i DE; Eur ’ Ana hat 5 I BUN Au i hd Ne Ui NPILITR NIGHT NEAR 14 DRUM an) FE \ AUTO ARTE HERRN: HN FRE Mi TEN FIRE: NN Mn Aal IN ROHR S, Hl D N Alde HE Ri {) Hey FRE LM) 1 lag " a i il Hr Hi Al J. ı H J “ nal nt 4 ih ug N Di { ' ’ Pils N tal; )3 R BRLAH RC Ann anal Kl: ‚N al: I Mi i 001 AN N I HERE HR Ha u i Me ER Au Aa In A| Denn u hu Hi REN I Yi u) nu hi IN a Hu Yan) Ei Baar HE 4 „ 17 H Ha KIN OR nl Ka nF “* 7 hf, Y NN, KERN v Kran ’ , r j ra lhly dh, ERTL N EEE u An IP u, Y Ai ii, ji R nr HR POLEN Like Fi IR) ı UiR:3T DIRT 169 in va di h Ay I N Ba „ 1 A un Re u P ! NET $ Urht ah ICH HHE RAN Ah ii I in I De neh Mi N ‚ih ai Air e AA Kl jap ’ 2 h ae! , BR an HOUR 4 il A a ii ne: ” ö Ya KAAIcN Au FOR HN TASARTOR RR ur BET: Bu? ” er Es b (44 FU 7 U / JAHRESHEFTE + des Vereins für vaterländische Naturkunde Württemberg. Herausgegeben von dessen Redactionscommission Prof. Dr. H. v. Mohl in Tübingen; Prof. Dr, H. v. Fehling, Prof. Dr. O. Fraas, Prof. Dr, F. Krauss, Prof. Dr, P. Zech in Stuttgart. FÜNFUNDZWANZIGSTER JAHRGANG. (Mit 3 Steintafeln.) Stuttgart. Verlag von Ebner & Seubert. 1869, ı ‚ 6 ODRMITTTE SUla N ü % race f RE EMS IN RE ARRRON TupA "di. KERNE ra RR dr. WR RCR SCHAUE VASE IE ode HR CE ET RR TE A . d , { ö f h ii \$ Jr Lam LEN KAHN 497, x4 w knlhle bl WIN ı A: ! N, ih Schnellpressendrnck der Woerner’sehen Buchä ters) Inhalt. I. Angelegenheiten des- Vereins. Bericht über die dreiundzwanzigste Generalversammlung den 24. Juni 1868 in Ulm. Von Oberstudienrath Dr. Krauss . Eröffnungsrede des Geschäftsführers Dr. G. Leube \ Rechenschaftsbericht für 1867—68. Von Oberstudienrath Dr, BEE... ; Ei Zuwachs der Vereinssammlung . Zuwachs der Vereinsbibliothek . TORE RL Rechnungsabschluss für 1867—68. . Von Hospitalverwalter EEE RE II"... SEE WERT Dane der Beamten . a. . 2: 0.,%.8 0 I. Vorträge und Abhandlungen, 1) Zoologie und Anatomie. Bemerkungen über die in unseren Najaden schmarotzenden Atax-Arten. Von Emil Bessels . Einige seltenere Conchylien Württembergs. Von RB. v. Mar hie) Ve 0, Vo RR Ueber Bos brachyceros. Von Dr. Oscar Fraas 2) Botanik. Ueber die Pilze und Schwämme der Umgebung von Ulm, Von Prof. Dr. Veesenmeyer © Se. Ueber eine eigenthümliche Kniekung, welche das Holz bei einer Pressung längs der Fasern erfährt. Von Prof, Dr, Reusch . 3) Mineralogie, Geognosie und Petrefactenkunde. Ueber die Körnerprobe am zweiachsigen Glimmer, Von Prof, Dr. Reusch R 5 IRRE HL UK Ueber die erratischen Blöcke Owehens Von Dia- conus Steudel Seite 40 IV " Seite ‘ Ueber die Lagerungsverhältnisse des weissen Jura in der Umgegend von Heubach. Von Vicar Theodor Engel Beitrag zur Kenntniss der geologischen Verhältnisse der Eiszeit. Von Hauptmann H. Bach. (Hiezu Taf. II.) . Zusammenstellung der bis jetzt in Württemberg aufgefun- denen Mineralien. Von Dr. G. Werner .. er Ueber fossile Selachiereier. Von E. Bessels. (Hiezu Tat. IIl.) Ueber einige ältere Versuche auf Steinkohlen. Von Dr. Max Bauer. 4) Physik, Chemie und Meteorologie. Ueber das Phänomen des Himmelsgewölbes. Von Prof. Dr. Reuschle u 02 3 ns ee. 1 re Ueber die Guttapercha. Von Prof. Dr. Reusch Ueber die Aufzeichnungen des registrirenden Thermometers im Stuttgarter Polytechnieum. Von Prof. Dr. Zech Das registrirende Thermometer des Polytechnicums, Von Prof, Dr, Zech. (Kiez Bab7T.)" . '..'. Fee Chemische Untersuchung von Eisenerzen. Von Prof. Haas Die Ergebnisse des Präeisionsnivellements der Bahnlinie Stuttgart-Goldshöfe-Crailsheim-Heilbronn-Stuttgart. Von Prof. Dr. Schoder . . . .. . . ar: Untersuchung des Wassers vom Todten Meer. Ton Dr. ANEPKTinger .. ‚srl una:el,7-A 7 He, = 101 156 169 200 I. Angelegenheiten des Vereins. Bericht über die dreiundzwanzigste Generalversammlung den 24. Juni 1868 m Ulm. Von Öberstudienrath Dr. Krauss. “ Zum zweitenmale seit dem Bestehen des Vereins versam- melten sich die Mitglieder zu ihrer jährlichen Generalversamm- lung in den Mauern Jer alten Stadt Ulm. Auch der naturhisto- rische Verein in Augsburg schickte zu Aller Freude eine Depu- tation von 6 Mitgliedern aus dieser Stadt und aus Günzburg zur Begrüssung unseres mit ihm in freundnachbarlicher Verbin- dung stehenden Vereins. Die Verhandlungen fanden in dem Saale des Gasthofs zum Baumstark statt, in welchem durch einige Vereinsmitglieder Ulms und Oberschwabens interessante naturhistorische Gegenstände ausgestellt waren. Geognostische und paläontologische Stücke lieferten die Sammlungen des Apothekers Dr. G. Leube sen. und Fr. Gutekunst in Ulm, des Notars Elwert in Wein- garten und Pfarrers Hartmann in Wippingen; Diaconus Steu- delin Ravensburg hatte die Güte, eine schöne Reihe lehrreicher Belegstücke der erratischen Blöcke Oberschwabens mitzubringen. Von botanischen Gegenständen zeigte Apotheker Dr.G. Leube sen. eine Anzahl des schwierig zu trocknenden Hausschwamms, Merulius lacrimans, Prof.Dr. Reuss eine ausgezeichnete Samm- lung aufs Sorgfältigste getrockneter Pflanzenblätter aus der würt- tembergischen Flora, und Prof. Dr. Veesenmeyer einige von Württemb. naturw. Jahreshefte. 1869. ites Heft. 1 LEONE dem verstorbenen Apotheker Kissling in Haiti gesammelten ess- baren Früchte vor. Aus dem Gebiete der Zoologie hatte Apo- theker Dr. G. Leube sen. ein ausgestopftes Exemplar des letzten im Jahr 1846 bei Ulm erlegten männlichen Bibers auf- gestellt und Apotheker Völter in Bönnigheim einige Sing-Ci- caden (Cicada plebeja Scop.), die heuer, wie immer nur in guten Weinjahren, im Unterland vorkamen. Der Geschäftsführer, Apotheker Dr. G. Leube sen. eröffnete die Versammlung mit folgender Ansprache: Bei der vierten Generalversammlung, welche unser Verein am 30. April 1849 in Ulm abgehalten, hatten Graf von Mandels- lohe, Finanzrath Eser, Gutekunst, Grieb und ich eine Ausstellung naturhistorischer Gegenstände aus der Umgebung von Ulm bewerk- stelligt. Mit dieser verband der damalige Geschäftsführer, Graf v. Mandelslohe einen eingehenden und sehr ansprechenden Vor- trag, in welchem er hervorhob, dass in Ulm gegenüber von anderen Gegenden, namentlich dem nordwestlichen Theile Württembergs, eine sehr verschiedene Schöpfung auftrete, wovon sich die Theil- nehmer in den reichen Mineraliensammlungen v. Mandelslohe’s und Eser’s noch näher unterrichten konnten. Diese beiden Samm- lungen sind bekanntlich nicht mehr in Ulm; nur einigen Ersatz finden wir in den Naturalien-Cabinetten unseres Gymnasiums, der Realanstalt und Gutekunsts, der aber als Händler die schönsten Exemplare unserer urweltlichen Fauna nicht nur im engeren Vaterlande, sondern nach allen Weltgegenden hin verkauft. Diejenigen, welche sich für die damalige Ausstellung interessiren, verweise ich auf das von Prof. Dr. Th. Plieninger verfasste Protocoll vom 30. April 1849 im 5ten Jahrgang derJahreshefte Pag. 135-141. Ich erlaube mir, Sie, verehrte Herren, nur mit wenigen Worten namentlich auf das aufmerksam zu machen, was seit 1849 von neuen naturwissenschaftlichen Gegenständen aufgefunden wurde. Dahin gehören in erster Linie die interessanten Fossilien aus Oerlingen, Haslach, Eppingen und Thalfingen, die durch die Festungs- und Eisenbahnbauten aufgedeckt wurden. Aus dem Haslacher Eisenbahn-Einschnitt ist vor Allem eine ee, zu Chelydra gehörige Flussschildkröte zu erwähnen, die in zahl- reichen Exemplaren aufgefunden wurde. Die übrigen Fossilien finden Sie in den Begleitworten zur geognostischen Karte von Württemberg, Atlasbild Ulm mit Rammingen, 1866 und die Conchylien von Thalfingen in Sandberger’s Conchylien des Mainzer Tertiärbeckens zusammengestellt. Ausser einer Suite von Gebirgsarten aus der Umgebung von Ulm habe ich eine Sammlung von Bausteinen aufgestellt, die seiner Zeit zum Münsterbau verwendet worden, meistens Exem- plare, die durch den Sturm abgelöst wurden. Sie dürften um so mehr ein Interesse bieten, als derzeit unserem Münster viele Aufmerk- samkeit geschenkt wird. Sie finden vor Allem eine Art harten Süsswasserkalks, der bei Weitfem das vorwiegende Gestein des Münsterbaues ist. Am Thurme erscheint er im Fussgemäuer, in der Pfeilern und Spitzbögen des Portals und in den Wandungen des Glockenhauses, sowie er die innern Strebemauern ganz bildet, am Schiff nach Aussen in allen Gewölbeträgern und deren thurm- ähnlichen freistehenden Aufsätzen, ferner in den Rahmen sämmt- licher Bogenfenster und Thüren und in allen Wandungen als Tragstein zwischen dem Dachsteingemäuer, endlich in vielen Ornamenten. Das Innere der Kirche ist fast ganz aus dem ge- wöhnlichen Süsswasserkalk gebaut, der den Körper sämmitlicher Säulen und Pfeiler, das Quadergestein der Wandungen, die Treppengänge und Geländer des Chors u. s. f. bildet. Als Quaderstein, insbesondere aber als Ornamentstein fin- den sich ein weicher Süsswasserkalk, der gelbe Lias-Sandstein und der feine und grobe Keupersandstein. Grünlich graue Mo- lasse, die von Kempten gekommen zu sein scheint und als Bau- stein an verschiedenen Stellen des Thurms und als Bodenbeleg im Chor verwendet war, gab die Veranlassung zu Zerstörungen, und wie man heut zu Tage dem Molassensandstein in der Bau- kunde mit allem Rechte eine nur untergeordnete Rolle einräumt, so hatten schon die alten Baumeister dem Gestein nicht getraut, indem sie beim Münsterbau nie zwei Quader von Molasse neben einander, sondern immer wieder anderes Material dazwischen genommen hatten. PAS Die seit 1849 aufgefundenen Pflanzen sind in unseren Ver- eins-Jahresheften verzeichnet. Ich erlaube mir Sie nur noch auf die hier aufgestellten Exemplare des für Württemberg neuen Seirpus radicans aufmerksam zu machen, den Turnlehrer Seyerle aus Biberach am Weiher bei Stafflangen vor wenigen Tagen aufgefunden hat, und endlich auf meine Prachtexemplare, meistens Unica, des Haus- oder Holz-Schwamms Merulius lacrimans, in allen Stadien seiner Entwicklung vom Mycelium bis zum ausgebildeten Hymenium, dann auf einige Hölzer mehr oder weniger zerstört durch den Merulius, auf Torf mit Merulius la- crimans, gebildet beim Abtrocknen des Torfs auf Hopfenstangen -und- endlich auf die Hirschgeweihe aus dem Söflinger Torfe, theils in diesem selbst eingelagert, theils in dem Tuffsande, der den Torf bis zu einer Mächtigkeit von 18° überlagert. Durch Acelamation übernahm Oberstudienrath Dr. v. Kurr den Vorsitz für die heutigen Verhandlungen. Der Vereinssecretär, Oberstudienrath Dr. Krauss, trug hierauf den Rechenschaftsbericht für das Jahr 1867-68 wie folgt vor: Meine Herren! Seitdem die Sammlungen und die Bibliothek in den neuen Räumen des K. Naturalien-Cabinets aufgestellt sind, hat Ihr Ausschuss über die laufenden Geschäfte im verflossenen Vereins- jahr nur kurz Bericht zu erstatten. Die Naturaliensammlung hat, wie aus nachfolgendem Verzeichniss ersichtlich ist, durch die Gefälligkeit einiger Mit- glieder und Gönner des Vereins heuer einen Zuwachs von 5 Säugethieren, 35 Vögeln, 10 Nestern, zwei Fischen, einem Krustenthier, 135 Arten Inseeten, 39 Arten Mollusken und 76 Arten getrockneter Pflanzen erhalten. Der Vereinsbibliothek sind als Geschenke und im Tausch gegen unsere Jahreshefte 213 Bände und Schriften zugeflossen, BMA: worunter sich 9 geognostische Karten befinden. Sie sind im nachfolgenden Zuwachs ausführlich verzeichnet. Ausserdem hat Ihr Ausschuss weitere Tauschverbindungen angeknüpft mit der Schweizer’schen naturforschenden Gesellschaft in Bern, dem naturwissenschaftlichen Verein für Steiermark in Graz und mit der Commission zur Herausgabe der geologischen Karte der Schweiz, mit letzterer durch Tausch der geognostischen Karten Württem- bergs, welche hiezu käuflich erworben werden. Die Vereinsbibliothek steht den Mitgliedern jederzeit zur Benutzung bereit. Nach Vollendung der neuen Aufstellung und Catalogisirung der Bibliothek hat der Bibliothekar den Bezug der Summe nicht mehr für nöthig erachtet, welche ihm vor zwei Jahren zur Verfügung gestellt wurde, um sich durch fremde Hülfe unterstützen zu lassen (Jahrg. XXII. S. 5.) Von den Vereins-Jahresheften haben die Mitglieder das erste und zweite des laufenden Jahrgangs erhalten; das dritte wird voraussichtlich noch in diesem Herbst ausgegeben werden können. Die Wintervorträge, welche den Mitgliedern und deren Angehörigen stets willkommen sind, waren so freundlich zu halten die Herren: Prof. Dr. Ahles, über die Entwicklungsgeschichte der Flechten, Prof. Dr. Zech, über den Föhn und die Eiszeit, Dr. Gustav Jäger, über das Wachsthum der Knochen, Prof. Dr. Reuschle, über die Reduction der Sonnenweite und die Zunahme des Sterntags, Prof. Dr. 0. Köstlin, über das Verhältniss zwischen Mensch und Affe, und Prof. Dr. Zech zeigte einige Versuche mit der neuen Electrisirmaschine. In dem verflossenen Jahr hat der Verein durch den Tod folgende Mitglieder verloren: a ER Professor Wetzel in Heilbronn, Verwalter Lempp in Stuttgart, Apotheker John in Tübingen, Faktor Hvass in Stuttgart, Oeconom H. Haidlen in Esslingen, Fabrikant Carl Dörtenbach in. Calw, Medicinalrath Dr. v. Höring in Ludwigsburg. Endlich gereicht es Ihrem Ausschuss zur angenehmen Pflicht, allen Mitgliedern und Gönnern des Vereins, welche die Natura- lien-Sammlung durch Geschenke bereichert haben, aufs Ver- bindlichste zu danken. Ihre Namen sind in den nachstehenden Zuwachsverzeichnissen aufgeführt, Die Vereins-Naturaliensammlung hat vom 26. Juni 1867 bis dahin 1868 folgenden Zuwachs erhalten: A. Zoologische Sammlung. (Zusammengestellt von F. Krauss.) I. Säugethiere. a) Als Geschenke: Lepus timidus L., 8—10 Tage altes Weibchen, von Herrn Kaufmann Th. Lindauer; Mus musculus L., 6 neugeborene Junge, von Herrn Generalstabsarzt Dr, v. Klein; Sciurus vulgaris L., altes Weibchen, von Herrn Revierförster Glaiber in Welzheim; Myowus quercinus Bl., altes Weibchen, von Herrn Graf v. Beroldingen in Ratzenried. Arvicola amphibius Linn., altes Männchen, von Herrn Dr. Schwarz in Leutkirch, b) Durch Kauf: Mus musculus L. var. isabellina, altes Männchen. I.. Vögel. a) Als Geschenke: Ardea minuta L., Nest mit 3 Jungen und Nest mit 7 Eiern, Ardea stellaris L., altes Männchen von Jagstfeld, ten, an Ardea cinerea L., 7 Junge aus 2 Nestern im Alter von einem bis 14 Tage, nebst einem Nest und Eiern, von Herrn Kaufmann Friedr. Drautz in Heilbronn; Hirundo rustica L., Nest mit 5 Eiern, Chelidon urbica L., Nest mit 3 Eiern, Motacilla sulphurea Bechst., Nest mit 4 Eiern, Calamodyta arundinacea Gm., Nest mit 4 Eiern, Lanius excubitor L., altes Männchen, innunculus alaudarius Gray, 5 Nesthocker, Fringilla carduelis L., Nest mit 4 Eiern, von Herrn W. Grellet; Caprimulgus europeus L., ganz junges Weibchen, Alcedo ispida L., altes Männchen, Anthus spinoletta L., Männchen, | von Herrn Hofrath v. Heuglin; Athene Noctua Gould, altes und junges Weibchen, von Herrn Eisenbahnverwalter Weigold in Neckarsulm ; Syrhium Aluco Boie, altes Weibchen, Milvus regalis Briss., altes Männchen, Hiypotriorchis subbuteo Boie, altes Weibchen, von Herrn Revierförster Laroche in Mergentheim Alauda arvensis L., weisse Varietät, Weibchen, von Herrn Forstverwalter Stier in Thannheim; Circus rufus L., junges Männchen, von Herrn Forstwart Edelmann in Thannheim; Enneoctonus rufus Gray, Nest mit 4 Eiern, Regulus cristatus Koch, altes Männchen, Sylvia rufa Lath., Weibchen, von Herrn Forstpracticant Kopp in Rottenmünster; Cygnus Olor Illig., junges Weibchen bei Abtsgmünd geschossen, *) von Herrn Revierförster Hess in Abtsgmünd; Bubo mazximus Sibb., altes Weibchen, von Herrn Revierförster Blattmacher in Unterbrändi; Pieus minor L., altes Weibchen im Winter, ‚Sterna nigra Boiec, altes Männchen, Sylvia atricapilla Lath., Nest mit 4 Eiern, von Herrn Schulmeister Stickel in Oberwälden; Aceipenser Nisus Pall., altes Männchen, Varietät, von Herrn Revierfürster Rau in Geradstetten; Nest von Luscinia Philomela Bonap., von Herrn Secretär Schuler, *) Ob wild, ist zweifelhaft. Es wurden zu gleicher Zeit noch 2 andere geschossen. er Certhia familiaris L., altes Männchen, Pyrrhula rubicilla Pall., altes Weibchen, von Vereinsaufwärter Oberdörfer; Sylvia hypolais Lath, altes Weibchen mit 2 Jungen im Nest, von Herrn Oberstudienrath Dr. Krauss. b) Durch Kauf: Ardea cinerea L., sehr altes Männchen aus Münster, Perdiz cinerea L., altes Weibchen aus dem Zabergäu. II. Reptilien. Als Geschenke: Lacerta Stirpium Daud., Weibchen mit verstümmeltem Vorderfuss, von Herrn Dr. Schwarz in Leutkirch. IV. Fische. Als Geschenk: Petromyzon Planeri Bl., sehr grosses Weibchen aus dem Neckar, von Herrn Kaufmann Friedr. Drautz in Heilbronn, V. Crustaceen. Als Geschenke: Astacus fluviatilis Gesner, Junge in verschiedenen Altersstufen aus der Aach, von Herrn Pfarrer Rieber in Diepolzhofen. VI. Insekten. Als Geschenke: 123 Arten Insekten aus der Umgegend von Kochendorf, von Herrn Dr. Steudel in Kochendorf; 3 Arten Insekten von der Kocher, von Herrn Prof. Dr. Fraas; Grosses Nest von Vespa Crabro L. aus dem Gartenhaus von Herrn Buchhändler A. Ebner; 7 Arten Libellen in vielen Exemplaren, von Herrn Apotheker Bauer in Isny; Larven von Aphritis apiformis, aus einem hohlen Stamm im Bopser, von Herrn Dr, Gustav Jäger. RT, De vII. Mollusken. Als Geschenke: Tichogonia polymorpha Rossm. auf Anodonten im Hafenbassin, von Herrn Kaufmann Friedr. Drautz in Heilbronn; Helix Pomatia L., sehr gross aus einem Forchenwald, von Herrn Collaborator Schad in Tuttlingen ; Limaxz mazimus L., in coitu, aus Jagstfeld, von Herrn Dr. Steudel in Kochendorf; Clausilia Braunü Charp., vom Kriegsberg, von Herrn Buchhändler Bonz; 35 Arten Conchylien in vielen Exemplaren aus der Umgebung Heil- bronns, von Herrn Dr. Fricker in Heilbronn. B. Botanische Sammlung. (Zusammengestellt von G. v. Martens.) „ Herr L. Bauer in Isny übersandte uns einige Exemplare des aus dem Alpengebiet hereinragenden Knotenfusses, Streptopus amplexi- Jolius Dee., mit den reifen hochrothen Früchten, welche seine Ver- wandtschaft mit den Maiblumen und den Spargeln verkündigen, Von Herrn Theodor Eulenstein erhielten wir eine im Hermann- schen Garten in Cannstatt entdeckte Morchel, Morchella Mitra Lenz. Herr Professor Dr. Fleischer in Hohenheim lieferte vier Bromus- Arten, wovon eine, die verwechselte Trespe, Br, commutatus Schrader, schon durch ihren Beinamen die Schwierigkeit, sie zu erkennen, an- deutet und auch wirklich in unserem Florengebiet noch nicht gefun- den worden war. Herr L. Graeter, Apotheker in Mainhardt, beschenkte uns mit 38 Pflanzen seiner Gegend, 16 Gefässpflanzen, darunter Aypochoeris glabra L., neu für unsere Flora, und 22 Zellenpflanzen, von denen Sphae- ria Asari Klotzsch und Collema palmatum Acharius ebenfalls Neuig- keiten für dieselbe sind. Herr Professor Dr. Hegelmaier in Tübingen bereicherte unsere Sammlungen mit 14 Laub- und Lebermoosen, Ausbeute seiner eifrig fortgesetzten Vorarbeiten zu einer Bryologia württembergica. Von Herrn Ewald Lechler aus Nürtingen erhielten wir 15 sel- tenere Unterländer und von Herrn Lehrer Scheuerle in Wolfegg als diessjährige Ausbeute seiner Weidenstudien im wasserreichen Ober- schwaben zwei für unsere Flora neuen Weiden, sSalie stipularis ie! BR Smith und S. acutifolia Willd, nebst der im Herbar noch fehlenden Salix hippophaöfolia Thuillier. Für die Sammlung von Missbildungen erhielten wir von Herrn Inspector Hahne in Wasseralfingen eine Maser aus dem Innern einer überwucherten Buche und von Herrn Geognosten Hildenbrand einen bandförmigen Eschenzweig von Ohmenhausen. So umfasst die Bereicherung unserer botanischen Sammlungen '78. Arten, nämlich 41 Gefässpflanzen und 37 Zellenpflanzen. Die Vereinsbibliothek hat folgenden Zuwachs erhalten: a) Durch Geschenke: 26ster Bericht über das Museum Franeisco-Carolinum, Nebst 21. Lief. der Beiträge zur Landeskunde von Oesterreich ob der Ens, Linz 1866. 8°. Von Karl Ehrlich. ‘Geognostische Karte der Umgebungen von Krems und vom Manhards- berge. Im Flächenraum von 34 [_]Meilen von Joh. Czjzek, aufgenommen in den Monaten August, September und Octo- ber 1849. Vom Verfasser, Tafeln zur Reduction gemessener Gasvolumina auf die Temperatur 0° und den Luftdruck 760mm. Von Dr. Militzer. Vom Verfasser. Ueber die physikalischen Arbeiten der Societas physica helvetica 1751 —1787. Festrede geh. bei der Feier des 50jährigen Bestehens der naturforsch. Gesellschaft in Basel‘ am 4. Mai 1867 von Dr, Fritz Burckhardt. 8°, Vom Verfasser. : Lotos. Zeitschrift für Naturwissenschaften. Herausg. vom naturhisto- rischen Vereine „Lotos‘“ in Prag. 17ter Jahrgang. Prag 1867, 8, Vom Verein, Der nördliche Ural und das Küstengebirge Pai-chol, untersucht und beschrieben von einer in den Jahren 1847, 1848 u. 1850 durch die kais. russische geographische Gesellschaft ausgerüsteten Ex- pedition. Bd. 1. 2. St. Petersburg 1853—6. 4°. Von Probst v. Basarofl. Observations on the Genus Unio, together with descriptions of new species in the family Unionidae, and descriptions of new species Ze, -of the Melanidae, Limneidae, Paludinae and Helieidae, by Isaac Lea. Vol. XI. Philadelphia 4°. Vom Verfasser. Der Kurort Cannstatt und seine Mineralquellen, von Hofrath Dr, v. Veiel, Cannstatt 1867. 8°. ; Vom Verfasser. Ansichten von Neuhollandg, lithogr. v. S. Ferguson, Taf. 7—12. Fol. Transactions of the philosophical Institute of Victoria 1859. Vol. 4. Melbourne 1860. 8°. Intereolonial Exhibition of Australia. Official Record. Melbourne 1866—67. 8°, Plan of the Government House reserve Botanical Garden and its domain. Fol. Die Colonie Victoria in Australien, ihr Fortschritt, ihre Hilfsquellen und ihr physikalischer Charakter von Archer, F. Müller, R. B. Smythetc, Melbourne 1861. 8°, Quarterly Journal and Transactions ofthe Pharmaceutical Society of Vietoria. Vol, I, 1—4. II, 5—8. III, 9. Melbourne 1858 bis 61, 8°. The 3. u. 4. annual Report of the Acclimatisation Society of Victoria. Melbourne 1864—66. 8°. Macknight & Madden, true principles of Breeding. Melbourne 1865. 8°. Notes on some of the roots, tubers. bulbs and fruits used as vege- table food by the aboriginals of northern Queensland, Australia; by A. Thozet. Rockhampton 1866. 8. Report on the vegetable Products, exhib. in the international exhibition of 1866—67, By Dr. Ferd. Müller. Melbourne 1867. 8°, Australian Vegetation, indigenous or introduced, considered es- pecially in its bearings on the occupation of the territory, and with a view of unfolding its resources. By Dr. Ferd. Müller. Melbourne 1867. 8°, Annual Report of the Government Botanist and Director of the botani- cal garden, Victoria 1862—63 und 1864—65. 4°. Ueber die Entwicklung und Zusammensetzung des Wirbelthierkopfes. Von Dr. Gustav Jäger. Wien 1864. 8°. Vom Verfasser. Morphologisches und Grenealogisches über die Wirbelthiere, von Dr. Gustav Jäger. Wien 1865. 8°. Vom Verfasser. Ba Die wichtigsten Höhenbestimmungen in Indien, im Himalaya, in Tibet und in Turkistan. Von Herm. v. Schlagintweit-Sakün- lünski. München 1867. 8°. Vom Verfasser. Premiöres observations sur l’anciennet& de l’homme dans les Bouches-du- Rhone par A. J. Marion. Aix 1867. 8°, Von Prof, Dr. Fraas. Dr. H. G@. Bronn’s Klassen und Ordnungen des Thierreichs, wissen- schaftlich dargestellt in Wort und Bild. Fortgesetzt von Dr. A. Gerstäcker. Bd.5. Lief. 4--6. Gliederfüssler. Heidel- berg, Winter 1867—.68. 8°. Vom Verleger. Naturgeschichte der Insekten Deutschlands, begonnen von Dr. Erich- son, fortgesetzt vonDr. Schaum, Kraatz und Kiesenwetter.. Abth. I. Coleoptera. Bd. 1. 1, u. 2. Hälfte. Berlin, Nicolai. 1868. 4°. Vom Verleger. Das Gebiss der Schnecken zur Begründung einer natürlichen Classi- fication, untersucht von Dr. F. H, Troschel. Bd. I. I. 1. Berlin, Nicolai. 1856—66. 4°, Vom Verleger. Württembergische naturwissenschaftliche Jahreshefte. Jahrg. 17.—24. Heft 1. Stuttgart. 8°, Von Obertribunalrath v. Köstlin, Hülfstabellen zur Bestimmung der Gesteine (Gebirgsarten) mit Berück- sichtigung ihres chemischen Verhaltens. Von Dr. Haushofer. München 1867. 8°, Vom Verleger. 15.—17. Jahresbericht der naturhistorischen Gesellschaft zu Han- nover, von Michaelis 1864—67. 4°. Das Staatsbudget und das Bedürfniss für Kunst und Wissenschaft im Königr. Hannover. 1866. 4°, Veränderungen in dem Bestande der hannoverischen Flora seit 1780, Nachgewiesen von C. Mejer. Hannover 1867. 4°. Verzeichniss der im Sollinge und Umgegend wachsenden Gefässpflanzen von O.-A.-Richter v. Hinüber in Mohringen. 8°, Von der Hannoverischen naturhist. Gesellschaft. Beretning om en i Sommeren 1865 foretagen zoologisk Reise ved Kysterne af Christianias og Christiansands Stifter af G, O. Sars. Christiania 1865. 8°, N. Zoologisk botaniske Observationer fra Hvaloerne, af R. Collet. Chri- stiania 1866. 8°. Beretning om en botanisk Reise i Omegnen af Jaemundsoen ogi Trysil. AfH. E. Sorensen. Christiania 1867. 8°. Meteorologiske Jagttagelser paa Christiania Observatorium 1866. Chri- stiana 1867. 4°. Von der k. Universität in Christiania. Geognostische Specialkarte von Württemberg im Massstab 1 : 50,000 natürlicher Länge. Enth.: die Atlasblätter Göppingen, Heiden- heim, \Böblingen und Wildbad, mit 4 Heften Begleitworte. Herausgegeben vom k. a ee Bureau. Stutt- gart 1867 —68. Meteorologische Beobachtungen angestellt in Dorpat im Jahr 1867, redigirt und bearbeitet von Dr, A. v, Oettingen. Dorpat 1868. 8°. Vom Verfasser. Die‘ Einheit der Naturkräfte, entwickelt von Ph. Spiller. Berlin 1868. 8°, Vom Verfasser. Annales de l’association philomatique Vogeso-Rhe@nane, Livr. 8.9. (Nouv. Serie 2e. 3e.) Strasbourg 1867—68. 8°. Von der Gesellschaft, Essai sur la mötaphysique des forces inhörentes ä& l’essence de la ma- tiere et introduction & une nouvelle theorie atomo-dynamique par Alexandre Schyanoff, Lieutenant-Capitaine de l’armee russe. Memoire premier et second. II. Edition. Kiew. 1868. 8°. b) Durch Austausch unserer Jahreshefte, als Fortsetzung: Physikalische Abhandlungen der kön. Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Aus dem Jahre 1866. Berlin 1867. 4°, Mathematische Abhandlungen der kön. Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Aus dem Jahre 1866. Berlin 1867. 4°, Abhandlungen der naturforschenden Gesellschaft zu Görlitz. Bd, XIII. Görlitz 1868. 8°, Abhandlungen der naturforschenden Gesellschaft zu a Bd. X. Heft 1. 2. Halle 1867. 4°. Abhandlungen des zoologisch-mineralogischen Vereins zu Regensburg. Jahrg. 21. 1867. Enth.: Verzeichniss der Sammlungen des zool.-min. Vereins zu Regensburg von Prof. Singer. Regensburg 1868. 8°. a Abhandlungen der K, K. geolog. Reichsanstalt in Wien. Bd. 4. Heft 7.8. Wien. Fol. 19, Bericht des naturhistorischen Vereins in Augsburg. Augsburg 1867. 8°. Berichte über die Verhandlungen der naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg i. Br. Bd. 4. Heft 3. Freiburg 1867. 8, Correspondenzblatt des naturforschenden Vereins zu Riga. 2. Jahrg. 1846. 47. — 16. Jahrg. 1867. Riga. 8°. Neue Denkschriften der allgemeinen Schweizerischen Gesellschaften für die gesammten Naturwissenschaften. Bd, 5—14. 16. 18—22. 1841 —67, Der zoologische Garten. Organ der zoolog. Gesellschaft in Frank- furt a. M. Herausg. von Dr. F.C.Nott. Jahrg. VIII. Heft 1—12, 1867. Frankfurt a. M. 8°, Jahrbuch der K. K. geolegischen Reichsanstalt in Wien. Bd. 17, Heft 2—4. Bd. 18. Heft 1. Wien 1867—68. 8°. Jahrbücher des Vereins für Naturkunde im Herzogth. Nassau. Heft 19. 20. Wiesbaden 1864—66. 8°. Württembergische Jahrbücher für vaterländische Geschichte, Geo- graphie etc. Herausg. von dem statist.-topogr. Bureau. Jahrg. 1865. Stuttg. 8°. Jahresbericht über die Fortschritte der Chemie und verwandter Theile anderer Wissenschaften. Herausg. von H. Will. Für 1866, Heft 1—3. Giessen 1867—68. 8°. Jahresbericht der naturforschenden Gesellschaft Graubündens, Neue Folge. Jahrg. 12, 1866—67. Chur. 8°, 15. Bericht des Vereins für Naturkunde zu Cassel, Vereinsjahr von April 1864—66. Cassel. 8°, 33. Jahresbericht des Mannheimer Vereins für Naturkunde. 1867. Mannheim. 8. 44. Jahresbericht der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische- Kultur. 1866. Breslau, 8°. 13. u. 14. Jahresbericht über die Wirksamkeit des Werner-Vereins zur geolog. Durchforschung von Mähren und Schlesien. 1863 u. 1864, Wien. 4°, Mittheilungen des naturwissenschaftlichen Vereins für Steiermark. Heft 3, 1865. Graz. 8°, Mittheilungen des Vereins nördlich der Elbe zur Verbreitung natur- wissenschaftlicher Kenntnisse. Heft 8. Kiel 1867. 8°, A Monatsberichte der k. preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. 1867. Monat April bis December, Berlin. 8°. Schriften der k. physikalisch-ökonomischen Gesellschaft zu Königs- berg. Jahrg. 7. Abth. 1. 2. 1866. Königsberg. 4°. Sitzungsberichte der naturwissenschaftlichen Gesellschaft Isis zu Dres- den, red. v. Dr. Drechsler, Jahrg. 1867. Heft 1—12. Dres- den. 8°, Sitzungsberichte der K. K. Akademie der Wissenschaften in Wien. Mathem.-naturwissenschaftliche Klasse. Abth.I. Bd,54 Heft 4.5. Bd.55 Heft 1—5. Bd.56 Heft1. Abth.U. Bd. 54 Heft5. Bd.55 Heft1-5. Bd.56 Heft. 2. Wien 1866—67. 8%, - f Tübinger Universitätsschriften. Aus dem Jahre 1867, Tübingen. 1367. 4°. Verhandlungen der naturforschenden Gesellschaft in Basel. Thl. IV. Heft 4. — Festschrift zur Feier des 50jährigen Bestehens. Basel e271867., 8°. Verhandlungen des botanischen Vereins für die Provinz Branden- burg. Hg. v. Dr. Ascherson, Jahrg. 8. 1866. Berlin, 8°. Verhandlungen des naturforschenden Vereins in Brüun, Bd.5. Brünu 3BoN... 8°, Verhandlungen der K. K, geologischen Reichsanstalt. Jahrg. 1867. Nro. 1—18. Jahrg. 1868. Heft 1. Wien 1867—68. 8°. Verhandlungen der physikalisch-medieinischen Gesellschaft in Würz- burg. Neue Folge. Bd. I. Heft 1. Würzburg 1868. 8°, Verhandlungen des Vereins für Naturkunde in Pressburg. 8, Jahrg. 1864—65. — 9. Jahrg. 1866. Pressburg. 8°. Verhandlungen des natnrhistorischen Vereins der preussischen Rhein- lande und Westphalens. 24. Jahrg. 3. Folge, 4. Jahrgang. Bonn 1867. 8°. Verhandlungen des zoologisch-botanischen Vereins in Wien. Jahrg. 1867. Bd, 17. Wien. 8°. Hiezu: Winnertz, Beitrag zu einer Monographie der Sciarinen. 1867, 8°. Beilreich, Diagnosen der in Ungarn und Slavonien bisher be-- s obachteten Gefässpflanzen, in Koch’s Synopsis nicht ent- halten. Wien 1867. 8°, Schumann, die Diatomeen der hohen Tatra. Wien 1867, 8°; Be Vierteljahrsschrift der naturforschenden Gesellschaft in Zürich, Jahrg. 9—11. Zürich 1864— 66. 8°, Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft. Bd. 19, Heft 1—4. Bd. 20. Heft 1. Bonn 1867-68. . 8°, Zeitschrift für die gesammten Naturwissenschaften. Hg. v.d. naturwiss. Verein für Sachsen uud Thüringen in Halle. Bd, 29. 30. Berlin 1867. 78), Würzburger naturwissenschaftliche Zeitschrift, herausg. von der physik.-medieinischen Gesellschaft. Bd. 6. Heft 4. Würzburg 1866—67. 8°. Berliner entomologische Zeitschrift, herausg. vom entomologischen Verein in Berlin. 11. Jahrg. Heft 3 u. 4. Berlin 1867. 8%, 14. Zuwachsverzeichniss der k. Universitäts-Bibliothek zu Tübingen. 1866—67. Tübingen 4°. Annual Report of the Trustees of the Museum of comparative Zoology at Harvard College in Cambridge. For 1866. Boston. 8°. Annales del Museo publico de Buenos Aires para dar ä& conocer los objetos de la hist. nat. nuevos 6 poco conocidos. Entrega cuarta. Buenos Aires 1867. Fol. Annales de l’observatoire physique central deRussie, par A, T. Kupfer. Annde 1864. St. Petersb. 1866. 4°. Annals of the lyceum of natural history of New-York. Vol, VIII. nr. 11—14. New-York 1866. 8°. Annuaire de l’acad&mie royale des sciences, des lettres et des beaux- arts de Belgique. Annee 33. Bruxelles 1867. 8° Bulletin de l’acad&mie royale des sciences... . de Belgique. Annee 35. 36. — 2. ser. T. 22. 23. Brux. 1866—67. 8% Bulletin de la soci&t& geologique de France. 2. ser. T. 23. feuill. 22—55. 2. ser. T. 24. feuill. 17—55. 2, ser. T. 25. Zen 1—8. Paris 1865—68. 8". Bulletin de la societ& imp£riale des naturalistes de Moscou. Annee 1865. nr. 4. Annee 1866. nr. 1. 3. 4. Anne 1867, nr. 1. Moscou. 8°, Bulletin de la soci&t& des sciences naturelles de Neuchatel. T. VI. cah. 3. Neuchatel 1867. 8°, Bulletin des s&ances de la societ& Vaudoise des sciences naturelles,. Vol. IX. nr. 57. Lausanne 1867. 8°, Compte-rendu annuel adr. ä M. de Brock par la direct. de l’obser- vatoire physique central A. T. Kupfer. Annde 1864. St, Peters- bourg 1865, 4°, h Jaarboek ı van het k. Akademie van Wetenschappen gevestigd te Amster- hi ' dam. Voor. 1866, Beet 8°. Be, of the Royal geological EN of Ir BI: Vol, J. ‚Part 3. Tran Dublin 1866—67. S. The Quarterly Journal of the geological Society. Vol, XXIII. Part 2—5. Vol. XXIV. Part 1. London 1867—68. 8°. Libros del saber de Astronomia del Rey D. Alfonso X de Castilla - eopilados, anotatos y comentados por Don Manuel Rico y Sinobas.. T. IV. Madrid 1866. Fol. + Memoirs read before the Boston Society ofnatural history; being a N Rs new series of the Boston Journal of nat. hist, Vol, I. Part me Boston 1866-67. 4°, " Memoires de la soc. imp£r. des sciences nat. de Cherbourg. Vol. 1. livr. 2. Cherbourg 1853, 8°. 5; Acad&mie des sciences, arts et belles letires de Dijon. S6ance publi- er que 25 Aotıt 1829. M&moires de l’acad. des sciences, arts et belles lettres de Dijon. Seance publique 26 Aoüt 1836. Br 'Mömoires de l’acad. des sciences, arts et belies lettres de Di jon. Be Seance publique 21 Aott 1843. - Memoires de l’acad. des sciences, arts et belles lettres de Dijon, ae Annee 1830. 33. 39—40. Mömoires de l’acad. des sciences, arts et belles lettres de Dijon. 2. serie. T. 12. 13. Annee 1864. 65. Mömoires de la societ@ de physique et d’histoire nat. de Gen£&ve. T. XIX. Partie 1. Geneve 1867. 4°. Memoires de la soci6t& royale des sciences de Liege. S£rie II. T. 1. Liege 1866. 8°, Mö6moires de l’acadömie royale des sciences, belles-lettres et arts de rer Lyon, Classe des sciences. Nouv. Serie. T. 14. 15. Classe des lettres. Nouv. Serie. T. 12. Lyon & Paris 1864—66. S°. | Proceedings of the Boston society of natural history. Vol. X. Bogen Co 19—27. Vol. XI. Bogen 1—6. Boston 1866—67. 8°. Proceedings of the natural history society of Dublin. Vol. I. 1849 ‘ bis 55. Vol, II. Part 1. 1856—57. Vol. IV. Part 3. 1864 bis 65. Dublin. 8°. ‚Proceedings of the zool. soc. of London. For the year 1865. 1866. . 1867. Part 1.2. 'Württemb. naturw. Jahreshefte. 1869. 1s Heft. 2 5. ui “ a) a IE 2 Proceedings of the acad. of natural science of Philadelphia. 1866. 2 “ Nr. 1-5. Philadelphia. 8°. Annual report of the board of regents of the Smithsonian Inch 9 tution etc, For the year 1865. Washington 1866. 8°. Smithsonian miscellaneous collections. Bibliography of North- american Conchology prev. to the year 1860, by Binney. Part D. Washington 1864. 8°. a Sociöt6 des seiences nat. de Luxembourg. T. IX, Annee 1866. Luxemb, 1867. 8°, Naturkundige Tijdskrift voor Nederlandsche Indi&. Deel XXIX, Zesde Serie. Deel IV. Aflev. 2—4, Batavia 1866, 8°, Transactions of the zoological society of London. Vol. VI. Part 1—4. 1866—67. London. 4°. Verslagen en Mededeelingen der k. akademie van weten Letterkunde. Deel V. Amsterdam 1860, 8°, Processen-verbaal van de gewone Vergaderingen der k. Akademie van Wetenschappen. Afdeeling Natuurkunde, van Mai 1866 bis April 1802.03 Bulletin de la Societe d’histoire naturelle du Departement de la Mo- selle, Onzieme cahier. Metz 1868. 8°, ec) Durch neueingeleiteten Austausch. Beiträge zur geologischen Karte der Schweiz. Hg. von der geolog, Commission der schweizerischen naturforschenden Gesellschaft auf Kosten der Eidgenossenschaft. Lief. 2. Geol. Beschreibung der nordöstl, Gebirge von Graubünden, v. Theobald. Lief. 3. Geol. Beschreibung der südöstl. Gebirge von Graubünden, v, Theobald, Lief, 4, Geol, Beschreibung des Aargauer Jura und der nördlichen Gebiete des Canton Zürich v. €. Mösch, Lief. 5. Geol. Beschreibung des Pilatus v. J. Kaufmann. Bern 1864—67. 4°. Verhandlungen der Schweizerischen naturforschenden Gesellschaft. 26.—49, Versammlung, 1841—65, Der Vereinskassier, Hospitalverwalter Seyffardt, theilte folgenden 4 A Ra ni UF 5 u yn . BR ' 0. ‚Si 6 X \ “ \ Meine Herren: die Einnahmen: B A. Reste, - Rechners Cassenbestand B. Grundstock. _ Heimbezahlte Capitalien C. Laufendes. 1) Attiv-Capital-Zinse . . . 229 fl. 30 kr. 2) Beiträge von den Mitgliedern 1177 fl. 12 kr. 8) Ausserordentliches . . . 10 fl. 48 kr. Hauptsumme der Einnahmen —.- 1902 fl. S kr. Ausgaben: A. Beste B. Grundstock C. Laufendes. 1) Buchdrucker- und Buchbinderkosten (darunter für den Jahrgang XXIII. 2. und 3. Heft, _ XXIV. 1. u. 2. Heft 754 fl. 24 kr.) 9) Für Mobilien - : 3) Für Schreibmaterialien, Capitalien, Porti etc. 4) Bedienung, Reinigungskosten, Saalmiethe etc. 5) Steuern 6) ME ordentliches Hauptsumme der Ausgaben —'- 1338 fl. 9 kr. Werden von den 335 fl. 148 fl. 1417 Al. — fl. — A. 1012 fi. 10 fl. 48 fl. 239 fl. 11 fl. 16 fl. ‘ Nach der revidirten und abgehörten 24, Rechnung p.1. Juli 1867-68 betragen: 44 kr. 54 kr. 30 kr. — kr. ee kr. 35 kr. 12. kr: 4 kr. 18 kr. 29 kr. 31 kr. i = a 5 so Gechant am Sehllsse des Rech- nun ein Cassenvorrath des Rechners von, er — ‚568. fl. 59 kr., De: Tahrgang noch rückständige Heft nöthig ist. a WR Vermögens-Berechnung. GnmaBanle nv nee Gassenvöorsath: „ie an le ee Das Vermögen des Vereins beträgt somit am u Schlusse des Rechnungsjahrs . . . . . ‘Da dasselbe am 30. Juni 1867 . . . ».. betrug, so stellt sich gegenüber dem Vorjahre NR. eine Zunahme von a. en SE & heraus. Nach der vorhergehenden Rechnung war die Zahl BEN i Mitglieder 2 nm. 2 Re Hiezu die neu eingetretenen Mitglieder, nämlich die er ann Herren: na Se Finanzassessor Plieninger, i Repetent Dr. König, NN, Gymnasiallehrer Trefz, Regimentsarzt Dr. Stoll, Ingenieur Authenrieth, Professor Bopp, N Bankier E. Stettheimer, Elementarlehrer Fetzer, Kr Ds Schullehrer Eitle in Strümpfelbach, Pa Hüttenverwalter Reusch in Königsbronn, ‚ Stabsarzt Lüdeking in Java, Secretär Liesching, FR Vikar Dr. Engel in Heubach, RR Friedr. v. Marval in Nordheim, . Vobertrag si August Scheurlen, N VER 2 Be x iR a i nstantin. Glitsch in Tübingen, BR Ta le PN nentsarzt Dr. Renz in Ludwigsburg, N 1e ol. Cand. Miller in Rottenburg, Kar roh evon ab die ausgetretenen Mitglieder, und zwar die Enno v. Karl in Sigmaringen, Bezirksförster Karl von da. . . 2 2.0..,.710 "Die gestorbenen Mitglieder, nämlich die Herren: | e Finanzrath Herdegen, er 5 _ Professor Wetzel in Heilbronn, N Er Verwalter Lempp, n ae | Factor Hvass, 1 Apotheker John in Tübingen, BEN / R Oekonom Haidlen in Esslingen, ER N L | _ Fabrikant Carl Dörtenbach in Calw, I “ ' Medieinalrath Dr. v. Höring in Ludwigsburg . 8 24 a N Ha 22 Ku RN “ R y s in yalkı somit Zunahme gegen 5 Y die beiden Vorstände: zum ersten Vorstand: Professor Dr. W. v. Rapp in Tübingen, zum zweiten Vorstand: Oberstudienrath Dr. v. Kurr, n und für diejenige Hälfte des Ausschusses, welche: e . auszutreten hat: N: ET: Professor C. W. Baur, in. Professor Dr. Blum, | B Finanzrath Eser, Professor Dr. Fraas, Oberjustizrath W. Gmelin, Professor Dr. Köstlin, Professor Dr. Marx, Oberfinanzrath Dr. Zeller. Im Ausschuss bleiben zurück: Geheimer Hofrath Dr. v. Fehling, Obermedicinalrath Dr. v. Hering, Generalstabsarzt Dr. v. Klein, Oberstudienrath Dr. Krauss, Kanzleirath Dr. v. Martens, Director v. Schmidt, Hospitalverwalter Seyffardt, ER Professor Dr. Zech. Zur Verstärkung des Ausschusses wurden in ‚der . ‚Sitzung vom 25. November nach $. 14 der Statuten erwählt: : {\ un en Jubiläum feiert, fiel Ar Stuttgart und die des Ge- chäftsführers auf eensindlenrath Dr. v. Kurr. Be en Der Vorsitzende empfahl hierauf in warmen MIR den von tung am sorgfältigsten durchsuchten und am besten beka Ländern gehört, Nicht so weit sind wir mit der Flora der genannten Kryptogamen, namentlich der gefässlosen. Diese ungemein weitschichtige Gebiet erfordert eine Theilung der beit, ein Zusammenwirken mehrerer Forscher um so mehı die Schwierigkeiten der Bestimmung der Gattungen und Art 2 “0.0. hier bedeutend grösser sind. Und zwar ist bei Moosen u Flechten, ja auch bei Algen eine Verständigung mit Forsch welche das gleiche Ziel verfolgen, noch leichter als bei Familie der Pilze, weil jene meistens sich in einer Weise \ serviren lassen, dass eine Vergleichung mit anderen, später gefundenen Exemplaren und eine Auffrischung der eigenen A schauung leicht möglich ist. Das ist leider bei einer grosse Anzahl von Pilzen nicht der Fall, namentlich nicht bei se | vielen von derjenigen Abtheilung, um welche es sich hier h: 00 delt. Es ist diess die Abtheilung der Hymenomycete an ller über systematische Mykologie aufgetreten. Das Buch h ines Lehrers der Naturgeschichte an der Karlsschule, Dr. Johann Simon Kerner, „giftige und essbare’ Schwämme, welche so- wild wachsen, mit 16 nach der Natur ausgemalten Kupfer- eln, Stuttgart 1786. 8.*, hat freilich nur ein historisches teresse: ich kann dieses Her wunig kleine Werk Ihnen hier orlegen. Das ist leider nicht der Fall mit einem in den fünfziger Jahren in Blaubeuren erschienenen Schriftehen von | Dr. Link, „ein versäumtes Nahrungsmittel“. Es ist im Buch- | handel Eudiich vergriffen, und ich konnte es bis jetzt nicht zu Gesicht bekommen. Wie der Titel vermuthen lässt, behandelt | ie essbaren Pilze unserer Nachbarschaft vorzugsweise. u ent spielt der ökonomische und el ‚besser kennen, als die Germanen, die, wie er sagt, keinen Sinn ‚für dieselben haben. Vielleicht hat dieser Umstand mit dazu ‚geholfen, dass ich im Stande bin, Ihnen eine ansehnliche Liste von hier beobachteten Pilzen, Bilheen dem bei weitem gröss- en Theile nach, vorzulegen. Denn das Verdienst und die Ehre ‚der ersten Anregung zu eingehender Beschäftigung mit dem Gegenstande gebührt meinem Freunde, dem k. k. Oberarzt Desensy, welcher eine Reihe von Jahren hier in Ulm bei der N wärtig in Erlau, in Ungarn, stationirt ist. Schon im Jahre 1863 On % In Boletus Satanas Lenz u. a. Pilze eingesendet. ‚Bemerkens- unserem Vereinsgebiete sind bis ke nur wenige Schrift- & wohl Au Herzogthume Wirtemberg, als auch im übrigen Teutsch- wurde der Sammlung des Vereins der von ihm aufgefundene freunde Aberkeitinamn Roger, dermalen in ‚Böblingen, we ch. 7 es mir nicht verübeln möge, wenn ich vermuthe, ‚er sei vi leicht von romanischer abet ne und somit prdentnir ein idermane job und .in dieser Eigenschaft mich selber ihn beigesellen, in aller Bescheidenheit, wie ich denn früher unter we Romanen und Slaven manches Pilsgericht behaglich verspeis habe. Bei weitem die meisten der aufgezählten Pilze hat übrigens doch der erstgenannte Dr. Desensy gefunden und be stimmt, ein geborener Böhme, aus Nachod, Schüler von Kromb- holz; böhmische Kanoniere halfen ihm aus gastronomischen und e ökonomischen Gründen Pilze suchen, seine treffliche Hausfrau Therese aber wusste dieselben ausgezeichnet zuzubereiten und einzumachen; davon sind in manchem hiesigen Hause Erinn rungen und Recepte zurückgeblieben. Manchen heitern Nach mittag hat er mit einem gleichgesinnten Freunde im stillen. Walde zugebracht, begleitet von einem tschechischen Soldaten, der den Pilzkorb trug. Bei solcher Gelegenheit habe ich mich wohl lebhaft der Eindrücke erinnert, welche ©. G. Nees von Esenbeck in seinem System der Pilze und Schwämme, Würzb, 1817, 8. 5 ff., so charakteristisch schildert. h Indessen ist Freund Desensy doch nicht der erste, welcher : die Pilze der Ulmer Umgegend notirt hat. In den Delieiae sylvestres florae Ulmensis, Ulm 1728, von dem Licentiaten Johann Dietrich Leopold, Med. Pract. daxeiber finden sich be reits 28 Pilze aufgeführt, mit ihren Standorten. Nach den zum | Theil naiven, kurzen Diagnosen, wie sie damals die prägnantere, von Linne eingeführte Nomenclatur nach Genus und Species ersetzten, namentlich aber nach den Citaten können sie mit mehr KR weniger Sicherheit erkannt und bestimmt werden. In dem Verzeichnisse habe ich dieselben berücksichtigt. Die Beschäftigung mit einem Buche, dessen Verfasser vor anderthalb- hundert Jahren dieselben Pilze gesehen hat wie wir, und die Vergleiehung der Art und Weise, wie er sie ansieht und be- gr I... schreibt, hat einen eigenthümlichen Reiz. Und wenn man hei 2 m RR ee Ha a ERRANYS ie - 1, n Ex wi a von 1763 nicht Behr als 85 Arten, darunter allein 62 menomyceten gekannt hat, so ist das Resultat der Unter- | temberg kennt nach dem oben augefhrion Werke (Das König- reich. Württemberg. Eine Beschreibung von Land, Volk und n, Staat, herausgegeben von dem K. Slotistisch Monderankiueiee reau. Stuttg. 1863) bis jetzt 488 Pilze; wie viele Hymeno- myceten, weiss ich nicht. Deutschlands Kryptogamenflora von ‚ Rabenhorst, Leipzig 1844, zählt 4079 Pilzarten, darunter 1645 Mr Hymenomyceten , neben welchen unsere 150 allerdings ein Hr winziges Contingent bilden, während sie sich unter den würt- = tembergischen Hymenomyceten, die einen unbekannten Theil . von 488 bilden, immerhin werden sehen lassen dürfen. Es ist _ überdiess in Rechnung zu bringen, dass Rabenhorst’s Flora "weit über die Gränzen des gegenwärtigen geographischen Be- griffs Deutschland hinaus bis nach Italien hinübergreift. Br SS Ich weiss, dass ich ganz im Sinne meines anspruchslosen $ "Freundes es aussprechen darf, dass einzelne unserer Pilze viel- leicht von andern anders bestimmt worden wären: jedenfalls x aber weiss ich, dass die Zahl der Species leicht hätte vermehrt werden können, wenn wir darauf ausgegangen wären, klein zu Erlen, und wenn nicht so manches Häufchen genau unter- suchter Pe mna, weggeworfen worden wäre, weil sie nicht s, DR Gebrechen nämlich, welche seiner Zeit mit so schnei- * dender Schärfe von Schleiden in Beziehung auf die Manier der "Blasonirung der Phanerogamen hervorgehoben worden sind, finden sich in den Werken der die Kryptogamen behandelnden - Systematiker in einem wo möglich noch höhern Grade und Maasse. Schon die Aufsuchung der Gruppe, zu welcher ein Pilz im System gehört, zumal in der grossen Ordnung der Agaricinen, ist durch einen merkwürdigen Mangel an logischer “ 1 ® Y: \ a Hygrophorus gehö rt, so findet er in a Gera ver e diese Bedione an a aus der Erfahru Beispiele zu erweisen: ich denke mir, dass es nun sein kann, wenn man die Erinnerung an die Schwieı | .die man en Eintritt in ein wissenschaftliches Gebiet. erlebt hat, aufrichtig und offen darlegt. Es ist t diess Ei U} aus dem Grunde, ja wir Germanen sind. Wenn z. B. ein Anfänger den hier bei Ulm seltene Desensy nie gesehenen Agaricus conicus Scop. aufgefi und dann zu Hause bei der Untersuchung auch glüc cklich lichen und fleissigen Werke Rabenhorst’s, welches immer r geradezu unentbehrlich ist, dass die Charakteristik Be R genus beginnt: „Schleier sehr flüchtig, schleimig.* Die € Unterabtheilung, Hygrocybe, hat aber dann als erstes Mer „Schleier fehlt,“ Darüber wundert man sich ein wenig, setz sich indessen darüber weg und liest weiter: „Hut flach oder. niedergedrückt, feucht, schmierig, trocken glänzend, nackt oc r nn: a Feucht De mens Dach hei an "4 F Reinen darüber sein, dass sein Pilz zu dieser Sippe nicht ge- zwar sich verbreitert, indem er am Rande zerreisst, aber ne eigentlich flach, Bo weniger niedergedrückt wird, Ge immer die Spitze ausgeprägt behält. Damit ist er nun in die Irrsa ale und Qualen des fruchtlosen Suchens hinausgestossen, nachdem | er der rechten Spur schon so nahe war. Denn sich@*da,. di e fünfte Species dieser Sippe ist eben der Be schwamm, der Agaricus conicus. Wenn ein armer Realschü N, {u e. Subsumtion‘ er eek unter die he‘ wäre ht berechtigt, ihn nachsitzen zu lassen, damit er eine ro Arbeit liefere ? ‘Aber so ist die Sache in unsern Hand- ' Vielleicht hatte der Verfasser nur platt SRBIEmN Mn em. Ber auch Ben kommt vor, was a Be- "Oder was soll man dat sagen, wenn es bei dem ER orus "versicolor L. heisst: „Poren weiss, später gelb- ER und gleich nachher die tröstliche Bemerkung folgt: ‚elben inet hat, fortwährend das eigene a um- tellt und umordnet. Auf genauen morphologischen und ysiologischen Arbeiten wird wohl das Heil beruhen, welches in er verwirrten Terminologie, die eine Mutter alles Uebels aus dem etähenlen erhellen wird, keine blosse Redensart. en Sie mich, indem ich dieses Hofunlicherweise noch un- fertige Resultat nöhräkien Strebens auf den Tisch dieses eiele ege, nicht bloss auf Indemnität wegen etwaiger Verstösse, sondern auch auf Unterstützung mit Rath und 2 That hoffen *). DO. Prof. Dr. Reuschle in Stuttgart über das Phänomen des Himmelsgewölbes. | So manches Urphänomen ist noch unerklärt oder BE sich wenigstens der Nichtabschluss der Frage durch das Vor- - handensein mehrerer und dabei oft heterogener Erklärungen aus. Dahin gehört auch das Phänomen des Himmels, Pi gewölbes, Firmaments, und zwar meinen wir zunächst bloss. \ das Gewölbe an sich, abgesehen noch von der näheren Bestim- mung seiner Gestalt, der Abweichung von der Halbkugel, ab- gesehen auch von der blauen Farbe, die es bei Tage zeigt, die gr zwar jedenfalls zu den atmosphärischen Farben gehört, wobei es Br in Frage steht, eB das sie - die Farbe . Re: 3 Atmosphäre enthaltenen Wasserdampf herrühre, in welch tot 2 us terem Fall Himmelblau und Wasserblau (Meergrünblau) aus der- ; selben Quelle stammen würden. Kurz, wir haben es zunächst nur mit der Ursache der Erscheinung zu thun, dass, mit Göthe , im westöstlichen Divan zu sprechen: „Dass über mir der Himmel rein sich ründet.