(&' ■' IV- FOR THE PEOPLE FOR EDVCATION FOR SCIENCE LIBRARY OF THE AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY II. Jahresbericht des Ornithologischen Vereins München (E. V.) für 1899 und 1900. Herausgegeben Dr. med. C. Parrot, I. Vorsitzender des Vereins, Ehrenmitglied der Ungar. Ornith. Centrale in Budapest, korrespond. Mitglied der Naturhistor. Gesellschaft in Nürnberg. -^■ München 1901. Im Buchhandel zu bezieheu durch Richard Jordan Naturwissensch. Buchhandlung Ainalienstrasse 38. r- */ t:^6,^. ^c^/T^ Kgl. Hof- und Universitätsbuchdnickerei von Dr. C. Wolf & .Sohn in'München. Inhalt. Seite Sitzungsberichte, bearb. von Dr. 0. Parrot 1 Ausführlichere Referate : Dr. C. Parrot: Über ungewöhnlich gefärbte Wanderfalken ... l Ders. : Wahrnehmungen gelegentlich einer Ferienreise nach Frankreich und Belgien 10 Ders. : Über seltene V'orkommnisse in der bayerischen Ornis, nebst Revision der für das Land nachgewiesenen Arten .... 15 Ders.: Über die Avifauna von Australien 19 W. 0 hl er: Über eine Epidemie von Geflügelcholera bei kleinen Vögeln 29 L. v. Besserer; Ornithol. Beobachtungen während einer Frühjahrs- reise nach dem Süden 31 Dr. C. Parrot: Ornithol. Wahrnehmungen in Mecklenburg ... 32 N. Nicolaysen: Mitteilungen aus Ostsibirien und Nordchina 42 Mitglieder- Verzeichnis 48 Geschenke und Erwerbungen: A. Geschenke an die Kasse 52 „ an die Sammlung 52 „ zum Vereinsinventar 53 „ an die Bibliothek 53 B. Im Tausch erworbene Gesellschaftsschriften und Journale . . 57 C. Erwerbungen durch Ankauf: 1. Für die Bibliothek 63 2. Für die Sammlung 63 Rechnungsablage pro 1899 und 1900 . 64 Satzungen des Oruithologischen Vereins München (E. V.) 65 Abhandlungen und Vorträge 69 Beiträge zur Ornis Unterfrankens von Bauamtmann J. Spies . . . . 71 Beiträge zur Avifauna von Lothringen von cand. med. vet. A. Clevisch . 80 Materialien zur bayerischen Ornithologie IL, zugleich IL Beobachtuagsbericht aus den Jahren 1899 und 1900, unter Mitwirkung von L. Freiherrn V. Besserer und Dr. J. Gengier, bearb. von Dr. C. Parrot 89 Vorwort 89 Liste der Beobachter 111 Allgemeiner Bericht 115 Allgemeine Zugswahrnehmungen 237 Sonderbeobachtung über Hirundo rustica und Chelidonaria urbica, bearbeitet von L. Freiherrn v. Besserer 240 Sonderbeobachtung über Ruticüla tithys, R. phoenicura, Columbn palumbus und Cumilus canoriis, bearbeitet von Dr. C. Parrot 272 Sitzungsberichte. Nach deu vorhandenen Protokollen bearbeitet von Dr. C. Parrot. Sitzung am 3. Januar 1899 abends 8 Uhr. (Vereinslokal: HGtel Max Emanuel.) Vorsitzender: Herr Dr. C. Parrot. Schriftführer: Herr Ohler. Nach Verlesung- des letzten SitzungfsprotokoUs durch den Schrift- führer gibt Vorsitzender die durch Herrn Baron v. Besserer erfolgte Anmeldung von vier neuen Mitgliedern, sämtlich in Augsburg ansässig, kekannt und lässt hierauf die neu eingelaufenen von Vereinswegen abonnierten Zeitschriften, auch einige Broschüren aus seiner eigenen Bibliothek und Band 1897 der „Gefiederten Welt", vorgelegt von Herrn Katheder, zirkulieren. Einem Briefe des Herrn Baron v. Besserer ist zu entnehmen, dass die Kornweihe, Circus cyaneus (L.), bei Augsburg mehrfach über- winternd angetroifen wurde. Die Herreu Katheder und Dr. C. Parrot beobachteten hier einzelne Exemplare von Motacilla alba L. und Erifhacus ruheculus (L.) Ende Dezember, also gleichfalls überwinternd. Graf Mirb ach -Geldern demonstriert den in seinen Besitz übergegangenen bei Niederaschau erlegten (s. Jahresbericht I. des 0. V. M. pag. 105) Dendrocopics leuconotus (L.). Dr. C. Parrot war in der Lage, einen ungewöhnlich gefärbten "Wanderfalken, Falco peregrinus Tunst., am 7. XI. bei Landshut erbeutet , für seine Sammlung zu erwerben , den er demonstriert. Er hält ihn trotz einiger vorhandenen Abweichungen für die von Menzbier beschriebene P'orm F. leucogenys, die im südöstlichen Europa heimisch sein soll. Sofort in die Augen fallend ist die viel hellere Färbung des Kopfes, dann der gracile Körperbau. Nach den Messungen am ziemlich frischen, allerdings schon ausgestopften Vogel haben wir einen wirklichen Wanderfalken vor uns, wenngleich der äussere Aspekt auf eine andere Art hinzuweisen scheint. Das Unterschwanzdeckgetieder und der Bauch sind einfarbig trübrostgelblichweiss ohne Flecken ; dies, wie der helle Kopf, der schmale Bavtstreif würde auf F. sacer Gm. hin- deuten, während die Masse und die übrige Gefiederfärbung für F. pere- grinus sprechen. Nach Aussage des Präparators war der Vogel ein Männchen. — 2 — Bei oberflächlicher Betrachtung erinnert die Kopfzeichniing mit ihren lebhaften Kontrasten einigermassen an F. Feldeggi Schleg. , auf den aucli der ganze Habitus des Vogels hinweisen würde. Seine Masse sind folgende: Die Totallänge beträgt, soweit sie sich bei dem mit aus- gebreiteten Schwingen ausgestopften Vogel feststellen Hess, etwa 44 cm, davon entfallen auf die Stossläuge 18 cm. Der schwache Schnabel, mit starkem Haken versehen, ist im Bogen gemessen nur 2,7 cm lang, an der Wurzel 1,7 cm hoch; die Mittelzehe misst ohne Ki'alle 4,6 cm, die Aussenzehe 3,1 cm, die Innenzehe 2,9 cm. Der Flügel, vom Hand- gelenk bis zur Spitze gemessen, hat eine Länge von 35 cm. Das Auf- fallendste an dem Vogel ist die gelblichweisse Wangengegend, die bis fast an das Auge hinaufreicht; unter diesem beginnt der schmale nicht besonders dichte und mit rostbraun durchsetzte Bartstreif; vom hinteren Augenwinkel zieht sich, rechts deutlicher ausgeprägt, ein dunkelbränn- licher Streifen, fast parallel dem ßartstreif, nach rückwärts in die Nackengegend, und über diesem gibt sich, rechts ebenfalls besonders deutlich, ein gelblich weisser Augenbrauenstreifen, der über dem Auge beginnt und sich im Nacken verliert, zu erkennen. Der Vorderkopf ist hellsandfarbig, fein schwärzlich gestrichelt, gegen die Stirn zu am hellsten; auf dem Hinterkopf finden sich dicke braunschwarze Schaft- flecken, während die einzelne Feder hellgelbliclibraun gerandet erscheint; da und dort schimmert ein schönes Rostbraun durch; im Nacken finden sich grösstenteils gelblichweisse Federn, die nur wenig braune Zeichnung aufweisen. Die Farbe des Nackens und der oberen Partie des Flügels ist braunschwarz, jede Feder ist rostbraun gerandet, welche Zeichnung sich in besonders schöner Weise in der Gegend des Flügelbugs präsentiert, der förmlicli marmoriert erscheint. Unterseits ist der Vogel an Kropf und Kehle einfarbig gelblichweiss, sonst ockergelblich mit lebhaften sepiabraunen Schaftflecken ; letztere sind auf den Hosen sehr schmal und lang. Das TJnterschwanzdeckgefieder weist, wie schon erwähnt, keinerlei Zeichnung auf. Die Scliwanzbänderung wie die Flecken auf den Schwingen unterscheiden sich in nichts von der beim Wanderfalken gewöhnlichen Zeichnung. Hervorzuheben wäre noch, dass der Vogel im ersten Moment durcli die lebhaften, warmen Farben — das hier und da durchscheinende oder an den Rändern der schwärzlichen Partien gleichsam hervorbrechende Rotbraun tönt die Übergänge selir fein ab — , die am Kopfe besonders kontrastieren, einen eiuigermassen fremdartigen Eindruck macht. Fänge und Wachs- haut hatten eine grünlichgelbe Färbung.*) *) In allorjüngster Zeit erhielt durch die Güte des Herrn Zirkel unsere Vereinssammlung einen (am 18. Januar 1901) bei Ingolstadt erlegteu Wander- falken, der dem eben beschriebenen Vogel überaus ähnhch gefärbt ist; auch bei ihm fällt der schmale, wenn auch deutliche Bartstreif, welcher von der fast dicht unter den Augen beginnenden schmutzig-gelblich weissen Wangen- partie sich sehr abhebt, sofort in die Äugen. Der Vogel, ein starkes junges Weibchen, weist folgende Masse auf, durcli die er sich in noch evidenterer Weise wie obiges Exeni])lar als richtiger Wanderfalke charakteri.siert : Totallänge ca. 52 cm, Stoss 22,8 cm, Flügel vom Handgelenk bis zur Spitze 3G,5 cm; Schnabellänge 3 cm, Höhe 2,35 cm, Itittelzehe ohne Kralle 5,5 cm, — 3 — Monatsversammiung am 13. Januar 1899 (in der "Wohnung des Herrn E. Oberhummer juu.). Vorsitzender: Herr Dr. C. Parrot. Nach Besprechung verschiedener Vereinsangelegenbeiteu demonstriert Herr Oberhummer seine reichhaltige Sammlung ausgestopfter Vögel und gibt bei einzelnen Exemplaren nähere Aufschlüsse über ihre Provenienz. Der Vorsitzende knüpft daran verschiedene Bemerkungen, welche die Biologie gewisser Arten betreffen. Nach Schluss des wissenschaftlichen Teiles der Sitzung hält eine gemütliche Unterhaltung bei Darreichung von Erfrischungen durch Herrn Oberhummer die Anwesenden bis zu später Stunde beisammen. Sitzung am 18. Februar 1899 (im Vereinslokale). Vorsitzender: Herr Dr. C. Parrot. Schriftführer: Herr Ohler. Vorsitzender eröffnet die Sitzung mit der betrübenden Mitteilung, dass am 4. Februar zu Kassel Herr Kunstmaler Adolf Walter, das erste Ehrenmitglied unseres Vereins, nach langem, qualvollem Leiden aus dem Leben geschieden ist. In ausführlicher Darlegung gedenkt er der Verdienste des Entschlafeneu um die einheimische Ornithologie, hebt speciell seine grosse luteressenahme an der Erforschung der baj^erischen Avifauna — war er doch an der Bearbeitung der Berichte aus den seinerzeitigen bayerischen Beobachtungsstationen direkt beteiligt — hervor und führt speziell aus, wie es ihm selbst nach schon jahrelang bestehendem brieflichen Verkehre erst vor eineinhalb Jahren vergönnt war, dem Dahingegangenen persönlich gegenüberzutreteu, ilim als ehrwürdigem, leider vollständig taub gewordenem Greise in stummer Unterhaltung ins treuherzige Auge zu schauen, das noch immer feurig und sichtlich freudebewegt strahlte. — Vorsitzender fordert die Anwesenden auf, sich zum Zeichen der Trauer von den Sitzen zu erheben, was geschieht. — An die Witwe des Verlebten hat Vorsitzender ein Kondolenzschreiben gerichtet, das auch der Beileidsbekundung von Seite des Vereins Aus- druck gibt. Vorsitzender macht darauf verschiedene kleinere Mitteilungen, die den Verein betreffen; Fräulein von Oli vier und Herr Oberhummer jun. haben zur Kasse abermals Extrabeiträge gespendet. Ein neues hiesiges Mitglied ist zu verzeichnen. Herr Professor Junghans, Kassel, hat luiienzehe 2,8 cm, Aussenzehe 3,1 cm. Der kräftige Fang ist gelblich. Anch bei diesem Exemplar ist die Nackenpartie, schon am Hinterkopfe beginnend, sehr hell gefärbt, der Oberkopf ist dagegen um eine Nuance dunkler wie bei obigem Vogel, die hellere Stirngegend ist dunkelsaudfarbig, fein gestrichelt. Rostbraune Töne fehlen auch hier nicht, obschon die Gesamtfärbung weniger lebhaft, etwas träber erscheint. Überaus deutUch zeigt sich der dunkle Augenstreif; nur vorn unter dem Auge findet sich eine kleine tiefschwarze Partie. Das Unterschwanz- deckgefieder ist am Grunde einfarbig schmutzigbräunhchweiss, weiter abwäi-ts aber mit blassen schwärzlichen Bändern resp. Flammenflecken versehen. Die langen Schaftflecken an den Hosen smd nicht ganz so schmal wie bei jenem. Im übrigen stimmt der Vogel in Zeichnung und Färbung mit dem obenbeschriebenen vollständig überein. (Dr. C. Parrot.) 1* die Erueunung zum korrespondierenden Mitgliede dankend angenommen. Herr Lehrer Mos mang meldet abermals seinen Anstritt, den er mit seiner Gegnerschaft gegen die Vivisektion motiviert, an. Briefe liefen ein von Herrn Baron v. Besserer und Pater Em. Heindl. Die darin mitgeteilten Beobachtungen werden an anderer Stelle veröffentlicht. Nachdem noch der Vorsitzende mitgeteilt, dass er kürzlich im hiesigen „Verein für Naturkunde" einen Vortrag über „Bastardbildung bei Vögeln und das Rackelwild" gehalten habe, zu dem die Mitglieder unseres Vereins eingeladen waren, demonstriert und bespricht er die bei uns vorkommenden Falkenarten au der Hand von Bälgen, ausgestopften Exemplaren und guten Abbildungen. Nach Herumgabe der neu eingelaufenen Zeitschriften beziehungs- weise verschiedener an die Bibliothek geschenkter Separatabdrücke wird zum Schlüsse eine Farbenskizze aus dem Besitze von Dr. C. Parrot vorgelegt, die ein Rebhuhn mit anscheinend maligner osteomartiger Hornwucherung am Oberkiefer resp. Oberschnabel darstellt; der Tumor dürfte wohl durch eine Verletzung hervorgerufen worden sein. Da das interessante Objekt nicht käuflich zu erwerben war, veranlasste Vor- sitzender Fräulein von Ol i vier, dasselbe im Bilde zu fixieren, was ihr auch vorzüglich gelungen ist. Monatsversammlung am 28. Februar 1899. Vorsitzender: Herr Dr. C. Parrot. Schriftführer: Herr Oh 1er. Als Gast anwesend: Herr Professor Dr. R. H artig, Vorstand der botanischen Abteilung der k. forstlichen Versuchsanstalt. Der Vorsitzende eröffnet die Versammlung mit der Begrüssung des Gastes und knüpft daran einige geschäftliche Mitteilungen. Eine Photographie von Adolf Walter, die von der Witwe dem Vereine gespendet wurde, wird vorgelegt. Zwei weitere hiesige Mitglieder haben sich gemeldet. Es liegen die neuen Briefbogen zur Ansicht auf, die mit einer sehr hübschen von Herrn Kunstmaler Otto Porsche freund- lichst entworfenen Kopfvignette geziert sind. Dem Künstler soll ein Dankschreiben seitens der Vorstandschaft zugehen. Auf der eigentlichen Tagesordnung steht die Besprechung der Errichtung von ornithologischen ßeobachtungsstationen in Bayern. Das Referat hat Graf Mirbach-Geldern übernommen. Er liest eine von ihm verfasste „Instruktion" zur eventuellen Hinau.sgabe an zu gewinnende Beobachter vor und motiviert, ausgehend von diversen mit dem Vorstande gepflogenen Besprechungen, die einzelnen Absclmilte, sowie die Auswahl der in erster Linie zur Beobachtung empfohlenen Vogelarteu. Herr Professor Hartig teilt darauf in längerer Rede seine Er- fahrungen mit, die er hinsichtlich der Erriclitung von meteorologischen und forstlich-phänologischen Beobachtungsstationen in Bayern zu machen Gelegenheit hatte, und skizziert dann den Weg, der etwa einzuschlagen sein würde, um mit Hilfe der forstlichen Oberbehörde, an die zu appel- lieren wäre, eine amtliche Umfrage bei den Forstbeamten des Königreichs zwecks Eruierung von brauclibaren Beobachtern ergehen zu lassen. — 5 — Redner erklärt sich gerne dazu bereit, die fragliclie Behörde, soweit es in seiner Macht stünde, für unsere Sache, die er lebhaft befürworten wolle, zu interessieren. Eine animierte Diskussion schliesst sich an diese Ausführungen an. Herr Dr. C. Parrot verliest darauf einen von ihm s. Z. in der „Bayerischen Forst- und Jagdzeitung" veröffentlichten längeren Artikel über die Errichtung von Beobachtungsstationen, der alles für die Bericht- erstatter Wissenswerte enthielt, trotzdem aber, obwohl es doch nicht an vogelkundigen Männern unter den Forstbeamten fehlen kann, nur einen geringen Erfolg gehabt hatte. Es wird beschlossen, die vorerwähnte „Instruktion" in Druck zu geben und bei dem Ministerium der Finanzen, Ministerial- forstabteilung, vorstellig zu werden. Zum Schluss wird die aufliegende Literatur herumgegeben. Monatsversammlung am 14. März 1899. Vorsitzender: Herr Dr. C. Parrot. Schriftführer: Herr 0. Parrot. Als Gast anwesend: Herr Dr. med. P>. Kreitner, Vorsitzender begrüsst das zum ersten Male erschienene neue Mit- glied, Herrn Dr. med. J. Prager, gibt nach Verlesung des Protokolls der letzten Sitzung die frisch eingelaufenen Zeitschriften herum und legt die in „Ornis", Jahrg. VIII, H. 1 und 2, erschienene Arbeit von V. Besserer „Die Ornis der Umgebung von Die uze in Lothringen" vor. Herr Clevisch hält hierauf seineu angekündigten Vortrag „über die Vogelwelt von Metz und Umgebung" (ist im zweiten Teile dieses Berichtes abgedruckt), an den sich eine Diskussion anschliesst. Herr Dr. Prager teilt mit, dass sein Sohn in Braun au schon am 13. März einen balzenden Auerhahu geschossen habe; nach „Der deutsche Jäger" vom 10. März balzen die Birkhähne hier bereits. Sitzung am 28. März 1899. Vorsitzender: Herr Dr. C. Parrot. Schriftführer: Herr Ohler. Als Gäste anwesend die Herren Kratzer und caud. med. vet. Ibel. Vorsitzender gibt den seit dem letzten Male stattgehabten Einlauf bekannt und berichtet sodann über seinen Besuch im k, Finanzministerium. Herr Ministerialrat von Huber eben so wohl wie Herr Oberforstrat Dr. V. Vier n stein, bei welchen er sich vorstellte, zeigten sich Dank der Fürsprache des Herrn Professor H artig vollständig über die Ab- sichten des Vereins orientiert und stellten ihre Unterstützung in ent- gegenkommenster Weise in Aussicht. Vorsitzender macht die Mitteilung, dass er für den hiesigen Jagd- schutzverein die Begutachtung der zur Einlieferung gelangenden Kaubvögel übernommen habe, und knüpft daran die Hoffnung, dass auf diese Weise auch unserem Vereine manches Material zu Untersuchungs- zwecken zugehen würde. Um eine genauere Kontrolle zu ermöglichen, sollen nämlich von jetzt ab statt der Fänge die ganzen Vögel im Fleisch eingesandt werden; als hauptsächliche Jagdschädlinge wurden vorerst — 6 — Wanderfalke, Hühnerhabicht niid Sperber auf die Liste der mit einer Schusspräniie zu bedenkenden Arten gesetzt. Die Herren Graf Mirbach-G eidern und Zifferer berichten darauf über verschiedene seltenere Vorkommnisse aus Südbayern, die bei Präparator Henseler einkamen. Nach Besprechung der neu ein- gelaufenen Literatur zeigte Dr. C Parrot eine grössere Anzahl von vorzüglichen in seinem Besitze befindlichen Originalaquarellen vor; dieselben (im ganzen sind es gegen 80 Blatt; heute werden nur die Raubvögel durchgenommen) stammen allem Anschein nach aus dem Anfang dieses (des 19.) Jahrhunderts und sollten ursprünglich wohl — wenigstens deuten die vielfach eigenhändig von den bekannten Ornithologen Meyer und Wolf daruntergeschriebenen lateinischen Namen darauf hin — als Vorlagen zu Reproduktionen für ein Bilderwerk, das nie zustande gekommen zu sein sclieint, dienen. Die Aquarelle sind mit den Namen Hergen r öder beziehungsweise Gabler signiert. Sitzung am 1 1. April 1899. Vorsitzender: Herr Dr. 0. Parrot. Schriftführer: Herr Ohler. Es liefen Korrespondenzen ein von den Herren Baron v. Besserer, Clevisch und Dr. Gen gl er. Dem Briefe des Erstgenannten ist vor allem die interessante Mitteilung von der Erlegung einer schwarz- schwänzigen Uferschnepfe, Limosa melanura Leisl. bei Augsburg, durch unser Mitglied, Herrn Clem. Martini, zu entnehmen. Nach Herrn Clevisch erschienen die ersten Rauchschwalben in Weissenburgi.Els. am 28. März; am 16. März die Rotkehlchen; am 31. März wurden Blau kehlchen bei Saarlouis beobachtet; Stare und Rotkehlchen sollen dort überwintert haben. Bei Bittburg i. d. Eifel ist Golyinhus fluviatilis häufiger Brutvogel ; ferner wurden beobachtet mehrere Gallinula chloropus und Fulica atra bei Jülich am 6. April , und zwei Störche zwischen Landau und Zweibrücken am 29. März. Herr Dr. Prager macht desgleichen verschiedene Mitteilungen über beobachtete Ankömmlinge. Herr Oertel weist auf den eminenten Scliaden hin, den die Eich- hörnchen durch Vernichtung von Vogelbruten anrichten; aucli die Dohle ist nach ihm sehr schädlich. Der hiesige Vogelschutzverein hat Schritte beim Magistrat gethan, um dem Unwesen dieser zahlreich hier angesiedelten Tiere zu steuern. Herr Dr. C. Parrot demonstriert hierauf die beiden Formen des Tannenhehers: Nucifraga caryocatades (L ) aus unseren Gebirgen und Nucifraga caryocatades macrorhynchus Chr. L. Br. aus dem fernen Nord- osten, und bespricht die einschlägige Literatur. IVIonatsversammlung am 25. April 1899. Vorsitzender: Herr Dr. C. Parrot. Schriftführer: Herr Ohler. Als Gäste anwesend die Herren Jung, Hof bl amenliefe rant, und Kratzer. Vorsitzender hält seinen angekündigten Vortrag über die Avi- fauna von Java. An der Hand einer kleinen Balgsammlung, die er — 7 — vor kurzem erworben, und unterstützt von diversen Abbildun — thä1ij?keit betreffende Mitteilungen. Die Danksagungsschreiben an die K. Ministerien sind abgegangen. Wie aus den Zeitungen ersichtlich, hat der Landrat von Oberbaj^ern für die „Baj^erische Botanische Gesell- schaft" dahier, die ganz ähnliche Zwecke verfolgt wie unser Verein, wiederholt eine beträchtliche Summe ausgeworfen. Dieser Umstand gibt zu erwägen, bei einer späteren Tagung dieser Körperschaft gleichfalls um eine Subvention einzukommen, da ja die seitens der K. Ministerien und der K. Akademie der Wissenschaften erlangte Unterstützung leider eine nur einmalige, nicht fortlaufende ist, und die Mittel des Vereins allein zur Fortführung der begonnenen Arbeiten kaum ausreichen können. Vorsitzender übermittelt dem Vereine die Grüsse des Ehren- mitgliedes Herrn Otto Her man, Budapest, der vor kurzem auf der Rückreise von Paris ihn besuchte und in dessen Gesellschaft er einen sehr anregenden Abend verbracht habe. Briefe sind eingelaufen von den korrespondierenden Mitgliedern H.H. Professor K. Junghans — der über das alljährlich bei Kassel mehr- fach konstatierte Vorkommen von Cyanecula suecica (rotsterniges Blau- kehlchen)*) und über eine bei Herrn Baron von Berlepsch gesehene Ridicilla titliis cairü, die gerade in der Umfärbung zum Alterskleid begriffen war, berichtet — und Ingenieur N. Nicolaysen in Wladi- wostok. Der Letztere macht in seinem Schreiben u. a. verschiedene Mitteilungen, die nicht ohne Interesse sein dürften, wenn sie auch nur wenige positive ornithologische Feststellungen enthalten. Herr Nicolaysen schreibt: „ Wie ich oben berichtete, machteich im Frühjahr eine Heise durch unerforschtes chinesisches Gebiet. Die Sache kam so, dass das Eis des Sungariflusses bereits zu schwach geworden war, so dass ich es nicht riskieren wollte, flussabwärts nach Chabarowsk und von dort aus nach Wladiwostok zu fahren. Ich war daher gezwungen, mit einigen Ko- saken den Weg direkt von der chinesischen Stadt Sansin aus nach der russischen Grenze zu machen. Dieser Weg führt durch völlig un- bewohntes Land, so dass wir fünf Tage unterwegs waren, ohne Menschen zu sehen. — Das ganze Land war ein Dorado für den Jäger. Die wilden Schweine kreuzten wiederholt unseren Weg und waren auf den Bergen und Hügeln oft zu sehen. Leider konnten wir nichts mit- schleppen und mussten uns aus dem Grunde mit einem Eber und einer wilden Ziege**) begnügen; aber kommt Zeit, kommt Bat, ich denke, ich werde nächstes Jahr eine Jagdtour in dieses gelobte Land hinein unter- nehmen. Überhaupt habe ich in der Mandschurei viel Interessantes erlebt und gesehen; aber es war ein beständiges Feld- und Lagerleben, reich au Strapazen und Entbehrungen. Manches Mal vergingen mehrere Tage, wo ich beständig in nassen Kleidern herumlief, dann hatte ich wochenlauge Ritte zu unternehmen, ohne Sack und Pack, ohne genügende Nahrung, im Freien nächtigend; kurzum, es war ein Leben, das geeignet war, selbst einen so begeisterten Freiluftmenschen, wie ich einer bin. *) Vgl. „Journal f. Ornithologie" 1900, p. 435. **) Diese Art hält sich nur in den unzugängüchsten Gebii'gsgegenden. Nico!. — 43 — mürbe zu machen. Was die Jag-d iu der Mandschurei betrifft, so war dieselbe nicht gerade sehr berühmt, es gab Fasanen und aber- mals Fasauen, allerdings in ungezählten Scharen; aber wenn man die Fasanenjagd ein paar Monate getrieben hat, so ist man auch zufrieden und möchte gerne mal etwas anderes jagen. Rebhühner giebt es aller- dings auch am Sungari, aber merkwürdigerweise nur au einer einzigen Stelle, wo ich nicht hinkam. Ausser Fasanen erlegte ich zwei Gross- trappen, einige Enten und Gänse, das war alles. Dem sammelnden Ornithologen dürfte der Sungari wohl manches Interessante bieten, wenn man aber so lebt wie ich, wo ich gewöhnlich zufrieden war, wenn ich ein wenig Wäsche mitnehmen konnte, dann kann mau eben als Sammler wenig ausrichten." „Die Vogelwelt ist iu den am Sungariflusse angrenzenden Ländern bedeutend reichhaltiger repräsentiert, wie hier in dem sogenannten Ussuriegebiet, namentlich kommen dortselbst eine ganze Menge hier unbekannter Kleinvögel vor, welche die Landschaft in reizender Weise beleben. Am Sungari brütet auch, wenngleich selten, eine hier nur höchst vereinzelt gelegentlich des Frühjahrszuges sich zeigende Brand- ente. Einen höchst eigentümlichen Vogel hatte ich zweimal Gelegenheit, zu beobachten und zwar jedesmal au derselben Stelle, vom Dampfer aus. Der betreffende Vogel, von der Grösse eines kleinen Sperbers, zeigte sich abends kurz vor Sonnenuntergang und erinnerte in seinem ganzen Auftreten, durch sein gewandtes Fliegen ,1 sein Erscheinen in Gesellschaften, lebhaft an die Hausschwalbe. Seine Nahrung suchte das Tier augen- scheinlich unter den gerade um die betreffende Jahreszeit iu Myriaden vorkommenden hellgrünen Maifliegen. Ein einziges Mal, als ich von einem längeren Ausfluge zu Pferde nach Hause kehrte und, mehr als Schutz- wie als Jagdwaffe, meine Kugelbüchse bei mir führte, kam ich an einem Strauch vorüber, in welchem nicht weniger als neun dieser Tierchen sassen. Natürlich konnte ich mit der Kugelbüchse nichts aus- richten und musste mich darauf beschränken, so nahe wie möglich an den Strauch heranzutreten, um genau zu beobachten. Ich konnte fest- stellen, dass die Vögel roten Schnabel und rote Füsse hatten und grau gestreift waren, ähnlich wie die rotfüssigen Strandläufer, ja genau wie diese."*) „Ich bin jetzt Mitglied des hiesigen Jagdklubs geworden, verhalte mich aber ziemlich passiv, teils aus Mangel an Zeit, teils deshalb, weil mir die Jagdmethoden dieser Gesellschaft weuig zasagen. Der betreffende Jagdklub besitzt hier eine grosse Insel, wo die gefleckten Hirsche in grosser Menge vorhanden sind, und wohin die Mitglieder des Klubs fahren, um Jagd auf diese Tiere zu machen, zu der Zeit, wenn dieselben die weichen Geweihe aufhaben. Die letzteren werden für teures Geld an die Chinesen verkauft, welche daraus eine Medizin bereiten. Natürlich bietet die Jagd auf diese weichbehörnten, halbzahmen *) Es ist leider 'ganz unmöglich, nur annähernd die Gattung zu bestimmen der die betreffenden Vögel angehört haben konnten, da über die Form des Schnabels und der Füsse gar nichts angegeben ist. Man könnte eventuell an junge ßot- fussf alkeu denken. (Der Herausgeber.) — 44 — Tiere dem richtig-en Waidmanne gar kein Verg-Qügen. Ich interessiere mich hier fast nur für die Bekassinenjagd, und zwar hauptsächlicli für die Jagd auf die hier oft massenhaft vorkommenden Doppel- bekassinen. Hiesige Vogelkenner behaupten, dass es hier noch eine besondere Art von Bekassine gibt, die sogenannte Waldbekassine. Ich habe im Frühjahre zwei dieser Vögel erlegt und zwar oben auf einem Berge, in ganz trockenem Grelände, zwischen Sträuchern, und bin auf Dein Urteil sehr gespannt; ich habe nämlich die beiden Tierchen abgebalgt und schicke Dir die Bälge. Ich vermag allerdings einen Unterschied nicht zu konstatieren zwisclien diesen Bekassinen und den gewöhnlichen. Ich habe hier im Frühjahr 48 Bekassinen und 21 Wald- schnepfen erlegt, ein ganz passables Resultat . . . ." Vorsitzender demonstriert darauf, zurückkommend auf seine Aus- führungen in der vorigen Sitzung, die Bälge melirerer Tannenheher, an denen sich die Verschiedenheit der beiden in Betracht kommenden, Formen gut nachweisen lässt. Herr Lankes macht verschiedene Mitteilungen über die Er- legung seltenerer Vögel , die er sich bei dem hiesigen Präparator Baumgartner, der noch wenig bekannt sei, aber gute Arbeit liefere, notieren konnte. Vorsitzender bespricht zum Schlüsse die neu eingelangten Druck- schriften. Er referiert speziell über einige Aufsätze von Fritz Braun (Danzig), die in den letzten Bänden des „Journal für Ornithologie" und den „Ornithologischen Monatsberichten" erschienen sind und den Vogelzug, Bewegung und Veränderlichkeit, die geschlechtliche Zuchtwahl der Sperlingsvögel, die Entstehung der Vogelarten und die deutschen Meisen („ein Versuch logischer Naturbeschreibung") behandeln. Verfasser hat sich hier an einige der schwierigsten Probleme unserer Forschung herangewagt, aber er entledigt sich seiner Aufgabe nach des Referenten Meinung nicht immer in gleich glücklicher Weise. Sind seine interessant geschriebenen Darlegungen entschieden originell und scharfsinnig zu nennen, so darf andererseits nicht verschwiegen werden, dass der Ver- fasser sich zu sehr in Hypothesen und spekulativen Betrachtungen verliert, die sich auf vielfach unbewiesenen, ja teilweise irrigen Voraus- setzungen aufbauen. Sein Bestreben, alles und jedes zu erklären, das oft etwas Gesuchtes an sich hat, muss notgedrungen zu Trug- schlüssen führen. Referent macht auf einzelne Beweisführungen (speziell in dem an letzter Stelle genannten Artikel mit der etwas anspruchsvollen Überschrift) aufmerksam, die nicht unwidersprochen bleiben können. Verallgemeinernde Schlüsse, die auf vielleicht unrichtig gedeuteten oder ungenügend gefestigten, d. h nicht oft genug wiederholten Beobachtungen basieren, dürften der Wissenschaft nicht sonderlich förderlich sein. Es könnte dies Verfahren sehr leicht zu einer „voreiligen Forschung" — ein Ausdruck, den Braun selbst gebraucht — führen, wenn auch die Publikation solcher Gedanken (nur nicht in einem Lehrbuch!) gewiss als dankenswerte Anregung zu begrüssen sei. Die Versuche Braun's, die wahre Heimat der Zugvögel nach südlichen Zonen zu verlegen, den Gesang des Vogels lediglich als Nebenäusserung des Fortpflanzungs- — 45 — triebs hinzustellen, köanten kaum den Beifall des Referenten finden.*) Dieser sei ja ebenfalls der Ansicht, dass sich unsere Forschung- nicht mit der nüchternen „beschreibenden Naturgeschichte" beg-nügen, sondern dass sie, um sich auf vollständiger wissenschaftlicher Höhe zu erhalten, zu einer „Naturerklärung" übergehen und ein „logisches Durchdringen des Stoffes" versuchen sollte. Aber man dürfe sich nicht verhehlen, dass mit gutem Erfolge in der Regel nur derjenige Forscher der Sache nahezutreten vermöchte (viele Fragen müssten überhaupt offen bleiben), der mit einer vorzüglichen allgemein zoologischen — also auch vergleichend anatomischen, phj'siologischen und entwicklungs- geschiclitlichen — Schulung die Fälligkeiten eines kenntnis- und er- fahrungsreichen ornithologischen Beobachters verbinden würde. "Wenn sich bei uns in Deutschland die Fachzoologen und „Biologen" nicht mehr mit Ornithologie befassten, so sei das im Interesse unserer Disziplin nur sehr zu bedauern. Monatsversammlung am 4. Dezember 1900. Vorsitzender: Herr Dr. C, Parrot. Schriftführer: Herr Fleischmann. Als Gäste anwesend die Herren Dr. Bischkopf f und cand. real. E. Zeitler. Nach Verlesung des Protokolls wird der Einlauf bekanntgegeben. Herr Dr. Macarek, jetzt Kustos am gräfl. Dzieduszycki'scheu Museum in Lemberg, hat an den Vorsitzenden geschrieben und mehrerer seltener Vorkommnisse Erwähnung gethan: es wurden eingesandt Surnia nisoria schon am 11 Oktober, Vulpayiser tadorna am 1. Dezember; im vorhergehenden Jahre kamen vor Larus minutus und als Neuheit für die galizische Avifauna: eine Branta leucopsis. Interessant ist auch ein Syrnimu a/wco-Albinos, den die dortige Sammlung erhielt. Melanismen, wenigstens unvollkommene, scheinen bei dieser Art häufiger zu sein. Vorsitzender sah z B. ein Exemplar im Wiener Hofmuseum, desgleichen steht ein solcher Vogel in der gräfl. Geldern'schen Sammlung. Auf der aus Anlass des 2. Ornithologenkongresses zu Budapest veranstalteten Ausstellung der ungarischen Vogelfauua waren allein drei derartige Exemplare vertreten. Die Erbeutung genannter Weisswangengans verdankt man, wie Dr. Macurek schreibt, einem Nordoststurm, welcher durch zwei Tage anhielt. Vorsitzender macht Mitteilung von dem Besuche des auswärtigen Mitgliedes, Herrn Bauamtmann Spies aus Kissingen, mit dem er ver- schiedene Besprechungen pflegen konnte. Genannter erklärte sich bereit, der „Abteilung für Beobachtungsstationen" als Obmann anzugehören und sich nötigenfalls an den Arbeiten zur Herausgabe des Jahresberichts zu beteiligen. Der Badische Zoologische Verein (Karlsruhe) wünscht, mit dem O.V. M. in Schriftenaustausch zu treten, und sendet seine Berichte ; gerne wird auf den Wunsch genannten Vereins eingegangen. *) Vgl. auch Prof. Val. Hacker, Der Gesang der Vögel (Jena 1900). (Der Herausgeber.j — 46 — Vorsitzender erwähnt das am 20. November ds. Js. in Bremen erfolgte Ableben des um die Ornitholog-ie und Geographie hochverdienten Dr. med. Gust. Hartlaub, des Seniors der deutschen Ornithologen. Eine grössere Anzahl von neuen Vogelarten sind von dem Verlebten beschrieben worden. Es kommt darauf die von verschiedenen Seiten vorgeschlagene zeitweilige Anstellung eines Sekretärs zur Sprache. Die stets zunehmenden mitunter dringlichen Arbeiten des Vereins, die jetzt durch die Vorbereitung des zweiten Jahresberichts stark vermehrt würden, machten die Anstellung einer Hilfskraft dringend nötig, weshalb der Vorsitzende Umschau nach einer solchen gehalten hätte. Nun habe er nach seiner Meinung eine taugliche Kraft in der Person eines Studierenden der Realien in höheren Semestern gefunden, welcher zur Übernahme des Sekretärpostens geeigenschaftet erschiene. Vor- läufig ist nur eine zweistündige Thätigkeit im Tage in Aussicht genommen, wofür ein monatliches Gehalt von 30 Mk. ausgesetzt wird. Dem Vorsitzenden wird es anheimgegeben, die Arbeitsstunden nach Bedürfnis zu vermehren. Derselbe erklärt sich bereit, sein Sammlungszimmer als ständiges Bureau zur Verfügung zu stellen und für Heizung und Beleuchtung aus eigenen Mitteln aufzukommen. Herr Clevisch erhält hierauf das Wort, um seinen angekündigten Vortrag „Zur Morphologie des Vogels" zu halten. Er gibt an der Hand einiger Präparate in kurzer Form eine Besclireibung der äusseren Teile des Vogelkörpers; ausführlich behandelt er die Benennung der Körperteile, deren genaue Kenntnis zur Bestimmung der Arten unerlässlich sei; dann bespricht er die Beschaffenheit des Gefieders, die normale Färbung und die Abänderungen, wie Albinismus, Clilorochroismus und Melanismus, und beschliesst seine Ausfülirungen mit einer Übersicht über die systematische Einteilung der Vögel nach verschiedenen Prinzipien. Im Anschluss an die darauffolgende Schriftenvorlage gibt Herr Lankes eine Anzahl Lieferungen des prächtigen Werkes von Chun, „Aus den Tiefen des Weltmeeres, Schilderungen von der deutschen Tiefseeexpedition", aus seiner Bibliothek herum, welche auch verschiedenes Ornithologische enthalten. Die wohlgelungenen Abbildungen von Vogel- kolonien auf den einsamen Inseln der Südsee erregen das besondere Interesse der Anwesenden. Schliesslich wird bekannt gegeben, dass Herr Kunstmaler Jos. Wid- mann die Freundlichkeit hatte, au die Vereinssammlung den Schädel eines Doppel hör nvogels, Buceros hicornis, zu schenken. Sitzung am 18. Dezember 1900. Vorsitzender: Herr Dr. C. Parrot. Schriftführer: Herr Fleisch mann. Vorsitzender berichtet über verschiedene Vereinsangelegenheiten. Der Vorstand versandte in letzter Zeit eine in drei Sprachen ge- druckte Anfrage an eine grössere Anzahl auswärtiger Gesellschaften und Institute, welche seinerzeit den ersten Vereinsbericht erhalten hatten, ohne uns eine Empfangsbestätigung zu geben, des Inhaltes, ob unserem Anerbieten auf Einleitung eines wenn auch nur beschränkten — 47 — Schriftenaustausches entsprochen werden wolle, oder ob eine Zusendung des zweiten Bericlites zu unterlassen sei. Darauf sind zahlreiche Ant- worten eingelaufen, die zum grösseren Teil zustimmend, zum Teil aber auch ablehnend lauteten, in letzterem Falle meist mit der Begründung, dass ornitliologische Arbeiten in den betreffenden Gesellschaftsschriften wohl kaum je gedruckt würden. Eine Anzahl Gesellschaften, be- sonders in Frankreich und England, reagierten aber überhaupt nicht. Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz blieben Antworten, resp. Empfangsbestätigungen nur in ganz vereinzelten Fällen aus. Ein neues Mitglied, Herr Dr. Burstert in Memmingen, berichtet in einem Briefe an den Vorsitzenden über eine Beobachtung der Bart- meise (s. zweiten Teil dieses Berichts). Er äussert sich auch über die Schwierigkeit, ziehende Vögel der Art nach zu erkennen. Herr Dr. Burstert schreibt: „Mein Vater und ich haben in Staufen i/Breisg. sogar jahrelang einen ßaubvogel mit den besten Ferngläsern verfolgt, ohne uns im Klaren zu sein, was es sei! Erst später erhielten wir durch einen Jäger einen alten Vogel und dann mehrere Junge, und noch später fand ich auf hohem Felsen das Nest: Es war Gircaetus gallicus, der Schlangenadler!" Herr Rechtspraktikant Th. Heussler in Speier, ein sehr sach- kundiger Beobachter, ist als ständiger Berichterstatter gewonnen worden. Das auswärtige Mitglied, Herr Privatdozent Dr. Lauterb orn- Ludwigshafen, versprach die Einsendung einer umfangreichen Znsammen- stellung seiner Beobachtungen aus früheren Jahren. Von Herrn Baron von Besserer- Augsburg ist ein kurzer Be- obachtungsbericht eingelaufen. Herr Adjunkt A. Fi scher- Augsburg besuchte kürzlich den Vor- sitzenden; seiner Güte verdankt die Vereiussaramlung abermals eine hübsche Bereicherung in Gestalt zweier Dunenjungen, die von ihm selbst prä- pariert wurden (s. Geschenke). Vorsitzender legt hierauf eine Anzahl neuer Schriften vor, u. a. auch den Prospekt zu dem neuen Werke von A. Reich enow, „Die Vögel Afrikas" (bei J. Neumann in Neudamm), welches in sechs Halbbänden (drei Teilen) erscheinen soll, und gibt schliesslich bekannt, dass die erste Sitzung im neuen Jahre, die „ordentliche General Versammlung"*) („Mitgliederversammlung") auf Dienstag den 8. Januar 1901 fallen werde. Er hoffe, die Mitglieder recht zahlreich bei dieser Gelegenheit begrüssen zu können; den Anwesenden aber, die zu den fleissigsten Besuchern der Sitzungen gehören, spreche er für ihre treue Anteilnahme an der Vereinsthätigkeit im Namen der Vorstand- scliaft den verbindlichsten Dank aus. *) Der Reclienschaftsbericht ist im Wesentlicbeu aus den nachstehend abge- druckten Verzeichnissen ersiebtüch. (Der Herausgeber.) — 48 Mitglieder-Verzeichnis des Ornifhologischen Vereins München (e. V.) 1901. Vorstandschaft : I. Vorsitzender: Herr Dr. med. C. Parrot. II. Vorsitzender: Herr Dr. med. Fr. Kreitner. I. Schriftführer: Herr Buchdruckereifaktor F. Fleischmann. II. Schriftführer: Herr cand. real. E. Zeitler. Kassier: Herr Magistratskanzlist H.Schneider. Bibliothekar: Herr Buchhändler E. Jordan. Konservator: Herr cand. med. vet. A. Clevisch. Ausschuss: Herr Major Ludw. Freiherr von B e s s e r e r - T li a 1 f i n g e n , Augsburg-. „ Stabsarzt Dr. med. S. Gengier, Erlangen. „ Universitätsprofessor Dr. R. Hartig, Müuclien. „ Universitätsprofessor Dr. R. Hertwig, Müncheu. „ Kais. Botschaftssekretär Alf. Graf von Mi rbach-G eidern - Egmont, Wien. Ehrenmitglieder.*) Herr Blasius, Rudolf, Dr. med., Professor, Braunschweig. 1900 „ Girtanner, A., Dr. med., prakt. Arzt, St. Gallen. 1898 „ Her man, Otto, Chef der ungarischen Ornithologischen Zentrale, Budapest. 1898 „ Reichenow, A., Dr., Professor, Kustos am Museum für Naturkunde, Berlin. 1901 „ Schalow, Hermann, Kaufmann, Berlin. 1900 „ Tschusi zu Schmidhoffen, Viktor, Ritter von, Hallein, Villa Tännenhof. 1899 *) Die Zahlen hinter den Namen bezeichnen das .Tahr der Ernennung resp. des Beitritts. — 49 — Korrespondierende Mitglieder. Herr Heindl, Emeran, P. 0. S. B., Kloster Audechs. 1897 „ Jungk ans, K., Professor an der Keal schule I zu Kassel, Grüner Weg- 26. 1899 „ Ni CO laysen, Nikolaus, Ingenieur, Wladiwostok, Ostsibirien. 1897 „ Zirkel, Peter, Ingolstadt. 1898 Auswärtige Mitglieder. Herr Besserer-Thalfingen, Ludwig Freiherr von, k. Kammer- herr, Major im k. b. 4. Chevauxleger-ßegiment zu Augsburg. 1897 „ Bur Stert, H., Dr., Vorstand der milchwirtschaftliclien TJntersuchungsstation in Memmingen, 1900 „ Cordes, Ernst, Buchhalter der russ.-chin.Bank,'Wladiwostok. 1901 „ E ekel, Wilhelm, gräfl. Förster in Roggeuburg,P.Weissenhorn. 1899 „ Er dt, Christ., Präparator und Säcklerraeister in Kaufbeuern. 1901 „ Escherich, K., Dr. med. et phil , Privatdozent, Rostock. 1897 „ Fischer, Ant., Postadjunkt in Augsburg (für den Orni- thologischen Verein Augsburg). 1900 „ Gengier, J., Dr. med., k. Stabsarzt in Erlangen, Sieglitz- hoferstrasse 6. 1897 „ Gscheidlen, Rudolf, Privatier in Augsburg, Bismarckstr. 1899 „ Hain dl, Clemens, Fabrikbesitzer, Papierfabrik Augsburg. 1899 „ Hiendlmeier, Adolf, Lehramtskandidat in Freising. 1897 „ Ibel, Jos., cand. med. vet. in Hannover, Stadtstrasse 14/2. 1899 „ Kaiser, Otto, Kaufmann, Wladiwostok, p. A. Herrn Arthur Koppel. 1901 „ Kemmerich, Maximilian, Leutnant der Reserve, Tegern- see, Sängerschloss. 1899 „ Kiermeier, Klement, Dr. med., Krankenhausarzt in Fridolfing. 1897 „ Kordhanke, Wilhelm, cand. med., Nienhagen bei Detmold, bezw. Greifswald. 1898 „ Kreitlhuber, Josef, Buchhändler in Rosenheim. 1900 „ Lauterborn, Dr., Privatdozent, Ludwigshafen. 1900 „ Linder 1, Georg, Lehrer in Augsburg, Jakoberwallstr. 3. 1900 „ Martini, Clemens, Fabrikbesitzer in Augsburg. 1899 „ Mirbach-Gelderu-Egmout, Alfons, Graf von, k. Käm- merer, kaiserl. Botschaftssekretär in Wien I, Canovagasse 3. „ Müller, Josef, Lehrer in Augsburg, Stadtbachstrasse 29 (für den Ornithologischen Verein Augsburg). 1900 ,, Niederreuther, Georg, k. Forstamtsassistent, Neustadt a/S. 1901 „ Ohler, Wilhelm, prakt. Tierarzt in Neustadt a/H. 1898 „ Paluka, Adolf, Kaufmann in Konstantinopel, grande rue de Pera 388. 1897 „ Parrot, J. Aug., Konsul a. D., Frankfurt a. M., Eschers- heimer Laudstr. 38. 1898 „ Pleyel, Josef von, Schriftsteller in Wien I, Zieglergasse 2. 1897 4 — 50 — Herr Roetger , F. A. E., Braumeister, Wladiwostok, p. A. Herrn Laugelütze. 1901 „ Scliilcher, Hubert von, Gutsbesitzer auf Dietramszell bei Holzkirchen. 1897 „ Schmuck, J., Lehrer in Weissenburg a/S., Mittelfranken. 1900 „ Schuler, F. W., Bayreuth, Wilhelmstrasse 7. 1897 „ Spies, Jakob, k. Bauamtmann in Kissingen. 1900 „ Steinbach, Rieh., Abteilungsleiter, Wladiwostok, p. A. Herrn Arth. Koppel. 1901 „ Thieleraann, Rudolf, Dr. med., Augenarzt in Berlin, Wilhelmstrasse 25/III. 1897 „ Unzicker, Robert, Apotheker, Seligenstadt a/M. 1899 Frau Walther, Else von, Generalmajorsgattin, Bayreuth. 1897 Herr Wurm , Stefan, caud. med., z.Z. in München, Häberlstr. 18/0. 1898 Hiesige Mitglieder. Herr Am Rhein, Wilhelm, stud. rer. teclin., Enhuberstr. 3/II. 1899 Frau Bachhammer, Clementine, Arztensgattin, Frauenstr. 12/11 1897 Herr Barlow, Richard, Dr. med., Privatdozent, Karlstr. 20/11. 1899 „ Bullin ger, Max, brasilianischer Vicekonsul, k. Kommerzien- rat, Karolinenplatz 5/II. 1899 Clevlsch, Anton, cand. med. vet., Landwehrstr. 11/1111. 1898 Fleischmann, Frz., Buchdruckereifaktor, Beichstr. 8/1 1. 1899 Gautsch, Benedikt, Kaufmann, Westermühlstr. 15/1. 1898 Greif, Johann, Gutsbesitzer und Privatier, Blumenstr. 7.*) 1898 Guggenhe im er, Emil, Dr., k. Landgerichtsrat, Hessstr. 8/11. 1900 Hartig, Robert, Dr., k. Universitätsprofessor, Leopold- strasse 27/1. 1899 Hertwig, Eichard, Dr., k. Universitätsprofessor, Sieges- strasse 30/0 r. 1898 Jordan, Richard, Buchhändler, Naturwissenschaftliches Antiquariat, Amalienstr. 38/1, Mittelbau. 1897 Jung, Carl, Hoflieferant, Blumenhändler, Amalienstr. 80. 1899 Katheder, Friedrich, Bezirksinspektor- Assistent, Lilien- Strasse 14/11. 1899 K lenze, Max von, k. Hauptmann a. D., Sophienstr. 4/II (für den Jagdschutz verein München), 1900 K r e i t n e r, Friedrich, Dr. med., prakt. Arzt, Berg am Laim. 1900 Lankes, C, Magistratsbearater, Vorsitzender des Vereins „Isis", Thal 29/IV. 1900 Frl. Oberhummer, Paula, Nymphenburgerstr. 19/0. 1897 Herr Oberhummer, Roman, jun., k Württembergischer Konsul, Kaufmann, Kaufingerstr. 2/11. 1897 „ Oertel, Ernst, Lehrer, Fraunhoferstr. 32/III (für den Be- zirkslehrerverein München, Sektion für Realien). 1899 Frl. Olivier, Justine von, Von der Tannstr. 15/III. 1897 *) Hat nachträghch seinen Austritt angemeldet. ^ 51 — Herr Parrot, Carl, Dr. med., prakt. und Frauenarzt, Thiersch- strasse 37/11. 1897 „ Parrot, J., Dr. med., Hofrat, Goethestr. 49/1.*) 1897 „ Parrot, Otto, Kaufmann, Goethestr. 49/1: 1897 „ Pocci, Franz, Graf von, k. Kämmerer, Oberleutnant der Reserve, Königinstrasse 38, vom April bis Oktober Sehloss Ammerland am Starnbergersee. 1899 „ Prager, Josef, Dr. med., Privatier, ßomanstr. 95/1. 1899 „ Schlösser, Karl, Dr. med., k. Professor, Augenarzt, Maximiliansplatz 6/1. 1900 „ Schneider, Hans, Magistratskanzlist, Schiesstättstr. 8/III. 1900 Frau Sedlmayr, Joh., Kommerzienratsv^itwe, Marsstr. 18. 1899 Herr Stein, Franz, Buchdruckereibesitzer, Türkenstr. 54. 1899 „ Stockhausen, Ferdinand, cand. ehem., Oberanger 28. 1899 „ Zeitler, Egid, cand. real., Dachauerstr. 39/1. 1900 Abgang. Ausgetreten sind das auswärtige Mitglied: Herr Fritz Becker, Rentier in Hannover, per 31. Dezember 1900; die hiesigen Mitglieder: Frl. Wally Engelhard, per 31. Dezember 1899. Herr Anton Zifferer, Präparator, per 31, Dezember 1899. „ Jos. Störrleiu, k, Amtsgerichtssekretär, per 31. Dezember 1900. Gestorben ist das Ehrenmitglied: Herr Landschaftsmaler Adolf Walter in Kassel am 5. Februar 1899. *) Inzwischen verstorben. — 52 — Geschenke und Erwerbungen 1899 und 1900. A. Geschenke. I. An die Kasse. Von Frau Dr. Bachhammer, hier 8, — Mk Herrn Grafen von Mirbach-Gel dem- Egmont 300, — „ R. Oberhu ramer jun., hier 20, — Fräulein von Olivier, hier 68, — Herrn Hofrat Parrot, hier 10, — „ Otto Parrot, hier 28, — „ Stockhausen, hier 8, — Frau von Walt her, Bayreuth 12, — verschiedenen Herren (Versteigerung von Vögeln, Überschüsse etc.) 3,70 „ Summa 457,70 Mk. 2. An die Sammlung. a) Ausgestopfte Exemplare. 1 Anas qucrqiiedula juv., Knäckente. 2. VII. 1899. Von Moosinning. Gesclienk des Herrn Dr. Bar low. 1 JfacÄefesj7Mfirnax 6 iwu., Kampfhahn. 31.Vin. 1899. Moosinning. Herr Dr. Barlow. 1 Numenim arcuatus, Grosser Brachvogel, 1. VII. 1899. Moosinning. Herr Dr. Barlow und Herr v. Schilcher. 1 Perdix cinerea, ßebhnhn, Duneujunges mit Ei. 1900. Augsburg. Herr A. Fischer. 1 Sterna hirundo, Flusseeschwalbe, Dunenjunges mit Ei. 1900. Augs- burg. Herr A. Fischer. 1 Totanus calidris, Rotschenkel, Dunenjunges mit Ei. 1900. Augsburg. Herr A. Fischer. 1 Phasianus colcUcus, Kupferfasan, altes 9 hahnenfedrig. 1899. Herr J. B. Henseler, Tierausstopfer. 1 Syrnium aluco, Waldkauz 6. 2. V. 1900. Andechs. Herr P. Heindl. (Im Fleisch geschenkt.) 1 Dendrocopus medius, Mittelspecht. 1899. ßoggenburg. Herr Graf von Mirbach-Geldern. 1 Älcedo ispida, Eisvogel. 1899. Roggenburg. Herr Graf von Mir- bach-Geldern. 1 Phasianus versicolor Q. 1900. Fasanerie Ammerland. Herr Graf von Pocci. 1 Nucifraga carijocalades, Tannenhäher. VI. 1900. Dietraraszell. Herr H. von Schilcher. — 53 Tannenhäher. Geiselbach. Herr Mölzer. Herr Dr. Parrot Oberbayern. Fogaras. Herr v. Tschusi. b) Bälge. 2 Äccipiter nisus, Sperber 5 9 • Andechs. Herr P. Heindl. (Im Fleisch.) 1 Nucifraga caryocatades, (Im Fleisch.) 1 Sterna hirundo, Flusseeschwalbe 5 • Ering a/Inn. 1 Äccipiter nisus, Sperber 9- Inning. 2 Garrulus glandarius, Eichelhäher. 5 • Ering a/Inn. 1 Picus viridis, Grünspecht 5 • » 1 Picus viridicanus, Grauspecht 5 . „ 2 Oriohis galbida, Pirol 6 9- » 1 Astur palumharius, Hühnerhabicht juv. 9 • " 1 Pica pica, Elster „ 1 Golymhus fluviatilis, Zwergsteissfuss. 2 Passer montanus, Feldsperling 5 9 • 2 Emberiza citrinella, Goldammer 5 9 • 2 Fringilla coelehs, Buchfink 5 9 • 1 Parus coeruleus, Blaumeise ^ . 2 Chrysomitris spinus_. Erlenzeisig § 9 • 2 Chloris chloris, Grünling 5 9- 2 Passer domesticus, Haussperling 5 9 • 2 Emberiza miliaria, Grauammer ^ 9 • 2 Lanius collurio, Dorndreher 5 juv. 1 Parus major, Kohlmeise 9- 1 Fringilla montifringilla^ Bergfink 5 • 1 Äcanthis linaria, nord. Leinfink 5 . 1 Erithacus rubeculus, Rotkehlchen § . 2 Loxia curvirostra, Fichtenkreuzschnabel 5 9 • 1 Micropus apus, Mauersegler. 1 Falco peregr inus, W Binder f alk <^ . Ingolstadt. Herr Zirkel. (Im Fleisch.) Die im Fleisch geschenkten Exemplare wurden auf Rechnung der Vereins- kasse präpariert. c) Eine kleine Eiersammlung aus Egypten aus den Jahren 1892 und 1893, enthaltend zwei Gelege von Milvus parasiticus und einzelne Eier von ßuticilla plioenicura, Lanius collurio, Turdus merula, Corvus cornix. Geschenk des Herrn M. Kern m er ich. d) Eiti Schädel des Doppelhornvogels , Buceros bicornis , aus Sumatra. Geschenk des Herrn Kunstmalers Jos. Widmann. Tomsk. Fogaras. 3. Zum Vereinsinventar. 112 Blätter des topographischen Atlasses vom Königreich Bayern, 1 : 800000. Geschenk des Herrn Grafen Pocci. 4. An die Bibliothek. Die mit * versehenen Schriften sind vom Autor gegeben. Von Herrn Dr. Hennicke in Gera: v. Berlepsch Hans: Der gesamte Vogelschutz, seine Begründung und Ausführung. — Gera Untermhaus 1899. — 54 — *v. Besserer: Reiseskizzen aus Bosnien und Herzeg-owina und dem Quarnero. (Sep. Bayer. Forst- u. Jagdzeitung 1900.) Von Herrn Baron v. Besserer: Blasius R. : Vo^elleben an den deutschen Leuchttürmen. (Sep. Onn's, J. VIII, H. 1 u. 2.) ßrauuschweig 1895. — Der Taunenhäher in Deutscliland im Herbst und Winter. 1893/94. (Sep. ibid. J. VIII, H. 3) Brauuschweig 1895. — Ornis von Malta und Gozo und den umliegenden Inseln. (Sep. ibid. J. VIII, H. 1 u. 2.) Braunschweig 1895. — Die Vögel des Herzogtums Braunschweig und der angrenzenden Gebiete. (Sep. ibid. J. VIII, H. 4.) Braunschweig 1896. — Johannes Ernst Wilhelm Pietsch, f 16. Oktober 1896. (Sep. Ornithologische Monatsschrift XXIII, Nr. 3.) — Sclilussfolgevungen aus den ornithologischen Beobachtungen an deutschen Leuchttürmen in dem zehnjährigen Zeiträume von 1885 bis 1894. (Sep. Ornis J. VIIT, H. 4.) Brauuschweig 1896. — IV. Bericht über das permanente internationale ornithologische Comite und ähnliche Einrichtungen in einzelnen Ländern. (Sep. ibid. 1891.) Wien 1891. Leverkühn u. R. Blasius: Ornithologische Beobachtungen aus dem Herzogtum Braunschweig 1885—1894. (Sep. ibid. J. VIII, H. 4.) Braunschweig 1896. Von Herrn Geheimrat Professor Dr. Ebermeyer: Beobachtungen über den Zug der Vögel im Königreich Bayern 1869 mit 1880. Beobachtet von den k. Oberförstern. (Meteorolog. Abteilung der k. bayer. forstl. Versuchsanstalt in München.) Von Herrn A. Fischer, Augsburg: Heussler W. und Th, : Die Vögel der ßheinpfalz und der unmittel- bar angrenzenden Gebiete. (Sep. Ornis, J. VIII, H. 4.) Braun- schweig 1896. *Giglioli E. H. : Primo resoconto dei risultati della inchiesta ornitolo- gica in Italia. Parte I. Avifauna Italica. Parte IL Avifauna Locali. Parte III. Notize d' indole generale (Migr, etc.). (Ministerio di agri- cultura, industria & commercio. Ufficio oruithologico.) Firenze 1889, 1890, 1891. *Girtanner A. : Fang eines Condors (Sarcorhamphus gryphus) in den Tiroler Alpen. (Sep. Mitteil, des Niederösterreichischen Jagdschutz- Vereines J. 1901. — Die Alpendohle (Pyrrhocorax pyrrhocorax) in den Schweizer Alpen. (Sep. Ornithologische Monatsschrift, J. XXV Nr. 8.) *Heindl P.Em.: Ornithologische Beobachtungen zu Andechs in den Jahren 1895, 1896, 1898, 1899. (Sep. Natur und Offenbarung, B. 42—46). Münster. Meyer A. B. und *Helm F.: Jahresberichte der Ornithologischen Beobachtungsstationen im Königreich Sachsen. III. 1887. IV. 1888. V. 1889. VIL— X. 1891 — 1894. *Henuicke C. R.: Oskar von Riesenthal, f 22. Januar 1898. (Sep. Ornithologische Monatsschrift, XXIII. J. 1898 Nr. 4.) — 55 — *Heimicke C. R. : Über die Aupassung- des Geliörorgaus der Wasser- säagetiere an das Leben im Wasser. (Sep. Die Natur, 45. J. 1896.) — Etwas über deu Abschuss von schädlichen Vögeln. (Sep. Ornifho- logische Monatsschrift, XXII. J. 1897.) — Elternliebe. (Sep. ibid XXII. J. 1897). — Noch etwas vom Wildputer. (Sep. ibid. XXII .1. 1897 Nr. 6.) — Die Enthüllung des Liebe-Denkmals am 18. Oktober 1896. (Sep. ibid. XXI. J. 1896.) — Zum Vogelschutz. (Sep. ibid. XXL J. 1896.) — Zum Vogelschutz. (Sep. ibid. XXII. J. 1897.) — Einiges über den Erfolg von Nistkästen. (Sep. ibid. XXL J. 1896.) — Der Graupapagei in der Freiheit und in der Gefangenschaft. Gera 1895. — Einige Worte über den Wachtelfaug und Wachtelhandel. (Sep. Ornithologische Monatsschrift, XIX. J. 1894 Nr. 9.) — Einige Bemerkungen über deu Thimneh (Psittacus carycinurus Rchw.). (Sep. ibid. XIX. J. 1894 Nr. 5.) — Ein eigentümliches Hühnerei. (Sep. ibid. J. 1895 Nr. 9.) — Die Unterschiede der beiden Arten des Graupapageis. (Sep. ibid. J. 1895 Nr. 3.) — Nistkästen für Sperlinge? (Sep. ibid. J. 1895 Nr. 1) — Ansprache an Hofrat Dr. K. Th. Liebe bei Überreichung eines Fokales im Namen seiner Schüler 1894. — Vogelschutz durch Anpflanzungen. Gera. — K. Th. Liebe f. — Einzelschilderungen aus dem Tierleben. (Sep. Natur und Haus.) — Ein Rackelhahn bei Jena. — Vogelliebhaberei und Geflügelzucht in Westafrika. — Einiges über den Vogelfang zur Zeit des dreissigj ährigen Krieges und sein Verhältnis zum Krammetsvogelfang unserer Zeit. (Sep. Zool. Garten, XXXVI J., H. 6 u. 7.) Von Herrn Wilh. v. Walther: V. Heuglin: Reisen nach dem Nordpolarmeer in den Jahren 1870 u. 1871 in drei Teilen. Braunschweig 1872 u. 1874. *Junghans K. : Am Brutplatze von Sterna caspia. (Sep Ornithologische Monatsberichte 1897.) *Parrot C. : Jagdschutz und Hüttenjagd. (ße^). Der deutsche Jäger 1897.) — Der Herbstzug der Vögel. (Sep. Bayerische Forst- u. Jagdzeitung 1899.) — Zum gegenwärtigen Stande der Schreiadler-Frage. (Sep. Journal für Ornithologie, Januar 1899.) — „Phylloscopus rufus sylvestris" Meisner und die Verbreitung der Laub- vogelarten in der Schweiz. (Sep. Journal für Ornithologie, Okt. 19U0.) *Reiser 0.: L'activite deployde dans le Doniaiue Ornithologique sur le territoire de la Peninsule de BosnieHerzegovine. (III. Congres intern. d'Ornithologie.) Paris 1900. *Schalow H. : Neue Beiträge zur Vogelfauna von Brandenburg. (Sep, Cab Journ. f. Ornith., J. 1890 Jan.) Naumburg a/S. — Über eine Vogelsammlung aus Westgrönland. (Sep. Journal f. Or- nithoL, Oktober 1895.) — 56 — *Schalow H. : Darf die Erforschung- der deutschen Vogelwelt als ab- geschlossen betrachtet werden? (Sep. ibid. 189B.) — Über die Vogelfauna des Südpolargebietes. (Sep. ibid , Oktober 1897.) — Henry Seebohm. (Sep. Reichenow's Ornithol. Monatsberichte Nr. 2. 1896.) — Adolf Walter. (Sep. Ornithol. Monatsberichte Nr. 4. 1899.) — Rede zur Fünfzigjahrfeier der Deutschen Ornithologischen Gesell- schaft. (Sep. Journ. f. Ornithol, Januar 1901.) — Über die Herausgabe einer ornithologischen Bibliographie Deutsch- lands. (Sep ibid., Januar 1901.) *Thieleinann R., Über den "Wert von Eiersammlungen. (Sep. Zeitschr. f. Oologie. 10. J., Nr. 1 u. 2. 1900.) Noska M. und *v. Tschusi zu Schmidhof fen: Das kaukasische Birkhuhn. (Tetrao mlokosiewiczi Tacz.) Hallein 1895. Von Herrn R. Jordan: Der Deutsche Jäger. Illustrierte süddeutsche Jagdzeitung. J. 1899 und 1900. München. Mutter Erde. Eine Wochenschrift etc. J. I. Berlin u. Stuttgart 1899. Natur und Haus. Illustrierte Zeitschrift. J. VII. Berlin 1899. Von Herrn Dr. C. Parrot: Ornithologische Monatsschrift. Index der zweiten zwölf Jahr- gänge 1888 — 1899, verfasst von P. Leverkühn. Gera-Unterm- haus 1900. Von der Ungarischen Ornithologischen Centrale: Schriften des II. internationalen Ortiitholog. Congresses in Budapest 1891. Blasius R. : Bericht an das ungar. Comite für den II. internal. Orni- thologischen Congress in Budapest. 1891. Entwurf der Statuten des permanenten Internat. Ornithologischen Comites. Frivaldszky Joannes: Aves Hungariae, Enumerat. systematica avium Hungariae cum brevibus biologicis. Budapest 1891. Fürbringer M. : Referat über die Anatomie der Vögel. Herman Otto: Peteny ,7. S. A Magyar Tudomänyos Madartan Mega- lapitoja. Budapest 1891. — Über die ersten Ankunftszeiten der Zugvögel in Ungarn (Früh- jahrszug). Vorbericht für den II. intern. Ornithologischen Congress in Budapest. — Die Elemente des Vogelzuges in Ungarn bis 1891. Budapest 1895. Horväth - Herman: Zweiter internationaler Ornithologischer Congress in Budapest 1891. Haupthericht. Band I u. II. Budapest 1892. Klug F.: Beiträge zur Kenntnis der Verdauung der Vögel, insbesondere der Gänse. (Sep. aus dem Hauptbericht.) Liebe Th. und v. Wangelin.: Referat über den Vogelschutz der siebenten Sektion des II. Congresses. Lovassy AI.: Katalog der ungarischen Eier- und Nestersammlung in der Ornitholog. Ausstellung. Budapest 1891. V. Madaräsz J. : Erläuterungen zu der aus Anlass des IL Internat. Ornithologischen Congresses zu Budapest veranstalteten Ausstelluug der Ungarischen Vogelfauna. — 57 — Mäday Isidor: Referat über den internationalen Schutz der für die Bodenkultur nützlichen Vögel. Meyer A. B. : Entwurf zu einem Organisationsplan des permanenten intern. Ornithologischen Comitös. Newton Alfr. : Fossil Birds from the forthcoming „Dictionary of Birds." Palmen J. A. : Referat über den Stand der Kenntnis des Vogelzuges. Reich enow A. : Entwurf von Regeln für die zoologische Nomenclatur. Sclater P. S. : The geographical distribution of Birds. Sharpe R. B. : A review of recent attempts to classify Birds. Hegyfoky Jacob: Referat: Über aviphaenologische Beobachtung und Bearbeitung der Daten. (Versammlung der OrnitJiologen zu Sara- jevo 1899.) Budapest und Sarajevo 1899. Philips E. C. : Über die Abstammung des Haushuhns (f.d. Ornifhol. Gongress zu Wien 1884.) Wien 1884. B. Im Tausch erworbene Gesellschaftsschriften und Journale*) gegen die Berichte des Vereins. Agram. Societas historico-natur. Croatica. Glasnik hrvatskoga Nara- voslovnoga drustva. Godina XI u. XII. Zagreb 1900 u. 1901. Altenburg, S.-A. Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft des Osterlandes. N. F. IX. Band. Alt, S.-A. 1900. Amsterdam. Kon. Academie von wetenschappen. Verslag van de gewone vergaderiugeu d. wis- en natuurkundige afdeeling von 27. Mei 1899 tot 21. Apr. 1900. Deel VIII. Amsterdam 1900. Augsburg. 33. und 34. Bericht des naturwissenschaftlichen Vereins für Schwaben und Neuburg. Augsb. 1898 — 1900. Basel. Verhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft., Band VIII Heft 1. Basel 1901. — Rütimeyer, L. Gesammelte kleine Schriften allgemeinen Inhalts aus dem Gebiete der Naturwissenschaften. Bd. I u. II. Basel 1898. (Geschenk der Naturforschenden Gesellschaft.) Bergen. Bergens Museum. Aarbog. Jahrg. 1899 u. 1900. Aars- beretniug. 1899 und 1900. Berlin. Sitzungsbericht der Gesellschaft naturforschender Freunde. Jahrg. 1899 u. 1900. Berlin 1899 u. 1900. Bern. Mitteilungen der naturforschenden Gesellschaft 1897, 1898, 1899. B. 1898 — 1899 — 1900.- Nr. 1436—1477. — Verhandlungen der schweizer, naturforschenden Gesellschaft. 80. u. 81. Jahresversammlung, 1897 in Eugelberg, 1898 in Bern. Luzern u. Bern 1898. *) Diese Liste, die sämtliche bis zum Tage der Drucklegung des Berichts eingelaufeneo Schriften aufführt, wolle seitens der tit. Gesellschaften, denen eine Danksagung bislang nicht zuging, zugleich als Empfangsbestätigung erachtet werden. Der Herausgeber. — 58 — Bonn. Verliandluiif^en des naturhistorischen Vereins der preass. Rhein- lande, Wesfphalens und des Reg. -Bez. Osnabrück. Jahrg. 55, 56 II. 57. Bonn 1898—1900. — Sitzungsberichte fler niederrhein. Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. 1898. 1899 u. 1900. B. 1898—1900. Braunschweig. 10. u. 11. Jahresbericht des Vereins für Natunvissen- Schaft für 1895-97 u. 1897—99. Bremen. Abhandlungen des naturwissenschaftlichen Vereins. XVI. Bd. 3 Hefte. Bremen 1898-1900. — Beiträge zur nordwestdeutschen Volks- und Landeskunde. Heraus- gegeben vom naturwissenschaftlichen Verein. Heft 3. Bremen 1901. Brunn. Verhandlungen des naturforschenden Vereins. XXXVII. u. XXXVIII. Band 1898 u. 1899. Br. 1899 u. 1900. — XVII. u. XVIII. Bericht der meteorologischen Kommission des natur- forschenden Vereines in Brunn für 1897 u. 1898. Br. 1899 u. 1900. Budapest. Ungar. Ornithologische Centrale. Aquila Zeitschrift für Ornithologie (ungar. u. deutsch). Jahrg. VI 1899, VII 1900, VIII 1901 Nr. 1 u. 2. — Kön. Ungar. Ackerbau-Ministerium. Über die Nützlichkeit u. Schäd- lichkeit d. Vögel. (Volksausg.) Von Otto Herman. Ungarisch- Bud. 1901. Chur. Jahresbericht der Naturforschenden Gesellschaft Grauhündens. N.F. XLII.u.XLIII.Bd. 1898—99. 1899—1900. Ch. 1899— 1900. Danzig. Schriften der Naturforschenden Gesellschaft. N. F. X. Bd., 1. Heft. D. 1899. Donaueschingen. Schriften des Vereins für Geschichte und Natur- geschichte der Baar und angrenzenden Landesieile. Heft X 1900. Tübingen 1900. D 0 r p a t. Sitzungsberichte der Naturforscher- Gesellschaft bei der Universität Jurjef. Bd. XI 1895—96. 3 Hefte. Bd. XII 1898—99. Heft 1, 2. Jurjeff 1895—99. — ßussow, V. Die Ornis Esth-, Liv- und Curlands, mit besonderer Berücksichtigung der Zug- und Brutverhältnisse. (Sep. Archiv für Naturkunde Liv-, Esth- und Curlands. Bd. IX Heft 1.) Dorpat 1880. Dürkheim. 1. Mitteilungen der Pollichia, eines naturivissenschaftlichen Vereines der Rheinpfalz. Nr. 3, 5 u. 6. 1889 u. 1892. — 2. Festschrift zur 60 jähr. Stiftungsfeier der Pollichia. D. 1900. Elberfeld. Jahresberichte des Naturwissenschaftlichen Vereins. Heft 9. E. 1899. Emden. 83., 84. u. 85. Jahresbericht der Naturforschenden Gesellschaft für 1897/99 u. 1899/1900. Emden 1899 u. 1901. Frankfurt a/M. Bericht der SencJcenbergischen naturforschenden Ge- sellschaft. 1899 u. 1900. Frankfurt a/0. Helios. Abhandlungen und Mitteilungen aus dem Gesamtgebiete der Naturwissenschaft. Organ des naturwissensch. Vereins des Regierungsbezirkes Frankfurt a/0. Bd. XVI. Berlin 1899. Frauen feld. Mitteilungen der Thurgauischen naturforschenden Gesell- schaft. XIV. Heft. Fr. 1900. — 59 — Gi essen. Bericht der oberhessischen Gesellschaft für Nafur- und Heil- kunde. G. 1897 — 99. Grlasgow. Transactions of The Natural History Society. Vol. V. 1896—97, 1897—98. Görlitz. Abhandlung'en der Naturforschenden Gesellschaft. XXII. u. XXIIl. Bd. G. 1898 u. 1901. Graz. Mitteilungen des Naturwissenschaftlichen Vereins für Steiermark. Jahrg. 1899. Gr. 1900. Groningen. Negenennegentigste Verslag van het Natuurkundig Ge- nootschap. 1899. Güstrow Archiv des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg. 53. Jahrg. 1899. II. Abth. G. 1899. — Wüstnei, C. und Clodius, G. Die Vögel der Grossherzog- tümer Mecklenburg. (Ibid. 54. Jahrg. I. Abt.) G. 1900. Halle. Eimer, Th. und Fickert, C. Die Artbildung und Ver- wandschaft bei den Schwimmvögeln nach deren Zeichnung dar- gestellt. (Nov. Act. Kais. Leop. Carol. deutsch. Ak. d. Naturforscher Bd. LXXVII No. 1.) H. 1899. — Burckhardt, Rud. Der Nestling von Rhinochetus jubatus. (Ibid. Bd. LXXVII No. 3.) H. 1900. Hanau. Bericht der Wetterauischen Gesellschaft für die gesamte Natur- kunde vom 1. Mai 1895 bis 31. März 1899. H. 1899. Hannover. 48. und 49. Jahresbericht der Naturhistor. Gesellschaft über die Geschäftsjahre 1897/98 u. 1898/99. Hanu. 1900. — Festschrift zur Feier des 100 jährigen Bestehens der Naturhistor. Gesellschaft. Hann. 1897. — Katalog der Vogelsammlung aus der Provinz Hannover. Hann. 1897. — Katalog der System. Vogelsammlung des Provinzialmuseums. Hann. 1897. — Verzeichnis der im Provinzialmuseum vorhandenen Säugetiere, Hann. 1897. — Brandes, "W. Flora der Provinz Hannover. Hann. u. Leipz. 1897. Hermann Stadt. Verhandluugen des Siebenbürgischen Vereins für Natur- wissenschaften. XLVIIL, XLIX. u. L. Bd. 1898, 1899 u. 1900. Hof. II. Bericht des nord ober fränkischen Vereins für Natur-, Geschichts- und Landeskunde, erstattet Januar 1900. Innsbruck. Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg. 43. u. 44. Heft, 1899 und 1900. Karlsruhe. Mitteilungen des badischen zoologischen Vereins. Nr. 1 — 10. 1899/1901. Kassel. Abhandlungen und Bericht des Vereins für Naturkunde über das 64. u. 65. Vereinsjahr. K. 1900 u. 1901. Kiel. Schriften des naturivissenschaftlichen Vereins für Schleswig-Holstein. Bd. XI 2. Heft. Bd. XII 1. Heft. Kiel 1898 u. 1901. K 1 a g e n f u r t. Naturhistorisches Landes-Museum in Kärnthen. K e 1 1 e r, F. C. Ornis Carinthiae. Die Vögel Kärnthens. Kl. 1890. Königsberg i/Pr. Schriften der physikalisch-ökonomischen Gesellschaft. 40. u. 41. Jahrg. K. 1899 u. 1900. — 60 — Krakau. Anzeigen der Akademie der Wissenschaften. Jan. — Okt. 1900. — Taczano vvskiego, W. Ptaki Krajowe. Tom. I u. II. W. Kra- kowie 1882. Lausanne. Bulletin de la Society Vaudoise des Sciences Naturelles. Vol. XXXV, XXXVI u. XXXVII (Nr. 131 mit Nr. 140). 1899—1901. Leipzig. Sitzungsberichte der natur forschenden Gesellschaft. 24. u. 25. Jahrg. 1897/98. Leipzig 1899. — Bericht über die Thätigkeit des Tierschutz -Vereins Leipzig von 1875—1900. Linz. 57. u. 58. Jahresbericht des Museums Fr anzisco- Gar olinum. 1899 u. 1900. — Bibliotheks-Katalog des Museums Fr anzisco- Gar olinum. 1900. — 27., 28., 29 u. 30. Jahresbericht des Vereins für Naturkunde in Österreich ob der Enns. Linz 1898 — 1901. Lübeck. Mitteilungen der geographischen Gesellschaft und des natur- historischen Museums. Heft 14, II. Reihe. 1900. Luxemburg. Mitteilungen ans den Sitzungen des Vereins Luxemburger Naturfreunde „Fauna''. 8., 9. u. 10. Jahrg. 1898, 1899 u. 1900. Magdeburg. Jahresbericht und Abhandlungen des nafurwissenschaßl. Vereins. 1896-98. Magd. 1898. Mailand. Atti della Societä Italiana di Scienze Naturali e del Museo Civico di storia Naturale. Vol. XXXVIII, 1899, XXXIX, 1900 Fase. 1 u. 2. — Gr. de Alessand ri. La Pietra da Cantoni di Rosiguano e di Viguale. (Mus. civ. stör. nat. di Milan, e Soc. ital. Scienz. nat.) Mil. 1897. — Martorelli, Gr. Le forme e le Simetrie delle Macchie Nel Piu- maggio. Ibid. Mil. 1899. Marburg. Sitzungsberichte der Gesellschaft zur Beförderung der ge- samten Naturwissenschaften. Jahrg. 1898, 1899, 1900. Meissen. Mitteilungen aus den Sitzungen der naturwissenschaftlichen Gesellschaft „Isis'' aus dem Vereinsjahre 1898/99. Melbourne. Public Library, Museums and National Gallery of Victoria. Hall, Rob. The Insectiverous Birds of Victoria. With chapters on Birds more or less useful. Melbourne 1900. Metz. Bulletin de la Soci6t6 d'histoire Naturelle. Cah. 18, 19, 20. M. 1893—98. München. Jahresbericht der Geographischen Gesellschaft für 1898 u. 1899. M. 1900. — Sitzungsberichte der Gesellschaft f. Morphologie u. Physiologie. XVI. 1900. Heft 1 u. 2. Neuchatel. Sociötö Neuchateloise des Sciences Naturelles. Bull . Tome XXVI, 1897-1898. Neuch. 1898. — Table des Mati^res des 4 volumes de Memoires et des 25 premiers tomes du Bulletin. Neuch. 1899. New- York. The Auk. A quarterly Journal of Ornithology. Vol. XVII u. Vol. XVIIL Nr. 1—3. 1900 u. 1901. Nürnberg. Abhandlungen der Naturhistorischen Gesellschaß. XII. u. XIII. Bd. 1898 u. 1899. N. 1899—1900. — 61 — Odessa. Memoires de la Soci4U des naturalistes de la Nouvelle Rtissie. Tome XXIII, 1 u. 2. 1899 u. 1900. Olten-Gösgen. Ornithologischer Verein, v. B ur g , G. Ornithologische Beobachtuügeu der letzten drei Jahre. Angeordnet vom Ornithol. Verein Olten-Gösgen. (Sep. „Schweizer Blätter für Ornithologie.'') — V. Burg, ,r. Mutterliebe im Tierreich. Zürich und Leipzig 1899. Padova. Sicher, E. ed Arrigoni degli Oddi. Alcuni uccelli anomali del Veneto. (Sep. „Ätti Soc. Veneto-Trentina Scienze Natur." 1887.) Pas sau. 16., 17. u. 18. 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Die Baltischen Wirbeltiere nach ihren Merkmalen und Benennungen v. G. Schweder. Riga 1901. Rom. Bolletino della Societä Romana per gli studi Zoologici. Vol. VI 1897. VII 1898. VIII 1899. (Fase. 1—5.) — Bollettino della Societä zoologica italiana. Ser. II Vol. I. 1900 u. Vol. II 1901. Fase. I e IL Santa Clara. Cooper Ornithol. Club of California. The Condor. Bulletin of the Club. 1901. Vol. 3. Nr. 1—3. — Grinell Jos. Pacific Coast Avifauna. Nr. 1. Birds of the Kotzebue Sound Region, Alasca. (publ. by the Club.). S. Cl. 1900. San Jose (Costa Rica). Museu Nacional de Costa Rica. Informe (de 1897 ä 1898) 1898. Informe (del primer semestre de 1898 ä 1899) 1899. Informe (del segundo semestre 1898 a 1899) 1898. Informe (de 1899 a 1900) 1900. — Cec. F. Underwood. Avifauna Costarriquenna. Liste revisada con- forme ä las ultimas publicationea (Museu national de Costa Rica) 1899. Set. Gallen. Bericht über die Thätigkeit der Natunvissenschaftlichen Gesellschaft 1898—99. Set. Gallen 1900. 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Tor. 1901. — Osservazioni Meteorologiche 1900. Carnera L. (R. Acad.) Tor. 1901. — Bollettino dei Musei di Zoologia ed Anatoniia comparata della R. Universita. Nr. 47 u. 52 J. 1888, Nr. 65 u. 70 J. 1889, Nr. 101 J. 1891, Nr. 135 J. 1892, Nr. 152 J. 1893, Nr. 174 u. 190 J. 1894, Nr. 207 u. 208 J 1895, Nr. 249 u. 250 J. 1896, Nr. 292 J. 1897, Nr. 330 J. 1898, Nr. 339, 357, 360, 361, 362, 363 J. 1899. U 1 m. Jahreshefte des Vereins für Mathematik u. Naturwissenschaften. 8. u. 9. Jahrg. Ulm 1897 u. 1899. Washington. Annual Report of the Board of ßegeuts of the Smithsonian Institution Juli 1897 u. Juni 1898. Washington 1898 u. 1899. — Currie R. B. A new bird of Paradise. (Proceedings U. S. National Museum, Vol. XXII Nr. 1204.) — Oberholzer, H. C. Notes on Birds collected by Doctor W. L. Abbott in Central-Asia. (Smiths. Inst. U. S. Nation. Museum.) Wash. 1900. — Catalogue of aCollection of Birds from Madagaskar, (ibid.) 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Wien, k. k. zoologische botanische Gesellschaft. Ornith. Sektion. Die Schioalbe. Berichte des Comitös für Ornithologische Beobachtungs- stationen in Österreich. N. F. I 1898—99. — Der Frühlingszug des Kukuks in den Jahren 1897 u. 1898 von W. Capek. Aus Schivalhe N. F. IL Wiesbaden. Jahrbücher des Nassauischen Vereins für Naturkunde, Jahrg. 52 u. 53, 1899 u. 1900. W. 1899, 1900. Zürich. Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft. 44. u. 45. Jahrg. 1899, 1900. Zur. 1899—1901. C. Erwerbungen durch Ankauf. 1. Für die Bibliothek. Anzinger Franz. Die unterscheidenden Kennzeichen der Vögel Mittel- europas. Innsbruck 1899. Ornith ologisches Jahrbuch. Organ für das palaearktische Faunengebiet. X. u. XI. Jahrg. 1899 u. 1900. Journal für Ornithologie. Jahrg. 47 u. 48. (1899 u. 1900.) Ornithologische Monatsschrift des deutschen Vereins zum Schutze der Vogelwelt. Jahrg. 1899 u. 1900. Zeitschrift Naturalien- Cabinet mit Naturalien- und Lehrmittelmarkt. Jahrg. 1899, 1900. Zeitschrift für Oologie. I. Jahrg. 1892, Nr. 10 u. 11. IX. u. X. Jahrg. 1899 u. 1900. Index der ersten zehn Jahrgänge. Der Zoologische Garten. Zeitschrift für Beobachtung, Pflege und Zucht der Tiere. Frankfurt a/M. 40. n. 41. Jahrg. 1899 u. 1900. 2. Für die Sammlung. 1 Spiessente, Dafila acuta., 5 juv. von Weichering (Balg). 64 Rechnungsablage- Pro 1899. I. Einnalimen. Aktiv-Bestand aus dem Vorjahre Beiträge der hiesigen Mitglieder, soweit im Jahre 1899 bis 22. Januar 1900 bez Desgleichen der auswärtigen Mitglieder Schenkungen Zins ■ • ■ ■ Summa der Einnahmen II. Ausgaben. Für Miete des Vereinslokals An Abonnements Druckkosten Buch binderkosten Für Porti, Papier Für ein Inserat ■ • • ■ Summa der Ausgaben Aktivrest München, 22. Januar 1900. Pro 1900. M 235 198 90 291 20 70 95 13 63 404 17 75 3 90 40 70 20 68 M 815 577 88 85 237 I 97 Störrlein. I. Einnalimen. Kassabestand am 23. Januar 1900 Ml 237 320 166 800 13 1 97 70 M 1538 577 4 Beiträge der Mitglieder Schenkungen Staatliche Zuwendungen Verkaufte Bücher Vögel Summa der n. Ausgaben. Lokalmiete Einnahmen 9 68 4 41 37 351 10 9 25 20 46 71 20 42 21 35 72 60 67 Porti Inserate Diverse ... Abonnements . Druckkosten .... Buchbinder Karte von Süd Westdeutschland Sekretär Bücher zum Verkauf an Mitglieder Summa de r Ausgaben — 67 Aktivrest 961 — München, 31. Dezember 1900. Störrlein. Otto Parrot. — 65 — Satzungen des Ornithologischen Vereins München (E. V.). Name, Sitz und Zweck. §1- Der unter dem Namen „Ornithologischer Verein München" bestehende Verein hat seinen Sitz in München; er bezweckt: a) Förderang der Vogelkunde nach allen Richtungen, b) planmässige Erforschung der heimischen Avifauna, c) Hegung und Schutz der Vögel. Der Verein soll durch Eintragung in das Vereinsregister Rechtsfähigkeit erlangen. §2. Erreicht sollen diese Aufgaben werden: 1. Durch Förderung des wissenschaftlichen Verkehrs unter den Mitgliedern und Anregung zu gemeinschaftlichen Arbeiten; 2. durch regelmässige Zusammenkünfte, bei denen Vorträge, ein gegenseitiger Austausch von Beobachtungen, Vorlage der einschlägigen Literatur und Demonstrationen statthaben ; 3. durch gemeinschaftliche Excursionen; 4. durch Gewinnung eines möglichst grossen Beobachterkreises innerhalb der engeren Landesgrenzen ; 5. durch Anlegung von oniithologischen Sammluugeu; 6. durch Schaffung einer Bibliothek. Mitgliedschaft. §3. Der Verein setzt sich zusammen aus: 1. Ehrenmitgliedern, 2. korrespondierenden Mitgliedern, 3. ordentlichen Mitgliedern. Diese letzteren scheiden sich in a) hiesige und b) auswärtige Mitglieder. §4- Mitglieder können alle unbescholtenen Personen, Herren wie Damen, sowie auch Korporationen (nacb Massgabe des für den einzelnen Fall getroffenen Über- einkommens; werden. §5. Die Anmeldung zum Verein geschieht durch schriftliche Erkläniug. Über die Aufnahme entscheidet die Vorstandschaft. 5 — 66 — §6. Die Ernennung von Ehrenmitgliedern geschieht in einer Mitglieder- versammlung („Generalversammlung"), wobei Einstimmigkeit entscheidet. Zur Wahl von cor respondier enden Mitgliedern ist einstimmige Beschlussfassung in einer Vereinssitzung notvFsndig. Zu Ehrenmitgliedern können ernannt werden Ornithologen von bedeutendem wissenschaftlichen Rufe, sowie Personen, welche sich um den Verein in hervor- ragender "Weise verdient gemacht haben •, zu korrespondierenden Mitgliedern auswärtige Forscher, die durch Einsendung von Berichten und Original-Abhand- lungen oder durch Bereicherung der Sammlungen die Zwecke des Vereins in be- sonderem Masse fördern helfen. §8. Der Austritt hat durch schriftliche Erklärimg an die Vorstandschaft zu er- folgen. Jedes Mitglied bleibt dem Verein für das folgende Kalenderjahr ver- pflichtet, falls nicht seine Austrittserklärung vier Wochen vor Schluss des alten Jahres bei der Vorstandschaft eingelaufen ist. §9. Ein Mitglied, welches durch Richterspruch der bürgerlichen Ehrenrechte verlustig gegangen, ist sofort durch die Vorstandschaft aus dem Verein auszu- schliessen. Durch Beschluss einer Mitgliederversammlung können ausserdem auf Vor- schlag der Vorstandschaft oder auf schriftlichen Antrag von mindestens sechs Mitgliedern auch solche Persönlichkeiten ausgeschlossen werden, welche sich eines als ehrenrührig zu betrachtenden Verhaltens schuldig gemacht haben; hierzu sind zwei Drittel Majorität der Anwesenden notwendig. Rechte und Pflichten der Mitglieder. § 10. Alle MitgUeder haben das Recht zum Besuche der Sitzungen, zum Ein- bringen von den Verein betreffenden Anträgen an die Vorstandschaft, zur Be- nützung der Vereinsbibliothek und der Sammlungen. Auswärtige Mitglieder tragen die Portokosten. § 11. Jedes Mitglied erhält die Dracksachen des Vereins vom Eintrittsjahre an unentgeltlich. § 12. Die ordentlichen Mitglieder haben aktives und passives Wahlrecht zu den Vereinsamtem. § 13. Zur Bestreitung der laufenden Ausgaben ist ein Jahresbeitrag von 6 Mk. für die hiesigen, von 4 Mk. für die auswärtigen (ordentlichen) Mitglieder, zahl- bar bis zum 1. März, festgesetzt. Während des Jahres neu eintretende Mit- glieder haben den Beitrag sofort an den Kassier zu entrichten. Erfolgt der Eintritt im zweiten Halbjahre, so kann auf speziellen Wunsch eine Ermässigung auf die Hälfte einti'eten. Personen mit wechselndem Aufenthalt, die den grösseren Teil des Jahres in München zubringen, müssen als hiesige Mitglieder geführt werden, auch wenn sie von den Vorteilen derselben nicht Gebrauch machen. — 67 — Vereinsorgane. § 14. Organe des Vereins sind: a) die Vorstandschaft, b) der ständige Ausschuss, c) die Mitgliederversammlung (Generalversammlung). § 15. Die Angelegenheiten des Vereins leitet die Vorstandschaft, welche ihren Sitz in München hat. Sie besteht aus : 1. dem 1. Vorsitzenden, 2. dem II. Vorsitzenden, 3. dem Kassier, 4. zwei Schriftführern, 5. einem Bibliothekar, 6. einem Konservator. Sie wird dui'ch die Mitgliederversammlung auf die Dauer von einem Jahr gewählt, und zwar mittelst schriftlicher Abstimmmig und einfacher Stimmen- mehrheit der anwesenden Mitglieder. Bei Stimmengleichheit entscheidet das Los. Für die im Laufe der Amtsdauer aus der Vorstandschaft ausscheidenden Mitglieder erfolgt für die Restzeit Zuwahl durch die verbleibenden Mitglieder der Vorstandschaft. § 16. Der L und der IL Vorsitzende, letzterer in Verhinderung des ersteren, vertreten den Verein nach Aussen gerichtlich imd aussergerichtlich ; dieselben bilden den Vorstand im Sinne des § 26 des Bürgerlichen Gesetzbuchs mit der Massgabe, dass jeder von ihnen selbständig zur Vertretung des Vereins berechtigt ist. Nach Aussen ist deren Vertretimgsbefugnis unbeschränkt, dem Verein gegen- über sind dieselben jedoch an die Beschlüsse der Vorstandschaft gebunden. Der Kassier besorgt die Kassageschäfte in selbstständiger Weise. Er ist für die Kassa persönlich haftbar. Für die Verausgabung von Geldern bedarf er der Anweisung des Vorsitzenden. Dem I. Schriftführer obliegt die Erledigung der Korrespondenz und die Führung des Protokolls. Es kann ihm das Recht der Unterzeichnung solcher Korrespondenzen eingeräumt werden, welche lediglich den formellen Geschäfts- gang betreffen. Der n. Schriftführer vertritt und unterstützt den ersten; ihm obliegt die Führung des Mitglieder-Verzeichnisses und die Besorgung der Einladungen, Inserate etc. Der Bibliothekar hat ein genaues 'Verzeichnis der Bibliothek im stände zu halten, die Abonnements zu bethätigen und die Ausleihung der Bücher zu überwachen, eventuell Schadenersatz zu verlangen. Der Konservator hat die Vereinssammlungen, sowie das Inventar im stände zu halten und die Zugänge zu katalogisieren. §17. Zum Ausweis des in § 16 bezeichneten Vorstandes dem Gerichte gegen- über dient das in der Mitgliederversammlung aufgenommene Wahlprotokoll. Alle Protokolle sind- vom Vorsitzenden und vom Protokollführer zu unter- zeichnen. — 68 — §18. Ausser der Vorstandschaft sind von der Generalversammlung jährlich zwei Kassarevisoren und ein ständiger Ausschuss von drei Mitgliedern (eine Ver- stärkung durch Zuwahl ist jederzeit möglich) zu wählen, der über alle wichtigeren Angelegenheiten zusammen mit der Vorstandschaft (bei auswärtigen Mitgliedern eventuell schriftlich) zu beraten hat. § 19. Die Vereinsversammliingen scheiden sich in 1. Mitgliederversammlungen („General Versammlungen"), 2. Vereinssitzungen; diese finden in der Regel alle 11 Tage statt; einmal im Monat ist Vortragsabend. § 20. Die am Anfange eines jeden Kalendeijahres stattfindende MitgliedeiTersamm- lung, „ordentliche Generalversammlung", deren Berufung durch den Vorstand mindestens acht Tage vorher durch Ausschreibung in den „Münchener Neuesten Nachrichten" bekannt gegeben werden muss, ist zuständig: 1. zur Entgegennahme des Jahresberichts der Vorstandschaft; 2. zur Entgegennahme und Prüfung der Jahresrechnung des Kassiers; 3. zur Festsetzung des Etats für das nächste Vereinsjahr; 4. zur Wahl der Vorstandschaft, des Ausschusses, der Revisoren, sowie zur Ernennung von Ehrenmitgliedern; 5. zum Ausschluss eines MitgHedes im Falle des § 9, Absatz 2. 6. zur Änderung der Satzungen, wozu ^ji der Stimmen aller anwesenden Mitglieder erforderhch sind; 7. zur Auflösung des Verein (s. § 23); 8. zur Beschlussfassung über besondere Anträge, wobei einfache Stimmen- mehrheit (bei Gleichheit ist die Stimme des Vorsitzenden ausschlaggebend) entscheidet, insofern nicht andere Bestimmungen der Satzungen in betracht kommen. §21. Ausser der satzungsgemäss am Anfange eines jeden Kalendeijahres statt- findenden MitgUederversammlung kann jederzeit vom Vorstand in gleicher Weise wie die „ordentliche Generalversammlung" eine Mitghederversammlung, „ausser- ordentliche Generalversammlung", einberafen werden, deren Aufgabe durch die Zwecke ihrer Einberufung bestimmt ist; eine solche muss einberufen werden, wenn wenigstens zehn ordentliche Mitglieder es schriftlich beantragen. Sie hat die gleichen Kompetenzen wie die „ordentliche Generalversammlung". § 22. Die Beschlüsse der Mitgliederversammlungen („Generalversammlungen") werden beurkiindet durch Unterzeichnung durch den Vorsitzenden und den protokull- führenden Schriftführer, Auflösung. § 23. Die Auflösung des Vereins kann nur in einer Mitgliederversammlung mit einer Mehrheit von drei Vierteilen aller ordenthchen Mitglieder beschlossen werden. Das Vereinseigentum soll in diesem Falle wissenschaftlichen Zwecken zugewendet werden, woriiber die gleiche Versammlung zu beschliessen hat. Abhandlungen und Vorträge. -- ^r^ Beiträge zur Ornis Unterfrankens. Von Bauamtmann Jak. Spies, Kissingen. Von Herrn F. W. Schul er ist im vorigen Vereinsbericht ein Aufsatz über die Vogelwelt Schweinfurts und Umgebung erschienen, der mir um deswillen grosses Interesse einflösste, weil meine schon seit längerer Zeit angestellten ornithologischen Beobachtungen sich über ein Gebiet erstrecken, das an das Beobachtungsgebiet Schulers anstösst, Schweinfurt und seine allernächste Umgebung sogar in sich schliesst. Ich begrüsste die dankenswerte Arbeit des Herrn Schul er um so freudiger, als ich leider mit allen Ornithologen unseres engem Vaterlandes den ausserordentüchen Mangel an literarischen Erzeugnissen über die doch so interessante Ornis des nördlichen Bayerns beklagen muss. Die nachstehenden Beiträge zur Ornis Unterfrankens sollen nun eine Ergänzung der Schule r'schen Arbeit vorstellen. Dieselben erschienen mir nicht überflüssig, da meine Beobachtungen zwar, wie dies ganz natürlich, in den weitaus meisten Fällen mit denen Schulers übereinstimmen, in andern jedoch kleine Verschieden- heiten und- mitunter Abweichungen zeigen, die wohl zum Teil ihren Grund in der Verschiedenheit der Beobachtungszeit, zum Teil aber auch in der Verschiedenheit meines Beobachtungsgebietes gegen- über dem Schuler'schen haben werden. Das letztere hat die Stadt Schweinfurt als Mittelpunkt, während sich das meinige von dieser Stadt ab nördlich bis zur Landesgrenze erstreckt, sohin ausser einem Teil des Bezirksamts Schweinfurt die Bezirksämter Kissingen, Brückenau, Hammelburg, Neustadt a. d. Saale, Mellrichstadt und Königshofen i. Gbfld. in sich schliesst. Wir haben es sonach bei diesem Beobachtungsgebiet im äussersten Norden mit dem bayerischen Theil der Ehön, der Hauptsache nach aber mit den Vorbergen der- selben zu thun. In geologischer Hinsicht gehört das von den letztern eingenommene Gebiet der Triasformation und zwar ganz überwiegend den zwei untern Scliichten derselben, dem Buntsandstein und Muschel- kalk an, die fortgesetzt abwechselnd an der Oberfläche erscheinen, — 72 — während das dritte Glied der Formation, der Keiiper, nur selten zai Tage tritt. Die Kliön selbst ist ganz vulkanisch, Avie die malerischen Basaltkegel auch dem flüchtigen Beobachter auf den ersten Blick zu erkennen geben. Da in dem ganzen Gebiet sich keine Seen und Weiher und nur wenige sumpfige Striche vorfinden, sind Schwinim- und Sumpfvögel selten; dagegen sind alle übrigen Vogelordnungen in dieser Landschaft mit ihren bewaldeten Bergen und den frucht- baren Thälern reichlich vertreten. Wenn im Nachstehenden manche Arten der hiesigen Ornis gar nicht aufgeführt sind, so geschieht dies nur, um Wiederholungen der von Schuler bereits veröffentlichten Beobachtungsresultate zu vermeiden, da sich dieselben, wie schon erwähnt, mit den meinigen vielfach decken. Aedon luscinia (L.), Nachtigall. So häufig die Nachtigall sich längs des Maines zeigt, so selten erscheint sie in den Landesteilen nördlich desselben. Sie war früher in Kissingen häufiger Brut- vogel, ist aber seit ca. 20 Jahren vollständig verschwunden. Viel- fach wird angenommen, dass die Überhandnähme der Katzen hieran Schuld trage, ich glaube eher der Mangel an geeigneter Nahrung, da andere Insektenfresser, insbesondere Tiirdus menda, durch ihre ausserordentliche Zunahme dieselbe beeinträchtigen könnten. Cyanecula cyanecula (Wolf), Blaukehlchen. Es wurde auch von mir nur ein einziges Mal ein Exemplar Ende April 1896 bei Bad Brückenau beobachtet. Ist wohl kein Brutvogel im Gebiet. Erithacus rubeculus (L.), Rotkehlchen. Das Rotkehlchen ist in der Rhön und Vorrhön ausserordentlich verbreitet und .nimmt ent- schieden zu. Es brütet durchweg zweimal und sind Gelege von sieben Eiern keine Seltenheit. Im Jahre 1896 entdeckte ich ein Rotkehlchennest in einer Baumhöhle 3 m über dem Boden, was als eine Seltenheit zu bezeichnen sein dürfte. Ruticilla phoenicurus (L.), Gartenrotschwanz. Bemerkenswert ist die grosse Verschiedenartigkeit des Nistens. Am öftesten steht das Nest in Baumhöhlen, nächstdem unter den Wurzeln der Weg- böschungen. Ich fand das Nest aber auch schon unter den Ziegeln einer Feldkapelle, unter der Dachtraufe einer Steinbruchhütte und an andern sonderbaren Plätzen. Der Vogel brütet auch sehr gern in aufgehängten Nistkästen. Ruticilla tithys (L.), Hausrotschwanz. Im April 1890 fand ich ein Nest mit einem Ei in einem Erdloch, eine Nistweise bei diesem Vogel, von der ich bis jetzt noch nichts gehört. — 73 — Pratincola rubicola (L.), schwarzkehligef Wiesenschmätzer und Pratincola rubetra (L.), bmunkehliger AViesenschmcätzer. Im Gegen- satze zu Schüler faud ich, dass der letztere der am häufigsten vor- kommende der beiden ist. Das Schwarzkehlchen nistet gern an den Böschungen der Wege und Strassen, das Braunkehlchen mitten in den Wiesen. Saxicola oenanthe (L.), Steinschmätzer, lu der fruchtbaren Getreidegegend bei Schweinfurt freilich nicht häufig, auf den Bergen der Rhön und auch in den Steingeröllen der Muschelkalkhügel in der Vorrhön häufig als Brutvogel zu finden. Cinclus cinclus (L.), Wasserstar. An den klaren Bergwässern der Rhön ein häafig vorkommender Brutvogel. Am 29. März 1896 Gelege mit fünf Eiern. Das umfangreiche N^est stand auf dem einen Widerlager unter- halb der Eisenkonstruktion eines Steges über die Sinn bei Bad Brückenau. Turdus viscivorus L., Misteldrossel. Nicht bloss Durchzugs- vogel, sondern, allerdings nicht häufiger, Brutvogel. Mitte Juni 1888 Gelege mit vier Eiern auf einer Kiefer im Walde östlich Kissingens. Turdus pilaris L., Wachholderdrossel. Gleichfalls nicht bloss Durchzugsvogel, sondern Bnitvogel. Mitte Mai 1900 ISTest mit Jungen im Walde zwischen Kissingen und Euerdorf auf hoher Kiefer. Brütet bei uns nicht kolonienweise, sondern vereinzelt, gewöhnlich sehr hoch auf Fichten und Kiefern. Regulus reguius (L.), gelbköpfiges Goldhähnchen. Nicht bloss im Herbst und Winter zu beobachten, sondern allenthalben sehr häufiger Brutvogel im ganzen Gebiet. Am 10. Mai" 1897 Nest mit acht Eiern auf einer Fichte an der Strasse zwischen Aschach und Premich. In den Ej-onen der Wachholderbänmchen nistet das liebliche Yögelchen mit Vorliebe, und man kann fast jedes Jahr diese Nistweise in den Kissinger Anlagen beobachten. Regulus ignicapillus (Brehm), Sommergoldhähnchen. Treibt sich zur Brutzeit in den Kissinger Anlagen herum und ist sicherlich Brutvogel im Gebiet, wenn auch nicht häufig und von mir als solcher noch nicht unzweifelhaft konstatiert. Phylloscopus Bonellii Vieill., Berglaubsänger. Nach den Beob- achtungen des Förster Schirm er in Sylvan, früher in Waldfenster, ganz unzweifelhaft Brutvogel, wenn auch lange nicht so häufig ver- breitet wie rufus, trochilus und sihilatrix. Sylvia Simplex Lath., Gartengrasmücke. Diese von Schuler nicht aufgeführte Art ist häufiger Brutvogel in der Vorrhön. Nest gern in Eichen- und Buchenbüschen im Niederholz. — 74 — Anorthura troglodytes (L.), Zaunkönig. Sehr verbreitet und sciieint zuzunehmen. Am häufigsten steht das Nest unter Wurzeln an Wegböschungen, manchmal auch im Gebüsch, mehr als 1 m hoch über dem Erdboden. Am 15. Juni 1896 fand ich ein Nest in dem verfallenen Gestück der Decke einer Bauhütte. Parus cristatus L., Haubenmeise, und Parus ater L., Tannenmeise. Wie Schuler richtig bemerkt, nicht häufig; doch fand ich das Nest der erstem sowohl in der Höhlung eines vermorschten Baumstrunkes als hinter der Bretterwand einer Waldhütte, das der letzteren in einem Erdloch und gleichfalls hinter der Bretterwand derselben Waldhütte. Parus coeruleus L., Blaumeise; Parus palustris L., Sumpfmeise; Parus major L., Kohlmeise. Sehr verbreitet, da es bei uns an hohlen Bäumen nicht fehlt. Sie nisten auch insgesamt gern in aufgehängten Nistkästen. Als oologisch interessant will ich anführen, dass ich am 8. Juni 1897 ein Nest von Parus major entdeckte, in dem sich unter den zehn Eiern auch ein vollständig weisses Exemplar vor- fand. Sämtliche Meisenarten scheinen in hiesiger Gegend erfreulicher- weise zuzunehmen. Certhia familiaris L., Baumläufer. Häufiger Brutvogel. Das Nest steht am häufigsten hinter halb losgelösten Rinden alter Bäume, manchmal auch hinter den Schindelverkleidungen von Wänden, in Holzstössen etc. Budytes flavus (L.), Schafstelze. Ich kann die Zweifel Schulers, ob der Vogel im Gebiet brütet, beseitigen. Im Juni 1899 fand ich in der grossen Füllgrube in der Nähe des Schweinfurter Centralbahnhofes zwei Nester, das eine mit fünf Jungen, das andere mit einem Ei. Anthus pratensis (L.), Wiesenpieper. Auf den Rhönbergen sehr häufiger Brutvogel und bevorzugt hier die Plätze, wo Quellen in der Nähe sind. Antlius trivialis (L.), Baumpieper. Die schönen Eier der ver- schiedenen Gelege dieses Vogels weichen in der Farbe sehr von einander ab. Ich besitze in meiner Sammlung solche von grüner, grauer und braunroter Färbung. Schirm er fand im Neste des Baumpiepers einen jungen Kuckuck. Lullula arborea (L.), Haidelerche. Bevorzugt die niedern Kiefeni- gehölze der Muschelkalkformation. Mitte Juni 1900 stark bebrütetes Gelege mit sechs Eiern gefunden. Galerita cristata (L.), Haubenlerche. Überall an Strassen und Feldwegen zu sehen, in deren Böschungen der Vogel häufig nistet. Nimmt entschieden zn. — 75 - Emberiza SChoenicIus L., Eohrammer. Xicht bloss Wintergast, sondern ßnitvogel im Gebiet. Kann zur Brutzeit in den Aliuvien des Mains häufig beobachtet werden. Da Schuler den Vogel früher im Sommer nicht beobachtet hat, scheint er sich erst in den letzten Jahren als Standvogel eingebürgert zu haben. Emberiza miliaria L. Grauammer. In den Wiesenthälem der Vorröhn häufiger Brutvogel. Pyrrhula europaea Vieill., Gimpel. Ist als Brutvogel durchaus nicht selten, wenn auch allerdings nicht gemein. In den niedern Fichtenbeständen der Khönberge brütet er mit Yorliebe, kommt aber auch im Sommer in die Nähe der Ortschaften und nistet manchmal in Anlagen und Vorgärten. Am 16. Mai 1899 fand ich ein Nest mit drei Eiern in den Bahnhofanlagen Kissingens; im vergangenen Jahre Nest mit fünf Jungen in einer Kugelakazie vor der Villa Teutonia dahier. Serin US serin US (L.), Girlitz. Als ich im Jahre 1884 nach Bad Kissingen kam, äusserst selten. Nunmehr häufiger Brutvogel und nimmt stets zu. Am 9. Mai 1897 Nest mit drei Eiern auf einer Ulme, 5 m hoch, in der sogenannten Lindesmühlallee dahier. Coccothraustes coccothraustes (L.), Kirschkernbeisser. Brütet in den Kissinger Anlagen vereinzelt. 