L} 4 “ N x ” Pr. AN 7% Yu Wir %''8 N L 1‘ ei, B FEN f (E28 v “ He) JOURNAL DES USELN GODEITRON. Geographische, ethnographische und naturwissenschaftliche Mittheilungen. er NIT. Redaction: L. Friederichsen. Inhalt. 1. Zur Ornithologie der Südsee-Inseln. II. Ueber neue und Tafeln. weniger gekannte Vögel von den Viti-, Samoa- und Carolinen- | 1. Trichoglossus aureicinctus, Layard. Inseln, von Dr. Otto Finsch in Bremen. S. 1—42. Petroica Kleinschmidti, Finsch. 2. Branchipus australiensis nov. spec., von Dr. F. Richters 9 2. Zosterops ponapensis, Finsch. Rhipidura Kubaryi, Finsch. Aplonis Pelzelni, Finsch. 3. Branchipus australiensis. in Altona. S. 43—44. 3. Descriptions of new species of Reptiles from Australia, collected by Hr. Dämel for the Godefiroy Museum, by Dr. A. Günther in London. S. 45—47. 2 $ } 4. Schädel eines Paumotuaners. 4. Ueber australische Paussiden, von Dr. C. A. Dohrn in Paumotuanerin (Frau). Stettin. S. 48—55. = Ben: : Er ne : 5. Paumotu Schädel. . Die australischen Formiciden, von Dr. Gustav Mayr in 6. Tonganer Schädel. e Ne Dr BL ie er i 7. Schädel von Futuna. . Ein Beitrag zur Kenntniss der Polynesier-Schädel, von 8 Rarotönga Schädel, Dr. J. W. Spengel. S. 116—158. 7. Beschreibung eines neuen Vaginulus, von D, F. Heynemann in Frankfurt a. M. $. 159. nolz chnitie: 8. Kleine Mittheilungen aus dem Mus. Godeffroy. S.160—175. Seite 121. Tonga Schädel. 9. Nachrichten über die Reisenden des Museum Godeffroy. » 130. Tahiti Schädel. S. 176—178. Br u: HAMBURG. jederichsen & Co., Seekartenhandlung. Verlag von Karl W. Hiersemann und nautische Verlagshandlung. in Leipzig 1876. 1, Neue und weniger gekannte Vögel von den Ne, une Damoa-Inseln. Von Dr. ©. Finsch. Trichoglossus aureicinctus, Layard. (Taf. I. fie. 1.) Ann. & Mag. Nat. Hist. 4 ser. vol. 16. (November) 1875 pag. 344. Männchen. Schön hellgrasgrün, Stirn, Bürzel, obere Schwanzdecken, Brust- und Bauchmitte, Ohrgegend und hintere Backen lebhafter, auf den beiden letzteren Partien machen sich noch lebhafter grüne Schaftlängsstriche bemerklich; Mantel, Schultern und Flügel mit olivengrünem Anfluge: Zügel, vordere Backen, Kinn und Kehle scharlachroth, wie die Tibien; unter dem Roth der Kehle ein schmales hochgelbes Querschild; Schwingen schwarz, aussen dunkelgrün, an der Basis der Innenfahne ins Olivengelbe; Schwingen von unten rauchschwärzlich, an der Basis der Armschwingen mit einer verwischten olivengelben Querbinde; untere Flügeldecken grün; zwei mittelste Schwanzfedern dunkelgrün, schmal gelb gespitzt, das nächstfolgende Paar mit breitem gelbem Ende, die übrigen seitlichen Federn an der Basishälfte der Aussenfahne grün, an der Endhälfte grüngelb, an der Basishälfte der Innenfahne lebhaft roth mit schwarzer Mittelquerbinde und breitem hochgelben Endtheile; Schnabel orangeröthlich; Beine röthlichbraun; Nägel schwarz. »Im Leben: Schnabel hellorange mit schwärzlicher Spitze; Beine dunkelfleischfarben: Iris orangefarben.« (Kleinschmidt.) Weibchen etwas kleiner als das Männchen, aber gleich gefärbt: nur ist das gelbe Querschild unter dem Roth der Kehle blos durch einige gelbe Querlinien schwach angedeutet. Länge. - Flügel. M. Schanzf. Aeuss. Schw. F. Schnabelh. Lauf. A020, Nom ma Iomme >10 — 76mm — 33mm 5 — mm 242 — Imm. 52 — I mm. au mA mm aamm: e.52. — Hi mm. — — e) Dieser herrliche kleine Papagei. welcher keine Verwechselung mit einer bekannten Art zulässt, ist ein echter Trichoglossus, der sich im Habitus an Trichogl. diadematus, Verr. von Neu-Caledonien, Trichogl. palmarum, Gml. von Aneitum und Trichogl. pygmaeus. Gml. (von noch unbekannter Herkunft) anschliesst. Die zwei mittelsten zugespitzten Schwanzfedern überragen die übrigen; unter den langen, schlanken, spitzzulaufenden Schwingen verengen sich die drei ersten am Endtheile sanft; die dritte ist beim Männchen die längste, beim Weibchen die zweite. Herr Theodor Kleinschmidt (Klinesmith) auf Ovalau sandte mir eine von ihm gemalte saubere Farbenskizze dieses Papageis ein, nach der sich der Vogel sehr wohl als neu bestimmen liess; seither erhielt das Museum Godeffroy die Exemplare selbst. Im Begriffe, auf Grund der letzteren die neue Art bekannt zu machen, finde ich, dass dieselbe ganz kürzlich von Herın Layard bereits beschrieben wurde und kann somit meine Neubenennung noch rechtzeitig zurückziehen. Herr Layard bemerkt: »Diese Art wurde zuerst von meinem Sohne, Herrn Leopold Layard nachgewiesen, welcher Flüge dieses Papageis, vereint mit Lorius solitarius. auf Taviuni beobachtete, indess gelang es ihm nicht, ein Exemplar zu erlangen. Einige wenige wurden später (ich glaube auf Ovalau) von Jemandem geschossen und einer ging in meinen Besitz über. : Herr Kleinschmidt theilt Folgendes mit: »Das übersandte Pärchen wurde aus einem Fluge dieser Vögel herausgeschossen, der sich im Juni dieses Jahres einige Tage auf Ovalau aufhielt, seitdem aber wieder spurlos verschwand. Herr Arch. Boyd erlegte das erste Exemplar. So vereinzelt und seltsam der Besuch dieser Vögel auch zu sein scheint, so habe ich doch Grund zu vermuthen, dass dieselben auch auf Viti-Levu und Taviuni vorkommen, wenigstens wurden von dort lebenden Europäern Papageien beobachtet, die vom gewöhnlichen Kula (Lorius solitarius) verschieden waren und deren Beschreibung auf unseren Vogel zu passen scheint. Die Eingeborenen kannten den neuen Trichoglossus nicht nnd sahen ihn als einen neuen Vogel an; nur wenige Leute wollten ihn als »Kula-wai« kennen. Der vielleicht aus 15 Exemplaren bestehende Schwarm dieser Vögel verhielt sich sehr scheu und es war ihm sehr schwer beizukommen. Der Flug dieser Papageien ist sehr reissend und ihr Stimmlaut ein feiner schriller Ton. Ein Baum mit gelben Blüthen zog sie besonders an, da sie sich als echte Pinselzüngler hauptsächlich vom Nectar zu nähren scheinen. Im Magen der Erlegten fand ich nur Reste von Blüthen und Blüthenhonig. « Leptornis viridis, Layard. Proc. Z. S. 1875. p. 432. Zwei Exemplare dieser von Layard irrthümlich der Gattung Tatare eingereihten Art, die indess congenerisch mit Leptornis und die zweite Art dieser interessanten Meliphagiden-Form ist. Herr Kleinschmidt theilt Folgendes mit: »Die Haut des Vogels und die Fusssohlen gelb. Schnabel und Nägel hornfarben. Die Haut des Vogels ist dick wie feines Handschuhleder, der Schwanz wird wie der der amerikanischen Spottdrossel oft gewippt und ausgebreitet. Er ist ein ächter Baumvogel, der selten oder nie zur Erde kommt, ausgenommen zum Trinken. Tags über sitzt er wohl nur für Augenblicke still, mit raschem Flügelschlag streicht er von Baum zu Baum, von einer höchsten Krone zur andern. Sein Flug ist der des Ptilotis, Männchen und \Weibehen ziehen in nicht grosser Distanz von einander durch den Wald, indem sie gegenseitig ihre überaus laute, weit schallende Stimme ertönen lassen, deren Grundtöne wie Giau, Giau, Giau und so fort lauten und dabei (wenn in der Nähe von circa 25 Schritt vernommen) von solch’ mächtigem, unbeschreiblichem Schallen und Hallen begleitet sind, dass den Jäger ein ganz eigenthümliches Gefühl, wie ein Grauen, überkömmt. Der Vogel scheint sich nur auf gewissen Revieren zu halten, wir trafen ihn circa 5 Meilen von M'Bulu und Viti-Levu (am oberen Wai Da Lidi-Fluss) im grossen Walde auf einem Höhenzug innerhalb eines Bezirks von circa 2 bis 3 englischen Meilen, darüber hinaus schien er nicht zu gehen, hier und dort erschallte auf dem Reviere seine laute Stimme, bald in nächster Nähe, bald in der Ferne, ‘ da der Vogel unaufhörlich von Baumkrone zu Baumkrone streicht und nur innehält, wenn er seine mächtige Stimme ertönen lässt. Er ist sehr scheu und aufmerksam und schwer zu beschleichen; wir sind Tage lang hinter ihm her gewesen, ohne ihn auch nur zu Gesicht zu bekommen, obgleich wir seine Stimme wohl undertmal hörten. Der Jäger wird förmlich genarrt. Er scheint gerne auf armdicken Aesten zu sitzen und umherzuhüpfen. Seine Nahrung scheint hauptsächlich aus Raupen zu bestehen: in dem Magen der 4 d erlegten fanden sich nur solche und gewisse sehr harte Fruchtkerne, ähnlich kleinen Kieselsteinchen. die, wie ich glaube, zur Hülfe der Verdauung verschluckt werden. Sie scheinen überhaupt genügsame Vögel zu sein, da man über die geringe Quantität Futter im Magen erstaunen musste, zumal sie Abends geschossen wurden, als sie zur Rast sich niederliessen und wo dann andere Vögel gewöhnlich sich erst einen Vorrath für die Nacht einnehmen. Wie die Eingeborenen mir sagen, bauen sie ihr Nest auf den höchsten Bäumen, so dass sich bis so weit noch Keiner die Mühe nahm, darnach zu steigen. Ich konnte deshalb auch keine Auskunft über die Structur der Nester oder Farbe der Eier bekommen. Der Vogel wurde auch auf Taviuni erlegt (das eine Exemplar des Herrn Layard), von Heırn H. Thurston auf Viti-Levu beobachtet und von ihm auch als der am schwierigsten zu erlegende bezeichnet. Der Vogel wird seitens der. Eingeborenen in Viti-Levu »Ekö« genannt. Ptilotis xanthophrys, Finsch, nov. spec. Ganze Oberseite düsterolivenbraun, auf Hinterhals, Mantel und Schultern mit weisslichen Schäften, daher äusserst fein längsgestrichelt; erste vier Handschwingen und die vorderen Armschwingen mit schmalen gelblichfahl verwaschenen Aussensäumen; die Armdecken und grössten oberen Flügeldecken mit verwaschenen fahlen schmalen Endsäumen, die undeutliche schmale Querbinden andeuten: die kurzen bürstenartigen Federn rings um’s Auge, welche um den schmalen, nackten, röthlichen Augenring einen breiteren Federkreis bilden, schmutzigolivengelb, welche Färbung sich unter- und hinterseits bis auf die Ohrgegend zieht, und unterseits, vom Mundwinkel bis unter die Ohrgegend, von einem breiten schwärzlichen Streif begrenzt wird; Kinn und Kehle fahlgrau mit weisslichen Schäften; Kropf dunkelschieferbraun, ebenfalls mit einzelnen weisslichen Schäften, die Körperseiten blasser schieferbraun, die übrige Unterseite fahlweisslich, die unteren Flügeldecken am Handrande rostfahl; Schnabel hornschwarz; Beine grünlichgrau. 1b, Fl. Schw. R% L. M.Z. ee N 1 a Das beschriebene Exempar ist ein Männchen- Ich erhielt es mit der Angabe » Navigator Islands« durch Professor Hutton in Dunedin (Neu-Seeland) zugesandt. Drymochaera, Finsch, nov. Gen. Sitzungsber. der Zool. Soc. London 4. Januar 1876. dovuos, sylva, xeiow, gaudeo. Im Allgemeinen wie Orthotomus, Horsf., aber kräftiger, mit längerem Flügel und kürzerem, stufigem, nicht keilförmigem Schwanze. Beschreibung. Schnabel fast kopflang, gerade, pfriemenförmig, Firste fast gerade, sanft gekielt; vor der Spitze ein schwacher, aber deutlicher Zahnkerb; Schneidenränder gerade verlaufend; Schnabel gegen die Basis zu verbreitert und daher breiter als hoch. Nasenlöcher gross, freiliegend, schiefritzförmig; Mundwinkelborsten sehr schwach entwickelt, kaum bemerkbar. Flügel mittellang, ungefähr so lang als der Schwanz; mit wenig vorragender Flügelspitze und breiten, am Ende spitzgestumpften Schwingen; fünfte und sechste längste, vierte und siebente kaum kürzer; dritte etwas kürzer, gleich der achten; zweite etwas kürzer als die neunte; erste ansehnlich verkürzt, halb so lang als die fünfte; dritte bis fünfte aussen stark verengt. Schwanz kaum kürzer als Flügel, stufig, aus ziemlich breiten, am Ende stumpfgerundeten Federn gebildet. r {9} 6 Beine kräftig; Lauf lang, schlank, ansehnlich länger als die Mittelzehe mit Nagel; Lauf vorderseits an der Basis mit zwei Tafeln, im Uebrigen gestiefelt; Zehen schlank, aber kräftig, besonders die Hinterzehe und der Nagel derselben; Aussenzehe im letzten Gliede verwachsen, kürzer als die mittlere; innere etwas kürzer als die äussere. Diese neue interessante Malurinenform reiht sich zunächst Camaroptera. Sund. und Orthotomus, Horsf. ein. Erstere hat einen stärker abgerundeten, kürzeren Flügel (4te bis 7te Schwinge gleich lang) und einen viel kürzeren. nur stark gerundeten Schwanz; letstere unterscheidet sich leicht durch den keilförmigen Schwanz; auch ist bei Orthotomus der Schnabel stärker seitlich zusammengedrückt, daher schlanker und fein-pfriemenförmiger und der Fussbau ein schwächerer. Mit gewissen Arten der Gattung Drymoeca (z. B. fasciolata, Smith; Smithii, Bp.; thoracica, Shaw) zeigt die vorliegende ebenfalls viel verwandtschaftliches, doch ist bei Drymoeca (eben wie bei Prinia) der Schnabel kürzer, mit gegen die Spitze zu stärker herabgebogenem Firstenrücken, der Schwanz stärker stufig (also mit weit mehr verkürzter äusserster Feder) und der Lauf zeigt vorderseits meist fünf bis sechs deutliche Tafeln. Diese neue Gattung hat keine Beziehungen zu irgend einer anderen bekannten Polynesiens. Typus derselben ist: Drymochaera badiceps, Finsch, nov. spec. Sitzungsber. der Zoolog. Soc. London, 4. Januar 1876. Ober- und Hinterkopf bis in den Nacken hellkastanienrothbraun, jederseits von einem rostgraufahlen schmalen Längsstrich begrenzt, der sich über Zügel und Auge auf die Schläfe zieht und unterseits auf den Zügeln und durch’s Auge von einer schmäleren dunklen Linie begrenzt wird; übrige Oberseite olivenerdbraun, Bürzel und obere Schwanzdecken röthlichbraun; Schwingen und Schwanz dunkelolivenbraun, die Schwingen innen an der Basis fahlweiss gerandet; die Handschwingen aussen an der Basishälfte sehr schmal verwaschen braun gesäumt; Kopf-, Hals- und Kropfseiten bräunlichgrau; Kinn, Kehle und Mitte des Kropfes und der Brust bis zur Bauchmitte ‚weiss, wie die unteren Flügeldecken; übrige Unterseite fahlbraun. Schnabel dunkelbraun, der untere hellbräunlich wie die Beine. L. Fl. M.Schw. Aeuss. Schw. FE. Mundspl. L. M.Z. c. 4Vn", 230 Da 17:2: Hueal2 mm) 228 93/0 (22 mm)... 6. lo mm): 20. DU", —- e2.6% — 114% Be Or Das oben beschriebene Exemplar, ohne Bezeichnung des Geschlechts, wurde von Herrn Kleinschmidt auf einer Excursion im Innern von Viti-Levu entdeckt. Ein zweites als Männchen bezeichnetes Exemplar, am 30. October 1875 in Somosomo auf Taviuni erlegt, stimmt ganz überein; nur zeigt es etwas grössere Dimensionen. Petroica Kleinschmidti, Finsch. (Taf. I. fig. 2.) Sitzungsber. der Zool. Soc. London, 4. Januar 1876. (sanze Oberseite dunkelbraun, Kopf- und Halsseiten heller, auf Kinn und Kehlmitte allmälig in Kahlweiss übergehend und hier etwas rosaverwaschen; ein versteckter Zügelfleck ebenfalls undeutlich fahlweiss: Kropf und Brust bis zur Bauchmitte lichtzinnoberroth; Bauch, After und untere Schwanzdecken weiss, wie die unteren Flügeldecken und Achseln; die Kropf- und Brustseiten etwas bräunlich verwaschen; gel schwarzbraun, die oberen kleinen Deckfedern mit verwaschenen, undeutlichen, die Armdecken mit dentlichen vostbraunen Endsäumen, wodurch eine bemerkbare Querbinde gebildet wird; hintere Armschwingen mit schmalen vostbraunen Aussensäumen; von der vierten Schwinge an am Basistheile ein breiter weisser 6 _ Querfleck, der auf den Armschwingen auch auf der Aussenfahne durch einen kleinen bräunlichen Fleck angedeutet wird; äusserste Schwanzfeder an der Basishälfte schief abgesetzt schwarz, an der Endhälfte weiss, zweite Feder schwarz mit sehr schmalem weisslichen Aussensaum und Spitze; die übrigen braunschwarz mit sehr schmaler, kaum bemerkbarer heller Schaftspitze. Schnabel braunschwarz. der Unterschnabel an der Basis heller; Beine bräunlich. Im Leben: »Schnabel dunkelhornbraun, Beine bräunlich: Iris braun; Mageninhalt: Insecten.« (Kleinschmidt. ) en Fl. Schw. F. Breite a.d. Bas. IE, M.Z. er as. Dani ot mm). 15Ye“‘ (35 mm.). 9 mm. 5Ve mm. 16'/e mm. 9! mm. Das beschriebene Exemplar, als Männchen bezeichnet, ist jedenfalls noch nicht völlig ausgefärbt, wie die rostbraunen Säume der Deckfedern und die unvollkommene Kehlfärbung zeigen. Dennoch darf der Vogel mit Bestimmtheit als eine neue Art eingeführt werden, die sich zunächst an Petroica pusilla, Peale, der Schiffer-Inseln anschliesst. In Grösse und allgemeiner Färbung mit letzterer Art ganz übereinstimmend, unterscheidet sich P. Kleinschmidti sehr auffallend durch den Mangel der weissen Stirn und des weissen Länesfleckes auf dem ÖOberflügel. Durch Güte des Herrn Schmeltz erhielt ich das reiche Material des Museum Godeffroy, 22 Exemplare der Petroica pusilla von Upolu, zur Vergleichung. Alle Exemplare, auch junge Vögel daher, besitzen einen deutlichen weissen Stirnfleck; das weisse Flügelfeld ist bei jungen, wie ich schon früher anführte (Journ. für Ornith. 1872. p. 37) rostbräunlich verwaschen. Es gelang Herrn Kleinschmidt bisher nur dieses eine Exemplar zu erlangen, und zwar Anfang Juni 1875 bei Tai-Levu auf Viti-Levu. Die Eingeborenen kannten diesen Vogel nicht und bezeichneten ihn mit dem für alle diese kleinen Vögel gebräuchlichen Namen Gie (ng) Gie oder, wie mir Herr Schmeltz nach brieflichen Mittheilungen Kleinschmidt's an das Museum Godeffroy mittheilt, mit » Drui« (lies N’drui). Unter den auf Ovalau lebenden Europäern behauptete nur Einer, den Vogel früher gesehen zu haben. Ich benenne die Art nach Herrn Theodor Kleinschmidt, dem neuerdings für das Museum Godeffroy gewonnenen versprechenden Reisenden, durch dessen Eifer für die Naturwissenschaften die Erforschung Vitis und anderer polynesischer Gebiete ohne Zweifel beträchtlich gefördert werden wird und dem wir ausser dieser Art bereits die Entdeckung der interessanten Lamprolia Victoriae, Finsch verdanken. Von den Viti-Inseln war bisher kein Glied der Gattung Petroica bekannt; der Nachweis einer solchen füllt daher eine wesentliche Lücke aus. Lamprolia, Gen. nov. Finsch, Proc. Z. S. London 1873. p. 733 (mit Holzschnitt). Schnabel: pfriemenförmig, gerade, Firste kantig, Schneidenränder gerade; Oberschnabel mit sanfter, aber deutlicher Zahnkerbe vor der etwas vorragenden Spitze: halb von Kopflänge. Nasenlöcher: rundlich, frei, seitlich an der Basis in einer Grube, ohne Membran theilweise von den etwas nach vorn gerichteten, bürstenartigen Stirnfederchen bedeckt. Mundwinkel mit fünf Bartborsten. Flügel: lang, nicht ganz doppelt so lang als der Schwanz, abgerundet mit wenig vorragender Spitze; erste Schwinge mässig verkürzt. etwas länger als die Hälfte der zweiten; zweite etwas verkürzt, etwas kürzer als die achte; vierte und fünfte längste; dritte kaum kürzer. Flügelspitze sehr kurz. Zehn Hand-, neun Armschwingen. Schwingen erster Ordnung am Ende stumpfgespitzt; die der zweiten Ordnung breitgerundet und überhaupt sehr breit. Flügel bis über die Hälfte den Schwanz deckend. Schwanz: kurz, am Ende sanft abgerundet; die Federn am Ende breit abgestutzt; zwölffederig. Beine: lang, dünn; Lauf ungeschildet, doppelt so lang als Firste. Q fe) Zehen: dünn. mit scharfen, spitzen, gekrümmten Nägeln; äusserste und mittelste Zehe im letzten Gliede verbunden. Hinterzehe lang, fast so lang als bie Mittelzehe, mit sehr kräftigem Nagel. Gefieder: sammetartig: auf Kopf und Hals schuppenartig mit metallisch schimmernden Federspitzen. Lamprolia Victoriae, Finsch. Proc. Zool. London 1873. p. 733. t. LXLI. Alt. Tiefschwarz; Mantel, Schultern und die Aussenfahne der zweiten Schwingen glänzend tiefsammetschwarz: Federn des Kopfes und Hinterhalses mit ovalen, lebhaft dunkelmetallischgrünblau (unter gewissem Lichte in’s Violette) schimmernden Spitzenflecken, die ein schuppenartiges Ansehen geben; auf Kinn. Kehle, dem Oberkopf und den kleinen oberen Flügeldecken sind diese Flecke minder lebhaft schimmernd; Zügel rein schwarz; hintere Bürzelgegend, obere Schwanzdecken und die Basishälfte der Aussenfahne der Schwanzfedern glänzend atlasweiss; die äusserste Schwanzfeder ist einfarbig schwarz, die zweite an der Basis der Aussenfahne weiss, und dies Weiss gegen die mittleren an Ausdehnung zunehmend, so dass die fünfte bis auf einen circa 5 breiten schwarzen Endrand aussen weiss ist; die zwei mittelsten über beide Fahnen weiss mit 4° breitem schwarzem Endrande; da, wo der Schwanz mit dem Weiss zusammentrifitt in’s Stahlviolette schimmernd, am breitesten auf den zwei mittelsten Federn. Schnabel und Beine schwarz: » Iris dark brown. « Ein zweites Exemplar ganz ebenso; etwas kleiner, vielleicht Weibchen. 161% 1 Schw. Aeuss. F. F. Mundsp. L. MZ. ce. 5a”, 2ER 204% Lern De Se ER 30.2: 20. 18. 0% 8. 10. 6. 2.6: 18. — 4a. — 9, 4! Vanua-Levu. 2: 3. IR — — = S'e. Io. » » 2. SDloaealkt. — 4a. — 8. 4a. » » juv. Die ersten beiden Exemplare dieser äusserst interessanten Form, deren Dedication ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Frau Kronprinzessin des Deutschen Reiches und von Preussen huldvollst anzunehmen gestatteten, erhielt ich 1873 durch Herrn Kleinschmidt direct zugesandt. Sie stammten von Taviuni. Die letzte Sendung enthielt drei weitere Exemplare von Somosomo auf Taviuni, welche etwas geringere Maassverhältnisse zeigen, und die Herr Kleinschmidt daher als besondere Art s. n. »L. minor, Kleinschm.« bezeichnet. Da die Färbung durchaus übereinstimmt und die Dimensionen, wie die vorher- gehenden Maasse zeigen, sehr in einander übergehen, so wage ich es nicht, dieser kleineren Form specifischen Werth beizulegen. Kin allem Anscheine nach junger Vogel zeigt mattere Färbung, namentlich ist der Metallglanz der Federspitzen und das glänzende Atlasweiss der Schwanzfedern noch wenig entwickelt. Herr Kleinschmidt theilt Folgendes über die letzteren Vögel mit: Der Vogel ist nicht ganz so brillant wie der grosse, ist aber nichtsdestoweniger ein höchst elegantes Thierchen und lebt im tiefsten Busch, an mehr feuchten Plätzen, scheint überhaupt sein Revier zu halten, da er in demselben Forste, an anderen trockenen, aber ebenso hohen Stellen und nur circa 2 bis 3 Meilen - von seinem Revier entfernt, gar nicht vorkommt. Er schwebt wie eine Myzomela oder Colibri um die, die hohen Stämme zahlreich umkriechenden Lianen, scheint da gewisse Insecten wegzuhaschen, und lässt sich dann für einen Augenblick auf einen dünnen Zweig des Unterholzes nieder; das Herz lacht dem Vogelfreund im Busen. dies äusserst liebenswürdige, zarte Thierchen zu sehen. und er scheut sich fast. das reizende Geschöpf zu schiessen. ) Es heisst bei den Eingeborenen »Sassa.« Obgleich ich jede Belohnung offerirte, war es mir doch nicht möglich, von ihnen ein Ei des Vogels aufgesucht zu bekommen, da das Thierchen und so auch das Nest selten sind. Farbe der Iris, Beine und Füsse, Schnabel etc. wie bei L. Victoriae. Junger Vogel mehr grauschwarz und ohne viel Glanz; Schnabel, besonders unterer, hellgrau oder bräunlich. « Rhipidura albogularis, Layard (nec Less.) Proc. Z. S. 1875. p. 29 et 434. Oberkopf. Kopfseiten und Nacken erdbraun, übrige Oberseite deutlich röthlichbraun, die mittelsten oberen Schwanzdecken tiefbraun, die seitlichen oberen weiss; ein etwas versteckter weisser Längsstreif vom Stirnrande über die Zügel bis hinter das Auge; beide Streifen fliessen vorderseits auf der Mitte des Stirnrandes fast in einander; Kinn und Oberkehle weiss, Unterkehle und Kropf weisslich mit breiten, dichtstehenden, braunschwarzen Schaftstreifen; übrige Unterseite hellokerfarben, die unteren Schwanzdecken fast weiss Kropf-, Brust- und übrige Körperseiten röthlichbraun, wie die Oberseite; Schwingen und Schwanz dunkelbraunschwarz, einzelne der Armdecken mit schmaler weisser Spitze; die äusserste Schwanzfeder mit breitem (circa 3 Linien) weissen Endrande und weissem Aussensaume, die zweite und dritte nur innen weiss gerandet. Schnabel und Beine dunkel. Ir Fl. M.Schw. Aeuss. Schw. F. br M.2Z. ca. DYa“ Del 2 DR def. Sad, NEEERE il, Dr 3: — AR 9, 5. Das Geschlecht des beschriebenen Exemplares ist nicht angegeben; Herr Kleinschmidt erlegte es bei einer Excursion im Innern von Viti-Levu. Ein zweites, in der letzten Sendung erhaltenes, als Männchen "Dbezeichnetes, ist etwas grösser. Die Beschreibung, welche Layard nach einem Weibchen giebt, stimmt mit dem vorliegenden Exemplare gut überein. Nach Layard ist die Art auf Ovalau beschränkt, hier aber keineswegs selten. Der Nachweis einer Rhipiduren-Art auf den Vitis liefert einen interessanten Beitrag zur geographischen Verbreitung dieser Gattung, von der wir bisher keine Art aus diesem Gebiete Central- Polynesiens kannten. Die Schiffer-Inseln besitzen Rh. nebulosa, Peale; die Freundschafts-Inseln haben keine Rhipidura. Rh. albogularis schliesst sich zunächst Rh. spilodera, Gray (Ann. & Mag. Nat. Hist. 1870. p. 330, Cruise of the »Curacoa« pag. 370. pl. IX.) von Vanua-Lava der Banks-Inseln (nördlich den Neu-Hebriden) an, unterscheidet sich aber durch das Weiss des Kinns und der Oberkehle. Diese Theile sind bei Rh. spilodera schwarz gestrichelt, wie Kropf und Brust; auch hat spilodera die Innenfahne der Schwanzfedern weiss gerandet. Myiolestes nigrogularis, Layard. Lalage! nigrogularis, Layard, Proc. Z. S. 1875, p. 149. Oberkopf bräunlich-aschgrau, übrige Oberseite erdbraun, Flügel und Schwanz dunkler; die Hand- schwingen an der Aussenfahne mit einem verwaschenen lebhafter braunen Rande; Basis der Innenfahne weisslich grau, wie ein verwaschener Endrand an der Innenfahne der drei äussersten Schwanzfedern, der indess von unten kaum bemerkbar ist; Stirn. Zügel, Kopf- und Halsseiten nebst Kinn und Kehle tiefschwarz, einen grossen weissen Fleck einschliessend, der sich vom hinteren unteren Augenrande auf der Ohrgegend ausbreitet; das Schwarz der Zügel zieht sich als schmaler Längsstreif über dem Auge und die Schläfe hin und begrenzt den weissen Ohrfleck oberseits, und dieser schwarze Langsstreif ist oberseits von einer 9 9 . 10 i verwaschenen graulichweissen Linie begrenzt, wie das Schwarz der Kehle unterseits; übrige Unterseite licht-aschgrau, an den Seiten etwas dunkler, Bauchmitte, After, untere Schwanz- und Flügeldecken fast ins Weisse: die unteren kleinen Flügeldecken längs Handrand schwarz; Schnabel dunkelblauschwärzlich mit hornweisslichen Tomienrändern; Beine dunkelbleiblau. Im Leben: »Schnabel hellblau mit schwarzer Firste; Beine bleiblau; Iris hellgrau.« (Kleinschmidt.) L. El: Schw. F. Mundspl. L. M. Z. ca. Ta a 3 ca.1“. 13% 10022 To Das beschriebene Exemplar ist ein Männchen und wurde im Juli v. J. von Herrn Kleinschmidt auf Ovalau erlegt,. durch dessen Güte ich zuerst eine Abbildung erhielt, die an der Neuheit der Art nicht zweifeln liess. Da aber nach der blossen Skizze die generische Stellung nicht mit Sicherheit festzustellen war, so zögerte ich mit der Beschreibung, und finde nun, dass Herr Layard bereits eine solche gegeben hat. und zwar wird die Art von ihm durchaus irrthümlich in das Genus Lalage! eingereiht. In der neuesten Publication Layard’s *) über die Vögel Viti’s ist dieser charakteristische Vogel sonderbarer Weise ganz weggelassen. Diese ausgezeichnete neue Art ist ein typischer Myiolestes und schon durch die eigenthümliche Kopfzeichnung von allen übrigen hinlänglich unterschieden. M. vitiensis, Hartl. (F. & H. Orn. Cent. Polyn. t. VIII £. 1), die zweite Art der Viti-Gruppe, wurde bisher ebenfalls nur von Ovalau nachgewiesen. Von den Schiffer-Inseln kennen wir bis jetzt keinen Myiolestes, dagegen eine Art (M. Heinei, F. & H. Proc. Z. S. 1869. p. 546) von den Freundschafts-Inseln (Tongatabu und Vavao). Chrysoena luteovirens, Hombr. & Jacqu. F. & H. Orn. Centr. Polyn. p. 134. ? Chr. viridis, Layard, Proc. Z.: 8. 1875. p. 151 et 437. Die Untersuchung zahlreicher Exemplare überzeugte uns, dass die von Hombron und Jacquinot beschriebene »Columba Felicia« das einfarbig grüne Jugendkleid dieser Art repräsentirt. Ich konnte alle Uebergangsstufen vom grünen bis zum gelben vollkommenen Kleide untersuchen. Der Umstand, dass Herr Layard bei einem noch grün gefärbten Männchen vollständig entwickelte Testickel fand, veranlasste ihn, eine »permanent« grüne Form anzunehmen nnd als neue Art (Chr. viridis) einzuführen. Da wir indess noch nicht wissen, in welchem Alter Chr. luteovirens das völlig ausgefärbte gelbe Kleid erhält und es keineswegs eine auffallende Erscheinung ist, dass Vögel im Jugendkleide sich bereits fortpllanzen, so zweifle ich nicht, dass Chr. viridis sich schliesslich, wie Chr. Filiciae, nur als eine ‚Jugendform von luteovirens erweisen wird. Chrysoena Victor, Gould. Proc. Z. 8. 1871. p. 642. (Fiji). Dr. Graeffe war der Erste, welcher auf diese prachtvolle Taube aufmerksam machte, indem er (Journ. £. Om. 1870. p. 418) sagt: »In Lauthala, einer Insel nahe bei Taviuni, kommt eine höchst eigenthümliche Chrysoena-Art vor mit ganz mennigerothem Gefieder, von welcher ich ein Exemplar ) »Notes on Fijian Birds. By Edgar L. Layard.« Proc. Z. S. Lond. 1875. p- 423. Es werden in dieser bemerkenswerthen Arbeit im Ganzen 73 Arten aufgeführt, davon 7 Arten als neu; nämlich: Zosterons explorataor Pt En BEE an om, Hefe B u ; Z ps explorator, Ptilotis provocator, Tatare ? viridis, Myiolestes macrorhyncha, Pachycephala torquata, Rhipidura albogularis, Chrysoena viridis. Diese neuen Arten wurden bereits Proc. Z. S. p- 27 et 149 beschrieben. 10 1 s in einem Käfig gehalten in Levuka sah, aber leider nicht erhalten konnte, da es der Liebling einer englischen Dame war.«< Wir bezeichneten den sonderbaren Vogel schon damals als neu, mussten es aber unterlassen, denselben zu beschreiben, weil Dr. Graeffe leider keine nähere Beschreibung gegeben hatte. Einige Zeit später erhielt ihn Gould und 1873 sandte Herr Kleinschmidt zwei Exemplare an mich ein, über welche ich (Proc. Z. S. 1873. p. 733, Note.) berichtete. Ich konnte hier nachweisen, dass die eigenthümliche, wulstartige Federstructur, wie sie sich bei Chr. luteovirens findet, nicht diagnostisch für die Gattung ist, sondern als specifischer Charakter für luteovirens verbleibt. Von Ptilinopus unterscheidet sich Chrysoena durch den Mangel der Einschnürung der ersten Schwinge, welche nur wenig verkürzt ist, durch den kurzen, von den Deckfedern bedeckten Schwanz und den kaum bis zur Basishälfte befiederten Tarsus. Bei Chrysoena sind die dritte bis fünfte Schwinge die längsten, die zweite etwas kürzer als diese, aber länger als die sechste; die erste gleich der siebenten. Obwohl Chr. Victor, wie erwähnt, die eigenthümliche Federstructur der alten luteovirens fehlt, so zeigt sie doch ein sehr merkwürdiges, langes, strahlig zerschlissenes Gefieder, welches an das. gewisser Öoryllis-Arten erinnert und ganz von dem der Ptilinopen abweicht. Ich gebe hier eine ausführliche Beschreibung der interessanten Art, da bis jetzt eine solche noch fehlt. Alt. (Völlig ausgefärbt.) Der Kopf, hinterseits bis zum Nacken, seitlich bis unter die Ohrgegend, vorderseits bis zur Kehlmitte düsterolivengelbgrün (ölgrün), an Stirn und auf Kinn etwas heller; das ganze übrige Gefieder brennend hoch orange-mennigeroth; einzelne der zerschlissenen langen Fahnenstrahlen auf dem Rücken blutroth endend; die Basis der Federn grau, die Mitte schmal gelb, Schwingen erster und zweiter Ordnung und Decken der ersten Schwinge orangegelb, mit einem matten olivenen Scheine, an der Aussenfahne schmal feurigorange gesäumt; untere Flügeldecken und Unterseite der Schwingen feurigorangegelb; Schwanzfedern orangegelb, mit olivenem Anfluge, wie die Schwingen, an der Aussenfahne und dem Ende feurigorangeroth gerandet,. vor dem Ende mit einer breiten, aber sehr verwaschenen, düsterolivengrünfahlen Querbinde: Schwingenschäfte von oben und unten schwaız; Schnabel schwärzlich mit hornweisslichem Spitzendrittel; Beine schieferschwärzlich. »Iris gelb. « Ganz ebenso ein Exemplar im Museum von Graf Turati in Mailand. Ein anderes Exemplar ganz ebenso, aber an den rechten Bauchseiten mehrere, an den linken nur ein paar schön grasgrüne Federn, als Reste des Jugendkleides. ib, Fl. Schw. 22 Mundspl- =D. M.Z. Ach. Due Bulour. RZ 10. Be ad. AH. 2 JE 2. g: 10. To. ad. A, 2% 6. — 10. Te. ad, 43. 1. 20), DYo. — 8!/a. 7 jume Weibchen (oder junges Männchen: Museum Turati). Kopf olivengrüngelb, am Hinterkopf am dunkelsten; Backen, Kinn und Oberkehle lichtolivengelb: übrige Oberseite, Flügel und Schwanz lebhaft dunkel- srasgrün; Unterseite düstergrasgrün, auf Bauch und After mit schmalen orangegelben Endsäumen; untere Schwanzdecken hoch-, untere Flügeldecken schmutziglichtorange; Schwingen schwarz mit äusserst schmalem orangefarbenen Aussensaume, innen nicht ganz bis ans Ende breit düsterolivenorange serandet; Handschwingen an der Spitze, Armschwingen an der Aussenfahne breit dunkelgrasgrün gerandet; Schwanzfedern grün, innen bis zum Enddrittel schwarz. In diesem Kleide fehlt die eigenthümliche zerschlissene Federbildung, wie sie der alte orangefarbene Vogel bietet. Von der jungen einfarbig grünen Chr. Juteovirens leicht durch den grüngelben Kopf und die orangefarbenen unteren Schwanzdecken unterschieden. 11 Dass Chr. Vietor nicht mit luteovirens zusammenfällt, wie Layard (Proc. Z. S. 1875. p. 30) früher sonderbarer Weise behauptete, habe ich (Proc. Z. 8. 1875.) nachgewiesen. Nach Layard behaupten einige auf den Vitis ansässige Europäer, dass schon der junge, noch nicht fugbare Vogel orangefarben sei, und Herr Layard hat daher für solche »orangefarbene Nestjunge« eine Belohnung von 1 .£. versprochen, die sich indess noch Niemand erwarb und erwerben wird, da junge Vögel ohne allen Zweifel ein grünes Kleid tragen. Herr Kleinschmidt erlangte Chr. Vietor in den Gebirgsgegenden der Insel Taviuni; nach Layard findet sie sich auch auf der kleinen Insel Ngamea, auf Lauthala (Laucala) und an der Bai von Bua auf Vanua-Levu. u. Einige Notizen über Chrysoena Victor, Gould, von Theodor Kleinschmidt auf Ovalau. Mitgetheilt von Dr. Finsch in Bremen. Diese herrliche Taube findet sich nur auf den Inseln Taviuni, Laucala (lies Lauthala), und bei 3ua und Dreketi auf Vanua-Levu *) und heisst bei den Eingeborenen » Bunedam« (von Buna — Taube und dam = roth). Das Männchen ist bekanntlich feurig orange-mennigeroth, gleich dem Felshahn (Rupicolea aurantia) gefärbt, mit grünem Kopfe; das Weibchen dagegen grün mit graubräunlichem Kopfe und gelben unteren Schwanzdecken. ‚Junge Männchen sind einfarbig grün; ich konnte aber noch nicht ausmachen, wie lange sie dieses grüne Kleid tragen. **) Doch sah ich fast noch ganz grüne Exemplare mit einzelnen orangefarbenen Federn und fast ganz orangefarbene mit grünen Federn. Ich beobachtete drei verschiedene Stimmlaute bei dieser Taube, die ich länger als ein Jahr im Käfig hielt. Wenn ich ihr Futter reiche, oder ein Habicht im Anzuge ist, lässt sie ein zartes Krähen, wie »ä-ä-ä«, einen noch zarteren, wie »oi« klingenden Laut hören, und endlich drittens ein Schnalzen, ähnlich wie mit der Zunge oder wie mittelst Zeigefinger und Daumen hervorgebracht. Sie bläht dabei stark den Hals auf und öffnet den Schnabel weit. Dabei sitzt sie ganz still und lässt, in regelmässigen Zwischenräumen an zehn bis zwanzig Mal, einen wie »döck-döck-döck « schallenden Ruf ertönen. *) Nach Layard (Proc. Z. S. Lond. 1875. p. 437) auch auf der kleinen Insel N’gamia (Ngamea). *) In Bezug auf das Jugendkleid schreibt Herr Layard (Proc Z. S. Lond. 1875. p. 437): »Einige Europäer versichern, junge, noch unflugfähige Exemplare dieser Taube erhalten zu haben, welche bereits orangefarben waren, und die Eingeborenen agen, dass beide Geschlechter gleichgefärbt und schon im Nest orangefarben sind. Ich kann dies nicht glauben und habe eine Belohnung von £1 für ein Paar Nestjunge im orangenen Kleide geboten. Dieses allein wird mich überzeugeu.« Ich kann mich it dem Ausspruche des Herrn Layard nur einverstanden erklären und zweifle nicht, dass, wie bei Chr. luteovirens, auch bei \rt die Jungen ein einfarbig grünes Kleid tragen. Die Färbungsstufe, welche Herr Layard neuerdings (Proc. Z. S. Lond. 1875. p. p. 151 et 437) als Chrysocna viridis, artlich zu trennen versucht, ist jedenfalls nichts Anderes, als die noch grüne, unausgefärbte Chr. luteovirens, die, wenn sie überhaupt artlich gesondert werden soll, Chrysoena Felieiae, Jacqu. & Puch. musste. OF: 12 Die Orangetaube verlangt viel Wärme und lässt sich mit Wohlbehagen vom heftieen Sonnenschein durchstrahlen. In der Freiheit nährt sie sich hauptsächlich von den Beeren des Taba-tabb-Baumes, die denen unseres Hollunders ähneln, und von dem mit Hirse zu vergleichenden Saamen des N’Roo-Strauches. Mein gefangen gehaltenes, sehr zahmes Exemplar, welches schon seit Januar 18574 in meinem Besitze ist, gedeiht bei Brot (Weizenbrot), Mammeapple, gekochtem Reis und Yams ganz vortrefflich. Ich bezweifle daher nicht, dass diese herrliche Taube bei sorgsamer Pflege, namentlich wenn sie gehörig vor Zug und Kälte geschützt wird, sich sehr wohl lebend nach Europa überführen lassen würde, wo sie für zoologische Gärten ohne Zweifel eine ebenso anziehende als ungewöhnlich interessante Zierde sein müsste. AAaaaaaaaa aan III. Einiges über den Giekau Melolts proBeeri1or, II & E.) von Theodor Kleinschmidt auf Ovalau. Mitgetheilt von Dr. Finsch in Bremen. Dieser, bekanntlich zur Gruppe der Meliphagiden oder Honigsauger gehörende Vogel, zählt mit zu den häufigsten auf der Viti-Gruppe und dürfte schwerlich übersehen werden können, da er sich sowohl durch sein lebhaftes Wesen als seine Stimmlaute vor allen anderen bemerklich macht. Der »Giekau oder Kassewau«, wie dieser Vogel bei den Eigeborenen Viti’s genannt wird, lässt seinen frohen, lauten Ruf schon beim ersten Grauen des Tages ertönen. Sobald es anfängt hell zu werden, sieht man die munteren, schlanken Vögel, unter gegenseitigem Zurufen, sich geschäftig von Zweig zu Zweig schwingen, oft den Kopf zu unterst, oder mit behendem Flügelschlage vor einem Blüthenbüschel schwebend, um ihre aus Insecten, Larven und Eiern von Kerbthieren bestehende Nahrung, theilweise aus dem Nektar der Blüthen, aufzusuchen. Nachdem der erste Frühhunger auf diese Weise befriedigt worden ist, pflegen die Gikaus, wenn nicht etwa Elternsorgen sie zu ernsteren Pflichten nöthigen, sich zur Kurzweil zu versammeln. Auf einem niederen trockenen Busche finden sich mehrere der munteren Vögel zusammen. Es beginnt dann ein heiteres, oft muthwilliges Flattern und Jagen, wobei sie auch ihre helle Stimme, zurufend und antwortend, fleissig hören lassen. Hat sich die Gesellschaft auf diese Weise genügend unterhalten, so theilt sich dieselbe. entweder um das Laubwerk eines Hochbanmes nach Insecten durchzustöbern oder die Gefährten verfolgen sich neckend von einer Palmenkrone zur anderen, um sich endlich auf dem freien . Zweige irgend eines hohen Baumes niederzulassen. Hier sieht man sie mit langgestrecktem Halse und unter beständigem Schwanzwippen Umschau halten, denn die Giekaus sind ebenso wachsame als muthige Vögel. Während der Brütezeit dulden sie sich sogar nicht einmal unter einander und das Pärchen, welches bereits ein bestimmtes Brutrevier erwählte, sucht dasselbe unter allen Umständen zu behaupten. Man sieht sie dann nicht selten sich im erbitterten Kampfe heftig verfolgen, wobei sie sich zuweilen verbeissen und im Eifer des Gefechtes selbst zum Erdboden herabkommen, was sonst kaum geschieht. Die Wachsamkeit ist eine der hervorragendsten Eigenschaften des Giekau. Alles Verdächtige wird von ihm erspäht, und mit anhaltendem. lebhaften Warnungsruf, einem kurzen » ü-ü-ü-ü-ü-ü «; die übrige Vogelwelt 13 14 von der nahenden Gefahr unterrichtst. Namentlich gilt dies, sobald sich der gefürchtete und einzige Raubvogel unserer Inselgruppe, der rothnackige Habicht (Astur cruentus, Gould) zeigt. Selbst während der heissen Mittagszeit, wo sich der Giekau in der Regel still und verborgen hält, wird er beim Anzuge eines Habicht sogleich lebendig und allarmirt durch sein Warnungsgeschrei auch andere Vögel. So fliegen meine Haustauben und zahmen Carpophaga latrans regelmässig schutzsuchend nach ihrem Schlage oder unter die Veranda des Hauses, und selbst meine im Käfig gehaltene zahme Orangetaube (Chrysoena Victor) weiss. was der Ruf des Giekau zu bedeuten hat und wird unruhig. Da mein Hühnerbestand nicht selten vom Habicht attaquirt wird, so richte ich mich ebenfalls nur nach dem Giekau und greife zur bereit stehenden geladenen Flinte sobald ich die wohlbekannte Stimme höre, um den Räuber gehörig zu begrüssen. Im Falle. dass sich der Habicht in das Laubwerk eines Baumes flüchtet und verbirgt, verfolgen ihn die dreisten Giekaus auch hier. Auf einem freien Aste sitzend und scharf beobachtend, verrathen sie seine Anwesenheit. Der Giekau wird daher durch diese treffliche Eigenschaft sehr nützlich und verdient mit Fu und Recht den Namen » Geflügelwächter«, welchen ich für ihn in Vorschlag bringe. Mit » Duettvogel« würde man den Giekau indess auch treffend bezeichnen, und zwar deshalb, weil sich zwei Gefährten seiner Art (wol das Pärchen) bei ihren Streifereien regelmässig antworten. Sobald der Ruf des einen aus dem (rebüsch oder dem Gelaube der Bäume erschallt, hört man sogleich die Erwiederung des anderen. Wie des Morgens, so sind die Giekaus auch gegen Abend emsig mit dem Nachspüren ihrer Nahrung beschäftigt und werden dabei sehr laut. Ich glaube, dass der Giekau ein wahrer Standvogel ist, der sein einmal eingenommenes Revier streng bewahrt. Wenigstens überzeugte mich davon das Pärchen, welches sich, von mir beschützt, in der Nähe meines Hauses aufhielt und auf einem stachligen Orangebaume sein Nest gebaut hatte. Das letztere war ein sehr nachlässiger, scheinbar loser Bau. ° Sobald die Jungen ausgeschlüpft waren, verdoppelten die Eltern ihre Wachsamkeit und griffen kühn und rücksichtslos Alles an, was sich in die Nähe wagte. So vettete ich einmal eine kleine schuldlose Myzomela jugularis aus den Klauen des Männchens und einem Trauerkuknk (Oueulus infuscatus) wurde von dem Giekaupaare so zugesetzt, dass ich das erschöpfte und völlig ermattete Thier mit den Händen greifen konnte. Ende Januar beobachtete ich die eben ausgeflogenen Jungen unter lautem, anhaltenden Zirpen, ähnlich dem junger Küchelchen, ihren Eltern folgen, von denen sie noch längere Zeit, gewiss an sechs Wochen, mit Nahrung versehen werden, ehe sie sich fortzuhelfen wissen. Der Giekau lässt sich sehr wohl im Käfig halten und gewöhnt sich leicht an die Gefangenschaft. Bei der Frucht des Mammeapple (Carica papaya) hält er sich sehr gut; doch ist er ein arger Fresser und macht viel Schmutz. Des Nachts deckte ich den Käfig gewöhnlich mit einem Tuche zu. Brachte ich dann ein Licht in die Nähe, so liessen die Vögel sogleich ihren, allerdings wenig melodischen Ruf ertönen und antworteten sich einander, wie im Freien. Zur Vervollständigung lasse ich die kürzlich von Herrn E. L. Layard veröffentlichten Beobachtungen über Ptilotis procerior (in Proceed. Z. 8. London 1875. p. 431) folgen. Häufig auf einigen der Inseln im Norden von Viti-Levu, auf Ovalau und Wakaia (Vokaya); auf Kandavu mit Pt. caruneuata, Gml. gemischt und spärlich; auf Somosomo ersetzt, soweit ich es jetzt kenne, ‘ durch eine andere Art, die entweder Pt. carunculata, oder eine neue Art ist. In Gesellschaft mit anderen, hört man den Jauten, Klaren Ruf besonders früh am Morgen oder Nachmittags. Man sieht den Vogel besonders bei Kokusmussbäumen, wo er unter den Blumenbüscheln nach Insecten jagt; aber man findet ihn auch bei Ivi- umd anderen Bäumen, jedoch nicht häufig im eigentlichen Walde. Das Nest besteht aus rauhen Wurzelfasern und ist innen mit feineren Würzelchen und Thierhaaren ausgelegt, aber meist so lose 14 15 verwoben. dass man die Eier durch das Flechtwerk durchscheinen sieht. Das Nest, welches 3 Zoll im Durchmesser bei 2 Zoll Tiefe hält. steht meist in der Gabel eines Astes. Die drei bis vier Eier von 1 Zoll Länge und 9 Linien Durchmesser sind zart röthlich, am stumpfen Ende mit dunkelziegelrothen Flecken bespritzt. Der Vogel brütet im October, November und December, in welchen Monaten ich Eier erhielt. Ein Nest im Garten des Herrn Kleinschmidt enthielt in der ersten Woche des Fehruar flügge Junge. « EVe Vögel von Ponape (Seniavin-Gruppe). Von Dr. Otto Finsch in Bremen, Die für die Wissenschaft so fruchtbringenden Unternehmungen des Herrn Johann Cesar Godeffroy, haben durch die Untersuchungen auf der Insel Ponap&e einen neuen wichtigen Beitrag zur genaueren Kenntniss der Inselwelt Polynesiens geliefert,- obschon gerade die Resultate der Forschungen hier von schweren und beklagenswerthen Schicksalsschlägen getroffen wurden, indem der grösste Theil der Ausbeute durch Schiffbruch verloren ginge. Der thätige und unternehmende Reisende des Museum Godeffroy Herr J. Kubary, dem wir unter Anderm die genauere Kenntniss mit der Thierwelt Palaus und anderer westlichen Carolinen-Inseln verdanken, landete am 19. August 1873 auf Ponape, nachdem er auf einer Rundreise mit dem Godeffroy’schen Schiffe »Iserbrook « die Inseln Matelotas (Ongolu der Eingeborenen), Uleaj, Mortlock und Nuguoro (Montdeverdes-Inseln) besucht hatte. Herr Kubary liess sich zunächst in Roan-Kitti nieder, musste aber, da sich dieser Platz für seine Gesundheit als unzuträglich erwies, nach der kleinen Riffinsel Neolap übersiedeln. von wo aus er das schöne Thal Kabenpilelep und die höchsten Spitzen des fast 3000 Fuss hohen Inselgebirges besuchte. Durch längeres Verweilen in letzterem Gebiete zog sich der Reisende in Folge der herrschenden Kälte und Feuchtigkeit ein heftiges Fieber zu, welches sich indess glücklicher Weise bei dem erneueten Aufenthalte auf dem gesunden Ngolap von selbst verlor. In gewohnter Weise unermüdlich mit Sammeln beschäftigt, verschiffte der Reisende die während fast dreizehnmonatlichen Aufenthalts zusammengebrachten Schätze, darunter besonders werthvolle ethnographische, an Bord der Godeffroy’schen Brigg » Alfred «, welche am 19. September 1874 beim Einlaufen in die Passage der Bonham-Inseln leider verloren ging. Das Schiff traf das Missgeschick, an dem Riff am Nordende der senannten Passage auf Grund zu gerathen, und schwer beladen, wie es war, musste es, direct unter dem Winde, zwischen der Aussenschwelle und der zurückschlagenden Riffbrandung liegend, bald ein Raub der Wellen werden. Alle Bemühungen, das Schiff abzubringen, erwiesen sich als erfolglos; bereits um Mitternacht musste das Fahrzeug aufgegeben werden, und schon am Morgen bedeckten Schiffstrümmer und Ladung den Strand. Von den mühsam zusammengebrachten Sammlungen Kubary’s konnten mit Ausnahme einiger ethnographischer Sachen nur ein Theil der Spiritussammlungen gegen Belohnung aus den Händen der Eingeborenen als Strandgut gerettet werden. Von der ornithologischen Ausbeute gingen mit Ausnahme eines einzigen, sämmtliche Bälge (an 200) verloren, doch blieben glücklicher Weise die in Spiritus bewahrten Vögel erhalten. Bei der so sehr geringen Kenntniss mit der Vogelwelt Ponapes bieten 15 16 (dieselben immerhin ein äusserst erwünschtes Material, welches ich in den nachfolgenden Blättern mich im Interesse unserer Wissenschaft nach besten Kräften zu verwerthen bemühte. Die Insel Ponape oder Ascension (auch Bonaby, Bonabay, Bornaby, Bonabe, Bonibet, Hunnepet, Funopet. Felupet, Falupet, Fanop6e, Puynipet geschrieben) ist die grösste der zwischen 157° 54‘ und 158° 30° östlicher Länge von Greenwich und zwischen 6° 43‘ und 7° 6° nördlicher Breite gelegenen Seniavin-Gruppe les östlichen Carolinen - Archipels. Nach den Berechnungen von L. Friederichsen *) ist sie circa 7’ d. e. OMeilen gross, hat einen ungefähren Umfang von 13 d. g. Meilen und zählt nach Kubary circa 2000 Einwohner. Zuerst durch Pedro Fernandez de Quiros 1595 gesichtet, verdanken wir ihre oenauere Aufnahme der Expedition der französischen Corvette »La Danaide«, unter Befehl des Capitain Rosamel. im Jahre 1840. Ueber die zoologische Ausbeute dieser Expedition ist meines Wissens kein zusammenhängender Bericht veröffentlicht worden und nur das durch Bonaparte und Schlegel bezüglich der Localität so irrthümlich gedeutete typische Exemplar von Trichoglossus rubiginosus scheint der erste mit Sicherheit von Ponap& nachgewiesene Vogel. Es muss hierbei ausgenommen werden, ‘dass der verdienstvolle Zoologe von Kittlitz bereits zwölf Jahre früher an Bord der russischen Corvette » Seniavin « mehrere Stunden in Sicht der Insel lag und zwei Arten (Anous stolidus und Gygis alba) an den Gestaden derselben beobachte, wie das allerdings viel später (1858) publieirte Reisewerk (Denkwürdigkeiten einer Reise ete.) lehrt. Von wissenschaftlichen Forschungs-Expeditionen war es erst den Mitgliedern der österreichischen Fregatte »Novara« im Jahre 1858 vergönnt, ihren Fuss auf die Insel zu setzen. Dem leider nur fünfstündigen Aufenthalte (am 18. September) verdankt die Ornithologie den Nachweis von sieben Arten (Trichoglossus rubiginosus, Myzomela rubratra, Calamoherpe syrinx, Calornis pacificus, Ardea sacra,. Actitis incanus und Anous stolidus), darunter den einer Papageienart, die zwar bereits bekannt. cerade von dieser Localität aber kaum zu erwarten stand. Bis zur Ankunft Kubary’s waren wir also nur mit acht Vogelarten von Ponape bekannt, die durch den Fleiss des genannten Reisenden um vierzehn weitere vermehrt wurden, darunter sechs eigenthümliche Arten (Trichoglossus rubiginosus, Zosterops ponapensis,. Volvocivora insperata, Myiagra pluto, Rhipidura Kubaryi und Aplonis Pelzelni); möglicher \Weise dürften die Erythrura- und Ptilinopus-Art sich ebenfalls als eigene herausstellen. Die Gesammtzahl ‚der auf Ponap& beobachteten Vögelarten beträgt 22, also fast nur zwei Fünftel der Palaw’s (hier 57). Doch scheint damit der ornithologische Reichthum der Insel noch nicht erschöpft und die gerettete Sammlung nicht vollständig zu sein, denn nach Herrn Kubary’s eigenen Angaben **) beobachtete er 31 Vogelarten auf Ponape, darunter >13 Arten, welche nicht im Westen vorkommen.« Leider führt der Reisende dieselben nicht namentlich auf und aus seinen spärlichen Notizen erhellt nur, dass er »eine schöne hiesige Eule« Otus brachyotus und jedenfalls nur Zugvogel), eine » Phlegoenas ähnliche Taube « (die leider in der Sammlung fehlt) und »drei Arten, deren Namen ihm unbekannt waren«, erlangte. Man darf also omithologisch von Ponape noch Einiges erwarten. Bei dem gegenwärtigen Stande unserer Kenntniss der A vifauna Ponape’s müssen wir vorläufig 22 Arten als die Gesammtzahl festhalten. Davon gehören, wie erwähnt, 6 der Insel als eigenthümliche Arten an, 14 als Brutvögel, 11 kommen gleichzeitig auf Palau. 3 auf den Mariannen vor, 3 (Otus brachyotus, Charadrius fulvus, Actitis incanus) sind Zugvögel und 5 (Ardea sacra, Sterna fuliginosa, Anous stolidus, Gygis alba und Puffinus obscurus) weit über die tropischen und subtropischen Meere verbreitete Küstenbewohner. Die Zalıl der letzteren ist olıne Zweifel beträchtlicher, ebenso die der Zugvögel, und wir dürfen voraussichtlich ) Wichtige Nachrichten über die Insel finden sich in dem Vortrage von L. Friederichsen: »Die Ruinen von Nanmatal auf der Insel Ponape« (2. Jahresbericht der geogr. Gesellschaft in Hamburg), sowie von Kubary über denselben Gegenstand (Journ. des Mus. Godefiroy Heft VI p. 123 und Heft VIII p. 128. ) Vergleiche Journal des Museum Godeffroy Heft VIII. 1875. D:13% 16 17 roch mehr Arten, zunächst der Gattungen Strepsilas, Charadrius, Numenius, Ardea, Sterna, Phaöton und Dysporus erwarten. Unter den Landvögeln ist der Mangel der auf den westlichen Carolinen vertretenen Arten der Genera: Noctua, Caprimulgus,. Rectes, Artamus, Monarcha, Carpophaga und Megapodius, unter den Wad- und Schwimmvögeln der von Ralliden und Anatiden auffallend. Dass eine Phlegoenas-Art vorkommt, wissen wir durch Kubary; dieselbe wird voraussichtlich einer eigenen Art angehören. Während Palau unter 13 eigenthümlichen Species eine besondere Gattung (Psamathia) besitzt, hat Ponape keine solche. aufzuweisen. Charakteristisch für die Ornithologie der Insel bleibt somit das Vorkommen einer Erythrura-, Aplonis- und vor Allem einer Trichoglossus-Art,. welche Gattungen auf den westlichen Carolinen durchaus fehlen. Die nachfolgende Liste giebt eine systematische Uebersicht der auf Ponape nachgewiesenen Vögel; die durch den gesperrten Druck ausgezeichneten Arten sind eigenthümliche. Nachgewiesen durch: S 5 | B= lic Een Ta: R ER | E32 | 3232| 58 |No Weitere Verbreitung. ce) ER BIO 10,08 = m zZ ri o um Zi = IA 2 > RL, Be | | Strigidae. — — —_ + IE EL OLUSsHbrachyoLus le ee Cosmopolit. Psittacidae. — | + E= + 2. Trichoglossus rubiginosus, Bp. Cueulidae. — — + 35 |PRludynanmıisstaibiensiseSpre ereen. Polynesien. & Alcedinidae. — — — + AS \eElaleyonkcinnamommus; Swsen nen: Marianen, Palau. Cypselidae. — — _ nn 5. | Collocalia vanicorensis, Quoy.................. Palau, Vanicoro. Nectarinidae. — — En + 6..| Myzomela rubratra, Less................. .... | Palau, Marianen Meliphagidae. — —_. —_ Sr 7. Zosterops ponapensis, F. Campephagidae. — —_ — + 8. | Volvocivora insperata, F. Museicapidae. — — —_ + 9.| Myiagra pluto, F. — _ — + 10. | Rhipidura Kubaryi, F. Sylviidae. —_ — + + I n@alamoherpersyeinzs Küttla 2... 00 0..000: Lugunor. Ruck. Sturnidae. — — + + 122 KCAlornishpacıteussamle een. Palau. Marianen. Zi — — 13. | Aplonis Pelzelni, F. 17 3 18 rr—— —— Nachgewiesen durch: N I I | = ES |28| Es |mo. Weitere Verbreitung. = P = oo | = 2 = 0°) | 22 An | Bel m zZ a 7 | - | Fringillidae. u + 14. | Erythrura sp.? | | | Columbae. ze | = + 15. |-Ptilinopus ?faseiatus, Peale ................... ? Viti, Samoa. | | | | | Charadriidae. a e— + 16.°| Charadrius'fulvus, Gml'o 2. 20... een Asien, Afrika, Polynesien. | | Ardeidae. u en a | 17.2| Ardea. sacra, Gml..22. a. rer Polynesien, Australien, Molucken. | | Scolopacidae. Ze | + I + 182] Actitis incanus aml. one een Ost-Indien, Polynesien, Australien. Laridae. SEN = + 19. | Sterna fuliginosa, Gml. .......... BEE OO Afrika, Asien, Australien. + I | en — 90.-], Anous stolidus, Due ee ca ne Circum-aequatorial. nr = | ze JA Gy e1Sr alba S Dow ee Atlantischer und Stiller Ocean. | | | | Procellaridae. — —ue + 22, Euffnussobseurus, Gmlr mern Indischer und Stiller Ocean. er ı 2, 1 7 20. Strigidae. 1. Otus brachyotus, L. Ein Exemplar. welches in Grösse, Färbung und Zeichnung ganz mit europäischen übereinstimmt. Dr Bl: Schw. FE. L. M.Z. *) 141, 30% Se 11 1% 1304 Auf den Inselgebieten Polynesiens hatten bisher nur die Sandwich-Inseln diese nahezu cosmopolitische Art zu verzeichnen. woher ich ein Exemplar im Berliner Museum untersuchen und mich von der völligen (rleichartigkeit überzeugen konnte. Nach Hartlaub’s Angabe (Journ. f. Orn. 1854. p. 167) würde die Art durch v. Kittlitz oder Quoy und Gaimard auch auf den Marianen beobachtet worden sein. Jedenfalls nur während der periodischen Wanderungen die polynesischen Inseln besuchend. Psittacidae. 2. Trichoglossus rubiginosus, By. Domicella rubiginosa. Finsch, Papag. II. p. 781. Acht Exemplare. Durch die Aufbewahrung in Spiritus ist das Olivengrün an Schwingen und Schwanz düsterer und matter geworden; das Purpurrothbraun der übrigen Körpertheile ist ebenfalls matter ) Bezüglich der Maassangaben vergleiche Heft VIII (1875) p. 9 (Anmerkung) dieses Journals. (18 18 19 und zieht mehr in’s Braune, namentlich am Kopfe, der bei manchen Exemplaren fast schwarzbraun erscheint. Bei allen treten auf der Unterseite deutliche schwärzlich-violette Querbinden hervor, die sich bei einzelnen Exemplaren undeutlich auch auf Mantel und Schultern zeigen. Schnabel orangegelb, die schmale Wachshaut schwarz, Beine schwärzlichgrau; Nägel schwarz. Bürzeldrüse einzipflig mit einem kleinen Dunenbüschel; Zunge am breit abgerundeten Spitzentheile mit bürstenartigen Papillen besetzt. Der stark keilförmige Schwanz, dessen äusserste Federn viel stärker verkürzt sind als bei Domicella und deren mittelste die übrigen um 5° überragen, lässt die systematische Stellung unter Trichoglossus als die richtigere erscheinen, wofür auch die deutliche dunkle Querbänderung der unteren Theile spricht. L Fl. M.Schw. Aeuss. Schw. In Höhe a.d. Bas. L. Aeuss. V. Z. 10 Dal _94010,°. 37 Te—4", Dun gg, Tu —g VA —LM, SUN. Wie ich schon in meiner Monographie der Papageien erwähnte, wurde bereits das typische Exemplar Bonaparte’s im Leidener Museum durch die Expedition der französischen Corvette »La Danaide«, welche unter Führung des Capitain Rosamel 1840 Vermessungen der Seniavin-Gruppe vornahm, auf Ponape eingesammelt. Die Etiquette-Bezeichnung »Expedition Danaide, Bonabay« konnte nicht den geringsten Zweifel lassen. Dennoch gab Bonaparte die östliche Moluckeninsel Guebe (»ex insulis Barabay et Gu&be «) als Heimath an, und Schlegel liess sich sogar verleiten von dem typischen Exemplare (Mus. P. B. Psittaci p- 129) zu sagen: »etiquette comme provenant de Guebe«, während doch gerade » Bonabay« (— Ponape£) sehr richtig als Fundort verzeichnet war. Der Novara-Reise blieb es vorbehalten, die Angabe der französischen Entdecker zu bestätigen, und wir wissen nun, dass Tr. rubiginosus auf die Kleine Insel Ponap& beschränkt ist. Cuculidae. 3. Eudynamis taitiensis, Sparrm. F. & H. Ornithol. Central-Polyn. p. 26. Finsch, Journ. Mus. God. VIII (1875) p. 49. Ein alter Vogel (der einzige, welcher als Balg beim Schiffbruch gerettet wurde) und ein noch jüngeres Exemplar; beide völlig übereinstimmend mit solchen aus Neuseeland, von den Schiffer-Inseln und Huahine. Oberschnabel hornbraun mit horngelbfahlen Schneidenrändern, Unterschnabel horngelbfahl mit dunkler Basis. Beine düsterbleigrau; Sohlen horngelb; Nägel schwarz. L. Fl. M. Schw. Aeuss. Schw. F. Mundspl. 1b% Aeuss. V.Z. — {98 8400: — 1 ER 1 11‘. ad. Ponape. ee A ART NEE, ler, 11580, 122708 jun > Ole San2rr — 122, 10% 115% 11“. ad. Huahine. (0 111189, 8” (BR et 11V 1542 log er „ IN OA 37310 7 FA 1316107711 Neuseel. (6 Expl.). Der Nachweis des Vorkommens dieser centralpolynesischen Art im Gebiete des Carolinen-Archipels ist von hoher zoogeographischer Bedeutung und erweitert die Grenzen des Verbreitungs-Gebietes ganz erheblich. Wenn ich bezüglich des Vorkommens auf den Palau-Inseln gerechtfertigte Zweifel aussprechen zu müssen glaubte, so scheinen meine Bedenken, nachdem das Vorkommen auf Ponape durch die vorliegenden Exemplare ganz ausser Frage steht, ungerechtfertigt und wir dürfen die Art ohne Zögern auch für die Palaugruppe verzeichnen. Die bis jetzt für diese Art als sicher nachgewiesenen Localitäten sind: Neuseeland (Nord- und Südinsel), Neu-Caledonien (Verreaux), Viti-Inseln (Ovalau: Peale; nicht gesehen: Layard); Tonga-Inseln (nach Gray), Cooks-Inseln (nach Gray); Gesellschafts-Inseln (Borabora, Otaheiti, Bi 19 20 Forster: Huahine: Woodhouse, Garrett); Schiffer-Inseln (Upolu: Graeffe, Kubary); Marquesas (Edelestane Jardine), Carolinen (Ponape: Kubary; Palau: Capt. Peters). Der Verbreitungskreis dieses Zugvogels erstreckt sich also von Nord nach Süd über nahezu 57 Breitengrade. Von vielen Inselgebieten dieses enormen Gebietes ist die Art bis jetzt übrigens noch nicht nachgewiesen; es bleiben somit noch grosse Lücken auszufüllen. Alcedinidae. 4. Halcyon cinnamominus, Sws. Zool. Illustr. ser. II (1821) pl. 67 (irrthümlich: »New Zealand!<). G. R. Gray. Voy. Ereb. & Terr. Birds 1846 p. 3 (Neuseeland nach Swainson) id. ib. 24 edit. (1875) p. 3 (»Neuseeland«!) id. Ibis 1862 p. 217 (als fraglich von Neuseeland!). H. cinnamominus, Buller, Essay, Ornith. N. Z. (als fraglich!). Finsch, Uebersetz. von Buller’s Essay; Journ. f. Orn. 1867. p. 318 onicht auf Neuseeland! <). H. cinnamominus, Bull. Trans. & Proc. N. Z. Insh. I. p. 206. Finsch, Journ. £. Orn. 1870. p. 247 (»nicht auf Neuseeland «). Potts, Trans. & Proc. N. Z. Inst. III. p. 69 (fraglich, ob auf Neuseeland !<«). Hutt. Cut. B. N. Z. p. 4. — Finsch, Journ. f. Orn. 1872. p. 272 (nicht auf Neuseeland .«). Gray, Gen. of B. I. (1849) p. 79 No. 33 (syn: »Gould, Syn. B. of Austr. pt. II). Vig. & Horsf. Trans. Linn. Soc. XV (1827) p. 206 (Copie nach Swainson, ohne Vaterlands-Angabe). » Alcedo ıuficeps, Cuv.«, Dumont, Diet. Sci. nat. 29 (1823) p. 273. Halcyon einnamominus, Less. Man. d’Orn. II (1828) p. 91 6 Havre Dorery!<). »Dacelo ruficeps, Cuv. Gal. du Mus.« Less. Tr. d’Orn. (1831) p. 247 (Marianen «). » Alcedo ruficeps, Cuv.« Pucher. Rev.& Mag. Zool. 1853. p. 387 (» Marianen; gleich einnamominus, Sws. «). Hartl. Journ. f£. Orn. 1855. p. 423 (nach Pucheran). Todirhamphus einnamominus, Bp. Consp. I. p. 157 (»ex N. Guinea, N. Zeland, Ins. Philipp. «). Cass., Cat. Halc. Phil. Mus. (1852) p. 12 (4Expl. aus der Rivoli Collect. »Ladronen & Marianen«) id. Un. St. Expl. Exp. 2! edit. 1858. p. 220 descr. bon. (» Ladronen und Marianen «). Sauropatis cinnamomina, Cab. & Hein. Mus. Hein. II. p. 159 (Note). T. einnamominus, Reichb. Handb. spec. Ornith. Alcedineae p. 32 (nur die nach Swainson copirte Beschreibung) t. CCCOXX f. 3140 (nach Swains.). H. cinnamomina, Gray, Cat. B. Trop. Isl. (1859) (» Salomons-Inseln «). > Sclat. Proc. Z. 8. 1869. p. 119 (Salomons-Inseln nach Gray). Dacelo einnamomina, Schleg. Mus. P. B. Alced. p. 39 » Guam, Neu-Guinea, Philippinen «). id. Vog. van Nederl. Indie, Ijsvagels p. 28 et 59. H. ruficeps (» Neu-Ireland «) et ceinnamominus (» Mariannes«), Gray, Handl. of B. I. pag. 93 No. 1112 et 1123. H. cinnamominus, Sharpe, Mon. Alced. p. 213. pl. 80 (opt.). Mit weisser Unterseite. Haleyon einnamominus, Reichb. Handb. spec. Ornithol. Alcedinid. p. 32. t. 405b. f. 3490-91 (Mus. Dresd. angeblich >» Marquesas «). Todirhamphus Reichenbachi, Hartl. Wiegm. Arch. 1852 p. 131. (nach Reichb.). id. Journ. £. Orn. 1854. p. 170 (»Marquesas« nach Reichb.). 20 21 T. cinnamominus, (»younger birdss) Cass. Un. St. Expl. Exp. p. 221. H. Reichenbachii, H. & F. Proe. 1868. p. 4 et 118 (Pelew) — id. ib. 1872. p. 89 (Pelew).) > Finsch, Journ. Mus. Godeff. VIII (1875) p. 11. Dacelo einnamominus, Schleg. Mus. P. B. Alced. p. 40 Note. H. Reichenbachü, Gray, Handl. I p. 93 No. 1121 ( Marquesas). H. cinnamominus, Sharpe, Mon. Alced. p. 214 (specimen No. 4: Palau). Die vorliegende schöne Reihe von 11 Exemplaren von Ponap& macht meine Annahme. dass H. Reichenbachi, eine von cinnamomina wohl unterschiedene Art bilde, durchaus unhaltbar, da sie alle Uebergänge von dem unterseits weissen bis zum zimmtfarbenen Vogel nachweist. a. Unterseite weiss. (Reichenbachi.) Ganzer Ober- und Hinterkopf rostzimmtfarben,. durch eine breite schwarze Binde begrenzt, die sich vom Zügel und Mundwinkel an durch’s Auge um den Nacken herumzieht; Mantel und Schultern düstermeergrün. auf der vorderen Mantelgegend in’s Olivenschwärzliche ziehend: übrige Oberseite, Flügel und Schwanz dunkelindigoblau, lebhafter und heller auf Bürzel und oberen Schwanzdecken; Schwingen an der Innenfahne und am Ende schwarz; Schwanzfedern innen schwärzlich gerandet; die ganze Unterseite bis zum schwarzen Backenstreif, ein breites Band am Hinterhalse, Halsseiten nebst unteren Flügeldecken weiss; Schnabel schwarz, der untere horngelblich mit schief abgesetzter schwarzer Spitze, Beine fleischbräunlich (getrocknet: schwärzlich). Fünf Exemplare (No. 1—5, sämmtlich Weibchen) liegen in dieser Färbungsstufe vor. Die Breite des dunklen Nackenbandes varürt, ebenso die Intensität des zimmtfarbenen Tones auf dem Oberkopfe und die Rückenfärbung. Letztere erscheint bei zwei Exemplaren deutlich olivenmeergrün, bei zweien olivenschwärzlich mit schwachem Scheine in’s Düstergrüne: bei einem ist sie düsterindigoblau, fast übereinstimmend mit Flügeln und Schwanz. Der rostzimmtfarbene Ton des Oberkopfes ist bald dunkler, bald heller; letzteres in Folge von Abnutzung; zwei Exemplare mit stark abgeriebenen Federn haben den Hinterkopf blassrostgelblich in’s Weisse ziehend, zeigen aber bereits viele junge, eben hervorspriessende dunkelzimmtrostfarbene Federn. b. Unterseite zimmtrostfarben. (cinnamomina.) Zwei Exemplare (No. 6 u. 7: Männchen) stimmen ganz mit der Färbungsstufe des eigentlichen H. einnamominus überein: Oberkopf, Hinterhalsband und ganze Unterseite dunkel und lebhaft zimmtrostroth, auf dem Oberkopfe am dunkelsten; auf Bauch und After heller und mehr in’s Rostzimmtgelbe; die oberen Flügeldecken mit rostzimmtfarbenen Endsäumen: auf dem Oberkopfe einzelne schwarzgrüne Schaftstriche. Ein junger, kaum flusfähiger Vogel (No. 8), bei dem Schwingen und Schwanzfedern noch im Wachsthum begriffen sind, ist genau ebenso gefärbt, nur erscheint das Rostzimmtroth noch dunkler; die Endränder der Deckfedern sind breiter und auf dem Oberkopfe sind kaum Andeutuugen dunkler Schaftstriche. e. Unterseite zimmtrostfarben und weiss gemischt. Drei Exemplare, welche unverkennbare Mittelfärbungen zwischen H. einnamomina und Reichenbachi darstellen. Ein Exemplar (No. 9) wie einnamomina, aber Kinn und Oberkehle, Bauch, After und untere Flügeldecken weiss; Deckfedern breit rostfarben geendet; Oberkopf mit sehr wenigen düstergrünen Schaftstrichen. 21 22 Zweites Fxemplar (No. 10 Weibchen); wie ceinnamominus, aber die zimmtrostfarbene Unterseite mit zahlreichen neuen weissen Federn gemischt, die theilweise noch in den Hülsen der Kiele stecken; Kinn. Kehle und Halsseiten erscheinen daher weiss gescheckt; Mitte des Oberkopfes stark mit grün- schwarzen Schaftstrichen besetzt; vostfarbene Endsäume der Deckfedern sehr schmal. Drittes Exemplar (No. 11: Weibchen); wie Reichenbachi; der Oberkopf lebhaft zimmtrostgelb, die Federn theilweise erst den Kielen entspriessend; die weisse Unterseite, ebenfalls aus frischvermauserten, theilweise erst hervorwachsenden weissen Federn gebildet, noch mit einzelnen zimmtfarbenen alten Federn gemischt; obere Flügeldecken mit kaum bemerkbaren rostfarbenen Endsäumen. Breite L. Fl. Schw. “em Mundspl. über den Es M. 2. Nasenlöch. 0.8 zu gu Day DU 20 844 Tau 8, DAN DE Mo DE gET 191,7 25% gu Te U ER, eh BEE HL raid Da a oe DD: ; Bu ar PASS 19% DAR, ee ER 33a 22100; lan De ichiarı alla -Bllour ange an: a 2 lan er N N TE 320 Bun Didak 18%, 24", He, age ro El Da 1 ee 12 182, 6. Tea Tat, 1un.»2.8. Sur32 Da, Io: 2 BB Re 1 KM Palau. DIL DE, DEN At, TS. PA: Hy nole. — » DEI DT. 19% 2a: To le Ts ad, Brem. Mus: Cassin hielt die Exemplare mit weisser Unterseite für jüngere Vögel, Sharpe gerade entgegengesetzt für alte, und hat darin, wie die vorliegende Reihe zeigt, vollkommen Recht. Die Exemplare No. 1 bis 5, olıne jede Spur von zimmtfarbenen Endrändern der oberen Deckfedern, sind offenbar alte Vögel und, wie meine Untersuchung der inneren Theile lehrte, Weibchen, was sich auch schon an den theilweise stark nackten Brutfiecken vermuthen liess. Dass das erste Jugendkleid die unterseits lebhaft zimmtrostfarbene Form betrifft, beweist das Exemplar No. 8 zweifellos, dass aber auch ganz alte Vögel diese Färbung tragen, zeigt ein Exemplar des Bremer Museums, welches ganz mit No. 3 übereinstimmt, aber wie die Weibchen (Ne. 1 bis 5) keine Spur von Endrändern der oberen Flügeldecken besitzt. Dieses Exemplar repräsentirt die Färbungsstufe des alten Männchens, wie die anatomische Untersuchung von No. 6 und 7 zeigte, die sich als Männchen erwiesen. Nach den rostrothen Endsäumen der Deckfedern zu schliessen, scheinen es noch jüngere Männchen. No. 10 und 11, im Wechsel des zimmtfarbenen Kleides, waren Weibchen. Es ergiebt sich aus diesen Untersuchungen also, dass H. Reichenbachi das Weibchen von einnamoninus ist, und dass letzterer sowohl alte Männchen, als Junge beiderlei Geschlechts betrifft. Die inehr oder minder deutliche dunkle Schaftstrichelung des Oberkopfes scheint ebenfalls ein Zeichen der ‚Jugend. doch erhalten sich Spuren derselben, sowie solche von rostfarbenen Endsäumen an den Deckfedern zuweilen auch bei völlig alten Vögeln. Diese auffallende Geschlechtsverschiedenheit war übrigens schon v. Kittlitz bekannt. Er sagt (Denkwürd. einer Reise ete. II. p. 132) bei Beschreibung der Insel Guam von H. einnamominus: » Das Weibchen dieser Art, welches ich allerdings erst viel später erhielt, zeichnet sich allemal dureh den weissen Bauch aus. Bei einigen, wahrscheinlich jüngeren Vögeln, ist der Oberkopf dunkelgrün. in’s Blaue schillernd, wie der Rücken. « Die früher von Palau erhaltenen Exemplare, obwohl einige als Männchen bezeichnet waren, betreiten sämmtlich Weibchen. Bemerkenswerth ist die geringere Grösse der Palan-Exemplare: doch 99 scheinen mir dieselben nicht so bedeutend, als dass sich darauf eine specifische Absonderung begründen liesse, da, wie aus der Maasstabelle ersichtlich ist, die Maasse von Exemplaren beider Localitäten fast ganz in einander übergehen. Die Untersuchung des Mageninhaltes zeigt, wie gewaltige Fresser diese Vögel sein müssen. Bei dem einen fand ich Reste grosser Käfer und Heuschrecken, bei einem anderen zwei grosse circa 2 Zoll lange Raupen und eine grosse Spinne, bei einem dritten Knochen- und mit feinen. spitzen Zähnen besetzte Kiefernreste von Eidechsen. und ein vierter enthielt neben einer fast verdauten. eine völlig erhaltene eirca 5 Zoll lange Eidechse. *) Bei keinem fand ich Fischreste. Bürzeldrüse stark entwickelt, mit Federbüschel. Die Unsicherheit in Betreff der Herkunft dieses Eisvogels beginnt schon bei Swainson. der auf die Aussage von Leadbeater, eines Londoner Händlers. >» Neu-Seeland« als Vaterland bezeichnete, was zur Folge hatte, dass Vigors und Horsfield, später Gould, ohne jeden Anhaltspunkt die Art unter die Vögel Neu-Hollands aufnahmen. Lesson vermehrt die Verwirrniss, indem er (Man. d’Orn.) sagt »commun sur les bords du Havre de Dorery, oü il est nomm& aussi toro-toro« und hinzufügt: »Neu-Holland. Neu-Seeland, Neu-Caladonien, Neu-Hebriden, Salomons-Inseln. Neu-Guinea und Molucken.« Jedenfalls liegt aber eine Verwechselung mit Syma toro-toro, Less. zu Grunde, denn in Tr. d’Orn., wo Lesson die Art s.n. D. ruficeps kenntlich beschreibt, bemerkt er: »Habite les Mariannes; est peut ätre le Syma toro-toro???« Durch Pucheran wissen wir, dass die Exemplare des Pariser Museums von der Expedition der »Coquilles auf den Marianen gesammelt wurden, die im Museum der Academie in Philadelphia, aus der alten Rivoli- Collection, sind ebenfalls mit Marianen und Ladronen bezeichnet, und das Leidener Museum besitzt ein Exemplar durch die »Coquille« von Guam. Allerdings ist ein anderes im Leidener Museum mit »individu du Havre Doreh, Nouvelle Guinee, voyage de la Coquille« bezeichnet, aber diese Angabe beruht jedenfalls auf einer Verwechselung und ist irrthümlich. Doreh gehört jetzt mit zu den zoologisch bestdurchforschten Gebieten und keiner der neueren Reisenden fand H. cinnamomina hier. Man darf also wohl sicher annehmen, dass Lesson die Art mit Syma toro-toro verwechselte. Was die übrigen angeblichen Fundorte: Philippinen (Leid. Mus.), Salomons-Inseln (Gray), Neu-Ireland (Gray). Neu-Caledonien, Neu-Hebriden (Gray), Vanicoro, St. Cruz-Gruppe (Brit. Mus.), Marquesas (Dresdener und British Mus.) anbelangt, so beruhen sie auf den ersten grundlosen Angaben Lesson’s oder auf Händler-Notizen und sind. da keine derselben durch die Autorität eines Reisenden Bestätigung findet, ebenso zu streichen als Neu-Seeland, Neu-Holland und Molucken. Als sicheres Heimathsgebiet der Art bleiben somit nur die Marianen oder Ladronen (wo die »Coquille« und v. Kittlitz Exemplare auf Guam sammelten) und Carolinen; hier zuerst auf Palau durch Capt. Tetens, später durch Kubary nachgewiesen, der neuerdings die Art auch von Ponape einsandte. Cypselidae. 5. Collocalia vanicorensis, (Quoy & Gaim.) Hirundo vanicorensis, Quoy & Gaim. Voy. l’Astrol. I. 1830. p. 206. (deser. opt.) t. 12. £. 3 (med.) » Vanicoro.« Collocalia vanicorensis, Gray, B. Trop. isl. p. 4. » » id. ib. Ann. & Mag. Nat. Hist.. 1866. p. 123. > > Finsch & Hartl. Orn. Centr. Polyn. p. 47 (syn. part. Viti). *) Mabuia microstieta, Pet. nach gütiger Bestimmung von Herrn Prof. Peters und identisch mit Exemplaren von Palau. 23 24 Oypselus inquietus, Kittl. Denkw. einer Reise II. p. 26. (Ualan). Collocalia vanicorensis, Hartl. Proc. 1867. p. 829. (Pelew.) » H. & F. ib. 1868. p. 118. (Pelew.) Collocalia spec.? H. & F. Proc. 1872. p. 93. (Yap.) ©. vanicorensis, Finsch, Journ. Mus. Godeff. VIII. 1875. p. 15. (Palau.) ©. fuciphaga, Scl. Proc. 1865. p. 616. (— franeica et leucophaea; » Bourbon, Indien, Ceylon, Tahiti, Marianen etc.!!«) C. vanikorensis, Gray, Handl. I. p. 66. No. 756. (» Vanikoro, Feeje, Pelew Isl.<) id. ©. nidifica pt. p. 65. No. 746. (»ualensis, Streub.? Carolinen, Marianen. <) Ganze Oberseite, Bürzel und obere Schwanzdecken mit einbegriffen, einfarbig rauchschwarz, mit schwachem stahlschwarzgrünem Metallschimmer, Schwingen und Schwanzfedern etwas dunkler; die Schwineen unter gewissem Lichte mit einem äusserst schmalen, fahlweiss scheinenden Spitzensaume; Kopf- und Halsseiten nebst der ganzen Unterseite dunkelrauchbraun, an Kinn und Kehle unbedeutend heller; untere Flügeldecken ranchschwarz, wie die Oberseite. Schnabel schwarz; Beine fleischbräunlich; die langen, feinen. stark gekrümmten Krallen schwarz. Die Spitzen der zusammengelegten Flügel überragen die äusserste Schwanzfeder um eirca 1 Zoll; keine Bürzeldrüse. Es liegen 6 alte und S junge Vögel vor; letztere mit bereits fertigem Kleingefieder, aber in allen Stadien des Heranwachsens der Schwingen und Schwanzfedern, die soeben den Kielen entspriessen bis zu fast völliger Entwickelung (Flügellänge daher von 21 bis 36 Linien variirend). Alle Exemplare (auch die ganz jungen) stimmen vollkommen überein, namentlich in der mit der übrigen Oberseite gleich dunkel- rauchschwarzen Bürzelfärbung. Nur die Basis der Federn des Bürzels ist (wie die der unteren Schwanz- decken) bräunlichweiss. Bei Bälgen tritt diese hellere Basis durch Ausrecken der Haut zuweilen hervor, und der Bürzel erscheint dann etwas lichter als die übrige Oberseite, wie ich dies an Bälgen von Palau bemerkte. die übrigens ganz mit den vorliegenden Exemplaren übereinstimmen. In der Färbung, namentlich was den einfarbigen Bürzel betrifft, ähnelt daher vanicorensis ganz der indisch-malayischen C. nidifica, Gray (fuciphaga, Thunb.): letztere ist aber grösser und ober- wie unterseits heller gefärbt. L. Fl. Aeuss. Schw. M.Schw. F. Mundspl. \br M. Z. c: 34a’ 3° 11-4" 1’. 2122, 19° — 20. 3%, mm: 10mm. ‚8-9 mm. »-5's'mm.. Ponape (6 Expl.). 4 1742", 20721". 18° 19%. 00 — — — Palau (2 Expl.). 4" 9 zn SOLLEN er ar ar aut Viti. un, 23.2. 198, _ = — — nidifica (Java). Die gleich grosse C. francica, Gml. von Bourbon und Madagascar ist unterseits lichter (ganz wie nidifica) mit tiefrauchbraunen, schwach metallisch schimmernden unteren Schwanzdecken. Als sichere Fundorte für Ö. vanicorensis sind bis jetzt bekannt: Insel Vanicoro, St. Cruz-Gruppe (Quoy & Gaim.), Carolinen (Ualan: Kittlitz), Palau (Tetens, Kubary); Ponape (Kubary) und Viti-Inseln (nur einmal ein Exemplar in Dr. Graeffe’s Sammlungen enthalten). Wahrscheinlich. gehört die von Kubary auf Yap beobachtete Collocalia ebenfalls hierher. Da Selater und Gray für C. nidifica auch die Marianen . Gnidifica Gamot«) notiren, liegt die Vermuthung nahe, dass damit nur vanicorensis gemeint sein kann. Die Art scheint somit hauptsächlich über das westliche Polynesien verbreitet. 24 25 Nahe verwandt, aber nicht gleichartig, wie wir früher annahmen, scheint: Collocalia cinerea, (Gml.). Hirundo peruviana, Briss. Orn. II (1760) p. 498. No. 6 (ex: »Hirundo minima Peruviana, cauda bicorni, Feuill&ee Journ. des Obs. phys. ed. 1725. p. 33«; Perou!). A,h belliod Swallow, Lath. Gen. Syn. II. p. 573 (nach Briss. »Peru, Tahiti<), Bechst. Lath. Uebersetz. II. p. 565 et IV. p. 370 (nach Lath.). Hirundo cinerea, Gml. S. N. II (1788) p. 1026 (nach Lath.). Hirundo peruviana,. Forst. Deser. anim. edit. Licht. 1544. p. 40 (Otaheiti). Herse Forsteri, Hartl. Journ. f. Orn. 1854. p. 169 »— peruviana Forst. «). Collocalia Forsteri, Gray, Ann. & Mag. N. 1866. p. 123 (Otaheiti, Marquesas). id. Handl. B. I. p. 66. No. 758. C. spodiopygia pt. H. & F. Ornith. Centr. en p. 48 (syn. part.). Macropteryx leucophaea, Peale, Unit. St. Expl. Exp. (1848) p. 178. pl. 49. f. 3 (Tahiti). > » Hartl. Wiegm. Arch. f. Naturg. (1852) p. 113. (Nach Peale; »sehr ähnlich peruviana, Forst. «) Collocalia einerea, Cass. Un. St. Expl. Exp. 2% edit. (1858) p. 183. pl. XI. £. 4. » » Gray, B. Trop. Isl. p. 3. — id. Ann. & Mag. Nat. Hist. 1866. p. 123. >» » Pelzeln, Novara Reise, Vög. 1865. p. 38 (Tahiti). C. vanicorensis, pt. F. & H. Ornith. Centr. Polyn. p. 47 (syn. part.). C. leucophaea, Gray, Handl. I. p. 66. No. 759 (Tahiti). Diese von uns irrthümlich mit ©. vanicorensis vereinigte Art unterscheidet sich von derselben durch bedeutendere Grösse und hellere Färbung sehr erheblich, wie aus der nachfolgenden Darstellung hervorgeht, die ich der Güte v. Pelzeln’s verdanke: » Oberseite mit Einschluss des Bürzels graubraun, mit sehr schwachem grünen Schiller; Flügeldecken, Schwingen und Schwanz dunkler (schwärzlichbraun), mit stärkerem grünen Schiller; Unterseite sehr licht u (ähnlich wie die Brustfärbung bei Cotyle riparia), an den Unter ee fast weiss. « »Flügel 4 9‘, äuss. Schwanzf. 27°, mittl. Schwanzf. 25. « » Sehr ähnlich ist die Färbung der viel kleineren C. fuciphaga, Thunb. *) aus Java; nur ist an letzterer der Bauch durch weisse Federränder ausgezeichnet, weiter abwärts aber ganz weiss.« (v. Pelz. in litt.) Peale giebt die »Länge 510“, Flügel 5°0’; Schwanz 2%h0°«, also etwas übertriebene Maasse an, denn nach der Abbildung im Atlas des amerikanischen Reisewerkes (edition Cassin) beträgt die Flügellänge nur 4° 7% wobei ausdrücklich bemerkt wird, dass sie den Vogel in natürlicher Grösse darstelle. Wie es scheint bis jetzt nur auf Tahiti, Gesellschafs-Inseln beobachtet (Forster, Peale, Novara- Expedition); nach Gray auch auf den Marquesas. Brisson’s obwohl nicht in allen Stücken: übereinstimmende Beschreibung 6&H. superne splendide nigra, inferne cinerea, rectricibus obscure cinereis, marginibus griseo flavicantibus«) hat wol nur auf diese Art Bezug, ebenso wie H. peruviana, Forster (Supra nigra, subtus cinereo fuliginosa) von Otaheite. Denn die Stelle in der Beschreibung: »uropygium, gula, pectus, abdomen, erissum einereo-fuliginosa, « soll doch eigentlich nur ausdrücken, dass der Bürzel wie die übrige Unterseite, also etwas heller als die obere, gefärbt ist. Weil Forster den helleren Bürzel erwähnt, glaubte ich früher seine Beschreibung auf *) Die Art, welche hier gemeint wird, ist nicht fuciphaga, Thunb., welche identisch ist mit nidifica, Lath., sondern €. Linchi, Horsf. & Moore (= fuciphaga, Horsf. — Wall. Proc. Z. S. 1863. p. 384. — (. Linchi, Pelz. Novara-Reise p. 59. t. II. f.2 —) von Java, Malacca und den Nicobaren. 2 DR > 26 C. spodiopygia, Peale deuten zu müssen, aber bei dieser Art ist der Bürzel graülichweiss, bedutend lichter als die (rauchbraune) Unterseite, was Forster bemerkt haben würde. Ueberdies sprechen Forster’s Heimaths- und Maassangaben ganz für diese grössere Form. Collocalia spodiopygia, Peale. F. & H. Orn. Centr. Polyn. p. 48 (excel. syn. peruviana Forst.). F. & H. Proc. Z. S. 1871. p. 23 (Savai). Finsch. Journ. f. Orn. 1872. p. 35 (Upolu). Layard, Proc. Z. 8. 1875. p. 427 (Viti; ausführl. Lebensbeobacht.). Diese Art unterscheidet sich von vanicorensis, wie erwähnt, durch den hellen, durch die deutlich sraulichweissen Seitensäume der Federn gebildeten, Bürzel. Mit Sicherheit bis jetzt nur von den Viti- und Schiffer-Inseln nachgewiesen. Peale notirt sie von Upolu, aber in der Bearbeitung des amerikanischen Reisewerkes durch Cassin heisst es: »von Samoa und dien Viti-Inseln.« Die Salangane der Freundschafts-Inseln, von Gray ohne sicheren Grund auf spodiopygia bezogen, ist noch nicht bekannt: nur ihre Nester kennen wir (F. & H. Journ. f. Orn. 1870. p. 125; Graeffe ib. p. 412. — Finsch, ib. 1872. p. 35). Nectarinidae. 6. Myzomela rubratra, Less. Cinnyris rubrater, Less. Man. d’Orn. II (1828) p. 55 (Philippinen! Ualau, Pelew). Kittl. Kupfert. (1832) VIII f. 1 (Ualan, Guam). Myzomela rubratra, Pelz. Novara-Reise p. 55 (Puynipet). M. rubrater (Marianen) et major (Carolinen), Bp. Compt. Rend. 1854. p. p. 263. 264. Hartl. Proc. Z. S. 1867. p. 829 (Pelew). H. & F. ib. 1868. p. 5, 116 et 118 (Pelew) — ib. 1872. p. 94 (Pelew, Yap).) Finsch, Journ. Mus. God. VILL. 1875. p. 16 (Pelew = Palau). Acht Exemplare. Das prachtvolle Scharlachroth hat durch die Aufbewahrung in Spiritus, wie dies bei lebhaften Farben stets der Fall ist, ausserordentlich verloren und sich in mattes Zinnoberroth verwandelt. Doch lässt sich die vollkommene Uebereinstimmung mit Exemplaren von Palau und Yap unzweifelhaft feststellen. Ein junger Vogel ähnelt dem (l. ce.) von mir beschriebeneu, zeigt aber noch weniger Spuren rother Federn und erscheint daher mehr einfarbig rauchschwarzbraun; die diekangeschwollenen Mundwinkel- vänder lassen Keinen Zweifel an der völligen Jugend des Exemplars. L. F. Schw. 128 L. M.Z. Ce. Bu 9 gu__gu 10%. DEE INK FERIEN 9 1/00 1) (en Yo ad (7 Expl.) Zuge, 20°. Glatı, Gijarıı, Ba jun, Ch se) Der Magen eines von mir geöffneten Exemplares enthielt sehr feine Reste vou Insecten. Die Bürzeldrüse ist stark entwickelt. einzipfelig, unbefiedert. Diese Art, bereits durch die »Novara« von Ponap6 nachgewiesen, scheint über den ganzen Carolinen- Archipel verbreitet und findet sich auch auf Guam, der Marianen-Gruppe, aber sicherlich nicht auf den ) RR FAR Feng rn ‚ae ed FR . > . . . I . Philippinen. wie Lesson irrthümlich nach einem Etiquett des Pariser Museums angiebt. Lesson fand die Art auf Ualan und notirt sie zuerst von Palau. Kittlitz beobachtete sie ebenfalls auf Ualan und auf der \Mari; ayı. sp +11: . Inp « ” an r Dear n . 7 | 1 M wanen-Insel Guam; hier auch durch Quoy und Gaimard nachgewiesen. Kittlitz bemerkt von den Guam- Exemplaren, dass sie »immer ein wenig kleiner seien,« was Bonaparte veranlasste, M. rubratra auf den 26 in ne nn ea 4 1 | | Bu: 9) 7 Marianen-Vogel zu beziehen (obschon Lesson die Art ausdrücklich als von Ualan herstammend beschreibt) und die Carolinen-Form s. n. M. major specifisch zu sondern. Bei den nicht unerheblichen Schwankungen in den Grössenverhältnissen, wie ich sie an grossen Reihen von Exemplaren constatiren konnte, wird man M. major Bp. wohl ein für allemal als Art einziehen und mit rubratra vereinigen müssen, wie wir dies schon früher andeuteten (Ornith. Centr. Polyn. p. 57 Note). Meliphagidae. 7. Zosterops ponapenensis, Finsch, nov. spec. (Taf. II fig. 1.) Die ganze Oberseite olivenerdbraun; Schwingen und Schwanzfedern dunkler, tief umbrabraun, mit sehr schmalen erdbraunen Aussensäumen; Stirn etwas heller als die übrige Oberseite, mit bemerkbar helleren Schäften, die eine nicht scharf hervortretende hellere Strichelung hervorbringen; schmaler Augenring silbergeraulich; Zügel, Kopfseiten und Unterseite bräunlichaschgrau. die Seiten deutlich in’s Erdbräunliche. Schnabel hornschwärzlich; Beine tief bleigrau (getrocknet schwarz). L. El. Schw. Ip Mundspl. L. M. Z. ae De ale ar Nu 6 Fer 50, "ponapensis. 2. Ye Oleg fe 7 2 = Einschi. DER. A I 4, — VRR — (cinereum. Nach Kittl.) Dieser offenbar neue Zosterops, von welchem 4 unter sich gleiche Exemplare vorliegen, schliesst sich zunächst Z. (Tephras) Finschi, Hartl. (Finsch, Journ. Mus. Godeff. VIII. 1875. p. 17) von Palau an, ist aber in allen Verhältnissen kleiner, und unterscheidet sich leicht durch den schmalen hellen Augenring und die aschgrauliche Unterseite; der braune Ton auf Rücken und Oberseite ist nur unbedeutend lebhafter; sehr eigenthümlich ist die bemerkbar hellere Schaftstrichelung der Stirn. Ich würde die Art ohne Bedenken auf Z. (Drepanis) cinerea, Kittl. (M&m. de l’Acad. St. Petersb. II. 1835. p. 4. t.5. — Kupfert. 8. f. 2. — Dicaeum ceinereum, Reichenb. Scans. p. 242. f. 580) von dem benachbarten Ualan beziehen, wäre die Beschreibung (einfarbig aschgrau. oben dunkler, unten heller, Kehle allmälig in’s Weissliche ziehend «) nicht so sehr abweichend, als dass sich eine Vereinigung rechtfertigen liesse. Die Oberseite ist bei unserer neuen Art nämlich keineswegs »aschgrau«, sondern entschieden erd- oder umbrabraun; auch ist kein weisslicher Kinn- und Kehlfleck bemerkbar, wie derselbe in Kittlitz’s Beschreibung und Abbildung so deutlich hervortritt. Campephagidae. 8. Volvocivora insperata, Finsch, nov. spec. Männchen. Einfarbig dunkelschieferblaugrau; Zügel rauchschwarz; Schwingen schwarz mit sehr schmalen Aussensäumen von der Farbe des Körpers; hintere Armschwingen aussen breiter schieferblaugrau gerandet, ebenso die oberen schwarzen Flügeldecken, die daher fast einfarbig mit dem Körper erscheinen; Handschwingen innen an der Basishälfte verwaschen grau gerandet; die des Armes breiter und dunkler grau; Schwanzfedern schwarz, auf der äussersten mit breitem (circa 6“), auf den inneren mit schmälerem (kaum 2° breitem) düsterschieferblaugrauem Ende (dies besonders von der Unterseite sichtbar); zwei mittelste Federn wie der Rücken vor dem schmalen schieferblaugrauen Endrande breit (circa 7) schwarz; Schnabel und Beine schwarz. Weibchen. Ganzer Ober- und Hinterkopf. nebst Nacken, Zügel, unter dem Auge und Ohrgegend graulichbraun; übrige Oberseite dunkelrothbraun; Bürzel, obere Schwanzdecken und die ganze Unterseite bis zum Mundwinkel und die vorderen Backen nebst den unteren Flügeldecken schön und lebhaft Zu 23 unkelzimmtrothbraun: äusserste Kinnwinkel heller; Schwingen braunschwarz, mit schmalen rothbraunen Aussensäumen, wie die Flügeldecken am Ende; Schwingen innen, nicht ganz bis zur Spitze, mit vostfahlem Rande; zwei mittelste Schwanzfedern dunkelrothbraun, wie der Rücken, die übrigen braunschwarz mit rostzimmtrothem Ende, dieses auf der äussersten Feder sehr breit (9), auf den inneren schmäler (bis auf 2“ abnehmend) und mehr auf die Innenfahne beschränkt. Schnabel braunschwarz, der untere heller, bräunlich; Beine hornschwarz. L. Fl. Schw. F. Mundsp. Breite. Höhe. Bu. 3M3Z% Te BET IETAN EN, 20) Br el az 11”. 9mm.: "nam. 117% 21%, insperata, (6 Expl.): zu Zuge gu, Je 1034-4", 612 —7". 10%. Tmm. 5Ya—6mm. 10%‘. 6. monacha. Palau. ar 6; 0) 1040: 1340‘. 13mm; — 12°. 9, 9 nesiotis. Von jedem der beiden Geschlechter (die von mir anatomisch festgestellt werden konnten) liegen drei ganz übereinstimmende Exemplare vor. Im Magen fand ich: grosse Raupen, Reste von Käfern und anderen Insecten, und bei einem auch grössere Samenkörner. Obwohl in der Grösse und allgemeinen Färbung ganz mit der des Männchens von V. monacha, H. & F. von den Palau-Inseln übereinstimmend, unterscheidet sich der vorliegende Vogel bei genauerer Vergleichung doch so erheblich, dass sich eine specifische Sonderung rechtfertigt. Während bei monacha Kinn und Oberkehle schwarz wie die Zügel gefärbt sind, hat insperata Kinn und Kehle ganz übereinstimmend mit der übrigen Unterseite schiefergrau gefärbt. Ausserdem unterscheidet sich monacha durch den breiten, scharf abgesetzten rein weissen Innenrand der Handschwingen, die weisslichgrauen breiten Aussensäume der hinteren Armschwingen und den nur sehr schmalen aschgrauen Endsaum der äusseren Schwanzfedern. Der Schnabel erscheint merklich stärker und kräftiger. Das Weibchen, welches in der Färbung sehr an das von Oxynotus ferrugineus, Gml. von Madagacar erinnert, ist von dem von V. monacha, wie schon ein Blick auf die Abbildung (Journ. d. Mus. God. VIL. 1875. t. 3... 3) zeigt, so verschieden, dass eine Vergleichung überflüssig wird. Vielmehr stimmt es mit dem von schisticeps, Gray (Echenilleur & calotte grise, Hombr. & Jacqu. voy. Pöle sud Atl. pl. 10. £. 1) von Neu-Guinea überein; letzteres hat aber den Vorderkopf grau, den übrigen Oberkopf rostgrau gefärbt. Wir kennen jetzt drei Volvocivora-Arten aus dem Carolinen-Archipel: insperata von Ponape, monacha von den Palau-Inseln und nesiotis von Yap. Ich füge eine genaue Beschreibung der letzteren Art, von der ich bisher nur zwei weibliche oder Jüngere Vögel untersuchte und die im ausgefärbten Kleide noch unbekannt ist, hier bei. Volvocivora nesiotis, H. & F. Campephaga nesiotis. H. & F. Proc. Z. 8. 1872. p. 98 et 89. Oberkopf und Nacken erdbraun, übrige Oberseite und Deckfedern röthlicherdbraun, die Federn mit voströthlicher Querbinde und sehr schmalem verwaschenen Endrande: letzterer weit deutlicher. auf den Bürzelfedern; obere Schwanzdecken rostzimmtroth; ein schmaler schwärzlicher Zügelstreif, über demselben ein vostzimmtrother Augenstreif von den vostweisslich befiederten Nasenlöchern bis auf die Schläfe; Kopfseiten und übrige Unterseite nebst unteren Flügeldecken ebenfalls rostzimmtroth; Federn der Kropf-, Brust- und Schenkelseiten mit schmalen verwaschenen. dunklen Querlinien; Schwingen dunkelbraun mit rostrothen Aussensäumen, die geren die Basis breiter werden, an der Innenfahne mit rostzimmtrothem breiten Rande, der die ganze Basis einnimmt und bis zum Spitzendrittel reicht; Schwanzfedern dunkel- 28 29 röthlichbraun mit rostzimmtfahlem Ende, dies als schmaler Spitzensaum auf den zwei mittelsten Federn, breit (circa 9°“) auf den äussersten Federn, bei der auf der Aussenfahne neben dem Schafte ein zimmtrother Streif bis fast zur Basis hinaufläuft. Schnabel und Beine hornschwarz. Fl. Schw. de Mundspl. Breite. 1bE M.Z. 42,6. 3 ME 10H 134% Hal“ 1 gar Map: Zucht Haan 3% 1a 10 13 Hllot 121644 gr Die bedeutende Grösse unterscheidet nesiotis schon genügend von monacha und insperata. Muscicapidae. 9. Myiagra pluto, Finsch, nov. spec. Männchen. Einfarbig schwarz; der Oberkopf und die längsten oberen und unteren Schwanzdecken mit deutlichem stahlschwarzgrünem Metallscheine, dieser schwächer auf den oberen Flügeldecken und noch weniger hervortretend auf der übrigen Oberseite, sowie auf Kehle, Kropf und Brust; Unterbrust, Bauch und After ziehen etwas in’s Schiefergrauschwarze: Schwingen und Schwanzfedern einfarbig rauch- schwarz; Schnabel und Beine schwarz. Es liegen sechs Exemplare in dieser Färbungsstufe vor. Weibchen (zwei Exemplare) ähneln den vorhergehenden ganz, aber ein schmaler Stirnrand, Zügel, Backen bis auf die Ohrgegend, nebst Kinn, Kehle und Kropf sind tiefumbrabraun, die übrige Unterseite dunkelschiefergrau. L. Il M. Schw. Aeuss. Schw. Bi: Mndsp. Breite. 1% M. 2. Hua 373 100 21027 gU, 20 202% 6%, 12 13mm. 19mm. 83mm. 78° (20mm.) 5“ (14mm.) 8Expl. Die vorliegende Art ist eine echte Myiagra, die in dem breiten, stark deprimirten Schnabel und den zahlreichen stark entwickelten Mundwinkelborsten ganz mit M. castaneiventris, Verr. und M. albiventris. Peale übereinstimmt. In der einfarbig schwarzen Färbung scheint die Art sich zunächst an Myiaera atra, Meyer (Sitzber. der k. Akad. d. Wissensch. Wien 1874. p. 498) von Neu-Guinea (»überall metallisch schwarz mit sehr leichtem Stich in’s Blaugrüne«) anzuschliessen; letztere ist aber bedeutend kleiner (Flüg. 2” 8“; Schw. 2“ 2!/e‘; Firste 11” mm.; Breite 6"/. mm.). Die ebenfalls einfarbig schwarze, metallgrün schimmernde Drymophila alecto, Temm. (Pl. 430. 1.), mit der, wie Dr. Meyer (l. e.) nachgewiesen hat, Myiagra nitens, Gray (Proc. Z. S. 1860. p. 352 von Ternate), Myiagra lucida, Gray (Proe. Z. S. 1858. p. 176; Louisiade), Piezorhynchus rufolateralis, Gray (ib. p. 176. Weibchen), Muscicapa chalybeocephala, Less. & Garnot (voy. Coqu. p. 589. pl. 16. f. 1. Weibchen) und P. nitidus, Gould (Handl..I. p. 249: Port Essington) zusammenfallen. ist eine echte Monarcha mit stark gekieltem, seitlich zusammengedrückten, nur an der Basis verbreitertem Schnabel. 10. Rhipidura Kubaryi, Finsch, nov. spec. (Taf. II fig. 2.) Alt. Oberkopf und übrige Oberseite dunkelrauchbraun, Schwingen dunkler, mehr braunschwarz, mit kaum bemerkbar helleren Aussensäumen; Stirnrand, Zügel, Kopfseiten und Ohrgegend braunschwarz; ein weisser Augenstreif, der sich bis zum hinteren Augsenrande ausdehnt; diese beiden weissen Augenstreifen fliessen hinter dem schwarzen Stirnrande ineinander und es entsteht dadurch ein hufeisenförmiges weisses Zeichen auf dem Vorderkopfe; das untere Augenlied schmal weiss gesäumt; Kinnwinkel weisslich und von hier jederseits ein weisser Längsstrich, der sich unter den Backen bis unter die Ohrgegend hinzieht; Kehle schwarz, mit kaum bemerkbaren, äusserst schmalen weisslichen Endspitzen: Unterkehle und Kropf schwarz, mit deutlichen weissen Endsäumen, wodurch diese Theile ein geschupptes 29 L. Bi) Aussehen erhalten; übrige Unterseite und untere Flügeldecken schiefergrau mit undeutlichen weisslichen Endspitzen; Bauchmitte, After und untere Schwanzdecken einfarbig weiss; Schwanzfedern braunschwarz, mit breitem weissen Ende über beide Fahnen, auf den zwei mittelsten eirca 2, auf den äussersten circa 4 breit. Schnabel und Beine schwarz. Fl. M. Schw. _Aeuss. Schw. FE. Breite. L. M. 2. 0.68 FIN EI are DET TCH 2: 10—11 mm. 6—7 mm. 19—20 mm. 11mm. Rh. Sechs unter sich übereinstimmende Exemplare liegen vor. Diese neue Art schliesst sich zunächst pectoralis, Jacqu. & Puch. (Muscylva pectorale, Hombr. & Jacqu. Atlas voy. Pöle sud t. 11. £.3.3. — Muscylva pectoralis, Jacqu. & Puch. voy. Pöle sud. 1853. p. 75) von Vanikoro (St. Cruz-Gruppe) an, mit der sie, namentlich was die weisse Zeichnung am Kopfe und auf dem Kropfe betrifft, sehr übereinstimmt. Doch unterscheidet sich Rh. pectoralis genügend durch die rostbraune Oberseite » Brun roux sur le dessus du corps«); auch ist der weisse Streif unter den Backen viel breiter. Ich benenne die Art nach Herrn Kubary, dem um die genauere Kenntniss Polynesiens hoch verdienten Reisenden des Museum Godeffroy, der uns ganz besonders zuerst eingehender mit der Thierwelt Ponapes bekannt machte. Sylviidae. 11. Galamoherpe syrinx, (Kittl.). Sylvia syrinx, Kittl. Mem. l’Acad. St. Petersb. IL (1835). p. 6. t. 8. Sylvia oceanica, Kittl. in Mus. Senkenb. Tatar& vousserolle,. Hombr. & Jacqu. Atl. voy. Pöle sud, pl. 20. f. 5. Tatar6 syrinx, Puch. & Jacqu. voy. Pöle sud III (1853) p. 9. Eparnetes syrinx, Reichb. Nat. Syst. — Bp. Compt. Rend. 1855. p. 111. Acrocephalus orientalis, (spec. ex Ins. Puynipet) Pelz. Novara-Reise p. 63 et 162. Calamoherpe syrinx, Gray.. List of B. I. p. 208. Zwei Exemplare dieser seltenen Art, von der ich, um weiteren Verwechselungen vorzubeugen, eine genaue Darstellung gebe. Alter Vogel. Oberseite olivenrostbraun, lebhafter und mehr in’s Roströthliche auf dem Bürzel, düsterer von Das und mehr fahlbraun auf Oberkopf und Hinterhals; schmaler Zügelstreif, der sich undeutlich bis über’s Auge fortsetzt, Kopf- und Halsseiten, sowie die ganze Unterseite nebst unteren Flügeldecken gelblich- weiss: Schenkelseiten hellroströthlich verwaschen; ‚hintere Ohrgegend fahlbräunlich; Schwingen dunkel- braun, aussen sehr schmal rostfahl-, die des Armes breiter und mehr roströthlich gesäumt: an der Innenfahne nicht ganz bis zur Spitze, gegen die Basis verbreitert, rostfahl gerandet: Armschwingen am Ende verwaschen fahlweiss gespitzt; Schwanzfedern wie Rücken mit verwaschenem fahlgelblichen Spitzenrande; Oberschnabel schwarzbraun, Schneidenrand und Unterschnabel horngelb: Beine bleigrau (getrocknet dunkel), mit in’s Gelbliche scheinenden Gelenken und Sohlen. Vollkommen übereinstimmend ist die Beschreibung, welche ich nach einem der typischen Exemplare v. Kittlitz im Senkenbergischen Museum (s. n. Sylvia oceanica, Kittl.) entwarf. zweite durch Herrn Kubary eingesandte Exemplar ist ein junger, kaum flugbarer. Vogel, mit noch nicht ausgewachsenen Schwingen (nur 2“ 2“) und Schwanzfedern (nur 11°). Der Schnabel ist ebenfalls noch unausgewachsen (Firste 5'/e“), daher noch kürzer als bei C. orientalis, unterscheidet sich aber von dem der letzteren Art schon durch die flachere, mehr niedergedrückte Form, mit weit minder hervortretender Kielung. 30 In der Färbung weicht der junge Vogel nur insofern vom alten ab, dass Mantel. Schultern und die Aussensäume der Schwingen deutlicher roströthlich gefärbt sind, und dass sich dieser Ton, obschon etwas schwächer. auch über den Oberkopf und Hinterhals ausdehnt. Lı. Fl. M.Schw. Aeuss. Schw. F. Mundspl. Breite. Höhe. L. M. 2. de DA TO Barrel. rad. Ponape: Zul 2 9% EEE NO Ze — .— — Ponape (orientalis, Pelz.). Br FE, a ei — — la er (Maus> Senkenb)). Ju gm Du gu Fe Sl — 2. 12%. 7%“. (Nach Abbild. voy.Pöle sud.) a Brain 23 2 7202,10. a 22 6/oX orientalis. Wie mich schon die Untersuchung des Frankfurter Exemplares lehrte, ist Sylvia syrinx eine Calamoherpe, welche sich von den typischen Arten (turdoides, orientalis etc.) nur durch den längeren und daher mehr gestreckteren Schnabel unterscheidet. Die erste Schwinge ist rudimentär, die vierte längste, die aritte und fünfte kaum kürzer; die zweite gleich der siebenten oder achten; Flügelspitze kurz; Füsse sehr kräftige; Lauf vorne mit fünf Tafeln; der längst der Firste allmälig und sanft gebogene Schnabel, mit schwach hervortretendem Firstenrücken, gegen die Basis verbreitert; Nasenlöcher rund, ganz frei; drei deutliche Mundwinkelborsten. Eine generische Sonderung, wie sie Reichenbach für nothwendig hielt, rechtfertigt sich nicht. Specifisch schliesst sich ©. syrinx zunächst ©. orientalis, Bp. (Salicaria turdina orientalis, Schleg. Faun. jap. t.. 21. — Acrocephalus magnirostris, Swinh. Ibis 1860. p. 51) an: letztere hat aber einen kürzeren, stark seitlich zusammengedrückten, daher scharf gekielten Schnabel, einen ansehnlich kürzeren Schwanz, ist oberseits einfarbig olivenbraun gefärbt, ohne den deutlichen roströthlichen Ton auf Hinterrücken und Bürzel und die ganze Unterseite ist rostfahl verwaschen, dunkler auf den Seiten und unteren Schwanz- und Flügeldecken. Die Abbildung in der Südpolreise ist in den Farben viel zu lebhaft gehalten, der Augenstrich ist zu stark prononcirt. Das zuerst durch die »Novara« auf Ponape eingesammelte Exemplar, von dem v. Pelzen bemerkt, »dass es sich durch den längsten Schnabel auszeichne«, ist in der That die echte ©. syrinx und nicht orientalis, wie ich auf briefliche Anfrage durch Güte dieses Gelehrten erfahre. Von Kittlitz entdeckte die Art auf den Koralleninseln Lugunor, Uleei und Ualan; Hombron und ‚Jacquinot auf Hogolu (Ruck), die Novara-Reisenden und Kubary auf Ponape; sie scheint demnach weit über den Carolinen-Archipel verbreitet. Nach v. Kittlitz käme die Art auch auf der Marianen-Insel Guam oder Guaham vor, doch dürfte hier eine Verwechselung mit Tatare (T'hryothorus) luscinia, Quoy & Gaim. (voy. Astr. p. 202. t. 5. f. 2) zu Grunde liegen. Mancherlei über Lebensweise und Nest theilt Kittlitz mit (Denkwürd. einer Reise. II. p. 92). Sturnidae. 12. Calornis pacificus, Gml. Pacifie Shrike, Lath. Gen.- Syn. I. p. 164. No. 10. Lanius pacificus, Gml. S. N. I (1788) p. 306 (nach Latham, hab. in insulis maris australis«). Bechst. Lath. Uebersetz. I (1793) p. 149. — id. vol. IV. p. 60 (nach Latham). Lath. Ind. Orn. p. 74. N° No. 28. — Vieill. Ene. Meth. II. p. 735 (nach Latham). Turdus columbinus, Kittl. (nee Gml.) Kupfert. 15. f. 2. Calornis opaca et pacifica (pt.) Gray, B. Trop. Isl. p. 25. 26. 31 32 Lamprotornis columbinus, Bp. Consp. p. 417 (syn. part.). Calornis Kittlitzi, F. & Hartl. Orn. Centr. Polyn. p. 109. Calornis pacifieus, Walden, Trans. Z. S. vol. VIII. pt. II. 1872. p. 80. ©. Kittlitzi, Finsch, Journ. Mus. God. VIII (1875) p. 23. . C. columbina, Pelz. Novara-Reise. p. 88 et 162 (Puynipet). ©. pacifica, Gray, Handl. II. p. 27 No. 6390 (»Samoan IL.!<). ©. opaca, id. ib. No. 6391 ( Ladronen, Carolinen, Pelew, Seniavin«). Zweifelhaft ob wirklich hierher gehörig: Lamprotornis morio, Vig. & Horsf. Trans. Linn. Soc. 15 (1827) p. 260 Note (aber zweifelhaft ob von »Neu-Holland«?). n Zwei Exemplare, die ganz mit solchen von Ualau, Palau und Mackenzie-Inseln übereinstimmen, bei denen aber durch die Aufbewahrung in Spiritus die metallgrün schimmernden Federenden nur schwach hervortreten. Das eine Exemplar, wohl ein Weibchen, zeigt aufwärts von der Unterbrust an schmale fahlweisse Seitensäume der Federn. Dass die Iris im Leben gelb war, lässt sich noch deutlich erkennen. L. EI Schw. 1% Mundspl. Höhe. Breite. „ N DZE (a ee So re 13". An Duke 1340”. 9% Bonape: GR ST a a RR IN 13 4, Du el » au 5, — 9“ (20 mm.). — c. 4“ (8mm.). c. 41 (10mm.) 14% — 2 (im Wiener Mus.). C. pacificus scheint weit über die Carolinen- und Marianen-Gruppe verbreitet. v. Kittlitz, der, wie wir bereits wiederholt nachgewiesen, die Art mit Turdus columbinus, Gml. (S. N. p. 836. Philippinen = panayensis. Scop. von den Philippinen) verwechselte, notirt sie als »häufig auf den Marianen und Carolinen, besonders gemein auf den niedrigen Koralleninseln der letzteren.« Durch Tetens und Kubary seither auf den Palau-, Mackenzie-Inseln und der Insel Yap nachgewiesen; durch die »Novara« zuerst von Ponape. (Gray'’s Angabe » Samoa-Inseln« ist jedenfalls unrichtig. Das von der Novara-Expedition auf Ponape eingesammelte Exemplar ist, nach gütiger brieflicher Mittheilung von v. Pelzeln, jedenfalls noch ein jüngerer Vogel: »einfarbig dunkelrauchbraun, Schwingen und Schwanz ebenso; hie und da schwach mit grünem Scheine. « Naclı sorgfältiger, wiederholter Vergleichung mit der Beschreibung von Latham’s Lanius pacificus bin ich jetzt vollkommen überzeugt, dass diese Art, wie wir schon früher vermutheten (Orn. Centr. Polyn. p. 109) und wie dies neuerdings Lord Walden (l. c.) als gewiss annimmt, wirklich auf unseren C. Kittlitzi bezogen werden muss. Beschreibung und Maassangaben (»8 Zoll lang, Schnabel %a Zoll, Schwanz 3 Zoll«) lassen keinen Zweifel. Latham beschrieb die Art in der Sammlung des Ritter Banks, nach einem uxemplare. dessen Herkunft nur mit »von einer der Südsee-Inseln« bezeichnet war. — »Lamprotornis opacae, (Licht. Nomenel. p. 53 »Ostindien!«) ist eine Nominalart, die wahrscheinlich ebenfalls hierher gehört (Kittl. Kupfert. 2. 1833. p. 11 et Cabanis, Mus. Hein. I. p. 201. Note). 13. Aplonis Pelzelni, Finsch, nov. spec. (Taf. II fie. 3. Einfarbig dunkelrauchbraun, Kopf etwas dunkler und auf Zügeln und Stirn in’s Rauchschwarze übergehend; Schwingen, deren Decken, Schwanzfedern und die oberen und unteren Schwanzdecken merklich Tiehter und.deutlich umbrabraun; Schwingen und Schwanzfedern an der Innenfahne kaum heller als auf der äusseren, nur gegen die Basis zu etwas fahler; die helleren und dunkleren Färbungstöne gehen allmälig in einander über. Schnabel und Beine schwarz. Ic 82 L. FI. Schw. F. Mundpsl. Höhe. Breite. L. M. 2. eben. 32 1087, Zune Sa lamm.). 1192227522 (6Yemm.).- c.4% (Ymm.). 114e“% Sau 7 Lot ad ZN Sa Du (KL Su 9, Zg Yo er zu — 130740 gg Yo’ cinerascens. Die Sammlung enthält nur das eine, oben beschriebene Exemjplar. Der Mangel von metallisch scheinenden Partien und namentlich von helleren Federenden oder Schaftstrichen, wie sie bei den meisten Aplonis-Arten so deutlich hervortreten, wird für diese neue Art ganz besonders charakteristisch. Im Schnabelbau stimmt sie zunächst mit A. tabuensis, Gml. (= marginata, Gould) und A. eineracens, H. & F. (Proc. Z. S. 1871. p. 29) von. Rarotonga (Hervey-Gruppe) überein. Der Schnabel ist gestreckt, die abgerundete Firste erscheint am Basistheile deutlich aber nicht scharf gekielt, die Spitze ragt ansehnlich vor und zeigt einen feinen, aber scharfen Zahnkerb. Der Schnabel entspricht also fast ganz dem bei Calornis pacificus. erscheint aber minder hoch und seitlich zusammen- gedrückt, daher im Ganzen schwächer und mehr niedergedrückt, also Hacher. Grenerisch unterscheidet sich auch dieser Aplonis von Calornis durch die breiteren Schwingen, den kürzeren mehr abgerundeten Flügel und den kurzen Schwanz, der fast über die Hälfte hinaus von den Deckfedern bedeckt wird. Ich benenne die Art nach meinem lieben Freunde, dem hoch verdienten Vorsteher der reichen ornithologischen Sammlung des Wiener Museums, Herrn August von Pelzeln, der mir, wie anderen Ornithologen, stets in der liebenswürdigsten Weise Auskunft ertheilte und dessen Name schon durch die Bearbeitung der Novara-Reise mit der Ormithologie Ponapes ehrenvoll verbunden bleibt. Ich schalte hier eine Art ein, die vielleicht zu Verwechselungen mit der vorhergehenden Anlass geben könnte und deren genaue Darstellung eine Lücke ausfüllen dürfte Es ist dies der angeblich von Neu-Seeland herstammende Lamprotornis obscurus, Du Bus, der aber in der That von Neu-Caledonien herkommt und dessen Kenntniss bis auf die ältesten Schriftsteller zurückführt. Calornis striatus, (Gml.). Blue striped Roller, Lath. Gen. Syn. I. p. 414. (Neu-Caledonien; Beschreib. des ' schlecht. des ? gut.) t. 16. (Oben Weibchen |bon|; unten Männchen [pess.]) Bechst. Lath. Uebersetz. I. (1793) p. 343. t. 19. (Nach Latham.) Coracias striata. Gml. S. N. I (1788) p. 381. (Nach Lath.). >. > Lath. Ind. Orn. p. 168. > > Bechst. Lath. Uebersetz. 4. p. 119. > > Vieill. Enc. Meth. II. p. 869. (Nach Lath.) > > Wagl. Syst. av. (1827) Gen. Coracias. Observ. 3. (syn. »Forst. icon. ined. tab. 54 s. n. »Coracias pacifica«; » Lanius striatus, mihie«). Coracias pacifica, Forst. Deser. anim. (edit. Licht. 1844) p. 261 (Neu-Öaledonien). Aplonis striatus, Gray, Proc. Z. S. 1859. p. 163 (» Neu-Caledonia, Isl. of Nu<). > » id Blandlr of. B. IE pn. 26: No. 6369. » » Verr. Rev. & Mag. Zool. 1860: p. 433. Aplonis fuscus, Gould, Proc. Z. S. 1837. p. 73 Nov. Holland. australi«). > >» Gray, Gen. of B. II. p. 328. A. fusca, ib. Proc. Z. S. 1859. p. 163. Note '» Australia «). > » ‘id. Handl. of B. II. p. 26. No. 6368 (»Austr., Norfolk Ins.«). 33 [e } 34 Lamprotornis obscurus, Du Bus, Bull. de ’Acad. de Brux. 1° part. 1839. p. 97 (jüngerer Vogel » Neu-Seeland «). id. Esqu. Ornith. 3° livr. 1847. pl. 12 (jüngerer Vogel). Aplonis obscurus, Gray, Ereb. & Terr. B. 1846. p. 8 (nach Du Bus). > id. 29 edit. 1875. p. 8 (nach Du Bus). > id. Gen. of .B. LL.-p. 328: » Gray. Ibis 1862. p. 227 »N. Zealand; Norfolk Ins. <). > Buller, Essay, Ormnith. N. Z. (Neu-Seeland: nach Du Bus). Finsch, Uebersetz. Journ. f. Orn. 1867. p. 322 (Neu-Seeland, Neu-Caledonien). » id. ib. 1870. p. 325. caledonicus, Hutt. Catal. B. N. Z. p. 17 et 75 (zweifelhaft, ob neuseeländisch?). obscurus, Finsch, Journ. f. Orn. 1872. p. 273 (zweifelhaft, ob neuseeländisch!). Lamprotornis nigroviridis, Less. Echo du monde sav. (1844. Juill.) p. 81 (Cop. nach obscurus, Du Bus). Lamprotornis morio (Vig. & Horsf.) id. Deser. de Mam. et d’Ois. (1847) p. 307 b Australie«; wenn verschieden von morio »nigroviridis« Less.). Aplonis nigroviridis, Bp. Consp. p. 417 (syn. emend. »N. Zealandia «). A. obscura et nigroviridis, Gray, Proc. Z. S. 1859. p. 163 (Note). A. viridigrisea. Gray, ib. p. 164 (»Island of Nu: vielleicht Corcias striata ? Gml.<«, jüngerer Vogel). A. atronitens, id. ib. » Loyalty Isl.«, alt!). A. viridi-erisea, atronitens et caledonicus (Bp.) Verr. & Des Murr. Rev. & Mag. Zool. 1860. p. (» Neu-Öaledonien «). id. ib. 1860. p. 5 (»femelle«). A. obscurus, Pelz. Verh. Zool. bot. Gesellsch. 1860. p. 322 (» Norfolk: Bauer«). A. viridigriseus, atronitens, caledonicus et obseurus, Gray, Handl. II. p. 26. No. 6366, 6367, 6369 2 et 6372 (No. 1.) Altes Männ ee (Neu-Öaledonien). Einfarbig schwarz mit dunkelschwarzgrün scheinenden Federenden; Schwingen und Schwanz schwarz mit schmalen, sehr wenig bemerkbar grün scheinenden Aussensäumen, Schnabel und Beine schwarz. (No. 2.) Weibchen (Neu-Caledonien). Einfarbig rauchgraubraun, auf der Unterseite heller, namentlich auf Brust- und Bauchmitte, Rücken und Schultern dunkler, deutlicher schwärzlich, wie Flügel und Schwanz, die kaum bemerkbar hellere Aussensäume zeigen. (No. 3.) Junges Männchen (angeblich von Neu-Sceland [s. n. obscurus, Du Bus|). Kopf und Hals nebst Kehle schwarz mit schwachem stahlgrünschwarzen Scheine, übriges Gefieder wie beim Weibchen, aber die Unterseite heller. mehr in’s Aschbräunlichgraue, auf Bauchmitte, After und den unteren Schwanzdecken noch heller, in’s Isabellfahlbräunliche ziehend. L. Fl. Schw. R Mundspl. Höhe. 1b, MEZ: CN BEIM ZUAUT 0.12 :(I5mmJ. 91, 7! mm. 10% G:. 122, 58, >» Brem. Mus: Te DATEN. 6a“ (14 » ). 9, Tımm. 10 Tr > > BA a 3 6%. Yu .Tımm. 1 74/o‘“. jun. » > Nach Exemplaren im Bremer Museum beschrieben. Latham’s Beschreibung (> dunkelblauschwarz mit grünlichblauen Streifen durchzogen «) und Abbildung (schwarz mit einigen blauen Längesstrichen «) des Männchens seiner »blaugestreiften Racke« (!) sind so abweichend, dass eine Beziehung auf die später von Du Bus, Gray und Verreaux beschriebenen Aplonis-Arten Neu-Caledoniens kaum statthaft. Ja auf den ersten Vergleich hin geradezu lächerlich erscheint. 34 > ec Wenn wir aber wissen, dass Latham nur die sehr mangelhafte Forster’sche Abbildung seiner » Coracias pacifica« (Icon. ined. t. 54) stillschweigend copirte, und Forster’s spätere Beschreibung vergleichen, so werden wir kaum in Zweifel sein können, dass dieselbe thatsächlich nur diesen in Neu-Caledonien sewöhnlichen Vogel betrifft, so dass die älteste, obschon wenig zutreffende Benennung Gmelin’s wieder restituirt werden muss. Forster’s Beschreibung »totum atro violaceum nitens« weicht allerdings dadurch b. dass die metallischgrün schimmernden Federsäume des alten Vogels als » violettscheinend« bezeichnet werden. Bei Lesung der Arten der älteren Autoren muss man sich aber daran gewöhnen, es nicht allzu genau zu nehmen, besonders wo es sich um Metalltöne handelt, die je nach dem Licht betrachtet auf den Beschauer einen verschiedenen Eindruck machen. Da Latham, nach Forster’s Abbildung, die Federsäume schon weniger unrichtig mit »grünlichblau scheinend« bezeichnet und Forster’s übrige Darstellung der Art, namentlich auch die Beschreibung des Weibchens (»supra fuliginosa-cinerea; subtus cinerea; caput, remiges et rectrices nigra«) trefflich mit den vorliegenden Exemplaren übereinstimmen, so darf man die eine abweichende Stelle wohl übersehen. Ich verglich zahlreiche Exemplare in allen Altersstufen, darunter typische von A. caledonieus, und bin vollkommen überzeugt, dass die angeblichen Arten Gray’s nur Alters- und Geschlechtsverschiedenheiten dieser einen sind. So beziehen sich A. atronitens, Gray und caledonicus auf das alte Männchen (No. 1); A. fusens, Gould, L. obscurus, Du Bus, L. nigeroviridis, Less. und A. viridigerisea, Gray auf den jüngeren Vogel (No. 3), der nach Forster das Weibchen sein würde, während Verreaux als letzteres die Färbungsstufe No. 2 bezeichnet. Wie bezüglich der Beschreibungen. so herrschte bisher auch hinsichtlich der Vaterlandsangaben viel Unsicherheit. Wenn Gould seinen Apl. fuscus als ursprünglich durch Capt. Sturt aus dem Innern Australiens (»ad ripas fluvii Murrumbidgee«) mitgebracht notirt, so beruht dies wohl nur auf einer Verwechselung, da Gould die Art doch sicherlich in seinen Vögeln Australiens aufgenommen haben würde, wäre er von der Richtigkeit der Localitätsangabe überzeugt gewesen. Doch übergeht er sie in allen seinen späteren Publicationen mit Stillschweigen. Dass L. obscurus, Du Bus nicht auf Neu-Seeland vorkommt, wie Museums- und Händler-Etiquetts angeben, wissen wir jetzt zur Genüge. Als sicher nachgewiesene Localitäten für ©. striatus sind bekannt: Neu-Caledonien (Forster, »ab incolis appellatur Poorep<«; die französische wissenschaftliche Commission unter Saisset; Distriete Abo, Unola: Verreaux), Insel Nu (Gray, Verr.), Fichteninsel (Gray, Verr.), Loyality-Islands (Gray) und die Insel Norfolk (Bauer). Die Art rangirt übrigens, wie schon Schwingenverhältnisse und Schwanzform zeigen, generisch mit Calornis und nicht mit Aplonis. Der alte Vogel ist in der That ein getreues Miniaturbild von C. pacifica, Gml. (Kittlitzi), weicht aber, abgesehen von der Grösse, schon durch den eigenthümlichen, kurzen, dicken, längs der Firste stark bogig gekrümmten Schnabel, der für diese Art sehr charakteristisch wird, genügend ab. Das Weibchen (No. 2) erinnert in der Färbung an unseren Aplonis Pelzelni; letzterer unterscheidet sich aber auf den ersten Blick durch die umbrabraunen Schwingen und Schwanzfedern. Fringillidae. 14. Erythrura 5? ? Fringilla trichroa, Kittl. Mem. T’Acad. St. Petersb. II. 1835. p. 8. t. 10 (Ualan). Erythrura trichroa, Bp. Consp. p. 457 (syn. » Kittlitzi, Bp. <). » » Reichb. Singvögel p. 35. t. 11. f. 98 (nach Kittl.). ? en modesta, Wall. Ibis 1862. p. 351 (Ternate). 35 36 Stirn und Vorderkopf bis zur Scheitelmitte und bis hinter das Auge, nebst Kopfseiten und Ohreeeend tief kobaltblau; auf den Zügeln in’s Schwärzliche ziehend; übriger Ober- und Hinterkopf bläulicherün. dunkler als die übrige Oberseite, welche einen deutlicher in’s Blaugrüne ziehenden Ton zeigt; TFlüceldecken und die Aussensänme der braunschwarzen Schwingen düstergrün; Schwingen innen, nicht oanz bis zur Spitze, breit rostisabellfarben gerandet; Schwanzdecken, die zwei mittelsten Schwanzfedern und die Aussensäume der übrigen durch den Spiritus von Roth in ein schmutziges Isabellbräunlich verändert: ganze Unterseite nebst den Halsseiten hellmeerblau, auf Kinn und Kehle in’s Grünlichblaue; untere Flügeldecken rostisabell. wie die Tibien. Schnabel hornschwarz, Beine bräunlich. Acht Exemplare dieses Finken liegen vor, die bezüglich des dunklen schönen Blaues am Kopfe und des meerblauen Tones der Unterseite ganz mit dem beschriebenen übereinstimmen, dagegen ist die Oberseite bei einigen deutlich düstergrün, nur hie und da mit grünblau scheinenden Spitzen und einzelne zeigen Kinn und Kehle deutlicher grün. Junger Vogel. Ohne Blau am Kopfe, düster, wie die übrige Oberseite düsterbläulichgrün; Unterseite vom Kropfe an schmutzig isabellbräunlich; Schneidenrand und Spitze des Schnabels horngelb; der Schwanz kürzer und mehr abgerundet. Beim alten Vogel ist der Schwanz keilförmig und die zwei mittelsten. am Ende etwas verschmälerten und spitzzulaufenden Federn überragen die übrigen um eirca 4 Linien. L. Fl. M.Schw. Aeuss. Schw. F. Höhe. 1b M.: 2. c. 4, 25° 96%, 180 227%, 13° —14%. 6.5 (10—11mm.).’e.4% (8 —9:mm.). 77%” 17 mm.). 62°. (&Expl%) PAS DD“ 152 12mm. ) mm. lock (Oe modesta, Ternate. Die Aufbewahrung dieses interessanten Finken in Spiritus lässt eine exacte Bestimmung desselben leider nicht zu. Wenn ich auch auf Grund hinreichender Erfahrung als gewiss anzugeben vermag, dass (die schmutzig isabellbräunliche Färbung der Schwanzdecken und Schwanzfedern nur durch den Einfluss (les Spiritus hervorgebracht ist, und eigentlich ein schönes düsteres Roth war, so bin ich doch nicht im Stande, über die ursprüngliche Färbung der Unterseite mit Sicherheit zu urtheilen. Nach den Erfahrungen, welche ich mit in Spiritus erhaltenen Jungen von Amblynura cyanovirens *) machte, verändert sich Grün in ein düsteres Meerblau. Die Annalıme, dass eine gleiche Veränderung bei diesen Finken stattgefunden hat. scheint daher berechtigt, wird aber dadurch zweifelhaft, dass bei den meisten Exemplaren das Grün (ler Oberseite noch deutlich erhalten ist, während bei allen die Unterseite entschieden meerblau (wie bei Amblynura eyanovirens) erscheint. Es wäre somit nicht ganz unmöglich, dass sich auch hier die ursprüngliche Farbe erhalten hat, und in diesem Falle würde die Erythrura von Ponap& jedenfalls eine eigene, durch die blaue Unterseite ausgezeichnete Art bilden. Sollten Untersuchungen an frischen Bälgen (liese Verschiedenheit bestätigen, so würde ich die Benennung » Erythrura glauca« in Vorschlag bringen. Für den Fall, dass frische Bälge den Nachweis der grünen Färbung geben, darf die Identität mit E. trichroa, Kittl. von Ualan als sicher angenommen werden. Bonaparte beschreibt bei dieser Art sonderbarer \Weise die zwei mittelsten Schwanzfedern als »bläulich«, während sie doch bei Kittlitz deutlich als rot dargestellt sind. Mit E. trichroa, Kittl. fällt wahrscheinlich zusammen: E. modesta, Wall. Ibis 1862. p. 351 (Ternate — E. trichroa, Meyer, Sitzber. K. Akad. d. Wissensch. Wien. vol. 70. 1874. p. 127. Neu-Guinea — trichroa, Gray, Handl. II. p. 58. No. 6806. »Ternate, Batjan, (rilolo«) aus den östlichen Molucken und Auf diesen Jungen Vogel bezieht sich zweifellos: Lobiospiza notabilis, H. & F. (Proc. Z. S. 1870. p. 817. t. 49. — Finsch, Journ, f. Orn. 1872. p.48). Die eirenthümliche Muı dwinkelbildung ist eben das von uns verkannte Zeichen der Jugend. 36 © | von Neu-Guinea. Ein mir vorliegendes Exemplar von Ternate stimmt in der That so ausgezeichnet mit Kittlitz’s Abbildung überein, dass man sich versucht fühlt, beide Arten zu vereinigen. Doch zeigt modesta auf den Halsseiten, hinter der Ohrgegend, einen olivengoldgelben Anflug, der bei trichroa zu fehlen scheint, und so wird sich die endgültige Lösung der Frage wohl nur durch direete Vergleichung von Ualan- und Molucken-Exemplaren entscheiden lassen. Columbae. 15. Ptilinopus ?fasciatus, Peale. Drei Exemplare, darunter ein alter und zwei junge Vögel. Obwohl die Farbentöne durch die Conservirung in Spiritus verloren haben, so lassen sich dieselben immerhin noch soweit erkennen, um eine Vergleichung vorzunehmen. Dieselbe ergiebt nun die interessante Thatsache, dass der Ptilinopus von Ponape nicht. wie man vermuthet haben würde, mit Pt. pelewensis, H. & F. von Palau oder Pt. roseicapillus, Less. (purpureocincetus. Gray). sondern unerwarteter Weise am meisten mit Pt. fasciatus, Peale übereinstimmt. der bisher nur von den Samoa- und Viti-Inseln und der kleinen Wallis-Insel. U&a, bekannt war. Der alte Vogel zeigt genau dieselbe Ausdehnung der Kopfplatte, die aber statt schön violett- purpurroth düsterblutroth erscheint, offenbar eine Folge der durch den Spiritus hervorgebrachten Veränderung; die übrige Färbung stimmt fast ganz mit der frischer Bälge von Pt. fasciatus von Upolu überein, nur ist das Gelb des Bauches und des Schwanzendes stark abgeblasst und mehr graulichgelb, das Orangeroth der unteren Schwanzdecken ist ebenfalls schmutzig gelbfahl und nicht recht erkennbar, ebenso lässt sich die ursprüngliche Färbung und Ausdehnung des dunklen Bauchfleckes nicht mehr feststellen. Die Kehl- und Kropffedern sind, wie bei fasciatus, durch den Mangel einer lebhaft gefärbten Mittelquerbinde charakteristisch; die hinteren Armschwingen zeigen lilablau scheinende Spitzenflecke, gariz wie beim alten fasciatus. Die beiden jungen Vögel. oberseits grün mit blassgelben Enden und Säumen der Schwingen und Deckfedern, unterseits graugrün mit schmalen gelblichen Endsäumen, stimmen ganz mit der Beschreibung des jungen fasciatus (Ormith. Centr. Polyn. p. 117 und Finsch, Journ. f. Orn. 1872. p. 45) überein; an Stirn und Vorderkopf spriessen die rothen Federn hie und da hervor. F. Schw. F. Mundspl. Ir M.Z. MET Nolte. 20 ER IE gun, 81a‘. ad. Ponape. A067 Dir 6 _ 10T Un > 67. DDR Da _ 942 SH » » A: Pa a 9% — = — » Upolu. - ee TE Bio —6, — — — ad. >» AER ER Holt. — — jun. Uea. Pt. pelewensis, H. & F. von Palau unterscheidet sich schon genügend durch die tief purpurrothen unteren Schwanzdecken, die purpurfarbene Mittelquerbinde der Kropffedern und feurig orangegefärbte Unterbrust und Bauch. Wie erwähnt, lässt sich wegen mangelhafter Conservirung des alten Ponape- Exemplares die ursprüngliche Färbung der so charakteristischen Bauchpartien nicht mehr ganz gut erkennen. Sollten dieselben daher, gegen meine Erwartung, von der bei fasciatus abweichen, so würde die Ptilonopus von Ponap& vielleicht eine eigene Art bilden, soweit ich aber nach den vorliegenden Exemplaren und meiner Erfahrung der Veränderung der Farben durch Spiritus zu urtheilen vermag, darf man dieselbe getrost als mit Pt. fasciatus identisch betrachten. 37 33 Charadriidae. 16. Charadrius fulvus, Gnl. Bo E21 C39.:188. Zwei Exemplare dieser auf dem Winterzuge sich weit über die polynesische Inselwelt verbreitenden Art. Sie tragen das Winterkleid, wie wir es (l. c. p. 190) beschrieben. Das eine Exemplar zeigt auf Brust und Bauch noch zahlreiche schwarze Federn und sechs deutliche helle Querbinden auf der äussersten Schwanzfeder: beim anderen ist die äusserste Schwanzfeder rauchbraun mit hellem Schaft, heller Spitze und zwei weissen Randflecken an der Innenfahne Die Conservirung in Spiritus erlaubt genauere Messungen. als dies nach Bälgen möglich ist und ermöglicht namentlich die Ausdehnung des Nackttheiles der Tibia exact festzustellen. Dieselbe ist bei Weitem mehr ausgedehnt, als bei Ch. pluvialis, und beide Arten lassen sich schon nach diesem Kennzeichen leicht ‚unterscheiden. Ausserdem zeigt Ch. fulvus bekanntlich die Achselfedern wie die unteren Flügeldecken einfarbig bräunlichgrau, während bei pluvialis die Achseln weiss erscheinen. G.L:; Fl. Schw. Be Th: Tib. M. 2. 9 a 2a 1012, 1812, 0 EEE 91/n 6” (Er DIE A a 1 1344 11 Die Flügel überragen den Schwanz um einen Zoll. Die in der Novara-Reise von der Stewart-Gruppe und Tahiti s. n. Ch. pluvialis erwähnten Exemplare (p. 115) gehören zu fulvus. « Ardeidae. 17. Ardea sacra, Gml. R.-& „Hartl. 1.:e. p.”201. Finsch, Journ. Mus. God. VILI. 1875. p. 32 (Palau). A. jugularis, (Forster) Pelz. Novara-Reise. Vög. p. 118 et 162 (Puynipet). Die Novara-Expedition erbeutete zwei Weibchen dieser über ganz Polynesien verbreiteten Art auf Ponape: das eine ist schieferschwarz mit weissem Kehlstreif, das andere schieferschwarz und stark mit Weiss gemischt. v. Kittlitz beobachtete diesen Reiher auch auf Ualan, woher das Wiener Museum (weisse und dunkle) Exemplare besitzt. und auf Lugunor (Denkwürd. einer Reise II. p. 93). Scolopäcidae. 18. Actitis incanus, Gml. F, & H. 1. ec. p. 182. Totanus brevipes, Pelz. Novara-Reise p. 129 (Puynipet). Kin Exemplar dieser bereits durch die Novara-Fxpedition von Ponap&e nachgewiesenen Art im \Winterkleide mit weisser Unterseite. Schnabel düster hornfarben, Beine grünlichgrau, Zehen in’s schmutzig Okertarbene ziebend. Die Flügelspitzen überragen den Schwanz um 6 Linien. G.L. Fl. Schw. Br L. Tib. M.Z. ur gt gu gu gen 17%. 15%, gu 121/01 = 99 Laridae. 19. Sterna fuliginosa, Gml. ESassEslgezp: 222. Hydrochelidon infuscata, Heugl. Orn. N. OÖ. Afr. p. 1457 (nec p. 1512 et COVI). H. somalensis, ib. p. 1512 et p. CCVII. Zwei Exemplare im Jugendkleide und angeblich, aber nicht mit völliger Sicherheit als von Ponap& herstammend bezeichnet. ID M.Schw. Aeuss. Schw. F. Mundspl. I: M.Z. LG Bat! a DE 1 DI al Gun jun. Ponape. 10.2 4., DR 4 —, De 21. 10!a’“. Slot, >» > 10% —', ER SL A 1312. 1944 1047 Oljoı, » Upoh. 106°“. Dr ge: ae 1a En 104% gu » Somaliküste. 1016 3, AUS DIL — 102% 9a ad. Australien. 32 6%. Zu Ir Didier 20". — Nett. Iulouı. » panaya Somali. GE 2u Du a 199% — Sulocı: == jun. > 9 I 79. Delas: u luee 10H _ Srn, 10“. 2 ad. Paternoster-Insel. a DS: a 19 — 944 Or > » y gi. DU Mei, A a 1, — a ge. » > » Die beiden Exemplare stimmen in jeder Beziehung mit einem solchen von der Somaliküste (am 27. November bei Tiur durch Dr. v Heuglin gesammelt) überein und mit der nach demselben gegebenen Beschreibung (Orn. Oentr. Polyn. p. 226 u. Vög. Ost-Afr. p. 832). Nur wäre noch zu bemerken, dass die rostbräunlichen Endflecke der unteren Schwanzdecken sehr schwach angedeutet sind, und dass bei dem einen Exemplare die Bauchmitte deutlicher weiss als bei dem Somali-Exemplare erscheint, während das andere den ganzen Bauch und After bereits rein weiss zeigt. Auf solche junge Vögel bezieht sich Sterna infuscata. Licht.. von der ich Exemplare im Berliner Museum vom Rothen Meere und Cuba untersuchte. Ein junger Vogel von den Schiffer-Inseln (Upolu) unterscheidet sich in nichts von dem von der Somaliküste (Finsch, Journ. f. Orn. 1872. p. 56). Auf die Unterschiede zwischen St. fuliginosa und der nächstverwandten St. panaya, Gm]. (anaesthetus, Scop.) haben Dr. Hartlaub und ich wiederholt hingewiesen und beide Arten sowohl im ausgefärbten, als den beiderseitig sehr abweichenden Jugendkleidern, so genau dargestellt, dass eine Verwechselung derselben wohl nicht gut möglich war. Wir führten den überzeugenden Nachweis, dass St. infuscata Licht. eben das Jugendkleid von St. fuliginosa ist, wie schon aus der Abbildung bei Gould (B. of Austr. pl. 32) deutlich erhellt. Während Th. v. Heuglin (Ornithol. N. ©. Afr. p. 1457) nur den jungen Vogel (wie die vorliegenden gefärbt) s. n. infuscata, Licht. richtig beschreibt, sucht er auf p. 1511 nachzuweisen, dass die von ihm p. 1453 richtig dargestellte St. anaesthetus, Scop. (= panaya, Gml.) eigentlich infuscata heissen müsse und schlägt für den jungen Somalivogel, obschon er den alten nicht erlangte und überhaupt nicht kennt, die Neubenennung »L. somalensis« vor. Aufp. COVI der Nachträge beschreibt nun v. Heuglin die alte angebliche St. infuscata (ohne Localitätsangabe) ; doch lässt sich darnach leicht erkennen, dass er ein Exemplar der echten panaya (anaesthetus) vor sich hatte. Denn die geringen Färbungsverschiedenheiten, welche angegeben werden, dürfen ohne Bedenken auf individuelle Abweichungen bezogen werden, wie ich sie bei Untersuchung und genauer Vergleichung so vieler Exemplare zur Genüge kennen lernte. St. (Hydrochelidon ) infuscata Heuglin (Nachtrag p. CCVI) gehört daher unzweifelhaft zu panaya 39 40 k (— Hydrochelidon anaesthetus, Heugl. ib. p. 1453. et p. 1511. Aleuten.), über deren verschiedene Färbungsstufen ich ausführliche Mittheilungen machte (Finsch & Conrad, Verhandl. zool. bot: Gesellsch. Wien. 1873. p. 20). 20. Anous stolidus, L. A. pileatus (Scop.), Pelz. Novara-Reise, Vög. p. 155 et 162 (Puynipet). Wie ich durch gütige Mittheilung von v. Pelzeln erfahre, stimmt das durch die »Novara« in der Nähe von Ponape erlangte Exemplar in der Färbung mit der Beschreibung von A. tenuirostris (Finsch, Journ. Mus. God. VIIL. p. 42) überein, nach den Maassen, namentlich was den starken Schnabel anbelangt, aber mit stolidus. wie wir sie (Proc. Z. S. 1872. p. 115) mittheilten, und gehört demnach bestimmt zu dieser letzteren Art. v. Kittlitz gedenkt dieser Art bereits als von ihm in der Nähe Ponapes beobachtet (Denkwürd. einer Reise etc. II. p. 77). 21. Gygis alba, (Sparrm.). F. H.1. ce. p. 232. | v. Kittlitz erwähnt (Denkwürd. einer Reise etc. II. p. 77) einer » glänzend weissen Meerschwalbe «, die er in der Nähe der Insel beobachtete und welche ohne Bedenken auf diese weit verbreitete polynesische Art bezogen werden darf. v. Kittlitz hebt ausdrücklich hervor, sie nirgends so häufig in offener See beobachtet zu haben, wie gerade hier. Procellaridae.: 22. Puffinus obscurus, Gml. P. dichrous, Finsch, Journ. Mus. God. VIII (1875) p. 44. Zwei Exemplare, welche ganz mit meiner Darstellung (1. c.) und Exemplaren von Palau überein- stimmen. Die Färbung der Nackttheile ist durch die Conservirung in Spiritus gut erhalten und folgende: Schnabel seegrünlichbraun. Schneidenrand in’s Horngelbliche; Schnabelkuppe dunkler braun: Läufe und Zehen hell okergelblich (durch’s Trocknen gelbbraun bis fahlbraun), Schwimmhäute schmutziger und mehr in’s Grünliche; Aussenseite des Laufes am Basisdrittel, Aussenzehe und Innenrand der Mittelzehe nebst Krallen hornschwarz. Das Schwanzende überragt die zusammengelesten Flügel um circa "e Zoll. Die grosse Bürzeldrüse trägt ein langes Federbüschel. : L. Fl. Schw. ib: Mundspl. Höhea.d. Bas. Breitea.d. Bas. L. M. 2. c. 10 Ya”. 022104, 22107: EA 10 ZU an led: 16H“? . 6” gu 9 gu 12% 17%, 4m Aloe. 1ER 16! Du Fortgesetzte Studien der Procellariden, namentlich der Exemplare im Leidener Museum haben mich zu der Ueberzeugung gebracht, dass der echte P. obscurus, Gml. nur in unserem P. dichrous wiederzufinden ist. wie schon (das eine der noch vorhandenen Typen Latham’s im Wiener Museum (P. tenebrosus, Natt.)' beweist, Procellaria obscura, Cat. No.1 im Leidener Museum, und der Typus von Temminck und Schlegel gehört ebenfalls hierher. Eine genaue Darstellung der Puffinus-Arten, mit gründlicher Sichtung der so sehr verworrenen Synonymie, behalte ich mir für eine besondere Publication vor. = v. Ueber den Schwalbenwürger (Artamus) der Palau-Inseln. Von Dr, Otto Finsch, Wie ich in diesem Journal (Heft VIII. 1875. pp. 18. 19) näher ausführte, glaubte ich den zuerst durch Professor Semper, später durch Kubary eingesandten Schwalbenwürger von Palau auf den echten Lanius leucorhynchus, L. (L. manillensis, Briss. — Sonn. pl. 25.) beziehen zu müssen. Die Beschreibung bei Brisson, welche die oberen Theile mit »noiratre« bezeichnet, schien in der That ganz auf die vorliegenden Exemplare zu passen, und da Brisson ein Exemplar des Abbe Aubry von »Lucon« beschreibt, so schien mir die Annahme des gleichzeitigen Vorkommens der Art auf Palau und den Philippinen gerechtfertigt. Ich wurde um so mehr in dieser Ansicht bestärkt, als die Abbildung bei Hahn (Vögel aus Asien, Afrika etc. 1822. Lief. XIX. t. 2), obschon anscheinend nach einem javanischen Exemplar angefertigt, wegen der einfarbig schwarzen Färbung der Oberseite (allerdings den Bürzel und die oberen Schwanzdecken mit einbegriffen!!) ganz mit unserem Vogel übereinstimmt, ebenso wie die bei v. Kittlitz (Kupfert. XXX. 1833. f. 1. s. n. leucorhynchus). Letzterer sagt allerdings »Sunda-Inseln«, erwähnt aber auch Exemplare von Lucon. “und ich glaubte daher, dass die Abbildung nach einem solchen gemacht worden sei, so dass mir dadurch der Nachweis des Vorkommens der dunklen Art auf den Philippinen erwiesen schien, obwohl ich’ selbst noch nicht Gelegenheit hatte, solche von daher zu untersuchen. Lord Walden, in jüngster Zeit *) speciell mit dem Studium der Avifauna der Philippinen beschäftigt, theilte mir nun kürzlich mit, dass er ebenfalls noch niemals die dunkle Palauform von den Philippinen gesehen habe und das Gleiche schreibt Count Salvadori in Turin. Nach dem gewichtigen Zeugniss dieser eminenten Forscher läast sich also kaum zweifeln, dass die ceitirten älteren Quellen. obwohl sie anscheinend für die dunkle Form sprechen, kein Beweis des Vorkommens derselben auf den Philippinen sind, sondern unrichtige und in der Färbung übertriebene Darstellungen des gewöhnlichen über die ganze ostindische Inselwelt verbreiteten Artamus leucogaster, Val., der sonst unzweifelhaft mit A. leucorhynchus, L. zusammenfällt. Die zahlreichen Exemplare. welche ich selbst von den Philippinen vergleichen konnte, waren in der That vollkommen identisch mit Exemplaren von Java und anderen ostindischen Localitäten. Es muss somit angenommen werden, dass die Philippinen nur eine Art Artamus beherbergen: A. leucorhynchus, L.., und dass die Art der Palau-Inseln specifische Sonderung verdient. Ich benenne dieselbe demnach: Artamus pelewensis, Finsch. A. leucorhynchus, H. & F. Proc. Z. S. 1868. p. 116 et 118. — ib. 1872. p. 9. A. leucorhynchus, Finsch, Journ. Mus. God. VIII. 1875. p. 18 (except. syn.). Die genaue Beschreibung habe ich (l. c.) bereits gegeben und kann nur nochmals bemerken, dass sich die Art zunächst an A. melaleucus, Forst. von Neu-Cäledonien anschliesst. Obwohl im Allgemeinen auf Mantel und Schultern dunkler als melaleucus, zeigen einzelne Exemplare einen braunschwarzen Ton, “) Vergleiche auch die kritischen Bemerkungen über diesen Gegenstand von Lord Walden im letzten Heft (Januar 1876 des »Ibis« (p. 133). 41 : 6 42 ler von dem bei melaleucus nicht zu unterscheiden ist. Solche braunschwarz-rückige Exemplare unterscheiden sich vom echten A. melaleucus in der That nur durch die grössere Ausdehnung des Schwarz der Kehle, welches den Oberkropf mitbedeckt und den Mantel des schmalen weisslichen Endsaumes der Schwanzfedern, wovon Palau-Exemplare keine Spur zeigen. Was A. leucorhynchus, L. anbelangt, so erklärt Lord Walden (Trans. Zool. Soc. vol. VIII. 1872. p. 67), die Exemplare von den verschiedenen Localitäten der ostindischen Inseln bis Australien (Philippinen, Andamanen, Java, Lombok, Mysol, Australien und Celebes) als zu einer Art gehörig, und ich kann ihm, nach sorgfältiger Vergleichung von Exemplaren von Java, Sumatra, Morotai. Halmahera, Celebes, den Philippinen und Australien, darin nur beistimmen. Die anscheinend etwas dunklere Färbung, welche Exemplare aus den östlichen Molucken (A. papuensis, Bp.) zeigen, erweist sich bei einer grösseren Reihe von Exemplaren eben so wenig als constant durchführbar, als die bedeutendere Grösse der Celebes-Exemplare, auf welche schon Walden (1. c.) hinweist. Die australische Form (A. leucopygialis, Gould) zeigt die ganze Unterseite rein und blendend weiss, das Braun des Kinns dehnt sich nur bis auf die Oberkehle aus, die Unterkehle bleibt daher weiss, und der Schnabel erscheint mehr gestreckt. obwohl sich dies durch Maasse nicht ausdrücken lässt. Ob diese Verschiedenheiten sich als constant erweisen und eine specifische Sonderung bedingen, wage ich vorläufig nicht zu behaupten. Indem ich noch die vergleichenden Maasse von Exemplaren verschiedener Localitäten anfüge, brauche ich wohl nicht erst zu bemerken, dass die von mir (‚Journ. d. Mus. Godeff. VIII. 1875. p. 19) gegebene synonimistische Zussammenstellung auf den echten A. leucorhynchus und nicht auf die Palau-Art (pelewensis) Bezug hat. F. Schw. F. Breite. IE: 4. 107%, a EL 1 ey de, Java (leucorhynchus). Pk) Bu DAL un | Yoltt Alla 7 ots 2» » Ch 1 LE uU KH Teck G ma Ta Lucon » Eh: DUTEDMN op Ge. Aa, Tajoit, Manila. » n4 DALE 2u DALEE gu G pi Te y » DISRL, DIL Tja, CrDan Tuon. Morotai (s. n. papuensis). 44.102% PA Tu HER Te Halmahera. » 54 1. Yu zu gu 4!" gu Mysol » 54 zu Hu zu Tu Dil la . Celebes „ Au IE, ze —, ler Alla, u Australien (s. n. leucopygialis). 4“ 10 1% 1m lE ke Alla MALE D) » 4 1 KR Dr JUL RAR Du Fe » » 42 Branchipus australiensis nov. spec. Von Dr. F. Richters in Altona. Hierzu Tafel III. ! Die Branchipoden gewähren durch die Art ihres Vorkommens ein hohes Interesse. Sie bewohnen kleine Gewässer, am häufigsten Pfützen, welche die feuchte Jahreszeit kaum überdauern. Während der trockenen Zeit ruhen ihre Eier in dem eingetrockneten Schlamm und entwickeln erst neues Leben, wenn nach heftigen Regengüssen sich an der betreffenden Stelle wiederum eine Lache gebildet. Dann treten sie plötzlich in grosser Individuenzahl auf, um nach kurzer Zeit wieder spurlos zu verschwinden. Eine solche Lebensweise muss von vorne herein einer Verbreitung der Thiere über weitere Gebiete ungünstig erscheinen; sie erscheint nur möglich, wenn wir uns denken, dass die mit Branchipoden bevölkerten Pfützen sich derartig erweitern, dass sie mit anderen zusammenfliessen oder mit fliessenden Gewässern in Verbindung treten und so das Verbreitungsgebiet erweitern, oder wir müssen eine unfreiwillige Beförderung durch Sumpfvögel annehmen. Um so mehr muss es daher auffallen, die hierher gehörigen Genera über die verschiedensten Theile des Erdkreises verbreitet zu finden. Arten des Genus Branchipus kannten wir bisher aus Europa, Afrika und Amerika; jetzt ist auch Australien in den Verbreitungskreis derselben hineingezogen. Dank den eifrigen Bemühungen des Reisenden Dämel gelangten Anfang vorigen Jahres circa 30 Exemplare eines Branchipus in die Sammlungen des Museums Godeffroy, welche derselbe im December 1874 bei den Peak Downs, 300 Meilen landeinwärts von der Ostküste Australiens, in einem nur zur Regenzeit gefüllten Creek gefangen hatte. Von den 30 Thieren war fast geradezu die eine Hälfte Männchen, die andere Weibchen; es scheint also auch diese Art, wie die übrigen, in ziemlich gleicher Anzahl der Geschlechter aufzutreten. Sie waren so wohl conservirt, dass sie eine Untersuchung bis in microscopische Details gestatteten. In der Beschreibung ist nur auf die Theile Rücksicht genommen, welche wesentliche Abweichungen zeigen, da grössere Ausführlichkeit bei den zahlreichen eingehenden Untersuchungen, die in der letzten Zeit über das Genus Branchipus veröffentlicht sind, wenig am Platze schien. Die Länge des Thieres beträgt circa 33 mm. Das erste Antennenpaar (fig. 2. 3 a) ist fadenförmig; bei den Männchen länger als bei den Weibchen; an der Spitze derselben stehen (regelmässig?) 3 lange und 3 kurze Sinneshaare (fig. 4 s), deren zugehörige Nervenfasern und Zellen (n) deutlich zu erkennen waren. Das zweite Antennenpaar ist bei den Männchen (fig. 2f) zu kräftigen Greifwerkzeugen umgewandelt; die Basalglieder sind fleischig, die zangenartig gebildeten Endglieder bestehen aus starker Chitinmasse; an der Innenseite sind dieselben hohlkehlenartig vertieft (fig. 5) und mit feinen Querleisten versehen, wodurch diese Organe noch mehr zum Ergreifen und Festhalten befähigt werden. An der Basis dieser Antennen liegen (fig. 2c) die in fig. 6 vergrössert dargestellten Kopfanhänge; dieselben erinnern auffällig an die des 45 44 Chirocephalus diaphanus Y); sie sind nur bedeutend kleiner und entbehren der vier Nebenanhänge jederseits. Auf dem gabelförmig gespaltenen Theil befinden sich Höcker; diese tragen stachelartige Spitzen, an denen man wieder bei stärkerer Vergrösserung (fig. 7) feinere Endspitzen gewahrt. Unzweifelhaft haben wir es hier mit einem Sinnesorgan zu thun, da in jedem Höcker ein Ganglion (g) nachweisbar ist. Das zweite Antennenpaar der Weibchen besteht aus langen, schwertförmigen, schlaffen Gebilden, die auch wieder an ie betreffenden Organe der Weibchen von Chirocephalus diaphanus erinnern; sie sind aber bedeutend länger. Weitere Anhänge fehlen. Die gestielten Augen (fig. 2. 20), das Entomostrakenauge (ig. 2e), sowie ie Mundwerkzeuge zeigen keine wesentlichen Abweichungen von denen anderer Branchipusarten. Ebenso bieten die Kiemenfüsse, abgesehen von kleinen Differenzen in der Form der einzelnen Abschnitte, so wenig Merkenswerthes, dass es unnöthig erschien, dieselben abzubilden. Das zweite der die Geschlechtsorgane bergenden Hinterleibssegmente hat beim Männchen zwei kräftige Dornen (fig. 8. 9d). Die Penis ragen stets weit hervor und können, wie ein Exemplar zeigte, fast um das dreifache hervorgestülpt werden. Die dieselben bewegenden Muskeln sind durch die Chitinhaut hindurch bemerkbar (fig. 8m); die kräftigsten sind an der Bauchseite des Segmentes angeheftet; ein sehr schmaler (fig. 10m) an der Basis des Penis inserirter erstreckt sich bis auf die Rückenseite des Thieres und kreuzt sich mit dem der anderen Seite kurz vor der Anheftungsstelle. Die bei der Ausstülpung zur Aussenseite werdende Innenseite des Penis ist mit zahlreichen verschieden gestalteten Dornen besetzt (fie. 11). Die Hoden (fig. 9. 10t) sind verhältnissmässig kurz; sie sind nicht wie bei anderen Branchipus- arten bis in das dritte Hinterleibsegment verlängert, sondern liegen S-förmig gekrümmt ausschliesslich im ersten Abdominalseomente, mit nach dem Vordertheil des Thieres gerichtetem Grunde. Es gelang mir nicht, ein vollkommen deutliches Bild von der Uebergangsstelle derselben in das vas deferens (wenn man von einem solchen reden will) (fig. 12. v. d) zu bekommen; die Stelle ist theilweise von einer Gruppe von Zellen mit starken Kernen bedeckt (fig. 12x), die sich meines Wissens bei keinem anderen Branchipus gefunden hat. Ob dieselben Secrete liefern, die sich den aus den Hoden austretenden Spermatozoen beimengen, mag dahingestellt bleiben. Die Eiertasche des Weibchens (fig. 13) ist ziemlich voluminös; sie ist eiförmig und ragt mit ihrem stielförmig verlängerten Ausführungsgang bis an die Grenze des vierten und fünften Hinterleibssegmentes. Man erkennt in ihr von aussen deutlich die Eier (o) und das die Schalensubstanz absondernde Organ (S). Die reifen Eier (fig. 14) liessen, wenn auch nicht so regelmässige Verzierungen, wie Spangenberg an den Eiern von Branchipus stagnalis beschrieben hat 2%), so doch ein Netzwerk von starken Leisten erkennen; die Eihaut ist sehr derb:; es werden daher auch wohl die Eier dieser Art während der trockenen ‚Jahreszeit im eingetrockneten Schlamme ruhen. Das letzte Abdominalsegment ist schmal; die Anhänge sind von beträchtlicher Länge und an ihren ändern mit Wimperborsten reich bekleidet. Nach der kürzlich von Verrill aufgestellten Auflösung des Genus Branchipus in 4 Genera ®) wäre Branchipus australiensis wegen des Baues der Kopfanhänge dem Genns Chirocephalus zuzurechnen, wollte man nicht auf der nur schwachen Entwicklung derselben und dem Mangel der Nebenanhänge ein neues (senus begründen. ') Vgl. Baird. British Entomostraca Taf. IV. fig. C. Vgl. Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie Bd. 25. Taf. II. fie. 22 a. b. ce. Vgl. Silliman’s American Journal. Tom. 48. pag. 244— 249. nn Descriptions of new species of Reptiles from Australia, collected by Hr, Dämel for the Godeffroy Museum, By Dr. Albert Günther. Delma orientalis. Shorter and less slender than D. fraseri which inhabits Western and Southern Australia. Scales in sixteen rows (14 in D. fraseri); ventrals in 109 pairs. Of the two verticals the anterior is very broad, extending across the whole width of the snout; the posterior is small, pentagonal. The upper labials are rather high; the first pair of lower labials do not form a suture together behind the mental, as in D. fraseri, but are widely separate. Two pairs of pr&anal scutes, without single median scute. Young specimens (250 mm. long) are prettily colored: a brown straicht line runs along each series of scales; and each scale is provided with two yellowishı dots separated from each other by the longitudinal line. A broad yellowish nuchal band is edged behind with black. These colors are less distinet in old examples, though more or less visible. The body of the largest example is 200 mm. long, without the tail. Peak Downs. Lygosoma heterodactylum. Allied to Z. australe, but with the relative lengths of the hind-toes very different. Habit slender; limbs feeble: length of the fore-limbs a little less than the distance of the ear from the snout; the third and fourth fingers nearly equal in length. Also the third and fourth toes are subequal in length, the fifth being a little longer than the second which is two-thirds of the length of the third. Nasals widely separate; central occipital as long as the pra&oceipitals. Eye-lid scaly; ear-opening small. Body surrounded by twenty-two series of scales; fifty-four scales in a series between the axils of the fore- and hind-limbs. Two large praanal scales. Upper parts brownish, finely powdered with black. Abdomen whitish, with irregularly scattered black dots which become more crowded on the throat, and on the lower side of the tail. Peak Downs. The specimen is 155 mm. long, of which the body takes 65 mm. Rhodona fragilis. Scales round the middle of the body in twenty series; sixty-five scales in a longitudinal series between the fore- and hind-limbs. Four large praanal scales; subcaudals not enlarged. Fore-limbs as long as. the cleft of the mouth, with three fingers, of which the two outer ones are equal in length, the inner being only one third the length of tlie outer ones. Hind-limbs longer, with three toes very unequal in length, the inner the shortest, the outer the longest. Nasals in contact with each other; prafrontal single, forming a broad suture with the vertical which is subtriangular, scarcely longer than broad. Pr&oceipitals confluent; central oceipital short, triangular. Six upper labials, the fourth entering the orbit. 45 46 Mental broad. Ear entirely hidden. Olive-colored above, with indistinet black lines along the series of scales. Sides blackish, this color being sharply defined towards the back. Abdomen dotted with black; lower part of the tail pure yellowish-white. Peak Downs. The largest of several specimens is 113 mm. long, the tail measuring 55 mm. NEPHRURUS (g. n. Geckot). Upper parts finely granular, with round groups of conical tubereles, the one in the centre being the largest. Toes not dilated, eylindrical, of moderate length, each armed with a non-retractile claw, ovyanular at their lower surface. Pupil vertical. Upper eyelid separated by_ a fold from the skin of the head, with prominent margin; lower eyelid indicated by a distinct fold. Tail extremely short and small, swollen in its proximal, and thin and tapering in its distal half, the extremity terminating in a globular, kidney-shaped Kknob. Nephrurus asper. Head large and depressed; eyes large; opening of the ear a vertical slit, with the tympanum deeply sunk. All the upper and lateral parts, with the exception of the upper side of the head, are densely covered with the groups of. tubercles mentioned above, which, although smaller extend also over the throat. the outer sides of the belly, and the lower parts of the upper arm on the thigh. On the upper surface of the swollen portion of the tail they are arranged in four longitudinal series. The middle of the abdomen and the terminal knob are covered with minute smooth granules. Upper and lower labials low, numerous. Legs slender. Brownish above, with many of the tubercles white; faint indications of narrow whitish transverse lines; head with a widemeshed net-work of blackish lines. Lower parts whitish. I have known this singular Lizard for many years from photographs sent to me by Mr. Krefft; tlıe speeimens were from the Burdekin River, but as they were the property of the Trustees of the Sydney Museum. I had no opportunity of deseribing the species, until Hr. Dämel brought examples from Peak Downs. The specimen before me is 110 mm. long, the head (to the ear-opening) measuring 28 mm., and the tail 22 mm. Hoplocephalus damelii. Scales in seventeen rows. In general habit similar to a Coronella levis. Head depressed, oblong, scarcely distinet from neck. Anterior frontals very small, only about one fourth the size of posterior. Vertical five-sided, longer than broad, with a rieht angle behind. Oeccipitals of moderate length rounded behind; two postoculars; the single pra&ocular just reaching the upper surface of the head. Six upper labials. Temporals 2 + 3 + 3: only one is in contact with the postoculars; those of the second and third row small, scalelike. Each oceipital is laterally in contact with. four scales.. Ventrals 171; subeaudals 43. Upper parts uniform olive-brown, lower pure white; in some of the specimens, especially younger ones, the head and neck are somewhat darker than the rest of ‘the body. Several specimens were obtained by Hr. Dämel, after whom I have named this species, at Rockhampton and Peak Downs. The largest is 15 inches long, the tail measuring 2" inches. Hoplocephalus maculatus (Steindachner). Demisonia ornata (Kvefit) is based on a specimen of this species which was accidentally provided with a separate shield in the loreal region. 46 47 Limnodynastes dorsalis (Gray) — Limnodynastes (Platyplectrum) dumerilii (Peters) — Platyplectrum superciliare (Keferstein) — Heliorana superciliaris (Keferstein). This frog ought to be referred to Platyplectrum. Limnodynastes ornatus (Gray). Closely allied to Platyplectrum marmoratum, and to be referred to the same genus. Chiroleptes brevipalmatus. Vomerine teeth in two straight transverse series between the choan®. Skin indistinctly glandular, nearly smooth. Fingers long, tapering; toes short, with a rudimentary web. Brownish-olive above, with a white vertebral line, and with symmetrical brown markings, one of which is a large interocular spot. A brown streak along the canthus rostralis. The hinder part of the thigh uncolored. Lower parts whitish. Of this species I have seen three specimens: one in the British Museum, from Port Denison:; and two collected by Hr. Dämel at Gayndah and Peak Downs. The largest is 40 mm. long; hindleg 59 mm. Hyla fordii. Allied to A. phyllochroa, but with all the upper (colored) parts granular, like the belly. Snout short, broad, with the canthus rostralis angular. The vomerine teeth form two very small groups between the choan®. Tympanum entirely covered by the skin. Tongue scarcely notched behind. Male with a large uncolored pouch extending across the sternal region. Disks of the fingers and toes large. The three outer fingers two-thirds webbed; the membrane between the toes extending to the disks. All the upper parts which in a sitting posture are exposed to the light, are bright green; a white line along the canthus rostralis, and another along the lower edge of the fore-arm and lower leg. Thigh color-less. Lower parts white. Three examples from Rockhampton, purchased of a dealer with other Queensland Reptiles, have been in the British Museum for some time. The largest is 40 mm. long; hind-leg 63 mm. 47 Ueber australische Paussiden. Von Dr. ‚G.:A. Dohrn. AararananrrrnnnNN Nieht allen Entomophilen, doch fast allen Sammlern exotischer Käfer wird es bekannt sein, dass es mit unsrer Kenntniss der Paussiden in mehr als einer Beziehung noch eine lückenhafte Bewandtniss hat. Vor hundert Jahren hat Linnaeus in seiner letzten Reliquie, in den Bigae Insectorum, den ersten Paussus als microcephalus beschrieben — heute, nach einem vollen Säculum, haben wir ausser Erichson’s Beschreibung einer Larve, welche vielleicht einem Paussus angehört, noch Keine sicheren Nachrichten über die ersten Stände, Nahrung, Metamorphosen, obschon einzelne Arten (P. Favieri, Pentapl. paussoides) in erheblicher Zahl gesammelt sind. Wenn auch die Frage über die systematische Stellung dieser augenfällig eigenthümlichen Familie vor Ermittelung der beregten Data nicht zum endgültigen Abschluss gebracht werden kann, so haben sich (loch die meisten Ansichten dahin geeinigt, dass sie nicht, wie Burmeister vorschlug, neben die Carabiden, auch nicht. wie Lacordaire will, zwischen die Hydrophiliden und Staphyliniden, sondern neben die Clavigeriden eingeordnet werden. Paussus Shuckardi zuerst, später P. sinicus und ihre habituelle Analogie mit unserm Claviger hatten mich schon vor einer Reihe von Jahren auf diesen Zusammenhang geleitet; die allmählich immer verlässlicher documentirte Verträglichkeit vieler Paussiden mit Ameisen konnte mich nur darin bestärken. Seltsam scheint es immerhin, wenn man äusserlich so verschieden gestaltete Thiere, wie Hylotorus bucephalus,. Cerapterus latipes,. Orthopterus Smithi, Arthropterus angusticornis, Lebioderus Goryi, Platyrhopalus Mellyi, aplustrifer, Pentaplatarthrus paussoides, Paussus sphaerocephalus, Humboldti, sranulatus, cultratus (= Plinii Thomson), Shuckardi vor sich sieht, dass es keinem paussidisch eingeübten Auge bedenklich erscheint, alle diese eigenthümlichen Gesellen unter denselben Familienhut zu bringen. Freilich widersetzt sich ihr Habitus ziemlich nachdrücklich jeder linearen Aufeinanderfolge, und der Sammler muss zufrieden sein, seine Paussiden unter sich als weitläuftige Vettern in verwandtschaftlicher, und zu Ulaviger, Articerus in nachbarlich erträglicher Beziehung zu sehen. Mit den davor oder dahinter zunächst eingeordneten Hexapoden harmoniren sie nur mässig. Die Mehrzahl der bekannten afrikanischen und asiatischen Arten wurde nur ausnahmsweise und selten im Freien, dann gewöhnlich mit Ameisen zusammen *) angetroffen; die meisten wurden durch- ihr Zuiliegen an das Licht durch Abends geöffnete Fenster gefangen, eine Methode, bei welcher natürlich an die Bereicherung biologischer Kenntnisse kaum zu denken ist, etwa mit Ausnahme der fast bei allen Arten festgestellten Fähigkeit zu bombardiren. längere Zeit schien es, als sollten Australien und Amerika nur durch je eine Art vertreten werden. Für Amerika ist es auch seit 1838 dabei verblieben, in welchem Jahre Westwood den Homopterus brasiliensis besonrieb. Zwar hat Ehrhardt in glaubhafter Weise das Vorkommen zweier kleinen und einer ) Bei den australischen Paussiden ist die myrmekophile Lebensweise bisher noch nicht constatirt. S. 8. 55. 48 49 grossen Paussidenart in Paramaribo (Surinam) behauptet, (vd. Stett. ent. Zte. Jahrg. 1872 p. 222) aber leider die Belegstücke eingebüsst. Die riesige Quadratfläche des tropischen Amerika, die verborgene Lebensweise der anscheinend überall seltenen Paussiden (von Homopt. bras. sind mir authentisch nur zwei Exemplare bekannt), die unscheinbare Erdfarbe der meisten, ihre anfängliche Reguneslosigkeit, das alles sind Momente, welche es glaublich machen, dass wir aus Mexico, Guyana und Brasilien späterhin durch eifrige Exploratoren noch eine oder die andere Art zu erwarten haben. Anders verhielt es sich mit Australien. Der erste, durch Francillon entdeckte, nach Europa gebrachte Paussus wurde von Donovan in seinen Ins. Nov. Hollandiae als P. Macleayi beschrieben und abgebildet, und kam in die Sammlung des Mannes, dem zu Ehren er benannt war. Als Herr M® Leay sen. nach Sidney übersiedelte, gerieth auf diese Weise der Paussus qu. wieder in seine Heimath. und konnte nicht mehr in natura verglichen werden, als später andere Paussiden aus Australien ihren Weg nach Europa fanden. Dies veranlasste einen bedauerlichen Irrthum Westwood’s, des Kenners zaz’ 2Coyyv und Bearbeiters dieser Familie, einen Irrthum, von dem ich eingehender sprechen muss, da er noch heute zu allerhand Verwirrung mitwirkt. In Transact. Lond. Ent. Soc. 1835 vol. II p. 95 sagt Westwood wörtlich Folgendes: CERAPTERUS Macreayı Plate X fig. 7. This insect is known to Entomologists only by Donovan’s figure and description; and as this author is known not to have paid so much attention to the minute details of his figures as are now required by Entomologists; I have thought that a figure of an insect sent to me from Paris by Mr. Gory, which, except in a few particulars, agrees with the general characters of this species, would not be unacceptable to the Members of our Society. It is from N. Holland. Piceus, antennis pedibusque rufopiceis; capite thorace minori, obtriangulari, antice rotundato, angulis posticis pone oculos acute productis; postice in collum breve contracto: thorace subcordato-truncato, capite majori; elytris thorace latioribus, oblongo-quadratis, angulis postieis tuberculo ordinario instructis: pedibus magnis, compressis; tarsis distinete 5-articulatis. Long. lin. 5. The characters given above might perhaps be considered to indicate a species distinct from ©. Macleayi: but I think, when sufficient allowance is made for Donovan’s inaccuracies in minute insects, and his figures and description are compared with those which I now offer, it would not be justifiable to give this inseet above described as a species distinet from that figured by him. Plate X fig. 7: represents a tibia and tarsus Leider sind mir Donovan’s Insecta Novae Hollandiae nicht zugänglich — das Buch scheint in Continental-Bibliotheken selten zu sein, da ich es in Freund Hagen’s reichhaltiger Bibl. entom. vermisse —. ich muss also unerörtert lassen, in welcher Weise darin der P. Macleayi beschrieben und abgebildet ist. Wer aber Westwood’s danach copirten Umriss in Vol. XVI tab. 33 der Transact. Linn. Soc. mit dem oben angegebenen Bilde vergleicht, wird sich des Gedankens kaum erwehren, dass Westwood’s Meinung, das von Gory eingesandte Thier sei identisch mit Donovan’s Macleayi, einigermassen übereilt war. Nun ging von London, und durch das Gory’sche Exemplar auch von Paris aus eine falsche Deutung einer, wie es scheint. im östlichen Australien ziemlich verbreiteten Art in viele exotische Sammlungen über. Ich habe bei nicht wenigen Käfer-Collegen einen P. (Arthropterus) Macleayi figuriren sehen, den ich früher auch bona fide als solchen bestätigte, weil ich es nicht anders wusste. Eine an Paussiden ungewöhnlich reiche Sendung aus Natal gab mir vor zwanzig Jahren Anlass, meine sämmtlichen Arten an Freund Westwood zur Revision einzusenden, darunter auch mehrere australische. 49 7 50 Als ich sie zurück erhielt. bezeichnete ich Jedes Exemplar mit einem besonderen Vermerk an der Nadel und besitze demnach in meiner Sammlung drei vom Monographen für A. Macleayi Donov. erklärte Stücke. [ch kann nicht leugnen, dass ich bei dem einen dieser drei etwas ungläubig den Kopf schüttelte. Die beiden anderen stimmten durch ihren subcordiformen Thorax allerdings mit dem allgemein, wenngleich irrthümlich für Macleayi geltenden Typus überein, aber jener dritte wich durch sein differirendes, mehr undes Halsschild ohne Ausladung nach der Apexseite anscheinend wesentlich ab. Indessen sagte ich mir, lass Herin Westwood vermuthlich eine grosse Reihe von P. Macleayi vorläge, und dass mein, überdies an den Fühlern beschädigtes und von ungeschickter Hand gespiesstes Exemplar mit etwas Klaffenden Elytren nicht zu einem ausreichenden Zweifel an der richtigen Determination des Dominus monographus berechtige. Durch eine directe Sendung des Herrn W. M® Leay aus Sidney, von welcher ich S. 213 Jahrg. 1875 der Stettiner entom. Zeitung gesprochen habe, ergab es sich nun durch ein darin enthaltenes vollkommenes Exemplar des A. Macleayi in einer für mich überzeugenden Weise, dass ich und die sämmtlichen Besitzer des vermeintlichen Macleayi Donov. bisher in einem handgreiflichen Irrthum befangen gewesen. Dass (ler Sohn des Besitzers des Francillon-Donovanschen Typus von Kindesbeinen an in der Sammlung des Vaters dies Unicat gesehen, dass er, wie seine Insects of Gayndah (Transact. of the Ent. Soc. of N. S. Wales Vol. II. p. 153) und seine Arbeit über australische Paussiden (ibid. p. 337) beweisen, mit der betreffenden Familie speciell vertraut ist, liegt auf der Hand: mithin verdient er vollkommen Glauben, wenn er S. 352.1. :c. sagt: »The genus Phymatopterus Westw. contains the species piceus and Macleayi of Westwood, the latter orieinally taken by him for Arthropterus Macleayi Don. Oonsiderable confusion exists as regards the identity of Donovan’s species, and mistakes have, consequently, been frequently made. « Unzweifelhaft hatte Westwood bei der Publication des Vol. II. seiner Arcana entomologica 1845 seinen Irrthum schon eingesehen, denn S. 8 spricht er von Arthıropt. Macleayi Donov., ohne seiner eigenen Beschreibung desselben in Vol. II der London Trans. zu erwähnen, stellt aber Cerapterus Mac. Leayi W estw. mit ? als zweite Art hinter Phymatopterus piceus, ohne weiter ein Wort darüber zu sagen. Da ich Phym. piceus nicht in natura kenne, so würde ich es ganz gern gesehen haben, wenn Herr \W. Mac Leay seiner erwähnten Sendung eine der Species Phymatopterus beigefügt hätte, von denen er S. 555 1. ec. sagt. dass er sie später beschreiben werde. Denn bei den behaupteten Differenzen in den Diagnosen zwischen Arthropterus und Phymatopterus (Arc. ent. II. p. 8, 9) muss man nicht ausser Acht lassen, dass damals nur 2, jetzt aber gegen 40 Arthropterus vorliegen, und es daher mehr als wahrscheinlich ist. dass jene Differenzen durch Uebergänge undeutlich und verwischt werden. Die Abbildung des Phymatopterus piceus in den Arcanis tab. 50 fig. 3, und vollends die zum Trotze des pechbraun in der Beschreibung schauerlich veilchenblau illuminirte des Phym. Macleayi Westw. in den London Transaet. IT. tab. X. fig. 7 tragen beide den Arthropterus-Stempel, und würden dem Einziehen der (rattung Phymatopterus nicht widersprechen. Beispielsweise ist gleich der erste Unterschied, dass der Ivopf bei Arthropterus nicht schmäler, bei Phymatopterus aber schmäler als der Thorax sein soll, hinfällig, wenn man eine Reihe Arthr. angulatus mit breiteren, gleich breiten und schmäleren Köpfen vor sich hat. Während eine ganze Anzahl der afrikanischen und asiatischen Paussiden durch auffallende Bildung einzelner Körpertheile, namentlich der Antennen, des Thorax, durch Sculptur oder bunte Farben sich auszeichnen, bieten sämmtliche australische Arten nur Modificationen einfarbigen Brauns von Dunkelbraun ins Hellröthliche, auch keine auffallenden Extravaganzen in der Antennenbildung oder im Körperumriss. ’ - 1 R . y x ” & EN T. rk x ° . ” “ bei dem Arthropterus subsulcatus Westw. ist durch die Benennung und durch den Ausdruck »elytris longitudinaliter subsulcatise in der Beschreibung auf wahrnehmbare Längsfurchung der Flügeldecken 0 51 hingedeutet, und das vom Autor als »subsulcatus« determinirte Exemplar meiner Sammlung zeigt durch die Lupe schwache Punktstreifen. Diese Art (von King George’s Sound) muss wohl ziemlich selten sein, da sie nicht im Mus. Oxon. vorhanden ist und da auch Herr W. M® Leay sie nicht gesehen hat. (Sidn. Trans. 1. ce. p. 340.) Ich bin kein Fanatiker für die »Punktirung«, wenn ihre Differenz das einzige Trennungs-Kriterium für anderweit übereinstimmende Species abgeben soll; aber ich gebe zu, dass bei allen übrigen mir vorliegenden australischen Paussiden solche Punktstreifen wie bei A. subsulcatus nicht bemerkbar sind. Von der Schwierigkeit. einen Paussiden ohne Vergleichung eines Typus bloss nach der Beschreibung zu bestimmen, wird es einen Begriff geben. darauf hinzudeuten, dass W. M© Leay hinter seiner Beschreibung von Arthr. angusticornis (l. e. p. 154) sagt: » This species seems to approach the A. parallelocerus of Westwood.« Da mir nun Typen von angusticornis vorliegen. welche nach der Angabe des Sammlers,. Herrn Dämel, von dem Autor persönlich determinirt sind, auch mit dessen Beschreibung vollkommen harmoniren, und da Westwood in seinem Thesaurus ent. oxoniensis p. 77 die Beschreibung des parallelocerus wiederholt, und mit eıner Abbildung auf tab. XV. fig. 9 begleitet, so kann ich dreist versichern, dass diese beiden Arten toto coelo von einander verschieden sind. Genau dieselbe Schwieriekeit gefühlt zu haben, documentirt Westwood, indem er im eben laudirten Thesaurus p. 78 sagt: »Five other species (Arthr.) from Gayndah are described by William M® Leay Esq. in the Trans. Ent. Soc. of N. S. Wales Vol. II.*) — Without actual comparison with typical specimens, I am afraid to pronounce on the possible identity of some of them with some of the species above described. « Nach diesen Worten zu schliessen, bin ich zwar vor meinem würdigen Collesen in Oxford insofern beneidenswerth bevorzugt, dass mir 3 (vielleicht 4. vergl. später) dieser Arten in typischen Stücken vorliegen — dennoch komme ich nach besonnener Erwägung der Sachlage zu dem Resultat, dass ich von dem Anheimstellen des Herrn Custos Schmeltz des Museums Godeffroy »über die von Herrn Dämel aus Nord-Anustralien mitgebrachten Paussiden einen Artikel zu verfassen, und die neuen Arten darunter zu beschreiben « nur der ersten Hälfte nachkommen werde. Nach meiner Ueberzeugung hat für diesen Augenblick nur Herr William M® Leay in Sidney ausser dem bereits documentirten Beruf, über diese Familie zu urtheilen, auch das durchaus unentbehrliche Material, um neue australische Arten mit ausreichender Sicherheit zu beschreiben. Ich kann mich seiner Versicherung p. 340 I. e. ungeachtet: »I am satisfied, however, that I have not made too many species« des Gedankens nicht erwehren, dass er durch spätere Vermehrung seiner Vorräthe, wozu ihm an Ort und Stelle mehr als irgend einem Anderen die Mittel geboten sind, eine oder die andere seiner nenen Species als bedenklich einschmelzen wird. Meine Gründe werde ich bei Besprechung der einzelnen Arten andeuten, wobei ich deren Nummern in derselben Reihenfolge aufführe, in welcher sie mir zugegangen sind. No. 10761. Arthropterus angulaus W. M© Leay. A. distinetus Thoms.? von den Peak Downs bei Gayndah (laut Angabe des Sammlers, Herrn Dämel), von Rockhampton (M® Leay Sidney Transact. II. p. 346). Diese Art halte ich nach Maassgabe des mir vorliegenden Materials für die im ganzen östlichen Australien verbreitetste und veränderlichste in manchen Einzelnheiten, so dass es nicht zu verwundern ist, wenn einzelne Extreme durch Grösse und Färbung zur Aufstellung besonderer Species Anlass gegeben *) Die in demselben Bande p. 340 beschriebenen achtundzwanzig neuen Arten desselben Verfassers lässt Westwood unerwähnt; er muss sie übersehen oder ein unvollständiges Exemplar der Transactions vor sich gehabt haben; vielleicht nur ein Separatum der Insects of Gayndah. 51 52 haben. Vom Autor selber erhielt ich zwei Exemplare, deren eines fühlerbeschädigt, das andere aber vollkonmen erhalten ist. Die mir von Herrn Schmeltz zugesandten Stücke belaufen sich auf die respectable Anzahl von 30. und aus einem Briefe des Herrn Dämel entnahm ich, dass Herr M“ Leay jr. ihm den Namen anenlatus dazu gegeben. allerdings mit dem Beifügen »es würden wohl noch ein paar neue Arten darunter stecken; < Ich bin nun nicht dieser Ansicht, glaube vielmehr (wie ich vorhin bereits angedeutet) dass Herr M® Leay dem richtigen Sachverhalt näher war, als er l. c. p. 340 schrieb: » A. Westwoodi, parallelocerus, Wyanamattae, angulatus, subeylindricus, Adelaidae, puncticollis, and Odewahni come so near one another that it is most diffieult to find good distinctive characters. « Meine Geneigtheit. diese Arten *) in eine zu verschmelzen, positiver als in Form einer Vermuthung auszusprechen. hindert mich natürlich schon der einfache Umstand, dass ich nur von einzelnen dieser Arten Typen vor mir habe, indessen diese Typen und die Beschreibung der nicht vorliegenden Arten begründen mein Bedenken. Von dem Darwinischen Prinzipe will ich ganz absehen, denn ich weiss aus Erfahrung, dass den meisten Speciesbeschreibern bei der blossen Erwähnung des Namens Darwin die Galle sofort ins Blut tritt. und dass sie gleich jenem würdigen, aber etwas eingerosteten alten B. Universitäts- Professor in (dieselbe Extasis gerathen, wie dieser, der einem genauen Bekannten von mir den Donnerkeil entgegen- schleuderte: »in meinem Zimmer muss ich doch recht sehr bitten, diesen Namen nicht auszusprechen!« Aber ieh kann mich nicht enthalten, eine andere, hier einschlagende Anekdote zu erwähnen, deren authentische Mittheilung ich meinem Freunde Dr. H. Hagen verdanke. Er besuchte vor Jahren den verdienstlichen nordamerikanischen Entomologen Walsh und wurde von diesem ersucht, aus einer Masse anscheinend nah verwandter Libellen (oder waren es Cicaden?) die von Hagen unterschiedene, durch eine teine Differenz charakterisirte Art herauszusuchen. Mit grösstem Eifer machte sich Hagen sofort an die Arbeit, zog die Lupe vom Leder und sortirte die Schafe von den Böcken auf das Allergewissenhafteste. Als er ungefähr die Hälfte oder ein Drittel der kritischen Itio in partes hinter sich hatte, warf sich Walslı mit so herzlichem Lachen hintenüber auf seinen Lehnsessel, dass er auf Hagen’s Verwunderung über diesen Lachkrampf lange nicht zu antworten fähig war, bis er endlich in die Worte ausbrach: »they are all together quite the same species from the same breeding!« (sie stammen alle aus derselben Aufzucht einer und derselben Art!) (mid fabula docet? Dass wir Entomologen schon seit hundert und funfzig Jahren an dem Schleier der Mutter Isis heben. schieben. bisweilen ungeschickt zerren, und dass es unseren begabtesten Collegen mitunter gelungen ist und olıne Zweifel in der Folgezeit noch oft gelingen wird, nicht bloss da Feinheiten zu bemerken. wo sie bisher übersehen worden, sondern auch da Differenzen auszuspähen, wo in natura keine specifische vorhanden. Es gehört kein besonders scharfes Auge dazu, um unter den vor mir ausgebreiteten 32 Arthr. angulatus ein Plus oder Minus zu bemerken, so der absoluten Länge, oder der relativen der einzelnen (lieder, namentlich der Elytra, der äusseren Vorderecke des ersten Fühlergliedes, welche alle Stadien von sehr spitz, spitz, ziemlich spitz bis beinahe abgestumpft aufzeigt; des beinahe eingezogenen Pygidiums oder umgekehrt dreier weit vorragender Segmente; des mehr parallelen, oder des nach hinten etwas. ausgebauchten Habitus; der deutlicheren oder undeutlicheren Rinne des Thorax; der schwarzbraunen oder hellbraunen Färbung. Nur spielen alle diese Differenzen bei den einzelnen Stücken so bunt durcheinander, (ass man zwar sehr leicht nach einem einzelnen Kriterium einzelne separiren könnte, diese aber unter sich ) Einschliesslich des P. Moretoni Westw. in lit. von Moreton Bay, von welehem ich seit Jahren aus der Hand des lenenners typische Exemplare besitze: wahrscheinlich ist W. über die Artberechtigung selber zweifelhaft geworden, sonst würde ofienbar im Thesaurus oxon. berühren. 53 disharmoniren würden, während die ganze Gesellschaft (für mein Auge wenigstens) einen unverkennbaren Familientypus mit individuellen Besonderheiten zeigt, die zu einer Absonderung als Art nicht durchgreifend ausreichen. Meines Dafürhaltens gehören zu dieser Art auch (wie oben erwähnt) zwei von den drei mir von Westwood als »Macleayi« determinirten Stücken, und meine Erinnerung wird mich wohl nicht täuschen, dass die meisten unter diesem Namen in den exotischen Sammlungen figurirenden Exemplare unter angulatus gehören. Aus dem Namen angulatus könnte man auf den Irrthum gerathen, als habe das Thier einen eckigen Gesammthabitus: er soll sich aber nur auf das winkelige Vorragen des ersten Fühlergliedes beziehen. No. 10762. Arthr. Mastersi W. M© Leay, von den Peak Downs. Schon vor etwa einem Jahre war mir im Museum Godeffroy ein in Rockhampton gefangenes Exemplar dieser Art vorgelegt worden, das ich damals für einen Phymatopterus sp. hielt, nach dem analogen Habitus des in meiner Sammlung als Ph. Hopei Klug, Westw. steckenden. Herr M© Leay bemerkt indessen in seinen Miscellaneen p. 339, dass Hopei Westw. im Münchener Cataloge unpassend unter Phymatopterus eingereiht, und ein Arthropterus sei. Nach dem erwähnten Briefe Dämels hat der Autor selber die vorliegenden sechs Stücke als Mastersi bestimmt, und ich finde die Beschreibung ]. e. p. 153 vollkommen zutreffend, nur dass das kleinste der mir vorliegenden Exemplare kaum 6 Linien misst, das aus Rockhampton aber voll 7 Linien, während M® Leay 6" Linien angiebt. 10760. Arthr. sp.? zwei Stück aus Rockhampton und 10759. Arthr. Westwoodi W. M® Leay, fünf Stück aus Gayndah, letztere Art nach Dämel’s Angabe vom Autor so bezeichnet. halte ich beide für angulatus var. Es ist schon richtig, dass die Vorderseiten des Basalgliedes der Fühler bei den meisten Stücken des angulatus schärfere Ecken haben; aber ich bin doch zweifelhaft, ob man die im Uebrigen harmonirenden Exemplare mit stumpferen Ecken heraussuchen und wegen dieses einzigen Umstandes als Art abtrennen darf. No. 10758. Diese Species, welche durch die auf dem vorderen Theile des Thorax zwischen der hinten stärker, vorne schwächer markirten Mittelrinne und dem Seitenrande mit blossem Ange deutlich wahrnehmbar eingestochenen zwei Punkte vor allen australischen Arten ausgezeichnet ist, hat Herr W. M: Leay 1. c. p. 347 als A. foveicollis beschrieben. Er bemerkt dazu: »Habitat near Sidney: this is a very distinct species and apparently very rare.« und ich bin über das Zutreffen meiner Determination um so sicherer, als auch nach Herrn Dämel’s Angabe die beiden mir vorliegenden Stücke bei Sidney gefangen sind. No. 8295. Der bereits bei Arthr. Mastersi von mir besprochene, vermeintliche Phymatopterus aus Rockhampton. No. 8294. Arthr. brevis Westw. Zwei Exemplare von Sidney. No. 10768, 10767, 10766. Drei verschiedene Arten Arthropterus, jede in einem Stück vertreten, alle von den Peak Downs. No. 1 bietet eine Mittelform zwischen Arthr. angulatus und dem ächten Arthr. Macleayi Don., doch eher noch an ersteren erinnernd; No. 2 könnte zur Noth für eine noch nicht ausgefärbte Form derselben Art gelten, wenn nicht die eckiger vortretenden Schultern der Elytra dieser Auslegung widersprächen; No. 3 ist eine zierliche rothgelbe Art von der Länge des Arthr. brevis, aber ganz ausreichend von ihm verschieden. Ich habe oben die Gründe angegeben, welche es durchaus unräthlich machen, neue australische Arten nach einzelnen Exemplaren zu beschreiben. No. 10765. Arthr. elongatulus W. M® Leay. Ein Exemplar aus Gayndah, welches vollkommen mit dem mir vom Autor eingesandten Typus übereinstimmt. 53 54 No. 10764. Arthr. sp. Sieben Exemplare von den Peak Downs. Vielleicht hat Herr Custos Schmeltz Recht. dass er diese 7 Stücke unter eine Nummer gebracht hat, da sie in der Länge (10—11 mm.) und im parallelen Habitus stimmen — vielleicht auch nicht, da 4 von ihnen den Thorax stärker nach vorn ausladen. als die anderen 3: möglicherweise nur Geschlechts-Verschiedenheit. Bei einem Stücke ist die Thoraxrinne nahezu unsichtbar. Ein anderes erinnert habituell an den südaustral. A. Waterhousei M!L. No. 10763. Arthr. angusticormis W. M“ Leay 1. c. p. 154. Vier Stück von den Peak Downs. Nach H. Dämel’s Angabe vom Autor so bestimmt. Diese vier Exemplare können vortrefflich dazu dienen, die Schwierigkeiten bei der Behandlung australischer Paussiden zu illustriren. Herr M® Leay beschreibt an der angeführten Stelle den A. angusticornis und gleich dahinter den A. Kingi, beide von Gayndah. Nachdem er den angusticormis geschildert, fügt er die Note hinzu: » This species seems to approach the A. parallelocerus Westw.« Ich habe oben schon bemerkt, dass er hierin irrt. Bei A. Kinei werden bloss die Unterschiede von angusticormis angegeben, dann wird hinzugefügt: ‚The antennae are of the same character as those of A. angusticornis. « : Nun habe ich für mein Theil nicht den mindesten Zweifel daran, dass A. angusticornis eine gute und ausgezeichnete Art ist — die langen, schmalen Antennen hat keine andere mir bekannte australische Art. etwa mit Ausnahme des A. denudatus Westw. Aber auch nur in diesem einzigen Kriterium harmoniren die vier Exemplare vollständig, während sie in verschiedener Weise von einander divergiren. Zwei von ihnen sind, wie M. L. bei angusticornis vorschreibt, »of piceous brown colour and nitid;« die beiden anderen zeigen die Farbe, welche für A. Kingi mit »pitchy red« angegeben wird. Angusticornis soll ein >head depressed on the vertex« haben, Kingi nicht; ich finde den Eindruck auf dem Scheitel bei den pechrothen ebenso stark, eher stärker als bei den pechbraunen. Die Längsrinne auf dem Thorax soll bei angusticornis schwächer, bei Kingi deutlicher sein — ziemlich das Umgekehrte findet bei den vorliegenden Stücken statt. Dagegen trifft vollkommen zu, dass. bei angusticornis die Kopfecken hinter . den Augen stärker vortreten und dass die Seitenhaare des Thorax bei Kingi sich deutlicher bemerkbar machen. Ich halte es für sehr möglich, dass A. Kingi das. Weibchen von A. angusticornis ist. Dies ist das Hauptsächlichste, was ich über die mir vorgelegte reiche Ausbeute des Herrn Dämel zu sagen weiss. Insbesondere hat mich die ansehnliche Zahl der Arthr. angulatus und die darin vertretene individuelle Variabilität vieler Einzelnheiten in meiner (durch die 15 australischen Arten in meiner Sammlung veranlassten) Ansicht wesentlich bestärkt, dass es zur Zeit noch wenig erspriesslich. vielleicht sogar für künftig verwirrend ist, auf einzelne oder wenige hellbraune oder dunkelbraune Stücke von 4 bis 5 Linien Länge (das sind die bei weitem meisten) neue Arten zu errichten. Das Auge des Specialisten. verglichen mit dem Auge des Profanen, sieht ja ungemein schärfer und »gebildeter«; aber mir wird kaum widersprochen werden, wenn ich behaupte, dass auch bei weniger schwierigem Materiale als dem vorliegenden, drei anerkannt tüchtige Spezialkenner über nicht wenige Arten oder Abarten drei ganz verschiedene Ansichten aufstellen und motiviren würden. Einige Belege dazu habe ich vorstehend bereits geliefert. Es war für die Paussidenkunde ein dankbar anzuerkennender Treffer, dass der Gründer des Museums (Godeffroy auf den einsichtigen Vorschlag seines verdienstlichen Custos einging, und durch einen entomologisch vorgebildeten, geschickten und unermüdlichen Explorator ein so bedeutendes und Kostbares Material der Wissenschaft zugänglich machen liess. STETTIN. im September 1875. 54 q Ju 8) ZUSATZ. Nachdem das Vorstehende bereits druckfertig abgeschlossen war, eing mir noch ein Brief des Herrn Dämel zu, aus welchem ich Folgendes in Betreff der von ihm in Australien gesammelten Paussiden ausziehe: »Die Peak Downs liegen etwa 300 englische Meilen westwärts von Rockhampton; dort war die Ausbeute am lohnendsten. Aber nie wurden sie in Ameisennestern, oder mit Ameisen zusammen gefunden; selbst wenn ganze Nester ausgehoben und in heissem Wasser getödtet wurden, um auf den Inhalt genau untersucht zu werden, fanden sich darin wohl Tmesiphorus, Tyrus, aber keine Paussus. Diese traf ich gewöhnlich unter alten, halb verrotteten Holzblöcken auf der Erde, zuweilen unter trockenem Kuhmist, der mir einmal S Stück lieferte, die neben einander sassen. Auch unter Baumrinde fand ich sie. und zwar an Bäumen ausser dem Bereiche von Ueber- schwemmungen, so dass die Vermuthung von W. M® Leay (Miscellanea p. 338) nach dieser Richtung hin nicht zutrifft. Sie waren überhaupt eher an trockenen Plätzen anzutreften, als an feuchten. Auch fing ich einige, welche Abends durch das offene Fenster dem Lichte zugeflogen sind. Bei fast allen wurde die Fähigkeit zu bombardiren constatirt; auch können sie ziemlich rasch laufen. Die ergiebigste Paussen-Ausbeute in den Peak Downs machte ich in den Monaten October und November vor Ausbruch der Regenzeit. « C A.D. Die australischen Formieiden von Dr. Gustav Mayr in Wien. Die reichhaltigen Sammlungen des Museum Godeffroy, durch den unermüdlichen Eifer der Herren Dr. Graetfe, Dämel, Kubary und der Frau A. Dietrich zusammengebracht, haben so viele neue australische Ameisenarten an’s Tageslicht gefördert, dass es nicht uninteressant sein dürfte, mit den neuen Arten auch die mir bereits bekannten zusammenzustellen und so ein Bild über die Ameisenfauna Australiens zu geben. Es dürfte dies um so mehr gerechtfertigt sein, als die bisher bekannten Arten in vielen Schriften zerstreut und gemengt mit Arten aus anderen Erdtheilen beschrieben wurden. Leider konnten nicht alle bisher beschriebenen. in Australien lebenden Arten aufgenommen werden, da es noch manche Beschreibungen von Arten. besonders aus den zwei verflossenen Decennien giebt, welche selbst in generischer Beziehung keine Sicherheit bieten. so dass ich darauf verzichten musste, diese Arten hier einzufügen. Was nun vor Allem die Grenzen der australischen Ameisenfauna betrifft, so sind dieselben bei dem Umstande, dass nur das östlichste Neuholland, sowie die Tonga-, Samoa- und Ellice-Inseln genauer studiert sind, während von Neu-Guinea und Tasmanien nur wenig, von dem übrigen Neuholland, sowie von allen Inseln der Südsee, mit Ausnahme der oben genannten nichts oder höchstens einzelne Arten bekannt sind — nur beiläufig anzudeuten, bis spätere Forschungen genauere Daten geben. Am schwierigsten ist die Grenze im Westen zu finden. Wenn auch viele Ameisenarten Australiens sich bis zu den mittleren südostasiatischen Inseln, ja sogar bis Ostindien erstrecken, so sind doch die für Australien charakteristischen Formen nur auf Australien beschränkt, oder reichen bis zu den Molukken und Banda-Inseln, und, soweit mir die Ameisenfauna der südostasiatischen Inseln bekannt ist, scheint die Ameisenfauna von Celebes nicht init der australischen, sondern mit der südasiatischen Fauua übereinzustimmen. Wie sich die Ameisenfauna der östlichsten Inseln der Südsee, wie die der Galapagos- und der Juan-Fernandez-Insel, verhält, ob da auch Formen auftreten, die sich an die südamerikanische Fauna, und speciell an jene westlich von den Anden, anschliessen, oder ob die Ameisen mit jenen übereinstimmen, die auf den mittleren Südsee-Inseln leben. mag wohl erst in einer späteren Zeit zu erörtern sein, da bis heute von den vielen Inseln der Südsee östlich vom Meridiane der Schifter- oder Samoa-Inseln, eine einzige Ameise bekannt ist, nämlich Solenopsis geminata Fab. auf Tahiti, eine Art, welche noch dazu eine kosmopolitische und daher geographisch uninteressante ist. Bei dem Umstande nun, dass eine natürliche Abgrenzung der australischen Ameisenfauna noch nicht gegeben werden kann, hielt ich es für das Zweckmässigste, die angenommenen geographischen (srenzen als Richtschnur zu nehmen. Nenholland mit den näheren umliegenden Inseln einerseits und die Tonga-, Samoa- und Ellice-Inseln andererseits haben nur wenige Arten gemeinsam, die nicht auch auf den südostasiatischen Inseln vorkommen wurden, und ich glaube, dass hier zwei gut charakterisirte Faunengebiete unterschieden werden müssen, nämlich das continentale @ebiet, Neuholland mit den umliegenden Inseln umfassend, und das oceanische, zu welchem ich indessen wohl nur die Tonga-, Samoa- und Ellice-Inseln stellen kann. Jedenfalls ist die 56 | australisch-oceanische Ameisenfauna der australisch-continentalen nicht bedeutend näher stehend, wie die letztere der südost-asiatischen Ameisenfauna. Die australisch-continentale Fauna ist durch mehrere sehr charakteristische Formen aus- gezeichnet. Da findet sich die durch den Thoraxbau der Arbeiter sehr auffällige Sippe, Camponotus albopilosus. similis, splendidus und purpureus umfassend, wozu noch der auf Aru und Batchian lebende Camponotus laevissimus zu stellen ist, dann die Gattungen Myrmecopsis und Leptomyrmex, jene Hypoclinea- Arten, deren Arbeiter ein bewehrtes Metanotum und dabei eine unbewehrte Schuppe des Petiolus haben, nämlich H. Kirbyi und scabrida, ganz besonders charakteristisch ist ferner die Gattung Myrmecia, deren zahlreiche Arten nur auf Neuholland und Tasmanien beschränkt zu sein scheinen, dann die Gattung Podomyrma, von welcher wohl eine Art, nach Smith, bis Amboina reichen soll. Die australisch-oceanische Ameisenfauna, speziell die der Tonga-, Samoa-, Viti- und Ellice-Inseln, ist nicht eine ärmliche zu nennen, da ich 35 daselbst lebende Arten kenne. Diese lassen sich in drei Gruppen trennen: 1) in solche, welche charakteristische Arten genannt werden können, da sie mir bisher nur von diesen Inseln bekannt sind, obschon anzunehmen ist, dass sie in der Südsee eine grössere Verbreitung haben dürften; 2) in solche, die ihren Verbreitungsbezirk bis nach Neuholland, oder auch bis zu den asiatischen Inseln, ja sogar bis Ostindien ausdehnen; und 3) in kosmopolitische Arten. Zur ersten Gruppe gehören 19 Arten, den Gattungen Camponotus (mit 3 Arten), Colobopsis (mit 6 Arten), Odontomachus (1), Anochetus (1), Ponera (1), Tetramorium (2). Vollenhovia (1), Pheidole (3) und Strumigenys (1) angehörig. Sämmtliche Gattungen, zu welchen diese für die benannten Südseeinseln charakteristischen Arten gehören, haben ihre Arten in allen Erdtheilen zerstreut. Eine ganz besondere Form bilden die drei Camponotus-Arten (C©. laminatus, Schmeltzi und ceristatus), deren Arbeiter sich durch einen ganz besonderen Bau des Thorax auszeichnen, wie er bei keinem anderen Camponotus der ganzen Erde vorkommt. Ein so grosser Reichthum an Colobopsis-Arten (6 Arten) zeigt sich nur noch auf den südasiatischen Inseln, obschon es nicht unwahr- scheinlich ist, dass auch das zwischen beiden Gebieten gelegene Neuholland bei genauerer Durchforschung mehr als nur eine Art aufweisen werde. Zur zweiten Gruppe gehören 8 Arten, und zwar 1 Camponotus, 2 Hypoclinea, 1 Tapinoma, 1 Ectatomma. 1 Monomorium, 1 Leptothorax, 1 Meranoplus. Auch diese Arten gehören Gattungen an, die einen sehr grossen Verbreitungsbezirk haben. Zur dritten Gruppe gehören 8 Arten, und zwar 2 Prenolepis, 1 Tapinoma. 1 Odontomachus, 2 Tetramorium, 1 Monomorium. Die relativ so grosse Anzahl der kosmopolitischen Arten ist in hohem Grade auffällig. Es wäre denkbar, dass diese Arten vor alter Zeit auf dem grössten Theile der Erde verbreitet waren, sowie jetzt Camponotus sylvaticus Ol. in Afrika, in einem grossen Theile von Europa und Asien, sowie in Nordamerika, freilich mit wechselnder Variation in der Farbe. verbreitet ist. und dass diese Arten an vielen Orten etwa der geänderten klimatischen Verhältnisse wegen ausgestorben seien und nur an einzelnen Punkten erhalten blieben, doch müssten sich bei diesen kosmopolitischen Arten an den zerstreuten, weit von einander getrennten Standorten nach so lange andauernder Isolirung Varietäten gebildet haben. was aber durchaus nicht der Fall ist. Viel richtiger scheint es mir, dass diese Arten erst in der anthropozoischen Periode, ja sogar in den letzten Jahrhunderten. von irgend einem Punkte, wo sie entstanden, durch passive Wanderung ihre Verbreitung fanden. Es mag wohl Treibholz und dergleichen an der Verbreitung dieser Thiere seinen Antheil haben, doch vorzüglich scheint der Mensch diese Verbreitung unwissentlich veranlasst zu haben, denn wie käme es sonst, dass von diesen 8 Arten: Prenolepis longicornis, P. vividula, Tetramorium simillimum, T. guineense und Monomorium Pharaonis, also 5 Arten, in Gewächshäusern Europa’s vorkommen und sich dann theilweise in die Wohnhäuser einnisteten. Die Arten sind unzweifelhaft in der Erde, in welcher Pflanzen versendet wurden, nach Europa gekommen, haben sich, mit einem guten Acelimatisations- Vermögen ausgestattet, weiter vermehrt. und theilweise von den Gewächshäusern, veranlasst durch starke 57 8 58 Vermehrung oder durch fortgesetzte Verfolgung von Seite des Menschen, in die Wohnhäuser verbreitet. Von der continentalen Fauna Australiens unterscheidet sich die oceanische besonders durch negative Merkmale. indem die für die Continentalfauna charakteristischen Gattungen Myrmecopsis, Leptomyrmex, Myrmecia. Podomyrma, sowie auch die daselbst durch 21 Arten vertretene, aber auch in den anderen Tropenländern. besonders in Südasien vorkommende Gattung Polyrhachis der oceanischen Fauna zu fehlen scheinen. Der australischen Continental- und oceanischen Fauna gemeinsam ist das Fehlen von Gattungen, welche in allen anderen Erdtheilen mehr oder weniger vertreten sind, besonders das Fehlen von Formica und Myrmica. Es sind dies solche Genera, welche nur auf die nördliche Erdhälfte, und zwar fast durchgehends auf den nicht heissen Theil derselben, beschränkt sind; auch fehlen die artenreicheren Gattungen Gnamptogenys, Eeiton. Atta, Pogonomyrmex und Cryptocerus, welche auf Amerika beschränkt sind, dann Echinopla. welche bisher nur von den tropischen Inseln Asiens bekannt ist, sowie Typhlopone, Myrmicaria und Cataulacus, welche in allen Tropenländern, ausser in Australien, durch Arten repräsentirt sind. I. Camponotus Mayr. Europ. Formic. 1861 pag. 35. Die Determination der Arbeiter der mir aus Australien bekannten Arten möge durch folgende analytische Uebersicht erleichtert werden. Es sind wohl noch einige Arten beschrieben worden, welche wahrscheinlich zu dieser Gattung gehören, doch vermag ich über dieselben keinen Aufschluss zu geben. Diese sind: Formica piliventris Smith, suffusa Sm. (nach Smith wahrscheinlich das Weibchen der vorigen), consectator Sm. und consobrina Erichson. ÜBERSICHT DER ARBEITER. l. Der ganze Thorax stark depress, das Mesonotum kürzer als breit, das Metanotum bildet eine gleichmässig schwach gewölbte Fläche, ohne Basal- und abschüssigen Theil, der Petiolus hat oben einen Knoten; der ganze Körper ist reichlich lang und weiss abstehend behaart; Körperlänge: 8—10 mm... 2.2.2 >:.2u. 20000 ee ne NA 2. — Thorax nicht oder nur theilweise depress, das Metanotum mit einem mehr oder weniger deutlichen Basäl- und abschüssigen! Thelle.... =: 2:..2..2..2.:. 10.2. 2 Se RR 5. 2. Kopt,. "Thorax und Einterleib schwarz „nn... 2: 2, ee ee DB: — and Thorax auffallend blaugrün oder purpurroth ur 1. ne ee 4. 3... Mandibeln.- Fühler-und: Beine schwarz». 3.222.222. ee ae ra 1. ©. albopilosus n. Sp. Schaft und. “Beine rostroth... „onen... 200 u ae 2. C. similis n. SP. 4. Blaugrün mit purpurrothem oder röthlichgrünem Hinterleibe; Clypeus vorne in der Mitte mit einem schwachen Eindrucke; Hinterleib reichlich anliegend pubescent ......... 3. CO. splendidus n. SP. Purpurroth oder violett-purpurroth mit schwarzem Hinterleibe, dieser fast ohne anliegende Eubescenz; der'Clypeus ohne, Eindruck. .2...0 nie... 20 sn ee: 4. ©. purpureus N. Sp. 5. Thorax zwischen Meso- und Metanotum stark eingeschnürt; der Körper roth oder rothbraun, der Hinterleib und beim grossen Arbeiter der Schaft schwarz, die Tibien, sowie der ganze Körper, reichlich abstehend ‚behaart‘... ..::. au... 32.022 en ne a ER 6. - nicht. oder"höchstens schwach eingeschnürt".=.. er a ee 7, 6. Hinterleib ohne anliegende Pubescenz; Körperlänge: 12—20 mm. .......... 5. ©. intrepidus Kirby. mit reichlicher anliegender Pubescenz; Köperlänge: 7—13 mm........... 6. C. Schencki Mayr. 58 a 10. 11. 18) 14. 59 Die hintere Hälfte des Thorax ist oben sehr stark zusammengedrückt und bildet eine schneidige Ianeskunte=aRarperlängen se meins Tales nn Der Thorax ist hinten nicht zu einer schneidigen Kante zusammengedrückt ................... Die Thoraxkante endet am hinteren Ende des Basaltheils des Metanotum mit einem dreieckigen Zahne; Abdomen oben mit langen abstehenden Haaren, aber fast ohne kurze anliegende 8. IUDESCE ZEN ee na rest. 7. C. laminatus Mayr. u rintenohnesvortretendenP Zahn ae an ee Scheitel deutlich niedergedrückt; die Thoraxkante geht gerundet in die abschüssige Fläche des Metanotum über; Stielchenschuppe etwas würfelförmig und niedrig ...... 8. ©. Schmeltzi Mayr. — nicht niedergedrückt, die Thoraxkante endet hinten rechtwinkelig zur senkrecht gestellten abschüssigen Fläche des Metanotum; Schuppe des Petiolus oval, von der Seite gesehen IE TDG On una it 9. C. ceristatus Mayr. Die ziemlich stark convexen Augen sind den Hinterecken des Kopfes nahegerückt, dieser ist rechteckig, so breit als der Thorax, länger als breit, mit parallelen Seitenrändern; Metanotum in der Längsrichtung oben schwach eingesenkt. Der Kopf schwarz mit rothen Mandibeln und Fühlern, der Thorax, Petiolus und die Beine rostroth oder schwarz, der Hinterleib schwarz mit feiner, messinggelber, anliesender Pubescenz, die übrigen Körpertheile hingegen mit feinen, weisslichen, anliegenden Härchen, Fühler und Beine ohne abstehende Haare. Körper- Emges .o—eh Tino. ee 10. ©. ephippium Die Augen weniger convex und weniger nach hinten gerückt, der Kopf nicht rechteckig, nicht nit parallelen Sehens sr RR Der Clypeus gekielt, vorne stark lappig verlängert, der Lappen in der Mitte stark winkelig ausgeschnitten, jederseits (wenigstens beim grösseren Arbeiter) mit einer nach aussen gerichteten, spitzigen, zahnartigen Ecke. Der Körper ist sehr fein chagrinirt, die Vorderhälfte des Kopfes oder der ganze Kopf überdies ziemlich fein und seicht zerstreut punktirt, der Hinterleib sehr fein und dicht quergestreift; die Körpertheile wie bei ©. sylvaticus Ol. (= C. marginatus Mayr Europ. Form.) geformt. Der Kopf ist schwarz, oft der Clypeus und dessen Umgebung, sehr selten der ganze Kopf ausser dem Scheitel, braunroth oder rothbraun, Mandibeln und. Schaft rostroth oder braunschwarz, die Geissel gelbroth, der Thorax, das Stielchen und die Beine röthlichgelb bis rothbraun, der Hinterleib rothgelb, bräunlich rostroth oder schwarz, im letzteren Falle das erste Segment öfters gelb oder rothgelb. Mässig oder ziemlich reichlich abstehend behaart, die anliegende Pubescenz sehr spärlich, die Tibien am Aussenrande meist ohne, seltener mit kurzen schief abstehenden Haaren. Köperlänge: 9—15 mm. 14. Ü. nigriceps AS ERDE E 2.0.0.6 ee ee een 0 ee RR RE EEE Mipıengamwäessenrandesnursmie anliegenden Härchen »2.............2...........0.0.00 une 2 ZmiesschieisapstehendenskurzenKoderslangen Haaren. ...........u...... nen... Thorax kurz, oben in der Längsrichtung sehr stark gewölbt. Schwarz, die Oberkiefer, die Fühler und mehr oder weniger die Beine kastanienbraun oder rostroth, der Hinterleib, besonders beim grossen Arbeiter, schwach erzfarbig schimmernd, der Clypeus kaum gekielt, vorne mässig verlängert, mit bogigem Vorderrande, welcher beim grösseren Arbeiter in der Mitte ausgerandet istseRfösperlänge- 9 Summen. 15. ©. arcuatus n. — jiingen, ohen werner GEW ee sea nee Nbdomenkreichlichwanliesendepubescent Bene — sspärlichganliegendepubescentuesr ee ee ee ae a he ele edle ae Sm. Ih, (616) 15. Thorax oben in der Längsrichtung gleichmässig gewölbt. Dem C. pubescens F. ungemein ähnlich, doch hat der Hinterleib eine reichliche messinggelbe Pubescenz. Länge: 7,;—10 mm. 13. ©. aeneopilosus Mayr. Mesonotum und Basaltheil des Metanotum oben in der Längsrichtung fast ganz gerade......... 16. Rostroth mit schwarzem Hinterleibe, selten der Kopf und theilweise der Thorax schwarz; die anliegende Pubescenz besonders am Hinterleibe reichlich, fein und kurz. Länge: 7,:—9 mm. 11. ©. ceinereus n. Schwarz. die anliegende Pubescenz besonders am Hinterleibe lang und nicht fein. Länge: 6 mm. 16. Sp. 12. CO. nigroaeneus Mayr. 17. Stirnrinne sehr stark eingedrückt in ein Grübchen endend, der hintere Theil der‘ Stirn und die Mitte des Scheitels auffallend stark gewölbt. Rostroth mit schwarzem Hinterleibe; die Oberkiefer grob punktirt, glanzlos, mit punktirt-lederigen Zwischenräumen, Hinterleib fast glatt; Olypeus nicht gekielt, vorne, die dreieckigen Seitenlappen abgerechnet, nicht breiter als hinten, mit fast halbkreisförmig ausgerandetem und zweizähnigem Vorderrande Länge: 11—13 mm. 16. ©. capito n. — schwach oder fehlend:; Scheitel wie gewöhnlich gewölbt. Siehe die nachfolgenden Diagnosen. 17. C. erenatus n. Sp., 18. ©. claripes n. sp. und 19. ©. subnitidus n. 18.. "Thorax. und: Beine: kurz. 2 ut: ar sat a De ee EN a Be — — — gestreckt; der Vorderrand des Clypeus in der Mitte nicht ausgerandet................ 19. Erstes und zweites Abdominalsegment rostroth, drittes bis fünftes Segment schwarz; Tibien kurz abstehend behaart; Olypeus in der Mitte des Vorderrandes beim grossen Arbeiter schmal ausgerandeb= ‚Länre: 5 10.mm.-.2. nn. we en ee 23. C. rubiginosus N. Der ganze Hinterleib schwarz, die Tibien lang abstehend behaart; Clypeus in der Mitte des Vorderrandes breit und seicht ausgerandet. Länge: 12mm. ....:........ 22. CO. testaceipes 20. Körperlänge: 10—18 mm.: die Tibien mit ziemlich langen abstehenden Härchen. Die grossen, 16—18 mm. langen Arbeiter haben einen vom vorderen Clypeusrande bis zur Mitte der Ausrandung des Scheitels 5 mm. langen Kopf bei einer grössten Breite von 4—5 mm., die kleineren, 10—14 mm. langen Arbeiter haben einen 3—8,5 mm. langen, schmalen Kopf, welcher am oder unmittelbar vor dem Kopfgelenke am schmalsten ist. Braunschwarz oder schwarz, der Thorax, besonders bei kleinen Arbeitern, braun oder röthlichgelbbraun, hinten unten oft bräunlichgelb, die Hüften, Schenkelringe und der grösste Theil der Schenkel, sowie die (zeissel lehmgelb oder röthlichgelbbraun, das Ende der Schenkel mehr oder weniger gebräunt, die Tibien und Metatarsen dunkelbraun, die vier letzteren Tarsenglieder mehr oder weniger bräunlichrothgelb ............ a ee Be 20. ©. dorycus 6-15 mm., die Tibien kurz schief abstehend behaart, der Hinterkopf beim kleinen Arbeiter nie unmittelbar vor dem Kopfgelenke schmäler als an diesem selbst ..............2222222.: 21. Der Thorax oben bis zur abschüssigen Fläche des Metanotum gleichmässig gewölbt ............ Mesonotum und Basaltheil des Metanotum in der Längsrichtung nicht gewölbt, sondern gerade. Kast glanzlos, nur schimmernd, dunkelrothbraun, Kopf und Abdomen braunschwarz oder schwarz; der Clypeus gekielt. Länge: 7—9 mm....... =2. Ganz vöthlichgelb (besonders kleine Arbeiter), oder mit gebräuntem, braunen oder schwarzen Kopfe und Abdomen. im letzteren Falle auch öfters der Thorax und theilweise die Beine braungelb oder gebräunt; der Kopf schimmernd oder schwach glänzend. der Clypeus und die 010) a >21. ©. extensus n. Sp. Sp. 19: 20. Sm. 21. 22. 61 Wangen mit abstehenden Haaren; der vorgezogene Theil des Ölypeus wenig herabgedrückt und beim grösseren Arbeiter mit querem Vorderrande. Länge: 6—13 mm. 24. C. Novae-Hollandiae Mayr Der dunkelsten Varietät der vorigen Art ungemein ähnlich, doch ist der Kopf stark glänzend, fast glatt, die Mitte des Clypeus und die Wangen ohne abstehende Haare, der vorgezogene Theil des Clypeus beim grösseren Arbeiter stark niedergedrückt und mit bogigem Rande. - Länge: 7,5—9,; mm. 25. C. Kubaryi n. Sp. 1. Camponotus albopilosus nov. spec. Operaria et Femina: Long. $ 8—10, 2 12mm. Nigra, copiose albido-pilosa et disperse —, abdomine copiose albido-pubescens: coriaria; mandibulae angustatae, quinquedentatae, clypeus haud carinatus. antice latissimus et duplo latior quam in medio longior, margine antico transverso, angulis postieis rotundatis; operariae thorax depressus, antice distinete latior quam postice, suturis distinetissimis, pronoto latiore quam longiore, parum convexo, mesonoto subplano, latiore quam longiore, a metanoto incisura profunda separato, metanoto lato, deplanato, parum convexo, partibus basali et declivi haud separatis, feminae thorax magis deplanatus quam in congeneribus; petiolus in operaria supra nodo transverso, in femina squama modice incrassata, rectangulari, transversa, angulis rotundatis; feminae alae infuscatae. Mas.: Long. Smm. Niger, copiose et longe abstante pilosus, subtiliter coriarius, petioli squama humilis, crassa et rotundato — quadrangularis, latior quam altior; alae infuscatae. Aus Rockhampton, Peak Downs und Gayndah in Queensland im östlichen Neuholland (Mus. Godeffroy). Diese Art bildet mit den drei folgenden Arten, sowie mit dem auf den im Westen von Neu-Gruinea liegenden Inseln Batchian und Aru lebenden Camp. (Formica) laevissimus Smith eine Gruppe, welche sich durch die Arbeiter von allen anderen Camponotus-Arten scharf abtrennt, während die geflügelten (reschlechter keine Abweichung zeigen. Von Camponotus laevissimus Sm. unterscheidet sich die neue Art durch die deutliche Skulptur des Körpers und die reichliche Pubescenz des Hinterleibes, welche der Smith’schen Art fehlen: ferner ist das Metanotum ziemlich gleichmässig schwach gewölbt, während bei ©. laevissimus dasselbe etwas vor der Mitte stark gewölbt ist, auch ist bei dieser Art der Thorax zwischen dem Mesonotum und Metanotum viel stärker eingedrückt, als bei ©. albopilosus. Roger hat im Verz. d. Form. Gatt. u. Art. (1863) die Formica laevissima Smith zu Colobopsis gestellt und als Fundort auch Borneo angegeben; beides zusammen legt mir aber die Wahrscheinlichkeit nahe, dass Roger irrigerweise eine echte Colobopsis-Art für F. laevissima gehalten habe. 2. Camponotus similis nov. spec. Operaria: Long. 8-9 mm. Camp. albopiloso proxima differt mandibulis, scapis pedibusque, saepe funiculorum basi, ferrugineis, coxis nigris, rare fuscis. Rockhampton, Gayndah (Mus. Godeffroy). 3. Camponotus splendidus nov. spec. Operaria: Long. 8&—9 mm. Coeruleo-viridis, abdomine purpureo aut purpureo-viridi, petioli nodo saepissime viridi, mandibulis antennisque nigris, pedibus nigris, plus minusve, praecipue coxis anticis, violaceo-micantibus; dispersissime adpresse pubescens, abdomine copiose adpresse pubescente; coriaria; elypeus antice in medio impressione subtili distineta; mesonotum a metanoto sutura impressa, sed haud profunda; ceterum Ü. albopiloso et simili valde affinis. Peak Downs (Mus. Godeffroy). 61 62 4. Camponotus purpureus nov. spec. Operaria: Long. $Smm. Purpurea aut violaceo-purpurea, mandibulis, antennis, petiolo, abdomine pedibusque nigris, coxis antieis plus minusve cupreo-aeneis; vix adpresse pubescens; coriaria; clypeus absque impressione mediana antica; mesonotum a metanoto sutura impressa, sed haud profunda; ceterum speciebus prioribus simillima. Peak Downs (Mus. Godeffroy). 5. Camponotus intrepidus Kirby. Formica intrepida Kirby Transact. Linn. Soc. 1817, p. 477, $, und Smith Cat. Hym. Ins. Brit. Mus. VI. 1858, p. 37, $ ma). Camponotus intrepidus Rog. Verz. d. Form. G. u. Art. 1863, p. 4. Formica agilis Smith Cat. Hym. Brit. Mus. VI. 1858, p. 57, $ min. Camponotus magnus Mayr Myrm. Stud., p. 25, (Verh. zool. bot. Ges. 1862, pag. 675), 8, 2. Kap York (Coll. Mayr), Rockhampton (Mus. Godeffroy), Sidney (Mus. Godeftroy) und Adelaide (Coll. Mayr). Herr Dämel fand die Nester bei Sidney unter Steinen und Holz. Die Flügel des Weibchens sind so wie bei jenen von Camp. ligniperdus Ltr. gefärbt. 6. Camponoius Schencki Mayr. Myrmec. Stud. 1826, p. 26, 8. Aus Rockhampton und Sidney (Mus. Godeffroy); ich besitze diese Art aus Neuholland ohne nähere Angabe. 7. Camponotus laminatus Mayr. Myımec. Beiträge, p. 6, % (Sitz.-Berichte d. Kais. Akad. d. Wiss. Wien 1866). Von Ovalau, einer der Viti-Inseln (Mus. Godeffroy). s. Camponotus Schmeltzi Mayr. Myrmec. Beiträge, p. 7, 8. Ovalau (Mus. Godeffroy). 9. Camponotus cristatus Mayr. Myrm. Beiträge 1866, p. 6, 8. Ovalau (Mus. Godeffroy). Es wäre möglich, ja fast wahrscheinlich, dass bei dieser und den zwei vorhergehenden Arten nur der grössere Arbeiter einen so eigenthümlich geformten Thorax habe. 10. Camponotus ephippium Smith. Formica ephippium Sm. Cat. Brit. Mus. 1858, p. 39, 3... Camponotus ephippium Rog. Verz. d. Form. 1863, p. 4. Rockhampton, Peak Downs (Mus. Godeffroy) und Adelaide (Smith). 11. Camponotus cinereus nov. spec. Operaria: Long. 75—9 mm. Ferruginea, partim fuscescens, abdomine nigro, rare capite et plus ninusve thorace nigris; sparse abstante setoso-pilosa, antennis pedibusque haud pilosis, modice et subtiliter alpresse pubescens, abdomine pubescentia densiore, flava et subtili; mandibulae disperse punctatae interstitiis 62 sublaevibus: caput micans, subtilissime et densissime punctato-coriarium; clypeus carina mediana, margine antico in $ maj. in medio arcuatim emarginato; thorax supra longitrorsum convexus, mesonoto et metanoti parte basali longitudinaliter subrecetis: squama petiolaris incrassata et rotundato-subquadrata; abdomen densissime et subtilissime transverse striatum. Peak-Downs in Queensland (Mus. Godeffroy). 12. Camponotus nigroaeneus Mayr. Myrm. Stud. 1862, pag. 15, $ (nec Smith). Neuholland (Coll. Mayr). 13. Camponotus aeneopilosus Mayr. Myrm. Stud. 1862, p. 17, 8. Kap York (Mayr), Rockhampton, Gayndah, Peak-Downs und Sidney in Neuholland (Mus. Godeffroy). Das Weibchen hat eine nur ebenso spärliche, feine, anliegende Pubescenz, wie jenes von Camp. pubescens Fabr., von welchem es wohl nur durch die deutliche Einkerbung in der Mitte des Clypeus- Vorderrandes sicher zu unterscheiden ist. 14. Camponotus nigriceps Smith. Formica nigriceps Sm. Cat. Brit. Mus. 1858, p. 38, 8. Camponotus intrepidus Mayr Myrm. Stud. 1862, p. 11, 8, 2. Camponotus dimidiatus Rog. Verz. d. Form. 1863, p. 4. Kap York (Mayr), Rockhampton, Gayndah, Peak-Downs, Port Mackay, Sidney (Mus. Godeffroy), Van Diemensland (Mayr). Herr Dämel hat die Nester unter Steinen und Holz gefunden. Das Männchen stimmt in Grösse, Form, Skulptur, Färbung und Behaarung mit jenen von Camp. lieniperdus überein, und unterscheidet sich von diesem durch einen deutlich längeren Petiolus, so dass die knotenähnliche Schuppe eine schief aufsteigende vordere und eine senkrechte, viel kürzere hintere Fläche hat und die obere, stark abgerundete Kante nicht ausgerandet ist; ferner ist die Costa scapularis in der Nähe des Pterostigma, sowie auch dieses schwarzbraun gefärbt, die Schenkel sind heller, nicht schwarz- braun, sondern braun oder, wie ein Männchen in meiner Sammlung zeigt, bräunlich gelb mit dunkelbrauner Streckkante und ebenso gefärbter Kniegegend. 15. Camponotus arcuatus nov. spec. Operaria: Long. 5-8 mm. Nigra, opaca, abdomine, praecipue in % maj. subaenescente et nitido, mandibulis, antennis et plus minusve pedibus castaneis aut ferrugineis; sparse pilosa, disperse, abdomine in 2 min. copiosius adpresse albido-pubescens, antennis pedibusque absque pilis abstantibus; mandibulae sublaeves, nitidae, punctis dispersis; caput atque thorax subtilissime et densissime punctata, abdomen subtilissime transverse coriarium; elypeus vix carinatus, antice modice productus, margine antico arcuato, in & maj. in medio emarginato; thorax brevis, supra loneitrorsum fortiter convexus; petioli squama rotundato-quadrata. Rockhampton (Mus. Godeffroy). Diese Art ist dem in Kleinasien lebenden Camp. robustus Rog. äusserst ähnlich, aber durch den glänzenden, nur sehr seicht quer lederartig gerunzelten Hinterleib, den beim grossen Arbeiter in der Mitte ausgerandeten Vorderrand des Olypeus und durch die spärlichere abstehende Behaarung des Hinterleibes unterschieden. 63 64 16. Camponotus capito nov. Spec. Operaria major: Long. 11—13mm. Ferruginea, pedibus magis ferrugineo-testaceis, abdomine nigro, mandibulis castaneis: sparse abstante pilosa, antennis pedibusque absque pilis abstantibus, dispersissime et subtilissime —., thoracis lateribus, metanoto et coxis, densius pubescentibus; subtilissime et superficialiter coriaria et nitida, fronte et vertice insuper disperse punetatis, capitis dimidio antico opaco, subtilissime et densissime punctato punctis majoribus dispersis, mandibulis rude punetatis, opacis, interstitiis punetato- coriariis. abdomine sublaevi. subtilissime et valde superficialiter transverse striato punctis dispersissimis, piligeris: elypens haud earinatus, antice modice produetus, margine antico subsemicirculatim emarginato et ideo bidentieulato: caput inter oculos fortiter convexum, pone oculos paulo depressum; tlorax supra longitrorsum convexus, sceutello transverso visibili, metanoti parte basali paulo depresso; petioli squama ovata, haud alta. Femina: Long. 14 mm. Ferruginea, abdomine et nonnunquam capite nigris, coxis femoribusque testaceis aut testaceo-ferrugineis; dispersissime pilosa et eodem modo pubescens, tibiis pilis brevibus rigidis paulo abstantibus; seulptura ut in $, sed capitis dimidio antico margis superfieialiter punetulato: clypeus haud carinatus margine antico distincte aut indistinete bidentato; caput inter oculos haud fortiter convexum; petioli squama rotundato-quadrata; alae anticae infuscatae. Peak Downs in Queensland (Mus. Godeftroy). Die starke Wölbung des Scheitels und des hinteren Theiles der Stirn beim grossen Arbeiter ist eine Bildung. die mir bei keiner anderen Camponotus-Art bekannt ist. 17. Camponotus erenatus nov. spec. Operaria major: Long. Ss mm. Nigra, micans, mandibulis dimidio apicali ferrugineis, funiculis et partim pedibus castaneo-fuscis; modice pilosa, dispersissime pubescens, abdomine atque metanoto densius pubescentibus, antennis- pedibusque absque pilis abstantibus; mandibulae laeves, nitidae, punctis dispersis: caput subtiliter et densissime punetulatum, antice insuper punetis dispersis, clypeo vix carinato, antice vix producto. margine antico in medio crena impressa; thorax subtiliter coriarius, brevis, supra longitrorsum convexus,. metanoti parte basali recta; petioli squama modice incrassata, rotundato-quadrata; abdomen subtiliter transverse coriario-striolatum. Rockhampton in Queensland (Mus. Godeffroy). [ch kenne nur zwei Arbeiter. 18. Camponotus claripes nov. spec. Operaria: Long. 6-10 mm. Nigra aut fusco-nigra, saepissime pedibus totis aut solummodo coxis et femoribus testaceis aut rufo-testaceis, his (praecipue in $ min.) ante apicem annulo nigro-fusco, tibiis et tarsis aut testaceis aut castaneis, in $ min. corpus nonnunquam testaceum capitis dimidio postico et abılomine fuseo-nigris atque thoraeis dorso plus minusve infuscato; disperse pilosa et dispersissime adpresse pubescens, antennis pedibusque absque pilis abstantibus; nitida, sublaevis (subtilissime coriaria) mandibulis disperse punetatis, capitis dimidio antico densissime punctato et subopaco, punctis dispersis grossis; elypeus hand fortiter carinatus, margine antico in % maj. dentibus 2 obtusis, in $ min. arcuato; thorax supra Iongitrorsum eonvexus, in $ maj. brevior scutello transverso distincto et deinde paulo transverse depressus; petioli squama ovata. | Peak Downs und Gayndah in Queensland (Mus. Godeffroy). 64 « 65 19. Camponotus subnitidus nov. spec. Operaria: Long. 12—17 mm. Nigro-fusca, funieulis, tarsis partim et in $ min. mandibularum apice plus minusve rufo-ferrugineis, in $ min. rarissime thorace, petiolo et pedibus plus minusve testaceis; vix pilosa et dispersissime subtiliter et breviter pubescens;: sublaeve. subtilissime coriaria, mandibulis rude punetatis, abdomine eodem modo transverse striolato, in $ maj. capite, praecipue antice, subopaco, densissime et subtiliter coriario-punctato et punctis majoribus pilos minutissimos adpressos gerentibus; caput in $ maj. permaenum (latid. 4 mm., longit. 4.» mm.), postice arcuatim emarginatum, clypeo haud carinato, antice producto et utrinque arcuatim emarginato, in $ min. angustum, antice latius quam postice, pone oculos ad capitis articulationem sensim angustatum, et ibidem thorace angustius, clypeo distincte carinato mareine antico arcuato: thorax supra longitrorsum convexus. in Z min. elongatus; petiolus supra in nodum incrassatus; pedes longi et graciles. Peak Downs in Queensland (Mus. Godeffroy). Ich hatte nur einen grossen und einige kleine Arbeiter zur Untersuchung und kenne nicht die Uebergänge von der einen Form zur anderen. Ein hellgefärbter kleiner Arbeiter hat eine grosse Aehnlichkeit mit dem von Camponotus irritans Sm., welcher auf Borneo lebt, doch ist der erstere durch einen bogigen. seitlich -nicht ausgeschnittenen Vorderrand des Ölypeus und einen viel niedrigeren Knoten des Petiolus ausgezeichnet. Der grosse Arbeiter der neuen Art unterscheidet sich von dem von ©. irritans durch die sröbere Skulptur des Kopfes, den Mangel des Clypeuskieles und durch die Gegenwart einer eigentlichen Schuppe des Stielchens. In der Kopfform stimmt der kleine Arbeiter auch mit dem von C. egregius Sm., welcher in Brasilien lebt. überein. sowie mit dem von €©. dorycus Smith. 20. Camponotus dorycus Smith. Journ. Proc. Linn. Soc. V. Suppl.: 1860 p. 96, 8. Dory auf Neu-Guinea (nach Smith), Kap York (Mayr), Port Mackay, Rockhampton und Peak Downs im östlichen Neuholland (Mus. Godeffroy). 21. Camponotus extensus nov. spec. Operaria: Long. 7—9 mm. Fusca, capite atque abdomine fusco-nigris; vix pilosa capite at abdomine modice abstante pilosis, dispersissime adpresse pubescens. tibiis 4 posterioribus pilis brevibus oblique abstantibus; micans, subtiliter coriaria, abdomine subtilissime transverse striato, capite in $ maj. praecipue antice magis punctato-coriario; elypeus carinatus,. antice modice productus, utrinque emarginatus; thorax elongatus, pronoto convexo. mesonoto et metanoti parte basali longitrorsum rectis; petiolus cum squama oyata; pedes modice longi et graciles. Rockhampton in Queensland im östlichen Neuholland (Mus. Godeffroy). 22. Gamponotus testaceipes Smith. Formica testaceipes Sm. Cat. Brit. Mus. 1858 p. 39, %.- Camponotus testaceipes Mayr Myrm. Stud. 1862 p. 14, 3 2. Formica terebrans Lowne. Entomologist II. 1865 p. 278 & 2. Neuholland (zool. Hofkab. in Wien. Coll. Mayr). i Interessant ist die Angabe Lowne’s, von dem ich einen Arbeiter und ein Weibchen seiner Formica terebrans erhielt, dass er von dieser Art zeitlich im October in abgestorbenen Baumstrünken von Eucalyptus in einem Neste geflügelte Weibchen fand, welche sichtlich überwinterten, da sie in den ausgehöhlten Gallerien dicht an einander gelagert waren. Einige Tage später fand er Schwärme solcher Weibchen. 65 9 66 23. Camponotus rubiginosus nov. Spec. Öperaria: Long. 5—10 mm. Ferruginea, abdominis segmentis 3 ultimis nigris, in $ maj. capite atque mandibulis magis fuscescentibus, mesothorace et metathorace antice nieris, in 2% min. capite et thorace nigris, clypeo, genis et metanoto postice plus minusve castaneis aut ferrugineis; abstante pilosa tibiis pilis brevibus rigidis paulo abstantibus, dispersissime et subtilissime adpresse pubescens: nitida, subtiliter coriaria punctis dispersis, abdomine subtilissime transverse striolato; elypeus in $ maj. haud carinatus,. margine antico bidentato, in $ min. carinatus margine antico arcuato et inermi; thorax brevis, supra a pronoti medio ad metanoti partem declivem subrectus, metanoti parte declivi subverticali, infra obliqua: petioli squama ovata. Peak Downs in Queensland (Mus. Godeffroy). 24. Camponotus Novae-Hollandiae Mayr. Neue Form. (Verh. zool. bot. Ges. 1870) pag. 1 (940), Femina: Long. 10.5—14 mm. Nitida, rufo-testacea, capite plus minusve, mesonoto, scutello atque abdomine fuseis aut nigro-fuseis. mandibulis castaneis, aut testaceo-rufa, mandibulis castaneis, abdominis dimidio apicali fuscescente; pilositas, pubescentia et sculptura ut in %: elypeus et petiolus ut iu 3%; alae paululum infuscatae. Mas.: Long. 7—7,; mm. Fusco-niger, thorace infra, petiolo pedibusque fuseis, mandibulis, funieulis et tarsorum apicibus ne aut rufo-testacens, capite, thorace partim et abdomine plus minusve fuscis: modice pilosus, scapis tibiisque pilis brevibus oblique abstantibus: dispersissime pubescens; subtilissime coriarius, abdomine eodem modo transverse ruguloso; elypeus carinatus, margine antico integro; petioli squama latior quam altior, rectangularis, margine superiore haud profunde semilunatim emarginato; alae paulo infuscatae. Es ist dies die verbreitetste und eine der häufigsten Camponotus-Arten in Australien. Sie wurde bisher aufgefunden in Neuholland am Kap York (Coll. Mayr), in Queensland und Sidney (Mus. Godeffroy). dann auf den Palau- (Pelew-), Ellice-, Samoa- und Tonga-Inseln (Mus. Godeffroy). Herr Dämel hat bei Sidney die Nester unter Steinen und Holz gefunden. In meinem Aufsatze »Neue Formiciden« 1870 habe ich nach der Diagnose von Camp. Novae- Hollandiae eines Camponotus Erwähnung zethan, welcher von den Inseln des stillen Oceans stammt. Die Untersuchung von beiläufig 300 Exemplaren aus Neuholland und den australischen Inseln hat nun gezeigt, dass dieser Camponotus nicht von Camp. Novae-Hollandiae abzutrennen, und dass diese Art bedeutenden Variationen in Farbe und Grösse unterworfen ist.. Die Vertreter dieser Art auf den Inseln weichen in so weit ab. als die drei Geschlechter stets ziemlich blass gefärbt und die Arbeiter oft kleiner sind, während die Arbeiter und Weibchen auf dem Festlande meistens robuster gebaut, aber dabei von heller oder theilweise dunkler Farbe sind. Im oben eitirten Aufsatze habe ich eben da auch solche Stücke erwähnt, welche von südostasiatischen Inseln (Amboina) stammen, doch bin ich noch nicht in der Lage, über dieselben meine Ansicht auszusprechen da mir noch zu wenige Exemplare vorliegen. 25. Camponotus Kubaryi nov. spec. Operana: Long. 759,5 mm. Testacea, capite cum mandibulis et antennarum scapo atque abdomine uscomgris, thorace supra saepissime fuscescente; modice abstante pilosa. scapis tibiisque pilis brevibus oblique abstantibus, elypeo in medio atque genis absque pilis abstantibus: pubescentia adpressa valde 66 67 dispersa et submicroscopica; nitidissima, subtilissime et valde superficialiter coriaria punetulis dispersis, abdomine subtilissime transverse striolato; corporis partes ut in Camp. sylvatico Ol., elypeo in $ maj. antice distincte depresso. Von Herrn Kubary auf den Palau-Inseln entdeckt (Mus. Godeftroy). Colobopsis Mayr. Europ. Formiec. 1861. p. 38. Ich habe in meinem Aufsatze »Neue Formieciden« im Jahre 1570 eine Bestimmungstabelle der asiatischen und australischen Arten dieser Gattung gegeben, wesshalb ich hier eine Wiederholung vermeide und nur jene Aenderungen angebe, welche nöthig geworden sind. 1. Colobopsis dentata Mayr. Myrmec. Beitr. (Sitzber. d. k. Akad. d. Wiss. Wien) 1866, p. 9, ®. Auf Ovalau, einer der Viti-Inseln (Mus. Godeftfroy). 2. Colobopsis conica nov. spec. Col. rufifrons Mayr. Neue Form. 1870, p. 7 (945), 8. Zu dieser Art stelle ich den von mir beschriebenen Arbeiter von Col. rufifrons Sm.. da eine solche Abweichung des Arbeiters vom Soldaten kein Analogon zeigt. Es ist daher in der analytischen Tabelle des citirten Aufsatzes pag. 5 (941) bei 2. statt ©. ?rufifrons Sm. 2 zu setzen: C conica Mayr %, und pag. 7 (945) der Operaria von C. rufifrons der Name: Oolob. conica Mayr voranzustellen. Tonga-Inseln im stillen Ocean (Mus. Godeffroy). 3. Colobopsis oceanica Mayr. Neue Eorm. 1870 p. 5 (943), 2. Auf der Viti-Insel Ovalau (Mus. Godeftroy). 4. Colobopsis carinata Mayr. Neue Form. 1870 p. 5, miles. Auf Ovalau (Mus. Godeftroy). 5. Colobopsis nigrifrons Mayr. Neue Form. 1870 p. 5, 2. Auf den Tonga-Inseln (Mus. Godeffroy). 6. Colobopsis mutilata Smith. or Formica mutilata Sm. Journ. Proc. Linn. Soc. 1859 p. 137, miles. Colobopsis mutilata Mayr Formie. Index syn. p. 19; Rog. Verz. d. Form. p. 10. Operaria (minor): Long. 4 mm. Nigra, antennis pedibusque fuseis, tarsis et funieulis pallidioribus, mandibulis testaceo-rufis; subnuda, nitidissima, sublaevis; caput antice haud oblique truncatum, elypeo magno 67 68 eonvexo postice lato et truncato, etiam antice lato, margine antico arcuato; thorax inter mesonotum et metanotum fortiter impressum; petioli squama magna, ovata et incrassata. Femina: Long. 7.s mm. Fusco-nigra, mandibulis, elypeo extus, genis et funiculis ferrugineis, tarsis castaneis, abdomine infra partim et segmentorum 2 anticoram dimidio antico flavo-testaceo; subnuda, sublaevis. nitida. capitis dimidio antico rude striato-rugoso et opaco, mandibulis punctatis et opacis; caput antice oblique truncatum, clypeo, lobis lateralibus exceptis, antice rotundato, genis prope elypeum foveola elongata: petioli squama rotundato-subquadrata; pedes breves; alae hyalinae. Sidney in Neuholland (Mus. Godeffroy). Aru-Inseln zwischen Neu-Guinea und Neuholland (Smith). Herr E. Dämel fand die Kolonien bei Sidney unter Steinen und Holz. In meiner analytischen Tabelle der asiatischen und australischen Colobopsis-Arten ist für diese Art einzuschalten nach dem ersten Absatze von No. 3: Der ganze Kopf fast glatt, sehr stark glänzend und vorne nicht schief gestutzt; der Clypeus ziemlich gross und convex: der Körper schwarz, mit gelbrotien Mandibeln. Länge: 4 mm. ©. mutilata Sm. %. Nach dem ersten Absatze von No. 7 nach ©. pubescens: Glänzend; Kopf, Thorax und Hinterleib äusserst spärlich pubescent, Scheitel äusserst fein chagrinirt: an den Seiten des Ulypeus eine längliche Grube; die Wangen winkelig. ©. mutilata Sm., miles, 2. 7. Colobopsis rufifrons Smith. Formica rufifrons Sm. J. Proc. Linn. Soc. 1860 p. 95; miles, 2. Colobopsis rufifrons Mayr Neue Form. 1870 p. 6 (944) 2, miles (nec %). Auf der Insel Batchian, zu den eigentlichen Molukken- oder Ternate-Inseln gehörig (Smith), auf der Insel Oyvalau und den Tonga-Inseln (Mus. Godeffroy). Formica desecta Smith (Proc. Linn. Soc. 1860 pag. 97, 2) bei Dorey in Nen-Gninea, gehört wohl jedenfalls zu dieser Gattung und mag der vorigen Art nahe stehen. Polyrhachis Shuck. Hist. of Insects 1840. Hoplomyrmus Gerst. Monats ber. d. preuss. Ak. 1858. Die Arbeiter der mir bekannten australischen Arten lassen sich in folgender Weise unterscheiden: I. Thorax oben von vorne nach hinten und von einer Seite zur anderen sehr stark gewölbt, ohne seitliche Längskanten; Pronotum unbewehrt: Schuppe des Stielchens vierzähnig:; der Körper e)P) fast ganz unbehaart, glatt und stark glänzend. Länge: 5-6 mm...............ccuun..ein 2. — in der Längsrichtung nicht oder wenig gewölbt, meistens vierseitig mit oberen seitlichen LAnESKanten u... un. et Bene ee ee ee 3. 2. Metanotum ünbewehrt... :... - u... 202 u hu nn nn De Nee 1. P. rastellata Ltr. = Mit Zwei auftechten Dörnchen: 2: „2 ne Se ee 2. P. laewior Rog. 7 5. Mesonotum mit zwei hakig gekrümmten Dornen. Reichlich abstehend behaart und mit goldiger , Pubescenz, der Scheitel mit einem Punktauge, Pronotum mit zwei hakig gekrümmten Dornen, Metanotum unbewehrt, die schmale hohe Schuppe mit zwei grossen hakigen Dornen. Lange: 1012 DV. a ee en ee 3. P. bihamata Drury. unbewelrt e 4. 52 (er) -1 10. ER. 162 13. SehnmpendessSkielehensfdrerdoumios nn em... dns ls 5. P. Neptumus Sm. ig Zr Aweimodersvier Mornen. oder Zähnen" m... nn era D. Thorax von einer Seite zur anderen gewölbt, oben ohne seitliche Längskanten. Schwarz. oft mit braunen Beinen, dicht seidig pubescent und reichlich abstehend behaart: der Kopf hinten halsförmig zusammengezogen, Pronotum mit zwei schief nach vorne, aussen und unten gerichteten Dornen, Metanotum mit zwei aufrechten (etwas schief nach vorne geneigten) Dornen; die Schuppe des Stielchens fast würfelförmig mit zwei divergirenden, nach hinten gerichteten BioEeneneSorperlängessls 1A mm. 32... nennen... 4. P. sexspinosa Ltr. — vierseitig, oben mit zwei seitlichen. mehr oder weniger unterbrochenen Längskanten ........ 6. Schuppe mit zwei gekrümmten, die Hinterleibsbasis umfassenden Dornen ........2...22.222.20... % — mit zwei äusseren Dornen und zwei inneren kleinen Zähnchen. Schwarz, Beine dunkelbraun: fast unbehaart, Pronotum mit zwei dreieckigen Zähnen, Metanotum mit zwei nach hinten und etwas nach oben gerichteten Dornen: Abdomen glanzlos. äusserst fein und dicht punktirt. Länger Bm ae ER PR ER a 6. P. hexacantha Er. — int Mer DOT N N Re SEE IG: Pronotum nicht gezähnt, mit stark abgerundeten vorderen Seitenecken ................... RER be spitzieeng Seltenecken. >... 2.2.2.2... a A CH SER A al Abdomen mit dicht seidenartiger. fast goldfarbiger, in der Mitte röthlicher Pubescenz ..... a 0: — spärlich mit weissgelben, sehr kurzen, nur bei stärkerer Vergrösserung gut sichtbaren, anliegenden Härchen; Kopf und Thorax mit einer dichten, goldigen Pubescenz ...... 7. P. semiaurata n. Sp. Pronotum quer-rechteckig (aber doch vorne meistens sehr wenig breiter als hinten), die vordere Fläche der mässig dünnen Schuppe geht oben zwischen den Dornen in starker Krümmung in Kesmıntereikllächerüber: Baneez 7 85mm. 2... urn ae! 10. — sehr deutlich verkehrt trapezförmig: die Schuppe dicker. oben zwischen den Dornen mit einer queren,. schief nach hinten und unten gerichteten Fläche; die Dornen der Schuppe kräftiger 38 Der: 1, JAuTnTn em ee ee N EN EEE 8. P. trapezoidea n. Sp. Die. Dornen der Schuppe sind an ihrer Basis gebogen und verlaufen dann gerade nach hinten wine EES- MI ARE 9. P. Ammon Fabr. —_— halbkreisförmig gebogen, so dass sie an ihrer Basis schief nach aussen, hinten und oben gerichtet sind, dann allmählich hakenförmig umbiegen, bis ihre Spitze nach abwärts TEReNEh INSEL ra an ir De ER u Pe KRREN EEE A 10. P. ammonoeides Rog. Abdomen scharf regelmässig längsgestreift .:................ TERN ER 11. P. Daemeli n. sp. — WIEN OUT „er er ee ee ee ER 12. Abdomen stark glänzend, glatt, mit zerstreuten, ziemlich groben Punkten, ohne anliegende Pubescenz 12. P. pumnctiventris n. Sp. — mit reichlicher Pubescenz; der Kopf mehr oder weniger längsrunzelig ...................... 18% Die seitlichen Längskanten der oberen Fläche des Thorax zwischen dem Mesonotum und Metanotum nicht eingeschnitten: Stirnleisten nicht weit von einander entfernt; dis Schuppe oben zwischen den Dornen mit einer queren, dicht röthlichgelb pubescenten Fläche, welche von der hinteren Fläche durch eine scharfe Querkante abgetrennt ist; Abdomen mit äusserst kurzer und ebenso feiner weisser Pubescenz; Beine und Fühler, sowie fast der ganze übrige Körper, ohne abstehende EI. een 13.: P. ornata n. Sp. — — -— des Thorax zwischen dem Meso- und Metanotum winkelig eingeschnitten; die Stirnlamellen ziemlich weit von einander entfernt; die Schuppe oben mit einer queren Kante, 69 . 70 welche die vordere Fläche von der hinteren trennt, ohne die kleine quere Fläche; Abdomen mit längerer, reichlicher, meist goldgelber oder in der Mitte röthlichgelber, selten’ gelblichweisser Pub6sscenz: Beine und Fühler abstehend behaart... - .... . „u .surs: zw Bea ee 14: 14. Körper grün angelaufen, Mandibeln, Schaft und Beine rostroth, Geissel schwarz, die Seiten des Thorax und theilweise der Kopf, besonders vorne, purpurviolet: "Thorax oben unregelmässig verschlungen (wurmartig) gerunzelt. Länge: Se mm.........cceceeene- 14. P. Hookeri Lowne. — Schwarz. 5—D:s:mM.: lan. - ...2.0.0 40a. 2 006 Jena ne Dre la a ee 15. 15. Abdomen mit einer dichten Pubescenz, welche die Oberfläche des Hinterleibes ganz verdeckt; Pronotum mit zwei vortretenden Zähnen, dessen Seitenränder hinter der Mitte ausgerandet. 15. P. Guerini Rog. - mit einer sehr kurzen und weniger diehten Pubescenz, so dass die Oberfläche des Hinterleibes ont sichtbar ist; Pronotum nur mit zwei rechtwinkeligen vorderen Seitenecken, ohne eigentliche Zähne. dessen Seitenränder hinter der Mitte nicht ausgerandet.......... 16. P. contemta n. Sp. 16. Die Beine. sowie der ganze Körper, reichlich und lang abstehend behaart; der Kopf und die obere Seite des Thorax grob längsgerunzelt, Pronotum mit zwei nicht spitzigen, dreieckigen Zähnchen. Metanotum mit zwei kurzen, schief nach oben, aussen und hinten gerichteten, dreieckigen Zähnen; Schuppe oben mit vier Dornen, deren innere deutlich kleiner sind als die äusseren. - Länge, 6 MM: „un u... ce ee ee a 17. P. hirsuta n. sp. =" — -ohme. abstehende: Haare. : +... - “za. 1008 Sana. ıt Bewer a oe ee a ee 17. 17. Metanotum mit zwei nach hinten gerichteten, ziemlich breiten Dornen, dessen Basalfläche etwas länger als breit; Pronotum mit zwei Kleinen dreieckigen Zähnchen. Länge: 7—8 mm. 18. P. sidnica Mayr. — unbewehrt, Pronotum mit zwei langen, vorgestreckten Dormen............. 19.._P. relucens Ltr. — mit zwei aufgerichteten,. kurzen, spitzigen Zähnchen, Pronotum nicht oder kaum gezähnt..... 18. IS. Abdomen fast glanzlos, nur schimmernd, mit einer sehr spärlichen, äusserst feinen (nur schwer deutlich sichtbaren) anliegenden Pubescenz; Metanotum verkehrt-trapezförmig; der ganze Kopf fein längsgestreift, ebenso der Thorax oben, zwischen den Streifen etwas gerunzelt; das Pronotum seitlich "mit zwei sehr Stumpfen Beken? 7... Wr ee ee 20. P. micans N. SP. — nässig glänzend, fein punktirt (aus jedem Pünktchen entspringt ein Härchen), mit nicht | spärlicher, deutlich sichtbarer, gelblicher Pubescenz; das Metanotum quadratisch; Kopf und Thorax mehr gerunzelt als gestreift: Pronotum beim kleinen Arbeiter deutlich zweizähnig, beim grossen Arbeiter ‚ungezähnt zur. zu an ua. ee ee u 21. P. femorata Smith. 1. Polyrhachis rastellata Ltr. Formica rastellata Latr. Hist. nat. Fourm. 1802 p. 130, 2. Polyrhachis rastellatus Mayr Myım. Stud. 1862 p. 40, %, Adn. in Mon. Form. indo-neerl. 1867 D. 41,32 2, Polyrhachis busiris Sm. J. Pr. Linn. Soc. 1860 p. 98. Polyrhachis euryalus Sm. J. Pr. L. S. 1863 p. 16. Has.: Long. 5. mm. Fusco-niger, tarsis fuscis; nitidus subnudus, subtilissime coriarius: mandibülae (dentibus 2 obtusis; elypeus margine antico reflexo; thorax muticus; petioli squama supra nodiformis. In (Queensland bei Rockhampton und Peak Downs (Mus. (rodeffroy). Dann auf den Inseln Batchian, Waigiou. Burn. Celebes (Smith), Mysole, Ceram ud Ceylon (Mayr). ‘0 1 2. Polyrhachis laevior Roeg. Verz. d. Form. p. 8 No. 232. Polyrhachis laevissimus Smith J. Proc. Linn. Soc. 1859. Vol. III. p. 141, &. Polyrhachis australis Mayr Neue Form. 1870 p. 7 (945), 8. Port Mackay, Rockhampton, Peak Downs (Mus. Godeftroy),. Aru-Inseln (Smith). Das Männchen, von welchem mir ein Stück vorliegt. kann ich von dem von P. rastellata Ltr. nicht unterscheiden. 3. Polyrhachis bihamata Drury. Formica bihamata Drury Ill. nat. hist. 1770, II. pl. 38 fig. 7. u. 8, 8. Polyrhachis bihamata Smith J. Pr. Linn. Soc. IT. p. 59: Mayr Adn. Mon. Form. Indo-neerl. ISbep 188% Polyrhachis affinis Guillou Ann. Soc. ent. X. 1841 p. 314. ?: Rog. Verz. d. Form. 1863 p. 45. ?. Auf Neu-Guinea (Smith). Dann auch in Asien von Ostindien bis zu den Philippinen und den Aru-Inseln. 4. Polyrhachis sexspinosa Latr. Formica sexspinosa Ltr. Hist. nat. Fourm. 1802 p. 126 pl. IV fig. 21. Polyrhachis sexspinosa Smith Cat. Brit. Mus. p. 59; Mayr Adn. Mon. Form. Indo-neerl. 1867 p. 10, &. Formica argentata Fabr. Syst. Piez. p. 413. Polyrhachis irritabilis Sm. Proc. Linn. Soc. 1859 p. 141, ?. Auf Neu-Guinea (Smith). Dann von da bis nach Ostindien. Fabricius’s Angabe, dass diese Art auf Neu-Caledonien lebe, wurde bisher nicht bestätigt. 5. Polyrhachis Neptunus Smith. Js Broc- Binn- Soc. Journ“ Vol: VIIT 1865 p2 69 pl. IV fig: 272. Neu-Guinea (Smith). 6. Polyrhachis hexacantha Frichson. Formica hexacantha Er. Wiegm. Arch. 1842 p. 260, 8. Polyrhachis fuscipes Mayr Myrm. Stud. 1862 p. 31: (679), 8. Van-Diemensland (zool. Hofkabinet in Wien). Pol. jacksoniana Rog. (Berl. ent. Z. 1863 p. 158) vom Port Jackson (Pariser Museum) soll dieser Art nahe stehen. - ‘. Polyrhachis semiaurata n. spec. Operaria: Long. 8,5 mm. Nigra, mandibulis tarsisque fuscis aut nigro-fuseis; longe abstante pilosa, pedibus solummodo femoribus infra pilis longis: caput et thorax pubescentia adpressa densa, aurea et micante elypeo subnudo, abdomen, antennae et pedes pilis mieroscopieis dispersioribus adpressis et pallidis; coriaria,. mandibulis subtiliter striolatis punetis dispersis; clypeus carina acuta mediana, antice in medio produetus et truncatus, laminae frontales cum fronte modice prominentes: thorax quadrangularis marginibus lateralibus superioribus auctis, sutura pro-mesonotali distinctissime impressa, sutura meso-metanotali tenui, pronoto inermi disco transverse rotundato-quadrangulari, mesonoto supra subquadrato, metanoto spinis 2 rectis, longis, oblique sursum et retro directis, modice divergentibus: petioli squama ereeta, supra spinis 2 acutis ad basim curvatis. retro directis et modice divergentibus, ante apicem parum curvatis, abdomen nitidum. Sidney (Mus. Godeffroy). al Diese Art unterscheidet sich von Pol. Ammon Fabr. in Bezug der Form der Körpertheile fast nur durch die Dornen der Schuppe, welche bei der neuen Art deutlich weniger divergiren und vor der Spitze schwach nach oben gekrümmt sind, während sie bei P. Ammon ganz gerade oder etwas nach auswärts gebogen sind: in der Behaarung hingegen liegt der auffallende -Unterschied, denn die neue Art hat eine abstehende Behaarung, welche mehr wie doppelt so lang ist als bei P. Ammon, und die goldige anliegende Pubescenz findet sich nur am Kopfe, am Thorax und am Petiolus, während der schwarze, glänzende Hinterleib keine solche Pubescenz. sondern zarte anliegende Härchen hat, welche nur mittelst einer starken Loupe sichtbar werden, bei P. Ammon hingegen ist die Oberseite des Hinterleibes jener Körpertheil, welcher die reichlichste goldige oder röthlich-goldige Pubescenz zeigt, und nur noch die Oberseite des Thorax eine solche, obschon schwächere Pubescenz hat. Ss: Polyrhachis trapezoidea nov. spec. Operaria et Femina: P. Ammoni proxima differt in % pronoto distinete obtrapezoideo et corpore saepissime fortiore, in $ et 2 petioli squama distincte crassiore et planitie superiore transversa inter spinas crassiore. e Mas.: A P. Ammonis mare pubescentia mesonoti densiore distinguendus esse videtur, petioli nodo semper absque denticulis. Rockhampton und Peak Downs in Queensland, Ostaustralien (Mus. Godeffroy). 9 Polyrhachis Ammon Fabr. Formica Ammon Fabr. Ent. syst. I[ p. 361, 3. Femina: Long. S—9 mm. Colore, pilositate, pubescentia et sculptura ab & haud differens, capite et petioli squama ut in %, spinis paulo brevioribus; pronotum carinis 2 horizontalibus curvatis, in medio haud conjunctis, metanotum spinis 2 fortibus, retro-directis, parum divergentibus; alae modice infuscatae, Mas.: Long. ? mm. Niger, disperssissime, abdomine copiosius, pilosus, sparsissime, scutello densius, pubescens: subtilissime coriarius; mandibulae bidentatae; clypeus in medio carinatus, margine antico angulato-curvato in medio saepissime leviter emarginato; pronotum carina semicireulari horizontali haud acnta; metanotum spiraculis elevatis et spinarum loco saepissime tuberceulis minutissimis; petiolus cum nodo transverso, supra utrimque aut cum aut absque nodulo minuto plus minusve acnto; alae fuscescentes; pedes elongati. graciles et haud pilosi. Sidney, Rockhampton, Peak Downs und Gayndah (Mus. Godeffroy). Herr E. Dämel hat diese Art bei Sidney in Nestern unter Steinen und Holz gefunden. 10. Polyrhachis ammonoeides Rog. Berl. ent.; Z. 1863 p. 157.2. Port Jackson in Neu-Süd-Wales (zoolog. Hofkabinet in Wien). 11. Polyrhachis Daemeli nov. spec. Operarva: Long. 6—8 mm. Nigra, capite, thorace, petiolo et abdomine copiose abstante pilosis et pubescentia albo-favescente sericea, adpressa (praecipue vertice, meso- et metanoto atque petioli squama pr). pronoto supra absque pilis adpressis, pedibus subnudis; mandibulae dense et subtiliter rugoso-striolatae: elypens carina mediana, antice produetus et subbidentatus; laminae frontales elevatae, vertieis seulptura (Jongitudinaliter rugosa) propter pubescentiam haud visibilis: oculi semiglobosi ante capitis angulos posticos 12 —] So ww. ipsos; thorax quadrilaterus sutura pro-mesonotali distinetissime impressa, sutura meso- mıetanotali indistineta; pronotum supra distinctissime et acute longitrorsum lineatum. antice utrinque spina haud longa acuta, antrorsum et extus directa, mesonotum et metanotum supra cum sculptura longitudinaliter rugosa propter pubescentiam haud visibili, ille inerme, latius quam longius, hoc parte basali transversa spinis 2 longis, subsigmoideis, retro (nonnunquam etiam paulo sursum) directis, parum divergentibus; petioli squama supra planitie transversa obliqua dense pubescente, spinis 2 longis, abdominis basin complectentibus; abdomen longitrorsum striato-rugosum. Rockhampton und Peak Downs in Queensland (Mus. Godeffroy). Diese Art ist insbesondere dadurch ausgezeichnet. dass die obere Seite des Meso- und Metanotum reichlich pubescent ist. während dem Pronotum die anliegende Pubescenz ganz fehlt. Die Schuppe des Stielchens hat zwischen dem Ursprung der Dornen eine obere quere Fläche, welche mässig schief nach hinten abfällt und sowohl von der vorderen, wie von der hinteren Fläche der Schuppe durch eine Querkante begrenzt ist. 12. Polyrhachis punctiventris nov. spec. Operaria: Long. 6—7 mm. Nigra, copiose et longe albido-pilosa, irregulariter rugosa, abdomine nitido, punctato,. interstitiis laevibus: celypeus margine antico bidenticulato, laminae frontales distantes; thorax quadrilaterus, supra modice convexus, utrinque margine elevato, biinciso, antice latior quam postice, pronotum latius quam longius. antice utrinque dente triangulari porreeto, mesonotum transversum, metanoti pars basalis transversa, postice spinis 2 divergentibus extus et retro directis: petioli squama spinis 2 longis curvatis, abdominis basin complectentibus. Femina: Long.. 9; mm. Operariae colore, pilositate, sculptura et clypei forma simillima pronoto utrinque denticulo rectangulari, .metanoto spinis 2 brevioribus subparallelis, retro directis, petioli squama spinis curvatis paulo brevioribus; alae infuscatae. Rockhampton (Mus. Godeffroy). 13. Polyrhachis ornata nov. spec. Operaria: Long. 65—7T mm. Nigra, vix pilosa; mandibulae subtiliter, et dense striolatae; caput reticulato-rugulosum, elypeo carinato, coriario, antice bidenticulato: thorax pubescentia densissima, adpressa, obscure aurea, quadrilaterus, supra utrinque acute marginatus incisura distincta, pronoto antice utrinque dente triangulari acuto, mesonoto latiore quam longiore, paulo convexo, metanoto parte basali quadrato, postice spinis 2 rectis et divergentibus, sutura pro-mesonotali distincta et sutura meso-metanotali indistincta; petioli squama supra planitie transversa obliqua, dense aureo-pubescenti, spinis 2 longis, abdominis basin complectentibus; abdomen densissime coriarium, pubescentia subtilissima, brevissima et alba. Rockhampton (Godeftroy). 14. Polyrhachis Hookeri Lowne. Entomoloeist II p. 334. Neu-Süd-Wales, ein $ in meiner Sammlung von Herrn Lowne. 15. Polyrhachis Guerini Rog. Berl. ent. Z.71863 p. 157, 3. Die von Dr. Roger beschriebene Form ist mir unbekannt, doch habe ich drei Formen untersucht, welchen ich nur den Rang von Varietäten zutheilen kann, obgleich ich keine Uebergänge kenne. 13 ä 10 74 Der Arbeiter der von Roger beschriebenen Stammart hat am Kopfe und Thorax eine weissgraue, am Abdomen eine goldgelbe Pubescenz ohne rothen Schimmer, der Thorax ist oben längsgestreift. Varietät: aurea. Arbeiter: Kopf und Thorax mit blassgelber Pubescenz, der Thorax ist grösstentheils linesstreifig-gerunzelt. der Hinterleib hat oben eine goldgelbe Pubescenz. Das 6 mm. lange Weibchen stimmt in der Farbe, in der anliegenden und abstehenden Behaarung, in der Skulptur. sowie in der Form der Kopftheile und des Petiolus ganz mit dem Arbeiter überein, das Pronotum hat statt der Zähne je eine gebogene Längsleiste, die Metanotumdornen sind kürzer (kürzer als die Entfernung der Dornen von einander) und auch die Dornen der Schuppe sind kürzer als beim Arbeiter; die Flügel sind gebräunt. Aus Rockhampton und Gayndah (Mus. Godeffroy). Varietät: vermienlosa. Der Kopf ist beim Arbeiter längsgerunzelt, der Thorax ist oben sehr unregelmässig (wie mit kurzen gekrümmten Würmcehen bedeckt) gerunzelt, manchmal stellenweise etwas längsrunzelig. Kopf und Thorax mit blassgelber Pubescenz, der Hinterleib längs der Mitte mit einem breiten Längsstreifen von dichter, röthlich-goldiger Pubescenz. Das Weibehen unterscheidet sich von dem von var. aurata durch die nicht theilweise streifige, sondern ganz unregelmässige Runzelung des Mesonotum, sowie durch die Pubescenz, welche so wie beim Arbeiter ist. Das Männchen scheint sich, ausser der etwas geringeren Grösse (6 mm.) nur durch die Behaarung von dem Männchen von P. Ammon F. zu unterscheiden. Während bei vermiculosa der ganze Körper (auch Schaft und Beine) lange, abstehende Haare trägt, und Kopf, Thorax und Hinterleib mit nicht sehr kurzen, anliegenden Härchen besetzt sind, haben bei dem Männchen von Ammon der Kopf, Thorax, der Schaft und die Beine keine abstehenden Haare, und die anliegende Behaarung ist, ausser an dem Hinterleibe, äusserst spärlich und sehr kurz. Aus Rockhampton. Peak Downs und Sidney (Mus. Godeffroy). Varietät: pallescens. Der Kopf und Thorax beim Arbeiter mit einer spärlichen, gelblich-weissen Pubescenz, die letztere oben mit einer grösstentheils in der Längsrichtung verlaufenden Runzelung, der erstere längsgerunzelt, der Hinterleib oben mit einer fast ganz weissen, reichlichen Pubescenz. Rockhampton (Mus. Godeffroy). Pol. Latreillei Guerin (Roger, Berl. ent. Z. 1863 p. 156, 157. 158) ist eine mir unbekannte Art, und soll der vorigen Art nahe stehen. 16. Polyrhachis cortemta nov. spec. Operaria: Long. 5—D,; mm. Nigra, copiose et longe abstante pilosa, pallide pubescens; mandibulae dimidio basali striolatae, caput et thorax supra longitrorsum rugulosa, abdomen dense punctatum; elypeus carinatus, margine antico arcuato, bidentato, inter dentes plus minusve emarginato; laminae frontales distantes; thorax quadrilaterus, supra antice paulo convexus et latior quam postice, marginibus lateralibus usque ad suturam meso-metanotalem indistinetissimam modice reflexis, inter pro- et mesonotum atque inter neso- et metanotum distinete excisis, pronoto duplo latiore quam longiore, antice utrinque angulo recto, utringue margine subarenato (haud emarginato), mesonoto transverso plus duplo latiore quam longiore, marzinibus Jateralibus in medio indistinete emarginatis, metanoto spinis 2 longis, valde distantibus, Aivergentibus, sigmoideis, vetro directis, metanoti partis basalis brevis mareginibus lateralibus ante spinas netanoti parte declivi transverse rugosa: petioli squama obtrapezoidea haud crassa, supra spinis 2 longis,. dimidio basali emvatis, abdominis basin eirenmeingentibus; pedes pilis longis abstantibus. (ayndalı in Queensland (Mus. Godeffroy). 74 15 Diese Art steht der P. Gu£rini Rog. sehr nahe, unterscheidet sich aber auffallend durch die feine, kurze und weniger reichliche Pubescenz des Abdomen, welche Pubescenz die Skulptur des letzteren leicht erkennen lässt. während bei P. Guerini die Sculptur des Hinterleibes nur dann zu sehen ist. wenn man die Pubescenz mit einem Messer eher entfernt; ferner unterscheidet sich die neue Art durch das Pronotum, welches keine vortretenden Zähne hat, indem der kantige Vorderrand und der ebenfalls kantige Seitenrand des Pronotum rechtwinklig aneinanderstossen und eine rechtwinklige, mässig spitzige Ecke bilden, auch sind die Seitenränder des Pronotum äusserst schwachbogig gekrümmt und nicht. wie bei P. Guerini an der hinteren Hälfte ausgerandet. 17. Polyrhachis hirsuta nov. spec. Operaria: Long. 6 mm. Nigra, mandibulis dimidio apicali castaneis, antennarum et tarsorum apieibus rufis; corpus antennis pedibusque copiose longe abstante pilosum, abdomine insuper modice flavo-pubescente: mandibulae 4 dentatae, nitidae, punctis rudibus dispersis; caput rude longitrorsum rugosum; clypeo carinato margine antico arcuato; laminae frontales distantes; thorax quadrilaterus, antice latior quam postice, supra rude, lateraliter subtilius longitrorsum rugosus, marginibus lateralibus inter segmenta haud fortiter incisis; pronotum fere duplo latius quam longius, angulis antico-lateralibus in denticulum subreetum haud acutum productis, mesonotum obtrapezoideum, fere brevius quam postice latius, distincte brevius quam antice latius, metanoti pars basalis subquadrata (paulo latior quam longior), deplanata, angulis posticis in dentem triangularem reflexum productis, metanoti pars declivis dimidio superiore verticali a parte basali carina transversa separata. dimidio inferiore obliquo; petioli squama magna, sublenticularis, spinis 4 subrectis, interioribus minoribus et approximatis; abdomen nitidum, sublaeve, solummodo punctulis piligeris. Rockhampton in Queensland (Mus. Godeftroy). Der P. femorata sehr ähnlich, doch besonders durch die reichliche Behaarung leicht zu unterscheiden. 15. Polyrhachis sidnica Mayr. Pol. sidnica Mayr Diagn. n. u. wen. gek. Form (in Verh. zool. bot. Ges. 1866) p. 2 (886), 8. Pol. quadricuspis Mayr Neue Form. (in Verh. zool. bot. Ges. 1870) p. 8 (946). 3. Femina: Long. Smm. Operariae colore, pubescentia, sculptura et capitis forma simillima; pronotum utrinque carina longitudinali antice in dentem triangularem haud acutum producta, mesonotum longitudinaliter ruguloso-striatum,. metanotum spinis 2 metanoti parte basali paulo brevioribus, parallelis et retro directis; petioli squama ut in &, sed spinis brevioribus; alae ignotae. Rockhampton in Queensland (Mus. Godeffroy). Sidney (Mus. Holm., Coll. Mayr). Es hat sich herausgestellt, dass ich den kleineren Arbeiter mit etwas längeren Metanotum-Dornen als P. sidnica, den grösseren mit kürzeren Metanotum-Dornen als P. quadricuspis beschrieben habe, was sich dadurch entschuldigt, dass ich zur Zeit, als ich P. quadricuspis beschrieb, die P. sidnica nicht untersuchen und vergleichen konnte, sondern nur auf die Beschreibung beschränkt war. 19. Polyrhachis relucens Latr. Formica relucens Ltr. Hist. nat. Fouım. p. 131, pl. IV, fig. 24, %. Polyrhachis relucens Sm. J. Pr. Linn. Soc. 1857, p. 59; Mayr Adn. in mon. Form. Indo-Neerl. 1, 10, 28, Vom Kap York in Neuholland (Coll. Mayr); ausserdem in Ostindien, auf Java, Borneo (Rog., Smith). Gilolo (Mus. Leyden u. Troyes), Ternate (Mus. T'royes). 75 EEE 2 E mi: (6 20. Polyrhachis micans nov. spec. Operaria: Long. 8—8,; mm. Nigra, antennarum et pedum apieibus rufis, micans (haud nitida), haud abstante pilosa (solummodo elypeo antice et abdomine infra pilis nonnullis), non pubescens, abdomine sparsissime pilis adpressis et minutissimis, antennis pedibusque disperse pubescentibus; caput atque thorax supra subtiliter sed distinete striolata, interstitiis plus minusve subtiliter rugulosis; clypeus coriarius, carinatus, margine antico arcuato, in medio obtuso et distincte crenato; laminae frontales haud distantes; thorax (qmadrilaterus, altus, marginibus superioribus lateralibus inter mesonotum et metanotum haud emarginatis. pronoto utringue obtusissime angulato, metanoti parte basali ‚horizontali, obtrapezoidea, marginibus lateralibus acutis, reflexis, postice dentibus 2 acutis, triangularibus et sursum directis, metanoti parte deelivi sublaevi, nitida, a parte basali nulla carina separata; thoracis latera subtiliter coriaria, micantia nee non partim sublaevia et nitida: petioli squama supra spinis 4 rectis; abdomen subtilissime acute coriarium et haud nitidum. Femina: Long. 8.s mm. Operariae simillima pronoto utrinque obtusissime angulato, metanoto dentibus > triangularibus reflexis. petioli squama dentibus 4 fortibus, internis obtusioribus; alae modice infuscatae. Rockhampton, Peak Downs in Queensland (Mus. Godeffroy). 21. Polyrhachis femorata Smith. Cat: Brit. Mus. p: 73,.8. Melbourne (Smith) und Rockhampton (Mus. Godeffroy). Oecophylla Smith. J. Pr. Linn. Soc. V. Suppl. 1860, p. 101; Mayr, Novara-Reise, Form. p. 7. Decophylla smaragdina Fabr. Synon. siehe Mayr. Form. borneens. p. 13. Kap York (Coll. Mayr) und Port Mackay in Neuholland (Mus. Godeffroy). Ausserdem von Neu-Guinea und den Philippinen bis Ostindien. sowie auch in Mittel- und Süd-Afrika. Myrmecopsis Smith. ®) J. Pr. Linn. Soc. 1865, p. 68. 1. Myrmecopsis respiciens Smith. Formica (Myrmecopsis) respiciens Sm. J. Pr. L. S. 1865, p. 68, pl. IV, fig. 3, ®. Neu-Guinea (Smith), Rockhampton, Peak Downs und Sidney (Mus. Godeffroy). Es ist bisher nur der Arbeiter bekannt. welcher in verschiedenen Farbenvarietäten auftritt, und zwar: Rotlgelb, Geissel. Augen und die drei letzten Abdominalsegmente schwarz, oder es ist auch der Kopf schwarz. oder nebstdem auch der ganze Hinterleib: bei der dunkelsten Varietät sind nur der Schaft, das Pronotum., Mesonotum, ein Fleck am Metanotum, die zwei ersten Hinterleibssegmente, die Spitze der Schenkel. die Tibien und die Tarsen rotheelb. Kine Gattung fast ganz gleichen Namens, nämlich Myrmicopsis Guerin, findet sich in Duperrey’s Voyage autour du ( Pa 1-30, IL, p. 215, aufgestellt und ist zu den Mutilliden gezogen. 6 —1 —1 Leptomyrmex Mayr. Myrm. Stud. 1362, p. 47 (695). 1. Leptomyrmex erythrocephalus Fahr. Formiea erythrocephala F. Ent. Syst. II. p. 351, 8. Atta erythrocephala F. Syst. Piez. p. 423. Leptomyrmex erythr. Mayr Myrm. Stud. p. 47. Formieca nigriventris Guer. Voyage Cogq. II. p. 203. (2) Rockhampton, Peak Downs und Gayndah in Queensland und Sidney in Neu-Süd-Wales (Mus. Godeffroy),. in Neu-Kaledonien (Coll. Mayr, ein kleineres, blassgefärbtes Stück mit dunkeln Abdomen). Herr E. Däme] fand diese Art bei Sidney auf Gebüschen. Der Arbeiter, welcher bisher allein bekannt ist, varlirt in der Farbe bedeutend: die hellsten Stücke sind gelbroth, deren Augen und der Hinterleib schwarz, das Enddrittel der Schenkel ist gebräunt; die dunkelsten Exemplare sind schwarz mit schwach grünem Schimmer und gelblichrothem Kopfe; zwischen beiden Extremen giebt es die verschiedensten Farben-Varietäten. Prenolepis Mayr. Europ. Formie. 1861 p. 52. Ueber die Arbeiter der Arten siehe die Bestimmungstabelle in meinem Aufsatze: » Neue Formiciden« 1870 pag. 9 (947). 1. Prenolepis longicornis Latr. Formiea longieornis Ltr. Hist. nat. Fourm. p. 113, 3. Prenolepis longicornis Rog. Verz. d. Form. 1863 p. 10. No. 313: Mayr Novara Reise, Form. p. 50, 2. 92 Formica gracilescens Nyl. Syn. d. Form. de France T. V. 4. Ser. p. 73. Prenolepis gracilescens Mayr Myrm. Stud. p. 50 (698). Eine sehr verbreitete Art. welche von den Samoa-Inseln (Mus. Godeffroy), von den Molukken und Ceylon. aus Madeira, vom Senegal, vom rothen Meere und aus Guinea, ferner aus Santa F& de Bogota, Bahia. Chili, Cuba und Mexiko bekannt ist und auch in Gewächshäusern in Paris und Kew lebt. 2. Prenolepis Braueri Mayr. Novara Reise, Neuropt. p. 49 als Anmerkung, %. Neuholland,. in den Bauten von Eutermes fumigatus lebend. 3. Prenolepis obscura Mayr. Myrm. Stud. p. 698, Novara Form. p. 52, $ 2. Rockhampton (Mus. Godeffroy), Sidney (Mus. caes. Vienn., Coll. Mayr). 17 78 4. Prenolepis vividula Nyl. Formica vividula Nyl. Adn. Mon. Form. p. 900, $ 2 cf. Tapinoma vividula Sm. Cat. Br. M. p. 56; Rog. Verz. d. Form. p. 13, No. 376. Prenolepis vividula Mayı Form. Ind. syn. p. 67, Neue Form. p. 11 (949). Formica perminuta, picea und terricola Buckley Proc. Ent. Soc. Philad. 1866 p. 162, 163. 168. Auf den Tonga-. Samoa- und Ellice-Inseln im stillen Oceane und bei Sidney (Mus. Godeffroy), und in Texas (Coll. Mayr). Eingeführt wurde die Art in Gewächshäusern von München, Leyden und Helsingfors. Die oben eitirten drei Buckley’schen Arten, welche in dessen Descriptions of new species of North American Formiecidae, einer ganz unwissenschaftlichen Arbeit, beschrieben sind, Konnte ich nur dadurch als Synonyme zu dieser Art stellen, weil mir Herr Norton typische Exemplare sandte, denn nach den Beschreibungen wäre es unmöglich, das Genus, geschweige auch die Art, zu erkennen. Plagiolepis Mayr. Europ. Form. p. 42. 1. Plagiolepis gracilipes Smith. Formica gracilipes Sm. Cat. Brit. Mus. p. 22, 8. Prenolepis gracilipes Mayr Myrm. Stud. p. 50 (698). Plagiolepis gracilipes Mayr Adn. Mon. Form. Indo-neerl. p. 41, % 2. Formica trifasciata Sm. Cat. Brit. Mus. p. 27, 2. Samoa-, Tonga- und Ellice-Inseln (Mus. Godeffroy); auch in Hongkong, Singapore, Java, Borneo, Celebes, Aru und Chili. Auf Ovalau baut diese Art ihre Wohnungen in der Bergregion in faules Holz. Cataglyphis Först. Verh. d. naturh. Ver. d. Rheinl. 1850 p. 485. 1. Cataglyphis aeneovirens Lowne. Formica aeneovirens Lowne Entomologist II. p. 276, $. Operaria: Long. 5-11 mm. Rufo-ferruginea, mandibulis, antennis pedibusque obscurioribus, ablomine obscuro,.. aeneo-viridi, aut ($ min.) fusco-nigra, nitore viridi aut violaceo, mandibulis obscure rulis, pedibus fuseis nitore violaceo, tarsis antennisque rufo-testaceis, abdomine obscuro, viridi; haud abstante- pilosa, «dispersissime pilis brevissimis adpressis obtecta; mandibulae dense striatae; caput subtilissime corlarlum, in % maj. thorace latius et subquadratum, in % min. thoraci aequilatum et elongatum, clypeo pone marginem antieum serie pilorum Ilongorum; in % maj. margine antico in medio elevato et anguste emarginato: thorax in 2 maj. subtilissime eoriarius, in % min. submicroscopice et densissime transverse striolatus et sericeo-micans, inter meso- et metanotum constrietus: petioi squama rotundato-quadrata ; abdlomen subtilissime el densissime transverse striolatum. Port ‚Jackson (Coll. Mayr von Lowne); Sidney und Peak Downs (Mus. Godeffroy). Lowne sagt ber diese Art: They live underground, and make no hill, the openings to their nest are very small, and usually conceiled under leaves or stones. 18 = (8 Die beiden extremen Formen der Arbeiter könnte man ohne Zwischenglieder unmöglich als zu derselben Art gehörig erkennen. Während die dunkel gefärbten kleinen Arbeiter, ohne Loupe betrachtet, der Formica fusca ähnlich sind, weichen die grössten Arbeiter durch die rothe Farbe, den grossen Kopf und die andere Skulptur des Thorax ab: die mittelgrossen Arbeiter haben nur den Kopf oder auch den Thorax roth gefärbt. ll. 2 ar 2 Od. u | RD Hypoclinea Mayr. Formie. austr. 1855 p. 105. Die Arbeiter der australischen Arten lassen sich in folgender Weise unterscheiden: SL HEDARER Tat 2 Janet: Dan se ee ee BE 2 — INTEL ee ee ee MO N ER 38 Metanotum-Dornen parallel und horizontal. Kopf und Pronotum grösstentheils glatt und glänzend und sowie der übrige Thorax und die Schuppe roth, Abdomen glatt, glänzend, ohne anliegende Piılhaseeuız, VEN SIT ee Re ee RE BR 1. H. Kirbyi Lowne. — — stark divergirend, schief nach oben, hinten und aussen gerichtet. Körper schwarz, Beine rostroth; Kopf und Thorax sehr grob grubig punktirt: Abdomen mit einer dichten, seidenartigen Frrheseemz LEINEN mn ee 2. H. scabrida Rog. Der Basaltheil des fast kubischen Metanotum vom abschüssigen Theile durch eine quere Kante SEINE. . es u re ae ee ee ee EEE ER A 4. Metanotum gewölbt, ohne scharfe Grenze zwischen dem Basal- und abschüssigen Theile ........ D. Kopf und Thorax sehr grob grubig punktirt, die Schuppe des Stielchens diek. Abdomen reichlich anliegend pubescent: Länge A,e—Asmm. ................Ne.ceeeeen. 3. H. scrobieulata n. Sp. Der ganze Körper fast glatt, stark glänzend, die Schuppe dünn. Länge 2—2..mm. 4. H. glabra Mayr. Die Spiracula des Mesonotum liegen in einer vom hintersten Theile des Mesonotum gebildeten Querfurche, so dass der hinterste Theil des Mesonotum nicht in derselben Ebene liegt, wie 1er mimnlere Mel dessalben var ese ee ee 6. — — — — liegen in keiner Querfurche, der hinterste Theil des Mesonotum liegt in derselben iene wie Olge miles Mnenlad ee a 8. Schwarz, Mandibeln. Geissel und Tarsen braun, die Spiracula des nicht compressen Metanotum liegen an der Grenze zwischen den Seitenflächen und der hinteren abschüssigen Fläche des Nletanoinın.. Lines See 5. H. itinerans Lowne. Braunroth oder gelb, die Spiracula des Metanotum liegen deutlich am hinteren Drittheile der Seitenflächen des Metanotum, von der abschüssigen Fläche ziemlich entfernt; Metanotum dachförmig compress, dessen obere Kante gerundet. es steigt von der Meso-Metanotalnaht steil auf, ist dann eine längere Strecke hindurch horizontal und fällt dann steil ab. Länge: 4—5,5 mm. 7. Braunroth, der Hinterleib dunkler, die Geissel und die Tarsen röthlichgelb. die Beine reichlich kurzBabssehendebehaanbea ln 6. H. nitida Mayr. Gelb oder schwach röthlichgelb, der Hinterleib etwas bräunlich, die Beine sehr spärlich und kurz abstehendebehaanıue Pa ae nn. 7. H. flava Mayr. Länge: 6—6,.ı mm. Die Spiracula des Mesonotum sind von einander um wenig mehr als um die Dicke eines Spiraculum von einander entfernt. Rostroth, selten gelbroth, fast immer etwas violet schimmernd, der Hinterleib schwarz, schön erzerün und theilweise purpurfarbig angelaufen. 8. H. purpurea Smith. so Länge: 3—4,s mm. Die Spiracula des Mesonotum sind mindestens um den doppelten Durchmesser eines Spiraculum von einander entfernt ...........-.-.merrereeeen: Bo ee NE 9. 0%, Länge: 4,3—4.s mm. Braun oder schwarz, stark grün oder theilweise violet angelaufen, die Basalhälfte des Schaftes und die Tarsen rothgelb, die Mandibeln ganz oder wenigstens an der Basalhälfte dunkel. der Schaft überragt ziemlich bedeutend den Hinterrand des Kopfes, der ThOax ist gestreckt. a. ne. nen sus ee 9. H. gracilis Lowne. — 53-3. mm. Braungelb. mit schwarzem, grün angelaufenem Abdomen, oder schwarzbraun. mehr oder weniger grün angelaufen, mit rostrothen Mandibeln und meist ebenso gefärbter Basalhälfte des Schaftes, die Tarsen gelb, der Schaft und der Thorax kürzer als bei der vorigen Art, das Pronotum. mehr. CONVEeX: 22. we... er an ae a ale ee ge ee 107°. rufonigra Lowne. 1. Hypoclinea Kirbyi Lowne. Acantholepis Kirbii Lowne Entomologist II. 333. 3. Hypoclinea Kirbii Mayr Neue Form. 1870 p. 18 (956). Neuholland (Coll. Mayr, von Lowne). 2. Hypoclinea scabrida Rog. Dolichoderus scabridus Rog. Berl. ent. Z. 1862 p. 244, %. Hypoclinea scabrida Mayr Neue Form. 1570 p. 18 (956). Polyrhachis foveolatus Lowne Entomologist II. 1865 p. 334, 3. Sidney, Peak Downs (Mus. Godeffroy). Herr Dämel fand die Kolonien bei Sidney unter Steinen und Holz. 3. Hypoclinea scrobiculata nov. spec. Operaria: Long. 4,6 —4,s mm. Nigra, mandibulis, antennis pedibusque ferrugineis, coxis atque femoribus partim nigris, tote abstante pilosa, abdomine insuper pubescentia adpressa flava; mandibulae inultidentienlatae, nitidae, laeves punctis dispersis; caput, thorax et petioli squama rude scrobiculata; elypeus rude longitrorsum rugosus, margine antico in medio impresso; area frontalis transversa, semilunaris; thorax inermis, antice latior quam postice, inter mesonotum et metanotum constrictus, metanoto subtesselato, planitie basali convexa a planitie declivi transverse striata separata carina acuta transversa; petioli squama erecta, incrassata, rotundato — obtrapezoidea. inermis: abdomen dense subtiliter punetulato-coriarium. Peak Downs in Queensland (Mus. Godeffroy). Diese Art ist der H. scabrida Rog. sehr ähnlich, unterscheidet sich aber von derselben insbesondere durch das Metanotum., welches keine Dornen hat. Näher verwandt ist sie mit der auf Borneo lebenden H. semirugosa Mayr. von welcher sie aber abweicht durch die gleichmässig grübchenartige Punktirung des Kopfes. des Thorax und der Schuppe, durch den in der Mitte des Vorderrandes eingedrückten Clypeus, die kürzeren Fühler, wovon das zweite Geisselglied weniger als doppelt so lang als dick ist (bei H. semirugosa mehr als doppelt so lang als dick), durch das nicht stärker als das Pronotum gewölbte Mesonotum. dureh die vorne stark gewölbte Basalfläche des Metanotum, durch die Pubescenz und Skulptur des Hinterleibes. sowie durch die Färbung der Oberkiefer, Fühler und Beine. Ss0 sl 4. Hypoclinea glabra Mayr. Hypoclinea glabra Mayr Myrm. Stud. p. 57 (705), 3 d.. Iridomyrmex glaber Mayr Novara Reise, Form. p. 61. Femina: Long. 5,.—5,>; mm. Fusco-nigra, partim obscure fusca, nitida, tarsis rufo-testaceis; disperse abstante pilosa, subtilissime haud dense pubescens: sublaevis: clypeus antice in medio depressus; scapus capitis marginem posticum vix superans; petioli squama sublentieularis; abdomen magnum, longitudine dimidii corporis; alae hyalinae costis pallidis. Rockhampton, Peak Downs (Mus. Godeffroy), Sidney (Mus. caes. Vienn.). 5. Hypoclinea itinerans Lowne. Formica itinerans Lowne Entomologist II, p. 278, %. Neuholland (Coll. Mayr. von Lowne). 6. Hypoclinea nitida Mayr. Iridomyrmex nitidus Mayr Myrm. Stud. p. 54 (702), ®. Hypoclinea nitida Mayr Neue Form. p. 20 (958), 8. Acantholepis tuberculatus Lowne Entomologist p. 332. 8. Rockhampton (Mus. Godeffroy), Kap York (Coll. Mayr). 7. Hypoclinea flava Mayr. Iridomyrmex flavus Mayr, Novara-Reise, Form. p. 60. ®. Hypoclinea flava Mayr Neue Form. p. 20, %. Sidney (Mus. caes. Vienn.). Es wäre möglich, dass diese Art eine Varietät der vorigen sei, doch sind mir noch keine Uebergänge bekannt. Ss. Hypoclinea purpurea Smith. Formica purpurea Sm. Cat. Br. Mus. p.40, $; Lowne Entom. II, p. 275, ?, cd. Iridomyrmex purpurea Mayr Myrm. Stud. p. 54 (702). Hypoclinea purpurea Mayr Neue Form. p. 20 (958). Formica deteeta Sm. Cat. Brit. Mus. p. 36, 2. Liometopum aeneum Mayr Myrm. Stud. p. 56 (704), ®. Formica Smithii Lowne Entomologist II, p. 276, 3. Kap York (Coll. Mayr), Rockhampton, Peak Downs (Mus. Godeffroy), Hunter-River (Smith). Sidney (Mus. Vienn., Mus. Godeffroy), Melbourne (Smith), sämmtlich in der Osthälfte Neuhollands. Herr E. Dämel giebt an, dass die Art sehr häufig auf Buschwerk vorkomme, auf dem Blattläuse sitzen; sie macht ein sehr grosses Nest in der Erde, indem sie einen Hügel baut, welcher 1—2 Fuss Höhe und wohl 6—8 Fuss im Umkreise hat. s1 : 11 82 9. Hypoclinea gracilis Lowne. Formica gracilis Lowne Entomologist II, p. 280, 3. Hypoclinea gracilis Mayr Neue Form. p. 21 (959). Femina: Long. 9 mm. Nigra, coeruleo-viride-micans, articulationibus pedum partim et tarsis rufo- testaceis: abstante pilosa et dense adpresse pubescens; subtiliter coriaria; mandibulae et clypeus ut in %; thorax angustus, muticus, metanoto oblique declivi: petiolus ut in %; pedes abstante pilosi. Mas.: Long. 45 mm. Niger, violaceo-coeruleo-micans, pedibus fuscis paulo coeruleo-micantibus; eopiose abstante pilosus, modice adpresse pubescens, subtiliter coriarius; mandibulae haud latae, margine mastieatorio acuto. haud dentato. in marginem posticum indistinete transeunte; clypeus antice transverse depressus; antennae scapo brevissimo, vix 1Ve longiore quam crassiore, funieuli filiformis articulo primo scapo subaeqnali. artieulo 2. duplo longiore quam erassiore, articulis ceteris secundo subsimilibus; petiolus cum squama humili et transversa; genitalium valvulae externae triangulares, acutae, cum ventre longe pilosae; pedes pilis longis abstantibus: alae anticae longae (6mm.), infuscatae, pterostigmate magno, cellula eubitali una. costa eubitali pone costae recurrentis insertionem saepe interrupta. Rockhampton, Sidney in Neuholland und Samoa-Inseln (Mus. Godeffroy). Herr Dämel fand diese Art bei Sidney in Nestern unter Steinen und Holz. Meine Angabe in »Formicidae borneenses« pag. 16 (Annali del Museo Civico di Storia nat. di Genova II. 1872, p. 146), dass Hypoclinea excisa Mayr auf den Samoa-Inseln vorkomme, ist zu streichen. Während alle vom Museum Godeffroy stammenden Arbeiter reichlich abstehend behaart sind, zeigen das typische Stück von Lowne und die wenigen mir vorliegenden Exemplare von den Samoa-Inseln eine viel spärlichere abstehende Behaarung und die Beine sind nicht abstehend behaart, auch sind dieselben etwas kleiner. 10. Hypoclinea rufonigra Lowne. Formica rufonigra Lowne Entomol. II, p. 279, 3. Hypoclinea rufonigra Mayr Neue Form. p. 21 (959). Acantholepis mamillatus Lowne Ent. IL, p. 333, 8. Hypoclinea mamillata Mayr Neue Form. p. 21 (959). Femina: H. graeili simillima differt pilositate dispersiore, capite et thorace partim fuscis, mandibulis et scapo ferrugineis, pedibus castaneis nitore violaceo, tarsis pallidioribus et thorace latiore. Mas.: Long. 3.» mm. H. gracili simillimus differt magnjtudine distinete minore, colore obscure-aut nigro-fusco, vix coeruleo-micante, mandibulis et tarsis rufo-testaceis et pilositate dispersiore. wockhampton, Peak Downs, Sidney in Neu-Holland und Samoa-Inseln (Mus. Godeffroy). Herr Dämel fand die Kolonien bei Sidney unter Steinen und Holz. Kine vollkommen sichere Unterscheidung der Arbeiter und besonders der Weibchen von denen der vorhergehenden Art ist mir trotz der ziemlich zahlreich vorliegenden Exemplare nicht möglich, weil ich doch niemals sicher bin, welche Exemplare beisammen in einem Neste gefunden wurden. Tapinoma Först. Hymenopt. Stud. I. 1850, p. 43. Zur Zeit, als die Gattungen Tapinoma, Hypoclinea, Liometopum nud Iridomyrmex aufgestellt unden, waren von denselben nur wenige Arten bekannt und die Gattungen von einander leicht zu 82 R 83 unterscheiden, Seitdem ist nach und nach eine grosse Anzahl Arten hinzugekommen, so dass die Charaktere der Genera mehr und mehr unhaltbar geworden sind, und ich für die Arbeiter dieser Gattungen, zu denen in neuerer Zeit noch Bothriomyrmex gekommen ist, keine gut unterscheidenden Merkmale kenne und selbst die geflügelten Formen nicht immer sicher generisch zu bestimmen im Stande bin. Dieses Chaos kann nur durch eine umfassende genaue Untersuchung aller zu diesen Gattungen gehörenden Arten entwirrt werden (wozu wohl recht viele Geflügelte der verschiedenen Arten nöthig wären), was ich in späterer Zeit versuchen werde. 1. Tapinoma albipes Smith. Formica (Tapinoma) albipes Sm. J. Pr. Linn. Soc. VI. 1861 p. 38, 8. Tapinoma nigrum Mayr Myrm. Stud. p. 55 (703), %; Novara Reise, Form. p. 62. Unter Baumrinden nistend auf den Samoa- und Tonga-Inseln im grossen Ocean (Mus. Godeftroy). dann auch auf Ceylon (Mus. c. Vienn.), auf Java und Borneo (Coll. Mayr). 2. Tapinoma melanocephalum Fabr. Siehe die Synonymie in Mayr Form. Index p. 71. Auf den Samoa- und Tonga-Inseln mit dem Schöpfer gefangen (Dr. Graeffe); auch in Cayenne. > 3. Tapinoma minutum Mayr. Myrm. Stud. p. 55 (705), 2; Novara Reise, Form. p. 62. Sidney (zoolog. Hofkabinet in Wien). 4. ? Tapinoma pusillum nov. spec. Operaria: Long. 1,5; —1,» mm. Flava, abdomine et nonnunquam capite atque thorace fuscescentibus; subtilissime adpresse pubescens, abdomine pilis longioribus subadpressis, sine pilositate abstante; sublaevis; mandibulae dentibus majoribus et minoribus; palpi maxillares et labiales biartieulati; funiculi articuli, basali et apicali exceptis, haud longiores quam crassiores: clypeus margine antico arcuato; oculi minutissimi, suborbiculares: thorax inter mesonotum et metanotum leviter constrietus,. metanoti pars basalis convexa parte declivi brevior: petiolus ut in Tap. erratico. Femina: Long. 2>—3 mm. .Fusca, mandibulis, capitis margine antico, antennis, tibiis, tarsis atque alarum articulationibus flavis: subtilissime adpresse pubescens, haud abstante pilosa; subtilissime coriario-punetulata; caput rotundato-quadrangulare clypeo transverso, lato, margine antico recto, area frontali haud impressa; antennae ut in &: thorax depressus; petiolus cum squama ut in Tap. erratico, sed cum squama paulo distinctiore; alae subhyalinae cellula cubitali una, costae cubitalis ramo externo conjuncto costae transversae, cellula radiali clausa. costa recurrente absente. Mas.: Long. 1.5—1.z mm. Fuscus, mandibulis, antennis, capitis margine antico pedibusque testaceis; subtilissime adpresse pubescens, haud abstante pilosus; sublaevis; mandibulae haud latae margine masticatorio obliquo, dentato; clypeus transversus, inter antennarum articulationes haud intersertus, margine antico subarcuato; antennarum seapus eireciter longitudine articulorum 4 basalium, funieulus articulis basalibus (primo longiore excepto) paulo longioribus quam crassioribus, apicalibus (ultimo longiore excepto) eirciter tam longis quam crassis; petioli squama erecta, paulo incrassata; alae ut in femina; genitalium valvulae externae angustae. Rockhampton, Sidney (Mus. Godeffroy). 33 st Der Arbeiter ist dem von Tapinoma minutum Mayr sehr ähnlich, unterscheidet sich aber von diesem. ausser der helleren Farbe. durch die viel kleineren Augen, welche fast kreisrund sind und nur etwa ein Dutzend Facetten haben, sowie durch die nur vorne am flachgedrückten Stielchen, als nach vorne gelegte dieke Querleiste auftretende Schuppe. Noch ähnlicher ist der Arbeiter dem von Bothriomyrmex meridionalis Rog., mit dem er auch in der Färbung übereinstimmt, doch ist das zweite Geisselglied nur so lang als dick. während dasselbe bei B. meridionalis deutlich länger als dick ist, und die Kiefer- und Lippentaster nur zweieliedrig sind, bei B. meridionalis hingegen sind die Kiefertaster 4-, die Lippentaster 3-oliedrie. Das Weibchen der neuen Art ist dem Weibchen von Bothriomyrmex meridionalis sehr ähnlich. aber durch die andere Färbung, den Mangel der abstehenden Behaarung, das kürzere zweite Geisselelied. die niedrigere Schuppe und durch die fehlende Costa recurrens unterschieden. Das Männchen unterscheidet sich von dem des B. meridionalis, ausser der geringeren Grösse, besonders durch die Fühlergeissel, deren Glieder kürzer sind und deren zweites Glied kürzer als das erste ist, während bei B. meridionalis das erste Geisselglied kürzer als das zweite Geisselglied ist. Es ist zweifelhaft, zu welcher Gattung diese Art zu stellen sei, da der Arbeiter Charaktere zeigt, nach welchen er zu Tapinoma gestellt werden müsste, während die Flügel des ? und J° mit denen von Bothriomyrmex übereinstimmen. Odontomachus Latr. Hist. Crust. et Ins. XIII. p. 257. Mayr Novara Reise, Form. p. 11, $ ?. Von dieser Gattung ist eine nicht unbeträchtliche Anzahl Arten beschrieben, von denen etwa der dritte Theil noch nicht generisch fixirt ist, und nur wenige Arten sichergestellt sind, da es noch unbekannt ist. welche Merkmale als konstant und welche als individuelle Abweichungen zu betrachten seien. Sichere Männchen von ©. corlarius, bei Rockhampton mit Arbeitern gefangen, zeigen die Oreanisation derselben. Ein auffallendes Merkmal. wodurch sich dieselben von den Männchen der Poneriden unterscheiden, zeigt sich nicht, auch sind die Mandibeln ebenso von einander entfernt eingelenkt, wie bei allen Ameisen. mit Ausschluss der Arbeiter und Weibchen der Odontomachiden, auch ist das Pygidium (das Dorsalstück des letzten Abdominalsegmentes) ebenso in einen Dorn ausgezogen, wie bei den Männchen mehrerer Poneriden-Gattungen, so dass eigentlich die Subfamilie Odontomachidae nicht gut aufrecht zu erhalten ist. Besonders ähnlich sind die Odontomachus-Männchen jenen der Gattung Pachycondyla (harpax), von welchen sie sich aber auffallend durch die langen, dünnen Beine, sowie durch (das ziemlich lang gestreckte Metanotum unterscheiden. Mas.: Mandibulae distantes (ut in ceteris maribus Formicidarum), deplanatae, subrectangnlares, eirca duplo longiores quam latiores, margine masticatorio edentato. Palpi maxillares 6 articulati. Caput transversum, oculis capitis latera fere tota ocenpantibus, marginibus internis emarginatis. Clypeus trapezoideus, in medio subcarinatus, margine postico transverso. Area frontalis triangwlaris postice inter antennarum articulationes paulo interserta. Antennae 13 articulatae oriuntur in capitis medio; scapus brevissimus, 1a longior quam erassior (excepto scapi capitulo): funiculus longus, filiformis, articulo primo brevissimo, erassiore quam longiore, articulis ceteris elongatis, subaequalibus. Thorax compressus, haud.latus, inermis. metanoto elongato. spiraculis ad metanoti laterum medietatem sitis. Petiolus modice elongatus, \o erasso, altiore quam latiore, supra denticulo minuto obtusissimo instructo. Abdomen elongatum, antice subeoniforme, inter segmentum 1. et 2. constrietum, pygidio aculeato. Alae anticae cellulis cubitalibus duabus, discoldali una, et cellula radiali elausa. Pedes graciles, elongati, calcaribus pectinatis, unguibus bidentatis. S4 0,8) DU 1. Odontomachus haematodes Linne. Synonymie siehe Form. born. p. 18. In Australien auf den Tonga- und Samoa-Inseln (Mus. Godeftroy) und bei Sidney (M. e. Vienn.). Ausserdem auf den südostasiatischen Inseln und in Amerika von Brasilien bis Mexiko. Ich vermuthe, dass die Endzähne der Mandibeln durch häufiges Nagen abgestumpft werden. da manche Stücke sehr kurze und sehr stumpfe Zähne haben, während andere, welche sicher auch zu dieser Art gehören, mässig kurze, nicht stumpfe Zähne haben. 2. Odontomachus coriarius nov. spec. Operaria: Long. 10—11,; mm. Castaneo-ferruginea, castanea aut fusca, abdomine fusco-nigro, antennis pedibusque rufo-ferrugineis aut castaneis; subnuda, capite dispersissime pubescente atque pilis nonnullis abstantibus longis, abdomine dispersissime piloso et dispersissime pubescente, pedibus subtiliter subadpresse pubescentibus; mandibulae margine interno serrato, ante apicem dentibus 2 fortibus, interno truncato, atque dente minore intermedio, apicali approximato; caput dense striatum, vertice oblique striolato, sulco mediano profundo; thorax transverse striatus scapulis laevibus; petiolus supra cum spina longa; abdomen supra coriarium, micans, segmento primo maximam ad partem laevi et nitido. Mas.: Long. 7,5—8S mm. Nigro-fuscus, mandibulis, antennarum articulis 2 basalibus, tibiis antieis et tarsis omnibus testaceis, femoribus atque tibiis posterioribus testaceo-fuseis; vix abstante pilosus, abdomine infra modice piloso; haud copiose adpresse et breviter pubescens; subtiliter coriarius et nitidus mesonoto et metanoto subtiliter transverse curvatim rugulosis; alae anticae long. 6 mm. Rockhampton in Queensland (Mus. Godeffroy). Var.: semieireularis. Braune Arbeiter, der Scheitel (hinter den seitlichen schiefen Eindrücken) in der Mitte dicht längs-, aussen mehr schief-gestreift, oder daselbst glatt, Pronotum halbkreisförmig-, hinten quer-gestreift. Peak Downs und Gayndah in Queensland (Mus. Godeffroy). Var.: magnus. Braune Arbeiter mit hellen braunen Fühlern und Beinen, der Scheitel glatt und elänzend, seltener in der Mitte dicht längs-gestreift, Pronotum in der Mitte halbkreisförmig- (theilweise einen dreiviertel Kreis bildend). hinten in der Mitte quer-gestreift. Rockhampton (Mus. Godeffroy). Der Arbeiter dieser Art ist von O. haematodes L.. mit der sie die nächste Verwandtschaft hat und vielleieht doch nicht specifisch verschieden ist, durch die stets deutlich gesägten Mandibeln, die grossen Endzähne derselben, durch den längeren Dorn des Petiolus und die mehr oder weniger deutliche lederartige Runzelung des mittleren oberen Theiles des Abdomen unterschieden. 3. Odontomachus nigriceps Smith. Je ERBE SocHV Suppl=18607p: 103. 2: Neu-Guinea (Smith). Ich besitze einen Arbeiter von Mysol von Herrn Smith. Der Arbeiter hat Mandibeln, welche am Innenrande deutlich gezähnt sind, die Zähne der _ Mandibelspitze sind lang und nicht abgestutzt, der Scheitel ist glatt, ebenso der Hinterleib, der Thorax ist quergestreift; die Fühler, die Beine und der Hinterleib sind rostroth, der Kopf dunkelbraun, stellenweise kastanienbraun, der Thorax gelbroth, die Tibien sind abstehend behaart. Länge 17 mm. 85 tel) 4. Odontomachus angulatus Mayr. Myrmec. Beitr. 1866 p. 17, 3. Auf Ovalau, einer Viti-Insel (Mus. Godeffroy). Ich besitze kein Stück dieser Art und kann daher nur auf die Beschreibung verweisen. Odont. animosus Smith (J. Pr. Linn. Soc. 1860 p. 102, %) aus Neu-Guinea ist mir unbekannt. Odont. aciculatus Smith (J. Pr. Linn. Soc. 1863 p. 19, %) erhielt ich in mehreren Arbeitern von Herrn Smith. Die Stücke von Mysol haben den Imnenrand der Mandibeln gezähnelt und besitzen an deren Spitze starke Zähne, der Hinterleib ist fein und dieht quergestreift. Smith sandte mir aber auch ebenso benannte Stücke aus Penang, deren Mandibeln am Innenrande nicht gezähnelt sind und die nur sehr stumpfe Zähne an der Spitze haben; der Hinterleib ist glatt, so dass diese Exemplare unzweifelhaft zu ©. haematodes gehören. Da ich nun nicht weiss, wie sich die Stücke verhalten, welche Smith aus Neu-Guinea erhielt. so kann ich seinen O. aciculatus nicht in die australische Fauna aufnehmen. Zu erwähnen wäre noch, dass ich aus Kap York einen einzelnen Arbeiter besitze, mit rothem, Sanz gestreiftem Kopfe, mit am Innenrande gezähnelten Mandibeln und dicht längsgestreiftem Hinterleibe. Anochetus Mayr. Europ. Form. p. 53, Novara Reise, Form. p. 11, 8. 1. Anochetus Graeffei Mayr. Neue Form. p. 23 (961), 8. Samoa-Inseln (Mus. Godeffroy). Das Weibchen unterscheidet sich von dem Arbeiter durch eine etwas bedeutendere Grösse, nämlich 5 ımm., während der Arbeiter 3,5 —4,ı mm. lang ist, durch die Gegenwart der Ocellen, den anderen Thoraxbau und durch die Flügel, welche, wie es scheint, schwach sebräunt sind. Die Rippenvertheilung der Flügel ist so wie bei Odontomachus. 2. Anochetus rectangularis nov. spec. Operaria: Long. Bmm. Kerruginea, mandibulis testaceis, capite testaceo-rufo, antennis pedibusque rufo-testaceis, abdomine fusco-nigro apice rufo; disperse pilosa; mandibulae et caput ut in A. Graeffei: pronotum laevissimum, nitidum, lateraliter loneitrorsum striatum, mesonotum laevigatum, marginibus postico et lateralibus striatis, metanotum supra transverse-rugulosum, ad latera oblique striatum, postice bitubereulatum; petiolus sublaevis cum squama erecta subquadrata, distincte altiore quam latiore, marginibus superiore et lateralibus rectis, angulis superioribus rectangularibus, paulo rotundatis; abdomen laeve et nitidum. Rockhampton in Queensland (Mus. Godeffroy). Diese Art ist durch zwei Höcker an der Grenze der Basal- und abschüssigen Fläche des Metanotum und die rechtwinklige Schuppe von den drei beschriebenen Anochetus-Arten, nämlich A. Ghilianii Spin., Nietneri Rog. und Graeffei Mayr, sowie von einer noch unbeschriebenen ostindischen Art, leicht zu unterscheiden. 56 00) | Bothroponera Mayr. Myrm. Stud. p. 69 (717), %, Novara Reise p. 13, 8%. 1. Bothroponera piliventris Smith. Pachycondyla piliventris Sm. Cat. Br. Mus. p. 107. Peak Downs, Rockhampton und Brisbane (Mus. Godeftiroy). Die mir vorliegenden Arbeiter gehören zwei Formen an; deren eine (übereinstimmend mit der von Smith beschriebenen Form) hat einen bogig gekrümmten oberen Hinterrand der Schuppe, die andere, welche auch oft etwas grösser ist, hat diesen Hinterrand in seiner ganzen Länge stark bogig ausgeschnitten, so dass sich jederseits eine Ecke bildet. Ich kann diese zwei Formen nicht als zu zwei Arten gehörig betrachten, sondern glaube, dass sie zweierlei Individuen derselben Art sind, welche nicht in einander überzugehen scheinen, wie sich dies bei 40 mir vorliegenden Exemplaren zeigt. Smith’s Vergleichung von seiner P. piliventris mit P. erassinoda hat schon Roger richtiggestellt, indem es statt P. erassinoda: P. rufipes heissen soll. Diacamma Mayr. Myrm. Stud. p. 70 (718), 8. 1. Diacamma australe Fabr. Formica australis F. Syst. Ent. p. 359, %. Ponera australis Rog. Berl. ent. Z. 1860 p. 303. Diacamma australe Rog. Verz. Form. No. 487. Rockhampton (Mus. Godeffroy). Roger giebt an, dass der Hinterleib sehr dicht und fein gerunzelt sei, doch finde ich, dass die meisten Stücke, die ich untersuchte, ein mässig fein und dicht längsgestreiftes erstes Abdominalsegment haben, während manche Exemplare, von oben gesehen, keine Streifen zeigen, die aber doch sichtbar werden, wenn man den Hinterleib von der Seite betrachtet. Ponera Latr. Hist. nat. Crust. et Ins. IV. p. 128. 1. Ponera insulana nov. spec. Operaria: Long. 6 mm. Nigra, mandibulis, antennarum scapo, laminis frontalibus partim, abdominis apice., tibiis et tarsis castaneis,. femoribus fuscis; copiose subadpresse flavido-pubescens et abstante pilosa, scapo pedibusque vix pilis abstantibus; mandibulae nitidae, rugoso-striatae punctis dispersis, margine masticatorio 7—8 dentato: caput densissime reticulato-punctatum, opacum; clypeus carina acuta mediana longitudinali, antice in denticulum terminante: oculi minuti compositi in capitis laterum parte antica pone mandibularum artieulationem; thorax magis superficialiter reticulato-punctatus et paulo micans, supra haud impressus, sutura pro-mesonotali distineta, sutura meso-metanotali indistineta:; petioli squama alta, transversa, 87 88 antice et postice verticalis; abdomen haud dense punctatum et modice nitens, segmento primo fortius punctato et minus nitente, strietura inter segmentum primum et secundum distincta. Samoa-Inseln (Mus. Godeffroy). Diese Art ist durch den scharf messerartig-schneidigen Olypeuskiel bei der bedeutenden Grösse des Körpers von allen mir bekannten Arten ausgezeichnet. 2. Ponera lutea Mayr. Myrm. Stud. p. 73 (721), Novara Reise, Form. p. 66, $ 2 d.. Rockhampton und Gayndah in Queensland (Museum Godeffroy), Sidney (Mus. e. Vienn. und Mus. Godeffroy). Es liegt mir eine grosse Anzahl Exemplare in allen drei Formen vor, und da zeigt sich, dass der Arbeiter in der Färbung stark wechselt, denn da finden sich ganz röthlichgelbe Stücke, dann solche, die den Kopf und das Pronotum mässig gebräunt haben, solche, welche noch mehr gebräunt sind, sowie auch Exemplare, die schwarzbraun sind und nur die Mandibeln, die Fühler, die Beine und die Spitze des Hinterleibes rothgelb haben. Lobopelta Mayr. Myrm. Stud.- p. 85 (733), Novara R., Form. p. 15. Mas : Mandibulae brevissimae, triangulares, in dentem terminantes. Clypeus latior quam longior, transverse convexus, haud intersertus inter antennarum artieulationes. Antennae 13 articulatae, modice longae. filiformes, scapo brevi, vix triplo longiore quam crassiore, funiculo articulo primo brevissimo, paulo crassiore quam longiore, articulo secundo longo, ceteris ad apicem sensim brevioribus. Area frontalis acute triangularis et profunde impressa. Thorax inermis, mesonoto absque suleis convergentibus, metanoto declivi. Petiolus supra cum squama incrassata nodiformi. Abdomen inter segmentum primum et secundum parum constrietum, pygidio apice rotundato, genitalium valvulis externis subcultriformibus. Alae cellulis cubitalibus clausis duabus, discoidali una et cellula radiali clausa. Pedum ungues pectinati. & Die rudimentären Oberkiefer des Männchens (L. fallax) sind nur so lang wie an der Basis breit, sie müssten wenigstens drei Mal so lang sein, um sich mit ihren Spitzen zu berühren; die grossen Augen reichen an den Seiten des Kopfes bis zu den Seitenlappen des Clypeus und sind nur durch diese von den Mandibeln getrennt. 1. Lobopelta fallax nov. spec. Operaria: Long. 6 mm. Rufo-ferruginea, mandibulis castaneis; abstante pilosa, haud adpresse pubescens: nitida, laevis punctis dispersissimis; mandibulae angustae, margine masticatorio valde obliquo, dentibus 4—5, margine postico (interno) marginem clypei anticum haud tangente; caput subquadratum, thorace latius: clypeus in medio carina obtusa, fortiter elevata, antice breviter triangulatim productus, ad latera brevis: antennarum scapus modice compressus, capitis marginem posticum haud superans, funiculus brevis apicem versus distinete incrassatus, articulo secundo primo breviore; oculi minuti, ovales, pone mandibularımn artieulationes; thorax in medio et postice parum compressus, supra absque strietura, suturis distinetis: petiolus supra cum squama votundata, modice incrassata; abdomen inter segmentum primum et seeundwm haud fortiter constrietum; pedes haud longi, unguibus pectinatis.. Mas.: Long. 5,.2.—5,s mm. Rufo-testaceus, capite, excepto elypeo, fusco-nigro, thorace testaceo-rufo, sentello fusco; copiose pilosus; laevissimus, nitidissimus; alae cinereo-hyalinae. Kap York (Coll. Mayr), Rockhampton, Gayndahı, Peak Downs (Mus. Godeffroy). 88 89 Der Arbeiter hat. ohne Lupe betrachtet, mit Typhlopone eine auffallende Aehnlichkeit, und steht der Lobopelta mutabilis zunächst, von welcher er sich durch hellere Farbe, viel kleinere Augen, nicht gestreifte Mandibeln, kürzere Fühlerglieder und eine schmälere, von der Seite gesehen, diekere Schuppe des Stielchens unterscheidet. Ich glaube keinen Fehler begangen zu haben, indem ich das Männchen zu dieser Art gestellt habe. denn auf zwei Zetteln ist neben Arbeitern je ein Männchen geklebt, auch ist die Farbe und Oberfläche des Körpers entsprechend und die Krallen sind ebenfalls dicht gekämmt. 2. Lobopelta conigera nov. spec. Operaria: Long. 1—12 mm. Nitidissima, nigra, mandibulis saepe castaneo-ferrugineis, antennis scapo nigero aut fusco, funieulo fusco dimidio apicali plus minusve rufo-ferrugineo, pedibus nigris aut fuscis, tarsis saepe pallidioribus; abstante pilosa, disperse pubescens, antennis pedibusque copiose pubescentibus; laevis, punetis dispersissimis piligeris; mandibulae laeves disperse et rude punctatae, haud angustae, apicem versus dilatatae. margine masticatorio antice dentato, postice magis serrato, margine postico marginem elypei anticum tangente; caput antice et postice aequilatum, in medio paulo latius; clypeus in medio carina acuta fortiter elevata, antice triangulatim productus, pone marginem anticum paulo striolatus, margine antico haud crenato et apice non truncato; funiculi articulus secundus omnium longissimus; thorax elongatus, compressus, inter mesonotum et metanotum haud constrietus, metanotum pronoto et mesonoto ad unum longius; petioli nodus elongatus, compressus, longior quam latior, a supero visus conicus, antice angustissimus, sensim retro dilatatus, postice truneatus; abdomen elongatum et inter segmentum primum et secundum constrietum:; ungues pectinati. Peak Downs, Gayndah (Mus. Godeffroy). Diese Art ähnelt im Bau des Stielchens der in China und in Ostindien lebenden Lobopelta chinensis Mayr, nur ist bei der neuen Art der Knoten länger und vorne so schmal wie das Thorax- Stielchengelenk, sie weicht aber von derselben insbesondere durch die viel breiteren, am Kaurande gezähnten Mandibeln ab, welche letzteren sich an den Vorderrand des Clypeus anschliessen, während dieselben bei L. chinensis schmal sind, an einander gelegt, vom Vorderrande des Clypeus weit entfernt bleiben und einen nur schneidigen Kaurand haben. 