“ wir selbst beipflichten, die optisch-kosmische, wornach der Himmel nichts anderes ist, als die Gränze unserer Weltallsaus- 2 sicht. Wir blicken in den unendlichen Weltraum hinaus, über- blicken ihn aber, eben wegen seiner Unendlichkeit, nicht, son- dern nur bis zu der unserer Sehkraft gesteckten Gränze. Da aber der Blick nach allen Richtungen gleich weit reicht, so muss die Gränze unserer Aussicht sich nothwendig kugelföormig gestalten. Und wenn wir uns einen Beobachter frei schwebend ol *) Das von Prof, Dr. Be übergebene Verzeichniss der Hymenomyceten der Umgegend Ulms liegt bei den Acten des Ver- eins und steht dem, der eine Zusammenstellung der in Württemberg vorkommenden Pilze unternehmen will, jederzeit zur Benützung bereit. Y “ I im ann denken, so würde dieser über sich und unter sich j“ ar je eine volle und vollkommene hohle Halbkugel gewahren. Auf ‚der breiten Grundlage des Erdbodens, auf welchem das Gewölbe AS in dem irdischen Horizont aufzusitzen scheint, modifieirt sich ' die Halbkugelform in der Art, dass uns nun die horizontale Dimension des Gewölbes ungleich grösser erscheint als die ver- tieale, und wir daher nur ein Kugelsegment gewahr werden, das man mit der Gestalt eines Uhrglases passend zu vergleichen n pflegt. An dieses Gewölbe versetzen wir sofort alles neben ein- wer ander, was wir im Weltraum wahrnehmen, ja selbst schon hoch- gehende 'Wölkchen, da wir für die verschiedenen Entfernungen der einzelnen Gegenstände vermöge des blossen Anblicks schlecht- hin keinen Massstab haben; es ist zugleich so zu sagen unsere Projectionstafel für alle kosmischen Gegenstände. Eine zweite Erklärung kann man die athmosphärisch- tellurische nennen, welche meint, dass, wie die blaue Farbe Du - jedenfalls von der Athmosphäre herrührt, so auch in der Ge- - stalt nur diejenige der Atmosphäre, somit die Gestalt der Erde, zum Vorschein komme; das gewölbte blaue Glas, womit wir unsere Atmosphäre vergleichen können, projieire sich gleichsam _ in den Weltraum hinaus. Ob sich das mit Experimenten ver- trage, welche man etwa mit gefärbten und gewölbten Gläsern, aber von riesigen Dimensionen, anzustellen hätte, müssen wir den Physikern zu untersuchen überlassen. Aber dagegen scheint ‘schon zu sprechen, dass bei Nacht, wo doch die von der Atmo- sphäre herrührende blaue Farbe verschwindet, die Wölbung fortbesteht, dass wir also die Gestalt der Atmosphäre noch sehen sollten, während sie selbst in ihrer eigenthümlichen Farbe nicht mehr sichtbar ist. Uebrigens ist allerdings die Wölbung bei be- decktem Himmel der Gestalt der Atmosphäre oder der Erde zuzuschreiben, wie denn auch die Wölbung diessfalls nur dann rein hervortritt, wenn die Bedeckung gleichförmig ist, d. h. _ von durchaus gleich hoch oder nahezu gleich hoch gehenden Wolken herrührt. “ Eine dritte Erklärung ist die optisch-physiologische, die von dem jüngeren Herschel aufgestellt worden ist, der Sphäre ausser uns, auf welche wir die Orte der ER. beziehen und die wir überall mit uns nehmen, wohin wir u begeben, ist ohne Zweifel durch Ideenassociation innig { bunden, wenn nicht gänzlich abhängig von jener dunkeln Wahr. nehmung einer Empfindung in (? von?) den Netzhäuten uns r Augen, wovon wir uns, selbst wenn sie geschlossen und nicht erregt sind, nicht gänzlich freimachen können. Wir haben eine wirkliche sphärische Oberfläche innerhalb unserer Augen , den n Sitz des Empfindens und Sehens, welche Punkt für Punkt | | äusseren sphärischen Oberfläche entspricht. Auf jener sind un u. 8,.w. ae so Terre uch wie wir anziehagaun, d die ganze Oberfläche der Netzhaut durch Licht ne ee verbinden wir sie aus Gewohnheit mit der Idee einer wirkli ausser uns existirenden Oberfläche. Dadurch bildet sich in uns der Begriff eines Firmaments oder eines Himmels, aber die eoncave Oberfläche der Netzhaut selbst ist der eigentliche Sitz aller sichtbaren NERSAH NER und Winkelbene az Die man es ae Be “ Zum a en Hensel Schill 15 AR und er eine Aorstän von der Gestalt unserer Netzhaut 0 haben können? Denn sonst könnte man Herschel erwiedern, ea schliesse vielmehr von der äussern imaginären Sphäre auf die innere g Wölbung der nah Kr er un, überzeugt sei, dass die eigentlich darauf hinauslauft nichts zu erklären sei. K der einen wäre nichts zu erklären, weil sie an ein wirkliches er: materielles Himmelsgewölbe, ein „Firmament“ (Himmelsveste) glaubt und näher als Krystallhimmel oder sonst wie bezeich- net. Von diesem Standpunkt, obwohl er noch nicht so lange her selbst in der astronomischen Welt vertreten war, werden wir Umgang nehmen dürfen. Nach der andern Ansicht wäre nichts zu erklären, weil der zu erklärende Gegenstand nicht existire, d. h. weil sie den Schein des Himmelsgewölbes selbst für eine Illusion hält, die sich nur von Geschlecht zu Geschlecht gleich einer Sage fortpflanze, so dass jeder nur desshalb „den Himmel sich ründen“ sehe, weil man es ihm von Kindheit an so vorgesagt habe. Aber was sehen wir denn, wenn nicht eine Himmelswölbung? Doch auch keine Zimmerdecke? Oder etwas ganz Gestaltloses? Das Unendliche ist zwar gestaltlos, aber man kann es nicht sehen (überblicken); das Begränzte, Endliche kann man zwar sehen, aber es ist nie gestaltlos. HI. Prof. Dr. Reusch in Tübingen berichtete in Kurzem über drei Gegenstände, die ihn in letzter Zeit beschäftigt . haben. 1. Ueber die Körnerprobe am zweiachsigen Glimmer. In der vorjährigen Versammlung berichtete ich über die Erscheinungen, die an Krystalloberflächen dadurch hervorgebracht werden, dass man eine scharfe Stahlspitze senkrecht auf die Fläche setzt und einen Schlag von passender Stärke applieirt. Auf Steinsalz und Doppelspath erhält man charakteristische - Schlagfiguren, die mit der innersten Structur des Krystalls zu- ' sammenhängen. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, wenig- stens die den Physiker näher interessirenden Krystalle der Reihe nach dieser Probe, die ich Körnerprobe nenne, zu unterziehen. Am zweiachsigen Glimmer erhält man nun sechstrahlige Schlagsterne, die manchmal zu dreistrahligen werden, wenn die Schlaglinien nur nach einer Richtung von der Schlagstelle aus- gehen. Die Strahlen der Schlagfigur bilden 60° oder 120° mit einander. Je dünner die Platte, um so feiner muss der Schlag sein. Bei ganz dünnen Platten wende ich statt des Körners Württemd, naturw. Jahreshefte. 1869. 15 Heft. 3 EN eine starke Nähnadel an, deren Spitze auf einem Oelstein mit einem etwas stumpferen Conus versehen wird. Gewöhnlich reicht die Lupe zur Untersuchung der Schlagfigur aus; bei sehr feinen Schlägen auf dünne Lamellen zeigt aber erst ein 60- bis 80mal vergrösserndes Mikroskop die feinen Schlaglinien. Hat man nun auf einer Glimmerplatte im Polarisations- instrument vor oder nach dem Schlage die Ebene der optischen Achsen durch eine Linie bezeichnet, so wird man finden, dass bei der Mehrzahl der Glimmer eine der Schlaglinien senkrecht zur Ebene der optischen Achsen steht. Bei andern Glimmern geht eine Schlaglinie parallel jener Ebene. Hiernach kann man, selbst bei Platten, die keine Spur von anderweitigen Krystall- flächen zeigen, ohne viel Mühe sich überzeugen, ob der betref- fende Glimmer zu der ersten oder zweiten Classe gehört. Viel schwieriger ist aber die Frage: welchen Flächen des Glimmers die Schlaglinien entsprechen. Nimmt man mit Senar- mont als Hauptgestalt eine gerade rhombische Säule von 120° an, so dass ihre Fläche p das Zeichen (110) erhalten, so existirt eine zweite rhombische Säule ps, deren Flächen das Zeichen (130) haben, welche ebenfalls 120° enthält und die scharfen Kanten der ersten Säule p zweiflächig abstumpft. Ferner findet man ab und zu die Flächen a (100), und b (010) durch Linien oder Falten angedeutet. Die Gesammtheit der Flächen p, ps, a, b ist nun so sehr von quadratischem (viergliedrigem) Habitus, dass es schwer ist, die Flächen pund ps oder aund b zu unterschei- den, und in Wirklichkeit scheinen dieselben selbst von den ersten Mineralogerz mit einander verwechselt worden zu sein. — Ich glaube nun gefunden zu haben, dass die charakteristische Schlag- linie, nemlich diejenige, welche zur Ebene der optischen Achsen entweder senkrecht oder damit parallel ist, allezeit der Fläche a entspricht, und dass die zwei anderen Schlaglinien nicht mit den Flächen der Hauptsäule p, sondern mit den der secundären Säule ps parallel gehen. Die Körnerprobe hat überhaupt, so weit ich bis jetzt ge- funden habe, die schätzbare Eigenschaft, in erster Linie solche innere Durchgänge blos zu legen, welche gewöhnlich nicht als a a re Hauptspaltungsflächen auftreten. Ohne Zweifel sind es die Flä- chen kleinster Cohäsion, kleinster Stabilität der Molecule, welche durch die vom Schlagpunkt ausgehende Erschütterungswelle zuerst gelöst werden. | Unterdessen bin ich theils, durch die Freundlichkeit des -Herrn Prof. Dr. Fraas, theils des Herrn Geheimerath G. Rose in Berlin, der mir eine grosse Oolleetion von Glimmern aus dem dortigen mineralogischen Museum zur Verfügung gestellt hat, in den Besitz von weiterem Untersuchungsmaterial gekommen. Nach einer vorläufigen Durchmusterung glaube ich Grund zu haben, an meiner oben geäusserten Ansicht festzuhalten, werde mir aber erlauben, später über die Resultate meiner weiteren Untersuchungen zu berichten. 2. Ueber eine eigenthümliche Knickung, welche das Holz bei.einer Pressung längs den Fasern erfährt. In der technologischen Sammlung der Universität befindet "sich eine englische Excenterpresse, an welcher der Raum zwi- schen der beweglichen und festen Pressplatte durch Anziehen eines Hebels rasch von 27 mill. auf 20 mill. gebracht werden kann. Zu Demonstrationen über die Mächtigkeit der Presse dienten gewöhlich kleine quadratische Holzstückchen von etwa 15 mill. Seite und 27 mill. Länge im Sinne der Fasern; der Druck wurde auf die quadratischen Hirnseiten ausgeübt. Wenn mich nun auch von jeher die eigenthümlichen Knickungen und Versehiebungen, welche so am Holze entstanden, interessirten, so habe ich doch erst in letzter Zeit der Erscheinung eine grös- sere Aufmerksamkeit geschenkt, nachdem ich gefunden hatte, dass selbst starre Krystalle, insbesondere Steinsalz und Doppel- spath unter einem starken Druck ähnliche innere Verschiebungen und Knickungen erfahren können; ich verweise in dieser Bezie- hung namentlich auf meine Erklärung der im Kalkspath durch Druck, hervorgebrachten Zwillingslamellen (s. Jahrgang 24, pag. 65—67). Vor Allem lag mir daran, die Ebene auszumitteln, in wel- cher die Holzfasern mit besonderer Leichtigkeit geknickt werden. 0 Zu diesem Zweck wurden die Seitenflächen der quadratischen Säulchen so gut als möglich in die Jahrringe und in die Mark- strahlen gelegt. Das constante Resultat, das ich sowohl bei Laubholz als Nadelholz gefunden habe, ist nun diess: die Knickung der Fasern erfolgt allezeit in der Ebene der Jahrringe. Um wenigstens einigermassen eine Vorstellung von den Deformationen des Holzes zu geben, füge ich die Figuren 1—3 hinzu, welche so ziemlich als Normalfläche angesehen werden können. Der Grundriss G ist für die drei Figuren derselbe; 1. Jie Linien darin bedeuten die Ebenen der Jahrringe. In Figur 1 ist nur der obere Theil gegen den untern verschoben und längs dem ganzen Querschnitt AB sind die Fasern geknickt. Die Kniekungslinie AB ist nicht jederzeit schön gerade; ist sie es aber, so ist der Winkel mit den Säulenkanten bei den ver- schiedensten Hölzern so ziemlich derselbe. In Figur 2 ist gleichsam der Keil ABC herausgetrieben; gewöhnlich entsteht jedoch die eine Knickung vor der anderen. In Figur 3 sind gleichsam zwei Keille AJC und BJD heraus- getrieben; alsdann entstehen in der Nähe von J gewöhnlich eigenthümlich geformte Hohlräume. Die Knickungsstreifen AB, BC u. s. w., welche in der Ebene der äussersten Jahrringsflächen liegen, zeigen gewöhnlich a Be se nur eine leichte Anschwellung; sind aber die Säulenfächen nicht mehr so einfach orientirt, sondern beliebig schief gegen die Jahrringe, so erhält man auf allen Säulenflächen Knickungfacetten, deren Lage aber der Hauptsache nach dadurch bestimmt ist, dass die Knickungen vorzugsweise in den Ebenen der Jahrringe statt- finden. Am Einfachsten sieht man diess an achteckigen Säulen, an welchen ein Flächenpaar mit den Jahrringen parallel geht. Lufttrockenes Buchenholz ist für alle diese Versuche be- sonders geeignet, übrigens auch Eichen- und Escherholz. Bei Nadelhölzern erhält man häufig statt einer Kniekung eine schiefe Verschiebung der Säule, deren Richtung von zufälligen Um- ständen abhängt. — Jede Holzgattung zeigt bei diesen Ver- suchen ihre Eigenthümlichkeiten; so oft aber reine Knickungen eintreten, so geschieht diess nach dem obigen Gesetz. Im Bisherigen ist vorausgesetzt, dass die Säulen von stär- keren Stämmen entnommen seien, so dass innerhalb des kleinen Querschnitts @ ein Paar der Säulenflächen nahe parallel den Jahrringen, das andere Paar nahe parallel den Markstrahlen wird. Unterwirft man aber kleine Halbeylinder oder Viertels- eylinder, wie sie durch Spalten schwachen Rundholzes erhalten werden, der Pressung, so ist das Resultat ein viel complieirteres und das Einzige, was ich in dieser Beziehung sagen kann, ist das, dass mit Nothwendigkeit Ausbauchungen am eylindrischen Umfang entstehen, also auch Umstellungen der Fasern in der Ebene der Markstrahlen hinzukommen. Solche Ausbauchungen, verbunden mit innern Kniekungen nach den Jahrringen, habe ich an einem Lindenaste beobachtet, der im letzten Herbst durch einen Sturm von einer alten Linde der hiesigen Allee abgerissen war. Die obere Seite des Astes war abgefault und lange Zeit hatte der untere Theil die ganze Wucht zu tragen. Ohne Zweifel kommen aber derartige innere Kniekungen in Folge von Eigengewicht, Sturm, Schneelast viel- fach vor, ohne dass äusserlich viel zu bemerken ist und das weitere Wachsthum des Baums stark beeinträchtigt wird. — Doch ich enthalte mich aus guten Gründen, weiter auf die Pa- thologie des lebenden Baums einzugehen, und schliesse mit der .; Erklärung, dass es mich freuen würde, wenn meine obigen Mittheilungen den Botanikern und Forstmännern nicht ganz werthlos erscheinen sollten. 3. Ueber die Gutta Percha. Die Gutta Percha hat bekanntlich die Eigenschaft, in siedend heissem Wasser der Art zu erweichen, dass ihr durch Pressen, Walzen und Kneten jede beliebige Form, die sie nach dem Er- kalten behält, gegeben werden kann. Weniger bekannt ist wohl eine andere Eigenschaft dieses Stoffes, deren Kenntniss ich mei- nem Gehülfen Mech. Dollinger verdanke und welche in Folgen- dem besteht: Durch Rollen der erweichten Masse zwischen Platten von Holz oder Glas stelle man liniendicke Stäbe von etlichen Zollen Länge her, lasse dieselben erkalten und wo möglich während mehrerer Stunden liegen, damit die Erstarrung voll- ständig werde; fasst man alsdann einen solchen Stab an den Enden und steigert den Zug, so beginnt mit einem Male an einer oder mehrerer Stellen ein eigenthümliches Recken, welches allmählich über die ganze Länge fortschreitet und von einer erheblichen Verminderung des Durchmessers begleitet ist. Die Länge des gereckten Stücks kann bei gutem Stoffe das Dreifache der ursprünglichen Länge betragen. Das Recken beginnt bei einer Eher welche etwa 1,5 Kil. auf den Quadratmillimeter beträgt. Durch directe Mes- sungen an einem Stücke vor und nach dem Recken habe ich mich überzeugt, dass durch das Recken die Dichtigkeit des Stoffs vermindert wird. Eigenthümlich ist das Verhalten des vollständig ne Stoffs beim Erwärmen: im Allgemeinen erfährt er hiedurch eine Contraction und es ist possirlich zu sehen, wie die gereckten in siedend heisses Wasser gebrachten Stäbchen sich unter wurm- förmigen Bewegungen so ziemlich wieder auf ihre Gestalt vor dem Recken zusammenziehen. Bringt man ein Stück von ge- messener Länge in warmes Wasser, dessen Temperatur jedoch unter derjenigen liegt, bei welcher die Erweichung beginnt (sie a beträgt ohngefähr 60° Cels.), so findet ebenfalls eine merkliche Contraetion statt. Ein Stück von 141 Mill. Länge zog sich z.B. im Wasser von 38° auf 127 Mill. zusammen. Herausgenommen und später in Wasser von 33° gebracht, zeigte das Stück keine weitere Contraction. Aber in Wasser von 46° wurde seine Länge auf 119 Mill. redueirt, und diese Länge erhielt sich bei Temperaturen unter 46°. ‘ Unwillkürlich musste ich bei diesen Beobachtungen an den gehärteten Stahl denken. Wird derselbe bei einer bestimmten Temperatur oder Anlauffarbe angelassen, so erhält er einen bestimmten Härtegrad, welcher derselbe bleibt, wenn der Stahl nachher abermals, aber bei einer niederern Temperatur ange- lassen wird. So kann der dunkelblau angelassene Zugfedern- stahl»nachher gelb, purpurroth, violett, ja selbst wieder dunkel- blau angelassen werden, ohne dass sein ursprünglicher Härte- grad geändert wird, In analoger Weise wird der in der ge- reckten Gutta Percha durch eine gewisse unter 60 ° liegende Erwärmung hervorgerufene Gleichgewichtszustand der Molecüle nicht alterirt durch tiefer liegende Erwärmungsgrade. Nach Versuchen von W. Weber und Joule erfahren feste Körper in Folge einer plötzlichen Ausdehnung eine Erkaltung; nach Joule macht aber vulcanisirtes Kautschuk eine Ausnahme, indem es sich beim Strecken erwärmt. Etwas Analoges habe ich bei der Gutta Percha gefunden: quetscht man die erweichte Masse zwischen Spiegelplatten zu dünnen Lamellen aus und schneidet davon Streifen ab, so bemerkt man, dass der Act des Ausreekens von einer Wärmeentwicklung begleitet ist, wie man das deutlich dadurch nachweisen kann, dass der eben gereckte Streifen an die Lippen oder besser an eine Thermosäule mit Multiplieator angelegt wird. Schon gereckte Gutta Percha, einer weiteren Dehnung innerhalb der Elastieitätsgrenze unterworfen, zeigt nach Joule wie die Mehrzahl der Körper eine Abkühlung. Die freilich sehr hypothetische Vorstellung, die ich mir von der Constitution dieses räthselhaften Körpers mache, ist folgende: Nach der Ansicht der Chemiker ist die Gutta Percha ein ge- mischter, nicht einfacher Stoff, und diess rechtfertigt vielleicht .”r = ‚A == die Annahme, dass die Molecüle von einem der Componenten sehr viel grösser seien, als die der übrigen. Denkt man sich überdiess die grösseren Molecüle als langgestreckte Ellipsoide, so können sich viele derselben in der durch Erwärmen fast flüssig gewordenen Masse nach Art kleiner, linearer und leicht beweglicher Magnete lateral an einander legen, während die kleinen Molecüle die grössten umhüllen. Die erstarrte Masse befindet sich nun in einem eigenthümlichen labilen Gleichge- wicht. Beim Recken gleiten die grossen Molecüle theils an einander, theils an dem durch die kleinen Moleeüle gebildeten Netzwerk; es wird Reibungswärme entbunden und diese kann die durch Ausdehnung ceonsumirte Wärme übersteigen. Im voll- ständig gereckten Zustand stehen sich die grossen Molecüle mit den Spitzen gegenüber; beim späteren Wiedererwärmen werden sie durch das gespannte Netzwerk der kleinen Moleeüle mehr oder weniger in die alte Stellung zurückgezogen. Vom Werthe dieser Hypothese habe ich selber keine sehr hohe Meinung, und wenn ich sie dennoch nicht zurückhalte, so geschieht es in der Absicht und Hoffnung, Besseres hervorzu- locken. IV. Prof. Dr. Zech zeigte in vergrössertem Massstab die Resultate der Aufzeichnungen des im Stuttgarter Polytech- nicum aufgestellten registrirenden Thermometers vor, soweit sie sich auf die grosse Hitze des Monats Mai und Juni beziehen. Er machte besonders auf die Anschaulichkeit solcher Darstellungen registrirender Instrumente aufmerksam und auf die Möglichkeit, meteorologische Beobachtungen an Orten anzustellen, die den grössern Theil des Jahrs unzugänglich sind, z. B. auf den Höhen der Alpen. Eine ausführliche Vorlegung der Resul- tate jenes Thermometers nebst Zeichnung für das ganze Jahr 1868 ist am Ende dieses Heftes zu finden. V, Diaconus Steudel in Ravensburg sprach über die erratischen Blöcke Oberschwabens. >e.. Aber = Es sind noch wenige Jahre her, so war es eine höchst zweifelhafte Frage, ob die Verbreitung der erratischen Gesechiebe in unserem Oberschwaben der Action des Wassers oder des Eises zugeschrieben werden müsse. Denkt man an die gewaltigen Geröllmassen, welche von Bergströmen und Giessbächen thal- abwärts geführt werden, so könnte man leicht auf den Gedanken ‚gerathen, die aus den Alpenthälern hervorbrechenden Ströme haben unserem Flachland die losgerissenen Felsbrocken der Alpen zugeführt. Diess könnte etwa von den kleineren Roll- kieseln gelten, aber wie die aus vielen Kubikklaftern bestehen- den Blöcke in eine Entfernung von 10—20 Stunden von dem - Nordabhang der Alpen durch die bewegende Kraft des Wassers transportirt werden sollten, liess sich nicht begreifen. Die zweite Theorie, auf die man verfiel, war die Annahme schwimmender Eismassen, ähnlich denen, welche heutzustage noch die Gesteins- massen von Labrador über den Ocean tragen und an den Küsten von Grönland und Island absetzen. Allein in diesem Falle hätte die Ablagerung in einem mehr gleichmässigen Niveau erfolgen müssen; von einem gewaltigen Meere, das zur Diluvialzeit un- sere Alpen umspült hätte, ist keine Spur vorhanden und jene Theorie (die hauptsächlich von Leopold von Buch befürwortet wurde) liess das interessante Phänomen unerklärt, dass die von der rechten Rheinseite stammenden Gesteine in östlicher, die von der linken stammenden in westlicher Richtung abgelagert wurden. Heutzutage ist die Frage entschieden, dass in der nachtertiären Periode das ganze Alpenland mit Gletschern bedeckt war, deren Enden sich nach allen Seiten weithin über die umgebenden Flach- länder erstreckten. Die Moränen oder die Schuttmassen, welche auf den in steter Bewegung nach unten rückenden Gletschern getragen werden, sind es, welche uns die fremdartigen Gesteine, mit welchen das Gebiet vom Bodensee bis zur Donau und Rauhen Alb überdeckt ist, zu einer Zeit zugeführt haben, als der Rheinthalgletscher, in einer Höhe von mehreren 1000 Fussen über der jetzigen Thalsohle erhaben, nicht bloss bis in die Nähe des Bodensees reichte, sondern denselben überschritt, und ungebunden von den bis dahin ihn auf beiden Seiten einengen- Be. den und überragenden Gebirgszügen sich frei in die Ebene heraus verbreitete und sein, wenn auch scheinbar zähes, doch in Wirklichkeit breiartig flüssiges Element in fächerähnlicher Weise bis zu dem hemmenden Damme des schwäbischen Jura ergoss. Denn das ist kein Zweifel mehr: die ganze Oberfläche unseres oberschwäbischen Flachlands zeigt nicht bloss einzelne sichere Spuren von Moränen, sondern wimmelt geradezu von solchen. Auf Grund eigener Beobachtungen und nach Bespre- chung mit andern oberschwäbischen Forschern auf diesem Gebiet habe ich im vorigen Jahre gewagt, in einem französisch ge- schriebenen Aufsatz „über das oberschwäbische erratische Phä- nomen“ (Bibliothöque universelle de Geneve) den halbrunden Hügelkranz, der sich um die Schussenquelle biegt, und auf der Westseite über Hopfenbach, Fünfhäuser, Burg (ob Otterswang) nach Aulendorf in südlicher Richtung verläuft, während er auf der Ostseite über Winterstettenstadt, westlich von Oberessendorf, östlich von Waldsee, von Unter-, Mittel- und Ober-Urbach am Rossberg vorbei sich nach Altthann und Wolfegg zieht, für die grosse, ehemalige Endmoräne des Rheinthalgletschers zu erklären. Ich muss gestehen — es war mir nicht wenig bange, ob die mit einiger Zuversicht aufgestellte Behauptung die Probe bestehe, welche ihr die detaillirte Untersuchung des betreffenden Terrains durch die Herren Bach und Hildebrand im Frühjahr dieses dahres bereiten würde. Denn die Entdeckung der End- moräne des Rheinthalgletschers wurde sowohl in der Jahresver- sammlung des Schweizerischen naturforschenden Vereins zu Rheinfelden im Herbst 1867 als in einer Sitzung der Kaiserl. geologischen Reichsanstalt zu Wien mit freudigem Erstaunen begrüsst; und der französische Forscher de Mortillet, der auf eigene, gründliche Studien in Oberitalien gestützt, eine Karte der ehemaligen Gletscher des Südabhangs der Alpen heraus- gegeben hat, und eine solche für das Gesammtgebiet der Alpen bearbeitet, hat mir von Paris aus ein Wort dankbarer Aner- kennung für die vom württembergischen Boden ihm durch meine kleine Arbeit zugekommenen Beiträge zugesandt. Nun heut- zutage sage ich Gott Lob und Dank! Die obengenannten u a. waterländischen Forscher haben und zwar jeder unabhängig vom andern, die Existenz jener grossen, in ihrer halbmond- förmigen Biegung wie auf ihren Flanken so wohl erhaltenen Moräne constatirt und wer heutzutage von Ulm nach Friedrichs- hafen fährt, darf überzeugt sein, dass der Eisenbahneinschnitt bei Winterstettenstadt zwischen den Stationen Essendorf und Schussen- ried nichts anderes ist, als ein Durchschnitt der betreffenden Moräne. Doch — die wissenschaftliche Forschung verträgt keine Ruhe ob einem gewonnenen Resultat und wie ein einziges fos- siles Exemplar in einer gewissen Formation gefunden, mit Noth- wendigkeit den Gedanken nahe legt, es müssen noch andere Exemplare derselben Species sich in der betreffenden Schiehte befinden, so hat auch die Auffindung der ersten Moräne eine ganze Reihe von entsprechenden Entdeckungen in ihrem Gefolge gehabt. Wenn einmal — vielleicht im Verlaufe eines Decen- niums — das schöne Werk der geologischen Aufnahme von Oberschwaben im Drucke vollendet sein wird, so wird die wissenschaftliche Welt erstaunen ob dem neuen Lichte, in welchem unsere, bisher als einförmig und langweilig ver- schrieene Hochebene von Oberschwaben erscheinen wird. Ohne den Resultaten jener kartographischen Aufnahme vorzugreifen, möchte ich heute auf diejenigen Landstriche verweisen, bei welchen nach den bisher gewonnenen Gesichtspunkten schon die Configuration der Oberfläche, sodann aber auch die in einer gewissen Reihenfolge aufliegenden Blöcke mit annähernder Sicherheit die Existenz von Moräzen vermuthen lassen. Nimmt: man die Mittnacht-Bach’sche Karte von Oberschwaben (Würt- temberg in 4 Blättern) zur Hand, so lassen sich leicht folgende Partieen erkennen: 1. Im Süden der Argen die zerstreuten und durch eine grosse Anzahl von Weihern unterbrochenen Hügelreihen, welche den Raum zwischen der Argen und der mit ihr ziemlich parallel ‚ziehenden bairischen Eisenbahn erfüllen. Auf die Existenz einer ganz augenfälligen Moräne in diesem Gebiet bei dem preussi- schen Dorfe Sieberatsweiler hat mich zuerst Herr Baurath Kraft in Ravensburg aufmerksam gemacht. a, De 2. Der Höhenzug auf der Nordseite der Argen und südlich von der Strasse, die von Tettnang über Tannau und Neukirch nach Primisweiler führt. 0: 3. Die westöstlicte Linie von Kaltenberg (nördlich von Tettnang) über Obereisenbach und Krumbach in der Richtung von Haslach. Sie reicht bei Goppertsweiler mit ihrem Ostende der vorigen die Hand. 4. Die nordöstliche Linie von Schwarzach und Blaser (süd- östlich von Gornhofen) über Sigmarshofen, Arnegger und Egg (mit kolossalem Block) über den Frankenberg (wo das Maximum oberschwäbischer Blockanhäufung stattfindet), Waldburg (pracht- voller Moränenaufschluss mit charakteristischem Gletscherschmutz) gegen Heissen (zweitgrösste Blockanhäufung in Oberschwaben) in der Richtung nach Wolfegg. Nimmt man zur obengenannten Linie die südöstliche Linie von Graben und Schlüsselberg nach Karsee und Leupolz, so erhält man eine der Schussenrieder ähnliehe Frontmoräne, deren Kopf sich um das Pfarrdorf Vogt in ähnlicher Weise biegt, wie jene erstgenannte um die Schus- senquelle. 5. Der Höhenzug von Einthürnenberg und Einthürnen nördlich nach Wurzach, dann über Seibranz nach Oberzeil, und östlich von der Unterbrechung durch das Nordende der Leut- kircher Haide von Leutkirch südöstlich gegen Frauenzell und Hinznang. 6. Wenn alle bisher aufgezählten Moränenzüge sich im Süden der grossen Schussenrieder Frontmoräne befinden, so ist noch im Norden von dieser eine mit ihr concentrische ältere Moräne ganz neuerlich von Herrn Hildebrand entdeckt worden. Es ist der Südwestabhang des Hochgeländ (bei Unteressendorf durch die Riss unterbrochen), dann die Fortsetzung nordwestlich über Ingoldingen, Wittensweiler und Steinhausen. Ob diese Linie in ihrer weiteren südwestlichen Krümmung die Schussen- moräne schneidet, oder in ihrer weiteren Fortsetzung zur Bomser Höhe verläuft, muss die Zukunft lehren. 7. Den Höhenzug auf beiden Seiten der Riss, östlich und westlich von Biberach, der bei Warthausen sich, wie Herr Probst u Ag nachgewiesen hat, an die Zone der oberen Süsswassermolasse anschliesst. Die vorliegende Aufzählung beschränkt sich auf einen kleinen Theil des ehemaligen Gletschergebiets. Denn wenn wir die auf der Rauhen Alb nördlich von Ulm und Blau- beuren zerstreuten alpinischen Geschiebe, jene fremdartigen, harten Quarzite, die den Sturm der Zeit überdauert haben (während die vielleicht ebendahin aus den Alpen getragenen, leichter verwitternden Granitgneise verschwunden sind) zu- sammen nehmen mit den erratischen Blöcken, welche noch jen- seits von Sigmaringen bei Laiz — dann im Hehgäu — und bei Schaffhausen gefunden werden, so werden wir nicht zu weit gehen, wenn wir das Gesammtgebiet südlich von der Rauhen Alb bis zum Bodensee oder das nahezu rechtwinklige Dreieck: Bregenz-Schaffhausen-Ulm mit der Alb als Hypothenuse — als das grosse Arbeitsfeld einstiger glacialer Thätigkeit des Rhein- thalgletschers bezeichnen. Wenn wir uns zu der Frage wenden, ob es möglich ist, zwischen den verschiedenen Gletscherablage- rungen eine gewisse chronologische Zeitfolge herzustellen, so scheint uns diese Frage nach der Analogie der heutigen Glet- scheraction sehr einfach zu beantworten. Der Gebirgsschutt, welcher auf jenen erstarrten Eisströmen fortgetragen wird, fällt am unteren Ende der Eismassen auf den eisfreien Boden oder auf das „Abere“, und sammelt sich hier noch heutzutage zu haushohen Massen, deren Gestalt mit dem Eisabhang des Glet- schers correspondirt. Ist der Gletscher geradlinig abgeschnitten, so bilden jene Schuttablagerungen geradlinige Wälle quer über das Thal. Vermag der Gletscher sich in eine Ebene auszu- breiten, so bekommt sowohl sein unteres Ende, als die mit diesem concentrische Frontmoräne eine fächerähnliche Gestalt. Beiderlei Ablagerungen werden natürlich im Verlauf der Zeit sowohl durch die Auswaschung des Regens als durch die unter dem Gletscher hervorbrechenden Gletscherbäche vielfach gestört, ohne jedoch ihre Gestalt zu verlieren, wenn das Gletscherende längere Zeit dieselbe Stellung einnimmt oder wenn der Gletscher bei sich erhöhender Temperatur sich auf den Rückzug begibt. An- N Aue — ders aber ist es, wenn der Gletscher in Folge einer Erniedrigung der Temperatur und Vergrösserung der ihn speisenden Firn- gebiete thalabwärts weiter vorrückt. Im letzteren Fall schiebt er entweder die von ihm abgelagerte Frontmoräne mit unwider- stehlichem Druck vor sich her oder er überschreitet sie. In beiden Fällen wird sie zerstört. Was zuvor Frontmoräne ge- wesen, verwandelt sich — mit dem unter dem Eis bergabwärts gewälzten und geriebenen Gestein sich mengend, in Grund- moräne und wird nach allen Seiten verbreitet. Regelmässig an- gehäufte, jetzt noch bestehende Moränen bezeichnen also stets die Rückzugsstadien eines Gletschers, während die in den ver- schiedenen Stadien seines Vorrückens angesammelten Moränen nieht mehr vorhanden sind. Ganz ebenso muss es in der Glet- scherperiode zugegangen sein, von welcher unsere oberschwä- bischen Moränen Kunde geben. Ihre Frontkrümmungen sind nach Norden und nicht nach Süden gekehrt; der Gletscher ist am Ende der Glacialperiode nach Süden und nicht nach Norden zurückgewichen. Die nördlichsten Moränen, der Donau zuge- kehrt, sind die ältesten unter den noch vorhandenen; je näher dem Bodensee und dem Rheinthal, desto jünger ist eine Moräne und die oben Nr. 1—7 in der Richtung von Süd nach Nord aufgezählten Moränen bilden zugleich eine chronologische Ord- nung, aber in der Weise, dass Nr. 1 die jüngste und Nr. 7 die älteste Periode bezeichnet, während die früher behandelte Schussenmoräne vor Nr. 6 etwa gleichzeitig mit Nr.5 eingereiht werden müsste. Sollten diese, mir wenigstens sehr natürlich er- scheinenden Ansichten zu gewagt erscheinen, so würde auch eine Widerlegung uns insofern willkommen sein, als sie neues Licht über die, jedenfalls höchst interessante Frage verbreiten würde. „Wo sind aber die Grundmoränen ?* examinirten mich dio Freunde Bach und Hildebrand, als wir in diesem Frühjahr ge-‘ müthlich auf unsrer alten Welfenburg beisammen sassen, das Schussenthal und die bethürmte Ravensburg unter uns und im Siiden über den Bodenseespiegel hin die Alpenwelt. „Ich meine, die Grundmoräne sei da drüben,“ war meine Antwort, indem ich über die Stadt hinweg nach jenen Hügeln auf dem westlichen ur Bu Ufer zeigte, das den westlichen Flügel der Gletscherthätigkeit repräsentirt, gerade so wie die Untersuchungen in der Richtung von Wangen, Isny, Leutkirch u. s. w. mit Wahrscheinlichkeit an den Tag bringen werden, dass auch dort die Grundmoränen von der südnördlichen Actionslinie des Centralgletschers in seit- licher Richtung sich verbreitet haben. Und die Freunde sagten: „Er hat Recht, und ’s ist doch schön, wenn man so einig ist.* Doch ich bin hier an einem Punkte angekommen, wo die Combination in Gefahr ist, sich zu verflüchtigen, wenn sie sich nicht auf dem positiven Boden der Schritt vor Schritt beob- achtenden Untersuchung bewegt. Indem ich mich begnüge zu bemerken, dass auch aus der mehr lehm- oder sandhalti- gen Beschaffenheit des Bodens die ältere oder jüngere Natur der Moränen erkannt und in der einstigen Textbegleitung der geologischen Karten von Oberschwaben berücksichtigt werden wird, begebe ich mich auf ein mir eigenthümlicheres, aber mit dem bisherigen in engster Beziehung stehendes Gebiet, indem ich noch Einiges über die in der Ulmer Versammlung veran- staltete Ausstellung erratischer Gesteine von Oberschwaben bei- zufügen mir erlaube. Bei der nach Ulm mitgebrachten kleinen Sammlung beabsichtiste ich einmal, den Mitgliedern unseres Vereins eine lebendige Anschauung derjenigen erratischen Ge- steine zu gewähren, welche in einem früheren Artikel dieser Zeitschrift (Jahrgang 1866, Heft 1) von mir namhaft gemacht ‘worden. waren, theils eine Ergänzung jenes Katalogs zu geben, da meine Sammlung durch Auffindung von neuen Species in- zwischen namhaft bereichert wurde. Indem ich voraussetze, dass jener Artikel sich in den Händen der verehrten Leser befindet, erlaube ich mir dasjenige hinzuzufügen, was zur Ergänzung jener Aufzählung dienen kann. I mWertuar S. 108 ist bei der Tertiärformation als Nr. 2 genannt: Mo- lasse mit „Cardium“. Diese Muschel ist inzwischen von dem bekannten Kenner der Schweizer Molasse, Herrn Meier aus Zürich, durch Vermittlung des Herrn Prof. Rietmann in St. Gallen i Ina genauer als „Cardium lapieidinum“ bestimmt worden. Das betreffende Stück ist dem grossen erratischen Block bei Sulpach (östlich von der Station Mochenwangen) entnommen, auf welchen ich zuerst durch die in Memmingers Oberamtsbeschreibung von Ravensburg, 1836, 8. 22 gemachte Bemerkung aufmerksam ge- macht wurde: „Bei Sulpach zeigte sich der dort entdeckte feste Sandstein mit einer Menge Muscheln angefüllt.“ Damals also hielt man den Sulpacher Block für anstehendes Gestein, was sich inzwischen längst als irrig erwiesen hat. Erratische Blöcke, welche aus demselben Material bestehen und stets mit Tausen- den von Exemplaren derselben Species erfüllt sind, haben sich inzwischen an verschiedenen Punkten von Oberschwaben vorge- funden. Herr Ducke hat solche bei Wolfegg (unterhalb Altthann) Herr Valet bei Hopfenbach in der Nähe von Schussenried ge- funden. Der letztere Block, der jedoch zum Bau von Brücken und Häusern verwendet wurde, ist auf 4000 Centner geschätzt. Kleine Brocken desselben Gesteins fand ich in der Kiesgrube von Ravensburg. Seltener finden sich darin Osträen, Cythe- reen und Lutrarien, welche bis jetzt noch nicht näher be- stimmt sind. In die Tertiärformation wäre sofort noch einzureihen der Nummulitenkalk, von welchem ich seit 1863 verschiedene Exemplare gefunden habe. Meist ist es ein aschgrauer Kalk. Kommen einmal Nummuliten vor, so sind sie stets in grosser Masse beisammen. Einmal fand ich eine sehr schöne Sorte von buntfarbigem Kalk, in welchem Herr Prof. Fraas die folgenden Species bestimmt hat: Nummulina globularis, Rütim., Nummulina perforata, d’Orb., Hymenocyclus, papyraceus. In einem andern Stück, das der Kiesgrube zwischen Weingarten und Baienfurt entstammt, fand ich als grosse erra- tische Seltenheit die Reste eines Seeigels, an welchem sowohl die Warzen als die Ambulacrallinien deutlich zu unterscheiden sind. Es ist wohl Conoclypus conoideus, der sich in der Schweiz am häufigsten in der Gegend von Iberg im Canton ‘Schwyz A: ua findet. Würde sich kein anderes Ursprungsgebiet des vorlie- genden Erraticums nachweisen lassen, so würde allerdings die Theorie, dass wir blos rechtsseitige Gesteine des Rheinthalge- biets haben, erschüttert werden (wie auch die Sulpacher Mee- resmolasse mehr auf das Südufer des Bodensees verweist, wo bei den s.g. Seelaffen bei Staad dasselbe Gestein ansteht), es würde aber andererseits die von S. Galler Forschern mir mitgetheilte Hypothese bestätigt werden, dass einst ein Gletscher von den Cantonen Glarus und Schwyz über die östliche Churfirstenkette und das Toggenburg in das Sitterthal und die Bodenseegegend sich erstreckt habe. Die Moränen südlich von $. Gallen haben nämlich Steine aus demselben Ursprungsgebiet. Fukoidenschiefer mit Chondrites intricatus ist zwar in der Aufzählung vom Jahr 1866 bereits namhaft gemacht. Ich habe aber inzwischen bei der Correction der Meersburger Strasse westlich von Ravensburg ein etwa 6 Pfd. schweres Stück ge- funden, bei welchem die graulich matt glänzenden, dicht ge- drängten Fukoiden auf dem reinen, schwarzen Schiefer in einer Pracht sich abheben, wie nach der Versicherung meines Freundes Rietmann in $. Gallen sich diess in den anstehenden Flyschen der Schweiz selbst nicht leicht findet. H. Kreide. Die Kreidebildungen waren im Verzeichniss des Jahres 1863 (8. 108) vollständig übergangen. Es ist wohl kein Zweifel, dass unter den ungeheuren Massen grauer und schwarzer Kalksteine, welche mehr als *s der erratischen Gesteine Oberschwabens ausmachen, die sämmtlichen Stockwerke der alpinischen Kreide vertreten sind, welche sowohl das Massiv der Säntisgruppe bil- den, als auf dem rechten Ufer des Rheinthals gegen Osten sich fortsetzen. Früher fasste man Alles, was man an solchen Kalken fand, kurzweg unter dem vagen Begriff „Alpenkalk“ zusammen, ein Name, der jetzt aus der Alpengeognosie gestrichen ist, denn, wie Einer sagte, es gibt gar keinen Alpenkalk, es giebt nur Meereskalk. Indess, so gewiss es ist, dass ein gut Theil der erratischen Kalke der Kreideformation angehört, so schwer Württemb. naturw. Jahreshefte. 1869. 1s Heft. 4 Be; hält es, sie einzureihen, da sie fast nie Petrefaeten führen. Um so willkommener ist ein Block, wie er bei der oben ge- nannten Correetion der Ravensburg - Meersburger Strasse aus- gegraben wurde und der durch die charakteristischen Mu- scheln, von denen er wimmelt, sich mit Sicherheit als mittlere Kreide oder Gault documentirt. Abgesehen von verschiedenen, noch nicht bestimmten Terebrateln und Belemniten kommen darin vor: Inoceramus concentricus und JInoceramus sulcatus. Den werthvollsten Fund aus der Kreideformation habe ich am 2. August dieses Jahres an einem Ammoniten gemacht, der sich unter den Geschieben des Laurathales in der Nähe von Weingarten gefunden hat. Das Exemplar ist meines Wissens das erste, das unter den oberschwäbischen Geschieben irgend einmal entdeckt worden ist; um so grösser meine Freude und die Sehnsucht, von einer sachkundigen Persönlichkeit die nähere Bestimmung zu erhalten. Vor der Hand nur so viel, dass der Durchmesser 7 Zoll, die Dieke 1 Zoll beträgt, dass der glatte Kiel zwischen zwei Furchen auf dem Rücken meinem Liebling einige Aehnlichkeit mit den gekielten Arieten des Lias gewährt, wie auch die etlich und 30 deutlichen, aber von der Wasserbe- wegung abgeschliffenen Rippen einigermassen an Amm. Buck- landi erinnern. Dagegen ist die Gesteinsmasse ganz von dem Charakter des harten, alpinischen Kreidekalks und füge ich noch weiter bei, dass eine weisse Quarzader die beiden äusseren Umgänge geradlinig durchsetzt. Wahrscheinlich ist es A. varians. TIL, Jura, Wenn man von schweizerischem Jura spricht, so denkt man unwillkührlich an das unserer rauhen Alb entsprechende Jura- gebirge im Westen der Schweiz. Aus diesem Gebiet kann unsrem Oberschwaben natürlich Nichts zugekommen sein, und in der That wird entfernt Nichts gefunden, das etwa an weissen Jurakalk erinnern könnte. Dagegen ist wohl zu merken, dass es eine alpinische Jurazone gibt, welche vom Berner Oberland oc Eh ., ae über die Urschweiz in nordöstlicher Richtung sich bis zum Ga- landa erstreckt und auf der Ostseite des Rheinthales am Flä- scherberg auftritt, um sich in den Churfirsten wieder nach Westen umzubiegen. Die Gebilde dieses alpinischen Jura un- terscheiden sich schon durch ihre dunkle Farbe von den helleren Gebilden des oberen Jura in der Westschweiz und in Schwaben. Dieser Unterschied wird von O. Her durch die Hypothese er- ‚klärt, dass in dem alpinischen Jurameer eine grosse Masse von Meerpflanzen sich niedergeschlagen und durch ihren Kohlen- gehalt jene schwarze Färbung hervorgebracht haben. Wenn also von jurassischen Gebilden unter den Findlingen unsres Hei- mathlands die Rede ist, so ist stets an den alpinischen Jura und zwar zunächst die Umgebungen des mittleren Rheinthals in der Gegend von Reichenau bis Sargans zu denken. Als neu hat sich mir seit der Aufzählung vom Jahr 64 dargeboten ein in der Nähe von Schlier gefundener, das Wasser schwarz fär- bender Schiefer, welcher mich gleich an den schwarzen Schiefer der Nollaschlucht bei Thusis erinnert hat. Dort wird am Nord- fusse des weithin ragenden Piz Beverin nicht bloss der, bei an- haltendem Regenwetter zum furchtbaren Bergstrom anschwel- lende Nollabach, sondern auch durch ihn der ganze Hinterrhein schwarz gefärbt und es bietet nicht blos die Vereinigung des Vorder- und Hinterrheins das merkwürdige Phänomen, wie die zwei Rheinbrüder — der eine krystallhell, der andere schwärz- lich trüb gefärbt, von entgegengesetzten Seiten kommend ihre Fluthen mit sträubender Bewegung vereinigen, sondern auch der geeinigte Strom bis zum Bodensee hin eine trübe Farbe behält, die lediglich von dem genannten Nollaschiefer verursacht wird, einem Gestein, das, wie jene ganze, auf der Westseite der Via Mala anstehende Kette, von den Schweizern zur Juraformation gerechnet wird. Zu dem Lias des Bündner Oberlands wird, nach der mir kürzlich zugekommenen Bestimmung durch die Güte des Herrn Forstinspector Coaz in Chur, auch zu rechnen sein ein oolithi- scher Kalk mit Schwefelkies und Chromeisen, das ich nur ein- mal gefunden habe. Chromeisen ist ein Mineral, das in der — 12 — petrographisch so interessanten Gegend von Tarasp im Unter- engadin in so reicher Entwicklung auftritt, dass eine Zeit lang an bergmännische Ausbeute des damals noch unbekannten Mi- nerals gedacht wurde. Es wurden Proben des Gesteins, anıdas sich grosse Hoffnungen geknüpft hatten, bis nach Brüssel und London zur Analyse geschickt. Die schöne grasgrüne Farbe hatte das Auge ebenso bestochen, wie unsre oberschwäbischen Bauern sichs durchaus nicht nehmen lassen, dass hinter dem silberglänzenden Glimmer unserer Gneis- und Granitfindlinge etwas ganz Besonderes stecken müsse. Wenn es dem forschen- den Geiste Bedürfniss ist, räumlich Entferntes zu vergleichen, so wollte ich hiermit nur constatiren, dass jenes von den Berg- leuten von Tarasp zur Zeit, da die Bleibergwerke des Scarl- Thals noch ausgebeutet wurden, nämlich vor etwa 20 Jahren, vielbesprochene Chromeisen auch unter den erratischen Ge- bilden unsres Landes, wenn auch nur in kleinen Spuren sich findet. IV. Unter den Triasgebilden hebe; ich als neue Vor- kommnisse hervor: 1. Einen grauen, roth marmorirten Kalk, welcher, was die erstere Farbe betrifft, ebenso an den weissen Steinsberger Kalk der Trias, als in Beziehung auf die rothe Farbe an die in Ober- schwaben reich vertretenen rothen Adnether- Kalke erinnert, welche letztere in den ostrheinischen Gebieten von Vorarlberg eine grosse Rolle spielen und dem alpinischen Lias zugerechnet werden. So ist mir denn auch das vorliegende Stück von Herrn Coaz in Chur als Uebergang von Lias in Dachsteinkalk bestimmt worden. 2. In verschiedenen erratischen, schwarzen Kalken haben sich an dem bekannten glänzenden Querbruch kenntliche Spuren von Enkriniten gefunden. 3. Ein besonders schöner, etwa einen Cubikklafter hal- tender erratischer Block Steinsberger Kalk mit prachtvollem Gletscherschliff ist bei der schon erwähnten Correction der Strasse nach Meersburg zu Tage gefördert worden. Ein gegen einen a Centner haltendes Stück in Cubikform, welches ich nach Stutt- gart schickte, kann in der dortigen vaterländischen Sammlung gesehen werden. Von Petrefacten ist hier beim Steinsberger Kalk keine Spur, dagegen zeigen sich, was mir früher nicht bekannt war, in derselben Triasformation hübsch entwickelte Stylolithen und zwar mit jener pechschwarzen Masse, welche die Stylolithen des Muschelkalks kennzeichnet. Auck jene ersten Ansätze der Stylolithenbildung, die zackigen Wellen, welche von Quenstedt ’in den Epochen der Natur $. 489 ab- gebildet hat, sind von mir seitdem an verschiedenen Exem- plaren der erratischen Kalke unserer Gegend wahrgenommen worden. 4. Aus der Formation des weissen Steinsberger Kalks einen Inoceramus Brognardi. V. An sonstigen erratischen Rarietäten aus den älteren Formationen hebe ich hervor: 1. Ein Stück massiven Schwefelkies auf einem Quarz- klumpen aus der Kiesgrube zwischen Weingarten und Baienfurt. 2. Andalusit aus der Kiesgrube bei Schlier. 3. Eklogit oder Omphacitfels (v. Quenstedt Epochen der Natur 8.130) an mehreren Stellen, neuerdings besonders schön an der Kiesgrube zwischen Weingarten und Baienfurt von den Herren v. Bach und Hildebrand gefunden. Der Granatstoff durchdringt in den kleinsten Körnern das ungemein harte, dio- ritische Gemenge. 4. Ausser dem in Millionen Brocken zerstreuten gewöhn- lichen Serpentin, mit glänzenden Blättchen Schillerspath und häufigem Pikrolith finden sich verschiedene Varietäten, deren eine entschiedene Aehnlichkeit mit dem Serpentin von Cornwallis in England zeigt, welch letzterer zu allerlei Gefässen und Schmueksachen verarbeitet wird. Die Serpentinformation, aus welcher unsere erratischen Blöcke und Rollkiesel stammen, ist theils im Oberhalbsteiner Thale, theils auf der schauerlich öden Todtenalp im Prättigau bei Davos zu suchen, wo eine weite er u. Fläche von Serpentinblöcken übersät ist, als ob sich ein Gi- gantenheer dort in einer Ursteinperiode eine Schlacht geliefert hätte. 5. Ein weisser Quarz mit schwarzen, schöngezeichneten und das Gestein durchdringenden Dendriten. 6. Rosenquarz neben weissem Quarz, vermengt mit grünem Pistazit. i 7. Nur einmal gefunden habe ich eine länglichte, krystal- linische Säule von Turmalin, und zwar in einem prachtvollen Gneisblock, der zugleich von Granaten wimmelt. Derselbe lag, mehrere Cubikklafter gross, bei Neuwaldburg (oder Heissen) in dem Mittelpunet des Dreiecks Weingarten-Wolfegg-Waldburg ; jetzt ist er zerschlagen und wird in Weingarten zum Uferbau eines Mühlgrabens verwendet. 8. Cyanit, mit dem schönen bläulichen Azurschimmer, in einem Gmneisblock, der ebenfalls viele Granaten einschliesst, am Wege von Schlier nach Waldburg. 9. Hornblendeschiefer mit Schwefelzink und Epidot. 10. Den grünen Feldspath, genannt Saussurit, der einen grossen, in einer Wiese halb begrabenen Findling, eine halbe Stunde südlich von Wolfegg, bildet. 11. Verschiedene lehrreiche Uebergänge an einem und demselben Gestein, z.B. von reinem Kalk in Hornstein oder von gewöhnliehem Verrucano, mit grossen, eingebackenen Brocken, in dem feinkörnigen Verrucano, wie er bei Ilanz im Vorder- rheinthal auftritt, oder von gewöhnlichem Kreidekalk in ein grünes, glasiges und feuersteinähnliches Gebilde, das als chlo- ritische, krystallinisch gewordene Kreide bezeichnet wurde. 12. Ein erratisches Prachtstück wurde in diesem Jahre von dem hochverehrten Mitglied unsres Vereins, dem Herrn Grafen von Be- roldingen auf Ratzenried, in einer Kiesgrube bei dem letztge- nannten Orte gefunden und befindet sich in dessen Besitz. Es is diess eine Bergkrystallgruppe, deren Kanten so schön erhalten sind, als ob sie eben aus einer Krystallhöhle ausgebrochen worden wäre. Dieser Umstand ist ein neuer, evidenter Beweis, dass nicht Wasserfluthen, sondern die sanft tragende Oherfläche Fr eines Gletschers die Spedition übernommen hat. Was den ur- sprünglichen Standort betrifft, so ist es mir keinen Augenblick ‘ zweifelhaft gewesen, dass derselbe in der Via mala bei Thusis zu suchen ist. Sowohl die ans Milchw. isse streifende Farbe des Quarzes als die in den Winkeln eingenistete graue Masse des Schieferthons (Nollaschiefer) sind charakteristische Merkmale der dortigen Bergkrystalle, während diejenigen des Gotthardgebiets fast ohne Ausnahme wasserhell sind. Wenn in dem früheren Artikel vom Jahr 1866 Gra- naten im Gneiss noch als eine Seltenheit bezeichnet wurden, so sind mir inzwischen viele Dutzende von grösseren und kleineren Stücken durch die Hände gegangen, in welchen sich Granaten finden. Am gewöhnlichsten kommen sie vor im Gneis, aber auch im Hornblendeschiefer, im Casannaschiefer und im reinen Quarz. Ein sehr schöner Block befindet sich im Walde ob der Kiesgrube von Schlier im Besitz des dortigen Herrn Oekonomen Köberle, der, ein grosser Liebhaber von Findlingen, jenen seinen Lieb- ling zu seinem einstigen Grabstein bestimmt hat, Die seltenere Varietät von schwarzen Granaten, und zwar in grauem Kalk- stein, habe ich Einmal gefunden. An die eben erwähnte Intention des Schlierer Bürgers, der gar wohl nöthig hat, für die Zerstörung grösserer erratischer Blöcke, die er zu praktischer Verwendung verwerthete, eine Sühne zu leisten, möchte ich noch ein Wort über die Erhaltung der Blöcke anschliessen. Die Schweizer’sche geologische Com- mission der dortigen naturforschenden Gesellschaft hat an die Jahressitzung zu Rheinfelden am 9. Sept. 1867 einen Bericht abgestattet, welcher eine Aufforderung zur Schonung der errati- schen Blöcke enthält. Aus demselben ergibt sich einerseits, dass, wie bei uns, so auch in der Schweiz, in Savoyen und andern Theilen des angrenzenden Frankreich die Zerstörung der Blöcke in den letzten Decennien in trauriger Weise um sich gegriffen hat, andererseits aber, dass durch die löblichen Ver- fügungen des französischen Ministeriums des Innern, durch Bil- dung von Vereinen für Erhaltung der Blöcke, wie im Canton Neufchatel, durch die aufopfernde Thätigkeit einzelner Personen at z. B. in Genf, welche aus eigenen Mitteln Blöcke angekauft haben, die gewichtigsten Zeugen der Diluvialperiode für die Wissenschaft und das Studium der späteren Geschlechter erhalten werden. Sollte nicht auch in unsrem Lande das Bestreben der Naturfreunde demselben Zwecke sich zuwenden? Gerade im letzten Jahre ist der sagenberühmte Laurastein bei Weingarten, von welchem trotz der im Jahrg. 