en a u ni an nn er Zu ne = er Sr = Sen en u _— Y Y z 6 > = = == = PERF U = = En < er - 3 % u Pie : ® E ’ v - | - = n . , rn v ee nen Tu n a u dp - - ee rn ri ne See tel ee - : = - ne | Deu D RE n — 2 N Tale ‚Br d l D Ber 377 Biyı a . r zıTıc wYrs2 ti j u ek EHE AT ri DEE} N 1 ‘ B1 vi LbE sit u —n \ er I j Er h, N a uch, \ . "JAHRESHEFTE jr } - „ f ü % r h . E 5 iX Pi A AR 4, u N‘ I Be I. Ye: U I . i des \r rt IE N) 4 . Vereins. für. vaterländische Natur kunde ‘in } Württembers. Im Auftrag der Bedaktionskommission: EPrsk Dr. cv. Hell, ‚Prof, Dr. ©. v. Kirchner, 2. ‚Studienrat Dr. K. Lampert, Prot. Dr. A.. Sauer, a: ‚Geh. Hofrat Dr.. A. v. Schmidt \ herausgegeben von , | "Prof. J. Eichler. N DREIUNDSIEBZIGSTER JAHRGANG. Mit 3 Tafeln. wa DRSOHERE mit Titeln. werden besonders DErERHEES: besondere werden die nach Stuttgart verziehenden Mitglieder ge- Mitteilungen. Die verchrhrehiäh Mitglieder und Tauschgesellachaften | behufs Vermeidung von Irrtämern. dringend gebeten, sich für‘ ihre, Sendungen an'den: Verein folgender Adresse zu bedienen: Verein für vaterländische Naturkunde in. Württ temberg Stuttgart (Württemberg) Königl. Naturalienkabinett. | Manuskript für diese Jahreshefte ist ın druckfertigem‘ Zustand jeweils bis spätestens zum 1. März an die Redaktion‘ - abzulıefern. Br Den Verfassern' stehen auf Wunsch 50 Sonderäbzüge, Write .. Exemplare gegen Erstattung der ‘Herstellungskosten, zur Verfügung. f Altere Jahrgänge dieser Jahreshefte können, soweit die Vor- “ räte reichen, in neuen Exemplaren gegen Nachzahlung eines Jahres- 'beitrags von 5 Mk. netto für den Jahrgang vom Verein bezogen '» werden. Von einigen Jahrgängen stehen leicht beschädigte Exem- | , plare' zu billigeren Preisen zur Verfügunse. _ | Mitglieder, welche die Jahreshefte i in Dripnaleiwandeinbendi i ‘ gebunden zum Preis von 6 Mk. zu beziehen wünschen, wollen dies der Geschäftsstelle oder dem VELSURRASEN: Dr. ©. Beck, Stutt-, gart, Wagenburgstraße 10, mitteilen. a E E “ E ' Die verehr). Mitglieder werden um Keolkuejäige Milteikngre eines. . etwaigen Wohnorts- und Adressenwechsels dringend ersucht; ins-' : "beten, hiervon der Geschäftsstelle (Stuttgart, Kgl. Naturalien- 3 kabinett) Mitteilung zu machen, damit ihnen die Einladungen zu den :.. Jeweils am 2. Montag eines Monats stattfindenden wissenschaft- lichen: ‚Abenden zugestellt werden können. | z .._ FEB 23 1924 JAHRESHEFTE des ereins für vaterländısche Naturkunde in Württemberg. Im Auftrag der Redaktionskommission : f. Dr. C. v. Hell, Prof. Dr. O. v. Kirchner, 0.-Studienrat Dr. K. Lampert, Prof. Dr. A. Sauer, Geh. Hofrat Dr. A. v. Schmidt herausgegeben von Prof. J. Eichler. DREIUNDSIEBZIGSTER JAHRGANG. | Mit 3 Tafeln. en —e ER D — Stuttgart. Druck der K. Hofbuchdruckerei Zu Gutenberg (Klett & Hartmann). 1917. ENTE 2 -t .r a" “x 7: en ee Bi * aka ri. 1 zihteh a Ri. ii: ii h ; ER an2 f j no. . IR EI h St: 4 I r* Mira f m . ur. altes tee Fi; Ro" ahidsingui ar lt Ben: ar TE HB A Eu eis u; “ £ 14 = er £ « Feed aut 7 mr“ f ı n x a 23 s 4. + % N EL Br er, sr x Fra a | vo AORMAL närzoısasieah sh Hi. rue 2 Zyer: RE ; f IR Pe Tr ee ; en me er Leser Sr 1 Fre es ü N R A [el Be ; E ” ar Ye rg > RE! y 2 Inhalt. Bericht über die geschäftlichen Angelegenheiten des Vereins. Verzeichnis der Zugänge zur Vereinsbibliothek. S. VIH. technungsabschluß für das Jahr 1916. S. XIV. Veränderungen im Mitgliederbestand. S. XV. II. Sitzungsberichte. Wissenschaftliche Abende in Stuttgart. -S. XVII. Oberläntischer Zweigverein für vaterländische Naturkunde. S. XXIIJ. Exkursion in die Molasse von Ursendorf. S. XXIV. Erlewein: Über Pilze. S. XXIII. $eyer, D.: Das Weichtierleben im Urwald von Bialowies. S. XVII. Lampert, K.: Reisebilder aus Polen. S. XXI. Pompeckj, J. F.: Über die Geologie der Dobrudscha. 8. XVII. Bauer, A.: Über die Kalisalzlagerstätten im Kriegsgebiet des Oberelsaß. S.XX. Schnopp: Kleine zoologische Mitteilungen. S. XXIV. Seitz: Vorlage von Mineralien. S. XXIV. Ziegler, H. E.: Neueres aus der Chromosomentheorie der Vererbung. 8. XXT. — Über die Affen, besonders in tierpsychologischer Hinsicht. S. XXI. III. Original-Abhandlungen und Mitteilungen. Bentele, B.: Phänologische Untersuchungen aus Württemberg. Mit 1 Karten- skizze auf Taf. III. S. 9. Buchner, O.: Über besonders merkwürdige Färbungsvarietäten der Kreuzotter, nebst ergänzenden Mitteilungen über das Vorkommen und die Verbreitung derselben in Württemberg, sowie über das Naturell der Giftschlangen. Mit Taf. I. S. 10. Geyer, David: Die Mollusken des schwäbischen Lösses in Vergangenheit und | Gegenwart. Mit Taf. II. 8. 23. Kriemler: Weltall-Mechanik. 8. 1. "Werhoeff, Karl W.: Über mediterrane Oniscoiden, namentlich Porcellioniden. 23. Isopoden-Aufsatz. Mit 16 Fig. im Text. S. 144. a* ” z - E 7 Be m: Eh ns YEr.@ ‚Ser uiat, 2ub aar ollönd ei u BEE > « & ‚bendand: haitgs ui IRVR Riegel or. bin) nd Andeiintrde .*+ HERE MT asloT nn ı | IX. alahudsch vab Biel ih EA N Ense 29.4 05 Br 9.07 ge vab Bar Serge u HF RZ Asian ERS mi er DZ die, - nnd za eure ee Ste seta „ylind wien enbnonnd. a l yeosiordssV. oib ba asnıno HioY act vd yaplissthl u noyualdnsni Mae est 1adit dimoe baatr inanzuraaht ae aniastäunden al Sn PER : HE: ‚E TH sr : EB. ‚asbiaoille mo FT’ doiktanaiit esta snsnseißsnt = + RR wi 3% we wo; | Bericht über Mn geschäftlichen Angelegenheiten ‚des Vereins. Unter dem Einfluß des Kriegs hielt sich das Vereinsleben auch Vereinsjahr 1916/17 in bescheidenen Grenzen. Eine Hauptversamm- ng wurde gemäß einem Beschlusse des Ausschusses vom 20. Novem- r 1916 nicht abgehalten, doch fanden sowohl in Stuttgart mehrere issenschaftliche Abende statt, wie auch der Oberschwäbische Zweig- rein im Januar 1917 eine Hauptversammlung und am Peter- und Paultag eine geognostische Exkursion in das Molassegebiet von Ursendorf ranstaltete. Infolge des Ausfallens der Hauptversammlung fand keine Neuwahl des Vorstands und des Ausschusses statt; beide behielten die rt 1915/17 gewählte Zusammensetzung. Infolge einiger bei der Her- | ellung des Jahresheftes sich einstellenden Schwierigkeiten erschien das letztere erst kurz vor Jahresschluß 1916 und in beschränktem Umfang. (Dieselben Ursachen wirkten auch verzögernd auf die Ausgabe des vor- liegenden Jahresheftes 1917.) Die Sammlungen des Vereins haben auch im abgelaufenen Vereins- ır manchen erfreulichen Zuwachs dureh Schenkung seitens der Mit- ‚glieder und Gönner des Vereins erfahren; doch ist die Zusammenstellung öser Schenkungen infolge der Lücken, die zurzeit in der Verwaltung der Sammlungen bestehen, einigermaßen erschwert und soll erst später, Rückkehr normaler Verhältnisse, hier veröffentlicht werden. | Nicht geringe Veränderungen haben im Mitgliederbestand des ‚Vereins stattgefunden. Insbesondere hat derselbe zu seinem großen ‚Leid mehrere hervorragende Ehrenmitglieder und Mitglieder durch den Tod verloren, teils durch den Heldentod im Kampf fürs Vaterland, ‚teils durch Abberufung von friedlicher Arbeit in der Heimat. Ander- ‚seits hatte der Verein die Freude, wieder mehrere Mitglieder, die sich ‚in langjähriger Zugehörigkeit zum Verein um die Wissenschaft im all- ‚gemeinen und um die Heimatkunde im besondern reiche Verdienste 'worben haben, zu Ehrenmitgliedern ernennen zu können. Es sind = - a2 FE dies die Herren Rechnungsrat a. D. Christian Regelmann, Prof. a.D. Dr. Heinrich v. Eck in Stuttgart, Hofrat Dr. Oswald Hesse in Feuerbach, der den Verein leider nur kurze Zeit durch seine Ehren- mitgliedschaft erfreute, da er schon wenige Wochen nach Überreichung der Ehrenurkunde durch den Tod aus diesem Leben abberufen wurde, und Prof. a. D. Dr. Oskar v. Kirchner, den der Verein nur ungern von seiner bisherigen Wirkungsstätte in Hohenheim nach der zur arbeits- reichen Altersruhe auserkorenen bayerischen Hauptstadt übersiedeln sah. Die Ehrenurkunden, die diesen Herren vom Vorstand überreicht wurden, lauten: Der Verein für vaterländische Naturkunde in Württemberg ernennt den Herrn Rechnungsrat a. D. Christian Regelmann | zu Stuttgart in Anerkennung seiner bedeutenden Verdienste um die (reologie des südwestlichen Deutschland und deren kartographische Darstellung, wodurch er die Kenntnis des geologischen Aufbaues wesent- lich gefördert und in weiteste Kreise getragen hat, zu seinem Ehrenmitglied und verbindet mit der Überreiehung dieser Urkunde anläßlich seiner 5Pjährigen Zugehörigkeit zum Vereine den herzliehsten Wunsch, daß es ihm vergönnt sein möge, noch lange Jahre die Anerkennung seines segens- reichen Schaffens zu genießen. | Stuttgart, im Dezember 1916. Der Vorstand Ad. Sauer. Der Verein für vaterländische Naturkunde in Württemberg ernennt Herrn Professor a. D. Dr. Heinrich von Eck zu Stuttgart in Anerkennung seiner hervorragenden Verdienste um di Erforschung der Trias, namentlich des südwestlichen Deutschland, unc seiner grundlegenden kartographischen Aufnahmen des Sehwarzwaldes zu seinem Ehrenmitglied und verbindet mit Überreiehung dieser Urkunde anläßlich seines 80. Ge- burtstages den herzlichsten Wunseh, daß es dem verehrten Jubilar noch lange vergönnt sein möge, sich in der bisherigen geistigen und körper- liehen Frische an der Weiterentwieklung der Wissenschaft zu erfreuen. Stuttgart. im Januar 1917. Der Vorstand Ad. Sauer. — N — Der Verein für vaterländische Naturkunde in Württemberg nn. ‚ernennt Herrn Hofrat Dr. Oswald Hesse Feuerbach in dankbarer Anerkennung der wissenschaftlichen Ver- , die er sich auf dem Gebiete der Pflanzenchemie, vornehmlich h- seine ‚Untersuchungen über die Alkaloide der Chinarinden, sowie ‚die ‚Natur der Flechtensäuren in vieljähriger, sorgfältiger und st rgültiger Arbeit erworben hat, hiermit zu seinem Ehrenmitglied I verbinde mit der Überreichung dieser Urkunde den herzlichsten sch, daß es ihm vergönnt sein möge, noch lange die Anerkennung in DS nichen Schaffens zu genießen. "Stuttgart, im Dezember 1916. Der Vorstand Ad. Sauer. Der Verein für vaterländische Naturkunde in Württemberg ernennt den Herrn Professor Be 15 Dr. Oskar von Kirchner lläßlich seines Ausscheidens aus dem akademischen Lehramte an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Hohenheim in Anerkennung iner großen Verdienste um die Kenntnis der heimischen Flora, sowie m die Erforschung der Lebensgeschichte der mitteleuropäischen Blüten- zen und der Pflanzenkrankheiten zu seinem Ehrenmitglied. Er verbindet mit dem warmen Dank für die mannigfache Förde- 5, die das wissenschaftliche Leben des Vereins durch den Scheidenden ährend dessen langjähriger Tätigkeit im Ausschuß und als Vorstand fahren hat, den aufrichtigen Wunsch, das neue Ehrenmitglied wolle ich in seiner künftigen Heimat die Fühlung mit dem Verein stets lebendig "halten und es möge ihm vergönnt sein, das begonnene Werk in Ge- ındheit und unverminderter Schaffensfreude zum Nutzen der Wissen- zu Ende zu führen. Stuttgart, den 26. März 1917. Der Vorstand Ad. Sauer. = WA = Verzeichnis der Zugänge zur Vereinsbibliothek. a) Durch Geschenk und Kauf. Durch Schenkung von Büchern haben sich folgende Mitglieder und Gönner des Vereins um denselben verdient gemacht: Staatsanwalt W. Bacmeister, Heilbronn, z. Zt. im Feld; Dr. E. Blanck, Rostock; Geh. Bergrat Dr. W. Branca, Berlin; Bund für Vogelschutz, Stuttgart; 0.St.R. Dr. Lampert, Stuttgart; Kais. Leopoldinisch - Carolinische Akademie der Naturforscher in Halle a. S.; Privatmann C. Mengele, Dillingen a. D.; Rechnungsrat a. D. ©. Regelmann, Stuttgart; Prof. a. D. A. Rettich, Stuttgart; Kommerzienrat Th. G. Wanner, Stutt- gart; Prof. H. Zwiesele, Stuttgart. | I. Zeitschriften, Gesellschaftsschriften etc. Zoologischer Beobachter, 57. Jahrg., 1916, No. 5—12; 58. Jahrg., 1917, No. 1—4. Verschiedene ältere Jahrgänge dieser Jahreshefte. (Wanner.) Il. Allgemeine Naturwissenschaften. Lampert, K., Die Lebewelt des Süßwassers. 1916. 8°. Roux, Wilh., Die Selbstregulation ein charakteristisches und nicht not- wendig vitalistisches Vermögen aller Lebewesen, 1914. Fol. Ill. Zoologie, Anatomie. Adolph, E., Die Venenentwicklung des Vorderflügels von Epeorus assimilis Eaton. (1916.) Fol. Bacmeister, Walther, Zur Ornithologie des württembergischen Schwarz- walds. (1917.) | — Örnithologische Erinnerungen an die Ostbeskiden. (1917.) — Aufzeichnungen über den Bestand der Argonnenvögel. (1916.) — und Kleinschmidt, O., Aegithalos caudatus expugnatus forma nova. Bloch, Bruno, Die geschichtlichen Grundlagen der Embryologie bis” auf Harvey. (1904.) Fol. Friederichs, Karl, Untersuchungen über die Entstehung der Keim- blätter und Bildung des Mitteldarms bei Käfern. (1906.) Seitz, Adolf Leo Ludwig, Vergleichende Studien über den mikro- skopischen Knochenbau fossiler und rezenter Reptilien und dessen Bedeutung für das Wachstum und Umbildung des Knochen- gewebes im allgemeinen. (1907.) Fol. Zwiesele, H., Die Muscheln des Waginger Sees. (1917.) I Botanik, Lopriore, Giuseppe, Über bandförmige Wurzeln. (1907.) V. Mineralogie, Geologie, Paläontologie. Blanck, E., Ein Beitrag zur Entstehung der Mediterran-Roterde. (1916.) Branca, Wilh., Berichtigungen zu O. Jarkeu’s Aufsatz über die Frage einer Teilung der Geologie—Paläontologie. (1915.) SE ranca, Wilh., Über paläontologische Hypothesen ; 2 gleichberechtigte Wege paläontologischer Forschung und die Frage einer Teilung der Geologie—Paläontologie. (1916.) Über die Bedeutung der wagmatischen Erdbeben gegenüber den tektonischen. (1917.) | Einige Betrachtungen über die ältesten Säuger der Trias- und Liaszeit. (1915.) — Das sog. Sacralgehirn der Dinosaurier. (Nachtrag.) — Ein Säugetier ?-Unterkiefer aus den Tendaguru-Schichten. Mengele, Clemens, I. Geognostisches Sammelblatt von Dillingen a. D. mit Umgebung. (1916.) Regelmann, C., Schwabens geologische Durchforschung. (1917.) Salomon, Wilh., Kriegs-Geologie. (1915.) VI. Physik, Chemie etc. Vorländer, D. und Hauswaldt, H., Achsenbilder flüssiger Kristalle. (1909.) IX. Verschiedenes. Bilder von unserem Schutzgebiet Hiddensee, herausgeg. vom Bund für Vogelschutz Stuttgart. | Lampert, K., Pflege der Naturkunde (in Württemberg BT der Re- gierung Köbig Wilhelms II.). (1916.) Reports of explorations and surveys for a railroad route from the Missisippi river to the Pacific ocean. 1853/5. Vol. XII, 1—2. (1860.) b) Durch Austausch unserer Jahreshefte: _ Amsterdam. K. akademie van wetenschappen: Jaarboek 1915. — Verhandelingen (Natuurkunde) 1. sectie deel XII, 1—2; 2. sectie deel XVIII, 6 und deel XIX, 1. — Verslagen van de gewone ver- gaderingen deel XXIV, 1—2 _ Badischer Landesverein für Naturkunde und Naturschutz (Freiburg): $ Kassenbericht 1916. — Caesar, H., Die Pilze als Nahrungsmittel. Basel. Naturforschende Gesellschaft: Verhandlungen Bd. XXVII (1916). ers K. Oberbergamt in München, geognostische Abteilung: i Geognostische Jahreshefte Bd. 28, 1915. Bayern. Ornithologische Gesellschaft in B., s. München. Bergen’s Museum: Aarbog 1915/16 Heft 2. — Aarsberetning for 1915/16. — Sars, 6. ©.: An account of the Crustacea of Norway, Vol. VI, 11—12. Berlin. K. Akademie der Wissenschaften: Mathematische Abhandlungen aus dem Jahre 1916 No. 1. — Sitzungsberichte 1916 No. 23—55; 1917 No. 1—22. — Gesellschaft naturforschender Freunde: Sitzungsberichte Jahrg. 1916. — s. auch Brandenburg und Deutsche geol. Gesellschaft. Bern. Naturforschende Gesellschaft: Mitteilungen aus dem Jahre 1915. P s. auch Schweiz. j 5 EB 1: Bodensee. Verein für Geschichte des Bodensees u. seiner Umgebung (Lindau): Schriften Heft 45 (1916). Brandenburg. Botanischer Verein für die Provinz B. (Berlin): Ver- handlungen Jahrg. 58, 1916. - Breslau s. Schlesische Gesellschaft f. vaterl. Kultur. Brünn. Naturforschender Verein: Verhandlungen Bd. LIV, 1915. — Ber. d. meteorolog. Komm. XXX für das Jahr 1910. Christiania. Physiographiske Forening: Nyt Magazin for Natur- videnskaberne Bd. 54 (1916). Danzig. Naturforschende Gesellschaft: Schriften, N. F. Bd. XIV, 3. — Ber. d. Westpreuß. Bot.-Zoolog. Vereins No. 38 (1917). — Technische Hochschule: 3 Dissertationen. Darmstadt. Großh. Hess. Geol. Landesanstalt: Abhandlungen Bd. VII, 2. — Verein für Erdkunde etc.: Notizblatt f. d. J. 1915. (V. Folge H. 1.) Deutsche geologische Gesellschaft (Berlin): Zeitschrift Bd. 68, 1916. "— Monatsberichte 1916 No. 1—11. Dresden. Naturwissenschaftliche Gesellschaft Isis: Sitzungsber. und Abhandl. Jahrg. 1915, Heft 2. Dürkheim a.d.H. Pollichia, ein naturwiss. Verein der Rheinpfalz: ‚Mitteilungen No. 29 (LXX. Jahrg. 1915). Erlangen. Physikalisch-medizinische Societät: Sitzungsber. Bd. 47, 1915. Frankfurt a. M. Senckenbergische naturforschende Gesellschaft: 46. Bericht (1916). | Freiburgi.Br. Naturforschende Gesellschaft: Berichte Bd. XXI, 2 (1916). — s. auch Badischer botan. Verein. Genf. Conservatoire et Jardin Botaniques (Herbier Delessert): An- nuaire 18—19 anne, 1914/1915. | — Soc. de physique et d’hist. naturelle: M&moires tome XXXIX, 1. Graubünden. Naturforschende Gesellschaft (Chur): Jahresberichte N.F. Jahrg. LVI, 1914/1916. Halle. Kais. Leopoldinisch-Carolinische Akademie d. Naturforscher: Leopoldina Bd. LII, 1916, No. 7—12; Bd. LIH, 1917, No. 1—6. Hamburg. Naturw. Verein: Verhandlungen 3. Folge, Bd. XXIII, 1915. Heidelberg. Naturhist.-medizin. Verein: Verhandl. N. F. Bd. XIII, 2 (1916). Helgoland. Biologische Anstalt (s. Kiel-Helgoland). Hohenheim. Kgl. Württ. lJandwirtschaftliche Akademie: Jahresbericht für die Zeit 1. April 1915—1916. Iglö s. Ungarn. | Karlsruhe. Naturwissenschaftlicher Verein: Verhandl. Bd. 26, 1912/16. Kiel s. Schleswig-Holstein. Kiel-Helgoland. Kommission zur wissenschaftl. Untersuchung der deutschen Meere und Biologische Anstalt auf Helgoland: Wissen- schaft]. Meeresuntersuchungen, N.-F. Bd. XI, Abt. Helgoland Heft 2. Krefeld. Verein für Naturkunde in Verbindung mit dem städtischen naturwissenschaftliehen Museum: Abhandlungen Bd. II, 1915/16. Lausanne. Sociöt& Vaudoise des sciences naturelles: Bulletins, 5 ser. Vol. L No. 181; Vol. LI No. 189—191. ‚eiden. Nederlandsche Dierkundige Vereeniging: Tijdschrift ser. 2 deel 14, Heft 3/4; deel 15, Heft 1. — s’Rijks Herbarium: Mededeelingen No. 283—30 (1916). ‚eipzig. Naturforschende Gesellschaft: Sitzungsber. 42.Jg., 1915 Lindau s. Bodensee. "Linz. Museum Francisco-Carolinum: 75. Jahresbericht. Lübeck. Geographische Gesellschaft und Naturhistorisches Museum: Mitteilungen 2. Reihe Heft 27 (1916). Luxemburg. Institut R. grand-ducal (Sektion des sciences naturelles ‚et math&matiques): Archives trimestrielles Tome V, 3—4 (1917). Gesellschaft Luxemburger Naturfreunde: Monatsberichte 8.— 10. Jg., 1914— 1916. — Festschrift zur Feier des 25jährigen Bestehens 1890— 1915. Marburg. Gesellschaft zur Beförderung der gesamten Naturwissen- | schaften: Sitzungsberichte Jg. 1916. lecklenburg. Verein der Freunde der Naturgeschichte (Rostock): Archiv 69.--70. Jg., 1915 — 1916. München s. Bayerisches K. Oberbergamt. — Geographische Gesellschaft: Mitteilungen Bd. XI (1916). | Ornithologische Gesellschaft in Bayern: Verhandlungen Bd. XII, 4 (1914/16) und Bd. XIII, 1 (1917). — Hellmayr u. Laubmann: Nomenclator der Vögel Bayerns (1916). "Nassauischer Verein f. Naturkunde (Wiesbaden): Jahrbücher 69. Jg. (1916). Neapel. Zoologische Station: Mitteilungen Bd. 22, Heft 11-—-12. Nürnberg. Naturhistorische Gesellschaft: Abhandlungen Bd. XXI (1917). Passau. Naturhistorischer Verein: Bericht No. 22, 1912/1916. Peru. Cuerpo de Ingenieros de Minas (Lima): Boletin No. 82 (1916). Pollichia s. Dürkheim a. d. H. Posen. Naturwissenschaftlicher Verein der Provinz Posen: Zeitschr. der Sektion für Botanik 22.—23. Jg. (1915/17). Prag. Deutscher naturwiss.-medizin. Verein für Böhmen „Lotos“ : Natur- wiss. Zeitschr. „Lotos“ 64. Bd., 1916. Regensburg. Kgl. botanische Gesellschaft: Denkschriften Bd. XI (1917). Roma. Accademia Pontifieia dei nuovi Lincei: Atti anno LXIX, 1915/16, sess. 4—7. Rostock s. Mecklenburg. Schlesische Gesellschaft für vaterländische Kultur: 93. Jber., 1915. chleswig-Holstein. Naturwissenschaftlicher Verein für Schleswig- Holstein (Kiel): Schriften Bd. XVI, 2 (1916). Schweiz. Allgemeine Schweizer Gesellschaft für die gesamten Natur- wissenschaften (Bern): Neue Denkschriften Bd. 50—51 (1915/16). — Geologische Kommission der schw. natf. Ges.: Beiträge zur geolog. - Karte der Schweiz, N. F. Lfg. 30 H. 2. — Spezialkarte 66 und Profiltafeln. — Schweizerische Botanische Gesellschaft (Zürich): Berichte Heft 24/25 (1916) und 2 Beilagen. ES} ze - - ee Schweiz. Schweizerische naturforschende Gesellschaft (Bern): Ve handlungen der 97. Jahresvers. 1915 zu Genf. Siebenbürgisches mer ereach Mitteilungen a. d. mineral. geol. Sammlung Bd. III, 2, 1916. Steiermark. Naturw. Verein (Graz): Mitteilungen Bd. 52, 1915. Stettin. Entomologischer Verein: Entomolog. Zeitung 77. Jg. H. 1—2 Stockholm. K. Svenska Vetenskaps Akademien: Arsbok 1916. — Hand lingar Bd. 55 No. 1—6. — Arkiv for matematik, astronomi och fysik XI, 1—3; Arkiv for kemi, mineralogie och geologi VI, 2—3 Arkiv for botanik XIV, 3; Arkiv for zoologi X, 1—3. — Med delanden af Nobelinstitut Bd. III, 3. — Jaec. Berzelius bref II, 2 Stuttgart. Ärztlicher Verein: Medizinisch-statistischer Jahresbericht über die Stadt Stuttgart 43. Jahrg., 1915. — 3. auch Württemberg. Trondhjem. K. Norske Videnskabers Selskab: Skrifter 1 1914 u. 1915, 1 Tübingen. K. Universitätsbibliothek: 7 Dissertationen der naturwissen- schaftl. Fakultät. Ungarische geologische Gesellschaft und k. ungarische geologische Anı stalt (Budapest): Földtani Közlöny Bd. XLVI, 1916. — Jahres-” bericht der k. ung. geol. Anstalt für 1915, I. — Mitteilungen a. d. Jahrbuch Bd. XXIII, 4—6; Bd. XXIV, 1. | Ungarisches Nationalmuseum: Arinales historico-naturales Vol. XIV, 1916, pars 1. Ungarischer Karpathen-Verein (Iglö): Jahrbuch (Deutsche Ausgabe) Jahrg. XLIII, 1916. Ungarische Naturwissenschaftl. Gesellschaft (Botan. Sektion): Növeny- tani Közlemenyek Bd. XV, 3—4, 1916. Ungarische Ornithologische Centrale: Aquila, Ztschr: für Ornithologie Jg. 1915 u. 1916. | Uppsala. The Geological institution of the university: Bulletin Vol. XII Z —XV (1916). -— Universitätsbibliotek: Bref och skrifvelser af och till Carl von Linnöl 2 Abt. deel I. — Zool. Beiträge aus Uppsala Bd. IV, 1916, Washington. Smithsonian Institution: Annual report of the Board of Regents for 1914. — National Academy of Sciences: Proceedings Vol. I, 1915; II, 191675 FR 37917,x Ne! F. Westfälischer Provinzial-Verein für Wissenschaft und Kunst: 44. Jahresbericht 1915/16. Wien. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften, math.-naturw. Klasse: Sitzungsberichte Bd. CXXIV, Jg. 1915, Abt. I Heft 6—7; Abt. lIa Heft 9—10; Abt. IIb Heft 10. Bd. CXXV, Jg. 1916, Abt. I Heft 1—10; Abt. IIa Heft 1—8; Abt. IIb Heft 1—7. — K. K. geologische Reichsanstalt: Jahrbuch 65, 1915 u. 66, 1916, Heft 1. — Verhandlungen 1916. — K.K. naturhistorisches Hofmuseum: Annalen Bd. XXX (1916). — K.K. zoologisch-botanische Gesellschaft: Verhandlungen Bd. 66, 1916. Wiesbaden s. Nassauischer Verein für Naturkunde. —. RU — nterthur. Naturwiss. Gesellschaft: Mitteilungen Heft 11, 1915/16. irttemberg. K. Statistisches Landesamt (Stuttgart): Württ. Jahr- bücher für Statistik und Landeskunde Jg. 1915, Heft 2. — Deut- sches meteorolog. Jahrbuch: Württemberg, Jg. 1915. — Nach- richten von der Erdbebenwarte a. d. J. 1915. _ Württembergischer Schwarzwaldverein (Stuttgart): „Aus dem Schwarz- wald‘ Jg. XXIV (1916) No. 3—6; Jg. XXV (1917) No. 1—3. ürzburg. Physikalisch-medizinische Gesellschaft: Sitzungsberichte Jg. 1915 u. 1916. ; rich. Naturforschende Geseilschaft : Vierteljahresschrift Jg. 61, 1916. - s. auch Schweiz. 7 —- mW = Der Rechnungs-Abschluß für das Jahr 1916 stellt sich folgendermaßen: Einnahmen: Kassenstand am 1. Januar 1916 Zins aus den Kapitalien . Mitgliedschaftsbeiträge von 7 33 Mitgliedern . . „IR. 3668: „au— Ortszuschlag für 271 Stuttgarter Mitglieder. . . 189 „30 Beiträge der neueingetretenen te einschließlich Ortszuschlag . . ERSTE 32 ,. — Für 124 Originaleinbände von Jahresheften . A „ verkaufte Jahreshefte . . N te „ gelieferte und verkaufte Sanderahenge ERBEN | Si Schenkung des Ehrenmitglieds Prof. v. Kirchner . . 100 „ — , 6593 M. 25 P Ausgaben: Für die Bibliothek . . . BNER- 8M. — Pf2 „Herstellung der Jahreshefte. und Sondorabzüge . 2 4 3120 0 "Expedition der Jahreshefte . . . . ee Sonstige Porti, Spesen und Schreibgebübren; jed-W 61 1,1308 Einladungakarten und’ Inserate . „ „1,7 m 20 Re Honorare und Dankgelder „ . . .. ..ahnuch. lentdks Steuer und Bankierkosten . . . ES, 58 „095 Ankauf von- '/ıoooer 5 %iger Kriegsanlaibe: Nat ET 5159 M. 93 Binnabmen nen... . u... 0... u a MU Bi Ba Ausgaben . . . 6A 0 Be 2 Kassenstand am |. er 1917 ‚1433 M. 32 Pf. Vermögensberechnung. Kapitalien nach Nennwert . . . . 22 .2.....24600 M. — Pf Kassenstand am 1. Januar 1917 . . . . ..... 1433 „ 3275 Vermögen am 1. Januar 1917... . . . 26033 M. 32 PEZ Vermögen am 1. Januar 1916... . . 24934 „9, es ergibt sich somit eine Vermögenszunahme von 1098 M. 36 P£ Der Rechner: (gez.) Dr. C. Beck. Die Rechnung wurde geprüft und vollständig in Ordnung befunden Stuttgart, 30. Juli 1917. (gez.) C. Regelmann, Rechnungsrat a.D. a a u Zn u. al Dh in oe u Sun u u 3 Lu 0 ul UEBl. us SEE 2 | Zu ZZ Fa Veränderungen im Mitgliederbestand. Den Heldentod im Kampf für das Vaterland fanden: Bendig, Paul, Dr. med., prakt. Arzt, Stuttgart. v. Biberstein, Julius, Forstmeister, Hirsau. Brodersen, Christoph, cand. rer. nat., Tübingen. Paulus, Dr. rer. nat., Moorsachverständiger, Ulm. Zeller, Friedrich, Dr. rer. nat., Oberreallehrer, Stuttgart. | Der Verein schuldet auch ihnen, wie ihren vorangegangenen Brüdern, ein dauerndes, ehrenyolles und dankbares Andenken. : In der Zeit vom 1. Juli 1916 bis 30. Juni 1917 traten dem Verein als Mitglieder bei: Bergner, Johannes, Dr. phil., Fachredakteur, Stuttgart. Buck, Karl, Kaufmann, Stuttgart. Evangelische . Lehrergesellschaft, Ulm. Fahrion, Wilhelm, Dr. rer. nat., Chemiker, Feuerbach. Gmelin, Paul, Reutlingen. Haas, Julius, Eisenbahnbauinspektor, Leutkirch. Kahn, Paul, Fabrikant, Stuttgart. Kappler, Franz. Bezirksschulinspektor, Leutkirch. Klaus, Fr. J., Hauptlehrer, Saulgau. Kerz, Joseph, Präparatora.d.K.Naturalien-Sammlung, Stuttgart. Reitz, Adolf, Dr. rer. nat., Diplom-Ingenieur, Stuttgart- Degerloch. Schober, Paul, Dr. med., K. Badearzt, Wildbad. Strohecker, Heinrich, Rentner, Stuttgart. Uhl, Franz, Hauptlehrer, Feuerbach. Walzer, Josepb, Bezirksschulinspektor, Saulgau. Durch Tod und Austrittserklärung schieden aus dem Verein die Ehrenmitglieder: Hesse, Oswald, Dr., Hofrat, Fabrikdirektor, Feuerbach. 7 Jäger, Gustav, Dr., Professor a. D., Stuttgart. T v. Zeppelin, Ferdinand, Graf, Dr. phil. et rer. nat. h. c. und Dr.-Ing. h. c., Exzellenz, Stuttgart. 7 — X — Die ordentlichen Mitglieder: Bilfinger, Heinrich, Finanzrat, Cannstatt. j | Bujard, Alfons, Dr., Direktor des städt. lLaboratoriums Stuttgart. 7 Bürker, K., Prof. Dr., Gießen. Finckh, H., Oberförster, Wildbad. Frank, Julius, Dr. med., Sanitätsrat, Stuttgart. Gaupp, Julius, Privatmann, Stuttgart. Goppelt, Professor, Öhringen. Haist, Professor, Tübingen. Hauber, W., Prof., Diplom-Ingenieur, Stuttgart. Herzog, Robert, Bergrat, Wasseralfingen. 7 Hochstetter, Fr., Pfarrer, Neunkirchen, Nieder-Österreich. Kohlhaas, Max, Dr. med., O.Medizinalrat, Stuttgart. Lutz, Stadtpfarrer, Waldsee. Müller, F., Pfarrer, Egelfingen. Müller, Karl, Stadtschultheiß- a. D., Biberach/R. 7 Prescher, A., Oberförster, Altshausen. Schlack, O., Bankier, Heilbronn. Schlette, Forstmeister, Weingarten. Schmidt, Julius, Dr. phil., Prof., Stuttgart. Schweyer, Apotheker, Dornstetten. j Silber, Erwin, Dr., Lehramtskandidat. v. Uxküll-Gyllenband, Graf, Oberforstrat a. D., Kirch- heim u. T. Wrede, Max, Apotheker, Stuttgart. Der Verein zählte am 1. Juli 1917: 5 Ehrenmitglieder und 763 ordentliche Mitglieder. Bi: Il. Sitzungsberichte. ‘up Wissenschaftliche Abende des Vereins in Stuttgart. Sitzung am 11. Dezember 1916. Prof. Dr. J. F. Pompeckj sprach über die Geologie der Do- udscha. | In auffallender Weise wird die Donau in ihrem Unterlauf — von stria ab — gezwungen, sich gegen Norden zu wenden bis Galatz, sie in scharfem Knie nach Osten zu ihrem Deltagebiet umbiegt. Dobrudscha — wie ein Fremdkörper im südöstlichen Europa da- end — bedingt dieses für einen großen Strom ganz eigenartige änomen. - Der größere, südliche Teil der Dobrudscha ist geologisch und pographisch nichts anderes als die Fortsetzung der flachen Nordab- dachung des Balkan. Jura- und Kreideschichten, z. T. auch Tertiär, lden dort den Untergrund des Bodens; mächtiger Löß überdeckt ihn d prägt das eintönige Bild der Lößsteppe, aus der nur einzelne shwellige Schwellen und Hügel hervorschauen. Bis weit über die ie Tschernawoda—Konstantza nach Norden währt dieses Bild: an r Donau sind bis Hirsowa Kalke des Jura immer wieder als plumpe Klippen zwischen Lößsenken aufragend. Nach N und NO wird dann Untergrund ein anderer: paläozoische grüne Schiefer bilden ihn, 58 deckt ihn z. T. Dann setzt im nördlichen Drittel waldreiches Berg- nd ein: das Kreidegebirge von Babadagh (Vatergebirge) und nord- stlich hievon das paläozoische Gebirge von Matschin, dessen äußerster mordwestlicher Finger gerade auf Galatz weist. Die Nordostecke — von Isaktscha über Tuldscha bis an das Donaudelta und das ihm südlich anschließende Lagunengebiet — ist wieder waldlose Lößsteppe, aus der eine stattliche Zahl von kuppigen Einzelbergen und kleineren Berggruppen Triasgesteinen hervorschauen. Jenseits der Donau folgt im Norden das ssarabische Flachland, in Nordwesten und Westen das der Walachei. Die geologische Geschichte der Dobrudscha ist in kurzen Zügen e folgende. Gesteine archäischen (?) und paläozoischen Alters (z. B. Jevon) wurden gegen Ausgang des Paläozoikum zu einem Gebirge auf- ltet -— das war die über Schlesien und Polen nach SO ziehende stzt von den Karpathen verdeckte) Fortsetzung unseres Rheinischen shiefergebirges — und das Gebirge von Matschin wie die Grünschiefer südlich vom Babadagh sind die Reste hievon. Das Gebirge wurde ab- getragen und z. T. eingeebnet. Meer bricht herein und lagert die Ge- steine der alpinen Trias (im NO der Dobrudscha erhalten) ab. Kurze | Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1917. b WE = Landzeit folgt. Um die Wende vom Braunen zum Weißen Jura keh das Meer wieder und bildet Gesteine, die denen der Jurakalke unser Alb mit ihren Versteinerungen aufs Haar gleichen. Abermals wird Meer verdrängt — nach Süden; Trias und Juragesteine werden leic gefaltet. Von neuem kehrt -— von Süden her — das Meer zurück w lagert Gesteine der jüngeren Kreide ab (z. B. Gebirge von Babadagh)), Zum letzten Male wird der Boden der Dobrudscha im Jungtertiär (Miocäm von einer großen, schon mehr brackischen Wassermasse bedeckt, damal® als die Bildung der Karpathen bereits eingesetzt hatte. Dann brie an N—S-Linien das walachische Becken ein und tiefer noch sinkt das Becken des Schwarzen Meeres ein. Und im Norden sinkt vor Dobrudscha das Moldauland und Bessarabien ein. So entsteht Horstgebiet der Dobrudscha und zwingt im allerjüngsten Tertiär sich mehr und mehr entwickelnde Flußsystem der Donau zu der übe raschenden Art eines Unterlaufs. Staubstürme der Diluvialzeit brei über die Dobrudscha und die Nachbargebiete das mächtige Tuch vo Löß aus und verhüllen den zerrissenen Zusammenhang der Dobruds mit ihrem Umland. Erst Abtragungen des Löß in der Dobrudscha und Bohrungen in der walachischen Ebene ließen das geologische Bild richt zeichnen. Wie eine Bastion liegt die Dobrudscha vor der Walac der Moldau und Bessarabien — und sie wird unseren Heldenhee eine schwer errungene, aber feste Stütze sein. Pompeckj. Sitzung am 15. Januar 1917. Zu Beginn der Sitzung teilte der Vorsitzende, Prof. Dr. Sauei mit, daß der Ausschuß in den letzten Tagen 3 Männer: Prof. Dr. v. Ee und Rechnungsrat a. D. Regelmann hier, sowie Hofrat Dr. O. Hess®@ in Feuerbach, die zich während ihrer langjährigen Zugehörigkeit zu Verein um die Wissenschaft und um die vaterländische Naturkunde im hohem Grade verdient gemacht haben, zu Ehrenmitgliedern @ nannt hat. Der Verein verbindet mit dieser Ehrung den aufrichtig Wunsch, daß es den Gefeierten noch lange vergönnt sein möge, sich körperlicher und geistiger Frische des Erfolges ihres Schaffens zu erfreue Sodann gab Mittelschullehrer D. Geyer, der im Herbst mehre Wochen mit Schneckenstudien in der bekannten, jetzt von der deutsck Militärforstverwaltung bewirtschafteten Bialowieser Heide zugebracht h eine lebensvolle Schilderung dieser letzteren und des Weichtierlebe in ihrem Urwald. Der Urwald, auf der Karte gewöhnlich mit seiner polnisch Bezeichnung als Bialowieska Puszeza, d. h. Bialowieser Heide, eing: tragen, umfaßt einen Flächenraum von r. 1600 qkm zwischen Bialystoc und Brest-Litowsk. Der größte Teil davon steht im Obereigentum d russischen Staates und wurde fast ausschließlich als Jagdgut des Zar genützt. Ein flacher Höhenrücken durchzieht ihn in nordöstlich Richtung; im übrigen stellt er eine flache, leicht wellige Niederung da die von der Narew mit der Narewka und der nach Süden zum B — MA, — ziehenden Lesna entwässert wird. Die Bodenformation gehört ehließlich dem Diluvium an. Sande wechseln mit Lehmlagern und ischiebemergeln. Wo Lehm liegt, neigt der Boden stark zur Ver- | ang und Sumpfbildung. Weite Strecken, namentlich den Flüssen entlang, sind von Mooren bedeckt. Mit Ausnahme der ganz trockenen Sandrücken und der versumpften ederungen ist der Boden dem Baumwuchs sehr zusagend. Den ößten Teil des Waldbestandes bildet die Kiefer, die in ihrer An- ssungsfähigkeit von den trockenen Höhenrücken bie in die versumpften ebiete sich ausdehnt, wo sie äußerst langsam wüchsige Krüppelbestände det. Während Lärchen und Weißtannen fehlen, scheint sich die Fichte der Gegenwart auf Kosten der übrigen Hölzer auszubreiten. In ihrer sgedehnten Beteiligung am Jungholz, wobei sie oft reine Bestände bildet, liegt für die übrigen Bäume die Gefahr, von der Rottanne ver- drängt zu werden. Mit Ausnahme der Rotbuche, die schon in West- len ihre Ostgrenze erreicht, durchsetzen den Urwald fast sämtliche deutsche Laubhölzer. Mehrhundertjährige Eichen von 30 m Höhe und Ihezu 1 m Durchmesser sind keine allzugroße Seltenheit. Bei der Fülle stattlicher Hochstämme überrascht der Wald durch wunderbare, * site und hohe Hallen, getragen von mächtigen, gleichmäßig nach oben sich verjüngenden Säulen, wobei alle, auch die in unsern Wäldern breit aus sladenden Eichen und Linden sich bestreben, in astfreiem Wuchse senkrecht in die Höhe zu gehen und den Fichten an Gestalt es gleich zu tun. Bei dem geringen Bestand an Sträuchern fehlt darum der Bialowieser Heide zumeist auch das, was wir uns unter dem Begriff ines Urwaldes vorstellen; aber in abgelegenen Teilen am Narew, wo iuf sumpfigem Boden mannshohe Nesseln mit Schilf und Holzgestrüpp zu einer dichten Sumpfwildnis sich zusammenschließen, trifft die Be- eichnung zu. | Die trockenen, sandigen, mit Kiefern, Heidekraut und harten Biedgräsern bewachsenen Bodenwellen und der Sumpfwald mit den Erlen bilden die beiden Extreme, zwischen denen das Leben der Land- Schnecken sich abspielt. Der spröde Sandboden weist die Tiere ab; Steingetrümmer, das von den Schnecken gerne als Unterschlupf benützt v rd, fehlt; die Deckung wird ausschließlich von der Pflanzenwelt ge- stellt: Mulm, Moos, Nesseln, Gräser, Bäume. Vor allem das in allen raden der Vermoderung baßriflend, den Weg des Sammlers versperrende allholz mit seiner gelockerten Rinde bildet eine weitreichende Unter- le ge für die Schnecken, der gegenüber alle übrigen Standorte, wie die Nesselbestände für Kulota fruticum mit Suceinea putris und der Mulm 4 das Kleinzeug, zurückstehen. Auch außerhalb der Waldes, auf den Viesen, bieten alte Holzstücke die einzige Möglichkeit, Vallonien und ü pen zu sammeln. | Ä, In der Urwaldfauna nehmen die Wasserbewohner einen großen Umfang ein. Ihr Reichtum an Einzeltieren hat im Walde kein Gegen- stück. Ihnen kommt es zugute, daß die Kultur das Gelände nicht ent- 'wässert und die Industrie das Lebenselement nicht vergiftet hat. Ein | S . . . differenzierender Einfluß kommt der Bewegung des Wassers zu, insofern „ kr \ m ve = Ru sie die Hemmungen durch die pflanzlichen Zersetzungsprodukte zu seitigen und eine Anreicherung des Wassers mit Sauerstoff einzule vermag. Die Uferzonen der Flüsse und die versumpften, faulen W tümpel stellen daher die ökologischen Gegensätze dar, zwischen de sich das Leben der Wassermollusken abstuft. | Besonders zahlreich sind im Wald Patula rotundata und rude und die Clausilien, auf den Grasflächen Pupilla muscorum pratensis CL und die Vertigonen, in den Sümpfen die Planorben, im fließer Wasser die Limnaeen und Paludinen ; der Schloßteich beherbergt Naj: in großer Zahl. | . Die geographische Analyse der Bialowieser Molluskenfa führt zuerst auf eine Reihe weitverbreiteter nordeuropäischer Arten, unter dem Schutze des gleichmäßig und nieder temperierten Was eine reiche Entwicklung erfahren. Ihnen sind süd- und nordöstli Wald- und Wasserschnecken von vorwiegend stenothermem Chara beigegeben. Auch ein Vertreter der Karpathenfauna findet sich dagegen fehlt jede Spur von pontischen Formen auch außerhalb Waldes auf dem Sandboden am Westrand. Ebensowenig darf im W irgend eine ihm eigentümliche Art erwartet werden. Auffallend aber sind die Beziehungen der Urwaldfauna zur Quar fauna Deutschlands. Hierin liegt, neben den ökologischen - obachtungen, der Schwerpunkt der Untersuchungsergebnisse. Von nahezu 100 Arten umfassenden Urwaldfauna fehlen nur zwei dem de schen Quartär. Eine beträchtliche Anzahl aber hat sich nacheiszeitl aus dem größten Teil Deutschlands verzogen, sitzt jedoch noch in ı alten Zusammensetzung im Walde von Bialowies. Er ist, wie die Alp ein Refugium erster Ordnung für die Mollusken geworden, die, es vor den durch menschliche Eingriffe hervorgebrachten Änderun oder infolge klimatischer Verschiebungen, Zentraleuropa geräumt hab In einzelnen Zügen läßt sich sogar eine Übereinstimmung mit der Fau der Alpen, jenem ausgedehntesten Refugium Europas, nachweisen. |] Urwaldcharakter, auf den aus dem Vorhandensein des Wisents (der Beric erstatter hatte das Glück, eine Herde von 42 Tieren aus nächster Ni beobachten zu können), des bekanntesten und stattlichsten Quart reliktes, geschlossen werden konnte, blieb im Molluskenbestand am treuesten gewahrt. Wenn aber einerseits keine Beeinflussung und Stör durch die Kultur wahrgenommen werden konnte, so führte andererse eben diese Ausschaltung aller Eingriffe von außen es deutlich vor Aug daß die Kultur nicht bloß auswählt, stört, verdrängt und vernicht sondern daß sie auch aufbaut und feste Zustände schafft. Was unseren Hecken und Baumgärten, auf den Wiesen, in den Buhnen u Altwassern durch Schaffung gesicherter Standorte und Hintanhaltu der Feinde und Konkurrenten an Mollusken erhalten und gefördert wi dem hat der Urwald nichts an die Seite zu stellen. Geyer. Nach kurzer Aussprache über das Gehörte folgte ein 2. Vortr in dem Prof. Dr. Sauer über die Kalisalzlagerstätten im Krie gebiet des Oberelsaß sprach. Im Gegensatz zu den Kalilagern No; — Xi — eutschlands, die sich in der Zechsteinformation finden, treten die des undgaues im Tertiär auf. Die seit 1905 in großer Zahl veranstalteten Bohrungen haben ihren Aufbau, ihre scharfbegrenzte Verbreitung im "Gebiet zwischen Mülhausen und Gebweiler, sowie ihre bedeutende ächtigkeit deutlich erkenhen lassen. Ihre hervorragende, bereits aus- ‚genützte, wirtschaftliche Bedeutung — schätzt doch Jules Cambon ihren Wert auf 60 Milliarden Fres.! — läßt begreifen, daß ihr Besitz zu den in erster Linie stehenden Kriegszielen der Franzosen gehört; es ist jedoch zu hoffen, daß dies Verlangen nach ihnen infolge der Ausdauer unserer Feldgrauen ungestillt und das Kalisalzmonopol bei Deutschland bleibt! | E. Sitzung am 14. März 1917. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte der stellvertretende die Mittagsstunde des Tages zur letzten Ruhe bestatteten Grafen ?erdinand von Zeppelin, des großen Toten, den alle deutschen Herzen in tiefer Trauer auf diesem letzten Gange begleitet haben. Mit warmen Worten rühmt der Redner, daß der Entschlafene, den der Verein mit Stolz zu seinen Ehrenmitgliedern zählte, sich nicht nur als Über- inder der Lüfte für alle Zeiten ein unvergängliches Denkmal gesetzt, sondern auch seinem Volk einen unschätzbaren Dienst geleistet habe, ls er ihm den Geist der Zusammengehörigkeit und Einheit aufs neue tärkte. Die Versammelten bezeugten dem Dahingegangenen ihre un- uslöschliche Dankbarkeit und Verehrung, indem sie sich in ernster tille von den Sitzen erhoben. ' Sodann sprach Prof. Dr. H. E. Ziegler über „Neueres aus der Chromosomentheorie der Vererbung‘. r Redner erinnerte zunächst an die Grundlehren der Chromosomen- theorie. Jede Pflanzen- oder Tierart hat in ihren Zellkernen eine be- ‚stimmte (Normal-)Zahl von Kernschleifen oder Chromosomen. Die reife Eizelle und die männliche Keimzelle enthalten nur die halbe Normalzahl, s0 daß der Abkömmling die Hälfte seiner Chromosomen von väterlicher Seite, die Hälfte von mütterlicher Seite erhält. Die Chromosomen aber ‚sind Träger der Vererbung. Man hat nun neuerdings auch beim Menschen die Normalzahl genau festgestellt und beim Manne 47, beim Weibe 48 Chromosomen gefunden. Nach den Untersuchungen von WINIWARTER besitzt der Mensch ein sog. akzessorisches oder Geschlechts-Chromosom. Ein solches ist schon von verschiedenen Tieren bekannt und man weiß, ‚daß es das Geschlecht bestimmt. Es ist nämlich bei den weiblichen "Individuen doppelt, bei den männlichen nur in der Einzahl vorhanden. "Von den männlichen Keimzellen besitzt also ein Teil ein solches Chromo- ‚som, dem andern Teil fehlt es; eine Samenzelle ersterer Art erzeugt ein weibliches Individuum, eine solche der 2. Art ein männliches. "Daraus ergibt sich, daß die Zellen der männlichen Individuen ein Lu Chromosom weniger haben als die der weiblichen, wie dies für den Menschen angegeben wurde. Diese Gesetzmäßigkeit findet sich bei vielen Tieren, aber sie gilt keineswegs für alle. Beim Menschen gibt diese Theorie eine willkommene Erklärung für die sog. geschlechts- begrenzte Vererbung bei gewissen Krankheiten, d. h. solchen, die nur bei dem einen Geschlecht auftreten. So kommen z. B. die Bluterkrankheit und eine Art der Farbenblindheit, die Grünrot-Blindheit, nur bei Männern vor, werden aber durch die Frauen vererbt. Dieses eigenartige und bisher unerklärte Verhalten läßt sich sofort verstehen durch die An- nahme, daß das genannte Geschlechtschromosom der Träger dieser Krankheiten ist. Die Krankheit geht ja von einem Manne aus, bei demi das einzige Geschlechtschromosom mit der Krankheit belastet ist. Hei- ratet dieser Mann eine gesunde Frau, so erhalten die Töchter ein be- lastetes Geschlechtschromosom vom Vater und ein unbelastetes von der Mutter; unter solchen Umständen kommt die Krankheit nicht zum Aus- 'bruch. Die Söhne aber erhalten nur ein einziges Geschlechtschromosom, das entweder belastet oder frei ist; im ersteren Falle tritt bei ihnen die Krankheit auf. — So zeigt sich auch hier wieder der Wert der Chromosomtheorie, die den bisher unerklärlichen und scheinbar launischen Gang der Vererbung in gesetzmäßiger Weise zu erklären vermag. Nach kurzer Besprechung dieser neuen Erkenntnisse, an der sich insbesondere Prof. Dr. E. Müller und San.Rat Dr. Weinberg be- teiligten, hielt Prof. Dr. Ziegler noch einen weiteren Vortrag über die Affen, besonders in tierpsychologischer Hinsicht. | Von dem seelischen Leben dieser Tiere kann man durch Studien an den Käfigtieren der zoologischen Gärten nur ein unzureichendes und verzerrtes Bild erhalten. Bessere Resultate erzielt man, wenn man sie unter Gewährung eines entsprechenden Maßes von Freiheit bei sich im Hause hält und durch verständnisvolle Behandlung ein vertrauliches Verhältnis herbeizuführen sucht, wie das Redner schon seit längerer Zeit mit einem der Versammlung vorgestellten Javaneraffen angestrebt hat. Allerdings ist es bis jetzt nicht gelungen, derartige Zöglinge zum Rechnen und Buchstabieren zu bringen, wie dies bei den bekannten Elberfelder Pferden und den buchstabierenden Hunden möglich war. Insbesondere hat auch die Schimpansin Basso des Frankfurter Zool. Gartens, die im vorigen Jahr durch ihre scheinbaren Rechenkünste Aufsehen erregte, die richtigen Zahlentafeln aus den Kopf- und Augenbewegungen ihres Wärters erkannt. Aber aus den Beobachtungen der Anthropoiden-Station auf Teneriffa geht doch hervor, daß die menschenähnlichen Affen Ver- standesfähigkeiten besitzen, wie das auch nach dem Bau ihres Gehirns zu erwarten war. Unverkennbar sind die Leidenschaften der Affen, :in denen der Redner die Vorstufen der menschlichen Leidenschaften sieht. Er ging’ daher auf die zoologische Stellung der Affen ein und erörterte die Frage, an welcher Stelle des Stammbaums der Affen die Linie sich abzweigt, aus welcher der Mensch entstanden ist. Ziegler. — XXX — ” 3; | ‚Oberschwäbischer Zweigverein für vaterländische Naturkunde. Hauptversammlung zu Aulendorf am 51. Januar 1917. Der Vorsitzende, Med.Rat Dr. Groß- Schussenried, eröffnete die "Versammlung — die erste nach 3jähriger, durch die Kriegszeit ge- botener Pause — um 5/4 Uhr unter Begrüßung der Mitglieder und Gäste und unter Gedenken der in dieser Zeit durch Tod abgegangenen 13 Mitglieder, darunter Prof. Dr. Fraas und Prof. Dr. Klunzinger- Stuttgart und, im Felde 1914 gefallen, Major Drausnik. Nach Er- ledigung geschäftlicher Angelegenheiten wie Satzungsänderung, Neu- wahlen, wurde der Kassen- und Geschäftsbericht erstattet und dann von Ob.Stud.Rat Dr. Lampert ein Vortrag: Reisebilder aus Polen im Sommer 1916 begonnen. Der Vortragende hatte Gelegenheit, mit noch anderen Vertretern der Naturwissenschaft Polen, insbesondere den berühmten Urwald von Bialystock zu zoologischen und biologischen Zwecken zu besuchen. Nur wenigen, wie Holzhändlern, hohen Beamten, ist dies gestattet. Auf der Hinreise wurde Warschau mit seiner stolzen, ‚erst 1914 eingeweihten Kathedrale besucht, dann ging’s über Grodno -in den Wald von Bialowies, der sich über eine Fläche von r. 160000 ha ausdehnt und im Privatbesitz des russischen Kaisers ist. Im Innern - liegt, durch eine Automobilstraße erreichbar, das russische, im mosko- ” witischen Geschmack gebaute Jagdschloß mit See und Park, der Sitz der Deutschen Forstverwaltung. Der durch den Mangel jeder mensch- lichen Tätigkeit gekennzeichnete Urwald, in dem die Fallstämme oft 3- und 4fach übereinanderliegen, besteht zu dreiviertel aus Laubholz _ mit Weißbuchen, Linden, Eichen, Espen, Birken und zu einviertel aus — Fichten und Forchen. Jetzt wird das überständige Holz in deutsch- - forstwissenschaftlicher Weise ausgenützt; neue Sägewerke sind angelegt, auch die früheren, von den Russen beim Rückzug zerstörten Teeröfen wieder in Gang gesetzt. Bei der Fauna ist in erster Linie der Wisent - hervorzuheben; es mögen noch 1000 Exemplare dieser seltenen, jetzt geschonten Wildgattung vorhanden sein. An Rotwild sollen 10000 —11000 Stück gezählt werden, die aber, wie auch das Damwild, er- f heblich zum Abschuß kommen. Schwarzwild wird auch ziemlich ange- ® troffen, dagegen finden sich nicht mehr der Elch, Wölfe, Luchse. Bei - den Vögeln erscheint der Kolkrabe in besonderer Größe; zahlreich ist - Auer- und Birkwild, auch Sumpfvögel. Eine wissenschaftliche, in den _ Räumen des Jagdschlosses untergebrachte Sammlung ist im Werden. Die vielen Mollusken wurden von dem zu gleicher Zeit anwesenden y Oberlehrer Geyer-Stuttgart untersucht (s. oben); sie tragen diluvialen Charakter. Auch Kleinkruster (Apus usw.) zeigten sich. Die zahlreichen * Mücken bilden eine größere Plage als in Afrika. Es kommen hauptsäch- lich Stechmücken (Culex pipiens) und Anopheles-Arten vor. — Der Vor- . trag war durch eine große Anzahl Lichtbilder ergänzt, welche einen guten _ Einblick in den Urwald und das Sumpfgebiet der Narewka gewährten. Im 2. Vortrag behändelte Oberreallehrer Erlewein-Ravensburg die Pilze, wobei er sich im ganzen auf das von Obermeyer- Fu : are Stuttgart herausgegebene Pilzbüchlein stützte und auch dessen Wand- tafeln über eßbare und giftige Pilze vorzeigte. Redner besprach Natur, Vorkommen, Nährwert und Giftigkeit der Schwämme und machte Be- merkungen über deren Zubereitung für Speisezwecke. Ferner zeigte Prof. Seitz-Ravensburg mehrere schöne Stücke von Abraumsalzen aus dem Kalilager im Oberelsaß vor, darunter Car- nallit, Sulfen, Anhydrit, sowie besonders schöne Pseudokristalle nach Steinsalz in Ton. Zum Schluß berichtete R.A. Schnopp-Biberach über einen weißen Finken und eine erlegte Rehgais mit Stirnzapfen. Auch erwähnte er das Vorkommen von Spielwild in den Rieden von Ummendorf und Langenschemmern, wonach sich das von Baurat Dittus in dem natur- wissepsch. Jahresheft 1916 beschriebene Ausbreitungsgebiet des Birk- wildes erheblich erweitert. Dittus. Ausflug nach Ursendorf am 29. Juni 1917, Um ein friedliches Streben auch in der schweren Kriegszeit zu betätigen, führte der Oberschw. Zweigverein für vaterländ. Naturkunde am Peter- und Paulfeiertag eine geognostische Exkursion in sein eigent- liches Spezialgebiet, in die Molasse von Ursendorf bei Mengen aus. Dort sind die Fundstellen, die schon vor 50 Jahren unseren ober- schwäbischen Forschern, wie Prof. Dr. MırLzer, j Pfarrer Dr. Progstr und den Gründern des Molasseklubs, aus dem der Zweigverein hervorging, die Grundlage zur geognostischen Neueinteilung der Molasse gaben. Sie konnten hiebei dem von den Schweizer Forschern gegebenen Anstoß folgen. Heute war es eine Gruppe von 22 meist jüngeren Wissens- durstigen, welche an jener altbekannten Fundstätte die schwäbische Meeresmolasse kennen lernen wollten. Bei sengender Hitze führte der Weg durch prächtige, vielversprechende Fruchtfelder in den 6 km ent- fernten Taxis’schen Wald „Burren“ mit seinen drei Sandgruben. Der gesimsartig anstehende grobe Quarzsand, darunter kalkige, auch harte Steinschichten sind erfüllt mit Resten von Muscheln, Haifischzähnen, Mooskorallen (Bryozoen). Leider gelingt es nicht oft, ganze und schöne Stücke zu erhalten, da die Gruben nicht mehr ausgebeutet werden. Die vor Jahren von Lehrer PETER gesammelten Seeigel (Spatangus) sind recht selten. Doch gelingt es jedem, einige Funde, z. B. Bryozoen, Haifischzähne, nach Hause zu nehmen. Prof. Seitz-Ravensburg gab nähere Aufklärung hierüber. Nach der wieder Schweiß erfordernden Rückkehr nach Mengen, wo Stadtschultheiß a. D. Laub als Geschichts- forscher der Stadt den Führer machte und auf die rechteckige Anlage der alten Stadt hinwies, auch die in den jetzt restaurierten Kirchen enthaltenen Sehenswürdigkeiten erläuterte, vereinigte ein gutes Abend- essen die Teilnehmer der Exkursion im Hotel Bajer. Der Vorsitzende, Med.Rat Dr. Groß-Schussenried, gedachte in seiner Begrüßung der Mitglieder und Gäste, auch der im Felde gefallenen Vereinsmitglieder, und wies auf die Ziele des Zweigvereins hin, die er auch zur Kriegs- zeit hochhält. | Dittus; El, Original Khandlnge und Mitteilungen Weltall- a: "Rede bei der akademischen Feier des. Giöbiiktstages Seiner Majestät des Königs i. J. 1917 in der Aula der Technischen Hochschule in Stuttgart gehalten von Prof. Kriemler. Bi Die Mechanik, welche werktags an einer Technischen Hochschule rieben wird, ist die Mechanik der vom Menschen beherrschten Natur- kräfte. An einem feierlichen Tage aber, wie dem heutigen, sei es uns sestattet, vom Reißbrett aufzublicken und nach den fessellosen Natur- kräften zu spähen, wenn uns auch ihre Erkenntnis noch immer verwehrt sibt. Die Zeit hat nie einen Anfang gehabt und wird nie ein Ende haben. =. Daß der Weltraum nach allen Seiten unbegrenzt ist, ist ein schier \ rfaßliches, das wir in diesem Zusammenhang uns aneignen müssen. Die Astronomen glauben leuchtende Weltkörper festgestellt zu haben, on denen die Lichtstrahlen, welche die Erde heute treffen, vor 50 Mil- br en Jahren abgegangen sein müssen; dabei legt das Licht in der Sekunde J 000 Kilometer zurück. Die uns benachbarten Weltkörper bilden die Milchstraße; das Licht E den äußersten Sternen der Milchstraße legt den Weg zu uns in 10.000 Jahren zurück. - Zwischen jenen fernen Weltkörpern und uns ist der Weltraum sicher ‚der Eigenschaft behaftet, die Lichtschwingungen fortzupilanzen, d wir. dürfen vermuten, daß der Raum jenseits dieser fernsten uns ie tbaren Weltkörper die gleiche Eigenschaft hat. Der Blick, der seitlich an einem leuchtenden Weltkörper vorbei- streift, empfängt kein Licht, entweder weil auf dieser Sehlinie kein leuch- ender Weltkörper sich befindet, oder wenn ein solcher dort vorhanden ‚so ist er so weit entfernt, daß die Lichtschwingung nicht mehr von und unserer Liehtbildplatte wahrgenommen werden kann. Vielleicht ‚lendet auch ein dunkler Weltkörper, dessen Licht erloschen ist, die _ Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1917. 