20. Mai 1897 Nest auf einem Ahornbaum 8 m hoch. Acanthis cannabina (L.), Bluthänfling. Es ist ganz auffallend, wie der Hänfling die Fichtenzäune an unsern Bahnhofanlagen zum Nisten bevorzugt. Ich fand alljährlich Dutzende von Nestern in diesen Zäunen, und man sieht hieran so recht, wie sehr der Mensch durch künstliche Anpflanzungen zur wenigstens lokalen Vermehrung der nützlichen Vogelarten beitragen kann. Chrysomitris spinus (L.), Erlenzeisig. Von mir selbst noch nicht als Brutvogel konstatiert, wird aber von einwandfreien Zeugen, darunter Forstassistent Niedereuther in Neustadt a. d. S., als solcher bezeichnet. Nistet nicht bloss auf Fichten, sondern auch Laubhölzern, insbesondere auf Erlen. Sturnus vulgaris L., Star. Brütet in den Waldungen sowohl, wie allenthalben in der Nähe der Ortschaften in den Nistkästen, die der Rhönbewohner gern aufhängt. In den letzten Wintern konnte ich Flüge von Staren im Januar und Februar beobachten. Garrulus giandarius (L.), Eichelhäher. Trotzdem der schädliche Vogel von den Jägern der nächsten und weitern Umgebung Kissingens eifrig verfolgt wird, ein häufiger Staudvogel. — 76 — Rica pica (L.) Elster. Dank der Verfolgungen seitens unserer Jäger sehr seltener Brutvogel im Gebiet. Colaeus monedula (L.), Dohle. Brütet nicht nur auf Thürmen, sondern auch häufig in hohlen Bäumen, besonders Buchen. Im Euerdorfer Walde findet sich alljährlich eine ganze Kolonie. Lanius minor L., kleiner Würger. Wenn ich auch selbst noch kein Nest dieses Tegels gefunden habe, so wurde er doch schon öfter von mir zur Brutzeit hierorts konstatiert und ist ebenso wie der häufig vorkommende Lanius coUurio und der seltene Lanius Senator unzweifelhaft Brutvogel. Lanius excubitor L., Raubwürger. Ebenfalls seltener Brutvogel. Im Juli 1899 Alte mit Jungen am Wege zwischen Albertshausen und Schiimpfhof, zwei Ortschaften westlich Kissingens. Muscicapa atricapilia L., Trauerfliegenschnäpper. Ein gar nicht seltener Brutvogel, der nach meinen Beobachtungen in der Zunahme begriffen ist. Am 6. Juni 1897 Nest mit einem Ei und ein solches mit fünf flüggen Jungen, ersteres in der Höhlung einer Platane, letzteres in der einer Silberpappel im hiesigen Kurgarten, Nistet auch in aufgehängten Nistkästen. Muscicapa grisola L., grauer Fliegenschnäpper. Ein sehr häufig vorkommender Brutvogel. Bemerkenswert ist die ausserordentliche Mannigfaltigkeit der Nistplätze, da er nicht bloss in Baumhöhlungen, sondern auch in den Astgabeln der Alleebäume, unter Ziegeln, in Dachrinnen und hinter Abfallrohren sein Nest anlegt. Muscicapa COliaris Bechst, Halsbandfliegenschnäpper. Wurde von mir im vergangenen Jahre zum ersten Male in hiesiger Gegend als Brutvogel konstatiert. Das Nest stand in einem Nistkasten in unmittelbarer Nähe des allen Kurgästen Kissingens wohlbekannten Schweizerhauses. Begann sehr frühzeitig mit dem Brutgeschäft, so dass am 5. Juni die Jungen bereits ausgeflogen waren. Muscicapa parva Bechst., kleiner Fliegenschnäpper. Yon mir ein einziges Mal em 5 ^^ Juni 1899 in der Euerdorfer Allee bei Kissingen konstatiert. Vermutlich Brutvogel. Ampelis garruius L., Seidenschwanz. Wird nach Professor Bottier von hier in kalten Wintern manchmal auf Bäumen bei Seehof (*/4 Stunde von Kissingen) angetroffen. Cheiidonaria urbica (L.), Mehlschwalbe, und Hirundo rustica L., Rauchschwalbe. Die traurige Beobachtung, dass die Schwalben im letzten Jahrzehnt abgenommen haben, musste leider auch im nörd- lichen Unterfranken gemacht werden. Clivicola riparia (L.), Uferschwalbe. Häufiger Brutvogel an den ufern der Saale und ihrer Nebenflüsse. Micropus apus (L.), Mauersegler. Häufiger Brutvogel in den Ruinen, sowie in Gebäuden inmitten der Städte und Dörfer. Nimmt entschieden zu. Caprimulgus europaeus L., Ziegenmelker. Ein nicht seltener Brutvogel im Gebiet. Upupa epops (L.), Wiedehopf. Brütet alljährlich bei Aura a. d. Saale in alten Weiden und hin und wieder in hohlen Bäumen auf dem Staffelsberge bei Kissingen. Im allgemeinen selten. AIcedo ispida L., Eisvogel. Brütet an steilen Uferstellen der Saale und ihrer Nebenflüsse. Am 23. April 1898 Nest in einer 1 m langen Erdröhre mit einem Ei. Ich nahm das Ei behufs Em- verleibimg in meine Sammlung diu^ch vorsichtiges Aufgraben von rückwärts weg, um den Nesteingang nicht zu verletzen. Meine Ab- sicht, die Alten durch den Eingriff nicht vom Neste zu vertreiben, wurde dadurch vollkommen erreicht. Dryocopus martius (L.), Schwarzspecht. Brutvogel in den Hoch- wäldern der Rhön und ihrer Vorberge. Am 20. April 1899 Nest mit fünf bereits stark bebrüteten Eiern in einer hohlen Buche beim Claushof in der Nähe Kissingens. Picus viridis L., Grünspecht. Brütet nicht nur in den Wald- ungen, sondern auch in den Anlagen nahe den Ortschaften. Am 27. April 1890 Nest mit drei Eiern. Dendrocopus maior (L.), grosser Buntspecht. Häufiger Brut- vogel in den Waldungen. Brütet später als der vorige. Am 22. Mai 1899 Nest mit fünf Eiern. Dendrocopus minor (L.), kleiner Buntspecht. Häufiger Brut- vogel. Am 24. Mai 1899 Nest mit vier stark bebrüteten Eiern im Garten des Hotel Metropol in Bad Kissingen. Cuculus canorus L., Kuckuck. Erscheint fast regelmässig am 15. April und ist im ganzen Gebiet sehr häufig. Er legt seine Eier vorzugsweise in die Nester der Erdnister, besonders der Rotkehlchen. Am 13. Juli 1897 abgestandenes Ei im Neste von Fhylloscopus sihilatrix und am 4. Juni ein frischgelegtes Ei im Neste von Eri- thacus ruheculus mit einem Nestei. Als auffallend muss ich es be- zeichnen, dass meines W^issens der Kuckuck hierorts seine Eier nie in die Nester der doch so häufig vorkommenden Grasmücken ablegt. Strix flammea (L.), Schleiereule. Am 30. April 1898 Nest mit vier Eiern im Kirchturm zu Machtiishausen, einem Dorfe des — 78 — Saaletlials. Die häufigste der in der Gegend vorkommenden Eulen- arten. Syrnium aluco (L.), Waldkauz. Ebenfalls sehr häufig. Am 15. Mai 1899 ein Ei in einem alten Bussardnest im Walde bei Garitz. ISTach Wegnahme des Eies legte der Vogel noch nach. Tinnunculus tinnunculus (L.), Turmfalke. In der Rhön sehr häufiger Brutvogel, der sein Nest gern in dem Gemäuer der Ruinen anlegt, noch öfter aber alte Krähennester benützt. Buteo buteo (L.), Mäusebussard. Die von Schuler erwähnte weissbäuchige Form wurde auch in der Vorrhön öfters konstatiert. Pernis apivorus (L.), Wespenbussard. Brutvogel. Von Schlosser Deeg von Bad Kissingen wurde in den achtziger Jahren ein Nest mit zwei Jungen ausgenommen. Das Nest stand auf dem Staffels- berge nahe bei Kissingen. Accipiter nisus (L.), Sperber, und Astur palumbarius (L.), Hühner- habicht. Dank der eifrigen Verfolgungen von Seiten der Jäger in hiesiger Gegend nicht so sehr häufig. Bonasia bonasia (L.), Haselhuhn. Brutvogel. Die Eier meiner Sammlung stammen aus den Waldungen bei Hassenbach, zwei Stunden westlich von Kissingen. Tetrao tetrix L., Birkhuhn. Tu den Waldungen der Vorrhön ein ziemlich verbreiteter Brutvogel. Tetrao urogallus L., Auerhuhn. Trotz des von Schul er be- klagten bedauerlichen Abschiessens in den Buchenhochwäldern bei Brückenau und an andern Orten kein seltener Brutvogel. Coturnix coturnix (L.), Wachtel. Ein äusserst seltener Bratvogel. Phasianus COlchicus L., Fasan. In der Nähe Kissingens wurden vor längerer Zeit Versuche gemacht, den Vogel durch Aussetzen in geeignetem Gehölze in der Gegend ansässig zu machen. Dieselben waren jedoch von nur geringem Erfolge begleitet. Columba penas L., Hohltaube. In den AValdungen des Gebietes, wo es an hohlen Bäumen keinen Mangel hat, ein gar nicht seltener Brutvogel. Im Steinbergwald bei Aschach brüten jedes Jahr mehrere Paare. Jedenfalls häufiger als die Turteltaube, wenn auch nicht so verbreitet als die Ringeltaube. Ardea cinerea L., Fischreiher. Bei dem Dorfe AVülfershausen zwischen Arnstein und Hammelburg befindet sich eine kleine Brut- kolonie. Botaurus stellarJS (L.), grosse Rohrdommel. Erscheint bei uns öfter auf dem Strich. Kein Brutvogel. — 79 — Ciconia ciconia (L.), weisser Storch. Er nistet in Hammelburg, Neustadt a. d. S. und yerschiedenen andern Ortschaften. Im Juli V. Js. konnte man allabendlich Versammlungen von 20 — 30 Störchen in den Wiesen bei Aschach, zwei Stunden nördlich von Kissingen, beobachten. Fulica atra L., Blässhuhn, und Gallinuia chloropus (L.), grün- füssiges Teiclümhn, wurden von mir nur als IiTgäste, nicht als Brut- vögel im Gebiet konstatiert. Sie sollen jedoch vereinzelt brüten. Rallus aquaticus L., Wasserralle. "Wurde von mir öfter als Zugvogel konstatiert. Scoiopax rusticola L., Waldschnepfe. Brütet an manchen Orten, so an einigen sumpfigen Stellen in den Wäldern zwischen Kissingen und Brückenau. Gallinago gallinago (L.), Bekassine. Wurde von mir selbst als Brutvogel noch nicht konstatiert, soU aber an sumpfigen Stellen im Walde vereinzelt als solcher vorkommen. Numenius arquatus (L.), grosser Brachvogel. Vor mehreren Jahren wurde ein schönes Exemplar dieser Art bei Neustadt a. d. S. erlegt, Vanellus vanellus (L.), Kibitz. Ist an manchen Stellen des Saalethals, besonders im Vorfrühling, öfters in Scharen wahrzunehmen. Dürfte kaum Brutvogel sein. Charadrius hiaticuia L.. Halsbandregenpfeifer; Charadrius dubius Scop., Flussregenpfeifer ; Charadrius pluvialis L., Goldregen- pfeifer. Diese drei Arten werden nach Professor Bottier im Früh- ling und Herbst auf dem Durchzuge in der Gegend öfter beobachtet. Tringa subarquata Temm., bogenschnäbeliger Strandläufer. Ein Exemplar dieser Art wurde vor längerer Zeit bei der oberen Saline geschossen. Anser segetum (Gm.), Saatgans. Vom 25. auf den 26. Oktober 1900 übernachtete bei sehr starkem Nebel ein Zug von mehreren Hunderten im Kissinger Kurgarten, wo sie sich zwischen den Bäumen herumtrieben. Am 26. Oktober zogen sie lange vor Tagesanbruch wieder weiter. Anas boschas L., Stockente. Die einzige Art Wildente, welche mitunter an den Ufern der Saale und ihrer Nebenflüsse brütet. Anas crecca L., Anas querquedula L., Dafila acuta (L.) und Anas penelope L. sind seltene Strichvögel in der Gegend. Mergus merganser L., grosser Säger. Ein Exemplar dieses im Winter öfter erscheinenden Vogels wurde in Steinach a. d, S., ein anderes unterhalb Kissingen vor einigen Jahren erlegt. - 80 — Sterna hirundo L., Flusseeschwalbe. Sicherlich kein Brutvogel, wenn gleich manchmal in den Sommermonaten vereinzelt zu sehen. Larus ridibundus L., Lachmöve. Häufiger Durchzugsvogel. Colymbus fluviatilis Tunst., Zwergsteissfuss. Ist während des ganzen Jahres auf der Saale zu sehen, wurde aber bis jetzt von mir noch nicht als Brutvogel konstatiert. Beiträge zur Avifauna von Lothringen. Von A. Clevisch, cand. med. vet. Wiewohl das spezielle Interesse des O.V.M. auf die Erforschung der bayerischen Ornis gerichtet ist, dürfte es immerhin, schon des Vergleiches wegen, angebracht sein, auch einiges über das Yor- kommen der verschiedenen Yogelspecies in anderen, besonders be- nachbarten, Gebieten zu hören, und das umsomehr, als schon im letzten Jahresbericht aus der Feder des Herrn Baron v. Besserer ein Beitrag zur Avifauna von Lothringen geliefert wurde. Während eines mehrjährigen Aufenthaltes in Lothringen, speziell im Metzer Lande, sowie in meinem früher zu Lothringen gehörigen Heimatsorte Saarlouis a. d. Saar*) hatte ich viel Gelegenheit, orni- thologische Beobachtungen anzustellen. Da ich aber seiner Zeit alle Notizen nur von meinem Standpunkte als Yogelliebhaber und Präparator machte, so musste mir allerdings manches entgehen. Jedoch kann ich versichern, dass meine Angaben auf sicherer Basis beruhen, da ich die meisten Arten selbst zur Präparation erhielt. JSTur selten sah ich mich genötigt, Beobachtungen anderer Personen, aber gewissenhafter Gewährsmänner, wie der Herren: Präparator Kupke in Metz, Präparator Wilhelm, Leutnant Bischoff und Kaufmann Kenn in Saarlouis, in meinem Berichte zu registrieren. Ich möchte nicht verfehlen, an dieser Stelle auf zwei Arbeiten aufmerksam zu machen, welche zum Yergleiche herangezogen werden könnten: „Ornis der Umgebimg von Dieuze" von Baron v. Besserer (in „Ornis" 1895, Jahrgang YIII) und „Les Oiseaux de la Lorraine" par le baron d'Haraonville (in Mem. de la Soc. zoolog. de France 1895, Band VIÜ).**) *) Aus diesem Grunde und der Übersicht halber habe ich Saarlouis unter Lothringen aufgeführt. (Der Verf.) **) In letzter Zeit erschien ein Werkchen von Neree Quoijat (Rene Paquet) „Ornithologie du Val de Metz", Woippy 1899. Der Herausgeber. — 81 — Über die Lage der Beobachtiingsorte ist Folgendes zu bemerken: Metz liegt 180 m über dem Meere und unter dem 49" 7' n. Er. und 6^12' östl. L.; Saarlouis unter dem 49M7' und 6" 42' östl. L. von Gr., bei einer Höhenlage von 175 m über dem Meere. Der Boden bei Metz ist lehmig, der bei Saarlouis desgleichen, jedoch beginnt schon auf der sog. deutschen Seite der Sandboden. An Flüssen sind zu erwähnen die Mosel, die Seille, die Saar, wenig schilfreich allerdings. Waldungen, gewöhnlich Laub- mit Tannen- wald gemischt, wenn auch nicht grosse, finden sich im ganzen Lande. Meine meisten Beobachtungen in freier Natur machte icii auf dem Berge St. Quentin und auf der Symphorieninsel bei Metz, sowie auf dem Felsberg und in den Stadtgärten vor Saarlouis. Der St. Quentin und der Felsberg sind mit Laub- und Tannenwäldern bestanden, am Rande derselben findet sich Weissdorn- und Brom- beergesträuch. Die Symphorieninsel repräsentiert einen aus vielen Tagwerken bestehenden Wiesengrund und ist von beiden Mosel- armen eingeschlossen. Der Gärtenkomplex von Saarlouis setzt sich aus etwa 350 je 90 D Ruten*) umfassenden Gärten zusammen. Fast jeder dieser Gärten ist mit einer Reihe von Obstbäumen be- pflanzt und der einzelne Garten von dem andern diu'ch eine natür- liche Hecke getrennt. Temperaturschwankungen abnormer Art kommen nur vereinzelt vor. Strenge Winter sind nur wenige im 19. Jahr- hundert zu verzeichnen. Soviel ich aus Chroniken erraittehi konnte, war einer der strengsten AVinter des genannten Jahrhunderts der von 1894/95. Er brachte uns eine Anzahl seltener nordischer Gäste in Lothringens Gefilde: Schneeulen, Schneeammern, Seiden- schwänze, die verschiedensten Entenarten. Raummangels wegen sah ich mich genötigt, folgende Abkürz- ungen zu wählen: M = Metz, M.M. = Metzer Stadtmuseum, S. = Saarlouis, h. = häufig, erl. = erlegt, Br. = Brutvogel, Ex. = Exemplar, Drz. --= Diu'ch- zügler. Coli. = Sammlung, bek. = bekommen. Die römischen Ziffern geben die Monate wieder, in denen die betreffende Art vorkommt, resp. zurückkehrt oder abzieht. Zu meinem eigentlichen Thema übergehend zähle ich nun die einzelnen beobachteten Species auf: Strix flammea L., Schleiereule, h. Garnisonskirche M. Syrnium aluco L., Baumkauz, h. ♦) 1 D Rute = 14,17 n Meter = »/^ ^r. — 82 — Asio otus L., Waldohreule, h. Asio accipitrinus (Fall.), Sumpfohreule, wonig-er h. Nyctala Tengmalmi (Gm.), Tengmalm's Kanz. 1 Ex. 15. I. 94. M. bek. Glaucidium noctua (Retz), Steinkauz. Br. i. Gemäuern S. Bubo bubo (L.), Uhu. 1. Ex. 6. 1. 96. Differten bei S. erl. (Herr Schwarz am Felsberg.) Nyctea scandiaca (L.), Schneeule. 2 Ex. 10.11.95 erl. M. Faico SUbbuteo (L.). Baumfalk. Drz. Ende IX. 97 erl. M. Tinnunculus tinnunculus (L.), Turmfalk. St. Quentin M. III. bis X. h. Garnisonskirche M. Milvus milvus (L.), Roter Milan, Gabehveilie. Anfang III.— X. Br. M. 10. III. 95. M. Milvus Korschun (S. G. Gmel.), Schwarzer Milan. III.— X. Br. M. Pernis apivorus (L.), Wespenbussard, öfters erl., namentlicii IV.— VIII. Br. vVm 6. VIII. 96 fing ich 1 Ex. am St. Quentin und hielt es drei Monate in Gefangenschaft. Pandion haliaetus (L.), Fischadler. III. und X. Drz. Buteo buteo (L.), Mäusebussard, h. Stand- und Strichvogel. Archibuteo lagopus (Brunn.), Rauchfussbussard. Herbst und Winter einzeln. Astur palumbarius (L.), Habicht, h. Stand- und Strichvogel. Accipiter nisus (L.), Sperber, h. Circus cyaneus (L.), Kornweihe, weniger h. als folgender. Ende IL— X. Br. M. Circus aeruginosus (L.), Rohrweihe. IL— X.— XI. Br,. Lisd. Au. S. Caprimulgus europaeus (L.), Ziegenmelker. Br. Coli. Wilhelm, S. Micropus apus (L.), Mauersegler, 20. IV. 94, 23. IV. 95. Schon gegen Ende Juli zieht d. grössere Teil. Hirundo rustica (L.), Rauchschwalbe, Dorfschwalbe. 18. III. 94. Mitte IIL bis Ende IX. Chelidonariaurbica(L.),MehlschwaIbe,Stadtschwalbe. 20.IV. 95. S. Clivicola riparia (L.), Uferschwalbe, nur vereinzelt. Eier-Coll. Kenn, v. d. Saar. Cuculus oanorus (L.), Kuckuck. 17. IV. 96 erster Ruf. S. AIcedo ispida (L.l, Eisvogel, h. Standvogel. Oriolus galbula (L.j, Goldamsel. 3. V. 97, 26. IV. 98. Zieht gegen Ende VI IL Coracias garrula (L)., Mandelkrähe. 1 Ex. in Coli. Kenn aus dem Hüttersdorfer Walde bei S. — 83 — Sturnus vulgaris (L.^ Star. Meist Anfang IL— X.— XL Ein- zelne überwintern. Colaeus monedula (L.), Peiile, h. Garnisonskirebe M. Einzelne überwintern. Corvus frugilegus (L.), Saatkrähe, und C. corone (L.), Raben- kräbo. b. Corvus cornix (L.), Xebelkräbe. einzeln im Winter. Corvus corax L., Kolki-abe. Einmal bei Busendorf in Lotlir. als Br. nacbgewieseu. Eier in Coli. Kenn. Pica pica (L.), Elster, hat in den letzten Jahren an Zabl al)- genommen. Garrulus glandarius (L.), Eicbelheber, h. Standvogel, streicbt im Vlll. und IX. ..ft in Zügen von 10—20 Ex. S. Nucifraga caryocatactes (L.), Tannenbeber. Coli. Kenn aus Hüttersdorf bei S. Picus viridis (L.), Grünspecbt, b. Standvogel. Picus viridicanus (Mey. et Wolf), Grauspecht. Weniger b. Dendrocopus maior (L.), Grosser Buntspecbt. Sehr h. Dendrocopus medius (L.), Mittelspecht. Weniger b. Dendrocopus minor (L.), kleiner Buntspecbt. Selten. Dryocopus martius (L.), Scbwarzspecbt. M. St. Quentin. Vereinz. Jynx torquilla (L.), Wendebals. 18. IV. 96. S. Br. Sitta europaea (L.), Kleiber, Spechtmeise, b. Standvogel. Certhia bracliydactyla (Brebm.), kurzzebiger Baumläufer, bäufiger als familiaris. Certhia familiaris (L.), Baumläufer, b. M. S. Upupa epops ^L.), Wiedebopf. Kommt gewöbnlicb Mitte IV. an. Lanius excubitor (L.), Raubwürger. 6. L 95, 6 , 18. L 97. S. erl. Lanius minor (L.), ScbAvarzstirniger Würger. Selten. S. Coli. Wilbelm. Lanius Senator (L.), Rotköpfiger Würger. S. Br. Lanius collurio (L.), Rotrückiger W., Neuntöter. Überall b. von Ende IV. bis Mitte IX. Muscicapa grisola (L.), Grauer Fliegenscbnäpper. Mitte IV. bis Ende IX. Ampelis garrulus (L.), Seidenschwanz. 18. IL 95. 3 Ex. erl. M. Parus palustris (L.), Xordiscbe Sumpf meise. S. M. b. Poecile fruticeti (Wallg.), Sumpfmeise. S. M. b. Parus ater (L.), Tannenmeise. Felsberg S. Parus coeruleus (L.), Blaumeise, h. überall. — 84 — Parus maior (L.), Kohlmeise. Sehr li., streicht vom X. an in Scharen. Parus cristatus (L.), Haubenmeise. Felsberg, St. Qiientin. Aegithalus caudatus (L.), Schwanzmeise, var. roseus vor- kommend. Von X. an streicheild. Regulus regulus (L.), Gclbköpfigcs Goldhähnchen. Felsberg 8. Regulus ignicapiilus (Temm et Brehm), Feuerköpfiges Goldhähn- chen. Vereinzelt Felsborg. Anorthura troglodytes (L.), Zaunkönig, h. Standvogel. Sylvia simplex (Lath.), Gartengrasmücke. Ankunft in den letzten Tagen des IV. Sylvia sylvia (L.), Dorngrasmücke. 10. IV^. 96 bis Ende VIII. Sylvia curruca (L.), Zaungrasmücke. Anfang IV. Sylvia atricapilla (L.), Mönchgrasmücke. Anfang IV. Phylloscopus rufus (Bechst), Weidenlaubvogel. 25. III. 94. S. Phylloscopus trochilus (L.), Fitislaubvogel. Ende III. bis Ende IX. Anf. X. G. X. 97. S. Phylloscopus sibllator (Bechst), Waldlaubvogel. IG. IV. 9G bis Ende IX. Acrocephalus streperus (Vieill.), Teichrohrsänger. Anfang bis Mitte V.— X. 15. X. 96. Acrocephalus arundinaceus (L.), Drosselrohrsänger. Anfang V. ankommend. Turdus iliacus (L.), Rotdrossel. Im Herbst wird sie öfters ge- fangen und er]., im Frühjahr seltener. Turdus musicus (L.), Singdrossel. 25.11.95 bek. Br. bis X., Turdus viscivorus (L.), Misteldrossel. Einige Ex. brüten, der grössere Teil aber zieht im X. u. Anfang XL, einige überwintern. Turdus pilaris (L.), Wachholderdrossel, scheint nur Wintergast zu sein. Wurde 96 u. 97 im I. von P. Wilhelm S. erl. Merula tnerula (L.), Schwarzamsel. Eine grosse Anzahl (nament- lich 5) überwintert. 1896 W'Urde schon Anfang IL ein Nest mit Eiern bei Hargarten in Lothr. gefunden. (Bericht der Saarzeitung. S.) Merula torquata (Boie), Ringamsel. Gewöhnl. Ende X. Ex. bek. Ruticilla tithys (L.), Hausrotschwanz, 18. 111. 95. Montigny. M. 16. IIL 96. S. Zieht Anfang X. Ruticilla phoenicura (L.), Gartenrotschwanz. Ist nicht so h. als tithys. Kommt Anf. IV., zieht Ende IX. Stadtgärten S. Cyanecula cyanecula (Wolf), Blaukehlchen. Ende UI. bis Ende IX. Felsberg. Br. — 85 — Erithacus rubeculus (L.), Rotkehlchen. Ende IL— X. Einige E\. überwintern. 26. XII. 94 1 Ex. M. 31.Xn.97 1 Ex. S. Aedon iuscinia (L.), Xachtigall. War vor etwa 30—40 Jahren sehr h. bei S. und wurde auch dort gefangen. Die alten Xachtigall- liebhaber pflegten zu sagen: „Heute ist der 11. IV., dann müssen die Nachtigallen kommen." 12. lY. 97. Br. Zieht Ende VJIL Accentor modularis (L.), Heckenbraunelle. 20. IIT. 96, 26. III. 97. S. Pratincola rubetra (L.), Braunkehliger Wiesensch mätzer. Mitte. Ende lY.— IX. Ende h., Br. Lisdorfer Au, S. Pratincola rubicola (L.), Schwarzkehliger Wiesenschmätzer. Ende III. bis IX. Ende. Lisdorfer Au S. Br. Saxicola oenanthe L., Grauer Steinschmätzer. Anfang lY. Ende IX., h. an Bahndämmen S. Motacilia alba (L.), weisse Bachstelze. Ende IL bis Ende IX. Anfang X. I. 94 sah ich 3 Ex. bei M. auf dem Eise der Mosel umherspazieren. Budytes flavus (L.), Schafstelze. Symphorieninsel, Lisdorfer Au, S. :Mitte bis Ende III. bis Ende IX. Anthus pratensis L., Wiesenpieper. Xester fand ich keine, bek. Ex. III. und X. S. Anthus trivialis (L.), Baumpieper, h. von IIL bis Ende IX. Fels- berg. Br. Lulluia arborea (L.), Haidelerche. IIL— X. Br. S. Galerlda cristata (L.), Haubenlerche, h. Standvogel. Alauda arvensis (L.), Feldlerche. Ende IL— X.— XL 5. II. 95 fand ich 1 Ex. halberfroren auf einem Felde bei M. Emberiza citrineila (L.), Goldammer, h. Emberiza miliaria (L.), Grauammer. Ziemlich selten. Emberiza SChoenicIus (L.), Rohrammer. Mitte IIL ankommend, streicht IX. Plectrophanes nivalis (L.), Schneespomammer. Irrvogel! 2 Ex. 10. n. 95. M. erl Passer montanus (L.), Feldsperling, h. Passer domesticus (L), Haussperling, h. Passer petronius (L.), Steinsperling. 1 Ex. bek. M. Wohl Irrvogel ! Fringilla COelebs (L.), Buchfink. Sah öfters im Winter Q. M. S. Fringilla montifringilla (L.), Bergfink. Bei S. zieht er gewöhn- lich Anfang H. durch. Findet sich aber nur in kl. Schwärmen ein. 2. H. 96, 6. H. 97 S. — 8G — Chloris chloris (L.), Grimling. Standvogel bei S., hat in den letzten Jahren an Zahl abgenommen. Coccothraustes coccotraustes (L.), Kirschkornbeissor. Gelege in Coli. Bischoff, aus Lothringen stammend. Clirysomiiris spinus (L.), Erlenzeisig. Im III. und X. in grossen Scharen auftretend. 18. III. 96. S. Serinus serinus (L.), Girlitz. Br. Carduelis carduelis (L.), Stieglitz, Distelfink. Ex. auch während des Winters in den Stadtgärten S. Acanthis cannabina (L.), Blnthänfling. Br. Stadtgärten S. Acanthis linaria (L.), Nord. Leinfink. I. und IL in Scharen gesehen, auch 1 Ex. bek. S. Pyrrhula europaea(Vieill.), Dompfaff, Gimpel. Standvogel, jedoch nicht h. Felsberg. Gegen AVeihnachten erhielt ich gr. Ex., die ich für var. major (Drz.) anspreche. S. Loxia curvirostra (L.), Fichtenkreuzschnabel. Dürfte äusserst selten vorkommen. M.M. Columba palumbus (L.), Ringeltanbe. IL — XL Da ich auch Ex. im XII. erhielt, so dürfte die Annahme berechtigt sein, dass einige manchmal überwintern. Felsberg S. Columba oenas (L.), Hohltaube. IL — X., aber weniger h. Turtur turtur (L.), Turteltaube. IV.— IX. Br. Felsberg. Bonasia bonasia (L.), Haselhuhn. Selten vorkommend. Coturnix coturnix (L.), Wachtel. 9. Y. 95 M. Otis tetrax (L.), Zwergtrappe. 1 Ex. 91 bei Moviant, Bezirk Mairthe erlegt. (Nachträgl. Bericlit der „Metzer Zeitung.'') Charadrius pluvialis L., Goldregenpfeifer. 2 Ex. kaufte ich am 26. I. 95 bei Wildhändler Moitrier M. Calidris arenaria (L.), Sanderling. lEx. stopfte ich am 20. IV. 91 für Leiirer Meyer S. aus. Vanellus vanellus (L.), Kibitz. IL und X. erl. 22.11.96 2 Ex. bei Moitrier M. Im I. 97 beobachtete ich 3 Ex. auf freiem Felde bei Differten S. Haematopus ostrilegus (L.), Austernfischer. M.M. Grus grus (L.), Grauer Kranich. III. Drz. 18. III. 96 wurde bei M. ein grosser Zug gesehen. (E. Clevisch.) Ciconia ciconia (L.), Weisser Storch. III. Drz. in Lothringen. Br. im nahen Elsass, so in Strassburg und bei Weissenburg. (In letzterem Orte kam er 5. III. 99 nn.) Ardea cinerea (L.), Grauer Reiher, Fischreiher. "Wurde öfters bei S. erl. Ardea purpurea, PurpuiTeiher. 20.yiII. 96 bei S. erl. Coli. Wilhelm. Nycticorax nycticorax (L.), Nachtreiher. 1 Ex. Coll.AVilhelm, S. Ardetta minuta (L.), Zwergrohrdommel. Br. Botaurus stellaris (L.), Grosse Rohrdommel. Br. Rallus aquaticus (L.), Wasserralle. Überwintert M. 1 Ex. 6. I. 95 erl. Crex crex (L.), Wachtelkönig, Wiesenschnärrer lY. — IX. Br. M. Ortygometra porzana (L.), Getüpfeltes Sumpfhuhn. III. — XI. Erhielt im IX. und X. öfters Ex., die tot unter Telegraphendrähten am Boden anf gefunden wurden. Gallinula Chloropus (L.), Grünfüssiges Rohrhuhn. Anfang IV. bis X. Einige überwintern. Fulica atra (L.), Wasserhuhn, Blässhuhn. Überwintert M. Scolopax rusticola (L.), Waldschnepfe. III. — IV. Moitrier M. Gallinago gallinago (L.), Bekassine. 1 Ex. erhielt ich VIII. 97 aus der Elsdorf er An, S. Gallinago galiinulla (L.), Kleine Bekassine. Wochenmarkt S. aus der Gegend. Totanus hypoleucus (L.), Flussuferläufer. IV.— X. Br.? Totanus calidris (L.), Rothschenkel. M.M. Anser spec. Drz. I. 96. (Bericht d. Saarzeitung.) Anas boschas (L.), Stockente. Fast das ganze Jahr vork. IL — XI. Anas crecca (L.), Krickente. Drz. IL und IX. Anas querquedula (L.), Knäckente. Drz. IIL und IX. Anas penelope (L.), Pfeifente. III. bis Glitte X. Br. Fuligula fuligula (L.), Reiherente. Anfang IIL— XL Drz. Fuligula hiemalls (L.), Eisente. Winter 94/95 M. Wlergus merganser (L.), Gänsesäger. Kaufte ich öfters im Winter bei Lothringer Jägern. Mergus serrator (L.), Mittlerer Säger. Desgl., aber seltener. Colymbus cristatus (L.), Haubentaucher. Ank. IV. bis Ende IX. Br. Colymbus fluviatilis, Tunst, Zwergsteissfuss. I. 98 und 99 bei S. je 2 Ex. erl. Willielm. Urinator arcticus (L.), Polartaucher. Winter 94 § beiKupkeM. Larus ridibundus (L.), Lachmöve. Im Winter an der Mosel bei M. Larus argentatus (Brunn). Winter 96 1 Ex. b. S. erl. Coli. Wilhelm. Sterna hirundo(L.), Flusseeschwalbe. 1 6 CoU.Kenn. S. v. d. Saar. Soweit gehen meine Beobachtungen, die ich während der 90er Jahre in der Metzer und Saarlouiser Gegend gemacht habe. Tch hoffe, dieselben bei nächster Gelegenheit noch weiter auszudehnen, um noch manches bezüglich der Calamodytes- und Locustella-Arten sowie der Grallatores und Natatores genauer festzustellen. Zu diesem Zwecke werde ich teils noch weitere Forschungen in der freien Natur anstellen, teils mich einem eingehenderen Studium der ornithologischen Sammlung des Metzer Stadtrauseums widmen. 89 Materialien zur bayerischen Ornifhologie. IL Zugleich IL Beobachtungsbericht aus den Jahren 1899 und 1900. Unter Mitwirkung von L. Freiherrn v. Besserer imd Dr. J. Gengier bearbeitet von Dr. C. Parrot. Vorwort. Der zweite ßeobachtungsbericbt aus Bayern, den der Orni- thologische Verein München im Nachstehenden der Öffentlich- keit übergibt, hat sich dank dem Zusammentreffen verschiedener günstiger Umstände bedeutend umfangreicher gestaltet, als nach Mass- gabe des im Jahre 1899 herausgegebenen ersten Berichtes erwartet werden konnte. "Waren wir einerseits durch Heranziehung einiger älterer Manuskripte, sowie durch Ausdehnung unserer Berichterstattung auf verschiedene bislang unbesetzte Teile des Landes in die Lage versetzt, weitere nicht unwichtige Materialien zur omithologischen Landesforschung beizustellen, so gelangten wir andererseits erst durch die im Herbste 1899 zufolge wohlwollender Verraittelung eines hohen Staatsministeriuras ins Leben gerufenen Beobachtungs- stationen in den Besitz einer grösseren Anzahl von Zugsdaten, die es uns ermöglichten, nun auch dieses hochwichtige Problem einigermassen in Angriff zu nehmen. Es ist damit zum ersten Male ein Versuch gemacht, nach dem Vorbilde der von der Ungarischen omithologischen Zentrale nun schon eine Reihe von Jahren über- aus fleissig und konsequent durchgeführten Untersuchimgen das zur Verfügung stehende Material wenigstens teilweise einer methodischen Darstellung und kritischen Bearbeitung zuzuführen. Die Mithilfe einiger Herren, deren sich der Herausgeber dieses Mal erfreuen durfte, setzte ihn in den Stand, einer ausführlicheren Besprechung des Früh Jahrszugs besonders Eaum zu gewähren. "War die Zeit, die uns zwischen der Einsendung der Berichte und der nicht länger hinauszuschiebenden Drucklegung des Vereinsberichtes zur Ausarbeitung blieb, entschieden zu kurz bemessen, um der ge- — 90 — stellten Aufgabe nach allen Seiten hin gerecht zu werden, so erwies sich auch das vorhandene Datenmaterial quantitativ als ziemlich un- zureichend, sodass von vornherein keine zu weittragenden Schluss- folgerungen daran geknüpft werden diu'ften. Gleichwohl hielten wir es, wollte man sich auch nur ein annäherndes Urteil über die bei uns obwaltenden Yerhältnisse bilden, für angezeigt, die von den Nachbarländern Ungarn und Österreich erprobten "Wege ebenfalls einzuschlagen und uns ungeachtet des vergleichsweise etwas gering- fügigen Materials die Mühe einer methodischen Darstellung nicht verdriessen zu lassen. Es galt also zunächst, die Beobachtungspunkte genau nach ihrer geographischen Lage zu fixieren und sie schematisch in Zonen, die der geographischen Breite des Ortes entsprechen, einzutragen. Diese Arbeit, der sich der vom Vereine bestellte Sekretär, Herr cand. real. E. Zeitler mit der grössten Gewissenhaftigkeit unter- zog, nahm unverhältnismässig viel Zeit in Anspruch, musste aber um so mehr geleistet werden, als auch zur Eruierung der hypso- metrischen Lage der Orte (Seehöhe) deren genaue Feststellung auf der Karte (es wiu'de der topographische Atlas von Bayern 1 : 80000 benützt) unerlässlicli scliien. Daran schloss sich die nicht minder zeitraubende Herausziohung der Beobachtungen aus den Berichten, Yereinskorrespondenzen und Privatbriefen, die im Verlaufe zweier Jahre eingegangen waren, eine Arbeit, die gleich- falls genannter Herr unter meiner steten Anleitimg und Kontrolle zu erledigen hatte. Die übersichtliche Zusammenstellung des ge- samten Materials, soweit es den allgemeinen Beobachtungsbericht betraf, zu übernehmen hatte Herr Dr. Gen gl er in Erlangen die grosse LiebensAvürdigkeit. Was sclüiesslich die Verarbeitung der „Sonderbeobachtung" anlangt, welche der Leser am Schlüsse des Berichtes findet, so teilten sich Herr Baron v. Besserer in Augsburg und der Herausgeber in dieselbe. Es oblag mir ausserdem die Excerpierimg der in der Literatur enthaltenen Zugs- daten, sowie endlich die Gesamtredaktion beider Teile des Be- obachtungsberichtes. Waren es die Jahre 1899 und 1900 in der Hauptsaclie, die uns das Material zu diesem Bericlite lieferten, so konnten wir dem- selben auch diesmal, wie erwähnt, einige noch unpublizierte ältere Beiträge zur einheimischen Faunistik und Phänologie einfügen. Dem freundlichen Entgegenkommen des Herrn Professor Dr. Rud. Blasius in Braunschweig haben wir es zu danken, dass wir in den Besitz — 91 — jener uaveröff entlicht gebliebeneu Berichte aus Bayern gelangten, welche der seinerzeitige Ausschuss für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands zur separaten Bearbeitung zurückgestellt hatte. Ferner konnte ein aus den 80 er Jahren stammendes Manuskript des Herrn Gymnasiallehrers Dr. Pischinger, jetzt in Eichstätt, welches sich im Nachlasse des verstorbenen Apothekers Link vor- fand, über die Avifauna von Würzburg, Verwendung finden. Hen* Chr. Er dt in Kaufbeuren sandte uns eine A\if Stellung über die bei ihm im Laufe der letzten zehn Jahre zur Präparation ein- gelangten Vögel, welcher viele interessante Angaben zu entnehmen Avaren. Schliesslich unterzog ich auch die Tagebücher des Herrn Baron v. Besserer und von mir hinsichtlich früherer Zugsnotierungen einer Durchsicht. Zur wirksamen Inangriffnahme der omithologischen Landes- forschung erscheint die Gewinnung einer nicht zu kleinen Anzahl möglichst tüchtiger und vielseitiger Beobachter unerlässlich ; ihre Berichterstattung hat sich nicht nur auf Beobachtimgen in freier Natur zu beschränken, sondern sie erstreckt sich auch auf die Notierung von selteneren Vorkommnissen in den Laboratorien der Tierausstopfer, auf den Wildpretmärkten und in den Vogelhandlungen, Aufgaben, die imraerliin eine grössere Erfahrung, einen geschärften Blick und eine gesteigerte Literessenahme auf dem Spezialgebiet der Vogel- kunde voraussetzen. Um aber einer einigermassen befriedigenden Auf- klärung des Zugphänomens näher treten zu können, reichen diese Ki'äfte nicht aus, sondern es bedarf hierzu eines förmlichen Netzes von gleichmässig über das ganze Land verteilten Beobachterposten, bei denen es indes weniger auf eine spezielle Tüchtigkeit in unserem Fache ankommt als lediglich auf die Geneigtheit, ge- wissenhaft länger fortgesetzte und regelmässige Aufzeichnungen über bekanntere Erscheinungen in der Vogelwelt vorzunehmen; nur auf diese Weise lässt sich eine Aufschliessung der örtlichen und zeitlichen Prinzipien gewärtigen, denen sich die jährlich zweimal wiederkehrende Wanderung miserer Zugvögel unterworfen zeigt. Man ist von fachmännischer Seite längst zui* Überzeugung ge- langt, dass sich schon an der Hand von wenigen allbekannten, aber an vielen Orten gleichzeitig und möglichst genau beobachteten Vogel- arten gewisse Aufschlüsse über die Zugsbewegung erlangen lassen. So mussten auch wir nach derartigen Hilfsmannschaften Umschau halten. Das Natürlichste war, dass man zuerst an das Forstpersonal dachte, das ja sowohl durch seine Ausbildung, wie durch seine Be- — 92 — nifsthätigkeit, welche es in stetem Kontakte mit der Natur erhält, hervorragend geeigenschaftet erscheint, diesen Fragen Interesse und Verständnis entgegenzubringen. Eine seitens der Forstabteilung des k. Staatsministeriums der Finanzen erlassene Umfrage bei allen Forstämtern des Königreiches hatte das erfreuliche Resultat, dass sich 180 Forstleute, etwa zu gleichen Teilen vom Verwaltungs- wie vom Betriebsvollzugsdienste, bereit erklärten, für den Verein regel- mässige Beobachtungen anzustellen, resp. ihre gelegentlichen Wahr- nehmungen für dessen Zwecke zu notieren. Wenn schon einige Provinzen, wie die südbayerischen Kreise, insonderheit Mederbayern, im Verhältnis zu ihrer Ausdehnung, eine noch recht schlechte Be- setzung aufwiesen — aus der Oberpfalz erfolgten die meisten An- meldungen — , so hatten wir doch immerhin auf diese Weise bei Hin- zurechnung von etwa 30 — 40 anderweitig gewonnenen Beobachtern ein über das ganze Land ausgebreitetes, ganz ansehnliches Netz von Stationen geschaffen, das nicht unwesentliche Aufschlüsse über die Erscheinung zu geben versprach. Leider blieben indes unsere hoch- gespannten Erwartungen hinter der Wirklichkeit zurück, denn es stellte sich heraus, dass nur auf etwa den dritten Teil aller Beobachter fest zu rechnen war. Arbeitsüberhäufung, die lange Dauer des Winters, das Fehlen der betreffenden Vogelarten und andere Gründe wurden namhaft gemacht, um die Unterlassung einer Berichterstattung zu motivieren. Wenn wir darauf hinweisen, dass die Notiermig weniger Ankunfts- und Abzugsdaten als Arbeit wohl kaum in die Wagschale fallen düi'fte, dass Daten aus unwirtlichen Gegenden be- sonders willkommen gewesen wären, und dass es in Bayern wohl kaum einen Ort gibt, an dem nicht wenigstens eine der sechs aus- gewählten Vogelarten vorkommt, so möchten wir nur die Möglichkeit betonen, dass vielleicht jeder der angemeldeten Berichterstatter in der Lage gewesen wäre, einen kleinen Beitrag zu dieser Sammel- forschung zu liefern, wenn er sich über die Zwecke und die Trag- weite derselben ganz klar gewesen wäre. Denn dass es an gutem Willen gefehlt hätte, unseren Untersuchungen die verdiente Unter- stützung zu leihen, ist nicht anzunehmen. Was freilich aus den anderen „Beobachtern" geworden, von denen weder ein Bericht noch eine Fehlanzeige einlief, vermögen wir nicht zu sagen; wir geben uns der Hoffnung hin, vielleicht doch noch in den folgenden Beobachtungsjahren von ihnen zu hören; denn um die uns gestellte Aufgabe nur annähernd zur Durchführung zu bringen, können wir der Mithilfe aller verfügbaren Kräfte nicht entraten. 93 Unsere Versuche, die ebenfalls sehr schätzbare Mitwirkung der Volksschullehrer auf dem Lände zu erlangen, waren bis jetzt leider nur von sehr bescheidenem Erfolge begleitet ; wir vermochten uns lediglich die Mitarbeiterschaft einiger weniger Herren zu sichern ; möge es uns für die Zukunft gelingen, auch diese Kreise, deren Unterstützung, wie die grossangelegte Rauchschwalbenzugsbeobach- tung in Ungarn, an der Tausende von Lehrern beteiligt waren, be- weist, nicht hoch genug anzuschlagen wäre, für unsere Sache zu interessieren. Nachdem wir unsem bisherigen Berichterstattern in einer In- struktion eine grössere Reihe von Vögeln zur Beobachtung namhaft gemacht hatten, galt es nun auch, einige allbekannte Arten auszu- wählen, um sie einer anselmlicheren Zahl von Beobachtern zur speziellen Beachtung, namentlich bezüglich ihrer Zugserscheinmigen, zu empfehlen. Zu diesem Zwecke w^urden nach dem Vorgange des „Comites für oniithologische Beobachtungsstationen in Österreich" eigene Fragezettel ausgegeben, die immer nur den Aufzeichnimgen über eine Art dienen sollten. Ornithol. Verein München (e. V.). Abteilung für Beobachtungs-Stationen. Beobachtungs-Ort : Bez. -Amt: Beobachtungs-Jahr : ■Name des Beobachters : Name des Vogels: Beobachtungs- Datun. Tages- Beiläufige Anzahl der be- obachteten Exemplare Ob gesehen oder bloss gehört a) Ob angekom- men, durch- gezogen, ge- blieben, b) ob forigezo- ^en, durch- gezogen. Richtung des Zuges Witterung am Beobach- tungstage am Tage vorher (Rückseite.) Sonstige Bemerkungen über Zug, Vorkommen und Lebensweise. Zur oef- Notiz: Diese Fragezettel, die vorerst nur für folgende sechs Arten: Rauch- oder Dorfschwalbe (Hirundo rusNcn), Mehl- oder Stadtschwalbe (H. urhica), Hausrotschwanz (Rutieülatithys), Gartenrotschwanz (R. phoenicura) [Weissblättchen], Kuckuck (Cuculns canoTus) und Ringeltaube (Columba palumbus) in Anwendung kommen sollen, beeinflussen die Fort- führung der in der Instruktion empfohlenen Beobachtungslisten (für die übrigen Vogel- arten) in keiner Weise. — 94 — Diese Sonder beobachtun gen, die neben einer allgemeiner gehaltenen Liste von Notierungen (nach dem Instruktionsschema) im Anfange des folgenden Kalenderjahrs einzusenden waren, er- streckten sich zunächst auf sechs Arten, von denen man annehmen sollte, dass jeder einigemiassen Gebildete auf dem Lande mindestens einige derselben kennen könnte, Wohl jeder hat den Kuf des Kuckucks schon gehört; welcher Mensch ist nicht schon auf das Hausrotschwänzchen, das in seiner intimsten Nähe sein Heim aufzuschlagen pflegt, aufmerksam geworden? Wer kennt nicht die in unsern Häusern und in den Ställen brütende Eauch schwalbe? Gibt es einen Jäger, dem die grosse Wildtaube (Ringeltaube) unbekannt geblieben wäre? Man sollte meinen, es müsste ein Kleines sein, aus den verschiedensten ländlichen Eevölkerungsklassen, nicht nnr aus den Kreisen der Forstbeamten, Avenigstens über das erste Erscheinen dieser Arten im Frühjahr Aufzeichnungen zu erhalten. Wenn man freilich weiss, wie wenige Menschen auch auf dem Lande unsere beiden gewöhnlichsten Schwalben auseinander zu halten verstehen, wie wenige überhaupt eine Ahnimg von der Existenz zweier ähnlicher Arten haben, wie unklar imd verschwommen bei vielen die Kenntnis — nur was das Äussere anlangt — der aller- gemeinsten Yögel ist, so dai-f man sich nicht wundern, dass fiü' die meisten Menschen die Beobachtung der sie umgebenden Yogelwelt ein förmliches „noli me tangere" ist, an die sie sich gegebenen Falls nur mit einer gewissen Scheu mid Befangenheit heranwagen wüi"den. Da Eauch- und Mehlschwalbe thatsächlich häufig mit ein- ander verwechselt werden*) und Haus- imd Gartenrotschwanz im weiblichen und jugendlichen Federkleid grosse Ähnlichkeit haben, hielten wir es für zweckmässig, gerade durch die Auswahl von ein- ander nahestehenden Vögeln die Achtsamkeit der Beobachter wach- zurufen und uns die Mögiiclikeit zu verschaffen, eventuell doch unterlaufenen Verwechselungen durch Vergleiehung der Daten auf die Spur zu kommen. Es wäre vielleicht auch am Platze gewesen, aus diesem Grunde die Hohltaube, deren Verbreitung im Lande übrigens ehie ungleich spärlichere zu nennen ist, mit zur Sonder- beobachtung heranzuziehen. Was nun die Beantwortung der einzelnen auf dem Zettel ver- zeichneten Fragen betrifft, so Hessen, wie es wohl fürs Erste nicht *) Wir gaben auf den Zetteln der heurigen Beobachtung eine kurze Charakteristik der hauptsächlichsten niorphologischeii und biologischen Unter- scheidungsmerkmale. (Der Herausgeber.) — 95 — anders zu gewärtigen war, die Antworten der drei letzten Spalten sehr viel zu wünschen übrig. Ob ein Yogel im Fi'ühjahr ankommt und bleibt, oder ob er nur kurze ßast hält und weiterzieht, ob er im Herbste im Abzüge begriffen ist oder sich am Durchzuge befindet, ist oft selbst für den erfahrenen Kenner und Beobachter zu ent- scheiden unmiiglich, es müsste sich denn um Arten handeln, die^ wie EauchscliAvalbe , Mehlschwalbe und Hausrotschwanz, in und an unsern eigenen Wohngebäuden zu hausen pflegen und die des- halb bezüglich ihres weiteren Yerhaltens nach der Ankimft unschwer zu kontrollieren sind. Es lag uns aber daran, durch die beregten Fragen vor allem das Augenmerji der Berichterstatter auf die prin- zipielle Unterscheidung von Ankömmlingen und Durchzügiern, be- ziehungsweise von im Herbste abziehenden und durchziehenden Yögeln zu lenken; bestünde meines Erachtens die Möglichkeit, schon aus wenigen in dieser Hinsicht einwandfi-eien und positiven Be- obachtungen (im Zweifelsfalle enthält sich der Beobachter besser aller Vermutimgen und lässt die betreffende Spalte ganz frei) wich- tige Schlüsse auf die zur bestimmten Zeit vorherrschende Qualität der Wanderer überhaupt zu ziehen, so ist die Sache schon deswegen nicht ganz so kompliziert, als es auf den ersten Blick den Anschein haben könnte, weil es sich im wesentlichen bei der Notierung des Frühjahrszuges viel weniger um eine Beobachtung der Zugs- bewegung selbst als um die Feststellung des Besiedelungs- vorgangs durch unsere ortseinheimischen Zugvögel handelt. Die erstere, die bekanntermassen vornehmlich in den Nachtstunden und in den höchsten Luftregionen sich vollzieht, tritt gegenüber der letzteren sehr in den Hintergrund ; wir können von ihr nur Bruchteile wahr- nehmen (0. Herman). Das diesbezüglich beigebrachte Material darf daher nur mit der grössten Yorsicht benützt werden, weshalb wir absichtlich, wenn auch entsprechende Fi-agen auf unseren Zetteln Platz gefunden, nur in einzelnen unzweifelhaften Fällen von Angaben dieser Art Gebrauch gemacht haben. Wir erwarten also eine Fi-agebeantwortung besonders bei solchen Arten, deren erstes Erscheinen am Hause — „Intravillan- beobachtung" gegenüber der extravillanen, die ihr fast immer um einige Tage voraus ist — sich leicht konstatieren lässt. Die Fragen nach der Zahl der erstmalig beobachteten Yögel und nach ihrer Erscheinungsweise (ob bloss gehört oder auch ge- sehen, welch' letzteres immer günstiger ist) sollten dazu dienen, eine eventuelle Beurteilung der Daten ihrer Qualität nach zu erleichtem. — 96 — AVas die Pragestellimg der Richtung des Zuges anlangt, so lässt sich darauf nur in den seltensten Fällen eine präzise Antw^ort geben; jedenfalls setzte die Beantwortimg schon eine grössere Übung und gereif tere Erfahrung bei dem Beobachter voraus; es dürfte oft sehr schwer zu entscheiden sein, ob eine konstatierte Flugrichtung wii'klich mit dem Wanderzuge eines Yogels sich deckt oder ob es sich nur um eine durch Nahrungsbedtirfnisse oder andere Gründe bedingte Ortsverändermig handelt. Mehrfach war aus den Notie- rungen ganz deutlich ersichtlich, dass der Berichterstatter sich über die Begriffe des Zuges nicht recht klar geworden. Immerhin aber lässt sich oft aus der Yergleichung der Antworten auf einem Zettel ein Bild gewinnen über die Natur der erstmalig beobachteten Vögel. Bei der eminenten Rolle, welche die Meteorologie anerkamiter- massen in der Aviphänologie spielt, durfte nicht verabsäumt werden, auch nach dem Witterungscharakter zu forschen, der dem Tage der ersten oder letzten Beobachtung, eventuell auch dem besonders im Frühjahr bedeutungsvollen (wahrer Ankunftstag?) unmittelbar vorhergehendeil Tage seine Signatur aufdrückte. Leider fielen gerade hier die Angaben so imgleichwertig und mangelhaft aus, dass von ihrer Verwendung in der Regel Abstand genommen werden musste. Wir wissen übrigens selbst noch nicht genau, worauf der Schwerpunkt bei den meteorologischen Notierungen, die der Zugs- forschung dienen sollen, zu legen ist; ob die Luftströmung oder die Temperatur oder die gerade herrschende Luftdruckverteilung oder die Menge der Niederschläge einen ausschlaggebenden Einfluss auf die Zugsbewegimg ausüben, oder ob sämtliche Faktoren, was das Wahrscheinlichere sein dürfte, zusammenwirken. Das aber liegt auf der Hand, dass alle diese regelmässigen Notierungen den ohnehin dienstlich stark in Anspruch genommenen Beobachtern — wir meinen speziell das Forstpersonal — nicht zugemutet werden können, sondern dass wir uns mit den wichtigsten Aufschlüssen über die gerade herrschende Wetterlage begnügen müssen. Da nicht anzunehmen ist, dass sich der Zugvogel von lediglich lokal begrenzten Witterungs- eiaflüssen, also territorialen Schwankungen aDzusehr irritieren lässt, so wären vielleicht schon an einigen wichtigen Pimkten des Landes vorgenommene genaue Aufzeichnungen, wie sie von den meteorolo- gischen Stationen zu erhalten sind, ausreichend, um sich im einzelnen Falle ein hinreichendes Bild von der Tragweite der meteorologischen Elemente auf aviphänologischera Grebiete zu machen. So viel lässt — 97 — sich wohl jetzt schon sagen, class die wechsehiden Luft druck Ver- hältnisse vor allem es sind, die einen Einfluss auf das Zugs- phänomen ausüben. Der Barometerstand allein vermag uns schon wesentlichen Aufschluss zu geben über den heri'schenden Witterungs- charakter, eher jedenfalls als mehr oder weniger vage Angaben über die „schöne" oder „schlechte" Beschaffenheit des Wetters oder über die Richtung des Windes, der ja selbst wieder den Schwankungen des Luftdruckes seine Entstehung verdankt; bekanntlich wehen oft in höheren Regionen ganz andere Winde als über der Erdoberfläche, so dass es überhaupt seine Schwierigkeit haben mag, die Luft- strömung, in deren Bereich sich der ziehende Vogel gerade befindet (manchmal lässt sie sich ja aus der Beobachtung der Wolkenbewegung entnehmen), sicher festzustellen; dazu kommt, dass die uns wahr- nehmbaren Winde oft von dem Verlaufe der Thaleinschnitte ab- hängig sind, während der Zugvogel sich durch solche Einflüsse ge- wiss nicht von der eingeschlagenen Richtimg abbringen lässt. Die in Ungarn gefundene Thatsache, dass in sieben Jahren sechsmal das massenhafte Ankommen der Rauchschwalbe auf die Zeit mit niedrigem Luftdruck fiel, würde mit der bisher herrschen- den Ansicht, dass der Vogelzug (als solcher, ohne Berücksichtigmig der Besiedelungsbewegung, die ja unter anderen Bedingungen vor sich gehen könnte) durch feuchtwarmes, föhniges, auch nebeliges Wetter — bei südlichen und südwestlichen Luftströmungen und niederem Barometerstand — wesentlich gefih'dert würde, gut über- einstimmen. Bei Vergieichung der Witterungsberichto in den ver- schiedenen Jahren dürfte sich indes herausstellen, dass ein solches Wetter zur fraglichen Zeit „an der Tagesordnung" ist, dass beide Erscheinungen also nur coincident sein können und in keinem ur- sächlichen Zusammenhange zu einander zu stehen brauchen. Es wäre jedenfalls schon viel gewonnen, könnte man von sämt- lichen Beobachtern eine nur einmalige tägliche Notierung des Barometer- und T h e r m o m e t e r s t a n d e s*) an den hauptsächlich sten Beobachtungstagen erhalten, wobei natürlich Angaben über die vor- herrschende Windrichtung und über eventuelle Niederschläge — ob Regen, Schnee etc. — nicht ganz zu missen wären. Die Rolle, welche die Temperatur beim Vogelzug spielt, ist ohne Zweifel ebenfalls eine sehr wichtige. Nachgewiesener- massen findet die Schwankung der Ankmiftsdaten in der positiven *) Nach Celsius ! — 98 — und negativen Abweichung- des Therniometerstandes von dem nor- malen ihre Erklärung. Man hat den gelegentlich der Ankunft eines Zugvogels dominierenden Wärmegrad, im mittleren Gebiet eines Landes und auf den Meeresspiegel bezogen, bestimmt (der mittlere Ankunftstag der Rauchschwalbe in Ungarn, der 5. April, würde eine Temperatur von 9^^^ C. aufweisen) und gefimden, dass der Zug der Rauchschwalbe nordwärts isothermal fortschreitet; es muss also wohl ein Zusammenhang zwischen Besiedelungsmodus und Gang der Isothei'men bestehen. Aus den früheren Untersuchungen von Hegy- f oky*) scheint sogar hervorzugehen, dass ausser der Temperatur die übrigen meteorologischen Faktoren, auf den Schwalbenzug wenigstens, entweder gar keinen oder nur sehr geringen Einfluss ausüben. Da jedes Jahr sowohl aviphänologisch als meteorologisch seinen eigenen Charakter hat, so erschien die Heranziehung der meteorologischen Elemente zur Betrachtung des Frühjahrszuges 1900, den wir an der Hand der ausgewählten Arten gesondert behandeln wollen, mierlässlich. Ich hielt es deshalb für zweckentsprechend, da uns ja brauchbare eigene Notierungen aus diesem Jahre fehlen, die allgemeine Wetterlage wenigstens durch Auszüge aus den in den „Münchener Neuesien Nachrichten" veröffentlichten Berichten der k. b. Meteorologischen Zentralstation, daim auch durch wört- liche Wiedergabe einiger charakteristischer Darlegungen der im Lande herrschenden Schnee verh äl tnisse zu skizzieren, und hisse die betreffenden Berichte in den hauptsächlichsten Zugsmonaten gleich hier folgen: Während der AVoche vom 18. bis 25. Februar trug die Witterung fort- gesetzt unbeständigen Charakter. Die ausgedehnten Niederschläge fielen zunächst (am Montag) nur an den Hochstationen als Schnee, aber bereits am Dienstag erstreckten sich die Schneefälle auch auf die Niederungen im Süden und Osten des Königreichs und dehnten sich in der Folge auf das ganze Land aus. Daher konnten am Donnerstag Morgen viele Orte eine neue Schneedecke, die von der Vorwoche her noch schneebedeckten Stationen einen Zuwachs der Schneehöhen verzeichnen. Die neugebildete, sehr dünne Decke konnte sich aber meist nur einige Stunden, höchstens einen Tag erhalten, so dass am Sonntag- Morgen nur die Höhenzüge der Mittelgebirge, vor allem der bayerische Wald und die alpinen Stationen eine Schneedecke trugen. An den einzelnen Stationen hatten die Schnee- höhen folgende Werte : Schachtenbach 93, Rabenstein 52, Oedwies 95, Kirchdorf 30, die Höhen bei Kirchdorf 60, Rusel 62, Schaufling 14, Waldhäuser 90, Finsterau 60 cm ; ferner: Oberjoch 58, Kaltenbrunn 47, Fall 48, Hirsch berg 46, Wendelsteinhaus 30, Reit im Winkel 53, Seegatterl 92, Weissbach 43 cm. Die Stationen in den Thälern der Gebirgsflüsse waren schneefrei. ') Vgl. „Aquila" IL p. 117. — 99 - Die Berichtswoche vom 25. Februar bis 4. März zerfiel in zwei Hälften mit entgegengesetztem "Witterungscharakter. Während der ersten herrschte im ganzen Königreiche ausserordentlich mildes "Wetter, namentlich das Alpenvorland verzeichnete sehr hohe Temperaturen (am Montag Tegernsee 23, Partenkirchen 21 Grad). Die Himmelsbedeckung war mehrfachem Wechsel unterworfen und in den Nächten vom Montag auf den Dienstag und vom Dienstag auf den Mittwoch fiel im ganzen Flachland Eegen. Dieser und die hohen Temperaturen setzten den Schneeresten von der Vorwoche sehr stark zu. Mit dem Mittwoch aber bereitete sich ein Umschlag in der Witterang vor, indem sich im "Westen und Nordwesten des Erdteils hoher, im Osten aber niederer Druck einstellte; im weiteren Verlauf der "Woche verschärften sich diese Gegensätze zwischen "Westen und Osten noch mehr, da einerseits das barometrische Maximum an Intensität, andererseits das Depressionsgebiet an Tiefe gewann. Ausserdem bildete sich noch ein zweites Minimum südlich der Alpen aus. Diese Luftdruckverteüung brachte ergiebige Schneefälle und strenge Kälte. Im südlichen und östlichen Bayern schneite es bereits in der Nacht vom Mittwoch auf den Donnerstag, und am Donnerstag selbst breiteten sich die Schneefälle auf das ganze Königreich aus. Von da an schneite es nun bis zum Ende der "Woche jeden Tag sowohl im links- wie im rechts- rheinischen Bayern. Im Norden und in der Pfalz verschwand die dünne Schnee- decke jeweils im Laufe des Tages infolge von Verdunsten und Abschmelzen, warde aber Nachts immer wieder erneuert, so dass an jedem Morgen eine allerdings nur dünne Decke gemessen werden konnte. Im Süden und Osten des Landes erfuhr die Schneedecke von Tag zu Tag einen Zuwachs, da hier die neufallenden Mengen immer grösser waren als die durch Verdunstung und Zusammensitzen hervor- gerufene Abnahme. Am Sonntag Morgen war daher das ganze Königreich in eine zusammenhängende Schneedecke gehüllt. In der Pfalz und den rechtsrheinischen Gebietsteilen' nördlich der Donau betrug die Mächtigkeit derselben — von den Höhen der Mittelgebirge abgesehen — weniger als 10, vieleuorts, insbesondere in der Rhein- und Mainebene, nur etwa 1—2 cm oder wenig darüber. Im bayerischen "Walde wuchs die Mächtigkeit mit zunehmender Höhe sehr rasch bis auf mehr als 100 cm. Im Süden des Königreichs reichte die Schneedecke mit mehr als 10 cm sehr weit nach Norden, stellenweise bis zur Donau. Mit dem Fortschreiten nach dem Gebirge zu wurde die Höhe der Schneedecke immer beträchtUcher, erreichte jedoch ausser an einzelnen verwehten Stellen an keinem Beobachtungsorte den Betrag von 100 cm. Vom bayerischen AVald und dem Alpengebiet seien folgende Orte und Zahlen angeführt. Es hatten : Schachtenbach 97, Rabenstein 64, Oedwies 100, Kirchdorf 22, die Höhen bei Kirchdorf 70, Rusel 55, Schaufling 21, "W^aldhäuser 95, Finsterau 60; ferner Einödsbach 60, Oberjoch 80, Kaltenbninn 58, Partenkirchen 19, Mittenwald 16, Fall 75, Tegernsee 22, Hirschberg 70, "Wendelsteiuhaus 27, Bayer- lahner unten 66, oben 3, Reit im "^''inkel 78, Seegatterl (am 3.) 89, Marciuartstein 44, Weissbach 88, Reichenhall 33 cm. In der Woche vom 4. bis 10. März stieg der Luftdruck anfänglich etwas au, das Wetter war meist trüb, an vielen Orten traten von Zeit zu Zeit Schnee- fälle ein; nur in der Rheinpfalz herrschte besseres Wetter; die Temperaturen waren sehr niedrige ; nach vorübergehendem Aufklären lag das Gebiet in der Mitte der Woche neuerdings unter der Herrschaft eines barometrischen Minimums, das leichte Temperaturerhöhimg, aber auch wieder geringe Schneefälle brachte; die Temperaturen lagen noch allenthalben unter dem Gefrierpunkt. Am Ende der 7* — 100 — Woche stellte sich hoher Druck ein ; die Temperatur, die bis dahin ziemlich niedrig war, stieg rasch am Samstag bei wollienlosem Himmel; Nachts herrschte aber an den meisten Orten Frost. Am Anfang der folgenden Woche, 11. bis 17. März, begann eine west- liche Depression an Raum zu gewinnen; bei steigender Temperatur (Nachts noch unter 0") war das Wetter in Nordbayern bewölkt, im Süden heiter; Mitte der Woche stand das Land unter der Herrschaft eines sich im Norden befindlichen Depressionsgebietes und die Wetterlage war eine ungünstige ; fast sämtliche Stationen meldeten Schneefall und Temperaturen unter 0", namentlich die alpinen Hochstationen. Ende der Woche stieg die Temperatur allenthalben über 0, indem die Depression Zentraleuropa beherrschte, und es zeigte sich im Flachlande vielfach Regen; der Himmel war fast überall wolkig oder bedeckt. Die Schneeverhältnisse während der Woche vom 18. bis 25. März. Am Sonntag, 18. März, dehnten sich die Sclmeefälle, die sich bis zum Morgen des genannten Tages auf die Westhälfte des rechtsrheinischen Bayern beschränkt hatten, auch auf die Osthälfte aus. Daher war am Montag Morgen fast das ganze dies- seitige Bayern in eine zusammenhängende Schneedecke gehüllt. Grössere Lücken waren nur im unteren Mainthale und stellenweise im Naab- imd Regenthal vorhanden. Am Montag selbst aber hatten die Schneefälle aufgehört mid in den folgenden Tagen schmolz die Schneedecke je nach der Örtlichkeit mid je nach ihrer Mächtigkeit mehr oder weniger rasch ab. Mehi'ere Teilminima, die der Reihe nach dem nördlichen Alpenrand entlang von Westen nach Osten wanderten, verursachten nämlich im Zusammenhalte mit einem jenseits der Alpen bestehenden Überdruck wiederholt intensive Föhnlage, so dass schon am Dienstag grosse Bezirke wieder schneefrei waren; andere wurden es am Mittwoch oder Donnerstag. Jedenfalls war zu Beginn der zweiten Wochenhälfte das Flachland bereits schneefrei und in den höheren Lagen war die Schneedecke stark verringert. Der Freitag brachte aber wieder eine ungünstige Wetterlage, die sich in der Folge immer noch ver- schlimmerte. Zentral- und Südeuroi)a waren von eiueni Depressionsgebiet bedeckt, und vom hohen Norden erschien der Rand eines weitei'en barometrischen Minimums. Bei seinem Vordringen nach den kontinentalen Lagen zwang dieses den Rücken hohen Druckes, durch den es vorher noch von der südliehen Depression getrennt war, nach den britischen Inseln zurückzuweichen, und nun drohten sich die beiden Minima zu vereinigen. Bereits in der Nacht vom Domierstag auf den Freitag kam es infolge dieser Laftdruckverhältnisse im ganzen Königreiche zu Niederschlägen, die indes vorerst nur in den höheren Lagen als Schnee fielen. In der Pfalz und im Norden des diesseitigen Bayern begann es am Samstag auch in den Niedeiningen zu schneien, so dass die genannten Gebietsteile am Somitag Morgen eme beinahe vollständig geschlossene Schneedecke trugen. Selbst iin Mainthal erreichte dieselbe stellenweise Höhen bis zu 5 cm; mächtiger als 10 cm war sie aber mir auf den Höhenzügen der Mittelgebirge. Vielenoi'ts betrug hier ihre Mächtigkeit 20 bis 30, sogar noch mehr Centimeter. Im bayerischen Wald fanden sich natürlich noch tiefere Schneelagen vor, worüber die mitenstehenden Zahlen Aiifschluss geben. Erwähnt sei hier noch, dass auf der Ostseite der Arberkuppe noch Schneelagen von 2 und 4 m Tiefe vorhanden waren. Die Südhälfte des rechtsrheinischen Bayern hatte in den Niederungen während der letzten Nieder- schlagstage (vom Freitag an) keine Schneefälle bekommen, so dass hier während der ganzen Beriuhtswoche nur am Sonntag, 18. März, Schneefall verzeiohnet wurde. — 101 — Daher war im Süden nur noch, in den Alpen eine Schneedecke vorhanden, die zwar stellenweise immer noch ziemlich mächtig war, aber gegen die Vorwoche doch eine Minderimg erfahren hatte. Am Morgen des 25. März wurden gemessen in: Schachtenhach 68, Eabenstein 20, Buchenau 36, am Kiesruck 122, Oedwies 71, auf den Höhen bei Kirchdorf etwa 50 (Kirchdorf selbst, ebenso Schaufling waren schneefrei), RiLsel 15, AValdhäuser 62, Finsterau 50 cm; ferner in: Einödsbach 43, Oberjoch 80, Kaltenbrunn 32, Partenkirchen 2, Fall 42, Hirschberg 60, "Wendel stein- haiLS 42, Reit im Winkel 36, Groissenbach 50, Weissbach 8, Rüstfeuchthorn 220, Hintersee 25, Binderalmhütte 139, Bcrchtesgaden 3, Ruhpolding 2, Seehaus etwa 80, BründUng etwa 100 cm. Füssen, Mittenwald, Tegernsee, Marijuartstein, Traunstein, Reicheiahail waren schneefrei. Bei einer fortgesetzt ungünstigen lAiftdruckverteilimg war das Wetter während der Woche vom 25. März bis 1. April vorwiegend trüb und sehr niederschlags- reieh. Am Sonntag und vom Sonntag auf Montag fielen im ganzen Königreiche Niederschläge, die im Norden meist als Schnee, im Süden zunächst als ein Gemisch von Regen imd Schnee, in der Nacht aber auch in den Niederungen in fester Form zu Boden gelangten. Die diu'ch sie gelieferte Schneedecke verschwand aber meist- am Montag wieder. Der Montag selbst brachte nur vereinzelte geriuge Schneefälle. Am Dienstag aber schneite es in der Pfalz und im Norden des dies- seitigen Bayern, in der darauffolgenden Nacht auch im Süden M'ieder stärker. Während nun vom Mittwoch an die Sclmeefälle in der Pfalz völlig, im Maingebiet aber grösstenteils aufhörten, so dass die genannten Gebiete ohne Schneedecke blieben, schneite es im übrigen Bayern bis zum Ende der Woche fast ununter- brochen fort und zwar in so ergiebigem Masse, dass trotz des starken Abschmelzens der gefallenen Schneemengen die Schneedecke fortwährend an Mächtigkeit zunahm. Bis zum Ende der schon dem Frühlingsbeginne angehörenden Woche verzeichneten die meisten Stationen, namentlich die im bayerischen AValde luid in den Alpen und deren Vorland, Schneehöhen, wie sie während des Winters nicht erreicht worden waren. Das diesseitige Bayern hatte am Sonntag Morgen mit Ausnahme des Main- gebietes eine vollständig geschlossene Schneedecke, die auf einem verhältnismässig nur kleinen Gebiete eine Höhe von weniger als 10 cm aufwies. Zwischen 10 und 20 cm betrug ihre Mächtigkeit vorwiegend im Ufergelände der Donau und in den Thälern ihrer Zuflüsse Naab, Regen, Isar unterhalb Freising und Inn von Rosenheim abwärts mit Einschluss des Salzachthales. Auf dem Frankenjura zwischen Donau und Pegrütz, im bayerischen Wald und in Südbayern — mit Ausnahme der Ufer- gelände der vorerwähnten Flussläufe imd des Bodenseegestades — hatte die Schnee- decke eine Mächtigkeit von mehr als 20 cm. Dieselbe wuchs im bayerischen Walde und in den Alpen mit zunehmender Höhe sehr rasch bis zu Werten von mehr als einem Meter. Dabei ist besonders zu beachten, da,ss alle diese Schneehöhen nicht durch Verwehungen an einzelnen Stellen entstanden waren, sondern dass sie sich gleichmässig über weite Strecken ausdehnten. Daneben waren vielmehr noch Verwehimgen von weit beträchtlicheren Höhen vorhanden Folgende Zusammen- stellung möge einen genauen Einblick in die A^erhältnisse geben, wie sie im bayerischen Walde und in den Alpen stattfanden. Es hatten am Sonntag Morgen : Schachtenhach 127, Rabenstein 52, Buchenau 94, am Kiesmck 183, Oedwies 108, Kirchdorf 37, die Höhen bei lürchdorf etwa 70, Schaufling 15, Rusel 44, Wald- häuser 110, Finsterau 90 cm; ferner Einödsbach 92, Oberjoch 133, Bad Qlierdorf 38, Füssen 40, Hohenschwangau 80, Neuschwanstein 119, Partenkirchen 23, Kalten- — 102 — bninii GO, Mitteinvald 20, Fall 70, MüiK.'lion 32, Ilirsdiber',' HO, AVcndelsteiiiliaus 113, Tegernsee 33, Mar(iuartstein 53, Reit im Winkel 56, Groissenbach 71, Seegatte rl 132, Haiinfilzen 190, Traimstein 40, Teisenberg efn-a 300, Weissbach 75, Rüstfeucbt- horn etwa 300, Riibpolding 52, Hintersee 45, Reichenhall 26, Berchtesgaden 15 cm. Li der Woche vom 1. bis 8. April war der der allgemeine Witte- ningscharakter gleichfalls ein selu' unbeständiger. AVährend des ganzen Zeit- raums befand sich im Nordosten des Erdteils ein barometrisches Maximum, das weder seine Lage noch seine Intensität wesentlich ändeiie, während der übrige grösste Teil Europas der Herrschaft mehrerer Depressionen überlassen blieb. Unter der Herrschaft dieser Luftdruckverluiltnisse war die Witterung andauernd ungünstig. Nachdem im T/uife des Sonntags (1. A\ni\) die Schneefälle allmählich nachzulassen begonnen hatten, setzten am Montag, in Franken imd in der Pfalz schon in der vorhergehenden Nacht, neuerdings solche ein und dauerten im diesseitigen Bayern fast den ganzen Tag an, wobei sie selbst in der Pfalz und in der Maingegend stellenweise eine dünne Decke zu stände brachten. Sehr stark sclineite es dann in der Nacht vom Montag auf tleu Dienstag ün östlichen Alpenvorland und im Gebirge, weniger ausgiebig im Osten des Königreichs. Eine nennenswerte Zimabme der vorhandenen Sclineedecke konnte dieser Neuschnee indes nicht liefern,, wie auch die durch ihn lie-wirkte Bedeckung der schneefreien Gebiete, wenn überhaupt eine solche zu stände kam, höchstens auf einige Morgenstimden anhielt. Am Mittwoch war die AVittenmg verhältnismässig noch am günstigsten, wenigstens im südlichen Bayern, wo am Morgen vorübergehend wolkenloser Himmel herrschte. In der Pfalz allerdings und in Franken fiel untertags Regen, in welchen sich \aelenorts wieder Schnee mischte. Am folgenden Tage gehörte ganz Bayern mit Ausnahme des unmittelbaren Alpenvorlandes einer Regenzone an; in Franken gingen nachmittags (iewitter nieder, welche in Unterfranken auch Ilagelfall im (iefolge hatten. Im weiteren Verlauf der zweiten Wochenhälfte ^,\nu-den dann auch das Alpenvorland imd das Gebirge selbst neuerdings in den Bereich der Niederschläge gezogen, welche hier aber wieder als Schnee zu Boden gelangten. In der Pfalz dagegen war das AYetter gegen Ende der Woche trocken geworden. Die im Königreich etwa noch vorhandene Schneedecke hatte infolge der geschilderten Verhältnisse liis zum Freitag eine allgemeine, sehr rasche Abnahme erfahren, und immer grössere Bezirke waren schneefrei geworden. Hiezu gehörten grö.sstenteils auch die Thäler der Gebirg.sf Risse , welche indes am Samstag eine neue dünne Schneedecke bekamen. Die kartograplüsche Darstellung vom Sonntag zeigte daher noch Schneelagen an den alpinen Stationen, im bayerischen Wald und vereinzelt auch noch auf den bewaldeten Höhenräcken der Mittelgebirge (Rhön, Frankenwald und Fichtelgebirge). Über die Tiefe der Schneelagen gebe folgende Zusammen- stellung Auskunft. Es hatten am Sonntag Morgen: Schachtenbach 88, Rabenstein 20, Buchenau 50, am Kiesruck 166, Oedwies 98, Kirchdorf 8, die Höhen bei Kirchdorf etwa 50, Rusel 18, Waldhäuser 85, Finsterau 85 cm; ferner Einödsbach 83, Ober- joch 118, Bad Oberdorf 12, Hohenschwangau 35, Partenkirchen 2, Kaltenbrunn 37, Mittenwald 4, Fall 45, Hirschberg 95, Wendelsteinhaus 125, Tegernsee 3, Marquart- stein 7, Reit im Winkel 33, Groissenbach 44, Traunstein 3, Weissbach 5, am Rüstfeuchthorn 200, Ruhpolding 7, Hintersee 25 cm. Reichenhall und Berchtes- gaden waren im Thal schneefrei. Auch während der Woche vom 8. bis 14. April war der Witterungs- charakter in der Hauptsache unbeständig. Derselbe war während der ersten — 103 — Wochenhälfte dadurch gekennzeichnet, dass ini Nordosten des Erdteils sich das barometrische Maximum von der Vorwoche erhalten hatte, während das übrige Europa meist der Herrschaft von Depressionen überlassen blieb. Mit Beginn der zweiten Wochenhälfte musste die Zone hohen Drackes allmählich auch den Nord- osten den von Westen hereindrängenden Depressionen räumen, so das ganz Nord- und Zentraleui'opa unter zyklonale Herrschaft geriet; dagegen erschien nunmehr von der Iberischen Halbinsel her der vordere Rand eines neuen barometrischen Maximums. Die fühlbarste Folge dieser Umgestaltung in der allgemeinen Luftdruck- verteilung war ein allmähliches Ansteigen der Temperaturen, die bis zum Mittwoch den 11. für die Jahreszeit sehr tief gelegen waren. Das Eintreten von Nieder- schlägen bedingte aber sowohl die eine als die andere Wetterlage. Unsere Hoch- stationen Hirschberg und AVendelstein hatten am Sonntag und Montag ausgiebige Schneefälle; im allgemeinen erreichten dieselben ihre untere Grenze bei etwa 700 m Meereshöhe, an den tiefer gelegenen Stationen gelangten die Niederschläge als Regen zu Boden. Am stärksten regnete es am Sonntag, während die folgenden Tage nur stellenweise leichtere Niederschläge brachten. Erst am Freitag fielen wieder im ganzen Königreiche Niederschläge, die in Oberfranken von elektrischen Erscheinungen begleitet waren, am ergiebigsten aber im Gebirge und im Alpen- vorlande auftraten. Indes war hiebei die Schneegrenze auf etwa 1500 m Meeres- höhe emporgerückt. In ganz West- und Zentraleuropa wehten am Freitag heftige Winde, die in unserem Lande als Südweststürrae auftraten. Am Samstag Hessen die Niederschläge allmählich nach und hörten bis am Sonntag ganz auf. An diesem Tage selbst befand sich über dem Alpengebiet der Kern eines barometrischen Maximums und unter seiner Herrschaft war das AVetter heiter, trocken imd mild. Es ist erklärlich, dass infolge der geschilderten Witterangs- verhältnisse die von der Vorwoche her noch vorhandene Schneedecke nur in den höheren Lagen eine Zunahme erfahren konnte, während sie in den übrigen Gebiets- teilen fortgesetzt an Mächtigkeit und Ausdehnung verlieren musste. ThatsächHch verzeichneten der Hirschberg \md der AVendelstein am Dienstag und Mittwoch mit 106 bezw. 125 cm die höchsten Schneelagen des bisherigen AA^inters. Am Sonntag Morgen lagen die A''erhältnisse so, dass das ganze Flachland, sowie alle Thäler der Gebirgsflüsse schneefrei waren, wogegen in den Alpen selbst, sowie auch im bayerischen Wald sich noch sehr erhebUche Schneemassen vorfanden. Über die noch gemessenen Höhen gebe folgende Zusammenstellung Auskunft. Es hatten am Sonntag Morgen: Arbersee 66, Schachtenbach 65, Buchenau 32, am Kiesruck 144, AValdhäuser 65, Finsterau 55, AVolfstein 1, Oedwies 75, die Höhen bei Kirchdorf etwa 45 cm; ferner Gehnhofen 10, Sibratshofen 20, Gaisalpe 4, Oberjoch 82, Hohenschwangau 6, Buching 5, Kaltenbrunn 19, Fall 25, Stuben 70, Hirschberg 82, AVendelsteinhaus 110, Maria Eck 8 cm. Die hier nicht aufgeführten Stationen waren am Sonntag Morgen schneefrei. Es wurden ferner noch am Dienstag den 17. gemessen: bei der Hirschberghütte 60, am AVendelsteinhaus 84, am Zickzackweg auf den AVendelstein oben 35, unten 68, am Bayerlahner oben 0, unten 109, am Sigellahner oben 72, unten 21 cm. Am 13. April stand das Land unter einem barometrischen Minimum, welches regnerisches imd böiges AA''etter zyklonalen Charakters brachte. Im Beginn der Woche vom 14. bis 21. April stieg das Barometer ein wejiig, doch war die Luftbewegung infolge der ungünstigen Druckverteilung noch lebhaft; an den meisten Orten war der Himmel bewölkt (Westwind mit Regen- — 104 — schauern), nur in clor Pfalz und im Alpenvorland teilweise unbedeckt. Glitte der Woche stieg das Barometer allenthalben; doch war das Wetter meist trüb; teilweise fielen Niedersehlä{,'e ; dann trat eine Besserung ein, während die Temperaturen noch niedrig blieben, im Süden nachts sogar unter dem Gefrierpunkt; Ende der Woche beherrschte ein barometrisches Maximum das Land. Die Woche vom 22. bis 28. April brachte anfänglich schönes, klares, ziemlich- warmes Wetter; Mitte der Woche stellte sich wolkiges und trübes, gewitterhaftes (Strichregen) Wetter ein, die Temperaturen sanken allgemein und es kam an vielen Orten zu Schneefall; in München lag der Schnee am Morgen des 26. April einige Centiraeter tief; nur im Osten des Landes (Passau) war es heiter und nicht kalt; sonst gab es an allen Orten Nachtfrost; die Frostgrenze lag am 25. April tagsüber ca. in der Höhe von 1500 m. Am Ende der Woche, das durch eine ziemlich gleichmässige Luftdruckverteilung ausgezeichnet war, herrschte im grüsston Teile von Bayern heiteres und wolkenloses Wetter; die Temperaturen waren etwas gestiegen, doch gab es im südlichen Bayern noch kühle Nächte. Ln Anfang der Woche vom 29. April bis 5. Mai war das Wetter bei veränderlicher Bewölkung oder heiterem Himmel ziemlicli warm; das Barometer stand dabei niedrig; Mitte der Woche beherrschte hoher Druck im allgemeinen die Wetterlage, wobei sich der Himmel allenthalben aufklärte und die Temperaturen stiegen (in der Pfalz und in Franken schon am 1. Mai bei trockenem Wetter bis gegen 20° C. oder darüber). Das Ende der Woche brachte erst vorwiegend trübe, dann bessere heitere Witterung bei hohem Barometerstand und hohen Temperaturen. Die folgende Woche begann mit sehr warmem, vielfach heiterem Wetter, welches aber nur sehr kurz Bestand hielt, indem bald wieder kühlere, vielenorts regnerische Witterung Platz griff. Dies genüge zur Charakterisierimg der Wetterlage im Frülijahr 1900. Es wird unsere Sache sein, auf einige Einzelheiten bei der Besprechung des Zuges selbst zurückzukommen. Der eigenartige Einfluss der Schnee Verhältnisse, die hier, wie es den Anschein haben möchte, zu ausfülniich wiedergegeben sind, dürfte in späteren Jahren erst, wenn wir vielleiclit aucli in subalpinen Gegen- den zahlreichere Beobachter haben, richtig beurteilt weiden können; jedenfalls sollen die diesbezüglichen Verhältnisse von jetzt ab in jedem Jahre festgelegt werden. Ein wichtiger Faktor (bei der Beurteilung des Besiedelungs- vorgangs), dessen ich noch gedenken muss, ist die vertikale Er- hebung des Beobachtungspiuiktes über dem Meeresspiegel; wir bemühten uns deshalb, auch die hypsometrische Lage der Stationen, soAveit sich das mit Hilfe des zur Verfügung stehen- den Kartenmaterials ermöglichen liess, zu ermitteln; die betreffen- den Zahlen, in Metern, die natürlich nm- die durchschnittliche Höhenlage des Beobachtungsgebietes versinnbildlichen, sollen dem I^amen des Ortes jedesmal beigesetzt werden, so dass der eventuelle hypsometiische Einfluss bei den einzelnen Daten sofort in Be- — 105 - tracht gezogen werden kann. Die Höhen geben nämlich, wie man gefunden hat, mit den geographischen Breiten im ganzen congTuente Erscheinungen, d. h. es resultiert im einen wie im anderen Falle eine Verspätung der Ankunftsdaten. Dass der Einfluss der hypsometrischen Yerhältnisse aber unter gewissen Be- dingmigen jenen der Breiten übertiifft, scheint aus den Unter- suchungen der Ungarn hervorzugehen. Leider hat sich unser Daten- material, ganz abgesehen von der geringen Ausdehnung des Be- obachtimgsterritoriiuns , das sich nur über wenige Breitengrade erstreckt, nicht als ausreichend erwiesen, um diesen wichtigen Fragen nachgehen zu können. Man hat versucht, die diu'chschnittliche Verspätimg, welche die Ankunft dureli die Höhenlage erleidet, zu fixieren; so Hess sich berechnen, dass in Frankreich zur Zeit des ersten Kuckucksrufs mid der Ankmift der Schwalbe einer Steigung von je 100 Metern eine Verspätimg von je zwei Tagen entspricht ; in Ungarn fand man, dass ein Höhenunterschied von je 100 Metern gleichwertig ist mit 1" 13' in horizontaler Entfernimg oder mit einer A^erspätung von ca. drei Tagen. Die ZugsbcAvegung hat im grossen ganzen einen so wunderbar geregelten, selbst von der Witterung — man erinnere sich nur der schlinmien Nachwinter, die oft grosse Lücken in die Reihen der zu früh Erschienenen reissen — nicht allzusehr beeinflussten AJjJauf, dass man einen dieser Norm unge- fähr angepassten Besiedelimgsmodus als möglich bezeichnen muss ; freilich darf man nicht vergessen, dass dem Vogel Organismus, dem ja ein feineres Gefühl für physikalische Einwirkimgen, vielleicht sogar ein gewisses Vorahnimgsvermögen für imminente Wetter- schwankungen innewohnen dürfte, auch noch ein Spielraum zur Bethätiguug seiner Individualität verbleiben muss, wenn er nicht ganz zur willenlosen Listinktmaschine herabsinken soll. Bedeutungs- voll ist in dieser Hinsicht die von G. Gaal de Gyula, dem scharf- sinnigen Bearbeiter der grossen ungarischen „Schwalbenbeobachtung'', betonte Eigentümlichkeit, dass „die Rauchschwalben sogar eines und desselben Ortes nicht gleichzeitig ihre Brntplätze besetzen, sondern dass die Thatsache eines allmählichen xliifüUens der Sommeraufent- haltsterritorien — wobei also weder phänologische noch geographische, sondern ausschliesslich biologische Elemente mitwirken können — schon in den kleinsten Relationen, sogar dörferweise, als richtig erwiesen betrachtet werden kami." Diese „Schwankung'' ist es übrigens, welche die Beurteilung aller dieser Verhältnisse so — 106 — ausserordentlich erschwert. Die Zukunft wird leln-cn, ob der Be- siedelungsvorgang in vertikaler Richtung wirklich den oben ange- deuteten strengen Regeln imterworfen ist. Die soeben geschehene Hervorhebimg einer „individuellen Schwankung" gibt mir Aiüass, eine merkwürdige Konstatiermig kurz zu besprechen, die gewiss auch vielen miserer Berichterstatter schon aufgefallen sein wird: Besonders bei der Rauchschwalbe, wenn man genauer zusieht, aber auch bei verschiedenen anderen Arten, z. B. dem Gartenrotschwanz, dem Kuckuck, dem Mauersegler, begegnet man der Erscheinung, dass die frühjährliche Zugsbewegung von einigen „Yorläufern" eingeleitet wird, welche, abgesehen von der als normal zu bezeichnenden Schwankung, dem eigentlichen Zuge, also der Zeit, wo die Einwanderung resp. der Durchzug einigermassen kontinuierlich zu werden beginnt, imi einen so beti'ächtlichen Zeit- raum — es können 10, 14 und mehr Tage vergehen, bis der ersten Beobachtung an einem bestimmten Orte eine zweite imd fernere nachfolgen — voraneilen, dass man versucht sein möchte, diese ver- einzelt dastehenden zusammenhanglosen Daten wohl besonders her- vorzuheben, sie aber bei der Eriüerung der durchschnittlichen Ankunftszeit ausser Berechnung zu lassen und dafür die am gleichen Orte nachfolgende, zweite Beobachtung einzusetzen. Die Rauchschwalbe lässt sich hier in München im Stadt- gebiete selten vor der zweiten Aprihvoche in mehreren Exemplaren sehen; erst dann macht sich eine ganz allmähliche Zunahme der Yögel bemerkbar; nun ist ja allerdings bekannt, dass diese von der Witterung sehr abhängigen Tiere sich anfänglich gerne an abge- legenen Wasserläiifen, in der Nähe warmer Quellen halten, um bei der gewöhnlich zweifelhaften, nasskalten Witterung jener Tage ihre Nahrmig besser zu finden, dass sie also der Beobachtmig leicht entgehen können. Höchst auffallend ist es aber doch, dass in ver- schiedenen Jahren schon Ende März ganz vereinzelte Exemplare zur Konstatierung gelangten. Durch solche Frühdaten wird das Bild, das man sicli vom Yerlaufe der Besiedelungsbewegmig zu machen hat, oftmals ganz verschoben. Was hat man nun von diesen Yor- läufern oder „Quartiermachern", wie man sie auch nennen könnte, zu halten? Der alte Spruch: „Eine Schwalbe macht keinen Sommer", der entschieden von unmittelbarer Naturbeobachtung zeugt, vermag uns ebensowenig eine Antwort auf diese Frage zu geben, wie die von mis versuchte Kontrolliermig der frühen Ankömmlinge. Wir wissen nicht einmal, ob dieselben nun auch wirklich bei uns — 107 — bleiben oder ob sie bald wieder Aveiter wandern; allem Anschein nach ist das letztere — einige einwandfreie Beobachtungen dieser Art werden wir später kennen lernen — in der Regel der Fall ; es liegt aber die Yerniutung nahe, dass diese Wanderer dem Ziele ihrer Reise, einer besonders milden, niedriggelegenen Gegend, nicht mehr allziiferne sein möchten; dafür spricht die langsame, gleich- sam sondierende Art ihrer Yorwärtsbewegmig und die Erfahrung, dass der Zug der nordischen Art^'^erwandten nicht früher, sondern im Gegenteil später erst einzusetzen pflegt. Dass diese „Yorläufer" aber, sofern sie hier heimatsberechtigt wären, sich volle ein bis zwei Wochen gänzlich den Blicken des Beobachters, dessen Auf- merksamkeit sich nach der ersten Konstatierimg naturgemäss in er- höhtem Masse den Ankömmlingen zuwendet, zu entziehen ver- möchten, ist doch kaimi anzunehmen; denn so lange dauert keine Regenperiode, dass sie nicht einmal von besserer, heiterer Witterung unterbrochen würde, mid dann zeigten sich die Schwalben sicher in der Nähe der menschlichen Wohnstätten. Ohne Zweifel spielt der bei manchen Individuen stärker ent- wickelte Geschlechtsti"ieb, der sie früher als normal in ihre Heimat zurückkehren lässt, eine nicht unwesentliche Rolle. Man sieht, alle diese Fragen bedüi-fen noch sehr der Klärung, und es ist deshalb von grosser Wichtigkeit, dass die Berichterstatter in FäUen, wo ihnen die Zeit bis zur zweiten Beobachtung einer Art besonders lang vorgekommen ist, einer solchen Pause eigens Erwähnung thun imd ihre Wahrnehmimgen über das Benehmen der beti-effenden Vögel mitteilen. Der Zugscharakter des Tieflandes ist, in Ungarn wenigstens, soweit fühlbar, als sich dieses überhaupt ersti-eckt, also ohne Rück- sicht auf die geographische Breite des einzelnen Ortes. In Bayern haben wir andere Verhältnisse; eine Tiefebene existiert eigentlich nicht, will man nicht die relativ schmalen Flussthäler des miteren Mains imd des die Pfalz begrenzenden Rheins als solche bezeichnen. Ist den sog. „Zugstrassen" auf die Besiedelung des Landes über- haupt ein Einfluss einzuräumen, so müsste sich dieser an besagten Stellen unbedingt bemerkbar machen, indem hier eine Begünstigung der Einwanderimg von Südwesten her stattfinden könnte. That- sächlich sind die Daten von dort besonders fi'ühe; zufäUig fällt diese Richtmig auch mit der im allgemeinen für Mitteleuropa angenommenen Zugsrichtimg — von SAV. nach NO. — zusammen. Ob die einiger- massen bequemen „Einfallspforten" in der Bodenseegegend von — 108 — der Rhüne-Saüiie-Niederiing- lier oder in dem östlich der Zentral- alpen das österreichische Bergland dnrchschneidenden Uonauthale von der nach Norden vorgeschobenen ungarischen Tiefebene her eine Rolle spielen, wäre zu imtersuchen. Ich glaube aber nicht, dass durch die etwaige Existenz dieser „Zugstrassen" — nach den Beobachtungen von v. Almäsy*) in der rumänischen Dohrudscha ist das Voriiandensein gewisser Zugsbahnen, wenigstens für manche Arten, kaiun mehr zu bezweifeln — die Annahme eines die Alpen selbst überschreitenden Zuges hinfällig zu werden braucht. Die in höheren Lagen nachweisbare Verspätung der Ankunftsdaten legt uns die Frage nahe, wo diejenigen Vögel, die relativ spät erst die Hänge des Gebirges bevölkern, die Zeit über verweilen, in der ihre Artverwandten im Flachlande sich schon ansässig gemacht haben? Wenn man nicht etwa vermutet, dass diese späten An- kömmlinge nach gemeinsamer Wanderimg einstweilen in niedrigeren Lagen und am Fusse des Gebirges verweilen, um erst von hier aus das Gebiet zu füllen und allmählich in ihre Brutgebiete hinauf- zusteigen (wie man das von unsern zu Thal wandernden Winter- gästen aus dem Hochgebirge anzunehmen gewöhnt ist), so kann man sich die Erscheinung nur so erklären, dass man analoge Verhält- nisse wie bei den im höheren Norden heimischen Zugvögeln an- nimmt, die erst später ihre schon in südlicheren Gegenden zur Brut schreitenden Artgenossen — 0. Herman hat den Nachweis hiefür bei der Rauchschwalbe erbracht — überfliegen, also überhaupt später aus ihren Winterquartieren aufbrechen. Bei unseren die Alpen bewohnenden Sommervögeln fiele dann der Einzug (Ankunft) mit dem Durchzuge der nordischen Vögel an- nähernd zusammen. Diese Erscheinmig wird einigermassen ver- ständlich, wenn man sich die Entstehung des Zugtriebs, der bis auf den Beginn der Eiszeit zurückzirführen ist, vergegenwärtigt; die alpenbewohnenden Zugvögel haben die gleichen Termine beibehalten wie ihre nordischen Artgenossen, während bei den die Ebene be- wolmenden mit dem Eintritte günstigerer Existenzbedingimgen eine stufenweise Verschiebung der Zeiten stattgefunden hat. Vollzöge sich die Füllung der hölieren alpinen Lagen mit zurückkehrenden Vögeln allmälilich vom Flachlande aus, so müsste sich hier Avohl eine geraume Zeit andauernde Häufung von Ankömmlingen bemerkbar machen, die uns nicht wohl entgehen könnte; das ist aber kaum *) Aqiüla 1898 p. 183. — 109 — der Fall, wenigstens sind die Ansammlungen, die wir allenfalls in Gegenden zu sehen bekommen, welche zeitenweise einen lebhaften Vogelzug aufweisen, nur vorübergehender Natur. Dass der „Besetzungszeiti'aum", der durch die Schwankungen der Ankunftsdaten ausgedrückt wird, in gebirgigen Ländern ein nicht noch grösserer ist, mag darin begründet sein, dass sich die Differenzen im Verlaufe der Jahrtausende auch wieder einigermassen ausgeglichen haben können, lässt doch die vertikale Erhebung eines Ortes über den Meeresspiegel nicht ohne weiteres einen Schluss auf seine klimatischen Verhältnisse zu. (Wärmeabweichung.) Dem Grebirge vorgelagerte Hochebenen (z. B. die oberbayerische) haben bekanntlich oft ein entschieden rauheres Klima als wesentlich höher gelegene Alpentliäler ; das merkwüi'dige Vorkommen einer „Temperatui'umkehr" brmgt es mit sich, dass Gipfelstationen nicht selten höhere Temperaturen aufweisen, als im Thale gelegene Punkte ; Gebirgsthäler zeigen sich häufig gegen rauhe "Winde absolut ab- geschlossen; die Nebelbildimg ist im Alpenvorlande gewöhnlich eine intensivere als in den Bergen selbst, — lauter Dinge, die eine relativ frühe Besiedelung mancher Gebirgslagen zu begünstigen ver- möchten. Bemerkenswert erscheint, dass die weichlicheren Vogelarteu, welche ihre Wandermigen nach Süden am weitesten ausdehnen, am spätesten bei uns erscheinen und am frühesten wieder abziehen, im allgemeinen auch die grösste Konstanz in der Einhaltung der Zeiten aufweisen; ihr Zug nimmt einen verhältnismässig raschen Ablauf, und die durchschnittliche Abweichung wie die absolute Schwankung der Ankunft ist gewöhnlich geringer wie bei den früh erscheinenden Alien. Es haben sich diese Termine wohl von der Zeit der Entstehmig des Phänomens an bis zimi heutigen Tage relativ rein erhalten, weshalb es sich empfehlen würde, vor allem solche Vögel einer Untersuchimg iln-er Zugsverhältnisse zu miterstellen. Es darf jedoch nicht übersehen werden, dass auch unter unseren am zeitigsten zurückkehrenden Zugvögehi Arten sich finden, die ganz auffallend präzise Ankunftszeiten einhalten; man vergleiche nur die bei Sturnus vulgaris angegebenen Daten aus dem Vorjahre, welche die Ankunft der Species im ganzen Lande fast auf den Tag genau erkennen lassen. Sollte hierbei der Umstand eine Rolle spielen, ob wir es mit seit altersher im Lande eingesessenen Vögeln zu thun haben oder mit Einwanderern neueren Datums aus dem Süden oder Osten (Ruticilla tithys Qtc.) ? - 110 — Die Reihenfolge der Ankunft der Arten ist im allgemeinen im Süden wie im Norden, in der Ebene wie im Gebirge dieselbe ; anders ist dies bei Vergieichimg des Westens mit dem Osten; denn es kommt z. B. in Frankreich sonderbarer Weise die Ankunft des Kuckucks derjenigen der Rauchschwalbe zuvor; bemei'kenswert ist daneben die wohl von der Einwirkimg des Küstenklimas zeugende Thatsache, dass in der gleichen Breite und Höhe die Pflanzen im Frühjahr und anfangs Sommer im westlichen Teile von Europa früher blühen als im östlichen; es liegt die Vermutung nahe, es möchten beiden Erscheinungen ähnliche Ursachen zu Grunde liegen. Es würde zu weit führen, hier auf diese interessanten Beziehmigen näher einzugehen. Auch auf die Wichtigkeit der „territorialen Kenntnis der Zugskameraden", welche uns die kalendarische An- einanderreihung der Arten auf Grund der mittleren Ankimftsterniine eines Jahres erschliesst, sei nm* beiläufig hingewiesen. Es ist das mibestiittene grosse Yerdienst der ungarischen ornithologischen Zentrale und ihrer forschungsbegeisterten Ge- lehrtenschar, alle diese Fragen in wissenschaftlich fundierter, präziser Weise angeschnitten zu haben. Der von 0. Herman, dem genialen Chef der Zentrale, inaugurierte Gedanke, das Problem von grossen Gesichts- punkten aus in Angriff zu nehmen, das vorhandene Material nach allen Richtungen hin zu durciileuchten luid für seine stete Yer- mehrung zu sorgen, muss schliesslich zu einer befriedigenden Auf- klärmig der komplizierten Yerhältnisse führen. Mit Genugthuimg haben wir denn auch die von jener Seite gewonnenen Erfahrungen uns zu Nutze gemacht mid die längere Zeit schon erprobten ünter- suchimgsmethoden uns angeeignet. Es erübrigt mir zum Schlüsse, aller Faktoren dankbarst zu gedenken, welche sich vereinigten, das Zustandekommen, die mn- fangreichere Bearbeitung und ausführliche Drucklegung des vor- liegenden Berichtes zu ermöglichen; im Namen des Ornitliolo- gischen Yereins München spreche ich daher auch an dieser Stelle den hohen k. Ministerien der Finanzen (Forstabtei lung) und des Innern (Abteilung für Landwirthschaft etc.), sowie der k. bayerischen Akademie der Wissenschaften, die ims ihre autoritative wie materielle Unterstützmig angedeihen Hessen, dann den Herren, welche sich um Bearbeitimg des Materials verdient machten, und ganz besonders auch allen Berichterstattern, denen das reiche Beobachtimgsmaterial entstammt, unsern verbindlichsten Dank aus. 111 Ich scliliesse diese Ausfühnmgen mit dem dringenden Wunsche, dass unsere Beobachter dem Unternehmen auch in Zukimft treu bleiben und auf alle mögliche Weise beihelfen möchten, das leider noch sehr weitmaschige Netz der bayerischen Beobachtmigsstationen zu einem engeren zu gestalten. Möge jeder die kleine Mühe der Berichterstattung fi'eudig auf sich nehmen, in dem Bewusstsoin, dass es ehrenvoll ist, an solchen, idealen Zwecken dienenden und allseitig freiwillig geleisteten Arbeiten teilzimehmen. München, im August 1901. Dr. C. Parrot. Im Nachstehenden bringen wir die Namen der geographisch genau festgestellten bayerischen Beobaclitungsstationen, soweit sie neuerdings Berichte lieferten, in alphabetischer Reihenfolge; da auch die Anordnung des Materials im allgemeinen Teile des Berichts in dieser Weise er- folgte, wollen die Namen der Beobachter, die dort nur dann eigens auf- geführt wurden, wenn mehrere Herren an einem Orte thätig waren, ebenfalls aus diesem Verzeichnisse ersehen werden. Soweit die Bericht- erstatter der früheren „Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands" in diesem Berichte noch zu Worte kommen, so sind ihre Namen jedes- mal der Beobachtung beigefügt. Geogr. Geogr. Station Breite Länge (östl. V. Ferro) Beobachter Ammerland 47° 54' 15" 29° — Fr. Graf Pocci resp. Fasanen- raeister Oscheka. Andechs 47° 58' 30" 25°51'10" P. Em. Heindl. Annweiler 49° 12' 15" 25° 37' 40" k. Forstassessor Ant. Kleespies. Arnoldsreuth ? ? k. Waldwärter Ad. Bauer. Augsburg 48°22'30" 28° 36' k. Major L. Freiherr v. Besserer (= V. B.), k. Postadjunkt Fischer, Präpar. Honstetter, Schutzmann Val. Ziegler. Aura 50° 10' 27° 40' 20" s. u. Zieglerfeld. Autenried 48° 22' 27° 55' 10" k. Forstwart Xäv. Stölzle. Bayersried 47° 55' 30" 28° 8' k. Forstassessor Jos. Schineis. Bayreuth 49° 56' 30" 29° 14' 30" k. Forstmeist. Fr. Müuzenthaler. Bergham 48° 3' 30°21'50" k. Forstmeister Voit in Heiden- heim. Bergzabern 49° 30' 25° 30' k. Förster Benno Panzer. — 112 - Station Geogr. Breite Geogr. Lauge Beobacliter (östl. V. Ferro) Biburg 48« 22' 30" 28" 25' 40" k. Forstmeist. Alb. Lorenz. Birkenfels 49" 22' 20" 28" 11' 40" k. Förster Albert Ledermann. Birkenhördt 49" 7' 25" 37' k. Förster Gust. Fath. Bischofsbeirn a. d. Rh. 50" 24' 10" 27"40'20" k. Forstmeist. Max Fuchs. Breitenfurt 48" 52' 30" 29" 46' 10" k. Förster H. Scheidler. Colmberg 49" 21' 20" 28" 4' 20" k. Forstm. Georg Halbinger. Daschendorf 49" 50' 20" 28" 32' 20" k. Förster Herrn. Stöckhert. Dettenschwang 47"57'15" 28" 40' 50" k. Förster Sim. Gräff. Dillingen 48" 35' 28"11' k. Forstm. J. Bapt. Kuttler. Erbendorf 49" 50' 30" 29" 42' 50" k. Forstassessor Joh. Mayer. Erlangen 49" 36' 28" 40' 30" Stabsarzt Dr. J. Gengier. Erusgaden 48" 44' 29" 13' 30" k. Forstvv. Spörrer. Ernstfeld 49" 47' 50" 29" 24' 20" k. Förster AI. Diepold. Fischen 47"27'30" 27"56'15" R. Egenberger. Flossenbürg 49" 44' 30" 1' k. Forstmeist. Ferd. Diepold. Freihöls 49" 24' 29"41'10" k. Förster Joh. Thoma. Friedrichsberg 49" 45' 45" 28" 3' 20" fürstl. Castell'scher Förster M. Kellermayer. Geiselbach 50" 7' 30" 26" 51' 50" k Förster Frz. Mölzer. Gerlas 50" 20' 25" 29" 17' 20" k. Förster Ad. Grimm. Goldberg 48" 55' 30" 28" 58' 40" k. Förster Ant. Grell. GrötscheureiUh 50" 0'50" 29" 37' 10" k. Forstassess. Arth. Kecknagel. Grosshabersdorf 49" 24' 20" 28" 27' k. Förster Carl Ditthorn. Grossostheim 49" 55' 10" 26" 44' 30" k. Forstmeister Georg Münch. Guttenberg 49" 48' 27" 33' k. Förster Georg Stöckhert. Haag 48" 9' 45" 29"51' Bezirksliauptlehr. Ed. Schlereth. Hahnbrunner F.H. 49" 28' 25" 24' k Förster Gg. Rotberg. Hallerstein 50" 11' 10" 29" 35' 20" k. Förster Gust, Gleichmann. Hatzenreuth 50" 0'40" 30" 2' 30" k. Förster Gottl. Wagner. Hausen 50" 13' 50" 27044. Lehrer Theod. Heusinger. Heinersreuth 49" 58' 10" 29" 11' 50" s. Bayreuth. Hetten 769,3 m 47" 48' 20" 28" 39' 55" s. Schongau. Hiudelang 47"30'15" 28" 2' k. Oberjäger Leo Dorn. Hoerot ? ? k. Forstwart Knecht. Hoppareute 47" 38' 20" 27"37'10" Lelirer J. Spiegel Horst (Berg) 49" 22' 50" 25"23'10" k. Förster Ph. Osterheld. Ingolstadt 48" 45' 50" 29" 5' 30" k. Hauptmann Edm. Lindner, Zugführer a. D. Pet. Zirkel. Irlbrunn 48" 58' 30" 29" 33' k Förster Hans Gleissl. Kaufbeuren 47" 52' 50" 28" 17' 15" Präpar. Christ. Erdt, k. Förster Friedr. Regenbogen. Kircheuthumbach 49" 45' 29"21'25" k. Forstmeister Jos Weis. Kirchschöubach i 49" 48' 50" 28" 3' 10" k. Förster Wilh. Schmitt. 113 S tati on Beobachter Kissingen Kitzingen Langenbruck Laufaraholz Lautrach Leimersiieim Lichtenau Lindelbrnnner Hof Ludwigsmoos Mauth Mellrichstadt Meramingen Miltenberg München 50° 12' 27°44'30" k. Bauamtmann Jak. Spies. 49« 44' 20" '27" 49' 30" Hauptlehrer Steinmann. 48» 38' 20" J29" 10' 40" k. Förster Alf. Molitor. 49» 28' 28» 49' 30" k. Forstgeh. Gust. Volkmar. 47» 54' 127» 47' k. Förster Georg Baur. 49» 7'30"|26» 30" k. Waldwärter Ad. Schwab. 49»57' 27» 7' s. u. Guttenberg. 49» 8' 35" 25» 33' 50" k. Förster Benno Panzer. 48» 38' 40" 28» 50' Lehrer J. Georg Adam. 48» 53' 20" 31» 15' k. Forstgeh. J. B. Ennerst. 50» 26' 27» 58' k. Forstm. Ludw. Nidermaier. 47» 59' 27» 52' Dr. Burstert. 49» 42' 10" 26» 55' 20" k. Forstassessor Jos. Hofmann. 48» 8' 20" 29» 14' 25" Dr. R. Barlow, Fr. Fleischmann, Ben. Gautsch, Fr. Katheder, Dr. Kreitner, C. Lankes, E. Oertel, J. v. Olivier, Dr. C. Parrot(=Dr. P.), OttoParrot, Assistent am miueral. Inst. A. Ries, Jos. Störrlein. Apotheker Karl Speier. k. Förster Friedr. Fabricius. k. Forstmeister Ant. ßabus. Val. Ziegler in Augsburg. k. Forstamtsass. Niederreutlier. Dr. C. Parrot, Ökonom Max Saal. Bevierjäger Fr. Lorenz, k. Forstamtsassessor Ant. Hil- poltsteiner. Gutsbesitzer Wittmann. Dr. J. Prager,*) Revis. Schwerr. k. Förster Frz. X. Schaetz. k. Forstmeister Job. Schaub. k. Reg. -Accessist v. Andrian- Werburg k. Förster Karl Schüller. gräfl Förster Wilhelm Eckel,*) k. Förster Ant. Reichherzer. k. Förster Friedr. Kundmüller, k. Forstaufs. K. Aigner, k. P^rst- ass. Jos. Memmel in Maut. *) Findet sich den Beobachtungen kein anderweitiger Vermerk angefügt, so ist stets der Nauie dieses Gewährsmannes zu ero-äuzen. Neumarkt (Mühlen) 49» 17' 29» 7' 30" Neubau 49» 40' 15" 25» 26' 30" Neunburg v. W. 49»2l' 30» 3' 10" Neuschwetzingen 48»41'45" 28» 58' 50" Neustadt a. S. 50» 19' 30" 28» 53' Oberbeuren 47» 59' 10" 28» 41' 30" Oberbrunn 48» 3' 28» 59' Obererlbach 49» 11' 20" 28» 30' Oberliaunstadt 48» 47' 40" 29» 6' 20" Pasing 48» 10' 29» 7' Pfeffenhausen 48» 39' 50" 29» 38' Rapperszell 480 56' 28» 57' Regensburg 49» 1' 29» 46' Reuth 49» 42' 20" 28» 46' 40" Roggenburg 48» 16' 30" 27» 53' 40" Rossdorf a/F. 49» 52' 28» 39' 40" Rott a/[. 47» 58' 29» 47' 40" 114 — Station Geogr. Breite Geogr. Länge (östl. T. Ferro) Beobachter Rückersdorf 490 29' 40" 28" 54' 30" k. Förster H. Boerner. ßusel 48" 53' 30" 40' k. Forstassessor Rud. Bamberg. Schacliteubacli 490 4/ 5« 30" 50' 50" k. Förster Ant. Bock. Schifferstadt 49" 23' 26" 2' 20" k, Forstassessor Ludw. End. Schongau 47" 48' 50" 28" 33' 45" k. Forstm. Leix, Oberprimaner Fritz Leix, k. Förster Rockel- mann, k Forstgehilfe Weber. Scliwifting 48" 2' 50" 28" 35' 40" k. Förster Schmutterer. Sirabach 48M6' 30" 42' Hauptzollamtsass. Max Prager. Silz 49" 8' 50" 25" 36' 40" k. Forstvvart Lohr. Sondernheim 49"11'30" 26" 1'30" k, Forstgehilfe A. Lacroix, k. Forstmeister Gg. Vill.