3. Lobopelta excisa nov. spec. Operaria: Long. 9,>5—10.; mm. Castaneo-fusca aut nigro fusca, mandibulis, funiculo et saepe pedibus castaneis aut partim ferrugineis; haud abstante pilosa,. solummodo abdomine infra et apice piloso; subtilissime pubescens; mandibulae haud latae, ad apicem paulo latiores, striolatae et disperse punctatae, margine postico margini clypei antico subparallelo,. haud tangente; caput antice paulo latius quam postice, densissime punctatum et opacum; clypeus striatus in medio cum carina acuta fortiter elevata, antice triangulatim productus; funiculi articulus secundus omnium longissimus: thorax densissime punctatus, partim ruguloso-punctatus, opacus, elongatus, compressus, haud constrietus, metanotum pronoto et mesonoto ad unum vix longius, parte declivi transverse striata; petioli nodus permagnus, rotundato-tessellatus, ruguloso-punctatus, supra carina longitudinali subtili, postice supra conis 2 obtusissimis, incisura separatis, retro direetis; abdomen nitidum, laeve, punctis dispersis piligeris, segmento secundo ad basim rude et breviter carinato-striato; ungues margine interno solummodo denticulis 2—3 brevibus. Rockhampton (Mus. Godeffroy). Diese Art weicht besonders durch den eigenthümlichen Petiolus von allen bekannten Arten ab. 39 12 SI 90 Ectatomma Smith. Cat. Brit. Mus. p. 102. Mayr Novara Reise, Form. p. 1, 3 2 cd. Die Arbeiter der mir bekannten australischen Arten lassen sich in folgender Weise unterscheiden: Der Scheitel hat vor dem eigentlichen am Kopfgelenke selbst liegenden halbmondförmigen Hinterrande des Kopfes eine Querkante oder vortretende Höcker hinter den Augen; der Kopf ist meistens hinten gestutzb.. 2.4 „aut en en a 2» Seheitellläche ohne Kante oder: Höcker .t..1 22.2. 2er a ae 6. Pronotum mit zwei starken Höckern. der Thorax oben zwischen dem Mesonotum und Metanotum eingedrückt; Kopf, Thorax und Stielchen sehr grob genetzt. Körperlänge: 12— 14 mm. 1. E. scabrum n.-sp. — + Ohne; Höcker 2.4.2.0. 2 2:2 Das ren ee ER ee ee B. Kopf und Thorax geglättet (nur sehr fein lederartig gerunzelt). mit sehr zerstreuten groben Punkten. der erstere auch theilweise gestreift. Länge: dom 2. E. cristatum n. Sp. = — — sehr grob gänelzt 3.2... a a Ne 4. Scheitel mit einer starken, nicht unterbrochenen Querkante, welche jederseits in einen starken, rechtwinkligen Zahn endet; Knoten des Stielchens, von oben gesehen, so lang als breit. Länge: LO:MmM: area ee ee 4. E. auratum Rog. — mit einer ziemlich undeutlichen, unterbrochenen Querkante, welche jederseits ohne Zahn oder in ein stumpfes Höckerchen endet; Stielchen oben mit einem Knoten, welcher breiter als lang ist. (Schuppe). , Länge:. 15-85 mm... te. ne ee ee 5. Metanotum von vorne nach hinten gerade; die Schuppe dick; der seidenschimmernde Hinterleib am 1. und 2. Segmente äusserst fein, aber sehr dicht und scharf gestreift. 5. E. araneoides Guill. —— schwach, aber sehr deutlich, gewölbt; die Schuppe viel dünner; die zwei ersten Abdominalsegmente glänzend, seicht und nicht dicht bogig gestreift ..... 6. E. convexum n. Sp. Der Hinterkopf reichlich, sehr grob fingerhutartig punktirt, der glänzende Thorax mit eben solchen, aber sehr zerstreuten Punkten, zwischen diesen theilweise fein lederartig gerunzelt; Pronotum mit 2 sehr stumpfen wenig ‚vorragenden Höckern: Abdomen sehr stark elänzend, glatt, mit einzelnen Punkten, und am ersten Segmente noch mit wenigen äusserst seichten Querstreifen: der Körper fast ganz kahl, die Geissel und die Beine mit anliegenden Härchen. Hanse Tamm 2... Se ee ER EA Be 9. E. nudatum n. Sp. Kopf, Thorax und Stielchen sehr grob genetzt, Pronotum ohne Höcker; Abdomen dicht, scharf und fein gestreift; der Körper abstehend behaart. Länge: 5,s—7Tmm............u. res. T. Clypeus stark vorgezogen, so dass dessen niedergedrückter Vorderrand stark bogig gekrümmt ist; der Thorax oben zwischen dem Mesonotum und Metanotum deutlich niedergedrückt. Dunkelbraun, Mandibeln, Fühler und Beine heller rothbraun ...:............:.ur. 22: 7. E. impressum'n.. Sp. — nicht vorgezogen, mit fast geradem queren Vorderrande; Thorax nicht eingedrückt; der Knoten des Petiolus deutlich breiter als bei der vorigen Art. Dunkelbraun, grün-, violet- oder erzfarbig angelaufen, die Mandibeln. Fühler und Beine rothbraun ...... 8. E. metallicom Smith. 1. Ectatomma scabrum nov. spec. Operaria: Long. 12—14 mm. Nitida, fusco-nigra aut castanea, abdomine nigro, mandibulis, antennis pedlibusque castaneis; breviter, haud copiose, abstante pilosa; mandibulae striatae; caput, thorax et petiolus 90 91 rudissime rugoso-retieulata, abdomen sublaeve punctis nonnullis, segmento primo superficialiter et haud dense curvatim striato; elypeus antice productus margine antico arcuato; funiculi articulus secundus primo longior; oculi semiglobosi; vertex utrinque pone oculos tuberceulo nonnunquam acutiuseulo; caput postice truncatum; thorax supra inter meso- et metanotum distincete impressus, pronoto tuberculis duobus magnis, metanoto inermi; petiolus supra cum nodo subeuboideo, antice paulo altiore quam postice, supra et postice sulco longitudinah. Mas.: Long. 11—13 mm. Colore, pilositate et sculptura ut in $, abdominis segmento primo vix striolato; clypeus margine antico arcuato. laminae frontales haud longae, scapus funiculi articulo secundo aequilongus, petiolus supra parum pone medium paulo nodiforme incrassatum. Port Mackay,. Rockhampton,. Peak Downs (Mus. Godeffroy). 2. Ecetatomma cristatum nov. spec. Operaria: Long. 11—12mm. ÜCastaneo-fusca, mandibulis castaneo-ferrugineis; subnuda; micans, partim modice nitida; subtilissime coriaria punctis dispersissimis, capite copiosius, abdominis segmento primo magis superficialiter, segmento secundo vix punctato, capitis dimidio antico rugis nonnullis lonsitudinalibus, mandibulis striatis, celypeo striato-rugoso punctis intermixtis; clypeus margine antico arcuato; funiculi articulus secundus primo duplo longior; vertex carina transversa forti, in medio interrupta; caput postice fortiter truncatum; thorax supra inter meso- et metanotum haud impressus, pronoto non tuberculato; petiolus supra cum nodo transverso, haud sulcato. Gayndah (Mus. Godeffroy). 2) 3. Ecetatomma nudatum nov. spec. Operaria: Long. 12mm. Fusca, mandibulis, funiculis pedibusque pallidioribus, abdomine nigro; nuda, antennis pedibusque pilis brevissimis adpressis; mandibulae striatae; caput rude punctatum interstitiis aut subtilissime coriariis aut laevigatis, clypeo reticulato-punctato, fronte et partim genis inter puncta subtiliter striatis; elypeus margine antico arcuato: funiculi articulus primus secundo paulo brevior; vertex absque tuberculo aut carina transversa, postice convexus et non truncatus; thorax nitidus, valde superficialiter et subtilissime coriarius et striolatus, punctis dispersis magnis, supra inter mesonotum et metanotum haud vel indistinetissime impressus, pronoto tubereulis duobus deplanatis; petioli squama ut in E. cristato; abdomen nitidissimum et laevissimum, segmento primo striolis nonnullis valde superficialibus, ad latera punctis nonnullis, segmento secundo solummodo ad latera punctis nonnullis. Gayndah (Mus. Godeffroy). Die drei vorhergehend beschriebenen Arten stehen mit den mir nur nach der Beschreibung bekannten, ebenfalls in Neuholland lebenden E. punctata Smith und EP. acieulata Smith (Cat. Brit. Mus. p. 104) jedenfalls in sehr naher Verwandtschaft, obschon keine der ersteren mit der Beschreibung einer der letzteren übereinstimmt. Diese drei neuen Arten haben unter einander so viel Gemeinsames und sind doch wieder so verschieden, dass ich glaubte, Stücke finden zu müssen, welche Uebergänge bilden, was aber durchaus nicht der Fall war. « 4. Ectatomma auratum Rog. Berl. ent. Z. 1861 pag. 169, 2%. Kap York (Coll. Mayr). Im Mus. Godeffroy finden sich aus Gayndah Männchen vor, welche höchst wahrscheinlich zu dieser Art gehören. Sl 92 5. Eetatomma araneoides Guillon. Ponera araneoides Le Guillon Ann. Soc. ent. Fr. X. 1841 p. 317, 3%. Ectatomma rugosum Sm. Pr. Linn. Soc. 1859 p. 143, $ 0‘; Mayr Adn. Mon. Form. Indo-neerl. p. 36. Kap York in Nenholland (Coll. Mayr); dann auch auf den Aru-Inseln nach Smith und auf Ceram (Coll. Mayr. von Smith erhalten). Nach Guillou soll diese Art auch auf den Solomons-Inseln vorkommen. Da Smith 2 Arten: Ectatomma rugosum genannt hat, so ist Roger’s Vorgang, den Namen ganz zu streichen (Verzeichn. d. Form.), zur Vermeidung von Verwechselungen am zweckmässigsten. 6. Ectatomma convexum nov. spec. Operaria: Long. 7.,5—8 mm. Üastaneo-nigra, mandibulis antennis pedibusque plus minusve castaneo-fuscis; dispersissime et breviter abstante pilosa, scapo pedibusque modice pilis abstantibus brevibus: absque pubescentia adpressa; mandibulae triangulares, dense striatae, margine masticatorio acnto, haud dentato, partim indistinete erenulato; scapus subtiliter striatus; caput dense foveolatum, in medio paulo striatum; elypeus parum convexus, postice absque tuberceulis semiglobosis; vertex postice carinula transversa subtili; thorax inermis et haud tuberculatus, sine ulla strietura, dense foveolatus, lateraliter opacus, acute coriarius foveolis intermixtis, metanotum supra a sutura meso-metanotali ad thoracis articulationem posticam parum sed distincte convexum; petioli squama transversa, haud crassa, subovata, supra subtiliter transyerse rugulosa; abdomen inter segmentum primum et secundum constrietum., segmento primo subtiliter et dense transverse arcuatim striato et subopaco aut subnitido, segmento secundo valde superficialiter et subtiliter transverse arcuatim striato et nitido. Mas.: Long. T,; mm. E. scabri mari simillimus, sed minor, abdomine subtiliter et superficialiter transverse striato, segmento primo, praecipue dimidio antico, fortius striato. Rockhampton, Gayndah, Peak Downs (Mus. Godeffroy). 7. Eetatomma impressum nov. spec. Operaria: Long. 6,.—7 mm. Obscure fusca, mandibulis, antennis pedibusque castaneis aut terrugineis; abstante pilosa; caput, thorax et petiolus rude reticulato-punctata, celypeo, fronte, vertice partim longitudinaliter rugosis, mandibulis, meso- et metathoracis lateribus striatis, abdominis segmento primo acute arcuatim-. secundo transverse-striato; elypeus antice productus, margine antico depresso et arcuato; funieuli artienli primus et secundus subaequilongi; vertex absque carina aut tubereulo; thorax supra inter mesonotum et metanotum leviter sed distinete impressus, pronoto haud tuberculato; petiolus cum nodo haud lato. Femina: Long. 8 mm. Oolore et pilositate ut in %, sculptura ut in $, sed capite et thorace magis longitrorsum rugosis; elypeus, funiculus, vertex et petiolus ut in %; alae paulo infuscatae. Gayndah (Mus. Godeffroy). 8. Ectatomma metallicum Smith. Cat. Br. Mus. p. 94, $ 2; Mayr Diagn. neuer u. wenig gek. Form. 1866 p. 7 (891), . Sidney, Rockhampton, Gayndah (Mus. Godeffroy) Kap York (Coll. Mayr), auf den Samoa-Inseln (Mus. Godeffroy), ferner auf der Insel Waigiou (Coll. Mayr, von Smith erhalten). Herr E. Dämel hat die Nester unter Steinen und Holz gefunden. 92 = 2 953 Amblyopone Erichson. Wiesm. Arch. 1842 p. 260. Stigmatomma Roeg. Berl. ent. Z. 1859 p. 250. Von dieser Gattung sind drei australische Arten beschrieben, nämlich: A. australis Erichson (Wiesman’s Archiv 1842 p. 260, 2), A. ferruginea Smith (Cat. Br. Mus. p. 110, &) und 4A. obsceura Smith (Cat. Br. Mus. p. 109, % 2), doch ist mir keine derselben durch Autopsie bekannt, obschon ich eine neue Art aus Java besitze. Myrmecia Fabr. Syst. Piez. pag. 423. Trotz der vielen mir vorliegenden Exemplare vieler Arten aus dem Mus. Godeffroy bin ich nicht in der Lage, eine befriedigende Revision der Arten vorzunehmen, da es mir noch nicht gelungen ist, von mehreren Arten eine grössere Anzahl Individuen zu erhalten, die sicher aus je einem Neste entnommen sind, so dass es noch unbekannt ist, ob die Färbung der Oberkiefer, die divergirende Längs- oder bogige Querstreifung des Pronotum, sowie noch manches Andere charakteristisch ist. Dass die Farbe des Körpers nicht ohne Weiteres charakteristisch ist, konnte ich jetzt, wie zu erwarten war, bei einigen Arten constatiren. 4A. Die Mandibeln beim $ und 2 parallelrandig, gerade und schmal, am Innenrande mit kleinen, öfters nach hinteu gerichteten Zähnchen, nur vorne, nahe der gekrümmten Spitze, besonders beim 2, mit etwas grösseren Zähnen. 1. Myrmecia piliventris Smith. Cat. Br. Mus. p. 146, 2. (Grayndah, Peak-Downs. Rockhampton und Sidney in Neuholland (Mus. Godeftroy). Ein typischer Arbeiter, den ich von Herrn Smith erhielt, zeigte mir, dass ich diese Art in meiner Uebersicht der Arten dieser Gattung (Myrmec. Studien 1862 p. 79 (727) ganz unrichtig eingetheilt habe. Durch die Mandibelbildung ist sie von allen mir bekannten Arten sehr ausgezeichnet und schliesst sich etwas an die vorige Gattung an. Die Längsstreifung des Pro- und Mesonotum, das abgeflachte breitere Pronotum und das dicke erste Abdominalsegment (2. Knoten) hat der Arbeiter dieser Art mit den zwei nächsten Arten M. pilosula Sm. und M. varians n. sp. gemeinsam. Das Weibchen ist 14—17 mm. lang, dem Arbeiter sehr ähnlich, das Pronotum ist vorne quer- bogig. hinten divergirend längsgerunzelt, das Mesonotum und Seutellum sind längsgerunzelt, der Knoten des Petiolus ist breiter als lang. M. fulvipes Rog. (Berl. ent. Z. 1861 p. 36) unterscheidet sich nach Roger von obiger Art durch eine geringere Grösse, durch rothgelbe Beine, eine gröbere Skulptur, einen weniger behaarten Hinterleib und besonders durch die quere Oberseite des Knotens des Petiolus. M. mandibularis Smith (Cat. Brit. Mus. p. 145) scheint diesen Arten sehr nahe zu stehen. 5b. Die Mandibeln, beim & und 2, am Innenrande mit viel grösseren Zähnen. a. Das ganze zweite Abdominalsesment mit reichlicher anliegender Pubescenz. «@. Mesonotum beim % längsgestreift. 2. Myrmecia pilosula Smith. Cat. Br. Mus. p. 146, %. Form. forficata Ltr. Hist. d. Fourm. p. 216, 8. Kap York, Neu-Süd-Wales (Coll. Mayr), Van Diemensland (Mus. ec. Vienn. und Coll. Mayr). 93 94 3. Myrmecia varians nov. spec. Operaria: Long. 11—12,; mm. Nigra, mandibulis fusco-castaneis, antennis rufis, funieuli artieulis apicalibus et nonnunguam scapo partim fuscis, mesonoto rarissime, metanoto postice, rare toto, petiolo, abdominis seemento primo nonnunguam toto aut partim, atque pedibus ferrugineis, coxis et saepe femorum anticorum basi fuseis: mandibulae margine externo dimidio basali leviter emarginato, margine interno dentibus majoribus et minoribus; caput longitrorsum striato-rugosum; pronotum et mesonotum modice deplanata et longitudinaliter striata; sulcus inter mesonotum et metanotum transverse rugosum angustus, sed distinetissimus: petiolus supra cum nodo, a supero viso, rotundato, rude reticulato-rugoso; abdomen copiose subaureo-pubescens et subtilissime dense punctato, segmento primo minus coarctato. Peak Downs. Rockhampton (Mus. Godeffroy). 3. Mesonotum beim % nicht längsgestreift. 4. Myrmeecia pieta Smith. Myrmecia pieta Sm. Cat. Brit. Mus. p. 146, 8 ?. Myrmecia urens Lowne Entomologist IL. 1865 p. 336, 8. Myrmecia punilio Mayı Verh. zool. bot. Ges. 1866 p. 896, %. Sidney (Mus. Holm., Mus. Godeffroy), Rockhampton, Peak Downs (Mus. Godeffroy), Adelaide (Smith). Eine grössere Anzahl Arbeiter im Mus. Godeffroy zeigt, dass das Metanotum und der Petiolus in der Färbung variiren, da sie meistens rostroth, seltener schwarz sind; bei einem Stücke ist auch der Vorderrand des Mesonotum gelbroth. 5. ‚Myrmecia esuriens Fabr. Myrmecia esuriens Fabr. Syst. Piez. p. 424, %. Myrmecia tasmaniensis Sm. Cat. Brit. Mus. p. 147, 8. Van Diemensland (Mus. caes. Vienn. und Coll. Mayr). Diese Art hat eine grobe, vorne halbkreisförmige, in der Mitte und hinten mehr netzartige Runzelung des Pronotum, die Mandibeln sind kürzer als bei den meisten Arten, dafür aber etwas breiter und die Querfurche an der Basis des zweiten Abdominalsegmentes zeigt keine Spur von sehr kurzen Längskielchen, welche bei allen anderen mir bekannten Arten mehr oder weniger deutlich, und zahlreich oder spärlich sind. 6. Myrmeecia sanguinea Smith. Cat. Brit. Mus. p. 148, 3. Neu-Süd-Wales (Coll. Mayr), Tasmanien (Smith). Das Weibchen ist 26 mm. lang, dem Arbeiter sehr ähnlich, mit querer bogiger Streifung des Pronotum, sowie mit längsgestreiftem Mesonotum und Scutellum. Myrmecia flavicoma Rog. (Berl. ent. Z. 1861 p. 171) mag dieser Art wohl nahe stehen, soll sich aber durch den von oben gesehen langestreckten und seitlich wenig gerundeten Knoten des Petiolus von allen Arten unterscheiden. Auch Myrmecia vindex Smith (Cat. Brit. Mus. p. 144) mag nahe verwandt sein. 94 95 7. Myrmecia nigriceps Mayr. Myrm. Stud. p. 77 (725), 3. Sidney (Mus. Godeftroy). Die Arbeiter sind 16—24 mm. lang. Im Mus. Godeffroy finden sich auch Arbeiter von Peak Downs und Gayndah, welche sich durch eine hellrostrothe Färbung des Körpers mit gelben Mandibeln und schwarzem Hinterleibe, aber rothem ersten Sesmente unterscheiden. Da unter denselben auch Exemplare sind, bei welchen die Vorderhälfte des Körpers theilweise gebräunt ist, so könnten, da sich sonst kein Unterschied findet, alle diese Stücke als Varietät: /erruginea zu M. nigriceps gestellt werden. Ss. Myrmeecia forficata Fabr. Myrmecia forficata Fabr. Ent. syst. II. 363, 8. Myrmecia simillima Sm. Cat. Brit. Mus. p. 144, 2. Peak Downs (Mus. Godeffroy),. Sidney (Mus. c. Vienn., Mus. Godeffroy). Diese Art baut ihre Nester wie M. gulosa Fahr. M. simillima Sm. lässt sich nicht als eigene Art aufrecht erhalten. da sich die allmählichsten Uebergänge von der bogigen Querstreifung bis zur divergirenden Längsstreifung vorfinden. Ein Weibchen aus Neu-Süd-Wales in meiner Sammlung ist 27mm. lang, gleicht dem Arbeiter in der Färbung, Behaarung und Skulptur, hat ein bogig quergerunzeltes Pronotum, das Mesonotum und Scutellum längsgestreift. 9. Myrmeecia nigrocincta Smith. Cat. Brit. Mus. p. 147, 2. Femina: Long. 15mm. Operariae simillima. mesonoto etiam longitudinaliter striato, scutello striis nonnullis longitudinalibus. Mas.: Long. 16mm. Niger. antennis, mandibulis,. pronoto,. marginibus lateralibus exceptis, macula mesonoti semilunari minuta, postscutello. maculis 2 deinceps positis metanoti, macula postica nodi petiolaris et maeulis segmenti abdominis primi ferrugineis, pedibus, coxis et femoribus pedum 4 posteriorum fuscorum exceptis. rufo-testaceis: caput et thorax rude rugosa. petiolus atque abdomen densissime et subtiliter punctata nec non subtilissime adpresse pubescentia. Peak Downs (Mus. Godeffroy),. Sidney (Mus. ce. Vienn., Mus. Godeftroy). Diese Art- baut ihre Kolonien wie Myrmecia gulosa Fabr. 10. Myrmecia auriventris Mayr. Neue Form. p. 30 (968), 3. Kap York (Coll. Mayr), Rockhampton. Peak Downs, Port Mackay (Mus. Godeffroy). b. Basalhälfte des zweiten Abdominalsegmentes stark glänzend, ohne oder mit sehr spärlicher anliegender Pubescenz. «@. Zweites Abdominalsesment an der Basalhälfte rostroth. 11. Myrmecia gulosa Fabr. Syst. Piez. p. 424, 8. Peak Downs, Brisbane (Mus. Godeffroy), Sidney (Mus. Godeffroy, Mus. ce. Vienn.). Der Arbeiter wechselt in der Grösse von 12—20mm., in der Farbe von gelbroth bis dunkel rostroth: das Pronotum ist meistens bogig quergestreift, seltener divergirend längsgestreift. Das Weibchen 95 96 ist 23—25 mm. lang, mit derselben Färbung, Behaarung und Skulptur wie beim Arbeiter, das Pronotum ist gekrümmt quergestreift, das Mesonotum und Scutellum längsgerunzelt. Herr Dämel giebt über diese Art folgende Notiz: Diese Art lebt in trockenen Gegenden, ihr Nest bildet sie aus Erde in der Form eines kleinen 1—1"e Fuss hohen Hügels, welcher in der Mitte eine Oeffnung zum Ein- und Austritte hat; man findet die Arbeiter, welche sehr muthig sind und fürchterlich stechen, häufig auf Büschen und- auf der Erde herumstreifen. 12. Myrmecia nigriscapa Rog. Berl. ‚ent. 2. 1861 pP. 33= 2. Neu-Süd-Wales (Coll. Mayr). ß. Zweites Abdominalsegment schwarz. «@«@. Mandibeln braunroth. 13. Myrmecia analis Mayr. Myrm. Stud. p. 80 (728), .®. Neuholland (Mus. c. Vienn.). 14. Myrmecia tarsata Smith. Cat. Brit. Mus. p. 145, %. Peak Downs (Mus. Godeffroy), Sidney (Mus. c. Vienn.). Myrmecia erudelis Sm. (Cat. Br. M. p. 147) scheint dieser Art nahe zu stehen. Bisher hielt ich einen Arbeiter im hiesigen zoologischen Hofkabinet für M. crudelis, er dürfte aber doch nicht zu dieser Art gehören, da der Hinterleib reichlich, sehr fein anliegend behaart ist, obschon er im Uebrigen vollkommen mit Smith’s Beschreibung übereinstimmt. 15. Myrmecia tricolor Mayr. Myrm. Stud. p..76 (724), Novara Reise, Form. p. 85, 8. Sidney (Mus. c. Vienn.). Im Mus. Godeffroy finden sich Arbeiter aus Sidney und Peak Downs, welche ich für eine Varietät dieser Art halte, sie sind dunkelbraun oder schwarzbraun, mit schwarzem Hinterleibe und bräunlich rothgelben Mandibeln, Fühlern und Tarsen; im Uebrigen stimmen sie vollkommen mit der Stammart überein. Herr E. Dämel hat diese Art auf Büschen gefunden. RB. Mandibeln gelb oder röthlichgelb. 16. Myrmecia pyriformis Smith. Cat. Brit..Mus. pel44, 22 275% Neuholland (Mus. c. Vienn., Coll. Mayr). Zu dieser Art gehören wohl wahrscheinlich auch jene Stücke, welche ich im Jahre 1862 zu M. forlicata gezogen und daher in der Bestimmungstabelle bei M. forficata angegeben habe, dass der Körper auch dunkelroth sei. Beide Arten unterscheiden sich durch die anliegende Pubescenz des zweiten Abdominalsegmentes, welche bei M. forficata reichlich ist, während sie bei M. pyriformis an der Basalhälfte des zweiten Segmentes fast fehlt. Myrmecia rufinodis Sm. (Cat. Br. M. p. 145) dürfte dieser Art nahe stehen. 96 | | 97 17. Myrmecia affinis Mayr. Myrm. Stud. p. 77 (725) 2. Neuholland (Mus. c. Vienn.). Diese Art ist von M. pyriformis wohl nur durch die divergirende Längsstreifung des Pronotum A>> verschieden und dürfte daher vielleicht nur eine Varietät derselben sein. 18. Myrmecia nigriventris Mayr. Myrm. Stud. p. 76 (724), 8. Neuholland (Coll. Mayr). Myrmecia forceps Rog. (Berl. ent. Z. 1861 p. 34) scheint dieser Art nahe zu stehen. 19. Myrmecia spadicea Mayr. Myrm. Stud. p. 76 (724), 3. Sidney (Mus. c. Vienn.). Adelaide in Neuholland (Coll. Mayr). Aphaenogaster Mayr. Beitr. z. Kennt. d. Ameis. (Verh. zool. bot. Ver. 1853) p. 107. Ischnomyrmex Myrm. Stud. p. 90 (738). Die Gattung Ischnomyrmex habe ich vor 14 Jahren auf den Arbeiter von Myrmica longipes Sm. basirt, welcher sich durch einen halsartig verlängerten Hinterkopf, der vor dem eigentlichen Hinterrande des Kopfes am schmalsten ist, auszeichnet. Im Jahre 1866 beschrieb ich in den Myrm. Beitr. eine zweite Art, den .J. exasperatus, welche sich der Gattung Aphaenogaster nähert, in der Bearbeitung der Ameisen Turkestan’s (welche unter der Presse ist) stellte ich eine dritte Art, den J. rhaphidiceps,. auf, welche der ersten Art wieder ähnlicher ist. Sodann erhielt ich $, 2 und 4‘, deren Arbeiter sich als Myrmica longiceps Sm. erwiesen und auch zu Ischnomyrmex zu stellen wären, aber den Uebergang zu Aphaenogaster bilden und der Aph. splendida Rog. so nahe stehen, dass kein hervorragendes Merkmal dieselben trennt, denn nur die rudimentären Sporne der vier hinteren Tibien trennen M. longiceps von A. splendida, welche letztere gut entwickelte Sporne hat. Auch das Weibehen stimmt mit Aphaenogaster in Allem überein, mit Ausnahme der Flügel. Während bei Aphaenogaster zwei Cabitalzellen vorhanden sind. hat das Weibchen von M. longiceps nur eine Cubitalzelle, da sich die Costa transversa nur mit dem äusseren Aste der Cubitalrippe (also so wie bei Solenopsis) verbindet, die Radialzelle ist bei beiden offen. Das Männchen von M. longiceps hat dieselbe Rippenvertheilung wie das Weibchen, ist aber im Uebrigen von den Männchen von Aphaen. pallida Nyl., testaceopilosa Lue., striola Rog., subterranea Ltr. und fulva Rog. generisch nicht zu unterscheiden und stimmt selbst in dem eigenthümlichen Baue das Metanotum mit denselben überein. Aus dem Erwähnten ergiebt sich, dass die Gattung Ischnomyrmex nicht mehr als eigene Gattung aufrecht erhalten werden kann; die Gegenwart von zwei Cubitalzellen bei Aphaenogaster, im Gegensatze zur Gegenwart von nur einer Cubitalzelle bei Ischnomyrmex, ist nicht zu hoch anzuschlagen, da dies nur durch das konstante Ausbleiben eines Stückes der Costa transversa hervorgebracht wird. 97 13 98 1. Aphaenogaster longiceps Smith. Myrmica longiceps Sm. Cat. Br. M. p. 128, %. Femina: Long. 12—13,; mm. Castanea, aut partim ferruginea, nitida, pedibus saepe pallidioribus; pilosa pedibus pilis copiosis abstantibus, haud adpresse pubescens; mandibulae striatae; caput rude longitrorsum striatum fronte subtilius striata, elypeo antice transverse striato, postice laevigato: thorax striatus. mesonoto et scutello laevibus, nitidissimis et fortiter convexis, metanoto spinis duabus gracilibus, subhorizontalibus et fere parallelis; abdomen laeve, nitidissimum; alae anticae infuscatae, long. totius corporis (12 mm.), cum cellula cubitali una. Mas.: Long. 5mm. Fuscus aut pallide-fuscus, nitidus, mandibulis, antennis, abdominis dimidio postico pedibusque testaceis: pilosus, pedibus pilis oblique abstantibus; haud adpresse pubescens; mandibulae strielatae. margine masticatorio denticulato dente antico magno; caput depressum, minutum, laeve, inter laminas frontales et oculos paulo rugulosum: thorax laevis, nitidissimus, lateraliter partim striatus, altus, mesonoto antice et supra valde convexo, metanoto antice longe declivi, deinde cum metasterno fortiter constrieto et postice nodiformi; petiolus sublaevis: abdomen laeve et nitidum; pedes gracillimi; alae subhyalinae, costis ut in femina. Gayndah. Peak Downs, Rockhampton und Sidney (Mus. Godeffroy). Die Arbeiter wechseln in der Farbe, denn es giebt ganz gelbe Stücke bis zu solchen, welche kastanienbraun sind. Auffallend ist der Grössenuuterschied zwischen den Weibchen und Männchen. Bei keiner der mir bekannten Aphaenogaster-Arten ist die Mitte des Metathorax des Männchens so stark abgeschnürt. wie bei dieser Art. Teetramorium Mayr. Form. austr. 1855 p. 151. Tetrogmus Rog. Berl. ent. Z. 1857 p. 10. Eine Bestimmungstabelle der Arbeiter findet sich in meinem Aufsatze: Neue Formie. p. 34 (972). 1. Tetramorium simillimum Smith. Myrmica simillima Smith Brit. Form. 1854 p. 129, 8. Myrmica (Leptothorax) simillima Nyl. Ann. se. nat. 1856 p. 9. Tetramorium simillimum Mayr Europ. Form. 1861 p. 61, 8. Tetrogmus simillimus Rog. Verz. Form. 1863 p. 27 No. 749. Tetrogmus caldarius Rog. Berl. ent. Z. 1857 p. 12. Auf den Samoa-Inseln (Mus. Godeffroy), ausserdem auf Java (Coll. Mayr, von Dr. v. Vollenhoven erhalten), am Kap der guten Hoffnung (Mus. ce. Vienn.), in einem Hause in Dorsetshire (Smith) und in einem Pflanzenhause in Rauden in Schlesien (Roger). 2. Tetramorium pacificum Mayr. Neue Form. p. 38 (976), 3. Auf den Tonga- und Samoa-Inseln (Mus. (rodeffroy). y8 99 3. Tetramorium tonganum Mayr. Neue Rorm. p.. 31 (976), 2. Auf den Tonga- und Samoa-Inseln (Mus. Godeffroy). 4. Tetramorium guineense Fahr. Synon. siehe Mayr Form. Index 1863 p. 72. Bei Gayndah und Rockhampton in Queensland in Neuholland, auf den Samoa- und Tonga-Inseln (Mus. Godeffroy). sowie in den Tropenländern der anderen Erdtheile und in Pflanzenhäusern in Europa. Vollenhovia Mayr. Novara-Reise, Form. p. 21, Adn. in Mon. Form. Indo-neerl. (Tijdschr. v. Ent. 1867) p. 62 (94), ®. Operaria et Femina: Mandibulae margine masticatorio 5—7 dentatae. Palpi maxillares et labiales (in $) biarticulati. Clypeus in medio elevatus, dimidio postico inter antennarum articulationes intersertus. Antennae 12 articulatae scapo capitis marginem posticum haud attingente, dimidio apicali modice deplanato, funieulo articulis 2.—8. brevioribus quam crassioribus, cum clava apicali triarticulata articulo apicali maximo. Laminae frontales breves. Area frontalis minuta et profunde impressa. Oculi laterales; ocelli nulli. Caput rectangulare. longius quam latius. Thorax muticus, in $ ante suturam meso-metanotalem modice depressus, in ? totus thorax fortius depressus. Petioli segmentum primum antice brevissime petiolatum, supra nodo rotundato aut subcubico. segmentum secundum cubico-globosum. Abdomen elongato-ovatum. Pedes breves. Feminae alae anticae cum cellula cubitali et discoidali. costa transversa conjuncta ramo costae cubitalis externo subrecto. cellula radiali aperta. Mas.: Mandibulae angustae, breves, subspathuliformes et muticae. Olypeus fortiter fornicatus absque carina aut dente. Antennae 13 articulatae oriuntur ad clypei marginem posticum, scapo incrassato, brevissimo, vix duplo longiore quam crassiore. funiculo filiformi longo, articulis omnibus longioribus quam erassioribus,. articulis a basi ad funiculi apicem sensim longioribus. Laminae frontales breves. Sulcus frontalis distinctissimus. Oculi ante capitis laterum medietatem; ocelli magni, paulo pone capitis medietatem. Thorax inermis mesonoto et scutello modice deplanatis (mesonoti suleci 2 convergentes abesse videntur). Petiolus et abdomen ut in & et 2. Tibiae breves, tarsi postici tibiis duplo longiores. Alae ut in 2, sed area discoidali incompleta. 1. Vollenhovia samoensis nov. spec. Operaria: Long. 27—9 mm. Fusca, mandibulis, antennis. capite antice atque pedibus rufis, coxis et femoribus in medio paulo obscurioribus: copiose abstante pilosa, thorace sparsius piloso: mandibulae laevigatae, nitidae et disperse rude punctatae, ad basim breviter striatae; caput subopacum, dimidio antico acute subtiliter longitrorsum —., dimidio postico eodem modo transverse — striatum, rare longitudinaliter striatum et solummodo prope marginem posticum transverse striatum, pone foveas antennales indistincte reticulatum; clypeus haud carinatus, subtiliter longitrorsum rugulosus; oculi paulo ante capitis laterum medietatem; thorax antice latior quam postice; pronotum nitidum, sublaeve; mesonotum acute subtiliter punctato-coriarium et subopacum, metanotum subtiliter reticulato-puncetatum, planitie basali paulo convexa ‘ horizontali, planitie declivi utrimque carina terminata; meso- et metathoracis latera reticulato-punctata: petioli nodi coriarii, supra in medio laevigati et nitidi, nodus anticus supra fortiter —, nodus posticus parum convexus; abdomen laeve et nitidum; pedes breves pilis longis copiosis abstantibus. 99 100 Mas.: Long. 3 mm. Fusco-niger, mandibulis antennisque fusco-testaceis, pedibus fuscis, articu- lationibus et tarsis testaceis: corpus totum copiose abstante pilosum; caput et thorax subtilissime exasperata, opaca, elypeo modice nitido, subtiliter coriario et mesonoto antice utrimque nitido ac sublaevi; petiolus supra atque abdomen laevigata, nitida, punctulis minutissimis piligeris dispersis; alae infuscatae. Auf den Samoa-Inseln (Mus. Godeffroy). Ueber die Skulptur des Männchens lässt sich nichts Genaueres angeben, weil die stark beschmutzten zarten Exemplare nicht vollständig gereinigt werden Konnten. Monomorium Mayr. Form. austr. 1855 p. 180; Europ. Form. 1861 p. 71. Die Gattungsdiagnose erfährt eine Aenderung, indem bei einer nachfolgend beschriebenen Art die Fühler des Arbeiters elfgliederig sind, während die Arbeiter aller bisher bekannten Arten zwölfgliederige Fühler haben. Die Arbeiter der australischen Arten sind in folgender Weise zu unterscheiden: 1. Kopf, Thorax und Stielchen dicht fingerhutartig punktirt und glanzlos; der Körper ist gelb, der Hinterleib mehr oder weniger braun. Länge: 1.0 —2mm. .......e... 1. M. Pharaonis L. Der Kopf, die Oberseite des Thorax und das Stielchen ganz oder grösstentheils glatt und glänzend. 2. 2. Länge: 3.5- HNME 2er ee ra, De ee ie ae Dar ee ee RN NE 3% N] 5 1:8:MM 8 ee ee ee ee ee ee N “4. 3. Clypeus vorne mit zwei ziemlich grossen Zähnen; Mandibeln glatt, nur mit einzelnen Punkten; der Thorax zwischen dem Mesonotum und Metanotum deutlich eingeschnürt; die Knoten des Stielchens schmal, der erste Knoten kaum 1!e so breit als lang, der zweite. sehr wenig. breiter als lang, etwas breiter als der erste Knoten; der ganze Körper braungelb. 2. M. fulvum Mayr. — ıngezähnt: die Mandibeln längsgestreift; der Thorax zwischen dem Mesonotum und Metanotum schwach oder kaum eingeschnürt; die Knoten des Stielchens breit, viel breiter als lang, der erste Knoten etwa doppelt so breit als lang, der zweite so breit als der erste. Rostroth mit schwarzbraunem Hinterleibe oder braunschwarz, der Kopf und die Vorderhälfte des Thorax TOSBEOER Safe ee ee ee er 3. M. rubriceps n. Sp. 4. Fühler zwölfgliederig; der Körper braun, die Mandibeln, die Fühlergeissel, die Beine, oft auch der Thorax und+das-‘Stielchen welb. 22. u zus Sr ee 4. M. speculare Mayr. — elfgliederig; der Körper gelb mit bräunlichem Hinterleibe. ............ 5. M. laeve n. Sp. 1. Monomorium Pharaonis Linne. Synon. siehe Form. born. p. 22 (152). Auf den Tonga- und Samoa-Inseln, bei Rockhampton (Mus. Godeffroy) und Sidney (Mus. ce. Vienn.). Dann auch im südöstlichen Asien, in Afrika, in Mittel- und Süd-Amerika, sowie in Häusern in Europa. 2. Monomorium fulvum Mayr. Myrm. Stud. p. 106 (754), %, Novara R., Form. p. 93. Auckland auf Neuseeland (Mus. e. Vienn.). 100 101 3. Monomorium rubriceps nov. spec. Operaria: Long. 4-5 mm. Ferruginea, abdomine fusco-nigro, pedibus fusco-testaceis,. aut fusco- nigra, capite et thoracis dimidio antico atque tarsis ferrugineis; disperse longe pilosa, antennis pedibusque copiosius pilis brevioribus oblique abstantibus obteetis; haud pubescens: laevis, nitida. mandibulis. laminis frontalibus et genis striolatis, mesothoracis lateribus plus minusve coriariis, metanoto parte basali sublaevi aut coriaria, lateraliter nonnunguam longitrorsum rugulosa, parte declivi transverse striolata. metathoracis lateribus longitudinaliter striatis; elypeus antice muticus:; funieuli articuli 3.—8. paulo crassiores quam longiores: thorax inter mesonotum et metanotum vix impressus,. metanotum postice utrimque aut cum lamina obtuse angulata aut cum dente triangulari obtusiusculo; "petioli nodi latiores quam longiores. Mas.: Long. 4 mm. Fusco-niger, mandibulis, antennis pedibusque fuscis, partim testaceo-fuseis, coxis fusco-nigris; disperse abstante pilosus: mandibulae subtiliter striatae; caput subtiliter longitrorsum et oblique striolatum; mesonotum antice curyatim —., postice longitudinaliter-striolatum; scutellum Iongitudinaliter striolatum, postice truncatum: metanotum depressum tuberculis duobus obtusis, subdenti- formibus; petioli nodi laeves aut sublaeves, transversi, supra in medio impressi; abdomen laevigatum; alae subtilissime infuscatae. Kap York (Coll. Mayr), Rockhampton und Sidney (Mus. Godeftroy). 4. Monomorium speculare Mayr. Myrmec. Beitr. 1866 p. 26. Auf den Tonga- und Samoa-Inseln (Mus. Godeffroy), dann auf Borneo und bei Caleutta (Coll. Mayr). 5. Monomorium laeve nov. spec. Operaria: Long. 1.—1.s mm. Flava, abdomine fuscescente; disperse abstante pilosa; laevis, nitida; elypeus carinis duabus antrorsum divergentibus; antennae 11 articulatae; thorax inermis, inter mesonotum et metanotum constrietus; petioli nodus anticus nodo postico altior. Rockhampton (Mus. Godefiroy). Diese Art ist dem M. minutum Mayr, speculare Mayr und vastator Smith sehr ähnlich und stimmt mit der letzteren Art auch in der Färbung überein, von der sie sich durch den Mangel jeder Skulptur leicht unterscheidet. da bei dem Aıbeiter von M. vastator die Seiten des Mesothorax fein fingerhutartig punktirt, die des Metathorax ebenso punktirt und gestreift sind, auch die Basalfläche des Metanotum quergestreift ist. Von allen Arten unterscheidet sich aber der Arbeiter insbesondere durch die elfgliederigen Fühler. Leptothorax Mayr. Form. austr. p. 159. 1. Leptothorax nudus Mayr. Myırm. Beitr. 1866 p. 25, 8. Auf den Tonga- und Samoa-Inseln (Mus. Godeffroy), dann auch in Ostindien (Coll. Mayr). 101 102 Pheidole Westwood. Ann. & Mag. Nat. Hist. VI. 1841 p. 87. Oecophthora Heer, Ueber d. Haus-Ameise Madeira’s, 1852. Da ich nieht vollkommen sicher bin, dass die zu den Soldaten gestellten Arbeiter und geflügelten Geschlechter stets zu denselben gehören, so betrachte ich die Soldaten als die Repräsentanten der Arbeiter. [> 7 | SOLDATEN. Pronotum mit zwei langen, kräftigen, spitzigen, auswärts gerichteten Dornen. 1. P. sexspinosa Mayr. — höchstens mit zwei’ kurzen, spitzigen.oder stumpfen Höckern ........2 u... 0.2.0. 0% 2. Das ganze erste Abdominalsegment an der oberen Seite schimmernd und mit feiner Skulptur. 5: P. opaciventris n. Sp. Erstes Abdominalsegment ganz oder grösstentheils glatt und glänzend ........ 2.2.2200. 3. Der Kopf von derselben Form wie bei P. pusilla Heer und pallidula Nyl., nämlich kaum länger als breit, mit schwach bogigen Seiten, der Scheitel glatt, mehr oder weniger runzlig längsgestreift, das Pronotum quer gerunzelt, das Mesonotum in der Mitte mit einem Quereindrucke, der zweite Knoten des Stielchens jederseits mit einem etwas spitzigen Kegelchen; der Körper gelbroth ‚mit braunem Hinterleibe. Länge: 3,4 —4s mm. -.......... 2. P. variabilis n. Sp. Anders beschaffen ........2% Ess Werte a sm ne N 4. Die Hinterhälfte des Kopfes glatt: Kopf und Thorax rothgelb oder gelbroth, Pronotum mit zwei Höckam 5.282 3 er er re ee ee ER OR D. = —— mit-starker Skulptur... au: 2. De aa ee N! 6. Länge: 3,5 mm.; Pronotum quer gerunzelt, der Kopf deutlich länger als breit... 3. P. proxima n. sp. — 2. mm.: die ganze Oberseite des Thorax glatt und glänzend, der Kopf nicht länger als breit. 4. P. umbonata Mayr. Der Fühlerschaft reicht über die Mitte des Kopfes, der Scheitel ist niedergedrückt oder in der Mitte stark eingedrückt.. . =... 2: .... RE ee Te Der kurze Fühlerschaft reicht höchstens bis zur Mitte des Kopfes, der Kopf ist deutlich länger als breit, das Mesonotum hat in der Mitte keinen Quereindruck .- ....»:.. „nun... 8. Kopf und Thorax dunkel kastanienbraun, der Hinterleib schwarz; die Mitte des Scheitels stark quer teingedrückt ..i: a 2.2. en ee EN: 6. P. impressiceps n. Sp. — — — gelblichroth, der Hinterleib theilweise gebräunt, der Scheitel mässig niedergedrückt. 7. P. oceanica Mayr. Mesonotum an der hinteren Hälfte mit einem tiefen rundlichen Eindrucke, jederseits mit einem etwas zahnförmigen Höckerchen; der Scheitel ist grob quer gerunzelt, das Pronotum quer Sestreift, jederseits mässig höckerartig aufgetrieben ........ una. 8... tasmanmiensis Mayr. — ohne solchen Eindruck; der Kopf mit parallelen Seiten, der Scheitel hinten grob genetzt, das Pronotum mit zwei Kegeligen Höckern, das Mesonotum hinten stark gestutzt .......... 3 Länge: 4,smm. Reichlich behaart, die Scheibe der vorderen Hälfte des Thorax grob netzartig SETUNZElb Cr... ee ee a N er ee 9. P. longiceps N. SP. 5,1 ,7 mm. Spärlich behaart, die Scheibe der vorderen Hälfte des Thorax grob längs gerunzelt und fein unreselmässiggerunzelt un. es ar ee 10. P. brevicornis u. SP: 105 ARBEITER. 1. Pronotum und Metanotum mit je zwei Dornen, Mesonotum mit zwei Zähnen. 1. P. sexspinosa Mayr. — höchstens mit zwei spitzigen Höckern, Mesonotum ohne Zähne .. 2... 2.2... onen 2: 2. Thorax gestreckt, Pronotum und Mesonotum zusammen viel länger als breit ....... 2.2... 3: — kurz. das Pronotum und Mesonotum bilden zusammen eine erhöhte abgeflachte Scheibe. welche jederseits einen zahnartigen Höcker hat, seitlich und hinten gerandet und nicht länger als breit ist 8 =. Binickim-Seleilie mim: Sale 2 Aene ae 4. — — az Air Ton wen. 0% on ee A 6. Bkunszohen. dicht Anserhutartie punktirt und lanzlos .. ......2....2... un .n..enar 5. Scheibe des Pronotum und des Mesonotum glänzend, ziemlich geglättet... .. 3. P. proxima n. sp. 5. Rothgelb. der Hinterleib bräunlich. der Kopf mit dichter, scharfer, fingerhutartiger Punktirung und glanzlos, das Mesonotum in der Mitte ohne Quereindruck ....... 2. P. variabilis n. Sp. Dunkelbraun. der Kopf mit viel seichterer Punktirung (lederartig gerunzelt) und schwach glänzend, das Mesonotum in der Mitte mit einem Quereindrucke ...........- 5. P. opaciventris n. Sp. :. Der Ilimienkope ga SIT. nalen we oe ae ee N: — — mit feiner Skulptur, nach hinten stark verschmälert, unmittelbar vor dem Gelenke halsartig SNNGESONMIAL So 8 De oe ee ec 6. P. impressiceps n. Sp. 7. Länge: 1.»—1.; mm. Der Kopf hinten breit gerundet-gestutzt. nicht verschmälert, das Mesonotum ner ViNGteXohne@Eindruckte ee leere 4. P. umbonata Mayr. — 2,7—2.smm. Der Kopf hinter den Augen bis zum Gelenke verschmälert, das Mesonotum in dep Vin iesmitgeinema Quereindeucken a een 7. P. oceanica Mayr. 8. Erstes Stielchenglied oben und der Hinterleib glatt und glänzend... ..... 9. P. longiceps n. Sp. — — fein fingerhutartig punktirt, die Basalhälfte des ersten Abdominalsegmentes fein streifig CHAT IT DT N EN EN anne tape un ee ass ke 10. P. brevicornis n. sp. 1. Pheidole sexspinosa Mayr. Neue Form. 1870 p. 39 (977), miles, oper. Ellice- und Samoa-Inseln (Mus. Godeffroy). 2. Pheidole variabilis nov. spec. Miles: Long. 3,4, mm. Rufus. mandibulis ferrugineis. abdomine fusco, pedibus rufo-testaceis. pilosus, antennis pedibusque pilis oblique abstantibus; mandibulae laeves punctis nonnullis, ad basim paulo striatae, margine masticatorio acuto antice bidentato; clypeus subplanus, sublaevis rugis nonnullis; caput vix longius quam Jatius,. dimidio antico longitudinaliter striato, ad latera interstitiis punctatis, dimidio postico laevi et nitido aut longitrorsum striato-rugoso; pronotum transverse-rugosum postice utrimque tuberculo coniformi; mesonotum coriarium aut subtiliter punctulatum rugulis transversis; metanotum bispinosum., inter spinas nitidum: mesothoracis latera dense punctata, metathoracis latera dense punctata et plus minusve striato-rugosa; petioli punctulato-coriarii nodus anticus supra haud vel vix emarginatus, nodus posticus transversus utrimque conulo subacuto: abdomen laeve et nitidum. Operaria: Long. 2 mm. Rufo-testacea, abdomine plus minusve fuscescente: disperse pilosa antennis pedibusque abstante pilosis; mandibulae laevigatae, nitidae; caput dense et subtiliter reticulato-punctatum et opacum, rugis nonnullis longitudinalibus, clypeo indistinete longitrorsum ruguloso, scapo capitis marginem posticum superante, area frontali nitida; thorax opacus dense et subtiliter reticulato-punetatus, metanoto 103 104 longe bispinoso; petiolus magis superficialiter reticulato-punctatus (subcoriarius)., nodo postico subgloboso; abdomen laeve et nitidum. Femina: Long. 5,5 mm. Ferruginea, mesonoti medio et abdomine, basi excepta, fusco-nigris; pilosa; mandibulae laeves punetis nonnullis, ad basim extus striatae, margine masticatorio acuto, antice bidentato et postice bidentieulato; caput longitudinaliter striatum interstitiis corlarlis, postice pone ocellos retieulatum, elypeo laevi nitidissimo striolis nonnullis lateralibus; pronotum striato-rugosum, mesonotum deplanatum atque seutellum laevia et nitidissima, metanotum spinis duabus fortibus, brevibus et subparallelis, thoracis latera postice rugoso-striata; petioli nodus anticus dense punctulatus, supra emarginatus, nodus posticus transversus subtiliter rugnlosus, utrimque conulo aut dente crassiuseulo, paulo retro curvato; abdomen laeve et nitidum; alae paulo flavescentes. Mas.: Long. 4 mm. Testaceus, partim rufo-testaceus, vertice nigro, mesonoto saepe striis 3 fuscescentibus longitudinalibus, abdomine in medio et postice saepe fusco; pilosus; caput et pronotum vugoso-striata, mesonotum partim subtiliter striolatum, partim laevigatum, punetis dispersis, metanotum coriarium tuberculis 2 subdentiformibus; abdomen laeve. Rockhampton (Mus. Godeffroy). 3. Pheidole proxima nov. spec. Miles: Long. 53,5 mm. Testaceo-rufus, nitidus, capite magis ferrugineo-rufo, mandibulis furrugineis, abdomine fuscescente aut fusco; pilosus, antennis pedibusque pilis oblique abstantibus; mandibulae laeves punetis nonnullis, ad basim extus striatae, margine masticatorio acuto antice bidentato; clypeus subplanus, laevis; caput distinete longius quam latius, dimidio antico longitudinaliter striato, ad latera interstitiis paulo eoriarlis, dimidio postico laevi et nitido; pronotum transverse rugosum interstitiis sublaevigatis, postice utrimque tubereulo coniformi; mesonotum laevigatum disco subplano; metanotum bispinosum, inter spinas leviter coriarium; thoracis latera postice punetulata et striato-rugosa; petioli nodus antieus subtiliter punctato-coriarius, supra haud vel vix emarginatus, nodus posticus supra laevis, lateribus subrotundatis; abdomen laeve et nitidum. Operaria: Long. 1, mm. Rufescengi-testacea; modice pilosa; mandibulae laevigatae; caput corlarium et striato-rugosum, clypeo atque frontis et verticis medio sublaevigatis et nitidis, vertice postice haud attenuato, scapo capitis marginem posticum vix superante; thoracis dimidium anticum haud tuberculatum, coriarium., disco superiore nitido, plus minusve laevigato et absque impressione; sutura pro-mesonotali invisibili; metanotum spinulis duabus rectis subparallelis, inter spinas subtiliter retieulato-punctatum; petiolus nitidus, sublaevis, nodo postico globoso; abdomen laeve et nitidum. Peak Downs (Mus. Godefiroy). 4. Pheidole umbonata Mayr. P. umbonata Mayı Neue Form. 1870 p. 40 (978), miles. P. oceanica Mayr Myrm. Beitr. 1866 p. 27 u. 28, oper., mas. Samoa- und Tonga-Inseln (Mus. Godeffroy). Wie ich vermuthete (Neue Form. p. 41), gehört das von mir in den Sitzungsberichten der kaiserl. Akademie der Wissenschaften 1366 beschriebene Männchen von P. oceanica nebst dem Arbeiter ebenfalls zu P. umbonata; das Männchen von P. oceanica ist noch unbekannt. In der Diagnose des Männchens ist: mesonotum postice subtiliter et longitudinaliter striatum zu streichen und dafür zu setzen: mesonotum et seutellum laevissima, separata sutura striata. Der dunkelste Arbeiter ist schwarzbraun mit blass- bräunlichgelben Mandibeln. Fühlern und Beinen. 104 105 5. Pheidole opaciventris nov. spec. Miles: Long. 4 mm. -Castaneus, capite ferrugineo, antennis tarsisque pallidioribus, abdomine obscure fusco; longe pilosus; mandibulae dimidio basali striatae, margine masticatorio acuto, antice bidentato: caput haud elongatum, forma ut in P. pusilla Heer et pallidula Nyl., opacum, subtiliter et dense coriario-punctatum, dimidio antico insuper longitrorsum striato, dimidio postico insuper rugulis subtilibus partim anastomosantibus; thorax coriario-punctatus, pronoto insuper rugis transversis. postice bituberculato, mesonotum impressione transversa, metanotum bispinosum. thoracis latera plus minusve rugoso-striata: petioli coriario-punctati nodus anticus supra emarginatus. nodus posticus transversus, utrimque conulo dentiforme acuto, paulo retro curvato; abdomen segmento primo sericeo-micante, haud nitido, subtilissime eoriario et in medio microscopice densissime longitudinaliter striato: pedes laeves et nitidi. Operaria: Long. 2, mm. Obscure fusca, mandibulis, antennis, articulatioribus pedum atque tarsis pallidioribus; disperse longe pilosa, antennis pedibusque copiosius pilosis; mandibulae valde superficialiter striolatae, parum nitidae; caput subtiliter coriarium, parum nitidum, fronte maeis laevigata; antennarum scapus longus capitis marginem posticum longe superans; thorax subtiliter acute retienlato-punetulatns, mesonoto antice magis coriario; pronotum haud tuberculatum, mesonotum ante medium impressione levi transversa. metanotum spinis duabus subparallelis,. erectis, modice longis; petioli modus anticus supra haud emarginatus, nodus posticus subglobosus, haud magnus: abdominis segmentum primum subtilissime coriarium ; pedes laeves et nitidi. Rockhampton (Mus. Godeffroy). 6. Pheidole impressiceps nov. spec. Miles: Long. 4,5—4.,s mm. Castaneo-fuscus, mandibulis castaneo-ferrugineis, abdomine nigro, pedibus fuseis, articulationibus et tarsis pallidioribus; copiose abstante pilosus; mandibulae nitidae, laeves, punctis nonnullis, extus striatae, margine masticatorio antice bidentato; caput striatum interstitiis coriarlis, postice densius longitudinaliter rugulosum et partim reticulatum, clypeo in medio laevi, sulco antennali ad vertieis impressionem transversam extenso, vertice in medio fortiter transverse impresso; thorax rugulosus et punctulatus, pronoto bituberculato, mesonoto in medio sulco profundo transverso, metanoto parte basali transverse striata, postice spinis duabus erectis, modice divergentibus; petioli nodus anticus supra haud emarginatus, nodus posticus transversus, transyerse striato-rugosus, utrimque denticulo instructus; abdomen laevissimum et nitidum, ad basim subtiliter coriarium et longitudinaliter striatum; pedes laeves et nitidi. Operaria: Long. 3,e mm. Rufo-ferruginea, capite et plus minusve petiolo castaneo-fuseis, abdomine fusco-nigro, tarsis pallidis; modice longe pilosa. antennis pedibusque copiose pilosis; mandibulae striatae ad apicem laevigatae:; caput superficialiter (partim valde superficialiter) coriarium, rugis dispersis nonnullis, postice fortiter attenuatum, clypeo, fronte et verticis medio laevigatis et nitidis; scapus capitjs marginem posticum longe superans; pronotum laeve, nitidum et haud tubereulatum; mesonotum punctulatum et subtiliter transverse striolato-rugulosum, antice laevigatum, in medio sulco transverso indistincto; metanotum subtiliter reticulato-punetulatum et transverse striatum, spinulis duabus brevibus ereetis; petioli nodus posticus laevigatus, nitidus et pyriformis; abdomen laeve et nitidum: pedes lonsi. Rockhampton (Mus. Godeffroy). 7. Pheidole oceanica Mayr. Myrm. Beitr. 1866 p. 27, miles, femina, nec oper. et mas. Neue Form. 1870 p. 41 (979), operaria. Auf den Tonga-, Samoa- und Ellice-Inseln (Mus. Godeffroy). 105 14 106 8. Pheidole tasmaniensis Mayr. Myrmec. Beitr. 1866 p. 28, miles. Aus Tasmanien (Coll. Mayr). 9%. Pheidole longiceps nov. spec. Miles: Long. 4.s mm. Ferrugineus, abdomine fusco-testaceo, pedibus rufotestaceis; copiose pilosus; mandibulae margine masticatorio acuto, antice bidentato; caput reetangulare, distinetissime longius quam latius, angulis postieis rotundatis, margine postico in medio profunde exciso, marginibus lateralibus parallelis, dimidio antico striato, dimidio postico rude retieulato; lJaminae frontales fortiter divergentes; scapus brevis, vertex haud transverse impressus; thoracis pars antica, e pronoto et mesonoto haud separatis formata, elevata, incrassata, postice abrupte truncata, disco rude reticulato-rugoso, absque impressione transversa, utrimque tubereulo subacuto; metanotum spinis duabus erectis paulo divergentibus, inter spinas leviter transverse striatum et subtiliter corlarium; petioli coriarii nodus anticus supra fortiter emarginatus, nodus posticus brevis, transversus, utrimque conulo rotundato; abdomen laeve et nitidum; pedes laevis et haud longi. Operaria: Long. 2, mm. Rufo-ferruginea, abdomine pedibusque testaceo-rufis; pilosa; mandibulae laeves punetis nonnullis, ad basim striatae; caput subtiliter et dense reticulato-punctatum, longitudinaliter ruguloso-striatum, postice etiam reticulatum, margine postico truncato et arcuatim emarginato: scapus capitis marginem posticum haud superans:; thoracis dimidium anticum ut in milite formatum. sed tubereulis nullis distinetis, eorum loco saepe dentieulo triangulari,. rude reticnlatum et deplanatum, pode medium utrimque et postice margine suberenulato; metanotum spinis duabus longis erectis et divergentibus, inter spinas subtiliter coriario-punctulatum et transverse striatum; petioli nodus anticus supra emarginatus, nodus posticus transverse ovatus, supra laevis et nitidus; abdomen laeve et nitidum; pedes haud longi. Rockhampton (Mus. Godeffroy). 10. Pheidole brevicornis nov. spec. Miles: Long. 3,4 —3,7 mm. Fuscescenti-ferrugineus abdomine pedibusque rufo-testaceis: disperse pilosus; mandibulae laeves punctis nonnullis, ad basim extus striatae. margine masticatorio acuto, antice bidentato; caput recetangulare, distinete longius quam latius, angulis postieis rotundatis, margine postieo in medio profunde exeiso, antice et in medio striatum, postice reticulatum: laminae frontales fortiter divergentes; scapus brevis; vertex haud transverve impressus; thoracis pars antica, e pronoto et mesonoto haud separatis formatis, elevata, incrassata, tubereulis duobus coniformibus, postice abrupte truncatum, disco rude longitudinaliter rugoso et subtiliter irregulariter ruguloso; metanotum spinis duabus erectis, paulo divergentibus. inter spinas subtiliter sed acnte retieulato-punetatum: petioli coriario-punctulati nodus anticus supra modice emarginatus, nodus posticus brevis, transversus, utrimque conulo rotundato; abdomen, basi corlaria excepta, laeve et nitidum; pedes laeves, haud longi. Operaria: Long. 2 mm. Ph. longieipitis Operariae simillima differt thoracis parte antica utrimque semper dente aut conulo dentiforme, nodis petioli subtiliter sed acute reticulato-punctatis atque abdominis segmenti primi dimidio antico subtiliter coriario et subopaco, tockhampton (Mus. Godeftroy). 106 107 Cremastogaster Lund. Ann. Sc. nat. XXIII 1831 p. 132. Acrocoelia Mayr Verh. z. b. V. 1852. p. 147. Die von Smith aus Neu-Guinea beschriebenen zu dieser Gattung gestellten Arten sind. selbst vorausgesetzt. dass sie wirklich zu dieser Gattung gehören, zu oberflächlich beschrieben, um ermitteln zu können. ob sie mit der einen oder anderen der nachfolgend beschriebenen Arten übereinstmmen. ii 2: ARBEITER. Zweites Stielchenglied ganz glatt. ohne Längsfurche. Röthlichgelb, der Kopf polirt und stark glänzend. das Metanotum mit zwei dünnen, mässie langen Dornen. Länge: 2,3 mm. 5. ©. rufo-testacca N. Sp. = mit starker Bängsfüurche ...-.. ..... 2... ER ee DE Erstes Stielchenglied quadratisch. Röthlichgelb bis dunkelbraun mit helleren Fühlern und Beinen. der Kopf glatt, der Olypeus und die Wangen gestreift, der Thorax fein und dicht fingerhutartig punktirt mit wenigen Längsrunzeln, die Metanotumdornen dünn und parallel, das erste Stielchen- glied sehr fein fingerhutartig punktirt, das zweite fast glatt. Länge: 2,5—3 mm. 4. CO. pallipes Mayr. lBinstessStielchen=liede verkehrt, trapezioumie a 0 2 une a: a uindeNfesonotumKobene late polinb re ee eier End: Thorax oben längsgestreift, die Mitte des Pronotum und das Mesonotum mehr oder weniger geglättet, die Metanotumdornen mässig lang. Länge 3..—3.7 mm. ....... 1. ©. fusca.n: Sp. Reichlich abstehend behaart, der Schaft und die Beine mit ziemlich langen, abstehenden Haaren, der Clypeus dicht und fein längsgestreift, die Pro-Mesonotalnaht ziemlich deutlich, die Metanotumdornen mässig lang, gut halb so lang als die Entfernung der Dornen von einander, erstes Stielchenglied an den Hinterecken ohne oder mit einem undeutlichen Zähnchen. 1LENEBE Bei ne RL ER HE EEE C. Iaeviceps Smith. Spärlich abstehend behaart, der Schaft und die Beine mit kurzen, wenig abstehenden Härchen, der Olypeus in der Mitte ganz glatt, die Pro-Mesonotalnaht nicht ausgeprägt, die Metanotum- dornen kurz, viel weniger wie halb so lang als die Entfernung der Dornen von einander; erstes Stielchenglied an den Hinterecken mit je einem kleinen, aber deutlichen Zähnchen. \Lönges: Bs-Bp un. a EN ER 3. 0. australis n. Sp. 1. Cremastogaster fusca nov. spec. Operania: Long. 3,.—3, mm. Nigro-fusca, mandibulis, antennis tarsisque pallidioribus; pilosa, etiam antennis pedibusque abstante pilosis; mandibulae striatae; caput subtiliter longitrorsum striatum, elypeo postice, fronte in medio et vertice laevibus et nitidis; thorax longitudinaliter striatus, pronoti et mesonoti discis laevigatis, metanoto spinis duabus parallelis, retro direetis; petioli coriarii segmentum anticum obtrapezoidale, angulis antieis fortiter rotundatis, segmentum posticum sulco forti longitudinali; abdomen subtilissimme coriarium. Rockhampton (Mus. Godeffroy). 2. Cremastogaster laeviceps Smith. Cat. Brit. Mus. p. 138, 3. Kap York (Coll. Mayr), Sidney, Rockhampton (Mus. Godeffroy), Melbourne (Smith). lo 108 3. Cremastogaster australis nov. spec. Operaria: Long. 3.» —D,e mm. Rufo-ferruginea, abdomine fuscescente aut nigro; vix abstante pilosa, antennis pedibusque pilis brevibus, parum oblique abstantibus; dispersissime pubescens; nitida, laevis punctis dispersissimis, mandibulis fortiter striatis, elypeo ad latera et genis subtiliter ruguloso-striatis, metanoti parte basali valde superfieialiter striolata, meso- et metathoracis lateribus subtiliter rugosis et striolis longitudinalibus,. abdomine subtilissime coriario, segmento primo laevi; elypeus deplanatus; funiculi clava triarticnlata:; sutura pro-mesonotalis nulla; pronotum et mesonotum supra modice deplanata, metanotum spinis duabus brevibus, retro direetis, modice divergentibus; petioli segmentum anticum deplanatum obtrapezoidale. supra concaviusculum, angulis antieis rotundatis, postieis acutis dentiformibus, segmentum posticum supra sulco forti longitudinali. Femina: Long. 10—11.; mm. Ferruginea, thorace supra castaneo, abdomine fusco-nigro; pilositate, pubescentia et sculptura ut in %; caput rectangulare, longius quam latius, marginibus lateralibus parallelis, angulis posticis rotundatis, margine postico arcuatim emarginato; celypeus deplanatus; thorax compressus, metanoto dentieulis minutissimis duobus; petioli segmentum anticum obtrapezoidale, segmentum posticum supra modice deplanatum, haud sulcatum; alae subhyalinae. Mas.: Long. 5 mm. Fuseo-niger, partim obscure fuscus, mandibulis, antennis, pedum articulationibus tarsisque testaceis: disperse pilosus, abdomine copiosius piloso, pedibus copiose pilis brevibus oblique abstantibus; mandibulae striolatae, angustissimae, apice bidentato; capitis dimidium anticum politum, nitidissimum, dimidium posticum subtiliter rugulosum, pone oculos laeve; thorax laevis, metathorace rugoso, metanoto bituberculato; petioli sublaevis segmentum anticum transverse rectangulare angulis anticis fortiter rotundatis, segmentum posticum supra modice deplanatum; abdomen sublaeve; alae parum infuscatae. Peak Downs (Mus. Godeffroy). Diese Art steht der ©. laeviceps Sm. und aegyptiaca Mayr (Myrm. Stud. 1862 p. 117) sehr nahe, von der ersteren Art unterscheidet sich der Arbeiter der neuen Art durch die in der analytischen Uebersicht angegebenen Merkmale. von der letzteren durch den grösstentheils ganz glatt polirten Kopf, durch den flacheren Ulypeus,. das polirte Pronotum und Metanotum, durch die Metanotumdornen, die um Geringes kürzer, weniger divergirend und mehr horizontal sind, durch das erste Stielchenglied, welches kürzer und hinten nicht so schmal und mit zwei Zähnchen besetzt ist, endlich durch das nicht längsgestreifte, sondern glatte zweite Stielchenglied. Das Weibchen ist auffallend durch den gestreckten, rechtwinkeligen, ziemlich flachen und grössten- theils polirten Kopf. 4. Cremastogaster pallipes Mayr. C. pallipes Mayr Myrm. Stud..p. 120 (768); Novara Reise, Form. p. 107, 8. C. piceus Lowne Entomologist IL p. 335, 3. Jemina: Long. 5,5—6.,; mm. Nitidissima, testaceo-fusca abdomine obscuriore; disperse pilosa abdomine copiosius piloso, pedibus pilis brevibus subadpressis;- laevis; mandibulae et laminae frontales‘ striatae; metathorax coriarius, opacus, metanoto dentibus 2 minutissimis; petioli punctato-coriarii segmentum antieum quadratum angulis antieis rotundatis, segmentum posticum supra laeve, sulco indistinetissimo; abdomen laeve; alae hyalinae. Mas.: Long. 3.2—3,; mm. Nitidissimus, fuscus, mandibulis, antennis tarsisque pallidioribus; pilositate ut in 2: laevis; mandibulae angustissimae apice bidentato; metanotum bituberewatum; petioli 108 109 lateraliter subtiliter dense punctato-coriarii segmentum anticum deplanatum, postice versus sensim dilatatum, postice bituberculatum et altius quam antice; alae hyalinae. Sidney (Mus. e. Vienn.. Mus. Godeffroy, Coll. Mayr). Ein Stück erhielt ich von Herrn Lowne. rem. pallidus Lowne (Entomologist II v. 335) ist mir unbekannt und gehört wahrscheinlich nicht zu dieser Gattung, denn Lowne giebt beim Weibchen, welches nur eine Linie lang sein soll, an, dass das erste Stielchenglied kugelig sei, was durchaus nicht auf Cremastogaster schliessen lässt. 5. Cremastogaster rufo-testacea nov. spec. Operaria: Long. 2.; mm. Rufo-testacea, abdomine obscuriore; dispersissime longe et abstante pilosa et dispersissime adpresse pubescens, antennis copiose pilis subadpressis, tibiis adpresse pilosis absque pilis abstantibus:; nitidissima; caput politum, mandibulis quadridentatis, ad basim striatis, genis antice striatis, foveis antennalibus subtilissime striolatis: funiculi clava biartieulata; pronotum et mesonotum sublaevia (subtilissime et partim indistinetissime longitudinaliter rugulosa),. metanotum spinis modice longis, gracilibus, inter spinas subtiliter punctato-coriarium, mesothoracis et metathoracis lateribus reticulato-punctatis; petioli seementum anticum quadratum, angulis antieis rotundatis, segmentum posticum globosum, laeve et absque sulco: abdomen laeve. Sidney (Mus. Godeffroy). Podomyrma Smith. J. Proc. Linn. Soc. 1859 p. 149. Die bisher bekannten Arten bewohnen Neuholland, Neu-Guinea, die Molukken-Inseln: Waigiou, Mysol. Amboina und Batchian, sowie die Aru-Inseln, zur Banda-Inseleruppe gehörig. Da diese Inseln erösstentheils Thierarten aufweisen, welche für die australische Fauna charakteristisch sind, und die Arten der Gattung Podomyrma nur in Australien und den nächsten westlich gelegenen Inseln leben, so nehme ich in die analytische Uebersicht der Arbeiter alle von mir untersuchten Arten auf. 1. Thorax oben glatt oder theilweise sehr fein und sehr seicht gestreift. Gelbroth, der Hinterleib und die Schenkel mehr oder weniger braun, der grösste Theil des Kopfes glatt, das Pronotum mit zwei ziemlich stumpfen Zähnchen, das Mesonotum und das Metanotum mit je zwei deutlichen Zähnen, das erste Stielchenglied oben ohne Zahn. der Hinterleib glatt. Länge: S—9.; mm. 1. P. femorata Smith. *) —sehrsoropalänesssestreittiodenlJänesgerunzeltl 2... 2.2.2.0... neh AST NLARUE 2. IEirstersKnoten des; Stielchens mit einem deutlichen Zahne. .. „2.2... ..... 2... .m.... — — — — oben mit einer kleinen, stumpfen, kegeligen Erhöhung. Braunroth, der Hinterleib braunschwarz, der Kopf fein längsgestreift, das Pronotum mit zwei starken Zähnen, das Metanotum unbewehrt. das Stielchen oben und der Hinterleib glatt, die Tibien ohne abstehende Behaarung. Länge: 6,; mm. Aru, Waigiou (J. Pr. Linn. Soc. 1859 p. 146). P. laevifrons Smith. Erster Knoten des Stielchens ohne Zahn oder Höcker, Metanotum unbewehrt. Tibien abstebend behaart: 6. Sa DeraKopfiamitzepensoseroberaSkulpturswierder Bhoraxuı.ı, 0.2. van... nun... 4. — — fein längsgestreift, oft theilweise glatt. Rostroth, der Hinterleib schwarz, das Pronotum und Metanotum mit je zwei Zähnen, der Petiolus grob längsgestreift der Hinterleib glatt, die Tibien spärlich abstehend behaart. Länge: 7.s>—10mm......... 22027 BR 0xal10sa Smith: DD *) Nach Smith haben auch P. nitida Sm. (J. Pr. Linn. Soc. 1860 Suppl. p. 110) und P. laevissima Sm. (J. Proc. Linn. Soc. 1863 p. 19) einen oben glatten Thorax. 109 110 4. Die Tibien, sowie der ganze Körper, mit ziemlich langen, stark abstehenden, weissen Borstenhaaren. Dunkelbraun, der Thorax schwarz, die Mandibeln und der Kopf rostroth; das Pronotum mit zwei plattgedrückten, stumpfen, nach aussen und mehr oder weniger nach oben gerichteten Dornen: der Hinterleib glatt, nur an der Basis längsgestreift. Länge: 10mm. Insel Mysol, zwei typische Stücke in meiner Sammlung. (J. Pr. Linn. Soc. 1863 p. 20)... P. ruficeps Smith. — — nicht abstehend behaart. höchstens mit 2—3 Borstenhaaren, das Pronotum mit zwei dreieckigen, :spitzigen: Zähnen .... Ida wu ha ee Dre Be 5. 5. Rothbraun. die Basalhälfte des ersten Abdominalsegmentes äusserst fein längsgestreift. die hintere Hälfte glatt: das Metanotum mit zwei sehr kleinen stumpfen Zähnchen. Länge: 6—8 mm. 3. P. striata Smith. Braun, theilweise rotbraun; das ganze erste Abdominalsegment an der oberen Seite seidenschimmernd, mit mikroskopisch feiner, sehr dichter Längsstreifung: das Metanotum mit zwei sehr undeutlichen Zähnchen. Länge: mm. Batchian und Aru-Inseln, zwei typische Stücke in meiner Sammlung. (J.., Pr. Linn: Soc 1860:p: 119) ara re are ee P. silvicola Smith. Rothbraun, theilweise braunroth, der Fühlerschaft, die Basis und Mitte des ersten Abdominalsegmentes, die Basalhälfte der Schenkel, der grösste Theil, besonders die Mitte, der Tibien, schmutziggelb; der Hinterleib an der Basalhälfte fein längsgestreift, an der Apicalhälfte chagrinirt; das Metanotum ohne Spur von Zähnchen. Länge: 6mm. ............ 4. -P. basalis Smith. *) 6. Erstes Abdominalsegment sehr dicht, scharf und fein chagrinirt-punktirt, das Pronotum mit zwei dreieckigen „Zähnen... usa ee 5. P. micans n. Sp. — — dicht und scharf regelmässig längsgestreift; das Pronotum unbewehrt .. 6. P. inermis n. sp. 1. Podomyrma femorata Smith. Pr.; Linn. 'Soc..EIL..1859. p..145, 3.2. Kap York (Coll. Mayr), Aru-Inseln (Smith). 2. Podomyrma gratiosa Smith. Myrmecina gratiosa Sm. Cat. Br. Mus. p. 133, % 2. Kap York (Coll. Mayr), Sidney, Rockhampton, Port Mackay (Mus. Godeffroy), Adelaide (Smith). Herr E. Dämel fand diese Art bei Sidney unter Rinde. 3. Podomyrma striata Smith. Pr.. Einn: Soc. EH21859p7 14628: Kap York (Coll. Mayr), Aru-Inseln (Smith). 4. Podomyrma basalis Smith. Pr: Linn..S0c. ENT 1859 p.147., 8% Insel Mysol und Dory auf Neu-Guinea (Coll. Mayr, von Smith erhalten), Amboina- und Aru-Inseln (Smith). *) P. simillima Smith (J. Pr. Linn. Soc. 1860 Suppl. p. 111) ist wohl wahrscheinlich eine Varietät dieser Art. 110 all 5. Podomyrma micans nov. spec. Operaria: Long. 7.s;—9,; mm. Fusco-ferruginea, partim magis fuscescens, abdomine fusco: copiose, haud longe, abstante pilosa; micans: mandibulae rude striatae; caput rude longitudinaliter striatum interstitiis subtilissime coriarüs; ad latera rude reticulatum interstitiis corlariis: thorax rude longitudinaliter rugoso-striatus, pronoto dentibus duobus triangularibus, mesonoto dentieulis duobus, metanoto inermi; petioli rude longitrorsum rugosi segmentum anticum supra muticum; abdomen supra densissime acute et subtilissime eoriario-punctatum et opacum. infra nitidum: pedes subtiliter coriarii, nitidi, femoribus modice incrassatis. Rockhampton (Mus. Godeffroy). 6. Podomyrma inermis nov. spec. Operaria: Long. 9,5 mm. Obscure fusca, femoribus rufis apieibus nigrofuscis: copiose, haud longe, abstante albido-pilosa; micans; mandibulae rude striatae; clypeus et genae antice, frons et vertex longitudinaliter striata,. capitis latera rugoso-striata; pronotum et mesonotum rude longitudinaliter rugosa, ille inerme, hoc denticulis minutissimis duobus indistinctis, metanotum inerme, supra rude irreeulariter-, lateraliter striato-rugosum; petioli segmentum anticum irregulariter rugosum, supra inerme, segmentum posticum rude longitrorsum rugosum; abdominis segmentum primum supra regulariter, subtiliter et dense longitrorsum (paulo divergenter) striatum: pedes sublaeves, nitidi, femoribus fortiter incrassatis. Peak Downs (Mus. Godeffroy). Solenopsis Westw. Ann. Mag. Nat. Hist. 1841 p. 86. Diplorhoptrum Mayr Form. austr. 1855 p. 177. Solenopsis geminata Fahr. Synonymie siehe Novara-Reise, Form. p. 108. Auf Tahiti (Mus. ce. Vienn.) und Neuseeland (Coll. Mayr). Ausserdem in Afrika, Südasien und ‚Amerika. Sima Rog. Berl. ent. Z. 1863 p. 178. Sima laeviceps Smith. Pseudomyrma laeviceps Sm. J. Pr. Linn. Soc. III. 1859 p. 145, 8. Rockhampton und Peak Downs in Queensland (Mus. Godeffroy), Dory in Neu-Guinea, sowie auf Celebes und Aru (Smith). Die mir vorliegenden Arbeiter weichen von Smith’s Beschreibung dadurch ab, dass alle Tibien gelbroth gefärbt und nur manchmal die Hintertibien etwas gebräunt sind. 111 112 Meranoplus Smith. Trans. Ent. Soc. Lond. 1853 p. 224. Meranoplus pubescens Smith. Uryptocerus pubescens Sm. Trans. Ent. Soc. 1853 p. 223, Pl. XX.fig 4, 3. Meranoplus pubescens Sm. Trans. Ent. Soc. 1862 p. 413. Meranoplus fenestratus Sm. Trans. Ent. Soc. 1867 p. 526, Pl. XXVI fig. 6, $ min. (?). Bei Rockhampton, Peak Downs, auf den Ellice-Inseln (Mus. Godeffroy), bei Adelaide (Smith) der grosse Arbeiter; bei Rockhampton, Sidney (Mus. Godeffroy) und Champion-Bay (Smith) der kleine Arbeiter. Ich glaube nicht zu irren, wenn ich M. pubescens für den grossen Arbeiter (Soldaten) und M. fenestratus für den Kleinen Arbeiter halte. Meranoplus hirsutus nov. spec. Operaria: Long. 3 mm. Ferrugineo-fusca, nonnunquam pallidior, abdomine rufo-testaceo, saepe plus minusve nigro; copiosissime pilis longissimis, tenuibus et abstantibus obtecta; caput rude reticulatum, clypeo aut laevigato aut rugoso; thoracis (pro- et mesonoti) discus deplanatus lateraliter fortiter laminatus, latior quam loneior, fenestellis quatuor lateralibus (2 ad laterum medio et 2 ad angulos posticos) rotundis, membrana pellueida clausis, 8 dentatis, scilicet: angulis anticis dente acuto antrorsum directo, angulis posticis in spinam laminatam, haud acutam, productis, marginibus lateralibus in medio leviter emarginatis, pone medium cum spina laminata breviore, et margine postico spinulis duabus minutis laminatis, in medio inter spinulas semicirenlatim emarginato; metanotum spinis duabus tenuibus, longis, acutis et retro directis: petiolus nodis duobus aequilatis, nodo antico laevi et nitido, nodo postico rude retieulato-rugoso, fere rotundato-cuboideo, postice paulo angustiore quam antice; abdominis segmentum primum subtiliter coriarıum punctis piligeris, et paulo nitidum. Gayndah (Mus. Godeffroy). Aus Sidney liegen mir einige Arbeiter vom Mus. Godeffroy vor, welche ich für die kleinen Arbeiter dieser Art halten möchte. Sie sind 1.»—2 mm. lang, ebenso gefärbt wie die oben beschriebenen Arbeiter und haben besonders die gleiche sehr lange, weiche und dichte abstehende Behaarung. Der Kopf ist ebenso grob genetzt, die vordere Hälfte desselben aber mehr jängsgerunzelt, der Clypeus ziemlich glatt und stark glänzend; die von dem Pro- und Mesonotum gebildete, grob genetzte Thoraxscheibe ist verkehrt- trapezförmig, seitlich stark plattenartig verbreitert, vorne bis zur Mitte breit, hinter der Mitte deutlich schmäler, vorne ist jede Seitenecke in einen dreieckigen, schief nach vorne und aussen gerichteten, spitzigen und Nachgedrückten Zahn erweitert, die Hinterecken enden in einen flachgedrückten, nach hinten und aussen gebogenen, am Ende abgerundeten Zahn, die Seitenränder haben hinter ‘der Mitte einen dreieckigen, Nachgedrückten Zahn, der Hinterrand hat jederseits nahe dem’ Zahne der Hinterecken einen demselben ähnlichen, aber kleineren Zahn und der Hinterrand ist zwischen diesen Zähnen halbkreisförmig ausgeschnitten: die dureh eine durchscheinende Membran verschlossenen Fensterchen oder Lücken der Thoraxscheibe sind weniger deutlich als beim grossen Arbeiter, die zwei vorderen liegen wohl auch nahe der Mitte der verbreiterten Thoraxseiten und sind ebenso oval, die hinteren Fensterchen finden sich ebenfalls innerhalb der Basis des dreieckigen Zahnes der Hinterecken der Thoraxscheibe, doch sind sie weniger deutlich, weil die Thoraxscheibe beim kleinen Arbeiter weniger verbreitert ist und dieselben näher dem Seitenrande 112 115 der Thoraxscheibe liegen, auch keine solche Verdickung des Seitenrandes vorhanden ist: die zwei Knoten des Stielchens sind gleich breit, der erste Knoten ist grobgerunzelt, der zweite so wie beim grossen Arbeiter; der Hinterleib ist glatt. Diese Art ist durch die weiche, sehr lange und dichte Behaarung ausgezeichnet (wodurch sie sich leicht von M. pubescens Sm. unterscheidet), ähnlich wie bei M. bicolor Guer., nur hat letztere Art eine deutlich doppelte abstehende Behaarung, die aus mässig langen und aus ungemein langen Haaren besteht. Smith hat noch andere mir unbekannte australische Arten beschrieben und abgebildet, nämlich: Meranoplus oceanicus (Trans. Ent. Soc. 1862 p. 414), sowie M. diversus und dimidiatus (Trans. Ent. Soc. 1867 p. 527) aus Champion Bay. Strumigenys Smith. Journal of Entomology 1860 p. 72. 1. Strumigenys Godeffroyi Mayr. Myrmee. Beitr. 1866 p. 33, ®. Auf Upolu, der Hauptinsel der Samoa-Gruppe (Mus. Godeffroy). Reine Exemplare zeigen eine interessante Bildung, welche ich früher bei der Untersuchung nicht ganz reiner Exemplare für Schmutz gehalten habe. Es findet sich nämlich an den Seitenrändern der abschüssigen Fläche des Metanotum je eine gelblich-weisse, nahezu senkrecht gestellte, halbrunde Hautplatte, welche den Metanotumdorn einschliesst und bei durchfallendem Lichte genetzt erscheint. Eine eben solche senkrecht gestellte Platte findet sich an der Unterseite des ersten Stielchengliedes, welche Platte in der Mitte meistens so ausgerandet ist, dass dieselbe in zwei hinter einander stehende Platten getheilt ist, von denen jede die Form eines Kreissegmentes hat; das zweite Stjelchenglied hat an der unteren Seite zwei solche, neben einander in der Längsrichtung gestellte Platten, welche mehr nach abwärts reichen wie die des ersten Stielchengliedes, die daher höher als lang sind; die Platte des ersten Stielchengliedes schiebt sich, wenn der Hinterleib nach unten und vorn gebogen wird, zwischen die zwei Platten des zweiten Stielchengliedes ein. An der Oberseite der zwei Stielchenglieder findet sich am hinteren Rande eine ähnliche Hautbildung, welche aber wie eine etwas locker aufliegende Kruste erscheint. Bei Strumigenys mandibularis Smith, welche in Brasilien und Mexiko lebt, finden sich eben solche Hautbildungen am Petiolus, während dieselben am Metanotum fehlen; bei St. Gundlachi Rog., welche auf Cuba lebt, finde ich nur schwache Spuren dieser Hautbildungen. Dr. Emery hat das Verdienst, zuerst auf diese Membran- Bildungen bei seiner Gattung Trichoscapa aufmerksam gemacht zu haben. In meinen Myrmec. Beiträgen p. 33 soll es bei Strumigenys Godeffroyi statt: caput profunde et thorax magis tenuiter reticulato-punetatum heissen: caput distincte —., thorax indistincte reticulata-punctata. Die Gattung Cephaloxys, deren einzige mir unbekannte Art (©. capitata Smith auf Neu-Guinea lebt, steht der Gattung Strumigenys sehr nahe und scheint ein Verbindungsglied zwischen Strumigenys und Trichoscapa zu bilden. Die Gattung Orectognathus mit der mir ebenfalls unbekannten auf Neuseeland lebenden Art O. antennatus Smith ist ebenfalls der Gattung Strumigenys nahe stehend. 113 15 aciculatus Sm. Odontomachus........ NCLOCO EA ceneopilosus Mayr Camponotus...... aeneum Mayr Liometopum .......... aeneovirens Lowne Cataglyphis...... affinis Mayr Myrmecia ............ affınis Guill. Polyrhachis ............ 2011151 90. RLOLIICH ee albipes Sm. Tapinoma.............. albopilosus n. sp. Camponotus ... NMBEVORONDCRER en en. Ammon F. Polyrhachis..... ammonoeides Rog. Polyrhachis ..... analis Mayr Myrmecia.............- angulatus Mayr Odontomachus ...... animosus Sm. Odontomachus ........ ANOCHBHEUS. 2a... er antennatus Sm. Orectognathus....... APBHABNOGASTER Berner arcuatus n. sp. Camponotus ........ argentata PB. Hormican....n..r2..2.% auratum Rog. Ectatomma ......... auriventris Mayr Myrmecia ......... australe-E., Diacamma . .:.... er australis Er. Amblyopone ........... australis n. sp. Cremastogaster...... | australis Mayr Polyrhachis........... basalis Sm. Podomyrma ..........-. bihamata Drury Polyrhachis........ BOTHROPONERA mh en Braueri Mayr Prenolepis ........... brevicornis n. sp. Pheidole ..... RER busiris Sm. #Polyrhachis . ............ caldarius Rog. Tetrogmus........... CAMEONOTUSER A tee tee capitata Sm. Cephaloxys ....... capito n. sp. Camponotus.. ........ carinata Mayr Colobopsis........... CAVAGDNBEIS Ta Are een VEDNaloxySs sn es aeg einereus n. sp. Camponotus ... claripes n. SP. Camponotus er 2.00% 108 IIO 106 113 1062) 64 Index. EOLOBOBSIS ra ee ee conica n. sp. Colobopsis........... conigera n. sp. Lobopelta .......... consectator Sm. Formicas.z....c.cn contemta n. sp. Polyrhachis......... convexum n. sp. Ectatomma ........ coriarius n. sp. Odontomachus ...... EREMASTOGASTER LE ee erenatus n. sp. Camponotus. ....... eristatum n. sp. Ectatomma ... eristatus Mayr Camponotus ...... ER erudelis SmY, Myrmeciar.. ur en: Daemeli n. sp. Polyrhachis ......... dentata Mayr Colobopsis............ desecta’ Sm. Mormican, Mean eek detecta Sm. Formica ...: DEACAMMAT ee: dimidiatus Rog. Camponotus. ........ dimidiatus Sm. Meranoplus.......... Diplorhoptrum.enn nn ne ee diversus Sm. -Meranoplus...r. 2.2... doryeus Sm. Camponotus „22.222... EGTATOMMArK ee een ephippium Sm. Camponotus... ..... erythrocephalus Fabr. Leptomyrmex . esumens,P. Myrmecia unse. dee eüryalus..Sm. Polyrhachis:'. >. „2... .. ekcisa n. sp.' Lobopelta: ...... . extensus n. sp. Camponotus ........ Tallascn:"sp: Lobopeltä... ...r....: femorata Sm. Podomyrma .......... femorata Sm. Polyrhachis.......... fenestratus Sm. Meranoplus ......... ferruginea Sm. Amblyopone .. ...... Jlava Mayr Hypoclinea ........ flavicoma Rog. Myrmecia ..........- forceps, Rog.. Myrmecia „un. ee. forficata Ltr. Formica ......... Forficata F. Myrmecia.. foveolatus Lowne Polyrhachis........ fulvipes. Rog.# Myrmeciar. u. ee Julvwm Mayr Monomorium 22.2.2... 114 fusca n. sp. Cremastogaster......... fuscipes Mayr Polyrhachis ....... geminata F..Solenopsis...:......... glabra Mayr Hypoclinea ..... ...... Godeffroyi Mayr Strumigenys........ gracilescens Nyl. Formica „.-........ gracilipes Sm. Plagiolepis... a gracilis Lowne Hypoclinea.......... Graeffei Mayr Anochetus ........... gratiosa Sm. Podomyrma ..... Guerini Rog. Polyrhachis........... guineense F. Tetramorium .......... gulosa,F. Myrmecia...... nn. 2002 haematodes L. Odontomachus........ hexacantha Er. Polyrhachis......... hirsuta n. sp. Polyrhachis .......... hirsutus n. sp. Meranoplus ......... Hookeri Lowne Polyrhachis......... Hoplomyrmus.. leise rang HYPOCLINEA. nd. : impressiceps n. sp. Pheidole ........ impressum n. sp. Ectatomma ....... inermis n. sp. Podomyrma.......... insulana n.: sp. "Ponera..........2... intrepidus Kirby Camponotus........ intrepidus Mayr Camponotus......... irritabilis Sm. 'Polyrhachis:............ Ischnomyrmex ns. Neusten Ar ee ee aa itinerans Lowne Hypoclinea ........ jacksoniana Rog. Polyrhachis... ..... Kirbyi Lowne Hypoclinea . ....... Kubaryi n. sp. Camponotus .... laeve n. sp. Monomorium.......... laeviceps Sm. Cremastogaster........ laeviceps.Sm.Simar-ıa. u Sen laevifrons Sm. Podomyrma .......... laevior Rog. Polyrhachis............ laevissima Sm. Podomyrma.......... laevissimus Sm. Polyrhachis ......... laminatus Mayr Camponotus ........ Latreillei Guer. Polyrhachis ... ..... EBEABOMIVIRUVIBENGRSE ee ee: IBEETOTHORARNIIN LOBOPELTA .. longiceps Sm. Aphaenogaster......, longiceps n. sp. Pheidole........... longicornis Ltr. Prenolepis.......... Dre NayıaBonera.n. „2 nn. magnus Mayr Camponotus........... mamillatus Lowne Acantholepis ...... mandibularis Sm. Myrmecia.......... melanocephalum F. Tapinoma....... MERANOPLUS metallicum Sm. Ectatomma ......... micans n. sp. Podomyrma . micans n. sp. Polyrhachis........... minutum Mayr Tapinoma... MONOMORIUM mutilata Sm. Colobopsis!........... MINIRMDBICIEN. Sao. oda INIGRNIBCOPSISE-. „oma. Neptunus Sm. Polyrhachis .......... nigriceps Sm. Camponotus .. nigriceps Mayr Myrmecia ........... nigriceps Sm. Odontomachus........ nigrifrons Mayr Colobopsis ......... - nigriscapa Rog. Myrmecia.......... nigriventris Guer. Leptomyrmex...... nigriventris Mayr Myrmecia........ x nigroaeneus Mayr Camponotus....... nigrocineta Sm. Myrmecia .......... nigrum Mayr Tapinoma ............ nitida Mayr Hypochinea ............ nidar sm. Bodomyıma .......uue... Novae-Hollandiae Mayr Camponotus . nudatum n. sp. Ectatomma......... nudus Mayr Leptothorax obscura Sm. Amblyopone nel ekeloiu Lelenelıle obscura Mayr Prenolepis............ oceamica Mayr Colobopsis ......... : oceamica Mayr Pheidole ............ oceanicus Sm. Meranoplus ODONTOMACHUS .... OLECLO NACH E e ornata n. sp. Polyrhachis........... Pag. 106 115 pacificum Mayr Tetramorium pallidus Lowne Cremastogaster ...... pallipes Mayr Cremastogaster........ perminuta Buckley Formica.......... Pharaonis L. Monomorium ...... PHEIDOLE . picea Buckley Formica.............. piceus Lowne Cremastogaster..... picta Sm..Myrmecia-. - -..... piliventris Sm. Bothroponera........ piliventris Sm. Formica........... ‚piliventris Sm. Myrmeeia........... pilosula Sm. Myrmecia............ BEAGIOLBEISER FI ee PODOMYRMA......... POLYRHACHIS BONN op ne 6000 EHE‘ BRENOLBBPIS..... proxima n. sp. Pheidole pubescens Sm. Meranoplus . pumilio Mayr Myrmecia ............ punctiventris n. sp. Polyrhachis ..... purpurea Sm. Hypoclinea .......... purpureus n. sp. Camponotus....... pusillum n. sp. Tapinoma.......... pyriformis Sm. Myrmecia .......... quadricuspis Mayr Polyrhachis ....... rastellata Ltr. Polyrhachis.......... rectangularis n. sp. Anochetus...... relucens Ltr. Polyrhachis ........... respiciens Sm. Myrmecopsis........- rubiginosus n. sp. Camponotus...... rubriceps n. sp. Monomorium ....... rufceps Sm. Podomyrma rufifrons Sm. Colobopsis zumodisEsme VMiyzmecia nes: rufonigra Lowne Hypoclinea........ rufotestacea n. sp. Cremastogaster.... rugosum Sm. Ectatomma ........ samoensis n. sp. Vollenhovia ... sangwineaw Sm. Myrmecia........... scabrida Rog. Hypoclinea .......... scabrum n. sp. Ectatomma Schencki Mayr Camponotus EEE 115 D. Pag. 109 108 . 100 . ‚102 . 108 IOI IIO 109 Schmeltzi Mayr Camponotus ........ scrobiculata n. sp. Hypoclinea ...... semiaurata n. sp. Polyrhachis....... sexspinosa Mayr Pheidole .......... sexspinosa Lir. Polyrhachis sidnica Mayr Polyrhachis .... silvicola Sm. Podomyrma .. SIMAG Se similis n. sp. Camponows .......... simillima Sm. Myrmecia .... simillima Sm. Podomyrma. simillimum Sm. Tetramorium ..... smaragdina F. Oecophylla......: Smithii Lowne Formica.. SOEENOBSISE Ir spadicea Mayr Myrmecia speculare Mayr Monomorium ........ splendidus n. sp. Camponotus....... Stgmatomma.. .r.n denen leneun: striata Sm. Podomyrma ... STRUMIGENYS subnitidus n. sp. Camponotus....... SUHUSAN SMMHOLMICAE er ee Ser erehe nr ezelene ZPANBINO MIA ee geeehstetenereh: tarsata Sm. Myrmecia ...uc.cunecss tasmaniensis Sm. Myrmecia.......... tasmaniensis Mayr Pheidole......... terebrans Lowne Formica ........... terricola’Buckley Formica ........... testaceipes Sm. Camponotus......... TETRAMORIUM Tetrogmus tonganum Mayr Tetramorium ....... trapezoidea n. sp. Polyrhachis....... tricolor Mayr Myrmecia......e....:.. trifasciata Sm. Bormica .....enaaenen tuberculatus Lowne Acantholepis ..... umbonata Mayr Pheidole urens Lowne Myrmecia .....2.2..200. variabilis n. sp. Pheidole........... varians n. sp. Myrmecia .. er erereee vindex Sm. Myrmecia vividula Nyl. Prenolepis............ VOLLENHOVIA......... een: 106 Ein Beitrag zur Kenntniss der Polynesier-Schädel. Von Dr. J. W. Spengel. (Hierzu Taf. 4—8.) Unter den Rassen, welche in den letzten Jahren die Aufmerksamkeit der Anthropologen in Anspruch genommen haben, nehmen wohl ohne Zweifel nächst den Europäern alter und neuer Zeiten die schwarzen Rassen des Ostens, Australier, Papuas und Negritos, den ersten Rang ein, ja, die T’heilnahme, die man ihnen. da durch die Bestrebungen verschiedener Reisenden ein unerwartet reiches Material herbei- geschafft worden ist, gewidmet hat und noch beständig widmet, scheint andere Völker, die gewiss nicht weniger unser Interesse verdienen, in unverkennbarer Weise in den Hintergrund zu drängen, wohl keines aber in dem Maasse, wie die Polynesier. Nur ganz vereinzelt ertönt einmal eine Stimme, welche die Aufmerksamkeit auch auf jene Gebiete zu lenken sucht. So sagt Peschel in einem Aufsatze » Ueber den wissenschaftlichen Werth der Schädelmessungen « *): » Als begründet gilt jetzt, dass sämmtliche Polynesier über die Südsee nach drei Himmelsrichtungen von der Samoa- oder Navigatorengruppe sich verbreitet haben. Diese Wanderungen begannen mindestens schon vor 3000 Jahren. Die Samoaner selbst sind frei geblieben von jeder fremden Mischung, und die Inseln, welche die Auswanderer aufsuchten, waren völlig unbewohnt. Hier liegen also Thatsachen vor, die als anthropologisches Experiment nicht günstiger hätten angeordnet werden können. Hier können wir durch Messungen streng ermitteln, welche Aenderungen in den Schädelproportionen im Laufe von 3000 Jahren durch Auswanderung und Isolirung vor sich gegangen sind. Wohl haben wir bereits aus Welckers Messungsergebnissen Einiges mitgetheilt. Die Anzahl der Schädel aber, die ihm zur Verfügung stand, ist doch nicht ausreichend für mittlere Zahlen, auch fehlen von den beiden wichtigsten Gruppen die Indices. Am wichtigsten wären nämlich samoaner sowie tongoaner Schädel, weil sie die Originalmasse des polynesischen Typus vertreten können, dann aber auch Schädel aus Paumotu oder von der Wolke der niedrigen Inseln. Die genannte Korallenkette war nämlich ein höchst ungünstiger Lebensraum, so dass auf ihren Atollen der polynesische Menschenschlag von seiner gesellschaftlichen Höhe zur Zeit der Auswanderung beträchtlich abwärts steigen musste. Man wird daher die Spannung begreiflich finden, mit der Anthropologen Schädelsendungen und Schädelmessungen in Bezug auf Paumotuaner entgegensehen.« Ob die Frage, deren Lösung Peschel in diesen Worten den Anthropologen ans Herz legt, in ihrer Form berechtigt ist, mag hier zunächst unerörtert bleiben; regt sie zur Behandlung dieses Gegenstandes an, ja, wird sie vielleicht der Anstoss, dass die von Peschel selbst angedeutete Ursache unserer unzulänglichen Kenntniss der Polynesier-Schädel durch Herbeischaffung eines besseren Untersuchungs-Materials, als es bisher unsere Sammlungen aufzuweisen hatten, beseitigt wird, so scheint sie mir auch dann einen wesentlichen Dienst geleistet zu haben, wenn die ihr zu Grunde liegenden Voraussetzungen sich als irrig erweisen sollten. Die Möglichkeit, in den folgenden Zeilen einen, wenn auch nur wenig umfangreichen, so doch, hoffe ich, nicht werthlosen Beitrag zur Kenntniss der physischen Verhältnisse der Polynesier zu liefern, verdanke ich den rastlosen Bestrebungen der Herren Cesar *, Ausland. 1872. No.10, S. 219. 116 7 Godeffroy & Sohn, die Südsee der Wissenschaft zu erschliessen, zu deren gewiss nicht geringsten Resultaten die Erwerbung von zwei Schädeln aus dem Paumotu-, dreien aus dem Tonga-Archipel, und einem aus dem Hervey-Archipel (Rarotonga) gehört. Ausser diesen standen mir zwei weitere Paumotuaner-Schädel zur Verfügung, von denen einer, der Göttinger Anthropologischen Sammlung angehörig, von Herrn Obermedicinalrath Prof. Henle, der andere von Herrn Hofrath Prof. Langer in Wien mir freundlichst zur Untersuchung überlassen worden ist. Beide sind durch den verstorbenen Dr. Schwarz auf der Reise der österreichischen Fregatte »Novara« gesammelt. Einige Maasse von dem Letzteren hat Dr. E. Zuckerkandl in dem kürzlich erschienenen craniologischen Theil des grossen Novara- Werkes mitgetheilt. Das Einzige, was sonst meines Wissens über Paumotuaner-Schädel in der Literatur vorliegt, sind die vortrefflichen Abbildungen von einem männlichen, einem weiblichen und einem kindlichen Schädel von der Insel Mangareva in Dumoutiers » Atlas Anthropologique« *). zu denen sich in dem Text von E. Blanchard nur etwas dürftige Bemerkungen finden, und die in Davis’ » Thesaurus Craniorum « mitgetheilten Maasse des Schädels eines Gambier-Islanders. Herr Davis hatte die Freundlichkeit, mir auf meine Bitte drei Photographien von diesem interessanten Object zu schicken. Ebenso spärlich sind die Angaben über Tonganer-Schädel: Dumoutiers Atlas enthält auch hiervon Abbildungen von zwei männlichen und einem weiblichen. offenbar sehr jugendlichen Schädel — es fehlen noch die Weisheitszähne. Davis’ Sammlung hat keine Tonganer-Schädel aufzuweisen; eben so wenig die Göttinger oder sonst eine mir bekannte deutsche Sammlung. Aus der Göttinger Sammlung wurden von mir als Vergleichsobjecte ein Tahitier und zwei Nukahiwaner-Schädel herangezogen. Nach diesen einleitenden Bemerkungen wende ich mich zunächst zur genaueren Betrachtung der Tonganer-Schädel. Aus den mir über den Fund zweier derselben auf Tongatabu durch Capitain Sievert vorliegenden Angaben theile ich in Kürze Folgendes mit: »Die Schädel sind einem circa 50 Leichen enthaltenden, an 100 Jahre alten Grabe entnommen; dasselbe ragte circa 3 Fuss über die umgebende Erdoberfläche hervor, hatte einen kreisrunden Umriss und zeigte auf der Oberfläche für jede Leiche eine kleine mit weissen runden Kieseln belegte Erhöhung. Die Leichen liegen theils auf der ‚Seite, theils auf dem Rücken, theils sind sie stehend beerdigt: Letzteres soll die Beerdigungsweise für Häuptlinge und das Grab überhaupt, je höher der Rang des Verstorbenen war, um so tiefer sein. Sämmtliche Leichen sind in Tapa, den bekannten Papierstoft, eingeschlagen; jetzt werden, seit die Tongisen Christen sind, vom King George eingeführt, Särge benutzt. Die beiden Leichen, denen die Schädel entnommen sind, lagen auf dem Rücken, den Kopf, wie immer, nach Osten, und hatten eine ungefähre Länge von 5° 10“ engl. (1.7s M.). Die eine Leiche, von welcher der bessere Schädel stammt (No. 10080), soll die eines Häuptlings gewesen sein, lag 5 Fuss tief, und es fand sich bei derselben ein steinerner Bootsenker; die zweite Leiche lag circa 1Ve Fuss tief; es fand sich bei derselben nichts Weiteres. « No. 10080. (Taf. 6.) Dieser unzweifelhaft männliche Schädel ist ziemlich stark verwittert, doch sonst vortrefflich erhalten. Die dicke, nirgends durchscheinende Schädelkapsel ist vollkommen unversehrt; die einzigen Defecte finden sich an den Nasenbeinen, in der Nasenhöhle, der linken Augenhöhle und an den Alveolar- rändern; im Oberkiefer sind nur erhalten rechts die drei ersten Backzähne, die Alveole des medialen Schneidezahnes ist obliterirt; die übrigen Zähne sind post mortem ausgefallen. Links der dritte und vierte Backzahn; die Alveole des Weisheitszahnes ist obliterirt; die übrigen Zähne fehlen. Im Unterkiefer sind rechts vier, links drei Backzähne erhalten; die Alveolen des Weisheitszahnes sind auf beiden Seiten *) Pl. 28. 1si07, 118 resorbirt; die übrigen Zähne fehlen. Die erhaltenen sind gesund und mässig abgenutzt. Der Unterkiefer ist in der Mitte durchgebrochen. Der Schädel charakterisirt sich durch eine Länge von 180 Mm. und eine Breite von 144 Mm. als entschieden brachycephal, indem sein Längenbreiten-Index 80.0 beträgt. Die Höhe stimmt vollkommen mit der Breite überein. so dass der Längenhöhen-Index gleichfalls 80.0, der Breitenhöhen-Index 100.0 ist. Der Breitendurchmesser liegt etwa auf 5600 des Längendurchmessers, vom Vorderende aus gerechnet, und verhält sich zur geringsten Stirnbreite wie 100:68.1. Betrachtet man die Mitte der Ohröffnung als Grenze zwischen Vorder- und Hinterhaupt, so erscheint bei der Aufstellung des Schädels nach der Ihering’schen Horizontale jener etwas länger als dieser, und zwar im Verhältniss wie 96: 84, oder, auf die Gesammtlänge des Schädels — 100 bezogen, wie 53.3 :46.7. Eine theoretisch besser zu begründende Grenze bildet indessen der Vorderrand des foramen magnum, oder des Basion Brocas. Bis zu diesem beträgt die absolute Länge des Vorderhauptes 103 Mm., die des Hinterhauptes 77; die Länge des letzteren beträgt also nur 42.8 %u der Gesammtlänge. Die »relative Vorderhauptslänge« ist also mit anderen Worten, mag man die Grenze in die Ohrlinie oder in das Basion legen, grösser als die »relative Hinterhauptslänge«; doch ist der Unterschied in dem ersteren Falle ein geringerer. Die zuerst von A. B. Meyer in seinen »Messungen von 155 Papua-Schädeln« und in neuester Zeit von Virchow vorgenommene und warm empfohlene Messung der Ohrhöhe ergiebt für diesen Schädel 128 Mm. Das Mass wurde mittelst des Craniometers als senkrechter Abstand der Ohrlinie von einer an den Scheitel gelegten horizontalen Tangentialebene bestimmt, ist also vollständig mit dem von Meyer gemessenen vergleichbar, während Virchow keine genaueren Angaben über die von ihm eingeschlagene Messungsmethode gemacht hat. Berechnet man nach Virchows Vorgange das Verhältniss der Schädellänge zur Ohrhöhe, so ergiebt sich eine relative Ohrhöhe von 71.1, während das Verhältniss der Schädelbreite zur Ohrhöhe 100: 88.0 beträgt. Die Capacität, mit feinem Schrot gemessen, erreicht die stattliche Höhe von 1425 Cem. Das Stirnbein ist schön gewölbt, mit kräftigen, sich in der Mitte über der Nasenwurzel berührenden Augenbrauenwülsten versehen. Das Vorderhaupt besitzt in der Projection auf die Vertikalebene von der Nasenwurzel bis zum höchsten Punkte eine Höhe von 100 Mm., liefert also zur Gesammthöhe des Schädels einen Beitrag von 69.1. Zur Bestimmung dieses Masses diente das Craniometer, sowie geometrische Zeichnungen der norma frontalis und temporalis. Die mittelst Stangenzirkel bestimmte geringste Breite der Stirn in den Temporalgruben beträgt 98 Mm., verhält sich also zur Schädelbreite wie 68.1: 100 (Temporal-Index). Setzt man diese geringste Breite (b) gleich 100, so ergiebt sich ein Stirn-Index von 102.0; es übertrifft also die Stirnhöhe die Stirnbreite um ein Weniges. Hinter der Stelle der geringsten Breite weitet sich das Stirnbein beträchtlich wieder aus, und namentlich ist die Wand der Schläfengrube erheblich gewölbt. Es erreicht hier die grösste Breite von 118 Mm. Die Kranznaht beginnt sich zu schliessen, ist indessen in ihren stellenweise äusserst zierlichen, feinen Zacken überall noch zu erkennen. Weiter fortgeschritten ist bereits die Verwachsung der Pfeilnaht, deren hintere drei Zehntel schon vollständig verstrichen sind. Dieselbe trennt zwei stark gekrümmte kurze — Scheitelbogen 125 Mm., Scheitelsehne 112 Mm. — hinten steil, doch in der Mittellinie ohne Knickung abfallende Scheitelbeine. Die tubera parietalia treten namentlich in norma oceipitalis deutlich hervor, indem unter ihnen die Schädelwände ein wenig convergiren. Die Lambdanaht ist noch zum grossen Theil offen. An der linken Seite scheint nahe‘ der Spitze ein etwa (dreieckiger Nahtknochen bestanden zu haben, dessen Grenzen gegen die Hinterhaupts- Schuppe jedoch nur noch schwach erkennbar sind. Letztere selbst ist stark gekrümmt, doch ohne scharfe Knickung. Die Schläfenschuppe ist kurz (73 Mm.) und hoch (circa 60 Mm. von der Mitte der Ohröffnung bis zum höchsten Punkt der ungemein reich gezackten Schuppennaht). Der Warzenfortsatz ist lang, ziemlich spitz und mit starken Insertions-Rauhigkeiten bedeckt. Hinter ihm liegt eine links erheblich 118 119 weite, rechts engere, beiderseits aber tiefe ineisura mastoidea. Der linke Griffelfortsatz ist vollständig, der rechte zum Theil abgebrochen. Beide waren nach den vorhandenen Resten zu urtheilen sehr kräftig. Die grossen Keilbeinflügel sind breit, der linke bedeutend höher als der rechte, welcher tief unter dem höchsten Punkte der Schuppennaht endet, während jener fast au niveau mit diesem Punkte aufhört. Die obere Schläfenlinie ist am Stirnbein nicht sehr deutlich ausgebildet. Hinter der Kranznaht wendet sie sich plötzlich der Schädelmitte erheblich zu, um hier in einer Entfernung von etwa 50 Mm. von der Pfeilnaht, der sie sich am Hinterrande der Scheitelbeine bis auf 45 Mm. nähert, zu verlaufen und längs der Lambdanaht einen breiten, aus sehr compacter Knochenmasse bestehenden Wulst zu bilden. Die bereits am Stirnbein gut entwickelte untere Schläfenlinie buchtet sich am Anfang des Scheitelbeins gleichfalls medianwärts aus, bleibt indessen von der oberen um mindestens 10 Mm. entfernt. kreuzt den Gipfel der Scheitelhöcker und endet über dem Warzenfortsatz als sehr breite Crista. Von den Lineae nuchae ist die suprema namentlich auf der linken Seite gut ausgebildet. In den seitlichen Theilen der Linea nuchae superior, welche der Insertion des M. sternocleidomastoideus dienen, finden sich mächtige Höcker und Wülste. Die durch eine ziemlich tiefe Einsenkung von dieser getrennte linea nuchae inferior ist gut entwickelt, die Protuberanz dagegen schlecht, schwächer als das stattliche tuber linearum (Merkel). Die Crista mediana ist zwischen dem Hinterrande des foramen magnum und der linea inferior scharf und hoch, rechts von einer tiefen Grube begrenzt, zwischen 1. inferior und superior stark an die linke Seite gerückt und flach. Die Basis des rechten processus condyloideus ist von einem mässig weiten foramen condyloideum posticum durchbohrt, von dem sich links keine Spur findet. Ueber die Basis ist, da der Schädel nicht durchsägt werden konnte, wenig ausser dem bereits Mitgetheilten auszusagen. Erwähnt sei nur, dass das foramen magnum eine Länge von 35 Mm., eine Breite von 30 Mm. besitzt, woraus sich ein Index von 85.7 berechnet. Der hintere Umfang ist in der Mitte ziemlich tief ausgeschnitten, wodurch der Contour eine eigenthümliche, an embryonale Verhältnisse erinnernde Gestalt erhält. Die Ebene des Hinter- hauptsloches sieht bei Aufstellung des Schädels nach der Ihering’schen Horizontale ein wenig nach hinten, und zwar bildet sie mit einer durch den Hinterrand des Loches gefällten Vertikalen einen Winkel von 89 ®, Das Gesicht ist im Verhältniss zur Schädelkapsel nicht breit zu nennen, obwohl die absoluten Breitenverhältnisse gross sind: ‚Jochbreite über 135 Mm. (linker Jochbogen zerbrochen); Gesichtsbreite zwischen den entferntesten Punkten der suturae maxillo-zygomaticae 102Mm. Die Oberkieferlänge von 67 Mm. und die Gesichtslänge von 118 Mm. erscheinen im Verhältniss dazu ziemlich gering. Einen Maassstab für die relative Breite des Gesichtes liefert die Vergleichung verschiedener Durchmesser, unter denen hier das Verhältniss der Jochbreite zur Oberkieferlänge resp. zur Gesichtslänge (Oberkiefer-Index resp. Gesichts- Index), ferner das Verhältniss der Jochbreite zur grössten Schädelbreite einerseits, zur geringsten andererseits Erwähnung finden möge: Oberkiefer-Index 49.; Gesichts-Index 88.9: Schädelbreite: Jochbreite — 93.75, Joch- breite: geringste Stirnbreite — 72... Der Oberkiefer ist ziemlich stark prognath, trotz der erheblichen Verletzung des Alveolarrandes erreicht der Profilwinkel nur 84°. Nach der Stellung der erhaltenen Alveolen- reste scheint ein nicht unbedeutender Alveolar-Prognathismus bestanden zu haben. Der Gaumen ist breit — aussen 63 Mm. mit dem Stangenzirkel gemessen, innen 37 Mm. — und von geringer Länge (55 Mm.). Er bewahrt einen deutlichen Rest der sutura incisiva. Die Jochbögen sind wenig gewölbt und kurz, mit breiter rauher Unterfläche für die Insertion des m. masseter versehen. Die Augenhöhlen sind etwas quer rechteckig, 35 Mm. hoch und 43 Mm. breit. Daraus berechnet sich ein Orbital-Index von 81.1, wonach der Schädel in Brocas Gruppe den Microsemen (Index unter 83) gehörte. *) Die Augenhöhlen sind durch eine mässig (25 Mm.) breite Scheidewand von einander getrennt. Rechts findet sich ein Supraorbital-Kanal, links *) Siehe P. Broca, »Recherches sur l’indice orbitaire«, Revue d’Anthropologie, t. IV, page 584 119 120 eine Ineisur. Die Foramina infraorbitalia sind klein, die Nasenöffnung erreicht die bedeutende Breite von 29 Mm., während die Nasenlänge oder die Entfernung von der Nasenwurzel bis zur spina nasalis anterior nur ein mittleres Maass von 51 Mm. besitzt; in Folge dessen berechnet sich Brocas Nasalindex auf 56.s, während der von Broca selbst mitgetheilte Mittelwerth für Polynesier nur 49.25, der Maximalwerth allerdings 58.60 beträgt. Es wäre danach dieser Schädel zu den Platyrhinen Brocas zu stellen. *) Der Unterkiefer zeigt, soweit sich das aus den ihrer Zähne beraubten und stark verletzten Alveolen erkennen läss, keinen irgendwie erheblichen Alveolar-Prognathismus. Seine Winkel sind etwas nach aussen gebogen und aussen wie namentlich innen mit tiefen Muskeleindrücken besetzt. Der Körper ist von mittlerer Höhe (etwa 30 Mm.). Die Aeste bilden mit ihm einen stumpfen Winkel und sind etwa 70 Mm. hoch; am rechten ist der Gelenkkopf abgebrochen. Die Gelenkpfanne am Oberkiefer ist von normaler Beschaffenheit, das Tuberculum articulare stark entwickelt. No. 10081. Dieser Schädel befindet sich leider in einem höchst dürftigen Erhaltungszustande. Es gelangten von ihm nur die Schädelkapsel in mehreren, zum Glück recht grossen Bruchstücken und der stark beschädigte Unterkiefer an’s Museum Godeffroy. Die erstere liess sich so vollständig wieder zusammensetzen, dass das Schädeldach nur am Stirnbein eine grössere Lücke zeigt; von den Seitentheilen fehlt links ein Stück der Schläfenschuppe, rechts ausser diesem dagegen noch Theile des grossen Keilbeinflügels und des Stirnbeins. Von der Basis sind fast nur die Felsenbeine erhalten, im Uebrigen nur vereinzelte Bruchstücke. Leider fehlt auch der grösste Theil der Umgebung des foramen magnum. Dank der mächtig entwickelten Diplo& liess sich jedoch die Zusammenfügung der einzelnen Stücke so fest bewerkstelligen, dass die mitgetheilten Maasse als einigermassen zuverlässig bezeichnet werden dürfen. Doch ist dabei zu bemerken, dass bei dem vollständigen Fehlen des Gesichts eine exacte Aufstellung des Schädels nach der durch die Ohröffnung und die unteren Augenhöhlenränder bezeichneten Ihering’schen Horizontale nicht ausgeführt werden konnte. Es musste zu dem Zwecke die Höhe der Orbita geschätzt werden. Auch dieser Schädel wird, nach der Ausbildung der Fortsätze und Wülste zu urtheilen, von einem männlichen Individuum herrühren, das indessen erheblich älter als das erste gewesen sein dürfte, indem nicht nur die Obliteration der Nähte bereits viel weiter vorgeschritten ist — Pfeil- und Lambdanaht sind fast vollständig geschlossen, obwohl in ihren Zacken noch deutlich erkennbar, während die Kranznaht mit Ausnahme des obliterirten Temporal- abschnittes noch offen ist — sondern es sind auch im Unterkiefer nur rechts die beiden ersten Backzähne, vollständig gesund, erhalten, während die übrigen Backzähne, sowie der äussere Schneidezahn links, wie aus der Resorption ihrer Alveolen hervorgeht, bereits im Leben ausgefallen waren. Die Alveolen der übrigen Eck- und Schneidezähne sind offen. Der vorliegende Schädel übertrifft den vorigen in fast allen Dimensionen: seine Länge beträgt 156 Mm., seine Breite 155 Mm., seine Höhe 149 Mm., mithin der Längenbreiten-Index 83.s, der Längenhöhen- Index 80.5, der Breitenhöhen-Index 96.1; der etwa auf ?s/ıoo der Länge gelegene Breitendurchmesser verhält sich zur geringsten Stirnbreite von 103 Mm. wie 100: 66.0. Die Vorderkopflänge beträgt, wenn man die Mitte der Ohröffnung als Grenze gegen das Hinterhaupt betrachtet, 103 Mm.. die relative 55., während auf das Hinterhaupt nur 44.s entfallen. Nimmt man statt der Ohröffnung das Basion als Grenzpunkt, so verhalten sich Vorderhaupt und Hinterhaupt wie 107:78 oder wie 57.s:42... Es ist also bei diesem Schädel, wie bei dem vorigen, das Vorderhaupt beträchtlich länger als das Hinterhaupt; während der Unterschied aber unter Berücksichtigung der Ohrlage bei diesem Schädel noch mehr zu Gunsten des *) Siehe P. Broca, »Recherches sur l’indice nasal«, Revue d’Anthropologie, t. I, page 1. 120 121 Vorderhauptes ausfällt. verhält sich die Lage des Basions in beiden Schädeln fast vollkommen gleich. Die absolute Ohrhöhe beträgt 136 Mm.; die daraus berechnete relative Ohrhöhe oder das Verhältniss der Ohrhöhe zur Schädellänge — 100 ist 73.5, also 2.. mehr als bei No. 10080, während die Differenz der Längenhöhen- Indices beider Schädel nur 0. beträgt. Andererseits aber fällt das Verhältniss der Schädelbreite zur Ohrhöhe (100: 87.7) etwas niedriger als bei jenem (100:88.») aus. Die Capacität war der starken Defeecte der Schädelkapsel wegen nicht zu ermitteln, dürfte indessen die des vorigen Schädels noch übertreffen. Das Stirnbein bietet im Allgemeinen grosse Uebereinstimmung mit dem des ersten Schädels dar, erscheint indessen in mehreren Punkten weniger edel geformt. Es sind nicht nur die Augenbrauenwäülste mächtiger entwickelt, sondern auch die Wölbung ist sowohl in sagittaler wie in frontaler Richtung etwas flacher, obwohl immerhin ansehnlich. Die sagittale Ausdehnung des Stirnbeins aber ist nicht unerheblich grösser, indem der Stirnbogen 133, seine Sehne 120 Mm. erreicht. Auch der Antheil an der Bildung des gesammten Sagittalbogens mit 35.0 /o ist etwas bedeutender als dort, wo der Stirnbogen nur 34.4 Yo des Gesammtbogens ausmacht. Die Vorderhauptshöhe beträgt 107 Mm. oder 71.s /o der Schädelhöhe. Durch Combination des absoluten Maasses mit der auf 100 reducirten geringsten Stirnbreite in den Schläfengruben: erhält man einen Stirn-Index von 103.9. welcher ein mässiges Ueberwiegen der Stirnhöhe über deren Breite bezeichnet. Die Temporalfläche des Stirnbeins ist auch bei diesem Schädel in ihrer an die Kranznaht grenzenden Hälfte stark convex, und erzeugt hier eine grösste Stirnbreite von 125 Mm. Die Form der Scheitelbeine ist vollkommen dieselbe wie bei dem ersten Schädel, trotz geringer Verschiedenheiten in den Dimensionen, unter denen namentlich eine geringere Sagittalausdehnung -—— Scheitelbogen — 125 Mm. oder 32.9 %/o des Gesammtbogens, Scheitelsehne 112 Mm. — und eine erheblich grössere Entfernung der auch hier deutlich entwickelten Tubera parietalia (142 Mm.) zu erwähnen sind. Der mediane Rand der Scheitelbeine ist stark und gleichmässig gewölbt, während in frontaler Ausdehnung die Tubera die Stelle einer ziemlich scharfen Knickung des eigentlichen Scheitels gegen das Planum temporale bezeichnen. Die Norma oceipitalis hat im Allgemeinen Aehnlichkeit mit der von C. E. von Baer in dem » Berichte über die Zusammenkunft einiger Anthropologen in Göttingen« S. 54, Fig. 3 abgebildeten, welche er folgender- massen beschreibt: » Hinterhauptsansicht fünfeckig, hoch, mit abgerundeten Winkeln und niedriger Spitze, untere Seiten « d.h. Temporalseiten — »fast gerade und senkrecht;« nur ist sie in unserem Falle nicht hoch, sondern niedrig, da der Breitendurchmesser die Höhe etwas übertrifft. Die sagittale Ausdehnung des Hinterhauptbeines beträgt in der Sehne 107 Mm., dem Bogen nach 122 Mm., oder 32.1 % des Gesammtbogens. Die oberhalb der oberen Nackenlinie gelegene Hälfte der Schuppe ist nur schwach gewölbt.e.. Die Linea nuchae suprema ist undeutlich ausgebildet und mit der L. superior zu einen 121 16 122 breiten Wulste verwachsen, dem in der Mitte ein aus verschmolzenem Tuber linearum und Portuberantia oceipitalis gebildeter Knorren aufsitzt. Die seitlichen Abschnitte der L. n. superior zeichnen sich durch ähnliche, wenn auch nicht völlig so mächtige Rauhigkeiten und Wülste wie bei No. 10080 aus. Die basale Hälfte der Schuppe lässt in der Mittellinie kaum eine Spur einer Wölbung erkennen. Eine ausserordentlich mächtige Crista mediana, welche zwischen der l. n. superior und inferior einen hohen Kamm darstellt. der eine Protuberanz vortäuschen könnte, theilt die Fläche in zwei Hälften. Die l. n. inferior ist ungewöhnlich schwach. Ein foramen condyloideum scheint rechts nicht bestanden zu haben; links ist der Condylus sammt einem grossen Stück der Schuppe abgebrochen. In Folge dessen ist auch über die Form und Grösse des foramen magnum nichts Genaues auszusagen. Die Länge beträgt 36 Mm., die Breite der linken Hälfte etwa 17 Mm.; schätzt man danach die ganze Breite auf 34 Mm., so wäre das Loch fast kreisrund gewesen. Die Schläfenbeine sind allerdings in ihren Schuppenabschnitten stark verletzt. doch lässt sich erkennen. dass sie, wie bei dem vorigen Schädel, hoch und verhältnissmässig kurz gewesen sind. Die Warzenfortsätze sind bedeutend dicker als dort. An dem rechten sind sehr weite cellulae mastoideae bloss gelegt. Die Incisurae mastoideae sind ziemlich weit. Die Griffelfortsätze sind auch hier abgebrochen. Sehr eigenthümlich ist die Bildung der Gelenkgruben für den Unterkiefer. Wir finden hier das vollständige Gegentheil von dem Verhältniss, das Virchow *) in neuerer Zeit mehrfach von Papua- und Patagonier-Schädeln beschrieben hat. Während dort nach Virchows Schilderung »das Kiefergelenk bis auf den Jochfortsatz verlängert« und flach ist, so dass »dadurch eine mahlende Bewegung des Kiefers und eine weit grössere sagittale Verschiebung desselben möglich wird, « ist bei unserem Tonganer durch die ausserordentliche, etwa 10 Mm. erreichende Tiefe der Gelenkgrube und die vollkommen senkrecht, ja gar etwas nach hinten abfallende Hinterfläche des Tuberculum articulare jegliche sagittale Verschiebung des Unterkiefers ausgeschlossen. Es ist sehr zu bedauern, dass die Gelenkköpfe des Unterkiefers abgebrochen sind. Vom Keilbein sind nur geringe Reste erhalten. Der linke grosse Flügel berührt das Scheitelbein in erheblicher Ausdehnung. Die Schläfenlinien sind bei der etwas mangelhaften Erhaltung der Knochenoberfläche nicht überall deutlich zu verfolgen. Bereits am Stirnbein unterscheidet man eine getrennte obere und untere Linie. Beide wenden sich hinter der Kranznaht ein wenig medianwärts, doch nähert sich selbst die obere der Pfeilnaht nur auf etwa 7 Cm. Die untere begrenzt ein verhältnissmässig Kleines planum temporale. das den Gipfel der Scheitelhöcker noch nicht erreicht, während die obere etwas über diesen hinzieht. Die Crista, zu welcher die untere Linie über dem Warzenfortsatz vor ihrem Uebergang in die hintere Wurzel des ‚Jochfortsatzes sich verstärkt, ist zwar ziemlich breit, doch nicht eben hoch. Von dem ganzen Oberkiefer ist nichts erhalten. Der Unterkiefer besitzt einen ziemlich niedrigen Körper, verhältnissmässig hohe Aeste und zeichnet sich durch sehr starke Muskelansätze sowohl für den Masseter und Buceinator als auch namentlich für den Genioglossus und Geniohyoideus aus. Die Winkel. sind schwach nach aussen gebogen und die Aeste bilden mit dem Körper einen ähnlichen Winkel wie bei dem vorigen Schädel. Die von Dumoutier in seinem Atlas Anthropologique pl. 31 abgebildeten Schädel von Tongatabu und Vavao zeigen durchweg übereinstimmende Verhältnisse. Leider sind die Abbildungen nach Photographien angefertigt, gestatten also keine genaue Messung, ein Mangel, dem auch in dem von Blanchard verfassten Texte zu jenem Atlas nicht durch Mittheilung der Maasse abgeholfen ist. Um indessen doch "einigen Anhalt zu einer Vergleichung der wichtigsten Verhältnisse der Dumoutier’schen Schädel mit den von *) Siehe Zeitschrift f. Ethnol.: Sitzungsber. d. Berl. Anthrop. Gesellsch. 1873, S.71u.776; ferner ebenda 1874, 8.55 ff. 122 123 mir soeben beschriebenen zu gewinnen, habe ich geglaubt, an den Abbildungen einige Maasse nehmen zu dürfen, um so mehr, als dieselben »d’apres les cränes naturels«, also wahrscheinlich einigermassen unter Beachtung der natürlichen Dimensionen gezeichnet sind. Für den Schädel von Tonga-tabu, welcher in den beiden mittleren Figuren der Tafel 31 in norma frontalis und temporalis abgebildet ist, finde ich folgende Masse: die Länge beträgt 185 Mm., die Breite 156 Mm. und die allerdings nur sehr annähernd zu ermittelnde Höhe 160 Mm. Daraus berechnen sich folgende Indices: Längenbreiten-Index 83.0. Längenhöhen-Index 85.1. Breitenhöhen-Index 102... Die Ohrhöhe beträgt 130 Mm., verhält sich demnach zur Schädellänge wie 69.1:100, zur Schädelbreite wie 83.3:100. Die Länge des Vorderhauptes bis zur Mitte der Ohröffnung beträgt 100 Mm. oder 53.2 %/o der Schädellänge. Die Stirnhöhe beträgt 112 Mm. oder 70 %/o der Gesammthöhe; sie verhält sich zur geringsten Stirnbreite von 1085 Mm. wie 103.7 : 100, so dass also auch hier die Stirnhöhe um wenig grösser als die Stirnbreite ist. Die ‚Jochbreite erreicht das ausserordentliche Maass von 158 Mm. oder verhält sich zur Schädelbreite wie 101.3:100, zur geringsten Stirnbreite wie 100:68... Aus der Gesichtslänge von 126 Mm. berechnet sich ein Gesichts-Index (Verhältniss der Jochbreite zur Gesichtslänge) von 79.z, aus derjenigen des Oberkiefers ein Oberkiefer-Index (Verhältniss der Jochbreite zur Oberkieferlänge) von 481. Nach allen diesen Zahlen ist das Gesicht breiter als das des Schädels No. 10080, sowohl im Verhältniss zur Schädelbreite als auch im Verhältniss zu seiner eigenen Länge. Dabei sind die absoluten Maasse dnrchweg grösser. Der Schädel von Vavao (Tafel 31 links) ist nach der Zeichnung 180 Mm. lang, 148 Mm. breit, 146 Mm. hoch; mithin schliesst er sich in Bezug auf den Längenbreiten-Index von 82... den Längenhöhen- Index von 81.1. sowie dem Breitenhöhen-Index von 98. sehr wohl den übrigen Schädeln an. Dasselbe gilt von den Verhältnissen der Stirn, deren Höhe 102 Mm. oder 70 °/o der Gesammthöhe, deren geringste Breite 104 Mm. beträgt. Letztere verhält sich zur Breite der Schädelkapsel wie 70.3:100. Auf den Vorderkopf entfallen, wenn man ihn durch die Mitte der Ohröffnung begrenzt, 57.s Po der Schädellänge. Die Ohrhöhe misst 125 Mm., verhält sich also zur Schädellänge wie 69.9 :100, zur Schädelbreite wie 845:100. Im Bezug auf die Verhältnisse des Gesichtes schliesst sich dieser Schädel dem ersten Dumoutier’schen an, indem auch er sich durch eine starke ‚Jochbreite von 152 Mm. auszeichnet, welche sämmtliche Gesichtsschädel-Indices erheblich herabdrückt; so beträgt der Gesichts-Index 78.9, der Oberkiefer- Index 44.7, das Verhältniss der Jochbreite zur Schädelbreite 102.7 : 100, zur geringsten Stirnbreite 68.a : 100. Der Profilwinkel beträgt 33°. Ein gleichfalls von Dumoutier abgebildeter; durch das Fehlen der Weisheitszähne im Ober- wie Unterkiefer als jugendlich charakterisirter weiblicher Schädel von Vavao (Taf. 31 rechts) unterscheidet sich von den männlichen, abgesehen von den geringeren Dimensionen und den durchweg gerundeten Formen durch einen etwas geringeren Längenbreiten-Index (78.0) und geringere Breitenentwickelung des Gesichtes, dessen Jochbreite nur 87.s o der Schädelbreite beträgt. Im Uebrigen stimmt die Form mit derjenigen der männlichen Schädel in den Hauptzügen überein, doch verzichte ich auf eine eingehendere Vergleichung, da mir selbst keine weiblichen Schädel vorliegen. Zum Archipel der Freundschafts-Inseln rechnet man eine kleine nordwestlich von Tonga-tabu, nordöstlich von den Viti-Inseln etwa unter 14° 16° S. B. und 178° 10° W. L. (von Greenwich) gelegene Insel- Gruppe, welche den Namen Futuna oder Hoorne trägt. Von dort besitzt das Museum Godeffroy einen sehr interessanten, aber leider stark defeeten Schädel (Taf.7). Genaueres ist über den Fundort nicht bekannt. Der Schädel langte in einer Anzahl von grösseren Bruchstücken im Museum an und wurde aus diesen, so gut es gehen wollte, wieder zusammengefügt. Doch dürfen fast sämmtliche Maasse nur als Annäherungswerthe zu gelten beanspruchen. Ueber das Geschlecht wage ich mich nicht bestimmt auszusprechen: während 123 | 124 manche Verhältnisse, wie eine geringe Gesichtsbreite und mässige Warzenfortsätze, für das weibliche Geschlecht sprechen könnten, deutet eine kräftige, hakenförmige protuberantia oceipitalis, die breite, rauhe Unterfläche des Jochbogens, die starke Entwickelung der Scheitelhöcker und manches Andere auf männliches Geschlecht. Ebenso wenig lässt sich Bestimmtes über das Alter aussagen, da die bei der Zusammenfügung des Schädels durch Leim verschmierten Nähte nicht überall deutlich zu verfolgen sind, doch scheinen sie zum grossen Theil noch offen zu sein. Damit stimmt die Beschaffenheit der Kauflächen der meisten Zähne überein; nur wenige sind erheblich abgeschliffen, so namentlich der dritte Backenzahn der linken Unterkieferhälfte. Die fehlenden Zähne dürften sämmtlich erst post mortem ausgefallen sein. Die Praemolaren des Oberkiefers zeichnen sich durch ausserordentliche Kleinheit aus. Dieser Schädel besitzt eine Länge von nur 169 Mm. und eine Breite von 147 Mm., während die Höhe, welche wegen Verletzung des Hinterrandes und vollständigen Fehlens des Vorderrandes des foramen maenum nur annäherungsweise zu bestimmen ist, etwa 140 Mm. misst. Nach dem sich aus diesen Zahlen berechnenden Längenbreiten-Index von 87.o möchten wir diesen Schädel als exquisit brachycephal bezeichnen. Auch der Längenhöhen-Index ist bedeutend, nämlich 82.s, wenn er auch gegen den ersteren etwas zurücksteht. Dieses Ueberwiegen der Breite gegenüber der Höhe spricht sich noch einfacher in dem Breitenhöhen-Index von 95. aus. Der Breitendurchmesser liegt auf etwa %%ı00 des Längendurchmessers von der Stirn aus gerechnet. Er verhält sich zur geringsten Stirnbreite von 98 Mm. wie 100:66.7. Die Ohrmitte liegt auf etwa ??/ıoo der Schädellänge. was ein geringes Ueberwiegen des Vorderhauptes gegenüber dem Hinterhaupte bezeichnet. Die Ohrhöhe beträgt 126 Mm., verhält sich also zur Schädellänge wie 74.6 : 100, zur Schädelbreite wie 85.7:100. Die Capacität konnte nicht bestimmt werden. Das Stirnbein besitzt eine Gestalt, welche man nach den Erfahrungen an europäischen Schädeln für weiblich zu halten geneigt ist. Es zerfällt in zwei ungleich grosse, ziemlich bestimmt gegen einander durch eine plötzliche Steigerung der Krümmung abgegrenzte Abschnitte, auf deren unteren etwa ein Dittel, auf den oberen etwa zwei Drittel der sagittalen Ausdehnung fallen. Diese beiden Abschnitte sind in sich nur wenig gewölbt, obwohl die gesammte Krümmung des Stirnbeins beträchtlich ist. In frontaler Ausdehnung ist der Knochen ungewöhnlich flach. Die Schläfenflächen sind wie bei den Tonganern convex. Die Vorderhauptshöhe beträgt 95 Mm. oder 66.4 /o der Schädelhöhe, also weniger als bei irgend einem der Tonganer. Auch im Verhältniss zur Stirnbreite ist die Höhe nur gering, wie der Stirn-Index von 94.» zeigt. Die sagittale Ausdehnung des Stirnbeins ist absolut zwar nicht bedeutend, doch beträgt der Stirnbogen (123 Mm.) 34.2» des Gesammtbogens; die Sehne misst 108 Mm. Die Form der Scheitelbeine ist im Wesentlichen dieselbe wie bei den Tonganer-Schädeln. Ihre starke Wölbung bedingt vor Allem die Kürze des Schädels. Die Tubera sind indessen weniger deutlich erkennbar, was wohl hauptsächlich darauf beruht, dass die temporale Fläche der Scheitelbeine nicht wie bei den Tonganern fast flach, sondern im Gegentheil erheblich concav ist. Da ausserdem der Scheitel nur wenig, aber gleichmässig gewölbt ist, so erscheint der Schädel in norma oceipitalis nicht fünfeckig, sondern nähert sich mehr der Kreisform, wobei man allerdings von den vorspringenden Warzenfortsätzen absehen muss. In der Norma verticalis macht sich eine beträchtliche Asymmetrie der Scheitelbeine bemerkbar, (lie indessen vielleicht zum Theil durch postmortale Einflüsse bedingt ist, wahrscheinlich wenigstens durch. solche Steigerung erfahren hat. Das linke Scheitelbein nämlich springt etwas stärker als das rechte vor, eine Folge nicht etwa grösserer Länge, sondern schwächerer Wölbung in sagittaler Richtung. Die Länge der Pfeilnaht beträgt 127 Mm. oder 35.3 %/ des ganzen Sagittalbogens, während die Sehne nur 108 Mm. misst. An der Asymmetrie nimmt auch die Hinterhauptsschuppe theil, und zwar besonders der oberhalb der Nackenlinien gelegene Abschnitt, dessen linke Hälfte in allen Dimensionen etwas grösser und auch stärker gewölbt ist als die rechte. Von den Lineae nuchae ist die suprema äusserst schwach, die superior 124 125 nur in ihrem mittleren Abschnitte, der sich mit einer hakenförmigen Protuberanz verbindet, kräftig. in den Seitentheilen dagegen wenig entwickelt, während die erhaltenen Reste der l. n. inferior für einen männlichen Schädel schwach, für einen weiblichen dagegen etwas stark ausgebildet erscheinen. Beide Condylen, sowie der grösste Theil der Umgebung des Hinterhauptloches fehlen, so dass weder über die Existenz oder den Mangel von canales condyloidei postici noch über die Form des foramen maenum selbst etwas anzugeben ist. Die Griffelfortsätze sind dick, doch nicht vollständig intact. Das eigentliche Grundbein fehlt gänzlich; die Felsenbeine sind verletzt. Die Schuppen der Schläfenbeine sind verhältniss- mässig niedriger und länger als bei den Tonganer-Schädeln. Die Warzenfortsätze sind lang, an ihrer Basis breit. unten spitz. Das Keilbein fehlt ganz: seine Flügel haben indessen die Scheitelbeine in ziemlicher Ausdehnung berührt. Die Schläfenlinien sind am Stirnbein noch nicht deutlich von einander getrennt. sondern bilden einen etwas rauhen, doch nur niedrigen Kamm. Am Scheitelbein rücken beide ein wenig geeen den Scheitel, bleiben aber in einer Entfernung von 5 bis 6 Ctm. von der Pfeilnaht. Nur am Hinterrande des Knochens. wo das planum temporale externum — wenn wir so die von der oberen Schläfenlinie eingerahmte Fläche bezeichnen — weit auf das Hinterhaupt herumgreift, nähert sich die obere Linie der Pfeilnaht Iinks bis auf 50, rechts gar bis auf 40 Mm. Das von der unteren Linie umschriebene planum temporale internum erreicht nur eine mässige Ausdehnung. An seinem hinteren Umfange ist die Schläfenlinie besonders deutlich entwickelt; über dem Warzenfortsatz bildet sie eine breite, aber flache Crista. welche von der hinteren Wurzel des Jochfortsatzes durch eine Einsenkung abgesetzt ist. Das Gesicht ist bedeutend schmaler als bei den Tonganern. Die auf die ‚JJochbreite bezogenen Verhältnisszahlen geben allerdings kein vollkommen richtiges Bild, da der rechte Jochbogen verletzt ist; doch kann die Breite höchstens 2 Mm. mehr betragen haben. Die grösste Entfernung zwischen den noch erhaltenen Theilen der Jochbögen misst 131 Mm., die Gesichtslänge 119 Mm., die Oberkieferlänge 72 Mm. Aus diesen Zahlen und der geringsten Stirnbreite (98 Mm.) berechne ich folgende relativen Gesichtsmasse : Gesichts-Index — 90.s; Oberkiefer-Index — 55.0; Verhältniss der Jochbreite zur Schädelbreite wie 89.1 : 100, der Jochbreite zur geringsten Stirnbreite wie 100:74s. Das Gesicht ist danach sowohl im Verhältniss zur Schädelkapsel als auch im Verhältniss zur eigenen Länge schmaler als das der Tonganerschädel. Die Augenhöhlen haben die Form eines etwas verschobenen Quadrates von 38 Mm. Breite und gleicher Höhe, so dass ihr Index 100.0 beträgt, ein Verhalten, das überhaupt nur selten erreicht wird und um etwa S Einheiten das von Broca aus 40 Polynesierschädeln berechnete Mittel *) übertrifft. Die oberen Ränder beider Augenhöhlen sind von canales supraorbitales durchbohrt. Die foramina infraorbitalia sind weit und stehen fast horizontal an der obern Wand je einer ausserordentlich tiefen fossa maxillaris. Unterhalb dieser treten die Alveolarränder des Oberkiefers stark nach vorn und den Seiten hervor und bedingen dadurch einen erheblichen Alveolarprognathismus, während der gesammte Oberkiefer- Prognathismus nicht eben bedeutend ist: der Profilwinkel beträgt 87°. Die Nase ist nur schmal. Ihre Länge beträgt von der sutura nasofrontalis bis zur spina nasalis anterior 54 Mm., die grösste Breite der Apertur 23 Mm., während die Verletzung der Nasenbeine eine Messung der Höhe der Letzteren nicht gestattet. Aus der Länge und Breite der Nase berechnet sich Brocas Nasalindex zu 43.3. wonach der Schädel als in hohem Grade »leptorhin« (Nasal-Index 42—47) zu bezeichnen wäre. Der Gaumen ist breit (aussen 65 Mm., innen 43 Mm.) und kurz (50 Mm.); namentlich zeichnet sich die horizontale Platte der Gaumenbeine durch ihre Kürze aus. Die Choanen sind ziemlich hoch. Von der sutura incisiva sind ganz unbedeutende Spuren neben der Gaumennaht erhalten. *) Siehe Broca, .‚Rech. sur /’indice orbitaire“ a. a. O. p. 616. 125 126 Der Unterkiefer ist kräftig mit ziemlich tiefen Muskeleindrücken versehen; dagegen sind seine Winkel nicht nach aussen gebogen, sondern eher etwas eingezogen. Die Höhe des Körpers ist bedeutender als bei den von mir untersuchten Tonganer-Schädeln (32 Mm.). Die Aeste sind von mittlerer Höhe und bilden mit dem Körper einen stumpfen Winkel. Die tubercula mentalia sind deutlich entwickelt, die foramina mentalia weit. Ans der vorhergehenden Schilderung wird ersichtlich sein, dass an diesem Schädel in eigenthümlicher Weise männliche und weibliche Charaktere combinirt sind; da indessen die ersteren sich auf etwas unge- wöhnliche Entwicklung eines Theiles der Muskelleisten, wie sie sich gelegentlich auch an europäischen Weiberschädeln finden, beschränken, so bin ich geneigt, ihnen nicht eben viel Gewicht beizulegen. Sind wir danach berechtigt, in diesem Futuna Schädel den Vertreter eines polynesischen Weiberschädels zu sehen. so wären als dessen wesentliche Charäktere etwa die folgenden zu bezeichnen. Die typische Brachycephalie ist auch bei ihm bewahrt, dagegen die Höhe geringer entwickelt, sowohl was die Gesammt- höhe als auch was die Ohr- wie die Stirnhöhe betrifft. Die Stirn ist weniger gleichmässig gewölbt, sondern schärfer gebogen; ihr oberer Abschnitt ist wie der ganze Scheitel in sagittaler und frontaler Richtung nur schwach gewölbt:; die Hinterhauptsansicht ist rundlicher, die Scheitelhöcker weniger spitz als beim Manne. Das Gesicht zeichnet sich durch geringere Breitenentwicklung aus; namentlich treten die Jochbeine minder hervor. Die Höhe der Augenhöhlen und die Schmalheit der Nase mögen individuell sein. An die Freundschafts-Inseln würden sich ihrer geographischen Lage nach zunächst die Inseln des Samoa- oder Schiffer-Archipels anschliessen. Leider stehen mir von dort keine Schädel zu Gebote, und auch aus der Literatur vermag ich diese Lücke nicht auszufüllen, da ich nirgends Abbildungen oder Messungen von Samoaner-Schädeln gefunden habe. Wir wenden uns daher zum Hervey- oder Cook-Archipel, welcher sich östlich an die Samoa-Inseln anschliesst. Der mit Nr. 12855 bezeichnete, auf Taf. 3 in ‘ya nat. Grösse dar- gestellte Schädel stammt von derHauptinsel dieser Gruppe, von Rarotonga. Ueber die genaueren Verhältnisse des Fundes ist nichts bekannt. Er gelangte durch Vermittlung des Herrn Krause an das Museum Godeffroy. Der Schädel ist in jeder Hinsicht vortreffliich erhalten. Die einzigen Defecte bestehen an den Orbitalflächen der Siebbeine und des rechten Oberkieferbeines; an der rechten Hälfte des Stirnbeines finden sich einige ganz oberflächliche Verletzungen. Vom Gebiss fehlt nur der linke äussere Schneidezahn und der linke Weisheitszahn des Oberkiefers. Die organische Instanz des Knochens scheint allerdings meistens zerstört zu sein. Derbe Formen, mächtige Muskelleisten und Impressionen sowie die kräftige Entwicklung der Warzenfortsätze und Jochbögen lassen über das männliche Geschlecht des Individuums, dem der Schädel angehörte, keinen Zweifel, während die fast durchgehende Offenheit der Nähte und die Beschaffenheit der Kauflächen der Zähne auf ein Alter von etwa 35 bis 40 Jahren hinweisen: die Backzähne zeigen erst geringe Spuren von Abnutzung und nur die Schneide- oder Eckzähne sind etwas mehr abgekaut. Sämmtliche Zähne sind gesund und sehr kräftig. Auch dieser Schädel ist ausgezeichnet brachycephal, da bei einer Länge von nur 177 Mm. und einer Breite von 153 Mm. der Längenbreiten-Index 86.4 beträgt. Das absolut erhebliche Maass der Höhe (140.5 Mm.) steht gegen diese Breite um 12.5 Mm. zurück; danach berechnet sich der Längenhöhen-Index auf 7%.a, der Breitenhöhen-Index auf 91... Bei dem angegebenen Breitenmass ist die ganz ausserordentlich entwickelte Crista der Schläfenlinie nicht berücksichtigt; zieht man sie mit in das Maass hinein, so steigt der Breitendurchmesser auf 158 Mm. und dem entsprechend der Längenbreiten-Index auf 89.s, während der Breitenhöhen-Index auf 88.» herabsinkt. Auch die Lage des Breitendurchmessers schwankt etwas, je nachdem man die Crista mit in Betracht zieht oder nicht und zwar zwischen oo des Längsdurchmessers 126 127 im erstern und *%ıoo im letztern Falle. Die Ohrhöhe beträgt 124 Mm. und verhält sich zur Schädellänge wie 70.1:100, zur Breite wie 100 :81.o oder:78.5, je nachdem man jene zu 153 Mm. oder zu 158 Mm. rechnet. Die Länge des Vorderhauptes verhält sich unter Berücksichtigung der Ohrlage zu der des Hinterhauptes wie 56.2 :43.s, übertrifft also die letztere ziemlich bedeutend: noch ein wenig grösser fällt der Unterschied aus, wenn man die Grenze in. das Basion verlegt, dessen relative Lage in dem auf 100 redueirten Längsdurchmesser 57.s von vorn. 42. von hinten beträgt. Die Capacität dieses Schädels misst nur 1360 Cem.. also 65 Cem. weniger als diejenige des Tonganer-Schädels Nr. 10080. Ebenso wie die geringere Capacität weist die Gestalt der Stirn diesem Schädel eine niedrere Stellung an. Mit sehr mächtigen Augenbrauenwülsten ausgestattet, an denen sich über der Nasenwurzel ein etwa 1 Cm. langer Rest der Stirnnaht findet, flieht es mit sehr geringer Wölbung rasch nach hinten. Der Stirnbogen beträgt 123 Mm. resp. 34.7 0 des Gesammtbogens, die Sehne 109 Mm. In der Gegend der früheren Stirnnaht findet sich ein flacher Längswulst, die sogenannnte crista frontalis externa. Die Vorderhauptshöhe misst 95 Mm., also 67. Yo der Schädelhöhe; sie verhält sich zur Schädellänge wie 53.7:100. während der Stirnindex oder das Verhältniss der geringsten Stirnbreite zur Vorderhauptshöhe 100: 96.» beträgt. In der stark convexen Temporalfläche erreicht das Stirnbein eine Breite von 118 Mm. Die Stirnhöcker sind sehr wenig entwickelt. Die Scheitelbeine besitzen wesentlich dieselbe Form wie bei allen bisher betrachteten Schädeln; sie sind in sagittaler Richtung sehr stark gewölbt, namentlich hinter der Gegend der übrigens undeutlichen Scheitelhöcker. Die Vereinigungsstelle der Pfeil- und Kranznaht oder das Bregma bildet eine gegen die übrige Oberfläche etwas eingesunkene dreieckige Fläche von geringer Ausdehnung. Die Ränder der Scheitelbeine erscheinen wie diejenigen der Hinterhauptsschuppe in der Umgebung der Pfeil- und Lambda- naht wulstig aufgeworfen. Die Schläfenflächen der Scheitelbeine divergiren nach unten zu erheblich. Es entsteht dadurch eine höchst eigenthümliche Form der Hinterhauptsansicht, ein Fünfeck, dessen grösste Breite unten liegt, während es sich nach oben verjüngt; die Höhe ist geringer als die Breite und die oberen Winkel sind in solchem Masse abgerundet, dass sie kaum noch als solche zu bezeichnen sind. In der linken Hälfte der Lambdanaht, welche sehr reich gezackt ist und eine Anzahl Nahtknochen enthält, sind die ersten Anfänge der Verwachsung bemerkbar, während die rechte noch ganz offen ist. Zwischen der linea nuchae suprema und superior entspringt beiderseits aus der Lambdanaht ein fast 2 Cm. langes, rechts allerdings nur noch in Spuren erkennbares Nahtstück, offenbar ein Rest einer sutura transversa ossis oceipitis. Die 1. n. superior zerlegt die Hinterhauptsschuppe in eine etwas längere obere und eine kürzere untere Fläche; beide sind wenig gewölbt und stossen unter sehr stumpfen Winkeln aneinander. Von den Nackenlinien ist die oberste schwach entwickelt; die superior stellt einen breiten, doch nicht sehr hohen Querwulst dar; protuberantia occipitalis und tuber linearum sind kaum erkennbar. An Stelle der unteren Nackenlinie finden sich unregelmässig vertheilte starke Rauhigkeiten. Vom tuber linearum bis zum Opisthion verläuft eine sehr schwach entwickelte Crista mediana. Verschiedene foramina nutritiva durchsetzen in grösserer und geringerer Entfernung von ihr die Oberfläche des Knochens. Das foramen magnum ist 36 Mm. lang, 32 Mm. breit, besitzt danach einen Index von 88... Der hintere Rand zeigt einen ähnlichen wenn auch weniger tiefen Ausschnitt, wie wir ihn bei dem Schädel Nr. 10080 getroffen haben. Ein foramen condyloideum posticum ist beiderseits nicht vorhanden, die foramina jugularia dagegen sind ausserordentlich weit. Die Schläfenschuppe zeigt ähnliche Verhältnisse wie bei dem Futuna-Schädel. Der Warzentheil des Schläfenbeines, welcher mehrere Schaltknochen enthält, ist sehr kräftig, obwohl der processus mastoideus keine hervorragenden Dimensionen besitzt. Die incisurae mastoideae sind tief und weit. Die Griffelfortsätze scheinen nach den erhaltenen Stümpfen sehr zart gewesen zu sein. Die Gelenkgrube für den Unterkiefer verhält sich normal. Von den grossen Keilbeinflügeln zeichnet sich der linke durch seine Schmalheit aus, 127 128 er ist durch einen Fontanellenknochen von geringer Grösse von dem Scheitelbein getrennt. Der rechte berührt das Scheitelbein in mässiger Ausdehnung. Die beiden Schläfenlinien sind nicht sehr scharf markirt; am Stirnbein besteht die untere aus einem flachen, rauhen Kamm. während die obere einen glatten Wulst am oberen Rande des letzteren darstellt. In der Nähe der Kranznaht rücken sie etwas aus einander, wenden sich aber beide schon auf dem Stirnbein medianwärts. Am Scheitelbein bleiben sie jederseits etwa 60 Mm. von der Pfeilnaht entfernt; die untere bleibt erheblich unterhalb des Scheitelhöckers. den die obere kreuzt. Das Planum temporale externum fasst wie bei den vorigen Schädeln auf das Hinterhaupt über, doch in geringerer Ausdehnung. Dass die unteren Schläfenlinien über dem Warzenfortsatz eine ungeheure Crista bilden, wurde bereits mehrfach erwähnt: eine geringe Verletzung der Oberfläche der rechten Crista lässt erkennen, dass diese Verdickungen nicht etwa solide sind, sondern cellulae ähnlich den cellulae mastoideae enthalten; ob dieselben mit den letzgenannten communieiren, konnte natürlich nicht festgestellt werden. Das Gesicht erscheint im Verhältniss zu der ausserordentlichen Schädelbreite schmal; die Jochbreite von 140 Mm. macht nur 91.5 °/ der Schädelbreite aus, wenn wir jenen zu 153 rechnen; berücksichtigen wir aber die Cristen der Schläfenlinien, so sinkt dies Verhältniss gar auf 88. herab. Trotzdem sind die absoluten Dimensionen des Gesichts bedeutend, indem die Gresichtslänge 119 Mm., die Oberkieferlänge 72 Mm. beträgt. Vergleicht man die ‚Jochbreite mit der geringsten Stirnbreite, so erhält man für diese ein relatives Maass von 70.; der Gesichts-Index beträgt 85.0, der Oberkiefer-Index 51,. Alle diese Verhältnisse nöthigen uns, das Gesicht dieses Schädels als breit sowohl im Verhältniss zur eigenen Länge, als auch im Verhältniss zur Stirnbreite zu bezeichnen. Die Augenhöhlen sind weit und hoch; ihre Breite beträgt 40 Mm., ihre Höhe 38 Mm., der Orbital-Index mithin 95.0. Sie gehören also in Brocas Gruppe der Megasemen (Index über 89). Im oberen Rande beider Augenhöhlen sind incisurae supraorbitales vorhanden. Der untere Rand der wenig gekrümmten Jochbögen ist breit und rauh, diente offenbar starken Muskeln zum Ansatz. Die Nasenbeine stossen unter einem kleinen, etwas unter der Nasenwurzel sogar spitzem Winkel an einander; ihr freies Ende ist etwas verletzt, so dass sich die Länge der Apertura piriformis nicht angeben lässt; die Breite derselben beträgt 27 Mm., die Nasenlänge von der sutura naso-frontalis bis zur Basis der spina nasalis 57 Mm., der Nasal-Index demnach 47,., wonach der Schädel an der Grenze zwischen Meso- und Leptorhinen stände. Die spina nasalis anterior ist sehr hoch und lang. Die mässig weiten foramina infraorbitalia stehen, wie gewöhnlich, fast vertical. Die fossae maxillares sind tief, wenn auch nicht in solchem Grade, wie bei dem Futuna-Schädel. Die Alveolen der Schneide- und Eckzähne des Oberkiefers stehen sehr schräge; der Kieferprognathismus aber ist nur sehr gering; der Profilwinkel beträgt 89°. Der Gaumen ist breit — aussen 63 Mm., innen 43 Mm. — und kurz (53 Mm.); auch hier zeichnet sich die horizontale Platte der Gaumenbeine durch ihre geringe Länge aus. Vou der sutura incisiva sind nicht unbeträchtliche Reste am Gaumen erhalten. Der Unterkiefer ist sehr kräftig; sein Körper ist hoch — mediane Höhe 30 Mm. Die Aeste, von mittlerer Höhe (66 Mm.), steigen ziemlich steil auf. Sie sind, wie auch der Körper, mit starken Muskel- Eindrücken und -Leisten versehen, und die Winkel sind nach aussen umgebogen. Die foramina mentalia sind nur eng. Crista und tubercula mentalia sind stark ausgebildet. Kin Schädel von der gleichfalls zum Hervey-Archipel gehörigen Insel Mangaia oder Mangea, der sich in .J. B. Davis’ Sammlung befindet, scheint sowohl nach den publieirten Maassen, als auch naeh drei Plıotographien, welche der Besitzer die Freundlichkeit hatte, mir zu schicken, sehr von dem eben beschriebenen Rarotonga-Schädel abzuweichen. Ich theile zunächst die von Davis im » Supplement to Thesaurus Craniorum < p. 75 gegebene Beschreibung in Uebersetzung mit. 128 129 » Dieser ausserordentlich schöne Schädel wurde in einer offenen Höhle im Süden der Insel Mangaia, im Jahre 1852, von Rey. W. Wyatt Gill gefunden. Er soll einem hervorragenden, der Ueberlieferung nach von Tonga stammenden Krieger seines Stammes angehört haben, der sich während der auf der Insel herrschenden Kriege in diese Höhle geflüchtet hat und dort verhungert ist. Das Jahr 1819 war wegen seiner Kriege und einer schrecklichen Hungersnoth berüchtigt. Als Mr. Gill die Ueberreste entdeckte, fand er das ganze Skelett vor; die Eingeborenen haben eine abergläubische Furcht, diese alten Grabstätten zu betreten, weil sie glaubten, dadurch ihre Stammesgottheiten zu beleidigen. »Der Schädel ist in allen Theilen sehr hoch entwickelt und darf als ein Eucephalon betrachtet werden, wie man es gelegentlich unter allen Rassen trifft. Die Capacität repräsentiren 90 Unzen Sand« — — 1793.5 Cem. —; »das entspricht 65.» Unzen< — = 18593 Grm. — »Gehirnsubstanz, oder, nach Abzug von 15° für die Hirmhäute und Flüssigkeit, einem wirklichen Gehirngewicht von 55.5 Unzen« — — 1573.10 Grm. — »Das Alter ist schwierig zu bestimmen, scheint indessen 30 bis 35 Jahre betragen zu haben. Alle Nähte sind vollkommen offen. Die Sphenobasilar-Synchondrose ist gleichfalls offen, doch ist der Knochen wahrscheinlich an dieser Stelle bloss gebrochen. Zu beachten ist, dass die Zähne dieses Mangaia-Schädels ebenso wie diejenigen eines Gambier-Schädels, also von einer Rasse aus einer nicht sehr abgelegenen Gegend des Stillen Oceans. nicht so massiv gebildet sind, wie wir sie meistens bei den Tasmaniern, Australiern, Neu-Hebridern und Loyalty-Insulanern finden. Er zeigt ausserdem eine sehr ungewöhnliche Anomalie, das Fehlen je eines Prämolaren an jeder Seite des Unterkiefers. Die Nasenbeine sind nahe an der Wurzel abgebrochen. In der Mitte des Stirnbeins findet sich ein schwacher Wulst, der sich bis zur Mitte der Pfeilnaht erstreckt. « Die von Davis veröffentlichten Maasse sind allerdings nach einem anderen System genommen, als die meinigen, gestatten also keinen ganz exacten Vergleich mit diesen; trotzdem kann man einige Schlüsse daraus ziehen, und ich theile daher das Wichtigste, was ich aus den Maassen, sowie aus den Photographien zu entnehmen vermag, kurz mit. Der sich aus einer Länge von 190.; Mm. und einer Breite von 135 Mm. ergebende Längenbreiten- Index von nur 70.» charakterisirt diesen Schädel als entschieden dolichocephal. Dabei überwiegt die Höhe mit 145 Mm. bedeutend über die Breite, so dass der Längenhöhen-Index 76.1 beträgt, der Breitenhöhen- Index 107... Das Stirnbein zeigt bei einer Bogenlänge von 132 Mm. — 35.9 %/o des gesammten Sagittal- bogens ähnliche Krümmungsverhältnisse wie dasjenige unseres Rarotonga-Schädels. Die Vorderhauptshöhe scheint die geringste Stirnbreite etwas zu übertreffen. Die Scheitelbeine sind viel weniger gewölbt und bedingen dadurch wahrscheinlich die grössere Länge des Schädels. Hinsichtlich des geringen Breiten- Maasses von nur 5.3 Inches oder 135 Mm. kann ich nicht umhin, ein gewisses Bedenken zu äussern, da auf der photographischen Darstellung der norma verticalis die Breite fast 80 %/o der Breite beträgt, und auch die Profilansicht keineswegs den Eindruck eines schmalen Schädels hervorruft. Die Länge der Pfeilnaht giebt Davis zu 145 Mm., den Hinterhauptsbogen zu 122 Mm., den gesammten Sagittalbogen zu 359 Mm. an. ° Der Horizontalumfang beträgt 544 Mm. Ob sich dieser Schädel, der schon durch seine ausserordentliche Grösse eine entschiedene Ausnahme- _ stellung einnimmt, wenn wir über die Variationsbreite der Polynesier-Schädel mehr als bisher wissen, in die Reihe derselben einfügen wird, ist einstweilen nicht zu entscheiden, und ich enthalte mich daher selbst eines Versuches, die typischen Eigenschaften desselben zu ermitteln und gegen die rein individuellen abzuwägen. ; Wir wenden uns nunmehr der zunächst nach Osten folgenden Inselgruppe, dem Gesellschafts- Archipel mit der Hauptinsel Tahiti oder Otaheiti zu. Aus diesem Archipel sind in europäischen 129 17 130 Sammlungen verschiedene Schädel vorhanden. Davis führt in seinem » Thesaurus Craniorum « (p. 318) einen weiblichen Schädel von Raiatea, und zwei männliche von Eimeo und Bolabola auf. Bourgarel, ein französischer Marinearzt. schenkte der Pariser Anthropologischen Gesellschaft im Jahre 1860 einen männlichen Tahitier- Schädel, der in den Bulletins jener Gesellschaft, Bd. I. S. 441 ff. kurz beschrieben und auf Tafel X abgebildet ist. Gelegentlichen Bemerkungen in anderen französischen Publikationen zufolge besitzt die Pariser Sammlung noch weitere Tahitier-Schädel, über die indessen nichts veröffentlicht zu sein scheint. In Dumoutiers Atlas sind auf Tafel 30 ein männlicher, ein weiblicher und ein Kinderschädel aus der Knochenhöhle Tupapaofata am Eanaberg auf der Insel Tahiti abgebildet. Die Novara-Expedition brachte zwei Schädel von Otaheiti mit: von diesen blieb einer in Wien und ist neuerdings mit den übrigen Cranien der Novara-Sammlung von Dr. Zuckerkandl beschrieben worden. *) Der zweite wurde der Anthropologischen Sammlung in Göttingen einverleibt, wo ich Gelegenheit hatte, ihn zu untersuchen und zu zeichnen. Fig. 4. Ich beginne zunächst mit einer Beschreibung dieses Schädels, welche allerdings, da mir für dieselbe augenblicklich nur etwas flüchtige Notizen vorliegen, nicht so vollständig alle Punkte berücksichtigen kann, wie diejenigen der Schädel aus dem Museum Godeffroy. Der Schädel wurde schon von Blumenbach im Jahre 1794 erworben. Ueber den Fund bemerkt Blumenbach: Von Baronet Banks, der ihn von Capitain Bligh von dorther mitgebracht erhielt. NB. von dessen berühmter Reise, da er den Brotbaum von dort nach Jamaica verpflanzte.