1 j hp» j i 4 a ATS von einem weiter Kata liegenden leuchtenden Weltkörper ausgehen Lichtstrahlen ab. f Ob wir an den dunklen Stellen zwischen den leuchtenden Ster in das Unendliche blicken, können wir also nicht entscheiden. schon behauptet worden: wenn keine dunklen Weltkörper dazwisel lägen, oder-auch die Lichtschwingung im Laufe ihrer Ausbreitling ni allmählich zur Unmerklichkeit sich abschwächen würde, dann mü der ganze Himmel etwa im Glanze des Mondes leuchten, weil auf je Sehlinie, wenn auch in sehr verschiedenen Entfernungen, ein leuchten Stern angetroffen würde. Wie dem auch sei, die sogenannten Weltkörj ebenso die Meteore und der kosmische Staub sind im "Weltraum äuße dünn gesäet. Was sind nun die Weltkörper, was sind die Meteore? Von den letzteren wissen wir, daß sie greifbarer Stoff sind wie: unsere irdischen Gegenstände und Lebewesen. Die früheren Chemi und Physiker haben alle fest an das Gesetz von der Erhaltung des : baren Stoffes geglaubt. In der Welt sollte es eine gewisse dtv ern | ‚Menge greifbaren Stoffes geben, die von dem festen in den flüs von diesem in den gasförmigen Zustand und umgekehrt Wer werden könne, die unzählige Mischungen und Verbindungen eing könne, — die Gesamtmenge in der Welt galt als ewig unveränder Das andere zugeordnete Grundgesetz war das von der Erhal t der Energie. Das Maß des Geschehens sollte in aller Ewigkeit um änderlich sein; ein Teil dieses Maßes sollte vorübergehend untätig gespeichert sein können, die Summe der tätigen und der aufgespeicher Energie sollte unveränderlich sein. Aber diese Energie sollte, trotzd ihr Maß unverändert blieb, im Lauf der Zeit dadurch „entwertet“ were daß bei jedem Geschehen ein kleiner Betrag der umgesetzten Eneı zu Wärme wird, und wenn alle Wärme auf die gleiche Temperatur bracht wäre, so wäre in den dieser Wärme entsprechenden molekula Schwingungen zwar die Energie des Weltalls noch voll erhalten, abe sie wäre „trieblos“ geworden, weil die Wärme ihre Umgebung, wenn ®# mit ihr auf gleicher Temperatur ist, nicht beeinflussen kann. A | Geschehen wäre auf die molekularen Wärmeschwingungen beschrä das Weltall läge im „Wärmetode“. Auf daß diese entwertete Ene wieder tätig werden könne, würde es einer übernatürlichen Schöpfu handlung bedürfen. Die Verallgemeinerung dieses Wärmetodes für das ganze Welt“ wurde 1874 in den Verhandlungen der Physikalisch-medizinischen Ges schaft zu Würzburg von Aporr Fick beanstandet, der zwar im EEE NET ofessor der Physiologie war, der aber als Philosoph und Physiker rvorragendes geleistet hat. "Fick stellt es als möglich dar, daß an dem äußeren Umfang eines eltkörpers die Beschleunigung der Wärmeschwingung einzelne Aggregate T r schwingenden Moleküle aus dem Zusammenhang mit dem Rest des eltkörpers losreißen und als freie Massen fortschleudern könnte. Wenn wirklich unter besonders günstigen Bedingungen plötzlich die ;her unsichtbaren Wärmeschwingungen zu Ortsänderungen der Mole- | ie werden können, so ist damit die selbsttätige Zurückführung von färmeenergie in die lebendige Kraft bewegter Massen möglich, der Wärmetod ist ausgeschlossen. Ein solches selbsttätiges Abschleudern lein Teile — allerdings nicht der Moleküle und nicht infolge der Wärme- hwingungen — ist uns heute im Zeitalter der Entdeckung der Radie- ktivität etwas durchaus Naheliegendes. - Vom Weltraum ist bisher außer seiner Ausdehnung nur die Eigen- haft genannt worden, Lichtschwingungen fortzupflanzen. - 1888, zur Zeit, als ich in Karlsruhe Student war, hat der damalige rtige Professor der Experimentalphysik HEırıch Hertz durch ent- prechende Einrichtungen. experimentell nachgewiesen, daß die elektro- agnetischen Zustände genau so wie das Licht ohne Leitung durch °hwingungen im Raume sich fortpflanzen. - Der Vortrag, zu dem HERTZ uns Studenten damals einlud, um uns Amin zu beschreiben, gehört zu meinen wertvollsten Erinne- ’c1 Eon dem Teil des Weltraumes, in welchem das Sonnensystem sich jefindet, wissen wir noch, daß in ihm von einer Einheit des Sonnen- mes zur anderen, von jeder Masse zur anderen und auch auf etwa om Weltall eingewanderte Kometen, Meteore und kosmischen Staub ie Massenanziehung wirkt, welche den Massen proportional, aber dem uadrate ihres gegenseitigen Abstandes umgekehrt proportional ist. lies ist das Newron’sche Gesetz, seine Ausdehnung auf den Raum Berhalb des Sonnensystemes ist nicht nachgewiesen. In den Berichten der Münchener Akademie vom Jahr 1909 findet 2 'h ein Vorschlag von SEELIGER, das NEwTon’sche Gesetz vor seiner /erwendung im ganzen Weltraum mit einem Abminderungskoeffizienten au versehen, der mit größer werdendem gegenseitigen Abstand der Massen iD E. ımt. Wenn das Nzwrox’sche Gesetz unbeschränkt auch ins Unendliche irken würde, so würde beim Wärmetod aller greifbare Stoff zu einer inzigen großen Kugel gesammelt. 72 u m m. m m ne _ Fe | . J N R en er mEe--er 1* a kt Wir haben also den Weltraum als Ort, in ihm unregelmäßig verteilt den greifbaren Stoff und als Maß des Geschehens in ihm die Energie, — aber dieser Weltraum hat nicht nur diese geometrische Bedeutung sondern er hat auch physikalische Eigenschaften, er pflanzt die elektro- magnetischen Schwingungen einschließlich derjenigen des Lichtes und. der strahlenden Wärme fort und vermittelt die Fernkräfte der Massen- anziehungen. Auch reagiert der Weltraum gegen die Größen- und Rich tungsänderung der Geschwindigkeiten des in:ihm bewegten greifbaren Stoffes mit den sogenannten Trägheitswirkungen. “ Der Weltraum ist also offenbar mit etwas gefüllt, das Schwingung ausführen 'kann. . Greifbarer Stoff füllt den Weltraum nicht, also wurde man dazu geführt, außer dem greifbaren Stoff einen ungreifbaren all- gegenwärtigen formlosen Stoff, den „Weltäther“, anzunehmen. Wie man in ein Gefäß, das gestrichen voll mit Sand gefüllt ist, noch’ viel Wasser nachgießen kann, weil dieses in den Hohlräumen zwischen den Sandkörnern noch bequem Platz findet, so ist jeder greifbare Stoff in den Hohlräumen zwischen und in den Atomen mit dem Weltäther durchsetzt. Und wenn der greifbare Stoff bewegt ist, so bläst der Welt- äther durch diesen greifbaren Stoff hindurch, weil der. Welten nor- malerweise im Raum stillesteht. Mehr ist über den Weltäther nicht bekannt. Ich habe das Gesetz von der Erhaltung des greifbaren Stoffes er- wähnt. Dieser greifbare Stoff, sei er fest, flüssig oder gasförmig, sollte in körniger Beschaffenheit sich aus letzten Urteilchen zusammensetzen, den „Atomen“, deren es im ganzen etwa 80 verschiedene Sorten gab, und von welchen jedes einzelne unzerstörbar war. L Die Zusammensetzung der Atome einer gleichen Sorte er ig ai Moleküle der „Elemente“, die Zusammensetzung von Atomen verschiedener Sorten ergab die. Moleküle der chemischen Verbindungen. | Erst die Entdeekung der Radioaktivität zeigte, daß die Atom nur chemisch, aber nicht physikalisch die letzten Teilchen waren, denn rein physikalisch, eben durch ihre Radioaktivität, können gewisse Ele- mente ihre chemischen Eigenschaften ändern, also andere Kleinen N werden. Die durch die Radioaktivität BR? Strahlen vermögen den greifbaren Stoff, auf den sie treffen, in Wärmeschwingungen zu versetzen also ist die Radioaktivität eine Energiequelle, und zwar beim Element Radium selbst eine so ergiebige, daß die gesammelte Strahlung in einer Stunde eine Wassermenge, deren Gewicht gleich dem des strahlenden Radiums ist, von 0 auf 100° erwärmen, also zum Sieden bringen würde: Jahr abgelaufen ist, hat a erst der zz155ste Teil des Radiums in andere Elemente verwandelt. Wenig wie das ist, so wäre doch nach 1300 Jahren von einem ursprünglichen Maß Radiums nur noch ‚etwa die Hälfte vor- "handen, — aber so wie Radium während der Energieabgabe sich in "andere Elemente umformt, entsteht Radium selbst aus der selbsttätigen -_ Umformung von Uranium, und da im Jahre sich etwa der 4: .maste - Teil des Uraniums umformt, dafür aber auf unserer Erde etwa 3 Millionen mal mehr Uranium vorhanden zu sein scheint als Radium, so bleibt die vorhandene Menge Radiums immer gleich groß, nur die des Uraniums nimmt in dem angegebenen verschwindenden Maße ab, falls nieht das _ Uranium seinerseits aus der Umformung eines anderen Stoffes ersetzt wird. Wenn man früher z. B. für die Erdkruste die Energiebilanz aui- stellte, so war der Ausgabeposten die Wärmeausstrahlung in den Raum; - der Einnahmeposten waren es zwei: die Wärmestrahlung von der Sonne her und die Wärmeleitung aus dem glühenden Erdinneren. Heute weiß man, daß die radioaktiven Stoffe ohne Benützung ihrer eigenen Wärme- - sehwingungen ihrer Umgebung Wärmeenergie mitteilen, — der Zerfall der radioaktiven Stoffe ist also für die Erdkruste ein dritter Einnahme- posten. Dieser dritte Einnahmepesten wird zwar das Erkalten der Erde um Millionen von Millionen Jahren weiter hinausschieben, aber schließ- lieh doch nicht verhindern können. Bei der Sonne, von der wir ja "ehemals ein Stück waren, ist die Bilanz ähnlich, nur mit viel größeren Maßen, und auch sie wird einst erkalten. 3 Um diese Tatsache kommen wir nicht herum: unser Sonnensystem und alle ihm ähnlichen Sonnensysteme sind „Abbausysteme“, auf ihnen entledigt sich der Stoff der mit ihm verbunden gewesenen Energien. | Wenn es nur Sonnensysteme gäbe, so würde der Wärmetod zur Wirklichkeit werden. Es gibt aber im Weltraum außer den Sonnensystemen noch die - „Weltnebel“. Die Nebel sind „Aufbausysteme“. Der in ihnen vor- ‚ handene Stoff ist für Energie aufnahmefähig. Die Raumausmaße jedes Weltnebels sind ganz ungeheuer, Hundert- tausende von Erden könnten bequem in ihnen um ihre hunderttausend "Sonnen kreisen. Keine von einem Sonnensystem ausgestrahlte Energie entgeht dem Zusammentreffen mit einem Weltnebel, dessen Stoff so Gelegenheit bekommt, mit Energie sich zu laden. Ist die Sättigung mit Energie eingetreten, dann ist aus dem Weltnebel ein Sonnensystem ge- worden, dafür ist inzwischen manches erkaltete Sonnensystem zum ! F A Br Bestandteil eines Nebels geworden. Kein Forscher hat das aus eigener Anschauung erlebt, aber mittels der Spektralanalyse steht fest, daß in den sichtbaren Weltkörpern viele der uns bekannten Elemente vorkommen, — jedoch in dreierlei Modifikationen: 1. genau so wie bei uns, 2. als sogenannte Protoelemente, bei welehen man mit Sicherheit annehmen kann, daß nur ein weiterer Aufbau die bei uns vorhandene Modifikation ergeben kann, 3. in einem solehen Zustand, daß nur ein fortschreitender Abbau den bei uns vorhandenen Zustand herstellen kann. Die Erde ist im Abbau weiter vorgeschritten als die Sonne, auf der Sonne besteht z. B. das Wasserstoffgas aus einzelnen Atomen, während es auf der Erde aus zweiatomigen Molekülen besteht. Das Eisen auf der Sonne zeigt im Spektrum dauernd nur die Linien, welche es auf der Erde bei der Verdampfung durch die höchstgespannten elektrischen Ströme im Vakuum zeigt, dabei hat aber von der Sonne her jede dieser Eisenlinien im Spektrum ihre eigene von der der anderen unabhängige Ablenkung, also ist das, was auf der Erde einerlei Eisen ist, auf der Sonne noch mehrerlei Teileisen in getrenntem, unabhängig beweglichem Zustand. Das Vorhandensein unserer gewöhnlichen chemischen Verbindungen ist ein Zeichen des Abbaues, denn es wurde bei ihrer Entstehung Energie freigegeben. In der Sonne sind chemische Verbindungen nur im tiefsten Teil der Sonnenflecktrichter, also tief im Inneren der Sonne, zu entdecken, wo der Druck ungeheuer ist. Die Sonne dürfte in ihrem Inneren also im Abbau weiter vorgeschritten sein als an ihrer Oberfläche, wo ex- plosionsartig in den Protuberanzen durch Energieaufnahme aus dem Inneren sich der allgemeine reine Atomzustand immer wieder herzu- stellen sucht. Nach der Entstehung der chemischen Verbindungen scheint die zeitlich nächste Stufe des Abbaues die physikalische Desintegration durch die Radioaktivität zu sein. Diese zerlegt — in kurzen Worten zusammengefaßt — die betreffenden Stoffe in die negativen Elektrizitäts- quanten, die sogenannten „Elektronen“, und in positiv-elektrisch wirkende Helinmatome, abgesehen vom Rückstand, der in vielen Zwischenstufen immer wieder radioaktiv ist und immer geringeres Atomgewicht bekommt. Wenn ein elektrischer Strom durch eine luftleere Entladungsröhre hindurchgepreßt wird, so sind die sogenannten Kathodenstrahlen ein Strom von negativen Elektrizitätsquanten. Wenn diese luftleere Ent- ladungsröhre längere Zeit benützt worden ist, so kann man in ihr die Gase Wasserstoff und Helium nachweisen, einerlei, aus welchen Stoffen im besonderen Fall die Elektroden bestehen. BR Kin Die Erklärung des Auftretens dieses Wasserstoffes und dieses Heliums ann weittragende Bedeutung haben: Sind sie das Erzeugnis eines ‚bbaues, oder sind sie das Erzeugnis eines im Vakuum beginnenden ‚ufbaues? - Wenn in der Entladungsröhre ein Aufbau stattgefunden hat, so ren die Bausteine die Elektronen und der Äther, ihr Zusammenwirken 5 die greifbaren Stoffe Wasserstoff und Helium. # Die primitivsten Weltkörper sind diejenigen Nebelilecke, ae ‚aus leuchtenden Gasmassen in weitestgehender Verdünnung bestehen, E. nächsten Stadium erst bilden sich Kondensationskerne mit wach- :nder zentripetaler Anziehung und Kontraktion, welche der Anfang der ternbildung sind. Das Leuchten der Gasnebelflecke vor Eintritt der Kondensation ist eine magnetoelektrische Erscheinung und nicht die Folge hoher Tempe- ratur. | Das Spektroskop lehrt, daß die leuchtenden Gasnebel aus einem in den Sonnensystemen unbekannten Element Nebulium, aus Wasserstoff und aus Helium bestehen. Die einen sagen nun, das Spektroskop könne uns nur diese Elemente aufdecken, weil bei der niedrigen Temperatur der primitiven Nebelflecke alle anderen Stoffe zu Tropfen kondensiert und nicht leuchtend seien. Andere, neigen aber der Ansicht zu, daß diese anderen Stoffe noch gar. nicht entstanden sind, daß vielmehr der Aufbau des betreffenden "Weltkörpers erst bis zum Nebulium, Wasserstoff und Helium gelangt ist. ‚Wasserstoff hat das leichteste Atom, dann kommt Helium. | Ein Chemiker Morosorr hat eine mir sehr interessant scheinende Hypothese aufgestellt, nach der alle Elemente aus 1. dem Nebulium en Archonium, 2. dem Protowasserstoff und 3. dem Protohelium | bst den zugehörigen elektrischen Bindungen sich aufbauen können. Es scheint also, daß in den primitiven Nebelflecken als Gegenstück ® Radioaktivität der Wiederaufbau der Elemente letzten Endes aus ‘dem Äther und den Elektronen eingeleitet ist. - Wissenschaftlich steht fest, daß alle Atome Elektronen be Was wir als Lichtstrahlen empfinden, wenn ein Gegenstand uns sichtbar ist, sind die periodischen Erschütterungen des Äthers durch die Schwin- | gungen der Elektronen in den Atomen des uns sichtbaren Gegenstandes. ö Das, was wir als Trägheit des greifbaren Stoffes empfinden, ist die lurch die geänderte Bewegung der in den Atomen vorhandenen Elek- ‚tronen erzeugte Änderung des Widerstandes des magnetischen Feldes En Äther. a Die Röntgenstrahlen sind aperiodische Äthererscheinungen, hervor- gerufen durch die plötzliche Unterbrechung der Bewegung Bu vo N Atomen strömender Elektronen. '# Bei den frei von Atomen bewegten Elektronen bleiben, wie nicht anders sein kann, die Gesetze der Trägheit gültig. Die Tr wirksame Masse jedes einzelnen Elektrons ist im Experiment 5,45 stel bis „g5,5Stel derjenigen des kleinsten Atomes, des Wasserstoffatomes . Je yöfneileh das vom Atome freie Elektron fliegt, um so größer wird seig Trägheitswiderstand. Ein mit Lichtgeschwindigkeit fliegendes Elektron hätte wahrscheinlich eine unendlich große Trägheit, könnte also nu durch eine unendlich große Kraft gebremst werden — fürwahr trotz A seiner Kleinheit der robusteste Geselle im Weltall. Die aus dem Verbande mit den Atomen herausgelösten Elektronen stellen eine fast unfaßbare Naturgewalt dar. Man hat folgendes berechnet: Wenn man die Anzahl Elektronen, welche beim Silberplattieren die Atoı vom 108 g Silber niederschlagen, als freie Elektronen sammeln könnte und etwa am Nordpol der Erde anbrächte, und wenn man eine ebenst große Anzahl freier Elektronen am Südpol anbrächte, und wenn mat diese beiden negativen Elektrizitätsmengen durch ein Stahlkabel von 35 000 kg Tragkraft verbände, so würde dieses Kabel ihre gegenseitige, Abstoßungskrait gerade noch aufheben können; in kürzerer Entfernung) würden diese selben Ansammlungen freier Elektronen dieses Kabel sprengen und womöglich mit den Stücken davonfliegen, — immer VOL gesetzt, daß sie freie Elektronen bleiben. Glücklicherweise sind die freien Elektronen sehr dünn gesäet, verglichen mit den Atomen: Wenn eine kleine Kugel mit negativer Ladung so hoch gespannt ist, daß aus ihr die Elektrizität als Büschelentladung ausspritzt, so besitzt sie doch nur so viele freie Elektronen, daß auf 1000 Milliarden ihre Atome erst 1 freies Elektron kommt, — allerdings hat z. B. Silber in jedem Gramm etwa 7000 Milliarden von Milliarden Atome. Sich selbst überlassene Elektronen sind wirklich sehr mächtig; och | zügelt und neutralisiert werden sie durch eine andere Macht, welche > positive Elektrizität genannt wird, von der wir aber ebenso wenig wisset | wie vom Äther. Wenn man auf einer Wasseroberfläche eine Welle sieht, so glaubt man etwas Dingliches zu sehen, — und doch sieht man nur eine Bewegung, in jedem Augenblick bilden andere Wassertropfen die Welle. Vielleicht ist das Elektron nur eine Bewegung des Äthers! Vor Entdeckung der Radioaktivität glaubte man an die 50 unzer- störbaren Atomsorten der chemischen Elemente und an die Wärme als | 1 Quelle allen Geschehens im Weltall. Heute kann man wohl als Quelle len Geschehens nur die Wechselwirkung zwischen den Elektronen und dem Äther ansehen, — und schließlich kommt auch noch der greifbare Stoff in den Verdacht, eine äußerst stabile Form des Geschehens zu sein. Ist ein Elektron mit Energie behafteter Stoff? Ist ein Elektron bloß Energie? - Zerfällt auf den Sonnensystemen der greifbare Stoff zu Energie, ınd entsteht in den Weltnebeln aus Energie wieder greifbarer Stoff? Schritt für Schritt wird die Wissenschaft auch diese Fragen zu be- antworten lernen. Vielleicht bringt ihre Beantwortung auch Aufklärung über die transzendente Naturkraft, welehe bei den höheren Lebewesen Literatur-Anleitung. ZArrhenius: „Das Werden der Welten“. Akad. Verlagsgesellschaft, Leipzig. — „Die Vorstellung vom Weltgebäude im Wandel der Zeiten“. Akad. Ver- ©, ieischaft, Leipzig. Auerbach: „Die Grundbegriffe der neuen Naturlehre‘. Teubner, Leipzig. 2 — „Die Weltherrin und ihr Schatten“. Fischer, Jena. | Benedikt: „Biomechanik und Biogenesis“. Fischer, Jena. _Duhem: „Die Wandlungen der Mechanik“. Barth, Leipzig. Fath: „The story of the spirals“. Century magazine 1912. Hacckel: „Die Welträtsel‘. Strauß, Bonn. Himstedt: „Elektronen und die Konstitution der Materie“, Speyer u. Kaerner, h reihe i. B. Hort: „Der, Entropiesatz‘. Springer, Berlin. ! La Rösu „Der Äther“, Barth, Leipzig. Lenard: "Über Äther und Materie“. Berichte der Heidelberger Akademie 1910. "Mie: „Die Materie“. Enke, Stuttgart. Moore: „The origin and nature of life“. Williams and Norgate, London. Morosoff: „Die Evolution der Materie“. Steinkopff, Dresden. ‚Newcomb: „Astronomie für jedermann“. Fischer, Jena. Planck: „Die Stellung der neueren Physik zur mechanischen Naturanschauung“. Hirzel, Leipzig. 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I, Angesichts der die Kreuzotter betreffenden reichen Literatur im allgemeinen und nach dem alle Fragen unserer württembergischen Vorkommnisse im besonderen in eingehendster Weise behandelnden Aufsatz Krımmeı’s', ferner dem in gleicher Weise durchgeführten, in Form eines Vortrages erstatteten Bericht Kruxzınser’s?, könnte oder müßte es eigentlich überflüssig erscheinen, das Thema nochmals in Er- örterung zu bringen. Es befinden sich jedoch in der Sammlung des Kgl. Naturalien-Kabinetts in Stuttgart einige so überaus merkwürdige Farben- varietäten dieser einheimischen Giftschlange und es wurde anderseits im Zeitraum der letzten zehn Jahre eine so bedeutende Anzahl von Exem- plaren namentlich von der Alb und dem württembergischen Schwarz- wald an unser Museum eingeschickt, daß es sich immerhin lohnt, hierüber noch einige Mitteilungen zu machen, Was bei diesen neueren Zuwen- dungen besonders auffällt, ist die relativ große Anzahl ganz schwarzer Exemplare, also von der var. prester L., die bekanntlich früher als eine selbständige und gute-Art der Gattung Vipera Laur., nicht bloß als eine melanistische Spielart unserer Kreuzotter aufgeführt wurde ®, : Krimmel, Otto, Über das Vorkommen der Kreuzotter in Württemberg. Dies. Jahresh. 1888. S. 232, 2? Klunzinger, (. B., Über die Kreuzotter. Vortrag bei der Versamm- lung des oberschwäb. Zweigvereins für vaterl. Naturk. in Württemberg, gehalten in Aulendori. Ibid. 1906. °® Plieninger,Dr. Th., Verzeichnis der Beptilien Württembergs. Dies. Jahresh. 1847. 8. 194. „Die schwarze Otter, Vipera prester L.., wird von manchen nur für eine Abart gehalten, auf der Alb und im Schwarzwald (Freudenstadt) und den Vorbergen des Vorarlberges (Isny).“ ji Während nun aber, soferne man das Vorkommen und die Ver- t tung dieser Schlange in der palaearktischen Zone im allgemeinen tr °htet, der Prozentsatz der ganz schwarzen Spielart hinter der Zahl r mit mehr oder minder hell bis dunkel graubrauner Grundfarbe aus- ostatteten Exemplare im großen und ganzen zurücksteht, erweist sich eses Verhältnis für unser engeres Vaterland wesentlich anders, Man int feststellen, daß die Zahl der schwarzen Ottern in Württemberg r Zahl der zweitarbigen (schwarzes Ziekzackband und schwarze Seiten- scken auf heller bis dunkelbrauner Grundfarbe) sich im allgemeinen ännähert, in einigen Bezirken der Schwäbischen Alb und des Schwarz- aldes jedoch auffallend überwiegt. Das letztere Moment wurde schon on Koch! bestätigt, der für manche Gegenden der Alb das Verhältnis on schwarz zu normal mit 8: 2 angibt. Es soll hier nun aber zunächst nochmals kurz darauf hingewiesen werden, daß die Färbung unserer (reuzotter in ganz ähnlicher Weise wie bei ihrer nächstverwandten dlicheren Art, der echten Viper (Vipera aspis L.) nach den besonderen srhältnissen des Aufenthaltsortes und auch dem Geschlecht nach sehr arüiert, so sehr, daß kaum zwei in dieser Beziehung vollkommen kon- nte Individuen aufzustellen wären. Die Grundfarbe der gewöhnlichen, also der zweifarbigen Exemplare, ist normalerweise ein mehr oder minder helles Grünlichgrau bis Grau- braun, auf welchem sich die eharakteristische, über den ganzen Rücken ‚hinlaufende bandartige Ziekzacklinie meist schön und deutlich abhebt. Je heller die Grundfarbe ist, desto intensiver erscheint die in der Regel sch varze Zeichnung, so daß die manchmal ganz grünliehweiß bis lieht- graubraun grundierten Individuen, die meistens männlichen Geschlechtes sind, als die am schönsten gefärbten gelten können. Dabei darf noch erwähnt werden, daß Irischgehäutete Tiere in dieser Beziehung eine besondere Rolle spielen. Die Weibehen sind in der Regel, also nicht immer, dunkler, indem die Grundfarbe mehr oder weniger ins dunkler Bräunliche übergeht, wobei es entschieden auffällt, daß die schwarze Zeichnung bei diesen Exemplaren schon dadureh mehr in den Hintergrund tritt, als das Zick- zackband meist schmäler und auch die Seitenflecken kleiner und viellach zahlreicher sind, zuweilen sogar gänzlich fehlen. | Diese Individuen sind dann jene oft recht dubiosen Exemplare, welche vom Laien und selbst von dem noch nicht genügend informierten Sammler und Naturforscher zuweilen mit der glatten Natter ! Koch, Fr, Die Schlangen Deutschlands. 1862, u EEE ae (Coronella austriaca L.) verwechselt werden, und so kommt es, daß ı ausgiebigeren Fängen von Kreuzottern stets auch einige Exemplar der letzteren ungiftigen Schlange vermengt werden, obschon sich d Wohnplätze «der beiden verschiedenartigen Schlangen im allgemeine nicht deeken. Zu diesem mitunter ganz entschuldbaren Irrtum träg vielfach noch der Umstand bei, daß der Kopf solcher weiblicher u mehr gedrungener Individuen weniger deutlich gegen den Halsabschnitt abgesetzt erscheint und infolgedessen den charakteristischen Habitw der Giftschlangen, nämlich den hervortretenden mehr oder minder trigo nalen Schädel, wie er in schönster Ausbildung bei den größten und ge fährlichsten Giftschlangen der Erde, den meist neuweltlichen sogen. Grubenottern (COrotalus, Lachesis) vor Augen tritt, weniger BER» er- kennen läßt. Die -württembergische Sammlung des Kgl. Naturalienkbiksettin in Stuttgart beherbergt unter ihren vielen Kreuzottern ein solches ga eigenartig gefärbtes, großes und sehr gedrungenes Weibchen vom Stein- hauer Ried bei Schussenried, das ich in Fig. 1 auf Taf. I abgebildet habe. Das ein wenig dunkler braun gefärbte und nicht deutliche Ziekzackband! des Rückens ist nur im vorderen Viertel des Körpers etwas charakte ristischer ausgeprägt, im weiteren Verlauf löst es sich in schwach hervortretende, einzelne Flecken auf. Die Seitenfleckenreihe fehlt. Die Färbung der Unterseite ist durchweg vollkommen licht. Fig. 2 zeigt zum Vergleich eine normal gefärbte Kreuzotter vom gleichen Fundort. i Die allgemeine Sammlung unseres Museums weist jedoch noch andere merkwürdige Färbungen auf. So besitzen wir beispielsweise eine Kreuzotter von Spandau, von Dr. GÜNTHER allerdings schon inr'f Jahre 1856 gesammelt, welche ganz einfarbig ist, so daß sich also von der charakteristischen schwärzlichen Zeichnung sowohl auf dem Rücken] wie selbst auch auf dem Kopfe gar nichts mehr zeigt. Obschon der lange Aufenthalt in der Konservierungsflüssigkeit (Alkohol) teils bleichend, 'f teils pigmententziehend gewirkt haben mag, so müßten das Ziekzack- band sowie die seitlichen Flecken doch immer noch sichtbar sein, wie | dies ja bei schon weit länger konservierten und älteren Stücken trotz alledem stets der Fall ist. Auch die Bauchfarbe, die bei normalen Indi- viduen grau bis schwarz ist, weicht bei diesem Exemplar nur wenig‘ von der allgemeinen hellgrünlich-braunen Oberfärbung ab. Wir haben es hier jedenfalls mit einer höchst merkwürdigen und seltenen Spielart zu tun, die wohl als eine degenerative Erscheinung, eine Art Hemmungsbildung, vielleicht in albinistischer Riehtung, anf- | i N | 7 1 ei lassen sein dürfte. Ich habe auch dieses Individuum des Interesses alber in Fig. 3 a und b auf unserer zugehörigen Tafel abgebildet (b weist die Pe ee des mittleren Körperteiles). “ Erwähnenswert ist. weiterhin ein größeres weibliches Exemplar E, Seheinberg in Franken, gesammelt von Prof. Dr. LAMPERT im Jahre ‚1893, bei welchem über auffallend grünlicher Grundfärbung das Rücken- band schon von kurz hinter dem Kopfe an sehr wenig hervortritt und mehr nur durch dunklere Randflecken markiert wird, welche an den jeweiligen Ecken der Zickzacklinie gelegen sind. Die Seitenflecken fehlen fast gänzlich und nur der Bauch ist dunkler gefärbt, wobei noch zu be- merken ist, daß. diese dunklere Färbung nicht als ein gleichmäßiger Ton, sondern wie fein gespritzt erscheint. Auch von diesem Individuum ‚habe. ich in Fig. 4 eine Teilabbildung gegeben. . h -» Ferner befindet sich in unserer allgemeinen Sammlung ein beson- ‚ders großes Weibehen unserer Schlange aus Steinwald im Fichtelgebirge, gesammelt von H. Tuepens im Herbst 1908, bei welchem die Rücken- zeichnung nicht mehr als ein Zieckzackband, sondern als eine Kette von schwarzen und ziemlich großen unregelmäßigen, rhombischen Flecken in Erscheinung tritt. Diese Art von Zeichnung erinnert lebhaft an jene der beiden südlichen verwandten Arten, Vipera ammodytes D. B. und ‚Latastei Bosca, bei welchen diese Rhombenfleckenkette in der Regel ‚sehr schön und regelmäßig ausgebildet ist. Die Seitenflecken sind bei diesem Individuum ebenfalls sehr schön schwarz, der Zahl nach jedoch spärlich ausgebildet und ebenso ist die Bauchfärbung, wie bei dem vor- hin erwähnten Exemplar von Franken, keine gleichmäßig dunkle, sondern fleckig unterbrochen. Fig. 5 zeigt die Teilabbildung von diesem ‚Exemplar. - Fast kongruent gezeichnet und gefärbt mit dem eben geschilderten erweisen sich auch einige besonders schöne Individuen aus der großen Anzahl der von Oberförster Huss aus Obertal bei Baiersbronn im Schwarz- _ wald eingelieferten Kreuzottern. Man kann diese Zeichnung und Fär- bung als die schönste und auffallendste, gewissermaßen als das Prunk- kleid unserer Schlange ansehen. Von Interesse ist des weiteren eine Kreuzotter vom Kohlwald bei Münsingen, also eine gute Württembergerin, ebenfalls weiblichen (seschlechtes, bei welcher die dunkle Rückenzeichnung stark überwiegt und mit den so ziemlich ganz ineinandergeflossenen Seitenflecken ver- eint die hellere Grundfarbe fast vollständig verdeckt, so daß wir in «diesem Stück auf den ersten Blick bereits die Schwarzotter, var. prester L., vor uns zu haben glauben. Diese Annahme wird aber sofort widerlegt — durch die auffallend lichte Färbung der Bauchseite! und durch die fas in ganz normaler Weise ausgebildete charakteristische Kopfzeichnung Unter allen Umständen ist dies eine sehr aparte Färbungsstufe unsere Schlange. Ich habe deshalb auch dieses Stück in Fig. 6 dureh die Al bildung eines mittleren Körperteiles illustriert. Erwähnt sei noch, daß sonst im allgemeinen die Bauchseite fas immer bei denjenigen Exemplaren schön gleichmäßig dunkel bis beinahe schwarz gefärbt ist, welche ein stark ausgebildetes dunkles bis schwarz Rückenband besitzen. Von unseren diesbezüglichen Merkwürdigkeiten mag dann noch eine im Sommer 1916 von Stabsarzt Dr. KrıEs bei Hoduzischki in Rußl land gefangene Kreuzotter Erwähnung finden. Dieses Exemplar is der eben beschriebenen Schlange von Münsingen insofern ähnlich, als auch hier die Grundfärbung nur sehr wenig in Erscheinung tritt, aber weniger dadurch, daß die dunkle Zeichnung überwiegt, als durch die dunkle Grundfärbung selbst. Wir haben hier also eine ganz charakte- ristische Zwischenstufe zwischen der tiefer bräunlichen und ganz schwarzen Otter vor uns, wie sie im ganzen Verbreitungsbezirk der Schlange zeit- weilig anzutreffen ist. Die Bauchfärbung ist bei diesem Individuum auch wiederum merkwürdig licht, und zwar nur leicht schwärzlich 'bespritzt, was ja öfters vorkommt. Vielleicht handelt es sich bei den beiden letztgenannten Exemplaren um Bastarde aus der Kreuzung einer normalen Kreuz- otter und einer Schwarzotter. | i Diese bisher beschriebenen Farbenvarietäten repräsentieren jedoch nur besonders auffällige Stadien. Zwischen diesen liegen eine Menge von Übergängen, welche einzeln zu schildern viel zu weit führen würde, Nun kann die Grundfarbe aber selbst allmählich so dunkel werden daß sich die Band- und Fleckenzeichnung nur noch sehr wenig oder schließlich gar nicht mehr abhebt und dann haben wir die eigentliche Schwarz- oder Höllenotter, Vipera berus, var. prester L. vor uns (Fig. 7), welche insbesondere im Gebiet der Schwäbischen Alb häufig anzutreffen ist. Die am schönsten ausgefärbten Exemplare dieser Spielart sind in der Tat oft ganz tiefschwarz, auch die Bauchseite so dunkel, daß sie wie mit Tinte geschwärzt erscheint. Bei solchen Stücken ist dann auch keine Band- und Fleekenzeichnung mehr zu erkennen und kann mu noch, wie auch schon KLunxzinGEer im angeführten Vortrag erwähn | 1 ! Es kommt zwar öfters vor, daß die eigentlichen Schwarzottern helle Bauch- seiten zeigen (var. scylha), und es soll sich dabei meistens um weibliche Individuen handeln (efr. Klunzingera.a0.S. XCII). nn jatte, bei der Häutung oder Mazeration einigermaßen wahrgenommen n. In Sammlungen mit zahlenmäßig reichem Material läßt sich nun leicht eine fast ununterbrochene Farbenskala von der mit hellster Grund- rbe ausgestatteten normalen Kreuzotter bis zur so gut wie einheitlich hwarzen Höllenotter aufstellen und damit ein Bild von der großen ‚Variabilität in der Färbung unserer Schlange vor Augen führen. Indessen ist aber schon längst als sicher erkannt worden, daß 'Abkömmlinge der Schwarzotter in der Jugend, ganz seltene Fälle vielleicht ausgenommen, nicht schwarz, sondern höchstens etwas dunkler ‚in betreff ‘der Grundfarbe, im allgemeinen also normal gefärbt und auch ‚meist normal gezeichnet sind. Dadurch ist eben der Beweis erbracht, daß die Vipera prester L. keine Art im eigentlichen Sinne dieses Wortes und Begriffes ist, sondern nichts anderes als eine melanistische Spielart. Was den „Melanismus“, eine in der gesamten Tierwelt eigentümliche und weitverbreitete Erscheinung anbelangt, so verweise ich hierfür auf die sehr eingehende und klar durchgeführte Abhandlung KLunzinGer’s !, welcher bei dieser Gelegenheit auch die speziellen Verhältnisse bei der Kreuzotter erörtert hat. Wir lesen dort übrigens die Bemerkung, dab die von schwarzen Ottern erzeugten Jungen meist hell, „zuweilen“ aber auch schwarz sind. Das letztere vermag ich nicht ohne weiteres zu unterschreiben, denn unter den zahlreichen, teilweise nachweisbar auch von schwarzen Eltern stammenden Abkömmlingen in unserer Sammlung befinden sich wohl dunkler grundierte, aber keine wirklich schwarzgefärbten Exemplare im eigentlichen Jugendstadium. Erst mittelgroße Individuen-zeigen die auffallend dunkle bis ganz schwarze Färbung. Höchst wahrscheinlich sind zwei Häutungen nötig, um den vollständigen Melanismus der betreffenden Schlangen auszubilden. (Genauere, in der Natur vorzunehmende Forschungen hierüber wären noch zu empfehlen, da die Kreuzottern in der Gefangenschaft bekannt- lich nach keiner Richtung hin „fungieren“. Auch die Frage der Einwirkung des Aufenthaltsortes und des Kiimine auf die erwähnte Erscheinung bedarf noch genauerer Untersuchungen. Endlich ist es noch nicht genügend festgestellt, ob die Abkömm- linge von je einer schwarzen und einer normalen Kreuzotter, wobei die Schwarzotter gewöhnlich die Mutter, die normale der Vater ist, wiederum normalgefärbte, schwarze, oder mittelgefärbte, also gewissermaßen Bastarde sind. Ich glaube jedoch, daß die Annahme hierfür naheliegt ı Klunzinger, C. B., Über Melanismus bei Tieren im allgemeinen und bei unseren einheimischen insbesondere. Dies. Jahresh. 1903. S. 267. i ’ ? Ir 4 \ Bi Sur und nicht ganz unberechtigt sein dürfte, wenn man’ die ungezählten Zwischenstufen hinsichtlich der Färbung betrachtet, und mache noch- mals auf die vorhin beschriebene, vom Kohlwald in Münsingen stam- mende und in der Teilabbildung in a 6 dargestellte Schlange unserer Art auimerksam. Nach diesen Krörter ungen mögen nun die ‚Ver hältnisse, dies unser engeres Vaterland hinsichtlich des Vorkommens der Kreuzotter bietet, gemäß der unserer einheimischen Sammlung namentlich im letzten Jahrzehnt zuteil gewordenen Zugänge noch etwas näher ins Auge gefaßt werden. Diese Zugänge stammen hauptsächlich einerseits von Obertal bei Baiersbronn im Schwarzwald, anderseits vom Lenninger Tal und der weiteren Umgebung von Weilheim u. Teck und: sind uns durch die Herren Oberförster Huss und Prost sowie vom Forstamt in Weilheim zugeschickt worden. Davon konnte jedoch, schon im Hinblick auf den Erhaltungszustand und die allgemeine Qualität der Exemplare, weiterhin auch besonders hinsichtlich der Raumverhältnisse in unserem Museum nur eine ganz geringe Anzahl von Individuen der einheimischen Rep- tiliensammlung buchführungsmäßig einverleibt werden. Die weitaus überwiegende Menge wurde dem überschüssigen Material als Dubletten zugeteilt und dient hauptsächlich zur allmählichen Abgabe an Schul- sammlungen je nach Wunsch. Bei der Sichtung dieser Zuweisungen ad sich nun folgendes Verhältnis: Von Obertal bei Baiersbronn erhielten wir in der FREE der Jahre 1906—1916 etwas über 100 Exemplare, von welchen zwei Drittel unter Einrechnung der helleren und dunkleren Grundtöne normal, ein Drittel schwarz gefärbt sind. Wir haben demnach die Proportion betreffs normal zu schwarz = 3:2 vor uns. Unter den von der Weilheimer und Lenninger Gegend unserer Schwäbischen Alb stammenden Individuen sind 8 gewöhnliche und 20 schwarze Ottern zu verzeichnen, und somit ergibt sich in dieser Be- ziehung ein Verhältnis von 2:5. Weitere Zuwendungen von Kreuzottern erhielten wir aber auch aus Oberschwaben und vom Unterland, und zwar ein normales Männchen aus dem Ried bei Sattenbeuren, eine junge schwarze Otter von Ratzen- ried, 2 gewöhnlich gefärbte Schlangen von Wilhelmsdorf bei Ravensburg, ein Männchen von Steinhausen, eine junge Schlange und eine schwarze Otter aus dem Ried bei Saulgau, 4 Exemplare ziemlich normal gefärbt von Buchau. Besondere Erwähnung gebührt einem auffallend starken ee Weibehen dunklerer Färbung von Flein bei Heilbronn. Die Frage 'des orkommens der Kreuzotter im Unterland dürfte damit endgültig bejaht in. Auffallend bleibt allerdings nach wie vor das Erscheinen der Schlange in diesem engbegrenzten Gebiete unseres württembergischen Unter- "Jandes, denn genauer angegebene anderweitige Fundorte im schwäbischen Nordland, also im Muschelkalkgebiete, sind bislang und seitdem weiter "nicht bekannt geworden. Das lokale Vordringen des giftigen Reptils in diese gewöhnlich von ihm nicht bewohnte Gegend dürfte daher wohl auf die moorige Beschaffenheit des Ortes und besondere klimatische Verhältnisse ‚gerade in jenem Jahrgang. 1908 zurückzuführen sein !. Es sei hier noch ein Verzeichnis der gegenwärtig in der württem- _bergischen Sammlung des Kgl. Naturalienkabinetts befindlichen Kreuz- ottern mit Ausschluß der überflüssigen und ausgeschiedenen Exemplare gegeben. Da das Geschlecht besonders bei den in früheren Zeiten ein- gesammelten Individuen in den überwiegenden Fällen nicht angegeben war und jetzt ohne anatomische Präparation der meist schon lange kon- servierten Stücke nicht mehr mit Sicherheit festzustellen ist, soll von f "der Spezifizierung in dieser Hinsicht abgesehen werden. Zu erwähnen ist nur, daß die weiblichen Individuen im allgemeinen an Zahl gegenüber | den männlichen weitaus überwi iegen. 1. Normal gefärbte Individuen. L, a) vonOberschwaben: 4 Exemplare vom Steinhauser Ried bei Schussenried (W. GNAUT, Oberförster FRANK und KÄFER). 4 aus der Umgebung von Buchau, darunter eines aus dem Hof der Apotheke dortselbst (H. SÄGMÜLLER und Apotheker BAUER). 1 aus dem Ried bei Sattenbeuren (Forstamtmann Rau). 1 junges von Saulgau (Seminaroberlehrer FLEISCHER). I von Wilhelmsdorf bei Ravensburg (Schüler KNoBsE), b) vom Gebiet der Alb: 2 Exemplare von Uzmemmingen (Ries), (Prof. O. FRAASs). ’ 1 äus dem Aalbuch (Dr. KELLER). ı Herr Oberstudienrat Dr. Lampert hatte bei Gelegenheit der Aufstellung der Geschenke für unsere württembergische Sammlung in diesen Jahresheften Jahr- gang 1909 folgende Bemerkung gemacht: „Das Exemplar ist von.besonderem Inter- | esse, da die Kreuzotter im allgemeinen aus dem Unterland selten und in weiten Teilen n nicht bekannt ist; in der Nähe von Heilbronn scheint sie auf das kleine moorige Gebiet bei Flein beschränkt zu’sein. Ein ebenfalls aus dieser Gegend stammendes ‚ Exemplar: besitzt Herr Dr. Wild in Heilbronn. . - | _ Ze Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ 1917. 2 ER, ? 1 abgestreifte Haut von Frohnstetten in Hohenzollern (Ober förster Dr. KÖönıg). 2 Exemplare von Münsingen und 1 von Auingen bei Mün singen (Koch). | | 2 vom Ecekwälder Hang bei Bissingen u. Teck (Oberförster: HÄUSSLER). ec) vom Schwarzwald: 1 Exemplar von Freudenstadt (MANDELSLOH). 6 von Obertal bei Baiersbronn (Oberförster Huss). 1 abgestreifte Haut von Enzklösterle (Notar STELLRECHT). d) vom Unterland. 1 besonders starkes Exemplar von Flein bei Heilbronn (Pfarrer‘ MoHR)). 2. Bräunliche Varietäten, sogen. „Kupferschlangen“). a) vonOÖberschwaben: | 6 Exemplare vom Steinhauser Ried bei Schussenried (Öber- förster FRANK, Forstamtmann RAU und Apotheker VALET). 3 und zwar ein ausgewachsenes Individuum nebst zwei Jungen vom) Blitzenreute (GERST). 1 von Wilhelmsdorf bei Ravensburg (Schüler KNOBBE). 4 vom Steinacher Ried bei Waldsee (Kezs). 1 junges Exemplar aus dem Ried bei Saulgau (Seminaroberlehrer FLEISCHER),. | | b) vom Gebiet der Alb: 2 Exemplare vom Quellengebiet der Eyach OA. Balingen (Gebe nicht genau bezeichnet). 1 vom Brunnenholzried bei Michelwinnaden (Dr. Rau). 12 vonAichelberg bei Weilheim u. T. aus dem Staatswald „Hühner lau“ und „Maustobel“ (Oberförster HäussLer und Forstrat BAYER). c) vom Schwarzwald: | 2 gut. erhaltene und eine größere Anzahl beschädigter überzähliger Exemplare von Obertal bei Baiersbronn (Oberförster Huss). 3. Schwarze Ottern (var. prester-L.). a) vonOÖberschwaben: 1 Exemplar aus dem Ried bei Saulgau (Seminaroberlehrer FLEISCHER). 1 von Ratzenried (Graf BEROLDINGEN). 1 von Röthenbach bei Woliegg (Oberlehrer SCHLEICHER). En b) vom Gebiet der Alb: ‚3 Exemplare von Wiesensteig (Rev.-Förster HERDEGEN und Koch). ‚1 von Unterlenningen (BERNECKER). 3 große vom Rauberhang bei Bissingen u. T., 2 von Aichelberg bei Kirchheim “. T., 3 i von Weilheim u. T.. x (Forstrat BAYER, Oberförster HÄussLer, Forstamt Weilheimu.T.), # nebst einer größeren Anzahl überschüssiger. mehr oder minder h} beschädigter Individuen. - 4 erwachsene Individuen mit Eiern und einigen Jungen vom Hardt bei Böttingen und Auingen OA. Münsingen, (Koch ir und Hess). r 1 vom Reußenstein bei Neidlingen (LEnZ2). 1 von Mühlheim (NÖRDLINGER). 1 vom Dreifaltigkeitsberg bei Spaichingen (ÖFFINGER). 1 großes Exemplar, 70 cm lang, gefangen auf der Markung Dürk- Rt heim OA. Spaichingen von Forstassessor STOCHDORPH in einer 3 vergrasten, noch nicht geschlossenen Fichtenkultur des Gemeinde- 7 waldes „Felsle“, 500 m nördlich Höhe 889 bei Rußberg, Gemeinde | Rietheim, OA. Tuttlingen. E e) vom Schwarzwald: 1 Exemplar von Schönmünzach (Oberförster PROBST). 2 gut erhaltene und .eine größere Anzahl beschädigter Exemplare von Obertal bei Baiersbronn (Öberförster Huss). An diesem speziellen Fundort des württembergischen Schwarz- waldes kommt die Schwarzotter fast im gleichen Zahlenverhältnis vor ‘wie die bräunlichen und heller grundierten Individuen, in manchen Jahr- Jängen scheint sie sogar gegen die letzteren zu überwiegen. Dagegen ist im Unterland bisher noch keine Schwarzotter nachgewiesen worden. Aus dem Gesamtresultat dieser Sammeltätigkeit geht unstreitig iervor, daß die Schwarzotter in Württemberg im allgemeinen und in häufiger vorkommt als im übrigen großen Verbreitungsbezirk unserer chlange!. In den nordischen Gegenden namentlich tritt die melanistische 5. 309, Näheres berichtet. Danach war das Auftreten der Giftschlange namentlich in dem regnerischen Sommer von 1882 in ganz Deutschland, so auch in Württemberg, ein auffallend starkes. Doch sollen sich die Tiere nach Koch’s Bericht nicht erst | BD 2* Be Spielart zweifelsohne immer spärlicher auf. So habe ich beispielsweis: in eigener Beobachtung im Sommer 1911 auf der dänischen Insel Born holm in der Ostsee, woselbst Kreuzottern zahlreich vorkommen, nu zweilarbige, und zwar meist heller grundierte Exemplare, dagegen keine einzige Schwarzotter gesehen,“ das Vorkommen derselben auch nicht bestätigt erhalten. Dieses häufige Vorkommen der Giftschlange au der landschaftlich so überaus interessanten Ostseeinsel erschwert, bei läufig bemerkt, das Sammeln anderweitiger Naturobjekte der Boden- region, wie Käfer, Schnecken, Würmer, Larven aller Art usw. in höchs mißlicher Weise. Zum Schluß möchte ich noch einige vielleicht da und dort inter: essierende, auf eigenen Beobachtungen beruhende Mitteilungen über das” „Naturell“ der Kreuzotter sowie der Giftschlangen im allgemeinen machen In allen, besonders in den volkstümlichen Büchern, ließt man von deı Tücke und Unzähmbarkeit derselben. Nun, im großen und ganzen läßt) sich in puneto Zähmbarkeit und Freundschaft mit Reptilien im all gemeinen und Schlangen im besonderen nieht gerade viel erreichen,‘ denn sie sind als Wechselblüter und angesichts der relativ geringen Ent wicklung des Gehirnes eben doch zu stumpfsinnig, als daß man in solchei Beziehung Größeres erwarten könnte. Die Experim@nte der ägyptischen und indischen Schlangengaukle mit den gefährlichen Brillenschlangen (Naja haje L. und Naja naja (tripudıans) L. sind eine Sache für sich und beruhen auf besonderer Kunstgriffen. | | Soviel läßt sich aber doch mit Sicherheit sagen, daß wir aucl Schlangen bis zu einem gewissen Grade an uns gewöhnen können. "We z. B. Ringelnattern längere Zeit in einem Terrarium hält und sich etwas® eingehender mit ihnen abgibt, wird gar bald die Bemerkung machen daß sich die Tiere jederzeit, also auch wenn sie durch Sonnenwär lebhaft geworden sind, ruhig anfassen und aufheben lassen, ohne i der Weise übelriechend zu „schweißen“, wie sie es tun, wenn man. sie) in freier Natur fängt. Auch nehmen sie ihr Futter, namentlich lebende Frösche, gar bald unmittelbar aus der. Hand. Kreuzottern sind nun allerdings, auch abgesehsn. von ihrer Giftig keit, weit weniger liebenswürdig und schon in ihrer den giftlosen Natterı gegenüber weit weniger ausgeprägten Beweglichkeit träger und stumpf m iFı Bad ul VI 7. in dem genannten Zuline so stark. vermehrt haben, sie sollen vielmehr schon vorhe dagewesen und. nur infolge .der'feuchtwarmen Witterung so zahlreich zu finden gewese sein, indem sie'aus ihren Schlupfwinkeln, wohin’ sie mis in der ee zurüch BASE weit häufiger hervorgekommen waren. | ee." WE ‚sinniger, dafür allerdings in ‘gewissem Grade tückisch. Und doch läßt ich auch, sofern man die nötige Geduld besitzt, mit diesen Teuflingen | Eechin eine gewisse Verkehrsart anbahnen. Br =, Es kommt hauptsächlich darauf an, in ihrer unmittelbaren Nähe 1 sche Bewegungen zu vermeiden. Solchen gegenüber begeben sie sich sofort in Verteidigungsstellung und schnellen zum Bisse vor, ehe man ‘sich versieht. Dagegen kann man nach einiger Zeit, besonders nach vorhergegangenen öfteren Versuchen mit sorgfältig geschützter. Hand, "ünter behutsamer Annäherung eine Kreuzotter vom Boden des. Terra- 2 aufnehmen, ohne daß dieselbe auch in erwärmtem Zustande zubeißt. Ich habe selbst während meiner Studienzeit in Leipzig, allerdings: viel- ‚leicht in jugendlichem Leichtsinn, sowohl Kreuzottern, wie auch eine =. aus Ägypten von Prof. Dr. Looss lebend mitgebrachte Cerastes vipera L. oder Vipera atricauda D. B., die schwarzschwänzige Sand- "wiper, unter langsamer Annäherung dazu gebracht, Wasser aus meiner hohlen Hand zu schlürfen, und habe nie ein Anzeichen bemerkt, daß ‚die Tiere zubeißen wollten. Heute jedoch würde ich unter allen Um- ‚ständen jedermann abraten, derartige Experimente ohne dringende ‚Notwendigkeit oder ohne entsprechende Schutzvorrichtungen auszu- führen, F Ferner sei mir noch gestattet, ein kleines Ereignis mikmekeile, das unser verstorbener Prof. Dr. EBERHARD FRAAS in Cairo mit einer Brillen- "schlange (Naja haje L.) erlebte und mir erzählte. Ausgehend von der berechtigten Arinahme, daß das Schlangengauklervolk in Cairo dem Fremden gegenüber im Interesse des Gelderwerbs viel Hokuspokus treibt, hatte er einem solchen Schlangenbändiger ein jetzt in unserer Sammlung befindliches prächtiges Exemplar der genannten Giftschlange unter beträchtlichem Preisdruck abgekauft und ganz einfach unter dem erschreekten Gejohle und Getue der umstehenden Bevölkerung frei gefaßt und im Arme nach Hause getragen. Dieses verteufelt gefähr- liche Experiment geschah nun allerdings in dem Irrtum, es handle sich um eine Beschummelei seitens des Schlangenbändigers und lediglich ‚um eine harmlose größere Art der giftlosen Zornnattern (Zamenis), die in einigen Arten und Varietäten auch in Ägypten vorkommen. Der Irrtum war insofern begreiflich und entschuldbar, als die proteroglyphen ' (furchenzähnigen) Giftschlangen nicht den vom Hals auffallend und ‚charakteristisch abgesetzten dreieckigen Kopf besitzen, wie die beson- ders gefährlichen solenoglyphen (röhrenzähnigen) und dadurch, sowie durch den allgemeinen schlanken Körperbau den ungiftigen harmlosen Nattern äußerst ähnlich sind. Irren ist menschlich. Kurz und gut, Prof. e ] | | j a FRrAAS trug seine N aa nach Hause, ohne gebissen zu werden, beherbergt: das Tier mehrere Tage in seinem Logierzimmer im Hotel, wobei di Schlange meist unter dem Bette verkrochen lag, und holte sie bei ver: schiedenen Gelegenheiten immer wieder freihändig aus ihrem Schlupf- winkel heraus, ohne daß selbst die ägyptische Wärme das Tier veranlaß hätte, seinen Herrn zu beißen. Wir konnten ihm zu diesem glücklie verlaufenen Ereignis gratulieren. Wenn auch aus diesem Falle hervor geht, was zugleich erfahrungsgemäß bestätigt wird, daß diese furchen- zähnigen Giftschlangen lange nicht so bißgefährlich und namentlie nicht so unheimlieh tückisch, ja sogar angriffslustig sind wie die röhrenzähnigen, zu welchen unsere Kreuzotter und die übrigen Vipern, sowie die fürchterlichen großen Lachesis- und Crotalus-Arten von Mittel- und Südamerika gehören, so muß doch im Umgang mit allen diesen Tieren die größte Vorsicht anempfohlen werden. Anderseits darf aber von den zahlreichen jägerlateinartigen Übertreibungen über das Naturell derselben, und so auch über dasjenige unserer Kreuzotter, der nötige Abzug vorgenommen werden. | Was die Verfolgung und Dezimierung unserer einheimischen Gift- schlange anbelangt, so soll dieselbe trotz der immerhin nicht unbeträcht- lichen Nützlichkeit des Tieres angesichts ihrer Vertilgung von Feld- und Waldmäusen im Interesse des allgemeinen Volkswohles in keiner Weise bekämpft werden. | u ie Mollusken des schwäbischen Lösses in Vergangen- heit und Gegenwart. Von David Geyer in Stuttgart. Mit Taf. II. Inhaltsübersicht. Seite Eder Isis ih ab: von rl. Ta 23 N beitz- en naar nn ah rsalrlartiei Too 25 I. Die Lößlager und ihr Fossilinhalt — Vergangenheit .. . ... - 26 ee Vbersicht, - . 2 Un avec 27 eh TEOESCHIUNBE ee NT, 26 3. Systematische Zusammenstellung der Mollusken. . . .. . . 41 | 4. Zusammenstellung der Mollusken nach dem Grade ihrer Häufigkeit 43 IA u Bash Eundstellen. na. 0% erkannt 43 BE... r. Bisoh der, Individuenzahbl zu...:& 44.3 0.2. 0 zart are 44 IE 5. Ordnung der Mollusken nach ihrer Bedeutung für den Löß . 45 F = Die tymache DOBfaulk - - .. . ...ı.o 00. 45 5 b) Die Beifauna und die Gäste im Löß . . : » 2: 2... 45 I" 6. Stellung der schwäbischen Lößmollusken im deutschen Quartär 45 7. Lagerung der Mollusken und Entstehungsweise des Lösses. . 52 = I, Die EößBfauna in der Gegenwart . . ... 2 2. 0 un zn a ee ae 56 ee 1. Die heute auf dem Lößboden lebenden Schnecken . . . . . » 57 I 2. Die quartären Lößschnecken im neuzeitlichen Vorkommen . . 61 a) Einzelbesprechung der Arten . . . » 2 x 22 nen. 61 b) Geographische Bali ur ref NL 5 DR EN ® 73 D Biewlache Ataliua tur). he hie ee ee 75 " u. Folgerungen für die Vergangenheit . . » .. 