*) Speyer 49" 19' 26" 7' Rechtspraktikant Th Heussler, Postadjuukt A. Fischer. Stegaurach 49" 51' 50" 28" 30' 30" k. Förster Alexand. Langguth. Stoffenried 48" 19' 27"57'30" k Förster Willi. Mündler. StumpfwalderF.H. 49" 30' 55" 25" 38' 40" k. Förster Konr. Brischenk. Süssenbach 49" 6' 30" 30" 1'50" k. Förster Mich. Goetz. Sylvan 49" 49' 50" 27" 5' 40" k. Förster Friedr. Schirmer. Taxöldern 49" 19' 5" 29" 57' 40" k. Forstwart Joh. Kundmüller. Trippstadt 49"21'30" 25" 26' k. Forstwart Ant. Danhauser. Unterammergau 47"37' 28"4I'3()" k. Förster Mart. Jocher. Unterebersbacli 50" 17' 50" 27"48'30" k. Förster Ludw. Biechele. TJnterhausen 48"43'15" 28" 45' 30" k. Forstmeister Heinr. Bergold. Uuterzell 49" 8' 40" 30" 4' 40" k. Förster Joh. B. Schreras. Valepp 47" 37' 29"31'30" k. Förster Jos. Meiler. Vestenberg 49" 19' 50" 28" 21' 10" Lehrer G. M. Lutz. Walcbensee 47" 35' 20" 28" 59' k. Forstm. Joh. Götz, k. Forst- wart Jos. Hohenadl. Walderbach 49" 11' 10" 30" 2' 40" k. Förster Frz. Lautenbach. "Waldbaus b. Regen 48" 54' 45" 30" 40' 30" k. Forstassess. Xav. Sendbiller. Waldsassen 50" 0'15" 29" 58' 20" k. Forstm. H. Hauck in Jachenau. Weibersbrunn 49" 56' 27" 2' k. Förster Joh. Oehring. Weichering 48" 43' 28" 59' 10" k. Forstwart Laurer. Winnweiler 49"34'10" 25"32' k. Forstmeister Karl Hummel. Wörth a/Rh. 49" 3' 20" 25" 56' k. Waldwärter Gg. Stein. Zieglerfeld ca. 50" 12' 27" 16' k. Förster Alb. Jäger. Zislerhaus bei Kemnatli ca. 49" 53' 29"35' k. Förster Joh. Dötterl. Zösohingen 48" 40' 20" 27" 59' 30" s. unt. Dilling-en. Zusmarshausen 48" 24' 28" 15' 30" A. Fischer in Augsburg. *) S. Anmerkung auf voriger Seite. — 115 — Allgemeiner Bericht.*) {. Strix flammea (L.), Schleiereule. Kaufbeuren 1898: 25, X. 1 5 v. Kaufbeuren erh. (Erdt.) — Lichtenau : Im Spessart bemerkt. — Speyei' 1895: 30 I. 1 9 ad. in einem Taubenschlag gefangen ; 1896 : 1 § ad. in einem Kirchturm desgl. (Fischer.) — Würzburg 1887: Habe sie noch nie gesehen; sie wird jeden Winter geschossen, und brüten Ex. nach sicheren Gewährsmännern in den Kirchen der Umgegend. (Pischiuger.**) 1899. Augsburg: Mit zunehmender Kälte wuchs die Zahl derselben. Ist entschieden im Winter, namentlich aber im Spätherbst und Früh- jahr, zahlreicher als sonst, daher wohl D. (v. B.) — Hemmersheim (Post Aub): Im März 1 Ex. erl. (Dr. P.***) — Landsliut: Regelmässig vor- kommend. (Dr. P.) — Oberbrunn: Br. ; 1 St. gefangen. — Pfaffen- hofen: 1 Ex. erl. (Dr. P.) — Uffenheim: Im März 1 St. erl. (Dr. P.) 1900. Augsburg: 24. X. mehrere Stück bei Honstetter, darunter ein fast ganz altes 5- (^'- B) — Kaufbeuren: Bekam Ex. 24. I, v. Türk- heim u. Buchloe; 22. II. v. Türkheim; 17. III. v. Mindelheim; 16. XII. V. Obergermaringen. (Erdt.) — Speyer: 2. IX. 1 Ex. im Dunenkleid erhalten (Heussler.) 2. Glaucidium nOCtua (Retz), Steinkauz. Augsburg: Spärlich; in vier Jahren hat Honstetter kaum sechs bis acht Stück erhalten, (v. B.) — Lichtenau: Im Spessart bemerkt. — Würzburg 1887: Br., nicht oft beobachtet. In Himniels- pforten immer geh., am Eingang von hohen Weinbergsmauerlöchern ges. Im Spessart zweimal in den Wäldern geh., soll öfter vorkommen. 1899. Pörnbach bei Reichertshofen: März 1 Ex. erl. (Dr. P.) — Speyer: Häufiger Br., der in hohlen Obstbäumen längs der Strassen nistet ; Gelege fand ich 2. V. 1893 (3 Eier), 6. V. 1893 (4 Eier), 4. V. 1895 (4 Eier). 1896 Mitte Febr. wurden mir 2 lebende Käuzchen übersandt, *) Häufige Abkürzungen: Beob. = beobachtet; ges. = gesehen; geh. = gehört; gg. = ges. u. geh.; gef. = gefunden; erh. = erhalten; erl. = erlegt bl. = gebhebeu: d. = durchgezogen; D. = Durchzügler; Br. = Bnitvogel; NO.w = Nordostwind; (S.w.) = am vorhergehenden Tage Südwind; n. = nach; v. = von b. = bei ; a. m. — Yoi-uiittags ; p m. = Nachniittag-s ; 6 = Männehen ; Q = AVeibcheu pull. = Flaumjunge.s ; juv. = jimger Vogel; ad. = alter Vogel; sen. = gauz alter Vogel; Ex. = Exemplar; St. = Stück. Ferner: v. ß. = v. Besserer; Dr. P. = Dr. C. Parrot. **) Da alle Beobachtungen aus Würzburg von Herrn Dr. Pischinger stammen, so WT.irde dessen Name für die Folge nicht immer eigens aufgeführt. ***) Die unter meinem Namen als „erlegt" aufgeführten Vögel wurden aus- nahmslos von mir selbst in den Münchener Präparatorgeschäften von Jos. Baum- gärtner, J. B. Henseler, M. Hiller. Jul. Hönnicke und Mar. Korb be- sichtigt und bestimmt. (D. Herausgeber.) — 116 — welche iii einem hohlen Apfelbaum bei Germers heim gefangen wurden. Auch in der Harburger Gegend scheint der Steinkauz häufig zu sein, denn ich erhielt heuer von dort Exemplare zum Präp. 30. I., 15. III., 3. II. (Fischer.) 1900. Kaufbeuren: 25. 1. v. Seng, 18. IX. v. Füssen erh. (Erdt.) — München: Aumeister. 7. IV. 2 Ex. erl. (Dr. P.) 3. Glaucidium passerlnum (L.), Sperlingskauz. 1899. München : Präparator Korb 1 Ex. erh., unbekannt woher. (Dr. P.) 1900. Erlangen: Im Juni 1 Ex. bei Forchheim erl. — Fischen: Kommt hier vor. — Kaufbeuren: 20. X. v. Fischen erh. (Erdt.) — München: Korb Anfang Oktober 1 Ex. erh., unbekannt woher. (Dr. P.) 4. Nyctala Tengmalmi (Gm ), Rauchfusskauz. Kaufbeuren: Vor einigen Jahren von Seng bei Füssen erh. (Erdt.) — Münclien Okt. 1896: 1 6 bei Präp. Henseler, unbekannt woher (J. V. Olivier.) 1899. Pürten bei Kraiburg: 13. XII. 1 Ex. in der hiesigen Staats- waldung (Hochplateau zwischen Inn und Isen) in einem 90 jährigen, wenig durchforsteten Fölirenbestand nächst einer Kiesgrube erlegt. Ca. 3 Wochen früher ein junges Exemplar lebend überbracht; verendet in der Gefangenschaft. Die Art brütet hier wahrscheinlich. K. Bayr- hammer, kgl. Forstwart. (Durch Graf Mirbach-Geldern mitgeteilt.) 1900. Oberaudorf: 25. X. 1 Ex. erl. (Dr. P.) 5. Nyctea SCandiaca (L.), Schneeeule. 1 Ex. aus Freising findet sich in der Münchener zoologischen Staats- sammluug aufgestellt. (Dr. P.) 6. Syrnium aluCO (L), Waldkauz. Ammerland 1900: Im Sommer mehrere beob. u. gefangen. An- dechs 1900: 1 Ex. flog 29. IV. in der Nacht bei brennendem Licht einem der Brüder durch das offene Fenster und fuhr auf eine im Käfig befindliche Amsel los; es wurde erwürgt. (Vereinssammluug) — Augsburg 1896: 7. X. 1 St. rotbraun bei Bergwaiden erl.; 1897: 23. V. 1 Ex. Wertach- auen beob. ; 1898 : Im Herbst, namentlich vom Oktober ab, in ziemlicher Anzahl zum Ausstopfen gekommen, sowohl in der rotbraunen als auch in der grauen Abänderung ; Ex. auch in der Grösse sehr verschieden ; ein 9 war fast so gross wie uralense. Nach Anfang November werden nur ganz wenige mehr eingeliefert. 1899: Im Frühjahre und Sommer findet sich diese Eule tast nie beim Präparator und wird auch selten — 117 - beobachtet ; sie war auch heuer von Ende September an häufig , von Mitte November spärlich; 25. XI. 1 5> gi'au, v. Hiltenfingen erh 1900: Sparsam vertreten, (v. B.) — Kaufbeuren 1899: Im Oktober viele. 1900: 4. VI. von der Schüttermühle erh. (Erdt.) — München 1899: 1 Ex. bei Schwabhausen erl., ist sehr rostrot, auch der ganze Schleier (bis auf eine schmale graue Partie neben dem Schnabel) u. die Befiederung der Fänge ; ein weisses Band auf der Brust sticht sehr ab ; ganz ähnliches Ex. v. Regensburg; ein St. v. ßoggenburg ist selten schön rostrot gefärbt ; auf den Fäagen stehen punktartige rötliche Fleck- chen auf grauem Grunde. (Dr. P.) Oberbeuren 1899: Standvogel; 30. XII. ziemlich stark rostrotes Ex. von mir erl. ; Mageu „zum Platzen" mit Mäusen gefüllt. 1900: 22. IV. 5 h a. m. bei Mondschein, kurz nach Sonnenaufgang im Windachthal, viel rufen geh. (Dr. P.) — Speyer 1900: Ziemlich selten in der Vorderpfalz brütend. Gelege in hohlen Eichen 27. III. 92 (4 E.), 31. III. 95 (3 E.), 30. III. 94 (1 E.) gef. (Fischer.) — Stegen am Amraersee 1899: 20. V. V2 3 h p. m. nach einem heftigen Gewitterregen 1 Ex. ganz exponiert auf einer Erle an der Amper sitzend und lebhaft herunteräugend, lässt den Dampfer vorüber- fahren, ohne wegzufliegen. (Dr. P.) — Würzburg 1887: 8. V. im Guttenberger Wald am Tage ges. ; ich wurde aufmerksam gemacht durch Geschrei von Amseln, Finken u. Waldlaubvögeln; also wahrscheinl, Br. Im Juli zweimal im Spessart nachts an verschiedenen Stellen gehört. — Zusmarshausen 1895: 6, VI. altes § u. 1 Dunenjunges erh.; 1899: 20. VI. aus Harburg das alte Paar mit 2 Dunenjungen. Die rote Varietät scheint im Schwäbischen häufiger zu sein als in der Vorder- pfalz. (Fischer.) 7. AsiO Otus (L.), Waldohreule. Würzburg: Im Winter 1886/87 im Januar 1 Ex. im Glacis abends ges., ein zweites am Tage im Friedhof. 1887: 16. V. ein aus- geflogenes, noch stark beflaumtes Junges auf einem Baume im Guttenberger Walde, also Br. 1899. Augsburg: 2. IV. 1 9 schon abends 6 h jagend; 24. IV. mehrere Junge am Lechfeld. (v. B.) Brütet häufig im Siebentischwald. Sie ist nach gemachten Beobachtungen überall häufiger Bratvogel. Gelege meist schon Ende März gefunden: 24. III. 92 (5 Eier), 30. III. 93 (3 Eier), 14. IV. 94 (5 stark bebrütete Eier), 12. V. 95 (4 angebrütete Eier). Anfangs Juni sah ich schon ausgeflogene Eulen. Eine brütende Eule lässt sich nur schwer vom Neste vertreiben und kehrt, wenn aufgescheucht, sehr bald wieder zurück. Sie lässt sich dann direkt auf demselben nieder und wurde daher schon öfters auf im Neste angebracliten Schlag- fallen gefangen. Anfangs Juni bemerkte ich öfters Nachmittags 4 Uhr schon ein Pärchen Eulen geräuschlos nahe am Boden über die Wiesen dahinfliegen, um Mäuse zu fangen, während die erst vor einigen Tagen ausgeflogenen Jungen am Waldesrand ihr hungriges Geschrei hören Hessen. (Fischer.) — Erlangen: 26. XII. ein frisch geschossenes Ex. erh. — Kaufbeuren: 29. X. In letzter Zeit viele erh. (Erdt.) — — 118 — Oberbrunn: 4. IV. Nestbau; 17. IV. volles Gelege. — Roggeuburg: 26. V. Junge bei 'Weissenhoru. Spe3^er: 26. XII. in grösserer Anzahl beob. (Heussler.) 1900. Ainmerland: Sommer mehrere beob. und gefangen. — Augsburg: Heuer selten, (v. B.) — Erlangen: 21. XII ein Ex. erl. ; ist nicht selten. — Hindelang: Kommt jeden Winter einzeln in den Verbergen vor. — Kaufbeuren: Br.; hat heuer überwintert. (Regenbogen.) — Speyer: 26. XII. zahlreich beob.; mild, klar; schwacher SS.W.w. (Heussler.) 8. Asio accipitrinus (Fall), Sumpfohreule. Augsburg 1898: Ende Dezember 5 Ex. beob. Präp. Honstetter bekam 1895 13 Stück, meist im Herbst; 1896 13 Stück, meist im Januar, und 1897 40 Stück im September und Oktober, (v. B.) — München: 1898 bekam Präp. Korb im Herbst und Anfang des Winters ca. 40 Stück. (Dr. P.) — Würzburg 1887: 2.1. am Tage eine auf dem Steinberg gesehen, viel Schnee. Bald darauf wurde dem Präparator eine hier geschossene eingeschickt. 1899. Augsburg: Im Winter 1898/99 sehr häutig; im Januar und Fe- bruar beob. 11. VI. auf dem Moos bei Hiltenfingen, 13. VI. ein Paar in den Lechauen ; 26. VI. 3 Stück auf dem Lechfeld, darunter ein sehr helles 5- 1. VII. Nest am freien Lechfeld in einer Bodenvertiefung mit 3 flüggen Jungen gef. (v. B.) Mitte Juli waren auf dem Augs- burger Woclienmarkt zwei halbflügge lebende Junge aus der Gegend. (Fischer.) 11. XI. nicht zu beobachten; es kamen nur wenige zum Aus- stopfen, (v. B.) — Freyham bei Aubing: 14. VII. von Dr. Barlow 1 frisch ausgeschlüpftes Junges und 1 Ei aus einem beim Mähen zer- störten Nest erh. Beim Herausnehmen „piepst" der Fötus, der, dem Dottersack nach zu urteilen, erst nach 1 — 1 Tagen ausgeschlüpft sein würde, vernehmlich ; iin Neste lagen ausserdem noch 3 Junge von gleicher Grösse und 1 Ei. (Dr. P.) — Roggenburg: 28. IX. Urahauser Ried 1 Exemplar von Graf Rainer Geldern erl. (Coli. Parrot.) — Stegen: 20. V. über dem Ampermoos ziemlich hochfliegend 1 Exemplar 72 3h. p. m. bei heftigem Gewitterregen beob. (Dr. P.) 1900. Augsburg: Im Frühjahr kein Stück zu sehen; hat am Lechfeld nicht gebrütet; auch im Herbst nur ganz selten, (v. B.) — Kaufbeuren: Ex. 7. V. v. Hirschzeil, 28. VIII. v. Kaufbeuren, 5. X. v. Seeg erh. (Erdt.) Schieissheim: 16. VI. beob. (Störrlein.) 9. Bubo bubo (L), Uhu, „Auf". Erlangen: Bei Waischeufeld in der fränkischen Schweiz noch bis vor wenigen Jahren Br. ; die Jungen wurden meist ausgehoben und für 20 Mark das Stück verkauft. — München: Wildprethändler Mai e r erhielt 1898 ein Exemplar, unbekannt woher. (Dr. P.). — Speyer 1898: In der Nähe Anfang Dezember erl. (Heussler.) — Viechtach: Vor ca. 14 Jahren brütete der Vogel alljährlich am Schwarzen Regen; ich entnahm — 119 — einmal einem auf einem Felsen errichteten Prügelhorste 2 Junge. (C. Lankes, München.) 1899. Augsburg: 17. XII. b. Kirchheini schönes § erl. (v. B.) — Kaufbeuren: 16. IV., Ex. v. Füssen erh. (Erdt.) 1900. Ingolstadt: Ende Mai 1 Ex. erl. Im August hörte Beob. ein in seinem Besitze befindliches Exemplar zum erstenmal am hellen Tage „Uhu" i-ufeu. (Zirkel.) — Kipfenberg: 11. IV ein schwaches Ö ß^i'I- (Dr. P.) IG. FaICO peregrinus (Tunst.), Wanderfalk. Augsburg: 23. und 28. XII. 1896 bei ßobingen beob. (v. ß.) 1899. Aschheim: 28. X. 1 juv. erl. (Dr. P.) — Augsburg: Sonst regelmässiger Wintergast; Winter 98/99 nicht vertreten. 28. II. 9 ^^■ b. Nordendorf; 24. III. O b. Bobiugen erl. (v. B.) — Erching bei Freising: 12. XII. 1 Ex. ad. erl. (Dr. P.) — Erlangen: Anfang Mai kreiste ein Paar (mit gutem Feldstecher beob.) lange Zeit in ziemlicher Höhe über dem Exerzierplatz und verschwand dann gegen W. — Frey- ham: Ende August 1 Ex. erl. (Dr. P.) — Gilching: 20. X. 1 Ex. sen. erl. (Dr. P.) — Hadern bei Planegg: 31. XII. 1 Ex. erl. (Dr P.) — Ingolstadt: 7.1. Q juv. in der Nähe des Bahnhofes von mir erl.; 8. XII. V. Waldaufseher Spreng ein Ex. erl. (Zirkel.) — Menzing: Anfang November 2 Ex., 1. juv. und 1 5 ^.d. (teilweise noch im Über- gangskleid vom .Jugendgefieder) erl. (Dr. P.) — Moosach: 12. X. 1 5 ; ad. erl. (Dr. P.) — Oberbrunn: 17. IV. Nestbau; 7. V. volles Gelege (Lorenz) [?]. — ßiem: 17. X. 1 9 J"^'- ß^'^- ; 6- ^I- 1 J'^v. erh.; 25. XL ziemlich altes Ex. erl. (Dr. P.) — Schwaig bei Erding: 6. VIII. 1 juv. erl. (Dr. P.) — Am Schwarzeck bei Niederaudorf : 11. IX. 1 Ex. beob. (Dr. P.) 1900. Ammerland: 16. X. an der Grass beob. — Aschheim b. München: 4. III. 1 9 jwv. erl.: Vogel sehr dunkel gefärbt, besonders unten und an der Bartgegend, in vorherrschend brauneu Tönen, zwischen den alten Oberschwanzdeckfedern spriessen ziemlich zahlreiche scliiefergrau- blaue frische Federchen, noch nicht ganz vollendet, hervor ; ebenso auf den TJnterflügeldecken, einzelne auch im Nacken. Verschiedene Hand- schwingen und Stossfedern haben deutlichen bläulichen Schimmer, mehrfach allerdings nur auf der einen Fahne, so dass eher an Umfärbung als an Neubildung zu denken ist; es lässt sich nicht mehr feststellen, ob diese Federn frisch sind oder nicht. (Coli. Parrot.) 8. IIL 1 9 J^^^- ^^^- > ™ Nacken unzweideutige Mauserung, frische Federn. (Dr. P.) — Augsburg: 2. VIII. bei Ottmarshausen 2 gewaltige, anscheinend junge Ex. stossen auf einen Flug Stare. Nach erfolglosen Stössen ziehen sie hoch in der Luft ihre Kreise, (v. B.) — Erching: 4. XII. $ sen. erl., ebenso ganz junges 5; 19. XII. u. 24. XII. ziemlich alte Ex.; 28. XII. 1 9 — 120 — juv. (Dr. P.) — Hader« bei Planegg:: 15. I, 1 juv. erl. (Dr. P.) — Kaufbeuren: 19. VII v. Lengenfeld 1 Ex. (Erdt.) — Moosinoing: 14.111. 1 juv. erl.; (im Magen Unterkiefer und Teile des Olires einer Maus!). Die Federn auf der Unterseite sind meist mit breiter branner Mitte; einige wenige an der Kropfgegend sind trüb ockergelb mit schwarzer schmaler Zeichnung, teilweise sclion in die Quere gehend, und diese Federchen sind neue und enthalten nocli Saft (Dr. P.) — Hagenheim: ca. 20. I. 1 Ex. von Herrn Ingenieur Karl erl. (B. Gautsch.) — Oberbeuren: 3. VIII. 1 Ex. von mir beob. (Dr. P.) — Planegg: 3. IV. 1 juv. erl. (Dr. P.) — Uffenheim: 18. X. 1 9, sehr stark, erl. ; ziemlich alt, Übergangskleid zum alten Vogel (Dr. P.) I I. FaICO Saker (Gm.) {= F. lanarius [L.]), Würgfalk. 21. X. 1899 wurde 1 Ex. bei ßiem eil. (Coli. Parrot.) 12. FaIco subbuteo (L), Baumfalk. Augsburg 1896: Kam von Ende Mai bis Ende August bei Augs- burg, Leitershofen , Aletzliofen, Wellenburg, Lechhausen vor. 1897: 25. V. 9 juv. aus der Gegend; 4. VII. 5 bei Wellenburg aus dem Horst genommen. 1898: Letzte Maitage von Hiltenfingen, Augsburg; 14. VIII. Langerringen; 17. IX. Lechhausen. (v. B.) — Kaufbeuren 1898: 14. V. von Thierhaupten erb. (Erdt.) — Zusmarshausen 1894: 14. VlII. eine ganze Familie, 2 alte und 6 junge gesehen; von den letzteren konnte 1 Ö erlegt werden. 1899. Augsburg: 5. V. in der Stadt; 11. V. bei Göggingen; im Sommer an verschiedenen Orten erl. (v. B.) — Moosinning bei Erding: I. VIL 1 Stück erl. - Roggenburg: 28. III. beob.; 10. V. Horst mit Eiern bei Gannertshofeu. — Zusmarshausen: 18. IX. von Kammerberg 1 5 ad. erhalten. 1900. Augsburg: 13. V. 1 St.; 2. VI. einige bei Lechfeld. Brütete in mehreren Paaren in den Lechauen. (v. B.) — Dietersheim bei Freising: II. VIII 1 St. erl. (Dr. P.) — Guteneck: 23. VI 1 rS erl. (Dr. P.) — Kaufbeuren: Ex. 30. V. v. Hafenreuth, 28. VI. v. Mindelheim, 29. VII. V. Kaufbeuren erh. (Erdt.) — München: Ende April der erste (9) bei Korb. (Dr. P.) — Obermenzing bei Loclihauseu: Mai ] St. erl. (Lankes.) — Planegg: 15. V. 1 9 (Ovar, rechts situiert!) erl. ; im Magen Mausreste. Auffallend bei dem Ex. eine difformierte Schwungfeder 2. Ordnung: sie ist gekrümmt und steht gerade vom Flügel ab. (Coli. Parrot.) — Steingaden: 17. V. 1 St. erl. (Dr. P.). 13. FaICO aesalon Tunst., Merlin, Zwergfalk. Kaufbeuren 1896: 26. X. 1 Ex. v. ßaisweil erh (Erdt.) 1899. Aubing: 7. XL 1 juv. von Dr. ßarlow erl.; Magen voll Maus- reste (Coli. Parrot). — Augsburg: Sonst regelmässiger Wintergast, — 121 — heuer fast nicht vertreten; 16. IV. 1 St. am Lechfeld. (v. B ) — Kauf- beuren: Ende Oktober 9 ^^s hiesiger Gegend, Ende Dezember 1 Ex. erb. (Erdt.) — Moosacb: 20. X. 1 6 juv. erl. (Dr. P.) — Schwaig bei Erding: 27. XI. 1 juv. erl. (Dr. P.) 1900. Augsburg: 16. IL, im Oktober und 24. XII. bei Mertingen beob. (v. B.) — Moosinning: 14. III. 1 9 Juv. erl.; hat den Magen voll Mausresten. (Dr. P.) — St alt ach: 7. XI. 1 Ex. erl. (Dr. P.) 14. Tinnunculus tinnunculus (L), Tiarmfalk. Ammerland 1900: 21. III. zuerst beob., Sommern. Herbst hier. — Andechs 1899: Mitte Dezemb. bei strenger Kälte hielt sich 1 Ex. mehrere Tage in d. Umgebung des Klosters auf u. stellte im Drange der Not kleinen Vögeln nach. — Annweiler 1900: Br. 2. II. 2 Ex. angekommen — Tauwetter, "W.w. (Schnee u. Regen) — , verschwanden 5. II. bei eingetretener Kälte wieder u. kehrten erst 16. II. mit mehreren Genossen zu ständigem Aufenthalt zurück. — Augsburg: Überwinterte 1898/99 in Menge, aber nicht nur, wie sonst regelmässig, ausschliesslich in alten 9 9' sondern es waren 5 6 und junge Vögel des ersten Jahres stark vertreten. Beob. zählte oft 20 u. mehr Ex, auf der Strecke Augsburg — Bobingen, 12 km, u. an warmen Tagen hörte mau sie rufen u. sah sie den Balzflug (12. II.) ausführen; auch in der Stadt waren sie auf mehreren Türmen stets zu beobachten. Im Februar 1899 äusserst zahlreich. 1900: 22. IV. Lechauen 2 Ex beob., heuer sehr spärlich; 18. XI. ad. 5 i» Scheuring erl. (v. B.) — 1900: In nächster Umgeb. häuf. Br. Auf dem Turm d. Ulrichskirche nisten jährl. mehrere Paare. Im Siebentischwald drei bewohnte Horste, 1899 fünf. (Fischer.) — Erlangen 1899: 26. XII. 1 schönes altes 9 erh. — Kaufbeuren 1899: Herbst zahlr. in der Umgegend. 1900: 29. III., 2. XI., 15. XU. Ex. erh.; Ende Dez. noch da, wohl der warmen Witterung wegen. (Erdt.) Laufamholz 1899: 30. XII. 1 Ex. erl. — Oberbeuren: Wiederholt beobachtet, aber nicht häufig; auch in den Vorbergen nicht selten, z. B. Niederaudorf. (Dr. P.) — Oberbrunn 1899: Wintergast. 7. V. Nestbau, 21. V. volles Gelege. — Pfatterstädten 1900: 29. VI. 5 lebende Flaumjunge erhalten; Schwanzfedern ca. 2 cm lang, Schwung- federn 2. Ordnung relativ am weitesten entwickelt; Beginn der Befiederung am Oberkopf u. Nacken bei 2 Vögeln schon zu bemerken. (Dr. P.) — Riem b. München 1899: 21. XL 1 St. erl., ist jetzt selir zahlreich. (Dr. P.) — Roggen bürg 1899: 30. V. Junge in Dietershofen. — Speyer 1900: Umgeb. häuf. Nistet mit Vorliebe auf hohen Pappeln, Gelege fand ich 8. V. 92 (2 Eier), 22. IV. 93 (4 E.), 12. V. 95 (5 E.), 20. V. 97 (1 Ei), 26. V. 94 (2 Junge, Halbdunenkleid). (Fischer.) — Würzburg 1887: Br. am Neubauturm u. Schenkenturm. Sollen, nach Mitteilungen eines verlässigen Bahnwärters, der bei Himmelspforten stationiert ist, auch in den Mauerlöchern der Weinberge nisten. Die ersten ges. 1885 23.11.; 1887 12. IL; 1888 10. IL ; im Herbst die letzten gewöhnl. Mitte bis Ende Nov. Ende März lierrl. Liebesspiele — 122 — i. d. Luft. Anfangs Juli 1885 und Mitte Juli 1886 ein Junges ausgefl., doch gefüttert auf dem Neubauturra. 2. Brut? Im Winter 1884 (13. XII.) einen ges.; ebenso 27.1.85 und in den nächsten Tagen zweimal; 1887 noch bis Mitte Dez. auf d. Neubauturm schreien gehört. 15. Tinnunculus vespertinus (L.), ßotfussfalk, Abendfalk. 1899. München: 17. V. bekam Henseler 1 5 sen. von Weilheim; Mitte Juni 1 Ex. von Zovneding (Graf Mirbach-Geldern); 20. IX. 1 Ex., unbekannt woher. (Dr. P.) — Stegen an der Amper: Ende April wurde vom Kapitän des Dampfers und Herrn Gautscli wiederholt ein kleiner „buntscheckiger" Falk mit zinnoberroten Fängen auf einer Erle und auf einem anderen Baum, auf dem sich ein Turmfalkenhorst befand, sitzend beobachtet. Letzteres Nest zeigte sich am 20. V. herunter- gerissen (angeblich von einem Eichhörnchen); 22. IV. beobachtete ich selbst einen ganz schwarz aussehenden kleinen Falken, wie er zur Erde stiess und dann im Moos sitzen blieb. (Dr. P.) 1900. Augsburg: 29. V. zweijähriges 5 b. Haunstetten erl. (v. B.) 16. Tinnunculus Naumann! (Fleisch), ßötelfaik. Giesing bei München: Gegen Ende Mai 1900 wurde 1 5 erlegt. (Dr. P.)*) 17. Mlivus milvus (L), Gabelweihe, Roter Milan. Augsburg 1896: 29. IIL b. Wellenburg; 13. VI. b. Bobingen; 1897 17. VIII. b. Eeinilingen beob., 19. und 20. IX. mehrfach ziehende Vögel; 1898 12. VI. 1 St. b. Günzburg ges.; 17. VL 9 ad. bei Präp. Honstetter. (v. B.) — Würzburg 1887: Häufigster Raub- vogel der Gegend, öfter gesehen als den Bussard. 30. IV. Nest im Guten- berger Walde aut wagrechtem Aste einer grossen Eiche, nicht sehr hoch. Gewöhnlich Mitte März die ersten gesellen, 1885 schon 15. IL, die letzten Mitte bis Ende September. Doch fand ich 15. I. 1887 beim Präparator einen kürzlich erlegten. Im Herbst manchmal 3 zusammen beob.; sie fliehen schon vor einer Rabenkrähe. Am Main zwischen Hafen und Himmelspforten regelmässig Nachmittag einen oder zwei ges. ; wahrscheinlich suchen sie die aus dem Schlachthaus kommenden Über- reste von Därmen etc. aufzunehmen. Ich sah sie öfters das Wasser berühren.**) 1899. Lichtenau: Br. 6. IV. zuerst ges , regnerisch, warm. (Ebenso.) — München: 19. IX. 1 Ex. aus der Umgegend bei Henseler. (Dr. P.) — Roggenburg: 30. III. beob, Anlage; -f- 4°, Sturm, Ww. — Schleiss- heim: 9. VIII. alter Vogel erl., schon etwas in der Mauser. (Dr. P.) — _•) Korrektur: /. Jahresbericht des Ornith. Ver. München, 1897 u. 1898, p. 89 ist zu lesen: Schwab m ün che n statt Schwabhauson. *•) Vgl. auch I. Jahresbericht p. 90. — 123 — Zusmarshausen: April ein Paar öfter beob.; das § wurde von einem Jäger angeschossen und einige Tage später von einem Bauern auf freiem Felde gefangen. 24. VI. erhielt ich aus Harburg 3 halbflügge Junge zum Präparieren. Im Mai wurde bei Günzburg ebenfalls 1 5 ^^^- (Fischer.) 1900. Grossostheim: Br. 8.III. ges., schön, windig, W.w. (Trüb, NW.w.); er bezog noch im März den vorjährigen Horst. 5. IV. fest gebrütet. Mitte Oktober Abzug. 9 (geschossen) sass im Horste auf ca. 8 m Höhe (starke Rotbuche) so fest auf den Eiern, dass mindestens 15 maliges Anklopfen an den Stamm es nicht aufzuscheuchen vermochte und erst ein Wurf mit einem Prügel an den Horst es hoch brachte. — Gutten- berg: Br. Ankunft 9. III., ges., Zugrichtung nördlich. 4. IV. Nest- bau. — Hoerot: Br., 3. III. ges. — Ingolstadt: 1. III. 1 Ex. im Hofe der Wasenmeisterei auf Tauben stossend; wurde öfter angetroffen, jedesmal verjagt; 4. III. ges. Ende Mai ein altes Ex. bei Grossmehring erl. ; desgl. im Juni § ad. (ganz fahles) vorm Uhu. (Zirkel.) — Kauf- beuren: Früher immer in etlichen Paaren vertreten, jetzt gänzlich ver- schwunden. (Erdt.) — Leimersheim: Br 28. II. ges., nördliche Zug- richtung. — Roggenburg: D. 19. IV. mittags ges. Zugrichtung von W. n. 0., rauh, windig (schwül). — Sondernheim: Hier nicht Br. — Anfang Mai bekam Korb 1 5 von Heilbronu in "Württemberg, es hatte Lurchreste im Magen. (Dr. P.) 18. Milvus korschun (Gm.), schwarzer Milan. 1899. Auf hausen bei Erding: Mitte April 1 Ex. erl. (Dr. P.) — Augsburg: Keine Nachrichten! (v. B.) — Kaufbeuren: 2. V. 1 6 v. Weiden erh. (Erdt.) — Zorueding: Ende September 1 Ex. erl. (Dr. P.) 1900. Bergzabern: 23. III. 1 St. ges., d. n. 0. Schön, (ebenso). — Grossostheim: Br. 18. III. ges., Schnee und Regen, NW.w. (Gewitter- regen, SW.w.); Abzug Mitte Oktober. Art ist gemein, kommt mit dem vorigen ungefähr in gleicher Zahl vor. — Sondernheim: 3 Paare in den hiesigen Staatswaldungen beob. Horst hoch oben im Eichen- gipfel, Nest rund und tief. Die Art zieht im August schon fort, kehrt im März zurück. Wird gewöhnlich für nützlich gehalten, ist aber der Jagd sehr schädlich. Im vorigen Jahre schoss Beobachter zweimal auf Milane, welche etwas in den Fängen trugen; beidesmal waren es junge Hasen, vollständig abgezogen. Auch dem Federvieh scheint er nach- zustellen. Im vorigen Jahre — im Juni — 6 am Feldrand auf einer Eiche sitzend beob. In einem angrenzenden Haferstücke befanden sich junge Fasanen. Als diese in einen nebenan befindlichen Kartoffelacker liefen, stürzte der Milan sofort auf die Fasanen, erwischte aber keinen. Das' Schauspiel wiederholte sich dreimal, dann setzte er sich weiter vom Feldrande weg, wahrscheinlich um von den Fasanen nicht gesehen - 124 — zu werden. Als sich Beob. an ihn anbirschen wollte, strich er ab. Auffallend ist, dass in der Nähe viele Wildtauben sind; diesen scheint der Milan nichts zu thun. Das Ausschiessen von brütenden Vögeln g-elang- Beob. bis jetzt noch nicht, die Nester sind zu dicht und zu tief; Beob. Hess daher die Nester Ende Mai und Anfang' Juni ausnehmen. In einem Neste befanden sich 3 grüulichweisse, rostrot getüpfelte, spitz zulaufende Eier, in einem anderen nur eines, das mit Wollfetzen zu- gedeckt war, im 3. Horst gar keines. Das Ei dieses Milan ist nicht so rund wie das des andern. (Vill ) — Speyer: Er. in den Rheinwäldern der Vorderpfalz. 22. V. 94 auf einer Eiche Horst mit 3 stark be- brüteteu Eiern. Derselbe war ein platt gedrücktes, mit alten Lumpen und Papierschnitzeln ausgebessertes Krähennest! Mittels Uhu wurden 1895 zur Herbstzugzeit mehrere Stück am Otterstadter Altrhein erl. (Fischer.) 19. Pernis apivorus (L.), Wespenbussard. Augsburg 1896: 6. X. abends einige bei Burgwaiden nach SW. ziehend, (v. B.) — Kaufbeuren 1898: Ex. erh. 5. VI. v. Günzburg; 12. VII. V. Guttenberg; 13. VIII. v. Irsee; 13. VII. v. ßennertshofen ; 16. VII. V. Kempten; 22. VII. v. Rudratshofen. (Erdt.) 1899. Augsburg: Sehr gemeiner Br.; fast häufiger als Buteo; scheint heuer wieder sehr zahlreich gebrütet zu haben. 20. IX. zahlreich (v. B.). — Kaufbeuren: Ex. 27. V. v. Kaufbeuren ; 4. VI. v. Ammerfeld; 16. VI. V. Baisweil erh. (Erdt.) — Oberbeuren: 31. V. 1 Paar erl. ; beim 9 kirschgrosse Follikel. (Dr. P.) — Oberbrunn: Br. 1900. Augsburg: Heuer spärlicher. 24. X. auffallend helles Exemplar bei Honstetter. (v. B.) — Ellendorf bei ßosenheim : 23. VI. 1 Ex. erl. (Dr. P.) — Erlangen: Nordöstlich der Stadt öfter beobachtet. — Ingolstadt: 1 Ex. erl.; neuerdings 1 Ex. ges. — Israaning: 10. X. 1 juv. erl. (Kopf geperlt, schwarz und weiss. (Dr. P.) — Kaufbeuren: Ex. 18. VI. V.Kempten und Burgberg; 1. X. v. Kempten erh. (Erdt.) — München: 29. V. bekam Korb den ersten Vogel (dunkles 6) i" diesem Frühjahr. (Dr. P.) Präp. Baumgartner erhielt im Sommer Exemplare von Gauting und Tölz. (Lankes.) — Nandlstadt (Niederb.): 1. VI. und 12. VI. je 1 Ex. erl. (Dr. P.) — Oberbeuren: 26. VII. 1 Ex. beob.; 3. VIII. 1 alter Vogel vor dem Uhu erlegt; er bäumte über uns auf, ohne auf den Uhu zu stossen. 3. VIII. ein zweifellos vom Wespen- bussard zerstörtes Wespennest gef. ; dasselbe war aus dem Erdloch hervorgezerrt. (Dr. P.) — Roggeuburg: 16. III. a. m. 2 Ex. erl.; Ziigrichtuug n. 0.; warm (windig). — Sondernheim: 4 Paare horsteten in den 700 ha grossen Staatswaldungen des hiesigen Amtes; zieht fort und kehrt Anfang Mai zurück. 1, VII. 1899 ein im Horst sitzendes Ex. erl. Es war ein 5- Im Horst ein ziemlich dunkelbraun gefärbtes, fast rundes Ei. Einige Tage darauf 9 in der Nähe des Horstes auf- gehackt beob. Nach 14 Tagen sass dasselbe im Horste ; Beob. schoss — 125 — es heraus. Im Nest weitere 2 Eier. Das ^ scheint demnach das Nest zu besetzen, wenn das 9 ^^^ Frass ausgeht. Nest ganz einfach aus dürren Ästen zusammengesetzt, innen mit Gras, Moos, Wollfetzen ausgefüttert, ziemlich flach, gewöhnlich auf schwachen Eichen, 4 — 5 m über dem Boden. (Vill.) — Speyer: In den Rheinwälderu regelmässig brütend; ich fand mit frischem Laub ausgelegte Horste. 25. V. 1894 fanden sich im Binswald bei Speyer auf einem Eichbaum 2 frische Eier, 13. V. 1895 2 stark bebrütete Eier. Ende Mai 1898 erhielt ich von Zus mars- hausen ein 9 ad., 25. VIII. 1898 ein 6 juv , 19. VI. 1899 ein 6 ad, aus Harburg. (Fischer.) — Vestenberg: Vor einigen Jahren 1 Ex. erl. 20. Circaetus galliCUS (Gm.), Schlangenadler. Augsburg 1895: bei Honstetter 1 9 von ßurgau. (v. B.) 21. Pandion haliaetus (L), Fischadler. Augsburg 1896: 15. III. 1 Ex. b. Lauingen; Ende September 5 ad. b. Gettingen und ^ juv. b. Holzen u. Gersthofen ; 1897 27. IV. 9 b. Lauingeu, 26. X. 9 J^^v. b. Ingolstadt erl. (v. B.) — Rosen- heim 1896: 1 Ex. erl. (Dr. F.) 1900. Ascholding: 17. IV. 1 6 erl. (Dr. P.) — Augsburg: Anfang Dezember bei Thierhaupten beob. (v. B.) — Freising: 9. IX. 1 Ex. erl. (Dr. P.) 22. Haliaetus albicilla (L.), Seeadler. Kaufbeuren 1898: 1 Ex. wurde in hiesiger Gegend von einem Jäger geflügelt und konnte erst nach 10 Tagen, am 15. 1. bei Rudrats- hofeu lebend gefangen werden. Magen leer, das Tier war trotzdem noch kräftig. (Erdt ) — Augsburg: Über die Erlegung eines Exem- plars am 16.1. 1899 bei Scheuring hat Martini im „Deutschen Jäger" berichtet, (v. B.) -- Ingolstadt 1899: 2. L 1 Ex. erl., ca. 3 Jahre alt; 2,3 m klafternd. 13 XL wurde, wie vor 2 Jahren, von demselben Jäger, von demselben Baume herab wieder ein 9 nächst Vohburg erl.; ca. 3 Jahre alt, 2,3 m Flügelweite. (Zirkel.) 23. Aquila chrysaetus (L ), Steinadler. 1899. Hiudelang: 21.111. 1 Ex. ad. erl. (Dr. P.) — Linderhof: Januar 1 Ex. erl. (Dr. P.) 1900. Augsburg: Im April 1 Paar bei Oberstdorf und Einödsbach beobachtet. Anfang Dezember erhielt Honstetter 2 Exemplare — Über- gang zum Goldadler — aus Gerstruben im Allgäu, mächtige alte 9 • (v. B.) — Berchtesgaden: Ende Oktober 1 Ex. erl. ( — .) — Hinde- lang: 19,1. 1 juv. erl.; viel Weiss an den Federn, Kopf ockergelb, sonstiges Gefieder braunschwarz und weiss (Dr. P.). Im Winter 2 Ex. — 126 — iu deu Berg'en beob. (Dorn.) — Oberstdorf: 24. und 26. XII. je 1 Ex. erbeutet, (Dr. P.) — Parteukirchen : Ende .luni v. Hofjagd- geliilfen Steinle 1 Ex. erl. (Lankes.) 24. Aquila maCUlata (Gm ) Schreiadler. Würzburg 1885: Ende November 1 Ex. bei Dettelbach erl. — Ingolstadt: Bez. des zweiten der beiden am 22. Juli 1898 erlegten Ex. (vgl. I. Vereinsbericht p. 93) ist nachzutragen: Totallänge ca. 60 cm; Stosslänge 23 cm.; Flügel 46,5 cm; Flügelspitze den Stoss über- ragend; Oberschwanzdeckgefieder hellbräunlich, an der Spitze und teil- weise auf den lunenfahnen der Federn trübgelblich weiss ; kein Nacken- fleck zu bemerken; Oberiiügel heller gefärbt; Rostflecken an der Kropf- gegend fehlend; Geschlecht unbekannt; Tarsus 9,6 cm, Schnabel-Länge 4,75 cm, dessen Höhe 2,4 cm, Nasenlöcher schief gestellt, rundlich; Ex. wohl der Form Ä. maculata pomarina angehörig. (Dr. P.) — Augsburg 1900: 22. XII. 1 Ex. von Präp. Honstetter bei Ochmaring beob. (v. ß.) — Nannhofen b. Maisach 1900: 25. XII. sehr stark- wüchsiges 5 erl.: Totallänge 65,1cm, (Flügel ca. 50 cm), Stoss 28 cm, Tarsus 9,6 cm, Schnabellänge 5,1 cm ; Nasenlöcher länglichrund; Stoss die Flügelspitze überragend; Oberschwanzdeckgefieder mit viel Weiss. (Dr. P.) 25. Buteo buteo (L.), Mäusebussard. Augsburg: Präp. Honstetter erhielt 1895 59, die meisten im Juni und Juli, 1896 49, die meisten im Juni, Juli und August, 1897 41 Ex., die meisten im Mai, Juni und September. 1897 25. V. ausser- ordentliches starkes Q bei Honstetter ges. , 1898: 24. II. 1 Paar im Siebentischwald beob. (v. B.) — Erlangen 1898: Ende Dez. altes 9 erl. von wirklich ungeheueren Grössenverhältnissen. — Neustadt a/H: Im Schlachthaushof 100 m von dem letzten Gebäude 1 Ex. erl. auf dem Platz, wo die Viehmärkte abgehalten werden. Im Kröpfe hatte es eine Maus. (C. W. Ohler.) — Speyer 1894: Häufiger Br. der Vorderpfalz; 20. IV. Gelege von 4 frischen Eiern auf einer Kiefer gef. 1895: 23. IV. 2 frische Eier und im Juli ein Nest mit 3 halbflüggen Jungen bei Germersheim. (Falscher.) — Würz bürg: Gemeiner Raub- vogel ; im Sommer und Winter oft ges. Im Spessart sehr häufig, be- sonders soll eine hellere Varietät vorkommen. 1899. Andechs: Häufiger Br. — Augsburg: Winter 1898/99 sehr zahlreich. 22. 1. einige am Lechfeld; 2. IL mehrei'e, überhaupt im Februar mehrfach, (v. B.) — Erlangen: Auch in diesem Jahre ein häufiger Brutvogel. Die Jungen, die Beob. sah, waren ziemlich dunkel- braun mit viel Gelbweiss auf der Brust. — Ernsgaden: 13. IL 10 h. a. m. 1. Ex. und 18.11. 11h a. m. 2 Ex. beob. — Gauting: Okt. und Anfang Nov. ungeheuer viele beob. beim Mäusefang, auf der Erde hüpfend; oft 18 — 20 Stück beisammen. (Lankes.) — Geiselbacli: 18. VIII. vom Beob. ein junges, vollständig befiedertes Ex. erl. — Kaufbeuren: 15. IX. zahlreich in der Umgegend; ca. 40 von September — 127 — bis 20. Oktober ausgestopft. (Erdt.) — Laufamholz: Öfters während dieses Winters beob. — Oberbeuren: 29. X. einzelne, 2 — 3 mal, 15. X. nur einmal geh. (Dr. P.) — Oberbrunn: Br. 17. III. ges., Zugriclitung n. N., 30. III. Nestbau; 9. IV. volles Gelege. — Roggen- burg: 20. IV. genistet; 12. V. Eier; 21. VI. Junge; beob. in Oräuberg. 1900. Am m er lau d: Br. Zahlreich vertreten; 2 Junge beob. — Augs- burg: Im Sommer spärlich, im Dez. öfter zu treffen. 4 X. am Staffel- see ausserordentlich zahlreich, (v. B.) — Erlangen: Überall iiäutig. — Fischen: Br. 26. II. ges., stürmisch, trübe; 16. XI. letztes Ex. beob., O.W. , bewölkt. — Grossostheim: Wintergast. Fängt Ende März zu brüten au. Bei mehreren zur Brutzeit erlegten o 6 zeigte sich nie ein Bratfleck; es dürfte daher nur das 9 brüten. Am 22. V. war bereits ein Junges ausgeschlüpft, 2 Eier waren noch geschlossen. Hier sehr zahlreich. Seine jagdliche Schädlichkeit, besonders was Hasen anlangt, lässt sich hier leicht nachweisen. — Kaufbeuren: Ex. 9. III. u. 15. XII. V. hier, 22. XII. v. Kempten, 25. XII. v. Ebenhofen. Früher zahlreich, nimmt ab. Bis Ende Dez. noch sehr zahlreich da, wohl der warmen Witterung und der vielen Mäuse wegen. — München: 28. V. ein alter Vogel (bei Korb) zeigte sich in der Mauser begriffen, Schulterdeckfedern und Rückenfedern unzweifelhaft neu, desgl. wahr- scheinlich beiderseits d. 2 — 3 proximalen sehr dunklen (schwarzbraunen) Schwungfedern 2. Ordnung, welche vom übrigen helleren, gebleichten Gefieder deutlich abstechen. Im Herbst kamen auffallend wenige zu den Präp. Korb und Hiller; das Gleiche war bei Tinnunculus und anderen Raubvögeln der Fall. (Dr. P.) — Neustadt a/S.: Br. 30. IX. und 2. X. Abzug nach S., hell und warm; 5. XI. noch 1 Ex. ges. — Schwifting: ßr. 28.11. ges.; Schnee, W.-w.; (etwas Regen, W.-w.). — Sondern- heim: Im AVinter bleibt er hier. — Walcliensee: 20. III. p. m. 4 Stück ges.; angek. (Hohenadl.) — Zusmarshausen: Häufiger Br. — 26. Archibuteo lagopus (Brunn), Rauchfassbussard, „Nebelgeier". Augsburg 1896: 8. XII 1 St. b. Lechhausen; 1897: 4. XII. 1 St. bei Siebentisch; 1898: 23.1. und 30. I. bei Bobiugen, dann bei Lechhausen beob. (v. B ) — Würzburg 1887: Ende Dez. in der Nähe erl. 1899. Augsburg: Im Winter 1898/99 ganz vereinzelt. Im Febr. ein- zelne Ex.; ziemlich zahlreich d. zwischen 15. und 25 III., vereinzelt - auch noch am 30. III. Mitte Dez. einige von Honstetter beob. (v. B.) — Moosach b. München: Ende Dez. 1 Ex. erl. (Dr. P.) — München: Präp. Korb bekam bis Januar noch 2 St. , Henseler 2 St. im ersten Drittel des März. (Dr. P.) — Riem bei München: 21. XI. 3 Ex. erl. (Dr. P.) 1900. Augsburg: 11. III. 3 5 5 am Lech beob. 23. XII. von Unter- meitingen bei Kloster Lechfeld 1 Ex. erh., das in einer Falle gefangen — 128 — wurde, (v. B.) — Ismaning: 22. III. 1 5 mit sehr g'rossen Testikeln erl. (CollectioQ Parrot.) — Mit liehen: 21. II. in der Umgebung- 1 Ex. erl. (Dr. P.) — ßiem: Ende Januar 2 Ex. erl. (Dr. P.) 27. Astur palumbarius (L.), Hühner Habicht. Augsburg: Honstetter bekam 1895 17, 1896 28, 1897 26 St. (v. B.) — Kaufbeuren 1898: 28.111. $ aus Wiederzeltingen erh. (Erdt.) — Speyer 1895: 28. IV. das Gelege eines auf einer sehr starken Kiefer horstenden Habichts ausgenommen. Das brütende 9 war trotz Lärmens und Klopfens an den Baumstamm nicht aus dem Nest zu bringen und strich erst ab , als ich noch einige Meter von diesem entfernt war. Der Horst war schon mehrere Jahre benützt, ziemlich umfangreich und enthielt 4 etwas bebrütete Eier. In nächster Umgebung befanden sich auf anderen starken Bäumen o weitere verlassene Horste, welche jedenfalls als Schlachtbank benutzt wurden, denn ich fand in einem derselben 2 Wochen zuvor Überreste von 2 jungen Lapins und 1 Eichhörnchen. (Pisclier.) — Würzburg 1887 : In 6 Jahren nur 3 mal hier sicher beobachtet. Kommt selten vor. 1899. München : Juni 2 Ex. juv., teilweise noch im Nestflaum, erhalten; Magen gestopft voll Mäuse (2 Kiefer und 1 Fuss deutlich erkennbar). Wurde zahlreich zum Ausstopfen gebracht; nimmt im Herbst zu, während des Winters ab, im Frülijahr wieder zu. (Dr. P.) — Oberbrunu: „Winterpassant". 21. 111. Nestbau, 25. IV. volles Gelege. 1900. Ammerland: Im Laufe des Jahres mehrere gefangen und erl. — Augsburg: 21. 4. Lech- Auen bei Lager Lechfeld 1 Ex. ges. Anfang Januar zahlreiche 9 von bedeutender Stärke, (v. B.) — München: 16. IV. 1 9 juv. untersucht; einzelne Federchen an den Unterflügeldecken, an der Brustseite und an den Hosen quergebändert , scheinbar neu, aber keinen Saft mehr enthaltend; in der Legeröhre vollständig aus- gebildetes Ei mit lebhaft blaugrünlicher Schale; am Eierstock 1 mirabell- grosser und dicht anhaftend einige erbsengrosse Follikel. 20. IV. 1 juv. hat nur am Tarsocruralgelenk einige neue, quergebänderte Federchen, die aber keinen Saft mehr enthalten. 21. V. 1 juv. erh., dessen Klein- gefieder und Hosen, ausgenommen die langen Deck federn , feine grau- bräunliche Querbänderung zeigen, die von dem übrigen Colorit der .Schaftflecke deutlich absticht. 14. XII. 1 alten Vogel erh. ; im Schlünde Mausreste (Ohren und langbehaarte Schwänze). (Dr. P.) — ßoggenburg: D. 4. IX. mittags 1 Ex. im Pfahleisen gefangen. 28. Accipiter nisus (L), Sperber. Augsburg 1895: 43 St. von Honstetter präpariert, die meisten im März und November; 1896 28 St., die meisten im April, Juli und November; 1897 47 St., die meisten im März, April und Dezember. — Würzburg: Nicht häufiger Br. , namentlich zur Strichzeit, besonders — 129 — im Winter 1886/87 sehr oft ges. Im letzten "Winter seltener. Audi in der Stadt und Glacis sieht mau ihn öfters. 1899. Erlangen: Öfter am Exerzierplatz in der Nähe des Reichswaldes beob. 6. XT. stiess ein 9» eineu Goldammer verfolgend, mit voller "Wucht gegen das Fenster unseres Operationssaales, so dass beide einen Augen- blick wie bewusstlos am äusseren Fensterbrett sassen. Als wir öffneten, flog der Sperber ab , der Goldammer erholte sich , obwohl am Kopf leicht blutend, rasch wieder. 3. XII. trieb wahrscheinlich dasselbe 9 ein Goldliähnchen vor sich her, das ebenfalls Zuflucht in unserem Operationssaal suchte. Der Sperber entkam wieder, das Goldhähnchen erholte sich nicht mehr. 28. XII. : Vor einigen Tagen verfolgte ein 9 eine Saatkrähe. Beide flogen mit reissender Schnelligkeit ganz nieder über den Lazaretgarten. Die Krähe entkam, da der Sperber von schreien- den Leuten verscheucht wurde — Freyham: 6. XI. 9 ^^^- Magen gestopft voll Mausreste! 12 XI. 9 ^^^'y ^^ Magen Reste einer Maus. (Dr. P.) — Gauting: Anfang Nov. beim Mäusefang beob.! Zahlreich vertreten. (Lankes.) — München: 24. "VI. 9 e^'^ ; i"^ Magen unverkenn- bare Mausreste. 24. VIII. 9 ^^^- '■> ^™ Magen bestimmt Mausreste. (Dr. P.) — Roggenbnrg: 4. VI. Junge im Tannenwald. — Staltaeh: 27. "VI. 9 roit 6 Flaumjungen von sehr verschiedener Grösse; die letzteren hatten nur Vogelreste im Magen, die Alte Reste einer Maus. (Dr. P.) 1900. Andechs: 1. II. junges 5 vom Zellenfenster aus erl. ; hat wochen- lang die kleine Vogel weit auf den Futterplätzen um das Haus herum in Schrecken versetzt. 12.11. 5 ad. erl. — Ammerland: 12. VlII. 1 Ex. erl., grosse Fasanerie; schlug ein Steisshuhn (Tinamu) und einen Fasan. — Augsburg: 22. IV. 1 Ex. in den Lech-Auen beob. (v. B.) — Erlangen: Seit 23. II. fast täglich einen oder mehrere Sperber am Exerzierplatz oder im Lazaretgarten beob. ; trotz Schiessens kommen sie immer wieder. 5. XII. viele hier. — Gauting resp. Steinberg (N.-B.) : 7. VII. und 10. VII. ganz kleine Flaumjunge erh. (Dr. P.) — München: 28.11. Ö von Planegg erh., das Mausreste im Magen hat; das Land ist kurz nach Lichtmess schneefrei, die "Witterung mild und schön. (Dr. P.) 29. Circus pygargus (L.), "Wiesenweihe. Augsburg 1898: 17. IX. 6 und 9 jwv. am Lechfeld. 1896: 5. V. § ad. am Exerzierplatz erl. (v. B.) 1899. Augsburg: 8. VII. 6 ad beob., 2. VIII. 6 ad. vom Lechfeld bei Honstetter. (v. B.) — Freyham: 3L VIII. 1 Ex. erl.; ganz braun- schwarz *) bis auf ein rostbraunes Nackenband, Stoss violett-schwärzlich mit zwei breiten weisslichgrauen Binden, die, oben dunkler, mit Neutral- *) Eine solche Varietät hatte auch Graf von der Mühle seinerzeit aus Dachau erhalten. (A. J. JäckeJ, Systemat. Übersicht d. Vögel Bayerns p.b2.){Dv.P.) 9 — 130 — färbe überhaucht sind ; Handschwiiig-eu oben trüb bräunlichg-rau, besonders auf einer Aussenfahne (wohl gebleicht), sonst mattschwarz. Schnabel schwarz, Wachshaut g-elblich, schwach. TotalJänge des Vog-els ca. 46 cm, Tarsus 6,2 cm. (Dr P.) — Kaufbeuren: Ende Okt I Ex. aus hiesig-er Gegend erh. (Erdt.) — München: Sept. Korb 1 Ex., Okt. Henseler 1 juv. erh. (Dr. P.) — Schwaig bei Erding: 1 auffallend schwaches Ex. juv. erl. (Dr. P.) 1900. Erching bei Freising: 19. VI. 1 9 J*^^- ^^"^- Magen voll Vogel- reste. (Coli. Parrot.) 30. CirCUS cyaneus (L.), Kornweihe. Augsburg 1896: 4. XI. bei Langerringen; Okt. 6 6 9 '^'^- ^^^ Lechhausen, Lechfeld, Mindelheim. 1897: 19. IV. 9 bei Schwabmünchen, 3. XII. 9 juv. bei Lechfeld erl. ; 1898: 18. XH. 2 Ex. bei Hiltenfingen, 21. XII. 1 5 ad. beob. (v. B.) — Lichtenau: Im Spessart vor einigen Jahren 1 St. erl. 1899. Augsburg: Bis Ende Januar hier, seitdem Schneefall verschwun- den. 22.1. 9 ^^- bei Lechfeld beob., 11.11. 9 bei Langerringen erl., 22. IL mehrere bei Lechfeld, 25. III. 1 9 , 2. IV. 1 9 , 3. IV. 1 Paar, 30. VIL 1 St. beob. ; 19. XI. 1 sehr starkes 9 ad. bei Lechfeld erl. 29. X. 1 Ex. beob. 1. XII. auf dem Lechfeld auf 90 Schritte von mir ein prächtiges 9 ßi"!-; ca. 17. XII. 9 ^'i- bei Mindelheim erl. Die Art blieb diesen Winter in grosser Anzahl da, so dass ich auf dem Lechfeld oft 5 — 6 dieser Weihen fliegen sah, die ihr rein weisses Oberschwanz- deckgefieder von weitem kenntlich macht ; meist 9 9- 1 6 ^■d. bei Lechhausen erl. Honstetter bekam ein starkes 9? Hi'- v. Eingado schoss ein solches bei Lauingen ; Beob. sah ausser obigen noch mehrere in den Wertachauen und im Gennach-Moos. (v. B.) — Kaufbeuren: 15.1. 1 Ex. V. Bayersried erh. (Erdt.)— München: Sept. 2 St. b. Korb. (Dr, P.) 1900. Augsburg: Fehlt im Frühjahr ganz, l.IV. 9 bei Lechfeld ; 21. X. 1 St. dort; 26. X. § ad. bei Mehring beob.; 27. XII. 5 ad. bei Honstetter ges. Nach Weihnachten prachtvolles $ gelegentlich einer Jagd in der Nähe von Rain beob. (v. B.) — Erching bei Freising: 30. XI. starkes 9 juv. erl.; riesige Fettablagerungen, besonders unter dem Herzen, ganze Klumpen. (Coli. Parrot.) — Erlangen: 5. VI. Nest mit Eiern bei Buckenhof. (Gengier.) — München: 13. III. 1 Ex. aus der Um- gebung; im Magen Mäusereste und ein langer Fadenwurm 10. III. be- kam Henseler 1 Ex. aus der Umgegend. (Dr. P.) — Rlem: Ende Januar 1 Ex. erl. (Dr. P.) 31. Circus aeruginosus (L), Rohrweihe. Augsburg 1896: IX, altes, fast hahnenfedriges 9 bei Reicherts- hausen erl. (v. B.) — 131 — 1899. Ammersee: 18. X. 1 St. erl. (Dr. P.) — Moosach: Anfang Sept. 1 5 erl. 10. X. auffallend starkes 5 (6 ad. im Frühlingskleid nacli „Naumann") erl.; im Magen Kopf einer Maus. (Dr. P.) — Pörnbach: 27. IX. 1 9 erl. (Dr. P.) — Riem: Anfang Sept. 1 5 erl. (Dr. P.) — Zorneding: Ende Sept. 1 Ex. erl. (Dr. P.) 1900. Amraerland: 12. VIII. beob., WeipertshauserMoos. — Augsburg: 25. IV. vor wenigen Tagen ein präclitiges 5 in Leclihausen erl.; 31. V. 9 ad. von Mertingen bei Honstetter. (v. B.) — Mai sing: 9. V. 1 § erl. (Coli. Parrot.) — Staltach: 22. III. 1 überaus abgemagerter alter Vogel (Färbung sehr Bussard-artig, Kopf hellbraun mit Weiss gemischt, Schwingen graublau) erl. (Dr. P.) 32. Circus macrurus (Gm.) [^= palMus Sykes], Steppenweihe. Moosach 1899: 30. X. 1 altes Q erl. (Dr. P.) 1900. Reichertshofen: 21. IV. 1 9 j^v. von Herrn Baron von Bibra (Pulverfabrik) auf der Birkhahnfalz erl. (Magen ganz voll Eidechsen- haut.) (Coli. Parrot.) — Seh waig b. Erding: I.V. 1 juv. erl. (Coli. Parrot.) 33. Caprimulgus europaeus L., Ziegenmelker, Nachtschwalbe. Augsburg 1896: im Sept. wiederholt bei Honstetter abgeliefert, meist junge Vögel. 1897 in Lauingen und Hiltenfingen erl.; viele junge Vögel aus der Umgegend, (v. B.) — Kaufbeuren 1897: 23. IX. von Oberdorf; 25. IX. von Miiidelheim erh. (Erdt.) 1899. Erlangen: 12. IV. erster erl. In diesem Sommer zahlreich. — München: 25. IX. 1 St. in der Umgegend erl. (26. IX. 1 St. aus Heilbronn.) (Dr. P.) — St. Ottilien: 1. X. 1 Ex. erl. (Dr. P.) 1900. Ammerland: 12. X. 1 Ex. beob., warm. — Augsburg: 11. VIII. V29 h p. m. 1 Ex. bei Hiltenfingen nahe Schwabmünchen beob. (v. B.) — Erlangen: Sehr häufig. 5. VI. viele in der Abenddämmerung am "Waldrand bei Buckenhof. Ein nachher erlegtes 9 setzte sich auf die Landstrasse und wurde hier von 2 anderen Ziegenmelkern schnurrend umflogen. — Goldberg: Br. 3. VI. geh. — Grossostheim: Konnte . dahier noch nicht beob. werden; ist den Jägern unbekannt. — Kauf- beuren: 9. VI. 1 Ex. V. Engertshofen ei'h. (Erdt.) — Oberbeuren: 22. VII. 1 Ex. beob. (Dr. P.) — 132 — 34. Nlicropus apus (L.), Mauersegler, Turmschwalbe. 1885. Aschaffenburg:: Ank. 19. IV., Zug-richtung' nach NO., Mehr- zahl 24. IV. bei W.w. Abzug 2. VIII. b. SW.w. (J. Deubler.) — Augsburg: Sehr zahlreich auf Türmen und Gebäuden, in neuerer Zeit auch iu Starenhäuschen, sowohl in der Stadt wie auf dem Lande. 28. IV. 6 h p. m. kam ein Flug von 20 — 30 St. in Augsburg an und jagte über den Gebäuden. In der Nacht vom 29. auf 30. VII. sind in Augsburg alle abgezogen. Am 1. u. 2. VI. wurden bei unfreundlicher Witterung je ein Stück tot aufgefunden. In Hiudelang Ankunft am 9. V. in grosser Anzahl. In Lauingen baute 1 Paar in einem Stadtschwalbenuest, in welchem gegen Ende Juni die Jungen beobachtet wurden. (A. Wiede- mann f .) — Thorhaus Aurora: Wird hier Holzschwalbe genannt, nistet massenhaft in iiohlen Eichen. (Mölzer.) — Bisclibrunn: Ankunft 30. IV. (Mantel.) — Burgpreppach: Gemeiner, merkwürdig regelmässig, ge- wöhnlich am 3. — 4. V. ankommender Zugvogel. Ankunft heuer in der Nacht vom 2. zum 3. V. (2. V. 8 h p. m. -f S^C., W.w., trüb; 3. V. morgens -^ 9° C, W.w., reguei'isch) in voller Zahl und konnte man keine Nachzügler mehr beobachten. Abzug gewöhnlich zwischen 25. VII. und L VIll. ; einzelne bleiben nur dann über diese Zeit hinaus, wenn ihre Jungen noch nicht flugfertig sind. (Link f.) Am 3. VI. erste Eier ; am 10. VII. flogen schon flügge Jungen mit den Alten. Abzug war in diesem Jahr auffallend unregelmässig und verzögerte sich bis zum 5. VIII. Hauptmasse in der Nacht vom 22.-23. VII. fort, am 28. VII. noch 10 — 12 ges. , die nach und nach bis 3. VIII. verschwanden. 5. VIII. die letzte Familie. Zwei auf den Jungen sitzende Turm- schwalben , deren Nester nachbarlich beisammen standen , duldeten es, dass man sie gegenseitig auf das fremde Nest setzte. Sie hielten auch aus, so lange man sie (10 Minuten) beobachtete. (J. A. Link f.) — E brach: Gemeiner Br. ; Ankunft 2. V. (Schlichtegroll.) — Kauf- beuren: Sehr häufiger Br. (A. Buchner.) — Lohrerstrasse: Br. (Steinbrenner.) — München: Die letzten Segler in diesem Jahre wurden am 29. VII. abends von mir bei Würzburg ges. (C. Parrot.) — Schwabach: Ankunft der ersten 20. IV., grössere Anzahl am 25. IV. bei hellem, warmen Wetter und gelindem NW.w., Tags zuvor ebenso. Häufiger ßr. (Donle.) — Würzburg: Sehr häufiger Br. ; Ankunft 29.IV., Abzug V. 24. VII. an; die letzten ges. 27. VII. (1884: 24. VII.) Ankunft 1884: 26. IV. (A. Pischinger.) 1886. Augsburg: 1. V. bei 5° R. 2 St. angek.; 2. V. 3 St. beob., dann bis zum 7. V. verschwunden; 8. V. 8 h a. m. jagen plötzlich 20 St. laut schreiend in der Luft; 5., 6. u. 7. VI. ununterbrochen Regen bei -f- 10° R. n. am letzten Tage auch stürmisch, wobei sich mittags über 100 Segler stundenlang in grosser Höhe, stets nahe zusammenhaltend, herumjagen, so dass man staunt, wie sie dort oben die zu ihrer Nahrung benötigten Insekten zu finden vermögen. 18. VI. jagen bei -[- 6*^ -R- viele auf dem — 133 — "Wasserspiegel der Wertach. 9. VII. kreisen bei -f IC^ R abends 7V2 li bei starkem Kegen etwa 300 dieser Vögel über der Stadt. In der Nacht vom 1. auf den 2. VIII. alle verschwunden. 4. VIII. noch einzelne Nachzügler beob. 5. VIII. kam bei kalter, regnerischer Witterung ein Segler in ein Wohnzimmer zu Augsburg geflogen , liess sich auf den Fussboden nieder, konnte sich jedoch von da nicht mehr in die Luft erheben. Hierauf ergi-iflfen und in die freie Luft geworfen, flog er pfeilschnell davon. — In Hindelang erfolgte die Ankunft am 12. V. In einem Doppelstarenhäuschen nisteten ein Staren- und ein Turm- schwalbenpaar friedlich neben einander. Die jungen Stare flogen am 8. VI. aus, die Segler fütterten am 18. VI. noch fleissig. Schon 1883 fand im nämlichen Häuschen der gleiche Vorgang statt. 22. VI. ver- schwanden (iortselbst sämtliche Vögel dieser Art. (Wiedemann f.) — Burgpreppach: In der Nacht vom 5. zum 6. V. 15 — 20 St. ange- kommen ; am 7. V. hatte die Zahl der Ankömmlinge zugenommen, 9. V. waren alle zurückgekehrt. 12. V. sich begattend beob. 27. V. Nest mit 3 Eiern, 2 Nester mit je 1 Ei ; 20. VII. Mgge Junge. Am 25. VII war der grösste Teil abgezogen; 27. noch einzelne da. Am 31. VII. wieder noch einzelne, jedenfalls solche, denen die Eier früher weggenommen waren, wodurch die Brut verspätet wurde. Am 18. VIII. noch einen einzelnen Segler beobachtet. (Link 7.) — Hoppaahohof: Ankunft am 6. V. (Streiter.) — München: Das erste Paar am Abend des 30. IV. am Centralbahnhof ges. Am 29. VII. anscheinend schon alle fort; doch bemerkte ich am 4. VIII. wieder eine Anzahl am Marktplatz, und ebenso an den folgenden Tagen bis zum 9. VIII. Am 10. VIII. einzelner Vogel vor Schloss Nymphenburg, der letzte am 16. VIII. an derlsar. (C.Parrot.) — München: Breitet sich in Südbayern wieder mehr aus, nistet auf Türmen, unter Hausdächern und Daclirinnen, im Notfalle auch hinter den archi- tektonischen Verzierungen (Friese) grösserer Bauwerke (Siegesthor) u. s. w. In Starenhäuschen sali ich keine brüten. Ankunft dahier am 8. V.; Anzahl ca. 250; Ende Mai waren die Brutplätze besetzt. Anfangs Juni brüteten alle Weibchen. Am 2. VII. (1885 am 3. VII.) sah ich die ersten abgeflogenen Jungen (ca. 20), welche unter argem Geschrei von den Alten geführt wurden. Bis 15. VII. hatten alle Jungen die Nester verlassen, und am 8 VIII. zog das Gros von hier ab. Einzelne wurden noch (Heintze) am 8. auf der Theresieuwiese und einige sogar noch am 13. VIII. (letztere wohl auf dem Durchzuge) ges. Im Verlaufe des heurigen Sommers (31. V. u. 17. VI.) wurden mir Segler mit je einem zerbrocheneu Flügel gebracht. Die neumodischen Massen-Telegraphen- und namentlich Telephonleitungen über den Dächern werden den hastigen Luftseglern verhängnisvoll : auch beim Tierausstopfer traf ich im Juni wohl V2 Dutzend solch verunglückter Geschöpfe. (Hellerer f.) — • Mü un er- st ad t: Ankunft des ersten am 25. IV. bei heiterem Wetter und schwachem N.W., tags zuvor heiter und schwacher NW.w. (ßiegel.) — ßegnitz- losau: Ankunft am 8. V. bei schönem Wetter, tags zuvor kalt und ziemlich rauh. (Deeg.) — Starnberg: Ankunft des ersten am 27. IV. bei schönem Wetter und NO.w., tags zuvor ebenso; Mehrzahl erschien am 1. V. bei trübem und kaltem Wetter und N.w., tags zuvor Hegen. i:U — Abzug- am 25. bis 28. VII. bei trübem, reg-nerischem Wetter und W.vv., ebensolches Wetter tags zuvor. (Weigenthaler.) — Uffenheim: Bis jetzt iu Uffenheim nicht heimiscli , jedoch in dem 1 Stunde entfernten Dorf Weibhausen auf dem Kirchturm häufig- nistend. Dort trafen sie 28. IV, bei schönem Wetter und NW.w. ein. Am 2. VIII. zogen 10 St. über Uffenheim fort von N. nach W. bei W.w. mit Strichregen. (Heckel.) — Würzburg: Die ersten kamen 27. IV. an; der Abzug erfolgte in den letzten Julitagen nach und nach. (Pischinger.) 1887. Augsburg: I.V. 1 St. beob. und am 2. V. ein solches tot auf- gefunden. Am 3. V. 6 St. ges. In der Nacht vom 4. auf den 5. V. alle angek. Am Abend des 29. VII. jagen bei -f-21"Il. etwa 200 dieser Vögel über der Stadt. Am 30. VII. bei östlicher Strömung und wolkenlosem Himmel alle Mauersegler verschwundeu. (Wiedemann f.) — Burgpreppach: Ankunft in der Nacht vom 29. auf 30. IV., gegen 30 St., bei orkanartigem Wind, wegen vorangegangenen Gewitters in Arberg am 30. IV., bei warmem Wetter auch an den vorhergehenden Tagen. Abzug in der Nacht vom 24. auf 25. VII. bei ausgezeichnet warmem Wetter, also Abzug nicht wegen Nahrungsmangel. Einzelne später Erscheinende sind Durchzügler aus dem Norden. (Link f.) — Mainberg: Ankunft 27. IV., Abzug 4. VIII bei hellem, heissem Wetter, Tags zuvor ebenso. (Streiter.) — Münnerstadt: Ankunft 28. IV. bei bedecktem Himmel und schwachem S.w., tags vorher SO.w., am 29. IV. Mehrzahl bei bedecktem Himmel. (Riegel.) — München: Ankunft der ersten am 29. IV., Abzug Anfang August. Nachzügler am 21. VIII. (Hellerer f u. Parrot.) — Regnitzlosau: Ankunft 2. V. Er ver- drängt die Stare durch Beschlagnahme der Nistplätze und der Nester immer mehr. (Deeg.) — ■ Uffenheim: Am 6. IV. (soll wohl heisseii 6. V.), einem schönen Frühlingstage, sah ich die ersten 2 im hiesigen Schloss- hofe. Vom 10. IV. (wohl 10. V.) an mehrere. Vor 3 Jahren fehlten sie hier noch ganz, jetzt sind ihrer 6 — 8 Stück hier. (Heckel.) — Würzburg: Ank. am 29. IV. schon in Mehrzahl. (Pischinger.) Augsburg 1896: 7. V. d. ersten, abends grosser Flug nach NO. ziehend; 28. VII. d. letzten. 1897: 27. IV. abends die ersten, 28. IV. 1 einzelnes St., 18. V. ausserordentlich zahlreich, 3. VIII. die letzten, 26. VIII. noch 2 St. hoch n. S. ziehend und 6. IX. 1 St. 1898: I.V. O.W. (W.W.) einzelne; 6. V. grosser Flug, 8. V. Hauptzug eingetroffen, 20. VII. in grosser Zahl sich sammelnd, 27. VII. schon viele abgezogen, O.W.; 29. VII. uoch 1 St., 2. VIII. desgl. — 28. VI. einige Paare in Starenkobeln brütend, (v. B.) — München 1893: 26.IV. erste, 1894: I.V. grössere Anzahl niedrig über der Isar, nach dreitägigem, un- unterbrochenem Regen; jedenfalls schon einige Tage hier; 1895: 28. IV. 6 St.; 1896: 26. IV. 1 St, 1897: 30. IV. 6 St. in Giesing. (Dr. P.) 1899. Andechs: 8. V. die ersten geh.; Abzug ca. 25. VII. ; die Art nimmt zu. — Augsburg: 27. IV. '/^Sh abends die ersten, O.w. (NW.w.) — 135 — 2. V. einige, 3. V. zunehmend, 4. V. viele, 8. V. Haiiptzug-. 24. VII. sich sammelnd, 28. VII. wenig'e, 5. VIII. grösserer Durchzug 7 h p.m., 11. VIII desgl. abds., 12. VIII. VaSh einige über das Lechfeld nach S. ziehend, (v. B.) — Erlangen: 3. V. Ank., 2. VII. die letzten ges., waren sehr zahlreich hier. — Ingolstadt: 2. V. ges. (Zirkel.) — Kaufbeuren: 29. VII. verschwunden; I.VIII. 1 Ex. 8h p.m. hoch über der Stadt nach W. ziehend (Erdt). — Lichtenau: Br. 4. V. gehört, regnerisch (ebenso). — München: 30. IV. erster (Clevisch); 8. V. zuerst Inder Stadt ges , vorher achttägige ßegenperiode. (Dr. P.) — Neubeuern b/Rosenheim: 15. IX. 1 Ex. am Inu beob., nach grossen Überschwemmungen. (Dr. P.) — ßoggenburg: S.V. beob. (Eckel) ; 28. VII. 1 Ex. ges. (Dr. P.) 1900. Andechs: S.V. zuerst ges ; Abzug 1. — 2. VIII. — Augsburg: 27. IV. erster; vom 4. VII. ab auffallendes Sammeln und Machen vou Elugübuugen walirzunehmen ; 5. VIII. 15 — 20 Ex. abends beob., 11. VIII. 5 h p. ra. bei Hiltenfiügen starker Zug, aus K. erscheinend, nach VaSh in südlicher Richtung verschwindend ; 12. VIII. V2 8 h p. m. wieder ein Elug, niedrig das Lechthal heraufkommend und nach S. verschwindend, (v. B.) 26. IV. zuerst ges., W.w. Sonnenschein (N.w. desgl ), 27. IV. schon ziemlich viele; 8. VIII. Abzug, trüb und regnerisch, W.w., letztmals 5 St. ges. ; vom 28, VII. ab nahm die Zahl täglich ab, am 2. VIII. noch 10 St., 4. VIII. 3 St., 5. VIII. 3 St., 6. VIII. 8 St. (Ziegler.) — Erlangen: I.V. die ersten (trübes Wetter), 2. V. bei scliönem Wetter 6 — 8 St.; 7. V. haben alle ilire alten Nistplätze ein- genommen; seit 2. VIII. keinen mehr ges. — Frei sing: 5. VIII. 7h p. m. erschienen etwa 15 — 20 St. (v. B.) — Hausen: 5. V. 10h a m. 2 St. ges., warm. — Ingolstadt: 25. IV. beob. (Zirkel.) — Kauf- beuren: 27. VII. noch Junge ätzend; 28. VII. Abzug; 3. VIII. 1 juv. erh. (Erdt.) — Kitziugen: Br. 26. IV. beob., klar, kalt (rauher NW.w.). Abzug 28. VII., heisses Wetter (desgl.); Art nimmt zu. — Lands- berg a. Lech: 29. VII. nicht einer mehr zu sehen (Dr. P.) — München: 18. IV. a. m. 2 Ex. im Hof der alten Akademie ges., nachmittags verschwunden, 30. IV. schon ziemlich zahlreich. (Ries.) 29. IV. ^/2 8h p. m. über der Krankenliausanlage zum erstenmal geh., erst 2. V. wieder beob. (Dr. P.) — Murnau: 11. VIII. 7 — 8h a. m. über dem Staffelsee 20 — 30 St. hin- und herfliegend, am Zuge befind- lich; regnerische, doch warme Witterung. (Dr. P.) — Neu markt (Mühlen): 2. V. abds. ca. 6 St. ges., bl., O.w., sehr schön. — Neu- stadt a/Saale: 25. IV. zuerst ges. — Oberbeuren: 21. VII. 1 St. ges., hier ausnahmsweise Erscheinung. (Dr. P.) 35. Hirundo rUStica L., Rauchschwalbe, (s. Sonderbericht.) 36. Chelidonaria Urbica (L.), Mehlschwalbe, (s. Sonderbericht.) 37 Clivicola riparia (L), Uferschwalbe. Augsburg 1897: 2. V. 1 St. an der Wertach beob, 1898: 5. V. VälOh a. m, starker Zug bei heftig. W w. nieder über die Felder — 13ß - im Leclitlial. 6. V. mehrere unter H. rusfica am Exerzierplatz. 27. VI. Kolonie an der Strasse nach Ulm am Katharineuberg- in einer Kies- grube; 15. VII. kleine Kolonie bei Wilfertshausen in einer Sandgrube, (v. B.) — "Würz bürg 1887: Br. am Main gegen Heidingsfeld zu; ich fand zwar kein Nest, aber Ende und Mitte Juni noch jedesmal über ein Dutzend Vögel an der Eisenbahnbrücke. Auf dem Zuge sehr häufig; Ende April sali ich immer schon einige an den Altwässern. 11. V. über 160 zwischen Heidingsfeld und Würzburg. Im Herbst noch 20. X. eine unter 6 Dorfschwalben ges. 1899. Augsburg: Kolonie bei Täferlingen, (v. B.) — Kiefersfeldeu: 14. IX. 2 St. am lun gesehen. (Dr. P.) — München: 24 IX. über dem Hof der alten Hofgartenkaserne 1 St. ges. (Dr. P.) — ßoggen- burg: 24. IV. beob. in der Sandgrube bei Biberach, -^8", trüb, AV.w. (Eckel.) 27. VII. noch zahlreich bei den Nestern bemerkt; Kolonie von etwa 66 Nestern in einer sehr grossen Sandgrube, ca. eine Viertelstunde vom nächsten Weiher. (Dr. P.) 1900. Diesseu: 10. VIII. mehrere Ex. über dem See unter Rauch - und Mehlschwalben. (Dr. P.) Kitzingen: Br. 23. IV. gg., sehr warm, (ebenso). 38. Cuculus canorus L., Kuckuck, s. Souderbericht. 39. AIcedo ispida L., Eisvogel. Germersheim: Br. ; 1891 ein Nest in einer Böschung ganz nahe dem Rhein ausgegraben; 4 frische Eier. (Gengler.) — Speyer 1895: Häufiger Br. 11. VII. im Augelwald in einer kleinen halbverfallenen Kiesgrube mitten im AValde mit dichtem Unterholz ein Nest mit 7 Jungen gef. 1893: Im Winter ein Pärchen in nächster Nähe der Stadt am Speyerbach beob. (Fischer.) — Würzburg 1887: Zur Strich- zeit vor Ende Oktober am Main selten, später ziemlich häutig. 1884: 13. XII. 6 Stück bis zur Heidingsfelder Brücke ges.; sie kommen bis zur alten Brücke, also mitten in die Stadt; setzen sich gerne auf Schiffe. 1899. Augsburg: Br. am Lechfeld. Im Winter 1898/99 auffallend zahl- reich. Honstetter bekam ausserordentlich viele Ex., sowohl wälirend des ganzen Jahres als auch während des Spätherbstes, (v. B.) — Diesseu: Im Hofe des Fischers Brackenhofer an den Fischzucht- behältern 1 Ex. erl. (Dr. P.) — Erlangen: In den Monaten August bis Oktober war täglich ein Ex. an der Regnitz in der Nähe der Wöhr- mühle zu sehen. — Erl b/Rosenheim : 15. IX. am Inn beob. (Dr. P.) Am Längsee bei Thierberg (Kufsteiu) beob. (R. Oberhummer jun.) — Ingolstadt: 20. XI. kaum 40 Schritte von der Brücke zur Stadt am Ufer der Donau 1 Ex. beob. Nicht weit von dort in einem nassen Festungsgraben (Böschung) brütete vergangenen Sommer ein Paar. (Zirkel.) — Lichtenau: Br. Das ganze Jahr zu sehen. 19. V. Nest mit 6 un- — 137 — ausgebrüteten Eiern gef. — Ostermünchen : 10. IX. 1 Ex. beob. an einem Graben dicht an der Bahn. (Dr. P.) — ßoggenburg: 27. IV. beob. an der Biber und am Langweiher. 26. V. Junge. (Eckel.) 28. IX. beob., scheint am gen. Weiher nicht selten. (Dr. P.) 1900. Augsburg: In diesem Jahr sehr spärlich, nur im November und Dezember vereinzelt beob. (v. B.) Gegenüber vom Hochablass bei Au brütete ein Pärchen mehrere Jahre in einer alten Kiesgrube hart am Lechufer. Bei Neuburg a/D. im Oktober ebenfalls mehrere, vergangenen Sommer benützte Röhren gefunden. Ein von mir voriges Jahr auf- gezogener junger Eisvogel wurde sehr zahm, blieb auf dem Finger sitzen, nahm die Fischstückchen aus der Hand und flog frei im Zimmer herum. Alte Vögel sah ich dieses Jahr an der Zusam bei Zusmars- hausen, an der Wertach bei Kaufbeuren, bei Burgau und am Lech. (Fischer.) — Erlangen: 4.1. bei warmem, etwas regnerischem Wetter ein Ex. an der Regnitz erl. — Kaufbeuren: Ex. erb. 8. ITI. V. Illertissen; 12. III. v. Schüttermühle; 20. VII. v. Kauf beuren ; 10. XI. V. Apfeltrang; 17. XL v. Ingolstadt. (Erdt ) — Oberbeuren: An der Windach nicht selten vorkommend, besonders im AVinter; im Januar 1 St. von Saal erl. (Dr. P.) 40. Oriolus galbula L., Pirol, Goldamsel. Augsburg 1897: ersten geh. 23. V. Wertachauen; 5 lässt sich durch Nachahmung seines Pfiifs ganz nahe herbeilocken; 21. und 22. VIII. einzelne. 1898: 3. V. ^ ad. bei Honstetter; 15. VI. bei Autenried mehr- fach beob. (v. B.) — lUerwald bei Neu Ulm : 1881 u. 82 im Mai zur Paarungszeit viele beob. ; oft flogen 4 — 5 $ eiuem 9 nach. (Ziegler.) — Neuschwetzingen: Früher gab es viele, jetzt nahezu oder ganz ver- schwunden. (Ziegler.) — Würzburg 1887: Br. in den Laubwäldern, nicht häufig. 12. VI. einer im Glacis , sonst nie dort. 5. VII 1885 Familie mit krächzenden und singenden Vögeln im Versbacher Wald. 1899. Augsburg: U.V. einige b. Lechhausen und Göggingen singend; 11. VI. Hiltenfiugen kein Stück, sonst häufig; 23. VI. sehr viele Lecli- feld; 29. VII. noch morgens siugend. (v. B.) — Erlangen: 13. V. die ersten im Reichs wald geh. Der im vorigen Jahre so häufige Vogel war in diesem viel seltener. — Ernsgaden: 30. IV. 10h a. m. beob. — Kaufbeuren: 8. V. 6 aus Hohenschwangau erh. (Erdt.) — Nymphen- burg: 20. VI. 1 Ex. im Park geh. (Dr. P.) — Oberbrunn: D. 5. V. ges. ; 17. V. „Abzug". — Roggenburg: 26. IV. beob. im Erlengebüsch am Sporen weiher, 4" 4", kalt und Regen, W.w. 1900. Augsburg: Es brüten nur vereinzelte Paare in den Lechauen bei Haunstetten, in der Wolfzahnau bei Augsburg, dann wieder in den Lechauen bei Gersthofen und bei Affing am rechten Lechufer unterhalb Gerstliofen. In den Lechhauser Lechauen 12. V. erstmals beob. (Ziegler.) — 138 — 14. V. 5 bei Honstetter, heuer spärlich vertreten, (v. B.) — Erlang-eii: In diesem Sommer sehr selten ; in der Nälie der Stadt gar nicht gehört. — Ernsgaden: 30. IV. 1 St. geh., bl. — Guttenberg: Br. 3. V. geh., sehr warm und schön; (dsgl.) — Ingolstadt: 9. V. geh. (Zirkel.) — Kaufbeuren: Br. 16. Y. gg. 1 Paar hat an der Wertach gebrütet (Regenbogen) Anfangs Juli Wertachauen ges. (Erdt.) — Kitzingen: Br. 2 V. geh., warm, W.w., (warm). — Neustadt a. S. : Br. 6. V. gg. — Pasing: U.V. geh. — Simbach: 17. V. geh. — Sondern- heim: Br. 30. IV. geh.; warmer W.w., (schön). — Vestenberg: 24. V. einige auf dem Zuge beob. (wie schon 2 Jahre auf dem Früh- jahrs- und Herbstzuge.) 41. Coracias garrula L., Mandelkrähe, Blauracke. Augsburg: Im Sommer 1896 ein einziges Mal an der Donau bei Ingolstadt beob. (Fischer.) — Neu Schwetzingen: Früher zahlreich; seit 1876 nahezu ganz verschwunden. Schuld daran dürfte der Mangel an Nistgelegenheit sein; Hochwaldung mit Eichenbeständen ziemlich niedergeschlagen. (Ziegler.) 1899. Augsburg: 19. X. b. Dillingen noch eine beob.; 15. VI. 1 5 l>ei Mödishofen erl. (v. B ) — Ernsgaden: 26. V. 8 h a. m. beob. — München: Henseler bekam im Mai 2 Ex. von Hofrat Dr. Oeller z. Ausstopfen. — Oberb euren: Von Mitte April bis Mitte Mai hielt sich an der Viehweide 1 Ex. auf; am Rande des Beichten waldes stehen verschiedene alte Eichen ; der Vogel, der dazwisclieu 8 Tage laug aus- blieb , sass gerne auf Zäunen , von denen er oft auf den Grasboden herabflog, um Kerbtiere aufzunehmen; gegen Abend führte er Flug- übungen aus. (Saal.) 1900. Ingolstadt: Br. blieb unbelästigt. Bei Nötting, einer Ortschaft bei Geisenfeld, sollen in alten Eichen Blauracken brüten; 12. V. hier angekommen. (Zirkel.) 42. Pastor roseus (L.), Eosenstar. 1899. Augsburg: 5. VI. erhielt Honstetter ein prachtvolles q aus Rain au der Donau, (v. B.) — Kaufbeuren: 30. V. 1 5 von Kempten erh. (Erdt.) — M ü neben: 28. V. 2 9 "^ abgeblasstera Gefieder in Burgtresswitz bei Vohenstrauss in der Oberpfalz erl. Der Schwärm wurde auf ca. 40 Stück gescliätzt. (Dr. P.) 43. Sturnus vulgaris L , Star. Augsburg 1896: 11. IV. scheint Rückstrich stattzufinden; bei sehr starkem Schneefall grosse Flüge nach S.W. ziehend ; 9. IX., 19 IX., 20. IX. grosse Flüge; Anfangs Nov. verschwanden. 1897: 10. IL erst. Ex., 20.11. Gesang aus einem Garten ; 4. III. zahlreich ei ngetroften ; 27. IX. noch grosse Flüge bei Lauingen, dsgl 3. X., 9. X , 16. X. Hiltenfingen. — 139 — 1898: 22.11. grössere Flüge; 23. II. überall in d^n Gärten; 3. III. grössere Flüge; 23. III. sehr viele; 18. VI. grosser Flug junger Vögel durchsucht einen Haufen der schwarzen Ameise nach „Eiern"; im August grosse Scharen, 1 Ex. mit rein weissem Schwanz, (v. B.) — Haag: Ankunft resp. Abzug 1864: 27. 11., 26. IX.; 1865 26. 11., 25. IX.; 1866 18.11., 20. IX.; 1868 20.11; 1869 12. IL; 1870 28.11; 1871 19.11.; 1879 10.11.; 1883 14.11.; 1890 26.11.; 1891 l.III.; 1892 22.11.; 189316.11.; 1894 12, IL, 18. IX. ; 1895 2. IIL, 22. IX.; 1896 21.11; 1897 20.11., 16. X.; 1898 21. IL, 28. X. Sammelpunkt im Schilfe eines Weihers, V2 Stunde vom Orte, zu Tausenden. (Ed. Müller u. Ed. Schlereth.) — Würzburg 1887: Br. nur im Höchberger Wald; wegen der Nähe der Weinberge wird an menschlichen Wohnungen keine Gelegenheit zum Nisten gegeben ; im Frühjahr und Herbste Schwärme ; sie kommen oft zu früh, Ende Februar — Anfang März, und haben dann von dem Wetter viel zu leiden ; bes. viele finden sich dann im geschützten Dürrbacherthale ein, z. B. 24. IL 1886 ca. 300 St. 1899. Andechs: 12.11 erste; anfangs Juni flügge Juuge, anfangs Juli Junge der 2. Brut fast flügge; sehr häufig in Kobeln nistend; 14. XL noch 1 Ex. ges. — Augsburg: 12. IL 1 St. Lechfeld; S.W.w., Hegen; 13 IL mehrere Bobingen; 18. u. 19. II. Zunahme; 20. II. viele; 25. in. Flüge; 23. VL ries. Flüge der 1. Brut; 23. X. einzelne; Ende Okt. abgezogen, (v. B.) — Colmberg: Hält sich hier den ganzen Sommer in grossen Scliaren bei den Scliafen auf, verschwand 2. XL — Erbendorf: 15. IL beob., Auf. April Nestbau, 14. X. Abzug. — Erlangen: 11. IL der erste, singend; Art sehr zahlreich in den Gärten ; begann auffallend spät mit dem Brutgeschäft, machte aber doch 2 Brüten. Seit Anfang November verschwunden. Ein Vogel ahmt das Zanken der Sperlinge, den Angstruf der Amsel und das Krähen eines jungen Hahnes täuschend nach. — Ernsgaden: 7.11. 4 St. beob.; dsgl. 2. III. — Fischen: Während die hier brütenden St. bereits anfangs Okt. fortzogen, wurde 10. X. ein Flug von 15 — 20 St, aus N.O. nach S.W. über die Alpen ziehend beob.; er hatte sich zuvor auf einem Hausdach einige Zeit niedergelassen. — Freilassing: 10. X, abends 5^/4 h ca. 40 St. gegen den Chiemsee fliegend. (Dr. P.) — Geisel- bach: Vergang. Winter nicht fortgezogen, 1 Flug von 7 St. tägl. im Garten bei den Starenkästen. — Gmünd a. Tegerusee: 6. IX. Grosse Scharen im Schilf übernachtend; 3. IX. schon abends 6 h 20' die ersten Vögel einfallend, Abend schön und klar, diverse Gewitterregen vorher- gehend ; bis 6 h 35' folgen verschiedene grössere Flüge. (Dr. P.) — Grafrath: 18. IL mehrfach vor den Kobeln singend. (Dr. P.) — Haag: Ankunft 10. IL, Abzug 15. X. (Schlereth.) — ■ Ingolstadt: Frühjahr in fast ebenso kolossalen Zügen wie im Herbst, Kobel alle besetzt. (Zirkel.) — Laufamholz: Abzug 6. X. ca. 150 St.; 8. X. ca. 20 St. nach S. ziehend 6 — 7h p. m. — München: Ank. 13.11. (nach Zeitungsberichten) — Oberbeuren: 20. V. an d. Staatswald- lisiere in einer Eiche nistend; 29. IX. grosse Flüge, Alte und Juuge — 140 — gemischt, auf d. Feldern; 15. X. nnr ein kleiner Flug-, dsq^l. b. Utting- a. Ammersee. (Dr. P.) — Obererlbach: Ende Sept. kamen kleinere Schwärme zu den Nistkästen wieder zurück, blieben ca. 14 Tage und verschwanden in der Mehrzahl, wälirend der ersten Tage des Okt. ; einzelne blieben bis 18. X. — Partenkirchen: 5 ahmt b. strömendem ßegen den Schlag der Wachtel , den Pirolruf etc. nach. (Dr. P.) — Roggeuburg: 10 IL zuerst; 11. V, Junge. — Wörth a. Kh.: Nistet hier nicht; 12. VII. beob. 1900. Andechs: 15. II. beob, Abzug ca. 20. X. — Annweiler: 6. III. ca. 120 St. d., Ow., kalt, (O.w.). — Arnoldsreuth: Br., 20. II. aus S. kommend, N.w., gelinde; 20. IV. Nestbau, 27. IV. volles Gelege. 25. X. Abzug u. S., rauher NO.w. — Augsburg: 17. II. 740 h p. m. einige aus SW. d. Wertach entlang ziehend, morgens 1 Paar an einem Nistkasten in der Stadt u. Flüge v. 6 — 8 St , 23. IL einige Paare, 2. III. grosse Flüge, 9. III. viele erfroren, ausschliesslich 6 6i §■ IV. massen- haft, 22. IV. noch in kleinen Flügen umherziehend, (v. B.) — Augs- burg: 19. IL zuerst ges. 27. X. Abzug. Durch grosse Kälte im Früh- jahr viele verendet. 3. III. abends viele in Luftlöchern eines Stall- gebäudes vor Kälte Schutz sucliend. (Ziegler.) — Autenried: 17. IL eingetroffen; 12. X. verschwunden. — Bayersried: Br., 20. IL a. m. 5 St. angekommen ; bald nach d. Brutgeschäft verschwunden, wohl in die Weingegenden z. Beerenreife, etwa 8 — 10 Tage vor d. Herbstzuge sind sie wieder gekommen. — Breitenfurt: Br., 12. III. zuerst ges., von SW. nach NO. ziehend; 29. IV. Nestbau, 9. V. volles Gelege, 22. X. Abzug n. SW. — Colmberg: 17. IL 2 h p. m. 15—20 St. b. sehr schlecht. Wetter angekommen (aus S.). — Erbendorf: 17. IL a. m. 3 St. ges., d., S. n. N., schön. — Erlangen: 14. IL die ersten, stürmisch, Schneefall; 19. III. überall singend; verschwanden schon sehr bald im Herbst ; auf d. Exerzierplatz hielten sich anfangs Okt. grosse Scharen mehrere Tage auf; 18. IV. ein Paar sich begattend auf einem hohen, kahlen Eicheuast; das Q blieb jedesmal nach dem Akte, der 3 mal hintereinander vollzogen wurde, sitzen, während das ^ schnarrend auf einen benachbarten Ast flog. 18. V. ganz kleine Junge im Nest, 2. VI. die ersten flüggen. — Ernsgaden: 19. IL l^ß h a. m. 2 St. ges.; vom 21. IL bis 7. III. zahlreich durchgezogen, in ganz verscliie- denen Richtungen. — Fischen: Br., 22, IL zuerst ges., milder Föhn a. SW. ; Abzug 18. IX. n. SW. bei nebeliger, nasskalter AVitterung. — Geiselbach: 17. IL die ersten. Tags vorher geringer Sclineefall, in der Nacht Tauwetter, SW.w. — Goldberg: 10. IL ges., sonnig, warm. — Grötschenreutli: 28. IL 10 h a. m. 4 St., sonnig, schön, 5. IIL zahl- reich augekommen, 19. V. d. ersten Jungen schreiend. — Grossost- heim: Wintergast; die Hälfte sämtlicher Stare bleibt hier, selbst in strengen Wintern ; singen bei schlechtestem Wetter auf dem Kreuze der hiesigen Kirche, wo man sie immer beobachten kann. — Gutten- berg: Br., 23.11. zuerst ges., schön. — Haag: 12. II 8 h a. m. 30 St. angekommen, heiter, SO.w. (Regen); Beginn des Nestbaues 26. IV.; — 141 — volles Gelege 19. V.; Abzug 28. X. — Happareute: Br., 12. III. v. SW. geg. NO. ziehend, regnerisch, W.w., 21. IV. Nestbau, 9. V. volles Gelege; 22. X. Abzug n SW. — Hausen im Saalethal: Die ersten 4 — 5 St. 1. I. ges., die nächsten 6. I. In den zwei vom Berichterstatter beob. Kobeln nisteten die Stare 1900 nur einmal, früher immer zweimal. In den umliegenden Wäldern nisteten sie früher ziemlich häufig; 1894 brachte ein bei den Bohrarbeiten am Schönbornsprudel beschäftigter Arbeiter au dem ca. 20 m hohen Brunnenturm einen Starenkasten an, welcher sofort von Staren bezogen wurde ; dadurch aufgemuntert Hess sich Berichterstatter von Würzburg mehrere Nistkästen schicken, welche ebenfalls sofort angenommen wurden. Auf erfolgte Anregung beim Schulunterrichte entstand nun ein reiner Wetteifer in der Aufstellung von Starenkästen, welche fast ausnahmslos, oft auch solche von sehr fragwürdiger Form, zur grössten Freude von Jung und Alt von den Vögeln zu Nistplätzen erkoren wurden. Gegenwärtig sind dahier über 100 Stareukobelu augebracht, welche fast alle besiedelt sind. — Hinde- lang: 15. II. 4 Ex. angekommen bei schönem Wetter. In den ersten Tagen des April erfroren einigest. — Ingolstadt: 18. II. zuerst beob. (sind angeblich schon länger da), grosser Flug von 0. n. W. (Lindner.) 16. II. angekommen. (Zirkel.) — Kaufbeuren: Um Weihnachten einzelne Ex. nnter Turd. pilaris ges.; 5. III. die ersten. (Erdt.) Br., 10.11. beob.; im März b. eintret. Schneefalle wurden viele gefüttert (b. einer Futter- stelle ca. 500 St. auf einem Baume); Nachtaufenthalt nahmen sie in Waldungen, auch in Taubenschlägen, wo sie gleichfalls gefüttert wurden. 8. XII. noch 3 St. beob. (Regenbogen.) — Kitzingen: Br., 17. II. zuerst ges.; Abzug 7. XI. Scheint in gelinden Wintern in der Gegend zu bleiben. — Laufamholz: Br., 16. II. 50 St. ges. — nebelig, SO. w. — auf einer zieml. schneefreien Wiese. — Lautrach: 14 IL 3 St. ges.; 14. IV. Beginn des Nestbaues, 10. V. volles Gelege ; Abzug 20. XL b. schön. Wetter ca. 150 St. i. westl. Richtung. Zweites Gelege kam nicht vor; Zahl d. Vögel war um die Hälfte weniger als im Vorjahre. — Leimersheim: Br., 17. IL ges. — Ludwigsmoos: Br., 5. III. an- kommend (aus SW.), 29. III. Nestbau, 25. IV. volles Gelege. Eine eigentüml. Erscheinung war es am 18. u. 27. IIL, wo grosse Kälte ein- trat, dass die St. das Moos verliessen ; bekanntlich ist es hier stets etwas mehr und länger kalt. Nach ihrer Rückkehr musterten sie jedesmal die Brutstellen so genau, wie das erste Mal. Am 3. u. 17. X. sam- melten sich grosse Scharen und flogen nach W. [wohl um auf irgend einem schilfbewachsenen Weiher zu nächtigen, Dr. F.] 24. X. verliessen sie uns ganz. — Mauth: 21. IL 8 h a. m. 2 St. angekommen, wieder fort; selten; überhaupt hier erst bemerkt, seitdem Starenkästen an- gebracht wurden. — München: 19. IL zuerst ges. in Schwabing. (Fleischmanu.) 17. IL Trupps von 10 — 12 St. bei Berg am Laim ges. (Kreitner.) 22. II. in den Gasteiganlagen überall. Vom B. III. ab bekam Präp. Henseler geg. 40 Ex. ; aus Kobeln wurden 5 — 7 tote Vögel entfernt. Präp. ßaumgärtner erhielt um die gleiche' Zeit 20 Ex. ein- geliefert, auch 42 St. v. Fichteneck; zu Präp. Hiller kamen ca. 40 eingegangene Stare ; Korb präparierte vom 5. III. an mehr wie 20 ver- - 142 - hungerte (meist sehr abg-emagerte) Vögel. (Dr. P.) Zwischen Murnau und "Weilheim 10. VIII. grosse Flüge. (Dr. P.) — Neunburg v/W.: 16. II. p. m. 10 St. angekommen, windig. — Oberbeuren: 24. II. an der Kirche beob. ; allenthalben bemerkt; also schon früher angekommen. 27. V. Alte fütternd. Ende Juli und anfangs August ganz fehlend ; einzelne Junge 29. VII. bei Oberfiuning; grosser Flug bei Landsberg; 8. IX. 30 St. an der Windach. (Dr. P.) — Pasing: 28. I. 1 Ex. ges. in Schwabing; 14. II, 1 St. in Pasing, 15. II. 6 St.; 19. IL a. m. zum ersten Male mehrere an verschiedenen Orten an den Kobeln. (Prager.) — ßapperszell: 20. II a. ra. 8 St. angekommen, Regen, SW w. — Roggenburg: Br., 20. IL a. m. 6 St., schön. (Eckel.) — Rusel: 25.11. zuerst beob. — Schwifting: Br., 20.11. ges.; schön, SW.w. — Trippstadt: Während 6 .Tahren d. ganze Jahr hindurch in einzelnen Ex. beob.; 22. X. Abzug nach S., rauher W.w., regnerisch. — Unter- ammergau: 24. IL 3 h p. m. 4 St. angekommen; 7. X. 150 St. ges. — Walchensee: 3, I. bei Schnee einzelnes 5 beob , das sich 1 od. 2 Tage hielt und dann verschwand. 24. IIL a. m. u. 25. III. je 4 Ex. bei Schneefall d. — Zislerhaus (Kemnath): 17.11. 11h a. m. 2 St. v. SO. u. NW. d., schön, SO.w. (desgl.) 44. Pyrrhocorax pyrrhocorax (L), Alpendohle. 1900. Hindelang: Scharenweise im Sommer im Hochgebii'ge, im Winter in den Vorbergen , sogar bis in die Tlialsohle kommend (rote Ständer, gelber Schnabel). — Kaufb euren: 29. VIII. 1 Ex. v. Stein erb. (Erdt.) Zugspitze- Observatorium : 5 — 6 St. stellten sich oft bei dem Hause ein und machten sich an den Konservenbüchsen etc. zu schaffen. Dies waren die einzigen Vögel, die während eines .Tahres am Gipfel zur Be- obachtung kamen. Dr. Enzensberger. (Mitgeteilt durch Hrn. Prof. Dr. Erk.) 45. Pyrrhocorax graculus (L ), Alpenkrähe. Hindelang: Im Dezember 1888 sah ich zum ersten und letzten Male 2 Paare in den Bergen. Ich beobachtete sie auf ca. 50 m mit dem Glas genau an der Sonne auf dem Schnee, alle 4 nahe beisammen. Im ersten Augenblicke (als sie zu mir herstrichen), habe ich sie für Alpendohlen gehalten, bis ich den hellgelben Schnabel vermisste — tiefroter Schnabel, rote Ständer, glänzend schw^arzer Körper; Schnabel und Körper etwas stärker als bei der Alpendohle. (Dorn.) 46. Colaeus monedula (L.), Dohle. Augsburg: Januar bis März unter Saatkrähenflügen vielfach, (v. B.) — Würzburg 1887 : Gemein auf Türmen, besonders der Neubau- und Stift- hauger-Kirche. Im Winter grössere Scharen auf dem Ablagerungsplatz für Küchenabfälle unter Rabenkrähen. Ende März, meist aber Anfang April beginnen sie Zweige auf grossen Bäumen abzuknicken und zum Nest zu tragen; heuer thaten sie dies noch Ende April. 6. V. Dohlenuest auf dem Schenkenturm m. 3 Eiern. Nach beendigter Brut übernachten sie mit den Jungen im Glacis und machen vor dem Einschlafen grossen Lärm. — 148 — 1899. Diesseu: 30. XII. kleine Flüge gesehen. (Dr. P.) — Erlangen: Zahlreicher Standvogel auf allen Türmen. Auch im Winter kann man in einem grossen , fliegenden Schwann immer die zusammengehörigen Paare unterscheiden. — Ingolstadt: Nehmen hier sehr überhand. Am Glacis würden sich die kleinen Vögel viel mehr vermehren, wenn nicht die Dohle ins Ungeheuerliche zugenommen hätte. Auch Rebhühnern ist die Dohle als Räuberin ihrer Eier gefährlich. Im Vertilgen von Mai- käfern unermüdlich , schadet sie wieder durch das Zerstören der am Boden stehenden Vogelnester. (Zirkel.) — Roggen bürg: 29. III. genistet. 1900. Augsburg: 22.1V. Lechauen mehrere Ex. beob. (v. B.) Überall häufig. 1896 viele Nester in den Festungswerken von Ingolstadt. Im Walde bei Zusmarshausen übernachten sie regelmässig und brüten dort auch in hohlen Buchen häufig. Im Juni 1898 fand ich in einer verlassenen Schwarzspechthöhle 4 üiiggQ Junge voll Schmutz und Kot und es roch dort noch ärger wie in einem Wiedehopfnest. Das Flug- loch war so klein, dass die Alten sich nur mit Mühe hindurchzwängen konnten. (Fischer.) — Erlangen: 1. IL bei Sclineewetter auf den Türmen der Stadt und den umliegenden Wiesen und Feldern ganze Scharen. 27. III. tragen Paare Stengel und gauze Prügel zu Nest auf den Turm der Neustädter Kirche. Sie haben in diesem Winter die Stadt noch nicht verlassen. — Geiselbach: 19.11. beob.; nachts vorher heftiger, kalter Regen. — Landsberg: 29. VII. Viele Dohlen auf allen Türmen, sehr wenig scheu (Dr. P.) — Ludwigsmoos: Im Winter 2 mal eine ungeheure Schar zusammen mit Rabenkrähen , die mit lautem Geschrei in regelmässigen Zügen das Donaumoos durchzogen. — München: 9. III. Flug über der Stadt; 2 Vögel greifen sich sehr heftig an, ver- krallen sich in einander und stürzen ein Stück zusammen herab. (Dr. P.) — Speyer: 25. XII. massenhaft. (Heussler.) — Vestenberg: Vor einigen Jahren nisteten sie hier zu vielen Hunderten. Infolge Restaurierung der Kirche bis auf ca. 20 — 30 Paare verschwunden. 47. CorVUS frugilegus L., Saatkrähe. Augsburg: Im Oktober, November, März (1897 : 20. VIII. schon bei Nördlingen) von 0. nach W. resp. W. nach 0. in grossen Scharen ziehend; im Winter grosse Gesellschaften überwintert, (v, B.) — Würz- burg 1887: Im Winter häufig; kleine Gesellschaften im Glacis, auf dem Ablagerungsplatz viele; bedeutende Kolonien bei Eschendorf und in Werneck ; die erstere selbst gesehen.; daraus sehr verschiedene Eier erb. 1899. Augsburg: 5. XI. grosse Züge, darunter etliche cornix, sowie mehrere laut rufende Ex. von Numenius arquatus nach S.W. ziehend. (v. B.) — Erlangen: An den Weihnachtstagen waren in und um die Stadt herum grosse Scharen (ca 50 — 60 St.) zu treffen. — Kauf- beuren: 3. XII. viele hier. (Erdt.) — München: Korb bekam im Winter, besonders Dezember, so viele, dass sie gar nicht alle präpariert — 144 — werden konuten ; bei Freyham tötete ein „Jäg:er" auf einen Scliuss 15 dieser nützlichen Vögel. (Dr. P.) — Oberbeuren: 29. X. Fhij? von ca. 140 St. Mittags nach S.S.W, zieliend (27. X. wurde bereits ein Flug beob ) 30. XII. 1 Ex. am Dungliaufen (noch viel Schnee) erl. ; im Magen lauter Vegetabilien, 3 Haferkörner; zwischen Brück und Pasing Ende Dez. sehr viele ges. (Dr. P.) 1900. Augsburg: Brütend noch nicht beob. Im Herbst und Winter grosse Scharen verweilend, viele im Jugendkleide. Ein altes Ex. mit verkürztem Oberschnabel und bedeutend verlängertem Unterschuabel wurde vergangenen Winter bei Dieudorf erlegt und steht jetzt in meiner Sammlung. (Fischer.) — Erlangen: Nur einmal, 12.1., bei starkem Schneefall einzelne in und um die Stadt ges. — Kaufbeuren: Keine ges. (Erdt.) — München: 2. I. u. 4. III. einige im Isarbett an der Schnee- abfuhrstelle. Die Nistkolonie bei Olehing scheint sich vermindert zu haben. (Dr. P.) — Oberbeuren: 29. III. Ein nacli vielen Hunderten zählender Flug „Krähen" d. (Saal.) — Spej^er: 25. XII. massenhaft. (Heussler.) 48. CorVUS COrone L., Rabenkrähe. Würzburg 1887: Als Br. ziemlich gemein, noch viel häufiger aber als Strichvogel. Jeden AVinter mehrere 100 St. zusammen auf dem Ablagerungsplatz ges. ; auch sonst überall zu dieser Zeit, besonders am Ausfluss des Quellenbaches, der viel Unrat auch vom Schlachthof mitführt, und am Mainufer, von dem aus sie jeden essbaren Bissen auf- fangen oder mit abwärts gehaltenem Schnabel und Füssen aus dem Wasser (schwebend) zu fischen suchen ; sie baden sehr stark, auch mitten im Winter. 1884 : 19. III. sah ich einen mit Reisig im Schnabel ; nisten selten im Hofgarten und in den Anlagen, doch immer einige Pärchen, Schon im Februar Beginn der paarweisen Spiele und Neckereien mit manchen Flugkünsten und knarrenden Lauten. Im Spessart selten ; nur 8—10 gesehen in 3 Wochen. 1899. Andeclis: Haben eine Menge fast flügger junger Stare, selbst einige ausgeflogene, zerrissen und ihren Jungen zugetragen. Ja sogar mehreren schon halb ausgewachsenen Entlein und einigen schon ziemlich grossen Truthahnküchlein in unserem Ökonoraiehof bereiteten sie dasselbe Schicksal. Nehmen allenthalben sehr überhand. — Erlangen: Zahl- reicher Br., der Sommer und Winter sich auf den direkt an der Stadt gelegenen Feldern herumtreibt; besonders zahlreich im November. — Grafrath. 20. V. brütender Vogel im Ampermoos , Horst steht auf alter Weide au der Amper. Krähen werden von Kibitzen eifrigst ver- folgt. (Dr. P.) — Ludwigsmoos: Diesen Winter zeigte sich 2 mal eine ungeheure Schar von „Raben" und Dohlen, welche jedesmal bis spät in die Nacht hinein bei etwas trüber, jedoch trockener Witterung das Donaumoos im Umkreis von 1 ^/2 — 2 Stunden mit lautem Geschrei durchzogen. Jedenfalls kamen sie vom anliegenden Lande herein ; sie waren am Morgen des anderen Tages verschwunden. — Oberbeuren: — 145 — 20. V. 4 eben flugfähige Junge erl. Im Besitze von Dr. Ziegenspeck befindet sich ein ausgestopftes Ex. mit zum Teil weissen Schwingen. (Dr. P.) — Roggenburg: 8. III. genistet; 12, V. Junge. 1900. Augsburg: Lechauen 21, IV. paarweise eifrig mit Nestbau be- schäftigt. 22. IV. mehrere Ex. beob. 20. V. Staren-Nester plündernd; 2. VI. im Siebentischwald junger, fast flügger Vogel mit Kreuzschnabel- bildung, (v. B.) Überall häufiger Br, Die Gelege, die ich fand, waren meist schon Ende der 1. oder 2. Aprilwoche koraplet. Eine von mir vor 3 Jahren jung aus dem Neste genommene Krähe ist ganz zahm, lässt sich streicheln und spricht einzelne Worte mit grosser Deutlichkeit nach. So: „Hausfrau", „Rosa", „Jakob" und „Wo ist der Jakob?". (Fischer.) — Erlangen: Das ganze Jahr über überall zahlreich. 15. IV. wurde eine auf einer hohen Eiche im Altstädterwald sitzende Krähe von 2 Elstern angefallen und es entspann sich ein wütender Kampf mit grossem Geschrei in der Luft, bis die Krälie, der keine ihrer Art zu Hilfe kam, das AVeite suchte. 4. V. an einem Waldrand bei Rosen- bach ein Nest mit 4 Eiern nur 2,5 m über dem Boden. Das 9 "f^'^ grossem Brutfleck wurde beim Abstreichen erlegt. Das eine dieser Eier war auffallend länglich, sehr hellblau mit wenigen schwarzbraunen Tupfen. Nach 16 Stunden wurden die Eier geöffnet, in 2 waren zum Schlüpfen reife, noch Lebenszeichen von sich gebende, in den anderen noch etwas jüngere Embryonen. — Grafrath: 21. IV. Krähe brütet wieder auf dem Nest an der Amper. 2. V. Ampermoos: brütende Vögel auf zwei weitereu Nestern , das eine steht auf einer Weide dicht am f lussufer, ca. 2 m vom Boden. 27. V. sassen noch die Vögel auf dem Horste, 2 ziemlich erwachsene Junge auf einem Baum bei Stegen. 5 Vanellus stossen sehr heftig auf eine auf einem Pflocke sitzende und sich putzende Krähe ; 20. V. 1899 stossen ebenfalls 3 Vanellus und 1 Totanus calidris überaus hartnäckig auf eine Krähe, bis sich diese in einen dichtbelaubten Baum gerettet hat. (Dr. P.) — Ludwigsmoos: 21. X, eine Schar beob. — Oberbeuren: Saal's Knecht fand im Januar eine tote Krähe, die an einem im Schlünde steckenden Weissfisch erstickt zu sein schien. 2. V. Flug von 8 St. beob. 31. VII. gut flugbare Junge streichen aus dem Horste. (Dr. P.) 49. Corvus COrnix L., Nebelkrähe. Augsburg: 1897 30. I. mehrere bei Friedberg, 10. II. 1 Stück. 22. X. wieder die erste; 16. XI. auffallend helles Ex. bei Pfersee. 1898: 21, I. 1 St. bei Lechhausen. (v. B.) — Würzburg: 1887 im Winter und Frühjahr immer zu sehen, aber nicht häufig; unter 500 — 800 Rabenkrähen ca. 10 — 20 Ex. am Ablagerungsplatz; sonst immer 1 — 2 unter grösseren Rabensch wärmen; oft hell, oft dunkler gefärbt. Heuer die letzte am 17. und 20. III., sonst gewöhnlich Anfang März. 1899. Andechs: 8. XII. unter den übrigen Krähen 1 Ex. beob. Hier sel- ten. — Augsburg: Unter grossen Flügen von frugilegus etliche beob. (v. B.) 10 — 140 — Erlangen: Im Februar und Dezember einzelne unter corone auf den Feldern. — Ingolstadt: Dezember sehr viele aus nördlicheren Gegenden eingetroften. (Zirkel.) — Kaufbeuren: 30. XII. einzelne Ex.; kommen in die Strassen der Stadt, sind nicht scheu. (Erdt.) — München: Im Dezember bekam Korb 3 — 4 St.; im Winter 1898/1900 Henseler nur 3 St. Schnabeldifformität bei einem Vogel: Oberschnabel verlängert, verdünnt, gleichmässig nach abwärts gekrümmt, Unterschnabel ungefähr ebenso lang, unregelmässig nach oben gekrümmt und mit leichter Im- pression versehen; beide liegen nur an der Wurzel auf einander und entfernen sich nach vorn zu ziemlich beträchtlich, dazwischen einen elliptischen ßaum freilassend. (Dr. P.) 1900. Augsburg: Im Winter vereinzelt unter frugilegus beobachtet, so vergangenen Herbst 2 St. in den Wertachaueu bei Pfersee und am 7. XII. 1899 bei Schwabmünchen. (Fischer) — 12. X. erstmals beob. Mehrmahls unter Rabenkrähen in der Grögginger Feldflur. (Ziegler.) 26. X. 1 St bei Mehring. (v. B.) — Hindelang: Jeden Winter einzeln in den Vorbergen. — Ismaning: 22. III. 1 Ex. erl (Dr. P.) — Oberbeuren: 26. IV. 1 Ex. beobachtet. (Otto Parrot.) — Speyer: Häufiger als in Schwaben im Herbst und Winter, besonders bei Franken- thal. (Fischer.) 50. CorvuS corax L., Kolkrabe. Hittisau i. Allgäu: Ca. 5 Paare horstend. Der eminent gute Geruchsinn des Vogels erhellt aus der Thatsaclie, dass dieser auch den unter Gebüsch verborgenen Aufbruch sofort findet. (Graf Rainer Geldern.)— Kaufbeuren 1898: 7. III. 9 v. Hindelang erh. (Erdt.) — Lichtenau: Im Spessart bemerkt. (Stöckhert.) Gar misch 1899: 10. XII. 1 Ex. erl. (Dr. P.) 1900. Hindelang: Während des ganzen Jahres beob. Reagiert auf weite Entfernungen auf den Schuss des Jägers und dient dem Adler als Spion. — Immen Stadt: Oktober 1 St. erl. (v. B.) — Ober- ammergau: 25. I. 1. Ex. erl , in dessen Bauchhöhle unter den Baucii- decken und unter den Schulterblättern enorme Fettablagerungen in Form von lederartigen Schwarten und dicken Klumpen sich fanden. (Dr. P.) 51. Pica pica (L), Elster Augsburg 1900: In nächster Umgebung der Stadt noch nicht beob., wohl aber bei Gersthofen, im Lechfeld und bei Schvvabmünchen. (Fischer.) Lechauen 21. IV. paarweise eifrig mit Nestbau beschäftigt; 22. IV. ein Paar beob. (v. B.) — Erlangen: Nirgends selten. Kommt bis in die Gärten der Irrenanstalt; 27.11. 1899 ein Paar Vögel in den Alleebäumen der Laudstrasse sich neckend und eifrig schackernd einander nachfliegend. — Oberbeuren: Nur im Winter ganz vereinzelt zu be- merken. (Dr. P.) — Speyer: In der Vorderpfalz, besonders bei Speyer, gemeiner Br. Das Nest fand ich meistens auf hohen Pappelbäumen — 147 — in der Nähe des Rheins, oft aber auch auf kleinen Weidenbäumchen, jungen Kiefern und Lärchen, einmal sog-ar in einer Doruhecke, ^/i m über dem Boden. Gelege fand ich 9. IV. 1892 (3 Eier), 11. IV. 1892 (1 Ei), 13. IV. 1892 (5 Eier), 13. V. 1892 (3 Eier), 15.5.1892 (6 Eier), 21. V. 1892 (7 Eier angebrütet); 6. IV. 1893 (2 Eier), 11. IV. 189'1 (4 Eier). Mit dem Nestbau beginnen sie schon Ende Februar In einem alten Neste fand ich einmal gebleichte Knochen von Hasen und ßlechstückclien. (Fischer.) — Stegen a/Ammersee 1900: 5. V. Nest in einer niedrigen Birke und in dem Gipfel eines Zwetschgen- baumes au der Landstrasse ges. (Dr. P.) — Würzburg: Br. bei Leng- feld, ca. 6 Nester; sonst nicht häufig. Im Glacis selten. 1887 im Winter immer ein Paar im Friedhof. 52. Garrulus glandarius (L.), Eichelheher, „Nussheher". Würzburg 1887: Ziemlich gemeiner Br. in Wäldern, Im Hof- garteu uud Friedhof selten im Winter ges. Im Spessart ziemlich häufig. 1899. Erlangen: Gemeiner Br. In den Thälern der fränkischen Schweiz im September uud Oktober der häufigste Vogel, so dass Beobachter noch nie so viele Ex. auf einem so kleinen Fleck zusammen sah und hörte. — Oberbeuren: Winter 1899/1900 und 1900/01 auffallend spärlich ver- treten, auch in der ersten milden Hälfte des letzteren Winters. 3. VIII. ein junger Vogel, anscheinend ganz erwachsen, von den Alten gefüttert. (Dr. P.) — Roggenburg: 17. III. genistet; 10. V. Junge. 1900. Augsburg: 22. IV. ein Paar in den Lechaueu beob.; 13. X. massenhaft, (v. B.) — Breitenfurt: Wintergast. 4. V. Nestbau, 26. V. volles Gelege. — Erlangen: Fast zu zahlreich iu allen Wäldern. Gefangene fressen Gehäuseschnecken mittlerer Grösse sehr gern. — • Ludwigs moos: „Dass er im Nachahmen der Stimmen anderer ein Künstler ist, beweist der Umstand, dass ich im verflossenen Sommer, als ich einen Schwärm von Singvögeln — die einen näher, die anderen weiter entfernt von mir — zu hören glaubte, darnach suchend, aber keinen einzigen um mich her sitzen und auch keinen fortfliegen sah, auf dem Aste einer Eiche einen Heher bemerkte, der unablässig die Töne der vermeintlichen Singvögel hervorbraclite, sie sogar zu wohl- tönenden Liedern verband, zwischen welche mitunter das Krächzen eines Raben oder das Pfeifen eines verfolgten Hasen einfloss." (Adam.) — Speyer: In den Rhein wäldern häufiger Br. Gelege fand ich 21, IV. 1892 (7 Eier), U.V. 1892 (4 Eier), 11. IV. 1894 (4 Eier). 28. V. 1896 fand icli im Jungholz auf einem kleinen Fichteubäumchen ein Nest mit 6 Eiern. Trotzdem ich weder Nest noch Ei berührte — ich kletterte an einem benachbarten Stämmchen hinauf — kehrte das brütende 9 nicht mehr zurück und nach mehreren Wochen fand ich die Eier uoch unberührt im Neste vor. Ein vor 12 Jahren von mir jung aufgezogener Eichelheher befindet sich noch ganz wohl und muuter, hat aber das Sprechen wieder verlernt. (Fisclier,) 10* — 148 — 53. Nucifraga caryocatactes (L.), Tauueiiiieher. Kaufbeiireu 1896: 4. X. 1 schlankschnäbl. Ex. von Riesenhofeu. 