«< Blumenbach hat den Schädel mehrfach abgebildet, einmal in seinem Werk: »De generis humasli varietate nativa«. Tab. II Fig. 4 und ferner in seinem berühmten Decadenwerk auf Taf. 26. Die eckigen Formen und kräftig entwickelten Muskelansätze machen es wahrscheinlich, dass der Schädel einem männlichen Individuum angehört hat und zwar von 30—40 Jahren, da sowohl die Kranz- als auch die Pfeil- und Lambdanaht sich bereits zu schliessen beginnen, ohne aber in erheblicher Ausdehnung verstrichen zu sein. Die erhaltenen Zähne sind ziemlich stark abgekaut. Die Länge des Schädels beträgt 181 Mm., die Breite 142 Mm., mithin der Längenbreiten-Index nur 78.5; er ist also mit andern Worten bei etwa gleicher Länge etwas schmaler als die Tongaschädel. Dagegen verhält sich die Höhe von 148 Mm. zur Länge ganz ähnlich wie bei jenen, so dass der Längenhöhen-Index von S1.s von dem mittleren der 4 Tongaschädel (82.25) nur sehr wenig abweicht, während der Breitenhöhen-Index von 104.2 sich etwas höher als das für jene berechnete Mittel von 101.0 stellt. Der Breitendurchmesser, welcher *) »Reise der österreichischen Fregatte Novara um die Erde. Anthropologischer Theil. Erste Abtheilung: Cranien der Novara-Sammlung« von Dr. Zuckerkandl. Wien. 1875. Seite 112. 130 auf 00 des Längsdurchmessers liegt, verhält sich zum geringsten Stirndurchmesser von nur 87 Mm. wie 100:61... Die Ohröffnung liegt gerade in der Mitte des Schädels, so dass der Vorderkopf und Hinterkopf gleich lang erscheinen, wenn man die Grenze in die Ohröffnungen verlegt. Messungen über die Lage des Basions fehlen mir leider. Die Ohrhöhe von 127 Mm. verhält sich zur Schädellänge wie 70.. : 100, zur Schädelbreite wie 89.:100. Der horizontale Schädelumfang beträgt 517 Mm. Die Stirn ist ausserordentlich schmal und es erscheint daher das an sich nicht ungewöhnlich hohe Vorderhaupt (105 Mm.) sehr hoch, wie sich das in dem Stirn-Index von 120. klar ausspricht, während weder das Verhältniss der Stirnhöhe zur Länge von 58.0: 100, noch das zur Breite von 73.» :100 erheblich abweicht von dem bei den übrigen Polynesier-Schädeln gefundenen. Der sagittale Stirnbogen beträgt 133 Mm. oder 34.»°/o des Gesammtbogens, die Sehne 115 Mm. also 15 Mm. weniger als der Bogen, ein Verhältniss, das eine stattliche Wölbung in sagittaler Richtung bezeichnet. Die arcus superciliares sind stattlich und berühren sich in der Mittellinie. Von dort aus bis in die Nähe der Kranznaht zieht ein flacher medialer Längswulst, eine crista frontalis externa. Die tubera frontalia sind kaum angedeutet. Die Scheitelbeine sind ziemlich stark gewölbt. wenn auch weniger als bei den Tonga- und Rarotonga- Schädeln. Die Länge der Pfeilnaht beträgt 130 Mm. oder 34.10 des Sagittalbogens. Die Entfernung zwischen den sehr deutlich ausgebildeten spitzen, für die Form des Schädels ausserordentlich charakteristischen Scheitelhöckern misst 140 Mm. Das Hinterhauptsbein ist gleichfalls gut gewölbt. Die obere Nackenlinie zerlegt sich in 2 fast gleich lange Abschnitte. Die linea nuchae suprema ist kaum angedeutet, während die l. n. superior namentlich in den seitlichen Theilen sehr kräftig entwickelt ist. Es ist eine mässige Protuberanz und ein deutliches tuber linearum vorhanden. Die 1. n. inferior ist von normaler Ausbildung. die crista mediana niedrig. Das foramen magnum ist fast kreisrund, nämlich bei einer Länge von 32 Mm. 31 Mm. breit, besitzt also einen Index von 96... Foramina condyloidea postica sind nicht vorhanden. Die Schläfenschuppen sind hoch und ziemlich lang, die Warzenfortsätze mässig dick und hoch, die Griffelfortsätze kräftig und mittellang. Die Gelenkgrube für den Unterkiefer ist wie gewöhnlich gebildet. Die erossen Flügel des Keilbeins berühren an beiden Seiten die Scheitelbeine. Beide Schläfenlinien sind sehr deutlich entwickelt, namentlich die obere, welche sich der Pfeilnaht links bis auf 50, rechts bis auf 55 Mm. nähert und über die tubera parietalia emporgreift, während die untere jene schneidet. Die Crista über dem Warzenfortsatz ist nur schwach. Das Gesicht ist im Verhältniss zur grössten Schädelbreite nur schmal zu nennen: die ‚Jochbreite beträgt nur 125 Mm., ihr Verhältniss zu der Schädelbreite von 142 Mm. nur 88.0: 100: fasst man dagegen die Stirnbreite in’s Auge, so ist man genöthigt. das Gesicht relativ breit zu nennen, denn zur Stirnbreite verhält sich die Jochbreite wie 69.6:100, also ganz ähnlich wie bei den meisten bisher betrachteten Schädeln. Andererseits ist das Gesicht entschieden lang zu nennen, denn der Oberkiefer misst 75 Mm., das ganze Gesicht 115 Mm., wonach sich Stirn- resp. Gesichts-Indices von 60.0 und 92.0 berechnen. Die Augenhöhlen sind niedriger als wir sie bisher bei irgend einem Schädel angetroffen haben, nämlich nur 34 Mm., dagegen 42 Mm. breit. Danach gehörte dieser Schädel zu den Microsemen (Orbital-Index unter 83). Die Nase ist ausserordentlich schmal, nämlich 56 Mm. lang und nur 21 Mm. breit; ihr Index beträgt also 37.5, was einen der höchsten jemals vorher beobachteten Grade des Leptorhinismus bezeichnet. Der untere Rand der mässig gewölbten Jochbögen ist breit und rauh, der Gaumen ist aussen 5 Mm., innen 38 Mm. breit und 59 Mm. lang. Es besteht schwacher Alveolar-Prognathismus, aber ziemlich starker Kiefer- Prognathismus, wie der Profilwinkel von 850 beweist. Der Öberkiefer ist kräftig und mit starken Muskelleisten und Impressionen bedeckt; die anguli sind nach aussen gebogen; ihre Entfernung beträgt 131 132 95 Mm.. die mediane Höhe des Körpers 32 Mm., die Höhe der Aeste, welche mit dem Körper einen stumpfen Winkel bilden, etwa 60 Mm. Von den Tahitier-Schädeln der Davis’schen Sammlung schliessen sich die beiden männlichen ausserordentlich nahe dem eben beschriebenen Schädel der Göttinger Sammlung an. »Der Schädel Nr. 311 wurde heimlich einem alten Begräbnissplatz im Innern der Insel Eimeo entnommen, wohin die Gebeine des Häuptling geschafft, nachdem sie vorläufig an der Küste begraben waren. An derselben Stelle lagen viele verwitterte Menschenknochen.« Davis erhielt ihn von dem Consul G. C. Miller. Sowohl die absoluten wie die relativen Maasse dieses Schädels stimmen fast völlig mit denen des vorigen überein: die Länge beträgt 180 Mm., die Breite 142 Mm., die Höhe 152 Mm.; letztere also ist um 4 Mm. grösser als dort. Dem entsprechend fällt auch der Längenhöhen-Index wie der Breitenhöhen- Index etwas höher aus, nämlich 84.4 resp. 107.0, während der Längenbreiten-Index von 78.» sich nur um 0.1 von demjenigen des Göttinger Schädels unterscheidet, eine Uebereinstimmung, wie man sie gewiss bei der Verschiedenheit der Messungsmethoden nicht grösser erwarten kann. Die Oapacität beträgt 1514 Ccem., der Horizontalumfang 533 Mm.; an dem Sagittalbogen von 383 Mm. betheiligt sich das Stirnbein mit 132 Mm. oder 34.500, die Scheitelbeine mit der gleichen Länge und das Hinterhauptsbein mit 119 Mm. oder 31.09. Der Schädel zeichnet sich durch den Besitz eines condylus tertius oder eines processus papillaris von Halbertsma aus. Am Stirnbein finden sich Spuren einer schweren Verwundung. Davis schätzt das Alter auf 60 Jahr. Von dem zweiten männlichen Schädel, der von der Insel Bolabola stammt, ist nur die Schädelkapsel vorhanden. Sie ist 175 Mm. lang, 137 Mm. breit und 147 Mm. hoch, verhält sich also nach ihren relativen Dimensionen — Längenbreiten-Index — 78.3, Längenhöhen-Index = 84.0. Breitenhöhen-Index = 107.3 — fast genau so wie der Schädel von Eimeo, während die absoluten durchgehends geringer sind. Die Capacität beträgt 1475 Cem., der Horizontalumfang nur 503 Mm., und der Sagittalbogen von 370 Mm. setzt sich aus einem Stirnbogen von 124 Mm. (33.500), einem Scheitelbogen von 119 Mm. (32.19) und einem Hinterhauptsbogen von 127 Mm. (34.3°/,) zusammen; es fällt also hier der. grösste Antheil auf das Hinterhauptsbein. Ueber den von Bourgarel der Pariser Anthropologischen Gesellschaft geschenkten Tahitierschädel ist nach der vorliegenden Beschreibung und Abbildung wenig zu sagen. Die Maasse sind mit denen eines Nukahiwa-Schädels zusammengethan und daraus Mittelwerthe . berechnet, die natürlich nicht zu einer eingehenden Vergleichung brauchbar sind. Nach der auf Taf. X der Bulletins, t. I. abgebildeten Profil- ansicht gleicht der Schädel in Bezug auf seine allgemeinen Formen sehr dem von mir untersuchten Tahitier aus der Göttinger Sammlung. Sein Längenhöhen-Index würde nach der Abbildung etwa 80 betragen. Die übrigen Zeichnungen sind zu ungenau, um irgend etwas daraus entnehmen zu können. Von dem Tahitier-Schädel der Novarasammlung (Nr. 107) kann ich nur einige der von Zuckerkandl mitgetheilten Maasse aufführen, welche leider weder mit den Davis’schen noch mit den meinigen vollkommen vergleichbar sind, da Zuckerkandl zwar zwei verschiedene Breitendurchmesser, nämlich Welckers »Schläfenbreite« und die » Parietalbreite« gemessen hat, von denen aber keine der grössten Breite entspricht. Bei diesem Tahitier-Schädel kommt jedenfalls die Parietalbreite der letzteren näher als die Schläfenbreite ; ich lege sie deshalb auch der Berechnung der Indices zu Grunde, bemerke aber, dass der Längenbreiten- Index aller Wahrscheinlichkeit nach zu niedrig, der Breitenhöhen-Index zu hoch ausfällt. Die grösste Länge beträgt nach Zuckerkandls Angabe 170 Mm., die Parietalbreite 134 Mm., die Höhe (vom Vorderrande des foramen magnum bis zum Scheitel) 132 Mm. Daraus ergiebt sich ein Längenbreiten-Index von 78.s, ein Längenhöhen-Index von 77.s, ein Breitenhöhen-Index von 98.5. Der Stirnbogen misst 124 Mm., der Scheitelbogen ebensoviel, der Hinterhauptsbogen 113 Mm., der Gesammtbogen mithin 361; die drei Knochen 132 betheiligen sich daran mit 34.3, 34.3 /o und 313.%. Der Horizontalumfang beträgt nur 496 Mm., die Capacität 1310 Cem. Eine etwas ausführlichere Betrachtung verdient der von Dumoutier abgebildete männliche Tahitier- schädel, obwohl die Vergleichung ohne am Schädel selbst genommene Maasse aufetwas schwachen Füssen steht. Die Abbildung (pl. 30. Fig. 1, 2) zeigt einen vorzüglich erhaltenen, grossen und ungemein kräftigen Schädel, von 196 Mm. Länge, 140 Mm. Breite und etwa 150 Mm. Höhe. Daraus berechnet sich ein Längenbreiten- Index von nur 71.a, der den Schädel als entschieden-dolichocephal kennzeichnet. Bei der bedeutenden Länge sinkt auch der Längenhöhen-Index unter das bei den übrigen Tahitier-Schädeln sowie bei der Mehrzahl der bisher betrachteten westlichen Polynesier gefundene Maass herab, nämlich auf 76.5, während das Verhältniss der Breite zur Höhe ein ähnliches bleibt (100:107.ı). Die Mitte der Ohröffnung liest 130 Mm. von einer den Scheitel berührenden horizontalen Tangentialebene entfernt, während sie den Schädel in Vorder- und Hinterhaupt theilt, die sich zu einander verhalten wie 57.1 :42.9. Das mit starken Superciliarwülsten versehene Stirnbein ist breit (105 Mm.), im Verhältniss dazu nur niedrig (102 Mm.; Stirn-Index — 94..), in sagittaler Richtung gut gewölbt. Die Scheitelbeine sind dagegen weniger stark sekrümmt als bei irgend einem der übrigen Schädel. Die tubera, über deren Gipfel die in der Zeichnung deutlich hervorgehobene obere Schläfenlinie hinzieht, scheinen gut markirt zu sein. Das Hinterhauptsbein zeichnet sich durch sehr starke Nackenlinien, namentlich durch eine gewaltige Proteburanz aus. Das Schläfenbein besitzt eine hohe und ziemlich lange Schuppe, und einen breiten starken Warzenfortsatz. Der erosse Keilbeinflügel berührt das Scheitelbein. Das breite Gesicht ist schwach prognath — Profilwinkel 89°. Die ‚Jochbreite übertrifft die Schädelbreite um 2 Mm. oder verhält sich zu ihr wie 101.2: 100, zur geringsten Stirnbreite wie 100 : 76.1. Das Verhältniss zwischen Jochbreite und Gesichts- resp. Oberkieferlänge ist nahezu dasselbe wie bei dem Tongaschädel Nr. 10080: Gesichts-Index — 88.7, Oberkiefer-Index 50.”. Die Augenhöhlen sind stark überhöht: ihre Höhe beträgt 42 Mm. bei einer Breite von nur 35 Mm., der Orbital-Index demnach 110.5, also mehr als Broca bei seinen umfassenden Untersuchungen je gefunden hat. Die Nase ist schmal, nämlich 60 Mm. lang, 27 Mm. breit, so dass der Index (45.0) in die Gruppe der Leptorhinen fällt. Der Unterkiefer schliesst sich mit seinen kräftigen Formen, beträchtlicher Körperhöhe und starken Muskeleindrücken der Schädelkapsel würdig an. So lange nicht die Zahl der Tahitier-Schädel .in unseren Sammlungen bedeutend grösser ist als bis jetzt, fehlt jeder Anhalt zu entscheiden, ob der eben beschriebene Schädel eine Ausnahme unter den sonst brachycephalen Schädeln der Tahitier bildet, oder ob der dortigen Bevölkerung etwa dolichocephale Elemente beigemischt sind. Zunächst ist jedenfalls noch die Möglichkeit anzuerkennen, dass wir hier den Schädel eines Individuums vor uns haben, der von einer andern Inselgruppe, vielleicht, wie so manche Andern, als -Plantagenarbeiter nach Tahiti gekommen und dort gestorben ist. Wäre dies wirklich der Fall, so könnte man in erster Linie wohl an einen Melanesier, etwa von den Neuhebriden- oder Loyalty-Inseln denken, und es lässt sich nicht verkennen, dass der Schädel in der That mit den von dorther bekannten grosse Aehnlichkeit besitzt. Andrerseits verdient die Thatsache Beachtung, dass auch bei den übrigen Tahitier- Schädeln eine Abnahme der Breitenentwicklung zu bemerken ist, so dass möglicher Weise dieser Schädel in dieser Richtung besonders weit ausgebildet sein würde. Ich komme auf diese Frage am Schluss noch einmal zurück. Ehe wir die Gesellschafts-Inseln verlassen, haben wir noch einen Blick auf die weiblichen Schädel zu werfen. Einen solchen besitzt Davis in seiner Sammlung (Nr. 310). »Er stammt aus dem berühmten Marae bei Opoa auf Raiatia und war der letzte von Tausenden. Die junge Frau, der er angehört hat, 133 154 war offenbar den Göttern geopfert. Das Hinterhaupts- und das Keilbein sind an der linken Seite zerbrochen und das Schläfenbein mit grosser Gewalt gänzlich lossgerissen. < Die von Davis mitgetheilten Maasse erscheinen für einen Weiberschädel ungewöhnlich gross: die Länge beträgt 185 Mm., die Breite 137 Mm., die Höhe 142 Mm., der Horizontalumfang 513 Mm., der Sagittalbogen 383 Mm. Letzterer setzt sich zusammen ans einem Stirnbogen von 127 Mm. (33.2 °/0), einem Scheitelbogen von 129 Mm. (33.7°/0) und einem Hinterhauptsbogen von 127 Mm. (33.20). Der Schädel ist also relativ länger als die andern Tahitier-Schädel aus der Davis’schen, Göttinger und Novara-Sammlung, erreicht aber nicht die Schmalheit des Dumoutier’schen Männerschädels: der Längenbreiten-Index beträgt 74.1. der Längenhöhen-Index 76.s, der Breitenhöhen-Index 103.6. Die Capacität konnte wegen Verletzungen der Schädelkapsel nicht ermittelt werden. Der von Dumoutier abgebildete Weiberschädel (Taf. 30. 3 u. 4) schliesst sich hinsichtlich seiner relativen Dimensionen eng an die männlichen Schädel an, wenn auch die absoluten Maasse, dem Geschlecht angemessen, geringer sind. Ich messe an der Abbildung die Länge’ zu 167 Mm., die Breite zu 130 Mm., die Höhe zu 135 Mm. Die daraus berechneten Indices — Längenbreiten-Index = 77.s, Längenhöhen- Index = 80.s und Breitenhöhen-Index = 103.s — bezeichnen einen- mässig brachycephalen Schädel mit erheblicher Höhenentwicklung; doch übertrifft die Höhe bei diesem Schädel wie auch bei dem vorigen Schädel die Breite weniger als bei den männlichen Schädeln. Das Stirnbein besitzt die von europäischen 'Weiberschädeln bekannte Form, welche wir oben genauer bei den Futuna-Schädel zweifelhaften Geschlechtes beschrieben haben: statt der gleichmässigen Wölbung der männlichen Stirn finden wir eine verhältnissmässig scharfe Biegung zwischen dem untern und mittlern Drittel seiner Länge. Das Gesicht ist erheblich prognather als bei den meisten männlichen Schädeln: der Provilwinkel erreicht nur 85%. Die Zähne stehen sowohl im Ober- wie im Unterkiefer bedeutend schief. Die geringere Jochbreite (von 124 Mm.), welche nur 95.10, der Schädelbreite beträgt, gehört zum weiblichen Charakter. Die Augenhöhlen besitzen eine ganz andere Form als die des Dumoutier’schen Männerschädels von Tahiti: ihre Höhe beträgt bei einer Breite von 38 Mm. nur 32 Mm., der Orbital-Index daher nur 84.e, eine Zahl, welche den Schädel in die Gruppe der Mikrosemen verweist. Nach dem sich aus einer Nasenlänge von 42 Mm. und einer Breite von 23 Mm. ergebenden Nasalindex von 54.s gehört er zu den Leptorhinen. | Geht man von den Gesellschafts-Inseln noch weiter nach Osten, so trifft man auf zwei Archipele von sehr verschiedenem Umfang, auf die nördlicher gelegenen Marquesas-Inseln und auf die südliche » Wolke der niedrigen Inseln«, die Tuamotu- oder Paumotu-Gruppe. Die Beschaffung von Marquesaner-Schädeln scheint niemals erhebliche Schwierigkeiten gefunden zu haben, offenbar weil auf diesen Inseln jeder Krieg wesentlich auf Kopfjagd hinausgeht, und solche Trophäen, namentlich wenn ihr unsprünglicher Erwerber gestorben, weniger gewissenhaft aufbewahrt werden als die Schädel der westlicheren Polynesier, bei denen eine Verletzung der Grabstätte als Gottesbeleidigung gilt. Dass wenigstens eine Anzahl der Marquesaner-Schädel, welche sich in europäischen Sammlungen befinden, thatsächlich Trophäen dargestellt haben, geht aus der oftmals reichen Verzierung hervor, mit der sie versehen sind. Ein ganz besonders schönes Beispiel Hefert der von Dumoutier auf Taf. 29 abgebildete Schädel eines Mannes vom Stamme der Tais auf Nukahiwa. Ein durch die Nasenhöhle und um die Kiefer geführtes, aus Cocosnussfasern geflochtenes Band ist in der Nase durch einen Plock aus einem leichten Pilanzenmark oder Holz befestigt. An den Jochbögen sind zwei mächtige krumme Zähne (vom Cachelot?) angebunden und verleihen dem Schädel ein höchst eigenthümliches Aussehen. Um den Gelenkkopf des Unterkiefer geschlungene Schnüre befestigen diesen am Jochfortsatz des Schläfenbeines. Bei zwei N ukahiwaner-Schädeln der Göttinger anthropologischen Sammlung fehlen die Cachelot-Zähne und die Schnüre 134 135 um die Gelenkköpfe des Unterkiefers; im Uebrigen ist der Schädel ebenso behandelt. Ein Schädel von _Hiau. in Davis’ Sammlung, scheint nach der etwas kurzen Beschreibung im Thesaurus Craniorum etwas anders präparirt zu sein. Da diese ÖOrnamentirung jedoch ausserhalb des eigentlichen Gebietes dieser Arbeit liegt, mögen diese Andeutungen genügen. Von den beiden Nukahiwaner-Schädeln der Göttinger Sammlung besitze ich die bei Gelegenheit der Herstellung eines Cataloges der Letzteren von mir genommenen Maasse. Leider hatte ich bei meiner letzten Anwesenheit in Göttingen nicht Zeit, Zeichnungen, genauere Messungen und Beschreibungen von denselben herzustellen. Der mit Nr.38 bezeichnete Schädel wurde von Dr. Langsdorff aus einer Reise um die Erde gesammelt und gelangte durch diesen an Blumenbach, der ihn in seiner fünften Decade auf Taf. 50 abbildete. Weitere Abbildungen von demselben Schädel veröffentlichte Tilesius im Krusenstern’schen Atlas, Heft I., Taf. I7. Die Länge des Schädels, dessen männliches Geschlecht sicherer als durch die kräftige Entwicklung der Höcker und Muskelansätze durch die Verzierungen bewiesen wird, beträgt 136 Mm., die Höhe annähernd 144 Mm., doch ist der Hinterrand des foramen magnum ausgebrochen. vielleicht um das Gehirn entfernen zu können. Danach wäre also auch dieser Schädel dolichocephal, mit einem Längenbreiten-Index von nur 73.7, den der Längenhöhen-Index um 3.7 übertrifit; der Breitenhöhen-Index von 105.1 entspricht den Verhältnissen, die wir auch bei der Mehrzahl der vorhergehenden Schädel getroffen haben. Der Breiten- durchmesser, der etwa auf 6*/ıoo des Längendurchmessers liegt. verhält sich zum geringsten Stirndurchmesser wie 100::67.». Der Horizontalumfang beträgt 509 Mm., der Sagittalbogen aber ist wegen der Verletzung des Hinterrandes des foramen magnum nicht zu messen. Die Jochbreite (127) Mm.) ist sowohl im Verhältniss zur ganzen -Schädelkapsel als auch im Verhältniss zur Stirnbreite nur schmal — Jochbreite : Schädelbreite — 92.7 :100; Jochbreite : Stirnbreite — 100:78.2 —; dass andrerseits der Oberkiefer-Index nur 54.3 beträgt, beweist, dass das Gesicht absolut kurz. im Verhältniss zur Jochbreite aber von mittlerer Länge ist: seine Dimensionen sind also mit andern Worten durchgehends gering. Der Grad der Prognathie ist wegen der Bandagen, welche den Alveorlarrand verdecken, nur annähernd zu bestimmen; der Profilwinkel beträgt etwa 80°. Der zweite Nukahiwaner-Schädel wurde ebenfalls schon von Blumenbach erworben, als ein Geschenk von Hofrath Espenberg. Die Verzierung ist ganz die gleiche wie beim vorigen Schädel; es kann daher auch ebensowenig wie dort über das Geschlecht ein Zweifel bestehen. Die Verhältnisse der verschiedenen Durchmesser zu einander aber weichen erheblich ab, und zwar so, dass wiederum eine Annäherung an den brachycephalen Typus der Westpolynesier vorliegt. Der Längenbreiten-Index nämlich beträgt, bei einer Länge von nur 169 Mm. und einer Breite von 135 Mm., 79.», der Längenhöhen-Index, da die Höhe vollständig mit der Breite übereinstimmt, ebenso viel; die grösste Breite, welche gerade wie bei dem vorigen Schädel auf 6/ıoo des Längendurchmessers liegt, verhält sich zur geringsten Stirnbreite von 90 Mm. wie 100 : 66.6. Der Horizontalumfang erreicht nur das geringe Maass von 482 Mm. und auch der Saeittalbogen (347 Mm.), an dessen Bildung sich das Stirnbein mit 122 Mm. (35.2°%0), die Scheitelbeine mit 114 Mm. (32.s°/0) und das Hinterhauptsbein mit 111 Mm. (32.0°o) betheiligen, ist gering. Die Verhältnisse des Gesichtsschädels sind ganz ähnliche wie bei dem vorigen Schädel: bei kleinen absoluten Dimensionen — Jochbreite 124 Mm., Oberkieferläinge 60 Mm. — erscheint es gegenüber der Schädelkapsel mit einer Breite von 135 Mm. und einer Stirnbreite von 90 Mm. recht schmal: die Jochbreite erreicht nur 91. der Schädelbreite, während sie sich zur Stirnbreite verhält wie 100: 72.6. Dabei ist der Oberkiefer entschieden als kurz zu bezeichnen, so dass der Oberkiefer-Index nur 47.3 beträgt. Als eine, die Form dieses Schädels allerdings nicht wesentlich beeinflussende Eigenthümlichkeit mag: das Vorhandensein eines echten »os Incae« oder der Zerfall der Hinterhauptsschuppe in zwei Knochen 135 156 durch eine zwischen der Lineae nuchae superior und suprema verlaufende sutura transversa hervorgehoben werden. *) Aehnliche Verschiedenheiten wie diese beiden Schädel zeigen die zwei von Dumoutier abgebildeten Nukahiwaner-Schädel (Taf. 39. 1 und 2, 3 und 4). Der in den Figuren 1 und 2 dargestellte, in der oben geschilderten Weise eigenthümlich verzierte Schädel erinnert in mancher Hinsicht sehr an den Dumoutierschen Tahitier-Schädel. Wie dieser zeichnet er sich durch seine bedeutende Grösse aus: die Länge und Höhe beider ist vollkommen gleich, nämlich 196, resp. 150 Mm., die Breite dagegen bei dem Nukahiwaner etwas grösser, nämlich 145 Mm., so dass der Längenbreiten-Index (74.0) um 2.6 höher, der Breitenhöhen- Index um 3. niedriger ausfällt, während der Längenhöhen-Index der beiden Schädeln 76.5 beträgt. Die Stirnbreite beträgt mit 100 Mm. 68.»% der grössten Breite. Das Stirnbein ist in sagittaler Richtung schwach gewölbt und besitzt hohe, wenn auch nicht sehr dieke Augenbrauenwülstee An den gleichfalls ziemlich flachen, in der Pfeilnaht unter stumpfem Winkel aneinander stossenden Scheitelbeinen steigen die gut entwickelten Schläfenlinien sehr hoch empor, die obere bis über die tubera parietalia hinaus. Das Hinter- hauptsbein- ist mit ausserordentlich starken Nackenlinien und einer ungeheuren hakenförmigen Protuberanz- versehen. Die Warzenfortsätze der Schläfenbeine sind sehr breit und hoch und mit starken Insertions- rauhigkeiten bedeckt. Der grosse Flügel des Keilbeines berührt das Scheitelbein. Das Gesicht ist nach der Abbildung erheblich breiter als bei den Nukahiwaner-Schädeln der Göttinger Sammlung: doch mag ein Theil dieses Unterschiedes auf Rechnung des perspectivischen Bildes zu setzen sein: die Jochbreite übertrifft die Schädelbreite um 1 Mm. oder verhält sich zu ihr wie 100.-:100, während sie sich zur Stirnbreite wie 100: 68.5 verhält. Einer so hohen Jochbreite gegenüber erscheint das Gesicht, dessen absolute Länge (128 Mm., Oberkiefer 68 Mm.) keineswegs gering ist, ziemlich niedrig, ganz besonders wenn man nur den Oberkiefer in Betracht zieht — Oberkiefer-Index 46. — während für das ganze Gesicht, von der Nasenwurzel bis zum Kinn, der hohe Körper des Unterkiefers den Index auf 87.7 oder ein mittleres Maass hebt. Die Augenhöhlen besitzen einen Index von 92.1, sind also megasem; die Nase ist bei einer Länge von 54 Mm. und einer Breite von 25 Mm. leptorhin — Nasal-Index 46... Der Profilwinkel beträgt 87°. Der zweite Nukahiwaner-Schädel der Dumoutierschen Tafel, mit 3. und 4. bezeichnet, ist wieder entschieden brachycephal, mit einem Längenbreiten-Index von 83... Die Länge ist nämlich um 12 Mm. geringer als bei dem ersten Schädel, die Breite dagegen um 8 Mm. stärker, während die Höhe wieder 4 Mm. weniger beträgt. Der Längenhöhen- und Breitenhöhen-Index berechnen sich danach zu nur 79.3 und 95... Im Verhältniss zu dieser Breite ist die Stirn mit 95 Mm. so schmal, wie wir sie bisher nur in einem Falle, nämlich bei dem Göttinger Tahiti-Schädel gefunden haben. Ein Blick auf die schöne Abbildung in Dumoutiers Atlas zeigt klar, dass die Brachycephalie dieses Schädels wesentlich durch die starke sagittale Wölbung aller Knochen bedingt ist, namentlich aber des Stirmnbeins und der Scheitelbeine. In frontaler Richtung ist die Krümmung gleichmässiger als bei dem vorigen Schädel; in Folge dessen erscheint der Scheitel nicht dachförmig geknickt, sondern gerundet. Das Stirnbein trägt stärkere Superciliarbögen als beim vorigen Schädel; am Scheitelbein steigen die Schläfenlinien weniger hoch empor, wohl in Zusammenhang mit der grösseren Schädelhöhe; denn die verticale Ausdehnung des Planum temporale ist kaum geringer als dort. Die Linien und Höcker des Hinterhauptsbeines sind auch bei *) Ueber das Wesen und die Bedeutung des »os Incaes siehe besonders H. Jacquart: »De la valeur de l’os Epactal ou partie sup£rieure de V’Ccaille oceipitale restee distinete, comme caractere de race en anthropologie.« — Journ, d’Anat et de Phys. 1865, mit pl. XXV., XXIX und XXXI. H. v. Ihering. »Das os Incae der Peruaner.«e — Ausland. 1874. Nr. 21. R. Virchow. »Ueber einige Merkmale niederer Menschenrassen am Schädel.s 8. 60 ff. — Abh. d. Berl. Akad. 1875. 136 137 diesem Schädel ungewöhnlich mächtig; ob eine rundliche Exostose, welche sich am Scheitelbein dicht an dessen margo mastoideus befindet, pathologisch ist, oder einem Muskel als Ansatzpunkt gedient hat, ist wohl nicht zu entscheiden. Der Warzenfortsatz des Schläfenbeines ist weniger breit als bei dem vorigen Schädel, doch immerhin stattlich. Die Dimensionen des Gesichtsschädels sind fast durchgehends bedeutender als bei dem Schädel 1 und 2. Das Verhältniss der Jochbreite (148 Mm.) zur Schädelbreite, 96.:100, giebt uns also kein richtiges Bild von der Gesichtsbreite; dagegen tritt die Jochbreite in dem Verhältniss zur Stirnbreite, 100 : 64.2, ihrem vollen Werthe nach hervor. Gesichts- und Oberkiefer-Index von 85.s und 50.0 bezeichnen eine der ‚Jochbreite angemessene Längenausdehnung des Gesichtes. Die Form der Augenhöhlen, deren Breite und Höhe 36, resp. 33 Mm. betragen, ist megasem — Orbital-Index 91.7 — die. der Nase — Länge 54 Mm., Breite 30 Mm., Nasal-Index 55.5 — entschieden platyrhin. Zwei Nukahiwaner-Schädel der Novara-Sammlung sind von Zuckerkandl in dem schon mehrfach eitirten anthropologischen Theil des Novara-Werkes beschrieben worden. Von dem männlichen Schädel seben Tafel XVI und XVII geometrische Zeichnungen der norma temporalis und verticalis in natürlicher Grösse. Diesen entnehme ich die Maasse der Länge (190 Mm.), der Breite (147 Mm.), der Stirnhöhe (102 Mm.), der Stirnbreite (95 Mm.), der Jochbreite (133 Mm.), der Gesichtslänge (130° Mm.),_ der Oberkieferlänge (73 Mm.), während ich das Höhemaass (145 Mm.), sowie die Bogenmaasse — Stirnbogen 135 Mm. (35.6 %0), Scheitelbogen 120 Mm., (31.7 %/), Hinterhauptsbogen 124 Mm. (32.7 Vo), Gesammtbogen 379 Mm. — den Horizontalumfang von 514 Mm. und die Capacität von 1505 Mm. der Messungstabellen Zuckerkandls entnehme; der Schädel stellt sich danach hinsichtlich des Längenbreiten-Index so ziemlich in die Mitte zwischen den bis jetzt unter den Nukahiwanern beobachteten Extremen, d.h. nahe an die obere Grenze der Mesocephalie: derselbe beträgt nämlich 77... Der Längenhöhen-Index ist etwas geringer, 76.3, der Breitenhöhen-Index 98... Auf das durch die Ohröffnung begrenzte Vorderhaupt entfallen 54.7 °/o der Länge. Das Stirnbein ist wenig gewölbt, stark fliehend, mit mässig kräftigen Superciliarwülsten; seine Höhe beträgt 102 Mm. oder 70.3°o der Schädelhöhe, seine Breite 93 Mm. oder 63.3°/o der Schädelbreite. Der Stirnindex von 109.7 bezeichnet ein schmales hohes Vorderhaupt. Auch die Scheitelbeine sind in sagittaler Richtung flach. Die tubera parietalia treten stark hervor. Ueber die Beschaffenheit der Nackenlinien lässt sich aus der Zeichnung nichts Klares entnehmen. Die oberen Schläfenlinien verlaufen nach Zuckerkandls Angabe »zwischen den Höckern der Scheitelbeine und der Parietalnaht.< Der Wearzenfortsatz ist sehr diek und lang. Die Form des Schläfenbeines ist durch das Fehlen der incisura parietalis recht eigenthümlich; es ist niedriger und länger als bei den meisten übrigen Polynesier-Schädeln.. Das Gesicht ist nur mässig breit und ausserordentlich lang. Die Jochbreite verhält sich zur Schädelbreite wie 90.5 : 100, zur Stirnbreite wie 100:69.», zur Gesichtslänge wie 100: 97.7; es ist also das Gesicht fast eben so lang wie breit. Dass der Oberkiefer-Index nur 54.» beträgt, scheint durch eine Verletzung des Alveolarrandes verursacht zu sein. Ueber den von Bourgarel an die Pariser Anthropologische Gesellschaft geschenkten Nukahiwaner- Schädel ist nach den äusserst dürftigen Abbildungen auf Tafel XI des ersten Bandes der Bulletins nichts Wesentliches auszusagen. Eine von Davis eitirte Abhandlung von Dumoutier über Nukahiwaner-Schädel, in den Me&moires de la Societe d’Ethnologie, t. II. xxxıv., ist mir leider nicht zugänglich. Die reichste Sammlung von Schädeln von den Marquesas-Inseln besitzt wohl Davis. Er führt in seinem » Thesaurus Craniorum« 18 männliche und 11 weibliche, in dem unlängst publieirten Supplement 4 fernere männliche und 2 weibliche Schädel auf, im Ganzen also 35 Schädel. Von diesen lasse ich zwei pathologisch veränderte, nämlich Nr. 784 und Nr. 1140 hier unberücksichtigt; desgleichen einen weiblichen Schädel (Nr. 1609), der eine Capacität von nur 1046 Cem. besitzt, also wahrscheinlich auch zu den 137 18 pathologischen Schädeln gerechnet werden muss; in seiner Form weicht er übrigens von den andern Schädeln nicht ab. Die Schädel zeichnen sich durchgehends durch ihre bedeutende Grösse aus: die mittlere Capacität der männlichen beträgt 1572.3 Cem., mit einem Minimum von 1355 Cem. und einem Maximum von 1813 Cem. bei dem Schädel Nr. 781, den Davis allerdings als der Hydrocephalie verdächtig bezeichnet; doch besitzen drei andere Schädel über 1700 Cem. (1754, 1724 und 1714 Ccem.), vier über 1600 Cem., fünf über 1500 Cem., fünf über 1400 Cem. und nur zwei über 1300 Cem., nämlich 1385 und 1355 Cem. Auch die weiblichen Schädel sind relativ gross, wenn auch beträchtlich kleiner als die männlichen: unter den dreizehn Weiberschädeln besitzen, abgesehen von dem oben erwähnten Schädel Nr. 1609, nur drei eine Capacität von weniger als 1300 Cem., nämlich Nr. 1137 mit 1275 Oem. und Nr. 791 und 1134 mit je 1295 Cem.:; von den übrigen fassen einer zwischen 1300 und 1400 Cem., vier zwischen 1400 und 1450 Cem. und einer sogar 1624 Ccm. Die männlichen Schädel sind durchschnittlich mesocephal oder genauer, nach Iherings einfacher, verständlicher Nomenclatur *), mesobrachycephal, d. h. mesocaphal mit entschiedener Neigung zur Brachycephalie: ihr mittlerer Längenbreiten-Index beträgt 77.es, wobei ich übrigens nicht verfehle, nochmals darauf aufmerksam zu machen, dass Davis’ Maasse nach einer andern Methode genommen sind als die meinigen, also eine Vergleichung zwischen beiden keinen Anspruch auf volle Exactheit machen kann. Immerhin ist der mögliche Unterschied kein so erheblicher, dass das wesentliche Ergebniss dadurch beeinträchtigt werden könnte. Um dies Mittel schwanken die Einzelzahlen in nicht ganz gleichmässiger Weise. Die Hauptmasse der Schädel, nämlich elf, gruppirt sich dem Längenbreiten-Index nach zwischen 77.o und 80.6. Ueber dieses Maass hinaus finden sich nur zwei mit einem Index von 82.1, resp. 82... Fünf weitere Schädel besitzen einen Index von 74.1 bis 73.3, stehen also dem Mittel gleichfalls nahe, doch etwas unter demselben, während die zwei letzten Schädel mit einem Index von 69. und 70. den andern ziemlich unvermittelt gegrenüber stehen. Für den Letzteren (Nr. 786) ist vielleicht der Gedanke an eine pathologische Form- veränderung nicht ganz von der Hand zu weisen; denn Davis bemerkt von ihm, es seien alle Nähte des Schädeldaches fest geschlossen, woraus er allerdings nur auf das hohe Alter des Individuums schliesst, dem der Schädel angehört hat. Von dem Ersteren erwähnt Davis nichts der Art. Die Grenzen, zwischen denen der Längenhöhen-Index schwankt, sind ganz ähnliche, nämlich 71.r und 83.5. Um das Mittel von 78.es ordnen sich innerhalb der Grenzen 77. und 80. zwölf von den Schädeln ein; nach abwärts, bis 74. schliessen sich ihm vier weitere Schädel an. Ueber 80.s fallen nur zwei Schädel mit 82.1 resp. 83.5, unter 74.7 nur einer, mit 71.7, derselbe, der auch durch seinen Längenbreiten- Index von 70. eine Ausnahmestellung einnahm. Der Schädel, dessen Index den höchsten Werth von S3.5 erreicht, ist derselbe, der auch hinsichtlich des Längenbreiten-Index die obere Grenze bezeichnete (Nr. 595): seine Länge beträgt nur 170 Mm. Dass die Höhe in den meisten Fällen die Breite etwas übertrifft, ergiebt sich schon aus dem Verhältniss der mittlern Längenbreiten- und Längenhöhen-Indices zur Genüge. Eine klarere Vorstellung aber liefert die Variation des Breitenhöhen-Index. Derselbe beträgt in sechszehn Fällen 100 oder darüber, und zwar bis zu 108.». Davon fallen elf zwischen 100.0 und 102... Die übrigen vertheilen sich ungleich- mässig zwischen den angegebenen Grenzen. Der niedrigste Breitenhöhen-Index beträgt 93... Ueber die Formverhältnisse des Gesichtes geben die von Davis veröffentlichten Zahlen wenig Aufschluss. Ich entnehme aus denselben, dass die Jochbreite durchschnittlich um 4.5 Mm. gegen die Schädelbreite zurücksteht, und diese nur in drei Fällen um ein Geringes übertrifft. Die Gesichtslänge ist ‘) Siehe v. Ihering, »Zur Reform der Craniometrie.c — Sep.-Abdr. aus d. Zeitschr f. Ethnologie. 1873. 8. 21. 138 139 nur von fünf Schädeln mitgetheilt; bei diesen beträgt sie 88.—93.s°/o der Jochbreite, im Mittel 91.90. Das Gesicht ist danach, wenn wir dies Ergebniss verallgemeinern dürfen, bei den männlichen Nukahiwanern lang und schmal. Die weibliche Schädelform weicht in einer andern Richtung von der männlichen Form ab, als wir es nach den bisherigen Befunden erwarten sollten. Dieselbe ist durchgehends breiter und im Mittel entschieden brachycephal, mit einem Längenbreiten-Index von 380.5. Die Schwankungen desselben bewegen sich in etwa ebenso weiten Grenzen wie bei den männlichen Schädeln, doch ist sowohl die obere als auch die untere Grenze merklich aufwärts gerückt, von 69.2 beim Manne nach 74. beim Weibe und ebenso von 82.2 nach 86.1. Die Vertheilung der einzelnen Fälle innerhalb dieses Gebietes ist sehr eigenthümlich und lässt durchaus keine Regelmässigkeit erkennen: 74, 75.4, 76.3, 77.1, 30.0, 81.5, 81.7, 82.1, 83.5, 84.0, 85.3 und 86.ı. Dem gegenüber erscheint die Variation des Längenhöhen-Index auffallend gleichmässig. Die Hälfte der Schädel kommt in dieser Hinsicht dem Mittel von 78.14 sehr nahe — 77.s bis 78. Die übrigen vertheilen sich zwischen den Grenzen 72.s und 84... drei oberhalb und drei unterhalb der Mittelgruppe. Sehr beachtenswerth ist es, dass nach diesen Zahlen auch bei den Nukahiwanern die Weiberschädel unverkennbar niedriger sind als die Männerschädel, obwohl ihre Höhe im Verhältniss zur Länge immerhin ansehnlich ist. Dem entsprechend steigt der Breitenhöhen-Index nur in einem Falle bis 100.0, in dreien darüber, bis 103.2, während er anderseits bis S9.s herabsinkt; im Mittel beträgt er 97.40. Das Gesicht ist durchgehends bei den Weibern noch schmaler als bei den Männern; die Jochbreite bleibt durchschnittlich um 14 Mm. gegen die Schädelbreite zurück, erreicht oder übertrifft diese nie, sondern nähert sich ihr höchstens bis auf 2 Mm., während sie in einem Falle 26 Mm., in einem andern gar 35 Mm. geringer ist als jene. Die Länge ist trotzdem relativ etwa die gleiche wie beim Manne: der Gesichts-Index beträgt bei drei Weiberschädeln im Mittel 94.0. Es geht daraus hervor, dass der Gesichtsschädel auch bei den Nukahiwanerinnen absolut wie relativ zarter und kleiner ist als bei den Männern, wie dies für. den europäischen Weiberchädel schon lange durch Welcker, Ecker u. A. nachgewiesen ist. Unter den 35 Schädeln der Davis’schen Sammlung sind bei einem (Nr. 579) die Keilbeinflügel von den Scheitelbeinen ausgeschlossen, und zwar links durch Berührung der Schläfenbeinschuppe mit dem Stirnbein, rechts durch Einschaltung eines Fontanellenknochens. Ein solcher findet sich ferner in der Sphenoparietalnaht bei dem Schädel Nr. 595.*) Bei einem Schädel (Nr. 597) persistirt die Stirnnaht. Zwei Schädel (Nr. 593 und 1138) scheinen nach den kurzen Bemerkungen von Davis die von Virchow häufig bei Papua-Schädeln beobachtete Verlängerung der Maxillar-Articulation auf den Jochbogen zu besitzen (siehe oben S. 122). Der von Zuckerkandl beschriebene weibliche Nukahiwaner-Schädel der Novarasammlung reiht sich mit einer Capacität von 1435 Ccm., einem Horizontalumfang von 488 Mm., einem Längenbreiten-Index von 84.3, einem Längenhöhen-Index von 84.» und einem Breitenhöhen-Index von 100.7 in die eben geschilderte Reihe gut ein. Diesen Indices ist, wie bei den übrigen, der Arbeit Zuckerkandls entlehnten, der grössere Breitendurchmesser, in diesem Falle der Parietaldurchmesser (Mba) zu Grunde gelegt, da derselbe der grössten Breite jedenfalls am Nächsten kommt. Von der letzten Inselgruppe des eigentlichen centralen Polynesiens, von den Paumotu- Inseln, habe ich vier Schädel selbst untersuchen können. Zwei derselben befinden sich im Besitz des Museum Godeftroy (Nr. 10044 und Nr. 97835), einer in der Göttinger Anthropologischen Sammlung und einer in der Novara- *) Ueber diese Bildung siehe R. Virchow. »Ueber einige Merkmale niederer Menschenrassen am Schädel.» A.a. O. S. 9 ff., woselbst auch die übrige Literatur über diesen Gegenstand zusammengestellt ist. 159 140 Sammlung in Wien. Auch der Göttinger Schädel wurde von der Novara-Expedition auf der Insel Bligh oder Tematangi gesammelt, später aber käuflich für die Göttinger Sammlung erworben. Den Wiener Schädel überliess mir Herr Hofrath Prof. Langer freundlichst zur Untersuchung, wofür ich ihm hiermit meinen verbindlichsten Dank ausspreche. Ich beginne mit der Schilderung des Göttinger Schädels (Catalogsnummer 50), bemerke aber, dass derselbe sich in dem Augenblick, wo ich diese Zeilen niederschreibe, nicht mehr in meinen Händen befindet, so dass ich Manches nach den mir vorliegenden geometrischen Zeichnungen und den schon vor längerer Zeit gemachten Notizen darstellen muss, ohne die Möglichkeit einer nochmaligen Controle zu haben. Der Schädel ist in den Figuren 1—4 der Tafel 4 in halber Grösse abgebildet. Er befindet sich in vortrefflichem Erhaltungszustande und hat nach der Beschaffenheit der Nähte, Zähne und Muskelleisten einem 40-50 Jahre alten durch starke Muskulatur ausgezeichneten Manne angehört: die Kranznaht ist im Temporal-Abschnitt theilweise geschlossen, im Uebrigen frei; die Pfeilnaht hat in den vorderen drei Fünfteln angefangen zu verwachsen; ebenso finden sich in der Lambdanaht Spuren der Obliteration. Auch die Schuppennähte sind beiderseits schon stellenweise verstrichen, namentlich nach hinten zu. Die sutura oceipito-petrosa ist ganz verschwunden. Das Keilbein ist von allen Seiten frei. Ueber der Nasenwurzel befindet sich ein Rest der sutura frontalis. Die Zähne sind sämmtlich stark abgekaut, namentlich die Schneide- und Eckzähne. Im Oberkiefer ist rechts der Weisheitszahn erhalten, der linke wie beide des Unterkiefers im Leben bereits ausgefallen. Die Zähne sind bis auf den ersten Molaren der rechten Unterkieferhälfte, der an der Wurzel cariös ist, intakt. Seine Länge beträgt 184 Mm., seine Breite, je nachdem man die ungeheuren Cristen der untern Schläfenlinien berücksichtigt oder nicht, 145 oder 140 Mm. Danach ändert sich natürlich auch der Längenbreiten-Index, der in dem ersteren Falle 78.s, in dem letzteren nur 76.1 beträgt. Immerhin müssen wir den Schädel als mesobrachycephal bezeichnen. Er erreicht dabei eine Höhe von 143 Mm., so dass sein Längenhöhen-Index 77.7 ist. Die Höhe ist demnach etwas bedeutender als die Breite des Schädels ohne die Oristen — Breitenhöhen-Index — 102.1 — aber etwas geringer als mit denselben — Breitenhöhen-Index —= 98... Ebenso schwankt die Lage des Breiten- durchmessers zwischen oo und %/ıoo des Längsdurchmessers, da die Cristen etwas hinter dem Punkte srösster Breite liegen. Die Ohrhöhe beträgt 150 Mm. und verhält sich zur Schädellänge wie 70.7 : 100, zur Schädelbreite wie 89.7:100 (resp. wie 92.9: 100). Das Vorderhaupt besitzt, bis zur Ohröffnung gerechnet, eine Länge von 102 Mm. oder verhält sich zum Hinterhaupt wie 55.4:44.s. Die Lage des Basions wurde leider nicht bestimmt. Das Stirnbein ist durch stattliche Augenbrauen-Wülste ausgezeichnet; es steigt mit schwacher Wölbung zu einer Vorderhauptshöhe von 94 Mm. empor, welche 65.°/0 der Gesammthöhe ausmacht, und die geringe Stirnbreite, welche nur 63.%0 (resp. 65.70) der Schädelbreite beträgt, um 2 Mm. übertrifft. woraus sich ein Stirn-Index von 102.2 berechnet. Die tubera frontalia sind schwach entwickelt; dagegen ist eine kräftige crista frontalis externa vorhanden. Der sagittale Stirnbogen beträgt 125 Mm. oder 35.0 /o des Gesammtbogens. Die Scheitelbeine sind in sagittaler Richtung stark gekrümmt. Am linken befindet sich in der Nähe der Pfeilnaht eine flache Elfenbein-Exostose. Links ist ein grosses, rechts ein sehr kleines foramen parietale vorhanden. An der Innenfläche beider Scheitelbeine bestehen einige tiefe Pachionische Gruben. Die tubera parietalia sind deutlich ausgebildet; ihre Entfernung beträgt 130 Mm. \ Das Hinterhauptsbein zerfällt durch die obern Nackenlinien in zwei wenig gewölbte Abschnitte. An dem oberen ist eine deutliche linea nuchae suprema ausgebildet und zwischen ihr und der l. n. superior einen von dem tuber linearum deutlich gesonderte protuberantia. Die 1. n. superior bildet einen mächtigen in der Mitte hackenförmig überhängenden queren Kamm. Die seitlichen Abschnitte derselben bestehen 140 141 aus hohen Knorren, welche sich links bis auf das Scheitelbein fortsetzen, beiderseits aber bis an die Warzenfortsätze herantreten. Die 1. n. inferior ist normal entwickelt, die crista mediana nur mässig. Die Basis der Hinterhaupts-Condylen ist beiderseits von ungewöhnlich weiten foramina condyloidea postica durchbohrt. Das foramen magnum ist länglich, 30 Mm. breit und 38 Mm. lang; sein Index beträgt sonach 78.9. ; Die Schläfenbeine besitzen Schuppen von geringer Höhe und mässiger Länge; der obere Rand der- selben ist fast gerade. Die Warzenfortsätze sind ungemein dick und rauh, doch nicht sehr hoch. Die Keilbeinflügel sind breit und berühren beiderseits die Scheitelbeine. Wie die Nackenlinien, so erreichen die Schläfenlinien an diesem Schädel einen Grad der Ausbildung, wie er wohl niemals beobachtet worden ist. Um dieses Charakters willen ist der Schädel bereits von Dr. H. von Ihering in seiner Abhandlung über »die Schläfenlinien des menschlichen Schädels<«*) beschrieben und abgebildet worden. Die Linien treten schon am Stirnbein aus einander und rücken namentlich an den Scheitelbeinen aussserordentlich hoch empor, so dass die oberen sich einander auf 58 Mm. nähern. Beide überschreiten die Scheitelhöcker um ein Beträchtliches. Die untere Schläfenlinie geht über dem Warzenfortsatz in eine »bis 1 Ctm. breite und 4 Mm. hohe Crista über, deren oberer rauher Rand etwas nach innen umgebogen ist.< Die obere endet in der typischen von Hyrtl beschriebenen Weise als flacher Wulst längs der Lambdanaht. Das Gesicht zeichnet sich im Ganzen durch ähnliche derbe Verhältnisse wie die Schädelkapsel aus. Die Jochbreite kommt der Breite des Schädels ohne die Cristen der Schläfenlinien gleich. Im Verhältniss zur Stirnbreite (100: 65.7) tritt sie noch erheblicher hervor. Dass trotzdem der Oberkiefer- und Gesichts-Index solche Werthe wie 56.4 und 92.1 erreichen, zeigt, dass das Gesicht auch im Verhältniss zur Jochbreite lang ist. Die Prognathie ist nur mässig: Profilwinkel 88°. Am Oberkiefer besteht schwache Alveolar-Prognathie. Die Augenhöhlen, in deren oberem Rande incisurae supraorbitales vorhanden sind, erscheinen megasem, indem der Orbital-Index bei einer Breite von 40 Mm. und einer Höhe von 38 Mm. 95.0 beträgt. Die Nase ist ausserordentlich lang (79 Mm.) und dabei sehr schmal; daraus berechnet sich ein Nasal- Index von nur 31.6, der weit unter der niedıigsten Grenze, die Broca angiebt — nämlich 42 — liegt und wohl als »leptissimorhin« bezeichnet zu werden verdiente. Die Jochbeine erscheinen gegenüber den sonstigen Verhältnissen des Gesichts-Skeletes auffallend niedrig, sind übrigens mit einem breiten rauhen Unterrande zur Insertion der Muskulatur versehen. Der Gaumen ist breit (aussen 66 Mm., innen 40 Mm.) und kurz (59 Mm.). Der Unterkiefer zeichnet sich im Einklang mit dem übrigen Schädel durch die stark nach aussen umgeschlagenen Winkel, die ungeheuren Muskeleindrücke und Leisten, sowie starke protuberantia und tubereula mentalia aus. Der Körper ist nicht sehr hoch (34 Mm.) und die (71 Mm. hohen) Aeste bilden mit ihm einen wenig stumpfen Winkel. Der Schädel Nr. 10044 des Museum Godeffroy (Taf. 5. Fig. 1.) gelangte an dasselbe durch Herrn J. Meyer auf Niau, einer Insel des Paumotu-Archipels.. Aus dem Fundberichte dieses Herrn entnehme ich Folgendes: Auf Niau befinden sich mehrere grosse Tropfsteinhöhlen. In einer von diesen fand ein chinesischer Diener, der beauftragt war, Stalaktiten zu sammeln, mehrere menschliche Schädel, von denen er einen mit sich nahm, wurde jedoch von der Native Police gezwungen, ihn zurückzubringen, stahl ihn aber am nächsten Tage wieder. Die beiden andern Schädel befinden sich noch im hintern Theil der Höhle, wohin man nur durch 4 Fuss tiefes Wasser gelangen kann und oberhalb nur Raum genug hat, den Kopf frei zu halten. *) Archiv für Anat. u. Phys. 1875. S. 67 ff. Tafel III. 141 142 Die Schädelkapsel ist fast ganz unversehrt; nur an den Warzenfortsätzen, den Hinterhaupts- Condylen und deren Umgebung finden sich geringe Defecte. Dagegen ist das Gesicht bedeutend verletzt: das Siebbein sammt der Augenhöhlendecke, die Thränenbeine, der Boden der Augenhöhlen, die Nasenmuscheln, das Vomer und die horizontalen Gaumenbeinplatten sind bis auf geringe Ueberreste zerstört; beide Jochbögen sind zerbrochen. Ueber das männliche Geschlecht lassen die starken Muskelansätze und die eckigen kräftigen Formen keinen Zweifel bestehen. Das Alter ist auf wenigstens 50 Jahre zu schätzen, da an der Innenseite des Schädels von der Kranz-, Pfeil- und Lambdanaht nur noch Spuren sichtbar sind. Aeusserlich sind sie allerdings noch mit reichen Zacken erhalten, doch bemerkt man auch hier schon den Beginn der Obliteration; die Temporalabschnitte der Kranznaht sind sogar schon völlig geschlossen. Das Schläfenbein ist dagegen noch allen Seiten frei; die Keilbeinflügel sind nur mit dem Stirnbein schon verwachsen, während die suturae spheno-parietalia, spheno-temporalia und spheno-zygomaticae noch offen sind. Mit dem aus dem Zustande der Nähte erschlossenen Alter steht die Beschaffenheit der Zähne allerdings nicht recht im Einklang. Nur die Eckzähne und die Prämolaren — letztere zeichnen sich, beiläufig bemerkt, durch ihre Kleinheit aus — sind einigermassen abgeschliffen, die beiden ersten Molaren viel weniger und zwar ausschliesslich auf den medianen Tuberkeln, während die Weisheitszähne, deren Kronen schräg nach aussen und unten blicken, vollkommen intact erscheinen. Die Schneidezähne sind post mortem ausgefallen. Der Unterkiefer fehlt. Die Form des Hirnschädels schliesst sich sehr nahe derjenigen des vorigen Schädels an. Um die Indices beider vergleichen zu können, lassen wir die Cristen der Schläfenlinien bei dem letzteren unbe- rücksichtigt, da dieselben bei dem vorliegenden Schädel zwar auch vorhanden sind, aber die Breite nicht erhöhen. Dann ist der Längenbreiten-Index beider Schädel fast genau gleich: während er bei dem Göttinger Schädel 76.1 betrug, ergiebt er sich bei diesem Schädel aus einer Länge von 192 Mm. und einer Breite von 146 Mm. zu 76... Die Höhe (155 Mm.) überwiegt gegen die Breite indessen in etwas höherem Maasse als dort, so dass der Längenhöhen-Index um 3.7 grösser ist als der Längenbreiten-Index uud der Breitenhöhen-Index sich auf 104.s beläuft. Die grösste Breite liegt etwa auf %/ıoo der Länge, also erheblich weiter nach vorn als bei dem Göttinger Schädel; dies Verhältniss tritt namentlich bei einem Vergleich der Scheitelansichten sehr deutlich hervor. Auch die Ohröffnung scheint etwas weiter nach vorn gerückt, so dass die Vorderhauptslänge bis zur Ohrmitte nur 100 Mm. oder 52.10 der Schädellänge beträgt. Dagegen ist das Basion um 105 Mm. oder 54.7%0 der Länge vom Vorderende des Schädels entfernt. In beiden Fällen aber ist das Vorderhaupt etwas länger als das Hinterhaupt. Die Ohrhöhe ist um 17 Mm. geringer als die eigentliche Schädelhöhe; sie verhält sich zur Schädellänge wie 70.s: 100, zur Breite wie 93.12:100. Die Capacität beträgt 1540 Cem. Das Stirnbein ist mässig gewölbt; sein Bogen beträgt 135 Mm. (34.5%o des Gesammtbogens) oder 13 Mm. mehr als die Stirmsehne. Die geringste Breite beträgt 94 Mm. oder 64.4°/o der grössten Schädel- breite. Dahinter erweitert sich das Stirnbein wieder beträchtlich und erreicht an der Kranznaht eine grösste Breite von 114 Mm. Ueber der Nasenwurzel besitzt es stattliche Superciliarwülste, die sich in der Mitte vereinigen, seitlich sich aber kaum über die incisurae supraorbitalia hinaus erstrecken. Die tubera frontalia sind ziemlich deutlich ausgebildet und etwa 55 Mm. von einander entfernt; ein zwischen ihnen liegender flacher Längswulst repräsentirt die crista frontalis externa. Das Vorderhaupt erreicht die bedeutende Höhe von 107 Mm. (— 69.4%/ der Gesammthöhe),, welche also die Stirnbreite um 13 Mm. übertrifft, so dass der Stirn-Index 113.s beträgt. Diese Zahl erweckt übrigens eine günstigere Vorstellung von der Bildung der Stirn, als den thatsächlichen Verhältnissen entspricht. Sie ist wesentlich bedingt durch die geringe Breite der Stimm, während die Höhe derselben weder im Verhältniss zur Höhe noch auch zur Länge des Schädels ein mittleres Maass überschreitet. 142 145 Die Krümmung der Scheitelbeine entspricht längs der Pfeilnaht annähernd einem Kreisabschnitt: der Bogen misst 127 Mm.—=32.5% des gesammten Sagittalbogens, die Sehne 16 Mm. weniger oder 111 Mm. Länges des zweiten und dritten Fünftels der Pfeilnaht sind die Ränder beider Scheitelbeine wulstig aufgeworfen. Am Anfang des vierten Fünftels sinken die Ränder etwas ein, desgleichen neben der Spitze der Lambdanaht, während dazwischen ein etwas erhabenes annähernd kreisrundes Feld von etwa 30 Mm. Durchmesser besteht. Die tubera parietalia sind stark entwickelt, und treten namentlich in der norma oceipitalis hervor, der sie die Gestalt eines etwas überhöhten Fünfecks mit abgerundetem Scheitel und nahezu parallelen Temporalwänden verleihen. Nur am linken Scheitelbein ist ein ziemlich weites foramen parietale vorhanden. Das Hinterhauptsbein weicht von denjenigen der meisten bisher betrachteten Schädel insofern etwas ab, als der oberhalb der oberen Nackenlinie gelegene Abschnitt der Schuppe in sagittaler sowohl wie in querer Richtung stärker gewölbt ist. Der Bogen misst, incl. der Protuberanz, 129 Mm. oder 33.0 0/0 des Gesammtbogens. Die Linea nuchae suprema ist sehr gut ausgebildet, die 1. n. superior stark. wenn auch nicht annähernd in dem Maasse wie bei den Göttinger Schädel. Dagegen erreicht die eigentliche Protuberantia oceipitalis externa eine viel mächtigere Entwicklung und bildet in der That einen haken- förmigen Fortsatz, an dessen Unterfläche das tuber linearum nur als schwache Leiste erscheint. Die crista mediana ist zwischen dem tuber und der sehr schwachen 1. n. inferior zwar nur niedrig, aber scharf, fehlt dagegen auf der Fläche zwischen der letztgenannten Linie und dem Opisthion vollständig. An dieser Fläche durchbohren zwei weite foramina nutritiva die Knochenoberfläche. Dss grosse Hinterhauptsloch ist rundlich, nach vorn ein wenig zugespitzt, während der Hinterrand einen schwachen Ausschnitt zeigt, ähnlich wie bei dem Tongaschädel Nr. 10080. Die Länge beträgt 33 Mm., die Breite 30 Mm., der Index sonach 90... Die Condylen sind niedrig und die Basis beider von einem ausserordentlich engen foramen eondyloideum posticum durchbohrt. Die Ebene des Hinterhauptsloches sieht ein wenig nach hinten und bildet mit einer durch das Basion gefällten Verticalen einen Winkel von 96°. Die Schuppen der Schläfenbeine sind klein. die Warzenfortsätze breit und rauh, doch nur von mässiger Höhe. Die incisurae mastoideae sind ziemlich tief und eng. Der rechte Griffelfortsatz ist stark und etwa 2 Ctm. lang: der linke ist abgebrochen. Die Gelenkfläche für den Unterkiefer zeigt die von Virchow beschriebene Verschiebung auf den ‚Jochfortsatz des Stirnbeins in recht guter Ausbildung, obwohl dabei das tuberculum articulare nicht vollständig unterdrückt ist. Die Schläfenlinien sind sehr gut entwickelt, bleiben aber gegen die des vorigen Schädels weit zurück. Die obere trennt sich schon am Anfang des Stirnbeins von (der unteren. und entfernt sich von ihr so weit, dass an der Kranznaht ein Nahtabschnitt von fast 2 Ctm. Länge zwischen ihnen liest. Am Scheitelbein aber buchtet sich die untere stark nach dem Scheitel hin aus und berührt fast die in ihrer am Stirnbein eingeschlagenen Richtung fortlaufende obere Linie. Diese nähert sich der Pfeilnaht auf 53 Mm. jederseits, entfernt sich aber mit den Scheitelhöckern, deren Gipfel sie ein wenig übersteigt, wieder bis auf etwa 65 Mm., um an der Hinterfläche des Schädels, ehe sie sich an die Lambdanaht anschmiegt, nochmals der Pfeilnaht näher zu rücken, und zwar auf 50 Mm. Die untere Schläfenlinie ist, da die Oberfläche des Planum temporale etwas verwittert und abgestossen ist, am Scheitelbein nicht deutlich zu verfolgen; erst bei ihrem Uebertritt auf die Schläfenbeinschuppe tritt sie wieder bestimmt hervor: hier bildet sie eine Crista von immerhin stattlicher Ausdehnung, wenn sie auch mit der des Göttinger Schädels keinen Vergleich aushält. Das Gesicht ist breit und lang, also von bedeutenden absoluten Dimensionen. Die Jochbreite ist der Verletzung beider Jochbögen wegen nicht ganz genau zu bestimmen, doch beträgt die Entfernung zwischen den äussersten Punkten der erhaltenen Reste schon 145 Mm., also beinahe so viel als die 143 144 Schädelbreite, so dass man wohl schwerlich irrt, wenn man beide Durchmesser als ursprünglich wenigstens oleich annimmt. In dem Verhältniss der Stirnbreite zur Jochbreite (64.8 : 100) spricht sich wohl weniger das grosse Maass der letzteren als das geringe der ersteren aus. Der Oberkiefer-Index von 53.s charakterisirt das Gesicht als mittellang. Die Augenhöhlen sind erheblich breiter als hoch, nämlich 43:37, woraus sich Orbital-Index von 86.0 ergiebt, der also bedeutend unter dem von Broca angegebenen mittleren Orbital- Index von 21 männlichen Polynesier-Schädeln von 92.56 bleibt. Die Nase ist bei einer Länge von 61 Mm. und einer Breite von 26 Mm. entschieden leptorhin; ihr Index beträgt nur 42... Die fossae maxillares sind flach. Die foramina infraorbitalia sehen nach unten und wenig nach vorn; sie sind mässig weit. Der (aussen 64 Mm., innen 44 Mm.) breite und etwa 50 Mm. lange, also relativ kurze Gaumen zeichnet sich durch eine ganz ungewöhnlich starke Wölbung und Höhe aus. Von der sutura incisiva ist keine Spur erhalten. Die Kiefer sind merklich opisthognath: Profilwinkel = 94°. Der zweite Paumotnaner-Schädel des Museum Godeffroy (Taf. 5. Fig. 2) stammt nach einem beiliegenden Zettel von der Insel Titopoto oder Tipoto, einer der von Byron entdeckten Disappointment- Inseln im nördlichen Theile des Paumotu-Archipels. *) Der Zettel enthält ausserdem die Worte: »10 adults and 6 children. their great-grandfather’s skull«; die 10 Erwachsenen und 6 Kinder bilden vermuthlich die ganze Einwohnerschaft der Insel. Er ist vortrefliich erhalten, nur fehlt leider der Unterkiefer. Die Nähte des Schädeldaches sind an der Innenfläche des Schädels schon vollständig verschlossen, dagegen an der äusseren Fläche noch an den meisten Stellen deutlich mit ihren Zacken zu erkennen; nur die temporalen Abschnitte der: Kranznaht sind ganz verstrichen. Die Keilbeinflügel sind ringsum frei; von den die Schläfenbeine begrenzenden Nähten ist nur die sutura oceipito-petrosa geschlossen. Die Zähne sind, soweit sie erhalten sind, stark abgenutzt; der rechte äussere Schneidezahn und die beiden hinteren Molaren der linken Kieferhälfte sind bereits im Leben verloren, letztere nach dem bedeutenden Defecte des Zahnrandes zu urtheilen, offenbar in Folge eines gewaltsamen Eingriffes. .Der geschilderte Zustand der Nähte und Zähne lässt auf ein Alter von 50 bis 60 Jahren schliessen, die Beschaffenheit der Fortsätze, Muskelleisten etc. auf männliches Geschlecht. Der Schädel weicht in seiner Form nicht unbedeutend von den beiden vorher geschilderten Paumotuanern ab. Der Innenraum ist um 30 Cem. grösser als bei dem Schädel Nr. 10040, nämlich 1570 Cem. Dies ist aber nicht bedingt durch eine gleichmässige Vergrösserung aller Durchmesser, sondern nur der Längen- und der Breitendurchmesser sind grösser, ersterer um 6 Mm. (198 Mm.) letzterer um 5 Mm. (151 Mm.) — wobei wir wieder von zwei mächtigen Schläfenlinieneristen abstrahiren, mit denen die Breite auf 154 Mm. steigt — während die Höhe nicht nur relativ, sondern sogar absolut bedeutend (um 5 Mm.) geringer ist. Die daraus berechneten Indices lassen die dadurch hervorgerufene Formveränderung klar erkennen: Der Längenbreiten-Index ist etwas grösser als bei den beiden anderen Schädeln, nämlich 77.s; dagegen bleibt der Längenhöhen-Index, welcher dort den Längenbreiten-Index um 1.s resp. 3.7 übertraf, mit 74.7 um 1.» unter diesem, während der Breitenhöhen-Index nur 98.0 erreicht. Der Breiten- (durchmesser liegt an derselben relativen Stelle der Länge wie bei dem vorigen Schädel, während die Ohröffnung den Schädel in zwei gleich lange Abschnitte theilt. Das Basion liegt auch hier etwas hinter der Ohrlinie, so zwar, dass sich das durch dasselbe begrenzte Vorderhaupt zum Hinterhaupt verhält wie 51.0:49.0. Die Ohrhöhe beträgt nur 129 Mm., also um 19 Mm. weniger als die volle Schädelhöhe; sie verhält sich zur Schädellänge wie 65.2: 100, zur Schädelbreite wie 85.4: 100; es fällt also die Differenz der auf die Ohrhöhe bezogenen Indices der beiden Schädel etwas bedeutender aus, als der Unterschied der auf die eigentliche Schädelhöhe bezogenen (5 resp. 6.s in dem einen, 5. resp. 7.s in dem andern Falle). ”) Siehe C. E. Meinicke. »Die Inseln des stillen Oceans.« Bd. II. S. 203. 144 145 Auch die einzelnen Knochen dieses Schädels besitzen eine Form, welche von denen der beiden andern merklich abweicht. Das Stirnbein ist bedeutend stärker gekrümmt: der Bogen übertrifft die Sehne um 17 Mm., während er übrigens nahezu den gleichen Antheil (34.» %) an der Bildung des gesammten Sagittalbogens hat. Die geringste Stirnbreite ist dagegen zwar absolut (96 Mm.), nicht aber relativ grösser: sie verhält sich zur grössten Schädelbreite nur wie 73.6:100. Die tubera frontalia sind minder deutlich entwickelt, und nur etwa 52 Mm. von einander entfernt. Die Glabella ist stark convex. Die Superbiliarwülste sind bedeutend schwächer, verhalten sich jedoch insofern denen der beiden ersten Schädel entsprechend, als sie sich in der Mitte berühren, seitlich indessen nur wenig über die incisurae supraorbitales hinausreichen. Ueber der Nasenwurzel ist auch hier ein Rest der Stirnnaht erhalten. Die Vorderhauptshöhe ist absolut wie relativ bedeutend geringer als bei dem Schädel Nr. 10040; sie beträgt 99 Mm. oder 66.9°0 der Gesammthöhe des Schädels, während sie sich zur geringsten Stirnbreite wie 103.3:100 verhält. Die Temporalflächen des Stirnbeins sind stark convex und erzeugen eine grösste Stirnbreite von 117 Mm. Die Scheitelbeine sind in sagittaler Richtung flacher als bei den beiden andern Schädeln; ihr Bogen ist sowohl im Verhältniss zum Gesammtbogen, zu dem er nur31.s'o beiträgt, als auch im Verhältniss zu seiner Sehne, die er nur um 12 Mm. übertrifft, kurz. Längs des dritten und vierten Fünftels sind die Ränder der Scheitelbeine zu einer rhombischen etwas concaven Fläche eingesunken. Die tubera parietalia sind zwar gut ausgebildet, treten indessen weder in der Scheitel- noch in der Hinterhaupts-Ansicht sehr deutlich hervor, da die Schläfenflächen des Schädels nicht, wie bei den übrigen Schädeln flach, sondern ziemlich stark convex sind. Es wird dadurch, namentlich durch die starke Convexität der Wände der eigentlichen Temporalgruben, die bei den beiden ersten Schädeln eiförmige norma verticalis mehr elliptisch, während die norma occipitalis mehr die Gestalt des Fünfecks einbüsst. Die Hinterhauptsschuppe zerfällt durch die obere Nackenlinie in einen stark gewölbten obern und hintern und einen fast ganz flachen untern Abschnitt. Beide sind nicht vollkommen symmetrisch, sondern in ihrer linken Hälfte etwas gegen den Scheitel hin verschoben. An dieser Verzerrung nimmt auch die Lambdanaht theil, wie auf der Abbildung deutlich sichtbar ist. Der obere Abschnitt trägt eine sehr gut ausgebildete linea nuchae suprema. Die ]. n. superior zeigt eine höchst eigenthümliche Beschaffenheit: einen breiten, mit rauhem Rande hakenförmig nach unten überfassenden Kamm wird man wohl als durch Verschmelzung der Protuberanz, des tubera linearum und des mittleren Abschnittes der oberen Nackenlinie entstanden auffassen müssen. Nach beiden Seiten zu wird die letztere sehr unbedeutend, bildet dagegen neben der sutura occipito-petrosa beiderseits einen mächtigen Knorren, welcher sich den Rauhigkeiten des Warzentheiles des Schläfenbeines anschliesst. Ueber die untere Fläche der Hinterhauptsschuppe verläuft etwas geschlängelt eine niedrige crista mediana. Die untere Nackenlinie ist nur schwach ausgebildet. Das foramen magnum ist kurz elliptisch, 37 Mm. lang, 32 Mm. breit, und besitzt danach einen Index von 86.5. Die Gelenkhöcker sind sehr niedrig; der rechte zeichnet sich zudem noch durch ungewöhnliche Kürze aus. Foramina condyloidea postica sind nicht vorhanden. Die Schläfenbeine besitzen eine grosse, convexe Schuppe. Die Warzenfortsätze sind ungemein breit, von bedeutender Länge und mit sehr rauher Oberfläche. Hinter denselben liegen enge, aber ausserordentlich tiefe incisurae mastoideae. Die processus styloidei sind lang und dick. Das linke foramen jugulare zeichnet sich durch seine ganz ungewöhnliche Weite aus: dieselbe beträgt 12 Mm. Die Gelenkgruben für den Unterkiefer sind von normaler Beschaffenheit, eher etwas vertieft. Die grossen Keilbeinflügel berühren die Scheitelbeine in beträchtlicher Ausdehnung. An dem linken ist die hintere Spitze durch einen kleinen dreieckigen Schaltknochen ersetzt, der indessen nicht genügt, den Flügel ganz vom Scheitelbein auszuschliessen. 145 19 146 Die Schläfenlinien sind namentlich an den Scheitelbeinen stark entwickelt. Am Stirnbein stellt die untere jederseits einen flachen Längszug von Höckerchen oder Zähnen dar, welcher die obere Fläche des Stirnbeins gegen die Schläfengrube abgrenzt. Die obere ist allerdings nicht sehr deutlich, trennt sich aber schon dicht über dem Jochfortsatz des Stirnbeins von der untern. An der Kranznaht sind beide etwa 2 Ctm. von einander entfernt. Ohne diese Entfernung erheblich zu verändern, buchten sie sich am Anfang der Scheitelbeine beide bedeutend medianwärts aus, und die obern nähern sich der Pfeilnaht jederseits auf etwa 40 Mm., entfernen sich aber allmählich wieder etwas von ihr, bis auf 50 Mm. Eine zweite merkliche Annäherung findet bei diesem Schädel nicht statt. Beide Linien, sowohl die obere wie die untere, über- schreiten die Scheitelhöcker. Der längs der Lambdanath verlaufende Endabschnitt der obern Linie stellt einen breiten, aus sehr compacter Knochensubstanz gebildeten Wulst dar, dem sich am Mastoidalrande des rechten Scheitelbeins ein hoher länglicher Höcker anreiht, der wahrscheinlich einem Theile des m. sternocleidomastoideus zum Ansatz gedient hat. Die untere Schläfenlinie ist am Scheitelbein von gewöhn- licher Stärke. bildet aber am Schläfenbein eine Crista, welche zwar nicht solche Höhe erreicht wie bei dem Paumotuaner-Schädel der Göttinger Sammlung, aber an Breite dieser nicht nachsteht. Das Gesicht ist nur wenig prognath: Profilwinkel 88°. Es übertrifft in seinen absoluten Dimensionen fast alle bisher betrachteten Schädel Die Jochbreite misst 150 Mm., steht also gegen die Schädelbreite allerdings um 1 Mm. zurück. Uebrigens schliessen sich die relativen Gesichtsmaasse den bei den andern Paumotuanern getroffenen sehr gut an. Das Verhältniss der Jochbreite zur Stirnbreite ist 100: 64.0, das zur Oberkieferlänge (80 Mm.) oder der Oberkiefer-Index 53.3. Die Augenhöhlen sind weit: 40 Mm. hoch und 40 Mm. breit, ihrem Index von 100.0 nach also stark megasem. Rechts ist neben der bereits erwähnten incisura supraorbitalis noch ein etwas weiter seitwärts gelegener canalis supraorbitalis vorhanden. Die Nase ist entschieden leptorhin, doch in geringerem Maasse als bei den beiden vorigen Schädeln (Nasal- Index —= 44.3). Dies Verhältniss ist theilweise durch eine ungewöhnliche Ausdehnung der Nasenbeine gegen das Stirnbein bedingt: statt dass die Nasofrontalnaht wie sonst ziemlich au niveau mit den suturae maxillo-frontales liegt, und einen nach oben mässig convexen Bogen bildet, steigt sie bei diesem Schädel hoch über jene Nähte hinaus und beschreibt erheblich mehr als einen Halbkreis. Ihre Länge erreicht 38 Mm. Sie sind dabei schmal und bilden einen ziemlich scharfen Rücken. Das rechte Nasenbein ist an seinem obern Ende breiter, infolge dessen die sutura nasalis dort nach links ausweicht. Die Jochbeine sind höher als bei den beiden vorigen Schädeln; die Jochbögen zeichnen sich durch ihren etwa 7 Mm. breiten rauhen Unterrand aus; sie sind zwar nicht stark gewölbt, stehen aber sehr weit ab. Die fossae maxillares sind flach; die in sie mündenden foramina infraorbitalia sehen fast ganz nach vorn. Der Gaumen ist aussen 67 Mm., innen 44 Mm. breit und 50 Mm. lang. Es sind noch ziemlich bedeutende Reste der Zwischenkiefernaht vorhanden. Die bei den meisten bisher betrachteten Schädeln durch ihre geringe sagittale Ausdehnung ausgezeichneten horizontalen Platten der Gaumenbeine sind hier lang. Das Gaumengewölbe ist hoch, wenn auch nicht ganz in dem Grade, wie bei dem Schädel Nr. 10040. Die Choanen sind hoch und weit. Von den Zähnen fallen auch bei diesem Schädel die Prämolaren durch ihre Kleinheit auf. Auch der allein erhaltene rechte Weisheitszahn ist schmächtig. Ueber die Herkunft des letzten, der Wiener Novara-Sammlung angehörigen Paumotuaner-Schädels entnehme ich dem Werke Zuckerkandls folgende Angaben: »Das Cranium eines Paumotu-Insulaners (Insel Blieh); dies war der Schädel eines Kriegsgefangenen, welcher bei Gelegenheit einer Landung der Franzosen auf dieser Insel, um Grausamkeiten zu rächen, die von den Eingeborenen an der Mannschaft des Schiffes verübt wurden, nach der Insel Tahiti mitgenommen wurde, und daselbst später starb. « *) ) Zuckerkandl a. a. O. S. VI. 146 147 Das Geschlecht dieses Schädels ist also schon durch den Fundbericht sicher festgestellt; übrigens lässt die Beschaffenheit der Muskelansätze etc. darüber auch wohl kaum einen Zweifel aufkommen. Das Alter dürfte ungefähr auf 50 Jahre zu schätzen sein, da die Kranznaht in ihren Temporalabschnitten schon fast ganz geschlossen, sonst aber noch offen ist, die Pfeilnaht in den hinteren vier Fünfteln zu obliteriren beginnt und auch an der Spitze der Lambdanaht schon eine Verwachsung stellenweise eingetreten ist. An der Spitze der Hinterhauptsschuppe findet sich ein grosser Nahtknochen. der fast bis auf die Linea nuchae suprema hinabreicht. Die sutura oceipito-petrosa ist noch offen, desgleichen sämmtliche die Keilbeinflügel und die Schläfenbeine begrenzenden Nähte. Von den Zähnen ist nur der zweite Prämolar der reehten Seite erhalten; er ist stark abgeschliffen. Die Molaren sind während des Lebens ausgefallen und die entsprechenden Theile des Alveolarfortsatzes bereits grossentheils resorbirt. Die Eck- und Schneidezähne sind möglicher Weise erst post mortem verloren. Dieser Schädel (Taf. 4. Fig. 3) weicht nicht nur von den drei andern Paumotuaner-Schädeln, sondern auch von fast allen bisher bekannt gewordenen Polynesier-Schädeln in ganz auffallender Weise ab. Während dieselben durchgehends mesobrachycephal, auf den westlicheren Inseln entschieden brachycephal sind, ist dieser Schädel in ausgesprochenster Weise dolichocephal, mit einem Längenbreiten-Index von nur 69.s: die Länge entspricht nahezu der mittleren Länge der drei ersten Paumotuaner-Schädel, beträgt nämlich 189 Mm.; dagegen misst die Breite nur 132 Mm., also S Mm. weniger als bei dem absolut schmalsten von jenen. Die Höhe ist zwar im Verhältniss zur Breite erheblicher, nämlich 139Mm., doch erreicht der Längenhöhen-Index nur 73.5. Am besten schliesst sich noch der Breitenhöhen-Index den bei den andern Schädeln getroffenen Verhältnissen mit 105.. an. Allein wir erinnern uns, dass auch unter den Schädeln von andern polynesischen Inseln vereinzelt solche dolichocephale Schädel aufgeführt sind: so zeichnete sich einer der von Dumoutier abgebildeten Tahitier-Schädel durch einen Index von 71. aus, während unter den Nukahiwaner-Schädeln der Davis’schen Sammlung zwei mit einem Index von 70.7 resp. gar 69.2. waren. Wir begnügen uns an dieser Stelle damit, einfach diese Thatsachen zu constatiren, werden aber weiter unten noch einmal eingehender die Bedeutung derselben zu erörtern haben. Der Breitendurchmesser liegt auf ?”/ıoo des Längendurchmessers oder gerade über der Ohröffnung; diese liegt also etwas weiter nach hinten als bei den beiden Schädeln des Museum Godeffroy, dagegen ziemlich an derselben Stelle wie bei dem Göttinger Schädel, der gleichfalls von der Bligh-Insel stammt. Die Ohrhöhe beträgt 123 Mm. oder verhält sich zur Schädellänge wie 65.1:100, zur Schädelbreite wie 93.2:100. Das erstere Verhältniss ist also dasselbe wie bei dem Schädel Nr. 9783, das zweite dasselbe wie bei dem Schädel Nr. 10040. Die Capacität ist mässig: 1358 Cem. Zuckerkandl hebt »das Rückfliegen des schmalen Stirnbeins« hervor, wie mir scheint, nicht mit Recht: denn die geringste Stirnbreite ist um 4 Mm. breiter als bei dem breitesten von den andern Schädeln, nämlich 100 Mm., und beträgt nicht weniger als 75.s°/o der Schädelbreite, ist also sowohl absolut, als auch ganz besonders im Verhältniss zur letzteren eher breit als schmal zu nennen. Dagegen ist die geringe Wölbung und das starke » Rückfliegen« in der That bemerkenswerth; der Bogen übertrifft die Sehne nur um 13 Mm., und beträgt 33.1%/ des Gesammtbogens. Die Augenbrauenwülste sind stark entwickelt, aber in ähnlicher Weise wie bei den andern Paumotuanern auf den mittlern Theil des Stirn- beins beschränkt. Die Stirnhöcker sind kaum angedeutet. Längs der Mittellinie verläuft eine ziemlich scharf ausgeprägte cerista frontalis externa, welche sich gegen die Kranznaht hin zu einer etwa 25 Mm. breiten undeutlich begrenzten Fläche ausbreitet. Das Vorderhaupt erreicht eine Höhe von 100 Mm., welche also mit der Stirnbreite vollkommen übereinstimmt, so dass sich der Stirn-Index zu 100.0 berechnet. Der mediane Rand der Scheitelbeine ist mässig gewölbt; der Bogen misst 128 Mm. (34.s °/o), die Sehne 13 Mm. weniger. Die Scheitelhöcker sind ziemlich deutlich ausgebildet, treten aber wegen der 147 148 starken Wölbung der temporalen Schädelflächen weder in der Scheitel- noch in der Hinterhauptsansicht sehr deutlich hervor. Ein foramen parietale ist nur am rechten Scheitelbein vorhanden. Der oberhalb der linea nuchae superior gelegene Theil der Hinterhauptsschuppe ist erheblich gewölbt, der untere dagegen, wie auch Zuckerkandl bemerkt, flach. Die Nackenlinien sind in typischer Weise ausgebildet: die obere und untere relativ mässig, aber deutlich; das tuber linearum ist sehr gut entwickelt, und dicht darüber, doch deutlich von ihm getrennt, liegt eine kräftige protuberantia oceipitalis externa. über dieser eine relativ starke l. n. suprema. Die crista mediana ist an ihrer untern, an das foramen magnum grenzenden Hälfte scharf und von zwei tiefen Gruben eingefasst. Das foramen magnum ist oval: 35 Mm. lang, 29 Mm. breit; Index 82.». An beiden Seiten ist ein foramen condyloideum posticum vorhanden. Von den Griffelfortsätzen sind nur schmächtige kurze Stümpfe erhalten. Die Schläfenschuppen sind niedrig und lang. Die Warzenfortsätze sind weder durch Länge noch durch Dicke ausgezeichnet, aber von sehr rauher Oberfläche. »Die ganz ausserordentliche Breite (17 Mm.) der ineisurae mastoideae, welche sich weit an den Warzenfortsätzen hinauferstrecken, « sowie »eine Exostose an der vordern Wand des linken äusseren Gehörganges« sind schon von Zuckerkandl erwähnt. Interessanter noch ist wohl die Bildung der Gelenkfläche für den Unterkiefer. Diese ist ganz flach, weit auf den ‚Jochfortsatz hinausgeschoben, an dem von einem tuberceulum articulare keine Spur vorhanden ist. Die Fläche ist etwa 20 Mm. lang und ebenso breit. Es findet sich also an diesem Schädel die von Virchow zuerst bei Papuaschädeln beobachtete eigenthümliche Beschaffenheit des Unterkiefergelenks in ganz exquisiter Ausbildung. Das Fehlen des Unterkiefers ist um so mehr zu bedauern. Das Keilbein besitzt nur niedrige grosse Flügel, welche mit den Scheitelbeinen in sehr kurzen suturae spheno-parietales verbunden sind. Die Schläfenlinien weichen schon am Stirnbein auseinander. Die untere ist hier raulı und zackig, wird am Scheitelbein, an dem sie etwas emporrückt, schwächer, schneidet etwa den Gipfel des tuber parietale und endet am Schläfenbein über dem Warzenfortsatz als eine mässig starke Crista. Die oberen sind sehr gut entwickelt; ihre geringste Entfernung beträgt ca. SO Mm.; auf beiden Seiten steigen sie etwas über die Scheitelhöcker hinauf. Bei der Schmalheit des Hirnschädels fällt die bedeutende Breitentwicklung des Gesichtes sehr in die Augen: die Jochbreite von 141 Mm. übersteigt die Schädelbreite um 9 Mm., verhält sich demnach zu derselben wie 106.s :100, während ihr Verhältniss zur geringsten Stirnbreite — 100 : 70.» — die oben gethane Behauptung, das Stirnbein sei nicht schmal, sondern eher breit, vollkommen rechtfertigt. Die Oberkieferlänge ist sehr gering (69 Mm.); infolgedessen beträgt der Oberkiefer-Index nur 48.s. Die Prognathie ist bedeutender als bei den meisten übrigen untersuchten Polynesier-Schädeln: der Profilwinkel misst nur 82°. Die Augenhöhlen sind beträchtlich niedriger als breit — Höhe 35 Mm., Breite 43 Mm. — und durch einen Index von nur 81. als mikrosem bezeichnet. Die Nase ist merklich breiter als bei den drei andern Paumotuaner-Schädeln — Länge 55 Mm., Breite 27 Mm. — mit einem Index von 49... Die Jochbogen besitzen eiuen rauhen sehr breiten Unterrand und sind stark gekrümmt und weit abstehend. In der Davis’schen Sammlung befindet sich ein männlicher Schädel von den Gambier-Inseln, einer Gruppe (des Paumotu-Archipels. Nach den Photographien, welche Herr Davis mir in liebenswürdigster Weise geschickt hat, scheint dieser Schädel am meisten Aehnlichkeit mit dem Schädel Nr. 9783 des \useum Godeffroy zu besitzen, obwohl die relativen Maasse nicht übereinstimmen. Nach diesen nähert er sich dem Wiener Schädel: sein Längenbreiten-Index beträgt 72.1, sein Längenhöhen-Index 79.2, sein Breitenhöhen-Index 109.s. Das Stirnbein ist bedeutend stärker gewölbt. Er gleicht übrigens den andern Paumotuanern hinsichtlich der starken Entwicklung der Nacken- und Schläfenlinien; letztere bilden über 148 149 dem breiten Warzenfortsatz eine mächtige Crista. Die Jochbreite (135 Mm.) übertrifft die Schädelbreite (132 Mm.) um 3 Mm. Das Gesicht ist wenig prognath. Zu bemerken ist die Abtrennung der oberhalb der obern Nackenlinie gelegenen Spitze der Hinterhauptsschuppe durch eine sutura transversa (»0s Incae«). Ein schöner männlicher Schädel »aus den alten Gräbern von Teakau (Pangaimotu) auf der Insel Mangarewa der Gambier-Gruppe« ist auf Taf. 28, Fig. 1 und 2 des Atlas Anthropologique von Dumoutier abgebildet. In Ermangelung von Messungen am Schädel selbst, habe ich diese Abbildungen gemessen: danach ist dieser Schädel 192 Mm. lang, 140 Mm. breit und ca. 150 Mm. hoch, stimmt also hinsichtlich der Indices — Längenbreiten Index — 72.», Längenhöhen-Index — 78.ı und Breitenhöhen-Index — 107.ı — ziemlich mit dem von Davis überein. Aber die Stirn ist weniger gewölbt, das Gesicht erheblich prognather: Profilwinkel 85°. Die Nacken- und Schläfenlinien sind sehr stark entwickelt, die Warzenfort- sätze dick und lang. _ Ein auf derselben Tafel des Dumoutier’schen Atlas abgebildeter weiblicher. Schädel derselben Herkunft unterscheidet sich von dem männlichen durch dieselben Charaktere, wie der weibliche Nukahiwaner- Schädel vom männlichen. Der Längenhöhen-Index ist grösser (78.2), während die Höhe nicht in solchem Maasse die Breite übersteigt, obwohl der Breitenhöhen-Index immerhin über 100 beträgt (101.5). Ausserdem sind natürlich die absoluten Maasse durchgehends bedeutend geringer: — Länge 174 Mm., Breite 136 Mm., Höhe 133 Mm. Das Stirnbein lässt die charakteristisch weibliche Biegung zwischen dem ersten und zweiten Drittel seiner sagittalen Ausdehnung erkennen, wenn äuch nicht in sehr klarer Weise, da die obere Fläche ungewöhnlich gewölbt ist. Die ‚Jochbreite ist um 20 Mm. geringer als die Schädelbreite. Die Kiefer sind weniger prognath: Profilwinkel 88°. Blicken wir, nachdem wir so eine grosse Anzahl von Schädeln möglichst sorgfältig untersucht und verglichen haben, auf die gewonnenen Ergebnisse zurück, so müssen wir gestehen, dass sich uns viel mehr Fragen aufdrängen, als wir im Augenblick zu beantworten vermögen. Allein ich hoffe, es wird auch als nicht ganz unverdienstlich erachtet werden, auf einem bisher nur sehr ungenügend bearbeiteten Gebiete, wie es die craniologischen Verhältnisse des centralen Polynesiens sind, einige Fragen schärfer präeisirt zu haben, als es zuvor geschehen war. Zu ihrer Beantwortung wird es allerdings der Untersuchung eines viel umfassenderen Materiales bedürfen, als es mir zu Gebote gestanden hat. Die jetzt in den verschiedenen europäischen Sammlungen zerstreuten Polynesier-Schädel würden, wenn sie sämmtlich an einem Ort vereinigt wären — wenn nicht in den Originalen, so doch in guten Gypsabgüssen — schon einen bedeutenden Fortschritt in dieser Richtung ermöglichen. Um die Resultate der vorliegenden Untersuchung einigermassen überblicken zu können, empfiehlt sich vor Allem eine Vergleichung der einzelnen Indices. Von den absoluten Maassen wollen wir nur die Capacität hier betrachten. In Bezug auf die Capacität giebt das vorliegende Material ein wohl annähernd richtiges Bild nur für die in grösserer Anzahl untersuchten Schädel der östlicheren Inselgruppen. Ueber die Capacität der Tonganer-Schädel besitze ich nur eine Angabe, nämlich 1425 Cem. für den Schädel Nr. 10080 des Museum Godeffroy. Von Samoa fehlen alle Nachrichten. Von den zwei aus dem Hervey-Archipel bekannt gewordenen Schädeln fasst derjenige von Rarotorga nur 1360 Cem., der Mangaia-Schädel aus Davis’ Sammlung dagegen 1793 Ccm. Von Tahitier-Schädeln sind drei auf ihre Capacität untersucht: dieselbe beträgt resp. 1514, 1475 und 1310. Bei 20 männlichen Nukahiwaner-Schädeln der Davis’schen Sammlung schwankt die Capacität zwischen 1355 und 1813 Cem. und beträgt im Mittel 1572 Cem.; daran reiht sich 149 150 ein Nukahiwaner-Schädel der Novara-Sammlung mit 1505 Cem. Bei den vier von mir untersuchten Paumotuaner-Schädeln beträgt die Capacität 1313 Ccm. im geringsten, 1570 im höchsten Falle, bei Davis’ Gambier-Schädel 1495 Cem. Die Capacität ist also durchgehends eine sehr bedeutende, beträgt im Mittel aus 31 Fällen 1535.» Cem., sinkt nicht unter 1310 Ccm., ein Maass, das sich mit einer vortrefflichen Gehirneonstitution verträgt, während in fünf Fällen die Capacität über 1700 Ocm. erreicht. Ueber die Capacität der Weiberschädel sind wir nur durch die Beobachtungen an Nukahiwaner- Schädeln unterrichtet. Aus 12 Beobachtungen von Davis ergiebt sich ein Mittel von 1380 Ccm., ein Maximum von 1624 Cem., ein Minimum von 1275 Cem. Ein weiblicher Nukahiwaner-Schädel der Novara- Sammlung fasst 1435 Ccm. Die Variationsbreite des Längenbreiten-Index ist ausserordentlich gross. Wir finden auf der einen Seite entschieden dolichocephale Schädel mit einem Index von 69. bis 72, ferner mesocephale Schädel und endlich Schädel mit einem Index bis zu 86.4 (Rarotonga) und 87.o (Futuna). Bei genauerer Betrachtung lässt sich indessen eine gewisse Regelmässigkeit in der Veränderung dieses Verhältnisses erkennen, wobei allerdings zunächst zweifelhaft bleibt, ob diese Regelmässigkeit nur bei dem geringen Materiale besteht, das bis jetzt zur Untersuchung gekommen ist, also bloss zufällig ist, oder ob sie thatsächlich vorhanden ist. Es zeigt sich nämlich, dass von den östlichsten Inseln, den Tonga-Inseln mit Futuna, ausschliesslich brachycephale Schädel vorliegen (Index 80.0—87.0). Auf Rarotonga finden wir einen Index von 86.a, daneben jedoch auf der gleichfalls zum Hervey-Archipel gehörigen Insel Mangaia einen Schädel mit einem Index von 71.0; derselbe zeichnet sich übrigens durch eine Capacität von 1793 Ccm. aus. Bei den fünf Tahitier-Schädeln überschreitet der Längenbreiten-Index nicht 78.»; mit Ausnahme eines Schädels des Dumoutierschen Atlas, an dessen Aechtheit bereits oben einige Zweifel ausgesprochen waren, schwankt der Index kaum, nämlich nur zwischen 78.» und 78.», obwohl die Maasse nach verschiedenen Methoden sewonnen sind. Der Dumoutiersche Schädel ist entschieden dolichocephal (Index 71.4), die übrigen dagegen mesocephal mit starker Neigung zur Brachycephalie DBei den Marquesanern sinkt der Längenbreiten-Index im Durchschnitt noch etwas weiter herab, nämlich auf 77.ee; auch ist die Mehrzahl der Schädel mesobrachycephal, und nur vereinzelt treten brachycephale Formen mit einem Index bis zu 82.1, oder dolichocephale mit einem Index von 69. und 70. auf. Bei drei Paumotuaner-Schädeln endlich bewegt sich der Längenbreiten-Index zwischen 76.0 und 76.3, also etwa in der Mitte des Gebietes der Mesocephalie, während von drei weiteren einer dolichocephal (69.s) ist und die beiden andern auf der Grenze zwischen Dolicho- und Mesocephalie stehen (Index 72. und 72.9). Diese Abnahme des Längenbreiten-Index von Westen nach Osten lässt verschiedene Auffassungen zu. Wir werden uns zunächst fragen müssen, welche von beiden extremen Formen, die dolichocephale oder die brachycephale, stellt den ursprünglichen polynesischen Schädeltypus dar? Wenn wir erwägen, dass im Osten an die polynesischen Inseln sich Archipele anreihen, wie die Viti-Inseln, deren Einwohner sich durch schmale hohe, zum grossen Theil exquisit hypsistenocephale Köpfe auszeichnen, dass ferner im westlichen Theile von Oceanien kein Volksstamm mit wirklich brachycephalen Köpfen bekannt ist, also nicht wohl einzusehen ist, wie durch eine Vermischung mit den westlichen Nachbarn aus einer ursprünglich dolichocephalen Bevölkerung eine brachycephale hätte werden sollen, und wenn wir ferner bedenken, dass sowohl etlinologische wie linguistische Verhältnisse und viele einheimische Sagen auf eine Verwandtschaft der Polynesier mit den brachycephalen Malayen hinweisen, so können wir wohl nicht zweifelhaft sein, wie wir diese Frage beantworten sollen. Wir erinnern an die Eingangs erwähnten Worte Peschels: »Als begründet gilt jetzt, dass sämmtliche Polynesier von der Samoa- oder Navigatorengruppe sich verbreitet haben.« Stellen aber die westlichen brachycephalen Polynesier den eigentlichen polynesischen Typus dar, so werden wir uns zu fragen haben: welche Ursache hat die allmähliche Abnahme des Längenbreiten- 150 151 Index von den westlichen zu den östlichen Archipelen? Es sind, wie mir scheint, gegenwärtig nur zwei Möglichkeiten wissenschaftlich discutirbar. Ist die Brachycephalie natürlich und angeboren, oder ist sie das Produkt eines künstlichen mechanischen Eingriffes nach der Geburt? Es liegen nun zwar einige Angaben vor, wonach auf Tahiti »die Mütter den männlichen Kindern gleich nach der Geburt Stirn und Hinterhaupt zusammendrückten, so dass erstere schmal und hoch, letzteres platt wurde.«*) Allein ein dauernder Einfluss eines mit den Händen ausgeübten Druckes, ohne Anwendung von Bandagen oder Maschinen, ist nirgends mit Sicherheit nachgewiesen. _Andrerseits müsste man, falls wirklich die Brachycephalie künstlich erzeugt wäre, erwarten, zwei ziemlich verschiedene, durch keine Zwischenformen verbundene Schädelformen zu finden, eine künstliche brachycephale und eine natürliche mesocephale oder dolichocephale. Statt dessen haben wir nicht nur alle Uebergänge getroffen, sondern sogar eine gewisse Regelmässigkeit in der Abnahme des Index beim Fortschreiten von Westen nach Osten zu constatiren vermocht. Eine zweite Möglichkeit wäre, dass die vorliegenden Schädel von zwei ursprünglich ganz verschiedenen Rassen, zwischen denen im Laufe der Zeit eine Kreuzung stattgefunden hat, herstammten. Schon manche von den älteren Reisenden sind durch die von ihnen beobachteten Unterschiede in der Hautfarbe, Haar- bildung und Physiognomie zu der Ansicht geführt worden, die schwarzen Menschen, welche vereinzelt auf fast allen Inseln, in besonders grosser Zahl aber auf den Paumotu-Inseln leben, seien die Ueberreste einer schwarzen Urbevölkerung, welche die Inseln zur Zeit der Einwanderung der eigentlichen hellfarbigen Polynesier bewohnt habe. Die für und gegen diese Auffassungen ins Feld geführten Beobachtungen und Betrachtungen sind von Gerland in dem von ihm bearbeiteten fünften Bande des Waitzschen » Anthropologie der Naturvölker« **) in übersichtlicher Weise zusammengestellt. Ich brauche Gerlands Auseinandersetzungen hier nicht zu wiederholen, sondern begnüge mich mit der Anführung des schliesslichen Resultates: » Unser Resultat ist also, dass eine schwarze Urbevölkerung nirgend in Mikro- und Polynesien, melanesischer Einfluss aber nur da zu finden ist, wo beide Stämme in nächster Nähe an einander grenzen, also im Gebiete des Fidschiarchipels. Doch war hier die Einwirkung der Polynesier auf die Melanesier bei weitem bedeutender als die der Melanesier auf jene.«***) Trotz dieser entschiedenen Ablehnung der Annahme einer schwarzen Urbevölkerung Polynesiens durch einen so berufenen Gelehrten wie Gerland, kann ich nicht umhin, von meinem Standpunkt als Craniologe diese zu befürworten. Um zu einer bestimmten Entscheidung in dieser Angelegenheit zu kommen, reicht allerdings das augenblicklich vorliegende Material keineswegs aus, weder soweit es aus Polynesien noch auch soweit es aus Melanesien oder Mikronesien stammt. Es wurde bereits im Laufe der obigen Schilderung der einzelnen Schädel hervorgehoben, dass eine gewisse Annäherung an melanesische Formen zu erkennen sei. Ich sprach vermuthungsweise aus, der von Dumoutier abgebildete Tahitier-Schädel mit einem Längenbreiten-Index von 71. möge von einem auf Tahiti gestorbenen Plantagenarbeiter von einer der melanesichen Inseln herrühren. Nachdem wir jetzt eine grössere Anzahl dolichocephaler Schädel kennen gelernt haben, werden wir vielleicht geneigt sein, unsere Auffassung zu ändern, indem wir darin zwar einen Melanesier-Schädel erkennen, nicht aber den eines fremden eingeführten Individuums, sondern den eines Vertreters der melanesischen Urbevölkerung. In wie weit die übrigen Maasse dieses Schädels sich mit einer solchen Auffassung vereinbaren lassen, werden wir weiter unten sehen. *) vergl. Waitz-Gerland. »Anthropologie der Naturvölker«, Bd. VI. S. 15; ferner: Herm. Wegener, »Geschichte der christlichen Kirche auf dem Gesellschafts-Archipel.« Bd. I. S. 19. Berlin. 1844. =) en er (OS 2 1 =) E25 (0 ..88: 119 152 Auch aus der Frequenz der verschiedenen Schädelformen innerhalb der einzelnen Archipele ist vielleicht eine Bestätigung der Urbevölkerungstheorie zu entnehmen. Von den Tonga-Inseln sind ausschliesslich rein brachycephale Schädel vorhanden; diesen reiht sich der Futunaschädel mit dem höchsten Längenbreiten- Index von 87.o an. Der erste dolichocephale Schädel, der uns aufstösst, wenn wir von Tonga östlich fortschreiten, kennzeichnet sich durch eine ungeheure Capacität mindestens als ungewöhnlich, wenn nicht als abnorm gebildet: der Mangaia-Schädel aus Davis’ Sammlung. Neben ihm haben wir aus dem Hervey- Archipel von der Insel Rarotonga einen in hohem Grade brachycephalen Schädel (Index 86.). Von den Gesellschafts-Inseln liegt ein dolichocephaler Schädel gegen vier mesobrachycephale vor. Unter 25 Marquesaner- Schädeln finden sich sieben mit einem Index unter 75, und ferner einer mit 75,5; es ist also fast ein Drittel mesodolichocephal oder dolichocephal, und unter den sechs Schädeln aus dem Paumotu-Archipel besitzen gar vier einen Index von 74 und weniger. Auf denjenigen Inselgruppen, von denen die Wanderung der Polynesier ausgegangen ist, wo also aller Wahrscheinlichkeit nach die problematischen Ureinwohner durch die Uebermacht vollständig verdrängt oder assimilirt sein dürften, finden wir ausschliesslich brachycephale Schädel. und andererseits überwiegen auf den vom Wanderungscentrum am weitesten abgelegenen östlichen Inseln, wohin sich nur die letzten Ausläufer der Wanderung erstreckt haben werden, dolichocephale Schädel und Mischformen: letztere treten nach Westen hin immer spärlicher auf. Eine dritte Möglichkeit die Veränderung der Schädelform innerhalb Polynesiens zu erklären durch den Einfluss der äusseren Umgebung, des Klimas, der Ernährungsweise u. dgl., welche von Peschel in dem oben angeführten Artikel angedeutet, von Gerland mit grosser Entschiedenheit verfochten wird, scheint mir bei unserer völligen Unkenntniss der Ursachen der organischen Formbildung nicht auf wissenschaftlicher Basis discutirt werden zu können, und verdient offenbar erst dann Beachtung, wenn alle anderen erschöpft sind. Ueber die Veränderung der weiblichen Schädelform ist leider aus dem vorhandenen Material wenig zu entnehmen. Doch mag immerhin erwähnt werden, dass der einzige weibliche Schädel aus dem Tonga- Archipel, Dumoutiers Vavao-Schädel, schmäler ist als die männlichen, während die weiblichen Marquesaner- Schädel in Davis’ Sammlung durchgehends breiter sind als die männlichen; der niedrigste Längenbreiten- Index ist 74.2; alle übrigen betragen über 75, und acht sogar über 80. Ebenso übertrifft der weibliche (sambier-Schädel von Doumoutier hinsichtlich des Längenbreiten-Index alle männlichen Paumotuaner- Schädel. Eine fortschreitende Abnahme des Längenbreiten-Index von Westen nach Osten ist nicht nachweisbar. Die Variationsbreite ist eine merklich engere als bei den Männerschädeln, da die untere Grenze schon bei 74.2 liegt, während die obere S7.o fast mit dem Maximum der männlichen Schädel (86..) zusammenfällt. Der Längenhöhen-Index schwankt ähnlich wie der Längenbreiten-Index: die dolichocephalen Schädel besitzen sämmtlich einen Längenhöhen-Index zwischen 76.5 und 71.7; bei den mesodolichocephalen beträgt derselbe 76.5 bis 79.7; bei den mesobrachycephalen 74.7 bis 84.a, bei den brachycephalen 80.0 bis 59.1. Es scheint mir dieses Ergebniss nicht ganz uninteressant zu sein, insofern dadurch alle mesocephalen Schädel als zu einer Gruppe gehörig gekennzeichnet sind, ohne dass für die längeren und kürzeren Formen ein irgendwie durchgreifender Unterschied auch hinsichtlich der Höhenverhältnisse nachweisbar wäre; die Grenzen des Längenhöhen-Index der mesodolicephalen liegen innerhalb derjenigen der mesobrachycephalen Schädel, deren Höhenentwickelung also ausserordentlich wechselnd ist. Andererseits sind sowohl die rein brachycephalen als auch die rein dolichocephalen Schädel in Bezug auf ihre Höhe nicht nur gegen einander, sondern auch gegen die mesocephalen scharf abgegrenzt. Ich glaube auch diese Thatsache so deuten zu müssen, dass die dolichocephalen und brachycephalen Schädel zwei verschiedenen Rassen, letztere der 152 y Y EINE 153 eigentlichen polynesischen, erstere der melanesischen angehören, während die Mesocephalen eine Mischform zwischen beiden repräsentiren. Aus dieser allgemeinen Parallelität des Längenbreiten- und Längenhöhen- Index geht zugleich hervor, dass die Bewohner der westlichen Inselgruppen durchgehends hohe Schädel haben, während auf den weiter nach Osten gelegenen Inseln neben Menschen mit hohen Köpfen mehr oder minder zahlreiche mit niedrigen Köpfen vorkommen. Die geringsten Längenhöhen-Indices finden sich bei Schädeln von den Marquesas-, Cook- (Mangaia) und den Paumotu-Inseln. Auch hier also finden wir die craniologischen Verhältnisse in Einklang mit den bei Annahme einer Einwanderung der Polynesier von Osten her in ein von Melanesiern bewohntes Gebiet zu fordernden. Wie verhält es sich nun mit dem Breitenhöhen-Index? Alle entschieden dolichocephalen Schädel sind zugleich hypsicephal mit einem Breitenhöhen-Index von 105. bis 109.5, andrerseits besitzen die brachycephalsten Schädel den geringsten Breitenhöhen-Index, bis herab zu 91.» (Rarotonga). Die mesocephalen Schädel sind im Durchschnitt ziemlich hoch: Breitenhöhen-Indices unter 100 kommen unter den 44 Schädeln nur 11 mal vor: unter diesen betragen sechs noch über 97.5. Es steht also auch von Seiten der Höhenentwicklung nichts der Annahme entgegen, die dolichocephalen Elemente der polynesischen Bevölkerung seien auf Reste einer melanesischen Urbevölkerung zu beziehen: sie sind wie die jetzigen Melanesier hypsistenocephal. Die Weiberschädel sind im Allgemeinen etwas niedriger. Unter den 17 2 Schädeln besitzen acht einen Breitenhöhen-Index unter 100, bis herab zu 89.s. Das grösste Maass, das dieser Index erreicht, beträgt nur 103.s, so dass also keine in hohem Grade hypsicephale Schädel vorhanden sind, wie denn auch dolichocephale Schädel gänzlich fehlen. Der Längenhöhen-Index der weiblichen Schädel weicht nicht merklich von denen der männlichen ab, weder im Durchschnitt, noch in den Extremen (72. und 84.» bei den 2 gegenüber 71.7 und 85.1 bei den JS‘). Eine eingehende Vergleichung der Gesichtsmaasse der Polynesier-Schädel mit denen der Melanesier ist mir bei unsern geringen augenblicklichen Kenntnissen von den letzteren nicht möglich. Ich gebe daher kurz eine Charakteristik des Gesichtsskeletes der Polynesier, soweit es meine Messungen gestatten. Die Prognathie ist durchgehends nur mässig: Profilwinkel von 87° bis 89° bilden die Regel; stärkere Prognathie finde ich nur in fünf Fällen, nämlich Profilwinkel von 85° (Tahiti, Gött. S. Nr. 36 und Gambier, Mangarewa, Dumoutier), 83° (Nukahiwa, Gött. S. Nr. 38 und Bligh, Novara-S.) und von 82° (Nukahiwa, Gött. S. Nr. 39). Dass der durch seine Hypsistenocephalie ausgezeichnete Paumotuaner-Schädel der Novara- Sammlung so prognath ist, könnte für die oben vertretene Auffassung als Argument dienen, wenn er darin nicht noch durch den brachycephalen Nukahiwaner Nr. 39 mit nur 82° übertroffen würde. Einer der Paumotuaner-Schädel (Nr. 10044) ist sogar opisthognath mit einem Profilwinkel von 94°. Die Jochbreite ist im Allgemeinen mässig: sie bleibt meistens etwas gegen die Schädelbreite zurück; übertrifft sie dieselbe, so ist sie fast ausnahmslos nur wenig grösser (Schädelbreite: ‚Jochbreite = 100: 102.5); der einzige Fall, wo sie erheblich grösser ist, nämlich so. dass sie sich zur Schädelbreite verhält wie IO6.s:100. betrifft den hypsistenocephalen Paumotuaner-Schädel der Novara-Sammlung. Die geringste relative Jochbreite besitzt der Tahitier-Schädel der Göttinger Sammlung (88.0). Die Augenhöhlen sind meistens megasem, zum Theil sogar in sehr hohem Grade; doch kommen einzeln auch mesoseme und mikroseme vor, so dass man also im Ganzen in dieser Hinsicht eine bedeutende Mannisfaltigkeit zu constatiren hat. Broca fand als mittleren Orbital-Index von 40 Polynesier-Schädeln 92.02, von 20 verschiedenen Melanesiern (Papous) 84.5. Erstere also findet auch er megasem, Letztere mesosem. Ich kann auch hier wieder hervorheben, dass der hypsistenocephale Paumotuaner-Schädel sich mit einem Orbital-Index von 86,0 den mesosemen Melanesiern anschliesst. 153 20 154 Noch viel bedeutender als der Orbital-Index schwankt der Nasal-Index und zwar in solchem Maasse, dass ich nicht umhin kann, einige Zweifel an der Brauchbarkeit dieses Maasses überhaupt auszu- sprechen. Er variirt nicht nur durch die ganze Scala, welche Broca dafür aufgestellt hat, sondern erreicht bei dem Paumotuaner-Schädel der Göttinger Sammlung nur 31.s, ein Maass, das unter dem Minimum der Brocaschen Scala um 10.4 Einheiten, unter dem von Broca angegebenen mittleren Nasal-Index der Marquesaner-Schädel (49.05) gar um 17.6; zurückbleibt. Dieser Fall steht nun nicht etwa ganz vereinzelt da. sondern es ist die Mehrzahl der von mir gemessenen Polynesier-Schädel »leptorhin«, während Broca sie »mesorhin « findet. Ueber das weibliche Gesicht ist wenig zu sagen. da das vorliegende Material durchaus unznreichend ist. Der Profilwinkel beträgt 85° (Tahiti, Dumoutier pl. 30, 3a) bis 88° (Gambier, Dumoutier, pl. 28. 3/a). Die Jochbreite erreicht niemals die Schädelbreite, sondern verhält sich zu dieser wie 85.3 bis 95. : 100. Die Augenhöhlen sind megasem (Orbital-Index bis 100.0). Erwähnt sei noch, dass auf den Paumotu-Inseln die Sitte besteht, den weiblichen Kindern gleich nach der Geburt die Nasenwurzel einzudrücken, »car un net plat etait une grande perfection et une beaute chez les femmes.«*) In Ermangelung eines weiblichen Paumotu-Schädels habe ich nach einer Photographie eine junge Frau auf Taf. 4 abbilden lassen, welche die Form in vortrefflicher Weise zeigt; eine Photographie von einem Mädchen lässt genau dasselbe erkennen. Beide befinden sich im Museum Godeffroy. Zugleich wolle man an der Abbildung die echt polynesische Physiognomie beachten. Diese dürftigen Angaben über das (sesicht müssen genügen; die in den Tabellen angegebenen Maasse gewähren die Möglichkeit, später einmal, wenn die Melanesier-Schädel genauer bekannt sein werden, eine eingehendere Vergleichung zwischen den Gesichtern der beiden Rassen vorzunehmen. Gegenwärtig muss sich dieser Vergleich auf die Schädelkapsel beschränken, und auch in dieser Hinsicht — ich gestehe es offen — ist der Boden noch bei weitem nicht so vorbereitet, dass man sicher darauf ein Gebäude aufführen könnte. Aber ein Balkengerüst vermag er dennoch, denke ich, schon zu tragen, und zu einem solchen habe ich geglaubt, die einzelnen vor mir liegenden Bretter zusammenfügen zu müssen. Möglich, dass der Bau ein gekünstelter geworden ist; es war jedenfalls mein Bestreben, mich durch das Material selbst leiten zu lassen. Um aus dem Gerüst aber ein stattliches Gebäude machen zu können, müssen vor Allem neue Bausteine herbeigeschafft werden: es wäre gewiss das Wünschenswertheste, Schädel von Individuen zu erhalten, von deren physischer Beschaffenheit man auch in anderer Beziehung, also hinsichtlich der Haarbildung, Hautfarbe 'ete. möglichst genaue Kenntniss besitzt, um entscheiden zu können, ob denn wirklich die Schwarzen zugleich die Dolichocephalen sind. Allein es ist wohl zu befürchten, dass dies noch lange — wenn nicht gar immer — ein pium desiderium bleiben wird; so lange muss das Bestreben aller Reisenden in Polynesien sein, durch die Zahl der gesammelten Schädel einigen Ersatz zu liefern. Auch auf diesem Wege wird man zu einem ziemlich befriedigenden Resultate gelangen können. *) J. A. Moerenhout. »Voyages aux iles du Grand Oc6an.« t. II. p. 59. 154 1659) TABELLE I. | Tonga JS Tonga d Futuna 9 Rarotonga of Tahiti d' Nukahivazt|Nukahivagz ‚Blighg‘ | Niaug* |Tipotag" Bliehf! 10080. | 10081. | 12855. 36. | 38. 39. 50. 10044.| 9783. | Wien. | a... | 1425 — BEE 21360 = = == 1310 1549 | 1570 |1358 LÄREE oe | 180 185 | 169 177 | 181 156 169 154 192 198 159 Braie oo | 144 155 | 147 153 | 142 137 | 135 140 146 151 132 Haben un... 144 149 140? 140.5 | 148 144 135 143 | 153 148 | 139 Mlfichoher... 022.22. +2... | 128 136 126 124 127 — = 130 | 186 129 | 128 VRTE, oa De | 106 —- = 103 104 —_ u 112 112 | 104 107 | Horizontalumfang ....... 510 537 510 922 517 509 482 918 539 | 556 520 Stirnbogen.... . Te | 126 133 123 123 133 135 122 125 135 137 122 ehne .....:.... 22 120 108 109 118 — _ — ..| 122 120 | 109 Scheitelbogen ........... 130 125 127 119 150 126 114 120 127 125 128 BEER schnensr.n..ces... | 113 112 108 102 115 — — — 111 113 115 Hinterhauptsbogen ...... | 110 122 110? 113 118 — 111 1122.1,.1095, 0133.101.118 Bu sehne....... 95 | 107 — 96 105 — - = 1085 1021098 2.98 Gesammtbogen........... | 366 380 360? 355 381 = 347 357 | 391 395 368 Lage der Breite......... I il 108 103 107 122 120 109 121 | 101 104 | 104 Alleine 22 re I ..96 103 80 99 90.5 —_ — 102 | 100 99 | 104 Basionlager......... ..: 103 107 = 102 — — — — | 105 101 — Opisthionlage .......... % 49 42 45? 39 — — & 59 58 52 Stirnbreite (geringste).... 98 103 98 99 87 93 90 92 94 96 100 » (grösste) ..... 118 125 116 118 — — a = nl 117 _ Simone... 100 107 93 95 105 = u 94 107 99 100 Entf. d. sut-fronta-zyg. .. 109 109 109 108 = — — — | 106 105 — » >» tub. frontalia ... 62 —_ 47 5l — = _ _ 54 52 —_ >» >» » parietalia...| 127 142 37 127 140 —_ — 130 | 131 134 122 Mastoidal-Durchmesser .. 128 145 122 139 _ — —. | 181 135 — Länge d. foramen magnum 35 36 _ 36 32 —_ _ 38 33 37 35 Breite » > » 30 — — 32 31 — — 30 30 32 29 Neigung d. » > 99, _ — 98° —_ — — 1050| 94° 952 292% Längenbreiten-Index ....| 80.0| 83. 87.0 on | mas 73.1 79.0 76.21 76.0| 76..| 69.8 Längenhöhen-Index ..... 80.0 80.5 82. 79.4 81.s UNTER 79.9 7171| 79.7 74.7 73.5 Breitenhöhen-Index ..... 100.0 96.1 95.7 91.9 104.2 105.1 100.0 102.1 | 104.8 98.0 | 105.2 Temporal-Index ......... | 68.1 66.4 66.7 64.7 61.3 67.9 66.6 65.7 | 64-4 63.6 75.8 Relat. Lage der Breite .. 56.1 58.4 60.9 60.5 67.0 64.5 64.5 65.5 | 52.6 52.5 55.0 BE Ührlaver ne... 53.3 55.7 52.1 56.2 50.0 — — 552 50.0 55.0 » Basionlage........ 57.3 57.8 _ 57.6 — — —_ _ 51.0 Br) — » Opisthionlage..... 23.3 2.7 26.6? 22.0 — —_ — — 29.1 29.3 27:5 Surn-Index en. 102.0 103.9 94.9 96.0 120.7 — —_ 102.2 | 113.8 103.1 | 100.0 Relat. Stirnhöhe......... 69.4 7l.s 66.4 67.6 72.3 _ — 65.7 | 69.4 66.9 71.9 15 SEE 55.5 57.8 55.0 53.7 58.0 — — 5lı|l 55. 50.0 52.9 RO EIN ne len 13.5 74.6 70.1 70.2 — _— 70.7 70.3 65.2 65.1 12) 3 Ola ae 88.9 837.7 85.7 81.0 88.0 —_ — 92.3 | 93.1 85.4 93.2 „ Index des foramen magn. 85.7 — —_ 88.9 96.9 —_ _ 78.9 | 90.9 86.5 82.9 155 u 156 TABELLE IL. | Tonga J' oma Q I, Tahiti 5° |Nukahivag* |Nukahivag‘ Bligh | Niau g' Tipota ‘| Bligh 5° | 10080. | l® 12858. 36. 38. 39. 50. 10044. | 9783. | Wien. Profilwinkel........ sale 84° 87.2 | 89° I 7852 83°? 829? 88° 94° 88° 83° Gesichtslänge ... ....... | 118 1197972119 = = = 129 —-— .| — — Öberkieferlänge ..... er. i6hi 72 72 75 | 69 60. 79 78 80 69 Jochbreiten. . Aura aan. | 135? 131? 140 125 127 124 140 145? 150 141 Gesichtsbreite ........... | — 99 93.5 _ — -- 97 105 115 95 Nasenlänge ............. | 51 54 57 = = a 7° 61? | 6 55 BI hreiten gan ae. | 29 23 27 21 — 25 2622122226 27 Breite der Orbitae ...... I 43 38 40 42 — — 40 43 40 43 Höhe » Den | 35 38 38 34 _ —_ 38 97 40 35 AeussereBreited.Gaumens | 63 65 63 57 _ _ 66 64 67 61 Imre »».» | 3 43 43 38 = — 40 — 44 36 Länge des Gaumens..... 55 50 53 39 — — 59 == 50 63 Be Birmne seen 93.75 89.1 91.5 88.0 92.7 91.5 100.0 99.3? 99.4 106.5 JBib. re... RE 74.8 70.7 69.6 73.2 12.6 65.7 64.8 64.0 70.9 Gesichts-Index .......... | 88.0 90.5 85. | 9% = — 92.1 _ — _ Oberkiefer-Index. ...... | 496 55.0 Bl. 60.0 54.3 47.3 56.4 53.8 53.3 48.9 Nasal-Index ............ Il 560 | 48.5 47.4 = — _ 3l.s 42.6 42.5 49.1 Örbital-Index ........... | 81. | 100.0 95.0 81.0 E= — 95.0 86.0 100.0 81.4 156 = "uolleg OT Suy (e ‚uoeg g suy (, woleg g SmY (5 91 | HI ı — ,0/s '8z'd "mowwng) aoıquen nyowuneg OPT | 991 | gert | (60T ON "eteAoN) < OL | 821 | oseL Szrmegm(e ) « zen [ssr] Is:zıl ee num ( « ) = ZT 08T Irası] EEE wnwımxep (stage) sesonbrem ei | — 6 °og TE onnoung) « ze le 0 *°(OTE ON STAR) Mg] A ae = it "*"Koayopoy) 'sny) eunynyg | "[9pey9s-JagıeM 3:098 18:07. 2:20 Nora Siena Bar are ren ost lorı]| ort | 6 | — | 85 Td moung) « & — or | — Ifrson]) ©62 | var ceer | - | 9se | 6ıT | zer | get | 1a | ı — |fzer]| ser | serı "(196 'ON Star) aoıgueg < — |frsor]| #ur |gor | sr | ®69 | ıı — | see | sır | set | 029 | 6er | oor ||zer|| 68T | gser |" *:*(gOL ON "ereaoN) « — eos | 9 logg |vr2 | ©02 | osı) — | see INser|| ar Ifzer lose] srr | 96 | 1er | ser | oxer | "(egze «© « ey — |eg6 | #79 |sror | #64 | 092 | ger | — | 168 1 | 201 | est | 680 | ect #6 | orı | zer | over | ‘(FFOOL‘oN ‘soayopog ng) « 76 | 00T | 269 |rzor | 222 | "92 | orL | 6er |. zes | Ir | 020 | ser | sıa | er | 26 | Orr | Fl lorsı] "(09 ON Twweg 909) nyowneg s.cg | 296 9 |res | ®62 | weg | BrL | Zeil — = = = =: 91 | 6 ecı | sr | — Ur G < ) < 38 | 2007 | 0°69 | "got | 92 | or2 | gr | 8a | — = Sell ost | 00T | sr | 96r. | — |" 65 TA Tormomng) « zej |®o6 | ®e9 Ins6 | van | v2z 1 | 081 | 628 | FoL | 081 | ser | HIa | ar | 86 | ZT | 061 lorsı] SON REN) << — ige | 0 ron | s82 | eu2 | Wer | gar jsose | = | ee | ent — | mE | 88T | ezer | 302l0cene Terme) || - |res | [Foo] | osı [fer] oe |-— | | — | 80H | er) — | ger |[e2ElI agree) < — | — | — [egor | og | "es | ar Glesı] [sor] _ — | 8 | or | — | sre |[ser||jersı] onen Gr « — 8 |) 29 EEE | la 4 Li | ra ss. 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Zu Tab. I. Capacität mit feinem Schrot gemessen; Länge, Breite, Höhe: Projection der grössten Durchmesser Zu Tab. Zu Tab. Taf. 4. Taf.5. auf die Horizontale resp. Verticale; Ohrhöhe: senkrechter Abstand der Ohrmitte vor einer parallel zur Horizontalebene an den Scheitel gelegten Tangentialebene; Basis: Entfernung zwischen Nasenwurzel und Basion: Horizontahımfang: inel. Supereiliarwülste; Lage der Breite, Ohrlage, Basionlage: Entfernung des Breitendurchmessers, der Ohrmitte und des Basions vom Vorderende des Schädels in der Projection auf die Horizontale; Opisthionlage: Entfernung des Opisthions vom Hinterende des Schädels in der Projection auf die Horizontale; geringste Stirnbreite: in den T'emporalgruben, mittels Stangenzirkels; grösste Stirnbreite: grösste Breite des Stirnbeines in den Temporalgruben: Stürnhöhe: Höhe des Vorderhauptes in der Projeetion auf die Verticale; Mastoidal- durchmesser: Entfernung der äussersten Punkte der Basen der Wearzenfortsätze; Neigung der Ebene des foramen magmım: gegen eine durch das Basion abwärts gefällte Verticale. oeeringste Stirnbreite 2 ; : SE Temporal-Index: 100. a 2, relative Breiten-, Ohv-, Basion-, Opisthionlage: Breitenlage ete. a N Stirnhöhe Ba a : ET Stirnhöhe , 100. ange: Stirn-Index: 100. geringste Stirubreites relative Stirnhöhe: 100. Ha Breite des for. magn. Länge des for. magen. 1. Profiwinkel: Neigung der Profillinie (Nasenwurzel bis Alveolarrand des Oberkiefers) gegen die Iheringsche Horizontale: Gesichtslänge: Entfernung zwischen Nasenwurzel und Kinn; Oberkiefer- länge: Entfernung zwischen Nasenwurzel und Alveolarrand des Oberkiefers; Jochbreite: Entfernung der vorstehendsten Punkte der Jochbögen mittels Stangenzirkels; Gesichtsbreite: Entfernung zwischen den äusserten Punkten der suturae maxillozygomaticae; Nasenlänge: Entfernung zwischen der Nasenwurzel und der spina nasalis anterior; Nasenbreite: grösste Breite der apertura piriformis; Länge des Gaumens: Entfernung der Mitte*des Alveolarrandes und der spina nasalis posterior. Gesichts-Index: 100. Texchtstänee, Oberkiefer-Index: 100. = —— 3. Nasal-Index: _ Jochbreite ? Jochbreite 100. Neenete, Orbital-Index: 100. yenoie Il. Cap. = Capaecität; L. = Länge; B. = Breite; b. = geringste Stirnbreite; H. — Höhe; ©. Horizontalumfang; Sb.. Schb., Hb., Gb. —= Stirn-, Scheitel-, Hinterhaupts-, Gesammtbogen; GL. —= Gesichtslänge;, JB. — Jochbreite. Die Maximal- und Minimalwerthe sind durch = bezeichnet. Index des foramen magmum: 100. Tafel-Erklärung. Fig. 1—4. Schädel eines Paumotuaners (J‘) von der Insel Bligh (Tematangi), aus der Göttinger anthropologischen Sammlung No. 50. Ve nat. Gr. Fig. 5. Paumotuanerin (Frau), nach einer im Museum Godeffroy befindlichen Original-Photographie. Fig. 1. Schädel eines Paumotuaners (7) von der Insel Niau (No. 10044); aus dem Museum Godeffroy. Vs nat. Gr. Fig. 2. Schädel eines Paumotuaners (7) von der Insel Tipota (No. 9783), aus dem Museum Godeffroy. a nat. Gr. Fig. 3. Schädel eines Paumotuaners (J'): von der Insel Bligh; aus der Novara- Sammlung. I/a nat. Gr. Fig. 1—4. Schädel eines Tonganesen (9°) von Tongatabu (No. 10080); aus dem Museum Godeffroy. !/s nat. Gr. Fig. 1-4. Schädel von Futuna (2); aus dem Museum Godeffroy. Vs nat. Gr. Fig. 1—4. Schädel eines Cook-Insulaners (0°) von Rarotonga (No. 12855); aus dem Museum (sodeftroy. 158 Beschreibung eines neuen Vaginulus. Von D. F, Heynemann, Frankfurt a. M. Vaginulus australis n. sp. Länge 40 Mm. Mantel mit sehr kleinen, kreisförmigen, fast gleich grossen, etwas erhabenen Wärzchen vollständig bedeckt, die meist von der hellen Farbe des Körpers sind. Eine grosse Anzahl ist gebräunt, wenige dunkelbraun bis schwarz und dann glänzend; wo der Mantel um die Kante des Körpers sich auf die Unterseite legt, also um die ganze Peripherie des Thieres, stehen die dunkeln Wärzchen sehr vereinzelt, so dass eine helle Kante entsteht, namentlich breit sichtbar am Kopf. Auch ist eine mediane Kante über den ganzen Rücken des Thieres, vom Kopf bis zum Schwanz, besonders aber in der vorderen Hälfte des Körpers, sichtbar hervortretend.. Die Sohle ist einfach, nur von den Muskeln fein quer sefurcht, farblos. Beschreibung nach einem Spirituspräparat. Fundort: Gayndah am Burnett-River auf circa 25° 40‘ S. B. (Colonie Queensland), Australien; E. Dämel. Von gleichem Fundort enthielt dieselbe Sammlung noch Exemplare von Limax rarotonganus Heynem. und Triboniophorus Graeffei Humb. Ein junges Exemplar der letzteren Art findet sich mit hellen und dunklen Streifen geziert, die längs des Rückens laufen, und zwar drei dunkle, zwischen denen zwei helle liegen, der linke helle läuft knapp an der Seite des Mantels hin. j Von Sidney, N. S. Wales, liegen folgende Thiere vor: Limax rarotonganus Heynem., L. variegatus Drap., Amalia pectinata Selenka und Triboniophorus Graeffei Humb. Ve EIN RE enge er nn REES Kleine Mittheilungen aus dem Museum Godefftroy. I. Astropyga radiata Leske (A. mossambica Pel.). Durch einen von Capt. P. H. Wendt in der Anne Marie Bay der Insel Nukahiva (Marquesas- Gruppe) unternommenen Dredgezug erlangte derselbe ausser einigen Conchylien und Corallen eine Anzahl Exemplare dieses interessanten Seeigels, dessen Bestimmung wir der Freundlichkeit des Herrn Dr. Lütken in Copenhagen verdanken. Derselbe theilt uns mit, dass diese Art bis jetzt noch nicht so weit nach Osten bekannt gewesen sei. Jn »A. Agassiz: Revision of the Echini« sind als Fundorte dieser Art nur Sansibar, Mauritius, Mozambique, die Philippinen, Timor, Molukken und Borneo angegeben. II. Capuius erystallinus Gld. Im Catalog IV des Museum Godeffroy pag. 76 und Cat. V. p. 151 ist unter Nr. 5924 eine Art der Gattung Capulus ohne genauere Bestimmung aufgeführt, jedoch dabei bemerkt, dass dieselbe sich auf Linckia multiforis Lam. schmarotzend finde. — Von derselben Art inzwischen eingesandte grössere Exemplare derselben Form, hatte Herr Otto Semper in Altona die Güte uns als zu der obengenannten, von Gould im conchyliologischen Theil der United States Exploring Expedition beschriebenen und abgebildeten Art gehörig, zu bestimmen, und theilt uns der Einsender dieser Exemplare, Herr Th. Kleinschmidt auf Ovalau (Viti-Inseln), darüber mit, dass er dieselben auf Linckia laevigata Lam. schmarotzend gefunden habe. Es berechtigt diese Lebensweise jedenfalls zu der Frage, ob die Art nicht vielleicht in ihrer inneren Organisation Unterschiede darbieten dürfte, die zu einer generischen Abtrennung derselben von der Gattung Capulus nöthigen würden und es wäre interessant, dies durch eine anatomische Untersuchung der in Spiritus conservirten Exemplare entschieden zu sehen. III. Notizen über parasitische Copepoden. In »Bronn: Classen und Ordnungen des Thierreichs, Vol. V. (Arthropoden) p. 756 u. ff.» ist von Prof. Gerstäcker in Berlin eine Zusammenstellung der bis dahin bekannten parasit. Copepoden nebst deren Wohnthieren veröffentlicht. Kür Lernaeonema abdominalis Edw. fehlt die Angabe des Wohnthieres und dürfte die Notiz nicht ohne Interesse sein, dass sich ein Exemplar dieser Art an Boreogadus productus Gth., von Cpt. Brück an der Küste von Peru gefangen, fand. Auf p. 772 1. e. erwähnt Prof. Gerstäcker, dass bislang noch kein parasit. Copepode auf einem Fisch aus der Familie der Lophobranchier gefunden sei; um so auffallender und erwähnenswerther dürfte der Fund eines solchen, leider noch nicht näher besimmten Thieres am Auge von Syngnathus acieularis Jen., aus dem Hafen von Iquique (Peru), sein. 160 | 161 Lepidopus armatus Dana fand sich an einem von Capt. J. Meyer nahe San Francisco gefangenen Exemplare von Triakis semifasciatus Girard. Lernaeopoda califormiensis Dana an von demselben Capitain an gleichem Ort erlangten Exemplaren von Exocoetus eyanopterus ©. & V. IV. Serolis tuberculata Gr. und $. Orbignyana Aud. & Edw. Im » Archiv für Naturgeschichte, 41. Jahrg. (1875) 1. Bd. p. 208 u. ff.« ist von Staatsrath Prof. Grube in Breslau ein »Beitrag zur Kenntniss der Gattung Serolis etc.« veröffentlicht und wird darin auf p. 299 Serolis tubereulata als n. sp. aufgeführt und auf p. 227 u. ff. beschrieben; an beiden Stellen findet sich die Bemerkung, dass die Art Herrn Prof. G. als S. Fabricii von uns zugegangen und als solche in unserem Catalog V aufgeführt sei. Es beruht diese Angabe indessen auf einem Irrthum, der, wie sich durch die bei Herrn Prof. Grube dieserhalb gehaltene Nachfrage ergeben hat, durch eine unerklärliche Verwechselung der Etiquetten zu zwei von uns eingesandten Serolis-Arten dort entstanden ist. S. tubereulata Gr. ist in unseren Catalogen IV u. V sub Nr. 3690 als S. n. sp. aufgeführt, während S. Orbignyana Aud. & Edw. im Cat. V. p. S1 unter Nr. 7381 als Serolis Fabricii Leach, unter welchem Namen uns die Exemplare im Tausch zugingen, steht und unter diesem Namen auch Prof. Grube und anderen von uns gesandt wurden. Als Fundort ist von Prof. Grube 1. c. p. 209 für S. tuberceulata die Bathstrasse angegeben; es beruht dies wohl nur auf einem Schreibfehler, indem es sich hier wie auch aus unseren Catalogen ersichtlich um die Bass Strasse, die Meerenge zwischen Neu-Holland und Tasmanien handelt, die, wie schon Cat. IV p. XX erwähnt, ein äusserst reiches Thierleben, zumal an Crustaceen, Mollusken, Bryozoen, Coelenteraten und Protozoen beherbergt und wo von den Capitänen Wendt, Schultze und Bahlmann die fragliche Serolis wiederholt geschleppnetzt wurde. V. Bulimus Koroensis Garr. (Koro, Viti-Inseln) erwies sich in Folge Vergleichung von mehreren hundert Exemplaren als identisch mit B. Kantavuensis Crosse. Garret setzte dies in seinen Briefen schon voraus und soweit sich nach seinen Berichten und Sammlungen urtheilen lässt, kommt B. Koroensis überhaupt nicht auf der Insel Kandavu vor. Die uns vorliegenden Suiten lassen alle Uebergänge von B. Koroensis zu B. Kantavuensis erkennen und dürfte es sich daher empfehlen, die Art nach dem wirklichen Fundort, der Insel Koro im Viti-Archipel zu benennen. VI. Danais melittula Herr.-Schäff., D. neptunia Fid. und D. hamata M.L. In den Proc. of the Zoolog. Soc. 1875 p. 611 wird von A. G. Butler eine neue Danais, D. moderata, von den Neu-Hebriden beschrieben, von der derselbe sagt, dass sie der D. hamata nahe verwandt, sich indess von dieser durch die röthliche Basalcosta der Vorderflüigel und dadurch, dass die subhyalinen Flecken kleiner, schmäler und von blasserer Färbung, sowie dass die Unterseite der Flügel eine röthlichere Färbung zeige, unterscheide. Dazu bemerkt Butler, dass D. hamata allenthalben in der indo-australischen Fauna ihre Vertreter zu haben scheine und führt als solche u. A.: D. melittula H.-Sch. v. d. Samoa-Inseln, D. obsceurata v. d. Solomon-Inseln und D. moderata v. d. Sandwich-Insel, N.-Hbr. auf. Schreiber dieses hat sich in den Verh. des Vereins f. naturwissenschaftliche Unterhaltung in Hamburg II. Band (1875) p. 175 161 21 162 dahin geäussert, dass D. melittula nicht mit D. hamata als Localform zusammenfalle und (p. 177) dass D. neptunia Fld. ihm nur Varietät der D. melittula zu sein scheine. Mit Rücksicht auf das vorstehend Anseführte gewinnt nur eine Anzahl in diese Formenreihe gehörender Danais, welche das Museum Godeffroy soeben von Th. Kleinschmidt von Ovalau (Viti-Gruppe) und von F. Hübner von Upolu (Samoa-Gruppe) und Tongatabu (Tonga-Gruppe) erhielt, ein besonderes Interesse. Während die Exemplare von Upolu die von Herrich Schäffer »D. melittula« benannte Form repräsentiren, finden sich unter den Exemplaren von Tongatabu neben vollkommen damit übereinstimmenden Exemplaren auch solche, die einen vollständigen Uebergang zur D. neptunia Fld. darbieten. Die letzteren sind im Allgemeinen etwas grösser als die Exemplare von Upolu, zumal was die variirenden Stücke anlangt; die beiden aus der Wurzel der Vorderflügel entspringenden grünen, gewöhnlich hakenförmig nach oben umbiegenden Streifen, verschwinden bei den am meisten ausgebildeten Varietäten fast ganz, ebenso wie einzelne der übrigen grünen Flecken, wodurch die schwarze Färbung das Uebergewicht erhält. In der Zeichnung der Unterflügel bieten sich Keine besonders bemerkenswerthen Abweichungen von der D. melittula. Die Färbung der Unterseite der varlirenden Stücke ist gleichfalls eine dunklere und bei den abweichendsten bemerkt man Andeutungen der bei D. hamata in Zelle 2 und 3 der Hinterflügel vorhandenen schwarzbraunen Flecke. Gegen das Licht gehalten sieht man, dass bei den am meisten abweichenden Exemplaren auch die subhyalinen Flecke weniger durchsichtig sind. An diese Exemplare von Tongatabu schliessen sich nun die von Ovalau enge an. Mit D. melittula genau übereinstimmende Exemplare liegen zwar heute noch nicht vor, indessen neben solchen, mit den abweichenden von Tongatabu völlig übereinstimmenden, ist ein Exemplar vorhanden, das eine auffallende Verwandtschaft mit der continentalen D. hamata zeigt. Fast durchweg sind die Exemplare noch grösser als diejenigen von Tongatabu, und stimmen in der Grösse eher mit D. hamata überein; das Schwarz ist bei allen, sowohl auf der Ober- als auch auf der Unterseite, mehr oder weniger (die überwiegende Färbung, und viel saftiger als bei D. melittula; die beiden schwarzbraunen Flecke der D. hamata in Zelle 2 und 3 der Hinterflügel sind bei einzelnen deutlich vorhanden, bei den übrigen sämmtlich mindestens angedeutet. Bieten nun einerseits die vorliegenden Suiten ein Beispiel davon, wie wenig empfehlenswerth die Aufstellung neuer Arten auf Grund einzelner abweichender Exemplare ist, gestützt nur auf Grössen- oder Farbendifferenzen, wie dies neuerer Zeit von A. G. Buttler mehrfach geschehen, so drängt sich hiernach andererseits unwillkürlich die Frage auf, ob nicht die drei oben genannten, »sogenannten« Arten und vielleicht noch einige der von Butler erwähnten insularen Arten, nur Localvarietäten oder Rassen einer und derselben. vielleicht schon altbekannten Form sind. Die Beantwortung dieser Frage kann nur durch Sammeln möglichst umfangreicher Serien und durch Zuchtversuche an Ort und Stelle ermöglicht werden, wozu auch diese Mittheilung einen weiteren Anstoss’ geben möge. VII. Erneuete Exploration der Viti-Inseln. Nachdem seit den Reisen Dr. Ed. Graeffe's die Exploration der Viti-Inseln geruht hat, ist es \litte vorigen ‚Jahres gelungen, dafür Hermm Th. Kleinschmidt, der sich schon seit mehreren Jahren dort aufgehalten, mit Land und Leuten vertraut ist und sich ‚schon vorher durch kleinere, zumal ornithologische Sammlungen vortheilhaft bekannt gemacht hat, zu gewinnen. Die bislang von ihm eingegangenen, wenn auch noch kleinen Sendungen, enthalten des Interessanten manches: so an ethnographischen Gegenständen u. A. alte vitianische Steinbeile, Keulen und Lanzen mit prachtvoller Schnitzarbeit, eine Keule mit eingelegter Verzierung (Sterne aus Muschelschalen geschnitten) etc. ete.. an naturhistorischen Sammlungen vor Allem interessante Vögel, so u. A. Coryphilus aureieinetus Layard: Petroica Kleinschmidti Finsch, Fatare viridis Layard, Chrysoena vietor Gould, Chrysoena vividis Layard, Myiagra azureicapilla Layard ete. ete. 162 163 Einen grösseren Theil der von Herın K. eingesandten Vögel hatte nach Abreise des Herrn Dr. Finsch nach Sibirien Herr Dr. Hartlaub in Bremen die Güte zu prüfen und uns einige Notizen darüber zu geben; wir lassen dieselben in Nachstehendem zwischen >» «, unter Hinzufügung einiger Bemerkungen aus den Briefen Kleinschmidts über Farbe der Augen, des Schnabels und der nackten Theile, sowie der Nahrung der vitianischen Vögel, folgen. I VLÖLG-EIT. Astur vufitorques Peale (A. eruentus F. & H. Orm. Centralpolynes. p. 3). »Sharpe Catal. B. Britt. Mus. p. 121. Layard P. Z. S. 1875 p. 424.« » Jedenfalls als dem Viti-Archipel eigenthümlich zu betrachten, keineswegs also mit A. eruentus. »griseogularis, aequatorialis ete., synonymisch zu vereinigen. (Vergl. Sharpe I. c.) Im Brittischen » Museum von Reya, an der Mündung des Vai-Levu auf Viti-Levu und von der Insel Matuku (Viti-Inseln.) < »Sharpe’s Beschreibung des jüngeren Vogels passt ziemlich gut auf ein junges 2 von Viti-Levu. » Aber dieses letztere ist in der Ausfärbung etwas weiter vorgeschritten, denn auf der Brust erscheint das »reine, helle weinlilaröthliche Colorit des alten Farbenkleides. Auch zeist die Kehle dunkelbraune »Schaftstriche.« H.! [Kleinschmidt: Von Vanua-Levu. J.:*) rothgoldgelb. B.: gelb. S.: hornfarben, Wachshäute gelb. N.: Vögel, Eidechsen, grosse Insecten]. ? (Oerchneis moluccensis Hombr. & Jaq. Mit diesem Namen bestimmt Dr. Hartlaub uns einen von K. eingesandten, nicht sonderlich gut erhaltenen Balg eines Vogels, der ihm auf Ovalau gebunden gebracht, nnd bemerkt darüber: »Könnte ein jüngeres Weibchen dieser Art sein; die Bestimmung bleibt aber so lange zweifel- »haft, bis andere Exemplare, namentlich altausgefärbte, zur Vergleichung gestellt sein werden. « »Vergl. Sharpe, 1. c. p. 430. H.!« ? Platycercus tabuensis @ml. Mehrere Exemplare eines Papageis die K. auf Vanua-Levu erlegte und uns unter diesem Namen einsandte, stimmen einerseits nicht vollkommen mit Exemplaren des P. tabuensis die Dr. Graeffe von Eua (Tonga-Gruppe), aus sicherer Hand erhielt und uns s. Z. einsandte, anderer- seits stimmen sie aber ebensowenig mit P. splendens aus der Viti-Gruppe überein. Dr. Hartlaub bestätigt die Abweichung dieser Form von beiden genannten Arten und schreibt uns darüber: » Diese Exemplare stimmen allerdings weder genau mit P. tabuensis noch genau mit P. splendens. »Volle Auskunft über diese Expl. giebt aber Layard (Ibis 1876 p. 172. 175) welcher die Anwesen- »heit von vier wohlunterschiedenen Rassen dieser Platycercengruppe auf den Viti-Inseln constatirt. »Die abweichendste dieser vier Rassen oder Arten ist P. faviuniensis, der constant auch nicht die | »kleinste Spur eines blauen Nackenbandes zeigt. Dennoch glaube ich mich der Annahme von | »vier Rassen, nicht Arten zuneigen zu müssen. Die Endglieder dieser Reihe würden natürlich | »P. splendens (Viti-Levu und Kandavu) und P. taviuniensis (nur auf Taviuni) sein. « | |Kieinschmidt: J.: rothgelb, bei Jungen braun. B.: schwarz, bei Jungen grau. S.: schwarz, | bei Jungen nahe der Spitze gelb. N.: Früchte, Nüsse, Beeren etec.] | Ein durch einen Capitain lebend hierher gebrachtes, von K. erhaltenes Exemplar dieser Form, 1 das inzwischen die Zoological Society in London erworben, zeigte die Federn des Oberkopfes grün | gespitzt, und die Federn der Brust breit grüngeib gesäumt. Die Säume bildeten Querbinden. Ob hier ein Uebergangskleid vorliegt, wird die fernere Beobachtung des Vogels in London ergeben. *) J. = Iris. B. = Beine. S. = Schnabel. N. — Nahrung. H.! — Hartlaub. 163 164 Platycercus splendens Peale. |Kleinschmidt: Dieser Vogel hält sich meist in den niederen Gegenden der unteren Flüsse in Viti-Levu auf, zwischen den in den Mangrove-Sümpfen stehenden hohen Bäumen. Anf deren höchsten Zweigen auslugend, lässt er seine helle Stimme erschallen, die ihn schon von weitem von der folgenden Art unterscheidet.] Platycercus personatus Gray. |Kleinschmidt: Hält sich mehr in den oberen Gegenden Viti-Levus im tiefsten Wald auf, kommt indessen auch bis in die Dörfer und beraubt besonders Abends die Bananen- pflanzungen. Er ist in Viti-Levu ziemlich häufig, kommt aber ebensowenig wie P. splendens weder auf Ovalau noch auf Moturiki vor; seine Stimme ist ein hohles Knurren oder ein tiefes Krächzen, beim Fressen im diehten Laube lässt er dann und wann ein gedämpftes Knurren, beim Abfliegen regelmässig sein tiefes »Ka-Ka« hören. Die Eingebornen erlegen diesen Vogel oft mit Bogen und Pfeil. doch werden auch viele Alte zur Brütezeit (August) aus den Nistlöchern entnommen. Werden sie nicht bei dieser Gelegenheit durch Binden der Flügel und Beine roh behandelt, sondern bald in einen Käfig gesetzt, so halten sie sich recht gut. Beide vorgenannte Arten haben in der Jugend braune Augen, die Männchen kann man von den Weibchen mit ziemlicher Sicherheit an der Grösse des Schnabels, der beim 0° gewöhnlich stärker und rauher, beim 2 schwächer und glatter ist, unter- scheiden. Die Eier beider Arten sind dadurch unterschieden, dass die von P. personatus mehr länglich, die von P. splendens mehr rund sind. Das Gelege bilden 2 Eier, das Nest ist in dicken hohlen Bäumen im Holzmulm angelegt, wodurch die Eier oft eine braune Färbung annehmen. Gebrütet wird mehrmals im Jahr.] Lorius solitarius Lath. Von dieser durch Dr. Graeffe von Ovalau und Viti-Levu nachgewiesenen Art liegen uns nun durch Kleinschmidt eingesandte damit übereinstimmende Exemplare von Vanua-Levu und der Küsten-Reeion von Taviuni vor. Ausserdem sandte K. ein Exemplar einer abweichenden Form, die wie derselbe schreibt auf Taviuni in den feuchten dichten Wäldern der höheren Gebirge sich findet und auch in den Gebirgen Viti-Levus vorkommen soll, woher K. indess selbst noch keine Exemplare gesehen. Diese Form unterscheidet sich von der aus der Küsten-Region durch beträchtlichere Grösse und stärkeren Glanz des Gefieders und bemerkt Dr. Hartlaub darüber: »Der ganze Vogel etwas »stärker, interessanter Rassen-Unterschied durch das breitere rothe Interscapularband. Im » Vebrigen wie Exemplare von Viti-Levu.« |Kleinschmidt: Nativ-Name: »Kula«. I.: rothgelb, bei Jungen: braun. B.: schön dunkel- rothgelb (etwas fleischfarbenröthlich), bei Jungen: schwarz. S.: dunkel fleischfarbengelb, bei Jungen: Aunkelgraubraun. N.: Weiche Früchte, Saft von Blüthen, Zuckerrohr ete.] Trichoglossus aureieinctus Layard. [Kleinschmidt: Junger Vogel mit »Magenta«-farbenen Hosen; das, das votlı der Kehle begrenzende gelbe Band weniger deutlich. Der alte Vogel fett, sein Flug sehr schnell | und hoch, deshalb und zumal mit feinem Schrot schwierig zu erlegen und, da er, nachdem er getroffen, erst in einigen Secunden entfernt vom Jäger zur Erde fällt, schlecht wieder aufzufinden. 40 Schüsse lieferten nur sieben Exemplare. Der Vogel lebt in Gesellschaft von L. solitarius und streicht von Taviuni nach Kio, Vanua- Levu, Viti Levu, Moturiki und Oyalau. Nest und Eier noch unbekannt. Nativ-Name: Kula-ni-wai. l.: gelblichrothbraun, jung: dunkelbräunlich. B.: fleischfarben, jung: bläulich-dunkelrothbraun. S.: vöthlichgelb. N.: Pflanzen, Früchte und Blüthensaft.] Cueulus sims Peale. Von dieser bisher aus der Sandelholzbai der Insel Vanua-Levu (Peale) und Kandavu (Challenger-Expedition) nachgewiesenen Art liegt durch Kleinschmidt eine sehr instructive Suite von Exemplaren, die Verfärbung des jungen Vogels mit gebänderter Unterseite, in den alten mit einfärbig;: roth- brauner Unterseite zeigend, vor, auf die wir später noch eingehender zurückzukommen gedenken und welche 164 Ei > 08 165 von Somo-Somo auf Vanua-Levu und Taviuni stammen. Auch auf Viti-Levu hat K. diesen Vogel beobachtet. |Kleinschmidt: I.: gelblichweiss. B.: schön gelb. Oberschnabel: hornblauschwarz, Unter- schnabel: unten gelb, oberer Rand: hornblau. N.: Insecten. Wurde in Viti-Levu nur bei und nach Anbruch der Dämmerung gehört, ganz selten bei Tage und dann nur spät am Nachmittag. Er scheint oft in Gesellschaft eines zweiten (wahrscheinlich paarweise) sich umherzutreiben, wobei sie sich dann mit dem klagenden Lockton gegenseitig anrufen und antworten. Derselbe besteht aus 2 Noten, von denen die zweite die längste, gezogene »ö—öh«. In Eulu hörte ich ihn dicht bei den Wohnungen der Eingeborenen in den » Shadocks«, »Molikana « in Viti-Sprache (Citrus decumana L.). Er wird M’Bidi-vuki-langi, wegen der Aehnlichkeit in Zeichnung des Gefieders mit »Bidic (Rallus pectoralis) und weil er hoch fliegt, während R. pectoralis sich niedrig hält, genannt.| ' Cneulus infuscatus Hartl. |Kleinschmidt: Ein Männchen erlegte ich auf Lilluvia (Prison-Insel) ca. 12 Meilen von Levuka (Ovalau) am 12. März 1876. Gaumen sehr roth, Mundwinkel mehr roth als gelb. Unterschnabel nicht schön ledergelb wie bei ©. simus, sondern mehr grau (dunkelschmutzig weisslich mit etwas gelblichem Anflug). Spitze desselben und Oberschnabel schwarz-hornfarben. Iris: Kaffee- braun. Füsse: gelb. Streicht von Baum zu Baum nach Insecten, vorzüglich wohl nach Raupen suchend, deren Reste nebst solchen von schwarzen Käfern sich in seinem Magen fanden. Die Stimme hörte ich nicht.] Halcyon sacra Gmel. (»Layard Proceed. Z.-S. 1875 p. 427. H.!«) |Kleinschmidt : Dieser Vogel ist über die canze Gruppe verbreitet und scheint, obwohl » Kingfisher« benannt, sich doch sehr wenig auf Fischerei zu legen. Denn wenn man ihn auch dann und wann auf Felsstücken des von der Ebbe trocken gelegten Strandes und auf Bäumen in der nächsten Nähe von Bächen bemerkt, so scheint er dennoch mehr den Eidechsen und grossen Insekten als Fischen nachzustellen. — Ich traf ihn und sein Nest im trockenen Hochwald, wo weit und breit kein Wasser war; ich beobachtete ihn oft auf einem Zweige mit Beute im Munde, wie er dieselbe durch wiederholtes Anschlagen derselben gegen den Ast tödtete; ich sah ihn Nahrung zu den Jungen tragen und fand im Neste neben den noch blinden Jungen todte Eidechsen, nie Fische. Erwähnen muss ich jedoch, dass ein von mir gefangen gehaltener junger Vogel (mit schön dunkel besprenkelter Brust und hellen Beinen und Tarsen) mit Vorliebe kleine Fischchen frass. Das Nest ist dann und wann in Höhlungen der grossen » Ivi«-Stämme (Inocarpus edulis) angelegt, meist aber in den Termitenbauten *), die wie grosse Säcke an den Stämmen befestigt sind, oder gar wie Ballen frei auf dem Boden unserer Wälder lagernd oft angetroffen werden und zwar sowohl dicht am Strande in der Nähe von Flussmündungen, als auch in den höheren Gebirgsgegenden vom Wasser fern. Das Gelege bilden 4 rundliche weisse Eier, durch die Erde oder faule Holztheile oft wie bei Papageieneiern gebräunt, was sich aber herunterwaschen lässt, worauf sich das Ei rein weiss zeigt. Sie sind ohne weitere Unterlage in der ca. 2 Faust grossen Kammer deponirt. Die Jungen, blind und unbehülflich, liegen mit den grossen Schnäbeln eines auf dem andern ruhend, von den Termiten unangefochten im Neste und bei Annäherung an dasselbe vernimmt man bald ihr schnurrendes Girren. Nur wenn der Bau der Termiten zerstört wird und dieselben dann wüthend nach Allem beissen, verschonen sie auch, wie ich selbst bemerkte, die »Leesic (Nativ-Name des Vogels auf Ovalau) nicht und suchen diese sich dann durch Kratzen mit den Füssen ihrer Peiniger zu erwehren. Bei vielen Ansiedlern steht der Vogel in dem üblen Rufe, junge Küchlein zu tödten und zu verzehren; *) Dasselbe theilt Herr P. W. Krause über das Nisten dieses Vogels auf Upolu in der Samoa-Gruppe mit. 165 u“ 166 selbst habe ich dies noch nicht beobachtet. Seine Stimme ist ein wohl 20 mal wiederholtes » Gieb- Gieb-Gieb« und ein heiseres gezogenes » Dschüh-Dschüh-Dschüh-Dschüh«, welches er oft von einem hohen Zweige oder Cocosnussbaum ertönen lässt. I.: braun. B.: grau und helle Füsse. S.: schwarz, unten hell.] Collocalia spodiopygia Peale. |Kleinschmidt: Die 2—3 weisse Eier enthaltenden, an die Felsen geklebten Nester sind gelatinisch und mit Moos und Flechten gemischt. — Zwar bin ich der Sache noch nicht gewiss, indessen glaube ich, dass die Vögel sich zum Bau der Nester einer die Felsen und Klippen an schattigen Stellen überziehenden Flechte*) bedienen. Von Kio erhaltene Nester sind beim Bau weniger mit Moos und Flechten gemischt, als die von Ovalau. — Nest in dunklen Felshöhlen. Nester von Mango, denen feine Hälmchen, die nach unten hervorragten, eingeklebt waren, hatten dadurch ein bartähnliches Ansehen erhalten. | Hirundo talutica Gmel. »Layard Proc. Z. S. 1875 pg. 430.« »Nach Layard 1. c. auf Viti Levu (Reva), Kandava. Lomma-Lomma und Taviuni« H.! |Kleinschmidt: Ein Nest fand ich an der felsigen Küste der Insel Vanua-Levu in der Somo-Somo-Strasse, nahe der Insel Kio. Sie fliegen mit der Geschwindigkeit eines Pfeiles über die Fluth und die Brandung, im nächsten Augenblick aber wieder mit wunderbar präcisen Wendungen durch die Höhlungen und grossen Risse der Klippen und um die scharfen Kanten derselben, wobei sie sich öfter einander jagen. Die Wände der hohen Klippen sind nach innen oft stark ausgewaschen und da das Nest in den meisten Fällen in der Höhlung auf einem Steine von nur Faustgrösse angebracht, so ist es äusserst schwierig, wenn überhaupt zu erreichen. Die Eier sind über und über mit braunen Fleckchen besprenkelt, die nur manchmal nach dem einen Ende hin einen dichten Kranz bilden. Obgleich das Weibchen bis 5 Eier legt, so scheinen doch nie mehr als 2, höchstens 3, den Alten im Gefieder schon ganz gleiche Junge auszukommen. I.: dunkelbraun, fast schwarz. B.: schwarz. S8.: schwarz. N.: Insecten.]. Myzomela jugularis Peale. |Kleinschmidt: von Vanua-Levu und Taviuni. I.: dunkelbraun. B.: schwarzgrau, bei Jungen heller. S.: schwarz. N.: Insecten. Myzomela nigriventris Peale. Die Angabe des Vorkommens dieser Art in den Viti-Inseln in den ersten Catalogen des Museum Godeffroy beruht auf einem Irrthum; sie ist uns bis jetzt nur von den Samoa- Inseln zugegangen. Ptilotis procerior Finsch. & Hartl. |Kleinschmidt: Nackte Stellen schön gelb. J.: hell-gelbbräunlich. B.: hellgrau. S8.: schwarz. N.: Insecten.] Leptornis viridis Layard. |Kleinschmidt: Vom 21.—27. März 1876 einige Exemplare am Wai-Da-Lidi in Viti-Levu erlegt, wobei ich Gelegenheit hatte zu beobachten, dass dieser Vogel ebensowohl Frucht- als Insectenfresser ist. Augen wie bei Ptilotis mehr graulich als braun; bei jüngeren ist, glaube ich behaupten zu dürfen, der Schnabel mehr hellgelb, während der der alten Vögel mehr dunkel.] Zosterops flaviceps Peale. |Kleinschmidt: Dieser wohlbekannte, hier »Gi-n’Gi« genannte Vogel ist über alle Inseln der Gruppe verbreitet. Männchen und Weibchen gleich gefärbt, nur manchmal das Männchen etwas lebhafter gelb ete. als das Weibchen. Junge Vögel wie die alten gefärbt. Besonders gern nascht er kleine, süsse, fleischige Beeren, so z. B. die hier eingeführten kleinen’ schwarzen Maulbeeren; doch schlüpft er auch eifrig von Zweig zu Zweig, von Blüthe zu Blüthe, auf Insecten falındend. Auch ausser der Paarungszeit scheinen diese Vögelchen liebend zusammenzuhalten. So sieht man sie meist immer zu zweien fliegen, hört sie sich locken und antworten und bei Annäherung der Dämmerung sich rufen, um dicht an einander genestelt auf einem gewissen Plätzchen in einem ) Wohl eher eine Alge! 166 Be 167 Strauch, nur circa 6—8 Fuss von der Erde entfernt, zu schlafen. Ich. habe dies oft beobachtet und schon verschiedene im Schlafe abgefangene Pärchen gehabt. Die Stimme ist ein helles gezogenes und ebenso beantwortetes »Gi« Der Flug ist wellig, d. h. nach längerem Bogen ein schnelles Sinken und Wiederauffliesen. Das reizende, aussen, wenn in der Nähe von, oder in Baumwollbüschen mit Baumwolle bekleidete Nestchen ist zwischen dünnen Zweigen oder Ranken von Winden (Convolvulaceen) nur wenige Fuss vom Boden zierlich aufgehängt. Das Gelege besteht aus 5 hellblauen Eiern. Durch den grauweissen Bauch leicht von der folgenden Art. die bis jetzt nur auf Taviuni und Kandavu gefunden, zu unterscheiden. J.: dunkelbraun. B.: dunkelgrau. $8.: schwarz. ] Zosterops explorator Layard. |Kleinschmidt: J.: dunkelbraun. B.: dunkelgrau. S.: schwarz. N.: Insecten.