1866 erwähnten Verwendung noch ein imposanter Rest stehen geblieben war, vollends zer- schlagen und zum Bau eines Hauses in Ravensburg verwendet worden. Noch stehen die colossalen Blöcke auf dem Franken- berg bei Waldburg. Leider sind sie nicht Staats-, sondern Ge- meindeeigenthum und wer weiss, ob die Gemeinde nicht eines Tages den Beschluss fasst, sie zu verwerthen? Unter diesen Umständen ist mir der Gedanke gekommen, jene beiden mitten im Walde romantisch gelegenen Riesenblöcke durch Photo- graphie in grossem Massstab aufnehmen zu lassen. Da die Sache mit erheblichen Kosten verbunden ist, würde ich nur dann zur Ausführung schreiten lassen, wenn sich eine Anzahl von etwa 20 Subseribenten (per Exemplar 1 fl. 45.) gefunden hätte, Lusttragende mögen mich brieflich von ihrem patrioti- schen Vorhaben in Kenntniss setzen! II. Abhandlungen. Ueber die Lagerungsverhältnisse des weissen Jura in der Umgebung von Heubach. Von Dr. Theodor Engel, Vicar in Heubach. Wenn es für die Wissenschaft als erspriesslich betrachtet werden darf, einen und denselben Punkt von verschiedenen $ei- ten aus und immer wieder aufs Neue zu beleuchten, so gilt diess gewiss für die Geologie in doppeltem und dreifachem Grade. Detailstudien einzelner Localitäten gewähren uns hier allein die Aussicht, es mit der Zeit zu einem erfreulichen - Gesammtbilde bringen und namentlich eine Vereinbarung mit der gleichen Formation in anderen Gegenden anbahnen zu können. Wohl scheint hiefür gerade der Jura das unpassendste Object darzu- bieten, sofern er diejenige Gesteinsbildung ist, die wohl an Klar- heit der Lagerungsverhältnisse die andern alle übertrifft und ausserdem das für sich voraus hat, dass sie von den berufensten Geologen schon durchforscht und ausführlich beschrieben ward. Jene Klarheit der Schichten hat sich indessen doch nur mehr in den unteren Partieen der Gebirge als durchgreifend heraus- gestellt; die obere und grössere Hälfte desselben, der sogenannte weisse Jura, bietet der Forschung noch fortwährend Schwie- rigkeiten genug dar, und zwar erscheinen dieselben um so grösser, je mehr man versucht, entferntere Gegenden mit ein- ander in Einklang zu bringen. Diess hat mir namentlich die von Franz Josef Würtenberger unlängst herausgekommene Ab- handlung über die Formation „des weissen Jura im Klettgau und Randengebirge“ deutlich gezeigt, indem in derselben über Lagerungsverhältnisse auf Grund der organischen Einschlüsse Be- obachtungen verzeichnet sind, die .zum Theil dasjenige geradezu auf den Kopf zu stellen scheinen, was wir schwäbische Geologen als längst festgestellte Thatsachen anzusehen gewohnt waren. Diess der Grund, warum ich es wage, gleichfalls mit einer De- tailbeschreibung in die Oeffentlichkeit zu treten, die vielleicht geeignet sein dürfte, einiges Licht auf den einen und andern der noch bestrittenen Punkte zu werfen. In jedem Fall dürfte die Schilderung eben dieser Gegend des weissen Jura vielleicht desshalb von einigem Interesse sein, weil die Localitäten, die ich anführen werde, bereits in gewisser Hinsicht den Uebergang bilden zu denjenigen des fränkischen Jura, der vor etlichen Jahren in Carl Wilhelm Gümbel gleichfalls seinen Bearbeiter gefunden hat und nach dessen Schriftehen (Die geognostischen Verhältnisse der fränkischen Alb, München 1864) in den Haupt- punkten mit dem schweizerischen und badischen Theil dieses Gebirges zu harmoniren scheint. Die Gegend nämlich, von der ich eine auf verschiedentliche und wiederholte Beobachtungen gestützte Detailschilderung zu geben gedenke, ist die südlich und südwestlich vom Städtchen Heubach gelegene Gebirgskette unserer schwäbischen Alb, die meiner Besichtigung zufolge in mannigfacher Hinsicht, namentlich aber beträchtlicher Differen- zen halber, die sie eben mit den vorhin erwähnten Localitäten bildet, auch für einen weiteren Kreis von geognostischen Lesern nicht ganz interesselos sein mag. Wenn ich gleich zum Vor- aus bemerke, dass ich in den wesentlichen Differenzpunkten die Ansicht der schweizerischen und bairischen Geologen nicht theilen kann, sondern ihnen gegenüber bei demjenigen verbleibe, was Quenstedt in seinem Jura im Allgemeinen über diese For- mationen gesagt hat, so füge ich eben so offen bei, dass mich dazu nicht allein die Achtung vor dem verehrten Lehrer, son- dern mehr noch die einfache Beobachtung der Thatsachen ge- führt hat, die auch ich so ziemlich in derselben Weise gefunden habe, wie sie jener Meister in seinen verschiedenen Werken niedergelegt hat. So ziemlich, sage ich, und im Allgemeinen, d. h. den Haupt- punkten nach. In diesen nämlich ist auch die hiesige Gegend mehr oder weniger derjenigen ähnlich, in welcher Quenstedt ut: hauptsächlich seine Erfahrungen gemacht hat, der Umgebung von Tübingen und Balingen. Schon die äussere Gestalt unserer Berge erinnerte mich vom ersten Moment an, da ich sie zu Ge- sichte bekam, aufs Lebhafteste an die bekanntesten Formen der westlich von Reutlingen gelegenen Höhenzüge: die Ansicht ihrer Kuppen, die Beschaffenheit ihres Gesteins, die Lagerung ihrer Schichten ist dieselbe, die man überall findet in Schwaben und die schon dem gewöhnlichen Touristen die Gleichheit der Schich- tenablagerung auch in geologischer Hinsicht verrathen muss. Besieht man sich indessen die Sache im Einzelnen, beobachtet man schärfer und eingehender und sucht man namentlich eine genauere Scheidung und Sonderung der verschiedenen Schichten des Gebirgs zu gewinnen, so stösst man auf Schwierigkeiten, von deren Vorhandensein man vielleicht anfänglich kaum etwas geahnt hätte. Denn wie leicht es immer auch sein mag, im Grossen und Ganzen die Umrisse des „weissen Jura“ anzugeben hier wie überall wo er auftritt, so hart kommt es uns an, be- stimmte Einschnitte und Abtheilungen im Gebirge zu machen, wie diess z. B. im Lias ohne die mindeste Schwierigkeit mög- lich ist. Es hat diess seine Ursache einmal in dem massigeren Auftreten dieser Schichten, zum andern in der grösseren Gleich- artigkeit ihres Gesteins und zum dritten endlich und allermeist in der eigenthümlichen Erscheinung, dass viele der organischen Einschlüsse sämmtliche Schichten fast ohne Veränderung ihres Aussehens durchsetzen. Schon diess veranlasst uns, die weitläu- fige Eintheilung des Gebirgs in 10 besondere Lager, wie sie Leop. Würtenberger gibt, abzuweisen; es würden uns ohnedem die von badischen Localitäten hergenommenen Namen wohl nie so ganz mundgerecht werden. Im Gegentheil wir wollen froh sein, nur die einfachere und uns geläufigere Scheidung des weis- sen Jura in 6 Unterabtheilungen von «—&$, wie sie Quenstedt gewählt hat, auch in unserem Theile der Alb wiederfinden und angeben zu können, so jedoch, dass durch genaue Zeichnung etlicher Profile auch der fremde Geognost vielleicht das eine und andere erkennen kann, das seinen Schichtenverhältnissen analog ist. Sr Gehen wir zu diesem Behuf bei der Aufzählung und Be- schreibung der einzelnen Lager von unten nach oben, so zeigt sich hier sogleich eine nicht unerhebliche Schwierigkeit in der genauen Ziehung der untersten Grenze unseres hiesigen weissen Juragebirges, ich meine die Grenze zwischen braunen und weissen Schichten desselben, beziehungsweise zwischen Or- naten- und Impressenthon. So klar und schön nämlich der letz- tere überall in hiesiger Gegend aufgeschlossen ist, so schwer wird es uns gemacht, eine thatsächliche Auflagerung desselben auf der letzten Stufe des Braunen nachzuweisen, wie dies doch da und dort an der Alb, z. B. in der Boller und Balinger Ge- gend, mit Leichtigkeit zu erkennen ist. So viel ich auch suchen mochte, bis jetzt habe ich in einem Umkreis von 6—10 Stunden in der Nähe von Heubach kaum erst eine Spur vom braunen Jura & gefunden; eine kleine Alveole von Belemn. semihastatus, die mir neulich in die Hände fiel und die nach Quenstedt für & leitend wäre, ist bis jetzt das einzige, was ich aus dieser Region zu Gesichte bekam, die doch an anderen Stellen des Landes durch so vortreffliche Petrefacten und zum Theil auch eine nicht geringe Mächtigkeit sich auszeichnet. Namentlich von den hauptsächlich leitenden drei Ammonitenarten, Am. Ja- son, ornatus und Lamberti, die Quenstedt sogar zu Repräsen- tanten besonderer Unterabtheilungen in $ selber wieder gemacht hat, habe ich hier herum bis jetzt noch keinen einzigen gefun- den. Mochte allerdings auch meine anfängliche Vermuthung, dass der Ornatenthon hier wohl gar keine Vertretung habe, zu vorschnell gewesen sein, wie denn wirklich der Fund jenes Be- lemnitenbruchstücks das Vorhandensein desselben (am unteren Scheuelberg) ausser Zweifel gestellt hat, mag der Grund des sparsamen Zutagetretens jener Schichten vielmehr ohne Zweifel richtiger darin gesucht werden, dass der ohnediess der Entste- hung von Erdschlipfen so günstige oberste braune Jura hier eben fast durchgängig vom unteren weissen bedeckt ist, welcher mit seinen gewaltigen Schutthalden jede genauere Untersuchung des Gebirges unmöglich macht: so viel glaube ich jedenfalls auf Grund wiederholter Excursionen behaupten zu dürfen, dass die a | er genannten Schichten in unserer Gegend auf ein Minimum redu- eirt sein müssen; sonst wären sie bei der ganzen Lagerung der übrigen Schichten, die drunter und drüber liegen, deutlicher auf- geschlossen. Es scheint in der That der obere braune Jura in der nordöstlichen Fortsetzung der Alb mehr und mehr zusam- menzuschrumpfen, wie auch Quenstedt (Jura $. 518) angibt, dass die Lamberti-Schicht auf dem Nipf z. B. zwar noch vorhanden, aber nur dem geübtesten Auge erkennbar sei, eben wegen ihrer ausserordentlich geringen Mächtigkeit. Ganz damit in Einklang steht, was Dr. Waagen (Versuch einer allg. Classification der oberen Schichten des Jura, München 1866) von den Verhältnis- sen im fränkischen Jura sagt, dass nämlich dort Ammon. bi- mammatus (Weisser Jura & oder ß nach unserer Eintheilung) mit Ammon. Lamberti (oberster brauner Jura 8) in Einem La- ger vorkomme und zwar in einem solchen, das statt mit den bekannten oolithischen Körnern dort mit grünen chloritischen Punkten durchdrungen sei. Diese Körner finden sich nun aber bereits am Stuifen, wo mir der eigentliche Ornatenthon auch noch niemals vorgekommen ist, so oft ich darnach gefahn- det habe, vielmehr bald nach den sehr deutlich sich findenden Epsilonpetrefaeten die Impressathone beginnen. Die hiesige Ge- gend würde dann den Uebergang bilden vom Stuifen zur frän- kischen Ordnung. Besonders derselben ähnlich fand ich dann auch die Beschreibung, die U. Stutz („Ueber die Lägern“, Zü- rich 1864) von den oberen Schichten des braunen Jura im Can- ton Zürich gegeben hat, wornach dort Amm. anceps, hecticus, convolutus u.a. (also unsere specifischen $-Ammoniten) in Einem Lager mit Amm. Parkinsoni, macrocephalus, Trigon. costata, Terebr. bullata und triplicosa (d. h. unseren specifischen :-, beziehungsweise schon ö-Petrefaeten) sich vorfinden, sämmtlich in einem oolithischen Gesteine zusammengebettet. So hätten wir denn am Anfang und Ende des Juragebirgs so ziemlich diesel- ben Verhältnisse, eine Zusamenschrumpfung der Ornatenthone sammt den darunter liegenden s-Schichten auf wenige Fusse, während dieselben in der Mitte der Albkette eine 10—20fache Mächtigkeit annehmen. In der angegebenen Weise findet sich nun der obere Braune auch in unserer Gegend: die unteren und mittleren Lagen, die schwarzen Opalinusthone,, auf denen meist die in unseren Albthälern befindlichen Ortschaften aufstehen z. B. Heubach, Buch, Bargau, Waldstetten, nach der andern Seite hin Oberalfingen), dann darauf die bekannten Thoneisen- steine mit förmlichen Erzflötzen und eine Stufe höher die | Osträenkalke sind überall in vortrefflichster Weise aufgeschlos- sen; was aber drüber liegt, = und $, schrumpft zu einem kaum trennbaren oolithischen Conglomerate zusammen, das dazu noch in seinen obersten Gliedern von dem überlagernden weissen Ge- stein fast gänzlich verdeckt ist — bei der geringen Mächtigkeit der ganzen Schichte ein leicht erklärliches Phänomen. Gehen wir indess zn den von uns zu beschreibenden Schichten, de weissen Jura selber über, und zwar A. zunächst zu den unteren Lagen desselben, deren untere Partie selbst wieder die sogen. Impressathone sind (Weiss Jura «), so gibt uns hier gleich zum Voraus der eben angeführte Name Veran- lassung, in Beziehung auf die Bezeichnung der Leitmuscheln den beiden Herren Würtenberger etwas polemisch gegenüber zu treten. Nach dem Vorgang, wie es scheint, von Hrn. Professor Oppel haben diese sowie fast sämmtliche bisher von mir ge- nannten Geognosten als Prineip für die Theilung einzelner Jura- schichten, nicht sowohl, wie Quenstedt u. A., die Petrefacten überhaupt, sondern eine ganz bestimmte Classe derselben, die Cephalopoden und unter diesen speciell wieder die Ammoniten herausgehoben und darnach namentlich die Formation des weis- sen Jura in vier grössere sog. Zonen auseinandergelegt: die Zone des Ammon. transversarius (= W.J. «), die des bimam- matus (= W.J. ß und unteren y), die des tenuilobatus (= W. J. y) und die des steraspis (= W. J. ö, e und 5), die aber selbst wieder von der des tenuilobatus nach Franz Würten- berger in ihrer eigentlichen Sphäre durch Ammon. mutabilis (= W. J. 8) geschieden sein soll. Nun fechten wir zwar das Prineip als solches keineswegs an; im Gegentheil bei der Wichtigkeit dieser Organismen in der Urwelt, zumal in der Juraepoche, glauben auch wir für jede Schichtentheilung die- a selben billig in den Vordergrund stellen zu müssen; ja für den weissen Jura speciell hätte. die Sache noch die andere und gün- stigere Bedeutung, dass wir auf diese Weise am leichtesten im Stand wären, bestimmte Horizonte von einander abzugrenzen, da, wie schon oben bemerkt, so viele der übrigen organischen Einschlüsse sämmtliche Schichten fast unverändert durchsetzen, wenn nur jenes Eintheilungsprineip überall klappte — aber das gerade ist's, was wir bestreiten müssen. Man lasse uns das mit ein paar Beispielen belegen! Der Ammon. tenuilobatus, der eine so grosse Rolle spielt in den Schriften Würtenbergers und der anderen Geognosten, ist zwar, wie es scheint, im ba- dischen Jura und am Randengebirg vortrefflich und nicht eben ' selten vorhanden, aber schon im benachbarten Züricher Gebiet hat ihn-Stutz offenbar nicht finden können; der fränkische Jura nach dem, was Gümbel davon mittheilt, enthält diese Ammo- nitenspecies auch nicht und in Schwaben wurde er, soviel uns bekannt, ebensowenig irgendwo vorgefunden; Quenstedt wenig- stens hat nicht einmal den Namen davon in seinem „Jura“ an- geführt. Mögen nun auch immerhin 12 oder 18 andere Ammo- nitenspecies, wie Würtenberger bei seiner Parallelisirung des Klettgaus mit anderen Localitäten des weissen Jura behauptet, hier wie dort in der Zone des genannten tenuilobaten Ammo- niten vorkommen, warum dann gerade diejenige dieser Species zur Leitmuschel machen, die erwiesener Massen nur so selten sich findet! Leitend zum wenigsten ist ein solches Petrefact gewiss nicht zu nennen. Fast das nämliche ist aber von den übrigen 4 Ammoniten zu sagen, die nach dem Vorgang Oppel’s, wie es scheint, gegenwärtig zu Eintheilungsrepräsentanten des weissen Jura gemacht werden sollen. Was zunächst den letz- ten, der obersten Schicht angehörigen Amm. steraspis betrifft, so wird er zwar von Würtenberger als aus den „Nappberg- Schichten (= unserem :) stammend angegeben; sonst aber scheint er ‘gleichfalls nirgends oder nur wenig gefunden zu sein: Waagen, Stutz und Gümbel sprechen wohl alle drei von der „Zone. dieses Ammoniten“ im fränkischen und Schweizer Jura, eine Localität aber, wo er auftrete, ist von keinem der Herren u BAR, genannt. In Schwaben ist er ohnedem meines Wissens noch ein völlig unbekanntes Petrefact; es müsste denn Quenstedt’s pietus mit diesem steraspis Oppel’s sowie vielleicht ebenso Quen- stedt’s bispinosus mit Oppel’s hoplisus (den Würtenberger gleich- falls aus diesen obersten Juraschichten, denen vom „Wirbel- berg“ als leitend anführt) identisch sein; in diesem Fall wäre mir aber nicht recht begreiflich, warum jene anderen und frü- heren Namen nicht beigefügt sein sollten. Ohnedem ist das Aufstellen so vieler neuen Species und das Geben so vieler neuen Namen, wie wir sie eben bei Würtenberger finden, nicht dasjenige, was diese Schrift am meisten empfiehlt. Die 3 an- dern vorbin genannten Ammonitenformen, Amm. mutabilis (für 6), bimammatus (für « und ß) und transversarius (für «) haben nun zwar allerdings, wie mir vorkommt, eine weitere und allgemeinere Verbreitung im oberen Jura; wenigstens wer- den die beiden letzteren von Waagen und Stutz gleichfalls ge- nannt und auch Quenstedt beschreibt dieselben als solche, die in Schwaben, wiewohl sehr selten, gefunden werden. Allein der dritte, Amm. mutabilis, der, scheint’s, einzig für den badi- schen Jura so besonders bezeichnend ist, obwohl er von Fraas und Quenstedt auch schon in den Deltakalken Schwabens (Nipf und Geislinger Steige) gefunden wurde, Amm. mutab. ist offen- bar weder in der Schweiz noch in Franken zu Hause, in un- sern schwäbischen Schichten aber, wie gesagt, jedenfalls äusserst selten anzutreffen. Wir meinen, Petrefacten, wie die eben ge- nannten, die so zu den Einzelnheiten gehören und dazu nicht einmal einen weiten Verbreitungsbezirk haben, sollte man nicht zu Leitmuscheln stempeln; überdiess hält es schon schwer, auch nur gute Abbildungen davon zu bekommen, wie denn z. B. in Quenstedt’s Jura von diesen fünfen nur zwei gezeich- net, in seiner Petrefactenkunde von allen ihren Namen nicht einer auch nur einmal genannt ist. Wie soll es da dem geog- nostischen Dilettanten möglich sein, darnach besondere Schich- tenunterschiede im Gebirge aufzufinden und anzugeben! Da ist es doch ganz gewiss räthlicher, zum mindesten bequemer, von Impressathonen, Schwammkalken, Sternkorallenschichten u. dgl. a E —— zu reden, deren Versteinerungen man überall wieder findet, wenn man auch nur oberflächlich den Fuss auf die Stellen setzt, wo sie zu finden sind. Den Beweis dafür liefern wohl gleich die _ untersten Schichten des weissen Jura, die wir nun von unserer Gegend beschreiben und für die wir dem kaum Gesagten gemäss eben den alten Namen der Impressathone beibehalten wollen. Warum auch nicht? Die Terebratula im- _ pressaist nicht blos in Schwaben in diesen unteren Schichten so häufig, dass sie gar nicht übersehen werden kann, sondern auch von Würtenberger und Gümbel wird sie als besonders zahlreich in den badischen und fränkischen unteren Juraschichten be- schrieben. Dazu ist sie — in Schwaben wenigstens — so sehr auf diesen Einen Horizont beschränkt (nach dem Obigen im weissen Jura bei Petrefacten eine Seltenheit), dass sie in der That mit vollem Recht eine Leitmuschel dieser Formation ge- nannt werden kann. Wenn Stutz in seiner Beschreibung der Lägern dieselbe unerwähnt lässt, dagegen Terebr. nucleata und lacunosa (specifische y-Versteinerungen) und doch wieder Amm. biplex uud transversarius ja sogar Lamberti (aus W.J. «, letz- terer aus oberem Br. J.) als in Einer Schicht (der „Birmensdorfer“) neben einander vorkommend angibt, so ist,da gewiss manches zusammengeworfen, was sich auch dort scheiden liesse, wie immer der obere braune Jura an der genannten Stelle zusammenge- schrumpft, der untere und mittlere weisse dagegen in seinen organischen Einschlüssen sich gegenseitig genähert sein mag. In der hiesigen Gegend ist jedenfalls die Schichtenbeschaffen- heit dieser Impressalager ganz und gar diejenige, die Quenstedt in seinem Jura davon angibt. Denn wenn wir auch nirgends einen Punkt gefunden haben, an dem man die untersten Thone zumal in ihrer Auflagerung auf braunem Jura & hätte beobachten können, die Lager selber sind in der Umgebung von. Heubach in vollkommener Schönheit vorhanden und an der genannten Leitmuschel (Ter. impressa), die überall zu finden ist, auch sogleich zu erkennen, so dass man jeder Zeit und an jeder dahin gehörigen Localität sagen kann: hier stehen wir auf weissem Jura «, wenn auch Anfang und Ende der Schicht Württemb. naturw. Jahreshefte. 1869, As Me“, 5 a ae etwas verhüllt und räthselhaft ist. Dieses letztere nämlich, das Quenstedt mit den „wohlgeschichteten Kalkbänken“ eintreten lässt, ist zwar wohl, wenn man nur dieses Merkmal herbei- zieht, überall auf’s beste nachzuweisen; aber die diese Grenze noch bestimmter bezeichnende sog. Fucusbank (Fucoides He- chingensis Qu., jetzt Nulliporites genannt) habe ich in unserer Gegend noch nirgends gefunden und so thut man allerdings ohne Zweifel besser, « und ß mehr als ein zusammengehöriges Ganzes zu betrachten. Unter den verschiedenen Punkten nun, die in nächster Nähe Heubachs für die Impressathone am zugänglich- sten und am meisten aufgeschlossen sind, will ich hauptsächlich zwei mit Namen hervorheben, welche wie durch den Reichthum ihrer Petrefacten so noch mehr vielleicht durch die Verschieden- heit, die sie trotz mancher Achnlichkeit doch wieder im Vergleich mit einander haben, wohl ein allgemeineres Interesse in An- spruch zu nehmen geeignet sind. Der eine dieser Punkte ist die ‘/; Stunde südlich von Heubach gelegene sog. Teufels- klinge, der andere dagegen der °/s Stunden westlich davon oberhalb Weiler gelegene Heidenbuckel. An ersterem Orte, der von mir schon um seiner Nähe willen am häufigsten besucht wurde, sieht man die Impressathone, in denen man zu wühlen hat, in vortrefflicher Weise anstehen. Ein Bach, der in maleri- scher Umgebung in den Betakalken seinen Ursprung nimmt und zu gewissen Jahreszeiten, z. B. Frühlings, wenn der Schnee schmilzt, einen beträchtlichen 40—50’ hohen Wasserfall bildet, hat auf eine Strecke von ca. 10 Minuten jene Thonschichten vollständig aufgerissen, so dass man auf beiden Seiten die beste Gelegenheit hat, mit Hammer und Meissel zu arbeiten. Die Petrefacten, die ich auf meinen zahlreichen Gängen dort her- ausgenommen habe, zeichnen sich vor den sonst in dieser Schicht vorkommenden sehr zu ihrem Vortheil dadurch hauptsächlich aus, dass sie meistens in verkalktem Zustand sich finden; denn wenn auch hin und wieder Schwefelkies vorkommt, so ist es doch noch nirgends hier in jenes hässliche Rostgelb von Brauneisenstein verwandelt, das in der Regel die «-Verstei- nerung so entstellt; es bildet vielmehr meist, wo’s vorhanden, BB ae einen schönen goldglänzenden Harnisch, in welchem die orga- nischen Reste begraben liegen, fast wie im Amaltheen- oder Ornatenthon. Ausserdem ist der Schiefer daselbst von solcher Weichheit und Zartheit, dass man die Fossilien (z. B. Belem- niten) nicht nur bis auf die feinste Spitze wohlerhalten heraus- klopfen, sondern namentlich auch die zierlichsten‘ Handstücke davon sich schlagen kann. Diese Petrefacten selbst sind frei- $ lich keine andern als die auch sonst in Alpha gewöhnlichen; der Vergleichung halber indessen mit den an der andern Stelle (dem Heidenbuckel) sich findenden will ich’s doch nicht unter- lassen, die Namen derjenigen hierher zu setzen, die ich im Lauf ‚ eines Sommers daselbst erbeutet habe. Als das gewöhnlichste von allen Vorkommnissen sei Terebr. impressa-an die Spitze gestellt,“ die übrigens noch mehr durch die Reinheit ihrer For- men als die Häufigkeit ihres Vorkommens überrascht. Sie ist stets verkalkt, von bläulicher Farbe und dann und wann (Ein hübsches derartiges Exemplar kam mir unter die Hände) mit niedlichen Serpularöhren überzogen. Nächst ihr spielt be- sonders Belemn. hastatus eine Hauptrolle, der in wunderbarer Schönheit und Vollständigkeit aus dem Gebirge zu schälen ist; dann und wann findet man Exemplare mit Bullopora rostrata darauf (Bel. pressulus ist mir an diesem Platze bis jetzt noch nicht vorgekommen). Von Ammoniten finden sich mehrere Species, am schönsten und häufigsten der zum Theil schwefel- . kiesglänzende Amm. biplex und convolutus; aber auch Amm. flewuosus und namentlich complanatus sind nicht selten. Der von Quenstedt (Jura Tab. 75, Fig. 12 und 13) aus den Im- pressathonen Onstmettingens angeführte perarmatus, der ohne Zweifel mit Oppel’s biarmatus identisch ist und in sofern für die Schicht von grosser Bedeutung wäre, als er von Waagen und Stutz auch aus dem fränkischen und schweizerischen Jura angeführt wird, ist in meiner Sammlung aus hiesiger Gegend, speciell aus der Teufelsklinge höchstens in einem, dazu sehr undeutlichen Exemplare vertreten. Dagegen fand ich am Heiden- buckel den in den höheren Lagen so sehr vorherrschenden alternans in unverkennbarer Deutlichkeit, freilich wie alle BR. ge Petrefacten dort in rostbrauner Gestalt. Um so auffallender mag’s vielleicht jenen bairischen und badischen Geognosten er- scheinen, dass ich des Amm. transversarius gar nicht erwähne, der doch von ihnen stets als der Repräsentant der ganzen Schichte dargestellt wird; alleinich habein der ganzen hiesigen Gegend und auch an andern Localitäten des Landes, z. B. der berühmten «-Stelle bei Reichenbach nie eine Spur davon ge- funden. Quenstedt erwähnt (Jura S. 616) wenigstens Eines Exemplars dieser Ammonitenspecies von Zillhausen, hält es aber eben wegen seiner Seltenheit, scheint’s, nicht für der Mühe werth, ihn abzubilden. Sollte dieses unbegreifliche Fehlen eines anderswo leitenden Fossils nicht für das oben darüber Gesagte beweisend sein? Von sonstigen Mollusken sind ausser den an- gegebenen Cephalopoden in der Teufelsklinge die Conchiferen noch am meisten vertreten: mehrere nicht weiter zu bestimmende Nueula-Arten (Palmae?), die für die Impressathone so bezeich- nende Plicatula subserrata und eine in dieser Schichte wohl seltener vorkommende Pectenspecies, vielleicht die von Quen- stedt, Jura Tab. 74, Fig. 10, aus ß abgebildete Peeten cornutus ist indess das einzige, was ich davon vorfinden konnte. Gaste- ropoden, die anderwärts sehr zahlreich sind (z. B. oben bei Reichenbach) gehören hier wie am Heidenbuckel durchaus zu den Seltenheiten. Das einzige, was mir aufstiess, war eine Rostellaria bicarinata. Noch viel sparsamer scheinen die Echinodermen vertreten zu sein; an dieser Stelle kam mir wenigstens von Pentacrinites, Asterias oder Disaster auch noch nicht Ein Exemplar zu Gesicht, Um so mehr war ich erfreut, einmal die zierliche Turbinolia impressae aus den Thonen her- ausschälen zu dürfen. Damit wären übrigens die Erfunde die- ses Platzes so ziemlich erschöpft: Spuren von Fischschuppen, denen ich schon hin und wieder begegnete, ebenso ein eigen- thümliches einem Holzstamm ähnliches Ding, das aber, weil in Schwefelkies verwandelt, ziemlich undeutlich aussieht, sind kaum des Nennens werth. Nur auf eine Terebratula möchte ich noch die Aufmerksamkeit lenken, die ich nicht recht unterzubringen weiss; am ähnlichsten sieht sie noch der von Quenstedt (Jura, De. en Taf. 78, Fig. 24) von den Lochen abgebildeten strioplicata. Wäre es dagegen eine junge lacunosa, an die ich zuerst ge- dacht, so würde die Streitfrage, welcher Juraschichte die be- kannte Fundstelle an den Lochen zuzuweisen sei, einigermassen zu Gunsten der bairischen und Schweizer Geologen geschlichtet werden können; indessen. ist das meinige jedenfalls ein durch- aus vereinzeltes Exemplar. Gehen wir nun zu dem zweiten vorhin von mir angeführten Platz für die Impressathone über, dem sogenannten Heidenbuckel oberhalb Weiler, so macht sich bei sonst gleichen Verhältnissen hier die Sache in mancher Beziehung schon ziemlich anders. Einerseits nämlich ist die Art der Erhaltung bei den dortigen Petrefacten eine viel schlechtere: ausser den Echinodermen, die hier in grosser Zahl vorkommen und bei ihrer späthigen Natur dem Schwefelkies keinen Eingang gewähren konnten, ist hier fast alles in häss- lichen rostgelben Brauneisenstein umgewandelt, der für den unterer Weissen zwar sehr charakteristisch ist, aber die Deut- lichkeit der Erkennung und Bestimmung ausserordentlich er- schwert. Der Grund davon liegt freilich an dieser Stelle sehr nahe: die Versteinerungen, die man hier sammelt, sind sämmt- lich aus dem Gebirge ausgewittert, vielleicht Jahre lang den Atmosphärilien der Luft ausgesetzt gewesen, während in der Teufelsklinge alles aus dem Gebirge gegraben werden muss. Viel interessanter aber ist meines Erachtens der andere Unter- schied zwischen den beiden Localitäten, ich meine derjenige be- züglich der Petrefacten selber. Während nämlich, wie vorhin bemerkt, in der Teufelsklinge kein einziger Eehinoderm zu finden ist, herrschen diese Dinge am Heidenbuckel geradezu vor. Asterias impressae (jurensis oder jurensis impressae sonst genannt) und zwar ausser den gewöhnlichen Rand- auch mit seinen Central- und Ambulacralplatten vorkommend (aber der Natur der Sache gemäss beim blossen Ablesen der Stelle nie etwas Ganzes), ferner Pentaceinites subteres (und wiewohl sel- tener Disaster), kann man bald in ziemlicher Menge zusammen- suchen. Unter dem letztgenannten Geschlechte, dem genus „Disaster“ ist es aber merkwürdiger Weise nicht die species ee granulosus, sondern carinatus, die am Heidenbuckel vorherrscht, während doch Quenstedt den ersteren als Hauptleitmuschel für « angibt, den letzteren dagegen weiter nach Y hinauf setzt. Ich werde dann unten bei Beschreibung der Haupt-Gammastelle, wo wir beide wieder treffen, etwas näher auf ihre dortige Ver- breitung eingehen. Bei Weiler, wie gesagt, traf ich bisher nur den herzförmigen carinatus; freilich eine halbe Stunde vom Heidenbuckel entfernt, am Fusse des St. Bernhardus, oberhalb der Oelmühle von Weiler, wo die Impressathone gleichfalls zu Tag treten, kamen mir wieder zwei Exemplare von granulosus und kein carinatus unter die Augen. So viel wird jedenfalls aus dem Gesagten hervorgehen, dass das Geschlecht von Di- saster im weissen Jura nicht für eine besondere Schicht als leitend kann angesehen werden, sondern wie so manch andere Thierart sämmtliche Lager durchsetzt. Den granulosus z. B, fand ich auch mitten in den „wohlgeschichteten Betakalken“ in einem Steinbruch bei Wasseralfingen; er geht also von &—y über- all durch, ja Quenstedt (Jura, Tab. 98, Fig. 32) führt ihn noch aus & an; die species carinatus kommt wenigstens erwiesener Massen in @ schon so gut vor wie weiter oben in y. So viel ist ferner gleichfalls nach dem bisherigen den fränkischen und schweizerischen Geologen zuzugeben, dass gerade « und y im weissen Jura in Beziehung auf ihre organischen Einschlüsse ein- ander auffallend nahe stehen (wenn auch in Schwaben in « bis jetzt die Schwämmenoch nichtbeobachtet sind, von denen Würtenberger im Klettgau so viel redet; denn die Sceyphienkalke der Lochen nach « zu verlegen, will uns doch etwas sonderbar anmuthen), diess beweist namentlich ausser dem beiderseitig gleichen Vor- kommen jener zwei Disasterarten noch dasjenige von Petaer. subteres, Amm. alternans, Aptychus laevis und Asterias im- pressae ; in wiefern kleinliche Unterschiede in Formen und Grös- sen dabei noch zu finden sind, mag dahingestellt bleiben. Endlich aber ist als beachtenswerth aus dem Obigen darauf hin- zuweisen, wie inden meisten Formationen auf gar kurze Entfer- nungen oft die Fauna sich so ganz anders gestaltet: Am Heiden- buckel z. B., wie gesagt, herrschen die Echinodermen vor, in der gleichen Schichte der Teufelsklinge ist kein einziger zu finden. So liest, um etliche ähnliche Beispiele aus anderen Sehichten anzuführen, im Br. Jur. ö bei Heubach die Serpula torguata in Menge, eine halbe Stunde davon, nur auf einer andern Seite desselbigen Scheuelberges kaum eine Spur davon, dagegen Ser- pula socialis zu Tausenden. Am Heidenbuckel in « herrscht Disaster carinatus, am Fusse des Bernhardus, wie es scheint, granulosus vor; also das eine Mal ein Auseinandergehen nur in den Arten, das andere Mal selbst in den Geschlechtern durch das beziehungweise Fehlen von diesem und jenem. Wenn es erlaubt ist, gleich noch weiter hinauf zu gehen, so sind z. B. am Stuifen in y, offenbar der ganz gleichen Schicht wie am Nägelsberg bei Heubach, die Cidariten vorschlagend, in unserer Gegend habe ich bis jetzt kaum ein paar Stachel-Bruchstücke gefunden. In = ist zwischen Nattheim und Schnaitheim nicht nur dem Gestein, sondern auch den Einschlüssen nach ein ge- waltiger Unterschied: dort die bekannten Sternkorallen, hier die in Nattheim nie gefundenen Fisch- und Saurierzähne, und doch weisen die Cidariten und Apiocriniten die Gemeinsamkeit beider Localitäten hinsichtlich des Lagers auf’s evidenteste nach. Bei Steinheim in den berühmten tertiären Süsswasserkalken ist auf der einen Seite des Berges ein Lymnaeus in Menge zu finden, der auf der andern durchaus fehlt, während dort mit Helixarten gerade das Gegentheil der Fall zu sein scheint. Offenbar war in jenen Urwassern an der einen Stelle ein Brütplatz für diese, an der andern für eine andere Thierart oder auch Gattung; eine Beobachtung, die übrigens ebenso in den heutigen Meeren zu machen sein wird. Um aber wieder auf unsere Impressa- thone zu kommen und die darin sich findenden Versteinerungen, so habe ich vom Heidenbuckel ausser den bereits angegebenen Dingen nicht viel weiter zu nennen. Dass Amm. alternans hier lag, habe ich oben schon bemerkt, ausserdem wurden dort mehrere Exemplare von Rostellaria bicarinata von mir gefunden und was mir namentlich wichtig scheint, ausser einer Masse von Bel. hastatus-Bruchstücken auch der für den Reichen- bacher Impressathon so bezeichnende Bel. pressulus, der Te- AN es rebr. impressa, die gleichfalls hier sehr häufig sich zeigt, gar nicht zu gedenken. Ammoniten und kleinere Bivalven sind ebenfalls sehr zahlreich, aber bei ihrer schlechten Erhaltung von untergeordneter Bedeutung; übrigens scheinen diese Arten von denen in der Teufelsklinge nicht zu differiren. Was nun aber die Hauptfrage beirifft, nämlich die hinsichtlich der Stellung der Lochenschichten zu den Impressathonen, so glauben wir dieselbe doch ein wenig hier berühren zu müssen, obgleich wir unser Urtheil über die Sache eigentlich schon abgegeben haben. Wenigstens durch die Beobachtung der hiesigen Juraformation wird die Ansicht der schweizerischen und bairischen Geologen in diesem Punkt keineswegs bestätigt; Quenstedt’s Trennung von weissem Jura & und y ist vielmehr auch in Heubachs Umge- bung ganz entschieden festzuhalten. Mag auch immerhin dieLochenstelle, wie Würtenberger auf Oppe’ls Vorgang hin be- hauptet, unmittelbar auf den Impressathonen aufliegen, das scheint uns noch immer kein Beweis, dass dieselbe wirklich geognostisch damit zu verbinden sei. Könnten denn dort nicht die „wohlgeschichteten Kalke“ auch ausgefallen sein, wie diess bei gar manchen Juragliedern auch sonst vorkommt? Und wenn gleich die Schwämme an den Lochen zoologisch mit den Sey- phien in den „Oegirschichten“ des Klettgaus stimmen, kann denn dieselbe Thierspecies sich nicht in verschiedenen Lagern wiederholen, wie wir gerade in Beziehung von weissem Jura « zu y vorhin an mehreren Arten diess glauben nachgewiesen zu haben? Würtenberger selber setzt wenigstens in seiner Ab- handlung die Scyphienkalke von den Lochen und vom Böllert nicht denen der „Oegirschichten“ im „Bachtobel“, sondern den vonihm darüber gestellten „Hornbuck- und Küssaburgschiehten“ parallel, d. h. er verlegt die Lochen nicht in die Zone des Amm. transversarius (= «), sondern in die des bimammatus (= £ß oder y); ist damit nicht von ihm selbst wieder zugestan- den, dass die Lochenschicht und die Impressathone entschieden auseinander zu halten seien? Doch wir meinen, die von Nie- mand zu übersehende Verschiedenheitin der ganzen Gesteins- bildung der beiden genannten Localitäten lasse eine derartige BER 1 Tat Zusammenwerfung von « und y auch oder vielmehr gerade an den Lochen nicht zu; noch mehr aber sprechen die Petrefacten für eine Trennung und zwar eben im Sinne von Quenstedt. Und mögen auch vielleicht in der Balinger Gegend die bestimm- teren Unterschiede im Gebirg selbst weniger leicht nachzu- weisen sein, so’lassen sich diese jedenfalls gar nicht mehr leug- nen, wenn man andere Gebirgstheile der schwäb. Alb, z. B. eben den unsrigen oder den der Geislinger und Göppinger Umgebung dazu nimmt. Die einfache Beobachtung in unseren Bergen aber zeigt, dass auch hier wie überall sonst zwischen den Impressa- thonen und jenem specifischen Gammagestein die „wohlgeschich- teten Kalkbänke* als trennend in die Mitte treten. Und mö- gen der Petrefacten immerhin viele diese ganze Abtheilung des Jura durchsetzen, so gibt's doch immer solche darunter, die ganz bestimmt nur den bezeichneten Horizont « oder y ein- halten (für 8 wüsste ich allerdings keine specifische Leitmuschel, stelle aber desshalb mit Quenstedt auch diese Schicht in nähere Verbindung zu «); für « wäre diess dem Gesagten gemäss Ter. impressa, für y vielleicht statt der lacunosa (die wohl in Würt- temberg als leitend gelten mag) besser Cidarites coronatus, das gewiss erst hier oben und fast durchgängig vorkommt, während jene lacunosa wenigstens von Stutz und Gümbel auch schon von den „Birmensdorfer“ und „Streitberger* Schichten (also von «) angegeben wird. Auf die Schwämme, die z. B. Würtenberger so sehr betont, glauben wir weniger Gewicht legen zu dürfen, indem wir sie nicht sowohl für besondere, einzelne Schichten als leitend ansehen, sondern annehmen müssen, dass sie durch den ganzen weissen Jura hindurch nesterweise vorkommen, wo eben irgend eine Localität im Meere für ihr Gedeihen günstig sich zeigte. Im Klettgau z. B. treten sie nach Würtenbergers Beschreibung ganz bestimmt schon in den Oegir- schichten (= «) in Masse auf und zwar gleichfalls schon hier die bekannten Echinodermen in ihrer Gesellschaft mitführend; in Franken, wo die Streitberger Schichten sie so massenweise ent- halten, scheint dagegen ß der Hauptpunkt für sie zu sein. Schwaben hat sie namentlich in y und $ (für y abgesehen von BR ve I der bestrittenen Lochenstelle z.B. an der Weissensteiner Steige; auf dem Rechberg, auf dem Nägelsverg bei Heubach u. =. f., für ö dagegen auf dem Bosler und Heuberg (ef. darüber noch weiter unten), und selbst = mit seinen herrlichen Korallenfeldern von Nattheim, Schnaitheim, Blaubeuren u. s. w. war noch ein üppiger Wucherplatz für diese Organismen. In jedem Fall dürfen wir Schwaben, die wir in den Impressathonen niemals Scyphien finden (auch in hiesiger Gegend keine Spur davon), mit dem gleichen Recht die Lochenstelle eben um ihres Reichthums willen an diesen Petrefaeten nicht mit « zusammenwerfen, mit dem die schweizerischen und badischen Geologen um der Aehnlichkeit dieser Stelle willen mit ihren Impressaschichten diess glauben thun zu müssen. Wie gesagt, wir meinen die Schwämme nicht als Leitmuscheln einzelner Schichten betrachten zu sollen, stimmen vielmehr ganz mit der Ansicht Gümbels überein, dass durch den ganzen Jura hindurch für jedes einzelne Lager immer zwei sog. „Facies“ neben einander zu stellen seien, deren Gesteinsbeschaf- fenheit zwar verschieden ist, die aber durch die Gleichheit ihrer organischen Einschlüsse doch die Gleichzeitigkeit ihrer Entstehung bekunden. Thut man das, so werden gewiss manche bisher durchaus heterogene Fundstellen an der Hand ihrer Petrefaeten mit der Zeit sich gut mit einander vereinigen lassen; dass aber wirklich das petrographische Aussehen geognostisch entschie- den gleicher Localitäten des weissen Jura oft-ein gewaltig verschiedenes ist, davon Beispiele anzuführen wird wohl auch in Schwaben kaum nöthig sein (ich erinnere an Nattheim ver- glichen mit Schnaitheim; an unsere ö-Felsen, efr. darüber weiter unten, verglichen mit den gleichzeitigen Dolomiten ete.). Gehen wir indess von den Impressathonen — die übrigens auch noch an etlichen andern Stellen in unserer Gegend gut aufgeschlossen sind, so namentlich an der von Bargau nach Bartholomä füh- renden Steige (Rostellar. bicarinata, Terebr. impressa und Pentacr. subteres), so am Fuss des St. Bernhardus und des sog. „Horns“ westlich davon — gehen wir von diesen aus eine Stufe höher hinauf zu ß) dem Weissen f, Quenstedt’s „wohlgeschichteten Kalk- a bänken ‚„“ so geben wir allerdings gerne zu, dass es bei dem Mangel an eigenthümlich ihnen zugehörenden Petrefacten kaum räthlich erscheint, eine besondere Schichte im System daraus zu machen. Wenn wir diess nach Quenstedt’s Vorgang dennoch thun, so geschieht’s hauptsächlich wegen der im Gebirg ihnen zukommenden grossen Bedeutung, die auch in unserer Gegend dem Auge des Laien erkennbar sein muss. Wohl strecken diese „Betakalke“ in der Umgebung von Heubach ihre Stirnen in der Regel nicht so frei und so deutlich heraus, wie z. B. an der Achalm, am Staufen oder vielen andern Bergen der schwäbi- schen Alb; dennoch kann man ihre Züge bei näherer Besichti- gung auch unseres Gebirgs nirgends verkennen: Die Ränder desselben sind überall von diesem und nur von diesem Gesteine gebildet, das ausserdem in zahlreichen wegen Strassenmaterials angelegten und ausgebeuteten Steinbrüchen aufgeschlossen ist; endlich liegen noch fast sämmtliche in unsern Albthälern so zahlreichen Quellen in dieser Gesteinsregion. Die schönste der- selben, zugleich auch der geeignetste Punct, um f zu studiren, ist für unsere Gegend wieder dieoben genannte Teufelsklinge. Gewaltige Felsenmauern wie von Künstlerhand aufgehäuft breiten sich hier in malerischem Halbkreis um den hübsch von ihnen eingefassten Bergquell her, der von den schönsten Buchen um- schattet an ihrem Grunde, in der halben Höhe der Schlucht erystallklar hervorbricht und von da sogleich ca. 40—50' in die Tiefe hinabstürzt. Die Kalkbänke selbst steigen dann bis zur Spitze der Berge hinan, überall die vorspringende Kante des Albrandes darstellend und daher von jeder Seite aus fürs Auge leicht zu erkennen. Andere Stellen für diese Schichten anzu- geben wird kaum nöthig sein: man kann sagen, jede Albsteige in Schwaben ist ein Normalpunct dafür, der an Deutlichkeit gerade für die ß-Region in der Regel nichts zu wünschen übrig lässt. So ist die Sache denn auch in unserer Gegend z. B. an der Bargau-Bartholomäer oder der Lautern-Lauterburger Steige vortrefflich zu beobachten, wie ich denn ausser dem von der letzteren beigelegten Profil auch noch auf die vom Rechberg und der ‚Steige bei Weissenstein verwiesen haben möchte. So klar übrigens dieses Beta von der Ferne sich zeigt, und so un- möglich es zu verwechseln ist, wenn man einmal mitten darin steht, so schwer mag es sein, die Grenze desselben zumal nach unten genau anzugeben. Das Hauptkennzeichen zwar, das Quenstedt als massgebend für die Grenze ansieht, der Punet nämlich, wo die Kalkbänke aufhören, durch Thonschichten von einander getrennt zu sein und von wo an sie ganz regelmässig geschichtet unmittelbar auf einander lagern, dieses Kennzeichen ist auch hier überall leichtlich zu finden; aber die für die He- chingen - Geislinger Gegend so bezeichnende Fucoidenbank wollte sich mir in unseren Bergen bis jetzt noch nicht zeigen, auch da nicht, wo man die Aufeinanderlagerung von e und ßgut beobachten kann, ich meine an der Bargau-Bartholomäer Fahr- strasse; möglich freilich, dass sie immerhin da ist. Zu vermissen wäre sie jedenfalls schon desshalb, weil sie eigentlich die ein- zige Versteinerung enthält, die für ß eigenthümlich ist. Soll auch von diesen ein Wort geredet werden, so ist nämlich gleich zum voraus zu bemerken, dass ich bis jetzt nichts darin ge- funden habe, was nicht anch in anderen Schichten des weissen Jura und zwar in der Regel schöner noch vorkommt. Im all- gemeinen ist nur so viel zu sagen, dass der Charakter der ß-Petrefacten mehr mit denen aus @ als mit denen aus y zu stimmen scheint. Mehrere freilich und zwar gerade die specifi- schen Impressathonversteinerungen (Ter. impressae, Asterias im- pressae, Pentacr. subteres u. and.) fehlen in den Betakalken, von neuen aber tritt noch viel wenigeres hinzu: ein schönes Bruch- stück von Pleurotomaria suprajurensis ist das einzige, was ich in dieser Beziehung (in dem Steinbruch an der Strasse von Heubach nach Bartholomä) gefunden habe. Andere Petrefacten endlich, wie z. B. Amm. alternans (Quenst. Jura Taf. 74, 6 aus £), der aus einem Steinbruch oberhalb Höfen (bei Wasser- alfingen) von mir mitten in diesen Schichten ausgelesene Di- saster granulosus und Aptychus laevis und lamellosus (welche beide von mir auch schon in « gefunden wurden, aber ebenso dann wieder in ß und y), setzen einfach durch und bilden die Brücke von & zu y. Am meisten verwandt mit den Impressa- ei Se 2 petrefacten sind die Cephalopoden von %, Ammoniten und Belemniten, von welchen namentlich die erstere Thiergattung in grosser Menge und ausserordentlicher Mannigfaltigkeit allent- halben zu finden ist: meistens Planulaten, deren nähere Be- stimmung ich übrigens geübteren Petrefactologen überlassen will. Gefunden habe ich davon auch hier herum eine Menge von den kleinsten bis zu den riesigsten Formen; daneben liegen dann _ namentlich Exemplare aus der Familie der Flexuosen. Von Belemniten ist es im Grund nur eine einzige Species, die für den weissen Jura so charakteristische Art des hastatus, die vor- kommt, aber hier gerade ausserordentlich häufig in ohne Zweifel grösseren Exemplaren als sonst irgendwo anders. Um so wich- tiger wäre es mir gewesen, aus diesen Regionen auch einmal 'einen Am. bimmamatus anführen zu können, jene von Oppel und denandern bairischen Geognosten zum Repräsentanten einer eigenen Jurazone erhobene Ammonitenart, die zwar allerdings, wie es scheint, eigentlich erst für unser unteres ß (Quenst. Jura . Tab. 76, g bildet ihn von den Lochen ab, führt ihn aber auch von Aalen an) leitend wäre, von Gümbel aber z. B. ausdrück- lich als Hauptmuschel aus den „wohlgeschichteten Kalkbänken“ angegeben wird. Allein keine Spur habe ich bis jetzt von dem- selben finden können, ein Beweis offenbar, dass er in Schwaben selten sein muss. Man wird es desshalb uns schwäbischen Geo- logen nicht verargen, wenn wir ihn nicht als Leitfossil anneh- men können, vollends nicht in der Weise, dass eine ganze Jura- zone darnach benannt werden dürfte. Was endlich noch die Frage betrifft, ob nicht vielleicht da oder dort die Schwamm- kalke aus y indie ß-Schichten „hinabwuchern,* beziehungsweise diese „wohlgeschichteten Bänke* durch jene „rauheren Köpfe“ vertreten würden (eine Annahme, die vielleicht unsern Streit mit den Schweizern in Betreff der Lochen, die dann ß wäre, am besten zur Lösung brächte), so sind wir nach dem vorhin über die „zweifache Facies“ der meisten Juraschichten Gesagten zwar keineswegs abgeneigt anzunehmen, dass das eine Mal, wenn das Meer dafür günstiger war, auch zur Zeit der Ablagerung von ß Schwämme gewachsen seien, wo das andere Mal d. h. in der Bean JR Regel der Thon sich schön geschichtet niederschlug: in den „Betakalken* selber haben wir indess nie eine Spur von Schwämmen oder auch nur den in der Regel mit ihnen zusam- men vorkommenden Brachiopoden und Echinodermen entdecken können. Ja es ist geradezu auffallend, dass in den „wohl- geschichteten Kalken* diese Thiere durchaus fehlen, die, in Schwaben doch darunter und darüber so zahlreich und manch- mal in fast zu verwechselnder Aehnlichkeit (Pent. subteres aus «© und y, Asterias aus « und y, aber nirgends aus f, nur der einzige Disaster scheint eine Ausnahme zu machen) vorkommen, offenbar weil eben jene regelmässige „Schichtenablagerung“ ihrem Gedeihen nicht günstig war. Steigen wir nun zu B. der zweiten Abtheilung des weissen Jura, dem mittleren Weissen hinan, den wir nach Quenstedt wieder in - zwei Unterabtheilungen auseinanderlegen, y und ö. Sie mag ungefähr zusammen 100—120 ' Mächtigkeit in unserer Gegend betragen, während das darunter liegende « und f mit einander gewiss 3—400° mächtig war. Die Hauptbedeutung hat übrigens auch hier wie vorhin die untere Hälfte, das sog. Gamma, nach Oppel die Zone des Ammon. tenwilobatus, wiewohl nach dem Vorigen gewiss auch noch die des bimammatus zum Theil in unser y hereingehört. Es zeichnet sich diese Schichte nicht nur durch regelmässige und deutliche Ablagerung in vortrefflichen Aufschlüssen vortrefflich erkennbar, sondern namentlich durch einen Reichthum an Petrefacten aus, der uns fast an gewisse Lager des Lias erinnern könnte. Ohne weiter auf Würtenbergers Schichteneintheilung Rücksicht zu nehmen, der unser schwäbi- sches y in mindestens 3, wo nicht gar 4 Stufen zertheilt („Wan- genthal“-, „Platynotus- und Polyplocus“- und „Monotis similis“- Schichten, wenn nicht auch noch die drunter liegenden von der „Küssaburg‘ = unserem y sind, die allerdings sammt den nächst- oberen vom Wangenthal nach ihm noch zur Zone des Ammon. bimammatus gehören, während erst die beiden letzten diejenige des tenuilobatus ausmachen), möchte man vielleicht doch in ein- zelnen Punkten Aehnlichkeiten zwischen unsern und seinen La- gerungsverhältnissen zu sehen bekommen, weun wir nun denje- =.» = nigen Punkt etwas genauer beschreiben wollen, der in nächster Nähe von Heubach für y den bezeichnendsten Aufschluss gewährt, der eine halbe Stunde südlich vom Städtchen gelegene sog. Nägelsberg, von dem wir desshalb auch ein Profil beigelegt haben. Die Schichten, die hier anstehen und eine Gesammtmächtigkeit von eirca 50° haben mögen, sind durch einen Hohlweg zu Tage ge- _ fördert und können fortwährend aufs Bequemste abgelesen wer- den; man wird selten mit leeren Taschen von dem Platze zu- rückkommen. Ehe wir aber auf die Versteinerungen selbst ein- gehen wollen, ist es vielleicht von Werth, darauf hinzuweisen, dass gewisse Arten derselben, die sonst eben im Allgemeinen als aus y stammend angegeben werden, hier bestimmte Verbrei- tungs-Horizonte einzunehmen pflegen, so dass eine noch speeiel- lere Auseinandersetzung der Formation in der Weise Würten- bergers doch vielleicht hier zu machen wäre. Auf dem untersten Absatz jenes Platzes, der ohne Zweifel unmittelbar den Beta- kalken auflagert (obgleich eine solche Auflagerung selbst nir- gends sichtbar, sondern nur daraus zu vermuthen ist, dass das genannte y hier als eine weithin sichtbare Kuppe sogleich über dem Albrand, d. h. nach dem vorigen über den „wohlgeschich- teten Kalken“ noch ansteigt), finden sich in einem thonig-mer- geligen Gebilde, das erst nach oben zu kalkreicher wird und dann weiter hinauf in förmliche Kalkbänke übergeht, Bruch- stücke von hastaten Belemniten und verkiesten, d. h. in Braun- eisenstein verwandelten Ammoniten in Masse; Aptychus laevis, der oben so sehr vorherrscht, beginnt bereits (er war übrigens ja schon in « und £ vorhanden), doch selten; ebenso fanden sich auf dieser unteren Region und noch auf dem zweiten Ab- satz der Stelle, aber auch nur auf diesen Cidaritenstacheln ‚(ausser dem für y so bezeichnenden coronatus noch eine andere Species) und Terebratula nucleata juvenis (Quenstedt Jura Tab. 79 Fig. 12—16) in grosser Menge. Die letztere ist inso- fern beachtenswerth, als sie zwar das ganze Gamma fast in gleicher Häufigkeit oben wie unten durchsetzt, unten aber die einzige ist, die vorkommt (wenigstens hier am Nägelsberg). Allen Ze Se 4 übrigen Fundstellen von y zufolge, die ich besuchte, ist demnach diese Muschel ganz besonders leitend für den unteren mittleren Weissen (also neben Cidar. coron.); aber sie scheint einen tie- feren Horizont einzunehmen als lacunosa und bisuffareinata, die am Nägelsberg erst in den obersten Lagen sich finden. Gehen wir daselbst um einen Absatz hinauf, so wird die Sache schon anders: hier nämlich stellt sich das unten noch fehlende Disastergeschlecht, sowie die gleichfalls erst hier erscheinende Ter. substriata in Menge ein; letztere geht dann freilich voll- ends bis zur Spitze hinauf; für ersteren ist es indess wieder bezeichnend, dass anfänglich Dis. granulosus und erst weiter oben (auf dem dritten Absatz) carinatus vorherrscht (also hier in y selber verlegt ist, was Quenstedt in Beziehung auf « und y von diesen Petrefacten behauptet). — Die nun beginnenden Kalkbänke sind übrigens ausser diesem Dis. granulosus, der oft noch anstehend gefunden wird, namentlich mit Planulaten in Menge gespickt. Für den dritten Absatz, der zwar immer noch an Kalkreichthum zu-, aber an regelmässiger Schichtung ab- nimmt, ist unter den ihm eigenthümlichen Versteinerungen ausser den jetzt in Masse und schönster Vollkommenheit auftretenden Aptychusschalen, sowie dem bereits genannten, aber hier erst häufig sich findenden Dis. carinatus ganz vornämlich das Pen- tacrin. subteres zu erwähnen, der zu Hunderten gesammelt wer- den kann, den ich aber noch nie weiter unten als höchstens in einzelnen offenbar herabgeschwemmten Gliedern gefunden habe; ef. damit die von Würtenberger aus dem „Wangenthal“ beschrie- bene fussdicke Pentacrinitenschicht, die dort als oberstes Glied von anfangs gut geschichteten, später kalkiger werdenden Bän- ken angegeben ist: es mag diess vielleicht eine etwaige Paral- lelisirung beider Punkte ermöglichen. Mit dem Pentaeriniten zusammen liegt auf dem Nägelsberg, wiewohl seltener, Asterias alba y, von den aus den Impressathonen genannten (wie auch beim Pentacr. subt. der Fall ist) indessen höchstens dadurch unterscheidbar, dass sie hier oben etwas dicker und stärker ge- worden sind. Belemniten, eine Ostraea (Römeri?, die aber hauptsächlich auf dem ersten und zweiten Absatz sich findet), £ — 831 — die beiden Terebr. substriata und nucleata setzen fort; unter den Ammoniten gesellen sich dagegen zu den Planulaten jetzt noch die Inflaten sowie Bruchstücke von bispinosen Riesenfor- men (Quenst. Jura, S. 612) hinzu, die zwar gar nicht selten, aber erst hier oben zerstreut umherliegen. Weiter hinauf wird das Gebilde immer grussiger, eigentliche Kalkbänke verschwin- den nach und nach vollständig, charakteristische Petrefaeten ‘sind für diesen „vierten* Absatz auch kaum mehr aufzutreiben (Terebr. nucleata, Pentacr. subter., Riesenammoniten liegen noch da), und erst wenn man fast ganz auf der Höhe angelangt ist, kommt die sonst für Gamma so bezeichnende Schwamm- schicht mit Terebr. lacunosa und bisuffarcinata (letztere übrigens am Nägelsberg selbst etwas über der ersteren), die ich indessen bei der geringeren Mächtigkeit lange übersehen hatte. Ein -eigenthümlicher perarmatus (fast einem septenarius glei- chend, Quenst. Jura, Taf. 76, Fig. 2) wurde neulich von mir eben aus dieser obersten Schichte hervorgezogen; zugleich fan- gen hier die Flexuosen an häufiger zu werden. Damit wäre denn diese für Gamma so vortrefflich aufgeschlossene Stelle be- schrieben, zugleich die hauptsächlich darin sich findenden Petre- facten angeführt; einzelne untergeordnete Stücke, wie z. B. ein paar Nucula- und Serpula-Arten, Spuren von Ostraeen und Pec- teniten, namentlich aber das von Quenstedt Jura, Taf. 78, Fig. 10 auf Isoarca Lochensis sitzende, aber nicht näher benannte zier- liche Fossil (vielleicht identisch mit Spondylus pygmaeus, Tab. 81, Fig. 88?) und endlich Steinkerne von mehreren Pleurotomarien glaube ich übergehen zu dürfen. Nur das seltsame Fehlen ge- wisser anderer charakteristischen y-Petrefacten ist nicht ganz zu verschweigen. So war es mir z. B.sehr auffallend, hier wieüberhaupt in der ganzen Gegend an y-Stellen vergeblich nach dem auf dem Stuifen, denLochen und sonst so häufig vorkommenden Am. al- ternans suchen zu müssen (das einzige Exemplar, das ich hier habe, stammt aus den Impressathonen des Heidenbuckels) ; ebenso scheint der von mir vorhin als leitend bezeichnete Cidarites coronatus an der Stelle ziemlich selten zu sein, nach oben zu vollends habe ich keine Spur mehr davon gefunden, auch unten Wür*temb. naturw. Jahreshefte. 