22.22 nn. 81 | w. Eee er en m 87 2 ei Be re Be 88 ERRTEAED. DR RTT ODE OR R 89 Einleitung. Das Material zu vorliegender Arbeit wurde von mir vom Jahre 1910 fan gesammelt. Von berufener Seite wurde mir damals der Vorschlag |gemacht, die geologische Aufnahme eines unserer größten, übersicht- liehsten und damals besterschlossenen Lößlagers durch die Bearbeitung | ‚der darin zu erwartenden Mollusken zu unterstützen. Um der Aufgabe Be gewachsen zu sein, hielt ich es für nötig, auch andere Lößlager ausz beuten. Die rege Bautätigkeit hatte in der Nähe der größeren Städt für zahlreiche Aufschlüsse gesorgt, die ich der Reihe nach, die meiste mehreremal, besuchte. Während ich dabei Gelegenheit hatte, die Mol. lusken und die Art ihres Vorkommens im Löß kennen zu lernen, drängt sich mir zugleich die Überzeugung auf, daß ein beträchtlicher Teil diese Fauna in der rezenten noch fortbestehe, und es erwachte das Verlanger diese Relikte und die ökologischen Ver hältnisse kennen zu lernen, untet denen sie in der Gegenwart leben. Zuvörderst bemühte ich mich, auf dem Lößgelände Schwabens nach lebenden Schnecken zu suchen. ‘Da die Bodenkultur kaum ein paat Abfallstreifen davon übergelassen hat, konnte das Erträgnis nur ein bescheidenes sein; aber die Ergebnisse bewiesen, daß ich auf der richtige Spur war. Ich zog darum die Kreise weiter und verließ den Lößboden} um die Lößrelikte in den Refugien aufzusuchen, in die sie sich möglicher weise konnten verzogen haben. Die Bekanntschaft mit der rezente Fauna und die Literatur geben Fingerzeige hiezu. Die Suche nach Arsanta arbustorum führte mich in die Albtäler,-ins Voralpenland und ins Hoch- gebirge (Albula, Gotthard, Säntis, Davoser Umgebung, Lavatscher Joch bei Hall in Tirol, Brenner, Seiser Alpe, Liechtenstein u. a. O.); Sph. columella holte ich am Schlern, V. genesii am Salten bei Bozen; um Xero- phila striata zog ich dem Saume der Albwälder entlang, und endlich entdeckte. ich dort auch Hygromia suberecta. In 2 Arbeiten habe ich schon über die Ergebnisse berichtet und die Folgerungen daraus ge: zogen!. Die oben erwähnte gemeinsame Arbeit kam nicht zur Ausführung. Andere Aufgaben hinderten daran, und es ist fraglich, ob .das heraus gekommen wäre, was erwartet wurde.. Denn bei dem beschränkten Umfang der wirklichen Lößfauna und ihrer spärlichen und zerrissenez ‘Verbreitung über das quartäre Gelände hin, ist nicht zu hoffen, dab für die einzelnen Lößschiehten auch nur wenige Charakterformen sieh finden werden. Die Schwierigkeit, die Fauna für eine Gliederung de Lösses zu verwerten, wird noch gesteigert dadurch, daß wir hier vielfach® keine fest umschriebenen Arten, sondern Anpassungsformen vor ung haben, die systematisch schwer zu fassen sind und darum an Wert als Leitfossilien erheblich verlieren. ı Helix (Arianta) arbustorum L. und das Klima der Lößperiode. Jahres ber. u. Mitt. Oberrh. geolog. Ver. N. F. Bi. II, Heft 1. — Über einige Schnecken aus dem Diluvium und ihre Bedeutung für die‘ Ermittlung des Klimas. Ebende Bd. III, Heft 1. wg | ‚ ] j | „Zi Te _ GE = u et — \\ | 2 a - . Ich-sehe nun hier von der geologischen Seite ab und beschränke "mich auf die Behandlung der Fauna als einer Einheit der ge- 'samten Lößbildung. Jch glaube zu dieser Zusammenfassung berechtigt zu sein durch die Beobachtung, daß die ökologischen Ver- ‚hältnisse während der Ablagerungszeit keine wesentlichen Veränderungen erfahren haben, das Gepräge der Lößfauna also auch im ganzen dasselbe geblieben ist. Selbst auf die Unterscheidung von älterem und jüngerem 'Löß muß ich in der Regel verzichten. So einfach sie zu sein scheint, ‚so schwierig wird sie in der Durchführung. Die Beobachtung SAVER’s (61), wonach der ältere Löß äußerst schneckenreich sei, der jüngere aber Arbeits- (Sammel-) Verfahren. Eine vorläufige Orientierung wurde erreicht durch Zusammen- ‚lesen der herausgewitterten und vom Regenwasser verschwemmten Schalen am Boden der Gruben, durch Absuchen der Grubenwände und | Ausstechen der größeren Arten; dann aber erfolgte ein umfangreiches 'Schlämmen nach Schichten und .Höhenstufen. Das Auflesen am Boden und Absuchen der Wände belehrt über ‚die Verteilung der Mollusken in den oft sehr umfangreichen und weit- läufigen Auifschlüssen und führt zu den Punkten, wo eine eingehende „Untersuehung sich lohnt. Einwandfreies, für eine wissenschaftliche | Bearbeitung brauchbares Material liefert aber nur das Schlämmen großer, ‚aus ihrem Verband genommener Lößproben. Die Wasserleitungen, E in den großen Ziegeleien überall eingerichtet und oft weit in die Gruben („Feldziegeleien‘ ‘) hinausgeführt sind, kommen dabei sehr zustatten. | Fabrikanten und Arbeiter sind gewöhnlich über das Vorkommen der | Rn gut unterrichtet und verwünschen sie wegen der üblen F olgen, | der kohlensaure Kalk für die gebrannte Ware hat, wenn sie mit dem Wasser in Berührung kommt. Große Betriebe sind daher mit Schlämm- "anlagen versehen. Für den Sammler ist aber dort nichts zu holen. Er ist auf seine Drahtsiebe angewiesen und wird sich hüten, die zerbrechlichen ' Schalen durch einen scharfen Wasserstrahl zu zerstören. Entweder wird i das Sieb mit der Lößprobe in einem größeren Gefäß geschüttelt und geschwenkt, bis der Löß zerfallen und abgeflossen ist und die Schalen zurückgeblieben sind, oder, besser noch, wird der Löß in einem Kübel durch Umrühren aufgelöst und dann durch das Sieb gegossen, wobei a TER: die Schnecken dort zurückbleiben. Die kleinen Arten tauchen im Wasser | an die Oberfläche empor, sobald der Löß sich zu lösen beginnt und seine‘ Gefangenen freigibt. Sie können dann abgeschöpft werden. Große und “ weitmündige, im Innern selbst mit Löß erfüllte Schalen, wie namentlich "| Arianta arbustorum und Suceinea oblonga, bleiben aber im Lößschlamm t liegen und sind nur zu erhalten, wenn das ganze Material durch das Sieb abgegossen wird. Wer recht schönes Material sucht, wird gut daran tun, mindestens 2 Siebe von verschiedener Weite zu verwenden, um gleich beim Schlämmen die kleinen Arten von den großen zu scheider damit sie surch diese nicht gefährdet werden. 1. Die Lößlager und ihr Fossilinhalt. l. Geographische Übersicht. Siehe Kartenskizze auf 8. 27. 2. Die einzelnen Aufschlüsse. (Reihenfolge geographisch, von Süden nach Norden.) A. Im typischen Löß'. 1. Kirchheim u. T. Ziegelgrube links der Straße nach Nürtingen. Lieferte zur Zeit meines Besuches keine Mollusken. . Nürtingen. a) Ein kleines N in der Tongrube der Bayschen - Ziegelei, die im übrigen keinen Löß verarbeitet, enthielt zur Zeit meines Besuches keine Mollusken. b) Der Straßeneinschnitt zwischen Steinen- und Grienberg, geöffnet im Winter 1913—14, förderte neben guterhaltenen Mammutresten fol- Sshd? Schnecken in großer Zahl: | Hygromia terrena CLess., sehr klein, aber RATE gebaut. Arianta alpicola FER. 182. Pupilla muscorum L. Sphyradium columella Mrs. Succinea oblonga DRAP. ! Bei der Unterscheidung von typischem und nichttypischem Löß gehe ich in erster Linie von den Mollusken aus. Ihre ungestörte, natürliche Lagerung sehe ich als den Beweis an für die äolische Entstehungsweise des Lösses unter Ausschluß auch einer nachträglichen Umlagerung und chemischen Veränderung durch das Wasser. ?: Die Ziffern beziehen sich auf die Zahl der ersammelten Exemplare. I | Pankenbache [5 & ch a FR, VeIRTCO ONRRBRI Per STERHAUSe@t AMürstler — Sfutoa chafhausen ae es, + Io, 3 Osrelsparre a Mokrinder | ri IR Ic ÜROaWICcH Dr — 1\AradllEreder% Boblinder »... SKlePalinden |: Moskau SER > - £?, Ze, zrch a ar PR keim"% A Drinnen \ 3. Steinbach (—Pfauhausen). Ziegelei an der Straße nach Kirchheim u. T. Mollusken spärlich: Hygromia terrena ÜLEss. f Pupulla muscorum L. | Suecinea oblonga DRAP. 4. Ober-Eßlingen. In der Grube der Ziegelei war bei meinem Besuch nichts zu finden sie soll übrigens früher Hygromia hispida geliefert haben. 5. Neuhausena.F. Ziegelgrube an der Straße nach Wolfschlugen; spärliche Ausbeute Pupilla muscorum L. | Sphyradıum columella Mrs. Suceinea oblonga Drar. 6. Echterdingen. Ziegelgrube beim Bahnhof; spärliche Ausbeute: Pupilla muscorum L. | Sphyradium columella Mrs. Suceinea oblonga DRAP. 7. Unteraichen. Die -Ziegelgrube beim Bahnhof lieferte zur Zeit meines Besuche keine Mollusken. 8. Möhringen a. F. | RAR Ziegelgruben in ag Nähe des Bahnhofs. Kein] gebnis. 9. Mamele? bei Cannstatt. a) Ziegelei der Stuttgarter Immobilien ı und) Baugesellschaft: ‘ Hygromia hispida L. f. minor. Xerophila strvata MÜLL. Pupvula muscorum L. Succinea oblonga DRAP. b) Höfersche Ziegelei (BrÄUHÄUSER (6) Profil 6). Der weitläufige Aufschluß, wohl einer der größten im Lande, wurde von mir des Sammelns wegen viel besucht. Der Löß ruht dort unmittel | auf dem Sauerwasserkalk; leider waren aber an den Stellen, wo beide Schichten übereinander erschlossen waren, im Löß keine Schnecken eingestreut. Erst in der westlichen Ecke des Aufschlusses, wo vornehm- lich die oberen Lößschichten abgehoben wurden, trat Xerophila striata in großer Zahl und über eine größere Fläche verbreitet auf. Als der ’ bbau dort eine gewisse Tiefe erreicht hatte und dann längere Zeit hin- durch stillag, konnte man auf der Sohle der Grube einen breiten treifen verfolgen, auf dem die weißen Schneckchen häufiger waren | nd dichter lagen als an den übrigen Stellen. Er begann plötzlich etwa 25 Schritte vor der Hinterwand der Grube und verlor sich allmählich in der Richtung auf den Neckar. Längere Zeit glaubte ich, hier neben Pupilla muscorum nur Hygromia terrena und Suceinea oblonga finden Sagrrin wobei die sonst in der Umgebung zerstreute Xerophela striato fehlte. | Als ich mich aber einmal nach der von QUENSTEDT geübten und ‚&mpfohlenien Methode auf den Boden legte, entdeckte ich zu meiner Überraschung Limnaea truncatula und Planorbis leucostoma. Die Wasser- ‚Schnecken lagen alle an einer Linie, die sich als Achse durch den dichten Schneckenstreifen zog. Um sicher zu gehen, nahm ich umfangreiche Grabungen vor und schlämmte das Material an den Wasserhahnen der Feldziegelei, wobei es sich herausstellte, daß die Anordnung der Schnecken ‚auf der Grubensohle der tatsächlichen primären Lagerung im Löß ent- sprach. Übrigens war schon in geringer Tiefe nichts mehr von Schnecken ı wahrzunehmen. | Hier mußte sich einst ein seichter Graben durchgezogen haben, der den anspruchlosesten und in flachen, bewachsenen Gräben lebenden Wasserschnecken Raum gewährt, die Umgebung feucht er- ‚ halten, Hygromia terrena, Pupilla muscorum und Sueeinea oblonga ange- ‚zogen, Xerophila striata aber abgehalten hatte. Seine Richtung hatte ; er, der Neigung des Geländes entsprechend, dem Neckar zu genommen, schien sich jedoeh bald wieder verloren zu haben. Die Quelle, die ihn ‚ erzeugte, befand sich vermutlich am oberen Ende des Schnecken- ‚streifens. | | Außer diesem Graben, und unabhängig von ihm, muß das Vege- tationsgelände, das durch den Abbau bloßgelegt wurde, kleine, feuchte Stellen gehabt haben, die kräftige Krautpflanzen erzeugten und viel- leicht spärliches Gebüsch aufkommen ließen. Die Molluskenfunde zeugen dafür. Wie noch bei anderen Aufschlüssen besprochen werden wird, zeigte auch hier die Fauna eine Abnahme der Feuchtigkeit des Geländes an bei zunehmender Mächtigkeit des Lösses. 3 | \ a Verzeichnis der Schnecken. ‚Limax agrestis L. 6. Hyaliria nitens Mich. 1. H. cellaria Müun. 1. Patula rotundata MüÜL. 2. Vallonva pulchella Mürr. häufig. V. helvetica STERKI häufig. V. temwlabris (AL. Brn.) SanDe. 1. Hygromia terrena Cuess. sehr häufig. | th, Tr Arvanta alpicola Fer. 30. Xerophala striata Mürı. sehr häufig Tachea hortensis MüLn. 2. Buliminus tridens Münı. 2. Pupila muscorum L. sehr hävfig. Sphyradıum columella Mrs. Vertigo parcedentata Sanne. spärlich (f. bedens, tridens und quadrıdens). Olausilia parvula Stun. 12. Ol. pumila (ZıesL.) C. Pr. 1. Oronella exigua Mke. 1. Oaecilianella acicula Müu. 7. Sueeinea oblonga Drar. sehr häufig. Limnaea truncatula MüLı. 28. Planorbis leucostoma MıLL. 3. In der obersten Zone: Hygromia hispida minor. 10. Cannstatt. | Obere Ziegelei, am Ende der Stadt, links an der Straße nach Schmiden, ein großer Aufschluß, den ich mehrere Jahre hindure besuchte. Reste vom Mammut kamen hin und wieder zum Vorschein. Der Abbau des Lösses bis auf das Liegende ließ dieses der Straße entlang in 2 scharf ahgesetzten Terrassen zutage kommen, so dab der Aufschluß einige Jahre hindurch aus einer unteren, größeren und tieferen und einer oberen, kleineren und flacheren Grube bestand. Auf einem” Absatz — er stand senkrecht zur Straße — konnte von der unteren 7 Grube aus die obere erstiegen werden. Ob er mit den Verwerfungen im Zusammenhang steht, die in der Nähe durchgehen, bleibe dahingestellt; 7 für unsere Untersuchungen genügt die Feststellung, daß man auf den verwitterten Muschelkalkboden gestoßen war, bedeckt mit Gesteinstrümmern, auf denen der Löß sich abgelagert hatte. Auf, ne a ‚zwischen und unter den Gesteinstrümmern lagen Lößschnecken, vorab Hygromia suberecta, terrena und Sueeinea oblonga in Menge, vereinigt in einen etwa 2 m breiten Streifen, der sich auf dem Muschel- k lkabsatz entlang zog. Zuweilen waren die Schnecken nesterweise angehäuft. An der abgestochenen Hinterwand der Grube reichten sie 1 och etwa 1 m hoch im Löß herauf, dann nahm zuerst Hygromia suberecta ab, an deren Stelle. Xerophila striata trat; hernach wurde Hygromia terrena durch hispida minor ersetzt. Mit der Ackerkrume erlosch die Fauna. Unterhalb des Absatzes, im tieferen Teil des Aufschlusses, fand. sich selten eine Schnecke; im oberen setzten sie sich auch jenseits des reichbesetzten Streifens in beschränkter Anzahl und ohne H. subereeta fort, soweit der Aufschluß erstellt war. - In diesem Lößlager war mit seltener Deutlichkeit abzulesen, daß die Lößfauna vom Kalkboden mit seinen bequemen Verstecken ange- zogen und festgehalten wurde, bis die Lößanwehungen 1 m erreicht und damit die ursprünglichen ökologischen Verhältnisse zerstört und den Fortbestand der Kolonie verhindert. hatten. Eine entschieden xerophile, auf Deckung verzichtende Art (Xerophila striata) löste eine unter strenger Deckung lebende hygrophile, Hygromia suberecta, ab; es muß also der Standort mit dem Anwachsen des Lösses trockener und dürrer geworden sein. Verzeichnis der Schnecken. Vallonıa helvetica STERKI häufig. Hygromia terrena Cuess. sehr häufig. H,. hispida minor mäßig häufig. Xerophila striata MÜLL. mäßig häufig. Buliminus tridens MÜLL. 1. Pupilla muscorum L. sehr häufig. Sphyradıum columella Mrs. selten. Olausilia parvula Stun. 20. Cionella exigua Mke. 1. Caeeilvanella acieula Müuı. 9. Suceinea oblonga DrAr. sehr hänfig. 11. Schmiden. Ziegelei Bürkle am Weg nach Cannstatt: Vallonia helvstica STERKI selten. Hygromia terrena CLess. selten. Xerophila striata MüLt. selten. Pupilla muscorum L. häufig. Sphyradium eolumella Mrs. mäßig. Vertigo pygmaea DrAP. 1. Olausilia parvula Drap. 1. Sueeinea oblonga DRAP. häufig. Der Löß liegt auf Sehottern, die in einem tiefen Zach Z Vorschein kamen. An der Hinterwand der Grube zeigte sich eine kleine‘ nach beiden Seiten auskeilende Verschwemmungszone mit zahlreichen) Schneeken und zierlichen, kleinen Geröllstückcehen, ‘vermutlich d | einen kräftigen Regen veranlaßt und in einer Eintiefung abgelage 12. Fellbach. a) Ziegelgrube nördlich der Bahnlinie: Hygromia terrena CL&ss. 1. Tachea nemoralis L. 1. Xerophila striata Mürr. mäßig. Pupilla museorum L. häufig. Buliminus tridens MüLn. 1. Vertigo genesiv SANDB. Non GREDLER. Suceimea oblonga Drar. häufig. ' b) Ziegelgrube südlieh der Bahnlinie. Der Aufsehluß bot eine Zeitlang ein äußerst lehrreiches Bild. De Löß wurde bis auf seine Unterlage, einen alten Verwitterungsboder abgehoben und dabei ein Graben aufgedeckt, der gleichlaufend m der Bahnlinie sich durch die Grubensohle hinzog. Über 1 m breit we er mit steilen Ufern durch den weichen Boden gerissen und leicht a dem Auffüllmaterial kenntlich, das in seiner dunklen Farbe von deı Uferflächen sich abhob. Es war nicht nötig, lange nach Wasserschnecke darin zu suchen; da aber der Ziegeleibetrieb damals stillstand, konnt nicht geschlämmt werden, und ich mußte mich mit den Exemplare begnügen, die ich aussuchen konnte. Doch wurde die Mühe mit 4 Arte belohnt, die den Erwartungen entsprechen, die an Gräben mit geringer _ Gefäll und Schlammgrund gestellt werden. Verzeichnis der Fossilien: Xerophila striata MürL. selten. Pupilla muscorum Mürr. häufig. Sphyradıum ceolumella Mrs. 3. Crionella exigua MxE.'2. Caeetlianella acicula Müur. 2. Be: Me Ye Sucemea oblonga DrAP. häufig. Limnaea palustrıs Mürr. 4; klein (größtes Exheiplar 11 mm hoch, 5 mm breit), gedrungen, mit kräftiger Schale. L.truneatula Mürt. 1. Planorbis leucostoma Mırı. 1. P. ef. rossmaesslerı AUERSW. 1. 13. Waiblingen. a) y Dreseribe nördlich der Bahnlinie: Vallonia costata MÜLL. vereinzelt. Hygromia terrena Cvess. vereinzelt. Xerophila striata Mürr. häufig. Pupilla muscorum L. häufig. Suceinea oblonga Drar. häufig. b) Ziegelgrube südlich der Bahnlinie: Hygromia terrena CLess. z. häufie. Xerophila striata MüLr. vereinzelt. Pupilla muscorum L. vereinzelt. Sphyradium eolumella Mrs. vereinzelt. Suceinea oblonga DRAP. vereinzelt. Limnaea truncatula Drap. 1. 14. Endersbach. Kies- und Lößgrube beim Bahnhof: Xerophila striata Mürı. und Suceinea oblonga Drar., beide selten. 15. Zuffenhausen. a) Großer Aufschluß südlich der Stadt. Keine Fossilien. b) Ziegelei Knecht an der Straße nach Kornwestheim: Hygromia terrena Cuess. spärlich. Xerophrla striata Mürı. häufig. Pupilla muscorum L. mäßig. Clausilia parvula STUD. 1. Sueeinea oblonga Drap. häufig. 16. Beihingen.a. Neckar: i Vallonia eostata MüLn. 1. Hygromia terrena Cuess. häufig. Xerophila striata MürL. häufig. Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1917. ’ 3 Ziegelgrube in der Nähe der bekannten Schotter von Steinheim— Murr: Aus dem Löß vom benachbarten Pleidelsheim übergab Herr Storz eine ziemliche Anzahl von | Ziegelgrube beim Bahnhof: Grube am Weg nach Nußdorf: ei BE Pupula muscorum L. häufig. Sphyrodium columella Mrs. spärlich. Olausilia parvula Stun. 10. Sueeinea oblonga Drar. häufig. 17. Murr a. Murr. Vallonia costata Mürr. häufig. Hygromva terrena ÜCLESS. 3. Xerophila striata MÜLL. 15. Buliminus tridens Müut. 1. Pupilla muscorum L. häufig. Sphyradıum columella Mrs. häufig. Vertigo pygmaea DraAP. 2. V. parcedentata genesiv SANDB. non (REDLER, nicht selten. Oaeeilvanella acieula Mürı. 10. Suecinea oblonga Drar. massenhaft; ziemlich klein und” schmächtig. | Vertigo parcedentata genesit SANDB. non GREDLER. 18. Tamm. Hygromia terrena CLess. häufig. H. suberecta Cwess. häufig. Xerophila striata MÜLL. spärlich. Pupilla muscorum L. häufig. Olausilia parvula STUD. 1. Suceinea oblonga DrAP. häufig. 19. Enzweihingen. Vitrea erystallina Mürı. 19. Vallonia eostata MÜLL. selten. Hygromia terrena Cuess. sehr häufig; klein, hochgewunden, 7 sehr enggenabelt, mit starker, zahnartiger Lippe, im Habitus einer unidentata gleichend. | Be H. subereeta Cress. häufig. Arianta arbustorum typ. et var. alpicola FER. ziemlich häufig. Xerophila striata Müı. 4. Pupilla museorum L. mäßig. Sphyradium eolumella Drar. mäßig. Clausilia parvula STUD. 3. Ol. corynodes HELD 7. Suceinea oblonga Drar. häufig. 20. Böckingen., Aufschluß bei der Ziegelei am Südwestende des Dorfes. Das mächtige Lößlager wurde bis auf die Schotter im Lie- genden durchstoßen, ‚die gleichzeitig abgebaut wurden. Den Eingang zur Grube bildete ein kurzer Hohlweg, der durch den untersten Löß führte; weiter zurück bauten sich die höheren Schichten auf. © Im unteren Löß, rechts und links vom Hohlweg, fiel Aygromia ferrena durch große Zahl auf; daneben kamen noch Pupilla muscorum, Sphyradium columella und Succinea oblonga zutage, bis plötzlich bei weiterem Eindringen in die Grube auf einer Strecke von 1—1% m Val- lonia tenuilabris, mit dem bloßen Auge wahrnehmbar, erschien, um an ebenso unvermittelt wieder zu verschwinden. In der Tiefe.am zahlreichsten, nahm sie in der Höhe ab und blieb bei 2 m über der Weg- sohle aus. Es bot sich hier dasselbe Bild, wie es uns in den Schnecken- streifen der Oberen Ziegelei von Cannstatt und in der Höferschen Grube von Münster entgegengetreten ist, nur mit dem Unterschied, daß wir hier nieht den Streifen in seiner Längenausdehnung, sondern in nem Querschnitt vor uns hatten. Durch ausgiebiges Schlämmen irden in der tenuilabris-Kolonie festgestellt: Limas agrestıs L. 3. | Vallonia pulehell«a MüLr. 4. V. ezcentrica STERKI 2. - V. tenulabris (Ar. Brn.) SanDe. häufig. V. helveiica STERKI 10. Hygromia terrena CLess. massenhaft, groß und kräftig gebaut. Buliminus tridens MüLn. 1. Pupila muscorum L. häufigste Art. P. eupa Jan (= sterri VoITH) 7. Sphyradıum eolumella Mrs. häufig. Cronella lubriea MÜLL. - einzeln. 3* Oaecihianella acieula MÜLL. 2. Suceinea oblonga Drap. häufig. Planorbis rossmaessleri AUERSW. 2. | Die letztgenannte Art lieferte zugleich den Schlüssel zur Lösung‘ des Rätsels. Sie bewohnt Wiesengräben, und ein solcher mag hier, viel leicht als Überrest aus der Überflutungsperiode, die die Schotter herg führt hat, bestanden haben, bis er vom Löß eingedeckt wurde. Di von ihm ausgehende Feuchtigkeit hat die Mollusken angezogen und IM seiner Umgebung ein reicheres Leben hervorgerufen als auf dem ime übrigen sonst ziemlich trockenen Boden. Im mittleren Löß waren eingeschlossen und weit verbreitet# Vallonia costata Mürı. größere und kleinere Formen. | Hygromia terrena Cuess. selten. Xerophila striata MürL. mäßig häufig.. Pupilla muscorum L. häufig. Sphyradium columella Mrs. mäßig. Der obere Löß, ärmer an Schnecken als der untere un mittlere, enthielt: Vallonia helvetiea STERKI selten. Hygromia hispida typ. et I. minor. Xerophila striata MüLt. Pupilla muscorum L. Sphyradıum columella Mrs. Vertigo parcedentata glandicula SANDE. et genesti SANDEB. NK (GREDLER. Olausilia parvula STUD. 2. Suceinea oblonga Drar. rötlich angelaufen. Die hier gegebene Gliederung des Lösses von Böckingen erhel keinen Anspruch auf eine stratigraphische Zuverlässigkeit. Sie ist lediglie in der Fauna begründet, und diese läßt nacheinander 3 Arten auftretem die verschiedene ökologische Verhältnisse voraussetzen: Vallonia tem labris, Xerophila striata und Vertigo parcedentata. Jede derselben hält eine Grenze ein. Xerophila striata erscheint nicht neben Vallonia tem labrıs. Sie liegt durchweg höher, und wenn sie erscheint, hat der Mollu kenreichtum, der über den Schottern geherrscht hatte, bedeutend : genommen. Die vom Wasser festgehaltenen und darum räumlich z sammengedrängten Tiere mußten zurückbleiben; eine xerophile Art erschien, der es möglich war, über eine größere Fläche sich zu verbreitem In ziemlicher Höhe war, ähnlich wie bei Schmiden, eine Verschwen® mungszone mit vielen „Ameiseneiern“ (6, $. 32) sichtbar, über der kein@ - ta mehr angetroffen wurde. Noch ehe sie erlosch, erschien Vallonia | rordentat, die weit herauf gefehlt hatte. Zuletzt stellte sich Hygromia | a typ. et minor ein, die zur Gegenwart hinüberleitet. 21. Großgartach. Lage bei den Sandgruben unterhalb des Dorfes, rechts vom Hygromia terrena Cvess. häufig. Arvanta arbustorum typ. et. var. alpicola Fer. häufig. Suceimea oblong« Drar. häufig. Er, 22. Frankenbach. 7 Aufschluß über den Sehottern zwischen Großgartach und Franken- jach (Mollusken vereinzelt): 5 Pupilla muscorum L. Sueeinea oblonga DRAr. Planorbis rossmaessleri AUERSW. 2. Por 23. Neckargartach. "Ziegelei an der Straße nach Heilbronn (vergl. diese Jahresh. 1913 - 296). Das mächtige Lößlager ruht auf Neckarschottern, eren Molluskenbestand a. a. O. verzeichnet steht. Unmittelbar auf »n Schottern fanden sich auch im Löß noch etliche Vertreter des darunter ebetteten Bestandes, die vermutlich angeschwemmt waren. Sonst aren die unteren Lößlager leer. Erst nach oben stellten sich Schnecken 1, und zwar zuerst Arianta arbustorum typ. in einem Neste, hernach ie charakteristischen Lößbewohner, zum Teil in außerordentlich großer hl. Dabei fiel in der höchsten Verlehmungszone die sonst nur bei )stheim und am Katzensteigle von Cannstatt, also im niehttypischen “ß, beobachtete Anhäufung in Spalten und Nestern uf. Während aber dort alle Schnecken und mit ihnen auch kleine Ge- einstrümmer sich angehäuft fanden, wurde hier nur Hygromia terrena ollendet und unvollendet, selten Sueeinea oblonga, sonst aber keine veitere Schnecke, auch nicht die so häufige Pupilla muscorum, angetroffen. (roekenrisse im 'spröden Lehm, Mausröhren und -löcher haben ver- mutlich die Vorbedingung gebildet; aber eine Einschwemmung durch | Yasser kann nicht in Frage kommen, weil sie ausnahmslos alle Schalen, oder besser, alle leeren Schalen betroffen hätte (vergl. Jahresber. Oberrh. geol. Ver. 1914, 121 f.); es müssen also die Tiere selbst im lebenden ‚Zustand in die Höhlungen gelangt sein. Ohne Zweifel haben sie diese 4 L iz —— ee ’ 2 ! “ g | rj a M P- | — a sr er 7. y ” x 5 wei Ze als Versteck in trockenen Zeiten und als Winterquartier benützt. Pupe beteiligen sich nicht am Aufsuchen der Spalten, die an und für sich fi ihre Bedürfnisse zu geräumig wären; ihre Kleinheit schließt ein Beziehe derselben aus; sie lassen Trockenheit und Kälte am Weideplatz, aı Wurzelhals der Pflanzen, im Moos und in pflanzlichen Zerfallresten a sich vorübergehen. Ebenso ungeeignet zu einer Ortsveränderung a einer Unterlage, die fähig ist, Wasser aufzunehmen, sind die Succinee Bei der geringen Zahl von Windungen liegt der größte Teil der Körpe masse in der letzten, die mit einer weiten Mündung endigt und von de breiten Sohle des Tieres verschlossen wird. Nur ein ruhendes, auf ur durchlässiger Unterlage angeklebtes Tier wird von dem Wasserverlus bewahrt bleiben, der die Bewegung hemmt und das Leben gefährdet Der vielfach gewundenen Hygromia hispida mit enger Mündung unc schmaler Kriechsohle ist ein Überwinden der Trockenheitshemmunge leichter möglich. Ihr wird auch von allen Beobachtern bezeugt, daß sie und namentlich die Jungen, noch munter umherkriechen, wenn di übrigen Schnecken sich schon in die Quartiere verzogen haben. Au dem trockenen Lößrasen boten die Ritzen im Boden dieselbe Rückzugs möglichkeit wie die Spalten unter der gelockerten Rinde des toten Holze auf sprödem, die Tiere abweisendem Sandboden. Der Zufluchtsort wirt zuletzt auch das Grab; die leeren Schalen häufen sich im Versteck an Verzeichnis der Fossilien: Hygromia terrena Cvess. sehr häufig. H. suberecta CLess. 5. Arianta arbustorum L. typ. et var. alpicola FER. vereinzelt Xerophila striata MüLn. 2. Bulimmus tridens MüLt. 2. -Pupilla muscorum L. sehr häufig. Sphyradium columella Mrs. häufig. Olausilia parvula STUD. 15. Oionella lubriea MÜLL. typ. et exigua Me. Sueeinea oblonga Drar. häufig. 24. Jagstield. Aufschluß auf der linken Neckarseite, dem Dorfe gegenüber: Limax agrestis L. 1. Hygromia terrena CLess. häufig. H. subereeta Guess. häufig. Pupila muscorum 1. häufig. 2}, mein Sphyradıum columella Mrs. 2. Olausilia parvula STUD. 1. Suceinea oblonga DrAr. häufig. 25. Mauer bei Heidelbere. Lößlager im Hangenden der bekannten Schotter: Vitrea erystallina MüLn. 2. Vallonia pulchella Müun. häufig. V. excentrica STERKI 1. V. eostata Mürı. selten. Hygromia terrena CLess. häufig. H. suberecta Cwess häufig. Xerophila striata MüLn. 1. Arvanta alpieola FER. zahlreich. Tachea nemoralis L. 3. Pupilla muscorum L. sehr häufig. Sphyradium columella Mrs. 10. Caeerlianella. acieula MÜLL: 6. Clausilia parvula StuD. 4. Ol. spee. ? 1. Sueeinea oblonga Drar. häufig. 26. Teinach im württ. Schwarzwald. Aufschluß am Abhang hinter dem Hause des Dr. Wurm: Hygromia terrena CuEss. sehr häufig. Arianta alpieola Fer. 7 (14 mm gr. Durchm.). Pupilla muscorum L. ziemlich häufig. Sphyradium columella Mrs. mäßig. Clausihia parvula STUD. 5. Sueeinea oblonga Drar. mäßig; sehr schlank und spitz. B. Im nichttypischen Löß. 27. Cannstatt, im Katzensteigle (BRÄUHÄUSER (6), Proßl 7, S. 32). AufSauerwasserkalk lagert Löß, der vom Wasser vielfach verändert wurde. Damit wird der Anteil der Wassermollusken und der hygrophilen Tiere an der Fauna verständlich. Auch das Vorkommen inSpalten ist dasselbe wie bei Ostheim. Daneben fallen noch kleine, rundliche Nester auf, die unwillkürlich an ausgefüllte Mausröhren und ; -gänge erinnern. r hr N oa Verzeichnis der Fossilien: Limas agrestis L. 1. Hyalinıa nitens Mich. 5. H. hammonis STRÖM. 1. Vallonia pulchella Mürn. 4. V. eostata Mürı. 35. Hygromia hispida L. 30, einer kleinen eoneinna JEFFR. ähnlich. Arvanta arbustorum L. 1. Xerophila striata Mürı. 12. Pupilla muscorum L. häufig. Olaustlia pumila (Zieeı.) €. Pr. 6. Cromella lubrica Mür. typ. et exigua Mke. Suceinea pfeifferi Rssm. 3. S. oblong« MüLı. spärlich. Planorbis rossmaessleri ÄUERSW. 1. 28. Ostheim (Stuttgart). (srube einer jetzt eingegangenen Ziegelei. Das durch seine dunkle, rötlichbraune Farbe vom typischen Löß auf den ersten Blick sich unterscheidende Material erinnert an die Keuper- mergel. Daß es aber nach Art des äolischen Lösses allmählich hier an- gehäuft wurde, bezeugten die darin verteilten Mollusken nach Lagerung und artlicher Zusammensetzung. Aber ein anders gearteter Untergrund mußte auch die Fauna eigenartig beeinflussen und in besonderer Weise sie konservieren. Den typischen Lößschnecken und xerophilen Arten sind, allerdings in ganz geringem Umfang, hygrophile Arten beigegeben, und zwischen den da und dort regellos eingestreuten Schnecken zogen sich meist senkrecht verlaufende Spalten, angefüllt mit Schnecken, kleinen Gesteinsbrocken, „Ameiseneiern“, Knöllchen und Verwitterungs- rückständen, wie man sie häufig beim Petrefaktensuchen an den Mergel- halden in den Rinnen findet, die das Regenwasser gebildet und in die es neben solchem Gekrümsel auch die Petrefakten geflößt hat. Es dürfte sich hier um ausgefüllte Trockenrisse handeln, die im spröden Material leichter entstehen konnten als im Löß. Zugleich werden wir aber auch annehmen müssen, daß das Regenwasser die toten Schalen samt dem Untergrund zwar nicht verlagert, aber doch örtlich verschwemmt hat. Eine Halde aus Letten und lehmigem Material, wie das von Ostheim, bestehend, ist wenig durchlässig und wird vom Niederschlagswasser in abwärts orientierte Bodenwellen erodiert, die nebeneinander ent- gegengesetzte ökologische Zustände schaffen, auf dem Wellenrücken und ae ER ler Sonnenseite für xerophile, in den Wellentälern und an der Winter- für hygrophile Tiere den Standort vorbereiten (vergl. Jahresber. . geol. Ver. 1913, 104). ‚Verzeichnis der Fossilien: Limax agrestis L. 1. - Hyalinia nitens Mıcn. 2. Hygromia hispida L. typ. et var. terrena Cress. häufig. ‚Xerophela striata Mürt. sehr häufig. Buliminus tridens Mürr. 17. Pupilla muscorum L. mäßig. Clausilia parvula Stun. 1. 0.01. pumila (Zıesu.) C. Pr. 4. 0, Sweeinea oblonga Drar. 1. 3. Systematische Zusammenstellung der Mollusken. ‚Limazx agrestis L. Münster-Höfer 6, Böekingen 3, Jagstield 1, Katzen- _ - steigle 1, Ostheim 1. Hyalinia nitens Mıcn. Münster-Höfer 1, Katzensteigle 5, Ostheim 2. . H. hammonis Ström. Katzensteigle 1 ‚H. eellaria Mürr. Münster-Höfer 1. ‚Vitrea erystallina Mürr. Enzweihingen 19, Mauer 2. - Patula rotundata Mürr. Münster-Höfer 2. . Vallonia pulehella Mürn. Münster-Höfer, Böckingen, Mauer, Katzen- steigle. V. excentrica Sterkı. Böckingen 2, Mauer 1. V. tenuwilabris (Ar. Brn.) Sanpe. Münster-Höfer, Böckingen. V. eostata Mürr. Waiblingen, Beihingen, Murr, Enzweihingen, Böckingen, Mauer, Katzensteigle. a. V. helvetica STERKI. Münster-Höfer, Schmiden, Böckingen unten. ‚ Hygromia hispida L. typ. Böckingen oben, Ostheim. a. H. terrena Cuess. Nürtingen, Steinbach, Münster-Höfer, Obere Ziegelei Cannstatt, Fellbach, Waiblingen 2mal, Zuffenhausen, - Murr, Tamm, Enzweihingen, Böckingen, Großgartach, Neckar- . gartach, Jagstield, Mauer, Teinach. b. H. hispida minor Münster, Obere Ziegelei, Cannstatt, Bödkingen oben, Ostheim. H. subereeta Cuess. Obere Ziegelei Cannstatt, Tamm, Enzweihingen Neekargartach, Jagstfeld, Mauer. > le EL 13. Xerophila striata MüLt. a) f. typica einschließlich nilssoniana BEcK. Obere Ziegelei Can statt, Münster 2mal, Schmiden, Waiblingen, Endersbach, Zuffei hausen, Beihingen, Murr, Tamm, Enzweihingen, Böckingen, Neckargartach, Mauer, Ostheim, Katzensteigle. | b) f. minor. Fellbach 2mal, Waiblingen. 14. Arianta arbustorum L. Enzweihingen, Großgartach, Neckargartac Katzensteigle. 4 14 b. Ar. alpicola Fer. Nürtingen, Münster-Höfer, Enzweihingen, Grof gartach, Neckargartach, Mauer, Teinach. 15. Tachea nemoralis L. Fellbach 1, Mauer 3. 16. T. hortensis Mürı. Münster-Höfer 2. 17. Buliminus tridens Mürı. Obere Ziegelei Cannstatt 1, Münsters Höfer 2, Fellbach 1, Murr 1, Böckingen 1, Neckargartach 2, Ost | heim 17. 18. Pupilla muscorum L. Obere Ziegelei Cannstatt, Münster 2ma Schmiden, Fellbach 2mal, Waiblingen 2mal, Zuffenhausen, Beihingeny Kehterdingen, Neuhausen, Nürtingen, Steinbach, Murr, Tamn | Enzweihingen, Böckingen in allen Stufen, Frankenbach, Neckar gartach, Jagstield, Mauer, Teinach, Katzensteigle, Ostheim. 19. P. cupa Jan (= sterri VoırH). Böckingen 7. 20. Sphyradium columella Mrs. Nürtingen, Cannstatt, Münster, Schmiden, Fellbach, Waiblingen, Beihingen, Murr, Enzweihingen, Echter dingen, Neuhausen, Böckingen, Neekargartach, Jagstfeld, Mauer, Teinach. 21. Vertigo pygmaea Drar. Schmiden 1, Murr 2. 22. V. parcedentata SANDB. f. quadrıdens SanDs. Münster (Höfer) f. tridens R ” rn f. bidens 5 ” r f. glandieula , Böckingen oben. f. genesui „ nonGRrEDLER. Fellbach, Murr, Pleidelsheim Böckingen oben. 24. Olausilia parvula Stun. Obere Ziegelei Cannstatt 20, Münster (Höfer) 12, Schmiden 1, Zuffenhausen 1, Beihingen 10, Tamm 1, Enz- weihingen 3, Böckingen oben 2, Neckargartach 15, Jagstfeld 1,7 Mauer 4, Teinach 5, Ostheim 1. 25. Ol. pumila (Zıesı.) C. Pr. Münster (Höfer) 1, Katzensteigle 6, Ost heim 4. 26. Ol. corynodes HeıLd. Enzweihingen 7. 7. Cl. spez.? Mauer 1. 3. Cionella lubriea Mürr. Böckingen unten, Neckargartach, Katzen- steigle. ). ©. lubrieca Mürt. Obere Ziegelei Cannstatt, Münster (Höfer), Fellbach, Neekargartach, Katzensteigle. ). Caeeilianella acieula Müur. Obere Ziegelei Cannstatt, Münster (Höfer), Fellbach, Murr, Mauer. 1. Sueeinea oblonga Drar. Nürtingen, Steinbach, Neuhausen, Echter- dingen, Obere Ziegelei Cannstatt, Münster 2mal, Schmiden, Fell- bach 2mal, Waiblingen 2mal, Endersbach, Zuffenhausen, Tamni, - Enzweihingen, Beihingen, Murr, Böckingen, Großgartach, Franken- bach, Neckargartach, Jagstfeld, Mauer, Teinach, Katzensteigle, Ostheim. 32. Limnaea palustris Mürr. Fellbach 4. 33. L. truncatula Mürr. Münster (Höfer) 28, Fellbach 1, Waiblingen 1. 34. Planorbis leucostoma Mırı. Münster (Höfer) 3, Fellbach 1. . Pl. rossmaesslerı Auersw. Fellbach 1, Frankenbach 2, Böckingen unten 2, Katzensteigle 1. 3 4. Zusammenstellung der Mollusken nach dem Grade ihrer Häufigkeit. a) Nach Fundstellen. Von 33 untersuchten Lagern führten 27 Fossilien. Es kommen vor in - 27 Aufschlüssen Sueeinea oblonga DrAP. = 2 F Pupilla muscorum L. u) ei Hygromia hispida L., der ganze Formenkreis. E 19 A Xerophila striata Müur., der ganze Formenkreis. = r Hygromia terrena CLEss. 2 Xerophila striata Mürr. et nilssoniana Beck. Sphyradıum columalla Mrs. = 13 M Slausilia parvula STUD. 2.10 u Vallonia eosteta MüLı. typ. mit var. helvetica STERKI. Arianta arbustorum L. typ. mit var. alpieola FER. 8 > Cionella lubrica Müur. typ. mit var. exigua Mke. 7 i' Vallonia eostata MÜLL. typ. Arianta alpieola FER. Buliminus tridens MÜLL. 6 22 Hygromia subereeta CLESS. |. > Aufschlüssen Limaz agrestis L. (11). j Vertigo parcedentata (AL. BRN.) SANDB. Cionella exigua Mke. Oaecilianella acieula MÜLL. 4 7 Vallonia pulchella MüLı. Hygromia hispida minor. Planorbis rossmaessleri AUERSW. (6). 3 5 Hyalınia nitens MıcH. (8). Vallonia helvetica STERKI. Arianta arbustorum L. typ. Xerophila striata minor. Clausilia puma (Ziesu.) C. Pr. (10). Oronella lubriea MüLL. typ. Limnaea truncatula Drar. (30). 2 4 Vitrea eristallina Mürr. (21). Vallonıa excentrica STERKI (3). V. tenunlabris (AL. Br.) SANDB. Hygromia hispida L. typ. Tachea nemoralıs L. (4). Planorbis leucostoma Mırı. (4). l = Hyalinia hammonis Ström. (1). H. cellaria MüLı. (1). Patula rotundata MüLı. (2). Tachea hortensis Mürı. (2). Pupilla cupa Jan (7). Olausilia corynodes HELD (7). Limnaea palustris L. (4). b) Nach der Individuenzahl. Bis zur Massenhaftigkeit steigert sich das Vorkommen bei Sueeinea oblonga, Pupilla muscorum, Hygromıa terrena, suberecta, Xerophila striata, in einem einzigen Fall auch bei Vallonia tenuw- labris. | Im mittleren Häufigkeitsgrad treten auf: Arianta ulpieola, Sphyradium columalla, Vertigo parcedentata, Vallonia costata. Sp ärlicher sind: Buliminus tridens, Vallonta pulchella, Clau- sılıa parvula, Cionella lubrica, Caeeilianella acieula, Limnaea truncatula. Seltene und vereinzelte Vorkommnisse können der vorstehenden "Tabelle entnommen werden, wo die Anzahl der gefundenen Exemplare in Zahien angegeben ist. | ei 5. Ordnung der Mollusken nach ihrer Bedeutung für den Loß. Aus Fan vorstehenden Aufstellungen läßt sich mit mathematischer cherheit entnehmen, welche Bedeutung der einzelnen Art für den ß zukommt. Während ein Konchylienlager im Löß ohne diese kaum ıkbar ist, erscheinen jene gelegentlich, und wieder andere spielen die olle der zufällig anwesenden Gäste. Ausgehend von der statistischen zundlage gelangen wir zur folgenden Gruppierung: a) Dietypische Lößfauna. Suceinea oblonga, Pupilla muscorum, Hygromıa terrena, suberecta, yphila striata (nilssoniana), Sphyradıum columella, Arvanta alpieola, re parcedentata, Clausilia parvula, Vallonia helvetica, Buliminus Ausnahmestellung: Vallonia tenuilabris. b) Die Beifauna und die Gäste im Löß. Cionella lubriea et exigua, Limaz agrestis, Caecilianella acieula, Vallonia pulchella, Hygromia hispida minor. Clausiia pumia 3mal mit zusammen 10, Hyalınıa nitens 3mal it 8, Vitrea erystallina 2mal mit 21, Vallonia excentriea 2mal mit 3, Tachea nemoralis 2mal mit 3, Clausilia eorynodes imal mit 7, Pupilla ra Imal mit 7, Patula rotundata imal mit 2, Tachea hortensis mal mit 2, Hyalinia eellaria imal mit 1, hammonis imal mit 1 Exemplar. Hieher sind auch die Wasserschnecken zu stellen: Lim- a truncatula 3mal mit 30, Planorbis rossmaessleri Amal mit 6, leuco- ma 2mal mit 4, Limnaea palustris Imal mit 4 Exemplaren. 6: Stellung der Loßmollusken im Quartär. (Geordnet nach ihrer Bedeutung für den Löß.) | 1. Sueeinea oblonga Drar. ist im ganzen Quartär gemein, in len übrigen Ablagerungen ebenso häufig wie im Löß, stark abändernd; im Löß meist die kleinen Formen, zuweilen aber auch die langgezogene ınd spitze elongata (Ar. Brx.) Sanpe. (Leimen bei Heidelberg 73). S. schumacheri ANDREAE ist eine „Leitform für den Sandlöß“ (64 b). 2. Pupilla muscorum L. im Quartär ebenso gemein wie in der Gegenwart. Wenn Landschneeken ausgehoben werden, ist sie in der Regel dabei. Im Löß ist sie selbstverständlich und oft zu Tausenden auf kleinem Raum zusammengedrängt. In den Schulbüchern zählt sie mit der vorigen zu den Leitfossilien des Lösses. BERN An ouin 3. Hygromıa terrema ÜLESS. SANDBERGER (58) kennt si nur vom Löß des Donautales, BRÖMME (7), CHELıus (13), NEUENHAUS (8 und Wenz (73) geben sie vom Löß und von den Sanden des Rheintale an, Weiss (71 a) und Wüst (78) von Süßenborn in Thüringen. In de quartären Ablagerungen der Münchner Umgebung wird sie nach ScHRÖ DER (63) durch sericea ersetzt. 4. Hygromia muntanasrtuD. typ. = striolata ©. Pr. komm in den quartären Ablagerungen des Rhein-, Neckar- und Donaugebiete nicht selten vor. Aus dem übrigen Deutschland zählt sie Cessın (21)° vom Elbetal und WOLLEMANN (77) aus den Kalktuffen. von Osterode am Fallstein auf!. Die Varietät subereeta Cıess. wird viel weniger ger nannt: Biebrieh-Mosbach und Weisenau bei Mainz (53), Diluvialsande an der Bergstraße (13), bei Darmstadt und Worms (34); weitere Angaben siehe Jahresber. und Mitteil. Oberrh. geolog. Verein N. F. Bd. III, S. 105£.). 5. Xerophila striata Müut. typ. erscheint schon im Prä glazial (52) und geht durchs ganze Quartär bis zur Niederterrasse(36) und in den Löß (26). Während dieser Zeit war sie im ganzen eisfreien Gebiet verbreitet, vornehmlich in dem Teil Süddeutschlands, in dem sie” heute fehlt. Sie hat also das Neckar- und Donaugebiet im Postglazial® geräumt. Var. nılssoniana BEcK hatte ihre Hauptentwicklung im Quar-7 tär, und zwar vorwiegend, jedoch nieht ausschließlich, im Löß, wo sie wie schon SANDBERGER hervorhebt (58), neben dem Typus vorkommt | und zu den gewöhnlichen Erscheinungen gehört. | 6. Sphyradium columella Mrs. reichte einst von Eng land (41) bis nach Lyon und nach Ungarn (58). Das Hauptverbreitungs gebiet fiel in die eisfreie Zone und die reichste Entwicklung in den Löß. Aber auch Schotter, Sande und Kalktuffe bringen das Schneckchen; sogar im Torf kommt sie vor. Ihre Verbreitung war demnach eine ziem- lich dichte und gleichmäßige. Nirgends aber war sie gemein; im Ver- gleich mit den übrigen Lößschnecken tritt sie überall sparsam auf. 7. Arianta alpicola Fer. ist im Löß gewöhnlich, erscheint aber auch gelegentlich in Schotteın und Sar.den (Ismaning bei München in der Hochterrasse — 63); sogar aus Kalktuff gibt sie WEıss (Weimar- © Taubach — 71 — und Burgtonna — 72) an. Die Stammform ist gemein ® in allen Ablagerungen. | RR“ 8. Vertigo parcedentata (AL. Brn.) SAnpe. Die Ver- einigung der Schnecke mit V. genesii GREDLER; die SANDBERGER (98 4) ! Ich mißtraue beiden sonst nicht bestätigten Angaben, weil die Standorte außerhalb der quartären und heutigen Verbreitung liegen würden. U 7 + on hat, hat dazu geführt, daß die beiden, aus entgegengesetzten schen Verhältnissen hervorgegangenen Formen in der Literatur einander gehalten wurden. Darum ist es heute noch unmög- ‚ ein Bild von der quartären Verbreitung beider zu zeichnen. So . st indes sicher, daß V. parcedentata im Löß weit verbreitet ist, aber h im Schotter vorkommen kann (Großgartach). pe: 9, Clausilia parvula Stun. hatte anscheinend im Quartär ® Verbreitung wie in der Gegenwart. Sie ist aus dem norddeut- en Tiefland nicht bekannt, fehlt auch in Dänemark und mit einer gen Ausnahme (Weißenbronnen bei Wolfegg, württ. Allgäu) auch In ru Dabei erscheint sie sowohl in den Schottern, Sanden _ lim Kalktuff wie im Löß. Dem Torf fehlt sie. Sie ist nirgends gemein. 10. Vallonva costata Mürt. ist im Quartär gemein und auch -Löß nicht selten: Schiersten Tallöß (7), St. Galler Rheintal (26), Isenkirchen (50 a), Wien (19),- Basel 5mal (36), Leimen bei Heidel- ‘© (73); weitere Orte siehe SANDBERGER (58). — E. helvetica STERKI wurde fossil nicht beobachtet. 11. Buliminus tridens Mürı. erscheint in Schottern und nden (Mosbach — 1), in Kalktuffen (Osterode am Fallstein und Wal- k — 77, Robschütz — 69), im Torf (Preußlitz b. Cöthen — 82), vor- hmlich aber im Löß des Rhein- und Donautales. Im Einverständnis mit 0. BOETTGER habe ich sie früher zu den in der Gegenwart verarmenden Arten sezählt. Geographisch aber hat sie wohl keine Einschränkung erfahren; hatte auch im Quartär schon, entgegen von Xerophila striata, mit der sie jetzt der Oder entlang zusammenlebt, außerhalb der eisfreien ne sich festgesetzt (im Löß Schlesiens — 24, Woitfick Hinterpommern — 50, Ostrometzko Westpreußen unterstes Diluvium — 76, München — 63). Einer Abnahme der Individuenzahl widerspricht eine Bemerkung N DBERGER $ (58), wonach sie in „den Alluvionen des Mains und Rheins gemein und weit häufiger als im Löß“ sei, und nach den Untersuchungen, e sie jetzt vorliegen, war sie schon auf dem quartären Lößboden so selten wie heute. Eine Verarmung läßt sich also nicht nachweisen. Die forma minor ist fossil aus Deutschland nicht bekannt; KoRrMoSs nennt sie vom Särretbecken (45). | 12. Vallonia tenuilabris (Ar. Brn.) SANDB. ist im ( är häufig, aber selten im Löß: Würzburg und Wiesbaden (58), Schierstein (7 und 58). 13. Cionella lubriea MÜLL. et f. exzıqgua Ms. gemein im Quartär, gleich häufig in Schottern und Sanden, in Kalktuffen, Moor- seln, im Tuff und im Löß. — 448 — 14. Limaz agrestisL. im Quartär häufig, nicht selten a im Löß: St. Galler Rheintal (26), Unterfranken (59), Durlach ( Regensburg (17), Basel (36), Leimen bei Heidelberg (73), im Obere (Nehbl. 1908, 110). 15. Caeeilianella aciceula MüLr. nicht sonderlich h auch im Löß nicht: St. Galler Rheintal (26), bei Wiesbaden (43), Reg burg (17), Euskirchen (75); dabei bleibt es vielfach unentschieden, die Schalen auch wirklich quartären Ursprungs sind und nicht vor zenten Tieren herrühren, die im Boden gelebt haben. f 16. Vallonıa pulchella MürrL. gemein in allen Abla rungen, auch im Löß nicht selten, aber nie in großer Anzahl: Sch stein Tallöß (7), St. Galler Rheintal (26), Unterfranken (59), Wien ( Basel ilmal genannt (36); außerdem nennt SANDBERGER (58) 13 Or In den Graslehmen der Bodenseegegend (62). | 17. Clausilia pumela (ZiesL.) Ü. Pr. erstreckt sich @ Quartär westwärts über den Rhein bis in die Nähe von Paris (la Ce sous Moret — 58). Ihren Ansprüchen an eine feuchte Umgebung e sprechend erscheint sie meistens in Schottern und Kalktuffen; im I ist sie seltener: Wyhlen bei Basel (36), im Rheingau (Nehbl. 1881, Leimen bei Heidelberg (73), Unterfranken (59), Regensburg (17). D typische Löß Schwabens hat nur 1 Exemplar geliefert; die übrigen @ stammen lößähnlichen Bildungen. 18. Hyalinıa nitens MicH. ist häufig im Quartär, & legentlich auch im Löß: St. Galler Rheintal (26), Basel (36), Regen burg (17). E 19. Vitrea erystallina Mürr. ist sehr häufig, gelegentlie auch im Löß: St. Galler Rheintal (26), Schierstein (7); SANDBERGER (d nennt 8 Orte. | 20. Vallonıa exzcentrica STERKI, eine etwas unsich und wenig berücksichtigte Form, die neuerdings auch aus dem Quart aber nicht aus dem Löß gemeldet wird. 21. Tachea nemoralisL. in Kalktuffen und Sanden; selt | im Lößb: St. Galler Rheintal (26), Achenheim bei Straßburg (Schu MACHER, nicht hortensis wie in Mitteil. geolog. Landesamtes Elsaß-Leo ringen Bd. 4). | 22. Clausilia corynodes Heid in den Ablagerungen de Rheingebiets bis Schierstein und bei München (63); im Löß des St. Ga Rheintals (26), bei Basel (36) und Leimen bei Heidelberg (73). 23. Pupilla cupa Jan (= sterri VortH) in Schottern Sanden: Mosbach (7); Süßenborn (78), Wendelstein (78) und Vitze h — te (79) in Thüringen, im Kalktuff von Weimar etc. (81); im Sandlöß a Vilbel (42); im Tallöß von Schierstein (7); aus äolischem Löß nörd- ı von Heidelberg dem Verfasser zur Begutachtung vorgelegen. - 24. Patula rotundata Mürt. häufig in allen Sedimenten, sgentlich auch im Löß: St. Galler Rheintal (26), Schierstein (7), sensburg (17). ” ab Tachea hortensis Mürr. ist ziemlich häufig in allen serungen, jedoch selten im Löß: St. Galler Rheintal (26), Ober- B (Nehbl, 1908, 108). 26. Hyalinia cellarva Mürr. häufig, gelegentlich auch im 5: St. Galler Rheintal (26), Euskirchen (75). 27. Hyalinia hammonis Ström. häufig, gelegentlich auch n Löß: St. Galler Rheintal (26), Schierstein (7), Regensburg (17). 28. LimnaeatruneatulaMürn. sehr häufigin allen Quartär- ildungen, auch im Löß nicht selten, vergl. SANDBERGER 58, $. 786, ner St. Galler Rheintal (26), Unterfranken (59), Regensburg (17), Wien (19), Günzburg (58), Basel (36). | 29. Planorbis rossmaessleri ÄUERSW. ab und zu in jabsätzen, auch im rheinischen Löß (7 und 43). 30. Planorbis leucostoma Mirı. häufig in allen Ab- lagerungen; zuweilen auch im Löß: St. Galler Rheintal (26), Schierstein -(?), Dillingen a. D. (58), Regensburg (17), Basel (36). 7 81. Limnaea palustris Mürr. sehr häufig in allen Ab- Jagerungen; selten im Löß: St. Galler Rheintal (26), Schierstein (7), ünzburg a. D. (58), Regensburg (17). # Für die Beantwortung der Frage nach dem Verhältnis der Löb- hneeken zur übrigen Molluskenwelt des Quartärs sind die Feststellungen on Wert, die an Ort und Stelle da gemacht werden konnten, wo der öß den Schottern aufliegt und entweder in einer und erselben Grube mit diesen (Böckingen, Frankenbach, Neckargartach, Mauer) oder doch in unmittelbarer Nähe erschlossen ist (Murr, Groß- Be so daß ein Zweifel über den Kontakt nieht bestehen kann. Die Schotter sind im ganzen ebenso arm an Mollusken wie der Löß. (Reicher sind der Sauerwasserkalk und der Mammutlehm von Cannstatt.) “ an ist darauf angewiesen, die Schmitzen von feinem Sand in den groben Kiesen auszubeuten und die Lehmknollen aufzulösen und zu schlämmen, ; lie zuweilen im Gerölle gebettet liegen. Sie erwecken den Eindruck, ‚als seien sie von einer Lößwand abgebrochen und im Strom versunken, ‚ der ihren Abbruch und ihre Einbettung in den von ihm herbeigeführten ; Schottern veranlaßt hat. Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1917. 4 nn nn bi - . u y } j r l # re - a Ar Über ihren Fossilinhalt wurde früher schon berichtet und dab auf die nahen Beziehungen zum Löß hingewiesen (diese Jahresh. 1913), Sie lassen sich in der Tat nicht leugnen. Es dürfte aber genügen, wen: wir uns auf die typischen Lößschnecken beschränken, für die Beifaun und Gäste aber auf die vorangehende Zusammenstellung verweisen. Im Liegenden des Lösses wurden gefunden: | Sueeinea oblonga bei Cannstatt (58 S. 791, 846), Murr, Neckargartacl Frankenbach. Pupilla. muscorum bei Cannstatt, Murr, Böckingen, Großgartaclh Frankenbach, Mauer. | Hygromiva terrena bei Murr. H. subereeta bei Böckingen (häufig), Neckargartach (nieht selten), Frankenbach. Xerophila striata bei Cannstatt, Murr,' Neckargartach. Sphyradium columella bei Murr, Großgartach. Arianta alpicola bei Murr, Neckargartach („große und kleine“), Mane („in verschiedenen Größen“). | Vertigo parcedentata bei Großgartach. | Olausilıa parvula bei Cannstatt (55 S. 800, 849), Murr, Neckargartach . Vallonia helvetica ist nirgends angegeben. - Buliminus trıdens bei Cannstatt (58 S. 803, 857), Neckargartach. Vallonia tenuilabris bei Böckingen, Großgartach. | Den beiden Aufstellungen ist ohne weiteres zu entnehmen, dal und wie die Lößfauna mit der Molluskenwelt des übrigen Quartärs ve . bunden ist. Es ist vor allen Dingen festzustellen, daß sämtlich®& Lößmollusken, auch die typischen Formen, in Ablage- ‚rungen vorkommen, die vom Wasser zusammen getragen worden sind und daß siesich in Sedimenten fin den, die dem Löß unmittelbar vorausgehen. Den Löß als einer besonderen Schicht des Quartärs fehlen also alle sog. „Leitfossilien“, wie sie ihm zuweilen in Lehrbüchern zu- geschrieben werden. | Die Tatsache des Zusammenhangs der Fossilien könnte zunächst? zu der Meinung verleiten, die ökologischen Zustände seien derartig ein- heitliche gewesen, daß gleichartige Molluskenbestände in allen quar- tären Ablagerungen zustande kommen mußten. An sich schon ein un-I möglicher Gedanke im Hinblick auf die Verschiedenheit der Gelände- formen des Quartärs, widerspricht einer derartigen Auffassung die Tatsache, daß die Lößschnecken in den fluviatilen Ablagerungen der Zahl nach eine ganz unter“ ordnete Rolle spielen und Einzelerscheinungen gewisser Auf- llüsse bleiben, woraus mit aller Deutlichkeit hervorgeht, daß der indort der Lößmollusken der sammelnden Arbeit des Wassers wenig jgänglich und die Verschwemmung von Lößsehneeken in fluviatile limente von örtlichen Voraussetzungen abhängig gewesen ist. Eine Differenzierung der Fauna durch ökologische Momente im är voraussetzend, führt uns das, wenn auch nur vertretungsweise, ber doch vollzählige Vorkommen der Lößsehnecken in den Schottern d Sanden zu der anderen Voraussetzung, nach welcher die öko- gischen Bedingungen zur Herausbildung der ößfauna auch während der Bildungszeit der Schotter mußten gegeben gewesen sein; d. h. ein Lößgelände bestand eichzeitig mit und neben den die Schotter absetzenden Strömen, seine Öhnecken konnten je nach der Örtlichkeit mehr oder weniger zahlreich die Flußablagerungen gelangen!. Ganz besonders lehrreich gestaltet sich in dieser Hinsicht eine Vergleichung der Lößmollusken in gleich- altrigen, d. h. dem Löß unmittelbar vorausgehenden Schotterlagern des Neckars und seiner Zuflüsse. Es enthalten an typischen Lößschnecken die Schotter von Lauffen a. N. 6, von Neckargartach 5, von Mauer 1, von Murr 8, an nichttypischen und Gästen Lauffen 14, Neckargartach 12, Mauer 15, Murr 14. Während in den Zufälligkeiten, d. h. in den Arten, e nicht an das Lößgelände gebunden waren, ziemliche Übereinstimmung srrscht (12—15 Arten), machen sich hinsichtlich der typischen Löß- Schnecken größere Unterschiede bemerkbar (1—8 Arten). Sie er- klären sich vollständig aus dem Gelände. Das enge sckartal im Odenwaldgebiet, dem die Fossilien von Mauer entstammen, tte keinen Raum für Löß und konnte im ganzen wenig Landschnecken, ‚vor allem nur hygrophile Arten und Ubiquisten aufnehmen. Anders 3 württembergischen Neckartal und an der Murr. Hier entstanden ‚Lößgebiete unmittelbar neben dem Fluß in flachen Mulden und Senken, | e neben Ubiquisten auch eine xerophile Tierwelt anzogen. = Wer iin der Lößperiode einen besonderen Zeitabschnitt etwa ‚neben einer Schotterperiode erblickt, kann sich nicht auf die Lt Bmollusken berufen. Ebensowenig wäre man, wenn die L Lößfauna mit der des übrigen Quartärs zusammenhängt, zu der Annahme "berechtigt, die Lößfauna für sich allein sei das Produkt eines besonderen, BL | ! Daß nicht etwa nur der ältere Löß in den Schottern mit verarbeitet | wurde, wie wir es bei den Murrschottern für möglich gehalten haben, lehren die ı Verhältnisse der Heilbronner Umgebung, wo aller Löß in mehreren Schichten | auf den Schottern liegt. 