| Drrymochaera badiceps Finsch. |Kleinschmidt: Ein weiteres Exemplar erlangte ich am 24. März 1876 bei Nucke-n’Dum auf Viti-Levu. In jener Gegend sind viele Rohrdickichte und hält sich der Vogel meist in diesen auf. Obgleich man ihn öfters, besonders früh Morgens und gegen Abend, und ganz in der Nähe hört, bekommt man ihn hier nur selten zu Gesicht, während er auf Vanua-Levu, von wo die ersten Exemplare stammen, *) und wo er sich mehr im Forst aufhält, eher zu Schuss kommt. Gleich europäischen Rohrsängern ist dieser Vogel beständig in Bewegung, dann und wann durchziehen ihrer zwei den Busch und antworten sich gegenseitig. Die Nähe von Wasser scheinen sie zu lieben. Der helle Ruf, aus einem geflöteten Anfangston, der in einen Triller von circa 6 Noten mit feinem hohem Ton endigt, bestehend, ist weithin und angenehm zu hören. J.: dunkelbraun. B.: hellhornfarben (fleischfarben-gelblich oder hellbraunlich). S.: hellbraun. N.: Insecten.| Petroica Kleinschmidti Finsch. |Kleinschmidt: Dieser seltene kleine Vogel, von dem ich nun auch auf Tavyiuni am 21. November 1875 ein Pärchen fand. ist jetzt von Viti-Levu, Kandavu und Taviuni nachgewiesen. Das Männchen mit rother, das Weibchen mit blassrother weisslicher Brust, worüber mir, da ich die Thiere selbst untersuchte, kein Zweifel blieb. Der Vogel lebt im Unterholz und liest von den Pflanzen die in Menge vorkommenden Waldasseln ab, von denen ich den Magen voll fand. L: braun. B.: hellbraun. S.: hellhornfarben.| Lamprolia Victoriae Finsch. |Kleinschmidt: Das Nest dieses Vogels steht oft nur 4 bis 6 Fuss vom Boden in der Gabel eines dünnen Zweiges und enthält nur ein Ei, welches hell-chocoladenfarbig mit eben solchen dunkleren, grösseren und kleineren Flecken besprenkelt ist. Der junge Vogel zeigt schon im Nest den Metallschimmer am Kopf, nur ist sein sammetnes Gefieder nicht ganz so intensiv schwarz und an anderen Theilen schimmernd als bei den Alten. Ausgeflogen und sich selbst versorgend, ist ein junger Vogel am gelben Mundwinkel, hellerem Schnabel (vorzüglich ist der Unter- schnabel fleckig, mit gelblichen oder hornbraunen Stellen gemischt) und an seinem noch anspruchs- loseren, mehr tief dunkel-schiefergrauem als schwarzem, dabei weniger schimmernden Kleide zu erkennen. Die weissen Atlasfedern des Bürzels und Schwanzes erscheinen schon in der ersten Jugend im vollen Glanze. Im Alter sind Beine und Schnabel glänzend schwarz. Der zahlreichen dunkel- grauen Exemplare halber, welche ich erleste, denke ich, dass das Prachtgefieder erst bei der ersten Paarung, wenn die Vögel also ein Jahr alt, angelegt wird. Der Vogel hält sich im Unterholz der feuchten, hohen, üppigen Wälder von Taviuni auf, selten höher als 20 bis 30 Fuss vom Boden. Er scheint sogar oft an den Boden zu gehen, lässt sich auf einem dünnen Zweig nieder und ist überhaupt nicht so schwer wie einige andere Vögel zu beschleichen; durch seine eigenthümliche Stimme, ein leises, kurzes »ü-ü-ü« und dann und wann ein etwas lauteres Gezwitscher, verräth er sich dem *) Nicht von Taviuni, wie weiter vorn p. 6 bemerkt ist. Fs soll dort heissen, an der Küste der Somo-Somo-Strasse (Vanua-Levu). 5 167 168 erfahrenen Jäger bald. Jetzt sitzt er auf der Ranke einer Liane, im nächsten Augenblick fliegt er um den dicht mit Schlingpflanzen und Kletterfarren umzogenen Stamm hoher Bäume, hängt sich an die dünnen und diekeren Ausläufer, klettert ameisenartig hierhin und dorthin, und liest dabei kleine schwarze Käfer, wahrscheinlich auch Brenthus, die er zerstückelt, ab. — Im Magen des Vogels fand ich fast nur Ueberreste derartiger schwarzer, dunkelgrünlich und bräunlich schillernder Käfer. - I.: dunkelbraun. | Lamprolia minor Kleinschm. »Jedenfalls als Art von L. Victoriae zu unterscheiden, obgleich allerdings »nur durch die geringeren Dimensionen verschieden. Eine jener constanten Rassen, die Schlegel »dreinamlich, also etwa mit L. Victoriae minor bezeichnen würde. H.!« Bis jetzt von Herrn K. nur an der Küste der Somo-Somo-Strasse auf Vanua-Levu, nicht bei Somo-Somo auf Taviuni, wie weiter vorne p. 6 irrthümlicherweise gedruckt, gefunden. |Kleinschmidt: I.: dunkelbraun. B.: schwarz. S.: schwarz. N.: Insecten.] Rhipidura albogularis Layard. |Kleinschmidt: Wird paarweise mehr im Unterholz als hoch bemerkt, kommt oft nahe an den Jäger heran, ihn mit öfterem Ruf wie eine Grasmücke umflatternd, und scheint sich gern in nächster Nähe der Bäche aufzuhalten. Bis jetzt nur auf Viti-Levu gefunden. I.: dunkelbraun. B.: schwarz. 8.: schwarz. N.: Insecten.] Myiagra castaneiventris Verr. |Kleinschmidt: Es war mir bei dieser und der folgenden Art auffallend, dass die Jungen den Aeltern so ganz unähnlich sind, da sie nicht einmal der Mutter, viel weniger ‘aber in ihrem Kleide dem Vater gleichen. Während das alte Männchen einen prächtig schwarzen, stahlblaugrün glänzenden Kopf und Hals und eine schön kastanienbraune Brust hat, haben die Jungen, auch die függen, einen graulichen Kopf, hellere schmutzig weissliche Kehle und eine leicht bräunlich angehauchte und fein dunkel gesprenkelte Brust. Die Nestjungen dieser Art sind denen der M. azureicapilla Layard äusserst ähnlich und schwer von einander zu unterscheiden, da beider Schnabel schwarz ist. Obgleich manchmal zwei Eier im Nest, glaube ich dennoch, dass immer nur ein Junges ausgebracht resp. aufgezogen wird. Das stark gebauete Nest von M. castaneiventris ist gewöhnlich in einer Gabel erbaut; ich fand es auf Sträuchern nur 5 bis 4 Fuss von der Erde und auf Orangen- und anderen Bäumen. Es ist aussen, ähnlich dem des deutschen Buchfinken mit hellgrünen Flechten bekleidet und überhaupt sehr elegant gearbeitet. Die Brutzeit dauert von August bis Ende des Jahres, ja bis in den Januar hinein. Da die Jungen auch eine von der der Alten verschiedene Stimme hören lassen, so könnten dieselben, zumal da sie, wie erwähnt, auch im Gefieder den Alten so unähnlich sind, leicht von einem Neuling für ganz verschiedene Vögel gehalten werden. Stimme der Alten beim Umherschweifen und Mückensuchen von Zweig zu Zweig: »Käht- Kälte, gleich einer deutschen Grasmücke, doch hört man dann und wann auch einen Gesang des Männchens, der, obgleich er hier, wo es fast gar keine Sänger in der Vogelwelt giebt, den Vogel- freund sehr erfreut, und wenn auch einige schöne volle runde Töne hie und da darin vorkommen, doch nur als sehr mittelmässig bezeichnet werden kann. Das Weibchen bewegt sich ohne besondere Manöver von Zweig zu Zweig, während das Männchen oft, wie um sich zu zeigen, von Spitze zu Spitze trockner Sträucher flattert und dort mit hoch aufgerichteter Haube und schwanzwippend, wie übermütlig, sein »Käht-Käht« ertönen lässt. Das ohnehin schöne Thierchen bietet dann einen veizenden Anblick. I.: dunkelbraun. B.: dunkelgrau. S8.: schwarz. N.: Insecten.| Myiagra azurcicapilla Lay. Bis jetzt nur von Taviuni und Viti-Levu nachgewiesen, wahrscheinlich auch auf Vanua-Levu. |Kleinschmidt: Das Männchen dieses reizenden Vogels, mit seinem himbeerrothen Schnabel (der leider nach dem Tode verblasst),, der braunen Kehle und dem hellblauen Schopfe, der wie der schwarze der vorhergehend besprochenen Art oft aufgerichtet getragen wird, ist jedenfalls 163 169 einer der schönsten Vögel dieser Gruppe. — Das nur ein Ei enthaltende Nest wird aussen mit schönem, grünem Moose bekleidet und sieht sehr nett aus. Das, in Anbetracht des kleinen Vogels, ziemlich grosse Ei ist schmutzig weiss mit fahl graubraunem Ring und mit eben solchen Fleckchen beprenkelt. Obgleich die von mir gefundenen Nester nur ein Ei enthielten, denke ich dennoch, dass dieser Vogel gleich der vorigen Art zwei Eier legt. Er ist ein ächter Insektenfresser, der sich gern in der Nähe der Waldbäche aufhält und von den feuchten Steinen ihrer Ufer das Moos zum Bau seines sich nicht sehr fern davon, circa 6 Fuss vom Boden, befindenden Nestes holt. Der Schnabel des Weibchens ist am Oberschnabel fast immer dunkel hornschwärzlich, am Unterschnabel theils hell, theils roth gefleckt. Der blaue Schopf des Männchens ‘fehlt dem Weibchen, die Backenflecken sind weiss. Auffallend ist mir die Flachheit des Brustbeines sowie des Körpers dieser Art überhaupt. Als sicher glaube ich annehmen zu dürfen, dass alle jungen Vögel im Nestkleide und bis zur ersten Mauserung ohne Ausnahme den Weibchen gleich sehen, und dass dann erst die Männchen das Pracht- sefieder anlegen, ähnlich wie dies bei M. castaneiventris der Fall ist. I.: braun. Beine: hellgrau. S.: beim Männchen und Weibchen vorstehend beschrieben, bei Jungen ganz hornbraun. N.: Insecten.| Monarcha Lessoni Hombr. |Kleinschmidt: I.: dunkelbraun. B.: schwarzgrau. S.: schwarz. N.: Insecten.| Pachycephala Graeffei Hartl. |Kleinschmidt: Am 24. März 1876 fing ich ein Pärchen im Forst am oberen Wai-Da-Lidi, auf Viti-Levu. Während meiner verschiedenen Touren durch jenen Theil Viti-Levus bemerkte ich nur diese Art dort, wo sie, wenn auch nicht häufig, doch auch nicht gerade selten ist. Iris: dunkelbraun. Nahrung: Insekten und Früchte. Dem Eingeweihten macht sich dieser Vogel sehr bald durch seinen kurzen flötenartigen Lockton, neben dem er noch einige recht wohllautende Töne hat, die er beim Umherstreifen oft hören lässt, bemerklich. Ich bin überzeugt, dass dieser Vogel wenn noch in den Nestfedern graubraun und rothbraun ist. | Pachycephala Vitiensis Gray & P. torguata Layard. Ueber diese beiden Arten liegen noch keine Beobachtungen K.’s speciell für jede einzelne vor, und geben wir dieselben daher hier nur unter Reserve um später darauf zurückzukommen. Wir bemerken dazu, dass sich unter den von K. bis jetzt eingesandten Bälgen von Vanua-Levu wohl Weibchen finden, die mit dem, in unserer Sammlung befindlichen in »Finsch und Hartlaub: Orn. Central-Polynes. p. 73 u. ff. beschriebenen Exemplar übereinstimmen, dagegen keine Männchen auf die die 1. c. gegebene Beschreibung passen würde. Der von K. nachstehend erwähnte Vogel mit nicht ganz schliessendem, schwarzem Brustband wird sich wahrscheinlich als P. Graeffei erweisen, von der wir Exemplare aus der Savu-Savu-Bay der Insel Vanua-Levu darunter vorfanden, die vollkommen mit dem Typus dieser Art übereinstimmen. Das ganze von Herrn K. von P. Vitiensis und P. torquata gesandte Material hatte Dr. Hartlaub die Güte zu prüfen und uns Nachstehendes darüber mitzutheilen. K.’s Notizen lassen wir demselben folgen. »Ich kann zwischen Exemplaren dieser Vögel von Vanua-Levu und Taviuni höchstens einen » Localrassenunterschied einräumen, zwei verschiedene Arten sind es aber nicht. Die Taviuni- »Exemplare sind von etwas brillanterer Ausfärbung oder richtiger: scheinen es zu sein. Hinsichtlich »der Weibchen enthalte ich mich jeder bestimmten Meinungsäusserung, indem in der That diese »Frage nur von dem Reisenden und Sammler selbst entschieden werden kann. Die Frage ist also »2z. B.: Existirt P. Vitiensis auf Taviuni? Existirt diese weisskehlige Art auch auf Vanua- »Levu? Wenn nicht, so wäre ja hinsichtlich der vorliegenden Weibchen von daher (Vanua-Levu) »kein Zweifel; sie würden dann einfach P. torquata sein. Kommt aber die ächte P. Vitiensis auf »Taviuni und Vanua-Levu vor, so bleibt die Frage hinsichtlich der Bestimmung der Weibchen noch »eine offene. H.!« |Kleinschmidt: Alle von Taviuni kommenden Pachycephala sind P. torquata. — Ich glaube, dass keine der anderen Species dort lebt. Der Vogel von dort hat den breiten 169 22 170 schwarzen ganzschliessenden Ring über die Brust, während die in Vanua-Levu erlegten mir P. Vitiensis zu sein scheinen. da in den meisten Fällen ein kleiner Zwischenraum zwischen der von | beiden Seiten nach vorn laufenden Ring-Zeichnung existirt. Wenn auch bei einigen der Ring vollständig i zu sein scheint, so ist es noch immer nicht das schöne breite schwarze Band der P. torquata. Ebenso sind die Eier verschieden. Dasjenige des Vogels von Taviuni ist bläulich mit dichtem, schwarzem Fleckenkranz am oberen Ende, das des Vogels von Vanua-Levu ist mit, über die ganze Oberfläche einzeln verstreuten, bräunlichen Flecken, die nur auf der einen Seite am oberen Ende dichter stehen, geziert. Das Nest fand ich auf beiden Inseln ca. 10 Fuss vom Boden in einer Gabel; dasselbe ‚enthielt stets nur ein Ei und da seitdem Herr Layard von Taviuni auch ein Nest mit nur einem Ei im ‚Januar 1876 erhielt, so erscheint es annehmbar, dass auch diese Vögel wie mehrere Viti-Vögel nur ein Ei legen. Der Ruf der beiden Vögel ist sich sehr ähnlich, indess doch so verschieden, dass der Unterschied vom Kenner bald bemerkt wird. Der Vanua-Levu-Vogel steht früh auf, schon in | der ersten Morgendämmerung ertönt sein lauter Ruf von allen Seiten aus dem Wald und besonders scheinen sich die Weibchen als Schreier hervorzuthun. Sein Ruf klingt wie: »Ta widdi tü tu wiu«, | Ta widdi tü tu wiue.. Gegen 8 Uhr Morgens werden die Vögel still, gegen 11 Uhr und am Nach- mittag hört man sie nur einzeln. Neben jenem eigentlichen Ruf lässt der Vogel noch ein leises: »huit, huit, huit« hören. Diese Pachycephala und die Ptilotis sind die lautesten Scandalmacher des Morgens in jenen Gegenden Vanua-Levus und Taviunis. Farbe der Iris ete. und die Nahrung bei beiden Vögeln | gleich! I.: braun. B.: schwarzgrau. S.: schwarz. N.: Inseeten und Beerenfrüchte mit kleinen Kernen. ] | MMyiolestes Vitiensis Hartl. |Kleinschmidt: Dieser Vogel sollte mit dem deutschen Namen » Trauervogel« belegt werden, wozu sein düsteres Gewand und seine äusserst klagende Stimme berechtigen würden. Er hält sich im niedern Busch, nicht in den hohen Bäumen auf, liebt die Nähe von Gebirgsbächen, ist nicht gerade selten und wohl über die ganze Gruppe verbreitet. Eier fand ich Anfangs September.} Ausser einer Anzahl mit dem Typus dieser Art übereinstimmender Exemplare von Taviuni und Vanua-Levu sandte Kleinschmidt zwei sich davon durch gänzlich schwarzen, stärkeren Schnabel und Verschiedenheiten in der Färbung der Schwanzfedern unterscheidende Exemplare von Taviuni (Dec. 75), über die Dr. Hartlaub uns Folgendes mittheilt: > Myiolestes (Pachycephala) macrorkyncha Layard. Proc. Z. S. 1875 p. 150 und 1875 pe. 433. »Ohne Zweifel dieser Art angehörend. Kurze Beschreibung Layards passt leidlich gut, bis auf »tip of tail pail.« » Die Spitzen der seitlichen Steuerfedern sind allerdings etwas blasser. Wenn nicht M. macrorhyncha, | so ist dieser Vogel neu! H.!« |Nahrung beider Formen: Insecten, Iris bei beiden: dunkelbraun. | Beine bei beiden: blau. Kleinschmidt.] yiolestes nigrogularis Layard. Die letzte Sendung K.’s enthielt ein, von dem früher von Ovalau erhaltenen ersten Exemplar unserer Sammlung abweichendes von Vanua-Levu. | Dr. Hartlaub schreibt uns über diese Art Nachstehendes: »M. (Lalage) nigrogularis Layard » Proc. Z. S. 1875 p. 149 Finsch 1. c. 1876 p. 20. Höchst ausgezeichnete Art, keineswegs typisch, | »sondern vielmehr aberrant durch die ausserordentliche Entwickelung des Schnabels und durch die | gänzlich abweichende Färbung. Der Vogel erinnerte mich beim ersten Anblick an die madagascarische »Form Xenopictirostris! Das durch die bedeutend grössere Ausdehnung des Schwarzen am ‚Vorderhalse sowie durch den kürzeren Schnabel ausgezeichnete Exemplar ist vermuthlich das » Weibchen dieser Art H.!« |Kleinschmidt: Helle Stimme, laut, ein heller Pfiff aus vielen ü, ü, ü, ü, schnell hintereinander ausgestossen, gebildet. Im Inland Forst, durch den Unterbusch streichend und in hohen Bäumen | der Nahrung nachgehend. I.: braun. B.: blaugrau. $.: schwarz. N.: grosse Insecten wie Cicaden ete.] 170 | 171 Artamus mentalis Jard. Von den heissen Quellen der Savu-Savu-Bay, Vanua-Levu. |Kleinschmidt: T.: braun. B.: bleiblau. S.: bleiblau. N.: Insecten.| Aplonis tabuensis G@mel. Von Vanua-Levu. [Kleinschmidt: I.: braun. B.: grau. S.: schwarz. N.: Insecten und Früchte.| Erythrura Pealei Hartl. |Kleinschmidt: Ein am 22. März 1876 am Wai-Da-Lidi geschossenes Pärchen war ganz gleich gefärbt; ich nehme daher an, dass das Männchen ein erstjähriger Vogel ist, da ältere in Taviuni schön rothe Köpfe, die Jungen dagegen mit blauen Wärzchen und gelben Mundecken kaum Roth, dagegen mehr Blau am Kopf zeigten. Bis jetzt habe ich diese Art nur auf Viti-Levu, Vanua-Levu, Taviuni und Kandavu, dagegen nicht auf Ovalau gefunden. I.: dunkelbraun. B.: bräunlich. S.: schwarz; bei Jungen hell mit gelbem Mundwinkel und zwei blauen Wärzchen. N.: Sämereien, vorzüglich von Gräsern.| Philinopus fasciatus Peale. |Kleinschmidt: Wurde von mir bis jetzt nur auf Vokaya gefunden. Die helle Stimme dieser schönen Taube ähnelt ganz der der deutschen Turteltaube.| Chrysoena luteovireus Hombr. et Jaq. |Kleinschmidt: Ein Pärchen neuerdings am 22. März 1576 am Wai-Da-Lidi auf Viti-Levu erlangt. Beine, Füsse, Augenlieder, nackte Stelle hinter dem Auge und Schnabel, mit Ausnahme der äussersten Spitze, die hellbräunlich, erbsengrün — in’s Potsdamer Grün ziehend. Iris hell, beinahe weiss, etwas gelbgraulich. Weibchen grün mit schön gelben Säumen an Schwingen. Das junge Männchen ist, wenn noch im grünen Jugendkleid, an der tiefen gelben Färbung unter Schwanz ‚und Flügeln, besonders aber an den gelben Schulterfedern, die dem Weibchen fehlen, zu erkennen. Besonders schön sieht das Männchen im Uebergangskleid aus, wo dann hie und da auf grünem Grunde die gelben Federn erscheinen. Nahrung: fleischige Kernfrüchte der Waldbäume, deren diese Vögel bis zu Kirschgrösse oft S—10 im Kropf und 3 im Magen haben. Das Gelege besteht gleich dem der Chrys. Victor nur aus einem weissen Ei, das viel länger als rund ist. Die Stimme dieses Vogels ähnelt der eines amerikanischen Ochsenfrosches oder dem fernen Anschlagen eines heisern Bullhundes, was schlecht zu der sonst so lieblichen Erscheinung passt. Diesen Ruf lässt das Männchen, auf einen Zweig niedergekauert, wohl 10—20 Mal ertönen. Das Benehmen dieses Vogels ist dem von Chrys. Victor so ähnlich, dass man ihn, auf einem Zweige sitzend, füglich für eine verkleidete Chrys. Victor erklären könnte, böte nicht seine Stimme einen Unterschied. Ganz wie die letztgenannte Art fliegt er einen Zweig an, hockt nieder, sonnt sich, lockt und hält, wenn sich Etwas rührt, oder ihm näher kommt, plötzlich ein, dreht den Kopf, guckt und ist wie Chrys. Victor mit raschem Flügelschlag verschwunden. | Chrysoena viridis Layard. Proc. Zool. Soc. 1875 p. 151 und 475. Bis jetzt nur von Kandavu uns vorliegend. |Kleinschmidt: Diese Taube ist ganz gewiss eine eigene Art und hat mit ©. luteovirens nichts gemein als die Charaktere der Gattung. Nach einer erneuten Exploration von Kandavu werde Genaueres über dieses Thier mittheilen.| »Höchst ausgezeichnete neue Art; bemerkenswerth der kürzere Schwanz und die kürzeren »Schwanzdecken im Vergleich zu Chr. Victor! H.!« Ohrysoena Victor Gould. »Layard P. Z. S. 1875, p. 437. Finsch 1. e. p. 557.< Die von Herrn Kleinschmidt erhaltene Suite unserer Sammlung dieser Taube erklärt Dr. Hartlaub als sehr instructiv; als besonders interessant ein federwechselndes junges Männchen, das in dem noch grünen Jugendkleid die erste Erscheinung der mennigerothen Federn des späteren Prachtkleides zeigt. Herr Kleinschmidt sandte soeben besonders eingehendere Mittheilungen über diesen Vogel, die wir nachstehend geben. | Auf meinen beiden letzten Reisen war es mir ermöglicht, bezüglich dieser Taube eingehendere Beobachtungen zu machen, und war ich zunächst bemüht, das Ei und Nest derselben kennen zu lernen, sowie das Thier Vai 172 in allen Entwickelungsstadien vom Ei bis zum Prachtkleid des alten Männchens zu erhalten. Auf der Insel Kio fand ich am 28. November 1875 selbst das erste Nest, auf dem gerade das grüne Weibchen sass. Das Nest, circa 15 Fuss engl. vom Boden entfernt, in den Erdgabeln eines weit- ausreichenden Astes erbaut, sieht kaum einem Neste ähnlich, sondern eher einigen zufällig dort hingewehten trockenen Pflanzenresten, wie man dies oft in den Tropenwäldern, in denen ein Auf- wachsen und Verdorren das ganze Jahr hindurch vor sich geht, findet. Das Weibchen.schien durchaus nicht scheu. sondern liess mich bis auf einige Schritte herankommen und es betrachten, während es mich mit seinen klugen Augen musterte. Endlich verscheuchte ich es, und während es sich auf einen nahen Ast niederliess, machten meine eingeborenen Begleiter und ich Anstalt, mittelst eines Schmetterling-Käschers und eines Stockes das Ei und dann das Nest selbst zu erlangen. Ersteres ist 34—36 Mm. lang und nur 22—24 Mm. breit, hat also eine viel länglichere Form, als z. B. das Ei von Columba Vitiensis. Die Farbe ist schön weiss, das Korn so fein, dass das Ei fast glatt erscheint. die Schale ist sehr dünn. — Das Nest selbst ist gänzlich aus Ranken und Stückchen trockener Stengel von » Wa-Roturotu« (Vitis saponaria Seem.), wie aus Drath geflochten, erbaut und bildet daher ein sehr luftiges flaches Bett für das eine Ei. In wenigstens 25 von mir untersuchten Nestern fand sich stets nur ein Ei resp. Junges, so dass mit Bestimmtheit anzunehmen ist, dass diese Taube gleich manchen anderen Vögeln Vitis nur ein Ei zur Brut legt. — Das Nest ist oft nur 2a Zoll engl. breit und merkwürdig ist es, wie sicher das für ein solch rohes Nest so grosse Ei (darin ruht. — Ich fand nur Weibchen auf den Nestern in Taviuni und Vanua-Levu und nehme daher an, dass das Männchen sich sehr wenig um das Brutgeschäft kümmert, vielleicht gar nicht daran Theil nimmt. Bei der tropischen Hitze fand ich in einigen mehr als 24 Stunden ohne Bedeckung gelegenen, stark bebrüteten Eiern den Embryo beim Oeffnen derselben noch lebend, so dass anscheinend das Weibchen das Nest und Ei auf geraume Zeit, um zu fressen etc., verlassen darf, ohne dass ein präcises Ablösen seitens des Männchens, wie bei aussertropischen Vögeln nöthig erscheint. — Die Brutzeit ist wahrscheinlich November und December. — Ein aus dem Ei genommener Embryo zeigte die ersten, haarartigen Daunenansätze rothgelblich, Schnabel und Beine fleischfarben. Ein schon gut ausgebildetes, halbwüchsiges Nestjunges hatte Schnabel und Beine in’s Grünliche scheinend und eine dunkle fahle Iris. Die jungen gelbgerandeten Schwingen schimmerten wie tiefgrüner Atlas, doch scheint das Gefieder dieser wie anderer Prachttauben nach der Tödtung an Glanz zu verlieren. Die Verfärbung der jungen, grünen Männchen in’s mennigerothe Alterskleid geht durch Mauser, d. h. durch Ausfallen der grünen, und successive Ersetzung derselben durch rothe Federn vor sich, wie dies aus den eingesandten Uebergangskleidern etc. ersichtlich ist. — Da ich früh im October, also eben vor der Brutperiode, mehr junge grüne Männchen, dagegen während dieser fast gar keine solchen, sondern nur ganz oder grösserentheils ausgefärbte Männchen antraf, glaube ich annehmen zu dürfen, dass die nun jährigen Männchen (vom vorigen Jahre) zur Zeit der ersten Paarung das grüne Kleid gegen das rothe Prachtgefieder vertauschen. Man findet auf ihnen einen den Hühnerläusen ähnlichen Parasiten. Die Wärme lieben sie sehr und man kann sie so zu sagen im heissen tropischen Sonnenschein baden sehen; mit gesträubten Federn auf einer, Seite, auf einem Baumast, wie dies auch andere Tauben thun, liegend, fangen sie mit ausgebreiteten Flügeln die heissen Sonnenstrahlen auf. Wenn satt und genugsam gesäubert, kauern die Männchen auf einem sonnigen Plätzchen nieder und lassen dann ihr Schnalzen, wie mit der Zunge am Gaumen oder mit Daumen und Mittelfinger, hören; bei jedem »Klick« erbebt oder erschüttert das ganze Thier. — Zuweilen lassen sie auch ein feines Krähen wie »ähüit« hören. Sie sind recht harmlose und, da sie nur von wilden Baumfrüchten leben, unschädliche Vögel. Die Haut und das unter dem Fell befindliche 112 175 Fett sind gelb, die Leber ist ziegelroth, wenn zwischen den Fingern zerrieben fühlt sie sich sehr fein an und färbt die Finger. Das Fleisch ist sehr zart und schmackhaft, wenn nicht, was zuweilen vorkommt, in Folge des Genusses gewisser Beeren von einem zu starken aromatischen Geschmack begleitet. Ich hielt ein Männchen 22 Monate in Gefangenschaft und hatte es zuletzt ganz an Brod, eekochten Reis und Yams gewöhnt. Gern frass es auch das zarte selbe Fleisch des »Mammeapple« (Carica papaya). Ich bin fest überzeugt, dass bei genügender Aufmerksamkeit und sorgsamer Pflege diese Prachttaube nach Europa gebracht werden kann, wo sie für die Volieren der zoologischen Gärten eine grosse Zierde sein würde. Neulich versicherte mich ein hier lebender Herr, dass er bei Suva, Viti-Levu, eine Chrys. Victor gesehen, doch wird solches auf einem Irrthum und Verwechselung mit Chrys. luteovirens beruhen. Hier muss ich auch noch erwähnen, dass ich noch nirgends, wo die Chrys. Victor angetroffen wird, eine Chrys. luteovirens bemerkte. Ob erstere wirklich auf Viti-Levu vorkommt, werde ich demnächst festzustellen suchen. Farbe der Iris: gelblichweiss, der Beine: grün; des Schnabels grün. | Oolumba Vitiensis Quoy & Gaim. |Kleinschmidt: Das Nest fand ich in ca. 4—8 Fuss Entfernung vom Erdboden erbaut. Der Vogel lebt viel am Boden. I.: rothbraun. B.: roth. S.: schwarz. N.: Sämereien, Früchte und Beeren. | Carpophaga latrans Peale. |Kleinschmidt: I.: rothgelb, Augenlider schön roth, bei Jungen bräunlich. Beine: dunkelroth ins Bräunliche ziehend. Schnabel: schwarz, grau überstäubt. Nahrung: Früchte und Beeren. Lebt fast immer auf hohen Bäumen.] Phlegoenas Stairi Gray. Zwei lebende, noch junge Exemplare dieses Vogels kamen mit der letzten Sendung in unseren Besitz und befinden sich jetzt im hiesigen zoologischen Garten. |Kleinschmidt: Von diesem Vogel erhielt ich Junge, zwei Bruten, im August, sie lassen sich leicht aufziehen und werden » sehr zahm, obgleich alle eingefangenen Exemplare äusserst wild, scheu und ungestüm sind. Die Jungen sind einfach braun, die Flügel etwas dunkler; doch zeigt das circa zwei Monate alte junge Männchen schon etwas Metallschimmer auf Hals und Rücken und eine helle Brust. Entgegen allen meinen bisherigen Erfahrungen über junge Thiere dieser Art, dass alte und junge Weibchen einfarbig kaffeebraun und nur die Männchen, auch wenn jung, schillernden Hals und Flügel und die helle Brust haben, erhielt ich vor Kurzem von Vanua-Leyu einen jungen Vogel im Prachtgefieder, der sich bei der Section als Weibchen erwies. Das Thier läuft äusserst behende mit wippendem Schwanze, ähnlich einem Rebhuhn, durch das niedere Dickicht und ist daher sehr schwer zu schiessen. Das Nest findet sich am Boden. Nativ- Name: »Angilu«. I.: braun. B.: fleischfarben. S.: dunkelgraubrau, fast sehwarz. N.: Sämereien.| Phaeton aethereus L. Ein noch junges Männchen dieser Art wurde von K. am 9. Sept. 1875 auf Ovalau erlangt. II. REPTILIEN UND AMPHIBIEN. Ogmodon Vitianus Pet. |Kleinschmidt: Diese Schlange, die ich nur auf Viti-Levu im feuchten Forste fand, scheint ohne Ausnahme am Boden zu leben, ist im Leben grau mit weiss- und graugefleckten Bauch- schildern, am Rücken mit seidenartigem Glanz und wird ca. 12 Zoll lang. Die Bewegungen derselben sind sehr behende; giftig scheint sie mir nicht zu sein.] Einygrus Bibroni D. & B. |Kleinschmidt: Diese Schlange, die ich bis jetzt auf Ovalau und Viti-Levu gefunden, ist, so lange sie noch jung ist, röthlich ‚gefärbt und wird dann N’Gadda A siassi genannt; älter geworden ändert sie ihre Farbe in dunkelschiefergrau und heisst dann bei den Eingeborenen N’Gadda Ruro. Sie hält sich im dichten Walde meist am Boden auf, doch geht sie auch auf Bäume, 173 174 wahrscheinlich behufs Insektenfanges oder Eierraubes. In diesem Falle wird sie indessen durch den » Gieckau« (Ptilotis procerior) bald verrathen, da sich dann mehrere dieser Vögel um sie zu schaaren und sie mit vielem Geschrei zu befehden pflegen. Gefangen und hinter dem Kopf erfasst, windet sie sich um den Arm des Angreifers und vermag einen starken Druck auszuüben; nur selten, wenn viel gereizt, schnappt sie wüthend um sich. Der Biss ist, wie ich mich zu überzeugen Gelegenheit hatte, nicht von schädlicher Wirkung; mich ritzte eine mit ihren feinen scharfen Zähnen in die Maus der rechten Hand, was ausser etwas Anschwellung, starker Blutung und einigem Schmerz weiter keine Folgen hatte. — Die meisten Vitianer verrathen einen gewissen Abscheu oder Furcht vor diesen Thieren, wenngleich einzelne, wie ich mich überzeugt, sie wiederum verfolgen um sie zu verspeisen.]| Brachylophmus faseiatus Cuw. Ist über die ganze Gruppe verbreitet, lebt auf Bäumen und wird »Saumuri«< genannt. | A III. FISCHE. Auch hierüber liegen Mittheilungen K.’s vor, deren Publikation bis zum Eintreffen der Sammlungen verschoben werden muss. Vorläufig wollen wir nur des Vorkommens zweier Arten von Fierasfer in Viti, Erwähnung thun, deren eine in Holothuria atra, deren zweite in einer anderen Holothurie lebt. Diese Fische werden in Viti »Maugi-Maugi«, d. h. das Seil oder der Bindfaden oder auch » Lovenne n’ Drie, d. h. das Junge des Dri (Dri—= die Holothurie) genannt; eine Art ist im Leben ganz weiss gefärbt, die andere dunkler, mit grauen Punkten besprenkelt, die Augen und die Kiemen haben Perlmutterelanz. IV. INSECTEN. An Insecten sind von Kleinschmidt eine grössere Anzahl interessanter Arten beobachtet und theils schon hier angelangt. Wir theilen folgendes für jetzt aus K.’s Berichten darüber mit: Phyllium Geryon Gray lebt auf dem »Ivic-Baum und heisst: »Vonu n’rau n’ivi«e, d. h. die Ivi-Blatt- Schildkröte. — Phybalosoma Pythonius Westwood und eine andere Phasmidenart werden » Mimi-matte« senannt. Der Leib eines uns vorliegenden Exemplars der ersteren Art misst 230 Mm. Eupholus lagoypgus M. C. V., in den Catalogen des Museum Godeffroy bisher als von Upolu kommend aufgeführt, liegt durch K. in grösserer Anzahl aus Viti Levu vor, wo er sich auf wilden Orangen, | besonders aher auf N’Doy (Alphitonia zizyphoides) findet. — Die Larve von Macrotoma heros Heer lebt nicht im Holze der Cocospalmen, sondern in dem fauler Laubholzbäume. Sie werden » Aeng-go« | oder nach einer anderen Mittheilung K.’s » Aeowatta« genannt, sehen aus dem Stamm herausgehauen | glänzend weiss und fett wie Wachs aus, haben eine Länge von 6 Zoll, sind 1Y4 Zoll dick und werden | wie die Larven anderer Longicornen von den Eingeborenen roh und geröstet gegessen. Als Fundorte werden von K. Kandavu und Taviuni, von Dr. Graeffe Viti-Levu genannt; auf Ovalau soll nach K. die Art nicht vorkommen. | Acraca Andromacha F. liegt in einem alle uns bis jetzt zugegangenen, (auch die continentalen) an Grösse | übertreffenden Exemplar von 75 Mm. Flügelspannung vor. | | V. MYRIOPODEN. Spirobolus colubrinus L. Koch ist von K. aus Viti-Levu und Vanua-Levu nachgewiesen, lebt in morschen Bäumen und wird von den Eingeborenen, wie andere Juliden » Aliva« genannt. Aus dem After lassen sie, wenn angegriffen, einen wie Jod riechenden Saft fliessen, der die Haut auf mehrere Tage hinaus braun färbt und, wenn zufälligerweise in Wunden gelangend, einen brennenden Schmerz hervorbringt. | 174 VI. ARACHNIDEN. Ocypete Draco O. Koch hält sich viel innerhalb der Häuser auf, sitzt hinter Vorhängen am Tage still und macht Nachts, überall eifrig umhereilend, Jagd auf die grössten Schwaben und Nachtfalter. Der grosse runde Biersack wird dabei überall mit hingenommen und unter Brust und Leib getragen; ein Netz scheint diese Spinne nicht zu arbeiten. — Im Gegensatz dazu ist Nephila prolixa L. Koch ganz Baum- oder Buschspinne und findet sich nie in Häusern; sie hängt ihr gelbfadiges zähes Netz zwischen oft weit von einander entfernten Zweigen auf und lauert im Centrum derselben auf Beute. In diesem Netze findet man oft ausser der Erbauerin noch 3 einem winzigen Quecksilbertröpfehen ähnlich ist. 5 Exemplare einer anderen kleinen Spinne, die VO. CRUSTACEEN. Carpilius maculalus Rumph ist über die ganze Gruppe verbreitet und heisst bei den Eingeborenen »Kawikka-enruu«. Das Brustschild dieses Krebses wird. seiner hellbräunlichrothen Färbung mit dunkelrothen Flecken halber, als Zierrath von den Eingeborenen am Halse getragen. — Übenobita spinosa M. E. wird gegessen und findet sich oft weit im Innern der Wälder eine Nussschale als Schutz des Hinterleibes mit sich herumschleppend. — Palinurus penicillatus (Oliv.) Gray lebt in Löchern, meist nahe dem äussersten Rande der Corallenriffe, wo die Brandung heftig auf- und abwogt, bei Ebbezeit dieselben oftmals bloslegend und’ im nächsten Augenblick wieder mit Wogenschwall hoch überschüttend. Das Aufstöbern dieses oft armsdicken Krebses aus seinen Schlupfwinkeln ist deshalb ebenso mühsam als gefährlich, dennoch wird die Jagd desselben, weil eine gewisse Aufregung verursachend, und weil der Krebs ein wohlschmeckendes Fleisch liefert, von manchen Eingeborenen mit Leidenschaft betrieben; mit Schmarren bedeckt, zerschunden und mit gerötheten Augen, in Folge des Offenhaltens derselben unter Wasser, kehren sie gänzlich erschöpft von der Jagd oft nur mit wenigen Krebsen heim. Die Laichzeit ist wahrscheinlich der Januar, da man dann die meisten mit Massen rother Eier behafteten Weibchen findet; den alten Panzer verlässt das Thier bei der Häutung durch eine zwischen Thorax und erstem Hinterleibsring entstehende Oeffnung. Der Name ist in Viti » Urau«. VIII. MOLLUSKEN. Cypraea Aurora kommt an der S.O.-Küste von Viti Levu vor und soll auch an den Solomons-Inseln sich finden. Juli 1876. 175 Nachrichten über die Reisenden des Museums. Herr J. Kubary kehrte im vorigen Juni besuchsweise nach Europa zurück. Er überbrachte dem Museum eine Anzahl ethnographischer Gegenstände von Neu-Ireland, Neu-Brittanien und den nördlichen Inselgruppen des Stillen Oceans, sowie die aus dem, Heft VIII. p. 156 erwähnten Schiffbruch des Schooners Alfred geretteten Reste der Sammlungen von Ponape, unter denen zumal eine Anzahl Vögel in Spiritus conservirt zu erwähnen sind, über die Dr. Finsch in gegenwärtigem Heft berichtet hat. In Folge einer fatalen Verwechselung der Nummern der Kubary’schen Palau-Vögel erhielt Dr. Finsch von uns den Nativ-Namen » Uhl« und die mit diesem Namen von K. gesandten Notizen, sowie das dazu gehörende Nest für Myiagra erythrops, statt für Psammathia Annae H. und F. mitgetheilt. Dadurch findet sich das von Dr. F. Heft VIII. p. 21 Gesagte bestätigt und fügen wir hinzu, dass der Name »Sisobarezek« sowie K.’s Notiz »Iris dunkelblau« 1. c. p. 23 für P. Annae aufgeführt, in Folge dessen für M. erythrops gilt. — Die Heft VII. p. 136 erwähnte Gardner-Insel gehört nach K.’s Mittheilung zum Solomons-Archipel. Nach dreimonatlichem Aufenthalt hier hat K. sich auf’s Neue, nach allen Richtungen hin aufs Vollständigste ausgerüstet, Ende September v. J. nach der Südsee behufs einer erneuten Exploration des Öarolinen-Archipels begeben und ist gegen Ende Februar d. J. auf Upolu, Samoa-Inseln, angekommen. Herrn E. Dämel’s Reisen haben leider Familienverhältnisse halber einen vorzeitigen, unerwarteten Ab- schluss gefunden. D. kehrte Ende Mai v. J. auf hier zurück und brachte reiche Sammlungen von Insecten (zumal Liepidopteren) Amphibien und Reptilien mit, die in unserem Journal successive beschrieben werden sollen. Den Anfang haben. die in den vorstehenden Seiten dieses Heftes publieirten Arbeiten der Herren Dr. Dohrn, Dr. Günther, Prof. Dr. Mayr und Dr. F. Richters gemacht und werden sich diesen die der Herren L. Fairmaire, E. Wehncke, Schulrath Suffrian und Dr. Candeze über von D. gesammelte Käfer, sowie der Herren G. Semper, Dr. ©. Crüger und Prof. P. C. Zeller über D.’s Schmetterlinge anreihen. Die bereits im 8. Heft d. J. p. 135 erwähnte Garrett'sche Exploration der Paumotu-Inseln scheint nicht von den erwarteten Erfolgen begleitet gewesen zu sein. Herr Garret schreibt uns, dass seit er die Paumotu-Gruppe zum ersten Male besucht, und nachdem die Inseln unter französischen Schutz getreten, eine wesentliche Veränderung mit den Eingebornen vor sich gegangen sei. Die den Insulanern durch das französische Regime auferlegten hohen Steuern, verbunden mit der durch den vermehrten Schiffahrts- und Handels-Verkehr und fremde Ansiedler erhöhten Nachfrage nach eingeborenen Arbeitern haben den Eingeborenen extravagante Ansichten über den Werth ihrer Dienste beigebracht. So verlangen sie jetzt z. B. 4 Frances — 1 Dollar pro Tag Arbeitslohn, 4—5 Dollars pro Tag für die Benutzung eines ihrer Taucherböte und lassen selbst ihre Kinder für die allergeringsten Dienste Geld fordern, das, dla die kleinste im Umlauf befindliche Münze "s Franc ist, es schwierig macht, Naturalien von ihnen zu kaufen. Die gesammelten Muscheln werden begierig durch die fremden Schiffsmannschaften angekauft und weit über den Werth bezahlt. Für eine Cassis rufa werden z. B. 2 Fres., für zwei Harpa ventricosa 5-10 Fres., für Tritonium Tritonis 2—4 Dollar und für zwei gemeine Cypraeen 10 Ots. gefordert. Sobald 176 Kal die Ringeborenen erfahren, dass G. nur gekommen, um Naturalien zu sammeln, erhöheten sie sofort die Preise, und veranlassten dadurch den Misserfolg seiner Bestrebungen. — G. berührte auf dieser Tour innerhalb zweier Monate die Inseln Fakarava Fakaiau Mitea, Rairoa, Arutua, Niau, Kaukura, Anaa, Marukan,. Anuranga und Mokutunga.. Da sich zwei Mal unter den uns eingeschickten, am Strande der Paumotu-Gruppe aufgelesenen Conchylien Stacheln von Phyllacanthus "giganteus vorfanden, so hielten wir es für angezeigt, über das Vorkommen dieses Seeigels in der Paumotu-Gruppe nähere Erkundigung einzuziehen. Garrett’s Antwort lautete, dass er denselben von diesem Fundort nur durch einen einzelnen Stachel kenne. den er vor 12 Jahren bei seiner ersten dortigen Reise gefunden. Es sei ihm trotz ausgesetzter Belohnungen nicht geglückt. ein vollständiges Exemplar dieses Thieres anzuschaffen und habe er von den Eingeborenen erfahren, dass dasselbe im tiefen Wasser an der Aussenseite der Riffe lebe, und dass nur sehr selten bei heftigen Stürmen die losen Stacheln herausgewaschen würden. Auf der letzten Reise traf G. nicht einen einzigen Eingebornen, der dieses Thier kannte, und das einzige vollständige Exemplar, das G. je in seinem Besitz gehabt, erhielt er 1358 auf den Sandwich-Inseln und ebenfalls aus N tiefem Wasser. — Ueber Coryphilus Taitensis Gmel., der nach G. in der Paumotu-Gruppe auf Niau und Mitea vorkommt. theilt G. mit, dass dieser Vogel dem Hörensagen nach früher in der ganzen Tahiti-Gruppe cemein gewesen, jetzt aber auf Huahine, Raiatea und Tahaa vollkommen ausgestorben sei. Auf Borabora wird er sehr selten gefunden, und auf Tahiti und Moorea findet er sich noch ohne Zweifel, wenn gleich Garrett ihn selbst nie auf Tahiti gesehen. Die Eingeborenen nennen ihn > Vi-ni.« — Von den Landvögeln der Tahiti-Inseln theilt G. mit, dass mehrere Arten vollständig ausgestorben seien; andere, theils in Folge davon, dass die Bingeborenen sie der Unterhaltung halber schiessen, hauptsächlich aber wohl in Folge der vielen in den Wäldern lebenden verwilderten Katzen. von Jahr zu ‚Jahr seltener würden. Herr F. Hübener, über dessen Aussendung wir ebenfalls im 8. Heft d. J. berichtet haben, ist am 19. August v. J. auf Upolu angekommen und hat sich von dort nach kurzem Aufenthält. nach den Tonga-Inseln begeben. Seine ersten Sammlungen von den Tonga-Inseln sind soeben hier eingetroffen und enthalten Vögel und Inseeten. Als neu für die Ornis der Tonga-Inseln finden sich darunter Actitis incanus (Nativ-Name: » Kiu«), Sterna Bergü (N.-N.: Gogo-tea) und Limosa uropygialis (N.-N.: Kiu-foa-unga), und ferner drei der mit ? in dem im Journ. f. Ornith. 1870, p. 401 u. ff., durch die Herren Dr. Hartlaub und Dr. Finsch veröffentlichten Aufsatze Dr. Graeffes über die Vogelwelt der Tonga-Inseln, bezeichneten Vögel und zwar Tola — Sterna Bergü juv. (cfr. Finsch und Hartlaub, Ornith. der Viti-, Samoa- und Tonga-Inseln, p. 218), Lofa — Sterna melanauchen and Gogo, oder wie H. schreibt: » Gogo-ulie — Anous tenwirostris. — Die Insecten enthalten Arten aus allen Ordnungen; zu erwähnen sind interessante Entwickelungsreihen der Tectocoris cyanipes, worüber H. bemerkt, dass dies Insect nach jeder Häutung orangegelb aussieht, bei der letzten die später metallischgrünen Flecke heller angedeutet sind und sich die metallgrüne Färbung dann in einigen Tagen entwickelt. — Da es, einige Regentümpel abgerechnet, in Tongatabu gänzlich an Süsswasser fehlt, so ist H. geneigt anzunehmen, dass die Larven der hier gefangenen ZLibellen ihre Entwickelung in Eua durchlaufen und dass dann die vollkommenen Insecten Abstecher nach Tongatabu machen. — Unter den Käfern ist Emus erythrocephalus des Vorkommens halber erwähnenswerth; von Schmetterlingen aus demselben Grunde Callidryas (Catopsilia), Pyranthe L. (C. lactea Butl.), Acraca Audromacha F. und Vitessa Zemire Or. Bei einem mit Monocrepidius nahe verwandten Zlateriden, circa 20 Mm. gross, will H. Leuchten bei Nacht beobachtet haben; die phosphoreseirende Stelle soll dicht hinter dem letzten Fusspaare in der Mitte liegen. 177 93 178 Nicht ohne Interesse erscheint auch, was H. über Platurus fasciatus mittheilt.e Er sagt: » Diese Schlange scheint in der That ihre Zähne nie zum Tödten der Beute zu benutzen: ich war hier (in Tonga) auf einer kleinen Insel, die geradezu von Platurus fasciatus wimmelte, indem die Schlange es liebt, längere Zeit unter Bäumen am Lande zu liegen. Als ich das Gestrüppe auseinanderscharrte, kamen oft 3 solcher bis 5 Fuss langen Schlangen zum Vorschein und meine barfuss dazwischen herumlaufenden eingeborenen- 3egleiter verloren, als sie sahen, wie ungenirt ich mit diesen Thieren verfuhr und dass keine auch nur den Versuch machte zu beissen, alle Furcht davor. « Juli 1876. 178 Hamburg. 1. Friederichsen & C*® 1 Inichoglossus -aureicinetus, Layard. 2 Petroica Kleinschmidti, Finsch. Journal des Museum Godefftoy Heft XII Tafel 1 Druck v H.Wernicke xT 2 \f S T A Ari Journal des Museum Loden Hamburg. L. Finederichsen & 3 >} no 1. Zosterops pmapensis, Pinsel 2 .Rhipidura Kubaryi, Finsch 3. Aplonis Pelzelni, Finsch. Joumal des Museum Godeffroy Heft Taf 3 Tietfenbach se.Berhin. = J0GEN es Musem | d 3 = © Gez.u.lıth.v. W.Heuer Druck vH Wermicke {e) ederichsen & C Ss. Fr Harbun; nes Faumotuaners. € Schädel jr Paumotuanerin ( Frau ) ER Journal des Museum Gödefftoy Heft XII Tafel 5 ( Novara, Schwarz, Wien.) Be eb Shi he Ye ed ALT La Sn En HM Te j Zu if 2 e- Fur = 7 Gear. Wer, Druck CH Wericke, b, ö N + Tondaner- Schädel. (1080) Joumal des Museum Godefttoy Heft XII Tafel Gez..ulith. v. W. Hauer, Druck v-H Wernicke \ * ı * v In . : . ’ i ' R Mr = 3 ’ R j f £ > tive —o Upar Ar Lz . Sub 5 ’ 2 e } ’ \ A d ; pr . « ‚ou —| >» ER I} &: ie : =) \ fe c > = am = 2 : = - | i Bis} ra [d>) . = o Leer) co = = + [a to) Ei ©) SS ES n ja») = 8 — 1 [=&} Lme>) Algo) 5) ER) ou [7 Ss anburg. L. Friederichsen & i nee N. D = {>} z 5 = [ee = = >] ; e E S 5 4 : Se = = Bi 1 < S ar Be = [22 = = : is RS = — — [= R 3 = B= = [ae] & (dS} Journal des Museu ı Seh d DR 0) [4 Rarot naburg; 1. Friederichsen Il: D ’ D ‘ D D " \ D D er w “ r Dr SE * 7 JOURNAL USEUN GODERTRON. Geographische, ethnographische und naturwissenschaftliche Mittheilungen. Flett XII Mit 4 Holzschnitten und 8 Tafeln. Redaction: L. Friederichsen. L. Friederichsen & Co., Land- und Seekartenhandlung. Geographische und nautische Verlagshandlung. 1876. En Ber. (ui) ME ma ED ODER WETTE (EEE ME MEER: DEN ARTEN VERLERSN GE SE DR a en an rn Fa In unserem Verlage ist erschienen: Friederichsen, L.: Carta geografica de la Repüblica de Costa Rica, 1:500,000. 1876. Sesun et orieinal levantado de örden del Director General del Ferro-Carril de Oosta-Rica Don G. Nanne, los mapas del Almirantazgo ingles y americano y los datos y estudios topograficos de los Sefiores Ingenieros del Ferro-Carril, del Profesor Don Carlos von Seebach, Doctor von Frantzius, Profesor E. Mellis, Ingenieros Dahser, Kurtze, Rünnebaum, Endrees, Lacroix y Beyer en los aios 1871—75 bajo la administracion del E®° Senior Presidente General Don Tomas Guardia. MM. 9. ' Au, Herm.: Mapa de la Repüblica de Guatemala. Levantado y publicado por orden del S" Gobierno. 1: 700,000. 1876. M. 8. Friederichsen, L.: I. Jahresbericht der geographischen Gesellschaft in Hamburg, 1873/74, nebst Karte von Kephalonia. Preis N. 3. Friederichsen, L.: 2. Jahresbericht der geograph. Gesellschaft in Hamburg, mit 4 Originalkarten und 13 Holzschnitten. 1874/75. Preis SM. 7. 50. Leudesdorf, M., Dr. med.: Nachriehten über die Gesundheitszustände in verschiedenen Hafen- plätzen. 10. Heft. 1876. MM. 2. Schmeltz, J. D. E.: Verhandlüngen des Vereins für naturwissenschaftliche Unterhaltung zu Hamburg. 1876. 2. Band, mit 2 Tafeln. NM. 8. Strebel, H.: Beiträge zur Kenntniss der Fauna Mexikanischer Land- und Süsswasser-Conchylien, 2. Theil, mit 15 Tafeln. Mit Berücksichtigung der Fauna angrenzender Gebiete. 1875. MM. 12. Lentz, Hugo: Wasserbau-Inspector in Cuxhaven: Von der Fluth und Ebbe des Meeres. Gr. Quart, - Mit 16 lithographirten Tafeln und 20 Holzschnitten. 1873. fl. 15. Cohen, E., Dr.: Erläuternde Bemerkungen zu der Routenkarte einer Reise von Lydenburg & nach den Goldfeldern und von Lydenburg nach der Delagoa Bai im östlichen Süd-Afrika. Separatabdruck aus L. Friederichsen’s 2. Jahresbericht der geogr. Ges. in Hamburg. 1875. M.4. 50 &. | Publikationen der Hamburger Sternwarte No. I. Herausgegeben von Director G. Rümker. | Inhalt: Der Sternhaufen im Sternbilde des Sobieski’schen Schildes von Prof. Dr. F. R. Helmert. | 1874. Preis M. 5. ' Schlotke, Julius: Krystallographie. Stereoskopische Darstellung einer Reihe der wichtigsten Kıystalle, | der Combinationen derselben ete. Preis Sl. 4. 50 A. ı Schlotke, J.: Stereoskopische Figuren für das Studium der Stereometrie und sphärischen Trigonometrie. Preis 4.3. 60. ‚ Schlotke, J.: Hauptaufgaben der descriptiven Geometrie in stereoskopischen Figuren. Preis M.4. 20x. Wiebel, K. W. M.: Prof. der Physik: Die Insel Kephalonia und die Meermühlen von Argostoli. Versuch einer Lösung dieses geophysikalischen Räthsels. Mit 1 Karte, 3 Skizzen und 5 Holz- schnitten. 1873. Preis M. 6. Wolff, C., Dr.: Karte des ehemaligen Königreichs Polen nach den Grenzen von 1772, mit Angabe der Theilungslinien von 1772, 1793 u. 1795. Maasstab: 1:3.000.000: Preis M. 3. Cubiktabellen für Metermaass. Zur raschen Bestimmung des Cubikinhalts aller Arten Colli; auf Veranlassung der Hamburger Handelskammer herausgegeben von L. Friederichsen. Preis NM. 12. Im September erscheint: Hamburg in naturhistorischer und medieinischer Beziehung. Mit 14 Karten und Tafeln. Fest- schrift für die Mitglieder der 49. Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte in Hamburg. Tageblatt der 49. Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte in Hamburg. BD HAMBURG, im Juli 1876. L. Friederichsen & Co. ON RERNEDL N IS) > U JOURNAL DES NUSELN GODERTRON. Geographische, ethnographische und naturwissenschaftliche Mittheilungen. Klee X IN. Inhalt. - Neue Nacktschnecken der Südsee, malacologische Unter- suchungen von Dr. R. Bergh in Kopenhagen. S. 1—50. L Beiträge zur Kenntniss der Beslonenuriden von E. Kohl- | rausch in Hannover. S. 51—74. - Cryptocephalides australiens du Musee Godeffroy par le Dr. F. Chapuis.& Verviers. S. 75—79. . Descriptions de Coleopteres nouveaux OU peu connus du Musee Godeffroy par Leon Fairmaire a Paris. S. 80—114. . Neue Heteromeren aus dem Museum Godeffroy von Dr. G. Haag-Rutenberg in Frankfurt a/M. S. 115—137. . Beitrag zur Rhopalocerenfauna von Australien von Georg Semper in Altona. S. 138—194. ‚ Neue Phaneropteriden von Brunner von Wattenwyl in Wien. S. 195—200. - Ueber die Korallen der Insel Ponape von Dr. F.Brügge- mann in London. S. 201—212. . Ueber einige Laven der Insel Niuafou von Dr. Arthur Wichmann in Leipzig. S. 213— 216. b nige Mittheilungen über die Insel Futuna von Dr. Arthur Wiehmann in Leipzig. S. 217—221. . Thomas Trood’s meteorologische Beobachtungen zu Nukua- lofa auf Tongatabu 1874—75. S. 222—22 . Samoa oder die Schifferinseln von Dr. 5 Graeffe in Triest. IV. Abschnitt: Die Eingeborenen in Bezug auf Rassencharakter und Krankheiten. S. 225—240. 13. 14. 15. Seite 196 u. 197. » » » Die hauptsächlichsten auf den Viti-Inseln vorkommenden Krankheiten nach Dr. Mac Gregor und Th. Kleinschmidt, zu- sammengestellt von Dr. F.PhilippinHamburg. S. 241—248. Th. Kleinschmidt’s Reisen auf den Viti-Inseln. S.249—283. Franz Hübner 7. S. 284. Tafeln. 5. Neue Nacktschnecken der Südsee. 6. Scolopendriden. 7. Heteromeren. 8. Danaiden. 9. Mynes Guerinii, 10. Samoaner, 15. Ansichten von den Viti-Inseln nach Originalzeichnungen von Th. Kleinschmidt. 16. Ethnographische Gegenstände von den Viti-Inseln nach Öriginalzeichnungen von Th. Kleinschmidt. Wallace. Holzschnitte. Neue Phaneropteriden (Alectoria superba m. — Protina guttulata m.). 215. Lava-Asche von der Insel Niuafou. 218. Breccien von der Insel Futuna. 219. Dünnschliff eines Chalcedon von der Insel Futuna. HAMBURG, L. Friederichsen & Co., Land- und Seekartenhandlunse. Geographische und nautische Verlagshandlung. 1879. Fer = = 3 3 {ee} —_ . = = ES = 2 . = ei E 8 u 2 eo) < =] OR ie = o = A Alle Rechte vorbehalten. Be — a e a ET En ne u zn sc ae Gi . = EL. zn " kt P ei — n ä Ak . as - - w Er ee nn Neue Nacktschnecken der Südsee, nnakaeokerntsceher Untersuchungen von Dr. R. Bergh (Kopenhagen). IN CHROMODOR1IS,Ald. et Hanc. Glossodoris, Ehrenberg. Symb. phys. 1831. Actinodoris, E. 1. c. Pterodoris, E. 1. c. Der von mir vor kurzer Zeit (Jahrb. d. deutschen malakozool. Ges. IV. 1877. p. 52—58) gelieferten »kritischen Unters. der Ehrenberg’schen Doriden < zufolge sind die Ehrenberg’schen Gattungen Glossodoris, Actinodoris und Pterodoris, die nur auf unwesentliche und inconstante Charaktere der Kiemenblätter aufgestellt sind, alle mit der von Alder und Hancock viel später (1355) gebildeten Gattung Chromodoris identisch, und es liegt den Umständen nach kein Grund vor, irgend einen der Gattungsnamen von Ehrenberg zu retabliren. Die Chromodoriden sind mit den Goniobranchen von Pease (1866), wie ich nachgewiesen habe, identisch. Im VIII. Hefte des Journ. des Mus. Godeffroy habe ich (1875) die Chromodoriden (p. 72—82) einer eingehenden Untersuchung unterworfen, welche auf die anatomische Durchmusterung einer Reihe von 14 Arten fusste, von welchen drei daselbst publieirt wurden. Es wurde daselbst ferner eine Uebersicht der bisher beschriebenen Arten von Doriden gegeben, welche mit grösserer oder geringerer Wahrscheinlichkeit zu dieser Gruppe hingeführt werden konnten; im Ganzen wurde in dieser Weise eine Liste von 73 Arten von Chromodoris zusammengestellt. Unten werden Notizen zu dem Inhalte mehrerer der einzelnen Nummern der gegebenen Liste geliefert und diese letztere weiter bereichert. Es folgt ferner die anatomische Untersuchung von noch 11 Arten. 2 (14). Chr. elisabethina, Beh. ? Doris quadricolor, Leuck. Atl. p. 31. tab. IX. £. 2. ? Actinodoris sponsa, Ehrenb. Symb. phys. © 2) 2 Sense), Jnelı, : ? D. dorsalis, Gould. Explor. exped. Moll. 1856. p. 304. pl. 25. f. 400 a—e. 18. » coerulea (Risso). Grube, Triest und Quarnero. 1861. p. 61. .19. » Moerchii, Beh. Goniodoris pieturata, Mörch. Journ. de conchyl. 3 S. III. 1863. p. 35. 33: » albescens (Schultz). A. Fredol, le monde de la mer. pl. XT. £. 3. 1 1 37. Chr. pallida (R. et L.). Glossodoris xantholeuca, Ehrenb. Symb. phys. M. rubr. 58. » Mariei (Orosse). Journ. de conchyl. 3.8. XV. 1845..n. 311. 69. » Cantrainii, Bgh. Goniodoris elegans, Cantr. 1. ce. p. 55. pl. 3 £. 4. » » Cantr. Alfr. Fredol, le monde de la mer. 1864. pl. XT. £.5. 74. » Montrouzieri (Urosse). Goniod. Montrouzieri, Cr. J. de conchyl. 38. XV, 4. 1875. p. 311. pl. XII. £. 4. Oec. pacific. (Nova Caled.). Verrieri (Cr.). Goniod. Verrieri, Cr. 1. ce. p. 313. pl. XIL £. 5. ') Oc. pacific. (Nova Caled.). 76. ». Lamberti (Cr.). Goniod. Lamberti, Cr. 1. c. p. 314. pl. XII. £ 6. Oc. pacific. (Nova Oaled.). 77. >» Petiti (Cr.). Goniod. Petiti, Crosse. 1. c. p. 315. pl. XI. £. 7. Oc. pacific. (Nova Caled.). 78. » Souverbiei (Cr.). Goniod. Souverbiei, Crosse. 1. c. p. 316. pl. XI. £. 8. De. pacific. (Nova Caled.). 19. » coelestis (Desh.). (zoniod. coelestis, Desh. A. Fredol, le monde de la mer. pl. XI. £. 4. M. mediterr. 80. » smaragdina (Gould). Doris smaragdina, G. Expl. exped. Moll. p. 296. pl. 22. f. 390. Oc. pacific. 81. » pieturata (Ehrenberg). Pterodoris pieturata, E. Symb. phys. ?) M. rubrum. 82. » thalassopora, Bgh. n. sp. Oc. pacific. ? erythraea (Ehrenb.). (Grlossodoris erythraea, E. Symb. phys. M. rubrum. 1 (11 N IR wo v N 84. » pallescens, Beh. Journ. d. Mus. God. Heft VIII. 1875. p. 81. Oec. pacifie. 85. >» camoena, Bgh. n. sp. Oc. pacific. ', Eine vielleicht in der Nähe meiner Chr. virginea stehende Art. *) Eine in der Nähe meiner Chr. runcinata stehende Form. 2 3 86. Chr. Lapinigensis, Bgh. n. sp. Oc. pacific. SeeepantharellasBehn. sp: Oc. pacific. Ste Dallı, Behrmzsp. Oe. pacifie. Sem Calenisis; Behrny sp.) Oc. pacific. 4. Chr. Mörchii, Bgh. Goniodoris pieturata, Mörch. Journ. de conchyl. 3 S. III. 1863. p. 35. °) Color fundamentalis ruber, albido et coerulescente pietus. Hab. M. antill. (St. Thomas). Taf. II. Fig. 21—22, Taf. III. Fig. 1321. Von dieser Art habe ich zwei ganz gut conservirte Individuen gesehen, von Hrn. Apoth. Riise in 1860 bei St. Thomas »unter Steinen« an der Küste gefunden; es sind dieselben, welche Dr. ©. Mörch vorgelesen haben. Das eine wurde anatomisch untersucht. Die lebenden Thiere sind der Mittheilung des Hrn. Riise zufolge »hochroth mit weissen und hellblauen Zeichnungen « gewesen. — Die in Alcohol bewahrten Individuen waren von grauer Lilla-Farbe, dunkler an den Seiten und an der Fusssohle;: an der Rückenseite von starken milchweissen Linien durch- zogen, welche ein weitmaschiges Netz bilden; ein milchweisser Streif am Rücken des Schwanzes; das Mantelgebräme, sowie in geringerem Grade der Fussrand gelblichweiss; die Rhinophorien röthlichgrau, die Kieme von röthlichgrauer Farbe. Die Länge des Körpers dieser letzten Individuen 10,5—11,5 Mm. betragend bei einer Höhe von 3—3,15 Mm. und einer Breite (über dem Rücken) bis 6 Mm.; die Höhe der Tentakel betrug 1, die der Rhinophorien 1.5 und die der Kieme bis 2,5 Mm. Die Körperform länglich, vorne etwas mehr als hinten gerundet; der Rücken ziemlich gewölbt; das Mantelgebräme bis 1,5 Mm. breit. besonders vorne und hinten stark. Die Tentakel stark, conisch; die Keule der Rhinophorien mit vielleicht etwa 50 Blättern. Die Oeffnung der Kiemenhöhle (bei zurückgezogener Kieme) von fast 0,75 Mm. Diameter. Die Kieme hinten eingerollt (daselbst mit 2 Blättern), von im Ganzen 9 Blättern gebildet, einem grossen medianen und jederseits 4 von gegen hinten abnehmender Grösse; die Blätter alle einfach, von gewöhnlicher Natur. Die Analpapille etwa 1 Mm. hoch, abgestutzt eonisch; die Nierenpore wie gewöhnlich. Die Seiten ziemlich hoch, gewölbt, gegen den Fuss hinab schrägend; die Genitalpapille an gewöhnlicher Stelle. Der Fuss vorne und weiter gegen hinten durch seine grösste Länge von etwa 2,5 Mm. Breite, mit dem Hinterende den Mantel überragend; der Vorderrand ) Diese letzten Arten werden in meinen »nudibranchiate Gastraeopoda of the North Paeific« publieirt werden, welche in einer der nächstfolgenden Lieferungen der scientific res. of the exploration of Alaska von W. H. Dall erscheinen. 2) Die von Ehrenberg in den Symb. phys. beschriebene Pterodoris pieturata ist auch eine Chromodoris; die Art von Moerch muss daher den Namen ändern. 3 EEE EEE EEE LE EEE EEE CEST 4 gerundet, mit Querfurche; der Fussrand etwa 0,75 Mm. von der Seite hervortretend. ) — Das Thier war slatt und weich. An den Seiten schimmerte (hinten) die dunkle Leber hindurch. — Das Peritonaeum fast farblos. Das Öentralnervensystem wie bei verwandten Formen; die Riechknoten nicht ganz kurzstielig, noch etwa ein halbes Maass so gross wie die Augen. Die buccalen Ganglien etwas kleiner als die Riechknoten, fast unmittelbar mit einander verbunden; die gastro-oesophagalen etwa kugelförmig, beiläufig /s der Grösse der vorigen betragend, ziemlich kurzstielig. Die Augen von etwa 0,12 Mm. grösstem Diameter, mit gelber Linse, schwarzem Pigmente. Die Blätter der Rhinophorien dünn. Die Haut ganz ohne Spiklen, im Mantelgebräme stark entwickelte blasenförmige Drüsenzellen. Die (zurückgezogene) Mundröhre etwa 2Mm. lang, weit, an derInnenseite mit starken Längsfalten. — Der Schlundkopf von gewöhnlicher Form, 2 Mm. lang bei einer etwas geringeren Höhe und Breite, die Farbe röthlichgrau; die Raspelscheide hinten und unten etwas hervorspringend. Die Lippenplatte stark, von bis etwa 0,45 Mm. Breite, von schmutzig bräunlichgelber Farbe, aus Elementen bestehend (Taf. II. Fig. 18), die eine Höhe bis 0,035 Mm. erreichten und die am Ende leicht gekluftet waren. Die Zunge von gewöhnlicher abgeplatteter Form; an derselben 17 Reihen von Zahnplatten, weiter gegen hinten fanden sich noch 24 entwickelte und 4 nicht vollständig entwickelte Reihen vor; die Gesammtzahl derselben betrug somit 45. In den Reihen kamen (hinten an der Zunge) bis 31 Zahnplatten vor. Dieselben waren im Ganzen denen der Chr. scurra nicht allzu ähnlich, schwach gelblich, fast farblos; die Höhe der äussersten betrug meistens etwa 0,04, die der folgenden 0,06—0,07 und dieselbe erhob sich bis beiläufig 0.08 Mm. Die innerste Seitenzahnplatte mit kräftiger Spitze, an der Innenseite derselben mit einem starken Zahne und an der Aussenseite mit 5 feinen Dentikeln (Fig. 19 be). Zwischen diesen Zahnplatten eine, auch schwach gelbliche Verdickung der Rhachis (Fig. 19a). Die zweite Zahnplatte ohne Dentikel nnen am Grunde der Spitze, aussen wieder mit 5—6 feinen Dentikeln (Fig. 19). An den folgenden Zahnplatten mit ihrem verlängerten Haken wuchs die Zahl der Dentikel dann bis 10—11 (Fig. 19, 20). Die äussersten 3—D zeigten die bei diesen gewöhnliche Form und waren nur an der gerundeten Spitze gezähnelt (Taf. III. Fig. 21 a; Taf. II. Fig. 22). Die Speicheldrüse langgestreckt, von chocoladenbrauner Farbe, sich längs der Vorder- und Unterseite der vorderen Genitalmasse erstreckend. Die Speiseröhre weit. Der Magen wie gewöhnlich, der Darm lang. — Die Leber von etwa 5 Mm. Länge, vorne schief abgestutzt,. hinten gerundet, von dunkelgraublauer Farbe, welche an Durch- schnitten des Organs noch dunkler war. Das Herz wie gewöhnlich. — Die Blutdrüse wie gewöhnlich. Die Zwitterdrüse das Vorderende und die obere Seite der Leber mit einem ziemlich dicken, röthlichgelben, gegen jene stark abstechenden Lager überziehend, welches schmale Zungen über die Seiten der Leber hinabschickt. In den Läppchen derselben grosse oogene Zellen. — Die vordere Genital- 3,5 Mm. Länge bei einer Höhe von 2,5 und einer Dicke von 2 Mm.; die Schleimdrüse kalkweiss, die Eiweissdrüse rothbraun. Die kugelförmige Samenblase braun; die andere wurstförmig, zusammengebogen. Masse von etwa )) Mörch giebt (l. ce. p. 35) unrichtig das Vorderende des Fusses als »utrinque productus, cornutuse an; auch in anderen Punkten ist die Beschreibung Mörch’s weniger correct. - {9} 5. Chr. striatella, Beh. Chromodoris striatella, Bgh. Malacol. Unters. Heft VI. 1874. Taf. XXXIIL Fig. 4; Heft XI. 1877. p. 474478. Taf. XXXIH. Fig. 4; Taf. LI. Fig. 24, 25. Hab. Oec. pacific. (Australia, Palau-ins.) Von dieser Art habe ich im Mus. Godeffroy mehrere (4) Individuen gesehen, die aus Bowen, Port Denison (N. ©. Australien) herstammten; Hr. Kubary sagte mir (1876), dass diese Art an den Palau-Inseln »sehr häufig« vorkäme. Die Untersuchung eines der erwähnten Individuen ergab ganz ähnliche Resultate, wie die früheren. — Die Ganglia buccalia waren auch von auffallend triangulärer Form. — Die Zunge zeigte 45, die Raspelscheide 35 entwickelte und 4 nicht ganz entwickelte Zahnplattenreihen, oder die Gesammtzahl derselben belief sich auf 84. Die Zahl der Zahnplatten stieg durch die Reihen (jederseits) bis 60. Die Denticulirung an dem Innenrande der ersten (innersten) Zahnplatte war stärker als sonst, die Zahnplatten im Ganzen etwas schlanker. Chr. (Goniodoris) albo-lineata (v. Martens in sched. et Mus. Berol.). Mit obenstehender Art wahrscheinlich identisch ist eine Form, die sich durch zwei Individuen im Berliner Museum (Juli 1876) repräsentirt findet. Diese sind von Prof. v. Martens bei Amboina und bei Batjan »unter Steinen am Ufer« gefunden. — Die Länge der lebenden Thiere hat, v. Martens zufolge, 33 Mm. bei einer Breite bis 14 Mm. betragen. Der colorirten Skizze und den mir freundlich geliehenen Mss. v. Martens’ zufolge ist »die Farbe am Rücken, an den Seiten und am Fussrücken schwarz mit zahlreichen weissen Längslinien, der Rückenrand - orangefarbig; die Rhinophorien pommeranzen-safrangelb mit weissen Punkten, der Stiel schwärzlich; die Kieme pommeranzengelb; die Fusssohle grau mit weisslichem Rande. Der Mantel hinten kürzer als der Fuss.< — Die in Alcohol bewahrten Individuen hatten eine Länge von etwa 2 Cm., waren von hell sraurothbräunlicher Bodenfarbe und ähnelten sonst im Ganzen den in Alcohol bewahrten Individuen der von mir beschriebenen Chrom. striatella. 6. Chr. albo-notata, Bgh. n. sp. Chr. albo-notata, Beh. Journ. d. Mus. God. Heft VIII. 1875. Taf. VII. Fig. 1. Color fundamentalis clare luteus. Dorsum medio maculis albidis ornatum, margine albido; rhinophoria aurantiace-lutea; branchia coloris schistacei. Latera corporis albide maculata; podarium albide marginatum. Hami armaturae labialis apice brevissime bifido. Hab. M. paeific. (Tahiti). Nas JUDE 2 NOT Von der Art lag ein einziges Individuum vor, von Hrn. Garrett an einem Corallenblocke des Riffes von Tahiti (in 1873) gefunden, und dem Leben nach (l. ec. Taf. VII. Fig. 1) abgebildet. ') 'j Vielleieht ist diese Art mit dem Goniobranchus albo-maculatus von Pease (l. c. 1870) identisch, obgleich die Farbe des Mantelrandes (violett) und der Rhinophorien (schiefergrau) bei dieser letzten Art an der Figur Pease’s von der bei der obenstehenden verschieden ist; doch muss bemerkt werden, dass Pease in der früheren Beschreibung (l. ce. 1866. p- 205) die Farben (besonders der Rhinophorien und der Kieme) anders (weiss) angiebt. - {9} 6 und den Notizen Garrett’s zufolge gelblich (creamy-yellow); der Rand des Mantels und des Fusses weiss; am Rücken eine Anzahl von nicht ganz kleinen Flecken (pustular white dots); an den Seiten des Körpers ähnliche, aber mehr verwischte (diluted) Flecken; die Rhinophorien orangegelb (orange-yellow) mit weissem Vorder- und Hinterrande; die Kieme schieferfarbig (bluish-slate). Das in Alcohol bewahrte Individuum hatte eine Länge von 7,5 Mm., bei einer Breite bis 4.5 Mm. und einer Höhe bis 3,5 Mm.; die Keule der Rhinophorien hatte eine Höhe von 0,8 Mm., die der Kieme betrug 1,25 Mm. Die Farbe war durchgehend gelblichweiss; an dem Rücken waren die fast kalkweissen, nur wenig hervorragenden Flecken sehr ausgeprägt (welche aber etwas zahlreicher und von mehr ungleicher Grösse als an der Figur und mehr unregelmässig gestellt waren); an den Seiten waren die Flecken sparsamer und im Ganzen grösser; eine weisse Linie zierte den Rücken- und den Fussrand; die Rhinophorien gelblicher mit sehr stark abstechend weissem Vorder- und Hinterrand; die Kieme dunkel schiefergrau. Die Formverhältnisse wie gewöhnlich. ‚Die Rhinophorien mit wenigstens 30 Blättern. Die Kieme ziemlich klein, aus 6 starken. einfachen Federn gebildet; die Analpapille kaum 0,5 Mm. hoch, abgestutzt: rechts und ziemlich vorwärts die Nierenpore. Die grossen Ganglien wie gewöhnlich; die Riechknoten fast sessil-, fast halbkugelförmig. Die Ganglia buccalia fast von rundem Umrisse, durch eine Commissur verbunden, die etwa "a des Durchmessers der Ganglien betrug; die gastro-oesophagalen Knoten sehr bedeutend kleiner, als die vorigen, mit einer grossen Celle. Das Auge wie gewöhnlich, von etwa 0,08 Mm. Diameter, mit grosser gelblicher Linse, schwarzem Pigmente. Die Ohrblase von etwa 0,065 Mm. Diameter, von Otokonien gewöhnlicher Art strotzend. Die Blätter der Rhinophorien ohne Spiklen; ebenso die Haut, die sehr grosse Drüsenzellen zeigt. Die Mundröhre etwa 2,5 Mm. lang, fast doppelt so lang wie der Schlundkopf, dessen Höhe und Breite wenig geringer als die Länge war; die Raspelscheide hinten und unten ziemlich stark vor- springend. Die gelbliche, starke Lippenplatte aus etwas gebogenen, oben meistens viel dickeren Haken, die eine Höhe bis (Fig. 15) 0.0255 Mm. erreichten, gebildet, welche in der Spitze einen kleinen Einschnitt zeigten. Die Zunge gross und breit, mit 15 Zahnplattenreihen, weiter nach hinten kamen noch 19 entwickelte und 4 nicht ganz entwickelte Reihen vor; die ganze Anzahl derselben betrug somit 38. In den Reihen fanden sich (hinten an der Zunge) bis 45 Zahnplatten vor. Diese waren von sehr hellgelber Farbe, erreichten (in den hintersten Reihen) eine Höhe bis 0,05 Mm. Die innerste Zahnplatte war wie gewöhnlich kurzhakig, mit zwei Dentikeln an jeder Seite (Fig. 16 ab) der Spitze; an der folgenden Platte kamen noch (Fig. 16) 1—2 Zähnchen an der inneren Seite der Zahnspitze vor, welche aber an den folgenden Platten verschwanden; die Anzahl der Zähnchen des Aussenrandes des Hakens der meisten Platten (Fig. i6) belief sich meistens auf 6—7 (8—9); die äussersten (Fig. 17 a) waren nur am abgestutzten Ende mit spitzen Zähnchen versehen. Einzelne unregelmässige, nicht dentieulirte Zahnplatten kamen durch mehrere auf einander folgende Reihen einzelne Male vor. Die Speicheldrüsen lang, bandförmig, weisslich. Die vor und hinter den grossen Ganglien liegende Blutdrüse wie gewöhnlich. Die vordere Genitalmasse wie gewöhnlich. Die Schleimdrüse stark gelblich; die Eiweissdrüse weisslich: die Samenblasen wie gewöhnlich. a) Das lebende Thier hatte, Garrett zufolge, eine Länge von 24 Mm. Die Farbe ist der Figur | 7. Chr. luxuriosa, Bgh. n. sp. Chr. luxuriosa, Bgh. J. d. Mus. God. Heft VII. 1875. Taf. VII. Fig. 2. Color fundamentalis violaceus; dorsum taenia mediana alba, utrinque linea dupliei (externa lutea, interna violacea) concomitata ornatum; margo dorsalis luteus. Rhinophoria tricoloria, apice pallide violacea, medio violacea, basi rubra; branchia basi rubra, caeterum violacea. Hab. Oec. paeific. (Tahiti, Kingsmill isl.). Taf III. Fig. 2—9. Von der Art fanden sich im Mus. Godeffroy, von Hrn. A. Garrett in 1873 bei Tahiti und bei den Kingsmill-Inseln gefischt, zwei ziemlich erhärtete Individuen; das Thier wurde dem Leben nach (l.c. Taf. VO. Fig. 2) von Garrett abgebildet. Das eine Individuum wurde der anatomischen Untersuchung geopfert. Die Länge desselben hat Garrett zufolge etwa 18 Mm. betragen. Die Grundfarbe ist violblau (violett) gewesen, an der unteren Seite (Fig. 2) viel heller; der Rückenrand gelb; am Rücken kommt ein schönes weisses (opaque white) Längsband vor, zu jeder Seite von einer violetten Linie und einem gelblichen (creamy-yellow) Bande eingefasst. Die Rhinophorien dreifarbig, unten roth, an der Mitte dunkler-, oben heller-violett. Die untere Hälfte der Kiemenfedern roth, die obere violett. — Bei dem in Alcohol bewahrten Individuum betrug die Länge 8,5 Mm. bei einer Breite von 3 und einer Höhe von 2,5 Mm.: die Keule der Rhinophorien hatte eine Höhe von etwa 1, die Kieme von 1 Mm.; die Breite der Fusssohle betrug (vorne) bis 1,5 Mm. Die Grundfarbe war weisslichgelblich; an der Mitte des Rückens ein ziemlich breites weisses Längsband; dasselbe war von einem anderen stellenweise unterbrochenen Bande von gewöhnlicher Körperfarbe eingefasst, das wieder durch ein weisses begrenzt war, welches mit einem von der Körperfarbe wechselte; der Mantelrand war weiss (welches vielleicht auch mit dem Fussrande der Fall war); die (einfarbigen) Rhinophorien sowie die Kiemenblätter von der gewöhnlichen Körperfarbe mit weissem Rande der Blätter. Die Körperform (an dem lebenden wie an dem todten Thiere) sehr schlank. Die Kieme ziemlich klein, aus 7 Federn gewöhnlicher Art bestehend. Die Rhinophorien mit etwa 15 Blättern. ') Das Centralnervensystem (Taf. III. Fig. 2) wie gewöhnlich; die (Fig. 2 aa) Riechknoten fast sessil-, fast halbkugelförmig. Die buccalen Ganglien ein wenig kleiner als die vorigen, durch eine sehr kurze Commissur mit einander verbunden; die gastro-oesophagalen etwa "s der Grösse der vorigen betragend, mit einer grösseren Zelle. Die Augen (Fig. 2) mit grosser gelblicher Linse und schwarzem Pigmente. Die Ohrblasen (Fig. 2) von (etwa 80) Otokonien gewöhnlicher Art strotzend. Die Mundröhre etwa 2 Mm. lang. Der Schlundkopf von ganz ähnlichen Grösse- und Formverhältnissen wie bei der vorigen Art. Die gelbe Lippenplatte eben auch aus ähnlichen, aber mehr hakenförmigen und an der Spitze (Fig. 3, 4) mehr gespaltenen Elementen bestehend, welche kaum eine grössere Länge als 0.02 Mm. erreichten. Die Zunge zeigte 18 Zahnplattenreihen, weiter gegen hinten kamen andere 18 entwickelte und 4 nicht ganz entwickelte Reihen vor; die Gesammtzahl derselben „betrug somit 40. In den Reihen kamen bis etwa 30 Zahnplatten vor. Die innersten Zahnplatten (Fig.5 ab, 6 a, 7 a) waren wie bei der vorigen Art, mit (2—) 3 Dentikeln an jeder Seite der Spitze; die folgende Platte (Fig. 5, 7) zeigte an dem Aussenrande 4 Dentikeln; die Zahl dieser letzten erhob !) Die Figur Garrett’s (Fig. 2) giebt deren eine viel grössere Anzahl an. 7 ) sich mit der Verlängerung des im Ganzen ziemlich geraden Hakens aber nur bis auf 5; die äussersten Platten waren höher als bei der vorigen Art, auch nur in der Spitze selbst gezähnelt (Fig.9 a). Die Zahnplatten erreichten eine Höhe bis 0,075 Mm., waren von hell gelblicher Farbe. Die Speicheldrüsen wie bei der vorigen Art. — Der Magen und der Darm wie gewöhnlich. Die Leber an der unteren (Bauch-) Seite in ihrer grössten Strecke grauroth; die obere Seite sowie das ganze Vorder- und Hinterende von der abstechend gelben Zwitterdrüse überzogen. In den Läppchen der Gl. hermaphrodisiaca Zoospermen in Masse. — Die vordere Genitalmasse fast halbkugelförmig, von etwa 1,8 Mm. grösstem Diameter. Die Eiweissdrüse ocker-gelb, die Schleimdrüse milchweiss. Der Samenleiter wie gewöhnlich in der ersten Strecke bräunlichgelb, in der übrigen kürzeren weiss. Die zwei Samenblasen wie gewöhnlich. 8. Chr. histrio, Bgh. n. sp. Color fundamentalis albescens; dorsum maculis aurantiacis ornatum, margine sat lato luteo maculis purpureis interrupto; rhinophoria brunnea, branchia albescens. Hab. Oec. pacific. (Tahiti). Taf. I. Fig. 9—12; Taf. III. Fig. 10—1A. Von dieser Art fanden sich zwei Individuen vor, von Hrn. Garrett in 1873 bei Tahiti »unter Steinen« gefunden. Das eine der im Ganzen ziemlich zusammengezogenen und erhärteten Individuen wurde der anatomischen Untersuchung geopfert. Das lebende Thier hatte, den Notizen Garrett’s zufolge, eine Länge von 14 Mm. Die Grundfarbe des Thieres ist, Garrett zufolge, weiss (creamy-white), heller an der Unterseite; die Rückenseite ist mit zahlreichen orangefarbigen (dotted with orange) Flecken bedeckt und zeigt einen breiten, von einer Reihe von purpurfarbigen (purple) Flecken unterbrochenen gelben (lemon-yellow) Rand; die Rhinophorien sind braun, mit weissgerandeten Lamellen; die Kieme weisslich (creamy-white). — Die Länge des grössten der in Alcohol bewahrten Individuen betrug 11 Mm. bei einer Breite bis 4,5 und einer Höhe bis 3.5 Mm.; die Breite der Fusssohle bis 2, die Höhe der Keule der Rhinophorien etwa 1, der Kieme beiläufig 1.2 Mm., der Durchmesser der Oefinung der Kiemenhöhle (bei vorgestreckter Kieme) 1,25 Mm. Die Grundfarbe war weis; von der Farbenpracht des Rückenrandes und von den Rückenflecken fanden sich kaum Spuren, von den letzten als mehr saturirte weisse Flecken; die Ränder der Blätter der Rhinophorien und der Kieme weiss. Die Form des Thieres war länglich; der Rücken vorn und hinten in gleichem Grade gerundet (das Thier ziemlich schlaff |Haceid|); die Rhinophorien kurz (ovoid), mit etwa 20 Blättern; die Kieme ziemlich klein, aus 5, wie gewöhnlich gegen hinten in Grösse abnehmenden Federn gebildet, von denen die eine in zwei gespalten; die Analpapille niedrig. Die Eingeweide schimmerten an der Rückenseite schwach hindurch. Das Oentralnervensystem wie gewöhnlich; die Riechknoten zwiebelförmig; die buccalen Ganglien von ovalem Umrisse, durch eine Commissur verbunden, die kaum die Hälfte der Breite der Knoten hatte; die gastro-oesophagalen von gewöhnlicher Grösse, mit einer grossen und mehreren kleinen Zellen. Die Augen (Fig. 10 a) von gewöhnlicher Grösse, mit grosser Linse, schwarzem Pigmente. Die Ohrblasen (Fig. 10 b) etwas kleiner als die Augen, mit (etwa 80) Otokonien gefüllt. In den Blättern der Rhinophorien kamen nur ganz vereinzelte gehärtete, gegliederte Stäbchen vor, welche sich auch in den Tentakeln und in der Gegend des Aussenmundes fanden, dagegen in 6) 9 der Rücken-Haut fast vollständig fehlten. — Aehnliche Spiklen wie oben zeigten sich auch in der interstitiellen Bindesubstanz, besonders um die grossen Ganglien und um die Hauptausführungsgänge des Geschlechtsapparats. Die Mundröhre wie gewöhnlich stark, birnförmig, von etwa 1,5 Mm. Länge, an der Innenseite einige starke Längsfalten. — Der Schlundkopf von gewöhnlicher Form; von etwa 1,5 Mm. Länge und Breite, von beiläufig 1.25 Mm. Höhe; die Raspelscheide hinten an der Unterseite ein wenig hervortretend. Die Lippenplatte ziemlich stark, nicht schmal, hellgelb; aus dicht gedrängten, in der Spitze (Fig. 11. 12) nicht tief getheilten Haken gebildet, welche eine Höhe bis fast 0,03 Mm. erreichten. Die Zunge wie gewöhnlich breit; in der Raspel kamen 22, weiter gegen hinten 21 entwickelte und 4 nicht ganz entwickelte Zahnplattenreihen vor; die Gesammtzahl derselben betrug somit 47. Es fanden sich in den Reihen bis etwa 40 Platten vor. Die Zahnplatten (Fig. 13, 14) sehr hell gelblich. eine Höhe bis etwa 0,08 Mm. erreichend. Die inneren waren etwa wie bei den nächst besprochenen Arten, aber, wie es schien, nur mit einem grossen Dentikel (Fig. 13 ab) an der Innenseite; so im Ganzen stimmten mit denen jener auch die übrigen Platten, welche nur schlanker waren, die Zahl ihrer Zähnchen betrug meistens 6—7 (8); die äussersten waren wie gewöhnlich nicht an dem Aussenrande, sondern in der Spitze selbst gezähnt (Fig. 14 a). Die Speicheldrüsen schienen wie gewöhnlich zu sein. — Der Magen wie gewöhnlich, der Darm sein Knie sehr weit vorwärts, über die vordere Genitalmasse hinlegend. Die Gallenblase wie sewöhnlich.. Die Leber kegelförmig, hinten etwas gerundet, vorn wie schief geschnitten, so dass die rechte Hälfte des Vorderendes zu fehlen schien. — Die Blutdrüse wie gewöhnlich. Die vordere Genitalmasse von Form etwa wie bei der vorigen Art, die Grösse relativ fast dieselbe Die Eiweissdrüse hellgelb, die Schleimdrüse milchweiss. Die Samenblasen wie gewöhnlich, die wurstförmige aber grösser als die kugelförmige. Der Samenleiter wie gewöhnlich; der Penis ziemlich kurz. Alle drei Genitalöffnungen waren mehr oder weniger ausgestülpt. 9. Chr. reticulata (Pease). n. sp. Goniobranchus reticulatus. Pease. 1. c. II. 1866. p. 205. Taf. XIV. Fig. 1, 1,1, 1. Color fundamentalis lacteus; dorsum dense rubro-reticulatum, margine luteo; rhinophoria rubescente brunnea, tentacula lutea; branchia rubra; podarium margine Juteo ornatum. Hab. Oc. pacific. (Ins. Huahine). Mares re 5 3:2 Tat: JR 22 30: Bar. RVe Miet. Unter obiger Bezeichnung hatte Herr Garrett dem Mus. Godeffroy in 1873 drei, bei den Huahine-Inseln gefundene Individuen, geschickt und die Art nach den lebenden Thieren abgebildet. !) Die Individuen waren etwas contrahirt und erhärtet; das kleinste und das grösste wurden der anatomischen Untersuchung geopfert. Die Länge der lebenden Thiere betrug, den Notizen Garrett’s zufolge, bis 37 Mm. 2) Die Grundfarbe ist weisslich (creamy-yellow or creamy-white); der Rücken fein roth (Pease zufolge ziegelroth-) reticulirt; der Rückenrand hochgelb, gegen innen von einer weisslichen Linie begrenzt; die Rhinophorien ') Die von Pease gelieferten Figuren sind weniger gut, als die jetzigen von Garrett und noch dazu nur schwarz. ?) Die Länge des von Pease gesehenen Individuums war noch grösser, 21a. 9 ex 10 vothbraun mit den Rändern der Lamellen weiss, die Tentakel gelb, die Kieme roth !); Garrett zufolge ist die ganze Unterseite des Thieres von blaugrauem Anfluge (bluish-gray,) der Fussrand hochgelb. — Die Länge der in Alcohol bewahrten Individuen betrug 12,5—29 Mm. bei einer Breite bis 7—13,5 und einer Höhe bis 3.5—10 Mm.; bei dem grössten Individuum betrugen noch die Breite der Fusssohle 4 und die des Mantelgebrämes 3 Mm., die Länge der Tentakel war 1, die Höhe der Keule der Rlinophorien 2 und der Kieme 2.2 Mm. Von der Farbenpracht war Nichts übrig; die Grundfarbe war ein gelbliches Weiss, an dem Rücken mit Massen von mehr weissgesättigten Pünktchen übersäet; der Mantel-, so wie der Fussrand fast kalkweiss, ebenso die Tentakel; die Rhinophorien mit stark weiss gerandeten Blättern; die Rhachis der Innenseite der gelblichen Kiemenblätter weiss, ebenso die Spitze der Analpapille. Die Körperform ist länglich, nicht sehr niedergedrückt, mit convexem Rücken, hinten bald mehr, bald weniger gerundet, der Mantelsaum ziemlich schmal. Die Tentakel ziemlich kurz, abgeplattet- »fingerförmig,« in eine kleine Höhle zurückziehbar, deren Rest aussen neben denselben gähnte; an den in Alcohol bewahrten Individuen mitunter mit einer oberflächlichen Furche. Die Rhinophorien stämmig, bei dem kleinen Individuum mit etwa 20, bei dem grösseren mit gegen 25 Blättern. *) Die Kieme bei dem kleineren Individuum aus 9. bei dem grösseren aus 15 Blättern gebildet, von denen das vordere inediane das grösste war; die Grösse nimmt gegen hinten allmählich ab; bei dem grössten Individuum fanden sich hinten drei (bei dem kleineren fehlende), welche innerhalb der anderen standen und die kleinsten waren. Die Darstellungen der Kieme bei Pease und bei Garrett sind ganz unrichtig. Die von Pease (l. c. p. 204) erwähnte und abgebildete Bifurcation einiger Kiemenblätter kommt überhaupt bei den Doriden öfter vor, so besonders bei Casella atromarginata (vergl. dieses Journal, Heft VI. Taf. II. Fig. 16) und bei Chromodoriden überhaupt (Fig. 22). Die Nierenpore sehr deutlich hervortretend (Fig. 22 b). Die Analpapille niedrig. Der Fuss ziemlich kräftig, vorn etwas breiter und mit starker Randfurche, hinten (auch an den in Alcohol bewahrten Individuen) den Rücken überragend. ?) Der Körper im Ganzen schlaf (Haceid). — Die Eingeweide schimmerten nirgends hindurch. Das Peritonaeum fast farblos. ?) Das Gentralnervensystem zeigte die cerebrovisceralen Ganglien als länglich ovale, an der oberen Seite. etwas gewölbte, an der unteren abgeplattete Masse, von welcher die pedalen, schier zusammengedrückten Knoten schräge gegen hinten und unten hinabragten. Die buccalen Ganglien waren von ovaler Form, durch eine Commissur verbunden, welche etwa Ys der Breite der Ganglien betrug; die gastro-oesophagalen Ganglien etwa Ys der Grösse der vorigen betragend, kurzstielig, eine sehr grosse Celle und 4—5 kleinere enthaltend. Die Augen von 0,14 Mm. grösstem Diameter, mit grosser hellgelber Linse und schwarzem Pigmente. Die Ohrblasen von 0.1 Mm. Diameter, von runden und rundlichen Otokonien gefüllt. Die Blätter der Rhinophorien ohne Spiklen, ebenso die Tentakel. Die Haut zähe, durch Säuren fast gar nicht brausend, ohne Spiklen, von starken (bis wenigstens 0,14 Mm. dicken), sparsam veraestelten, eylindrischen, streifigen, feinkernigen Fasern durchzogen, welche der Haut ihre Zähigkeit verliehen. Die flaschen- und kugelförmigen Hautdrüschen sehr zahlreich und ziemlich gross. Die Mundröhre sehr stark, etwa 3 Mm. lang bei einer Dicke bis 2,75, mit starken Falten der Innenseite. Der Schlundkopf sehr stark (Fig. 23), von etwa 2,75 Mm. Länge und Breite bei einer Höhe bis 3 Mm.; die Raspelscheide (Fig. 23a) an der Unterseite wenig hervorragend. Die Lippenplatte ') Pease zufolge (]. ce. p. 205) ist die Kieme kirschroth, »under surface watery white.« °) An der Figur (7) von Garrett ist die Zahl der Blätter zu gering. ®») Der Fuss scheint bei Pease überhaupt nicht ganz richtig gezeichnet. ‘) Die meisten folgenden Messungen beziehen sich auf das grössere der untersuchten Individuen. 10 N | \ I rm l 1 von Eiform, jede Hälfte hatte eine Breite bis etwa 1 Mm.; sie war von starker horngelber Farbe, ziemlich diek; unten breitest, gegen oben verschmälert, wo die zwei Hälften nieht ganz zusammenstossen; die Platte bestand aus ziemlich gekrümmten, in der Spitze geklufteten Haken (Fig. 24, 25). welche eine (diagonale) „ar Länge bis 0,06 Mm. erreichten. Die Zunge breit, etwas niedergedrückt; in der sehr bleichgelben Raspel !) kamen bei dem kleinen Individuum 20, bei dem grossen 42 Zahnplattenreihen vor, weiter gegen hinten fanden sich bei jenem noch 27, bei diesem 24 entwickelte und 2 (?) unentwickelte Reihen; die Gesammtzahl derselben betrug somit 49--68. Es kamen bei dem grossen Individuum in der achten Reihe schon 52, in der fünfundzwanzigsten 67—68 Zahnplatten vor, und die Anzahl derselben stieg weiter rückwärts kaum zu mehr als 70. Die Anzahl der Platten war bei dem kleineren Individuum geringer. Die Zahnplatten waren von hellgelber Farbe, erreichten (hinten an der Zunge) eine Höhe bis 0,12 Mm. Die erste (Fig. 26 bc) war wie gewöhnlich niedrig, an beiden Seiten. des kurzen Hakens einige (3—4) Zähnchen darbietend; an den folgenden (Fig. 26—29) entwickelte sich der Haken allmählich stärker und damit die Zahl der Dentikel, welche bis 10—12 stieg; die äussersten, in Grösse wie gewöhnlich allmählich abnehmenden Platten auch nicht unter, sondern in der Spitze gezähnelt und zwar mitunter nur in sehr geringem Grade (Fig. 29 aa). Die Speicheldrüsen stärker gelblich, schlauchförmig, langgestreckt, mit grobknotiger Oberfläche (Fie. 1); die Ausführungsgänge ziemlich kurz (Fig. 1a). Die Speiseröhre etwa 7 Mm. lang, sehr weit. Der Magen wie gewöhnlich. Der Pylorus-Theil des Darmes etwas erweitert, die ganze Länge des Intestinums beiläufig 18 Mm. betragend. Die Verdauungshöhle leer. — Die Leber etwa 14 Mm. lang bei einer Breite bis 7 Mm. und einer Höhe bis 7,5 Mm.; die rechte Hälfte des Vorderendes (wegen der vorderen Genitalmasse) wie weggeschnitten; das Hinterende kurz, abgestutzt-kegelförmig; die Leber war, ausgenommen längs der Mitte der Unterseite und mit Ausnahme einiger von dieser Gegend ausstrahlenden Streifen, von der gelblichen Zwitterdrüse überzogen und stach durch ihre dunkel grau-violette Farbe stark gegen jene ab; an Durchschnitten der Leber zeigte sich dieselbe Farbe. Die Gallenblase etwa 2.2 Mm. lang, kurz-sackförmig. Das Herz wie gewöhnlich. Die an der oberen Seite des Schlundkopfes liegende Blutdrüse wie gewöhnlich; das hintere Stück derselben 3,5 Mm. lang, das vordere etwas kleiner. Die Nierenspritze etwa 1.1 Mm. lang. An der oberen Seite der hinteren Genitalmasse trat hier und da zwischen den Lappen der Zwitterdrüse das Netzgewebe der Niere sehr schön hervor. Die Zwitterdrüse deckte mit ihren abgeplatteten Läppchen den grössten Theil der Leber; zwischen denselben zeigten sich oft die sich vereinenden Ausführungsgänge der Läppchen. Der Bau der Läppchen der gewöhnliche (Fig. 30); in den peripherischen Follikeln fanden sich kleine oogene Cellen, die Central-Partie strotzte von Samen. — Die vordere Genitalmasse unregelmässig-halbkugelförmig; die Höhe der Masse betrug in situ 6,5, die Länge 4, die Breite 5 Mm. Der Zwitterdrüsengang bildete plötzlich ihre oben an der Hinterseite der Masse ruhende, bis 1 Mm. (Diameter) dicke, kaum 4,5 Mm. lange, weisslichgelbe Ampulle. Der Samenleiter gelblichweiss kräftig, sehr (etwa 3,5 Cm.) lang, mit seiner grössten Strecke ein oben an der Masse ruhendes Knäuel bildend, gegen vorne nur wenig verschmälert. Die grosse kugelförmige Samenblase von etwa 4 Mm. Diameter, mit Samen prall gefüllt; die andere von etwa derselben Länge, keulenförmig, etwas gebogen: der Hauptausführungsgang (Vagina) sehr stark, von etwa der halben Dicke der keulenförmigen Samenblase, etwa 6 Mm. lang; der andere länger und dünner. Die Eiweissdrüse weisslichgelb, die Schleimdrüse weisslich. !) Die zwei bis vier ersten Reihen waren sehr incomplet. 11 10. Chr. Godeffroyana, (Garr.) Beh. n. sp. Goniobranchus Godeffroyanus, Garr. Mus. Godeffroy. Color paginae superioris siecut faciei inferioris pallii pallide Havus punctis ochraceis ubique sparsis; margo pallii et apex podarii niger punctis flavis ornatus; rhinophoria griseo-violacea; branchia brunnescens; pagina inferior podarii e coeruleo albida. Hab. Oc. pacif. (Huahine). Taf. I.. Fig. 14; Taf. IV. Fig. 211. Von dieser Form hat Herr A. Garrett ein in Alcohol bewahrtes, stark zusammengezogenes und erhärtetes Individuum und (4) dem Leben nach und als »Goniobranchus Godefiroyanus« bezeichnete Abbildungen (Fig. 1—4) dem Mus. Godeffroy eingeschickt, dasselbe war in 1873 »bei Huahine« gefischt; später hat das Museum einige unten benutzte Notizen über das lebende Thier von Garrett erhalten. !) Das lebende Thier ist den Abbildungen und Notizen Garrett’s*) zufolge an der Rückenseite (Mantel, Fussrücken) hellgelb gewesen mit zahlreich zerstreuten ocker- oder goldgelben Punkten; von derselben Farbe war ferner auch (Fig. 2) die Unterseite des Mantelgebrämes; der Rückenrand, sowie das Fussende, ist schwarz gewesen mit zahlreichen gelben Punkten, an den Seiten des Rückens verlängerte sich diese Randborte wie mit mehreren kurzen Lappen in die gelbe Grundfarbe des Rückens hinein; die Rhinophorien sind srauviolett, die Kiemenblätter bräunlich mit dunkleren Rändern; die Fusssohle bläulichweiss. — Die Länge des lebenden Thieres hat Garrett zufolge 2Ye Zoll betragen. Das in Alcohol bewahrte Individuum hatte eine Länge von 25 bei einer Breite bis fast 11 und einer Höhe bis 9 Mm.; die Breite der Fusssohle betrug bis fast 5, die des Mantelgebrämes bis fast 2 Mm.; die Höhe der Keule der Rhinophorien war 3, die der Kieme 3,5, die der Analpapille 1,2 Mm. — Von der Farben pracht restirte nichts; die Grundfarbe war an der oberen Seite schmutzig hellgelblich, an dem übrigen Körper weisslich; am Rücken wie an den Seiten kamen überall zerstreute weisse Punkte vor; das Mantelgebräme war an der oberen Seite bräunlichgrau oder schmutzig isabellenfarbig, die von demselben einwärts schiessenden Verlängerungen noch sehr deutlich, mitunter selbst ziemlich scharf begränzt; an der dunkleren Farbe des Mantelgebrämes, und zwar besonders an den Zungen jener, kamen weisse Punkte vor, grösser und in der Farbe kräftiger als die am übrigen Körper; das Fussende war wie ‘das Mantel- gebräme gefärbt; die Rhinophorien schmutzig gelblich mit weissgeränderten Blättern; die Kieme etwa wie die Rhinophorien gefärbt mit weisser Rhachis-Partie, die Spitze der Analpapille weisslich. Die Körperform kräftig; der Rücken ziemlich platt, glatt; das Mantelgebräme ziemlich schmal, über dem Kopfe am breitesten. Die zusammengezogenen Rhinophoröffnungen rund; die Keule der Rhinophorien stark, schlank, mit etwa 30 Blättern. Die Tentakel kurz, conisch. Die zusammen- gezogene Oefinung der Kiemenhöhle eine Querspalte bildend. Die Kieme aus 25 (Garrett zufolge aus 21— 27) ?) Federn gebildet, von denen die hintersten 5—6 innerhalb der anderen jederseits spiralig gestellt waren; die Feder wie gewöhnlich, gegen hinten in Grösse allmählich abnehmend. Die Analpapille ziemlich ')) Die Abbildungen und Beschreibungen Garrett’s stimmen in den Farbenangaben nicht immer überein. ?) »Color ereamy-yellow, sometimes ereamy-white everywhere, except the creeping disk, profusely dotted with golden yellow; the dots small, generally round, irregular in size, smaller and more closely set along the dorsal region. The margins of the mantle broadly margined and lobed with deeper purple black. Dorsal Tentacles purple black with white lamellae and with an anterior and posterior white line. Branchiae light brown with purple brown margins. Foot tipped with ‚purple black posteriorly.« Garrett. ’) Die 4 vorderen (medianen) waren in Reproduction begriffen, und fast die Hälfte derselben fehlte. 12 13 hoch, fast eylindrisch. mit rundgezackter Oeffnung; vor derselben rechts die sehr deutliche Nierenpore. Die Seiten ziemlich hoch. Der Fuss vorne ziemlich gerade laufend, hinten den Rücken überragend. Die Eingeweide schimmerten nirgends hindurch; das Peritonaeum farblos, ausgenommen in der Gegend des Centralnervensystems (Blutdrüsen) und des Pericardiums, wo es bräunlichgelb und gelbbraun war. Das Centralnervensystem etwa wie bei der Chr. reticulata; die dasselbe umhüllende Capsel aber viel stärker und an der Blutdrüse innig angeheftet. Die cerebrovisceralen Ganglien etwas abgeplattet, die beiden Abtheilungen deutlich von einander gesondert, die cerebrale wenig grösser als die viscerale; die Fussknoten dicker als die vorigen, von ovalem Umrisse, sehr kurzstielig; die Riechknoten abgeplattet- zwiebelförmig. Die buccalen Ganglien fast halb so gross wie die pedalen, von gerundet-dreieckigem Umrisse, fast unmittelbar mit einander verbunden; die gastro-oesophagalen Ganglien nicht langstielig, kaum "/s der Grösse der vorigen betragend, mit einer sehr grossen Celle. . Die Augen ziemlich kurzstielig, von etwa 0.12 Mm. Diameter, mit dunkelgelber Linse und schwarzem Pigmente. Die Ohrblasen aussen an der Unterseite der Gehirnganglien als kalkweisse Punkte hervortretend; kaum kleiner als die Augen, mit runden und ovalen Otokonien prall gefüllt. Die Blätter der Rhinophorien ohne erhärtete Cellen, ebenso die Kieme. In der Haut fast gar keine erhärtete Cellen, welche auch in der interstitiellen Bindesubstanz fehlten. Die braungelbe Farbe der ‘ Blutdrüse und des Pericardiums hauptsächlich durch gelbpigmentirte Cellen hervorgebracht. Die Mundröhre sehr kräftig, von etwa 5 Mm. Länge; die Innenseite mit sehr starken Querfalten. Der Schlundkopf ziemlich stark, etwa 2,5 Mm. lang bei einer Breite bis 2,5 und einer Höhe bis 2,2 Mm.: die Raspelscheide hinten an der Unterseite ziemlich stark hervorspringend. Die Lippenplatte stark, schön hochgelb; die zwei Hälften oben wie gewöhnlich durch eine Furche geschieden, an welcher die Elemente der Platte im Ganzen (Fig. 2a, 3) weniger entwickelt und nicht chitinisirt waren. Die Elemente der Platte (Fig. 3—7) denen der Chr. paupera (Beh.) ') sehr ähnlich, gelb, eine Höhe bis 0.05 Mm. erreichend; meistens ein wenig gebogen, mit einem kleinen Kopfe, der in eine schmälere Spitze herausschiesst; die Structur fein streifig, besonders an dem Kopfe. An der ziemlich abgeplatteten Zunge kamen 23 Reihen von Zahnplatten vor (von denen die 5 vordersten sehr incomplet waren); weiter gegen hinten fanden sich noch 57 entwickelte und 4 nicht ganz entwickelte Reihen; die Gesammtzahl der Reihen betrug somit 84. Im den Reihen kamen hinten an der Zunge bis 65 Zahnplatten vor und die Anzahl stieg hinten in der Scheide nur bis 68. Die Zahnplatten waren von hellgelber Farbe; die äussersten hatten nur eine Höhe von etwa 0.035 (0,02) Mm., dieselbe stieg aber etwa in dem äusseren Drittel bis etwa 0,09 Mm. Die äussersten etwa 10 sind (Fig. 11) nur an der Spitze (mit 4—7 Spitzen) gezähnelt. ohne eigentlichen Haken, welcher erst an den folgenden sich allmählich entwickelt, während die Zähnelung dann wie gewöhnlich an der Aussenseite oberhalb des Grundes des Hakens liest. Die Anzahl der Dentikeln stieg an den meisten Zahnplatten bis 6 (—8). Die innerste Zahnplatte (Fig. Sa) war wie gewöhnlich an beiden Seiten gezähnelt, an der inneren fanden sich meistens 3, an der äusseren 4—D. . Die folgenden 4—5 Platten entwickelten dann nach und nach die bei den meisten übrigen bleibende Form (Fig. 8-10). Die Speicheldrüsen bildeten zwei lange, dünne, weisse Bänder, deren Ende, von unten gegen oben hinaufsteigend, an der vorderen Fläche der Schleimärüse angeheftet ist. Die Speiseröhre etwa 6,5 Mm. lang. Der Magen wie gewöhnlich. Der Darm etwa 28 Mm. lang, ein ‚stark zusammengebogenes Knie weit vorwärts an dem Schlundkopfe bildend. — Die hintere Eingeweidemasse (Leber) etwa 13 Mm. lang bei einer Breite von 7 und einer Höhe von 7,5 Mm.; das ') Vergl. meine malacolog. Unters. (Semper, Philipp.). Taf. LIII. Fig. 15—27. 15 14 Vorderende schief gegen hinten und rechts abgestutzt und etwas ausgehöhlt; das Hinterende gerundet; die bräunliche Lebermasse fast überall von der gelblichen Zwitterdrüse überzogen. Die Gallenblase gelblich. Das Herz wie gewöhnlich, die Länge der Kammer etwa 1,5 Mm. betragend. Die Blutdrüse wie eewöhnlich, nur die vordere Abtheilung kleiner als die hintere. Die Nierenspritze von beiläufig 1 Mm. Länge. Die Zwitterdrüse von gewöhnlichem Baue; in der Centralpartie der Follikeln entwickelte Zoospermen. — Die vordere Genitalmasse etwa 6,25 Mm. hoch bei einer Breite von 7 und einer Dicke von 45 Mm. Die Eiweissdrüse dunkelockergelb; die Schleimdrüse gross, milchweiss. Die zwei Samenblasen von fast derselben Grösse. Von dieser Art lag ferner eine Varietät vor, nur durch ein einziges Individuum repräsentirt, von Dr. Graeffe zu seiner Zeit bei Tonga gefischt; dasselbe war ziemlich contrahirt und erhärtet. Die Länge des in Alcohol bewahrten Individuums betrug fast 13 Mm. bei einer Breite bis 6*und einer Höhe bis 5 Mm.: die Breite der Fusssohle war fast 4, die Höhe der Rhinophorien fast 2, die der Kieme volle 3 Mm. Die Farbe war am Rücken so wie an den Seiten hell schmutzig gelbbräunlich; der Rückenrand zeigte sich rings herum (doch nicht vorne) ziemlich dunkel bräunlichgrau, und von dem schmalen Rande schoben sich, wie sonst bei der Chrom. Godeffroyana, mehrere, in Ganzen etwa 9 kurze starke Zungen nach innen; die Zungen waren mit kalkweissen Punkten besprengt, welche auch in Menge an den Seiten vorkamen. Der Fuss weisslich; der Rand der Blätter der Rhinophorien weisslich gefleckt, ebenso die Rhachis-Partien der Kieme; die Spitze der Analpapille weisslich. Die Körperform wie sonst bei der Chr. Godeffroyana; in den Rhinophorien etwa 25 Blätter. Die Kieme mit 18 Blättern, die sonst etwa wie bei der typischen Chr. Godeffroyana gestellt waren. Das Öentralnervensystem, die Augen und Ohrblasen wie früher erwähnt. Die Mundröhre stark, 3 Mm. lang. Der Schlundkopf 2,5 Mm. lang, von gewöhnlicher Form, die dunkle Raspelscheide hinten und unten etwas hervortretend. Die Lippenplatte horngelb, von etwa 1.25 Mm. Breite. Die Raspel enthielt etwa 30 Zahnmplatten-Reihen; weiter gegen hinten, unter dem ziemlich grossen Raspeldache und in der Scheide fanden sich noch 31 entwickelte und 4 unentwickelte Reihen, die Gesammtzahl derselben betrug somit 65. In den Reihen kamen vorne in der Scheide 45 Zahnplatten vor. Dieselben waren ganz wie oben beschrieben, nur war die Anzahl der am Ende sezähnelten (äusseren) Zahnplatten geringer, betrug meistens 7—. Die Speicheldrüsen wie oben. ebenso die Genitalorgane. 11. Chr. Tryoni, (Garr.) Bgh. n. sp. Goniodoris Tryoni, Garr. Proc. of the ac. of nat. hist. sc. of Philadelphia. 1873. p. 232. pl. 4. Color fundamentalis albidus; margo dorsi sicut podarii violaceus; dorsum et latera ocellis albidis, nigro pupillatis ornata; rhinophoria clare umbracea, apice violaceo, lamellis albide marginatis; branchia pallide rubida, apicibus violaceis. Hab. Oc. pacific. (ins. soc., Tahiti, Palau-ins.; Amboina). Taf. IV. Fig. 12—23. Von dieser Art (die, wie es aus einem Anblicke der von Garrett gelieferten Figur schon deutlich ist. mit den Goniodoriden Nichts zu thun hat) fand sich im Mus. Godeffroy ein in 1873 von Garrett bei Tahiti gefundenes, gut conservirtes Individuum. !) ') Später habe ich im Mus. Godeffroy ein anderes, etwa 39 Mm. langes, dunkleres, grünlichbräunlichgraues Individuum, von Hrn. J. Kubary von den Palau-Inseln geschickt, gesehen. 14 15 Die von Hrn. A. Garrett bei den Gesellschafts-Inseln eingesammelten lebenden Individuen dieser Art haben seinen Notizen zufolge eine Länge bis 71 Mm. erreicht. Die Grundfarbe derselben ist milchweiss gewesen (creamy-white); der Rand des Mantels sowie des Fusses war violett; am Rücken wie an den Seiten nicht zahlreiche runde Augenflecken mit tiefschwarzer Pupille und mit opakweissem, in’s hell Umberfarbige spielendem Ringe. Die Rhinophorien hell umberfarbig, oben allmählich violett; der Rand der Lamellen sowie die vordere und hintere Linie, in die dieselben zusammenstossen, weiss. Die Kiemenfeder hell rothbraun (pale tawny flesh) mit hell umberfarbigen Rändern und violetten Spitzen. Die Länge der in Alcohol bewahrten Individuen betrug volle 4 Cm. bei einer Breite bis 12 und einer Höhe bis 13 Mm.; die Breite des Mantelgebrämes belief sich vorne und hinten bis auf 4,5, sonst bis auf 2 Mm., die der Fusssohle war 7 Mm.; die Höhe der Rhinophorien war 5,5 Mm., von denen die der Keule 4,5 Mm. betrug, die der Tentakel war 1,5, die der Kiemenblätter betrug gegen 5Mm. Die Grundfarbe war weisslich, an dem Rücken mehr schmutzig gelblich und schmutzig isabellen- srau: auf dem Rücken wie auf den Seiten zeigten sich ziemlich viele grosse, schöne Augenflecken von einem Diameter bis 2,2 Mm. mit grosser gelblicher Pupille und kalkweisser Iris; die Ränder der Blätter der Rhinophorien sowie die Rhachis der Kiemenblätter weiss, sowie der Innenrand der Genitalöffnung. Die Körperform war länglich, kräftig: der Rücken vorne mehr als hinten gerundet, etwas sewölbt; das Mantelgebräme vorne und besonders hinten breit, fast velumartig, sonst ziemlich schmal, dünn und mitunter wie zerrissen (slightly gashed). Die Tentakel kurz, conisch; die Keule der Rhinophorien kräftie, elesant, mit etwa 27 Blättern; ') die Oefinung der Rhinophor-Höhlen glattrandie. Die Kiemen- Oefinung gerundet-dreieckig, von etwa 4 Mm. Diameter. Die Kieme ziemlich gross, wenn ausgefaltet, breiter als der Rücken; das Hinterende der Kieme (mit etwa 5—-6 Federn) wie gewöhnlich (spiralie) eingerollt; sie bestand aus im Ganzen 25 Federn, von denen auf der einen Seite die vier, auf der anderen die T hintersten einfach waren, die anderen in verschiedener Weise (Fig. 12—15) getheilt. Die Analpapille bis etwa 1,5 Mm. hervorragend; hinter derselben und rechts eine etwas schlankere und ein wenig niedrigere Papille (die monströs verlängerte Nierenpore). Der Fuss stark, bei dem in Alcohol bewahrten Individuum noch I Mm. hinter dem übrigen Körper hervorragend. — Das Thier war im Ganzen glatt und weich (smooth, soft). Die Eingeweide schimmerten nirgends hindurch. Das Peritonaeum farblos. Das Centralnervensystem ganz wie bei anderen Chromodoriden.. Die visceralen - Knoten waren besonders an der oberen Seite etwas grösser als die cerebralen, die pedalen etwas grösser als jene: die Riechknoten fast halbkugelförmig, sehr kurzstielig. Die buccalen. Ganglien fast doppelt so gross wie die Riechknoten, von rundlichem Umrisse, fast unmittelbar mit einander verbunden; die gastro-oesophagalen - etwa cs der Grösse der buccalen betragend, kurzstielig, kurz-birnförmig, mit einer (0,12 Mm.) grossen und mehreren kleineren Cellen. # Das Auge von etwa 0,14 Mm. Diameter, kurzstielig, mit gelber Linse, schwarzem Pigmente. Die Ohrblase als weisser Punkt sehr deutlich an der Unterseite des Centralnervensystems neben dem pedalen Ganglion; kurzstielig, von gelblichen, in Form fast menschlichen Blutkörperchen ähnlichen Otokonien strotzend. In den nicht breiten Blättern der Rhinophorien keine verkalkte Cellen, sondern eine Menge von gelben, glänzenden, kugel- und flaschenförmigen Drüschen von einem Diameter von 0,025—0,035 Mm.; in der Axe des Rhinophors kamen denen ähnliche secundäre Ganglienbildungen vor, welche ich bei Pleurophyllidien und anderen »Nudibranchien« schon früher?) erwähnt habe. In der Haut fehlten erhärtete Cellen fast gänzlich; die Pupillen der Augenflecken aus dicht gedrängten Haufen von pigmentirten Cellen gebildet. ') Die Zahl der Blätter ist an der Figur Garrett’s zu gering angegeben. °) Vgl. meine Bidr. til en Monographi af Pleurophyllidierne. Naturh. Tidsskr. 3 R. IV. 1866. p. 216. Tab. VII. Fie. 19. i 15 16 Die Mundröhre sehr gross, etwa 7 Mm. lang bei einer Höhe und Breite von 4 Mm.; an der Innenseite starke Längsfalten. Der Schlundkopf 5 Mm. lang bei einer Höhe bis 3,5 und einer Breite bis 3.3 Mm.:; die Raspelscheide hinten an der Unterseite hervortretend. Die Lippenplatte schön dunkel hochgelb, etwa 1.6 Mm. breit, oben wie bei der Chr. Godeffroyana und sonst im Baue ganz wie bei dieser Art. nur waren die Elemente ein wenig gröber (Fig. 16), eine Höhe bis 0.068 Mm. erreichend. Die Zunge stark abgeplattet; in der hellgelben Raspel kamen 36 Zahnplatten-Reihen vor, weiter gegen hinten fanden sich noch 41 entwickelte und 4 unentwickelte Reihen vor; die Gesammtzahl derselben betrug somit Si. In den Reihen kamen hinten in der Raspel 76 Zahnplatten vor, und die Zahl derselben stieg in der Raspelscheide kaum zu mehr als 80. Die Zahnplatten waren von hellgelber Farbe; die Höhe der äussersten betrug (hinten an der Zunge) 0,04 und 0,05 Mm.; die Höhe der Platten stieg bis etwa 0,88 Mm., die der innersten war 0.068 Mm. In Formverhältnissen stimmten die Platten im Ganzen mit denen der Chr. Godeffroyana; die äussersten (Fig. 21, 22) schienen im Ganzen doch weniger gedrungen und die innersten (Fig. 17) eigenthümlich schlank, an jedem Rande mit mehreren (meistens 5) Zähnchen, von denen die obersten stärker waren; die zweite Zahnmplatte (Fig. 18) war schon wie die (Fig. 19, 20) folgenden. — Die Speicheldrüsen weiss, sehr (etwa 3 Cm.) lang, dünn (vorne etwa 0,6 Mm., an der übrigen Strecke beiläufig 0.3 Mm. breit), in ihrer hinteren Strecke an der Vorderseite der Schleimdrüse angeheftet. Die Speiseröhre etwa 11.5 Mm. lang, dünn. Der Magen sehr gross, sonst wie gewöhnlich. Der Darm etwa 2,6 Om. lang. Die Verdauungshöhle leer. — Die hintere Eingeweidemasse (Leber) 16 Mm. lang, bei einer Breite bis 8,5 Mm. und einer Höhe bis 10 Mm.; das Vorderende schief vorwärts abgestutzt, abgeplattet; das Hinterende gerundet; an Durchschnitten zeigte sich die Substanz röthlichbraun. Die Gallenblase wie gewöhnlich. Das Pericardium an der oberen Seite bräunlich pigmentirt. Das Herz wie gewöhnlich, die Kammer etwa 2.5 Mm. lang. Die vordere Blutdrüse subquadrangular, etwa 3 Mm. lang; die hintere kleiner, etwa 5 Mm. breit. — Die Nierenspritze beiläufig 1,2 Mm. lang. Die Zwitterdrüse überzog mit ihren gelblichen Lappen fast die ganze Leber, deren Substanz sich zwischen jenen grau zeigte. — Die vordere Genitalmasse unregelmässig zusammengedrückt- kugelförmig, etwa 8.25 Mm. lang bei einer Höhe bis 7 Mm. und einer Dicke bis 5 Mm. Die Ampulle des Zwitterdrüsenganges 4 Mm. lang, gelblichweiss, geradelaufend. Die erste Strecke des langen Samenleiters dicker, mehr dünnwandig; die folgende kürzer, mehr dickwandig, dünner; in der letzten Strecke wieder etwas weiter, in den langen kräftigen Penis allmählich übergehend. Die kugelförmige (Fig. 23a) Samenblase von etwa 2.5 Mm. Diameter; die andere sehr bedeutend kleiner, schlauchförmig (Fig. 23b). Die Eiweissdrüse selblich, die Schleimdrüse weisslich. Von derselben Art habe ich endlich noch zwei Individuen untersucht, welche von Semper im Jahre 1862 bei Aibukit gefischt waren, und welche in allen wesentlichen Verhältnissen mit den oben angegebenen übereinstimmten (vgl. meine malacolog. Unters. [Semper, Philipp.] Heft XI. 1877. p. 4%. Taf. LIV. Fig. 1—4). Dieser Art gehört ferner ein im Berliner Museum (Juli 1876) bewahrtes, etwa 3 Cm. langes Individuum, das von Prof. v. Martens an Amboina gefischt war. Der Zeichnung und der mir freundlich gegebenen Notiz des Verfassers zufolge war »das lebende Thier isabellenfarbig, voll runder violettschwarzen lecken mit breitem weissem Ringe; Mantel- und Fussrand dunkel violett; in der Kieme 20 Blätter mit vötilichem Schafte und weissem Ende; der Anus in eine Röhre verlängert; die Rhinophorien violett mit weisser Längslinie; die Tentakel violett. Der Fuss ragte über den Mantelrand hinten nicht hervor. « 16 RT 12. Chr. camoena, Bgh. n. sp. Forma Chr. runcinatae affinis sed punctis obscuris destituta. Hamus dentium lingualium denticulo breviori ac in Chr. runcinata. Hab. Oe. pacific. (Tonga). Taf. IV. Fig. 24—29. Von dieser, der Chr. runcinata nahestehenden Art fand sich nur ein einziges Individuum vor, von Dr. Graeffe zu seiner Zeit bei Tonga in Gesellschaft von Chr. Godeffroyana (Var.) gefischt. Das in Alcohol bewahrte Individuum hatte eine Länge von 2 Cm. bei einer Höhe von 6 Mm. und einer Breite (oben) bis 5,5 Mm.; die Höhe der Rhinophorien betrug 2,5 Mm. und die der Kieme auch 2,5 Mm.; die Breite des Fusses vorne 3Mm., sonst meistens 2,5 Mm.; die Länge des Schwanzes fast 5 Mm. — Die Grundfarbe des Rückens, der Seiten und des Schwanzes hellbraungrau. von tiefbraunen, ein weitmaschiges Netz bildenden, schmäleren oder breiteren, ziemlich unregelmässigen Streifen durchzogen, welche senkrecht an dem Rückenrande stehende, meistens etwas verbreitete Fortsätze hinausschickten; diese Streifen waren überall mit einer Menge von kalkweissen Punkten bedeckt. Die Grundfarbe war aber in hohem Grade von einer Menge von weissen und weisslichen abgeplatteten Knötchen verdrängt. Die Tentakel weisslich, die Rhinophorien bräunlichgrau; die Blätter der Kieme hellbraungrau mit schönen kalkweissen runden oder ovalen Flecken an der Aussenseite und an dem Innenrande der Rhachis-Partien; die Spitze der Analpapille weiss. Der Fuss war schmutzig hellgelblich. — Die Chr. amoena unterscheidet sich in Farbenzeichnung wesentlich von der Chr. runcinata durch das Fehlen der bei dieser letzten vorkommenden schwarzen Punkte. Die Körperform im Ganzen wie bei der Chr. runcinata '), nur war der Schwanz länger, und das Mantelgebräme im Ganzen, besonders aber an den Seiten, weniger hervortretend. Wie bei der eben erwähnten Art kamen auch an dem Rande des Stirntheils des Mantelgebrämes (in der Gegend der Rhinophorien) mehrere kleine Kegelchen vor, und ähnliche, aber stärker ausgeprägte ringsum an dem Rande des Schwanztheiles von jenem. Die Gegend der Kiemenhöhle (bei halbausgestreckter Kieme) fast 1,5 Mm. hervortretend.. Die Kieme aus 7 Blättern gebildet, die denen der Chrom. runcinata ähnlich waren, das eine war tief gekluftet; die Analröhre niedriger. Die Rhinophorien mit etwa 30—35 Blättern; die Tentakel stark, kurz-kegelförmig. Die Furche im Vorderrande des Fusses noch stärker als bei der erwähnten Art ausgeprägt und ebenso die Fussecken. Die Eingeweide schimmerten nirgends hindurch. Das Centralnervensystem zeigte die cerebro-visceralen Ganglien länglich-oval (fast 8 Zahl- förmig) mit den zwei Abtheilungen deutlich geschieden; die pedalen Ganglien rundlich, grösser als die visceralen; die Riechknoten fast halbkugelförmig. Die buccalen Ganglien grösser als die letzten, oval, fast unmittelbar mit einander verbunden; die gastro-oesophagalen kaum "ho der Grösse der vorigen betragend, kurzstielig, mit einer grossen Celle. Die Augen und die Ohrblasen mit ihren Otokonien ganz wie bei der Chr. runcinata. Die Kegelchen des Mantelrandes zeigten jedes, wie bei jener Art, einen kleinen Sack. Die (zurückgezogene) Mundröhre etwa 3 Mm. lang, stark, mit starken Längsfalten. — Der Schlundkopf etwa 3,5 Mm. lang bei einer Höhe bis 2Mm. und einer Breite bis 1,8 Mm.; die Raspelscheide (gegen unten) stark hervortretend. Die Lippenplatte (Fig. 24) horngelb, stark, aus gelblichen, ziemlich. )) Vgl. meine malacol. Unters. Heft XI. Taf. LIII. Fig. 5—12. 17 g 18 starken, etwa 0.03 Mm. langen und etwa 0.02 Mm. hohen Haken (Fig. 25) gebildet. Die Zunge stark abgeplattet; in der Raspel fanden sich 26, unter dem Raspeldache etwa 12 und in der Scheide 11 entwickelte und 4 unentwickelte Reihen von Zahnplatten vor, die Anzahl jener betrug also 53. In den hintersten entwickelten Reihen der Scheide kamen bis 92 Zahnplatten vor. Diese waren von gelblicher Farbe, denen der Chr. runcinata ') ziemlich ähnlich; ihre Höhe bis 0,1 Mm. betragend. An der ersten (Fig. 26a) fand sich an der Innenseite ein Dentikel, der doch kürzer als der der Aussenseite war; an fast allen den folgenden kam an der Aussenseite der Spitze des Hakens (Fig. 26, 27) ein starker Dentikel vor; nur an den 9—10 äussersten (Fig. 28, 29) trat die Hakenspitze mehr zurück, der Dentikel neben derselben wurde gröber, oft unregelmässig, und unterhalb derselben kamen oft mehrere Rundzacken vor. Die Speicheldrüsen wie gewöhnlich langgestreckt, bandförmig. — Die Verdauungsorgane wie sonst; der zurücksteigende Darm stark erweitert, mit weisslicher Masse gefüllt, die hauptsächlich aus Stückchen von Spongiarien bestand. Die vor den Ganglien liegende Blutdrüsen-Masse oval, sehr flockig, weisslich; die hinter jenen sich befindende querliegend, oval-viereckig, compacter, gelblich. Die Zwitterdrüse mit ihren nicht dichtstehenden Läppchen die Leber ringsum bedeckend und sich von derselben durch ihre mehr gelbliche Farbe unterscheidend. — Die vordere Genitalmasse von unregelmässig-pyramidaler Form, von etwa 3,5 Mm. Länge bei einer Höhe von 4 Mm. Die kugelförmige Samenblase von 1,5 Mm. Diameter, die andere birnförmig, von kaum 1 Mm. Diameter; beide weisslich. Die Schleimdrüse weisslich, die Eiweissdrüse bräunlich. 13. Chr. Lapinigensis, Bgh. n. sp. Hab. M. philippin. (Lapinig). Taf. IV. Fig. 30—34. Von der Art hat Semper im Jahre 1864 im Canale von Lapinig ein einziges Individuum gefischt, und bei dem in Alcohol gut bewahrten Individuum fand sich noch dazu sein Laich. Notizen fehlen. Das Individuum hatte eine Länge von 10 Mm. bei einer Breite bis 5 und einer Höhe bis 3,2 Mm.; die Höhe der Rhinophorien beträgt 1,2 Mm., von denen das Meiste auf die Keule kam; die Höhe der Kieme war 1,75 Mm. — Die Grundfarbe ist gelblich. Der Rücken ist grauscheckig, zu jeder Seite der mittleren Partie kommt ein unregelmässiges wellenförmiges Band vor, das gegen den Rand überall Ausläufer ausschickt; der Rücken ist mit einer Menge von kleinen schwarzen Punkten überall bedeckt und zwischen denselben kommen sparsamer zerstreut ein wenig grössere gelbliche Knötchen vor. Dieselben schwarzen Punkte fanden sich auch an der unteren Seite des Mantels und an der oberen des Fusses vor, hier häufiger als da. Die Rhinophorien sowie die Kieme gelblich. Die Form etwa wie bei ächten Doriden, länglich-oval, hinten jedoch etwas mehr zugespitzt. Die Tentakel kurz, abgeplattet. In der Keule der Rhinophorien jederseits etwa 20 Blätter. Der Rücken ziemlich gewölbt, glatt, die erwähnten Knötchen nur sehr wenig hervortretend. Die Kiemen- Oeffnung rundlich; die Kieme aus 8 Blättern gebildet (von denen die der linken stärker als die der rechten Seite entwickelt waren), von denselben war das eine gekluftet. Die Analpapille hinten innerhalb des Kiemenkreises stehend, niedrig. Der Fuss vorne gerundet, hinten kaum vom Rückenende überragt. Die cerebro-visceralen Ganglien von Nierenform, die beiden Abtheilungen fast gleich gross; die pedalen Knoten grösser als jede dieser letzten. Die Riechknoten kurz, zwiebelförmig, fast sessil. Die ) Bei der Chr. runeinata ist der Dentikel grösser, so dass der Haken am Ende wie bifid aussieht (l. c. Fig. 9-10). 18 118) buccalen Ganglien oval, fast ohne Commissur mit einander verbunden; die kurzstieligen gastro-oesophagalen an der einen Seite des Nerven entwickelt, der aus denselben entspringende grosse Nerv mit einer grösseren Nervencelle in seiner Bifurcatur. Die Augen mit grosser gelblicher Linse und schwarzem Pigmente. Die Ohrblase an der Auskerbung der Ganglienmasse, etwas kleiner als das Auge, von Otokonien strotzend. Die Blätter der Rhinophorien zeigten hier und da, im Ganzen aber ziemlich sparsam, Spiklen. In der Haut kamen stark verkalkte Spiklen vor, von einer Länge bis wenigstens 0,45 und einem Durchmesser bis 0.06 Mm. Die Mundröhre etwa 1.3 Mm. lang, mit starken Falten der Innenseite. Der Schlundkopf stark, etwa 2 Mm. lang bei einer Höhe bis 1,5 und einer Breite bis 1,4 Mm.; die Raspelscheide hinten von der Unterseite stark hervortretend. Die Lippenplatten sehr stark dunkelhorngelb, als zwei (bis 1.2 Mm.) breite, oben und unten fast zusammenstossende, Platten die Seiten der Mundspalte und ihren Vorderrand ringsum einfassend; ihre Elemente (Fig. 30, 31) waren denen der Chr. paupera, Godefiroyana, Tryoni ganz ähnlich, horngelblich, hoch, eine Höhe bis 0,045 Mm. erreichend. An der Zunge kamen etwa 31 Zahnplatten-Reihen vor, unter dem Raspeldache und in der Scheide noch 21 entwickelte und 4 unentwickelte, die Gesammtzahl derselben war somit 56. In den Reihen fanden sich vorne in der Scheide 40 Zahnplatten vor. Die Zahnplatten waren denen der Chr. runceinata und Chr. Semperi ziemlich ähnlich, der Haken wie es schien aber auch an der innersten einfach gekluftet (Fig. 32), nur die äussersten I—2 zeigten meistens mehrere kleinere Spitzen (Fig. 33a). Die Höhe der äussersten Zahn- platten betrug meistens etwa 0.02, die der siebenten schon beiläufig 0,037, und die Höhe erhob sich dann bis 0,04 Mm. Der Darm wie gewöhnlich, in der ersten Hälfte viel weiter als in der übrigen. — Das Herz und die Nierenspritze wie gewöhnlich. — Die Zwitterdrüse durch ihre gelbliche Farbe von der etwas helleren Leber abstechend. Die bräunliche Eiweissdrüse gegen die weissliche Schleimdrüse mit ihren starken Querwindungen sehr abstechend. Der Laich des Thieres (Fig. 34) ein breites, spiralig aufgerolltes Band darstellend, dessen Höhe in gerader Linie 6,5 Mm. betrug. Die Eier vollständig unentwickelt. 14. Chr. thalassopora, Bgh. n. sp. Hab. M. japonicum. Taf. IV. Fig. 35-40; Taf. V. Fig. 1—2. Von der Art lag nur ein einziges Individuum im Kopenhagener Museum vor, vom Naturalienhändler Salmin (Juli 1862) und der Angabe nach aus dem japanischen Meere herrührend. Das in Alcohol ganz gut bewahrte Individuum hatte eine Länge von fast 5 Cm. bei einer Breite bis 11 und einer Höhe bis 9,5 Mm.; die Höhe der Kieme betrug 4,5, die der Rhinophorien 5 Mm., von denen die 3 auf die Keule kamen; die Breite der Fusssohle vorne 6,5, sonst bis 4Mm. — Die Farbe war durchgehends grau mit stärkerem oder schwächerem grünlichem Anfluge, an einzelnen Strecken (besonders am Vorderrücken, Schwanzsegel, Schwanzrücken) war die Farbe gut bewahrt, dunkelgrüngrau; „die ganze obere Seite von zahlreichen, ziemlich dicht stehenden, theils continuirlichen, meistens aber reichlich anastomosirenden, weissen Längslinien durchzogen, welche mitunter auch doppelt waren oder auf Strecken in reihegeordnete weisse kleine Flecken und Ringchen aufgelöst. Der Rückenrand ist ringsum (somit auch am Stirn- und Schwanzsegel) von einem weissen Randbande und ausserhalb dessen von einem breiteren der Grundfarbe eingefasst. Am Vorderrücken treten zwei laterale Bänder, welche in den weissen. 19 u 20 Rand der Rhinophoröffnungen enden, und ein medianes vor, welches sich zwischen den Rhinophorien fast bis an den Rand des Stirnsegels fortsetzt, vorne zwischen den Fortsetzungen der lateralen Bänder verlaufend. Am Schwanzsegel (Fig. 35) war das Verhältniss etwa wie am Stirnsegel, indem von dem weissen Rande des Kiemenhügels ein weisses medianes Band bis an die Spitze des Segels geht, wo es in den weissen Rand hinüberschmilzt. Der Mund, die Tentakel graugelblich, die Rhinophorien grünlich. Die Kiemen- blätter grünlichgrau; die schmale Rhachispartie der Innenseite mit einer weissen Linie gezeichnet, die breite der Aussenseite jederseits mit einer solchen, welche beide oben verschmelzen, unten jede in die des nächststehenden Kiemenblattes übergehen. Eine stärkere mediane weisse Längslinie ziert den Schwanz; die schmutzig gelbliche Fusssohle ist von einer weissen Linie eingefasst. Die Form elegant, langgestreckt. Der Aussenmund eine senkrechte Spalte; zu jeder Seite derselben der lappenförmige, etwa 1,1 Mm. lange Tentakel, der zurückgezogen sich als aus einer niedrigen Grube hervortretend zeigte. Die kurz-ovalen Oeffnungen der Rhinophorien an 1 Mm. hohe Scheiden; die Keule der Rhinophorien mit ziemlich zahlreichen Blättern. Der Rücken vom Kopfe ab bis an die Gegend vor dem Kiemenhügel allmählich schwach steigend, hinter demselben sich in das Schwanzsegel rasch senkend; in die Quere gerundet und fast ohne Grenze in die Seite übergehend, ganz platt. Vorne springt der Rücken über dem Kopfe mit einem ziemlich schmalen (etwa 1.5 Mm. hervorragenden) Stirnsegel hervor; das Schwanzsegel (Fig. 35) grösser, bis 4Mm. über den Schwanz hervortretend, im Rande dreilappig. Dicht vor dem Ende des eigentlichen Rückens findet sich die (bis 5 Mm. weite) Kiemen- Oefinung mit ziemlich (etwa 1,5 Mm.) hervortretendem Rande. Die Kieme aus 12 einfach-pinnaten kräftigen Federn bestehend, von denen (rechts) die eine gabelig war, eine andere etwa an der Mitte einen Zweig trug. Die Analpapille hinten den Kiemenkreis completirend, niedrig, abgestutzt; die Nierenpore vorne und rechts. Die Seiten des Körpers nicht niedrig; die Genitalpapille an gewöhnlicher Stelle. Der Fuss vorne breiter mit ein wenig gerundeten Ecken und mit starker Randfurche, von den Seiten des Körpers sehr wenig hervortretend, gegen hinten zugespitzt; der Schwanz etwa "ı der ganzen Körper- länge betragend. Die Eingeweide schimmerten nirgends hindurch. Das Peritonaeum farblos, nur in der Gegend der Blutdrüse grün. Das Öentralnervensystem zeigt die cerebrovisceralen Ganglien länglich, die pedalen von ovaler Form und grösser als die visceralen; die Riechknoten abgeplattet-zwiebelförmig; die grosse subcerebro-pedale Haupteommissur in Allem nur doppelt so lang als die Breite der cerebro-visceralen Ganglien, zwei dünnere Commissuren enthaltend; mehrere (2) der von den visceralen Ganglien entspringenden Nerven zeigten in der Nähe ihres Grundes ovale ganglionäre Anschwellungen mit einigen Nervencellen. Die buccalen Ganglien etwa von der Grösse der Riechknoten, rundlich, fast ohne Commissur mit einander verbunden. Die gastro- oesophagalen kurzstielig, rundlich, kaum mehr als Y/s der vorigen betragend, mit einer grossen und mehreren kleinen Nervencellen. Der N. opticus etwa so lang wie die Breite des cerebralen Ganglions; das Auge mit schwarzem Pigmente und hellgelblicher Linse. Die Ohrblasen wurden nicht gefunden. Die weichen Blätter der Rhinophorien ohne Spiklen, dagegen kamen solche stark verkalkt und von ziemlicher Grösse in der Axe der Keule und in dem Stiele vor. Die Haut (des Rückens und der Seite) fast vollständig ohne Spiklen. — In der interstitiellen Bindesubstanz kamen verkalkte Cellen hie und da, aber im Ganzen doch ziemlich sparsam vor. Die Mundröhre gross und kräftig, etwa 7 Mm. lang, mit sehr starken Längsfalten der Innenseite. Der Schlundkopf kräftig, beiläufig 7 Mm. lang bei einer Höhe von 5 und einer Breite von 4 Mm.; die gvosse Raspelscheide hinten an der Unterseite sehr stark hervortretend. Die Lippenplatte von schmutzig 20 grünlichgelber Farbe, sehr stark, bis volle 3 Mm. breit (bei einer Dicke bis etwa 0,02 Mm.); die beiden Hälften oben durch ein kürzeres Zwischenstück vereinigt, unten geschieden; die Elemente derselben dicht gedrängt, gelblich, hakenförmig, die Länge bis etwa 0,05, die Höhe bis 0,02 Mm. betragend (Fig. 36, 37), im Ganzen denen der vorigen Art ziemlich ähnlich. Die Zunge ziemlich kurz; die Raspel schmutzig bräunlichgelb, in derselben kamen 43, weiter gegen hinten noch 20 entwickelte, 2 halb entwickelte und 6 unentwickelte Reihen vor, die Gesammtzahl derselben betrug somit 71. Hinten in der Raspelscheide kamen jederseits bis 162 Zahnplatten vor. Die Zahnplatten von gelblicher Farbe, die äusserste meistens von etwa 0,04 Mm. Höhe; die grössten sich zu der von 0,16 Mm. erhebend. Die Formverhältnisse die gewöhnlichen, am meisten vielleicht denen der Chr. .camoena ähnlich. Die äusserste Zahnplatte (Fig. 40 a) ungetheilt oder mit schwacher Andeutung einer Kluftung; die folgenden 10—12 an der Spitze (Fig. 40) gekluftet, danach (Fig. 38) wuchs die innere Spitze und erhielt ihre Länge bis an die inneren Zahnplatten, an denen (Fig. 39) sie wieder etwas abnahm; die innerste Zahnplatte (Fig. 1, 2) von den nächststehenden wenig abweichend. Die Speicheldrüsen weisslich, bandförmig, an etwa der Mitte ihrer Länge etwas verschmälert, fast 15 Mm. lang, sich längs der Aussen- oder Unterseite der vorderen Genitalmasse bis über das Vorderende der hinteren Eingeweidemasse erstreckend. Die (etwa 15 Mm. lange) Speiseröhre und der Magen wie gewöhnlich; die erste hinten mit starken Längsfalten, von denen eine in die Cardia stark hervortrat. Der Darm fast 5 Cm. lang bei _ einem fast durchgehenden Diameter von beinahe 2 Mm. In der Verdauungshöhle, besonders in dem Darme, unbestimmbare thierische Masse. — Die Leber vorne gerundet, gegen hinten verschmälert und auch daselbst gerundet. Die Gallenblase einen gelblichweissen, etwa 4 Mm. breiten und 3,5 hohen abgeplatteten Sack mit starken Falten der Innenseite bildend. Die Blutdrüse das Centralnervensystem deckend, gelblichweiss, etwa 10 Mm. lang bei einer Breite von 3 und einer Dicke von 0,6 Mm., aus den zwei gewöhnlichen Stücken bestehend. — Die Urinkammer ziemlich weit, der Nierenspritzengang wie gewöhnlich. In den Läppchen der durch eine etwas mehr weissliche Farbe gegen die Leber nur wenig abstechenden Zwitterdrüse oogene Cellen und Zoospermien. — Die vordere Genitalmasse von etwa 7,5 Mm. Länge bei einer Breite von 3 und einer Höhe von 5Mm. Die Ampulle des Zwitterdrüsenr Sanges (bei dem untersuchten Individuum) tief liegend, etwa 5 Mm. lang bei einem Durchmesser bis 1 Mm., thongelb. Der Samenleiter 3—4 Mal so lang wie der (etwa 3 Mm. lange) Penis, in dessen Grunde jener mit einer conischen Papille endigte; die Innenseite des Penis mit Längsfalten. Die beiden weisslichen Samenblasen von der Schleimdrüse fast vollständig eingeschlossen; die grössere kugelförmige Spermatotheke von etwa 2 Mm. Diameter; die kleinere Spermatocyste oval, von etwa 1 Mm. Länge, in Grösse kaum "s der vorigen betragend, weiter hinab an dem starken Hauptgange der vorigen befestigt; die Vagina mit schwachen Längsfalten. Die Schleimdrüse weisslich und gelblichweiss; die Eiweissdrüse mehr grau. DORIOPSIS, Pease. Dendrodoris, Ehrenberg. Symb. phys. p. p. Wie ich vor kurzer Zeit (Jahrb. d. deutschen malakozool. Ges. IV. 1877. p. 58—64) in meiner > kritischen Untersuchung der Ehrenberg’schen Doriden« nachgewiesen habe, enthält die erste von Ehrenberg aufgestellte Gruppe von glatten (»laeves«) » Dendrodoriden« mit ihren zwei Formen nur wahre Doriopsen. Ehrenberg hat die bei diesen Thieren so ausgeprägten äusseren Charactere — die porenförmige Mundöffnung, die kurzen angewachsenen Tentakeln, sowie den wellenförmigen, breiten Mantelrand — ganz übersehen, 21 ’ 22 obgleich dieselben zu selbiger Zeit bei delle Chiaje und bei Savigny sich so deutlich dargestellt finden. Es liegt daher um so mehr wohl kein Grund vor, die Benennung Dendrodoris für die durch Hancock und durch mich jetzt so gut gekannten Doriopsen zu restituiren. Im VIII. Hefte dieses Journals (p. 82—94) habe ich (1875) die Doriopsen !) einer eingehenden Behandlung unterworfen, welche sich auf die anatomische Untersuchung einer Reihe von (14) Arten stützt, von denen drei daselbst publicirt wurden. Es wurde ferner daselbst eine Uebersicht der bisher beschriebenen Arten von »Doriden« gegeben, welche mit grösserer oder geringerer Wahrscheinlichkeit zu den Doriopsen hingeführt werden können. Im Ganzen wurde in dieser Weise eine Liste von 44 Arten von Doriopsen zusammengestellt. Unten folgen jetzt Notizen zu dem Inhalte (mehrerer der einzelnen Nummern) der gegebenen Liste, und diese letztere wird weiter bereichert. Es wird hier ferner die anatomische Untersuchung von noch 11 Arten gegeben. 2. Dor. scabra, Pease. Crosse, Journ. de conchyl. 3 S. XV, 4. 1875. p. 311 (Tahiti). 2ılk » limbata (Ouv.). Doris tigrina, Aud. 1. c. pl. L. £. 3.9 26. » modesta, Beh. ? Dendrodoris cuprea, Ehrenb. Symb. phys. ?? Doris immaculata, Aud. Sav., deser. de V’Eg. Moll. Gasterop. pl. IL. £. 2.°) albo-limbata (Rüpp. et Leuck.). Dendrodoris lugubris, Ehrenb. Symb. phys. 45. _» Mariei (Crosse). D.. Mariei, Or. Journ. de conch. 38... XV, 4 187X5.,p. 307.21. XIE FE Oc. pacif. (Nov. Caled.). 46. >» Rossiteri (Cr.). D. ‚BRossiteri. Or. I. :c.n. 3093 px Oc. pacif. (Nov. Caled.). 41. » Fabrei (Cr.). D£ Pabrer- Er: 1..e.:p: 310: pl X 7.:3: Oc. pacif. (Nov. Caled.). ? aurita (Gould). D. aurita, G. Explor. exped. Moll. 1856. p. 299. pl. 23. f. 394. Oec. päcif. An “ Jens Y 48. N « Seit meinem letzten Artikel über die Doriopsen habe ich meine Anschauungen von den Homologien der einzelnen Theile des Verdauungsapparats etwas geändert, und die Bezeichnung mehrerer derselben ist damit theilweise eine andere geworden. Ich betrachte jetzt, in Uebereinstimmung mit Hancock (I. c. p. 191), das von mir früher Speiseröhre genannte Organ als einen verlängerten Schlundkopf mit dicker ') Wie ich schon früher (l. ec. p. 83) erwähnt habe, hat Pease selbst die Identität der von ihm (1860) aufgestellten Doriopsen mit den (1864) von Alder und Hancock gebildeten Doridopsen anerkannt. Crosse (Journ. de conchyl. 3 S. XV, 4. 1575. p. 310) nimmt nichts desto weniger die Doriopsen als von den Doridopsen verschieden an; »den inneren Bau dieser Thiere« hat er »noch nicht studiren können«, eine den Umständen nach wohl überflüssige Erklärung. °) Vgl. meine »krit. Unters. der Ehrenberg’schen Doriden«. Jahrb. d. d. malakol. Ges. IV. 1877. p. 46, 60. 2) Vgl. 1. c. p: 59. 22 23 Cutieula- Ausfütterung; das Vorderende desselben ragt mit dem Schlundkegel (dem ausgestülpten Hinterende des Mundrohres) mehr oder weniger in den Mund frei hinein. Ein gewissermassen etwas ähnlicher Schlundkopf kommt bei Tethys vor und ist als solcher erst durch v. Ihering ?) richtig gedeutet, der hiebei von der Lage der buccalen Ganglien und von der Einmündungsstelle der als Speicheldrüsen ?) zu deutenden Organe geleitet wurde Am hinteren Ende des als Schlundkopf zu deutenden Organs liegen auch bei den Doriopsen die buccalen Ganglien und an denselben ein Paar von kleinen Drüsen, die ich früher als Cardia-Drüsen bezeichnete, welche aber, wie auch von Hancock (l. e. p. 191) mit richtigem und feinem Tacte bemerkt, wahrscheinlich Speicheldrüsen sind. Die von mir als » Speicheldrüse « bezeichnete grosse, meistens unpaare Drüsenmasse, deren einziger Ausführungsgang ausserhalb der Schlund-Commissuren liest, ist unten als Munddrüsenmasse (Gland. ptyalina) bezeichnet. Die von mir früher Kropf genannte Strecke des Verdauungscanals wird hier, wieder in Uebereinstimmung mit Hancock, (kropfartige) Speiseröhre genannt. Diese Aenderungen in den Bezeichnungen finden selbstfolglich auch auf die andere Gruppe der Porostomen, auf die Phyllidiaden, ganz die entsprechende Anwendung. 4. D. nebulosa (Pease). ? — Hexabranchus nebulosus, Pease. Proc. zool. soc. 1860. p. 33. Doriopsis nebulosa, Bgh. Journ. d. Mus. God. Heft VII. 1875. p. 95. Taf. VII. Fig. 5; Taf. XT. Fig. 24. Color fundamentalis schistaceus, dorso albopunctatus, linea dorsali marginali nigra angusta. Rhinophoria apice albescenti. Hab. Oec. pacific. Es sollte kaum glaublich scheinen, dass das unten untersuchte Thier der Hexabranchus nebulosus von Pease mit seinen in »cavities around the vent« zurückziehbaren Kiemenfedern sei; Garrett zufolge ist dasselbe aber doch der Fall. Diese Art, von der zwei, von Garrett herrührende Individuen sich im Mus. Godeffroy fanden , ist, Garrett zufolge, sehr allgemein verbreitet, und kommt demselben ferner gemäss an »allen den Südsee-Inseln « vor, »in der Nähe der Küste unter Steinen.«c — Beide erwähnte Individuen wurden der anatomischen Untersuchung geopfert, und dieselbe wurde trotzdem ziemlich ungenügend. Die Länge des lebenden Thieres betrug, Garrett zufolge, bis 20 Mm. Die Farbe ist dunkel schieferfarbig (deep black slate) an der Unterseite heller; der Rücken mit mehr oder weniger grossen und zahlreichen weissen Tüpfeln bedeckt; der Mantelrand mit einer dunklen Linie eingefasst; die Rhinophorien mit matt weisser Spitze; die Kieme schieferfarbig. Die Länge der in Alcohol bewahrten Individuen betrug 5—6 bei einer Breite von 3—4 und einer Höhe von 2—2,75 Mm. Die Farbe war schiefer- oder schwärzlich-grau, etwas heller an der ) H. v. Ihering, Tethys. Ein Beitr. zur Phylogenie der Gastropoden. Morphol. Jahrb. II. 1876. p. 36 (»Mundmasse, Mundrohre). 2) Die von v. Ihering erst deutlich (l. c. p. 36. Taf. II. Fig. 1sp) gefundenen und gedeuteten Speicheldrüsen hatte ich auch gesehen (Malacol. Unters. Heft IX. 1875. Taf. XLV. Fig. 20a), so undeutlich aber, dass ich sie als Speicheldrüsen zu deuten nicht wagte. Ist die oben erwähnte Gl. ptyalina mit der Drüse homolog, welche ich bei ganz einzelnen Aeolidiaden gefunden habe, bei den Aeolidiellen (vgl. meine Beitr. zur Kenntn. der Mollusken des Sargassomeeres. Verh.d.k. k. zool. bot. Ges. in Wien. XXI. 1871. Taf. XIII. Fig. 20 b, und Beitr. zur Kenntniss der Aeolidiaden. II. 1. c. XXIV. 1874. p. 399. Taf. VII. Fig. 11 bb) und bei den Fionen? 23 24 Unterseite, der Mantelrand zeigte sich hier und da mit einer schmalen schwarzen Linie gesäumt; die obere Seite des Rückens mit einzelnen kleinen weissen Punkten ausgestattet; die Rhinophorien schwarz (mit heller gerandeten Blättern), mit weisslicher Spitze; die (zum grössten Theil zurückgezogene) Kieme schwarz. Die Form dieser Art scheint ziemlich gestreckt und etwas niedergedrückt (Fig. 5), das dünne Mantelgebräme jederseits etwas schmäler als der Fuss. Die Rhinophorien an dem einen Individuum tief zurückgezogen unter den spaltenförmigen Oefinungen der Höhlen; bei dem anderen mit der Keule bis zu einer Höhe von etwa 1 Mm. hervortretend; die Keule zeigte etwa 15 Blätter, oben eine kleine Papille. Der Aussenmund eine dreieckige Oeffnung, zu jeder Seite desselben ein kleines dreieckiges Blatt. Der Mantel weich, an den in Alcohol bewahrten Individuen etwas höckerig; der Mantelrand ziemlich stark hinauf- und herabgeschlagen. Die Oeffnung der Kiemenhöhle rund, dünnwandig. Die Kieme aus 7 Blättern gebildet, ') einem vorderen mittleren und zu jeder Seite 3; sie erreichten eine Höhe bis etwa 1.2 Mm., waren, wie es schien, tripinnat. Die Analpapille kurz-conisch; rechts an ihrem Grunde die deutliche Nierenpore. Der Fuss fast überall von derselben Breite, nur hinten etwas zugespitzt. Das Centralnervensystem ?) ganz wie bei der Dor. affinis. Die Riechknoten ziemlich gross; , die buccalen Ganglien an gewöhnlicher Stelle, von gerundet-dreieckiger Form. Das Auge wie bei jener, mit schwarzem Pigmente und- gelblicher Linse. Die Ohrblase wie gewöhnlich, mit zahlreichen Otokonien. Die Haut wie bei der vorigen Art (D. affinis). Die Mundröhre von ganz ähnlicher Form wie bei der vorigen Art, 1 Mm. lang, in eine schwarze Bekleidung gehüllt: die Wände ziemlich diek, mit einigen starken Längsleisten. Der Schlundkegel bei dem einen Individuum wenig, bei dem andern stark in die Mundröhre hinein hervorspringend. — Die zwei Munddrüsen fast in eine weissliche, abgeplattete Masse hinter dem Schlundkopfe verschmolzen; der semeinschaftliche Ausführungsgang dick, den Schlundkegel, wie gewöhnlich, hinten durchbohrend. — Der Schlundkopf ist ziemlich dünn, weisslich, in der Nähe des Schlundkegels etwas verschmälert; hinten ist er etwas eingeschnürt und daselbst die zwei buccalen Ganglien und hinter denselben die zwei gelben, gerundet-dreieckigen Drüsen (eigentliche Speicheldrüsen) angebracht. Der vorderste Theil der Speiseröhre ist dünner, von gelblicher Farbe, der übrige dicker; dicht vor dem Eintreten in die Leber ist sie stark verengert; die Wand dieses Theils der Speiseröhre sehr diek, an der Aussenseite hier und da die gewöhnliche schwarze Pigmentirung. Der weite Magen wie gewöhnlich, ebenso der kurze Darm. Die Verdauungshöhle leer. — Die Leber wie gewöhnlich, an dem Vorderende fast gerade abgeschnitten, hinten mit medianem Einschnitte. Die Nierenspritze von ungewöhnlicher Grösse, so gross als die Herzkammer; die Falten der Innenseite zahlreich. Die vordere, im Ganzen graufärbige Genitalmasse ziemlich klein, 2 Mm. breit (von aussen nach innen), 1.5 Mm. hoch, 1 Mm. lang. Ein grosser Theil, fast die Hälfte derselben bildet die grosse kugelförmige (im Diam. etwa 1 Mm. haltende), gelblichweisse, von reifem Samen strotzende Samenblase; die andere, kaum die Hälfte der vorigen betragend, von grauer Farbe, birn- oder kugelförmig, ebenfalls mit Samen gefüllt. Der Samenleiter wie sonst, sehr lang. Der Penis war conisch, etwa 0,2 Mm. lang, und die Länge der eigenthümlichen Glans betrug noch 0,14 Mm. bei einer Breite von etwa 0,035 Mm. Die Form dieser letzteren war wie bei der D. Krebsii und ebenso ihre Bewaffnungsart; nur war die Zahl der Hakenreihen geringer. betrug ringsum kaum mehr als etwa 10, in jeder Reihe fanden sich etwa 12 Haken; die Haken waren mehr aufrecht, gelblich, mit kleinerem Grundtheil, bis etwa 0,007 Mm. hoch. ') Pease giebt (l. c. p. 33) deren 8 an. ?) Vgl. Heft VII. dieses Journals. Taf. XI. Fig. 24. 24 25 5. D. nicobarica, Beh. n. sp. ?— D. clavulata, Hanc. 1. c. 1864. p. 127. pl. XXXT f£. 10—12. Hab. Mare indie. (ins. Nicobar.). Taf. II. Fig. 8—12. Während der Galatea-Expedition wurde bei Sambelong auf den Nicobar-Inseln durch Prof. Reinhardt ein einziges Individuum einer »Doride« gefunden, das schon dem Aeusseren nach eine Doriopsis sein musste und sich auch als solche erwies. Notizen über dieselbe fehlen leider. — Ueber die mögliche Identität dieser Form mit der D. clavulata von Hanc. lässt sich Nichts entscheiden. Das etwas zusammengezogene, sonst gut erhaltene, in Alcohol bewahrte Individuum hatte eine Länge von 5 Cm. bei einer Breite bis 2,5 Cm. una einer Höhe bis 13 Mm. Der Fuss hatte eine Länge von gegen 5 Cm. bei einer Breite bis 1,5 Cm.; die Rhinophorien erreichten eine Höhe von 9Mm., von denen nicht die volle Hälfte der Keule gehörte. — Die Farbe war am Rücken scheckig bräunlichgelb und schwärzlich-grüngrau, überall mit einer Menge von gelben und bräunlichgelben (den Haut-Tuberkeln sehörenden) Punkten übersäet. Die Unterseite des Körpers gelblich, die Seiten desselben schwärzlich; der Stiel der Rhinophorien graugelblich, am Grunde hinten schwärzlich, die Keule hell-grünlichgrau. Die Kiemenblätter schwärzlich an der Rhachis, sonst gelblich: die Analpapille gelblich. Die Form des Thieres ist kräftig, langgestreckt-oval, vorne ein wenig schmäler als hinten; der Rücken ziemlich gewölbt, gegen die Ränder abfallend. — Der Rand der weiten schlaffen Rhinophor- scheiden wenig hervortretend, glatt. Die Rhinophorien stark; der Stiel etwas zusammengedrückt; die Keule rückwärts gebogen und etwas niedergedrückt, jederseits mit gegen 50 breiten Blättern. Der Aussenmund wie gewöhnlich eine feine, den Vorderrand des Fusses theilende Spalte. Oberhalb desselben und gegen aussen fand sich jederseits eine kurze und kleine Querfurche, in deren Boden eine kleine selbliche Falte, die Andeutung der Tentakel. — Der Rücken ist an seiner breiteren Mittelpartie im Ganzen mehr glatt, mehrere grössere, theils mediane, theils paarige Buckel bildend, von denen ein Paar vor und ein Paar hinter der Kieme besonders auffielen, sich zu einer Höhe von 53—4 Mm. erhebend; die viel schmäleren Seitentheile waren überall mit einer Menge von dicht zusammenstehenden, bis etwa 1.5—2 Mm. hohen gerundeten Tuberkeln (Fig. 8) bedeckt, die hie und da dichter stehend grössere Knoten bildeten, die an die erwähnten Buckel stark erinnerten; an der Spitze von jedem Tuberkel fanden sich die erwähnten gelben Punkte, die auch überall an den Buckeln vorkamen, besonders an den oben besprochenen, hinten liegenden, die aus dicht zusammengestellten Tuberkeln deutlich gebildet waren. Der ziemlich dünne Mantelrand war in ähnlicher Art wie bei anderen Doriopsen wellenförmig gebogen Die Unterseite des Mantelgebrämes glatt; an demselben kamen aber, unregelmässig vertheilt, jederseits einige (5—8), fast ockergelbe, schwach begrenzte Knoten vor. Die weit rückwärts liegende Kiemenöffnung mit wenig hervortretendem Rande, der aber in 5 kurze, starke, tuberenlirte Spitzen hinausläuft. Die (halb zurückgezogene) Kieme aus 5 Blättern gebildet, die einigermassen regelmässig zwischen den Spitzen der Kiemenöffnung hervortraten. Sie waren ziemlich niedrig (kaum mehr als 6,5 Mm. hoch), aber stark, mit kräftigen Aesten, quadripinnat, wie es schien. Hinten in dem Ausschnitte der Kieme die fast cylindrische, etwa 4 Mm. hohe, oben 2 gerundete Spitzen bildende Analröhre; vorne am Grunde derselben die feine Nierenpore. — Die Seiten niedrig, vorne an der rechten die zwei neben einander liegenden runden . Genitalöffnungen. — Der Fuss vorne und hinten gerundet, hinten etwas schmäler als vorne; die Furche im Vorderrande sehr oberflächlich. Es wurde, um die Form des Thieres zu sparen, nur erlaubt, den vordersten Theil der Eingeweide- masse zu exvisceriren. 25 4 26 Das Centralnervensystem ziemlich kurz und breit; die pedalen Ganglien wie etwas vorwärts geschoben, den vorderen Rand der cerebrovisceralen überragend; diese letzten ziemlich viel grösser als die ersten. Die Riechknoten nicht sehr gross, etwas mehr als eine Halbkugel bildend. Die buccaien Ganglien an gewöhnlicher Stelle und übrigens wie sonst; an ihrem hinteren Theile trat eine durch eine grosse Nervencelle ausgeprägte Partie stärker hervor. Die Augen von etwa 0,14 Mm. grösstem Diameter, mit schwarzem Pigmente und gelblicher Linse. Die Ohrblasen auswärts an der oberen Seite der Fussknoten ruhend, etwas kleiner als die Augen, von gewöhnlichen Otokonien strotzend. — An der Oberfläche der Blätter der Rhinophorien kamen eine grosse Menge zerstreute kleine, nur 0.005—0,025 Mm. hohe, ganz feine Borstenhaare vor. In der Substanz fand sich eine Menge von ähnlichen kalkigen Körperchen wie in der Haut, aber weniger verkalkt; ferner sparsam vertheilte, polygonale, ockergelbe Körperchen von etwa 0.014 Mm. Diameter; endlich war das Gewebe von ganz feinen, verzweigten Pigmentfädchen durchzogen. Die Haut des Rückens, wie erwähnt, mit Tuberkeln dicht bedeckt. Dieselben zeigten einen eigenthümlichen Habitus; einen abgeplatteten, harten und selbst bröckeligen, gelben Gipfel; die Seiten tief von senkrechten, ziemlich breiten Furchen ausgepflügt. Die Tuberkeln enthielten überall eine Masse von gelblichen, ziemlich stark lichtbrechenden, mit Säuren sehr stark aufbrausenden Kügelchen, die kaum einen Diameter von mehr als 0,01 Mm. erreichten, und die meistens kurze Reihen bildeten, welche auf einander gehäuft grössere und kleinere Gruppen bildeten; in der wegen des durchschimmernden Inhalts gelben Spitze der Tuberkeln war das cellige (und faserige) Stroma fast vollständig von diesen Körperchen (Fig. 10) verdrängt. Wo die Tuberkeln am Rücken fehlten, kamen diese »Spiklen« viel sparsamer vor. Noch weniger häufig fanden sie sich an der Unterseite des Mantelgebrämes und an dem Fusse, oft auch über weite Strecken, wie es schien, ganz fehlend; an dem letzten kamen auch ähnliche ockergelbe Körperchen wie in den Rlhinophor-Blättern vor. Die an der Unterseite des Mantelgebrämes oben erwähnten gelben Knoten zeigten sich als besonders stark verkalkte Tuberkel, von einer ganz ähnlichen Beschaffenheit, wie die Spitze der Rücken-Tuberkel. — In der Bindesubstanz kam überall, besonders um die Ausführungsorgane des Genitalapparats, eine Menge von Kalkkörperchen vor, meistens reihegeordnet und längliche Stäbchen bildend, meistens stark verkalkt und sehr oft stärker gelb gefärbt. Die Mundröhre stark verkürzt, an der Aussen- und Innenseite schwarz. Dicht hinter dem Aussenmunde fand sich das Vorderende des am Grunde schwärzlichen, sonst gelblichen, stark hervorgestülpten, etwa 6 Mm. langen, conischen, am Ende etwas abgeplatteten und daselbst mit rundlich-dreieckiger Oeffnung versehenen (Fig. 9Jaa) Schlundkegels. Durch denselben setzt sich in gewöhnlicher Weise, vorne kaum verdünnt, der Schlundkopf fort. Die gelbe, fast halbmondförmige, stark gebogene, bis 1,5 Mm. dicke Munddrüsenmasse besteht aus zwei (Fig. 9dd) vollständig gesonderten Hälften, deren Ausführungsgänge gleich nach Hervortreten aus der Drüse sich mit einander vereinigten und einen gemeinschaftlichen Gang (Fig. 9e) bildeten, der längs der Unterseite der letzten Strecke des Schlundkopfes, von einem Nerven begleitet bis an die Tiefe der Oefinung an der Spitze des Schlundkegels verläuft und sich da öffnet; der Gang verdünnte sich durch diesen Verlauf allmählich zu Ye bis "/s seiner ursprünglichen Dicke. Der Schlundkopf (Fig. 9c) wie gewöhnlich; etwa 2 Cm. lang, die Lichtung dreieckig. Die Speiseröhre etwa 17 Mm. lang bei einer Breite und Dicke bis 5 Mm. Der vorderste Theil eiwas verschmälert, (etwa wie der Schlundkopf) gelblich, vorn mit den gewöhnlichen zwei, bis 2 Mm. langen ocker- gelben Drüsenmassen (Cardiadrüsen; [hintere] Speicheldrüsen); der hintere Theil von mehr gräulichgrauer Farbe; seine Wände sehr dick, doppelt so dick wie der Durchmesser der Höhle, die das gewöhnlich grob netz- lörmige Aussehen darbot; die Höhle war leer. Das Hinterende der Speiseröhre in gewöhnlicher Art verengt. 