1898: 14.x. 1 Ex. von Füssen erh. (Erdt.) — Würzburg 1885: in der zweiten Hälfte des Oktober wurde 1 St. bei Dürrbach erl. 1899. Aug-sburg: November je l Ex. (leptorhynchus) von Dercliing und Kloster Holzen bei Honstetter ges. (v. B.) — Kaut'beureu: 14. V. junges, ziemlich ausgewachsenes Ex., Kopf noch mit Flaum bedeckt, von Mindelheim erh. (Sammlung der dortigen Fortbildungsschule), ferner Ex. 11. IX. von Stötterang; 14 IX. von Bad Kissingen. (Erdt.) — Regau b/Niederaudorf: 11. IX. 1 Paar am Schwarzeck, ca. 1100 m hoch, beob. (Dr. P.) 1900. Augsburg: Honstetter bekam zwisclien 10. und 16. X. schlank- schnäbelige Tannen heher aus Gersthofen, von Öttingen und Nörd- lingen und 2 aus Scherneck gegenüber von Gersthofen. Es fand ent- schieden ein Durchzug dieser Art statt, 18. XI. 1 St. von Scheuring am Lech (war gar nicht scheu, liess den Schützen auf 30 Schritte nahekommen); 4. XII. 1 St. von Mertingen ; Anfang Dezember schlank- schnäbelige Ex. aus der Umgegend und von Bechhofen. (v. B.) Sep- tember 1896 bei Steingaden mehrere Exemplare beob. (Fisclier.) — Dietramszell: 7. IV. 1 Ex. (dickschnäbelig) erl. (Vereinssammlung). — Erlangen: Mitte Oktober Tannenlieherzug. Eine ganze Menge im Reichswalde; nicht scheu, suchten im zusammengerechten Moos und Laub viel nach Würmern. Ein geschossenes Exemplar hatte den ganzen Magen voll Rüsselkäfer. Auffallend ist, dass der grosse Vogel so kleine Käfer frisst. Nach 2 — -3 Tagen alle verschwunden. Aus Verden, Kreis Minden, Westfalen , bereits Ende September Tannenheher im Fleische zugeschickt erh. Der Vogel scheint sich also überall gezeigt zu haben. — Freising: 12. X. im sogen. Fuchsbauschlag von einem Forstpraktikanten 1 Ex. erl. (Am Rhein.) Art scheint in jener Zeit öfter dort erbeutet worden zu sein. (Dr. P.) — Geiselbach: 11. X. 1 Ex. im Wald auf der Landstrasse erl. beim Pferdemist [schlankschn., Schnabel ziemlich kräftig und auffallend laug, der Oberschnabel über- ragend. Im Magen grüne Spannerraupeu und Käfer. (Dr. P )] (Vereins- sammlung.) Am 11. X vor 15 Jahren im Hochspessart ebenfalls einen erl. (Mölzer.) — Kaufbeuren: 1. III. von Kempten, 8. V. von Kauf- beuren, 20. VII. von ebenda, 20. VIII. von Schüttermühle (2 St.) und von Sachsenried, 20. X. von Kissingen, schl ankschnäbelige Ex. erh. (Erdt.) — München: Anfang Okt. 2 Ex. erl.; ferner wurden erl. schlankschnäbelige Vögel anfangs Oktober bei Ebersberg, Holz- apfelsgreuth, Landshut und in der Oberpfalz, 14. X. bei Schwaben (typ. leptorhynchus, Schnabel misst 4,6 cm) und Haimhausen, 23. X. bei Tutzing; Schwanzbinde bei allen meist ziemlich breit, Schnabel nicht immer besonders zierlich und schwach, 4V2 — 5 cm in der Länge gewöhnlich. (Dr. P.) — Oberbeureu: 8. IX. 1 Ex. (dickschn.) von — 149 — mir erl., 2. Vogel in der Nähe. Anfang- Okt. schoss Saal 1 Ex. (Dr. P.) — Regensburg: August bei der Walhalla 1 Ex. erl. (Lankes.) 54. Picus viridis L., Grünspecht. Ammerland 1900: Zahlreich vertreten. — Augsburg 1899: Im Herbst hier sehr zahlreich, auch in der Gegend v. Autenried gemein; 1900: In nächster Umgebung Augsburgs selten; bei Mehring und Hemerten ges. (v. B.) — Erlangen 1899: Häufig; Ende Okt. flog 1 Ex. gegen Abend laut schreiend über die Ostvorstadt weg. 1900: 7. II. den ersten schreiend auf einer Pappel im Irrenhausgarten ges. Ist in der ganzen Umgegend Br. 17. IV, Nestbaustätte gef. ; im Walde hinter Sieglitzhof ungefähr 3 m über dem Boden in einer alten Eöhre noch ziemlich kleines Loch ; am Boden lagen eine Menge kleiner Holzspähne. Das 9 arbeitete in den Morgenstunden ohne Scheu vor dem Menschen. Nest wurde nicht vollendet. Kommt im März mitten in die Stadt bis in den Garten des Universitätskrankenhauses liereiu. — Geiselbach: Nicht sehr häufiger Br. hier. — Kaufbeuren 1900: Ex. 10. I. v. hier, l.II. v. ebenda, 10. VI. 2 Ex. V. Füssen, 29. X. v. Immenstadt, 3. XI. v. Irsee, 27. XI. V. hier, 29. XI. v. Schlingen erh. (Erdt.) — Oberbeuren: Nicht selten vorkommend. (Dr. P.) — Speyer: Ziemlich häufig. 17. V. 1893 in einer Kopfweide auf freiem Felde eine Grünspechthöhle mit 9 kaum ausgeschlüpften Jungen und 1 faulem Ei gef. (Fischer.) — Würz bürg 1887: Im Winter oft in den Anlagen zu sehen, in den Wäldern häufig im Frühjahr und Herbst geh.; jedenfalls Br. Im Spessart im Juli mehrmals eine Familie ges. 55. Picus Viridianus Mey. et Wolf, Grauspecht. Augsburg 1899 und 1900: Mehrfach beob. (v. B.) Kommt im Weicheringer Forst vor. (Ziegler.) — Erlangen 1899: 27. XII. ein schönes ^ im ßeichswald lange beob. — Frei sing 1899: 12. VII. in den Isarauen Familie beob. (v. B.) — Grafrath 1899: 15. X. beob. (Dr. P.)— Hammerau bei Freilassing 1899: 10. X. 1 Ex. ges. (Dr. P.) — Kaufbeuren 1900: Ex. 4.1. v. hier, 25. VII. v. Pforzen, 24. XII. von Irsee erh. (Erdt.) — Oberbeuren 1899: 18. VII. 1 St. gehört. 1900: 8. IX. u. 9. IX. beob. (Dr. P) — Westerham 1899: 3. IX. am Höllgraben 1 Ex. ges. (Dr. P.) — Würz bürg 1885: 2. H. an einer Mauer, 1886: 18. T. im Glacis je 1 9 S^^- 56. DendrOCOpuS maior (L.), Grosser Buntspecht, „Rotspecht". Ammerland 1900: Zahlreich. — Augsburg 1897: 19. X. 5 St. zusammen nach SW. ziehend. 1898: Überall zahlreich. 1900: In allen Waldungen, in den Auen, Anlagen und Gärten der häufigst vorkommende Specht, (v. B.) — Erlangen: Nicht so häufig wie der Grünspecht: im Magen eines Getöteten viele Rüsselkäfer (Spec. unbekannt). — Kaufbeuren 1900: Ex. 21. I. v. Schlingen, 1. III. v. hier, 6. III. v. Untergermari ngen, 4. IV. v. hier, 20. IV. desgl , 16. VII. v. Pforzen, 22. X. V, hier, 18. IV. 2 Ex. von Lengenwang, 4. VIII. v. hier erh. (Erdt.) — München 1900: 20. V. im Bavariapark gehört. (Dr. P.) — - 150 — Oberbeuren 1898: Nest in einem "Birnbaum wenige Schritte vom Wohnhaus, 1899 von Staren okkupiert. (Saal.) 1899: Nicht selten. Ein einzelner Vog-el erscheint i. August regelmässig', so oft ich eine be- stimmte Stelle des Waldes passiere, und warnt. (Dr. P.) — Speyer 1895: Der häufigste unserer Spechte Brütet mit Vorliebe in Eichbäumen, ziemlich hoch. 12. V. 6 Eier gef. (Fischer.) — Würzburg: Im Winter im Glacis häufig, nährt sich dann von Tannenzapfen; bis Ende März überall, auch auf Bäumen im Felde, herumstreichend 1886: 25. IV. sah ich einen im Walde; später übersehen, jedenfalls Br. 57. Dendrocopus medius (L.), Mittelspecht. Augsburg 1897: 26. X. 9 von Oettingen, 13. XI. 6 aus Um- gegend, 8. XII. 9 ebendaher; kam heuer zahlreich im Herbst zum Prä- parator. 1899: 24. VIII. ein 5 b. Lauingen an der Donau erl. (v. B.) 1900: Bei Zusmarshausen öfter vorkommend. Ich erhielt in den letzten Jahren mehrere Ex. zum Präparieren Auch aus der Augsburger Gegend ein 5 ad. 14. X. 1899. Brütend habe ich diese Art noch nicht beob. (Fischer.) — Kaufbeuren 1900: 13. II. v. Sonthofen 1 Ex. erh. (Erdt.) — Speyer: In der Vorderpfalz sehr selten. Nur einmal ein 5 ad. aus der Gegend von Germersheim im Februar 1894 erh. (Fischer.) — Würzburg: Im Winter öfters im Glacis und Hofgarten ges. 1887 : 2. V. einen im Zellerwald ges., jedenfalls Br. 58. Dendrocopus minor (L.), Kleiner Buntspecht, Zwergspecht. Augsburg 1899: Spärlicher Br. 24. III. 1 6 bei Honstetter. (v. B.) Noch nicht beob. (Fischer.) — Erlangen 1899: Im Eiclienwald nahe der Stadt hie und da einen, am 27. I. 5 — 6 zusammen ges. — München 1899: 17. III. am Gasteig 1 Ex. beob. (Dr. P.) — Speyer 1894: Einigemal in den Rheinwäldern beob. (Fischer) — Würzburg 1886: 26. XII., 1887: 19. L, 24. I , 8. III. im Glacis ges., sonst nicht beob.; wird sehr leicht übersehen. 59. Dendrocopus ieuconotus (L.), Weissrückenspecht. Andechs 1899: 21. I. 1 Ex. beob. — Baierbrunn 1899: Im Februar 1 Ex. erl. (Vereinssammlung.) 60. Picoides tridactylus (L.), Dreizeheaspecht. Kaufbeuren 1896: 12. II. 9 von Sachsenried, 1899: 15. X. 6 un- bekannt woher erh. (Erdt.) — Wolfersberg bei Zorneding 1892: 1 Ex. V. Dr. Ziegenspeck zur Blattzeit erl., später ein zweites. (Dr. P.) 81. Dryocopus martius (L.\ Scliwarzspecht. Ammerland 1900: Den ganzen Herbst und Winter hier. — An- dechs: 1899 9. VIII. zum ersten Male ein Ex. beob. im Kienthale. — Augsburg 1899: 10. VI. 1 Paar im Wald bei Hiltenfingen. (v. B.) 1896 8. IX. auf dem Wildpretmarkt ein aus der Aichach er Gegend stammendes 5 jiv. gekauft. (Fischer.) — Erlangen 1899: Im Reichs- walde bei Tennenlohe im Sommer öfter 1 Paar ges., desgl. 1900. — — 151 — Geiselbach: Auf einer Fläche von 400ha in ca 3 Paaren vertreten; Nest in einer hohlen Buche. — Grafrath 1899: 18. II. mehrfach geh., wahrscheinlicli verschiedene Männchen. (Dr. P.) — Kaufbeuren: Ex. 1898 aus K., 1899 aus Illertissen, Mindelheim, dann eines mit weiss j^eflecktem Brustgelieder; 1900 aus Oberdorf, Blöcktach, Kaufbeuren, Wegscheid, (28. V.) Reit im "Winkel (15. VI.), Mindellieim, Sachsenried erh. (Erdt.) — München 1900: Über den ganzen Forstenriederpark hin zerstreut vorkommend , ebenso im Saupark zwischen Giesing und Deisenhofen. (Ries.) [Perlacher Forst, vgl. I. Jahresbericht, p. 107.] — Oberbeuren 1899: 18. III. trommeln geh., desgl. 2. IV., n. zweimal gas.; ein Vogel bleibt an der Spitze eines Bäumchens lange hängen, um uns zu beobachten. 1900: Ist im Sommer nicht selten, 19. III. (5 lange Zeit auf der Spitze einer Tanne sitzend, lässt sein „dwrie" er- schallen. Die Art scheint besonders neugierig zu sein. Eines Tages, im Sommer, hörte ich in einiger Entfernung den eben erwähnten Laut eines Vogels; als ich nachher meinen Dachshund abstrafte und mit lauter Stimme ausschalt, bemerkte ich, dass der Specht ganz nahe auf ein Bäumchen geflogen war und meinem Thun zugescliaut hatte; sowie ich ihn gewahr wurde, flog er lautlos ab. Am übernächsten Tage hatte ich abermals eine Begegnung, wohl mit dem gleichen Vogel; ich schritt unfern von jener Stelle an dem Grenzflüsschen entlang, wieder in Begleitung genannten Hundes, als plötzlich ein Schvvarzspecht mit dem gleichen Schrei, den er öfter wiederholte, übers freie Feld heran- geflogen kam, zweimal in geringer Höhe über uns kreiste und dann auf einer vereinzelt stehenden Föhre jenseits des Wassers aufbäumte, um von hier aus, ruhig hängen bleibend, eine Zeit lang herüber zu schauen; er flog darnach auf eine junge Eiche am Waldrand und begann sich zu putzen. Wenige Tage später verhöhnte mich ein solcher Vogel förmlich, als ich gerade eine alte Rehgeis statt des Bockes „kunstgerecht heran- geblattet" hatte, indem er aus allernächster Nähe seinen Ruf erschallen Hess und alsbald herbeigeflogen kam , um sich den Störenfried ganz genau zu betrachten; das Gebaliren des Rehs, das bei Ansichtigwerden des Jägers in grösster Verwirrung laut „schreckend" das Weite gesucht, interessierte den Vogel anscheinend in so hohem Masse, dass er seine gewohnte Vorsicht — er kannte übrigens wohl schon meine Ungefälirlich- keit! — ganz ausser Acht Hess. Als ich etwa 10 Tage später in einem angrenzenden Hochwald, den Hund neben mir, eine Weile lautlos beobachtend auf einem Baumstrunk sass, vernahm ich plötzlich gerade über mir die Stimme eines Schwarzspechts, der sich soeben anschickte, den Baum, von dem aus er wohl schon länger betrachtet haben dürfte, zu ver- lassen. Es war anscheinend unser Freund von neulich ! Ausser dem gedehnten „dwrie, dwrie" hört man auch manchmal ein rasch wiederholtes „dwir, dwir, dwir". Anfangs Juni beobachtete ich 3 Vögel zusammen, es waren wohl Junge; erst erschallte der bekannte Ruf, dann ein schwer wiederzugebendes, papageiartiges, sehr lautes und helles „io, io" oder „iei, iei,", das in der Modulation stark an den Laut der Dohle erinnerte; schliesslich folgte ein scharfes „kit, kit", ähnlich wie es der Buntspecht vernehmen lässt; einen lauten, lokomotivartigen einsilbigen Pfiff hörte - 102 ich bei anderer Geleg'enheit. (Dr. P.) — Ziisniarsliauseu 1900: Öfter sclioii beob. ; ein altes 6 Sept. 1898 von da erb. (Fischer.) 62. Jynx torquilla (L ), Wendehals. Augsburg 1897: 2. V. 1 Ex. in den Wertachauen; 19. V. ver- schiedentlich in den Anlagen der Stadt geh. 1898: 1. V. 1 St. in den Wertacbauen. (v. ß.) — Würzburg 1887: Gemeiner Br. in Anlagen und Gärten. Ankunftszeiten 1884: 8. IV. ; 1885 : 5. IV. ; 1886: 4. IV. ; 1887: 11. IV. die ersten geh. Heuer 3. V. 9 ^^i Nest arbeitend. Ende Juni 2 Junge am Main; 8. VII. 1885 ausgeflogene noch gefütterte Junge (3 Stück) im Hofgarten. 1899. Augsburg: 22. IV. 2 Ex. rufend bei W.vv. (O.w.); 27. IV. dsgl. 1 St. (v. B.) — Ingolstadt: 27. IV. ges. (Zirkel.) — Lichtenau: Br. Ankunft 6. IV. geh.; regnerisch, warm; (desgl ) — München: D, 10. IX. 1 Ex. in der Umgebung erl. (Dr. P.); 22. IV. 1 St. im englischen Garten ges. (v. B.) 1900. Andechs: D. 29. IV. beob. — Augsburg: Nicht beob. (v. B.) Selten. (Fischer.) — Geiselbach: 23. IV. 1 Ex. beob.; sehr warm, S.w.; (dsgl.) — Guttenberg: Br. 18.1V. ges.; Zugrichtung östlich; trüb, W.W., + 9" ß. ; (trüb, W.w. + 7 '^ R.) — Hausen: 22. IV. 7 h a. m. 1 St. ges. schön, warm, S.w. — Ingolstadt: 19. IV. geh. (Zirkel.) — Speyer: Häufig. Gelege oft in hohlen Obstbäumen, Ritzen alter Stadtmauern, verlassenen Spechthöhlen. (Fischer.) 63. Sitta europaea (L), Kleiber, Spechtmeise. Augsburg 1900: 2. X. zahlr. beob. (v. B.) — Erlangen: Zahl- reicher Br., der siich im Sommer und Winter im Schlossgarten und in allen Wäldern aufhält. — Kaufbeureu 1900: 22. X. 1 Ex. v. Immen- stadt erh. (Erdt.) — ■ München: Ende Mai Nest auf hoher Weisspappel in Maximiliansbrückenanlage gef., Alte füttern ; 9 selir ramponiert, trägt die Excremeute im Schnabel aus dem Nest. (Dr. P.) — Niederaudorf 1899: 11. IX. 1 mal geh.; im Gebirge vereinzelt vorkommend. (Dr. P.) — Oberbeuren: Ziemlich spärlicher Br. — AVürzburg 1887: Gemein in Anlagen und Wäldern. Im Hofgarten viele Brutgelegeuheiten ; be- ziehen dasselbe Nest öfters. Auch im Winter oft paarweise. Anfang bis Ende März sieht man sie spielen , bauen etc. 30. V. ausgeflogene Brat. Im Spessart häufig. 64. CiBrthia familiaris L., Baumläufer. *) Erlangen 1899: Seltener ges. 1900: Februar und April im Eichen- wald und am Burgberge beob. Vom Mai an fast täglich einen oder zwei im *) Ich unterscheide nach ihren biologischen Eigentümlichkeiten zwei Formen, den Wald- und den Garteubaumläufer, welche scheinbar im grössten Teile des Landes neben einander, wenn auch gewöhnlich an der gleichen Lokalität einander ausschliessend , gefunden werden und im allgemeinen die morphologischen Unterscheidungsmerkmale der typischen Certhia familiaris und der Certhia brachydnctyla (Brehm) aufweisen. (Dr. Parrot.) — 153 — . Schlossgarteu in einer und derselben Baumgruppe beob. Sollte er dort Br. sein? — Oberbeureu: In den Wäldern nicht selten; Gesang oft geh. ; 27. VII. Familie ges., Junge etwas plumper aussehend, Schwänze kürzer. (Dr. P.)— Vestenberg 1000: Im Wald Nest gef. —Würzburg 1887: Gremein. Lieben Akazien als Nistbäume ; Nest öfters benützt. Mitte bis Ende Februar beginnt ihre Gesangsstrofe. 20. V. und 25. V. ausgeflogene, noch gefütterte Brüten. Im Spessart häufig. 65. Tichodroma muraria (L.), Mauerläufer. Augsburg 1897: 2. X. 1 q im Allgäu erl. (v. B.) —Füssen 1897: 7. XII. beob. (Erdt.) 1900: 11. III. 1 Ex. erl (Dr. P.) — Hohen- aschau 1899: Oktober 1 Ex. erl. (Dr. P.) — Kaufbeuren 1900: 10. I 1 Ex. V. Hindelang erh. (Erdt.) — München: 1 Ex. v. Leermoos in der Sammlung des Herrn Dr. Ziegenspeck ges. (Dr. P.) 66. Upupa epops L , Wiedehopf. Augsburg 1896: 17. IV. 5 bei Mönchsdeggingen erl.; Art ist nicht sehr häufig. 1897: 20. IV. 1 St. bei Präpar. Honstetter ; 1898: 29. IV. 1 5 ebenda ges. (v. B.) — Kaufbeuren 1898: 11. IV. 1 E.k. V. Eidingen erh. (Erdt.) — Würzburg: Nur einmal ges. ; 23. IV. 1885 am Main gegenüber dem Staatshafen. — Zellingen: Br. ; Apotheker Landauer in Würzburg bekam Junge von dort. (Pischinger.) 1899. Andechs: Vereinzelt vorkommend. — Augsburg: 27. VII. 1 St. bei Göggingen beob. (v. B.) — Erding: 22. IX. 1 Ex. erl. (Dr. P.) — Erlangen: In der ganzen Umgegend häufiger Br. ; 15. IV. erste ges. In den Lazaretgarten kamen bis Mitte Oktober täglich Exemplare. — Ernsgadeu: 13. IV. mitt. 12 h beob. — Geiselbach: Einzelne Paare. 1 Nest in hohlem Apfelbaum 20. VI. gef. — Kaufbeuren: 12. V. Ex. V. Meramingen; 11. VII (5 v. Thierhaupten erh. (Erdt.) — Lichtenau: 17. VIII. 1 St. ges.; wohl auf dem Hückzug befindlich, da die Art sonst nie bemerkt wurde. Im Spessart konstatiert. — Oberbrunn: Br.; 20. V. ges. ; 9. IX. Abzug. — S c h 1 e i s s h e i m : 9. IX. 1 Ex. erl. (Dr. P.) — Wörth a. Rh.: ßr. 30. III. ges.; trocken, Sonnenschein; (ebenso.) Nest- bau Ende April, Junge Mitte Mai; 28. VIII. Abzug, warm, sonnig. 1900. Ammerland: 28. IV. in der Fasanerie beob., S.W.w., lauwarm. — Augsburg: 1. IV. trotz vielen Schnees beob., kümmerlich am Wertach- ufer Nahrung suchend. Honstetter bekam um diese Zeit auch ein Ö aus Kempten oder Kaufbeuren. 4. IV. 1 St. aus dem Algäu bei Honstetter, infolge der Kälte erfroren. 2 St, wurden bei Pfersee am Lech nach Nahrung suchend halb erfroren aufgefunden, (v. B.) 30. IV. in der Wolf- zahnau zwischen Lech u. Wertach zuerst beob. ; W.w , trüb, nachmittags Sonnenschein; (Sonnenschein, nachm. S.w., teilweise bewölkt). Nur beim Durchzuge alle Jahre zu beob. 12. V. noch 1 Ex. ges. am rechten Lechufer unterhalb Lechhausen. (Ziegler.) — Erlangen: Nicht selten, besonders zahlreich in der Umgebung von Baiersdorf brütend. — Ems- — 154 — gaden: 22. IV. 1 St ang-ekommen. — Fischen: Wahrscheinlich D. ; 3. IV. ges. — Kaufbeuren: Unbestimmt, ob Br. ; 11. IV. 1 Ex. ges. (Regenbogen.) Ex. 29. VJII. v. Kempten, ebenso 25. VIII. erh. (P^rdt.) — Kirchschönbach: Vom 16. IV. bis 14. VI. alltäglich und zwar haupt- sächlich früh von 4 h an schon bis gegen Mittag rufen geh. ; nachmittags seltener. Hielt auch immer seinen Standort inne. Nur 1 Paar vor- handen; in der v^^eiteren Umgebung nicht. Dann scheint das Paar fort- gestrichen zu sein. — München: 13. IV. erhielt Korb 1 Ex. aus der Umgebung. (Dr. P.) — Neusch wetzingen: Vor elf Jahren noch häufig. Aufwiesen beob., unter Kuhmist Nahrung suchend. Seit für die Wiesen Kunstdünger verwendet wird, hat der Vogel abgenommen. 10. VI. trafen Beobachter und Lehrer Linderl auf einer im Wald gelegenen Viehweide nur ein einziges Paar an. Früher, bis Mitte der 70 iger Jahre, auf diesem Platze immer mehrere Ex. — Rückersdorf: Br. 29. IV. ges., warm ; (dsgl.) — Sondernheim: Br. 24. IV. ges. — Warkirchen: 2. IV. 1 Ex. erl. ; Schopf teilweise in der Mauser begriffen ; auf dem Kopfe einige noch nicht ausgewachsene neue Federn, eine noch in der Scheide steckend (Dr. P.) — Weibersbrunn: Br. 30. IV. geh., schön, O.w. (dsgl.) 67. Lanius exCUbitor L., Raubwürger, grosser Würger. Augsburg 1898: 13.111. Parungsruf. (v. B.) — Lichtenau: Im Spessart bemerkt. — • Neuschwetzingen 1889: Noch ziemlich zahl- reich. (Ziegler.) — Würzburg 1887: 26. IX. einen im Steinbachsgrund ges.; im Winter zuvor ein bei Zell erlegter beim Präparator. 1899. Augsburg: 20.11. Parungsruf. — Diessen: 21. V. halbwegs Oberbeuren beob. 29. IX. 1 St. ges. (Dr. P.), 9. XII. 1 Ex. stösst vor dem Schlitten dicht hinter einem Emmerling her, der über die Land- strasse fliegt. (Otto Parrot.) — Ernsgaden: 28.11. beob. — Gauting: Oktober sehr lebhaft auf den Waldkauz vor der Hütte stossend beob. (Lankes.) — Geiselbach: 1 Paar am Waldsaum während des Sommers beob. — Kaufbeuren: 22. VIL beob. (Erdt.) — Lauf am holz: 24. Xll. an der Pegnitz ein 5 ^^^- — Oberbeuren: 29. IV. § ^^- erl., 14. VI. Familie von 7 Stück beob. (Dr. P.) — Rosenheim: Zwischen hierund Neubeuren 15. IX. 1 Ex. beob. (Dr. P.) — Utting: 26.11. am Seeholz 1 Ex. beob. (Dr. P.) 1900. Ammerland: 6. V. in der grossen Fasanerie beob. — Augsburg: 21. IV. Lechauen, Kerfe fangend; 22. IV. morgens sehr zahlreich; scheint bereits zu brüten; 2 ^ ^ sich bekämpfend. Sommervogel, einzeln über- winternd, 5. VI. und 11. VI. mit Jungen. Kommt vor bei Hiltenfingen, Friedberg, Langweid, Kamlacli, Miudelheim, Lechhausen, Inningen, Lech- feld und Weilheim (v. B.) — Garmisch: März 1 Ex. erl. (Dr. P.) — Ismaning: 22 III. 1 Ex. erl. (Dr. P.) — Kaufbeuren: Ex. erh. 24.1., 1. III. von hier; 17. III. von Schüttermühle; 3. IV. von Ober- dorf; 4. V. von Buchloe; 22. XI. von Mindelheim. (Erdt.) — Laufam- holz: ßr. 3. IV. a. m. ges. — Müuchen-Hirschau: 19 III. 1 Ex. — 155 — beob., lias einen schwachen Ruf wie „Zi-drie" hören Hess. (Oertel.) — Neu Schwetzingen: Jetzt seltener Br. Brütet auf Bäumen an den Häusern. — Oberbeuren: 19. III. 1 Ex. beob , ruft „druidrüe" oder „dri- drie", auch 5. IV., dann 6. IV. bei Dettenhofen beob. 6. VIII. 1 Ex. verfolgt einen kleinen Vog-el im "Wiudachgrund, setzt sich daun auf eine Torfhütte (Dr. P.) 68. LaniuS minor L., kleiner oder schwarzstirniger Würger. "Würzburg: Ich glaube sicher, einen 17. X. 1886 an der Strasse von Randersacker nach Eibelstadt gesehen zu haben; Herr Ad. Walter bestritt dieses. Apotheker Landauer beobachtete ihn aber unabhängig von mir, und mehrere andere sollen an der Aumühle gesehen worden sein ; excubitor erschien mir grösser und im Fluge anders, der andere war sehr klein. 1899. Gauting: September 1 St. erl. (Lankes.) — Ingolstadt: 6. V. ersten beob. (Zirkel.) 1900. Friedberg: 31. V. 5 erl.; desgl. o b. ßeichertshausen. (v. B.) — • Ingolstadt: 26. IV. beob. Brütete in 6 Paaren; alle blieben unbelästigt; 10. V. 1 Ex. am Pulvermagazin getroffen. Anfang August fort. (Zirkel.) — ■ Ismaning: Frühjahr 1 Ex. erl. (Dr. P.) 69. Lanius Senator (L.), rotköpfiger Würger. Augsburg 1896: 12. VI. 5 aus der Gegend bei Houstetter (v. B.) — Kaufbeuren 1898: 26.1V. erb. (Erdt.) — Lichtenau: Im Spessart bemerkt. 1899. Ingolstadt: 27. IV, ges. ; 6. V. desgl. (Zirkel.) — München: Ungererbad Ende Mai 1 Ex. erl. (Dr. P ) — Oberbrunu: Br. 29. IV. ges.; 7. V. Nestbau; 21. V. volles Gelege ; 24. IX. Abzug. — Roggen- burg: 2. V. und 8. VIII. beob. an der Strasse nach Weissenhorn bezw. Illertissen-Oberhausen. 1900. Augsburg: 22. IV. mehrere $ beob. Lechauen am Mühlbach; sonst hier selten. Schienen am Durchzug zu sein. (v. B.) — Ingolstadt: 30. IV. beob.; 9. V. 2 Ex. erl.; heuer häufiger als je hier. (Zirkel) — Neuschwe tzingen: Seit ca. 12 Jahren neu eingebürgert. 1889: 3 Paare beob.; seit dieser Zeit werden sie alle Jahre beob. (1900 im Juni); 29. VI. auch in Grasheira, gegen Schrobenhausen zu, beob. (Ziegler.) 70. Lanius COllurio (L), rotrückiger Würger, Dorndreher, Neuntöter. Augsburg 1896: 17. V. erster bei Mödishofen, 12. IX. noch ver- einzelte, 25. IX. mehrere; 3. IX 9 ^^^ Mühlhausen. 1897: I.V. die ersten, 6. VI. ahmt einer den Star, ein anderer die Schwalbe nach. Ende Sept. Abzug der letzten. 1898: 7. IX. einzelne bei Bobingen; 9. IX. bei Kempten; 17. IX. einige bei Lechhausen. (v. B.) — Neu- — 156 — Schwetzingen: Zahlreicher Br. (Ziegler.) — Würzburg: Ziemlich gemeiner Br. in den Schlehenhecken, Ankunft (d. h. die ersten gesehen) 1885: 28. IV., 1887: 30. IV. Beginn der Brut Ende Mai oder Anfang Juni; die Jungen fliegen Ende Juni oder Anfang Juli aus. 1899 Augsburg: U.V. mehrfach am Lechfeld. (v. B ) — Erlangen: Häufiger Br. — Geiselbach: Br. ; nicht sehr häufig. Einzelne Paare beob. — Ingolstadt: 6. V. noch nicht beob, (Zirkel) — Kufstein: Zwischen Kufstein und Erl im Innthal 15. IX. 2 juv. beob. (Dr. P.) — Oberbeuren: 29, IX. 1 5 sen ges., 1 juv. (noch sehr schwach) von mir erl. (Dr. P.) — ßoggenburg: S.V. beob., Kapellenholz; -t-5°, warm, SW.w. — Tegernsee: 3. IX. 2 juv. an der Strasse beob. (Dr. P.) 1900. Augsburg: 22. IV. 5 Lecliauen am Mühlbach beob.; 6. V. (^ bei Weilheim. (v. B.) In Gersthofen in einem Garten 12. V. erstmals beob. Nicht häufig; vor mehreren Jahren brütete einmal ein Paar in Mitte der Stadt am Domplatz in den Anlagen. (Ziegler.) — Erlangen: Nicht gerade selten, aber in Abnahme begriffen. — Kitzingen: Br. 23. IV. g^., sehr warm, (desgl.) 26. IX. Abzug. — Oberbeuren: 1. VIII. juv. wird noch gefüttert; Art spärlich vertreten; 8. IX. juv. beob. (Dr. P.) — Pasing: 25. und 26. IV. je 1 Ex. ges. 7 1 . MuSCicapa grisola L., Grauer Fliegenschnäpper. Augsburg: Sehr häufig in der Stadt. Vor 10 Jahren in Neu- schwetzingen in einem Garten auf Weisspappel Nest beob.; früher nie. Seit dieser Zeit nicht mehr. (Ziegler.) 1896: 7. V. zuerst, häutig namentlich in den Anlagen^ Stadtgarten. 1897: 2. V. den ersten Wertach- auen ges.; 26. VI. Nest in einem Kastanienbaum, 3 Junge enthaltend. 1898: 17. IV. einige an der Gennach (v. B.). — Würzburg 1887: Gemeiner Br., besonders in Anlagen und Gärten. Die ersten Anfang Mai ges. 1886: 29. IV.; 1885 sah ich sie noch Anfang der 2. Hälfte September. Bevorzugen Akazien und Pappeln als Nistorte; die meisten Nester am Ursprung grosser Aeste in einer Mulde. Die 1. Brut Ende Mai (1886: 30. V. Eier, 24. V. noch nicht). Im Juli 1886 am selben Nestort eine 2. Brut beob. U.V. 5 leise singend, das vor seinem Weibchen mit abwärts gehaltenem Schnabel den Kopf und Hals im Halbkreis hin und her bewegte. 1899. Augsburg: 4. V. die ersten im Siebentischwald. (v. B.) — Er- langen: Auch heuer zahlreicher Br. Mitte Okt. wurden noch einige im Schlossgarten ges. — Geiselbach: Häufiger Br. — Kaufbeuren: 15. IX. ist fort. (Erdt.) — Oberaudorf: 12. IX. 1 Ex. beob. (Dr. P.) — Oberbeuren: 25. VI. 1 Ex. ges. (Dr. P.) — ßoggenburg: 15. V, beob. 1900. Andechs: 6. V. der erste. — Erlangen: Häufiger Br. — Kauf- beuren: 7. VII. v. Hopferau erh. (Erdt.) — Kitziugen: Br. 7. V. gg.; warm. — Laudsberg a/L. : Br. (Dr. P.) — ■ — lo< — 72. Muscicapa atricapilla L , Trauerfliegenschnäpper. Aug-sburg- 1896: 2. V. ^ Sieben tisch wald, 7. V. 6 in der Stadt. Von Mitte Mai an keinen mehr ges. 1897: 15. IV. Q Siebentischwald; 26. IV. ä erl., das an Bienenkörben Bienen fing; 2. V. alte r^ 5 in den Wertachanen. 1898: 17. IV. beob. an der Greunacii, W.W., trüb. (W.W., kühl.) (v. B.) — Lichtenau: Im Spessart beob. — Würzburg: In den Laubwäldern ziemlicli häufiger Br. 1885: 25. IV. im Hofgarten, 1886: 27. IV.; 1887: 25. IV. den ersten im noch fast kahlen Wald; im Hofgarten mehrmals im Sommer ein Q , anfangs mit 5 > ^^s ich ein Nestloch prüfen sah. Im Spessart einmal ges. 1899. Augsburg: 23. IV. grosser Zug nachts und vormittags, W.w., Regen; 4. V. viele 5 ^in'i namentlich Q in den Anlagen, Siebentisch- wald und Schiessplatz; 8. V. Zug noch andauernd, (v. ß.) — • Erlangen: 4. V. ein prachtvolles ^ ad. gefangen. J^imrat hier zu; im Schloss- garten viele alte 5 während des Sommers ges. — München: D. 1. V. Ö ad. im englichen Garten (Dr. P.); 2. V. 1 St. abends im nördlichen Friedhof. (Cleviscli.) — Neuhausen b. München: 7. V. 5 ^^ 9 ^^^• (Dr. P ) — - Pasing: 22. IV. 1 Ex. gefangen; Durclizug bei gutem Wetter, vorher Regen. 5. V. 5 u- 9 gefangen. 20. IX. 1 Stück gefangen beim Abzüge. 1900. Augsburg: 22. IV. morgens Lechfeld zahlreiche 5 6'"^ Über- gangskleid. Es scheint starker Zug dieser Art während der Nacht oder gegen Morgen stattgefunden zu haben, da am Abend vorher noch kein Stück zu sehen war; 9 ^"'^^ keines dabei, (v. B.) 25. IV. in einem Garten zuerst ges. ; 0 AV., trüb, nachmittag teilweise Sonnen- schein. (S.w., trüb, regnerisch, nachmittag teilweise Sonnenschein und Gewitter.) Ziehen im Frühjahr (April) häufig durch den Siebeutischwald; auch in den Lechauen häufig, doch nicht als Br. (Ziegler.) 30. IV.: Zug dauert in grosser Individuenzahl an, viele in Gärten der Stadt; W.w., Regen. (Regen, ü.w.) (v. B.) Vor ca. 6 Jahren im Weicheringer Forst, Bez.-A. Neuburg a/D. im Juli ein paar Ex. (wohl brütend) an- getroffen. Dort jedenfalls erst vor ca. 6 Jahren eingebürgert. (Ziegler.) — Kitzingen: 22. IV. ges; sehrwarm, (dsgl.) — München: 24.IV.a. m. 1 5 im Hof der alten 'Akademie, auch p. m. ges. 26. IV. 2 Ex. im botanischen Garten, ein 5 und ein braunes Ex., einzeln und getrennt von einander. (Ries.) — Pasing: 19. IV. p. m. 1 St. ges., angekommen ; schön. (Nacht klar und kühl bei massigem Wind.) 21 IV. sehr viele beob; 25. und 26. IV. viele 9 S^^- 23. X. 1 6 gefangen. 73. Muscicapa COllaris Bechst, Halsbandfliegenschnäpper. Augsburg 1896: 7. V. 1 5 im Siebentischwald beob., dsgl. 1899: 4. V. 2 5 (v. B.) — Harlaching bei München 1899: Als Br. kon- statiert. (Oertel.) — Würzburg 1886: 23. V. 2 St. gg. im Gutteuberger Wald; Brut nicht gef. 1898: 16. 5. singendes 5 daselbst, 28. V. einer tief innen im Wald singend. Jedenfalls Br., aber zerstreut. — 158 — 74. Muscicapa parva Bechst., Zwer»flie?easchnäpper. 1899: Jimi 1 6 bei Kissingen beob. (Spies.) — 1901: 23. V. am Anstieg zum Damraersfeld (Rhön) konstatiert; genauerer Bericht folgt. (Dr. P.) 75. Ampelis garrulus L., Seidenschwanz. 1899. München: 17. IV. 8 ha. m. bei der Prinzregenteubrücke auf der Strasse 2 St beob.; 21. IV. wieder ein nicht auf Händeklatschen, kaum auf Steinwürfe reagierendes Paar gleich unterhalb der Maximiliansbrücke beob. (Dr. Kiermaier.)*) — H. Clevisch sah auf dem Wildpretmarkt Ende Februar vier Stück „aus Oberbayern". — „Münchener Neueste Nach- richten'' vom 22. XII. 1899 : „Im Fichtelgebirge treten gegenwärtig sehr häufig Seidenschwänze auf." (In dieser Zeit herrschte in Bayern grosse Kälte, bis gegen 20" C, dabei viel Schnee.) — Oberbrunn: D. 21. V. beob. (Lorenz.) [?] 76. Parus SUbpalustriS Brehm, Nonnenmeise, „Sumpfmeise". Erlangen 1S99: Im Dezember häufig in den Anlagen der Stadt; meist nur 2 bis 3 Ex. beisammen. 1900: Im Januar und Dezember in den Gärten der Stadt zahlreich ges. — Orafrath und Oberbeuren: Nicht sehr selten vorkommend. (Dr. P.) — Speyer: Häufiger Br. in den Kopfweidenpflanzungen längs des Rheines. Zur Strichzeit vereinzelt unter anderen Arten auch in Nadelwäldern. 1901 : 10. I. in den Weiden- büschen zahlreich beob.**) (Fischer.) — "Würzburg: Im Sommer ziemlich vereinzelter Br. in Anlagen und Wald; im Winter sehr häufig. Fliegt auf die Hand bekannter Herren zum Futter. Die ersten ausgeflogenen Brüten Ende Mai und Anfang Juni; 1887 sah ich Ende Juli eine solche (2.?) Brut, die noch gefüttert wurde. Im Spessart 3 mal in 3 Wochen ges. 77. Parus ater L., Tannenmeise. Augsburg: Überall häufig in der Umgegend. — Würzburg: In den Nadelwäldern Br. ; im Hofgarten und Anlagen zur Strlclizeit oft zu sehen. 1887 : Im Oktober mehrere sehr grosse Gesellschaften auf Ahorn- und Ulmenbäumen. Im Spessart ziemlich häufig im Nadelwald ; das meiste ist allerdings Laubwald. 1899. Erlangen: In den AVäldern um Dechsendorf Br. — Oberbeuren: Die Art ist in den Nadelwäldern auffallender Weise nicht häufig, während sie in Grafrath zahlreich anzutreffen war. (Dr. P.) — Roggenburg: 25. V. Eier. (Hängelholz.) *) Vgl. die unter Reserve mitgeteilteu Beobachtungen von Wagner u. Grass p. XV. des I. J.ahresber. (1897/1898.) **) Möglicher Weise die neuerdings unterschiedene Form: Parus mlicarins Brehm, Weidenaieise, die von mir hei Grafrath im Fichtenwald (licht, ganz wenig Laubwald, besonders als Unterholz) 23. IV. 1897 u. 1. V. 1898 (dieses Ex. bes. tj^pLsch, der Grösse nach vielleicht zu accedens gehörig) erl. und öfter beob. wurde; die Stimiue klingi auffallend laut uud rauh wie ,,däli däh dar dar'-. (Dr. P.) — 159 - 1900. Erlangen: Im März bei Backenhof im Walde in mehreren Paaren. Im Dezember in kleineu Gesellscliafteu im Föhrenwalde hinter der Schleif- mühle. — - Speyer : Häufig'er Br. in der Vorderpfalz in den Kiefernwäldern. Nisten inBaurahöhlenoftganz nahe am Boden. Gelege fand ich 1892: 19. IV. (6 Eier), U.V. (3 Eier), 18. V. (6 Eier), 18. V. (12 Eier). (Fischer.) — Vestenberg: Brütete in der nächsten Umgebung des Hauses des Beobachters . 78. ParUS COeruleuS L., Blaumeise. Augsburg: Zahlreicher Br. (v. B.) — Würzburg: Ziemlich häufig; doch steht sie der Kohlmeise nach, fällt auch weniger auf; Nester meist höher als bei maior; 1 Nest in einer Mauer ges. ; 2. Hälfte Mai beginnt das Füttern; die ersten Jungen fliegen Anfang Juni aus. 1887: 5. V. sah ich eine Blaumeise aus einem noch bebrüteten Finkennest eine Feder zu ihrem Neste tragen. Auch Ende Juni sah ich einigemal Nester mit Jungen ; kaum 2. Brut. Im Spessart ziemlich häufig ges. 1899. Erlangen: Br. ; sehr zahlreich. Die flüggen Jungen treiben sich den Sommer hindurch in den Gärten der Stadt umher. — München: Im englischen Garten nicht selten. 18. IV. am chinesischen Turm ein Vogel auf den Rand einer benützten Kaffeetasse , die auf einem Stuhl stand, fliegend und hineinschauend. (Dr. P.) — Oberbeuren: Vereinzelt vorkommend; 29. IX. 1 Flug gesehen, einzelne 9. u. 31. XII. (Dr. P.) — Übersee: 10. X. in Filz 1 Stück ges. (Dr. P.) 1900. Erlangen: Im Herbst und Winter zahlreich in den Gärten. — Oberbeuren: Selten beob. (Dr. P.) — Speyer: Am Rhein häufiger Br. in Kopfweiden. (Frischer) 79. ParuS maior L., Kohlmeise, Finkenmeise. Augsburg 1900: 22 IV. Lechauen beob. (v. B.) — Erlangen 1899 : Im Schlossgarten Br. Es wurden 2 Brüten in der Höhlung eines starken wagerechten Astes einer alten Kastanie nahe einer vielbegangenen Allee üügge. Seit Eintritt der Kälte überall. 1900: die zalilreichste Meise. — Oberbeuren: Ziemlich häufig. (Dr. P.) — Speyer: Häufiger Stand- u. Br. , bes. i. d, Kopfweidenpflanzungen am Rhein ; Gelege fand ich 1892: 1. V. (10 Eier); 1894: 25. IV. (7 Eier), 27. IV. (3 Eier), 28 IV. (6 Eier.) Zur Strichzeit vereinzelt unter anderen Arten auch in Nadelwäldern. (Fischer.) — Würzburg: Sehr häufiger Br. in Anlagen und im Wald, so zutraulich wie die Sumpfmeise. Frühlingsruf schon im Januar vereinzelt; Nest besonders in Ulmen, wo die meisten Löcher sind. 1887: 23. V. Nest in einer Weinbergsmauer mit Jungen. Jedes Jahr dasselbe Nest. Brutbeginn gewöhnlich Mitte April. Ende Mai die ersten ausgeflogenen Brüten. 2. Brut folgt Ende Juni. Im Spessart häufig. 80. PamS Cristatus L., Haubenmeise. Augsburg: Überall anzutrefi"eu, doch entschieden spärlicher als die übrigen Meisenarten, (v. B.) — Erlangen 1899: Bei Pegnitz in der fränk. — 100 - Schweiz 9. III. im niederen Nadelwalde einen grossen Schwärm (nur aus Vögeln dieser Art bestehend) längere Zeit beob. Die Vögel hüpften auch vielfach auf die Erde herab und suchten da am Boden umher. — Ober- beuren: Regelmässig anzutreffen, doch ziemlich vereinzelt. (Dr. P.) — Speyer: Seltener Br. ; im Speyerer Nadelwald fand ich schon mehrere Gelege in Baumhöhlen, verlassenen Buntspechthöhlen etc., so 15. V. 1892 2 Eier, 4. VI. 1893 3 Eier. (Fischer.) 26. XII. ziemlich viele beob., SS.W.w., mild und klar. (Heussler.) — "Würzburg 1887: ßr. in den Nadelwäldern ; nicht häufig. Zur Strichzeit öfter zu beob. ; in den An- lagen nie. Im Spessart ziemlich häufiger Br. an geeigneten Plätzen. 81. Aegithalus Caudatus (L), Schwanzmeise. Augsburg 1896: 19. III. mehrfach im Sieben tisch wald, im Winter in den Auen häufig in kleinen Gesellschaften. 1897 : 5. II. Flug in den Anlagen, dsgl. 6. XII. bei Stettenhofen 1898: 18.11. bei Lechhausen; 19. III. 1 Paar bei Wellenburg; 30. VII. mehrere im Wald bei Lang- weid; 19. XII. Flug bei Lechhausen. (v. B.) — Würzburg: Strichvogel in den Anlagen. 1884: 12. VI. ausgeflogene Brut im Guttenberger Wald. (Parrot.) 1886: Schon Ende Juli eine Gesellschaft im Glacis. Noch Mitte April sah ich sie einmal daselbst. 1887 : 3. V. 1 Paar im Gutten- berger Wald spielend. Im Spessart ziemlich häufig. 1899. Augsburg: 28.1. spärlich beob.; 15. XI. in den Lechauen bei Hemerten; 22. XI. grössere Flüge b. Steppach. (v. B.) — Axelschwang: 16. IV. 1 Paar ges. (Dr. P.) — Erlangen: Schon von Ende September an in kleinen Gesellschaften in den Gärten der Stadt. — Grafrath: 25. I. eine Gesellschaft beob. ; dsgl. 29. X. bei Oberbeuren und mehr- fach bei Schondorf am Ammersee. (Dr. P.) 1900. Augsburg: Selten. (Fischer.) — Erlangen: Im Winter mitten in der Stadt, z. B. 12. I. ein ganzer Schwärm auf den kleinen Koniferen am Kaiser Wilhelmplatz. Vom März an nicht selten in den Nadelwäldern nördlich und östlich der Stadt. — Oberbeuren: 4. II. Gesellschaft am Kühberg, ebenso bei Riederau; 5. IV. mehrfach paarweise im Beurer Filz. (Dr. P.) — Speyer: Häufig. Stand-, Strich- und Brutvogel am Rhein. Das Nest fand ich regelmässig am Stamm der Pappelbäume auf einem Sfchwachen Aste aufliegend. Die Höhe über dem Boden war 0,5 — 5 m und fand ich an einem Tage oft mehrere Nester; 1892: 16. IV. ein solches mit 8 Eiern ; 10. IV. mit 2, 12. IV. mit 4 Eiern. (Fischer.) — Vestenberg: Jeden Winter zweierlei Arten von Schwanzmeisen beob. Das Nest in der Gabel eines Birnbaums etwa 6 m hoch gef. 81 a. Aegithalus caudatus vagans (Lath.), rosenfarbige oder schwarz- brauige Schwanzmeise. Augsburg 1896: Verschiedentlich im Sommer in den Auen an- getroffen. 1897: 2. V. 1 Paar mit Jungen in den Wertachauen, ver- mutlich nur Br. und wahrscheinlich im Winter nach W. ziehend. 1899: - 161 — Auffallend die ^osse Menge im Januar, während die graue Form sehr spärlich vertreten ist; 28.1. viele beob. ; 20.11. ein Flug bei Bobingen, mehrere § im Fluge singend; 18. III. 1 Paar bei Göggingen. 1900: 22. IV. morgens in den Lechauen überall; 12. X. zahlreich ges. ; 21. X. mit caudatus vermischt am Lechfeld. (v. B.) — Vestenberg: s. oben. 82. Panurus biarmiCUS (L.), Bartmeise. Meramingen 1900: 14. VI. bei Buxheim an der Hier ein 5 beob. Der erste Vogel dieser Art, den ich lebend sah. Wurde durch einen kurzen, zirpenden Ruf, der, wie Naumann sagt, an den des Kernbeissers er- innert, aufmerksam. Der Vogel hüpfte oder kletterte vielmehr an einem dürren Weidenästchen herum, und konnte ich ihn aus nächster Nähe mit einem Feldstecher so genau sehen, dass ich die Federchen hätte zählen können. Es war ein schön ausgefärbtes 5 . Als es mich bemerkte, kippte es in eigentümlicher Weise lautlos vornüber und Hess sich kopf- über mit angelegten Flügeln in das unter der Weide dicht stehende Schilf fallen. Diese Art, sich zu entfernen, war so eigentümlich, dass icli mich wundere, noch in keiner Lebensbeschreibung des Vogels dieselbe erwähnt zu finden. Aus dem Schilf war er nicht mehr aufzutreiben und er muss, darin weiterschlüpfend und kletternd, wie ich ihn noch einen Augenblick sah, sich davon gemacht haben. Ich bin ihm zu Liebe später noch ein paarmal an die Stelle gegangen , habe ihn aber weder gesehen noch gehört. Aus dem Vorkommen zur Brutzeit schliesse ich, dass der Vogel dort gebrütet hat. (Dr. Burstert.) 83. Regulus regulUS (L.), Gelbköpfiges Goldhähnchen. Augsburg 1900: 21. IV. Lechauen zahlreich ges. (v. B.) — Erlangen 1899: 3. XII. flog ein vom Sperber verfolgtes 9 ^^ unseren Operationssaal im Zustand völliger Erschöpfung, Hess sich mit der Hand greifen und starb, obwohl unverletzt, nach einiger Zeit (siehe Accipiter). 1900: Im Sommer nicht selten, im Winter zahlreich, z. B. am 10. I. ein grosser Schwärm am Waldrand bei Tennenlohe. — Oberbeuren: Niclit selten. (Dr. P.) — Würzburg: September bis Anfang April oft im Glacis zu sehen, bald mehr, bald weniger, oft mit Tannenmeisen. 1887 : 10. V. mehrere im Edelmanuswald , wahrscheinlich Br. ; zur Strichzeit im Nadelwalde sehr häufig. 84. Regulus ignicapillus (Temm. u. Brehm), Feuerköpfiges Goldhähnchen. Kitzingen 1900: Br. 18. IV. gg.; warm, trüb; (windig, Ww.) Wurde hier erst zum 2. Male beob. — Pasing 1899: 26. IX. 5 Ex. beim Abzug gefangen. — Würzburg: Br. im Glacis; 18. VI. und 18. VII. 1886 u. 20. VI. 1887 sah ich ausgeflogene Junge. 5—6 Pärchen mögen wohl im Glacis brüten; ich sah sie den ganzen Sommer. Be- sonders merkwürdig ist ihr Überwintern im Glacis im Winter 1886/87 in mehreren Pärchen. Ich sah sie bei jedem Spaziergang im Glacis; ca. 20 mal habe ich sie, mit der grössten Ausdauer, so lange beobachtet, bis ich die Kopfzeichnung ganz sicher sah. Im Spessart sah ich ein einzelnes und eine ausgeflogene Brut mitten im Nadelwald. 11 — 162 — 85. CincIllS cinclus (L.), Wasserstar, Wasseramsel, Wasserschmätzer. Augsburg: Im Winter am Lech sich einstellend; anscheinend aus dem Grebirge stammende Ex. (v. B.) — A^^ürzburg: Soll bei Lichtenau im Spessart vorkommen. 1899. Erlangen : 20. IX. in der fränkischen Schweiz im Wiesentthale zwischen ßehringersmühle und Schottermühle 1 Ex. ges. Bei Annäherung flog es dem Flusse folgend davon. Jede Täuschung ausgeschlossen, denn der Vogel wurde lange und aus ziemlicher Nähe beob. — Jetten berg bei Reichenhall : 10. X. 1 Ex. am Staubachwasserfall getroffen. (Dr. P.) — München: 31. Xll. 1 Paar unter der Isarlust-Brücke (Quai sehr belebt), (5 singend; sehr lebhaft einander nachfliegend. (Dr. P.) — Eeichen- hall: 15. X. 1 Ex. beob. (Otto Parrot.) 1900. Augsburg: Bei Augsburg Strichvogel. 28. X. ges., auf der Wer- tach bei Pfersee. (Ziegler.) - Erlangen: Im Januar ein 9 m't ganz dunklem Bauch an der Regnitz bei einem Mühlen wehr erl. — Kauf- beuren: 26. XL 1 Ex. v. hier erh. (Erdt.) — München: 28. XL an der Isar b. Unterföhring 1 Paar beob. (Prager.) 8. XL b. Giesing 1 Ex. erl. (Dr. P.) — Oberbeuren: 25. IL 1 Paar an der Windach beob. (Dr. P.) — Traunstejn: Ende Juni nachmittags zwischen 3 und 4 Uhr ein Paar mit 3 eben ausgeflogenen Jungen auf überhängenden Wurzeln an der Traun bei Empfing beob. Zu meinem Erstaunen stürzten sich die Jungen bei meiner Annäherung nicht in das Wasser, sondern flatterten unbehilflich an das andere Ufer. (Gengier.) 86. Anorthura troglodytes (L.), Zaunkönig. Augsburg: Gemein, (v. B.) — Erlangen: Überall häufig; auch in der fränkischen Schweiz zahlreich. — Oberbeuren: Im Fichtenhoch- wald („Tempel" etc ) zahlreich vorkommend, bei den Ortschaften fehlend; früher im Hausgarten brütend. (Dr. P.) — Pasing 1899: 7. u. 8. VI. eine Schar Junger von den Alten geführt bei Gräflflng ; ebenso 13. VI. in Fasanerie Schleissheim ; 27. VI. dsgl. bei Gräflfing. In Fasanerie Schieissheim später eine Schar Junger unter Führung der Eltern getroffen am gleichen Platze wie 13. VI. (2. Brut), auch stets das zugehörige Nest gef. 21. VII. bei Gräflfing am gleichen Platze wie 7. VI. eine Familie ges. (2. Brut). 26. VIL bei Pasing eine Schar Junger nebst Eltern; die 1. Brut war nicht in diesem Revier gewesen. (Prager.) — Würzburg 1887: Gemeiner, wenn auch zerstreuter Br, im Hofgarten (weniger im Glacis) und Wald. Im Winter häufig in den Anlagen, doch zu dieser Zeit fast nie singen gehört. Nest mit Vorliebe im Taxus (im Hof- garten), aber auch in Brombeersträuchern und am Stamm von Ulmen sowie im Epheu an der Wand des Gewächshauses gef. 1. Brut 3 mal Mitte Mai anfangend festgestellt. 1886: 26 IV. schon 5 Eier, die anderen Nester wurden nicht zur Eiablage benützt. Im Spessart gemein, 2 ausgeflogene Brüten im Juli ges. — 163 — 87. Sylvia Simplex Lath., Gartengrasmücke. Augsburg 1896: 26. IV. 1 St. an der Gennacli, 12. V. viele, 15. V. entschieden noch in Zunahme. 1897 : 3. V. erster Gesang in d. Anlagen, 4. V. zalilreich. 1898: 5. V. erster Gesang, Anlagen. W.w., schön; (W.w., Gewitter.) 16. V. viele, W.w., schön; (SO.w., Gewitter.) (v. B.) — Wlirz- burg 1887: Im Glacis und Hofgarten selten; im Veitshöchheimer Hof- garten häufiger; in den Wäldern zieml. zahlreich an geeigneten Stellen; die ersten immer gegen Mitte Mai geh. ; 16. V., 23. V. Nester mit Eiern; 25. V. Nest mit kl. Jungen; noch 2 ähnl, Nester gefunden; alle in kl. Fichtengruppen im Laubwald. Im Hofgarten hatte eine den Pirolruf herrlich in ihren Gesang verflochten ; noch Mitte Juli öfters singen geh. Im Spessart ziemlich häufig, immer in gebüschreichen Schlägen. 1899. Augsburg: 18. V. einige, aber vereinzelt, (v. B.) — Erlangen: Heuer nur 1 ^ 12. V. singen geh. — München: Engl. Garten nicht vor 14. V. gg. -^ im Nymphenburger Park 20. VI. 3 § geh., scheint häufiger als S. atricapilla. (Dr. P.) — Oberbeuern: 18. V. einige geh.; im Ganzen vereinzelt, aber doch noch etwas häufiger als atricapilla. (Dr. P.) — Pasing: 7. V. zuerst beob. 1900. Andechs: Erste Beobachtung 7. V., „also ungewöhnlich früh". — Augsburg: 3. V. erster Gesang Siebentischwald, SO w. ; heuer spärlich, zuletzt 10. IX. (v. B.) Br. 12. V. ges. in einem Garten in der Stadt; Art ist nicht mehr häufig; in Gärten und Anlagen, im Siebentischwald und dessen Anlagen zu treffen. Vor 12 — 13 Jahren kam dieselbe recht häufig in den Lechauen gegen Gersthofen und Stettenhofen unterhalb Augsburg vor. (Ziegler.) — Eichstätt: s. Nachtrag. — Kaufbeuren: In den Wertachauen zahlreich. (Erdt.) — Kitzingeu: Br., 4. V. gg., bewölkt, kühl; (Sturm, NW.w.) — München: Bavariapark 20. V. 1 Ex. beob.; im Isarthal gegen Bayerbrunn 25. V. 2 mal geh. (Dr. P.) In den Auen bei Föhring viele 3. V. gg. (Dr. Prager) — Oberbeuren: Nicht gerade selten ; 10. VIII. 1 9 ^^^ Futter im Schnabel lässt lange Zeit ein sperlingsähnliches „Schirpen" vernehmen, indem es ängstlich in den Zweigen einer Buche hin- und herhüpft; 9. IX. in der Hecke zu- sammen mit S. curruca u. sylvia am Zuge. (Dr. P.) — Simbach: 30 IV. erste ges. — Trippstadt: Br. 5. V. geh., warm, O.w. ; (warm, N.w.) 88. Sylvia sylvia (L ), Dorngrasmücke, „Gr. Weisskehlchen", „Zeilhecke." Augsburg 1897: 2. V. schon viele in den Büschen der Auränder. 1898: 2. V. erster Gesang in den Aulagen und Wertachauen; O.w., schön; (O.w.) (v. B.) — Würzburg: Gemeiner Br. an 2 Arten von Nistplätzen: Schlehdornhecken, an denen die Umgegend so reich ist, und Weidengebüsche am Main. Kommen auch nahe an die Stadt, am Festungsberg und Burkharder Thor öfters geh. Eine hörte ich jeden Sommer mehrmals im Hofgarten, fand aber das Nest nur einmal. 1884: 8. VI. Eier (in einem Rosenbusch), 24. VI. ausgeflogen. Brutzeit scheint zu schwanken, 1884: 31. V. Nest ohne Eier; 7. VI. 2 Eier; 8. VI. Nest 11* — 164 — ohne Ei, noch nicht einmal fertig; 24. VI. ganz kleine Junge. 1885: Anfang Mai mehrere beginnende Brüten ; 1887 : Nester in jungen auf- sprossenden Weidenbüschen. 15. V., 4 — 5 Eier; Ende Mai kleine Junge. Die ersten Ankömmlinge 1885: 22.4.; 1886: 22. IV.; 1887: 24. IV. 1899. Augsburg: 28. IV. erster Gesang b. Göggingen ; O.w., schön ; (O.w., trüb). U.V. viele, Hauptzug. SW.w., schön; (O.w., schön), (v. B.) — Oberbeuren: Vereinzelt am Beurer Bach und an der Windach. (Dr. P.) — Pasin g: 20. IV. 1 St. gefangen bei Regen. 24. IV. 1 St, dsgl. — Roggenburg: 19. IV. beob., +9", sehr veränderlich, W.w. 1900. Andechs: Mitte Mai beob. — Augsburg: Br. In Lech- und Wertach- auen nicht selten. 30. IV. zuerst ges.; W.w., trüb, nachm. Sonnenschein; (O.W., Sonnenschein, nachm. S.w., teilweise bewölkt). (Ziegler.) — Erns- gaden: 12. V. 8 h a. m. geh. — Kitzingen: Br. 1. V. gg. warm, W.w. ; (W.w.) — Pasing: 25. IV. viele ges. 89. Sylvia CUrruca (L.), Zaungrasmücke, „Müllerchen". Augsburg 1896: 28. IV. singend in den Anlagen und Gärten, 2. V. zahlreich. 1897: S.V. erster Gesang, 4. V. mehrere. 1898: 29. IV. bei Steppach zuerst, 30. IV. Anlagen, (v. B.) — München 1889: 24. IV. erste gehört. (Pischinger.) — Starnberg 1898: 28. IV. erster Gesang. — Würzburg: Br. in den Anlägen, aber nicht häufig; kommt auch in gebüschreichen Thälern und an Waldrändern vor. 1884: 25. IV die erste; 1885: 16 IV. (sehr früh, Ankunft zugleich mit dem Schwarzkopf); 1886: 21. IV. ; 1887: 20. IV. schon allgemein; grosser Unterschied in der Güte des Gesangs u. Nestbaues zwischen den ein- zelnen Brüten. 1884: Mitte Juni mehrere ausgefl. Brüten; 24. VI. Nest mit 5 Eiern, 2. Brut; 6. VII. 3 fast Mgge Junge. 1899. Augsburg: 27. VI. erster Gesang bei Harberg, W.w., trüb; (W.w., Regen). 18. V. Hauptzug; sonst beob. bei Burgheim, Oberauerbach, Autenried, Lechfeld, Landgeslüt. (v. B.) Kommt in und um Augsburg vor. Nistet in Gärten und Anlagen der Stadt, sowie Wertach- und Lechauen. (Ziegler.) — Erlangen: Überall zahlreicher Br., 25. IV. erste ges. — München: Gasteig 21. IV. erste ges., 24. IV. 1 Ex. singend obere Isarauen, 23. IV. 1 Ex. an der Blumenstrasse (Schulhaus- gärtchen). (Dr. P.) — Oberbeuren 1. VI. an 2 Stellen beob. an der Windach und im Wald. (Dr. P.) — Pasing: 19. IV. viele ges., 5. V. sehr viele 9 9 • 1900. Augsburg: Br. 25. IV. im Garten ges. O.w., trüb, p. m. teilw. Sonnenschein; (S.w., trüb u. regnerisch, p. m. teilw. Sonnenschein u. Gewitter.) (Ziegler). — Kitzingen: Br., 20. IV. gg. ; warmer W.w. — München: 7. V. beim Forsthaus Heiliggeist-Kasten singend. (Ries.) — — 165 — Oberbeureu: 6. V. an drei Stellen im Revier geh., auch halbwegs Diessen. 9. IX. 1 St. an d. Hecke. — Pasing: 22. IV. 6 h. p. m. 1 Ex. ges. ; sonnig u. warm; (schön und sehr mild). 25. IV. viele beob. 90. Sylvia atricapilla (L.), Schwarzplättchen, Möuchsgrasmücke. Aagsburg 1896 : 28. IV. erster Gesang in den Anlagen ; von Anfang Mai stetig zunehmend; 15. V. sehr zahlreich in den Anlagen und Auen. 1897 : 1. V. erster Gesang in Anlagen ; 3. V. ziemlich viele. 1898: 26. IV. 1 Gesang in der Stadt; 16. V. sehr häufig, (v. B.) — Würzburg 1887: In den Anlagen häufig; sehr zerstreut in Wäldern (umgekehrtes Verhältnis wie bei der Gartengrasmücke). Die ersten geh. 1884: 2. IV.; 1885: 16. IV. (sehr spät!); 1886: 4. IV.; 1887: 9. IV. Anfang Mai oft Pärchen oder Weibchen mit 2 5 ^"f hohen, offenen Bäumen. Ahmen Nachtigallen und besonders Spötter nach. Ende April bis Anfang Mai Beginn der Brut ; Mitte oder Ende Juni die 2. Brut. Viele Nester: besonders in Johannis- beersträuchern, Jasmin, spanischem Flieder. Bemerkenswerte Nester: 18. V. 2 Nester auf Tannen in den unteren herabhängenden Zweigen; eines direkt über dem Weg ca. 3,5 m hoch; ebenso über dem Weg 17 V. ein Nest auf einem wagrechten Kastanienaste. Ein Nest fand ich im Epheu an einer Wand im Hofgarten in einem vorstehenden Zweig. Abzug: 1884: 27. IX. das letzte; 1885 bis Mitte Oktober Gesang im Hofgarten; 18.x. das letzte (9); heuer 6. X. noch ges. Manche singen im Herbst auch ihren Ruf, aber nicht laut; das können keine jungen Vögel sein. Im Spessart häufig. 1899. Andechs: Br. 22. IV. zuerst geh. ; trüb, regnerisch. Selten; nimmt ab; 15. VII. zuletzt geh.; dann 22. IX. noch 1 juv. beob. — Augs- burg: 29. IV. I.Gesang in der Stadt; W.w., Regen; (D.w., schön). 18. V. viele, Hauptzug. (v. B.) — Erlangen: 1 Paar bei Rathsberg gg. Art wird immer seltener. — ^ Lichtenau: Br. 2. V. zuerst ges., regnerisch ; (ebenso). — München: 28. IV. 2 St. im englischen Garten ges. ; I.V. ebenda geh. (Dr. P.) — Oberbeuren: 20. V. beob., ist ziemlich selten, (Dr. P.) — Pasing: 19. IV. 1 St. ges. — Reichenhall: 1. X. 1 Ex. beob. (0. Parrot.) — Roggenburg: 24. IV. auf der Mühlhalde beob.; 4-7", veränderlich, W.w. 1900. Andechs: 26. IV. zuerst, 28. IX. zuletzt beob. — Arnoldsreuth : Br. 6. V. geh. „Schwarzkopf". — Augsburg: Br. in Siebeutischwald, Lech- und Wertachauen, vereinzelt in Gärten der Stadt. Vor 10 — 12 Jahren häufiger. (Ziegler.) 29. IV. erste ges. b. Harburg, (v. B.); 2. V. Siebentischwald abends geh. , O.w. , windig und Sonnenschein ; (trüb, W.w.) (Ziegler); 3. V. einige in den Anlagen, (v. B.) — Erlangen: 4. V. ein schön schlagendes $ im Schlossgarten. — Feldafing: 29. IV. 1 St. geh. (Dr. P.) — Guttenberg: Br. 27. IV. geh. Früh — S^R., schön, O.W. ; (kühl). — Kau fb euren: Br. ; selten. Mitte Mai beob. (Regenbogen.) — Kitzingen: Br. 27. IV. geh., warm; (hell, kalt); 9. X. Abzug. — Neustadt a. S.: Br. 24. IV. zuerst beob. — Oberbeuren: Nicht sehr selten; 4. VIII. noch singend. (Dr. P.) — Pasing: 24. IV. — 166 - 1 St. im englischen Garten (Münclien) ges. ; dsgl. 26. IV. Junge abge- flogen 3. VIII. beiGräflÜDg. — Pullach: 25. V. 1 St. geli. (Dr. P.) — Simbach: 19. IV. 6 geh — Trippstadt: Br. ; 29. IV. ges. ; 1. V. geh. 91. Sylvia nisoria (Bechst.), Sperbergrasmücke. Pasing 1900: 25. IV. an der Wurm an schönem, mildem Tag 1 Ex. ges. (Dr. Prager.) 92. Hypolais philomela (L.), Gartenspötter, gelbe Grasmücke. Augsburg 1896: 8. V. bereits ziemlich zahlreich in den Anlagen; 12. V. massenhaft. 1897: I.V. erster Gesang; S.V. sehr zahlreich. 1898: 30. IV. erster Gesang; 2. V. viele eingetroffen ; 5. V. sehr viele ; 16. V. massenhafter Hauptzug; 4. VI. bei Hiltenflngen in den Auen be- merkt; 21. VII. nur mehr spärlich singend ; 24. VII. verstummt. 1899: 4. V. die ersten in den Anlagen, singen noch nicht; 18. V. massenhaft singend, Hauptzug; 19. V. 1 6 bis nachts nach 10 h schlagend. 1900: 3. V. die ersten in den Anlagen; 30. V. massenhaft, (v. B.); U.V. zuerst ges. in den Anlagen am Domplatz; häufiger Br. ; Siebentischwald, Leebauen, Gärten und Anlagen der Stadt. (Ziegler.) — Eich statt 1900: s. Nachtrag. — Kaufbeuern 1900: 13. VIII. v. Kempten erh. (Erdt.) — Kitzingen 1900: Br. 4. IV. [?] gg. — München 1899: 8. V. zuerst im englischen Garten bemerkt; 12. V. Krankenhausanlage. 1900: 9. V. Krankenliausanlage ; 19. V. erstmals ordentlichen Gesang geh. ; Witterung vorher immer kalt und regnerisch ; 20. V. Bavaria- park 5 — 6 5 singend, 2 5 i'i^ oberen Teil des englischen Gartens; 8. VII. in der südöstlichen Ecke des Nymphenburger Schlossparkes, in dem die Art nach früheren Beobachtungen fehlt, 1 ^ singen geh. (Dr. P.) — Pasing 1900: 6. V. 1 St. in Fürsten fei d-Bruck gg.; 7. V. viele in Pasing. — IT tti ng a. Ammersee 1899: Br. ; in Oberbeuren fehlend. (Dr. P.) — Würzburg 1887: Gemeiner Br. in den Anlagen; doch nicht sehr dicht. Im Gerbrunner und Fährsbacher Wald hörte ich je einen; auch in Baumgärten im Kühbachsgrund und vor Zell. Hat gegen früher abgenommen. Sie ahmen wenig fremde Gesänge nach ; der Schreckruf der Amsel ist das einzige, was ich bis jetzt hörte ; die sog. Schwalbentöne gehören nach meiner Ansicht zu ihrem Naturgesang. Die ersten 1884: 8. V.; 1885: 27. IV. einen, dann erst von Anfang (4.) Mai ab mehrere; 1886: 24. IV.; dann keinen bis 29. IV; 1887: 1. V. Brut beginnt zweite Hälfte Mai, zieht sich bis in den Juli fort. 4 Jahre ein Nest am selben Ort im Hofgarten. Viele Nester 2 — 3 m , manche bloss 1 — iVäm hoch. 93. Phylloscopus rufus (Bechst), Weidenlaubvogel, Weidenzeisig. Augsburg 1896: 19. III. zuerst gehört i. Siebentischwald, 4. IV. zahlr., 16. IV. sehr häufig; 11. IX. noch in den Auen, 20. IX. mehrfach, 10 X. noch sehr vereinzelt rufend, 19. X. letzter Ruf. 1897: 17. III. erster ßuf, 31. III. sehr zahlreich; 10. X. 2 St. bei Burgwaiden; 12. X. noch rufend, (v. B.) Würzburg: (xemeiner, aber ziemlich zerstreuter Br in Wald und Glacis. Die ersten 1884: 7. III; 1885: 18. III.; - 167 — 1886: 25. III.; 1887: 31 III.; 1888: 29. III. Die letzten 1884: 12. X.; 1885: 29. X. und l.XL; 1886: 23. X.; 1887: Mitte Okt. Singen vor dem Abzug ziemlich fleissig; 1. Brut Ende April bis Ende Mai. Nester 1887: 23. IV. noch nicht fertig; 29. IV. ein Nest, noch ohne Eier; 8. V. 5 Eier im 1. Nest; 23. V. Nest mit Jungen auf einer kleinen Tanne im Guttenberger Wald (48 cm üb. d. Erde) ; 28. V. Nest im Hofg., Alte füttern; ähnlich in früheren Jahren. Eine wahrsch. 2. Brut 1886 11. VII. im Friedhof, Nest im Epheu an einer Mauer 1^/2 Fuss über d. Boden; ganz kl. Junge. Im Spessart gemein. — Vestenberg 1898: Noch anfangs Nov. beob. 1899. Augsburg: 18. III. erster Ruf, mehrfach i. d. Wertachauen, W.w. kalt; (W.W.) 25. III. Hunderte an den Wasserläufen am Lechfeld, N.w. kalt, — 10° C. 2. IV. sehr viele Lechfeld, Hauptzug, 3. IV. ebenso, 16. IV. viele, etwas Abnahme; 25. X. letzter Ruf, W.w., kalt. (v. B.) — Erlangen: 23. III. ersten geh.; später überall häufig. — Grafrath: 15. X. 5 singend ^/il h. a. m. bei kaltem u. klarem Wetter. (Dr. P.) — Kaufbeuren: 30. IX. u. 8. X. noch geh. (Erdt.) — München: Ob. Isar- auen 13. IV. 2—3 § singend, Hirschau 23. IV. nur 1 St. geh. 21. IV. Gasteig ziemlich viele ges., nur 1 Ex. singend. (Dr. P.) — Oberbeuren: 19. III. 1 Ex. in einer Hecke bei Entraching ges. Morgens Schnee, uachmitt. sehr rauh ; 2. IV. nicht selten ; 16. IV. dsgl. ; 27. VIII. ziemlich zahlreich wandernd; 29. IX. § leise singend, zahlreiche Vögel am Zuge, 15. X. noch einzelne. (Dr. P.) — Pasing: 14. III. ges. 1900. Andechs: (5. V. zuerst beob.) 7. X. u. 9. X. letzte. — Augsburg: 26. III. erster Ruf, AV.w., Schnee; (W.w., Regen); 1. IV. einige, 21. IV. sehr viele singend; 3. X. in Harberg beob.; 7. X. sehr viele am Zuge im niederen Gebüsch (12. X. dsgl. bei Autenried, W.w., Nebel), 13. X. viele, Wvv., Nebel; 20. X. einige, (v. B.) — 10. III. zuerst ges.. S.w.; Abzug 31. X. (Ziegler.) — Eichstätt: s. Nachtrag. — Erlangen: 14 III. b. warmem Wetter im Schlossgarten; 18. III. in aller Frühe mehrere in meinem Garten, sehr unruhig, nach ca. V2 Stunde nach N. ab- streichend. — Kitzingen: 12. IV. geh , W.w., stürmisch; (W.w., warm.) — München: 14. III. zuerst beob., 1 Ex. auf d. „Genist" der Isar sitzend und eifrig Nahrung suchend. (Oertel.) 15. IV. 1 St. singend b.Flaucher; 10. IV. u. 11. IV. nicht 1 St. geh.; 19. IV. Engl. Garten nur 1 Ex. (Dr. P.) 11. IV. geh., scheint heuer später gekommen zu sein wie sonst. (Ries.) — Oberbeuren: 5. IV. an der Windach lockend; singend nur 1 Ex. in Diessen geh.; 22. IV. nicht selten, 5. V. und 27. V. nur 1 St. singend. (Dr. P.) 94. PhylloSCOpuS trOChilUS (L.), Fitislaubvogel. Augsburg 1896: 24. IV, erster Ges. ; 26. IV. massenhaft in d. Wertachauen; 28. IV. auch im Siebentischwald zahlreich; 19. IX. junges 5 dichtend. 1897: 11. IV. einige in d. Wertachauen, noch nicht singend; 15 IV. erster Ges ; 17. IV. sehr zahlreich; 3. VIII. einzelne singend. — 168 — 1898: 6. IV. erster singend; 11. IV.*) Hauptzng. (v. B.) — Würzbarg:: Gemeiner Br., besonders im unteren Guttenberger "Wald u. im Edelraanns- wald. 1887 zum erstenmal Br. (D. schon lange) im Glacis u. Friedhof, ca. 8 Paare. Auch im Kühbachsgrund in Obstgärten Br. Die ersten geh. 1884: 6. IV.; 1885: 2. IV.; 1886: 7. IV; 1887: 6. IV. (mit noch holprigem Gesang). Im Spessart Ende Juli einen singen gehört. 1899. Augsburg: 3. IV. die ersten am Lechfeld, W.w. (W.w.), 16. IV. sehr viele, 22. IV. Hauptzug, W.w., Regen; (O.w., schön), (v. B.) — München: Giesing 18. IV. 1 Ex. geh., 21. IV. nicht einer im Gasteig, 23. IV. zahlreich in d. Hirschau; 24. IV. ob. Isarauen nicht selten. Im Juni im Nymphenburger Park häufiger wie Ph. rufus. (Dr. P.) 22, IV. Engl. Garten viele geh. (v. B.) — Oberbeuren: Viel spärlicher wie vorige Art vertreten, jedesmal im Bevier nur an 2 — 3, höchstens 4 Plätzen geh.; 20. V. gar nicht, nur 1 St. am Wege nach Diessen. (Dr. P.) 1900. Andechs: 4. V. erste Beob. — Augsburg: 10. IV. Siebentischwald erstmals ges., S.w.; (regnerisch, W.w.) (Ziegler). 21. IV. viele singend Lechauen, 29. IV. viele b. Harberg; 6. VIII. zahlreich geh. ; 7. X. viele am Zuge am Lechfeld; 12. X. einige b. Autenried. (v. B.) — Kitzingen: 20. IV. zuerst geh.; W.w. (W.w., warm.) — München: 19. IV. Hirschau 1 St. geh. (Dr. P.) — Oberbeuren: 22. IV. vereinzelt geh. (Dr. P.) 95. PhylloSCOpuS Sibilator (Bechst.), Waldlaubvogel. Andechs 1900: 27. V. beob. — Augsburg 1896: 10. V. erster Ges. Siebentischwald, nur vereinzelt, 12. V. u. 18. VI ebenfalls angetroff. ; 28. V. in d. Aulagen geh., 16. VI. b. Wellenburg geh.; Art ist sehr spärlich hier. 1897: 20. V. Siebentischwald 1 5 singend. 1898: 29. IV. in einem Garten in Hausen an d. Schmutter 5 singend; 30. IV. in d. Stadt. Anlage geh. 1899 u. 1900: nicht beob.! (v. B.) — Eichstätt 1900: s. Nachtrag.— München 1899: Nympheuburg 20 VI. 1 Ex. geh.; Bavariapark, Gasteig 28. IV. 1 Ex. (Dr P.) — Oberbeuren 1899: Nur 20. V. einmal im Buchenwald geh. (Dr. P.) — Weichering 1900: Kommt im Forst vor. (Ziegler.) — Würzburg: Gemeiner Br., besonders im Zeller, Höchberger u. oberen Guttenberger AVald. Den ersten hörte ich mehrmals im Glacis, w^o immer einige durchziehen. Die ersten 1885: 15. IV. ; 1886: 25. IV.; 1887: 23. IV. Schon anfangs Juli 1886 hörte ich sie mehrmals wieder im Glacis ; 1885 : 25. V. Nest mit halberwachsenen Jungen ; 1887: 9. VI. Nest mit ziemlich befiederten Jungen; 12. VI. Nest mit ganz kleinen Jungen. Im Spessart einige Male festgestellt. 96. Phylioscopus Boneliii (Vieill), Berglaub vogel. Garraisch: Häufiger Br. (Dr. P.) — Kissingen: Nach Förster Schirnier bei Waldfenster nicht selten vorkommend ; auch bei Klaashof 1897 geh. ; Gewährsmann kennt den Gesang genau und liess seiner Zeit *) Nicht 1. IV., wie es im 1. Jahresberichte p. 116 heisst. — 169 — 1 eii. Ex. durch C. G. Friderich in Stuttgart bestimmen. (Spies.) — Spielmanusau b. Oberstdorf 1896: 6. VII. mehrfach angetroffen, (v. B.) 97. LoCUSteila naevia (Bodd.), Heuschreckenrohrsänger. Augsburg 1896: 1. VI. mehrfach; 21. VIII. einzelne junge Vögel in Kartoffeläckern; 29. IX. 1 St. im Lechhauser Moos beob. Schwirren morgens noch bei völliger Dunkelheit, verstummen bei Morgengrauen und singen erst wieder bei und nach Sonnenaufgang ; desgleichen abends bis tief in die Nacht. 1899: U.V. die ersten in den Wertachauen bei Göggingen (ca. 3 5 singend, v. B. u. Dr. P.); 2. VIII. noch schwirrend; ganz nahe 1 Ex. beob., schlüpft durch die Blätter, dabei kaum eines berührend, läuft am Boden wie eine Maus, Kopf eingezogen, Rücken aufgewölbt, nimmt Eäupchen und Insekten auf; 24. VIII. nicht mehr beob. 1900: 13. V. 1 St. am Lech; 2. VI. sehr spärlich (v. B.) Br. in den Gersthofener und Lechhauser Lechauen; 12. V. erstmals beob. W.w.,klar; (trüb, kalt); kommt da immer vor ; wie gewöhnlich vertreten ; 6. VIII. noch ges. (Ziegler.) 98. Calamodus SChoenobaenuS (L.), Schilfrohrsänger. Stegen a. Ammersee 1889: 12. V. 1 Ex. beob. (Dr. P.) — Würz- burg: Nie mit Sicherheit festgestellt. Ein Rohrsänger, den ich am 21.x. 1885 am Main kurz sah und locken hörte, könnte diese Art gewesen sein, da sie am spätesten ziehen soll. 99. Calamodus aquaticUS (Temm ), Binsenrohrsänger. Schieissheim 1889: 30. IV. 1 Ex. beob. (Pischiuger.) — Stegen a. Ammersee 1889: 12. V. an der Amper , wo sie dem See entströmt, wenigstens 6 St. beob., zuerst wenig scheu und stets von einem Busch zum andern fliegend und dann wieder in das Gebüsch zurückkehrend, später scheuer. (Dr. P.) — Würzburg 1885: 22. III. in dürrem Rohr gegenüber dem Hafen ges. ; sehr zutraulich. 100. Acrocephalus Streperus (Vieill.), Teichrohrsänger. Augsburg 1896: 3. IX. mehrere im Moos bei Mühlhausen; 27. IX. mehrere bei Matzling. 1897: 2. V. mehrere ^ an der Wertach; 9. X. einzelne in Büschen und im Schilf an der Wertach. 1898: 7. VIII. und 8. VIII. einige; 17. IX. einige bei Lechhausen in den Feldern beob. (v B.) 1899: U.V. mehrfach in den Lechauen; 11. VI. viele in den Wertachauen ; 24. VI. viele singend in den Lechauen ; 2. VII. viele Junge beob. 1900: Sonst sehr häufig; erschien heuer erst im Mai und ist nur ganz wenig zu beob.; 5. X. am Staffelsee 1 Ex. (v. B.) — Kitzingen: Br. 4. V. geh. — Würzburg: Gemeiner Br. am Main, wo es Rohr gibt. 1885: 10. VI. 2 Nester mit je einem Ei. 1887: Ende Mai 2 Nester, noch ohne Eier, in einem jungen Gebüsch von spanischem HoUunder, das ja ähnlich wie Rohr aus lauter geraden Schösslingen besteht, nahe dem Main; Vögel in der Nähe. Im Herbste sah ich, dass 6 solche Nester dastanden auf einer kleinen Strecke; in der Nähe war Rohr, das jedoch sehr spät zur Entwickelung kam. Die Vögel kommen bis in Hügels Badeanstalt herein. — 170 — 101. AcrOCephalus arundinaceus (L.), Drosselrohrsäng-er. (früher Ä. turdoides.) Würzbnrg 1885: 14. IX. bei der Heidingsfelder Brücke 1 Ex. ges. 1886: 24. IX. bei Hiinnielspforten dsgl. 102. Acrocephaius palustris (Bechst.), Sumpfrolirsäuger. Augsburg 1896: 10. VII. melirfach an der Ache bei Immenstadt singend; 2. X. 1 St. im Lechhauser Moos. 1897: 23. V. 1 St. in den Wertachauen beob. (v. B.) Ende der SOiger Jahre am Lech zur Brut- zeit geh. (Dr. P.) — Würzburg: Br. am Main; zur Brutzeit hörte ich bis Himmelspforten ca. 3 und mainaufwärts bis zur Heidingsfelder Brüclie 2 St.; ahmt sehr viele Gesäuge nach. 1887: 26. V. und 27. V. je einen im Hofgarten und Glacis gg. 103. Turdus iliacUS L, Weindrossel, Rotdrossel. Augsburg 1887: 30. X. und 1. XI. 2 Flüge von je 20 — 30 St.; 4. und 11. XL viele auf dem Markte. (Wiedemann f.) — München 1887: Vom 14. X. ab kamen sie auf den Markt; bald in grosser Menge; 31. X. die letzten, wohl meist von weiterher geschickt. (Dr. P.) — Würzburg 1886: 2. Hälfte des November 6 St. auf dem Markt; sie waren in der Um- gegend gefangen. 1887: 11. IV. im Zeller Wald eine singende Gesellschaft von 50 — 70 St. ges. ; 24. IV. eine einzelne in einem Gebüsch bei Würzburg. 1899. Pasing: 5. XL 1 Ex, in Schleissheira gefangen. — Speyer: 9. IV. in grosser Zahl ziehend beob. ; sonst nicht häufig. 1900. Ammerland: 4. IV. in der Fasanerie erl, — Wallgau b. Krün: 11. IIL 1 Ex. erl. (Dr. P.) 104. Turdus musicUS L, Singdrossel. Augsburg 1896: 9. III. ziemlich zahlreich singend; 17. X. viele in den Lechauen. 1897: 17. III. vereinzelt; 18. III. zahlreich singend im Siebentischwald; 10. X. sehr viele in den Wertachauen ; 23. X. noch viele; 12. XII. 1 St. bei Inningen. (v. B.) 1887. Augsburg: 4. III. erster Gesang b. Hindelang. Vom 13. bis 18. III. starker Schneefall und fand man infolgedessen am 18. III. in den Anlagen und Gärten 9 verhungerte Singdrosseln. In anderen Gegenden war es ebenso. 27. u. 28. X. kleine Trupps in den Wertachauen. 30. X. 12 St. südwärts ziehend. (Wiedemann fO — Thorhaus Aurora: Nimmt hier merklich ab. Die letzte 21. X. ges. (Mölzer.) — Mainberg: Ankunft 5. III. (Streiter.) — München: Zahlreich vorkommender Br., der sich jedoch von Jalir zu Jahr vermindert. Ankunft 28. II bis 6. IIL, in der Oberpfalz und in rauhen Alpengebirgen 16. IIL, am Fichtelgebirge erst 22. bis 29 III. Sie litten, trotzdem sie mit gehacktem Fleisch gefüttert wurden, bei dem argen Schnee und Frostwetter sehr, und allein bei der — 171 — Münchener Gasfabrik gingen 7 St. trotz Fleischfütterung zu Grunde. In Röhrmoos führte der Wirt Palmberger frischen Dünger an die süd- liche Waldlisiere und das täglich ein paarmal ; dadurch rettete er vielen Drosseln, aber auch Staren, Rotkehlchen, Edelfinken etc. das Leben. Auf meinen Futterplatz kamen, was ich seit Jahren nie erlebte, am 15. III. 3 Singdrosseln, am 16. III. verendete schon eine. Sie waren am Futterplatz recht ungeschickt, rauften und zankten sich und derweil hatten ihnen die Stare, Amseln, Spatzen etc. die Fleischnahrung weg- gefressen. Zwei von ihnen kamen durch. (Hellerer f.) — München: 21. IV. bauend, 26. V. junge halberwachsene Vögel. Auf den Wildpret- raarkt kamen die ersten 11. X., 28. X. die letzten. Von diesem Tage an wurde nicht nur von Rotdrosseln, sondern besonders von Wacholder- drosseln der Markt förmlich überscliwemmt. (Parrot.) — St. Oswald: Ankunft 5. III. bei sehr schönem warmem Wetter und S.w., die Mehrzahl 24. III. (Leythäuser.) — Rohrbrunn: Ankunft 3. III. bei Nebel und NO.w. ; (schönes Wetter). Abzug 15 X. bei schönem Wetter und O.w. (Lösch.) — Uffenheim: Ankunft 2. III. 2 St. bei —2" und N.w., Mehrzahl 4. III. bei -f 2» und W.w. ; 29. IV. 4 Eier. Abzug 24. X. bei teils trübem Wetter und W.w. (Heckel.) — Würz bürg: Die erste 7. III. singend. Im Walde häufig, in den Anlagen nur auf dem Durchzuge, hierbei auch in Hecken auf freiem Felde und in Weinbergen zu sehen ; 1885: 3. VI. Nest mit 4 Eiern, 2. Brut? (Pischinger.) 1899. Andechs: 17. III. geh.; seltener Br., nimmt ab. — Augsburg: 13.11. zuerst konstatiert, 18. III. viele, namentlich gegen Abend am Rande der Auen hastig hinziehend und in niederem Gebüsch sich auf- haltend; 2. IV. sehr viele bei Lechfeld ; 17. VI. in Autenried massen- haft junge Vögel. 25. X. viele am Zuge in den Auen. (v. B.) — Erlangen: Häufig; viele flügge Junge im Sommer ges. — Geiselbach: 14. II. bei warmem S.w. zuerst ges. — Oberbeuren: Spärlicher Br. 18. III. einzelne, 2. IV. sehr zahlreich; auch zwischen Uttiug und Entraching mehrfach singend. (Dr. P.) — Roggenburg: 28. II. beob. ; 29. IV. 4 Eier, 15. V. Junge, 1900. Andechs: 16. IX. beob. — Arnoldsreuth: Br., 6. III. zuerst ges. ; 2. V. Nestbau, 8. V. volles Gelege, 26. X. Abzug. — Augsburg: 25. II. zahlreich singend im Paarthal ; 1. IV. viele hart am Wasser auf dem Lechfeld ; 8. IV. morgens Gesaug; 21. IV. Lechauen zahlreich ; 28. VIII. nachts 1 h starker Zug über die Stadt hin; 10., 13., 14. u. 21. X. zahl- reich am Zuge. (v.,B.) Br. 3. III. ges. bei — 5" im Schnee am Wasser im Stadtgraben mit weisser Bachstelze, Gebirgstelze und Wasserpieper. Nachmittag im Siebentischwald einige Ex. unter Fichten auf schneefreien Plätzen nach Futter suchend, vor Kälte zitternd; die Art ist beim Durch- zug häufig, doch bleiben nur wenige zur Brutzeit hier; es finden sich ganz vereinzelte Paare in einigen grösseren Gärten an der Peripherie der Stadt und im Siebentischwald am Lech bei Augsburg, sowie in der Wolfzahnau. (Ziegler.) — Eich statt: 1. III. 2 St. ges., viele kamen — 172 — durch den kalten und schneereichen Nachwinter um. Im Mai waren die Wälder sehr stille. (Pisching-er.) — Erlangen: 12. III. ersten Schlag gehört. Begattungsakt : das 5 konnte leider nicht gut gesehen werden ; das 9 sitzt dabei mit hoch aufgerichteten Beinen und wagerecht gehaltenem Körper, in die Höhe gehaltenem Schwanz , lierabhängenden , zitternden Flügelu, mit senkrecht in die Höhe gestrecktem Schnabel, leise piepend auf der Erde und lässt sich in dieser Stellung mehrmals hintereinander vom 6 treten. — Geiselbach: 28.11. bei mildem S.w. erste; nimmt sichtlich ab. Vor 10, 15 u. 20 Jahren fand ich während meiner "Wald- begänge Dutzende von Nestern, 1900 nicht eines! — Goldberg: Br. 14.11. ges,, sonnig, warm. — Grosshabersdorf: 25. II. 11ha. m. 1 St. angekommen, warm und sonnig; 17. XI. llVäb a. m. 2 St. noch gas., nebelig, kühl. Diese Vogelart liebt bekanntlich mit frischem Grunde durchzogene Waldungen. Es wurde beobachtet, dass die Drossel beim Abendgesaug stets ein und denselben Baum wählte und solange ihr Lied ertönen Hess, bis es vollständig dunkel war. — Horst: 20.11. abends geh. — Kaufbeuren: Br. 24. III. geh.; zahlreich vertreten. (Regen- bogen.) — Kitzingen: Br. 8. III. g^. — Laufamholz: Br. 25.11. ges., sehr schön und warm, NO.w. — München: 26. II. 3 h p. m. 1 Ex. in den rechtsseitigen oberen Isarauen beob. (Katheder.) Präparator Korb bekam nach dem starken Schneefall Anfangs März 3 eingegangene Ex., 19. III. noch ein solches. (Dr. P.) — Neustadt a/S. : Br. — Ober- b euren: 5. IV. ganz vereinzelt singend, anscheinend nur spärlich zurück- gekehrt; 6. IV. gegen Diessen zu einige geh., 5. V. trotz des herrlichen Wetters nicht einen Vogel geh.; 31. VII. 2 eben &\\gge Junge beob. 11. X. 1 Ex. ges. (Dr. P.) — Pasing: 28. II. 1 St. geh. -- Roggen- burg: 18.11. mittags 2 Ex. ges. — Simbach: 1. III. a. m. 1 Ex. an- gekommen. — Trippstadt: Br. 12. III. geh., warm. 105. Turdus visciVOrus L., Misteldrossel. Würzburg 1887: 7. III. erstmals ges. im Höchberger Wald, mehrere singende 5> H. III- eines im Dürrbacher Wald, 10. V. im Edelmanuswald, also wahrscheinlich Br. 1899. Augsburg: 13.11. mehrere bei Bobingen ; 25. III. dsgl. Lechfeld, 3. IV. sehr viele Lechauen; 16. IV. brütend; 17. VI. in Mengen an Waldrändern bei Autenried; zieht im Herbst ganz fort. (v. B.) — Erlangen: 14. III. 1 5 erh. — Ernsgaden: 18. IIL 3h p. m. 9 Ex. ges. — Grafrath: 18. IL mehrfach singend. (Dr. P ) — Oberbeuren: Ziemlich häufiger Br. in den Nadelwäldern; 18. VII. Familie von 5 St., sehr heftig auf einige Krähen stossend und sie so lange belästigend, bis sie das Weite suchten ; als diese wieder erschienen, erneuten die Drosseln sofort ihre Angriffe. (Dr. P.) — Roggenburg: 2. III. beob. im Gildbertsholz. 1900. Ammerland: Herbst und Winter viel vorhanden. — Augsburg: 1. IV. einige Lechfeld; 21. IV. viele daselbst; 21. IV. paarweise; 11. X. viele am Zuge bei Kliugenburg; 13. X. massenhaft bei Autenried; — 173 — 21. X. abgezogen. Im Frühjahre bei der grossen Kälte im März er- froren einige. Im Siebentischwald erstmals geh. , aber hier noch nicht brütend augetroffen (v. B.); nur in grossen Waldungen bei Wellenburg, Stadtbergen und Westheim beob. (Ziegler.) — Breitenfurt: Br. 7. III. zuerst ges., Schnee, W.w. ; 17. IV. Nestbau; 11. V. volles Gelege; heuer blieben ausnahmsweise viele da. ■ — Kaufbeuren: Br. „Zierling"; 19. II. beob. (Regenbogen.) — Kitzingen: D., 20.1. gg.; Abzug 5. XI.; die Art scheint in gelinden Wintern in unserer Gegend zu bleiben. — Ober- beuren: 25. IL mehrfach singend; 30. VII. werden ziemlich erwachsene Junge auf einer Wiese gefüttert; im Herbst 2 Nester gefunden, eines auf einer jungen Rottanne in einem Stangenholz, ca. 2^/i m über dem Boden, Mulde hufeisenförmig, nach der einen Seite hin eckig wegen des Stammes, auf dem das Nest aufsitzt; Unterlage dürre Reiser, Moos, Erde und einige Flechten ; Mulde mit Pflanzenfasern und dürren Gräsern ausgelegt, enthält einige Eireste; das andere Nest liegt in einem Kiefernhölzchen auf der Erde; 7. VIII. Flug von 44 St. in lockerem Verbände; 8. VIII. dsgl. ein kleinerer Flug mit Singdrosseln untermischt ; 29. IX. ca. 50 St. zusammen; 15. X. Flug zwischen 0. und TJtting; später nicht mehr bemerkt. (Dr. P.) — Roggenburg: Br. 18.11. mittags 1 Ex. ges. 106. Turdus pilaris L., Krammetsvogel, Wacholderdrossel. Augsburg 1887: 6. I. 4h p. m. ein Flug von 20 St. im Mindel- thale ; 17. 1. ein 9 ad. bei Sachsenried ; 20. 1. 5 5 3 9 bei Füssen erl. Von Mitte Oktober bis Mitte Dezember immer mehrere auf dem Wildpretmarkte. (Wiedemann f.) — Lichtenau: Im Spessart im Winter vereinzelt vor- kommend. — München 1887: Selten werdender Wiutergast; Ankunft Mitte November, Abzug Ende März. (Hellerer f.) — Würzburg 1887: 12. IV. einen toten, angefressenen, wahrscheinlich von einem Raubvogel geschlagenen Vogel gef. 1888: 19. IL 25 St. im Dürrbacher Thale, Sollen nach Mitteilungen des schon erwähnten Bahnwärters im Gerbrunner Wald und am Main häufig im Winter ges. werden. Die Wildprethändler beziehen die ihrigen von auswärts. (Pischinger.) 1899. Augsburg: 13. IL grosse Flüge; 19. IL und 18. IIL ebenso; 16. IV. in den Auen verschiedentlich brütend; 29. X. ersten Flug beob. ; 19. XL Flug; Mitte Dezember grosse Flüge in den Lechauen am Lech- feld. (v. B.) — Erlangen: In allen Wäldern nördlich Erlangen zahl- reicher Br. Südlich und östlich der Stadt brütete kein Paar. In der hiesigen Sammlung 1 Ex. mit reinweissem Kopf-, Hals- und Brust- gefieder. — Ingolstadt: Am Glacis Dezember scharenweise. Nicht mehr so scheu wie anfangs. — Oberbeuren: Br.? 31. V. und 1. VI. 3 mal beob. (Dr. P.) — Utting: 2. IV. Flug von 30—40 St.; ein kleinerer bei Entraching, (Dr. P.) 1900. Augsburg 25. IL: Ist in geringer Anzahl noch da; 21. IV. einzelne und grössere Flüge, auch gepaarte Vögel am Lechfeld ; in den Lechauen — 174 — grösserer Flug-, geschlossen zusammenhaltend, ausschliesslich 5 6 ! ausser- dem noch etliche Paare herumziehend; 22. IV. zahlreich ges., paarweise, 5 balzend und sich bekriegend unter lautem Schackern. (v. B.) Sehr häutig in der Umgebung; Br. Vor mehreren Jahren eine Brut in dem Föhrenwäldcben bei Haunstetten am linken Lechufer getroifen. Vor 2 Jahren eine solche in einem ganz kleinen Feldgehölze am rechten Lechufer unterhalb Lechhausen. Heuer rechtes und linkes Lechufer bis unterhalb Stettenhofen 12. V. in dem Fichten walde mehrere Ex. getroffen. In den Lechauen zwischen Hochzoll und Mering gemeiner Br. ; 10. V. auf einer Gruppe 3 — 5 m hoher Tannenbäumchen 4 Nester mit je 5 Eiern. 27. V. in den Weidenbüschen halbflügge, schon ausgeflogene Junge ; in nächster Nähe noch 8 Nester auf Tannen- und Kieferbäumchen (oft nur 1 m vom Boden) mit je 5 bebrüteten Eiern. Ein Nest, auch sehr nieder, scheint von einem Wiesel ausgeraubt worden zu sein, denn das ganze Nest war voll Federn ; es war das erste Jahr, dass Beob. so viele pilaris in den Lechauen sah. (Fischer.) Hat überall gebrütet; viele Junge beob. ; 21. X. einige am Lechfeld; November und Dezember nicht selten Flüge dort. (v. B.) — Erlangen: In diesem Jahre auch als Br. im Osten und Süden der Stadt festgestellt. Nistet hier aber nur in einzelnen Paaren, von Kolonien keine Spur. 1. IL bei Schnee eine grosse Schar vom ßeichswalde her über den Exerzierplatz nach W. ziehend. 3. III. bei Kälte und starkem Schneesturm ein grosser Schwärm in einem kleinen Wäldchen bei Baiersdorf ; 31. III. bei hohem Schnee ein grosser Schwärm von mehreren 100 St. von S. nach N.O. östlich von Erlangen durch die Wälder ziehend; l.VI. eben flügge Junge im Walde bei Buckenhof. In meiner Sammlung lebender Vögel lebt zur Zeit ein im hiesigen ßeichs- walde aus dem Nest genommener pilaris. — Freising: 4. VIII. in den Auen viele Junge, entschieden dort erbrütet, (v. B.) — Geiselbach: 5. III. einen Zug ges. — Grosshabersdorf: 10. III. 2 h p. m. ca. 10 St. durchziehend ges., von W. nach 0., kalt und schön. Im Herbste kommt diese Art in starken Völkern hier vor und hält sich meistens im Thale der Biber auf; 23. XII. noch da. — - Kaufbeuren: Br. ; das ganze Jahr hier (Regenbogen); 18. IV. 2 Ex. von Langenwang; 16. XII. 2 Ex. von hier erh ; Ende Dezember zahlreich beob. (Erdt.) — Kitzingen: D, 28. III. g^. — Leimer sheim: 7. III. ges. — München: 7. V. ca. 8 Ex. am Zug im Forstenrieder Park ges. (ßies); 9. VI. 3 — 4 km nordwestlich von Lochhausen oder südwestlich von Dachau brütend gef. In einem Komplex einiger 100 buschartiger Kiefern waren 3 belegte Nester, 3 — 4m hoch über dem Boden, 2 mindestens 1 — 1,5m vom Stamme entfernt auf Nebenästen, 1 näher am Stamm; 2 enthielten je 5 etwas angesessene, das 3. 2 frische Eier. 4 Eier, die in meiner Sammlung sind, haben die Grössenverhältnisse 31X20, 30X21, 30 X 22, 28 X 20 mm, 3 haben die charakteristischen Haarzüge am stumpfen Ende. Die Nester, auch die 8 — 10 nicht belegten oder vorjährigen, standen auf Seitenästen ca. 0,75 — 1,5 m vom Stamm entfernt; alle hatten unter der Mulde einen auffallend hohen Unterbau, der sehr fest mit dem tragenden Stamm ver- bunden war. (cand. jur. Lübcke, Schwerin.) — Neustadt a. S. : D. und Wintergast; 14. X. ges.; 11. XII. Abzug nach S.W., regnerisch. — — 175 — Oberbeuren: 19. III. 7 Ex.; 24. VIT. an der Windach 6 St. beob. ; 31. VII. dsgl. geh. (Dr. P.) 107. Meruia merula (L.), Amsel, Schwarzdrossel. Würzburg- 1887: Gemeiner Br. in Gärten, Anlagen, gebüschreichen Thälern; im Walde mehr zerstreut, dort seltener als die Singdrossel. Im Glacis und Hofgarten überwintern viele. Die Waldamseln singen schöner und bringen viel weniger die klanglosen hohen Töne am Schlüsse der Strophen. Beginn des Gesangs leise Anfang bis Mitte Februar, 1886 später wegen der Kälte, im März noch nicht fleissig; besonders hört man sie abends. Im Herbst singen die .lungen viel, aber auch die Alten. 2 Nestarten: 1. mit Moos, Stengeln und Wurzeln; 2. mit dürren Blättern und Wurzeln; in der ersten öfter Erde als in der zweiten; diese wird besonders bei Nestern angewandt, die an Stämme angelehnt sind und mit ihnen in der Farbe übereinstimmen. Die grünen stehen besonders auf Tannen und Taxus; diese benutzen sie gewöhnlich zur 1. Brut, weil so früh noch alles kahl ist; manche bauen auch ins Gewächshaus des Hofgartens, andere auf Spaliere und Mauern und an geschützte Stellen auf Bäumen, oft sehr offen ; es missglücken eine Menge Brüten ; auch bei glücklichen Brüten sah ich nie mehr als 3 .Junge ausfliegen. — Mindestens 2 Brüten, auch manchmal 3; sie sind schwer auseinander zu halten; die einen bauen, während andere brüten etc.; das kommt von den vielen gestörten Brüten; Beginn des Nestbaues in der 1. Hälfte April. Heuer schon 23. IV. kleine Junge im Neste ; S.V. die erste ausgeflogene Amsel. Ausser den gewöhnlichen Beeren fressen sie : Pfaffenkäppchen (Evonymus europaeus), wilde Wein- und Epheubeeren. Im Winter sieht man kleine Gesell- schaften im Glacis, welche das Laub aufhacken. Im Spessart vereinzelt. 1899. Andechs: Br, Nicht häufig; nimmt ab; kommt nur im Winter aus dem Walde. — Augsburg: Seit 12. und 13.11. überall in Garten und Wald. (v. B.) — Erlangen: Wird von Jahr zu Jahr häufiger in den Gärten. Im Winter der frechste Vogel an den Futterplätzen der Stadt. Im ßeichswalde bei Tennenlohe brüten ebenfalls mehrere Paare. Beobachter besitzt 2 lebende 9) von denen das eine 2 jährige seit der heurigen Mauser einen schneeweiss und schwarzen Schwanz bekommen hat, so dass es wie eine riesenhafte Dromolaea leucura 9 aussieht ; das 2. 9 , ein heuriger Sommervogel, hat nur die ersten Schwungfedern auf beiden Seiten weissgrau gefärbt. Dieser Vogel bewegt sich nur im ßeitbahngang links und hat häufig auftretende epileptiforme Krämpfe (Januar 1900 eingegangen). — • Ernsgaden: 2 Ex. 24 II. 12V4h und 4 h p. m. am Zuge von S.W. nach N. ges. Zugvogel. In den letzten 3 — 4 Jahren, wo sehr milde Winter waren, überwinterten vereinzelte Ex. — Kitzingen: Winter 1899/1900 eine Amsel mit fast weissem Kopf in den Anlagen beob., die im Sommer im Schlossgarten brütete. — München: 11.11. erster Amselschlag (Clem. Bachhammer); 24. IV. Nest mit Jungen Krankenhausanlage gef. ; schon Ende März fand Herr Oertel Nestjunge, Dr. Prager am 24. IV. schon ausgeflogene Junge. (Dr. P.) — — 17() — Oberbeuren: Br. vereinzelt im Walde. (Dr. P.) — Rog-g-enburg-: 11,11, erster Gesang; 24. IV. 5 Eier; 6. V, Junge. 1900. Arnoldsreuth: Br. 27. III. ges., rauh und trocken, W.w. ; (dsgl.); 6. V. Nestbau; U.V. volles Gelege. 30, X. Abzug nach S., Nebel, Frost, O.W. ; (regnerisch, kalt). — Augsburg: 13. X. massenhaft in Hecken etc. Überwintert zahlreicli. (v. B.) — Erlangen: Überall, be- sonders in den Gärten sehr zahlreicher Brut- und Standvogel ; 25. II. bei reinem Frühlingswetter um Mittag die erste laut schlagende Amsel im Schlossgarten; 20. IV. Nest mit 5 frischen Eiern in einem lichten Busch, 1,5m über dem Boden, im botanischen Garten; 1. V. üügge Junge. — Ernsgaden: 1. III. 8 h a. m. 1 St. geh., geblieben; Schnee- gestöber. — Goldberg: Br. und Wiutergast; 16. IL ges. ; sonnig, warm. — Horst: 20. H. abends geh. — Kaufbeuren: Br. ; das ganze Jahr hier. (Regenbogen.) — München: 7. H. erste trotz Schneefall voll und kräftig gesungen; dann nicht mehr bis 13.11., seitdem jeden Tag. (Fleischmann.) — Neustadt a. S.: Br. und Standvogel. — Ober- beuren: 15. XI. 1 Ex. beob. (Dr. P.) — Pasing: 9. IV. sah ich in einem Garten 1 5 i^it Futter im Schnabel, auffallend deshalb, weil man wegen des andauernden Spätwinters die in Pasing sehr zahlreichen Schwarzamseln sonst noch immer paarweise laufen und fliegen sieht. — Roggenburg: 17,11, a. ra. 3 Ex. geh. Br. Gelinder Regen ; (windig). — Schwifting: Br. 26.11. geh.; schön, S.W.w ; (dsgl.) 108. Merula torquata (ßoie), Ringamsel, Schilddrossel. Freyung (im bayr. Wald): 1 St. von Dr. Ziegenspeck erl, (Dr, P,) — Herzogstand 1899: 31. V. auf einer Latsche Nest mit Jungen gefunden. (Oertel.) — Hirsch berg bei Tegernsee 1900: 1. VI. 2 Paare am Brut- platze ges. (cand. jur. Lübcke.) — Kaufbeuren 1898: 19. IV. Ex. von da; 25. III. v. Kempten erh. (Erdt.) — Würzburg 1897: Im Spessart von einem Förster vor einigen Jaliren 1 St. erl. 109* Ruticilla tithys (L.), Hausrotschwanz, (s. Sonderbericht.) MO. Ruticilla phoenicura (L.), Gartenrotschwanz, (s. Sonderbericht.) IM. Cyanecula cyanecula (Wolf), Blaukehichen. Ammerland 1900: 11. IV. Gr. Fasanerie beob. — Augsburg 1900: Nur am Durchzuge im Frühjahr in den Lech-Auen unterhalb Oberhausen zu sehen; manchmal zahlreich, manchmal nicht; heuer ganz wenige. 30. IV. ges., W.w., trübe, nachmittags Sonnenschein ; (Sonnen- schein, nachmittags S.w., teilweise bewölkt.) (Ziegler.) — Pasing 1899: 7. IV. morgens 1 5 gefangen. Durchzug bei regnerischem Wetter, tags vorher mildes Wetter. 1900: 2. V. juv. bei der sog. kalten Herberge gefangen. — Roggenburg: Umhauser Ried 28. VII. mehrfach beob. (Graf Mirbach-Geldern u. Dr. P.) — Würzburg: D. und vereinzelter Br. am Main. Auf dem Durchzuge sah ich sie 1885: 15. IV. (ca. 6 Stück auf einer Mainhalbinsel); 18. IV. ein einziges; 1887: 29.III.^2St., 1 mit, — 177 — 1 ohne weissen Stern im Dürrbacher Tliale ; ferner einzelne 7. IV., 12. IV., 21. IV., 23. IV.; am 14. IV. 1 in Escherudorf am Main ; 25. V. ein Paar bei Himmelspforten, das Nest war in der Nähe, doch fand ich es nicht. In früheren Jahren ca. 3 mal einzelne im Sommer. 112. Erithaous rubeculus (L), Kotkehichen. Angsburg- 1896: 22. III. erster Gesang Wellenburg; 4. IV. mehr- fach Siebentischwald; 5. IV., 16. IV. ziemlich viele. 1897: 23. III. erstes Erscheinen ; 30. III. zahlreich ; 10. X. auffallend viele wohl auf dem Zuge befindliche Vögel. 1898: 7. IV. spärlich (9. IV. sehr zahlreich, starker Zug), 5 singen überall, (v. B.) — Würzburg: Gemeiner, aber etwas zerstreuter Br. in Wäldern ; auf dem Zuge überall in den Anlagen und Feldgebüschen. Im Winter vereinzelt ges. ; im Herbst noch singend. Ankunft in der Stadt und Verbleib im Hofgarten 1884: 23. III.- 25. IV.; 12. III. im Wald das erste; 1885: 11. III. (im Hofgarten 13. III.) bis etwas nach Mitte April ; 1886: 25. III. (wahrscheinlich übersehen); 1887: Anfang März bis etwas über Mitte April; 1888: 21.111.- — Abzug allmählich bis Ende Oktober und Anfang November. Nur einmal stellte ich eine Brut im Glacis fest: Anfang Juni 1886 ausgeflogene Brut im Sander- Glacis. 1. Brut scheint sehr spät zu beginnen. 1887 : 23. V. 7 Eier in einem Nest unter einer Buche; 1886: 5. V. Nest mit Eiern, das ein Freund von mir schon einige Tage vorher gefunden liatte. Im Spessart zsiemlich häufig. 1899. Andechs: Br. 31. III. geh. ; ziemlicli schön; (bedeckt, kühl, windig), 21. X. zuletzt geh.; schön. 19. VI. eben erst flügge gewordene Junge beob. ; nimmt ab, aber noch ziemlich häufig vertreten. — Augsburg: 18. III. einige b. Göggingen; 25. III. massenhaft am Zuge in den Lech- auen, an Wasserläufen Nahrung suchend; N.w., kalt, 10'' C. 2. IV. mehrere, 3. IV. viele, Hauptzug, W.w., schön.; (W.w., warm.) (v. B.) — Erlangen: Überall häufig; besonders zur Frühjalirs- und Herbstzeit. In der fränkischen Schweiz waren in der letzten Septemberwoche im Wiesent- thale ganze Scharen von Rotkehlchen, die sich dort besonders an den „Hollerbeeren" gütlich thaten. — ■ Geiselbach: 25. III. a. m. ges., 6V2"; NW.w. — Laufaraholz: Am Abend des 14. X. konnten im Walde noch Rotkehlchen gesehen werden; am nächsten Tage waren sämt- liche verschwunden. Nachts kalt, am Tage Sonnenschein. — Lichtenau: Br. Ankunft 19. III., ges.; + 3" R. Schneefall; (trüb, sehr kühl). 6. IV. Nestbau. — München: 12. X. ISt. im englischen Garten ges. (Dr. P.) — Oberbeuren: 15. X. einzelne getroffen. (Dr. P.) — Pasing: 26. II. 1 St. ges. am Kanal nächst dem Garten ; wahrscheinlich überwintert ; mild, hell; (dsgl.); 15. — 18. III. wenige Ankömmlinge zu sehen oder zu hören, weil stets sehr rauhe, trockene Winde ; 21. III. Nachlass der- selben, leichter, milder Regen in der Nacht; 22. III. sehr viele da. 25. IX. ein 9 beim Abzüge im Garten ges. und gefangen; 26. IX. mehrere im Walde auf dem Striche befindlich. Es zeigten sich viele am Durch- zuge, nachdem die Einheimischen eine Zeitlang vorher schon verschwunden waren. (Dr. Prager.) — Roggeuburg: 21. III. im Schlossgarten beob., -1- 1°, Schneetall, NW.w. 12 — 178 — 1900. Amraerland: 17. IL erl. — Andechs: 4. V. erste Beobachtung-, 25.x letzte. — Arnoldsreutli: Br. 8.III. ges.; gelinde, N.w ; (Schnee, W.w.) 5. V. Nestbau, 10. V. volles Gelege; 29. X, Abzug; Zugrichtung nach S., regnerisch, kalt, O.w. ; (Nebel, Frost.) — Augsburg: 5. IV. erster Gesang in den Anlagen; 8. IV. einige am Lechfeld; 22. IV. ebendort und in den Lechauen; 4. X. viele am Staflfelsee; 7. X. einige am Lech- feld; 11. X. viele Klingenburg; 13. X. einige Autenried; 20. X. viele; 21. X. am Lechfeld (v. B.) ; Br. 14. IV. zuerst ges. im Siebentisch wald; Sonnenschein, windig, W.w. ; (dsgl.) 6. XL Abzug; Sonnenschein, früh Nebel, S.w. (Ziegler.) — Bergzabern: 20. III. 8ha. m. 2 St. ges.; rauh, kalt. — Eich statt: Erste ges. 3., 4., 5. IV. (Pischinger.) — Erlangen: 20.11. in einem Garten der Stadt singend beob.; vielleicht überwinternd. Seit 28. V. keines mehr ges. — ■ Geiselbach: 1. III. ges., stumm und augenscheinlich unter der Kälte leidend. 6. IV. ersten Gesang geh. In der Zwischenzeit Schnee und Kälte. — Goldberg: Br., zuerst 11. IV. ges.; kalt und windig. — Guttenberg: Br., zu- erst 18. III. ges.; Schneefall, + 2» E,., W.w.; (schön, W.w., +3» bis 8^* E,.) ^ Ingolstadt: 24. III. erstes ges. — Kitziugen: Br. 28. III. gg. ; Schnee, W.w.; (Schnee, O.w.) Scheint in gelinden Wintern in der Gegend zu bleiben. — Laufamholz: Br. 6. IV. ein § ges.; schön, O.W.; (schön, bewölkt; nachmittags Gewitter mit Niederschlag; O.w.) — ■ Lichtenau: Br. 18.III. ges.; Schneefall, -f 2" R.,W.w.; (schön, W.w.) — München: Scheint später gekommen zu sein wie früher. (Ries.) 2. XL 1 Ex. in den Maximiliansanlagen geh. (Dr. P.) — Neustadt a/S.: Br. 4 III. gg.; 21.x. biso. XL noch ges. — Oberbeuren: 21. u. 22. IV. zahlreich singend; 5. V. gar keines; 6. V. morgens nur 1 St. trotz des herrlichen Wetters ; Ende Juli nicht selten singend. 1 1 . X. beob. (Dr. P.) — Pasin g: 16, III. 1 St. ges. vormittags, angekommen auf Durchzug; nass- kalt mit Schneefall; (ebenso). Es blieb das einzige bis 28. III , wo Beob. wieder 1 St. sah nach inzwischen liegender grosser Kälte mit vielem Schnee. 6. IV. moi'gens nach milder, regnerischer Nacht zahlreich da, aber nach 2 Tagen verschwunden (Durchzug); am 18. IV. erst wieder sehr viele da, meist singend, also noch § §. 25. u. 26. IV. viele ges. (Prager.) 21. X. ca. 10 Vögel verunglückt am Telegraphendraht im Pasinger Bahnhof; 3 St. haben auf der linken Halsseite eine Verletzung resp. Federndefekt. (Dr. P.) 7. XL a. m. 1 5 gef. beim Abzug; 28. XL vor- mittags 1 ^ ges. bei St. Emmeram. (Prager.) — ßoggenburg: Br. 31 . III. mittags ges.; starker Schneefall; (leichter Schneefall). — Sim- bach: 16. III. erstes beob. — Trippstadt: 17. III geh.; rauh, W.w. (dsgl.) — Weiber sbrunn: Br. 5. IV. geh.; Regen, W.w. ; (Regen, W.w.) Abzug 25. IX., Zugrichtung nach S., schön, SW.w. 113. Aedon luscinia (L.), Nachtigall. 1887. Augsburg: 19. IV. ein Ex. im Riedinger'schen Garten auf frisch aufgegrabener Erde nach Nahrung suchend. 24. IV. fing ein Vogelsteller im Wäldchen bei Göggingen von 5 dort befindlichen Nachtigallen 1 5 • - 179 — Anfang-s Mai wurden bei Leclihausea 3 Ex. gefangen, (Wiedemann f.) — Bayreuth: Keine ist von ausgesetzten und erbrüteten Vögeln zurück- gekehrt. (Kästner.) — Ludwigshafen: Häufiger Br. 13. IV. bei Mun- denheira zuerst geh. (Lauterborn.) — Mainberg: Zuerst geh. 23. IV. (Streiter.) — Münnerstadt: Hier siedelte sich ein Paar wieder an, nachdem einige Jahre keine Nachtigall mehr beobachtet worden war. Erster Gesang am 27. IV., am 21. VI. üngge, noch nicht selbständige Junge. In Seh web heim bei Schweinfurt ist sie ziemlich häufig. (Riegel.) — München: D., wird immer seltener. (Hellerer -j*.) — Würzburg: Vor 20 — 30 Jahren war sie viel häufiger, wie mir erzählt wurde, aber seit den letzten 3^ — 6 Jahren nimmt sie etwas zu. Ihr Bestand im Hof- garten und Glacis ungefähr folgender: 6 Paare im Hofgarten, ca. 5 im Glacis und einige in Privatgärten ; in allen Laubwäldern der Umgegend kommt sie vor, z. B. im Rötzbacher-, Edelmanns- (3 St.), Gerbrunuer- Wald (2 St.), dann im Veitshöchheimer Hofgarten (viele) und in den grossen Gebüschkomplexen an den Berglehnen. — Ankunftszeiten: 1884: 29. IV. (nicht genau); 1885: 23. IV.; 1886: 22. IV.; 1887: 23. IV. (sicherer Zeitpunkt; 6 sang erst am nächsten Tage). Herrlich ist der Wechselgesaug der Männchen, wenn das eine in den Zwischenpausen die Strophen des andern singt. Brut: Ende der 1. Woche des Mai bis in gleiche Zeit des Juni. Ausgeflogene Junge Mitte Juni ; heuer flog 6. VI. eine Brut aus. Gesang bis Ende Juni. 1899. Oberbrunn: D. 19. V. ges.; 27. V. „Abzug". — Pasing: 2. V. a. m. 5 an der Wurm gefangen ; ebenda 3. V. und 4. V. je ein 5 ges. Im Mai und Juni hielt sich an den Ufern des AVürmkanals in den Gärten dauernd ein Ex. auf, morgens und besonders nachts laut singend; der fortdauernde Gesang im Juni ist Beweis, dass es kein 9 » bezw. keine Brut hatte. — Wörth a/Rh. : Br. 9. IV. beob. Warm; (desgl.) Nestbau Ende April. Junge 17. V. ges. 1900. Guttenberg: Br. 3. V. geh. — Kitzingen: Br. 24. IV. geh. Ist in den letzten Jahren seltener geworden. Plätze, die früher bis 7 Paare aufwiesen, haben jetzt 1 Paar ; eine Folge der in unserer Gegend stark betriebenen Vogelfängerei. — Leimersheim: Br. 8. IV. geh. — Neustadt a/S.: Br. 15. V. gg. 2 Ex. neu aufgetreten. — Oberbeuern: 8. IX. 1 Ex. am Durchzuge beob. (Dr. P.) —Pasing: 24. IV. 1 Stück im englischen Garten in München; 26. IV. 6 St. dortselbst ges. 26. IV. 1 St. in Unterföhring gefangen. Mehrere St. deutlich ges. b. Unter- föhring vom 16. — 23. VIII. beim xlbzuge, 1 St. wurde in der Um- gegend auch gefangen. — Sondernheim: Br. 20. IV. geh. (Lacroix.) I 14. Aedon philomela (Bechst), Sprosser Augsburg 1887: 25. VIII. wurde ein Ex. und einige Tage darauf ein zweites — beides junge Vögel — von Vogelfängern bei Lechhausen gefangen. (A. Wiedemann t-) 12* — 180 — 115. Accentor modularis (L), Heckenbraunelle. Erlangen 1899: Heuer wenig ges. — München 1899: 23. IV. Hirsebau zweimal geh., 24. IV. in den oberen Isarauen. (Dr. P.) — Ober- beuren 1899: 2. IV. singend; 14. VI. desgl. geh. (Dr. P.) — AVürz- burg: Gewöhnlich nur auf dem Frühjahrszuge im Hofgarten. 1885: 15. III. 1 St., 18. III. 2 St., 25. III. 1 St. 1887: 6. IV. 1 St. 1886: 5. V. als Br. festgestellt am ßande des Guttenberger Waldes in einer kleinen Tannenpflanzung; der Vogel flog vom leeren Nest auf (später durch das Wetter zerstört). 116. Accentor COllaris (Scop.), Alpenbraunelle, Alpenflüevogel. Am Grat des Stuiben 1896: 8. VII. einige, am Kampen (Leng- gries) 1897 : 20. VII. 1 St. beob. (v. B.) I 17. PratinCOla rubetra (L.), Braunkehliger Wiesenschmätzer, Braunkehlchen. Augsburg 1885: Krautvögele; häufiger Zugvogel und auf feuchten Wiesen nistend; 12. III. [?J die ersten bei Pfersee; 23. IV. sangen einige; 24. IV. ein Nest mit 6 Eiern [?]. 1886: 18. IV. 1 5 am Lech erl., 4 5 sangen 25. IV. an der Wertach und ebenso 6 am Lecti ; 22. IX. 5 St. am Lech, südwärts ziehend. 1887: 22. IV. bei warmem Wetter erster Gesang; 28. IV. sangen mehrere. (Wiedemann f.) 1896: 26. IV. einige in Hilteufingen; 27. IX. viele in Kartoffeläckern und Krautgärten; Art ist recht häufig. 1897 : 2. V. bereits ziemlich viele eingetroffen ; 4. V. sehr häufig. 1898: 27. IV. bei Weilheim zahlreich ; 9. IX. mehr- fach junge Vögel bei Kempten, (v. B.) — Burgpreppach 1885: Nicht häufiger Sommer-Br. ; Ankunft 23. IV. ; Abzug 28. VIIL 1886: An- kunft 12. IV. Wegzug Mitte bis Ende September, Er war heuer nur auffallend sparsam vertreten. 