4* % IM BE etwa kontinentalen Klimas. Das Klima hat zwar sicherlich au seinen Anteil am Charakter der Lößfauna, aber es ist nur einer le ökologischen Faktoren, die sie zustande gebracht haben und denen gleichzeitig unterworfen war. Nach den verschiedenen Ör lichkeiten mußteesaueh aufkleinem Raume ver schiedene Faunen erzeugen!. 7. Lagerung der Mollusken und Entstehungsweise des Lösses. Was dem Sammler, wenn er die Schnecken im Löß zusammensucht® zuerst auffällt, istihrreAnhäufungan bestimmten Stellen wobei große Flächen leer bleiben. Auf den Fildern wurden sie nur i 2 Aufschlüssen angetroffen; aber auch in den Lagern selbst sind s auf einen kleinen Raum entweder ausschließlich oder doch vorwiegen zusammengedrängt. Dieselbe Beobachtung wird auch anderwärts i Löß gemacht. So schreibt SAUER (60) vom sächsischen Löß: „An viel Punkten des Gebietes ist der Löß trotz vollkommen normaler Ausbildun absolut frei von Lößschnecken (S. 9), an anderen Stellen erscheinen s plötzlich in großer Anzahl“ (S. 10). Die Verfechter der Theorie von de fluviatilen Entstehung des Lösses suchten diese Tatsach für ihre Anschauung zu verwerten. Es mutet uns heute sonderbar am) wenn wir hören, in welchen Vorstellungen vom Vorgang der Sedimentie rung führende Geologen sich. bewegten. SAUER begnügte sich nicht mit der Feststellung von der lokale Anhäufung; er untersuchte vielmtehr die Art der Verteilung der Kor chylien im Löß und wies darauf hin, daß sie „niemals schichten weise angereichert, sondern gleiehmäßig? vom Liegenden bis zum Hangenden, also durch die ganze Ablagerung d betreffenden Lokalität verteilt sind“ (S. 10). Diese Beobachtung allein schon entscheidet die ganze Streitfrage. Frei von jeder Anordnun nach mechanischen Gesetzen, wie sie der Anhäufung durch Wasser zu srunde liegen, sind die Schalen, große und kleine, im Löß verteilt. Die Schneckenkolonien im Löß bilden ein Seitenstück zu den Schwamn kolonien und Korallenstöcken im Jura. Wie diese erheben sie sich von ar ! Wie verschieden sind doch heutzutage die Bestände eines Albfelsen und einer Schlucht, die von jenen umschlossen wird, der mediterrane Charakter neben dem skandinavischen. Ein und dieselbe Hochflut wird in einem Albtal vorwiegend hygrophile, z. T. stenotherm kaltliebende, im Neckartal bei Heilbron vorwiegend xerophile Tiere zusammenführen. 2 Vom Verfasser gesperrt. in sgenden, verarmend, aber nieht über die Basis hinausreichend, nach Die Auffassung, als ob bewegtes Wasser die Schalen könnte sammengeführt haben, ist völlig unhaltbar angesichts dieser Ver- ing und Gruppierung in der einschließenden Masse. Saver hat die äolische Entstehung des Lösses ver- st. Diese Auffassung ermöglicht es, das Zusammengedrängtsein ? Schnecken auf einem abgemessenen Raum und ihre Verteilung in mselben aus natürlichen Zuständen heraus zu erklären. Die Schnecken id seßhafte Tiere, durch das Feuchtigkeitsbedürfnis an die Unterlage junden, weil es nicht von der Regenmenge allein und direkt befriedigt rden kann, „die aus der Luft herniederfällt, sondern von der Feuchtig- it, die den Boden erreicht und je nach dessen Beschaffenheit und anzendecke in ihm verbleibt“ (65). Sie können sich darum nur da iedeln, wo der Boden zusammen mit der Vegetation den Genuß der uchtigkeit. gewährleistet. Die Feuchtigkeit bestimmt die Lage und n Umfang des Wohnbezirks. Innerhalb desselben bilden die Tiere, > und kleine Arten gemischt, eine Kolonie, eine Verbreitungsinsel. nge die Quelle des Lebenselements für sie fließt und keine sonstigen raltsamen Störungen eintreten, bleiben sie dem Standort getreu durch e Jahrhunderte. Nicht das Wasser hat also die toten Schalen erst im Löß zusammen- führt; die Tiere waren in einer räumlich begrenzten Kolonie im Leben ereint und wurden im Tode begraben von dem trockenen Staub, der ırend ihres Lebens nicht vermocht hat, sie zu stören. - Neuerdings ist von BROCKMEIER (10) der Versuch gemacht worden, > äolische Entstehungsweise des Lösses wiederum in Frage zu stellen. ı er sich dabei auch auf den rheinischen Löß beschränkt, so müßte [seinen Einwendungen, wie er am Schlusse selber zugibt, auch eine Be- echtigung für andere Gebiete zukommen. Er geht dabei von den Mol- isken aus und kommt, gegen KAYSER sich wendend, zu dem Schluß . 536), „daß das Zurücktreten der Süßwassermollusken im Löß noch ineswegs die äolische Natur desselben wahrscheinlich macht“. Er | aus seinem Untersuchungsgebiet 3 Arten Wasserschnecken an. Zwei davon sind auch in den obigen Verzeichnissen genannt, und die Iritte, die er nicht genau bezeichnet, stimmt wahrscheinlich auch mit iner schwäbischen überein. Wenn nun aber der Löß eine solch weite Verbreitung hat und vom "Wasser abgesetzt sein sollte, wäre es doch unbegreiflich, wenn etliche Exemplare von Limnaea palustris und truncatula, Planerbis leueostoma und rossmaessleri den ganzen Anteil der Wasserbewohner am Fossil- B Du. Be bestand des rheinischen und schwäbischen Lösses ausmachen würd So zurückhaltend erweist sich das Wasser niemals gegen seine Bewohner, Man sehe doch in die rezenten Anspülungen und in die Fossillager der quartären Schotter hinein. Welche Macht der Welt sollte das Wassı gehindert haben, im Löß dieselben Wassermollusken niederzulegen! In der Minderzahl.können Wasserschnecken auch in zweifellos fluviatilen: Ablagerungen sein, weil ihr Aufenthaltsort am Boden der Gewässe | ihre Größe und Weitmündigkeit und teilweise auch ihre Diekschaligkeit dazu führt, daß sie bei Hochwasser auf den Grund geraten und zerrieben werden, bevor das Wasser sie wieder absetzt (vergl. GEYER, Über dilu Schotter, Jahresber. Oberrh. geolog. Ver. N. F. Bd. IV, S. 120). Im übrigen ist nicht einmal das Hauptgewicht auf das Verhältnis der Land- zu den Wassermollusken zu legen, sondern auf die Aı der Sedimentierung und Lagerung der Fossilien. Das Wasser schichtet und zwar nach rein mechanischen Gesetzen. Wenn nun BROCK- MEIER den Mangel an Schichtung im Löß auf das „außerordentlich feine und gleichartige Material“ zurückführen will, bei dem es vermutlich zu einer differenzierenden Schiehtung nicht sollte kommen können, so wir er uns doch nicht glauben machen wollen, daß auch die Lößschneck aus einem feinen und gleichartigen Material bestehen. Sie unterscheid sich ja voneinander recht weitgehend nach Größe und Schwere, würden also bei einer Verfrachtung durch das Wasser auch nach diesen Gesicht punkten gesammelt und abgesetzt worden sein, ganz abgesehen von dei schichtweisen, horizontalen Wechsellagerung mit dem Lößmaterial. Im äolischen Löß aber sind die Fossilien ebenso ungeschichtet wie das 2 organische Material, regellos in diesem zerstreut. Kleine, lokale Ve schwemmungen ändern an der Tatsache nichts, daß die Lößschneckt am Ort ihres Wachstums auch begraben sind. 4 Ebensowenig können die wenigen Wasserschnecken, di im Löß vorkommen, für eine fluviatile Entstehung desselben Zeugı ablegen. In seichten Gräben und Tümpeln sind sie als wasserbewohne { Landschnecken weit über. alle Geländeformen zerstreut. Heliceen Suecineen sitzen am Grabenrand, und wenn das Wasser vertrocknet suchen sie bei den Wasserschnecken Schutz auf dem feuchten ig am boden. Der „Wind aber bläset, wo er wıll“ und kann Land- und Was schnecken im Tode bedecken. | In einigen der untersuchten Lößlager fiel der strich weis Zusammenschluß der Koncehylien auf, die in ei schmalen, bandartigen Streifen durch das Lager sich zogen. Auch d ie Anhäufungsweise entspringt dem Feuchtigkeitsbedürfnis der Schnecke | MM ; ich wenn es nicht durch mitvorkommende Wasserschnecken direkt wies on wäre, hätte die Aneinanderreihung den Beweis erbracht, daß 'h einstens ein Wasserlauf durch das Lößgelände gezogen hat, von dessen assermenge es abhing, wie weit sich die Tiere von seinen Ufern ent- nen, wie breit also der von ihnen besetzte Geländestreifen werden ante. An anderen Orten konnten seichte Quellen oder Eintiefungen Gelände, die vom Grundwasser beherrscht wurden, Veranlassung * Schneckenkolonie geben. Nach dem Feuchtigkeitsbedürfnis der zelnen Arten waren sie mehr oder weniger an die unmittelbare ähe des Wassers gebunden. Trockenheit ertragende Arten konnten ch weiter entfernen als feuchtliebende. Am deutlichsten tritt uns dieser Il bei der häufigen und ziemlich großen Xerophila striata entgegen, ie oftmals über größere Flächen zerstreut ist, wenn Arianta alpieola, [ygromia terrena und suberecta dieht auf kleinem Raume vereint liegen. Neben dem äolischen Löß kennt die Geologie auch einen Schwemm- r einen Sandlöß, vorwiegend oder ausschließlich fluviatile Bil- ungen, Es fallen also unter dieselben Bezeichnungen Ablagerungen, »n Fossilinhalt entgegengesetzte ökologische Zustände voraussetzen, > sie selbst ihr Zustandekommen Kräften verdanken, die unabhängig on einander gearbeitet haben. Im fluviatilen Löß finden wir darum ach Konchylien vereinigt, die im Leben keine Berührung miteinander abt haben und erst nach dem Tode durch mechanisch wirkende Benkräfte zusammengeführt worden sind. Eine Besonderheit des schen Lösses ist aber darin zu suchen, daß hier die sedimentierenden, anisch wirkenden Faktoren nur die anorganischen Massen herbei- lühr haben!, in welche die organischen Reste eingebettet sind, nicht r diese selbst auch wie überall da, wo der Löß mit Hilfe des Wassers s Ba: gekommen ist. Mit anderen Worten: Die Mollusken- tuppe, die der äolische Löß einschließt, ist an t und Stelle der Ablagerung NR ey auto- thon und ökologisch einheitlich, und stellt ine Fauna dar, der die mehr oder weniger heterogenen, von umlich und ökologisch auseinanderliegenden Punkten zusammen- | jetragenen und verschwemmten Fossil- oder Konchylienbestände im N Schwenam- und Sandlöß gegenüberstehen. Als Fauna werden sie mit all den Zufälligkeiten behaftet sein, wie das Leben sie herv orbringt. D1e e können auch durch geringfügige Verschwemmungen, soweit sie durch u + ‘ | ı Daß der Wind etwa auch die Molluskenschalen sollte aus größeren Entfernungen herbeigetragen haben, wie es das Wasser getan hat, wird im Ernst niemand voraussetzen. REIN? ; DEREBN kräftige Gewitterregen und Schmelzwässer herbeigeführt werden, sekundäi umgelagert worden sein; die Einheitlichkeit ist nicht gestört, solang keine der Örtlichkeit und der Ökologie des Lößbodens fremde Faunen bestandteile zugeführt und nur etwa die autochthonen nach mechani- schen Gesetzen geordnet wurden. | Aus der ökologischen Einheitlichkeit erhellt die stratigraphischt Bedeutung der Lößfauna. In ihrer Gesamtheit ist sie charakteristisch für die Ablagerung, deren Natur aus ihr erkannt werden kann. De Mangel an einzelnen bezeichnenden Leitfossilien wird ausgeglichen durch die Leitfauna. Ihre artliche Zusammensetzung haben wir in den Aufschlüssen kennen gelernt; mit den morphologischen Eigentümlich-T keiten soll uns die ökologische Analyse bekannt machen. II. Die Lößfauna in der Gegenwart. Als eine ökologische Einheit wird die Lößfauna unter denselben” Voraussetzungen überall und immer wiederkehren, umgekehrt also durch” ihr Erscheinen dieselben ökologischen Zustände andeuten. Wir werden uns deshalb nicht darauf beschränken, sie einseitig nur nach den Ur kunden zu beurteilen, die das Quartär hinterlassen hat; wir werden viel mehr den Versuch wagen, zu untersuchen, ob und wie sich die Lößfauna in der Gegenwart fortsetzt, um aus ihrem & etwaigen rezenten Auftreten eine Unterlage zu gewinnen für die Beur- teilung der Ökologie des quartären Lößgeländes. „Die tierische Bevölkerung eines Gebietes bekundet sieh nicht als eine starre und unabänderliche Größe; sie befindet sich fortwährend im Fluß!, und ihr heutiger Zustand stellt nur ein Durchgangsstadium einer langen Entwicklung dar.“ Was ZSCHOKkKE (84) hier von der Gegen- - wart sagt, gilt auch für die Vergangenheit. Nicht die Fauna in ihrer Zusammensetzung ist konstant, nur der „Fluß“ ist’s und die Kräfte, denen er folgt. Wenn wir darum von unsern Lößschnecken Augenblicks- bilder aus zwei verschiedenen erdgeschichtlichen Abschnitten aufnehmen, dürfen wir nicht erwarten, daß sie sich decken. Ihre Übereinstimmung wird eine um so größere sein, je näher sich die Zeitpunkte der Aufnahme liegen. Aus den Unterschieden schließen wir auf die Länge des „Flusses“ und, gleichbleibende und gleichwirkende Kräfte voraussetzend, auf die Richtung, die er genommen. Wir werden darum dem vorgeschlagenen Untersuchungsverfahren vertrauen, wenn es uns auch nicht gelingen sollte, die quartäre Lößfauna in neuzeitlicher Wiederholung wieder- ' Vom Verfasser gesperrt. BB | finden, wenn wir wahrnehmen müssen, daß sie sich aufgelöst und ver- zogen hat, daß einzelne ihrer Glieder verschollen öder verloren ge- ‚gangen sind. N Ein doppeltes Verfahren soll uns zum Ziele führen. Einmal: Wir pen auf dem im Quartär abgelagerten Lößboden die heute dort benden Mollusken zusammen. Sodann: Wir suchen in der heutigen Jauna nach den Nachkommen der alten Lößschnecken. In beiden Fällen nerken wir uns die ökologischen Zustände, unter denen die Tiere leben. en 1. Die heute auf dem Lößboden lebenden Mollusken. Bei der Feststellung dieses Bestandteiles unserer heutigen Fauna mußte von vornherein damit gerechnet werden, daß die Sammelerfolge n lach der quantitativen Seite hin bescheiden sein werden. Die Frucht- jarkeit des Lößbodens hat zu seiner völligen Beschlagnahme durch die (ultur geführt. Die dichteste Bevölkerung hat sich da zusammen- Be. und der intensivste landwirtschaftliche Betrieb hat dort ein- esetzt, wo der Löß die Decke bildet. Gleichwohl blieben am Gehänge ind an den Bodenwellen schmale Raine sich selbst überlassen, die im Herbst zugänglich sind. Von alters her zeichnet sich sodann die Löß- landschaft durch ihre Hohlwege aus, die in Schwaben zwar nicht ö tief eingefurcht sind wie am Kaiserstuhl, dafür aber bei breiter Anlage schiefe Wände haben. Zum dritten endlich haben die Eisenbahnen im welligen Gelände Einschnitte und Dämme mit schrägen Böschungen erstellt, die hinsichtlich der Flächenausdehnung Ackerraine w ad Hohlwege hinter sich lassen. Gleichviel, ob im alten Hohlweg oder am modernen Eisenbahndamm, fern am stillen Feldrain oder neben den ‚Schienen vom Rauche gestreift, die Schnecken haben allen menschlichen [Eingriffen getrotzt und auf den Abfallstreifen durchgehalten, mit denen ‚die Kultur nichts anzufangen wußte. Die Vegetation setzt sich zusammen aus vereinzelten Büschen d er Hundsrose und vom Schwarzdorn mit echten Gräsern (Bromus, Brachipodium) und Kräutern (Galium, Salvva, Agrimonia u. a.), die ge- legentlich abgemäht werden. An den Bahndämmen ist die Esparsette häufig. Eine Düngung findet nicht statt. Es wurden gesammelt: 1. Am Schinderrain bei Fellbach, Westexposition: Xerophila ericetorum MÜLL. . X. candidula Stun. | b Buliminus detritus MÜLL. | B. tridens (f. minor) Müut. N RR 2. An der Böschung der Straße von Schmide nach Waiblingen, Südexposition: | Vallonia pulchella Mürı. V. eostata MÜLL. Xerophrla eandıdula STUD. Pupilla muscorum MÜLı. Caeeilianella acieula MÜLL. 3. Am Straßendamm Waiblingen—Endersbach Südexposition: Xerophrla ericetorum MÜLL. Pupilla muscorum L. Suceinea oblonga DrAP. 4. Ander Bahnböschung Kellbach Eau 1 Südexposition: Vallonia helvetica STERKI. Xerophrla obvia HARTM. X. candıdula STUD. X. striata MÜLL. f. minor. Pupilla muscorum L. ‘ 5. Am Hohlweg W ee. Süc exposition: Xerophila_ericetorum MÜLL. X. candıdula STUD. Helix pomatia L., kleine Exemplare. Buliminus detritus MüLr. sehr häufig, zum Teil auch klei B. tridens Mürı. (f. minor) häufig. | Torgquilla frumentum Drar. häufig. Pupilla muscorum L. häufig. Cionella exigua Mke. selten. Aus dem Boden wittern Hygromia terrena, Xerophila striata wL Sucewmea oblonga aus. Die mehr oder weniger künstlichen. Wände, di der neuzeitliche Lößfauna als Refugien übriggeblieben sind, durchschneiden den in schiefer Richtung. Wenn der Oberrand auch verlehmt sein sollt würde doch der größte Teil der Schnittfläche auf den typische Löß entfallen. Bei seiner Durchlässigkeit und großen Wärmekapaziti muß er bei entsprechender Exposition xerophile und xerotherme Tie anziehen, zumal außer den direkten Niederschlägen der Einfluß di Wassers ausgeschaltet ist. Die lockere Beschaffenheit des echten Lösse BE acht es endlich auch kleinen Tieren leicht, sich drin zu verstecken, sei es im Winter oder im Sommer, wenn bei steigender Kälte oder Dürre ı Aushalten an den Stengeln (bei den Xerophilen und Buliminus de- fritus) und am Wurzelhals der Pflanzen (bei Vallonien, Buliminus tridens, Torquilla frumentum und Pupilla muscorum) nicht mehr möglich ist. Ein wesentlich anderes Gesicht zeigt die rezente Lößfauna da, vo auf großen und wenig geneigten, den Niederschlägen zugänglichen Flächen eine hochgradige Verlehmung einsetzen konnte. Diesen stand treffen wir auf den Wiesen im Gäu bei Böblingen, Aid- lingen, Deufringen, Gechingen, Ostelsheim und Schafhausen westlich von Stuttgart. Die geologische Karte vermerkt dort „Ungegliedertes Diluvium, meist Löß und Lehm“. Zum Teil dürfte es sich auch um Ver- ‚witterungsrückstände der Lettenkohle handeln. Im Verlehmungs- vorgang wird der Lößboden spröde, und schon dieser Umstand allein t ihn für Schnecken ungeeignet, weil die Tiere weder im Winter r der Kälte, noch im Sommer vor der Trockenheit sich drin verbergen können!. Mit zunehmender Verlehmung steigert sich überdies die Trockenheit des Bodens, weil er an Durchlässigkeit verliert, fester wird, in der Wärme erhärtet, schrumpft und Risse bekommt, die das Ent- u der Bodenfeuchtigkeit begünstigen. Es entsteht der „hitzige Boden“ unserer Bauern. Zugleich tritt ein Wechsel im Pflanzenwuchs in, wobei die Gräser verdrängt werden, um tiefwurzelnden, rosetten- ildenden, kräftigen Kräutern den Raum zu überlassen. Der dichte Pflanzenpelz, wie ihn das Kleingetier zur Deckung nötig hat, reißt auf und schwindet. Nur wo in Einsenkungen, in der Umgebung der meist ‚seichten Quellen und Gräben das Wasser die Oberfläche beherrscht und unter dem Schirm großblättriger Pflanzen ein weiches und feuchtes oosbett entsteht, stellen sich die Schnecken zu seiner Besitznahme ®. Ihre Häufigkeit an solchen Orten steht in überraschendem Gegen- satz zur Armut und Leere der trockenen Umgebung. Mitten in der F ! Mergel, Letten, Lehm und ähnliche spröde Böden verhindern das Ein- Bohren; sie sind daher durchweg schneckenarm, gleichviel, ob im Keuper, im ura oder im Tertiär, gleichviel, ob kalkarm oder kalkreich. ® Der 29. Aug. 1910 war ein sonniger und schwüler Tag, das Gras auf den Wiesen seit wenigen Tagen gemäht und entfernt. Die Schnecken hatten _ sich nesterweise in Vertiefungen, Mauslöchern, unter Grasresten, vereinzelten ‚dürren Blättern und am Wurzelhals der Musdisteln zusammengefunden, dicht- drängt, das größte Tier (Ar. arbustorum) meist genau in der Mitte (weil es als das muskelkräftigste Tier den besten Platz sich erringen konnte?), an den tiefsten und feuchtesten Stellen. Unter einem dürren Blatt der Pestwurz saßen 2. B. 22 Ar. arbustorum alte und junge, 11 Hygr. hispida und 7 Limax agrestis. a A) öden und mageren Fläche liegt eine üppige, bevölkerte Oase; quer d re die unbelebte Wiese zieht dem seichten Graben entlang ein Streifen « reichsten Lebens. Es sind aber nieht mehr die Freunde der Wärme un der Trockenheit, vielmehr feuchtliebende, dabei anpassungsfähige Arte Limax agrestis L. Hygromia hispida L. typ. | Arvanta alpicola FER. Suceinea oblonga DRAP. fl Von den quartären Lößfaunen findet sich also auch hier nur ein Brucl teil, und zwar das hygrophile Ergänzungsstück zur Xerophilfauna der Cannstatter Umgebung. ni Aus den Untersuchungen geht hervor: 1. Eine neuzeitliche Lößfauna ist nur auf dem vo der Landwirtschaft übriggelassenen, äußerst beschränkten Raume noch möglich, dortaber tatsächlich vorhanden, weni auch nicht mehr in der quartären Zusammen- setzung. 2. Die neuzeitliche Lößfaunahat a) vom quartären Bestande verloren: Aygrome terrena, suberecta, Sphyradium columella, Vertigo parcedentata, Olausilia parvula. i F b) vom quartären Bestande festgehalten: Sue = cinea oblonga, Pupilla muscorum, Xerophrla striata, Arvan alpvcola, Vallonia helvetica, Buliminus tridens,; Crionella Be | Caecihanella acıceula; 2‘ ec) an neuen Zuwanderern bekommen: aus Ost- europa: Xerophia obvia; aus Südost- und Süd- europa: X. candidula, Buliminus detritus und Torgulla frumentum; aus Westeuropa: Xerophila ericetorum. 3. Sieträgtim wesentlichen xerophilen bis xero= thermen Charakter. E 4. Xerophila striata (zum Teil auch Buliminus tridens) kommt in der Neuzeit in abweichender Form vor. 4 Alle Bemühungen, die quartäre Lößfauna in ökologischer Einheit irgendwo wiederzufinden, waren vergeblich. Auch auf den tonigen Böden des Braunen Jura am Fuß der Alb, wo nach den Vorstellungen, die wi uns von der Lößlandschaft zu machen gewohnt sind, am ehesten auf einen Erfolg hätte gehofft werden können, blieb er aus. Wir schlagen drum den Weg der Analyse ein, den Charakter der Lößlauna kennen zu lernen. ae - DEE br Me} Die quartären Loßmollusken im neuzeitlichen | # Vorkommen. Beh a) Einzelbesprechung der Arten. 1. Sueeinea oblonga Drar. (Taf. II, 65-68) ist über ganz Europa, e Kaukasusländer und Armenien bis weit nach Sibirien verbreitet. In on Alpen geht sie bis 2000 m, gedeiht bei verschiedenen Feuchtigkeits- aden, findet ihr Optimum in der Nähe des Wassers, nimmt mit der ockenheit an Größe ab und sucht mehr und mehr Deckung unter lanzenresten, Steinen und im Boden. Sie wird darum selten lebend funden; im Geniste der Flüsse aber ist sie keine Seltenheit. Nach m Vorkommen in der Mark bezeichnet sie REINHARDT (56) „als eine hnecke des Diluviums“, insofern sie die sandigen Diluvialablagerungen svorzuge, die inselartig aus dem Alluvinm hervortreten. MARTENS (47) ostätigt diese Beobachtung und fügt hinzu, daß sie dort mit Xerophila iata und Buliminus tridens vergesellschaftet sei. _ _ SANDBERGER (98) nimmt an, dab die Schnecke „gegenwärtig nur eh im Norden, bei Petersburg und Stockholm ebenso häufig lebend troffen werde wie fossil im Löß“. Er nimmt dabei auf das Rheintal ug. Für die Umgebung von Basel widerspricht BoLLinGER (5); Unterrheingebiet gehört sie nach Ü. BOETTGER (2) „zu den häufigsten r n“ des Genistes. Dasselbe berichtet MERKEL (51) von der Oder. n Neckar- und oberen Donautal liegen die Verhältnisse ebenso !. Da. 0 die Schnecke nieht dureh die Kultur behindert ist, hat sie keine Ein- ehränkung erfahren. Auf dem Lößboden selbst ist sie freilich heute ° Seltenheit; hier hat ihr aber die Kultur die Standorte entzogen. on den aus dem Quartär beschriebenen Formen kommt für den Löß öchstens amoena Küsr. in Betracht, die nach O. v. Rosen (57) in Deutsch- ind ausgestorben, im Löß aber nicht selten sei und bei Charkow noch . Diese Angabe können wir nicht auf ihre Riehtigkeit prüfen, möchten ber mit aller Entschiedenheit davor warnen, solehen Einzelerscheinungen je Wichtigkeit beizulegen, die Rosen voraussetzt. Aus diesem einzelnen a ‚ der sieh obendrein auf eine Schnecke bezieht, die sehr leicht ört- ehen und vorübergehenden Einflüssen erliest, ist ein Schluß auf das ößklima nicht zulässig. Der äolische Löß enthält ziemlich überein- timmend kleine Hungerformen, die auf magerem, wasserarmem Boden gewachsen sind. Das obere Donau- und Neckartal, ferner die mageren iden am Saum der Albwälder liefern die rezenten Seitenstücke dazu. ‘ Ein Schüler las aus dem Donaugeniste über 800 Stück aus. ie 2. Pupilla museorum L., ein Ubiquist der paläarktischem Region (in Nordamerika im Norden und Westen — STERKI 67a), reicht in Norwegen bei 70°29' ihre Nordsrenze (23) und steigt in de Alpen bis zu 2300 m empor (22). Dabei bewohnt sie in gleicher Häufi keit trockene, kurzrasige Heiden, exponierte Felsen, feuchte Wiese und moorigen Sumpfiboden. Die Nässe erzeugt langgezogene, walze förmige und dünnschalige, die Trockenheit kleine, gedrungene, eiförmigs zylindrische, diekwandige Gehäuse. Die Lößformen werden zum Typı gezogen. L 3 Hygromia hispida L. lebt am Boden unter Steiner totem Laub, im Grase, in Gärten und Gesträuch, an Grabenränder und Flußufern, auf Wiesen in den Niederungen, ist über die ganze boreal Provinz verbreitet, aber auf manchen Strecken fehlend und durch serice ersetzt (vergl. GUTZWILLER S8. 680); steigt in den Alpen bis 1000 m empor In verschiedenem Grade hygrophil, löst sich die Schnecke in zah. reiche Formen auf, von denen für unsere Untersuchungen die nach stehenden in Betracht kommen: a) terrena CLEssin (16) (Taf. 11,45—57): Gehäuse klein, kugelig ziemlich festscehalig, fein unregelmäßig gestreift, Umgänge 5 rund, ohne jede Andeutung eines Kieles, sehr langsam zu nehmend, so daß der letzte Umgang nur sehr wenig breiter ist alss der vorletzte und kaum die Hälite der ganzen Gehäusebreite ausmacht Naht tief; Gewinde ziemlich erhaben und zugespitzt; Mündung breit halbmondförmig, durch den letzten Umgang etwas aus- geschnitten; Mundsaum scharf, etwas erweitert, gegen den Nabel and dem Spindelrande nicht übergeschlagen, ohne Lippe; Nabel ziem lieh eng, perspektivisch. Durchmesser 5,3, Höhe 4,5 mm! Bis jetzt ist es nicht gelungen, diese Schnecke rezent aufzufinden. Ähnliche kleine und auch hochgewundene Formen kommen da und dort vor; aber es fehlt der enge, stichförmige, an sericea erinnernde Nabel. Am ehesten gleicht ihr septentrionalis CLess.; sie ist aber dünnschalig. Wie wenig sie selbst nach der Schablone geprägt ist, hat ihr Autor (17) mit der Aufstellung der Varietäten minima, angusia, umbilicata, comıca- und major ausgesprochen. Ein Analogieschluß berechtigt uns zu der Annahme, daß terrena das quartäre Trockenheitsextrem von hispida darstellt. | b) minorn.f. Inden jüngsten Lößschiehten kommt eine andere Form vor, die sich im Habitus dem Typus nähert, aber durehweg kleiner ' Die charakteristischen Kennzeichen vom Verfasser gesperrt. Is dieser. Es ist eine Kümmerform, die wir rezent und zum Teil in er- inlichen Mengen im Geniste des oberen Neckars bei Horb, der Donau Fridingen und der Erms bei Urach finden. Sie entstammen also n ziemlich dürren, auf Schottern und Sanden sich ausdehnenden Wiesen ' d stellen ebenfalls ein Größen- und Trockenheitsextrem und zwar sjenige der Gegenwart dar. Bei einem Durchmesser von 5—6 mm haben ie auch einen engen Nabel, sind aber viel flacher als terrena und weniger k beschalt. Der Einfachheit wegen bezeichne ich sie in unverbind- Weise mit obigem Namen. Ihr Seitenstück ist eine winzige coneinna JEFFR., eine durchweg che, niedergedrückte und weitgenabelte Form, die am Saum der Heu- owälder, zum Teil in Gesellschaft der rezenten Hygromia montana erecta, verborgen am Wurzelhals der Pflanzen lebt, also einen lehmigen 4 feuchten Boden bevorzugt (s. Cannstatt Katzensteigle). ii 1. 4. Hygromia montana suberecta ÜLessın (vergl.: Über die Moll.-F. d. Salzkammerguts ete. Verhandlungen k. k. zoolog. hot. Ges. Wien 1914, 274—78 und Über einige Schnecken aus dem Dilu- Yıum etc. Jahresber. u. Mitteil. Oberrh. geolog. Vereins. 1913. N. F. d. III, 101—106) ist ein Zweig der unter dem Namen striolata C. PFr., ufescens PENN. und circinnata Rssm. bekannten Schnecke, die sich von ngland und Nordwestfrankreich über Belgien, West- und Süddeutsch- and, die Schweiz und zerstreut über Österreich bis an den Semmering rstreckt!. Sie muß demnach als eine ozeanische Art aufgefaßt werden, ind der Standort der typischen Formen in Wäldern und im Flußgebüsch unter totem Laub zeugt für ihr Feuchtigkeitsbedürfnis. Trotzdem ist , wie es sich neuerdings herausgestellt hat, in sehr weitgehender Weise an Anpesansäh und geht in dieser Hinsicht vielleicht allen Lößschnecken voran, da sie auch hochgelegene Heiden und im Salzkammergut bei ‚über 1700 m sogar trockene, südwärts gerichtete Rasenflächen mit Kalk- rund bewohnt. Die Fähigkeit der Anpassung an Standorte gegen- sätzlicher ökologischer Zustände führt auch hier zur Herausbildung der mannigfaltigsten Spielarten. Der Abänderungsspielraum von H. mon- E: ist zum mindesten so weit wie der von hispida. Das Trockenheits- ‚extrem von montana liegt in var. juvavensis GEYER vom Schafberg im | Salzkammergut und in subereeta Crzss. Jene ist bei gleicher Größe etwas flacher, dünnschaliger, weiter genabelt, und oberseits stärker gestreift. 0 l m Zap er, D- & = * In Ungarn ist die Schnecke im Quartär häufiger gewesen als jetzt, wo ‚sie (45b) nur entlang der Donau vorkommen soll. a a Die Varietät suberecta (Taf. II, 21—36) wurde 1878 von Cressin (2 auigestellt; aber erst 1903 (17) gab er auch die Beschreibung dazu: „Ge häuse kleiner als rufescens, aber größer als terrena. Umgänge 6, langs: zunehmend, gerundet, im ganzen wenig, nur gegen die Mündung etı stärker gestreift; Nabel durch den letzten Umgang sehr erweitert, de weniger als bei rufeseens. (sewinde etwas erhaben, doch weniger : bei terrena; Mündung halbmondförmig, nach unten etwas gedrüe mit einer schwachen Schwelle belegt. Durehm. 8 mm, Höhe 4,5—5 mn Rezent wurde subereeta vom Verfasser entdeckt auf der Heide bei Ge heim OA. Spaichingen und neuerdings hat sie Herr Landesgeolog Dr. 'SCHMIERER-Berlin bei seinen Aufnahmen in der Umgebung v Ebingen, also auch am Heuberg, wiederholt gefunden. In der oben ge& nannten Studie des Verfassers sind nähere Angaben über die klimatischem) und örtlichen Verhältnisse gemacht, unter denen die Schneeke heut® dort lebt. Vom Walde herab, in dem H. montana typica zahlreich ge deiht, senkt sich auf den Tonen des oberen Braunen Jura die nach Ne Ä westen gerichtete Heide, von kleinen, sumpfüigen Quellen feucht erhalte mit niederem Kraut und Gras bewachsen. Hier sitzt oft dieht zusammen“ gedrängt und vielfach mit Eiern behaftet, in den Gängen der Wühl® maus, auf dem Boden unter den Blättern rosettenbildender Pflar (Ononıs, Hippoerepis, Esparsette, Disteln) und an den Stengeln und Wurzelhälsen Hygromia subereeta in einer Gesellschaft, wie sie einerseit® dem quartären Löß eigentümlich ist (H. hispida, Arianta arbustorwi Pupilla muscorum, Sueeinea oblonga), andererseits in der Gegenwart de Lößboden belebt (Helix pomatia, Xerophila ericetorum und candıdula selbst die indifferenten Zufälligkeiten fehlen nicht (Vertigo pygmae Cionella lubriea, Limnaea truncatula). Unter der kümmerlichen Deckun der Heide entsteht hier eine Kümmerform (suberecta), deren Stamn form (montana) nebenan im Walde unter ausreichender Deckung gedeiht 5. Xerophila striata Mürr. Obwohl der Abänderung: spielraum der Art wesentlich enger ist als der der beiden Hygromie und der Arianta, ist ihre Auffassung in der Literatur nicht immer di selbe geblieben, so daß es einigermaßen schwer fällt, sie heute klar heraus zustellen. Nach WESTERLUND (74) handelt es sich in Deutschland un den Typus mit costulata ZıeerL. und nilssoniana BEcK. Die übrig führende Literatur (MARTENS, ÜLESSIN, SANDBERGER) nimmt costulat für gleichbedeutend mit dem Typus (striata Mürr.). Mir selbst ist bis! jetzt auch aus Deutschland keine Form bekannt geworden, die siel mit WESTERLUND’s Beschreibung von costulata Zıesr. decken würde Ich glaube, daß wir keinen Irrtum begehen, wenn wir costulata aus der | | | Ä | | | >| lassen. Trotzdem verbleibt für Deutschland neben dem Typus ndssoniana noch eine dritte Form, von der MARTENS (48) als Bern Varietät“ redet. Auch SANDBERGER (58) kennt eine che ‚ und als ich einstens noch mit C©. BoETTGER die striata-Frage ieflich behandelte, kamen wir auch zu der Überzeugung, daß für Deutsch- lan 13 Formen festzuhalten seien: a) forma typica, b) f. nilssoniana BECK ©) eine unbenannte, kleine Form, die ich hiemit mit minor bezeichnen ll. Diese 3 Rassen spielen in Geschichte und Gegenwart eine besondere le, sind also sowohl morphologisch als auch geographisch und geo- gi h. begründet. a) f. typica (Taf. Il, 42—44) bewohnt in Norddeutschland Kan En trockene Abhänge, zuweilen zusammen mit Buliminus tridens (49), ist aber nicht häufig. Im Rheintal findet sie sich noch auf den Sandflächen i Mainz (vom Verfasser selbst gesammelt) und am Kaiserstuhl bei Frei-- 1 rg i. B. (37 und 58). Die Grenzen im Westen (Champagne — Nehbl. 19 Pi 46 und Paris — 47) und Osten (Podolien — Mal. Bl. N. F. 2, 201 und Ostrumelien — 38) sind unsicher, weil dort Sinlinbe Xerophilen h nick. bJ£. nilssoniar a Beck (Taf. 11, 37—41) schließt sich enger an den Typus an als die nächste Form und wird nicht immer von ihm unter- ;hieden. Ihre Verbreitung ist noch weiter zarückgegangen als die der ammform. Sie ist südlich des Mains, wo sie zur Lößzeit gewöhnlich war, zlich erloschen und wird auch aus Mitteldeutschland nur von wenigen Bunkten genannt: Ochsenfurt a. M. (70); Saaleck bei Kösen, Umgebung von Halle a. S., Echardtsberga, Großmonra bei Cölleda (32) und Masehe- » bei Braunschweig (44); nach WESTERLUND und ÜLeEssın (15) soll -» hin Galizien vorkommen, nach SANDBERGER (58) und WESTERLUND { der schwedischen Insel Oeland. c) . minor n. f. (Taf. 11, 58—60), wesentlich kleiner als der Typus, fach gewölbt, Umgänge langsam zunehmend, wenig gewölbt, oberseits tark rippenstreifig, unterseits schwächer gestreift, Bänderung fehlend oder i leutlich und verwaschen, meist nur ein sehr schmales, dunkelbraunes elband; Nabel eng, stichförmig; größter Durchmesser 6, Höhe 3,5 mm. _ Die Schnecke ist fossil nicht bekannt. SANDBERGER (98) kennt 1 ; tezent von der Türkenschanze bei Wien. Sonst haben wir nur aus ürttemberg Kunde von ihr, wo sie übrigens so selten ist wie die kurz- gen, sterilen Abhänge, die sie bewohnt. Am sichersten ist sie am Albrand und auf der Hochebene selbst zu finden, wenn durch spärlich austretendes Wasser kleine Flächen feucht erhalten werden. In ihrer Gesellschaft finden sich zumeist Xerophila ericetorum, candidula, Torgquilla Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1917. 5) » u frumentum, Pupilla museorum, in seltenen Fällen auch Hygromia einna minor und Suceinea oblonga. Sie hält sich, entgegen der Gewohi heit der übrigen "Xerophilen, mehr an den Boden als an die Pflanze 6. Sphyradium edentulum columella G. v. MARTENS (Taf. ! 4—77) (in Benz, Württemb. Fauna, Corr.-Bl.d. Landwirtschaftl. Ver. 183 S. 69) = Sph. gredleri Cuessin (Malak. Blätter 20, S. 57, Taf. IV, Fig. 8 5 Bei der Zerstreutheit der Angaben über das rezente Vorkommen der s tenen Schnecke dürfte es angezeigt sein, eine Zusammenstellung zu gebei Württemberg: in den Anspülungen des Neekars 6, der Schlat staller Schlucht 1, der Wittlinger Schlucht 2, bei der Falkensteiner Höh bei Urach 3 Exemplare — vom Verfasser gesammelt. Die Schneck ce sitzt also noch an den Felsen der Albschluchten, wenn auch in .- be schränkten (und vermutlich erlöschenden) Kolonien. # Elsaß: „ein lebendes Exemplar in den Anschwemmungen de Thurr im Semmwald“ (Nehbl. 1876, 118). E| Thüringen: im Saalegeniste von GOLDFUSS (32) „wiederholt ge funden“; Wüst.(80) bestreitet jedoch, daß die PIERRE dort reze n sei, sie entstamme vielmehr dem Pleistocän. Dänemark: ein nicht ganz typisches Exemplar (66). Skandinavien: Lappland (Nehbl. 1889, 168; Mal. Bl. 5. Bd. 102 ff.) Schweden (Mal. Bl. 14. Bd. 201); in Norwegen Nordgrenze bei "— „nieht selten“ (23); Fennoskandia (Nehbl. 1913, 75). { Rußland: Petersburg (58); Moskau (Mal. Bl. N. F. 6. Bd., 12 Sibirien (Nchbl. 1913, 75); Tsehuktschenhalbinsel und Alaska (Mal. Bl NER. BO97 DE Österreieh-Ungarn: Tatra (Nehbl. 1885, 141); Karpathen? (Nehbl, 1913, 75); Tirol: Kitzbühler Horn (Nehbl. 1872, 70), Sonnwendjoch (35 ei bi 2 | F| ri 2 ! Sph. gredleri wurde von ihrem Autor als selbständige Art neben edentulw gestellt. Die häufig im erwachsenen Zustand vorkommende Form in zylindrischen Aufbau mit rasch erweitertem letzten Umgang ließ sie als besonderen Typ erscheinen. Daneben scheint es, daß die wenigsten Beobachter ein erwachsene Exemplar von, edentulum gesehen haben. Durch meine Aufsammlungen bin ich in den Besitz mehrerer vollendeter, rezenter und fossiler Gehäuse gekommen Sie erbringen den Beweis, daß edentulum nach denselben Gesetzen wie gro sich aufbaut, rein zylindrisch mit aufgetriebenem, erweitertem letzten Umganı Der ganze Unterschied zwischen beiden besteht in der Größe. Sie genügt ı nich sie zu trennen. Sph. gredleri ist also keine selbständige Form; sie stellt d Trockenheitsextrem der hygrophilen edentulum dar. — Über die Übereinstimmun; von columella mit gredleri habe ich mich früher schon geäußert. Auch Gredle sprach sich für die Identität beider aus. Nchbl. 1879, 6. ® Kormos nennt außer der Tatra noch 4 Punkte in den Karpathen. | | 7 2 en En auspitze bei St. Jadok a. Brenner (Nehbl. 1906, 108); Erschbaumer im 1 Kartitsch, gesammelt von WIEDEMAYR, coll. mihi, am Peitler bei eberg, der Alpe Perdoi bei Fassa (33), am Salten bei Bozen und r ‘hlern (33) bei 2300 m gesammelt vom Verfasser, im Ahrental bei 00 m und 2300 m (22). Schweiz: Collatel ob Tavernaz, 1600 m (Mal. Bl. N. F. 11. Bd., 13); smmi (58); Urner Loch (3), Basler Umgebung (5), Val Ferret-Valais (54) i 1300 m. Italien: Prov. Belluno (Nehbl. 1915, 31); Bergamasker Alpen fehbl. 1883, 135); Sizilien (74). | - Frankreich: Cazıor (11) vermutet, daß die von ÜOUTAGNE er- ähnte P. inornata vom Col de la Vanoise, 2500 m, auch für columella Anspruch zu nehmen sei. Wenn inornata MicH. mit columella identisch ie es auch von MARTENS (Mal. Bl. 19, 169) und Kogerr (Mal. Bl. 21, 3) verfochten wird, dann ist die Art in Ostfrankreich weiter verbreitet. ESTERLUND (74) nennt die Anspülungen der Rhone, der Maas und "Mosel; MorLET fand sie bei Belfort unter Moos (Mal. Bl. 19, 169). - Die verzeichneten Standorte lassen den Schluß zu, daß Sph. eolu- la eine boreo-alpine Art ist, die im Zwischengebiet bis auf ganz geringe te in der schwäbischen Alb erloschen ist. In den Alpen aber ist sie erlich häufiger, als es nach den Literaturangaben erscheint. Die ichste Entwicklung erfährt sie zwischen 1300 und 2500 m; in den eren Lagen ist sie vereinzelt. Im Gebirge hält sie sieh durchweg an iS Gestein, lebt auf den Felsabsätzen im Mulm und am Wurzelhals >n Gräsern (zusammen mit Oonulus fulvus, Hyalinia hammonis, petro- la, Patula ruderata, rupestris, Vallonia costata, Perforatella edentula, yılla cupa, Isthmia striata, Vertigo almestris, Clausilia dubia, plicatula, ionella lubrica). Im Gegensatz hiezu berichtet SANDBERGER (58), . SIEVERS habe sie bei Petersburg an Himbeersträuchern und faulen- on Kiefernstrünken gefunden. Die Schneeke wäre also nieht unter Umständen petrophil!. | Ten — — — + Holdhaus (40), der sich über die Abhängigkeit der Tiere vom Gestein spricht (S. 728—735), glaubt zwar, daß eine große Zahl petrophiler Faunen- mente unter unseren Landschnecken zu finden seien. Wir müssen uns aber i Schnecken besonders hüten, zu schematisieren. Sie sind viel anpassungsfähiger, ' gewöhnlich angenommen wird. Schon in unseren Kalkgebirgen gehen die necken gerne vom Fels zum Baum, namentlich zu den Buchen, über und ebreiten sich mit diesen auch über die sandigen Ebenen Norddeutschlands. jch beliebter sind alte, morsche und mulmige Bäume. Im Neckartal leben illonien, Clausilien, Patula ruderata und Vertigo pusilla, Arten, die sonst im irge im Moos und Mulm der Felsen sitzen, auf alten Weiden; im Urwald 2 ja 1. Arıanta arbustorum alpicola Fer. (Taf. Il, 1—20) bewol Mitteleuropa von den Pyrenäen bis zu den Transsylvanischen Alpen u von den Bergamasker und Seealpen bis Lappland und Island. Dabei fe sie manchmal auf größeren Strecken. In den Alpen wie im hohen Nord setzt erst der Schnee ihr die Grenze. Vorwiegend hygrophil, lebt an Grabenrändern, auf feuchten Wiesen, unter Gebüschen, in Heck und kräuterreichen Laubwäldern, und ‚je weiter sie nach Norden g desto mehr hält sie sich an das gemäßigte, ozeanische Klima“ (M Bl. 3, 85). Beiihrer Größe fallen die Veränderungen, die durch die äußer: Umstände hervorgerufen werden und auf die sie mit wunderbarer G schmeidigkeit zu reagieren vermag, besonders leicht in die Augen. Ent los erscheint die Reihe der ökologischen Spielarten. Für unsere Aı gabe kommen diejenigen in Betracht, die sich an alpieola Fer. (= alpe: ris L. PFEIFFER, ROSSMAESSLER, SANDBERGER, ÜLESSIN u. a.) anschließe Gekennzeichnet ist sie durch geringere Größe (Durchmesser 16— Höhe 12—13 mm), höheres Gewinde und meist auch festere Sch: SANDBERGER brachte sie mit dem Löß, der im Rhein- und Donaut:i ähnliche kleine Formen einschließt, in Verbindung, und noch in d neueren Zeit schrieb ZSCHOKKE (83): „von H. arbustorum besitzt € Löß nur die kleine, dem Tiefland fehlende, alpine Varietät“. In welche /erhältnis aber die Lößformen von arbustorum zu den rezenten der Alp tatsächlich stehen, ist schon früher ausführlich dargelegt worden. beschränke mich hier darauf, zu betonen, daß zwischen der fossi alpıeola aus dem Löß und der rezenten von den Alpen bei aller sonstige Ähnlichkeit ein Unterschied in der Schalendieke! besteht, daß aber al Unterschiede wegfallen, wenn wir die Lößformen mit Ar. arbustoru von bestimmten schwäbischen Standorten in Verbindung bringen. Wer aber nähere Beziehungen vorliegen, haben wir kein Recht, uns auf fe liegende zu berufen. Tatsächlich haben wir in Schwaben reichlich legenheit, Ar. arbustorum in Spielarten zu finden, die mit den Lößforme völlig übereinstimmen. Sie sind in den Tälern der Alb vom Heube bis zum Ries, ferner im sog. Gäu ? zwischen dem Schwarzwald und deı mittleren Neckar in beliebiger Anzahl zu sammeln. In den Albtälerı besteht der Untergrund aus Juraschutt und Kalktuff?, dem in wechseln von Bialowies bei Bialystok endlich halten sich dieselben Arten auf dem schnecke feindlichen Sandboden ausschließlich an das tote Holz. ! Über die Bedeutung derselben siehe $. 77 ? Siehe oben S. 27 u. 59. ® Es ist sicherlich kein Zufall, daß die rezente Ar. alpicola entweder a Geröll und Kalktuff oder auf Löß und Lehm (im Gäu) lebt, also auf dersell Tan - ug htigkeit Humusboden aufliegt. Der Graswuchs hängt von der ng ab, die künstlich unterhalten wird. Die Schnecke sitzt x den Gräben und entfernt sich von denselben, soweit der Einfluß des Wassers reicht. An sonnigen und trockenen . sammeln sie sich unter den Blättern von Petasites offieinalis, / s, Cirsium oleraceum und anderen großblättrigen Pflanzen, . das Ufer eich, ferner im dichten Gras, am häufigsten aber im 8. Im Bärental werden sie Tauschnecken genannt, weil sie im Tau n Mäher auffallen. Es ist bezeichnend für ihre Häufigkeit, daß sie den Bauern beachtet und benannt werden. In ihrer Gesellschaft kleine Nacktschnecken, ferner Hygromia hispida, Pupilla mus- und Sueeinea oblonga. Arianta arbustorum legt von allen Landschnecken des Lösses den n Nachdruck auf die Feuchtigkeit. Dabei flieht sie die Sonne den Wind. Häufig kriechen die Nacktschnecken, die den Standort ; ihr teilen, noch munter umher, wenn arbustorum sieh schen ver- on hat!. Wenn die pflanzliche Deckung versagt, sucken die Tiere . Boden Schutz. Sie können nicht immer tief genug eindringen, um ge zu decken, wobei dann der Schalenrücken den Witterungs- n ausgesetzt wird und noch bei Lebzeiten des Tieres verwittert > der Schalenoberhaut, Bleichen der Schale). 8. Vertigo alpestris parcedentata (Ar. Braun) (Taf. II. 71— 73) DBERGER, Land- u. Süßw.-Conch. d. Vorwelt, 876 f.: Ders., Verh. s. med. Ges. Würzburg. N. F. 20. Bd., 229—234; GEYER, Jahresber. Mitteil. .Oberrh. geoleg. Ver. N. F. Bd. 3, 106—110). Das Verhältnis der Schnecke zu den rezenten Vertigonen bedarf ı weiterer Aufklärung. Der Mangel einer Nackenwulst und die öehstzahl von 4 Zähnen stellt sie neben alpestris ALDER und genesü REDLER (Taf. II, (8—S0). Ihre Beziehungen zur letzteren wurden schon er besprochen. Von alpestris unterscheidet sie die bedeuter.dere Größe, nterlage, auf der die fossile einst auch erstanden ist. Das ihr Gedeihen nöglichende Wasser kommt fließend herbei im Bach und Graben und wird vom rchlässigen- Boden bald verschluckt, der nur unter diesem Einfluß eine zur ekung ausreichende Vegetation hervorzubringen vermag. ' # Bei Reutte (Tirol) krochen nach einem Gewitterregen am Abend des . August zuerst die unerwachsenen Jungen aus der gleichmäßig und dicht it Gräsern besetzten Wiese. Am folgenden Morgen, um 7 Uhr, waren’ sie schwunden und an ihrer Stelle suchten, als der Himmel noch bedeckt war, die \ wachsenen mühsam über den nassen Weg zu kommen, wie auf verspäteter tehr begriffen. einzelne schon erlahmt und trocken. Um 8 Uhr, als die onne durchgebrochen war, las ich die letzten am Wege tot auf. Ak Kr. a die bauchigere Gestalt, die diekere Schale und die Unbeständigkeit in ı d Bezahnung, an sich keine Hindernisse für eine Vereinigung. da | Außenzustände selche Abänderungen herbeiführen können. Le kennen wir parcedentata nicht. Die Stammform bewohnt den gröf Teil der paläarktischen Region und reicht vom Baikalsee (58) ı Sibirien bis zum Rhein und nach England. In Norwegen erreicht & bei 69957’ ihre Nordgrenze. Dabei meidet sie die Flachländer, hi sich an die Mittel- urd Hochgebirge, wo sie das Moos und den Mu] beschatteter, aber trockener Felsen bewohnt. 9. Clausilia parvula STuD. ist über ganz Frankreich breitet mit Ausnahme des äußersten Südwestens, wo ihr Vorkomn noch nieht nachgewiesen werden konnte (11): in Belgien und Deutse land fehlt sie nur der Ebene. Ihre Grenze geht dem Mittelgebirgsla: entlang in die Südwestecke Polens (Ojeöw — 55), und nach Westgali: und Öberungarn, zieht sich dann dırch Steiermark, Kärnten, Südtirol, fehlt dem Nordabhang des Apennin (Mal. Bl. N. F. 1. 5) un den nach Süden sich öffnenden Tälern der Schweiz (68a) und soll i Piemont durch Cl. rugosa ersetzt sein, mit der sie an der West- und Nor grenze zusammentrifft und oftmals verwechselt wird. Außerhalb die: Grenzen ist ein vereinzeltes Vorkommen mehr oder weniger zweifelhaft Sehr selten soll sie nach STEENBERG (67) auf je einem Einzeiposten Jütland und Seeland gefunden worden sein. Fraglich ist das Auftrete in Norwegen (Mal. Bl. N. F. 6, 124) und England (58). Innerhalb d gezogenen Grenzlinien liegen größere Lücken im Vorland der Alpen. Die Schnecke hält sich mit Vorliebe an die Kalkgebirge, meic jedoch anderes Gestein nieht und wird auch auf „Baumstümpfen ı faulendem Holze angetroffen“ (2). Dabei bleibt sie ziemlich konstaı ‚und wechselt nur unbedeutend in der Größe. Sie liebt Trockenheit un Wärme, trotzt an exponierten Felsen dem Witterungswechsel und stei in den Alpen bis 2000 m (5) empor. Deckung findet sie in Felssp ım Mulm, unter Steinen, an Rhizomen von Pflanzen. 10. Vallonia eostata Mürıı. findet sich in Algerien, Europ: Kaukasien, Westasien bis Tibet und Sibirien (74). lebt massenhaft au Wiesen im Grase, im Mulm, an Felsen, auch an trockenen Stellen, ve fügt über eine größere biologische Amplitude als V. zulchella, mit de sie häufig zusammen vorkommt. An den Jurafelsen wird sie kleine und verliert die Rippen, die zu feinen Strichen reduziert werden. In diese Form stellt sie aie var. helvetica Sterkı dar und erscheint im Löb 11. Buliminus tridens Müıı. (Taf. IL, 69, 70) reicht von Persie über Armenien, Syrien, Kleinasien, Ost- und Südeurepa bis Spanien. u a utst :hland ist sie nirgends häufig und nimmt gegen Norden mehr und ır ab, wobei sie auf großen Strecken gänzlich fehlt (nordwestdeutsehe >, Ostpreußen). In England und den skandinavischen Reichen ist ıt bekannt. Die Schnecke bewohnt trockene Orte. sitzt am Wurzel- r Pflanzen und kommt nur bei sehr nassem und zugleich warmem er zum Vorschein. Die forma minor bildet das Trockenheitsextrem. 2. Vallonia tenuslabris (Ar. Brn.) Saxpe. Die An „über das rezente Vorkommen sind spärlich und ungenügend!: irien, Rußland (4 und Nehbl. 1901, 170: Mal. Bl. N. F. 6, 123) und © Die’ Schnecke scheint, soweit Beobachtungen aus Deutschland vor- gen, auf durchlässigem, aber gut durchfeuchtetem Talbeden im Grase eben. GowLDruss (32) beschreibt eine var. sazoniana aus dem Saale- Halle: ich selbst habe die var. alamannıca aus den Anspülungen Neekars und der Donau aufgestellt. = 13. Cionella lubriea Mürr. bewohnt die holarktische »sion: Nordgrenze in Norwegen bei 70° 25°; Höhengrenze in den Alpen 1 2250 m (ö), euryhygrom und mit der Trockenheit an Größe ab- hmend; an trockenen Orten, auf Heideplätzen und an Felsen f. erigqua 2 (ubrieslla ZIEGL.. minima SteM.): nimmt Deckung unter Steinen. nzenresten, am Wurzelhals lebender Pflanzen, im Mulm und trockenen 14. Kinar agrestis L., zirkumpelar, gemein in Gärten. äldern, auf Feldern und Wiesen; hält im Herbste sehr lange auf den iesen aus und ist gegen Trockenheit wie gegen Temperaturabnahme emlich widerstandsfähig. 15. Caeeilianella acıieula MüLL, im wesentlichen süd- jopäisch, von Portugal bis Kleinasien und zum Kaukasus, England d Skandinavien; ist in der Ebene selten (fehlt in Rußland); häufig Wiesen, aber auch im Mulm der Felsen, unter Steinen, im Boden, Teil tief in der Erde an Wurzeln und Knochen. 16. Vallonia pulehella Müur,, zirkumpolar, massenhaft im ; erreicht auf guten Talwiesen die reichste Entwieklung und größte usbildung, nimmt mit zunehmender Trockenheit an Größe und Indi- zahl ab und findet in der f. pefrieola Cress. an den Jurafelsen e Trockenheitsgrenze. Mit rippenartigen Querstreifen stellt sie die Südosteuropa lebende und im deutschen Quartär nicht seltene ennien- " Leider sind Clessin’s Angaben über das rezente und fossile Vorkommen ‚ weil er die Art mit Vallonia adela WestLo. verwechselt hat. Me Ve sis GREDLER — costellata (AL. Brn.) SanDe. dar. Der schwäbisel Löß hat kleine, dem Typus nahekommende Formen. 17. Clausilia pumila (Zıeeı.) ©. Pr. ist eine Schnecke di Nordostens und des Flachlandes. Die Westgrenze zieht durch Deutse land; das zerstreute Vorkommen der Schnecke macht sie aber etw; unklar. Hamburg, Eisenach, Würzburg, Regensburg und Nordti werden noch genannt. LOENS (46) führt sie auch aus Westfalen Die Schnecke hält sich an eine feuchte Umgebung und sucht Deck unter Laub und Gesträuch.