1869. 1s Heft. 6 ae RD aber nur ein paar Stacheln; erst am hinteren Scheuelberg (einer Schichte, die offenbar dem untersten Gammalager des Nägels- bergs entspricht) zeigte sich endlich zu meiner Freude nach langem Suchen der Seeigel selbst. Schon aus dem angegebenen Petrefactenverzeichniss wird sich ergeben haben, dass die Gamma- stelle vom Nägelsberg im allgemeinen so ziemlich mit den übrigen Normalfundplätzen Schwabens aus diesen Schichten über- einkommt: vergleichen wir aber vollends einzelnes mit einzelnem, so ist gar nicht zu zweifeln, dass unsere Stelle mit den Schwamm- kalken der Weissensteiner Steige, mit dem Gammaplatz auf dem Stuifen, mit der „Spielburg“ auf der Westseite des Hohenstaufen und — man mag sagen, was man will — auch mit der vielbestrit- tenen Lochenstelle eins und dasselbe ist. Dass verschiedene Sachen hier oder dort fehlen, während jeder besondere Platz auch wie- der besondere Eigenthümlichkeiten hat, die ihm allein ange- hören (wie z. B. Eugiacrinites caryophylattus auf Stuifen, Rech- berg, Lochen, nicht aber bei Weissenstein und am Nägelsberg, ebenso Terebratula pecetunculus nur am Stuifen und auf dem Lochen, Diadema subangulare auf dem Lochen und bei Weissen- stein vorkommt, während Sphaerites punctatus, wie es scheint, allein auf die Lochen, der bekannte Pentacrin. eingulatus auf den Böllert beschränkt ist, wo seinerseits kein subteres gefunden wird u. s. f.), ist eine zwar seltsame aber eben eine Erfahrungs- Thatsache, die zugleich überall — auch in unsern heutigen Meeren noch vorkommt und von der wir oben schon etliche Proben angegeben haben. Eben diess veranlasst mich zu dem Geständniss, dass ich so subtilen und genauen Theilungen ein- zelner Schichten, wie es z.B. Würtenberger mit seinem weissen Jura versucht hat, und wie ich selbst so eben mit dem Nägels- berg es probirt habe, nicht den Werth beilegen oder das In- teresse abgewinnen kann, das vielleicht andere Geologen damit verbinden. Um so mehr dagegen bin ich mit Quenstedt der Meinung, für grössere Schichtencomplexe zusammengenommen (also meinethalb für «, für y, für e, für &) bestimmte häufig und überall vorkommende Petrefacten zu Leitmuscheln aufzu- stellen. Wie aber nun für y zu einer solchen Amm. tenuilobatus Era gewählt werden konnte, den Quenstedt weder im Jura noch in der Petrefactenkunde auch nur dem Namen nach aufführt, und der meines Wissens im ganzen Jura Schwabens noch von Nie- mand gefunden wurde, ist mir in der That nicht recht begreif- lich.*) Muss die Leitmuschel immer ein Cephalopode, speciell ein Ammonite sein (was ich übrigens für durchaus unnöthig halte), so würde mir für y der häufigere und hier vorherrschende Amm. alternans viel besser gefallen; wenn man aber für & die Ter. impressa zum leitenden Fossil gemacht hat, warum sollte man nicht ebenso gut für y eine ähnliche vorschlagen dürfen, etwa Ter. nucleata, oder (wie Quenstedt) Zacunosa, meinethalb auch Cidarites coronatus oder eine andere Versteinerung? Ist es denn nicht viel bequemer (zumal für den Dilettanten und An- fänger fast das einzige, das ihm eine Handhabe bietet), von Laeunosenschichten zu sprechen, wie man von Impressathonen redet? Warum eine „Zone des Amm. transversarius, bimma- matus, tenuilobatus“ aufstellen, die kein Mensch zu finden im Stand ist? Was endlich noch die Lagerung dieses Gamma be- trifft, so ist in Schwaben gewiss daran gar nicht zu zweifeln, dass diejenigen Schichten, die wir so eben beschrieben haben und die die eben beschriebenen Petrefacten bei sich führen, von den Impressathonen durchaus zu trennen und zwar eben durch die dazwischen liegenden „wohlgeschichteten Betakalk- bänke* getrennt sind, gewiss ein Beweis dafür, dass man von einer besonderen Abtheilung y gegenüber der unteren « im weissen Jura reden darf, Mag es nun mit Lochen und Böllert, die ich erst Einmal und das schon vor vielen Jahren besucht habe, mag es damit aussehen, wie es auch will, mögen jene Seyphienkalke mit den dortigen Impressathonen verbunden zu & gehören, mögen sie das Aequivalent der dort fehlenden Beta- kalke bilden, nur eine andere „Facies“ derselben darstellend, oder endlich — und wie wir glauben, ist das das richtigere — mögen sie als wirkliches Gamma unmittelbar die Impressathone über- lagern, so dass also ß dort ausgefallen wäre: die übrigen *) Siehe hierüber die Schlussbemerkung pag. 99. Zi n Gammastellen unseres Landes, so namentlich auch in der hie- sigen Gegend lagern durchaus und überall den „wohlge- schichteten Kalkbänken“ auf und sind durch diese von den schon der Farbe nach ganz von ihnen verschiedenen Impressa- ihonen gesondert. Selbst der Laie vermöchte wohl bald diese Gammastellen in unseren Gegenden zu erkennen: überall nehmen sie die Höhen der senkrecht abfallenden Albberge ein, meist noch eine Art Kuppe von 50—80’ darüber bildend, zugleich in Folge ihrer steilen Gehänge und ihres bröcklich-thonigen Ge- steins durch die Bergwasser in einer Weise aufgeschlossen, dass sie schon von der Ferne, vom Thal aus für das gewöhnliche Auge gar leicht zu erkennen sind. Es ist diess z. B. hier nicht blos am Nägelsberg (dort freilich am evidentesten), sondern auch an allen den übrigen Puncten, wo Gamma aufgeschlossen ist, gut zu beobachten. Diese anderen Stellen, um auch sie noch anzuführen , sind der hintere Theil des Scheuelberges, der den Sattel zwischen Beuren und Weiler bildet, das sogenannte „Himmelreich,“ ferner das oberhalb dem Heidenbuckel gelegene sog. „Horn“ und endlich eine besonders merkwürdige Stelle am südöstlichen Theil des Heidenbuckels selbst, die ich nicht ganz übergehen kann. Hier sitzt nämlich unmittelbar auf den Impressathonen, die den ganzen übrigen Berg einnehmen und regelmässig dem braunen Jura auflagern, eine kleine Kuppe von Gamma, viel tiefer gelegen als die übrigen dahin gehö- rigen Stellen seiner Umgebung, namentlich mehrere hundert Fuss unterhalb des sog. „Horns,* das doch auch y ist. Erkenn- bar ist die Schiehte sowohl durch die ganze für y so characte- ristische grussartige Beschaffenheit des Gesteins als namentlich durch die darin vorkommenden organischen Einschlüsse: ich habe nicht nur einige -Stacheln von Cidarites coronatus, einige Bruch- stücke vonRiesenplanulaten (ganz so wie man’s aufdem Nägelsberg antrifft), sondern namentlich ein ausgezeichnetes Exemplar eines Amm. Reineckianus (Quenst. Jura, Tab. 76, Fig. 5, oder platynotus Reinecke) daselbst-aufgelesen, das gar keinen Zweifel über die rich- tige Bestimmung jener Schichte mehr lässt. Denn fast alle die genannten Geognosten führen diese Ammonitenart als leitend für mac 25 ed y an, Würtenberger bestimmt sogar in seinem System eine eigene Schichte, eine Unterabtheilung der Zone des Ammonites tenuilobatus nach dieser Reinecke’schen Species. Um so wich- tiger ist aber nun die Entscheidung der Frage, ob dieses Gam- mastück hier seine ursprüngliche Lagerstätte habe oder ob . es nicht vielleicht von oben herabgerutscht sei. Wäre das erstere der Fall, so hätten allerdings die Schweizer Geologen daran eine bedeutende Handhabe für ihre Ansicht, dass & und y zusammen- zuwerfen sei, jedenfalls beides unmittelbar einander über- lagere (wie auf den Lochen), allein die ganze Beschaffenheit der ' Stelle macht keineswegs diesen Eindruck; denn wie käme sonst ‘ea. 200° unmittelbar drüber hinauf am „Horn“ völlig in der richtigen Lage über den „wohlgeschichteten Kalken* das gleiche Gammalager wieder vor? Jedenfalls ist es viel leichter denkbar, dass dieses zum Theil herabgerutscht sei, als es erklärlich wäre, wie jenes hinaufgekommen. Zudem berufe ich mich in dieser Sache auf eine ganz ähnliche, nur noch grossartigere Stelle, der sog. „Spielburg“ auf der Westseite des Hohenstaufen, die durch die trümmerartige, zerrissene Beschaffenheit ihres Gesteins in der That ganz den Eindruck macht, als sei sie der seiner Zeit von oben in die Tiefe gestürzte Gipfel jenes welthistorischen Berges, der gegenwärtig geologisch betrachtet mit den Beta- kalken abschliesst. Genug, alle andern Stellen zeigen deutlich, dass jene Lagerung von Gamma am Heidenbuckel jedenfalls eine anomale und lassen daher vermuthen, dass sie auch nicht die ursprüngliche sei. Was diese „anderen Fundstellen“ der Gegend betrifft, so glaube ich ihre nähere Beschreibung übergehen zu dürfen: es ist, wie gesagt, einmal der hintere Theil des Scheuelbergs und dann das sog. „Horn,“ beide weniger ausge- zeichnet durch besondere Petrefacten als höchstens dadurch, dass die Art ihrer Erhaltung eine etwas andere, d. h. schlechtere (weil durch Brauneisenstein rostgelb geworden) ist, als auf dem Nägelsberg, d. h. muss ich hinzusetzen als auf den obern Ab- sätzen desselben; denn seine untere Stufe, der aber wirklich jene beiden andern Puncte wenigstens das „Himmelreich“ genau zu entsprechen scheinen, zeigt in seinen Versteinerungen die nal gleiche rostgelbe Farbe. An beiden bezeichneten Puneten sind verkieste Ammoniten, verkalkte Planulaten und Flexuosen, be- sonders aber Schalenbruchstücke von Aptychus laevis und Terebr. nucleata juvenis das gewöhnliche, einmal habe ich einen hübschen Cidariten aus ersterem Orte gefunden. Die beiden anderen be- rühmteren Gammastellen unserer Alb, die obere Kuppe des Stuifen und die Steige hinter Weissenstein sollen nur dem Namen nach genannt sein. Ihre Entfernung von hier ist schon etwas gross; doch will ich von der letztangeführten, die ich mehrere Male (wie übrigens auch den Stuifen) diesen Sommer besucht habe, ein Profil beilegen. Damit sollte, denke ich, der weisse Jura y hiesiger Gegend genau genug beschrieben sein; die darüber befindlichen Lager können jedenfalls kürzer abgemacht werden. Was zunächst das noch mit y zusammengehörige sogen. ö Quenstedts betrifft, so ist dasselbe vor allen Dingen offenbar mit den „Mutabilischichten* Würtenbergers im Klett- gäu (Am. mutabilis) zuidentificiren, die indessen selbst wieder nur eine Unterabtheilung und zwar die erste der „Zone des Amm. steraspis“ Oppels sein sollen und die Unterlage seiner „Wirbelberg-“ oder Zetaschichten eben an dem genannten Orte des Klettgaues bilden. Hinsichtlich dieser nach Würtenberger achten Stufe des weissen Jura ist nun freilich wie überall in - Schwaben so auch in hiesiger Gegend nicht viel zu sagen. Die selbst von Quenstedt zugegebene schwierige Grenzbestimmung der Schichten von ö sowohl gegen unten als gegen oben, der totale Mangel an wirklich leitenden, ausschliesslich ihnen ange- hörigen Petrefaeten sowie endlich die im Vergleich mit « oder y geringe Aufgeschlossenheit des Gebirges verhindern eine genauere Beschreibung dieser Lager. Die petrographische Wichtigkeit derselben dagegen, ihre zum Theil gewaltige Mächtigkeit und ihr an den verschiedenen Localitäten so sehr verschiedenes Aus- sehen machen dann doch wieder eine Darstellung nöthig und wünschenswerth; zumal auch für die Umgebung von Heubach sind diese Schichten von solcher Bedeutung, dass sie nicht ganz übergangen werden können. Die riesigen Felsen unserer Berge, am schönsten und grossartigsten wohl auf der hinteren Seite ABI. EmEen des Rosenstein zu sehen südlich und westlich von Lautern, der höhlen- und schluchtenreichste Theil der schwäbischen Alb, auch in unserer Nähe durch mehrere schöne mit Stalaktiten geschmückte Höhlen vertreten, dann die wohlgeschichteten, meist am oberen Ende unserer Steigen oder auf dem Plateau des Gebirges in Steinbrüchen aufgeschlossenen gewaltigen Kalkmassen, die aber durch Aussehen und Lage auf den ersten Blick als von den Betakalkbänken differirend sich zeigen, diese Dinge alle sind zu characteristisch, als dass der Geologe sie übersehen dürfte. Leider fehlt es durchaus an ebenso characteristischen Versteine- rungen für diese Schichten. Aus unserer Gegend vollends, wo die Schwämme fehlen, die auf dem Heuberg bei Balingen eine so grosse Rolle spielen (nur an Einem Ort glaube ich sie gefunden d. h. die dort gefundenen mit Recht in diese höhere Lage herauf versetzt zu haben, auf der Spitze des Rechberg nämlich ef. dessen Profil), wüsste ich kein einziges Petrefact zu nennen, das speciell an diese Kalke gebunden wäre; Flexuosen, hastate Be- lemniten und Terebrateln kommen theils oben theils unten in den nämlichen Formen vor. Damit ist aber bereits das Urtheil über die „Zone des Amm. steraspis“ und des Repräsentanten seiner untern Abtheilung „Amm. mutabilis* von mir abgegeben. Es thut mir leid, auch in diesem Stück wieder, wie früher der Ansicht der Schweizer Geologen entgegen treten zu müssen, d.h. allerdings ebenfalls nur in sofern, als ich es für verkehrt halte, einem dieser beiden Ammoniten, die vielleicht im Klettgau für gewisse Localitäten leitend sein mögen, aber z. B. weder von Stutz aus den „Rheinfallschiehten“ noch von Gümbel aus dem fränkischen Jura angeführt werden, zu einer Leitmuschel auch für Schwaben zu machen, wo man sie nicht oder nur selten zu finden im Stand ist. Zwar wurden nach der Angabe Würten- bergers an der Geislinger Steige in den normalen Deltakalken von Binder und Fraas Mutabilisexemplare gefunden; auch Quenstedt (Jura Tab. 77, Fig. 2) bildet die Species (freilich nur in einem Bruchstück) als vom Nipf, „vermuthlich aus ö stammend,* ab. Ebenso, was die andere Art, Amm. steraspis, betrifft, so wäre derselbe auch bei uns nicht eben allzuselten, wenn, wie zu EN DER vermuthen steht, dieser von Oppel aufgebrachte Name mit Quen- stedts „pietus“ identisch (ef. oben Jura Taf. 76 Fig. 16 u. 18) 'sein sollte; nur ist dieser pietus, der nach dem Verfasser aus y stammt, dann keine Leitmuschel für e und &, was steraspis allen jenen Schriften zufolge doch sein muss. Allein wenn das Ge- sagte auch richtig wäre, so viel steht jedenfalls fest, dass Amm. mutabilis in Württemberg durchaus zu den Seltenheiten gehört und für diejenigen Schichten, die wir ö heissen, daher kaum zum Leitfossil wird gemacht werden können. Der obere Jura dagegen (zund 5) hat jedenfalls ganz andere viel charakteristi- schere Versteinerungen aufzuweisen, die leitend sind, als Amm. steraspis, ich meine die Nattheimer und Solenhofer Petrefacten. Wir wollen indessen nicht zu weit gehen: vielleicht wird jener mutabilis auch noch da und dort in Schwaben aufgedeckt, da diese Deltakalke, wir geben es gerne zu, noch immer zu wenig untersucht sind: in der Gegend von Heubach ist er bis jetzt von uns nicht gefunden worden. Ueberhaupt, wie gesagt, scheint uns dieses ö weniger um seiner petrefaktologischen als vielmehr um seiner petrographischen Eigenthümlichkeit willen interessant; wesshalb wir denn auch vor allen Dingen diese Seite der Sache abmachen wollen. Quenstedt fasst bekanntlich diese Schichten des Jura gern unter dem Collectivnamen „plumpe Felsenkalke* zusammen, und in der That für eine Hauptgestaltung dieser Gesteinsart lässt sich wohl keine treffendere Bezeichnung finden. Unsere kühnen, jedem Touristen sogleich ins Auge fallenden Albfelsen, meist an den Rändern der Berge die Betakalke über- lagernd und von diesen durch die Schichtungslosigkeit und „Plumpheit“ des Gesteins sich leicht unterscheidend, können gar nicht übersehen werden; sie sind auch um Heubach, wie vorhin gesagt, namentlich auf der hinteren Seite des Rosenstein, in vor- treffliehster Weise vorhanden — fast durchaus leer freilich an organischen Einschlüssen. Indessen ist dies doch nur die eine Seite oder „facies“ von Delta; die Formation hat auch noch eine andere, die sehr davon abweicht. Geht man nämlich z. B. un- sere zum Plateau der Alb führenden Steigen hinan, so sieht man in der Regel (ef. mein Profil von der Lautern- Lautenburger Er Strasse) weit über den „wohlgeschichteten Betakalken* abermals schön gelagerte Kalkbänke anstehen, die aber nicht nur durch das viel höhere Vorkommen, sondern namentlich auch durch die grössere Dicke der einzelnen Schichten, sowie die gelb- liche Farbe des Gesteins auf den ersten Blick erkennen lassen, dass es eine andere Juraformation sei. Dem ganzen Sachver- halte nach können diese zweiten „wohlgesichteten Kalke,“ die man ebenso z.B. auf dem Rechberg und noch schöner vielleicht an der Steige hinter Weissenstein wieder antrifft (siehe die bei- den Profile von mir), gar nichts anderes als ö sein; denn sie sitzen immer auf einem die Betakalke überlagernden thonig- grussigen Gestein (y), das bald mit, bald ohne Schwammfelsen und sonstige charakteristische Gammaversteinerungen auftritt (am Rechberg z. B. habe ich kaum Spuren von Ter. lacunosa gefunden, an der Lautern-Lautenburger Strasse ist dieser Theil des Gebirges leider durch Wald verdeckt, bei Weissenstein ist es noch am deutlichsten zu beobachten). Ganz so besehreibt aber auch Quenstedt (Jura 8. 673) die Sache von der Geislinger Eisenbahnsteige. Er nennt dort eine auf schüttig-thoniges Ge- stein aufgelagerte wohlgeschichtete Kalkbank von ca. 100‘ Höhe ‚und gelblicher Farbe das „normale ö“; in durchaus der näm- lichen Weise und Lagerung kommts an den von mir aus hiesiger Gegend angeführten Plätzen vor. Leider sind, wie gesagt, die organischen Einschüsse darin äusserst selten, kaum viel häufiger als in den „plumpen Felsenkalken“. Die charakteristischen Heu- bergspongiten glaube ich indess doch in Einer Stelle gefunden zu haben, .auf dem Gipfel des Rechberg, wo nicht nur die ganze Lage (cf. meinProfil von da), sondern mehr noch die Arten der Schwämme selbst (Scyphia milleporata und namentlich Spon- gites articulatus Quenst. Jura Taf. 82, Fig. 14 u. 9) dafür zeugen, dass es ö sei. Sonst sind, wie gesagt, jene „geschich- teten gelblichen Kalkbänke“ meist arm an Petrefacten: hastate Belemniten planulate und noch häufiger flexuose Ammoniten ist in der Regel alles, was man daraus bekommt. Nach oben zu dagegen sind glatte Terebrateln (Tereb. pentagonalis oder indentata? nach Quenst. Jura Taf. 91, 1—8 freilich schon re aus e, dem Aussehen gemäss so den Uebergang von bisuffarei- nata zu insignis bildend), meist schon mit Silificationspunkten überzogen, etwas sehr ausgezeichnetes; ich habe sie sowohl auf dem Rechberg als besonders in einem Steinbruch gefunden, den ich nun etwas näher beschreiben und auch ein Profil davon beilegen will. Esist die zwischen Heubach und Bartholomä auf der Hochebene der Alb, links von der Strasse angelegte Grube, die fortwährend für Material zum Häuserbau (von den Mau- rern selbst sehr unterschieden vou den zum Strassenbau- material verwandten Betakalken, die, wie sie sagen, viel schneller verwittern, während jene ö-Platten Hitze und Kälte, Trockenheit nnd Nässe Jahrzehnte lang trotzen) in hiesiger Gegend ausge- beutet wird. Die vorhin genannten „gelblichen wohlgeschich- teten Kalke“ liegen dort auf einer 4—6’ dieken unteren Schichte von bläulichen Platten, die ganz besonders gern zum Bauen verwandt werden, den Versteinerungen nach aber mit den dar- über befindlichen gelben Bänken durchaus zu identifieiren sind. Denn diese sind in beiden Lagen dieselben: hastate Belem- miten in zum Theil sehr grossen Exemplaren, Planulaten und zwar in riesigen Dimensionen (ef. Quenst. Jura S. 687), ganz besonders vorherrschend aber Flexuosen sind das gewöhnliche, eine kleine Pecten und einen Venusartigen Bivalvenabdruck (Venus suevica? Quenst. Jura Taf. 98, Fig. 17, oder Myaeites donacinus? freilich beide aus &. Fig. 9.10) habe ich anch ein- mal an der Stelle gefunden. Von Spongiten dagegen, wie sie z. B. auf dem Bosler bei Boll vorkommen, ist hier keine Spur, und doch sind gewiss diese beiden Localitäten, schon dem Ge- stein und der Lage nach, eins und dasselbe. Damit befinde ich mich freilich wieder mit Würtenberger in Uneinigkeit, der in sei- ner Schrift die Boslerschichten in y verlegt und zwar noch unter die von ihm gleichfalls genannte Monotis similis- (lacunosae Quenst.) Schicht am Wasserberg bei Schlath (die ich beiläufig bemerkt in der hiesigen Gegend noch niemals gefunden habe, so wenig als die Fucoidenbank «/ß), welche er für die oberste Grenze seiner „Zone von Ammon. tenuilobatus“ (d. h. y) an- sieht. Das letztere mag nun gewiss ganz richtig sein; dass Ka du | i aber die Boslerschichten jedenfalls über jene Monotisbänke | (die am Wasserberg unmittelbar den wohlgeschichteten „Beta- kalken“ aufsitzen) zu stellen sind, darüber bin ich noch nie im Zweifel gewesen, mag nun der Bosler y oder ö genannt werden. Nach der Aehnlichkeit indessen, den, wie gesagt, sein Gestein mit den bläulichen Plattenkalken des Bartholomäer Steinbruchs hnt, nach der Aehnlichkeit namentlich auch der beiderseitigen Petrefacten glaube ich entschieden, auch den Bosler, der mir sehr wohl bekannt ist, in ö verweisen zu müssen: dass an demselben die Spongiten so sehr vorherrschen, die in hiesiger Gegend (ausser am Rechberg und sporadisch auf der Hochebene zwischen Bartholomä und Lauterburg) selten dort oben gefunden werden, thut nach dem oben über die „gedop- pelte Faeies“ unserer Juraschichten Gesagten gar nichts zur Sache; in den Meeren hiesiger Gegend wucherten eben seiner Zeit diese Organismen weniger gerne. Mag nun allerdings nach dem Bisherigen die Schwierigkeit gross sein, überall im weissen Jura ein normales ö herausfinden (es ist uns z. B. selbst an Stellen, wo die Aufschlüsse vortreff- lich sind, wie an der neuangelegten Strasse zum Gipfel, des Rechberg hinauf, bei manchen Schichten zweifelhaft geblieben, ob sie noch zu y oder schon zu ö zu rechnen seien, zumal da dort auf der Gmünder Seite unmittelbar unter den massigen Felsen Spongiten mit Kronen von Eugiaerinites caryophyllatus zusammen aus einem gelblich-grussigen Gestein herauszugrubeln sind), wird es uns namentlich auf dem Plateau der Alb fast un- möglich bleiben, immer einen genauen Unterschied von y und ö angeben zu können, um so mehr, da es an guten Grenzgliedern zwischen beiden Schichten durchaus fehlt: so viel glauben wir denn doch den auf unsern vielen Excursionen beobachteten Thatsachen zufolge feststellen zu dürfen, dass das normale Delta 2 verschiedene „Faeies“ an sich trägt, die „plumpen Felsen“, worin fast alle unsere Jurahöhlen lagern (in Heubachs Nähe besonders das „finstere Loch“ an der hintern Seite des Rosen- stein zu erwähnen, das durch seine noch frischen, schneeweissen Tropfsteingebilde vor manchen andern Höhlen der schwäbischen m Alb sich auszeichnet), und zum andern dann „wohlgeschichtete gelbliche Kalkbänke“, in deren Gestein sich nach oben zu bereits die bezeichnenden Silifieationspunkte einstellen. Beide Gestal- tungen sind aber weder zu verkennen noch zu übersehen. Wie nun nach unten, so und noch viel mehr ist die Grenze nach oben zu ziehen erschwert, die Grenze nämlich zwischen ö und e; auch Quenstedt gibt das zu (Jura 8. 675 und 688). Und doch muss man, da ö seinem ganzen Habitus nach eine grössere Verwandt- schaft mit y als mit & hat, der obere Jura aber (e und 8) eine durchaus selbstständige Stellung im Gebirge einnimmt, zwischen ö und z.irgendwo scheiden. So haben wir’s denn auch in der hiesigen Gegend versucht, glauben aber diese unsere Resul- tate über C. den obern Jura, sehr kurz zusammenfassen zu dürfen, einmal weil wir uns selbst über die Sache noch nicht ganz klar geworden, zum andern und mehr noch, weil wenigstens Ein Glied und zwar ein Hauptglied der Formation, das letzte (5 — Solenhofen —Nusplingen) hier fehlt, aber auch das tiefer. liegende (&) in nächster Nähe nirgends in charakteristischer Weise zu Tag tritt. Die bezeichnenden e-Petrefacten wenigstens, die Nattheimer Sternkorallen und Schnaitheimer Fischreste (welche letzteren ohnedies einzig in ihrer Art dastehen) sind hier nir- gends vertreten. Dass wir aber nichtsdestoweniger das Quen- stedt’sche e haben, und zwar sogleich auf der Hochebene unserer Albfelder, zeigt hier wieder vornehmlich die petrographische Beschaffenheit des Gesteins. Sowohl der „Marmor“ (Quenst. Jura S. 689), ein „lichtfarbiger, homogener, thonfreier Kalk“ als auch der „Dolomit“ ganz in seiner ächten Normalform (a. a. Ort) ist vortrefflich nachzuweisen. Ferner kann man an der zunehmenden Silification des Gesteins, wie es auf unserem Albplateau zu beobachten ist, die Veränderung leicht wahrneh- men, die im Vergleich mit unten hier oben nun eingetreten ist, nach Quenstedt (Jura 8.691) wieder ein Kennzeichen für e. Ja jene Dolomitisirung und diese Silifieirung, wenn ich so sagen darf, ist an mehreren Orten in hiesiger Gegend fast Schritt er 7 für Schritt zu verfolgen. Gehen wir aus von dem vorhin genannten Bartholomäer Steinbruch (ef. das beigelegte Profil), so findet man in der Grube selbst noch über den gelblichen geschiehteten Kalken eine etwa 2° mächtige Lage von einem gelblichen mit faust- und kopfgrossen Stücken untermengten Gruss, der durch die Menge der Kieselausscheidung sowie durch den ganzen Habitus seines Gesteins auf s hindeutet; auch fand ich in einem jener silifieirten Kalkstücke wenigstens einmal ein sehr schönes Exemplar von Ter. inconstans. Geht man nun von diesem Steinbruch aus auf der Hochebene Lauterburg zu fort, so sieht man hier zuerst traubig-nierenförmige gleichfalls faust- bis kopfgrosse Kalkstücke auf den Feldern in Masse um- herliegen, wie übrigens an allen den Punkten des Albplateaus, die ich in dieser Gegend schon besucht habe. Bald gelangt man auf einer kleinen Erhöhung an alte, nicht mehr benutzte Steinbrüche oder vielmehr offenbar frühere Sandgruben; denn seltsam, hier ist das Gestein bereits ganz auf dem Ueber- gang zum Dolomite begriffen! Mitten in diesen, zum Theil noch halb kalkigen, halb aber schon sandigen Dolomitstücken befinden sich aber zugleich sehr grosse Kieselausscheidungen, weisse Coneretionen; in der Grösse von Tauben- oder Hühnereiern. Geht man von da noch etwa Y«—!/. Stunde weiter, so findet man an der Traufe eines Tannenwaldes in dem daselbst geöff- ‚neten Graben die schönsten Feuersteine, die man sich in beliebiger Grösse und in den hübschesten Handstücken heraus- schlagen kann: lauter Kennzeichen vone. Habe ich darum auch in diesen Lagern ausser der vorhin genannten Ter. inconstans noch keine Petrefacten gefunden, fehlen namentlich in unserer Gegend die bezeichnenden Sternkorallen vollständig (wieder ein Beweis, dass Schwämme, Korallen und ähnliche Meerthiere nicht überall die geeigneten Plätze zu günstigem Fortkommen fanden), so wird doch nach dem, was ich angeführt, über das Vorhan- densein von & in unserer Gegend kaum ein Zweifel aufsteigen ‘ können. Ob dagegen die in dem sogenannten „Windthal“ (zwi- schen Bartholomä und Steinheim) gelegenen, für jeden Natur- ‚freund, wenn er auch nicht Geologe von Fach ist, an sich schon u sehr interessanten und durch ihre pittoresken Gestalten sich aus- zeichnenden Felsengebilde zu e oder, wie mir eher scheint, noch zu ö gehören, mag vorerst dahingestellt bleiben. Jeden- falls wollte ich nicht unterlassen, auch hier auf dieselben auf- merksam zu machen, weil die mittleren dieser Felsengruppen in den schönsten und ächtesten Dolomit verwandeltsind, wäh- rend oben und unten keine Spur davon wahrzunehmen ist. Schliesslich will ich, da nun einmal von = die Rede ist, die von hier aus leicht zu erreichenden berühmten Puncte von Natt- heim, noch mehr aber von Schnaitheim, wenn auch nur dem Namen nach erwähnen, mit dem angefügten Bemerken, dass der letztere Platz gegenwärtig eigentlich allein noch von dem Geognosten selber ausgebeutet werden kann; in Nattheim ist alles vollständig abgesucht, in Schnaitheim dagegen sind ganz dieselben Korallenschichten, namentlich aber die mit vorkom- menden Echinodermen neben den eigenthümlichen Fisch- und Saurierzähnen ohne viel Mühe noch zu finden. Ich habe z. B. in kurzer Zeit folgende Sachen daselbst zusammengelesen: Apio- crinites mespiliformis zum Theil sogar Kronenstücke davon, Pentacrinites astralis, Cidarites perlatus (Stacheln und einzelne Täfelchen), mehrere Serpula-Species, Terebratula inconstans und insignis, Pecten subtextorius, Plagiostoma diseinetum, So- lanocrinites costatus und Jägeri, Ostraeen, die Spindel einer Nerinea, Spongiten, Korallen und andere Dinge; auch 2 Zähne von Dakosaurus maximus fand ich selbst, während andere leicht von den Arbeitern käuflich zu erwerben sind. Doch diese Stellen näher zu beschreiben, gehört nicht zu meiner Aufgabe: sie liegen unserer Gegend eigentlich schon ferne. Da das gleiche von denjenigen Puncten gilt, wo bei uns Quenstedt’s & zu finden ist, so könnte ich damit diese Abhandlung schliessen. Erwähnen will ich indessen der Vollständigkeit halber doch noch derjenigen zwei Stellen, die mir als solche bekannt sind, wo man „die Krebsscheerenplatten“ (Pa- gurus suprajurensis Quenst. Jura S. 790), die gewöhnlichsten Repräsentanten von & findet. Es wären diess einmal die sehr ausgedehnten Steinbrüche von Böhmenkirch an der Strasse u er oberhalb Weissenstein (cf. mein Profil von der Weissensteiner Steige) und zum andern eine Stelle an der Strasse zwischen Nattheim und Neresheim, von wo mir Tellina & und Lueina & (Quenstedt, Jura Taf. 98. Fig. 12 u.19) zukamen. In unmittel- barer Nähe Heubachs habe ich diese charakteristischen „Solen- hofer Plattenkalke“ noch nirgends gefunden; wie’s daher mit dem von Würtenberger für diese Schichten angegebenen Ammon. steraspis (der nach Oppel eine eigene „Steraspiszone“ bilden soll) zu halten sei, geht mich hier ebenfalls durchaus nichts an. Ich habe die Species noch nie zu Gesichte bekommen, nicht einmal in einer Abbildung, und so bin ich genöthigt, darüber zu schweigen; diess aber gebietet mir auch in Beziehung auf alles etwa sonst noch zu Sagende sowohl die. Zeit als der Raum. Möchte dieser auf Grund monatelanger und genau prüfender Besichtigung unserer weissen Juraschichten von mir gelieferte Beitrag zur Literatur über dieses Gestein bei Geologen von Fach eine nachsichtige Beurtheilung finden, schon um desswillen, weil es die erste Versuchsarbeit eines geognostischen Dilettanten ist; sollte er übrigens wirklich auch nur in etwas zur Verständigung und Aufhellung so mancher jetzt noch dunklen und zwischen den Forschern selbst controversen Fragen und Anschauungen geholfen haben und wäre es blos durch Beibringung neuen Ma- terials: so wird mir’s genug sein. Profil I. Nägelsberg bei Heubach. Weisser Jura y. Erst darüber Ter. bisuffarcinata und Amm. flexuosus 2’. Schwammbänke mit Tereb. lacunosa und vielen Ammo- niten (septenarius?) 8. IV. Absatz. Schüttig-grussiges Gestein ohne feste Bänke: und Schichten. Die Petrefaeten dieselben, wie auf Absatz III: noch immer Ter. nucleata, substriata. Pentacr. subteres, Riesen- Ammoniten und Asterias y alba (doch das noch mehr in der vorigen Schicht) 12’, III. Absatz. Die Kalkbänke häufen sich, aber eine ganz SR andere Gestalt als die „wohlgeschichteten Betakalke“ darbietend, mehr ihre Köpfe herausstreckend (mit Planulaten gefüllt), Rie- senammoniten, Inflaten, Disast. carinat. herrscht über granulos. vor. Pentacr. subteres, Aptychus laevis und lamel- losus in Menge. II. Absatz. Einzelne Kalkbänke, aber noch mit grossen thonigen Zwischenlagern, treten auf, gespickt mit Planulaten. Ter. nucleata, substriata, Disaster granulosus (herrscht über carinatus vor), Ostraea Römeri, Aptychus. I. Absatz. Thonig-merglige Gebilde mit Belemn. (hastat.) Bruchstücken, verkiesten (in Brauneisenstein verwandelten) kleinen Ammoniten übersät. Hauptleitmuschel: Terebr. nucleata juvenis. Aptychus laevis noch selten, Stachel von Cidar. co- ronatus; aber noch keine Terebr. substriata, kein Pentacer. subteres, kein Disaster. Die ganze Schichte = der am hinteren Scheuelberg, dem sog. „Himmelreich“ aufgeschlossenen Stelle. Profil II. Lautern-Lauterburger Steige. Weisser Jura «—0. Gelbe wohlgeschichtete Kalkbänke bis zum Ort Lau- terburg sich hinziehend, Belemn. hastatus, Flexuosen 10—20/, ö.. Bläuliche Kalkplatten wie im Bartholomäer Steinbruch: Ostrea in riesiger Grösse. Thonig-mergelige Lager, als Halden voll bläulicher Kalkbruchstücke überall zur Strasse’ herunter reichend. Nach oben zu immer mehr kalkig und geschichtet. Amm. fle- zuosus. 4070". y. Thonig-merglige Grussgebilde, aber kaum oben ein wenig aufgeschlossen, daher nicht geeignet zum Sammeln von Petrefacten; hie und da strecken Kalkbänke ihre Köpfe heraus, doch sind sie nicht soschön geschichtet, wie die darunter liegenden. Eine Quelle darüber herabrieselnd bildet hier gleich- falls Tuff. 100—120'. ß. Wohlgeschichtete Betakalke in einem Steinbruch an Ba 9 7 der Strasse aufgeschlossen; Sitz einer Quelle, die dann weiter unten Tuff absetzt. Planulaten und hastate Belemniten das einzige, was man findet. In derselben Lage anderswo: Disaster granulosus und ‚ Pleurotomaria suprajurensis. 80—100'. «. Impressathone, am Wald von Lautern gegen den östlichen Theil des Rosenbergs hin aufgedeckt, meist verschüttet von Betagestein, im Thal auch durch Tuff zugedeckt. An der Strasse selbst nicht sichtbar. 8S0—100'. Profil II. ‚Bartholomäer Steinbruch und das umliegende Alb- plateau. Weisser Jura ö und e. &. Albplateau darüber: nierig-traubige Knollen, mit vielen Kieselausscheidungen, z. Th. (an Einer Stelle) förmliche Feuer- steinlager, aber durchaus petrefactenleer. 10—20'. Alte Sandgruben, d. h. Dolomitische und in Dolomit z. Th. erst übergehende Felsen mit vielen faust- und kopfgrossen Kieselausscheidungen. Keine Petrefacten. 20—30'. | &. Grussige Gebilde mit gelblicher Farbe, die oberste Lage des Steinbruchs. Viel Kiesel darauf. Terebr. in- constans. 2—4'. ö6. Gelbliche geschichtete, aber mächtige Kalke und weniger plattig als die blauen darunter. Petrefaeten dieselben, wie unten, aber nirgends Spon- giten. 10—16‘. 6. Bläuliche Plattenkalke mit Riesenplanulaten, be- ; Ve aber Flexuosen und hastaten Belemniten. Das darunter Liegende nicht aufgeschlossen. 4—6'. ö. Hochebene der Alb: Nierenförmig-traubige Knollen auf den Feldern von Faust- bis Kopfgrösse; am Rand der Alb: plumpe Felsen. Auf der Ebene von Lauterburg: Spongiten (ohne Zweifel = denen vom Bosler und Heuberg). 15—20‘ noch darüber. y. Nägelsberger Gammaschichten, oben mit Schwamm- kalken. 50—60'. Württemb. naturw. Jahreshefte. 1869, 1s Heft. 7 Steinbruch von Bartholomä. a ee Profil IV. Rechberger Steige. Weisser Jura «&—). ö. Als Parallele dazu auf der Nordostseite des Bergs (Gmünd zu) plumpe Felsen, unten mit Schwämmen und Eugeni acrinites caryophyllatus. ö. Wohlgeschichtete Kalkbänke mit glatten Terebra- teln und Silifieationspuncten. Oben Schwämme und zwar: Spongites articulatus. 30—50'. y. Grussartige Gebilde sehr den sonstigen Schwammkalken aus y ähnlich aber ohne Petrefacten. 20—30'. Die Bänke werden immer gedrängter, eine kleine Ter. la- cunosa darin gefunden. Geschichtete Bänke mit grossen dazwischen liegenden Thon- lagern; keine besonderen Versteinerungen. 30—40. P/y. Grussartige Gebilde ohne Bänke: Aptychus laevis. 10'. ß. U. Aufsatz. Wohlgeschichtete Kalkbänke, mit Planulaten in Menge; sonst aber fast keine Petrefaeten. 50—60'. @. I. Aufsatz. Impressathone? Ter. impressa nicht gefunden, aber hastate Belemnitenbruchstücke. Gestein: Grussartig-thoniges Gebilde, anfangs noch ohne Bänke, nach und nach immer häufiger von solchen durchzogen; Planulate Ammoniten, 30—40', Profil V. Steige von Weissenstein. Weisser Jura ß—2. Böhmenkircher Steinbrüche: Krebsscheerenplatten. Unten noch massiger, nach oben zu immer dünner und plattiger werdend. (5) =. Wieder sehr wohlgeschichtete gelbliche Kalke, massenhaft anstehend, aber fast durchaus petrefaetenleer, gehen bis zum Ende der Steige hinauf. 2. Rohe Felsenstücke, ihre Köpfe regellos herausstreckend, rt a fast ganz aus Schwämmen und Terebr. lacunosa, sowie bi- suffareinata bestehend. Darunter viele feine Gamma-Petrefaeten: Diadema subangulare, Cidariten etc. wie an den Lochen. 7. Dunkle thonige Kalke, nicht sehr geschichtet, sondern als ein grussartig-bröckliges Gebilde an den Wänden herabrutschend. Ammon. bispinosus und Aptychus laevis zeigen den Uebergang von ß zu y an, Ply. Wohlgeschichtete Kalkbänke mit den gewöhnlichen Petrefaeten: Planulaten und Hastaten. f. Als Schlussbemerkung nur noch wenige Worte über einige der Leitfossile, auf welchen der Schwerpunkt der geognostischen Untersuchung ruht, zunächst über Amın. tenuilobatus Opp., den ich (siehe pag. 83) vollständig ignoriren muss. Was man seither Amm. pietus geheissen, wird von Oppel auf einmal tenwilobatus genannt. So entschieden ich daher zugebe, dass dieser Ammonit eine sehr wichtige Leitmuschel für den mittlern weissen Jura bildet (was auch von Quenstedt überall anerkannt wird), so ent- schieden, ja um so entschiedener muss ich gegen jene leider gegenwärtig so häufige Neigung protestiren, immer nur neue Namen zu geben und möglichst viele Species zu machen: es dient diess gewiss selten der Wissenschaft und hat ausserdem nur Verwechslungen und Verwirrungen zur Folge, wie ich schon oben glaube nachgewiesen zu haben. In Bezug auf die Sache selber füge ich hinzu, dass es mir zum mindesten etwas gewagt vorkommt, jenem Amm. pietus oder tenuilobatus, wie Würtenberger thut, eine so bestimmte Zone im weissen Jura anzuweisen; zu einer Leitmuschel für y lässt er sich wenigstens in hiesiger Gegend trotz seines ziemlick häufigen Vorkommens schon darum nicht machen, weil er gar nicht auf diese Schichte beschränkt ist, sondern mehrfachen Er- funden zufolge bald darüber bald darunter erscheint (d. h. be- züglich des specifischen y-Horizonts, der Zone von Terebr. la- cumosa). Ueber Amm. mutabilis d’Orb. füge ich nur noch bei, dass es mir trotz aller Nachforschurgen bis jetzt nicht gelungen ist, — 1 — ihn in hiesiger Gegend aufzufinden. Dagegen ward mir die Freude, den Amm. transversarius indessen in meine Hände zu bekommen und zwar eigenhändig aus den Betakalken herauszu- schlagen, Diess berechtigt mich um so mehr, meine oben auf-. gestellte Behauptung beizubehalten, dass er nicht als eine spe- eifische Leitmuschel für & anzusehen sei, wie bei Würtenberger geschieht. Wenn auch die „wohlgeschichteten Betakalke,* denen er entstammt, den unteren thonigen «-Schichten nicht wesentlich differiren mögen, so sollte man doch keinenfalls ein Petrefact für den ganzen Schichtencomplex zum leitenden er- klären, wenn man für deren untere Abtheilung eine so ausge- zeichnete Muschel besitzt, wie für unsere schwäbischen «-Thone Terebr. impressa ist. Auch Herr Prof. Fraas hat mir bestätigt, dass die zwei Exemplare von Amm. transversarius, welche über- haupt von ihm gefunden wurden und in der vaterländischen Sammlung liegen, den Alphakalken, nicht aber den Thonen ent- stammen. 3 aha September re leer November December Das registrirende Thermometer des Polytechnicums. Von Prof. Dr. Zech. (Hiezu Tafel I.) Seit October 1867 ist in der Ecke des Polytechnicums gegen ‚ Alleenstrasse und Alleenplatz ein registrirendes Thermometer x nach Lamont aufgestellt. Die Temperatur wird bei demselben durch die Ausdehnung einer Zinkröhre gemessen, die vertikal aufgehängt ist, so dass bei Temperaturänderungen das untere Ende sich senkt oder hebt. Die Röhre ist beiläufig 1'/ Meter lang, wird also bei einer Temperaturerhöhung von 20° etwa um 1 Millimeter länger. Die gar zu kleine Bewegung des untern Endes wird deswegen durch doppelte Hebelübersetzung an eine Spitze übertragen, die ungefähr den zwanzigfachen Weg zurück- legt, bei jedem Grad Reaumur erhöhter oder erniedrigter Tem- peratur um 1'Jıo Millimeter sich hebt oder senkt. Diese Spitze notirt also die Temperatur gerade so, wie die obere Kuppe des Quecksilbers im Thermometer, Soll nun die Temperatur alle Stunden en werden, so hat man dafür zu sorgen, dass die Lage jener Spitze für jede Stunde notirt wird. Diess geschieht folgendermassen: alle volle Stunden trifft der Minutenzeiger einer Uhr eine kleine Queck- silberkuppe und schliesst dadurch einen galvanischen Strom von sechs Meidingerschen Elementen, deren einer Pol mit dem Uhr- werk, der andere mit der Quecksilberkuppe leitend verbunden ist. Durch den geschlossenen Strom wird ein Electromagnet erregt, welcher seinen Anker anzieht und dabei jene Spitze gegen einen mit Tuch und darüber mit Postpapier überzogenen Cylinder drückt. Nach kurzer Zeit hört der Strom auf, wenn — 12 — der Minutenzeiger die Quecksilberkuppe wieder verlassen hat, der Eleetromagnet verliert seinen Magnetismus, der Anker wird durch eine Feder zurückgezogen, die Spitze verlässt das Papier und der Cylinder, der ein gezahntes Rad trägt, wird durch einen mit dem Anker verbundenen Haken um einen kleinen Theil seines Umfangs vorwärts gedreht, so dass die Spitze nach einer Stunde auf einer andern vertikalen Linie aber nahe der ersten seine Marke macht. Nimmt man den Papierstreifen ab, so hat man eine Reihe von Punkten, deren Abstand vom untern Rand des Papiers die Temperatur gibt, und von denen jeder einer bestimmten Stunde entspricht: man kennt also die Temperatur jeder Stunde. Nöthig ist nur noch, dass man wie bei jedem Thermometer zwei feste Punkte oder einen festen Punkt und die Grösse der Grade be- stimmt. Dies geschah durch eine Reihe von Versuchen in den letzten Monaten des Jahres 1867, es wurde die Grösse eines Grads Reaumur zu 1'/ıo Millimeter bestimmt und der Nullpunkt am Cylinder so markirt, dass er sich leicht auf den Papierstreifen übertragen lässt. Bei der angenommenen Grösse des Cylinders muss alle acht Tage ein neuer Papierstreifen aufgeklebt werden. Der alte wird auf einen mit Linien im Abstand von 1'/ıo Millimeter versehenen Bogen Papier so aufgelegt, dass seine Nulllinie mit einer ange- nommenen des Bogens übereinstimmt und dann die einzelnen Marken vermittelst Durchstechens mit einer Nadel übergetragen, dann der folgende Streifen angereiht u.s. w. Eine Abzeichnung dieser Tafel in etwas kleinerem, dem Format dieser Jahreshefte angepassten Massstab enthält die beiliegende Tafel. Es sind hier nicht einzelne Punkte notirt, sondern die Curven gezogen, welche diese einzelnen Punkte verbinden, die Mitternacht ist durch einen starken, der Mittag durch einen schwächern Strich fixirt, die Temperatur jeder Stunde ergibt sich, wenn man den Raum zwischen zwei aufeinanderfolgenden Strichen in 12 Theile sich getheilt denkt und den der betreffenden Stunde entspre- chenden Theilstrich von der Nulllinie bis zur Curve abmisst. Man sieht auf den ersten Blick, wie verschieden der Gang — 18 — ‘ der Temperatur im Lauf des Jahrs sich gestaltet, wie jedem Tage wieder ein anderer Wechsel der Temperatur, eine andere Curve entspricht. Den Zusammenhang der Form der Curve mit dem Wechsel der Witterung kennen zu lernen, ist uns hier die Hauptsache. Bei vollkommen klarem Himmel steigt die Temperatur von Sonnenaufgang bis eine oder einige Stunden nach Mittag, fällt dann wieder zuerst rascher, dann langsamer bis etwa eine Stunde oder halbe Stunde vor Sonnenaufgang. Die diesem Gang der Temperatur entsprechenden Curven sind in ihrer Regel- mässigkeit so charakteristisch, dass ein Blick auf die Tafel ge- nügt, um die ganz heiteren Tage herauszufinden. Die schönste fortlaufende Reihe solcher ganz klarer Tage und Nächte findet sich vom 3. bis 12. September, wie die meteorologischen Auf- zeichnungen des Beobachtungsorts Stuttgart zeigen, bei Nord-, Nordost- und Ostwinden. Im eigentlichen Sommer ist diese Regelmässigkeit viel seltener, weil in Folge der grössern Feuch- tigkeit viel leichter Wolken sich bilden, die nicht selten um Mittag den ganzen Himmel überziehen oder zu Gewittern Anlass geben. Einzelne Tage gibt es immerhin, welche so regelmässige Curven zeigen, wie die erste Woche des September, z. B. 15., 19., 20. Juni, 21., 22., 25. Juli, und die meteorologischen Auf- zeichnungen notiren an ihnen regelmässig vollkommene Klar- heit, aber es sind eben nur einzelne. Die Störungen überwiegen im Sommer. Sowie der Himmel sich bewölkt, so wird bei steigender Temperatur das Steigen schwächer oder geht sogar in Fallen über: auffallender wird diese Störung des regelmässigen Ver- laufs, wenn die Bewölkung bis zum Regen sich steigert, am auffallendsten, wenn ein Gewitter eintritt. Die grössten Unre- gelmässigkeiten zeigen die Curven vom 10. Mai, 14. und 23. Juli Nachmittags, 3. Juni Vor- und Nachmittags: in allen diesen Fällen fanden Gewitter statt mit bald nachfolgender Wiederauf- hellung. Sehr häufig sind kleine Zacken an den Scheiteln der Temperaturcurven, von Mitte Merz bis Ende August an mehr als 80 Tagen, also im Durchschnitt jeden zweiten Tag. Bei ” — 14 — ganz klarem Himmel hebt sich Morgens die Sonne, die Ver- dampfung an- der Erdoberfläche nimmt zu, der Wasserdampf steigt vermöge seines kleinen specifischen Gewichts in die Höhe und gelangt in Luftschichten, welche in Folge der leichten Durchstrahlbarkeit der Atmosphäre noch nicht erwärmt genug sind, um den Dampf als Gas zu behalten: es bilden sich ein- zelne cumuli, sie nehmen an Zahl und Grösse zu. Wird die Bewölkung stark genug, so sinkt in der Nähe des Mittags die Temperatur, insbesondere natürlich wenn Regen eintritt, und. da, nach der Zeit der grössten Hitze an ganz heitern Tagen, die Aufhellung wieder beginnt, die Bewölkung abnimmt, so tritt wieder auf kurze Zeit eine Erhöhung der Temperatur ein. Das ist der Gang der im Sommer so häufig zu beobachtenden Er- scheinung, es ist ein schwaches Abbild der Witterung unter den Tropen, wo gegen Mittag ein Gewitter sich entladet, Morgen und Abend heiter sind: dort müssen die Temperaturcurven in der nassen Jahreszeit den eben besprochenen ähnlich sein, nur mit viel stärkern Einbiegungen. Tage mit häufig wechselndem Sonnenschein und Regen (Aprilenwetter) müssen die unregelmässigsten Curven geben: am schönsten zeigt sich diess in der ersten Woche des Juli, ausser- dem vielfach an einzelnen Tagen, selbst ohne dass Regen ein- tritt, der blose Kampf kalter und warmer Winde kann auch ohne Niederschlag fortgehende Schwankungen in der Temperatur veranlassen. Eine ganz gleichmässige Bedeckung des Himmels, sei es bei Nebel, sei es bei anhaltendem Regen (Bandregen), charakterisirt sich durch ganz abgeflachte Curven, da die Einwirkung der Strahlung aufhört, besonders deutlich vom 7.—12. November, weniger ausgesprochen 7.