1887: 24. IV. erstes 5 gesehen; Art nimmt zusehends ab. (Link f.) — Gas teil (Steigerwald) 1885: Nicht seltener Br. (Dr. P.) — Freihalde n 1885: Selten und nur auf dem Zuge. (Rebele.) — Kaufbeuren 1885: Auf feuchten Wiesen häufiger Br. (A. Buchner.) — Lohrerstrasse 1885: Br. (Steinbrenner.) — Ludwigshafen 1887: An- kunft 22. IV., häufiger Br. ; 16., 22. u. 28. V. Nester mit frischen Eiern gefunden; Abzug 24. VIIL b. Friesenheim. (Lauterborn.) — München 1886: Obgleich in den Beiträgen zur Fauna von München von Dr. J. Falirer Cs. Führer Jür die Teilnehmer der 50. Naturforscherversammlung, 1877) nicht als regelmässiger Br. aufgeführt, habe ich doch dort die Art als solche konstatiert. Die ersten Ex. — wohl 6 St. — 30. IV. bei Moosach, auf dem Feld, auf Alleebäumen und Mooswiesen beob., dsgl 9. V. verschiedene, zur Brutzeit ausserdem bei Fürstenfeld-Bruck, Miesbach, Trudering, Starn- berg. 1887 : Nicht selten bei Nymphenburg, ferner bei Kochel, Benedikt- beuern, Krün, Garmisch, Brück, Starnberg. (C. Parrot.) 1886: Br., am Fusse der Alpen häufig, in der Nähe Münchens äusserst selten anzu- treffen [?], kommt im Mai und geht schon im August; 2. VIIL eine Brut mit 4 und eine mit 3 ausgeflogenen Jungen in Benedi ktbeuren beob.; Wegzug 16. VIIL (Hellerer j.) — Neustadt a. A. 1885: Ziemlich — 181 — häufig-er Br. (Schildknecht.) — ßeg-nitzlosau 1886: Sehr selten. (Deeg-.) — Starnberg 1886: Sparsam vorkommender Br., Nester mit stark bebrüteten Eiern 27. V. u. 29. V. (Weig-enthaler.) — Schwabach 1885: Eäufiger Br. (Donle.) — Uffenheim 1886: 26. IV. erstes Ex. bei S.w., schönem etwas windigem Wetter, dann 27, IV. 1 Paar. (Heckel.) — Würzburg 1884: Ende Juli 2 kleine ausgeflogene Brüten, vielleicht zweite Brut; 26. V. 5 kleine Junge in einem Nest am Main. 1885: In der nächsten Umgebung häufig, sowohl auf Feldern wie auf Wiesen und an den Ufern des Mains; 23. VII. fast erwachsene Junge. 1886: 22 IV. Vögel schon gepaart. 1887: 22. IV. ersten Vogel ges. (Pischinger.) 1899. Augsburg: 27. IV. mehrfach b Starnberg. (v. B.) — Diessen: 26. VI. Fischener Winkel am versumpften Rande des Ammersees auf Schilfstengeln und anderen Wasserpflanzen verschiedene Vögel bemerkt. (Dr. P.) — Oberbeuren: 20. V. 1 Ex. ges., 27. VIII. mehrfach auf den Kartoffelfeldern; bei Utting nicht selten. (Dr. P.) - — ßoggenburg: 15. IV. Biberacher Wiesen zuerst bemerkt. (Eckel.) 1900. Augsburg : 22. IV. 5 am Lechfeld ; 6. V. viele b. Weilheim ; 17. X. 1 St. b. Bitzenhofen. (v. B.) Br. 30. IV. bei Oberhausen erstmals beob., ist nicht recht häufig. (Ziegler.) — Erlangen: Nest mit 4 Eiern bei Neunkirchen, sonst nirgends getroffen. — Kitzingen: Br. 27. III. bei Schnee und O.w. gg. — München: 24. IV. im Moos zwischen Dachau und Schleissheira. (Ries.) — Roggenburg: Br. 2. IV. a. m. 2 St. beob., starker Frost. 118. Pratincola rubiCOla (L), Schwarzkehliger Wiesenschmätzer, Schwarzkehlchen. Augsburg 1885 : Ziemlich seltener Zug'vogel, nicht brütend ; 12. III. 1 St. bei Pfersee, ferner beob. 14., 23., 24., 27. IV., 4., 10. V. In Lauingen anfangs März konstatiert. 1886: 22. III. 3 St. bei Pfersee. 1887: 17. und 19. III. bei tiefem Schnee und 5— 6° Kälte je ein ver- hungertes Pärchen b. Augsburg gef. ; 22. VI. ein nistendes Paar. (Wiede- mann f.) 1896: 30. IV. 1 Ex. am Wege nach dem Siebentisch wald. (v. B.) — Burgpreppach: Häufiger als Pr. rubetra. Ankunft des ersten 5 H- HI.; dann 13. III. ein 5; 16. III. waren die meisten da; 4. VI. nackte Junge. Die letzten 26. VIII. ges. 1886 : 25. III. mehrere auf dem Zuge ; 26. IX. die letzten. 1887: 16. III. einige 5 als erste ges. ; Abzug anfang Sept. (Link f.) — Castell (Steigerwald) 1885: Zu Ostern bemerkt. (C. Parrot.) — - Ebrach: In den Thälern des Steiger- waldes häufig. (Schlichtegroll.) — K auf b euren: Selten und nur auf dem Durchzuge. (Büchner.) — Lohrerstrasse: Br. (Steinbrenner.) — Neustadt a. A. : Ziemlich häufiger Br. (Schildknecht.) — Otzing bei Plattling 1900: 8. III. 1 Ex erl. (Dr. P.) — Schwabach: Häufiger Br. (Donle.) — Schwarzach 1885: Br. bei Fischen im Algäu (Sonthofen, Immenstadt) häufig; im Revier Schwarzach nur in einigen Paaren. (Bau- meister f.) — Starnberg 1887: Seit mehreren Jahi-en nicht mehr als — 182 — Br. bemerkt. (Weigenthaler.) - Würzbnrg 1885: Ist hier ziemlich häufiger Br., die ersten 11. III. ges. (C. Parrot.) 1887: 11. III. die ersten ges. ; es waren viele hier. Viel weniger häufig als rubefra ; doch an geeigneten Plätzen immer anzutreifen, z. B. an den Abhängen des Stein- berges. Auf dem Zuge auch an den Bächen der Thäler und am Main. Die ersten sah ich meist Mitte März, oft bei Schnee; im Herbst familien- weise bis Ende September und Mitte Oktober; vereinzelt brüten sie an den steinigen Abhängen der Thäler; 6. IV. sah ich ein nach dem Gesaug schräg in die Luft tänzelndes und dann wieder auf seinen früheren Platz zurück- kehrendes, aus Lust, nicht zum Fang fliegendes Männchen. (Pischinger.) I 1 9. Saxicola oenanthe (L.), Grauer Steinschmätzer. Augsburg 1896: 20. VIII. 1 juv. bei Neusäss ; 28. VIII. junge Vögel bei Lechhausen; 15. IX. 5 ad. bei Igling; 27. IX. junge Vögel mehrfach beob. ; 1897 : 30. VIII. junge Vögel am Zuge; 10. IX. desgleichen. 1898 : 9. IX. einzelne junge Vögel bei Kempten. (v.B.) — Speyer: Im nördlichen Teile der pfälzischen Rheinebene nicht seltener Br. (Th. Heussler.) — Würzburg: Zerstreuter, aber nicht gerade seltener Br. auf den steinigen Bergabhängen. 1885: 5. IV., 1887: 13. IV., 1888: 30. III. die ersten ges. 1887 : 8. VI. sah ich einen im Dürrbacher Thal, der mit Futter zum Nest wollte; er war sehr aufgeregt, ging aber nicht hinein. Ende Juli viele Alte und Junge in der hiesigen Gegend am Main gegenüber dem Staatshafen. 1899. Augsburg: 23. IV. grosser Zug Nachts und in den Morgenstunden, (v. B.) — München: 8. V. 1 Ex. in den rechten Isarauen beob. (Katheder.) 12. VI. u. 27. VI. auf dem Dachauer Moor südlich der Strasse Olehing — Lochhausen jedesmal ein altes 5 beob. Das Nest, dem Gebahren des Vogels nach zu schliessen, in dem Alm, der in kleinen Erhöhungen auf ca. V* km weit südlich genannter Strasse sich lagert. Art brütet in Schwaben, allerdings nördlich der Donau, in ßeimlingen bei Nördlingen. Beob. fand dort ein Nest auf der Höhe , wo die miocänen Süsswasser- kalke grosse Ablagerungen bilden. (Ries.) — Oberbeuren: D. 27. VIII. 1 St. beob. a. m., W.w. seit vorhergeh. Abend, Witterungsnmschlag; (O.w., heiter). (Dr. P.) — München: Korb bekam 2 St. im September. (Dr. P.) — Schieissheim: 29. VIIL 1 6 erl. (Dr. Prager.) 1900. Ammerland: Im April 1 Ex. erl. — Augsburg: 20. IV. ein prachtvolles altes $ vor dem Fuggerhaus tot aufgefunden ; scheint an einen Telephondraht angeflogen zu sein. In den letzten Tagen zog diese Art durch. 24. IV. starker nächtlicher Durchzug, (v. B.) — Kitzingen: Br. 19. IV. ges. — München: 19. IV. 1 Ex. in der Umgebung erl. (Dr. P.) 22. IV. im Forstenriederpark auf den grossen, lichten Schlägen ca. 4 Ex. ges. (Ries.) — Oberbeuren: 11. X. 2 Ex. beob.; in den letzten 3 — 4 Wochen herrschte warmes und heiteres Wetter. 10. auf 11. X. Gewitter, Wind und Regen. (Dr. P.) — 183 - 120. Motacilla alba L., Weisse Bachstelze, „graue Bachstelze". Augsburg 1896: 9. III. mehrfach an der Schrautter ; 20. X. noch ziemlich viele; 11. XII. 1 St. 1897: 6. III. erstes Ex.; 18. III. grosser Flug; 28. III. sehr zahlreich; 9. X. grössere Flüge bei Hilten- flngen; 11. X. sehr viele bei Burgwaiden. 1898: 23. III. die ersten; 17. IV. wohl Hauptzug; 29. VIII. im Mindelthal Flug an Flug; 30. VIII. Junge in Flügen ; 2. IX. starker Zug, ebenso 4., 10. und 11. IX., starker Zug bei Kempten, (v. B.) — Würzburg: Gemeiner Br. am Main, oft weitab vom Wasser; brütet dort besonders in den Mauern der anliegenden Wein- berge. 1884: 12. III. die ersten (sie singen bei ihrer Ankunft am meisten). 1885: 17. und 18.1. überwinternde gesehen; 4. III. schon viele ange- kommen. 1886: 28.11. eine am Hafen, die nächsten Mitte März. 1887: 6.111. die erste im Stadtgraben; 11. III. 4 am Main, vorher dort nicht. 1888: 16. III. die ersten. Im Herbst in kleinen Gesellschaften. 1887: 6. X. ca. 20 auf ihrem Schlafplatz; 13. X. ca. 30 bei Himmelspforten, darunter eine Gebirgsbachstelze, ausserdem an diesem Tage mehrere kleine Gesellschaften; 20. X. viele Gesellschaften von 10 — 25 St. mainaufwärts ; abends einmal wieder eine Gebirgsbachstelze dabei; 26. und 27, X. je 2 am Main; in den übrigen Jahren gab ich auf ihren Abzug wenig Obacht. Nester 1884: 11. VII. mit Jungen (2. Brut). 1885: 21. V. mit Jungen; 5. VII. mit Eiern (2. Brut), ein erwachsenes Junges in der Nähe. 1886: 30. IV. im selben Loch wie 1885 4 Eier. 1887: I.V. Nest noch ohne Eier; 6. V. 5 Eier darin; 19. VI. 5 Eier, jedenfalls 2. Brut (ich gab nur die für die Brutzeiten bezeichnendsten Nester an). Im Spessart öfters gesehen. 1899. Audechs: Ankunft 8. III., geii., schön und mild; (ebenso); 18. X. noch häufig zu sehen; ziemlich häufiger Br. — Augsburg: 28. 1. beob. ; 14. III. einige; 18. III. mehrere; 25. III. sehr viele; 30, IV. Hauptzug. (v. B.)_ — Diessen: 26.11. am Seeufer viele (es sollen auch einige überwintert haben); 5 mit tiefschwarzer Kehle. (Dr. P.) — ErlDendorf: Br. 12. II. ges. — Erlangen: Sehr häufig; auch in der Ostvorstadt brütend ; 30, IV, volles Gelege ; 26. V. die ersten flüggen Jungen. Ein eben flügges Junge hatte einen nur wenige mm langen Oberschnabel bei normalem Unterschnabel, war aber wohlgenährt. — Ernsgaden: 29. III. 4 h p. m. beob. — Fischen: Letztes Paar 15. X. ges, — Geisel- bach: 11, III. erste beob, warm; (W.w., Regen, warm.) — Kauf- beuren: 21. X. 50 — 80 St. Futter suchend. (Erdt.) — Laufamholz: 7. X. auf den Feldern noch beob. ; in den nächsten Tagen aber keine mehr, ohne dass ich von einem Zug etwas gemerkt hätte, — Lichtenau: Ankunft 4. III., ges. Br. — Oberbeuren: 15. X. 1 St. noch ges. (Dr. P.) — Obererlbach: 10. X. letzteres, trocken, O.w. Im Früh- jahr im Hofraum des Beobachters 2 Gelege. Anfang September in beiden Nestern je 5 Eier angebrütet; wurden verlassen, obwohl sie sehr geschützt waren. — Eoggenburg: 5. III. beob. im Schäfergarten, 4-», O.W. — 184 — 1900. Ammerland: 8. IV. nistend, 3 Eier. — Andechs: 12. III., 3. XI. beob. — Annweiler: Br., 2. III. ges., Frost, NW.w. Vorlier 4 Tage Frülijahrswetter bei + 14°. Das letzte Ex. 5. X. — Arnolds- reuth: Br., 28. II. ges. ; schön, rauh, N.w.; (kalt, trocken). — Augs- burg: War früher zahlreicher, ist aber auch jetzt noch um Augsburg herum überall zu treffen. In den beiden Holzgärten der hiesigen Näh- fadenfabriken vor 12 — 15 Jahren sehr zahlreich; jetzt nur vereinzelte Paare dort. 3. III. bei — 5° 4 Ex. im Schnee am Wasser im Stadt- graben mit Singdrossel, Gebirgsstelze und Wasserpieper beob. (Ziegler.) 9. III. 1 5 erfroren, 1. IV. viele, 22. IV. viele in den Lechauen. 21. X. starker Zug nach SW. am Lechfeld, W.w. ; (W.w.) (v. B.) 27. X. Abzug, Sonnenschein, windig, W.w. (Ziegler.) 28. X. noch einige am Lech. (v. B.) 26. XII. 4 St. auf Insel im Lech Nahrung suchend. (Ziegler.) — Breiten- furt: Br., 9. III. ges., Zugrichtung NO., regnerisch, W.w. ; (Regen mit Schnee). 27. IV. Nestbau, 15. V. volles Gelege. 15. X. letztmals beob. — Colmberg: 22. III. mitt. 1 St. ges.; schön, windig; (starker Sturm).- — Eichstätt: 22.11. ges. (Pischinger.) — Erlangen: 3. III. grössere Gesellschaft im Schneesturm am Ufer der Regnitz bei Wellerstadt. In der Stadt waren in diesem Jahre weniger Paare, auf dem Lande aber, wie immer, sehr viele. — Ernsgaden: 1. III. 8 h a. ra. 1 Ex. ges., d. gegen 0., Schneegestöber. 5. III. 8 h a. m. 1 St. ges., bl. ; — 14°, heiter. — Fischen: Br., 25. III. ges. ; scharfer S.w., teilweise mit Schnee ; (S.w., hell.) — Friedrichsberg: l.III. 9 h a.m. 1 6ges.,bl. ; — 5°, (+6").— Geiselbach: 27. III. ges., tags vorher geschlossener Schnee, kalter Wind aus SO., in der Nacht W.w. — Goldberg: Br., 10. IV. ges.; kalt, bewölkt. — Grosshabersdorf: Kommt nur vereinzelt hier vor; liebt als Brutstätte Holzstösse. 9. III. 1 h p. m. 1 St. ges., bl. ; sonniger, kalter Tag, ebenso am Tage vorher. 20. III. 10 h a. m. 5 St. ges., bl.; kühl; (regnerisch.) 25. IV. Gelege, 17. X. 3 h p. m. 3 St. letztmals ges. — Grötschenreuth: 1 2. III. 3h p.m. 1 St. ges.; schön. — Guttenberg: 26.11. ges.; schön; (ebenso.) Abzug 26. X., trüb, mild; (Nebel, +7° R.) 14. IV. Nestbau. — Hausen bei Kissingen : 8. IV. 2 St. ges. — Hoerot: Br., 15. III. ges , N.w. Abzug 2. XII., südliche Zugrichtung, schön, S.w. — Horst: 15.11 5 au meiner Wohnung; 17.11. 9 beob. — Kaufbeuren: Br., 5. III. beob. — Kitzingen: Br., 24.11. gg.\ (warm. S.w.) Abzug 19. XL, +2°; (4-3°, NO.w.) — Laufamholz: Br., 25.11. 1 Paar ges.; sehr schön und warm, NO.w.; (schön, etwas trüb, warm); von da ab keine mehr bis 14. III. a. m. bei ziemlich heftigem Schneegestöber. — Leimersheim: Br., 28. III. ges. — Ludwigsmoos: Br. Fühlte sich 29. III., wo sie erstmals beob. wurde, schon so heimisch, dass man auf frühere Ankunft schliessen muss; jedoch nicht sehr viel früher erscheint sie im Moos. Abzug zwischen 25. und 29. X. — München: 12. X. an der Isar; 28. XL bei Unter- föhring 1 Paar beob. (Dr. P.) — Neustadt a/S.: Br., 18.11. Ankunft; 13. IX. Abzug n. SW., Regen; (dsgl.) — Oberbeuren: Brütet ver- einzelt. 11. X. 1 St., 15. XL dsgl. (Dr. P.) — Pasing: 11. III. a. m. 4 St. ges., d. ; mehrere Tage mild. 17. und 18. III. waren sie bei argem — 185 — Schneegestöber massenhaft an den Ufern der Wurm, von da ab nur mehr wenige als Standvögel. 20. XI. p. m. 2 St. ges. an den Ufern der Isar bei Böge n hausen; schöne "Witterung. (Prager.) — ßapperszell: 25.11. mittags 2 Ex. ges., bl. Sehr schön, warm, S.w. ; (Sonnenschein mit S.w.) — ßoggenburg: Br., 26. II. abends 5 St. ges.; sonnig, warm; (Regen.) — Schroben hausen: 20. II. p. m. 1 St. ges., augekommen; mild; (ebenso). (Prager.) — Schwifting: Br., 14. III. ges. ; Schnee, Sturm, NW.w. ; (wenig Schnee, W.w.) — Simbach: 4. III. p. m. 1 St. ges., angekommen, mild. — Speyer: 25. XII. 12—15 St.; 30. XII. ca. 12 St. beob. ; SW.w. ziemlich stark, mild, trüb, Regen. (Heussler.) — Stoffen- ried: 6. III. 2 h p. m. 1 St. ges., bl. ; Schneegestöber; (heiter). — Tripp- stadt: Br., 4. III. ges.; sehr kalt, Nw. ; (ebenso.) — Walchensee: 9 III. a. m. 2 Paare ges., angekommen; schön. (Hohenadl.) — Weibers- brunn: Br., 8. III. ges.; schön, O.w. ; (ebenso.) Abzug l.X. Zugrichtung S., trüb, W.W. ; (Regen, W w.) — Wielenbach: 24. II. 1 St. bemerkt. (Dr. P.) — Zislarhaus: 19. III. 3 h p. m. 1 Ex. ges., angekommen. 121. Motacilla boarula (L.), Gebirgsbachstelze. Castell im Steigerwald 1885: Br. (Dr. P.) -- Würzburg 1887: Im Herbst, Winter und im ersten Frühjahr einzelne am Quellenbach, an anderen Bächen und am Main herum als Br. festgestellt, wo ich am 9. VI. ein Pärclien im Steinbachsgrund sah; singen selten; 21. V. 1885 hatte ich schon bei der Aumühle ein Q ges., also jedenfalls Br. Im Spessart im Juli mehrmals an Bächen gesehen; brütet dort. 1899. Diessen: Öfter ges., bes. im Winter. (Dr. P.) — Erlangen: 16.111. mehrere Ex. an einem kleinen Wiesenbache ; den ganzen Sommer über aber keine ges. — Laufamholz: Während des ganzen Winters auf den Dungstätten beob. — Oberb euren: 2. IV. am Beurer Bach, ständig vereinzelt daselbst. (Dr. P.) 1900. Andechs: Letzte Beobachtung 7. X. — Augsburg: 14. X. 4 — 5 Ex. am Mühlbach (v. B.). Br. ; au der Stadtmauer am Stadt- graben an der Herwarthstrasse vor mehreren Jahren brütend beob., so- wie auch vor einigen Jahren an der Stadtmauer am Jakoberthor, wo sich das Nest in einer wilden Rebe an der Mauer befand, jedoch von Kindern zerstört wurde, da es ganz nieder angebracht und leicht zu- gänglich war. (Ziegler.) — Erbendorf: 23.11. 1 St. „gelbe Bach- stelze" *) vormittags ges. ; wahrscheinlich geblieben ; sehr schön, sonnig, warm und windstill; (desgl.) — Erlangen: 3. III. in Gesellschaft von weissen Bachstelzen befanden sich mehrere, deutlich festgestellte Gebirgs- bachstelzen. — Fischen: Br. — Kaufbeuren: Ende Dez. noch an der Wertach. (Erdt.) — Kitzingen: Br. 9. III. gg., NW.w.; (Beif.) *) Die Bezeichnung „gelbe Bachstelze", die verschiedene Beobachter gebrauchen, ist ungenau und sollte vermieden werden, da es bekanntlich zwei Arten gelber Stelzen bei uns gibt; nur die Schafstelze hat als richtiger Zug- vogel zu gelten. (Der Herausgeber.) — 186 — Abzug [?J 22. IX.; (Regen.) — Speyer: 25. XII. 1 St.beob. (Heussler.) — Trippstadt: Vorkommend. — Zislarhaus: 3. III. „gelbe Bachstelze" ges. 122. Budytes flavus (L.), Schafstelze, Kuhstelze. Augsburg 1896: 16. V. 1 St. am Exerzierplatz. 1897: 17. VIII. 2 St. und 18. VIII. 3 St. bei Keimlingen. 1898: 27. VI, 5 bei Präp. Honstetter; 2. VIII. 1 St. bei Heppacli, 18. IX. grosser Elugbei Bobingen, (v. B.) — Würzburg: Ziemlich häufiger Br. am Main. Ankunft 1885: 15. IV., 1886: 20. IV., 1887: 12. IV., 1885: 17. VI. ausgeflogene Br., ganz erwachsen. 1887: 18. V. und 25. V. 2 Nester, mit 6 und 5 Eiern, am Main, am Grund von "Weidenstauden. Die letzten 1885: 20. IX. bei einer Schafherde 5 St. 1900. Ammerland: 15. IV. Klein- Weipertshauser Moos, warm. S.w., eine „gelbe Bachstelze" beob. — ßoggenburg: Br. 2. IV. a. m. 1 St. ges. Starker Frost ; (windig und kalt). 123. Anthus spipoletta (L.), Wasserpieper. Augsburg: 1896/97 im Winter nicht selten; 1897/98 im Winter häufig; 1898: 6. II. sehr viele bei Bobingen; 13. II. entschieden starker Zug; 20.11. noch 1 St.; 7. III. 1 St. bei Hiltenfiugeu. 1896: 8. VII. mehrfach am Steinberg und Stuiben im Algäu. (v. B.) 1899. Augsburg: War während des ganzen Winters 1898/99 häufig. 25. X. sehr zahlreich am Lech; 19. XI. ziemlich viele, (v. B.) — Diessen: 26.11. mehrere Ex. am Seeufer (Bacheinmündung); 9. XII. mehrere an derselben Stelle (Dr. F.) — -München: Anfang Febr. an der Isar. (Dr. P.) 1900. Augsburg: Kommt hier in einzelnen Ex. zeitig im Frühjahr vor, wenn noch Schnee und Eis alles bedeckt; der Vogel treibt sich am Stadtgraben, am Wasser Nahrung suchend, herum. 3. III. ges. W.w., Schneesturm, — 5^. (Ziegler.) 11. III. 2 St. am Lech; 1. IV. einige, 7. X. kleine Flüge am Lechfeld. 28. X. einige, ebenso 15. XL und 9. XII. (v. B.) — Speyer: 15. XII. mehrere beob. WSW.w., mild, klar. (Heussler.) 124. Anthus pratensis (L), Wiesenpieper. Augsburg 1896: 27. IX. sehr zahlreich am Zug; 2. X. sehr viele; 15. X. ziemlich viele. 1897: 19. IV. die ersten im lieurigen Frühjahr; 3. X. viele in Krautfeldern; 16. VI. einige, (v. B.) — Neuschwetzingen: Kommt im Moos vor. — Würzburg: Wenn er überhaupt liier brütet, jedenfalls sehr einzeln. Zur Zugzeit sehr häufig ; die ersten 1886: 19. III. viele; 1887: 18. III.; 1888: 23. IIL Ende April und Anfang August noch öfters beob., nicht aber in der Zwischenzeit, vielleicht übersehen. Im Herbst in Gesellschaften. 1885: 25. X. ; 1886: 3. XL; 1887: Im ganzen Oktober grosse Scharen ; besonders am Main , aber auch auf Äckern ; 20. X. mehrere Hundert am Main. — 187 — 1899. Augsburg: 11. VI. Junge in Hiltenfingen; 19. XI. 2 St. am Lech- feld. (v. B.) — Diessen: 26.11. am Seeufer eine Anzahl. (Dr. P.) — Prien (Chiemsee): 10. X. 1 St. ges. (Dr. P.) — ßoggenburg: 28. VII. am Langweiher, zahlreich auf dem TJmhauser Ried. (Dr. P.) — Stegen: 15. X. im Ampermoos sehr viele ges. (Dr. P.) 1900. Augsburg: 13. X. kleine Flüge bei Autenried; 7. X. am Lech- feld kleine Flüge; 14. X. beob. ; 28. X. einige am Lechfeld ; 31. X. ebenso; 30. XII. in den Lechauen 1 5 ad. erl. (v. B.) ßr. ; 22. IV. in der Flur Kleinhohenried, ßez.-A. Neuburg a. D., erstmals ges. Abzug 16. XI., Sonnenschein, S.w.; (früh trüb, mittags Sonnenschein, W.w.) (Ziegler.) — Erlangen: Ende August 1 Ex. im Lazaretgarten gefangen. — Kitzingen: Br. 28. II. gg. — Oberbenren: D. 5. IV. 1 Paar beob. (Dr. P.) — Vestenberg: Anfang März eine grosse Schar auf dem Zuge beob. ; hielten sich hier einige Tage auf. 125. Anthus cervinus Pall., Eotkehliger Wiesenpieper. Speyer 1898: 10. X. konstatiert. (Th. Heussler.) 126. Anthus trivialis (L.), Baumpieper. Augsburg 1896: 26. IV. erstmals ges.; 8. VII. bis hinauf zum Gipfel des Stuiben häufig. 1897: 17. IV. erstmals ges. ; 19. IV. einige; 2.V. viele. 1898: 21. IV. wohl Hauptzug, da sehr zahlreich; 27.IV.masseu- haft bei Weilheim. (v. B.) — Würzburg: Gemeiner Br. an Waldrändern und Lichtungen ; Mitte April gewöhnlich die ersten. ImSpessart sehr häufig. 1899. Augsburg: 27. IV. mehrere singend am Staffelsee, verstummt im Juli vollständig, (v. B.) — Oberbeuren: 17. IV. mehrfach konstatiert ; ist nicht selten; 15. X. 1 Ex. ges. (Dr. P.) 1900. Augsburg: Vor ca. 8 — 10 Jahren recht zahlreich hier im Siebeu- tischwald und in den Lechauen zwischen Augsburg und Gersthofen. Seither bedeutend abgenommen; 17. V. nachts schreiend über die Stadt ziehend ; geh. (Ziegler). 22. IV. unternahmen im ersten Sonnenschein zahlreiche 5 6 ihren Balzflug unter schmetterndem Gesang, (v. B.) — Kitzingen: Br. 19. IV. gg. (Tags vorher warm und trüb.) — Oberbeuern: 22. IV. geh. ; Art nimmt ab. (Dr. P.) 127. Anthus Campestris (L.), Brachpieper. Kitziugen 1900: Br. 19. IV. gg. — Speyer 1900: 29. VIII. sehr viele ziehend beob. und zwar zumeist alte, frisch vermauserte Vögel, während sonst Junge weitaus häufiger waren. (Heussler.) 128. Lullula arborea (L.), Heidelerche. Lichtenau: Im Spessart bemerkt. — Würz bürg: Br., sehr zer- streut, doch immer an geeigneten Plätzen zu finden. Dies sind sonnige, - 188 — steinige Abhänge; singen auch im Herbst. Ankunftszeiten: 1884: 12. III. 1885: 17.11. eine; 14. III. sehr viele. 1886: 28.11. 1887: 28.11.; 13. III. 20 St. im Dürrbacherthal. Bei Schneenot vereinigen sie sich mit Feldlerchen und Finken. Im Spessart au Abhängen häufig. 1899. Erlangen: Nicht selten. — Geiselbach: 14. II. zuerst, S.w., warm; (ebenso, Nacht klar und mild.) 1900. Andechs: 4, X. zuletzt beob. — Augsburg: 1. IV. einige Ex. beob. — Eichstätt: 10. X. 15 — 20 St. auf einem Felde. (Pischiu- ger.) — Erlangen: 28.11. laut singend an einem Waldrand bei Utten- reuth. Nicht seltener Br. — ■ Geisel bach: 23. II. erste geh. (Tags vorher Sonnenschein, jedoch kalter S.W.w. , nachts warmer Regen bei W.W.) - — Kitzingen: Br. 24. II. gg.-^ warm, S.W.w.; (warm). — Laufamholz: Br. 26.11. ges.; sehr schön, warm, O.N.O.w. ; (sehr schön und warm). — München: D. 1. IV. einige Ex. an der Frühlingsstrasse. (Oertel.) Mitte April 1 Ex. verhungert aufgefunden. (Frl. Korb.) — Zislarhaus: 26.11. ges. 129. Galerida Cristata (L), Haubenlerche. Würzburg 1887: Gemeiner Br. Im Winter viele in der Stadt; fällt durch ihren leisen Gesang wenig auf, ahmt aber viele Vogel- gesänge nach. Auffallend früh (30. IV. 1885) sah ich schon ein aus- geflogenes, noch gefüttertes Junges; heuer 18. V, ebenso; 13. V. hatte ich ein Paar für die Nestjungen Futter suchen sehen. Da man oft 3 St. beisammen sieht, so scheint öfters bloss 1 Junges aufzukommen [oder es fliegen die Jungen getrennt von den Alten. (Dr. P.)] 1899. Augsburg: 2. IL spärlich vertreten. Auf dem Exerzierplatz Br. (v. B.) — Erlangen: Sehr zahlreich; im Winter fast so häufig wie der Haussperling in den Strassen. 15. V. Nest mit 3 Eiern auf einer kleinen Wiese des Lazaretgartens. Die Arbeiter stachen den Boden um, Hessen aber das Nest unversehrt und das Q setzte sich sofort wieder auf die Eier. Das Nest nach einigen Tagen von einer Katze zerstört. — München: 18. XII. bei grosser Kälte und Schnee auf demViktualien- markt bei der Fischhalle, an einem sehr belebten Platze, 1 Paar beob. An der Franz-Josef-Strasse in Schwabing brütend. (Dr. P.) 1900. Augsburg: Im Winter viele in der Stadt, (v. B.) — Erlangen: Einer der häufigsten Br. Zeigt sich im Winter schon früh in der Morgen- dämmerung und bleibt am Abend lebendig bis zum völligen Dunkel- werden. Schon 2. I. laut singende ^ • Brütete heuer in mehreren Paaren auf den Wiesen im Lazaretgarten. 24. IV. Nest mit 4 frischen Eiern, 27. IV. Nest mit 5 frischen Eiern, 28. IV. Nest mit 3 ganz kleinen Jungen und 1 Ei, das am andern Morgen ebenfalls ausschlüpfte. 8. V. — 189 — sitzen die am 28. IV. ausgesclilüpften Jungen fast flügge um das Nest lierum ; 18. V. verlassen am 7. Y. ausgeschlüpfte Junge das Nest; 26. y. das 1. Ei der 2. Brut gelegt. Die in einen Käfig gesperrten Jungen werden von den Alten ohne Anstand aufgezogen. — Ingolstadt: Anfang April bei Schnee im Strassenkot sich aufhaltend. (Zirkel.) 130. Alauda arvensis L., Feldlerche. Augsburg 1896: 9. III. ziemlich zahlreich; 10. III. allenthalben; 8. und 9. XI in geringer Zahl ; 14. XII. einzelne Ex. 1897: 22. II. die ersten, 23. 11. zahlreich. 1898 : 4. III. die ersten, 8. III. zahlreich, (v. B.) — Haag b/Wasserburg: Ankunft 1864 : 4. III., 1865: 5. III., noch Schnee auf den Feldern. 1866:12.11. 1867: 11.11. 9<'R. mittl. Temp. 1868: 16.11. 1869: 12 IL 1870: 3. III. 1871: 18.11. 1883: 14.11. 1891: 18. III. 11*^11. 1892: 21. III. 9"ß. 1893: 13.111. 13« ß. 1894: 28. II. 8° R. 1895: 29. III. 6° R. 1897: 17.11. 1898: 25.11. (Müller- Schlereth.) — Neuschwe tziugen: Sehr zahlreich. — Würzburg: Gemeiner Br. Die ersten 1884: Anfang Februar. 1885: 17.11. 1886: 15. II. bei Ochsenfurt, 28. II. bei Würzburg. 1887 : 5. IL 1888: 16. IL Bei Schneewetter ziehen sie sich in die Thäler, besonders in das Dürr- bacher Thal. 1887: 23.11. eine Masse bei ßottendorf; alle Felder be- setzt. Die Brut scheint spät zu fallen; Ende April 1887 fand ich die Anlage eines Nestes, aus dem die Lerche flog; zur selben Zeit noch viele Pärchen gesehen, also noch keine bebrüteten Eier. Im Herbst Ab- zug Ende Okt. ; schon lange vorher grosse Gesellschaften. Im Winter bleiben manche sehr lange und auch ganz da. 1886: 27. und 30. XIL je eine bei grossem Schnee. 1887: 10. XIL 11 St. am Main, 16. XIL ebenda einige. In Lohrerstrasse (Spessart) 1 Ex. gg. ; in ßohrbrunn nicht. 1899. Andechs: 20. IL geh., schön; (schön.) Br. ; ziemlich häufig. Nimmt langsam ab. — Augsburg: 10. IL Ankunft, 12. IL massenhaft singend; 24. IL : die kalte Witterung lässt sie sich wieder zu Flügen sammeln. 23. X. in grossen Flügen nach SW. ziehend; 30. XL vereinzelt bei Holzen, (v. B.) — Erbendorf: Br. 5. IL gg. 10. Y. Nestbau. 22. X. Ab- zug.— Erlangen: Häufig; ganz nahe der Stadt brütend. — Erns- gaden: 13.11. 9 h a. m. ges. — Geiselbach: 8. IL ges. W.w. ; (Regen, W.W.) — Ingolstadt: 2. III. gg. (Zirkel.) — Kaufbeuren: 1. X. 30 — 40 St. ziehend ges. (Erdt) — Oberbeuren: 29. IX. wenige zu sehen; 15. X. keine mehr da. (Dr. P.) — Roggenburg: 9. IL auf dem Biberach erfeld; -\-9^, lau, S.w. 1900. Andechs: 26. II. nach fremdem Berichte; 19. IV. selbst beob. ; 6. XL zuletzt. — Arnoldsreuth: Br. 24.11. ges., Zugr. v. S. Ge- linder N.W. ; (kalt, rauh, trocken). 15. Y. Nestbau; 21. V. volles Ge- lege ; 27. X. Abzug. — Augsburg: Br., ist um Augsburg herum überall zu treffen, jedoch nirgends zahlreich. 24. IL zuerst ges. hoch über der Stadt fliegend; Sonnenschein, S.w.; (Regen, W.w.). (Ziegler.) 23. IL — 190 - auf den Feldern die ersten geh. 21. IV. Lecliauen bei Lagfer Lechfeld überall zu hören; die Ö führten ihren ßalzflng aus. (v. B.) 21. X. Abzug, trüb, Nebel, O.w.; (trüb, ü.w.) Wertachauen zuletzt ca. 50 St. in 4_5 Trupps hoch in der Luft. (Ziegler.) 27. XII. kleine Gesellschaften auf den Feldern; überwintern, (v. B.) — Autenried: 7. IL geh.; 21. IL gg. — Ba5^ersried: 23. II a. m. 2 St. ges. ; sehr warm; (warm). Sämtliche liier angekommenen Lerchen scheinen geblieben zu sein. — Biburg: 19. IL p. m geh.; Barom. 733, Therm. -\- 7"; (734, + 8^4°.) - Breitenfurt: Br. 12. III. ges., Zugrichtung SW. gegen NO, ; Schnee- gestöber, W.w\; (Hegen mit Schnee.) Abzug 16., 17., 18. X. nach SW., schön, O.W.; (schön). — Colmberg: 17. IL mitt. 12 h 2 St. ges.; bl. — Dettenhofeu: 19. IIL Trupp von 12 St. an der Strasse; Schneehöhe 25cm; (Schneesturm). (Dr.P.) — Erlangen: 18. IL das erste singende 5 über dem Exerzierplatz. Zahlreicher Br. in diesem Jahre. — Erns- gaden: 10. IL 7 h a. m. 1 St. ges., d. ; 23. IL 11 h a. ra. 1 St. ges., bl.; l.III. 10 h a. m. 15 St. ges., d. gegen 0., Schneegestöber. — Geisel- bach: 22. IL ges , Tags vorher heftiges Schneegestöber, nachts Regen. — Goldberg: Br. 18.11. ges.; sonnig, warm. — Grossostheim: Winter- gast ; ca. die Hälfte sämtlicher Lerchen bleibt den ganzen Winter hier, auch in strengen Wintern. 9. IL — sonniger Tag — hörte ich hoch in den Lüften ca 10 h a. m. einen starken Zug, anscheinend gegen NO. sich bewegend. — Guttenberg: Br. 22. IL ges. ; trüb; (Hegen.) — Haag bei Wasserburg: 24.11. 2 h p. m. 2 St. ges., bl.; heiter mit Wolken; (trüb mit Sonnenblicken). — Happareute: Br. 13. IV. gg. Zugrichtung von SW. Schön — Horst bei Trippstadt: 10. IL beob. — Ingol- stadt: 24.11. singend geh., ebenso 26. IL, dann kaltes Wetter. Erst 11. III. wieder geh. (Zirkel.) — Kaufbeureu: Br. 19. IL und 6. III. beob. Im März noch grosser Schneefall , viele eingegangen ; ca. 100 St. beob. an offenen Gräben und auf offenen Wiesen, wo durch- sickerndes Quellwasser den Schnee weggefressen. (Regenbogen.) — ■ Kitzingen: Br. 18. IL gg.; warm, SW.w\ ; Abzug 27. XL mild; (-f 7°, W.W.) — Laufamholz: Br. 19. IL ges.; bewölkt, leichter Regen in den Vormittagsstunden; (heiter, nachm. Regen). — Ludwigsmoos: Br. 5. IL ges. ; kühl und trocken. Ist regelmässig der erste Frühlings- bote ; blieb heuer trotz Sclinee und Kälte nach seiner Ankunft auch da. Nicht besonders zahlreich. — Mauth: 25. IL p. m. 1 St. gg.\ bl. ; schön, sonnig, warm; vorerst nur ganz wenige, im Sommer hier häufig. Nähren sich jetzt bei der noch grossen Schneemenge kümmerlich auf schneefreien Stellen und an Quellen, die nicht überfrieren. — Neun- burg V. W. : 20. IL p. m. 4 St. ges., bl. ; windig; (stürmisch.) — Oberbeuren: 25.11. singt morgens ziemlich zahlreich, Tags vorher am Abend nicht eine geh.; nach Saal einzelne schon Anfang Februar an- gekommen. 30. III. bis 1. IV. kolossaler Schneefall. 5. IV. viele über den Schneefeldern hin- und herfliegend, meist lockend, wenig singend. 6. IV. überall morgens singend. 1 Ex. beschossen, fliegt auf, wendet sich nach links, dann nach rechts, steigt in die Höhe, ca. 2,5 m hoch, und fällt dann tot auf den Rücken herab : Lunge total zerstört , Herz von einem Schrotkorn durchbohrt, ein Federchen in die Wunde hiueingepresst. — 191 — (Dr. P.) — Pasing: 17.11. früh bis uachin. von ca. 5 St. Lockruf geh. ; angekommen; schön und mild; (ebenso.) (Prager.) 21. X. auf dem ßahn- liot 1 Ex. totgeflogeu. (Dr. P.) — Happerszell : 15.111. mitt. 3 Ex. ges. ; trübe mit N.w. ; (Regen mit S.W. -Stürmen.) — ßoggenburg: Br. 21.11. a. m. 7 St. ges.; schön; (warm). — Trippstadt: Wurde während 6 Jahren das ganze Jahr hindurch in einzelnen Ex. beob. — Uuteraramergau : 15. IV. 2 h p.m. 1 St. ges., angekommen; hell; (ebenso). — Unterzeil: 10.111. 5 h a. m. 3 St. geh.; Richtung des Zuges von SW. nach "NO.; leichter W.w. — Zislarhaus: 18 II. 7 St. ges., bl. ; schön, SO.w. ; 11. XI. Wegzug, N.W. nach S.O 131. Emberiza Citrinella L., Goldammer; Emmerling. Augsburg 1898: Jan. u. Febr. zahlreich, im März zunehmend, vermutlich 9 9' 2. III. grosse Flüge, (v. B.) — Würzburg 1887: Gemeiner ßr. in Hecken, aber auch an Waldrändern und Lichtungen. In den Anlagen nur im Winter, doch tief ins Frühjahr hinein; Ende April hörte ich sie noch einigemale dort. Im Winter haben mehrere Gesellschaften Schlafplätze im Glacis. Vor dem Schlafengehen raufen und zanken sie sehr, so dass sogar manchmal Federn fliegen. Bei Schnee- wetter mitten in der Stadt am Pferdemist; 1884 und 1885 hörte ich ihren ersten Gesang 8. und 9. II. noch unvollkommen, 1888 ebenso 28. IL Zwei Brüten, die erste sehr spät; folgender Unterschied zwischen beiden: die erste, wenn die Hecken noch nicht belaubt sind, sehr versteckt, meist am Boden, die zweite manchmal ebenso, meist aber höher im Gebüsch. 1884: 27. IV. schon halberwachsene Junge im Nest; 1885: 4. V. ein Ei; 1887: 15. V. Nest mit ganz kleinen Jungen, 14. V. die ersten eben ausgeflogenen Jungen. 2. Brut: 1885: 2. VII. Nest mit 2 Eiern, 12. VIII. verspätete Brut, Nest mit 3 bebrüteten Eiern; 1887: 31. V. Nest noch ohne Eier, Weibchen flog heraus. 1. Brut also Ende April oder Anfang Mai, 2. Brut Ende Mai, Anfang Juni oder noch später. 1899. Erlangen: Überali gemein; im Winter in allen Strassen. Brütet in einem ganz kleinen, auf dem Exerzierplatz befindlichen Fichtenwäldchen. Faugwerkzeugen gegenüber sehr vorsichtig und nur schwer zu berücken. — Forstenried: 15. X. an der Parkstrasse sehr viele ges. (Störrlein.) — Oberbeuren: 15. X. ganz überraschend zahlreich in der ganzen Um- gegend ; grosse Schwärme in lockerem Verbände überall auf den Bäumen, Dungfeldern, Strassen, Hausdächern etc.; entschiedener Durchzug. 29. X. nicht selten, doch lange nicht so zahlreich ; in Geltendorf ein Vogel singend. 12. XL Plug von über 100 St., 30. XIL ca. 50 St. am Dung. (Dr. P.) 1900. Augsburg : 2. III grosse Flüge ; 21. IV. mehrere Pärchen auf dem Wege zu den Auen bei Lager Lechfeld; in diesen selbst zahlreich, (v. B.) — Oberbeuren: 4. XL gar keine bemerkt; 12. XII. sehr wenige; 30. XII. Flug vou ca. 60 St, (Dr. P.) — Erlangen: Sehr häufiger Standvogel. Bei Schneefall ganze Schwärme in der Stadt. — Horst: 12. IL beob. — 192 — 132. Emberiza miliaria L., Grauammer. Augsburg 1896: 10. III. mehrere bei Gersthofen bei starkem Eegen und Schnee; 9. VI. ziemlich viele bei Ki'iegshaber und Steppach; 23. VI. im Schmutterthal häufig. 1897: 8. IV. 1 St., 29. V. wenige am AVeg nach Bergheim. 1898: 6. IX. mehrere bei Gersthofen; 18. VII. viele zwischen Täferlingen und Oberhausen ; 20. VII. viele im Schmutter- thal; 30. VII. bei Langweid ; 2. VIII. bei Steppach beob. (v. B.) — Neu- sch wetzi ngen: Neu eingebürgert. Vor einigen Jahren Ende Juni bei Grasheim, an Amtsger. -Bez. Schrobenhausen angrenzend, erstmals beob., früher schon einmal auf der Lichtenauer Laudstrasse. 1898: August 1 Paar in einem Hopfengarten bei Schrobenhausen. — Würzburg 1887: Gemeiner, doch etwas zerstreuter Br., besonders in Wiesen und am Main. Die ersten geh. 1884: 12. III., 1885: 19. III., 1886: 2. Hälfte März ; 1887: 9. III., 1888: 28. III. Heuer 14. IV. bei Escherndorf ca. 12 singende ^ auf einer nicht sehr grossen Wiese; 18. V. Nest mit 5 Eiern mitten im Grase am Boden ; das ^ sang, während ich das Nest suchte und fand, ruhig fort. Im Oktober Abzug; 1886: 27. IX. 8 St. zusammen am Main, 1887 : 20. X. mehrere am Main. 1899. Augsburg: 14. V. mehrfach bei Steppach; 12. VI. bei Neusäss beob. (v. B.) 1900. Augsburg: Vielfach während des Sommers am linken Lechufer in den ausgedehnten Feldern, (v. B.) Br. 22. IV. — Sonnenschein, SO.w. ; (Sonnenschein, windig, O.w.) — an der Strasse von Lichtenau nach Pörzbach (Bez.-A. Neuburg a. D.) erstmals ges. (Ziegler.) — Kitziugen: Br. 10. III. geh., warm, O.w.; (Reif), — Neusch wetzingen: Im Juli 1 Paar an der Münchener Strasse von Aichach heraus. Ziemlich häufig an der Strasse von Augsburg nach Hürblingen, welche durch Getreide- felder führt; einmal 10 Paare festgestellt. (Ziegler.) — Vestenberg: Vorkommend. 133. Emberiza SChoenicIUS L., ßohrammer, Rohrspatz. Augsburg 1897: 24.1. grosse Flüge in den Lechauen ; 7. III. einige bei Hiltenfingen; 6. IV. schöne 6 5- 14. XI. 1 St. an der Wertach. — Würzburg: Vereinzelter Br. am Main; die ersten Mitte bis Ende März ges.; 1886: schon 31. III. die ersten unter Finken, Grünlingen im Dürrbacher Thal bei Schnee. 1887 : 27. V. ein Pärchen am Main ; ausserdem noch einigemal singende Ö 6 (eines Mitte Juni). In der zweiten Oktoberhälfte zahlreich am Main, einzeln, aber auch mehrere beisammen ; auf jedem Gang 6 — 12 St. ges. 1886 nochmehrere 3.XI. 1899. Ampermoos b/Stegen: 17. IV. einige, 15. X. mehrmals beob. (Dr. P.) — Augsburg: 25. III. viele in den Lechauen (v. B.) — Diessen: 25.11. 2 St. am Seeufer. (Dr. P.) — Roggenburg: 4. IIL am Sporen- weiher ges ; -|-6'', W.W. — 193 — 1900. Augsburg: 1. IV. § und Q in grosser Zahl; 21.1V. viele geh. 11. III. 5 am Lechfeld, 5. X. am Staffelsee. (v. B.) Br. Zuletzt ges. 31. X. p. m. — windig, "W.w., Sonneoschein; (windig, bewölkt, Ww.) • — in der Flur Lichtenau (Bez.-A. Neuburg a/D.) in einer mit Rohr und Weidengebüsch bestandenen Kiesgrube, ca. 2 Tagwerk gross. (Ziegler.) — Kitzingen: Br. 20.111. ges. Abzug 20. XI., -f 5", NO.w. Scheint in gelinden Wintern in der Gegend zu bleiben. — Oberbeuren: 24. VII. 1 St. an der Windach erl. 11. X. daselbst beob. (Dr. P.) — Roggen- burg: Br. 24. IIT. mitt. ges., nasskalt; (neblig). 134. Emberiza hortulana L., Gartenammer. Würzburg 1887: Nach Apotheker Landauer auf dem Stein- berg Br. Den Vogel übersehen zu haben, kann ich nicht recht be- greifen. (Pischinger.) 135 Montifringilla nivalis (L), Schneefink. 1896: 8. VII. in einer Fichte 1 singendes 5 am Weg auf den Stuiben beob. (v. B.) 136. Passer montanus (L), Feldsperling. Augsburg 1900: Lechauen 21. IV. mehrere Pärchen. Sehr zahl- reich in der Umgegend, zur Zeit der Ernte in riesigen Scharen auf den Feldern, (v. B.) — Erlangen 1899: überall gemein; im Winter mit Haussperlingen in der Stadt, mit Grünfinken in der Nähe der Stadt. 1900: Überall zahlreich; brütete im botanischen Garten. Hat in der Gartenvoliere des Beobachters in einem Holzkästchen 2 Brüten grossgezogen. — Ober- beuren 1899: 30. XIT. viele am Dunghaufen; in Dettenhofen, Ober- beuren einzeln Br. 1900: 5. IV. auf dem Hofe ebenso zahlreich wie der Haussperling; viel Schnee. (Dr. P.) — Würzburg 1887: Zur Strichzeit zahlreich, auch im Sommer ges., weiss aber nicht, wo sie brüten ; sicher nisten sie am Walle des Hofgarteus in einer kleinen Gesellschaft. 137. Passer domesticUS (L), Haussperling. Augsburg: Brütet in Baumnestern auf Platanen, Ahorn und besonders in Pappeln (auf einer 6 Nester) nicht selten. — Erlangen 1899: In der fränkischen Schweiz fehlt (im September und Oktober) der Haussperling im Wiesentthale von Muggendorf bis Behringersmühle und von da bis Doos vollkommen; ebenso im Püttlachthale bis Tüchers- feld. — Oberbeuren 1900: Seitdem der „Auf" da ist, haben sich die Sperlinge, die öfter beschossen wurden, ganz vom Hofe weggezogen, (Dr. P.) — Würzburg 1887: Gemeiner Br. ; bauen in Mauerlöcher und überhaupt bei jeder Gelegenheit in Häusern, ferner in Baumlöcher und frei auf Bäumen in Strohnestern; die Jungen der ersten Brut sind Mitte Mai ausgeflogen. 138. Passer petronius (L), Steinsperling. Neustadt a/S. 1901: 20. VI. in der Salzburg 1 Ex. juv. beob. (Niederreuther, Dr. Parrot, Spies.) Näherer Bericht folgt! 13 — 194 — 139. Fringilla COelebs L., Buchfink, Edelfink. Würz bürg: Gemeiner Br. überall, wo Bäume sind; im Winter auch einzelne 9 ^^'j meist aber $. Im Frühjahr bemerkenswerte Ver- schiedenheit des Gesanges und der Brut zu beachten. Sehr lange noch, nachdem die einheimischen längst gepaart sind, sieht man Schai'en von Durchzüglern, die noch nicht einmal ihren Gesang können, im Dürr- bacher Tlial, Steinbachs-Grund etc., z. B. 13. III. 1887 eine das Singen probierende Gesellschaft von 80 St., ebenso 1885; 1886 eine etwas kleinere Schar 25. III.; 1888 Schar von 150 St. 23. III. Der Gesang der „Stadtfinken" beginnt sehr früh : 1884: 10.11,1885: 15. IL, 1886: 25.11., 1887: 15.11.; anfangs stümperhaft, bald sind es die fleissigsten Sänger, selbst bei Schnee. Die „Waldfinken" beginnen später, noch am 2. III. 1887 hörte ich sie erst wieder auf dem Heimweg von einem Aus- flug bei der Stadt ; sie harren aber auch länger im Gesaug aus, während man in den Anlagen von Anfang Juli an fast keinen mehr hört. Im Spessart sangen sie bis Ende Juli. Ebenso grosser Abstand der Brut- zeit. In der Stadt begann das Bauen immer in der 1. Woche des April, im Zeller Wald sah ich dagegen 1886 ein bauendes 9 i^i den letzten Tagen des April, 1887 eines 2. V. und viele andere aufgeregte, Nist- plätze suchende und bauende Paare. Dieses Suchen nach Nistplätzen besorgt das 9 ; es setzt sich an alle passend scheinenden Stellen hin und dreht sich mehrmals herum; ähnlich bei der Amsel beobachtet. Das eigentliche Brüten beginnt in der Stadt erst gegen Ende April. Die Nester der 2. Brut sind viel offener und schlechter gebaut, aber vom Laube verdeckt, oft Stieglitz-ähnlich in den äussersten Astgabeln der Kastanien, zottig von aussen. Die Nester der 1. Brut in den Anlagen meist auf Ulmen und Akazien, weniger auf Pappeln, Eichen, Trauben- kirschen (Obstbäume lasse ich weg, weil wenige in den Anlagen), Weiss- dorn, Holder, Flieder, Taxus und Fichten. Manche Nester sind so niedrig, dass man hineinlangen kann ; gegen Störungen sind die Vögel sehr empfindlich. Viele Nester, deren Brut gestört wurde, werden ab- gebrochen*) und zu einem neuen Nest in der Nälie verwendet, sehr oft auch ebenso nach regelrechter Beendigung der 1. Brut. Die Nester der 2. Brut von der 2. Hälfte des Mai an. Im Spessart häufig. 1899. Andechs: Sehr häufiger Br. — Augsburg: Im Herbst zieht der grösste Teil der 9 ab, so dass zu Ende Oktober und November vor- nehmlich 5 da sind, deren Zahl sich jedoch auch noch wesentlich ver- mindert. Singt seit 12. und 13. [I. überall in Garten und Wald. (v. B.) — Diessen: 26. IL trotz starken Frostes 5 mehrfach singend. (Dr. P.) — Erlangen: 23. XII. grosse Mengen 5 in allen Gärten der Stadt. Wird immer zahlreicher; im Winter höchst selten ein 9 zu sehen. — Graf- rath: 25. I. einige 5 beob.; 18. IL erster Fink singend. (Dr. P.) — Ingolstadt: 1. III. zum erstenmal ges.; Dez.: einige Paare sind hier *) Dieses „Transferieren" der Nester habe ich sowohl in Würzburg wie hier in München beobachtet. (Dr. P.) — 195 — gehl. (Zirkel.)— K au f b e ur e n : 2 1 . X. 100— 1 50 St, Futter suchend ges. — München: Erster Gesang mehrmals 11. II. 15. IV. in den Anlagen 1 Q bauend, von den Stricken, mit denen junge ßäurachen angebunden sind, Fasern abzupfend und zuNeste tragend. (Dr. P.) — Oberbeuren: 27. VIII. Flug von 50—60 St. 31. XII. 5 6 ges. (Dr. P.) — Utting: 16. IV. ein Nest fast fertig. 12. XI. noch mehrere 9 beob. (Dr. P.) 1900. Arnoldsreuth: ßr. 1. III. ges., gelinde, NO.w. — Augsburg: 22. II. überall lauter Fiukenschlag trotz der Kälte am Morgen zu hören. 21. IV. Lechauen viele geh. (v. B.) — Colmberg: 7. III. mitt. grosser Schwärm, 100 — 120 St. ges., angekommen; Zugrichtung SO. n. NW., schön; (Schnee und kalt.) 4. IV. mitt. 100 — 120 St. ges , angekommen, Zugrichtung von SO. n. NW.; kalt mit Regen; (schlechte Witterung). — • Diessen: 16. I. 2 5; 24. II. Flug von 12 6. ~ Eich statt: 26. II. erster Schlag. (Pischinger.) — Erlangen: 11. I. 1 9 8'es. ; 24. II. den ersten leisen Schlag geh.; vom 19. III. an alle 5 i"™ vollen Schlag. Ist in der ganzen Gegend der häufigste Vogel nach Sperling und Krälie. — Fischen: Br. 9. III. ges. — Horst: 12.11. beob. — München: 10. III. sehr viele 5 zusammen in der Früh- lingstrasse, kein 9- (Di'- P) — Neustadt a. S.: Br.- u. Standvogel. — Oberbeuren: 5. IV. singt fleissig. Verschiedene Flüge bemerkt, fast nur aus § bestehend, nur 1 9 §"6s. (Dr. P.) — Rapperszell: 5. III. 7ha.m. lEx. gg.; bl. ; — 10» R , NW.w., ruhig; (— 7» R., NW.w., dann NO.w., dann Nw., kalt, hell mit Sonnenschein). — Roggenburg: Br. 22. II. a. m.geii., schön; (sonnig). — Zislarhaus (Kemnath): 25. IL den ersten ges. 140. Fringilla montifringilla L., Bergfink. Würzburg: Jeden Winter einige ges. 1886: 3.III. die letzten, einzeln oder wenige beisammen; 1887: 22.1. 12St im Glacis, der letzte 17. III. ges. 1899. Andechs: 8. X. die ersten beob. — Augsburg: 4. IV. grosse Flüge bei Ottmaring; 16. X. erstmals beob.; weder in der Nähe der Stadt noch am Lechfeld zu beob. Anfang Dezember erschienen in der Gegend von Friedberg bei Ottmaring grosse Mengen, (v. B.) — Erlangen : 1. 1. und 11. XII. je ein 9> beide jedesmal mit einer Anzahl Grünfinken, im Netze gefangen Seit 21. XII. in kleinen Gesellschaften in nächster Nähe der Stadt in den Gärten. Ende Dezember ganze Massen hier. Die Vertrauensseligkeit der Bergfinken ist grossartig. Ein ^ , vor dem das Netz zuschlug, ohne es zu fangen, ging V2 Stunde danach ruhig in dieselbe Falle und Hess sich fangen, und die anderen , die vom Baume aus zusahen, flogen nicht weg, sondern beeilten sich, sobald das Netz wieder in Ordnung w^ar, auch hineinzuspazieren, während die Buch- finken alle Netze sorgfältig mieden. — Grafrath: 25.1. einen mehrere 100 St. starken Flug beob. (Dr. P.) — Ingolstadt: 4.1. w^enige am Glacis. (Zirkel) — Kaufbeuren: 16.1. 5 9 von Wildpoldsried erh, (Erdt.) — Oberbeuren: 29. X. die ersten. (Dr. P.) 13* — 196 — 1900. Aug'sburg': In manchen Wintern ziemlich zahlreich, 31. III. an den Futterplätzen noch recht zahlreich gesehen; 16. X. wieder d. ersten. (Ziegler.) 1. IV. ziemlich viele, namentlich $ in den Lechauen. (v. B.) — Erlangen: Im Januar öfters einzeln beob. und gefangen. 31. III. bei hohem Schnee ein ganzer Schwärm $ und Q am Exerzierplatz, von denen viele gefangen wurden. Einzelne Buchfinken § halten sich zu diesem Schwann. — Ingolstadt: Anfang April bei Schnee Bergfinken im Strassenkot nach Futter suchend. (Zirkel.) — Kau fb euren: Waren im Winter zahlreich da. 5. IV. 2 Ex. v. Riesenhofen erh. (Erdt.) — München: 1. IV. viele au der Frühlingstrasse (Oertel.) — Oberbeuren : 30. XII. einige 100 St., vorher bei Jagdausflügen nicht bemerkt. (Dr. P.) — Pasing: 22. IV. mitt. 1 5 im Garten gefangen; Tauwetter; (dsgl.) — Weilheim: 4. IV. ca. 100 St. gegen S. ziehend beob. (Dr. P.) 141. ChloriS Chloris (L.), Grünling, Grünfink. Augsburg: Nimmt im Herbst ab und überwintert vornehmlich in alten Ex. (v. B.) — Würzburg 1887: Im Herbst bis Ende Okt. und Anf. Nov. ges. ; 24.1. einer im Glacis; heuer und 1888 am 29. III. den ersten; 1884: 16. III. ; 1885: 26. III. ; 1886: 3. III. 5 St. bei Schnee unter Buchfinken; die nächsten 19. III. Leicht zu übersehen als ver- steckter Vogel. Gemeiner Br. in den Anlagen und Baumgärten; in Wäldern selten geh. Nest meist an Ulmenstämmen, wo mehrere kleine Zweige hervorwachsen ; docli stehen die ersten Nester sehr oft auf Tannen, sehr versteckt. Auch auf kleinen Alleeulmenbäumchen an der Ringstrasse mehrere Nester gef. ; diese gehen meist durch das Bespritzen der Strasse zu Grunde ; 3 Nester auf Pichten Anfang Mai, bebrütet. Ende Mai bis Mitte Juni ausgeflogene gefütterte Brüten. Mitte bis Ende Juni scheint die 2. Brut zu beginnen, von der ich mehrere Nester fand. Junge fliegen Ende Juli aus. Öfters bei ßohrbrunn im Spessarf gg. 1899. Erlangen: Häufig; im Winter in Gesellschaften umherstreichend z. B. 28. XI]. in Scharen. Geht am leichtesten in jede Art von Falle. — München: Sehr häufig; Gasteig, Hofgarten etc. (Dr. P.) ■ — Ober- beuren: 12. XI. Flug beob.; 2. IV. dsgl., nicht sehr selten. (Dr. P.) — ßoggenburg: S.V. Nest mit 6 Eiern gef. 1900. Augsburg: 14. X. beob. (v. B.) — Erlangen: Im Winter wie Sommer äusserst zahlreich. (In der Gartenvoliere des Beobachters haben 5 Paare in Fichten gebrütet und die Jungen grossgezogen.) — München: 9. II. mehrere 5 5 leise singend. (Dr. P.) 142. CoCCOthrausteS COCCOthraustes (L.), Kirschkembeisser. Augsburg: Persönlich nicht beob.; sehr spärlich, (v. B.) — Lichtenau: Im Spessart bemerkt. — Neuschwetzingen: Früher recht häufig, z. B. Sommer 1882; damals ca. 10 — 12 Nester gefunden. Nicht im Wald zerstreut, sondern in einem gewissen Bezirk beisammen. — — 197 - Würzburg: Ziemlich vereinzelter Br. in den Anlagen, in Laubwäldern häufiger. Nach beendigter Brut viele an den Vogelkirschen in den An- lagen, ebenda auch zur Strichzeit; im Winter weniger. Die Brut scheint spät zu sein, noch 22. IV. sah ich mehrere beisammen im Hofgarten. Ende Mai ein Nest in einem Fliederstrauch gef. ; Mitte Juni und Anfang Juli ausgeflogene, gefütterte Junge. Im Spessart eine Familie in einem Traubeukirschenbaum in Rohrbrunn ges. 1899. Erlangen: 18. III. 1 Ex. ges. — München: 24. IV. in den oberen Isarauen 2 St. (Dr. P.) 1900. Erlangen: 1 Paar brütete im botanischen Garten; hatte am 1. Mai fertiges Nest. — München: 20. V. 1 Ex. im Bavai'iapark , im April 1 St. im englischen Garten ges, (Dr. P.) — Neuschwetzingen: Im Sommer vereinzelt; kein Nest gefunden. — Vestenberg: Zu Anfang des Winters kam 1 Ex. in den Garten des Beob. 143. Chrysomitris spinus (L.), Erlenzeisig. Würzburg 1887: Besucht regelmässig in Gesellschaften die An- lagen und Wälder Ende Sept. bis Ende März, einige sogar Mitte April. Brüten jedenfalls nicht weit von hier. Im Spessart mehrmals ges., Br. 1899. Andechs: 28. IV. beob. — Augsburg: 13. II. und namentlich 20. II. kleine Gesellschaften singend, ebenso 25. III. (v. B.) — Erlangen : Januar und Februar in grossen Gesellschaften auf den Erlenbüschen an der Schwabach; im Sommer keinen ges. — Oberbeuren: Mitte Oktober am Beurer Bach zahlreich. (Saal.) — Solln bei München: Ende Mai häufig beob. (Oertel.) 1900. Augsburg: 2. III., 12. X., 14. X., 28. X. kleine Flüge; 11. XI. und 23. XII. grössere Flüge, (v. B.) 144. Serinus serinus (L.), Girlitz. Augsburg 1896: 4. IV. erstes singendes 6- (v- B.) — Oasteil*) im Steigerwald 1884: Br. (Dr. P.) — Würzburg: Gemeiner Br. im Glacis, Hofgarten, Baumgärten, auch im Guttenberger Walde zweimal ges. Ankunftszeit 1884: 18. III. ; 1885: 29. III.; 1886: 29. III.; 1887: Sonderbarer Weise der Gesang erstmals erst 20. IV. ; ich habe sie sicher nicht überhört. Die letzten sah ich 1885: 14. X. am jen- seitigen Mainufer (27. IX. noch Gesaug im Friedhof); 1886: 16. X. ca. 40 am jenseitigen Maiuufer in Gesellschaft an Tanacetum vulg., früher an Polygonum aviculare. Brüten 1884: I.V. Nest mit Eiern; 22. V. Nest mit Eiern auf einem Kirschlorbeer (in einem Kübel ganz ungedeckt *) Vgl. auch: C. Parrot, Zur Verbreitung des Girlitz in Süddeutschland. {,,Ornith. Monatsberichte" ( Reichenoio) , 189^, Juli.) — 198 — am "Wege), wo sich der Stamm teilte. Den Schmutz sammeln sie, wie der Stieglitz, an der äusseren Nestseite und am Rande an. Im nächsten Jahr fand ich wieder 2 Nester im Taxus, Eier in der zweiten Woche im Mai; aber auch im Juni fand ich bebrütete Nester im Jahre 1886, schwerlich 2. Brut, wahrscheinlich gestörte Brüten. Im Hofgarten bauen sie gewöhnlich in Taxus, im Glacis auf Tannen, aber auch an die Stämme von Eichen und Ulmen, Im Spessart in Mespelbrunn einen geh. 1899. Andechs: 15. IV. 1 Paar sich flüchtig im Garten herumtreibend. — Augsburg: 14. IV. erster Gesang. — Erlangen: Immer zahlreicher; 2. IV. ersten geh. im Schlossgarten. 1900. Andechs: D. 7. IV. beob. — Augsburg: Besonders häufig in der Stadt, (v. ß.) Ziemlich häufig, brütet in den städtischen Anlagen ; 30. IV. ersten beob.; 30. V. ziemlich viele in der Stadt; 19. IX. letzter im katholischen Friedhof. (Ziegler.) — Erlangen: 14. IV. erster Gesang. In allen Gärten häufiger Br. — Kitzingen: Br. 12. IV. geh.; stürmisch, W.W. ; (warm, W.w.) 145. Carduelis carduelis (L.), Stieglitz, Distelfink. Oberbrunn 1898: 10. V. beob.; 21. VI. genistet; 28. VII. Junge imGarten des Beobachters ; 17. IX. letzte beob. — Würzburg 1887 : Sehr gemeiner Br. in den Anlagen und Baumgärten. Im vorigen Winter 6 — 25 St. oft an Erlen ges. ; ebenso einmal 1885. Den ersten Gesang hörte ich Mitte März, ein Freund einmal Ende Februar. 1. Brut Anfang Mai (Beginn des Bauens) ; weitaus die meisten Nester stehen auf Kastanien, manche in Fliederbüschen und jungen Ulmen. In der 1. bis 2. Woche des Juni hört man die ersten ausgeflogenen Brüten. Dass mehrere Nester, die ich Ende Juni und Anfang Juli gebaut und bebrütet werden sah, der 2. Brut angehören, scheint kaum zweifelhaft. 1885: S.V. ein Nest mit Jungen in ßüdenhausen bei Castell ges. Im Herbst in Gesellschaft an Disteln, Birken (an Tanacetum vulg. einmal 2) und an vielen anderen Samenkräutern. Manchmal singen sie im Herbste laut. 40 — 50 St. grosse Scharen besonders am Main. Im Spessart nicht in Waldgegenden, sondern an jedem Dorf ges., das mit Obstbäumen umgeben ist. 1899. Autenried: 17. VI. massenhaft, (v. B.) — Diessen: 24. VI. 1 St., 15. X. grossen Flug ges.; bei Grafrath 1 St. (Dr. P.) — Erlangen: Zahlreicher Gartenbrutvogel. 8. XII. frisch gefangene bekommen, die auffallend klein waren, das Rot war mehr Orange. 27. XII. wurde bei Herzogenaurach eine grosse Schar beob. — Ingolstadt: Im Spätherbst in Massen hier ; wurden von einem Sperber vertrieben, der mehrere von ihnen sclilug. — Roggen bürg: 28. VII. im Schlossgarten sehr häufig. (Dr. P.) — Tegernbach: Ende August grosse Schwärme in Hopfen- anlagen! (Lindner.) — Thannsau oberhalb Rosenheim : 15. IX. Flüge von 50—60 St. (Dr. P.) — 199 — 1900. Augsburg: 2. III., 14. X., 20. X., 15. XI. beob. (v. B.) — Er- langen: Brütete im Lazaretgarten etwas über Mannshöhe in einem ganz lichten Bäumchen an einem viel begangenen Wege. — Ingolstadt: 4. V. die verschwundenen Stieglitze wieder ges (Zirkel.) — Oberbeuren: 16. I. 1 einzelnes 9 ei"!-; 25. V. 1 lockend; Ende Juli und Anfang August öfter einzelne in Baumgärten ; Art ist hier sehr spärlich vertreten. (Dr. P.) Anfang November starke Flüge beob. (Saal.) — Vestenberg: 20. VIII. Nest mit eben flüggen Jungen auf einem jungen niedrigen Obstbäumchen gef. Diese späte Brut und der ungeschickt gewählte Brutplatz lassen darauf schliessen, dass es einem jungen Vogel gehörte, 146. Acanthis cannabina (L), Bluthänfling. Augsburg 1897: Das ganze Jahr, auch den Winter über hier, (v. B.) — V^ürzburg 1887: Gemeiner Br. auf den umliegenden Bergen, wo er in Hecken brütet. Den ersten hörte ich meist Mitte März singen. 6. I. und 7. II. sah ich jedesmal je einen Hänfling, sonst im Winter keine. Der Beginn der Brut Ende April. Einmal 27. IV. 1884 schon Junge im Nest, sonst gewöhnlich Anfang Mai erst Eier. In die Anlagen kommen sie nicht; Ende Juli beginnen sie in Gesellschaft herumzuziehen. Ich sah sie öfters an Sauerampfer (Rumex) die Früchtchen fressen. 1899. Erlangen: Scheint hier seltener zu werden. — ßoggenburg: 21. 111. beob. 8. V. 4 Ex. im Tannenwald. 1900. Ammerland: 20. IV. im Walde bei Ammerland beob. — Augs- burg: 21. IV. zahlreich in den Lechauen, 22. IV. ebenso. Vielfach das ganze Jahr über da. (v. B ) — Erlangen: Am Exerzierplatz in niederem Gebüsch brütend. Auf der Südseite Erlangens früher als Br. nicht ge- troffen, sondern nur in den Dechsendorfer Revieren. — München: Art scheint in Oberbayern immer seltener zu werden. (Dr. P.) 147. Acanthis linaria (L.), Nordischer Leinfink. Augsburg 1899: 3. II. grössere Flüge am Lechfeld, 28. X. kleine Flüge, vielleicht rufescens. 1900: Anfangs Januar in kleinen Flügen da. Beobachter konnte nicht zum Schusse kommen, um die Art genauer fest- zustellen, (v. B.) 148. Pyrrhula europaea Vieill., Dompfaff, Gimpel. Augsburg 1898: 30. I. mehrere bei Bobingen, nur § §; 13. III. auffallende Zunahme von Q ; im Sommer nicht bemerkt, (v. B.) — Würzburg 1887: Bloss auf dem Strich in den Anlagen; dann oft in Familien am Flieder, Ahorn, Birken etc. 19. IV sah ich noch ein Paar im Hofgarten; gegen das Frühjahr zu singen sie auch viel. Ende Ok- tober kommen sie wieder. Im Spessart Br., vielleicht auch vereinzelt in den Wäldern um Würzburg ; 10. Y. glaubte ich sicher einen im Edel- manns-(Nadel-)Wald locken zu hören. — 200 — 1899. Augsburg: Im Winter mehrfach, (v. B.) — Erlangen: Januar, November und Dezember nur paarweise im Keichswald sowie bei Baiers- dorf. — Oberbeuren: 2. IV. einmal, 25. VI. 1 St. an der Diessener Strasse, 29. IX. 5 St. beob., jedenfalls Br. (Dr. P.) 1900. Augsburg: Spärlich, (v. B.) — Erlangen: 14. I. bei grosser Kälte mehrere (5 9) im Walde bei Buckenhof; 22. I 5 bei Marioffstein gefangen. — Kaufbeuren: 19. IV. 1 St.; 20. IV. 2 St. erh. Sind Ende Dezember überall in Gärten und Anlagen. (Erdt.) — München: 21. II. in der Kraukenhausanlage 2 St. (Dr. P.) — Oberbeuren: 1. VI. und 24. VII. 1 St. geh.; 15. XI. 3 St., 2. XII. 3 St. (Dr.P.) — Vesten- berg: Im Burgbernheimer Wald im Juni brütende Gimpel beob. Zu Anfang des Winters kamen etliche in den Garten. 149. Loxia CUrvirOStra L., Fichtenkreuzschnabel. Augsburg 1896: 8. VII. am Stuibeu ein 6 beob. 1898: 18. VI. viele bei Hiltenfingen nahe von Wertachhausen; 21. XII. in den Auen häufig, (v. B.) — Diessen 1899: 26. II. über den See fliegend, geh.; (starker Nebel). (Dr. P.) — Oberbeuren 1899: 19. III. 1 einzelnes weinbeerrotes 5 (Testikel erbsengross) erl. ; dann 2. IV. einmal, 17. IV. einmal, 31. V. zweimal geh., desgleichen bei Gelten dorf. 1900: 25. VII 1 St. beob. (Dr. P.) 150. Columba palumbus L., ßingeltaube. (s. Sonderbericht.) 151. Columba OenaS L., Hohltaube. Augsburg 1897: 7. III. 1 Flug: 25. IL 1 St. Lechauen ges. (v. B.)— Kaufbeuren 1897: 16, IIL 2 6 von Irsee erh. (Erdt.) — Oberbrunn 1898: 14. IV. beob. ; 21. IV. genistet; 2. VI. Junge (Höhen- rain). — AVürzburg 1887: 2. III. 6 St.; zur Brutzeit immer im Wald gg., doch vereinzelt. Im Spessart sehr häufig. 1899. Augsburg: 18. III. grösserer Flug bei Göggingen; 10. VI. 1 St. im Wald bei Hiltenfingen. (v. B.) — Autenried: Ganze Scharen; 14. X. nicht mehr zu sehen. — Erlangen: Br. — Ernsgaden: 29. V. 9 h a. m. beob. — Gei selb ach: 14. II. ges., S.w., warm; (desgl., Nacht klar und mild). — Lichtenau: Br. Ankunft 4. IIL, geh.; klar, sehr kühl; (desgl.) — Oberbeuren: 29. IV. 1 St. an der Windach (bei Utting 1 Paar auf dem Feld) und 14. VI. 1 St. beob. (Dr. P.) 1900. Ammerland: 14. IV. Pfaffenthal beob. — Andechs: ca. 25. V. ges. — Augsburg: 1. IV. Grosser Flug aus SO. kommend; Dezember 1 St. bei Ottmaring erl. (v. B.) — Autenried: 10. III. beob.; 17. IIL falzen geh. Wenige vorhanden. — Bergham: 23. III. a. m. 1 St. gg. — Breitenfurt: Br. 2. III. ges. SW. gegen NO., Schnee, Ww.; (regnerisch). -— 201 — 12. IV. Nestbau. 2. V. volles Gelege. 10. X. Abzug nach S., bedeckt, Ww.; (bedeckt). Zweimalige Br. beob. ^ — Colmberg: 23.11. p.m. 1 St. gg., bl., schön; (desgl.). — Ernsgaden : 29. IV. ISt. ges., angekommen. — Geiselbach: 22.11. Tags vorher heftiges Schneegestöber, nachts Hegen. — Guttenberg: Br. 23.11. geh., schön, -f 8°E,. ; (trüb.) — Neustadt a/S.: ßr., nimmt stark ab. — Oberbeuren: 22. IV. 1 St. mit palumbus zusammen. (Dr. P.) — Roggenburg: D. 19. III. mittags 15 St. ges., Zugrichtung von W. nach SO., windig; (Schnee und windig.) — Schwif- ting: ßr. 22. 11. geh., schön, SW.w.; (desgl.) — Süssenbach: 17. III. ca. 3 St. g^. Zugriciitung von SW. her, mild. — Trippstadt: Br. 9. III. geh. warm, "W.w. ; (desgl.); 29. III. brütend angetroffen. — Weibers- brunn: Br. 28. II. ges.. Regen, Ww. ; (trüb, "W.w.). Abzug 8. IX., trüb, W.W.; (scliön, SWw.). 152. Turtur turtur (L.), Turteltaube. Augsburg 1896: 2. V. 1 St. in den Anlagen am Siebentischwald, 8. V. ebendort ein Paar. 1897: 29. V. 1 St. bei Wellenburg. 1898: 13. VI. einige bei Autenried. 5. VIII. Kirchholz Hilteufingen. Sehr spärlich vorkommend, (v. B.) — Lichtenau: Im Spessart bemerkt. 1899. Ernsgaden: 13. V. 9 h a. m. beob. — Kaufbeuren: Ex. 23. V. V. Stein bei Immenstadt, 30. V. desgleichen erh. (Erdt.) 1900. Annweiler: Br. 1 7. IV. ges., warm, W.w. ; (desgl.) — Illerwald bei NeuUlm: Häufig gg. ; doch ganz wenige Nistplätze. (Ziegler.) — Neu- stadt a/S.: Br. — Regensburg: Im Herbst (manchmal nicht seltener) D. (Gengier.) — Weibersbrunn: Br. 22. IV. ges., schön, SW.w. ; (desgl.) 153. Lagopus mutus Montin, Alpenschneehuhn. Hittisau (Algäu): Häufig vorkommend. (Graf Rainer-Geldern.) 154. Bonasia bonasla (L), Haselhuhn. Augsburg 1885: Standvogel. Im Gebirge keine Seltenheit ; 26. X. ein 9 ad. von Röthenbach bei Weiler; 30. X. ein Q aus der Gegend von Ulm erh. (A. Wiedemann fO — Bischbrunn 1885: Kommt nur in den Ausläufern des Spessart vor, nicht allzu häufig. Die Harmlosigkeit der Vögel hindert ihre Verbreitung. (Mölzer.) — Burgpreppach 1886: War noch in den 20iger Jahren des 19. Jahrhunderts in den Hasbergen und auf der Rhön häufiger als das Birkwild und kamen einzelne noch in den 30 iger Jahren daselbst vor, ist aber seit dieser Zeit vollständig ver- schwunden. (Link f.) — St. Catharina 1885: Standvogel. (A.P.Schott.) — Karlstein 1885: Standvogel; 19. V. 7 Eier unter einem Steine auf ebener Erde ohne irgend einen Nestbau. Die Eier wurden nicht ausgebrütet. (E. Hofmann.) — Kaufbeuren 1885: Nicht zahlreicher Standvogel in den Alpen. (A. Buchner.) 1898: Ex, 20. IV. u. 24. VI. v. Kempten. 1899: 16. IV. V. Füssen erh. (Erdt.) — Kochel 1885: Standvogel am Fusse der Hochgebirge unweit des Kochelsees. (Ris.) — Lohrerstrasse — 202 ~ 1885: Standvog-el. (Steinbrenner.) — München 1885: Vereinzelt bei Ebenat im Fichtelgebirge. 1886: Kommt öfter auf den Markt. Mitte Februar 1 St. aus Straubing. Vom 1. Juni 1884 bis dahin 1885 wurden in sämtlichen Waldungen der ßheinpfalz 35 Haselhühner er- legt. (C. Parrot.) Standvogel in den bayerischen Alpen ; vermindert sich stets fort, da die Hühner auf den Lockruf des Schützen unfehlbar er- scheinen und so (wohl von NichtJägern!) sozusagen bis auf die letzte Feder abgeschossen werden. (Hellerer f-) — Neubau 1885: War früher hier wie überhaupt in der Pfalz ziemlich verbreitet, kommt jetzt aber am Orte nicht mehr vor und ist in der Pfalz nur noch selten zu treffen. Die schneereichen Winter in den öOiger Jahren haben diesem Vogel, der sich wegen seiner geringen Klugheit schwer vor den Nachstellungen der ßaubtiere zu schützen weiss, den Untergang gebracht. (Fabi'icius.) — Schliersee: Zahlreich vorkommend. (Dr. P.) — Schwarzacli 1885: Br. im ganzen Algäu und im bayerisclien Hochgebirge, im Scliwarzacher Forst und in allen höhereu, steinigen Lagen des bayer. Waldes bis Zwiesel nicht selten. (Baumeister.) — Vorderriss 1885: Standvogel. (Laurer.)^ — • Wiesen 1885: Standvogel. (Königer.) — Wolfersberg b. Zorneding: Nach Dr. Ziegenspeck sehr häufig. (Dr. P.) 155. Tetrao urogallus L., Auerhuhn. Augsburg 1885: Stand- und Strichvogel. In den Bergwäldern unseres Oberlandes niclit selten. 2. IV. 1 6 b. Tirschenreuth, 8. IV. b. Schongau erl. Die Auerhahubalz begann im Gebirge gegen Ende März und wurde Mitte Mai beendet. 1886: 6. IV. auf dem Iberg bei Meyer- höfen (Algäu) 1 altes 5 erl.; 19. IV. 1 6 b. Kempten; 19. V. 1 5 bei Tirschenreuth. In Hainhofen bei Augsburg hielt ein Herr 10 Jahre lang 1 5 'Mit 1 9 Jii Gefangenscliaft. Das 9 brütete alle Jahre und legte Eier, brachte aber keine Jungen auf. Das (5 balzte wie im Freien; verendete 25. XI. 1886. 1887: Die Auerhahubalz trat lieuer in den schwäbischen Alpen ungewöhnlich spät ein. Vom 10. — 18. IV. wurde dieselbe durch eingetretene kalte Witterung unterbrochen, so dass sie bis Ende Mai dauerte. 13. IV. 1 5 bei Kirnach (Kempten); 20. IV. 1 5 bei Oberdorf (Kautbeuren) erl. ; ferner je 1 6 : 25. IV. bei Buchen- berg im Algäu, 21. V. bei Inimenstadt, 14. VI. bei Fischen unweit Sont- hofen, 5. IX. bei Denklingen (Kaufbeuren) und 15. XII. bei Kirnach. (Wiedemann f .) — Bischbrunn (Tliorhaus Aurora) 1885: Kommt im ganzen Spessart vor, am häufigsten im Reviere Langenprozelten. Es werden dort im Gemeinde- und Privatwald etwa 6 ^ geschossen. In den Spessartrevieren werden 1, 2, auch 3 5 erlegt. Auch im Sinngrunde, Revier Burgsinn, Aura und Obersinn kommt das Auerwild vor, ferner im Saalgrunde, in den Revieren Neuwirthshaus, Heckmühle und Geiers- nest. (Mölzer.) — Burgpreppach 1885: Nachdem das Auerwild vor ungefähr 12 Jahren fast ganz aus dem Hassgebirge verschwunden war, so dass man dasselbe nur in einzelnen Revieren in geringer Anzahl noch antraf, hat sich diese Zierde des Waldes seit diesem Zeiträume nach und nach immer mehr angesiedelt, so dass es sich nun fast über das ganze Gebirge und dessen Ausläufer ausbreitet. Der Grund ist — 203 — wohl der, dass sich auch die schlechten Bestände des Waldes im Laufe dieser Zeit zu Mittel- und Hochwald entwickelten und Krüppelholz- bestände mehr und mehr verschwinden. Balzplätze finden sich nun allent- halben. In der Regel ist aber der ßalzplatz nicht auch der Brüteplatz für die Hennen, sondern letzterer ist ott sehr weit von dem ersteren entfernt. Ein sehr besuchter Balzplatz befindet sich u. a. auf dem Rücken der Hassberge bei Königsberg in Franken. Es ist dieser ein nach Ost gelegener stattlicher Mittelwald, mit üppigen Stockausschlägen und starkem Mittelholze reichlich bewachsen, während ziemlich starke und kräftige Eichen in grosser Anzahl zerstreut stehend auftreten. Mit Schwarz- beeren bewachsene lichte Stellen treten hie und da inselartig auf. Diese Eichen bilden nun die Balzbäume der 5 ; ^^ diese aber eine grosse Auswahl unter denselben haben, so halten die 5 ^.uch keine bestimmten Balzbäume ein, sondern balzen heute auf dieser, morgen auf jener Eiche. Auch halten die 5 die Balzplätze nicht für die Dauer von mehreren Jahren ein, sondern folgen stets den Schlägen. Auf dem beschriebenen Balzplatze zu Königsberg traten in diesem Jahre 6 5 auf; es wurde aber nur einer derselben erl. Auf dem ganzen Hassgebirge kamen aber in diesem Jahre, so weit ich Kenntnis davon erhielt, 18 — 20 $, die meisten auf der Balze, zur Erlegung. Auch einige 9 wurden leider ge- schossen. 25. II. sah ich noch einige ^ friedlich unter 6 9- 1- IV. wurde hier das erste ^ auf der Balze erl. ; Hauptbalzzeit war hier vom 15.— 20. IV., von da ab bis zum 5. V. wurden die 5 nach und nach stumm. Auch in diesem Herbste konnte ich 3. IX. einen jungen Hahn be- obachten, der sich flott im Balzen übte. 3. VI. 9 auf 6 Eiern brütend ; 5. VIII. 10—12 Junge unter Führung der 9; am 16. VIII. 5 starke Junge, welche noch bei der Alten waren. Bei unseren Landleuten und Jagdpächtern besteht zum Teil noch der Glaube, dass die bekannte Balz- losung des o dessen Samen enthalte und dass derselbe deshalb von den 9 zum Zweck der Befruchtung gefressen werde. 1886: Anfang der Balze 12. IV., Ende derselben ungefähr 28.— 30. IV. 20. V. 9 auf 7 Eiern; 9. VI. 9 auf 8 Eiern brütend. 1887 : 1 6 30. IV. auf der Balze erl. 28. V. ein 9 auf 9 Eiern brütend. (Link f.) — St. Catharina 1885: Nicht gerade zu häufig und nur in den hochgelegenen Teilen meines Beobachtungsgebietes Standvogel. (Schott)- — Karlstein 1885: Stand- vogel; sucht im Winter auch einzelne sonnige Seiten. 28. III. erster Ruf, allgemein 14. IV. (Hofmann.) — Kaufbeuren 1885: Ziemlich häufig in den waldigen Bergen des Oberlandes Standvogel. (Buchner.) — Kochel 1885: Standvogel im Gebirge am Kochelsee. (Ris.) — Lohrer- strasse 1885: Standvogel. (Steinbrenner.) — München 1885: In Ebenat im Fichtelgebirge gibt es viele Auerhühner. Zu Ostern balzten 18 ^ (gräfl. Castell'sches Jagdrevier). Aus Oberschwarzach bei Kloster- Ebrach sah ich ein Ex., das 9 Pfund wog. Unweit des Friedrichsberges (Steigerwald) im September einen starken Hahn beob. 1886: Prinz Lothar Ysenburg-Büdingen schoss in der Zeit vom 18.-21. IV. bei Ebenat 4 5 1 es balzten dort viele. 1887: Bei Falkenfels im Ba3'e- rischen Wald wurde 20. IV. der erste Hahn erl. (Pairot.) — Neu- markt 1885: Standvogel bei Deinschwang. (Gigglberger.) — Ober- — 204 — audorf 1885: Die Balz hatte auffallend früh beg'oniiea (Ende Februar nach einer fremden Angabe), dann Pause bis Mitte April. (Federl.) — Ober sinn 1885: Erster B,uf 1. IV. Das Auerhuhn zieht in den mit Fichten und Stroben einzeln durchstellten Kiefernpflanzungen die Triebe und Nadeln der Strobe den anderen beiden Holzarten vor. Dass die abgenommenen Fichten vorzugsweise doppelte Wipfel bilden, kann ich leider bestätigen. 1886: Ein 7. X. erlegter junger Hahn hatte im Kröpfe lediglich eine grosse Menge Aspeublätterstücke, die wie mit der Schere zugeschnitten beiläufig die Grösse eines halben Blattes zeigten und sonst vollständig glatt und frisch waren, so dass es auffallend war, wie sie in dieser Form in den Kropf kamen. Der Magen war mit ver- dauten Aspeublättern und wenigen kleinen Kieselstückchen gefüllt. (Vay.) — Regnitzlosau 1885: Br. im Rehauer Stadtforst, wird aber immer seltener, da die Moore mehr verschwinden. 1886: Nimmt merklich ab. (Deeg.) — Rohrbrunn 1885: Seltener Standvogel; brütet innerhalb des Beobachtungsgebietes nicht, wohl wegen des ziemlich starken Schwarz- wildstandes. (Lösch.) — Schwabach 1885: Standvogel. Der Auerwild- stand ist gut. Dieses "Wild, welches sich der grösseren Ruhe wegen in den Staatswaldungen aufhält, wird hier sehr geschont. (Donle.) — Seh war zach (Niederbayern) 1885: Br. im Algäu bei Tieflfenbach und Rohrmoos bis Balderschwang und Böigen, bei Kempten, bei Weidmannsheil im Revier Lauenhain und Tettau, im Revier Bodenmais, Draxelsried, Regenhütte, Waldhaus und Zwiesel. Im Seh warzacher Forst auf ca. 1300 ha all- jährlich 8 — 10 „Paare" [!] nistend. (Baumeister f.) — Starnberg 1886: Ist Standvogel im Hochgebirge und in den Vorbergen; kommt jedoch auch vereinzelt als Br. im südlichen und südöstlichen Teil des Gebietes vor, z. B. bei Bernried und im Königsdorfer Moos. 29. XI. wurde nächst Bernried ein $ auf einer Eiche sitzend beob. ; von da verscheucht, Hess sich dasselbe unweit davon auf einer Fichte nieder, von wo es erst ab- flog, als sich der Beob. auf 15 Schritte genähert hatte. (Weigenthaler.) — Vorderriss und Wiesen 1885: Standvogel. (Laurer u. Königer.) 1899. Erlangen: 7. I. wurde 1 9 i™ Reichswald ges., 28. IV. 2 $ da- selbst erl. ^ — Hessenthal (Spessart): Im Dezember 1 Ex. gefangen, das sich in den Speicher eines Wohnhauses verflogen. („Wild und Hund".) ^ — - Kappel: 22. VIII. 1 Ex. ges.; selten. (Ibel.) — Oberbeuren: Im August dreimal an der Jagdgrenze beob. (Saal.) — Regau (Nieder- audorf): Am Schwarzeck häufig; 11. IX. 3 5 und 2 9 &es. (Dr. P.) 1900. Augsburg: Harberg am Staffelsee nicht selten, (v. B.) — -Er- langen: 24.11. 1 5 bei Buckenhof im Reichswald, 28. IV. 1 6 auf der Balz im Aischgrund erl. 156. Tetrao tetrix L., Birkhuhn. Augsburg 1885: 20.111. 1 6 bei Hochdorf (Wallerstein) erl. Art kommt bes. im Algäu vor, ferner in der Meringer Au bei A., zwischen Obermediingen und Bachhagel nahe der württerabergischen Grenze und in — 205 — den Donauauen, z. B. bei Marxheira etc. 6. II. 1 St. Lecliauen erl., 12. IV. desgl. ; 22. IV. Höehstadt und Donauwörth; 24. IV. balzten oberhalb A. in den Lechauen 6 Hähne; 2. V. 2 St. bei Hindelang erl.; 16. XII. 1 5 bei Haustetteu. Die Spielhahnfalz begann in den Vorbergen gegen Mitte März und endete Ausgangs Mai, in den tieferen Gebirgsthälern dauerte sie von Mitte April bis Mitte Juni. 1886: In dem Douauwörther Forste (zwischen Hafenreuth und Kaisheim) befanden sich im April ca. 20 Birk- hühner. Der erste Hahn wurde 13. IV. dortselbst erl. In den Lechfeld- auen wurden Birkhähnen zu je einem St. erl. 13., 18., 23. u. 25. IV.; 29. IV. eine Henne bei Kissing (unweit A.) am Telegraphendrahte ver- unglückt; S.V. wurde ein Hahn bei Kempten erl.; 13. VII. in den Lech- auen oberhalb A. eine Birkhenne mit 12 — 15 Jungen beob., als die Henne einen Ameisenhaufen (kleine schwarze Ameisen) auseinanderscharrte, um den Jungen die „Ameiseneier" bloss zu legen. Bei grösserer Annäherung flog die Henne davon , während sich die Jungen augenblicklich zu ver- bergen wussten , so , dass auch nicht eines derselben gefunden wurde. Im Monat September zeigten sich auf dem nämlichen Platze 3 junge Hähne und 4 Hennen. 9. X. ein 9 v. Lechbruck; 20. X. 2 St. unter- halb A. erl. ; 25. X. ein junges ^ von Studeratshofen bei Kauf teuren. In den Vorbergen bei Hindelang begann die Spielhahnbalz gegen Ende März und endete in der ersten Hälfte des Mai; im Hochgebirge Beginn: Mitte April, Ende: Mitte Mai. 1887: Im Gebirge begann die Spiel- hahnbalz sehr spät, wurde vom 10. bis 18. IV. durch rauhe Witterung unterbrochen und dauerte bis anfangs Juli ; 23. IV. ein Birkhahn v. Kempten ; 26. IV. ein 5 v. Füssen ; 5. V. ein junges Ö v. Geisenried bei Kaufbeuren; 9. V^. ein Hahn v. Monheim ; 25. V. ein 5 v. Hurlach; 25. V. ein 5 v. Immenstadt eingeliefert; 8. VII. eine Kitt von 12 St. jungen Birkhühnern in den Lechauen oberhalb A. ges. und ein Junges davon gefangen, aber wieder freigelassen. Es war in der Grösse eines Rebhuhns; 26. IX. altes 5 v. Penzberg; 2. X. ein 9 ^^ einem Tele- graphendraht bei Kissing verunglückt; 1. XI. am oberen Leth (2 Stunden südlich von A.) sechs 5 und ein 9 ^es. Letzteres wurde erl.; 22. X. ein 5 von Kaufbeuren. (Wiedemann |.) 1899: Ist in den Lechauen ziemlich häufig, auch im Moos bei Lechhausen, Mühlliausen u, Hilten- fingen; 25. III. Balz noch sehr flau; 3. IV. etwas besser; 16. IV. noch immer zurückhaltend; 27. IV. gut in Harburg; U.V. gut am Lechfeld. 1900: 11. III. i5 auf dem Schnee balzend; mittags 12 h balzt noch ein $ ; 21. IV. abends 10 Hähne Lechfeld; 22. IV. mehrere balzend; 29. IV. 12 Hähne vor dem Schirm Harburg; 6. V. viele "Weilheim. (v. B.) — Bischbruun 1885: Art kommt an ähnlichen Orten vor wie das Auer- huhn. (Mölzer.) — Burgpreppach 1885: War früher nicht selten, ist aber seit 11 — 12 Jahren nicht mehr, oder nur sehr selten als Br. im Gebiet beob. worden und Hess sich meist nur einzeln auf dem Striche sehen. In diesem Jahre wurde aber wieder 1 Paar den ganzen Sommer über hier beob. und hat dasselbe jedenfalls auch gebrütet; 20. I. eine Henne einzeln; am 13. III. 2 Hennen und 1 Hahn; vom 10. bis 14. IX. 2 Hennen und 20. XII. 1 Hahn, einzeln, in verschiedenen Teilen des Gebietes beob.; 20. X. wurde ein junger Hahn hier erl. Länge 54 cm, — 206 — Flugweite 87 cm, Schwanzlänge 15 cm, Gewicht 1 kg 250 g. 1886: Ende April hielt sich zu Maroldswaisach ein Hahn längere Zeit auf, der an verschiedenen Plätzen erfolglos balzte , da keine Henne in der Gegend war; 4. V. einen Hahn auf der Balze in den Hassbergen erl. (Link f.) — St. Catharina 1885: Niclit gerade zu häufiger Stand- vogel. (A.P.Schott.) — Erlangen 1809: In diesem Jalire sehr zahl- reich im Reichswald, auf einem Jagdgebiet 15 balzende Hähne ; 26. V. Nest mit 9 frischen Eiern ; das 9 hatte in der Nacht der Fuchs zer- rissen; 5. VJI. ein junges 5 ^ot getreten, das so gross wie ein halb- wüchsiges Rebhuhn war, es hatte nur Schwarzbeeren im Magen. 1900: Zahlreich. (Gengier.) — Karlstein 1885: Standvogel. (E. Hofmann ) — Kochel 1885: Standvogel im Gebiet. (Ris.) — München: Im Jalire 1885 wurden auf den Jagden des kgl. Leibgeheges nm M. 25 Hähne — gegen 23 im Vorjahre — erl. 1886: U.V. wurde noch ein Hahn im Dachauer Moos erl. Piinz Ysenburg-Büdi ngen teilt mir mit, bei Ebenat im Fichtelgebirg sei das Birkwild plötzlich selten geworden; während noch vor einigen Jahren dort ca. 30 Hähne im Jahre erl. wurden, seien es jetzt nur deren 4 — 5. (C. Parrot.) 1887 : 3. VI. ein Gelege mit 14 bebrüteten Eiern im Dachauer Moos gef. (Hellerer f.) 1899: 16. III. bekam Henseler den ersten Hahn. (Dr. P.) — Münuer- stadt 1885: Kommt in den "Waldungen bei den Dörfern Reichenbach, Windheim und Steinach vor und wird, je weiter man an die Rhön kommt, immer häufiger. (W. Riegel.) — Neu markt 1885: Ist hier selten. (Giggl- berger.) — Oberbearen 1899: Ein Hahn balzt noch Ende Mai. (Saal.) 1900: 22. IV., 30. IV. u. 6. V. einzelne Hähne balzend, aber immer auf Bäumen und viel den Stand wechselnd; im Herbst Kette von 9 St. öfter beob. (Dr.P.)— Oberbrunn 1899: Standvogel; 18. V. „Nestbau"; 29. V. volles Gelege. — Obersinn 1885: Erster Ruf 23.11.; wenn Altum den Auerhahn wegen des Abnehmens der Fichtenkuospen als forstschädlich bezeichnet, so kanu ich das wohl bestätigen, aber auch das Birkwild als forstschädlich bezeichnen. In einem Verschul- Kampe beobachtete ich anfangs Februar 6 St. Birkwild; als sie mich gewahrten und abstrichen, fand ich, dass sie an den Gipfelknospen der Fichten, einzeln auch an jenen der Stroben, schlimme Arbeit gemacht hatten. (Vay.) — Regnitzlosau 1885: Br. im Rehauer Staatsforst, doch nicht häufig (Deeg.) — Raisting bei Diessen 1900: Im Ammerfilz nicht selten vorkommend; 26. VI. 4 5 beob. (Dr. P.) — Schwabach 1885: Kommt selten vor; vor 4 Jahren wurde ein Vogel bei Eibach und ein anderer bei Kraftshof im Reiclis- wald erl.; die Art war früher in weit grösserer Anzahl vorhanden; sie liebt schlechte Waldungen; seitdem die Waldkultur eine intensivere wurde, hat sich das Birkwild verringert. (Donle.) — • Schwarzach 1887: Hier nur einmal bei Tiefl'eudorf brütend beob. ; häufig dagegen im Algäu bei Rohrmoos, Balderschwang, Steuben bei Immenstadt. (Baumeister f.) -- Starnberg 1886: Als Br. häufiger im engeren Gebiet als der Auer- hahn; der Vogel liebt lichte Waldbestände , bes. Birkenwälder mit dichtem Gestrüpp und Heide- oder Mourgrund in der Umgebung. (Weigen- thaler.) — Vorderriss 1885: Standvogel. (Laurer.) — AViesen 1885: Standvogel. (Königer.) — 207 — Rackelhuhn, Tetrao urogallus 9 X Tetrao tetrix 6- 1887: Im Dezember 1 alter Halm bei Hinterriss erl. (Dr. P.) 1899: Ende Mai 1 Halm bei Reichen hall erl. mit grosser Rose. (16 Stossfedern, von denen die 3 äussersten 26 cm lang sind) 1900: 28. IX. 1 5 jiiv. erl. bei Feldkirchen (München); erste Mauser ziemlich vollendet, Mantel bräunlich, Federn schmal heller gerandet, auf der Schulter, an der linken Halsseite und über dem Auge mehrere braune Federn ä la Birkhenne; Unterseite mit Purpurschimmer, die zwei äussersten Stossfedern jederseits wenig verlängert. 30. X. 1 5 sen. bei Deisen- hofen erl. (Dr. P.) 157. Coturnix coturnix, (L.) Wachtel. Augsburg 1896: Erster Schlag 5. VI. in Hiltenfingen, 14. IX., 15. IX., 29. IX. beob, 27. X. 1 St. erl. 1897: Erster Schlag 6. VI. Hiltenfingen. 1898: Erster Schlag 5. VI., 23. VI. Lechfeld einige geh., 20. VII. Schmutterthal mehrfach, 17. IX. 2 5 Lechhausen erl. (v. ß.) — Haag: Erster Schlag 1865: 7.V., 1867: 12. V., 1868: 14. V., 1871: 22. V., 1890: 9. V., 1892: 14. V., 1893: 20. V., 1894: 18. V., 1897: 2. V. (Ed. Müller u. Schlereth.) — Würzburg: Sehr selten im Mainthal und auf den umliegenden Höhen, dagegen häufiger auf der Hochebene beim „Kugelfang" vorkommend; 1885: l.VI. 4 St. geh. 1899. Andechs: Gilt als ausgestorben. — Augsburg: Erster Schlag 26. V. Pfersee. (v. B.) — Erlangen: 7. VI. 1 Ex. im Lazaretgarten. Scheint ganz aus der Gegend verschwinden zu wollen. — Geiselbach: 11. X. 1 Ex., 20. X. 1 Ex. erl., sonst seit 30 Jahren keine ges. — Oberbrunn: 3.V. ges. W.W, schön, 28. V. Nestbau, 3. VI. volles Gel., 27. IX. Abzug.— ßoggenburg: 24. IV, erster Schlag, -[~ 4", veränderlich, NO.w. — W.w. 1900. Amraerland: Erst. Schlag 6. V. auf Weigertshauser Flur geh. — Andechs: 28. V. geh. — Augsburg: Anscheinend sehr spärlich. 20. VIII. 2 St. bei Gabiingen erl. (v. B.) — Grossostheim: Während sie vor 10 — 12 Jahren auf der hiesigen 9000 Morgen grossen, getreide- reichen Flurraarkung noch in verhältnismässig ansehnlicher Menge vorkam (40 — 60 St. sollen jedes Jahr erlegt worden sein), ist sie jetzt geradezu ausgerottet; den Sommer über ist keine einzige mehr da und nur zur Strichzeit im Herbst kommen einige vor. Jagdbeute des Vorjahres auf hiesiger Markung: ca. 1600 Hasen, 700 Hühner und 2 Wachteln. — Guttenberg: Br. 26.IV. geh., 0*^ R.,NW.w. (4<'R.,W.w.) —Kitzingen: Br. 12. V. geh., Abz. 10. VIII. — Kaufbeuren: Selten, 12. V. von Buchloe erh. (Erdt.) Vereinzelt Br. (Regenbogen.) — Neustadt a/S.: Br.; nimmt sehr ab. — Pasing: 21. X. 1 Ex. auf dem Bahnhof ver- unglückt. (Dr. P.) — Simbach: 25. V. erste geh. 158. Perdix perdix (L.), Rebhuhn, Feldhuhn. Erlangen 1898: In hiesiger Gegend ganze Kette weiss gefleckter Rebhühner den ganzen Herbst beob. — Würzburg 1887: Gem. Br., — 208 — doch nicht sehr häufig und ungleich verteilt. Am Main oft ges., flieg-en gut, z. B. von Himmelspforten a/M. bis hoch auf den Steinberg hinüber. 1899. Augsburg 24. VIII.: Auffallend, dass die Rebhühner bereits stark in der Mauser begriffen sind. (v. B.) — Erlangen: Überall häufig. Kommt im Winter und Frühjahr in den Lazaretgarten herein. — Ober- beuren: 2 — 3 Ketten im Revier. (Dr. P.) 1900. Augsburg: 22. IV. Lechauen ^24 h a. m geh. (v. ß.) — München: Mitte Februar begannen die Paare sich aus den Ketten abzusondern; die Hähne rufen schon fleissig. (Dr. Kreitner.) Sehr „schlechtes Hühner- jahr", Alte bleiben vielfach ohne Nachkommenschaft. (Dr. P.) — Ober- b euren: Sommer nur 2 Paare konstatiert, ohne Junge. (Dr. P.) 159. Phasianus COlchiCUS L., Kupfer-Fasan. Augsburg 1898: Überall in den Auen an der Wertach und am Lech ausgesetzt, gedeiht er vorzüglich in freier Wildbahn. Hahnenfedrige Hennen erl. 30. 1. und 28. II. in Untermitingen. Von der hellen Ab- änderung werden alljährlich einzelne Ex. namentlich an der Wertach bei Hiltenfingen erbeutet. 1900: 21. IV. Lechauen beob. 22 IV. Auen überall geh., etliche Hähne und Hennen wahrgenommen. 10. X. 1 Ex. in Klingenburg im ,Mindelthal erl 24 X. 1 St. der hellen Abänderung in Bertenbach an der Mindel erl., im Dezember 1 5 part. Albino bei Bobingen 1901: 6.1. beim Fürsten Fugger eine hahnenfedrige Henne geschossen; völliges Fehlen des Eierstockes, (v. B.) — Erlangen 1899: 4. XL hier 1 ^ erl., dessen Gefieder wie mit Schneeflocken übersät aussieht; es macht dies einen wunderschönen Eindruck. 1900: 28. X. ein 9 ^d. mit der Hand in einem Busch, aus dem es nicht mehr herauskonnte, lebend gefangen. Lebt heute (2. VII. 1901) noch in der Garten Voliere des Beob. — Freilassing 1899: Okt. in den Salzach- auen beob. (Dr. P.) — München: An der Isar in den Auen unterhalb München zahlreich verwildert vorkommend. (Dr. P.) 160. OtiS tarda L., Grosstrappe. Grossostheim 1900: Alljährlich 1 — 5 St. als Gäste. 161. Otis tetrax L., Zwergtrappe. Kaufbeuren 1898: 18. L 9 b. Kempten erl. (Erdt.) — Friedberg 1899: 9. IX. 1 5 erl. (v. B.) — Ismaning 1900: 23. X. 1 9 erl. Magen voll Acridium. (Dr. P.) 162. Oedicnemus oedicnemus (L.), Triel, Dickfuss. Aichach 1900: Anfang Oktober 1 St. erl. (v. B.) — Augsburg 1897 : 26. X. 5 ji^v. bei Iramenstadt u. 9 J^"^- Friedbergerau erl. (v. B.) 1899: 8. VII. mehrfach geh. 16. IV. 1 Paar am Lech. (v. B.) — Is- maning 1899: 10. X. 9 juv. erl. (Dr. P.) — Kaufbeuren 1897: 22, X. von Wald bei Oberdorf 1 Ex. erh. (Erdt.) — München 1896: — 209 — 26.x. 6 in Neufreimann erl. (J. v. Olivier.) 1899: 11. X. 6 erl. (Dr. P.) — Petershausen 1900: 22. X. 1 St. erl. (ür. P.) 163. Charadrius pluvialiS L., Goldregenpfeifer. Augsburg 1899: Wurde während des Winters einige Male erl.; 28. III. bei Kriegshaber beob. 1900: 24. X. 5 juv. bei Buchloe; 26. X. 2 St. in der Umgegend erl. ; Anfang Dezember erhielt Honstetter 2 Ex. aus Nördlingeu. (v. B.) — Kaufbeuren 1897: 3. IX. v. Westen- dorf. 1898: 23. III. V. Baisweil; 14. XI. 5 9 v. Rudratshofen ; 28. XL 1 Ex. von Irsee. 1900: 28. XL 1 Ex. von hier erh. (Erdt.) 164. Charadrius hiaticula L., Sandregenpfeifer, Halsbandregenpfeifer. Erlangen 1900: Ende Oktober ein kleiner Trupp an der Regnitz bei Baiersdorf; 1 Ex. wurde erl. — Kaufbeuren 1899: 20. IV. 1 Ex. von Immenstadt erh. (Erdt.) 165. Charadrius dubius Scop., riussregenpfeifer. Augsburg 1898: 28. V. auf einer Kiesbank des Lechs unter Fluss- seeschwalbennestern Nest mit 2 jungen, 8 Tage alten Flussregenpfeifern ges. (Fischer.) 1899: 2. IV. am Lech mehrfach getr. 1900: 21. IV. und 22. IV. am Lech beob.; 11. VIII. zieht familienweise hin und her. (v.B.) — Würzburg 1887: Brütet in 3 — 4 Paaren am Main gegen- über dem Hafen auf Kiesgrund; 6. IV. den ersten im Jahr ges.; anfangs sind es mehr als zur Brutzeit. 166. Vanellus vanelius (L.), Kibitz. Augsburg 1896: 2. X. einige bei Lechhausen ; 1897: 25. III. viele bei Mehring; 19. IV. sehr viele Gennacher Moos; 9. X. 2 grosse Flüge bei Hiltenfingen ; 29. X. kleiner Flug bei Dinkelscherben; 13. XI. Flüge am Zug. (v. B.) — Neu Schwetzingen: Sehr zahlreich vertreten. — Würzburg 1887: Ziehen jedes Jahr durch; 17. u. 18. III. beob.; man will Vögel bis Mitte Dezember gesehen haben. 1899. Augsburg: 5. III. Flüge mit Staren gemischt auf dem Lechfeld, NW.w., Schnee, kalt; 2. IV. viele; 23. X. grosser Zug; 5. XI. kleine Flüge beob. (v. B.) 25. V. nach einem Hochwasser eine verlassene Brut- stätte mit vielen zerstörten Nestern, versandeten Eiern gef. ; 20. VI. auf einer Wiese 2 Junge ; 28. V. 1898 1 Gelege auf einer Kiesbank des Lech. (Fischer.) — Diessen: 26.11. ein Paar an der Bachausmündung am Dampfschiffsteg; der eine Vogel, etwas hinkend, wird erl.; 9. XII. an der gleichen Stelle ein einzelnes Ex. beob., wohl der übrig gebliebene Vogel des Paares. (Dr. P.) — Erbendorf: Br. 2. III. ges., 5. X. Ab- zug.-- Erlangen: 16. III. die ersten ges. ; ist zahlreich ; 27. IV stark bebrütete Eier am Exerzierplatz gef. — Grafrath: 15. X. 11 St. gegen W. ziehend über dem Ampermoos. (Dr. P.) — Kaufbeuren: 13. III. 1 (5 erh. (Erdt.) — Oberbeuren: 1 Paar mit Jungen an der Vieh- weide; wurde leider geschossen; b. Entraching 1 — 2 Paare brütend — 14 — 210 - Kogg-enburg: 7. III. beob. auf Stürzäckern. -[- '5° R-» "Ww., veränder- lich; 28. VII. auf dem Umhauser Ried 1 juv. , ziemlich erwachsen, aber noch flugunfähig von mir erl. (Dr. P.) 1900. Ammerland: 2 Nester gef., je 3 Eier, im kl. Weipertshauser Moos. — Aruoldsreuth: Br. 8. III. ges., aus S. kommend, linder N.w. ; (Schnee, W.vv.) — Augsburg: 1. III. in grossen Flügen von 0. n. W. ziehend; durch neu eintretende Schneefälle und starke Kälte gingen Massen zu Grunde, namentlich in den Vorbergen; fast ausschliesslich 5> 9. II] . erhält Honstetter 58 St. erfrorene ; 11. III. Flüge gegen 0. ziehend ; 1. IV. viele; 26. X. Flüge bei Mehring, 11. XI. einige bei Ottmarshauseu und Lechfeld. (v, B.) Häufiger Br. am Lech. (Fischer.) Viele erfrorene Ex. werden Anfang März hierher zum Ausstopfen gesandt, bis von Günzburg her. (Ziegler.) — Eichstätt: 3 — 5. III. 3 St. bei tiefem Schnee in der Nähe der Stadt; wird sonst nicht ges. (Pischinger.) — Erbendorf: 3. III. a. m. 1 St. ges., Schnee und Sturm, eisiger NO.w. ; (desgl.) — Erlangen: 3. III. bei kaltem Schneesturm ganze Scharen an der Regnitz bei Baiersdorf ; 2. IV. erstes Gelege bei Brück. — Fischen: 5. III. ges., N.w., —16» R.! — Geiselbach: 6. III. 5 Ex. auf einer sumpfigen, schneefreien Wiese; kamen v. S., zogen n.w.; jedenfalls durch Schnee und Kälte ( — 2") irre. — Hindelang: Innerhalb 42 Jahren nur einmal 30—40 Ex. ges. und zwar 17. und 18. II. 1887, 1 Ex. erl. — Hoerot: Br. 10. III. ges., 29. III. Nest- bau, 6. IV. volles Gelege; 6. XII. die letzten abziehend n. SW. ; schön, S.w. — Ingolstadt: 16.11. angekommen. (Zirkel.) 1. III. grossen Flug V. 0. n. W. ziehend beob. (Lindner.) Zogen Mitte Oktober in einzelnen Trupps von ca. 20 St. bis zu mehreren Hunderten Donau abwärts ; rasteten manchmal auf einer Kiesbank im Flussbett; Ende Oktober auf hiesiger Flur ein Schwärm von ca. 40 St. ; Mitte Dezember 1 Ex. schreiend, Flugkünste machend. (Zirkel.) — Kaufbeuren: D. 3. III. grosser Schnee- fall; viele geschossen, davon denmeisten Jägern nicht gekannt. (Regenbogen.) 7. III. 6 St. ans der Umgegend, 8. III. 4 St., desgl. 9. III. 5 St. v. Immenstadt und Sonthofen, 10. III. 7 St. desgl., 11. III. 9 St. v. Griesen, 12. III. V. Nessel wang, 14. III. v. Kempten, 15. III. 3 St. v. AVaal, 1. IV. 1 St. V. Baisweil, 3. IV. 3 St v. Guttenberg, je 1 St. 17. X. v. Kempten, 18. X. V. Kaufbeuren, 22. X. v. Kaufbeuren, 19. XL v. Lengenwang, 29. XL V. Blauhofen. (Erdt.) — Kitzingen: Br. 17. H. beob. — Lautrach: 12. III. an der Hier 1 St. erl. — Ludwigsmoos: Br. 3. IV. zuerst ges. Machten nach ihrer Ankunft am Nordrande des Donaumooses Halt, blieben an einem Weiher und der daraus abgehen- den „kleinen Paar" einige Tage beisammen und verteilten sich dann in die Ebene des oberen Mooses. — München: 5. III. am Isarufer beim Aumeister beob. (Ries.) 27. II. Flug von ca. 20 St., der sich, augenscheinlich ermattet, auf einer Mooswiese bei Daglfing niederlässt. (Dr. Kreitner.) 29. IL Hirschau 30 Ex. ges. (Oertel.) Präp. Höunicke bekam Anf. März 11 Ex., die aber alle geschossen waren; Präp. Hiller erh. Ende Februar 4 St. vom Chiemsee; ab 3. III. kamen zu Präp. — 211 — Henseler 38 Ex., wohl meist verhungert; Präp. Korb erh. Anfang März ca. 40 St.; 12.111. einen gänzlich abgemagerten Vogel vom "Wallberg I Viele wurden , während sie in der Nähe der Wohnungen auf Dung- stätten etc. harmlos nach Nahrung suchten, erl. (Dr. P.) — Neustadt a. S : D. 4. III. ges. von N. n. S. ziehend. — Oberbeuren: 24. II. ges. (Saal); zur Brutzeit blieb kein Vogel da (vgl. unter 1899). — Oberhaunstadt: 25. II. von W. nach 0. ziehend beob. — Roggen- burg: 6.11. p.m. 25—30 St. d. von W. nach 0. — ßückersdorf: D. 5. III. ges,, warm; 13. IX. abziehend; 3 Ex. später noch ges. — Simbach: 4. III. eine Schar ges. — Speyer: Am Herbstzug in grossen Scharen an den Altwässern des Rheins und auf den Kiesbänken des Lechs beob. (Fischer); 25. XII. massenhaft; 30. XII. mild, trüb, reg- nerisch, S.W.W., zahlreich beob. (Heussler.) — Trippstadt: D. 10. III. ges., warm, O.w. — Unterammergau: 4. III. 12 h 6 St. angek. — Walchensee: 4. III. 12 St. ges., hielten sich bis 10. III. in der Gegend auf. (Hohenadl.) — Zislarhaus: 26. II. zuerst ges. 167. Strepsilas interpres lllig., Steinwälzer. Speyer 1893: 25. I. 9 bei Hassloch erl. (Coli. Heussler.) 168. Haematopus OStrilegus L., Austernfischer. Grosso st heim 1900: Im Vorjahre am Main erl. Ist hier alle Jahre Besochsgast. - — Speyer 1891:: Im September beobachteten die Herren Ge- brüder Heussler und ich abends auf einer Sclilammbank des Otterstädter Altrheins 6 junge Exemplare. Wir verfolgten sie mittels Nachen. Die Vögel Hessen uns bis auf 60 Schritte herankommen, flogen nach jedem Schuss 2 — 300 m weiter, und so konnten wir kurz nacheinander 4 St. erlegen. Leider war 1 St. geflügelt und entkam. Ein 9 juv. davon ist in meiner Sammlung. (Fischer.) 169. Plegadis faicinellus (L.), dunkelfarbiger Sichler, brauner Ibis. Augsburg 1899: 16. V. ein Paar bei Tapfheim unweit Donau- wörth erl. ; Ö starkwüchsig und prächtig gefärbt, 9 etwas schwächer, hatte legereife Eier im Leibe, (v. B.) 170. Grus grus (L.), Grauer Kranich. Geiselbach 1899: 15. IL zogen ca. 150 Ex. in ca. 200 m Höhe gegen Norden. SW.w., hell, klar und warm. 8. X. ca. 100 Ex. v. N. n. S. gezogen, ca. 100 m hoch; klar, NW.w. 1900. Geiselbach: 17. IIL ca. 100 St. zogen bei heftigem Schneegestöber v. S. n. N. — Grossostheim: 15. III. ca. 40 St. v. SW. kommend, einen Tag gebl. — Horst: 9. IIL p. m. ca. 150 St. n. O. ziehend. — Leiraers- heim: D. 19. III. ges., nördl. Richtung; (S.w.) — Sondernheim: D.. 15. III. ges.; Zugsrichtung S. n. N., rauh, NW.w.; (Schneegestöber). — Trippstadt: 17. IX. N. n. S., sehr warm, O.w.; (ebenso). 22.X. N. n.S., rauh, W.W. ; (rauh, Regen, Ww.). 14* — 212 - 171. CiCOnia CiCOnia (L.), Weisser Storch. Augsburg 1896: 10. III. im Zusara-Thale eingetroffen; 4. IV. 1 Ex. hoch über dem Siebentischwald kreisend; 17. V. mehrere bei Burgau; 20. VI. 1 Ex. bei Friedberg Frösche fangend. 1898: 10. III. 3 St. bei Grünzburg kreisend; 15 IV. 3 St. kreisen über dem Schmatterthal (Nest in Gabiingen); 16. IV. 1 St. über der Stadt zieht nach NO. Mehrfach brütend b. Günzburg angetroffen, so auf Schloss Offingen, Klein-Kötz, Ichenhausen. 13. VIII. 4 St. bei Schwabmünchen, (v. B.) — Kranz - bürg bei Freising: Alljährlich ist 1 Nest besetzt. (Am Rhein.) — Haag 1871: 11. und 12. IV. 2 Ex. ges. — Würzburg: Nie hier ges. Nach Stadt- u. Landbote: 25. IL 1885 Ankunft in Hammelburg, 17. III. 1886: in Ettleben, 9. III. 1888 : in Hammelburg und Volkach. 1899. Augsburg: 29. IV. 1 St. über die Stadt ziehend. Die Nester um Günzburg sind wieder besetzt, (v. B.) — Erlangen; 28. III. die ersten ges. Die Nester in den umliegenden Ortschaften alle besetzt. — Ernsgaden: 25. IL I2V2 h p. m. 6 und 6. IIL 3 h p. m. 9 beob. — Ingolstadt: a) Storch Oberhaunstadt (V2 Stunde nördlich Ingolstadt). b) Storch Ernsgaden (Linie Ingolstadt — ßegensburg). Beide das erste Mal 25. IL beob. Storch a verschwand am gleichen Tage wieder, um nach einigen Tagen (ca. 1 Woche; alljährlich so) mit dem 9 wieder zu kommen. Seit 6. III. sind beide Störche hier. Storch b blieb un- gefähr 8 Tage, richtete den Horst, verschwand eines Tages und kam am nächsten Tage mit dem 9- (Lindner, Wittmann.) — Kaufbeuren: 10 — 12 St. 8 h p. m. in einem nahen Walde aufgebäumt. Br. in Buchloe. (Erdt.) — Oberbeuren: Um Ostern 1 St. von Stangl beob. (Dr. B.) — Oberbrunn: D. 22. IV. ges.; Zugrichtung v. W., schwacher W.w. ; (schön). 9. V. „Abzug", Zngrichtung n. 0. 1900. Annweiler: 9. III. ges.; kalt, O.w. ; (kalt, O.w.); Abzug 5. IX. — Augsburg: 17. IL 1 St. über der Stadt kreisend. Bei Günzburg sind die Nester besetzt und enthalten im Juni Junge. Auf dem Schloss bei Gabiingen wurde durch Hagel die Brut zerstört und trieben sich die Alten tagelang im Wald umher, ohne das Nest zu beziehen. 5. VIII. im Moos bei Freising 4 Ex. ges. (v. B.) ^ Autenried: 16. IL ges ; 23. VIII. verschwunden, nachdem sich einige Tage vorher im Ichen- hauser Ried an der Günz ca. 30 Ex. gesammelt hatten. Ein Paar horstet im Waldstetter Ried auf einer ca. 4 m hohen Saalweide; 2 Junge kamen aus. — Eichstätt: Seit ca. 20. X. übernachtete ein St. (zuerst waren es 2, einer wurde erl.) ca. 8 — 10 Tage hintereinander auf hohen Ge- bäuden der Stadt. Die Art kommt sonst hier nicht vor. (Pischinger.) — Erlangen; 17. IL bei kaltem, aber sonnigem Wetter der erste Storch auf dem alten Neste in Büchenbach. — Ernsgaden: 27, IL 2 h p. m. 1 5 &es. ; 9. IIL 4 h p. m. 1 9 angekommen. Nach Aussage hiesiger Ortsbewohner kommt das 5 zuerst, richtet sein Nest in Ordnung (in ca. 8 Tagen) und holt dann sein 9 > was eine Zeit von 1 Tag bean- — 213 — spracht (V2 Tag Hin- und V2 Tag Herreise). — Grossost heim: Br. 22. II. ges., sonnig, kalt; (Hegen und Sturm). Nestbau März und An- fang April. 