26 27 Die gewöhnliche, an der Aorta ant. befestigte, abgeplattete, gelbliche Blutdrüse etwa 10 Mm. lang bei einer Breite bis 4,5 und einer Dicke bis 2,5 Mm.; der Rand lappig. In der Kieme, in ihren Stielen und in den Blättern, fehlten die erwähnten (cutanen) Kalkkörperchen nicht. An den Blättern kamen ähnliche Borstenhaare wie an den Rhinophorien vor. Die vordere Genitalmasse etwa 19 Mm. lang bei einer Höhe von 10 und einer Dicke von 7 Mm. — Der weissliche Zwitterdrüsengang schwoll schnell in eine schwärzliche, mehrere (Schrauben-) Windungen bildende, im Ganzen etwa 22 Mm. lange Ampulle, deren Querdurchmesser meistens etwa 1,5 Mm. betrug; das Vorderende derselben ziemlich plötzlich verengt, gelb. Der Samenleiter in der ersten gelblichen Strecke etwa 3 Cm. lang bei einer Dicke bis etwa 3 Mm., dann plötzlich bis zu einer Dicke von nur 0,4 Mm. verengert, von hier ab in der übrigen Strecke von etwa 2,5 Cm. weisslich, ein kleines Knäuel bildend. Der Penis retrahirt, mit stärkern Längsfalten der Innenseite; nur die Spitze des dornenbesetzten Fortsatzes ausgestülpt; der ganze hakentragende Theil in Länge etwa 7,5 Mm. betragend, bei einer Breite hinten von 0,06, vorne bis 0.25 Mm. Die innersten (hintersten) Haken wie gewöhnlich ganz klein, die Länge derselben stieg bis 0,12 Mm., ihre Farbe hell horngelb, die Ordnung wie gewöhnlich; ringsum fanden sich von Reihen im Ganzen etwa 10—12 (Fig. 11,12). Die grosse kugelige Samenblase gelblich, von etwa 5 Mm. grösstem Diameter; der etwa 13 Mm. lange Samenblasengang in der ersten Strecke dünner und gelblich, dann spanischgrün und allmählich zu einem Diameter von etwa 1.25 Mm. schwellend; die Samenblase von Samen und verfetteter Cellenmasse strotzend, der Gang ebenso mit Samenmasse erfüllt, die aber grün aussah. Die Vagina stark schwarz pigmentirt. Die tiefer liegende andere Samenblase gestreckt-birnförmig, etwa 5 Mm. lang, auch gelblich; der Hauptausführungsgang gelblich, stark geknickt, etwas länger als die Blase; der Inhalt wie in der Spermatotheke. Die Schleim- drüse oval, an der rechten Seite convex, an der linken concav; mit der gewöhnlichen bräunlichen, länglichen Centralpartie, hinten; oben und unten von der breiten, weisslichen, gyraten Partie eingefasst. 6. D. gibbulosa, Bgh. n. sp. Hab. Oe. pacific. (Nov. Caledonia). Von dieser merklichen Form habe ich nur ein einziges Individuum gesehen, das sich im Kopenhagener Museum findet, und demselben von der Commission für die französischen Colonien bei der Pariser Ausstellung (1869) geschenkt war, Das Individuum war schlaff und im Ganzen nicht gut conservirt. Die Länge desselben betrug gegen 9 bei einer Breite bis 4,5 Cm.. die Höhe belief sich bis auf 2 Cm.; das Rückengebräme ragte bis 6,9 Mm. hervor; der Fuss nur wenig kürzer als der übrige Körper, die Breite bis 3,3 Cm. betragend; die Kieme bis 2 Cm. hoch. Die (wahrscheinlich wenig gut conservirte) Grund-Farbe des Thieres war geblichweiss, am Rücken schwärzlich gescheckt oder mit einer Menge von so gefärbten Flecken; am Rücken kam noch dazu eine grosse Menge von schwarzen, meistens rundeu Flecken vor, die zum grossen oder grössten Theil sich an der Spitze von Tuberkeln fanden. Der dünne Mantelrand mit schwarzen Flecken, die sowohl an der oberen wie an der unteren Seite hervortraten. An dem innersten Theile der Unterseite des Mantelgebrämes hie und da einzelne schwärzliche Flecken. Die obere Seite des Fusses "gelblich; der Rand hier und da grau oder mit an demselben zerstreuten schwarzen Flecken. Der Aussenmund und die Tentakel bräunlichgrau. Die Rhinophorien bräunlich, die Analpapille schwärzlich. Die Form im Ganzen niedergedrückt und ziemlich breit. — Der Aussenmund eine senkrechte, den Vorderrand des Fusses tief theilende Spalte. Die Tentakel als etwa 2,5 Mm. lange, niedrige Falten 27 : 23 aus der Einsenkung hervortretend. Die Rhinophor- Scheiden etwa 3 Mm. hervorragend, glattrandig; der Stiel ziemlich kurz: die Keule etwa 5 Mm. hoch: ziemlich gestreckt, mit etwa 35 breiten Blättern. — An dem einfach und nicht bedeutend gewölbten Rücken traten in ziemlich bedeutender Menge weiche Tuberkel hervor, die sich zu einer Höhe bis etwa 3 Mm. erhoben. Ausser diesen kamen noch einzelne orössere lappenartige Tuberkel vor, welche meistens zusammengedrückt waren und meistens kleinere Tuberkeln gewöhnlicher Art trugen; sie erreichten eine Höhe bis 8 Mm.; von diesen fand sich vorne vor jedem Rhinophor ein und ein zwischen denselben; ferner gegen hinten auf dem Mitteltheile des Rückens, mit ziemlich regelmässigen Zwischenräumen 3 Paare. Der Mantelrand dünn, fast glatt, innerhalb desselben zwischen den kleineren in unregelmässigen Abständen einzelne grössere Tuberkel. Die Kiemenöffnung (bis 12 Mm.) weit; der (bis 3 Mm.) hervortretende Rand mit ziemlich zahlreichen Tuberkeln; aussen am Grunde der Oeffnung ringsum einige grössere Tuberkel. Die Kieme, wie es schien, aus 5 langen, wahrscheinlich quadripinnaten Blättern gebildet. Hinten in dem schmalen Ausschnitte die etwa 6 Mm. hohe Analpapille. — Die Seiten niedrig; die G@enitalöffnung doppelt. Der Fuss breit; an den Seiten etwa 6—7, hinten etwa 12 Mm. hervorragend; die Furche im Vorderrande sehr oberflächlich. Die (nicht gut erhaltenen) Eingeweide wurden durch eine vorne gemachte Oeffnung vorsichtig herausgenommen. — Die Peritonaealmembran schwärzlich. Das Centralnervensystem zeigte die Ganglien in gewöhnlichen Lageverhältnissen und von sewöhnlicher Form. Die buccalen Ganglien an gewöhnlicher Stelle, von gewöhnlicher Form. Das Auge wie gewöhnlich, das Pigment tief schwarz, die Linse gelblich. Die Ohrblasen wurden nicht gefunden. In den Blättern der Rhinophorien keine Spur von Spiklen und ebenso wenig kamen solche in den ceutanen Tuberkeln vor. — Auch in der Bindesubstanz scheinen Spiklen an den meisten Stellen ganz zu fehlen; dagegen fanden sich Gruppen von rundlichen, meistens gelblichen, verkalkten Bindesubstanzcellen vor, hier und da in Menge, besonders um die Ausführungsgänge des Genitalapparats ziemlich stark entwickelt. Die Bindesubstanz war überall sehr stark schwarz pigmentirt. Die Mundröhre bildete einen kurzen, etwa 6 Mm. langen, etwas zusammengedrückten, an der Aussenseite, besonders hinten und auf den Retraetoren derselben hinaus, stark schwarz pigmentirten Sack, der fast ganz von dem nach demselben geformten, starken, graufärbigen Schlundkegel ausgefüllt war. An der Spitze desselben die rundliche Oeffnung und in der Tiefe derselben die rundlich-dreieckige Oeffnung des Schlundkopfes. Die Innenseite des Schlundkegels durch die reichliche, sehr stark schwarz pigmentirte sindesubstanz an das Vorderende des schwärzlichen Schlundkopfes geheftet, das mehr dünnwandig als gewöhnlich schien. Der unter dem Schlundkopfe bis an die Oeffnung des Schlundkegels verlaufende Munddrüsengang sehr fein. Die Munddrüsenmasse von schmutzig bräunlich gelber Farbe, stark lappig. Der Gang dünner als gewöhnlich, bis an sein Ende mit schwarzen Pigmentkörnern belegt und von schwarzen Pigmentfäden umsponnen. Der Schlundkopf wie gewöhnlich, ebenso die Speiseröhre. Die gelben Speicheldrüsen ziemlich klein. Der Magen und Darm wie gewöhnlich, ebenso die hinten tief gekluftete Leber. Die Blutdrüse bräunlichgelb. Die vordere Genitalmasse 21 Mm. lang bei einer Höhe von 17 und einer Dicke von 9,5 Mm. Der bei weitem grösste Theil derselben war von der Schleimdrüse gebildet, deren braune centrale und vordere Partie im Vergleich mit den marginalen, gyraten und gelben Partien von ungewöhnlicher Grösse war; die Höhle leer. Die Ampulle des Zwitterdrüsenganges bräunlich, ausgestreckt etwa 1,5 Cm. lang. Der erste Theil des Samenleiters schmutzig gelblich, ausgestreckt etwa 9 Cm. messend; der übrige dünner, schwärzlich, ein grosses Knäuel bildend. In dem Penis und dem äussersten Theile des Samenleiters fand sich ganz bestimmt keine Bewaffnung (es wäre aber bei dem ziemlich schlechten 23 29 Conservationszustande wohl möglich, dass jene verloren gegangen wäre). Die eine Samenblase kugelig, von etwa 6 Mm. Durchmesser; die andere birnförmig, von etwa 3,5 Mm. Länge; sie zeigten beide einen schwärzlichen Ueberzug, waren beide leer. 7. D. Semperi, Bgh. n. sp. Doriopsis Semperi, Bgh. Malacolog. Unters. (Semper, Philippinen. II, m) Heft X. 1876. p. 386. Hab. M. philippinense (Cebu). Von der Art lag nur ein einziges, in Spiritus wohl conservirtes Individuum vor, von Semper in dem philippinischen Meere (Cebu) gefischt. Figur und sonstige Notizen fehlen. ‘Das Individuum hatte eine Länge von 4,5 Cm., bei einer Breite bis 3 und einer Höhe bis 1,5 Cm.; die Höhe der Keule der Rhinophorien betrug etwa 3 Mm.; die Höhe der Kiemenblätter war etwa 7 Mm.; die Breite der Fusssohle an der Mitte etwa 16 Mm. — Die Farbe der Seiten weisslichgelb; an der Rückenseite schwarz und schmutzig gelb gescheckt, noch dazu überall mit einer Menge von runden und ovalen, schwarzen, bis 2—2,5 Mm. grossen Flecken bedeckt, die hauptsächlich an den Tuberkeln angebracht sind; an dem Mantelrande kommen grössere schwarze Flecken vor, die an der Unterseite durchschimmern ; die Rhinophorien von brauner, die Tentakel von grauer Farbe; die Kiemenblätter schmutziggelb, schwarz gefleckt, besonders an der Innenseite; die Fusssohle innerhalb des gelben Randes schwärzlich. Die Form im Ganzen ziemlich kurz, etwas niedergedrückt. — Die Mundöffnung und die Tentakel wie gewöhnlich. Die Scheide der Rhinophorien 1,5 Mm. hervorragend, schwarz, gelbgerandet, mit gekräuseltem Rande bei zurückgezogenen Rhinophorien; die Keule mit, wie es schien, etwa 80 Blättern. — Der Rücken überall mit einer Unzahl von kleinen runden Tuberkeln besetzt, die eine Höhe bis 2 und einen Durchmesser bis 2 Mm. erreichen; am Mantelrande werden die Tuberkel kleiner und verschwinden. An dem Rücken kommen noch mehrere grössere, eirculär gerunzelte, mit Tuberkeln bedeckte Höcker vor, die — in so weit es sich bei der unregelmässigen Contractur des Individuums bestimmen liess — in der Art gestellt waren, dass median vorne 1 oder 2 unpaare sich fanden; hinter denselben in einer Querreihe 2, dann in einer Querreihe 3 und in einer andern wieder 2, hinter der Kieme kamen endlich noch 2 mediane vor. Die Kiemenöffnung weit, mit umgeschlagenem Rande, herzförmig wegen der vorne median hervorspringenden Kante. Die Kieme mit fünf sehr regelmässig gestellten Blättern, die Blätter stämmig. Die schwärzliche Analpapille stark, in dem Kiemenausschnitte hinten etwa 2,5 Mm. senkrecht hervortretend: an ihrem Grunde rechts die Nierenpore. — In der Genitalgrube hinter einander ') die drei Oeffnungen. — Der Fuss vorn und noch mehr hinten gerundet, hinten den Mantel kaum überragend. Die Eingeweide schimmerten nirgends hindurch. Das Peritonaeum war schwarz. Das Centralnervensystem fast ganz wie bei den anderen untersuchten Arten; eben so die Buecalganglien. — Die Augen von gewöhnlicher Grösse, mit schwarzem Pigmente und gelblicher Linse. Die Ohrblasen gegen aussen an der oberen Seite des pedalen Ganglions sich als kalkweisse Punkte präsentirend, etwas grösser als die Augen, von Otokonien strotzend, deren Anzahl etwa 150—200 zu betragen schien, und welche sonst von gewöhnlicher Form und Grösse waren. — In der Haut kamen hier und da, besonders in den Tuberkeln, eine Menge von verhärteten, gelblichen, doppelt contourirten Cellenkörpern vor, die meistens einen Diameter von etwa 0,0055—0,0075 Mm. hatten, und die oft unregelmässig reihegeordnet waren; in der Haut fanden sich sonst die gewöhnlichen kugel- und schlauchförmigen Drüsen vor. ') Journ. des Mus. Godeffroy. Heft VIII. Taf. VIII. Fig. 31. 29 30 Der Schlundkegel ragte mit seinem Vorderende in die Höhle der Mundröhre hinein: die Länge desselben betrug 4 Mm.; die Farbe war aussen schwarz, an der Innenseite grünlichgelb, das schwarze Pigment aber innen hindurchschimmernd; der Bau der gewöhnliche; die Fortsetzung des Schlundkegels sehr kräftig und sehr stark schwarz pigmentirt, die vordere Oeffnung dreieckig. — Die Munddrüse gelb, etwa 6 Mm. breit, bei einer Länge von 4 und einer Dicke von 2 Mm., sehr stark geklüftet; der Gang wie gewöhnlich. schwarz. — Der Schlundkopf etwa 8 Mm. lang, stark schwarz pigmentirt, enger. Die Speiseröhre weiter, etwa 3,3 Om. lang, bei einem @Querdurchmesser bis 3 Mm., gelblich, nur hinten wieder schwärzlich. Der Magen und Darm wie gewöhnlich. Die Leber 3 Cm. lang, die Kluft im Hinterende etwa 12 Mm. tief; die Form sonst die gewöhnliche, Das Herz wie gewöhnlich. Die Blutdrüse etwa 9,5 Mm. lang bei einer Breite hinten von 8 Min., gelblich. (wegen der netzförmig pigmentirten Hülle) schwarz marmorirt. Die Aorta ant. stark schwarz pigmentirt. Die Nierenspritze abgeplattet, melonenförmig, von 4 Mm. kurzem (Längs-) Diameter. Die Zwitterdrüse wie gewöhnlich, mit stark entwickelten Follikeln (mit Eiercellen und Zoospermen). — Die vordere Genitalmasse etwa 13 Mm. lang bei einer Höhe von 10,5 und einer Dicke von 8 Mm. Die Ampulle des Zwitterdrüsenganges wie gewöhnlich; ihre Hülle stark schwarz pigmentirt. Der Samenleiter wie gewöhnlich, auch in derselben Art pigmentirt, besonders in der letzten Strecke, die aber viel schmächtiger als bei D. limbata ist. Der Penis vollständig zurückgezogen; von der Bewaffnung fand sich nur eine kurze Strecke des vordersten Theils noch übrig, der andere war (beim lebenden T'hiere) verloren gegangen; die Hakenbewaffnung wie gewöhnlich, die Haken wenig gekrümmt, bis 0,013 Mm. lang. Die Samenblasen kugelförmig, gelblich, schwach schwarz marmorirt; die grösste von einem Diameter von 4,5, die kleine von 3 Mm. Die weit in den Schleimdrüsengang hinaustretende Scheidewand gelb. Als bei Cebu gefischt, hat Semper noch von Hrn. Legaspi 1859 ein zu dieser Art gewiss gehörendes Thier (in Gesellschaft mit Doris meta und Chromodoris pustulans sowie Chrom. paupera gefangen) erworben. Dasselbe war unbedeutend grösser, 5 Cm. lang bei einer Breite bis 3, 5 und einer Höhe bis etwa über 1.5 Cm.; die Breite der Fusssohle bis 14, die Höhe der Kiemenblätter bis 7, die der Keule der Rhinophorien bis 3 Mm. betragend. Die Farbenverhältnisse waren ganz wie bei dem anderen Individuum, nur fanden sich die erwähnten runden und ovalen schwarzen Flecken fast nicht an Tuberkeln angebracht, die Kiemenblätter waren etwas dunkler, und die Fusssohle nicht schwärzlich. Die Rhinophorien wie oben, die Zahl der Blätter schien etwa 60—70 zu sein. An dem Rücken (mit Ausnahme des Mantelrandes) fehlen Tuberkel fast durchgehend, und derselbe ist somit viel glätter als bei dem oben erwähnten Individuum; dagegen fanden sich die grossen Höcker wie bei jenem vor, nur an der Mitte des Rückens weniger entwickelt. Die Kieme auch mit 5 Blättern. Die Analpapille 4 Mm. hoch, oben abgestutzt. Die Genitalöffnungen ganz wie oben (vgl. Fig. 1. e.). Das Peritonaeum nur oben und in der vorderen etwa Hälfte stark schwarz pigmentirt. Die Mundröhre 3.5 Mm. lang, ganz wie bei dem anderen Individuum. — Die Munddrüse 7,5 Mm. breit bei einer Höhe von 5 und einer Dicke von 4 Mm. Der Schlundkopf 9Mm., die Speiseröhre 3 Om. lang, die Speichel-(Cardia-)Drüsen wie gewöhnlich. — Die Leber 3 Cm. lang, die Kluft hinten 10 Mm. tief. Die Blutdrüse 8 Mm. lang bei einer Breite von 4,5 und einer Dicke von 1,75 Mm. — Die Nierenspritze 4,5 Mm. lang, kurz-birnförmig. Die vordere Genitalmasse 14 Mm. lang bei einer Höhe von 10 und einer Dicke von 8 Mm. Die Ampulle des Zwitterdrüsenganges und der Samenleiter wie oben pigmentirt. Der Penis wie bei dem 30 ol anderen Individuum vollständig zurückgezogen, und von der Bewaffnung der Glans war nur ein ähnlicher Theil wie oben zurückgeblieben; die Haken gerade oder wenig gebogen, bis 0,01 Mm. hoch (lang). Die kugelförmige, gelbliche Samenblase von 5,5 Min. grösstem Diam.; die andere schwärzlich, birnförmig, von etwa 3 Mm. grösstem Durchmesser. 8. D. modesta, Beh. n. sp. Doriopsis modesta, Bgh. Malacol. Unters. (Semper, Philipp. IL, ı) Heft X. 1876. p. 386. ? Dendrodoris cuprea, Ehrenb. Symb. phys. — Vergl. Jahrb. d. d. Malakozool. Ges. IV. 1877. p. 59. Hab. M. philippinense (Masinloe). Von der Art lag nur ein einziges, ziemlich erhärtetes Individuum vor, von Semper am 27. Oct. 1859 bei Masinloce in Gesellschaft mit Trippa ornata und Chromodoris striatella gefangen. Abbildung und sonstige Notizen fehlen. Das Individuum hatte eine Länge von 13, bei einer Breite von 7.5 und einer Höhe bis 5 Mm.; die Höhe der Keule der Rhinophorien betrug 1,25. die der Kieme etwa 1.5 Mm.; die Breite der Fusssohle bis 45 Mm. Die Grundfarbe des Rückens war hell röthlich, die der Seiten weisslich, der Fusssohle gelblich; die Rhinophorien weisslich mit röthlicher Spitze; die Kiemenblätter weisslich. Die Form im Ganzen etwas gedrungen, etwas niedergedrückt. — Der Aussenmund und die Tentakel wie die verwandter Formen. Die Rhinophorien mit etwa 25 Blättern. Der Rücken ziemlich glatt, weich: der Rand etwa 1 Mm. breit, stark hinauf- und herabgeschlagen. Die Kieme aus 6 tripinnaten Blättern gebildet: die Analpapille wie gewöhnlich hinten in dem Ausschnitte des Kiemenkreises. Die Genitalgrube stark zusammengezogen. Der Fuss von gewöhnlicher Form. Die Eingeweide schimmerten nirgends hindurch, ihre Lage wie gewöhnlich. Das Centralnervensystem von gewöhnlicher Form. — Die Augen so wie die Ohrblasen von relativ gewöhnlicher Grösse, die letzten an gewöhnlicher Stelle, wie an den pedalen Ganglien liegend; die Linse gross und gelb, das Pigment schwarz; die Otokonien wie gewöhnlich, Die Haut weich, fast ganz ohne erhärtete Cellen. Die Mundröhre (zurückgezogen) etwa 1 Mm. lang, kurz kegelförmig, gelblichweiss, am Grunde mit röthlichem Anfluge; der Bau der gewöhnliche. — Die Munddrüse gelblich, etwa 3 Mm. breit bei einer Höhe von 1.5 und einer Länge von beiläufig 0,75 Mm.; der geschlängelte Gang wenigstens doppelt so lang als der Schlundkopf. — Der Schlundkopf gelblichweiss, etwa 8 Mm. lang, bei einem Durch- messer bis 0,6 Mm.; der Bau der gewöhnliche. Die Speiseröhre von derselben Farbe, beiläufig 7 Mm. lang bei einem Diam. bis 1.25 Mm.; die Speichel-(Cardia-)Drüsen wie gewöhnlich. Der Magen wie bei anderen Doriopsen: ebenso der Darm. Die Leber 10 Mm. lang bei einer Breite bis 4,5 und einer Höhe bis 3 Mm.: die obere Seite convex, die untere abgeplattet; das vordere Drittel der oberen Fläche gegen unten und vorne wie schräge abgeschnitten, das so gebildete schräge Vorderende der Leber mit starken Eindrücken von der Speiseröhre und der vorderen Genitalmasse; das Hinterende ziemlich tief (etwa 2 Mm.) geklüftet. { Die Pericardial-Kieme stark; das Herz wie gewöhnlich, ebenso die Blutdrüse. — Die Nierenspritze fast kugelförmig, sehr stark (etwa 1,25 Mm. lang) und nicht viel kleiner als die Herzkammer. Die Zwitterdrüse wie gewöhnlich, das Vorderende und die obere Seite der Leber überziehend; in den Läppchen derselben entwickelte Zoospermen. Die vordere Genitalmasse zusammengedrückt, 5 Mm. lang bei einer Höhe von 3 und einer Breite von 1,5 Mm. Der kräftige, weisse Samenleiter an Sl gs 32 dem oberen Rande der Genitalmasse ruhend. Der hervorgestülpte Theil des hakenbesetzten Penis (Glans) etwa 0,18 Mm. lang bei einer Breite von beiläufig 0.08 Mm.; die Grundfläche der schwach gelblichen Haken etwa 0,0055 Mm. breit, dieselben sind ziemlich niedrig und zum Theile gebogen. Die Samenblasen wie gewöhnlich, die grosse kugelförmig, die andere etwas kleiner und von Birnform. Die Schleimdrüse gelblichweiss mit centraler gelber Partie. D. modesta, Bgh., var. Hab. M. philippinense (Cabulan). In die Nachbarschaft von D. modesta oder zu derselben gehört wohl auch ein von mir untersuchtes Individuum, das von Semper in seiner Zeit bei Cabulan bei Bohol auf 15 Faden Wasser gefischt war. Notizen und Abbildung fehlten. Das ganz gut conservirte Individuum hatte eine Länge von 15 Mm. bei einer Breite bis 11 und einer Höhe bis 8 Mm.: die Breite der Fusssohle betrug bis 7 Mm., die Höhe der Keule der Rhinophorien 1.75, die der Kieme 1 Mm. Die Farbe war an der Rückenseite durchgehends graulich, gegen das Rückengebräme hin schwärzlich; die Seiten und der Fuss von hellerer Farbe; der Stiel der Rhinophorien schwärzlich. ihre Keule wie die Kieme gelb. In Form sowie im Ganzen im Aeussern war das Thier der westindischen D. Krebsii sehr ähnlich. Der: Aussenmund und die Tentakel wie gewöhnlich; die Rhinophorien mit etwa 30 Blättern. Der Rücken ganz glatt, das Gebräme etwa 2 Mm. ‚hervorragend, stark hinauf und herabgeschlagen; die Kieme aus 6 tripinnaten Blättern gebildet, die Analpapille wie gewöhnlich; der Fuss wie gewöhnlich. An der Mitte des Rückens schimmerte die Leber gelblich hindurch. Das Centralnervensystem wie gewöhnlich, ebenso die Augen und die als weisse Punkte hervortretenden Ohrblasen mit sammt ihren zahlreichen Otokonien. Die Haut fast ohne erhärtete Zellen. Die (zurückgezogene) Mundröhre etwa 2 Mm. lang, aussen und besonders hinten schwarz pigmentirt, die Hälfte der Länge der Höhle von dem eingestülpten Organe aufgenommen, das vorne gelblich, hinten schwarz war. — Die Munddrüse gelblich, kaum kleiner als gewöhnlich. — Der Schlundkopf etwa 6 Mm. lang, gelblich; die Speiseröhre und die gelben Speicheldrüsen wie gewöhnlich, ebenso der Magen und Darm sowie die graulichgelbe Leber. Die vordere Genitalmasse abgeplattet, von etwa 5—6 Mm. Länge und Breite und von beiläufig 1.5 Mm. Dicke. Die gelbliche, wurstförmige, zusammengebogene Ampulle des Zwitterdrüsenganges 3,5 Mm. lang. Der Samenleiter sehr lang, besonders die gelbe Strecke, die fast die Hälfte der ganzen vorderen Genitalmasse bildete. Der hakenbesetzte Theil des Penis ganz ausgestülpt, etwa 1.5 Mm. lang bei einem Durchmesser von 0.14 Mm. Die Dornen in der gewöhnlichen Quincunx-Art und an der Wurzel in gegen 30 Reihen gestellt; ihre Form die gewöhnliche, die Höhe bis 0,025 Mm. betragend. 9. D. pellucida, Bgh. n. sp. Doriopsis pellueida, Bgh. Malacol. Unters. (Semper, Philipp. IL, ı1) Heft X. 1876. p. 386. Hab. M. philippinense (Zamboanga). Von der Art lag nur ein einziges Individuum vor, von Semper im December 1859 bei Zamboanga mit einem Exemplar von Orodoris miamirana zusammen gefangen. Abbildung und sonstige Notizen fehlten. Das Individuum war gut erhalten, hatte eine Länge von 2 Cm. bei einer Breite bis 9 und einer Höhe bis 6 Mm.; die Höhe der Rhinophorien war 2 Mm., von denen die Keule etwas mehr als die Hälfte betrug; die Höhe der Kieme bis 3 Mm.; die Fusssohle (vorne) bis 5,5 Mm. breit. — Die Farbe an der >23 32 BB) Rückenseite hell bräunlichgrau, gegen den Rand hin weisslich, durchscheinend; weisslich und durchscheinend war auch die ganze Unterseite des Thieres, an den Seiten schienen die senkrecht aufsteigenden Muskelfasern hindurch; die Keule der Rhinophorien grüngrau mit hellerer Spitze; die Kieme weisslichgran. Das Thier war von etwas länglicher, etwas niedergedrückter Form. Der Aussenmund wie gewöhnlich eine Pore; die kleinen Tentakeln wie sewöhnlich, mit starker Furche. Die Rhinophorien mit schöner Keule mit etwa 20 starken Blättern. zwischen denen aber dünnere oft wie eingeschoben waren. Der Rücken etwas gerunzelt; das Rückengebräme bis 2,5 Mm. breit, dünn, stark wellenförmig herauf- und hinabgeschlagen. Die Kieme aus 7 Blättern gebildet, die tripinnatifid waren; hinten die kurz-kegelförmige Analpapille, rechts an ihrem Grunde die Nierenpore. Die Seiten ziemlich niedrig; die Genitalöffnung ziemlich zusammengezogen. Der Fuss hinten den Mantelrand nicht überragend. Die Eingeweide schimmerten hie und da undeutlich hindurch. Das Centralnervensystem wie gewöhnlich, ebenso das Auge und die an gewöhnlicher Stelle liegenden, sich unter der Loupe als kalkweisse Punkte präsentirenden, mit Otokonien gewöhnlicher Art überfüllten Ohrblasen. Die breiten Blätter der Rhinophorien an und neben ihren Rändern fein schwärzlich punktirt, die Punkte von grösseren oder kleineren Gruppen von Pigmentcellen gebildet: Spiklen fehlten; an der Rhinophorspitze eine grössere Menge von gelblichen Drüsencellen. In der Haut keine Spiklen. Der Schlundkegel etwa 1,5 Mm. lang, kurz-kegelförmig, gelblich, an dem Grunde bräunlich (so wie auch der Grund der Mundröhre); der Bau der gewöhnliche. — Die Munddrüse gelblich, etwa 3.5 Mm. breit bei einer Höhe von 2,5 und einer Dicke von fast 2 Mm; der freie Theil des Ausführungs- ganges etwa "» Mal so lang als die Breite der Drüse, hinten bedeutend dicker als vorne. Der Schlundkopf etwa 8, die Speiseröhre etwa 11 Mm. lang, die letztere mit mehreren starken Einschnürungen, besonders mit einer, kurz vor dem eigentlichen Magen; die Speichel-Drüsen wie gewöhnlich, gelb, ungewöhnlich stark aussen hervortretend. Der Magen und der Darm wie gewöhnlich. — Die Leber 16 Mm. lang bei einer Breite von 6,5 und einer Höhe von 5 Mm.; das Vorderende sehr schräge abfallend; das etwa 2.25 Mm. lange knopfartige Hinterende gespalten; die Farbe grau. Die Pericardial-Kieme, das Herz und die Nierenspritze wie gewöhnlich, ebenso die Blutdrüse. Die Zwitterdrüse an der vorderen und an der oberen Fläche der Leber bis an etwa die Mitte der Länge derselben ausgebreitet, durch ihre gelbliche Farbe gegen jene abstechend; in den Follikeln entwickelte Eiercellen. — Die vordere Genitalmasse etwa 4,5 Mm. lang bei einer Höhe von 4 und einer Dicke von 2,25 Mm. Der dünnwandige Theil des Samenleiters kürzer als gewöhnlich. Der hervorgestülpte Theil der hakenbesetzten Glans Penis etwa 0,3 Mm. lang, von gewöhnlicher Form; die Haken denen der D. modesta sehr ähnlich, bis 0,0127 Mm. hoch, der nicht ausgestülpte Theil kürzer als gewöhnlich. Die beiden Samenblasen weisslich, von etwa 1,5 Mm. grösstem Diameter, die eine kugel-, die andere birnförmig. Die Schleim- und Eiweissdrüse gelb und weis. An der Vagina schien unten eine ampullenartige Erweiterung vorzukommen. 10. D. pudibunda, Bgh. n. sp. Doriopsis pudibunda, Bgh. Malacol. Unters. (Semper, Philipp IT,sır) Heft X. 1876. p. 387. Hab. M. philippin. Von. der Art lagen zwei Individuen vor, von Semper, unbekannt, wo und wann, im philippinischen Meere gefischt; Notizen und Abbildung fehlen. Die in Alcohol bewahrten Individuen ähnelten in Formverhältnissen sehr einer (hellen) Doris limbata. Die Länge des grösseren, genauer untersuchten, ziemlich contrahirten Exemplares war etwa 33 5 34 9 Cm. bei einer Breite von 14 Mm. und einer Höhe von 11; die Höhe der Rhinophorien betrug bis 3, die der Kieme bis 2,5 Mm., die Breite der Fusssohle bis 7 Mm. Das andere Individuum war etwas kleiner. Die Farbe war im Allgemeinen durchscheinend milchweisslich und hell blaugrau; die Keule der Rhinophorien oraugelblich mit dunkelgrauem Vorderrande, der Stiel graubraun; die Kieme schmutziggrau, dunkler an der Innenseite. — Die Keule der Rhinophorien mit etwa 22—25 Blättern, der Aussenmund und die Tentakel wie gewöhnlich. Der Rücken wie aufgedunsen knotig; der schmale Mantelrand wellenförmig gebogen; die Kieme mit 5 kurzen, tripinnaten Blättern; die Analpapille gelblich, wie gewöhnlich. Die Genitalöffnung zusammengezogen; der Fuss wie gewöhnlich. Die Eingeweide schimmerten undeutlich hindurch. — Das Peritonaeum ohne dunkles Pigment. Das Centralnervensystem wie gewöhnlich, die cerebro-visceralen Ganglien von mehr viereckiger Form als gewöhnlich. — Die Augen mit grosser gelblicher Linse und schwarzem Pigmente. Die Ohrblasen wie gewöhnlich. Die Blätter der Rhinophorien ohne Spiklen. Die Haut ohne Spiklen; am Rücken sehr klar, sehr schöne und reichliche Nervenverbreitungen zeigend. Die (sehr stark zurückgezogene) Mundröhre etwa 4Mm. lang, birnförmig, gelblich und gelblichgrau, . vorne mit Längsfalten und stark pigmentirt; in der Höhle hinten eine dunkle bröckelige Masse, aus ’ unbestimmbarer thierischer Substanz gebildet, mit einer Menge von Sandkörnern und einzelnen kleinen Algenstückchen vermischt. Der Schlundkegel 2 Mm. hoch, Kuppelförmig, gelblich; der Bau vollständig der gewöhnliche. — Die Munddrüse gelblich, 5 Mm. breit bei einer Höhe von 3 und einer Dicke von 2 Mm.; der Gang wie gewöhnlich. — Der Schlundkopf 3 Mm. lang bei einem Querdürchmesser bis 1.3 Mm. Die Speiseröhre 12 Mm. lang bei einem Diameter bis 2 Mm.; der hinterste Theil viel enger; die Speichel-Drüsen stark ockergelb, stark hervortretend, von gerundet dreieckigem Umrisse. Der Magen und Darm wie gewöhnlich. — Die Leber 16 Mm. lang bei einer Breite bis 8,5 und einer Höhe bis S Mm.; das Vorderende stark schräge abfallend; die Kluft im Hinterende 5 Mm. tief. Das Herz und die Nierenspritze wie gewöhnlich. — Die Blutdrüse 5 Mm. lang bei einer Breite bis 2.75 und einer Dicke bis 1.2 Mm. Die Zwitterdrüse wie bei den anderen Arten. — Die vordere Genitalmasse 7.66 Mm. lang bei einer Höhe bis 5 und einer Dicke bis 5 Mm. Die Ampulle des Zwitterdrüsenganges kurz-wurstförmig, gelblich, 2,5 Mm. lang. Die erste gelbliche, dünnwandige Strecke des Samenleiters ausgestreckt 5 Mm. lang; die diekwandige weisslich, 2.5 Mm. lang. Der Penis stark zurückgezogen, ebenso die Glans, deren Länge nur etwa 0.12 Mm. betrug, und die keine Verlängerung im Innern des Samenleiters zeigte; die Haken wie gewöhnlich, meistens ziemlich gerade. “Die kugelförmige Samenblase weisslich, von etwa 1.5 Mm. grösstem Diameter; die birnförmige wenig länger, gelblich. Die Vagina mit starken Längsfalten. Die Schleimdrüse weisslich und gelb. 11. D. maculigera, Bgh. n. sp. Doriopsis maculigera, Bgh. Malacol. Unters. (Semper, Philipp. IL, 1) Heft X. 1876. p. 387. Hab. M. philippinense (Aibukit). | Von der Art lag nur ein einziges Individuum vor, von Semper in 1862 bei Aibukit (Palau) in (Gemeinschaft mit Rhodigina plebeia und Platydoris modesta gefischt. Abbildung und Notizen fehlten. Das in Alcohol aufbewahrte gut erhaltene Individuum hatte eine Länge von 18 bei einer Breite bis 9,5 und einer Höhe bis 6,5 Mm.; die Breite der Fusssohle betrug bis 5,5 Mm.; die Breite des Mantel- gebrämes Dis 1,5 Mm.; die Höhe der (zurückgezogenen) Rhinophorien bis 2,3 (von denen mehr als die 4 35 Hälfte auf die Keule kam), die der Kieme bis 2 Mm. — Die Farbe weisslich; an dem Rücken überall mit einer Menge von feinen olivenfarbigen, selten verschwimmenden Punkten und Fleckchen bedeckt; die Kieme wie der übrige Körper gefärbt; die Rlinophorien weisslich. olivengrau gescheckt. Der Körper kräftig, weniger niedergedrückt als gewöhnlich. — Der Schlundkegel als ein 4 Mm. hoher, kräftiger, gelblichweisser Kegel hervorgestreckt; die Tentakel wie gewöhnlich. Die Rhinophorien mit ziemlich gestreckter Keule mit gegen 20 sehr schräge gehenden Blättern. — Der Rücken etwas gerunzelt. sonst fast glatt. Die Kieme aus 6 Blättern bestehend; ..die Analpapille ungewöhnlich dick, oben abgestutzt: das Mantelgebräme nicht breit, stark wellenförmig gegen. Die Seiten ziemlich hoch; die Genitalöffnung stark zusammengezogen. Der Fuss hinten gerundet, den Mantel nicht überragend. Die Eingeweide nirgends hindurchschimmernd. — Das Peritonaeum fast pigmentlos. Das Centralnervensystem wie gewöhnlich; die Ganglien sehr abgeplattet. — Die Augen mit pechschwarzem Pigmente; die Ohrblasen an gewöhnlicher Stelle wie an den Fussknoten. Die Blätter der Rhinophorien ohne Spikeln, ebenso die (Rücken-)Haut. Der Schlundkegel vollständig hervorgestreckt; an der Wurzel derselben die zusammengedrückte, serunzelte Mundröhre. — Die Munddrüse gelblichweiss, etwa 3 Mm. breit bei einer Höhe und Dicke von beiläufis 2 Mm.; der Gang wie gewöhnlich. etwa 1Ye Mal so lang wie der Schlundkopf, weisslich. — Der Schlundkopf in der vordersten Strecke ziemlich dünn, im Ganzen etwa 10 Mm. lang, gelblich weiss. Die Speiseröhre 13 Mm. lang, schmutzig gelblichweiss.. Die Speicheldrüsen wie gewöhnlich. — Die Leber 14 Mm. lang bei einer Breite und Höhe (vorne) von 5 Mm., bräunlichgrau; das Vorderende schief absestutzt; die Kluft im Hinterende, das wie etwas knopfartig abgeschnürt war, etwa 2,5 Mm. tief. Die vordere Genitalmasse etwa 4 Mm. lang bei einer Höhe von 3 und einer Dicke von 1,5 Mm. Die Ampulle des Zwitterdrüsenganges kurz, etwas gestreckt kugelförmig, grösser als die Samenblase, bräunlichgrau, von Samen strotzend. Die dünnwandige Strecke des Samenleiters erst (7 Mm. 1.) bräunlichgelb, dann (3 Mm.) weiss; die dickwandige Strecke ganz ungewöhnjich (1 Mm. 1.) kurz. Der hakenbesetzte Theil des Penis etwa 0,25 Mm. lang (und eine Fortsetzung in’s Innere des Samenleiters fehlend); die Haken alle gestreckt, verhältnissmässig gross, bis 0,035 Mm. hoch, hellgelblich. ") Die beiden Samenblasen fast von demselben, von etwa 2 Mm. grösstem Diam.; die Spermatotheke kugelförmig, weisslich; die Spermatocyste birnförmig, braungrau. Die Schleimdrüse gelblichweiss; die Scheidewand im Ausführungsgange von derselben Farbe. 12. D. vidua, Beh. n. sp. Color fundamentalis cinereus; (medio) dorso griseopurpureus maculis maioribus minoribusque p. p. seriatis nigris; rhinophoria clavo nigrescenti, apice olivaceo; branchia griseo-nigrescens. Hab. Oe. pacific. (Tahiti). Paf-l. Eie. 1720; Taf. I Fig; 16. Von dieser neuen Art fand sich im Mus. Godeffroy ein einziges Individuum vor, von Hrn. Garrett in 1873 bei Tahiti »an der unteren Seite von Steinen des äusseren Riffes« gefunden und dem Leben nach (Fig. 17—20) abgebildet. Garrett zufolge hat das lebende Thier eine Länge von 28 Mm. gehabt. Die Farbe ist demselben gemäss grau (cinereous), halb-pellucid gewesen; am Rücken ein Anflug von grauer Purpurfarbe !) Journ. des Mus. Godeffroy. Heft VIII. Taf. VIIL. Fig. 33. 35 36 (grayish-purple) und viele schwarze Flecken, grösser an der Mitte, kleiner und mehr gedrängt gegen den Rand hin. Die Keule der Rhinophorien schwärzlich (dusky) mit olivenfarbiger Spitze. Die Kieme grau, schwarz-scheckig (mottled with dusky). — Die Länge des in Alcohol bewahrten Individuums betrug 10 Mm. bei einer Breite bis 9 und einer Höhe bis 6 Mm.; die Breite des Fusses belief sich auf 3,25, die Breite des Mantelgebrämes auf 1,5; die Höhe der Keule der Rhinophorien war etwa 1,1, die der Kieme 13 Mm. Die Grund-Farbe war weisslich. An dem mittleren Theile des Rückens fanden sich schwarze, an den Rändern meistens etwas verschwommene Flecken, welche hauptsächlich in 3 Längsreihen geordnet waren; die in der mittleren Reihe waren die grössten (einen Durchm. bis 2 Mm. erreichend); zwischen allen diesen Flecken kamen kleinere zerstreut vor, meistens noch kleiner als die, welche sich unregelmässig vertheilt an den Seitentheilen des Rückens mit dem Mantelgebräme fanden, an der Unterseite des letzten schimmerten die Fleckchen noch hindurch; die Rhinophorien waren weisslich mit meistens schwarzen Blatträndern. Die Körperform war länglich-eiförmig, vorne etwas schmäler als hinten, die Rückenseite ziemlich sewölbt (»convex, corlaceous«). Die Mundöffnung wie gewöhnlich, fast keine Spur von Tentakelartigen Bildungen; die Keule der Rhinophorien stark, mit etwa 15 Blättern; die Kieme aus 6 tripinnaten Blättern gebildet: die Analpapille niedrig; der Fuss hinter dem Rückenrande gar nicht hervorstehend. Die Eingeweide schimmerten nirgends hindurch. Das Öentralnervensystem wie gewöhnlich; die buccalen Ganglien von gerundetem viereckigen Umriss, an einander stossend. Die Augen mit grosser Linse, schwarzem Pigmente. — Die Ohrblasen an gewöhnlicher Stelle, mit nicht sehr reichlichen Otokonien, welche in Form meistens an Blutkörperchen erinnerten. Die Blätter der Rhinophorien zeigten nicht ganz sparsam, aber unregelmässig zerstreute, ziemlich stark erhärtete Spiklen. In der Haut fanden sich theils zerstreut, erhärtete, ungegliederte oder gegliederte Stäbchen; theils in grossen Gruppen gehäufte (welche sich schon unter der Loupe als fast kalkweisse Hautflecken präsentirten) einfach runde oder zusammengesetzte, erhärtete Körperchen, welche mit Säuren stark aufbrausten. — In der interstitiellen Bindesubstanz kamen Spiklen nur äusserst sparsam vor. Der nicht hervorgestülpte, überall gelbliche Schlundkegel lag innerhalb der dünnen Mundröhre als ein in seiner letzten Hälfte zurückgebogener, im Ganzen etwa 3 Mm. langer abgestutzter Kegel. — Die gelbliche Munddrüse wie gewöhnlich querliegend; der Gang lang, gewunden, weisslich. — Der Schlundkopf im Ganzen etwa 11 Mm. lang, und in den letzten etwa 3,5 wenigstens 3 Mal so dick als in den übrigen. Die Speiseröhre etwa 6,5 Mm. lang, noch dicker als der dicke Theil des Schlundkopfes. Der Magen sehr weit. Der Darm schien wie gewöhnlich. — Die Leber vorne schief abgestutzt, die Kluft im Hinterende nicht tief. Die Nierenspritze mit starken Falten. Die vordere Genitalmasse hatte eine Länge von 4Mm. bei einer Höhe von etwa 1,3 und einer Breite von 1.2 Mm.; der grösste Theil derselben war von der grossen, etwa 2,2 Mm. langen, birnförmigen, gelblichen, von Samen strotzenden Samenblase gebildet, welche etwa 3 Mal so gross wie die andere, weissliche war. Der Samenleiter aus der gewöhnlichen bräunlichen und der kurzen weisslichen Strecke bestehend. Die Glans des (eingestülpten) Penis 0,2 Mm. lang, mit 6—8 unregelmässigen Reihen von Haken und mit etwa gegen 20 Haken in jeder Reihe; die gelblichen Haken von gewöhnlichen Formverhältnissen, bis etwa 0.03 Mm. lang (Fig. 16). Die Schleimdrüse hatte nur eine Länge von 1.2 Mm. By 13. D. spiculata, Bgh. n. sp. Doriopsis spieulata, Bgh. Malacol. Unters. (Semper, Philipp. II, ır) Heft X. 1876. p. 387. Hab. M. philippin. (Lapinig). Taf. II. Fig. 13—15. Von der Art lag nur ein einziges, in Alcohol wohl bewahrtes Individuum vor, von Semper im Jahre 1864 im Canale von Lapinig gefischt. Abbildung und Notizen fehlten. Das Individuum hatte eine Länge von 13 Mm. bei einer Breite bis 11 und einer Höhe bis 5 Mm.; die Breite der Fusssohle betrug bis 6, die Höhe der Rhinophorien 3 Mm., von denen die drei Viertel auf die Keule kamen; die Höhe der Kieme war etwa 5 Mm. Die Grundfarbe war gelblichweiss; an der Mitte des Rückens kamen zwei Reihen (von etwa 5) schwarzen hervortretenden Flecken vor; an oder neben dem Mantelrande fanden sich ähnliche zerstreut und zwischen den medianen Reihen und diesen noch einzelne. Die Flecken waren unregelmässig eckig, einzelne auch länglich, welche dann mitunter verschmolzen; sie erreichten einen Diameter bis 2 Mm. Aehnliche, aber kleinere Flecken kamen auch an der Unterseite des Mantels vor (wo die grösseren Randflecken auch stark durchschimmerten), viel sparsamer an der oberen Seite des Fusses, reichlicher aber an der Fusssohle, wo sie vorne fast confluirten. Die Rhinophorien selblich, nur an dem Stiele schwarz; die Kieme hellgelblich mit schwarzgrauen Blätterchen. Die Form rundlich-oval, ziemlich niedergedrückt. Die Mundöffnung eine feine Pore am Vorderrande des Fusses bildend; zu jeder Seite derselben eine kleine, von einer Längsfurche durchzogene Falte (Tentakel). Die Rhinophorien tief durchblättert; die Zahl der Blätter etwa 40. Der Rücken etwas sewölbt, weich, überall mit Höckern und niedrigen Kegeln bedeckt, die wieder kleinere trugen (Fig. 14); an den schwarzen Flecken des Rückens fanden sich immer mehrere zerstreute dünne Papillen (Fig. 13), die eine Höhe bis 1 Mm. erreichten. Die weite Kiemenöffnung rundlich, etwas rundgezackt. Die Kieme jederseits aus zwei tripinnaten Blättern gebildet, deren Rhachides wie aus einer gemeinschaftlichen, vor der Analpapille liegenden Querleiste herausgehend. Die Analpapille ceylindrisch, zwischen den hintersten Kiemenblättern stehend, in Höhe fast die Hälfte derselben betragend; rechts an ihrem Grunde die feine Nierenpore. Die Unterseite des ziemlich (bis3 Mm.) breiten Mantelgebrämes glatt mit einem durchschimmernden Balkenwerke (von Spiklen); dieselbe fast unmittelbar an den Fuss stossend. Die Genitalöffnung an gewöhnlicher Stelle. Der Fuss breit, vorne gerundet und etwas ausgerandet, hinten etwas zugespitzt. Die Eingeweide schimmerten nirgends hindurch. Das Centralnervensystem wie bei den typischen Formen. Die Augen mit grosser gelblicher Linse, schwarzem Pigmente; die Ohrblasen etwas kleiner als die Augen, von gewöhnlichen Otokonien strotzend. Die Blätter der Rhinophorien durch Spiklen abgesteift, welche aber nicht in sehr bedeutender Menge vorhanden waren. Die Haut des Rückens, besonders seine Höcker durch eine Masse von starken Spiklen gestützt (Fig. 13, 14), welche sich in die Knoten derselben hinein fortsetzten. In der interstitiellen Bindesubstanz fast gar keine Spikel. Die Mundröhre etwa 2 Mm. lang, und der bis an das Vorderende derselben hervorgestülpte Schlundkegel von derselben Länge bei einem Durchmesser von 0,8 Mm., eylindrisch-conisch, gelblich, von gewöhnlichem Baue. Die Munddrüse etwa 2 Mm. breit, gelblich; der Gang ziemlich lang, in gewöhnlicher Weise verlaufend. — Der Schlundkopf etwa 6 Mm. lang, etwa an der Mitte zusammengeboeen. Die gelblichen Speichel-Drüsen wie gewöhnlich. Die Speiseröhre fast 4Mm. lang, der Diameter fast doppelt so gross wie der des Schlundkopfes; das engere Verbindungsstück mit dem eigentlichen Magen 37 38 noch 1 Mm. lang. Die Leber vorne schief von oben gegen unten und vorne abgestutzt; hinten wie gewöhnlich gekluftet, die Kluft sich an der oberen Seite durch das hintere Viertel, an der unteren durch die Hälfte des Organs erstreckend. Die Pericardial-Kieme stark und scharf ausgeprägt. Die Nierenspritze fast kugelförmig, gross, von etwa 0,8 Mm. grösstem Diameter, mit sehr starken Falten. Die Zwitterdrüse durch ihre mehr weissliche Farbe von der Leber stark ausgeprägt, ohne entwickelte Zeugungselemente. — Die vordere Genitalmasse sehr klein; die zwei Samenblasen wie gewöhnlich, leer. Die Vagina etwa 1,5 Mm. lang, wie mit einer Spiralfalte der Innenseite. Die haken- besetzte Strecke des Penis etwa 1,5 Mm. lang, mit etwa 40 Reihen von Haken. Die Haken (Fig. 15) eine Höhe bis 0,04 Mm. erreichend, etwas gebogen, von hellgelblicher Farbe; gegen das Ende des Organs hin waren die Haken mitunter gabelig. 14. D. tuberculosa (Quoy et Gaim.). Doris tuberculosa, Q@. et G.!) Voy. de T’Astrolabe. II, 1. 1832. p. 248. pl. 16. f.1—2. Doridopsis tuberculosa, Ald. et Hane. 1. c. 1864. p. 127. pl. XXIX. f. 8—10. Doris nodifera, Garrett in schedulis. Color supra luteo-griseus, maculis albidis dilutis minutis; infra pallidior; pagina inferiore podarli ochraceus. Apertura branchialis quinquelobata. Hab. Oe. pacific. (Ins. Huahine, Nova Guinea), M. indie. Taf. I. Fig. 21; Taf. II. Fig. 18—20; Taf. II. -Fig.1: Garrett hat von einer colossalen Form, die sich durch eine flüchtige Betrachtung schon als den Doriopsen gehörend zeigte und welche wahrscheinlich mit der D. tuberculosa von Quoy und Gaimard sowie von Hancock identisch ist, ein etwas contrahirtes, sonst wohl conservirtes, bei der Huahine-Insel im Jahre 1873 gefischtes Individuum dem Mus. Godeffroy geschickt. Das lebende Thier hatte, Garrett zufolge, eine Länge von 162 Mm. ?) Ihre Farbe war, demselben zufolge, an der oberen Seite gelblich grau (»luteous-gray«) mit kleinen ovalen, verwischten (»diluted«), weissen Fleckchen (welche an der Figur nicht zu sehen sind); etwas heller an der Unterseite; die Fusssohle ockergelb (»ochre-yellow.«).?) — Die Länge des in Alcohol bewahrten Individuums betrug 3 Om. bei einer Breite bis etwas über 6 und einer Höhe bis 2,5 Cm.; die Breite des Mantelgebrämes war an den Seiten 22 Mm., die des Fusses bis 19 Mm.; die Rückenwarzen erreichten eine Höhe bis 7,5 Mm.; die Höhe der Rhinophorscheiden betrug 2,5 Mm., die der Rhinophorien selbst 12 Mm., von denen die Hälfte auf die Keule kam: die Höhe der Lappen des Kiemenhöhlenrandes betrug bis 7, die der Kiemenblätter 9 Mm. Die Farbe war am Rücken graugelblich, (wo das Epithel abgerieben war, weisslich), hier und da grau; die Unterseite des Mantelgebrämes gelblich-weiss mit grossen (Diam. 5 Mm.) rundlichen weissen Flecken; der Fuss graulich mit gelblichem Rande; der Stiel der Rhinophorien schwarz, die Rhachispartien der Kieme grau. | ') nicht die D. tuberculata von Cuvier. ?) Quoy und Gaimard geben die Länge zu 5-6 an. °) Garrett erwähnt nicht die weissen Flecken der Unterseite des Mantels, welche an seinem Originalexemplare sowie an den Figuren von Quoy und Gaimard, sowie von Alder und Hancock so deutlich hervortreten. 98 39 Die Körperform war beim lebenden Thiere, den Notizen Garretts zufolge, länglich; der Rücken ziemlich eonvex, »mit dichtstehenden, kegelförmigen, unebenen »rugose«) Tuberkeln verschiedener Grösse bedeckt, von denen die grössten an der Mitte standen;« der Mantelrand sehr unregelmässig und oft wie zerrissen; der Fuss vom Mantel ganz bedeckt; die Beschaffenheit des Thieres im Ganzen fast lederartig. — Bei dem in Alcohol bewahrten Individuum war die Form oval. Der Rücken war überall mit einer Menge von grösseren und kleineren weichen Knoten bedeckt, welche sich entweder mit Falten oder kleineren Knötchen versehen zeigten. Die grössten standen an oder neben der Mittellinie, an dem vorderen Drittel etwa in dieser letzten selbst, wie es schien; darnach, dem Anscheine nach in einer Quineunx; dann folgen zwei hinter der Kieme und endlich ein einzelner fast medianer. ') Ausserhalb aller dieser kam, wie es schien, eine Reihe von grossen Knoten vor. Zwischen allen diesen standen kleinere Knoten und die kleinsten gegen den Rand hin. Das Mantelgebräme dick, nur am Rande dünner, stark wellenförmig gebogen. Der Rand der hervorstehenden, an der Aussenseite ziemlich knotigen Rhinophorscheiden fast glatt; die Rhinophorien stark; die Keule rückwärts gebogen, die breiten und dünnen Blätter, deren Zahl wenigstens etwa 110 betrug, an der Hinterseite ziemlich stark von einander wie durch die Verlängerung des Stieles geschoben. Die Kiemenhöhle °) durch die fünf starken Lappen ihres Randes verschlossen, welche dreieckig waren, an der Aussenseite knotig. längs der Mitte der weissen Innenseite mit einem Kiele versehen; die Kieme aus 5 tripinnaten Blättern bestehend. Die Analpapille etwa 3 Mm. hoch, eylindrisch; (vorne und) rechts am Grunde derselben die Nierenpore. Die halbmondförmige Kopfsrube klein, kaum 4,5 Mm. breit; die Tentakel sehr klein, etwa 1.75 Mm. lang. Der Fuss wie sewöhnlich, hinten nur in einer Länge von 6 Mm. frei hervorragend, von dem Mantel überragt. Der Körper überall weich. Die Eingeweide nirgends durchschimmernd; das Peritonaeum farblos. Das Centralnervensystem ganz wie gewöhnlich. — Die Augen von 0,25 Mm. Diameter, mit pechschwarzem Pigmente, gelblicher Linse; die Ohrblasen konnten nicht gefunden werden. In den Blättern der Rhinophorien keine erhärtete Cellen; in der Haut des Rückens ganz ausserordentliche Massen von gelblichen, schlauchförmigen Drüsen, meistens in grossen Gruppen zusammenliegend; dagegen keine Spiklen. Der innerhalb der ebenso langen Mundröhre zurückgezogene Schlundkegel hatte eine Länge von 4,5 Mm. und war wie jene überall von gelblicher Farbe, so auch im Innern. die Retractoren wie gewöhnlich. Die Munddrüse gelblich, etwa 7 Mm. breit bei einer Höhe und Länge von 3 Mm., stark lappig. — Der Schlundkopf etwa 32 Mm. lang bei einem Diameter von 1,25—2,2 Mm., gelblich. Die Speiseröhre etwa 18 Mm. lang bei einer Breite und Dicke bis 4,5 Mm., mehr weisslich; die netzartige Beschaffenheit der Innenseite sehr hervortretend. Die Speicheldrüsen von ovaler Form und etwa 2,2 Mm. grösstem Diameter, von weisslicher Farbe. — Die Leber etwa 38 Mm. lang bei einer Breite bis 24 und einer Höhe bis 18,5 Mm.; die Spalte hinten etwa 6 Mm. tief, an der oberen wie an der unteren Seite noch in eine Furche verlängert; die Unterseite ziemlich platt; die obere Seite von der Mitte ab, wo das Organ die grösste Breite hatte, gegen vorne und hinten stark abfallend, oberhalb der Mitte des vorderen Abfalls mit einer Grube zum Aus- und Eintreten des Darmes und der Speiseröhre, an dem hinteren Abfalle mit einer Längsfurche (für die Urinkammer); die Farbe gelbbraun, an fast der ganzen oberen Seite zum Theile von dem dünnen graulichen Zwitterdrüsen-Lager gedeckt. Die Länge des Darmes betrug 3,7 Cm.; der Inhalt desselben unbestimmbare thierische Masse. )) Die Stellung war vielleicht etwa ganz wie bei der Doridopsis tubereulosa, A. & H. 1. c. pl. 29. F. 8. °) Ehrenberg hat der gelappten Beschaffenheit der Kiemenöffnung eine grosse Bedeutung beigemessen und hauptsächlich auf derselben sein Geschlecht Asteronotus gegründet. Jene hat aber kaum einen generischen Werth; sie kommt ausser bei den Asteronoten bei den Platydoriden, bei einzelnen Discodoriden und selbst bei einigen Doriopsiden vor. — Die sternförmige Natur der Kiemenöffnung bei dieser Art ist übrigens weder von Quoy und Gaimard noch von Hancock erwähnt. BR) 40 Die Pericardial-Kieme etwa 10 Mm. breit bei einer Länge von 4 und einer Höhe von etwa 1 Mm. Die Blätter wie in 5—6 Gruppen geschieden. Die Herzkammer 7 Mm. lang, die Klappen stark. — Die Blutdrüse breit-zungenförmig, etwa 12 Mm. lang bei einer Breite bis 8 und einer Dicke bis 2 Mim.. von schmutzig gelblichgrauer Farbe. !) In den Läppchen der Zwitterdrüse grosse oogene Öellen. — Die vordere Genitalmasse beiläufig 26 Mm. lang bei einer Breite (Dicke) bis 12 und einer Höhe bis 12 Mm. Die Ampulle des Zwitterdrüsenganges bildet etwa an (der Mitte des) oberen Randes der ganzen Masse eine längliche, zusammengedrückte, dunkel graufarbige Spirale, die ausgestreckt eine Länge von etwa 28 Mm. bei einer Dicke der Ampulle bis 2 Mm. hatte. Der Samenleiter in seiner ganzen Länge weisslich; derselbe schwillt fast gleich nach seinem Aussprunge in einen dünnwandigen, im Diameter 2,5 bis 5 Mm. dicken und breiten Gang, der einen grossen Bogen bildet, die Samenblasen theilweise deckt und das Vorderende der ganzen Genitalmasse bildet; die Länge dieser Strecke betrug in ausgestrecktem Zustande etwa 25 Mm. Der Samenleiter wird dann ziemlich plötzlich wieder dünner, diekwandig und hat im dieser Strecke eine Länge von etwa 3 Cm.; er schwillt dann in einer Länge von etwa 1,5 Cm. wieder zu etwa der doppelten Dieke und geht ohne Grenze in den etwa 1.25 Mm. langen, kaum diekeren Penis über, der mitsammt der letzten Strecke des Samenleiters eine schwärzlich pigmentirte Hülle zeigt. Am Boden des Sackes die kaum 0,25 Mm. hohe Glans; die hakenversehene Strecke ins Innere ganz zurückgezogen, sich durch etwa 8 Mm. rückwärts fortsetzend. An derselben waren die Haken in meistens etwa 12—14 Reihen, nur vorne wie in kleinen Gruppen (mit einer grösseren und mehreren kleineren) gestellt (Fig. 18). Die Haken waren gelblich, eine Länge bis 0,155 Mm. erreichend, in Form variabel, gerade oder gebogen (Fig. 18—20). Die kugelförmige Samenblase grau, von etwa 8 Mm. Diameter; die andere langgestreckt-birnförmig, beiläufig 8,5 Mm. lang, weisslich. Der Gang der Spermatocyste etwa 9 Mm. l., weisslich, in die Spermatotheke endigend; der Gang dieser letzten etwa 17 Mm. lang, graulich (wegen ihrer losen Bindesubstanzhülle), dicker als der andere, besonders in dem letzten Drittel (Vagina). Die Schleim- und Eiweissdrüse 21 Mm. lang bei einer Höhe von 10 und einer Dicke von fast 11 Mm.; die grössere mittlere Strecke der rechten Seite und das Vorderende (an dem Schleimdrüsengange) schwarzbraun (Eiweissdrüse), die übrige Masse schmutzig kalkweiss. Der frei hervorragende Theil des Schleimdrüsenganges 6 Mm. lang; in demselben die gewöhnliche Scheidewand mit einer starken Randfurche in ihrer letzten Strecke. 15. D. herpetica, Bgh. n. sp. Doris compta, Pease. Amer. Jöurn. of conchol. VIL. 1872. p. 12. pl. 4. f. 1. Color fundamentalis e cinereo-albescens, punctis brunneis ubique sparsis; dorsum maculis brunneis albo-punctatis majoribus ornatum; rhinophoria brunnea; branchia e cinereo albescens. Hab. Oe. pacific. Taf. I. Fig. 13—16. Von dieser Art fand sich im Mus. Godeffroy eine nach dem lebenden, bei den Kingsmill-Inseln von Hrn. Garrett gefundenen Thiere ausgeführte Abbildung nebst einigen Notizen; das Thier selbst war verloren gegangen. Das lebende Thier hat, Garrett zufolge, eine Länge von 17 Mm. gehabt. Die-Farbe ist im Ganzen grauweiss (»ashy-white«) gewesen, überall mit braunen Punkten besprengt, welche an der ganzen ') Die Nierenspritze und Urinkammer finden sich bei Hancock (Trans. Linn. soc. XXIV. 1864. p. 515. pl. LV. £. 1; XXV. 1865. p. 200) beschrieben. 40 41 Unterseite des Thieres (Fig. 14) sehr bleich waren, während an der Mitte der Rückenseite grössere Flecken auftraten, welche wieder weiss punktirt waren; die Rhinophorien braun, die Kieme von der allgemeinen Körperfarbe. Die Körperform ist fast oval; das Rückengebräme breit, wellenförmig; die Keule der Rhinophorien ziemlich kurz und kräftig; die Tentakeln bilden nur »kleine gerundete Lappen; die Kieme ziemlich gross, aus 10 Bäumchen gebildet; der Fuss ziemlich klein, hinten breiter als vorne und gerundet. Der Rücken ist fein-chagrinirt, etwas lederartig. « Garrett, dem die von Pease aufgestellten Arten wohl bekannt sind, hatte diese Form als neue Art dem Museum geschickt. Obgleich die eine Abbildung von Pease (Fig. 1a) die Natur seiner Doris compta als eine Doriopse wohl etwas zweifelhaft machen könnte, kann es den Umständen nach Kaum bezweifelt werden, dass in der Abbildung von Pease doch eine Doriopse vorliege. Die Angabe der Farbenverhältnisse bei Pease sind mit den oben erwähnten fast übereinstimmend; die Grundfarbe wird als blauweiss (bluish white) angegeben und die braunen Fleckchen ganz wie oben erwähnt in Wort und Bild dargestellt; die Rhinophorien werden aber als braungelb (fawn yellow) angegeben. Die Länge der von Pease gesehenen (aus der Umgegend der Insel Apaiang stammenden) Thiere betrug 1” Diese Art von Pease wird sich wahrscheinlich dann als mit der obigen identisch erweisen, und der Name von Pease wäre dann zu retabliren. 16. D. limbata (Ouv.). Doris limbata, C. Ann. du Mus. TV. 1804. p. 468. pl. LXXIV. £. 3. » » delle Chiaje, Mem. III. 1828. p. 131, 134. Tav. 38. Fig. 24, 7. ed 2222 92.052. 1ay.2100281979217722: > » Rapp.. üb. das Moll. Geschl. Doris. N. A. Ac. Leop. XIII, 2. 18272. p2 520: » » Cantraine, Malac. Mediterr. 1840. p. 61. » » Philippi, en. moll. Sie. I. 1836. p. 104; II. 1844. p. 78. » » Verany, catalogo. 1846. p. 17. » » Grube, Die Insel Lussin. 1864. p. 45. » » Fischer, catal. des Nudibr. — des cötes ocean. de la France. Journ. de conch. 3 8. XV. 1875. p. 207. Doriopsis limbata (C.) Bgh., Journ. d. Mus. Godeffroy. Heft VIII. 1875. p. 85. Var. Doris virescens, Risso. Hist. nat. de l’Eur. mer. IV. 1826. p. 31. pl. 2. £. 11. » euttata, Risse. 1. ce. p. 33. » Juteo-rosea, Rapp. 1. c. p. 521. pl. XXVI. £. 6, 7. (ravenhorst, Tergestina. 1831. p. 13. » pellucida, Risso. 1. ec. p. 33. 22 = setigera, Rapp. 1. c. p. 521. Tab. XXWVr. Fig. 8 — D. Rappii, Cantr. resp, 58 Ehihppie l2 el. p: 81. » grandifiora, Rapp. 1. c. p. 520. Tab. XX VII. Fig. 3. » argo. Meckel, Beitr. zur vergl. Anat. I, 2. 1808. Tab. VI. Fig. 1—-6. » lugubris, Gravenhorst. 1. ce. p. 13. 41 es 42 . juven. Doris nigricans, Otto. N. A. Ac. Leopold. X. 1823. p. 275. Tab. 38. Fig. 1.') ? » albolimbata. Rüpp. et Leuck. Neue wirbell. Th. des rothen Meeres. 1828. p. 30. Tab. VIIIESJEiS: 3, ab: ? » immaculata,. Aud. Deser. de I!’Eg. T. XXII. 1827. p. 126. Atlas. Gaster. pl: 1.1. 2. ? » -- tigrina, Aud. 1. c. Fig. 3. ? » Jugubris, Ehrenb. Symb. phys. Vgl. Jahrb. d. d. malakozool Ges. IV. 1877. -p.. 58—60: Hab. M. mediterraneum, atlanticum (Guethary |Basses Pyrenees]). Diese im Mittelmeere mit sammt dem adriatischen Busen (Gravenhorst, Grube, Brusina. Cantraine, v. Ihering u. M.) sehr verbreitete Art scheint auch im Golfe von Biscaya vorzukommen, so wie sie sich vielleicht auch im Rothen Meere und dann wahrscheinlich noch mehr südlich findet. Die in Farbenverhältnissen, wie es scheint, sehr variable Art ist erst (1804) von Cuvier aufgestellt worden. der auch eine anatomische Untersuchung angestellt hat, ohne aber dass er dadurch wesentliche Differenzen von den »andern Doriden« entdeckte. Delle Chiaje hatte doch (1828) das Fehlen der Zunge bemerkt und viel klarer noch der treffliche Savigny (1. e. pl. I. Fig. 1 >s) die Verhältnisse der Mund- theile bildlich ?) dargestellt; nichtdestoweniger ist es bis auf meine Untersuchung unbemerkt geblieben, dass die Doris limbata keine Doride sondern eine Doriopsjs ist. Die Art erreicht eine ziemlich bedeutende Grösse; die Länge scheint bis zu mehr als 6—7 Cm. zu steigen.) — Was die (ziemlich düstere) meistens vielleicht bräunliche Farbenzeichnung des lebenden Thieres betrifft, muss auf die Angaben von besonders Cuvier, Delle Chiaje, Philippi, Cantraine und Grube hingewiesen werden, denen zufolge jene sehr (Philippi) variabel scheint, und mehrere von früheren Verfassern beschriebene Formen scheinen (besonders Phil. gemäss) nur Varietäten dieser Art zu sein. Eine oliven- srünliche Varietät wäre die D. virescens von Risso; eine auf hellem Grunde bräunlich fleckige die D. guttata; und eine in der Farbe fast durchscheinende, weisse Tropfenflecken tragende die D. pellueida desselben Verfassers u. s. w. Mehrere andere von verschiedenen Verfassern beschriebene Formen (s. oben) würden ferner vielleicht auch hierhin zu führen sein. Von der Farbenzeichnung scheint am meisten constant (vgl. Delle Chiaje, 1. ec. p. 134) der gelbe Mantelrand, welcher aber doch bei der var. grandifiora (D. grandiflora, Rapp) vielleicht fehlt. Bei Delle Chiaje finden sich mehrere auf diese Art bezügliche, meistens aber kaum brauchbare anatomische Angaben und Darstellungen, besonders den Schlundkopf (l. ce. Fig. 7) und die Munddrüse betreffend, die aber schon den Verfassern hinlänglich gewesen sein könnten, um diese Art von den (eigentlichen) Doriden zu scheiden, um so mehr noch, als sie bei Savieny (l. ce.) noch deutlicher hervortreten. Die von Meckel in seinen »Beitr. zur vergleich. Anat.« gelieferten Erläuterungen zur Anat. einer »D. argo«, die er im Museum von Florenz fand, gehören sicher hierhin. Es wäre schon ziemlich unerklärlich, dass Meckel (l. e. p.2) die D. argo zu »den prismatischen Doriden von Cuv.« hinführen konnte. Die Darstellung der Munddrüse (1. e. Fig. 3 ii kk) und ihres Ganges und die des Schlundkopfes (1. e. Fig. 3 a b), von dem auch ausdrücklich (l. e. p. 10) gesagt wird, dass eine Zunge fehle, deuten aber an, dass Meckel eine ') Ein Originalexemplar der D. nigricans, Otto, (von Villafranca) mit ausgestülptem Schlundkopfe habe ich im Berliner Museum (Juli 1876) untersucht. °) Issel (malacol. del Mar Rosso. 1869. p. 311) zufolge ist die von Savigny dargestellte Art die D. albolimbata Leuck., welche vielleicht aber von der D. limbata, Cuv. nicht verschieden ist. ') Cuv. giebt die Länge zu etwa 4 Cm., Philippi (l. ce. p. 78) zu 2 3° an. 42 a ne mn N | 43 Doriopsis vor sich gehabt hat, aller Wahrscheinlichkeit nach die D. limbata, wie es vielleicht schon aus der Betrachtung seiner Abbildung des Thieres (l. c. Fig. 1) hervorgeht. Von dieser Art habe ich 8 Individuen gesehen, in Alcohol bewahrt und im Kopenhagener Museum deponirt, welche von den Einsammlungen von Eschricht (1824), P. V. Lund (1830) und Mörch (1870) an den Küsten des Mittelmeeres (Marseille, Sicilien) herrührten. — Die Länge derselben betrug 1.5—6,5 Om. bei einer Breite von 12 Mm. bis 3.5 Cm. und einer Höhe von SMm. bis 2Cm. Die Höhe der Rhinophorien betrug bei den grössten Individuen etwa S—10 (von denen die eine Hälfte auf den Stiel kam), die der Kiemen- blätter etwa 10 Mm.; die Länge der Fusssohle 5,1 bei einer Breite bis gegen 2CUm.; das Mantelgebräme ragte bis 10, der Fussrand bis 4 Mm. von der Seite hervor. — Die Grundfarbe war bei den besser erhaltenen Individuen im Ganzen schwärzlich oder bräunlichgrau mit sehr zahlreichen, oft zusammenfliessenden, schwarzen Flecken; eine schmale gelbliche Borte ziert den Rand des Mantelgebräms. eine breitere und besonders an der Unterseite deutliche den Fussrand; der Fuss war übrigens schwarz; die Rhinophorien auch schwarz, ihre Spitze heller; die Kieme graufarbig, an der Aussenseite und besonders an den Rhachides der Blätter schwarzgefleckt, die Spitzen heller. In Spiritus verlieren die Thiere, wie schon von Cuvier bemerkt, meistens bald die dunkeln Farben des Körpers.?) Die Form des Thieres ist kräftig; die Oberfläche des Rückens (die Haut) glatt. Die Mundpore wie bei anderen untersuchten Arten ?); bei einem grösseren Individuum war der Schlundkopf mit einer Länge von 4,5 Mm. hervorgestülpt. Die Tentakel wie bei anderen Doriopsen. Die Rhinophorien fast sanz wie sonst, etwas zusammengedrückt; die Zahl der Blätter der Keule etwa (23) 25—30. Die Kiemen- höhle wie gewöhnlich, die Kieme aus 6 tripinnatifiden Blättern bestehend. ®) Die Analpapille stark, bis 5 Mm. hoch, mit schiefer Endöffnung; rechts an ihrem Grunde eine niedrige Nierenpapille.. Die Seiten niedrig, die Genitalöffnungen wie gewöhnlich. Der Fuss mit stark gerundetem, mit einer langen, ober- tlächlichen Furche versehenem Vorderrand. Das röthlichgelbe Centralnervensystem (vgl. Taf. II. Fig. 1) schien in Form und sonstigen Verhältnissen mit dem anderer Arten übereinzustimmen. *) Die Buccalganglien (vgl. Fig. 1e) auch von sewöhnlicher Form, rundlich-dreieckig, an einander stossend. Der N. genitalis von der visceralen Commissur nicht entspringend (Fig. 1c). °) — Die Augen ziemlich kurzstielig, von etwa gewöhnlicher Grösse 6), mit schwarzem Pigmente, gelblicher Linse. Die Ohrblasen mit einer Unzahl von Otokonien. Die Haut zeigte fast gar keine Spuren von Spiklen, ebenso wenig die Blätter der Rhinophorien. ”) In der interstitiellen Bindesubstanz fehlten ebenso meistens verkalkte Cellen, doch kamen hier und da. besonders im Mund- apparate, dunklere solche in nicht geringer Menge vor. Die Länge der Mundröhre (der Länge des Schlundkegels entsprechend) bis etwa 4,5 Mm. betragend; die Farbe innen und aussen schwarzgrau; an dem Hinterrande die gewöhnlichen zurückziehenden Muskeln angeheftet. Der Schlundkegel gelblich oder grau, ausgestreckt oder zurückgezogen, von gewöhnlicher kurzer Birnform; in der im zurückgezogenen Zustande der Mundröhre, an der Mitte vertieften ') Die drei anatomisch untersuchten Individuen waren gross (bis 6.5 Cm. lang), bei Marseille von Mörch erworben, woher Cuvier auch seine Exemplare bezog. “ ») Die Mundöffnung ist von Delle Chiaje (Mem. ed. 2. Tav. 100. Fig. 22) richtig dargestellt. ®) Risso (l. c. p. 31) giebt bei seiner D. virescens deren 7 an. r ‘) Vergl. auch H. v. Ihering, vergl. Anat. d. Nervensyst. und Phylog. d. Moll. 1877. p. 195, 283. >) Laeaze Duthiers erwähnt (hist. anat. et physiolog. du Pleurobr. Ann. des sc. nat. 4 S. XI. 1859. p. 277 Note) die Stärke des N. cutan. dorsalis magnus bei dieser Art. 6) Die Grösse der Augen wird von Delle Chiaje (l. c. p. 131) berührt. ?) Schon Philippi und Lacaze Duthiers zufolge (l. c.) fehlen Haut-Spikel hier. 43 44 Hinterseite trat der Schlundkopf und unter demselben der Munddrüsengang hinein, welcher sich in gewöhnlicher Weise durch den Kegel erstreckte, meistens gestreckt, mitunter auch 1—2 Knickungen bildend: die Oeffnung an dem Vorderende dreieckig. Die Munddrüse an gewöhnlicher Stelle liegend, von schwarz- oder braungrauer Farbe; etwa 12 Mm. breit bei einer Länge von 5 und Dicke von etwa 4 Mm., aus zwei fast gleich grossen Abtheilungen bestehend.') In der Tiefe der Drüse entspringt in gewöhnlicher Weise der sehr starke gelblichgraue Ausführungsgang, der unregelmässig an der Oberfläche der Drüse aufgerollt, ausgestreckt im Ganzen eine Länge von etwa 2,5 Cm. hatte; das vorderste Ende des Ganges sehr bedeutend verschmälert, wie es schien, innerhalb der Oeffnung des Schlundkegels einmündend. Der Schlundkopf fast ganz wie bei anderen Arten, im Ganzen etwa 2,5 Cm. lang, die erste Strecke schwärzlich, die übrige oft grau und gelblich. Die vorderste Strecke ist dünn (Diameter bis 1 Mm.), die übrige allmählich dicker (bis 2 Mm. Diameter). Das Lumen des Schlundkopfes wie gewöhnlich.?) Die Speiseröhre gestreckt-wurstförmig, (bis 4 Mm.) dick, von gelblicher und grauer Farbe, vor der Cardia verengt; die Wand sehr dick, mit starkem äusserem longitudinellem und innerem ceirculärem Muskel- lager und mit sehr hohem Epithele; die Innenseite wie gewöhnlich. Die Speicheldrüsen an gewöhnlicher Stelle hinter den Buccalganglien, von ovaler oder kurzer Eierform, von etwa 2 Mm. grösstem Diameter, ockergelb. Der Magen ganz wie bei den andern Arten, sich durch etwa die zwei Drittel der Leber erstreckend. Der Darm wie gewöhnlich, seine Länge nicht bedeutend, kaum 2 Cm. übersteigend; die Innen- seite zeigte sehr zahlreiche, feine Längsfalten. — In der Verdauungshöhle fand sich unbestimmbare thierische Masse in geringerer oder grösserer Menge. Die Leber bis etwa 3,5 Cm. lang bei einer Breite (vorne) bis 2,33 und einer Höhe bis 1,5 Cm.; im Ganzen ziemlich abgeplattet; vorne schief von der linken gegen die rechte Seite und gegen hinten wie abgeschnitten, meistens auch schräge von oben nach unten und vorwärts; das Hinterende gerundet, aber in der Mittellinie tief (bis 7 Mm.) eingeschnitten. Die Vorderfläche der Leber so wie vorne eine kurze Strecke der unteren und eine nicht viel längere der oberen Seite sticht durch die von der überziehenden Zwitterdrüse herrührende gelbe Farbe stark gegen die sonst graue oder braungraue Färbung der Leber ab. Dieser vordere Theil ist sehr deutlich in mehrere (5—6) grössere und kleinere Lappen geschieden, während der übrige Theil nur oberflächlich gefurcht ist. Das Pericardium und die Pericardial-Kieme wie gewöhnlich; die Falten der letzten bis 1 Mm. hoch. Das Herz wie gewöhnlich; die gelbe Kammer bis 7 Mm. lang.?) — Die Blutdrüse hinten meistens breit, vorne gewöhnlich stark verschmälert, im Ganzen bis etwa 16 Mm. lang bei einer Breite (hinten) bis 11 Mm., sich sonst wie bei anderen Arten verhaltend; die Seitenränder stark lappig, besonders hinten. Die Urinkammer schien sich wie bei anderen Arten zu verhalten. Die Nierenspritze gelblich, kurz-birnförmig, etwa 5 Mm. lang; das Faltensystem sehr stark. Die Zwitterdrüse, wie oben erwähnt, das Vorderende der Leber mehr oder weniger ununterbrochen mit einer Dicke bis 4 Mm. bekleidend. Entwickelte Zoospermen oder Eiercellen kamen in derselben nicht vor. Der Zwitterdrüsengang in gewöhnlicher Weise eine bis 2,5 Cm. lange, bis 3,5 Mm. im Diameter messende, gelbe Ampulle an der inneren und oberen Seite der vorderen Genitalmasse bildend. Diese letzte hatte bei den grösseren Individuen eine Länge von 23—28 bei einer Breite bis 14—16 und einer Höhe bis 12—13 Mm.; die rechte Seite derselben stark gewölbt, die linke abgeplattet oder vertieft; die Farbe weisslich und schwarzgrau. — Das vorderste, weissliche Stück der Ampulle des Zwitterdrüsengange theilt sich in gewöhnlicher Weise. Der Samenleiter in der ersten kurzen Strecke auch weisslich, dann ') Delle Chiaje (l. ce. Tab. XXXVIN, Fig. 7 b) giebt die Munddrüse viel mehr gezweigt an. ‘) Die dreieckige Beschaffenheit des Lumens des Schlundkopfes ist schon von Delle Chiaje (l. ec. p. 131) erwähnt. ', Bei dem einen Individuum kam eine bedeutende Eetasi vor. 44 45 allmählich in einer Strecke von etwa 3 Cm. bis zu einem Diameter von 5—6 Mm. schwellend, dann plötzlich verengt und sich verdünnt fortsetzend; die dicke Strecke zusammengeballt, das graugelbe Vorderende der vorderen Genitalmasse bildend, zum Theile an der oberen Seite der grossen Samenblase ruhend; dieser Theil sowie die Fortsetzung, die ein dichtes Knäuel bildete, dünnwandig; dieselbe geht allmählich in den eylindrischen, diekwandigen, im Ganzen eine Länge bis etwa gegen 3 Cm. haltenden Samengang über, der sich unmittelbar in den etwas weiteren, schon aussen schwärzlichen Penis fortsetzt.") Dieser hatte eine Länge bis etwa 4 Mm., zeigte an der Innenseite feine Längsfalten und war, besonders unten, stark schwarz pigmentirt. Von dem Grunde des eingestülpten Penis trat die Glans mehr oder weniger hervor, meistens nur kurz-kegelförmig und mit eingestülpter Bewaffnung. Bei einem der drei untersuchten Individuen war sie weiter vorgestreckt, sich durch die ganze Länge des sackförmigen Penis erstreckend; die Länge derselben betrug dann bis 4 Mm. bei einer Breite bis etwa 0.2 Mm., die Form war die gewöhnliche, ebenso die Ordnung der Haken. Die Haken waren zum guten Theile fast gerade, ihre Länge bis etwa 0.075 Mm. betragend, die Farbe schwach gelblich; der unausgestülpte Theil der Hakenbewaffnung erstreckte sich noch bis 5—6 Mm. in den Samengang hinein. — Die grosse gelbe, unten schwärzliche Samenblase von ovaler oder runder Form, von etwa 8 Mm. grösstem Diameter; der Gang derselben etwa zwei Mal so lang als die Blase; die letzte Hälfte stärker schwärzlich, etwas erweitert (Vagina), an der Innenseite mit rundlichen, ziemlich niedrigen Höckerchen dicht besetzt. Die kleine Spermatocyste grau, meistens kugelförmig, von etwa 3,3 Mm. Diameter; der lange Gang mehrere Mal so lang wie die Oyste. Die Scheidewand des Schleimdrüsenganges an der Vorderseite schwarz, mit gekräuseltem Rande, weit hinaus reichend. ) Vgl. Journ. des Mus. Godeffroy. Heft VIII. Taf. II. Fic. 32. Erklarune zu Nase 46 Chromodoris Godeffroyana (Garr.). Fig. 1. 0: {>} DO. » 4. Das Thier von der Rückenseite. Aehnliches von der Unterseite. Rhinophor. Kiemenblatt. Chromodoris reticulata (Pease). Das Thier von der Rückenseite. Dasselbe von der Unterseite. Rhinophor. Kiemenblatt. Chromodoris histrio, Bgh. Das Thier von der Rückenseite. Dasselbe von der Unterseite. Rhinophor. Kiemenblatt. Doriopsis herpetica, Bgh. Bie=ns: » 6. 2 » 8. Fig. 9. » 10. za » 12. Fig. 13. » 14. >71: > 16: Fig. 17. » 18. 32.19. » 20. Das Thier von der Rückenseite. Dasselbe von der Unterseite. Rhinophor. Kiemenblatt. Doriopsis vidua, Bgh. Das Thier von der Rückenseite. Dasselbe von der Unterseite. Rhinophor. Kiemenblatt. Doriopsis tuberculosa (Q. et G.). Fig. 21. Das Thier von der Seite. Nat. Gr. Alle Figuren sind den lebenden Thieren nach von Hın. Garrett gemachten Zeichnungen gemäss ausgeführt. 46 Fig. 13. 14. 16. 119) 20. 47 Erklärung zu Tafel I. Doriopsis Krebsii (Mörch). (Vgl. VIII. H. p. 88—91; |Taf. XI. Fig. 8—23) Centralnervensystem, von oben. aa Gang]. olfactoria, b Theil der Gangl. pedalia mit der kurzen Commiss. subcerebro-pediaea, e Commiss. viscer., dd Commiss. cerebro-buce., e Gang]. buccalia. Centralnervensystem, von der Hinterseite. a Schlundkopf, b Gang]. buccale, ec Comm. cerebro-bucealis, d Speicheldrüse, e kropfartige Speiseröhre. Spiklen eines Stückes der Fusssohle, in Quadrat etwa 0,4 Mm. haltend. Andere Spiklen des Fusses. Spiklen von der Rückenhaut. Fig. 4—6 mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 350). Ausgestülpte Glans penis, mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 750). Doriopsis nicobarica, Bgh. Tuberklen des Rückens. aa Ausgestülpter Schlundkegel, bb Retractoren desselben. e Munddrüsengang, dd die zwei Hälften der Munddrüse, e Schlundkopf. Stück der Rückenhaut von etwa 0.14 Mm. Diameter, mit seinen erhärteten Cellen. Eingestülptes Stück der Hakenbewaffnung der Glans. Ausgestülptes Stück (Ende) der Hakenbewaffnung der Glans. Fig. 11 u. 12 mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 350). Doriopsis spieulata, Bgh. Stück der Rückenhaut mit Papillen, von der Seite. Höckerchen des Rückens. Fig. 13 u. 14 mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 100). Häkchen vom hintersten Theile der Hakenbewaftnung der Glans. Doriopsis vidua, Bgh. Mit der Spitze ausgestülptes Ende der Glans penis. Doriopsis tristis, Bgh. (Vgl. Heft VIII. p. 91—93; Taf. XI. Fig. 3—7.) Unteres Ende (a) des Spermatotheken-Ganges mit seiner Auskleidung oberhalb der Vagina (wei. 1. c. Eig. 5 e). Doriopsis tuberculosa (Quoy et Gaim.). Von dem vordersten Theile der Glans. Hinterster eingestülpter Theil der Hakenbewaffnung der Glans. Aehnlicher. Fig. 15—20 mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 750). Chromodoris Mörchii, Bgh. Aeusserste Zahnplatten, von der Aussenseite. Aeusserste Zahnplatten, von der Hinterseite. Fig. 21 u. 22 mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 750). Fig. W > vn ge oO on SI 10. DDDDIN On DD N > N ww n Di 48 Erklärung zu Tafel III Doriopsis tuberculosa (Q. et G.). Stück des vordersten Theiles der eingestülpten Hakenbewaffnung der Glans, mit Camera lucida gezeichnet (Vergr. 750). Chromodoris luxuriosa, Bgh. Oentralnervensystem, von oben: aa Ganglia olfactoria, b Ganglia cerebralia mit Augen und Ohrblasen, e G. visceralia, dd G. pedalia, e Commissura subcerebro-pediaea. Elemente der Lippenplatte. Aehnliche, in anderen Stellungen. Mitte der Raspel; aa Innerste (rechte) Zahnplatten von der Seite, bb (linke) von oben. Ebenso, von der Unterseite; a innerste Zahnplatten. Ebenso, von der Vorderseite; a Innerste Zahnplatten. Zahnplatten aus dem äusseren Theile einer der vorderen Reihen. Aeusserste Zahnplatten einer der hinteren Reihen; a äusserste. Fig. 3—9 mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 750). Chromod. histrio, Bgh. Aeusserer Theil des Gehiruknotens, mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 350); a Auge, b Ohrblase mit Otokonien. Vorderste Elemente der Lippenplatte, Hinterste Elemente derselben. Mitte der Raspel mit zwei Reihen; aa innerste Zahnplatten rechter, bb linker Seite. Aeussere Zalhnmplatten dreier Reihen; aa äusserste. Chromod. albonotata, Bgh. Elemente der Lippenplatte. Mitte der Raspel mit 5 Reihen; aa innerste Zahnplatten linker, bb rechter Seite. Aeusserer Theil einer Zahnplattenreihe; a äusserste Zahnplatte. Chromod. Mörchii, Bgh. Elemente der Lippenplatte. Mitte der Raspel mit 6 Reihen; aa Verdickungen an der Rhachis; bb innerste Zahnplatten rechter, ec linker Seite. Zwei Zahnplatten aus der Mitte einer Reihe. Aeusserster Theil einer Zahnplattenreihe; a äusserste Platte. Fig. 11—21 mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 750). Chromod. reticulata (Pease). a Analpapille, b Nierenpore. Der Schlundkopf, von unten; a Raspelscheide, b Lippenscheibe mit Lippenplatte. Stück der Lippenplatte (elöste Elemente derselben. Mitte der Raspel mit 2 (3) Reihen; aa Verdickungen an der Rhachis, bb innerste Zahnplatten rechter, ce linker Seite. Zahnplatte von der Mitte einer Reihe. Aehnliche, in anderer Stellung. Aeusserer Theil dreier Zahnplattenreihen mit 3—7 Platten; aa äusserste. Fig. 24—29 mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 750). Zwei Follikel der Zwitterdrüse. Fig. 49 Erklärung zu Tafel IV. Chromodoris reticulata (Pease). 1. Vorderes Ende der Speicheldrüse mit Anfang des a Spei@heldrüsenganges; mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 100). Chr. Godeffroyana (Garrett). 2. Medianer Theil der Lippenplatte. 3. Mittleres Stück von jenem. 4. Elemente des hintersten Theils der Lippenplatte. 5. Aehnliche, mehr vorwärts stehende. 6. Aehnliche, aus dem vordersten Theile, von der Seite. 7. AÄAehnliche, von oben. 8. Sieben innerste Zahnplatten einer Reihe, a innerste. 9. Zahnplatten aus der Mitte einer Reihe. 10. Aehnliche. 11. Vier bis sechs äusserste Zahnplatten dreier Reihen, aa äusserste. Fig. 3—11 mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 750). Chrom. Tryoni (Garr.). 12—14. Drei verschiedene Kiemenblätter. 15. Stück eines Kiemenblattes, von der Seite. 16. Elemente der Lippenplatte. 17. Innerste Zahnplatte dreier Reihen. 18. Zweite Zahnplatte. 19. Neun Zahnplatten einer Reihe, schief von vorne. 19.* Eine und zwei ähnliche Platten zweier Reihen. 20. Ein bis drei Zahnplatten dreier Reihen, von der Seite. 21. Die äusserste Zahnplatte, von der Seite. 22. Zwei äusserste Zahnplatten, schief von vorne. Fig. 16—22 mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 750). 23. Samenblasen und ihre Gänge; a Spermatotheke, b Spermatocyste. Chrom. camoena, Bgh. 24. Vorderende des Schlundkopfes, mit Lippenplatte und Mundspalte. 25. Elemente der Lippenplatte. 26. a innere Zahnplatten rechter, b linker Seite. 27. Vier Zahnplatten aus etwa der Mitte einer Reihe. 28. Acht äusserste Zahnplatten einer Reihe. 29. Vier einer anderen. Chrom. Lapinigensis, Bgh. 30. Elemente der Lippenplatte. 31. Andere, in anderer Lage. 32. Zahnplatten aus dem innersten Drittel zweier Reihen. \ ® 33. Drei bis sechs äussere Zahnplatten dreier Reihen; aa äusserste. Fig. 25—33 mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 750). 34. Laich. 49 Y Big. 39. [>] 1] » 90. ».31. > 38. » 39. » 40. ur >» 2. 6} ? 97 > 4, 3% 6. DT. 2,00: 9. 10: 50 Chrom. thalassopora, Bgh. Hinterende des Rückens, von oben. Kopfstücke der Elemente der Lippenplatte. Elemente derselben, von der Seite. Fig. 36—37 mit Cam. Iue. gezeichnet (Vergr: 350). Zahnplatten etwa aus der Mitte dreier Reihen. Andere, von der Seite. Aeusserster Theil dreier Zahnplattenreihen mit je 7 Platten; a herabgeschlagene äusserste Platte. Fig. 38—40 mit Cam. lue. gezeichnet a, O0): Erklärung zu sel Va Chromodoris inalassonora Bgh. Stück der Mitte der Raspel mit 2—3 innersten Zahnplatten (a b) beider Seiten. Beiderseitige innerste Zahnplatten von vier Reihen. Discodoris crucis (Orst.). Acht innerste Zahnplatten einer Reihe; a innerste. 4. Stück des innersten Theils der (linken Seite der) Raspel, mit den innersten 2—3 Zahnplatten dreier Reihen; aaa die innerste Platte. Stück einer Reihe (mit 4 Zahnplatten). Grösste Zahnplatte. Vier äusserste Zahnplatten; a äusserste. Fig. 1—7 mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 350). Zahnplatten von der Aussen- und Innenseite und von der Kante, mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 55). Discodoris Schmeltziana (Garr.). Rückenseite des Centralnervensystems (mit den Augen) sammt die (a) vordere und (b) hintere Blutdrüse. Rückenpapille mit ihren Spiklen. 11, 11. Spiklen aus der interstitiellen Bindesubstanz der Ausführungsgänge des Genitalapparats. 12. Stück der Mitte der Raspel mit drei Reihen von Zahnplatten; a Falte an der Rhachis, bb bb innerste Platten beider Seiten. Zahnplatten von der Innen- und von der Aussenseite. Sieben äusserste Zahnplatten zweier Reihen; aa äusserste. Fig. 9--14 mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 350). Speicheldrüse ; a Ausführungsgang. Doris (N. g.?) tessellata, Bgh. Stück der Mitte der Raspel, a innerste Zahnplatte; mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 750). Zwei Zahnplatten. 8, 18. Andere in verschiedenen Stellungen. Fig. 17—18 mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 350). Asteronotus mabilla, Bgh. Innerster Theil eines Stücks der Raspel linker Seite Ve 6 Platten von vier Reihen). a innerste. Zwanzigste Zahnplatte. Aeusserste (2—7) Zahnplatten dreier Reihen; aaa die äusserste. Fig. 19—21 mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 200). Vier äusserste Zahnplatten, mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 350); a die äusserste. 23. Zahnplatten in verschiedenen Stellungen, mit Cam. luc. gezeichnet (Vergr. 100). 50 Beiträge zur Kenntniss der Scolopendriden von E. Kohlrausch, Ordentlichem Lehrer am Kaiser-Wilhelms-Gymnasium zu Hannover. ISNFEIFASTE IS: A, Literarisches und Allgemeines über die Scolopendriden .............. pag. 51 BeErntheilungging Gattungen ee nee » 58 Untersuehung. der! Gattungsmerkmale............on oe 2neoeasennaeeeen. » 54 Verwandtschaft und geographische Verbreitung der Gattungen ....... 58 = Untersuchuno&der Artmerkmalesn re fee ol enne 259 IBESTENZUn Rd LEATGETE Te erreke oT ANHANG: Einige neue Arten der Scolopendriden.... ..... Seal se stehe le: 20169, IR Systematische Bearbeitungen der Myriapoden oder einzelner Myriapoden-Gruppen — und eine solche will die vorliegende Arbeit in erster Linie sein — finden wir, wenn wir von den älteren Forschern absehen, zuerst und ziemlich gleichzeitig in den Jahren 1837—1847 von Brand, Newport und Gervais, denen die reichen Sammlungen von Petersburg, Berlin, London und Paris zur Verfügung standen. Dann erschien 1857 in Halle ©. L. Koch’s Werk: »Die Myriapoden«, das aber, hauptsächlich wohl des unzureichenden Materials wegen, hinter den Arbeiten seiner Vorgänger, auf die der Verfasser keine Rücksicht genommen hat, ziemlich weit zurücksteht. Aus neuerer Zeit, aus dem Jahre 1861 bis in dieses Jahrzehnt hinein haben wir sehr schätzenswerthe Arbeiten über die in Amerika lebenden Arten von Wood, Humbert und Saussure. Dazu kommen von Forschern aller Länder Beschreibungen einzelner Arten oder kleiner Gruppen, welche sich in Zeitschriften, Reisebeschreibungen und ähnlichen Werken zerstreut vorfinden. Zu einer umfassenden systematischen Behandlung dieser Thiere ist nun, wie das besonders Wood’s Arbeit gezeigt hat, ihrer grossen Veränderlichkeit wegen ein reichliches Material durchaus erforderlich, denn Merkmale, welche wir in jeder anderen Arthropoden-Klasse als durchaus constant anzusehen gewohnt sind, schwanken bei den Myriapoden, und besonders den Seolopendriden, häufig in den weitesten Grenzen. In den letzten Jahren ist nun dem Museum Godeffroy in Hamburg eine sehr grosse Menge australischer und polynesischer Myriapoden zugegangen, welche mir durch die freundliche Vermittlung des Professors Dr. Ehlers in Göttingen zugänglich gemacht wurden. Daneben standen mir durch dieselbe freundliche Vermittlung die reiche Scolopendriden-Sammlung des Hamburger Gymnasium Johanneum und die Sammlung des Göttinger zoologischen Inststuts, welche kürzlich durch die vom Professor Semper auf den Philippinen, Pälau-Inseln u. s. w. gesammelten Exemplare bereichert wurde, für die Untersuchung zur Verfügung, so dass ich im Ganzen wohl gegen 1000 Exemplare meiner Arbeit zu Grunde legen konnte. Dafür sage ich jenen Sammlungen, sowie besonders meinem Lehrer, dem Herrn Prof. Ehlers in Göttingen, meinen besten Dank. ANAL: 52 Die Eintheilung sämmtlicher Myriapoden in die beiden Ordnungen der Chilognathen (Latr.) und Chilopoden (Latr.) und letzterer in die Familien der Cermatiiden (Leach), Geophiliden (Newport), Scolopendrellinen (Newp.), Lithobiiden (Newp.) und Scolopendriden (Leach), wie sie Newport giebt, ist bekannt, doch darf ich wohl, ehe ich auf die letzte bei weitem umfangreichste Chilopoden-Familie näher eingehe. eine ganz kurze Charakteristik derselben vorausschicken. Die Scolopendriden, welche grösstentheils in wärmeren Ländern leben und sich Tags unter Steinen, altem Holz, Moos u. drgl., auch in Löchern in der Erde, einzeln oder auch wohl zu zweien verborgen halten, Nachts aber sehr munter werden und zum Schrecken der Bewohner auch wohl in die Häuser kommen, sind räuberische, zum Theil sehr grosse und dann selbst dem Menschen durch ihren giftigen Biss nicht ungefährliche !) Tausendfüsse. Sie haben 21, oder auch 23, je ein Beinpaar tragende Körperringe von breit ovalem Querschnitt, 2 Fühler von 16—30 Gliedern, ein kräftiges, meist dorniges Beinpaar am hinteren Körperende, meistens 4 Augen beiderseits und 9 oder 10 Paar Stigmen an den Seiten der abwechselnden Körperringe. Hinter den eigentlichen Mundwerkzeugen liegt das zu kräftigen mit einer Giftdrüse versehenen Beisszangen umgewandelte erste Fusspaar, das in seiner Form und Function so sehr den Mandibeln der Insekten gleicht, dass ich mit Newport denselben Ausdruck auch für diese Segmentanhänge der Scolopendriden beibehalten möchte, wenngleich er morphologisch vielleicht uncorrect erscheinen mag. Am hinteren Ende des Körpers finden sich unterwärts, zu beiden Seiten des ausstülpbaren Schlauches mit den beiden Oeffnungen für Darm- und Genital-Apparat 2 meist stark verlängerte und dornige Anhänge, die Anal-Anhänge, deren Zweck, wenn sie nicht einfach zum Schutze dieses Schlauches vorhanden sind, nicht ersichtlich ist. Bei jungen Lithobien findet man 2 ähnliche Anhänge, welche zum Spinnapparat gehören müssen; denn diese kleinen Thierchen spinnen, wenn man sie fängt, sofort einen ziemlich starken Faden und hängen plötzlich daran am hinteren Körperende. Nun zeigen diese Anhänge bei den Lithobien einen Ausführungscanal und an ihrer Spitze häufig noch den anhaftenden gesponnenen Faden. Doch scheinen diese den Anal-Anhängen der Scolopendriden funetionell wenigstens nicht zu entsprechen; denn Ausführungscanäle oder Spinndrüsen habe ich bei letzteren nicht gefunden. Ueber die Fortpflanzung dieser Thiere weiss man noch verhältnissmässig wenig. Dass die Jungen mit der vollen Zahl von Beinpaaren und Augen geboren würden, während von den übrigen Familien dieser Klasse feststeht, dass die Zahl beider allmählich zunimmt, haben schon Gervais, Lucas, Fabre und Andere vermuthet; Gewissheit erlangt diese Annahme durch einen mir vorliegenden Fund fast zum Ausschlüpfen entwickelter Eier, durch deren dünne Schale hindurch man die jungen Thiere mit der vollen Beinzahl (deutlich erkennen kann. Ebenso ist die volle Fühlergliederzahl beim Ausschlüpfen vorhanden. Die Entwicklung der Scolopendriden (und der Lithobiiden) näher zu untersuchen, gestatten mir vielleicht die nächsten Jahre. Wood in Philadelphia erzählt den sehr interessanten Fall, dass ein altes Weibchen seine Jungen zu schützen und bei der Flucht mitzuführen versuchte ?), und ganz dasselbe bestätigt E. Dämel in Hamburg, ')) Der früher für das Museum Godeffroy sammelnde und jetzt in Hamburg (St. Pauli) als Naturalienhändler etablirte E. Dämel, dem ich eine Reihe interessanter Nachrichten verdanke, theilte mir den Fall mit, dass einem Manne in Sidney, wo es nicht einmal besonders grosse Arten giebt, in Folge eines Scolopendriden-Bisses ein Finger habe abgenommen werden müssen. Ein ähnlicher Fall wird in »v. d. Decken, Reise durch Afrika« berichtet. °) »I once had the pleasure of observing a female (Scolopocryptops sexspinosa W.) guarding the young. She laid on her side, with her body coiled around them, and by a rapid cilialike action of her feet, would pass them along and arrange them to suit her.«e Transactions of the Americ. Philosoph. Soc. of Philadelphia. XIII. new ser. 1865. pag. 173. 52 | (do! B} welcher auf Australien gesammelt hat. Er fand mehrfach die Weibchen spiralig oder schraubenförmig, »wie eine Schlange«, um Eier oder. Junge gelegt, was auch neuerdings der Reisende für das Museum Godeffroy, Kleinschmidt, bestätigt. Einen Haufen ganz junger Thiere fand Dämel »wie einen Ball« zusammengeknäuelt, und die Alte biss, nachdem sie einen Moment an Flucht gedacht, dann aber sofort wieder umgekehrt war, mit grosser Wuth in den vorgehaltenen Stock. Lange scheinen die Jungen nicht bei der Alten zu bleiben, denn die bei einer solchen gefundenen sind immer sehr klein, weich und weiss gefärbt. Bei einem Weibchen fand Dämel eine Menge Eier der Länge nach unter seinem Körper vertheilt, welche dasselbe bei der Flucht mit einer Anzahl der Beine festhielt. Gläser, in denen sich neben einem alten Thier eine Anzahl von etwa 30—50 Eiern oder Jungen befindet, habe ich 11 vor mir und eines aus Huahine, in welchem sich neben einem alten Thier zugleich halb entwickelte Eier und Junge befinden. In 2 Gläsern ferner sind je 2 alte Exemplare von Heterostoma suleidens, Newp. und Cormocephalus aurautiipes, Newp. mit Eiern verpackt, welche Daemel zusammen gefunden hat und zu denen er bemerkt, er habe das schlankere Thier für das Männchen, das breitere für das Weibchen gehalten. Letzteres ist auch riehtis, und sind Weibchen, welche sich der 30—50 ziemlich dicken Eier kurz vorher entledigt haben, immer an dem auffallend platt zusammengedrückten und dadurch breit erscheinenden Körper zu erkennen '), die weitere Vermuthung jedoch, dass die mit ihnen zusammen gefundenen schmaleren Exemplare Männchen seien, trifft nicht immer zu, denn während ich nach Fortnahme einiger Rückenplatten bei dem Cormocephalus aurautiipes, Newp. allerdings die männlichen Geschlechtstheile blosslegte, fand ich doch bei dem Heterostoma suleidens, Newp. den mit legereifen Eiern ganz erfüllten Eierstock. Dieses Thier ist wahrscheinlich beim Legen begriffen gewesen, denn 2—3 Eier lagen hinten im Eileiter und waren mit einer weisslichen, schleimigen Masse, welche ich nicht näher untersucht habe, umgeben. Dämel fand die Eier immer mit einer schleimisen grünlichen Masse überzogen. Die receptacula seminis schienen mir ziemlich stark angeschwollen, jedoch war dieses auch bei dem andern Weibchen, welches die Eier bereits gelegt hatte, der Fall. Das paarweise Zusammensein dieser Thiere ist also nur Zufall. Ebenso sind aber auch in dem andern Fall Männchen und Weibchen wohl nur zufällig beisammen gewesen; denn die Eier jenes Cormocephalus zeigen schon ziemlich entwickelte Junge in sich, sind also jedenfalls längere Zeit vorher gelegt. ?) Was nun die Eintheilung der Scolopendriden in Gattungen betrifft, so gehen darin die Ansichten der früheren Autoren ziemlich weit auseinander; denn so einfach und klar sich die Ordnungen und Familien von selbst ergeben, und so gut begrenzt sie erscheinen, so grosse Schwierigkeiten treten bei der weiteren Classification in Gattungen und Arten auf. Es sind bislang an Gattungen unterschieden: 1) Scolopendropsis, Brandt; 23 Beinpaare, 4 Paar Augen, letzte Beine 5gliedrig. 2) Scolopocryptops, Newport: 23 Beinpaare, keine Augen, letzte Beine 5gliedrig. 3) Newportia, Gervais; 23 Beinpaare, keine Augen, letztes Beinpaar 14gliedrig. 4) Heterostoma, Newport; 21 Beinpaare, 10 siebförmige Stigmen, 4 Paar Augen. 5) Branchiostoma, Newport; 21 Beinpaare, 10 runde Stigmen mit tiefliegender runzeliger Haut, 4 Paar Augen. 6) Trematoptychus, Peters; 21 Beinpaare, 10 S-förmige Stigmen, 4 Paar Augen. ') Sollten vielleicht solche Exemplare Veranlassung zur Aufstellung der Arten Scolopendra complanata und compressa gegeben haben? ?2) In den von Dämel unter der Alten gefundenen, also bereits abgelegten Eiern ist grossentheils von einer Differentiirung des Inhalts nichts zu bemerken, 53 54 7) Scolopendra, Newport; 21 Beinpaare, 9 spaltförmige Stigmen, Kopfschild rundlich, übergreifend, 4 Paar Augen. 8) Cormocephalus, Newport; 21 Beinpaare, 9 spaltförmige Stigmen, Kopfschild rundlich, nicht übergreifend, 4 Paar Augen. rautenförmig, 4 Paar Augen. 10) Theatops, Newport; 21 Beinpaare, 9 spaltförmige Stigmen, Kopfschild undeutlich übergreifend, 4 Paar Augen. 11) Monops, Gervais; 21 Beinpaare, 9 spaltförmige Stigmen, 1 Paar Augen. 12) Cryptops, Leach ; 21 Beinpaare, 9 spaltförmige Stigmen, Augen fehlen, letzter Rückenschild klein. 13) Opisthemega, Wood; 21 Beinpaare, 9 spaltförmige Stigmen, Augen fehlen, letzter Rückenschild sehr gross. 14) Alipes, ') Imhoff; 21 Beinpaare, 9 runde Stigmen, Kopf nicht übergreifend, letztes Beinpaar mit blattartig verbreiterten mittleren Gliedern, 4 Paar Augen (?). °) Ob nun alle diese Gattungen als solche ihre Berechtigung haben, ist allerdings noch näher zu untersuchen, und müssen wir uns daher wohl die Gattungs-Unterschiede, welche hauptsächlich in Zahl und Form der Beinpaare, Stigmen und Augen gefunden sind, einzeln genauer ansehen. Was zunächst die Unterschiede in der Zahl dieser Glieder anbetrifft, so sind diese nicht allein gut sichtbar, sondern auch meistens mit einer grossen Reihe anderer unterscheidender Merkmale verbunden, so dass z. B. die Gattungen 1-—-3, 7—10 und 11—13 drei auch im Habitus verschiedene Gruppen bilden: wir müssen also diese Merkmale wohl als wesentliche und constante ?) ansehen und zur Unterscheidung der Gattungen beibehalten. Ebenso ist die Bildung des letzten Beinpaares bei Newportia sowohl wie bei Alipes so eigenartig, dass man sich gewiss berechtigt halten darf, diese als besondere Gattungen anzunehmen. Schwieriger wird dagegen die Frage, ob Unterschiede in der Form einzelner Theile, z. B. der Stigmen, wie bei den Gattungen 4, 5 und 6, des hinteren Kopfrandes, wie bei 7, 8 und 10, oder des letzten Rückenschildes, wie bei 12 und 13, die Aufstellung verschiedener Gattungen rechtfertigen. Nach der Form der Stigmen unterscheiden Newport und alle folgenden Autoren die Gattungen Heterostoma und Branchiostoma, und Newport nennt die Stigmen der ersteren Gattung gross und siebförmig, cribriformis, die der letzteren rund und innen durch eine runzelige kiemenförmige *) Haut, membrana branchiformis, geschlossen. Von dieser zweiten unterscheidet sich Peters’ Gattung Trematoptychus haupt- sächlich durch die S-förmigen Stigmen (spiracula sigmoidea), welche zu sehen ich keine Gelegenheit hatte. Die gewöhnliche Form der Stigmen, die der spaltförmigen, mit jenen dreien zu vergleichen, lag bislang keine Veranlassung vor, da jene immer in der Zahl 10, die spaltförmigen nur in der 9-Zahl gefunden waren. Da ich nun aber mehrere Exemplare mit 9 branchiformen Stigmen habe, so ist auch der Unterschied zwischen diesen und den Spaltstigmen noch näher zu untersuchen. Bei den drei Formen, die ich zu sehen Gelegenheit hatte, finden wir eine ziemlich grosse Anzahl von Tracheen, die, in einiger Entfernung vom ') Die Gattung Eucorybas, Gerstaecker, ist wohl dieselbe wie Alipes. ?) Dacetum, Koch, scheint Newport’s Gattung Heterostoma zu sein. Von der Gattung Gervaisia, Waga, kenne ich die Beschreibung nicht. >) Vergl. jedoch p. 57 unten. ‘) Ich kann zwar eine Aehnlichkeit: mit Kiemen an diesen Stigmen durchaus nicht finden, gleichwohl behalte ich den Newport’schen Ausdruck bei und verwende ilın selbst in dem Namen einer neuen Gattung, Branchiotrema, um hervorzuheben, dass dieselbe gerade durch diese Stigmen sich von den nächstverwandten Gattungen unterscheidet. 54 9) Rhombocephalus, Newport; 21 Beinpaare. 9 spaltförmige Stigmen, Kopfschild nicht übergreifend, DL Stigma Nebenäste aussendend und weiterhin sich sehr stark verzweigend, mit den Tracheen der nächsten Stigmen anastomosieren. Nach aussen münden dieselben in einen Sack, der entweder ziemlich tief und aussen bis auf eine knopflochförmige Spaltöffnung mit festen Rändern geschlossen ist, (Fig. 11 und 15) spiraculum valvulare, oder flacher und mit ovalem bis rundem wulstigen Rand versehen erscheint, spiraculum branchiforme, (Fig. 13, 14 u. 16) oder aber drittens so flach ist, dass die durch die Tracheeneingänge siebförmig durchbrochene Bodenfläche des Sackes ganz an der Körperoberfläche liegt, spiraculum ceribriforme. (Fig.12u.17)') Einen wesentlichen Unterschied zwischen den verschiedenen Stigmen findet man also nicht, sondern nur einen sraduellen, und dann liessen sich vielleicht Uebergangsformen erwarten. Diese finden sich aber auch wirklich sowohl zwischen den siebförmigen und branchiformen Stigmen, als auch zwischen diesen und den Spaltstigmen. Der Uebergang zwischen letzteren zeigt sich bei einigen Thieren, die ihren übrigen Merkmalen nach mit einzelnen Exemplaren aus der Gattung Cormocephalus sehr nahe verwandt sind, die daher vielleicht auch zu dieser Gattung gezogen werden könnten, die ich aber dennoch vorläufig nicht nur um ihrer Stigmen willen, die als ovale oder gerundet dreieckige Löchelchen auf stark hervorstehendem, runden Wulst erscheinen (Fig. 18), sondern auch ihres letzten, fast tonnenförmig verdickten (Fig. 8), Beinpaares wegen in eine besondere Gattung stellen möchte, für welche ich den Namen Cupipes vorschlage. Von diesen hat 1 Exemplar von der Carolinen-Insel Ponap& verhältnissmässig grosse, sehr deutlich branchi- forme, ja fast siebförmige Stigmen, ein Exemplar aus Mexico und zwei zusammengehörige Exemplare, deren Fundort unbekannt ist, recht kleine, zum Theil schon fast dreieckige Stigmen-Eingänge und ein Exemplar mit einer alten Bezeichnung Scolopendra Graeca noch mehr der Spaltform sich nähernde Stiemen. Die sehr dicken kurzen Endbeine werden in derselben Folge bei den Exemplaren länger und stimmen schliesslich in der Form fast mit denen der dickbeinigsten neuholländischen Cormocephalus-Arten mit deutlich spaltförmigen Stigmeu überein. Auch in den übrigen Merkmalen gleicht der Cupipes Graecus denselben, so dass hier ein allmählicher Uebergang zu der Gattung Cormocephalus stattfindet. *) Dieselbe Beinform finde ich wieder in den Abbildungen von Scolopendra clavipes, ©. L. Koch aus Sieilien. Cormocephalus lineatus, Newp. von der Caraiben-Insel St. Vincent und Cormocephalus Brasiliensis, Humbert und Saussure, und es wäre interessant, deren Stigmen näher zu untersuchen. Junge Exemplare von Cormocephalus aurantiipes, Newp. und ©. foecundus, Newp. haben verhältnissmässig lange Endbeine und mit Ausnahme des ersten, spaltförmigen mehr oder weniger deutlich branchiforme Stigmen, so dass sie dadurch den Branchiotremen sehr ähnlich werden. Ich war daher bei mehreren dieser kleinen Exemplare lange im Zweifel, ob sie wirklich junge Cormocephalen sein könnten, habe mich davon jetzt jedoch durch mehrfaches Vergleichen mit den nächst grösseren Exemplaren dieser Arten überzeugt. Es stehen sich also auch die Gattungen Cormocephalus und Branchiotrema nicht übergangslos gegenüber. Auch in der Gattung Scolopocryptops scheinen Schwankungen grade im Bau der Stigmen vorzu- kommen; denn Newport, Gervais, Humbert und Saussure, welche die Thiere selbst vor sich gehabt, schreiben ihnen spiracula valvularia zu, während 2 Exemplare aus Rosario und Luzon, die der Hamburger Gymnasial- sammlung und dem Göttinger Institut gehören, ziemlich grosse, fast siebförmige Stigmen, und 5 Exemplare des Museum Godeffroy, sowie 2 der Göttinger Sammlung aus St. Francisco in Californien zwar kleinere, aber doch deutlich branchiforme Stigmen zeigen. Fig. 14. Zwischen den siebförmigen und branchiformen Stigmen fällt die Grenze nun vollends fort. Vollständig flach erscheinen die Stigmen der Heterostomen gewöhnlich nur bei ausgewachsenen Exemplaren und besonders am dritten Körperringe, an den folgenden haben sie schon einen etwas wulstigen Rand und etwas vertieften Tracheensack, und zwar tritt letzterer ) Bei den Lithobiiden heftet sich an die Klappen der Spaltstigmen der Hauptstamm einer sich sehr bald stark verzweigenden Trachee an, deren äusseres Ende mit verdickter Wandung dem Tracheensack der Scolopendriden entspricht. ?) Solche Uebergänge finden wir auch zwischen den meisten andern Gattungen wieder. 55 56 um so mehr hervor, je kleiner die Exemplare sind, so dass bei ganz kleinen Thieren selbst das erste Stigma branchiform erscheinen kann. Bei grösseren Exemplaren von Branchiostoma erscheint dagegen der Sack des ersten Stigma recht flach, flacher noch, als bei jungen Heterostomen, so dass der von Newport an- gegebene Unterschied ein hauptsächlich durch die Grösse des Thieres bedingter ist. Gleichwohl müssen wir doch die beiden Gattungen Heterostoma und Branchiostoma ihrer sonstigen Unterschiede wegen als 2 getrennte aufrecht erhalten; denn erstere sind immer kräftig und gedrungen gebaute grosse Thiere mit u ziemlich kurzen und stämmigen Endbeinen und mit wenigen, aber starken Dornen und Zähnen; während letztere kleine schlanke Thiere mit langen, sehr dünnen, zum Theil unbewehrten Endbeinen und schwachen Zähnen sind und sich von jenen schon aus der Ferne auf den ersten Blick unterscheiden lassen. Ob die Gattung Trematoptychus, Peters nicht vielleicht mit der sonst offenbar ähnlichen Gattung Branchiostoma zu vereinigen wäre, kann ich nicht beurtheilen, da ich die Exemplare nicht gesehen habe; dass aber die Ränder der Stigmen auch bei den Branchiostomen sich etwas zusammen neigen und so eine Eingangsöffnung frei lassen, welche sich der S-Form nähert (vergl. Fig. 19 u. 20), ist durchans nichts Ungewöhnliches. Sehr ähnlich in der Form der Stigmen, der Fühler, der Zähne und des letzten Beinpaares, also in allen Haupt-Merkmalen, sind den Branchiostomen die Exemplare einer Gattung mit nur 9 Paaren deutlich branchiformer bis siebförmiger Stigmen und langen dünnen Endbeinen, für welche ich den Gattungsnamen Branchiotrema vorschlage. Auch jene wunderbare Art mit blattartigen Endbeinen, Alipes multicostis, Imhoff oder Eucorybas crotalus, Gerstaecker hat nach der Angabe des Ersteren 9 kreisrunde Stigmen. Der innere Rand des Spalt-Stigmen-Eingangs bei den Scolopendren ist mit einer Reihe von etwa 40 bis 50 Schutzzäpfchen mit ringsherum stehenden Haaren (Fig. 21 und 22) versehen, die bei den Cormocephalen auch noch vorhanden, aber bedeutend kleiner sind, bei den branchiformen und siebförmigen Stigmen aber sich nicht mehr finden. Zur Unterscheidung der Gattungen lässt sich auch diese Verschiedenheit nicht benutzen, weil der Uebergang vom branchiformen zum spaltförmigen Stigma auch hierin ein ganz allmählicher ist. Die Verschiedenheiten der Tracheen am Ansatzpunkte an den Tracheensack — sie können stark zusammengezogen sein oder nicht — (vergl. Fig. 15, 16 u. 18) sind nicht gross und nicht constant genug, um als gute Gattungscharaktere gelten zu können, da die Tracheen selbst eines Stigma mehr oder weniger stark zusammengezogen oder auch einmal gar nicht verengt sein können. Untersuchen wir nun weiter, wie schwerwiegend der Unterschied zwischen den Newport’schen Arten Scolopendra und Cormocephalus sei, so ergiebt sich ebenfalls, dass wir es gewiss mit keinem wesentlichen Unterschiede zu thun hätten, wenn wir denselben nur in dem Uebergreifen des Kopf- oder Halsschildes fänden, denn derselbe ist nur durch eine aus den Durchschnitts-Figuren 23 u. 24 ersichtliche, etwas verschiedene Faltung der zwischen den Schilden selbst liegenden Zwischenhäute bedingt. Jedoch tritt dieser Unterschied ebenfalls so regelmässig mit einer Reihe anderer Merkmale zusammen auf, dass wir Newport’s Trennung nach diesem Merkmale unbedenklich annehmen können, wenngleich Gervais auf dasselbe ein so geringes Gewicht legt, dass er bei seinen Beschreibungen nicht einmal erwähnt, ob der Kopfschild übergreift oder nicht. Allerdings kommen auch hierin einzelne Uebergänge wirklich vor. Vielleicht ‘ist dieses bei Newport’s Gattung Theatops der Fall; denn er stellt sie in seine Unterabtheilung der Scolopendrinae (Gegensatz Cormocephalinae), schreibt aber in der Diagnose: »segmentum cephalicum truncatum subimbricatum« und in der Beschreibung: »This genus is perfeetly distinet in the form of the head... ... 56 57 from the true Scolopendrae,« während er andere Unterschiede in der Form des Kopfes nicht angiebt. Selbst gesehen habe ich diesen Uebergang bei einer dem Hamburger Gymnasium Johanneum gehörenden Scolopendra cormocephalina, n. sp. aus Montevideo, bei welcher Kopf- und Halsschild so genau an einander stossen, ohne dass einer über den andern greift, dass ich lange Zeit schwankend war, ob das Thier als eine Scolopendra- oder Cormocephalus-Art anzusehen sei. Das letzte Beinpaar kennzeichnet es aber als eine Scolopendra. Ein zweites Exemplar, Scolopendra pallida, Gervais, welches der Göttinger Sammlung gehört und von Dr. Schwalbe aus Cordoba in Südamerika gesandt ist, zeigt ganz dieselbe Kopfbildung; ebenso auch ein Exemplar Heterostoma suleidens, Newp. aus Gayndah, das normal erhalten zu sein scheint. Sehr stark sestreckte Exemplar eletzterer Art haben leicht den Kopfschild nicht überdeckt. Völlig schwankend ist das Uebergreifen des Kopf- oder Halsschildes bei Cryptops australis, Newp., da von 20 Exemplaren dieser Art fast die Hälfte den Halsschild übergreifend hat, während die übrigen ihn vom Kopf überdeckt haben. Ein Thier verhielt sich in dieser Beziehung sogar auf der. linken und rechten Seite verschieden. Ein Merkmal, welches in der Gattung Scolopendra, wenn es vorkommt, sehr constant zu sein scheint, ist eine deutlich sichtbare Querfurche auf dem Halsschilde, welche Newport’s segmentum basilare und praebasilare von einander trennt, und bei der grossen Gruppe der specifisch amerikanischen Scolopendren gefunden wird. Vielleicht könnte man deshalb sogar diese auch übrigens unterschiedene Gruppe als besondere Gattung auffassen, doch sind die Arten unter einander nicht so ähnlich, wie die der übrigen Gruppen, und. von jenen auch nicht so wesentlich unterschieden, dass dadurch die Einführung noch einer neuen Gattung gerechtfertigt erschiene. Dazu kommt, dass bei Cryptops australis, Newport auch diese Querfurche auf dem Halsschilde bald sehr stark, bald schwach, bald gar nicht ausgeprägt erscheint, während die hierin verschiedenen Exemplare übrigens fast völlig übereinstimmen. Dass dagegen die Unterschiede zwischen den Gattungen Cryptops, Leach ex parte und Opisthemega, Wood aufrecht erhalten werden müssen, geht aus den Abbildungen der letzteren, amerikanischen Gattung hervor. Ich habe zwar von Cryptops nur eine Art, Cryptops australis, Newport in etwa 25 Exemplaren vor Augen, doch sind den Beschreibungen nach die übrigen Arten ihr ähnlich und unterscheiden sich von Opisthemega nicht nur durch das kleinere Endsegment, sondern auch durch die weit schlankeren, stark behaarten Endbeine. Say hatte an Dr. Leach ein Exemplar Cryptops hyalina gesandt, das in Georgia und Florida leben soll. Newport giebt über die Gestalt des letzten Segments und Beinpaares nichts an, ersteres scheint darnach vielleicht von dem der eigentlichen Cryptops nicht verschieden zu sein; aber die unbehaarten Endbeine mit 5 Dornen machen es doch wieder wahrscheinlich, dass wir es mit einer Art Opisthemega zu thun haben. Aus derselben Gegend wie Opisthemega und in den Formen der Beine und des letzten Körpersegmentes mit diesem übereinstimmend, dagegen von Opisthemega durch den Besitz von 4 Paar (zwar undeutlicher) Augen unterschieden, stammt Theatops postica, Newport. Say hatte dasselbe Exemplar Cryptops genannt. Sollten an Wood’s Opisthemega-Arten bei genauerer Untersuchung sich am Ende doch Augen finden? Oder sollte der Besitz der Augen gar variabel sein? Dann fiele am Ende auch die asiatische Gattung Monops mit einem Augenpaar mit Cryptops zusammen. Doch habe ich von dieser Gattung, wie von Theatops nie ein Exemplar gesehen, kann darüber also ein Urtheil nicht haben. Darnach würden wir also folgende Gattungen zu unterscheiden haben: A. 25 Beinpaare: 1) Scolopendropsis, Brandt; 4 Augen jederseits. 2) Scolopocryptops, Newport; ohne Augen, mit 5 Giedern an allen Beinen. 3) Newportia, Gervais; ohne Augen, mit 14 Gliedern am letzten Beinpaare. DU 8 58 B. 21 Bein- und 10 Stigmen-Paare: 4) Heterostoma, Newport; Stigmen siebförmig, letztes Beinpaar kräftig. 5) Branchiostoma, Newport; Stigmen branchiform, letztes Beinpaar schlank. 6) Trematoptychus, Peters; Stigmen S-förmig, letztes Beinpaar schlank. GC. 21 Bein- und 9 Stigmen-Paare: a) Jederseits 4 Augen, Stigmen branchiform. 7) Branchiotrema, nov. gen.; letztes Beinpaar sehr schlank. 8) Alipes, Imhoff; letztes Beinpaar blattartig verbreitert. 9) Cupipes, nov. gen.; letztes Beinpaar sehr kurz und dick. b) 4 Augenpaare, Stigmen spaltförmig. 10) Cormocephalus, Newport; Halsschild übergreifend, Kopf rundlich, hinten grade. 11) (?) Rhombocephalus, Newport; Halsschild übergreifend, Kopf rautenförmig. 12) (?) Theatops, Newport; Kopfschild undeutlich übergreifend, letzter Rückenschild gross. 13) Scolopendra, Newport; Kopfschild herzeiförmig, übergreifend. c) 1 Paar Augen oder Augen fehlend. 14) Monops, Gervais; jederseits ein einfaches Auge. 15) Cryptops, Leach; ohne Augen, letzter Rückenschild von gewöhnlicher Form. 16) Opisthemega, Wood; Augen fehlen, letzter Rückenschild erheblich grösser, als die vorigen. !) Gehen wir von den Gattungen mit 9 Paaren branchiformer Stigmen aus, so sehen wir, dass sich ihnen die übrigen ungezwungen in zwei Reihen anschliessen, bei denen kaum irgendwo die Ueber- gänge fehlen. An Branchiotrema reiht sich die sonst ähnliche Gattung Branchiostoma an, und an diese schliesst sich einerseits die Gattung Heterostoma von stärkerem Wuchs an, und andererseits Scolopendropsis mit 23 Beinpaaren, welche ihrerseits zu Scolopocryptops hinüberführt. Neben Branchiotrema, Branchiostoma und Scolopoeryptops stehen dann — jede wohl nur auf ein kleines Gebiet beschränkt und bisher nur in je ein oder zwei Exemplaren bekannt — die Sonderformen Alipes, Trematoptychus und Newportia. Auf der anderen Seite reiht sich an Cupipes die Gattung Gormocephalus — welche jedoch auch mit Branchiotrema nahe verwandt ist — mit der Untergattung Rhombocephalus an, und diese führt einerseits zu der grössten und am besten ausgebildeten Gattung Scolopendra, andererseits zu Theatops, Monops, Cryptops und Opisthemega. (srosse Kräftige Thiere finden wir nur in den Endgliedern dieser Kette, Heterostoma und Scolopendra, und die Arten dieser Gattungen scheinen sehr individuenreich zu sein, wenigstens findet man sie in den Sammlungen in sehr überwiegender Mehrzahl. Die Arten der zwischen ihnen stehenden Gattungen sind klein und schwach und offenbar seltener. Auf Neu-Holland jedoch finden wir auch die Gattung Cormocephalus zwar in wenigen Arten, aber in grosser Individuen-Zahl vertreten, und in Amerika sollen die Scolopoeryptops- Arten nicht selten sein. Auch finden wir in den Gattungen, welche die Mittelglieder jener Kette bilden, die einzelnen Arten unter sich sehr verschieden und häufig durch irgend welche sehr auffallende Merkmale ausgezeichnet, während ) Die von Brown, Linn@ und Savigny beschriebenen Arten mit 17 und 18 Beinpaaren habe ich unberücksichtigt ‚lassen, da sie wohl kaum zu den Scolopendriden zu zählen sind. 58 59 in den Gattungen Heterostoma und Scolopendra (oder wenigsten in ihren Untergattungen) und zum Theil auch bei Cormocephalus, Branchiostoma und Scolopocryptops die Arten recht ähnlich sind. Was nun die geographische Verbreitung der Gattungen anbetrifft, so finden wir Arten der Gattung Cupipes, zu welcher ich auch Scolopendra clavipes, ©. L. Koch, Cormocephalus lineatus, Newport und Cormocephalus Brasiliensis, Humbert und Saussure hinzunehme, am Mittelmeer, auf den Carolinen-Inseln und in Mittel- und Süd-Amerika. Dieses ist aber auch der Verbreitungsbezirk der Cormocephalus- — und Rhombocephalus- — Arten, die ausserdem noch, und zwar in grösserer Menge, in West-Afrika und Neu-Holland leben; dort aber auch einzelne den Cupipes-Arten noch sehr nahe stehende Formen aufweisen. Scolopendra- Arten kommen in allen wärmeren Gegenden vor, und zwar einzelne Arten über alle Erdtheile verbreitet, andere auf mehr oder minder grosse Gebiete beschränkt. Die grösste Zahl und darunter die grössten, wie die zierlichsten Arten dieser Gattung liefert Amerika, welches auch in anderen Beziehungen eine eigenartige Myriapodenfauna hat. Branchiotrema-Arten habe ich von Japan, den Philippinen und Carolinen-Inseln, Neu-Holland und Popayan. Die verwandten Branchiostomen haben ganz denselben Verbreitungsbezirk, finden sich aber auch in Ostindien und Afrika. Die Gattung Heterostoma hat fast dasselbe Gebiet inne, d. h. Ostasien, Australien. die Inseln der Südsee und Afrika, während aus Amerika statt dessen die Arten Scolopocryptops und Newportia bekannt geworden sind. Die Gattung Cryptops in Europa, Afrika und Australien ist in Asien durch die Gattung Monops mit einem Augenpaare, in Amerika durch Opisthemega und Theatops (?) mit grösserem Endschilde vertreten. Ganz denselben, oder noch grösseren Schwierigkeiten, als bei der Gruppirung in Gattungen, begegnet man bei der Fesstellung: der Arten. Fanden wir dort nur einzelne variable Merkmale, so lassen sich hier nun an fast allen zur Charakterisirung der Arten verwandten und überhaupt verwendbaren Theilen ungewöhnlich grosse individuelle Abweichungen nachweisen. Auf den Gedanken, dass die bisher benutzten Artmerkmale wahrscheinlich inconstant seien. führte mich gleich beim Beginn meiner Arbeit der Umstand, dass kaum eins dieser Thiere alle Merkmale der von Brandt, Newport, Gervais oder Koch beschriebenen Arten zeigte, sondern dass die meisten Exemplare mit keiner der Beschreibungen völlig, mit vielen zum grossen Theil übereinstimmten, und ferner die auffällige Thatsache, dass bei den neueren, zumal faunistischen Untersuchungen meistens mehr neue Arten gefunden waren, als alte bekannte. Von einigen der früher benutzten Merkmale fand ich dann bei Wood die grosse Variabilität nachgewiesen und vermuthete sie auch bei den übrigen. Daher war ich natürlich besonders erfreut, als eine Sendung des Museum Godeffroy mit einer grossen Menge!) von Exemplaren einzelner Arten eintraf, welche mich nun in den Stand setzte, an ausreichendem Material die Grenzen der individuellen Schwankungen genauer zu untersuchen. Hätte ich die Sonderung in Arten nach so minntiösen Unterschieden, wie sie nach Farbe und Form des Körpers, Zahl und Form der Zähne, Länge und Dicke, Berandung und Bedornung des letzten Beinpaares u. Ss. w. gemacht war, festhalten wollen, so wäre ich zur Aufstellung einer wahren Unzahl neuer Arten ') Scolopendra morsitans, L. char. emend......... etwa 110 Stück, Scolopendra subspinipes, Leach. .. .......... 2) 3 Cormocephalus aurantiipes, Newp. ............. >»22210072 > Cormocephalus foecundus, DEN Go » SUu> Heterostoma suleidens, DIT EN Yorker: > 2 9 Branchiostoma nudum, Deere 2» 0852» Branchiostoma Indicum, nov. spec. ............ 2.2 59 60 gelangt, was bei einzelnen der Fundorte von vornherein in höchstem Grade unwahrscheinlich war. Wollte ich dagegen annehmen, dass ich nur wenige Arten vor mir hätte, dann mussten, soviel ergab sich auf den ersten Blick. die individuellen Schwankungen sehr grosse sein können, und zwar weit grössere, als die meisten Artunterschiede des bisherigen Systems. Hierüber hätte den sichersten Aufschluss eine Untersuchung der noch bei der Alten gefundenen Jungen geben können, die als Geschwister ja unzweifelhaft einer Art angehören; jedoch sind die Haupt- Merkmale an diesen noch nicht völlig entwickelt. Sie haben z. B. noch keine deutlichen Zähne, sondern nur einen rauhen unebenen vorderen Rand der Zahnplatten, undeutliche Dornen von nicht ganz regelmässiger Zahl und Stellung am letzten Beinpaar, und Fühler, deren Gliederzahl um 1—2 schwankt. Die Messung der Körperverhältnisse ist bei diesen kleinen weichen Thieren schwierig, ergab aber, soweit ich sie ausführen konnte, ähnliche Resultate, wie die Messungen an den grösseren Exemplaren, auf welche die Untersuchung sich daher der Hauptsache nach stützen muss. Zunächst untersuchte ich natürlich, ob die Exemplare sich nicht weiter eintheilen oder gruppiren liessen, fand aber, nach welchem Merkmal ich auch die Scheidung derselben versuchte, dass niemals eine grössere Menge der Thiere gleiche Charaktere zeigte, so dass sie sich nicht einmal in einzelne Gruppen mit vielleicht nur wenigen verbindenden Formen zusammenstellen liessen, sondern jedesmal in Reihen, und zwar ziemlich stetige Reihen geordnet werden mussten, deren Endglieder dieses Merkmal meist sehr viel verschiedener zeigten, als die verschiedenen Arten im früheren System. Und dabei wurden nach jedem neuen Merkmale die Reihen andere, so dass sich auch keine Abhängigkeit einzelner Charaktere von einander finden liess. Bei den Exemplaren der Art Scolopendra morsitans, L. N aus Sidney und dem Nord-Osten Australiens waren die individuellen Schwankungen in den meisten Merkmalen zwar nicht so bedeutend, dagegen sehr stark bei Scolopendra subspinipes, Leach aus Tahiti, fast ebenso bei den australischen Cormocephalus-Arten und noch stärker bei den Exemplaren von Heterostoma sulcidens, Newp. aus Nordost-Australien. Dabei finden sich in allen Gattungen die Uebergangsformen in Bezug auf jedes Merkmal immer in grösster Menge; nirgends erscheint ein Sprung, der zur Trennung in mehrere Arten hätte Anlass geben, oder eine solche hätte rechtfertigen können. Wie gross ich die individuellen Schwankungen in den einzelnen zur Unterscheidung der Arten bisher benutzten Merkmale fand, und wie weit daher besser die Grenzen für die einzelnen Arten zu ziehen sind, das sei mir gestattet im Folgenden näher darzulegen. Auf die Färbung der Scolopendriden legen Newport und C. L. Koch einen sehr grossen Werth, so dass bei diesen beiden Autoren nicht weniger als 32 Speciesnamen gefunden werden, welche sich auf die Farbe beziehen. *) Ich habe zwar ganz frische Exemplare nie gesehen, glaube aber trotzdem, da ich grosse Mengen ungefähr gleich lange in Weingeist aufbewahrter Thiere gesehen, behaupten zu können, dass bei den meisten Arten die Färbung durchaus keine beständige ist. Zwar waren die Exemplare von Scolopendra morsitans, L. von Sidney in der Farbe leidlich constant, und die Cryptops-Arten scheinen sämmtlich braun zu sein, alle andern Arten aber, die ich in grösseren Mengen gesehen, variiren sowohl in der Grundfarbe, als auch in dem Hinzutreten der grünen Farbe der hinteren Rückenschildränder stark. )) Unter diesem Namen vereinige ich eine grosse Menge früher unterschiedener Arten. ! °) Newport, Monograph of the Class Myriapoda, Ordre Chilopoda, in Transactions of the Linnean Society XIX. p. 376. »The colour and markings of the body in recent speeimens are of great assistance in the identification of species, when taken together with structural characters, although they cannot alone be depended on, especially in the examination of those which have been long preserved in spirit.« 60 61 Während die Grundfarbe meistens eine bald in’s Grüne, bald in’s Braune spielende Olivenfarbe ist, kommen häufig auch ganz grüne, ja einzelne blaue, und häufiger noch gelb- oder rothbraune Exemplare vor, scheinbar ohne jede Abhängigkeit von Alter und Geschlecht. Nach einer Häutung scheint allerdings die Farbe regelmässig hell — bei den meisten Arten hellolivengrün — zu sein, bei einzelnen Exemplaren war sie fast weiss. (Vielleicht nicht ohne Einwirkung des Spiritus?) Exemplare dagegen, welche, so weit sich dies beurtheilen lässt, nahe vor einer Häutung stehen, sind fast regelmässig dunkelbraun. Die dunklere grüne, auch blaue, Färbung des hinteren Randes der Rückenschilde, welche ich kurz als Bänderung bezeichnen möchte, scheint in den meisten Arten ganz zufällig und unabhängig von Alter, Geschlecht oder Häutung aufzutreten; bei der Art Cormocephalus aurantiipes, Newp. fand ich dagegen mit nur wenigen Ausnahmen die kleinen Exemplare garnicht. die grossen deutlich gebändert. Die Bänderung besteht in einer Färbung weniger der Schilde selbst, als der Zwischenhäute zwischen denselben, erstreckt sich aber doch sehr häufig über den hinteren Rand des vorhergehenden, vereinzelt auch über den vorderen Rand des nächsten Schildes und greift zuweilen sogar auf die weiche Seitenhaut des Thieres über. In allen diesen Fällen erscheint jene Färbung wie ein gleich breites Querband; wird sie aber geringer, so tritt sie nur noch in der Mitte des hintern Randes als halbkreisförmiger Fleck auf, häufig nicht mehr an den vorderen Segmenten, zuweilen nur noch an einzelnen der längeren Schilde, z. B. am 5. und 8. oder am 14. und 18., häufig fehlt sie auch ganz, und es ist dieses unter den Cormocephalus- und Heterostoma-Arten, so wie bei Scolopendra subspinipes, Leach etwas ganz gewöhnliches, während allerdings auch hierin wieder die Scolopendra morsitans, L. Australiens grössere Regelmässigkeit zeigt. Bei einzelnen Gattungen, z. B. Cryptops, scheint eine grüne Bänderung ganz zu fehlen, und es mag daher diese wie die Grund-Farbe für die Charakterisirung einzelner Gattungen ein leidlich gutes Merkmal sein, für die Wiedererkennung einzelner Arten sind beide jedoch völlig werthlos. Bei einzelnen Scolopendra-, Heterostoma- und Branchiostoma-Arten finden wir bei den meisten Exemplaren eine grünliche Bänderung der Beine, bei anderen dagegen garnicht und bei einigen mehr oder weniger verschwindend, so dass sich auch diese Färbung als nicht constant erweist. Dasselbe gilt von der blauen Färbung der Körperseiten, die wir bei Heterostoma sulcidens, Newp., Sceolopendra cingulata, Latr. und einigen anderen Arten häufig antreffen. Nur die lebhafte, allerdings seltener auftretende Färbung der Fühler, z. B. roth bei Scolopendra morsitans, L. aus Gayndah, oder blau bei den Cormocephalus-Arten mehrerer Fundorte scheint etwas constanter zu sein. Von den bei Gayndah (in Nord-Ost-Australien) gesammelten 10 Stück Scolopendra morsitans, L. zeigen 9 eine solche deutlich rothe Fühlerfärbung, während dieselbe nur bei einem Exemplar fehlt; ebenso hatten die dort gesammelten Exemplare von Cormocephalus aurantiipes, Newp. und von Heterostoma suleidens, Newp. fast sämmtlich mehr oder weniger lebhaft blau oder grün gefärbte Fühler. Es scheinen demnach solche Eigenthümlichkeiten in der Farbe an einzelnen Orten ziemlich constant angetroffen zu werden. Dennoch können wir auch diese Merkmale wohl nicht als gute Artcharaktere ansehen; denn wie bei einem Exemplar Scolopendra von Gayndah die rothe Fühlerfarbe fehlte, war sie bei 3 bis 4 bei Sidney und Rockhampton gesammelten vorhanden, und grüne Fühler finden sich auch, wenngleich nicht in der Häufigkeit, bei den Cormocephalus-Exemplaren der anderen australischen Fundorte wieder. Eine Färbung, wie sie Koch’s Scolopendra histrionica in der Abbildung zeigt, oder wie sie Newport bei seiner Sc. Hardwickii und Humbert bei seiner Sc. bicolor beschreibt, habe ich nicht beobachtet und mag, da Koch’s Farbengebung in jenem Werke wenig zuverlässig erscheint, über den Werth dieser etwas auffallenden Zeichnung als Artcharakter nicht urtheilen. Die ganze Gestalt der Thiere und das Grössenverhältniss der einzelnen Theile zu einander haben ebenfalls zur Aufstellung mancher Arten geführt, — wie uns das die Namen Scolopendra angusta, Lucas, 61 62 elegans, Brandt, complanata, Newp., Rhombocephalus brevis, Newp., Heterostoma platycephala, Newp., megacephala, Newp. u. s. w. zeigen, — doch kommen auch in diesen Verhältnissen sehr bedeutende individuelle Schwankungen vor. Um über deren Grösse durch Messungen ein bestimmteres Urtheil zu gewinnen, habe ich alle Maasse auf die Körperlänge ') bezogen, doch muss ich dabei bemerken, dass die Resultate keine sehr genaue sein können, weil die Körperlänge selbst in sehr weiten Grenzen schwankt je nach dem Erhaltungszustande des betreffenden Exemplars. Manche derselben erscheinen nämlich kurz zusammengezogen, — dabei meist hart und fest-häutig, — andere dagegen sehr lang ausgereckt — und meist weichhäutig, — und ein ziemlich zusammengezogenes nicht zu hartes Exemplar von 83 Mm. Länge konnte ich durch allmähliches Ziehen, ohne irgend welche Theile zu zerreissen, bis zu 115 Mm., also um gut 30% seiner Länge ausrecken, so dass daher diese Länge als Grundlage für die Messungen sehr wenig geeignet erscheint. Dennoch habe ich sie als Einheit gewählt, da die übrigen Körperdimensionen, wie Körperbreite, Kopf-, Fühler- und Beingrösse, Länge und Breite der einzelnen Schilde u. s. w. sich als nicht constanter ergaben und bei der Messung jedenfalls weit weniger genaue Resultate ergeben hätten, als die grössere und daher besser messbare Länge. Ausserdem kann man es ganz gut beurtheilen, ob das Exemplar besonders stark zusammengezogen, oder lang gestreckt ist,*) während über die Schwankungen der übrigen als Maasseinheit verwendbaren Theile unser Augenmaass uns kein sicheres Urtheil gestattet. In dem Verhältniss der Körperbreite zur Körperlänge, sowohl der grössten Breite (etwa in der Gegend des 14ten Körperringes), als auch der kleinsten (etwa in der Höhe des 2ten oder 3ten Ringes), kommen nach meinen Tabellen Schwankungen bis über 40 % vor. Rechnet man nun auch der Unsicherheit der Längenmessung wegen an 20 Yo ab. so bleibt immer noch ein Variiren um 20 %, ein Resultat, welches sich auch ergiebt, wenn man bei einer grösseren Reihe das Verhältniss zwischen der kleinsten und grössten Breite desselben T'hieres untersucht. Die scheinbare Breite variirt fast noch mehr, je nachdem die Thiere voll und rund oder platt gedrückt erscheinen. Die Angaben über die Körpergrösse leiden an derselben Unsicherheit, da uns auch für diese Messung ein festes Maass fehlt, doch lässt sich so viel mit Bestimmtheit sagen, dass das Verhältniss derselben zu allen übrigen Körpermaassen ein sehr schwankendes ist, und also die Grösse des Kopfes eben so wenig als constant angesehen werden darf. Dieses ergiebt sich auch aus der Thatsache, dass man grosse, leicht zu constatirende Differenzen in dem Verhältniss der Kopflänge zur Kopfbreite eines 'Thieres findet. wenngleich auf die Form des Kopfes und gerade auf dieses Verhältniss bisher viel Gewicht gelegt ist. Ich führe aus der Reihe der Messungen nur wenige Beispiele an. welche dieses bestätigen und zugleich zeigen mögen, in welcher Weise ich die Schwankungen in Procenten ausdrücke. Bei 2 Exemplaren Scolopendra morsitans, L. aus Sidney von ungefähr gleicher Grösse ergaben die Messungen eine Kopflänge von 3,0 Mm. und 4,0 Mm., während die (grösste) Kopfbreite 3.4 Mm. und 3,6 Mm. beträgt. Der Quotient der Länge durch die Breite würde 0,88 und 1.11, die Differenz also 0,23 betragen: bei einem mittleren Werth des Quotienten — 1, d. h. 23 %, ?) eine schon sehr ins Auge springende Differenz. ', Die Länge ist immer von der Stirn bis zum hintern Rande des letzten Rückenschildes gemessen. ?) Meistens habe ich meinen Messungen auffallend kurz oder lang erscheinende Thiere nicht zu Grunde gelegt. ®) Beziehen wir die Werthe auf die Körperlängen 49 und 53 Mm., so ergeben sich Kopflänge und -Breite des ersten Thieres als 0,0612 und 0,069 , die des zweiten als*0,075; und 0,068, der Körperlänge. Durch parallele Aenderung der zweiten Werthe zu 0,077 und 0,06% ergäbe sich bei gleicher Kopfbreite eine Längendifferenz von 0,015s bei einer mittleren Kopflänge von 0,068, d. h. etwa 23 %: 62 63 Aehnliche Schwankungen in den Verhältnissen des Kopfschildes und noch grössere in Bezug auf den Halsschild zeigt folgende Tabelle 8 ganz beliebig herausgegriffener Exemplare von Heterostoma suleidens, Newp. Körper-| Kopfschild, | Halsschild, länge | Länge | Breite | Länge | Breite No. Mm. Mm. Mm. Mm. Mm. 1 83 6:52 17.655 4,6 8,5 2 13 eo 53 572 3 99 6,5 | 6,3 3,6 8,0 4 8 6,0 | 5,8 3,8 6,9 5205100170 | 75 2452 41,5 6 92 | 66|1|66 | 54 | 84 7 75 5,0 | 5,5 3,5 6,5 Die ersten 4 sind bei Gayndah, die letzteren 4 bei Sidney gesammelt. Für No. 7 und 8 ergiebt sich ein Schwanken in der Kopflänge resp. Breite von über 25 %o, bei No. 2 und 3 solches in den Verhältnissen des Halsschildes von über 30 % und fast 50 % bei No. 5 und 6. Nehmen wir nun auch Rücksicht darauf, dass hier vielleicht bei einem Thier die Breite des Schildes ihr Minimum erreicht habe bei grösstmöglicher Länge, beim andern umgekehrt, wobei sich die Abweichungen summiren würden, und darauf, dass diese wohl eigentlich nicht von einer Grenze zur andern gemessen werden sollten, sondern vom Mittelwerthe aus, wodurch obige Werthe auf etwas mehr als ihren vierten Theil zu verringern wären, so ergiebt sich aus den angeführten Tabellen doch so viel, dass zur Wiedererkennung der Arten die bisher üblichen Angaben über Länge und Breite des Kopf- und Halsschildes bei so grossen individuellen Schwankungen ziemlich werthlos sind. Humbert und Saussure legen grosses Gewicht auf das Längenverhältniss des 2ten, 4ten und 6ten Rückenschildes und unterscheiden hauptsächlich darnach mehrere Arten. Ich habe auch dieses Verhältniss bei den australischen Scolopendriden nicht constant gefunden, und möchte daher kaum glauben, dass in diesen Unterschieden, die Saussure !) selbst als sehr gering schildert, Art-Unterschiede zu suchen seien, wenngleich bei der Eigenartigkeit der amerikanischen Scolopendra-Arten ein Schluss von den australischen auf jene nicht zuverlässig ist. Die Form der einzelnen Rücken- oder Bauchschilde ist auch kein gutes Artmerkmal, da nicht nur Länge und Breite, sondern auch die Schärfe oder Rundung der Ecken eine individuell verschiedene sein kann. Der vorletzte Rückenschild ist immer breiter, als die nächstvorhergehenden und hat stark gebogene ') Saussure, »Essai d’une faune des Myriapodes du Mexique« in den M&moires de la Soc. de phys. et d’histoire naturelle de Geneye. Tome XV. 2. 1860. pag. 267. »Leurs espöces, infiniment voisines de caracteres se differencient par des nuances insensiblese.... »Ces nuances sont si minimes, qwon reussit A peine A les traduire par des dessins soigneux.« Pag. 261. »Les descriptions les plus detaill&es ne suffisent pas toujours pour les (les especes) faire reconnaitre avec preeision et le secours que peuvent fournir les planches dans leur distinetion est toujours assez limite. En effet, les dessins qui accompagnent les description, ne peuvent ötre assez absolument exacts pour rendre compte des nuances de forme minutieuses par lesquelles les especes sont graduees«...... »enfin les petites inexactitudes qu’introduit toujours la reproduction des dessins par la gravure et qui pour d’autres animaux restent sans consequence, depassent souvent dans ce groupe la limite des caractöres et suffisent pour rendre certaines especes presque me&connaissables.« Aus der ganzen Arbeit ergiebt sich aber, dass die erwähnten Art-Unterschiede hauptsächlich die der Länge des 4ten und 6ten Rückenschildes sind. 63 64 Seitenränder; bei dem schmaleren Endschild sind sie dagegen grade. Der letzte Bauchschild ist hinten gewöhnlich verschmälert und in manchen Gattungen ausgerandet. Der Grad der Ausrandung unterliegt auch individuellen Schwankungen, und kann dieses Merkmal höchstens als untergeordneter Gattungs- Charakter angesehen werden, nicht aber als Erkennungs-Merkmal einer Art. Was nun die Länge der Fühler und der Endbeine anbetrifft, so finden wir die letzteren bei ein und demselben Exemplare häufig sehr ungleich lang, und die beiden Fühler waren unter einander nicht selten bis zu etwa Ys ihrer eigenen Länge verschieden, ohne dass irgend eine Verstümmelung oder besondere Abnormität ersichtlich gewesen wäre. Bei Zugrundelegung der Körperlänge ergiebt sich für mehrere Arten, z.B. Heterostoma suleidens, Newp. und Branchiostoma nudum, Newp. sogar ein Schwanken um 40-50 % in der Länge des letzten Beinpaares, ein Resultat, welches bei dem Gewicht, das man bisher auf dieses Merkmal gelegt hat, sehr überrascht. Bei jungen Thieren findet man die hinteren Beine immer länger, als bei alten. Bei Heterostoma sulcidens, Newp. z. B. ist bei einer Körperlänge von 122 Mm. das Durchschnitts- maass derselben 0.22 der Körperlänge, bei 90 Mm. — 0,262, bei 30 Mm. 0,32; bei Scolopendra morsitans beträgt die Beinlänge bei etwa 55 Mm. 0,18; bei einem 40 Mm. langen Thier schon 0,24; bei Cormocephalus aurantiipes, Newp. bei ca. 50 Mm. —= 0,18, bei 21—22 Mm. = 0,27—0,29 der Körperlänge. Meine Versuche, nach Länge und Form der letzten Beine die Exemplare von Heterostoma und Cormocephalus, bei welchen diese grossen Unterschiede vorkommen, zu gruppiren und zu theilen, sind jedoch sämmtlich an der grossen Menge von Uebergangsformen gescheitert, welche die ziemlich grosse Kluft zwischen den Endgliedern stetig überbrücken. Nicht besser ging es mit den Scolopendra-Arten, bei denen freilich, — wenigstens bei der australischen Scolopendra morsitans, L., — die Unterschiede nicht so gross sind. Peters unterscheidet nur nach der Länge der Endbeine 2 in Afrika (Mozambique) lebende Arten (meines Arten-Kreises Scolopendra morsitans) , welche neben einander gefunden werden und von ihm anfangs als eine Art angesehen sind. Die hinteren Beine der einen sind um ein Drittel länger, als die der anderen Art, ein Unterschied, der meinen Beobachtungen nach vielleicht noch innerhalb der Grenze der individuellen Schwankungen liegen mag. Uebergänge, wenigstens in so grosser Zahl, wie ich sie gefunden, sind also hier wohl nicht vorhanden. Die Breite der letzten Beine bei vielen Thieren zu messen würde sehr schwierig gewesen sein und vielleicht kaum genauere Resultate ergeben haben, als die, wie ich glaube, vollkommen genügenden Notizen, welche ich mir nach dem Augenmaass gemacht habe, welches jedenfalls ausreicht auch hierin ziemlich grosse individuelle Schwankungen zu erkennen. Bei einigen gemessenen Beinen gleicher Länge von ungefähr gleich grossen Exemplaren von Cormocephalus ergaben sich denn auch Schwankungen bis zu 30%. Auch die Schärfe der Ränder an diesen Beinen ist nicht immer die gleiche, und in dieser Beränderung finden wir bei Scolopendra morsitans, L., bei der sie besonders auffallend ist, sexuelle Unterschiede in der Weise, dass bei den Männchen die tibia scharf, das erste Tarsalglied schwach berandet ist (Fig. 10a), während bei den Weibchen die Ränder der tibia schwach, des tarsus I garnicht hervortretend sind (Fig. 10b). Bei den übrigen Arten habe ich dergleichen äusserliche Geschlechts-Unterschiede nicht gefunden, und ist etwas Aehnliches unter den Scolopendriden bisher überhaupt nur bei der auf Ceylon lebenden Art Heterostoma spinosa, Newp. bekannt. \ Weitere Unterschiede sind in der Dichtigkeit und Tiefe der Punktirung der Körperoberfläche, besonders einzelner Theile, z. B. der Lippe, der Analanhänge u. s. w. gesucht, oder in der Stärke der beiden auf dem Rücken und der Bauchseite verlaufenden Näthe (suturae scuto-episcutales und sterno- episternales, Newp.), doch handelt es sich dabei immer nur um ein geringes und schwer bestimmbares Mehr oder Weniger, das zur Wiedererkennung von Arten nur selten verwendbar ist; und auch hierin unterscheiden sich die verschiedenen Arten häufig nicht mehr, als die verschiedenen Individuen einer Art. 64 65 Wenn aber Wood !) als charakteristisches Merkmal seiner Scolopendra Copeana anführt, dass auf dem letzten Rückenschilde nur eine Längsfurche *) anstatt zweier, wie auf den vorhergehenden Schilden vorhanden sei, so führt er damit nur ein Merkmal an, welches allen Scolopendriden gemeinsam, wenn auch nicht bei allen gleich stark sichtbar ist. Die Zahl der Glieder, an denen der an den letzten Rückenschilden meistens deutlich aufgeworfene und durch eine Längsfurche abgegrenzte Seitenrand nach vornehin noch zu erkennen ist, kann ebenfalls kein gutes Artmerkmal abgeben, da auch sie bedeutenden indiyiduellen Schwankungen, nicht selten um 5 und mehr Segmente, unterworfen ist, wenngleich dieser Rand bei der Mehrzahl der Exemplare einzelner Arten nur an den letzteren, bei anderen Arten meistens bis weit nach vorne sichtbar ist. Punktartige Vertiefungen mitten vor dem Hinterrande der Ventralschilde, helle Flecken auf Bauch- und Rückenseite und ähnliche Merkmale treten offenbar ganz zufällig auf und finden sich bei einzelnen Exemplaren aller der Arten, die ich in grösserer Anzahl beisammen hatte. C. L. Koch legt grossen Werth auf Form und Stellung der Augen, doch finde ich diese nur bei wenigen Arten von der für die Scolopendriden typischen Form abweichend, bei allen übrigen Arten dagegen derselben so ähnlich, dass ich nicht wüsste, wie ich diese sehr geringen Unterschiede veranschaulichen sollte, selbst wenn sie für die Arten constant sein sollten, was ich noch bezweifle. Auch in Koch’s Beschreibungen der Augen treten die Unterschiede nicht deutlich hervor. Kommen wir nun gar auf die Unterschiede, welche man in der Zahl der Fühlerglieder, der Zähne an den Zahnplatten und der Dornen am letzten Beinpaar sowie an den Analanhängen gemacht hat, so finden wir hier individuelle Abweichungen, die über die Grenzen der meisten früheren Arten weit hinausgehen. Während in älteren Arbeiten die Fühlergliederzahl bei den einzelnen Arten als constant oder doch als nur in ganz engen Grenzen schwankend angenommen wird, finden wir bei Saussure die normale Zahl bei 2 Arten als 19—25, bei einer dritten als 22—28, also zwischen sehr weiten Grenzen schwankend angegeben. In solchem Grade schwankt die Gliederzahl der Fühler bei den australischen Arten und wohl auch bei allen Arten der alten Welt nicht; aber grade bei jener nur in Amerika lebenden Gruppe von Scolopendra-Arten, deren Fühlergliederzahl bis zu 30 wächst, scheint damit zugleich auch die Variabilität dieser Zahl zu wachsen. Bei den Scolopendriden-Arten mit 17 und 19 Fühlergliedern treffen wir sehr viel geringere Schwankungen an, 1 Glied mehr oder weniger, oder höchstens 2 Glieder weniger; bei denen mit 20 Gliedern sind dagegen (z. B. bei der Scolopendra morsitans, L.) häufig 1—2, selten 3 Glieder zu wenig, oder 1 bis höchstens 2 Glieder zu viel ausgebildet. Aehnlich bei Scolopendra eingulata, Latr., von deren 14 Exemplaren mit gut erhaltenen ?) Fühlern nur 5 die wahrscheinlich normale Zahl von 20 oder 21 Gliedern an beiden Fühlern zugleich zeigen, während von den übrigen je ein Exemplar 18 und 19 Glieder an beiden Fühlern, die andern 18 und 19, 19 und 20 und eines 20 und 22 Glieder haben. Zur Bestimmung einer Art lässt sich also die Fühlergliederzahl wohl kaum benutzen. Die Zahl der Zähne an den Zahnplatten ist ebenfalls nicht sehr constant und deshalb in den neueren Diagnosen auch schon besser mit 4—6 angegeben, statt durch die eine vielleicht typische Zahl 5; denn in diesen Grenzen schwankt dieselbe.) Bei den Heterostoma- und Cormocephalus-Arten entstehen durch ein Zusammentreten und Verwachsen zweier Zähne, und zwar immer der inneren, gefurchte Zähne, doch ist diese Bildung nach meinen Beobachtungen nicht in der Weise constant, dass darnach, wie bei Newport, r ') Transactions of the American Philos. Soc: Philadelphia new ser. XII. p. 165. ?) »It ist noticeabie that the terminal scutum has a single median, instead of two lateral sutures«. °) Das Endglied der Fühler ist von etwas anderer Form wie die vorhergehenden Glieder, also eine Verstümmelung -—- die übrigens bei einzelnen Arten sehr häufig vorkommt — leicht zu constatiren. ‘) Vergleiche auch die Wood’schen Tabellen in den Transactions of the Amer. Philos. Soc. Philadelphia new ser. XIII. 65 9 66 die Arten unterschieden werden könnten. sondern es kommen hierin grosse, durch alle Uebergänge hindurch- eehende individuelle Schwankungen vor. So finden wir z. B. bei Heterostoma suleidens, Newp. entweder 3 ziemlich gleiche Zähne, oder innen einen breiteren mit einer mehr oder weniger tiefen Längsfurche versehenen Zahn und aussen 2 einfache, oder 4 Zähne, deren 2 innere einander näher stehen; und darin verhalten sich die beiden Zahnplatten eines Thieres häufig ganz verschieden. | Ebenso unterlieet auch Länge und Breite der Zahnplatten, sowie der Grad der Rundung ihres vorderen Randes ziemlich grossen Schwankungen, und ist daher deren Form auch nur in sehr beschränktem Maasse als Artmerkmal verwendbar. Nicht bessere Unterschiede habe ich in den übrigen Mundtheilen gefunden. Die Oberkiefer, welche am inneren Rande meist 4—5 schwarze Hauptzähne, häufig mit kleineren Zwischenzähnchen, am vorderen inneren Rande bräunliche Bürstenhaare, b, und hinten innen ein rundliches Polster, p, zeigen (Fig. 25 u. 26), unterscheiden sich in den Gattungen in der Form und Grösse der Zähne zwar etwas, in den einzelnen Arten aber weit weniger, als bei den Individuen einer Art. Bei den Heterostomen sind die Hauptzähne gross und spitz und etwas nach hinten gebogen und die Nebenzähne, wenigstens bei den grösseren Exemplaren, in doppelter Zahl vorhanden, bei kleineren Thieren dagegen, wie bei den übrigen Gattungen, fand ich meist nur je 1 Zwischenzahn und diesen zuweilen undeutlich. Die Zahl der Zähne war übrigens häufig an den beiden Kiefern eines Exemplars verschieden. Das zweite Unterkieferpaar, die labial palpi Newport’s, sind auch bei allen Scolopendriden gleich gebaut. Newport giebt zwar als gutes Artmerkmal für seine Scolopendra Gigas an: »Labial palpi with a small tuberele near the distal interior angle of the second joint; third joint spoonshaped, with the superior margin ciliated and the apex toothed«; doch beschreibt er damit nur die Kiefer, wie sie alle Scolopendriden haben. und bei den Exemplaren von Scolopendra Gigas, welche ich gesehen, habe ich diese Theile nicht anders gebaut gefunden, als bei den übrigen Scolopendriden. Wie beträchtlichen Schwankungen aber gar Zahl und Stellung der Dornen am ersten Gliede des letzten Beinpaares unterliegen können, zeigt Wood in seinen Tabellen sehr deutlich, und eine noch grössere Variabilität nimmt Saussure an, wenn er meint, es könnten seine Scolopendra tolteca und Sumichrasti verschiedene Altersstufen derselben Art sein, obwohl er bei ersterer auf der Unterseite der letzten Beine 10—12 Dornen in 4—5 Reihen, bei dieser nur 5 Dornen in 3 Reihen. findet. So grosse Differenzen finden sich bei den Scolopendra-Arten mit geringer Dornenzahl natürlich nicht, aber auch kaum in der Gruppe der Sc. morsitans, L., sondern wohl nur bei den meist vieldornigen Amerikanern. Bei Scolopendra morsitans, L. ist wenigstens immer die 3-Zahl der Reihen gewahrt, wenn man nicht zu ängstlich jeden etwas seitwärts stehenden Dorn als einer neuen Reihe angehörig ansieht; und ebenso ist auch bei den Cormocephalus-Arten die Reihenzahl constant.') Bei den Heterostomen schwankt sogar die Zahl der Dornen nur um ein Geringes, während diese allerdings bei den übrigen vieldornigen Arten ziemlich stark variirt und keinenfalls in der Weise zur Unterscheidung von Arten benutzt werden kann, wie es von Newport, ©. L. Koch und den übrigen älteren Forschern geschehen ist. Dornen an der inneren, vorderen Seite der Gelenke am ersten Fusspaare finden sich bei den Heterostomen, Branchiostomen und Branchiotremen fast regelmässig und unter den echten: Scolopendren bei den specifisch amerikanischen Arten, während sie den übrigen Seolopendra-Arten fehlen: Doch sind auch diese nicht immer an allen Gliedern vorhanden, sondern häufig nur an einem oder zweien oder fehlen auch einmal ganz. Aehnliches gilt auch von der Zahl der Nebendornen am zweiten und dritten Tarsengliede aller Beinpaare und von der Zahl der Dornen an den Analanhängen und von den übrigen benutzten ') Mehrere Cormocephalus-Arten unterscheide ich fast nur nach einer scheinbar geringfügigen Verschiedenheit in der Dornenstellung, da ich bei cv. 300 Exemplaren keinen Fall von Variabilität dieses Merkmales gefunden habe. 66 67 Merkmalen, so dass von den früheren Artcharakteren nur wenige bleiben, welche für die Wiedererkennung der Arten zuverlässig benutzt werden können. Als solche verwendbare Merkmale sehe ich den Längswulst auf dem letzten Rückenschilde bei Seolopendra cristata, Newp. an, Dornen an dem Tibialgliede des letzten Beinpaares, wie bei Scolopendra prasina, ©. L. Koch, Dornen am Femoralgliede aller Beine, wie bei Scolopendra Gigas, Leach und einige andere Merkmale, doch finden wir auch bei letzteren in Bezug auf die Zahl der Dornen ziemlich grosse (vielleicht vom Alter abhängige) Differenzen. Andere, früher vielleicht nicht beachtete, zur Unterscheidung der Arten geeignete constante Merkmale habe ich leider auch nicht auffinden können. Zwar glaubte ich anfangs in dem äusseren Geschlechtsapparat kleine Unterschiede zu finden, fand aber nachher denselben bei den Exemplaren einer Art doch auch etwas verschieden und bei ziemlich entfernten Arten fast ganz gleich oder doch so ähnlich. dass ich nicht glaubte, hierin weitere Unterschiede suchen zu sollen, zumal dieses ohne Zerstörung der Thiere, welche häufig nur in einem Exemplar vorhanden, nicht gut möglich war. Aus demselben Grunde bin ich auch auf Unterschiede nicht weiter eingegangen, die ich in Zahl und Form der utriceuli testiculares (Fabre),') der samenbereitenden männlichen Geschlechtstheile, und in deren letztem Theile, der vesicula seminalis (Fabre) fand. °) So würden also zur Charakterisirung der verschiedenen Arten vielleicht nur innere Merkmale übrig bleiben; denn dass es doch noch andere nicht beobachtete äussere constante Unterscheidungsmerkmale geben sollte, ist mir höchst unwahrscheinlich. Wie aber erkennen wir denn bei dem gänzlichen Mangel an constanten Merkmalen die Arten wieder, wenn sie wirklich so nahe verwandt und durch so geringe Differenzen unterschieden sind, wie es Saussure angiebt? Ich glaube die Antwort ist nicht schwer. Wenn die Thiere selbst, wie wir gesehen haben, in fast allen Merkmalen in sehr weiten Grenzen varliren, warum trennen wir denn die gefundenen Exemplare in Arten mit so feinen Unterschieden, dass die Beschreibung der letzteren » eine der unüberwindlichsten Schwierigkeiten der Entomologie« und ihre getreue Wiedergabe selbst »durch die genauesten Zeichnungen kaum erreichbar« (Saussure) ist? ‚Wir dürfen doch unmöglich, wenn nicht ganz besonders gewichtige Gründe für eine solche Trennung vorliegen, die Grenzen für eine Art enger ziehen, als die individuellen Variationen reichen. Solche Gründe scheinen nun in der geographischen Verbreitung gesehen zu sein; denn es ist a priori unwahrscheinlich, dass eine und dieselbe Art dieser weder mit Schwimm- und Flugvermögen, noch mit andern Transportmitteln ausgerüsteten Thiere in weit von einander entfernten, häufig durch breite Meere getrennten Gegenden leben sollten; aber dennoch, glaube ich, berechtigt uns dieser Gedanke, wenn keine wesentlichen Unterschiede im Körperbau gefunden werden, nicht zur Aufstellung gesonderter Arten, da bei der ausgezeichneten Bewaffnung dieser Thiere und ihrer grossen Lebenszähigkeit eine Verschleppung derselben doch leicht denkbar ist. Wie manchmal kommt in unsern Hafenstädten mit überseeischen Waaren ein lebender Scolopender auf den Markt. !) Fabre, »Recherches sur l’anatomie des organes reproducteurs et sur le developpement des Myriapodes«, in Annales des sciences naturelles, Zoologie, Paris 1855, 4. Ser. Tome II. 2) Bei Scolopendra morsitans, L. fand ich nicht 12 Testiceln, wie Fabre bei Scolopendra complanata (Latr.), der späteren Sc. cingulata (Latr.), sondern 10, und bei Se. subspinipes (Leach) deren nur 7—9 von viel grösserer Länge, als bei Se. morsitans und cingulata. Die vesicula seminalis fand ich auch bei beiden Arten anders, da von den beiden eine Schleife bildenden Armen nur der rechte zu einem um den Darm sich herumlegenden Ausführungs-Canal entwickelt war, während der linke nicht mit der bourse des spermatophores (Fabre) in Verbindung stand, sondern blinddarmartig vorn geschlossen war und scheinbar functionslos unten symetrisch mit dem andern in den penis einmündete. Diese Organe bei verschiedenen Arten näher zu untersuchen finde ich vielleicht später einmal Zeit und Gelegenheit. 