—11. Januar, weil da die Wolkendecke weniger dicht war. Solche trübe Perioden der Witterung sind den gewöhnlichen Menschen die unbehaglichsten, sie machen das Gefühl der langen Weile, wie alles Abgeflachte, Gleich- bleibende. Wie der Genuss des Sommers durch die Abwechs- lung mit dem Winter erhöht wird, so verlangen wir auch in der kleineren Periode des Tages Wechsel in Wärme und Licht. — 1 — Noch ist zu bemerken, dass bei unserem Thermograph die Minima abgeschwächt sind; nach den meteorologischen Aufzeich- nungen von hier ist 12 Grad unter Null am 2. Januar die nie- derste Temperatur des Jahres 1868 gewesen, unsere Tafel gibt nur $ Grad für dieses Minimum. Es ist eine Thatsache, über welche man sich gewöhnlich alle Winter wieder wundert, wenn mehrere Beobachter ikre meteorologischen Beobachtungen zu- sammentragen, dass niedrige Temperaturen von den 'Thermo- metern sehr verschieden angegeben werden. Man kann, glaube ich, ohne die Mechaniker anzuklagen, dass sie schlechte Ther- mometer verkaufen — obgleich ich jedermann rathen möchte, wenigstens einmal im Winter sein Thermometer in schmelzenden Schnee einzusenken — man kann für jene Thatsache zwei Ur- sachen anführen, die aber schliesslich auf dasselbe physikalische "Gesetz der Ausstrahlung hinauskommen. Die niedrigsten Tem- peraturen treffen immer bei klarem Himmel und ruhiger Luft ein, zwei Umstände, welche die Erkaltung durch Ausstrahlung bedeutend begünstigen, wie sie ja auch zu jeder reichlichen Thaubildung nothwendig sind. Die Erkaltung eines Körpers durch Ausstrahlung hängt aber von zwei Dingen ab, erstens von seiner Oberflächenbeschaffenheit und Wärmeleitungsfähigkeit, zweitens von der Weite der Himmelsaussicht, die der Körper hat. Dass sich Körper unter die Temperatur der umgebenden Luft abkühlen können, ist durch die Versuche von Wells über den Thau festgestellt, es ist das aber nur möglich bei Körpern, welche die Wärme schlecht leiten. Metalle werden nicht bethaut, Glas wird bethaut; das Anlaufen der Fensterscheiben zeigt uns, dass Glas sehr leicht eine Temperatur lange behalten kann, welche niedriger ist, als die Luft der nächsten Umgebung. Bei einem Quecksilberthermometer muss zunächst die Glaskugel und dann das in ihr enthaltene Quecksilber erwärmt oder abgekühlt werden, bis es steigt oder fällt. Sind die Umstände der Aus- strahlung günstig, so kann das Glas sich unter die Temperatur der umgebenden Luft abkühlen, es können sich verschiedene Glassorten verschieden abkühlen, es können also auch unter solchen Umständen verschiedene Thermometer ziemlich verschie- — 16 — ‚dene Resultate zeigen. Das Metall als guter Leiter kann durch Ausstrahlung nicht kälter werden als die umgebende Luft, es wird also nie so niedrige Temperaturen geben, wie das Queck- silberthermometer. Vergleicht man unsere Tafel mit den me- teorologischen Aufzeichnungen, so ist der Unterschied der Minima in den Wintermonaten am grössten: 3 bis 4 Grade, fällt dagegen in den Sommermonaten ganz weg, und ist im Frühjahr und Herbste beiläufig ein Grad. Jedoch muss ich gestehen, dass mir diese Unterschiede zu gross erscheinen, um sie allein durch das verschiedene Verhalten von Glas und Metall bei der Ausstrah- lung erklären zu können. Ein Theil fällt sicherlich auf die zweite Ursache, die Verschiedenheit der Weite der Himmelsaus- sicht. In einer engen Strasse, unter einem Baum, überhaupt überall, wo die Aussicht beschränkt ist, fällt kein oder nur wenig Thau; die nächtliche Abkühlung durch Ausstrahlung ist dem Himmelstheil proportional, welcher vom Beobachtungsort übersehen wird, Daher kommt es nun, dass sehr niedrige Temperaturen nie gleichmässig verbreitet sind, am wenigsten in einer Stadt: nicht selten ist auf einem freien Platz das Erdreich gefroren, in den Strassen nicht. Dazu kommt, dass wir die Kälte vielfach bekämpfen, während wir uns die Wärme des Sommers ohne Gegenmassregeln gefallen lassen. Die grosse Menge Brennmaterial, welche in einer Stadt zum Heizen ge- braucht wird, wird einmal direkt auf die Temperatur wirken, weil durch die Schornsteine ein grosser Theil der Wärme ent- weicht, und indirect, weil die bewohnten Räume dadurch wärmer unterhalten werden, als ihre Umgebung. Die Temperatur muss ' daher local sehr verschieden sein, d. h. ein und dasselbe Ther- mometer gibt an verschiedenen Orten verschiedene Resultate. Was endlich die höchsten Thermometerstände betrifft, so sind dies nach der Tafel 27 Grad am 11. und 16. August, die meteorologischen Aufzeichnungen von hier gaben 27 Grad am 11. August, 27'/; am 16. August als Maxima. Die Zahl der Sommertage ist nach jenen Aufzeichnungen 92, unsere Tafel gibt nur 89. Also auch die höchsten Temperaturen sind etwas — 17 — kleiner bei dem Thermographen, aber ganz unbedeutend und wohl nur in Folge des verschiedenen Aufstellungsorts. Die grösste Rolle bei Bildung der Temperatureurven spielt die Windriehtung. Von ihr hängt ja überhaupt die Witterung bei uns ab. Solange Winde zwischen Nord und Ost wehen, ist der Himmel im Allgemeinen klar, wehen Winde zwischen Süd und West, so ist der Himmel bedeckt. Polarwinde geben also regelmässig auf- und absteigendende Curven, Aequatorialwinde geben abgeflachte Curven, zackige, unregelmässige Curven ent- sprechen dem Uebergang des einen Stroms in den andern, dem ' Kampfe beider. Eine Zusammenstellung der Resultate der hie- sigen meteorologischen Beobachtungen mit den Curven unserer Tabelle beweist die Richtigkeit der oben aufgestellten Sätze. Nach den ersten Tagen des Januar, wo bei Polarwinden ein Minimum der Temperatur eintrat, blieb auch unten noch die nördliche Windströmung, dagegen war der Wolkenzug westlich und die Witterung blieb nebelig mit flachen Curven bis zum 13., wo die Aequatorialströmung die Polarströmung ganz ver- drängt. Ausser eines kleinen Rückfalls vom 24. auf 25. blieb nun die Aequatorialströmung, freilich theilweise — 1. bis 8. Febr. — mit schwacher Bewölkung und desshalb ziemlich regelmässigen Curven — bis 16. Februar. Von da an 16.—20. Nordstrom, 21.—27. Süd- und dann wieder Nordstrom. Der März beginnt wieder mit Westwinden, die vom 13. an der Nordströmung weichen. Nach mehrfachen Schwankungen, wobei der Wolken- zug gegen den untern Wind geht, kommt Anfangs April wieder deutlich ausgesprochen der Nordstrom bis zum Anfang der Oster- woche. Das rasche Steigen der Frühlingstemperatur lässt die ersten Gewitter entstehen, am 8. April zogen längs der Alp mehrere Gewitter hin, die Temperaturcurve zeigt nur eine schwache Einbiegung nach Mittag; am Gründonnerstag den 9. trat eine empfindliche Temperaturerniedrigung ein — das Thermometer fällt um 6 Grad in einer Stunde nach Mittag — und am Öster- sonntag lag Schnee. Im ganzen übrigen Monat hebt sich wieder langsam bei wechselnden Winden die Temperatur, und nun be- ginnt der Mai mit ganz ausgesprochenem Nordstrom, der beinahe — 18 — den ganzen Monat fortdauert, in der Mitte mit der regelmässigen Erniedrigungder Temperatur in der Nähe von Pankratius, am Schlusse mit der aussergewöhnlichen Hitze bis 25 Grad. In der ersten Hälfte des Juni beginnt wieder der Kampf der südlichen und nördlichen Strömung, Gewitter und Regen kühlen die Temperatur ab, bis schliesslich mit der einzigen Unterbrechung am 24. die Polar- strömung wieder für den ganzen Monat die Oberhand behält. Auch im Juli und August überwiegen entschieden die nörd- lichen und östlichen Winde, beinahe im Verhältniss von 2 zul; daher die intensive Hitze am Ende des Juli und Anfang des August, zwanzig Sommertage hinter einander, kurz darauf wieder zehn und fünf, unter 40 Tagen 3° Sommertage. Mit Ende August schien eine entschiedene Abkühlung einzutreten, aber der ausserordentliche Sommer machte noch eine, die letzte An- strengung im September; die schönste Folge von 11 Sommer- tagen mit den regelmässigsten Curven bei vollkommener Klar- heit, eine grosse Seltenheit unseres Klima, schloss mit dem 12. September den eigentlichen Sommer. Von jetzt neigt sich das Wetter immer mehr zum Regnerischen, unbeständige Wit- terung gegen Ende September trat ein, der 29. als Volksfesttag war der letzte Sommertag, und nun beginnt der October mit regnerischem, unbeständigem Nebelwetter, das mit grösseren und kleineren Unterbrechungen einfallenden Nordstroms (10. bis 13., dann 16. bis 19., ferner 22. und 23. October, 2. November) bis über die Mitte November sich erstreckt, besonders vom 7. bis 12. November, wo die dicke Wolkendecke viel Schnee fallen lässt, Auch in diesen zwei Monaten sind nördliche Winde nahezu ebenso häufig als südliche, aber vielfach mit entgegengesetztem Wolkenzug in der Höhe. Nur am 11. und 23. October, 2. Nov. ist der Himmel zeitweis ganz klar, und dann am 17. und 18. November beinahe den ganzen Tag. Die entsprechenden Curven zeichnen sich auch hier durch ihre Regelmässigkeit aus, freilich viel weniger als im Sommer, weil die Einwirkung der zu niedrig stehenden Sonne gar zu sehr abgenommen hat. Was endlich den Monat December ‚betrifft, so zeichnet er sich durch milde Temperatur aus, kein einziger Tag hat eine — 19 — Temperatur unter Null, der Verlauf der Temperaturcurven ist sehr unregelmässig (12., 15., 21.,22.), zu vergleichen den Curven in der Mitte des Januar, oder einzelnen im Sommer, wenn in Folge des Kampfs verschiedener Winde oder des Eintritts von Gewittern plötzliche Temperaturänderungen vorkommen. Ausser diesen immer von Zeit zu Zeit auftretenden Schwankungen im Lauf des Tags zeigt aber der December auch eine völlige Um- kehrung des allgemeinen Gesetzes, dass die Temperatur von Sonnenaufgang an zunimmt, einige Stunden nach Mittag ab- nimmt. ‘ Der December hat zwei solche Beispiele: am 15. steigt die Temperatur von Morgens 4 Uhr bis Abends 9 Uhr, im Ganzen etwa um 7 Grad bei starkem Südwind und bedecktem Himmel. Es ist der Föhn, der im Winter solche Erscheinungen hervorbringt, die Erwärmung der Luft überwiegt bedeutend die nach Mittag bei sinkender ‚Sonne abnehmende Wärme. Im Sommer ist diese Umkehrung durch den Föhn nicht möglich, weil bei hohem Sonnenstand die Wirkung der Sonne überwiegt. Uebrigens ist auch der Föhn im Sommer verhältnissmässig selten. Eine zweite Umkehrung tritt am 21. und 22. December ein: die Temperatur steigt von Morgens 7 Uhr am 21. mit ganz schwachem Rückschlag nach Mittag bis nach Mittag des 22. Nirgends sonst im ganzen Jahr zeigt sich eine mehr als 24 Stunden über eine Nacht hin fortdauernde Zunahme der Tem- peratur, von einem Mittag zum andern um etwa 7 Grad. Der starke Südwind des 15., Ausläufer eines Föhn, hatte am 16. und 17. Regen gebracht. In der Nacht zum 18. hellte sich der Himmel auf, der 19. ist wieder regnerisch, der 20. hell und am Morgen des 21. war dichter Nebel in Folge der raschen Abkühlung bei hellem Himmel nach dem Regen. Nun tritt heftiger Südwind ein, der den Nebel verjagt, bei heiterem Himmel und Südwind steigt die Temperatur 28 Stunden lang, wohl abermals Wirkung eines Föhns. Das ausserordentliche Jahr schloss dann noch mit zwei ausserordentlich niedrigen Barome- terständen, neun Linien unter dem Mittel, bei heftigem Sturm, am 24. und am 27., am 24. mit Donner und Blitz. Von diesen Erscheinungen deuten unsere Temperatureurven gar nichts an, — 10 ° — höchstens ist auffallend, dass am Abende des 27. die Tempe- ratur wieder bis zu der des Mittags sich erhebt und dass am 24. erst Abends 5 Uhr — zur Zeit des Gewitters — die höchste Temperatur erreicht wird. Die Zeit wird lehren, ob jene grossen Barometerschwankungen mit einem Sturm zusammenhingen, der von den Tropenzonen aus über die gemässigte sich verbreitete. Stuttgart müsste dann am 24., wo der niederste Barometerstand war, nahe in der Axe des Sturms gelegen sein. Der eigenthümliche Witterungscharakter des Jahres 1868 liegt darin, dass im Sommer ganz entschieden der Polarstrom vorherrscht, in den Wintermonaten dagegen der Aequatorialstrom. Wenn auch im Januar ganz Anfangs und dann noch am 25. niedere Temperaturen eintreten, ebenso im November am 16., 20. und 21., so gibt es doch im ganzen Jahr nur 22 Tage, an denen das Thermometer unter Null sinkt, gegenüber den 90 Sommertagen, wo es über 20 Grad steigt. Im März schon be- ginnt das Vorherrschen des Polarstroms, im Mai erhält er das vollständige Uebergewicht, das bis Mitte September anhält, also gerade während der Mitte des Jahrs, sechs Monate lang. In diese Zeit. fallen die steilen Curven mit den bedeutenden Extremen, Temperaturänderungen bis zu 14 Grad im Laufe des Tages. Die bei der Aequatorialströmung beinahe beständig trüben Wintertage des Januar und Februar, November und December zeigen nur selten im Laufe des Tags Temperaturän- derungen, welche bis 8 Grade steigen, dagegen eine Reihe von Tagen, wo diese Aenderung nur 2 bis 3 Grade beträgt. Klare heisse, schöne Sommertage mit verhältnissmässig kühler Nacht und trübe, warme, schmutzige Wintertage: das ist es, was das vergangene Jahr uns in Fülle gebracht hat. Aus dem Bisherigen wird wohl hervorgehen, wie die regi- strirenden Thermometer über eine ganze Reihe von Einzelnheiten der Witterungsgeschichte Auskunft geben, wie sie diess auf eine ungemein anschauliche, sogleich in die Augen fallende Weise thun. Es wäre darum wohl zu wünschen, dass registrirende Thermometer, registrirende Instrumente überhaupt häufiger als bisher aufgestellt würden, doch tritt dem vor Allem die Kost- — 111 — spieligkeit der Apparate entgegen: der Thermograph des Poly- technieums kam auf etwa 100 Gulden, man bedarf einer Uhr, einer galvanischen Batterie, eines Electromagnets nebst Einrichtung zur fortwährenden Bewegung des Cylinders, und dann noch der Zinkröhre mit Hebelübersetzung. Ich bin jedoch überzeugt, dass sich registrirende Instrumente viel einfacher herstellen lassen und bin im Begriff, einen möglichst einfachen _ Apparat zu construiren. Ich gehe dabei von der Betrachtung aus, dass jede Uhr mit Schlagwerk alle Bewegungen enthält, die für diesen Zweck nöthig. sind; ich vereinfache das Schlag- werk in der Art, dass nur alle Stunden ein Schlag ausgeführt wird: die dabei stattfindende Bewegung des Hebels, welcher das Schlagwerk auslöst, kann benützt werden, um eine Spitze gegen einen Cylinder anzudrücken, der durch das Uhrwerk selbst, vielleicht noch durch ein weiteres Rad eine gleichmässige Drehung erhält. Dadurch wird die galvanische Batterie und der Electromagnet überflüssig. Eine Schwarzwälder Uhr, eine Zink- röhre und zwei Hebel würden genügen, und damit die Herstel- lungskosten bedeutend verringert. Ich hoffe in Bälde über diese Combination Näheres mittheilen zu können. Bücheranzeige. Geognostische Wanderungen im Gebiete der Trias Frankens von Carl Zelger, Inspector der k. bayr. Brand-Vers.- Anstalt. Würzburg 1867. Julius Staudinger. 8°. Es ist stets eine erfreuliche Erscheinung, wenn man einen wissenschaftlichen Gegenstand nicht ex professo, sondern aus freier Liebe zur Sache sachverständig behandelt sieht. Nament- lich ist die Geognosie Jedermann dankbar, der genaue und zu- verlässige Beobachtungen zu machen Gelegenheit hat: beruht doch der volle Werth dieser Wissenschaft in der Zusammen- stellung empirischer Erfahrungen und ist der beste Geognost, wer am meisten gesehen hat. Der Inspector der Königl. Brand- Versicherungs-Anstalt, Herr Zelger, der seit 15 Jahren auf seinen Inspectionsreisen die fränkische Trias beobachtet, veröffentlicht in der gen. Schrift eine grosse Anzahl von Triasprofilen und macht auf eine Reihe von Localitäten aufmerksam, die zur Uebersicht über die fränkische Trias nothwendig sind. 1865 hatte Gümbel die geogn. Verhältnisse des fränkischen Triasge- biets in allgemeinen Zügen behandelt, und 1868 sind Sandberger und Nies mit den eingehendsten Detailuntersuchungen nachge- folgt, so dass Franken nunmehr wohl zu den best untersuchten Triasgebieten gehört, die überhaupt existiren. Unwillkürlich vergleicht nun der Schwabe seine schwäbische Trias mit der fränkischen und findet da eine Reihe der erfreulichsten Uebereinstimmungen, aber auch von Abweichungen und Verschie- denheiten, die wirklich vorhanden sind oder auch möglicherweise nur in verschiedener Beobachtungsart ihren Grund haben. Die Bairdienbank z. B., welche in Franken als sichere Grenzbank zwischen dem Trigonodusdolomit und der Lettenkohle ange- nommen wird, ist in Schwaben noch nie beobachtet worden, obwohl Glaukonitkörner in einer oolitischen Trümmerbank nicht fehlen. Die Klarheit der Uebersicht bei Zelger wird durch den Umstand wesentlich gestört, dass Lettenkohle und Keuper zu- sammengeworfen werden: und doch lehrt allein schon die reiche Gliederung auch der fränkischen Lettenkohle, ebenso wie der schwäbischen, dass sie wohl verdient, als selbständiges Forma- tionsglied betrachtet zu werden. Die Hauptabweichung schwä- bischer und fränkischer Lande besteht in dem Fehlen des Wid- dringtoniten Sandsteins in Schwaben. Hier ist entschieden nur ein einziger Sandstein, wie er p. 84 als Lettenkohlensandstein. mit einer Anzahl charakterischer Pflanzen bezeichnet ist. — Ueber dem Werth, welchen die einzelnen Beobachtungen haben, über- sieht man gerne eigenthümliche Anschauungs- und Ausdrucks- weisen, dass z. B. die Sandsteinklüfte, oder vielmehr die Klüfte, die alle harten Bänke in bestimmter Richtung durchziehen und mit den Niveau-Veränderungen der Länder zusammenhängen, „lediglich nur Resultat der Volum-Verminderung noch weicher Sandsteinmassen“ sein sollen oder dass Verf. „Coneretionen von Silicium“ im Semionotensandstein findet. F. Ausgegeben im Januar 1869. GEOLOGISCHES BILD DER EISZEIT in Oberschwaben v.H.Bach. Sa mn Be N uronaische/ Wasserscheide). GEOLOGISCHES BILD DER EISZEIT in Oberschwaben v. H.Bach. ‚ältere Jüngere’ Gletscherzeit‘, Endmoranen Alftuss der won Meränen » Biszab, Grundmoranen. av, Mittelmoränen! Gleischernvasser. lefreites Land NN Pr een] Taf I. Wiärtteml Näturwwiss. Jahreshefte, Jahrg. KIV. 1869 u er Bi e Bir sız e#% Ein Beitrag zur Kenntniss der geologischen Verhältnisse von Oberschwaben. Von Hauptmann H. Bach. Die Untersuchung der geognostischen Verhältnisse von Ober- schwaben hat in neuerer Zeit so ausgedehnte Ergebnisse ge- liefert, dass es, bevor die sogenannte Eiszeit näher besprochen wird, nöthig erscheint, eine kurze Uebersicht über die bis jetzt gewonnenen Resultate zu geben. Die Mitglieder der geognostischen Commission für Württem- berg, welche in den letzten Jahren ihre Untersuchungen vor- zugsweise über Oberschwaben ausgedehnt haben, fanden in den geologischen Arbeiten über die angrenzenden Ländergebiete von Gümbel, Heer, Studer, Escher, Schill ete.*) ein Material vor- liegen, das durch seine Gründlichkeit ganz geeignet schien, ein- gehendere Vergleichungen anzustellen und näher zu untersuchen, ob nicht ein verwandter Stufengang der Tertiärgebilde auch in unserem württembergischen Oberlande sich erkennen und fest- stellen lasse. Einige gemeinsame Reisen der Commissions-Mitglieder haben, unterstützt durch die verdienstvollen Localstudien in der Umge- gend von Biberach von Herrn Pfarrer Probst und Andern **) bald Lieht darüber gegeben, dass auch im württembergischen Tertiär jedenfalls ein Theil der Schweizerstufen sich nachweisen lasse. *, Gümbel, Geognostische Beschreibung des bayrischen Alpengebiets. Heer I. c. S. 277. Schill, naturwiss. Jahreshefte. 15. Jahrg. S. 129. **) Wetzler in Günzburg. Württemb, naturw. Jahreshefte. 1869. 2s Heft. 8 — 1i4 — In Folge fortgesetzter Detail-Untersuchungen und Vergleiche, welche später in den verschiedensten Theilen Oberschwabens vorgenommen wurden, kann für die Molasse folgendes als fest- gestellt angesehen werden. Ueber dem weissen Jura $ ruht bei Merstetten, Heuchlingen, Dettingen, Dischingen ete. j 1) eine untere Meeresmolasse, welche, obwohl .der petrographische Charakter und die organischen Einschlüsse sich im wesentlichen von dem Ufersandstein von Baltringen etc., der obern Meeresmolasse, nicht unterscheiden, doch als eine ältere Bildung bezeichnet werden muss, denn über dieser lagert 2) die untere Süsswassermolasse mit dem Land- schneckenkalk, welcher in dem bekannten Zug entlang des Donaurandes, von Dettingen über Ulm und das Hochgesträss, von da über Ehingen, das Landgericht, Zwiefalten und den Tautschbuch u. s. w. sich ausbreitet, während auf dem rechten Ufer der Donau zwischen Risstissen, Ingerkingen und Oberstadion u. s. w. vorherrschend buntfarbige Mergel und mergelige Sande sich geltend machen. Eine höhere Stufe bildet 3) die obere Meeresmolasse, welche bei Ermingen den Süsswasserkalk deckt, aber besonders jenseits der Donau, in einem. langen, wenn auch theilweise unterbrochenen oder wenigstens unaufgedeckten Zuge von Mietingen, Baltringen, Dürmentingen bis Saulgau, Siessen und Pfullendorf sich aus- spricht, von dort gegen Stoekach bis zum Bodensee bei Sipp- lingen etc. sich wendet und die untere von der obern Süsswasser- Molasse trennt. Es sind theils Sande und sandige Mergel, vor- herrschend aber rauhe quarzreiche Muschelsandsteine, bedeckt und unterlagert von den sogenannten Gesimssanden. Von weit grösserer Ausdehnung, obwohl meist verschlossen, ist 4) die obere Süsswassermolasse. Sie beginnt mit einer röthlich gefleckten, pisolithartigen Süsswasserkalkbank, „Alpstein* genannt, die eine charakteristische, leicht erkennbare Grenze zwischen oberer Meeresmolasse und oberer Süsswasser- molasse bildet. Letztere verbreitet sich über den grössten Theil Öberschwabens bis zum Bodensee, wird aber meistens von Ge- — 415 — röllablagerungen bedeckt und nur an einzelnen Thalwandungen und Schluchten entblösst angetroffen. Sie besteht vorherr- _ schend aus fetten Thonen und Sanden mit Braunkohlennester und den eigenthümlich geformten Sandschrofen, zapfen- und knollenförmigen Bildungen. Lehrreiche Aufschlüsse sind: im Ilerthal an der „weissen Wand“ bei Brandenburg, bei Kell- münz an der bayrischen Station, bei Ravensburg in der Hölle, bei Königseggwald, bei Pfrungen, besonders aber die Mergel- grube bei Heggbach-Mühle, in welcher sich verschiedene Säug- thiergeschlechter und sogenannte Oeninger Pflanzen vorfin- den, die durch die Bemühungen des Herrn Pfarrers Probst in Mettenberg aufgedeckt und ausgebeutet wurden,*) Ein Aequivalent der Oeningerstufe im engeren Sinne mit den pflanzen- und insectenreichen Kalkschiefern ist bis jetzt auf württember- gischem Boden nur in dem Jurabergkessel bei Hepsisau, unweit Ochsenwang, aufgefunden worden. Als Schlussglied dieser‘ obern Süsswassermolasse erscheint 5) die tertiäre Nagelflue der Adelegg, welche sich den Voralpen der Schweiz und Vorarlbergs anreiht, sich durch ihre imposanten Gebirgsformen von den thon- und sandreicheren Unterlagen wesentlich unterscheidet und im Allgemeinen aus mächtigen Kiesablagerungen und Breeeien besteht, die nur selten von schwachen Thon- und Sandlagen unterbrochen sind. Diese Sand- und Thonlagen sind es hauptsächlich, welche durch das Vorkommen von Süsswassermuscheln, diese Gruppe‘ als eine tertiäre und somit als zur obern Süsswassermolasse gehörig kennzeichnen. Endlich ist 6) zweier Brackwasserbildungen Erwähnung zu thun, von denen die eine bei Oberkirchberg, Staig und Hüttis- heim unmittelbar unter der oberen Süsswassermolasse ruht, während eine andere verwandte Bildung bei Grimmelfingen, deren Lagerung etwas unklar ist, in oder unter dem Land- schneckenkalk zu liegen scheint. Nehmen wir aber die Treppen- *) Vgl. naturw, Jahreshefte. 22. Jahrg. I, S.45 u. 24. Jahrg. 8. 172, une bildung in Betracht, mit welcher der Landschneckenkalk, be- ziehungsweise der Jura, gegen die Donau abbricht, so liegt die Wahrscheinlichkeit sehr nahe, dass die unter dem Hochgesträss sich ausbreitende Treppe von Grimmelfingen ete. einem höheren Horizonte angehöre. Ist diese Annahme richtig, so würde die Grimmelfinger Brackwasserbildung auf dem oberen Land- schneckenkalk, beziehungsweise zwischen der untern und obern Süsswassermolasse, liegen, wodurch, abgesehen von dem ge- ringen Unterschied der Niveauverhältnisse, das gleiche Alter und die Uebereinstimmung mit den Oberkirchberger Schichten nachgewiesen wäre. Möglich ist, dass die Zukunft noch mehr Licht über diese ver- wandten Gebilde bringt, die wahrscheinlich als ein Aequivalent oder als eine Versüssung der obern Meeresmolasse anzusehen sind. Ueber diesen vorerwähnten 6 Gruppen der oberschwäbischen Molasse, insbesondere aber über der oberen Süsswassermolasse, _ kommen Erscheinungen zu Tage, welche man bis vor kurzer Zeit mit dem Gesammtbegriff von diluvialen Geröllablage- rungen bezeichnet hat. Allein diese anscheinend ganz gleichen Ablagerungen, in welchen hin und wieder theils grössere, theils kleinere Irrblöcke sich zeigen, sind jetzt der Gegenstand gründlicher Beobachtung geworden und ein neues wichtiges Feld hat sich dadurch der Wissenschaft überhaupt in Erforschung der Geschichte unseres Planeten eröffnet. Schon im Jahre 1834 hat Venetz darauf aufmerksam ge- macht, dass das Auftreten der Irrblöcke im Tiefland Aehnlich- keit mit den Moränen der noch bestehenden Gletscher habe; allein erst J. v. Charpentier hat diese kühn hingeworfene Hypo- these durch sorgfältige Beobachtungen und Vergleiche zu einer Lehre ausgebildet, die jetzt von allen Männern der Wissenschaft als vollständig begründet anerkannt worden ist. Es steht jetzt im Allgemeinen fest, dass zwar die geschichteten Gerölle durch Wasserfluthen abgelagert wurden; dass aber die grossen Irr- blöcke, welche in ihren ursprünglichen meist kantigen Formen sogar auf hohen Gebirgsketten in Begleitung von Sand, Geröllen und Schutt sich in grosser Anzahl vorfinden, entweder durch — 1 — schwimmende Eisberge (Eisschollen) oder durch grosse weitver- breitete Gletscher von ihrer ursprünglichen Lagerstätte an ihre’ jetzige Stelle verführt worden sind. Es liegt nicht in meiner Aufgabe, eine Erklärung über die Art und Weise, wie der Transport dieser Blöcke stattgefunden hat, zu geben, da eine solche in andern Schriften *) vielfach in klarster Weise besprochen wurde; sondernich kann nur bestätigen, dass der Moränencharakter der jetzt noch bestehenden Gletscher genau mit denjenigen Erfunden übereinstimmt, welehe. ich in Oberschwaben kennen gelernt habe. Die glücklichen Erfunde bei Schussenried **), wo auf einem kleinen Raum am Fuss von Moränenhügeln, unter Torf und Kalk- tuff, in einer schwarzblauen, zähen Schlammschichte, Geweihe und Knochen nordischer Thiergeschlechter und wohlerhaltene Moose zu Tage gefördert wurden, haben mit Sicherheit constatirt, dass die Eiszeit auch über Württemberg sich verbreitet habe. Noch weit interessanter aber ist die Wahrnehmung, dass die daselbst gefundenen Rennthiergeweihe von Menschenhand bearbeitet und zu verschiedenen Werkzeugen hergerichtet wurden, wodurch mit Sicherheit angenommen werden muss, dass schon zur Eiszeit Menschen hier gelebt und gewirthschaftet haben. Da nun nach geologischen Beobachtungen eine warme Tertiärzeit der Eiszeit vorangegangen ist, so findet der Gedanke einige Berechtigung, dass die Wiege des Menschengeschlechts nicht in letzterer, sondern in der zunächst vorangegangenen Epoche, in dem Schlusse der warmen Tertiärzeit zu suchen sei. Schon vor längerer Zeit haben Gelehrte und Laien sich bemüht, den Gesteinscharakter der Irrblöcke einer näheren Prü- fung zu unterstellen, ihre Verbreitung zu ermitteln und schliess- lich ihre ursprüngliche Heimath zu erforschen. In dieser Rich- tung haben in Württemberg besonders die Herrn Ducke in t *) Vergl. Dr. O. Heer, die. Urwelt der Schweiz. **) Vergl. Vortrag von Dr. Fraas, naturwiss. Jahreshefte. 23. Jahr- gang 8. 48. — 18 — Wolfegg, Dr. Bruckmann in Stuttgart*) und in neuester Zeit Diaconus Steudel in Ravensburg, **) unterstützt von Dr. Theo- bald in Chur, sich viele Verdienste erworben; allein immer noch blieben die Fragen ungelöst: wie weit hat sich die Eiszeit in Württemberg verbreitet? Können auch wir die zwei Perioden derselben nachweisen, welche in andern Ländern sich kennzeichnen? Durch welche Merkmale lässt sich die ältere Eiszeit von der jüngern unterscheiden? In welcher Richtung schliessen die Moränen die Gletscher ab? Haben wir auch End- moränen, Randmoränen, Güfferlinien und Grund- moränen?, Die Eiszeit hat sich nach den bisherigen Beobachtungen weit verbreitet, weiter wahrscheinlich, als man nur ahnen kann, weil die Spuren und die Beweise hiefür zum Theil wieder ver- schwunden oder auch verdeckt und noch unbekannt sind. In Dänemark, Finnland, Schweden, Norwegen und Schottland ***), wo nach neuesten Beobachtungen verschiedene Arten aretischer Muscheln in Moränenthon vorkommen, wird eine Doppelperiode der Eiszeit nachgewiesen. An den Pyrenäen, am Kaukasus, am Atlas und in der Schweiz werden unverkennbare Spuren der Eiszeit, die in den Hochthälern ihren Ursprung nehmen, beobachtet. Um auf die Schweiz spezieller einzugehen, bemerke ich, dass am Südrande der Alpen zwei Gletscher nachgewiesen wer- den, während der Nordrand deren mindestens fünfzählt und zwar: 1) der Rhonegletscher, der in den Hochthälern von Wallis seinen Ursprung nimmt und sich über den Genfer-See, bis an den Jura und Neuchätel, verbreitet; 2) der Aaregletscher füllte die Thäler des Berner Ober- landes aus, er bedeckte den Brienzer- und Thunersee, wird bei *) Der Artesische Brunnen in Isny, nebst einem Beitrag zur Kennt- niss der Diluvialgerölle der Bodenseegegend von Dr. Bruckmann, **) Naturwiss. Jahreshefte. 22, Jahrg. S. 104 und Archives des sciences de la bibliotheque universelle. 1867. Tome XXIX. ***) Ausland 1368. N. 50. — 119 — Bern von einer Endmoräne begrenzt, wo der Rhonegletscher seinen Lauf unteren ; 3) der Reussgletscher, welcher die Ufer des Vierwald- stätter-Sees bedeckt hat; 4) der Linthgletscher, der sich über den Züricher-See verbreitete und an der Stadt selbst die Endmoräne aufrichtete, endlich: 5) der Rheingletscher, dessen Verbreitung und @e- sammtausdehnung bis jetzt wenig genau bekannt war, erfüllte das ganze obere Rheinthal mit dessen Seitenthälern. Er theilte sich am Schellenberge in zwei Arme, von denen der linke den Wallenstätter-See überbrückte, gegen Schaffhausen über Aargau in das Hegau sich verbreitete, der rechte Arm aber das Rhein- thal verfolgte und. über den Bodensee bis Schussenried und Wolfegg sich ausdehnte.e Die Geschiebe und Irrblöcke des untern See- und Hegaugebiets sind desshalb, zum Theil aus anderer Heimath stammend, auch anderer Art, als diejenigen, welche sich im oberschwäbischen Gebiet, in der Bodenseegegend und dem oberen Rheinthale finden. Den speciellen Nachweis der Ausdehnung des Rheingletschers, beziehungsweise die gesammte Ver- breitung der Eiszeit im württembergischen Oberland, will ich nun an der Hand beiliegender Karte versuchen. Bei der geognostischen Detail-Aufnahme, welche mich im Sommer 1868 nach Oberschwaben führte, musste ich mir selbst- verständlich die Aufgabe stellen, die charakteristischen Merk- male für den Beweis der Eiszeit und deren Verbreitung näher ins Auge zu fassen. Nachdem ich mich vor Beginn der Arbeit mit Hrn. Hildenbrand, der gleichfalls einen Theil Oberschwabens zu untersuchen hatte, über meine specielle Absicht verständigt und eine gemeinsame Excursion ausgeführt hatte, um den Cha- rakter der Moränen zu studiren, da ward es mir bald klar, wo der Schlüssel zur sicheren Erkennung der Verbreitung der Moränen und der Eiszeit überhaupt liege. Die Uebereinstimmung des äusseren Gebirgscha- rakters mit dem innern geologischen Bau der Gebirge, = .10:& RE | . Se welche ich schon in meiner Schrift über die Theorie der Berg- zeichnung *) nachzuweisen versucht habe, hat sich auch in diesem Schlussglied geologischer Erscheinungen aufs Ueberraschendste erwiesen. Wie vermag überhaupt der zeichnende Geognost eine _ sichere Grenzlinie seiner Schichten zu ziehen, wenn er kein gutes. Terrainbild auf der Karte hat? wie vermag er ohne dasselbe. zu unterscheiden, wie weit eine Formation oder ein Schichten- glied auf der Oberfläche sich verbreite, wenn ihm die Cultur jeglichen Einblick sogar in die Bodenverhältnisse versagt? — Das genaue naturgetreu gezeichnete Terrainbildallein gibt ihm hierin das Mittel an die Hand, richtig zu schliessen, vorausgesetzt, dass er überhaupt die Fähigkeit besitzt, die oft unwichtig scheinenden Merkmale herauszufinden und praktisch zu verwerthen. Zum Beginn meiner Aufnahme führte mich mein Weg über Waldburg und Wolfegg, wo die Eisenbahnarbeiter beim Bahn- hof daselbst, fast wie zu meiner Instruction vorbereitet, eine Moräne angeschnitten hatten, in die Gegend von Arnach. Dieses, wie die Schussenquelle an der Endmoräne des Rheingletschers gelegen, war günstig genug, mich auf kürzestem Wege meine Absicht erreichen zu lassen. Ich verglich die Terrainge- staltung derjenigen Gegenden, worin erratische Erscheinungen sich finden, mit andern benachbarten Tertiärformen; beob- achtete die Anhäufung der Irrblöcke und die sich zu einer Kette anreihenden kleinen Hügel; verglich auch das Terrain innerhalb dieser Hügelreihe mit demjenigen ausserhalb desselben, wie den geognostischen Unterschied beider, und fand: dass der eigentliche Gletscherboden oder das Terrain, "welches vom Gletscher bedeckt war, die sogenannte Grundmoräne aus lauter kleinen Hügeln oder Haufwerken besteht, die alle in ihrem Innern nur schuttiges Kies, Gerölle, geritzte Steine und Irrblöcke bergen; während zwischen den Hügeln selbst theils *) Vgl. die Theorie der Bergzeichnung in Verbindung mit Geognosie, oder Anleitung zum richtigen Verständniss topographisch-geognostischer Karten von H. Bach. 1856. - = he kleinere, theils grössere Moorgründe und Torflager sich gebildet haben. Ueberall bekommt man schon äusserlich den Eindruck eines Schuttgebirges,, nirgends trifft man Merkmale einer durch Niederschlag im Wasser entstandenen Formation. Auch der Lauf der Gewässer erscheint darum nicht wie in andern For- mationen geregelt, wo kleinere Bäche sich in grössere ergiessen und Thalränder bilden, sondern sehr häufig versiegen die Wasser bald nach kurzem Lauf unter dem Kies und treten an einer andern entfernten Stelle kräftiger wieder hervor, wenn sie ihren unterirdischen Lauf nicht weiter fortsetzen. Dieses Hügelland ist nun auf unserer topographischen Karte in seiner gesammten Ausdehnung und Charakteristik ganz genau verzeichnet und es bedurfte nicht weitere erratische Blöcke als Zeugen aufzusuchen, um die Verbreitung des Gletschers zu con- statiren, denn das Terrainbild gab mir mit einem Blick die Grenze desselben, gab mir den Zug der Endmoräne so genau an, dass mir darüber gar kein Zweifel mehr obwalten konnte. Ich verweise hier auf die beigefügte kleine Uebersichtskarte, die an der Hand des topographischen Atlasses das Gesagte recht- fertigen und den Charakter der Eiszeit klar machen wird. Die Endmoräne, eine doppelte Hufeisen- oder Halbmondform bildend, erhebt sich wesentlich über das übrige Land, das zur Grundmoräne des Gletschers gehört, und es beweist somit die Anhäufung so vielen Steinmaterials, das sich in jedem Hügel findet, dass der Gletscher eine lange Reihe von Jahren bier ge- lagert und sich gleichgeblieben sein muss. Die Moräne beginnt unterhalb Isny in der Gegend von Friesenhofen, berührt die Orte Urlau, Herlazhofen, Willeraz- hofen, Diepoldshofen, Arnach, Einthürnenberg, Wolfegg, nimmt von hier aus, eine zweite Hufeisenform bildend, eine nördliche Richtung, an Waldsee vorbei, gegen Oberessendorf und Winter- stettenstadt; zieht von hier zur Schussenquelle und Renhards- weiler über die Bomserhöhe, den Frankenbuch nach Hosskirch und Ostrach, wo sie nach der Ansicht Hildenbrands einen süd- lichen Zug gegen Hasennest annimmt und den Fuss des Ter- tiärgebirgs bei Pfrungen und Zussdorf u. s. w. verfolgt. Die — 12 — Detailuntersuchungen im Sommer 1869 werden ohne Zweifel über die letztgenannte Strecke Näheres und Bestimmteres aufschliessen. Sobald der Zug der Endmoräne des Rheingletschers und damit auch die Umgrenzung der Grundmoräne festgestellt war, musste nothwendig die Frage entstehen: warum hat diese Endmoräne die Gestalt einer doppelten Bogenlinie angenommen? Wenn man den Lauf der beiden Argen ins Auge fasst, so ergibt sich, dass diese in der Richtung von Ost nach West \ ziehend, gerade senkrecht auf den von Süd nach Nord sich aus- dehnenden Rheingletscher einmünden. Man ist desshalb‘ zur Annahme berechtigt, dass, wie im obern Rheinthale die Seiten- thäler durch Gletscher erfüllt waren, so könne auch am Ende desselben ein kleiner Seitengletscher, von den beiden Argen ge- bildet, den Hauptgletscher berührt haben. Wie aber bei noch bestehenden Gletschern in Folge der Vereinigung zweier Gletscher sich Mittelmoränen oder Gufferlinien bilden, so haben sich auch hier dominirende Steinwälle in Gestalt von Hügel- reihen gebildet. Sie gehen von Altthann bei Wolfegg aus, ziehen südlich einerseits über die Waldburg, andererseits bis Bodnegg und Amtzell und erreichen da ihr Ende, wo die Einwirkung des Argengletschers auf den Rheingletscher ihre Kraft verliert. Ein weiterer Beweis dieses Doppelgletschers ist ferner der, dass sich im Gebiet der Argen eine andere Mischung der Ge- röllarten wahrnehmen lässt. Granite und Serpentine fehlen nemlich hier ganz, während Kalkarten auftreten, die da Haupt- gletscherzug gänzlich fehlen. Was nun aber die Randmoränen betrifft, so geht meine Ansicht dahin, dass dieselben in die Berggehänge südlich des Bodensees, in das eigentliche Rheinthal fallen, dessen Unter- suchung nicht zu meiner Aufgabe gehörte. Mit diesen Resultaten war aber die Frage über die Eiszeit noch nicht vollständig erledigt; denn ausserhalb des abgegrenzten Gletschergebiets finden sich noch viele erratische Erscheinungen, welche nach ihrer geognostischen Beschaffenheit gerade nichts auffallend Abweichendes zu erkennen geben, denn die geöffneten Kiesgruben zeigen auch die schuttigen, ungeschichteten, mit Sand — 13 — und Thon gemischten Kiese, in denen grössere oder kleinere geglättete Steine mit den Gletscherritzen und kantige Irrblöcke nicht fehlen. Letztere finden sich, wenn auch etwas selten, auf Seibranzerhöhe, in der Gegend von Biberach, am Fuss des Bussen und an vielen andern Orten des gegen die Donau sich ausbrei- tenden Gebiets. Ein wesentlicher Unterschied dieser erratischen Erschei- nungen im Vergleich mit den früher beschriebenen liegt aber in der Art der Auflagerung, in dem Terraincharakter, wie in dem Wechsel der Moränenlagen mit geschichteten Kiesen und Thonen. Die Bergrücken sind in der Regel: langgestreckt, zu- sammenhängend und flach, zur Plateaubildung geneigt, und nur hie und da ist ein sanft ansteigender Hügel zu beobachten, der gleichsam diesen flachen Bergrücken aufgesetzt zu sein scheint. Diese Hügel ganz besonders enthalten den charakteristischen Moränenschutt, während das Flachland in der Regel aus theils kiesigen, theils thonigen Böden besteht, wie solches an den ge- öffneten Steilrändern sich kundgibt, wo geschichtete Ki@se mit Nagelfluefelsen, wechselnd mit schlammigen Thonschichten, in welchem Irrblöcke und geritzte Steine eingelagert sind, zu Tage ireten. Ein Aufschluss bei Biberach an der Strasse gegen Jordan- bad beim Hagenbucher Bergbauer z. B. zeigt von oben nach unten: Goietes Kies | a va Son. von on BE een. re N) 1 Ungeschichtetes Kies mit geritzten Seinen und Trıblöcken 10° Schlammschichte mit geritzten Steinen . . . ......1% Tertiärer Süsswassersand (Pfosand) . ...0.2...12 Die Kiesgrube*) gegenüber der Schwarzachsägmühle ober- halb Ertingen am Weg nach Marbach zeigt einen Wechsel von gewaschenem Kies mit schlammigem Moränenschutt. Von oben nach unten folgt: Mekerböden mit Kies... . ... . - RT FE Re Schlamm-Moräne mit gekritzten erteilen BEE REN 55 *) Mitgetheilt von J. Hildenbrand. — 124 — Feiner gewaschener Kies mit Sandstreifen, theils ge- bogen, theils horizontal geschichtet . . 2... 5-6 Schlamm-Moräne mit ger Gesteinem. ı. Schlammiger Sand . . . . ar un Zi Gewaschenes Kies, theils mit contrairer Bchiehehiu ohne gekritzte Steine . . IM: . ; “HN An Der manmnigfaltige El eich Okt ing ausserhalb der Grundmoräne gelegenen Gebiets gibt sich überhaupt in den verschiedenen Aufschlüssen kund. Je nachdem ein Theil dieser alten Grundmoräne in einer Kiesgrube entblösst ist, zeigt sich entweder schuttiges Kies mit Irrblöcken und geritzten Steinen, oder geschichtetes Kies mit contrairen oder wellig gebogenen Lagen und Nagelfluefelsen, oder auch nur Schlammschichten mit geritzten Steinen im Wechsel mit geschichtetem Kies. Diese Verschiedenheit der Schichtenglieder, wenn auch vor- handen, zeigt sich in dem Terraingebiet des früher beschriebenen eigentlichen Rheingletschers nicht, es enthält keine Nagelflue, keine geschichteten Kiese und Thone, keine ächten Lehme und darum auch keine Flachrücken, sondern die regellos zerstreuten Hügel haben nur schuttig verworrenes Kies mit etwas Sand oder Thon, manchmal in gefalteten sackförmigen Lagen, oder geritzte Steine und Irrblöcke. Nur an einzelnen tiefer eingeschnittenen Stellen, wie z.B. an der Schussen und der Ach u. s. w., sind auch hier Schlammschichten mit geritzten Steinen und Irrblöcken entblösst. ‘In dem letztbeschriebenen entfernter liegenden Terrain da- gegen finden sich auf den Höhen kleinere, aber auch ausge- dehnte Lehmlager, welche die früher vorhandenen kesselartigen Vertiefungen und Moorgründe der alten Grundmoräne ausgefülltund geebnet hatten.*) Die Moore und Torfgründe, wie die Weiher sind desshalb hier seltener und treten nur mehr in den weiten Thalebenen auf, so dass auch die äussere Gestalt dieser bei- derseitigen Landestheile sich wesentlich von einander unter- scheidet. *) Bei der Ziegelhütte von ÖOttmannshofen O./A. Leutkirch wird ein alter Moorgrund von 8’ reinem Lehm bedeckt, EU A Dass dieses letztbeschriebene Terrain, welches ausserhalb der Endmoräne des Rheingletschers sich ausbreitet, gleichfalls einer Eiszeit angehört, kann wohl keinem Zweifel unterliegen, aber es hat sich sicher unter ganz anderen Verhältnissen gebildet, als jenes. Während im ersten Falle der Charakter der Gletscher- bildung klar hervortritt, bekommt man hier, durch die wech- selnden horizontalen Schichten der Kiese, den Eindruck einer ‘mehr durch Wasser und Eis niedergeschlagenen Bildung. Sie ist gegen Norden nicht durch eine Endmoräne abgegrenzt, sondern die erratischen Erscheinungen verlaufen gegen die Donau äusserlich so unmerklich, dass die geschichteten Kiese der Eis- zeit und die des jüngeren Diluviums nicht mehr zu unterschei- den sind. Der Grund hiefür mag wohl der sein, dass die spä- teren Hochfluthen der Diluvialzeit, welche sich besonders an der Donau von zwei Seiten her vereinigten, die früher vorhandenen Moränenreste der Eiszeit in dieser Gegend fortführten. Zu besserem Verständniss wollen wir die letztbeschriebene Periode, welche unmittelbar auf dem Tertiär ruht, wie das Profil bei Biberach nachweist, die ältere Eiszeit, die zuerst ge- nannte die jüngere Gletscherzeit nennen. Man könnte versucht sein, zu glauben, in den beiden Auf- schlüssen bei Biberach und Ertingen liege der Beweis von diesen zwei verschiedenen Eisperioden, weil sich namentlich auch auf dem Plateau des ersteren wiederum erratische Erscheinungen zeigen. Allein wenn auch wirklich zwei Lagen von Moränbil- dungen, durch geschichtete Kiese getrennt, aufeinander sich finden, so sind diese noch kein sicherer Beweis einer doppelten Eiszeit, denn es kann ein und dieselbe Eisfluth zu verschiedenen Zeiten bald geschichtetes Kies, bald Moränschutt abgesetzt haben; sie kann kurze Zeit zurückgetreten und wiederholt angebrochen sein, ohne ihren ursprünglichen Charakter zu ändern. Der Beweis für zwei Eisperioden liegt, wenigstens im Ge- biete Württembergs, wiederum nur in dem bereits gezeigten verschiedenartigen Charakter der äussern Oberfläche der Terrain- bildung und den abweichenden geologischen Erscheinungen der beiden Ablagerungen selbst. 4 ie, Für den Beobachter scheinen im Allgemeinen die beiden Eiszeiten nebeneinander zu liegen, weil besonders die ältere Periode häufig die höheren Lagen einnimmt, so dass hier gleich- sam, im Vergleich mit andern geologischen Bildungen, ein um- gekehrtes Verhältniss stattzufinden scheint. Allein wahrschein- lich haben grosse Niveauverrückungen gegen den Boden- see ‚stattgefunden, wie solche sich auch am Alprande gegen die Donau wahrnehmen lassen, so dass immerhin anzunehmen ist, dass auch die ältere Periode sich unter die jüngere Gletscher- bildung einsenkt. Bei Otterswang, nördlich von Aulendorf, wo nach Hildenbrand über geschichteten Kiesen und Nagelfluefelsen der älteren Moräne die jüngere Moränbildung lagern soll, scheint diese Annahme sich bestätigen zu wollen. Ein Blick auf die Karte führt uns noch zu weiteren Re- sultaten. | Zur Tertiärzeit, d. h. vor Eintritt der Eiszeit, war die Terraingestaltung in Oberschwaben eine von der jetzigen Bil- dung sehr verschiedene; denn von den Moränenhügeln, welche jetzt das Land in weiten geschlossenen Kreisen überziehen, war nirgends eine Spur vorhanden. Der Lauf der Gewässer war somit ein wesentlich anderer, als derjenige, der sich während der Eiszeit und nach derselben, in Folge der Aenderung der Terrainverhältnisse, gebildet hatte. Der Bodensee war schon zur Tertiärzeit, wenn auch wahrscheinlich in anderer und weit- ausgedehnterer Gestalt, vorhanden; wenigstens weisen die dahin einbrechenden tertiären Schichtenlager bei Bregenz ete, unzwei- felhaft darauf hin. Auch die Schussen und die Argen mögen im Allgemeinen ihre Gewässer von Nord und Ost dahin ent- sendet haben. Ganz anders aber verhielt es sich zur Gletscherzeit. Der grosse Rheingletscher, dessen Wurzeln bis ‚hoch in die Bündner Alpen reichten, und der durch Ueberbrückung des Bodensees sich weit über Oberschwaben ausgebreitet hatte, veranlasste einen andern Lauf der Gewässer. Der Rhein, der wahrschein- lich schon zur Tertiärzeit seine Wogen durch den Bodensee gegen Westen ete. entsendet hatte, musste jetzt den grösseren » — 127 — Theil seiner Wassermasse in nördlicher Richtung, durch Ver- mittlung des Gletschers, zur Donau abgeben. Die Eiswasser rieselten zur Sommerzei# in allen Richtungen durch die Endmo- räne und umkreisten dieselbe von Aussen in Gestalt eines reif- förmigen Sees, wo sie sich so lange ansammelten, bis sie später in verschiedenen Rinnsalen sich Wege zur Donau bahnten und die aus der Moräne mitgenommenen Steine auf ihrem Wege ' abrollten und in Schichten absetzten. Sehr klar ist auch jetzt noch in der Terraingestaltung dieser ursprüngliche, ausserhalb der Endmoräne gelegene reifförmige See zu erkennen, wo Heide an Heide durch Vermittlung von Thalweiten und Trockenthälern zu einem Ganzen sich verban- den. Die Karte gibt hierin ein deutliches Bild und zeigt mit gelber Farbe, wie die Leutkircher Heide mit dem Wurzacher Ried, dieses durch ein Trockenthal bei Haisterkirch und Essen- dorf mit dem Buchauer See-Moos u. s. w. verbunden ist, und wie aus der zum See gewordenen Fläche die Gletscherbäche sich zur Donau ergossen. " Durch die grosse Menge des Rheinwassers, welches hiedurch der Donau zuströmte, wurde die Donau eigentlich zum Rhein, so dass zur Eiszeit die obere Donau nur als ein kleiner Zufluss dieses ursprünglichen alten Rheins angesehen werden konnte. Wiederholte Veränderungen im Laufe der Gewässer traten aber nach gänzlichem Zurücktreten des Gletschers, beziehungs- weise am Ende der Eiszeit ein. Die Endmoräne des Rheingletschers, welche eine domini- rende Hügelkette gebildet hatte, ist zum grössern Theile zu einer neuen Wasserscheide geworden. Das Wasser, welches zur Gletscherzeit der Donau zufloss, erhielt beim Abschmelzen des Gletschers eine getheilte Richtung. Der Abfluss nörd- lich der Moräne geschah im Allgemeinen, wie bisher, zur Donau; während dagegen das südlich der Endmoräne ab- fliessende Wasser seine Richtung zum Bodensee und zum Rheingebiet nahm. Nur an einigen Stellen trifft die Wasser- scheide nicht mit dem Zug der Endmoräne zusammen, wie z.B. auf den Markungen Beuren, Urlau, Herlazhofen, Willerazhofen, — 183 — Diepoldshofen, Arnach, Michelwinnenden, Winterstettendorf, Winterstettenstadt, Hosskich, Ostrach, Königseggwald, Fleisch- wangen etc., denn die Endmoräne hatte sich in genannten Ge- genden nicht hoch genug aufgethürmt, wesshalb dieselbe vom Gewässer der Grundmoräne durchbrochen wurde, so dass ein- zelne Theile der Grundmoräne oder des ursprünglichen Gletscher- terrains beim Donaugebiet verblieben sind, während der grössere Theil zum Rheingebiet zurückfiel. Mit dem Ablauf des Gletschers, der möglicherweise in Polge eingetretener warmer, anhaltender Regengüsse verhältnissmässig schnell schmolz, bildeten sich namentlich in dem Gebiet der Grundmoränen neue Rinnsale; Thäler wurden durch anwachsende Fluthen geöffnet, die tertiäre Unterlage wieder blossgelegt, aber auch diese theilweise aufs neue von Kieslagen bedeckt, deren Material aus den Moränen genommen, abgewaschen Rüge in ge- 'schichteten Lagen an die Thakyieädumdrn angelehnt wurde. Im Schussenthale, und besonders in der Gegend von Ravensburg, kann diese Diluvialkies-Ablagerung besonders deutlich ‚wahrge- nommen werden. Aber auch gegen die Donau haben diese Di- luvialfluthen mächtige Lagen solcher gewaschenen sogenannten „weissen“ Kiese abgesetzt, wie wir sie an den Gehängen bei Aepfingen, Baltringen, Laupheim ete. in. vielen Kiesgruben auf- gedeckt finden. Mit diesen Erscheinungen treten wir in die Neuzeit ein, in welcher die Elemente allmählig zur Ruhe gekommen und die neu erständene Menschheit all der Segnungen sich erfreuen darf, welche ihr die Natur in dem gemässigteren Klima und auf dem verjüngten Boden in so reicher Fülle zugetheilt hat. » Tusammenstellung der bis jetzt in Württemberg aufgefun- denen Mineralien. Von Dr. G. Werner. « Ein Verzeichniss der einfachen Mineralien Württembergs hat nicht blos den Zweck, das, was von solchen in unserem Lande vorkommt, in einer oryktognostischen Uebersicht beisammen zu haben, sondern namentlich dem Freund der Oryktognosie und der vaterländischen Naturkunde einerseits das Sammeln dersel- ben, andererseits das Auffinden eines Vorkommnisses von Mine- ralien zu erleichtern. Da meines Wissens eine oryktognostische Zusammenstellung der württembergischen Mineralien bis jetzt nicht existirt, wenn gleich Notizen über dieselben sich in zahl- reichen älteren und neueren Schriften finden, so hielt ich. es nicht für überflüssig, für unsere Jahreshefte ein solches Ver- zeichniss auszuarbeiten, in der Hoffnung, dass die Mitglieder und Freunde des Vereins sich dadurch veranlasst sehen werden, dasjenige, was ihnen von württembergischen Mineralien bekannt und noch nicht in dem nachstehenden Verzeichniss enthalten ist, zur Kenntniss des Vereins zu bringen. Von literarischen Hülfsmitteln habe ich vorzüglich benützt: Correspondenzblatt des württ. landwirthschaftl. Vereins, insbesondere Band 3. (Stuttgart und Tübingen 1823.) J.D.6.Memminger, Beschreibung von Württemberg u. s. w. 2. Aufl. (Stuttgart und Tübingen 1823.) Das Königreich Württemberg, Beschreibung von Land, Volk und Staat, herausgegeben vom K. statistisch-topogr. Bureau. (Stuttgart 1863.) Württemb. naturw. Jahreshefte. 1869. 2s Heft. 9 a 1 enlR O. Fraas, die nutzbaren Mineralien Württembergs. (Stutt- gart 1860.) F. A. Quenstedt, Epochen der Natur. (Tübingen 1861.) BEA s Handbuch der Mineralogie. 2. Aufl. (Tü- bingen 1863.) Re S Geologische Ausflüge in Schwaben. (Tü- bingen 1864.) Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Palionto- logie von Leonhard und Geinitz, insbesondere Jahrg. 1865 und 1868. (Stuttgart.) Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg, insbesondere Bd. 22 und 25, 1. Heft, in welchem die Aufzählung der Gesteine von Diak. Steudel in Ravensburg enthalten ist, aus denen die oberschwäbi- schen Geschiebe bestehen. (Stuttgart.) Von Sammlungen habe ich besonders die des K. Natura- liencabinets und der K. polytechnischen Schule, sowie einige Privatsammlungen benützt. Das Verzeichniss ist nach einem einfachen oryktognostischen System, wie es für die Vorkommnisse in Württemberg am be- sten sich zu empfehlen schien, angelegt. Bei verschiedenen Vor- kommnissen eines und desselben Minerals ist im Allgemeinen die geognostische Aufeinanderfolge eingehalten worden und in der Regel die Art des Vorkommens, in manchen Fällen auch der Fundort angegeben. Uebersicht des Verzeichnisses. I. Gediegene Metalle und Metalloide. IL Schwefelmetalle, Arsenmetalle u. dgl. UI. Metalloxyde. a) Oxyde des Eisens. b) Oxyde des Mangans. c) Weitere Oxyde. IV. Kie selerde. V. Salze (mit Ausschluss der Silicate). a) Kohlensaure Salze. 