21. IV. Brutbegiun; 25. VII. Abzug, Zugrichtung S. Sehr heiss, S.w. Alljährlich, heuer vom 21. — 25. VIL, versammeln sich auf den grossen, nassen Wiesen nördlich der Gersprinz bei Stockstadt, 4 km vom Main entfernt, 60 — 80 Störche, die im Vorjahre am 25. plötzlich ab- abzogen. Junge wurden noch 6. VIII. beob. — Ein hiesiger glaubwür- diger Mann beobachtete im Juni des Vorjahres einen alten Storch in nächster Nähe des Ortes, der einen ca. 8 Tage alten Feldhasen mindestens ^/i Stunde lang mit Schnabelhieben auf den Kopf so lange bearbeitete, bis er ihm „mundgerecht" geworden war, worauf er ihn — Kopf voran — mit einem Druck und Schluck hinunterwürgte. -- Hoerot: Br. 25. II. 32 Ex. auf einem Kornfelde ges.; zogen in südwestlicher Richtung weiter; schön, windstill. Abzug 30. VIII., Zugrichtung SW.; schön, S.w. — Kauf- b euren: Horsteten hier vor ein paar Jahren; sind nicht mehr hier, besuchen aber jedes Frühjahr, auch heuer, den alten Horst. (Erdt.) — Kitzingen: Br. 24. III. ges.; (warm, NW.w). — Leiraersheim: Br. 28. II. ges.; Abzug 28. VIII. südöstl. Richtung. — München-Hirschau: 29. III. 1 St. beob. (Oertel ) — Neustadt a. S.: Br. 17. II. ges., regnerisch, SW w'.; (ebenso). 20. II. Nestbau. 2 Brüten. 10. VIII. Abzug n. S., sonnig, warm. 22. VIII. 2 einzelne Ex. ges. — Oberbeuren: 24. II. 10—12 St. 3h p m, d. ; Mitte Juni 1 Ex. 1 Tag lang am Beurer Bach. (Saal.) — Oberhaunstadt: Der eine Storch kam 12. III ^/24 h p. m. an. Tags darauf strich er ab und war wieder vom 17. früh bis 18. a. m. auf dem Turm sichtbar. Von da an fehlte er wieder, um „zu Zweit" dann am 23. einzutreffen — Planegg: 13. IL 1 St. auf einer Windfahne sitzend beob. (ü V.M. Sitzung.) — Sondernheim: Br. $ 24.11. ges., 9 10. III., schön, NO.w. ; (schön). — Walchensee: 25.— 27. VIII. 1 Ex. auf der Sachenbacheralpe ges.; dann erl. ; irgend ein Gebrechen oder eine Krankheit konnte an demselben nicht konstatiert werden. 172. CiCOnia nigra (L), Schwarzer Storch. Augsburg 1899: 9 VII. 1 junges Ex. in den Lechauen bei Lager Lechfeld v. General v. Beulwitz und v. B. beob. — Elkofen (Grafing) 18—: 14. IX. 1 Ex. erl. (J. v. Olivier.) — Kaufbeuren 1897: 18. X. von Memmingen 1 Ex. erh. (Erdt.) — Peisseuberg 1899: 1. IX. 1 Ex. erl. (Dr. P.) — Speyer 1900: 27. IX. hier von einem Jagdaufseher erl. 173. Ardeo cinerea L., Grauer Reiher, Fischreiher. Augsburg 1896: 3. IX. 2 St. b. Mühlhausen; 22. XL 1 St. bei Langreid ges. 1897 : 6. VI. brütet in den Wertachauen bei Hiltenfingen ; Nest mit Jungen wurde ausgenommen; 16. X. 1 St. an der Wertach; 8. XIL 1 St. im Gennacher Moos; 29. XII. 2 St. bei Hiltenfingen. 1898: U.V. 3 St. bei Kissing am Lech; 16. IX. 1 St. b. Göggiugen beob.; überwintert mehrfach, meist alte ^ (5 und junge Vögel. — Kauf- beuren 1898: 15 X. 1 junges Ex. v. Kempten erh. (Erdt.) — Würz- burg: Selten am Main ges.; maiuabwärts und aufwärts, z.B. bei Markt- breit soll er häufig sein. 1884 im Januar und Dezember, 1886 im Dezember je einen ges., bei Schnee. — 214 — 1899. Augsburg: 3. IV. am Lechfeld. ■ — Erlangen: Auf den Dechseu- dorfer Weihern alte und junge Reiher im Sommer und Herbst. Ein Brutplatz wurde auch in diesem Jahre in hiesiger Gegend nicht gef. — Kaufbeuren: 16.111. altes 5 v. Ingenried, 5. IX. v. Kempten erh. (Erdt.) — Oberbeuren: Anfang Dezember wurde 1 Ex. an der Windach ges. — Oberbrunn: 7. VI. ges. — Roggenburg: 29. III. am Stürzen- weiher; -f- 6°. windig, W.W. 1900. Ammerland: 12. IV. im Weipertshauser Moos. — Augsburg: 2. VI. 1 St. am Lech; 5. VIII. im Moos bei Freising viele ges. — Freising: Ende Mai 1 Ex. erl. (Dr. P.) — Grossostheim: Selten; nur Strichvogel; den ganzen Winter zu bemerken. — Hindelang: Einer oder zwei machen bei anhaltend strenger Kälte jeden Winter dem Osterachthaie Besuch, doch in diesen Jahren weniger wie früher. — Ismaning: 5. III. 1 Ex. erl. (Dr. P.) — Kaufbeuren: 6. I. von Lindenberg, 27.1. v. Immenstadt, 6. VII. v. Rudratshofen , 12 VII., 22. XL und 12. XIL v. Kempten erh. (Erdt.) — Kitzingen: Br. 9. IV. ges. — Landshut: 15.11. 1 Ex. erl. (Dr. P.) — München: 3. II. 1 Ex. in der Umgegend erl. ; 27. XII. 1 St. bei Henseler. Nach Prof. Dr. J. V. Bauer brütet die Art zahlreich am Aumeister (Leib- gehege). — Neustadt a/S.: Durchzugs- und Standvogel; nimmt stark ab. — Speyer: 25. XII. ca. 20 Stück beob. (Heussler.) 174. Ardea purpurea L., Purpurreiher. Augsburg 1899: 18. VI. schoss Baron Reck am Weiher in der Nähe von Autenried ein 5 '■> es stieg aus dem Rohr auf und bäumte auf einer Erle am andern Ufer auf. Der Vogel sah von seinem Standorte aus den beiden Hunden zu, die im Weiher ein Wettschwimmen veranstalteten. — 1900: Beob. fand am eben erwähnten Weiher unter einer Eiche eine frische Feder eines solchen Vogels; möglicherweise brütet er doch dort oder an der Donau zwischen Günzburg und Ulm. (v. B.) — München 1896: Oktober 1 Ex. juv. bei Staltach am Iffeldorfer See erl. (J. v. Olivier.) 175. Ardetta minuta (L.), Zwergrohrdommel, Zwergreiher. Augsburg 1897: 26. X. 1 juv. b. Laupheim erl. (v. B.) — Kauf- beuren 1898: 1 Ex. wurde hier von Knaben an der Wertach gefangen; demselben war der rechte Flügel fachmännisch koupiert; es konnte nicht weit fliegen; Herkunft unbekannt. Berichterstatter hatte 1881 nur ein- mal ein frisch geschossenes Exemplar vom Lech erh. (Erdt.) 1899. Augsburg: 25. V. 5 b. Kicklingen erl. (v. B.) — Erlangen: Anfang Oktober ein junges Ex. bei ßaiersdorf unter der Telegraphen- leitung noch lebend gef. ; es starb in der Nacht, obwolil äussere Ver- letzungen nicht aufzuweisen waren. — Roggenburg: 29. VII. melirfach aufgescheucht am Langweiher, wo sie einzelne Schilfdickichte bewohnt ; der Vogel geht erst hoch, wenn der Hund ihm ganz nahe ist, fliegt — 215 — dann entweder ziemlich langsam quer über den See oder in eine wenig entfernte Schilfpartie. Schliesslich ist er absolut nicht mehr heraus- zubringen. (Dr. P.) — Steingaden: 29. VIII. 1 Ex. erl. (Dr. P.) 1900. Sondernheim: Kommt am Altrhein dahier häufig vor; erscheint im Mai, möglicherweise auch schon früher und zieht im September fort. Ende Juni vorigen Jahres fand Beob. auf einem am Wasser stehenden Weidenstummelstock, 1,75 m vom Boden entfernt, dort wo die Äste sich verzweigten, ein aus Schilf- und Rohrstückchen bestehendes Nest mit fünf schmutziggrüngrauen Eiern. Kaum war Beob. weg, kam ein 9 und besetzte das Nest. Von da an behielt ich das Nest im Auge. Anfangs Juli fand icli 5 Junge vor. Das 9 trug diesen, wie ganz genau gesehen werden konnte, kleine Frösche und Larven von Wasserkäfern zu, Fische wurden nicht darunter beob. Nach ca. 8 Tagen, also Mitte Juli, war das Nest ausgenommen, später war auch dieses weg. Inter- essant ist, wie die Rohrdommeln sich am Rohre festzuhalten wissen. Mit ausgebreiteten Flügeln drücken sie das Rohr zusammen, ergreifen mit den Krallen mehrere beisammen befindliche Halme und legen sich flach darauf, so dass sie wie die Fahne eines Rohres aussehen. 176. Botaurus Steliaris (L.), Grosse Rohrdommel. Augsburg 1897: 25.1. 6 sen. bei Donauwörth; 1898: 9. II. 6 sen. bei Babingen erl. (v. B.) 1899. Augsburg: 28. II. § ad. bei Totenweiss erl.; rechter Ständer ge- brochen und sehr schön geheilt, (v. B.) — Sondernheim: 10. VII. 1 Ex. gelegentlich einer Entenjagd ges. — Vestenberg: Im Dezember 1 Ex. lebend erh. Dasselbe ist, da Rohrdommeln in hiesiger Gegend nicht Brutvögel sind, offenbar auf dem Zuge von grosser Kälte überrascht, ermattet zu Boden gefallen. Im Steigerwald wurde mir aus der Gegend zwischen Uhlfeld und Scheinfeld 1 Ex. überbracht. 1900. Ammerland: 4. V. im Gr.-Weipertshauser Moos beob. — Augs- burg: Anfang Oktober 5 bei Harburg erl. — München: Hiller erhielt gegen Ende des Jahres aus der Freisinger Gegend 1 Ex. (Clevisch.) — Sondernheim: Hier selten. 177. Nycticorax nyctiCOrax (L.), Nachtreiher. München: Im Mai 1899 16' ^Q Oberbayern erl., b. Henseler ges. 17. V. 1900 wurde bei Abtsee (Laufen) 1 juv., vorjähriger Vogel (Testikel haferkorngross , im Magen Fischreste) geschossen ; dsgl. am selben Orte 20. V. 1 § sen. — Stegen: 24. V. 1900 sass nach Aus- sage des Kapitäns auf dem Flussdampfer während des ganzen Tages auf einem grossen Weidenbaum an der Amper ein Vogel, welcher der Be- schreibung nach nur ein Nachtreiher gewesen sein konnte. (Dr. P.) 178. Rallus aquaticUS L., Wasserralle. Augsburg 1899: 1. IL 1 Ex. am Lechfeld beob.; 16. X. 1 St., aussergewöbnlich gross (Länge 31 cm), bei Honstetter ges. Derselbe er- — 216 — liielt aus Weil heim 1 St. von entschieden fast doppelter Grösse im Oktober ; 6. XI. 1 St. am Telegraphendraht verunglückt. Art ist durchaus nicht selten und das ganze Jahr zu sehen, docli meist vereinzelt, (v. B.) — Kauf teuren: Im Sommer verschiedene geh. (Erdt.) 1 79. Crex crex (L.), Wachtelkönig, Wiesensumpfhuhn, Wiesenschnarrer. 1899. Andechs: Heuer nicht hier; hielt sich in früheren Jahren mehrere Wochen lang hier auf. — Erlangen: Im Sommer überall zu hören. — Oberbrunn: Br. 13. V. ges. ; 27. V. Nestbau, 7. VI. volles Gelege ; 20 IX. Abzug, Zugricht. W, — Roggenburg: 2. V. beob. auf dem Biberacherfeld, 4-7", bewölkt, NW.w. — Schieissheim: 15. IX. 1 Ex. erl. (Dr. P.) 1900. Ammerland: 18. VIII. beob., Gr.-Weipertshauser Moos. — Augs- burg: 20. IV. bei Harburg rufend. Im allgemeinen nicht selten, in diesem Jahr spärlich, (v. B.) — Goldberg: D. 14. VI. geh. — Kauf- beuren: Br., vereinzelt. (Regenbogen.) — München: 15. IX. 1 Ex. am Wildpretmarkt. (Dr. P.) — Neustadt a/S.: Br. 180. Ortygometra porzana (L.), Getüpfeltes Sumpfhuhn. Kaufbeuren 1900: Ex. 24. III. v. Kissingen, 27. IV. v. Reck- stetten, 16. V. v. Stetten, 25. VIII. v. Kempten, 17. XL v. Bopfingen erh. (Erdt.) — Roggen bürg 1899: 21. III. Langweiher, + 1°; Schnee m. Sonnenschein; NW.w. 181. Ortygometra „pusllla", „Kleines Sumpfhuhn."*) Sondernheim 1900: Ist sehr häufig hier und bleibt auch im Winter da. 10. VII. 1899 fand Berichterstatter gelegentlich einer Enten- jagd in einem sumpfigen Teile auf Rohrüberresten 7 dunkelschniutzig- grüne Eier. Nach ca. 10 Tagen wollte er nach den E. sehen, als das Nest nicht mehr auffindbar war, dagegen liefen in der Nähe junge Hühner in der Grösse eines Taubeneies in grünlich schillerndem Flaum davon. Beob. fing eines und überzeugte sich, dass es junge Sumpfhühner waren. Als Nahrung sah Beob. die Wasserhühner meistens nur Wasserlinsen, Sämereien der Wasserrose und des Rohres, die Spitzen von Wasser- kräutern nehmen, doch verfolgen sie auch auf dem Wasser schwimmende Insekten. Das Sumpfwasserhuhn nächtigt auch auf Strauchwerk. Als Beweis hiefür mag gelten, dass Beob. schon öfter Wasserhühner von den an den Bächen befindlichen hohen Sträuchern herabschoss. Aufgescheucht tauchen Sumpfhühner gewöhnlich nicht unter, flattern vielmehr über dem Wasser irgend einem Versteck (hohle Ufer) zu. Bei plötzlicher Über- raschung dagegen tauchen sie unter und schwimmen unter dem Wasser *) Es ist aus dieser interessanten Schilderung leider nicht mit Bestimmtheit zu ersehen, welche von den beiden kleinsten Ortygometra-Xrten — ob 0. parva Scop., kleines Sumpfhuhn, oder 0. pusilla Fall., Zwergsumpfhuhn — beobachtet wurde. Die Einsendung eines Belegexemplares wäre daher sehr er- wünscht. (D. Herausgeber.) — 217 — fort. Mit langgestrecktem Körper, eng an diesem anliegenden Flügeln, rückwärts gestreckten, mit den Flügeln in einer Linie liegenden Ständern schiessen sie pfeilschnell dahin. (Vill.) 182. Gallinula ChloropUS (L.), grünfüssiges Rohrhuhn, Teichhuhn. 1899. Augshurg: 1. II. einige b. Lechfeld ; 19. ]I. b. Bobingen; 5. III. 1 Ex. am Lechfeld; 30. VII. überall viele Junge beob. (v. B.) — • Er- langen: Sehr häufiger Br.; 10. XII. 1 Ex. bei Baiersdorf erl. — Moos- inning: 1. VII. 1 Ex. erl. (Dr. Barlow.) — Roggenburg: 21. IIL beob.; -|-1"; Schnee mit Sonnenschein, NW.w. ; den ganzen Winter da. 1900. Augsburg: Nicht sehr häufig; überwintert immer an eisfreiem Wasser, (v. B.) 14. XII. auf dem Markte 1 St. (Fischer.) — Erlangen: Sehr zahlreicher Br. auf allen Weihern. 183. Fulica atra (L.), schwarzes Wasserhuhn, Blässhuhn. Augsburg 1897: 13. XL viele bei Präp. Honstetter; es scheint hier starker Zug gewesen zu sein, auch bei Lauingen a/D. 1898: 27. VIII. mehrere auf den Weihern bei Mindelheim. 1899: Anfangs Juni auf dem Weiher bei Ichenhausen ein Paar. 1900: in nächster Nähe von A. selten; auf den Burgwalder Teichen zur Zugzeit manch- mal, (v. B.) 16. XII. 1 Ex. aus Bechhofen erh. (Fischer.) — Diessen 1899: 26. IL Fischener Winkel über 100 St.; 26. VL ganz fehlend; nach Fischer Brackenhofer nur in 1 — 2 Paaren Br., nach seiner Meinung wegen des hier ungehindert einwirkenden Nordwindes; 31. XL 8 St. beob. 1900: 6. IV. 34 St. nahe dem Ufer am Dampfschiffsteg (Dr. P.) — Erlangen: Sehr zahlreicher Br. auf allen Weihern. — Grafrath 1899: 15. X. auf dem überschwemmten Ampermoos 1 St.; auf dem See bei Stegen 14 St. 1900: 1. IV. 1 St. auf der Amper; 5. V. 1 Ex. steigt bei Annäherung des Dampfers aus dem Wasser; (vgl. 1. Jahresbericht, p. 140) Sonst beob. 3. IX. auf dem Tegernsee 4 St., Okt. Staffelsee; 10. X. 99 Chiemsee grössere Gesellschaft, 3 St. Simmsee. (Dr. P.) — München 1896: Dez. bei Henseler 1 Ex. mit braungelblichem Kopf und Hals, licht rötlichgrauer Brust und etwas dunklerem Rücken ges. (J. V. Olivier.) — Oberbrunn 1899: Br. 24. IV. zuerst ges. ; 7. V. Nestbau; 22. V. volles Gelege; 21. IX. Abzug. — Roggenburg 1899: 24. IV. genistet; I.V. 7 Eier; den ganzen Winter beob. 1900: 2 IL p. m. 3 St. ges., Ankunft. — Starnberg 1900: 18. IIL 14 Ex. bei den Schiffhütten. (Dr. P.) 184. NumeniUS arquatus (L.), Grosser Brachvogel, „Moosgrylle". 1899. Augsburg: 8. I. hörte Herr v. Fingado den Ruf des Vogels; 11. III. Hiltenfingen mehrfach, O.w., schön; (Ww., Regen). 28. VI. über dem Lechfeld nach S. ziehend ; Br. auf dem Gennacher und Hilten- finger Moos; mehrere laut rufende P]x. 5. XL unter grossen Zügen von — 218 — Saatkrähen, (v. B.) — Erlangen: 5. XI. ein frischgeschossenes Ex. erh, — Ernsgaden: 14. III. 6 h p.m. beob. — Grafrath: 16. IV. zahlreich auf dem Ampermoos, gegen Stegen zu, meist paarweise oder einzeln im Moos herumlaufend; ein brütender Vogel (Schwanz empor- gestellt) vom Schiffe aus zu erkennen; nach Aussage des Kapitäns sitzen schon mehrere Vögel seit einigen Tagen auf den Eiern. (Dr. P.) — Haspelmoor: U.V. 1 Paar beob. (Dr. P.) — München: Mitte Nov. bekam Korb noch einen Vogel, sehr abgemagert, TJnterschuabel halb so lang wie der obere (wohl einmal abgescliossen), etwas nach abwärts divergierend. (Dr. P.) 28. IX. zog die Art im mittleren Günzthale unterhalb Bebenhausen in grossen Scharen durch. (Ries.) — Neu- schwetzingen: Ziemlich zahlreich. (Ziegler.) — Oberbeuren: 19. III. an der Windach beob. (Dr. P.) — Oberbrunn: Br. 9. V. ges. — ßoggenburg: 11. III. im Ried beob. — Unterebersbach: D. 26. VIII. 8V2h a. ra. d. von N. n. SW.; hell, heiter, ONO.w. 1900. Ammerland: D. 28. III. gross. Weipertshauser Moos. — Augsburg: Am Staffel seemoos (29. IV.), bei Freising, auf dem Lechfeld (12. VIII. laut rufend hoch in der Luft, 14. X. viele mittags ziehend) beob. (v. B.) — Ernsgaden: Im sog. Feilenmoos häufiger Br., zieht aber, nachdem die .Jungen (5 — 8 St.) fliegen können, baldigst von hier fort (meist schon Ende Juni). 21. III. 9 h a. m. 14 St. d. von W. n. 0., schön. — Grafrath: 21 IV. auf dem Moos bis Stegen sehr zahlreich, mindestens 9 — 10 Paare iu nächster Nähe der Amper; 5. V. in der mittleren Partie des Flussufers 4 Nester (niedrige Haufen von zusammengelegten, dürren Schilfstengeln, meist von seichtem "Wasser umgeben) ges. mit brütendem Vogel (Flügel etwas gehoben, Hals S-törmig gekrümmt), zwei davon stehen kaum 50 Schritte von einander, das eine nur wenige Meter vom Fluss entfernt, Vögel fliegen nichtab.(Dr. P.) — Ingolstadt: 2.1V. beob (Zirkel.) — Dachauer Moos 21. II. viele beob. (Henseler); 9. VI. ein Nest mit 4 stark be- brüteten Eiern gef. (cand. jur. Lübcke-Schwerin.j 23. IV. gg. (Ries.) — München: 3.1. Henseler 1 Ex. aus der Umgegend erh. (Dr. P.) 185. NumeniUS phaeopus (L.), Regenbrachvogel. Loch hausen 1900: 11. VIII. Graselfinger Moos ein anscheinend junger Vogel im Beginn der Mauser (Blutkiele vorhanden) erl. Schnabel 6 ^U cm lang, kräftig, massig gebogen. (Coli. Parrot.) 186. Scolopax rUStiCOla L., Waldschnepfe. Augsburg 1896: 5. X. 1 St. in Burgwaiden erL; 6. X. ebendort einige; 22. X. 1 St. Biberbach; 28. X. 4 St. Bitzenhofeu; 31. X. 4—5 St. Darching; 7. XL 3 St Gabiingen; 14. XL ziemlich viele Biberbach; 28. XL 1 St. Göggingen; guter Herbstzug. 1897: 8. III. die ersten Wellenburg; 9. X. 3 St. Hiltenfingen; 12. X. 2 St. Burgwaiden; 16. X. mehrere Hiltenfingen; 18. XL ebenso Biberbach; 30. X. 3 St. Autenried; 31. X. 4 St. dsgl.; 11. XL ziemlich viele Biberbach; Herbstzng gut in den Waldungen zu beiden Seiten der Paar und am linken Schmutterufer. — 219 — 1898: 17. III. die erste iu Wellenburg- erl. ; 19. III. einige dortselbst, schwacher Frühjahrszug. Eude März und anfangs April besser in Gab- iingen und ßiberbach. Herr v. Fingado fand Ende März bei Lauingen Nest mit 4 Eiern, anfangs Juni Alte mit Jungen, (v. B.) — Würzburg: Jedes Jahr werden einige auf dem Strich erl. ; Ankunftszeiten nach dem „Stadt- und Landboten" 1884:: 7. IIL bei Lohr geschossen; 1885: 27.11. bei Retzbach; 1886: 25. III. bei Kitzingen; 24. III. bei Wiesenbronn ; 1888: Gegen Ende März erhielt der Präparator eine. 1899. Augsburg: 17. III. bei Wellenburg die ersten; 23., 24., 25. III. zahlreich auf den Westhängen des Schmutterthals; 8. X. 2 St. Lechfeld. (v. B.) — Colmberg: 10. III. erste ges.; dann täglich je eine; vom 15. bis 21. III. täglich 4 — 6 St., dann 5 Tage bei grosser Kälte keine; vom 27. III. bis 4. IV. wieder täglich 5—7 St — Erbendorf: Br., meist D. ; 20. III. beob.; 6. XT. Abzug, zuletzt 7. XII ges. — Erlangen: Zur Strichzeit nur einige wenige Ex. erl. - Ernsgaden: 17. III. ßVah p.m., 24. III. u. 27. III. mittags beob. — Lichtenau: Br. Erste 18. IL, schön ; eigentlicher Strich 5 Wochen später, also ca. 25. IV. ; 20. IV. 2 Nester mit je 4 Eiern ges.; 9. V. Junge ausgekommen; 15. X. 2 Ex. ges. — Ober b euren: 19. V. abends streichend (Saal.); 20. V. dsgl. (Otto Parrot); 8. XL noch 1 Ex. beob. (Saal.) — Oberbrunn: D., 27. IV. ges.; 30. IV. zuletzt. — Obererlbach: 14. IV. 3 balzende Ex. ges., dann keines mehr; im Herbste nicht beob.; im Vorjahre lief im Revier ein Gelege auß. — ßoggenburg: 21. III. am Grauberg beob. 1900. Ammerland: 11. IV. beob. — Annweiler: D., 12. IIL ges. ; die letzten Ex. auf dem Rückzüge, der besser war als in den Vorjahren, (). XL — Augsburg: 3. IIL erste bei Holzen (sehr kalt!); Frühjahrs- strich soll trotz der Kälte nicht schlecht gewesen sein ; 26. IV. noch 1 St. in den Lechauen (Br. ?) aufgegangen; 10. X. 1 St. Klingenburg; 11. X. 2 St. ; 17. X. einige Bitzenhofen; 26. X. 4 St. Mehring; Herbstzug gut; Ende Oktober bei Dasing viele, (v. B.) 15. XII. 1 Ex. auf dem Markt. (Fischer.) — Bayersried: Schnepfenarme Gegend; 16. X. 1 St. — Biburg: 13. X. abends 3 St. d. ; Bar. 744, Therm. ^- 20° R. — Breiten- furt: D. 18.111. 1 St. — Colmberg 1900: 22. IIL, 28. IIL abends je 1 St., 5. IV. 3 St. gg. ; ziehen von SO. n. NAV. Von Mitte Oktober bis anfangs Dezember wurden bei sämtlichen Waldjagden Waldschnepfen angetroffen und zwar oft 3- — 4 St. — Erbendorf: 1. IIL a. ra. 2 Ex. bei Sturm und Schnee. — Erlangen: 20. III. erste erl. — Erns- gaden: 21. III. 7 h p. m. 1 St. geh.; schön. Vor 4 — 5 Jahren über- winterte eine Schnepfe in hiesiger Gegend, wahrscheinlich infolge des sehr milden Winters (fast gar kein Schnee) ; heuer hat Beob. noch Mitte Januar öV^ h p. m. 1 St. streichen ges.; dieselbe flog immer auf ein Saraenfeld ; vor 10 Jahren traf ich in meinem Bezirke eine Brut junger Schnepfen (5 St.) an; im Mai frischgemachtes Schnepfennest gef., jedoch leer. 22., 23., 26., 27., 28. III. u. 6., 7. IV. je in mehreren Ex. (3—9) streichen ges. — Fischen: Br. 20.IV.geh. — Geiselbach: Br. 12. IV. — 220 — Nestmit 3E. gef ; 20. IV. 2 Eier ausgeschlüpft, eines ist lauter. — Gold- berg-: D. 24. III. ges., warm, bewölkt. — Grossostheim: D. 3. III. ges., eisiger N.W.; (sehr kalter N.w.); 11. III. gelangte der erste grössere Trupp hier an; letzte 9. IV. geh.; 15. bis 30. X. Hauptzug. — Guttenberg: Br. 21.111. ges.; schön, Ow.; + 1—8*^ ß. ; 3. XII. noch 1 St. bei T heil heim (Würzburg). — Ingolstadt: Werden weniger ; scheinen andere Zugsrich- tuug zu haben ; vor. Jahr sprach Beob. in der Schweiz einen Herrn, der sagte, der Hauptzug ginge jetzt über den Schweizer Jura zum Rhein ; er schiesse sehr viele Seh., aber alle auf der Suche. (Lindner.) Die erste (viel- leicht Standschnepfe) 4. III. erl., 14. III. 1 Ex. u. 17. III. 2 Ex. ges.; in der zweiten Hälfte des Dezember noch Ex. beob. (Zirkel.) 18. III. erste ges., 23. III. erste erl. ; 27. III. letztes Ex. erl„ 30. III. letztes ges.; rechte Donauauen gegen Manching. (Nach Kevierjäger Sprang mit- geteilt von V. Ziegler.) — Kaufbeuren: 16. X. 1 Ex. aus Kempten erh. (Erdt.) ~ Kitzingen: 20. III. ges. -- Neustadt a/S.: Br. 13. III. beob.; regnerisch und warm. — Oberbeuren: 1., 4 , 15. XI. 1 resp. 2 Ex. beob. (Dr. P.) — Rapperszell: 24. III. 7 h p. m. 2 Ex. ^g.; -\- l°ß. ; trübes, regnerisches Wetter; W.w. — Itoggen- burg: 10, III. erste. — Sondernheim: 11,111. erste; schön, NO.w. (Lacroix.) In den hiesigen Rheinniederungen trifft man einzelne Ex. das ganze Jahr an. 9. I. 3 Ex., 12. XII. 1 St. erl. ; bei beiden Jagden wurden noch mehrere beob. 1896: In der Nähe einer Wasserrinne ein Nest mit 4 E. gef, , von dem eine Schnepfe abgestrichen war. 15. V. wurde dem Beob. von einem Waldarbeiter eine junge, halberwachsene Sehn, überbracht, welche er in einer Kopfholzpartie am Altrhein dahier gefangen hatte. Der Strich der durchziehenden Schnepfen fällt gewöhn- lich in die Zeit vom 3. bis 15. III., nur im Jahre 1900 trat derselbe erst anfangs April ein und endete rasch, 10. IV. ; der Herbststrich fällt in den Oktober. Wenigstens 20 Schnepfen bei einer Treibjagd 6. X. ges. Als Beob. 8. X. die Jagd der Schnepfen wegen wiederholen liess, kam kein Ex, zum Vorschein. Im allgemeinen ist der Durchstrich sehr un- bedeutend hier. (Vill.) — Trippstadt: Br. 12. III. beob.; warmer N.W. — Unterzell: 1. IV. 7 h p. m. 2 Ex. geh., nach W. zieliend. — Walchen see: 14. IV. abends 1 St. falzend geh. (Hohenadl.) — Weibers- brunn: Im Frühjahr nicht beob., Herbststrich 20. IX. bis 15. X. — Zislarhaus: 23. III. 7^/4 h p. m. 1 Ex. ges. 187. Gallinago gallinago (L), gemeine Bekassine, Heerschnepfe, mittlere Bekassine. Würzburg 1887: Hier nur auf dem Durchzuge; Eier aus dem Werngrunde ges. (Coli. Parrot); am Main öfter bis tief in den Winter. 1884: 2. II. bei Himmelspforten 2 St. ; 1886: mehrmals im Oktober; die letzte bei Schnee und Eis am 4. XII.; 1887: 18. III. 3 St.; den ganzen Oktober gegen Zell zu mehrmals 1 — 3 St. ges. Die letzten bei der Eisenbahnbrücke Ende November und 10. XII. 1899. Augsburg: 22.1. 2 St. Lechfeld; 2. II. 4 St., 5. III. 1 St., 3. IV. 2 St. dsgl.; 11. VI. mehrere Gennacher Moos (v. B.) — Erlangen: Heuer — 221 — sehr zahlreich. — Ernsgaden: 15. IIl. 6 h p. m. beob. — Grafrath: 20. V. Balzflug über der Amper; 15. X. Ampermoos viermal Ex. auf- gestossen, meist paarweise. (Dr. P.) — Neuschwetzingen: Im März und April sehr zahlreich, im Sommer nur vereinzelte Ex. — Oberbeuren: 27. VIII. 1 St. an der Windach. (Dr. P.) — Roggenburg: Den ganzen Winter zahlreich beob. am Langweiher (Eckel); häufiger Br. auf dem Umhauser ßied ; 29. VII. massenhaft angetroffen; ein heuriger Vogel weist eine eigentümliche, wohl angeborene Verstümmelung des rechten Ständers auf; an den beiden äussersten Zehen fehlen je die zwei End- glieder, an der dritten Zehe fehlt das dritte Glied. (Dr. P.) 1900. Ammerland: 5. IV. Weipertshauser Moos. — Augsburg: Über- wintert regelmässig in mehreren Ex.; 11. III., 5. X., 21. X., 31. X., 8. XI Lechfeld; 16. XII. 2 St. Scheuring; 29. IV. und bes. 3. X. sehr viele am Staffelsee. (v. B.) — Grafrath: 27. V. ein Ex. sitzt ruhig an einer trockenen Stelle an der Amper, ohne vor dem Schiffe aufzu- fliegen; ein anderes setzt sich auf einen Entenschirm dicht am Fluss und fliegt erst ab, wie der Dampfer schon zur Hälfte vorüber ist. (Dr. P.) — Ingolstadt: 12. III. erste ges. (Zirkel.) — Kaufbeuern: Ex. 1. L V. Kempten, 20. VIII. v. Oberdorf, 4. XI. v. Kaufbeuren erh. (Erdt.) — München: 9. IV, bei Puchbeim 1 St. meckern geh. (Ries.) — Neu- stadt a. S.: Br.- und Standvogel. 188. Gallinago gallinula (L.), Kleine Bekassine, „Stumme", kleine Sumpfschnepfe, Zwergschnepfe, Moorschnepfe. Kaufbeuren 1898: 24. VI. v. Lindenberg erh. (Erdt.) 1899. Augsburg: 2. II. kleine Gesellschaften beob. (v. B.) — Roggen- burg: Den ganzen Winter am Langvveiher. 1900. Augsburg: 20. IL 1 St in Wertach im Algäu erl. 5. X. wenige; (v. B.) 4. XII. 2 Ex. auf dem Markt; vom Ries. (Fischer.)— Kauf- beuren: 30. X. V. Kempten, 18. XL v. hier erh. (Erdt.) — Roggen- burg: D. 9. III. a. m. 3 St. ges.; sehr schön; (dsgl.). 189. Gallinago malor (Gm.), Grosse Bekassine, Doppelbekassine, Mittelschnepfe. Augsburg 1897: September 1 St. bei Blumenthal erl.; 1899: 20. IX. in einigen Ex. vertreten, (v. B.) 190. Limosa aegocephala (L.) (= L.melanura Leisl), Schwarzschwänzige Uferschnepfe. Augsburg 1899: Bei Prittriching auf einer feuchten Wiese von Herrn Martini 23. III. 1 5 ad. im Übergangskleid erl. (v.B.) — München 1900: 12. III. 5 St. im Fleisch nebst 2 Tot. calidris zum Kauf angeboten erh. ; „aus Böhmen" zugeschickt , Provenienz jedenfalls absichtlich ver- heimlicht. (Dr. P.) — 222 — 191. LimOSa lapponica (L.) r= L. rufa Briss), Rostrote Uferschnepfe, Pfuhlschnepfe. Speyer 1897: Herbst 2 junge Ex. erbeutet. (Th. Heussler.) 192. Phalaropus hyperboreus L., Schmalschnäbeliger Wassertreter. Leutstetten (Starnberg) 1899: 12. XI. 1 9 im 1. Winterkleid erl.; im Magen Insektenreste und ganz kleine rote Pflanzensamen. (Dr. P.) 193. Totanus hypoleuCUS (L), Flussuferläufer. Augsburg 1896: 1. IX. 1 St. an der Ache bei Lechhausen. 1897: 30. V. 1 St. am Lech beob, (v. B.) 1898: 28. V. auf einer Kiesbank des Lechs ein Nest mit 4 stark bebrüt. Eiern gef. (Fischer.) 1899: 13. VI. 1 St. am Lech; 23. VI. viele, darunter junge Ex. am Mühlbach, Lech- feld; 28, VI. viele Junge am Lech und den Altwässern; 1. VII. viele Junge; 8. VII. überall .lunge; brütet also sicher am Lech; 30. VII. am Lech. 1900: 21. IV. geh. am Lech; 22. IV. viele Paare in den Lech- auen. Wurde während des ganzen Sommers häufig angetroffen. Anfangs Oktober das letzte St. (v. B.) 24. V. ein Nest mit 4 Eiern auf einer Lechkiesbank gef. (Fischer.) — K au fb euren 1900: 10. V. 1 Ex. von Waal erb. (Erdt.) — Jioggenburg 1899: 27. VII. am Langweiher geh. (Dr. P.) — Speyer: Zur Zugzeit, September, öfter an Rheinaltwässern beob , in Gesellschaften v. 2 — 6 St., auch einige erl. (Fisclier.) — Würz- burg 1885: 13. V. 1 St. V. Parrot beob., 27. VII. dsgl. von mir; 188G: Anfang August 1 Ex., 1887: 25. V. 1 Paar bei Hiramelspforten, wahr- scheinlich vereinzelter Br. 194. Totanus OChropus(L.), Waldwasserläufer, punktierter Wasserläufer. Augsburg 1896: 3. IX. 1 St. im Moos bei Mühlhausen; 14. IX. 1 St. an der Wertach beob. 1897: 17. IV. 1 St. b. Inningen; 30. V. 1 St. am Lech. 1898: 1. VIII. 3 St. an der Wertach; 7. VIII. einige ebendort. 1899: 22. I. 1 St. Mühlbach (Lechfeld); 12. IL 1 St. Lech- feld; 5. III. 1 St. Lechfeld; 25. III. 1 St. am Lech; 23. VI. mehrere Junge am Mühlbach (Lechfeld); 2. VII. u. 8. VII. au den Wässern u. Gräben viele Junge, daher sicher Br. ; 30. VII. viele. 1900: 1. IV. einige Paare am Mühlbach (Lechfeld); 20. IV. mehrere dort; 15. VII. viele Junge; 12. VIII. dsgl., auch Ex. hoch in der Luft beob. (v. B.) — Kau fb euren 1899: 10. IX. abgezogen. (Erdt.) — Kitzin gen 1900: Br., 27. IL gg., Schnee, O.w.; (hell, W.w.) — München 1899: 1 Ex. im August (ausgefärbt) von Moosinning von Dr. Barlow erh. (Dr. P.) — Würzburg: Zur Zugzeit am Main manchmal einzeln, zuweilen auch paarweise ges. (meist Aug. u. Sept.; 1885: 14. X.); schwerlich Br. 195. Totanus Calidris (L.), Gambettwasserläufer, „Rotschenkel". Augsburg 1896: 6. VI. einige im Gennacher Moos. 1897: 27. IV. 1 St. im Olchinger Moos. 1898 : 8. IV. 1 Paar am Lech bei Kissing ; 28. V. auf einer Kiesbank des Lech 3 Gelege gef. — 223 — 1899. Augsburg:: 25. V. fand Beob. nach einem Hochwasser eine ver- lassene Brutstätte mit vielen zerstörten Nestern, versandeten Eiern; 11. VI. einige Ex. aniGennacherMoos, deren Gebaren erkennen liess, dass sie Junge hatten ; 29. VI auf der ganzen Kiesbank zerstreut 7 flügge Junge gas. (Fischer.) — Fi sehen er Winkel (Diessen): 24. VI. nicht selten im Moos um den See. (Dr. P.) — Kaufbeuren: 6. IV. 1 Ex. v. Baisweil, 20. VIII. V. liier erh (Erdt.) — Roggenburg: 28. VII. Umhauser Ried merk- würdiger Weise ganz fehlend, allerdings sehr nass. (Dr. P.) — Tax- öldern: Heuer erst neu angesiedelt; hat hier gebrütet und anscheinend 4 Junge grossgezogen. 1900. Augsburg: 1. IV. einige Paare am Lech; 21. IV. mehrere auf den Kiesbänken des Lech ; 22. IV. früh morgens am Lech geh. (v. B.) Häufig. Die uasskalten Nächte und Hochwasser haben der jungen Brut sehr ge- schadet; 24. V. 2 tote Junge gef. (ca. 5 Tage alt); verschiedene Nester verlassen. Auf den Kiesbänken des Lech häufiger Br. Befindet sich auf einer Kiesbank eine Seeschwalbenkolonie, so sind sicher auch etliche Calidris-P ärchen dabei; 4. VI. 1898 fand ich 2 Nester, von denen eines besonders künstlich in einem dürren Grasbüschel angelegt war, dessen Halme oben zusammengebogen waren. Jedes Gelege enthielt 4 etwas bebrütete Eier; vergangenes Jahr fand ich 28. V. an gleicher Stelle 4 Nester, von denen eines sogar 5 Eier hatte; 14. VI. zum ersten Male einen alten Calidris auf der Spitze eines 2 m hohen Kiefernbäumchens beob. (Fischer.) — Grafrath -Stegen: 21. IV. zahlreicher als früher, wohl wegen der Überschwemmung mehr bemerkbar. (Dr. P.) — Speyer: Ist am Rhein seltener D., den ich nur zweimal beim Herbstzug beob. konnte. (Fischer.) 196. Totanus fusCUS (L.), Dunkler Wasserläufer, grosser Rotschenkel. Erlangen 1899: 20. IX. ein junges Ex. an einem Wassergraben bei Baiersdorf erl. ; es war ganz allein, gesund und gut genährt. Zar selben Zeit sollen bei Buckenhof solche Vögel (3 — 4) ges. worden sein. 1900: Im Frühjahr 1 Ex. bei Baiersdorf erl. — München 1899: 15. IX. in der Umgebung 1 Ex. erl. (Dr. P.) — Speyer: Auf den Alt- wässern des Rheins sind im September schon mehrere Ex. erl. worden ; ein dort erl. 9 juv. befindet sich in meiner Sammlung. (Fischer.) 197. Totanus littoreus (L), Heller Wasserläufer, Glutt. München 1896: Im September 16 Ex. bei Henseler. Am Ammersee wurden anfangs des Monats zahlreiche Flüge beob. (J. v. Olivier.) — Speyer 1894: Herbst an den Altwässern des Rheins häufiger Zugvogel, der sich bei günstigem Wasserstand oft längere Zeit in Gesellschaften von 3 — 8 Stück aufhält. Auch einzeln kann man ihn dann unter einer Kibitzherde geschäftig im seichten Wasser hin und herrennen sehen. (Fischer.) — 224 — 1899. Ex, wurden erl. 2. V. b. Laufen; gegen Mitte Mai b. "Wiesen- felden; 22. IX. b. Kraiburg a/L; 29. VIII. b. Steingaden; 6. XL bei Vilsbiburg. (Dr. P.) 1900. Augsburg: 28. VIII. 1 Paar au einem Teich b. Stadtbergen erl.; hatte 5 — 6 Stück lange Fische im Schnabel; ca. 13. IX. am Lech ein vereinzeltes Ex. ges. (v. B.) — Ex. wurden erl. 20. V. b. Brand (Erlangen) und Ende Oktober bei Freising und Prien. (Dr. P.) 198. Machetes pugnax (Cuv.), Kampfläufer, Kampfhahn. Augsburg 1898: Im Lechhauser Moos 1 St. erl.; Speyer 1895: September junge Vögel am Otterstadter Altrhein. (Fischer.) 1899. Ammerland: 22 IIL 1 juv. erl. (Dr. P.) — Augsburg: 20. IX. einige Ex. erl. (v. B.) — Moosinning: Br. 2. VII. 2 junge, zweifel- los diesjährige Vögel erl.; 31. VIII. 6 Juv. auf den Lehmhügeln bei Erding auf einem staubigen, dürren Brachacker erl. (Vereinssamralg.) — München: 26. IX. 1 9 durch Dr. ßarlow von Schieissheim erh. (Coli. Parrot.) — Schwaig b/Erding: September 2 St. erl. (Dr. P.) 1900. Augsburg: ca. 13. IX. am Lech 2 St. ges. (v. B.) — München: Ende April bekam Henseler 1 Vogel, mittelgross, mit fast weissem Kopf und Hals, wenige rostbraune Federcheu, aber ohne Kragen; Zeichen von Mauserung am Kopf; anscheinend 9- — 17. V. 1 (^ ad. mit rostbraunem Kragen und blendendweissem Bauch, das sich wiederholt dicht am Ufer der Amper zwischen G-rafrath und Stegen hinsetzt und vor dem Schiff ein Stück vorausfliegt, um dann wieder einzufallen, von mir beob.; der Vogel machte einen sehr aufgeregten, unruhigen Eindruck, wohl Br. ; 21. IV. daselbst Gesellschaft von ca. 20 St. getroffen ; sie laufen hurtig wie Staren durcheinander, fliegen öfters auf und machen Schwenl^ungen nach Art der Strandläufer; 1 ^ ad. mit rostgelbem Kragen erkannt. (Dr. P.) 199. Tringa alpina L., Alpenstrandläufer. Augsburg: Häufig auf dem Herbstzug Ende September; 1892 und 1893 in Schwärmen von 20 — 40 Stück. Meine beiden jungen Vögel sind vom 26. IX. 1891 und 30. IX. 1894 (Fischer.) 1896: 3.X. 6juv. b. Ingolstadt erl. 1897: 2. X. 2 St. Tr. alpina var. Schinzi Brehm aus der Umgegend bei Honstetter ges. 1899: 1. II. 1 St. b. Bobingen; 26. VII. ein grosser Flug lechaufwärts nach S. ziehend, (v. B.) — Speyer 1900: 30. XII. — SW.w. ziemlich stark, mild, trüb. Regen, — 10 Ex. im Winterkleid beob. (Heussler.) 200. Tringa SUbarquata Güld., Bogenschnäbeliger Strandläufer. Augsburg 1896: April 1 St. vom Lech b. Ottmarshausen bei Hon- stetter. 1897: September 2 St. b. Lager Lechfeld erl. (v. B.) — Speyer: — 225 — Junge Yögel wurden auf dem Herbstzug am Otterstädter Altrhein schon öfters erl. 1 5 vom 28, IX. 1892 in meiner Sammlung-, (Fischer.) 201. Tringa minuta Leisl., Zwergstrandläufer. Speyer: Auf dem Herbstzug am Altrhein fast jedes Jahr in kleinen Schwärmen, oit mit alpina ; 1892: 18. IX. juv. 5 erl, (Fischer.) 202. Calidris arenaria L., Sanderiing. Augsburg 1896: 5. X. 1(5 im Übergangskleid vom Lechfeld; aus einem grossen Flug heruntergescliossen. (v. B.) 203. CygnuS musicus (L), Singschwan. Augsburg 1896: 28 III. 1 St. längs der Wertach 9 '^ h a. m. von N. nach S. streichend, (v. B.) — Germersheim: Winter 1890/91: 3 St. am Rhein; eines wurde erl. (Gengier.) 204. CygnuS Olor (L.), Höckerschwan. Grünberg a/IUer 1899: 7. XI. 2 junge Vögel erl. (Dr. P.) CygnuS sp., Schwan. Wörth a/ßh 1899: 22. XII. im Altrhein ca. 800 m vom vollen Rhein 2 Schwäne beob. (Stein.) 205. Anser anser (L), Graugans. Taimering (Regensburg) 1899: 30. III. 1 Ex. erl. (Dr. P.) 1900. Grossostheim: Jeden Winter in grossen Scharen auf den hiesigen Saatfeldern. — Laufaraholz: 20.11. ges., ca. 35 St, streichend, Zug- richtung 0 — NO; SO w. bewölkt; (vorm. leichter Regen) — München: 19. II. 1 Ex. in der Umgebung erl. (Dr. P.) — Straubing: 5. 1. 1 Ex. erl, (Dr. P.) 206. Anser Segetum (Gm.), Saatgans, „Schneegans". Augsburg 1897: 9. X. 5 St. auf einem Feld beiinningen; 27. XL grosser Flug auf den Feldern ebendort. 1898: Wiederholt in Flügen ziehend im November bei Lechhausen ; 6. XII. einige in der Wolfszahnau. (v. B,) 1899 u. 1900: Ende Oktober u im November wiederholt ziehend beob. worden, (v. B.) — Erlangen 1900: 14. I. eine grössere Schar bei sehr grosser Kälte auf den Feldern westlich u. nördlich der Stadt; 9. III. bei schönem Wetter 17 Ex. an einem Weiher bei Bayersdorf. — Gars am Inn 1900: 17. III. I Ex. erl, Total-Lange 76 cm., Schnabel- länge 6,1 cm (seitl. geraessen 6 cm), Schnabel-Höhe 3,4 cm. Orangerotes Band über dem Schnabel; am Oberschnabel beiderseits ca. 2 cm hinter dem schmalen Nasenloch ein trüborangerotes Fleckchen; Nagel schwarz. (Dr. P) — München 1899: 26. III. 1 Ex. in der Umgebung erl. (Dr. P.) — Speyer 1900: 27. XIL 2 grosse Züge beob.; mild, trüb, abends Regen, S.S.w. schwach. (Heussler.) 15 — 22fi — 207. Anser brachyrhynchus Eaiii., Fvurzschnabel^ans. Edenstockach 1900: 28.11. 1 Ex. erl. Total-Lange 61,5 cm, Schnabelläuge, oben gemessen, 5,0, seitlich 5,3 cm, Schnabelhöhe 3 cm, Latschen orangerot, Schwimmhäute gelblich; Schnabel ziemlich gracil, karminrot, an den Seiten streckt sich die rötliche Farbe bis zur Befiederung hinauf: es findet sich nur oben in der Mitte des Schnabels vor der Stirn und seitlich je ein schwarzer Fleck, ebenso ist der Nagel schwarz. Die Flügelspitzen erreiclieu das Schwanzende nicht (um ca. V* cm). Gefieder dunkel graubraun, besonders dunkel auf dem Kopf (dunkel sepiabraun), Hals bräunlich, ßürzelgegend grauschwarz, Schwanz weiss, Flügel unten schwarzgrau. Der Vogel ist dem Anser arvensis sehr nahe- stehend. (Dr. P.) Anser sp., „Wildgans" (ohne genauere Bezeichnung). Hin delang 1860: Im Dezember um die Mittagszeit wurden auf den aperen Feldern ganz in der Nähe Hindelangs ca. 150 St. Gänse ges., welche von 0. über die Berge (Oberjoch) nach einer etwa viertel- stündigen Rast im Dreieck westwärts thalaus flogen. Niemand weiss je, solche schneeweisse Vögel*) ges. zu haben, so dass sie zunächst für zahme Gänse gehalten wurden. — Würz bürg 1887: Ende Dezember und 1888 Mitte März sah der Bahnwärter Züge von Gänsen hoch über den Main fliegen. 1888: 5. I. soll nach Zeitungsbericht ein Zug über die Stadt geflogen sein. 1899. Autenried: 5. XIL abends bei eintretender IHinkelheit ca. 20 Ex. in beträchtlicher Höhe von NO. gegen SW. ziehend. — München: 24. II. nachts 12 h über den Sendlinger Thorplatz ziehend. Ende Dezember 1 Ex. im Zerwirkgewölbe ges. (Otto Parrot) ; 2. XI. Vä^h p. m. ca. 40 St. nach SW. ziehend. (Fleischmann.) — Oberbeuren: 22. u. 26. X. zogen viele (ca. 150 St.) durch, mit lautem Geschrei und in Keilform. (Saal.) 1900. Diessen: 3. XI. Flug nach W. ziehend; 16. XII. Flug von ca. 40 St. in östlicher Eichtung nach dem See zu ziehend. (Saal.) — Kauf- b euren: Mitte November eine grosse Schar von ca. 100 St. von N. nach S. ziehend. (Erdt.) — Weibersbrunn: D., 20. IL — Regen, W.w. ; (ebenso), — Zugrichtung N. u. 19. X. — Nebel, N.w. — Zugrichtung S., ges. 208. Bernicia torquata Frisch, Ringelgans. Würzburg: 1 Ex. wurde im Frühjahr 1887 bei Lohr erl. 209. Vulpanser tadorna L., Brandente. Kauf b euren 1900: 1 5 ad. 20. I. bei Oedwang erl.; es hielt sich auf überschwemmter Wiese unter zahmen Enten einige Tage auf, strich, obschon nicht bes. scheu, bei Annäherung des Jägers davon. (Erdt.) — Speyer 1900: 16. IV. 1 6 beob. (fleussler.) *) Vgl. Anmerkung p. 144 1. Jahresbericht. — 227 — 210. Somateria mollissima (L.), Eiderente. Augsburg- 1895: Während einiger Tage im Winter trieben sicli 6—8 St., darunter ausgefärbte 6 6 an der Flösslände am Lech herum und wurde 1 5 jiv. erl. 1900: 12. XL 9 juv. aus Straubing bei Honstetter ges. (v. B.) 211. Spatula clypeata (L.), Löffelente. Augsburg: Wird in der Umgegend im Winter öfter geschossen und auf den Markt gebraclrt ; ein 9 vom November 1896 steht in meiner Sammlung. (Fischer.) 1896: 4. V. 5 aus Scherneck am Lech; 1897: 26. X. 5 juv. aus Schwendi bei Präp. Honstetter ges. 1900: 15. XL 1 St. bei Hemerten erl. (v. B.) — Cham: Wird in der Umgegend öfter erl., auch im Sommer in beiden Greschlechtern. (Gengier.) — Grafrath 1899: 2. IV. 3 5 nicht weit vom Ufer vom Dampfer aus beob. ; sie watscheln im Sumpf umher, fliegen aber nicht auf wie die anderen Enten- arten. (Dr. P.) — Kaufbeuren 1900: 2 junge Ex. Anf Sept. an der Wertach erl. (Erdt.) — Kirchheim bei München: Prof. Dr. J. v. Bauer hat einmal diese Art in einer Sandgrube brütend gef. (7 .Tange.) (Dr. P.) — Speyer 1900: 25. XIL — schwacher WSW.w., mild, klar- 3 Ex. beob. (Heussler.) 212. Anas boschas L., Stockente, Märzente, „Wildente". Augsburg 1897: Juni 1 9 mit 7 ca. 5 Tage alten Jungen in den Lechauen ; November 9 ad. mit auffallend grünem Spiegel von Lau- ingen erh. Zu allen Jahreszeiten häufig am Lech, an der Singold, Genuach, Wertach und Nebenbächen. 1898: 21. V. mitten im Walde etwa 10 Min. vom Lech weg im Siebentischwald unter einer kleinen Fichte ein Enteunest mit 9 Eiern ; das brütende 9 konnte sich beim Auf- fliegen nur mit Mühe durch die Zweige zwängen. 18. VIII Oberauer- bach grössere Flüge, Abzug, (v. B.) — Speyer: Winter 1891:/95 mehrere 1000 St. auf dem Eise der ßheinaltwässer. (Fischer.) — Würz bürg 1885: 20. V. zur Brutzeit am Main 1 ^ ges.; soll dort brüten. Im Winter öfter vorkommend. 1899. Diessen: 26.11. kleine Flüge von 4—12 St. ges. Im Fischener Winkel 3 juv.. noch sehr ungeschickt, flattern 24. VI. vor uns her. (Dr. P.) — Erlangen: Sehr häufiger. Br. Im Herbst in Scharen auf allen Weihern der Umgegend. —Grafrath: Ampermoos 2. IV. vom Dampfer aus zahl- reich beob. ; relativ weniger scheu als sonst, fliegen vor dem Schiffe her oder dem Moos zu. (Dr. P.) — München: Anfang Januar ein abnorm gefärbtes Ex., vielleicht Kreuzung zwischen weisser Hausente und Wild- ente, kaum Albinismus, bei Pörnbach an der Paar erl. (Dr. P ) — Koggen- burg: 10. IL beob.; 3. VI. Junge, Langweiher, -f 7°. — Utting: 16. IV. p. m. ein Paar fällt vor dem pflügenden Bauer auf einem Acker ein (Dr. P.) — Wörth a. Eh.: Zwischen 25. XI. und 1. XII. massenhaft eingetroffen. 1900 Ammerland: Br. 10. IV. beob.; lau. 7 Eier im kl. Weipertshauser Moos. — Augsburg: Häufiger Br. in den Lechauen; 22. IV. dort paar- 15* — 228 — weise ^es. In den Isaranen bei Freisiug" zahlreich, (v. B.) — Er- langen: Häufiger Br. 3, IIL bei Schneesturm und Kälte grosse Scharen an der Regnitz bei Wellerstadt. — Roggeuburg: 10. II. a m. 18 St. ges. ; Zugrichtung V. W.; windig; (stürmisch). — Speyer: 25. XII. sehr viele; 27. XII. massenhaft, mild, trüb, abends Regen, SSW.w. schwach; 30. XII. massenhaft, SW.w. ziemlich stark, mild, trüb, Regen. (Heussler.) 213. Anas penelope L., Pfeifente. 1897: 27. XI. 1 St. an der Singold bei B-obingen erl. (v. B.); 1900: 24. IX. w. 1 Ex. im Übergangskleid zum Alterskleid, 5' '^ei Starn- berg erl. (Dr. P.) 214. Anas CreCCa L., Krickente. Augsburg 1896: 1. VI. 1 St. am Lech b. Stettenhofen ; 1. IX. 3 St. auf der Ache b. Lechhausen; 29. XL 5 St. auf der Ache ; 6. XII. ebenso; 8. XII. 9 St. 1897: 10. X. 2 St. Wertachauen; 6. XL einige bei Steinheim an der Donau; 1898: 8. u. 19. XII. 1 St. b. Bobiugeu. (v. B.) 1899. Augsburg: 18. III. 1 Paar b. Lechfeld; 25. III. mehrere Paare am Lech, 2. IV. dsgl.; 2. VJI. viele Junge beob. Brütet ziemlich zahl- reich in den Altwässern der Lechauen. 30. VII. viele am Mühlbach. 19. XL mehrere, (v. B.) — Diessen: 26.11. 3 St. ges. (Dr.P.)— Er- langen: Br. an den Weihern um Baiersdorf. 7 Eier einer Haushenne untergelegt; die ausgeschlüpften Jungen starben alle nach 4 — 5 Tagen. • — Grafrath-Stegeu : 2. IV. mehrfach beob.; 5 i"^ Hochzeitskleid fällt nicht weit entfernt wieder ein. (Dr.P.)— Moosinning: 1. und 2. VII. 6 junge Ex. erl. (Dr. Barlow.) — Roggenburg: 22. IL beob. am Lang- weiher, -j-lO**, Regen mit Sonnenschein, SW.w. 1900. Augsburg: 11. III einige Paare am Lech, 22. IV. mehrere am Lech bei Lechfeld; in den Lechauen paarweise hin- und herziehend. Während des Juli viele Junge am Mühlbach; auch im August, September und Oktober stets viele, oft Flüge von 20 — 30 St.; 7. X. am Lechfeld zahlreich. In den Isarauen bei Frei sing zahlreich vertreten, (v B.) — Kaufbeuren: Ex. 26. IL v. Kaufbeuren, 27.11. v.Mindelheim, 22. VIII. V, Riesenhofen, 11. XL v. Iramenstadt erh. (Erdt.) — Kitzingen: D. 10. III. ges., O.W.; (Reif). — Roggenburg: 10. IL a. m. 2 St. ges.: Zugrichtung V. W., windig; (stürmisch). — Speyer: 25. XII. sehr viele, 27. XII. massenhaft, mild, trüb, abends Regen, SSW.w. schwach; 30. XII. massenhaft, SW.w., ziemlich stark; mild, trüb, Regen. (Heussler.) 215. Anas querquedula L., Knäckente. Augsburg 1896: 26.111. 6, 28. V. 6 aus Dillingen bei Hon- stetter. 1897: 8. IV. 2 6 6 aus der Umgegend ges. (v. B.) — Würz- burg 1887: 18. III. 1 St. am Main mit 2 Stockenten ges. 1899. Kaufbeuren: 18. III. 6 v. Stein bei Immeustadt erh. (Erdt.) — Moosinning: 1. und 2. VII. 4 junge Ex. ei'l.; brütet nicht selten am — 229 — Erdinger Moos. (Dr. Barlow.) — München: 12. VII. 1 Ex. auf dem Wild- pretmarkt. 17. X. 2 St. daselbst. (Dr. P.) — ßoggenburg: 3. IV. beob. am Stürzenweiher, -j- Q^, rauh und windig, W.w. (Eckel.) 28. VII. 1 Ex. am Langweiher erl. (Dr. P.) 1900. Erlangen: 6. III 1 Ex. in der Umgegend eri. — Grabenstätt amChiemsee: 5. III. 1 St. erl. (Dr. P.) — Stegen: 21. IV auf derAmper Flug von 6 und dann von 10 St. vor dem Dampfer, wenig scheu. (Dr. P.) 216. Anas Strepera L., Schnatterente. 1898: 5. XII. 5 ad. im Übergangskleid aus Weiten au im Algäu bei Honstetter ges. (v. B.) — 1899: Anfangs Januar wurde 1 Ex. nach Kunstmaler Porsche am Aramersee erl. (Dr. P.) — 1900: Ende Februar 1 St. b. Henseler aus der Umgebung ges. ((rautsch.) 217. Dafila acuta (L), Spiessente. Augsburg 1896; 7. II. 6 aus Kempten; 1897: 8. IV. 6 ad. bei Hon- stetter ges. ; Hr. v. Fingado sendet 12. XI. 9 juv., auffallend schwaches St. Zwerg, (v. B.)— Kauf beuren 1898: 16. XI. 9 v. Oberdorf erh. (Erdt.) 1899. Erding: 13. III. 2 Ex. erl. (Dr. P.) — Nymphenburger Park: ca. Mitte Mai 1 Ex beob. (Graf Mirbach -Geldern.) 20. VI. 1 St. mit 4 Dunenjungen ziemlich sicher erkannt. (Dr. P.) — Taimering: 24. III. 1 Ex. erl. (Dr. P.) — Traunstein: 4. XI. 2 5 juv. (diesjährige Herbst- vögel) erl. (Coli. Parrot.) 1900. Dingolfing: 20. XI. 1 5 sen. erl. (Coli. Parrot.) — Greifenberg: 3. X. 1 6 juv. erl. (Dr. P.) — Grünbach bei Erding: 26. III. 1 6 sen. erl. (Dr. P.) — Weichering: 23. IX. früh 3 St. ges.; 31. X. 1 6 jav. erl. (Vereinssammlung.) Kommt meist im Herbst hier vor, auf dem Alt- wasser der Donau, nur vereinzelt in Gesellschaft der Stockenten. 218. Fuligula nyroca (Güldenst.), Moorente, Weissaugenente. Augsburg 1897: 24. IX. 2 Ex. auf einem Weiherzwischen Aitrang und Günzach beob. (Fischer); 24. X. 6 j"v. b. Lauingen erl. (v. B.) Novem- ber 1898: 1 Ex. erworben; kommt öfter auf den Markt. (Fischer.) — Donauwörth 1900: 8. XIL 1 Ex erl. (Dr. P.) — Kaufbeuren 1900: 27. X. 1 St. V. Mindelheim erh. (Erdt.) — München 1896: November 9 juv. bei Henseler, sehr wohlgenährtes Ex., mit verstümmeltem Fusse ges. (J. V. Olivier.) 219. Fuligula ferina (L), Tafelente. Augsburg 1896: 19. IL 5 aus ßennertshofen ; 1897: 3. XII. 5 am Wildpretmarkt. (v. B.) Wird im Winter öfter geschossen und auf den Markt gebracht; ein 9 vom November 1896 in meiner Sammlung. (Fischer.) — ßoggenburg 1899: 24. IL Langweiher beob., -f 9°, schön, W.w. 1900: 24. IL mittags 6 St. ges., nasskalt; (neblig). — 230 — 220. Fuligula fuligula (L), Reiherente Auffsburg 1896: 6. III. 5 ad. b. Dornstadt (Öttin^en). 1897 : 8. II. Ö juv. b. Mindelheim, 14. X. 9 ad. b. Lauingen erl. (v. B.) 1898: Altes 5 b Gersthofen im Dezember erl. ; 9 öfter auf dem Markt. (Fischer.) — Diessen 1899: 26. II. mehrfach auf dem See bemerkt, öfter alte 5 21. XII 2 9 und 1 5 beob., in diesen Tagen auch verschiedene Ex. auf dem Wildpretmarkt in München und 1 beim Präp. ges. ; 1900: 5.1. 5 und § gefangen; die Fangmethoden für Enten, die am Ammersee zur Anwendung kommen, sind dreierlei Art: 1) Leimschnüre, 2) Kopfschlingen über dem AVasser und 3) Fangeisen, zu je 8—10 St. in Abständen an einer Rosshaarschnur befestigt, auf dem Seegrund liegend ; die Vögel (Fulica atra bes. oft) fangen sich am Hals, wenn sie nach dem Köder (Fischchen) schnappen. Nach Fischer Bracken hofer fing sich auch schon einmal eine Wildgaus in einem derartigen Eisen. (Dr. P.) — Kaufbeuren 1900: 3. XII. 1 St. v. Seeg erh. (Erdt.) — Taimering 1899: 23. II. 1 Ex. erl. (Dr. P.) 221. Fuligula clangula (L.), Schellente. Augsburg 1897: 3. IL 6 ad. am Markt (v. B.) 1900: 9 9 öfters im Winter auf dem Markte ges., dagegen nur einmal (15. I. 1898) ein § ad. (Fischer) — Diessen 1899: 26. II. mehrfach am See geh. und vom Boot aus ges. Die 5 6 schienen sich meist einzeln zu halten, während die 9 9 ""*i Jungen kleine Gesellschaften bildeten. 1900: 5. I. 299 gef. (Dr. P.) — Ingolstadt 1899: 6. L 1 Ex. in der Paar erl. — Roggenburg: 2. III. Langweiher, + 6**» nebelig, NW.w. 222. Oedemia fusca (L), Sammetente. Augsburg 1897: D., 6. II 9 ad. bei Hochzoll am Telegraphen- draht verunglückt gef.; 27. XI. 2 9 9 j"v. an der Singold b. Bobingen erl. 1899: 20. XL prachtvolles 5 ad. aus Wassertrüdingen bei Hon- stetter ges. (v. B.) — Diessen J.899 : 26. IL einen scheinbar alten Vogel am See beob. (Dr. P.) 223. Oedemia nigra (L.), Trauerente. Dachau 1900: 7. XL 1 Ö ad. erl. (Dr. P.) 224. Mergus albellus L., Zwergsäger, Nonnensäger. Augsburg 1900: D., 7. III. 9 ad. bei Bobingen erl. (v. B.) — Diessen 1899: 26. IL öfter auf dem See beob. (Flug ausgezeichnet); fliegen relativ nahe bei unserem Boot vorbei, doch ausser Schussweite; 2 9 nahmen das Ö in die Mitte; 21. XII. 5 und 9 gefangen; dsgl. 5. 1. 1900 2 9 (Dr. P.) — Starnberg 1900: Anfangs März 1 9 erl. (Dr. P.) 225. Mergus serrator L., Mittlerer Säger. Bernried 1900: Anfang März 1 9 erl. (Dr. P.) — Prien 1899: 13. XL 1 9 am Chiemsee erl. (Coli. Parrot.) — Speyer 1897: 23. bis 25. X. hielten sich an einem „Altrhein" 4 St. auf. (Heussler.) — Würz- burg 1885: 4. IL 1 Ex. bei Lauterbach am Main erl. — 231 — 226. Mergus merganser L., Gänsesäger, „Sägerente". Augsburg 1897: 25. I. 6 vom Lech bei Honstetter. 1898: 13.11. rS an der Siugold bei Bobingen erl. (v. B.) — Würzburg 1888: Im Frühjahr bekam der Präparator ein bei Dettelbach erl. Ex. 1899. Augsburg: 25. III Q unter Stockenten am Lech b. Lechfeld. (v. B.) — Diesseu: 26 II. mehrfach einzelne 5 &'" See beob. ; 23. XII. 2 5 sen. gefangen. (Coli. Parrot); der eine Vogel hat die Rückenmitte schwarz, die Schulterfedern mit Orange, der andere die Rückenmitte grau, die Schulterfedern ohne orangefarbenen Anflug ; Unterseite ist bei beiden gleich lebhaft orangefarben. (Dr. P.) — Erlangen: 28. XII. hier erl. — Lauf- amholz: Anfangs Januar 1 9 erh. — München: ßr. , 13. IV. 1 Paar am Kleinhesseloher See ges. Nach dem ,,Deutschen Jäger" wurde im Früh- jahr 1 (5 am Walchensee in einer Fischreuse gefangen, die Art brütet also anscheinend noch dort. (Dr. P.) 1900. Augsburg: 21. IV. ^ Lech - aufwärts ; 22. IV. 5 am Lech beob.; Art hat mehrfach am Lech und an der Isar gebrütet; 15, VII. 5 "lit 10- — 12 flüggen Jungen am Lech, 2 erl. Es wurde auch im verflossenen Jahre ein 9 Diit 10 Jungen bei Scheuring erbeutet. Das Nest stand in einer hohlen Eiche, (v. B.) September 2 junge Ex. bei Egling erl., Flügel noch vollständig unentwickelt. Die Alten brüteten jedenfalls am genannten Ort. (Fischer.) — Diessen: 5. I. 2 9 gefangen (Dr. P.) — Nymphen- burger Park: Br. in mehreren Paaren. (Oertel.) 227. Colymbus CristatuS L., Hanbentaucher, grosser Lappentaucher, Haubensteissfuss. Augsburg 1896: 7. IL 5 vom Lecli. Im September 3 St. aus der Gegend. Juni 1897 auf dem Lech ein altes Paar mit 4 Jungen. 1898: 17. VI. 5 «ii^is der Umgegend ges. (v. B.) — Autenried 1896: 3. IX. auf einem Weiher bei Ichenhausen erl. 1899. Diessen: 26. II. 2 — 3 mal bemerkt; 24. VI. Fischener Winkel, 3 Paare ges., 4 alte Nester gef. ; nach Fischer Brackenhofer sind diese nur auf einer Seite der Landzunge zu finden, die gegen Nord- und Ost- winde geschützt ist. (Dr.P.) — Erlangen: Ist sicher auf den AVeihern der Umgegend ßr., da 6. VIII. junge Ex. auf dem Dechsendorfer Weiher waren; 5. XI. wurde 1 9 ini Winterkleide auf dem Kanal bei Baiers- dorf erl. — Roggenburg: 8. III. beob,, 17. IV. genistet, 9. V. Eier, 22. V. Junge, Langweiher. (Eckel.) 27. und 28. VII, Vögel am Lang- weiher fliegen schon sehr viel hin und her, oft in bedeutender Höhe. 1 juv. von mir erl. (Dr.P.) 1900. Augsburg: 29. IV. 1 Paar am Staffelsee; 8. XL wurde l 6 jwv. in einem Lechkanal in der Stadt gefangen; ging zwei Tage darauf ein. — 232 — (v. B.) — Eriangen: Br. auf den Weihern im Aiscligrund, kommt im "Winter an die ßegnitz und auf den Kanal. — Kaufbeuren: Ex. 20. IV. V. Weissensee, 4. VIII. 3 Ex. v. See?, 5. X., 22. IX. u. 5. X. dsgl. erh. (Erdt.) — Murnau: 10. VIII. am Staifelsee mehrfach ges. (Dr. P.) — Roggen bürg: 16. III. a. m. ges. ; angekommen u. bl.; lauwarm ; (leichter Hegen.) 228. Colymbus griseigena Bodd., Rothalssteissfuss. Augsburg 1897: 26. X. Q juv. aus Königsbrunn bei Honstetter ges. 1898: 17. VI. 6 ad. b. Dornach (Oettingen) erl. (v. B.) — Ammer- land 1900: Anfang Nov. 1 Ex. erl. (Graf Pocci.) 229. Colymbus nigricolliS Brehm, Schwarzhalsiger Steissfuss. (früher G. auritus Tem.) Kaufbeuren 1900: 22. XI. 1 Ex. von Kempten erh. (Erdt.) 230. Colymbus auritus L., Ohrensteissfuss. (= 0. ardicus Boie = G. cornutus Gm.) Augsburg 1895: 10. IX. 5 ad. aus der Umgegend b. Honstetter ges. (v. B.) — Deggendorf 1890: Dezember 1 Ex. erh. (Coli. Prager.) — Chiemsee 1900: November 1 St. erl. (Dr. P) — Tun zhausen 1900: 2.V. 1 6 im Hochzeitskleid erl. (Dr. P.) — Murnau 1900: 1. XI. auf dem Sollen-See 1 Ex. im Winterkleid erl. (Dr. P.) — Würzburg 1888: Mitte Januar wurde 1 kleiner Taucher, wahrscheinlich G. auritus (nur ober- flächlich bestimmt), von Schiffern erschlagen und dem Präparator gebracht. 231. Colymbus fluviatilis Tunst., Zwergsteissfuss. Augsburg 1898: 13.111. 1 St. au derSingold; 4. XII. einige auf der Singold beob. (v.B.) — Würzburg 1887: Im Winter oft am Main bei der alten Brücke zu sehen, 2^3, manchmal 6 —8 St. (meist im Januar.) 1899. Augsburg: 1. II. 2 St. b. Bobingen ges. (v.B.) — Erlangen: Auch in diesem Jahre häufig. — Grafrath-Stegen: 2. IV. Auf der Amper 1 Ex., bleibt im Wasser und lässt sich vom Dampfer quasi über- fahren ; die rückläufigen Wellen überschütten in dem engen Flussbett den Vogel ganz und werfen ihn hin und her; 15. X. 1 Ex. juv. schwimmt ängst- lich vor dem Schiff herum, fliegt eine kleine Strecke weit mit nach hinten ausgestreckten Füssen dahin, schliesslich am Schiff vorbei, nach rückwärts, taucht aber nicht. Ähnlich benehmen sich 3, anscheinend junge Vögel, im Hafen von Stegen, welche in das Schilf retirieren; in dem schmalen Fluss verursacht der Raddampfer solche Wellen, dass das Tauchen für die Vögel wohl erfahrungsgemäss schwierig ist; sie werden rasch wieder nach oben befördert. (Dr. P.) — Ingolstadt: Dezember viele an einer eis- freien Stelle bemerkt. (Zirkel.) — Weichering: 1 Ex. Anfang Sep- tember in einem Altwasser der Donau erl. 1900. Augsburg: 11. III. 1 St. am Lech beob. (v.B.) — Diessen: 5.1. 1 Ex. gefangen. (Dr. P.) — Kaufbeuren: Ex. 5. IV. (3 St.) v. Waal; — 233 — 7. IX. V. Schüttermühle; 3. XII. v. Kempten; 12 XII. u. 25. XII. 2 St. von hier erh. (Erdt.) — Stegen : 21. IV. Auf der Amper 1 St. beob. (Dr. P.) 232. Urinator septentrionalis (L.), Nordseetaucher. Diessen 1899: 21. XII. 1 Ex. gefangen. (Coli. Parrot) — München 1900 : Dezember bekam Henseler 1 St. (Dr. P.) 233. Urinator arcticUS (L ), Polartaucher. Augsburg 1896: D., Dezember 2 5 juv. b. Immeustadt resp. Donau- wörth erl., 1897 : 26. X. 5 jiv. b. Nördlingen. Ausserdem noch je 1 Ex: im Oktober u. November aus Lichtenau ges. (v. B.) — München 1896: 7. XI. 1 9 bei Endorf erl. (J. v. Olivier.) 1899. Augsburg 26. II.: Über das Erscheinen von Seetauchern u. Sägern fehlt jede Nachricht; auch erhielt Honstetter kein Ex. ; im August ^ ad. im herrlichsten Prachtkleide bei Schloss Eurasburg erl. (v. B.) — Glonn: Anfang Dez. ein sehr starkes Ex. erl. (Dr. P.) — Ingolstadt: 8. II IQ bei Gi'ossraehring erbeutet. (Coli. Parrot.) Das 5 wurde bald darauf, eine Stunde weiter abwärts, an der Donau bei Vohburg ebenfalls erl. (Lindner.) 1900. Chiemsee: 2. I. 1 Ex, erl. (Dr. P.) — München: Bis Ende Dez. bekam Henseler 7 St. eingeliefert, im Winterkleid ; bei einem zeigten sich Andeutungen von weissen Fenstern am Rücken. (Dr. P.) 234. PhalacrOCOrax Carbo (L.), Grosser Kormoran, Kormoranscharbe. Augsburg 1897 : D., 14. X. 5 juv. b. Burgheim erl. Ist am Boden see eine regelmässige Erscheinung, (v. B.) 235. Stercorarius longicauda (Vieill.), Kleine Raubmöve. Kaufbeuren 1899: 16. IX. l 5 von Germaringen erh. (Erdt.) 236. Stercorarius parasiticus L., Schmarotzenaubmöve. Weilheim 1899: 23. IX. 1 Ex. erl. (Dr. P.) 15. IX. 1899: wurde bei Jettingen eine nicht genauer bestimmte Raubmöve (vermutlicli St. pomarinus) geschossen, 28. VIII. 1895: desgl. 1 Ex. bei (Tunzenhausen. (v. B.) 237. Larus argentatus L., Silbermöve. Schieissheim 1900: 19.11. 1 juv. erl. (Dr. P.) — Würzburg 1886: 29. XII. bei der Heidingsfelderbrücke ges. 238. Larus CanuS L., Sturmmöve. Augsburg 1895: 10. IL 5 juv. am Lech erl. 1900: 10. IV. einige am Bodensee beob. (v. B.) — Speyer 1897: Anfang November mehrere Tage lang beob. (Heussler.) — 234 — 239. Larus fuSCUS L., Hering-smöve. Augsburg' 1900: 6. XI. Ö juv. bei Lauingeu erl. (v. B.) — Kraiburg: 25. X. 1 juv. erl. (Dr. P.) 240. Larus marinus L., Mantelmöve. München 1900: Anfang März beim Präparator jungen Vogel (Total- länge 66- — 68 cm, Schnabel seitlich gemessen 9 cm laug, sehr stark, am Grunde fleischfarbig, sonst schwarz) ges., unbekannt wolier, Jedenfalls aus der näheren Umgebung. (Dr. P.) — Staffelsee 1899: 8. XII. 1 juv. erl. (Dr. P.) 241. Larus minutus Pall. Zwergmöve. Augsburg 1896: 3. X. 5 juv. aus Kempten bei Honstetter, (v. B.) 242. Larus ridibundus L., Lachmöve. Augsburg 1898: 17. III. 3 St. am Lech; 7. IV. 2 St. Lechhausen ; 28. V. auf einer Kiesbank des Lech ein Nest gef . (Fischer ) — Lichtenau: Im Spessart auf dem Strich erl. — Würz bürg 1887: Parrot sah vor einigen Jahren 3 St. Anfang August. Ich selbst beob. 8 Ex. bei Himmels- pforten 17. III. und 4. IV. 2 Ex. Ende September und Mitte März 1888 gleichfalls vom Bahnwärter beob. 1899. Augsburg: 23. III. mehrere bei Siebenbrunnen; ihr Brüten am Lech ist nicht nachweisbar (vgl. oben) ; sie fängt sehr fleissig Mäuse, die sie zuerst mit den Füssen ergreift, worauf sie auffliegt, die Maus fallen lässt und sie danach wieder mit dem Schnabel auffängt. — Erlangen: D. im Frühjahr und Herbst. — München: 2. IV. auf dem Anipermoos bei Kot- geis er ing eine grössere Anzahl, wohl dort Br. ; einige stossen auf ein Reh, welches im Moos steht; 1. VI. einige Ex. auf frisch gepflügtem Felde in Oberbeuren, V* Stunden vom See entfernt, 1 Q ad. erl. Bei Aubing auf einem Tümpel an der Bahnlinie 20. V. uud 31. V. 2 — 3 Paare beob., jedenfalls Vögel, die nicht zum Brüten kommen. Die Möveu verschwinden vom August ab ganz von den Seen (16. VIII. noch am Maisinger See beob.); 15. X. am Ammer see nicht ein Stück, ebenso 29. X u. 9. XII; vom Spätherbst an (bis zum März) sind sie an der Isar und an den Kanälen des englischen Gartens in München regelmässig untertags an- zutreffen, gegen Abend fliegen sie ihren Brutplätzen zu. (Dr. P.) — Rog- genburg: 27. IV. beob. Langweiher, -|-10", sehr schön, SW.w. 1900. Augsburg: In der Nähe nur im Frühjalir recht zahlreich. Bei ihrer Ankunft im März streicht sie auf der Wertach umher und kommt bis in die Stadt herein; 17. III. ges., trüb, heftiger SW.w.; (trüb, heftiger W.W.) Ziehen im Frübjahr bei uns einige Wochen umher. (Ziegler.) 1. IV. sehr viele am Lech (v. B.); 2. IV. in grossen Scharen in nächster Nähe der Stadt (Fischer); 10. IV. viele am Bodensee; 13. V. massenhaft am Lech, Maikäfer verfolgend, derenwegen sie sich wahrscheinlich hier aufhalten (v. B.); 10. V. 1 ^ bei Kissing beob. ; 28. V. nur noch einzelne — 235 — am Lech (Fischer); 2. VI. sehr viele; 28. X. 3 St. am Lech. (v. B.) — Erlang-en: 25.111. p.m. bei leichtem Schüeegestöber trieben sich auf deu überschwemmten Rei^nitzwiesen viele herum; 2. V. eiu brütendes Paar an einem Weiher hinter Baiersdurf. — Grafralh: 21. IV. eine grössere Anzahl auf dem Arapermoos bei Kotgeisering. (Dr. P.) — Kitzingen: D. 17. III. ges. — Laufamholz: D. 21. IIL 6 Vä h p.m. ca 25 Ex. streichend beob. ; Zugrichtung NO., sehr schön, warm; (ebenso). — München: Im Englischen Garten Vögel Mitte März besonders zahlreich, zählen nach Hunderten. (Oertel.) — Simbach: 4. III. p. m. eine Anzahl ges. — Speyer: 25. XII. viele, meist juv. mit schwarzer Schwanzbinde; 30. XII. sehr viele beob., SW.w. ziemlich stark, mild. Regen. — Stegen: 5. V, im Seewinkel ca. 50 St. ; nahe bei Grafrath 1 Ex. auf einer Kufe sitzend, wohl brütend. (Dr. P.) 243. Sterna minuta L., Zwergseeschwalbe. Augsburg 1898: 28. V. 1 Gelege mit 2 Eiern gef. 1899: 20. VIII. 1 9 ^^^ Kammerberg zum Präparieren erh. (Fischer.) 244. Sterna hirundo L., Flussseeschwalbe. Augsburg 1896: 23. V. 1 St. an der Wertach; 1. VI. einige Lech. 1897: 27. IV. mehrere Lech, 30. V. einige Paare desgl.; 25. VI. viele mit Jungen. 1898: 12 IV. 1 St. Lech; I.V. 1 St. Wertach; 4. VL 1 St. Hiltenfingen. 1899: 16. IV. einige am Lech; 26. IV. viele Ammersee; 11. VI. einige Wertach; 23 VI., 1. VIL, 8. VII. viele Lech; brüten auf den Inseln, doch stets getrennt von St. nilofica; 13. VII einige im Schmutierthal Nahrung suchend. 1900: 21. IV. grosse Schar über dem Lech tummelnd, 2. VI. desgl. (v. B.) 1900 weniger häufig wie 1899; verlassene Nester 24. V. gef. (nasskalte Nächte und Hochwasser). Häuf. Br. auf den Kiesbänken des Lechs. Gewöhnlich werden höher gelegene, mit Gräsern bewachsene Kiesbänke ausgewählt, welche auf beiden Seiten von tiefen, reissenden Flussarmeu umgeben sind. 28. V. 98 besuchte ich mittels Nachen zwei solcher Kolonien und fand dort auf der einen 16 Nester mit je 2 — 3 stark bebrüteten Eiern, auf der 2. Brutstätte 12 Nester auf einem breiten Grasbüschel und ausserdem 2 tote alte Vögel dieser Art, von denen einer noch präpariert werden konnte. 12. VII. 98 bei Regenwetter 8 halbflügge St. Mr. unter Gräsern, angeschwemmtem Holz etc. Ein mit Fleisch aufgefütterter Vogel wurde sehr zahm, lief und flog frei im Zimmer herum. 25. V. 99 nach einem Hochwasser eine verlassene Brutstätte mit vielen zerstörten Nestern, versandeten Eiern gef. (Fischer.) — Di essen 1899: Am Ammersee nicht selten, 26. VI. ca. 6 Ex. im Fischener Winkel beob., eines erlegt, hatte einen 12 cm langen Fisch (Laube) aus dem Rachen hängen, in der Speiseröhre und im Magen fanden sich desgl. halbver- daute Reste. 1900: 6. IV. ersten Vogel beob.; 6. V. 2 St. (schreien „kriäh" und „ik, ik, ik"). (Dr. P.) — Kaufb euren 1898: 8. VIL 1 St. v. Auf- kirch erh. (Erdt.) — Roggenburg 1899: 20.1V. am Langweiher. 1900: 16. IV. a. m. ges., kalt, stürmisch. — Schoudorf a/ Ammersee 1900: 21. IV. 1 St. ges. (Dr. P.) — Speyer: Auf den Kiesbänken im Alt- rhein bei Speyer fand ich 21. V. 93 3 fr. Gelege, 12. VI. 92 1 Gel , 1. VI. - 236 — 95 5 Gel., 24. VI. 95 3 Gel. (Fischer.) Staruberg 1900: 10. VIII. 1 Ex. beob. ; ist immer in vereinzelten Ex. auf dem See anzutreffen. 1897 bekam Korb 18. IX. v. Ammerlaud 1 St. im Winterkleid. (Dr. P.) 245. Sterna nilotica C=^ St. anglica) Hasselqu., Lachseeschwalbe. Augsburg 1896: 30. IV. 1 St. bei Präp. Honstetter; 28 VI. bei Bobingen 1 St. beob.; 9. V. 1 St. bei Dillingen beob. (v. ß.) 1898: 28. V. 1 Gelege auf einer Lechkiesbank gef. (Fischer.) 1899: 8. VII. einige am Lechfeld; brütet noch in etlichen Paaren auf den Lecliinseln, wird aber durch die Flussregulierung immer mehr verdrängt, (v. B.); 28. V. fand Beob. unter den vielen Flusseeschwalbennestern nur 2 Gelege dieser Art mit je 3 stark bebrüteten Eiern. 1900: Sah wohl einige alte Paare, konnte aber kein Nest entdecken; Art jetzt fast ganz ver- schwunden. (Fischer.) 246. HydrOChelidon nigra (L), Schwarze Seeschwalbe. Augsburg 1896: 6. IX. 2 St. juv. b. Mertingen erl. (v. B.) — Kaufbeuren 1897: 16. IX. 1 Ex. v. Kempten erh. (Erdt.) — Speyer 1894: 27. VIII. am Otterstadter Altrheiu, 1 V2 Std. von Speyer, 4 Ex. beob., von denen 2 erl. werden konnten. (Fischer.) 1899. Diessen: 24. VI. 1 St. Fischener Winkel. (Dr. P.) — Feldkirchen: 26. IX. 1 Ex. juv. erl. (Dr. P.) — Roggenburg: 27. IV. Langweiher, -f 10", sehr schön, SW.w. — Stein gaden: 16. VI. 1 Ex. erl. (Dr. P.) 1900. Utting am Ammersee: 6. V. 3 St. ges. (Dr. P.) 247. Hydrochelidon leucoptera (Schinz), Weissflügel Seeschwalbe. Erlangen 1899: Im Herbst öfter ges.; Alte und Junge wurden erl. (Gengier.) Nachträge. Ankunftsdaten aus Eichstätt 1900 v. Dr. A. FischiQgei. Micropiis apus 29. IV. — Sturnus vulgaris 14. IL 9 St. — Jynx torquilla 30. IV. — Lanius collurio I.V. — Muscicapa grisola 5. V. — Sylvia simplex 13. V. in Neuburg ges. In Eichstätt bis dahin noch nicht geh. Rauhes Frühjahr. — Sylvia curruca 21. IV. — Hypolais philomela 6. V. — Phylloscopus rufus 6. IV. — Phylloscopus sibilator 29. IV. — 237 — Allgemeine Zugsw^ahrnehmungen. Augsburg 1899: Bei einem Ausflug nach den Lechauen auf dem Lechfeld am 24. VIII. fand Beob. fast sämtliche hiesigen Sänger bis auf wenige abgezogen. Rohrsäuger, die am 5. VIII. noch massenhaft da waren, waren in einem einzigen Ex. vertreten, obwohl viele Schilfdickichte dm-chsucht wurden. Die Sylvien sind fort; die Tauben ziehen schon ab. (v. B.) Fischen 1899: 10. XII. ein Flug Enten v. ca. 50—70 St. in Dreiecksform bei N.W. nach S. ziehend beob. Die Art konnte der enormen Höhe wegen nicht fest- gestellt werden. (Egenberger.) Andechs 1900: Der grösste Teil der Schwalben war schon etwa am 20. IX. fort. (P. Hei ndl.) Augsburg 1900: 21. VIII. abends und nachts hörte ich starken Vogelzug über die Stadt gehen ; der Stimmen nach schienen es mir Ruticüla und Drosseln zu sein. P]s war um 10 h starker Gewitterregen eingetreten, der gegen 12 h etwas nachgelassen hatte, doch war der Himmel sehr dunkel, (v. B.) Augsburg 1900: Am 21. X. bei einer Frühexkursion durch die "Wertach- auen zwischen Pfersee und Göjjgingen wurden beob.: Zahlreiche Rotkehlchen, Singdrosseln, Weidenlaubsänger und Rohrammern. Die ganzen Auen wimmelten von Vögeln. Wahrscheinlich war dies einer der Hauptdurchzugstage. Dagegen 27. X. Lechauen, rechtes Lechufer bis Station Kissing nur mehr ver- einzelte Singdrosseln, Rotkehlchen und Weidenlaubvögel ges., ebenso Rohrammer, Wiesenpieper, weisse Bachstelze und Stare; ebenso 31. X.; 6. XI. nur mehr einzelne Rotkehlchen und Wiesenpieper; 16. XL nur mehr Wiesenpieper in den Wertachauen. — Im Siebentischwald konnte man früher reiches ornithologischcs Material sammeln. Bei der Nonnenkalamität wurde unter dem Fichten- und Föhrenbestande alles Laubgebüsch herausgeschnitten und seit dieser Zeit sind unsere Insektenfressenden Singvögel nicht mehr so zahl- reich wie zuvor, da es denselben an Nahrung fehlt, sowie auch an Brutgelegenheit, denn das Gebüsch wird auch jetzt noch immer herausgerodet und zu Faschinen beim Wasserbau am Lech verwendet.*) (Ziegler.) Erlangen 1900: Mitte November zogen viele „Wildenten" über die Stadt in bedeutender Höhe. (Gen gier.) Geiselbach 1900: Vom 1. III. an wegen Schnee und Kälte weder Ringel- noch Hohltaube, noch Singdrossel geh. oder ges., bis 20. III., wo wieder der erste wärmere Tag war. 19. III. lag noch Schnee. (Mölzer.) Ingolstadt 1900: Jedenfalls infolge des sehr milden Spätherbstes verzögerte sich der Herbstzug unserer Zugvögel sehr erheblich und veranlasste mehr als sonst zur Überwinterung. In der 2. Hälfte des Dezembers noch Schnepfen beob (Zirkel.) Kaufbeuren 1900: Das heurige Frühjahr war für verschiedene Vogelarten, welche früh kamen, verderblich infolge der Kälte und des vielen Schnees im März und anfangs April. Kibitze waren heuer den ganzen Monat März in der Gegend in grösseren und kleineren Flügen zu sehen. Trotz der zahlreichen Futterplätze *) Die gleiche Beobachtung konnte ich auch hier in den Isarauen und besonders in den Gasteiganlagen machon, die gegen früher (Ende der 80er Jahre noch) kaum mehr zu kennen sind; die Insektenfresser erscheinen an diesen Plätzen fast aus- gestorben ! (Dr. P.) — 238 — in manchen Orten viele Stare verendet. Bergfinken waren in der Stadt nicht scheu; auch kamen Lerchen in die Stadt, ebenso Singdrosseln, Amseln etc. (Er dt.) Reichenball 1899: 3. X. nachts 10h viele durchziehende Vögel geh.; die Hunde schlagen an. (0. Parrot.) Speyer 1900: Am ^5. XII. — sehr mild und klar, schwacher WSW. w. — wurden von mir beob. : MotarUla alba, ca. 12 — 15 >St., M. sulphurea 1 St., Anthus spipoletta mehrere, sehr viele Atms boschas und crecca, 3 clypeata, ca. 20 Ardea cinerea, Vnnellus cristatus massenhaft, Larus ridib., Corvus frugüegus und monedula massenhaft; am 26 XII. — mild und klar, schwacher SSW.w. — viele Parus cristatus, sowie eine grössere Gesellscbaft Otus vulgaris; am 27. XII. — mild und trüb, (abends Regen), schwacher SSW.w. — Anas boschas und crecca massenhaft, ausserdem 2 grosse Züge Aitser segetum.*)] 30. Xll. s. unter A. crecca. (Th. Heussler.) Aus den Lechauen bei Augsburg. Von L. Freiherrn v. Besserer. Die merkwürdigen Verhältnisse des Frühjahrs 1900 riefen auch auffallende Er- scheinungen im Vogelzug hervor. Das schon Mitte Februar eingetretene warme Wetter lockte Stare und Lerchen, wenn auch nicht aussergewöhnlich, so doch ziemlich zeitig aus ihren nicht allzufernen Winterquartieren zurück, so dass schon am 17. grössere Flüge, einzelne waren schon früher erschienen, zur Beobachtung kamen. Auch der Storch besah sich um diesen Zeitpunkt wiedermii sein altes Nest, die Singdrossel Hess ihren Gesang hören, während die Wacholder- drossel abzog; die Kibitze kamen in langen Reihen, sogar einzelne Wald- schnepfen trafen ein, luid die kleine Bekassine, Gallinayo gallinula, überflog schon die Alpen und zeigte sich im Algäu. Da traten anfangs März Schneefall und grimmige Kälte ein, imd eine Menge der armen Vögel gingen, um ihre Lenzesfreude betrogen, elend zu Gnmd, so na- mentlich Stare und Kibitze, auch Bachstelzen, Sing- und Misteldrosseln, die von dem bösen Wetter jäh überrascht, rechtzeitigen ßückstrich versäumt hatten. Auffallenderweise waren die erfrorenen Vögel fast ausschliesslich Männchen. Natürlich übte diese ungünstige Witterung ihren Einfluss auf den weiteren Verlauf des Zuges aus, und scheinen nur Schnepfen, Enten und Säger den- selben nicht unterbrochen zu haben. Um den 11. März stellte sich etwas wärmeres Wetter ein imd veranlasste mich, den Lechauen und Ufern zwischen Ottmarshausen und Schwabstadel einen ornithologischen Besuch abzustatten. Alauda arvensis sang überall auf Feld und Flur, der Star trieb sich in kleinen Flügen umher und hatte auch stellenweise Besitz von Nistkästchen in den Ortschaften ergriffen. Corvus frugilegus zog in Scharen nach Osten, und Kibitzflüge kamen aus südwestlicher Richtung, die Hohltaube zeigte sich in etlichen Paaren, während das Augebiet wie ausgestorben erschien. Goldammer notierte ich dort einmal. Roh ramm er und Bachstelze desgleichen. Anthus spipoletta heohaohtete ich in zwei Exemplaren, Gallinago gallinago in einem. Sonst war ausser zwei Rauch- *) Am 1. Januar setzte im diesseitigen Bayern der Winter mit Frost und Schnee ein. (Dr. P.) — 239 — fussbussarden, einigen Rabenkrähen, etlichen Paaren der Stuckeute und Krickente, Eebhuhn, Birkhuhn und Zwergsteissfuss und ab und zu einer Kohlmeise § radikal nichts zu sehen. Auch während der folgenden Tage ver- mochte ich keine neuen Erscheinungen wahrzunehmen, imd auch der Ausstopfer erhielt mit Ausnahme eines Pärchens der Löffelente nichts. Der kolossale Schneefall, der am 30. März mittags begann und ohne Unter- brechung bis in die Nacht des 1. Aprils dauerte, gab mir Ursache, an letzterem Tage das vorei-wähnte Gebiet wieder aufzusuchen, um dem weiteren Verlauf des Zuges nachzuforschen. Als ich am 1. April in Ottmarshausen die Eisenbahn verüess, wimmelte es auf den Bäumen der Ortschaft von Grünlingen. Auf dem kaum sichtbaren AYeg auf welchem ich der Fichten- und Föhren-Anpflanzimg, „der Kultur", welche die Nordgrenze des Übungsplatzes Lechfeld liildet, zuschritt, trieben sich einige Em- heriza citrinella und spärliche Alauda arvensis umher. 30 — 50 cm tiefer Schnee bedeckte die ganze Gegend. Im Waldbestand fand ich ausser Goldhähnchen nur etliche Corvus corone und eine Elster Q, das von 2 ^§ verfolgt wurde. Plötzlich fesselte mich ein gurgelnder Ton und siehe da, auf et^^a 200 Schritt vom Rand des Gehölzes balzte um 10 Uhr vormittags lustig ein Birkhahn; 7 weitere Hähne strichen mir auf meinem Gang vor dichten Fichten ab. Ein grosser Flug Saat- krähen zog hoch über mir hin nach Osten Als ich gegen Mittag den Wald verliess, rodelte auch in der Au ein Hahn, mid von den Ufern des Lechs ertönte die Stimme des Rotschenkels ; dort an- gelangt, sah ich auch etliche Paare hin- und herziehen. Auch Vanellus war häufig vertreten, Larus ridibundiis flog auf und ab und Anas boschas imd crecca strichen paarweise umher, indes gaukelnden Flugs eine Kornweihe Q, von einigen Krähen verfolgt, über da.s "Wasser daherkam. Ein grosser Flug Hohltauben nahte aus SO. und an den Wasserrinnen trieben sich Motacilla alba, einige Wasserpie])er, Rohrammern und Singdrosseln umher. Da ich an den AVasserläufen erfahnmgsgemäss auf das meiste Yogelleben unter den gegebenen Bedingimgen rechnen durfte, verfolgte ich den sogenannten Mühlbach imd kamen mir folgende Arten zur Beobachtimg: Mernla vulgaris, Turdiis musicus, Sturnus^ sowie Motacilla alba ^ (^ zahlreich, Anthus spipo- letta spärlich, dafür pratensis häufig, viele Ember. schoenidus (^ u. C^), Fringilla montifringilla hauptsächlich §5, seltener coelebs und Acanfhis cannabina ; wenige Lullula arborea^ etliche Favus major, coeruleus imd Acredula caudata und rosea^ endlich auch einige Phylloscopus rufus. Die Wasserralle kroch im Schilfe um- her und Anas boschas und crecca wurden von mir in zahlreichen Paaren aufge- scheucht, während je ein ^ von Astur nisus und Tinnunculus und grosse Flüge Ringeltauben die Reihe meiner Beobachtimgen beschlossen. Abseits der Wasserläufe war, sowohl in den niederen als den höheren Be- ständen der Auen, ausser einigen Paaren Perdix perdix und einem Phasianus colchicus ^ kein Yogel zu sehen. Da die Ungunst der Wittemng entschieden verzögernd auf den Zug ^^eler Arten einge^\irkt hat, vermute ich, dass bei einem hoffentlich bald eintretenden Wechsel derselben eine vielleicht bedeutende Zugserscheinung zu erwarten steht. 240 — Sonderbeobachtung über Hirundo rustica L. und Chelidonaria urbica (L.) bearbeitet von L. Freiherrn v. Besserer. Die Rauch oder Dorfschwalbe, Hirundo rustica L. Die angestellte grössere Beobachtung des Zuges der Rauchschwalbe, eines unserer bekanntesten und ausgesprochensten Zugvögel, hat auf Grund der vom Verein ausgegebenen Zettel die Einsendung von 66 Beobachtungen zur Folge gehabt. Ich habe die eingelaufenen Aufschreibungen, der gütigen Aufforderung des Herrn I. Vorsitzenden des Vereines Folge gebend, zur Bearbeitung übernommen und gehofft, durch dieselben ein einigermassen anschauliches Bild der Frühjahrswanderung unseres Vogels erhalten und entwerfen zu können. Nach dem Vorbilde der ungarischen ornithologischen Centrale wurde zur Verwertung des angesammelten Materiales das ganze Grebiet in „Zonen" eingeteilt. Diese rein geographische, auf den Breiten- und Längengraden basierte Einteilung hat den wesentlichen Vorteil der Constanz vor einer politisch-geographischen nach Kreisen u. s. w. voraus. Trotzdem boten sich nicht unwesentliche Schwierigkeiten, da für die Längengrade der Meridian von Ferro als Ausgangspunkt angenommen werden sollte, während den zur Verfügung stehenden Karten teils der Meridian von Greenwich, teils sogar der von München zu Grunde lagen, was eine ziemlich umständliche Umrechnung notwendig machte. Es wurde das gesamte Königreich in 4 Zonen von 47 n — 50 n ein- geteilt, jede dieser Zonen wieder in Unterabteilungen von 30 zu 30 und 15 zu 15 Minuten, so dass jeder Breitengrad in 4 Teile zerlegt wurde, deren erste beide einfach mit seiner Nummer und s = Süd und n - Nord, die beiden nördlichen jenseits der 30. Minute mit der gleichen Nummer und dem Zusatz as und an bezeichnet wurden.*) Auch die Längengrade wurden von 30 zu 30 Minuten genommen. Es entstand auf diese Weise eine Reihe von Vierecken, von denen 67 bei der Bearbeitung in Betracht kamen. In diesen Vierecken wurden die Beobachtungsstationen so geordnet, dass jeweils mit der, an der südwestlichsten Ecke gelegenen begonnen und bis zur nordöstlichsten vorgeschritten wurde. Das gesamte, für 1900 eingelaufene Material wurde in dieser Reihenfolge zusammengestellt und *) Anmerkung. Es wurde durch diese Art der Bezeichnung trotz der von uns vorgenommenen Vierteilung im wesentlichen eine Übereinstimmung mit der ungarischen und österreichischen Zonenbenennung erzielt; will man die Unterabtei- lungen bei VergleichuDg der Daten benachharter Länder ausgeschaltet wissen, so braucht man nur die Buchstaben s und n wegzulassen, um gleichlautende Zonen- bezeichnungen zu bekommen. Bei der Wahl des Meridians von Ferro leiteten uns die gleichen Gesichtspunkte, wie sie von ungarischer Seite geltend gemacht werden. (Der Herausgeber.) — 241 — ausschliesslich die Daten des ersten Erscheinens i. e. der ersten Wahr- nehmung: — ich musste die erste Notierung als solche annehmen — berücksichtigt. Es kam somit lediglich das „Wann" und „AVo" iu Frage. Allenfallsige Nachrichten über Eintreffen der Hauptmasse wurden in den Zoneutafeln auf der 2. Zeile etwas hereingerückt aufgeführt. Für jedes Zonen-Viereck wurde, wenn genügend Daten zur Verfügung standen, das früheste = Fr. und späteste --= Sp. Datum vermerkt, ferner Schwankung, Mittel und Durchschnitt berechnet. Dasselbe Verfahren wurde auch für jede ganze Zone eingeschlagen, um allenfalls ein stetiges Vorwärtsschreiten nach Norden feststellen zu können. Auffallend späte Mai-Daten, die nicht durch besondere Höhen- verhältnisse und dergleichen begründet waren, wurden in Klammer gesetzt und blieben bei diesen Berechnungen unberücksichtigt. Schliesslich wurden auch Mittel und Durchschnitt für das ganze Gebiet berechnet und alles, sich auf das Jahr 1900 Beziehende in der linken Kolonne der weiter- hin folgenden :Zonentafeln eingetragen. In der rechten Kolonne fanden die historischen Daten Aufnahme, soweit solche zu erlangen waren. Zur Aufstellung dieser Reihe wurden verwendet: Jahresberichte des Ausschusses für Beohachfungsstationen der Vögel Deutsch- lands aus den Jahren 1883 — 1 887, Süddeutsche Blätter für Geflügelzucht (vom 1. März 1888), Ornithologische Monatsschrift, Jahrg. 1891 u. 1893, Natur und Offenbarung, Jahrg. 1894 u. 1898, Jäckel's Vögel des unteren Aisch-, Seehach- und Aurachgrundes , Journal für Ornithologie , Jahrg. 1853 u. 1854, I.Jahresbericht des Ornithologischen Vereins München (1897 u. 1898), Correspondenzblatt des zoologisch - mineralogischen Vereins in Regensburg, Jahrg. 1849 u. ff. (Arbeiten von Jäckel), Wiedemann's Vögel des Regierungsbezirkes Schwaben und Neuburg (XXX. Jahresbericht des natur- wissenschaftlichen Vereines genannten Regierungsbezirkes), Gebrüder Heu ssler: „Die Vögel der Rheinpfalz'' {Ornis 1895), ferner Tage- buchnotizen des Herrn Dr. C. Parrot und mehrerer anderer Vereins- mitglieder, das Pischinger'sche Manuskript, sowie schliesslich die seiner Zeit von der Meteorologischen Abteilung der Je. bayer. forstlichen Versuchsanstalt angestellten Beobachtungen über den Zug der Vögel aus den Jahren 1869 bis 1880 bezw. die daraus errechneten Mittel.*) Alle übrigen eingelaufenen Notizen und Beobachtungen biologischer Art u. s. w., sowie die Abzugsdaten für das Jahr 1900 sowohl, als die noch aus früheren .lahren stammenden, wurden unter alphabetischer Anordnung der Ortsnamen im allgemeinen Teil meiner Bearbeitung niedergelegt. Die hier anschliessenden Zonentafeln dürften das vorher Erwähnte klarer zum Ausdruck bringen. *) Als solche kenntlich durch die Danebensetzung der Anzahl der in Betracht gezogenen Jahre, (v. B.) 16 242 — Zonentafel- Östliche Länge von Ferro ; 1900 Ort i Höhe in Metern Jahr Datum Ort Höbe in Meiern Zone 47 n. 27» 30' — 28« 1894 April 10. 1895 „ 16. in Hittisau 828 Zone ' t7as. 270 _ 27° 30' 1887 April 9. in Lindau 395 270 30' _ 28« April 29. in Happareute 28» — 28» 30' 1885 „ 13. 1886 „ 12. „ Hindelang 821 28» 30' — 29» April 29. in V^alchensee 790 29" 30' — 30« 1886 „ 2. „ Oberaudorf 482,6 1887 „ 22. 11 )> Zone 47 an. 27» 30' — 28" (Mai 24.) in Lautrach HJ. April 30. in Ottobeuern 280 _ 28» 30' April 21.,, Baiersried 11. „ Kaufbeureu 683 1887 „ 16. „ Kaufbeuren 683 „ 16. „ „ 30. IV. Hauptzug. IIJ. „ 28. „ Frankenhofen. Fr.: n.IV. Sp.: 21. IV. Schw. : 21 Tage. Mittel: 16. IV. Durchschn.: April 16. 28° 30' — 29» April 22. in Schongau 711 1887 April 2. in Andechs 712 6. „ Diessen 534 1893 „ 16. ,, ,, 15. „ Andechs 712 1897 „ 20. 1) Fr.: 6. IV. Sp. : 22. IV. Schw.: 17 Tage. 1898 März 25. V >» Mittel: 14. IV. Durchschn.: Ap ril 14. 1899 April 15. „ 29» ~ 29» 30' 1893 April 24 in Wolfratshausen 577,8 29» 30' — 30» April 17. in Kott a. Inn 482 1887 „ 4. „ Grosshöhenrain 604,6 1887 März 29. „ Kolbermoor 463,2 300 _ 300 30' 1892 April 1. „ Alzing 712 1892 „ 2. „ Grabenstädt 527 1892 „ 6. „ Siegsdorf 614 30^30' -31» 1887 „ 13. „ Salzburghofen 423 Formel für Zone 47 : 1886 „ 9. „ Laufen 402,4 Fr.: 6. IV. Sp.: 29. IV. Schw.: 24 Tage. 1895 März 26. „ Surheim 417,7 Mittel: 17. IV. Durchschn.: April 18. Zone 4 t8s. 28« — 28» 30' 1884 März 3. 1885 April 6. 1886 „ 4. 1886 März 31. im Mindelthal ,, ,, „ Zusamthai. 280 30' — 290 April 19. am Lechfeld ca. 500 1893 April 1. in Olehing 509 (V. B.) 1897 „ 11. „ Grafrath(Dr.P.^ 545 — 243 — 28» 30' — 29" 29° — 29° 30' 29» 30'- 30» 30» — 30» 30' April 12. in Pasing 518 April 19. in Haag 564 April 17. in Bergham 510 30. IV. Hauptzug. 1889 März 27. 1897 April 16. 1885 1886 1886 1886 1887 1887 1889 1891 1893 1894 1897 1898 1899 1887 1888 1891 1889 1886 1897 1887 1887 1867 1868 1869 1870 1871 1890 1892 1893 1895 März 30. 1896 April 28. 1897 „ 10. 1898 April 9. 1899 „ 15. 1886 März 30. „ 11. März 23. April 4. März 29. April 2. März 27. April 20. „ 15. „ 10. „ 16. 6. Febr. 22. April 4. „ 1. „ 20. „ 17. 2. „ 17. 4. 9. „ 10. „ 19. 6. 9. 9. 8. „ 27. „ 22. 270 30' _ 28» j April 23. in Stoifenried April 16. in Roggenburg April 20. in Autenried Fr.: 16. IV. Sp.: 23. IV. Schw. : Zone 48 n. 508 549 487 8 Tage. Mittel: 29. IV. Durchsclm.: April 20. 1891 April 1892 ,. 1893 „ 1894 „ in Landsberg 585 „ Maria-Einsie- del(Dr.P.) 525,2 „ Starnberg ca. 600 )) >) „ München 518,9 (Dr. P.) (Dr.P.) (Dr. P.) (Dr. P.) (Dr. P.) (Dr. P.) ? (Gautsch) Menter.schwaige in Bayerbrunn Giesing(Dr.P.) 536,1 üuterföhring 507,6 (Dr. P.) Schwabing 508,5 t) Milbertshofen 506,5 Nymphenburg 517,7 (Dr. P.) Haag 564 Mühldorf 7. in Roggenburg 4. „ 7. „ 8. „ 16* 384,9 549 — 244 — 270 30' — 28<^ 1895 1897 1898 April 9. 9. 6. in Roggenburg 280 _ 28« 30' April 22. iu Bibur^ 493,7 1886 März 28. „ FiscliacU 28» 30' — 29" 5) 13. „ Augsburg 490 1884 1885 1886 1887 1896 1897 1898 1899 1886 April 30. 2. 1. 3. 18. 13. 6. 6. 19. „ Augsburg l l (v.B.) „ (v.B.) „ (V. B.) . (v.B.) „ Altomünster 490 540 29° — 29» 30' 1891 ,, 11. „ Haimhausen 488 1886 März 28. „ Dachau 506,1 1886 April 8. „ ßöhrmoos (Dr. P.) 1886 „ 8. „ Glonn (Dr.P.) 29» 30' — 30» 1887 „ 4. „ Erding 30» 30' - 31» April 28. iu Rusel 910 Zone 4 1891 1892 8as. n 22. 24. „ Thurnstein 385,2 27» 30' — 28» April 20. in Zöschingen 509,6 28« 30' — 29» „ 15. „ Ludwigsmoos 385,2 29» — 29» 30' Mai 3. „ Langenbruck 436 April 16. „ Ernsgaden 361,9 Fr.: 16. IV. Sp. : 3. V. Schw. : 18 Tage. Mittel: 24.1V. Durclisclm.: April 24. 29« 30' — 30» I April 24. in Pfeffenhausen 435,2 1899 April 17. in Ernsgaden 361,9 1886 März 25. „ Adelshausen 25» 30' - 26» 280 30' — 29» April 20. in Rapperszell 509,8 29» — 29° 30' „ 14. „ Ingolstadt 365,1 290 30' — 30» März 22. „ Irlbrunn 508 April 12. „ Goldberg 445—490 Fr.: 22. III. Sp.: 12. IV. Schw.: 22 Tage. Mittel: 2. IV. Dnrchschn. : April 1. 300 30' — 31» April 11. Waldhaus b. Regen 542 31» — 31» 30' Fr.: 22. TU. Sp : 20. IV. Schw : 29 Tage. Durchschn. : April 10. Zone 48: Fr.: 22. III. Sp.: 3.V. Schw.: 43 Tage. Mittel: 12. IV. Durchschn.: April 17. Zone 48 an. 11 J. April 6. in Scheibenhardt 1879 März 22. „ | 130,5 1898 April 14. „ Ingolstadt 365,1 1885 April 6. in St. Oswald 832 1886 „ 5 1887 „ 20. „ „ IIJ. „ 7. „ Finsterau 974 245 Zone 49 s. 25» - 25" 30' 25030 ' - 260 260 — 260 30' 280- 280 30' 29030 '-300 300- 300 30' April 19. in Birkenhördt „ 17. „ Sondeniheim April 2. „ Obererlbach 116,5 401,3 April 20. iuu.beiE.egensburg'344 April 15. in Süssenbach 485 2. „ Unterzell 489 Fr.: 2.1V. Sp. : 15. IV. Schw. : 14 Tage. Mittel: 8. IV. Durchsclm. : April 8. 11 J. April 15. in Erlenbrima 1899 1883 1884 1887 1883 1896 IIJ. 1876 1885 1886 21. 26. 18. 5. 19. 12. 4. 7. Wörth a. Rh. Arberg 443,7 107 468 Gunzenhausen 418,8 Loisüitz 385 Zone 49 n. 240 30' — 250 260 _ 260 30' 280 — 280 30' April 16. in Schifferstadt 101,5 April 11. in Grosshabersdorf 342,4 „ 10. „ Birkenfels 466 Fr.: 10. IV. Sp.: 11. IV. Schw.: 2 Tage. Mittel: 10. IV. Durchschn.: April 10. 280 30' — 290 April 1 9. in Laufaraholz 322 290 80' - 300 April 19. in Taxöldern 443 27.IV.Haaptzug. (Mail2.) in Freihöls 388 1883 April 13. in Erbach HJ. „ 3. 1876 „ 1. 1879 „ 1. 1892 März 29, HJ. April 16. Neuhofeu Speyer Lichtenau 1899 3. Zone 49 as. 250 — 250 30' 250 30' — 260 April 21. in Neubau 350,9 15. in Winnweiler 261 , 26. StumpfwalderF.H. 249,4 Fr.: 15. IV. Sp.: 26. IV. Schw.: 12 Tage. Mittel: 20. IV. Durchschn.: April 20. 95,7 91 390,9 1853 , , 7. , Amraerndorf 317 1853 , , 6. , Nürnberg 300 1886 , 2. , ,, 1887 , 4. , Sündersbühl 1885 , . 5. , Schwabach 853 1885 , , 14. , Pyrbaum 1885 April 14. in Neubau 350,9 HJ. „ 20. ., Obermoschel 168,2 246 - 260 30' — 270 (Mai 2.) in Miltenberg 130 270 30' — 280 April 11. in Kitzingen 191,2 „ 17. „ Guttenberg 270 Fr.: 11. IV. Sp.: 17. IV. Schw.: 7 Tage. Mittel: 14. IV. Durchschn. : April 14. 280 _ 280 30' 280 30' — 290 April 20. in Erlangen 280,7 1878 April 8. in Tückelhausen 258 1879 „ 4. „ 1881 „ 10. „ 1882 ,, 8. „ ,, 1886 März 24 1886 April 1 6 12 bei Uffenheim in 330,7 1887 1885 1896 „ 20. 1884 „ 6. 1885 „ 11. 1883 „ 15. 1884 „ 4. 1899 1860 Zone 49 an. 260 30' — 270 1 April 1 3. in Grossostheini 1 37, 270 -270 30' j ,, 19 „ Sylvan 458 I „ 20. „ Weibersbrunn 354 Fr.: 19. IV. Sp.:20.IV. Schw.: 2 Tage. 270 30 -280 280 — 280 30' 280- 280 30' 280 30 -290 1 April 11. in Daschendorf 252,2 „ 16. „ Stegaurach Fr.: 11. IV. Sp.: 16. IV. Schw.: 6 Tage. Mittel: 13. IV. Durchschn.: April 13. 290 _ 290 30' April 18. in Bayreuth ( „ 19 ) „ Zislarhaus (2 St. d.) 342,3 1884 1885 1886 IIJ. IIJ. 1885 1885 1884 1885 1885 1886 1887 1896 1881 1882 1883 1884 1885 1896 IIJ. 21. 16. April 1. März 31. April 20. „ 13. „ 18. „ 20. „ 12. März 31. April 2. „ 14. „ 10. 5. „ 22. „ 10. 3. 4. 1. 2. „ 21. „ 17. Wiesenbronn (Dr. P.) Etwashausen 200 Gasten (Dr P.) 310 Birklingen „ Kühlsheim Stierhöfstetten (Dr. P.) Erlangen 280,7 Neuhaus 275,4 in Aschatfenburg 106 „ Rohrbrunn 464 ,, Rothenbuch 366 „ Irtenberg 383 „ Lohrerstrasse 470 „ Bischbrunn „ Würzburg 178,1 „ Kleinlangheim 250 „ Windsheim 323,3 „ Rüdenhausen (Dr. P.) 11 1, ,, ,) „ Breitengüssbach 249,9 1853 April 8. in Pottenstein. 247 — Zone 50 s. 290 — 290 30' j April 5. in Neumarkt I i. O.Pf. 424,9 Fr.: 5. IV. Sp. : 18. IV. Schw. : 14 Tage. Mittel: 11. IV. Durchsclin.: April 11. Zone 49 : Fr.: 2. IV. Sp.: 26. IV. Schw.: 25 Tage. Mittel: 13. IV. Durchschn. : April 15. April 18. in Geiselbacli 263 April 8. in Zieglerfeld „ 17. „ Kissingen 203 Fr.: 8. IV. Sp. : 17. IV. Schw.: 10 Tage. Mittel: 12. IV. Durchschn.: April 13. 260 30' 270 27» — 27 ^30' 270 30' 280 280 — 280 30' 29' — 290 30' 29030 '-300 Mai 3. in Grötschenreuth 553 April 29. „ Waldsassen 482,2 Fr.: 29. IV. Sp. : 3.V. Schw: 5 Tage. Mittel: I.V. Durchschn.: Mail. 300 _ 300 30' (Mai 27.) in Hatzenreuth 513 1885 März 21. in Obersinu ca 400 1886 April 4. , ' )) IIJ. Mai 11. , . Aura 258 IIJ. April 16. , , Klaushof 332 1885 „ 2. , , Kissingen 203 1886 März 27. , , Hoppachshof 399 1887 April 4. , , Mainberg 1883 März 30. , , Schweinfurt 203 1887 „ 28. , ' » 1886 April 2. , , Münuerstadt 1887 „ 11. . 1 >> 1883 ., 7. . , Bargpreppach 313,1 1884 „ 1. 1 » 1885 „ 1. , , „ 1886 „ 1. , , „ 1887 „ 7. , ' )) IIJ. (Mai 4) , , ßischofsgrün 679,2 IIJ. April 11. , , Kulmbach 329,5 Zone 50 n. 270 30' -280 April 15. in Bischofsheim 449,3 „ 17. „ Mellrichstadt 271,3 (Mai 18.) in Neustadt a. S. 243,9 Fr.: 15.1V. Sp.: 17. IV. Schw.: 3 Tage. Mittel: 16. IV. Durchschn.: April 16. Mai 8. in Gerlas 626 290 — 290 30' 290 30' - 300 Zone 50: Fr: 8. IV. Mittel: 23. IV. Durchschn.: April 22. Sp.: 8. V. Schw.: 31 Tage. IIJ. April 24. 1886 „ 18. in Nordhalben 588,6 „ Regnitzlosau 529,1 — 248 — Ehe ich nun auf das sich aus den Zouentafeln ergebende Resultat näher eingehe, möchte ich eine kurze Betrachtung des Beobachtungs- gebietes vorausschicken. Im allgemeinen darf ich wohl dessen orographische Verhältnisse als bekannt voraussetzen. Die grösste Erhebung weist der Süden, das Alpen- gebiet, auf. Von ihm aus breitet sich die schwäbisch baj'erische Hoch- ebene, von ca. 970 m in ihrem oberen Teil, zu 400 ni in ihrem unteren und allmählich noch weiter abfallend, nach der Donau hin aus, durch- schnitten von den Thälern der Hier, des Lechs, der Isar und des Inns mit der Salzach. Das Klima ist dort im allgemeinen rauh und einem frühzeitigen Erscheinen der Zugvögel nicht günstig. Im Osten erhebt sich der Böhmer- und bayerische Wald bis über 1400 m, dem sich nach Norden das Fichtelgebirge mit Erhebungen über 1000 m und gleichfalls kalten klimatischen Verhältnissen anschliesst, weshalb auch dort eine frühe Ankunft ausgeschlossen erscheint. Ähnlich liegen die Verhältnisse im Nordiiordwesten, wo das Bhöiigebirge und der Spessart lange Winter und andauernde Schneemassen aufweisen. Milderes Klima besitzen das Mainthal und im grossen und ganzen die zwischen Steigerwald, Franken- höhe, fränkischem Jura und bayerischem Wald sich südlich gegen die Donau ausbreitenden Landstriche, welche daher früheren Ankunftsdaten günstiger sind. Die Rheinpfalz, im Hardt-Gebirge nur bis gegen 700 m ansteigend, hat ein ziemlich mildes, in ihrem östlichen ebenen Teil sogar warmes Klima und erscheint somit für frühere Termine melir geeigenschaftet, worauf noch das als grössere Zugstrasse gewöhnlich angenommene Rhein- thal Einfluss haben dürfte. Es besteht auch bei näherer Betrachtung der Karte die Möglichkeit, dass das Rheinthal herunter jene Zugvögel zu uns kommen, welche das Rhonetlial nach Überflieguug des mittel- ländischen Meeres heraufziehen. Am Bodensee angelangt, dürfte dann der eine Teil derselben den ursprünglichen Weg weiter verfolgen und käme so den Rhein abwärts nach Elsass, der Pfalz u. s, w., während ein anderer Teil sich nordostwärts wendend bei Lindau Bayern betreten und sich nun im Thal der Hier vielleicht weiter nach Norden und, Nord- osten ausbreiten dürfte. Das von den bei Lindau eintreffenden Wanderern erreichte Gebiet ist aber, vermöge seiner hypsometrischen und klimatischen Verhältnisse, wie vorher erwähnt, einer frühen Besiedelung nicht günstig und veranlasst daher ein rasches Überfliegen desselben bis zur milderen Douauebene. Es hat diese Art des Vorganges entschieden einige Wahrscheinlich- keit, dennoch halte ich sie nicht für durchaus unanfechtbar ■ — ich gehöre auch nicht zu den absoluten Anhängern der Zugstrassen-Theorie — , in- dem die gleichzeitigen Ankunftsdaten räumlich ziemlich weit getrennter Stationen auch die Möglichkeit einräumen, dass eine auf manch anderem als nur dem vorerwähnten Punkte stattfindende Einwanderung erfolgt, nämlich, wenn man von einem Überfliegen der Alpen, was übrigens durch- aus niclit in das Reich der Unmöglichkeit gehört, absieht, durch die Thäler des Lechs, der Isar nnd des Inns von Süden her, sowie vom Rheinthal durch das Mainthal von Westen. Es würde dies also eher — 249 — einen Zug in breiter Front und eine allmähliche Besiedelung erst der tiefer gelegenen, mit milderem Klima ausgestatteten Orte und sodann der höheren und rauheren Stationen darstellen. Ich hatte geliofft, auf Grund der eingelaufenen Beobachtungen gerade über diesen Punkt, über die Art des Einbruchs ein genaueres Bild zu erhalten, und feststellen zu können, ob ein progressives Vordringen von S nach N oder SW nach NO stattfindet, oder ob lediglich eine allmäh- liche, durch die Höhenlage der Orte beeinflusste Füllung vor sich geht. Leider habe ich aber die Erfahrung machen müssen, dass das eingelaufene Material ein zu unvollständiges und somit nicht genügendes ist. Nur umfassendere, an einer bedeutend grösseren Zahl von Stationen vorge- nommene Beobachtungen vermögen hierüber mehr Klarheit zu verschaffen und einen gründlicheren Einblick zu gewähren. Es lässt sich somit über die Beobachtungen des Jahres 1900 nur das Folgende sagen : Die Be- trachtung der verschiedenen Ankunftsdaten führt uns ein, auch für nor- male Jahre, in welchen nicht, wie 1900, späte Schneefälle den Zug ver- zögern, ziemlich frülies Märzdatum (22. Irlbrunn) vor Augen und zwar in einer, annähernd in der Mitte Baj^erns, dem Donauthal zunächst ge- legenen Gegend. Es scheint dies aber nur eine ganz vereinzelte Wahr- nehmung gewesen zu sein, denn es währte volle 10 Tage, bis die nächsten Beobachtungen, zwei an Zahl, eintraten, auffallender Weise in der unmittel- bar angrenzenden nördlicheren Zone mit einer kleinen Abweichung sowohl nach West als nach Ost. JJie nächstfolgende Beobachtung ist in der gleichen B,ichtung noch etwas nördlicher, lässt aber im Zusammenhalt mit den Vorigen die Annahme gerechtfertigt erscheinen, dass ein Teil unserer Wanderer die schwäbisch-bayerische Hochebene unbemerkt über- flogen, das Donauthal in der Gegend von Kelheim erreicht und sich von hier aus, mit kleinen Abweichungen nach Ost und West nach Norden ausgebreitet habe. Die nun folgenden sporadischen Daten 6. — 10. April stammen aus räumlich ziemlich getrennten Stationen und sind ob ihrer Spärlichkeit nicht wesentlich geeignet, zur Klärung beizutragen, doch gehören sie sämtliche mehr dem westlichen Teile des Gebietes an. Eine grössere Beihe von Beobachtungen entfällt auf den 11. April, von welchen 4 dem Westen, nur eine dem Osten, letztere auffallender Weise an einer, den ersten Wahrnehmungen nahe gelegenen Station, an- gehören. Die spärlichen Angaben in der Zeit vom 12. — 15. April sind von untergeordneter Bedeutung. Beichlicheres Material liefern die Tage vom 15. — 20. April, welche den Höhepunkt, die Kulmination des Zuges darstellen. Räumlich ziemlich weit von einander getrennt, überwiegen anfänglich noch die westlichen Stationen und finden sich östliche ver- einzelt. Letztere nehmen vom 17. ab etwas zu und bilden am 19. die Mehrzahl. Am 20. ist das Verhältnis ziemlich gleich, ebenso auch für die Einzeldaten der folgenden Tage. Letztere ziemlich späte sind ver- mutlich, da nicht durch hypsometrische Gründe bedingt, auf mangelhafte Beobachtungen zurückzuführen, während einige späte Aprildateu : Happa- reute, Walchensee, Waldsassen und Rusel, in der Höhenlage der Stationen ihre Erklärung finden. Letztere dürfte auch im Verein mit der fernen ~ 250 — nordöstlichen Lage die Maidaten von Grötschenreut und Gerlas recht- fertigen, während die einig-er anderer Orte jedenfalls auf einem Beobach- tungsfehler beruhen. Soweit nun Schlussfolgerungen aus dem vorliegenden Material ge- zogen werden können, gestalten sich dieselben folgendermassen : Es ist wahrscheinlich, dass die ßauchschwalbe das Rhouethal her- aufziehend durch das Rheinthal zu uns gelangt, dass am Bodensee eine Teilung der Wanderer stattfindet, von denen die einen dem Lauf des Rheins folgend nach Elsass, in die Pfalz u. s. w. gelangen und das Main- thal heraufsteigend im nordwestlichen Teil des rechtsrheinischen Bayerns eintreffen, während die anderen, bei Lindau das Gebiet betretend, das Donanthal gewinnen und sich von hier aus in den klimatisch günstigeren Strichen zuerst zeigen, während im weiteren Verlauf des Zuges eine mehr von West nach Ost fortschreitende Besiedelung stattfindet. Die nordöstlichsten, sowie die am höchsten gelegenen Punkte werden am spätesten besetzt. Eine Einhaltung von Flussthälern findet im weiteren Verlauf nicht statt, sondern es scheint der Zug in breiterer Front vor sich zu gehen, Genauere Anhaltspunkte hiefür könnten nur aus einem reichhaltigeren und genaueren Material geschöpft werden. Der Zug der Rauchschwalbe nimmt für Bayern am 1. April seinen eigentlichen Anfang, erreicht zwischen 15. und 20. seinen Höhepunkt und endet in den ersten Tagen des Mai. Folgende auf den historischen Daten aufgebaute Zusammenstellung erhärtet dies zur Genüge. Die wenigen Märzdaten sind zu vereinzelt, um beeinflussend zu wirken. Februar unc i März. Eebruar 22. März 3 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 1 1 1 2 1 1 2 1 3 3 2 4 3 mal April. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 12 13 4 14 5 13 7 11 8 8 11 5 7 5 10 12 10 6 8 14 mal 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 5 6 1 4 — 2 1 3 3 1 mal. Das früheste Datum, 22. Februar, ist so aussergewöhnlich, dass es, wie auch der 3. März bei einer Gesamtbeurteilung keine Berücksichtigung finden kann. Nehmen wir daher den 21. März, da von diesem Termin ab eine fortlaufende Datenreihe besteht, als frühesten Ankunftstag an, den 8. Mai als spätesten noch wahrscheinlichen, so ergiebt sich auf Grund der historischen Daten eine Schwankung von 49 Tagen, als Mittel der 13., als Durchschnitt der 8,8. April. Für das Jahr 1900 begann der Zug am 22. März, kulminierte zwischen 15. und 20. April und endete, wenn ich das Datum von Gerlas — 251 — als letztmö^liches gelten lasse, am 8. Mai. Es bedurfte demnach die Rauchschwalbe 48 Tage zur ßesiedelung ihres Gebietes. Es beträgt also die Schwankung 48 Tage; als Mittel errechnet sich der 14., als Durch- schnitt der 17,5. April. Die sehr mangelhafte und nur in einem Teile der Beobachtungen angeführte Angabe der "Windrichtung und Witterung an den Beobach- tuugstagen Hess, soweit es eben möglich war, erkennen, dass an dem der Erscheinung vorhergehenden Tage meist westliche und südwestliche "Winde vorherrschend waren, die manchmal auch am Ankunftstage an- hielten und selten eine Dreliung nach Norden oder Osten erfuhren. Das "Wetter war an 32 Ankunftstagen heiter, an 13 trüb, tags vorher in 25 Fällen heiter, in 19 trüb. Es lässt sich nun daraus kein absolut sicherer Schluss ziehen, doch gehen meine Erfahrungen dahin, dass trübe, regnerische "Witterung mit mehr oder minder heftigen Südwest- winden die Erscheinung begünstigen und dass nach solchen Tagen, wenn auch allenfalls starke Temperatur-Abnahme eingetreten sein sollte, ziem- lich sicher auf die ZugsWahrnehmung gerechnet werden kann, die sich dann selten um einen oder zwei Tage hinausschiebt. "Wenn ich nun zum allgemeinen Teil meiner Bearbeitung über- gehe, so haben, wie vorstehend dargethan, die Beobachtungen ergeben, dass das Eintreffen der Rauschschwalbe bei uns im rechtsrheinischen Bayern sowohl, als in der Pfalz in den ersten Tagen des April zu geschehen pflegt. Ein Eebruardatura aus München vom Jahre 1899 muss befremden und ruft die Frage wach: „wo kommt wohl diese Schwalbe her?" Hut sie wie so manche Schmetterlingsart irgendwo überwintert, um sich an dem allerdings schönen 22. Februar der Sonne zu erfreuen, oder kam sie wirk- lich schon über das Meer? Meiner Ansicht nach ist hierauf schwer Ant- wort zu geben. — Märzdaten sind noch sehr spärlich ; sie stammen zum weitaus grössten Teile aus Südbayern, mehrfach auch aus Unterfranken. Eine Zunahme der Schwalben erfolgt meist gegen Ende der ersten Hälfte, der Hauptzug an den meisten Stationen in der zweiten Hälfte des April. Ein zeitweiliger, sich auf 7 Tage ausdehnender Rückstrich wurde von zwei Beobachtungsorten im Jahre 1886 wegen grosser Kälte und Schneefalles mitgeteilt. Spätere Berichte erwähnen eine ähnliche "Wahrnehmung nicht mehr. Über die Art und Weise, in welcher die Zugserscheinung zu Tage tritt, gehen meine persönlichen Erfahrungen dahin, dass die Rauchschwalbe meist entweder des Morgens, kaum vor 9 "Uhr, eher später einzeln oder in kleinen Trupps von 6 — 8 Stück nieder ziehend eintrifft, kurze Zeit nach Insekten jagt, im allgemeinen ihre Zugsrichtung dabei einhält und bald weiter wandert. Sie kommt aber auch manchmal des Abends, selten vor 5 Uhr, gewöhnlich kurz nach 6 Uhr, ebenfalls einzeln oder in auf- gelösten kleinen Flügen, fliegt dann meistens höher, senkt sich jagend etwas herab und verschwindet, ihre Zugsrichtung einhaltend, vor Ein- bruch der Dämmerung. Der grösste Teil der Beobachter erwähnt eine auffällige Abnahme der Rauchschwalbe in unseren meisten Gegenden, namentlich in den — 252 — Städten. Vielfach wurde dieselbe der ungünstigen Witterung während der Reisezeit zugescliriebeu , doch gingen einige Ansichten auch dahin, dass die Ursache im italienischen Vogelfang zu suchen sei. Ich kann mich diesen letzteren nicht anscliliessen, sondern glaube sicher, dass die Hauptveranlassung der Abnahme der Schwalben in den Städten einzig in der fortgesetzt weiter um sich greifenden Beschränkung ihrer Nist- stätten zu suchen ist, da dort, wo ihnen, wie auf dem Lande, eine solche nicht auferlegt wird, eine Abnahme kaum wahrzunehmen ist, wie auch mehrere Beobachter vollkommend zutreifend bemerkt haben. Auffallend ist die Erscheinung, dass die Rauchschwalbe einige Punkte des Gebirges sowohl, als auch des bayerischen "Waldes, obwohl die Höhen- lage keine sehr beträchtliche ist, nur am Zuge berührt, dortselbst aber nie brütet. So lautet der Bericht aus Valepp, dass dort manches Jahr während des Frühjahrszuges einige wenige erscheinen, wohl auch kurze Zeit verweilen, aber stets weiterziehen. Im Jahre 1900 wurde keine gesehen. Auch von der Rusel (bayerischer Wald) wird Ähnliches mit- geteilt. Jm Jahre 1900 erschien wolü ein Paar am 28. IV., zog aber, obwohl es keineswegs gestört wurde, nach kurzer Rast wieder ab und hatte keine Nachfolger. Eine fast rülirende Schilderung'der Anhänglichkeit eines Schwalben- paares an seine Niststätte berichtet Forstwart Kundmüller aus Tax- öldern in der Oberpfalz, die ich hier nahezu im Wortlaut wiedergebe: „Im Jahre 1897 brütete in unserem Hausgange ein Schwalbenpaar, dessen Nest endlich an der Stiege, nachdem es aus Besorgnis vor zu grosser Verunreinigung des öfteren herabgestossen worden, glücklich an- gebracht war. Die Schwalben verstanden den Eingriff in ihre Arbeit nicht, sondern begannen stets wieder auf einem neuen Platze zu bauen. Anfänglich nahmen sie nur Kot zum Bauen, vermischten aber nach der dritten Störung, offenbar in der Meinung, dass das Material zu wenig haltbar sei, denselben mit so viel Heu, dass wir das Nest nicht mehr zu zerstören wagten, was uns auch nicht reute. Wir haben am Hause jährlich ungefähr 15 Schwalbenpaare und wollten durch Zerstörung dieses Nestes nur einen Platzwechsel herbeiführen, was uns aber nicht nach Wunsch gelang. Während der Nacht ist bei uns die Hausthüre regelmässig bis 5 Uhr morgens geschlossen, während welcher Zeit auch die Schwalben einge- schlossen waren, die uns stets durch ein munteres Morgenkonzert erfreuten. Das Weibchen sass nachts auf dem Neste oder dem Nestrand, das Männchen auf einem etwa 4 cm breiten Gesimsvorsprung oberhalb der Abortthüre. Mit 4 Jungen zog das Paar ab. (Kam vermutlich in Folge der häufigen Störung nur zu einer Brut. v. ß.) Im Jahre 1898 kam es wieder, zwitscherte vom Glockenzuge herab, und das Männchen sass wieder auf seinem kaum 2 Finger breiten Plätzchen. Nachdem das alte Nest beseitigt war, bauten sie, wohl in Erinnerung an die Mühen des Vorjahres, ein neues auf ein über der inneren Stalltliüre hängendes Geisbockgehörn. Nun sass das Weibchen nachts im Stalle, das Männchen dagegen auf seinem alten Platz ober der bewussten Thüre. Das Früh- jahr 1899 brachte uns unser liebgewordenes Schwalben-Männchen wieder, - 253 — aber ohne Gattin. Es dauerte lange, bis es eine fand und zu Besuch brachte. Ihr gefiel es aber nicht und sie gründeten ihren Hausstand im Hausflötz des 100 ra entfernten Wirtshauses. Doch was auch vor- gehen mochte, Nacht für Nacht sass das Männclien bei uns auf seinem alten Platz. Im Herbst nahm es Abschied von uns , kam aber nicht mehr wieder." Die Beobachtungen über das Brutgeschäft sind nicht sehr zahlreich und namentlich aus früheren Jahren spärlich. Einiges Material liegt aus den Jahren 1885, 1886 und 1887 und wiederum aus 1898, 1899 und 1900 vor. Nachdem, wie eingangs erwähnt, der Hauptzug erst von Mitte bis Ende April bei uns eintrifft, so ist es auch ganz erklärlich, dass vor Eude des Monats der Nestbau nicht beginnt und gewöhnlich in die erste Hälfte des Mai fällt, so 1885: Burgpreppach 29. IV. Neubau 30. IV. Pyrbaum 6. V. 1886: Loisnitz 8. V. München 9. V. Münnerstadt 28. IV. Regnitzlosau 25. V. Für das Jahr 1887 fehlen Berichte. In diesen 3 Jahren trat jedesmal während der Monate Mai und Juni so ungünstiges AVetter ein, dass an vielen Orten ein grosser Teil der Brüten zu Grunde ging. So erwähnen die Berichte aus Augsburg, dass 1885 um diese Zeit viele verhungerte Schwalben gefunden wurden. Diese Umstände waren jedenfalls auch Veranlassung, dass noch späte Brüten, ob 2. oder 3. ist leider nicht erwähnt, am 31. VIII. und 12. IX. dortselbst gefunden wurden. Erste Gelege wurden für 1885 mitgeteilt für Loisnitz: 15. V. Neubau: 8. V. Pyrbaum: 2. VI. Starnberg: 25. V. St. Oswald : 20. V. Von letzterem Ort rührt aucli die einzige Nachricht über eine 2. Brut am 20. VI. her. 1886 gingen in München sämtliche 1. Brüten im Juni durch Regen und Kälte zu Grund , während sie am Land , trotz kümmerlicher Nah- rungsverhältnisse, grossenteils durchkamen. Auch in St. Oswald starben die Jungen infolge der Nässe. Erste Gelege berichten Loisnitz: 8. VI. München: 21. V. St. Os- wald : 30. V. Regnitzlosau : 12. VI. In Uffenhelm waren am 30. V. bereits üi\gs;e Junge im Nest. 2. Brüten waren in München teilweise verspätet, am 29. VI., 14. VIII. und am 9. IX. wurden noch Junge im Nest gefunden. In Würzburg traf man Mitte Juli Mgge Junge, in Burgpreppach solche am 20. VI. und 3. IX. Möglicherweise entstammten diese letzteren einer dritten Brut, wie eine solche für Ufifenheim am 20. IX. zuverlässig nachgewiesen wurde. 1887 gingen in München wiederum im Mai alle Brüten zu Grunde, so dass die ersten Jungen erst am 18. VIII. beobachtet wurden und Nach- brüten bis zum 3. IX. vorkamen. Auch in Augsburg verhungerten die Schwalben mehrfach, am 15. V. wurde ein Weibchen tot auf den Eiern gefunden und die Nachbrüten verzögerten sich bis 8. IX. In Uffeuheim wurden Junge erster Brut am 4. VI. , solche zweiter am 20. VII., in Würzburg Junge erster am 12. VI., in St. Oswald Eier vermutlich zweiter Brut am 20. VI. festgestellt. 1898 trafen in Augsburg am 18. IV. die ersten Schwalben am Neste ein. Am 28. VI. brütete dortselbst in der Maximiliansstrasse ein Paar - 254 - iii einem auf einem Dache ang-ebrachten Starenkobel, ein wohl einzig dastehendes Vorkommnis. 1899 wurden in Wörth am E,hein der Nestbau am 4. V., die ersten Jungen Ende Mai beobachtet. Aus Andechs findet sich eine zweite Brut anfangs August verzeichnet. Auch im Jahre 1900 war die Ankunftszeit für die Schwalben sehr ungünstig. Schnee, Regen und Kälte, sowie der dadurch hervor- gerufene Nahrungsmangel waren die Ursache, dass viele erfroren und ver- hungerten. Trotzdem wurde der Nestbau schon Mitte April bis Anfang Mai beobachtet. Die ersten Grelege wurden im Laufe letzteren Monats zwischen 7. und 23. gefanden. Ein Fall eines ersten Geleges am 1. VIII. dürfte auf das Zugrundegehen der thatsächlich ersten Eier oder auf eine Nist- und Brutstörung zurückzuführen sein. Flügge Junge der ersten Brut wurden zwischen Ende Mai und Ende Juni wahrgenommen. Die Eierzahl wurde durchschnittlich auf 5, einmal auf 3 angegeben. Die letzteren dürften von einem jungen Weibchen hergerührt haben. Die meisten Beobachter melden ein zweimaliges Brüten. Die Jungen zweiter Brut verliessen zwischen Ende Juli (Grossostheim 25. VII.) und Anfangs Oktober (Bayreuth) das Nest. Im allgemeinen wurde die Vermehrung als eine beträchtliche geschildert. Über das Sammeln vor Beginn des Herbstzuges sind sehr wenig Beobachtungen mitgeteilt, doch ist aus diesen zu entnehmen, das ein solches oft bereits Ende Juli wahrgenommen wurde. Meine eigenen Beobach- tungen sprechen gleichfalls dafür, wie ich auch davon überzeugt bin, dass die Jungen der ersten Brut uns längstens bis Mitte August verlassen. So ziemlich jeder Abreise pflegt ein oft mehrere Tage andauerndes Ansammeln grösserer Schwalbeu-Massen, jedenfalls meist in der Gegend erbrüteter, verbunden mit Flugübungen, vorauszugehen. Diese Scharen vereinigen sich auch, zumal in der Nähe von Gewässern mit grossen Schilfbeständen oder von Flussauen und Inseln, zu gemeinschaftlichem Übernachten, ähnlich wie die Stare, verweilen dort noch einige Zeit und verschwinden sodann im Verlauf weniger Tage entweder in geschlossener Schar oder in kleinere Trupps aufgelöst. Beobachtungen dieser Art wurden namentlich 1886 und 1887 im August und September bei Ott- marshausen unweit Augsburg in den Lechauen gemacht. Nehmen wir also an, dass bei uns der Abzug, wie vorher erwähnt, Mitte August mit dem Aufbruch der Jungen erster Brut, die demnach das Hauptkontingent der sich Ende Juli sammelnden bilden dürften, erfolge, so ziehen Ende dieses Monats und anfangs September bereits nordische Zügler, auch Produkte erster Gelege, bei uns durch. Hiefür spricht auch die durchaus nicht selten zu Tage tretende Erscheinung, dass man während mehrerer Tage in der zweiten Hälfte des August plötzlich eine erhebliche Abnahme der Schwalben bemerken kann, der in den ersten Tagen des September eine auffallende Zunahme folgt. Es erscheint hiedurch die vorerwähnte Ansicht sehr wolil gerechtfertigt. Unsere einheimischen Vögel einer rechtzeitigen und erfolgreichen zweiten Brut treten Mitte September gewöhnlich ihre Reise an, und da uns auch dann wieder nordische Wanderer zuströmen, ist es ganz erklärlich, dass — 255 — man während dieses ganzen Monats grössere und kleinere Scliaven durch- ziehender Schwalben wahrnimmt. Nachdem aber sowohl bei uns, als auch in nördlichen Gegenden viele erste Brüten zu Grunde gehen, Niststörungen aller Art vorkommen, da- durch die zweiten Brüten zeitlich hinausgerückt werden, oder verunglückte zweite Brüten zu dritten Anlass geben, auch einzelne Weibchen, wie berichtet, überhaupt ein drittes Gelege bereiten, deren Junge oft Ende September, sogar Anfangs Oktober noch nicht üngge sind, so sind die Alten gezwungen, dieser Nachkommenschaft zu Liebe noch zu verweilen und spät, oft bereits unter recht ungünstigen Witteruugsverhältnissen ihren Aufbruch zu bewerkstelligen. Dies sind dann jene Vögel, die wir im Oktober, besonders in dessen zweiter Hälfte, und manchmal sogar erst in den ersten Novembertagen unser Gebiet überfliegen sehen. Ein recht anschauliches Bild eines solchen Abzuges gibt der aus dem Jahre 1887 stammende Bericht des verstorbenen Lehrers Wiedemann in Augsburg, den ich wortgetreu folgen lasse. Nachdem er bereits während des August und namentlich vom 21. September bis Ende des Monats grössere Flüge am Durchzug beobachtet hatte, schreibt er: „Vom 1 — 10. Oktober täglich 30 — 60 Stück; 11. Oktober abends 5 Uhr fliegen bei kalter Witterung 2 — 300 Schwalben auf dem Wasserspiegel der Wertach; vom 12. — 18. Oktober täglich auf dem gleichen Ort 20 — 30. Am 19. abends 4 Uhr zeigten sich auf der Wertach zwischen Augs- burg und Pfersee 60 Schwalben bei kaltem Westwind und -j- 5 ** R. Bald gesellten sich sechs Fledermäuse (Vespertilio murinus) dazu und jajjften gemeinsam, wobei sich die Fledermäuse mehr in den höheren Luftschichten herumtrieben, während die Schwalben auf der Wasserfläche nach Insekten jagten. Als die Dämmerung eintrat, erhob sich etwa die Hälfte dieser Vögel und verschwand in südlicher Richtung. Die andere Hälfte, aus 32 Stück bestehend, liess sich auf schlanken Weidenzweigen nieder, welche sich vom Ufer der Wertach in nahezu wagrechter Richtung nur 15 — 20 cm über dem Wasserspiegel ausbreiteten. Hier sassen nun auf einzelnen Zweigen 3 — 9 Schwalben nahe beieinander, um ihre Nacht- ruhe zu halten. Die Auswahl dieses Nachtquartiers war eine glück- liche, denn ein Raubtier, z. B. ein Marder, konnte ihnen hier nicht schaden, da bei einem Versuch, zu ihnen zu gelangen, die Zweige in das Wasser getaucht, die Vögel erwacht und davon geflogen wären. Bei fortdauernder kalter Witterung blieben diese Vögel auch am 20. und 21. Oktober hier, übernachteten auf der gleichen Stelle und verschwan- den erst am 22. in der Frühe. Am 23. bei Ostwind und — 4° R. be- fanden sich 80 Stück auf der Wertach ; abends 4 Uhr alle fort. 24. : f 3<* R. Sturm; viele jagen im Schutze von Gebäuden. 25.: — 0°R., nachts ge- schneit; ein Trupp von 50 Stück auf der Wertach. 26.: — 6° R in der Frühe; der Schnee schmilzt nur teilweise; 80 — 100 Stück auf der Wertach. 27.: — 0° R. hell; 60 Stück auf der Wertach. 28.: 80 Stück bei — 5° R., darunter eine mit weisser Schwanzfeder. 29.: bei + 4°R. 60, am 30. bei + 7" R. 30 und am 31. noch 40 Schwalben beobachtet, die am 1. November alle verschwunden waren. Am 2. November noch einen Nachzügler gesehen." — 256 — Wir haben also liier einen ausser^ewölinlich starken und lang an- dauernden Oktoberzug, wie .ein solcher meiner Erfahrung' nach nicht eben häufig zur Beobachtung gelangt. Im allgemeinen liegen über den Abzug der Rauchschwalbe zahlreiche Daten aus früheren Jahren und der jüngsten Zeit vor, die ich nach- stehend unter alphabetischer Anordnung der Beobachtungsorte folgen lasse : Affalterbach 1886: Beginn 16. IX. Hauptzug 19. u. 20. IX. An- d-echs 1893: 28. IX. 1899: 3. X. Arberg 1884: 4.— 7. IX., von da ab fortwährend Durchzügler; 2. — 19. X. die letzten. Aschaffenburg 1884: Die letzten 4. u. 7. X. 1885: Abzug 18. IX.; Nachzügler bis 23. X. Aura 1869 — 80: Mittel 21. IX. Augsburg 1883: Die letzten 27. X. 1885: Beginn 7. IX., dann täglich Flüge von 12 bis über 100 bis 12. X. Nachzügler 13.— 22. X. 1886: Mitte August bis 19. IX. bei Ottmars- hausen Hunderte im Schilf der Lechinseln übernachtend. Durchzug bis 28. IX. Nachzügler 17. u. 25. X. 1887: Beginn 8. IX.; grosse Flüge im Schilf wie vorerwähnt übernachtend 21. — 24. IX. Oktoberzug siehe den Bericht des Lehrers AViedemann. 1896: Beginn 8. IX. Hauptzug 23.-25. IX. Einzelne 9. X. (v. B.) 1897: Die letzten 10. X. (v. B.) 1898: Beginn 24. VIII.; grössere Züge 7. IX. Wenige 17. IX. (v. B.) 1899: Grosse Züge abends u. S. 20. VIII. (v. B.) 1900: Abziehende Flüge 12.VIII., kolossaler Zug 25. IX. (v. B.) Autenried 1900: An- fang September sammelnd. Die letzten 10. X. Bernau 1899: 20 St. 10 X. (Dr. P.) Bichll894: 6. X. Bischbrunn 1885: 23. IX. Bischofs- grün 1869—80: Mittel 22. IX. Breitengüssbach 1869—80: Mittel 23. IX. Burgpreppach 1883: 8. X. 1884: 9. IX. Grössere Züge 12. bis 16. IX. Nachzügler 10. X. u. 5. XI. 1885: 16.-20. IX. Nachzügler 2. u. 8. X. 1886: 27. u. 30. IX. 1887: Beginn Anfang September, Nach- zügler 16.x. Gasten 1884: 30-40St 3. IX (Dr. P.) Dachau 1886: 30. IX. Daschendorf 1900: Ende September und Anfang Oktober. Deisen- hofen 1899 : Abziehend 3. IX. (Dr. P.) Eichstätt 1900: 1. X. a. m. grosse Gesellschaft ges,, die letzten Abzügler b. warmem Wetter. Erding 1890: 7. IX. Erlangen 1899: 26. IX., noch viele 28. IX., dann keine mehr. 1900: 10— 12 St. 27. IX. Erlenbrunnl869— 80: Mittel lO.IX. Finsterau 1869—80: Mittel22.IX. Frankenhofen 1869— 80: Mittel 18. IX. Geisel- bach 1899: Ohne vorheriges Sammeln einzeln abziehend 29. IX. Gmünd 1899: Sammelnd l.IX. Nur mehr wenige 3. IX. 28 St. 6 IX. (Dr. P.) Grosshabersdorf 1900: Abzug 14. IX. Grosshesselohe 1899: 3 IX. (Dr.P.) Grosslangheim 1884: 30. IX. Grossostheira 1900: Die letzten 2. X. Guttenberg 1900: Abzug 17. IX. Haag b. Wasserburg 1868: Abzug 6. X. 1897:29. IX. 1898:28. IX. 1899: 29. IX. 1900: 29. IX. Halde 1885: 24. IX Holzkirchen 1899: Abziehend 3. IX. (Dr.P.) Irtenberg 1869—80: Mittel 11. IX Kaufbeuren 1899: 24. IX. 1900: Züge 15.- 23. IX. Nachzügler 25., 26. u. 30. IX. 10 St. 15. X. Noch welche 28.x. ist l.XI. Klaushof 1869—80: Mittel 19. IX. Kirchenthum- bachl887: Nachzügler 27 X. Kissingen 1885: 4. X. Kitzingen 1884 : Noch ziemlich viele 30. IX (Dr.P.) 1899: 2. X. 1900: Sammelnd 17. VIII. Abzug22.IX. Nachzügler 2. X. Kochelsee 1886: 14. IX. 1890: 7. IX. Kulmbach 1869—80: Mittel 27. IX. Laufamholz 1899: 29. IX. Lau- — 257 - ingeul885: 23. IX. Nachzügler 8. X. Lautrach 1900: Sammelnd und ab- ziehend 24. VII. Lechfeld 1900: 2St. 14.X. (v.B.) Lichtenau 1869— 80: Mittel 3. IX. Lohrerstrass 1885: 15. IX. Loisnitz 1869— 80: Mittel 15. IX. 1885: 15. IX. 1886: 29. IX. Ludwigsfeld 1894: 40 St. 22. IX. (Dr. P.) Ludwigsmoos 1900: Sammelnd 5.— 8. IX. Abzug 9. IX. Zweite Serie: Sammelnd 19. IX. Abzug 21. IX. Mindelthal 1885: Sammelnd 6., 12 , 18., 22., 24. u. 31. VIIL Abzug 2. IX. Nachzügler 12. X. 1886: 19., 24. u. 25. IX. Moosach 1890: 7. IX. München 1853: Nachzügler Anfangs November. 1885: Nachzügler 5. u. 24. X. 1886: EndeSeptbr., Nachzügler in Nymphenburg 15 St. (junge Vögel) 15. X. (Dr. P.) Durch- züge 16., 19. u. 20. IX. Nachzügler 16. u. 17. X. 1887 : Züge 15., 18., 19., u. 20. IX., dann 27. — 29. IX. Heimische Schwalben alle fort bis 15. X. Nordische Durchzügler 15. u. 16. X., ebenso 26. u. 27. X. Etliche 8.— 12. XI. (Dr.P.) Viele ziehend 16 X. (Nicolaysen). 3 St., dann 40, 35 am Brückenbogen der Isarbrücke (junge Vögel) 27. X. (Dr. P.) 1890 :_ 15. IX. Nachzügler an der Isar 20. XL (Dr.P.) 1893: Abgezogen 2. IX.," Durch- züge 3, 4., 9., 10., 11. u. 14. IX. (Dr.P.) 1899: 23. u. 24. IX. (Dr.P.) Neubau 1900: 19. IX. Neuhaus 1853: Die letzten 5. X. 1854: 30— 40St. 27. IX. Neuhofen 1869—80: Mittel 16 IX. Neustadt a. S. 1900: Mehrere 9. IX., einzelne 30. IX., 1 St. 3. X., 5 St. 5. X. Niederaudorf 1899: Zahlreich am Inn 11. u. 12. IX. (Dr. P.) Nordhalben 1869—80: Mittel 13. IX. Nördlingeu 1876: Einzelne 13. X. Oberaudorf 1887 : Die letzten 13.x. Oberbeuern 1899: 26. IX (Dr.P.) Obererlbach 1899: Ende September und Anfang Oktober. 1900:23. IX. Oberfinning 1899 : 4 St. 29. IX. (Dr.P.) Oberföhring 1887: 40 St. isarauf wärts ziehend, dann 30—80 kreisend 5. IX. (Dr.P.) Obermoschel 1869—80: Mittel 3. IX. Obersinn 1885: 11. IX. Nachzügler 18. IX. u. 1. X. 1886: 9. IX. Nach- zügler 7. X. St. Oswald 1885: 15.-18. IX. 1886: 20. IX. 1887: Nach- zügler 18.x. Ottobeuren 1869— 80: Mittel 17. IX. Pasing 1899: Nur mehr 1 St. 25. IX. (Dr. P.) Penzberg 1887: Einzelne 23. X. (Dr. P.) Perlach 1887: 27. u. 29. IX. 1890: 7. IX. Pfeffeuhausen 1890: 15 u. 16. IX. Planegg 1894 : Einzelne 7. X. (Dr. P.) Prien 1899: 9 St. 10. X. (Dr.P.) Pyrbauml885: 10. IX. Randersacker 1884: l.X. Regnitzlosau 1886 : 27. IX. ßeicheuhall 1899 : 38 St. 7. X., 6 St. 10. X. (Otto Parrot u. Dr.P.) Rohrbrunul886: 23.IX. Rosenheim 1899: Mehrere 15.IX. (Dr.P.) Rothenbuch 1869—80: Mittel 15. IX. Rüdenhausen 1884: 2. IX. (Dr.P.) Sauerlach 1899: 3. IX. (Dr.P.) Scheibenhardt 1869— 80: Mittel 24. IX. 1880: Noch einige 4.x. Schwarzach 1884 : 8.— 10. IX. Seeshaupt 1894: Einzelne 6. X. (Dr. P.) Sendung 1899: 6 St. 26. IX. (Dr. P.) Starnberg 1885: 15. IX. 1886: 27. u. 30.IX. Nachzügler 22. IX. 1894: Einzelne 7.X. Süssenbachl900: 28. IX. Tegernsee 1899: Sammelnd 3. IX. (Dr. P.) Teisendorf 1899: 5 St. 10. X. (Dr. P.) Traunstein 1899: 9 St. 10. X. (Dr.P.) Tückelhausen 1879: Die letzten 26. X. 1881: 13. X. Übersee 1899 : 3 St. 10. X. (Dr. P.) Uffenheim 1886 : Grosse Flüge 16. u. 18. VIIL, ebenso 22., 28. u. 29. IX. 1887 : Etliche 15 X. Nachzügler 26. X. Walchensee 1900: 6 St. 4. X. Weibersbrunu 1900: 15. IX. Weilheira 1900: Ziemlich starker Zug 5. X. (v. B.) Westerham 1899: Ziehend 3.IX. (Dr.P.) Windsheim 1882: 29. IX. Nachzügler 21. X. 1883: 5.X. 17 — 258 — 1884: 25. IX. Wörth a. Rhein 1899: 14. IX. Würzburg 1884: 28. IX. Nachzüg-ler 2.x. (Dr. P.) 1885: 8. X. Nachzügler 13. X. 1886: 30. IX. 1887: 30. IX. Nachzügler 26. u. 27. X. u. 13. XI. Zöschiugen 1900: 19. IV. Nachzügler Ende September. Diese grosse Reihe von Abzngsdaten bestätigt die von mir vorher ausgesprochene Ansicht über die Zeit des Herbstzuges vollkommen. Meine wiederholt über die Art und Weise, die charakteristische Erscheinung des Zuges gemachten Wahrnehmungen gehen dahin, dass die Flüge der thatsächlich ziehenden, nicht den Zug aus irgend einer Ursache unterbrechenden Vögel, oft sehr reich an Individuen, morgens nach 9 Uhr von Nord oder Nordost kommend erscheinen, in sehr breiter, loser Front, nach Insekten jagend dahinziehen und sehr bald meist in rein südlicher Richtung verschwinden. Dieses Schauspiel wiederholt sich gewöhnlich nach einer Pause von 1 — 1^/2 Stunden, gegen 11 Uhr vormittags. Ein Hin- und Herfliegen, wie es die Schwalbe sonst gerne zu thun pflegt, findet bei dieser Gelegen- heit nicht statt und ist die Abweichung der einzelnen Individuen von der angenommenen Zugsrichtung durchaus keine erhebliche ; es bleibt, wenn ich so sagen darf, alles im Fluss. Während der Mittags- und ersten Nachmittagsstunden habe ich sehr selten solche Flüge wahrge- nommen, dagegen mehrte sich ihre Zahl wieder gegen Abend von 5 Uhr ab, meist auch wohl später, und dauerte die Erscheinung bis nach Sonnen- Untergang. Manchmal kamen sie, wie Staub am Firmament sich zeigend, senkten sich namentlich in der Nähe von Gewässern rasch herab, jagten dann kurze Zeit flüchtig hin und her und verschwanden dann, unter lebhaftem Locken in massige Höhe aufsteigend, mit Einbruch der Dunkelheit. Anders verhält sich dies bei solchen Wanderern, die aus irgend einem Grunde ihren Zug unterbrechen, oder bei Vögeln, die zwar ver- sammelt, denselben aber noch nicht begonnen haben. Diese treiben sich oft der Ernährung wegen noch Tage laug in einer ihnen zusagenden Gegend umher, bevorzugen die Nähe der Gewässer, die ihnen meistens die nötigen Nahrungsbedingungen bieten, und ziehen entweder plötzlich samt und sonders eines Abends fort, oder verteilen, in kleinere Trupps sich sondernd, ihre Abreise auf mehi'ere Abende. Hiemit schliesse ich meine Bearbeitung, mir vollauf bewusst, dass das Ergebnis derselben weit hinter der Absicht zurückgeblieben ist. Namentlich was den Frühjahrszug betrifft, der hauptsächlich Gegenstand der Untersuchung war, wage ich weitere Folgerungen vorerst nicht zu ziehen, da sie jeder zuverlässigen Basis entbehrend, zu sehr in das Reich der Hypothesen übergreifen würden. Nur die eine Erkenntnis hat sich mir klar und deutlich aufgedrängt, dass einzig wiederholte, um- fassendere und auf das ganze Gebiet sich gleichmässig verbreitende Be- obachtungen, während mehrerer Jahre fortgesetzt und unter sich ver- glichen, einen gründlicheren Einblick in die Zugsverhältnisse zu gewähren vermögen. Gegenwärtig machen sich unausgefüllte Lücken noch zu sehr fühlbar. Ausserdem dürfte es sich auch empfehlen, bei den Notierungen ganz besonders die intravillane Ankunft, das Erscheinen der Schwalbe am Nest, — 259 — hervorzuheben, da die Ang-abe der extravillanen allein uns zwar Auf- schluss über das erste Auftreten der Art zu geben vermag, uns aber darüber im Unklaren lässt, ob wir es nur mit Durchzüglern oder mit den unser Gebiet thatsächlich besiedelnden Individuen, mit unseren Brut- vögeln zu thun haben. Das mir vorgelegene Material spricht sich eben nur in einzelnen Fällen über die Art der Beobachtung aus, so dass es nicht ausgeschlossen erscheint, dass die einen Beobachter das extravillane, andere das intravillane Auftreten berücksichtigt liaben und dass hiedurch eine Mischung des Beobachtungsmodus herbeigeführt wurde, welche die Forschung nachteilig beeinflussen niuss. Die Stadt- oder Mehlschwalbe, Chelidonaria urbka (L.). Die Mehl schwalbe kommt in der Hegel etwas später zu uns als die Rauchschwalbe. Während die Ankunft der letzteren mehr in die erste Hälfte des Monats April fällt, erfolgt die der erstereu den Be- obachtungen gemäss in der zweiten desselben und dehnt sich reichlich bis in die ersten Tage, ja manchmal bis in die Mitte des Mai aus. Frühere Ankunftsdaten sind nur in geringer Zahl vorhanden, und bringe ich diesen, offen gestanden, ein gewisses Misstraueu entgegen, d. h. ich glaube bestimmt, dass sie auf Verwechslungen beruhen. So halte ich ein Februardatum (Albersweiler 1879 : 14. II.) für absolut ausgeschlossen, Märzdaten (Schnaittach 1869: 27. III., Treuclitlingen 1869 u. 1870: 7. III., Bodenwöhr 1879 : 27. III) für höchst unwahrscheinlich und sogar sehr frühe Aprildaten, wie Frankenhofen 1869: 2. IV., Aeschach 1872: 1. IV., Amorbach 1872 : 2. IV. und Bittenbrunn 1872: 1. IV., für immer- hin sehr fraglich. Es überwiegen auch die auf die 2. Aprilhälfte ent- fallenden Ankunftsangaben die der ersten ganz beträchtlich und ist hie- durch ein genügender Beweis geliefert, dass in ihr der Zeitpunkt des Eintreffens dieser Art zu suchen ist. Gegen Ende des Monats macht sich in der Kegel bereits die Zu- nahme, die aber tief in den Mai hinübergreift, bemerkbar. Selbst die im allgemeinen ein milderes Klima als das rechtsrheinische Bayern besitzende Rheinpfalz verzeichnet, nach Gebrüder Heussler: „Die Vögel der Rheinpfalz" (Ornis 1895), als Ankunftszeit die Mitte, als Zeit des Hauptzuges das Ende des April und den Anfang des Mai, und ist schon daraus zu entnehmen, dass für das übrige, rauhere klima- tische Verhältnisse aufweisende Gebiet ein abweichend frühes Eintreffen ausgeschlossen oder höchstens von ganz besonderen Witterungs- und Temperatur-Einflüssen abhängig sein dürfte. In sehr vielen Fällen leiden in unseren Gegenden die Wanderer noch unter einem strengen Nachwinter, oder unter der Wirkung unfreund- lichen nasskalten Wetters, was vielen von ihnen verdeiblich wird und ihre Reihen oft erheblich lichtet. Die Aufzeichnungen über solche Ver- hältnisse aus früheren Jahren sind spärlich und fanden bereits bei der Rauchschwalbe, so weit bekannt, Erwähnung. Regnitzlosau meldet im Jahre 1886 einen Rückstrich vom 30. IV. bis 8. V. an (conf. die diesbezügliche Notiz bei Hir. rustica). Auch im 17* — 260 — Frühjahr 1900 waren die Witteruiigsverhältnisse infolge stürmischen, regnerischen Wetters den Vögeln nicht günstig. Nach den, auch bei dieser Art, nur vereinzelten Angaben über Windrichtung und Witterung am Zugtage und am vorausgehenden Tag lässt sich ähnlich wie bei der Rauchschwalbe und den meisten unserer Zugvögel entnehmen, dass westliche und südwestliche Winde, sogar wenn sie stürmisclien Charakter haben, die Zugserscheinung begünstigen. Über die Art und Weise des Eintreffens der Ziehenden enthält nur eine Beobachtungsangabe aus Neu- stadt a/S. etwas Genaueres, indem dort ausgesprochen ist, dass die Mehl- scliwalbe nicht in grösseren Massen, sondern in kleineren Trupps und vereinzelt ankommt, eine Wahrnehmung, die sich mit meinen mehr- jährigen p]rfahrungen vollständig deckt. Niemals konnte ich urbica im Frühjahr in individuenreichen Flügen ziehen sehen, stets nur in kleineren Partien oder auch in einzelnen Exemplaren, die sich dann auch den Zügen der Rauchschwalbe oder sehr gerne denen des Mauerseglers angeschlossen hatten. Paarweises Eintreffen ist mir nicht selten vor- gekommen. Eine grössere Anzahl der Beobachter des Jahres 1900 betont die Abnahme der Mehlschwalbe, einige derselben mit der Einschränkung, dass sie in den Städten : so in Augsburg, Ingolstadt, Kauf beuren, Bay- reuth, Erlangen (soll dort in letzter Zeit wieder zunehmen) u. s. w. er- heblich zurückgehe, während dies am Lande nicht der Fall sei. Nur aus Bischofsheim (Rhön) lautet der Bericht, dass in allen Ortschaften eine Abnahme zu bemerken sei. Im waldreichen Teil der Rhön ist die Art in allen Dörfern nach Dr. Parrot noch häufig. Meine eigenen Wahr- nehmungen gehen auch dahin, dass in den Städten die Zahl zurück- geht, und glaube ich, dass die Ursache weniger in Telegraphen- und Telephondrähten, als hauptsächlich in der veränderten Anlage der städt- ischen Strassen, wodurch die Beibringung des Nistmateriales erschwert ist und in der gewaltsamen Entfernung der Nester von den neuen Ge- bäuden zu suchen ist. Die Erschwerung des Nestbaues und die wieder- holte Störung bei demselben vertreiben den Vogel ! Am Lande, wo man ihn gewähren lässt, nimmt seine Zahl nicht oder nur unwesentlich ab. In sehr vielen Orten ist urbica gemein und besitzt vollständige Brutkolonien. Berichte früherer Jahre bezeichnen sie z. B. für Würzburg sowie für den Spessart als sehr häufig. Nach Herrn Dr. Parrots Angaben war sie 1886 häufig in Nymphenburg, am Schlier-, Tegern-, Ammer- (auch 1899 u. 1900) und Würmsee (jedenfalls auch noch an vielen anderen Orten), 1888 in Haidhauseu, brütete am Hoftheater in München, bewohnte die Herreninsel am Chiemsee, die Gegend von Seebruck, Traunstein, Berchtesgaden bis zum Hintersee. 1889 fand man sie zahlreich in der Umgegend von München: Grün- wald, Pullach, Sendling, ihre Nester überall an den Ökonomiegebäuden in Schleissheira u. s. w., auch brütete sie damals in Grüneck an der Isar, wo sie 1897 fehlte. In diesem Jahre beherbergte sie Starnberg in grosser Zahl, sowie das Gebiet des Erdinger Mooses und Umgegend. Auf der Hochebene zwischen Ammersee und Lech scheint sie nach Dr. Parrot 1900 vielfach, wenn auch nicht häutig, zu brüten. Ich fand sie sehr — 261 — häufig in allen Dörfern um Augsburg, und dürfte sie auch anderwärts nirgends selten gewesen sein. In Regensburg hat sie Herr v. Andrian nie gesehen, dagegen 1900 (Augast) viele bei Dengliug, Riekofen u. s. w. 1898 nisteten 2 Paare in Giesing und war sie am Ammer- und Wurm- see u. s. w. gemein. (Dr. P.) Ich fand sie in Augsburg in der Stadt brütend und 1899 ungemein häufig in allen Ortschaften des Wertach- thaies, namentlich in Einzelhöfen mit grösseren Ökouomiegebäuden, Mühlen u. s. f. Einige Paare brüteten in Erlangen, dagegen soll sie in Andechs als Brutvogel gefehlt haben; sehr zahlreich brütend traf sie Dr. Parrot in den 80 er Jahren in Neuhaus a/Aisch. Genauer und reichhaltiger sind die Berichte für das Jahr 1900, die, etwas mehr unser ganzes Beobachtungsgebiet umfassend, ein über- sichtlicheres Bild der Verbreitung entwerfen. Nach Dr. Parrot scheint die Mehlschwalbe nun ganz aus der eigentlichen Stadt München ver- schwunden. Ich fand 2 Paare in Augsburg in der Maxiniiliansstrasse brütend, sehr viele aber in den Orten der ganzen Umgegend. Herr Ziegler fand in der gleichen Stadt 10 Nester, wovon 9 besetzt waren, in der Gegend von Aichach in Haslangkreut an Ökonomie- und anderen Gebäuden 93 Nester, von denen 84 mit Jungen besetzt waren; auch sah er anfangs August ausserhalb der Stadt überall viele Mehlschwalben. Eine grössere Brutkolonie verzeichnet Breitenbrunu , brütende Paare Breitenfurt und Erlangen, während sie für Daschendorf als nicht häufig, für Grossostheim, Hallerstein (früher 4 — 5, jetzt nur mehr 2 Paare), Kaufbeuren (nicht mehr in der Stadt, aber auf dem Lande, oft häufiger als rustica), Kitzingen (Kolonien an 4 Stellen der Stadt), Manching (sehr häufig), Neustadt a/S., Neubau, Rusel (2 — 3 Paare), Taxöldern (30 Paare), Trippstadt und Vestenberg als mehr oder weniger zahlreicher Brutvogel geschildert wird. So gering an Zahl verhältnismässig auch diese Angaben sind, dürften sie doch, als aus den verschiedensten Gegenden stammend, den Schluss rechtfertigen, dass die Mehlschwalbe an allen geeigneten Plätzen, wo ihre Nistbedingungen gegeben sind und sie keiner grossen Störung unter- worfen ist, durchaus nicht selten vorkommt. Über das Brutgeschäft sind Beobachtungen und Berichte aus früheren Jahren sehr beschränkt und auch die des Jahres 1900 schenken diesem Punkt geringe Aufmerksamkeit. Es lässt sich jedocli so viel entnehmen, dass sehr häufig die erste Brut durch die Ungunst der Witterung zu Grunde geht, die auch oftmals die Vögel nur verspätet zu dieser gelangen lässt. Hiedurch schiebt sich natürlich die 2. Brut nicht unwesentlich hinaus und werden die verspäteten Gelege hervorgerufen, deren Produkte Ende September, ja Anfang Oktober das Nest noch nicht verlassen haben. Zweimaliges Brüten ist als Regel nachgewiesen. Ob zeitweise eine 3. Brut, wie manchmal bei rustica, vorkommt, vermag ich aus eigener Wahrnehmung nicht anzugeben, während die Berichte sich nicht über diesen Fall äussern. Im Jahre 1887 fand in Würzburg die Brut spät statt und ent- wickelte sich erst Ende Mai bis Anfang Juni die grösste Bauthätigkeit. Nach den mehrfach erwähnten „Vögeln der Rheiupfalz" der Gebrüder — 262 — Heussler ist lias erste Gelege gewöhnlich Ende Mai, das zweite Mitte Juli vollendet. 1900 wurde am 12. V. in Augsburg von 2 Paaren die Wiederinstandsetzung der Nester begonnen, während in Breitenbach der Nestbau am 24. IV., das volle erste Gelege am 9. V. beobachtet wurde. In Neustadt a/S. wurden Nestbau und Brutgeschäft durch anhaltendes Regenwetter Ende Mai und Anfang Juni beeinflusst. Die Jungen krochen zwar aus, gingen aber infolge Nahrungsmangel und Kälte ein. Viele Paare kamen gar nicht zur Brut, da sie die Nestanlage nicht vollenden konnten, weil das Baumaterial trotz stets erneuter und bis tief in den Juli mit Ausdauer fortgesetzter Versuche an den Häusern nicht halten wollte. Die 2. Brut kam durch. Die Notizen über späte Brüten sind vereinzelt und nur 1884 in Stierhöfstetten (Nest mit Jungen am 1. IX.), 1900 in Hochzoll (Nest mit halbflüggen Jungen 1. IX,), in Kitzingen (Junge noch in den Nestern 7. IX. und an 2 Stellen noch Junge im Nest 17, IX.) und in Trippstadt (Anfang Oktober 2 Nester noch mit Jungen, die am 12, X. ausflogen) verzeichnet. Über die Form des Nestes selbst entliält nur die Würzburger Mit- teilung vom Jahre 1887 insoferne Bemerkenswertes, als sie angibt, dass das Schluptloch oft ziemlich weit unten ist, wenn das Nest oben an einem schiefen Giebel steht, dass ein Nest von mehr als V* Kugelumfang Wölbung beobachtet wurde , sowie ein anderes, an welchem die Öffnung vorn in der Mitte angebracht war. Wie verschiedenen Gefahren, abgesehen von Witterungseinflüssenu.s. w., die Nestjungen ausgesetzt sind, schildert die Nachricht von Grossost- heim, wo im Sommer 1900 zwei Junge unter dem Neste gefunden wurden, die durch Schnabelhiebe oberhalb des Auges, vermutlich von einem Sperling, getötet worden waren. Ich zweifle keinen Augenblick, dass dieser Fall durchaus nicht vereinzelt dastehen dürfte. Wenige Beobachtungen erwähnen des Sammeins vor dem Abzüge ; soweit aber vorhanden, sprechen sie sich dahin aus, dass dasselbe schon Mitte August seinen Anfang nimmt: 1854 Neuhaus: 13. VIII., 1897 Augsburg: 15. VIII., 1898 Augsburg: 27. VIII. Die um diese Zeit sich zum Aufbruch rüstenden Individuen sind ohne Zweifel die bei uns erbrüteten Jungen normaler erster Brüten, welche auch nach einigen Tagen mit wenig Ausnahmen ihre Abreise bethätigen. Wir bemerken dann, wie auch bei rustica erwähnt, während einiger Tage Ende August eine erhebliche Abnahme dieser Vögel, die erst nachlässt, wenn nordische Vögel erster Brut bei uns durchziehen und die Jungen normaler zweiter Brüten flügge werden. Letztere sammeln sich ge- wöhnlich anfangs (Neustadt a/S. 1900: 6. u. 7. IX.) oder Mitte September (Grossostheim 1900 : 20. IX.) und sind in ihrer Hauptmasse, verspätete Brüten natürlich ausgenommen, bis Ende September, oder bis zu den ersten Tagen des Oktober im Verein mit den Alten abgezogen. Ihnen folgen dann noch die 2. Brüten aus nördlicheren Gegenden, mit oder nach welchen unsere zuletzt ausgefallenen Jungen abziehen, die dann oft schwer unter den Unbilden schlechter Herbstwitterung zu leiden haben und vielfach zu Grunde gehen. Über die Art und Weise des Abzuges gehen meine eigenen Wahr- nehmungen dahin, dass urbica gerne in den Abendstunden und zwar in — 263 — einer meist rein südliclien Richtung abzieht. Während des Anfangs der Zug"zeit sieht man oft grössere Flüg-e, fast ausschliesslich aus Individuen dieser Art bestehend, manchmal untermischt mit rustica. Gegen das Ende der Zugzeit schliessen sich dagegen die noch spärlichen urbica ger»e den grösseren Scharen dieser letzteren an. Selten fand ich eine sich mehr nach der Breite ausdehnende Flugordnung, meistenteils war eine grössere Eutwickelung nach der Tiefe bemerkbar. Im allgemeinen möchte ich aber hier bezüglich der Herbstwanderung noch einmal feststellen, dass der Abzug Mitte August beginnt, die Haupt- masse Mitte und Ende September folgt und die Nachzügler im Oktober, manchmal auch etwas später, unser G-ebiet verlassen bezw. durchfliegen. Die Zusammenstellung der mir zugänglichen Herbstdaten dürfte diese Behauptung hinlänglich belegen. Es wurde bei ihr, wie bei der Bear- beitung der rustica, die alphabetische Anordnung der Beobachtungsstationen vorgenommen : Aeschach 1869: 12. XI., 1869—80: Mittel 13. X. Albersweiler 1869—80: Mittel 5. X. Ammerndorf 1853: 20 St. I.X.; ca. 100 St. 2.x. Araorbach 1869—80: Mittel 10. IX. Andechsl899: 24. X. noch einige. Aschaffenburg 1885: Abzug 9.— 20. IX. Aura 1869 — 80: Mittel 19. IX. Augsburg 1884: 18. VIII. Nachzügler: 7. X. 1885: Abzug 31. VIII. bis 5. IX., dann 11.— 26. IX., die letzten 2.x. 1886: 23. VIII., 23. IX., 26. u 28. IX. 1897 : Nur mehr wenige 20. VIII., verschwunden 27. IX. (v. B.) 1898: Abzug grosser Flüge 2. u. 3. IX., starke Abnahme 7. IX., keine mehr 18. IX. (v. B.) 1899: Grossenteils abgezogen 24. VIII. (v. B.) 1900: Grosser Zug nach S. 7. IX. Einige unter Massen von rustica längs der Wertach von N. nach S. ziehend 25. IX. (v. B.) Biberachzell 1869—80: Mittel 22. IX. Bischbrunn 1885: 14. IX., die letzten 1. ,X. Bischofsgrün 1869—80: Mittel 23 IX. 1885: 12. IX. Bittenbrunn 1869 bis 1880: Mittel 25. IX. Bodenwöhr 1869^80: Mittel 7. X. 1873: 16. X. Breitenfurt 1900: Abzug 19. IX. Buchenberg 1869—80: Mittel 3. X. Burghausen 1869—80: Mittel 29.IX. Burgpreppach 1884: 26. u. 28.VIII., 12.— 18. IX., 30. IX., Nachzügler 6. X. 1885: Mitte September, die letzten Ende Oktober. 1886: 20. VIII., 29. IX. Castell 1884: 70 St. 18. VIII. (Dr. P.) Dannenfels 1869— 80: Mittel 25. VII. Denkendorf 1869—80: Mittel 1. X. Diessen 1899: Nachzügler 1 St. an einem Güterschuppen 29. X. (Dr. P.) Eichstätt 1900: l.X. grosse Gesellschaft ges., die letzten. Erbendorf 1869—80: Mittel 14. IX. Erlangen 1899: Abzug 28. IX. (Dr. G ) 1900 : 26. IX. (Dr. G.) Erlenbrunn 1869—80 : Mittel 7. VII. Fall 1899 : Viele erfroren und dem Verenden nahe 14. IX. Finsterau 1869—80: Mittel 27. IX. Fischen 1869—80: Mittel 13 X. 1899 : Durchzug Ende September. In grossen Scharen angekommen 16. IX., bleiben wegen Schneefalles bis 22. IX. und ziehen stark gelichtet bei reinem Ostwind über die Aloen. 1900: Abzug 12. IX. Frankenhofen 1869 bis 1880: Mittel 15. IX. ' Garmisch 1869-80: Mittel 13. X. 1870: 29. X. Geiselbach 1899: Die letzten 29. IX. Gerlas 1900: 12.— 27. IX., Nachzügler 5. X. Grossostheim 1900: Abzug 25. IX., Nachzügler Mitte Oktober. Haide 1885 : 28. IX. Hatzenreut 1900: Abzug 12. IX. Herolds- berg 1869—80: Mittel 15. IX. Immenstadt 1885: Abzug 10. VIII. — 264 — Kaufbeuren 1900: Abzu? zwischen 9. u. 20. IX. Klaushof 1869—80: Mittel 17. IX. Kirchdorf 1869—80: Mittel 12. IX. Kirchenthurabach 1887: 15. IX. Kitzingen 1900: Abzug 24. IX. Kothen 1869 — 80: Mitteln. IX. Kraftshof 1869— 80: Mittel 16 IX. Kuhnbach 1869— 80: Mittel 26. IX. Lauingen 1885: Abzug 12.— 23. IX. Lautrach 1900: Abzug 50 St. 5. IX. Lichtenau 1869—80: Mittel 23. IX. 1899: Noch welche 29. IX. Lohrerstrass 1885: 16 IX. Loisnitz 1869—80: Mittel 16. IX. Ludwigsfeld 1887: 10. IX. Miltenberg 1900: 16. IX. Mindel- thal 1886: Abzug 25. IX. München 1886: Abzug 12. — 15. IX. 1887: 18. IX. Neubau 1900: 16. IX. Neuhaus 1853: Abzug 17.— 27. IX. 1854: 31. VIII. bis 12. IX., 18. IX., die letzten 30. IX. Neunhof 1869 bis 1880: Mittel 27. VII. 1899: Noch da 28. IX., verschwunden 29. IX. Neustadt a/S. 1900: Abzug 9. IX., Nachzügler 3. u. 6. X, Nordhalben 1869—80: Mittel 21. IX. Nymphenburg 1886: 15. X. (Dr. P) Ober- audorf 1885 : Die letzten 3 X. Obererlbach 1899 : Abzug der wenigen Ende September, Anfang Oktober noch Flüge von 5 — 10 St. Ober- moschel 1869—80: Mittel 3. VII. St. Oswald 1885: 9. — 15. IX. 1886: 18. IX. Ottobeuern 1869—80: Mittel 18. IX. Pfeffenhausen 1900: 25. und 26. IX. Peiting 1869-80: Mittel 28. IX. Pleistein 1869—80: Mittel 29. IX. ßabenstein 1869-80: Mittel 20. IX. Regensburg 1900: 2. VIII. mit Hauchschwalben ges., 7. VIII. u. 5. IX. in Menge zusammen mit solchen b. Dengling u. Riekofen, sammeln sich; in ßegensburg selbst nie ges. Regnitzlosau 1886: 15. IX. Rehschaln 1869—80: Mittel 28. IX. Rossdorf am Forst 1900: 16. IX. Rothenbuch 1869-80: Mittel 20. IX. Scheibenhardt 1869 — 80: Mittel 28. IX. Schliersee 1869—80: Mittel 29 IX. Schnaittach 1869—80: Mittel 24. IX. Seeshaupt 1869—80: Mittel 11. X. 1876: 24. X. Speyer 1890: Die letzten 27. X. Starnberg 1886: 13. u. 15. IX. 1887: 15. IX. Süssenbach 1900: Abzug 28. IX. Tanzfleck 1886: 29. IX. Taxöldern 1900: 20. IX. Treuchtlingen 1869 bis 1880: Mittel 22. IX. Tückelhausen 1881: 2. X. Uffenheim 1886: 20. u. 27. IX. Unterföhring 1887: Wenige 5. IX. (Dr. P.) Vorderriss 1899: Flug am Forsthaus eingetroffen, der durchnässt das Gebirge nicht überfliegen konnte, 12. IX. Walderbach 1900: Abzug 70—80 St. 10. IX. Waldmohr 1885: 8. u. 25. IX. Wiesentheid 1884: 100 St. 9. VIII. (Dr. P.) Windsheim 1882: 29. IX. 1883: Die letzten 5. X. 1884: 25. IX. Wolfstein 1869 — 80: Mittel 16. IX, Würzburg 1885: Mitte September, Nachzügler 7. X. 1886: 24. IX. 1887: Nachzügler 6 St. und 2 am Main 2. X. Zwieselmühle 1885 : Abzug 4. IX. Die nähere Betrachtung dieser grösseren Serie von Abzugsterminen bestätigt im allgemeinen, wie bereits bemerkt, meine Behauptung, doch ergeben die für den Zeitraum 1869 — 80 errechneten Mittel eine auf- fallende Ungleichmässigkeit und Schwankung. 29 derselben, auf Mitte und Ende September fallend, dürften wohl richtige Abzugsdaten, d. h. jene Tage sein, an denen thatsächlich der Hauptzug unserer Mehl- schwalben stattfindet , während 4 auffallend frühe Julidaten höchstens den Abzug der Jungen der ersten Brut, die 8 Oktoberdaten lediglich den Durchzug der letzten Nachzügler darstellen dürften. Es gehen daher meiner Ansicht nach diese Mittelwerte von ganz verschiedenen Gesichts- — 265 — punkten aus und haben somit nur einen bedingten Wert für die Forschuu{>-. Um zu einem richtigen Resultat zu gelangen, müsste der Abzug der Hauptmasse, der an den verschiedenen Beobachtungsstationen erbrüteten Individuen festgestellt und verglichen werden, während zur Ermittelung des Endes des Zuges nur die letzte "Wahrnehmung der Art berück- sichtigt werden dürfte. Es würde auf diese Weise der Lösung der Fragen näher getreten : wann bethätigt die Masse dieser Vögel ihre Herbstreise einerseits und anderseits wann schliesst die Zagserscheinung für unser Gebiet ab? Auch beim Herbstzug wurde der Windrichtung von den Beobachtern nur untergeordnete Aufmerksamkeit geschenkt und ebenso oft Ostwind als West- und Südwestwind verzeichnet. Ich möchte beinahe glauben, dass in unseren Breiten der Zug, besonders stürmische Witterung natür- lich ausgeschlossen, im Herbst nicht erheblich vom Winde beeinflusst wird, welch letzterer erst beim Überfliegen des Meeres mehr zur G-eltung gelangen dürfte. Da auch der Frühjahrszug der Mehlschwalbe in derselben Weise, wie der der Rauchschwalbe auf Grund der eingelaufenen Beobachtungs- berichte bearbeitet werden sollte , so wurden aucli für diese Art Zonen- tafeln nach den gleichen Gesichtspunkten aufgestellt, die nachstehend folgen. Auf der linken Seite fanden wiederum die den Beobachtungs- zetteln entnommenen Daten für das Jahr 1900, auf der rechten die historischen ihren Platz, zu welch letzteren die bei der Rauchschwalbe angeführten Werke und Notizen das Material lieferten. Östliche Länge von Ferro 270 30' — 280 280 30' _ 290 1900 270- 270 30' 27030 — 280 280 — 280 30' 29030 -300 27030' 28« — 280 30' 23. Ort Höbe in Metern Jahr Datum Ort Höhe in Metern Zone 47 n. 1889 April 27. in Hittisau 828 1894 ,. 27. ,, ,, 1895 Mai 2. ,, ,, IIJ. April 26. „ Fischen ca. 800 11 J. „ 14. „ Garmisch 692 Zone 47 as. IIJ. April 10. in Aeschach 410,8 1872 1. ,, ,, IIJ. Mai 2. „ Buchenberg 1884 April 27. „ Hindelang 821 1885 „ 13. .. .1 IIJ. 4. „ Schliersee 774 1885 9. „ Oberaudorf 482,6 1886 „ 11. n ,1 Zone 47 an. Lautrach 11 J. April 21. in Ottobeuren IIJ. „ 16. „ Peiting 418,4 Kaufbeuren 683 11 J. 1869 „ 22. 2. „ Frankenhofeu 2m 280 30' - 290 1 April 22. in Andechs 7 1 2 I „ 19. „ Ammerland 680 Fr.: 19. IV. Sp.: 22.IV. Scliw.: 4 Tage. Mittel : 20. IV. Durchschu. : April 20,5. 300 30' — 310 I Zone 47: Fr.: 19. IV. Sp. : 23. IV, Scliw.: 5 Tage. Mittel: 21.1V. Durclischn.: April 21. 1887 April 11. in Andeclis 712 11 J. „ 18. „ Seeshaupt 597,7 1886 April 7. in Laufen 402,4 280- - 280 30' 290- - 290 30' 300- 300 30' 270 30' _ 280 280 30' — 290 29' — 290 290 30' — 300 30' - 30' 300 310 280 — 280 30' 280 30' _ 290 April 18. in Rog-genburg April 30. in Augsburg Zone 48s. IIJ. April 21. in Kirclidorf 611 1885 „ 5. im Mindelthal 1886 Mai 2. ,, ,, 1885 April 19. „ Zusamthai 1886 „ 17. in Starnberg ca. 600 1886 „ 20. „ München 518,1 1887 „ 20. " >> 1889 (Mai 27.) " ,, 1889 Mai 1. „ Untersendling 545 1887 April 27. „ Nymplienburg 517,7 11 J. » 4. „ Burghausen ca .385 Zone 48 n. 11 J. April 17. in Biberach Zell 498 549 1892 1893 Mai 12. April 14. „ Roggenburg 549 1894 „ 16. t) ,) 1895 „ 29. ,, ,, 1897 Mai 9. >> )) 1899 April 22. 11 >i 496,2 1854 1884 1885 1886 „ 12. „ 15. „ 15. Mai 5. „ Augsburg 496,2 1896 „ 15. " l (v.B.) 1897 April 28. „ (v.B.) 1898 Mai 1. „ (v.B.) 1899 April 24. „ (v.B.) 1887 „ 10. „ Dachau 506,1 1887 Mai 7. „ Erding 1892 „ 7. „ Thurnstein 385,3 1893 April 14. n )» Mai 1. in ünterhausen 410,3 Zone 48a s. 1886 April 14. in Lauingen 267 290 _ 290 30' April 22. in Laa^enbruck 436 I Mai 5. „ Ernsgaden 361,9 Fr.: 22. IV. Sp.: 5. V. Schw. : 14 Tage. Mittel: 28. IV. Durchschn.: April 28,5. 290 30' _ 300 April 19. in Pfeffenhausen 435,2 300 39' — 310 11 J. April 25. in Rehschaln ca. 400 Zone 48 an. 250 30' — 260 280 30' — 290 290 — 290 30' 290 30' -300 300 30' — 310 300 — 310 30' April 13. in Breitenfurt 492— 507 April 17. in Irlbrunn 508 „ 21. „ Waldhaus bei Regen 542 Zone 48: Fr.: 13. IV. Mittel: 23. IV. Durchschn.: April 23. Sp. : 5. V. Schw. : 23 Tage. IIJ. April 21. 11 J. „ 19. 1869 März 3. 1870 „ 3. IIJ. April 9. 1878 „ 1. IIJ. „ 25. in Scheibenhardt 130,5 „ Treuchtlingen 414,4 " (?) .. (?) „ Bittenbrunn 389,8 .. (?) „ Denkendorf 11 J. 30. 1885 Mai 1. 1886 April 5. 11 J. „ 7. „ Waldbaus „ St. Oswald „ Finsterau Zone 49s 250- 250 30' j 250 30 '-260 280- 280 30' 29030 ' — 300 300- 300 30' April 13. ca. bei Regensburg „ 15. in Süssenbach 485 „ 12. „ Walderbach 369 Fr.: 12.1V. Sp.: 15. IV. Schw.: 4 Tage. Mittel: 14. IV. Durchschn.: April 13,5. 300 30' — 310 11 J. April 30. IIJ. „ 5. 1874 Febr. 14. 1884 April 26. IIJ. „ 10. 250- 250 30' 25030 -260 260 — 260 30' 280- 280 30' 280 30 -290 29030 -300 April 19. in Trippstadt Mal 1. in Colmberg Zone 49 n. 457,5 April 30. in Taxöldern 443 482 542 832 974 in Erlenbrunn 443,7 „ Albersweiler 180,4 " (?) „ Arberg 468 „ Loisnitz 385 IIJ. April 21. in Rabenstein 675,8 IIJ. April 22. in Neidenfels 248,1 IIJ. „ 7. „ Neuhofen 95,7 1885 „ 14. „ Schwabach 353,1 1885 „ 21. „ Pyrbaum IIJ. „ 14. „ Bodenwöhr 406 1871 März 27. » (?) 268 Zone 49 as. 250 — 250 30' 25030 — 260 260 30 — 270 27030 -280 28» 30' — 290 290 — 290 30' 300 — 300 30' 260 30' - 270 270 - 270 30' 270 80' — 280 280 — 280 30' 280 30' - 290 Mai 3. iu Neubau April 17. in Miltenberg „ 26. „ Kitzingen (Mai 21.) „ Erlangen 350,9 130 191,2 280,7 724 April 22 in Flossenbürg April 16. in Grossostheira 137,8 1885 HJ. IIJ. IIJ. IIJ. 1872 1879 1881 1886 IIJ. IIJ. 1899 1853 1854 HJ. 1869 11 J. HJ. Zone 49 a n. 1885 1885 1885 HJ. 1885 1886 1881 1882 1883 1884 April 19. in Rossdorf 284 „ 20. „ Daschendorf 252,2 Fr.: 19. IV. Sp.: 20.1V. Scliw. : 2 Tage. Mittel : 20. IV. Durchschn. : April 19,5. 290-290 30'! Mail, in Bayreuth 342,3 290 30' - 300 I Zone 49 : Fr.: 12.1V. Sp.: 3. V. Schw. : 22 Tage. Mittel: 22 IV. Durchschn.: April 22. Zone 50 s. April 20. „ 22. Mai 5. April 20. „ 11. 2. ,. 25. „ 21. Mai 8. April 23. 9. ,. 23. „ 19. „ 18. „ 18. März 27. April 21. „ 26. April 8. „ 24. „ 23. Mai 9. April 20. „ 29. „ 12. „ 18. ,. 26. Mai 11. 1854 1854 HJ. April 19. „ 18. „ 22. 260 30' 270 30' 270 280 April 23. in Zieglerfeld 1899 HJ. HJ. 1886 1886 April 15. (Mai 20.) April 26. „ 10. „ 22. in Neubau „ Wolfstein „ Obennoschel „ Dannenfels „ Amorbach " (?) „ Tückelhausen „ [Jflfenheim „ Kraftshof „ Heroldsberg „ Erlangen „ Neuhaus „ Schnaittach " (?) „ Hannesreuth „ Pleistein 350,9 266,8 168,2 403,4 166,2 258 330,7 306 385,7 280,9 275,4 356,3 423 576,5 in Aschaffenburg 106 „ Lohrerstrass 470 „ Bischbrunn „ Rothenbnch 366 „ Würzburg(Dr.P.) 178,1 „ Windsheim 322,3 in Pottenstein „ Ursprung „ Erbendorf 510,6 in Geiselbach „ Aura „ Klaushof „ Münnerstadt „ Hoppahof 263 258 332 399 ~ 269 280- 280 30' 290- 290 30' 2903c ' — 300 300 — 300 30' (Mai 23.) in Hallerstein 597 April 26. „ Waldsassen 482,2 19. „ Hatzenreuth 513 1884 April 10. „ 1885 , 12. „ 1886 , 20. „ IIJ. , 24. „ 1885 . 15. „ 11 J. , 11. „ Burgpreppach 313,1 >) Bischotsgrün 679,2 Kulmbach 329,5 270 _ 270 30' 27" 30' - 28» Zone 50 n. HJ. April 28. in Kotlien April 11. in Biscliofsheim 449,3 „ 17. „ Neustadt a. S. 243,9 Fr.: 11. IV. Sp.: 17. IV. Sclivv.: 7 Tage. Mittel: 14. IV. Durchschn. : April 14. 29» - 29» 30' April 21. in Gerlas 626 Zone 50 : Fr.: 11. IV. Sp : 26. IV. Scliw.: 16 Tage. Mittel: 18. IV. Durchschn.: April 19. 1 1 J. April 28. in Nordhalben Betrachten wir das Ergebnis der linksseitigen Datenreihe etwas näher, so muss uns zunächst die ziemlich frühe Ankunftszeit von Bischofslieim (11. IV.) dadurch auffallen, dass die betreffende Beobach- tungsstatiou im Norden Bayerns, in der Rhön gelegen ist. Wären nahe- zu gleichzeitige Angaben aus der ßheinpfalz oder dem Mainthal vor- handen, so Hesse sich annehmen, dass von dorther die frühzeitige Einwanderung stattgefunden habe; solche fehlen aber. Man kann also nur folgern, dass dies entweder nur das Auftreten vereinzelter Vorläufer war, oder dass ein Teil der Wanderer unbeobachtet das südlicher liegende Gebiet überflogen hat, um sich bereits um diese Zeit weiter nördlich anzusiedeln. Der ersten Annahme widerspricht aber die Thatsache, dass schon die nächstfolgenden Tage, 12. und 13. April, Beobachtungen liefern, somit von einem Vortrupp im eigentlichen Sinn nicht gut die Rede sein kann. Die letzteren stammen aus dem östlichen und west- lichen Teil des Gebietes, eine Erscheinung, die auch für die Nachrichten vom 15. und 16., welche ziemlich weit getrennten Punkten angehören, zutrifft. Auch in dem Weiteren macht sich eine vollständige Unregel- mässigkeit geltend, indem die Mehlschwalbe an kurz aufeinander- folgenden Tagen, sowohl in der Mitte unseres Gebietes und im Nord- nordwesten desselben, als in südlicheren, östlichen, ja den nordöstlichsten Gegenden auftritt, ohne dass man einen wesentlichen Einfluss hypso- metrischer oder irgend anderer Verhältnisse wahrnehmen kann. Freilich sind auch, was diese Art betrifft, die Aufzeichnungen so spärlich, dass man schwer aus denselben ein übersichtliches Bild zu gewinnen und einen sicheren Schluss zu ziehen vermag. Soviel scheint mir aber doch daraus zu erhellen, dass der Ein- bruch derselben nicht auf demselben Wege, wie dem der Rauchschwalbe 384 — 270 (siehe daselbst) erfolgt, sondern, dass sie au mehreren Stellen das Ge- birge überschreitet oder die grösseren Flussthäler lierabsteigt, aus einer fast rein südlichen Riclitung- zu uns gelangt und in breiter Front ziehend, sich je nach Entwicklung des Bruttriebes bei den einzelnen Individuen, in ihren Nistorten niederlässt. Dies schliesst nicht aus, dass ein Teil der Wanderer, der das Rlieinthal herunterkommt, allenfalls auch durch das Mainthal in das nordwestliche Bayern gelangt. Im allgemeinen scheint die Mehlschwalbe, wie schon vorher er- wähnt, weniger Rücksicht auf hypsometrische Verhältnisse zu nehmen als die Rauchschwalbe, denn es wurde ihr früheres Eintreffen an ziemlich hoch gelegenen Orten vor dem an tiefer liegenden festgestellt und liefert auch die historische Datenreihe hiefür mehrfachen Beweis. Der Beginn ihres Zuges fällt mit dem Anfang des April zusammen. Meine Ansicht über Februar- und Märzdaten habe ich früher schon ausgesprochen. Im Zeitraum vom 1. — 10. April sind die Wahrnehmungen noch ziemlich sporadisch; erst nach diesem Termin steigen sie stetig. Zwischen 18. und 23. April dürfte die Kulmination und zwischen 10. und 12. Mai das Ende des Zuges für unsere Gegend, ausserordentliche Witterungsverhältnisse natürlich ausgeschlossen, zu suchen sein. Die hier folgende Zusammenstellung nach den historischen Daten beweist dies zur Genüge: Feb ruar und März. Februar 14. März 3. 27. 1 2 2 mal April. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. i 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 2 2 — 1 3 3 1 1 5 5 4 1 6 5 1 3 j 5 6 9 8 9 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 9 5 3 3 7 5 3 2 3 mal 1 Mai. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10 11. 12. 6 3 1 — 3 — 2 1 2 — 1 Imal Aus ihr ergibt sich nun folgendes Resultat, wenn man den 1. April, von welchem Termin ab eine ziemlich fortlaufende Datenreihe vorhanden ist, als Anfang, den 12. Mai als Ende des Zuges annimmt: Schwankung 42 Tage, Mittel 21. April, Durchschnitt 20. April. Die aus früheren Jahren stammenden vereinzelten Februar- und Märzdaten fanden bei dieser Berechnung keine Berücksichtigung, ebenso blieben Maidaten nach dem 12. weg. Für das Jahr 1900 begann die Zugswahrnehmung mit dem 11. April. — 271 - Zwischen 17. und 23. trat die Kulmination ein und mit dem 5. Mai schliesst die als wahrscheinlich anzunehmende Datenreihe für dieses Jahr ab. Eiuig-e spätere Maidaten konnten, da sie jeder Begründung ent- behren und wohl auf ungenaue Beobachtung zurückzuführen sein dürften, nicht in Betracht gezogen werden. Es trat somit in einem Zeitraum von 25 Tagen die Mehlschwalbe an den verschiedenen Beobachtungs- stationen unseres Gebietes auf. Es beträgt demnach die Schwankung pro 1900 25 Tage, als Mittel errechnet sich der 23., als Durchschnitt der 28. April. Auch bei dieser Art sind, wie schon im allgemeinen Teil erwähnt, die Windrichtung und die Witterung während des Frühjahrszuges von den wenigsten Beobachtern genügend berücksichtigt worden. Es kann also ein Schluss auf Beeinflussung des Zuges nicht gezogen werden und beschränke ich mich lediglich darauf, auf meine Bemerkung im allge- meinen Teil und bei der Rauchschwalbe 'zu verweisen. Den Berichten nach war am Tage der Beobachtung die Windrichtung 8 mal westlich bezw. südwestlich, 1 mal östlich, die Witterung an 22 Tagen schön, an 4 trüb. Am Tage vorher war 7 mal West- oder Südwest-, an 2 Tagen Ostwind, das Wetter 19 mal schön und 12 mal trüb. Am Schlüsse auch dieser Bearbeitung angelangt, der ein noch ge- ringeres Material als für die Rauclischwalbe zu Grunde lag, muss ich mich voll und ganz auf meine dortselbst gemachten Schlussbemerkungen berufen und wiederholt aussprechen, dass nur ein reichlicheres, das ganze Gebiet gleichmässiger umfassendes Beobachtungsmaterial im stände sein dürfte, genaueren Einblick in die Verhältnisse des Zuges zu gewähren. 272 — Sonderbeobachtung über Zug und Vorkommen von RiäiciUa tithys, ButlclUa phoenicura, Columha palumbus und C acutus canorus in Bayern bearbeitet von Dr. C. Parrot. In der Einleituug; wurde bereits ausführliclier dargelegt, dass wir im Jahre 1900 den Versuch machten, durch Anstellung einer auf wenige Arten beschränkten Sonderbeobachtung, die neben der allgemeinen Berichterstattung eiuhergehen sollte , ausgedehntere Unterlagen speziell für die Beurteilung der Zugsbewegung in Bayern zu erlangen. Zunächst wurde die Untersuchung des Frühjahrszuges, die ja nicht ganz so grossen Schwierigkeiten begegnet wie die des Herbstzuges, weil wir wenigstens den Besiedelungsvorgang uns einigermassen veranschau- lichen können, in Angriff genommen und zu diesem Zwecke vor allem das vorhandene Datenmaterial in übersichtlicher Weise angeordnet. Ich hielt es hierbei für empfehlenswert, auch die einschlägige Literatur, wenigstens auf einen Zeitraum von etwa 50 Jahren zurück, einer Durch- sicht zu unterziehen und die darin enthaltenen Nachweise zusammen mit unseren noch unveröffentlichten Notierungen aus früheren Jahren den Daten vom Jahre 1900 als historische gegenüberzustellen. Auf diese Weise ist man in den Stand gesetzt, nahe benachbarte oder identische Beobachtungspunkte bezüglich der Zugszeiten in verschiedenen Jahren unmittelbar mit einander zu vergleichen und dann auch der Beurteilung des speziell im Jahre 1900 herrschenden Zugcharakters näher zu kommen. Die Aufstellung von sog. „Formeln" für enger begrenzte Greblete, für einzelne Teilzonen,*) zu der das vorjährige Material herangezogen wurde, Hess sich für das historische, das etwas ungleichartig zusammen- gesetzt ist — Einzeldaten und Mittelwerte ■•''•') aus mehreren Jahren unter einander gemischt — nicht durchführen. Ebenso wurde von der Eruierung eines allgemeinen „Landesmittels" Abstand genommen, da ein solches m. E. erst festgestellt werden kann, wenn uns grössere Datenreihen -aus allen Teilen des Gebietes und aus mehreren aufeinander folgenden Jahren zur Verfügung stehen werden. Was die Berechnung des durchsclinittlichen Ankunftstages anlangt, so gebe ich der rein mathematischen Methode, die alle Daten in Betracht zieht, entschieden den Vorzug; ich habe deshalb die Auf- führung des Mittels, welches übrigens aus der Schwankung (Zwischen- *) Nicht Zonenvierecke, da mir hiefür nicht genügend Daten zur Verfügung standen. **) Die Tabellen der forstlich-phänologischen Beobachtungsstationen aus den Jahren 1869 — 1880 verzeichnen daneben den frühesten und spätesten Ankunftstag, der hier indessen in Ausnahin.sfällen nur wiedergegeben wurde. (Der Herausgober.) — 278 — zeit zwisclieü früliester und spätester Ankunft) durcti einfache Halbier- ung- fast unmittelbar ersichtlich ist, als überflüssig und manchmal sogar irreführend weggelassen und mich auf eine Ausrechnung des Durch- schnitts beschränkt. Der Hausrotschwanz, Ruücilla tithys L. Aus allen Beobachtungen, denjenigen aus neuerer Zeit wie den der älteren Literatur entnommenen, geht mit Bestimmtheit hervor, dass diese Art, von ganz ausnahmsweisen Fällen abgesehen, in Bayern ein richtiger Zugvogel ist, der Mitte bis Ende März, in manchen Jahren und an manchen Orten erst anfangs April bei uns erscheint. Während die „histo- rischen" Daten eine gewisse Übereinstimmung, und zwar sowohl bezüg- lich der verschiedenen Jahre und Orte, als auch bezüglich der in Betracht gezogenen Mittelwerte (Durchschnitte) und Einzeldaten aufweisen, gehen die Termine im Jahre 1900 stark auseinander, eine Ersclieinuna:, die wohl durch die in diesem Frühjahre herrschenden abnormen Witterungs Verhältnisse und den dadurch bedingten allgemein späten Zagscharakter ihre Erklärung findet. Bevor ich auf die einzelnen Details näher eingehe, lasse ich hier zunächst die Tabellen folgen. Der Hausrotschwanz wurde zum ersten Male notiert Östliche Länge von Ferro 270 30' -28° 1900 Ort 29« 30' — 30« 1 April 10. in Valepp(2Paare)871,7 Zone 47 as. 11 J. März 20. 11 J. April 8 11 J. März 21 Höbe in Metern Jahr Datum Ort Höhe Meter Zone 47 n. 1894 März 27. in Hittisau 828 1895 März 24. „ 0871,7 1886 März 30. „ Oberaudorf 482 27" - 27" 30' 27» 30' — 28" I April 17. in Happareute 300 30' — 31" 270 30' _ 28^ 28° — 28» 30' 28» 30' — 29» März 24. in Lautrach April 11. „ Kaufbeuren 683 16. IV. (Erdt) (April 12.) „ Kaufbeuren (Regenbogen) April 15. „ Schougau 711 Zone 47 an. HJ. März 31 HJ. April 2. in Aeschach 410,8 „ Buchenberg „ ßamsau 662 (12.111. 76 fr. Term.) in Ottobeuren „ Frankenhofen 1899 April 2. HJ. März 17. 1893 März 23. 1897 April 12. 1898 März 30. 1899 März 18 in Oberbeuren (Dr. P.) , Seeshaupt , Andechs 18 648 - 274 April 12. in Rott a. T. 482 Fr.: 24. III. Sp.: 15. IV. Schw.: 23 Tage. Durchscliu.: A.pril 7,7 Zone 47: Fr.: 24. III. Rp. : 17. IV. Sclivv. : 25 Tag-e. Durclischu.: April 8. 29" 30' — 30* 300 — 30" 30' 30" 30' -31« 1892 März 21. in Alzing(I)r. P.) 712 1 jnv. 188()(Aprill6.) „ Lauten 402,4 280 30' — 29« 29« — 29« 30' März 30. in Pasing 1 9 gefangen au der Wurm (Schnee), 5.IV. 19d., 9.IV. 1 6. 30« - 30« 30' 27« 30' — 28« Zone 48 s. 1899 April 2. in Utting(Dr.P.) 554,7 1886 März 22. „ Starnberg ca. 590 1890 )) 28. „ (Dr P.) 518 1886 " 25. „ Pasing 3 5 518 (Dr. P.) ' 1890 April 6. „ Pasing (Dr. Prager) 1 St., 7. IV. 1887 " 5. „ Allach ca. 500 (Dr. P.) 1886 >, 4. „ München-Stadt 518 (Dr.P.) 1886 » 1. „engl.G. „ 1887 >j 8. „ München St. „ 1888 )) 6. » )) )) )) (26jnv.,9.IV.9, 12 IV. 2 Ösen.) 1889 )) 2. in Münclien-St. „ 1890 März 27. (Dr. Pischinger) 1890 April 3. „ München-Stadt (Dr.P.) 1894 „ 10. „ MüncheuSt. „ 1897 » 4. )) )) )i )> 1893 März 31. „ Moosach 1886 März 29. „ Mühldorf 375 Zone 48 n 2,S<> — 28« .30' April 14. in Roggenburg 549 2 Ex. b. West- sturm 1893 März 16. in Roggenburg 1894 „ 26. 1895 „ 25. 1897 „ 21. 1898 April 11. 1899 März 31. IIJ. „ 27. 1885 „ 9. 549 Biberachzcll 498 Lauingen ca. 402 275 — 28» 30' — 29» 29» - 29» 30' 300 — 30" 31' 28" — 28» 30' (April 19.) in Augsburg:- St. 496,2 1884 März 4. in Augsburg- 496,2 (V •B.) 1884 [ „ 27.) „ (Link) „ 13. „ „ (Zie gier) 1. IV. 14. IV. 1885 1886 19. 19. „ Augsburg, 2. IV. „6.21.111., 22. III. 1896 )) 25. „ Augsburg 1897 " 26. 30. iii. 6 6, 8. IV. 9, 15. IV. 1898 " 23. „ Augsburg, 5. und 7. IV. 6 6.9.1V. 1899 April 3. „ Augsburg 6. 27. IV. mehrere, 4. V. (v. B.) 1886 Apri] 1. „ Dachau (Dr. P.) 506,1 1893 März 30. „ Thurnstein 385,2 Zone 48 1884 März 17. im Mindelthal 1886 ,. 20. „ 1886 „ 26. „ Zusamthai. 27» 30'- 28» 28» 30'- 29» 29» — 29 »30' 29» 30'- 30» März 25. in Zöschingen Zone 48 as. 509,6 April 16. „ Ernsgaden 361,9 ( „ 30.) „ Langenbruck 436 10. „ Pfeffenhausen 435,2 Fr.: 25. III. Sp. : 16. IV. Schw.: 23 Tage. Durchschu.: April 6,7. 11 J. März 25. in Bittenbrunn 1899 (April 22.) „ Ernsgaden 561,9 Zone 48 an. 25» 30' — 26» I 28» 30' — 29» I März 19. in Eapperszell 509,8 i (2 St.) I „ 27. „ Eichstätt 388 29» 30' - 30» I April 15. „ Goldberg 2 St. 445 30» 30' — 31» „ 6. „ Waldhaus bei Regen 942 31» — 31» 30' Fr.: 19. III. Sp.: 15. IV. Schw.: 28 Tage. Durchschu: April 1. Zone 48: Fr.: 19. III. Sp. : 16. IV. Schw.: 29 Tage. Durchschu.: April 5. 10 J. April 4. in Scheibenhardt 130,5 IIJ. März 21. „ Treuchtlingen 414,4 IIJ. ,. 8. „ Denkendorf (23.11. 78!) 11 J. April 6. in Finsterau 1886 März 27. „ St. Oswald 29. III. 1884 „ 14. „ Schwarzach 1876 April 5. „ Laudskron 18- 482 974 832 276 - Zone 49 s. 250 30 -260 260 — 260 30- 280 30' -290 290 30' — 300 300- 300 30' 30^ 30' -31« März 5. in Silz „ 21). „ Birkenhördt 211,7 April 2. „ Obererlbach 401,3 (5. IV. 1 9) „ 18. „ Re^ensburj>- 344 (27. IV. 5 6) März 29. „ Süssenbacli 485 „ 23. „ Walderbach 369 (6 St.) „ 14. „ Unterzeil 489 April 12. „ Schachtenbach 921 Fr.: 5. in. Sp.: 18. IV. Schw. : 45 Tasfe Durchschn. : März 28.1 5J. März 19. in Albersweiler 180,4 5.1. 11 J, 1853 8.1. 14. „ Neideiifels 24. „ Neu holen 26. „ Pottenstein (dann 3. IV.) 30. „ Loisuitz 11 J. März 24. in Rabensteiu (23. II. 80!) 385 675,8 Zone 49 n. 25" — 250 30' März 20. HahubrunnerF.H. 268,2 „ 26. in Horst (am Haus 409 b. Schneeg-estöb.) 250 30' — 260 260 _ 260 30' |(April 19.) in Schifferstadt 101,5 280 — 280 30' März 18 „ Grosshabersdorf342,4 17. „ Birkenfels 466 280 30' -290 ,, 28. „ Laufamholz 9 322 290 30' — 300 März 11. in Taxöldern dann 3. IV. „ 27. „ Freihöls Fr.: 11. III. Sp.: 28. III. Schw.: 18 Ta^e. Durchschn.: März 21. 443 388 llj. März 26. in Erlenbrunn 443,7 1886 „ 24. „ Ludwigshafen 90 5J. „ 20 „ Lichtenau 390,9 1854 „ 14. „ Cadolzburg 1853 „ 21. „ Ammerndorf 317 (dann 1. IV.) 1853 ., 15. „ Nürnberg 350 (dann 31. III.) 1801/2 überwinternd in Nürnberg (Wolf) 1854 März 20. in Nürnberg 300 (dann 27. III.) 1884 April 9. „ Nürnberg 1884 März 26. „ Amberg 374,8 11 J. „ 27. „ Bodenwöhr 406 Zone 49 as. 250 — 250 30' i März 15. in Neubau (7 St.) 351 250 30' - 260 „ 21. StumpfwalderF.H. 249,4 I (14. IV. 6 9) 260 30' _ 270 (April I 7.) in Miltenberg 1 30 10 J. März 16. in Obermoschel 168,2 5J. „ 15. „ Wolfstein 266,8 IIJ. „ 26. „ Dannenfels 403,4 — 277 - 7" 30' - 28" 28'^ — 28» 30' 280 30' — 290 April 5. in Guttenberg März 21. „ Kitzingen 270 191,2 März 23. April 6. in Reuth (dann 29. III. „ Erlangen (5-6 6) 540 280,7 29« — 29» 30' 300 — 300 30' April 6. in Flossenbürg 724 (15. IV. 6 6 9) Fr.: 15. III. Sp.: 6. IV. Schw.: 23 Tage. Dnrchschn.: März 27,1. 1878 März 28. in Tückelhausen 258 1879 1881 1885 1887 1884 1884 1885 1886 1! 1885 1883 1881 1882 1883 1884 1884 1899 IIJ. 9J. IIJ. 5J. 11. 17. 14. 11. 15. 19. 19. 24. 23. 30. 27. 17. 15. 27. 15. 14. 15. 17. 19. 4 12. 6 J. April 11. Dürrbach 180 „ (Pisch.) Würzburg Umg. 168 (Dr. P.) Würzburg-Stadt (Dr. P.) Würzburg-Stadt (Dr.P.) 6, 22. III. 9 WürzburgStadt (Piscliinger) Würzburg a.Main (Pischinger) Gasten 6 318 (Dr.P.) Mkt. Bibart „ 373 Windsheim 323,3 Neubaus 275,4 16. III. Erlangen 280,7 Oesiiorf 305 Kraftshof 306 (1.111.71 fr. Terra.) Schnaittach 356,3 Pleistein 576,5 Waidhaus 525,3 Zone 49 an. 260 30' - -270 März 2. in Grossostheim 137,8 6. 6. III. 9 1884 überwint. am TJuterraain ca. 130 1884 Febr. 17. in Aschaffenburg 106 270 _ 2- 0 30' April 6. „ Weibersbrunn 354 1890 März 21. , 1891 „ 8. , 1892 „ 22. , 1893 „ 15. , 1895 „ 22. , 1898 „ 20. , 1899 „ 4. , 1885 „ 9. , 1885 Febr. 30. , , Lichtenau ca. 360 , Lohrerstrass 470 , Rohrbrunn 464 278 — 270 — 270 30' 280 30 -290 290 — 290 30' 290 30 — 300 1886 März 28. in Mädel b Ofen 244 1887 April 3. >> >» 1888 März 23. >» )> 1889 „ 20. !, >> IIJ. „ 18. „ Irtenberg 383 (5. III. 71) IIJ. „ 19. „ Rothenbuch 366 1869 überwint. „ Klosterebrach 1883 März 15. „ Burgebrach März 20. in ßossdorf 284 5J. „ 22. „ Breiteugüssbach 249,9 „ 24. „ Ste^aurach (4 St.) 301 „ 20. „ Daschendorf 252 April 8. „ Bayreuth 342,3 März 27. „ Kirchenthurra- bach (3 St.) 470,6 Fr.: 2. III Sp : 8. IV. Schw.: 38 Tage. Durchsdm.: März 24,1. Zone 49: Fr.: 2. III. Sp.: 18. IV. Schw.: 48 Tage. Durchschn. : MärZ 25. 10 J. April 13. „ Erbendorf 510,6 Zone 50 s. 260 30' — 270 270 30' _ 280 280 _ 280 30' 29 > — 290 30' 29» 30' — 30» April 3. in Geiselbach 263 März 13. „ Zieglerfeld 258 (10 St.) „ 27. „ Hausen 268 „ 14. „ Kissingen 203 9 , Schneefall. März 4. in Grötschenreuth 553 „ 22. „ Waldsassen 482,2 „ 7. „ Hatzenreuth 513 Fr.: 4. III. Sp. : 3. IV. Schw.: 31 Tage. Durchschn.: März 17,3. 1899 März 29. 1885 April 9. IIJ. März 21. 1884 „ 14. in Geiselbach „ Mainberg „ Klaushof „ Vorbach 263 309 332 308 1885 1886 13. 18. 1883 April 2. 1884 März 12. 9 J. „ 9. IIJ. „ 28. 8J. „ 24. Burgpreppach 313,1 (6) Burgpreppach (u. 21. III.) Burgpreppach 529,5 16.111. Kuimbach (2.III. 18— !) ßischofsgrün 679,2 Thierstein 618 279 — 270 _ 27« 30' 270 30' — 28" I März 20 in Unterebersbach 235 April 5. „ Bischofsheim 449,3 6. „ Neustadt a. S. 244 I „ 2. „ Mellrichstadt 271,3 290 — 290 30' ^, 18. „ Gerlas 626 (ii. 24. IV.) 290 30' _ 300 Fr: 20. III. Sp. : 18. IV. Schvv. : 30 Tage. Durchschn. : April 4. Zone 50: Fr.: 4 III. Sp.: 18. IV. Schvv.: 45 Tage Durchschn.: März 24,6. Zone 50 n. 11 J. März 27. in Kothen 384 IIJ. März 26. in Nordhalben 588,6 1886 „ 26. „ Regnitzlosau 529,1 Ich gehe nun zur speziellen Besprechung des Frühlingszuges im Jahre 1900 über. Übschou die Daten sich nicht durch sonderlich grosse Homogenität auszeichnen, so überwiegen doch in diesem Jahre die Märzdaten bei weitem; es finden sich aber aus allen Landesteilen Notierungen, die nicht mit den auf historischen Daten basierenden Er- fahrungen übereinstimmen wollen ; im südlichen Bayern ist das späte Erscheinen der Art besonders auffallend; ßoggenburg, Augsburg hatten nie so späte Ankunftszeiten wie im Jahre 1900. Ganz vereinzelt steht Langenbruck: 30. IV. da; dieses Datum ist wohl unhaltbar, ßelativ sehr spät ist auch Erusgaden daran; da dort 1899 ein noch späterer Termin verzeichnet wurde, dürfte die Annahme einer ungenauen Beobachtung in beiden Jahren nicht ganz von der Hand zu weisen sein; trotzdem musste das vorjährige Datum konsequenter Weise in Betracht gezogen werden. Im mittleren und nördlichen Bayern weichen die Verhältnisse weniger von der Norm ab; doch fehlen einzelne auffallende Verspätungen auch hier nicht; interessant ist das mehrfache Vorkommen des 6. April und zwar in Gegenden, in denen sonst eine viel frühere Ankunft die Regel zu sein scheint; man dürfte nicht fehlgehen, wenn man am genannten Tage, vielleicht auch am Vortage (Guttenberg 5. April!) eine energischere Zugsbewegung annehmen würde. Aus den meteorologischen Berichten ist zu entnehmen, dass zu jener Zeit besonders im nördlichen Bayern und in der Rheinpfalz eine Erhebung der Temperaturen sich bemerkbar machte und dass das ganze Land fast vollständig sclmeefrei geworden war. In Schachtenbach (921 m), von wo ein ziemlich spätes April- datum vorliegt, war die Schneelage allerdings am 8. April noch 88 cm hoch. Merkwürdig spät ist Gerlas daran, doch muss man die Notierung mit Rücksicht auf die hohe Lage des Platzes und auf die eigentümliche Thatsaclie, dass die Orte des nördlichsten Bayerns wieder fast aus- nahmslos Aprildaten aufweisen, passieren lassen. Die Rheinpfalz, wo am 15. März schon der volle Zug (Neubau 7 St.) im Gange gewesen zu sein scheint, hat fast durchweg Märzdaten aufzuweisen, die einzige Ausnahme bildet Schifferstadt; 19. IV., welches Datum indessen absolut nicht haltbar ist, weil es auch mit allen historischen Angaben im Wider- — 280 — Spruch steht; lässt man es ausser Berechnung, so würde sich der 19,3. März für die Pfalz als durchschnittlicher Ankunftstag im Jahre 1900 ergeben. Man sollte diesen Kreis eigentlich wegen seiner völlig isolierten Lage stets gesondert behandeln, denn es scheinen dort ganz andere Verhältnisse obzuwalten wie im grössten Teile des rechtsrheinischen Baj'erns. Aus der klimatisch ähnlich gearteten Gegend des unteren Mains liegen aus dem Vorjahre leider nur wenige Notierungen vor; zweifellos ist aber der Termin von Miltenberg, der ausdrücklich als mit dem Haupt- zuge zusammenfallend angegeben wird, zu spät und besser nicht in Mit- reclinung zu ziehen. Überraschend ist die Mitteilung des Beobachters in Zieglerfeld, der behauptet, am 13. März schon 10 Exemplare in eigener Person gesehen zu haben, eine Angabe, die, zusammengehalten mit einigen anderen vom gleichen Orte stammenden Beobachtungen, nicht sehr glaubwürdig erscheint. Ob nun unser Datenmaterial, abgesehen von seiner örtlich ganz ungleichartigen Verteilung, überhaupt unzureichend ist, ob das Beobaclitungsgebiet eine zu geringe Ausdehnung hat, um diese Ver- hältnisse richtig beurteilen zu können, oder ob tliatsächlich der geographischen Lage nicht d i e wichtige Rolle zukommt bei der Besiedelung, die man ihr zuzuschreiben geneigt ist: bei uns lässt der Hausrotschwanz, vor- läufig wenigstens, eine nach Norden fortschreitende Verspätung seiner Ankunft nicht erkennen, im Gegenteil, er stellt sich an vielen nördliclien Orten wesentlich früher ein als im Süden. Hierbei durfte auch ein Hinweis auf die in Ungarn eruierten Landes mittel angebracht er- scheinen, die sich merkwürdiger Weise nicht viel von unsern Durch- schnitten unterscheiden, obwohl dort das ausgedehnte Tiefland, sollte man annehmen, einen stark verfrühenden Einfluss ausüben müsste. Die mittleren Ankunftszeiten für Ungarn waren 1896: der 17. — 18. März, 1897: der 16. März, 1898: der 22.-23. März, 1899: der 25. März. Was die Resultate unserer Durchschnittsberechnung in den einzelneu Zonen anlangt, so sind sie immerhin geeignet, die angedeuteten Ver- hältnisse schon einigermassen erkennen zu lassen. Ich setze sie zum Vergleiche neben einander; die auf einer ungenügenden Anzahl von Daten basierenden Durchschnitte sind in Klammer gestellt: Z. 47an: April 7,7. } Z. 47 : (April 8.) Z. 48as: April 6,7. \ „ ao / a -i k \ r, AQ AMI Z. 48: (April 5.) Z. 48an: April 1. Z. 49 s: März 28,1 Z. 49n: März 21. Z. 49 as: März 27,1. Z. 49an: März 24,1.J Z. 49: März 25. Z. 50s: März 17,3.1 z. 50 : (März 24,6.) Z. 50n: April 4. )(südi. Hälfte) Die Gründe für diese eigentümlich diflferente Gestaltung der Durch- schnitte dürften ohne Zweifel vornehmlich in hypsometrischen resp. klima- tischen Faktoren zu suchen sein, die wir in der Einleitung schon aus- führlicher besprochen haben; doch möchten wir auch diesen nicht allzu grosses Gewicht beilegen, wenigstens macht es den Eindruck, als ob die — 281 — vertikale Erhebung des Ortes nur dann eine besonders merkliche Rulle spielte, wenn ungünstige Witterungsverhältnisse der rechtzeitigen Einwanderung entgegenstehen. "Wie würden die relativ frühen Ankunftsdaten, die oft auch an hochgelegenen Orten sich verzeichnen lassen — es finden sich solche besonders auch unter den historischen Angaben, z. B. Kamsau 12. III 1876 — sonst zu erklären sein? Bei dem häufigen Vorkommen des Hausrotschwanz im Hochgebirge ist das Fehlen von Daten aus diesen Gebieten doppelt bedauerlich; sie würden natürlich, schon wegen der um diese Zeit noch herrschenden Schneeverhältnisse (am 18. April 1900 waren nur die grossen Gebirgsflussthäler schneefrei), wesentlich später fallen müssen.*) Beachtenswert erscheint jedoch, dass zum Vergleiche resp. zur Ergänzung herangezogene l>aten aus benachbarten öster- reichischen Alpen-Thalstationen, die übrigens ebenfalls nur ganz spär- lich vorhanden waren {vgl. „Die Schwalbe." N. F. I. 1898 — 99), mit den Daten aus dem mittleren Bayern vollständig sich decken: 1897 kam B. tithys an in Bregenz 21.111., Pertisau 23. III., ' Innsbruck 25. III., Radstadt 13. III , Seeham 27. III, Hallein 9. III. ! Wenngleich hier der Einfluss der südlichen geographischen Lage unverkennbar zu sein scheint, so lassen sich doch die aus dem südlichen Bayern vorhandenen späten Notierungen, besonders 1900, damit gar nicht in Einklang bringen. Über- raschend früh in diesem Jahre wurde die Ankunft in einigen oberpfäl- zischen hocligelegenen Orten beobachtet (Grötschenreuth, Hatzenreuth); ßegener Waldhaus und Schachtenbach, die zwei höchsten Stationen des bayerischen Waldes, verzeichnen massig späte Zeiten, die übrigens um 6 Tage (6. IV. !u. 12. IV.) auseinander liegen. Die beiden ganz ver- einzelten Daten subalpiner Stationen bewegen sich in ähnlichen Grenzen wie die des südlichen Bayerns überhaupt. Wenn ich noch bemerke, dass der Hausrotschwanz im Jahre 1900 zur Besiedelung des ganzen Landes, mit Ausnahme der alpinen Lagen, von denen keine Beobachtungen vorliegen, einen Zeitraum von 48 Tagen benötigte, so habe ich wohl die wesentlichsten Punkte besprochen, die bei Betrachtung des Frühjahrszuges in Erwägung gezogen werden können. Nur um der Chronistenpflicht zu genügen — denn dieser Teil der Frage- beantvportungen lässt vorläufig keine weiteren Schlüsse zu — sei erwähnt, dass die Art fast ebenso oft nachmittags wie vormittags erstmals be- obachtet wurde, dass die erste Beobachtung in den weitaus meisten Fällen mit dem Gesiclitssinn erfolgte und dass das Wetter an dem betreffenden Tage — sofern überhaupt eine Angabe darüber sich findet — oftmals „schön" war. Es ist diese letztere Konstatierung eine ganz erklärliche Erscheinung, der wir auch bei der Ringeltaube begegnen werden, und die jedenfalls zu keinen weitereu Vermutungen Anlass zu geben braucht: Bei gutem Wetter zeigen sich, abgesehen von dem fleissigeren Auf- enthalte der Berichterstatter im Freien, alle Vögel mehr den Blicken des Menschen, sie bewegen sich lebhafter und lassen auch häufiger ihre *) Es wäre sehr wünschen.swert, wenn die Beobachter unserer meteorologischen Gipfelstationen dem Erscheinen dieses Vogels ihr Augenmerk zuwenden wollten. (Der Herausgeber.) — 282 Stimme, besonders ihren Gesang' und ihre Balzlaute erschallen; bekannt ist z. B., dass bei windigem oder gar stürmischem Wetter an ein „Ver- hören" der Vögel nicht zu denken ist, da sie sich dann fast ausnahmslos schweigsam verhalten. Was die Zahl der erstmals beobachteten Hausrot- schwänzchen anlangt, so wurden fast stets nur 1 — 2 Exemplare notiert; im März — also zu einer Zeit, wo es sich zweifellos um die ersten Ankömmlinge handelte — kamen in je einem Falle o, 6, 7 und 10 Vögel zur Beobaclitung. Was lehren uns nun die Aufzeichnungen aus früheren Jahren? Aus dem vorhandenen Material ist zu entnehmen, dass das Über- wintern der Art im Lande nur in drei Fällen konstatiert werden konnte: 1801 in Nürnberg (von Wolf 25. XÜ. 1 9 beob.), 1869 in Klosterebrach im Steigerwald, dann 1884 am Untermain; möglicher Weise ist ein aus dem nämlichen Jahre und aus der gleichen Gegend vor- liegender ausnehmend früher Ankunftstermin gleichfalls ein Überwinte- rungsdatum; doch wäre es verwunderlich, wenn dem Beobachter das Dableiben des betr» Vogels bis zum Tage der ersten Beobachtung gänz- lich entgangen sein würde ; man könnte höchstens annehmen , dass das fragliclie Exemplar unfern vom ßeobachtungsorte überwintert hätte und erst am genannten Tage am Brutplatze erschienen wäre. Im übrigen Hessen sich nur noch 3 Februardaten auffinden: ßabeustein und Denken- dorf (23. IL 1880 resp. 1878) und Rohrbrunn (30. II. 1885). Die erste Notierung fällt sonst stets in den März oder April. Zieht man sämt- liche Daten, die vorjährigen wie die historischen, in Betracht, so gestaltet sich die Verteilung der Ankunftstermine auf die beiden genannten Monate folgendermassen : Der Hausrotschwanz wurde zum ersten Male notiert am 1. 2. 3. 4. 5. 6 7. 8. 9 10. 11. 12. 13. 14. ]f) 16 17. 18. 19. 20. 21. März 1 3 ~ 4 2 — 1 2 3 — 3 2 2 8 9 2 6 4 7 10 10 mal am 22. 23. 24. 25. 26. 27.128. 29.,30. 6 6 8 5 10 12 5 3 6 31. März 2 mal am 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7- 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. April 2 6 3 3 4 8 - 3 2 3 3 2 2 1 2 2 1 2 mal Nach dieser Aufstellung fiel also die Ankunft 136 mal in den März, 49 mal in den April, oder, wenn man das Jahr 1900, das durch einen besonderen Zugscharakter ausgezeichnet ist, ausser Betracht lässt, 104 mal in den März und 28 mal in den April. Unter allen Umständen, also auch in sog. schlechten Jahren, erfolgt die erste Notierung entscliieden häufiger im März wie im April; das allgemeine Landesmittel ist stets ein Märzdatum. Dass auch beim Hausrotschwanz sog. „Vorläufer" (vgl. p. 106) vorzukommen pflegen, die der Ankunft der Mehrzahl um eine beträcht- liche Zeit voraneilen, ergibt sich aus den oben mitgeteilten Februar- daten und folgenden in den Beginn des März fallenden Frühdaten : — 283 — l.III. 1871 Kraftshof, 2. III. — Kulmbach, 4. III. 1884 Augsburg, 4. III. 1899 Lichtenau, 5. III. 1871 Irteaberg; auch das Jahr 1900, das, wie wir gesehen haben, sonst gar keine günstigen Verhältnisse auf- weist, ist mit 3 sehr frühen Märzdaten vertreten: in Grrossostheim er- schienen am 2. III. 25» 3.m 6. III. folgte schon 1 9i ^^ ^ilz wurde das erste Exemplar am 5. März konstatiert. Auffallender ist noch eine Beobachtung aus dem hochgelegenen Grötschenreutb, wo am 4. März der erste Vogel bemerkt wurde, der indessen wegen, eingetretenen Schneefalls nach nur eintägigem Verweilen wieder verschwand; in Taxöldern erschien am 11. März ein Exemplar vor dem Fenster, es wurde aber nicht mehr wiedergesehen, und erst am 3. April erfolgte eine zweite Notierung, der dann allmählich weitere sich anschlössen. Der Beobachter in ßeuth berichtet : „Nach der Ankunft des ersten Exemplares, 23. III., wurde es wieder rauh und kalt, es schneite fest. Infolgedessen sah und hörte man 6 Tage lang keines mehr. Hernach wieder bei schönem Wetter regelmässig gehört." Bemerkenswert sind in dieser Hinsicht verschiedene von Jäckel stammende Angaben (aus Pottenstein, Ammerndorf, Nürn- berg) — Doppelnotierungen — , welche auf einen durch Witterungsein- flüsse bedingten sog. „Rückzug" hinzudeuten scheinen; die Daten der ersten und nachfolgenden Beobachtung liegen 6 — 11 Tage auseinander; in der Zwischenzeit waren die Vögel verschwunden. Ein zahlreicheres Eintreffen der Art gibt sich nach obenstehender Auf- stellung erst in der 3. Märzwoche deutlich zu erkennen, am 20. resp. 21. und am 27. März hat die Ankunft ihre Kulminationspunkte erreicht, und wenn auch der Zug resp. Besiedelungsvorgang in der ersten April- woche noch recht lebhaft sich gestaltet, so begegnen wir docii lange nicht mehr der Frequenz, die während der ganzen zweiten Hälfte des März herrschte. Mit der Mitte des April verläuft sich die Ankunfts- bewegung allmählich; die wenigen noch nachfolgenden Notierungen können den verschiedensten Umständen ihre Entstehung verdanken ; wir dürfen sie jedenfalls nicht ganz ausser Betracht lassen, so lauge wir nicht über grösseres Vergleichsmaterial verfügen, das uns in den Stand setzt, zweifelhafte und ganz aussergewöhnliche Daten als unhaltbar einfach zu streichen. Dass die im Jahre 1900 sich häufenden Aprildaten nur zu- fälligen Verhältnissen oder gar Beobachtungsfehlern zuzuschreiben sein möchten, ist übrigens kaum anzunehmen, sondern es liegt die Vermutung auf der Hand, das es meteorologische Einflüsse waren, die das Eintreffen der Art vielenorts verzögerten, so zwar, dass wenigstens diejenigen In- dividuen, die nicht schon vor Eintritt des schlimmen Nachwinters ange- kommen waren, sich zu einer Hinausschiebung der Einwanderung in die Brutgebiete veranlasst sahen. Auch aus den von der k. b. forstlichen Versuchsanstalt aufgestellten Mittelzahlen, die für die Beurteilung der Verhältnisse wertvoll sind, wenn auch die Aufzeichnungen sich oft nur auf 5 — 6 Jahre*) erstrecken, *) Nach den Untersuchungen der ungarischen Ornithologen reichen 10 — 11 Jahre fortgesetzte Beobachtungen an einem bestimmten Orte schon völhg aus, um über die durchschnittliche Ankunftszeit einer Art Aufschluss zu geben, (Dr. P.) — 284 — ist zu entnehmen, dass die Ankunft des Hausrot Schwanzes in der Zeit vom 19.— 31. März erfolgt. Das frühe Mittel von Schnaittach (4. III.) ist kaum haltbar; es ist jedenfalls auffallend, dass in diesem Falle die Angabe der frühesten und spätesten Notierung, die sonst stets verzeichnet ist, feiilt. Ebenso dürften die späten Aprilmittel von Erbendorf und einigen anderen Orten, vielleicht sogar das Mittel von Scheibenhardt: 4. April, das von allen Daten benachbarter Orte beträchtlich abweicht, auf Beobachtungsfehleru beruhen und daher zu Vergleichen nicht heranzu- ziehen sein. Das befremdend frühe Mittel (eigentlich sollte es immer „Durchsclinitt" heissen, da der gleiche Berechnungsmodus angewendet worden zu sein scheint, dessen wir uns jetzt bedienen) für Denkendorf erklärt sich durch das oben erwähnte Februardatum, das natürlicli stark in die Wagscliale fallen muss. Im übrigen findet sich gerade bei den Mittelzahleu eine oft bemerkenswerte Übereinstimmung und eine nur geringe Schwankung der Daten. Wie verhalten sich nun die iiistorischen Einzeldaten zu den genannten Mittelwerten? Die Schwankung ist wohl, wie es nicht anders zu er- warten ist, etw'as grösser, aber die Zahlen halten sich doch im grossen ganzen vollständig innerhalb des oben normierten Zeitraumes. Im Nach- stehenden wurde ein Versuch gemacht, für verschiedene Orte aus vor- handenen Einzeldaten Durchsclinitte za berechnen ; wenn auch leider nur wenige, dazu oft noch zeitlich auseinander liegende Jahre zur Verfügung standen, so glaubte ich docli, es könnte eine derartige Nachprüfung nicht ohne Nutzen sein. Als Durchschnitt der Ankunftsdaten berechnet sich: in Würzburg Umgebung aus 4 Jahren der 15,7. März „ Lichtenau (Spessart) „ 7 „ „ 16. „ „ Windsheim „ 4 „ „ 18,5. „ Burgpreppach „ 4 „ „ 19. „ „ Würzburg Stadt „ 3 „ „ 20,7. „ „ Augsburg „ 8 „ „ 24,2. „ (verschiedene Beobachter!) „ Mädelhofen aus 4 Jahren der 26,2. März „ Andechs „ 4 „ „ 28,5. „ „ ßoggenburg „ 7 „ „ 29,4. „ „ München Stadt „ 7 „ (Dr. P.) der 5,3. April. Wie aus meinen und den Beobachtungen anderer sich ergibt , er- folgte die Ankunft in den umliegenden Orten stets um einige Tage früher wie in München selbst, eine Beobachtung, die vollständig mit meinen früher in Würzburg gemachten Notierungen übereinstimmt (s. oben); dass die Konstatierung übrigens in einer Grossstadt, selbst dann, wenn die gewöhnlichen Aufenthaltsplätze einiger Paare bekannt sind, Schwierig- keiten begegnet und nicht sehr zuverlässig ist, will ich gerne zugeben. Der frühe Durchschnitt für Augsburg, der es in der chronologischen Reihenfolge der Orte an die 5. Stelle setzt, verdankt dem Einflüsse eines für diese Gegend ganz vereinzelt dastehenden frühen Märzdatums — bemerkenswerter Weise gegenüber einer anderen späteren Notierung ._ 285 - aus dem gleichen Jahre — seine Entstehung. Mit Ausnahme der Jahre 1899 und 1900 fallen die Augsburger Notieruugen in den März; doch ist, wie gesagt, ein so frühes Märzdatum als Ausuahraserscheinung anzu- sehen ; hervorgehoben sei die Jahreszahl 1884, deren schon gelegentlich der Überwinterung eines oder mehrerer Exemplare Erwähnung geschah. Die Ankunft im nördlichen Bayern, besonders in den Maingegenden, einschliesslich des Spessarts, kommt derjenigen im südlichen Teile des Landes entschieden zuvor; soviel lässt sich schon aus den wenigen Beobachtungsreihen mit Sicherheit entnehmen; die Daten gleicher Orte differieren übrigens vielfach so wenig untereinander, dass auch den Resultaten nur drei- oder vierjähriger Beobachtungsreihen eine gewisse Bedeutung nicht abgesprochen werden kann; in noch höherem Masse ist das bei den auf 7 Jahre sich erstreckenden Notierungen der Fall. Die Einbeziehung des Jahres 1900 hatte einige Male eine ganz bemerkens- werte „Verschlechterung" des Durchschnitts (z. ß in ßoggenburg, wo indess auch 1898 die Ankunft sehr spät fiel) zur Folge. Spezielle Angaben über den Beginn des Hauptzuges (durch fetten Druck kenntlich gemacht) finden sich nur spärlich verzeichnet; derselbe scheint oft ziemlich geraume Zeit nach der ersten Beobachtung einzu- setzen, manchmal aber auch fast unmittelbar (z. B. Augsburg 22. III. 86., Pasiug 7. IV. 99., St. Oswald 29. III. 86) derselben sich anzuschliesseu; der 22. u. 80. März, dann der 1., 15., 9., 14. April, ja der 4. Mai werden für Augsburg als Hauptzugstage angegeben; offenbar liaben die späteren Daten mit der Besiedelungsbewegung im Beobachtungsgebiete wenig oder nichts zu thun, da ja dieselbe gerade in den nördlicheren Teilen des Landes früher zum Abschluss zu gelangen scheint. Es wäre wohl zweckmässig, könnte man bei reichhaltigerem Beobachtungsraateriale diese Durchzugsbewegung getrennt von jener zur Veranschaulichung bringen. Im Jahre 1884 wird für Nürnberg der 9. April als Hauptzugstag auf- geführt, für das ziemlich beuaclibarte Neuhaus dagegen schon der 16. März (2 Tage nach der ersten Notierung); es ist klar, dass beiden Terminen verschieden geartete Erscheinungen zu Grunde liegen müssen. Auch in Burgpreppach fand 1884 bereits am 16. März „Hauptzug" statt. Oft- mals fällt er auch schon mit der ersten Notierung zusammen, er begleitet eben dann jedenfalls die Besiedelungsbewegung, die sich als solche in der Regel wenig auffällig und unbemerkt vollziehen dürfte und meist als „vollendete Thatsache" in die Erscheinung tritt, falls nicht ungünstige Witterungsverhältnisse Verzögerungen im Zuge, unvorhergesehene Auf- enthalte u. dgl. Störungen bedingen. Die Ankunft der Weibchen folgt derjenigen der männlichen Vögel meist nach, und zwar, nach den spärlich vorliegenden Angaben zu urteilen, um 3 — 4, manchmal auch um 9 — 13(?)Tage. Der nicht speziell geübte Beobach- ter vermag die Weibchen übrigens nur dann als solche richtig anzusprechen, wenn sie nachher mit alten ausgefärbten Männchen gepaart erscheinen. Bedauerliclier Weise ist auch bei dieser Art das Datenmaterial viel zu lückenhaft und unzureichend, als dass es möglich wäre, daraus sichere Schiussfolgerungen über gewisse Einzelheiten der frühjahrlichen Zugs- bewegung abzuleiten. — 28ß — Wenn ich es trotzdem versucht habe, die vorstehenden Betrachtungen daranzuknüpfen — ohne mich dabei auf zweifelhafte Hypothesen einzu- lassen — so geschah es nur, um der uns gestellten Aufgabe einer methodischen Aufschliessung der Wanderungsprinzipien soweit als nur immer möglich gerecht zu werden. Es soll dieser „Versuch" auch bei den folgenden 3 Arten durchgeführt werden, wiewohl ich mir bewusst bin, dass der beklagte missliche Umstand einer völlig zutreffenden und erschöpfenden Behandlung des Stoffes hindernd im Wege steht, ja sie vorläufig noch ausschliesst. Die bezüglich des Herbstzuges und der Fortpflanzung etc. von Rut. tithys eingegangenen Materialien lasse ich ohne weitere Erläuterungen nach bekannter Anordnung hier folgen: Andechs 1898: Noch 7. XII. 1 Ex. beob. — Augsburg 1897: 25. IX. noch ziemlich zahlreich. 