67 68 Finden wir nun einmal, dass in bestimmten Gegenden, vielleicht auf einzelnen Inseln, die Exemplare in einigen Merkmalen sämmtlich nach derselben Richtung hin von der typischen Form abweichen, dann allerdings mag man diese vielleicht als eine Abart bezeichen. (Dieselbe wird sich dann meistens nur auf einen kleinen Bezirk beschränken.) Als scharf gesonderte und constante Art sie anzusehen, möchte ich mich bei geringen Differenzen, wie sie z. B. bei Scolopendra morsitans. L. in Gayndah, bei Sc. eingulata, Latr. in Algier und einigen andern vorkommen '), nicht verstehen. Wollte man dieses aber doch thun, wobei es ja nur auf einen andern Ausdruck hinauskommen würde, so lassen sich dann einzelne Kreise sehr nahe verwandter Arten zusammen stellen, und diese Artkreise, oder Arten, wie ich sie nenne, haben meistens einen grossen Verbreitungsbezirk, ja einzelne werden innerhalb bestimmter Breitengrade sogar überall angetroffen. Ueber einen sehr weiten Bezirk scheinen einzelne ganz besonders gekennzeichnete Arten, wie Alipes multieostis, Imhoff und Branchiotrema scabrieauda (cf. p. 71), verbreitet zu sein, da erstere Art an der Goläküste von Guinea und am Cap Natal, letztere bei Rio Janeiro und Popayan gefangen ist. Solche Entfernungen der Fundorte, ca. 600 Meilen, lassen die Annahme, dass wir es mit Thieren derselben Art zu thun haben, zunächst unwahrscheinlich erscheinen; doch steht diese Annahme durchaus im Einklang mit der Thatsache, dass wir viele andere Arten auf mehreren weit von einander entfernten Erdtheilen finden. Bei weiterer Begrenzung der Arten sind dieselben aber auch, wenigstens nach dem mir vorliegenden Material, sehr gut von einander unterschieden, und kommen Uebergänge zwischen diesen Arten kaum vor ?), während man eine Menge von Mittelformen zwischen den früheren Arten findet. ') Blaue Färbung der Körperseiten; cf. p. 61. ?2) Von der Gruppe der amerikanischen Scolopendra-Arten, wie von den Branchiotrema- und Branchiostoma-Arten, von welchen mir ein verhältnissmässig nur geringes Material vorlag, kann ich dieses nicht mit gleicher Bestimmtheit sagen. Ob diese Arten in noch viel weiteren Grenzen variiren, oder ob es viele Arten in diesen Gattungen giebt, müssen noch weitere Untersuchungen zeigen. ir Diagnosen einiger neuer Arten der Scolopendriden. Scolopocryptops, Newport. Se. megacephalus, n. sp. (Fig. 1). Die Stigmen sind gross und branchiform, das erste, grösste fast siebföürmig. Der Halsschild ist breit, der Kopfschild lang, die Mandibeln kräftig und beiderseits stark hervortretend, so dass dadurch das Thier besonders grossköpfig erscheint. Der vordere Lippenrand ist grade und nur an der äusseren Seite mit einem kleinen Zahn versehen. Uebrigens gleicht die Art dem Sc. sexpinosus, Newport, jedoch sind die Ränder des Kopfschildes nicht aufgeworfen. Die Endbeine fehlen diesem Exemplar. Körperlänge 58; Kopflänge 4,9, Halsbreite 5,5 Mm. Gymnas. Johann., Hamburg 1 Exemplar. — Fundort: Rosario. Se. Luzonicus, Semper in lit. Die Stigmen sind gross und branchiform. Die Ränder des Kopfes, wie diejenigen des letzten Rückenschildes sind nicht aufgeworfen, weshalb letzterem die seitlichen Endspitzen fehlen. Uebrigens dem Sc. sexspinosus, Newp. ähnlich. Die Endbeine fehlten. Länge 4,5 Mm. Götting. Univers.-Samml. 1 Exemplar. — Fundort: Luzon. Sc. Boholensis, n. sp. Bedornung, Analanhänge und vorderer Lippenrand wie bei Sc. sexspinosus, Newp. Endbeine wie bei Sc. lanatipes, Wood stark behaart. Das Exemplar scheint noch jung zu sein. Länge 16 Mm. Götting. Univers.-Samml. 1 Exemplar. — Fundort: Bohol. Heterostoma, °) Newport. H. pygomega, n. sp. (Fig. 2.) Die Analanhänge sind besonders bei grossen Exemplaren auffallend sross und stark gebogen. Uebrigens wie H. suleidens, Newp. Länge des Körpers 120, der Endbeine 30 Mm. Museum Godeffroy, Hamburg 7 Exemplare. — Fundort: Himalaya. Branchiostoma, Newport. Br. gracile, n. sp. (Fig. 3.) Die Stigmen sind gross. Statt der beiden seitlichen Näthe der Bauchschilde findet man flache runde Eindrücke. . Dagegen sind zwei seitliche Näthe an der Lippe deutlich wahrzunehmen. Die Zahnplatten sind glatt, kurz und mit je 4 Zähnen. Mandibular- Zahn sehr gross, mit höckerig gesägtem Rande. Analanhänge sehr lang. Von den sehr langen !) Dieser Anhang ist ein ganz kurzer Auszug aus einer im nächsten Heft dieses Journals erscheinenden, der Bedaction bereits im Manuscript vorliegenden Arbeit: »Gattungen und Arten der Scolopendriden«, in welcher ich den Versuch wage, die grosse Anzahl der Arten von Newport, C. L. Koch, Saussure, Wood u. a. den Beschreibungen nach in wenige zusammenzufassen. Diese Systematik enthält auch die genaueren Beschreibungen der neu gefundenen Arten. °) Wahrscheinlich sind alle bisher unterschiedenen Arten dieser Gattung mit Ausnahme von H. spinosum, Newr. in eine einzige Art, für welche ich den Namen H. suleidens, Newp. vorschlage, zu vereinigen. Möglicher Weise gehört dieser Art auch die obige H. pygomega an. 69 70 Endbeinen ist das erste Glied kaum länger, als das zweite und hat je 3 Dornen am inneren. oberen, am inneren unteren und am unteren äusseren Rande. Länge des Körpers 50, der Endbeine 17,7 Mm. Gymnas. Johann., Hamburg 1 Exemplar. — Fundort: Banda. 2. Br. gymnopus, n. sp. Zähne 3—4; Mandibular-Zahn gross, mit Höckerrand. Analanhänge kurz. Endbeine lang, dünn und gänzlich unbedornt; Tibia länger als Femur. Länge des Körpers 42, der Endbeine 14,9 und 13,7 Mm. Gymnas. Johann., Hamburg 1 Exemplar. — Fundort: Banda. 3. Br. Indicum, n. sp. Eindrücke der Bauchschilde wie bei Br. gracile, Zähne je 4; Mandibularzahn gross, mit Nebenhöckern. Die schlanken Endbeine haben 2 Dornen am unteren äusseren, 1—2 am unteren inneren und 1 am inneren oberen Rande. Ein Eckdorn ist nicht vorhanden. Länge des Körpers 44, der Endbeine 11,5 Mm. Gymnas. Johann.,. Hamburg 25 Exemplare. — Fundort: Rangoon. 4. Br. affine, n. sp. Die Stigmen sind gross, das erste fast siebförmig. Zu den seitlichen Eindrücken, wie sie Br. gracile zeigt, kommt hier noch ein mittlerer hinzu. Die Lippe hat einen tiefen Längseindruck; die Zahnplatten sind lang und drei- bis vierzähnig. Analanhänge und Endbeine sehr lang, letztere mit 4—5 grossen Dornen am oberen inneren, 2—3 am inneren unteren und 4 am unteren äusseren Rande des Femur. Länge des Körpers 50,. der Endbeine 17,3 Mm. Gymnas. Johann., Hamburg 2 Exemplare. — Fundort: Zanzibar. Branchiotrema, ') nov. gen. Neun Paar branchiformer Stigmen und schlanke Endbeine sind die bestimmenden Charaktere dieser Gattung. Der Eckdorn am Schenkelgliede der Endbeine fehlt oder ist Klein, das erste Beinpaar hat einen Eckdorn an allen Gliedern, bei den übrigen Beinpaaren hat das erste Tarsen- slied einen Dorn. 1. Br. multicarinatum, n. sp. (Fig. 5.) Die Stigmen sind gross. Die Rückenschilde vom 3ten bis zum 20sten sind stark punktirt und mit 5 zusammenhängenden, stark erhabenen und 1—2 seitlichen unregelmässigen, weniger stark hervortretenden Längsleisten versehen. Bauchschilde stark punktirt. Lippe mit 2 Längsfurchen; Zahnplatten mit je 3 scharfen Zähnen; Mandibularzahn gross, mit kleinen Nebenhöckern. Analanhänge und Endbeine sehr lang, letztere fast von halber Körperlänge. Die einzelnen Glieder der Endbeine vor den Gelenken verdickt, das erste mit 3 Dornen am oberen Innenrande, 2 an der inneren, 5 an der unteren Oberfläche und 3 am unteren Aussenrande. Länge des Körpers 47, der Endbeine 21,3 Mm. Götting. Univers.-Samml. 1 Exemplar. — Fundort: Japan. 2. Br. astenon, n. sp. (Fig. 6.) Die Rückenschilde haben 3 mittlere, nicht sehr deutliche Längskiele und je einen seitlichen eben solchen. Die Bauchschilde zeigen in der Mitte, etwas nach hinten zu, einen runden hellen Fleck und nicht selten eine kurze Längsfurche. Der letzte Bauchschild ist nicht wie gewöhnlich hinten verschmälert, sondern verbreitert. Analanhänge und Endbeine lang, letztere mit 4—5 Dornen oben innen, 1—2 innen unten und 3—4 unten aussen. Länge des Körpers 42, der Endbeine 13,0 Mm. Museum Godeffroy, Hamburg 4 Exemplare. — Fundort: Eua (Tonga-Inseln). ') Cf. p. 54 Anmerk. 4. 70 ‘1 3. Br. Luzonicum, n. sp. Bedornung und Grössenverhältnisse wie bei voriger Art, jedoch der immerhin noch breite letzte Bauchschild hinten schmaler als vorne. Die Rückenkiele sind kaum sichtbar oder fehlen. — Möglicher Weise könnte diese Art mit der vorigen identisch sein. Grösse des Körpers 33, der Endbeine 11,0 Mm. Götting. Univers.-Samml. 1 Exemplar. — Fundort: Mancayan (Luzon). 4, Br. caleitrans, n. sp. Stigmen gross. Rückennäthe kaum sichtbar; anstatt der Bauchnäthe punktförmige Eindrücke. Der etwas breite letzte Bauchschild hinten ein wenig schmaler als vorne. Zahnplatten mit nur 2 Zähnen jederseits. Analanhänge und Endbeine schlank; letztere mit 2—3 grossen Dornen innen oben, 4-5 an der inneren Seite und 3 an der unteren äusseren Kante. Länge des Körpers 42, der Endbeine 12,5 Mm. Museum Godeffroy, Hamburg 1 Exemplar. — Fundort: Roekhampton (Ost-Australien). Dieses Exemplar hatte von Dr. L. Koch die Benennung Cormocephalus caleitrans erhalten. Auch diese Art dürfte sich vielleicht später als identisch mit Br. astenon herausstellen. 5. Br. tuberculatum, n. sp. (Fig. 4) Die vorderen Leibesringe und der Kopf sind sehr schmal, die hinteren breit, so dass die hinteren Rückenschilde fast doppelt, die hinteren Bauchschilde mehr als doppelt so breit sind, wie die vorderen; während andere Arten hinten höchstens um 30 %o breiter sind als vorne. Die Bauchschilde, etwa vom 10ten bis zum 20sten, sind sehr rauhı durch viele grosse, stark erhabene Punkte und Buckel. Die Endbeine sind.schlank, mit 3—4 Dornen am oberen Innen- rande, 4—7 an der Innenfläche und 5—6 am unteren äusseren Rande. Länge des Körpers 38, der Endbeine 12 Mm. Museum Godeffroy, Hamburg 1 Exemplar. — Fundort: Rockhampton. 6. Br. scabricauda. (Fig. 7.) Symon. Branchiostoma scabricauda, Humbert & Saussure. Rey. et Mag. Zool. Guerin. 2. Ser. 22. 1870. pag. 203. Stigmen gross. Rückenschilde am hinteren Körperende dicht punktirt. Bauchschilde mit einem Längseindruck in der Mitte. Analanhänge kurz und unbedornt. Endbeine unbedornt mit einem Auswuchs an der inneren Seite des Schenkelgliedes. Länge des Körpers 60. der Endbeine 13.5 Mm. Das dem k. k. Museum zu Wien gehörende Exemplar '), welches Humb. & Sauss. beschrieben, stammt aus Rio; 3 mir vorliegende Exemplare, welche der Göttinger Universitäts-Sammlung gehören, sind bei Popayan (etwa 600 Meilen entfernt) gefangen. Leider hat nur noch eines derselben ein Endbein. Cupipes, nov. gen. 9 Paar branchiformer bis siebförmiger Stigmen auf stark erhabenen Wulsten und kurze, sehr stark verdickte Endbeine kennzeichnen diese Gattung. Die letzten Beine sind so diek, dass die ersten Glieder derselben mehr breit als lang sind; das zweite ist das längste und dickste; die 2 Endglieder sind ganz kurz und eigenartig (Fig. $ .) geformt. Die Endklaue ist sehr gross, etwa dreimal so lang wie das letzte Glied, die übrigen Dornen sind sehr klein. Die Analanhänge sind nicht verlängert. Auf dem Kopfschilde nahe dem hinteren Rande findet man eine Querfurche. Eine scharfe Grenze zwischen dieser Gattung und Cormocephalus, Newp. lässt sich nicht ziehen. ') Dieses Exemplar hat, wie mir der Custos des k. k. Museums mittheilt, nur 9 Paar Stigmen, at 1. C. amphieurys, n. sp. (Fig. 8u.9.) Im letzten Körperdrittel ist die Breite nicht grösser als vorn, der Endschild wie der Halsschild sind breiter als die übrigen. Die Unterschiede in der Länge der ersteren Rückenschilde sind wenig bemerkbar, die Schilde 2 und 4 nicht kürzer als das 6te oder üte. Die Rückenschilde erscheinen ausser den ersten beiden und dem letzten durch unregelmässige Riefen längsgestreift, die Näthe sind daneben sichtbar. Die Stigmen sind gross und rund. Die Endbeine sind sehr dick mit scharfem Rande oben innen und einer Längsfurche hinten auf den 3 ersten Gliedern. Von den sehr kleinen Dornen befinden sich 2 am inneren oberen Rande, 1 an der Innenfläche und 1—2 am unteren inneren Rande. Unten aussen wie an den Anal- anhängen fehlen die Dornen. Das Exemplar ist ungewöhnlich, fast metallisch, glänzend. Länge des Körpers 47, der Endbeine 7,0, Breite der Endbeine 2,4 Mm. Mus. Godeftroy, Hamburg 1 Exemplar. — Fundort: Ponape (Carolinen-Inseln). microstona, n. sp. Kopf- und Halsschild etwas grösser und breiter als die 2 nächsten, Endschild hinten verbreitert. Die Breite am 14ten bis 1Sten Gliede ist etwa 1": mal so gross wie am Sten bis ten. Rückenschilde wie bei ©. amphieurys gestreift, aber weniger deutlich. Die gewöhnlichen Rückennäthe auch auf Kopf- und Halsschild sichtbar, ausser den gewöhnlichen Bauchnäthen noch | ein mittlerer tiefer Längseindruck. Stigmen sehr klein, oval oder abgerundet dreieckig auf stark erhöhtem Wulst. (Fig. 18.) Zahnplatten sehr lang. Analanhänge kurz mit 2—3 kleinen Dörnchen. Endbeine wie. bei der vorigen Art, nur nicht ganz so dick, und hier kommen unten C. aussen noch 2—4 Dörnchen hinzu. Länge des Körpers 45, der Endbeine 7.7, Breite der Endbeine 2,0 Mm. Mus. Godeffroy, Hamburg 1 Exemplar. Gymnas. Johann., Hamburg 2 Exemplare. Fundort: Mexico. (Die beiden Exemplare des Gymnas. Johann. haben keine Fundort-Angabe.) C. Graecus, n. sp. Diese Art ist den beiden vorigen recht ähnlich, jedoch sind Kopf- und Halsschild klein und schmaler, als die nächsten, und die Längsstreifung der Rückenschilde fehlt. Die Stigmen sind klein, oval bis spaltförmig auf erhöhten Wulsten. Die Lippe ist in der Mitte vertieft und glatt: die Seitentheile derselben sind etwas längsstreifig-rauh. Analanhänge mit kurzer 2-dorniger Spitze und einem seitlichen Dorn. Die Endbeine von derselben Form wie bei der vorigen Art haben oben innen 4 Dörnchen, 4 innen unten, S—12 auf der Unterfläche und 8 in 2 Reihen am unteren Aussenrande. Länge des Körpers 37, der Endbeine 5,9 Mm. Göttinger Univ.-Samml. 1 Exemplar. — Fundort: ? Das Exemplar war mit einer alten Bezeichnung Scolopendra Graeca versehen. 7 lineatus. Synon. Üormocephalus lineatus, Newport. Transact. Linn. Soc. London XIX. 1845. p. 425 und Tafel XI, Fig. 11. Fundort: St. Vincent (Caraiben-Inseln). C. ©. Brasiliensis. Synon. Cormocephalus Brasiliensis, Humb. und Sauss. Revue et Magaz. Zool. Guerin 2 Ser. 22, 1870, p. 203. Ferner in Etudes sur les Myriapodes par H. d. Sauss. et Al. Humb. in Mission scientifique au Mexique ete. recherches zoologiques. Partie VI, Sect. 2. Paris, 1872. Mit Abbildung. Fundort: Brasilien. ©. clavipes. Synon. »Scolopendra clavipes, ©. L. Koch. Die Myriapoden, I. Fig. 35. Fundort: Griechenland. 12 7 © 5) Cormocephalus '), Newport. 2? 1. CO. lanatipes, n. sp. In allen übrigen Merkmalen stimmt die Art mit ©. Westwoodi, Newp. überein; jedoch hat sie behaarte Endbeine. Mus. Godeffroy, Hamburg 3 Exemplare. Fundort: Gayndah (Ost-Australien). 2. O. graeilis, n. sp. Kopf- und Halsschild klein; Körper hinten anderthalbmal so breit \vie vorn, letzter Rückenschild hinten verbreitert. Endbeine mittellang, ziemlich dick wie bei ©. Westwoodii, aber mit 3 Dornen in einer Reihe am unteren äusseren Rande. Uebrigens wie jene Art. Länge des Körpers 43, der Endbeine 7,5, Breite der letzteren 1.5 Mm. Mus. Godeffroy, Hamburg 2 Exemplare. — Fundort: Ost-Australien. 3. C. acamthophorus, n. sp. Endbeine ziemlich dick, innen oben mit 5 Dornen und einem 2—3-theiligen, nicht verlängerten Eckdorn, unterwärts mit 12—14 Dornen in 4 Reihen. Grösse 56, Endbeine 8,5 Mm. | Mus. Godeffroy, Hamburg 7 Exemplare. — Fundort: Zanzibar. ER) > ©. pygomelas, n. sp. Der Kopfschild ist sehr stark und tief punktirt und zeigt deutlich 2 seitliche Längsfurchen und hinten eine Querfurche. Die Analanhänge sind völlig schwarz. eleicht das Thier dem ©. aurantiipes, Newp. Länge des Körpers 100, der Endbeine 15,0 Mm. Mus. Godeffroy, Hamburg 1 Exemplar. — Fundort: Süd-America. Uebrigens Scolopendra, Newp. 1. Se. pachypus, n. sp. Der Halsschild zeigt eine Querfurche. (prebasilar fold, Newp.) Zähne je 4, Mandibularzahn gross und spitz. Endbeine dick, mit 5 zweireihig gestellten Dornen und einem 5-theiligen Eckdorn am oberen inneren Rande, sowie 12 kleinen Dornen in 4 Reihen auf der | Unterseite. Erstes Beinpaar mit Eckdorn an allen Gliedern. | Körperlänge 63, Beinlänge 11,5 Mm. | Mus. Godeffroy, Hamburg 1 Exemplar. — Fundort: Californien. 2. Sc. permix, n. sp. Halsschild mit tiefer Querfurche. Fühler lang, 24—25-gliedrig. Analanhänge | dick, mit 6—9 Spitzendornen. Alle Beine lang und dabei kräftig; Endbeine mit sehr grossen | Dornen, 3 in 2 Reihen und 1 langer kräftiger ”—10-spitziger Eckdorn innen oben, 2 an der inneren, | 10—14 an der unteren Seite. Erstes Beinpaar mit Eckdornen an allen Gliedern. Körperlänge 125, Endbeine 24,0 Mm. | Die » Naturhistorische Gesellschaft« zu Hannover besitzt 2 Exemplare. | Fundort: Nord-America. | | 3. Sc. leptodera, n. sp. Kopf- und Halsschild klein, letzterer mit tiefer Querfurche, Endbeine lang mit 9 Dornen am oberen inneren Rand und an der Innenfläche, Eckdorn 4-spitzig, mit 3—4 solchen am unteren Innenrande und S—12 zweireihigen am Aussenrande. Körperlänge 83, Endbeine 18 (?) Mm. Gymnas. Johann., Hamburg 1 Exemplar. — Fundort: Brasilien. ı) Vergleiche die Anmerkung zu pag. 66. 10 74 4. Se. cormocephalina, n. sp. Kopf- und Halsschild klein, keiner von beiden überdeckt den anderen. Eine Halsfurche fehlt. Analanhänge sehr lang mit 4—6 Dornen an der Spitze, 3—5 am oberen und 1-3 am äusseren Rande. Endbeine mässig lang mit 10 Dornen in 3 Reihen an der Innenseite, -1—2 an der inneren Unterseite und S—10 in 2 Reihen am unteren äusseren Rande. Körperlänge 54, Endbeine 10.4 Mm. Gymnas. Johann. Hamb. 1 Exempl. — Fundort: Montevideo. Opisthemega, Wood. 1. ©. erythrocephalum. Synon. Oryptops erythrocephalus, ©. L. Koch. Die Myriapoden, II. Fig. 221. Verzeichniss der auf Tafel 6 enthaltenen Figuren. 1. Scolopoeryptops megacephalus, Yı. 2. Heterostoma pygomega. Hinteres Körperende von unten, *ı. 3. Branchiostoma gracile, Yı. 4. DBranchiotrema tuberculatum. Ansicht von unten, Yı. 5. Branchiotrema multicarinatum. Ansicht von oben, !ı. 6. Branchiotrema astenon. Hinteres Körperende von unten, *ı. 7. DBranchiotrema scabricauda. Endbein, *ı. Cupipes amphieurys, "ı. 9. Cupipes amphieurys. Endbeine von oben, ®. 10a. Scolopendra morsitans. Endbeine vom Männchen, *ı. 10b. do. do. do. » Weibchen, *ı. 11. Spaltstigma, °ıh. (Scolopendra morsitans.) 12. Siebstigma, ?/ı. (Heterostoma sulcidens). 13. Branchiformes Stigma, ”ı. (Branchiostoma nudum.) 14. do. do. ?h. (Scolopoceryptops sexspinosus.) 15. Stigma von Scolopendra, schematisch, *%ı. 16. do. » Branchiostoma, >» 20), IT, do. » Heterostoma, >» 1S/E 18. do. » Cupipes microstoma, » u 19 u. 20. Branchiforme Stigmen. 21. Stigmeneingang von Scolopendra morsitans, "5%. 22. Schutzzäpfehen vom Stigmeneingang von Scolopendra morsitan, ?9. 23. Dcolopendra morsitans, Faltung der Rückenhaut. 24. Heterostoma sulcidens, do. » do. 25. Oberkiefer von Heterostoma suleidens, *9ı. 26. do. » Scolopendra morsitans, ?°/ı. Cryptocephalides australiens du Musee Godeffroy, PAR le Dr. F. Chapuis. Gräce ä l’excellente recommandation du Docteur ©. A. Dohrn, le Musee Godeffroy,. a Hambourg, m’a eonfie V’etude et la determination des Cryptocephalides australiens contenus dans ses collections. Ües insectes ont ete recueillis par un voyageur, nomme Dämel. dans les contrees voisines de la cöte orientale de l’Australie, principalement a Gayndah et & Rockhampton, au Nord de Brisbane. Ces contrees bien peu explorees jusquw’ä ce jour, ont fourni un contingent tres-important d’especes nouyelles, qui toutes, cependant ont pu se ranger dans les genres connus. Avant moi, le Dr. Suffrian avait commence l’etude de ces Cryptocephalides; il en avait deerit un certain nombre dejä, lorsque la mort l’a enleve ä la Science. Son manuscrit m’a ete confi& en m&me temps que les insectes; j’ai pu jusquw’ä un certain point en tirer parti, mais ayant adopte une methode de redaction differente et pour d’autres motifs encore quil est inutile d’exposer, je me suis borne a decrire ces insectes, comme je l’ai dejä fait anterieurement pour les especes de ma collection. C’est pourquoi, afin de stexpliquer les eitations faites dans ce m&moire, (par exemple Sff. Chp.), le lecteur devra se rappeler que j’ai publie sur les Cryptocephalides de l’Australie, trois m&moires, dont deux ont &t& inseres dans le Tome XVIIIL, 1875. des Annales de la Societ& entomologique de Belgique et le troisieme dans le Compte-rendu des seances de cette Societe, en Juin 1876. Genre Prasonotus. Suffrian. 1. P. morbillosus. N. sp. Australie oceid. Nigro-cyaneus, subnitidus, capite et pronoto antennisque rufis; pronoto dense punctato et longitudinaliter strigoso: scutello nigro, punctulato; elytris cyaneis, nitidulis, profunde punetato-striatis, striis posthumeralibus perturbatis; interstitiis convexiusculis. transversim striatis; corpore subtus cum prosterno et pedibus nigro-cyaneo. Long. 5 mm. Genre Elaphodes. Suffrian. 1. E. murimus. N. sp. Rockhampton. Ovatus, niger, parce griseo-pilosus, ore et antennarum basi femoribusque anticis rufescentibus (5) vel concoloribus (2); elytris punctato-striatis, interstitiis versus apicem et versus latera convexiusculis, subseriatim punctatis, subtilissime parce rugulosis. Long. 5 mm. 2. E. amictus. Sf. (mss.) Chp. Rockhampton, Gayndah. 3. E. sangwinolentus. N.sp. Gayndah. Subbreviter ovatus, opacus, nigro-brunneus, longius griseo-pilotus; elytris punetato-striatis, interstitiis punetatis, versus apicem subconvexis; maculis duabus, altera scutellari, altera apicali fasciaque in medio rufescentibus ornatis; corpore subtus rufo-brunneo; tarsis rufescentibus. Long. 4 mm. 4. E. vittiger. N. sp. Rockhampton. Breviter ovatus, subnitidus, rufobrunneus, longius griseo-pilosus: ahtennis pedibusque fulvis; elytris punctato-striatis, interstitiis punctulatis, striis duabus externis impressis; rufo-brunneis, basi et vitta obliqua discosdali rufo-flavescentibus. Long. 4 mm. 75 -] W == 1% J: (6 E. converiusculus. N. sp. Peak Downs. Ovatus, obtusus, cupreo-eneus, ore antennis pedibusque ferrugineis; pronoto punetato, longe piloso, pilis utriusque lateris et plaga disci cruciformis albis; elytris fusco et albido fasciculatim pilosis, subseriatim punctatis, striis subobsoletis, 8° et 9% impressis. Long. 2Ve mm. : E. pilula. Sfi. Chp. Peak Downs. E. Dohrni. N. sp. Gayndah, Sydney. Ovatus, obtusus, nigro-piceus, parce griseo-pilosus; capite et pronoto punetatis, obscure rufescentibus; elytris subopaecis, punetato-striatis, striis externis impressis, interstitiis punetatis, fulvo-brunneis, basi, sutura fasciaque pone medium rufo-piceis; pedibus rufo nigroque variegatis. Long. 5 mm. Genre Ditropidus. Erichson. D. laminatus. St. Chp. Peak Downs. D. obsidianus. N.sp. Gayndah, Peak Downs. Ovatus, nitidus, s»eneo-viridis, purpureo-micans; labro, palpis et antennarum basi fulvis; pronoto dense fortiter punctato, versus angulos anticos substriato; elytris striato-punctatis, interstitiis versus latera et apicem subconvexis, subtilissimeque punctulatis; corpore subtus cum pedibus atro-ceruleo. Long. 3 mm. D. antennarius. N.sp. Gayndah. Breviter ovatus, ferrugineus; antennarum articulis quinque ultimis fuscis; pronoto punctis raris vix impresso; elytris moderate punctato-striatis, versus letera et versus apicem striis subimpressis. Long. Amm. ?. D. baccaeformis. N.sp. Gayndah. Breviter ovatus, supra ferrugineus; antennarum articulis 5 ultimis fuseis; pronoto parcissime punctulato; elytris punctato-striatis, interstitiis subtilissime punetulatis, duobus externis subconvexis; corpore subtus nigro-piceo, pedibus anticis ferrugineis. Long. 5 mm. D. lateritius. N. sp. Gayndah. DBreviter ovatus, nitidus, flavus, piceo-variegatus; capite profunde punctato, vertice lineaque media nigris; pronoto fortiter parum dense punctato, nigro-piceo, lateribus late et macula utringue disci flavis; elytris distinete punctato-striatis; punctis et maculis in utroque duabus nigro-fuscis, altera humerali, altera ante-apicali. Long. 4 mm. D. aeneipennis. Boisd. Sydney. D. pubicollis. Chp. Peak Downs. D. bicolor. N. sp. Peak Downs. Ovatus, nitidus, rufo-ferrugineus, supra aeneus; ore et antennarum basi flavescentibus; capite punetulato. griseo-piloso; pronoto fortiter punctato. punctis versus later: oblongis; elytris punetato-striatis; interstitiis distincte punctulatis, duobus externis versus apicem convexis. Long. 3"e mm. D. rufipes. Saund. Sydney. D. nitiduloides. Sp. n. Sydney. Ovatus, nitidus, nigro-»eneus; capite vix distincte punctulato, griseo- piloso, undique subtiliter radiatim strigillato; ore et antennarum basi flavis, pronoto parce et subtiliter punctato, lateribus latius marginatis; seutello breviter ovato; elytris subtiliter punctato-striatis, interstitiis duobus externis convexis. Long. 3 mm. D. semilunum. Germ. Adelaide. D. trabeatus. N. sp. Peak Downs. Oblongo-ovatus, nitidus, zneus; capite punctato, griseo-piloso, inter oculos subcanalieulato; labro, palpis et antennarum basi ferrugineis; pronoto distincete punctato, punctis disei sparsis, versus latera congestis et leviter oblongis; elytris punctato-striatis, interstitiis subtilissime transversim striolatis; corpore subtus nigro, subpiloso, femoribus obscure rufescentibus. Long. 2'/ mm. 76 m ED en 17 D. Godeffroyi. N.sp. Peak Downs. Breviter oblongus, nitidulus, obsceure zenoe-viridis; ore, antennis pedibusque ferrugineis; capite et pronoto parce subtiliter punctatis, griseo-pilosis; elytris distincte punetato-striatis, punctis diseretis, flavis cum sutura anguste et humeris nigris. Long. 2Ve mm. D. pastus. Sf. Chp Sydney. D. cupreus. Sfi. Chp. Peak Downs. D. aciculatus. Chp. Sydney. D. Lacordairei. Chp. Peak Downs. D. Schmelzi. N. sp. Peak Downs. Breviter ovatus, nitidus, rufo-ferrugineus; capite neo, dense punctato, tenuiter piloso; pronoto subaurato-eneo, densissime ad latera et ad marginem anticum striolato, versus discum et basin punctato; elytris rufescentibus cupreo-indutis, moderate punctato- striatis, interstitiis vix distinete punctulatis. Long. vix 3 mm. Genre Pleomorphus. Suffrian. Chapuis. Genera des Coleop. X. p. 182. P. putridus. Sp.n. Peak Downs, Rockhampton. Obtusus, ovatus, subnitidus, rufo-ferrugineus; capite dense punctato, in medio longitudinaliter depresso; antennarum articulis ultimis infuscatis: pronoto profunde punctato; punctis versus latera congestis et fortiter impressis; elytris punctato-striatis, interstitiis subtiliter ruguloso-punctatis, ad latera convexis, rufescentibus vel nigris cum disco et macula subapicali rufescentibus; corpore subtus nigro-piceo, prosterno et pedibus rufescentibus, femoribus postieis nigricantibus. Long. 3 mm. P. pallens. N. sp. Peak Downs. Ovatus, nitidus, flavescens; capite et pronoto distinete sat dense punctatis; elytris punctato-striatis, striis externis impressis, pallide flavis, sutura, marginibus basali et laterali nigris; corpore subtus flavescente, pectore et abdomine nigris. Long. 2Ve mm. Genre Cryptocephalus. Geofiroy. Or. bellicosus. Sf. Chp. Gayndah. Or. parenthetieus. St. Gayndah. Or. bihamatus. Chp. Brisbane, Rockhampton. Or. albilinea. Saunders. Australie bor. Or. hispidus. Sp.n. Gayndah. Oblongo-ovatus, nitidus, ater, longius griseo-pilosus; capite laeviusculo, utrinque inter oculos subcarinato; pronoto subtiliter dense punctato, utrinque oblique impresso; elytris nigro-cyaneis, sat regulariter punctato-striatis, versus apicem punctis subobsoletis; corpore subtus nigro, abdomine et pygidio flavo-ferrugineis. Long. 4 mm. Or. scabrosus. Oliv. Sydney. Or. rugifrons. Sf. Chp. Peak Downs. Or. eximius. Sf. Chp. Gayndah. Or. vermicularis. Saunders. Gayndah. Or. poecilodermus. St. Chp. Peak Downs. Or. cyanipennis. Saund. Gayndah. Or. speciosus. Guerin. Gayndah. Or. flaviventris. Saund. Gayndah. Cr. chrysomelinus. Sf. Ch. Rockhampton. Or. discoideus. Sp. n. Peak Downs. Oblongo-subquadratus, nitidus, ater; capite punetato-ruguloso, parce argenteo-piloso, ore et antennarum basi flavis; pronoto parcius et profunde punctato, utrinque ante basin oblique impresso; elytris profunde punctato-subtriatis, punctis versus apicem rarioribus, UL = = 18 flavis cum basi, sutura et tertia apicali parte nigris; corpore subtus nigro, argenteo-piloso, pedibus anticis flavis, posticis piceis, intermediis variegatis. Long. 2% mm. 16. Or. terminalis. Sp.n. Gayndah. Oblongus, obtusus, nitidus, ferrugineus; antennis compressis, nieris, ‚ articulis duobus primis fulvis; pronoto disco convexiori, parce inzsqualiter punctato, utrinque oblique impresso; elytris profunde et dense subseriatim punctatis, interstitiis nonnullis convexis: ferrugineis, cum tertia postica parte nigra, margine apicali extremo fulvescente; tarsis nigro-fuseis. Long. 5'/ mm. 17. Or. facialis. Sp.n. Gayndah. Oblongus, subnitidus, ferrugineus; capite parce punctato, inter oculos longitudinaliter subtiliter acieulato; antennis nigris articulo primo rufescente; pronoto pareius subtiliusgue punctato, utrinque oblique paulisper impresso; elytris profunde punctato-striatis, punctis versus apicem raris et subobsoletis; tarsorum articulis duobus ultimis infuscatis. Long. 4 mm. 18. Or. apicalis. Saunders. Peak Downs. 19. Or. Jacksoni. Guerin-Men. Sydney. 20. Or. cyanophanus. Sp. n. Gayndah. medio depresso; antennarum articulo primo czeruleo et quinque ultimis fuscis; ore flavo, pronoto, fortiter et sat dense punctato; elytris irregulariter et versus apicem obsoletius punctato-striatis, sat fortiter transverse a basi ad medium rugulosis; corpore subtus cum pedibus nigro-ceruleo. argenteo- Oblongus, nitidus, nigro-ceruleus; capite distinete punctato, piloso. Long. 4a mm. Genre Cadmus. Erichson. . C. australis. Boisd. Australie mer. 2. 0. rugieollis. Griff. Gayndah, Rockhampton. 3. ©. cognatus. Saund. Sydney, Rockhampton. 4. C. pacificus. Sf. Australie bor. | 5. C. rugosus. Dej. Sff. Sydney. 6. ©. Aavocinetus. Saund. Rockhampton. 7. CO. cinnamomeus. Sf. Rockhampton. | 8. 0. ampleollis. N.sp. Rockhampton. Oblongo-quadratus, opacus, pube brevi aurea appressa vestitus, | rufescens; capite rugoso-punctato, medio subimpresso, vertice et autennarum articulis duobus ultimis | nigris; pronoto elytris equilato, ruguloso-punctato, macula eruciformi nigra ornato; elytris ruguloso- punetatis, interstitiis subelevatis, fasciis duabus macularibus nigris, aream flavam includentibus, ante | S) medium ornatis; pectore fusco-nigro. Long. 5 mm. 9. ©. trispilus. Sf. Chp. Rockhampton. Gayndah. | 10. ©. gigas. Oliv. Sydney. | 1. ©. gquadrivittis. N. sp. Rockhampton. Oblongo-subquadratus, opacus, fulvescens; capite medio longi- | tudinaliter impresso et linea longitudinali nigra, antice et postice dilatata, ornato; autennarım | artieulis primo et ultimo nigro-fuseis; pronoto lato, lateribus leviter erenulatis, disco vittis quatuor longitudinalibus ornato; scutello nigro, medio earinato; elytris confuse punctatis, versus apicem | punctis subseriatis et interstitiis paulisper costatis, pallide flavis cum humeris plagaque magna postice dilatata et flavo-callosa nigris; corpore subtus flavescente, metasterno partim nigro; pedibas nigris, femoribus et tibiis basi flavis. Long. 5 mm. 12. ©. chlamydiformis. Germar. Rockhampton. | 13.0. lacertinus. N. sp. Rockhampton. Oblongo-quadratus, subopacus, pallide flavescens; capite favo- | piloso, medio foveolato; pronoto brevi, punctato, tubereulis incequalibus nitidis asperato; scutello 78 14. SERZZESEIET 10. Q SBESpSnSeSgr 79 medio subcarinato; elytris confuse punctatis, tuberculatis, tubereulis versum apicem majoribus et levibus. Long. 3» mm. colossus. Sf. Chp. Rockhampton. verrucosus. N. sp. Gayndah. Oblongo-quadratus, opacus, brunneus fulvo-variegatus; pronoto disco bigibboso, lateribus crenulatis, foveolis tribus magnis obsceure brunneis, flavo circumdatis ornato; scutello subeonvexo, basi foveolato; elytris profunde confuse punctatis, basi et apice fortiter tuber- ceulatis fasciaque obliqua fulvescente ornatis: corpore subtus rufo-brunneo. Long. 6'/ mm. Genre Chlamydicadmus. Chapuis. Wilsoni. Baly. integer. Baly. Genre Schizosternus. Chapuis. . coccineus. N. sp. Gayndah. Oblongus, nitidus, ruber; capite et antennnis, pectore et pedibus nigris; pronoto punctis nonnullis hine et inde impresso; elytris punctato-striatis, nigris, fascia lata in medio et puncto subapicali rubris.. Long. 4 mm. Genre Loxopleurus. Suffrian. . subbrunneus. Saund. Sydney. Rockhampton. . pectoralis. N. sp. Rockhampton. Subovalis, subnitidus, pallide fulvus; capitis vertice ni&ro; antennis flavis, versus apicem fuscis; pronoto dense et fortiter punctato, disco obscure fulvo:; elytris profunde punctato-striatis, interstitiis punctatis, flavescentibus cum sutura et vitta sublaterali ante apicem abbreviata nigris; pectore nigro-piceo. Long. 3 mm. . plaginotus. N. sp. Rockhampton. Oblongus, posterius subampliatus, nitidus; capite fulvo cum antennis et dimidia postica frontis parte nigris; pronoto fulvo, parce fortiter punctato, transversim versus basin et versus latera impresso; elytris confuse, sat fortiter punctatis, nigris, plaga oblonga utringue a basi ultra medium extensa fulva; corpore subtus cum pedibus fulvo; pectore nigro, abdomine flavo-citrino. Long. 4"Vs mm. . collaris. Chp. Gayndah. . gravatus. Chp. Rockhampton. . conjugatus. Chp. Rockhampton. . daemoniacus. St. Rockhampton. . tasmanicus. Saund. Sydney. . rufescens. Boheman. Sydney. . semücostatus. Sf. Chp. Sydney. DESCRIPTIONS de Coleopteres nouveaux ou peu connus du Musde Godeffroy par Leon Fairmaire BAER IS. (Staphylinides par Mr. Fauvel, Caen.) HYDROPHILID/R. 1. Hydrophilus brevispina. Long. 32 mm. co‘. Elliptieus, sat convexus, niger, nitidus, supra obsolete cxruleo-micans, palpis antennisque pa fulvo testaceis, his apice infuscatis, tarsis fulvo eiliatis: capite antice ad latera sparsim, ad oculos inter densues punetulato, prothorace brevi, trapezoidali, antice angustato, margine postico medio recto, utrinque obliquato angulis posticis latissimis, apice rotundatis, levi, ad latera sparsim punctato, antice utrinque striga punctata oblique impresso; scutello levi; elytris fere a medio postice attenuatis, apice ipso obtuso, tenuiter punctato-lineatis; subtus peetore fulvopubescente, tenuissime reticulato, subopaco, abdomine nitido, medio subcarinato, tectiformi, prosterno erecto, unciformi, leviter arcuato, intus profunde excavato, carina sternali antice compressa et truncata, postice breviter producta, segmenti abdominalis primi medium vix attingente, medio leviter striata; c* tarsis anticis articulo 5° intus laminato-dilatato, ungnibus valde productis et dilatatis, arcuato-lamellatis, interno longiore et latiore, cochleato. — Brisbane. (M. G.) | Voisin de lalbipes, mais bien plus grand et de coloration tres differente. E | 2. Hydrophilus sabelliferus. Long. 23 mm. Elliptieus, modice convexus, niger, nitidus, neo et olivaceo- micans, antennis palpisque rufopiceis; capite ad oculos anguste et antice biseriatim oblique punctato; | | prothorace brevi, antice angustato, margine postico medio sinuato, et utrinque leviter sinuato, | angulis postieis obtuse rotundatis, laevi, ad latera rarius punctulato, scutello laevi; elytris elliptieis, 9a apice obtuse truncatulis, utrinque punctato-bilineatis, linea 3° externa vix indicata, margine externo pluriseriatim punctato; subtus opacus, fulvo-pubescens, abdomine lateribus rufo-maculoso, carina sternali haud sulcata, spina postica leviter compressa acuta, abdominis segmentum 4 attingente, prosterno elevato, compresso, profunde excavato, tarsis anticis compressis, apicem versus latioribus. — Viti-Levu. (M. G.) Cet Hydrophilus est remarquable par l’ampleur du corselet et l’epine metasternale tres aigue, droite, la carene prosternale non sillonnee. Il se rapproche du »uficornis, mais en differe par les Elytres arrondies separement & l’extrömite, ayant sur les cöt6s plusieurs rangees de points assez fins, mais n’en ayant pas le long de la suture. l. Hydrochus obscuro-aeneus. Long. 2 mm. Obscure zeneus, sat nitidus, oblongus, convexus, apice obtuse acuminatus; capite rugose punctato, ante oculos profunde transversim sulcato, inter oculos foyeola medio signato; prothorace antice tantum fere parallelo, postice sensim angustato, rugoso-punctato, lateribus utrinque triimpresso, basi sat late bifoveato; elytris medio obsolete ampliatis, grosse ac dense striato-crenatis, intervallis angustis, plicatulis, sutura elevata; pedibus palpisque obseure testaceis. — Pt. Makay. (M. G.) 80 ) 1 rn La forme du corselet rappelle celle de ’ 7 carinatus, mais la sculpture des @lytres ressemble ä celle du foweostriatus. Le seul Aydrochus d’Australie deerit jusqu’a present est U’ 7. australis Motsch. (Schrenk-Reis. 50.). dont voici la description dans toute son &tendue: » Taille, forme et couleur du H. Körgisicus, mais corselet un peu plus plane avec des impressions, moins profondes.« Il vient de Port Philippe. Si l’on se reporte & lH. Kirgisicus, en voici la diagnose: »Elongatus, subparallelus, postice attenuatus,. creberrime punctatus, subnitidus,. nigro-fusceus, elytris fusco-brunneis, pedibus fusco- testaceis, thorace subquadrato. vix distinete quinque foveolato, postice paulo angustato: elytris fortiter punctato-striatis, interstitiis alternis vix elevatis. Long. 1/3 1.«*) Hydraena acutipennis. Long. 1's mm. Oblonga, postice vix dilatata, fusco-brunnea, elytris piceis, leviter znescens, sat nitida,. capite tenuissime punctato, longitudinaliter convexiusculo, ante oculos utrinque leviter impresso; prothorace subquadrato, vix longitudine latiore, antice vix attenuato, lateribus fere rectis, sat dense punctato, basi fere striolato, ad angulos anticos et posticos leviter impresso, antice obsolete transversim depresso, elytris ovato-oblongis, apice separatim acute productis et divaricatis, dense punctato-striatis, striis apice vix obsolescentibus et sat irregularibus; subtus fusco nigra, pedibus obscure luteis. — Brisbane. (M. G.) 1. Berosus externespinosus (Hygrotophus nutans M. L. ?). Long. 6Ve mm. Oblongus, post medium leviter ampliatus, valde convexus, navicularis, sat dilute fulvo-luteus, valde nitidus, prothorace medio infuscato, elytris fusco-nigro parce maculosis, striis punctisque fuseis, subtus nigro-fuscus, opacus, femoribus intermediis posticisque basi late fuscis; capite dense tenuiter punctulato, summo leviter infuscato: prothorace transverso, antice angustiore, lateribus leviter arcuatis, angulis antieis valde rotundatis, posticis obtuse rotundatis, basi medio marginato, dense tenuiter punctato; elytris oblongis, basi prothorace leviter angustioribus, mox ampliatis, apice emarginatis, angulo suturali vix acuto, externo acute spinoso, sat fortiter striatis, striis dense sat tenuiter punctatis, intervallis planis, medio seriatim tenuiter punctulatis, striis apice profundioribus. 2 Rockhampton, Austr. (M. G.) Ressemble beaucoup au B. prolongatus, de Madagascar, pour la forme generale, mais distinct par la taille plus grande, le corselet visiblement margine a la base et la troncature apicale des Elytres fortement epineuse en dehors. Mr. Mulsant a deerit (Opuse. Entom. 1859, 58) un Berosus tr&s voisin de cette espece, mais paraissant distinet par les &pines terminales des &lytres, qui sont egales et tres peu Ecartees: »B. Australie. Long. 6Ve mm. Oblengus, convexus. Capite testaceo, frontis maxima parte ustulata. Prothorace lateribus testaceo, dorso gradatim ustulato, linea media pallida. Elytris testaceo- grisescentibus, nigro-subfasciatis, apice dente suturali et alia exteriori quali armatis, spatio brevi emarginato separatis; punctulato-striatis, striis 4—6 postice levioribus. Interstitiis planis, punctatis: punctis postice subobsoletis. Mesosterno linea elevata antice evidentiori. Femoribus postieis ultra medium fusco-pubescentibus. — Australie (Mulsant).« 2. Berosus pallidulus. Long. 5Ve—6's mm. Oblongus, antice attenuatus, convexus, pallide flavo-lutescens. vix nitidus, capite prothoraceque paulo rufescentibus, hoc vage nebuloso, elytrorum striis et signaturis raris corporeque subtus fuscis, hoc griseo sericante; capite prothoraceque dense tenuiter punctulatis, illo inter oculos linea obtuse angulata impresso et summo rufo-obscuro maculoso, prothorace similiter *) Mr: Mac Leay a aussi decrit (Trans. Ent. Soc. N. S. W. 1871| 133) un H. parallelus, de Gayndah; mais il a 1". 1. de long, sa couleur est d’un vert bronz6 fonc6, mat, et la töte prösente 3 stries longitudinales. sl 11 82 rufo-obscuro maculoso; seutello punctatissimo, aculeato; elytris medio leviter ampliatis, apice attenuatis et obtusis, striis parum profundis, dense tenuiter punctatis, ad apicem prolongatis, lateribus profundioribus, intervallis planiusculis, densissime tenuissime punetato-rugosulis, sat dense fulvo- pubescentibus; subtus densissime punetulatus, pygidio pedibus que flavo-luteis. — Peak Downs. (M. G.) Remarquable par sa forme allongee et sa coloration päle, & stries fines, noirätres, qui le fait ressembler ä certains Hydroporus. 5. Berosus stietieus. Long. 4 mm. Oblongo-subovatus, valde convexus, lateribus minus compressus, pallide lutescens, nitidus, capite summo brunneo-rufescente, prothorace fere toto obscure-rufescente, lateribus antice et margine antico dilutis, elytris fusco striatis et punctatis, utrinque nebulis 5 parvis infuscatis, 1° ante medium et prope scutellum obsoleta. 2* fere media externa, 3° prope suturam post medium subtransversa, 4* post tertiam et paulo extus, abdomine obscuro., sericeo; capite tenuissime punctulato, antice fere la»evi, ante oculos transversim striato; prothorace elytris angustiore, longitudine duplo latiore; angulis antieis late rotundatis, sat tenuiter parum dense punctato; scutello punctato; elytris medio ampliatis, apice obtuse acuminatis, sat fortiter punctato-striatis, intervallis planis, seriatim punctatis. — Peak Downs. (M. G.) Cette espece est remarquable par sa tete tres ponctuce au sommet, lisse en avant, et par sa coloration assez päle, lJargement tachee de roux sur la tete et le corselet, avec les elytres ayant apres le milieu, des petites taches obscures rangees presque en demi-cercle. 6. Berosus approximans. Long. 3 mm. Oblongo-ovatus, convexus, fulvo-luteus, nitidus, capite viridi-seneo, prothorace medio maculis 2 oblongis fere connexis fusco-»neis, elytris striis punctisque fuseis, utrinque vix distincte obscuro trimaculosis; capite densissime punctato, inter oculos linea transversa obsoleta impresso: prothorace dense punctato, lateribus vix arcnatis, angulis anticis rotundatis, postieis obtusis; scutello angustissimo, punctato; elytris medio leviter ampliatis, apice obtuse rotundatis, sat fortiter striatis, striis punetatis suberenulatis, intervallis planiusculis, punctulatis. obsolete transversim plicatulis, subtus fuscus, sericans, pedibus fulvis. — Peak Downs. (M. G.) Ressemble extrömement au D. affinis, mais la tete est moins large, le corselet moins ponetu£, sans teinte bronzee metallique aussi large, les elytres sont plus courtes, plus fortement striees avec les intervalles moins densöment ponctues. 7. Derosus stigmaticollis. Long. 4 mm. Oblongo-ovatus, convexus, lateribus leviter compressus, sat dilute lutescens, capite nigro-aeneo, summo violaceo micante, prothoracis maculis 2 oblongis dorsalibus fere connexis, scutello, punetis striisque elytrorum, maculis 2 minutis prope suturam ante medium corporeque subtus nigro-aenescentibus; capite dense punctato, inter oculos -obsolete transversim impresso, vertice stria longitudinali tenuiter sulcato; prothorace longitudine duplo latiore, margine postico late rotundato, lateribus fere recto, angulis posticis obtuse rotundatis, antieis fere rectis, apice rotundatis, sat dense punctato: scutello dense punetato; elytris paulo post medium ampliatis, apice obtusis, sat fortiter striatis, striis sat tenuiter punctatis, intervallis planis, parce punctatis striis apicem versus leviter cerenatis et intervallis leviter asperulo punctatis. — Peak Downs. (M. G.) Jette espece, comme la suivante ressemble beaucoup au B. affınis; toutes deux ‚en different par le corps moins ramass6, le corselet notablement plus &troit que les dlytres, A tache dorsale non elargie en arriere et par les @lytres bien moins ponctudes. 5. Derosus ovipennis. Long. 3 mm. Ovatus, valde convexus, fulvo luteus, nitidus, capite aureo-»enescente, prothorace maculis dorsalibus 2 oblongis fere connexis fuseo-sneis, elytrorum striis punetisque sat late fuseis, subtus fusco-brunneus opacus, antennis, palpis pedibusque sat dilute fulvis; capite dense punctato, summo linea brevi elevata signato, inter oculos linea transversa obsolete impresse; 82 85 prothorace brevi, elytris angustiore, lateribus antice arcuatis, dense punctato, angulis postieis rotundatis; scutello acuto, dense punectato; elytris ovatis, apice obtusis, striis sat profundis, integris, punctato-crenatis, intervallis planis, seriatim punetulatis. — Pt. Makay. (M. G.) Differe du precedent, outre la taille, par le corselet plus densement ponctu6 et par les stries des elytres plus marquees, ä ponctuation plus forte, crenelee. Volvulus scaphiformis. Long. 4mm. Oblongo-ovatus, valde convexus, lateribus compressus, postice valde attenuatus, nigro-subsneus, nitidus, subtus nigro-fuscus, opacus, sericeus, pedibus nigro-fuseis, sat nitidus, antiecis piceis, palpis testaceis, apice extremo nigro; capite prothoraceque tenuissime punctulatis; elytris margine externo longe leviter sinuatis, punctato striatis, intervallis dense sat tenuiter punctatis. — Rockhampton. Ressemble extr&emement au V. inflatus, de Madagascar, mais notablement plus petit. plus etroit, plus attenue en arriere, A coloration plus bronzee, et A bord externe des &lytres plus longuement sinu& avec les &paules plus angulees, et les stries plus marquees. STAPHYLINIDE. Staphylinides nouveaux de la coll. Godeffroy. Osorius samguinipennis. Fawvel. Nigro-piceus, nitidus, parce flavo-pilosus, palpis, antennis, scutello, elytris, segmentorum marginibus apice summo pedibusque rufis; antennis sat gracilibus, sub- moniliformibus, articulis 6—10 majoribus, longioribus quam latioribus, sub®qualibus, 11° minuto, acuminato; capite thorace vix angustiore, medio utrinque parce substrigose punctato, lateribus intra oculos strigis parallelis impressis, minus nitidis, disco medio spatio longitudinali verticeque summo levibus, hoc lateribus alutaceo, subopaco; fronte antice truncata; spatio minuto levi supra antennarum basim parum elevato; thorace quarta parte longiore quam latiore, antice parallelo, postice circa basim arcuatim angustato, utrinque punctis parcis subseriatis, parum profundis, notato; spatio medio longitudinaliter laevi; angulis postieis obtusis, nec sinuatis; elytris thoracis longitudine, hoe paulo angustioribus, parallelis, vix perspieue coriaceis, punctis similiter sparsis adhue subtilioribus, notatis; abdomine transversim substrigose, fortius sat dense punctato, disco medio laeviusculo, segemento 2° basi late transversim impresso, alutaceo, 7° disco laevi; tibiis anticis fortiter arcuatis. dentibus 8 acutis armatis. — Long. 5V/e mm. — Australie, Gayndah. Un seul exemplaire. — Musde Godeffroy. Lithocharis scolytina. Fauvel. Major, punctura thoracis primo visu in genere unica; nigra, antice opaca, postice parum nitida; ore, antennis, segmentorum, marginibus, ano pedibusque rufo testaceis; elytris humeris late summoque apice rufescentibus; antennis sat robustis, parum elongatis, articulis 2—11 sub&qualibus, capite subquadrato, circa basim truncatulam parum angustato, angulis posticis vix obtusis, toto crebre fortiter vix rugose punctato; thorace capite longiore, non convexiore, tertia parte latiore quam longiore, subsemicirculari, antice truncato, angulis posticis rotundatis, toto more Scolytorum dense striato-eroso, sulcis tribus mediis longitudinaliter integris, non intricatis; elytris thorace tertia parte longioribus et latioribus, densius minus fortiter rugose punctatis; abdomine dense multo subtilius punctulato, fusco pubescente, satis attenuato. — Long. 5'/; mm. — Iles Viti. Un seul exemplaire 2. — Musee Godeffroy. Obs. Cette espece est curieuse par son corselet striole a Ja maniere des galeries des Scolytus. 83 84 Paederus vitiensis. Fawel.*) P. polito Fauv. forma parum vieinus, gracilis, niger, nitidus, elytris cyaneis, pedibus nigro-piceis, antennis prater medium infuscatum, tibiis apice tarsisque obscure testaceis; palporum articulo 3° prater basim piceo; antennis sat gracilibus, elongatis; capite elongato, angusto, antice posticeque zequaliter ab oculis angustato, inter oculos utrinque latius impresso, dense subtiliter punetato, disco fronteque laevibus; thorace angusto, oblongo, convexo, antice posticeque subzsqualiter angustato, utrinque vix seriatim punetis aliquot subtilibus notato; elytris thorace latioribus, paulo longioribus, dense fortiter, abdomine parce subtiliter punctatis. — Long. 6'/ mm. — Tles Viti;: Ovalau (Gräffe) et Tinterieur de la grande ile » Viti Levu« (Kleinschmidt). Une seule 2. — Collection Godeftroy. Metoponcus semiruber. Fawwvel. A. variegato statura minore, forma multo angustiore, depressa, segmentis 1—3 elytrisque nigro-piceis, segmentis 6—7 elytrorumque basi summa testaceis; capite longiore angustioreque, fronte multo densius omnium subtilissime punetulata, vix alutacea, punctis 2 utrinque disco subtilibus, 2 aliis post oculis, 2 utrinque summa basi approximatis notato; thorace forma antice attenuata omnino alio, multo subtilius vix perspicue punctulato, subalutaceo, lateribus non perspicue sinuatis; punetis minutis disco prope medium duobus approximatis, extus ad latera duobus aliis; basi truncata, angulis posticis multo minus rotundatis; elytris laeviusculis, parce vix coriaceis; abdomine vix utrinque punctis aliquot notato; femoribus infuscatis maxime distinetus. — Long. 7'e mm. — IIes Viti. Un seul exemplaire. — Collection Godeffroy. Cafius nasutus. Fauvel. Thoracis punctura primo visu distinetus; magnitudine et facie maximis fucicole S individuis similis; niger, subopacus, capite thoraceque »eneis, nitidis; antennis brevibus, articulis 9—10 subtransversis; apice, palpis tarsisque ferrugineis; capite maximo, quadrato , crebre fortiter rugoso punctato; fronte antice lineaque convexa longitudinali inter oculos parum transversim dilatata, laevibus; punctis prope lineam majoribus, minus crebris; thorace capite quarta parte fere angustiore, tertia fere parte longiore quam latiore, convexo, subtrapezoidali, lateribus circa basin sat fortiter augustatis, vix sinuatis, angulis antieis parum, posticis fortiter obtusis, que ac caput punctato, linea lata fortiter convexa, basin summam attingente, quasi rostrum simulante, spatiis aliquot prope lineam laevioribus; elytris thorace tertia parte fere latjoribus, paulo longioribus, crebre sat subtiliter rugulose, abdomine vix subtilius parcius punctatis, dense breviter fusco-pubescentibus. — Long. 9 mm. — Les Viti. Une seule 2. — Collection Godeffroy. SCARABFEIDZIE. Note sur le &@. Liparochrus. Le &. Liparochrus, ere& par Erichson pour des insectes australiens voisins des Acanthocerus, ne compte encore que 3 especes decrites par M. Westwood (Trans. Entom. Soc. Lond. 1852) et dont il est utile de reproduire les diagnoses avant de donner le signalement de 3 nouvelles especes provenant du m&me continent, dont l’une presente un facies tout a fait anormal. Liparochrus geminatus. Westw. ]. e. 11. pl. 9. fig. 6. Long. S mm. Piceo-niger, nitidus; capite transversim rugoso, pronoto et elytris vage punctatis, his striis gracillimis per paria dispositis impressis. — Adelaide. Liparochrus fossulatus. Westw. 1. ec. 12. Long. 4 & 7 mm. Niger, capite punctatissimo obscuro, pronoto zeneo-nitido, punctis minimis vage impresso, lateribus castaneis fortius punctatis; elytris “) Die Art findet sich nicht auf den Samoa-Inseln (vd. P. samoensis Ann. Mus. Genua, Vol. X, pg. 224), sondern nur auf den Viti-Inseln, und ist der Name daher von Herrn Fauvel wie oben abgeändert. s4 | Ro ou niegris, nitidis, callositate humerali castaneo, tenuiter striatis, striis dorsalibus punctis magnis notatis. — Adelaide. Port Denison. Espece remarquable par la teinte presque metallique du corselet et par les elytres ä stries tres fines, mais marquees de tres gros points, avec la saillie humerale rougeätre. 3. Liparochrus sculptilis. Westw. 1. c. 12. pl. 9. fig. T. Long. 7 & 9 mm. Piceo-niger, subnitidus, marginibus pronoti castaneis, undique punctatissimus, punctis pronoti et elytrorum transversim plus minusve confluentibus; elytris striatis, striis per paria dispositis, tibiis anticis bidentatis. — Bords du fleuve Mundarra (Australie orient.); Clarence, Melbourne. 4. Liparochrus raucus. Long. 7 a 8 mm. Ovatus, convexus, fuscus, opacus, subtus cum pedibus sat nitidus; capite dense punctato-rugosulo; prothorace amplo. elytris haud angustiore, antice angustato, lateribus areuatis, angulis antieis magnis, obtusis, disco leevi, lateribus tenuiter transversim plicatulo; seutello acuto, nitido, grosse punctato, elytris brevibus, lineis angustissime elevatis, geminatis, nitidis ornatis, intervallis planatis, punctis irregularibus-elevatis nitidis seriatis, sutura elevata nitida; tibiis antieis tenuiter crenulatis, apice bidentatis. — N. South-Wales (coll. Mniszech). Cette espece est remarquable par sa teinte mate et par les reliefs brillants, mais tres minces, des elytres; les lignes geminees sont elles-m&me composees de 2 petites lignes tres fines et tres rapprochees. 5. Liparochrus erenatulus. Long. 6" mm. Brevissime ovatus, subglobosus, fusco-brunneus, nitidus, lateribus et corpore subtus cum pedibus piceis; capite dense rugoso-punctato, prothorace brevi, antice angustato, postice late arcuato angulis rotundatis, angulis antieis productis, acutis, sat dense sat tenuiter punctato; scutello parvo, acuto; elytris subglobatis, prothorace basi angustioribus, suleis numerosis (circiter 18) valde crenatis impressis, intervallis angustis, elevatis; tibiis anticis tridentatis, dentibus 1° et 2° denticulis minutis separatis. — Rockhampton. (M. G.) Cette espece se distingue facilement de toutes les autres par les stries nombreuses et fortement cerenelees des elytres, ainsi que par les angles anterieurs du corselet qui sont tres aigus. 6. Liparochrus asperulus. Long. 4's—5 mm. Subglobosus, niger, nitidissimus, subtus minus piceus, abdomine apice picescente; capite transversim dense rugosulo-imbricato, antice leviter sinuato: prothorace brevissimo, margine postice utrinque obsolete sinuato, angulis expansis rotundatis, angulis anticis lobato-produetis, apice obtusis sat dense punctato-imbricato, scutello triangulari, sat lato, punctato: elytris sat tenuiter striatis, striis geminatis, levibus, intervallis transversim tenuiter aspero- plicatis; tibiis antieis extus crenulatis, dentibus apicalibus sat approximatis. — Peak Downs. (M. G.) Se rapproche du geminatus, mais plus petit, a ponctuation plissee transversalement, assez forte, avec les intervalles des elytres ruguleux. *) 7. Liparochrus aberrans. Long. 6—6'/e mm. Oblongo-ovatus, subparallelus, antice postice que rotundatus, brunneus. nitidus, tenuiter parce fulvo-setosus; capite dense tenuiter rugosulo-punctato, margine antice obsolete sinuato; prothorace transverso, elytris paulo latiore, a basi antice attenuato, lateribus leyiter arcuato, margine postico medio valde arcuato, angulis evidentibus, obtusis, angulis anticis lobato-productis, vix obtusis, densissime sat tenuiter punctato-imbricato; scutello sat magno, triangulari, dense punctato, lateribus laevi; elytris humeris rotundatis, dein parallelis, apice rotundatis, sat tenuiter striatis, striis geminatis, levibus, apice obsoletis, stria suturali magis impressa, apice *) Mr. Mac Leay a deerit (Proc. Ent. Soc. N. S. W. 1863, 126) un Ccelodes bimaculatus qui pourrait bien n’etre qu’une variete du precedent ou plutöt du geminatus. Long. 6 mm. Niger, nitidus, capite princtato, thorace sublaevi marginibus confertim punetulatis piceis, elytris biseriatim punctatis macula humerali rubra. — Hab. in stercore humano. 85 Ba 36 profundiore, intervallis tenuiter transversim asperulis; tibiis anticis extus haud dentieulatis, dentibus 2 apicalibus majoribus, magis approximatis. — Peak Downs. (M. G.) La forme de cet insecte et sa villosit@ le rendent presque anormal dans le genre Liparochrus auquel il appartient certainement. @. Moechidius. Depuis le travail publi6 en 1875 par Mr. Waterhouse dans les »Transactions de la societe entomologique de Londres«, il n’a point &te publie d’especes nouvelles de ce genre, et malgre6 la suite nombreuse de ces Insectes dans le Musee Godefiroy je ne puis en trouver qu’une seul non deerit, auquel j’ajoute d’autres especes 6trangere au Musee. Elles appartiennent ä la section dont les crochets tarsiens sont munis a la base d’un appendice plus au moins grele, sauf le M. bidentulus chez lequel ces organs sont simples. 1. Mechidius bidentulus. Long. 6 mm. Oblongus, fuscus, subopacus, setulis brevissimis luteolis adspersus; capite transverso, antice fere triangulariter sinuato, et utrinque dente sat minuto obtuso munito, tenuiter dense punctato; prothorace valde transverso, lateribus antice arcuatis, margine postico utrinque leviter obliquato, medio recto, marginato, angulis posticis subobtusis, densissime sat tenuiter punctato; elytris punctato-seriatis, intervallis transversim plicatulis, sed alternatim laevioribus, pygidio punctato; unguibus simplieibus; mento scutiformi, concavo. — Peak Downs. (M. G.) Ressemble un peu a l’exeisus, mais plus petit, plus etroit, plus convexe et bien distint des especes voisines par les deux pointes mousses de la tete. Differe de l’emarginatus par la taille plus petite, les cötes de la töte non bisinues, le corselet une fois aussi large que long, non sinne sır les cötes en arriere. Meechidius bilobiceps. Long. 6—7 mm. Oblongus, antice attenuatus, brunneus, obsolete metallescens, pilis | loneis, rufescentibus sparsim hirtus, subtus magis obscuris, pedibus rufescentibus; capite infuscato, antice rufescente; prothorace transverso, lateribus dense ac longeciliatis, postice angulatis, angulis postieis obtusissimis, sat grosse ac dense ocellato-punctato, punctis extus obsolescentibus, elytris apice rotundatis, seriatim ac geminatim ocellato-punctatis, transversim plicatulis, intervallis serierum leviter elevatis, irregulariter interruptis, extus obsoletis; pygidio punctato, longe villoso. co’ capite parum profunde punctato, summo rugosius, lateribus dense breviter ciliato, antice sat profunde bilobo, lobis concavis, apice rotundis; 9 capite grosse punctato, antice magis tenuiter ac densius, antice parum profunde sinuato, plaga arcuata laevi, lobis latis, brevibus. — Australia. (Coll. Mniszech.) | Ressemble au M. Albertisii, mais en plus petit et en differe en outre par les lobes un peu divariquös, la sculpture bien plus fine et les longs poils qui herissent le corps. | Mechidius Albertisii. Long. S—9 mm. Oblongus, antice attenuatus, fusco-brunneus nitidus, subtus | cum pedibus dilutior, rufescens, setulis brevissimis griseis in punctis sparsutus; capite sat fortiter | punctato-rugosulos, antice paulo magis tenuiter ac densius; prothorace transverso, brevi, lateribus | postice sinuatis, angulis postieis acutiusculis, grosse ac dense punctato, punctis ocellatis; sceutello punctato; elytris apice abrupte rotundatis, punctis ocellatis seriatim geminatis, intervallis serierum leviter elevatis, transversim plicatulis; pygidio parum profunde ocellato-punctato, breviter piloso; subtus dense tenuiter ocellato-punctato. 5‘ capite profunde bilobo, lobis oblongis basi extus angulatis, concavis, leviter recurvis et apice rotundis; 9 capite bilobo, lobis latioribus, brevibus, rotundatis. — Australia, Somerset. (D’Albertis.) Cette espece est remarquable par sa taille et par la grandeur des lobes de la tete. | N un 86 Corynophyllus melas. Long. 16—13 mm. Breviter ovatus, crassus, convexus, supra niger aut fusco- niger, nitidus, subtus piceo-fuscus, abdomine rufosegmentato, femoribus dilutioribus, antennis brunneo- piceis, clava rufo-castanea, pectore femoribusque longe fulvo-villosis; capite dense punctato, antice fere truncato, sat reflexo, cornu brevi sat acuto armato; prothorace lateribus rotundato, tenuissime punctulato, antice excavato, excavatione tenuiter rugosula, medium dorsi postice attingente, margine antico tuberculo conico munito; scutello tenuiter rugosulo-punctato; elytris striatis, stris parum profundis, sed grosse ac profunde punctatis, basi breviter suleiformibus, stria suturali profunda, stria 1° post medium abbreviata, 2—6 postice obsoletis, marginalibus 2 aut 3-usque ad apicem produetis et apice confusis; pygidio densissime, lateribus rugose punctato; segmentis abdominalibus lateribus grosse punctatis; pedibus validis, tibiis antieis fortiter tridentatis. — Sidney. (M. G.) ©. Fortnumi major et aliter coloratus, cornu capitis acuto, prothorace elytrisque latioribus differt. &. Cryptodus. Depuis le travail de Mr. Westwood. publie en 1856, ce genre n’a &t& l’objet d’aucune revision. La nombreuse suite d’especes du Musee Godeffroy m’a engage A reviser ce groupe qui se trouve enrichi d’un assez grand nombre d’especes nouvelles, auxquelles j’ajoute les descriptions de 3 Oryptodus compris dans le travail deM. Mac Leay sur les Insectes de Gayndah et que je n’ai pu reconnaitre. A. Antenn® novem-articulate. Mentum emarginatum. 1. Cryptodus oblongoporus. — Long. 14 mm. — Oblongus, parallelus, convexiusculus, brunneus, sat nitidus, setulis brevissimis luteis in punctis elytrorum sitis; capite antice fere recto, tenuiter punctato- squamulato, margine omni reflexo, summo leviter impresso et obsolete bituberculato; prothorace transverso, elytris vix angustiore, lateribus rotundato, antice paulo angustiore, punctis grossis sat dense impresso,. medio obsolete canaliculato; scutello punctato; elytris utrinque leviter tricostatis, intervallis punctis grossis ocellatis, sepe oblongis, impressis, transversim leviter rugatulis, intervallis tenuiter parce punctulatis, lateribus inordinate dense punctatis; tibiis antieis dentibus 3 magnis armatis. — Queensland. (Coll. Mniszech). Insecte remarquable par la forme oblongue et parallele du corps, par les fines soies qui revetent les elytres et par les points ocelles oblongs qui accompagnent, peu regulierement du reste, les cötes des elytres. 2. Oryptodus neuter. — Long. 18 mm. — Oblongus, convexiusculus, fuscus, modice nitidus; capite antice arcuato, margine parum reflexo, ruguloso-punctato, summo obsolete impresso, lateribus impressionis transversim obsolete elevatis; prothorace transverso, elytris vix sensim angustiore, antice vix angustato, lateribus leviter arenatis, angulis anticis fere obtusis, posticis minus rotundatis, margine postico utrinque vix sensim sinuato, fere recte obliquato, dense squaliter punctato, medio obsoletissime lineato; scutello triangulari, laevi; elytris sutura et utrinque costulis 3 leviter elevatis et parce punetulatis, intervallis dense ocellato-punctatis; pygidio dense punctato; corpore subtus grosse ac dense punctato, prosterno postice transversim valde carinato. — Peak-Downs (M. G.), Moreton-Bay. Cette espece est remarquable par la forme arrondie du bord anterieur de la t£te, les tubercules presque en carene transversale, la ponctuation serree du corselet dont le bord posterieur est a peine sinu& de chaque cot& avec les angles moins arrondis que chez les autres especes. 3. Oryptodus diffinis. — Long. 15 mm. — C. creberrimo affınis et coloratione et sculptura, sed minor, capite minus fortiter ruguloso, antennarum artieulo 1° fere triangulari, angulo interno magis acuto, 87 Ss ! ( basi graciliore, prothorace postice minus angustato, lateribus minus angulato, punctis paulo minus dente adpressis, elytris magis regulariter ocellato-punctatis, punctis minus dense adpressis, intervallis latioribus, angulo suturali minus obtuso, pygidio multo minus dense ocellato-punctato, subtus minus dense punctato, distinctus. — Australia. (Coll. Mniszech.) 4. Oryplodus costulipenmis. Long. 16—18 mm. C. varioloso simillimus, sed paulo brevior, capite quadrato, prothorace breviore, lateribus antice magis rotundato, angulis anticis valde obtusis, elytris suturaque magis acute costatis, his costis et sutura punetatis, subrugulosis, intervallis leviter insqualibus, minus regulariter punctatis, pygidio densius punctato, mesosterno magis punctato, prosterno antice leviter concavo, distinguendus. — Australia. (Coll. Mniszech). 5. Oryptodus ereberrimus. Long. 16—17 mm. Parallelus, planiusculus, fuscus, parum nitidus; capite antice parum reflexo, late rotundato, dense punctato, summo bituberculato, antennarum artieulo 1° lato, subrhomboideo, leviter concavo, mento profunde arcuatim emarginato ,„ dense leviter ocellato- punctato, bidentulo; prothorace lateribus medio fere angulatim arcuato, antice vix angustisre, angulis postieis subprominulis, densissime fortiter punctato, medio obsolete lineato; scutello punetato; . elytris sutura et utrinque costulis tribus sat elevatis, sat dense punctatis, intervallis seriatim puncto-foveolatis, foveolis dorso majoribus, interstitiis punctulatis, ad latera magis punctiformibus et densis; subtus grosse ocellato-punctato, ad latera densius; prosterno lato, antice fere arcuato, plicatulo, lateribus reflexis, pygidio densissime punctato-ocellato. — Sidney. (M. G.) Ressemble au ©. platessa, mais la tete est plus petite, parallele sur les cötes a la base. et le bord anterieur, bien moins relev6, n’est nullement angul& devant les yeux; le corselet est plus angule lateralement et offre une ponctuation extr&mement serree, ce qui rend les intervalles tr&s minces et donne A la surface un aspect rugueux. 6. Oryptodus variolosus. White, Gray’s Journ. IL, 460. Westw. Trans-Ent. Soc. IV, 2, pl. 1 fig. 1.— | 2, pl. 2, fig. 1. Long. 16-18mm | ©. paradoxus Burm. — Handb. V. 145 et Westw. 1. c. 1. ser. IV, 22 Oblongus, sed brevior, parum convexus, fuscus, sat nitidus; capite ruguloso-punctato, summo impresso et bitubereulato; prothorace transverso, antice paulo angustiore, lateribus leviter areuatis, angulis | antiecis acutinsculis, dense parum grosse punctato, punctis medio postice paulo rarioribus, linea media | obsolete impressa; scutello punctato, apice levi; elytris sat brevibus, sutura et utrinque costulisd | mediocriter elevatis, externa subobsoleta, intervallis punctis sat minutis ocellatis regularibus obsitis. intervallis et costulis leviter punetatis; pygidio mediocriter dense punetato. — Australia. (Coll. Mniszech). Cette espece est assez distincte par la brevet& des elytres, par les tubercules de la teie un | peu oblongs et par les angles anterieurs du corselet pointus. | Il est possible que le ©. paradoxus M. L. se rapporte A cette espece; mais en presence de la | brievet@ de la description, iln’y a pas de raison pour l’appliquer A ce Oryptodus plutöt qua un aufre, | 7. Oryptodus platessa. Long. 19—21 mm. Parallelus, planatus, fusco-niger, nitidus, subtus fusco-piceus; | capite transverso, ocellato-punctato, margine antico vix reflexo, medio fere recto, utrinque rotundato, | capite summo medio obsolete impresso et obsoletius bitubereulato; antennis 9 articulatis, artienlo 1° | lato, brevi, mento ocellato, basi profunde emarginato; prothorace lateribus leviter arcuato, antice | vix angustiore, punctis grossis haud contiguis sat dense pertuso, medio obsoletissime longitudinaliter | impresso; scutello basi tantum punctato; elytris utrinque costulis 3 (externa subobsoleta) et sutura | leviter elevatis, tenuiter ac laxe punctatis, intervallis punctis grossis ovalibus seriatim dispositis, | extus et apice densioribus, sed ordinatis, intervallis tenuiter parce punctatis; prosterno obtuso IR [o ©) [0 ©) 89 transversim concavo; subtus punctis grossis ocellatis impresso, pygidio punctis similibus confluentibus instructo; mento basi profunde emarginato. — Gayndah, Peak Downs. (M. G.) Parait ressembler au politus W., mais la ponctuation est beaucoup plus forte, plus serree, le corselet est ä peine arrondi sur les cötes, le 1° article des antennes est court et large des la base, les gros points des Elytres sont r&guliers et le dessous du corps est fortement ponctue. 8. Oryptodus protensus. Long. 16 mm. Oblongo-elongatus, subparallelus, leviter convexus, fuscus, sat nitidus; capite tenuiter dense rugosulo-punctato, summo sat fortiter impresso, margine antico reflexo, medio fere recto; prothorace longitudine vix sesquilatiore, antice angustato,. angulis antieis sat acutis, sat dense et sat fortiter ocellato-punctato, medio sat late canaliculato, angulis posticis obtuse rotundatis; scutello parce punctato; elytris punctis grossis, foveiformibus, parum regulariter dense impressis, sutura et utrinque lineis 2 aut 3 parum distinete elevatis, punctis omnibus subovatis. subocellatis; pygidio convexo, dense ocellato, punctato, brevissime setosulo: corpore subtus valde ocellato-punctato, punctis grossis, sed vix impressis; antennarum articulo 1° valde triangulari, angulo interno acuto; mento acute ac profunde emarginato. — Australia. (Coll. Mniszech.) 9. Cryptodus rotundicollis. Long. 16—17 mm. Oblongus, antice vix sensim attenuatus, convexiusculus, nigrofuseus, nitidus; capite parvo, antice fere arcuato, leviter reflexo. summo obselete impresso et obsolete bituberculato, prothorace lateribus rotundato, sed antice sensim angustiore, grosse dense punetato, medio linea impressa parum profunda notato; scutello basi punctato; elytris postice paulo latioribus, punctis ocellatis, intus ovatis, extus et apice rotundatis seriatis, sutura et utrinque costulis vix elevatis tenuiter rarius punctulatis aut levibus; subtus grosse parum dense punctatus, prosterno lato, subogivali, pygidio reticulato-ocellato; mento profunde et acute emarginato, antennarum articulo 1° brevi, lato, subquadrangulari, concavo. — Peak Downs. (M. G.) & Ressemble au platyceroides, mais plus grand, plus large, moins convexe, plus @largi en arriere, differe du piceus par sa forme plus large, la tete plus arrondie, moins petite, le corselet plus densement ponctue, moins convexe, non Epaissi au milieu du bord anterieur, avec les angles anterieurs presque nuls, les elytres plus deprimees et le menton plus fortement &chancre. 10. Cryptodus platyceroides. Long. 12—15 mm. Oblongus, antice leviter attenuatus, depressiusculus, brunneo-fuscus, nitidus, subtus piceus; capite inermi, summo convexiusculo, margine antico vix reflexo, medio fere recto, utrinque rotundato, reticulato-punctato, punctis vix impressis; antennarum articulo 1° brevi, lato, triangulari, prothorace transverso antice angustiore, lateribus arcuato, grosse ac dense punctato, medio postice absolete sulcatulo; scutello medio punctato; elytris punctis ocellatis ovalibus seriatis, intervallis haud distinete punctulatis, sutura elevata; subtus sparsim grosse punctatus, segmento abdominali ultimo densius punctato, pygidio sat crebrepunctato, mento basi profunde arcuatim emarginato, prosterno lato, antice obtuse rotundato, medio basi carinato. — Peak Downs. (M. G.) La plus petite espece, remarquable par le corps attenu& peu a peu en avant, par la petitesse du corselet, par la t&te inerme, la suture saillante, surtout en arriere, le sillon prothoracique parfois indistinct. 11. Cryptodus piceus Germ. Linn. Ent. 1848, 190. — Westw. Trans. Ent. Soc. IV, 2, pl. 1, fig. 2. — Long. 14—17 mm. Oblongus, convexiusculus, postice leviter ampliatus, brunneo- castaneus, nitidus; capite sat parvo, sat fortiter punctato, rugoso, distinete bituberculato, margine antico sat valde reflexo, antennarum articulo 1° securiformi, basi angusto, apice abrupte dilatato; prothorace convexo, lateribus sat rotundato, antice angustiore, grosse sat dense punctato, antice densius, basi medio fere levi; medio leviter sulcatulo, antice obsoletius, margine antico medio incrassato, 89 12 12, ei > 14. 90 subangulato; seutello basi punctato; elytris minus dense lineato-punetatis, punctis minutis, vix ocellatis, intervallis levibus, subelevatis, sutura elevata; pygidio ocellato-punctato, mesosterno medio sparsim punetato. — Adelaide. (Coll. Mniszech). Bien reconnaissable ä son corselet convexe et ä ses elytres plus courtes, plus finement ponctuees, avec les intervalles presque lisses, faiblement convexes, sans montrer 3 cötes plus saillantes. Oryptodus deeipiens. — Long. 16 mm. — Oblongus, convexiusculus, postice leviter ampliatus, fuseus, nitidus: capite reticulato-rugoso, sat parvo, summo utrinque oblique plicato, prothorace lateribus leviter arcuato, antice paulo angustiore, medio longitudinaliter impresso, punctis grossis sparsim perforato, extus minutis et densioribus, margine postico utrinque vix sensim sinuato, medio subinterrupto; seutello fere levi; elytris lineatim ocellato-punctatis, punetis minutis, rotundatis aut subquadratis, sutura et intervallis laevibus, utrinque lineis 3 leviter elevatis, humeris reete angulatis; pygidio densissime ocellato-impresso; subtus parum dense punctatus. — Peak Downs. (M. G.) Ressemble assez au piceus, mais plus allonge, bien plus deprime, avec les Elytres plus longues et plus ötroites; la description du passaloides lui conviendrait assez bien, mais il n’a que 9 articles aux antennes, le corselet est moins court, arrondi sur les cötes en arriere, et non parallele. Oryptodus fraternus. — Long. 20 mm. — C. cycnorum valde similis, sed colore obscuriore et antennis decem-articulatis distinctus; capite evidentius bituberculato, prothorace minus convexo, lateribus magis rotundato, dense punctato, linea media impressa evidentiore, scutello magis punctato, elytris fere similibus, sed interstitiis dense punctatis. — Oleveland-Bay. (Coll. Mniszech). Oryptodus cyenorum. — Long. 20 mm. — Ü. Tasmanniano W. persimilis, sed colore fusco-castaneo ©. differt, capite paulo minore, grosse rugoso-punctato, obsolete bituberoso, prothorace antice angustiore, margine postico vix sensim -utringue sinuato, grossius ac minus dense punctato, angulis antieis acutiusculis, medio postice obsolete impresso, scutello latiore, magis rotundato, elytris sutura elevata, punctis grossis fere ovatis, ocellatis, impressis, intervallis sparsim tenuiter punctatis, et utrinque lineis 3 parum elevatis; pygidio ocellato-punctato. — Australia, Swan-River. (Coll. Mniszech). B. Antenn& decemarticulate. a. Mentum truncatum aut leviter arcuatum. Cryptodus Tasmannianıs Westw. Trans. Ent. Soc. I, 21, pl. 2, fig. 1,. et IV; 3. pl Denon Burm. Handb. V, 144. — 0. anthracinus. Er. Wiegm. Arch. 1842, 161. — Long. 18 a 21 mm. Oblongus, subparallelus, antice vix sensim attenuatus, sat depressus, fusco-niger, nitidior; capite margine antico reflexo, sat tenuiter ruguloso-punctato, summo leviter impresso et obsolete bituberculato; antennarum articulo 1° sat parvo, triangulari, angulo interno valde acuto, clava castanea: prothorace antice tantum leviter attenuato, lateribus arcuatis. fortiter sat dense punctato, medio longitudinaliter sulcatulo; seutello parce punctato; elytris lineato-punctatis, punctis fere foveatis, ovalibus, ocellatis, intervallis vix perspicue sparsim punctulatis, sutura elevata lavi et utrinque lineis 3 subelevatis; pygidio dense sat tenuiter ocellato-punetato, apice punctis simplieibus. — Tasmania. (Coll. Mniszech). b. Mentum emarginatum. politus Westw. Trans. Ent. Soc. 1856, 4, pl. 1, fig. 4. — Long. 27 mm. — Niger, nitidus, castaneo parum tinetus; capite et prothorace punetatis, punetis minutis et in parte antica media prothoracis subobsoletis, hujus lateribus rotundatis; elytris tricostatis, punctis ovalibus variolosis inter costas notatis, pygidio punctis rotundis; corpore infra nitido tenuissime punctato, mento ad basin emarginato; antennis 10-artieulatis, articulo basali angusto, ad apicem parum dilatato recte truncato. — Australia. (species inwisa.) 90 91 17. C. passaloides.. Germ. Linn. Ent. 1848. 189. — Westw. Trans. Ent. Soc. 1856, 5. — Long. 20 mm. — 18. 10. Caput longitudine parum latius, confertim punetatum, vertice tuberculis duobus oblongis divaricatis, antice rotundatum, marginatum. Antenn® picex articulo 1° trigono, funiculo 6-articulato clava triphylla. Mentum trapezoidale punctatum, basi profunde emarginatum. Thorax postice longitudine duplo latior, margine antico longitudine vix latior, lateribus a basi ad medium fere parallelis, a medio ad apicem rotundato angustatis, tenuiter marginatis, punctis magnis impressis pro parte raris remotis, pro parte magis acervatis obsitus, medio late sed obsolete canaliculatus. Prosternum antice produetum, impressum, punctatum, apice subtruncatum. Elytra thorace ter longiora, deplanata, profunde punctata, punctis dorsi majoribus seriatis, linea circulari impressa signatis; laterum crebrioribus inordinatis. Corpus subtus magis piceum, minus dense punctatum. — Adelaide. (species invisa.) A Oryptodo Tasmanniano corpore angustiore, thorace profundius punctato, mento basi emarginato differt. ec. Mentum basi laminatum. Prothorax antice tuberculo minuto armatus. Corpus angustus, magis parallelum. ©. (Subgenus: Cryptodellus Westw.). caviceps Westw. Trans. Ent. Soc. 1856, 6. pl. 1. fig. 6. Long. 17 mm. OÖblongus, parallelus, obscure fusco-nigricans, grosse punctatus, punctis luteo-setosis: capite magno, semicirculari. summo grosse punctato, antice obsoletius, margine valde reflexo, vertice transversim bituberculato; prothorace elytris haud angustiore, margine postice utrinque valde emarginato, angulis subacutis, punctis grossis parum dense impresso, ad latera densius, postice rarius et obsolete longitudinaliter impresso; seutello levi, elytris grosse punctato lineatis, intervallis leviter elevatis, seriatim breviter setulosis; pygidio grosse sat dense punctato; tarsis sat gracilibus. — Swan-River. Peak-Downs. (M. Gr.) grossipes. Long. 16 mm. Oblongo-subelongatus, magis convexus, parallelus, nigro-fuscus, nitidus., punctatus, punctis sat parvis, tenuiter luteo-setosis, capite magno, semicireulari, reticulato-punctato, margine valde reflexo, vertice bituberculato, utrinque linea tenui elevata; prothorace elytris haud angustiore subquadrato. lateribus arcuato et sat late marginato, margine postico utrinque leviter sinuato, angulis vix prominulis, laxe punctulato, medio obsolete canaliculato; scutello tenuiter punctato; elytris oblongis, punctato-substriatis, punctis sat mediocribus, intervallis subplanis, alternatim leviter convexiusculis; pygidio convexo, punctis elevatis minusculis laxe sparsuto; tarsis crassis, fere eylindrieis. — Cleveland-Bay. (Coll. Mniszech). Cette espece est plus etroite, plus convexe et bien plus finement ponctude que la precedente dont elle differe aussi par la sculpture du pygidium et la conformation des tarses; enfln le menton qui se prolonge en une lame anguleuse chez le cawiceps, est ici arrondi A l’extremite. C. subcostatus M. Leay, Trans. Ent. N. S. Wales, 1873, 201. Long. 13 mm. Brownish black, subnitid, and of a broad flattish form. Head densely punctate, with two small tubereles on the forehead and with the clypeus rounded and reflexed. Thorax subconvex, finely but not densely punctate, with the median line broadly, but not deeply impressed. Elytra flat, of the width of the thorax and slightly dehiscent, with the suture and three tolerably distinet lines on each elytron elevated and thinly punctate, with the intervals occupied by three irregular rows of oval variolous impressions, and with a strong tuberosity near the apex on each elytron. Under side of body and legs piceous, thinly punetate, each puncture bearing a very short yellow decumbent seta. Antenn® with the first point rough, punctate, triangular and very large, completely covering the rest of the antenn® excepting the club. Mentum with base deeply and rather narrowly emarginate. 91 92 C. obscurus M. Leay, 1. c. Long. 17 mill. Differs only from the last in being opaque, in having the clypeus less reflexed, the thorax more punctate and less convex, the elytra shorter, and the form senerally much narrower and rather more convex. CO. incormıtus M. Leay, 1. c. 202. Long. 16 mm. Piceous-brown, subnitid, subconvex, narrow. Head densely punctate, with the clypeus broad, slightly reflexed and almost truncate. Thorax coarsely and densely punctate, with the median line broadly marked in the middle. Elytra dehiscent with the subapical tuberosities strong, the costae scarcely elevated, and the variolous impressions in the intervals of an elongate oval shape. Underside of abdomen densely variolose-punctate. First joint of antennae a little smaller than in the last two species. Base of mentum deeply emarginate.- Apex of prosternum subtruncate and ciliated. @. Oryetoderus Boisd. Ce genre, si remarquable par la conformation des tarses anterieurs fortement Epaissis chez les 4, ne renferme encore que trois especes, propres & la Nouvelle-Guinde et a la Nouvelle-Bretagne; mais le Musce Godeffroy et la eolleetion du C* de Mniszech me permettent d’y ajouter 3 especes nouvelles. 1. Oryetoderus latitarsis Boisd. Faun. Ocean. 160. Bradyscelis latitarsis Burm. Lac. Gen. Atlas, pl. 36, fig. 2. Long. 32 mm. Oblongo-ovatus, nigro-fuscus, nitidus, capite parce punctato, disco et antice leviter impresso, margine antico fere truncato, reflexo et utrinque angulato, lateribus sat acute bimarginatis, bilobatis; prothorace amplo, longitudine parum latiore, lateribus arcuatis, angulis antieis parım productis; scutello laevi; elytris leevibus; pygidio densissime ac tenuiter punctato; pedibus valde crassis. — N! Guinee, Dorei; Ternate; Menado. 2. Oryectoderus obtusilobus. Long. 32 mm. Pracedenti simillimus et structura capitis parum aberrans; sed paulo magis angustus, epitomate paulo magis reflexo, magis recte truncato, lateribus minus profunde emarginatis, lobis magis obtusis, disco antice magis impresso, medio obsoletissime elevato, prothorace breviore, angulis anticis paulo evidentioribus, posticis magis rotundatis, pygidio densissime minus profunde punctato; 9 capite utrinque obsolete bisinuato, antice vix minus recte truncato, disco valde transversum punctato-plicato et medio obtusissime elevato. — (Coll. Mniszech.) 3. Oryctoderus coronatus W. Bates, Proc. Zool. Soc. 1877, 152, pl. 14, fig. 5. Long. 31-33 mm. Oblongus, convexus, fusco-niger, nitidus capitis margine reflexo, antice truncato, magis elevato, et utrinque rotundato, disco asperopunctato, medio unituberculato; prothorace amplo, lateribus leviter arcuato, leevi. anguste marginato, scentello elytrisque leevibus, his ad suturam leviter impressis et punctis minutissimis, distantibus, longitudinaliter vix impressis; pygidio valde convexo, densissime sat tenuiter punctato, basi asperulo et fulvo-pubescente, pectore fulvo-villoso, lateribus dense ac rugose punctato, metasterno medio levi; pedibus validis, femoribus anticis subtus rufo-setosis, ei ante apicem sinuatis, tibiis crassis, supra rufo-setosis, extus tridentatis, dente apieali acutiore, tarsis valdo crassis; 2 simillima, paulo magis elongata, pygidio multo minore, tarsis antieis ceteris similibus. — Mioko, Duke of York (Hübner). (M. G.) O latitarsi valde affınis, sed capite antice evidentius truncato, lateribus vix sinuato, net emarginato, nee bilobato, disco haud impresso, tubereulato, prothorace angulis antieis fere nullis, posticis magis rotundatis, breviore, elytris politis valde distinctus. 4. Oryetoderus Albertisii Gestro, Pet. Nouv. Ent. 1876. — O. Gestroi Fairm. Ann. Ent. Fr. 1877, 219. — Long. 28 mm. Priecedentibus affınis, sed capite utringue vix sensim sinuato, antice vix truncatulo, et evidentius marginato, parce sat fortiter punectato, medio tuberculo obtuso munito, prothorace 92 93 subquadrato, longiore quam in praecedenti specie, elytris disco lineis 2 obsoletis, extus longitudinaliter ac leviter impressis et callo postico paulo evidentiori, pygidio densissime sat fortiter punctato. — I. Goram. Ressemble, pour la forme generale, a l’O. Zatitarsis, mais plus petit et bien different par la tete indistinetement sinuee de chaque cote et tubercul&ee au milieu; differe du coronatus, outre la taille, par les bords de la tete qui ne sont presque nullement sinues et ne font pas ressortir le bord anterieur; la surface est aussi bien moins ponctuee. 5. Oryctoderus gracilior. Long. 32 mm. Pra&cedenti capitis sculptura affinis, sed magis elongatus, angustior, capite anticis magis reflexo, paulo magis truncato, utrinque fere similiter sinuato, disco magis sed tenuius punctato, medio similiter tuberculato, prothorace paulo angustiore, paulo minus convexo, basi angustius marginato, elytris angustioribus, pygidio similiter punctato; mesosterno et metasterno ad coxas arcuatim hamulatis, femoribus minus validis, tarsis gracilioribus, tarsorum posteriorum articulo 1° apice extus magis producto. — Coll. Mniszech.) 6. Oryctoderus Godeffroyi. Long. 22 mm. Oblongus, magis elongatus, magis convexus, fuscus, nitidus, subtus fusco-piceus; capite parce punctato, disco mutico, margine antice truncato, leviter reflexo, utringue sinuato et arcuato; prothorace subquadrato, antice leviter angustato lateribus antice leviter arcuatis, levi, anguste marginato; scutello basi anguste punctato, elytris levibus, obsoletissime utrinque bilineatis, pygidio convexo, densissime aspero-punctato, ad apicem minus; pectore fulvo- villoso, lateribus punetato, metasterno l»®vi, basi tantum punctato; pedibus paulo minus validis, tarsis anticis minus incrassatis; f. — Mioko, Duke of York (Hübner). (M. G.) A prx&cedente statura minore, magis elongata, capite parum punctato, haud tubereulato, planato et tarsis sensim gracilioribus valde distinctus. Parastasia inconstans. Long. 14 mm. Ovata, convexa, supra nitiida, fusco-nigra, prothoracis vitta media et lateribus flavo testaceis, elytris flavo testaceo et brunneo variegatis, pygidio nigro late plagiato, subtus subopacus, nigrofuscus, pectore dense punctato, rugosulo, fulvo-pubescente, abdomine tenuiter dense strigosulo, basi et lateribus testaceo plagiato, pedibus flavotestaceis, tibiis fusco plagiatis, tibiis tarsisque postieis fuscis, his apice testaceis, capite parce punctulato, antice obsolete strigosulo, margine antico bidentato, prothorace parum dense punctato, postice medio fere obsolete; scutello magno, laevi; elytris post medium leviter ampliatis sat tenuiter punctato lineatis, lateribus et dorso leviter transversim plicatulis; pygidio parum fortiter punctato. Niuafou. (M. G.) Var. B, flavo-testacea, capite nigro, prothorace maculis 2, antice productis, nigris, elytris pallide brunneis, flavo-testaceo irregulariter maculosis. — Niuafou. (M. G.) P. marmorate Gestro, a Nova-Guinea, afinis sed capite vix punctato, pygidio haud strigoso et elytris tenuiter punctato-lineatis, haud striato-punctatis, certe distincta. Parastasia dolens. Long. 11 mm. Ovata, paulo brevior, postice magis abrupta, nigra, nitida, prothoracis vittis 2 mediis lateribusque rufo-testaceis; capite medio leviter impresso, antice profundius et grosse punctato, margine antico 4 dentato, dentibus lateralibus valde minutis; prothorace punctis grossis laxe impresso, medio postice levi; elytris levigatis, fere medio leviter ampliatis, dorso utrinque lineis 2 aut 3 valde obsoletis, lateribus infra humeros impressis; pygidio tenuiter punctulato, fere levi, subtus tenuiter densissime punctatus; tarsis antieis obscure rufis. — I. Viti. (Coll. Mniszech et la mienne). Statura minore, breviore, elytris impunctatis margineque epistomatis quadridentato distincta. 93 ." SV) I 94 BUPRESTIDZE. Species Gen. Paracupt& in ins, Viti, Samoa et Tonga incolae. A. Eliytra late sulcata. sıulcata Saund. Journ. Linn. Soc. X, 332, pl. 10, fig. 2 — Chalcophora helopioides Heer, Reis. Ins. Viti-Levu, 48, fig. 4 (nec. Boisd.) Long. 32 mm. Nitide aureo-viridis, thorace elytrisque sulcatis, suleis flavo-tomentosis, thorace quadricostato, elytris utrinque quadricostatis; subtus viridis, abdomine medio cupreo, lateribus flavotomentoso, antennis tarsisque flavis. 2. P. pyroglypta Fairm. Pet. Nouv. Ent. 1877. Long. 24 mm. Antice posticeque attenuata, medio gibbosa, viridi-aureo-metallica, nitidissima, costis, pr&cipue externis, auro-cupreis, subtus auro-cupreo micans, antennis obscure-testaceis, articulis 2 primis aureis; capite medio excavato et utrinque oblique sulcato; prothorace elytris angustiore, a basi antice attenuato, quinquesulcato, medio et lateralibus latis, tenuiter dense rugosulis et tomento flavo indutis, elytris similiter suleatis et intus tomentosis, utrinque sulcis 4, basi obliteratis, primo et tertio latioribus, externo ante apicem obliterato, intervallis convexis, levibus, basi irregulariter impresso-sulcatis, intervallo 2° usqne post medium suleato, margine externo sat fortiter late spinosulo; prosterno lateribus parum profunde fossulato, pectore medio fere laevi, abdomine grosse laxe punctato, segmentis basi utrinque tenuiter rugosulis. — Ins. Kandavu, Viti-Archip. (M. G.) Ressemble a la P. splendens Deyr., mais plus attenuee en arriere, plus gibbeuse avec le corselet plus conique, & 5 sillons profonds et les &lytres a peine denticulees en arriere. P. basicornis Fairm. Pet. Nouv. Ent. 1877. Long. 25 mm. Antice et pr&sertim postice attenuata, vix gibbosula, enea. nitida, suleis et impressionibus tomento pallide flavescente indutis, antennis pallide testaceis, articulis 2 primis »eneis, subtus magis metallica, medio polita, lateribus flavo-tomentosis; capite late ac profunde excavato, medio lineis 2 parvis oblique elevatis; prothorace elytris angustiore, a basi antice angustato, lateribus antice leviter sinuatis 5, sulcato, suleis externis et medio latioribus, intervallis parce punctatis; scutello brevi, impresso; elytris humeris obliquis, post medium attennatis, sat fortiter late denticulatis, apice fere truncatis, bispinosis, utrinque 5 sulcatis, sulcis fere aqualibus. tertio post medium cum 4° confuso, 1°, 2°, 5° que usque ad basin continuis, intervallo externo fere ad apicem producto; prosterno lateribus transversim sculpturato, medio arcuato et concavo; abdomine medio sparsim punctato. — Ins. Eua, Tonga-Archip. (M. G.) B. Elytra levia aut subl®evia. P. eneiventris Saund. Cistul. Ent. I, 187 — P. anomala Fairm. Pet. Nouv. Ent. 1877. Long. 23—28 mm. Oblongo, elliptica, antice posticeque fere zaequaliter attenuata, dorso gibbosula, supra. obscure c#rulescens, sutura anguste violaceo tincta, subtus cum pedibus viridi-enescens, nitidior, prosterno antice et ad latera leviter aureo-tincto, antennis obscure testaceis, articulis 2 primis nigris, tarsis xneis; capite auro-eeneo, valde excavato, utrinque plica elevata, plus minusve distincta, violacea signato; prothorace conico, angulis antieis prominulis, laxe punctato, dorso tenuiter, lateribus grossius ac densius, medio longitudinaliter canaliculato, lateribus leviter impresso; scutello variabili; elytris post medium attenuatis et sat acute denticulatis, apice subtruncatis, tridentatis, parce tenuiter punctatis, obsolete longitudinaliter impressis; prosterno superne lateraliter utrinque profunde impresso et tomentoso, medio late fere l®vi, antice impresso, meso- et metasterno lateribus tenuiter alutaceis, medio lavibus; abdomine medio levi laxe punctato, lateribus alutaceo et (segmento 1° excepto) sat late impresso. cd‘ minor, prothorace paulo angustiore, lateribus magis recto, magis 94 95 cyaneo, impressionibus flavotomentosis, angulis antieis minus prominulis. — Ins. Vavao, Tonga- Archip. (M. G.) Magna in hoc genere, elytris nec sulcatis, nec striatis et tarsis concoloribus facile distincta. Ö. Elytra striato-punctata. a. Elytra vitta marginali tomentosa impressa. 5. P.prasina Heer, Reis. Ins. Viti-Levu 48, fig. 5. — P. Lowisa White, Proc. Zool. Soc. Lond., 1859, 120, pl. 59, fig. 1 (Chrysodema). — P. hypocala Fairm. Pet. Nouv. Ent. 1877. — Long. 19—20YVe mm. Oblonga, parum convexa, postice valde attenuata, aeneo-viridis, metallica, capite prothoraceque paulo auromicantibus, elytris vitta lata marginali flavo-tomentosa, subtus cum pedibus splendide aureo- viridis, lateribus favo tomentosis: antennis pallide testaceis, articulo 1° supra neo, tarsis cum tibiarum apice obscure testaceis, medio infuscatis; capite grosse punctato, valde insquali, medio valde canaliculato, prothorace conico, lateribus postice leviter arcuatis, carioso, punctato medio longitudinaliter sulcato, lateribus breviter vage sulcato; scutello emarginato, l®vi; elytris prothorace paulo latioribus, fere a basi attenuatis, extus acute serratulis, et anguste cupreis, apice trispinosis, valde punctata striatis, intervallis convexis, vitta lata marginali impressa, subtilissime granulata; subtus rarius punctata lateribus subtilissime dense punctatis; c angustior, postice magis attenuata, abdominis segmento ultimo profunde emarginato, & brevissime. — Ins. Kandavu, Viti-Archip. (M. G.) P. tacıturne valde affıinis, sed elytris postice minus prolongatis, prothorace lateribus minus distinete sulcato, scutello brevi, elytris profundius sulcatis, margine externo minus fortiter et laxe spinosulo, corpore subtus nitidiore, lateribus minus tomentoso, tarsis obscurioribus et antennarum articulo 1° supra neo distincta. 6. P. albilatera. Long. 25 & 27 mm. P. prasine simillima statura et colore, sed paulo major, minus gibboso-convexa, et postice minus attenuata; antennis a basi totis flavis, apice ultimo nigro, penultimo nigricante, basi dilutiore, prothorace lateribus minus recto, sulco medio profundiore, disco magis transversim rugato, elytris vitta laterali impressa pallide tomentosa latiore et extus a margine externo costula elevata, viridi-cuprea, separata, subtus zneo-cuprea, interdum medio violascente lateribus pallido-tomentosis, pedibus violaceis aut cyanescentibus, tibiis apice tarsisque | flavis. - I. Viti. (Coll. Mniszech). 7. P. flaviventris Heer, Reis Ins. Viti-Levu, 48, fig. 6 (Chalcophora). — P. taciturna Saund. Journ. Linn. Soc. X, 332, pl. 10, fig. 4. — Long. 22—24 mm. Supra obscuro-®nea, elytris utrinque vitta lata, flavido-impressa, subtus flavido-tomentosa, abdomine medio nudo, nigro-cyanescente, antennis, tibiarum apice tarsisque flavis; prothorace profunde rugoso-punctato, antice attenuato, medio sulcato, elytris profunde punctato-striatis, postice valde attenuatis et extus acute denticulatis. | 8. P. marginipennis Saund. Journ. Linn. Soc. X, 333, pl. 10, fig. 5. — Long. 24mm. ZEneo-nigra, | punctata, capitis excavatione, foveis basalibus thoraceis elytrorumque marginibus flavotomentosis, | thorace linea dorsali impressa foveaque flava prope angulum posteriorem sita, elytris striato-punctatis, | ad marginem canaliculatis, subtus lateribus flavo-tomentosa, pedibus antennisque brunneis. | b. Elytra margine haud impressa. | 9._P. pyrura Fairm. es Long. 14 mm. — Elongato-oblonga, antice posticeque fere »qualiter angustata, modice convexa, late viridi-metallica, elytris vitta angusta laterali, apice latiore, intide cuprea, | antennis brunneis, articulis 2 primis viridibus, 3° 4° que testaceis, prothoracis capitisque impressionibus aureis; capite inter oculos foveato, fovea summo suleiformi, oculis intus sulco impressis, labro fusco; antennis sat gracilibus, articulo 3° tenui, elongato, sequentibus fere qualibus; prothorace. 95 96 antice a basi attenuato, angulis posticis leviter acutis, medio canaliculato, utrinque late ac irregulariter impresso, impressionibus tenuiter dense rugosulis, lateribus rugose punctatis, spatiis elevatis sat grosse punctatis; scutello brevi, laevi; elytris prothorace paulo latioribus, postice attenuatis, extus laxe denticulatis, apice ipso obliquo, magis tenuiter spinoso, late sulcatis, suleis transversim crenatis, intervallis convexis, basi transversim plicatulis; subtus densissime tenuiter punctata, dense griseo-pubescens pectore lateribus rufotomentoso. — Kandavu, I. Viti (M. G.) S’eloigne assez par le facies de la plupart des Paracupta; vyappelle, pour la coloration, U Eurythyrea micans. Pour completer les especes de Paracupta, qui se rencontrent dans la partie occidentale de la Polynesie, il faut ajouter: P. Samoensis Saund. Cistul. Ent.L, 222. Long. 14mm. Late viridis; thorace linea dorsali impressa, lateribus longitudinaliter foveatis; elytris confertissime punctatis, utrinque costis 4 suturaque elevatis, apice igneo-cupreis; subtus abdomine subflavo, interdum eupreo, antennis pedibusque testaceis. — Ins. Samoa. P. foveicollis Saund. Linn. Soc. X, 332, pl. 10, fig.3. Long. 22 mm. AEneo-fusca, tarsis antennisque Havis, capite inter oculos impresso, thorace punctato, disco et lateribus impressis; scutello cyaneo, elytris fortiter punctato-striatis, subtus punectata, abdominis lateribus flavis. — Aneiteum. P. flavofoveata Saund. 1. c, 335, pl. 10, fig. 8. Long. 26 mm. Cupreo-fusca, inter oculos excavata, flavo-tomentosa, thorace punctato, foveis 4 rotundatis flavis impresso, elytris punctatis, basi utrinque fovea rotundata flava, subtus lateribus flavo-pubescentibus, pedibus testaceis. — Aneiteum. Chalcotenia australis. Long. 23 mm. Oblonga, antice posticeque fere »qualiter angustata, obscure xnea, foveis et impressionibus auro-seneis, subtus aeneo viridis, nitidior, auro-eneo vermiculata; capite late ac profunde excavato, medio sulcato, inter oculos parce punctato, summo densius; prothorace leviter transverso a basi antice paulo attenuato, margine postico utrinque leviter sinuato. angulis postieis acutis, medio canaliculato utrinque grosse laxe punctato, et foveola magna ovata impresso, antice leviter inaequali, basi stria transversa marginata; scutello parvo, transverso, fere laevi; elytris prothorace vix latioribus, post medium acuminatis et denticulatis, costulis obscuris vage elevatis, intervallis sat dense punctatis, utringue foveolis 4, 1* humerali, 2° basali parum distincta, 3° ante medium, dorsali, breviter ovali, 4° paulo post medium, ovato-triangulari et postice impressione obliqua parum distincta; subtus dense punctata, prosterno longitudinaliter et abdomine lateribus impressis. — Rockhampton. (M. G.) Chaleotenia Telamon. Long. 39 mm. Elongata, sat convexa, apice leviter attenuata, supra zenea, metallica, costis et plagulis elevatis fusco-sneis, foveolis et punctis impressis, utrinque impressionibus 2 discoidalibus et vitta submarginali elongata depressa tenuiter dense asperulis, viridi-aureis et pulvere flavo indutis; subtus viridi-aurea, pube flava maculosa; capite rugoso-punctato, trisulcato; prothorace irregulariter sculpturato, vermiculato, disco plaga angusta, elongata, antice valde attenuata; elytris utrindie 4costatis, 1% integra, 2° basi abbreviata, postice cum 1° connexa, 3% brevi, 4* externa post humero interrupta, usque ad apicem produeta, sutura elevata, intervallis sat irregulariter impressis, intervallo 2° impressionibus duabus, 1° ante medium, 2* vix post medium, majoribus; -apice oblique truncatis, spina suturali sat valida; subtus carioso-impressa, abdomine fere strigoso, lateribus regulariter impresso. — Gayndah. (M. G.) | C. Ajaci valde similis et primo intuitu nimium affinis, sed sculptura prothoracis et pra&sertim plagula media oblongo-elevata satis differre videtur. 96 ne 97 Callistroma, n. 6. Corpus elongatum, parum convexum. Abdominis segmentum primum haud gibbum. Mesosternum et metasternum haud gibbosa. Prothorax et abdominis segmentum primum medio impressa. Prosternum medio tantum impressum. Scutellum a prothorace haud separatum. Elytra post medium extus serrulata, costis angustis ornata. G. Pleione Deyr. valde affine et mesosterno metasternoque »qualibus fere unice distinetum. ©. oxypyra. Long. 19 mm. Elongata, antice et postice leviter attenuata parum convexa, lete viridi- metallica, prothorace capite que leviter aureo tinctis, elytrorum apice extremo et pectoris abdominis que medio cupreis, antennis luteis, apice violaceis, pedibus obscure luteis, cum abdominis lateribus tenuissime albido-pubescentibus; capite summo punctato, medio profunde sulcato, antice grosse parum punctato; prothorace trapeziformi. lateribus fere rectis, angulis antieis acutis, dense inzqualiter punctato, ad marginem anticum paulo minus, ad latera rugosulo. medio longitudinaliter impresso, ad lateribus impressione profunda elongata, antice obsolescente, extus acute marginata et intus basi leviter arcuata, margine postico utrinque late sinuato, angulis postieis acutis; scutello parvo, transverso, punctulato; elytris post medium attenuatis et acute serratis, sutura elevata et utrinque costis 4 angustis levigatis, basi latioribus, costula praescutellari mox cum sutura connexa, intervallis planiusculis, tenuiter densissime rugosulo-punctatis; subtus tenuiter densissime punctulato, medio levi, punetis raris sparsuto, prosterno medio impresso, abdominis segmento ultimo medio carinulato, apice leviter emarginato. — Upolu, I. Samoa. (M. G.) Insectum Pleion® Tayautii conspectu certe affine, sed meso- et metasterni structura elytrorumque sculptura distinctum. Dicercomorpha ceruleipennis. Long. 11 mm. Oblonga, parum convexa, antice et postice fere similiter attenuata, nitida, cuprea, elytris cyaneo-violaceis, ante apicem cupratis, apice ipso leviter neo; capite parce punctato, medio sulcato, inter oculos strigoso et medio foveato; prothorace trapeziformi, lateribus ante basin leviter obtuse angulatis, medio fere levi lateribus punctato, basi media foveata et utrinque sat fortiter impressa; scutello transverso brevi cupreo; elytris basi prothorace haud latioribus, humeris oblique truncatis, extus leviter angulatis, post medium attenuatis, margine externo serrato, ante apicem leviter sinuato, apice fere truncato, trispinoso, striatis, striis suturam versus (basji excepta) tenuissime punctatis, extus magis ac magis grosse punctatis, intervallis dorso fere levibus basi transversim plicatulis, extus rugosis; subtus parce punctata, cupreo-®nea, abdomine apice cyanescente, segmento ultimo apice acute trispinoso. — Vavao, I. Tonga. (M. G.) Dicercomorpha pyrochlora. Long. 15 mm. Oblonga, apice attenuata, modice convexa, supra cupreo- fulgida, impressionibus lateralibus tomento flavo dense indutis, subtus viridi-metallica, similiter impressa et tomentosa; capite inter oculos valde impresso, impressione medio transversim interrupta; prothorace elytris angustiore, transverso, post medium antice sensim angustato, grosse ac fere rugatim punctato, lateribus valde impresso et flavo-tomentoso; scutello subcordiformi, neo, impresso; elytris postice valde attenuatis, subcaudatis, apice oblique subsinuato, extus acute spinoso, prope angulum suturalem obtuse angulato, sat fortiter punctatostriatis, intervallis leviter convexis, punctatis transversim leviter plicatulis, extus plagis magis 3 aut 4 impresso-interruptis, plagis tenuiter dense rugosulis, dorso plagulis minutis 1 aut 2, postice plaga longula impresso; subtus fortiter punctata, abdomine lateribus impresso, segmentis medio l»vioribus. — Kandavu, I. Viti. (M. G.) 97 ; 13 98 RHIPICERIDE. 1. Callirhipis Vitiensis. Long. 15 mm. Oblonga sat convexa, fusco-brunnea, Juteo pubescens, abdomine antennisque piceo-rufescentibus; eapite rugoso-punctato, inter oculos transversim carinato, antennis longe 9 flabellatis, flabellis medium corporis attingentibus; prothorace brevi, a basi antice attenuato, modice convexo, dense ac fortiter punctato, margine postico utrinque sinuato, ad scutellum anguste emarginato, linea media plus minusve distincta, dorso ante medium foveola utrinque oblique impresso, postice ad seutellum late impresso; scutello brevissime ovato, punctatulo; elytris apice attenuatis, sutura et utrinque costis 4 elevatis, intervallis parum regulariter biseriatim foveopunctatis, costa prima basi extus obliqua et linea parva brevi parum elevata comitata; subtus dense punctata, abdomine tenuiter dense rugosulo. — Ins. Viti. (M. G.) 2. Callirhipis eylindroides Long. 17—18 mm. Elongata, subeylindrica, fusca, parum nitida, subtiliter luteo-pubescens, antennis abdominique rufescentibus, illis articulo primo fusco; capite prothoraceque dense punetatis, illo inter oculo impresso; prothorace antice a basi valde angustato, linea media impressa, postice in foveam dilatata, utrinque postice oblique impresso; elytris punctis transversim quadratis impressis, intervallis alternatim magis elevatis, costiformibus; subtus tenuiter dense punctata. g' antennis longe flabellatis, medium corporis paulo superantibus; 2 antennis pectinatis. — Ninafou (Tonga). (M. G.) CO. Vitiensi affınis sed longior, magis ceylindrica, prothorace paulo longiore, profundius impresso, ad angulos posticos magis arcuato, capite summo haud sulcato, elytris longioribus, abdomine rufescente scutelloque basi magis truncato distincta. 3. Callirhipis derasa. Long. 20 mm. 2 Oblonga, subelongata, subparallela, crassa, convexa, fusco-castanea, nitida, glabra, antennis, pedibus abdomineque dilutioribus; capite rugoso, punctato, antice valde excavato, summo foveola impresso; epistomate subtus inflexo; antennis brevibus, validis, 11 articulatis, articulo 1° crasso, breviter clavato, 2° brevi, triangulari, ceteris robustis, intus in lamellam sat brevem productis; prothorace parvo, antice a basi attenuato, elytris paulo angustiore, antice magis convexo et valde rotundato, lateribus medio sinuato, tenuiter laxe punctato, margine postice ad scutellum breviter emarginato, utrinque sinuato, angulis posticis subacutis, dorso bipunctato, postice medio lateribus que leviter impresso; scutello impressiusculo; elytris fere a medio postice attenuatis, sutura et utrinque costulis 4 anguste elevatis, 1° cum 2%, 3° cum 4* ante apicem conjunctis, intervallis parum grosse sat dense punctatis, tenuissime plicatulis, subtus dense punctata, abdomine densissime tenuiter punctulato. — I. Pelew. (M. G.) MALACODERMATA. Telephorus imperialis. Redt. Reis. Novar. II. 103. pl. 4. fig. 1. Long. 10 mm. Niger, tenuiter cinereo- pubescens, thoracis limbo postico elytrisque, basi apieeque exceptis, late ochraceis, abdomine aurantiaco; antennarum articulo nono niveo; angustus, tenuiter griseo-pubescens; capite cum oculis prothorace parum angustiore; post oculos vix augustato, tenuissime punctulato; antennis gracilibus, elytrorum apicem fere attingentibus articulis 3 primis subtus brunneo flavis, 2°, 3° que brevibus, conjunetis 4° multo brevioribus; prothorace latitudine paulo longiore, parallelo, angulis rotundatis, margine postico elevato, inzquali, indistinete punetulato; seutello minutissimo, grosse rugoso; elytris 95 99 prothorace sesquilatioribus, sat parallelis; apice rotundatis, rugosulis, basi fortius; unguibus simplicibus. — Sidney. Var.: Prothorace nigro, fasciis 2 antica et basali ochraceis. — (M. G.) Selenurus, n. G. Antenn& simplices. Elytra abdomine longe breviora, apice dehiscentia et attenuata. Caput in rostrum haud productum. Palporum maxillarium articulus ultimus elongatus, oblongo-ovatus; palpi labiales breviores. Antenn® validiuscule, elongat®, articulis 1°, 3° que cx#teris brevioribus, 2 brevissimo, 4—11 subx&qualibus. Abdomen lateribus haud marginatum, segmento ultimo leviter emarginato. Ungues simplices, Genus novum Ichthyuris affıne, sed palpis haud securiformibus, elytris prothorace fere triplo longioribus, apice attenuatis et abdomine apice haud furcato distinetum. S. Iuteopictus. Long. 8 mm. Elongatus, planiusculus, ater, vix nitidus pubescens, prothorace scutelloque rufo-testaceis, elytris utrinque plagis 2 flavolutescentibus, prima communi, ante medium sita, fere triangulari, secunda communi ante apicem, abdomine flavo-testaceo, basi segmentorum fuseca, ultimo segmento nigro, pedibus fuseis, tarsis et tibiis 4 anticis Jutescentibus, postieis basi pallidioribus, antennis fuscis, subtus basi lutescentibus, palpis flavidis; capite tenuissime dense punetulato, inter oculos leviter in&quali, antennis corpore parum brevioribus; prothorace subquadrato, postice attenuato, inzquali, margine postico elevato; medio leviter sinuato, angulis postieis obtuse rotundatis; scutello subquadrato, apice sinuato; elytris prothorace latioribus, a basi attenuatis, postice planatis, apice dehiscentibus, truncatis, dense tenuiter rugosulis, sutura tenuiter elevata et costula dorsali tenui, medio obliterata; abdomine elytris latiore, apice parum attenuato, segmentis medio et utrinque sat fortiter impressis, extus apice angulatis; tarsorum articulo penultimo leviter emarginato. — Peak Downs. (M. G.) Xantheros, n. G. Novum genus G. Eros approximans, sed antennis compressis, articulo 2° vix distincto, articulis ceteris subz&qualibus, capite brevissime producto, sub antennis impresso, palporum maxillarium articulo ultimo oblongo, subtruncato, scutello apice bilobo, pedibus valde compressis, late sulcatis pedibus intermediis sat late distantibus, coxis compressis, angulatis, differt. A G@. Melanero antennis latis, compressis, articulo 2° indistineto, prothorace areolato et coloratione differt. Xantheros ochreatus. Long. 7” mm. Oblongo-elongatus, ater, opacus, elytris flavo-ochraceis apice nigris: capite inter oculos bifoveato, medio elevato; antennis corpore brevioribus, valde compressis, articulo 3° quarto paulo longiore, ceteris subaqualibus, apicem versus paulo angustioribus, angulo apicali-interno acuto; prothorace a basi angustato, antice angulato, et lateribus fere medio obtuse angulato, margine postico fere recto, angulis postiecis magnis, extus productis, 5 areolato, areis postieis transversis, media apice basique acuminata; scutello nigro, apice fere bilobo; elytris subparallelis, apice separatim rotundatis, sutura et utrinque costulis 4 anguste elevatis, his costulis alternatim paulo majoribus, intervallis transversim cancellatis; subtus ferrugineo-pubescens. — Sidney. (M. G.) 2. Xantheros mubicollis. Long. T mm. Pracedenti simillimus, sed primo visu prothorace ochraceo, postice medio vage nigricante et regione scutellari nigricante diserepans; antennis articulis ultimis paulo minus elongatis; prothorace antice parum sensim attenuato, lateribus ante basin leviter sinuatis, angulis posticis acutiusculis, sed parum exsertis, area discoidali oblonga, postice acuta, areolis 9%) 100 lateralibus confusis, parte antica grosse punctata; scutello apice leviter sinuato; elytris disco tricostatis, intervallis biseriatim quadrato-cancellatis, macula apicali antice haud truncata, sed lateribus paulo prolongata: coxis femorumque basi anguste testaceis. — Queensland. (M. G.) 3. Xantheros amgulicollis. Long. Smm. Niger, prothorace elytrisque flavis, illo medio nigricante, his basi breviter posticeque nigris, coxis femorumque basi flavis; capite summo leviter impresso, antennis paulo brevioribus, sed medium corporis superantibus; prothorace transverso, antice leviter attenuato, margine postico trisinuato, angulis posticis extus productis, area discoidali oblonga, margines anticum et posticum attingente, utrinque valde impresso, lateribus elevatis; elytris dense sericeo-pubescentibus, sutura et utrinque costis 3 modice elevatis, intervallis biseriatim cancellatis, punctis transversis. — Brisbane. (M. G.) Melaneros, n. G. Novum genus @. Eros valde approximans, sed tarsorum articulo penultimo integro, antennis gracilioribus articulo 3° sequentibus haud minore, prothorace haud areolato, pedibus magis compressis, tibiis sulcatis, palporum manillarium articulo ultimo paulo minus conico, distinetum. Species adhuc cognit® insula$® Oceani pacifici inhabitant. A. Prothorax antice sensim attennuatus, subtrapeziformis. 1. Melaneros acuticollis. Long. 6YYe mm. FElongatus, convexiusculus, postice leviter ampliatus, niger, elytris atroviolaceis, parum nitidis, subtus cum pedibus fusco-lutescens, nitidior, antennis nigris; capite summo foveolato; antennis sat gracilibus, corpore paulo brevioribus: prothorace parvo, transverso, margine postico medio fere recto, utrinque obliquato, angulis posticis extus acute productis, margine antico medio obtuse arcuato, lateribus postice sinuatis, utrinque et antice late carioso-punctato, antice medio breviter carniato, postice late ac profunde canaliculato, canaliculi lateribus elevatis, et utrinque valde impresso; scutello subquadrato, fere levi, truncato; elytris elongatis, medio vix ampliatis, apice rotundatis, sutura et utrinque costis 4 acute elevatis, intervallis biseriatim quadrato- punctatis, punetis subtransversis. — Upolu. (M. G.) 2. Melaneros atrovwiolaceus. Long. Smm. Elongatus, planiusculus, atrocyanescens, elytris atroviolaceis, subopacis, abdomine atrolutescente; capite inter oculos impresso, antennis fuscis, elongatis, corpore vix brevioribus; prothorace transverso, subtrapeziformi, margine postico fere recto, medio anguste emarginato, angulis posticis acute productis. margine antico cum angulis rotundato, marginibus reflexis, disco inzquali, antice breviter carinulato, postice profunde sulcato; scutello subquadrato, truncato; elytris elongatis, apice fere separatim rotundatis, sutura et utrinque costulis 4 angustis vix elevatis, intervallis biseriatim quadrato-punctatis, punetis subtransversis; antennis fusculis, basi Jutescentibus. — 1 Vitl. 2 (MG) Melameros prelongus. Long. 5Yı mm. Elongatus, parallelus, fuscus, nitidus, elytris atrocyanescentibus, vix nitidis, antennis pedibusque luteofuscis, pedibus basi luteis; antennis gracilibus, corpore VIX brevioribus; prothorace transverso, antice leviter attenuato, angulis postieis oblique «et acute valde productis. margine antico cum angulis rotundato, medio breviter carinato et postice sulcato: scutello truncato, pubescente; elytris parallelis, apice rotundatis sutura et utrinque costis 3 elevatis, intervallis u > biseriatim cancellatis; subtus opacus. — I. Viti. (M. G.) 4. Melaneros Ingubris. Long. T mm. Elongatus, parum convexus, fuscus, parum nitidus, subtus fuseo- Iutescens, abdomine nitidiore, elytrorum costis externis pallidioribus; capite inter oculos transversim profunde suleato, antennis filiformibus; prothorace transverso, fere pentagono, margine postico fere 100 101 recto, angulis postieis acute produetis, margine antico utrinque obliquato, medio obtuse angulato, marginibus lateralibus et antice late carioso-punctatis, disco fere levi, sat insquali, medio antice carinulato, postice sulcatulo; scutello magno, impresso, truncato; elytris elongatis, subparallelis, basi prothorace haud latioribus, sutura et utrinque costulis 4 sat acutis, intervallis transversim clathratis, apice rotundato; subtus cum antennis tenuissime cinereo-pubescens. — I. Viti. (M. G.) Par son prothorax peu attenue en avant, mais fortement prolong& aux angles posterieurs, cette espece forme le passage entre les deux groupes. B. Prothorax subquadratus, antice haud sensim angustatus. 5. Melaneros quadraticollis. Long. 5 mm. Elongatus, parallelus, pr&cedenti sat similis, sed statura minore, elytris atroczeruleis, prothorace subquadrato, angulis posticis nullo modo productis, margine postico bisinuato, basi sat fortiter impresso, et medio sulcatulo, antice et lateribus punctis grossis sparsuto, elytris magis costulatis, intervallis angustioribus, uniseriatim grosse punctatis. — Tongatabu. (M.G.) 6. Melaneros angustiformis. Long. 4mm. Elongatus, subparallelus, niger, sat nitidus, elytris atrocyaneis, parum nitidis; capite inter oculos foveato, antennis gracilibus, corpore sensim brevioribus; prothorace subquadrato, lateribus basi leviter sinuatis, angulis posticis extus sat acute divaricatis, margine postico fere recto, antico vix obtuse angulato, medio antice breviter carinulato, postice striato, utringue transversim impresso, antice grosse punctato; scutello subquadrato, fere laevi; elytris elongatis, subparallelis, apice rotundatis, sutura et utrinque costulis 4 leviter elevatis, intervallis biseriatim grosse punctatis. — I. Viti: Tongatabu. (M. G.) 1. Calochromus Guerinüi M. Leay, Trans. Ent. N. S. Wales, 1872, 263. Long S mm. Nigro-cyaneus, nitidus; prothorace capite paulo latiore, subtransverso, quadrato, angulis rotundatis, linea media profunde impressa, ad basin foveata, lateribus late bifoveatis, aurantiacis: scutello subtruncato. elytris aurantiacis, apice cyaneo, dense subcostatis, costis alternatim majoribus. — Gayndah. (Sp. inv.) 2. Calochromus discicolis. Long. Ss mm. Oblongus, niger, prothorace elytrisque flavo-ochraceis, illo macula postica, illis macula apicall sceutelloque nigris; eapite sub antennis carinato. summo striola longitudinali; antennis basi approximatis, corpore vix brevioribus, compressis, articulis (2° parvo | excepto) subzqualibus; prothorace transversim quadrato, angulis posticis rotundatis, medio profunde canalieulato, utrinque biimpresso; scutello truncato; elytris mox post humeros leviter ampliatis, apice rotundatis, dense pubescentibus, utrinque haud 5 costulatis, intervallis longitudinaliter ac leviter elevatis, interstitiis tenuiter transversim plicatulis: abdomine nigro-violaceo. — Rockhampton. (M. G.) 3. (alochromus insidiator. Long. SYmm. Flongatus, niger, nitidus, elytris cinnabarinis, dense pubescentibus; capite tenuissime strigosulo. inter antennas foveato,;, antennis corpore paulo brevioribus, oculis | prominentibus; prothorace longitudine fere duplo latiore, antice vix angustato, medio profunde suleato, utrinque late ac profunde foveato, antice transversim impresso, scutello subquadrato, nigro, | punctulato, elytris elongatis, apice tantum attenuatis, sutura et utrinque costulis 4 leviter elevatis, intervallis dense tenuiter granulato-punctatis; subtus nitidior, nigro-violaceus; antennis basi approximatis. — Sidney. (M. G.) | G. Laius (Especes australiennes). I. Prothorax vix transversus, postice attenuatus, basi truncatus. Elytra magis convexa, abdomine paulo breviora. 1. L. guttulatus. Long. 1Ye—2'/; mm. Oblongo-ovalis, postice leviter ampliatus, fusco-niger, pubescens, prothorace rufo, basi pallidiore, elytris utrinque fascia media, suturam haud attingente, margine 101 IT “ > oO. 4. 102 externo dilatata, albida, et macula communi apicali subtriangulari pallide rufescente, abdomine rufo segmentato, antennarum basi tibiisque pallide rufescentibus; capite tenuiter densissime punctulato, prothorace haud angustiore; hoc postice valde angustiore, lateribus leviter sinuatis, margine postico paulo elevatiore, angulis postieis fere rectis, scutello truncato; elytris tenuissime reticulatis, sutura et margine externo elevatis. — Peak-Downs. (M. G.) Var.: Prothorace, basi excepta, infuscato, elytrorum maculis 2 primis rufescentibus. — Gayndah. Prothorax valde transversus, postice haud sensim attenuatus, basi haud truncatus. Elytra ampla, abdomen late obtegentia. A. Prothorax atrocyaneus, lateribus rufus, aut rufus, macula discoidali atrocyanea. Laius rugulipennis. Long. 4—5 mm. Oblongo-ovatus, convexus, atroc&ruleus, prothorace rufo, hbasi macula aut punctis 2 nigro-cyanescentibus, elytris caeruleo-violaceis aut eyanescentibus, vitta media transversa, ad suturam paulo producta, maculaque apicali communi rufis; capite punctulato, inter oculos transversim impresso, summo sulcatulo; prothorace brevi, transverso, cum angulis postice valde arcuato, postice transversim impresso, margine postico leviter incrassato aut obsolete bitubereulato: elytris grosse parum dense punctatis, rugosulis, basi apiceque multo minus; antennis articulo 1° crasso, obscuro, 2° valde inflato, rufo, atromaculato, sequentibus sat gracilibus, leviter dentatis, pedibus anticis testaceis; ? antennis simplicibus, basi paulo magis crassioribus. — . Peak Downs. (M. G.) Larus plagiaticollis. Long. 5 mm. Oblongus, subparallelus, convexus, nitidus, subtus niger, capite nigro- subexerulescente, ore et antennarum articulis 2 primis flavo-rufis, prothorace elytrisque rubris, illo macula discoidali oblongo-subquadrata, nigra, scutello nigro, elytris utrinque maculis 2 atrocyaneis. 1° basi oblonga, suturam haud attingente, 2* post medium postice extus lobata, abdomine pallide segmentato, pedibus anticis plus minusve rufescentibus; capite dense punctato medio summo striato; prothorace transverso, parce punctato, disco laevi, postice leviter impresso; elytris grosse punctatis, postice minus punctatis, leviter rugosulis; 9° capite ad oculos elevato et trifide flavo, antennarum articulo 1° inflato, apice extus angulato, 2° crasso, intus bicornuto, sequentibus, 4 valde dentatis, dentibus apice flavis; ? antennis simplicibus, basi paulo crassioribus, capite simplici, prothorace antice attenuato. — Australie. (Coll. Mniszech.) Remarquable par sa taille, sa forme convexe et les antennes du d‘. Laius quinguenotatus. Long. 3—3"s mm. Ovatus, convexus, atrocyaneus, villosus, vix nitidus, prothorace lateribus late elytrisque macula externa ante medium, suturam haud attingente, extus dilatata maculaque apicali communi antice per suturam attenuata aurantiacis, antennis basi rufis; capite punctato, medio impresso; antennis basi crassis, apicem versus decrescentibus, artieulis primis grossis intus obtuse dentatis; prothorace transverso, lateribus postice angulato, angulis valde rotundato, disco levi, lateribus punctato, postice impresso, basi bitubereulata; scutello subquadrato, fere levi: elytris postice ampliatis, densissime rugosulepunctatis, sutura elevata; abdomine medio rufescente. — Rockhampton. (M. G.) Bien distinet par sa forme ovalaire, la ponctuation tres serree des elytres qui en sont presque mates et par sa coloration. Lats geingueplagiatıs. Loug. 4 mm. Rufus, capite nigro-cyanescente, antennis fusculis, articulis 2 primis elongatis 3° que rufis, prothorace macula discoidali eyaneo nigricanto, seutello nigro, elytris utrinque plaga magna basali alteraque post medium, suturam marginemque vix attingente antice areuata, postice profunde emarginata cx#ruleis, nitidis, subtus cum pedibus fuscus, fere opacus, 102 103 abdomine nitidiore, eaerulescenti, tibiis antieis rufescentibus, capite inter oculos puncto impresso, prothorace transverso, antice cum angulis rotundato, postice transversim impresso, basi leviter elevata; elytris fortiter ac grosse punctatis, postice plicatulis, basi levibus, apice minus punctatis. — Queensland. (M. G.) Facile ä reconnaitre par la tache noire du corselet et par ses elytres ä taches bleues dont les 2 posterieures, fortement &chancrees en arriere, n’atteignent pas l’extr&mite de l’elytre et ne touchent que tres peu la suture ainsi que le bord externe. B. Prothorax rufus, rarıus maculatus. a. Elytra rufo-maculata. 6. LZaius bellulus. Guer. Voy. Coq. 78. — Germ. Linn. Ent. 111, 182. Long. 4—4' mm. Ovatus, villosus, postice leviter ampliatus, virescenti-ceruleus, prothorace et elytrorum plaga transversa media, ad suturam angustata, maculaque parva apicali rufis; capite antice trifoveolato, antennis fuseis; prothorace lateribus rotundato, lateribus punctato, disco levi, ante basin arcuatim impresso: elytris fere a basi leviter ampliatis, postice rotundatis, grosse ac profunde punctatis, callo subscutellari apiceque multo minus, costula ab humero usque post medium paulo oblique directa, parum elevata. — Australia. Var.: B. prothorace macula discoidali nigro-carulescente. 1. Laius verticalis. Long. 5 mm. Pra&cedenti simillimus, sed paulo major, capite transversim impresso, macula rufa antice notato, elytris minus grosse ac profunde punctatis, incostatis, vitta media s&pe latiore, distinetus. — Peak Downs. (M. G.) 8. Laius ceinctus. Redt. Reis. Novar. 1867, 106 (Apalochrus). — L. Mastersü. M. Leay, Trans. Ent. N.-S. Wales, 1373, 365. Long. 4 mm. Ovatus convexus, nigropilosus, capite atrocyaneo, prothorace rufo, elytris cxruleis, vitta transversa media late rufa, ad suturam et latera postice paulo producta; eapite antice leviter biimpresso, antennis crassiusculis, articulo 1° rufescente, prothorace postice lateribus late rotundato, margine postico leviter sinuato, ante basin valde transversim impresso scutello subquadrato, brevi elytris densissime punctatis, basi apiceque minus. — Sidney. (M. G.) 9. Laius insignicornis. Long. 2Ve mm. Oblongus, parum convexus, postice leviter dilatatus, ruber, parum nitidus, tenuiter pubescens, capite, antennis (basi excepta), maculis 4 elytrorum, duabus primis basalibus per suturam conjunctis, duabus posticis ante-apicalibus latis, per suturam anguste conjunctis eorporeque subtus cum pedibus obscure cyaneis; capite antice rufo, oblique biimpresso, prothorace transverso, ad angulos posticos valde rotundato, elytris angustiore, angulis anticis obtusiuseulis, postice leviter impresso, elytris dense tenuiter punctatis, basi apiceque paulo obsoletius; tibiis 4 antieis rufescentibus, d' antennarum articulo 1° elavato. 2° inflato, transverso, sequentibus dentatis, ? 1° subelavato, ceteris subdentatis. — Peak Downs. (M. G.) 10. Laius rufovirens. Long. vix 3mm. Oblongus, convexus, postice vix sensim dilatatus, parce griseo-villosus, prothorace, elytris antennisque rufis, capite atrocyaneo, elytris plaga magna communi basali maculaque magna apicali cyaneo-viridibus, metallicis, abdomine pedibusque rufis, pedibus posticis antennarumque apice infuscatis; capite prothorace haud angustiore, tenuissime punctulato,. prothorace antice valde rotundato, postice angustato, angulis posticis obtusis, ante basin fortiter transversum impresso; elytris sat fortiter dense et »qualiter punctatis, sutura margineque externo elevatis. — Gayndah. (M. G.) Cette espece s’eloigne un peu des autres par la forme du corselet qui est moins court, plus retrecie en arriere avec le bord posterieur presque tronque, ce qui rend les angles plus marques. 103 104 11. Laius fastidiosus. Long. 2 mm. Atro-subeyanescens, prothorace, antennarum basi, vitta elytrorum transversa, ad suturam et latera leviter ampliata maculaque communi oblonga subapicali rufis, prothorace punetis 2 oblongis fuseis, subtus cum pedibus ater; capite tenuiter punctato, prothorace postice valde transversim impresso; elytris tenuiter rugosulis. — Peak Downs. (M. G.) Ressemble un peu, en beaucoup plus petit. au ZL. bellulus, mais la sculpture est fort differente. b. Elytra immaculata. 12. Laius asperipennis. Long. 4 mm. Ovatus, postice ampliatus, cyaneo-metallicus, capite cyaneo-atro, prothorace rufo, macula antica eyaneo-atra, subtus cum pedibus antennisque nigricante, subopacus; capite sat magno, inter oculos arcuatim impresso, epistomate rufo; prothorace transverso, capite latiore, elytris angustiore lateribus angulatis, fere levi, margine postico leviter elevato; elytris medio leviter ampliatis, apice obtuse rotundatis, granulatis et transversim plicatulis, basi magis tenuiter et versus scutellum sat late convexiusculis. — Queensland. (M. G.) C. Prothorax niger, elytrıs oblonge maculatis. 13. Laius trisignatus Germ. Linn. Entom. ILL, 182. Long. 2—2°/a mm. Caput nigrum, fronte impressa, labro testaceo. Antenn® nigr&, articulo 1° 0 apice, 2° toto dilatatis, sanguineis, ? simplicibus, plerumque nigris, tamen interdum piceis. Thorax transversus, vage punctatus, niger setosus. Elytra postice latiora, subeyanea, vage punctata, setosa, puncto communi suturali alteroque sub humero in margine lateralo apiceque coccineis. Pedes nigri, antici , interdum quoque 2 picei. — Adelaide. (Sp. inv.) Variat.: Puncto suturali obsoleto. Coloti trinotato Er. quoad magnitudinem et colorem valde ad propinquat. 14. Laius oblongosignatus. Long. 23/a mm. Ovato-oblongus, postice ampliatus, atro-cyanescens nitidus, griseo-puberulus, elytris profunde caruleis, minus nitidis, vitta angusta suturali, ante scutellum cyanescente, apice leviter ampliata, vittaque marginali, antice posticeque abbreviata, rufis, ore antennarumque basi rufescente:; capite inter oculos sulco arcuato valde impresso; prothorace brevi, elytris angustiore, basi et angulis posticis valde rotundato, margine postico leviter elevato, parce tenuiter punctato; scutello quadrato, nigro; elytris dense sat fortiter punctatis, apice extremo paulo leviore; tibiis 4 antieis rufescentibus. 2. — Peak Downs. (M. G,) Prxcedenti certe simillimus, sed statura majore elytrisque valde punctatis, rubrovittatis ei non tantum punctatis differre videtur. Attahıs australis. Long. 3 mm. ÖOvatus, niger, sat nitidus, prothorace rufo, elytris caeruleis, nitidis, antennis fuscis, articulo 1° subtus rufo, pedibus anticis testaceis; capite fere levi, antice utrinque oblonge impresso; antennis artieulis triangulariter elongatis; prothorace brevi, lato, lateribus postice valde rotundatis, basi tenuiter marginato; scutello triangulari, l»vi; elytris sat dense punctatis, utrinque obsoletissime bicostulatis, margine externo longitudinaliter depressis, costa externa sat prominente. — Sidney. (M. G.) ; Attalo abdominali Er. certe affınis, sed abdomine nigro, elytris dense ac evidente, punctatis, pedibus anticis testaceis et antennarum articulo 1° subtus rufo facile distinguendus. 104 105 G. Carphurus (Especes australiennes). A. Eilytra testacea aut rufa. a. Elytra unicoloria. 1. Carphurus zanthochrous. Long. 4—5 mm. Linearis, depressus, rufus, nitidus, elytris interdum pallide testaceis, nigro villosus, antennis apice, femoribus (genubus exceptis), tarsorum apice et segmentorum primorum abdominis macula basali transversa nigris; capite summo interdum infuscato, punctulato, | antennis sat gracilibus, apicem versus haud crassioribus, medium elytrorum haud attingentibus; | prothorace convexiusculo, utrinque antice foveolato, postice transversim impresso; scutello brevi, nigro; elytris prothorace paulo latioribus, plus duplo longioribus, truncatis, sat dense punctatis; abdomine interdum rubro. — Gayndah. (M. G.) | 2. Carphurus tachyporoides. Long. 5 mm. Elongatus, convexiusculus, rufo-testaceus, nitidus, nigro-hirtus, capite nigro, antice rufo-testaceo, antennis apice fuscis, pectore et abdominalibus segmentis basi nieris, femoribus nigris; capite antice levi et utrinque leviter impresso, summo transversim strigoso ; antennis obsolete serratis, prothorace subquadrato, elytris angustiore, postice attenuato, angulis postieis obtuse rotundatis, ante basin leviter transversim impresso; scutello nigro, truncato, elytris | prothorace plus duplo longioribus, postice leviter ampliatis, apice truncatis, tenuiter sat dense | punetatis; segmentis abdominalibus transversim impressis; pedibus hirtis. — Peak Downs. (M. G.) | i A pr&cedente corpore convexo distinctus. | 3. Carphuwrus pallidipennis M. Leay, Trans. Ent. N. S. Wales, 1872, 267. Long. 5 mm. Elongatus, nitidus, longe nigrescenti-hirtus; capite sat lato, producto, post oculos leviter angustato, antice leviter biimpresso, rufo, punctulato, labro antennisque (basi excepta) nigris; prothorace rufo, lateribus nigro, capite angustiore, latitudine longiore, antice truncato, postice rotundato, ante basin transversim | impresso, lateribus et basi marginato; scutello transverso, apice late rotundato; elytris brevibus. | pallide rufis, punetatis, oblique truncatis; abdomine nigro, segmentis 2 apicalibus piceis; pedibus | nigris, tibiis plus minusve rufis. — Gayndah. (Sp. invis.) | | b. Elytra fuscomaculata. | 4. Carphurus elongatus M. Leay, Trans. Ent. N. S. Wales, 1872, 266. Long. 4—7 mm. Elongatus, rufus, nitidus, nigro-hirtus, prothoracis lateribus, elytrorum macula postico-externa, abdominis | segmentis basi, femoribus antennisque (basi excepta) nigris; capite inter oculos obsolete impresso, t summo strigoso; antennis validiusculis, apicem versus leviter crassioribus, intus leviter dentatis; prothorace valde convexo, postice angustiore, basi transversum fortiter impresso; scutello truncato, nigro; elytris prothorace duplo longioribus, ante medium rotundato ampliatis, apice rotundato- truncatis, villosis et cinereo pubescentibus, subtiliter punctulatis; abdomine lateribus impresso. — Gayndah; Peak-Downs. (M. G.) Variat.: Macula elytrorum postica plus minusve dilatata. abdominisque segmentis plus minusve nigroplasiatis. Varie beaucoup de taille et un peu de coloration; les individus bien developpes sont remarquables | par la dilatation des @lytres apres les &paules. | "5. Carphurus eristatifrons. Long. 5mm. Angustus, rufo-testaceus, modice nitidus, nigro-hirtus, macula | transversa oceipitali, antennarum dimidia parte apicali, scutello, macula elytrorum discoidali, pectore abdominisque segmentis basi, supra anguste, subtus latissime fusco-nigris, labro mandibularumque apice fuseis: capite inter oculos profunde triexcavato, intervallis compressis, angulatim laminatis, 105 m 6. {e 8. ) 10. Carphurus segmentarius. 