- 18. Hyalinia nitens MıcH. ist im gebirgigen Teil Zend europas viel verbreitet und lebt in feuchter Umgebung, im Wald ur Gebüsch, unter Steinen und Laub; alpine Höhengrenze 2000 m. 19. Vitrea erystallina Müur. bewohnt ganz Europa, sitzt air feuchten Orten, in Schluchten, Wäldern, im Ufergebüsch, im Moos un Mulm, aber auch am Fuß trockener Felsen; alpine Höhengrenze 1700 x 20. Vallonia exwcentrica STERKI teilt Verbreitung um Standorte mit V. pulchella. | 21. -Tachea nemoralvsL. bewohnt West- und Mitteleurop bis Südschottland, Bergen, Stockholm, im Osten bis zur Donau in Unga und zur Maritza; beansprucht ausreichende Deckung durch Bäume un Sträucher in liehten Wäldern, Gebüschen und Gärten, versteckt sie | in den Spalten der Weinbergsmauern und auf feuchtem Boden im hohe | Grase; alpine Höhengrenze 1000 m (Piemont). | 22. Olausilia corynodes Henn: kalkhold, in Krait | Kärnten, Steiermark, den nördlichen Kalkalpen bis zur Schweiz, im Jura bis Südbaden und Hohenzollern; im Schutt und Moos der Felsen | alpine Höhengrenze 1000 m. 23. Pupilla cupa Jan (= sterri VortH) an sonnigen freiliegenden Kalkfelsen, im Mulm und an den Rhizomen der Gräse warmliebend; Verbreitung nieht völlig geklärt; sicher nachgewiesen 1 den Kalkalpen, im ganzen Jurazug und auf einzelnen Posten Mitte deutschlands; in den Dolomiten bis 2300 m. | 24. Patula rotundata MürL. Europa; an schattigen Orte® unter Hölzern und Steinen; alpine Höhengrenze 1600 m. 25. Tachea hortensis Müuı. reicht von. den Pyrenäen und dem Ozean bis nach Island, Petersburg und Westungarn; im Gebüsel und in Wäldern, im Grase feuchter Wiesen; Höhengrenze im Schweize Jura 900 m. 26. Hyalınia cellarva Müur., zirkumpolar, ‚unter unds zwischen Steinen, auch an trockenen Orten; alpine Höhengrenze 1800 m ER © 27. Hyalinis hammonis STRÖM., zirkumpolar, meist an ten, schattigen Orten, unter Moos und Laub, vereinzelt auch unter m Gebüsch; alpine Höhengrenze 2000 m. 28. Limnaea trunecatula Mürr., gemein in der paläarkti- ;hen Region, Nordgrenze in Norwegen bei 70° 32‘, in den Alpen bis 10 m (6), in seichten Gräben und kleinen Gewässern, auch wenn je zuweilen austrocknen; unstet; erscheint und verschwindet rasch; ‘ formenreich. 29. Planorbis TERN ÄUERSw., eine östliche Art, Deutschland an vereinzelten Orten, dem Aussterben nahe; in seichten Yiesengräben. 30. Planorbis leucostoma Mırı. (= rotundatus Por.) wohnt ganz Europa und Algerien, in seichten, bewachsenen Gewässern ümpfen und Gräben), in den Alpen noch im See von St. Moritz im ıgadin 1770 m (5). 31. Limnaea palustris Mür., zirkumpolar; Nordgrenze n Norwegen bei 69° 15°, in den Alpen bis 1480 m (5); in stehenden Ge- ässern aller Art von den größten bis zu den seichtesten; sehr formen- ich. - 20% 7 » b) Geographische Analyse. - Die vorausgehend gegebenen Einzelheiten erbringen die Beweise dafür, daß die Bestandteile der quartären Löß- auna in der neuzeitlichen Molluskenwelt bis auf 2 Ausnahmen noch erhalten sind. Die Fauna ‚selbst aber ist zersprengt. — 1.Esleben heute: a) ohne jegliche Verschiebung — auf dem alten Löß- boden: Suce. oblonga, Pup. muscorum, Xer. striata, Ar. alpicola, Bul. tridens, Vall. pulch.lla, costata, helvetica, Cronella exigua, | Cnee. acieula, Limasx agrestis, Hygr. hispida typ. — — — b) mit geringfügiger, wohl zumeist durch die Kultur | veranlaßter Verschiebung im deutschen Tief- und Ter- P rassenland: Hyal. nitens, Vitr. erystallina, Vall. excentrica, u. Tachea nemoralıs, hortensis, Pat. rotundata, Hyal. cellaria, ham- u. momis, Hygr. hispida minor; Limnaea Iruncatula, palustris, Ti Al krleuorsiome”. | | " Ich bin überzeugt, daß ein fortgesetztes Sammeln den Nachweis erbringen ü würde, daß diese oder jene Art der zweiten Gruppe, namentlich die Wasser- |. Schnecken, auch heute noch auf dem Löß lebt. ® i vi 3 e) mit mäßiger geographischer Versehiebur — Rückzug in die Mittelgebirge — innerhalb d heutigen Verbreitungsgebietes (zum Teil unter Bildung von Ve breitungslücken): Aygr. suberecta, Ol. parvula, corynodes, P pilla cupa, Vertigo alpestris typ., d) mit weitgehender geographischer Verschil bung— Abwanderung nach dem Norden un ins Hochgebirge: Sph. columella, Vall. temwiabru Ol. pumila, Pl. rossmaessleri. 2. Es sind verschollen: Aygr. terrena, Vert. parcedentata. Die geographische Zugehörigkeit gestaltet sie folgendermaßen. Es sind: 1. holarktisch (zirkumpolar): P. museorum, Vall. pu chella, excentrica, costata, ©. lubrica, L. agrestis, Hyal. hammomis Limn. palustris ; | 2. paläarktisch (nordeurasisch):' Suce. oblonga, Hyg hispida, Vert. alpestris, Vall. tenwilabris, Limn. truncatula ; 3. europäisch (paneuropäisch): Vir. erystallina, Paz rotundata, Plan. leucostoma ; | 4. zentraleuropäisch: Xerophila striata, Arianta arbustorum Clausilia parvula (Schwerpunkt alpin), Hyalınia nitens; .nordosteuropäisch (sarmatisch): Clausila pumlla, Planorbis rossmaessleri; ‚südosteuropäisch (orientalisch): Buliminus tridens; . westeuropäisch: Tachea nemoralis, hortensis; .nordwesteuropäisch (ozeanisch): Hygromia mo tana (suberecta) ; 9. alpin: Clausila corynodes, Pupilla ceupa; 10. boreo-alpin: Sphyradium eolumella. CH SO. Die Molluskenfauna des Lösses ist demnach ähnlich zusammen- gesetzt wie die rezente. Die Mehrzahl besteht aus weitverbreiteten® Arten. Dennoch unterscheidet sie sich durch einen wesentlichen ZugS sowohl von der übrigen und zum Teil älteren diluvialen Fauna! als auch ı Von südeuropäischen Arten kommen vor im diluvialen Kalktuff des Diessener Tales: Daudebardia rufa, brevipes, Hyalinia draparnaldi, Drepano stoma nautiliformis, Pupilla triplicata, Carychium tridentatum, Belgrandien; bei Geislingen a. St.: Daudebardia rufa, brevipes, Pupilla triplicata, Isthmia elaustralis, Belgrandien; in den Schottern der Enz: Trigonostoma obvoluta, Pomatias sealarinus saueri, Belgrandien; in der diluvialen Nagelfluh von Buch bei Illertissen: Pomatias salomont. ro — nn. — - der rezenten, insofern warm- und trockenliebende Südeuro- er aus der Mediterranzone vollständig fehlen. Dieser Ausfall um so auffallender, als es sich im Löß um Standorte handelt, die für irmebedürftige Arten geeignet gewesen wären (Substrat von hoher | nekapazität, geringe Abkühlung durch Wasser, bescheidener Vege- fationsschutz, der Sonne zugängliche, offene Lage in den tiefsten und in der Gegenwart mildesten Teilen des Landes) und heutzutage auch t ihnen bevorzugt sind, die übrigen Ablagerungen aber, wie Kalktuffe ıd Schotter, ökologische Verhältnisse voraussetzen, die warmliebende ° nur in geringem Umfang aufkommen ließen.‘ Von manchen Seiten wird die Bildung des Lösses in eisfreie Perioden, ; Inter- oder Postglazial, verlegt. Nach ZscHokkeE (83) sollen sich nit der Versteppung „die Tore Mitteleuropas für östliche und pabstliche Zuwanderer geöfinet“ haben. Wir sehen aber deutlich, 3), was den Löß betrifft, keine Spuren eines solchen Zuzugs zu finden ind. Selbst die einzige (vielleicht) pontische Schnecke im Löß (Xero- la stsiata) ist nicht erst mit diesem nach Deutschland gekommen oben $. 46), ebensowenig die südosteuropäische Buliminus tridens. lit größerem Recht könnte man einen Zuzug nordischer Schnecken innehmen und dabei auf die reiche Entwicklung hinweisen, die die preo-alpine Sphyradium columella und die ganze paläarktische Gruppe . ı Löß erfahren hat. Aber auch sie gehören nieht ausschließlich dem „öß an. | 7} “Hop! ren Fr wg Tr FR ur Ter _ e— e= c) Ökologische Analyse. - ö 2: s Die weitverbreiteten Arten werden bald mit mehr, bald mit weniger Reeht den Ubiquisten zugezählt. Als solche sollen sie gegen Temperatur- ‚schwankungen weniger empfindlich sein als andere, und unter dieser "Voraussetzung wären sie dann in besonderer Weise zur Besiedlung der teppen befähigt. Da Schnecken die rauhe Jahreszeit im Quartier verbringen, wobei sie der Einwirkung der Wintertemperatur entzogen ‚sind, kommt für sie im wesentlichen nur die Sommertemperatur in Be- tracht, und ihre Widerstandsfähigkeit gegen die Extreme der Temperatur in eine beschränkte. In der gesamten deutschen Molluskenfauna der Gegenwart vermag Xerophila obvia Harım. am ehesten die Gegensätze 7 Temperatur zu ertragen (vergl. Jahresber. Oberrh. geol. Ver. N. F. E d. III, 48). Sie ist zwar ein Steppentier, aber keine Lößschnecke, sondern einer der jüngsten, aus dem pontischen Gebiet stammenden | | Zuwanderer zur heutigen Fauna. Ob vielleicht Xer. striata in ähnlicher | Weise abgehärtet ist, entzieht sich unserer Kenntnis. Die übrigen Löß- se u u Pe schnecken fliehen alle gleichermaßen die Extreme der Temperatu Keine hat die Gewohnheit, an Pflanzen aufzusteigen und der Sonne s; auszusetzen; vielmehr halten sie sich, vom Regenwetter abgeseheı stets unter Deckung. Die Lößfauna ist also nicht etw aus eurythermen Tieren zusammengesetzt. Mit noch weniger Berechtigung kann man die Lößfauna als warı liebend bezeichnen. Schon die geographische Zugehörigkeit d Mehrzahl der Lößschnecken spricht dagegen, noch mehr aber ihre Son scheu und Wärmeflucht unter die Deckung, ihr Gebundensein an ei feuchte Umgebung ‘und die Abstammung der vorherrscherden Löß schnecken von entschieden hygrophilen Tieren. | Ein anderes ökologisches Moment ist es, von dem die Schnecke weit mehr beherrscht sind als von der Temperatur. Es ist die Feue tigkeit. Eine eingehende Besprechung dieses Verhältnisses dürft vielleicht am Platze sein. Hesse (39) zählt die Schnecken zu den „Feucht lufttieren“. Der Ausdruck bezeichnet in zutreffender Weise i Abhängigkeit vom Wasser nicht als eine unmittelbare, sondern»als ein dureh die Luft vermittelte. Schnecken bedürfen eines Feuchtluft raumes, der hinwiederum nicht denkbar ist ohne Feuchtig keitsquelle und ohne eine Feuchtigkeitsschutzdeeke8 Bei feuchtem und windstillem Wetter steht den Tieren die Welt offen® soweit sie von den Wolken bedeckt ist; sie können sich ungehemm bewegen, ernähren, fortpflanzen. Mit dem Durchbruch der Sonne abe und dem Einsetzen eines trocknenden Luftstromes ist die Zeit unge hinderter Bewegung vorbei, und die Tiere werden genötigt, in eine enger begrenzten Feuchtluftraum sich zurückzuziehen. Sie suchen nac ener Deekung, die in der mannigfaltigsten Weise von lebende und toten Pflanzen und ihren Zerfallresten, vom Gestein und dem lockere Boden geboten wird. Die Feuchtigkeit, entbunden von der Wärme _ entströmt dem Boden und wird zurückgehalten von der Deckung. tiefer die Trockenwirkung der Sonne ins Buschwerk, den Wald und de Verwitterungsschutt der Erdrinde eindiingt, um so enger werden di gedeckten Räume, die den Schnecken zur Abwicklung ihres Lebens prozesses übrigbleiben. Die Einschränkung führt zur Hemmung und endlich zum Übergang in den Zustand des latenten Lebens, wenn died Schnecke zuletzt in ihr Haus sich zurückzieken muß, das ıhr alsd engster Feuchtluftraum und letzte Deckung gegen die Gefahr der Ver trocknung gegeben ist. | | Von der Zuverlässigkeit, dem Feuchtigkeitsgrade und der Größe des Feuchtluftraumes, wie er jedem einzelnen Tiere cder mehreren ge- EN. insam zur Verfügung steht, hängt in erster Linie der Zeitraum ab, zur Abwicklung des hcbensprozeeseh vom Sommer verbleibt. Er et die „Fraßperiode“, und ihre Dauer ist, gleiche Ernährungs- gliehkeiten vorausgesetzt, bestimmend fürdieGröße des Tieres, » sie in der Schale Ausdruck erhält: Es kommt zu einem ewissen Porallelismus zwischen Feuechtluft- aum und Schalengrößde. Aber die Schale wird noch in anderer Weise vom Feuchtluftraum, einem Feuchtigkeitsgrad und seiner Deckung beeinflußt. Sie ist das m Tier gegebene Schutzmittel, bis zu einem gewissen Grad fähig, auf’ abere Einwirkungen zu reagieren, sich anzupassen, damit der Zweck 5 Schutzes vor Austrocknung für den Weichkörper erreicht wird. Je ehr die Deekung versagt, um so mehr muß die Schale eintreten. 5 wird fester, dieker. Daß sie dabei auch schwerer und ihrem N äger hinderlich Zu ändert an der Zweckmäßigkeit des Reaktions- organges nichts, weil auf eine Bewegung um so mehr verzichtet werden nuß, je enger und ungenügender der Wohnraum ist. An sich schon wenig bewegungsfähig und auf die passive Resistenz angewiesen, schließt sich ° Schnecke um so mehr nach außen ab, als die Außenwelt störend und mend auf sie einwirkt. Zuletzt wird auch die Form des Gehäuses vom Feuchtig- eitsgrad bezw. von der Rücksicht auf die Deckungsmöglichkeiten be- influßt. Je schmäler die Basis der Schale ist, desto bequemer i st es dem Tier gemacht, sich in einen dichten Pflanzenpelz (Moose « der Gräser) zu verziehen oder in die lockere Erde einzubohren. ‚Schrumpft aber die Basis, dann verengert sich von selbst auch der Nabel, und ein höheres Gewinde bietet Ersatz für den Verlust an Ge- äuseraum. Das Feuchtigkeitsbedürfnis ist nicht bei allen Mollusken dasselbe. Es sehließt nieht aus, daß die einen ein größeres, die anderen ein ge- ringeres Maß desselben zum Gedeihen nötig haben und sich darum mit verschiedenen Feuchtigkeitsgraden abfinden. Unter dieser Voraus- gun; ist man berechtigt, zuletzt auch von xerophilen Schnecken zureden. In der heutigen Fauna werden die extrem feuchten — nassen — andorte von Carychium minimum MÜLL., Suceinea putris L. und pferf- ; Rssm., den Vitrinen, Daudebardien und Zonitoides nitida Müut. € eingenommen, die extrem trockenen von Xerophila obvia HARTM., can- lidula STUD., ericetorum Mürr., Buliminus detritus MÜLL., quadridens 5 Lürı., Torguilla frumentum Drap., Modicella avenacea Bruc., Pupilla eupa Dr bigranata Rossm., triplicata Stun. Die ersteren sind gar nicht, h ü |" i di he i a it un en die anderen kaum (P. cupa) im schwäbischen Löß vertreten!. Dageg muß es uns auffallen, daß der Löß, namentlich mit den typischen Schnecke solche Arten einschließt, die imstande sind, an verschiede Feuehtigkeitsgrade sich anzupassen. Versuchen wir die Lößschnecken nach ihrem Feuchtigkeitsbedürfnis zu gruppiere dann erhalten wir folgende Übersicht: 1. Hygrophil in engerem Sinne dürften sein: Vall. tenuwilabrü Hyal. hammonis, Cl. pumila; im weiteren Sinne: Limax agrestı Hyal. nitens, cellarıa, Vitr. erystallina; “ 2. euryhygrom? in engerem Sinne sind: Ar. arbustorum, Valloni pulchella, excentrica; im weitesten Sinne: Suee. oblonga, Pupill muscorum, Hygr. hispida, montana, Sphyr. edentulum, Valloni costata, Cionella lubrica, | ; 3. xerophil, mehr oder weniger: Xer. striata, Vert. alpestris Ol. parvula, Bul. tridens, Caee. acieula, Pat. rotundata, Pup. eupd Bei dem Einfluß, der dem Feuchtigkeitsgrad des Standorts a die Gestaltung der Schneckenschale zusteht, ist es nicht verwunderlich wenn es sich herausstellt, daß die euryhygromen Schnecken auch variabel sind. In der Tat findet das Anpassungsvermögen in der Mannig faltigkeit der Formen plastischen Ausdruck. Mit der biologischen Ampli tude wächst der Abänderungsspielraum. Am weitesten ist er in de deutschen Fauna gezogen bei den Hygromien, Arianta und den Suceineen Auch Buliminus tridens ist sehr veränderlich, mehr aber in ihrem öst lichen Verbreitungsgebiet als in Deutschland, das im Grenzbezirk ihre Verbreitung liegt. In einem etwas engeren Variationskreis bewegen sich die Vallonien, Sphyradıum, Vertigo alpestris (parcedentata), Pupille muscorum, Cionella lubrica, Xerophila striata, Vitrea erystallina. Fü die Beurteilung der Lößfauna ist es von Wert, festzustellen, daß unter | den typischen Lößschnecken gerade dieeuryhygro men und variablen Arten die erste Stelle ein ! Xerophil erweist sich vielfach als gleichbedeutend mit xerotherm. ° Ich sehe mich leider genötigt, die biologischen Bezeichnungen um eine zu vermehren. Nach einer freundlichen Beratung durch Herrn Dr. O. Buchner, Kustos am Kgl. Naturalienkabinett in Stuttgart, wählte ich den vorliegenden Ausdruck. Entsprechend dem längsteingeführten eurytherm bezieht er sich auf solche Mollusken, die zwar hygrophil, aber trotzdem unabhängig von einem bestimmten Feuchtigkeitsgrad, vom nassen bis zum relativ trockenen Standort sich verbreiten. Wenn das Optimum durch eine Steigerung der Größe angedeutet wird, dann liegt es im Feuchtigkeitsmaximum. Die Individuenzahl wird vielfach vom Feucehtigkeitsgrad nicht berührt. >hmen, und zwar sind es die Troekenheitsextreme der- selben, die im Löß Aufnahme gefunden haben. Mit trocken- jiebenden Arten setzen sie den wesentlichen und onstanten Teil der Lößfauna zusammen. In der Systematik stellen sie, wie Pupilla muscorum, den Typus oder sind sie ihm beigezogen, wie bei Suwce. oblonga!; andere ? wurden selbständige Arten urd Varietäten aufgestellt: Iygromia hispida terrena, H. montana suberecta, Arianta arbustorum alpveola, Sphyradium edentulum columella, Vertigo alpestris parcedentata, Vallonia costata helvetiea, Cronella lubrica exigua. Die Gehäuseeigentümlichkeiten der auf den Löß- boden verpflanzten Zweige euryhygromer Schnecken bestehen dem Typus gegenüber in einer Verminderung der Maße, einer 'erdiekung der Schale und bei Heliciden in eine Er- hi hung des Gewindes mit gleichzeitiger Verengerung des Nabels. Die Kürzung der Fraßperiode führt zy kleinen Zwerg- Bee Feet. Sie können ebensowohl durch das Klima veran- ; werden, das einen kurzen Sommer mit sich bringt (in der Arktis und in Hochgebirge), als durch einen trockenen, mageren Standort mit schränkter Deckung, durch welche die Tiere gezwungen werden, eine oder mehrere Trockenheitspausen in einen vom Klima länger zuge- sssenen Sommer einzuschieben und die Fraßperiode dadurch zu kürzen. Die kleinsten Gehäuse entstehen da, wo zur Abkürzung der Fraßperiode durch das Klima noch eine solche durch die örtlichen Zustände tritt, ‚wie an manchen alpinen Höhenstandorten. Die alpinen Zwergformen ‚besitzen jedoch nie die dicke Schale, durch welche sich die fossilen Löß- ‚schnecken und ihre rezenten Vertreter auf dem alten Lößbeden und in ‚den Tälern und am Abhang der Alb auszeichnen. Ein Übersehen dieses | ! Obwohl auch die zahlreichen ökologischen Rassen von SS. oblonga . systematisch festgelegt sind, habe ich davon abgesehen, sie zu berücksichtigen. Einmal sind die Succineen schwer zu fassen, weil sie als Tiere von kurzer Lebensdauer mehr als die anderen Lößschnecken von den Zufälligkeiten ihrer Umgebung abhängen, wobei es außerdem selten möglich ist, erwachsene Gehäuse von unvollendeten zu unterscheiden; sodann sind im Löß die Formen so gemischt, daß eine besondere Aufstellung derselben beim zweifelhaften Wert der benannten ‚Formen nur zu einem Ballast für die vorliegende Arbeit geworden wäre. Wenn man will, kann man $. amoena Küster auf die Lößformen beziehen (74); sogar die rötliche Farbe hat sich im Löß vielfach erhalten. | ® Mit Rücksicht auf eine einfache und übersichtliche Darstellung habe ich auf den Gebrauch der trinären Nomenklatur verzichtet, obwohl sie vielleicht ‚besser als die binäre in jedem einzelnen Fall die systematische Stellung der | Lößformen hätte hervortreten lassen. | a Umstandes mag die SANDBERGER’sche Schule mit dazu geführt hak das rezente Äquivalent der fossilen Arianta alpieola in die Alpen. verlegen, um aus dieser vermeintlichen Beobachtung ein alpines Kl für die Lößperiode zu folgern. Die Schale verdickt sich bei unsern ei heimischen Schnecken mit der Abnahme der Feuchtigkeit und & Deckung, und eine diekwandige Schale kommt allen xerophilen u xerothermen Arten des Mittelmeergebietes zu, die sich der Sonne : setzen. Sie schützt vor Austrocknung und entsteht unabhängig ve Kalkgehalt des Bodens. Es dürfte kaum nötig sein, anzufügen, daß durchaus nicht & Exemplare bis auf das letzte hinaus die besprochenen Eigenschaft zeigen. Die Natur arbeitet nicht mit der Schablone, und das Leben den geschilderten Standorten schließt keineswegs das Entstehen un® Vorkommen abweichender, dem Typus sich nähernder Formen aus, d@ auch auf kleinem Raum die äußeren Zustände im Fluß sein könneng aber die besprochenen Formen sind typisch für trockene, magere Stan orte und nur hier möglich, und sie verleihen in ihrer Ge samtheit der Molluskenfauna solcher Örtlichkeiten ihren eigeı | tümlichen Charakter. Im engsten Zusammenhang mit dem Feuchtigkeitsbedürfnis ur dem Abänderungsspielraum steht die Deekung, von welcher d Größe und der Feuchtigkeitsgehalt des Raumes mitbestimmt wird, de die ganze Welt der Schnecken bildet. Mit unmöglich erscheinende Gegensätzen vermag sich ein und dieselbe Art abzufinden, in der lich armen, dunsterfüllten Schlucht neben dem Bach, unter Bäumen, Büsche und üppig wuchernden Krautpflanzen das hygrophile Extrem, draußeı auf der sonndurchglühten, baumlosen Wiese im feuchten Moos, unte den Blättern der Pestwurz und der Kohl-Kratzdistel sein der Trocken heit trotzendes Gegenstück. Wo die Trockenheitsiorme während des Sommers Deckung suchen, zeigt folgend Übersicht: : | a) vorwiegend an lebenden Pflanzen, im Grase, a der Unterseite der Blätter, am Stengel, an den Rhizomen, ime Moos: Vallonien, Hygromien, Limax, Arianta, Xerophila, Sph radium, Pupilla, Cionella, Sueceinea, Tachea,. Vitrea erystallına nur im Moos: Vertigo alpestris; vorwiegend in pflanzlichen Zerfallresten Hyalinia, Patula, Clausihia parvula und pumila; ec) zugleich auch unter Steinen: Hyalınıa, Patula; d) im Boden lebt: Caecilianella. ö b} a b a z Sr Mit der Deckung allein sind die Beziehungen der Schnecken zur aweit wohl nicht erschöpft. Leider aber versagt in diesem Kapitel ie Wissenschaft fast vollständig. Wir wissen insbesondere nicht, wie eit sie im ganzen und von den einzelnen Arten zur Ernährung angezogen wird. So viel ist jedoch — und darauf kommt es in unserem Each an — sicher, daß die höheren und lebenden Pflanzen für die schneeken wenig in Betracht kommen. Wenn wir annehmen dürfen, 5 die kriechenden Tiere nicht etwa Spaziergänge machen, sondern | E Blahrung nachgehen, dann ist es von Wert festzustellen, welches Substrat sie bevorzugen. Die beiden Tacheen steigen an Büschen ınd Bäumen auf, leben aber auch (z. B. an den Küsten — 25) im Grase: ‚selten erheben sich auch einzelne Tiere von Arsanta arbustorum typ. ı Bäumen vom Boden empor; Arianta alprcola besteigt die Kraut- Pilanzen und benagt die Blätter der Pestwurz; die Xerophilen hängen ba ich im Herbst gern an Gräsern auf; Olausilia parvula klettert an den ‚Felsen umher und an Bäumen, Hyalınia nitens und Patula rotundata ‚Steinen; alle übrigen Lößschnecken aber kriechen auf dem Boden, sbesondere tun das Suee. oblonga und die Hygromien,; die Vallonien, ’upen und die übrigen kleinen Schnecken halten sich auf dem Mulm und ı Pflanzenresten auf, die ihnen zum Versteck dienen. Die Löß- Zaunasetztsich also im wesentlichen aus Boden- tier en zusammen, die auch bei Regenwetter nicht versuchen, n Bäumen oder Büschen aufzusteigen. h Ill. Folgerungen für die Vergangenheit. Nirgends fand sich im Löß auch nur eine einzige Schale, die nicht autochthon gewesen wäre und aus der Örtlichkeit heraus hätte ver- s inden werden können. Verschwemmungen spielten eine ganz unter- geordnete Rolle. Der Zufall herrschte nur innerhalb der Gesetzmäßig- sit; er brachte diese oder jene Schnecke herein, die vielleicht nicht er- st werden konnte, wenn man im Lößgelände, ganz nach der Theorie, ein Stück einer Steppe erblickt, die unter einseitigen klimatischen Einflüssen und örtlichen Zuständen auch eine einseitig ausgewählte, destumschlossene Fauna hervorgebracht haben müßte. In großen Löß- ı gebieten mag dieser Fall eingetreten sein; in Schwaben aber haben wir ‚kleine Gebiete vor uns, die unter dem Einfluß der Umgebung standen. ‚Sie stellten wohl ein ökologisches Extrem dar; aber der Zusammenhang mit den übrigen Landschaftsformen war nicht unterbunden, und die | Gegensätze konnten auf kleinem Raum aneinanderstoßen. Das Leben ) Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1917. 6 spielte herüber und hinüber. Hygrophile Tiere konnten den xerophil nahe sein, wie sie es heute noch sind. . ı Wir haben die im Löß begrabenen Mollusken als eine Faune gruppe kennen gelernt, die sich mit dem Mindestmaß äußerer Leber förderung bescheiden konnte. Als winterschlafende Tiere hing der Ve lauf ihres Lebensprozesses von dr Sommertemperaturab. Kleinheit der Schalen an den Lößboden angepaßter euryhygromer / weist auf kurze Fraßperioden hin. Nach SAnDBERGER’scher Auffassu sollte ein alpines (oder arktisches) Klima eine solehe Kürzung herbe führen. Wir haben aber gesehen, daß Trockenheitspausen, veran durch Feuchtigkeitsmangel und wenig ausreichende Deckung, diese Kürzung veranlassen können, und daß eine dicke Schale direkt gege ein alpines Klima zeugt. Die habituelle Übereinstimmung der typische Lößschnecken mit den Formen baumloser, sparsam bewässerter Wiese: und Rasenflächen auf Lehm- und Geröllgrund beweist aber, daß unte einem Sommerverlauf, wie er sich in der Gegenwart abspielt, genau die selben Formen entstehen können, ja nur unter diesen denkbar sind. | Voreilig wäre es, von dem Löß und seiner Fauna auf die Niede schlagsverhältnisse der Entstehungszeiten schließen und etw trockene Perioden konstruieren zu wollen. Die Fauna spiegelt nicht di Feuchtigkeitsmenge wieder, die von oben kam, sondern nur diejenige die der Boden und seine Vegetationsdecke festzuhalten und den Tiereı zu vermitteln vermochte. Daß diese Zuführung sich in bescheidene Grenzen hielt, hatte seinen Grund eben in der Beschaffenheit des Bodens? und seiner Pflanzendecke. | | Zum Verständnis des Allgemeincharakter der Lößfauna sei darauf hingewiesen, daß der Löß auf einem Unter grund abgesetzt wurde, der durch seine Durehlässigkeit (Lias kalk, Muschelkalk, Sauerwasserkalk, Schotter) den Boden für eine em seitige, Trockenheit ertragende Fauna vorbereitet hat. Der Löß in seine Durchlässigkeit wirkte dann in dieser Richtung weiter. Eine streng Auslese führte zur engumgrenzten, artenarmen Lößfauna. Trockenfreund liche Tiere ( Xer. striata, Bul. tridens) konnten unbehindert weiterbestehen hygrophile mußten zurückbleiben (Vall. tenuilabris), euryhygrome paßten sich an und bildeten ihre Trockenheitsextreme (Hygr. terrena, suberecta Ar. alpieola, Sphyr. columella, Vert. parcedenata, Vall. hewetica, Oronella | exigua) und Zwergformen (Suec. oblonga). Selbstverständlich blieben sie vom Wasser abhängig, an seine Nähe gebunden, örtlich festgelegt und räumlich begrenzt. Große Strecken (die Filder) blieben leer wie die Wüste, 3 in der aber das Wasser überraschend reich belebte Oasen hervorzauberte. ee bei darf nicht übersehen werden, daß der Löß die Niederungen Schwa- be ns bedeckt, die vermutlich auch im Quartär wie heute die höchsten Durchschnittstemperaturen und die geringsten Niederschläge des Landes e tweisen hatten und deshalb geeignet waren, hygrophile Arten hint- zuhalten und xerophile zu begünstigen. u Die Verarmung der Lößfauna von unten nach oben, i ie in den großen Lößaufschlüssen unverkennbar ist und als eine Folge der Abnahme der Feuchtigkeit in xerophilem Sinne sich vollzieht, dürfte _ sine örtliche Ursache in der Durchlässigkeit des Lößhodens haben, dessen Iberfläche, je höher er anwuchs, um so mehr sich vom Grundwasser fernte. Quellen und Wasserläufe wurden mit der Zeit eingedeckt. Fi r klimatische Ursachen und etwaige Änderungen findet sich in der ‚lluskenfauna des Lösses kein Hinweis!. O. StoLt (68) vertritt zwar lie Hypothese einer postglazialen Xerothermperiode, md ZSCHORKE (84) vermag, trotz des von ihm anerkannten Wider- uchs, sich nicht ganz von dem Gedanken zu trennen, daß das isolierte Vorkommen wenig beweglicher, warmliebender Tiere in Zentraleuropa inf eine hinter uns liegende Wärmeperiode zurückzuführen sei. "Wenn ein solcher Zeitraum tatsächlich dem Postglazial einge- jedert gewesen wäre, hätte er sich auch in der Molluskenfauna äußern tüssen, und kein Boden wäre für eine Xerothermfauna geeigneter ge- wesen und keine Ablagerung hätte die Hinterlassenschaften jener Zeit isser konservieren können als der Löß. Er enthält aber ebensowenig sr davon als die übrigen quartären Ablagerungen. Selbst im . tut bei Freiburg i. B., wo eine mächtige Lößdecke heute die teichste xerotherme Molluskenfauna Deutschlands trägt, reicht diese F auna und nur diese neuzeitliche nicht unter die Grasnarbe hinunter, | Sildet also mit der rezenten zusammen die Fauna der gegenwärtigen . hriode. Wenn von den nacheiszeitlichen Verschiebungen innerhalb der golluskenfauna ein Schluß auf klimatische Änderungen in derselben sit zulässig ist, dann kann nur ene Steigerung der Tempe- ur‘ vielleieht auch nur eine Abnahme der Niederschläge und Zunahme der Trockenheit, in rage kommen, die, tief im Quartär beginnend, in die Gegenwart herein- reicht und ohne Störung oder Rückschlag stetig sich vollzieht. Nur nach dieser Richtung geben die Mollusken Anhaltspunkte, insofern i wenn man nicht geflissentlich diejenigen Änderungen in der Fauna, ‚die sich aus einem örtlichen Wechsel erklären lassen, auf klimatische Änderungen (zurückführen will und das Fernliegende dem Nahen vorzieht. 6* ei einerseits stenotherme, wärmescheue Arten im Laufe des Diluviw abgewandert und erloschen sind!, andererseits aber warmliebe mediterrane und ozeanische Arten der heutigen Fauna in größerer Zi erst in den jüngsten Ablagerungen erscheinen (Xerophila ericeto Mürr., obvia HarTm., candidula StunD., Buliminus detritus MÜLL., quilla frumentum Drar.) oder überhaupt noch keine Spuren auf di deutschen Schauplatz ihres Lebens hinterlassen haben (Carthusi earthusiana MüLı.?, cantiana Moxt., Xerophila intersecta Poır., I STEUSLOFF, rugosiuseula M.-To., Helix aspera Mürt., Buliminus quad dens Mür., Lauria eylindracea Da Costa, Modicella avenacea BrU Physa acuta Drap.). Das massenhafte Auftreten, das diese neuzeitlie Zuwanderer auszeichnet, ist der beste Beweis dafür, daß das ihren Ansprüchen entspricht. 4 Aus dem Auftreten der Mollusken an bestimmten, eng und sch begrenzte Stellen, die, wie wir gesehen haben, vom Vorhandensein & Wassers im Lößgelände abhängig waren, ist auch ein Schluß auf Vegetation des quartären Lößgeländes zulässig. $ NEHRING Sind wir gewohnt, es als eine Steppe uns vorzustell Dabei beruft man sich auf die Struktur des Lösses, aus weleher das V handensein einer Grasdecke bei gleichzeitigem Fehlen von Bäumen ı Sträuchern abgeleitet wird. Nach BROCKMANN-JEROSCH (8) bew zwar die Röhrchenstruktur nichts für die Vegetation, gleichwohl ist übliche Vorstellung nicht ganz unbegründet, obwohl zu einer Step noch ein weiter Schritt zu machen wäre. Die Anwesenheit schat spendender Büsche und Bäume hätte es den Schnecken möglich gemac unter ihrem Schirm sich in lockeren Beständen zu zerstreuen und ve Wasser zu entfernen. Ist die Verbreitung so streng lokalisiert und du das Auftreten von Wasserschnecken ursächlich begründet, dann auch eine irgendwie ökologisch sich fühlbar machende Busch- un Baumvegetation -undenkbar. Einzelne Büsche. könn selbstverständlich das Wasser besäumt haben. Deutlichere Fingerzeige für eine Rekonstruktion der Lößvegetati gibt die Artenauswahl und die Ökologie der im Löß begrabenen Schnecke Unter den vielen Tausenden gesammelter Molluskenreste befanc sich nur sechs Stücke von Tachea nemoralis und hortensis, die vielleie aber nieht hokwendigmmieise, auf Büsche und Bäume hinweisen; : ! Vergl. Geyer, Jahresber. u. Mitteil. Oberrh. geol. Ver. N. F. Bd. III, H. ® Übereinstimmend meldet Kormos (Särret 32, 41), daß Xerophila ob Carth, carthusiana und Bul. detritus „zur Zeit des Pleistozäns in der Fau Ungarns nicht anwesend“ gewesen seien. et ” ı aber, einschließlich Ar. alpieola, bezeugen direkt die Abwesen- ® dauernd schattenspendender Holzgewächse. Auch > Laub hat gefehlt, dem sich so manche Arten anvertrauen, die im Löß vermissen. Demgegenüber weist die Zusammensetzung der ‚aus Bodentieren darauf hin, daß Büsche und Bäume der Löß- it wenigstens insoweit fremd waren, daß ihnen kein Eimfluß » Fauna zukommen konnte. ch die Kraut-, Gras- und Moosvegetation te nicht über dasjenige Maß hinaus, das wir von Wiesen und Rasen lI- und Lehmgrund, die da und dort vom Wasser belebt werden, fe erwarten. Selten (Neckargartach) deutet Ar. arbustorum iyp. sumpfigen Grund mit meterhohem, diehtem Bestand; Ar. alpicola zt kleinere und locker stehende, rosettenbildende und großblättrige wmtgewächse (Cirsium, Petasites) auf Moosgrund voraus: Xerophila dagegen deutet auf kurzrasige, dürre, spärlich befeuchtete Strecken: Hygromia suberecta vargl: Jahresber. Oberrh. geol. Ver. N. F. Bd. III, a: I. Font wesentlicher Bedeutung für die örtliche Verteilung der ihnecken auf dem Lößgelände war neben dem Wasser und der von ihm jängigen Pflanzenwelt die Bodenbeschaffenheit. Echter gestattete den Schnecken, im Herbst sich einzubohren:; er koennte m, geeignete Bewachsung vorausgesetzt, Schnecken aufnehmen. ıimiger Boden ist spröde und verhält sich wie der Sandboden ablehnend sen Mollusken, auch wenn er feucht und dicht bewachsen ist. Wenn um auf der Lößlandschaft große Strecken molluskenleer und -arm eben, liegt noch kein Grund vor, auf eine dürre Steppe zu schließen. -- Eme Ansammlung von Schalen in Spalten und chern deutet ebenfalls auf einen spröderen Boden als der echte )B ihn geboten hat, auf einen Untergrund, der in der Trockenheit Risse n, in welehe entweder die leeren Schneckenschalen mit dem Ge- msel am Boden eingeschwemmt wurden oder die lebenden Tiere in er Dürre sich verzogen. Als Pockets bezeichnet WercH (Nehbl. 1903, ss) ‚Anhäufungen von Landschnecken, die vom Wind zusammengetragen »r dureh den Regen zusammengeschwemmt wurden und an günstigen »llen der Dünen, in Vertiefungen und Pfützen sich nicht selten finden 1 kleine Arten oft in großer Zahl enthalten. | Die Anhäufung des Lößstaubes muß ganz allmählich e olgt sein. Starke Stürme, die auf einmal eine Schichte trockenen Staubes in der Höhe eines arbustorum-Gehäuses abgelagert hätten, würden ‚die Tiere durch Entziehung des Wassers und dureh Erstiekung getötet a ° haben; nirgends ist aber eine plötzliche Unterbrechung oder ein E löschen der Kolonie wahrzunehmen, wie es durch katastrophale Erei nisse herbeigeführt worden wäre. Die Lößbildung scheint in ähnlick Weise vor sich gegangen zu sein, wie sie SCHMIDLE (62) an den Gre lehmen der Bodenseegegend beobachtet hat. Daß sie sich selbst m « (egenwart noch vollzieht, darauf macht BROCKMANN-JEROSCH (8) 2 merksam. | Bei aller Betonung der Übereinstimmung zwischen der Bildung zeit des Lösses und der Gegenwart dürfen wir uns der Tatsache nie verschließen, daß die quartäre Lößfauna sich aufgelöst und verzog hat und neue Zuwanderer in der Zwischenzeit sich eingestellt habe Es müssen sich Einflüsse geltend gemacht haben, die außerhalb d Örtliehkeit zu suchen sind. Wir denken zunächst an die Eingr if der Kultur. Sie sind keineswegs zu unterschätzen, schon im bliek auf den Umfang, den sie erreicht haben. Die Besitznahme € fruchtbaren Lößbodens durch die Menschen führte zur Entziehung di Standorte, entweder direkt durch die Bebauung oder indirekt dure Entwässerung. Aber auch an der Bereicherung der Fauna durch ne zeitliche Zuwanderer ist die Kultur beteiligt. Sie begünstigt die passi Einwanderung (Verschleppung durch Sämereien, Weinreben, Gemüse u. 2 und schafft in der Kultursteppe neue Standorte, die von Steppen- u Wiesenbewohnern gerne und mit Erfolg aufgesucht werden. | Aber wie wir oben gesehen haben, halten einzelne quartäre Lök | schnecken trotz alledem auf dem alten Standort aus. Warum nie auch die übrigen? Welchen Einflüssen mußten sie weichen? Was hä sie in den heutigen Refugien fest? Welche Macht verleiht den Vers schleppungen durch die Kultur Bestand? Hier machen sich Einwirkunge geltend, die weit über das hinausreichen, was menschliche Eingriffe he beiführen können. Ein Wechsel des Klimas allein vermocht@ solch weitgehende Veränderungen herbeizuführen. Daß wir dabei nich® ausschließlich und in erster Linie an die Temperatur denken dürfen ist oben schon betont worden. Die Feuchtigkeit — Niederschläge um Feuchtigkeitsgehalt der Luft — kommen für die Mollusken zuerst 1 \ Betracht. Es dürfte also nach dieser Seite hin eine Änderung erfolg sein. Wenn eine umfangreiche Abwanderung nach den Mittel- un Hochgebirgen und nach dem Norden stattgefunden hat, liegt die Ve mutung nahe, daß ene Abnahme der F euchtigkeit Postquartär den Abzug veranlaßt habe und ein feuchteres Klima al das gegenwärtige niederschwäbische die Abwanderer an ihren Refugie festhält. Hüten wir uns jedoch vor zu weitgehenden Schlußfolgerunger | zurih) Dia f | ‚Es müßten zugleich. auch die Ansprüche der Zuwanderer, die an die ‚Stelle der Flüchtlinge getreten sind, untersucht werden, und wenn die Löß fauna nicht die gesamte Molluskenhinterlassenschaft eines besonderen | jelgginchen ; ‚Zeitabschnittes, sondern nur einen kleinen, unter eigen- igen Verhältnissen zustande gekommenen Teil derselben darstellt, det sie allein auch nicht die Unterlage, die für derartige Folgerungen jorausgesetzt werden muß. Es würde aber weit über den Rahmen dieser Arbeit hinausführen, wollten wir die Klimafrage auf der angedeute- te ı Basis behandeln. Vielleicht bietet sich noch einmal Gelegenheit, inter Berücksichtigung sämtlicher. Quartärfunde auf die Frage zurück- ommen. h Mein: IV. Ergebnisse. 1. Der schwäbische Löß stellt eine äolische Bildung dar — S. 52—55. ea: Die in ihm begrabenen Mollusken bilden eine autochthone, öko- logische Einheit, eine Fauna — 8. 55. 3. Sie setzt sich zusammen aus der typischen Fauna und der Beifauna — mit den gelegentlich auftretenden Gästen — S. 45. 4. Alle im Löß eingeschlossenen Mollusken finden sich auch in den ee übrigen quartären Ablagerungen und im Liegenden des Lösses — 8.4580. . Der Löß hat keine Leitfossilien, aber eine Leitfauna — S. 50. . Für die Annahme einer besonderen Lößperiode und eines besonderen Lößklimas geben die Lößschnecken keine Anhaltspunkte — 8. 51. 7. Eine Verarmung der Lößfauna von unten nach oben in xerophilem Sinne erklärt sich aus örtlichen Ursachen; klimatische Einflüsse kommen hiefür ‚nicht in Frage — 8. 83. rl ‚8. Die Lößfauna ist in erster Linie ein Ergebnis der- Örtlichkeit, das - » Trockenheitsextrem der jeweiligen Fauna, eine Fazies der Quartär- Be: fauna — 8. 79. 9. Eine Lößfauna besteht, von der Kultur hart bedrängt, auch heute auf dem alten Lößboden — rezente Lößfauna; aber in ihrer Zu- sammensetzung haben sich, verglichen mit der quartären — fossilen | Lößfauna, Verschiebungen vollzogen — 8. 7—60. 10. Nach der geographischen Analyse unterscheidet sich die fossile Lößfauna von der rezenten und der gesamten Molluskenfauna der ' Gegenwart durch das Fehlen warm(trocken-)liebender Schnecken der | Mediterranzone — S. 75. 41. Ausgehend von der Tatsache, daß die Schnecken in erster Linie | von der Feuchtigkeit und nicht von der Wärme abhängen (Feucht- lufttiere), gelangt die ökologische Analyse zu folgenden Festste lungen: B a) Trockenheitsextreme euryhygromer und deshalb variabler Arteı setzen mit trockenliebenden Arten die typische Lößfauna zu sammen — 8. 79. ‘ | b) Die Trockenheitsextreme unterscheiden sich durch kleinere Ge häuse, festere und diekere Schale, höheres Gewinde und engeret Nabel von der Normalform — 8. 77. r | @) Die Lößschneeken suchen Deckung an lebenden Pflanzen, aı pllanzlichen Zerfallresten und im Boden — 8. 80. d) Lößschnecken haben nicht die Gewohnheit, an Holzpflanzen aufzusteigen — S. 81. 12. Die ökologische Analyse der Lößfauna macht es möglich, die ört liche Ökologie des Lößgeländes in den wesentliehsten Zügen dar zustellen: durchlässiger, trockener Boden, spärliche Bewässerung Abwesenheit dauernd schattenspendender Holzgewächse, Kraut-, (sras- und Moosvegetation, langsame Staubanhäufung — S. 82—85. 13. Die Lößfauna und die nacheiszeitlichen Wandlungen der deutschen Molluskenfauna widersprechen der Annahme einer postglazialen Xerothermperiode im Sinne StoLr’s; aber die Frage nach dem Klima kann endgültig nur unter Berücksichtigung der gesamten gleich alten Fauna und der neuzeitlichen Zuwanderer beantwortet werde — 5, 83, 86. Schlußwort. Die vorliegende Arbeit hat einen Umfang erreicht, der vielleicht manchem nicht im Verhältnis zur Bedeutung des Themas zu stehen seheint. Aber sie soll zugleich auch einen Protest darstellen gegen die Art, nach welcher vielfach von geologischer Seite die quartären Mollusken bestände für eine Rekonstruktion des Quartärklimas herangezogen werden. Zu einer ökologischen Analyse derselben, durch welche allein die Be- ziehungen der Fauna zur Umwelt aufgedeckt werden können, wird ge- wöhnlich nicht einmal ein Versuch gemacht; die örtlichen Verhältnisse, ohne die eine Fauna nie verstanden werden kann, bleiben völlig unberück- sichtigt; das Klima wird einseitig als Temperatur aufgefaßt, durch welche Mollusken nicht einmal so unmittelbar beeinflußt werden wie durch die’ Feuchtigkeit; die Vegetation wird übersehen. Während einzelne wenig- stens von ganzen und umfangreichen Beständen ausgehen, legen andere unvollständig ersammelte Faunenteile zugrunde; ja es gibt Publizisten, u ii gem vom Vorkommen einer einzigen Varietät Schlüsse auf das irklima zu ziehen vermögen. Den Höhepunkt in der einseitigen und schematischen Ausschlach- ; kleiner, unbedeutender Fossillager für Klimauntersuchungen bilden NZEL’s „Klimaänderungen etc.“ (50). Auf Grund der allgemein ge- tenen, summarischen Verbreitungsangaben WESTERLUND’s (74) werden matische Zonen unterschieden, womit sich die ganze Ökologis erschöpft. e Gliederung des Quartärs stützt sich auf wenige, zum Teil recht be- | tungslose Landschnecken. Wie wenig die Bewohner des thermisch geglichenen Wassers geeignet sind, klimatische Schwankungen anzu- isen, sollte dem nicht unbekannt sein, der klimatische Untersuchungen treibt. Vollends wird sich niemand auf Gyraulen oder auf WESTER- xp’sche Pupa-Varietäten verlassen, der nicht geflissentlich nordische rmen finden will, um ein arktisches Klima beweisen zu können. Es lag mir deshalb daran, an einem Beispiel die Arbeit in dem Um- fang vorzuführen, wie sie meines Erachtens erfolgen muß, um objektiv f sichere Grundlagen zu kommen. Literatur. ” Nchbl. — Nachrichtsblatt der Deutschen malakozoologischen Gesellschaft. Mal. Bl. = Malakozoologische Blätter. i Wo sich der Verfasser auf eigene Untersuchungen stützt, fehlen Literatur- nachweise, .„ Andreae, Dr. A.: Diluvialsand Hangenbieten. Abhandl. geolog. Spez.-Karte Elsaß-Lothringen. Bd. IV Heft II, 1884, 2. Boettger, Cäsar R.: Moll.-F. preuß. Rheinprov. Archiv f. Naturgesch. Pe 78. Jahrg. 1912. . Boettger, Dr. O.: Entwicklung Pupa-Arten ete. Jahrb. Nass. Ver, f. Naturk. Jahrg. 42, 1889. 4. — Meoll.-F. russ. Gouv. Poltawa, Perm u. Orenburg. Nchbl. 1889 und 1890. "Bollinger, Gottfr.: Gastropodenfauna Basel. Inaug.-Diss. Basel 1909. 6. Bräuhäuser, M.: Beitr. z. Stratigraphie Cannstatter Dil. Mitteil. Geolog. R. Abteil. Kgl. Württb. Stat. Landesamtes No. 6, 1909. 7. Brömme, Chr.: Conchylienfauna Mosbacher Diluvialsandes. Jahrb. Nass. au Ver. f. Naturk. Jahrg. 38, 1885. 8. Brockmann-Jerosch, H.: Alter schweiz. dil. Lösses. Vierteljahrsschr. 7 Naturf. Ges. Zürich. 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Meyer; Durchschnittswerte für die Landes- teile und für die einzelnen Orte in Tabellen (I.—III.); Besprechung der Tabellen. S. 105. . Phänologische Einzelergebnisse: a) Verhalten der Bodenseegegend infolge ihres eigentümlichen Klimas. 8. 115. | b) Entwicklungsdauer verschiedener Gewächse von der Blüte bis zur Frucht- reife in verschiedenen Höhenlagen. 8. 119. c) Belaubungsdauer von Bäumen nach Meereshöhe, Frosthäufigkeit und Niederschlägen. S. 122. d) Witterung und phänologisches Verhalten. S. 127. e) Phänologisches Verhalten (Beginn der Blüte, Eintritt der Reife) unter dem 1. Einfluß der Meereshöhe und Exposition. S. 128. 2. Einfluß des Waldes. S. 129. 3. Einfluß der Höhen- (Kuppen-) und Muldenlage. S. 131. 4. Einfluß der Meereshöhe bei im übrigen gleichen Verhältnissen, S. 132. f) Größte Schwankungen beim Eintreten von Erscheinungen. 8. 134. g) Endergebnis. Notwendigkeit eines dichteren Beobachtungsnetzes zur Herstellung einer genauen Karte des Frühlingseinzuges in Württemberg. S. 135. Kartographische Darstellung der Kirschenblüte nebst Begleitwort. S. 137. Anhang. Lage der phänologischen Stationen. Zwei meteorologische Hilfs- .tabellen. S. 138. -VIH. Literaturverzeichnis. S. 142. Die eingeklammerten Zahlen im Text beziehen sich auf die Nummer und Seite der im Literaturverzeichnis aufgeführten Schriften. we Yen I. Begriff, Name und Aufgabe der Phänologie. Der Wechsel in der Pflanzenwelt zwischen Winterruhe (la tenter Vegetationszeit) und dem Aufblühen im Frühjahr, wie @ sich in gemäßigten und höheren Breiten abspielt, wurde von jeher® ‘von der Menschheit beobachtet; gewisse Erscheinungen in de | Pflanzenwelt gaben und geben dem Landwirt das Zeichen für di Wiederaufnahme seiner Berufstätigkeit nach der Winterruhe. Schor die Römer besaßen in diesem Sinne phänologische Kalender (9, 5) Gesetzmäßigkeiten zwischen den Entwicklungsstadien der pflan lichen Organismen und der ihnen entsprechenden Klimaphasen zı ermitteln begann man aber viel später, eigentlich erst im 18. Jahr | hundert, und der dafür geprägte Ausdruck Phänologie kam noch später in Anwendung. | Die Phänologie, oder genauer, die Pflanzenphänologie ist nach” Esox Ime (Darmstadt), ihrem Hauptvertreter, die Wissenschaft, die sich mit der Feststellung der wichtigsten Ent- wicklungsstufen des jährlichen Pflanzenlebens be schäftigt und hieraus Gesetzmäßigkeiten ableitet (20, 3). Seiner” Etymologie nach (paivsoIaı — erscheinen) würde das Wort auch die Erscheinungen aus der Tierwelt umfassen, und es würde eine dankbare Aufgabe sein, die Beziehungen zwischen der letzteren und dem Klima festzustellen, etwa der Rückkehr der Zugvögel und dem Frühlingsanfange, ihrer Abwanderung im Herbst usw. In Württemberg wurden auch seit ScHÜüBLEr derartige Beobachtungen angestellt und fanden durch A. Laurert eine interessante Bear-' beitung (Jahreshefte des Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württem- berg 1914). Man hat sich jedoch daran gewöhnt, dieses von dem belgischen Botaniker CH. Morken (1807—1858) geschaffene Kunst- wort Phänologie meistens nur auf die Pflanzenwelt anzuwenden (12, 28). (WAsnER, 34, 630, dehnt den Begriff noch weiter aus.) Im Druck erschien es nach S. GÜNTHER (10, 244) zum ersten Male im Jahre 1853. Lange vor Entstehung des Ausdruckes Phänologie hat Linn& den Gedanken angeregt, durch sogenannte Florenkalender die zeitliche Folge im Auftreten der vegetativen Hauptphasen für ‚möglichst viele Pflanzen und Orte erfahrungsgemäß festzustellen und den Zusammenhang zwischen Pflanzenentwicklung und klima- tischen Verhältnissen durch Karten darzustellen, er wünscht: Mappae vegetantes, quae indicant ubique regionem, clima et terram ... An einer anderen Stelle sagt er: Tempus vigendi, + en serminandi, frondescendi, efflorescendi indicat elima (23, 270 u 23, 276). Damit hat Liynt, der eigentliche Begründer der Phäno- j gie, klar die Aufgabe bezeichnet, die sich die Phänologie heute ich stellt. Isye spricht kurz und bündig ihre Aufgabe aus mit = Worten: Das Klima wird nicht nach meteorologischen Be- »htungen beurteilt, sondern nach seiner Wirkung auf die Pflanzen- yelt (20, 3). Die Phänologie wird damit zu einem rein geo- graphischen Problem, zu einem Zweig der angewandten Klimalehre r ol. 34, 630 u. 3, 48). u Verfahren der Phänologie. 7 Bei den phänologischen Beobachtungen hat man aus der Fülle de Flora eines Landes eine Reihe phanerogamer Arten heraus- x iffen, bei denen der Eintritt gewisser Phasen leicht feststellbar ist; im allgemeinen beobachtet man erste Belaubung, Blüte, Frucht- e, Laubverfärbung und stellt das Durchschnittsdatum des Ein- ittes einer gewissen Phase durch langjährige Beobachtungen fest. r Eintritt der Blüte ist die am sichersten zu beobachtende Phase, \ hkena bei der Feststellung anderer Phasen, namentlich bei Fest- stellung der Fruchtreife und Laubverfärbung, dem subjektiven Empfinden größere Freiheit gelassen ist. Wie solche Beobachtungen anzustellen sind, zeigt die sogenannte Gießener Instruktion von HorFwans-IHne 1882 und 1883, die jedes Jahr im Auszug in den '„Phänologischen Mitteilungen“ von Inne abgedruckt ist, oder die Instruktion von ©. Drupz (Abhandlungen der naturw. Ges. Isis, Dresden 1892, No. 14). Die Resultate solcher Beobachtungen ‚können nun tabellarisch dargestellt werden oder noch besser und übersichtlicher kartographisch: es werden sämtliche Punkte gleich- zeitigen Eintretens einer der genannten Phasen, sämtliche Isophanen ‚durch einen Kurvenzug verbunden. Anstatt nur eine einzige Er- scheinung kartographisch darzustellen, kann man mehrere zusammen- | / ehörige Phänomene zu phän. Jahreszeiten gruppieren und durch fitteldaten darstellen (14, 1 fi.). Letztere sind besonders brauchbar r Rückschlüsse auf klimatische Verhältnisse. An solche phäno- isch Karten lassen sich dann interessante geographisch-klimato- logische Betrachtungen und Vergleichungen anschließen, wie dies 2. B. Sommer: Die wirkliche Temperaturverteilung in Mitteleuropa mit Inxe’s Karte „Der Frühlingseinzug in Mitteleuropa“ getan hat. Sommer kommt zu dem Resultate, daß die Ähnlichkeit seiner April- ‚Temperaturkarte und der Karte Inxr’s ganz überraschend ist, ein | Beweis dafür, daß Meteorologie und Phänologie vielfach: para gehen und daß man durch die Phänologie zu vergleichbaren A haltspunkten über die klimatische Beschaffenheit einer Gegend gelangen kann (31, 151 ff.).. Noch weiter geht (nach luxe) & Meteorologe SCHREIBER in Dresden, indem er sagt: Man kann aus: den Ergebnissen der klimatologischen Forschungen auf die E scheinungen im Pflanzenleben schließen und wird umgekehrt aus) Beobachtung der Entwicklung der Pflanzen einen Schluß auf & klimatischen Verhältnisse machen können. of | Es soll jedoch hier ausdrücklich darauf hingewiesen werde | daß es natürlich unmöglich ist, wie es einige Phänologen im 19. Jahr“ hundert versuchten, durch Rechnung rein zahlenmäßig festzustellen? ob einem bestimmten Unterschied der Temperatur ein bestimmter Unterschied in den einzelnen Phasen der Pflanzenentwicklung en spreche und sich rein zahlenmäßig feststellen lasse, oder gar d Summierung gewisser thermometrischer Werte eine gewisse Tem- peratursumme für eine bestimmte Entwicklungsstufe herauszufindem (so Horrmann und seine Schule: z. B. MAupe, Phänologische Bez obachtungen über Ernte und Intervall des Winterroggens. Dis 1890; sodann Staus, Phytophänologische Beobachtungen in Ungarı | Bot. Zeitung 1879. S. 672 ff.; Scharrer, Über die Abhängigkeit d Blütenentwicklung der Pflanzen von der Temperatur. Diss. Ber 1878; ZıesLer, Über phänologische Beobachtungen und 'thermis ] Vegetationskonstanten. Ber. der Senckenbergischen naturforschende Gesellschaft 1878, 1879). Dieser Standpunkt ist von der neuere Phänologie aufgegeben worden (1, 4; 3, 36—48; 8, 199; Iunz & verschiedenen Stellen seiner phänologischen Mitteilungen); besonder . sei auf die Arbeit von Bos (1) aufmerksam gemacht. Dagege wird selbst von bedeutenden Botanikern, so O. Drupr, auf die Be deutung der Phänologie für die Geographie hingewiesen. j j | | j j N | II. Voraussetzungen für die Verwendbarkeit phänologisch PD! Beobachtungen zur Darstellung klimatischer Verhältnisse Es fragt sich, inwiefern die Pflanzenwelt zur Charakterisierung! des Klimas eines Ortes oder einer Gegend herangezogen werde kann. ‚Es sei daher eine kurze Darstellung der Voraussetzungeı der Phänologie gestattet. | Daß eine gewisse Beziehung zwischen den Erscheinunger der Pflanzenwelt und dem Klima besteht, kommt schon in der all- | verschiedener Gegenden sagt: Diese oder jene Gegend ist viel früher ‚oder später daran als eine andere. Diese Vermutung des gewöhn- liehen Mannes, die sich übrigens vielfach auf langjährige Beob- |achtung stützt [Geh. Hofrat A. v. Scumpr (28c, 98) sagt, daß solche ‚Beobachtungen auch durch moderne instrumentale Beobachtungen nicht ersetzt, sondern nur auf Maß und Ziel gebracht werden können], wird auch durch die Wissenschaft bestätigt; hängt doch ‚die Entwicklung der Pflanzenwelt im wesentlichen von klimatischen ‚Faktoren ab (9,5 ff.). Schon Lmn# stellt die Zeiten des Eintrittes ‚einer Pflanze in eine gewisse Entwicklungsphase als Folge des Klimas hin: Loca natalia plantarum respiciunt regionem, clima, solum et terram (23, 263). Wärme in ihrer Bedingtheit von dem Äquator, der Meereshöhe und der Meeresentfernung, dann die Nieder- 'schläge, Luftfeuchtigkeit etc., aber auch Wirkungen des direkten 'Sonnenlichtes, vom Relief bedingte Verhältnisse, Exposition, Wärme des Bodens, Wassergehalt des Bodens, Wirkungen des diffusen 'Tageslichtes, die Bodenbeschaffenheit in physikalischer und che- mischer Hinsicht, alle diese Verhältnisse spielen eine Rolle bei der Entwicklung der Pflanzenwelt (vgl. 27, 255). „Die Bodenwärme spielt als pflanzengeographischer Faktor eine wichtige Rolle, und ‚weil die Bodenverhältnisse ganz anders als die der umgebenden Luft sind, so wäre eigentlich diesem Faktor eine besondere Auf- merksamkeit zu widmen“ (29, 306). „Wasserreiche Böden erreichen ; bei gleicher Wärmezufur weniger hohe Temperaturgrade als wasser- arme“ (vgl. 22, 102; 220 ft.; 20, 12; 7, 12; 7, 18—20). Die Wirkung ; des Sonnenlichtes (2, 3—60; 30, 443; vgl. 8, 192 ff.) ist hoch an- ‘ zuschlagen. 