1898: 20, VIII. Abnahme der Vögel zu be- merken, 20. IX. die letzten, (v. ß.) — München-Nymphenburg 1886: 15. X. letzte ges. 1892: München 6 sen. 22. X. (Dr. P.) — Würzburg 1887: Sehr häufiger Br. in der Stadt und in den Weinbergen; nistet in den Löchern der Weinbergsmauern, wo durch B,egengüsse manchmal alle Nester auf einmal weggeschwemmt werden; in der Zugzeit auch auf Bäumen und in Grebüschen. Ende April und anfangs Mai mehrere Nester mit Eiern ges.; 12. V. eines mit Eiern und eines mit Jungen, desgl. 19. V. mit Eiern resp. Jungen; 30. V. die ersten ausgeflogenen Jungen; 12. VI. 5 Eier, jedenfalls 2. Brut, doch fallen die Brüten sehr durcheinander; auch in früheren Jahren fand ich zweite Brüten, die im Juli gefüttert wurden. Mit ihrem Gesang beginnen sie nach der Mauser wieder und singen mannigfaltiger wie im Frühjahr bis zu ilirem Abzug. Die Art ist im Spessarr, gemein. Die letzten 1881: 22. X., 1885: 23. X., 1886: 24.x. (Pischinger.) — Schliersee 1889: Am Gipfel der Boden- schneid (ca. 1680 m) 24. XI. 2 St. ges. (Weigl.) 1899. Augsburg: 25. X. noch geh. (v. B.) — Erlangen: Paare mit schwarzen und grauen Männchen brütend. 2. V. volles Gelege. 27. V. die ersten ausgeflogeneu Jungen. Letztes Ex, 7. XL Auffallend viele Junge (3 — 5 Junge tot in Gebüschen gef.) der 2. Brut gingen bald nach dem Ausfliegen ein. Ein Nest in einem Krankenpavillon war mit gebrauchter, stark nach Lysol riechender Watte ausgepolstert. In diesem Jahre in der Stadt und in allen umliegenden Ortschaften sehr häufig. — Lichtenau: Br. 20. IV. Nestbau; noch 19. X. beob. — München: Hat sich auf dem Gebäude des neuen Nationalmuseums angesiedelt; auf einem Hause Ecke der Nussbaum- und Goethestrasse jedes Jahr zu be- merken. (Dr. P.) — Oberbeuren: 1. VI. morgens 3 h. singend; 29. IX. 1 5 singend. (Dr. P.) — Obererlbach: 17. X. das 9 zuletzt ges., 20. X. letztes 5- — Pasing: 25. IX. 1 5 singend. (Dr. P.) — ßeichenhall: 3. X. 2 St. an Sambucus (Otto Parrot.) — ßosenheim: 10. X. 1 St. ges. (Dr. P.) — Roggen bürg: 19. V. Eier, 3. VI. Junge. 1900. Andechs: Ankunft ungewöhnlich spät; letzter Vogel 8. X. — Augs- burg: 25. IX. noch zu hören; 7. X. einzelne beob., ebenso 12. X (auch — 287 — einige 9) u. 20. X., 21. X. 5 ad. Lechfeld; 11. X. einige b. Klingen- burg, 13. X. mehrere b. Antenried. (v. B.) — Augsburg: Zur Zug- zeit zeigen sich Vögel, welche an Kopf und Brust ganz schieferschwarz sind und eine weisse Binde auf den Flügeln haben. Sind einige Wochen verstrichen, so sind von diesen keine mehr zu sehen und es sind nur mehr solche da, welche viel heller an Kopf und Brust sind, denen auch die weisse Binde fehlt Berichterstatter sah dies schon in seiner Jugend vor 30 Jahren und kommt ihm diese Erscheinung, welche sich jedes Jahr wiederholt, hauptsächlich in Friedhöfen vor. In der Heimat des Berichterstatters (b. Neuburg a/D.) sah derselbe immer nur solche Vögel, welche keine weisse Binde über dem Flügel hatten; diese brüteten in einem jeden Bauernhause in Torfschupfen. In Augsburg ist der Vogel sehr zahlreich. Auf allen grösseren Gebäuden, Kirchen, Klöstern u. s. w. ist derselbe zu treffen, desgl. auf den Friedhöfen, Holz- u. Baumaterialien- lagerplätzeu. Vor dem Wachlokale des Beob. trieb sich den ganzen Sommer bis anfangs Juli eines herum, welches 3 h. morgens, auf dem höchsten Dachgiebel sitzend, seinen Gesang hören Hess. 21. X. das letzte ges. O.w. , trüb, etwas nebelig. (Ziegler.) — Daschendorf: Der Rotschwanz hält sich mit Vorliebe in der Nähe meiner Bieuen- wohnungen auf und, konnte hier wiederholt die Beobachtung gemacht werden, dass er tote Bienen, die von den Stöcken auf den Boden gefallen oder noch auf den Flugbrettern liegen, als Futter aufnimmt. Es darf daher auch wohl anzunehmen sein, dass er lebende Bienen fängt und so den Bienenvölkern schädlich wird. — Erlangen: 27. X. 11 — 12h a. m. 2 St. zum letzten Male ges. 18. IV. eifi'ig bauend. 28. V. die ersten flüggen Jungen in der Stadt. Die meisten Nester hatten ein schwarzes 5 > bei Marlofifstein und Uttenreuth brüteten aber auch viele graue 5 'i 18. IV. heftiger Kampf zwischen schwarzem und grauem $ , letzteres sachte das Weite. Sie brüteten meist unter Dachsparren, ßalkenköpfen, ein Paar auch in dem Ventilationskasten auf einem Krankenpavillon. Die in einen Käfig gesteckten Jungen ziehen die Alten ohne weiteres auf. — Gerlas: 20. X. zuletzt ges. — Grötschenrenth: 10. V. das am Brunnenhäuschen gebaute Nest verschwunden; 1. VIII. die 2. Brut üü^ge. — Grosshabersdorf: 19. X. 4h p.m. letztes Ex. ges., trüb, nebelig; 30. V. die ersten Jungen (4 St.), kurz vorher ausgebrütet. — Gross - ostheim: 24. X. zuletzt ges. Mehrmals „Schnäbeln" zwischen dem Paare auf dem Dachfirste beob., ebenso das Sichhinlegen des 5 vor dem 9 ; 2 Paare beob. , 1 Nest stand auf einem Balkenkopf, eines in einem Mauerloch. Die ersten Jungen gehört 25. V. 2. Brut fertig Anfang Juli. 24. IX. die letzten am Haus. 13. X. 2 kleine durch- ziehende Flüge beob.; nachts Reif, tagsüber schön. — Guttenberg: 28. X. zuletzt ges. ; 4 Ex. waren bis dahin ca. 5 Tage lang an den sonnigen Mauern in der Nähe der Dungstätte zu beobachten. — Hatzen- reuth: 24. IX. zuletzt ges. — Kaufbeuren: Auf. Oktober noch überall; 18. X. mittags 6 St., 21. X. 2 St., die letzten. (Er dt.) Hat hier an vielen Orten gebrütet; 16. X. noch beob. (Regenbogen.) — Bad Kissingen: Hier nicht so häufig als der Gartenrotschwanz. Bericht- erstatter führt dies zum Teil darauf zurück, dass bei der hiesigen Bauweise — 288 — keiue Gerüstlöcher in deu Umfassung-smauern offen bleiben. Da der Vogel dieser so beliebten Nistgelegeulieit entbehren rauss, findet man das Nest öfters an absonderliclien Plätzen (Briefkästen etc. etc.) 1890 ein Nest in einer Grabenböschung' gef. Ein Ei meiner Sammlung gehört der seltenen Form an, die mit rotbraunen Pünktchen versehen ist. (Spies.) — Kitzingen: 25. X. a. m. nocli geh., 29. X. von Freund D. noch ges., Regen (windig, warm). — Ludwigsmoos: Abzug zwischen 10. u. 15. X., 26. V. ein Nest unter dem Dache des Schulhauses auf einem Balken gef., zu welchem Neste die Alten durch ein Daclifenster ihren Weg nahmen. Es lagen 4 Eier darin, wozu 3 Tage darauf ein 5. u 6. VI. ein 6. kam. 19. VI. 6 Junge in dem Neste gef., welche allerdings schon stark „behaart" waren. Die Beobachtungen während des Ätzens der Jungen ergaben, dass ein Altes regelmässig auf den seitwärts gelegenen Getreide - acker flog und dort, auf den ßoggenhalmen sitzend, die Insekten absuchte, während das andere in gerader Richtung einem nahen Kartoffelacker zu- flog und dort am Boden forthüpfend die Nahrung suchte. 30. VI. ver- liessen sämtliche Junge das Nest; der sogenannte Nesthocker war aller- dings noch nicht im stände, abends weiter zu fliegen ; unter dem Dache musste er noch übernachten und wurde hier von den Alten abwechslungs- weise gefüttert. Die übrigen Jungen sah man nicht mehr an der Brut- stätte. Das alte Paar brütete bald darauf wieder, jedoch nicht am selben Platze, sondern in nächster Nachbarschaft einer Torfhütte. — München: Auf der Hofgartenkaserne 13. IX. 1 altes 5 singend. (Dr. P.) — Neubau: 26. IX. nicht mehr ges., regnerisch, (desgl.); hier seltener geworden. Hauptnahrung: Käfer, Motten, Fliegen. Als Knabe einige mehrere Tage alte Ex. mit in Milch eingeweichten Semmeln und weissem Käse gross- gezogen. Dieselben kehrten, freigelassen, noch längere Zeit täglich zurück und liessen sich füttern. Auch nisteten von dieser Zeit an eine lange Reihe von Jahren Rotschwänzchen im Hause meines Vaters, was vorher nicht vorkam. — Neustadt a/S.: 16. X. zuletzt ges., IQ- — Obererlbacb: 2. X. zuletzt ges. — Oberbeuren: 29. IX. 19^^ Zuge beob. — Pfeffenhausen : 20. IX. zuletzt ges. — Rappe rszell: 21. X. die letzten, nach 0. ziehend. — Regensburg: In Stadtarahof, Tremraelhausen, Steinweg, Winzer, Riekofen, Dengling beob. ; die letzten 4. X. Tremmelhausen u. 5. X. Regensburg ges., Ende September fast täglich beob. — Rossdorf: 4. X. letzte ges. — Süssenbach: 3. X. zuletzt am Haus ges. — Sylvan: Kommt hier im Hochspessart nicht vor. — ■ Taxöldern: 25. X. Abzug. — Valepp: Hier brüten mindestens 50 Paare, fast in jedem Holzerkobel, in jeder überdachten Hütte ein Paar. Auf den Alpen kann man sie noch Ende Okt. bei schlechtestem Wetter sehen; das letzte Ex. 30. X. auf der Haushammeralpe bei Sturmwind und Schneetreiben. — Walderbach: 20. IX. 10 St. nach 0. ziehend. — Waldhaus b. Regen: 2. VI. erste Brut Mgge. — Weibersbrunn: Abzug 22. IX., bei SWw.; (ebenso). — Zöschingeu: 1 Pärchen nistete in einem Ventilationsloche der Stallmauer u. zeichnete sich durch unermüdlichen Fang von Insekten aus. - 289 - Der G arten rotschwanz, Rutiälla phoenicura (L.). Es wurde im Vorwort bereits auseluandergesetzt, weshalb wir auch diese Art trotz ihrer bescliränkteren Verbreitung- und ihrer etwas ver- steckten Lebensweise in die Sonderbeobachtung miteinbezogen. AVenn ich die naturgemäss ziemlich dürftigen Resultate — gehört doch der Vogel durchaus nicht zu den sog „populären" Arten — einer Besprechung unterziehe, so mag das vielleicht etwas gewagt erscheinen, ich glaube aber doch, sofern ich mich auf eine durchaus objektive Darstellung und nur auf die notwendigsten Bemerkungen beschränke, dazu berechtigt zu sein, umsomehr, als sich schon aus den wenigen vorhandenen Unterlagen, wie wir sehen werden, mit einiger Sicherheit gewisse Schlüsse auf die frühjahrliche Zugsgebarung der Art ziehen lassen. Zunächst mögen die Ankauftsdateu aus dem Vorjahre und soweit solche aus den früher genannten Quellen zu eruieren waren, aufgeführt werden. Östliche Lange von Ferro Ort Uolie m IL Metern | ''^"'^ Zone 47 as. Datum Ort Hotie in Metern 270 30' - 280 April 28. in Happareute 200 30' _ 30» „ 16. „ Valepp 1 Paar 872 Zone 4 7an. 27» 30' - '.:!8o (Mai 4.) in Lautrach 280 — 28» 30' April 16 „ 16. „ Kaufbeuren (Erdt) „ Aramerland 683 28 30' — 29» „ 25. „ Audechs 712 1893 1897 1898 1899 April 10. „ 17. „ 14. „ 13. in Audechs 712 )> )) 29' 30' - 30" „ 25. in Rott 482 1892 7. „ Alzing 600 Zone 47: Fi • : 16. IV . Sp : 28. IV. 10. IV. (Dr. P) Schw. : 13 Tage. Durchschn : April 21. Zone 4 tSs. 28" 30' — 29« 1893 Aprilll. in Olehing (2 6) 509 290 — 290 30' 1889 „ 28. „ Starnberg 588 April 22 in Pasing ca 25. IV., 26. IV 518 r. 1899 1886 1886 1887 März 28. „ 19. April 12. „ 9. „ Pasing ca. 518 5.V. „ München-Nym- phenburg 518 (Hellerer) „ Münch.-Nymph. 14.IV. 9 (Dr. P.) „ Münch.-Nymph (Hellerer) 20. IV. 6 6 (Dr P.) 19 — 290 — 290 _ 290 30' 1889 April 26. in Münch.-Nymph. (Pisching-er) 1890 >) 9. „ Münch.-Nympli. 20. IV. (Dr. P.) 1891 " 30. „ München-Stadt Eugl.G. (Dr.P.) 1893 „ 15. „ Münch.-St.(Dr.P.) 1894 »» 14. )) )i )) )> " 1897 » 19. )» )) )> 51 )' 1898 )) 23. 7) )) 5) 11 11 1899 )) 21. )> V ») )» 11 1899 März 28. „ Münch.-ßiesenfeld i St. b. Schnee- treiben (Prager) 27" 30' — 28« April 19. in Rog-genbarg 549 1892 April 15. in Roggeuburg 549 1893 ,, 10. 11 11 1895 ,, 25. 11 11 1899 >) 10. 11 11 28« — 28» 30' 1884 März 18. im ob. Mindelthal 1886 April 13. 11 11 11 280 30' — 290 April 22. in Aug-sburg 5 (v.B) 496,2 1884 März 21. in Augsburg 496,2 (16.IV., 25.IV.) ( „ 25.) „ Augsburg (3 St.) 1885 Apri 2. „ Augsburg (Ziegler) 1886 )) 5. "(11. IV., 22. IV.) 1896 )) 29. „ Augsburg (v. B ) 1897 1) 25. 11 i> 11 11 1898 „ 9. 11 11 11 11 1899 )> 3. 11 11 11 11 300 _ 300 30' April 1. in Bergham 510 300 30' — 31" 1892 1893 >) 1. 4. „ Thurnsteiu 385,3 Zone 48 as. 290 30' - 300 j April 19. in Pfeffenhausen 435,2| Zone 48 an. 29" -29« 30' April 24. in Ingolstadt 365,1 (Zirkel) 29» 30' — 30" „ 5. „ Irlbrunn 508 (11. IV. 3 St.) 30^ 30' -31» Mai 1. „ Waldhaus bei \ Regen 942 Zone 48: Fr.: 1. IV. Sp.: 1. V. Schw.: 31 Tage. Durchschu. : April 17,8. Zone 49 s. 290 30' — 300 1 April 19. in Regensburg 5 549 | 1884 März 14. in Schwarzach — 291 — 260 _ 26» 30' 28» — 28» 30' März 24. in Schifferstadt „ 25. „ Birkenfels 25» — 25» 30' i März 24. in Neubau 25» 30' — 26»! „ 15. „ Winnweiler 26» 30' — 27« April 19. „ Miltenberg 27» 30' — 28» 28» — 28° 30' 28» 30' — 29» 18. „ Kitzing-en Zone 49 u 101,5 466 Zone 49 as 351 261 130 191,2 26» 30 -27» 27» — 27» '^O' ! 27» 30 -28° 28» 28» 30' 28» 30 — 29» 290 - 29° 30' ;Mai 2.) in Erlangen 22. „ Sylvan 6 281 1878 1879 1886 1884 1854 April 8. März 22. April 15. „ 9. März 24. 1899 April 17. Zone 49 an. 458 April 5. in Rossdorf 284 „ 28. „ Bayreuth 342,3 Zone 49: Fr.: 15. III. Sp.: 28. IV. Schw.: 45 Tage. Dnrchschn.: April 8,6. 1885 1884 1885 1886 1887 1884 (März 2.) „ 24. April 6. „ 4. „ 6. „ 9. in Tückelhausen 258 „ Uffenheira 330,7 (26. IV) „ Gasten (Dr. P.) 318 „ Neuhaus 275,4 (15. IV.) „ Erlangen 281 „ Rohrbrunn 464 „ Würzburg 178,1 (Pischinger) "Wiesentheid (Dr. P.) 251 Zone 50 s. 27» - 270 30' ! (Mai 5 ) iu Zieglerfeld 270 30'— 280 |(April 22.) ,, Kissingen (1 Paar) 280 _ 280 30' 300-300 30' April 15. in Hatzenreuth 270 30' — 280 ! März 29. in Mellrichstadt 27 1,3 (3 St.) I April 6. „ Neustadt a. S 244 Zone 50: Fr.: 29. III. Sp. : 15. IV. Schw.: 17 Tage. Durchschn: April 6,3- 203 1885 (März 4.) in Mainberg 309 1883 „ 28. „ ßurgpreppach 313,1 1884 „ 22. >> )) 1885 April 18. „(25. IV.) 1886 März 18. „(25.111) 513 Zone 5 On. 19' — 292 — Auch der Gartenrotschwanz hat bei uns zu Ijande als ein exquisiter Zugvogel zu gelten; er gehört zu den relativ s])ät ankoniniendeii Vögeln, dabei scheint der Besiedelungsvorgang eine ziemlich geraume Zeit zu beanspruchen; denn die aus den vorliegenden Daten sich ergebende „Schwankung" ist eine nicht unbeträchtliclie. Dass einzelne Exemplare überwintert hätten, war weder aus der älteren Literatur noch aus den in neuerer Zeit gemachten Aufzeichnugen zu ersehen. Was von einigen abnorm frühen Ankunftsterminen, als welche die beiden aus Rolirbrunn und Mainberg vorliegenden Daten zu gelten haben, zu halten ist, ist nicht leicht zu besagen ; ich würde sicher ßeobachtungsfehler, Verwechselungen mit R. tithys, anzunehmen geneigt sein, stammten diese Angaben nicht gerade aus einer Gegend — Main- thal — , die, wie wir schon bei den vorher abgehandelten Arten gefunden haben, für eine frühe Einwanderung besonders disponiert zu sein scheint. Wir müssen auch stets an dem Grundsatze festhalten, dass den frühen Notierungen — soweit wir Verwechselungen und wissentlich falsche An- gaben (auch von solchen ist man, wie die Erfahrung gezeigt hat, leider nicht ganz sicher!) mit einiger Bestimmtheit ausschliessen können — immer eine grössere Bedeutung beizulegen ist als Spätdaten, denen immer der Verdacht einer ungenauen, mangelhaften Beobaclitung anhaftet. In- sofern verdienen auch die frühen Notierungen vom Vorjahre, aus Mellrichstadt, Neustadt a/S., Irlbrunn, Rossdorf, Bergham, unsere beson- dere Beachtung. Denn es ist kaum anzunehmen, dass es sich dabei nur um eine Vorläuferbewegung gehandelt haben könnte. Historische Märzdaten — um auf die früheren Verhältnisse zu- nächst zurückzukommen — sind im übrigen ziemlich spärlich vertreten; ganz isoliert steht ein Datum vom 14. März da; 2 mal geschah die erste Notierung am 18. dieses Monats, 1 mal am 19. und 21., 2 mal am 22. und 24., Imal am 25., 3 mal am 28.; eine fortlaufende Reihe ergibt sich erst im April und zwar wurde die Art erstmals beobachtet am 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9 10. 11. 12. 13.1 14. 15. April 1 1 1 2| 1 2 1 1 5 3 1 2 2 2 3 mal am 16. 17. 18. 19 20. 21 22. 23. 24. 25. 26. 1 1 27. 28. 29. 30. April — 2 11 — 1 - 1 — 1 1 - 1 1 1 mal Es erfolgte die erste Notierung also 15 mal im März, 39 mal im April ; Maidaten fanden sich in der Literatur nirgends verzeichnet. Am häufigsten wurde die Ankunft am 9. April gemeldet, dann je 3 mal am 28. März, 10. April und 15. April u. s. w. Wenn ich hervorhebe, dass die erste Notierung bei dieser versteckt lebenden Art, deren An- wesenheit zuerst aus dem Gesänge — der übrigens nicht immer sofort nach der Ankunft erschallt — geschlossen zu werden pflegt, oft erst in der Zeit des Hauptzuges gemacht werden kann, so ergibt sich, dass die späteren Aprildaten hinsichtlich ihres Zusammenhanges mit der Ankunfts- resp. Besiedeluugsbewegung nur mit grosser Vorsicht aufgenommen werden — 293 — müssen. Nach der vorstehenden Aufstellung würde die durchschnitt- liche Kulmination der Ankunft auf die Ta^e vom 8. — 10. April fallen; die zahlreichsten Daten kamen in der ersten Hälfte des April vor. Wälirend das Schwergewicht des Zuges auf den April fällt, so ist die zweite Märzhälfte vielleicht ebenfalls in die Besiedeluugszeit raiteinzu- beziehen ; diese umfasste dann, wenn wir fürs erste die 2 vorliandenen abnorm frühen Märzdaten ausser Betraclit Hessen, nach den historischen Angaben einen Zeitraum von 48 Tagen. Es ist sehr bedauerlich, dass das mittlei-e ßa5^ern so wenige Daten aufweist; auch aus der Rheinpfalz felilt histo- risches Material fast ganz. Es mag viele Orte geben, wo die Art nicht vorkommt oder nur so vereinzelt vertreten ist, dass ihre genaue Beobachtung schlechterdings unmöglich erscheint; sicher ist aber auch, dass sie vielfach nicht gekannt oder beachtet wird. Bemerkenswert dürfte sein, dass einige aus den benachbarten öster- reichischen Alpenländeru vorliegende Ankunftsdaten vom Jalire 1887 (s. „Schwalbe" 1. c.) auffallend früh — so Muhr 16. März, Telfs 3. April, Innsbruck 11. März — fallen; wie wir gesehen haben, besteht bei R. titJiys eine solche Differenz der Daten zu guusteu des Alpengebietes nicht. In der „Aquila'' ist die Ansicht ausgesprochen worden, dass nach Beobachtungen auf Gibraltar B. pJioenicura zum Teil einer anderen Zugs- region anzugehören schiene, so dass auch bezüglich der Progression von Westen nach Osten andere Verhältnisse wie die gewöhnlich an- genommenen Platz greifen müssten; es wäre zu vermuten, dass die Vögel oft nach Stämmen eigene Wege, eigene Brutgebiete und eigene Über- winterungsorte hätten. Darnach könnte die Einwanderungsrichtung für die Gartenrotschwänzchen jener Alpenländer und für die bei uns heim- ischen Artgenossen eine verschiedene sein, wodurch sich dann auch die Differenz in den Ankunftsterminen, die doch kaum allein auf Rechnung der Progression gegen Norden gesetzt werden kann , erklären liesse. Die bei anderen Arten für das Maiuthal konstatierte Verfrühung der Ankunft gibt sich auch hier zu erkennen; als Durchschnitt für Würz- burg aus 4 Jahren (man beachte wieder das Jahr 1884 I) berechnet sich der 2. April. Für München ergibt sich, wenn man die anderen Beobachtungsorten entstammenden Heller er sehen Daten weglässt, eine ganz homogene Reihe; der Durchschnitt aus 10 Jahren wäre der 18. April; dabei ist freilich zu bemerken, dass es sich hier um intravillane Ankunftszeiten handelt; denn der von 3 Seiten von Häusern um- schlossene Englische Garten und die Gasteiganlagen, in denen die Beobachtungen stattfanden, sind trotz ihrer Ausdehnung entschieden nicht zu den extravillanen Beobachtungsorten zu rechnen. Man vergleiche dagegen die Daten von Riesenfeld, Pasiiig, Nymphenburg, die wesentlich früher fallen und vielleicht nur als Durchzugstermine aufzufassen sind. Das Jahr 1889 weist einige besonders späte Daten (auch in Starnberg) auf. Für Augsburg (wahrscheinlich Gärten der Stadt) ergibt sich aus 7 Jahren — 1884 ist wieder weitaus am frühesten daran, der Haupt- zug traf aber erst einen vollen Monat später ein — als Durchschnitt der 9. April. Wäre in der Münchener Reihe das genannte Jahr ver- treten, so würde sich der Durchschnitt vielleicht ebenfalls um etwas — 294 — verbessern lassen. In Roggenburg erfolgte die erste Notierung in vier Jahren (was allerdings nicht ausreichend) durchschnittlich am 7. April. Es sei hierbei auf die relativ sehr frühen Zahlen von Thurnstein, das in der gleichen Teilzone liegt, hingewiesen. Im Jahre 1886 war der Zugsverlauf anscheiuend auf kürzere Zeit zusammengedrängt. Be- achtenswert ist ein weiteres Frühdatum aus Südbayeru, das gleichfalls dem Jahre 1884 entstammt, vom oberen Mindelthal Betrachten wir nun die Verhältnisse von 1900 etwas näher, so dokumentiert sich auch hier die andernorts schon erwähnte ungünstige Beeinflussung der Zugserscheinungen durch den abnormen "Witterungs- charakter des Frühjahrs. Die erste Notierung im Lande erfolgte am 15. März; der ganze Verlauf des Zuges erstreckte sich, wenn man die Daten nach dem 1. Mai unberücksichtigt lässt, auf 47 Tage. Die Durchsclinitte steigen auch hier — wenn man ihnen bei der geringen Datenanzahl überhaupt eine Bedeutung beimessen will — vom Norden Bayerns nach dem Süden zu an, so dass die Verspätung der Ankunft im umgekehrten Verhältnis steht zu der Zoneuprogression. Die frühesten Zeiten weist wieder die Kheinpfalz auf, für die der 21. März als durchschnittlicher Ankunftstermin sich berechnen lässt. Interessant sind daneben die Resultate der Notierungen im Main- thal: Miltenberg, Grossostheim, Kitzingen, die in diesem Jahre auf- fallend spät fallen! Sollte diese Erscheinung mit der oben erwähnten Verschiedenheit der Zugsregionen in Zusammenhang zu bringen sein '? "Wohl kaum, da aus dem Saalethal zwei für 1900 entschieden frühe Angaben vorliegen. Was die Kulmination des Zuges im Vorjahre anlangt, so ist sie aus dem kärglichen Datenmaterial, das uns zur Ver- fügung steht, mit Sicherheit nicht zu bestimmen; der 16. und der 22. April oder die diesen Daten vorhergehenden Tage scheinen Hauptankunftstage gewesen zu sein ; die Besiedelung dauerte in gleicher Frequenz bis etwa zum 25. April fort ; die Daten, die nachfolgen, dürfen, von hypsometriscli bedingten Verspätungen (ßegener Waldhaus, Andechs) abgesehen, schon der Durclizugsbewegung angehören. Unsere gewissenhaften Beobachter in Erlangen und Kissingen geben ausdrücklich an, dass die Art in jenen Orten wahrscheinlich schon früher augekommen, also wohl der Beobach- tung entgangen sei ; die Daten blieben deshalb unberücksichtigt ; nach dem Berichterstatter iu Bayreutli kommt der Vogel dort zu sparsam vor, als dass die erste Notierung zuverlässig sein könnte. Der Hauptdurchzug setzt, soweit sich aus älteren Nachrichten ent- nehmen lässt, gewöhnlich geraume Zeit nach der Notierung der ersten Ankömmlinge ein. In Burgpreppach lagen au zwei aufeinander folgenden Jahren je 7 Tage zwischen dem Hauptzug und der Ankunft der ersten Vögel ; dabei erfolgte diese aber im zweiten Jahre um ein volles Monat später! Wie man sieht, muss man bei Betrachtung dieser Verliältnisse auch stets einer gewissen Exkursionsbreite der jälirliclien Schwankung Rechnung tragen. Wie wichtig und unerlässlich aber die Kenntnis der meteorologischen Begleiterscheinungen bei der Beurteilung dieser Differenzen ist, erhellt aus dem früher Gesagten zur Genüge. Vergleicht man den Zug der Art im Jahre 1899 mit dem vorjährigen, so findet — 295 — man, dass derselbe, besonders in Südbayern, bedeutend früher sich ab- wickelte, erg-ibt sich doch, wenn man die diesbezüo^lichen Daten von ßoggenburg-, Aug-sburg-, Audechs und Pasing einander gegenüberstellt, eine Differenz von 9 — 25 Tagen zu gunsten des Jahres 1899. Bezüglich der übrigen auf den Zetteln gestellten Fragen sei noch mit- geteilt, dass auch hier die Witterungsangaben nicht genau genug gehalten waren; oft wird die Witterung als „schön" bezeichnet. In weitaus den meisten Fällen (20 : 4) wurde die Art vormittags zum ersten Male beobachtet ; gewöhnlich sah sie der Beobachter zuerst, manchmal heisst es auch „gesehen und gehört"; schon daraus ergibt sich die üngeeignetheit der Art zur allgemeinen Beobachtung; denn so wünschenswert es ist, dass der frisch angekommene Vogel schon gesehen werde, bevor er zu singen anfängt, so sicher ist auch anzunehmen, dass die grosse Mehrzahl der Beobachter den Gesang der Art zu wenig kennt, um die erste Konsta- tierung durch das Gehör — ein unentbehrliches Hilfsmittel für den ge- übten und erfahrenen Beobachter ! — vornehmen zu können. So bleibt es denn dem Zufalle überlassen, wann der Vogel durch seine Erscheinung selbst die Aufmerksamkeit des Beobachters auf sich zieht! Wohl stets — öfters ist es ausdrücklich angegeben — war der erstmals beobachtete Vogel ein Männchen. In der Regel wurde die Art zuerst nur in 1 Exemplar gesehen, zweimal waren es sogleich 3, einmal 4 Vögel; da die Beantwortung der Frage nach der Zahl der Ankömmlinge im übrigen oft unterblieb, lassen sich bezüglich der wenigen vorhandenen Angaben keine weiteren Schlüsse ziehen. Die nächstfolgende Beobachtung der Art wird ihr x4Lugenmerk auch besonders dem ersten Erscheinen der weiblichen Vögel zuzuwenden haben. Wie aus dem Vorstehenden sich ergibt, sind wir noch bezüglich vieler Erscheinungen beim Zuge von B. phoenicura ganz im Unklaren. Herbstzug, Fortpflanzung etc. Würzburg 1887: Zieml. häufiger Brutvogel in den Anlagen, be- sonders auf dem Walle des Hofgartens, wo viele alte Ulmen stehen; in Wäldern vereinzelt; auch in Baumgärteu anzutreffen; Gesang bis Ende Juni; Ende April bis Anfang Mai Beginn der Brut; Junge fliegen an- fangs Juni aus. Mitte Juli sah ich einmal eine ausgeflogene noch ge- fütterte (2.) Brut; im Spessart 2 Familien ges. 1899. Oberbeuren: 27. VIII. 1 9 beob. (Dr. P.) — Pasing: 20. IX., 25. IX., I.X., 8.x. je 1 juv. im Garten gefangen. 1900. Augsburg: Heuer ca. 15 Paare an den Nistplätzen (städt. Anlagen, hohle Bäume, alte Stadtmauer, Mauerlöcher) beob. Es dürften jedoch mehr Paare vorhanden sein, da verschiedene grössere Privatgärten unzu- gänglich sind; häufiger als 1899. Vor 17 Jahren ungemein häufig in Augsburg, hat sich dann vor ca. 6 — 8 Jahren vermindert. (Ziegler.) — Bayreuth: Im ganzen Forstamtsbezirk konnten nur 2 Paare beob. — 296 — werden. — Grossostheim: 30. VIII. zuletzt ges.; erstes G-elege, 6 Eier, in einem hohlen Apfelbaum schien am 30. V. beendet; eine 2. Brut fand darin nicht statt. — Kaufbeuren: 7. X. 1 St. ges.; hier zieml. selten. (Erdt.) — Bad Kissingen: Sehr häufig hier u. sehr zutraulich Brütet hierorts sehr häufig unter Wurzeln an Wegböschun^en; Nester auch in Baumliöhlen, unter den Ziegeln eines Feldkapellendaches und unter der Dachtraufe einer Steinbruchliütte gef. — Oberbeuren: 3. VIII. u. 8. VIII. 2 juv. u. 1 6 sen. beob ; als Br. hier noch nicht nachgewiesen. (Dr. P.) — Pfeffenhausen: 20. IX. zum letzten Male ges. — ßegeusburg: Im Sommer öfter beob.; letztes Ex. (5) 12. VIII. ges. — Sylvan: Kommt vereinzelt in den Altholzbeständen des Spessart vor. Äusserst fleissiger Sänger, welcher bei Tagesgrauen schon seinen Gesang ertönen lässt. Von Mitte Juli an weder zu hören noch zu sehen. — Vesten- berg: In der Umgebung des Hauses beob. — Neustadt a/S.: Nistete im Hausgartenhäuschen; zuletzt ges. 22. VIII. abends 2St. , 11. IX. u. 29. IX. p. m. je 1 St. — Neubau: 17. IX. nicht mehr ges. — Daschen- dorf: Konnte heuer nicht beob. werden, wird überhaupt hier selten ges. — Bischofsheim a/Rhön: Scheint hier selten zu sein, es konnte erst später im Jahre 1 Ex. ges. werden. Die Ringeltaube, Golumba palumhus L. Etwas später im allgemeinen als ihre nahe Verwandte, die Hohl- taube, kehrt die Ringeltaube aus dem Süden zu uns zurück. Sie gehört immerhin noch zu den am zeitigsten bei uns erscheinenden Zug- vögeln; wenn Star und Feldlerche wieder da sind, die ersten weissen Bachstelzen und Singdrosseln eintreffen, lässt auch die Ringel- taube nicht lange mehr auf sich warten; in manchen Jahren erscheint sie sogar früher noch wie die genannten Arten. Für den grössten Teil des Landes hat sie als ausschliesslicher Zugvogel zu gelten, wenn auch ihr gelegentliches Überwintern an manchen Punkten nachgewiesen werden konnte. Wie wir sehen werden, hält es niclit allzuschwer, diese Überwinterungsdaten auszuschalten und die Zeit, zu welcher der Zug, also die Rückkehr der im Herbste abziehenden Tauben, einsetzt, deut- lich zu erkennen. Ich lasse zunächst die vorhandenen Daten, in Zonen angeordnet, folgen; die „historischen" Angaben basieren wieder auf den früher genannten Quellen; von einer Herbeiziehung mancher in der jagdlichen Literatur zerstreut sich findenden Daten musste wegen der Gefahr etwa- iger Verwechslungen Abstand genommen werden. Östliche Länge , innn n _ < Höhe in 1 i l n * n „ j Höhe in von Ferro | *^"" " "^ ' Metern | J^""^ "^'"'" " ^ ' Metern Zone 47 n. 280 30' — 290 I 1 11 J. März 17. in Garmisch 692 Zone 47 as. 11 J. März 2 L in Buchenberg 270 30' _ 280 |(April 28.) in Happareute (balzend) 1887 „ 9. „ Kempten 697 297 28« — 28'5 30' 280 30' — 29" (April 12.) in Unterammergau 830 300 30' -31° 1886 März 27. in Hindelang 821 1883 Febr. 15. „ Geilenberg bei Hindelang(sehr warme Lage) 1885 März 18. IIJ. „ 26. Karlstein Ramsau Zone 47 an. 27» 30' -280 280 _ 280 30' 28« 30' — 290 290 80' — 300 300 _ 30" 30' 300 30' — 310 März 13. in Lautrach Febr. 28. ,, Kaufbeuren 683 10 St. (Erdt) (März 3.) „ Kauf beuren 3 St. (Regenbogen) „ 22. „ Schongau 711 (Mai 3.) „ Andeohs 712 März 10. „ Dettenschwang 679 (10 St.) ( „ 19.) „ Oberbeuren 648 (7 St.) 7. „ Rott 482 ( Zone 47: Fr.: 28.11. Sp.: 22. III. Schw.: 23 Tage. Durchschn.: März 10,5. 560 670 718,4 8J. März 14. in Peiting 11 J. „ 19. „ Ottobeuern 11 J. „ 26. „ Frankenhofen. 7 J. „ 15. „ Seeshaupt 597,7 1899 Febr. 19. 1892 März 21. 1886 „ 30. Grosskarolinen- feld {Deutsch. .Jäg.2 Klaushof 332 IIJ. April 1. „ Aura 258 1884 März )) ßurgpreppacli 313,1 16.-18. 1885 Febr. 19. )) )> 1886 März )) » 16.-24. 1887 Febr. 16. )» bis Ende III. (30-40 St.) 1885 „ 24. '! Geroldsgrün (29. III. Mehr? ''■) 10 J. März 8. )> Kulmbach 329,5 1885 „ 16. ») Bischofsgrün 679,2 11 J. „ 17. „ )> 8—9 „ 12. )) Thiersteiu 618- 270 _ 270 30 27" 30' - 28' Zone 50 n. IIJ. März 10. in Unterebersbach 235 5 St. d.n. NO. (April 26.) „ Neustadt a. S. 243,9 2 St. März 20. „ Bischofsheim bl. 449,3 „ 16. „ Mellrichstadt 271,3 lOSt.d.n.NO., 20. III. bl. 29» -29" 30' „ 22. in Gerlas (3 St. d., 626 27. III. ist. bl.) Fr.: 10. III. Sp. : 20. III. Schw.: 11 Tage. Durchschn. : März 17. Zone 50 südl. Teil: Durchschn.: Wlärz 17,8. — März 15. in Hoerot 1899 März 10. in Kotheu 884 überwint. „ Unterebersbach 235 2 St IIJ. März 15. in Nordhalben 588,6 1886 März 19. in Tanzfleck O.Pf. 1885 „ 10. „ Waldmohr ßhpf. 1887 Febr. 26. „ Mergenthall Schw. — 303 — Wie aus den vorstehenden Zonentabellen ersichtlich, trifft die Ixiugel taube bei uns in Bayern in der Hauptsache erst im März wieder ein. Wohl nur ausnahmsweise und dann ausschliesslich in niedrig- gelegeneu Landesteilen, die eine milde Jahrestemperatur und infolge des Vorhandenseins von Laubwäldern im Winter günstige Äsungsverhältnisse aufweisen, sehen sich einzelne Vögel veranlasst, bei uns den Winter über auszuharren. Solche Fälle wurden gemeldet aus dem Rheinthal (Ludwigs- hafen), aus dem Spessart (Sylvan), aus dem Saalethal (Unterebersbach); häufiger scheint dieses Überwintern in der Rheinpfalz vorzukommen, von wo diesbezügliche Nachrichten ans dem vergangenen Winter von Neubau, Trippstadt und Winnweiler vorliegen. Es ist anzunehmen, dass immer nur ein kleinerer Bruchteil der in einer bestimmten Gegend an- sässigen Ringeltauben (oder sind es aus dem Norden zugewanderte Vögel?) sich zum Dableiben entschliesst; der eigentliche Winter, der oft erst im Januar ordentlich einsetzt (so auch 1901) dürfte übrigens in nicht seltenen Fällen die vermeintlichen „Überwinterer" noch ganz spät veran- lassen, von der Durchführung ihres Vorhabens abzustehen und nach wärmeren Gegenden weiter zu wandern. Auf die Verwendbarkeit der wirklichen Zugsdaten, die fast ausnahmslos erst nach Mitte Februar beginnen — Zugsaugaben aus dem Januar fehlen also ganz — können diese Überwiuteraugsdaten keinerlei Eiufluss ausüben; ihre Eliminierung macht in der Regel keine Schwierigkeit. Was die Dauer des Zuges oder besser die Zeit anlangt, welche die Ringeltaube zur Besiedelung ihres bayerischen Brut- territoriums benötigt, so lässt sich dieselbe aus dem vorhandenen Materiale, das leider namentlich im Süden des Landes sehr lückenhaft und ungenügend eingelangt ist, nicht ganz leicht bestimmen, sind wir doch gerade bei dieser Art über die wichtige Frage, was von den ersten Ankömmlingen zu halten ist, ob es einheimische Brutvögel oder Durch- zügler oder ob es nur sog. „Vorläufer" (nach der früher versuchten Definition) sind, noch nicht völlig orientiert. Halten wir für's erste an dem aufgestellten Satze fest, dass, je weiter nördlich der Zugvogel seine Heimat hat, desto später seine Rückkunft, also seine Durch Wanderung bei uns statthat, so können wir bezüglich derjenigen grösseren Flüge, die in vorgerückter Jahreszeit uns zu Gesicht kommen, zu einer Zeit, da die hier ansässigen Vögel schon längst konstatiert sind, wohl kaum im Zweifel sein. Es fragt sich nur, wann wir die eigentliche Besiedelungsbewegung als beendet anzusehen berechtigt sind ; denn dass beide Erscheinungen, die „Einwanderung" und die „Durchwanderung" in- einander eingreifen, sich teilweise decken, in hochgelegenen Gegenden vielleicht zeitlich sogar zusammenfallen müssen, ist wohl klar. Beson- ders wertvoll würden darnach Nachrichten aus Gegenden sein, wo die Art in weiterem Umkreise nicht als Brutvogel nachgewiesen ist, wo es sich bei der event. Beobachtung also nur um Durchzügler handeln kann. In Franken mag es wohl Distrikte geben, in denen Ringeltauben nicht oder nur ganz spärlich vorkommen. Die Aprildaten sind im Vergleich zu den Februar- und besonders Märzdaten so überaus spärlich vorhanden , dass man sie — sehen wir — 304 vou den uuzweifelhatteu Durchzugsang-aben ab — als auf ungenügeuder Beobaclitung basierend, am besten nicht berüclisichtigen sollte, stammten sie nicht zum Teil gerade ans Höhenlagen, die eine so ausnahmsweise späte Ankunft allenfalls noch glaubhaft erscheinen lassen könnten. Dass die Art im April oft noch auf dem Durchzuge begriffen ist, kann nach vorliegenden Berichten (s. z. B. Pullenried Z. 49as) keinem Zweifel unter- liegen. Anderseits vermöchte man auch auf dem Wege der Exklusion zu einem Resultate zu gelangen. Wenn sich Orte eruieren Hessen, an denen eine Durchzugsbeobachtuug irgendwelcher Art überhaupt zu den grössten Ausnahmen gehörte (es ist ja fraglich, ob es solche gibt), wo es sich also sozusagen ausschliesslich um Ankunftskonstatierungen handelte, so dürften auch solche Nachrichten uns der Wahrheit etwas näher bringen. Da nach dem Gesagten eine prinzipielle Unterscheidung zwischen „An- kömmlingen" und Durchzüglern vorerst noch nicht gemacht werden kann — der Versuch wäre vielleicht später einmal bei einem grösseren Material empfehlenswert — , sind wir genötigt, die Daten wenigstens der ersten Aprilwoche, soweit sie nicht evident als Gelegenheitsbeobachtungen impo- nieren und daher eingeklammert werden müssen, noch zu berücksichtigen; was nach dem 7. April verzeichnet ist, wurde als fehlerhaft oder doch als unglaubwürdig ausser Betracht gelassen und in Parenthese gesetzt. Im Gebirge ist die Ankunft der Art, die übrigens an vielen, vielleicht an den meisten Orten dort nicht häufig ist, wohl eine spätere wie im Flachland, man muss deshalb schon aus diesem Grunde die früheren Aprildaten noch gelten lassen. Es ist aber doch zu bemerken, dass auch hochgelegene Orte, wie Kempten, Garmisch, Ramsau und sogar Hinde- lang, verschiedene historische Märzdaten und darunter diverse Mittel- werte aus elfjähriger Beobachtungszeit aufweisen. Auch die Vergleichung mit Angaben benachbarter österreichischer Alpenstationen, die übrigens ebenfalls recht spärlich sind, aus dem Jahre 1887*) (,, Schwalbe'', N. F. I. 1898 — 99) bestätigt die Richtigkeit der Annahme, dass auch im Gebirge die Ankunft vornehmlich im März erfolgt. Wie steht es nun mit dem ersten Beginne des Zuges? Hier gibt uns am besten eine übersichtliche Aufstellung, wie wir sie schon bei den vorher abgehandelten Arten gebracht haben, die alle vorhandenen Daten — die Mittelzahlen als Einzeldaten behandelt — ohne Rücksicht auf meteorologische und andere Einflüsse verzeichnet , Aufschluss. Die Ringeltaube kam an oder wurde erstmals notiert im Laufe der Jahre, mit Hinweglassung von 1900: am 6. 8. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23.j24. 25. 26. 27. 28. Februar 1 1 2 3 1 1 3 4 — 2 4 3 1 4 2 1 mal *) Mariahof (Steiermark) 24.11., Tösens (Oherinnthal) 16. IIL , Ischl 17. III. 2 St. bl., St. Ulrich am Pillersee 30. III. u. 2. IV. (10 Paare Br.), Pertisau 6. IV. 1 St. d., Bozen 14. III. zieml. zahlreich, Hintersee 16. III. , Vordersee 17. III., Hallein 17. III., Lofer 22. III. (Ende März vereinzelt bl. , Anfang April zahlreich bl.), dagegen Feldkirch (Vorarlberg) 14. II., Bregenz 8. III. (Einfluss der ßhein- strasse?) etc. 805 — am 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. '• 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17 18. März 2 4 1 2 8 2 4 5 5 5 2 3 1 4 6 6 3 5 mal am 19. 20. 21. 22. 23 24.' 25. 26. 27. 28. 29. 30. 13 März 4 3 2 5 - 2 2 3 — mal am 1. 2. 3. 6. 7. 13. April 3 1 1 1 1 2 mal. Aus dieser Aufstellung erhellt, dass die Ankunft der Art in Bayern wenn man die beiden sehr frühen Februardaten aus Lohrerstrass und Kraftshof, die ganz vereinzelt dastehen, ausser Betracht lässt, vom 15. Februar an zu erfolgen pflegt. Die Besiedelungsbewegung seheint dann durch die zweite Hälfte des Februar und den Anfang des März in massiger Frequenz fortzudauern, um etwa in den Tagen vom 5. bis 16. März ihren Höhepunkt zu erreichen. Der Zug — ob Ein- oder Durchwauderung, lässt sich nicht entscheiden ■ — dauert nun ziem- lich stark noch bis zum Beginn des letzten Drittels des Monats an, bricht aber dann anscheinend ganz plötzlich ab, um gegen Ende des März und während der ersten Aprilwoche noch einmal in die Erscl)einuug zu treten. Die Notierungen vom 13. April stehen ausser allem Zusammen- hang und sind nicht haltbar. Es ist nun klar, dass bei einer solchen Aufstellung, bei der sogar Mittelwerte und Einzeldaten gemischt unter- einander figurieren, Zufälligkeiten eine grosse Rolle spielen und dass dem Resultate im Detail kein grosses Gewicht beizulegen sein wird; trotzdem lässt sich daraus ein guter LTberblick über den durchschnitt- liclien Ablauf der frühjahrlichen Zugsbewegung gewinnen, denn die durch Witterungseinflüsse bedingten Differenzen und Abweichungen müssen sich auf diese Weise so ziemlich ausgleichen und wir erhalten so eine Art Richtschnur für die in dieser Hinsicht als normal zu betrachtenden Ver- hältnisse. Es hiesse den Wert der Statistik überliaupt herabsetzen, wollte man die Bedeutung derartiger Aufstellungen anzweifeln. Forschen wir nun nach, in welchen Landesteilen die Februardaten hauptsächlich zur Notierung gelangten und von wo die letzterwähnten späten Angaben herstammten, so werden wir fiuden, dass bezüglich der ersteren eine Regelmässigkeit sich nicht feststellen lässt, denn an vielen Orten, die im einen Jahre Februardaten brachten, erfolgte im nächsten oder in späteren Jahren die erste Notierung erst ziemlich spät im März und so umgekehrt ; es lässt sich nur so viel sagen , dass die frühesten Angaben vornehmlich aus den niedrigen Lagen des Mainthals, aus Mittel- franken, teilweise auch aus der Donaugegend stammen, während das südliche Bayern nur mit ganz vereinzelten Februardaten vertreten ist. Die Konstatierung eines „Rückzuges" bei dem abnorm frühen Termine vom 6. Februar 1885 — erst am 23. Februar soll der „Wiederzug", 20 — 306 — d. h. das Wiedereintreffen der Vögel stattg-efanden haben — macht dieses Datum weniger verdächtig, als es sonst der Fall sein würde ; immerhin ist aber die Möglichkeit, dass es sich nm überwinternde Vögel gehandelt haben könnte, nicht ganz von der Hand zn weisen. Bezeichnend erscheint, dass sogar in den ungarischen Zusammenstellungen frühe Februardaten ganz fehlen; dort wurden der 5.-6., der 7., ja der 12. März etc. als Jahresmittel gefunden, Zahlen, denen unsere Durch- schnittswerte — wenn wir solche aus den historischeu Daten berechnen könnten — wohl nicht allzusehr nachstehen würden. Was nun die späten März- und die Aprildaten in obiger Aufstellung anbelangt, so lassen sie sich meist ganz gut erklären; mit Ausnahme von Haide in der Rheinpfalz gehören sie höher gelegenen Stationen an, an denen eine gewisse Verspätung der Ankunft nicht sehr Wunder nehmen kann; der Vergleich mit anderen Jahren, in denen oft wesentlich früliere Zeiten verzeichnet wurden (Geilenberg bei Hindelang 15. Februar!) lässt jedoch erkennen, dass diesen Spätdaten im allgemeinen nicht allzu grosse Bedeutung beizumessen ist und dass sie vielleicht nur ausnahmsweise, durch Witterungseinflüsse oder andere Umstände (Beobachtungsfehler, seltenes Vorkommen) bedingte Ersclieinungen darstellen. Das ziemlich hochgelegene Kamsau figuriert z. B. immer noch mit einem in das Ende des März (26.111.) fallenden Durchschnitt. Der strenge Nachwinter vom Jahre 1853 ist die Ursache des späten Termins in Ansbach (1. April); bei Waidhaus und besonders Finsterau erklärt sich die Verspätung vielleicht durch die rauhe Lage des Ortes; dagegen erscheint der 13. April (frühester Termin 11. IV.) als Mittel einer mehrjährigen Beobachtung für ßabenstein und als Notierung für Uffenheim schwer erklärlich und wohl kaum haltbar; denn diese Angaben stehen, wie wir gesehen, unter den historischen Daten völlig vereinzelt da. Als typische Durchzugsnotierung wurde die Be- obachtung von Pullenried ganz ausser Betracht gelassen. Es erübrigt dann nur noch, der merkwürdigen Erscheinung zu gedenken, dass im Spessart resp. in der Rhön an 3 Orten (in Mädelhofen sogar an 3 aufeinander folgenden Jahren) Aprildaten vorkamen ; ich kann mir das nur so erklären, dass in den erwähnten Revieren die Ringeltaube nicht oder nur selten als ßrutvogel vertreten ist, so dass die gesehenen und notierten Vögel als auf dem Durchzuge begriffene, weiter nördlich wandernde angesprochen werden müssen. Im Bestätigungsfalle wäre dies ein weiterer Beitrag zu der oben ausgesprochenen Ansicht von der zeit- lichen Verschiedenheit der Ein- und Durchwanderungsbewejj;-ung. Der damalige Beobachter in Rohrbrunn, Forstamtsassessor Lösch, bemerkt ausdrücklich, dass die Art dort selten sei. In der Rhön iiabe ich selbst gefunden, dass Gol. oenas viel zahlreicher vertreten ist. Dass die Seltenheit der Art die rechtzeitige Konstatierung er- schwert haben könnte, ist jedenfalls möglich. In Rohrbrunn erfolgte die erste Notierung sonst schon sehr zeitig. Es ergibt sich übrigens aus zahlreichen Belegen, dass die örtliche Schwankung der An- kunftszeiten bei der Ringeltaube eine recht beträchtliche ist. Das Schwergewicht des Zuges fällt dabei jedoch immer auf den — 307 — März, denn seinen 89 Daten stehen 33 Februar- und g-ar nur 9 April- daten, von welch letzteren noch einige für die Besiedelung-sbeweg-un^ in Wegfall zu kommen hätten, gegenüber. Bei den vorhergehenden Arten habe ich versucht, Durchschnitte aus einer grösseren Zahl von Eiuzeldaten für einzelne Orte zu berechnen. Hier war es nur bei zwei Stationen möglich. Als Ankunftstermin für Augsburg aus 6 Jahren berechnete sich der 14,1. März, als solcher für Roggenburg aus 9 Jahren der 5,1. März. Die Schwankung ist an beiden Orten gross; so erschien am ersteren die Ringeltaube 1885 schon Mitte Februar, in fünf späteren Jahren aber immer erst Mitte März ; in ßoggenburg liegen zwischen Februar- und frühen Märzdaten einige auffallend späte Märzdateu. Eine stufenweise geringe Hinausschiebung des Ankunftstermines findet sich in St. Oswald im bayerischen Wald — um das nur nebenbei zu bemerken — an 3 aufeinander folgenden Jahren. — Das Jahr 1884 spielt in dem Datenmaterial der Ringeltaube keine besondere Rolle; es kommt nur selten vor; bemerkenswert ist aber, dass gerade eines der frühesten Februardaten (15. Febr.) aus diesem Jahre stammt ; das andere gleichlautende, wie auch das etwas zweifel- hafte vom 6. Februar, gehört dem Jahre 1885 an, das überhaupt einen frühen Zug — der 5. März speziell wird öfter genannt — gehabt zu haben scheint ; man ersieht das auch an dem Februardatum von Lois- nitz, für das im übrigen der 15. März als Mittel berechnet ist! Auch bei der Ringeltaube scheint in manchen Jahren ein Rückzug beobachtet worden zu sein ; ich erinnere an den oben erwähnten Fall (Lohrer- strass) ; in Loisnitz erfolgte die erste Notierung 1886 schon am 24. Februar ; die Vögel blieben aber dann vom 27. Februar bis 19. März (!) ganz aus, so dass wenn die erstmaligen Ankömmlinge übersehen worden wären, der Beobacliter recht wohl den 19. März als Ankunftstermin hätte ein- setzen können! Es ist übrigens wohl kaum mit Bestimmtheit zu sagen, ob die zuerst gesehenen Vögel mit den später erschienenen identisch, ob es nicht „Vorläufer" in dem Sinne waren, wie ich das früher klarzu- legen versucht habe. Viele Beobachtungen, auch in dem vorliegenden Berichte (s. z.B. unter Fringilla coelebs) , msLchen es zur Gewissheit, dass in der Hauptsache der Durchzug der Vögel bei uns dem Besiede- lungsvorgange nachfolgt und dass das, was wir als „Hauptzug" be- zeichnen, nichts anderes ist als eben dieser Durchzug, wenn er auf seinem Höhepunkte angelangt ist. Daran müssen wir wohl festhalten, w^enn auch manche Beobachtungen vorläufig nicht mit dieser Annahme in Einklang zu bringen sind. Die vielleicht isothermalen Einflüssen zu- zuschreibende That Sache, dass die Ankunft der meisten Zugvögel, vor allem der Insektenfresser (Sylvia atricapüla u. a.), in den unteren Main- gegenden bedeutend früher erfolgt als im südlichen Bayern, steht damit scheinbar im Widerspruch. Sicher ist aber, dass wir von diesen Durch - Wanderern, welche doch die Zugsbewegung der betreffenden Art bei uns einleiten niüssten, wenig (Vorläuferdaten) oder nichts zu sehen bekommen, weil sie wohl anderen Zugsbahnen folgen. Gerade bei Columba palumbus werden die zuerst notierten Vögel häufig als „durchziehend", die später gesehenen als „dableibend" be- 20* — 308 — zeichnet. Pflegen die frülizeitigen Ankömmliug'e, so lang-e sie noch zusammeugeschart sind, viel hin- und herzustreichen, so dass man be- züglicli ihrer Beurteilung leicht irregeführt werden kann, so ist anderer- seits gerne zuzugeben, dass die zuerst gesehenen Vögel oftmals über- haupt noch nicht am definitiven Endpunkt ihrer Reise angelangt sind, dass sie vielmehr noch eine, vielleicht nur kurze Strecke bis zu ihren Sommeraufenthaltsplätzen zurückzulegen haben. Die eigentliche Zugs- wanderung, die, im Frühjahr besonders, rasch und auf grosse Entfernungen hin ohne Unterbrechung sich vollziehen dürfte, ist aber zu diesem Zeitpunkte, den 0. Herman in der Weise charakterisiert, dass die Strassen - zügler im Brutgebiete angelangt in eine Art Front übergehen sollen, um sich zu verteilen und die Landschaft zu besiedeln, wohl schon beendet. Besonders grosse Intervalle zwischen der Notierung der ersten Ankömmlinge und dem Eintritte des Hauptzuges sind nachweisbar oftmals durch die Ungunst der Witterung (Nachwinter) bedingt; der Zug erscheint durch solche Verzögerungen nicht selten völlig auseinander gerissen. Ich gehe zur speziellen Betrachtung des Zuges vom Jahre 1900 über, in welchem unsere Beubachtuugsstationen zum ersten Male etwas ausgiebiger in Punktion traten. Leider blieb auch hier die Zahl der eingegangenen Daten — es sind deren 79 — hinter unseren Erwartungen zurück. Wie man aus den vorausgeschickten meteorologischen Berichten ersieht, vollzog sich der Einzug der Ringeltaube unter höchst ungünstigen Verhältnissen; es ist deshalb auch nicht zu verwundern, wenn sich die Besiedelungsbewegung, die früh schon — bei damals günstiger "Wetter- lage — begann (es finden sich Februardaten sogar aus Südbayern), stark hinauszog und vielleicht erst um die Mitte des April ihr Ende fand. Wie es in solchen Jahren leicht vorkommen kann, fiel in einigen Fällen die erste Notierung augenscheinlich in die Zeit des Hauptzuges; die Vögel, die bis dahin zurückgehalten waren, erscheinen plötzlich zahl- reich im Brutgebiete; sog. „Ankömmlinge" und Durchzügler finden sich gemischt untereinander (s. Augsburg). Ganz frühe Februardaten, wie wir solche oben kennen gelernt, fehlen vollständig, trotzdem an einigen Orten das Überwintern der Art gemeldet wurde. Der 17. März, der verhältnis- mässig oft genannt wird, ist wohl als Zugstag erster Ordnung anzusehen. Schon daraus ergibt sich eine gegen andere Jahre resultierende Verspätung des Eintreffens. Wir finden (s. p. 100), dass in jenen Tagen die Temperaturen in ganz Bayern über den G-efrierpunkt sich erhoben und dass bei niederem Barometerstand regnerisches Wetter herrschte. Die Besserung — ■ im Sinne der Zugsbeeinflussung — war indes nur von ganz vorübergehender Dauer, indem alsbald wieder aus- gedehnte Schneefälle eintraten. Am 19. März bei intensiver Föhnlage trafen in Stoffenried, wo am 17. der erste Ankömmling konstatiert war, 50 — 60 St. ein; also folgte auch hier sotort der Hauptzug, der sich durch die ungünstige Wetterlage nicht länger zurückhalten Hess. In Grosshabersdorf wird am 9. März Hauptzug konstatiert, ungeachtet der erwähnten Verhältnisse. Betrug die Schwankung der Ankunftstermine in den einzelnen Teilzonen 22 — 44 Tage, so gestalteten sich die Durcli schnitte, soweit sich solche berechnen Hessen, folgendermassen : — 309 — März 13,5 resp. 11. März 14. Z. 47a n: März 10,5. Z. 48 s: „ 9,5. Z. 48n: „ (21.) Z. 48as: „ 12,2. Z. 48an: „ 11,4. Z. 49 s: „ 12,2. Z. 49 n : „ 14,8. Z. 49as: „ 14,6. Z. 49aa: „ 14,7. Z. 50s: „ 18.7. Z. 50n: „ 17. Am grössten war die Zahl der verwendbaren Daten in den Zonen 49 n und 49 an; die beiden Durchschnittszahlen korrrespondieren auch sehr gut mit einander. Die früheste Notierung erfolgte in Goldberg am 18. II.; frühe Daten liegen ferner vor von Geiselbach (24. II.) und dann von Rückersdorf, Buchendorf undMauth (821,4!), die sämtliche den 25. Februar angeben. Was die Spätdaten anlangt, so ist eine Mainotierung von Andechs, trotzdem dort alle Zugvögel um einige Tage später anzukommen scheinen, unhaltbar und blieb deshalb ausser Berechnung; das Gleiche geschah mit den Angaben aus Schifferstadt (29. IV. I), Happareute (28. IV.), Hallerstein und Unterzell (18. IV.), Neustadt a/S. (17. IV.) und Pfeffen- hausen (10. IV.); Unterammergau könnte allenfalls mit Rücksicht auf seine relativ hohe Lage und auf die ungünstigen AVitterimgsverhältnisse miteinbezogen werden ; es blieb aber konsequenter Weise ebenfalls weg. Darnach würde der 6. April als späteste Notierung aufzuführen sein. Die Aprildaten von Ernstfeld und ßegensburg Hess ich im Hin- blick auf die obige Zusammenstellung aus historischen Daten, die gewiss auch Jahre mit Nachwintern in sich schliesst, passieren. Erwähnt sei noch , dass einige Gelegenheitsnotierungen — als solche durch Ein- klammerung kenntlich gemacht — mit in Rechnung gezogen wurden, sofern sie geeignet waren, den Gesamtdurchschnitt zu verbessern. Betrachten wir die Durchschnitte noch einmal etwas eingehender, so ergibt sich ziemlich deutlich eine progressive Verspätung der Ankunft gegen Norden hin zu erkennen; es wäre daraus zu folgern, dass der hypso- metrische Einfluss, der in Südbayern bei anderen Arten sich so stark geltend zu machen schien, in diesem Falle immer noch von der Einwirkung der geo- graphischen ßreitenlage übertrumpft würde ; leider hat unser Beobachtungs- gebiet doch eine zu geringe Ausdehnung und sind die Nachrichten aus dem südlichen Teile des Königreichs insbesondere viel zu spärlich eingelaugt, um diese Frage jetzt schon endgiltig entscheiden zu können. Der allein störende Durchschnitt aus Zone 48 n erklärt sich einigermassen durch die Ein- beziehung des Durchzugsdatums von Augsburg; dürften wir die histo- rischen Einzeldaten aus dieser Teilzone, die ausnahmslos aus den letzten zwei Dezennien stammen, mit hereinrechnen, so resultierte richtig der 9. März als Durchschnitt, ein Termin, der sich ganz vorzüglich einfügen würde. Jedenfalls scheint die Höhenlage, soweit unsere Stationen — 310 — in Betracht kommen — richtig alpine fehlen ja ganz — , bei der Ver- spätung keine sehr hervorragende Rolle zu spielen; der Termin vom Regener Waldhaus z. B , das mit 942 m den höclistgelegenen Punkt des Beobachternetzes darstellt, ist für das vorjährige Frühjahr gewiss nicht als sehr spät zu bezeichnen. Es wird von dort bericlitet, dass wegen eingetretenen Sclnieefalls (vgl. die Schneehöhen pag. 100 und 101) die Tauben wieder „fortgezogen" seien; am 22. März seien 3 St. geblieben. Eine gewisse Verspätung gibt sich an den höher gelegenen Stationen der Oberpfalz kund, auf dem östlichen Flügel der Zonen 49 as und 49 an ist sie unverkennbar. Die Kulmination des Zuges für das Jahr 1900 zu bestimmen, erscheint bei der offenbar stattgehabten Störung des Ablaufes nicht an- gängig. Aus verschiedenen Nachrichten geht hervor,, dass die ersten Ankömmlinge unter den Unbilden der Witterung sehr zu leiden hatten. 50 wurden in München anfangs März verhungerte oder erfrorene Exem- plare eingeliefert. Was den westlichsten Flügel des Beobachtungsgebietes, die Rhein- pfalz, anlangt, so ist es einigermassen zu verwundern, dass keine früheren Daten — es sind nur Märzdaten und teilweise ziemlich späte — zur Aufzeichnung gelaugten, wo doch das Überwintern von Exemplaren dort öfter vorzukommen scheint. Dass der Durchzug im rechtsrheinischen Bayern im April noch lebhaft im Gange war, ergibt sich aus der Augs- burger Beobachtung, dann aus der Feststellung von Weicheriug, wo die Ringeltaube, die schon am 27. Februar erstmalig notiert war, noch am 7. April in 30 — 40 Exemplaren (bei Südwind) zur Beobachtung gelangte. Im übrigen war, um zum Schlüsse zu kommen, der Fragebeantwortung, den Frühjahrszug betreffend, nach Folgendes zu entnehmen: Die Ringel- taube wurde fast ebenso oft vormittags wie nachmittags erstmals be- obachtet ; in den weitaus meisten Fällen wurde sie zuerst gesehen ; als erstmalig gesehen und gehört (balzend) wurde sie gewöhnlich im März notiert; einmal nur im Februar. Die Zahl der konstatierten Vögel wird im Februar in einem Falle schon mit 15 — 20 Stück angegeben, sonst waren es seltener 1, in den meisten Fällen 2, dann 3, 5, auch 4, 6, 9, 10 — 15 Exemplare, sowohl im Februar wie im März; grössere Scharen bis zu 60 St. kamen im März wie April vor. Zuversichtlich ist anzunehmen, dass die auf gleicher Basis länger durchgeführte methodische Beobachtung der Ringeltaube wesentlich zur Klärung unserer noch etwas verworrenen Anschauungen über Richtung und Verlauf des Frühjahrszugs beitragen wird. Herbstzug, Fortpflanzung etc. 1885. Augsburg: In Schwaben überall häufiger Br. 2. VIII. ca. 60 — 80 St. b. Wallishausen ges., die von den zwischen Wäldern liegenden Getreide- äckern ihren Jungen Futter zutrugen. (Wiedemann f.) — Bischbrunn: Br. (Mantel.) — Bischbrunner Zwieselmühle: Häufiger Br.; der letzte 29. VIII. ges. (Kolliu.) — Bischofsgrün: Abzug 23. IX. von 0. n. W.; — 311 — heiter, NW.w. ; (heiter, warm.) (Härtung.) — Burgpreppach: Zieml. häufiger Br. 9. X. letztes Paar beob. (Link f.) — Castell: Br. im Rüdenhauser und Wiesentheider Schlosspark. (C. Parrot.) — Ebrach: Br., 26. II. 10h a. m. die ersten, dann täglich mehr. (Schlichtegroll.) — Halde: 12. X. u. 6. XI. nach S. ziehd., ruhiger SW.w.; (dsgl., be- deckt.) (Rotberg) — Karlstein: Abzug 6. X. (E. Hofraann.) — Lohrer- strass: Abzug 31. X.; Art hat sich vermehrt. (Steinbrenner.) — Loisnitz: 20. IV. Nestbau, 25. V. Junge im Nest; Abzug 10. X. nach S., rauh, N.w.; (dsgl.) (Popp.) — München: Abzug 12. IX., hell, früh Nebel (Regen.) (Hellererf.) — Neubau: 18. V. volles Gelege. — Neu- markt: Kommt vor. (Gigglberger.) — Neustadt a/A.: Br., zieht nie einzeln. (Schildknecht.) — St. Oswald: Abzug 20. X., Sturm u. Ge- witter m, Schneefall; brüten zweimal. (Leythäuser). — Pyrbaum: Abzug 18. IX. nach SW., ist zahlreicher als G. oenas vertreten. (Falcke.) — Rohrbrunn: Abzug Ende September, brütet zweimal, ist hier selten. (Lösch.) — Schwabach: Häufiger ßr.; die Ankunft der ersten wie der Mehrzahl erfolgte bei Regen u. SW.w. (Donle.) — Starnberg: 29. IV. volles Gelege ; Abzug 22. X., schön, warm, SO.w.; (schön, Nw.) (Weigen- thaler.) — Uffenheim: Abzug 22. X. nach W., trüb, Regen, SW.w.; (bedeckt, N.w.) (Heckel.) — Würzburg : Im Gadheimer Föhrenwald Br. ; im Spessart nie gg.; soll nicht so häufig sein wie die Hohltaube. 1886. Augsburg: 17. X. 5 St. am oberen Lech ges. (Wiedemann f.) — Burgpreppach: 16., 17. u. 24. III. erschienen mehrere Trupps, unter diesen einer, 30 St. enthaltend, 4. IV. 6 St. von S. nach N. ziehend, tags vorher windig u. kalt, 9. IV. Nest mit 2 Eieru, 15. VIII. sammeln sich grosse Mengen auf den Baunachwiesen und Feldern. Die letzten noch Anfang Oktober beob. (Link f.) — Loisnitz: Abzug 30. X. bei kaltem N.O w. (Popp.) — München: 18. X. schon gesammelt; 19. X. keine mehr ges. (Hellerer f.) — Reguitzlosau: Nichtsehr häufig. (Deeg.) — Rohrbrunn: Abzug 16. X. (Lösch.)— Starnberg: Häufiger Br. der Ebene und Hochlage. 5. X. zahlreiche Gesellschaft beob.; Abzug der Mehrzahl 21. und 22. X. bei SW.w. und Regen. Einzelne noch Ende Oktober ges. Drei Nester bei Starnberg und vier zwei Stunden nördl. von hier gef.; alle auf Tanneugipfelii. (Weigenthaler.) — uffenheim: Wegen Überfluss an Eicheln waren die Ringeltauben hier im Herbst häufig; Flüge bis ca. 50 St. zogen 22. X. bei SW.w. und trübem Himmel n. W.; 16. XL noch 3 St. in einem Eichen-Niederwald und am 22. XI. 2 St. abends in einem Eichenwäldchen sitzend angetroffen. (Heckel.) 1887. Augsburg : 19. III. ein 9 bei Leitershofen verhungert gef. ; 21. III. dsgl. 1 St. bei Neuburg. (Wiedemann f.) — Burgpreppach: Die letzten 25.x. auf Baunach-W lesen ges. — Ludwigshafen: Überwintert hier zum Teil, da der Präparator Ekert 10. 1 1 Ex. v. Dudenhofen erhielt. (Lauter- born.) — Mainberg: Abzug 13. und 28. X., bewölkt, W.w. (Streiter.) — München: In den bösen Märztagen kamen viele um. Zwei ganz ab- — 312 — ^emag-erte Ex.fand ich 24. III. beim Tierausstopfer. (Hellerer f) 18- XI. noch Ex. auf dem Markt. (C Parrot.) — ßohrbrunn: Abzu^ 10. X.; trüb, W.W. (Lösch.) — Würzburg: Br. hier, jedoch nicht häufig. (Pischinger.) Augsburg 1896: 29. VIII. grosse Flüge bei Hiltenfingen, dsgl. 9. IX. ; 11. IX. Abzug; G.X.Flug von 8 St. bei Burgwaiden; 29. X. noch einige. 1897: 29. IX. grosse Flüge ziehend; 27. X. 1 St. bei Leitershofen ; 15. XI. einige bei Bobingen. 1898: 24. VII. zweite Brut; 16. IX. grosse Flüge, (v. B.) 1899. Augsburg: 16. IV. Nestbau; 11. VI. Junge; 2. VII. zweite Brut. (v. B.) — Autenried: Zahlreich vorkommend; 14. X. Abzug. (1900 selten!) — Erbendorf: Br. Ende März erstmals beob. ; Abzug Anfang Oktober. — Erlangen: Bei Rathsberg brütend gef. — Ernsgaden: 3. III. 4 St., 10. III. 3 St, 12. III 1 St., 14. III. 4 St. S. n. N. — Geiselbach: 15. X. 3 Ex. beob. — Laufamholz: 8. X. 3 Ex. a. m. n. S. ziehend. — Lichtenau: Br. — Oberbeuren: Br. 14. VI. ver- schiedene balzend; Art ist sehr zahlreich; 29. IX. 11 St. und 5 St. ges. (Dr. P.) — Oberbrunn: 7. V. Nestbau, 20. V. volles Gelege; 24. IX. Abzug. — Reg au bei Niederaudorf: 11. IX. 1 Ex. beob. (Dr. P.) 1900. Annweiler: 24. X. einzelne noch ges. — Augsburg (Lager Lech- feld): 25. IX. abends Flug von 80 — 100 St. ges., d., im Hochholz der Gögginger Wertachauen; SW.w., schwül, regn. (S.w., schwül). 10. X. tagsüber kleine Flüge and einzelne d. bei Klingenburg im Mindelthal; S.w., sehr heiss und Föhn; (O.w., sehr warm). Desgl. 11. X. bei W.w. und starkem Regen. 13. X. einige bei Autenried im Kötzthal, Richtung NO. — SW. ; W.W., schön, warm. (v. B.) — Bischofsheim: Weniger zahlreich wie früher. — Breitenfurt: Br. 21. IV. Nestbau, 9. V. vulles Gelege; 16. XI. Abzug n. SSO ; zweimaliges Brüten beob. — Dillingen: In Fichtenbeständen; 27. IX. noch einige ges. — Erlangen: 4. VI. zwei eben flügge Junge bei Neunkirchen. — Gerlas: 1. X. 10 St. ziehend bei W.W., dsgl. 31. X. 7 und 15 St. — Grosshabersdorf: 7. X. 20 St. ges. — Grossostheim: 10. X. grösserer Flug n. SW. d.; 4. XL noch 2 St. ges.; 9. VI. waren die beiden Jungen eines ca. 6 m hoch auf einer Buchenstange stehenden, »ganz durchsichtigen Nestes (das regelmässig beob. wurde) flügge. Die Art kommt nur vereinzelt in den Laub- und Nadelwaldungen hiesiger Gegend vor. Im Herbste jedoch zur Erntezeit kommen zahlreiche Züge auf die hiesigen guten Getreidefelder. Die Regelmässigkeit ihrer Tagesbeschäftigung konnte wiederholt beim Trinken und auf der Salzlecke beob. werden — Hatzenreuth: 29. XI. 50 bis 60 St. beob. — Heinersreuth: In dem ca. 3000 ha umfassenden Forst- amtsbezirk nur selten beob.; mehr als 20 Paare nisteten hier nicht. Die Art wird von Jahr zu Jahr seltener; im Limmersdorfer Forste Br. — Ingolstadt: Vereinzelter Br.; ist zu vielen Nachstellungen ausgesetzt. (Zirkel.) — Kaufbeuren: In allen Wäldern der Umgegend häufig; 10. VII. 12 St. ges. (Erdt.) — Kirchschönbach: Im Juni öfter beob. — Lautrach: Br. 14. VI. Nest mit zwei Eiern gefunden; wurde später von — 313 — einem Raubtier zerstört. Die Nahrung' bestellt aus jungen Buchen-, Ahorn- und Fichtentriebeu, sowie hauptsächlich aus Sämereien; 3. X. 12 St. in westl. Richtung bei Regen abziehend. — Mauth: Überwintert hier nie; ist nicht häufig. — Miltenberg: 6. XI. 10 St., 26. XI. 1 St. beob. — Neubau: 18. XI. a. m. 15 Ex. ges. n. W. abziehend, 20. XI. 32 St. ges. n. 0. abziehend; ca. 40 — 50 St. überwinterten hier im Winter 1900/01 ; sie wurden in einem leicht mit Schnee bedeckten Hoch- walddistrikt aufsteigen ges., in dem noch viele Buchein sich vorfinden, die ihnen anscheinend gegenwärtig zur Nahrung dienen. Einzelne über- winterten schon öfters hier. — Neustadt a. S.: 10. IX. 15 — 20 St., 20. IX. 3 St , 3. X. 3 St. beob. — Oberbeuren: Br. 11. X. 2 St. ges. (0. Parrot.) 26. X. und 1. XI. ca 60 St. beob., die sich länger auf- hielten. (Saal.) Heuer gab es im Frühjahr und Sommer auffallend wenige Ringeltauben. (Dr. P.) — Regensburg: 18. IV. und 27. IV. in Trem- melhausen zwei Paare ; überhaupt sehr häufig dort beob. 1. VII. und 1 5. VII. Dengling-Riekofen zwischen R. und Straubing mehrere, dsgl. 7. VIII; 2. IX. ganze Menge ; 8. IX. viele; 1 1. IX. mehrere. — R e u th : Nach Be- obachtung der ersten durchziehenden Vögel dauerte es einen ganzen Monat, bis die erste Taube (28. ITI.) rufen geh. wurde. — Rossdorf a. F.: 27. IX. 25 St., 1. XI. 1 St. beob. — Süssenbach: 2 St. wurden noch bis zum 24. XII. (so lange noch kein Schnee gefallen war) ges., wahrschein- lich wegen vieler vorhandener Buchenmast. — Sylvan: In den Spessart- waldungen im Verhältnis zur Hohltaube häufig. Wo irgend ein Fichten- dickicht ist, wo sie brüten kann, findet man sie, und reift dem Spessart- bauern sein Heidekorn, so sieht man hier oft 4 — 500 St. Tritt Buchen- und Eichelmast ein, dann bleibt sie sehr lange, oft so lange, bis an- haltend Schnee fällt. Sie trennt sich sehr schwer von dieser liebgewordenen Nahrung. Im Winter 1 898/99 überwinterten 3 St. im Bezirke des Ber. und konnten jeden Tag auf der Hirschfütterung wahrgenommen werden, wo sie sich von Mais und gedämpften Kartofleln ernährten. Da im Wild- park jedes unnütze Schiessen verboten ist, so habe ich gefunden, dass diese Taube ihre allzu grosse Scheu vor dem Menschen abgelegt hat. (Schirmer.) — Taxöldern: 5. X. 3 St. beob. — Trippstadt: Von Ende Sept. bis Ende Okt. wurde sie teils in kleinen Trupps, teils in grösseren Schwärmen auf ihrem Rückzug beob. — Unterebersbach: Ist hier Frühjahr und Sommer über Standvogel und geht im Herbst regelmässig fort. Nur in .Jahren, in welchen die Rotbuche reichlich Samen trägt, bleiben einzelne Ex. den Winter durch da. Ende .Januar 1898 2 Ex. beob., die sich ständig in einem mit Buchen gemischten Eichenbestande aufhielten. — Valepp: Beobachter erinnert sich in den 15 Jahren seines Hierseins nicht, eine R. gesehen, und nur ein einziges Mal vor ca. zehn Jahren, eine falzen geh. zu haben. — Weibersbruun : Br. Abzug 15. X. zum Teil ; bis Mitte Dezember waren noch einige hier. — Winnweiler: Winter 1900/01 blieben die R. hier, jedenfalls veranlasst durch die vorhandene Buchelmast. — Zösc hingen: 27. IX. die letzten ges. Speziell als Br. aufgeführt wird die Ringeltaube ausserdem noch in Annweiler, Erbendorf, Goldberg, Happareute, Hoerot, Kitzingen, Leimersheim, Rückersdorf, Sondernheim. 314 Der Kuckuck, Guculus canorus L. Da die ungarische ornitliologische Centrale, wie ich höre, eine detaillierte, über ganz Europa sich erstreckende Bearbeitung des Kuckuckszugs ins Auge gefasst und wohl schon begonnen hat, nehme ich hier von einer Aufführung der historischen (bayerischen) Daten Ab- stand und beschränke mich auf die zonenweise Wiedergabe des bei uns für das Jahr 1900 eingelaufenen Materials. Die aus dem Jahre 1899 oder in älteren handschriftlicl)en Notizen vorliegenden Originaldaten wollen am Schlüsse dieses Sonderberichts, wo sie in alphabetischer Anordnung der Ortsnamen sich verzeichnet finden, nachgesehen werden. Höhe in Metern 871,7 Östliche Lange von Ferro Friihjahrszug 1900. Zone 47 n. 270 30' - 28° (Mai 20.) in Valepp 2 St. (häufig!) Zone 47 as. 27° 30' — 28° April 23. in Happareute Mai 1. „ Unterammergau (Mai 23.) „ "Walchensee Zone 47 an. 270 30' — 280 April 23. in Lautrach 280 — 28° 30' April 22. „ Kaufbeureu (Erdt) (Mai 5.) „ (Regenbogen) April 18. „ Bayersried „ 20. „ Ammerland 28° 30' - 29° „ 18. „ Heften bei Schongau „ 21. „ Oberbeuern (22. IV. allgemein 840 790 683 583 711 648 Fr.: 18. IV. Sp.: 23 IV. Schw.: 6 Tage. Durchsclm.: April 20,3. Zone 47 (nördl. Teil): Fr.: 18. IV. Sp. : 1. V. Schw.: 14 Tage. Durchschn. : April 24,7. Zone 48 s. 29° 30' — 30° (Aprilie.) in Haag 300 — 30° 30' ^^ 18. „ Bergham Schw.: 8 Tage. Durchschn.: April 17. Zone 48 n 27° 30' -28° April 24. in Roggeuburg (Eckel) 280 - 280 30' 280 30' _ 290 30° 564 510 549 „ 21. „ „ (Reichherzer) Mai 2. „ Stoffenried 508 April 17. „ Autenried 487 30. „ Biburg 493,7 ( „ 18.) „ Augsburg (v. B.) 29. IV. allgemein 496,2 16. „ „ (nach anderen) 22.) „ „ (Ziegler) 2 St. 30° 31' „ 18. „ Simbach Fr.: 16. IV. Sp.: 2. V. Schw.: 17 Tage. Durchschn.: April 21. — 315 — Zone 48 as. April 17. in Zöschingen 23. „ Unterhausen „ 15. „ "Weichering „ 22. „ Lichtenau b. AVeichering (Ziegler) „ 21. „ Ernsgaden „ 24. „ Pfeffenhausen : 24. IV. 27» 30' — 28« 28» 30' — 29» 29^ — 29» 30' 29» 30' — 30» Fr.: 15. IV. Sp. Schw.: 10 Tage. Durclischn. : April 20,3. Zone 48 an. 28*30' — 29" April 19. in ßapperszell ( .. 27. 29» — 29» 30' 22. 29» 30' - 30» 23. 20. 20. 30» 30' — 31» 30. Eichstätt Ingolstadt (Zirkel) Goldberg Irlbrunn 2 St., 21. IV. 3 St. Breitenfurt (ges., zieht S. u. N.) ßegener Waldhaus Fr.: 19. IV. Sp.: 30. IV. Schw.: 12 Tage. Durchschn. : April 22,3. Zone 48: Fr.: 15. IV. Sp. : 2. V. Schw.: 18 Tage. Durchschn : April 20,1. Zone 49 s. 25» 30' - 260 April 14. in Birkenhördt „ 17. , Annweiler 260 _ 260 30' „ 15. , Sondernheim „ 8. , Leimersheim (ges.) 290 30' _ 300 ., 20. , Regensburg 300 — 300 30' „ 24. , Süssenbach „ 11. , Unterzeil 509,6 410,3 376 362 435,2 509,8 388 365,1 445 508 942 183,3 116,5 344 485 489 Fr. : 8. IV. Sp. : 24. IV. Schw.: 17 Tage. Durchschn.: April 15,5. 25»- 250 30' 260 _ 260 30' 280 — 280 30' 280 30 ' — 290 290 — 290 30' 29030 '-300 Fr.: 1 Schw. Zone 49 n. April 18. in Horst „ 17. „ Trippstadt „ 12. „ Schifferstadt „ 24. „ Birkenfels „ 10. „ Colmberg „ 19. „ «Laufamholz „ 23. „ Rückersdorf „ 20. „ Mühlen b. Neumarkt „ 22. „ Taxöldern 2 St. „ 21. „ Freihöls IV. Sp.: 22. IV. 3 Tage. Durchschn.: April 18,6. 406 101,5 466 457,5 322 362 425 443 388 316 250 — 250 30' M 250 30' - 260 260 30' — 270 270 30' - 28" 280 30' — 29« Zone 49 as. 18. in Neubau 24. im Stumpfwalder Forstliaus 15. in Wiuuweiler 18. „ Miltenberg 17. „ Guttenberg 24. „ Kitziug-en 15. „ ßeuth 17. „ Erlangen Fr.: 15. IV. Sp. : 24. IV. Scliw. : 10 Tage. Durchschn. : April 18,5. Zone 49 an. 26030'— 270 April 16. in Grossostlieim 270 -270 30' „ 19 „ Sylvan 16 am Main 19. in W.eibersbrunn 28« - 28« 30' „ 21. „ Kirchschönbach 280 30' — 290 ,, 15 ,, Rossdorf 22. „ Stegaurach 14. „ Daschendorf 290 -290 30' ,, 15 ,^ Priedrichsberg (Mai 16.) „ Bayreuth (sehr selten dieses Jahr) April 23 ,. Erustfeld „ 23. „ Kircheuthumbach „ 17. „ Erbendorf 23. IV. Durchschn.: April 18,3. Sp.: 24 IV. ca. 290 30' _ 300 Fr.: 14. IV. Sp Schw.: 10 Tage. Zone 49: Fr : 8. IV Schw.: 17 Tage. Durchschn.: April 17,7. Zone 50 s. 260 30' -270 April 10. 270 30' -280 (März 8.) April 22. 29» 30' -30» Mai 3. 300 — 300 30' April 1. Fr.: 1. IV. Sp.: Schw.: 33 Tage. 350,9 249,4 130 270 191,2 340 281 137,8 458 140 354 280 284 301 252 465 342,3 470 470,6 510,6 in Geiselbach „ Zieglerfeld „ Kissingen „ Waldsassen „ Hatzenreuth (4 h a. m. 3. V. Durchschn.: April 16,5. 2 St.) 270 30' — 280 Zone 50 n. April 19. in Neustadt a. S. 22. „ Bischofsheira „ 12. „ Mellrichstadt „ 24. „ Gerlas Sp.: 24. IV. 290 _ 290 30' Fr.: 12. IV. Schw.: 13 Tage. Durchschn.: April 19,2. Zone 50 (südl. Teil): Fr.: 1. IV. Sp : 3. V. Schw.: 33 Tage. Dnrchschn. : April 17,8. — I April 4. in Hoerot (gg.) 263 258 203 482,2 513 244 449,3 271,3 626 - 317 — Wir verfüg-en in diesem Jalire über eine für den Anfang- ganz respektable Zalil von Daten (82); ist der Süden auch liier wieder sehr schlecht beteiligt, so zwar, dass die beiden ersten Teilzonen nicht ein- mal genügend Daten aufweisen, um Durchschnitte herauszurechnen, so erlangen wir doch aus dem vorhandenen Material einen annähernden Überblick über den Besiedelungsvorgang, wie er sich im mittleren und nördlichen Baj'ern gestaltete. Cuculus canorus gehört zu den ziemlich späten Ankömmlingen; er hat als ein typischer A p r i 1 v o ge 1 zu gelten, denn der Be- setzungszeitraum beschränkt sich im wesentlichen nur auf diesen Monat; daran scheinen auch ungünstige Wetterverhältnisse , wie sie im Vor- jahre eine Rolle spielten, nicht viel zu ändern; dafür war die Be- siedelungsbewegttng auf einen geringeren Zeitraum zusammengedrängt, denn Frühdaten traten nur ganz vereinzelt auf. Als solche haben zu gelten sämtliche Notierungen aus der ersten Aprilwoche, während auf den März zurückgreifende Angaben m. E. wohl nur ganz aus- nahmsweise in betracht gezogen werden dürfen. Völlig vereinzelt steht in dieser Beziehung im Vorjahre die Angabe aus Zieglerfeld (8. III. !) da; ich erachte sie aber mit Rücksicht auf die Notierungen der übrigen Stationen und die in der Literatur verzeichneten Termine, auch im Hinblick auf die in Nachbarländern gesammelten Erfahrungen für absolut unhaltbar und daher nicht geeignet, bei der Aufstellung der Zonenformel mit verwendet zu werden, das um so mehr, als der dortige Gewährsmann auch den Abzugstermin des Kuckucks als ungewöhnlich spät angibt; auf eine diesbezüglich an den Beobachter gerichtete An- frage erfolgte übrigens keinerlei Antwort! Sehen wir uns in der Literatur etwas nach weiteren Märzdaten um, so sind ja solche ganz vereinzelt zu finden; sie vermögen aber in der Mehrzahl der Kritik nicht Stand zu halten. Eine Notierung von Kraftshof (Mittelfranken) aus dem Jahre 1869 stellte das Datum von Zieglerfeld sogar in den Schatten; daneben nimmt sich aber eine zweimalige Notierung des 25. April als späteste Termine etwas sonderbar aus; der 15. April als Mittel erscheint darnach mindestens unwahrscheinlich ! Gleichfalls den Tabellen der forstlichen Versuchsanstalt entstammend sind die weiteren Märzdaten: Rothenbuch 17. IIT. 1876 (daneben zwei Notierungen vom 21 April!), Finsterau 20.111. 1873 (neben zwei Spätdaten vom 18 Mai (!) aus dem gieiclien Orte, welche die zweifelhafte Zuvei'lässigkeit des betr. Be- richterstatters treffend kennzeichnen), Aeschach 22. III. 1879 (spätester Termin fehlt!) und schliesslich Seheibenh ardt 28. IIL 1879 und 1890 (mit 3. April als Mittel). Man sieht, von den angeführten Daten sind nur die beiden letzten aus der Rheinpfalz, wo, wie wir sehen werden, ohnehin eine frühere Ankunft an der Tagesordnung ist, vielleicht noch die Aeschacher Angabe, haltbar.*) Ich darf hier wohl bemerken, dass eine Anzahl der seitens des genannten Instituts eruierten Mittelwerte und wohl auch verschiedene Einzeldaten gerade bei dem Kuckuck offenkundig falsch *) Es mag hier am Platze sein, auf eio Märzdatum aus Wiesbaden (29. ril. 1884), das mir zufällig unterlief, aufmerksam zu machen. (Dr. P.) — 318 — ang'eg'ebeii sind, dass daher das betr. Material nur mit Vorsicht benützt werden darf. Wenn, um nur einige Beispiele hervorzuheben, der 27. April als frühester, der 17. Mai als spätester Termin aufg'eführt wird, so kann der 27. April nicht auch als Mittel figurieren! Wie reimen sich zusammen die Angaben: 17. IV. früliester Termin, 20. IV. spätester und 22. IV. Mittel, oder 9 IV., 28. IV. und 28. IV., oder 3. IV., 6. V. und 5. V.? Da muss doch jedesmal mindestens einexAngabe inkorrekt oder verdruckt sein? Was haben wir nun von den frühen Aprildaten zu halten? Ich hatte selbst einmal Gelegenheit, den 2. April als ersten Termin zu notieren; es war in Oberbeuren im Jahre 1899; dass wir es hier nur mit einem Vorläuferdatum zu thun haben, erhellt aus der Beobachtung, dass erst am 16. April die nächste Konstatierung am gleichen Orte statthatte; interessant ist, dass in Haag (bei Wasserburg), wo während 17 Jahren die Ankunft gewöhnlich viel später, einige Male sogar sehr spät im April erfolgte (vgl. p. 322), im Jahre 1899 der erste Vogel gleichfalls schon am 2. April gehört wurde. Schon aus dieser Duplizität der Fälle lässt sich die Bedeutung dieser Frühdaten, die sonst gar leicht als unzuverlässig*) angezweifelt werden könnten, entnehmen. 1900 ge- laugten nun ebenfalls zwei sehr frühe Aprildaten zur Mitteilung und zwar aus Hatzenreuth und aus Hoerot (geogr. Lage nicht eruierbar!). Ich kann mir nicht versagen, hier eine chronologische Zusammenstellung sämtlicher Frühdaten, soweit ich solche ausfindig machen konnte,**) aus der ersten Decade des April zu geben. Es sind folgende : 1. IV. : Hatzenreuth. 2. IV.: Glonü(l886, Dr. F.), Haag, Oberbeuren, Dannenfels (1876), Albersweiler (1880). 3. IV.: Klaushof (1869), Waidhaus und Rabenstein (1872), Nei- denfels (1876), Lichtenau i. Spessart (1899). 4. IV.: Hoerot (1900). 5. IV. : Amorbach (1870), Trtenberg (1874), Erlenbrunn (1879), Aschaffenburg (1884). 6. IV.: Seeshaupt (1875 u. 1877), Aura (1877), Bodenwöhr (1879). 7. IV. : Biberachzeil (1876), Obermoschel (1877), Burghausen(l 880), Burgbernheim und Ebrach (1883), Burgpreppach (1884). 8. IV. : Tapfheim (1877), Bittenbrunn (1879), Pullenried (1894), Leimersheim (1900, NB. gesehen). 9. IV.: Haag (1869), Dlukelscherben (1884), Hittisau! (1894). 10. IV.: Kotheu (1877), Windsheim (1881). Wie man sieht, ist eine anfangs April erfolgende Ankunft des Kuckucks immer und überall eine ausnahmsweise Erscheinung; verhältnis- *) Eine ev. Irreführung des Beobachters durch geschickte Nachahmung des Kuckucksrufes wäre ja nicht ganz undenkbar; es geht das sowohl mit der Wildtaubenlocke, wie mit dem Munde und den Händen ohne Zuhilfenahme eines Instrumentes; der Vogel lässt sich so nicht zu schwer herbeilocken und selbst zur Antwort reizen, was zweckmässig versucht werden kann, wenn es sich darum handelt, etwaige Ankömmlinge im Frühling zu konstatieren. (Dr. P.) **) Auf absolute Vollständigkeit macht die.se Aufstellung keinen Anspruch. (Dr. P.) — 319 — massig am häufigsten kommen rheinpfälzisehe und unterfränkische (Saale- thal, Spessart, Odenwald) Orte vor; einige ganz frühe Notierungen er- folgten in Oberba3'ern; Schwaben (Bodensee?) und besonders die Ober- pfalz sind ebenfalls mit diversen Frühdaten vertreten, vereinzelt nur Mittelfranken. Dass diese durch einen gesteigerten Fortpflanzungstrieb bedingten Verfrühungen, als welche wir die Vorläuferdaten am besten auffassen, nicht nur ganz zufällige Erscheinungen sind und dass diese Angaben völlige Glaubwürdigkeit beanspruchen , geht sowohl aus der relativ grossen Zahl derartiger Daten, wie aus der Auswahl der- Jahie hervor; es rauss wohl seine tieferen Gründe haben, dass gerade die Jahre 1869, 1872 und 1900, mehr noch 1876, 1879 und 1884, in Sonderheit aber das Jahr 1877 so oft sich wiederholen. Die Jahre 1869, 1876, 1879, 1884 und 1900 spielen sonderbarerweise— das soll doch nicht verschwiegen werden — ebenfalls bei den w'enigen Märzdaten eine Rolle! Doch noch einige Bemerkungen zur allgemeinen Charakteristik des Kuckuckszuges in Bayern; die auf historischen Angaben basierende Zusammenstellung sagt uns, dass erst etwa am 14. oder 15. April die Bewegung kräftiger einsetzt; ihren Höhepunkt erreiclit die Besiedelungs- frequenz aber erst im letzten Drittel des Monats; das ergibt sich so- wohl aus den Einzeldaten, wie aus den vorhandenen Mittelzahlen. Über die Ausdehnung des Besetzungszeitraums sind wir nach dem vorliegen- den Material noch nicht genügend orientiert. Soviel lässt sich wohl mit Bestimmtheit annehmen, dass der Besiedelungsvorgang manchmal erst anfangs Mai sein Ende findet; das gilt aber nur für höher gelegene, rauhere Orte und für anscheinend ungünstigere Frühjahre; ich führe die wenigen vorliegenden diesbezüglichen Angaben auf: 1. V.: Erbendorf, Rabenstein; 3. V.: Frankenhofen, Burghausen, Kulmbach ; 4.V.: Bischofs- grün; 6. V. : Nordhalben. Die bei den frühen ApriLlateu vorkommenden Jahre sind bei diesen Notierungen gewöhnlich nicht beteiligt! Diese Orte gehören zum Teil dem nordöstlichsten Flügel des Gebietes an, der auch bei anderen Arten ein relativ grosses Kontingent zu den Spät- daten stellte. Was von einigen in die zweite Hälfte des Mai fallenden Daten aus gebirgigen Gegenden (Fischen 17. V., Valepp 20. V., Walchensee 23. V.) zu halten ist, lässt sich, so lange das Material nicht grösser ist, schwer entscheiden ; evident aber gibt sich an den alpinen Stationen (vielleicht spielt auch die relative Seltenheit des Vogels an diesen Orten eine Rolle) eine beträchtliche Verspätung der Ankunft zu erkennen. Wie aus einem Vergleiche mit österreichischen Alpenstationen zu ersehen ist, finden sich dort ebenfalls neben gewöhnlich in das letzte Drittel des April oder anfangs Mai (Reutte, Tweng, Lech) fallenden Daten (einige frühere aus dem Innthal und aus Vorarlberg [vgl. Rufic. titliys !] aus- genommen) verschiedene späte Maidaten: Seeham, Innsbruck Umgebung, St. Leonhard (Passeierthal), Trient — , wohl meist Gelegeuheits- oder Durchzugsnotierungen, die das Bild, das wir uns von dem Be- setzungsvorgang zu machen haben, nicht trüben können. Wenn v. Almassy {„Aquila", 1898) den Kuckuck noch am 8. Mai in der rumänischen Dobrudscha auf dem Zuge antraf, nachdem er ihm schon am 8. April, H20 — also einen vollen Monat früher daselbst erstmals begegnet war, so spricht das entschieden für meine Annahme. Im ganzen ist die Frequenz der Maidaten gegenüber den April- notierungen bei uns eine so verschwindend kleine, dass nach der ersten Maiwoclie erfolgte Notierungen woiil als nicht einwandfrei betrachtet werden und in Wegfall kommen müssen. Die ßichtigkeit der vorausgescliickten Feststellungen ergibt sich nun auch aus der Betrachtung des vorjährigen Zuges. Die erste Notierung erfolgte : am 1. 4. i 8. 10. 11. 12. 13 U. 15 16 17 18. 19. 20. 1 21. 22. 23. 24. April 1 1 1 2 1 2 1 6 4 7 7 5 4 5 8 7 7 mal am 25. I 26. I 27. 28. 29. 30. April — I 2 mal. am 1. 2 3. Hai 111 mal. Das Eintreffen des Kuckucks, das in vereinzelten Fällen schon früli im April begann, setzte auch 1900 erst mit dem 15. April richtig ein; die Kulmination fälltauf den 22. April; schon am 24. ist der Zug als beendet anzusehen; die spärlichen, nach einer Pause von fünf Tagen nachfolgenden Daten schliessen die Zugsbewegung in den höher gelegenen Teilen des Gebietes (ßegener Waldhaus, Biburg, Unterammergau, Wald- sassen, Stoffenried („sehr spärlich heuer, sonst immer Mitte April !") ab. Als unhaltbar fallen weg die Daten von Bayreuth („sehr selten dieses Jahr"), Valepp, Walchensee; das Gleiche ist bei einigen Gelegenheits- beobachtungen oder bei gleichörtlichen Angaben, sofern sie durch frühere Notierungen korrigiert werden, der Fall. Verhältnismässig früh zurückgekehrt ist der Kuckuck in der ßhein- pfalz; er wurde am 8. April schon bei Leimersheim gesehen; der 24. April figuriert als späteste Notierung. Die unterfränkischen Daten gehören fast alle der Zeit vor der Kulmination an, sind aber niciit sonderlich früh daran. Ganz vereinzelt steht der Termin von Hatzen- reuth da, wo am 1. April morgens 4 h 2 St. konstatiert wurden. Das einzige Märzdatum wurde oben schon als zweifelhaft charakterisiert. lieber die durchschnittliclie Ankunftszeit in den einzelnen Zonen gibt folgende Tabelle Aufschluss : Z. 47an: April 20,8. Z 48 s; 20,1 17,7. Z. 48n: „ 21. Z. 48as: „ 20,3. Z. 48an: „ 22,3. Z. 49s: „ 15,5. Z. 49n: „ 18,6. Z. 49 as: „ 18,5. Z. 49au: ,. 18,3. Z. 50 s: ,. 16,5. Z. 50n: „ 19,2. — 321 — "Wie mau sieht , entspricht das Ergebnis vollständig- dem bei Ruticilla erhaltenen. Eine zonenweise Progression der Verspätung von Süden gegen Norden ist nicht zu bemerken; die hypsometrischen Ein- flüsse scheinen auch hier den Ausschlag gegeben zu haben; zugestan- den, dass die Anzahl der verfügbaren Daten eine völlig unzureichende war und dass das Gebiet überhaupt zu eng begrenzt ist, so müsste sich doch jene Verspätung m. E. schon einigermassen zu erkennen geben. Die Schwankung, d. i. der Besetzungszeitraum durch die „Ersten", betrug in den einzelnen Teilzonen (9), 6, (3), 17, 10, 12, 17, 23, 10, 10, 32 und 13 Tage; würden wir überhaupt die Maidaten und die ganz isolierten Aprildateu, also die Extreme ausser betracht lassen, so w^ürde sich die Schwankung noch bedeutend herabmindern. Wurde vorläufig davon Abstand genommen, für einige durch ihre Lage in sich abgeschlossene Gebietsteile besondere Formeln aufzustellen, so muss ich mir auch versagen, die etwa resultierenden Schlussfolgerungen mit den Ergebnissen unmittelbar benachbarter Länder (ich verweise speziell auf die Bearbeitung des Kuckuckzuges in Österreich 1897 und 1898 durch üapek [„ Schvalbe" ^ N. F. II]) zu vergleichen. Wenn die auf dem östlichen Flügel von Österreich (um nur einen Punkt herauszugreifen) vorkommenden frühesten Aprildaten (1. — 5. IV.) dort nicht berücksichtigt worden sind, so erscheint mir das nach unseren Erfahrungen — wissen wir doch, dass oft ein Intervall von 10, 14 und mehr Tagen zwischen den beiden ersten Notierungen am gleichen Platze liegt — immerhin be- achtenswert; es müssten dann allerdings prinzipiell aucli alle ev. Ver- spätungen und demzufolge auch die Durchzugsdaten in Wegfall kommen ; wird die sog. Vorläuferbewegung mit in den Besiedelungsvorgang ein- bezogen, dem sie ja wohl thatsächlich zugehört, so muss der wahra Einwanderungstermin der grossen Mehrzahl der Artgenossen unbe- dingt dadurch verschleiert werden, oder es müsste die Zahl der verfüg- baren Daten eine so grosse sein, dass die wenigen Ausnahmen bei der Durclischnittsberechuung nur in geringem Masse verfrühend wirkten. Interessant ist auch, dass die Formel für den westlichen Flügel in Öster- reich einen etwas späteren Termin ergibt als die für den östlichen. Wenn einige relativ frühe Daten aus Vorarlberg mit der schönen Daten- reihe der nördlichen Alpen, die fast durchwegs der letzten Dekade des April angehölt, kontrastieren, so vermutet Capek wohl richtig, dass diese Verfrühung der dortigen Ankömmlinge durch Benützung der Schweizer Depression (nach Fatio fällt die Ankunft dort in die Zeit vom 6. bis 12. April) bedingt sein dürfte. Über den Eintritt des Hauptzuges — d. i. die Zeit, wenn der Ruf allgemein geworden ist, oder wenn sich auch eine Art Durchzugs- beweguug bemerkbar macht (dies scheint bei uns im Frühjahr nur in minimaler Weise der Fall zu sein) — finden sich in den eingelaufenen Berichten nur ganz wenige Andeutungen ; er dürfte der Ankunft der ersten Ankömmlinge sehr bald nachgefolgt sein. Nach Fischer-Sigwart {„Aquila" J. VI p. 253) fällt die Ankunft des Kuckucks in der schweize- rischen Hochebene, wenn das Wetter günstig ist, mit dem ersten ßuf 21 — 322 — zusammen, d. h. er fängt sofort zu rufen an. Bei nasser, kalter oder regnerischer Witterung schweigt er noch einen oder einige (bis vier) Tage, ehe er zu rufen beginnt. Unsere Berichterstatter haben den Vogel in der ßegel zuerst nur gehört, in einigen Fällen wurde er zugleich gesehen und gehört, aber nur viermal lediglich gesehen ; das waren dann auch besonders frühe Notierungen. Stets lieisst es, die Ankömmlinge seien „geblieben", nicht weiter gezogen. Viel öfter geschah die erste Notierung vormittags wie nachmittags; die Zahl der dabei beteiligten Vögel wird 46 mal mit einem, 10 mal mit zwei Exemplaren angegeben. Über die Ankunft der Weibchen, deren Ruf bekanntlich von dem der männlichen Vögel verschieden ist, findet sich leider keine Mitteilung; sie pflegt einige Tage später zu erfolgen. Die Witterung ist in den meisten Fällen — wenn sie überhaupt berücksichtigt wurde — als schön und warm bezeichnet; in vier Fällen herrschte bei der Ankunft bezw. der ersten Beobachtung Südweststurm mit Regen, sechsmal rauher Westwind. Der Beobachter in Laufamholz scliroibt: „Am 19. April nachmittags 4 Uhr ein Exemplar gehört; es war der erste, schöne warme Tag nach längerer mit Niederschlägen, Kälte und starken Westwinden ausgezeichneter Zeit." Ziehen wir die meteorologischen Berichte auf p. 104 zu Rate, so önden wir, dass zu der Zeit, da die Ankunftsbewegung ihren Höhepunkt erreicht liatte, ein barometrisches Maximum über dem Lande lagerte, wobei ein laugsames Ansteigen der Temperatur sich bemerkbar machte ; in der Woche vorher herrschten meist starke Westwinde und trübe Witterung. Der 15. April, welcher böiges und regnerisches Wetter cyklonalen Charakters brachte, war fast unmittelbar von dem eigentliclien Beginne des Zuges gefolgt, so dass der genannten Wetterlage möglicher Weise ein Einfluss auf die Einleitung der Erscheinung zuzuschreiben sein dürfte. Zum Schlüsse sei ausdrücklich hervorgehoben, dass der Kuckuck im Jahre 1900, wie aus verschiedenen Berichten hervorgeht, im Ver- gleiche zu anderen Jahren spärlich vertreten war. Die Art gehört übrigens in Baj^ern wohl nirgends zu den sehr gewöhnlichen Vögeln. Die enorme Häufigkeit, welche sie in anderen Gegenden, nach Eiei'funden zu urteilen, zu haben scheint, wäre hier zu Lande schon wegen des Mangels an den nötigen Brutpflegern undenkbar. Im Nachstehenden lasse ich die übrigen Materialien, die uns über den Kuckuck neuerdings zugingen, folgen: Augsburg 1896: 26 IV. häufig in den Auen; 1897: 19. IV. erster, 2. V. allgemein ; 1898: 21. IV. zuerst geh., 27. IV. allgemein, 28. IV. noch häufiger, (v. B.) — Castell (Steigerwald) 1885: 12. IV. erster Ruf. 1896: 12. IV. erster. (Dr. P.) — Grafenan (bayer. Wald) 1893: 4. V. zuerst geh. (Dr. P.) — Haag: Erster Ruf 1864: 20 IV., 1865: 20. IV., 1866: 15. IV., 1867: 14. IV., 1868: 22. IV., 1869: 9.1V., 1870: 18. IV., 1890: 25. IV., 1891: 28. IV., 1892: 26. IV., 1893: 30. IV., 1894: 15. IV., 1895: 19. IV., 1896: 22. IV, 1897: 19. IV., 1898: 12. IV. Letzter Ruf 1894: 4. VII., 1895: 6. VIL, 1896: 6. VIL (Ed. Müllerund Schlereth.) — München 1887: 29. IV. zuerst. (Dr. P.); 1899: 28. IV. erster geh. (Pischinger.) — Rüden- — 323 — hausen 1896: 19. IV. erster Ruf, 20 IV. allgemein, auch in Kitziugen geh. (Dr. P.) — Siegsdorf 1892: 17.1V. erster. (Dr. P.) 1899. Andechs: 22. IV. erster geh.; letzter Ruf 30. VI, ; tritt ziemlich häufigauf. — Augsburg: 22. IV. erster, (v. B) — Erlangen: 28. IV. die ersten beob. (auffallend spät!), heuer nicht so häutig wie friilier. — Ernsgaden: 10. IV. 8hm. und 18. IV. a. m zuerst beob. — Geisel- bach: 17. IV. erster ges. — Haag: 2. IV. erster Ruf. — Ingolstadt: 8. IV. zuerst geh. (Liudner); 27. IV. erster Ruf. (Zirkel.) — Lichtenau (Spessart) : 3. IV. erster geb. — München: 16. IX. 1 Ex. auf dem Wild- pretmarkt. (Dr. P.) — Oberbeuren: 2. IV. 7 h p. m. erster Ruf geh., 16. IV. nur einmal dsgl. (Dr. P.) 25. VI. zweimal Vögel ges., welche im Fluge rufen (nicht sehr laut); drei einander nachfliegende Kuckucke. 27. VIII. 1 Ex. jnv. an der Windach erl. (Dr. P.) — Roggenburg: 24. IV. zuerst beob. — Speyer: Sehr häufig. — Wörth a. Rh. : 12. IV. ersten ges.; 10. IX. Abzug. 1900. Annweiler: 9. VII zuletzt geh. — Augsburg: 8. VIII. 1 Ex. gefangen, (v. ß.) 7. V. zwei erlegte Ex. ges., bei denen zwei resp. drei Schwanzfedern nicht ausgewachsen sind. Im Siebentischwald keinen geh. In füheren Jahren konnte man den Kuckuck in den Wertachauen bis ganz in die Nähe von Pfersee kommen sehen; allein schon seit einer Reihe von Jahren sind in der Au die grösseren Bäume, sowie auch das hohe Weidengebüsch niedergehauen worden, und seit dieser Zeit kommen die Vögel auch nicht mehr so nahe zur Stadt. Nur unterhalb Augs- burg sind die Lechau und AVolfzahnau noch mit vielen grösseren Birken, Weisspappeln und Weidenbäumen bestanden, und dort geht der Kuckuck auch noch ganz nah bis zu den Fabrikgebäuden der Stadtbachspinnerei heran. (Ziegler.) — Breitenfurt: 14. VIII. zum letzten Male ges. — Geiselbach: 10. IV. den ersten geh.; Tags vorlier Regen und Schnee, nasskalt, Nacht kühl; der Vogel schien ein übereiliger Vorbote zu sein; mehrere Kuckucke erst 26., 27. und 28. IV. geh. — Gerlas: 18. VIII. zuletzt ges. — Grossostheim: Seit 10. VII. nicht mehr zu hören; 6. VIII. letzten ges. ; Regen, sehr kalt. Ab 25. VI. konnte das Einander- Nachstreichen, lebhaftes Rufen nicht mehr beob. werden. In zwei Nestern von Motacilla alba in einem Holzklafter je ein junger Kuckuck gef. 3 Bachstelzen kamen aus, doch wurden vorher 5 Ex. gezählt. Ein Kuckuck war 26. V. verschwunden, die jungen Bachstelzen konnten damals noch nicht recht fliegen. — Kaufbeuren : Bis 20. VI. 8 St. zum Ausstopfen erh., wovon 6 St. vorjähr. 5 6 u^d nur zwei ältere. (Erdt.) Hier nicht häufig; wurde bis Mitte September ges. (Regenbogen.) — Kirchschön- bach: Alltäglich zu jeder Tageszeit, selbst bei unfreundlicher Witterung, bis abends ca. ^j-i Stunde vor Einbruch der Nacht rufend geh. und auch oft ges. Einige Male beobachtete ich einen Kuckuck, wie er meinen verdeckten Staudort erspähte und, mich jedenfalls anfänglich nicht er- kennend, von Baum zu Baum herumflatterte, dann aber, als ihm die Sache nicht geheuer erscheinen mochte, mit vielem Geschrei davonflog, — — 824 — Kissiugeu: Legt sein Ei fast nnr in die Nester der Erdnister (Rot- kehlchen, Laubsäng-er, Baumpieper etc). 13. VII. 1897 ein Ei in einem verlassenen Nest von Phylloscopus sihiUator, 8. VI. 1898 ein Ei im Neste von Erithacus ruhec. mit einem Ei des Nestvogels gef. — Zieglerfeld: Abzug Oktober. — Lautrach: 28. VI. zum letzten Male geh. — Lich- tenau bei Nenburg a. D. : 22 IV. 1 St. eine gute halbe Stunde weit aus dem Walde geh. und eines im „Moos" an einer mit Weiden und Schilf bewachsenen Kiesgrube ges. (Ziegler.) — Neubau: Seit 27. VII. keinen mehr ges. oder geh. 1874 machte der Berichterstatter eine eigenartige Beobachtung; er sah nämlich in einem Niederwalddistrikte von einer Stelle einen Kuckuck aufstreichen, an der sich in einer nestartigen Ver- tiefung ein Kuckucksei vorfand, zwei Tage später lagen zwei Kuckucks- eier in diesem Neste und am dritten Tage wurde der Kuckuck wieder dort getroffen, einige Tage später waren jedoch beide Eier nicht mehr vorhanden. — Neustadt a S. : 23. IX. 1 9 beob. — Oberbeuren: Wie im Vorjahre ruft ein Vogel in der Erregung „Kuckkuckkuck"; ein anderer hängt ein zweites „Kuckkuck", im gleichen Tonfalle, aber viel kürzer vor- getragen, dem gewöhnlichen Ruf an; 31. VII. 1 9 im Übergangskleid erl.; wie ich es vom Boden aufnehme, schreit es hoch und durchdringend. (Früh- jahrsruf) (Dr. P.) — Stoffenried: Sind in den vorhergehenden Jahren immer schon Mitte April eingetroffen und in fast allen Waldabteilungen gefunden worden. Die Art ist in diesem Jahre nur in ganz wenigen Exemplaren vertreten gewesen. — Sylvan: Wie fast alle Zugvögel, ist auch der Kuckuck heuer infolge der nasskalten Witterung um 6— 8 Tage später angekommen. Bis jetzt, 10. V. 1900, wurde er nur ganz vereinzelt wahrgenommen, und richtet sich sein Aufenthalt je nach Nahrung und Standortverhältnissen. In Jungholzbeständen, wo das Q Gelegenheit hat, seine Eier abzusetzen, findet man ihn häufiger als im alten Hochwald. Dagegen war er in den Jahren 1895, 1896 und 1897, in denen im Spessart die Buchenbestände vom Rotschwanz stark heimgesucht wurden, sehr stark vertreten, und konnte man oft in einer Waldabteilung täglich 4 — 6 Kuckucke wahrnehmen. Er zeigt sich durch Vertilgung der schäd- lichen Raupen als sehr nützlich. Sein Ruf erschallt noch 10 — 12 Tage nach Johanni und ist von dieser Zeit an der Kuckuck nicht mehr sicht- bar. — Taxöldern: Gelegentlich einer Entenjagd am 3. Juli im Ge- büsch einen jungen kaum flüggen Kuckuck angetroffen; Vorkommen hier nicht häufig. — Weibersbrunn: 6. VII. zuletzt geh. — Zöschingen (Laubwald): 2. VII. zuletzt geb.