2331 == b) Schwefelsaure Salze. c) Haloidsalze. d) Phosphor- und arsensaure Salze. e) Weitere Salze. VI Silicate., a) Edelsteine. - b) Feldspathe. ce) Zeolithe. d) Glimmer. e) Hornblendeartige Mineralien. f) Thone u. dgl. VO. Brennbare Mineralstoffe (aus dem Thier- und Pflan- zenreich stammend). I, Gediegene Metalle und Metalloide. (Ueber gediegen Gold im Stubensandstein von Sternenfels s. Fraas, nutzb. Min. S. 98.) Gediegen Silber auf Schwerspathgängen im Granit in der Reinerzau in regulären Octaedern krystallisirt, blechförmig gestrickt, dendritisch. Gediegen Wismuth ebendaselbst. Gediegen Kupfer kam früher in Nestern mit „gelbem Erd- kobalt“ bei Alpirsbach vor (s. „Begleitworte zur geognostischen Specialkarte von Württemberg, Atlasblatt Freudenstadt, von Fi- nanzrath E. Paulus“, S. 22 unten). — Im Widenmann’schen Catalog der mineralogischen Sammlung der Stuttgarter Carls- Akademie findet sich ein Vorkommen von gediegen Kupfer von der Grube Eberhard bei Alpirsbach verzeichnet. Gediegen Schwefel „in ganz schwachen Trümmern im Bohrloch Nr. 3 bei Friedrichshall“ im Muschelkalkgyps (Corre- spondenzblatt des württ. landw. Ver. Bd. V, 8.151); im untern Keupergyps bei Untertürkheim (1867 gefunden); ferner vielleicht als Zersetzungsproduet im Absatz der Schwefelquellen. Kohlen s. unter VI. — 12 — II. "Schwefelmetalle, Arsenmetalle u. dgl. Glaserz (Silberglanz) auf den Gruben Dreikönigsstern und Herzog Friedrichs Fundgrube in der Reinerzau in den Schwer- spathgängen des Granits. — Silberschwärze ebendaselbst. Rothgültigerz, lichtes (Arsensilberblende) ebendaselbst. Fahlerz in den Schwerspathgängen des Granits in der Rein- erzau, im Salband der Gänge des Buntsandsteins von Christophs- thal bei Freudenstadt und von Neubulach, derb und krystalli- sirt, kobalthaltig (s. Jahrb. für Miner. u. s. w. 1865, 8.586 ff.); auf der Grube Königswart im Murgthal im Todtliegenden. Wismuthkupfererz mit Fahlerz im Salband der Schwer- spathgänge des Buntsandsteins von Ohriptopkskkik ER für Miner. u. s. w. 1865, 8. 274.) „Nadelerz“ (= Wismuthkupfererz?) auf der Grube Königs- wart im Todtliegenden. Klaprothit (3 Cu: $. 2 BiSs, sonst vielleicht z. Th. als Wis- muthglanz bezeichnet) in groben krystallinischen Strahlen auf den Gängen des Granits (Reinerzau) und des Buntsandsteins (Christophsthal bei Freudenstadt). Vgl. Jahrb. f. Min. u. s. w. 1868, 8. 415 ff. und 421. Speiskobalt in den Gängen des Granits in der Reinerzau und bei Alpirsbach. Arsenkobalteisen ebendaselbst. Die Analyse eines Exem- plars von der Grube Dreikönigsstern s. Jahrb. f. Min. u. .s. w. 1868, S. 410. — (Ueber die Zusammensetzung des sogenannten „Erdkobalts“ aus den ebengenannten Gängen s. a. a. OÖ, 8. 405 u. ff.) Kupferkies ebendaselbst; im Todtliegenden des Schwarz- walds den Zechsteindolomit sporadisch durchsetzend; auf Quarz- gängen im Buntsandstein von Christophsthal und Neubulach (Corresp.-Bl. des württ. landw. Ver. Bd. III, S. 147); krystalli- sirt im Muschelkalk (Friedrichshall u. s. w., s. a. a. O. Bd. V. 8. 140); in den Kammern des Ammonites. angulatus, Lias .« (selten); im Quarzit obersehwäbischer Geschiebe. Bleiglanz auf den Erzgängen des Granits in der Reinerzau, — 19 — den Zechsteindolomit des Schwarzwaldes sporadisch durchsetzend; im massigen Buntsandstein; im Hauptmuschelkalk eingesprengt; in Octaedern krystallisirt in den untern Keupermergeln (Gyps- mergeln) bei Heilbronn und Untertürkheim; in Adern in der Peehkohle des Stubensandsteins (Spiegelberg); in Klumpen im Stubensandstein (Tübingen). Zinkblende krystallinisch im Hauptmuschelkalk eingesprengt, selten krystallisirt (Endersbach); ebenso in der Lettenkohle; mit Bleiglanz (s. oben) in der Pechkohle des Stubensandsteins (Spie- gelberg); in den Ammonitenkammern des Lias, besonders der Amaltheenthone; im Hornblendeschiefer oberschwäbischer Ge- schiebe. Schwefelkies krystallisirt und in Schnüren im unteren und im Haupt-Muschelkalk; krystallisirtt und derb in den Mergeln und Thonen der Lettenkohle (Alaunschiefer, bei Gaildorf auf Eisenvitriol und andere schwefelsaure Salze verarbeitet), im fein- körnigen Keupersandstein, wo er auch in Form von kugligen Knollen und von Röhren, die in Folge seiner Zersetzung mit späthigem Gyps erfüllt sind, vorkommt (letzteres auf der Feuer- bacher Haide bei Stuttgart); krystallisirt und derb mit schlech- ten Steinkohlen im Stubensandstein (Mittelbronn); in den Tho- nen (theilweise auch in den Kalken) de® schwarzen und braunen Jura sehr gemein, theils als Versteinerungsmittel, theils in un- förmlichen Klumpen, theils in Cubo-Octaedern krystallisirt, im weissen Jura weniger häufig; im Gneiss, Hornblendeschiefer und andern Gesteinen der oberschwäbischen Geschiebe. Speerkies begleitet vielleicht öfters den gewöhnlichen Schwefelkies, so besonders in den kohlenführenden Schichten der Lettenkohle und des Keupers und im mittleren Lias; indessen wird Vieles für Speerkies gehalten, was gewöhnlicher Schwefel- kies ist. — 14 — III, Metalloxyde. a) Oxyde des Eisens. Magneteisen im Basalt und Basalttuff der schwäbischen Alb als wesentlicher Bestandtheil, in der Regel sehr fein einge- sprengt, selten in regulären Octaedern krystallisirt, zum ‘Theil titanhaltig. Chromeisenstein mit Schwefelkies in einem oolithischen Kalk der oberschwäbischen Geschiebe (selten). Rotheisenstein, als Rotheisenrahm im grobkörnigen Granit von Wildbad, im Gneiss von Röthenbach bei Alpirsbach und von Schönmünzach im Murgthal (schuppiger Eisenglimmer); fasrig in den Schwerspathgängen des Buntsandsteins (Neuen- bürg); dicht und zum Theil thonig im Keuper. — Hieher gehört auch der rothe Thoneisenstein im braunen Jura ß von Wasser- alfingen, Aalen, Kuchen u. s. w. Brauneisenstein, fasrig (Glaskopf), auf den Schwerspath- gängen des Buntsandsteins von Neuenbürg, Freudenstadt u. s. w.; seltener schuppig (Lepidokrokit), erdig und dicht ebendaselbst; dendritisch auf Absonderungsflächen fast durch alle Formationen; als Pseudomorphosenbildung nach Spatheisenstein in den Eisenerz- gängen des Buntsandsteins (Dennach, Waldrennach), nach Schwe- felkies im Keuper, insbesondere aber im schwarzen (besonders Lias y), braunen und weissen Jura, theils in Afterkrystallen und Knollen, theils als Versteinerungsmittel; krystallisirt als Nadel- eisenerz in Ammonitenkammern des braunen Jura. — Hierher sind auch die Bohnerze des älteren und jüngeren Tertiärgebirges auf der schwäbischen Alb, wie des Diluviums, die verschiedenen Formationen auflagern, die oolithischen Eisenerzkörnchen des mittleren braunen Jura, wie die verschiedenen Ockerabsätze zu rechnen. — Roth- und Brauneisenstein bilden die färbenden Be- standtheile der meisten Schichten des Flözgebirgs. b) Oxyde des Mangans. Pyrolusit, krystallisirt und in feinen Nadeln und feinfasrig — 125 — " mit den Eisenerzen der Schwerspathgänge des Buntsandsteins von Neuenbürg (Langenbrander Gang, s. diese Jahresh. Jahrg. 22, 8. 180). Psilomelan (Schwarzbraunsteinerz) mit dem vorigen, aber häufiger, theils als schwarzer Glaskopf, theils erdig. Braunmangan (Manganit), krystallisirt, aber meist in Pyro- lusit verwandelt mit den vorigen. Wad erdig, mehr oder weniger ennrerhtäe mit den vori- gen, auch im Muschelkalk. — Manganbaltige dendritische Bil- dungen und Flecken in den Gesteinen fast aller Formationen. c) Weitere Oxyde. Arsenige Säure als dünner Beschlag durch Zersetzung des Speiskobalts entstanden, auf den Erzgängen des Granits in der Reinerzau und bei Alpirsbach. Rothkupfererz im bunten Sandstein von Neubulach mit den andern Kupfererzen (selten); octaedrisch krystallisirt im untern Keuper (Heilbronn); verunreinigt durch Eisenoxyd u. s. w. als Zersetzungsproduct des Kupferkieses der Erzgänge im Granit des Schwarzwaldes (Ziegelerz). IV. Kieselerde. Quarz. — «. Krystallisirter Quarz. Durchsichtig (Berg- krystall) in den Erzgängen des Granits vom Schwarzwald, auf Geschieben von Milchquarz im Buntsandstein, in Drusen auf Spalten des Buntsandsteins, zum Theil als Rauchtopas (Neu- bulach u. s. w.), in mikroskopischen durchsichtigen Krystallen im Steinsalz des Salzgebirges (Wilhelmsglück, Sulz), in kleinen Pyramiden im Haupt-Muschelkalk auf verkieselten Hölzern des mittleren Keupers aufgewachsen, in den Cephalopodenkammern des Lias, auf Hohlräumen des Jurakalks (weisser Jura); — un- durchsichtiger krystallisirter Quarz kann an den meisten oben- angeführten Punkten mitvorkommen; ferner als krystallisirter ‘ Milehquarz im unteren Keuper, als Rauchquarz im Muschelkalk — 16 — u. s. w. — Amethyst mit Chalcedon und Hornstein im Todt- liegenden des Schwarzwaldes. — . Gemeiner derber Quarz mit Fettglanz auf der Bruch- fläche als Bestandtheil im Granit und Gneiss des Schwarzwalds, öfters in grösseren Parthien oder Lagern ausgeschieden, in dün- nen Lamellen im Granulit (Sprollenmühle), als Milchquarz in Geschieben des Buntsandsteins, als Sand in den verschiedenen Sandsteinen des Flözgebirges, als Versteinerungsmittel in den Dolomiten des Muschelkalks und des weissen Jura, als Milch- quarz und Rosenquarz in den oberschwäbischen Geschieben u. 8. w. . — y. Hornstein in den (Zechstein-) Dolomiten des Todtlie- genden am Schwarzwald; nesterweise und in unförmlichen Mas- sen im Haupt-Muschelkalk, in den Sandsteinen des Keupers, als Verteinerungsmittel der verkieselten Hölzer im Stubensandstein; als hornsteinartiger Kieselschiefer in den Tertiärbildungen von Randeck. — 6. Jaspis in den (Zechstein-) Dolomiten des Todtliegen- den am Schwarzwald in Schnüren und Adern (häufig in den von dort stammenden Geschieben zu treffen), ähnlich zuweilen im Granit, im Buntsandstein und im Stubensandstein des Keu- pers (Löwenstein), ebenso in oberschwäbischen Geschieben. — e. Feuerstein in kleinen schwarzen Kugeln mit grauli- cher Rinde, zum Theil auch schichtenweise abgelagert in den Kalkmergeln des Salzgebirges, und von dort in die Flussge- schiebe übergehend; in grösseren hellgrauen Kugeln mit weisser Rinde im obern weissen Jura. — £. Chalcedon, mit den vorigen im Todtliegenden des Schwarzwaldes und den von dort stammenden Geschieben; bläu- liehgrau im Muschelkalk und insbesondere im weissen Jura e, ferner im untern Keupersandstein (selten) und in den verkiesel- ten Hölzern des Stubensandsteins. Opal schwarz und schmutziggrün in den Phonolithtuffen des Hohentwiel, auch in Basalttuffen. V. Salze. (Mit Ausschluss der Verbindungen der Kieselsäure.) a) Kohlensaure Salze. Kalkspath (vgl. Jahreshefte 23. Jahrg. $. 113—130), kry- stallisirt in allen Formationen *), ebenso als Bestandtheil der Kalksteine, Dolomite, Mergel u. s. w. Dolomitspath als Bestandtheil der Dolomite und dolomiti- schen Mergel im Todtliegenden, Muschelkalk, Keuper und Jura, und in diesen Gesteinen auch nicht selten in krummflächigen Rhomboedern krystallisirt, so besonders in den Cephalopoden- schalen des Lias. — Häufig geht er durch Aufnahme von Eisen in Braunspath über, der auf den Erzgängen des Granits im Schwarzwald, im Haupt-Muschelkalk und in den Cephalopoden- schalen des Lias in sattelförmig gekrümmten ocker- oder rost- gelben, auch grünlich-gelben Rhomboedern krystallisirt. Spatheisen mit den vorigen, doch nicht leicht rein, ent- weder kalk- und magnesiahaltig, oder ganz’ oder theilweise in Eisenoxydhydrat umgewandelt; mit Braunspath auf den Silber- erzgängen des Granits in der Reinerzau (Grube Dreikönigsstern) nach F. Sandberger (Jahrb. f. Min. u. s. w. 1868, S. 399); kry- stallisirt mit Schwerspath in den Buntsandsteingängen von Freu-' denstadt und Neuenbürg. Arragonit (vgl. Jahresh. 23. Jahrg. S. 113—130), krystal- lisirtt im Liaskalk (Ellwangen) und im Eisenerz des braunen Jura ß (Wasseralfingen); krystallisirt und feinfasrig in den do- lomitischen Mergeln der Lettenkohle (Kornwestheim); feinfasrig im Lias & (Kemnath). *) Nachträgliche Bemerkung zu dem oben citirten Artikel. Im Buntsandstein findet sich Kalkspath, wenn auch weniger häufig als . im Schilfsandstein des Keupers, auf Kluftflächen krystallisirt in Formen, welche den a. a. O. S. 122 aus dem Schlifsandstein beschriebenen gleichen. — Die a.,.a. O. 8. 129 beschriebenen und in Fig. 8 abgebil- deten Krystalle haben sich neuerdings in sehr schönen fast zollgrossen Exemplaren gefunden. Der Verf, — 15 — Strontianit, feinfasrig und mehlig in den Dunstkammern der Ammoniten des Lias «. Kupferlasur strahlig- und kammförmig mit Kupfer- und Wismutherzen im Todtliegenden (Königswart); strahlig, krystal- lisirt und erdig mit andern Kupfererzen auf den Gängen des Buntsandsteins (Neubulach, Christophsthal); erdig im Wellendo- lomit (Nagold u. s. w.) und im Schilfsandstein des Keupers. Malachit, fasrig als Zersetzungsproduct der Kupfererze in den Gängen des Granits im Schwarzwald; traubig, fasrig und erdig mit Kupferlasur im Todtliegenden (Königswart) und Bunt- sandstein (Neubulach, Christophsthal), erdig (Kupfergrün) im Wellendolomit und im unteren und mittleren Keuper (Gypsmer- gel, Schilfsandstein, bunte Mergel, Stubensandstein); pseudo- morphos nach Rothkupfererz in den untern Keupermergeln (Heil- bronn); in sehr vielen Fällen bildet Kupfergrün eine freilich sehr geringe Beimengung als färbender Bestandtheil im Schilf- ' sandstein. Bismuthit und Wismuthspath in den Buntsandsteingängen von Christophsthal bei Freudenstadt (Jahrb. für Miner. u. s. w. 1865 8. 278 u. f.) b) Schwefelsaure Salze. Gyps späthig als Zersetzungsproduct der schwefelhaltigen Erze in den Gängen des Granits, sparsam im Zechsteindolomit und im obern Buntsandstein des Schwarzwaldes; krystallisirt (Iselshausen bei Nagold), blättrig, späthig, strahlig, feinkörnig, dicht, erdig im untern Muschelkalk (Salzgebirge); körnig und auf Drusenräumen auskrystallisirt im Haupt-Muschelkalk; kry- stallisirt, späthig, grob- und feinkörnig (Alabaster), fasrig mit Seidenglanz, dicht, erdig, von weisser, rothgrauer bis schwarzer Farbe, zum Theil als Versteinerungsmittel im untern Keuper (Gypsmergel), besonders mannigfaltig bei Untertürkheim *); *) Der sog. oolithische Gyps des untern Keupers von Untertürk- heim besteht aus runden Körnchen von kohlensaurem Kalk, die die Grösse der Körner feinen Schiesspulvers haben und durch Gyps ver- kittet sind. Der Verf, — 139 — späthig als Zersetzungsproduct des Schwefelkieses im unteren Keupersandstein (Feuerbacher Haide bei Stuttgart); feinkörnig (Alabaster) in den mittleren Keupermergeln; als Zersetzungspro- duct des Schwefelkieses im unteren Lias, Anhydrit feinkörnig bis dicht von grauer oder bläulicher (Sulz) Farbe im unteren Muschelkalk (Salzgebirge), ebenso im untern Keuper (Gypsmergel) von Weinsberg. Schwerspath krystallisirt, späthig, schalig, blumig, blättrig, kammförmig, von licht- bis dunkelfleischrother Farbe, weiss, gelblich, rosenroth u. s. w. als Gangmittel in den Silber- und Kobalterzgängen des Granits in der Reinerzau; krystallisirt, blättrig u. s. w. schneeweiss bis fleischroth in den Gängen des Todtliegenden und Buntsandsteins, besonders in den Brauneisen- steingängen des letzteren, die theilweise noch in den Wellen- dolomit heraufreichen; krystallinisch-blättrig im Muschelkalk (Münster bei Cannstatt, Untertürkheim u. s. w.); ebenso und kammförmig in der Lettenkohle, in den Steinmergeln und dem Stubensandstein des Keupers; krystallisirt in den Cephalopoden- schalen und Terebrateln des schwarzen und braunen Jura. Cölestin selten im Haupt-Muschelkalk (Rottweil), den dar- über folgenden Dolomiten und den Steinmergeln des mittleren Keupers, fasrig und krystallisirt, zum Theil von hellblauer Farbe in den Cephalopodenkammern des schwarzen und braunen Jura. Glaubersalz als mehliger Beschlag im unteren Muschel- kalk. Bittersalz als Verwitterungs- und sonstiges Zersetzungs- product schwefelkieshaltiger dolomitischer Mergel der Letten- kohle und des Keupers, sowie als Zersetzungsproduct der Dolo- mite des Muschelkalks, den das Salz als weisses Mehl beschlägt. Glaubersalz und Bittersalz sind häufige Bestandtheile der aus dem Muschelkalk stammenden und anderer Mineralquellen. Eisenvitriol entsteht als Zersetzungsproduct aus dem Schwe- felkies der Vitriolkohlen und Vitriolschiefer der Lettenkohle und des Keupers, sowie der thonigen Schichten des Lias. Alaun bildet sich mit dem vorigen und Bittersalz als fede- — 10 ° — rige, flockige, drahtförmige Ausblühung schwefelkieshaltiger Schichten. Schwefelsaures Wismuthoxyd nach F. Sandberger (Jahrb. f. Miner. u.s. w. 1865, 8.590) als Zersetzungsproduct der Fahl- erze von Christophsthal bei Freudenstadt, s. oben. Kieselaluminit von weisser Farbe und diehtem bis erdigem Bruch in Schnüren in den Lettenkohlenmergeln von Kornwest- heim. Nosean und Hauyn als krystallinische Bestandtheile des Phonoliths am Hohentwiel. c) Haloidsalze. Flussspath krystallisirt (zuweilen in mehrere Zoll langen und breiten Würfeln) und krystallinisch als Gangmittel in den Erzgängen des Granits (Reinerzau, Alpirsbach) und Buntsand- steins (Freudenstadt) *). Steinsalz krystallisirt (in der Regel nur als neueres Er- zeugniss), krystallinisch körnig, öfters sehr grobkörnig, fasrig (Wilhelmsglück), wasserhell, heller und dunkler grau mit einge- schlossenen mikroskopischen Quarzkrystallen, seltener rothgefärbt (Wilhelmsglück), häufig Flüssigkeit (concentrirte Lösung von Steinsalz) und Luftblasen einschliessend, im Allgemeinen sehr rein, Lager bildend im untern Muschelkalk, begleitet von Gyps und Anhydrit (Salzgebirge). d) Phosphor- und arsensaure Salze. Kobaltblüthe als Zersetzungsproduct der arsenhaltigen Kobalterze in Gängen des verwitterten Granits (Reinerzau) und des Buntsandsteins (Christophsthal). *) In einem Gangstück aus dem Buntsandstein fand ich in Gesell- schaft von Schwerspath kleine gelbe Flussspathwürfel, deren einer ein Zwilling nach dem bekannten Gesetze der Cumberländer Krystalle war und an den Ecken Andeutungen des Achtundvierzigflächners zeigte. Der Verf. — 4Ul — Nickelblüthe mit der vorigen auf den Gängen des Granits (Grube Eberhard im Glaswald bei Alpirsbach). Pharmacolith mit den vorigen (Grube Dreikönigsstern in der Reinerzau, nach Sandberger, Jahrb. f. Min. u. s. w., 1869, S. 409). Würfelerz als Zersetzungsproduct der kobalthaltigen Fahl- erze der Buntsandsteingänge von Neubulach und Christophsthal; ebenso auf einem Gang an der Strasse von Freudenstadt nach Rodt; feinfasriges arsensaures Eisen in strohgelben Nadeln auf Buntsandstein (Neubulach). . Kupferschaum in dünnen perlmutterglänzenden Blättchen mit Malachit und Kupferlasur in den Buntsandsteingängen von Neubulach. Kupferuranglimmer als Anflug mit andern Zersetzungs- produeten der Kupfererze der Reinerzau., Olivenit als Zersetzungsproduct des Fahlerzes der Bunt- sandsteingänge von Neubulach und Christophsthal. Blaueisenerde als neueres Erzeugniss an vermodernden Baumstämmen u. dgl. (in der Gegend von Hall, vielleicht auch da und dort in Torfablagerungen). (Phosphorsaurer Kalk ist überall ein Bestandtheil der Kalk- steine, in reichlicherer Menge in den fossilen Knochen, Zähnen [Zahntürkis aus den Bohnerzen] u. s. w. enthalten.) e) Weitere Salze. Mauersalpeter als schneeähnlicher Anflug an den Mauern der Umgebung von Viehställen u. s. w. Antimonocker als erdiges Zersetzungsproduct des Fahlerzes von Christophsthal. VI. Silieate. a) Edelsteine. Beryli im Granit von Schramberg (einmal gefunden). Granat eingesprengt als Almandin im Gneiss (Kinzigit) und — 12 — Granulit des Schwarzwaldes, im Gneiss, Eklogit, Diorit und an- dern Gesteinen der oberschwäbischen Geschiebe sehr häufig. Turmalin in schwarzen Krystallnadeln im Granit des Schwarzwaldes (Schramberg, Alpirsbach, Wildbad); im Gang- granit oberschwäbischer Geschiebe. Zirkon im Basalttuff der Teck (?). Cyanit im Gneiss oberschwäbischer Geschiebe. Andalusit im Juliergranit (rosenroth) und Quarz ober- schwäbischer Geschiebe. Pistazit grün mit Rosenquarz in oberschwäbischen Geschieben. b) Feldspathe. Orthoklas (Kalifeldspath), Bestandtheil des Granits am Schwarzwald, oft bedeutend vorherrschend und zuweilen lager- artige Ausscheidungen bildend, krystallisirt, öfters in deutlichen Zwillingen nach dem Carlsbader Gesetz (Schwarzenberg in Murg- thal, ebenso im Kinzigthal), meist krystallinisch grob- oder fein- körnig (öfters in grösseren Krystallen ausgeschieden (im fein- körnigen Granit), seltener dicht in Feldstein übergehend, von weisser, graulicher, gelblicher, am häufigsten blass fleischrother Farbe, zuweilen Schriftgranit-Bildung veranlassend (Wildbad, Reinerzau); ganz ähnlich wie im Granit auch im Gneiss und Granulit (Sprollenmühle bei Wildbad); dicht als Bestandtheil des Porphyrs, in welchem er bald in Krystallen, bald in unregelmäs- sigen Körpern ausgeschieden erscheint, vielleicht auch mancher Thonsteine; im Stubensandstein in kleinen Krystallfragmenten neben dem groben Quarzsand; in den Graniten (Juliergranit) und Gneissen oberschwäbischer Geschiebe; als glasiger Feld- spath im Phonolith des Hohentwiels. Oligoklas in der Regel den Orthoklas als feldspathartiger Bestandtheil im Granit und Gneiss begleitend, öfters als fein- körnige Beimengung neben grösseren Krystallen von Orthoklas; ebenso in den Graniten oberschwäbischer Geschiebe. Labradorfeldspath im Gabbro und andern Gesteinen ober- schwäbischer Geschiebe. — 1453 — c) Zeolithe. Natrolith als Bestandtheil des Phonoliths am Hohentwiel pseudomorphos nach Nosean, der durch ihn verdrängt wird, eben- daselbst in concentrisch-fasrigen Ausscheidungen von gelber Farbe die Kluftflächen des Gesteins überkleidend. — Faserzeolith im ziegelrothen Basalttuff von Eningen, blendend weiss mit Bitter- spath; gemengt mit kohlensaurem Kalk weisse Schnüre im Ba- salt und Basalttuff (Metzingen, Kirchheim u. s. w.) bildend. Analeim in kleinen Krystallen auf Klüften des Phonoliths vom Hohentwiel (Jahrb. f. Min. 1865, 8. 667). d) Glimmer. > f Kaliglimmer als Bestandtheil im Granit und Gneiss des wii Schwarzwaldes von schwarzer und weisser Farbe, zuweilen grossblättrige silberweisse Ausscheidungen bildend (Wildbad), selten zersetzt im verwitternden Granit; in kleinen Blättchen häufig in den obern Lagen der verschiedenen Sandsteine, beson- ders der Triasformation, ebenso in manchen Mergeln, im Granit und Gneiss der oberschwäbischen Geschiebe. ya N Magnesiaglimmer in schwarzen Blättchen im Basalt und Basalttuff der schwäbischen Alp. Chlorit in Gesteinen der oberschwäbischen Geschiebe. > e) Hornblendeartige Mineralien. Hornblende im Urgebirge des Schwarzwaldes auch auf würt- tembergischem Gebiet wohl kaum ganz fehlend; als basaltische Hornblende krystallisirt im Basalttuff (Eningen); im Granit, Syenit, Aphanit, Hornblendeschiefer oberschwäbischer Geschiebe; in feinen Nadeln im Phonolith des Hohentwiels. Augit als Bestandtheil der diehten Grundmasse des Basalts und des Basalttuffs der schwäbischen Alp, im Melaphyren und andern Gesteinen der oberschwäbischen Geschiebe. Diallag blättrig im Gabbro, Eklogit und. Serpentin ober- schwäbischer Geschiebe. — 14 — Olivin in durchsichtigen gelbgrünen Körnern im Basalt. Serpentin in oberschwäbischen Geschieben. | f) Thone u. dgl. Thon als Poreellanerde in weissen Punkten zerstreut im zersetzten Granit und in vielen Buntsandsteinen; als mehr oder weniger verunreinigte Masse, Kalk, Eisenoxyd, Sand, Bitumen a. s. w. enthaltend, durch alle Formationen des Flözgebirges verbreitet; als Schieferthon im Steinkohlengebirge (Schramberg), als Thonstein im Todtliegenden, als „Röth“ im Buntsandstein, als Mergel im Muschelkalk, in der Lettenkohle, im Keuper, als Schiefer und Mergel im schwarzen, braunen und weissen Jura, als Braunkohlenthon im Tertiärgebirge, als Lehm, Letten, u.s.w. in den neuesten geologischen Bildungen. Bolus erzeugt sich durch Verwitterung aus den verschiedensten Gesteinen und findet sich vom Buntsandstein an aufwärts in allen Formationen als Spaltenausfüllung. — Umbra im mittleren Keuper (Stutt- gart). Pinit (Pinitoid) als Zersetzungsproduct im Granit des Schwarzwaldes (Wildbad, Murgthal, Alpirsbach u. s. w.) — Was als Speckstein aus dem verwitterten Granit des Schwarzwalds öfters angeführt wird, ist ein derartiges Zersetzungsproduct. VII Brennbare Mineralstoffe (aus dem Thier- und Pflanzenreich stammend). Kohlen. Aechte Steinkohlen fehlen. Schwefelkiesreiche Kohlen (Vitriolkohlen) finden sich in den Mergeln der Letten- kohle, im Schilfsandstein (Stuttgart, Löwenstein) und Stuben- sandstein (Mittelbronn) des Keupers, Pechkohlen im Stuben- sandstein (insbesondere bei Spiegelberg mit Adern von Bleiglanz und Zinkblende), Gagatkohle in Spalten und Klüften der Oel- schiefer, Lias e. — Braunkohle des Tertiärgebirges an ver- schiedenen Punkten von Oberschwaben (Heggbach, Isny u. s. w.), in einer Spalte des Jurakalks (Ludwigsthal bei Tuttlingen), aber nirgends in erheblicher Menge, als Papierkohle in den Bun Tertiärbildungen von Randeck, als jüngste („diluviale“) Braun- kohle unter dem Lehm (Kahlenstein, jetzt Rosenstein, und Wil- helma bei Cannstatt). — Torf bildet grössere und kleinere Ablagerungen hauptsächlich in Oberschwaben, sodann auf der Höhe der Alb und des Schwarzwaldes, und an andern Orten. Vgl. Fraas, nutzbare Mineralien 8. 40 ft. Asphalt in dünnen Ueberzügen in den Kalksteinen und Dolomiten des Muschelkalks, besonders auf Stylolithen, als bitu- minöser Bestandtheil in sehr vielen Kalksteinen und andern Ge- steinen. „Erdöl, die Schiefer des schwarzen Jura, besonders Lias z, aber auch im obern Lias « oft in so reichlicher Menge durch- dringend, dass es abdestillirt und die Schiefer angezündet wer- den können, wahrscheinlich animalischen Ursprungs. ‚(Bernstein „auf der Alp; bei Kirchheim a.d. Teck“ [Schu- bert, Gesch. d. Nat. 2. Bd. 1. Abth. $. 173] scheint nicht ge- hörig verbürgt.) ® Württemb. naturw. Jahreshefte. 1869. 2s u. 3s Heft. 10 Bemerkungen über die in unseren Najaden schmarotzenden Atax-Arten. Von Emil Bessels. Während noch bis vor verhältnissmässig kurzer Zeit die Embryologie der Arthropoden einer geringeren Pflege sich zu er- freuen hatte, als es dieser interessante Zweig der Wissenschaft in Wirklichkeit verdient, ist dieselbe mit der bahnbrechenden classischen Arbeit Weissmanns über die Entwicklung der Dip- teren, ich möchte fast sagen, zu einem Lieblingsstudium der Zoologen geworden. Es erschienen im Laufe der letzten Jahre eine Reihe von Arbeiten über diesen Gegenstand, wie Mekzni- kow’s Embryologische Studien an Inseeten, Dorhn’s embryonale Entwickelung von Asellus aquaticus; Kupffer unterwarf das von Weissmann aufgefundene Faltenblatt einer eingehenden Betrach- tung, Claparede verspricht uns in seiner später zu nennenden Abhandlung gleichfalls weitere Beiträge und während der letzten Zeit studirte A. Brandt die Entwickelungsgeschichte der Libel- luliden und Hemipteren mit besonderer Berücksichtigung der Embryonalhüllen. Der Acariden aber hatte sich bis jetzt noch Niemand der Art angenommen, wie es der heutige Stand der Wissenschaft erfor- dert. Seit längerer Zeit habe ich mich nun bereits der Verlas- senen erbarmt, indem ich Atax, Phytopus, Tetranychus telea- rius (der augenblicklich in den königlichen Gewächshäusern des a hiesigen Schlossgartens so verheerend auftritt), Sarcoptes und einige andere Arten auf ihre Entwickelung untersuchte. Nahe daran meine Arbeit zu veröffentlichen — ich wollte nur die er- sten Tage des Mai abwarten, um in der Entwickelung von Phytopus einige Lücken auszufüllen —, war ich nicht wenig betroffen, in dem letzten Hefte der Zeitschrift für wissenschaft- liche Zoologie von Siebold und Kölliker eine mit bekannter Meisterschaft ausgearbeitete Abhandlung Claparede’s *) vorzu- finden, wodurch die Publication der Entwickelungsgeschichte derjenigen Arten, die Clapar&de und ich gemeinsam untersuch- ten, nahezu überflüssig wird, indem unsere Resultate im We- sentlichen übereinstimmen. Die Entwickelung von Atax ypsilophorus, aus der wir hier einige Punkte hervorheben wollen, wurde bereits im Jahre 1848 von P. J. van Beneden in weiten Zügen geschildert **). Nur entgingen dem sonst so genauen Beobachter gerade die merk- würdigsten Verhältnisse, was am Ende daher rühren mag, dass derselbe wohl zur Beobachtung eines jeden Entwickelungssta- diums sich eines andern Eies bediente. In einem Schreiben, das ich in den ersten Tagen Septembers v. J. an van Beneden richtete, erwähnte ich beiläufig, dass die Resultate, die mir die Entwickelung von Atax ergeben hatten, mit den seinigen nicht in Einklang zu bringen seien. Bei Gelegenheit eines Aufsatzes über das kugelförmige Organ der Amphipoden ***) (im Novem-' ber vor. Jahrs zum Druck abgeschickt) that ich bereits „einer sich äusserst eigenthümlich verhaltenden Embryonalhülle bei den Atax-Arten aus Unio und Anadonta“ Erwähnung, sowie der *) Studien an Acariden p. 445—546, **) Recherches sur l’histoire naturelle et le döveloppement de l’Atax ypsilophora. Me&moires de l’academie royale de Belgique. Tome XXIy. **) Emil Bessels, Einige Worte über die Entwickelungsgeschichte und den morphologischen Werth der kugelförmigen Organe der Amphi- poden. Jenaische Zeitschrift für Mediein und Naturwissenschaften, Bd, V. Heft I. p. 98. — 45 — s zwischen dieser Hülle und dem Embryo liegenden amöboiden ‘ Zellen, die Claparede Hämamöben nennt. Wie bereits oben bemerkt, stimmen meine Resultate mit denjenigen Claparede’s in allen Hauptpunkten überein. Bei der Beobachtung der Blastodermbildung bin ich indess etwas glück- licher gewesen als genannter Forscher, dem es nicht möglich war, diesen Process zu beobachten. Wie lange nach dem Ab- legen der Eier die Keimhaut auftritt, wird wohl Niemand mit Bestimmtheit anzugeben vermögen, indem man die Eiablage nicht beobachten kann. Bei Eiern, die den Kiemen der Unio oder Anodonta entnommen waren und die scheinbar noch keine Veränderung nach der Ablage erlitten hatten, nahm ich die ersten Spuren des Blastoderms meist nach 2—3 Tagen wahr. Dasselbe bildet sich insularisch, was sich leicht beweisen lässt, wenn man ein Ei in einer 1 °/ Lösung von Kali bichromieum vorsichtig öffnet. Den Bildungsvorgang durch directe Beobach- tung am unverletzten Ei zu constatiren, ist wegen der ungün- stigen dunkeln Färbung des Dotiers ein Ding der Unmöglichkeit. Nachdem die Keimhaut den ganzen Dotter umwachsen hat, hebt sich von ihr die Embryonalhülle ab, die Claparede als Deutorum bezeichnet. Dieselbe entsteht genau so, wie die Lar- venhaut der Crustaceen, wie dies van Beneden und ich bei ver- schiedenen Gammarus-Arten *) beobachteten. Claparede war Anfangs geneigt, in dieser Hülle ein Homologon des mit dem unglückseligen Namen „Amnion“ belegten Gebildes der Insecten zu vermuthen **), stand aber bald wieder von diesem Vergleich ab. Ich betrachtete dagegen die genannte Membran der Milben als der Larvenhaut der Crustaceen homolog und diese als Ho- mologon des „Inseetenamnion“, wofür ich bereits an einem an- dern Orte das bessere Wort „Vorschichte“ vorgeschlagen habe, Kurze Zeit nach der Bildung der Embryonalhülle gewahrt *) E. van Beneden et E. Bessels, Resum& d’un m&moire sur le mode de formation du blastoderme dans quelques groupes de crustaces, Bulletins de l’academie royale de Belgique, 2, serie, tome XXV, p. 443. FE) TA. a OR. I ug man zwischen ihr und dem Blastoderm die ersten amöboiden Zellen (Haemamöben Claparede’s). In dem oben angeführten Aufsatze bemerkte ich, dass diese Zellen „Blutkörperchen von ganz gesetzwidriger Abstammung seien“. Wenn ich sagte „von gesetzwidriger Abstammung“, so hatte ich dabei den Umstand im Auge, dass sich dieselben aus abgelösten Blastodermzellen . bilden, die zur Zeit ihres Entstehens die einzigen zelligen Ge- bilde sind, die man imEi antrifft. Ich fühlte mich damals nicht veranlasst, mehr über diesen Punkt zu erwähnen, da die Publi- “-eation meiner Original-Arbeit zu erwarten war. Ich glaubte Anfangs, die Blutkörperchen entwickelten sich sämmtlich aus abgelösten Blastodermzellen und begäben sich erst nach- träglich, nachdem sich etwa die Mundöffnung gebildet, durch diese in den Embryo. Da ich aber nie ein derartiges Einwan- dern der Zellen sah — selbst nicht bei mehrstündiger Beobach- tung —, so habe ich diese Ansicht aufgegeben und nehme nun einen weiteren Bildungsheerd im Innern des Embryo für diesel- ben an. Meine jetzige Ansicht über die Hämamöben ist die, dass dieselben zwar mit den Blutkörperchen in Form :und Verhalten vollkommen übereinstimmen, aber trotzdem nicht als Blutkör- perchen betrachtet werden können. Ich erblicke in denselben Appertinentien der Embryonalhülle, die Claparede als Deutovum bezeichnet. Während sich zu Anfang der embryonalen Entwick- lung mehrerer Insecten eine zellige Hülle vom Blastoderm abhebt (die Vorschichte) und bei einigen Crustaceen eine meist structurlose Larvenhaut, löst sich bei Atax zuerst ein larven- hautartiges Gebilde vom Blastoderm ab und darauf in einem etwas späteren Zeitraume die contractilen Zellen. Dieser That- bestand, auf die eben erwähnte Weise betrachtet, gibt einen Grund mehr ab, die Embryonalhülle von Atax als Homologon der Vorschichte der Insecten zu betrachten. * * * Im Lauf seiner Abhandlung wirft Clapar&de einmal die Frage auf, ob van Beneden nicht etwa ein Irrthum untergelaufen sei, indem derselbe den Parasiten der Anodonta als aus Unio ent- — 10 — nommen abbildet, oder ob gar dasselbe Thier in Belgien in Ano- donten schmarotze, das in Genf in Unionen lebt. Im Anhang eines von mir an van Beneden gerichteten offe- nen Sendschreibens, das in den nächsten Bulletins de l’academie abgedruckt erscheinen wird, bemerkt van Beneden, dass er die in seiner genannten Arbeit abgebildeten Atax in Wirklichkeit aus den Kiemen der Anodonten entnommen habe. Ich will hier in kurzen Worten einen Fall von Migration aus einer in die andere Muschelart mittheilen. Als ich meine Untersuchungen über die Embryologie von Atax anstellte, wollte ich mir nicht beständig frisches Material holen, wesshalb ich in einen grossen Brunnentrog mit fliessendem Wasser einige Hundert Exemplare von Anodonta cygnea setzte, die aus Esslingen stammten. Da ich auch die Entwicklungsge- schichte des Parasiten aus Unio studiren wollte, so verschaffte ich mir nach etwa 3 Monaten eine Anzahl Unionen aus der Enz bei Pforzheim, die ich in einer Bütte hielt. Als sich aber mein Vorrath nach und nach mehrte, setzte ich dieselben nach etwa 14 Tagen in denselben Trog zu den Anodonten. Nach etwa 4 Wochen gewahrte ich in einer Anodonte diejenige Atax-Art, die ich vorher ausschliesslich in Unionen aufgefunden hatte, und von nun ab traf ich mehrmals Anodonten, die 3—4 Milben der andern Art enthielten. Bei der grossen Anzahl von Individuen, die mir durch die Hand gingen, entdeckte ich einen schönen, aber seltenen Dimor- phismus. Während die hauptsächlich in Unio lebenden Milben jederseits der Geschlechtsöffnung 5 Saugnäpfe besitzen, haben diejenigen aus Anodonten jederseits 30—40. Ausserdem unter- scheiden sich beide Arten schon bei oberflächlicher Betrachtung in Form und Grösse, so dass hier an eine Verwechslung nicht gut zu denken ist. Ich sah nun Milben, die, was Form und Grösse anlangt, vollkommen mit den Schmarotzern aus Ano- donta übereinstimmten, dabei aber statt der grossen Anzahl von ' Saugnäpfen jederseits nur 6 trugen. Sollen wir dieselben etwa als eine besondere Art betrachten? Ich denke nein! Wir thun jedenfalls besser, in diesem Verhalten einen Atavismus zu er- — 11 — blicken, zumal sich beide Arten ausserdem nicht gar weit von einander entfernen. Es wird jedenfalls die Milbe mit 5 Saug- näpfen jederseits im natürlichen Stammbaum früher aufgetreten sein als die mit 30—40. Diejenige mit 6 ist aber ein Rückschlag nach der Stammform. Ueber fossile Selachier-Bier. Von Emil Bessels. (Hiezu Tafel III.) Nachdem Hermann von Meyer im Jahre 1867 von Neuem fossile Vogel- und Schildkröten-Eier beschrieb und zugleich den angeblichen Schlangen-Eiern aus dem Litorinellen-Kalk von Of- fenbach den ihnen gebührenden Platz unter den Morpholithen anwies*), dürfte es wohl nicht ohne alles Interesse sein, zweien Abdrücken, die wir vorläufig als von Selachier-Eiern herrührend bezeichnen wollen, einige Zeilen zu widmen. Bei Gelegenheit einer im Laufe der vierziger Jahre abge- haltenen Generalversammlung unseres Vereins (ich verdanke diese Mittheilung der Güte des Herrn Prof. Fraas) wurde bereits der in Fig. 2 abgebildete Abdruck vom Grafen Mandelslohe, dem Inhaber des Stücks, den Theilnehmern der Sitzung vorge- zeigt, ohne dass sich Jemand der Anwesenden über die Natur desselben erklären konnte. Einige waren zwar geneigt, den Ab- druck als den eines Krebses zu betrachten, und es wurde denn das Fossil von seinem Besitzer als Limulus bezeichnet und ging als solcher in die paläontologische Sammlung des hiesigen kö- niglichen Naturaliencabinets über, woselbst sich noch ein zweiter vollständiger Abdruck fand. | Unterwirft man die beiden Stücke, die aus dem braunen Jura ß von Heiningen stammen, einer genaueren Betrachtung, so muss man bald zur Ansicht gelangen, dass die Abdrücke *) Palaeontographica. Cassel 1865—68. p. 223 f. 4 - (1 - * = ; c& > s v kur ud E P' & Pr f * 4 % — € ; ’ > f} P) Br % “ { A . A er er f = Wärttem! Näturwis. Jahreshefte, Jahrg. KAV. 1869. Taf: II. gedr v. Gatternicht gar Wiehl ar Kızmı rn WERL nicht die eines vollständigen Thieres sein können (an Pflanzen ist selbstverständlich gar nicht zu denken), sondern Theile eines solchen vorstellen. Hier sind die Gränzen der Möglichkeit etwas eng gezogen. Nur zweierlei Gebilde — nämlich von Fischen herrührend — können wir in den Kreis unserer Betrachtung ziehen. Das sind - die Schwimmblasen gewisser Seiänoiden, die, wenigstens was Form anlangt, im Wesentlichen mit Fig. I. übereinstimmen, und die Eier gewisser Selachier. Als solche müssen wir, wie bereits vorläufig bemerkt, unsere in Rede stehenden Objecte betrachten. Unter den Selachiern legen Eier mit hornartiger Schale einzelne Plagiostomen aus den Familien der Rochen und Haie, sowie die Mitglieder der Unterordnung der Holocephalen. Soweit die Eier der Rochen bekannt sind, haben die Schalen derselben eine mehr oder minder abgeplattete oblonge Form und sind an den Ecken oft in lange, gewundene Fäden ausgezogen, die bis in ihre Spitzen hohl sind. Jede der Ecken trägt ausser- dem einen von einer Membran überspannten Schlitz. Die Eier der Haie sind den eben genannten sehr ähnlich, und sind die faserförmigen Fortsätze (wenn vorhanden) nicht hohl, sondern solid *). Die Eier der Holocephalen besitzen nie eine eckige Form. Ihre Gestalt ist mehr oder weniger elliptisch und die den Ei- inhalt bergende, spindelförmige Kapsel läuft in einen oft sehr breiten, lamellenartigen Randsaum aus. Wer je die Eier einer Chimaera gesehen, die am Mittelmeere nicht eben selten mit anderer Beute in’s Schleppnetz gerathen, wird sich wohl der Ansicht nieht erwehren können, dass die Schalen derselben mit den uns beschäftigenden Abdrücken eine grosse Aehnlichkeit besitzen. Hier wie dort haben wir die eben erwähnte spindel- förmige Kapsel mit ihrem gerippten Randsaume, der bei den *) Man vergleiche hierüber Johannes Müllers Abhandlung: ‚Ueber den glatten Hai des Aristoteles‘. Abhandlungen der königlichen Aka- demie der Wissenschaften zu Berlin. Jahrg. 1842. p. 240 u, fl. —: 14 — Eiern von Chimaera mit feinen, haarförmigen Borsten besetzt ist, welche bei unsern Abbildungen allerdings fehlen. Wir halten es für nicht unwahrscheinlich, dass die in Fig. I. und II. abgebildeten Schalen zwei verschiedenen Fischspeecies angehören. Die Rippen des Randsaumes von Fig. I. verlaufen von der nach oben gerichteten Spitze bis zur Stelle a, die noch die deutlichen Spuren von der Existenz des Schlitzes trägt (wie bei Chimaera und Calorhynchus) und theilweise noch weiter nach unten, meisst diehotom nach aussen, und gabeln sich dann und wann gar in 3 Aeste, bei Fig. II. dagegen verlaufen die Saumrippen ungetheilt und unterscheiden sich ausserdem in Be- zug auf Dieke und Ursprung noch von einander. Die dickeren entspringen nämlich vom Rande der Eikapsel und sind an ihrer Ursprungsstelle kolbig erweitert. Die dünneren treten dagegen in der Regel erst weiter nach aussen aus der Fläche des Rand- saums selbst hervor und sind meist zu zweien zwischen je zwei der erstgenannten Rippen gelegen. Bezüglich des differenten Verhaltens der Saumrippen bei beiden Objeeten könnte man uns wohl einwenden, dass, was diesen Punkt anlange, individuelle Abweichungen auftreten mö- gen, oder dass der Verlauf der Saumrippen auf beiden Eiflächen ein verschiedener sein könne, dass somit der eine der Abdrücke von einer oberen, der andere dagegen von einer unteren Eifläche herrühre. Dem ersten Einwand können wir wohl dadurch begegnen, indem wir geltend machen, dass der Rippenverlauf wenigstens ‚ bei denjenigen Eiern von recenten Chimaeren und Calorhynchen, die mir zum Vergleiche vorlagen, wenn auch etwas differirend, doch nie so auffallende Abweichungen zeigt, wie unsere beiden Figuren. Dem zweiten: „dass die Abdrücke von entgegengesetzten Eiflächen herrühren“, halten wir entgegen, dass die beiden Flä- chen eines Eies von Chimaera sowohl, als von Calorhynchus ein ziemlich differentes Verhalten zeigen. Die eine ist immer stark convex, während die andere mehr oder minder plan ist. In beiden Figuren unserer Abbildung liegt uns nur die convexe — 15 — vor: bei Fig. I. im Relief, bei Fig. II. dagegen vertieft, und doch sehen wir das verschiedene Verhalten der Rippen. Da Quenstedt im gleichen Horizont Reste von Holocephalen auffand, die er auf Chimaera zu beziehen geneigt ist, so dürf- ten wohl die aus dem Erzflötze von Aalen stammenden Zähne seiner Chimaera Aalensis, Qu. Jura tab. 47, fig. 21—28, ebenso wie die Flossenstacheln Chimaeracanthus Aalensis, ibid. 47, fig. 19 derselben Art angehören, von welcher die Eier erhal- ten sind. Chemische Untersuchung von Bisen-Erzen. Von Prof. Haas, Chemiker der K. Centralstelle für Gewerbe und Handel. Im Laufe der letzten Jahre wurde mir der Auftrag, eine Reihe von Erzen, die auf den königlichen Werken verhüttet werden, zu untersuchen. Es ward in den meisten Fällen keine vollständige Untersuchung verlangt, sondern es wurde nur die quantitative Bestimmung derjenigen Körper gewünscht, die auf die Qualität des aus den Erzen redueirten Eisens von grossem Ein- fiuss sind, nämlich Schwefel, Phosphor, Arsen und Man- gan. Wie die Resultate zeigen, ist der Gehalt an Schwefel und Arsen sehr gering, und besonders der Arsengehalt in vielen Fällen so klein, dass er sich mit Sicherheit quantitativ nicht mehr bestimmen lässt; unbedeutend ist der Mangangehalt, sehr bedeutend dagegen der Gehalt an Phosphor. Zur Bestimmung des Schwefels, Phosphors und des Arsens wurden je 100 Gramm des feingepulverten Erzes mit 50 Gramm Soda und 50 Gramm Salpeter (beide chemisch rein) in einem gusseisernen Tiegel 2 Stunden lang der Rothglühhitze ausgesetzt, wobei die Masse stark zusammensinterte._ Die gepulverte Masse wurde wiederholt mit viel Wasser ausgekocht und filtrirt. Das Filtrat (2—3 Liter) wurde durch Abdampfen auf einen kleineren Raum gebracht ('/ Liter) und davon für die einzelnen Bestim- mungen abpipettirt. Während nun bei dieser Behandlung Schwefel und Arsen vollständig in Lösung übergiengen, fand sich bei einzelnen Erzen der Rückstand noch phosphorsäurehaltig. Dess- halb wurde zur Controle das Erz in Salzsäure gelöst, die Lö- — 17 — sung mit einem Ueberschuss von in Salpetersäure gelöstem molyb- dänsaurem Ammoniak 24 Stunden lang gelinde erwärmt und der gelbe Niederschlag abfiltrirt. Auch wenn dieser Niederschlag, der sich meist in Krusten an den Gefässwandungen absetzte, noch so lange mitmolybdänsaurem Ammoniak ausgewaschen wurde, blieb derselbe immer noch eisenhaltig, so dass beim nachherigen Behandeln mit Ammoniak eine entsprechende Menge Phosphorsäure gebun- den wurde. Desshalb wurde die ammoniakalische nicht abfiltrirte Flüssigkeit wieder mit Säure versetzt und unter erneutem Zusatz von etwas molybdänsaurem Ammoniak wieder einige Zeit erwärmt. In allen Fällen war der so gewonnene Niederschlag schön gelb und feinpulvrig und liess sich leicht auswaschen. Nach dem Auflösen in Ammoniak wurde dann die Phosphorsäure durch schwefelsaure Magnesia ausgefüllt und als pyrophosphorsaure Magnesia gewogen. Zur Bestimmung des Mangans wurde das Erz in concen- trirter Salzsäure gelöst, mit chlorsaurem Kali erwärmt, um das Eisenoxydul in Oxyd überzuführen und nach Verjagen des über- schüssigen Chlors der grösste Theil der Säure durch Soda neu- tralisirt und dann zur Abscheidung des Eisenoxyds in Wasser fein ausgeschwämmter kohlens. Baryt zugesetzt. Durch Decantiren und darauf folgendes Filtriren wurde die Flüssigkeit von dem Niederschlag getrennt. Nachdem sie unter Zusatz von Essig- säure durch Abdampfen auf einen kleineren Raum gebracht war, wurde in der Siedhitze das Mangan durch Chlornatronlösung ausgefällt. Das unreine meist schwefelsauren Baryt enthaltende Manganhyperoxydhydrat wurde aufeinem Filter gesammelt, getrock- net, nach Verbrennen des Filters in Salzsäure gelöst, der etwas Schwefelsäure zugesetzt war, dann abfiltrirt und nun aus der kochendheissen Flüssigkeit durch Zusatz von kohlensaurem Na- tron das Mangan ausgefällt, um es als Manganoxydoxydul zu wägen. Bei dem geringen Mangangehalt mussten, um sichere Resul- tate zu erhalten, grosse Mengen von Erz genommen werden, in Folge davon war der Niederschlag von Eisenoxydhydrat unge- mein voluminös und das Auswaschen desselben eine höchst lang- — 18 — wierige Operation; desshalb wandte ich bald die Methode von Richter an: die Lösung des Erzes in Königswasser wurde zur Trockene verdampft, mit Wasser angefeuchtet und nach Zusatz von etwas Soda wieder abgedampft und diese Operation so lange wiederholt, bis bei neuem Befeuchten die Flüssigkeit kaum noch gelblieh gefärbt war. Dadurch wird die grösste Menge‘ des Eisens als sehr wenig voluminöser, leicht auszuwaschender Kör- per abgeschieden und der noch gelöste Rest nach Zusatz von essigsaurem Natron durch Kochen unlöslich gemacht, Aus dem Filtrat wurde dann das Mangan durch Chlornatronlösung abge- schieden und wie oben beschrieben weiter verfahren. Ein un- mittelbares Ausfällen durch Soda war nicht möglich, da sowohl die Eisenerze wie das essigsaure Natron Kalk enthielten. Die untersuchten Erze sind folgende: 1) Stuferz von der Grube bei Kuchen. Schwefelbestimmung. 100 Gramm Erz mit 50 Soda und 50 Salpeter geglüht und das Filtrat auf 500 CCt. ge- bracht. Davon wnrden je 100 CCt. mit Salzsäure abgedampft, um die Kieselerde abzuscheiden, dann im Filtrat die Schwefel- säure durch Chlorbaryum ausgefüllt. 100 CCt. gaben 0,126 Ba0OSO;: 0,0431 SOs 0,128 Ba08S0Os 0,0438 SO; Zweite Glühprobe ebenso behandelt: 100 CCt. gaben 0,1255 Ba0SO: 0,0430 SOs 0,1275 BaOSO: 0,0437 SO: Arsenbestimmung. 100 CCt. derselben wässrigen Lö- sung wurden zur Abscheidung der Kieselsäure mit einem kleinen Ueberschuss von Schwefelsäure auf dem Sandbade zur Trockne gebracht, dann wieder gelöst, abfiltrirt und das Filtrat zur Re- duction der Arsensäure mit schwefligsaurem Natron erhitzt. = 0,217 °o SOs = 0,0868 *jo .S — 0,2167 bo 80: — 0,0866 "8 Nachdem die schweflige Säure durch Kochen verjagt war, wurde Schwefelwasserstoff eingeleitet, der Niederschlag abfiltrirt, gut ausgewaschen, dann auf dem Filter in verdünntem Ammoniak gelöst und diese Lösung in einer Platinschaale verdunstet. Es — 159 — wurden erhalten 0,003 Gr. und 0,0045 Gr. As Ss = 0,009 und 0,013 °o As. Da in die ammoniakalische Lösung jedenfalls noch Spuren von Schwefel eingegangen sind, die das ohnediess so unbedeutende Quantum von AsSs vermehrt haben, so wird man nicht fehl gehen, wenn man sagt, das Arsem sei in diesem Erz in so geringer Menge vorhanden, dass es sich quantitativ nur annähernd bestimmen lasse. | Phosphorbestimmung. Dazu wurde das Filtrat von obigem Schwefelwasserstoffniederschlag benützt. Wegen des „ Thonerdegehalts der Lösung konnte die Phosphorsäure nicht direct durch Ammoniak und schwefelsaure Magnesia ausgefällt werden, sondern musste durch molybdänsaures Ammoniak abge- schieden werden, um erst späterhin als phosphorsaure Magnesia gefällt werden zu können. 100 CCt. gaben 0,1635 Grmm. 2 MgO.PO:s = 0,51 °% POs Bu, ” ..0,159 5 sr ud: Zur Controle wurden überdiess 16,370 Grmm. Erz in con- centrirter Salzsäure gelöst, das Filtrat auf 200 CCt. gebracht, davon je 100 CCt. mit molybdänsaurem Ammoniak ausgefällt, der Niederschlag in Ammoniak gelöst, wieder mit Säure versetzt, wieder durch Ammoniak in Lösung gebracht und dann erst durch schwefelsaure Magnesia gefällt. 100 CCt. gaben 0,067 2MgOPO: = 0,52 °b POs a 2.7:0,06935, M0==:.0:.50 %, PO; Wie gross der Verlust werden kann, wenn die eben ange- führte Vorsichtsmassregel ausser Acht gelassen wird, geht dar- aus hervor, dass bei zwei weiteren Versuchen ohne diese Vor- sichtsmassregel das einemal 0,41 und ein anderesmal 0,36 ° PO; erhalten wurden. Manganbestimmung. 15,957 Gramm wurden in Salzsäure gelöst auf 200 CCt. verdünnt. 100 CCt. gaben _ Mn»053MnO ab, Mn. » » $] ? Das Erz enthält demnach: ”» n 0,217 °% Schwefelsäure = 0,087 */o BEN nalen: 0,51 */ Phosphorsäure = 0,222 '| /o Phosphor, w 0,250 */ Mangan hi 0,011 °p Arsen % 2) Bohnerz von der Grube im Fleinheimer Ge- meindewald. A 100 Gramm Erz wurden wieder mit Soda und Salpeter ge- glüht und das Filtrat auf 500 COt. eingedampft. a i Schwefelbestimmung: % 100 CCt. gaben 0,022 BaOSO; e.. a 5 0,0225Ba080s ' — 0,037 °0.80s = 0,015"), 8 Arsenbestimmung wie oben: a 100 CCt. gaben 0,006 Ass: Yu 0,016 %ı As EN a „ 0,005 Asss ) " Phosphorbestimmung: Br 17,596 Gramm Erz wurden in Salzsäure gelöst und die Auf- lösung auf 500 CCt. gebracht. r 200 CCt. davon gaben a 0,054 2MgOPOs = 0,49 °/o POs 0,0525 AT Ye PO le = Manganbestimmung: 16,188 Gramm in Salzsäure gelöst und auf 200 CCt. gebracht. 100 CCt. gaben 0,062 MnO0;:MnO = 2 551 °o Mn BD) „..05060: m as ‚34 0 Das Erz enthält also 0,037 °% Schwefelsäure = 0,015 °/), Schwefel, 0,48 °/, Phosphorsäure — 0,21 °/, Phosphor, 0,54 °/, Mangan, 0,016 °/, Arsen. 3) Bohnerz von der Grube im Stauffener Gemeinde- walde. Von der wässrigen Lösung, welche von 100 Gramm mit Soda und Salpeter geglühten Erzes gewonnen wurden, gaben 100 CCt. 0,0215 BaOS0: | _ 0,087 %, 80s 0,0220 , n n a 7 4, _ i + & N \ Er \ # „r . « W a \ ; , 2 en 2 1 en) " = 161 —— 4, ö ' B us ” E MR ” » \ . - * Eau + I. Pe Der Arsengehalt war so gering, dass er nicht gewogen wer- MnTe: )-.% WW ! ” m i 1 dünnt. u. ” 7 Gramm in Salzsäure gelöst und auf 200 COt. ver- I & davon gaben 0,039 2MsO PO: — 0,366 %, POs y u’ >» » 0,038 » » = 0,857 %, POs a &, Manganbestimmung wurden 15,8895 Gramm in Salz- säure gelöst und die Lösung auf 200 CCt. gebracht. 100 C0t. gaben 0,042 Mns0: MnO — 0,380 °/, Mn | TA 200305, , » = 0,368 °/, Mn " a also 7.0087 9, Schwefelsäure = 0,015 9, R 10,36, °,, Phosphorsänre — 0,15 9, Pr r M. a _ Der Kürze halber mögen von h und blos.noch die Resultate gegebe 4) Bohnerz vom Hermannsm 0,051 "/ Schwefelsäure — 0,379, Phosphorsäure — Schwefel, Phosphor, 0,347 °%/, Mangan. ier ab die Belege wegfallen n werden, äder enthielt: 0,02 %% Schwefel, 0,16 3%, Phosphor, 0,368 °, Mangan, % x * Spuren von Arsen. 5) Stuferz von der Grube bei Aalen. 0,08. °/, Schwefelsäure — 0,032 %/, Schwefel, 0,72 °%, Phosphorsäure — 0,31 Phosphor, 0,18 °/, Mangan, 0,015 °/, Arsen. Soda und Salpeter geglühten b den Gehalt an Phosphorsäure y fern darin blos 0,55 °/, Phosphorsäure gefunden wurden. 6) Bohnerz vom untern Röthenberg. 0,04 °/, Schwefelsäure = 0,016 °,, Schwefel, 0,296 °,, Phosphorsäure — 0,129 °/° Phosphor, 0,41 °/, Mangan, 0,009 °/, Arsen. 