5 Es kommen also bei der Entwicklung der Pflanzen keineswegs ‚nur klimatologische Faktoren in Betracht, sondern auch sehr be- deutungsvolle andere. Auf einer kartographischen Darstellung ı phänologischer Verhältnisse müssen daher auch diese Verhältnisse j gewissermaßen zum Ausdruck kommen; sie wird sich also von einer Temperaturkarte unterscheiden. Aber für die Beurteilung des Klimas ‚einer Gegend sind gerade die genannten Faktoren von nicht zu ı unterschätzender Bedeutung, weil hier auch andere klimatische ' Faktoren berücksichtigt werden, als es bei gewöhnlichen meteoro- logischen Aufzeichnungen der Fall ist, so z. B. die Sonnenstrahlung, ‚ eine Größe, die in der Messung der Luftwärme nicht mitenthalten ist ‚ und doch für die Lebensvorgänge des Menschen wie auch der Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1917. 7 . en Pflanzen von höchster Bedeutung ist (35, 26 u. 7, 8). Über di Wirkung des direkten Sonnenlichtes macht L. Mever eine interessant Mitteilung (26, J. 1898, 66; vgl. 28a, 86); er schreibt: „Als ein Eigentümlichkeit des Frühlings 1897 sei hervorgehoben, daß d Blüten des Vorfrühlings in höheren Lagen sich viel später em wickelt haben als in niedrigen. Der Grund liegt darin, daß di milde Temperatur des Vorfrühlings durch die lauen Winde und mu im geringen Grade durch den Sonnenschein veranlaßt worden is Bei reichlichem Sonnenschein nämlich pflegen die Höhen erheblie stärker begünstigt zu sein als die Täler und manche Blüte des Vorfrühlings sich deshalb auf sonnigen Höhen früher zu entwickeln.“ Andere Gründe für verschiedenes phänologisches Verhalte an verschiedenen Standorten liegen auch in den Pflanzen selber, z. B. in ihrer Akklimatisationsfähigkeit ete., wonach dieselk Pflanzenart in verschiedenen Gegenden verschieden auf die Wirkung des jeweiligen Klimas reagiert. Schon Canporre sagt diesbezüglic treffend: „Une plante n’est point un instrument analogue au thermo metre qui soit de nature & marcher parallelement avec celui-e c’est plutöt une sorte de machine faisant un travail et un travail tres varie, sous l’impulsion des agents exterieurs, savoir la chaleu et la lumiere et un agent interieur, la vie dont il est difficile d se passer pour rendre compte:des phenomenes. Si les fonctior accomplies par la plante donnent une mesure de la chaleur c n’estqu’une maniere indirecte modifiee par une foule de cause secondaires. ... Mais malgre cela, il est impossible de renonce completement a l’emploi des donnees fournies par les observatior meteorologiques. Nous n’avons pas d’autres moyens pour Compare les climats“ (2, 2—3). Auf derselben Seite gibt er noch eine Wink betreffs der Zahlen, welcher auch für vorliegende Arbeit gelten soll: „Je prie cependant le lecteur de donner moins d’atte tion aux chiffres et aux resultats partiels qu’& la grande question qui domine tout le sujet* (2, 2). | Sehr bedeutungsvoll für die Phänologie sind die Resultate aus" zehnjährigen Beobachtungen, welche von dem Belgier VANDERLINDEN (33, 334) im meteorologischen Observatorium zu Uccle gemach worden sind. Die hier zu phänologischen Schlußfolgerungen ge nommenen Beobachtungen zeichnen sich dadurch aus, daß sie al derselben Station wie die meteorologischen Beobachtungen von gleichen Beobachter ausgeführt worden sind. Als charakteristisches‘ Merkmal diente die Zeit der Blüte, wo die ersten Staubbeutel offen —- 9 — zutage treten, also eine Phase, welche am sichersten wahrzunehmen Die Abweichungen vom Mitteldatum waren bei diesen Ver- hen am größten bei den im Februar und April blühenden Pflanzen, im Mai wurden sie kleiner, um dann vom Juli an wieder zuzu- nehmen. Erklärt wird diese Erscheinung so: die in den ersten M sten des Jahres blühenden Pflanzen bedürfen bei den in ihnen auf 'espeicherten Kräften nicht so sehr der sonst allgemein erforder- ichen Chlorophylibildung, sondern einer gewissen Wärme zur lütenentfaltung ; andererseits sind bedeutende klimatische Schwan- kungen im Sommer viel seltener und von geringerer Bedeutung für ie Pflanzen als im Frühjahr. Wir werden sehen, wie verschiedene rscheinungen auch in Württemberg sich mit dem letzten Satz erklären lassen. Die Frage, ob die Wärmeverhältnisse des voraus- segangenen Herbstes und Winters auf die Blüte im Frühjahr von Bedeutung ist, verneint der Verfasser. Dagegen mißt Drune (3, 43) dieser Zeit doch einige Bedeutung bei, insofern es Ruhetage an Sich sind und eine bestimmte Zahl von Ruhetagen verflossen sein un, bevor auch unter den günstigsten Temperaturen eine normale Phasenentwicklung eintreten kann; vgl. 30, 465. Auf Grund be- onderer Versuche kommt der Verfasser zum Ergebnis, daß die lüte durch Wärmebehandlung beschleunigt werden kann; jedoch unbedingt dabei erforderlich, daß die Pflanze eine Ruhepause durchgemacht hat. Bei Besprechung der Abstände vom Jahres- ittel zieht der Verfasser fünf meteorologische Faktoren heran: Maximal- und Minimaltemperaturen, Sonnenstrahlung, Feuchtigkeit und Regen. Der Blütestand hängt hauptsächlich (also besonders i Frühling, der Hauptblütezeit) von der Temperatur ab, da die eige ntlichen Vorräte bereits vorhanden sind. Das wirksamste Zu- sammentreffen ist hohe Temperatur und Sonnenstrahlung mit ver- Mältnismäßig geringer Feuchtigkeit, welche einige Zeit vor Beginn der normalen Blütezeit anhält (33, 333 u. 3, 43). : Die Tatsachen der Phänologie stehen demnach in einigem ur- sächlichen Zusammenhang mit den in exakten Zahlen ausdrückbaren klimatischen Vorgängen. Trotzdem kann und muß man feststellen, laß man bei phänologischen Untersuchungen mit annähernd sicheren Werten zufrieden sein muß. Daß es sich nicht um Genauigkeit im mathematischen oder physikalischen Sinne handeln kann, darauf hat übrigens Imse schon früher öfter hingewiesen (20, 7 u. 18). Weiter- hin erklären Vannperuinoen’s Resultate, warum gerade die Karte ‚des Frühlingseinzuges so auffallend mit der April-Temperaturkarte 7* vr N + I In m: a übereinstimmt. In seiner Abhandlung weist VANDERLINDEN fern darauf hin, daß die Zahl der gegenwärtig bekannten Faktoren, diei das Blühen beeinflussen, bei weitem größer ist, als man je g dacht hat. Die Ursachen für die Entwicklung der Pflanzen liegen dem Gesagten nach also teils in außerklimatischen, teils in klimatische Faktoren. Wenn also, wie Inxe’s Mitteleuropakarte zeigt, der E fluß des Höhen-, des See- und des Festlandklimas sich graphisch ı | unzweideutigen Merkmalen ausdrückt und entsprechenden meteor: logischen Karten parallel geht, so erklärt sich dies aus der Ab- hängigkeit der Pflanzenwelt von allen klimatischen Faktoren. Ber der Wärme ist die Abhängigkeit von der geographischen Bre sowie von der Verteilung von Festland und Meer offenkundig, al von Faktoren, welche bei der Beurteilung des Klimas einer Gege die erste Rolle spielen. Da aber auch eine Abhängigkeit von viel anderen Faktoren besteht, so ist ganz klar, daß eine phänologise Karte nur annähernd sich mit einer meteorologischen deck kann. Andererseits ist sehr wohl zu bedenken, daß wir auch mie den Hilfsmitteln, welche der Meteorologie zur Verfügung stehe keineswegs in der Lage sind, das Klima eines Ortes restlos erschöpfend anzugeben (vgl. 9, 25; 7, 18 u. 9, 23 u. 24). Esg immer noch das Wort Drune’s: „Ich bin der Meinung, ‚daß d Pflanzen in ihrer zeitlichen Entwicklung viel empfindlichere u genauere meteorologische Instrumente darstellen als unsere Therme meter und daß mit den an verschiedenen Orten vergleichend & gestellten Beobachtungen ... der Zweck verbunden werden kan die sich dadurch ergebende Verschiedenheit zu einer klimatische Charakterisierung der Beobachtungsorte zu benutzen“ (4, J. 188 229). Ähnlich drückt sich Suray aus: „Phänologische Karten bild eine um so erwünschtere Ergänzung unserer Klimakarten, als s manche Unterschiede enthüllen, die die meteorologischen Mitte karten nicht mit gleicher Schärfe erkennen lassen“ (32, 782). Dies Ansicht schließt sich auch Han an (11, 86). Die Phänologie kan also ganz gut ohne die Lehre von den sogenannten Wärmesumme getrieben werden, wenn man sie, wie Inne gezeigt hat, als ge graphisches Problem behandelt, und in der Tat wenden ihr d neueren Geographen und Klimatologen eine größere Bedeutung Das geographische Institut in Greifswald z. B. hat in letzter Ze einen neuen Aufruf für phänologische Beobachtungen in Pommeraf erlassen (25). | j | j | j } . . ! i i 4 — WI — ‚Nicht zu unterschätzen ist endlich die große praktische Be- dei tung der Phänologie. „Für den Botaniker, den Forstmann, den Obstzüchter, den Landwirt, also Leute, die sich mit Pflanzen beschäftigen, hat sie auch die besondere und wichtige Eigen- tü lichkeit, daß in ihr gewissermaßen das Klima durch pflanz- liche Instrumente beurteilt wird, und zwar durch Instrumente, die nicht wie Thermometer und Regenmesser nur an einem Ort der reffenden Station stehen, sondern daß sie sich über ein größeres Be obachtungsgebiet verteilen und auch billiger sind als Thermo- ter und Regenmesser“ (20, 13 ff.). Auf diese Seite der Phäno- 08 ie weist auch Drupe hin (4, 48). Als Beispiel der praktischen Verwendbarkeit führt Inye nach dem Pomologen R. GoETHE, dem la heigen Direktor der Geisenheimer Anstalt, an, daß in der zi mlich feuchten und kühlen oberschwäbischen Ebene zwischen Sigmaringen und Ravensburg der Gravensteiner außerordentlich r. gedeiht (Phän. Mitteilungen. 1908, 33). Diese Gegend liegt auf I ine’s Mitteleuropakarte auf der violetten Zone, wie der betreffende ' Gravensteiner sich gleich verhaltende Teil Schleswigs; die nittlere Jahrestemperatur beträgt an beiden Stellen 7—8° C; der ttlere Niederschlag in Saulgau S0—90 cm, in Schleswig 70—80 cm. Weil ja die phänologischen Erscheinungen nicht von Verhältnissen ibhängig sind, wie sie gewöhnlich in klimatischen Darstellungen zum Ausdruck kommen, sondern auch noch von vielen anderen Um- Ständen (z. B. Bodenbeschaffenheit, Exposition), so werden phäno- logische Karten für praktische Zwecke von Vorteil und können dadurch gewöhnliche Klimakarten ergänzen (vgl. hiezu überhaupt No. 20 des Literaturverzeichnisses). he | IH. Beginn phänologischer Beobachtungen in Württemberg. SCHÜBLER’'s Bedeutung für die Phänologie. -- In Württemberg begannen über das ganze Land ausgebreitete phänologische Beobachtungen verhältnismäßig früh. Sie wurden von ScHüßBLER (1787—1834), Professor der Botanik in Tübingen, mit großem Eifer und Geschick ins Werk gesetzt, schon im Jahre 1827. Die, Veröffentlichung geschah im Korrespondenzblatt des |württembergischen landwirtschaftlichen Vereins unter Mitwirkung ‚des Herausgebers dieser Zeitschrift, des Meteorologen und Statistikers ‚Puiexinser. Sie enthielt regelmäßig wiederkehrende Berichte über ‚periodische Erscheinungen aus Pflanzen- und Tierleben: Ausschlagen, l | " — 18 -— Blühen und bei Nutzpflanzen die Erntezeit werden aufgezeichne ein Schema, das bis in die neueste Zeit (1893) geblieben is S. GÜntHer schreibt mit der größten Achtung von den Leistunge SCHÜBLER’S; er sagt unter anderem (10, 422 ff.): „Die zahlreiche Aufsätze, die er der landwirtschaftlichen Meteorologie zugute kon men ließ, kennzeichnen ihn als einen Gelehrten, der auch ganz vo selbst der Phänologie näher treten mußte, und in der Tat hät man einiges Recht, in ihm den Begründer einer besonderen Agra phänologie zu erblicken, denn gerade solche Pflanzen, wie sie i Gesichtskreise des Landwirtes die Hauptrolle spielen, sind «@ welche auch ScHüsLer’s vornehmstes Arbeitsfeld ausmachen .. Auch um eine Wetterprognose, soweit eine solche vor Auffindu des barischen Windgesetzes im Bereiche der Möglichkeit lag, ha sich ScHÜüBLER sehr bekümmert (SchüsLer, Grundsätze der Meteoro logie in näherer Beziehung zu Deutschlands Klima. Leipzig 1831) Unmittelbar auf Scuügrer’s Vorgänge sind auch die sich mit phänc logischen Aufgaben befassenden Schriften von Bzck (F. J. Bec Untersuchungen über die mittlere Zeit der Blütenentwicklung 1 der Flora Deutschlands einheimischen Pflanzen in der Umgebün Tübingens, 1831) zurückzuführen, so daß man die Bedeutung de Tübinger Gelehrten für jene Epoche, da sich die Phänologie nod nicht zu einiger Selbständigkeit emporgerungen hatte, ziemlich hoc veranschlagen darf; eine den Anforderungen der Neuzeit genügend Agrarphänologie ist im letzten Jahrzehnt von Inne geschaffen worden sie gehört mithin noch nicht der Geschichte an. Wohl aber ha diese alle Ursache, an einen der Gegenwart ganz entrückten Fo scher zu erinnern, der nach verschiedenen Seiten hin Wege betretem) hat, die sich dem Wesen nach mit moderner Arbeitsrichtung deckem und selbstverständlich nur mit dem Maßstab ihrer Zeit gewerte werden dürfen. Von dem Standpunkt aber aus wird das Andenkem des schwäbischen Naturforschers in Ehren zu halten sein“. Nach diesen sehr anerkennenden Worten GÜNnTHERr’s dürfte & in dieser Arbeit, die doch württembergische Verhältnisse behandel angezeigt sein, etwas näher auf SchüsLer’s Phänologie einzugehe Der 13. Band der „Flora oder Botanische Zeitung“, heraus: gegeben von der K. B. Botanischen Gesellschaft zu Regensburg? 1830, ist Dr. GEORG SCHÜBLER, kgl. württemb. Professor der Botani und Direktor des botanischen Gartens an der Universität Tübingen? gewidmet. Darin findet sich eine Abhandlung SchüsLer’s: Unter: suchungen über die Zeit der Blütenentwicklung mehrerer Pflanzem\ —— — — —_ — ——— —— — — —_ ——— — u — — u — WER = ER _ WE — 1 — der Flora Deutschlands und benachbarter Länder (12, 45). Hier t ilt er mit, daß er schon 1827 eine Liste von Pflanzen heraus- gegeben habe, um deren Beobachtung die Botaniker Deutschlands ersucht wurden. Im Jahre 1828 wiederholte Schüster diese Ein- ‚ladung: bei der Versammlung der Naturforscher in Berlin. Schon im Jahre 1830 teilte er die Resultate mit; die Beobachtung er- ‚streckte sich über sehr weit voneinander gelegene Orte (Parma, Pest, Zürich, Heidelberg, Regensburg, Jena, Berlin, Greifswald, Hamburg, Christiania, Smyrna) und nur auf zwei Jahrgänge. Es wurden im ganzen etwa 30 Pflanzen beobachtet, und zwar größten- teils die gleichen, welche heutzutage noch zu phänologischen Be- ‚obachtungen herangezogen werden. ScHüßLer kommt zu folgenden ‚Ergebnissen: Je nördlicher die Gegend, desto später die Blüten- ‚entwicklung; manche Abweichungen erklären sich besser aus der verschiedenen Lage und Höhe dieser Gegenden, teils auch aus zu- ‚fälligen Fehlern der Beobachtung. Heidelberg entwickelt trotz ‚seiner nördlichen Lage die Blüten eher als Tübingen und Regens- ‚burg wegen seiner tieferen Lage. Noch deutlicher zeigt sich der ‚Einfluß der Meereshöhe bei Zürich. und Budapest. An 21 Pflanzen ı wird dann der Unterschied der Tage in der Blütenentwicklung zwischen ı Parma und Greifswald berechnet: 36,59 Tage; und aus der Differenz der geographischen Breite beider Städte ergibt sich für einen Breite- ‚grad 4 (3,94) Tage. ‘Er fügt bei, daß dieses Resultat mit dem in "Nordamerika gefundenen sehr gut übereinstimme (R. BıseLow, On the ‚comparative forwardness of the spring in the different parts of the "United States of America, 1817). Dann kommt SchüßLer auf den Temperaturunterschied für je einen Breitegrad im mittleren Europa zu sprechen; aus dem Temperaturunterschied folgert er, daß sich die Vegetation im Mittel um einen Tag verzögere, wenn sich die Temperatur um 0,133° R vermindere, also bei einem Grade Reaumur um 7,6 Tage. (Iusz kommt zum Ergebnis: 4,2 Tage bei einem geographischen Breitegrad. Geogr. Zeitschrift 1900, S. 361 ff.) „Wir sehen daraus,“ fährt SchüsrLer dann wörtlich fort, „welche geringe Temperaturverschiedenheiten schon auf die Vegetation von bedeutendem Einflusse sind, sobald sie anhaltend wirken. Korrespondierende Beobachtungen über die Entwicklung der Vege- tation einer Gegend werden uns daher oft schneller und richtiger einen Vergleichspunkt mit benachbarten Gegenden geben, als selbst thermometrische Beobachtungen, welche gewöhnlich nur dann eine Genauigkeit bis '/; oder '/s® R erhalten, wenn sie mit völlig — 14 — korrespondierenden Instrumenten, in denselben Tageszeiten, ii denselben Lagen gegen die Himmelsgegenden und in jeder Beziehung“ gleichförmig durch genaue Beobachter angestellt werden. Selbst verschiedene Höhe, in welcher die zur Beobachtung dienender Thermometer über der Erdfläche befestigt sind, oder Standpunkte in oder außerhalb der Städte können leicht größere Unterschieden heiten herbeiführen“ (Flora 1830, S. 361). ScHügßrLer hat also über” die Verwendbarkeit phänologischer Beobachtungen richtige An schauungen; sorgfältig spricht er nur von Vergleichungspunkteı mit benachbarten Gegenden. Ferner berechnet SchüsLer die Temperaturabnahme mit der? Höhe für unsere Mittelgebirge; er findet: 1 Grad Reaumur bei 5337 Pariser Schuh Anstieg bewirkt eine Verspätung von 7,51 Tagen in der Vegetation. Vorsichtigerweise bemerkt er dabei, daß sich hier wieder viele Verschiedenheiten zeigen, je nachdem die Gegend® völlig frei und eben oder gegen die eine oder andere Himmels=S richtung geneigt ist. In den nördlichen Gegenden, sagt er, nähern® sich die Blütezeiten der Frühling- und Sommerpflanzen mehr. Er® erklärt dies mit der rasch zunehmenden Tageslänge und mit der i den Frühlingsmonaten schneller steigenden Wärme. Auch in den® mittleren Breiten könne man ein ähnlich schnelles, oft beinahe® gleichzeitiges Blühen bemerken, wenn nach einem langen, gleich- förmigen Winter schnell sehr warme Frühlingswitterung eintrete Auch die Kürze seiner Beobachtungszeit ist SchüßLer keineswegs” entgangen; er sagt: „Die Beobachtungen einiger Jahre sind zwa noch kurz, um über diese Verhältnisse mit Bestimmtheit urteilen’ zu können; auch aus andern Erscheinungen wird es sehr wahrscheinlich, daß die Pflanzen in ihrer Vege- tationstätigkeit nicht im gleichen Verhältnis durch die Wärme beschleunigt werden“. Besonders der letzte Satz ScHÜgBLEr’s scheint mir sehr wertvoll, weil daraus hervorgeht, daß SCHÜBLER keineswegs völlig überzeugt war von der Möglichkeit, den Unterschied zwischen Temperaturen und Pflanzenstadien genau’ rechnerisch festzustellen, obwohl er solche Berechnungen versuchte. 3 Man sieht aus diesem kurzen Auszug, daß ScHüsLEer mit vollem Recht als ein Hauptförderer der Phänologie angesehen werden 7 kann, als der Begründer der Phänologie in Württemberg, wenn auch dieser Name damals noch nicht vorhanden war (vgl. 12, 45). Das von Schügrer entworfene Schema der Pflanzenbeobachtung, ist in Württemberg dasselbe geblieben (12,47). Bis zum Jahre 1865 — m — u sind alle Beobachtungen veröffentlicht worden, später jedoch nur noch einzelne; vom Jahre 1883 an geschah die Veröffentlichung wieder in größerem Umfange, und vom Jahre 1894 an wurden die Beobachtungen nach einer neuen Instruktion, die unter Anlehnung | ı die alte auch die von Horrmann-Iune und Drupe berücksichtigt, u vestellt. Große Verdienste hat sich auch L. Mryzr durch Veröffent- iung der Beobachtungen und durch seine jährlichen Bemerkungen zu den Erscheinungen aus dem Pflanzenleben und der Witterung er einzelnen Jahrgänge erworben, die sich in den als Beilagen des aatsanzeigers für Württemberg erscheinenden Mitteilungen des gl. Statistischen Landesamtes finden. In derselben Zeitung ver- Tentlichte er auch einige phänologische Kartenskizzen, die allerdings. as schematisch gehalten sind. Von ihm sind auch die Veröffent- :»hungen über das Pflanzenleben im Deutschen Meteorologischen ıhrbuch, Teilheft Württemberg. Störend ist für die Bearbeitung ar fortwährende Wechsel in der Reihenfolge der verschiedenen Pflanzen und in der Auswahl der Stationen. 5 om 5 N En ss IV. Einteilung Württembergs nach L. MEYER. - —L. Meyer zerlegt in seinen Bemerkungen das Land in acht N jatürliche Gruppen und gibt dann den Durchschnitt der für die einzelne (Gruppe in Betracht kommenden Stationen an; er unter- scheidet: | 4 . &) Das Unterland (Utl.): Die Weingegenden des unteren Neckar- gebietes von Plochingen an abwärts; dann wird noch dazugerechnet: das untere Kocher-, Jagst-, Enz-, Aka und Remsgebiet, sowie der 'Taubergrund, im ganzen 2100 a % b) Franken (Frk.): Dazu rechnet er den nordöstlichen Teil des Landes nördlich des Aalbuches und Härdtfeldes mit Inbegriff des Welzheimer und Mainhardter Waldes: 3300-3400 qkm. = ..e) Das Mittelland (Mtl.) und das mittlere Neckartal, etwa das Land zwischen Alb ünd Nagoldtal, die sogenannte Filderlandschaft: d) Den Schwarzwald (Schw.) bis zum Westhang des Nagold- tales; von Horb an aufwärts die Gegend westlich vom oberen ‚Neckartale, sowie den kleinen Heuberg, d. h. die Liasebene östlich ‚vom oberen Neckar: 3700 qkm. e) Die Alb, im allgemeinen die Hochfläche des Weißen Jura: ;3400—-4400 qkm. | — 16 — f) Oberland (Obl.), das Land zwischen Donau und einer Linie: Wilhelmsdorf, Waldsee, Memmingen: etwa 2400 qkm. j ‘g) Das Allgäu (Allg.), das Land südlich der ebengenannter Linie im östlichen Teil, mit einer durchschnittlich (weit) über 500 m hinausgehenden Höhenlage über dem Meere: etwa 1000-1050 qkm. h) Das württembergische Bodenseegebiet (Bds.), d. h. deı westlichen Teil des Oberamtes Ravensburg und den größten Teil des Oberamtes Tettnang: 550—600 qkm. 2 Durchschnittswerte für die Landesteile. Von jedem dieser Gebiete wird dann der Jahresdurchschnitt mitgeteilt. Die Tabelle I auf S. 108 gibt den 16jährigen Durchschnitt aus diesen Tabellen an. Nun ist ja ohne weiteres klar, daß diese Einteilung, wie überhaupt jede derartige Einteilung, nicht ganz ein- wandfrei ist; so wird z. B. zum Schwarzwald die ziemlich tief gelegene Station Wildbad gerechnet, was natürlich das phäno- logische Bild in etwas zu günstigem Licht erscheinen läßt, oder zum Allgäu das entschieden noch unter dem Einflusse des Boden- seeklimas stehende Wangen (550 m; etwa 20 km nördlich von Lindau). Dennoch trifft im allgemeinen diese Einteilung das Richtige, wie aus einem Vergleich mit Imne’s Mitteleuropakarte hervorgeht. Für eingehende Folgerungen jedoch muß unbeding auf den Durchschnitt der Ergebnisse der einzelnen Stationen ein- gegangen werden. Es lassen sich aber dennoch an diese Ein teilung und Zusammenstellung interessante Folgerungen knüpfen. Die Tabelle I enthält das 16jährige Mittel aus den Jahrgängen 1896-1913 (die Jahrgänge 11 und 12 wurden nicht veröffentlicht). Dabei sind folgende von HorrmAnn-InnE eingeführten Abkürzungen verwendet. Es bedeutet: en nn we BO = Anfang der Belaubung = erste Blattoberflächen, sichtbar an verschiedenen Stellen; b = Anfang der Aufblühzeit = erste Blüten, offen an ver schiedenen Stellen ; Wald grün = allgemeine Belaubung = über die Hälfte! aller Blätter entwickelt; Lv = allgemeine Laubverfärbung = über die Hälfte aller Blätter! verfärbt; | f = Anfang der Fruchtreife. = | — WM — 5 Durchschnittswerte für die einzelnen Orte. | ® | Als Grundlagen für Einzeluntersuchungen dienten die Tab. II a nd III auf S. 110 bezw. 112, welche für die Blüte von Schlehen, Kir- sel an, Roggen, Dinkel, sowie von Roggen- und Dinkelernte, wo nichts deres bemerkt ist, den 20jährigen, für die anderen angeführten flanzen den 15jährigen Durchschnitt angeben. Die Stationen sind ler Höhe nach geordnet. An sich wäre es ja wünschenswert, einen möglichst langjährigen Durchschnitt zu haben, ich habe aber darauf erzichtet aus weiter unten anzuführenden Gründen. Das geo- “graphische Institut zu Greifswald hofft sogar mit 8jährigen Be- bachtungen auszukommen (25, 374). Außerdem handelt es sich jei der Phänologie ja nur um ungefähre Werte; im allgemeinen enügt eine Genauigkeit von etwa 4 Tagen (vgl. 25, 375). Leider ießen sich für die oben genannten Zahlen und Stationen nicht immer lie volle Zahl derselben Jahre erreichen, weil mänchmal einige "Angaben fehlten. Bei Vergleichungen zwischen einzelnen Orten ist las jedoch unbedingt notwendig, weshalb ich bei solchen Vergleichen solche Jahre, die nicht beiderseits vorhanden waren, einfach ge- trichen habe. Die Zahlen der Tabelle II sind aus den Ver- öffentlichungen im Deutschen Meteorologischen Jahrbuch, Teilheft Württemberg 1894—1913 zusammengestellt, die der Tab. III aus ‚den Originalen, welche mir die Kgl. Württ. Meteorologische Zentral- Station gütigst zur Verfügung stellte. Ich habe das Jahr 1894 als "Ausgangspunkt gewählt, weil von hier an die neue Instruktion be- folgt wurde. Wenn man phänologische Karten für den Frühjahrs- und Sommerseinzug herstellen wollte, so müßte man, wie weiter "unten gezeigt werden wird, für eine Reihe von Jahren neue Be- öbachter gewinnen; diese neuen Ergebnisse ließen sich dann sehr leicht mit Hilfe der 25jährigen Beobachtungen der alten Stationen auf ihren wahren Wert bringen. F Bei der Tabelle III bedeuten die Zahlen der zweiten Reihe I ie größten Schwankungen in Tagen. — Am sichersten zu beob- achten ist die Blüte; daher wohl auch die sehr weit auseinander- F »henden Zahlen kei der Blattentfaltung der Johannisbeeren und "bei der Reife der Jakobiäpfel. | a Aus Tabelle I ersieht man, daß das Unterland bei allen an- geführten Pflanzenphasen an der, Spitze marschiert. Greift man die Blüte des Frühapfels, mit der nach Inxe ungefähr das Mittel- datum des Frühlings im Sinne seiner Karte zusammenfällt (vgl. | ’ | N ee a er er ir R Ber F A ‘9 i g° "SI "A ‘Ol | q D — . . . . n _ . OTUBISEANTOM a0 “A 2m | ee Ä Re A 0 A 7 n\ | A e\ y‘ ‘OL | "N ‘I | { | Ba, ae jyAgrgoqer > & E NET | AR 5 RR A "AT ZEN @&. 2 2 Souorggesg rosa Mm hd 5 I ABl Am % 19 "AL '88 | gr nr nn Olargkrosueg =: = ! EINE | EEE 1 Se A g AN | 2 Ve a ee Be A'9 A el A el Aael A; 9 g . a a ILDIST AT Aal A 0r | Da Si Be: I ’y "AL '48 | oa | otorzl A‘ EERIT FAT A“ "AL '08 — M1%| M eRTet RE N a A Aw AB.) "AT9g | AR | gas TE = EEE "AI 78 IW Ar 3|- le A‘ "AL '88 | Als ALT) 4 E Ber E.= mn Alm | A9 ALOE IE A A AL’ee AL BR Al öl | e Fe sed | 1. 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Hier sieht man sofort, daß man so große Gebiete Ganzes nicht gut zusammenfassen kann, wenn man nähere klimat logische Betrachtungen daran anschließen will; denn tatsächlic besitzt Württemberg, wenn auch ein sehr kleines, aber doch frühe Gebiet des Frühlingseinzuges im unteren Neckartale (22.—28. Apri und in der Umgebung Stuttgarts, und einen sehr späten Frühling einzug in einzelnen Teilen des Schwarzwaldes und der Alb; außer ordentlich spät ist hier Böttingen daran. Die Zusammenfassun so vieler Stationen verwischt das Bild zu sehr; allerdings hande es sich auch nur um sehr kleine Gebiete frühen und sehr späte Frühlingseinzuges; die Extreme also berühren Württemberg se wenig. Daß die ziemlich tiefer als Oberschwaben liegende hohei lohische Ebene (Franken) dennoch keinen nennenswerten früh Frühlingseinzug hat, ist auf Rechnung der nördlichen Lage 2 setzen, da in Württemberg die Stufen gleicher Wärme sich mie jedem Breitegrad etwa um 80 m senken, also vom äußersten Südem® bis zum Norden etwa um 160 m (35, 26). Beim Frühsommer wird der Unterschied zwischen „frühe und „mittleren“ Gegenden geringer, während die Gegenden spätem Frühlingseintritt auch hier zeitlich den Abstand wahrem@ Als typische Phase des Vorsommers sei die Roggenblüte gewählt Unterland 1. VI., Bodensee 3. VI., Mittelland und Oberland 9. VE Franken 10. VI., Allgäu 15. VI., Alb 16. VI., Schwarzwald 17. VE Bemerkenswert ist hier, daß die Differenz gegenüber dem Frül jahrseintritt zwischen Oberland und Allgäu einerseits und de Unterland andererseits geringer wird, entsprechend der beständigere und wärmeren Temperatur der Frühsommermonate. Das Miittellar ist von der Bodenseegegend überholt. Bei der Dinkelernte, die Hochsommer fällt, überholt die Bodenseegegend sogar das UnterlandZ Bodensee 30. VII., Unterland 31. VII., Mittelland 4. VII., Ober — 3115 — ‚land 5. VIEL, Franken 7. VIIL, Allgäu 10. VIII, Schwarzwald | 17 VIIL., Alb 16. VII. Also auch hier behalten ae rauhen (kon- ‚tinental gilegenen) Gegenden den größten Abstand. V. Phänologische Einzelergebnisse. a) Verhalten der Bodenseegegend. Bei der Bodenseegegend erklärt sich die Annäherung, bezw. die ‚Überholung des Mittellandes und teilweise sogar des Unterlandes, aus ‚den klimatischen Verhältnissen dieser Gegend. Früher sprach man direkt von einem lokalen Seeklima. Auch Granuann vertrat noch diese ‚Ansicht (35, 57). Neuere Untersuchungen desselben Gelehrten haben ‚Allerdings gezeigt (28 f. S. 78 ff.), daß der Einfluß des Bodensees auf das Klima auf ein gewisses Maß zusammenschrumpft. Immerhin wird auch heute noch nicht ohne weiteres von der Hand zu weisen ‘sein, daß die Wassermasse des Bodensees einen gewissen Einfluß isübt. Das Wasser bleibt im Gegensatze zum Festlande länger in kälterem Zustande; es erwärmt sich im Frühjahr sehr lang- sam. Daher wird wohl im Frühjahr die Wassermasse des Bodensees ‚abkühlend auf seine nähere Umgebung wirken, so daß um diese Zeit die Bodenseegegend kälter ist als das weiter hinten in gleicher ‚Höhe über dem Meere liegende Land trotz seiner südlichen Lage. ‚Eine wesentliche Rolle bei der Verspätung, welche die ganze Boden- ‚seegegend im Frühjahr erleidet, spielt jedenfalls die Nähe der Alpen, die um diese Zeit noch tief mit Schnee bedeckt sind. Oft ‚macht sich bei Neuschnee im Spätsommer die kühle Nachbarschaft ‚sofort geltend. | | Wenn nun auch nach den Untersuchungen (sRADMANN’S ‚nicht mehr von einem eigentlichen Seeklima gesprochen werden kann, so hat dieses Klima dennoch für die Pflanzenwelt .her- vorragend günstige Eigenschaften: „Hier zeigt sich die Über- ‚legenheit des Bodenseeklimas in Släreildehi Lichte. In allen Zeit- ‘räumen erscheinen die Extreme gemildert im Vergleiche mit den benachbarten Binnenstationen (also doch Ähnlichkeit mit dem See- klima). Die Maxima sind niedriger als selbst an höher gelegenen Punkten wie Ulm oder sogar Zeil; die Minima sind sehr mäßig; niemals sah man in dreißigjährigem Zeitraum 1881/1910 in Fried- Tichshafen oder Meersburg das Thermometer unter — 25° sinken, | während dies in Ulm 9mal und selbst im weinberühmten Heilbronn ' 7mal vorkam; Temperaturen unter — 25°, wie sie in Heilbronn E g%* ea ;: jedes zehnte Jahr zu erwarten sind, sind am Bodensee etwas Un erhörtes“ (28 £., 86/87). „Die täglichen Wärmeschwankungen er- scheinen demnach am Bodensee, und zwar besonders in Friedrichs- hafen, verhältnismäßig gering im Vergleich mit den meisten Stationen des Flachlandes“ (28 f., 87). „Die. Unterschiede sind nicht groß; aber immerhin zeigt wiederum die Bodenseestation die größte Gleichmäßigkeit im Mittel wie in den Extremen, für das Jahr wie fast durchgehends auch für‘ die einzelnen Monate. “Eine solche Gleichmäßigkeit der Luftwärme ist nicht bloß für die Gesundheits- verhältnisse sehr erwünscht; sie bedeutet auch für den Pflanzenbau einen sehr bedeutenden Vorteil“ (28 f., 8. 88). „Das Bodenseebecken bildet im südlichen Gürtel des Alpenvorlandes eine Wärme-Oase“ (28 f., 99). Ob die eben angeführten Erscheinungen ihren Grund haben in der Wasserfläche oder in anderen Ursachen, ist für die vorliegende Arbeit gleichgültig, wenn nur Klima und Pflanzenwelt Übereinstimmung zeigen. Wenn man die Stationen Oberschwabens mit entsprechenden Stationen nördlicher Gegenden vergleicht, bekommt man ebenfalls‘ den Eindruck, daß die südliche Lage erst im Sommer zur Geltung kommt; z. B. Wangen überholt Welzheim erst bei der Dinkelblüte und Dinkel- und Roggenernte; ähnlich verhalten sich Ehingen und Welzheim. In kontinentalen Gegenden entwickelt sich die Pflanzen- welt im Frühjahr überhaupt spät; um so rascher folgen dann die einzelnen Entwicklungsstufen. Die bekannte Tatsache der Zunahme des kontinentalen Einflusses im Südosten Süddeutschlands im Ver- gleich mit dem südwestdeutschen Becken findet auch hier ihre Be- stätigung (vgl. 7, 16). Natürlich spielt dieser Umstand ebenfalls eine Rolle bei der Frühjahrsverspätung der Bodenseegegend. Aus der ebengenannten Tabelle ersiehtt man auch, daß in der Bodenseegegend die Laubverfärbung sehr spät eintritt; infolge des lokalen Klimas treten die Fröste (siehe weiter unten die Frosttabelle) später ein als in fast allen übrigen Teilen des‘ Landes. Aus diesem phänologischen Verhalten des Bodensee- gebietes geht ebenfalls hervor, daß es ein ganz anderes Klima als die übrigen Teile Württembergs haben muß. — Diese Resultate‘ über das phänologische Verhalten der Bodenseegegend stimmen‘ sehr wohl überein mit denen, welche E. Sommer gefunden hat (31, 86). In Sommer’s April- Temperaturkarte ist sie in gleicher Farbe gezeichnet wie das Mittelland (9—10°, nicht auf den Meeres- spiegel reduziert), auf der Juli- und Oktoberkarte dagegen in der = 3117 — gleichen wie das Unterland und wie die oberrheinische Tiefebene (18—19°). Im Oktober umfaßt die gleiche Farbe das Neckar- und Rheintal, auch das obere Rheintal bis über den Bodensee hinaus. Wir haben also hier eine weitgehende Übereinstimmung zwischen phänologischem und klimatologischem Verhalten. Bei den phänologischen Stationen des Bodenseegebietes unter- einander, Ravensburg, Bruderhof (württembergische Exklave bei ingen) und Friedrichshafen, macht sich die Einwirkung des Bodensee- klimas verschieden geltend. Obwohl die beiden ersten Stationen auf genau dem gleichen Breitegrad (47°47‘) und in gleicher Meereshöhe, voneinander um 60 km entfernt, liegen, und obwohl Ravensburg öst- licher liegt als der Bruderhof, so ist es doch in seinem frühlings- phänologischen Verhalten reichlich um einen Tag voraus (6. V.u.7.V.), während man nach der allgemeinen Regel, daß nach Osten hin, bei ‚sonst gleichen Verhältnissen in Mittel- und Osteuropa, der Frühling sich verspätet, eher noch das Gegenteil erwarten sollte. Auch hier zeigt die Karte von E. Sowmuer Übereinstimmung: Der Bruderhof kommt darauf auf die nächstkältere Temperaturzone zu liegen, sowohl im -Aprilals auch im Oktober. Die Aprilkarte zeigt 7—8°, die Oktober- karte 8--9°, während für die eigentliche württembergische Seegegend für die gleichen Monate die Wärme 8—9° und 9—10° beträgt; im Juli ist der Unterschied noch größer. Wie das kommt, hat die Meteorologie zu zeigen; hier soll nur auf die Oben zwischen phänologischem und klimatischem Verhalten hingewiesen werden. ‚Jedenfalls ist die Einwirkung des Bodensees auf das Klima beim Bruderhofe viel geringer als bei Friedrichshafen oder bei Ravensburg, die in der Nähe der Hauptmassen des Sees liegen; auch die Nähe des Ostabfalles des Schwarzwaldes und des Hohen "Randens dürfte nicht ohne Einfluß sein. | Noch lehrreicher ist ein Vergleich von Friedrichshafen (405 ın, -47°39‘ n. B., 9°28° ö. L.) und Ravensburg (449 m, 47° 47’ n. Br., 9° 36° ö. L). Beide Städte sind etwa 20 km voneinander eat Infolge der nördlicheren Lage und infolge der größeren Meereshöhe Ravensburgs nun sollte man entschieden annehmen, daß Friedrichs- hafen eher daran sei als Ravensburg. Der Umstand jedoch, daß Fried- ME chskafen klimatisch örtlich etwas benachteiligt ist (vg]. 28 f., S. 83), legt die Vermutung nahe, daß die Wirklichkeit sich anders verhalte. Da es sich um eine geringe Entfernung handelt, so darf man natür- lich auch hier, ähnlich wie es Hann (12, 36) für klimatologische Untersuchungen vorschreibt, nur die Mittel genau der gleichen Jahr- ER) 118 zünge zum Vergleiche heranziehen, da sonst sich ganz falsche Re sultate ergeben. In der folgenden Tabelle habe ich das Mittel au zehn gleichen Beobachtungsjahren zusammengestellt, Bei der Jo hannisbeere fehlt das Jahr 1905, weil für Ravensburg hier d Angabe fehlt; ebenso bei Birke 1912, weil hier in Ravensburg das un glaublich frühe Datum 28. III, gegen Friedrichshafen 6. 1V, angegeben ist; bei Roßkastanie 1908; bei Schlehe 1905 und 1908, weil für Ravensburg keine Angaben da sind; bei der Kirsche sind 19 Jahre berechnet, 94/12, Syringe 13 Jahre, 98/11 (99 fehlt); Buche fehlt 08; bei der Roggenblüte sind es 15 Jahre (94/12), os DENE 08, 06 und 00; bei Dinkel f 18 Jahre (95/12). Tabelle IV Pre er — Joh, b Birke BO Roßk. BO Schlehe b Kirsche b Kriedrichshafen . 20,2 IV, 20,8 IV. 21,0 IV, 28,7 IV, 24,5 IV. Ravensburg : . 20,1 IV. 16,0 IV, 20,4 IV. 21,0 IV. 94,1 IV. Welsche j . Bralhinge Goldpa. Robk. Syr, Buch. W Kriedrichshafen : 8,0 V, I1,b V,; 12,2 V, 13,7 V. Ad Ravensburg : : IV. 9,8 V, 10,6 V, 11,6 V. 35V Roggen Dinkel milk. h ———— MT h f b Friedrichshafen « 18,1 V,; 8 V, 20,4 VII 14,6 VI. 27,0 VI Ravensburg ; . 14,0 V, 8,7V1. 21,9 VIE 18,0 VI. : 28 Yin Diese Tabelle bestätigt obige Vermutung. Ravensburg steht auch noch unter dem Kintlusse des Bodenseeklimas, doch nicht mehr im gleichen Grade wie Friedrichshafen, Jedenfalls leidet es nicht unter der örtlichen Ungunst wie Friedrichshafen. Deshalb ist Ravensburg im Mrühjahr gegenüber Friedrichshafen etwas im Vorteil, trotz seiner höheren und nördlicheren Lage; ja sogar, wie wir weiter unten beim Vergleiche Weinsberg-Heilbronn sehen werden, wäre es bei seiner nördlicheren und höheren Lage noch bevorzugt, selbst wenn die Daten gleichzeitig oder um einen Tag später wären, denn normalerweise würde eine geringe Verspätung zu erwarten sein. Im Verlaufe des Frühjahres dagegen holt Friedrichshafen die Nachbarstadt wieder ein. Ks stellt sich also hier im kleinen ein ähnliches Verhältnis ein, wie im großen zwischen Bodensee und Mittelland ; demzufolge erreichen die späteren Frühjahrsblüten und die Sommerblüten die einzelnen Entwicklungsstufen eher in Fried- richshafen als in Ravensburg, Ähnliche Ergebnisse findet Franz in rn tr Mn — 19 — r Phänologie des Winterroggens (6, 35) in den Niederlanden. den dem Meere nähergelegenen Orten blüht der Winterroggen heblich später als in den weiter entfernten Orten. Etwas Ähn- ches hat Inne (15, 305 f.) am Ladogasee gefunden, wo es sich ings um weit größere Wassermassen handelt. intwicklungsdauer verschiedener Gewächse von der Blüte bis zur Kruchtreife in verschiedenen Höhenlagen, Aus Tabelle I geht weiterhin hervor, daß man das Land ein- kann in »zwei milde Teile, Unterland und Bodenseegegend, drei mäßig milde, Mittelland, Franken und Oberland, und in ‘ei rauhe, Allgäu, Alb, Schwarzwald, und zwar folgen diese Teile inander in der angeführten Reihenfolge; allerdings hat, wie reits erwähnt, Württemberg auch kleine Gebiete, sowohl sehr uhen als auch sehr milden Klimas, worüber weiter unten Näheres. In den obengenannten Beilagen des Staatsanzeigers wurden uch für die verschiedenen Jahre die Entwicklungsdauer einzelner Obstsorten und Halmfrüchte, sowie die Belaubungsdauer einzelner ıme je für die verschiedenen Landesteile von L. Muven ver- sntlicht. Wenn man darnach «den Durchschnitt berechnet, so ndet man, daß im allgemeinen ein verhältnismäßig geringer Unter- hied zwischen den einzelnen Landesteilen besteht ; außerdem, wenn n die einzelnen Jahrgänge für sich allein betrachtet, so stellt sich heraus, daß die einzelnen Landesteile anscheinend gesetzlos n der Länge der Vegetationszeit miteinander abwechseln; außer- n verhalten sich die verschiedenen Pflanzenarten in ein und der- selben Gegend verschieden. So kann man im allgemeinen sagen, daß die Eintwicklungsdauer der Früchte im ganzen Land ungefähr ieselbe ist. Daher müssen die Verschiedenheiten ihren Grund aben in den Witterungsverhältnissen der verschiedenen Landes- sile oder auch in der verschiedenen Bodenbeschaffenheit, da be- nntlich der Standort der Halmfrüchte jedes Jahr wechselt. Im allgemeinen also läßt sich sagen, daß die Inter- valle, namentlich bei den Halmfrüchten, nur verschoben sind, einzelne andere zeigen eine Tendenz zur Verlängerung mit der Höhensteigerung über dem Meere. Am größten ist der Unter- ied der lintwicklungsdauer mit der Höhenzunahme bei der irsche und der Johannisbeere, die sich hierin wesentlich von den übrigen Obstsorten unterscheiden. Für die Kirsche gilt: Unterland ) Tage, Bodensee 72, Mittelland 75, Alb 78, Schwarzwald 80, — 1720 ° — Franken 83, Allgäu 84, Oberland 85. Aber auch hier kann man nur ganz allgemein von einer Verlängerung der Entwicklungsdauer mit der Höhe sprechen. Bei den Jakobiäpfeln ist die Reihenfolge wieder eine ganz andere: Bodensee 97 Tage, Oberland 99, Mittel- land 102, Unterland 104, Alb 104, Schwarzwald 105, Franken 105, Allgäu 118; bei den Luiken: Alb 131, Schwarzwald 131, Bodensee 137, Franken 138, Allgäu 139, Mittelland 139, Unterland 139; Oberland 141. (L. Meyer hat in verschiedenen Jahrgängen der Mitteilungen des Stat. Landesamts Bemerkungen zu diesem Punkte gemacht: im Jahre 1897 zeigte sich die Zunahme der Entwicklungs- dauer nur bei den Johannisbeeren, 1898 ist die Entwicklungsdauer im ganzen Land länger, aber von gleicher Dauer; „Der Boden scheint vielfach von erheblicherem Einflusse zu sein als die Meeres- höhe“ [26, J. 98, S. 58]; im Jahre 1902 nehmen Obst- und Halm- früchte auf der Höhe längere Zeit für sich in Anspruch ; 1901 nur Kirschen und Johannisbeeren ; 1903 weder Beeren noch Halmfrüchte; 1904 nur Obst; ebenso 1910; deutlich überhaupt nur Kirschen und Johknnisbseran ) Noch kleiner sind die Gegensätze bei der Kirk zwischen Blüte und Frucht bei den Halmfrüchten. Bei Dinkel ist der Landesdurchschnitt 42,2 Tage, am kürzesten in der Bodenseegegend 40, am längsten im Mittelland 44; bei Roggen ist der Landesdurch- schnitt 48,8 Tage, Bodensee 45 und Schwarzwald 53. Verhältnis- mäßig günstig ist die Alb daran, bei Johannisbeeren an 8. Stelle, Jakobiäpfeln (Frühäpfel) an 5., Luiken an 1., Dinkel an 2., Weizen an4. Aus diesen Zahlen geht hervor, daß der Unter- schied in der Entwicklungsdauer bei den einzelnen. Pflanzenarten desto geringer wird zwischen den ein- zelnen Landesteilen, je mehr die Ausreifung in den Sommer fällt. In manchen Fällen mag es sich weniger um klimatische Unterschiede handeln, als um verschiedenes biologisches Verhalten den Bodenarten gegenüber. Um jedoch dieses genau feststellen zu können, genügt die Zahl der bisherigen Stationen nicht. Die Regelmäßigkeit in der Zunahme der Entwicklungsdauer” mit der Höhe bei Kirsche und Johannisbeere zeigt sich auch bei den Einzelstationen sehr deutlich (Höhenlage der Stationen im Anhang): Böttingen 87 Tage, Münsingen sogar 89, Zeil 86, Freuden- stadt 83, Aichhalden 83, Wangen 74, Friedrichshafen 74, Eßlingen 67. Bei den später reifenden Obstarten ist jedoch der Unterschied nicht vorhanden, ja BEE hier kann die Entwicklungsdauer mit der an ee nee —- mu — ie abnehmen (vgl. 28a, 89; 28b, 65; 28c, 271). Die Zahlen für die Johannisbeeren sind für die eben angeführten Stationen in der: gleichen Reihenfolge: 95, 81, 81, 85, 83, 82, 80, 74. Diese zegelmäßigkeit bei der Kirsche. und Johannisbeere erklärt sich leicht daraus, daß die Entwicklungsdauer schon großenteils in den ‚Vorfrühling fällt, wo die Temperaturzunahme sich noch mehr nach der Höhenzunahme richtet als im Sommer, wo der Temperaturunter- hied bei dem wesentlich höheren Temperaturzustand überhaupt nicht mehr die gleiche Rolle spielt wie in der früheren Jahreszeit; "im Sommer erhalten die Pflanzen auch noch in höheren Lagen die für sie notwendige Wärme. Im Verlauf des Sommers drängt die Alb immer mehr an die | Spitze. Daß die Alb im Sommer nicht besonders übel daran ist trotz ihres (also ungerechtfertigten) schlechten Rufes (7, 15 u. 20), ‘jedenfalls seinen Grund auch darin, daß sie verhältnismäßig viel Sonnenschein erhält und einen sehr leicht erwärmbaren, weil sehr durchlässigen und daher sehr trockenen Boden hat, wenigstens |: h En Teile, welcher nicht mit Lehmboden (35, 54 u. 7, 347) Dedeckt ist. Ihr Boden verhält sich in dieser Beziehung ähnlich e Sandboden, was besonders für die Roggenblüte wichtig ist. lier trifft wohl das zu, was Franz in seiner Phänologie des Winter- B )ggens, allerdings von Sandboden, sagt (6, 24): „Der auf leichtem, Eh Sandboden gebaute Roggen blüht und yaifk in trockenen ie ahren meist vor dem auf schwerem tonigen Boden gepflanzten. In feuchten Jahren ist dieser Unterschied gewöhnlich nicht vor- handen, da dann auch die leichten Böden mit Wasser gesättigt sind“. Aus diesem Grunde wohl ist die Alb in Beziehung auf die Entwicklungsdauer bei Roggen und Dinkel dem Schwarzwald gegenüber im Vorzug, besonders dann, wenn man bedenkt, daß die Albstationen durchschnittlich etwa 50 m höher liegen als die des 14 hwarzwaldes: Freudenstadt 59 Tage, Aichhalden 55, Fluorn 53 gegen Böttingen 48, Schopfloch 54, Münsingen 52. Ich sehe darin die Bestätigung der bekannten Tatsache, daß die Alb im Verhältnis ‘zu ihrer Höhe sogar ein mildes Klima hat; ist doch im Albgebiet die Wärmeabnahme mit der Höhe sehr gering: Während sie für | die meisten Gebirge der Erde 0,57° bis 0,59° beträgt, beträgt sie ‚ hier nur 0,44° (7, 15 u. 35, 50 — vgl. 30, 56). Aus einem andern ‚ Grunde noch wird erklärlich, daß das Intervall bei den Halmfrüchten mit der Höhe nicht größer wird: In den niedrig gelegenen Orten, E twa im Unterland und in den durch südliche Lage ausgezeichneten >; u Gebieten (Bodenseegebiet) fällt die Ausreifung nicht in dem Grad in die Zeit der größten Wärme, wie dies auf der Höhe der Fall ist (vgl. A. v. Schumr in 28c, 101). [Natürlich ist bei der Vegetations- dauer der eben angeführten Getreidearten Voraussetzung, daß der verwendete Samen aus den angegebenen Orten stammt, weil Samen aus anderen Gegenden sich verschieden rasch entwickelt Sen Sa €) ee der Bäume nach Meereshöhe. Frosthänfigkeit und Niederschläge. Wesentlich anders verhält es sich mit denjenigen Erscheinußlgee aus der Pflanzenwelt, die im Frühjahr beginnen und in den Herbst hineinreichen, weil hier andere Temperaturverhältnisse — diese spielen eben immer noch die Hauptrolle, wenn man darob auch die anderen Faktoren nicht vergessen darf — in Betracht kommen. „Zunächst setzen stärkere Tremperaturerniedrigungen im Frühjahr allen frühtreibenden, etwas empfindlichen Pflanzen ein Ziel. Starke Temperaturschwankungen, namentlich im Herbst, veranlassen all- gemein eine Verkürzung der Vegetationszeit. Das Klima spie hier unmittelbar herein“ (8, 200 f.). „Das trifft bei uns wesentlich bei der Laubverfärbung zu, wenngleich man auch hier beobachten kann, daß sie bei vielen Pflanzen zur bestimmten Zeit auch eintritt, wenn in außergewöhnlich warmen Herbsten noch keine Temperatur- erniedrigung, kein Frost eingetreten ist“ (8, 195). Diese allgemeiner Sätze der Pflanzengeographie findet man auch in unserem Gebiete bestätigt, und es ist hier zunächst auch der Durchschnitt für die größeren Einzelgebiete wohl zu gebrauchen. Die acht Gebiete, in die L. Meyrr Württemberg einteilt, zeigen für Buchen, Eichen und Eschen folgendes Bild (1896/1903): Tabelle \. | | N Buchen Eichen Eschen | BO—Lv | BO—Lv | BO—Lr | 32... Wr | 166,1 Tage | 166,6 Tage | 155 Tage Unterland . ..... ME. - 77 W 153 , Mittelland . .:... I 170,1 , 1683 , 167 , Schwarzwald . .. . . | 161 n 156,5. , Ev Allcıo » 12.060 22 155,1 . ua, 0 on 143 ., Oberland ...ı. „ E23 1602 „ 162 e ib _ AISRE . . a. ee we... 1625 , 145 , Bodensee . . .. o.. Pr 174 155 / \h uodurmgag - uadursunm - uamogwuLTT po] Jdoyds * 4PeIsuUopneAT] 17q0U 1102 + Bloquauog “ - wıroquoptof * UOFOWUONOTAT * OWADATE a. Aus wmIos[teN) S1aqydaty waquauoH "OPIreD uodurginL, LOJBUSYDLIPOLLY u wroqydary + Btaqsuro MM - woyuodıom uuoagftoH “ . yegjsuun,) > n . ” 8 '83 '18/ 08 "18/06 '61 81 LT ‘9I cı/ m gıHI 'arl'al e1/’zl Sr ol -oimssteise co uodugad uodursunmt 100] Jdoyos 1Pq0A ° IPRISUSPNOAT “ wioyuopIoH U9JONUONOTAA 192 . uomogeuul 3raqwoyds * wtious]ted) uowaoqıg N SI0qyduy * JAOpI®O wroquogop 9 U9STIAT, m Wwoggoayg - » Daogsuro A - wıouguodıon. UOFEUSTOLIPOTIH uuoagıteH yyugsuur‘) '£6 26 '18/'08 '12/'08 ‘61 '8I 1/91 1/91 erlet sılgl eıler ‘el Ei vol TI 611 611 a8 &01 ol El Piel yal el 681 681 TeI g$l PEI rel LET Ber 68 OFT vr v6 #1 uodurIgag * uadursun * Apugsuopnaza] . mojjdogog ' - 790 - Ddoquoydg uotuoptopf 197 * URJONUoyoTı yowaogtel * wiogs[[ed) Kus] J„IOopII®H - * Baoquody wmyuoyoH “* uodurgihL \L,.n wıiegqysay Frgsum M " uojeysydtapotıı * wouyjuodaont » uuoaqploH * yejsuup/) . . . . . D * oqwoydes usmogeuung ' Henn SAAR 5 & ii “ uodunggog - uoanoqeuung 490] Jdoyag 192 Ipeg4suapnarT Aust uodursunW "10904 . Baoqwmoyog - » Baoquoay U9JOQUONITLT ORAOATE * wıoyuaploH umogsptwag) UOFEUSqOTIPOTIT wıoyuayoH FI0pITed ° uaduran,L „a woqgoapy » yyeysuur/) Zaaqsurm M woyFuodıow “ - uuodqplofl BIRIERAERD N "86 "66 "16 ‘06 '6l '8I LI ‘9 ‘a „ ‘81 ‚sl a ‘OL ‘6 8 L 9 — 4 — Hier zeigt sich ganz deutlich die Verkürzung der Assimi- lationstätigkeit mit der Höhe. Man würde allerdings erwarten, daß das Allgäu wegen seiner höheren Lage eine frühere Laubverfärbung und kürzere Vegetationsdauer zeigen würde als das doch niedriger gelegene Oberland. Sehr auffällig ist, daß die Bodenseegegend eine längere Belaubungszeit zeigt als sogar das Unterland. Hier zeigt sich wieder die Überlegenheit des Bodenseeklimas. BE Nach Hanns ist die Wärmeabnahme ganz besonders langsam bei allmählich anschwellenden Landrücken von geringer Höhe, wo die Wärmeabnahme mit der Höhe bis zu etlichen hundert Metern zuweilen gänzlich verschwindet (11, 242). Langsam sich erniedrigende Temperaturen aber, selbst wenn sie erheblich tiefer gehen, werden von den Pflanzen im allgemeinen weit besser ertragen als rasch schwankende (8, 190). Als eine langsam anschwellende Gegend kann man auch das Allgäu bezeichnen. Für das Allgäu dürfte es nicht ohne Bedeutung sein, daß im Herbst die Fröste spät ein- setzen und daß es in dieser Jahreszeit noch genügend Regen er- hält (vgl. weiter unten $. 125). Ohne Zweifel wirkt beim Bodensee und Allgäu die südliche Lage mit. Natürlich muß auch hier auf die Ergebnisse einzelner Orte eingegangen werden. Vergleicht man die Monatstemperaturmittel der einzelnen Stationen, so stellt sich heraus, daß Friedrichshafen im September mit.13,9° an 4., im Oktober mit 8,9° an 3. bis 4. Stelle steht, obwohl es seiner Höhen- lage nach erst an 9. Stelle käme. Die Tabelle VI auf $. 123 zeigt die Reihenfolge der Temperaturstationen: 1. der nach der Meeres- höhe geordnet, 2. nach den Mitteln des Septembers, 3. des Oktobers und 4. des ganzen Jahres (nach L. Meyer’ s 75jährigen Temperatur mitteln). Die Reihenfolge der übrigen Monate kann aus der Tabelle xıy ım Anhang ersehen werden. Auch bei Betrachtung einzelner Orte zeigt sich, daß die Bei laubungsdauer von Buchen und Eichen (W—Lv) mit der Höhe abnimmt; doch auch hier nicht ausnahmslos. | N} J Hi | h | Ä 2 dr | Tabelle VII. Buche. a,: 3. RT 135 Tage, Aichhalden 149, Freudenstadt 145 Eiäher. #....$. 91 a IM, 733 m 186, 723 m 144 17 "uni 156 Tage, "Hönänheimn 172, Eßlingen 174 Eichen-% #.=. ‚2m "19 .#, 402 m 163, 241m 16 — ms — Ich fand, daß das Frühlingsdatum durchschnittlich nach dem Dintritt des letzten Frostes im Frühjahr erfolgt (Prof. Rupen findet für Nürnberg dasselbe: Nürnberger Anzeiger, 29. IV. 1912). Die Assimilationsdauer steht in einem gewissen Verhältnis zu der Zahl der frostfreien Tage (8, 19). Soweit für einzelne phäno- logische Stationen diesbezügliche Beobachtungen angestellt worden ind, habe ich sie in Tabelle VIII zusammengestellt (20jähriger Durchschnitt 1894—1913). Diese Tabelle zeigt deutlich den Zusammenhang zwischen der Zahl der frostfreien Tage und der sogenannten Vegetationsdauer. Ein Frostloch wie Böttingen (bei Böttingen liegt die Ver- mutung nahe, daß es durch seine Lage in einer Mulde klimatisch veit mehr benachteiligt ist, als sonst Orte mit gleichhoher Lage auf der Alb), das im günstigsten Falle innerhalb 20 Jahren am 3. Mai, im ungünstigsten Falle am 6. Juni den letzen Frost hatte, kann natürlich nur eine kurze Belaubungsdauer haben. Friedrichs- hafen, gemäß seines Klimas, hat am meisten frostfreie Tage und die längste Vegetationsdauer. Außerordentlich günstig ist auch Hohenheim daran, das übrigens klimatologisch in jeder Beziehung relativ sehr begünstigt ist, so daß es geradezu bei seiner Höhen- lage von 402 m als Ausnahme bezeichnet werden kann. Es wird Er im Sommer von Friedrichshafen, das annähernd die gleiche Höhenlage hat und viel südlicher (ca. um einen Breitegrad) liegt, nicht wie das übrige Mittelland überholt. Heidenheim, das bekannt- lieh durch öfters wiederkehrende strenge Kältegrade berüchtigt ist, il sich in seiner tiefgelegenen, fast rings geschlossenen Umgebung die schwere, kalte Winterluft aufstaut (7, 16), hat im Verhältnis zu seiner geringen Höhenlage (ca. 500 m) eine sehr kurze Vegetations- dauer; dies erklärt sich aber leicht aus seiner kurzen frostfreien Zeit. Die Vegetationsdauer richtet sich also nicht direkt nach der He sondern nach dem jeweiligen lokalen Klima. Bei der Laubverfärbung und beim Laubfall darf ein weiterer Wichtiger Faktor nicht vergessen werden, nämlich die Niederschläge ; der Laubfall wird ja vielfach als ein Schutzmittel gegen das Ver- trocknen angesehen. In trockenen Jahrgängen nun, näherhin in Jahrgängen mit trockenem Sommer und Herbst, kann man daher beobachten, wie das Laub der Buchenwälder der Alb sich zu sehr verschiedenen Zeiten verfärbt. Bekanntlich wechseln im allgemeinen im schwäbischen Jura undurchlässige und wasserdurchlässige 'Sehichten, tonhaltige Schichten und Kalkschichten miteinander ab. = '® . ” . ” . _ 197 | | | 'XI 08 IX '22 IX 92AI 28 'xI BER x oglarcel: : Saogsunm 'X1 98 IX '21 X e A |" * uodurgng XII x sel Al Ca] ° © Yporzdoyag "XI 08 IX 9 ala |° © > Bodens xX19|X 9 ‘FAT 28 XI 92 A 07] ° © uodusunm X1’92 IX zıl A 9 0 x 92 Al or 9 auorgjlom x SUTX 9 |'A Felal 91 X IT A 97° © © wroguoproH x SC IIX al A STATT X 22 Al 31 “ OFEUSyDTApaLLT XI es IX E |’ A 8 ar gel x er A 9 | “ 9pegsuopnarg | z108|’X "al'A SORAI ET) X DI AT 28 N © Wenoarg | | Fa 'SLITA '9 XI 28a '0g|° ° ° uedumng | | | Zi Erin E DEFE LEO 70 gsow Bien Ze mel EEE ES | 5 |aunanmnfonnin] na] arg Amin dp ATI—04 | uara.ıy er ı = |. pun wm we [-unwr| wı aonep a 3S017 194819 [ISO T 194290] | yaıpyyruyos Er 938494s01] aop Iyez -sdungnejag | IyeZ InjosqYy anjosqyY -yoand | oprgqepsoag TIIA PT1I9A®L — Mi_— Jie Bestände auf den letzt genannten Schichten (« u. y) zeigen in sehr trockenen Jahrgängen noch das schönste Grün, während auf ler anderen (# u. d) die Verfärbung schon längst begonnen hat (5, 358). Näher auf die Laubverfärbung und damit auf die Vege- tationsdauer einzugehen lohnt sich nicht, weil die Feststellung owohl des Beginnes der Belaubung wie der Laubverfärbung dem ubjektiven Ermessen zu viel Spielraum läßt. d) Witterung und phänologisches Verhalten. © Wenn man den Verlauf der einzelnen Jahrgänge für sich be- trachtet, so findet man, daß ihr Verlauf (genau wie in der Meteoro- logie) durchaus nicht gleichmäßig ist. Es kann ein Jahrgang einen späten Vorfrühling und dennoch einen sehr frühen Vollfrühling yen und dazu einen späten Herbst, so 1904, der Jahrgang 1908 jatte anfangs eine sehr große Verspätung, die jedoch im Verlauf des: Monates Mai wieder eingeholt wurde, und im Juni sogar einen /orsprung, der im Spätsommer wieder verloren ging; so wechselt ler Verlauf im einzelnen Jahrgang. Auch die verschiedenen Landes- ile wechseln ihr Verhalten in den einzelnen Jahren dem Landes- ‚durehschnitt gegenüber; so zeigte 1899 das Unterland einen Vor- ‚ung von 10 Tagen, Bodenseegegend 5, Mittelland 2, Franken 1, Oberland —2, Alb —2, Schwarzwald —9, Alb — 10; in einem andern Jahr ist der Unterschied wieder ein anderer, je nach der jeweiligen Witterung des Landesteiles, woraus hervorgeht, daß nicht eine länger andauernde, vorausgehende Wärmeperiode den Ausschlag gibt, sondern nur die unmittelbar den Phasen voraus- yehende Witterung. | ‘Sehr bemerkenswert ist in dieser Beziehung das Beispiel, vorauf L. Meyer im Jahrgang 1903: hinweist: In Schorndorf blühten in diesem Jahre die Kirschen am 30. III., in Hohenheim, ‚das sonst sehr früh ist, am 6. V., während die normale Differenz nur ‚fünf Tage beträgt. Aber der inzwischen eingetretene Witterungs- "umschlag genügte, um diesen ungeheuren Unterschied zu bewirken. Wie wir oben gesehen haben, ist die Verspätung am Bodensee im Frühjahr regelmäßig. Aus dem Angeführten geht auch hervor, daß der frühere oder spätere Einzug des Frühlings nicht: notwendig maßgebend sein muß für das weitere Klima überhaupt (vgl. Inse, Phänelogische Mitteilungen. 1908, 33). Ganz falsch wäre es natür- ‚lieh, aus einem frühen Frühjahrseinzug auf die Fruchtbarkeit « — 1233 — eines Landesteiles schließen zu wollen, weil hier sehr viele andere, nichtklimatologische Faktoren eine Rolle spielen. Wir haben in Württemberg Gebiete mit verhältnismäßig spätem Frühlings- einzug, so die Ulmer Alb und das obere Gäu, die jedoch in bezug auf Fruchtbarkeit den Vergleich mit Gegenden frühen Frühlings- einzuges durchaus nicht zu scheuen brauchen. Weniger groß sind die Unregelmäßigkeiten im Sommer infolge der beständigeren | Witterungsverhältnisse. ei N ur md e) Phänologisches Verhalten (Beginn der Blüte, Eintritt der Reife) | unter dem 1. Einfluß der Meereshöhe und Ersosibinn Bekanntlich beträgt im Königreich Württemberg nach der Berechnung ScHover’s die Wärmeabnahme mit der Höhe 0,5° auf 100 m. Selbstverständlich bewirkt diese Temperaturerniedrigung eine Verspätung bei der Entwicklung der Pflanzenwelt. Wie nun die Temperaturabnahme mit der Höhe mannigfache Ausnahmen zeigt, so auch die Verspätung der Aufblühzeit mit Zunahme der Höhe. Die Geschwindigkeit, mit der der Frühling auf die Berge steigt, erleidet gar manche Modifikationen. So ungefähr wird man sagen köhnen, daß die Apfelblüte und damit auch der Frühlingseinzug in einem Tage etwa 25—33 m überwindet, ebenso auch die Kirschen- blüte; die Roggenblüte scheint mir etwas länger zu brauchen, zu 100 m etwa vier Tage. Manchmal zeigen Stationen, die bedeutend höher liegen als benachbarte Stationen, nur sehr geringe Unterschiede, ja sie sind manchmal sogar früher daran, eine ähnliche Erscheinung wie die Temperaturumkehr, die allerdings meist im Winter vorkommt: so fällt in Lauterburg (670 m) die Frühapfelblüte auf 10. V., in Abtsgmünd, 296 m tiefer gelegen, auf 16. V. (Nach Inxe’s Karte des Frülingseinzuges in Mitteleuropa haben diese beiden Stationen gleiches Frühlingsdatum.) Noch kleiner ist der Unterschied Hohenstaufen und Lorch: hier ist sogar bis zur Roggenblüte, also während des ganzen Frühlings, Hohenstaufen voraus, infolge des hauptsächlich südlich vom Berg Hohenstaufen gelegenen Beobachtungsgebietes. Lorch dagegen liegt tief (280 m) in dem dort ziemlich engen, von Ost nach West verlaufenden Rems tale und ist außerdem rings von Wald umgeben. Die Entfernung beider Orte beträgt 7—8 km, der Höhenunterschied 325 m. Be = m > Lauterburg— Abtsgmünd beträgt die Entfernung in der Luftlinie 13 km. Hier überwindet also die Apfelblüte in einem Tage 59 m. Ähnliche Gründe liegen hier vor wie bei Hohenstaufen—Lorch. Auch scheint sich hier die Bemerkung L. Meykr’s zu bestätigen, daß bei den Blüten des Vorfrühlings die direkte Einwirkung des onnenlichtes von großer Bedeutung ist, und bekanntlich ist die Bewölkung auf der Alb nicht sehr stark. Sobald jedoch der Sommer (schon der Frühsommer) kommt, macht sich die tiefere Lage von Abtsgmünd und Lorch sehr deutlich bemerkbar: Roggenblüte n Abtsgmünd 5. VI., Lauterburg 17. VI.; Dinkel 14. VI. und 17. VI.; Hollunder f. 15. IX. und 23. IX. Eine Erklärung für dieses Ver- alten ist darin zu sehen, daß in den Tälern im Frühling (und atürlich auch im Herbst) die Besonnung eher aufhört und später eginnt, während umgekehrt die Wärmeausstrahlung um 1—2 Stunden eher beginnt als auf der Hochebene und morgens um ebensoviele Stunden länger dauert. Außerdem fließt von den Abhängen die durch Wärmeausstrahlung des Bodens erkaltete Luftschicht gegen die Täler ab, um dort zu stagnieren (12, 251). Dies mag besonders Lorch gelten. Wollte man hier nun aus dem Frühlingsdatum ‚den Schluß ziehen, daß Lorch und Abtsgmünd das gleiche Klima "hätten wie die beiden benachbarten Alborte, so wäre dies ent- ‚schieden ein Irrtum. Etwas Gutes hat in solchen Tälern der verspätete Früh- ‚lingseinzug: nämlich die Obstblüte kommt hier meist nach dem ‚letzten Frost, und so kommt es, daß diese Orte viel regelmäßiger gute Obsternten haben als frühblühende Gegenden. Den gleichen landwirtschaftlichen Vorteil hat in dieser Beziehung die Bodensee- gegend, welche wegen ihres Obstreichtums berühmt ist. Relativ ungünstige Orte (Abtsgmünd) holen relativ günstige (Lauterburg) im Sommer wieder ein, bezw. überholen sie; manchmal werden sie selbst wieder im Herbst eingeholt oder gar überholt. Relativ ‚wärmere oder kältere Orte nenne ich solche, welche ein wärmeres bezw. ein kälteres Klima haben, als man infolge ihrer Lage über dem Meere erwarten sollte. 2. Einfluß des Waldes. Neben der Talwirkung kommt bei dem Verhältnis der genannten ationen noch in Betracht, daß Lorch und Abtsgmünd inmitten ßer Waldungen liegen, während Hohenstaufen und Lauterburg „age auf einer Kuppe; darüber weiter unten) relativ günstig ge- Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1917. 9 —.m legen sind, so daß sich hier der Gegensatz doppelt steigert. Ganz sicher scheint mir der Einfluß des Waldes zu sein bei dem phäno-' logischen Verhalten der Stationen Bergerhausen, Mettenberg, Burren' und Schammach, alle bei Biberach auf dem gleichen Breitegrad gelegen (vgl. Einfluß des Waldes. 11,193 f.). Ihre größte Entfernung‘ Schammach—-Mettenberg beträgt 11 km, Schammach—Burren 4 km, Burren—Mettenberg und Burren—Bergerhausen 7 km; die Meeres-. höhe der in der Richtung von Westen nach Osten aufgezählten' Orte ist ungefähr dieselbe. Schammach liegt etwas höher‘ (etwa 30 m), aber bei der sonst gleichen Bodenbeschaffenheit dürfte das nur einen Unterschied von einem Tage ausmachen. Außerdem ist die Höhe von Mettenberg an der Kirche bestimmt worden, dem tiefsten Punkte im Dorfe, so daß der Unterschied noch geringer ist. Schammach ist auf drei Seiten, der Hof Burren auf‘ allen Seiten von einem großen Waldkomplex umgeben, während die) Markungen Bergerhausen und Mettenberg frei daliegen und wenig‘ Wald besitzen. Die geologische Grundlage der beiden Gruppen ist! dieselbe und trotz ihrer gleichen Lage zeigen sie ganz verschiedenes; phänologisches Verhalten. Der Unterschied ist im Frühjahr am größten, verringert sich im Sommer und verschwindet so ziemlich im Herbste. Demnach würde hier der Wald einen ähnlichen Ein- fluß ausüben wie größere Wasserflächen. Die Verhältnisse sind! aus folgender Tabelle zu ersehen: | | Tabelle IX. ” Johannis- | | . Jakobi- R /eißb- TEN ı Schlehe ' Kirsche apfel Syringe | dom AROMEN BE BE NE en. j | Schammach . . . | 19. IV. BR 2.y. 1 14V, 128, VaTTzee Barren :PRIYDE I 18.1. 8. V. +10. BO Bergerhausen . . | 15. IV. | 29. IV. | 28. IV. | 11.V. | 20.v. | 85. V Mettenberg . . .| 12.1V. | 28.1V. | 28.1V. | 12.V. | 18.V. | 28.V Jakobi- Mettenberg . . B 10. VI. |26. VII. | 26. VI. | Ho- | Ho- | Roggen! Roggen | Dinkel | Dinkel ander aha apfel | yo po! b f f Schammach . . . 14 VI.| 3. VIII.|26. VI. ar vIM. | 22. VI. | 28. IX. 20. VIIE Büren „".. a, 14. VI. 31. VII. | 25. VI. | 6. VIII. |20. VI. | 26. IX. 16. VIIE Bergerhausen . . |11. VI. 28. VII. |22. VI. „ vım. |19. vI. 30. IX. 20. VII 2. VII. 17. VI.| — 17. VIE — 81 — 3. Einfluß der Höhen- (Kuppen-) und Muldenlage. Wie die Täler einen hemmenden Einfluß im Frühjahr aus- üben können, haben wir oben gesehen. Den gleichen Einfluß können juch flache Mulden ausüben. Ein geradezu typisches Beispiel dafür bietet die Station Münsingen (716 m). Diese soll mit der Station Schopfloch (764 m) im Oberamt Kirchheim und mit Seissen (706 m) erglichen werden; auch Ennabeuren könnte herangezogen werden, och stehen mir von letzterem Orte nur das Verhalten des Roggens ur Verfügung (b 16. VI.). Seissen hat die gleiche geographische "Breite wie Münsingen. Schopfloch, das höher und etwas nördlicher liegt, läßt den Gegensatz noch deutlicher in die Augen fallen. Wie alle auf dem Rande höher gelegenen Gebirge (Hügel, Berge) nimmt auch Schopfloch an dem milderen Klima der tiefer gelegenen | Biete teil [vgl. Langenburg (im Sommer), dann Lauterburg, Hohen- Staufen, auch Hohenheim. Labelle X | — | Buch. |Schleh.! Kir. | Syr. Rog v Roeg. f Dink.b Dink. f gehopfloch.. ..|6.v.|7.V n v.|27.v, 16, vi 9. VIIL 28. V1.113. VIIT. Münsingen. ...15.V.|9.V.|11.V.|28.V. 20. vl. ‚1. V111.|30. V1.120. VIII. ME Beissen ....| — |4v.| 6.v.|22.v. 16, VI.) 2. VIII 30. VIL| 7. VIIT. | | | k Münsingen hat also trotz seiner um 50 m niedrigeren Lage bei gleicher Bodenbeschaffenheit (es handelt sich hier um physi- es Eigenschaften des Bodens) etwas spätere Aufblühzeit als 5 höher gelegene Schopfloch (das etwa gleichhochliegende Seissen 4 st sogar bedeutend voraus), wie überhaupt die Südostalb gegenüber E. nordwestlichen Teile klimatisch begünstigst ist (7, 16). Dem- zufolge muß Schopfloch Münsingen gegenüber klimatisch bevorzugt sein; tatsächlich wird Münsingen durch seine flache Muldenlage benachteiligt (11, 254). Nach Worıkor verkleinert eine konvexe Oberfläche die tägliche und jährliche Amplitude der Temperatur; eine konkave Fläche (Mulde) dagegen vergrößert die tägliche und # ihrliche Amplitude der Temperatur. Für das Wachstum der Pflanzen ‚aber bedeutet die gleichmäßige Temperatur der konvexen Oberfläche ' (Berg, Hügel, Kuppe) eine Begünstigung (6, 26 u. 8, 195). Auch ‚die oben genannten Orte Lauterburg und Hohenstaufen haben diese günstige Lage. Einige Anhaltspunkte über diesbezügliches Ver- "halten der beiden Stationen gibt Tabelle XIV auf S. 141. 9%* == WB = Geh. Hofrat A. v. Schmpor sagt in der Oberamtsbeschreibung von Münsingen (28c, 97 u. 103) über das Klima: „Die Abnahme der Jahresschwankung der Temperatur mit der Höhe durch Ab- stumpfung der Extreme ist eine allgemein das Höhenklima kenn- zeichnende Erscheinung; dem Umstande, daß die außerordent- lichen Kältegrade im Winter auf der Alb nicht schlimmer sind als im Unterland, verdankt die Alb die Möglichkeit eines erfolgreichen Obstbaues. Diesen Vorteil des Höhenklimas hat die Münsinger Talmulde nicht zu genießen. Im Mittel der Jahre 1905/1909 betrug der Unterschied zwischen Jahresminimum und -maximum in Mün- singen 50°, in Stuttgart 47°. Es hat also eine größere Jahres- schwankung. ... Die 24 km entfernte, in derselben Meereshöhe mit Münsingen liegende Station Loretto mit ihrer freien Lage zeigt Fälle von ganz erheblichen Tagesminima“', r Ennabeuren (770 m), 16 km nordöstlich von Münsingen, ist letzterem gegenüber ebenfalls ‚klimatisch bevorzugt (28c, 101); es’ hat für alle Monate höhere Temperaturmittel als Münsingen. Enna- beuren hat die Roggenblüte am 16. VI. Vermöge seiner Lage im‘ Gradnetz würde der Bezirk Münsingen zum südlichen Teile von‘ Mitteleuropa gehören, seine Temperatur entspricht mehr dem sub- arktischen Klima, etwa Schweden (28c, 97). (Phänologisch sehr] interessant ist die dort gegebene Schilderung Meunineer’s.) In der Tat findet man, wenn man Orte mit gleichem Datum der Roggen- | blüte sucht (der Roggen eignet sich nämlich in hervorragender Weise für phänologische Zwecke [6, 3]), eine Reihe von Ortenl) welche teils in Schweden, teils in Finnland liegen, so Eckernäss‘ 60°41' (Roggenblütedatum 16. VI.), Gustav-Adolf-Lochen 61° 36% (22. VI.), Ingo 60° 41‘ (18. VI.), Ithis 60° 56‘ (18. VI.), Lundo ar (21. VI.) und noch eine Reihe anderer (24, 13). 4. Einfluß der Meereshöhe bei im übrigen gleichen Verhältnissen Bei den bisher besprochenen Stationen handelte es sich immer | um anormale Stationen, die teils ein günstiges, teils ein ungünstiges | | | | ' Da die Temperaturschwankungen und auch die Zeit ihres Eintrittes vo. so hoher Bedeutung für den Pflanzenwuchs sind, habe ich für acht phänologisch Stationen, die zugleich über die nötigen meteorologischen Beobachtungen ver- fügten, die Tabelle XIV (im Anhang) für die Mittel der absoluten monatliche Temperaturmaxima und -minima nebst mittleren Daten für 1904/13 berechne Die ersten beiden Zahlen geben jeweils das Mittel der höchsten Temperatu des Monates und, in Klammern, den mittleren Tag ihres Eintrittes, die beidet | folgenden dasselbe für die niedrigste Temperatur. un — 13 — lokales Klima hatten (Einfluß der Exposition, Kuppenlage, Einfluß des Wassers und des Waldes). Es dürfte interessant sein, einmal ‚wei Stationen mit annähernd gleichen Verhältnissen, nur in ver- chiedener Meereshöhe, zu betrachten. Heilbronn und Weinsberg sind zu diesem Zwecke sehr günstig gelegen: dieselbe geographische 3reite, geringe Entfernung, 5 km, 157 m und 218 m über dem Meere: Das Beobachtungsgebiet wird in den phänologischen Tabellen gleich ;harakterisiert: Südhang, Lehm- und Mergelboden, Talsohle. Die beistehende Tabelle zeigt den Durchschnitt derselben 12 Jahre (1900/1911). (Bei Schlehen sind die Angaben von 1907, Kirschen 1906, Palm.-Birnen 06 und 03, Roßkastanien 03 nicht berücksichtigt, weil sie nicht bei beiden Stationen vorhanden waren). Das Subjektive der Seobachtung mag eine gewisse Rolle spielen, aber immerhin bleibt noch ein deutlicher Unterschied bei den beiden Stationen. Tabelle XI. ee EEE. nr (wc | Palm.- |Jakobi- | Aprik. kast. | Eichen | Buchen Schleh. | Kirsch. | Birnen | äpfel Berl .1..BO:r | „BO a TE LEE . [' ” f Heilbronn . |2,2 Iv. 12,4 iv. 24,0 IV. 20,4 IV.|13,7 IV. 182 IV. 20,5 IV. 27,8 IV: "Weinsberg . 5,5 IV. 13,8 1V.| 22,6 IV. 18,3 IV. 14,3 IV.119,5 IV. 23,6 IV.'29,1 IV. Unterschied | 3,3 Tag | 1,4 T. A4AT. 21T 18T. |13T. | st 7. | 18 7: I | I Roggen Dinkel | Jakobi- | Syring. | Goldp. | "äpfe] | een ge Luperen Ai on Zar} | | 55 V. 12,0 V. 23,8 VII. 29,5 V. 19.0 vn. 15,3 VI. | 26,0 VII. 85V. 126 v. |272vIr. 30T. 06T. 34T. 30.1 V. 119,7 VIL.| 17,7 VI. | 30,8 VII. 0,6T. | 07T. | 24T. | 48T. | Zum Vergleiche sei die durchschnittliche Temperatur der beiden ‚Orte in den Jahren 1900/1911 für 7a. m., 2p.m. und 9p.m. an- Tabelle X. Januar Februar März April W 7a. 2p. Ip. anaBer dt et pr Fl dan »2 pe p. eilbronn 0,38 2,54 0,27. 0,98 4,90 2,38) 2,96 9,28 5,72| 5,82 12,80 8,80 1) einsbg. - 1,59 2,07 —0,27| 0,16 4,48 1,76| 2,03 9,08 5,00) 4,84 12,78 8,06 ' Mai Juni Juli August ilbronn 12,43 18,57 13,99 14,60 21.22 16,77115,20 23,06 18,37|14,24 21,45 16,72 einsbg. 10,52 18,60 13,26 13,65 21.32 16,40/15,10 22,95 17,76,14,11 22,08 17,01 September Oktober November Dezember D Heilbronn 10,14 17,25 12,66 7,23 13,70 9,28] 3,69 6,34 4,74) 1,71 4,57 2,65 2,83 6,54 3,791 0,95 3,89 1,87 vo Binsbg. 9,74 17,68 12,74 6,72 12,99 9,29 Zr = Bd — Der aus der Tabelle XII für das Jahresmittel berechnete Tem- peraturunterschied der beiden Orte beträgt 0,596, nach L. Meyer’ S 75jährigen Temperaturmitteln Württembergs 0,60, was genat übereinstimmt, übrigens eine merkwürdig rasche Abnahme. Wie die Zahlen zeigen, ist der Temperaturunterschied nicht gleich- bleibend, weder für die einzelnen Tagesstunden, noch für die Monate. Er verkleinert sich mit dem Hochsommer. Diese Zahlen weisen be- sonders einen großen Gegensatz morgens und abends auf, während mittags die Weinsberger Temperatur in einzelnen Monaten höher ist. Welchen Einfluß aber der Gang der täglichen Amplitude auf die Pflanzenwelt ausübt. habe ich oben bemerkt. Der Zeitunter- schied für die im April an beiden Orten blühenden Pflanzen beträgt 1,91 Tage für etwa 50 m. Da man den geographischen Längsunter- schied wegen seiner Geringfügigkeit außer acht lassen kann, so überwinden hier die Frühlingsblüten einen Höhenunterschied von 100 m in 3,8 Tagen, was ja mit dem Landesdurchschnitt noch überein- stimmt, allerdings bewegt sich diese Zeit gegen die obere Grenze. Dies ist erklärlich, wenn man bedenkt, daß die gewöhnliche Wärme- abnahme mit der Höhe sonst in Württemberg nur 0,50° auf 1001 beträgt. Für Sachsen findet Prof. Scureiser: Äpfel 3,55, Birnen 3,71 Kirschen 3,64, Roggen 4,93, Weizen 3,53 Tage. Vergleicht man mit dem phänologischen Verhalten hier di Zahlen der Frosttabellen, so findet man, daß durchschnittlich m Weinsberg der letzte Frost am 24. IV, der erste 20. X., in Heilbronn 19.1V. und 26. X. vorkommt: also Zahl der frostfreien Tage 178: 190 Weinsberg hat im März 11, Heilbronn 10; Weinsberg im April 16 Heilbronn 3; Weinsberg im Mai 0,3, Heilbronn 0,1 Frosttage. De absolut späteste Frost an beiden Orten ist 7. V., der absolut frühest 20. IX. bezw. 26. IX. Es finden also die klimatischen Faktoren it oben genannten Verhalten ihren Widerschein. en —— u m Me Am © Emm - Smmmiigg sie m mm mE Som MEER Er u . gem u f) Größte Schwankungen beim Eintreten von Erscheinungen. | ‘Bekanntlich schwankt das Datum der Entwicklungsphase im Laufe der Jahre hin und her, und zwar ist der Umfang der größten Schwankung (= Unterschied zwischen den Extremen) je na dem Klima des Beobachtungsortes verschieden. Bei den Kirsche ist die Schwankung um so größer, je milder im allgemeinen da Klima ist: Böttingen 12 Tage, Ochsenhausen 18, Zeil 15, Boll % Friedrichshafen 25, Hohenheim 30, Weinsberg 30, Eßlingen 32. Di — m — Kirschenblüte fällt in den höheren Lagen eben in eine Zeit, wo twas beständigere Witterungsverhältnisse eingetreten sind, in den i, während ja bekanntlich der Monat April, in den in den milden Gebieten die Kirschenblüte fällt, außerordentliche Schwankungen ‘in der Witterung zeigt. Bei der Roggenblüte ist die Schwankung in den* höheren Gebieten größer: Münsingen 36 Tage, Dobel 39, 4 uterburg 30, Löwenstein 22, Sternenfels 21, Weinsberg 22, Fried- zichshafen 21. Bei der Roggenernte sind bei den höher gelegenen )rten die Schwankungen noch größer: Böttingen 35 Tage, Freuden-. stadt 44, Aichhalden 45, Sternenfels 24, Friedrichshafen 21, Heil- ronn 15, Gundelsheim 16. Besonders auffällig ist hier das Ver- jalten der höheren Schwarzwaldstationen, die größere Schwankungen eigen als die Alborte, wo jedenfalls die Bodenverhältnisse herein- F pielen. Dann ist bei der Roggenblüte nicht ohne Belang, daß bei den höher gelegenen Orten das Mittel der Monatsminima sehr iedrig ist. Man vergleiche die Zahlen des Mai bis August für Ben, Freudenstadt, Münsingen und Schopfloch in der Tab. XIV s Anhangs. Bei der Alb weist L. Meyer (26, J. 1900, S. 70) darauf ‚ daß sie im allgemeinen mehr Sonnenschein erhalte als der ee Teilweise werden die größeren Schwankungen mit der ‚Höhe erklärlich durch den Umstand, daß in den höheren Lagen die Ausreifung schon weit in den August hineinfällt, wo die Temperatur ‚wieder abnimmt, während in den tieferen Lagen die Ernte schon im Juli ihren Abschluß gefunden hat. Ähnlich verhält sich die Jinkelernte, während bei der in den Sommer fallenden Blüte des Dinkels, die reichlich 15 Tage später als die Roggenblüte stattfindet, ar Unterschied an den einzelnen Orten geringer ist. Bei der Dinkel- nte gehören sämtliche Orte mit 26 Tagen Schwankung und darüber f fauheren Gegenden an oder Orten mit relativ günstiger Lage. a 4 13 & EB Endergebnis: Notwendigkeit eines dichteren Beobachtungsnetzes Herstellung einer genaueren Karte des Frühlingseinzuges. Es würde zu weit führen, alle Stationen zu besprechen, aber jedenfalls haben die bisherigen Ausführungen den Zusammenhang ischen dem phänologischen und meteorologischen Verhalten er- iesen. Wir haben eine Reihe von Stationen mit sehr verschiedenem ind teilweise auffallendem phänologischen Verhalten, jeweils dem kalen Klima entsprechend, das sich meistens nach der Oberflächen- ern Fe | | gestaltung richtet. Nun aber gehört Württemberg zu den formen- reichsten Ländern des Deutschen Reiches. Die stets wechselnde Ober- flächengestaltung bewirkt bedeutendere lokale Klimaunterschiede als die Erstreckung des Landes von Norden nach Süden und von Osten | nach Westen. Aus dem Grunde habe ich davon abgesehen, genauere Angaben über die Verspätung von Süden nach Norden zu Machen. Am ehesten ließe sich dies noch bei den im Sommer blühenden und reifenden Gewächsen machen. Nach meiner Berechnung dürfte die Verspätung mit zunehmender nördlicher Breite bei einem Breitegrad etwa vier Tage betragen. Ein Einfluß der Längegrade läßt sich bei uns überhaupt nicht feststellen. Verglichen mit diesem reichen Wechsel ist die Zahl der phäno- | logischen Beobachtungsstationen (etwa 50) gering. Inse hat 1905 seine Karte des Frühlingseinzuges in Mitteleuropa veröffentlicht (vgl. 18 u. 21). Während bei der Mitteleuropakarte und bei der ersten Auflage der Hessenkarte jede Zone sieben Tage umfaßt, hat | die Neuauflage der Karte von Hessen solche von vier Tagen. Daß dadurch eine Karte besonders für landwirtschaftlich preiskis.chal Zwecke viel brauchbarer wird, leuchtet ohne weiteres ein.. | Auch für Württemberg wäre eine solche Karte äußerst wünschens- wert; bei dem lebhaften Relief des Landes aber wäre auch eine phäno- logisch-kartographische Darstellung der nächstfolgenden phäno- | logischen Jahreszeiten sehr erwünscht (vgl. das Verhalten der Boden- seegegend und der relativ günstig gelegenen Orte). Wenn man aber bedenkt, daß für Württemberg nur etwa 50 Stationen zur Ver- fügung stehen, während Inwe’s Karte für das viel kleinere Hessen (7700 qkm : 19000 qkm), von dem ein großes Gebiet in der Rhein- ebene außerdem noch eine einheitliche Oberflächengestaltung hat, die Ergebnisse von 137 Beobachtungsstationen zur Grundlage hat, die Inxe noch durch zahlreiche Ausflüge ergänzte, so leuchtet ohne weiteres ein, daß dies mit dem in Württemberg vorliegenden Material unmöglich ist. Deshalb habe ich von vorneherein von einer solchen Karte für Württemberg Abstand genommen. Allerdings haben die Ergebnisse der württembergischen Beobachtungsstationen den großen Vorteil, daß sie sich fast alle auf eine lange Reihe von Jahren beziehen. Mit ihrer Hilfe könnten dann auch kurzjährige Beob- achtungen der notwendig neu zu errichtenden Stationen auf ihren wahren Wert reduziert werden, und so könnte man in verhältnis- mäßig kurzer Zeit zu wichtigen Ergebnissen kommen und wertvolle Ergänzungen zu unseren Klimakarten erhalten. i —_i Bi — E. VI. Begleitwort zu der Karte der Kirschenblüte. Die beigefügte Kartenskizze versucht ein Bild vom Verlaufe der Kirschenblüte in Württemberg zu geben. Die Skizze stützt sich im allgemeinen auf den in den Tabellen II und III angegebenen 20jährigen Durchschnitt. Obwohl, wie ich auf S. 136 ausgeführt habe, eine Bearbeitung des Frühlingseinzuges und eine des Sommers dringend notwendig wäre, habe ich aus den dort angeführten Gründen . larauf verzichtet. Als Anregung für kommende Untersuchungen sei dagegen folgende Kartenskizze beigegeben. Dieselbe kann natür- | ich keinen Anspruch auf Vollkommenheit machen. Die Resultate der besagten 52 Stationen habe ich ergänzt “durch 200 Mitteilungen über die Kirschenblüte des Jahres 1914, welche ich mit Hilfe des 20jährigen Durchschnittes der langjährigen Stationen auf den Durchschnittswert zu reduzieren suchte. Ich wurde von etwa 100 Lehrern und Pfarrern, denen ich Karten zuschickte "mit der Bitte, die heurige Kirschenblüte zu beobachten, sehr liebens- "würdig unterstützt, wofür ich ihnen hier bestens danke. Es würde zu weit führen, alle ihre Namen hier zu veröffentlichen; einigen jedoch von ihnen muß ich besonders für ihre Mühe danken, weil ‚sie mir die Daten gleich von ganzen Bezirken übersandten, so den ‘Herren Frırs, Turnlehrer in Rottweil, Paıru, Professor in Leutkirch, ‚ Pruerschingen, Lehrer jn Schwalldorf, ScHLENkErR, Pfarrer in Leon- ‚bronn, Rerrexmarer, Oberlehrer in Ergenzingen, Rırpe, Pfarrer in 'Simprechtshausen, Kırn, Pfarrer in Bronnweiler, Zuxpen, Stadt- pfarrer in Waldenburg und Zerr, Sekretär in Kirchheim u. T. | Die Karte hat Stufen von je vier Tagen. Es liegt auf der ‚Hand, daß damit Unvollkommenheiten verbunden sind: nehmen wir ‚an, daß der Ort A. das Datum 20. IV. habe, der Ort B. 21. IV. und fr Ad ler Ort ©. 24. IV., so wird auf der Karte B. gegenüber 0. zu \ ngünstig beurteilt; es liegt ja A. viel näher. Ideal wäre eine ‚Darstellung, welche Stufen von nur einem Tag hätte; aber dazu \ 'äre ein ausgedehntes Beobachtungsnetz notwendig. Wie der Ver- g eich mit der Temperaturkarte des April von L. Meyer (7bjähriges 'Temperaturmittel Württembergs von 1826—1900 in Met. Jahrbuch 1901, Anhang Württemberg) zeigt, gehen die beiden Karten viel- fach parallel, ohne jedoch genau übereinzustimmen. Es zeigen sich manchmal Gebiete mit späterer Kirschenblüte, ohne daß der Grund ‚aus der Temperaturkarte ersichtlich wäre, so Schammach; um- ‚gekehrt liegen wieder andere Orte auf einer früheren Stufe, als I i 138 — die Temperaturkarte erwarten ließe, z. B. Lauterburg. Aber trot: alledem zeigt die Karte deutlich, daß phänologische Karten zu Charakterisierung des Klimas sehr gut dienen können. Vil. Anhang. Lage der phänologischen Stationen. Name | ar he 20 ee 374 | BE „en Penn 7 TE 258 Bergerhausen - - . . - EZ 604 | Böttingen bei Spaichingen 911 FETTE 428 Bruderhof bei Singen 449 EEE FE WFT REISE 598 TE gg 219 | Te re 413 | BE 5° 2 3 26 ee re 7 Were. 514 AT ETF 776 Sn - 02 ur er 241 | 3 EL REEFHER 636 TO EEFRETEREENGN 723 Frankenhofen - -. ---... 740 Frickenhofn -. -- - ... - 560 Friedrichshafen .- - .. . . 405 TRITT IE IE 469 | A 156 | KEnIEaGEn _-— . ne 507 | Heidenheim... . ..... Fr Heilımem .,., . Se 2 Holle „ , „ au a | Hohenstaufen -. - - -. -... 605 Imy . ı, 2. a 721 _ rn nn [ne ————— m _—— | | Ven- —ı —- .— e. — — 947 851 912 10 & 98. 97 9 55 10 09 913 912 109% op W E u Ess: Bi: r— IND er 48°21‘ 49 15 48 47 49 06 48 17 49 30 48 06 48 25 48 33 48 04 47 47 45 10 48 07 48 47 48 32 48 00 48 25 49 33 49 08 48 31 47 41 49 09 48 52 48 45 48 52 1 49 47 52 913 - 9 25 5 46 9 57 9 32 10 04 97 947 > irre mir el FE TED TWi BI E we nz 8 Io 1 65 Se er | ga Telıı ze Be. 2} 92 ee a 1° 7 es |o0ı— ge | es | wer our or | vorne | BB DE |vo Iza— | uoßurang, 99 Ico— BT Tr | ae ver Kor | Fr Borat | Fr | 9a — | nn wroygaary "vo worzdoyog ET | 28 | dr] | 0er | Hard are Tor ro Bo | Hr. FOREN ‘vo Sıaqwoyag 28 190-—- 91 | 6a zer »- Far Frei Tor or fo li — | 00° uodursunm ss I To 18 eier IE 1-28 Br ver | 68 | se | 90 eT—|' "2000. woyguodsom eu Bun | Le ı lızer Bill Tor | BR 181 | 280.688 160. Pr | ‘+ wog IE 3650 -=1|1:.68 | Teiler. leo |; gar |: wor | LIT 1:92 | NEE Fo ae ng 109 Sıoqyaury BL TBT+ | ge a0 lien ET Er Bart Er I Te 0 170-0 ro |; | 18 170- | ee are | s’gr | zT | 097 | e’er | 18 | a) Ber en RT em se Ir er DI Erde a ee - wHrTH E Be dee Frohe Fer | I Pr Da BAER 8 | 00 ve | es | 1er | Br | or | egr | zer | 8 | re |Fo BT..." vo | gs I1o- | ge | 68 | rer | var | Est | ger | ver | es | FE |To UT 909° ° UOFRUSUOLIPOLIT DET | 08 Sp leLEDsT | :08L.-| 297: | 00 | ETL: | ..28 ‚61T | 01 |68— | ° " uuoagjapTmg-uegoquamprzg ıB 01 - 8 | gem ver ı Baar Fol Bro IE — |: rn gpBsuopneIg au nr ee Isar or ee ar ws ke] ° 9 © vamegeuugg Or 4 BEE SU TE BE ee ed er #03 ogog K BIT | O8. 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No. 18 und 19 sind zusammen enthalten in Heft 161 der D.L. 6. das den Titel führt: Über Beziehungen zwischen Pflanzenph. und Land wirtschaft. 2. Aufl. -—— Phänologische Karte des Frühlingseinzuges im Großherzogtum Hessen nebst Erläuterungen. Zweite neu bearbeitete Auflage. Aıbeiten dei Landwirtschaftskammer für das Großherzogtum Hessen. Heft 9. Darm stadt 1911. —-18 — l. Köppen, W.: Klimalehre. Leipzig 1899. 2. Kraus, G.: Boden und Klima auf dem engsten Raume. Jena 1911. 3. Linnaeus, (Linne): Philosophia Botanica Stockholmiae 1751. . Mahde: Phänologische Beobachtungen über Blüte, Ernte und Intervall des Winterroggens. Mainz 1891. 5. Marbitz, H.: Phänologische Beobachtungen in Pommern. Greifswald 1914. 6. Meyer, L.: Verschiedene Bemerkungen in den Mitteilungen des K. Württ. Stat. Landesamtes. (Beilage des Staatsanzeigers für Württemberg). x Jahrgang 1890—1912. . Nägler, W.: Die Erdbodentemperatur in ihrer Beziehung zur Entwicklung der Vegetation. Petermann’s Mitteilungen. 1912. 3. Wertvolle Angaben, meist von L. Meyer herrührend, finden sich in den württ. Oberamtsbeschreibungen von a) Cannstatt . . .. . Stuttgart 189. b) Heilbronn I . .. . n 1901. ec) Münsingen . ... . A 1912. d) Reutlingen - . . . . L, 1893. BE u tler. > e 1897. f) Tettnang . . . . » 1915. . Raman, H.: Bodenkunde. 3. Aufl. Berlin 1911. . Schimper, A. F.: Pfianzengeographie. 1. Aufl. Jena 1908. 3l. Sommer, E.: Die wirkliche Temperaturverteilung Mitteleuropas. Forschungen '# zur deutschen Landes- und Volkskunde. XVI. Stuttgart 1906. 32. Supan, A.: Grundzüge der physikalischen Erdkunde. 4. Aufl. Leipzig 1908. 33. Vanderlinden, E.: Etudes sur les phenomönes de la vegetation. Bruxelles 1911. . Wagner, H.: Lehrbuch der Geographie. 8. Aufl. Hannover und Leipzig 1908. . Das Königreich Württemberg. IRRE BER vom K. Stat. Landesamt. Stuttgart 1906. Über mediterrane Oniscoideen, namentlich Poreellioniden. 23. Isopoden-Aufsatz. Von Karl W. Verhoeff in Pasing. Mit 16 Abbildungen im Text. Inhaltsübersicht. I. OCylistieus. Schlüssel der Cylisticus-Arten, esterelanus, injer us und caucasius n. 7 Bemerkungen zu den Cylistieus-Arten. Geographische Verbreitung der Gattung Cylistieus. Il. Agabiformius (Angara). Schlüssel für Porcellio, Untergattung Agabiformius. Porcellio ( Agabiformius) aharonii n. sp. Agabiformius und Lucasius. Ill. Proporcellio. Porcellio ( Proporcellio) quadriseriatus n. sp. IV. Nasigerio und Haloporcellio. Schlüssel für Nasigerio und Haloporeellio. Porcellio (Haloporcellio) penicilliger n. sp. V. Über einige Oniseoideen von Jaffa. l. Oylisticus. Die Gattung Oylistieus wurde bekanntlich von BUDDELUND be- gründet in seinen Isopoda terrestria, 1885, S. 77, wenn auch als eigentlicher Autor SCHNITZLER in Bottäöht kommt, dessen Diagnose auf S. 24—25 seiner Bonner Dissertation „De Oniscineis agri bonnensis 1853 also lautet: „Antennae septemartieulatae. Ultimum abdominis‘ eingulum convexum, non sulcatum. Processus laterales corporis cingu lorum secundo posteriorum inflexi, cinguli quinti, sexti, septimi pro cessus laterales angulos posticos habentreetos. Branehiarum opereula parium omnium basi albopunetata.“ Mit letzterer Bemerkung ist dä Vorkommen von fünf Paar Trachealsystemen wenigstens angedeute worden und mit den rechtwinkeligen Hinterecken des 5.—7. Pereion tergites sowie dem ungefurchten Telson sind zweifellos wichtige Cha — Mb — aktere von Oylisticus hervorgehoben worden. Dennoch konnte diese Jiagnose den notwendigen Anforderungen nicht genügen. Die beiden ‘on SCHNITZLER aufgestellten Arten „laevis“ und „spinifrons“ sind um o unklarer, als sie beide mit „Dorsum laeve“ charakterisiert werden, ährend die einzige, tatsächlich in Deutschland vorkommende Jylistieus-Art, nämlich convexus autorum, niemals einen vollkommen "glatten Rücken besitzt. BUDDELUND hat also die eigentliche Begrün- dung von Oylistieus sowohl durch eine wesentlich vollständigere Dia- nose der Gattung geliefert, als auch durch Artbeschreibungen, die renisstens keinen Zweifel bestehen lassen, daß wirklich Cylistieus-Arten eint sind. Insbesondere erwähne ich aus seiner Gattungsdiagnose )lgendes: „Corpus convexum, satis contractile; Antennae exteriores ongiores; Frons ante marginata et lobata; Trunci annulus primus margine posteriore utrimque sinuato.“ Anderes ist allerdings nicht mehr gültig, - eil nieht für alle Arten zutreffend, so: „Flagelli artieuli subaequales“ (f .. „epistoma ad longitudinem carinatum“ . . . „rami terminales ex- teriores in utroque sexu subaequales“. | In meinem 10. Isopoden-Aufsatz (Sitz.-Ber. Ges. nat. Freunde, 3erlin 1907, No. 8) „Zur Kenntnis der Porcel lioniden“ gab ich S. 244 einen Gattungsschlüssel, durch welchen die Diagnose BUDDELUND’s srvollständigt wurde. Namentlich machte ich auf die systematische 3edeutung der Seitenknötechen (Noduli laterales) der Pereion- roite aufmerksam und hob hervor, daß die des 4. Tergit „viel weiter ach der Rückenmitte“ gelegen sind als an den übrigen Tergiten. Aus sm Folgenden wird man jedoch ersehen, daß ich zwei neue Oylistieus- rten aus Frankreich und Italien nachgewiesen habe, für welche dieses erkmal nicht zutrifft. Dagegen hat sich die Charakteristik „Körper inrollbar in eine in der Richtung der Körper- ngsachse ausgedehnte Tonnenkugel“ als höchst zu- reffend auch für alle neuen Arten bestens bewährt und gehört somit | den wichtigsten Eigentümlichkeiten dieser Gattung. Alle Oylistieus ‘w können sich also einrollen, unterscheiden sich aber von allen andern bekannten Kuglern dadurch wesentlich, daß | 1. die verhältlich großen Antennen bei der Einrollung icht geborgen werden, sondern frei vorstehen, 2. der eingerollte Körper nicht eine regelmäßige Kugel bildet, sondern tonnenartig etwas ausgedehnt ist, nämlich in der Riehtung der durch den Kopf gelegten Sagittalebene von vorn nach nten gestreckt. Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1917. 10 rn m = 4145 — Die SCHNITZLER'schen beiden Arten kommen als undeutba nicht in Betraeht. BUDDELUND hat dagegen a. a. O. S. 77-82 von Oylistieus 7 Arten beschrieben, von denen ich bisher jedoch nur der auch in Deutschland häufigen convexus kenne. Sein earinatus ist durel „epistoma alte et longitudinaliter carinatum“ auffallend ausgezeichnet der Herkunft nach jedoch ungewiß. Vier Arten beschrieb BupDELun aus Rußland, aber die Diagnosen sind von recht knappem Inhalt. Üt seinen graeilipennis aus der Romagna sprach ich bereits auf S. 183 ii meinem 10. Isopoden-Aufsatz (Archiv f. Nat. Berlin 1908). Daselbs findet sich auch ein Schlüssel für die vier mir damals durch eigene For- schungen bekannt gewordenen Arten, in welchem ich den systematise} wiehtigen verschiedenen Bau der Uropodenpropodite hervorhob. Syste matisch noch wichtiger und im folgenden genauer erläutert ist die ver schiedene Stellung der Seitenknötchen der Pe reiontergite. Da weder diese noch die Gestalt der Uropoder propodite in den bisherigen Diagnosen berücksichtigt worden sind, wire voraussichtlich ein Teil derselben dauernd ungeklärt bleiben. Die Seitenknötchen (Noduli laterales), welch übrigens bei zahlreichen Land-Isopoden vorkommen und bisher noe von keinem Autor die gebührende Berücksichtigung erfahren habe sind nicht etwa lediglich an bestimmten Stellen auftretende Höckerche sondern die Träger von Sinnesorganen, welche de örtlichen Orientierung dienen! Es sitzt nämlich 2 dem Seitenknötchen stets eine längere, bei manchen Formen sogar gliedrige Sinnesborste, welche bei Oylistieus jederseits durch e@ Stützhaar flankiert wird (Abb. 4). Bei zahlreichen Landasse sind diese Makrochäten der Seitenknötchen die einzigen größeren organe an der Rückenfläche. Wenn sich auch bei vielen gekörnte Porcellioniden die Seitenknötehen nicht so bemerklich mach wie bei den meistens glattrückigen Oylistieus, sondern unter den oft zal reichen Höckerchen, denen sie höchst ähnlich sehen, scheinbar verschw den, so können sie doch bei manchen derselben als Träger jener Sir borsten bei genauerer Untersuchung aufgefunden werden (Metoponorthus Außer den Arten, welche in den schon genannten Arbeiten I schrieben worden sind, erwähne ich noch den Oylistieus anophthalmus SE VESTRI in Annali del Museo Civico di Storia Nat. di Genova, 1897, S. 4 aus Umbrien. Ferner wurden durch A. Dorzrus der ©. obseurus ıı | MM Ami: SEE A: Mm Ai kai <= Muse _ Mi m Me ii nn ! Dahl’s Bezeichnung „Drüsenhöckerchen“ auf S. 16 seiner Isopoden DE lands, Jena 1916, kann also nicht gebilligt werden. — 21411 — andis im Bulletin de la societe des sciences de Bucarest VI, 1897, . 539-542, aus der Umgebung von Bukarest beschrieben. Beide rmen schließen sich hinsichtlich der Epimerenkörnelung an convezxus an, scheinlich ist aber der obseurus nur eine Jugendform des fandıs, denn die Diagnosen enthalten nichts, was dieser Auffassung idersprechen würde, dagegen eine ganze Reihe Merkmale, welche hier- vollkommen in Einklang stehen. Die Einzelheiten will ich nicht fzählen, weil jeder sie leicht nachprüfen kann. Die ausführlichste Oylistieus-Beschreibung verdanken wir RACOVITzA, shives de Zool. exper. et gener. Paris 1907, Biospeologica, podes terrestres, I. serie, S. 197— 203, dazu Abb. 195—219, und zwar etrifft dieselbe ©. cavernicolus Racov. aus der „Grotte du Laura, Ca- llon, Alpes-Maritimes“. Im folgenden Schlüssel habe ich diesen caverni- us, obwohl ich ihn in natura nicht kenne, infolge der eingehenden akteristik des Autors, aufnekmen können. Und doch ist in Raco- za’s langer Beschreibung über die segmentalen Seitenknötchen, also pmatisch wichtigste Merkmale, weder irgend etwas gesagt worden, ch sind sie in der Habitusabbildung (Abb. 195) angegeben. = Racovırza’s Beschreibung des ©. cavernicolus ist für seine Onis- een - Bearbeitung überhaupt bezeichnend, d. h. durch die Länge der Diagnosen und die zahlreichen Abbildungen hat er sich ohne Frage auf der einen Seite um die Kenntnis seiner Objekte verdient gemacht, | auf der andern Seite vermißt man den Zusammenhang mit den bereits bekannten Arten. Wenn eine Form wie der cavernicolus ‚durch so zahlreiche Abbildungen erläutert wird, dann liegt die Annahme nahe daß durch dieselben auch zahlreiche Unterschiede von bereits kannten Arten zur Anschauung gebracht werden sollen. Meine eigenen ‚Untersuchungen an mehreren Cylistieus-Arten, darunter der italienische inferus, welcher unter den bekannten Oylistieus-Arten dem cavernicolus nächsten steht, haben jedoch ergeben, daß insbesondere die Dar- ungen der Mundwerkzeuge, Antennen und Antennulen für re, namentlich auch oberirdische Arten, wie convexus und plumbeus, ensogut gelten. An den Innenladen der vorderen Maxillen ist nur lie zahnartige Außenecke zu nennen, welche meistens schwach ent- kelt ist, z. B. auch bei inferus und plumbeus, während sie bei con- zus stärker und stachelartig herausragt. Wichtiger ist das Verhalten der Taster der Kieferfüße. Racovırza beschreibt dieselben „Palpe nettement biarticule, de forme subtriangulaire“, ge- ib seinen Abb. 206 und 207. Wenn es auch kaum zu bezweifeln ist, daß der cavernicolus in der Gestalt der Taster von meinem inferus ab- ' 10* ar RE wW eicht, so vermute ich doch, daß Racovırza die feine Grenze des End gliedes der Taster übersehen hat. Die Kieferfußtaster der pigmentierten Arten convexus und oh sind nämlich entschieden als viergliedrig zu bezeichnen. Es: folgen, wie aus Abb. 15 und 16 ersichtlich ist, auf ein kurzes 1. und ein srößeres viereckiges 2. Glied noch ein dreieckiges 3., welches zwei starke Tiokhoisten trägt, und auf dieses ein längliches 4. mit dem Büschel deı Sinnesstilte am Ende. Nach Racovırza würden bei cavernicolus nich N nur das 2.—4. Glied vollkommen verschmolzen sein, sondern auch das Endstück auffallend kurz. Bei meinem inferus entsprechen di a Kieferfußtaster vollkommen meiner Abb. 16: (für convexus), nur it dem Unterschiede, daß die Grenze zwischen dem 2. und 3. Glied er- loschen und daher die Taster als dreigliedrig zu bezeichnen sind. Das Endglied ist jedoch ebenso länglich wie bei jenen oberirdischen Arten. Von seinem caverntcolus behauptet RAcovırza 8. 202: „Presente‘ une adaptation tres complete ä la vie souterraine: absence complöte h d’appareil optique, dspigmentabion totale, grand developpement des n organes sensitils epidermiques.“ — Worin die letzteren bestehen, ha‘ Racovıtza zwar beschrieben, aber es fehlt jeder Nachweis darüber, dab Sich die oberirdischen Oylistieus hinsichtlich der „sensitifs &pider: miques“ anders verhalten. Zwischen meinen pigmentierten und un pigmentierten Arten habe ich wenigstens nach dieser Richtung nich't® nachweisen können, und was RAcovITzA hierüber angibt, paßt ebensog auf die pigmentierten Arten. Die Schüppchen z. B. (Abb. 4) an dei Tergiten des inferus kommen bei zahlreichen oberirdischen Asseln vor! und für die zerschlitzten Stachelborsten an der Unterseite der Bei gilt dasselbe. Was nun die Beurteilung der anderen son tan ren betrifft, also „absence complete d’appareil optique”“ und „d&pigmen- tation“, so liefert uns mein an der französischen Riviera entdecktei esterelanus den besten Beleg für meine schon mehrfach (für Chilo: poden und Diplopoden) geltend gemachte Anschauung, dab die Anpassungen an die in Höhlen herrschenden Verhältnisse überhaupt nicht in diesen erst zu erfolgen brauchen, sondern bereits oberirdisch beginnen, wenn die betreffenden Tiere sich aı irgend welche schwach oder gar nicht belichtete oberirdische Orte gewöhnen. Der esterelanus zeigt nämlich einerseits völligen Pigmentmange abgesehen von den Ocellen, upd anderseits eine schwache Abnahme | | 1 u 1 | | | | | — 149 — E Ocellenzahl im Vergleich mit den pigmentierten oberirdischen. | n habe ich meine sämtlichen esterelanus oberirdisch unter feuchten Ä un Borkenstücken gesammelt (vergl. unten). Aber auch der blinde e s kann nicht als reines Höhlentier angesprochen werden. Wenn ihn nämlich auch in einer übrigens nur wenige Quadratmeter großen le gefunden habe, so sagt doch schon der Umstand, daß in der kleinen keine Tierart dauernd existieren kann und in der ganzen Nach- haft keine andere Höhle sein konnte, daß auch inferus ein allerlei nkle Orte bevorzugendes, subterranes Tier ist, aber kein absoluter hlenbewohner. Man kann im allgemeinen sagen, daß die bisher bekannt gewordenen icus-Arten, einerlei, ob sehende oder blinde, alle mehr oder weniger ahe verwandt sind. Eine Ausnahme macht vielleicht der anophthal- > Sırv. Die Unterschiede in der Kopfplastik bewegen sich nur rg Abständen; während ein eigentlicher Mittellappen des 3 niemals vorkommt, ist die Unterstirn stets in der Mediane mehr le Frekiigie vorgezogen. Auffallendere Ecken oder dornartige Fort- tze an den Schaftzylindern der Antennen kommen nicht vor. Sehr einförmig gebildet sind die männlichen Pleopoden. ährend an den 2. namhafte Unterschiede überhaupt nicht zu ver- eichnen sind, haben an den 1. sowohl Endo- als Exopodite diagnostischen "Wert. Die 6 mit Ocellen versehenen Arten sind sämtlich dadurch aus- ai, daß die Enden der Endopodite nach außen umgebogen En (Abb. 9a—d), dennoch ist die Form dieser Enden artlich eigen- "tümlich. Während das Männchen des inferus unbekannt ist, zeichnet | =h dasjenige des cavernicolus dadurch aus, daß die Enden der 1. Endo- "podite einfach auslaufen, also abweichend von jenen 6 Arten keine Jmbiegung besitzen. Die 1. Exopodite zeigen bedeutsame Unterschiede, [doch beschränken sie sich auf das Fehlen oder Vorhandensein einer “geringeren oder größeren eckigen Vorragung oder zipfelartigen Aus- stülpung der Hinterhälfte und die verschiedene Breite der Tracheal- felder. Letztere sind in meiner Arbeit „Über die Atmung der "Landasseln“ usw. (Zeitschr. f. wiss. Zool. 1918) eingehend besprochen worden, auch sei verwiesen auf meinen Aufsatz „Zur Kenntnis der At- ung und dee Atmungsorgane der Isopoda-Onis- Jidea“ im Biologischen Centralblatt 1917, ferner „Zur Kenntnis der | rickelung der Trachealsysteme und der Untergattungen von Por- eellio und Tracheoniseus“ in Sitz.-Ber. Ges. nat. Freunde, Berlin 1917. Hinsichtlich des Baues der Laufbeine möchte ich nur erwähnen, > das 1. Beinpaar einen Putzapparat besitzt, wie ich ihn für = „wo - verschiedene andere Landasseln schon früher erörtert habe. Er best aus einem Kämmcehen am Propodit und einer diehten, aus z reichen langen Haaren gebildeten Bürste innen auf der Endhä - des Carpopodit, an dessen Ende sich auch ein in 5—6 Spitzen zerschlit: Putzstachel befindet. Wenn auch in Racovırza’s Abb. von einer Bürste nichts zu sehen ist, so unterliegt es doch keinem Zwe daß sie allen Cylistieus-Arten zukommt. | ii { Abb. 1. Oylisticus convexus B.-L. (Como.) Seitenansicht der 7 Pereionter und der 2 ersten Pleontergite, Stellung der Seitenknötchen, X 6, Abb. 2. Oylistieus esterelanus n. sp., ebenso, X 6. ‚rd Abb. 3. Cylisticus eaucasius n. sp., ebenso, X 6. t Schlüssel der Cylistieus-Arten. A. Die Seitenknötchen der Pereion-Tergite liegen fast in ein Reihe (Abb. 2), die des4. Tergit also kaum höher alsihre Nachb: 1. Ocellen in 3——4 Reihen angeordnet, senkrechte Stirnleiste v wischt. Hinter der Querleiste der Stirn keine Vertiefung. Terg glatt und glänzend, auch an den Epimeren ohne Höckerchen. 1. E podite der Pleopoden des d (Abb. 5) nach hinten dreieckig herausrage mit sehr schmalem Trachealfeld. Die Enden der 1. Endopodite (Abb. ® sind kurz umgebogen und zugerundet. Hinterrand der Uropoden-E podite schräg von außen vorn nach innen hinten verlaufend und ety — bl — nig geschwungen. Innen neben dem Gelenk der Exopodite ragt s Hinterende der Uropodenpropodite deutlich nach hinten vor. oh esterelanus.n. sp. (vergl. unten auch var. griseus). 2. Ocellen fehlen. x Tergite hinten fein gehöckert. 1. Geißelglied der Antennen oppelt so lang wie das 2. Kopf, mit kleinen dreieckigen Seiten- Dr n und einem großen, dreieckigen und spitzen „Mittellappen“ ! itenknötehen? — Hinterrand der Uropodenpropodite?) x 2. anophthalmus SıLv. xx Tergite glatt, völlig frei von Höckerchen. 1. Geißelglied der tennen viel kürzer als das 2. Hinterrand der Uropodenpro- dite quer verlaufend, innen neben dem Gelenk der Exopodite das Propodit nicht auffallend vor. «)-Senkrechte Stirnleiste stark ausgeprägt, oben in die ‚starke Querleiste der Stirn übergehend, hinter dieser Übergangsstelle ‚eine srubige Vertiefung. Taster der Kieferfüße dreigliedrig, das End- ied länglich. (Ähnlich Abb. 16.) 3. inferusn.sp. | ß) Senkrechte Stirnleiste verwischt, Querleiste in der Mitte schwach ausgeprägt, dahinter ohne Grube. Taster der Kieferfüße veigliedrig, das Endglied, welches als solches nicht deutlich abgesetzt, ‚ist recht kurz. (Seitenknötchen?) 4. cavernicolus Racov. = =B. Die Seitenknötchen des 4. Pereiontergites liegen erheblich höher als die des 3. und 5., so daß sie mit diesen ein oben ungefähr rechtwinkeliges oder sogar spitzwinkeliges Dreieck bilden (Abb. 1 und 3). i 1. Epimeren des Pereion oder wenigstens des 1. Tergites desselben ‚deutlich mit Höckerchen besetzt. Seitenlappen des Kopfes so lang wie die Öcellenhaufen, der die Seitenlappen trennende Zwischen- Taum viel breiter als jeder derselben. Seitenknötchen des 1.—3. Ter- | it ungefähr in einer Linie gelegen (Abb. 1). Hinterrand des 2. und ‚3. Tergit leicht, aber deutlich ausgebuchtet. 1. Exopodite des d hinten ab- erundet-dreieckig vorragend, Trachealfeld ziemlich breit (Abb. 6). Enden der 1. Endopodite (Abb. 9a) schräg nach außen und hinten gebogen, der ‚umgekrümmte Teil ziemlich lang und ziemlich spitz. Hinterrand der Uro- ‚podenpropodite quer verlaufend, innen neben dem Gelenk der Exopodite das Propodit nieht auffallend vor. 5. convezus B.-L. 1 Da allen genauer bekannten Cylisticus-Arten k ein Mittellappen des Kopfes zu- kommt, sondern nur eine Querleiste der Stirn, so vermute ich, daß es sich bei dem anophthalmus um eine dreieckige, in der Mitte zugespitzte Knickung einer solchen indelt. Der anophthalmus scheint überhaupt eine isolierte Stellung einzunehmen, sshalb die dürftige Beschreibung sehr zu bedauern ist. — 12 — 2. Alle Epimeren frei von Höckerchen, überhaupt vollständig glatt. x Die Seitenknötchen des 2. Pereiontergites Hegen viel höher Ri die des 1. und besonders des 3. Tergites (Abb. 3), so daß diese zusammer en Dreieek bilden. Hinterrand des.3. Tergit ohne, des 2. nur mit schwacher Ausbuchtung. 