24 ® 2s u. 3s Heft. a! Die wässrige Lösung des mit Erzes ga iel zu nieder an, so- Württemb, naturw, Jahreshefte, 1869, m i _ i ” 2 pr 9 Te i 7) Bohnerz vom obern Röthenb erg oh D 0,04 °], Schwefelsäure = 0,016 ', Schwefel, a 0,26 °/, Phosphorsäure = O,11 °/, Phosphor, r 0,53 °/, Mangan, 0,039 °/, Arsen. » 8) Bohnerz von der bairischen Grube im Halden- hau I. je 0,42 °/, Phosphorsäure — 0,18 % Phosphor, 0,21 Mangan, 0,02 °/, Arsen, Spuren von Schwefel. Be 9) Bohnerz von der bairischen Grube $pila. £ 0,04 °/, Schwefelsäure = 0,016 "/, Schwefel, > 0,36 °/, Phosphorsäure = 0,157 °/, Phosphor, , 0,013 °/, Arsen, 0,08 °/, Mangan. 10) Bohnerz von der bairischen Grube im Bolacker. 0,027 °/, Schwefelsäure = 0,011 °/, Schwefel, 0,384 °], Phosphorsäure = 0,167 °/, Phosphor, 0,224 °/, Mangan, 0,045 °/, Arsen. 11) Knollenerz vom Stauffener Gemeindewalde. 0,04 °), Schwefelsäure = 0,017 ', Schwefel, 0,426 °/), Phosphorsäure = 0,185 °/), Phosphor, 0,68 °/’ Magnan, 0,04 °/, Arsen. 12) Knollenerz vom untern Röthenberg. 0,01 °/, Schwefelsäure — 0,005 °/, Schwefel, 0,30 °/, Phosphorsäure = 0,13 °/, Phosphor, 1,18 °/, Mangan, 0,03 °/, Arsen. Einer eingehenderen Untersuchung mussten die nun folgen- den zwei Eisenerze Nr.1I und II unterworfen werden. Sie stam- men aus der im braunen Jura ß liegenden Eisensteingrube von Wasseralfingen und zwar gehören sie dem oberen Flötz an. ri Die Erze wurden mit rauchender Salzsäure digerirt, bis alles Eisen in Lösung gegangen, dann zur Trockene verdampft ) um die durch die Salzsäure ab geschiedene Kieselsäure unlöslich zu machen, wieder mit Salzsäure aufgelöst und vom Rückstand abfiltrirt. Der geglühte Rückstand wurde zu weiterer Untersu- chung mit concentrirter Schwefelsäure (8 Theile concentrirte chemisch reine Schwefelsäure und 3 im Platintiegel bis zum Abrauche "Wasser behandelt, um Thonerde z wässrigen Lösung durch Ammoniak gefällt; aus dem in Wasser unlöslichen Rückstande wurde die Kieselsäure durch kochende Lösung von kohlensaurem Natron aufgenommen, und was hiebei ungelöst blieb, als Quarzsand in Rechnung gebracht; aus der alkalischen Lösung der Kieselsäure wurde diese durch Abdampfen mit Salzsäure abgeschieden. a) 7,604 Gr. Erz gaben 1,749 Gr. = 23,0 Theile Wasser) längere Zeit n der Säure erwärmt, mit u lösen, und diese aus der ";, Gesammtrückstand b) 10,9605 , » 2520 „— 22,99 9, { a, ,;, „ 2253 , 0308 ER y a) 7,604 Gr. gaben 0,137 Gr. — 1,81 °/, Thonerde EB, , 01785 ., = 1,80 anna a) 7,604 Gr. gaben 0,380 Gr. — 4,99 °/, Kieselerde ee, 0,483: | 0 4,98 ae a) 7,604 Gr. gaben 1232 Gr. = 16,2 / Quarzsand, De, en IE RI Die salzsaure Lösung des Erzes wurde bei allen Proben auf 500 CCt. verdünnt und davon für die einzelnen Bestimmun- gen abpipettirt. Zunächst wurde Eisenoxyd 4 Thonerde + Phos- phorsäure durch Ammoniak ausgefällt, in andern Portionen die Phosphorsäure durch molybdänsaures Ammoniak abgeschieden und das Eisen nach Reduction durch Zink mit übermangansau- rem Kali fitrit. Die Differenz ergab die Thonerde, a) 50 .CCt. gaben 0,517 AhOs +F&0: + PO; — 67,98 °/, De ,; ame ».*% = 68.089, €) 50 „ ” 0,6635 r) „ BIN 67,82 % “4 — 14 — b) 100 CCt. gaben 0,0255 Gr. »2MgOPO> — 0,74 °/o Phosphorsäure ) nn „0,0215 „ » =0,70, ” Zur Bestimmung des Eisenoxyds wurde die Lösung des Erzes, um die Salzsäure zu verjagen, mit Schwefelsäure abge- dampft, mit Zink redueirt und zum Titriren eine Chamäleonlösung benützt, die aus krystallisirtem übermangansaurem Kali darge- stellt war, und von der 100 CCt. 0,759 Gramm Eisen anzeigten. brauchten: a) 10 CCt. 8,6 COt. KO Mn07 = 42,91 Fe = 61,3 ', Fer Os 10 dei, =, BT RE € Pe BE PE Be 2 5 BE 2 BEZ Mittel: 42,89 Fe — 61,62°/, Fee O3 67,95 Fee Os + AkOs:s + POs 61,99 Fee Os + PO; 5,96 °/, Al2Os "Kalk. Aus dem Filtrat vom Eisenoyd- Thonerdenieder- schlag wurde der Kalk als oxalsaurer Kalk gefällt und nach sehr starkem Glühen als kaustischer Kalk gewogen. a) 50 CCt. gaben 0,010 Gr. Ca0 = 2,35 °/, Ca0CO: c) 50 CCt. „10,013 5 un De 2,35 °/, Ca0CO: Magnesia. Das Filtrat vom Kalkniederschlag gab von b) 0,014 »MgOPO; = 0,46 MgO 2. 0,0125 en 0,95 MEOUD: Zur Manganbestimmung wurden je 200 CCt. verwendet und dabei, wie oben beschrieben, verfahren. a) gab 0,010 MnO0:MnO = 0,240 °/, Mn b) „ 0,016 ” F 0,262 nn ©) m, »U.0L0 a — 0,239 °/, Mn Wasserbestimmung. Da kohlensaure alkalische Erden vorhanden waren und überdiess ein Theil des Eisens als Oxydul sich vorfand, so konnte der Wassergehalt nicht durch Glühen bestimmt, sondern musste direct gewogen werden. Diess geschah in der Weise, dass man einen Strom gut getrockneter Luft über das in einer’ Glasröhre in einem Schiffchen befindliche Erz leitete. Durch Glühen mittelst untergestellter Lampe wurde das. Wasser a | ausgetrieben und in einer gewogenen Chlorcaleiumröhre aufge- fangen, deren Gewichtszunahme die Menge des Wassers ergab. 0,615 Gr. Erz gaben 0,044 Gr. — 7,15 °/, Wasser. se 5 ee ©, Genau in derselben Weise wurde auch das zweite Eisenerz behandelt. a) 9,652 Gr. Erz } wurden in Salzsäure gelöst und beide b) 10,84355 „ „ | Lösungen auf 500 CCt. verdünnt. In Säure unlösliche Theile. a) 9,652 Gr. gaben 3,798 — 39,34 9), ) 21025 „ „;,, 4302: — 39,69 %/, ) Eisenoxyd + Thonerde + Phosphorsäure. a) 50 CCt. gaben 0,5045 = 52,26 F&Os + AlkOs + PO; b) 50 COt. gaben 0,5040 — Ba DER Dieselbe Bestimmung mit b ausgeführt verunglückte. 39,51%, Eisenoxyd. brauchten: a) 10 CCt. 8,1 Ct. Chamäleon — 31,84 °/, Fe ; b) 10 CCt. 9,1 , ». =81,67%, Fe( 7935 „Fer Os Phosphorsäure. a) 100 COt. gaben 0,0145 :MgOPO; = 0,47 °/, PO; Be: 01e, —048 Berechnung der Thonerde. 52,23 °/), FeOs + PO; + AlOs davon ab 45,82 °/, Fe:O:3 + PO; bleiben: 6,41 %/, AlsOs Kalk. a) 50 CCt. gaben 0,005 Gr. — 0,518 °/, CaO ) = 0,535 1 CaO b) 50 „ » 0,006 „, = 0,553, „ —0,95 °/, Ca0CO: Magnesia. a) 0,0235 2MgOPO; —= 0,85 /, MgO ( 0,82 %/, MgO b) 0,0245 & = 0,79% „ 1,72), Mg0CO: Mangan. a) 200 CCt. gaben 0,011 Mn:0sMnO = 0,204 °;, Mn b) 200 „ a. 0,081 2 = 0,182 87, — 16 — Wasserbestimmung. 0,571 Gr. Erz gaben 0,038 Gr. — 6,65 °/, HO 0,7285 1,9% = N) 009 TE Nähere Untersuchung des in Salzsäure Unlös- lichen. 9,652 Gr. Erz gaben 3,479 Gr. 10,843 „ 36,04 °/, Quarzsand e „3,943 „Velsbse 9,652 Gr. gaben 0,257 SiO2 = 2,66 °/, SiO: 10,8435.- „0 15%. O2 Bien Die Differenz ergibt für Thonerde — 0,82 '),- n Zusammenstellung der Resultate: Nro. 1. 23,00 Gangart. Darin sind: 16,3 °/, Quarzsand, 4,9 °/, Kieselsäure, 1,8 °/, Thonerde, 42,89 °/, Eisen = 61,27 , Eisenoxyd, 0,72 °/, Phosphorsäure, 5,96 °/, Thonerde, 2,35 °/, kohlens. Kalk, 0,95 °, kohlens. Magnesia, 0,26 °,, Mangan, 7,16 °/, Wasser. Nro. DI. 39,51 °/, Gangart. Darin sind: 36,20 °, Quarzsand, 2,49 °/, Kieselsäure, 0,82 °/, Thonerde, 31,75 °/, Eisen = 45,35 °/, Eisenoxyd, 0,47 °/, Phosphorsäure, 6,40 %/, Thonerde, 0,95 °/, kohlens. Kalk, 1,72 °/, kohlensaure Magnesia, 0,19 °/, Mangan, 6,72 °% Wasser. Pi mz ey - Ein nicht unbeträchtlicher Theil des Eisens ist als Oxydul in den Erzen enthalten. Demselben Flötze gehören die drei folgenden, mit III, a, b, e bezeichneten, Proben an, in denen aber nur der Gehalt an Eisen bestimmt werden musste. Zu diesem Zwecke wurde eine grössere Menge Erz in rauchender Salzsäure gelöst, die Auf- lösung auf 500 CCt. verdünnt, davon je 10 CCt. zur Entfernung der Salzsäure mit Schwefelsäure abgedampft, durch Zink redu- eirt und mit Chamäleon titrirt. 100 CCt. derselben entsprachen 0,842 Gramm Eisen. Dieser Wirkungswerth war vorher durch eine Reihe von Versuchen festgestellt, zu denen eine Auflösung von Claviersaitendraht in Schwefelsäure benützt wurde. a) 5,467 Gramm auf 500 CCt.: ’ 10 CCt, erforderten 4,65 CCt. KO Mn» Or — 35,76 °/, Fe, 10 „ n 4,60 „ » = 35,39%, 7 b) 6,036 Gramm Erz: 10 CCt. erforderten 5,35 CCt. KO Mn: O7 — 37,27 °/, Fe, wohgeo es ) = 377% , 5,565 Gramm Erz: 10 CCt. erforderten 4,95 CCt. KO Mn: Or — 37,3 °), Fe, c) 5,5565 Gramm Erz: 10 CCt. erforderten 4,6 CCt. = 34,82 ', ion) Y 46 „ = 3482 %, Demnach entkält: II, a) 35,5 %, Eisen = 50,7 °/, Eisenoxyd, Br 905 9, , 53,3%, Bi wet, „ed 5 Dem untern Flötze der Wasseralfinger Eisensteingrube sind die 4 Proben A, I, II, III, IV entnommen. 1. 5,953 Gramm Erz auf 500 CCt. verdünnt: 10 CCt. erforderten 4,2 CCt. KO Mn» Or = 29,65 °/, Fe, 10x , ® 4,25 „ R = 290 I. 5,6005 Gramm Eız: 10 CCt. erforderten 4,95 CCt. KO Mn: Or = 37,14 °/, Fe 10%, . 5.0 R 37,58% „ | IH. 6,238 Gramm Erz: BC 10 COt. erforderten 5,4 (COCt. KO Mn.2 Or — 36,38 /, Fe 10 „ n BP D) — 36,38 ‚/ „ IV. 6,370 Gramm Erz: » 10 COCt. erforderten 4,2 „ » = ee 10 „ RE 4,2 » .D = 277 % ” „ Demnach enthält: % A, I. 29,81 °/, Eisen = 42,58 °/, Eisenoxyd, nt ie BB m sa. 86,38 ne, 2 « A270 ai, ’ Gleichzeitig musste der durchschnittliche Gehalt dieser 4 Proben an Phosphorsäure bestimmt werden, zu welchem Zwecke gleiche Gewichtsmengen derselben innig mit einander gemengt wurden. 5,954 Gramm von diesem Gemenge wurden in Salzsäure gelöst und auf 500 CCt. verdünnt: nr 200 CCt. gaben 0,0285 Gr. 2MgO PO: — 0, 155 0%), Phospkersänd 290 5.79 0,0280%, 2» = oh e Später kam noch eine weitere Probe aus demselben Flötze zur Untersuchung. 8,734 Gramm auf 1000 CCt.: 25 CCt. erforderten 9,15 COt. = 35,2 %, Fe 25 7 2 915 „ = 35,2 "on Diese Probe enthält demnach 50,28 °/, Eisenoxyd. Alle diese Belegzahlen für die Eisenbestimmung habe ich desshalb angeführt, um nachzuweisen, dass sich beim Titriren mit Cha- mäleon eine für technische Zwecke vollständig genügende Ueber- einstimmung herausstellt, sobald man krystallisirtes übermangan- saures Kali anwendet und bei dem Versuche Salzsäure ausschliesst. Wenn man ferner nach der Reduction des Eisenoxyds rasch mit der nöthigen Menge frisch destillirten Wassers verdünnt und die mit der Chamäleonlösung gefüllte Bürette schon zur Hand hat, so kann auch ohne Nachtheil die Anwendung eines Kohlen- säurestromes wegfallen. * > Die Ergebnisse des Präcisionsnivellements der Bahnlinie “ % Stuttgart-Goldshöfe-Grailsheim-Heilbronn-Stultgart. u Zusammengestellt von Prof. Dr. Schoder. _ ' Im Sommer 1868 konnte von den württembergischen Com- missären für die europäische Gradmessung das Präcisionsnivelle- ment *) in Angriff genommen werden. Nachdem die von Kern in Aarau gelieferten Nivellirinstrumente angelangt waren, wurden zunächst vom 22. Juni an einige Probestrecken zwischen Waib- lingen und Endersbach nivellirt, und auf Grund der dabei ge- machten Erfahrungen die Bipbachtungsmeälhödd festgestellt, nach welcher sodann von Anfang Juli zwei von der K. Eisenbahnbau- commission zur Verfügung gestellte Ingenieure die Bahnlinie Stuttgart- Goldshöfe - Crailsheim - Heilbronn - Stuttgart nivellirten. Die Ablesungen an der in Centimeter getheilten Latte geschahen auf eine Entfernung von 250 Fuss mit Ausnahme der Strecke Canstatt-Fellbach, wo die Steigung (1: 80) eine Verminde- rung der Distanz auf 200 Fuss nöthig machte, und zwar in 2 Lagen des Fernrohrs, je an 3 Fäden. Jeder Aufstellung des Instruments entsprachen vor- und rückwärts je 2 Aufstellungen der Latte, wodurch man zwei getrennte Nivellements neben ein- ander erhielt. Zur Versicherung des festen Standes der Latte war dieselbe unten mit einem eisernen cylinderschen Zapfen versehen, welcher in eine entsprechende Vertiefung einer guss- *) Näheres über den Zweck des Präcisionsnivellements ist zu ent- nehmen aus dem Vortrag von Prof. Dr. C. W. Baur, gehalten am 24. Juni 1869 beim 25jährigen Jubiläum des Vereins. er ze =. eisernen Fussplatte passte, die fest in den Boden eingedrückt wurde, i R Beim Nivellement wurden die Tausendersteine, welche an der "Linie von 1000 zu 1000 Fuss gesetzt sind, einnivellirt, soweit sie erreicht werden konnten, ohne besondere Aufstellungen des Instru- mentes nöthig zu machen. Ausserdem wurden zur Versicherung des Nivellements eine Anzahl Höhenmarken meist in der Nähe der Stationen möglichst solid angebracht und gleichfalls einnivellirt. Die Arbeiten wurden von Stuttgart aus in zwei Richtungen ausgeführt; der eine Ingenieur nahm seinen Weg über Heilbronn, der andere über Goldshöfe und Crailsheim; das Zusammentreffen erfolgte Ende October zwischen Grossaltdorf und Sulzdorf, wo eine Strecke von 8000 Fuss doppelt nivellirt wurde. Für die an derselben gelegenen Tausendersteine gaben die beiden Ni-. vellements folgende Höhen: über Heilbronn: über Goldshöfe: XXXII + 4. 386,107 386,163 Differenz 56 Millim. 5. 389,047 389,104 57 6. 391,943 392,003 60 7. 394,688 394,739 56, 8. 397,971 398,029 58 9. 400,443 400,501 58 11. 406,641 406,697 56 Mittel 57 Millim. Will man diesen Fehler von 57 Mm. = 19,6 württ. Linien proportional der Distanz vertheilen, so müssen die über Golds- höfe erhaltenen Höhen für jede Stunde (& 13,000 F.) Distanz von Stuttgart um 0,8 Mm. vermehrt, die über Heilbronn erhal- tenen um ebensoviel vermindert werden. Bei der richtigen Ver- theilung proportional der Quadratwurzel aus der Distanz würde L ! i { 7 Ur die anzubringende Correction sein = ry Va Millimeter, wo d die Distanz von Stuttgart in Stunden ausgedrückt bezeichnet. Eine Vertheilung des Fehlers ist durchgeführt bei den Schienenhöhen, nicht dagegen in der Tabelle der Tausender- steine und der Höhenmarken. Durch spätere Nivellements werden — i1 — sich nemlich für einzelne Strecken noch weitere Proben ergeben, so für Heilbronn-Crailsheim durch die Linie Heilbronn-Osterburken- Mergentheim-Crailsheim, für Canstatt-Aalen durch die Linie Aalen- Heidenheim-Ulm und Ulm-Canstatt. Wir hielten desshalb nicht für gerathen, schon jetzt eine Ausgleichung vorzunehmen. Bei der Wahl des Horizontes erschien es angemessen, die Höhe des Stuttgarter Bahnhofes in Uebereinstimmung zu bringen mit den andern in und bei Stuttgart gemessenen Höhen. Den- selben liegen die folgenden durch ein trigonometrisches Nivelle- ment erhaltenen Angaben zu Grunde: Stiftskirche Knopf 1084 württ. F. Leonhardskirche 5 1038. 1,99% Spitalkirche 35 TO33U911 100 4 Feuerbacher Haide. . 130 ,„ y Hasenberg Belvedere . 15583 „ „ Von diesen Punkten leitete Professor Wall die Höhe einer Anzahl weiterer Punkte trigonometrisch ab, und verband die- selben noch durch ein geometrisches Nivellement, wodurch für die ganze Stuttgarter Umgebung ein Netz von unter sich über- einstimmenden Höhenpunkten erhalten wurde, welches auch einer Curvenkarte (Curvenabstand 10 Fuss) der Stuttgarter Markung, mit deren Anfertigung derselbe gegenwärtig beschäftigt ist, zu Grunde gelegt wird. In diesem Netz erhielten mehrere vom Polytechnikum an- genommenen Fixpunkte die nachfolgenden durch mehrfache Mes- sungen controlirten Höhen: Eiserne Platte an der Thüre des Polytechnikums gegen die Kepplerstrasse . . 250,317 Meter= 873,74 württ. F. Glasplatte in der Fenster- bank des Souterrains bei der mechanischen Werk- Battoiiautmee. 5, 250455 „re ET 0 Glasplatte vertikal in die Mauer eingelassen an der Alleen- und Seestrasse . 252,520 „ = 8831,63 „ » — 12 — Glasplatte unter der vorigen in den Sockel eingelassen (1 Fuss unter der Erd- fläche) Ep Glasplatte im Schuppen für die geodätischen Uebun- gen (Garten des Labora- toriuma) I: 0%. 0014." 1252, 0614 rt Von diesen Punkten aus wurden auf zwei Wegen die Bahn- hofpunkte einnivellirt, für welche sich folgende Höhen ergaben: Linkseitige Bahnhofhalle (gegen die Friedrichs- strasse.) Trottoir bei der Drehscheibe 249,716 Meter — 871,64 württ. F EisernerKranzb.d.Drehsch. 249251 „ = 8001 „ „ Schiene bei der Drehscheibe 249,370 „ = 8043 „ y Rechtseitige Bahnhofhalle (gegen die Königs- strasse.) Trottoir bei der Drehscheibe 249,552 Meter = 871,07 württ. F. EisernerKranzb.d.Drehsch. 249,268 „ = 870,07 „ y Schiene bei der Drehscheibe 249,367 „ = 87042 ,„ „ Hiernach wäre die Schienenhöhe des Stuttgarter Bahnhofs = 870,4 württ. Fuss. In den graphischen Fahrplänen ist die- selbe zu 860 württ. F. angegeben, in der von Prof. Dr. Zech im XII. Jahrgang dieser Hefte (1857) 8. 72 ff. gegebenen Zu- sammenstellung zu 860,5. Berücksichtigt man, dass die beiden letzteren Zahlen sich noch auf die alte Schienenhöhe bezogen, wie sie vor dem Umbau des Bahnhofs stattgefunden, so wird auf den Eisenbahnhorizont bezogen die neue Schienenhöhe sich ergeben zu 860,5 + 2,8 — 863,3, und der Horizont der Eisen- bahn wird unter dem sonst in Stuttgart gebräuchlichen liegen um 870,4—863,3 — 7,1 württ. Fuss. Woher diese vielfach störende Differenz beider Horizonte rührt, lässt sich jetzt schwerlich mehr mit Sicherheit entschei- den. Nach einer von PYofessor Wall dem Verfasser gegebenen Notiz soll das Eisenbahnnivellement seiner Zeit von einem blos barometrisch bestimmten Punkt in Canstatt — dem Wehr- 251,364 Meter = 877,39 württ. F. u, baum an der Brücke (751 w. F.) — ausgegangen sein; bei einem Ausgang des Eisenbahnnivellements von Canstatt würde sich vor allem erklären, warum nicht die jedenfalls zum Theil schon bestimmten Stuttgarter Punkte benützt worden sind. Zu Erklärung der nun folgenden 3 Tabellen werden nur wenige Bemerkungen erforderlich sein. Tafel1 giebt die Schienenhöhen, wie sie an den Tausender- steinen gefunden wurden. Die römischen Zahlen bedeuten die Bahnstunden ä& 13,000 Fuss, die arabischen die Nummer des Tausenders in der betreffenden Stunde, so bedeutet VI. 9 den 9. Tausender in der 7. Stunde, oder giebt eine Entfernung von der Drehscheibe des Stuttgarter Bahnhofs = 6. 13,000 + 9000 = 87,000 württ. Fuss. Tafel 2 giebt die Höhen der Tausendersteine selbst, und zwar ist immer der höchste Punkt der Steinoberfläche genommen. Endlich giebt Tafel 3 ein Verzeichniss der gelegten Glas- platten. Schienenhöhen. Meter. he Meter. wer | 7. 1239,88 | 837,30 euEbadın. 8. 242,73 | 847,26 Stuttgart. 249,37 [870,43 9. 1947,04 | 862,31 0 2, 1246,49 1860,38 10. [249,94 | 872,41 3. 1245,01 1855,21 11. 1254,29 | 887,62 4. [242,83 1847,80 12. 1257,19 | 897,47 5. [240,51 839,50| I, 0. 1261,26 | 911,95 6. 1238,14 [831,24 1. [264,01 | 921,55 7. [235,81 |828,11 2. 268,52 | 937,29 8. [233,48 [814,98 3. 1271,43 | 947,48 9. 1231,20 807,02 4. 275,67 | 962,25 Cannstatt. 222,17 |775,49 5. [278,59 | 972,41 TA 1: 6. [282,18 | 984,98 Visirbruch 1:50. 1222,33 776,05 1. [282,20 | 985,04 jr 3. 1225,64 787,61 8. 232,22 | 985,08 4. 1228,52 |797,71 9. 1282,24 | 985,18 5. 1232,89 812,91 | Fellbach. 282,25 | 985,20 6. 1235,64 1322,52 10. |282,47 | 985,97 Württ. 174 Meter. Fuss. | ‚Meter. II. 11. 1282,13 1984,78 | V. 11. |236,43 Visirbruch, |282,41 1985,75 12. 1237,03 12. 280,70 |979,79 Visirbruch. |237,04 II. 0. 1279,05 974,03 | Grunbach. 237,05 1. |277,88 1969,95 Visirbruch. |237,06 2. 1275,68 962,28 | VI. 0. 1237,13 A. 1272,33 1950,57 1. 1237,72 5. 1269,72 1941,47 2. 1238,05 Waiblingen. 269,61 1941,08 3. [238,50 T. 1269,51 940,73 4. 1238,98 8. |267,87 935,00 5. 1239,57 9. 1266,10 1928,84 6. 1239,82 10. [264,42 |922,97 7. |240,00 11, 262,75 1917,14 8. 1240,17 12. 1261,05 |911,21 9. 1240,48 IV. 0. 1260,08 1907,84 10. [240,75 1. 1257,77 1899,74 11. |241,68 2. 1256,03 1893,69 12. 1242,65 3. 1254,31 887,66 | VII. 1. 1244,60 4. [252,68 1881,99 2. 1245,63 5. [250,99 1876,08 Visirbruch. |245,91 6. 1249,28 |870,12 3. 1245,97 7. 1247,58 1864,18 | Winterbach. 245,95 8. 1245,83 1858,09 4. 1245,91 9. 1244,15 [852,20 5. 1245,90 10. 1242,54 |846,61 6. 1245,95 11. |240,79 1840,47 Visirbruch. 246,07 Endersbach. 12. 1239,44 |835,75 7. 1246,34 v. 0. |239,22 |835,01 8. 1246,97 1. 1237,71 |829,72 9. 1247,71 2. |236,32 1824,86 10. [248,23 3. [235,11 1820,67 11. 1949,16 are. er oe Visirbruch. |249,32 Visirbruch. |232,54 1811,67 19: |e49.67 Visirbruch, |232,62 811,95 e H 6. [232,92 |sı3,02 | I- 0. 1250,13 7. [233,62 815,45 1. 1250,65 8. [234,26 817,69 Visirbruch. |250,66 9. 1235,08 |820,55 2. |250,67 10. 1235,72 1822,60 | Schorndorf. 250,70 Württ. Fuss. 825,27 857,34 827,38 827,41 827,45 827,71 829,77 830,90 832,48 834,17 836,25 837,12 837,71 838,31 839,38 840,33 843,61 846,98 853,78 857,37 858,37 858,57 858,50 858,34 858,31 858,50 858,92 859,86 862,04 864,63 866,46 869,73 870,25 871,47 873,10 874,92 874,95 874,96 875,07 Ba nn Württ. IX. Visirbruch. 3> 4. Visirbruch, H Visirbruch. 6. ıE 10, Ri alılz Basubrüch A 1: 12. I 0. 1 2 1 Visirbruch 3eirbruch > Visirbruch 6. u Visirbruch. 8. Pen Visirbruch - 350 9. 10, 1% 12. BCE, 0, 1. | Meter. 250,75 251,50 253,11 253,44 254,07 253,81 254,59 255,35 256,13 . 1256,94 257,63 258,52 258,79 258,77 258,81 258,83 258,83 258,95 . 1259,53 260,50 261,71 261,45 1262,14 262,70 262,85 262,90 263,00 263,18 263,18 264,00 264,75 265,62 266,48 267,29 932,99 2. [268,11 935,83 | Fuss. 875,25 877,88 883,49 884,64 886,85 885,94 888,64 891,31 894,01 896,84 899,25 902,38 903,30 903,22 903,39 903,43 903,44 I 903,86 905,89 909,27 913,53 912,58 915,02 916,97 917,48 917,68 918,01 918,62 918,62 921,49 924,10 927,16 930,17 | Meter. Württ. Fuss. KT ge :350 1:280° 3. sen» Visirbruch. Waldhausen. Vsrbruch ee XI. Yeslrbruch = Visirbruch \ Lorch. 1: je a0, 1: 200 4. d 6 1 8. 9 00 10. 10 12. Visirbruch. XII. Br > 268,02 268,94 269,96 271,00 272,13 272,91 272,87 272,92 272,97 272,96 273,94 274,90 . 1275,88 276,79 277,76 278,77 279,69 280,62 280,70 281,70 283,10 284,51 285,99 237,46 288,89 289,02 289,83 239,91 239,90 289,88 289,97 290,21 291,20 292,23 293,32 249,37 935,53 938,75 942,32 945,95 949,86 952,59 952,46 952,65 952,82 952,77 956,18 959,54 962,96 966,14 969,54 973,03 976,26 979,50 979,79 983,29 988,16 993,08 998,26 1003,38 1008,39 1008,85 1011,67 1011,95 1011,90 1011,84 1012,15 1013,00 1016,46 1020,03 1023,84 1027,50 XII. Visirbruch. | XIV. 0. ee Da Visirbruch 13810 Mu-=] 9. 10. Gmünd. 1. Visirbruch, 12. XV, 0, Visirbruch ee Visirbruch, ” v. = ii ee | var 1294,79 | 1028,96 | XV. 11. 295,57 | 1031,71 12. 296,98 | 1036,43 | XVL._ 0. 298,29 | 1041,17 ge 299,73 | 1046,23 2% 301,06 | 1050,85 3. 302,41 | 1055,57 4. . 1303,78 | 1060,36 5. 305,12 | 1065,04 6, 306,46 | 1069,72 T. 307,85 | 1074,55 = 309,22 | 1079,35 9, 310,56 | 1084,01 10, 311,92 | 1088,78 11. 313,20 | 1093,57 12. 314,67 | 1098,37 | XVII, 0. 316,01 | 1103,04 1. 317,35 | 1107,71 2, 318,99 | 1113,45 5 318,74 | 1112,59 5 319,05 | 1113,65 Visirbruch, 319,05 | 1113,65 | Unterböbingen. 319,06 | 1113,70 6. 319,10 | 1113,84 ı= 320,70| 1119,43) \irbr. :. 1:200 322,63 | 1126,14 7 324,84 | 1133,85 | Visirbr. —- =, 324,57 | 1132,93 ER 325,28 | 1135,39 9 325,77 | 1137,09 10. 326,34 | 1139,09 iR 326,68 | 1140,29 12. 328,61 | 1147,03 | XVII. 0. 330,48 | 1153,53 1. 332,46 | 1160,45 2, 334,48 | 1167,50 3, 336,44 | 1174,35 4. 338,41 | 1181,23 Visirbruch. 7 340,37 . 1379,90 . |880,97 . |885,86 Württ. Fuss. 1188,07 1194,97 1201,79 1208,59 1215,50 1222,58. 1228,97 1236,26. "1243,47 ‚32 1257,19 362,06 | 1263,77 364,10 | 1270,90 366,08 J1977, 82 368,05 | 1284,70 370,07 | 1291,73 372,08 | 1298,74 374,01 | 1305,49 375,91 | 1312,10 377,95 | 1319,26 1326,06 1327,42 1327,66 1327,66 342,35 344,30 346,25 348,23 350,26 352,09 354,18 356,24 358,20 360,17 380,29 380,36 380,36 380,43 | 1327,89 1329,79 382,14 382,96 1333,88 1336,72 1346,85 1356,58 1366,43 1376,26 1386,62 1396,44 1406,49 1416,62 1426,59 1432,19 388,65 391,47 394,29 397,25 400,07 402,95 405,85 408,70 410,31 XVII. 16. Moegglingen. Visirbruch. fie 8. 9 10. a u DD - XIX. zen r pP fer ni >) 1: 12. Visirbr, Essingen. Visirbruch. XxX. SRAP APPD D Me Mm wm mo XXI, 0. Visirbruch, Württemb. naturw. Jahreshefte. 410,36 410,40 410,47 413,94 417,29 420,05 422,94 . 1425,83 428,12 431,50 434,43 437,34 442,99 445,93 448,87 451,60 454,55 457,45 460,29 . 1463,16 464,24 464,23 464,20 464,17 463,08 460,83 458,66 456,49 454,22 452,04 449,80 447,60 445,41 443,25 441,08 . 1488,77 . 1486,63 434,54 433,81 1432,38 1432,51 1432,76 1444,86 1456,55 1466,20 1476,27 1486,37 1496,42 1506,17 1516,38 1526,56 1546,28 1556,54 1566,78 1576,33 1586,62 1596,73 1606,51 1616,68 1620,43 1620,42 1620,30 1620,20 1616,39 1608,53 1600,97 1593,39 1585,48 1577,85 1570,03 1562,34 1553,72 1547,19 1539,61 1531,55 1523,06 1516,77 1514,24 1869. XXL Visirbruch. 4. :220 - '1:130 8 Visirbruch. Visirbr, — —— Visirbr. Aalen. Visirbr. — Visirbr. Visirbr. XXI. 0. % Wasseralfingen. :sirb 1: a Visir T. 1:100 2s u. 35 Heft. 1. 433,66 1433,67 . 1433,61 433,57 431,69 431,76 430,47 430,55 .. 1430,48 430,45 430,51 . 429,32 429,40 429,14 . 1429,08 . 1429,10 . 1429,14 429,18 . 429,53 429,71 429,88 429,74 429,80 429,95 429,81 433,06 435,93 438,84 441,72 444,67 447,50 450,34 453,19 456,19 12 1513,71 1513,73 1513,51 1513,39 1506,82 1507,05 1502,55 1502,85 1502,58 1502,49 1502,69 1498,55 1498,77 1497,90 1497,70 1497,78 1497,94 1497,85 1499,28 1499,90 1500,51 1500,00 1500,22 1500,75 1500,25 1508,10 1521,63 1531,79 1541,85 1552,12 1562,00 1571,90 1581,87 1592,36 178 BEE EEE EEE BE ERPROBT Württ. | Meter. Füße. Ä xxXM,; 12. | 459,04 | 1602,28 | I. 10. XXIII 0. | 460,45 | 1607,21 11. 1. | 464,80 | 1622,38 12. 2. | 467,64 | 1632,41 | II. 0. ” 1:100 Ri Visirbr, 468,64 | 1635,78 180 Visirbr 1900 Obere Jaxt- 9, bahn. 3, 0. 0. | 468,75 | 1636,19 4, 1. |468,73 | 1636,11 5 Goldshöfe. 468,75 |1636,18| _... 900 2. | 468,70 | 1636,30] Rn Tre Visirbr. ——_ - er 468,75 | 1636,17 pi 3. | 467,88 | 1633,15 | Ellwangen. 4. | 466,42 |1628,05 | _.. er 5. | 465,02 | 1623,16 Yerbr, Trgag 6. | 463,80 | 1618,91 8. 7..\462,27|1613,58| _.. 380 8. | 461,02 | 1609.20] Yisirbr- Tr g00 9. | 459,72 | 1604,66 9, 10. | 458,25 | 1599,53 10. 11. | 456,86 | 1594,67 11. 12. | 455,50 | 1589,95 12. I. III. 0. .210 m Visirbr. —__ |454,03 | 1584,81 2. 453,96 | 1584,56 : 600 1. | 453,97 | 1584,60 Visirbr. Too Visirbr. ——— | 453,99 | 1584,32 Br 1: 180 ) ) 4. 2. |453,19 | 1581,87 5. 3. | 451,51 | 1576,00 T. 4. | 449,89 | 1570,36 8. 5. | 448,25 | 1564,61 9. 6. | 446,74 | 1559,36 10. 7. |445,17 | 1553,86 11. 8. | 443,54 | 1548,17 12. 9. 1441,90 | 1542,46 | IV, 0. | Meter. 440,36 438,74 437,28 435,62 434,05 433,31 433,12 432,73 432,42 432,10 431,87 431,81 431,81 431,85 431,83 431,79 431,45 431,09 430,63 430,11 429,78 429,23 428,73 428,22 428,01 427,85 427,40 427,02 426,27 425,74 425,86 425,01 424,57 424,10 423,74 Württ. Fuss. 1537,10 1531,42 1526,33 1520,55 1515,07 1512,48 1511,82 1510,45 1509,36 1508,27 1507,45 1507,24 1507,24 1507,37 1507,30 1507,16 1505,98 1504,73 1503,11 1501,31 1500,14 1498,22 1496,49 1494,69 1493,97 1493,43 1491,85 1490,51 1487,91 1486,07 1484,74 1483,50 1481,96 1480,32 1479,07 179 Württ. Württ. Fu Meter. Meter. Ss. Fuss. ES 0) Das | ae en SL ENEEEER WEENGERIFES WEkGhres 423,37 | 1477,77 IV, LS er I] © oO Jaxtzell. 0. 1. 2. 3. 4, 5. 6. 7; 8. 9, Visirbr, 4:37 : al 1: 10, Stimpfach. Visirbr, Po + 423,06 422,50 422,12 421,64 421,19 420,81 420,70 420,68 420,66 420,65 420,60 420,66 420,63 420,88 419,88 419,07 418,25 417,49 416,70 415,96 415,21 414,44 413,61 412,97 412,89 412,79 412,80 412,79 412,44 411,77 411,00 410,43 410,54 2. [410,10 1476,72 1474,75 1473,43 1471,74 1470,17 1468,86 1468,46 1468,36 1468,33 1468,30 1468,13 1468,31 1468,22 1469,08 1465,60 1462,77 1459,90 1457,25 1454,50 1451,93 1449,30 1446,66 1443,72 1441,48 1441,19 1440,83 1440,88 1440,83 1439,64 1437,28 1434,67 1432,60 1432,99 1431,45 VI 3. Visirbr. 11800 l:e 4. 5. 6. 7. 8 9. & 10, Jaxtheim. 11. 12, VII. 0, 1% 2. > 4, d 6, ds 8. % 10. 11, 12. VII. 0, Crailsheim. Hauptbahn und Untere Neckarbahn. Stuttgart. 0. 5. 6, d 8 S 10, 11, 409,79 409,50 409,48 409,38 409,40 409,40 409,45 409,39 409,47 409,40 409,40 409,37 409,38 409,39 409,37 409,35 409,37 409,31 409,27 409,39 409,37 409,36 409,33 409,34 409,37 409,36 409,40 249,37 254,49 257,37 260,08 262,76 265,53 268,32 269,49 1430,39 1429,36 1429,31 1428,94 1429,01 1429,02 1429,18 1428,99 1429,25 1429,00 1428,90 1428,92 1428,95 1429,00 1428,92 1428,86 1428,90 1428,71 1428,54 1428,98 1428,92 1428,99 1428,77 1428,82 1428,91 1428,88 1429,00 870,48 888,62 898,36 907,81 917,17 926,85 836,59 940,65 — — ı 180 LIU , 0, Feuerbach. il 1:160 1: Zuffenhausen. II. Visirbr. 1: 160 1::217 rl“ 8. T:/217 1: 9: 10. Kornwestheim. 11. Visirbr. Visirbr. AR 1:1000 Visirbr. ERET | Meter. 271,80 275,80 276,08 276,47 276,82 278,12 230,56 282,90 286,45 290,78 293,17 295,31 297,24 297,86 298,70 300,05 300,30 300,75 300,50 300,40 300,26 300,48 300,54 302,02 303,63 304,41 304,43 803,30 303,47 303,22 303,15 301,80 299,53 297,52 u | Meter. r Fee 4 #0, 21. SB 948,65 | IH. 9. | 294,93 |1229,44 962,68 | Ludwigsburg. 294,90 |1029,35 963,66 11. | 292,50 |1020,97 965,04 12. | 290,36 1013,51 966,26 | IV. 0. | 288,49 [1006,99 970,30 | 1. |285,95 | 998,10 | 2. | 283,60 | 989,90 ara 3. |281,16 | 981,41 987,47 a. | 278,66 | 972,65 999,85 5. [277,37 | 968,16 1014,96 6. | 273,64 | 955,16 1023,30 7. |271,12 | 946,35 1030,78 s, | 268,36 | 938,48 1037,51 Visirbruch, | 267,13 | 932,44 9. | 267,08 | 932,27 1039,68] Asperg. 267,20 | 932,60 1042,63 | Yisirbr, 2 | 267,79} 984,72 \ 1047,35 EEE un ’ 10. | 266,39 | 929,84 na: 11. \264,02| 921,58 1049,77 12. | 261,87 | 914,07 1048,92 V. 0. 259,91 | 907,21 1048,56 1. |257,69 | 899,46 1048,07 2. 255,43 | 891,59 1048,85 3. |253,18 | 883,75 4. |250,97 | 876,01 1049,05 Visirbr. eben. 249,38 | 870,46 1054,21 Nes £ J 1059,83 5. |249,13 | 869,60 1062,55 | Visirbr. — 248,95 | 868,95 1062,61 6. |248,84 | 868,59 1062,17 7. 246,07 | 858,92 1059,26 8. |243,23 | 849,01 1058,39 9. |240,34| 838,92 10. |237,53 | 829,09 1058,15 11. |234,65 | 819,03 1053,45 12. |231,79 | 809,07 1045,51 VI. o. |228,92 | 799,05 1037,55 ı. [226,09 | 788,97 — 181 — | Meter. Mar | | Meter. Käner VI. 2. | 223,22 | 779,15 | IX. 2. | 184,22 | 643,03 Bietigheim. 219,95 | 767,73 3, | 182,83 | 688,18 5. | 219,45 | 765,99 4, | 181,32 | 632,90 6. | 217,18) 758,08 5. | 179,91 | 627,97 7. | 214,67 | 749,31 | Kirchheim. 179,35 | 626,02 8. | 212,02 | 740,07 6. | 179,34 | 625,98 9. | 209,94 | 732,79 7. | 178,85 | 624,27 10. | 207,70 | 724,98 8. | 178,48 | 623,00 11. | 205,38 | 716,39 9. | 177,90 | 620,96 12. | 203,18 | 709,19 10. | 176,42 | 615,79 vu. 0. | 200,84 | 701,021 X. 0. |. 173,98 | 607,28 1. | 198,56 | 693,07 Visirbruch. | 172,24 | 601,20 2. | 196,35 | 685,35 1. | 172,22 | 601,15 3. | 194,12 | 677,57 3. | 172,24 | 601,21 4. | 191,80 | 669,48 3. | 172,139 | 601,02 5. | 189,55 | 661,63 4. | 172,18 | 600,99 6. | 187,28 | 653,70 5. | 172,07 | 600,62 7. | 185,11 | 646,13 6. | 172,16 | 600,983 Visirbr. 298 184,69 | 644,66 | Visirbr. N 172.22 | 601,13 = 122> : 8. | 184,62 | 644,43 8. | 171,99 | 600,34 11. | 184,54 | 644,14 9. | 171,80 | 599,66 12. | 184,54 | 644,15 | 10. | 171,58 | 598,74 Besisheim, 184,55 | 644,18 | 11. | 171,50 | 598,63 VII. 1. | 184,52 | 644,07 Lauffen, 171,45 | 598,45 2. | 184,48 | 643,92 = 3, 184.58 644.28 Visirbr. — 171,43 | 598,41 4, | 184,41 | 643,70 12. | 171,42 | 598,35 9. | 184,55 | 644,19 XI. 0. | 171.26 | 597,79 6. | 184,47 | 643,91 1. | 171,06 | 597,08 7. | 184,50 | 644,00 2, | 170,98 | 596,81 ‚8. | 184,43 | 643,77 3. I 170,79 596,13 9. | 184,48 | 643,93 4. | 170,65 | 595,68 10, -| 184,45 | 643,82 | 5. | 170,52 | 595,22 11. | 184,52] 644,09. 6. | 170,37 | 594,68 12. | 184,35 | 643,48 7. | 170,20 | 594,09 IX. 0. | 184,45 | 643,83 | 8. | 170,04 | 593,51 1. | 9. | 169,84 | 592,82 I: | 184,32 | 643,37) ad et ee a: SDR 777200 | 184,35 643,50, Visirbr. 169,71 | 592,38 er [3% o DD — 12 — Württ. Fuss. 168,82 167,93 | 586,18 589,271 Kocherbahn. XII. o. | 167,08| 583,21 | Visixbe, 1. | 166,17 | 580,04 > 2. | 165,27 | 576,88 6. 3. | 164,44 | 573,99 i: 4. | 163,57.| 570,96 8. 5. | 162,80 | 568,25 9. ISSRRTET) 7 Visirbr. = | 162,53] 567,30 11. 6. | 182,51 | 567,23] XV x Nordheim. 162,55 | 567,38 er 7. | 162,55 | 567,37 8. 8. | 162,55 | 567,37 5 Visirbr. | 162,42] 566,92 AH. 1:1500 ? ; Visirbr. — 9. | 162,40 | 566,87 LER 10. | 162,21 | 566,18 er 11. | 162,06 | 565,68 | Visirbr. Visirbr 2.1099 u . Trgon | 161,94 | 565,25 11. 12. | 181,71| 564,45 = XIM. 0. | 161,55] 563,35 | XVI- ” 1. | 160,99 | 561,94 | Yieirbr, 2% 2. | 160,62 | 560,64 Lu 3. | 160,25 | 559,37 1. a. | 159,88 | 558,08 |] Weinsberg. 5. | 159,49 | 556,71 no 6. | 159,22 | 555,77 | Yisirbr. 7. | 158,93 | 554,76 1: 200 8. | 158,54 | 553 37 3. Visichr. 3300 | 158,25) 55238 e “ 1:2100 i ginge, 9. | 158,21 | 552,23 L:e 10. | 158,12 | 551,93 | Yisirbr. 11. | 157,97 | 551,41 1: 200 12. | 157,85 | 550,99 5. xIV. 0. | 157,76 | 550,66 6. Heilbronn. 157,70 | 550,45 T. 8. 158,24 159,93 162,56 164,85 167,46 169,60 172,00 179,04 181,45 183,89 186,39 188,78 197,97 198,03 197,51 196,12 194,63 193,20 192,93 192,93 192,95 192,97 192,98 193,37 194,81 194,89 194,95 194,49 193,04 191,54 190,16 552,33 558,25 567,41 575,48 584,51 591,98 600,39 624,96 633,33 641,78 650,62 658,90 691,00 691,24 689,40 684,85 679,35 674,36 673,42 673,43 673,50 673,56 673,61 674,98 679,99 680,25 680,47 678,86 673,80 668,57 663,76 — 13 — Württ. | Meter. Fun. xVvI. 9. | 188,74| 658,82 ,.,,,,, 15120 10. | 187,30 | 653,79 er » 1: 200 XVII, 11. Visirbr. z 186,16 | 649,82 es 11. | 186,20| 649,93 | Yisirbr. 5 ER: oo 12. Visirbr. 5, | 186,13 | 649,69 IX. 12. | 187,44| 654,28 We XVII. 0. | 189,82 | 662,59 2. 1. | 192,19] 670,86 3, 2. | 194,49 | 678,89 4. 3. | 196,92 | 687,66 5. 4. | 199,42 | 696,09 6. 5. | 201,74 | 704,16 R- D) .1x 6. | 204,04 | 712,24 |... ),, 15150 Visirbr. 1312 5.5 5 = Ay ya 205,57 | 717,55 8. 7. | 205,74| 718,16 9. Willsbach. 205,80 | 718,36 || Bretzfeld. En BR 10. Visirbr. T:130. | 206,17) 719,65 = 10. | 210,99) 736,47 |... ;., oo 13.11 38,51] 744,60 |. 7.150 12. | 215,76 | 753,15 12. XVII. 0. | 218,07 | 761,19 | xx, 0. 1. | 220,55 | 769,83] } 2. | 222,98 | 778,31 2. 3. | 225,33 | 786,52 3. 4. | 227,71| 794,81 u | Beton 5. | 230,07 | 803,05 || Yo 6. | 232,47 | 811,44 rs De 1.::120 Visirbr. ——0n | 233,38 | 814,59 5. ’ Fa 1: Eschenau. 234,01 | 816,80] Visirbr. 7. | 234,05. | 816,94 i : 3:30 ı | ı8,90 isirbr. 1:120 234,6 N 12 8. | 235,54 | 823,19 8, 9. | 238,18 | 831,34 9. 10. | 240,55 | 839,64 10. | Meter. 241,82 241,91 242,41 240,45 238,54 236,67 234,73 232,75 230,94 229,03 227,09 225,06 224,96 224,80 224,88 224,86 224,82 224,85 224,99 225,11 226,92 228,81 230,60 232,55 232,80 232,87 233,06 233,10 234,53 236,43 238,35 240,28 242,19 Württ. Fuss, 844,08 844,39 846,12 839,26 832,61 826,08 819,32 812,40 806,10 799,43 793,66 787,16 785,20 784,67 784,96 784,88 784,25 734,85 785,33 785,75 792,07 798,66 804,92 811,70 812,59 812,82 813,48 813,63 818,65 825,29 831,98 838,71 845,36 — | Meter. Mae | Meter. > y 1:150 XxXIl. 12. | 288,77 | 1007,94 Visirbr. ZZ | 243,32 | 849,32 | yxpır, 0. | 291,53 | 1017,58 Su l:c 1. | 294,20 | 1026,90 Visirbr. 750 | 243,31 | 849,27 2. | 296,98 | 1036,60 11, | 243,22 | 848,99 | _. . 1:105 j 12. | 241,30| saa,ag | Virbr. TI 298,07 | 1020,39 XKI, "0. | 239,39 | 835,60 | Neuenstein. 298,15 | 1040,70 1. | 237,42 | 828,73 3. 1 298,11 | 1040,53 2.11:235,57 7 82221 on. L} N; 1:150 Visirbr. 7.700 | 298,30 | 1041,22 Visirbr. 7 | 235,09 | 820,55 4. | 299,57 | 1045,73 3. | 235,03 | 820,36 5. | 302,47 | 1055,78 4. | 235,05 | 820,46 6. | 305,34 | 1065,77 Oehringen. 235,06 | 820,49 7. | 308,22 | 1075,84 d. | 235,05 | 820,44 8. | 311,11 [1085,91 Visirbr. 1: Bon 9. | 313,97 | 1095,90 1,5205 1] 5°%° eh 10. | 316,80 | 1105,78 6. | 236,65 | 826,05 11. [.319,63 | 1115,66 7. | 239,38 | 835,56 12. | 322,53 | 1125,90 8. | 242,10 | 845,07 | xxXIV. 0. | 325,42 | 1135,88 9. | 244,83 | 854,58 1. | 328,19 | 1145,53 Visirbr. 1:105 Bil |iase 43 | 2. | 331,08 | 1155,63 EL 0 3. | 334,00 | 1165,82 10. | 247,62 | 864,34 4, | 336,89 | 1175,92 11. | 250,49 | 874,37 5. | 839,67 | 1185,61 Visirbr. .1:100 urn 6.:| 342,53] 1195,60 11054] &° > ; 7.,| 345,43 | 1205,72 12. | 253,38 | 884,10 s. | 348,34 | 1215,88 ei h en ee Visirbr. 1200| 50,111 1282,08 2. | 261,45 | 912,62 9. | 350,18 | 1222,30 3. | 264,17 | 922,12 || Waldenburg. 350,22 | 1222,45 4. | 266,97 | 931,38 10.:] 350,23 | 1222,47 5 D) 35 \ " M 2 ni A er 350,27 | 1222,64 7. | 275,05 | 960,10 11. | 351,44 | 1226,71 8. | 277,82 | 969,72 12. | 352,69 | 1231,06 9. | 280,61 | 979,46 | XXV, 0. | 353,96 | 1235,49 10. |-283,13 | 988,26 1. |-355,31 | 1240,22 11. | 286,06 |1000,35 2. | 356,58 | 1244,64 3. 4. D. 6. 4 FR 8 Visirbr. En 2 3: SR Kupfer. Me 1: Visirbr. 77180 10. u 12% XXVl. 0. In 2: Visirbr, 12 8. ge = Bei 1190 4. D. 6. 7% 8 9 10. ‚Visirbr. 14220 allen Gailenkirchen. T2, XXVII, 369,18 . | 343,89 357,90 359,24 360,52 361,82 363,11 364,41 1249,25 1253,93 1258,37 |) 1262,90 1267,40 1271,96 364,73 364,80 364,78 1273,08 1273,17 1273,24 364,86 364,99 366,42 368,13 369,73 371,32 372,87 1273,50 1273,96 1278,97 1284,92 1290,52 1296,08 1301,47 1304,35 1304,49 373,69 373,73 373,64 [1304,17 1296,65 1288,62 1280,23) 1272,20 1263,55 | 1255,36 1246,91 371,48 366,78 364,39 362,00 359,65 357,26 355,62 11241,25 | 355,54 355,50 355,58 353,33 351,04 348,64 346,36 1241,00 1240,90 1240,99 1233,27 1225,28 1216,89 1208,94 1200,33 N Visirbr. Hall. XXIX. XXX, 341,48 | 339,09 336,67 334,32 331.94 329,56 327,22 324,79 322,36 319,96 317,60 315,19 312,84 310,40 308,00 305,73 1191,98 1183,58 1175,13 1166,94 1158,62 1150,33 1142,16 1133,66 1125,21 1116,82 1108,56 1100,15 1091,96 1083,45 1075,07 1067,16 305,62 305,44 305,50 305,48 306,90 309,83 312,68 315,55 318,44 321,25 329,89 332,75 335,60 338,583 341,32 343,17 347,05 349,86 352,73 355,66 358,49 361,29 364,16 1066,76 1066,13 1066,35 1066,27 1071,23 1081,47 1091,40 1101,44 1110,52 1121,34 1151,44 1161,44 1171,44 1181,60 1191,32 1201,29 1211,34 1221,14 1231,18 1241,38 1251,29 1261,06 1271,08 ZAX, 5. 1 Visirbr. XXI. 0. :400 Visirbr. —— RT, 11. 12, 1:180 Visirbr. XXXUo. 0. Sulzdorf. Visirbr. 2: an 3. 367,03 369,84 371,11 371,30 371,46 371,95 374,01 376,86 379,71 382,54 385,38 388,26 391,17 394,05 349,86 395,11 395,04 394,34 393,99 393,97 392,61 390,82 389,22 387,60 386,05 384,49 383,06 383,05 382,79 382,80 382,79 382,70 381,66 1281,08 | XXXII. 4. 1290,90 5. A: 6. 1295,35 1. 1296,01 8. 1296,56 9. 1296,87 | Visirbr, 1070 = 1305,35 10. 1315,40 11. 1325,35 _... : 1335,95 | Vairbr. 00 1345,15 13; 1355,21 || XXXIII, 0. 1365,34 i; 1375,42 B, 5; 1378,22 ;. 1381,42 5. 6. 1378,87 | y 1376,42 8; 9. 1375.18 ‚A 1375,11 11. 1370,40 12. 1364,15 | _.. 100 1358,59 Visirbr. = 1352,93 | Gross Altdorf. 1347,51 || xxxIV. 0. 1342,09 7 1337,08 Il: Visirbr. 7,100 1337,04 3 1336,15 1336,20 B- 1336,16 4. 5. 1335,84 ei 1332,21 T. 379,96 378,25 376,57 374,88 373,19 371,49 369,90 369,88 369,95 370,01 372,11 374,97 377,88 380,51 383,38 386,23 339,10 391,95 394,82 397,73 400,50 402,89 406,34 409,18 411,79 411,80 411,79 412,09 412,30 414,37 417,19 420,04 422,94 425,80 428,62 1326,27 1320,30 1314,44 1308,51 1302,62 1296,67 1291,13 1291,08 1291,33 1291,54 1298,48 1308,84 1319,02 1328,17 1338,21 1348,15 1358,16 1368,12 1378,11 1388,30 1397,96 1406,28 1418,71 1428,24 1437,38 1437,40 1437,38 1438,41 1439,14 1446,38 1456,21 1466,17 1476,27 1486,26 1496,10 — 17 — Meter. | wer | Meter. wur Viniehr LEO | 499.78 I1son.gg)| Maulach- 431,95 | 1507,75 9 ‚09| xxxv. 4. | 431,97 | 1507,81 8. | 429,95 |1500,74 5. | 431,94 | 1507,68 9. | 430,45 1502,50 10. |.432,58 |1509,92 | ‚sirbr. T-Tg0 n rss | 431,88 | 1507,47 an BE 6. | 430,73 | 1503,47 > 7. | 428,96 | 1497,30 In | askesiinirs] 2,8 12. | 434,87 |1517,94 ae xXKXV. 0. | 434,86 [1517,89 8. | 497,46 | 1492,07 1. | 434,80 [1517,70 9. | 427,01 | 1490,49 Eckartshausen. 434,80 |1517,70 10. | 427,00 | 1490,45 2. | 434,74 |1517,49 11. | 427,15 | 1490,96 3. | 434,87 |1517,93 12, | 427,09 | 1490,76 4. | 434,77 1517,58 | XXXVII. 0. | 427,06 | 1490,66 5. | 434,88 [1517,95 1: | 426,97 | 1490,34 . | 434,89 [1517 ’ ir in a Visirbr. in 426,93 | 1490,22 8. | 434,87 [1517,92 424,95 | 1483,30 9. | 434,85 |1517,85 422,50 | 1474,75 420,15 | 1466,55 2 3 2 ee 4. Visirbr. —ırr | 434,84 11517,81 5. | 417,71 | 1458,03 . ’ I 6 7 8 1:400 10. | 434,72 |1517,40 11. | 433,93 |1514,64 12. | 432,98 [1511,31 ; 432,58 1509,92 1:120 415,35 | 1449,81 412,94 | 1440,37 410,63 | 1433,32 XxXVI. 0 2 1. | 481,96 |1597,75 Visirbr. ap 409,42 | 1429,10 2. | 431,91 }1507,58 || Crailsheim 409,40 | 1429,00 3. | 432,00 |1507,90 — 18 — Meereshöhen der Tausendersteine an der Linie: . Stuttgart-Goldshöfe. — Meter. | Meter. | Meter. Stuttgart III. 3.1274,315 V, 12.| 237,260 ‘0. Stein 2. | 248,288 4.| 272,596 || Grunbach. 3. | 245,342 5. | 270,996 VI. 0.| 237,914 4.1 243,011 6. | 270,259 1.1037, 782 5. | 240,884 || Waiblingen. 2.| 238,320 6. | 238,422 7. 269,589 3.| 238,764 7.| 236,448 8. | 268,037 4,| 239,205 8.| 233,800 9. | 266,409 5.1 239,890 9,1 231,640 10, | 264,327 6. | 240,151 Cannstatt. 11. | 265,050 7,| 240,298 T. 3. | 224,771 12. | 261,359 8. | 240,478 4.| 228,157 IV. 0,| 260,085 9, | 240,774 5. | 231,665 1. | 258,070 10. | 241,055 6. | 235,509 2.| 256,822 11. | 241,932 7.| 239,161 3. | 254,644 12. | 242,840 8.1 242,783 4,| 252,970 VII. 0,| 244,399 9.| 246,376 5. | 251,271 1. | 244,934 . 10, | 249,870 6. | 249,504 2. | 245,892 11.| 253,486 TAT 3. | 246,294 12, | 256,644 8, | 246,144 || Winterbach. II. 0,| 260,595 9, | 244,432 4. | 246,187 1. | 264,052 10. | 242,807 5. | 246,184 2° 262742834 11, | 240,912 6. 1 246,108 3. | 271,333 12. | 240,120 7.1 246,608 4,| 274,991 || Endersbach, % 247,218 5. | 278,548 V. 0.| 239,948 9,| 248,031 6. | 282,108 1. | 237,854 10. | 248,677 7,| 282,538 2.| 236,580 11. | 249,558 8. | 282,482 3.| 235,233 12, | 250,038 9, | 282,621 4.1 233,718 VII. 0. |250,872 Fellbach. D- — 1. | 250,835 10, | 282,470 6.| 233,284 || Schorndorf. 11. | 252,457 7.| 233,890 2.| 250,943 12. | 230,964 8.) 234,591 3. | 251,817 III, 0.| 279,818 9. ı 235,330 4. | 253,161 1.'| 277,732 10. | 235,960 5. | 254,072 2. 102170,98D 11. | 236,687 6. | 254,860 | Meter. | Meter. | | Meter. 255,688 XI. 6.| 284,783 XIV. 5.|328,613 256,243 7.| 286,251 6. | 330,579 257,209 8.| 287,624 7.| 332,745 . | 257,926 9.| 289,216 8: | 334,725 11.| 258,858 10. | 290,329 9.1 336,702 12.| 259,111 || Lorch. 10. | 338,638 BREEO:| . 11.| 290,206 11. | 340,679 . 1.| 259,081 12.| 289,915 12. | 342,504 2.| 259,060 XII. .0.| 290,858 XV. 0.|345,103 3.| 259,887 1.| 291,386 1. | 346,418 4.| 260,846 2.| 292,335 2.1348,391 5. | 261,744 3.| 292,985 3. | 350,484 6.| 262,464 4.| 294,588 4. 1559,327 7.| 263,097 5.| 295,771 5. | 354,438 8.| 263,143 6. | 297,097 6.| 356,444 Plüderhausen 7.| 298,456 7.1 358,437 9.| 263,603 8.| 299,771 8. | 360,545 10. | 264,352 9.| 301,337 9. | 362,312 11.) 265,071 | 10. | 302,752 10. | 364,277 12. | 265,965 11, | 303,878 11. | 366,056 x. 0.| 267,298 12. | 305,420 12, | 368,210 1. } 267,587 XIII. 0.| 307,103 XVI. 0.|370,707 2.| 268,451 1.| 308,030 1.| 371,237 3.| 269,188 2.| 309,498 2.1 374,188 4.| 270,216 3.| 310,877 3. | 376,052 5.| 271,208 4.| 312,002 4.| 378,168 6.| 272,380 5.| 313,295 5.1 379,995 et! 6.| 314,898 || Unterböbin- Waldhausen. 7.| 316,057 gen, 8. | 273,175 8.| 317,583 6. | 381,058 9.| 274,080 9.| 318,690 7.|381,172 10. | 275,030 | Gmünd. 8. | 383,268 11. | 276,104 10. | 319,350 9. | 386,092 12. | 276,967 11.| 319,276 10. | 388,920 BEN! 0.|278,531 12. | 320,890 11.1 391,742 1.| 278,982 AV. 0,|.323,257 12. | 394,600 2.| 279,971 1. | 324,745 XVII 0.[398,063 3.| 280,872 2.| 325,478 1. | 400,333 4.| 282,002 3.| 325,889 2.|403,156 5.| 283,415 4. | 326,682 3. | 406,087 | Meter. | | Meter. | | Meter. XVII. 4. | 409,054 XX, 3.| 433,780 Stein 6.| 463,952 5. | 410,934 4. | 432,012 7.1 462,538 6..| 411,715 5. | 430,576 8.| 461,265 Mögglingen. 6. | 430,737 9.1 459,895 7, | 414,623 7. | 430,655 10, | 458,397 8. ] 417,499 || Aalen. 11. | 457,091 9. | 420,399 8. | 429,539 12.] 455,743 10. | 422,927 9. | 429,329 I. 0.|454,921 11, | 425,946 10. | 429,400 |Schwabsberg. 12. | 428,965 11, | 429,089 1. | 454,343 XVIII 0.| 432,174 12. | 429,578 2.1 453,502 1. | 434,694 XXI 0,| 430,767 3. | 451,726 2. | 437,557 | Wasseralfin- 4.| 450,135 3. | 440,395 gen. 5. |] 448,497 4. | 443,209 1. | 429,907 6,| 446,885 5. | 445,986 2,| 430,479 7.1445,425 6. | 448,876 3.| 433,160 8. | 443,697 7,1 451,805 4.| 436,249 9.] 442,075 8. | 454,809 5. | 438,992 10. | 440,610 9, | 457,669 6.) 441,875 11. | 438,923 10. | 460,527 7.| 444,901 12.| 437,450 11. | 463,256 8.| 447,788 I. 0.|435,966 12. | 464,799 9.| 450,614 1,1 433,567 Essingen, 10. | 453,518 2.| 433,296 XIX. 0.| 463,814 11. | 456,460 3.] 432,973 1. | 461,190 12. | 459,325 4.| 432,623 2.| 458,890 XXII. 0.| 461,173 5.1432,255 3.1 456,706 1. | 465,127 6.| 432,052 4,| 454,492 2.) 467,953 | Ellwangen. 5. | 452,183 | Goldshöfe. 7,.1431,984 6. | 450,072 R 8. | 432,103 7.| 447,309 | &oldshöfe-Crails- 9.| 431,340 8. | 445,763 heim. 10. | 430,774 9. | 443,556 || Goldshöfe. 11.| 430,342 10. | 441,352 0, | 469,465 12. | 429,986 11. | 438,904 1.] 468,837 III, 0,| 429,772 12. | 436,881 2.| 469,055 1, | 428,955 XX. 0.]| 435,140 3.| 468,094 2.1 428,524 1. | 433,816 4.| 466,658 3,1428,189 2. | 433,895 5. | 465,318 4. | 427,674 | Meter. | | Meter. | | Meter. UI, 5.| 427,157 V. 1.] 419,388 VI. 8.|409,657 6. | 426,902 2.| 418,521 9. | 409,716 7.| 426,394 3.| 417,685 10. | 409,722 8.| 426,002 4.| 416,897 | Jagstheim. 9.| 425,804 5.| 416,219 11. | 409,619 10.| 425,174 6.| 415,466 12. | 409,619 11. | 424,834 7.| 414,679 VII. 0.|409,200 12, | 424,413 8. | 413,936 1, 1409,636 IV. 0.| 424,481 9.| 413,236 2.) 409,583 1.| 423,469 ; 10,| 412,970 3.1 409,599 2. | 423,163 || Stimpfach. 4. | 409,496 2. 11.| 412,682 5, | 409,625 4. | 422,436 12.| 412,010 6. | 409,537 5. | 421,918 VI. 0.| 411,507 7, | 409,720 6. | 421,454 1.) 410,659 8. | 409,694 7.| 421,016 2.| 410,390 9, | 409,690 8. | 420,833 3.\ 410,002 10. | 406,635 Jagstzell, 4.| 409,685 11. | 409,610 10, ! 420,750 5. | 409,655 12. | 409,700 11. | 420,911 6. | 409,659 VII. 0.|410,171 12. | 420,876 7. | 409,631 | Crailsheim, V. 0.!420,587 | Meereshöhen der Tausendersteine an der Linie: Stuttgart-Bietigheim-Heilbronn-Hall-Crailsheim. | Meter. Meter. | | Meter. Stuttgart. | I. 3.| 276,480 I. 7.|299,072 0. 6.| 254,550 4.| 276,816 8. | 300,368 7.| 260,758 5.| 277,341 9.| 300,981 8. | 263,082 6. | 277,981 10. | 300,846 9.| 265,856 _ —_ Kornwest- 10. | 268,606 |Zuffenhausen. heim, 11. | 271,017 II, 1.| 286,852 11, | 300,356 12. | 273,402 3.| 291,208 12. | 300,807 I. 0,| Tunnel 4.| 293,658 HIT, 0. 0& 2. | 276,673 5.| 294,902 2.| 304,018 Feuerbach. 6. | 297,615 3..1 304,302 | Meter. | | Meter. | | Meter. II. 4.| 303,927 VI 7.| 214,805 5.| 303,563 8. | 212,734 R 6.| 302,435 9.| 210,461 10. | 176,967 8. | 297,739 10.| 208,186 Tunnel. 9, | 295,441 11. | 205,792 X. 0.| 174,090 Ludwigsburg. 12.1 — 1. | 172,590 11.| 292,828 vll. .0.| 201,703 2, | 172,644 IV. 0.| 289,164 1.| 199,107 3. | 172,650 1.| 286,245 2. | 196,886 4. | 172,672 2.| 283,740 3. | 194,643 5. | 172,668 3.| 281,608 4.| 192,123 6.| 172,687 4.| 279,086 5. | 190,034 8. | 172,485 5.| 276,383 6.| 187,666 9.| 172,374 6.| 274,162 7.| 185,536 10. | 172,059 7.| 271,595 8. | 184,942 11. | 172,019 8. | 268,500 10. | 184,874 || Lauffen. 9.| 267,525 11. 184,990 12. | 171,866 Asperg. 12. | 184,994 XI 0.| 171,825 10. | 267,070 | Besigheim. 1.| 171,356 11. | 263,811 VIII. 1.| 185,085 2.| 171,468 12. | 262,287 2.| 184,810 3.| 171,229 V. 0.| 261,204 3. | 184,950 4. | 171,050 1.| 257,908 4. | 184,790 5. | 170,835 2.| 255,544 d. | 184,908 6. | 170,752 3.| 253,446 6.| 184,536 7.1 170,617 4.1 251,193 7.| 185,022 8.| 170,447 5.| 249,397 8. | 184,893 9. | 170,218 6.| 249,044 9. | 184,853 10. | 170,080 7.| 246,574 10.| 184,948 11.| 169,248 8.| 243,546 11. | 185,055 12. | 168,143 9. —_ 12. | 184,781 XII. 0.| 167,667 10.| 237,784 IX. 0.| 185,265 1.| 166,521 11. | 233,982 1. | 185,000 2.| 165,647 12, | 232,191 2.| 184,819 3.) 164,707 VI 0.| 229,682 3. | 185,400 4. | 163,933 1.| 226,179 4.| 181,895 5. | 163,225 2,.| 223,619 5. | 180,522 6. | 162,855 Bietigheim. Kirchheim. Nordheim, 5. | 219,962 6. | 179,896 7.| 163,007 6.| 217,330 7,| 179,380 8. 162,891 12. ZIV.1IO, Heilbronn. gi: [er 5 = Tunnel, xVkm!: Weinsberg. 159,525 162,773 162,536 „162,123 162,018 160,219 159,816 159,299 158,785 158,552 158,518. 158,432 158,306 | 158,318 158,107 160,178 162,623 | 165,128 167,123 | 172,338 181,796 134,229 | 186,699 197,821 196,420 194,897 192,776 193,239 - 193,691 194,602 194,990 192,442 191,828 190,681 Württemb, naturw. Jahreshefte. CARVL 9 r 10. Willsbach. 8. 10. XVII. Eschenau. Bretzfeld. + a Nut = oo Dean HS . er se ee ie a “> 10. II 12. xXX, 1859. 189,036 187,528 186,286 187,648 191,578 194,580 197,207 “ 199,819 206,060 206,434 211,305 213,411 216,038 220,690 223,103 227,818 232,217 233,896 242,458 240,619 236,796 234,869 232,955 4,700 [SE So 234,758 u. 33 Heft. REXDHT. ig Neuenstein. . spennumw ” ee ni - Waldenbur * DRIN EDER I. SER IND [er 236,782 238,668 * 240,555 _ 243,673 241,636 236,871 235,376 235,023 235,404 239,437 242,132 245,004 247,701 250,476 253,167 261,475 272,297 277,759 283,310 294,196 298,484 302,693 308,681 311,214 314,335 317,069 319,758 328,256 331,035 337,216 339,768 342,551 350,469. 350,402 351,661 352,805 355,413 | XXVIIL 3,|315,243 | - XXXL 9 xuV.P1, 389,080 2.| 356,749 4. | 312,776 10. | 387,403 3.| 357,576 5.| 310,730 . 11.1 385,964 h 4.| 359,620 6.1308,241 | ° . 12. | 384,261 5.| 361,088 7.1306,416 | XXXIL 1.|382,932 6. | 361,682 8. | 305,757 || Sulzdorf, 7.| 363,022 || Hall. STORE „a #2 | 308046 8.| 364,356 11. | 312,958 . 3,| 381,509 9.| 364,772 12. | 318,753 „4. | 379,833 Kupfer. XXIX. 1.|321,516 5.| 378,314 10. | 364,984 2. 6.1 3765294 11.| 366,609 ! Tullau-Via- 7,| 374,716 12.| 368,352 | dukt. ! 8.| 373,280 ° XXVIL 1.| 371,640 5.1 330,194 - 9.1 371,810 2.| 373,407 6.1 333,104 || Bühler-Via- 3.| 374,307 7.1335,962 | dukt. 4.| 371,285 8. | 338,823 11. | 369,981 5.| 369,444 9. | 341,594 12.|372,071 = 6.| 367,121 10.1 344,472 | XXXIII, 0.| 375,444 7.| 364,519 11. | 347,398 1. | 377,849 8. | 361,689 12, | 349,593 2. | 380,539 9. | 360,117 XXX, 2.| 357,657 3.| 386,846 10. | 357,581 | Tunnel. 4. | 386,107 11. | 355,358 | 4.1 364,119 5. | 389,047 Gailenkir- | 5. | 367,369 6.| 391,943 chen, 6. | 369,741 7.| 394,683 12. | 355,509 7.|371,267 8. | 397,971 XXVIL 1,| 350,876 8. | 371,368 9. | 400,443 2.| 348,364 9. | 373,873 11. | 406,641 3.| 345,985 10. | 376,577 12. | 409,460 4.| 343,570 11.| 379,933 | Grossaltdorf. 5.| 341,622 12. | 382,815 | Bem. Die folgen- 6.| 339,510 | XXXIL 1.|388,556 | oe, Golushöfe 7.| 337,088 2. | 391,269 | bestimmt. 9.| 332,092 3.| 394,017 | XXXIV. 0.| 412,699 10.| 330,023 4.| 395,402 1. | 412,033 11. | 327,395 5.1 394,577 2.| 414,224 12. | 325,010 6. | 393,756 | 3. | 417,749 XXVII, 1. | 320,839 7.|392,116 4. | 419,883 2.| 317,960 8. | 390,684 | 5.1422,835 u | Meter. Meter. Meter. XXXIV. 6.1426,120| XXXV. 7.|134,639| XXXVI. 10, 426,977 7. 428,975 8.|434,729 11. |426,946 8. |429,760 9.|435,040 12. [427,327 9, |430,207 10.1434,508| XXXVI. 0.|427,427 10. |432,393 11.1433,878 1. |426,676 11, |434,570 12.|433,207 2.1424,750 12, 1434,7551 XXXVI. 1.|431,817) 3.|422,277 XXXV,. 0, 435,204 2.1431,792 4.|419,918 1. [435,019 3.1431,838 5. 1417,769 Eckartshausen. 4.|432,048| 6.1415,491 2. |434,744 5.1431,818 7.1412,874 3, |434,830 6.1430,427| 8. 410,501 4. |434,229 7.1428,939 6. |409,479 5. 434,617 8.|427,317| Crailsheim. 6. [434,917] 9.1426,992 Verzeichniss der an der Linie Stuttgart-Goldshöfe- Crailsheim-Heilbronn-Stuttgart angebrachten Höhenmarken. Nr. Station. Lage der Höhenmarke. Nee | Meter. 1,.} Cannstatt. Auf der Deckplatte des Durchlasses am Hotel Herrmann. 222,808 2.| Cannstatt, Auf dem Kranze der Drehscheibe. 221,943 3,| Fellbach. Auf der Bodenwage. 282,163 4,| Fellbach. Am Gütterschuppen auf einer Deckplatte. | 283,311 5.| Waiblingen. Auf dem Stirndeckel der offenen Dohle am Bahnwarthaus gegen Fellbach. 269,965 6.| Waiblingen. An der hintern Front des Hauptgebäu- des an der Treppenwange rechts. 270,181 7.| Endersbach, Auf dem Durchlass bei der Station links an der Kehrung. 240,085 8,| Endersbach, Auf dem Stirndeckel der bedeckten Schachtdohle an der Böschuug. 233,988 9,| Winterbach. Auf der Brücke zwischen Grunbach und Winterbach. 243,800 10,| Winterbach, Am Güterschuppen, an der Gesimsplatte, links von der Auffahrt. 246,956 Tl 196 | Höhe in Nr. Station. | Lage der Höhenmarke. Motor, 11,| Schorndorf. Auf der Schachtdohle, gegenüber dem Güterschuppen, links von der Bahn. | 250,371 12.) Schorndorf. An der Station, am Uebergang, auf einer Deckplatte. 250,67% 13.| Plüderhausen. | Auf der Dohle bei der Station, rechts von der Bahn. 262,750 14,) Plüderhausen. | Auf der Einfassung eines Grabens bei der Station, links von der Bahn. 264,340 15. | Waldhausen. Auf der Bodenwage. 272,692 16. | Waldhausen. Unter einem 3zölligen Deckplättchen bei der Bodenwage, links von der Bahn. | 271,043 17. | Lorch. Auf der Wegdohle links von der Strasse, die zum Kloster Lorch führt, 290,540 18, | Torch. Auf der Bahndohle links bei der Strasse zum Kloster. 288,483 19.] Gmünd. An der Bahn in den Stationsanlagen, 1 Fuss unter dem Boden. 318,263 20.| Gmünd. Auf dem I. Durchlass zwischen Gmünd und Unterböbingen, links der Bahn, 2—3’ unter der Bahnkrone. 318,448 21.| Unterböbingen, | An der Strassendohle beim Wegübergang oberhalb der Station. 382,288 22.| Unterböbingen. | Hinter dem Schilderhaus, auf dem Bö- schungsflügel. 380,319 23.| Moegglingen. | Auf der I. Dohle im Dorfe Moegglingen. | 410,457 24.| Moegglingen. Auf der II. Dohle gegen Essingen. 411,607 25.| Essingen, Unter der Böschung auf der Deckplatte einer Dohle beim Güterschuppen. 464,105 26.| Essingen. Auf der I. Bahndohle gegen Aalen. 462,447 27.| Aalen. Auf der Deckplatte einer Bahndohle bei Essingen, links von der Bahn. 430,310 28,} Aalen. Auf einer Bahndohle gegen Heidenheim, rechts von der Bahn. 430,161 29a} Goldshöfe. In der Wand des Verwaltungsgebäudes vertikal eingelassen. 469,379 29. | Goldshöfe. Unter einer Deckplatte auf der Lang- holzrampe. 469,599 30.) Goldshöfe. Ebendaselbst. 469,593 31.| Schwabsberg. | Auf der Bodenwage. 453,829 32.| Schwabsberg. | Auf dem Stirndeckel einer Wegdoble | Höhe in Nr. Station. Lage der Höhenmarke. Meter beim Stationsgebäude, unter der Bö- schung. 454,337 Ellwangen, Auf einer Dohle zwischen Güterschuppen und Waghäuschen, links von der Bahn. | 431,689 Ellwangen. Auf derselben Dohle, rechts von der Bahn, | 431,407 Jagstzell. Auf einem Deckquader des Durchlasses an der Station gegen Ellwangen, 420,562 Jagstzell. Auf dem Randstein einer Dohle zwischen Abtritt und Stationsgebäude. 420,306 Stimpfach. Auf der Deckschichte der Wegdohle, an dem Uebergang bei der Langholz- rampe. 410,595 Stimpfach. Auf derselben Dohle, an der andern Seite | des Uebergangs. 410,592 Jagstheim. Auf dem Durchlass bei der Station gegen Crailsheim. 409,279 Jagstheim. Am entgegengesetzten Ortpfeiler dessel- ben Durchlasses. 409,290 Crailsheim, An der Haller Linie zwischen Stein 9 und 10, auf der Deckschichte des Wehrs. 408,697 Crailsheim. Unter der Böschung der Bahndohle da- selbst. 408,851 Maulach. Auf der Deckschichte einer Wegdohle, beim I. VUebergang gegen Eckartshausen. | 431,713 Maulach. Auf der Wegdohle desselben Uebergangs, direct an der Bahn. 431,071 Eckartshausen- | Auf der Dohle zwischen Güterschuppen Ushofen, und Bodenwage, links von der Bahn. | 433,136 er a Auf derselben Dohle rechts von der Bahn. | 32,665 Gross-Altdorf. | Auf der linken Treppenwange am Sta- tionsgebäude. 412,165 Gross-Altdorf. | Auf der Dohle, dem Hauptgebäude ge- genüber. 411,313 Sulzdorf. Auf dem Fundament des Güterschuppens. | 382,467 Sulzdorf. In dem Sockel des Nebengebäudes. 383,047 Hall. Auf dem Fundament der Locomotiv- Remise, 305,137 52a| Hall, Auf dem Fundament des Poststalls. 305,105 — 1% — nn nn nn nm nn nn nn nn m Nr. Station. 52.| Hall. 53.| Gailenkirchen, 54.! Gailenkirchen, 55. | Kupfer. 56. | Kupfer. 57.| Waldenburg. 58.| Waldenburg, 59. | Neuenstein. 60.| Neuenstein, 61.) Oehringen. 62.| Oehringen. 63. | Bretzfeld. 64, | Bretzfeld. 65. | Eschenau. 66. | Eschenau, 67,! Willsbach. 68.| Willsbach, 69. | Weinsberg. 70.| Weinsberg, 71.| Heilbronn, 72.| Heilbronn. 732) Heilbronn. 73.| Heilbronn. 74.| Nordheim, Lage der Höhenmarke. Auf der Drehscheibe. Auf dem Einlaufschacht der Dohle beim Wegübergang. In die Mauer der Verladerampe, etwa 2,5‘ über dem Terrain eingelassen. Auf dem Wegdurchlass bei der Station gegen Hall. Am Verwaltungsgebäude, etwa 3,5’ über dem Trottoir eingelassen. Auf dem Fundament des Güterschuppens. Auf dem Stirndeckel der Bahndohle zu- nächst der Station, Auf der Dohle bei der Station gegen Oehringen. Auf dem Fundament des Güterschuppens. Auf dem Fundament der Wagen-Remise. Auf dem Gurtgesims des rechtseitigen Ortpfeilers am Ohrnviadukt, ausserhalb des Geländers. Auf dem Deckel der Dohle gegenüber dem Güterschuppen. In die Mauer des Verwaltungsgebäudes, etwa 4,5’ über dem Trottoir eingelassen. Am Eck des Verwaltungsgebäudes, etwa 3’ über dem Trottoir eingelassen. Auf dem Fundament des Güterschuppens. Auf dem Fundament des Güterschuppens. Auf dem Brunnen. Auf dem Fundament des Güterschuppens, Auf der Deckquaderschichte des offenen Durchlasses vor der Station. Auf der Viehwegsäule. Auf dem Ortpfeiler der letzten Brücke gegen Weinsberg. Auf dem Widerlager des rechtseitigen Ortpfeilers an der Inundationsbrücke. Auf dem rechtseitigen Ortspfeiler der Inundationsbrücke, Auf dem Durchlass gegen Lauffen. Höhe in Meter, 305,298 354,031 356,152 364,961 366,161 349,908 348,454 297,317 297,866 234,798 234,964 224,357 226,491 235,181 233,416 205,458 205,477 192,697 192,784 158,878 157,829 156,896 157,473 162,388 96. Station. Nordheim. Lauffen, Lauffen. Kirchheim. Kirchheim. Besigheim. Besigheim, Bietigheim. Bietigheim. Bietigheim, Asperg. Asperg. Ludwigsburg. Ludwigsburg. Kornwestheim Zuffenhausen, Zuffenhausen, Feuerbacher Tunnel, Stuttgart. ‚Stuttgart. Stuttgart. Stuttgart. a Lage der Höhenmarke. Höhe. Meter. Im Sockel eingelassen, etwa 2’ über dem Terrain. Auf dem Fundament des Güterschuppens. Auf dem Fundament des Wasserhauses, Am Gewände der letzten Thüre, etwa 3’ über dem Trottoir eingelassen. Auf der Abzugsdolile hinter dem Stations- gebäude. Auf dem Durchlass gegen Bietigheim. Auf dem Fundament des Verwaltungs- gebäudes, Am Maschinenhaus, Auf der alten Rampe. Auf der neuen Rampe. Auf der Durchfahrt gegen Ludwigsburg. Auf dem Fundament des Güterschuppens. Auf dem Fundament der Wagenremise. Auf der Drehscheibe. Auf dem Fundament des Güterschuppens, Auf dem Fundamentsvorsprung des Güter- schuppens. Auf dem Sockelvorsprung des Neben- gebäudes. Am Ende gegen Feuerbach, auf dem Sockelvorsprung. Auf dem Gurtgesims des Schillerviadukts, Auf dem Gurtgesims der Einsteighalle vor dem Zimmer des Inspectors. Auf der Deckschichte des Durchlasses an der Strasse durch die Anlagen, zwischen Stein 4. und 5. gegen Cann- statt. Auf dem Eckquader der gewölbten Durch- fahrt, zwischen Stein 4. und 5. gegen Ludwigsburg. 162,896 171,212 171,318 180,815 1179,545 184,470 184,393 219,787 221,023 219,787 268,898 266,963 294,524 294,581 300,073 280,363 280,743 275,647 249,197 249,417 241,682 253,154 Untersuchung des Wassers vom Todten Meer. *) Von Dr. Aug. Klinger. F a r k Die qualitative Prüfung des Wassers gab ausser den unten aufgeführten Bestandtheilen Spuren von Thonerde, Eisen, Man- ‚gan, Kieselerde und organische Stoffe. Eine Gewichtsbestim- mung dieser Bestandtheile wurde nicht vorgenommen, da sie nur in sehr ‚geringer Menge vorhanden und daher auf das Ge- sammtergebniss der Analyse ohne Einfiuss sind. Die quantita- tive Untersuchung ergab folgendes Resultat: 1. Chlor- und Brombestimmung. 2,237 Gr. Wasser gaben 1,459 Gr. Chlor und Bromsilber, Br ROTE Aa an Im Mittel in 100 Theilen Wasser — 65,241 Chlor- aaa Brom- silber. 4 Brombestimmung. 2,9045 Gr. Chlor und Bromsilber geben nach dem Glühen im Chlorgasstrom 2,8952 Gr. Chlorsilber; hieraus berechnet sich 0,0506 Gr. Bromsilber = 0,0215 Brom. *) Den 24. Februar 1865 Vormittags 8 Uhr stieg ich in Begleitung des englischen Capitäns C. W. Wilson von der Höhe des Ras el Fes- kah (31° 40‘ N. B.) zum Strand des Todten Meeres hinab und füllte eine halbe Stunde Wegs weiter gegen Süden eine beim Frühstück ge- leerte Weinflasche mit dem Wasser des Sees. Die Flasche ward zu diesem Zweck einfach unter das Wasser getaucht. Die Temperatur der Luft betrug 20° R., die des Wassers 17°. Die Flasche wurde unmittelbar darauf gut verkorkt und nach der Rückkehr in Jerusalem versiegelt. Dr. Oscar Fraas. a 4,2375 .Gr. Chlor und Bromsilber geben 4,2210 Gr. Chlor- silber, entsprechend 0,0696 Gr. Bromsilber = 0,0296 Brom. 5,814 Gr. Chlor und Bromsilber geben 5,791 Gr. Chlorsil- ber, entsprechend 0,097 Gr. Bromsilber = 0,0413 Brom. Im Mittel in 100 Theilen Wasser 0,985 Bromsilber = 0,419 Brom. . Chlorbestimmung. 100 Theile Wasser geben 65,241 Chlor und Bromsilber, Keen abcı.N= 20. @00,10,985 Bromsilber, - 64,256 Chlorsilber = 15,921 Chlor. 2. Schwefelsäurebestimmung. 5,860 Gr. Wasser geben 0,0092 Gr. schwefelsauren Baryt 0,0033 Schwefelsäure. 6,840 Gr. Wasser geben 0,0105 Gr. Bun eaaneen Baryt 0,0036 Schwefelsäure. Im Mittel in 100 Theilen Wasser = 0,0055 Schwefelsäure oder 0,066 804. _ 3. Kalkbestimmung. 10,288 Gr. Wasser geben 0,3795 Gr. schwefelsauren Kalk 0,156 Kalk. 2,958 Gr. Wasser geben 0,1150 Gr. schwefelsauren Kalk = 0,0473 Kalk. 2,590 Gr. Wasser geben 0,1020 Gr. schwefelsauren Kalk 0,0420 Kalk. Im Mittel in 100 Theilen Wasser — 1,574 Kalk oder 1,125 Calcium. I 4. Magnesiabestimmung. 2,590 Gr. Wasser geben 0,534 Gr. pyrophosphorsaure Mag- nesia — 0,120 Magnesia. 10,288 Gr. Wasser geben 1,242Gr. pyrophosphorsaure Mag- nesia — 0,448 Magnesia. 2,958 Gr. Wasser geben 0,382 Gr. pyrophosphorsaure Mag- nesia — 0,138 Magnesia. Im Mittel in 100 Theilen Wasser = 4,566 Magnesia, ent- sprechend 2,740 Magnesium. — 22 —. 5. Alealienbestimmung. 1 5,860 Gr. Wasser geben 0,7295 Gr. Mealisulfate = 3 4003 Schwefelsäure = 0,3294 Kali + Natron. 4,560 Gr. Wasser geben 0,5675 Gr. Alcalisulfate — 0,3124 Schwefelsäure = 0,255 Kali + Natron. 0,3294 Gr. Natron + Kali = 0,2724. Natron + 0,057 Kali. 0,3124 Gr. Natron + Kali = 0,2170 Natron + 0,038 Kali. ‚Im Mittel in 100 Theilen Wasser 4,70 Natron = 3,487 Natrium slaiyslliansordt Ye „ 0,905 Kali = 0,751 Kalium. 6. Bestimmung der Gesammtmenge der Salze. 2,830 Gr. Wasser geben bei 120° getrockneten Rückstand = 0,112 Gr. 2,581 Gr. Wasser geben bei 120° getrockneten Rückstand = 0,684 Gr. Im Mittel geben 100 Theile 25,128 Salze. Zusammenstellung der Resultate. In 100 Theilen Meerwasser sind gefunden: Chlor . . '. BRARERHRLD NEE Broni 2.06; ‚rd. DERATI Schwefelsäure (804) 2... 0066 Natrium). DELL.) „nodog WYA85 Rakum' 2.2.7 0002, PT Calaumıd, KOLU umnler. 12 u Magnesium . . . RT Aluminium und Eisen \ Kohlensäure. . . . . Spuren. Kieselsäure an 24,510 Hieraus berechnet sich für 100 Theile Meerwasser: Chlornatrium. . . . „8561 Chlorkalium . . . .. 1,433 Chlormagnesium . . . 10,842 Chlorealeium. . . . . 3,089 Bromnatrium . . . . 0,549 Schwefelsaurer Kalk . . 0,093 24,517 — 20 — Ueber die Zusammensetzung des Wassers vom todten Meer liegen verschiedene Untersuchungen vor, so Analysen von C. - Gmelin, Marchand, Booth und Buckle und Andern. In neuerer Zeit sind Analysen von Terreil veröffentlicht *), der das von L. Lartet an verschiedenen Stellen und aus verschiedenen Tiefen gefasste Wasser untersucht hat. Terreil findet den Gehalt an festen Bestandtheilen des an gleichen Stellen, aber aus verschie- dener Tiefe gefassten Wassers zwischen 20,578—27,813 Procent. Zum Vergleiche führe ich noch die Analysen von ©, Gmelin und Booth und Buckle speciell auf, deren Analysen mit den von mir erhaltenen Resultaten am meisten übereinstimmen. In 100 Theilen Wasser vom todten Meer sind enthalten: nach C. Gmelin nach Booth u. Buckle Chlormatrum . .. 71 7,8 Chlormagnesium . . 11,8 14,6 Chlorealeium . . . 32 3,1 Chlorkalum . . . 17 0,6 Manganchlorür . . 02 — Chloraluminum . : 01 _ Brommagnesium . ! 0,4 Eur Bromkalium . . . — 0,03 Schwefelsaurer Kalk 0,05 0,06 24,55 26,19 Stuttgart, Juni 1869. *) Will’s Jahresbericht für Chemie. 1866. Ueber einige ältere Versuche auf Steinkohlen. Mitgetheilt von Dr. Max Bauer in Weinsberg. Im Jahre 1794 vereinigte sich eine Gesellschaft unter der Direetion des Salinendirectors Hofrath Glenk, um im Hohen- lohe-Ingelfingen’schen und Hohenlohe-Oehringen’schen Steinkohlen aufzusuchen. Zu diesem Zweck wurden in der Gegend von Oeh- ringen und Hermersberg mehrere Versuchsschachte angelegt, in welchen man zwar bald auf bituminöses Holz und Kohlenschiefer kam, allein zu gleicher Zeit erhielt man auch so viel Wasser, dass man ohne eine kostbare Einrichtung von Maschinen nicht fortarbeiten konnte. Man beschloss desshalb in dem 5—6000 Fuss entfernten und 850 Fuss tiefen Kocherthal einen Stollen dahin zu treiben, um sowohl die Wasser von unten abzuleiten, als auch die Kohlenflötze von unten angreifen zu können. Zu diesem Zweck‘ legte man am Fusse des sog. Löchlesbergs zu- nächst dem damaligen Gradirbau an der alten Saline Weissbach (2 Stunden unterhalb Künzelsau) bei der Salinenziegelei einen Stollen an und nannte ihn Ziegeleistollen. In diesem Stollen fand man das Streichen der Schichten circa h. 2, zuweilen auch weniger. Die im Stollen angetroffenen Gebirgslagen sind die fol- genden: Vom 1. bis 176 Fuss Rutsch, bestehend aus Thon mit Kalk- brocken, welcher eine starke Verzimmerung nöthig machte. Bei 176 Fuss traf man auf eine süsse Quelle, welche als Brunnen gefasst wurde. Von 176’ bis 256°: eine 5'/.‘ mächtige Stinksteinbank und wieder Rutsch. Mn . Von 256—265’: 2‘ mächtiger, dichter Kalk, nebst Letten und Stinkstein. Von 265‘—360°: 6° mächtiger, grauer, weicher, zerbröckli- cher, kreideartiger Kalk und 2‘/ schwarzer Thon. Von 360’—500°: 2’Gyps, 4° schwarzer Thon und 2° kreide- ähnlicher Kalk (s. oben). Von 500-580’: 6° mächtiger Kalk und 2°/ grauer Letten. Von 580’—614°: 3° mächtiger Gyps und 5’ Letten. Von 614’—648’: 4° Gyps und 4° Letten. Von 648’—660': 8° mächtiger Gyps. Von 660’—900‘: Bloss Gyps. Ueberhaupt hat von hier an der Stollen bloss Gyps; es wurde der Stollen hier zur Gyps- gewinnung benützt und zu diesem Zweck 8‘/ hoch und weit ge- trieben. Schon bei 237° war man zur Gypsgewinnung nach Süden ausgefahren, hatte aber bloss Spuren davon angetroffen, wesshalb diese Arbeit bald wieder eingestellt wurde. Auch bei 492‘, nachdem man das erste Mal auf eine Gyps- bank gestossen war, wurde zur Gypsgewinnung ein Flügel an- gelegt. Derselbe war gegen 63‘ lang und man fand darin Fol- gendes: In den ersten 17° Letten und Gyps; weiterhin traf man bloss noch Gyps, aber es stellten sich so reichliche Wasser ein, dass man bei 63° Länge die Arbeit einstellen musste. Ein weiterer Querschlag zur Gypsgewinnung wurde bei 670 Fuss 8° hoch gegen Westen angefangen, ebenso bei 790 nach der Richtung des Streichens des Gypslagers ein Flügelort getrieben. Bei 900 Fuss schnitt plötzlich der Gyps scharf ab und man traf wieder auf Rutsch. Dieser Rutsch besteht aus Lehm, erdigem und festem Kalk, Alles durcheinander, und führt viel süsses Wasser. Um den Stollen in gerader Linie fortzusetzen, musste dieser Rutsch in seiner ganzen Breite durchfahren wer- den. Man fand ihn dabei 210° mächtig und er geht demnach bis zum 1110. Fuss des Stollens. Er durchschneidet die hori- zontalen Gypsschichten und geht in die Tiefe. In dieser durch- wu schneidet er auch das gesalzene Gypsflötz, 28° unter der Stollen- sohle. Ob er noch tiefer fortsetzt, wurde nicht untersucht. Nachdem bei 1110‘ der Rutsch sein Ende erreicht hatte, setzte der Gyps in regelmässigen, wellenförmigen Lagen, wie zuvor, fort, mit dem Unterschied jedoch, dass der Gyps vor dem Rutsch ungesalzen, hinter demselben bis zu Ende des Stollens durchweg gesalzen war. Die Flötze zeigten sich fast horizontal. Die Farbe der hintern Gypsflötze ist meist schwarzgrau, hellblau und weisslichgrau. In dem hinteren Theil des Stollens liegen die Flötze in fol- gender Ordnung: Das Dach: gesalzener Gyps mit Anhydritkry- stallen, darunter gesalzener Gyps mit Borazitkrystallen *), dar- unter gesalzener Gyps ohne eingelagerte Krystalle, mit einer Thonader durchzogen. Weiter unten gesalzener, schwarzer Gyps mit grossen blättrigen Gypskrystallen, und die Sohle bildet grau gestreifter thoniger Gyps. Bei 1170‘ ziehen sich sämmtliche Flötze in die Höhe, so dass die Sohle das Dach wird. Unter dem jetzigen Dach folgt dann: Gesalzener thoniger Gyps mit Schnüren von Fasergyps, welche nach unten roth werden. Darunter erdiger Thon und salzhaltiger Gyps mit Fasergypsschnüren, darunter grau- blauer thoniger Gyps. Die Sohle bildet ein grauer fetter Thon mit rothen Fasergypsschnüren. Mitte April 1800 wurde der Stollen in etwas schiefer Rich- tung abwärts getrieben und man fand dabei von der Sohle auf- wärts folgende gesalzene Gypse: Thonmergel, bläulich, gesalzen, auch schwarzgrau; darüber: lagerhaften gesalzenen Gyps, der nach oben tho- nig wird; dichten gesalzenen Gyps, beim 1250. Fuss mit Anhydrit- krystallen; *) Diess wäre neben Lüneburg und Segeberg in Holstein der dritte bekannte Fundort von Borazit. Doch kann man sich wohl kaum auf die Richtigkeit der mineralogischen Bestimmung in dem mir zur Ver- fügung stehenden handschriftlichen Material fest verlassen. — 201 — Gypsthon mit feinen Gypskrystallen, und endlich Gyps mit inliegenden feinen Anhydritkrystallen. . Die Mächtigkeit der Gypsflötze beträgt selten mehr als ‘kr bis 1‘; Fuss. Dazwischen liegen immer Flötze von Thon, die zuweilen so fett werden, dass man sie als Walkererde benützen könnte. Dazwischen auch wohl rother, stark gesalzener Sand (?). Nach der Tiefe zu wurden die Flötze immer gesalzener, ohne dass man auf eine Salzquelle gestossen wäre. Man bohrte zur Aufsuchung einer solchen ein Loch und kam unter dem ge- salzenen Gyps in grauen Mergel, welcher Schnüre von Erdpech enthielt. Man glaubte, dieses Erdpech rühre von den obenlie- genden Steinkohlen her und sei durch Auslaugung derselben entstanden. Eine Salzquelle scheint man nicht getroffen zu haben. Da man im September 1800 wegen Mangels an Wettern nicht mehr im Stollen arbeiten konnte, so suchte man diesem Uebel dadurch zu helfen, dass man die Gypsflötze durchbrach und Wasser in den Stollen leitete. In dieser Absicht wurde im 1186. Fuss des Stollens noch rechts ein 12‘ langer Flügel ge- trieben und dann das Uebersichbrechen angefangen. Das hier gefundene Gebirg ist von unten nach oben: 1) Flötz und fetter Thon, gesalzen, mit Nieren von schuppi- gem Gyps und rothem Erdpech (?); 2) grauer, schuppiger Gyps; 3) dichter, grauer Gyps mit Anhydritkrystallen; 4) fetter Thon mit rothen und weissen Gypskrystallen; 5) schwarzer Thon, 3° über der Stollenfirste; 6) schuppiger Gyps, bestehend ans lauter kleinen Krystallen, erdig; 7) gesalzener Gyps mit grauem Thon; 8) weisser diehter mit grauem blättrigem Gyps; 9) fetter Thon mit Adern von kalkhaltigem en 10) gelbe erdige Rauwacke (Dolomit); 11) gelbe Mergel mit Gypsschnüren. Hier kam eine sehr starke Quelle 12) brauner Kalkstein. u Re x j " Da man nun wegen vielen ee und der len Kälte _ desselben mit dem Uebersichbrechen nicht fortkommen konnte und doch zu andern Zwecken eine noch grössere Menge Was- sers zu haben wünschte, so legte man im 1250. Fuss 5 Stol- lens ein zweites Uebersichbrechen an und führte solches wie eimen streichenden Stollen, auf jedes Lachter 2'/’ Streichen aus, Die hier sich ergebenden Gebirgsarten waren die folgenden: Flötz 1) Gyps, dicht, ungesalzen mit weissem Beschlag und bitterem Geschmack (wohl Bittersalz); 2) &yps, dicht, gestreift, mit Fasergypsadern, he ebenfalls Bittersalz enthalten; 3) diehter Gyps mit Gypskrystallen. Diese Gypse haben 12‘ Mächtigkeit und darauf ist: 4) Gyps, thonig, schwarz und ungesalzen; 5) Gyps, schuppig; 6) Thon, körnig, mit inliegenden rothen Bergkrystallen; 7) Gypsthon mit inliegenden Nieren reinen, ungesalze- nen Gypses; 8) Gypsthon mit Gypskrystallen; 9) Gyps mit Fasergypsadern; 10) Rauwaken- (Dolomit-) Gebirg, braun und gelb, erdig. Hier erhielt man richtig süsse Wasser und fing an, den Stollen etwas ins Streichende zu drehen. Mittlerweile, als die Arbeiten im Ziegeleistollen betrieben wurden, wurden an mehreren Orten Versuche auf Kohlenflötze mit Schachten und Stollen gemacht. I. Der vordere Rädlensschacht. Dieser Schacht liegt in der Weissbacher Salinenwaldung im vorderen Rädlen, unweit dem Jagdschloss Hermersberg, da wo das Terrain ungefähr die höchste Höhe hat (850 Fuss Par. vom Rande des Kochers). Hier wurden folgende Gebirgsarten gefunden: “ : A 7 e m we, — 209 —_ „r ar ; E u Mächtigkeit in Par. Fuss und Zoll » " Benennung der Flötze. der einzelnen Gesammt- . Flötze, mächtigkeit. mare... Nonagas on 2. n Banner TIehm. .# ‘... a. ». #76 36 2) schiefriger Sandstein . . . . 0 44 3’ 10% 3) rothbrauner Letten mit einge- ‚sprengtem gelben Kalkmergel „. 0 4 A 2 4) Kalkmergel, Barhgeih, . . oe 17 14 an alt 5) gelber Kalkstein, etwas verwittert, mit Dendriten und Adern von Be Kölfkspath . . . . ENT. 7 10% 6) grüner Letten mit Ihagehden selbem Ocker.. . . . V10r 3 7) erdiger dendritischer Kalk mit viel Ocker und Kalkspathadern (sehr ahnlich Nr 5) . .. La =. 102 9% 8) Grüner Letten mit Kalkspathuden 02: 733/32 10 620 3) Kalkmergel ,„ . ...: 04 11% 11° 577 10) braungelber dendnlilcheh Kalk mit Muscheln und Kalkspathadern 1’ 6 a 11) hellgelber Kalkmergel . . . . 3 0 Bar 11° ja‘ 12) Kohlenschieferflötz, bestehend aus schwarzem Schieferthon mit Eisenocker und schwarzem Letten .2° 5 187 Ar“ 13) grüner, blauer und brauner erdi- ger Kalkstein . . . a RE 2302617/2% 14) dunkelblauer u. Eee Kechhahter Kohlenschiefer mit Schwefelkies 5’ 2’ 26° 2 15) dichter schwarzer bituminöser ae. ee an 264.11% 16) bituminöser schwefelkieshaltiger rn, 2 Weser a ee PLUS 17) diehter schwarzer bituminöser aan el nr er Or 0 REN RL, 18) Kalkstein, ähnlich Nr. 17 mit Bohlenschiefer .*. 1... 2 Hau 30 La Württemb. naturw. Jahreshefte. 1869. 2s u. 3s Heft. 14 ® — 210 — M, Mächtigkeit Gesammt- Benennung der Flötze. der einzelnen mäch- Flötze. tigkeit. 19) bläulichschwarzer, - schwefelkies- haltiger, sehr weicher Kohlen- j Schleier eRUn, Su. % ..,.0 1. S0zEsu 20) dichter schwarzer Kalkstein wie Nr. 17 mit 1—3” eingelagertem schwarzen Schieferthon . . . . 10° 94 40% 21) erstes Kohlenflötz; enthält viel Schwefelkies, die Kohlen brennen daher nicht aut .'.. - . . » 1 08 421 048 22) Sandstein .. . A Des 43° 04 23) dichter, ee Kalkstein . 0.58 43 6 24) aschgrauer, etwas sandiger Kalk- - BIETE MEN. TERRY 117, 64% 45° 04 25) feinkörniger in braust ak Säure und verwittert zu einer gelben Mase . . . u ee a 45° 0 26) weiss und Be Schie- ferthon; verwittert braun vom Schwefelkis . . . . 14 ur am 34 Diese Flötze streichen h. 2 und fallen von West nach Ost. Zu Anfang des Jahres 1796 hörte die Arbeit wegen vielen Wassers ganz auf. UI. Hinterer Rädlensschacht. Dieser Schacht liegt auf der Südseite des hinteren Rädlens (siehe Nr. I.) am Abhange des Berges nach dem Zimmerbach zu und hat folgende Gebirgsarten: Mächtigkeit Gesammt- Benennung der Flötze. der einzelnen mäch- Flötze. tigkeit. 1) Gelblichbrauner, zartglimmeriger,grob- körniger Sandstein mit eingesprengten Kohlen und Schwefelkis . . . 10° 10’ 2) grünlichgelber. Schieferthon mit Da driten und Schwefelkies . . » . .» a 15° — 211 — Mächtigkeit Gesammt- Benennung der Flötze. der einzelnen mäch- Flötze. tigkeit. 3) grüner Sandstein mit Adern von Schie- ferthon, Schwefelkies und Kohlenmulm, auch kleinen schwefelkieshaltigen Koh- Tenadern ''. ..: » 5 18° 4) bläulichgrüner Kalk. mit gelichbrau- ner Verwitterung . . 14‘ 32! 5) schwarzer, blättriger Schieferthon mit inliegenden Körnern von Schwefelkies 10‘ 42! 6) blaulichgrauer, N Kalkstein . . . m 49. 7) gelberdiger Kalkstein En wo von gelbem Kalkspath . . . . ar 6' 55’ In diesem Gestein kam eine ren und vereitelte jede weitere Arbeit. II. Wagnerswiesenschacht. Dieser Schacht wurde vom Hermersberg gegen Westen an den sogenannten Wagnerswiesen angelegt und hatte folgende Gebirgslagen: Mächtigkeit Gesammt- Benennung der Flötze. der einzelnen mäch- Flötze. tigkeit. 1) Lederbrauner, verhärteter Thon . . 4‘ 4! 2) ditto bläulichgrün . . . Be, 6‘ 3) verhärteter Thon, mit grauem Schiefer thon, der in das folgende Flötz Nr. 4 elerzeht .. ..'.. .. £ IM Trgu 4) schwarzgrüner Sehieferiheh, dir ze liehbraun verwittert . . . . BEST ION 5) bläulichgrüner erdiger Kalkstein mit sehr feinen Schwefelkiespartikelchen 6° 6“ 19, 6% 6) schwarzgrauer, erdiger Kalkstein mit wenig zarten, schwarzen Schuppen, welche Trümmer von Muscheln zu Bent.scheinemiigı.) al IE ZREISPIBU RZ IE — 212 — Mächtigkeit Gesammt- Benennung der Flötze. der einzelnen mäch- Flötze. tigkeit. 7) schwarzgrauer, erdiger Kalk mit we- nig zarten Schuppen, kleinen Muscheln u. anliegendemschwarzem Schieferthon 4’ 94 32’ 6 8) erdiger aschgrauer Kalkstein . . . 494 334 9) dergleichen aussen gelb verwittert . 2‘ 10jewie Nr.uar. u ce ee 11) schwarzer Schieferthon . . . . . 2 6 12) blauer erdiger, dichter Kalkstein . . 1‘ 13) Schieferthon mit kleinen Cylindern . 1‘ 14) erdiger schwarzgrauer Kalkstein . . 4’ 24 15) schwarzgrauer bituminöser verwitterter Schieferthon . . . ., Alpina 16) grünerdiger bis dichter Kalk nn: 17) aufgelöster dichter Kalkstein . . . 2° 6 18) schwarzer Schieferthon . . . a 19) hellblauer Kalk mit Lagern von sera zermy Schieferthon! urince> Tl. may ‚oh 1ER 58’ gu Wegen schlechten Wettern konnte nicht mehr wohl weiter gearbeitet werden und so sammelte sich bald Wasser darinnen. IV. Guthofer Schacht. Dieser Schacht liegt am Löchlesberg gleich unter dem Gut- hof und hat folgende Flötze: 1)-Dammerdd .,E «4 9 ahmıalat ul, IL Noir 2) Schieferthon. . . ee A 3) gelblichbrauner magerer Thon sie are 4) gelblichgrüner dichter Kalkstein. . . 24.6 5) erdiger Kalk mit inliegenden kleinen Concliyliem und Kalkspathdrusen . . . 3 6) fester blaulichgrauer Kalkstein, a dla mit Dendriten . „nu. ot 7) graulichgrüner Schieferthon mit Talk ‚abwöcht selnd und innig mit einander verbunden. . . 4 — 213 — 8) gelber Kalk, mit rothbraunen Kalkspathadern, hoszontal, laufend Wo. 0,0. wmv esgowige 9) dichter Kalkstein . . . rn 10) schwärzlich und Pelhlich „, a Herne Mergil. Beier . . . . sg 11) dichter Kalkstein mit sig "Bruch hie Kupfergrün . . . RA 12) braungefleckter Kalkstein mit Ka von n ehkih. eisenstein . . MEANS, Saail, HORSE TOSAg 13) gelblichgrauer Kalk ar Lahn MINDEN. Bag! Bueeueleichenie: zu BSH al DUINIV, 0. THU 56‘ Hier wurde die weitere Arbeit eingestellt. V. Orendelsaller Schacht. Dieser Schacht wurde auf dem Orendelsaller Ackerfeld in- nerhalb des Wildzauns am Ausgang des Dorfs gegen den Ross- bach angelegt und zeigte bei seiner Abteufung folgende Gebirgs- lagen: Dammerde ....*.,.,. 2’ 1) sandiger, eisenschüssiger, rathö etwas schief- riger Thon, etwas bituminös . . . N 2) gelber sandiger Mergel mit einzelnen Kohlene 14 3) gelber und brauner Mergel . . . . . EN ON 4) grünlichgelber Kalkstein, mürb mit Bohlen "ar... N ie, d) grüner Letten mit enlieperübtt Kalkeonerchel nen, Kalkspathadern und Kohlenmustern . . 17 6% 6) Blätterkohle mit gelben Flecken mit verschie- denen Nieren yon bituminösem Holz . . . 4 7) grünlichgrauer Mergel . . . . - 12 8) gelbbrauner, ockeriger Kalkstein mitSpathadern 4! 10% 9) Blätterkohle mit Zweigen und Aesten von bitu- minösem Holz und Schwefelkiesnieren . . . gu 10) schwarzer Kohlenschiefer . .- . » 2... Hu 11) Kohlenschiefer, dicht schwarz, mit Coneretionen 1% — 214 — 12) Sandstein und Mergel . ä Mas 13) schwarzer Kohlenschiefer wie Nr. 10° u RO 14) dichter schwarzer Kohlenschiefer mit Concre- tionen „Ley -Nastelliern + aihon bin ai Hier wurde das weitere Abteufen eingestellt. VI. Niedernhaller Schacht. Dieser Schacht liegt zwar in dem Hermersberger Revier, jedoch dem Städtchen Niedernhall am nächsten und hat seinen Namen. Die Ordnung der Flötze ist folgende: Dammerde . . . . 4! “1) schwarzer, gelblich no ibierindbrdlfnee ihn 14 2) graulichbrauner eisenockerhaltiger Kalkstein . 3 3) graulichblauer Kalk mit Kalkspathkrystallen . 1’ 4) gelblichbrauner Kalkstein . . . 2... 1 5) grünlichgelbe Thonmergel . . . 2. ..2......2 6) aschgrauer Mergel . ed imo been 7) dichterseraner Kalkstein. . . .. „er sz 8) Blättersteim (9)... „2.2 100.2 ne eu. 9) dichter aschgrauer: Kalk... . m oa0un.s ouibk 10)ydolomitischer. Kalk ,:; .. \ehgiridiac rs edit 11) blaulichgrauer Kalk. ;£ 12) gelblichbrauner erdiger Kalk mit ae ie adern - (eiulıng . tert ra 13) Dolomit, sehr zerklüftet Rn zersetzt, wasser- haltig, lieferte eine Quelle. . . . such Tee 14) grauer Kalkstein mit splittrigem Bruch le 15) schwarzer Schieferthon . . sc le 16) dichter Kalk mit wenig Hhudhelds re 17) grauer Kalk mit eingelagertem Thon . . . 3 18) dichter, grauer Kalk sie. uni I ua 19) dichter grauer schiefriger Kalk . . ... 2 20) dichter grauer zerklüfteter Kalk . . ... 2 21) grauer Mergelschiefer . . . . ner URUeN 22) dichter Kalk mit splittrigem Bendk see daher AL — 215 — 23) grauer Mergelchiefer . . . . .... 62 24) grauer Kalk mit Kalkspathaden . . . .. 2 25) grauer Mergelschiefer . a, 36) Kalkstein mit splittrigem Bruch A ee Si 27) grauer Kalk mit Kalkspathkrystalen ... . 64 4 Hier wurde die Arbeit für einige Zeit eingestellt. Bei späterem weiterem Abteufen fand sich, dass der Schacht gerade auf einem Rücken steht, von wo die Schichten nach dem Kocher und nach dem Hermersberg abfallen, daher wahrschein- . lich die starke Zerklüftung der im Schacht angetroffenen Schichten, Folgende Schichten wurden noch zu Tage gefördert: 28) Schieferletten mit Erdpech, sparsam eingesprengt; 29) dichter aschgrauer Kalk mit Muscheln; 30) blaugrauer, dolomitischer Kalk; 31) wie 30, mit splittrigem Bruch. Weiter abzuteufen, wurde nicht für räthlich gehalten, weil man fürchtete, beim Bauen vom Rücken nach der Mulde auf Wasser zu stossen, welche die Arbeit bald verhindert hätten. VII. Stollen und Gesenk über der Lohmühle zu Untermassholderbach, An der Stelle, wo dieser Stollen angelegt wurde, gieng ein wirkliches Kohlenflötz von 1’ 8‘ zu Tage aus. Es war Kohlen- mulm; da man aber hoffte, dass das Flötz im Berg selbst härter und in Kohlen übergehen würde, so verfolgte man es mit einem 77' langen Stollen. Allein da man sich überzeugte, dass man auf diese Weise keine festen Kohlen erhalten würde, so liess man in der Mitte des Stollens ein Gesenk abteufen, um die Kohlen in der Tiefe zu erschroten. Die Lagen des Stollens sind folgende: 1) gelber Lehm . . . a 2) Kohlenflötz, bestehend aus Re, fetten ride ten und wirklichen Steinkohlen. . . ug 3) Sohle desStollens, gebildet durch graublauen werkeh 17 u ie Die Flötzlagen des Gesenkes bilden die Fortsetzung der Lagen des Stollens und sind die folgenden: 4) grünlichgelber harter Schieferletten . . . 2' 5) grünliehgrauer Letten, mit gelbem Sand a: schwarzem Bitumen gemengt. . . . .... T 6) grünlichgrauer körniger Sandstein mit thonigem Bindemittel, .: Mn 5 ügein He R A 7) weisser Sandstein. . » . I - --8) diehter Kalk mit bfirücken - von h Royale er 9) gelber erdiger Kalkstein . . 6° 10) grau- und gelberdiger Kalk mit Kalkspathdkuen 13° 11) dichter grauer Kalkstein . . . fe 12) wie 11 mit Uebergang in Kohlenschiefer. ee 13) Kohlenschiefer . . . u Be 14) dichter Kalk mit nliktrigein Belah) 0 54 Wegen vieler Wasser aus den Flötzen 9 und 10 konnte nicht mehr weiter gearbeitet werden. VII. Stollen am Massholderbach im Thalgrunde. Dieser Stollen wurde an einem steilen Felsen am Masshol- derbach angelegt und zum Dach ein grünlichgelbes Sandstein- flötz gewählt. Die Flötze sind alle wenig mächtig, daher sind viele durch den Stollen erschlossen und zwar erhielt man fol- gende Gebirgslagen. Vom 1. bis 55. Fuss: 1) Grauer Sandstein, der weder mit Säure braust, noch mit dem Stahl Funken giebt; 2) gelberdiger Kalkstein; 3) grünlichgrauer Schieferthon; 4) brauner Kalk als Sohle. Vom 55. bis 105. Fuss von oben: 5) Graulicher Schiefer; 6) gelberdiger Kalk; 7) grünlichgrauer Sandstein; * oe . « WE oryaS 8) gelbbrauner Kalkstein; 9) Schieferthon. Vom 105. bis 140. Fuss: 10) Braunerdiger Kalk; 11) graulicher Schiefer; 12) gelber Kalkstein; 13) grünlichgrauer Sandstein. Vom 140. bis 160. Fuss: 14) Grüne Schiefer; 15) brauner Kalk; 16) graue Schiefer ; 17) gelber Kalk; 18) grünlichgrauer Sandstein. Vom 160. bis 300. Fuss: 19) Gelberdiger Kalkstein; 20) grünliche Schiefer ; 21) brauner Kalkstein; 22) grünliche Schiefer; 23) gelberdiger Kalkstein. Um die Flötzlagen unter der Stollensohle aufzuschliessen, wurde ein Gesenk 9° tief abgeteuft. Tiefer zu gehen, erlaubten die Wasser nicht. Man fand hier folgende Schichten: 1) Schwarzer Schieferthon mit Sandsteinadern ; 2) Kalkstein mit Muscheln und Braunspathadern ; 3) brauner und grauer Kalk, mit Lagern von Schieferthon. Hierauf suchte man durch ein Uebersichbrechen die obern Flötze zu erforschen, und fand bis zu einer Höhe von 60° fol- gende Schichten: ‚ 1) grüner Letten mit fleischrothem Kalkspath, liegt am Dach des Stollens ; 2) dichter grauer Kalkstein; 3) grüner Kalkmergel; 4) krystallinischer Sandstein; 5) dichter, graulichschwarzer Kalk, als das Oberste. — 218 — IX. Stollen neben dem Massholderbacher Fussweg. Dieser Stollen wurde auf der Höhe des Bergs aus dem Grund angelegt, weil dort ein Kohlenflütz zu Tage ausgeht. Der Stollen wurde 123° lang, da sich aber bei 83° der Kohlen- besteeg plötzlich verlor, so wurde ein Gesenk und ein Ueber- sichbrechen angelegt, aber keine Spur von Kohlen weiter gefun- den. Darauf wurde der Stollen wieder eingestellt. Die gefundenen Gebirgslagen waren die folgenden: Vom 1. bis 81. Fuss: 1) Weissgrauer thoniger Sand; 2) aufgelöste bituminöse Kohlen; 3) dessgleichen mit Sand und Ocker. Vom 81. bis 123. Fuss: 4) Gelberdiger Kalkstein mit Kalkspathdrusen. In dem 7° hohen Uebersichbrechen fand man: 5) grauen Letten; 6) dichten grauen Kalk; 7) grüne Kalkmergel mit Kalkspathdrusen; 8) graue Letten, als das Oberste. In dem Gesenke fand man: 9) Gelbbraunen, magern Thon; 10) gelberdigen Kalkstein mit Kalkspathdrusen; 11) blaulichgrauen Mergelschiefer ; 12) gelberdigen Kalkstein, als die Sohle. X. Obermassholderbacher Stollen. Ungefähr 100° vom Dorf Obermasselbach entfernt gegen den Berg hin sieht man ein Kohlenmulmflötzchen zu Tage ausgehen. Es wurde daher noch unter diesem Flötz ein Stollen angelegt und darin Folgendes gefunden: Vom 1. bis 30. Fuss: 1) Oben grauer Schieferthon, darunter gelberdiger Letten, Sohle grauer Schieferthon. Vom 30. bis 50. Fuss: 2) Bloss grauer Schieferthon. — 219 — Vom 50. bis 70. Fuss: 3) Das Dach 6—8‘ Kohlen, dann grauer Letten, nach diesem Schieferthon. Die Kohlen sind von dunkelschwarzer Farbe, die sich oft ins Graulichschwarze zieht, sondern sich beim Bruch häufig in Blättern ab, die im Querbruch pechartig glänzen. Sie zersprin- gen beim Schlag in quadratische Bruchstücke und haben einen fettglänzenden Strich. Vom 70. bis 190. Fuss: 4) Oben gelber Sandstein, nach diesem grauer Schieferthon, dann 2‘ gelber Letten; 9“ Kohlen; 2‘! srauer Letten; 2 grüner Letten; das Uebrige Schieferthon. XI Obermassholderbacher Schacht. Vom vorhergehenden Stollen etwa 7—800’ entfernt, wurde ein Schacht angelegt und darin folgende Gebirgsschichten ge- funden: 1) Grauer und rother schiefriger Thon. . . . . 2 2) diehterer und härterer Schieferthon . . . . . Be elbhiehweisser Sandstein 2 wm, rm, U 58) A) gramer werhärteter Leiten -. . . . .......24.6% Br gelber gehlefriger Thon’. 212.7 20. 2.07.0524 Br seunenschiefriger Thon... .. ... 2 „2% 10104 DEE alksteim/) seien 20 2. nel 8) grüner schiefriger Thon . . . . a, 9) diehter Kalkstein mit splittrigem Binch DIR 10) grauer Schieferthon . . . , RN 11) Sandstein mit rothem a eeecn Thon a - 12) schwarzer fester Kohlenschiefer . . . . . . 3 Ma 7 13) Unter diesem Kohlenschiefer kam ein dichter fester Kalk- stein, der bei der Verwitterung in lauter kleine ceubische — 20° — Stücke zerfiel. Hier erhielt man zugleich so viele Wasser, dass man die Arbeit einstellen musste. XU. Schacht beim Seewasen bei Hollenbach. Hier fand man beim Abteufen folgende Schichten: 1) Grüne Letten und Dammerde. . . . . . 4 2) gelbe Letten mit inliegenden harten blauen Dr tenstückchen .. . . . ; ARE |; 3) gelben verwitterten, eier Kalk ur. 4) Kohlenbesteeg, bituminöse Letten mit einzelnen Kohlenstückchen‘ . . ”. . dir WR ei 5) bläulichgrauer mergelartiger Schiefer . 1 16° Unter dieser Schicht Nr. 5 erhielt man so viele Wasser, dass das weitere Abteufen eingestellt wurde; dafür legte man den nächstfolgenden Schacht an. XII. Schacht beim Herrenholz unweit Hollenbach. Beim Abteufen fand man folgende Gebirgslagen: 1) Gelblichgrünen Letten. . . . ; a 2) dessgleichen mit inliegenden Kalkstücken ri A 3), gelbliehbrauner Mergel 1.1. sim. Sur ei 4) gelber eisenschüssiger Kalk. . . . 2.2.2 6 5) gelber Mergel . . . ME 6) grauer Kalk mit KallapalHadkeh ve EN 7) dichter grauer Kalk . . . . sa 8) grünlichbrauner Letten mit etwas Kehiäh Ba 7:05 Äl a) 9) blauer Kalk mit Spatheisen . . . 2... 10) grünlichbrauner Kalkmergel. . . 2. 2...2.8 11) dichter grauer Kalk ... . . ulm 51’ XIV. Versuchsschacht bei Schrozberg. Hier fand man folgende Flötze: 1) Dammarde 1.0. si. gumwllirn’ -Wu ed BEE 2) ‚grüner, Mergelschieier... . . . . >. 0. Ver — 21 — Bumeiplichbrauner Kalk. . . ... 2.0. 01 4) brauner eisenschüssiger Kalk . . . ... 4! 5) krautgrüner Mergelschiefer . . . . .... 3 Kirascheraner diehter Kalk. . . . 2... 1% 44 Ber Kalle er er Bneblauerauer Mergelschiefer . . . . 2... 10 834 1641 Mu Die Beschreibung dieser Versuche hat vielleicht geologisch _ einiges Interesse wegen der genauen Angabe der in den ver- schiedenen Stollen und Schichten gefundenen Gebirgsschichten. Ist es auch vielleicht nieht immer möglich, wegen des Mangels an bestimmten Petrefacten sich genau zu orientiren, so kann doch wohl die Formation, um die es sich jedesmal handelt, be- stimmt werden, sowohl aus der Beschreibung der Schichten, als auch durch Aufsuchen der betreffenden Localität, sei es auch nur auf einer geologischen Karte. Für diejenigen, welche mit der Gegend nicht bekannt sind, dienen vielleicht die folgenden kurzen Bemerkungen einiger- massen zur Örientirung. Der zuerst beschriebene Ziegeleistollen steht ganz im Salz- gebirge des unteren Muschelkalks, welches in jener Gegend des Kocherthals an den Thalabhängen zu Tage tritt, während in der Thalsohle bunter Sandstein, auf der Höhe des Plateau’s Letten- kohle ansteht. Der Muschelkalk ist dort wohl entwickelt, mit Ausnahme des obern Dolomits des Hauptmuschelkalks, welcher überhaupt im untern Kocherthal sehr zurücktritt oder gänzlich fehlt. Die andern Versuche stehen alle ohne Ausnahme in der Lettenkohie und greifen auch noch zuweilen in die oberen Schichten des Hauptmuschelkalks ein. Nr. I—IV., sowie IV. liegen auf der Lettenkohlenzunge, welche das Muschelkalkplateau zwischen Kocher und Kupfer überlagert, Nr. V. auf der Letten- kohlenbedeekung des Muschelkalks zwischen Kupfer und Sall. Nr. VII—X. liegen in dem Lettenkohlenrande des Keuper- zugs zwischen Sall und Ohrn am Rande der Thäler, deren Ab- hänge wieder vom Muschelkalk gebildet werden. —_— 12 — Diese drei durch die Thäler der Kupfer und Sall getrennten Plateau’s sind die nördlichen Ausläufer der Waldenburger Berge und sind ein Theil der Lettenkohlenumrandung der aus Keuper bestehenden Löwensteiner Berge, des Mainhardter Walds u. s. w. Die Arbeiten XI. bis XIV. liegen nordöstlich von den eben besprochenen in der Lettenkohlenregion zwischen Tauber und Jagst. Nr. XII. und XIII. in der Insel, die die Lettenkohle westlich von Niederstetten macht, an dem äussersten Punkt eines Ausläufers gegen die Jagst her. Nr. XIV. liegt in der Lettenkohle zwischen Ette und Vorbach am Rande gegen den vom Muschelkalk gebildeten Thalabhang des Vorbachs hin. Die vorstehenden Angaben sind einem Manuscript des ver- storbenen Oberamtsarzts Dr. Bauer in Mergentheim entnommen, in welchem Materialien zu einer geognostischen Beschreibung der hohenlohe’schen Fürstenthümer gesammelt sind. Die Auf- zeichnungen sind zu der Zeit gemacht worden, als die obigen Arbeiten betrieben wurden, oder doch blos kurze Zeit später, und können jedenfalls auf verhältnissmässige Genauigkeit An- spruch machen. E Rinige seltenere Mollusken-Arten aus Württemberg. Von Dr. E. v. Martens in Berlin. Clausilia filograna Zgl. wurde zuerst in der dritten Aus- gabe von’ Memmingers Beschreibung des Königreichs Württem- berg S. 318 als einheimisch aufgeführt, ohne nähere Fundorts- angabe; dann von Herrn v. Seckendorf 1846 im 2. Jahrgang unserer Zeitschrift S. 28 mit der Angabe: bei Urach. 1865 konnte ich sie in keiner der mir bekannten württembergischen Sammlungen, weder öffentlichen noch privaten, finden und be- zweifelte daher ihr Vorkommen in Württemberg, Jahrgang 21, S. 190, erfuhr aber bald darauf von Prof. Alexander Braun in Berlin, dass derselbe sie früher an Exemplaren der Saxwifraga caespitosa vom Mösselberg bei Donzdorf gefunden habe. End- lich ist es mir im September 1869 geglückt, diese Art selbst zu finden, und zwar am Reussenstein, Oberamts Wiesensteig, an bemoosten Stellen der Alpfelsen dicht bei der Ruine, in Gesell- schaft von CI. parvula. Sie ist mit keiner andern württember- gischen Art zu verwechseln, indem sie nicht grösser als par- vula wird, von dieser aber leicht durch ihre scharfe Rippen- streifung, die stärkere Wölbung der einzelnen Umgänge und die gelbbraune Farbe sich unterscheidet. Helix Colvesiana Alten (unidentata Drap., monodon Fer.) schon früher von Benz bei Denkendorf angegeben, dann aber lange wenigstens im Unterland nicht mehr gefunden, ist von Prof. Leydig vor Kurzem bei Tübingen jenseits des Neckars in der Richtung gegen Kirchentellinsfurt wieder aufgefunden worden. Limax brunneus Drap. ebenfalls von Prof. Leydig bei Tü- bingen. Ba a ® Buliminus. tridens von Dr. Bauer auch bei Tübingen am oberen Hirschauer Steg. . Balea perversa L. (fragilis Drap.) vom Oberjustizrath W. Gmelin an Baumstämmen auf der Solitude; es is diess: nach den freundlichst mitgetheilten Exemplaren die etwas kürzere und daher minder schlank erscheinende Abart, welche Bour- guignat (Revue de Zoologie 1857) als Balea Rayiana unter- scheiden zu können glaubt. Endlich habe ich als für Württemberg neue Art Hyalina radiata Alder zu nennen, klein mit scharfer radialer Streifung, welche ich schon 1849 in den damaligen Ruinen des Schlosses Montfort bei Langenargen gefunden, aber später nicht mehr beachtet hatte. j bos brachyceros aus Schussenried. Von Prof. Dr. 0. Fraas. Dem rastlosen Eifer Herrn Valets in Schussenried ist es gelungen, seinen erstmaligen Entdeckungen in Betreff der Renn- thierstation an der Schussenquelle neue Funde hinzuzufügen. Sie entstammen dem Torfe des Steinhauser Riedes, wel- ches grossentheils die Locomotiven der oberschwäbischen Eisen- bahn speist. Die Leser dieses werden sich erinnern, dass der grosse und wichtige Fund der Rennthierstation mitten im gla- eialen Schutt unter Tuff und unter dem dortigen Torf gemacht worden ist. Die neueren Funde stammen aus dem Torf, aller- dings aus der untersten Lage, die zum Abbau kommt, und sind desshalb entsprechend jüngeren Datums als die Rennthierfunde an der Quelle. Dessungeachtet bieten sie allerlei höchst Inter- essantes dar. Im Laufe des Sommers 1868 stiessen die Arbeiter 2000 Schritte nördlich von Aichbühl, nicht fern vom Ausgehen- den des Riedes beim letzten fünften Stich (der Stich & 15 Zoll) auf Hindernisse in Gestalt von Reisachbüscheln, die auf dem Grunde lagen. Beim Fortschreiten der Arbeit fand sich unter dem Büschel eine schwarze zähe Masse, die aus dem Torf- schlamm herausgezogen sich als der Cadaver eines Vierfüsslers Württemb. naturw. Jahreshefte. 1869. 28 u, 3s Heft. 15 — 26 — erzeigte, der an zwei Hörnern sich als der eines Rindes erken- nen liess. Die ganze Masse war durchweicht, so dass eines der Hörner auch alsbald von Buben mit dem Messer verschnipfelt wurde, und wurde als ekel von den Arbeitern bei Seite gewor- fen. Ein Hinterfuss und der Schwanz wurde dabei vom Ca- daver abgerissen. In diesem Zustand traf Herr Valet den Fund der Arbeiter und rettete das sonst unrettbar verlorene Stück vom Verderben, der vaterländischen Sammlung es überschickend. Bei der Ankunft am Ort seiner Bestimmung war der Cadaver vollständig vertrocknet, eine eingeschrumpfte Mumie darstellend, an welcher Knochen, Fleisch, Haut und ein Theil der Haare fest in einander getrocknet waren. Der Kopf lag zurückge- schlagen auf dem Körper, die Beine waren eingezogen, so dass die Mumie auf den kleinstmöglichen Raum von kaum 3 Fuss Länge und 25 Zoll Höhe redueirt war. Am Kopf und am Unter- ende der Beine deeken röthlich-braune Haare die Haut, diese selber ist vollständig gegerbt, dass es einiger Gewalt bedarf, die pergamentähnlich festgewordene Haut vom Knochen abzu- lösen, ein Zerreissen der Haut selbst aber so wenig möglich ist, als das Zerreissen gutgegerbten Rindsleders. Die ganze Mus- kulatur des Thiers ist in Faserbüschel verschrumpft, die Gefässe kaum mehr herauszufinden, vor Allem aber der Knochen höchs _ merkwürdig umgewandelt. Von Farbe glänzend schwarz, ist der Knochen zur biegsamen Masse geworden, aus welcher alles und jedes Kalksalz ausgewaschen ist und die vollkommen den Eindruck von vulkanisirtem Kautschuk macht. Im warmen Wasser erweichten sämmtliche Theile, die Gelenke artieulirten aber kaum mehr, denn der Knochen erweicht mit und biegt sich eher, als die Bänder nachgeben, welche die Gelenkflächen verbinden. Zähne und Hörner lassen das Thier als ein ausge- wachsenes, altes Individuum erkennen, das trotz seines Alters nur etwa die Grösse eines einmonatlichen Kalbes hatte. Die schlanke, hirschähnliche Gestalt des Kopfes, das kleine, dünne Gehörn, die Form des Hinterhaupts weisen auf ein Exemplar von Bos brachyceros Owen hin, das in den dänischen und iri- schen Mooren gewöhnlich ist und dessen Reste Rütimeyer auch R A Rp aus den Pfahlbauten ‘der Schweizer Seen nachgewiesen hat. In Schwaben wurde meines Wissens Dos brachyceros noch nie ge- ‘ funden, wenigstens noch nie beachtet. Dieser Zwergochse liegt nun seit dem Anfang der Torfbildung im Ried, beziehungsweise “wurde er von Menschenhand dort niedergelegt und mit Forchen- zweigen zugedeckt. Sämmtliche Zweige der gemeinen Pinus silvestris L. aber waren mit einem scharfen Instrument von den Bäumen abgehauen. Sämmtliche Schnitte sind daran so wohl erhalten, als wären sie erst kürzlich gemacht, haben durchaus scharfe Ränder und können. mit keinem unvollkommenen Stein- oder Bronce-Instrument gemacht worden sein, sehen vielmehr aus, als wären sie mit einer gewöhnlichen Holzhabe, einem Faschinenmesser oder Jagdmesser gemacht worden. Das Thier hatte das Maul, Magen und Wanst noch voll Speisenreste, die ausser Gras auch Baumblätter und Tannennadeln enthielten. Die ganze Art des Fundes lässt darauf schliessen, dass unsere Mumie der wilden Art des Bos brachyceros angehörte, dass das Thier auf der Jagd erlegt und das Beutestück von dem Jäger in dem Sumpf versteckt, aber nicht wieder geholt worden ist. Es fiel diess mit dem ersten Anfang der See- und Moor- bildung zusammen, welche das Stück unserer Zeit so wunderbar conservirt hinterliess. Den zweiten Fund machte Herr Valet im gleichen Ried unweit des Orts, da Bos brachyceros, lag, annähernd in der gleichen Tiefe. Er bestand iu einem Bronceschmuck von aus- serordentlicher Schönheit. Sechs Ringe von der edelsten Bronce, einer immer etwas schmäler als der andere, sind über einander gelegt, auf einer Seite offen und je durch zwei Broncestifte an einander befestigt. In Deutschland war ein solches Stück noch nicht gefunden, war doch selbst im Berliner Museum nichts Aehnliches anzutreffen. Dagegen liegen im K. Museum für nordische Alterthümer im Prindsens-Palais in Kopenhagen eine Reihe ganz gleicher Arbeiten, die dort als Diademe bezeichnet sind. Dieser ausgezeichnete Kopfputz, der auf die beste rö- mische Zeit hinweist, oder wie Nilsson meint, auf phönizischen Handel, wurde bis jetzt leider ganz isolirt gefunden. Die Arbeit RR FEN dass ein fe ee Dar Imitation des Schmucks 25 fl. verlangt und 0 einmal dafür einsteht, dass die Imitation v P' ginal ei wird. | aa U Tai v . 7, A ' BR: ee er Be u uf‘ Be . j Yen erden aha 5 “ % ” h P | u . [} J Hr * Ki . 2 " , | . 1; . 2g> }- EI ir Ausgegeben im November 1869, _ Herausgegeben Z r. H. v. _ Mohl ; in Tübingen; Prof. Dr. H. v. Fehling, =. )r. O. Fraas, Prof. Dr. F. Krauss, Prof. Dr. P.Zech | ie in Stuttgart. — _ Fünfundzwanzigster Jahrgang. Erstes Heft. (Mit einer Sieintafel.) EEE ee 7 STUTTGART. Verlag von Ebner & BERN SE 1869. SH: Vorträge. u N 4. 5, ‘IH. Abhandlungen. ARE Ueber die ‚Lagerungsverhältnisse des weissen din: in d r 2 Das registrirende Thermometer des Polytechnieums, Bücherschau m... /# Zuwachs der Vereinssammlung Re 'e. Ueber die Gutta-Percha. Yon Prof, ‚Dr. R unciege des. Geschä iftsführera: Dr. a. Toa Rechenschaftsbericht für 1867—68. a De 1 Dr. Krauss SE RETTEN Zuwachs der. Fe E er Boykfärdt nu N ‚Wahl der Beamten a ee Ueber die Pilze und Schwämme der Umgegend 0 ui Von Prof. Veesenmeyer in Ulm+25. 2.2 Ueber das Phänomen des Himmelsgewölbes. Von Dr. Reuschle in Stutigart . ©. „2. a. Ueber die Körnerprobe am "zweiachsigen b. Ueber eine eigenthümliche Kniekung, welche Holz bei einer Kniekung längs den Fasern in Tübingen . . i Ueber die Ne des Teer meters im Stuttgarter Polytechnicum, Von Pro Ueber die erratischen Blöcke DbSLECh male NG konus Bteudeli..0 . ST ee Umgebung von Heubach. Von Dr. Theodor E Dr. Zech. (Hiezu Taf. 7 ae ee = N . de er Bu Drittes Heft. A (Mit 3 Steintafeln.) = STUTTGART. Verlag von Ebner Es Seubert. 1869.. ir empfehlen die Berküns auf der Innenseite a s Umsehla 28 ganz besonderer Beachtung. ne S Wir machen hienit die Sana, dass der a it. ee übergeben. Br Me: . Stuttgart, November 1869. 2 | % Art x rn » r ; x N) N Er 7 \ _ i wi “ ” i- e Bach (Hiezu "Tafel 1) ER EN efundenen Mineralien, Von Dr. G. Werner . merkungen i über die in unseren Najaden schmarotzen- en Atax-Arten. Von Emil Bessels. . ... fossile Selachier-Eier. Von Emil Bessels iezu nn Re te x Y . .... * . eber einige ältere Versuche auf Steinkohlen. Mit- el von Dr. Max Bauer in Weinsberg . . nige seltenere aohuskon rien aus Württemberg. . + e * . oe der bis jetzt in Württemberg auf- 2 298 225 d BAR 58 «Eür he Bei E. H. ee in München ist erschienen und in alles Buch. handiangen zu Boh: \ a8 Catalogus ColoopterÖ hujusque descriptorum synonymieus & N Systematicus A autoribus Dr. Gemminger & B. de Harold Tom. I-IV. Preis Rthlr. 12. — fl. 2 DEE“ Die Vollendung dieses Werkes ist binnen. Te frist zu ‚erwarten! Bei E. H. Gummi in München ist erschienen und in allen S Buchhandlungen zu haben: r a ae Anleitung zu botan. Excursionen ; in Mitelenropa, Für Universitäten, Gymnasien und eainehufan von | Dr. J. R. Strohecker: Broschirt. Preis fl. 1. oder 20 Sgr. i \ Lunnanannnnnny Schnellpressendruck der Woerner’schen Buchdruckerei in Stuttgant.. y Fe Pa 4 BA ni ee ee ee een Pre 0 Zn I