1. Exopodite des 3 wie bei comvezus, ebense der Hinterrand der Uropodenpropodite. Seitenlappen des Kopfes kürzer als die Ocellenhaufen, nach innen allmählich sehräg abge dacht, der die Seitenlappen trennende Zwischenraum viel breiter als jeder derselben. : 6. eaucasiusn. Sp. xx Die Seitenknötehen des 2. Pereiontergites liegen nicht höher als die des 1. und 3. oder jedenfalls nicht höher als beide zugleich, sondern sind ungefähr in einer Linie angeordnet. «) Hinterrand des 2. und 3. Pereiontergit jederseits deutlich aus- sebuchtet. Seitenlappen des Kopfes so breit wie der sie tren- nende Zwischenraum. Hinterrand der Uropodenpropodite quer ver- laufend, innen neben dem Gelenk der Exopodite ragt das Propodit nich auffallend vor. 7. transsilvanteus VERH. 8) Hinterrand des 2. und 3. Pereiontergit fast gerade verlaufend. Der die Seitenlappen trennende Zwischenraum erheblich breiter al: jeder einzelne Seitenlappen. Hinterrand der Uropodenpropodite schräg von außen vorn nach innen hinten verlaufend und etwas S-förmig ge- schwungen. Innen neben dem Gelenk der Exopodite ragt das Propodit deutlich nach’ hinten 'vör:.r.!. uprsdutensıgs agb haha 6. 7) Antennen ohne stärkere Aufhellung am 5. Glied. Die 1. Exo- podite des d in einen dreieckigen Fortsatz ausgezogen (Abb.8 Enden der 1. Endopodite (Abb. 9e) nach außen gebogen und ab gerundet. 8. plumbeus VERH. ö) Antennen in der Endhälfte des 5. Gliedes mehr oder weniger ausgedehnt auffallend weißlich aufgehellt. Die 1. Exopodite des J nicht in Fortsätze ausgezogen, sondern einfach abgerundet (Abb. 7 Enden der 1. Endopodite (Abb. 9b) nach außen gebogen und ziemli spitz auslaufend. 9. annulicormıs VERH Bemerkungen zu den Cylisticus-Arten. Das 7. männliche Beinpaar ist bisher auch nicht gebührend berück- sichtigt worden. Da es namentlich bei esterelanus hinsichtlich des Ischiopodit ausgezeichnet ist, möge folgendes hervorgehoben werden: caucasius: Das Ischiopodit des 7. Beinpaares des d ist sehr lang- gestreckt, sehr allmählich von grund- nach endwärts erweitert —. 188: — en bis zu einer stumpfwinkeligen Ecke, an welcher 2 Stachelborsten ehen, fast gerade verlaufend. . comvexus und plumbeus verhalten sich hinsichtlich dieses ekhiapödit ar ähnlich, doch ist es etwas kürzer und oben gebogener, an und er der stumpfwinkeligen Ecke wieder mit 2 Stachelborsten besetzt. esterelanus: Das Ischiopodit ist oben starkim Bogen er- veitert und zugleich leistenartig zusammengedrückt, daher in der itte doppelt so breit wie am Grunde. Oben auf der bogigen Erweite- g stehen 4 starke Stachelborsten, eine 5. weiter endwärts oben m schmäleren Enddrittel. — | Das Verhalten des cavermicolus.ist ie, wenn aber RAcoVITzA lie „pereipodes semblables“ nennt, so muß hinsichtlich des 1. und 7. Bein- ares eine beträchtliche Einschränkung gemacht werden. — Lift er Pi ZN Pr BEE . 4. Öylisticus inferus n. sp. Ein Seitenknötchen des 2. Tergits mit Makro- chäte, Stützhaaren und umliegenden Schüppchen, X 340. .5. Oylistieus esterelanus n. sp. & ein 1. Exopodit des Pleon, x 56. .6. Cylistieus eonvexus B.-L., ebenso, X 56. (caucasins fast ebenso.) — 154 — Oylistieus inferus n. sp. 9 6—7%, mm lang. Voll. kommen weiß und pigmentlos. Die Ocellen fehlen vollständig, ei kleines glänzendes Knötchen, welches an der Stelle, wo sonst die Oceller stehen, mit der Lupe zu erkennen ist, ließ sich mikroskopisch nicht als’ besondere Auszeichnung erkennen. 1. Geißelglied der Antennen noct nicht halb so lang wie das2. Seitenlappen des Kopfes kurz, aber kreis absehnittförmig stark gebogen. Unterstirn mit verti kaler Medianleiste, die oben in die Querleiste der Stirn übergeht. An der Übergangsstelle ist sie stumpfwinkelig gekniekt, hinter der Knickung ein Grübehen. Von den schon besprochenen Tastern der Kieferfüf abgesehen, stimmen die Mundteile!,und auch die Antennulen mit denen anderer Arten überein. Die Seitenknötchen des 4. Pereiontergites stehen nicht höher herauf als die des 3. und 5., auch die Seitenknötchen des 6. Tergit sind vom Seitenrand ungefähr ebensoweit entfernt wie die des 7., so daß also sämtliche 7 Knötchen annähernd eine Reihe bilden (Abb. 2). Pereiontergite glatt und glänzend, völlig unge körnt, unter der Lupe fein und mäßig dicht punktiert. Pleontergite, Telson und Uropoden denen des annulicornis sehr ähnlich, doch ist das Telson vorn jederseits der Mitte sehr deutlich schräg eingedrückt. Epimerendrüsen des Pereion sind vorhanden, Poren konnte 1 aber nicht nachweisen. Alle Tergite mit zahlreichen dreieckigen Schüpp chen besetzt (Abb. 4), aber ohne Zellstruktur. Nur an den Seiten des verdeckten Vordergebietes des 2.4. Tergit findet sich zur Milderung der Reibung (wie bei andern Arten) eine in parallele Bogenstreifen auf gelöste Struktur. Der Putzapparat des 1. Beinpaares wurde schon oben er wähnt. Außen vom Putzstachel ein- doppelt so langer Außenstachel mit kaum vorragenden winzigen Nebenspitzchen. Stachelborsten unten am Meropodit 4, am Carpopodit 5+5 in zwei Reihen, am Propodit 2 längere und 3 kürzere. (Diese in 2—4 Spitzchen zerschlitzten Stache. borsten sind in Racovırza’s Abb. 208 offenbar zu kräftig gezeichnet.) Die abgerundeten 1. Pleopoden-Exopodite des 9 mit 1, die 2. mit 2, die 3. und 5. mit 3—4 und die 4. mit 5—6 Randborsten. ! Die hinteren Maxillen entsprechen Racovitza’s Abb. 205 a. a. O. Doch is der innere Abschnitt breiter als der äußere und zerfällt wieder in zwei Unterabteilungen, deren innere durch sehr feine Stäbchen, die am Ende als winzige Spitzchen vorragen, gestreift erscheint. Diese innere Unterabteilung ist im durchfallenden Licht zugleich bedeutend dunkler. Die senkrechte Unterstirnleiste endet Racovitza’ Abb. 197 entsprechend mit Wulst und Querfurche und die ganze untere Nachbarschaf der Leiste und des Wulstes ist durch zellig-wellige Struktur verziert. — wm — © Reusen sind an den 5. Exopoditen vorhanden, aber auf das > Drittel beschränkt und bestehen aus ziemlich langen, aber st zarten Strahlenhaaren. Die Trachealfelder der1.—3. Exo- (6 klein, aber gut ausgeprägt, die der 4. nur noch als blasses läng- s Grübehen erkennbar, die der 5. noch schwächer. — sk men: In einer kleinen Höhle am Mt. Cassino isehen Rom und Neapel) erbeutete ich Ende April 89 unter Steinen. P Abb. " Oylisticus annulicornis VERH. (S. Margherita) S, ein 1. Pleopoden- exopodit, X 56. Abb. 8. COylisticus plumbeus VERH. (Bergamo), dasselbe. Oylistieus esterelanus n. sp. Diese höchst interessante bildet die Vermittlung zwischen den blinden Arten und den typischen oberirdischen. 9 8%—11?/, mm, 8 6%/;-8% mm lang. Körper vollkommen weiß und pigmentlos, ur die Ocellen dureh schwarzes Pigment scharf abgesetzt. 1. Geißel- ehr ; der Länge des 2. erreichend. Seitenlappen des Kopfes g groß, etwa so lang wie die Ocellenhaufen, außen abgestuft, vorn sit enitädet, nach innen im Bogen abgedacht und in die Querkante de Stirn übergehend, welche fein ausgeprägt ist und in der Mitte fast winkelig gekniekt. Unterstirn in der Mediane längs gewölbt, aber ‚hne eigentliche Längsleiste. | © Die Zahl der Ocellen ist nicht nur im Vergleich mit der- enigen der pigmentierten Arten geringer, sondern die Ocellen sind auch zugleich viel stärker zusammengedrängt — 456° — und daher schwerer zählbar. Zum Vergleich gebe ich einige. Ocellen- zahlen von pigmentierten Arten an. | esterelanus: 12—15 Ocellen, nämlich d 4, 4,4; 95,5, 4 Ne 6, 5. 4. convexus (und zwar verglichen nach Individuen von derselben Größe wie diejenigen des esterelanus): 19—21 Ocellen, 6, 6, 4, 4, oder 6, 6, 4, 3 oder 6, 6, 5, 4. annulieornis: 21—26 Ocellen, nämlich 3 6,7, 4,4, 96, 7,4, 4 oder 7,9,:6,74,'8 | 7 plumbeus: 16—22 Ocellen, 3 5, 6, 5 oder 7, 7,5, 4, 95, 5,5, 3 oder 6,7, 5, 4 — | Tergite glänzend, ziemlich dicht und fein punktiert, Hinterrand des 1. Tergit (Abb. 2) jederseits tief ausgebuchtet, das 2. und 3. fast gerade verlaufend. Hinterzipfel der 5.—7. Epimeren wenig nach hinten vorragend, aber doch ein wenig spitzwinkelig. Die 5. Pleonepimeren konvergieren sehr deutlich und sind daher etwas unter die Uropoden- propodite gebogen. Die Ischiopodite des 7. männlichen Beinpaares wurden schon oben besprochen. Hinsichtlich der 1. Pleopoden des & vergleiche man Abb. 5 und 9d. | Vorkommen: 24. IV. entdeckte ich im Mal Infernet des Esterelgebirges bei Le Trajas 4 d 69 unter feuchten Borkenstücken und zerbröckelten morschen Holzteilchen einer gestürzten und einige Meter über dem Boden umgebrochenen, wohl etwa einen Meter im Durch- messer erreichenden Riesenkiefer in einem aus Kiefern und Korkeichen bestehenden Walde. In dieser für die Riviera ganz außerordentlich selte- nen, majestätischen Baumleiche habe ich drei neue Tierarten aufgefunden, nämlich außer dem vorliegenden COylistieus eine neue Paraphrloseia, 7 von welcher in späterem Aufsatz die Rede sein wird, und die schöne 7 Glomeris esterelana, beschrieben in meinem 40. Diplopoden- Aufsatz, dies. Jahresh. 1911, S. 119 u. 133. Oylistieus esterelanus var. griseus m. stimmt in allen übrigen Merkmalen und auch in den dichter zusammengedrängten Ocellen mit esterelanus überein, unterscheidet sich aber durch folgendes: Rücken fast einfarbig grau bis graubraun, Antennen in der Grundhälfte grau, in der Endhälfte hell gelblich. Die Zahl der OÖcellen ist im Durchschnitt etwas höher, nämlich 11—17: 34,4, 3, 95,5, 3,1 oder 5, 5, 4, 3. Die Querleiste der Stirn ist etwas kräftiger ausgeprägt. 9 914—10 mm, d 7—8%, mm lang. Vorkommen: Im Maurengebirge bei Le Muy sammelte ich Ende April 4 d, 4 9 und 4 jüngere unter Genist in der Schlucht eines Nebenflusses des Argens. Dieses mit schönem Korkeichenwald be- — 3517 — standene Porphyrgebirge enthielt einige Rinnsale und Quellen, zeigte ‚sich aber trotz des am vorigen Tage gefallenen Regens im allgemeinen recht trocken. 23. April in einem Korkeichenwalde bei St. gas | (französische Riviera) 1 j. 9 7% mm. 14 Cylistieus caucasiusn. sp. 9 10%—17 mm, d 7/5111 mm lang. In Habitus, Ocellen und Färbung dem convexus ähnelnd. Geißel- glieder der Antennen gleichlang oder das 1. kürzer. Unterstirn mit ' dachiger Medianleiste, welche unten durch tiefe Querfurche gegen einen dreieckigen Höcker unter ihr abgesetzt ist, oben aber in die deutliche Stirnquerleiste übergeht. Tergite sehr glatt und glänzend, fein und ziemlich dicht punktiert. Seitenknötchen des 4. Tergit auffallend hoch, daher einander näher stehend als den Seitenrändern. Seiten- knötchen des 5. und 6. Tergit vom Seitenrand kaum h.alb so weit ent- -fernt wie diejenigen des 7. Tergit. (Bei convexus sind die Knötchen des 4. Tergit voneinander ebensoweit wie vom Seitenrand entfernt, am 5., 6. Tergit °/;—/, so weit vom Seitenrand entfernt wie die des 7.) Die Knoten des 3.—. Tergit bilden ein oben spitzwinkeliges Dreieck (bei convexus ist dasselbe rechtwinkelig [Abb. 1 u. 3]). Die ‚5. Pleonepimeren konvergieren stark, sind also unter die Uropoden- _ propodite gekrümmt. Seiten des Telson noch tiefer als bei cönvexus F eingebuchtet, der dreieckige Mittelteil sehr schlank und spitz. | 7. Beinpaar des 8 (schon oben erwähnt) mit schlanken, oben nach ı A langsam erweiterten Ischiopoditen, oben o h ne bogige Leisten- erweiterung. Enden der 1. Pleopodenendopodite des d nach außen en und .. auslaufend, an der ‘ Krümmung mit einem sehr Vorkommen: 3d 52 befanden sich unter einer Serie Iso - poden von Gagri an der Schwarzemeerküste des Kaukasus, welche ‚ieh Herrn Dr. N. Lienau verdanke. Anmerkung: Was die vier von BUDDELUND aus Rußland beschriebenen Cylisticus betrifft, so kann ich keine derselben mit meinem caucasius in Einklang bringen, denn von mitis heißt es, daß der Hinterrand des 1. Tergit sei „levissime sinuata“, während die 5. Pleon- | epimeren als „subparalleli“ beschrieben werden. Diese Art muß, da ‚sie als „sculptura et pietura ut in ©. convexo“ beschrieben wird, außerdem gehöckerte Epimeren besitzen. Auch ©. iners kann wegen der Angaben „articulus basalis pedum _ analium latere inferiore subdentiforme producta, ramiterminales bre- m vissimi“ nicht auf vorliegende Art bezogen werden.. Noch weniger stimmt mit ihr nach Kopf- und Tergitbildung der dentifrons überein. Am ehesten könnte noch rotabilis in Betracht kemmen, doch ist die Beschreibung‘ gar zu dürftig und bei allen macht sich der Mangel jeder Angabe über die Stellung der segmentalen Seitenknötchen fühlbar. PEN | H Abb. 9a—d. Endteile der 1. männlichen Pleopodenendopodite, von unten gesehen, X 125. 9a. Cylisticus convexus B.-L. (Krain.) Ib. i annulicornis VERH. (Ligurien.) 9:6. z plumbeus VERH. (Como.) Id. s esterelanus n. sp. (Esterel), [var. griseus ebenso.] Geographische Verbreitung der Gattung Cylisticus. Die bisherigen Cylistieus-Funde zeigen, daß die Angehörigen dieser Gattung vorwiegend an ziemlich feuchte Plätze gebunden: sind, zugleich in ausgesprochenster Weise steinige Orte bevorzugen, falls Ihnen nicht rissige Borken oder Baumtrümmer hierfür Ersatz bieten. Es lassen sich zwei geographische Gebiete unte- scheiden, die voneinander bisher in sehr auffallender Weise dadurch ge- trennt sind, daß sich in den Gebieten Österreich-Ungarns, einschließlich Bosnien und Herzegowina, aber ausgenommen Siebenbürgen, bisher keine charakteristische Art hat nachweisen lassen, obwohl ich gerade in diesen Ländern sehr zahlreiche Oniscoideen gesammelt habe. a) Das westliche Gebiet umfaßt Italien und die angrenzenden Südalpen und ist charakterisiert durch die drei blinden Arten, sowie plumbeus, annulicornis und esterelanus. In ihm sind bisher alle oberirdischen Arten glatt rückig. — 19 — - Der plumbeus! ist nicht auf das Gebiet der oberitalienischen Seen schränkt, sondern reicht bis zur sorrentinischen Halbinsel; insbesondere abe ich ihn nachgewiesen von Corpo di Cava, von Orvieto in Umbrien, jesole bei Florenz und Pegli an der Riviera, und zwar meistens so zahl- ‚ daß ich diese Art für die häufigste innerhalb Italiens halte. OÖ. annulieornis dagegen scheint auf das Gebiet der italienischen iviera beschränkt zu sein, wo ich ihn bei Massa, Carrara, Forno, Porto- ), 8. Margherita, im Frigidogebiet, Letimbrotal und bei Noli nach- iesen habe, aber auch im ligurischen Hinterlande bei Ferrania und tonko. ’ Von Siziliem ist ebensowenig ein Oylısticus bekannt geworden wie n Spanien, Nordafrika, Griechenland und Syrien. Dorsrus hat für Südfrankreich bis zu den Pyrenäen und auch ür Korsika den „graeilipennis“ B.-L. angegeben. Da diese Art jedoch isher als obskur zu bezeichnen ist und DoLLrus die drei von mir an der tiviera nachgewiesenen Arten sämtlich unbekannt sind, so ist sein ‚graeilipennis“ nichts weiter als eine ungewisse, jedoch von con- us abweichende Art, über welche erst weitere Eudenschuigen Auf- ärung geben können. b) Das östliche Gebiet betrifft Siebenbürgen, Rumänien, Ukraine und Kaukasus, kannalso als pon- tisch bezeichnet werden. Soweit die z. T. mangelhaft bekannten en ein Urteil zulassen, darf als bezeichnend für diese Gruppe hervor- sehoben werden, daß weder blinde Arten bekannt sind, noch solche, deren Seitenknoten in eine Reihe geordnet sind, dagegen ist ein Teil Arten gekörnt und bei den näher bekannten verläuft der Hinter- rand der Uropodenpropodite quer. 0 ©e) Eine vermittelnde Stellung zwischen den Arten :r Gruppen a und b nimmt ingeographischer Hinsicht der con- zus ein, welcher zugleich die einzige Expansionsart der zattung ist, während er systematisch zur pontischen aruppe gehört. Der ©. convexus hat sich von Osten aus sowohl südliehalsauchnördlichder Alpen ausgebreitet, ! Inseinem Isopoden- Verzeichnis der Schweiz (Musöum d’histoire naturelle de Geneve, 1911) gibt Carl für dieselbe nur den Cylisticus convexus an. Ich mache deshalb darauf aufmerksam, daß ich den plumbeus für die Südschweiz ebenfalls nachgewiesen habe. Das westlichste mir bekannt gewordene Vorkommen in den Südalpen betrifft 5 9, die ich am Abhang des Mt. del Sasso bei Laveno am gensee fand. — WW — ohne aber die Alpenwelt vollständig umfaßt z haben, denn die südwestlichen Alpengebiete ha er nicht erreicht, wie am deutlichsten daraus hervorgeht, € dieses Tier, während es im Gebiet der oberitalienischen Seen Mn an der italienisch-französischen Riviera nirgends von mir nachgewi werden konnte, obwohl ich daselbst schon ziemlich eingehende Unte suchungen angestellt habe. Das Fehlen des convexus in den Riviera- gebieten ist auch schon deshalb nicht erstaunlich, weil ja von dort vie andere Oylistieus-Arten vorliegen, eine Zahl, die noch von keinem ande entsprechenden Gebiet bekannt geworden ist. { Von vornherein muß jedoch betont werden, daß für die geographische Beurteilung nur freiländische Vorkommnisse, nicht etwa Funde in Gebäulichkeiten, maßgebend sind. DoLLrus sagt von dem convex (lsopodes terrestres de Marseille et de Salon): „au pied des murs et dar les caves des campagnes“ und gibt aus Marseille und Nachbar- schaft einige Lokalitäten an. Inseinem Verzeichnis der Oniseoideen - Frankreichs (Feuille d. jeunes natur. N. 348, Oet. 1899, S. 2) schreibt er: „Assez commun au voisinage des habitations et surtout dans les jardins de presque toute la France“. Diese Verallgemeinerung halte ich, zumal im Hinblick auf die Riviera, für recht übertrieben, und scheinen auch die angeführten Fundplätze zu hezeugen, daß hauptsächlich das nördliche und östliche Frankreich in Betracht kommen. Soviel steht jedenfalls fest, daß der convezus von Deutschland aus nach Frankreich gelangt ist und seine reichliche Ausbreitung der Gewöhnung an menschliche Behausungen und Gartenkultur verdank Der eonvexus gehört kurz gesagt zu den „Kellerasseln“, die bekanntlich im Volksmunde nur ein unbestimmter Sammelname sind. Für weitere Beobachtungen in Frankreich handelt es sich darum, ebenso wie in Deutschland und andern Ländern, diefreiländischen Vorkommnisse von den kulturländischen auseinanderzuhalten In einem soeben in den Verh. d. nat. Ges. in Basel 1916 erschienenen Aufsatz von ZSCHORKKE „Die Tierwelt der Umgebung von Basel nach neueren Forschungen“ wird (nach HUBER) unter den „hauptsächlich im Mittelmeergebiet verbreiteten Arten“ von Tieren auch „Cylistieus co vezus“ namhaft gemacht, eine Anschauung, welche durch diese Zeilen eine Berichtigung findet. C©. convexus ist durchaus kein mittelländisches, sondern ein östlich-mitteleuropäisches Tier, welches hauptsächlich Österreich-Ungarn und Deutschland bevölkert und von diesen Länderr aus sich weiter nach Norden (Dänemark, Skandinavien, England) und r| | B| 1 | | { | d — 161 — sten ausgedehnt hat, durch die Schiffahrt sogar nach der amerikani- en Union verschleppt worden ist und dort sich anschauend mittelst ; Gartenbaues schon weit ausgedehnt hat. Es muß ganz besonders nt werden, daß der eonvexus freilländisch weder auf der italienischen binsel noch in Spanien hat festgestellt werden können, während er Balkanhalbinsel von Norden her eindringt. In ien habe ich überhaupt niemals südlich des Po einen convexus zu icht bekommen. In den Südalpen dagegen ist er mir häufig begegnet, m Langensee im Westen bis nach Kroatien im Osten. Dant’s Angabe (Isopoden Deutschlands, 1916, S. 46), daß er „fast r ganz Europa und Nordamerika verbreitet ist“, kann ich also auch echt bestätigen. Richtig ist, daß er „steinige, sonnige Orte“ liebt, “ sen ist ein „hoher Kalkgehalt des Bodens‘ nicht erforderlich. Es icht vollkommen der biologischen Natur dieser Assel, daß sie, ren in den „Schweizerischen Isopoden“, 1908, S. 202, treffend 1 u „die großen, breiteren Flußtäler der Alpen mit Alluvial- »n“ bevorzugt. II. Agabiformius. etic Agabiformes, Zool. Anz. 1902, No. 667 — Agabiformius Untergatt. Archiv f. Naturgesch, 1908, S. 182, im 12. Isopoden-Aufsatz. = Angara B.-L. in Terrestrial Isopoda from Egypt. Upsala 1908.] Durch die Feststellung einiger neuer Arten von Porcellio- iden aus den Gruppen Proporcellio, Paraporcellio und Agabiformius, it denen fraglos auch Angara nahe verwandt ist, ergab sich das dıingende sdürfnis nach einer bestimmteren Umgrenzung derselben. Im Zusammenhang mit meiner Aufteilung der alten Gattung orcellio in die neuen Gattungen Tracheoniscus und Porcellio s. str. ibe ich bereits Proporeellio eine ganz neue Fassung gegeben und in die ruppen Paraporcellio und Proporcellio s. str. zerlegt. (Man vergl. arüber den 22. Isop.-Aufsatz in den Sitz.-Ber. Ges. nat. Fr. 1917.) Agabiformius faßte ich 1908 im 12. Aufsatze als eine Untergattung n Leptotrichus auf, betrachte jedoch nunmehr letztere als selbständige Eu, nachdem ich im 15. Aufsatz, Archiv für. Biontologie, rlin 1908, S. 369, einige bisher nicht gewürdigte Charaktere heran- zogen habe. Wenn nun auch einerseits Leptotrichus und Agabiformius jetzt härfer gegeneinander abgegrenzt sind, fragt es sich doch anderseits, d nicht die Agabiformius, welche ebenso wie Porcellio und Leptotrichus ı den Formen mit zwei Paar Trachealsystemen gehören, Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ, 1917. 11 — 162 — zu Poreellio s. str. zu stellen sind. Meine erneute Prüfung dieser Be ziehungen hat ergeben, daß Agabiformius in jedem Falle eine Mittel- stellung zwischen Poreellio (und zwar besonders Proporeellio) und Leptotrichus einnimmt, aber doch durch die im folgenden besprochener Eigentümlichkeiten als eigene Untergattung aufgefaßt werden dar, Insbesondere nenne ich als charakteristische gegenüber Proporcellö hervorzuhebende Merkmale von Agabiformius: 1. die kurzen, dicke Antennen, 2. die stiftartigen Schuppen der Tergite und 3. die geringe Zahl der Ocellen. Die Poreellio-Untergattungen Metoponorthus, Proporeellio, Para porcellio und Agabiformius haben das Gemeinsame (und stimme hierin auch mit Zeptoirichus überein), daß der Hinterrand de vorderen Pereiontergite (1—3), jedenfalls aber des 1. Tergites voll kommen zugerundet ist und keine seitlichen Ausbuchtunger aufweist. Zur Orientierung gebe ich folgende Übersicht: a) Metoponorthus und Paraporcellvo: Seitenlapper des Kopfes durch eine niedrige Querleiste verbunden, welche niemals in der Mitte zu einem Lappen erweitert ist. Antenner niemals auffallend kurz und gedrungen. b) Proporcellvos. str.: Die Querleiste, welche die Seiten lappen des Kopfes verbindet, ist in der Mitte zu einem abgerundeten, kurzen, nach vorn gerichteten Mittellappen erweitert. Jeden seits 16—24 Ocellen. Die beiden Geißelglieder entweder gleichlang oder das 1. nur halb so lang wie das 2. Tergite mit A-förmigen, zuge spitzten Borsten besetzt. Antennen das 2. Tergit mehr ode weniger überragend, also schlanker gebaut als bei Agabiformius das 5. Glied deutlich gefureht. Unterstim ohne V-förmige Leiste c) Agabiformius: Die Querleiste, welche die Seitenlappem des Kopfes verbindet, ist zu einem breiten, abgerundeten Mittel lappen erweitert. Jederseits 9—10 Ocellen. 1. Geißelglied nu höchstens halb so lang wie das 2. Tergite entweder mit breit abgerundete Schuppen (Abb. 11) oder mit Keulenschuppen besetzt (Abb. 51 in 15. Aufsatz a. a. O.). Antennen kurz und dick, über das 2. Terg | nicht hinausragend, das 5. Glied ohne Furchung. Untersti ohne V-förmige Leiste. Seiten des Telson sehr deutlich eingebuchte Ob Angara B.-L., eine Gruppe, welche er 1908 für den Lyprobiu lentus aus Algier aufgestellt hat (das erste Individuum, welches Bup LUND untersuchte, besaß keine Antennen und wurde von ihm auf 8. 2 seiner Isopoda terrestria irrtümlich zu Zyprobius gestellt), m = _— 18 — ius identisch ist, was ich für wahrscheinlich halte, läßt sich des übereinstimmenden Besitzes von nur 10 Ocellen jederseits und dener sonstiger bemerkenswerter Übereinstimmungen noch nicht gültig entscheiden. Die Angabe Bupverunv’s „Telsum triangulum, ibus subreetis“ paßt auf meine Agabiformius-Arten nicht und jeden- — ich keine derselben mit der Diagnose seiner Angara lenia in lang bringen. Von den Tergiten sagte er: „superficies dense ei ° squamata et setigera, vix granulata“. Genaueres über die Ge- der Schuppen ist nicht bekannt, man muß aber annehmen, daß ch außer den Schuppen noch einfache Borsten vorfinden, was für meine ji Agabiformaus-Arten nicht zutrifft. Schlüssel für Porcellio, Untergattung Ayabiformius. zwei Paar Trachealsystemen. Hinterrand des 1. Pereion- | abgerundet, ohne Spur einer Ausbuchtung. Kopf mit i deutlichen Bappen; die seitlichen groß und mehr oder iger k sisabschnittförmig. Der Mittellappen ragt so weit vor wie ı oder überragt sie noch etwas. Tergite mit dieken Keulen- »huppe: ed mit abgerundeten Schuppen ohne Erweiterung. 1. Geißel- ied stets viel kürzer als das 2. Kopf und Tergite mehr oder weniger h Lähse kert oder gekörnelt. 9—10 Oeellen in drei Reihen. son mit dreieckiger Spitze vorragend, seine Seiten entschieden aus- a) Hinterrand des 3. Pereiontergit gerade verlaufend, die Hinter- on nicht vorragend. Kopf und Mitte des 1. Tergit mit kräf- gen Höckerchen. Tergite mit abgerundeten, nicht erweiterten ppen. Außenlappen des Kopfes außen völlig abgerundet. - Exopodite des Ö hinten tief stumpfwinkelig ausgebuchtet, innen mit m breit abgerundeten Lappen, stark nach hinten herausragend, Ende und Innenrand mit kräftigen Borsten besetzt, Trachealfeld- nd nieht eingeknickt. 2. Exopodite außen stark beborstet (Abb. 10). 1. aharoniin. sp. gr Pr Hinterrand des 3. Pereiontergit gerade, aber die Hinterecken 5 deutliche Zipfel nach hinten vorspringend. Kopf und Tergite tfeimen Höckerchen, Tergite mit Keulenschuppen besetzt, mlappen des Kopfes außen etwas winkelig vortretend.. . e,d. "e) Ber breit gebaut, die 5. Pleonepimeren reichen über den d der Uropodenpropodite beträchtlich hinaus und i t bis : zur Telsonspitze. Die Innenränder der 5. Pleonepimeren diver- ren nur wenig. 1. Exopodite der männlichen Pleopoden am — lid — Trachealfeld eingekniekt, der innere abgerundete Lappen noc breiter als bei aharonıt, sein Rand völlig nackt, borstenlos. 2. coreyraewus VERH. d) Körper länglicher gebaut, die 5. Pleonepimeren reichen gerade bis zum Hinterrand der Uropodenpropodite, ihr Innenränder divergieren stark. (d unbekannt.) | | 3. pseudopullus VERH (Hinsichtlich der Gestalt der Ter gite stimmen diese drei Arten ir übrigen überein: der Hinterrand des 2. und 3. Tergit verläuft fast gerade des 4.7. ragt an den Hintereeken mit mehr oder weniger spitzen Zipfe und in nach hinten zunehmender Weise nach hinten vor.) Abb. 10 u. 11. Agabiformius aharonti D. Sp. 10. Ein Exopodit und Propodit der 1. männlichen Pleopoden, x 80. 11. Schüppchen und Bogenstruktur aus dem 7. Pereiontergit, X 340. Porcellio(Agabiformius) aharomiin.sp. 9 4-tE 2 41%—#/, mm lang. Pereiontergite fein gehöckert, am stärksten da® l. und der Kopf, am 2.—7. nimmt die Körnelung allmählich 2 und zieht sich in 1—2 unregelmäßigen Querreihen über die Vorderhälft® der Tergite. Alle Tergite sind mit zahlreichen, gegen das Ende ve schmälerten, aber breit abgerundeten Schuppen besetzt, welch am Grunde einer doppelten Linie angeschlessen sind (Abb. 11). Da de letzteren oft auch zwei Porenkanäle entsprechen, so ist meistens Schuppe mit einem winzigen Börstchen verbunden. Zwischen‘ Schuppen verteilt findet sich eine diehte Struktur aus meiste halbkreisförmigen Bogenlinien. Epimerendrüsen in nr 7a münden an den Seitenrändern der Epimeren, und zwar am 7. Tergit m 5 kleinen Poren hintereinander an der Mitte des Seitenrandes, mit 4 Por | ebenso am 6. Tergit. — 1698 — - Körper graugelb, die Pereionepimeren mehr weiblichgelb und fast infarbig, der Rücken zwischen ihnen mit verwischter bräunlicher Mar- jorierung, die Mediane heller, paramedian und innen neben den Epi- meren 2-+2 Längsreihen bräunlicher, mehr oder weniger deutlicher Fle ke. Pleon mit braunen Querwischen. Unterseite, Beine und Pleo- poden einfarbig gelblich. - Mero-, Carpo- und Propodit der Beine unten mit Stachelborsten, deren Enden in mehrere Spitzen zerschlitzt sind. Die 1. Endopodite des d laufen vollkommen gerade aus, am Ende ohne besondere Auszeichnung, die 3.—D. Endopodite am Außenrande ziemlich dieht mit Stachelborsten besetzt, die ebenfalls am Ende in 2—4 Spitzen zerschlitzt ‚sind; 18—21 solcher Stachelborsten stehen z. B. an den 5. Exopoditen, denen die Reusen fehlen (bis auf eine sehr schwache Härchengruppe). Vorkommen: Aus der Gegend von Rehobot bei Jaffa erhielt ich unter andern Asseln 6 3 2 9 dieser Art durch Herrn Amaront daselbst, dem dieser Agabiformius gewidmet ist. 2 J ' Agabiformius und Lucasius. Zueasius mit der typischen Art pallidus BupbELunD bezieht sich auf dessen Porcellio-Arten No. 51-54, sowie 52a und 54a in den Iso- poda terrestria und wurde von Kıyanan als selbständige Gattung ab- getrennt. Diese Gruppe enthält anscheinend ausschließlich myr- mekophile Arten und unterscheidet sich von den vor- besprochenen Gruppen Proporcellio, Paraporcellio, .Metoponorthus und Agabiformius durch on 1.das dreieekige, an den Seiten nicht oder nur unbedeutend eingebuchtete Telson (Bupperunn schrieb 8. 134: „Caudae annulus analis subrecte triangulus, medio non producto“); 2. durch eme Einbuchtung jederseits am Hinterrande des . Pereiontergit. — Im Besitze von z wei Paar Trachealsystemen stimmt Lucasius mit. den vorgenannten 4 Gruppen überein. u Die bei BuppeLunn ganz klar zum Ausdruck gebrachte Abgrenzung der ‚Gruppe Lueasius ist von DoLLrus verwirrt worden dadurch, dab : rin seinen: „Isopodes de la Sicile“, Rennes-Paris 1896, einen „Lueasius“ albieornis aufstellte, dessen Telson nach DoLLrus’ eigener Abb. 2 e dureh- ‚nieht dieser Gruppe entspricht. Außerdem ist dieser von mir f Sizilien wiedergefundene albieornis, der vielmehr zu .Mesoporcellio gestellt werden muß, nach Größe und tatsächlichem Vorkommen keine — 168 = myrmekophile Art. In den Isopodes terrestres de Marseille et de Salon (Soe. d’etudes scientif. Paris 1890) beschrieb DoLLrus einen ‚„Lucasius‘ hirtus, dessen Telson zwar dem Lucasius-Begriff entspricht, dessen 1. Tergit aber einen vollkommen abgerundeten Hinterrand besitzt. Somit handlt es sich hier anscheinend um eine Übergangs- form zwischen Lucasius und Agabiformius, zumal sie mit letzteren auch in den sehr kurzen Antennen übereinstimmt. Ich muß mich jedoch darauf beschränken, auf diese vermittelnde Stellung des Porcellio hirtus Douur. als mögliche hingewiesen zu haben, denn leider kenne ich denselben in natura nicht und auch die echten Lucasvus- Arten sind noch nicht ausreichend durchgearbeitet worden. Soviel ist aber gewiß, daß Lucasius den übrigen Porcellionen so nahe steht, daß nur eine Porcelio- Untergattung, nicht aber ein selbständiges Genus in Betracht kommen kann. III. Propor.cellio. Die Gruppe Proporcellio s. str. wurde schon oben im Vergleich nit Agabiformius charakterisiert, im Vergleich mit Paraporcellio sei noch hervorgehoben, daß die drei folgenden Arten an Kopf und Tergiten deutlich gehöckert sind und die Hinter- ränder der Tergite mit mehr oder weniger kräfiigen Körnchen- reihen besetzt. Die Stellung der nachfolgend beschriebenen neuen Art zu den beiden bereits bekannten, welche ich auf S. 362 und 363 im 15. Isop.-Aufsatz besprochen habe, ergibt sich aus folgendem: a) 1. Geißelglied der Antennen nur halb so lang wie das 2. Telson nur schwach in der Mitte eingedrückt. Hinterecken des 1.—3. Pereion- tergit völlig abgerundet, das 4. annähernd rechtwinkelig, das 5. mit dreieckigen, spitzwinkeligen Zipfeln nach hinten vorragend. Seiten- lappen des Kopfes ziemlich groß, ungefähr so lang wie die Ocellen- haufen, die drei Kopflappen, von oben gesehen, gleich weit nach vorn vorragend. Jederseits ca. 16 Ocellen. 4-54, mm lang. 1. vuleantws VERH. (Sizilien). b) Die beiden Geißelglieder der Antennen ungefähr gleich lang Telson »mit'ti e Fer/Längsrinne ul an vlmb Ran: DR c, d. ce) Seitenlappen des Kopfes nur mäßig groß, kürzer als die Ocellenhaufen. Der mittlere Kopflappen ragt, von oben gesehen, ent- schieden weiter nach vorn als die seitlichen. Hinterecken des 1. bis 3. Pereiontergit stumpfwinkelig abgerundet, des 4. und 5. recht- winkelig abgerundet. Seiten des 2. und 3. Tergit mit An- — 17 — satz zu einer Aufkrämpung nach oben. Ca. 24 Ocellen (eine auffallend hohe Zahl hei der geringen Größe des Tieres), 6 mm lang. in. 2. cortiercolus VERH. (Peloponnes). (8.273 im 10. Isop.-Aufsatz, Sitz.-Ber. Ges. nat. Fr. Berlin 1907.) --.d) Seitenlappen des Kopfes groß, so lang wie die Ocellenhaufen. _ Alle drei Kopflappen ragen ungefähr gleich weit nach vorn. Hinter- cken des 1. und 2. Pereiontergit abgerundet, die des 4. mit deutlichen zleinen Zipfeln nach hinten herausragend, etwas weniger auch die des 3. Die Hinterecken des 5. Tergit sind als dreieckige spitze Zipfel nach hinten vorgezegen. Seiten des 2. und 3. Teigit durch- aus schräg abgedacht. Ca. 23 Ocellen. Die 1. Pleopoden des d sind denen des vuleanius sehr ähnlich, nur ist der dreieckige Endlappen- der Exc- podite etwas schlanker. 6%, mm lang. 3. quadrıservatusn. sp. | Porcellio ( Proporcellio) quadriseriatus m. © Körper einschließlich der Beine und Antennen vorwiegend gelb- lieh, Kopf schwarz, Pereiontergite mit 4 an die Hinterränder ange- schlossenen Reihen schwarzer, ziemlich schaıf umgrenzter Flecke, die inneren paramedianen Reihen bestehen aus queren Wischen, die äußeren ‚hinten am Grunde der Epimeren aus rundlichen bis dreieckigen Flecken. ‚Pleon schwarz, Telson, Epimeren und Uropeden gelblich, Spitzen der Uropodenexopodite verdunkeit. Pereionepimeren mit langem, selmalem Drüsenporenfeld. Am 7. Tergit münden die in einer Längs- reihe hintereinander angeordneten 10—11 Poren vor der Mitte. Die Tergite sind mit zahlreichen kurzen und spitzen, A-förmigen orsten besetzt, d. h. an den Grund der Borste setzt sich jederseits unter stumpfem Winkel eine kurze, feine Leiste. An den Rändern sind die Borsten kürzer und stumpfer. Zwischen den Borsten sind viele nalbkreisförmige, nach hinten geöffnete, kleine Begenlinien zerstreut, die sich meistens nicht berühren, sondern mehr oder weniger von- ‚einander abgerückt sind. Die Anordnung dieser Bogen ist also im Ver- gleich mit denen der Abb. 11 (Agab. aharonii) eine viel zerstreutere. | Der Mittellappen des Kopfes ist abgerundet, als solcher aber nur ‚in der Mitte ausgebildet, während er seitwärts durch eine niediige Leiste im Bogen in die Seitenlappen übergeht. Unterstirn unter dem Mittel- lappen ohne Höcker. Antennen lang und stark gefurcht, angelegt noch über das 3. Tergit hinausreichend. | Kopf ziemlich kräftig gehöckert, die Höckerchen der Pereion- tergite zerstreut, aber an den Hinterrändern deutliche Reihen bildend. Trachealfelder der 1. und 2. Exopodite dicht mit feinzackigen ‚Feldehen besetzt. Die in weitem Bogen ausgebuchteten 1. Exopodite ıl 48 ‚AR — 1 — des d außen am Rande nackt, am Innenrand beborstet. 5. Exopodite völlig ohne Reusen. Ischiopodit am 7. Beinpaar des d unten leicht ausgebuchtet, oben abgerundet-dreickig vorragend, Mero-, Carpo- und Propodit unten mit Stachelborsten, welche am Ende in mehrere Spitzchen zerfasert sind. Vorkommen: Das einzige männliche Originalstück meiner Sammlung verdanke ich Herrn AHaronı welcher es in Rehobot bei Jalfa auffand. Der schon früher von mir betonte ostmediterrane Charakter von Proporcellio, im Gegensatz zu den westmediterranen Paraporcellio, wird also durch vorliegende Art verstärkt. IV. Nasigerio und Haloporcellio. Die in meinem 10. Aufsatz aufgestellte Untergattung Nasigerio habe ich neuerdings Porcellio s. str. zugeteilt, also angenommen, dab die Arten mit zwei Paar Trachealsystemen ausgerüstet sind. Wenn das auch im übrigen durchaus zutrifft, so befindet sich.in dem Nasigervo- S:hlüssel auf S. 250 des 10. Aufsatzes doch eine Art, nämlich rhino- ceros B.-L., welche, wie schon der Autor richtig hervorgehoben hat, fünf Paar Trachealsysteme besitzt und somit zu Tracheoniscus gehört. Der auffallende Parallielismus in der Formenaus- gestaltung zwischen Porcellio und Tracheoniseus, von welchem bereits im 22. Isop.-Aufsatz (Sitz.-Ber. Ges. nat. Fr. 1917, 4. Abschnitt) die Rede gewesen ist, erfährt nunmehr eine weitere Bereicherung dadurch, daß auch Nasigerio s. lat. in zwei Untergattungen zerlegt und die eine Porcellio, die andere Tracheoniscus zugewiesen werden mub. Das eigentümliche Vorkommnis eines „nashornartig steil nach oben gerichteten“ Kopfmittellappens, zugleich vereint mit zapfenartigen Tergithöckern, wiederholt sich also ebenfalls in beiden Gattungen. Hierbei ist es ferner interessant, zu beobachten, dab der schon im 22. Aufsatz von. mir betonte Gegensatz des meistens flachen Telsons bei Tracheoniscus und meistens gefurchten Telsons bei Porcellio innerhalb Nasigerio s. lat. seine Wiederholung findet, wie sich aus dem Folgenden ergibt. Die Untergattung Nasigerio s. str. wird also nunmehr auf rhino- ceros B.-L. beschränkt, während ich alle übrigen Arten als Haloporcellio zusammenfasse, ein Name, für dessen Wahl der Umstand maßgebend ist, daß diese Arten zu der biologischen Gruppe der Halopetro- philen gehören, über welche bereits im Biologischen Centralblatt (20. Isop.-Aufsatz 1917) Näheres mitgeteilt worden ist. — 19 — Nasigerio s. str. Haloporcellio m. (rhinoceros B.-L.) Zwei Paar Trachealsysteme. _ Fünf Paar Trachealsysteme. Telson gefurcht. Telson ungefuccht. Kopfmittellappen abgerundet. - Kopfmittellappen zugespitzt. (Untergattung von Porcellio VErH.) (Unterg. von Tracheoniscus VERH.) Schlüssel für Nasigerio und Haloporcellio. Mittellappen des Kopfes in beiden Untergattungen nashornartig steil nach oben gerichtet.) A. Tergite mit starken, zapfenartigen, in Querreihen ge- stellten Erhebungen. 1.—3. Tergit hinten jederseits tie f ausgebuchtet, pimerenhinterzipfel kräftig nach hinten vortretend. 1. Mittellappen des Kopfes dreieckig, mit geraden Seiten, vorn in eine Spitze ausgezogen, die Seitenlappen bedeutend über- ragend. Die Tergitzapfen sind mehr oder weniger auffallend nach hintenherübergekrümmt und namentlich in der Mitte der vorderen Tergite z. T. dreieckig dornartig vergrößert. Seitenlappen des Kopfes abgerundet-dreieckig, außen abgestutzt, Telson _ flach, ohne Längsrinne. Nasigeriorhinoceros B.-L. 2. Mittellappen des Kopfes am Ende abgerundet, gegen seine Basis beträchtlich verbreitert, an den Seiten eingebuchtet. Die Tergitzapfen sind nicht oder nur wenig nach hinten herübergekrümmt, jedenfalls finden sich unter ihnen keine dornartig vergrößerten. Telson- | mitte der'Länge-nach ausgehölt. ......... 34: 4.4 la 3. Telson breit abgerundet, der Mittellappen des Kopfes | ' ragt etwas über die seitlichen hinaus. Seitenlappen so lang wie breit, außen abgestutzt, aber nicht hervortretend. Pereionepimeren breit, das zapfenlose Gebiet derselben ausgedehnt, am Hinterrand die 1.—3. Epimeren breit ausgebuchtet. Hinterecken des 3. und 4. Tergit ‚mit großen, dreieckigen Zipfeln nach hinten vortretend. Stirn unter dem ' Mittellappen mit vorspringendem Längswulst. 1. Epimeren nach vorn _ weit über die Ocellenhaufen hinaus und etwa bis zur Mitte der _ Seitenlappen reichend. Haloporeellio echinatus B.-L. 4. Telson dreieckig und mit Spitze auslaufend. Mittellappen _ des Kopfes nach vorn (von oben gesehen) nicht über die seitlichen vor- ragend. Seitenlappen entschieden breiter als lang, außen nicht abgestutzt, sondern im Bogen erheblich vorspringend. ' Pereionepimeren kurz, am Hinterrand des 1.—3. Tergit mit kurzer _ Ausbuchtung. Hinterecken des 3. und 4. Tergit nur mit kleinem Zipfel 11* — 70 — nach hinten vorragend. Stirn unter dem Mittellappen mit vorspringen dem Höcker. Die 1. Epimeren reichen nach vorn nur bis zum Hinter rand der Ocellenhaufen. Hal!oporcellio penicilliger n. sp. B. Tergite mit einfachen Höckern, welche nicht zapfen artig vorragen. — Hinsichtlich der hierhin gehörigen Haloporcellio Arten, nämlich moebiusii VERH., lamellatus B.-L. und gerstäckeri VERH. verweise ich auf S. 250 im 10. Aufsatz und auf S. 361 im 15. Aufsatz über Isopoden. — Porcellio (Haloporcellio) penzeilliger n. sp. d 8%, mm lang. Rücken grau, vollkommen matt. Antennen mäßig lang, Geißel glieder ungefähr gleich lang, Schaftglieder kräftig gefurcht, am Ende des 4. und noch stärker ausgebildet am Ende des 3. Gliedes ragen vorn und hinten zahnartige Ecken vor. Ocellen 24 (7, 7, 6, 4). Höcker des Kopfes und der Vorderhälfte der Tergite unregelmäßig zerstreut, doch lassen sich die des 1. Tergit auf 4 und des 2.—7. auf? 3 Reihen beziehen, auch sind diese 3 Reihen am 4.—#. Tergit fast regel mäßig gestellt, am 7. ist die 1. und 2. Reihe wieder unregelmäßiger. 1.—5. Pleontergit mit je einer Reihe kräftiger Höcker, Telson mit 4+2 Höckerchen. Am 1:—7. Tergit ragen die Epimerenhinterecken als kleine Zipfel nach hinten vor. Die Hinterrandausbuchtung des” 1. und 2. Tergit kräftig, aber schmal, weil auf den Hinterrand der ziem- | lich kurzen Epimeren beschränkt. Während bei echinatus die äußersten Höckerchen in der hintersten Reihe des 1. und 2. Tergit von Vorderrand und Hinterecke ungefähr gleich weit entfernt sind, stehen sie bei peni- eilliger den Hinterecken bedeutend näher. Diese äußersten Höckerchen sind übrigens erheblich kleiner als die weiter nach innen folgenden. Ischiopodit am 7. Beinpaar des d nach oben und endwärts stark dreieckig erweitert, daher keulig, oben am Ende mit 5 Stachelborsten, unten schwach ausgebuchtet. Die drei folgenden Glieder unten mit Stachelborsten besetzt, welche am Ende in einige Spitzchen zer- = schlitzt sind. Die Exopodite der 1. Pleopoden des d (Abb. 14) mit vollkommen nackten Rändern sind dadurch ausgezeichnet, daß derinnere Teil nach hinten überhaupt nicht vorragt. Der Rand des ungewöhnlich weit nach innen reichenden Trachealfeldes streicht gerade und quer nach innen weiter und biegt dann im Halbkreis nach vorn und außen um. Die 1. Endopodite verschmälern sich allmählich, sind fast gerade nach hinten gestreckt (Abb. 12) und teilen sich am Hinterrand selbst in eine abgerundete Außenecke und einen inneren Pinsel (Abb. 13), welcher aus mehreren am Ende büschelig behaarten Stäbchen — 1 — K teht. 2. Expodite am Außenrand fast nackt, nur in der Endhälfte it wenigen schwachen Borsten. 5. Exopodite ohne Reusen. - Vorkommen: Rehobot bei Jafla, gesammelt von Herm \HARONI daselbst in einem männlichen Individuum. SARRRRT ER RN ri \ . N j wi Abb, 12—14. Porcellio (Haloporcellio) penictlliger n. sp. 12. Endopodite der 1. männlichen Pleopoden und der von ihnen umfaßte —— Genitalkegel (9), durchbohrt von den beiden Vasa deferentia (vd). x 80. 18. Endopoditende der 1. Pleopoden mit Pinsel, X 840, 14. Ein Exopodit der 1. männlichen Pleopoden, trf Trachealfeld, pr» Teil des Propodit, X 125. V. Über einige Oniscoideen von Jaffa. Einen Aufsatz über syrische Landasseln verdanken wir A. Douurus, velcher in seiner „Note sur les Isopodes terr. et £luviat. de Syrie“, Revue ‚biolog. du nord de la France, No. 4, 1892, bereits 28 Arten von dort nach- gewiesen hat. Besonders bemerkenswert unter ihnen ist der Porcellio spieuus Douue, nicht nur wegen seines Vorkommens am Toten pre, sondern auch deshalb, weil er im Besitze von nur 10 Ocellen mit gabiformius übereinstimmt, aber nach seinen sonstigen Charakteren weder zu diesem noch zu Lucasius gehört. — 112 — Einen weiteren Beitrag lieferte Dortrus im Bolletino di Muse di Zool. ed Anat. comp. di Torino, Vol. IX, 1894 (Viaggio del Dr. FEsta in Palestina nel Libano e regioni vieine), worin 13 Arten namhaft ge- worden sind, so daß sich, da dieselben mit Ausnahme einer neuen Schizi- dium- („Armadillidium“) Art, alle bereits in dem 1. Aufsatz für Syrien nachgewiesen wurden, die Gesamtzahl nur auf 29 erhöht. Um so bemerkenswerter ist eine kleine Serie von Oniscoideen aus Rehobot bei Jaffa, welche ich Herrn Auaronı daselbst verdanke, dessen erfolgreiche zoologische Tätigkeit bekanntlich schon wiederholt hervorgehoben werden konnte. Obwohl es sich nur um 6 Arten handelt, sind doch 4 derselben unbekannt und darunter die 3° im vorigen bereits besprochenen als Vertreter besonders namhafter (Gruppen von Bedeutung. 1. Porcellio ( Agabiformius) aharonm n. sp. 2: „ (Proporcellio) quwadriservatus n. Sp. 3. „ (Haloporeellio) pemieilliger n. sp. 4. „ (Metoponorthus) pruwimnosus B.-L. 1 9 von 11 mm Länge mit Embryonen. | 5. Armadıllo offieinalis B.-L., typische Form, welche mit den Tieren aus Italien, Portugal u. a. OÖ. vollkommen übereinstimmt. Unter- sucht wurden Weibehen bis zu 141, mm Länge. 6. Armadillidium rehobotensen. sp. d 7%, mm, 9 10 mm lang. Rücken blaß ockergelblich mit 4 Längsreihen schwarzer Flecke. - 3 Jüngere von 5 mm ebenso gezeichnet wie die Erwachsenen. In meinem 9. Iso p.-Aufsatz, Zoolog. Anzeiger 1907, No. 15/16, ist diese Art auf S. 478 im Schlüssel unter P I, also neben vulgare ein- zufügen. — Ähnelt im übrigen sehr dem vulgare und stimmt mit ihm auch hinsichtlich der „leichten, aber deutlichen Einbuchtung“ an den Hinterzipfeln des 1. Tergit überein, welche ich auf S. 477 unten hervor- gehoben habe. Die Tergite sind jedoch matt und die vorderen zeigen deutliche Spuren feiner Höckerchen A. vulgare und pallıdum stimmen hinsichtlich der etwas’ zurück- gebogenen Antennenlappen im wesentlichen überein, und zwar sind sie bei ihnen dick, die Gruben hinter ihnen sind innen gerundet begrenzt und nach außen offen. Die Antennenlappen gehen außen als dieker Wulstindie Kopfseiten über. Bei rehobotense dagegen sind die Antennenlappen nicht zurückgebogen, im ganzen dünner und durch breitere Rinne hinter ihnen abgesetzt. Im übrigen gebe ich folgende Gegenüberstellung: - vulgare: 1. Pleopodenendopodite des d ebogen und vor der Biegung ab- esetzt. 1. Exopodite innen mit reitem, kreisabschnittförmigem appen nach hinten vorragend, das inere Ende des großen Tracheal- eldes reicht bis an die Kuppe les inneren Lappens. Ischiopodit ın 7. Beinpaar des d keulig, unten tark ausgebuchtet. ' zukommen. Oylisticus plumbeus VERH. rechten Kieferfußes, von unten gesehen, X 220. Oylistieus convexus B.-L. 4gliedriger Taster des linken Kiefer- fußes, von unten gesehen, X 220. rehobotense: 1. Pleopodenendopodite des J Ende hakig nach außen um- | am Ende weder hakig umgebogen, noch vor dem Ende abgesetzt, viel- mehr einfach gegen das Ende ver- schmälert und mit der dreieckigen Spitze schräg ein wenig nach außen geneigt. 1. Exopodite innen mit ab- gerundet-dreieckigem Lappen. Das Trachealfeld ist nicht so breit, sondern reicht nur bis an den äußeren Grund des Lappens. Ischiopodit am 7. Beinpaar des d keulig, unten nur mit schwacher Andeutung einer Ausbuchtung. 4gliedriger Taster und Innenlade des Höchst wahrscheinlich sind die von Dorzrus 1892 a. a. O. als gare var. variegatum B.-L. bezeichneten Tiere auch auf das A. reho- e zu beziehen. — Das echte A. vulgare scheint in Syrien nicht vor- —_ 11** i 13 BR 1 » Ar; 2 PT Er Aller & aa re £ u godaggtp Ei Mil, B ae ui 5 rt ”r TER era od ar; 5, n Fer bi Wahr SEIZER . - pr a. hr 4 1 u 4 ve ad ger wB\ va Hai ‚me EEE, > | nr KL #4 Se. * Stich « } Bu | 5, f u BESTATTET Par {A he Be ns sperek ser noch. wir ER ia I Fr a: True Yı ons ER 4 Pe 5 6: » di . a6 1: “WS. Ba. Bu ua = ‘ + =. r L + h ‚ e T7 en Zu 3 rn b Mi HIREATSLST . arzt A Min Nds ako, 2 tabeune” erncrani s j) FR & in Li 0 ge FIRE BISEERSUDETFTE FH ae wis ineinah erBaien NIE Tr DIES Re "panda, versagt 1 Jia Basszhs,; Ne „Arad Fe RI a. VOR unter] le Mh f Sr el Tr 2 EU ee Pe en ER ’ a AUT ! q ü „1 EP E sEl sun | el ENG « EEE € Fri KURZ A ra Fe Au pt zu f a ’ Zi Ts 44 4 ae 1 HKiasyu Bıttz 40 5 Deine ae 4 n + . url aut, - 5 a ir... 42 Fig. Fig. Fig. Fig, Fig. Fig. | . Vollständig einfarbige Kreuzotter von Spandau. . Bauchseite derselben. Erklärung zu Tafel 1. Abbildungen in °/s der natürl. Größe. Bräunliche, der glatten Natter überaus ähnlich gefärbte weibliche Kreuz- otter vom Steinhauser Ried bei Schussenried. Normalgefärbtes Exemplar von ebendaher. Ein Exemplar von Scheinberg in Franken, bei welchem die Zickzacklinie des Rückens schon von kurz hinter dem Kopfe an nur noch dureh dunklere Randflecken markiert ist (cir. Fig. 1). h Eine Kreuzotter von Steinwald im Fichtelgebirge mit großen schwarzen, unregelmäßig rhombischen Flecken (Prachtfärbung). Mittelteil einer merkwürdig dunkel gefärbten Kreuzotter vom Kohlwald bei Münsingen. Schwarze Spielart der Kreuzotter, sogen. „Höllenotter“ oder ‚„Höllennatter“ von der Schwäbischen Alb (Weilheim u. T.). Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1917. | | Taf. 1. “ A 7 a = 3 a =. er"; E> & % 2 2 % #3 iRrı Yo SATIN : FarN arrı ER) er Buchner de T. Fig. Fig. . 37—41. Xerophila striata nilssoniana BEcK, nat. Größe, Löß Höfer’sche . 42-—-44. Xerophila stritata MüLt. f. typica, nat. Gr., Königsberg-Neumark . 45—57. Hygromia hispida terrena Cuess., nat. Gr., aus dem Löß von? .. 58-60. Xerophila striata minor n. f., nat. Gr., rezent am Jusi bei Kohl- . 61—64. Hygromia hispida L. f. typica, nat. Gr., Löß Ostheim. ..65—68. Succinea oblonga Drap., nat. Gr., aus dem Löß von: 65, 66 Schmiden ..69, 70.. Buliminus tridens MürL., nat Gr., aus dem Löß von: 69 Neckar- . 71-73. Vertigo ulpestris parcedentata SanDe., vergr. 9:1, aus dem Löß . 74 -77. Sphyradium edentulum columella Mrs., vergr. 9:1. . 78—80. Vertigo genesii GREDLER NON SANDBERGER, vergr. 9:1, Kalıtı i Erklärung der Tafel I. (Nach Photographien von A. von der Trappen, Stuttgart). 1—20. Arianta arbustorum alpicola Fir., nat. Gr. 1—10 aus dem Löß von: 1 Nürtingen, 2, 3 Höfer’'sche Ziegelei‘ Münster bei Uannstatt, 4, 5 Enzweihingen, 6, 7 Großgartach, 8 Neckar- gartach, 9 Mauer bei Heidelberg, 10. Teinach.. = 11—20 rezent von: 11 Gechingen OA. Calw, 12 Deufringen OA. Böb- lingen, 13 Schafhausen OA. Böblingen, 14 Trochtelfingen im Ries, 15 Ober- lenningen, 16 Seeburger Tal bei Urach, 17, 18 Wiesensteig, 19 Tieringen OA. Balingen, 20 Bärental bei Fridingen a. D. | 11—13 aus dem Gäu, 15—18 aus Albtälern der Nordseite, 19 und 20 aus Albtälern der Südseite. 21—86. Hygromia montana subereeta CLESs., nat. Gr. - 21-28 aus dem Löß von: 21—23 dt Oberen Ziegelei Cannstatt 24—26 Enzweihingen, 27,-28 Mauer bei Heidelberg. | 2936 rezent von Gosheim OA. Spaichingen. Es wurden absichtlich gebleichte Schalen für die Photographie ausgewählt. | Ziegelei Münster bei Cannstatt. 45--52 Böckingen, 53—57 Neckargartach. berg OA. Nürtingen. bei Cannstatt, 67, 65 Murr. gartach und 70 Ostheim. von Pleidelsheim. 74, 75 aus dem Löß von Böckingen; 76, 77 rezent vom Schlern in Südtirol (gredleri CLess.). Altheim bei Riedlingen. Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1917. 3 Fi “ I * nn an nn ann ....- Ly .- al) ni 2EI HRS RZ EHI I are MUEAIN OT — = FD STE > DI ayuon ey yı R ZUR]SUON or, > „BB . 4 > Se 7 baum 2 wüL SUPZJOPEH 5 a7 PIen zerdınay 16 Jopinfog JPBISNZ, 2) auogunygosoneu '. PT od ureyfpur FAINANON 4 j Sanqzıa ns a 1suophpa sangzıam) er € 3% : Prag RT x er : I bs am, BEE pre 0 | QpeFqmmT OMZTETSO ZaquananN ul geh Be anquaydsııy ) 19p Sunyaimyug . 2 ; ut B » r 1 Kr en Fan 7 ee a: Sagt > °r Inhaltsübersicht. Re RT Seite Anhalk.2 4.4, An: ee A RE RR LE El. A I. Bericht über die geschäftlichen ADB eleRORhean des Vereins v’ “U. Sitzungsberichte . . - . . IE ENTE LINE Ba zo IH. Original-Abhandlungen und ttikngen: Bentele, B.: Phänologische Untersuchungen aus Württemberg. Mit 1 Karten. | ER auf Taf. III. S. 93. 2 Buchner, O.: Über "besonders merkwürdige Färbungsvarietäten der ER, nebst ergänzenden Mitteilungen über das Vorkommen und die Verbreitung E derselben in Württemberg, sowie über das Naturell der Giftschlangen. . Mit Taf. LS. 10. N 3. ‚Geyer, David: Die Mollusken des schwäbischen Lösses in Vergangenheit und Gegenwart. Mit Taf. II. S. 23. ..Kriemler: Weltall-Mechanik. S.1. | Verhoeff, Karl W.: Über mediterrane Oniscoiden, nähe Porcellioniden. 23. Isopoden-Aufsatz. Mit 16 Fig, im Text. 8. 144. E . = u. - v - \ ” ne - . En Pu .. .- F— u “ nm ’ -; Pr B Fr “.. = “ - “. v u. .- ” ui zn Pr Pr [5 - o- = An - . - w er m or u Es - . = = - - m ” . z 5 | Bi - he ET Le E De ge . . y . _ . : . 5 > BE - au, * = B- en - er er - ” - .. - . pr “x .. - in - Pe wre . - .- . n . nd w 2 a x R nn —— en j _* 4 - - - zu PT in - = ü ... > en, e R - . pP ni I x wre . : 2 . 3 " 5 = 5 & - ar urn = - . ve = . — . ni ud -. Ei ee. nn Eu . 5 - - . nn . - a u in Pe En ne P En © . u nee . .. ..- » on er “. “. 5 ... “ = - “ - rn mer ante ‚ - E - ae a ar . . - . 2 ve - j = . -— .- “ = - - - a - Dee , = > ne nr mn ng - wo. - w . e =“ u - en a u u 5 u - un .. - .. v > - u “ w w - ne ne u nn m a - w - Eu m . 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