106 antennis serratulis; prothorace latitudine vix longiore, postice leviter attenuato, basi fere truncato, angulis postieis obtusis, basi late transversim impresso; elytris prothorace paulo latioribus, vix duplo longioribus, apice oblique truncatis, tenuiter punctatis, margine externo ante apicem inciso et postea acute hamato; abdomine longius nigro-hirto. — Sidney. (M. G.) Cette espece est remarquable par les carenes comprimees de la tete, et par les crochets lateraux des elytres. Long. 3e—4"e mm. Oblongus convexiusculus, flavo-rufescens, longe nigro- hirtus, capite summo nigro, antennis apice obscuris, macula dorsali elytrorum variabili et abdominalium segmentorum basi nigris; coxis anticis fuseis; capite summo strigosulo-punctato, inter oculos profunde excavato et utrinque compresso-elevato; antennis compressis, valde dentatis; prothorace latitudine vix longiore, lateribus fere rectis, margine postico cum angulis valde rotundato et leviter elevato, dorso impressiusculo; scutello lato, brevi, nigro; elytris prothorace latioribus et plus duplo longioribus, apice oblique truncatis, ad angulum suturalem dehiscentibus, unde angulatis, tennissime sat dense punctatis; abdominis segmentis basi transversim depressis, lateribus separatim arcuatis; subtus brunneus, abdomine rufescente. — Peak Downs. (M. G.) Tres voisin du precedent, mais avec la tete et les @lytres simples. Carphurus nubipennis. Long. 4Ye mm. Linearis, rufo-testaceus, elytris utrinque plaga fuscula oblonga vage signatis, abdomine rufo, segmentis primis basi late nigris, antennis tarsisque apice leviter infuscatis; capite summo rufo, inter oculos inaequali; prothorace subquadrato, postice leviter angustato et transversim impresso, nigro-hirto; scutello brevi, nigro; elytris prothorace sensim latioribus et plus duplo longioribus, apice pallidioribus, punctatis, apice fere levibus; segmentis abdominalibus lateribus impressis; pectore nigro. — Peak Downs. (M. G.) Ressemble au marginicentris pour la coloration generale, mais bien distinet par la ponetuation des elytres et la couleur de l’abdomen, du corselet et de la tete. Carphurus marginiventris. Long. 5 mm. Elongatus, postice valde attenuatus, niger, nitidus, capite antice rubro, media macula nigra, prothorace vitta media longitudinali rubra, elytris luteis, vitta discoidali fuscula, oblonga, indeterminata, apice anguste infuscatis, abdomine rubro marginato, antennarum basi, tibiis tarsorumque basi rufescentibus; capite inter antennas impresso, summo strigosulo, antennis validis, serratis; prothorace postice attenuato, lateribus rugoso-punctato; scutello transversim impresso; elytris prothorace latioribus et plus duplo longioribus, apicem versus leviter ampliatis, paulo oblique truncatis, grosse ac fortiter punctatis; abdomine profunde nigro, nitido. — Sidney. (M. G.) Remarquable par l’abdomen noir, margine de rouge. c. Elytra fusco-apicata. Carphurus apicalis M. Leay, Trans. Ent. N. 8. Wales, 1872, 266. Long. 4 mm. Elongatus, subnitidus, modice villosus, rufus, antennarum articuljs 6 ultimis, capite summo, elytris majore parte apicali et abdominis segmentis 2 apicalibus nigris; prothorace capite angustiore, latitudine longiore, apice latiore et truncato, basi constrieto et transversim impresso, margine postico modice arcuato: elytris brevibus, prothorace valde latioribus, apice truncatis et ampliatis. — Gayndah. (Sp. mwis.) : B. Elytra aenea aut viridi-senea. EN) Caput totum flavum. Carphirus telephoroides. Long. 6'e mm. Rufo-testaceus, nitidus, elytris obsceure zsneis, cinereo- pubescentibus, vitta oceipitali transversa, mandibularum apice, scutello, pectore segmentis que 106 EIER 107 abdominalibus basi (2 ultimis exceptis) nigris, antennis apice paulo obscurioribus; capite cum prothorace nigro-hirto, inter oculos late impresso, impressione medio elevata, antennis validiusculis, | articulis oblongis; prothorace medio basi elytrorum haud angustiore, sed antice posticeque leviter angustato, lateribus leviter arcuatis, angulis postieis rotundatis, antice posticeque transversim | impresso; scutello brevi; elytris prothorace plus duplo longioribus, postice leviter ampliatis, apice fere | truncatis, dense sat tenuiter ruguloso-punctatis; abdomine longe nigro-hirto. — Peak Downs. (M.G.) 11, Carphurus eneipennis. Long. 6 mm. Pracedenti valde affinis; rufo-testaceus, nitidus, elytris »neis, | meso- et metasterno fuscis, abdominis segmentis primis basi nigris, antennis ab articulo 5° infuscatis; | capite punctato, insquali, inter oculos sat fortiter impresso; antennis compressiusculis, articulis ultimis elongatis; prothorace subquadrato, antice posticeque leviter angustato, antice posticeque leviter transversim impresso, impressione antica medio interrupta; elytris prothorace paulo latioribus, postice ampliatis, paulo plus duplolongioribus, dense sat fortiter punctatis, tenuiter cinereo pubescentibus; | _ abdomine lateribus impresso. — Peak Downs. (M. G.) 12. Carphurus diophthalmus. Long. 6 mm. Rufo-testaceus, elytris viridi-eneis, capite summo punctato, | prothorace punctis 2 magnis, pectore segmentisque abdominalibus basi (ultimo excepto) nigris; capite | inter oculos bisulcato, suleis postice conjunctis; prothorace amplo, basi elytrorum haud angustiore, | leevigato, ad angulos posticos late rotundato, postice leviter impresso; scutello truncato, nigro; elytris | prothorace duplo longioribus, postice leviter latioribus, apice truncatis, dense sat tenuiter ruguloso- | punetatis; abdomine lateribus nigro-ciliato. — Gayndah. (M. G.) Espece bien remarquable par l’ampleur du corselet, qui est en outre orne de deux gros | points noirs. | b. Caput summo nigrum. | 15. Carphurus facialis. Long. 6 mm. Elongatus, nitidus, rarius nigro-hirtus niger, elytris obscure zneis, capite rufo, summo nigro, antennis fuscis, basi testaceis, prothorace pedibusque rufis, femoribus | postieis fuseis; capite inter oculos bifoveolato, antennis sat gracilibus, articulis elongatis; prothorace | - subquadrato, postice leviter angustato, antice posticeque leviter transversim impresso; elytris basi prothorace paulo latioribus, paulo plus duplo longioribus, postice leviter ampliatis, apice oblique truncatis, sat dense rusosulo-punctatis, cinereo-pubescentibus; abdomine lateribus impresso. — Sidney. (M. G.) ©. cervicali Germ. certe affinis, sed abdominis pedumque coloratione, elytrisque sensim longioribus sat differre videtur. 14. (arphurus cervicalis Germ. Linn. Ent. III, 183. Long. 5 mm. Niger, antennarum basi, capitis parte antica, thorace, segementorum abdominis margine, femorum apice, tibiis tarsisque rufis, elytris abbreviatis, punctato-rugulosis, viridis-eneis. CO. brevipenni affinis. Caput disperse punctatum, sanguineum, nucha nigra. Antenn® filiformes, haud serrat&®, nigr&, articulis 3 primis rufis. Thorax oblongus, lateribus rotundatus, ad basin angustatus, punctis singulis setiferis adspersus, sanguineus, nitidus. Scutellum majusculum, transversum, nigrum. Elytra thorace duplo fere longiora, apice truncata, confertim punctato-rugulosa, griseo-setosa, abdomine multo breviora, obscure viridi-eenea. Pectus nigrum. Abdomen nigrum, segmentis margine laterali et apicali superne ferrugineis. Pedes niegri. femorum apice, tibiis tarsorumque basi ferrugineis, — Adelaide. (Sp. invis.) = ! C. Elytra cyanea aut fusco-cyanescentia, interdum rufo-strigata. 15. Carphurus lesifrons. Long. 5 mm. Elongatus, angustus, testaceo-ruber, nitidus, longe nigro-villosus, elytris fuscoeyaneis, fascia elongata externa, ab humero incipiente, ante apicem abbreviata, testacea, 107 108 plus minusve obsoleta, pectore abdominisque segmentis 2°, 3° que nigris, antennis fuseis, articulis 3 primis rufis, femoribus fuseis, tarsis apice obscurioribus; c' capite inter oculos bisulcato, spatio intermedio oblonge elevato, summo gibberoso, utrinque foveato; antennis corporis medio longioribus, articulis 7 ultimis compressis, latis, intus serratis; prothorace latitudine paulo longiore, margine postico elevato, paulo pallidiore, angulis posticis obtusiusculis, antice utringue impresso. basi transversim depresso; scutello testaceo, subtruncato; elytris basi prothorace vix latioribus, mox ampliatis, apice subtruncatis, prothorace parum plus duplo longioribus, dense sat tenuiter punetato- rugosulis; abdomine punctulato. — Peak Downs. (M. G.) Carphurus alterniventris. Long. 5—6 mm. Elongatus planatus, atrocyaneus, nigrovillosus, prothorace, abdominis basi et segmento penultimo, capite (summo excepto), antennarum basi, tibiis tarsisque rufis, his apice nigris, coxis antieis rubris; femoribus anticis apice rufis; capite fere concavo, tenuiter sat dense punctato, inter oculos biimpresso et supra transversim sulcato, antennis crassiusculis, medium corporis haud attingentibus, basi magis tenuibus, articulis 7 ultimis compressis, latioribus, serratis nigris; prothorace latitudine vix longiore, postice attenuato, medio longitudinaliter elevato, et utrinque biimpresso, angulis antieis rotundatis, margine postico fere recto; scutello brevissimo rufo; elytris prothorace paulo latioribus et fere triplo longioribus, apice ampliatis et truncatis, tenuiter sat dense punctulatis, apice obsoletius, sutura basi rufescente; abdomine planato. tenuissime punctulate, seementis utrinque impressis. — Peak Downs. (M. G.) Carphurus cyaneipennis M. Leay, Trans. Ent. N. S. Wales, 1872, 265. Long. S mm. Angustus, pallide rufus, villosus; capite antice foveolato, antennarum articulis primis latis, supra emarginatis; prothorace capite haud latiore, apice truncato, postice gradatim rotundato, antice posticeque late transversim impresso; elytris abdomine dimidio brevioribus, apice separatim rotundatis, irregulariter punctatis, cyaneis; abdomine nigro, segmentis primis rufo marginatis, tribus apicalibus rufis; pedibus abdominisque lateribus longe pilosis. — Gayndah. Carphurus azureipennis M. Leay, Trans. Ent. N. S. Wales, 1872, 266. Long. 7 mm. Elongatus, nitidus, longe nigro-villosus; capite rufo, exserto, postice angustato, inter oculos profunde biimpresso; antennis nigris, subdentatis, articulis 2 primis rufis; prothorace rufo, latitudine longiore, antice truncato, postice leviter angustato, basi leviter rotundato et transversim impresso; scutello obscure rufo, transverso; elytris brevibus, profunde caeruleis, punctatis, truncatis; abdomine nigro, segmentis 2 primis rufis; pedibus nigris. — Gayndah. (Sp. inwis.) D. Elytra fusca unicoloria. Carplmrus philonthoides. Long. 5—6 mm. Elongatus, angustus, rufotestaceus, nigro-hirtus. elyiris, femoribus antennisque (articulis 4 primis exceptis) fuseis, segmentis abdominalibus interdum basi infuscatis; capite punctulato, inter oculos leviter impresso, antennis compressis, apice paulo latioribus, valde (dentatis; prothorace breviter ovato, postice attenuato, basi truncato, antice valde rotundato, basi pallidiore et transversim valde impresso; elytris prothorace paulo latioribus, duplo longioribus, postice vix ampliatis, apice truncatis, dense tenuiter rugulose punctatis, cinereo-pubescentibus; abdomine longiore, magis attenuato. — Rockhampton. (M. G,) Carphurus rhagonychimus. Long. 4 mm. Parallelus, nigrofuscus, nitidus, cinereo-pubescens, capite antice, prothorace pedibusque rufis; capite antice vix impresso; antennis basi piceis, artieulis 7 ultimis intus gradatim acute productis; prothorace subquadrato, postice leviter attenuato; scutello lato, truncato: elytris prothorace parum latioribus, sed triplo longioribus, apice truncatis, angulis rotundatis, tenuissime punetulatis; abdomine sat longe hirto, segmentis basi impressis. — Sidney. (M. G.) 105 109 C. faciali primo intuitu simillimus, sed elytrorum colore haud snea, antennis apice subpectinatis pedibusque aliter coloratis facile distinctus. 91. Carphurus armipennis. Long. 6 mm. Elongatus, convexiusculus, postice acuminatus, rufescens, nitidus, antennis apice nigris, elytris nigro-fuseis, sutura rufescente, pectore fusco; capite summo convexo. fronte sexfoveata, antennis validis, valde serratis; prothorace latitudine paulo longiore, subparallelo, nigro-hirto, lateribus antice impressiusculo, postice utrinque foveato, basi marginato; elytris prothorace vix latioribus, duplo tantum longioribus, apice truncatis, dense punctatis, margine externo post humeros lobo prominente armatis et postea sinuatis; abdomine acuminato, nitidiore, tarsis fuseis, articulo 1° basi fulvo. — Queensland. (M. G.) Espece bien remarquable, au moins chez le x, par la saillie du bord externe des elytres, derriere les epaules, qui rappelle ce qui existe chez le Ü. cristatifrons. 22. Carphurus atronitens. Long. 2'/—4 mm. Elongatus, profunde niger, nitidissimus, prothorace rufo, macula T formi nigricante angusta, antennarum basi elytrorumque margine externo (postice obsolescente) rufescentibus; capite tenuissime punctulato, medio bifoveolato; prothorace subquadrato, postice attenuato, transversim profunde impresso; elytris prothorace vix latioribus, paulo plus duplo longioribus, apice truncatis, fere lasevibus; abdomine fere laevi, nigro hirto; tibiis tarsisque basi pallidis. — Sidney. (M. G.) Var.: Pronoto antice striga transversali nigricante, elytris totis nigris. E. Elytra fusca, rufo aut pallido fasciata. 23. Carphwus scapulatus. Long. 5 mm. Planiuseulus, rubro-rufus, elytris nigris, macula basali rufa, abdominis segmentis 2 ultimis nigris, antennis nigris, basi rufis, capite medio obscuriore, tibiis tarsisque apice fuscis; capite inter oculos foveolis 2 oblongis impresso; antennis sat elongatis, intus acute dentatis; prothorace latitudine paulo longiore, antice utrinque leviter, postice transversim impresso; elytris prothorace sensim latioribus et fere triplo longioribus, dense punctulatis, apice oblique truncatis; segmentis abdominalibus lateribus arcuatis et impressis. — Rockhampton. (M. G.) 24. (Carphuwrus basipennis. Long. 53VYe—4 mill. Niger, nitidus, prothorace rubro, elytris basi testaceis, antennarum basi, ore tibiisque testaceis, scutello nigro; capite sat fortiter antice biimpresso; antennis sat brevibus; prothorace longitudine paulo latiore, postice angustato et transversim impresso, angulis postieis fere rotundatis; elytris prothorace haud duplo longioribus, truncatis, vix perspicue punctulatis; abdomine unicolori. — Peak Downs. (M. G.) Carphurus fasciipennis. Long. 3 mm. Niger, nitidus, prothorace rufo, elytris medio fascia lata transversa albida, pedibus, ore antennisque testaceis, his apice infuscatis; capite tenuissime dense punctato; prothorace postice angustiore et profunde transversim impresso; scutello nigro; elytris prothorace latioribus, duplo longioribus, apice leviter dilatatis et truncatis, fere levigatis; abdomine unicolori. — Peak Downs. (M. G.) 25. G. Balanophorus M. Leay, Trans. Ent. N. S. Wales, 1872, 267. Genus Carphuris valde affine. Palpi maxillares fusiformes, obtusi. Labrum transversum, antice ww. rotundatum. Caput latum. Oculi lati, prominentes. Antennx» sat breves, articulo primo secundo multo majore, 3° dentato, ceteris sat longe pectinatis. Elytra abdomine multo breviora. Tarsi breves, articulo 1° magno, sequentibus 3 minutissimis; tarsorum anticorum articulo 2° in medio | baseos primi inserto. Vesicula thoracis et abdominis magna, exserta. 109 110 1. B. Mastersii M. Leay, 1. c. Long. $S mm. Nitidus, punctulatus, villosus; capite nigro, antice arcuatim impresso, parte antica antennarumque articulis 3 primis rufis, articuli 3’ dente ceterisque nigris, prothorace rufo, postice leviter angustato, rotundato, margine basali curvato; scutello nigro; elytris prothorace latioribus, abdomine fere dimidio brevioribus, leviter punctatis, subtruncatis, chalybeo- cyaneis, basi rufis; abdomine basi rufo, apice nigro, vesiculis lateralibus rubris; coxis antieis rufis. — Gayndah. (M. G.) 2. B. janthinipennis. Long. 4Ve mm. Elongatus, nigro-cyaneus, nitidor, prothorace abdominisque basi rubris, elytris janthinis, antennis nigris basi rufis, nigro-villosus; capite sat magno, tenuiter punctato, inter oculos impressiuseulo, antennis ab articulo 4° longe pectinatis,. nigro-villosis, articulo 3° breviter producto; prothorace subquadrato, angulis omnibus rotundatis, levi, fusco vage plagiato; scutello transverso, brevi, nigro; elytris prothorace paulo latioribus, apice oblique truncatis, sat fortiter punctatis, abdomine multo brevioribus, hoc planato, longius ac densius villoso, segmentis lateribus arcuatis. — Sidney. (M. G.) Bien different du precedent par la petite taille et la coloration. Il me semble qu'il faut rapprocher de cette espece l’inseete suivant: 3. Carphurus brevipennis Cerm. Linn. Ent. III, 183. Long. 4Ve mm. Niger, ore, antennarum basi, collo, thorace abdominisque basi rufis, elytris abbreviatis eyaneis. Caput majusculum, remote punctatum, sanguineum, fascia intra oculos lata nigra. Antenn® 11 articulat® inter oculos insert®, artienlis 2 primis rufis, reliquis ' pectinatis, 2 serratis. Thorax oblongus, lateribus rotundatus, ad basin angustatus, punctis singulis setiferis adspersus, sanguinzus, nitidus. Scutellum majusculum, transversum, nigrum. Elytra thorace fere duplo longiora, apice truncata, abdomine multo breviora, parıum punctata, parce setosa, cyanea, nitida. Pectus nigrum. Abdomen nigrum, segmentis 2 primis rufis. Pedes nigri, tarsis omnibus 5 articulatis, articulis 2 penultimis brevibus cordatis. — Adelaide. (Sp. invis.) 4. Balanophorus ? biplagiatus. Long. 5 mm. Oblongo-elongatus, convexiusculus, villosus, ruber, elytris rufotestaceis, ante apicem macula fusca transversim signatis, abdomine coceineo, apice late nigro, pectore nigro, pedibus fuseis, antennis testaceis, articulo ultimo obscuro; oculis grossis, convexis, breviter ovatis, antennis ab articulo tertio longe flabellatis, prothorace convexo, subquadrato, angulis rotundatis, punctulato, post medium transversim impresso; scutello brevi, rufo, punetulato; elytris prothorace paulo latioribus, plus duplo longioribus, apice rotundatis, densissime tenuiter punctatis, apice obsoletius, abdomine parum brevioribus. Peak Downs. (M. G.) Ditföre des autres Balanophorus par le corps plus convexe, la töte plus courte, plus convexe, les yeux plus gros, plus globuleux, les antennes bien plus longuement flabelleis, l’abdomen bien moins de- couvert, A segments non aplatis, non arrondis sur les bords, le dernier plus grand que les autres. HETEROMERA. Lieymmius strigieollis. Long. 4/a—7T mm. Postice attenuatus, obscure rufescens, subtus niger, capite (ore excepto) nigro, opaco, antennis fusco brunneis, femorum apice sepius nigricante, tibiis basi obseuris: capite dense et sat fortiter punctato, antennis compressis, apicem versus paulo latioribus, 110 bl: prothorace latitudine vix longiore, antice vix attenuato, sat fortiter punetato, vitta longitudinali media nigricante et impressione oblonga medio basi incipiente, versus medium obliterata; scutello nigro, truncato, punctato; elytris basi prothorace fere duplo latioribus, post scutellum transversim impressis, striato punctatis, versus suturam profundioribus intervallis fere lasevibus; subtus dense punetatus, parce griseo-pubescens. — Peak Downs. (M. G.) A Licymnio foveicolli statura minore, colore, prothoracis impressione oblonga, seutello truncato, differt; prothoracis striga nigra media interdum deest. Palestra eucera. Long. 20 mm. Elongata, nigra, nitida, elytris rubro testaceis; capite convexo, subtriangulari, punctato, medio longitudinaliter carinato, antice utrinque leviter et longitudinaliter impresso, angulis postieis intus impressione separatis, fere lobatis; antennis corpore dimidio paulo longioribus, articulis latis, compressis, 3—7 latitudine haud longioribus, ultimis paulo magis obloneis; prothorace latitudine haud longiore, antice a medio valde angustato et leviter sinuato, dorso parce punctato, valde inxquali, stria media postice paulo latiore, utrinque postice spatio elevato, semilunari, antice utrinque profunde impresso; scutello valde impresso; elytris elongatis, utrinque acute tricostatis _ et costula marginali obsoletiore, costis apice ramosis, intervallis tenuiter dense granulatis; subtus asperula, unguibus rufis. — Gayndah. (M. G.) P. rufipenni valde affinis, sed antennis latioribus, statura majore, capite latiore, minus accuminato et prothorace antice minus angusto, minus coarctato, certe distincta. Pseudolycus marginatus Guer. Ann. Soc. Ent. Fr. 1833, 156, pl. 7,%, fig. 1. Long. 8-12 mm. Species statura et colore valde variabilis, prothorace semper flavo-aurantiaco ad latera maculato, sed elytris aut totis rubris, aut nigris cum sutura, margine externo costisque rubris, aut nigris margine externo et sutura postice rubris. — Australia. (M. G.) Anaxo fuscoviolaeeus. Long. S—9 mm. Oblongus, planiusculus, fusco-ceruleus, aut brunneo-violaceus nitidus glaber, subtus cum pedibus magis niger aut fuscus, tibiarum apice tarsisque picescentibus ore piceo, antennis palpisque fuscis; capite densissime punctato, substrigoso, inter oculos puncto plus minusve impresso. antennis brevibus,=gracilibus, leviter 6 dentatis, articulo ultimo pra&cedente paulo breviore; prothorace convexiusculo, latitudine parum longiore, antice vix attenuato, tenuiter sat dense punctato, linea media basi tantum impressa; scutello truncato, parum punctato; elytris prothorace haud duplo latioribus, apice tantum attenuatis, punctato-striatis, striis suturam versus profundioribus, intervallis planis, laxe punctatis; prosterno dense punctato, tenuiter rugosulo, metasterno tenuiter strigosulo, abdomine tenuiter sat dense punctato, quinquesegsmentato, — Peak Downs, Rockhampton. (M. G.) Ak A brevicorni Bates statura multo minore, colore violascenti, prothorace parum profunde impresso, scutello haud transverso, ete., differt. CGCERAMBYCIDZE. Opheltes cariosicollis. Long. 26—40 mm. Oblongus, subparallelus, modice convexus, fusco brunneus, parum nitidus, subtus nitidior, pectore sat dense fulvo-villoso; & minor, capite carioso punctato, medio sulco antice latiore profunde impresso; mandibulis convexis, valde punctatis, apice curvatis, | acutis; antennis corporis medium attingentibus, articulo 1° grosse punctato, intus arcuato; prothorace | transverso lateribus parallelis, deplanatis, valde irregulariter crenatis, angulis antieis productis, obtusis, posticis fere rectis, elevatis, grosse carioso-punctato, leviter inzequali, fulvo-pubescens, margine antico dense fulvo-sericeo; scutello brevi, parce punctato; elytris apice extus rotundatis, angulo ah! 112 suturali breviter spinoso, dense ac grosse punctatis, vermieulatis; prosterno lateribus profunde plicato, metasterno tenuissime punctato; abdomine fere laevi, lateribus tenuiter aspero-punctatis; pedibus sat validis, tibiis aspero-punctatis. 92 major, mandibulis antennisque vix brevioribus, prothorace antice angustato, lateribus profundius dentato, angulis posticis magis exsertis, carinula media anguste elevata. elytris magis amplis, minus parallelis, magis piceis, abdomine nigricante. — Kandayu. L. Viti. : (MG) Ab O. aurieulato 'Th., typo generis, statura multo minore, prothorace leviter inzquali, plagis levibus destituto, scutello parce sed sat fortiter punctato abdomineque sine depressionibus flavis nitidis distinctus. COLEOPTERA NOV _/E-BRITANNLFE. Ins. Mioko, Arch. Ducis Yorkensis; legit F. Hübner. Pheochrous alternatus. Long. 9’% mm. Ovatus, convexus, fusco-brunneus, nitidus, subtus cum pedibus piceo-rufescens ac longe fulvo-villosus; capite tenuiter punctato, margine antico rufescente, medio emarginato: prothorace brevi, antice attenuato, lateribus reflexo, margine postico utrinque sat fortiter sinuato, sat fortiter parum dense punctato; elytris dense striatopunctatis, punctis sat grossis, intervallis angustis convexiusculis, parce punctatis, utrinque intervallis 5 aut 4 paulo magis elevatis. P. philippinensis Westw. peraffinis, sed capite magis convexo, minus punctato, prothorace angulis posticis magis retroversis, elytris convexioribus, apice separatim magis rotundatis, minus profunde striatis, difficile distincta. Temnorhynchus integriceps. Long. 22 mill. paulo dilutior; capite antice truncato, truncatura acute marginata, antice obtuse bilobata, apice arcuata, integra, utrinque pone oculos obtuse angulata; prothorace transverso, antice angustato, lateribus arcuatis, margine postico medio rotundato, utrinque sat fortiter sinuato, angulis postieis obtusis, sparsim tenuissime punctato, disco integrö; scutello leevi; elytris medio ampliatis, apice conjunctim rotundatis, laevibus, obsoletissime punctato-seriatis, stria suturali impressa, apice punctulatis; pygidio fere leevi; pectore femoribusque fulvo-villosis, tibiis antieis valde et acute tridentatis, tarsis Oblongus, piceo-castaneus, valde nitidus, subtus cum pedibus sracilibus. Statura elegantiori et truncatura capitis integra sat distinetus. Rhinoscapha Schmeltziü. Long. 22 mm. Oblonga, valde convexa, apice leviter compressa, fusca, parum nitida, Yostro pilis brevibus cinereis sparsuto, subtus et apice dense fulvo-griseo-pubescente, prothorace antice lateribus vitta descendente, postice utringue vittula longitudinali antice abbreviata. elytris sutura, macula subhumerali leviter obliqua, fascia transversa, leviter arcuata, post medium sita, macula parva postica et margine externo dense griseo-luteo-squamosis, et setulis brevissimis griseis aspersis,. corpore subtus cum pedibus sat dense griseo-luteo-pilosis; capite tenuiter punctulato, rostro late canaliculato, utrinque sat fortiter punctato; prothorace latitudine parum breviore, antice attenuato, sat fortiter plicato, dorso tenuiter plicatulo, punctato, canaliculo medio parum impresso, medio sat interrupto; elytris prothorace latioribus, medio leviter ampliatis, ad humeros angulatis et oblique impressis. foveo-striatis, foveolis oblongis parum approximatis, intervallis convexiusculis, transversim leviter undulatis, sutura postice elevata; subtus dense punctata. Rt. insigni Guer. statura et sculptura sat affınis, sed corpore postice subcompresso elytrorumque fasciis transversis facile distinguenda. Ihynchophorus velutinus. Long. 30 mm. Niger, nitidus, prothorace, elytris rostroque (sine rostro) basi | anguste atro-velutinis, antennarum articulo ultimo testaceo, tarsis apice piceis; rostro vIix arcuato, | 112 | 115 parce punctato, inter oculos foveola impresso; prothorace subovato, antice attenuato, postice rotundato, margine antico obscure rufo; scutello triangulari, elongato; elytris utrinque fortiter quinquestriatis, stria 1° usque ad basin producta, striis 4°, 5°que apice conjunctis; stria laterali sat tenui, punetata, ad humerum producta; ‚subtus fere politus, abdomine tenuissime punctulato; pygidio punctulato, lateribus densius ac grossius ac rufo-ciliatis. R. Schach simillimus, sed indumento atro-velutino, rostro inter oculos impresso, prothorace lateribus minus arcuatis, scutello minus abrupte angustato stria 1° usque ad basin prolongata, striis 4°. 5aque apice conjunctis, lateribus haud perspicue puuctatis, sat distinetus. Botanoctona, n. G. Genus Celomeris affıine. Tarsorum ungues fissi. Palpi maxillares articulo ultimo conico. Cox anticz contigu&x. Antenne mediocriter crass&, corpore brevioris, articulis oblongis, apice paulo crassioribus, 2°, 3°que subaqualibus. Prothorax transversus, antice haud dilatatus, disco integro. Elytra ovata, disco haud impressa, la®evibus, epipleuris concavis, usque ad apicem prolongatis. Cox&® antic® contigu&e. Tibie mediocres, extus sulcatx. La forme des epipleures en gouttiere range cet insecte dans la groupe des Cxlomerites, pres des Pachytoma, bien que son facies le rapproche des Adoriites. B. pallidocinecta. Long. 9 mm. Ovyata, convexa, testaceo-fava, nitida, elytris caeruleo-virescentibus, nitidis, margine externo testaceo-flavo; capite longitudinaliter et inter oculos transversim striato; antennis dimidio corpore vix longioribus, artieulis apice infuscatis, 3° quarto vix breviore, 5°, 6°, 7° que subz&qualibus; oculis ovatis, convexiusculis; prothorace valde transverso, elytris sensim angustiore, lateribus subangulatim arcuato, margine postico utringue obsolete sinuato, angulis posticis obtuse rotundatis, disco tenuissime punctato, ad angulos anticos et prope scutellum foveolato; seutello triangulari; elytris ovatis, margine externo explanato, callo humerali prominente, sat tenuiter sat dense punctatis; femoribus compressis, tibiis apice tarsisque leviter infuscatis; tarsorum articulo 1° duobus sequentibus conjunctis fere quali. Triaplatyps, n. G. Genus Phyllobroticis affıine, sed tarsorum ungues fissi. Palpi maxillares articulo ultimo conico. Cox& antice contigux. Antenn&® corporis medio paulo longiores, basi approximat® sed carina eleyata separat, articulo 1° valido, arcuato, 2° minuto, 3°, 4°, 5° que fere »qualibus, compressis, extus angulatim dilatatis, ceteris elongatis, subaqualibus, leviter pilosis, ultimo longiore. Oeculi magni, convexi. Prothorax transversus, dorso transversim valde impressus. Scutellum triangulare. Elytra prothorace latiora, postice dilatata, epipleuris nullis. Cox& antice contigux. Tibix mediocres, haud sulcat®. Le manque d’epipleures rapproche ce genre des Phyllobrotica; la coloration et la generale sont presque identiques; mais les crochets des tarses sont fendus et la conformation des premiers articles des antennes est toute speciale Triaplatys quadripartita. Long. 5mm. Oblongo-ovata, convexa, nitida, flava, abdomine dilutiore, elytris plagis 2 magnis, transversis, atrosubviolaceis, prima basali, secunda apicali, mandibulis apice fuseis: capite summo propre oculos profunde impresso; prothorace longitudine duplo latiore, antice paulo angustiore, lateribus medio obtuse angulatis, disco medio transversim profunde sulcato; seutello triangulari, haud obtuso; elytris prothorace sensim latioribus, mox paulatim ampliatis, apice rotundatis, tenuissime marginatis tenuiter sat dense punctulatis, callo humerali sat prominente; 113 215 114 subtus tenuiter flavo-villosus; tarsorum articulo 1° duobus segmentibus antice fere quali, postice paulo longiore, unguibus minutis. Amarygmus foveoseriatus. Long. 11 mm. prothoraceque magis infuscatis, subtus cum pedibus obscurior et minus nitidus; capite dense ac tenuissime punctato, antennis corpore dimidio fere longioribus, prothorace transverso, antice attenuato, elytris angustiore, basi utrinque sinuato, angulis antieis obtusis, posticis obtuse rotundatis, obsolete punetulato, postice utrinque obsolete ac oblique impresso; elytris oblongo-ovatis, basi prothorace haud latioribus, mox leviter ampliatis, valde striatis, striis grosse punctatis, fere foveolatis, striis basi minus impressis et apice minus punctatis, intervallis subplanis, politis; subtus subopacus, tibiis Ellipticus sat convexus, obscure viridi-eneus, nitidus, capite apice tarsisque picescentibus. Elytrorum sculptura species facile a ceteris distinguenda. major, oculis haud obtectis sat approximatis distinctus. A. foveolato M. Leay affinis, sed 114 Neue Heteromeren aus dem Museum Godeffroy, beschrieben Dr. &. Haag-Rutenbersg, FRANKFURT a. M. 1. Ptereleus ovulum. Regulariter ovalis, nigro-brunneus, opacus; capite disperse, thorace vix punctato; hoc longitudine triplo longiore, antice valde contracto; elytris thorace latioribus, parum convexis, lateribus explanatis, sutura octogue costis subelevatis, interstitiis regulariter punctatis; subtus magis nitidus, parce punctulatus et strigilatus. Lg. 13—14, 1t. 9 mm. Gayndah. Haag. Verhandlg. des Vereins für naturw. Unterh. i. Hamburg, III, p. 97. Eine Art von mittlerer Grösse und leicht zu unterscheiden an der matten Färbung, den gleichmässig gerippten Flügeldecken, hauptsächlich aber an der vollkommen kurz-eiförmigen Gestalt. Die grösste Breite des Käfers liest nämlich in der Mitte der Flügeldecken und von hier aus verengt sich derselbe nach beiden Seiten, mit Einschluss des Halsschildes und des Kopfes, vollkommen gleichmässig zu einer kurzen eirunden Form. Fühler gestreckt, fast bis an die Basis des Halsschildes reichend, die 3 vorletzten Glieder stark quer, wohl doppelt so breit, als lang. Clypeus und die etwas eingedrückte Stirn fein punktirt mit 2 leicht vertieften Linien, vom Auge schräg nach vorne verlaufend. Halsschild zur Aufnahme des Thorax tief halbkreisförmig ausgeschnitten, an der Basis wohl 3 Mal so breit, als an der Spitze; Seitenrand verflacht und nach vorne sehr stark verengt; Hinterrand gegen das Schildchen zu leicht gerundet mit etwas nach hinten gezogenen, aber dicht an die schräg abgeschnittenen Schultern anschliessenden scharfen Hinterecken; Oberfläche flach gewölbt, kaum bemerkbar punktirt, matt. Flügeldecken von der oben angeführten Form, wenig gewölbt, mit etwas verbreitertem vollkommen unsculptirtem vom Rücken durch eine kräftig angedeutete Punktreihe geschiedenem Rande. Ausser der Naht laufen noch über jede Flügeldecke 8 feine glatte Leistehen, deren matte Zwischenräume 2 dicht aneinanderschliessende etwas verschwommene Punkt- reihen zeigen. Unterseite bis auf die matten unsculptirten etwas längseingedrückten Epipleuren glänzender; Parapleuren leicht gekörnt. Hinterleibssegmente an den Seiten längsrunzelig. Beine glänzend, einzeln punktirt. 115 116 2. Saragus luridus. Oblongo-ovalis, ater, opacus, indumento griseo obtectus; clypeo sparsim punctato, fronte rugulosa; thorace lateribus explanatis, antice valde coarctato, angulis posticis acutis, productis, supra convexo, ante scutellum impresso, sat dense aciculato-punctato, punetis pilum minutissimum brunneum gerentibus; elytris thorace non latioribus, lateribns parallelis, postice fortiter deelivibus; humeris oblique truncatis, angulo fere spinoso; supra costis tribus undulatis, interstitiis subtilissime granulatis; granulis pilum ut in thorace gerentibus; processu prosternali valde producto, acuminato, grosse punctato. Variat. interstitialis: thorace antice magis exciso, supra convexiore; interstitiis elytrorum punctatis. Lg. 12—17, lt. 7'%a—10 mm. Neu-Süd-Wales, Queensland. Haag. loc. cit. p. 97. Clypeus halbkreisförmig von der Stirne getrennt, letztere grob längsgerunzelt. Halsschild über doppelt so breit als lang; sein breitester Theil an den Hinterecken und von da ziemlich gleichmässig nach vorne verengt, daselbst nicht sehr tief ausgeschnitten, mit abgerundeten Vorderecken. Hinterrand in der- Mitte vorgezogen, vor dem Schildchen etwas weniger, aber beiderseits desselben weit ausgeschnitten, mit vorstehenden, an die schief abgeschnittenen Schultern dicht anpassenden Hinterecken; Seitenrand ungefähr auf ein Sechstel seiner Breite abgesetzt; Oberfläche gewölbt, vor dem Schildchen dreieckig, längs dem Hinterrande öfter leicht quer eingedrückt, dicht, oft zusammenfliessend, narbig punktirt, auf dem verbreiterten Seitenrande untermischt fein sranulirt, überall sehr Klein rostfarben beborstet. Flügeldecken nicht viel länger als zusammen breit, seitlich fast parallel, hinten rasch zugerundet, oben wenig gewölbt,. nach der Spitze zu steil abfallend. Schultern quer abgeschnitten, äusserster Winkel selbst scharf, bei einzelnen Exemplaren mit einem deutlichen Zähnchen. Oberseite mit 3 stark geschlängelten Rippen, die sämmtlich nicht bis zur Spitze laufen und von denen die erste die stärkere ist; Naht angedeutet, Seitenrand scharf, nicht verbreitert. Zwischenräume undeutlich querrunzelig, in der Regel mit Schmutz überzogen, fein sranulirt, bei reinen Exemplaren mit sehr kleinen Börstchen bedeckt. WVorderbrust einzeln granulirt, der langgezogene spitze Prosternalfortsatz rauh runzelig punktirt; Parapleuren längsrunzelig, Epipleuren unpunktirt, matt, mit glänzendem äusseren Rande; Segmente glänzend, theils punktirt, theils fein gestrichelt; Schenkel einzeln punktirt, Schienen fein rostfarbig behaart, grob gekörnt, besonders die vorderen. Die Varietät, die aber in ihren Formen recht constant auftritt und auch wohl eine gute Art sein könnte, unterscheidet sich von der Stammform durch vorne tiefer ausgeschnittenes Halsschild, so dass der Kopf mehr frei steht, durch gewölbteren Thorax und endlich durch die deutlichen groben Punkte der Zwischenräume der Flügeldecken; auch ist sie glänzender als dieselbe und in der Regel nicht mit Schmutz bedeckt. Ich erhielt sie einstmals in grosser Anzahl aus Queensland. Die Art steht dem Saragus laevicollis Fab. nahe, ist aber viel schmaler, paralleler, hat keinen Rand an den Flügeldecken und geschlängelte Rippen, ohne reihenförmige Tuberkeln in den Zwischenräumen. ') ') Dieser Art steht äusserst nahe Saragus reticulatus. Ovalis, niger, opacus; capite thoraceque ut in lurido ; elytris latitudine vix iongieribus, lateribus explanatis, supra minus convexis, carinis tribus parum elevatis undulatis, rugulis transversis inter se connexis; interstitiis indistinete rugulosis, punctatis. Lg. 13, lt. 9 mm. Endeavour River. (Coll. autoris). Haag. loc. cit. p. 98. ; Kopf wie bei luridus; Halsschild verhältnissmässig breiter, seitlich mehr erweitert, vorne tiefer ausgeschnitten, so dass der Kopf freisteht, oben mit einer Längsrinne und viel gröber, zusammenfliessend, punktirt. Flügeldecken, so lang als breit, 116 { N | | | | RT 3. Nyctozoilus Daemeli. Oblongo-ovatus, niger, opacus, squalidus; capite thoraceque in®qualibus, vix punctatis, hoc lateribus plieatulis; elytris thorace latioribus, dorso carinulis quartis subflexuosis longitudinalibus, rugulis transversis numerosis inter se connexis, instructis, interstitiis squalidis, vix punetatis; parapleuris epipleurisque opacis, impunetatis; segmentis subnitidis, subtilissime coriaceo-punctatis. Lg. 11—12, lt. 6—6"/e mm. Peak-Downs. Haag. loc. eit. p. 98. Kopfschild durch eine breite Rinne von der Stirne getrennt, in welche eine deutliche Längsfurche einmündet: die übrige Oberfläche etwas uneben matt, sehr undeutlich sculptirt. Thorax breiter als lang, in der Mitte am breitesten, nach vorne etwas mehr verengt, als nach hinten, an der Spitze ausgeschnitten. die Ecken etwas nach den Augen vorgezogen, an der Basis leicht zwei Mal gebuchtet mit spitzen etwas vorstehenden Hinterecken; Oberfläche durch eine Längsfurche, 2 undeutlichen Eindrücken zu beiden Seiten und durch eine Anzahl unregelmässig verlaufender Längs- und Querrunzeln etwas uneben; die etwas verbreiterten, aber schwach aufgebogenen Seitenränder ziemlich gleichmässig quergefältelt; Oberseite matt. sehr undeutlich verwischt punktirt und, besonders in den Vertiefungen, mit kleinen rostfärbigen glänzenden Börstchen bedeckt. Flügeldecken eirund, an den Schultern gerundet, etwas gewölbt, mässig steil abfallend. mit erhabener Naht und 4 leicht geschlängelten Längsrippen. deren äusserste dicht am Rande läuft und nur auf der hinteren Hälfte deutlich ist. Diese Rückenrippen, von denen die beiden inneren an der Basis etwas kräftiger sind und sich daselbst mit der Naht vereinigen, sind unter einander selbst mit zahlreichen erhabenen geschlängelten Fältchen netzartig verbunden; die Zwischenräume sind durchaus matt, ohne dass man eine bestimmte Sculptur erkennen kann. Epi- und Parapleuren sind glanzlos, glatt, die Segmente dagegen etwas glänzender und gerunzelt punktirt. Die Art gleicht ungemein dem N. reticulatus, Bat. Trans. Ent. Soc. 1872, p. 274, sie ist aber in den Flügeldecken etwas breiter, hinten weniger steil abfallend, durchaus matter, in der Regel mit Schmutz überzogen, fast ohne Punktirung, hat dagegen aber ein unebenes, seitlich gefälteltes Halsschild und sehr deutlich sculptirte Hinterleibssegmente. Herrn Dämel in Hamburg gewidmet, der durch seine schönen Entdeckungen die Wissenschaft vielfach bereicherte. ') Peak Downs. 4. Saragodinus Batesi. Oblongo-ovalis, niger, opacus; capite insquali, rugosogranulato; thorace lateribus valde ampliatis, recurvis, dorso inaequali, rugosotuberculato; elytris tricarinatis, carinis interruptis, interstitiis lineatim tubereulatis; parapleuris plicatulis, epipleuris aequaliter minutissime granulatis, segmentis abdominalibus punctulatis; pedibus parce pilosis, tarsorum artieulis tibiisque apice indumento ferrugineo indutis. Lg. 16, lt. 8 mm. Port Denison. Haag. loc. eit. p. 98. daher sehr kurz erscheinend, seitlich leicht verbreitert, nicht stark gewölbt, nach hinten flach abfallend, mit drei wenig erhabenen, nach der Spitze zu verkürzten geschlängelten Längsrippen, deren Zwischenräume hier und da durch Querrunzeln und durch leichte Längsrünzeln bedeckt sind; ausserdem sind diese Zwischenräume grob, seitlich fast reihenweise punktirt und zeigen auch die, bei der anderen Art erwähnten kurzen Börstchen. ') Der Nyctozoilus elongatulus Macleay Trans. Ent. Soc. N. S. Wales 1872, p. 284, ist nicht, wie Bates in den Trans.. Ent, Soc, 1873, p. 349 vermuthet mit seinem daselbst beschriebenen Styrus elongatulus identisch, wie die Typen auswiesen. 1% 113 Fühler kurz, kräftig, bis zur Mitte des Thorax reichend; Glied 3 so gross, als 4 und 5 zusammen- genommen, 4 etwas grösser als 5, 5 bis 7 fast gleichgross, etwas breiter als lang, 8 bis 10 bedeutend breiter als lang, 11 klein, knopfförmig; sie sind matt schwarz, einzelne braun beborstet und erscheinen etwas zusammengedrückt. Drittes Glied der Maxillartaster gross, beilförmig, glänzend schwarz, mit braunem Rande. Kinn gross, hinten abgerundet, vorne gerade, die Mundtheile fast bedeckend. Oberlippe leicht vorstehend, etwas ausgeschnitten, braun behaart. Augen getheilt, etwas vertieft liegend, der obere Theil sehr klein. Kopfschild breit, vorne fast gerade, durch eine weite, fHache Vertiefung von der Stirne getrennt; diese letztere etwas uneben; die Sculptur des Kopfes besteht aus runzelich zusammenfliessenden grösseren und kleineren Körnchen. Halsschild doppelt so breit als lang, seitlich fast in der Mitte stark gerundet erweitert, nach vorne und hinten fast gleichmässig verengt; Vorderrand tief ausgesehnittten, der Rand des Ausschnitts wulstig gekörnt, Vorderecken spitz, etwas nach aussen gerichtet, Hinterrand leicht gebogen, dicht an die Flügeldecken anschliessend, Hinterecken spitz, fast rechtwinkelig; Seitenrand durch eine neben demselben laufende Vertiefung breit abgesetzt, hoch aufgebogen, der Rand selbst durch kleine Körnchen crenulirt erscheinend; Oberseite gewölbt, uneben durch einen grösseren Eindruck vor dem Schildchen und einige kleinere auf der Scheibe; die Sculptur ist die des Kopfes, nur etwas gröber. Schildchen sehr klein, hinten abgerundet. Flügeldecken nicht viel breiter als der Thorax an seiner breitesten Stelle, eiförmig; die Seiten von den leicht angedeuteten Schultern bis zum letzten Drittheil fast parallel, Seitenrand durchgehends deutlich abgesetzt. Oberfläche nicht gewölbt, fast fach mit leicht erhabener Naht, unregelmässig stark gekörntem Seitenrande und 8 aus mehr oder minder zusammenhängenden länglichen Höckern gebildeten erhabenen Rippen, von denen besonders die zweite und vierte deutlicher hervortreten, indem bei diesen nach der Basis zu die Höcker kräftiger und weniger unterbrochen sind; die äusseren Reihen und die erste und dritte werden fast nur durch einzeln stehende Höckerchen angedeutet. Die Zwischenräume sind etwas uneben, matt und undeutlich zusammenfliessend punktirt. Prosternalfortsatz flach. nach hinten stumpf zugespitzt mit kleiner Längsfurche an der Spitze. Parapleuren nach den Hüften zu dicht mit eingestochenen Punkten bedeckt und längs des aufgebogenen Randes mit ziemlich breiter quergefältelter Furche. Epipleuren durchaus sichtbar, matt, fein gekörnelt. Erstes Abdominalsegment zwischen den Hinterhüften breit, abgerundet, wie die anderen ziemlich dicht mit eingestochenen Punkten besetzt, von denen jeder, wie auch auf der Vorder- und Mittelbrust ein sehr kleines bräunliches Börstchen trägt. Beine kräftig, etwas slänzend, mässig punktirt und fein bräunlich behaart; Tarsen und Spitzen der Schienen dicht braun beiilzt; Vorderschienen mit kräftigem Enddorn und einem ähnlichen am Aussenrand kurz vor der Spitze. Der ganze Käfer ist durchaus schwarz und vollkommen matt. Diese Art, die mir in zwei weiblichen Exemplaren vorliegt, bildet die dritte der interessanten, durch ihre getheilten Augen und gedornten Vorderschienen ausgezeichneten Gattung. Sie unterscheidet sich von Howitti durch ihre Körperform und von Douboulayi, welcher sie am nächsten steht, durch ihre Grösse, Färbung und theilweise andere Sculptur. Port Denison. 5. Hypocilibe impunctata. Ovalis, obscure nigro-brunnea, opaca, impunctata; sulco gulari sinuato, antennis artieulis quartis ultimis brunneopilosis; thorace convexo, lateribus rotundatis, antice magis constrictis, marginibus elevatis, letzterer Name ist desshalb zu ändern, da der Nyct. elongatulus Macleay zu dem neuen Genus Styrus gehört, und ich schlage für denselben den Namen Batesi vor. Demgemäss wäre die Synonymie: 1. Styrus elongatulus Macleay. 9, Styrus | Batesi Haag, elongatulus Bates. 118 119 angulis postieis acutis; scutello transverso, triangulari; elytris ovalibus, convexis; pedibus nitidis, impunctatis; tarsis omnibus subtus apiceque tibiarum intus ferrugineo-pilosis. Lg. 20, lt. 12 mm. Peak-Downs. Haag. loc. eit. p. 98. Drittes Glied der Maxillartaster leicht dreieckig; Zähne auf den Seiten des Unterkinns kräftig und stark vorstehend; Kehlfurche scharf und tief, in Ziekzackform. Fühler schlank, die Basis des Halsschildes erreichend. Glied 3 fast grösser wie 4 und 5 zusammengenommen, 4 bis 7 langsam an Länge abnehmend, 8 dreieckig, 9 und 10 mehr rundlich, aber kleiner als 8, 11 länglich eiförmig, 8 bis 11 überdies mit einem rostfarbigen Toment bedeckt. Kopfschild vorne gerade, vor dem deutlich hervortretenden Augenkiel leicht ausgebuchtet, von der Stirne durch eine feine gebogene Linie abgetrennt; Augen klein. Halsschild doppelt so breit als lang, seitlich gerundet, grösste Breite etwas hinter der Mitte, nach vorne stärker, aber allmählicher verengt, als nach der Basis zu; Vorderrand ziemlich tief, gleichmässig ausgebuchtet, Ecken vorstehend. aber nicht spitzig; Hinterrand fast gerade, fein gerandet, Hinterecken etwas nach hinten vorgezogen, leicht aufgebogen, spitzig; Seitenrand durch eine neben demselben herlaufende ziemlich deutliche Vertiefung wulstig erscheinend; Oberfläche mässig quer gewölbt. Schildchen sehr quer, dreieckig, etwas erhaben erscheinend, glänzend. Flügeldecken ganz gleichmässig eiförmig, ungefähr 2Ye Mal so lang, als der Thorax, Schultern nicht vorstehend, Oberfläche gewölbt, höchste Höhe etwas hinter der Mitte, nach hinten zu ziemlich steil abfallend, Spitze gemeinschaftlich zugerundet, Rand durchgehends schmal, fein abgesetzt. Prosternalfortsatz hinten abgerundet. seitlich gerandet und nach der Spitze zu längs eingedrückt. Epipleuren breit, durchlaufend, flach. Beine kräftig, sämmtliche Tarsenglieder mit Einschluss des Klauen- sliedes und die innere Fläche der Schienen an ihrer Spitze rostfarben behaart. Der ganze Käfer ist dunkel schwarzbraun, matt und zeigt nirgends auch nur eine Spur von Sculptur mit Ausnahme der Seiten der vorderen Hinterleibssegmente, die äusserst schwach gerunzelt sind; die Vorderbrust ist leicht, die Beine sind lebhaft glänzend, letztere fast schwarz. Die Art unterscheidet sich nach Mittheilung von Bates von der Hypoc. Macleayi dieses Autors dadurch, dass sie breiter, dunkler, in den Flügeldecken gewölbter und in Folge dessen hinten steil abfallender ist, dass sie weder eine Spur von Rippen auf den Flügeldecken, noch die eingestochenen Punkte längs dem Rande derselben zeigt, dass die Eindrücke auf dem Epistom fehlen, dass Kopf und Thorax vollkommen unpunktirt sind, dass die Kehlfurche in Ziekzackform und nicht einfach quer ist, dass der Prosternalfortsatz hinten ganz und endlich dass das letzte Maxillartasterglied schmäler ist. Die Gattungen Hypocilibe, Onosterrhus Pasc. ’) und auch Agasthenes Bates zeigen in Kinn, Augen, Fühler und Schildchenbildung eine grosse Verwandschaft; letztere zwar hat eine andere Kehlbildung aber ') Von der interessanten, hieher und nicht, wie schon Bates angiebt, zu den Pediniden gehörigen Pascoe’schen Gattung Gnosterrhus sind mir augenblicklich 7 Arten bekannt, die sich folgendermassen charakterisiren lassen: Kopf, Halsschild und Flügeldecken äusserst fein punktirt » » » » deutlich@punktinire re .... punctulatus, Bates. » fein, Flügeldecken deutlich punctirt, Thorax glatt » punktirt, Halsschild und Flügeldecken glatt, Hlnseldeckenemitsparallelen-Seiten......... . 0. er ann opacus, Bates. Flügeldecken mit gerundeten Seiten, 4 hintere Schienen, innen nicht behaart. ............. . RE A > » » behaart, Thorax vorne einfach ausgeschnitten, Ecken vorwärts gerichtet ... levipennis, n. sp. Thorax » reichlich ausgeschnitten, Ecken auswärts gerichtet.. lavis, P asc. 119 ER tele ne vagepunctatus, n. sp. een ‚Da Batesi, n. sp. marginicollis, Bates. 120 es ist mir nicht unwahrscheinlich, dass durch spätere Entdeckungen die Zusammengehörigkeit der beiden- ersteren nachgewiesen werden wird, da schon jetzt durch diese neue Art von Hypocilibe ein von Bates angeführtes Merkmal der Gattung, das grosse beilförmige dritte Glied der Maxillartaster, hinfällig geworden ist. Adelodemus, nov. Gen. Maxillartaster nicht sehr gross, drittes Glied derselben schwach dreieckig, an der Spitze etwas ausgehöhlt; Lippentaster sehr klein. Mandibeln kurz, aber kräftig, an der Spitze mit einem leichten Einschnitt. Mittlerer vorstehender Theil des Kinns klein, rundlich, vorne abgeschnitten, tief grubig punktirt; Oberlippe die Ausbuchtung des Clypeus ausfüllend, borstig behaart. Kopfschild von den stark erhöhten Augenkielen an sehr plötzlich nach vorne verengt, daselbst tief halbmondförmig ausgeschnitten. Augen sehr schmal, quer; ihre obere Parthie ist nicht viel sichtbar, dagegen ziehen sie sich weit nach unten: neben jedem Auge eine tiefe Rinne, die sich mit einem Eindruck, der zwischen den Fühlern den Clypeus von der Stirne trennt, vereinigt. Fühler unter dem Augenkiel eingefügt, kurz, nicht die Hälfte des Thorax erreichend; Glied 3 grösser als 4 und 5 zusammengenommen, diese selbst etwas länger als, breit. 6 bis 8 so breit als lang, 9 bis 10 etwas breiter als lang, 11 eiförmig, länger als 10. Der Kehl- eindruck ist kurz dreieckig mit der Spitze nach vorne und sehr tief; gleich hinter demselben sieht man bei vorgestrecktem Kopfe nochmals einen ähnlichen dreieckigen, aber weniger tiefen Eindruck. Halsschild über ein und ein halb Mal so breit als in der Mitte lang, vorne tief ausgeschnitten mit vorstehenden spitzen Vorderecken; hinten in der Mitte gerade mit etwas rückwärts stehenden spitzen Hinterecken;, seitlich gerundet erweitert, vor den Hinterecken scharf eingezogen, Rand stark verbreitert und sehr in die Höhe gebogen. Schildchen sehr klein, dreieckig. Flügeldecken wenig breiter als der Thorax, zu zwei Drittheilen Die sämmtlichen Arten sehen sich ungemein ähnlich und sind selten in den Sammlungen. Grössere Reihen von Exemplaren werden vielleicht die Zusammengehörigkeit einzelner derselben nachweisen. Onosterrhus Batesi. Elongato-ovalis, obscure nigro-brunneus, subnitidus; capite vix, thorace nullo modo punctato; elytris subparallelis, distinete punctatis, obtuse unicariatis, margine punctis magnis impressis. Lg. 18, lt. 9 mm. Queensland. (Coll. autoris) Haag. 1. c. p. 9. Rand zwischen celypeus und Augenkiel vollkommen gerade, ohne Spur eines Absatzes, ersterer vorne gerade abgeschnitten; der ganze Kopf äusserst fein, kaum mit der Loupe sichtbar, punktirt. Halsschild doppelt so breit als lang, vorne weit ausge- schnitten, die Winkel im Ausschnitt angedeutet, hinten beiderseits ausgebuchtet, mit etwas nach auswärts gerichteten spitzen llinterwinkeln; Vorderecken nicht sehr spitz, etwas heruntergezogen; Seitenrand nach hinten etwas weniger als nach vorne verengt, gleichmässig leicht verdickt, Oberseite leicht gewölbt, ohne Spur von Punktirung. Schildchen sehr quer, glänzend. Flügeldecken nur wenig breiter als der Thorax, ein und ein halb Mal so lang als breit, seitlich fast parallel, nach der Naht zu gewölbt und hinten steil abfallend, überall deutlich, aber weitläuftig punktirt, mit einer Reihe grösserer, längs dem Aussenrande eingedrückter Punkte und der schwachen Spur einer Längsrippe nahe bei der Naht. Kinnzähne stark vorstehend, konisch, Kehlfurche beiderseits tief eingedrückt; Kopf unten nicht punktirt; Parapleuren querrunzelig; Prosternalfortsatz breit, hinten abgerundet, daselbst eingedrückt, seitlich gerandet; Epipleuren glatt, Schienen nicht behaart. Onosterrhus vagepunctatus. Elongato-ovalis, obscure nigro-brunneus, subopacus; capite, thorace elytrisque minutissime punctatis, punctatione versus apicem evanescente. Lg. 16, lt. 8%. mm. (Queensland. (Coll. autoris.) Haag. ]. c. p. 9. Kopfbildung wie bei Batesi; Olypeus durch eine feine halbmondförmige Linie von der Stirne abgesetzt; Halsschild nur ein und ein halb Mal so breit als lang, vorne gleichmässig, nicht winklich ausgeschnitten, die Vorderecken leicht vorgezogen; hinten beiderseits nur wenig ausgebuchtet, Hinterecken spitz, aber kaum vorgezogen; Seitenrand ganz gleichmässig zugerundet 120 121 parallel, dann gleichmässig zugerundet, wenig gewölbt. Epipleuren derselben vorne sehr breit, dann sich verengend, aber bis zur Spitze deutlich. Prosternalfortsatz leicht umgebogen und an der Spitze durch eine breite Furche in 2 Höcker getheilt; Mittelbrust zur Aufnahme desselben nur wenig ausgehöhlt. Erstes Abdominalsesment zwischen den Hinterhüften weit abgerundet. Beine kurz, sämmtliche Schienen leicht gebogen: die Tarsenglieder mit Einschluss der Krallenglieder dicht rostfarben behaart. Erstes Tarsenglied der Hinterfüsse weit länger, wie das letzte. Ich bin Anfangs sehr in Zweifel gewesen, ob dies neue Genus zu den Heleiden. Adeliiden oder endlich zu den Opatriden in die Nähe von Prionotus Muls. zu stellen sei. Letzteres, von dem ich nur die Art serricollis Hope kenne, zeigt mit dem neuen Genus grosse Verwandtschaft, besonders hat es mit ihm die unten dicht behaarten Tarsen gemein, was bei den Opatriden sonst nicht der Fall ist. Uebrigens unterscheidet sich Adelodemus von Prionotus durch die weniger schlanken Fühler, durch das vorne viel tiefer ausgeschnittene und seitlich stark aufgebogene Halsschild und durch das viel längere erste hintere Tärsenglied. ) Von den Adeliiden unterscheidet sich Atelodemus durch das verbreiterte Halsschild und die Fühlerbildung. Ich kann daher dieses neue Genus nur als aberrante Form der Heleiden betrachten, "ähnlich wie Saragodinus, und möchte befürworten, dass Prionotus Muls. ebenfalls hierher gestellt würde, denn hierfür sprechen trotz der äusseren Aehnlichkeit mit den Opatriden die stiehlrunden Vorderschienen und die dichtbehaarten Tarsensohlen. 6. Adelodemus squalidus, °) Mac Leay. Oblongo-ovalis, niger parum nitidus; capite thoraceque rude rugoso punctatis; hoc linea media longitudinali alteraque in dorso transversali abbreviata instructo; elytris irregulariter granuloso der Rand an der Spitze und an der Basis etwas verdickt, in der Mitte dagegen fast nicht; Oberseite flach gewölbt, sehr fein punktirt. Flügeldecken ein und ein halb Mal so breit als lang, langeiförmig, hinten steil abfallend, mikroskopisch fein, nach der Spitze zu verschwindend punktirt, mit einigen wenigen grösseren Punkten am Schulterrand. Kinnzähne dreieckig, spitzig, Kehlfurche durchlaufend, in der Mitte etwas eingedrückt; Prosternalfortsatz wie bei Batesi, aber seitlich viel schmäler gerandet Para- und Epipleuren glatt, Schienen nicht behaart, Onosterrhus lavipennis. Elongato-ovalis, obscure nigro-brunneus, opacus, laevissimus; capite minutissime punctato; sutura post scutellum impressa ; tibiis quatuor posticis brunneo-ciliatis. | Lg. 15, lt. 8 mm. Australia. (Coll. autoris.) Haag. 1. c. p. 100. Kopfschild vorne gerade, durch einen deutlichen Winkel vom Augenkiel abgesetzt, beiderseits eingedrückt. Thorax doppelt so breit als lang, vorne gleichmässig ausgeschnitten, mit spitzen, nach unten gezogenen Winkeln; hinten beiderseitig leicht geschweift, die Ecken kurz, spitz, fast rechtwinklig; seitlich gleichmässig sehr schwach gerundet, der Rand verdickt, glänzend; Oberfläche kaum gewölbt, vollkommen glatt. Schildchen sehr quer, gleichsam gekielt. Flügeldecken wie bei vagepunctatus, durchaus glatt, mit eingedrückter Naht hinter dem Schildchen. Kinnzähne klein, spitzig, dreieckig; Kehlfurche durchlaufend, in der Mitte eingedrückt; Prosternalfortsatz seitlich breit gerandet und in der Mitte mit einer Längsfurche. Die 4 vorderen Schienen gebogen, die hinteren innen rostfarben behaart. Wahrscheinlich ist diese Behaarung ein Merkmal sexueller "Verschiedenheit. !) Gelegentlich sei hier bemerkt, dass in der betreffenden Mulsant’schen Beschreibung — Opusc. Ent. X. p. 88 — ein Irrthum untergelaufen ist, indem der Verfasser bei der allgemeinen Besprechung der hieher gehörigen Genera das erste Glied der "Hintertarsen kleiner als das letzte angiebt, bei der Beschreibung aber sowohl des Genus Prionotus, als auch der Art, mehrere Mal gerade das Gegentheil sagt; welches letztere wohl das Richtige ist. ?) Nach dem Drucke der Diagnosen erhielt ich eine Type von Cestrinus squalidus Macleay und ersah hieraus die Zusammengehörigkeit beider Arten. Aus der Dürftigkeit der Beschreibung war dies nicht zu erkennen. Das Genus ist desshalb allein beizubehalten. 121 ie 122 quadricostatis, interstitiis punctis oblongis lineatim impressis, pilis minutissimis ferrugineis obtectis; epipleuris grosse punctatis. Lg. 14—15, lt. 7—7V/ mm. Rockhampton. Cestrinus squalidus, Macleay. Trans. of the Ent. Soc. of New South Wales, II, p. 277. Adelodemus asperulus, Haag, loc. eit. p. 100. Kopf sehr grob, grubig punktirt, besonders auf der Stirne, die dadurch uneben erscheint; Halsschild auf der Scheibe in ganz ähnlicher Weise sculptirt, nur der aufgebogene Seitenrand ist sehr undeutlich punktirt. Der Vorderrand des Thorax ist in der Mitte etwas aufgebogen; über die Mitte desselben läuft eine schmale durchgehende Rinne, die vor der Hälfte von einer kleinen Querfurche durchschnitten wird, so dass diese beiden zusammen die Form eines f bilden; ausserdem ist noch beiderseits neben der Mitte die Scheibe uneben. Auf den Flügeldecken sind Rand und Naht glatt, letztere nicht erhaben; über die Scheibe laufen 4 etwas geschlängelte, auf ihrer Kante mit kleinen glänzenden rundlichen Tuberkeln bedeckte Rippen bis fast zur Spitze, und hier verbindet sich die erste derselben mit der vierten, indem sie die beiden inneren einschliessen. Beiderseits dicht neben jeder Rippe, ferner neben dem Aussenrande und endlich in der Mitte des ersten Zwischenraumes neben der Naht läuft je eine aus kurzen und langen kräftigen Punkten gebildete Linie hin. Die Zwischenräume sind glatt, matt und mit äusserst kleinen gelblich- braunen Börstchen besetzt. Parapleuren am Aussenrande glatt, nach den Vorderhüften zu einzeln sroberubig punktirt; letztere Sculptur zeigen auch die Epipleuren. Segmente zerstreut punktirt und sehr fein beborstet; Beine etwas kräftiger punktirt. Farbe des ganzes Käfers ein mattes Schwarz. 7. Menephilus coerulescens. Elongatus, subnitidus, niger, elytris obscure coerulescentibus; capite thoraceque vix punctatis; hoc longitudine latiore, angulis postieis acutis, fere rectis, antieis rotundatis; elytris thorace latioribus, sat dense striato-punetatis, interstitiis laevibus, convexiusculis; subtus nitidus, vix punctatus. Lg. 9—10, It. 3Ya—4 mm. Cap York, Neu-Süd-Wales. Haag. loc. eit. p. 100. Siebentes und zehntes Fühlerglied bedeutend breiter als lang, achtes gross, rundlich. Clypeus und Stirne äusserst fein punktirt, beide durch eine schwache, halbmondförmige Linie geschieden. Halsschild ein und ein halb Mal breiter als lang, vorne etwas vorgezogen, die Ecken daselbst vollkommen abgerundet, an der Basis mit leichtem Bogen nach dem Schildchen zu, seitlich wenig gerundet, an den Hinterecken etwas eingezogen, diese spitz, fast rechtwinklich; Basis und Seitenwand fein gerandet; Oberfläche mikroskopisch fein punktirt, anscheinend glatt. Flügeldecken etwas breiter, als der Thorax, über doppelt so lang als breit, bis zum letzten Drittheil fast parallel; oben dicht tief punktirt gestreift mit gewölbten glatten Zwischenräumen; Unterseite glänzend, kaum bemerkenswerth punktirt. | Eine der kleineren Arten und an den dunkelblauen Flügeldecken leicht kenntlich. Die Farbe der Beine varürt öfter ins Bräunliche. 123 8. Platyphanes (?) Godeffroyi. Elongatus, nitidus, cupreus; capite thoraceque obsolete punctatis; scutello levi; elytris thorace vix latioribus, plus triplo longioribus, parum convexis, regulariter grosse lineato-punctatis, interstitiis laevibus; subtus obscurior, parce punctatus. 12323, lt: Iemill. Gayndah. Haag. loc. eit. p. 100. Drittes Glied der Maxillartaster sehr gross, beilförmig, schwarz, mit braunem Rande. Fühler fein und kurz, kaum die Hälfte des Thorax erreichend; Glied 8 bis 10 fast gleich gross, breiter als lang, 11 knopfförmigs. Kopf klein, bis zu den Augen in den Thorax eingelassen, schwach, nicht sehr dicht, gleich- mässig punktirt; Clypeus von der Stirne durch eine feine, fast halbkreisförmige Linie getrennt. Augen gross, quer, Augenkiel angeschwollen. Halsschild nicht ganz doppelt so breit als lang (8 auf 5 mm.), vorne gleichmässig ausgerandet, mit vorstehenden, aber nicht spitzigen Vorderecken: Hinterrand nach dem Schildehen zu gerundet erweitert, Hinterecken scharf, fast rechtwinklig; Seiten auf der hinteren Hälfte parallel, dann sanft nach vorne verengt; Oberseite kaum gewölbt, fein, aber nicht sehr gleichmässig punktirt, mit einem matten Anfluge. Flügeldecken kaum breiter als der Thorax, fast vier Mal so lang als derselbe, wenig gewölbt, von den Schultern an sehr allmählich verengt, an der Spitze zusammen abgerundet. Die Schultern sind leicht aufgetrieben und die Basis vor denselben etwas eingedrückt. Die Oberfläche ist glatt, glänzend, mit zehn durchlaufenden Reihen von Punkten, welche bis auf die äusserste Spitze, wo sie etwas schwächer werden, gross und tief sind und ausser in dem sechsten Streifen, welcher nicht ganz durchläuft und in welchem sie etwas unregelmässig werden, in vollkommen geraden Reihen stehen; ausserdem bemerkt man noch neben dem runden glänzenden Scutellum und zwischen der dritten und vierten Reihe den Anfang eines Punktstreifens. Die Zwischenräume sind glatt und leicht gewölbt; der Seitenrand ist durch eine tief eingedrückte, am oberen Rande sehr fein gekörnte Linie gleichmässig abgesetzt. Die ganze Oberseite des Käfers ist eine dunkle, wenig glänzende Kupferfarbe mit dunkelgrünen Reflexen auf den Seiten des Thorax und der Flügeldecken. Unterseite schwarz, glänzend; Prosternalkiel nach vorne scharf, spitzig, etwas heruntergezogen, nach hinten fach, nicht sehr breit, abgerundet; Parapleuren leicht gerunzelt; Mittelbrust mit weitem Ausschnitt für den Prosternalfortsatz, nur um die Hüften mit einzelner nadelförmiger Punktirung; Epipleuren auf der vorderen Hälfte breit, doppelt so breit als in der Mitte, von da an sich verschmälernd und nach der Spitze zu fast verschwindend, glatt, ohne Längseindrücke; Segmente sehr glänzend, einzeln an ihrer Basis mit theilweise zusammenfliessenden Punkten sculptirt, die ersteren stärker als die letzteren. Beine kurz, kräftig, glänzend, zerstreut punktirt; die innere Spitze der Schienen und der Tarsenglieder unten dicht braun befilzt, das Krallenglied selbst schwarz behaart. Herr Fred. Bates, der bekannte ausgezeichnete Kenner gerade dieser Gruppe der Heteromeren, dem ich diese Art zur Ansicht mittheilte, betrachtet sie als zu einem neuen Genus gehörig. Ausser der verschiedenen Körperform kann ich aber keine allzu grosse Verschiedenheiten von Platyphanes auffinden und lasse sie desshalb vor der Hand noch bei dieser Gattung. Ich habe mir erlaubt, diese Art nach Herrn Cesar Godeffroy zu nennen, dem Besitzer und Gründer des Museums gleichen Namens, einem Manne, dem nicht genug gedankt werden kann für die Freigebigkeit und Liebenswürdigkeit, mit welcher er die mit seinen reichen Mitteln im Interesse der Wissenschaft gesammelten Schätze mittheilt. 123 124 Laonicus, nov. Gen. Kopf tief, bis zur Hälfte der Augen in den Thorax eingelassen; Kinn herzförmig, vorne fast gerade, sehr stark und tief punktirt, mit glatter Mittellinie; Maxillartaster mit sehr stark beilförmigem, vorne etwas ausgehöhltem dritten Gliede; Oberlippe leicht ausgerandet, vorstehend, die kräftigen, etwas gespaltenen Mandibeln bedeckend. Augen gross, sehr quer, die untere Parthie schmäler wie die obere; Zwischenraum zwischen denselben auf der Stirne nur schmal, schmäler als der Querdurchmesser des von oben sichtbaren Theiles des Auges. Fühler ziemlich gestreckt, fast bis zur Basis des Halsschildes reichend, Glied 3 doppelt so lang als 2, 3 bis 7 langsam an Länge abnehmend, 3—10 quer, herzförmig, 11 grösser als 10, fast viereckig. Kopfschild vorne kaum ausgerandet, in sanfter Rundung in den Augenkiel übergehend, von der Stirne durch einen undeutlichen, halbmondförmigen Eindruck geschieden. Halsschild breiter als lang, vorne weit ausgeschnitten, Vorderecken vorgezogen, aber nicht spitz, Hinterrand nach dem Schildchen zu vorstehend, Hinterecken nicht vorgezogen, spitzig, fast rechtwinklig; Seitenrand scharf, aber schmal abgesetzt, wenig, aber fast gleichmässig gerundet. Schildchen dreieckig. Flügeldecken lang gestreckt, über dreimal so lang als der Thorax, etwas breiter als derselbe, seitlich fast parallel, mit nicht vorstehenden Schultern und schmal abgesetztem Seitenrande. Prosternum gewölbt, aber ohne den, den Oyphaleiden in der Regel eigenthümlichen erhabenen Kiel; Fortsatz desselben wagrecht, nach hinten abgerundet; Mittelbrust zu seiner Aufnahme ausgeschnitten; erstes Hinterleibssegment nach vorne ziemlich spitz zwischen die Hinterhüften vortretend. Epipleuren vorne breit, bis zum ersten Segmente sich allmählich verschmälernd, von da rasch eingezogen und gegen die Spitze verschwindend. Beine proportionirt, die Schenkel sehr kräftig und stark; erstes Glied der Mittel- und Hintertarsen kaum grösser als die beiden folgenden zusammengenommen; sämmtliche Tarsenglieder, mit Ausnahme des Krallengliedes, bräunlich befilzt. Die Gattung ist zu den Cyphaleiden in die Nähe von Platyphanes zu stellen. Sie hat vollkommen die Form der Engiden-Gattung Dacne und zeichnet sich von ihren Verwandten durch den fehlenden Kiel am Prosternum aus. 9. Laonicus pilosus. Elongatus, niger, nitidus, pilosus; capite thoraceque sat dense punctatis; elytris fortiter striato- punctatis, striis versus apicem evanescentibus; parapleuris punctatis, epipleuris laevibus. Lg. 12, lt. 5 mm. Haag. loc. eit. p. 100. Kopf und Halsschild ziemlich dicht mit grossen und kleinen Punkten bedeckt, jeder Punkt ein sreises Häärchen tragend. Schildchen nur mit wenigen Punkten. Flügeldecken tief punktirt gestreift, die Punkte gegen die Spitze zu feiner werdend. In jedem Punkte stehen einige greise Häärchen, so dass man vollkommene Haarreihen erblickt; die Zwischenräume sind glatt, glänzend. Segmente glänzend, besonders an ihrer Basis punktirt und gestrichelt; Beine fast glatt.1) ') Von seiner ersten Reise brachte Herr Dämel die folgende zweite Art der Gattung mit, die sich in meiner Sammlung befindet: Laonicus Daemeli. Elongatus, niger, nitidus, parce pilosus; praecedenti simillimus, sed duplo major, interstitiis elytrorum obselete Iineato- punctatis, pnnetis striarum elytrorum pilum non gerentibus. Lg. 19, lt. 7'% mm. Cap York (Coll. autoris). Haag. 1. c. p. 101. Dem vorigen äusserst ähnlich, er ist aber über doppelt so gross ünd zeigt zwischen den Punktreihen der Flügeldecken nochmals unregelmässig weitläufig in Reihen gestellte Pünktchen, in welchen einzelne graue Härchen stehen. Dagegen fehlen diese letzteren in den Punktreihen, dadurch fallen die Haarreihen, die man bei pilosus sieht weg, und die ganze Behaarung erscheint viel dürftiger. 124 | 10. Cyphaleus Schmeltzi. Oblongo-ovatus, obscure viridi-eneus, nitidus, parce pilosus; capite dense irregulariter punctato; thorace longitudine fere duplo latiore, antice emarginato, postice medio producto, lateribus grosse punctato, dorso fere levi; elytris basi elevatis, postice sensim declivibus, apice mucronatis, supra grosse disperse punetatis, punctis versus apicem evanescentibus; subtus obsceurior, parce punctatus. Lg. 26, lt. 14 mm. Rockhampton. Elaae. oc. cit. p. 101. Fühler erzfarben, kurz, etwas über die Mitte des Halsschildes reichend; Kopfschild von der Stirne abgesetzt, wie letztere dicht, unregelmässig, theilweise zusammenfliessend punktirt. Halsschild wohl doppelt so breit als lang, nach vorne verengt, daselbst tief ausgeschnitten; Vorderecken vorgezogen, etwas heruntergedrückt, scharf, aber in keine Spitze ausgezogen; Hinterrand nach dem Schildchen zu breit gerundet vorgezogen, beiderseits leicht zweimal ausgebuchtet; Hinterecken scharf, fast rechtwinklig; Seitenrand auf den hinteren 2 Drittheilen fast parallel, nach vorne leicht zusammengezogen, der äussere Rand durch grobe zusammenfliessende Punkte längs desselben etwas wulstig aufgetrieben; Oberfläche wenig gewölbt, beiderseits vor den Hinterecken und hinter den Augen etwas eingedrückt, seitlich bis zu ungefähr einem Drittheil srob einzeln punktirt, besonders in den Vertiefungen vor den Hinterecken, Scheibe glatt, nur hin und wieder mit einzelnen Punkten, Schildchen gross quer, etwas uneben, vorne mit einer kleinen glänzenden, dreieckigen Erhabenheit. Flügeldecken eiförmig, an der Basis von der Breite des Thorax, von da sich rasch erweiternd und bis zu ungefähr drei Viertheilen parallel laufend, von da gleichmässig zugerundet: jede Decke einzeln zugespitzt mit kleinem etwas nach aussen gerichtetem Dorne. Die Oberseite ist an der Basis gewölbt, mit deutlichem Eindruck neben dem Schildchen, vom ersten Drittheil sanft nach hinten abfallend; die Sculptur besteht in weitläufig gestellten grossen Punkten, die an der Basis etwas dichter stehen, am letzten Drittheil aber allmählich verschwinden. In jedem Punkte, sowohl auf dem Thorax als auf den Flügeldecken, steht ein kleines feines dunkles Häärchen, welches aber nur bei genauer Beobachtung gegen das Licht in die Augen fällt, der umgeschlagene Rand der Flügeldecken hat die gewöhnliche Bildung wie bei sämmtlichen Cyphaleus-Arten, er zeigt einen Längseindruck und erscheint unterhalb der Schultern leicht ausgehöhlt; er ist glänzend erzfarbig und einzeln kräftig punktirt. Die übrige Unterseite mit Einschluss der Beine erscheint dunkler mit einem Anflug in’s Bläuliche und ist einzeln fein punktirt. Diese Art steht dem C. insignitus Pasc. nahe, ist aber bedeutend grösser, auf dem Thorax und den Decken anders sculptirt und lange nicht so stark behaart. Ich habe mir erlaubt, sie dem fleissigen und strebsamen Custoden des Godeffroy’schen Museums. Herrn Schmeltz, zu widmen. 11. Prophanes tricolor. Elongatus, niger, nitidus, elytris aureis, fulgidimicantibus, nigropilosis; capite sat dense punctato; thorace longitudine duplo latiore, antice spina longa armato, postice subspinoso, laxe grosse punctato; elytris thorace latioribus, subparallelis, apice spinosis, spina extrorsum directa, supra punctis magnis, ‚Irregulariter dispositis, adspersis; pedibus elongatis, vix punctatis, leviter nigropilosis. 1922116 10-nmm: Gayndah. Haag. loc. eit. p. 101. 125 126 Fühler sehr lang, die Basis des Thorax weit überragend; Augen gross, die Stirne nur wenig freilassend; diese sowie das breite, vorne gerade abgeschnittene Kopfschild ziemlich dicht, aber etwas verschwommen” punktirt. Halsschild doppelt so breit als lang, vorne tief ausgeschnitten, die Vorderecken in einen langen, etwas nach aussen gerichteten Dorn ausgezogen: Hinterrand nach dem Schildchen zu leicht gerundet erweitert, Ecken spitz, nach aussen gerichtet; Seitenrand sanft geschwungen, nach vorne mehr verengt, als nach hinten, leicht aufgebogen; Oberfläche kaum gewölbt, beiderseits vor den Hinterecken mit einem flachen Eindruck und zerstreut einzeln aber grob punktirt. Schildchen gross, dreieckig, in den Vorderecken mit einzelnen Punkten. Flügeldecken breiter als der Thorax, gestreckt, bis zum letzten Viertel fast parallel, von da sanft zugerundet und in einen langen, etwas nach aufwärts gebogenen Dorn ausgezogen; Oberfläche nach der Naht zu etwas gewölbt, sehr glänzend, grün, an der Naht mit blauem und an den Seiten, besonders nach der Spitze zu, mit feurigem Glanze. Die zerstreuten, auf der vorderen Hälfte fast in Reihen stehenden, kräftig eingedrückten Punkte tragen jeder ein langes schwarzes Haar. Epipleuren grün glänzend, längs gefurcht und grob punktirt; übrige Unterseite etwas nadelrissig, Beine zerstreut punktirt, mit kurzen schwarzen Häärchen in den Punkten. Eine schöne, prächtige Art, verwandt mit quadrispinosus Waterh., aber von demselben unter anderem durch die Farbenvertheilung verschieden. Trisilus, nov. Gen. Kinn in der Mitte vorgezogen; dieser Vorsprung aber nur klein, trapezförmig; Kehle mit einem V-förmigen Eindruck, dessen Spitze nach vorne liegt; Mandibeln in einen grösseren und einen kleineren Zahn gespalten; drittes Glied der Maxillartaster sehr gross, quer dreieckig; Oberlippe vorstehend, vorne gerade, an der Basis durch einen breiten bräunlichen Hautsaum scheinbar mit dem Clypeus verwachsen; Fühler die Basis des Thorax nur wenig überragend, nach der Spitze zu breiter werdend, Glied 3 ein und ein halb Mal so lang als 4, 4 bis 6 fast gleich lang, doppelt so lang als breit, 7 etwas kürzer als 6 und an der Spitze etwas breiter, 8 dreieckig, fast so breit als lang, 9—10 quer, breiter als lang, 11 fast so lang als breit, an der Spitze leicht abgerundet; Augen ziemlich gross, nierenförmig; Koptschild sehr kusz, vor dem Augenkiel kaum vorgezogen, vorne gerade, von der Stirne durch einen undeutlichen Quereindruck getrennt. Halsschild doppelt so breit als lang, an der Basis in der Mitte vorgezogen, beiderseits ausgebuchtet, mit scharfen rechtwinkeligen Hinterecken; vorne weit ausgeschnitten, mit kaum vorstehenden, wenig angedeuteten Ecken, seitlich von der Basis nach der Spitze wenig, aber gleichmässig zusammengezogen, fein, nicht abgesetzt gerandet, aber kaum gewölbt. Flügeldecken länglich, nicht ganz doppelt so lang als zusammen breit, von den abgerundeten Schultern bis fast zum zweiten Drittheil unmerklich sich erweiternd, von da gleichmässig zugerundet, nach der Naht zu gewölbt, ihre höchste Höhe etwas vor der Mitte. Schildehen gross, dreieckig. Prosternum sehr kurz, so dass die Vorderhüften an den Vorderrand anstossen und daselbst kein Raum mehr sichtbar ist; sein Fortsatz breit, hoch gewölbt, herzförmig mit scharfer Spitze; Mittelbrust tief ausgeschnitten, Epipleuren von den Schultern an allmählich sich verengend, vor der Spitze fast verschwindend. Beine kräftig, sämmtliche Schenkel etwas angeschwollen; Mittel- und Hinterschienen mit einem sehr kleinen Stachel, Tarsen nicht sehr stark beborstet. Die Gattung, die ihrer Körperform nach nahe bei Opigenia Pasc. steht, zeichnet sich vor den anderen Cyphaleiden-Gattungen durch das kurze Kopfschild und die Bildung des Prosternums aus. 126 127 12. Trisilus femoralis. Elongatus, nitidus, obscure cyaneus, femoribus rufis; capite disperse sat rude punctato; thorace punetis magnis raris pr&sertim ad latera impresso; elytris antice disperse grosse punctatis; para-epipleurisque punctulatis, segmentis fere nitidis. Lg. 11—15, lt. 6—8 mm. Variat. pedibus nigris. Gayndah. Haag. loc. eit. p. 101. Der Diagnose ist wenig hinzuzufügen. Der Kopf ist zerstreut, nicht sehr regelmässig kräftig punktirt. Der Thorax, der öfter einen violetten Schimmer zeigt, hat in der Regel eine glatte Scheibe und ist an den Rändern, besonders an den Seiten, sehr grob, aber einzeln punktirt. Die Flügeldecken endlich haben auf ihrer vorderen Hälfte einzelne grosse eingedrückte Punkte, die fast in Reihen stehen, und zeigen öfter noch äusserst feine Längs- und Querrisse, die ihren Glanz etwas abschwächen. Unterseite, mit Ausnahme der Epipleuren, etwas dunkler gefärbt, Schenkel lebhaft braunroth, Schienen und Tarsen dunkler, kaum punktirt. Die Varietät hat vollkommen schwarze Beine und ist bedeutend grösser, zeigt aber sonst keine Unterschiede. 13. Titzna varicolor. Elongata, parallela, subnitida, breviter pilosa, obscure eyanea, elytris varicoloribus, ore, antennis tarsisque piceis, capite thoraceque densissime punctatis, elytris punctato-striatis; pulchr&® proxima, sed latior, fronte magis convexa, punctatione capitis thoracisque densiore. Lg. 10, lt. 4 mm. Brisbane, Haag. loc. cit. p. 102. Unterscheidet sich nach Angabe von Bates, dem diese Species zur Begutachtung vorlag, von seiner pulchra durch grössere Breite, weniger gewölbte Stirne, viel diehtere und geschlossenere Punktirung auf Kopf und Halsschild, durch engere und mehr reihenweise Punktirung der Flügeldecken und endlich durch andere Farbenvertheilung. > Der Kopf ist ganz dicht znsammenfliessend grob punktirt, der Thorax, der nicht viel breiter als lang ist, ebenfalls grob und dicht, aber nicht zusammenfliessend. Die Punktreihen der Flügeldecken sind ziemlich kräftig und dicht an einander gedrängt, so dass die Zwischenräume kaum breiter als die Punkte selbst sind. Kopf und Halsschild sind einfach dunkelblau mit einem Stich in’s Grünliche am Vorderrand des letzteren. Die Hauptfarbe der Flügeldecken ist ein lebhaftes Grün; die Naht ist blau und golden und über die Scheibe laufen zwei dunkelblaue Streifen, welche einen etwas helleren derselben Farbe einschliessen. Unterseite ziemlich kräftig punktirt, die Mittelbrust etwas weitläufiger als die Segmente. 14. Cardiothorax simulans. Elongatus, ater, parum nitidus, capite thoraceque impunctatis; hoc subcordiforme, lateribus leviter explanatis, angulis postieis acutis, supra sulcato; elytris elongato-ovatis, striatis, interstitiis convexis. Encephalo proximus, sed minus parallelus, thorace lateribus magis rotundatis pr&cipue ab eo differt. Lg. 15—16, lt. 6 mm. Rockhampton. . Haag. loc. eit. p. 102. 127 128 Fühler schlank, gestreckt; sämmtliche Glieder länger als breit; ') Kopf mit der fast allen Arten dieser Gattung eigenthümlichen hufeisenförmigen Erhöhung, die einige undeutliche Eindrücke zeigt, unpunktirt. Thorax lang herzförmig, vorne weit ausgeschnitten, seitlich gleichmässig gerundet, Hinterecken spitzig, ein wenig auswärts gebogen; Oberseite nicht punktirt, mit einem Eindruck an jeder Hinterecke und einer durchlaufenden, ziemlich tiefen Längsfurche. Flügeldecken langgestreckt eiförmig, die Seiten sleichmässig gerundet, die Oberfläche kräftig gestreift, die Zwischenräume hoch gewölbt, hinter dem Schildchen eine Vertiefung, die von den beiden bis an die Basis laufenden gewölbten Zwischenräumen eingelasst ist. Unterseite durchaus unpunktirt, Epi- und Parapleuren matt, Segmente und Beine glänzend, Tarsen und Spitzen der Schienen rostbraun behaart. Die Art steht dem Encephalus Pasc. sehr nahe, ist aber nicht so parallel, dunkler schwarz, ohne Erzschimmer, das Halsschild ist seitlich mehr gerundeter, zeigt, wenigstens bei den mir vorliegenden 6 Exemplaren, keine Eindrücke neben der Mittellinie und hat anders gebildete Hinterecken. Diese sind nämlich bei Encephalus spitzig, kurz umgeschlagen, nach aussen gebogen, bei simulans dagegen nicht umgeschlagen und nur ganz wenig nach aussen gerichtet. Endlich sind die Flügeldecken seitlich mehr gerundet und verhältnissmässig kürzer. Gelegentlich sei hier bemerkt, dass Encephalus sehr variiıt sowohl in Grösse, als in Färbung und in den Eindrücken des Thorax, stets ist er aber an den umgebogenen v) Hinterecken des Halsschildes zu erkennen. 15. Cardiothorax connexus. Elongatus, nitidus, niger vel obscure eneomicans; capite thoraceque impunctatis; hoc longitudinaliter sulcato, sulco versus basin magis impresso; lateribus parum dilatatis, versus basin magis constrietis, angulis posticis acutis, recurvis; elytris oblongis, subparallelis, striatis, interstitiis vix convexis. Lg. 13—14, It. 41e—5 mm. Cap York. Haag. loc. eit. p. 102. Auch diese Art gleicht ungemein dem Encephalus, unterscheidet sich aber in folgenden Punkten. Sie ist durchgängig kleiner und glänzender; das Halsschild verengt sich nach hinten nicht so allmählich, sondern plötzlicher, auch sind seine Seiten weniger abgesetzt; der Vorderrand ist etwas tiefer ausgeschnitten und neben der hinten stärker vertieften Mittellinie zeigen sich nur selten undeutliche Eindrücke; die Bildung der Hinterecken ist ziemlich dieselbe. Der Hauptunterschied zwischen beiden und auch zwischen connexus und simulans liegt aber darin, dass die Zwischenräume der Flügeldecken auf den vorderen drei Viertheilen voll- kommen eben sind und sich nur am hinteren abschüssigen Theil derselben, einzelne etwas gewölbte Zwischen- räume zeigen; die Streifen erscheinen in Folge dessen weniger eingedrückt. Die Art ist schwarz, glänzend, mit schwachem Erzschimmer, einzelne Exemplare sind aber ganz erzglänzend. Sie scheint nicht selten zu sein. 16. Adelium (Seirotrana) integricolle. Elongatum, opacum, obseure-cupreo micans; capite thoraceque rude punctatis, hoc longitudinaliter canaliculato; elytris thorace vix latioribus, deplanatis, subparallelis, punctato-striatis, interstitiis, alternis magis, tuberculis oblongis regulariter obsitis. Congeneribus pr&cique differt thoracis lateribus non crenulatis. Lg. 11, It. 4%« mm. Gayndah. Haag. loc. cit. p. 102. ') Nicht alle Arten haben die gestreckte Fühlerform, sondern bei einer kleinen Gruppe, die sich ausserdem noch durch fast abgerundete Hinterecken und einen besonders nach vorne verdickten Seitenrand des Halsschildes auszeichnet, sind die vorletzten 4 bis 5 Fühlerglieder mindestens so breit wie lang, und hierdurch erhält der ganze Fühler ein kräftigeres plumperes Aussehen. Meines Wissens ist noch keine dieser Arten beschrieben. 128 129 Kopfbildung wie bei dem bekannten Adelium catenulatum Boisd., der Eindruck aber, der den Clypeus von der Stirne trennt, ist bemerkbarer. Halsschild gleichfalls von ähnlicher Bildung, doch ist es etwas weniger herzförmig und vorne etwas weiter ausgeschnitten. Der Hauptunterschied besteht darin, dass man an den Seiten nur unbedeutende Spuren von Crenulirung sieht, so dass dasselbe auf den ersten Blick glatt erscheint. Die Oberfläche ist der Länge nach gefurcht und etwas vor dem Schildchen zeigt sich ein halbmondförmiger Eindruck. Die Sculptur ist ähnlich wie bei catenulatum, aber lange nicht so stark und ausgeprägt. Flügeldecken lang eiförmig, kaum breiter als der Thorax, etwas niedergedrückt. Sie sind mit Reihen von hinten eingestochenen Punkten bedeckt, in deren alternirenden Zwischenräumen längliche Tuberkeln stehen. Der erste Zwischenraum ist bis gegen die Spitze zu glatt und hier an dem Ende zeigen sich kleine undeutliche Knötchen, ähnlich wie in den Zwischenräumen, auf welchen die erwähnten grösseren Tuberkeln nicht stehen. Para- und Epipleuren mit eingestochenen Punkten; Abdominalsegmente fast glatt, Beine glänzend. Die Art ist eine der kleineren, matt dunkel kupferfarbig und zeichnet sich vor Allen durch das seitlich scheinbar nicht erenulirte Halsschild aus. Von Seirotrana punctifera Macleay ist sie durch ihre Kleinheit, dicht punktirtes Halsschild und kupfrige Unterseite geschieden. !) 17. Daedrosis pygmaea. Elongata, nitida, nigra, elytris cyaneo-micantibus; celypeo a fronte sulco separato, capite rude punctato, punetis ceonfluentibus; thorace antice minus quam postice constrieto, punctis magnis impressis; elytris suleatis, suleis crenatis. Lg-7, 16 22/2 mm: Sidney. Haag. loc. eit. p. 103. Der Dxdrosis ambigua Bat. sehr ähnlich aber nur halb so gross. mit nach vorne zu mehr verengtem, verhältnissmässig gröber aber weniger dicht, nicht zusammenfliessend punktirtem Thorax und seitlich weniger parallelen Flügeldecken; auch ist die Furche, die den Clypeus von der Stirne scheidet, etwas kräftiger und tiefer. Bates hält (Trans. Ent. Soc. 1868 p. 269) Daedrosis ambigua möglicherweise für das 2 zu seiner erenato-striata. Ich kann diese Meinung nicht theilen, denn erstens fehlen die Querrunzeln auf den Zwischenräumen der Flügeldecken bei ambigua gänzlich und zweitens besitze ich einige Exemplare von ') Eine weitere neue Art der Untergattung Seirotrana ist Adelium geniculatum. Elongatum, parallelum, opacum, nigrum, apice femorum lte brunneo; capite thoraceque ruguloso-punctatis, hoc lateribus erenulatis; elytris deplanatis, punctato-striatis, interstitiis alternis oblongo-tuberealatis. Lg. 12, lt. 5Y. mm. Neu-Süd-Wales (Coll. autoris). Haag. loc. eit. p. 102. Etwas kleiner als catenulatum und von ihm in Folgendem geschieden: Halsschild vorne etwas weiter ausgeschnitten, hinten weniger zusammengezogen, seitlich sparsamer crenulirt. Flügeldecken seitlich mehr parallel mit fast glatter Naht und viel schwächeren eingestochenen Punkten. Schildchen erhaben, glänzend. Beine dunkler, glänzend, mit lebhaft braunrothen Spitzen der Schenkel. E An der eigenthümlichen Schenkelfärbung leicht zu erkennen. Die Seirotrana femoralis Macleay, die eine ähnliche Beinfärbung hat, kann damit nicht identisch sein, denn ihre Grösse beträgt nur 33%: Linien (8 mm.), ihr Thoraxseitenrand wird als nicht crenulirt angegeben und ausserdem ist das Vaterland ein verschiedenes. Von der hier beschriebenen Art besitze ich.nur ein 9, kenntlich an der etwas niedergedrückten, gestrichelten Mitte der Abdominalsegmente, während das 9 daselbst gewölbt und glatt ist. 129 RT 150 letzterer Art, die ihrer schlanken Gestalt nach offenbar Männchen sind und entschieden anders aussehen, als die crenato-striata, deren Type Herr Bates so freundlich war mir zur Ansicht zu schicken. Dagegen kann ich 2 Exemplare aus Neu-Süd-Wales, woher übrigens auch die beiden anderen Bates’schen Arten stammen, die ebenfalls bedeutend kleiner als ambigua sind (8 anstatt 11 mm.) und ein ähnlich weitläuig punktirtes Halsschild wie pygmaea haben, vor der Hand nur als eine kleinere Varietät zu ambigua betrachten, da ich sonst in der Körperform absolut keinen Unterschied auffinden kann. Auch diese beiden Stücke wurden mir von Herrn Bates mitgetheilt. Thesilea, nov. Gen. Bates in collectione. Mit der Gattung Chariotheca Pasc. nahe verwandt und unterscheidet sich von derselben durch mehr walzenförmige Form, nicht vorgezogenes Kopfschild und nicht scharf vorstehenden Prosternalfortsatz. Drittes Glied der Maxillartaster schwach dreieckig; Fühler kurz, drittes Glied verhältnissmässig das längste, siebentes bis zehntes breiter als lang, elftes eiförmig, so lang als breit; übrigens variiren die Fühler- verhältnisse etwas bei den verschiedenen Arten. Clypeus vor den Augen rasch verengt, sehr kurz, die Oberlippe frei lassend, sehr leicht ausgebuchtet. Augen klein, nierenförmig. Thorax breiter als lang, vorne kaum ausgeschnitten, hinten nach dem Schildchen zu vorgezogen, mit fast rechtwinkligen Hinterecken; Seitenrand scharf, schmal gerandet, nach vorne wenig verengt; Oberfläche nach vorne zu gewölbt, so dass (lie höchste Höhe am vorderen Drittheil liegt; Schildchen klein, hinten abgerundet; Flügeldecken gestreckt, seitlich wenig gerundet, nach der Naht zu gewölbt. Epipleuren vorne breit, an den Segmenten sich plötzlich verschmälernd und gegen die Spitze zu sich verlierend. Beine kurz, schmächtig, die Tarsen befilzt. Die Gattung scheint über viele Inselgruppen des Stillen Oceans verbreitet zu sein. Zu ihr gehört (ie Neomida viridipennis (baladica) Montr. und die Olisthaeena cuprina Fairm. 18. Thesilea impressipennis. Elongata, nitida, obscure senea, elytris interdum obscure viridi-mieantibus, articulis 6 primis antennarum tarsisque dilutioribus; capite thoraceque leviter punctatis; hoc ante scutellum indistinete impresso; elytris sat fortiter striato-punctatis, striis versus apicem profunde impressis, interstitiis minutissime punctatis. Lg. 61a —8HYe, It. 2/s>—3 mm. Ovalau. Haag. loc. cit. p. 103. Die Art wechselt bedeutend in der Grösse, ich kann aber bei den grösseren Exemplaren, die meist einfarbig erzfarben sind und keinen dunkelgrünen Schimmer auf den Flügeldecken zeigen, keine Sculptur- verschiedenheit auffinden und halte sie für das weibliche Geschlecht. Sie ist leicht an den auf der hinteren Hälfte der Flügeldecken stark vertieften Streifen zu erkennen. 19. Thesilea versicolor. Elongata, nitida, purpurea-fulgida, thorace, sutura, margine humerisque interdum elytrorum viridi- micantibus: capite thoraceque disperse punetatis, hoc ante scutellum indistinete impresso; elytris striato- punctatis, stria prima prope suturam versus apicem impressa, interstitiis minutissime punctatis; subtus, epipleuris exceptis, obscurior, parapleuris punctatis. Lg. 61a —8"/e, lt. 2Y/4—3"/e mm. 09 Viti Levu; Oyalau. Haag. loc. cit. p. 103. 130 151 An der Farbenvertheilung und dem auf der hinteren Hälfte der Flügeldecken tief eingedrückten ersten Streifen zu erkennen. Viti Levu, Ovalau: Viti-Gruppe. Die Thesilea cuprina Fairm. (Olisthena) gleicht dieser Art sehr, sie ist aber anders gefärbt, die Punkte des Thorax und die Punktstreifen der Flügeldecken sind kräftiger, dagegen der erste Streifen weniger eingedrückt. Menandris, nov. Gen. Ein neues, sehr zierliches Genus aus der Gruppe der Misolampiden Lacordaire’s. Die Gattung ist wegen der schlanken, nach der Spitze zu kaum verdickten Fühler, die schon fast vollkommen die der ächten Helopiden annehmen, in die Nähe von Sphx&rotus zu stellen, womit sie auch körperlich grosse Aehnlichkeit hat. Fühler gestreckt, die Basis des Thorax überragend; Glied 3 doppelt so gross als 2, 4—10 fast gleich gross, sehr allmählich an Länge abnehmend, aber das zehnte fast nahe doppelt so lang als breit, das elfte länglich, grösser als das zehnte. Drittes Glied der Maxillartaster leicht dreickig, vorne etwas ausgerandet; Oberlippe vorstehend, abgerundet; Mandibeln an der Spitze getheilt, die obere Spitze etwas schärfer; Augen länglich, auf der Seite liegend, so dass, wenn der Kopf von oben betrachtet wird, nur ein kleiner Theil der Augen sichtbar ist. Augenkiel vor den Augen etwas erhöht, in das vorne abgerundete Kopfschild ohne Winkel übergehend. Letzteres von der Stirne durch eine gebogene Linie getrennt. Schildchen nicht vorhanden. Halsschild etwas breiter als lang, quer gewölbt, seitlich gerandet, aber theilweise undeutlich, nach hinten etwas mehr verengt als nach vorne, Basis und Spitze fast gerade, die Ecken abgerundet. Flügeldecken dicht an den Thorax anschliessend, eiförmig, den Körper umfassend, an der Naht verwachsen, seitlich nicht gerandet. Prosternalfortsatz eingebogen, mit einer Längsvertiefung; Raum zwischen den Hinterhüften weit, erstes Abdominalsegment daselbst abgerundet. Beine proportionirt, sämmtliche Schenkel gegen die Spitze zu verdickt. Tarsen schmal, das erste Glied der mittleren und hinteren grösser als das Krallenglied. 20. Menandris znea. Oblongo-ovalis, xnea, nitida, antennis, ore, tibiis apiceque femorum flavis; capite thoraceque dense punetatis; hoc ante basin indistincte transverse impresso; elytris ovalibus, punctato-striatis: parapleuris segmentisque sat, pedibus vix punctatis. Lg. 5, lt. 2% mm. Upolu, Samoa-Gruppe. Haag. loc. eit. p. 103. Kopf und Halsschild ziemlich gleichmässig, etwas zusammenfliessend punktirt: Flügeldecken länglich eiförmig, nach der Basis und der Spitze zu gleichmässig verengt, leicht gewölbt, tief punktirt gestreift; die Streifen bis zur Spitze und auch auf dem umgeschlagenen Rande deutlich und kräftig; Parapleuren punktirt, Abdominal-Segmente etwas schräge und zusammenlaufend. Der ganze Käfer ist glänzend erzfarben, nur die Fühler, die Mundwerkzeuge, die Hüften, die vordere Hälfte der Schenkel, die ganzen Schienen ‚ und Tarsen und die äusseren Ränder der Hinterleibssegmente sind gelblich braun. Einzelne Exemplare | sind auf dem Halsschild und in den Streifen weniger kräftig punktirt und die Naht erscheint an der Basis etwas vertieft; ich kann aber dies für keinen Haupt-Unterschied ansehen. | 151 Asopis, nov. Gen. Ebenfalls eine kleine interessante neue Gattung aus der Familie der Misolampiden, von der Form eines sehr kleinen Sphzrotus curvipes, auch mit Menandris verwandt, aber von dieser Gattung durch andere Fühlerbildung, Vorhandensein eines Schildchens, hoch gewölbte kurze Flügeldecken u. s. w. geschieden. Mundtheile, Augen und Olypeus wie bei Menandris, doch ist die Kurche zwischen letzterem und der Stirn etwas kräftiger. Ob die Mandibeln gespalten sind oder nicht, konnte ich bei dem einzigen }xemplar, welches mir zur Verfügung stand, ohne Zerstörung desselben nicht feststellen. Fühler fast bis zur Basis des Thorax reichend; Glied 3 nicht ganz doppelt so lang als 2, 4—6 gleich lang, etwas kürzer als 3, 7—10 kürzer und-allmählich breiter werdend, 11 länglich eiförmig, fast so gross wie 9 und 10 zusammen, Halsschild etwas breiter als lang, sämmtliche Seiten fast grade; Seitenrand durchaus deutlich, aber etwas nach unten liegend. Schildehen proportionirt, quer dreieckig. Flügeldecken kurz eiförmig, gewölbt, hinten steil abfallend, den Leib umfassend, ohne Absetzung des Seitenrandes, an der Naht verwachsen. Prosteral- fortsatz kurz, umgebogen. Füsse klein, dünn, mit einer leichten Anschwellung der Schenkel an der Spitze. 21. Asopis suavis. Breviter ovalis, obscure ®enea, nitida, antennis, ore, pedibus flavis, femoribus brunneo-maculatis; capite thoraceque rude punctatis; elytris grosse striato-punctatis, interstitiis convexis. Lg. 4, lt. 2V/e mm. Ovalau. Haag. loc. cit. p. 104. Halsschild mit fast überall gleichen Seiten, die Ecken gerade. Oberfläche etwas quer gewölbt, vor dem Schildchen leicht eingedrückt, daselbst sehr fein gerandet, überall grob oder zusammenfliessend punktirt. Flügeldecken kurz eiförmig, fast kreisförmig, gewölbt, hinten steil abfallend, sehr tief punktirt gestreift, mit gewölbtem Zwischenraum und einem Ansatz von einigen Punkten neben dem Schildchen; Kpipleuren desselben ebenso sculptirt. Vorder- und Mittelbrust grob punktirt, Segmente glatt. Beine wie in der Gattungs-Diagnose angegeben, hellgelb mit gebräunter Basis und Spitze der Schenkel. 22. Amarygmus triangularis. Ovalis, ®eneus vel cupreo-&neus, opacus; capite distincte disperse punctato; thorace valde transverso, versus apicem fortiter contracto, laxe disperse punctulato; elytris thorace latioribus, paulo post basin latissimis, deinde sensim versus apicem attenuatis, supra post basin elevatis, sensin declivibus:; epipleuris laete, segmentis plus minusve obscure-viridibus, interdum nigris; pedibus antennisque nigris. Lg. 13—14, lt. 8—9'. mm. Rockhampton. : Haag. loc. eit. p. 104. Wohl bei keiner Heteromeren-Gattung sind die Arten so schwer zu bestimmen, wie bei vorliegender. Bei der grossen Anzahl sich sehr nahe stehender Species, bei der ungemeinen Veränderlichkeit der Farben und Sculptur, gehört es fast zu den Unmöglichkeiten sich aus den zerstreuten, oft sehr dürftigen Beschreibungen zurecht zu finden. Die Sache ist um so schwieriger geworden, als in der letzten Zeit die Arten durch Pascoe und Will. Macleay bedeutend vermehrt wurden und wenn auch die Beschreibungen ziemlich ausführlich sind, so ist doch ohne Typen kaum durchzukommen, da meistentheils Vergleiche mit anderen Arten nicht beigefügt sind oder wenn dies der Fall ist, diese angezogenen Arten dem Bestimmenden wenig oder gar nicht bekannt sind. Um aus diesem Dilemma zu kommen, schickte ich mein Material an Herrn Bates, erhielt es aber auch von ihm mit der Bemerkung zurück, dass er an dieser Gattung verzweifle 132 _ und sie vor der Hand aufgegeben habe. Hoffentlich findet sich bald ein Monograph, der dieses Chaos lichtet. Unter diesen Umständen habe ich es vorgezogen, die Unsicherheit in der Artenkenntniss nicht noch durch Beschreibung neugehaltener Species zu vermehren. sondern habe mich darauf beschränkt nur diese eine Art zu beschreiben, die ich sicher für neu halte und die durch ihre eigenthümliche den anderen Arten fremde Körperform leicht zu erkennen ist. Diese Form ist nämlich in der Beziehung eigenthümlich, dass die grösste Breite der Flügeldecken gleich hinter ihrer Basis liegt und sie sich von hier stets gleichmässig nach der Spitze verengen und dass ihre höchste Höhe zwischen ihrer Mitte und Thoraxbasis liegt und sich von hier langsam nach der Spitze zu abflacht, während sie nach der Basis zu steiler, nach dem stark gesenkten Thorax zu abfällt. Hieraus folgt, dass die Form der Flügeldecken eine etwas dreieckige ist und dass das Thier, von oben gesehen, seine höchste Höhe am vorderen Drittheil hat und von hier aus viel steiler nach vorne, als nach hinten abfällt, während die anderen Arten fast ganz gleichmässig flach gewölbt sind. Die Farbe ist in der Regel matt eleichmässig erzfarbig, oft aber auch wird sie dunkel kupfrig grün. aber ohne lebhafte Reflexe, manchmal sogar ganz schwarz. Die Epipleuren der Flügeldecken sind in der Regel lebhaft grün und die - Sesmente dunkelgrün, glänzender, fein längsgestrichelt; die Beine glänzend schwarz. Der Kopf ist tief in den Thorax eingelassen, mit grossen auf der Stirn sich fast berührenden Augen, kräftigem Augenkiel und fein punktirt. Das Halsschild ist 2Vz Mal so breit, als lang, an der Basis fast doppelt so breit, als an der Spitze, stark gesenkt, vorne und an den gerundeten Seiten fein gerandet, hinten 2 Mal gebuchtet, sehr zerstreut, feiner wie der Kopf punktirt. Flügeldecken wie oben angegeben, fein aber deutlich punktirt gestreift, Zwischenräume matt, mit äusserst feinen nur mıt der Loupe sichtbaren zerstreuten Pünktchen bedeckt. Aehnlich sind Epipleuren, Mittelbrust und Beine punktirt. Cap York. Nicht selten. 23. Amarygmus samoensis. Elongato-ovalis, obscure violaceus, subtus nigricans, antennis ore pedibusque nigro piceis. Capite thoraceque minutissime punctatis, elytris striato-punctatis. Lg. 54 —7, lt. 34 —4 mm. Samoa. Haag. loc. cit. p. 104. Gleicht ungemein dem Hydrophiloides Fairm., ist aber dunkelblau gefärbt, mit etwas violettem Schimmer, im Körper etwas schmäler und mit wenig vorstehenden Schultern; auch scheinen mir die Punktstreifen nach hinten noch flacher eingedrückt, wie bei der Fairmaire’schen Art. Ich habe eine Anzahl von Exemplaren vor Augen, die in Färbung und Sculptur sehr constant sind, nichts desto weniger könnte aber diese Art nur eine lokale Form von hydrophiloides sein. Ismarus, nov. Gen. Öberlippe klein, vorne abgerundet; drittes Glied der Maxillartaster dreieckig, aber mässig gross; Oberlippe vorstehend, vorne gerade, rostgelb behaart; Fühler unter dem Augenkiel eingefügt, dünn und fein, die Basis des Halsschildes überragend; Glied 2 sehr klein, knopfförmig, 3 gestreckt, länger als 4, 4 bis 8 langsam an Länge abnehmend, so dass schliesslich Glied 8 halb so lang ist, als 3, 9 bedeutend kleiner als 8, 10 wiederum kleiner, 11 das kleinste, etwas länglich. Augen klein, nierenförmig, auf der "Stirne weit von einander abstehend, Augenkiel etwas angelaufen; Kopfschild vor demselben rasch zusammengezogen, aber dann parallelseitig vorstehend, ähnlich wie bei Allecula, vorne gerade. Thorax etwas breiter als lang, an der Basis so breit wie an der Spitze, seitlich ganz gleichmässig gerundet, von den Parapleuren durch eine wenig scharfe etwas nach unten biegende Kante geschieden; vorne leicht 133 134 vorgezogen, hinten gerade, nirgends mit scharfen Ecken, oben gewölbt. Schildchen ziemlich gross, breit dreieckig. Flügeldecken ganz gleichmässig eiförmig, breiter als der Thorax, grösste Breite in der Mitte, ohne vorstehende Schultern, an der Naht verwachsen, ohne Unterflügel. Vorderhüften stark kugelich; Prosterum schmal, hinten umgebogen; Mittelbrust kurz, vorne kaum ausgerandet, 5 Hinterleibssegmente. Tarsen dicht bräunlich behaart, das vorletzte Glied zweilappig, das erste Glied der Hintertarsen so lang, als die 3 folgenden zusammengenommen, die Klauen sehr fein gekämmt. Eine merkwürdige Cisteliden- Gattung, die in die Nähe von Cylindrothorus Sol.!) zu stellen ist, mit welcher sie das gleichmässig gerundete, etwas gewölbte Halsschild, die bauchigen Flügeldecken, die verwachsene Naht und den Mangel der Unterflügel gemein hat, dagegen aber unter Anderem eine ganz andere Fühler- bildung aufweist. Auch die Sculptur der Oberfläche ist eine für Cistelen ganz ungewöhnliche. 24. Ismarus Godeffroyi. ?) Ovalis, opacus, pilosus, obscure brunneus, carina oculorum, articulis duobos primis antennarum, ore tarsisque dilutioribus; capite thoraceque densissime punctatis, raucis; elytris fortiter striatis, striis punetis magnis quadratis impressis, interstitiis minutissime tuberculatis, subtus nitidior, disperse tuberculatus. Lg. 8'e, lt. 4"/e mm. Peak Downs. Haag. 1. c. p. 104. | Von dem Aussehen eines Otiorhynchus, wie gemminatus oder rugosus. Kopf und Halsschild äusserst dicht zusammenfliessend rauh punktirt, so dass die ganze Oberfläche matt erscheint. Flügeldeeken von den Epipleuren nicht getrennt, mit neun tiefen aus quadratischen Punkten gebildeten Streifen und matten fein granulirten Zwischenräumen. Auf dem ganzen Körper sieht man bei einfallendem Lichte ın den !) Die Gattung Oylindrothorus halte ich für identisch mit Othelecta Pasc. und aller Wahrscheinlichkeit nach ist die Oth. vestita Bat. Trans. Ent. Soc. 1868, p. 269 mit CGyl. pilosus Sol. Mem. Ac. Tor. VI, p. 263 synonym. Erstere wurde seiner Zeit unter dem Namen Himatismus vestitus Dej. von Drege versendet und mir von Bates als Othel. vestita sibi bestimmt, den letzteren kenne ich nicht, doch widerspricht die Beschreibung der auffallenden Gattung in nichts meiner Annahme (vergl. auch Lacord. V, p. 495). 2) Von seiner ersten Reise brachte Herr Dämel aus Adelaide eine zweite Art dieser Gattung mit: Ismarus carinatus, nov. sp. Breviter ovalis, opacus, obscure brunneus, capite thoraceque densissime granulatopunctatis, raucis, elytris thorace latioribus, breviter ovatis, dorso subdepressis, margine carinatis, striis punctis magnis oblongis impressis, interstitiis alternatim elevatis, minutissime tuberculatis; femoribus subelavatis; subtus nitidior, disperse punctatus. Lg. 10. lt. 6 mm. Plumper und breiter als die vorhergehende Art; Kopf und Halsschild matt, dicht äusserst fein granulirt. Flügeldecken kurz eiförmig, oben etwas niedergedrückt, hinten ziemlich steil abfallend. Rand der Flügeldecken kielartig erhaben. Zwischen Naht und Rand laufen 7 tiefe aus länglichen Punkten bestehende Streifen, ausserhalb des Seitenrandes und des Flügeldecken- randes, also auf den Epipleuren, 3 dieser Streifen. Ende der Naht und der erste, dritte und fünfte Zwischenraum etwas erhaben, letzterer von dem Rande und dem dritten Zwischenraum, die sich vor der Spitze vereinigen, eingeschlossen. Sämmtliche Zwischen- räume sehr fein granulirt und wie bei der anderen Art beborstet. Zwischenräume auf den Epipleuren sämmtlich leicht erhöht. Unterseite glänzend, weitläufig granulirt. Meine Sammlung. Eine weitere interessante neu-holländische Cisteliden-Gattung ist folgende: i Lisa, nov. Gen. Oberlippe vorstehend, leicht ausgerandet; drittes Glied der Maxillartaster lang dreieckig, auffallend gross, fast grösser als die beiden vorhergehenden zusammengenommen, mit gelbbraunem Vorderrande; Fühler vor den Augen eingefügt, sehr dünn und lang, beim 4 fast von der Körperlänge. Zweites Glied knopfförmig, drittes schr lang, fast so lang als 4 and 5 zusammen- genommen; die übrigen an Länge gleichmässig abnehmend. Augen langgezogen, quer, Zwischenraum auf der Stirne ungefähr 154 7 155 Punkten und auf den Tuberkeln kleine rostfarbene Börstchen stehen. Unterseite glänzender, weitläufig punktirt. Die Farbe ist ein dunkles, mattes Braun, Augenkiele, die 2 ersten Fühlerglieder, die Mundwerkzeuge, die Mitte der Vorder- und Mittelbrust und die Tarsen etwas heller. 25. Homotrysis debilicornis. Elongata, subnitida, nigra, elytris obscure-®neis; antennis tenuibus, articulis minus elongatis; capite thoraceque fortiter sat dense punctatis; illo ante ‚oculos transversim sulcato, hoc longitudine latiore, antice posticeque subrecto, versus apicem parum contracto, angulis antieis rotundatis, supra indistinete longitudinaliter suleato; elytris thorace latioribus, elongatis, punctato-lineatis, interstitiis dense, irregulariter, sat forte punectatis; para-epipleurisque disperse punctatis, segmentis laevibus. Lg. 11—12, lt. 5—5'« mm. Peak Downs. Eaaer 1. c. p. 105. Drittes Glied der Maxillartaster nicht sehr gross, dreieckig; Fühler verhältnissmässig kurz, viertes bis neuntes Glied nur doppelt so lang als breit, gegen die Spitze zu kleiner werdend, zehntes und elftes klein, kurz, länglich eiförmig. Clypeus durch eine kräftige gebogene Linie von der Stirne getrennt, wie diese gleichmässig dicht, stark punktirt. Thorax ein und ein halb Mal so breit als lang, fast viereckig, nur nach vorne leicht verengt. mit abgerundeten Vorderecken. Der ganze Umkreis ist fein gerandet, die Scheibe undeutlich längs eingedrückt und grob, ziemlich dicht, gleichmässig punktirt. Die dunkel erz- glänzenden Flügeldeeken sind ungefähr ein und ein halb Mal so breit, als der Thorax, bis zum letzten Drittheil fast parallel, von da sanft zugerundet, mit abgerundeten Schultern. Oberseite mässig tief punktirt gestreift, mit flachen, stark und dicht punktirten Zwischenräumen, so dass diese von oben gesehen wie runzelig aussehen. von der Grösse des Querdurchmessers des Auges. Halsschild etwas breiter als lang, vorne so breit, wie an der Basis, seitlich gleichmässig gerundet, oben kissenartig gewölbt. Flügeldecken an der Basis etwas breiter als der Thorax, nach hinten zu bauchig erweitert. Beine sehr lang, Schenkel etwas angeschwollen, erstes Glied der Hintertarsen sehr gestreckt, fast länger als die drei folgenden zusammengenommen, letztes Glied derselben stark zweilappig. Prosternum und Metasternum wie bei Ismarus gebildet. Diese Gattung zeichnet sich durch ihr ungemein grosses drittes Maxillartasterglied, das kissenartig gewölbte Halsschild und die langen Fühler und Beine aus. Lisa singularis, nov. sp. Elongata, nigra, subnitida, pube-brevissima tecta; capite thoraceque sat dense punctatis, fronte impressa; elytris punctato- striatis, margine post humeros punctis magnis impressis, interstitiis punctis minutissimis raucis dense obtectis; subtus nitidior, disperse punctulata. &‘ tibiis antieis intus medio nonnullum incrassatis. 2 tibiis antieis simplieibus. Lg. 13—16, lt. 51%, —7!/ mm. Kopf und Halsschild leicht glänzend, ziemlich dicht, aber nicht sehr stark punktirt, Stirne leicht eingedrückt. Hals- schild vorne gerade, ohne Vorderecken, hinten auf beiden Seiten leicht geschwungen, mit angedeuteten Hinterecken, etwas abgesetzt am Rande und mit 3 flachen Eindrücken an der Basis. Flügeldecken 3 Mal so lang als der Thorax, hinter dem Schildehen etwas niedergedrückt, nach hinten zu bauchig werdend, mit einem kleinen Streifen neben dem Schildehen und 8 durchlaufenden, welche auf der vorderen Hälfte stark punktirt sind und sich am Ende so verbinden, dass sich der erste mit dem achten, der zweite mit dem siebten u. s. w. vereinigen. Ausserdem zeigt sich noch am Rande hinter der Schulter ein nicht ganz durchlaufender, stark vertiefter, mit einigen wenigen länglichen tiefen Eindrücken versehener Streifen, wodurch der Rand an dieser Stelle etwas eingekniffen erscheint. Zwischenräume durch viele kleine eingestochene Punkte und leichte Behaarung etwas matt erscheinend. Parapleuren glänzend, kaum sculptirt, Hinterleibssegmente und Beine leicht punktirt. Letztere sehr lang, mit etwas angeschwollenen Schenkeln und unten dicht befilzten Tarsen. Meine Sammlung. Von Queensland. 135 136 Die Art unterscheidet sich von allen anderen durch die dünnen, kurzen Fühler und den Erzglanz. Am nächsten stehen ihr die folgende Art, deren Unterschiede dort auseinandergesetzt werden, und regularis Macleay, deren Flügeldeckensculptur eine ganz andere ist. 26. Homotrysis curticornis. Elongata, nitida, atra, elytris obscure aeneo-micantibus; antennis brevibus, robustis, articulis 4° ad 7» triangularibus; capite thoraceque ut in pracedenti, hoc medio non canaliculato, sed ante seutellum impresso; elytris profunde striato-punctatis, interstitiis angustis, subconvexis, lineato-punctatis; subtus ut in debilicorni, segmentis disperse punctatis. Lg. 8—10, Lt. 4—5 mm. Peak Downs. Haag. 1. ce. p. 105. Gleicht auf den ersten Blick sehr der vorhergehenden Art, hat aber eine andere Fühlerbildung und Flügeldeckensceulptur. Erstere sind verhältnissmässig sehr kurz und plump. Das vierte Glied ist kaum länger als das gestreckte dünne dritte, bildet aber, indem es nach der Spitze zu breiter wird, ein vollkommenes längliches, doppelt so lang als breites Dreieck. Eine ähnliche Form haben auch Glied fünf bis acht, nur werden sie stets kürzer; neun bis elf endlich zeigen wenig mehr die dreieckige Form, aber sie sind kaum doppelt so lang als breit. Farbe, Mundtheile, Augen, Kopf wie bei debilicornis, der Thorax aber ist nach vorne noch weniger verengt, hat vor dem Schildchen nur einen undeutlichen Eindruck und ist elänzender und zerstreuter punktirt. Die Flügeldecken endlich sind sehr tief gestreift, die Sreifen mit grossen eingedrückten Punkten; die Zwischenräume dagegen sind viel schmäler, mehr gewölbt und zeigen nur eine, fast regelmässige Reihe eingedrückter Punkte. Dass diese Art das ? zu vorhergehender sein könne, wie Bates, dem ich dieselben zur Begutachtung schickte, annahm, ist dadurch ausgeschlossen, dass mir von beiden Arten beide Geschlechter vorliegen. !) ') Eine weitere ausgezeichnete Art dieser Gattung brachte Herr Dämel von seiner ersten Reise mit: Homoeotrysis maculata, nov, sp. Oblonga, obscure brunnea, leviter ®neomicans, tota pube alba vel grisea lineatim maculatimque tecta; antennis tenuissimis; thorace quadrato, antice medioque impresso, fortiter punctato; scutello denso flavosquamoso; elytris regulariter punctato striatis; subtus albido squamosa, vix punctata. Lg. 12, lt. 5 mm. Fühler mässig lang, aber äusserst fein und dünn, bräunlich, jedes einzelne Glied an der Basis weisslich behaart; Kopf grob punktirt, weiss behaart; Halsschild etwas breiter als lang, vollkommen viereckig, mit parallelen Seiten, aber abgerundeten Vorderecken. Der Vorderrand ist in der Mitte etwas vorgezogen und beiderseits leicht eingedrückt; die Oberseite ist grob punktirt, längs eingedrückt und weisslich behaart, und zwar so, dass sich die Häärchen in ein paar Binden auf jeder Seite etwas mehr zusammendrängen. Flügeldecken fast doppelt so breit als der Thorax, sich sanft bis zum zweiten Drittheil erweiternd und von da sich langsam bis zur Spitze verengend, mit stark vortretenden Schultern und abgeflachtem Rücken. Ausser einem kleinen Streifen neben dem dicht gelb behaarten Schildchen laufen über den Rücken noch 8 tief punktirte Streifen, einschliesslich des Randstreifens. Die Zwischenräume sind nicht punktirt, aber gefleckt behaart, und zwar so, dass ein gelber durchlaufender llaarstreifen mit einem weiss und gelb gefleckten abwechselt; hinter dem Schildchen zeigt sich überdies noch ein grösserer gelber Haarfleck. Unterseite nicht punktirt, durchaus, wie die kurzen, verhältnissmässig dünnen Beine, gleichmässig weisslich behaart. Beine braun, wie die Oberfläche leicht erzschimmernd, vorletztes Tarsenglied zweilappig, erstes Glied der Hintertarse so gross wie die übrigen zusammen. Cap York. £ Zu dieser Gattung gehört auch die Alleeula carbonaria und tristis Germar, von welchen beiden ich die Typen besitze; Allee. eylindrica dagegen desselben Autors gehört zur Gattung Anaxo Bates uud wurde mir von demselben als Anaxo puntieollis sibi. i. 1. bestimmt; die Germar’sche Type befindet sich im Berliner Museum. 136 137 27. Allecula costata. v1} longata, opaca, nigra, ore, articulis ultimis antennarum tarsisque dilutioribus; capite thoraceque punctulatis; hoc longitudine vix latiore, antice parum contracto. supra indistinete impresso; ato-punctatis, interstitiis, 2°, 4°, 6° que exceptis, costatis; subtus nitidior, parapleuris mesosternoque punetatis, epipleuris levibus, segmentis subgranulatis. Dr Lg. 9, lt. 3% mm. Fühler sehr dünn und fein, ohne auffallend gestreckt zu sein; Clypeus durch eine kräftige Furche etwas 'gewölbten Stirn abgetrennt; Augen sehr gross. Thorax hinten und vorne fast gerade, bis ft parallel, dann nach vorne schwach verengt, am Hinter- und Vorderrand undeutlich flach kt; ebenso beiderseits der Mitte. Flügeldecken etwas breiter als der Thorax, ungefähr 2'/s Mal breit, seitlich fast parallel, Schultern abgerundet, oben regelmässig punktirt gestreift, mit Eine an den gerippten Flügeldecken leicht kenntliche Art. 2 SEREILIIT IA na nnT ST 18 Beitrag zur Rhopalocerenfauna von Australien. Von Georg Semper. Das Material, welches der nachfolgenden Aufzählung zu Grunde liegt, besteht besonders aus den von Herrn Dämel und Frau Dietrich im Auftrage des Museum Godeffroy in Queensland gemachten Schmetterlingssammlungen. Ausserdem haben die von früheren Reisen des Herrn Dämel, besonders eine vollständige Sammlung sämmtlicher von diesem Reisenden bei Cap York gefundenen Arten, sowie die von Herrn Rietmann bei Sidney mit genauer Datumsangabe gefangenen Schmetterlinge und mancherlei andere Acquisitionen vorgelegen. Herr Dämel war in Australien anwesend von 1852 bis less ern. in Sidney, 139: u ee » West-Australien, 1SCUN a ee ae » Port Curtis, » Februar bis Mai 1866..... » Port Denison und Rockhampton, » Mai bis December 1866... » Cap York, » Novbr. 1871 bis März 1872 » Sidney, > März bis Jun lS72 2203 » Rockhampton, » Juli 1872 bis April 1873.. » Peak Downs, » Mai bis November 1873... » Rockhampton, » Dechbr. 1873 bis April 1874 » Gayndah, » Mai 1874 bis Februar 1875 » Sidney. Frau Dietrich sammelte besonders bei Brisbane, Rockhampton, Bowen und Port Mackay und es zeichnen sich die von ihr übersandten Sammlungen durch sehr grossen Individuenreichthum der einzelnen Arten aus. In der Anordnung der Gattungen bin ich im Ganzen und nur mit kleinen Abweichungen dem Catalog von Kirby gefolgt, sowohl der leichteren Uebersicht wegen als auch, weil es nicht meine Aufgabe hier war, dieses System zu Kritisiren. Von Citaten führe ich nur solche an, die es mir möglich geworden ist, im Original nachzulesen oder im Originalbilde zu sehen. Bei Auswahl mehrerer Citate habe ich möglichst die ersten Beschreibungen, sowie die besten Abbildungen gewählt. m [0 0] 9 ) Familia I: Nymphalid. Subfamilia I: DANAINE. Genus: Danais, Latreille. 1. D. hamata, Mac Leay. Tafel 8. Fig. 1. 2. d.. Euploea hamata, Mac Leay. King’s Australia II. pag. 461 no. 147. E. abdomine supra nigro subtus fusco alis repandis supra atris; omnibus utrinque ad extimum punctis ad basin maculis subbifidis virescenti-albis; subtus anticarum apice posticarumque pagina omni, olivaceo-fuscescentibus. Erhalten von Port Denison. Rockhampton, Bowen, Gayndah. Flügellänge: 9 37—46 mm.: 2 38—43 mm. Ueber die überaus schwierige Gruppe der Danaiden, zu welcher diese Art gehört, kann erst die Beobachtung der früheren Stände, vereint mit der Vergleichung zahlreicher Individuen, das gehörige Lieht verbreiten. und es dürfte bei dem zahlreichen Auftreten dieser und verwandter Arten nicht schwer fallen, die ersten Stände genau zu beobachten. Mit Recht sagt Butler (Proc. Zool. Soc. of London 1875 pag. 611), dass »hamata« überall ihre Repräsentanten zu haben scheine, und es muss einer späteren Zeit, der erwähnte Beobachtungen vorliegen werden, vorbehalten bleiben, die Synonymie dieser nahe verwandten Thiere richtig zu stellen. Butler vermuthet (Transact. Entomol. Soc. of London 1875 pag. 8), dass hamata identisch mit D, australis, Boisduval sei. Mir ist keine von Boisduval beschriebene D. australis bekannt. sondern nur eine von Blanchard (Voyage au Pöle Sud, Insectes pl. 2 fig. 5. 6), welche keineswegs, weder in Abbildung noch Beschreibung, zu hamata passt. Blanchard sagt von den grünlichen Flecken seiner australis: »d’un blanc verdätre brillant d’aspect, un peu micace en dessous on n’observe pas de difference sensible.« Es liegt mir ein Exemplar von Celebes aus dem Leidener Museum vor, welches mit dieser australis sowohl in der Beschreibung als im Bilde vollständig übereinstimmt, und ich vermuthe, dass Butler’s Choaspes mit australis, Blanchard identisch ist. Ebenso wenig ist hamata als Localform oder Varietät zu Limniace, Cram. zu ziehen, wenn- gleich die Unterschiede nur sehr klein sind. Limniace scheint mir auf die indo-malayische Region beschränkt zu sein und kommt dort zugleich mit den Localformen der hamata vor. Die hauptsächlichsten Unterschiede zwischen Limniace und hamata sind folgende: Limniace ram Das Grün der Oberseite ist............ gelblich. bläulich. DersWeibrist aut der Unterseiten. ..... gelblichbraun. Srau. Die Tasche des # ist auf der Unterseite weiss. schwarz. Ausserdem ist die Fleckenstellung bei Limniace eine andere, so besonders der grosse Fleck in Zelle 3 der Vorderflügel. Auch ist die Flügelform verschieden. Da Cramer’s Bild seiner Limniace im Colorit nicht sehr gelungen ist, so habe ich auf Tafel 8 Figur 5 u. 6 die philippinischen Formen der beiden besprochenen Arten abgebildet, um die Unterschiede zu zeigen. Die noch unbeschriebene Localform der hamata habe ich auf der Tafel »D. orientalis« genannt. Der D. hamata sehr nahe steht D. melissa, Cramer von Java, die mir nur aus der Abbildung bekannt ist und welche auf der Unterseite dieselben dunklen Flecke vor der Mittelzelle zeigt, die hamata kennzeichnen, obgleich im Texte von Cramer (Stoll) hiervon nichts erwähnt wird. Godart dagegen erwähnt bei melissa dieser Flecke sowohl in der lateinischen Diagnose als auch in der französischen Beschreibung. 139 140 schliessen sich die Formen melittula, H. Sch. und Neptunia, Felder sehr nahe an hamata an und zeigen sogar Uebergänge. Ebenso liegt mir ein ? von hamata vom australischen Festlande vor, welches fast | | | Wie von Schmeltz in seinen kleinen Mittheilungen aus dem Museum Godefiroy bereits erwähnt, | | | | so blass ist wie melittula-Exemplare von den Samoa-Inseln. | Die verschiedenen Localformen der D. hamata sind, mit Hinzuziehung der von Butler angeführten, mir aber unbekannt gebliebenen, nach dem mir vorliegenden Material folgende: Dänais melissa, Cramer.‘ Pap.. Exot. 377 CD. -(AT8D.... u. 2.2... Java. | -- » microsticta, Butler, Ent. Mo. Mag. XT. pag. 163. (1874)..... Borneo. | >» septentrionis, Butler, 1..e., 4874). 2.2.2. ...2.% taf. 8. fig. 7. Indien. | » orientalis, Semper, NOY.-spec.. ».. 2... .Lin.. 0... taf. 8. fig. 5. Philippinen. | + a leueoptera,, Butler, 1..,(1374) 7 mer a ee Dorey. » hamats, Mae -’Leay, ds29 2 ar taf. S fig. 1. 2. Australien. -1- » obseurata,. Butler, P., 2.8. 1874 Ppaoe@ 205 Zar 2 ren Solomon-Inseln. -1- > moderata, (Butler, .P.2: 8.1829. pa2r 0er are mn Neue Hebriden. | » Neptunia, Felder, Novara Reise taf. 43 fie.1. (1867)........ Fidji-Inseln. e: do. Var a taf. 8 fig. 4. Tonga-Inseln. | » melittula.. Herrich ‘Schäfer. 1869. 2. 2... taf. S fig. 3 Samoa-Inseln. | Von diesen kenne ich die 4 mit einem -/- versehenen nur aus den Beschreibungen, die bei sich so nahe stehenden Arten oder Localformen durchaus ungenügend sind. Wie aus der Tabelle ersichtlich, halte ich es für nicht unmöglich, dass Cramer’s melissa die älteste beschriebene Localform dieser Gruppe ist und Züchtungsversuche in Java und Australien werden uns hoffentlich recht bald darüber unterrichten, ob melissa und hamata einer Art angehören oder nicht. | Nach Notizen von Frau Dietrich fliegt hamata in Queensland von August bis November. | I) D. affınis, Fabricius. | Pap. N. P. affinis, Fabr. Syst. Ent. p. 511. no 291. | d‘. Dan. Cecilie, Boug. Voyage Thetis pl. 44 fig. 1. 1 >. Dan. affinis, Blanch. Voy. Pöle Sud pl. 2. fig. 7. Oberseite. | ?. Dan. affinis, Don. Ins. Ind. pl. 25 fig. 2. Unterseite. Erhalten von Port Denison, Rockhampton, Bowen, Brisbane, Cap York. Flügellänge: 9 33—41 mm.; ?£ 31—36 mm. Von den eitirten Abbildungen ist die bei Blanchard sehr gut, während diejenigen bei Bougainville besonders auf den Vorderflügeln zu viel Rothbraun haben. Donovan’s Bild ist zu lebhaft roth gefärbt und hat in der Mittelzelle der Vorderflügel einen rothen Fleck, der bei sämmtlichen mir vorliegenden Exemplaren fehlt. Ob Hübner’s Euploea Chionippe, Samml. exot. Schmett. II taf. ö fig. 1.2 9 3. 4 2 hierher gehört, ist mir zweifelhaft. *) Diese Art ist sowohl in Grösse als Zeichnung sehr constant. Die Vorderflügel sind mitunter an der Wurzel braun bestäubt und dann ebenfalls am äusseren Rande des grossen weissen Mittel- fleckens. Frische Exemplare sind fast ganz schwarz mit schönem Milchweiss. Exemplare von Ceram Laut, Goram, Manivolko,. Matabello und den Aru-Inseln stimmen ganz mit den australischen überein. *) Um die Abbildungen dieses Hübner’schen Werkes besser eitiren zu können, sind die Tafeln nach der Reihenfulge des Textes, in jedem Bande mit 1 anfangend numerirt worden. 140 141 3. D. Petilia, Stoll. DU 2 Pap. Petilia, Stoll Suppl. Cram. Pap. Exot. taf. 28 fig. 3. Erhalten von Port Denison, Rockhampton, Bowen, Gayndah, Peak Downs. Flügellänge: * 31—36 mm; ? 35—385 mm. Stoll bildet ein sehr kleines Weibchen ab, wie sie jedoch mitunter vorkommen. Die Aussenrandsbinde auf den Hinterflügeln ist bedeutend breiter als bei der sehr nahe stehenden D. chrysippus, L., auch ist die Tasche des J* auf der Oberseite der Hinterflügel immer weiss bestäubt, dagegen bei chrysippus immer schwarz. Zur weiteren Begründung, ob Petilia mit Recht von chrysippus zu trennen, ist es sehr wünschens- werth, über die ersten Stände der australischen Art etwas zu erfahren. Es ist nicht zu läugnen, dass sich Exemplare von chrysippus von Morotai und Ceram sehr im äusseren Ansehen der Petilia nähern. D. Erippus, Cramer. & Pap. Erippus, Cram. Pap. Exot. taf. 3 A. B. 2 Pap. Plexippus, L. Cram. Pap. Exot. taf. 206 E. F. Pap. Archippus, Fabr. Ent. Syst. III 1. pag. 49 no. 150. Die Wanderung von D. Erippus, Cramer nach den Südsee-Inseln, Australien und Celebes. (Journal des Mus. Godeffroy, Heft IV pag. 117—119.) The Geographical Distribution of D. Archippus. By N. L. Distant. (Transactions Ent. Soc. of London 1877. pag. 93—104.) Erhalten von Bowen. Flügellänge: * 54 mm.; ? 5l mm. Ausser den beiden citirten Abhandlungen über die Verbreitung dieser amerikanischen Art nach den Südsee-Inseln und Australien sind noch verschiedentlich Bemerkungen über das Erscheinen derselben in Ländern, wo sie früher nicht heimisch war, publizirt worden, so ganz neuerdings in den Petites Nouvelles Entomologiques vom 15. August 1878 über in Frankreich beobachtete Exemplare. Mir selbst sind kürzlich von der Fichten-Insel (Neu-Caledonien) Exemplare dieser Danais mit anderen Schmetterlingen übersandt worden. Bei Melbourne wurde sie zuerst im April 1872, bei Port Denison in Queensland im Frühjahr 1871 und auf Lord Howe’s Island im December 1870 beobachtet. Nach Aussage von Herın Dämel war D. Erippus bei den Peak Downs sehr häufig und waren die Büsche einer niedrigen rothblühenden Pflanze von den Raupen ganz kahl gefressen. Genus Euploea, Fabricius. E. Angasii, Felder. Nov. Reise Lep. II p. 343 no. 476. E. Eleutho, 9. Herrich Schäffer, Neue Schmetterlinge aus dem Museum Godeffroy in Hamburg, Stett. Ent. Zeit. 1869 pag. 69 u. 138 taf. II fig. 6. Erhalten von Bowen, Port Denison, Gayndah, Peak Downs. Flügellänge: 9 35—45 mm.; 2 36—40 mm, Herrich-Schäffer’s eitirte Abbildung giebt ein sehr getreues Bild dieser mit Eleutho, Quoy oder Corinna, Mae Leay nicht identischen Art. Angasii gehört zur Gruppe der Gattung Euploea, wo das 9 auf der Oberseite der Vorderflügel in Zelle 1b einen Filzstreifen hat. Dieser Filzstreif variirt in seiner Länge und Breite und ist bei besonders dunkel ausgefärbten Exemplaren kaum zu sehen, jedoch immer vorhanden. Die Zeichnung ist in der Anlage sehr constant, nur treten mitunter die kleinen weissen Punkte neben dem Subcostal-Flecken auch auf der Oberseite 5 141 -1 142 der Vorderflügel auf. Das 2 ist durchweg von hellerer Grundfarbe und fast ohne den schwachen violetten Schimmer, wie ihn das J° je frischer desto deutlicher zeigt. E. Eleutho soll ebenfalls auf Australien vorkommen, ich habe sie nicht von dort erhalten. Es scheint mir überhaupt noch nicht ganz sicher, ob die in Polynesien weit verbreitete Bleutho genannte Art mit der von Quoy von den Marianen beschriebene wirklichen Eleutho identisch ist, Nur Exemplare von Guam können hierüber Gewissheit verschaffen. Die Beschreibungen von Godart und Quoy stimmen beide nicht mit der Abbildung in Voy. Freyeinet t. 83 fig. 2 überein. Nach dem Text sind nur J‘ gefangen worden: »qui ont aux ailes superieures, comme plusieurs de leurs congeneres, une raie longitudinale plus clair que le fond.« Die Abbildung stellt augenscheinlich ein 2 vor und hat keine Spur eines Filzstreifens. Ich vermuthe daher, dass, analog: der nur auf den Carolinen fliegenden Eupl. Abjecta, Butler, auch auf den Marianen eine nur diesen Inseln eigene Art vorkommt, welche den erwähnten Filstreifen hat und die wirkliche Eleutho sein wird. Der jetzt so genannten Art, welche keinen Filzstreifen besitzt, würde dann ein anderer Name zu geben sein. E. Climena, Cramer. ? Pap. Climena, Cram. Pap. Exot. taf. 389. E. F. Erhalten ein d‘ von Port Curtis. (Coll. Semper.) Flügellänge: 46 mm. Das vorliegende Exemplar unterscheidet sich von Cramer’s Bild nur durch eine äussere Punkt- reihe auf der Unterseite der Vorderflügel. Exemplare von Salawatty und Neu-Guinea haben auf der Unterseite weniger Punkte, und es ist weder die Grösse noch die Anzahl dieser Punkte ein sicheres Unterscheidungsmerkmal verwandter Arten, wohl aber die Stellung der einzelnen Punkte zu einander. E. Dalmanii, Felder und E. Anthracina, Butler sind wohl nur Varietäten der Climena, sowie vielleicht auch E. Melina, Godart von Neu-Guinea hierher zu rechnen ist. Nahe verwandt ist E. Helcita, Boisd., nur ist bei Olimena der Filzstreif länger und die Flügel- form etwas gedrungener. E. Sylvester, Fabricius. P. F. Sylvester, Fabr. Ent. Syst. ILL. 1. pag. 41 no. 124. D. Corinna, Mac Leay, King’s Australia II pag. 462 no. 150. d‘. E. Melpomene, Butler, Proc. Zool. Soc. London 1866 p. 298 fig. 2. Erhalten 1 9 von Bowen. (Coll. Godeffroy.) 12 >» Cooktown. (Coll. Staudinger.) Flügellänge: 39 mm. Butler’s Beschreibung nnd Abbildung seiner Melpomene passt ausgezeichnet auf die vorliegenden Exemplare, und da B. selbst Melpomene als synomym zu Sylvester, Fabr. zieht, so ist dem wohl nichts zu entgegnen, obgleich Fabricius’ Beschreibung nicht gut passt. Aufgefallen ist mir nur, dass Butler in der Beschreibung nicht der zwei Filzstreifen in Zelle 1b der Vorderflügel erwähnt, welche in der Abbildung so deutlich und richtig zu sehen sind. E. Tulliolus, Fabricius. P. F. Tulliolus, Fabr. Ent. Syst. III. 1. pag. 41 no. 123. Erhalten von Bowen, Port Denison, Cooktown, Cap York. Flügellänge: 33—38 mm.; 2 32—38 mm. - Die Punktreihe der Unterseite der Hinterflügel ist bisweilen auf der Oberseite durchscheinend, einzeln auch dort vorhanden, und zwar häufiger beim 2 als beim f. Der von Fabricius in seiner sehr guten Beschreibung erwähnte vierte Punkt ist in der Regel mit der Binde an der Vorderflügel- . 142 10. 18 143 spitze verbunden, so dass dann nur drei Punkte zu zählen sind. In letzterem Falle besteht die Binde aus sechs Flecken. von denen der vierte und fünfte grösser als die übrigen sind. Die Franzen sind abwechselnd braun und weiss. E. Polita,. Eri. scheint mir nichts als eine Localform von Tulliolus zu sein. Zahlreiche von den Philippinen erhaltene Exemplare. die unter sich ziemlich stark variiren, bieten keinen sicheren Anhalt. um Polita von Tulliolus zu trennen. Die oben erwähnte Punktreihe der Hinterflügel ist bei philippinischen weiblichen Exemplaren noch deutlicher als bei australischen. Hyems, Butler, Proc. Zool. Soc. London 1866 pag. 292, pag. 288 fig. 3. ?. Erhalten ein 2 von Cap York. (Coll. Semper.) Flügellänge: 34 mm. Von den von Butler angeführten drei Flecken können zwei als schmäler werdende Forsetzung der breiten Randbinde betrachtet werden. Das mir vorliegende 2 gleicht Butler’s Abbildung vollkommen, wogegen die Beschreibung seiner niveata, Trans. Ent. Soc. London 1875 pag. 2, gar nicht passt. —) (Genus Hamadryas, Boisduval. H. Zoilus, Fabricius. P. D. FE. Zoilus, Fabr. Syst. Ent. pag. 480 no. 163. 2. Nymphalis Nais. Guer. Voy. Cogq. taf. 15 fig. 3. d‘. Stalachtis Nedusia, Hübner Zutr. Ex. Schm. fig. 799 u, 800. Erhalten von Cap York (Coll. Godeffroy u. Semper), Cooktown (Coll. Staudinger). Flügellänge: 9 1S—21 mm.; 2 22 mm. Die mir vorliegenden australischen Exemplare stimmen genau mit den eitirten Abbildungen, das £ ist nur etwas kleiner als Hübner’s Bild. Exemplare von anderen Fundorten variiren sehr unter sich, wie es ausführlich von Th. Kirsch, Beitrag zur Kenntniss der Lepidopterenfauna von Neu- Guinea pag. 118. beschrieben ist. Subfamilia II: SATYRINE. Genus Melanitis, Fabricius. M. Leda, Linne. Pap. Leda, L. Syst. Nat. II. pag. 773 no. 150. Pap. Bankia, Fabr. Don. Ins. New-Holl. taf. 25 fig. 1. Pap. Arcensia, Cram. Pap. Exot. taf. 292 C. Pap. Phedima, Cram. 1. c. taf. 292 B. Erhalten in grosser Anzahl von Brisbane, Bowen, Rockhampton. Gayndah. Flügellänge: 40—45 mm. bei beiden Geschlechtern. Donovan’s citirte Abbildung ist zu blass gehalten, frische Exemplare sehen viel rothbrauner aus. Unter der Tafel steht bei Donovan, wie auch in den verschiedenen Werken Fabricius’, » Bankias«, dagegen im Text »Banksia«, welche Schreibweise später zuerst von Godart eingeführt ist. Die {o) überaus grosse Neigung dieser weit verbreiteten Art, zu variiren, macht es unmöglich, dieselbe in gut gesonderte Varietäten zu theilen,. wie dieses von Hewitson, Proc. Linn. Soc. London 1865 pag. 144, und Butler, Catalogue of Satyridae pag. 3, schon gesagt worden ist. Mit Donovan’s Solandra, Ins. New- Holl. taf. 23 fig. 1 stimmende Exemplare habe ich nicht von Australien erhalten, wohl aber von Ceram und den Fidji-Inseln. Uebrigens führt Donovan selbst Otaheiti als Fundort dieser Form an. Auf der Oberseite ist die Zeichnung bei den australischen Exemplaren ziemlich constant. Der dunkle Fleck am Ende der Mittelzelle ist nie so dunkel, wie der schwarze, die beiden weissen Pupillen 143 14. 1( ). M. Terminus, Fabricius. 144 tragende Fleck. Die Hinterflügel haben bis zu zwei weissen Punkten am Aussenrande. Auf der Unterseite variiren die Exemplare vom einfarbigen fein gestrichelten Braun bis zu ganz fleckiger oder breit gestreifter Zeichnung, theils mit, theils ohne Augen oder weisse Punkte sowohl auf den Hinter- als Vorderflügeln. Ein in Flügelform erheblich abweichendes Exemplar mit geradem Aussenrande der Vorderfli ügel ist im Uebrigen doch so gänzlich übereinstimmend, dass ich es nicht zu trennen wage. Genus Xenica, Westwood. X. Abeona, Donovan. 2 Pap. Abeona, Don. Ins. New-Holl. taf. 22 fig. 1. Ober- und Unterseite. 5 ÖOreas marmorea Zelinde. Hübner, Samml. Exot. Schm. I taf. 92. Erhalten von Sidney. Flügellänge: X 30—32 mm.; ? 35 mm. Beide Abbildungen sind sehr gut. Die Augen auf der Oberseite variiren in Grösse und Deutlichkeit. Fliegt nach Dämel’s Beobachtungen nur in der Nähe von Sidney. Genus Heteronympha, Wallengren. H. Merope, Fabricius. 2 Pap. N. Merope, Fabr. Ent. Syst. III. 1. pag. 99 no. 306. 2 Don. Ins. New-Holl. taf. 28 fig. 2. Oberseite. d 2. Oreas nubila Oenomais, Hübner, Samml. Exot. Schm. I taf. 94. Erhalten von Sidney. Flügellänge: 9 31—32 mm.; ? 33—37 mm. Donovan’s Bild ist richtig, aber sehr mässig im Colorit. Hübner’s Bilder sind sehr gut. H. Philerope, Boisduval. Sat. Philerope, Boisd. Voy. de l’Astrol. Lep. pag. 147. no. 5. 2 H. Philerope, Butler. Ann. & Mag. Nat. Hist. III Series vol. 19 taf. 3 fig. 2. (1867) Erhalten 1 2 vom Swan River. (Coll. Semper.) Flügellänge: 35 mm. Butler’s Abbildung stimmt genau mit meinem Exemplar, Boisduval’s Beschreibung dagegen nicht so gut. (renus Mycalesis, Hübner. M. Medus, Fabricius. P. D. F. Medus, Fabr. Syst. Ent. pag. 488 no. 198. var. a. Pap. Hesione, Cramer, Pap. Exot. taf. 11. C. D. Erhalten 1 £ von Cap York. (Coll. Semper.) Flügellänge: 26 mm. Das australische Exemplar ist nicht verschieden von mir vorliegenden von Darjeeling, Gilolo und den Philippinen. Nach Godart kommt diese Art auch auf der Kings-Insel vor und nach Fabrieius am Cap der guten Hoffnung. P. S. Terminus, Fabr. Ent. Syst. IIL. 1. pag. 220 no. 687. Donovan, Ins. New Holl. taf. 28, fig. 4. Oberseite. Erhalten von Bowen, Rockhampton, Cap York. Flügellänge: 20 mm.; 2? 25 mm. 144 17. 145 Donovan bildet die Vorderflügel mit einem und die Hinterflügel mit vier gleich grossen Augen ab. im Uebrigen ist seine Abbildung richtig. Fabrieius sagt von den Augen der Hinterflügel »ocellus quartus fere obsoletus. « Bei den mir vorliegenden 20 Exemplaren erscheinen die kleinen Augen der Unterseite an der Vorderflügelspitze mitunter auch auf der Oberseite, sowie auf der Unterseite am Innenwinkel sowohl der Vorder- als Hinterflügel ein sechstes resp. siebentes Auge. Das grosse Auge auf den Vorder Hügeln varürt ebenfalls. Die ? scheinen selten zu sein. M. Perseus, Fabricius. P. D. F. Perseus, Fabr. Syst. Ent. pag. 488 no. 199. P. Perseus, Don. Ins. New Holl. taf. 26, fig. 3. Erhalten von Cooktown. (Coll. Staudinger.) Flügellänge: 21 mm.; ? 23 mm. Das 5 hat auf der Oberseite der Vorderflügel nur einen feinen schwarzen Punkt, das 2 da- gegen ein weiss gekerntes schwarzes Auge. Philippinische Exemplare stimmen mit den australischen ziemlich überein. Genus Ypthima, Westwood. 18. Y. Arctous, Fabricius. taf. 8, fig. S u. 9 aberr. P. D. F. Arctous, Fabr. Syst. Ent. pag. 489 no. 202. ‚aberr. Pap. Arctous, Don. Ins. New Hull. taf. 24, fig. 2. Ober- und. Unterseite. (Auf der Tafel steht Trius, im Text Arctous.) Erhalten von Bowen, Port Denison. Rockhampton, Gayndah, Cap York. Flügellänge: # 14—17 mm.; 2 16—19 mm. Hewitson trennt (Transact. Ent. Soc. London. Ser. III. Vol. II. p. 283. no. 2) die Abbildung bei Donovan von dieser Art, wegen des zweiten oberseits blinden Auges am Vorderrande der Hinter- flügel. Auf Grund des mir vorliegenden Materials kann ich jedoch. bei dieser Art wenigstens, das Fehlen oder Hinzutreten eines Auges durchaus nicht als hinreichend ansehen, um als Artunterschied zu gelten. Unter erhaltenen 65 Exemplaren sind nicht weniger als sechs vor mir, die ausser dem gewöhnlichen Auge noch ein zweites, theils auf den Vorderflügeln, theils auf den Hinterflügeln haben. Einzelne haben dieses überzählige Auge nur auf einer Seite, bei anderen ist es auf den beiden Seiten verschiedentlich gross, oder nur auf der Ober- oder Unterseite. In den Figuren 8 u. 9 auf Tafel 8 sind zwei dieser Exemplare abgebildet, aus denen zu ersehen ist, an welchen Stellen der Flügel diese überzähligen Augen auftreten. Wenn auch unter diesen sechs Exemplaren keines ist, welches gerade an der Stelle ein zweites Auge hat, wo es von Donovan abgebildet ist, so beweisen sie doch die Neigung zur Bildung solcher Augen hinreichend, um auf Donovan’s Bild nicht eine Art (Arctoides, Hewits) zu gründen. Butler sagt ausserdem in seinem Satyriden-Catalog (p. 151). dass Donovan seine Abbildung nach einem Exemplare aus dem Museum Banks gemacht habe und dass das typische Exemplar dieser Sammlung in keiner Weise von der gewöhnlichen Form des Arctous abweiche. Donovan’s Bild ist nur mässig, die Unterseite viel zu röthlich. Die Grösse der regulären Augen variirt sehr; auf den Vorderflügeln steht sie jedoch in einem relativen Verhältniss zur Flügelweite. Auf den Hinterflügeln, besonders auf der Unterseite verschwinden die Augen mitunter fast gänzlich. Die Farbe der 2 ist im Ganzen etwas heller als bei den c‘. Nach Hewitson fliest diese Art auch auf den Aru-Inseln. 145 =) 19; 24. 146 Genus Geitoneura, Butler. G. Klugii, Guerin. 2 Sat. Klugii, Guerin, Voy. Coquille, Insectes, pl. 17. fig. 2. d‘ Sat. Singa, Boisd. Voy. de l’Astrolabe, Entom. I. pag. 145. Erhalten von Neu-Süd-Wales. Flügellänge: 21—25 mm. G. Acantha, Donovan. 2 Pap. Acantha, Don. Ins. New Holl. taf. 22, fig. 2. Ober- und Unterseite. d‘ Tisiphone Acanthe, Hübn. Zutr. Samml. Exot. Schmett., fig. 267 u. 268. Erhalten von Neu-Süd-Wales. Flügellänge: ?£ 27 mm. Hübner’s Bild stellt unzweifelhaft ein dar, obgleich Hübner im Text sagt, dass es ein 2 sei. Beide ceitirten Abbildungen sind sehr gut. Genus Hypocysta, Westwood. H. Euphemia. Doubleday, C. Euphemia, Doubl. Hewits. & Westwood in Gen. Diurn. Lep., taf. 67, fig. 3. Erhalten von Sidney und Port Ourtis. Flügellänge: d 19—20 mm.; ? 22—23 mm. Die eitirte Abbildung ist für ein 2 etwas klein, für ein cd‘ etwas zu blass, sonst aber gut. H. Irius, Fabricius. P. D. F. Irius, Fabr. Syst. Ent. pag. 487, no. 196. P. Irius, Don. Ins. New Holl. taf. 28, fie. 1. Ober- und Unterseite. Erhalten von Cap York. Flügellänge: 9 16 mm. Nach Butler stimmt Donovan’s Bild mit dem typischen Exemplar im Museum Banks überein. Bei dem mir vorliegenden Exemplare, welches in Flügelform genau mit Donovan’s Bild stimmt, ist das mittlere kleine Auge auf der Unterseite der Hinterflügel nur sehr schwach angedeutet. Die von Fabricius angeführte Varietät »alis totis flavescentibus, margine solo fusco« gehört wahrscheinlich zur folgenden Art, die nach meiner Ansicht nicht mit Irius zusammen gezogen werden kann. H. Adiante, Hübner, Neonympha Adiante, Hübn. Zutr. Samml. Exot. Schmett., fig. 545 u. 546. Erhalten von Sidney, Rockhampton, Gayndah, Cooktown und Cap York. Flügellänge: 9 15—16 mm.;, ? 18-20 mm. Die Breite des dunklen Aussenrandes variirt etwas, besonders an der Vorderflügelspitze. Das vordere Auge der Hinterflügel erscheint auf der Oberseite beim 0 als schwacher Punkt, beim 2 mit einem helleren Kern. Im übrigen sind beide Geschlechter gleich und nur etwa die Grundfarbe beim 2 etwas dunkler. Nahe verwandt ist H. undulata, Butler, Trans. Ent. Soc. London. 1875, p. 2. H. metirius, Butler. Trans. Ent. Soc. London, 1875, page. 3. Erhalten von Rockhampton, Gayndah und Cap York. Flügellänge: 9 15—16 mm.; 2 16—17 mn. Soweit sich nahestehende Arten, wie in dieser Gattung, nach Beschreibungen bestimmen lassen, ist die mir in 14 Exemplaren vorliegende Art Butler’s metirius. Das kleine Auge auf der Unterseite 146 147 der Vorderflügel ist freilich öfters nicht vorhanden, was aber bei der grossen Neigung der Satyriden ierin zu varjiren, nicht als Artunterschied angesehen werden kann. 25. H. pseudirius, Butler. l. e. pag. 3. Erhalten von Sidney, gefangen im October und December. Flügellänge: * und ? 17 mm. Auch diese mir in drei Exemplaren vorliegende Art glaube ich richtig bestimmt zu haben. Subfamilia VI: ACREINE. Genus Acrza, Fabricius. 26. A. Andromacha, Fabricius. P. P. Andromacha, Fabr. Syst. Ent. pag. 466, no. 102. Erhalten von Sidney, Bowen, Port Denison, Brisbane, Gayndah. Flügellänge: d 25—32 mm.; 2 33—36 mm. Fliest nach Aussage der Frau Dietrich das ganze Jahr hindurch. Bei Sidney im April gefangen. Die Grundfarbe der Hinterflügel ist beim 2 blasser als beim d. Ausser von Australien liegt mir diese Art von Neu-Caledonien, den Fidji-Inseln und Neu-Georgien vor. Sie varüirt unabhängig vom Fundort sowohl in der Grösse, als in der Grösse der schwarzen Punkte auf Vorder- und Hinterflügeln. Subfamilia VIII: NYMPHALINA. (Genus Cethosia, Fabricius. 27. ©. Cydippe; Linne. var. a. Chrysippe, Fabricius. P. N. P. Chrysippe, Fabr. Syst. Ent. pag. 502, no. 252. d‘ Pap. Chrysippe, Don. Ins. New Holl. taf. 24, fig. 1. Ober- und Unterseite. C. imperialis, Butler, Annals & Mag. Nat. Hist. 1876, vol. XVIII, pag. 124, no. 15. Erhalten von Cap York. Flügellänge: <' 46—47 mm. Donovan’s Bild stimmt mit meinen Exemplaren überein, nur sind die Zeichnungen auf der Unterseite der Hinterflügel zu grünlich gehalten. Die nach Mac Leay von Capt. King an der Nord- küste Australiens in mehreren Exemplaren gefundene Varietät von Cethosia Penthesilea ist vermuthlich nichts Anderes als die vorliegende australische Form der von Morotai bis nach Australien verbreiteten und stark variirenden Cydippe, L. (Genus Cynthia, Fabricius. 28. C. Ada, M. R. Butler. d 2 C. Ada, M. R. Butler. Proc. Zool. Soc. London 1873 pag. 686. Erhalten 1 < von Cooktown (Coll. Staudinger.) Flügellänge: 5 44 mm. Ausser von Australien liegt mir diese Art von Neu Guinea vor. In wie weit dieselbe wirk- lich von Arsinöe, Cramer zu trennen ist, muss späteren Untersuchungen noch vorbehalten bleiben. Aus dem mir vorliegenden Material ergiebt sich wenigstens das Eine mit Sicherheit, dass die Länge des Zahnes der Hinterflügel durchaus nicht als Artunterschied anzusehen ist. Exemplare von gleichem 147 148 Fundort weichen darin erheblich von einander ab; im allgemeinen länger ist dieser Zahn bei den 2 als bei den %. Von Arsinoö, Cramer d‘ ist bei Hübner, Samml. Exot. Schm. II., taf. 28 ein sehr gutes Bild, welches Kirby nicht eitirt hat. (Genus Messaras, Doubleday. 29. M. Prosope, Fabricius. P. N. P. Prosope, Fabr. Syst. Ent. pag. 504, no. 260. P. Prosope, Don. Ins. New Holl. taf. 27 fig. 2. Ober- und Unterseite. Erhalten von Sidney, Bowen, Port Denison, Port Ourtis und Cap York. Flügellänge: f' u. ? 25—33 mm. Fabricins’ Beschreibung passt, obgleich die angeführten zwei schwarzen Punkte bei den meisten Exemplaren fehlen. Donovan’s Abbildung passt gleichfalls, ist nur, besonders auf der Oberseite, etwas zu blass. Einzeln kommen Exemplare vor, bei denen die Wurzelhälfte der Flügel weniger dunkel ist, bei denen dann die schwarze Punktreihe deutlicher hervortritt und bei denen daher auch auf der Unterseite die hellere Mittelbinde breiter ist. Von der mir nur von den Aru-Inseln vorliegenden Madestes, Hew. unterscheidet sich Prosope sehr leicht durch die verschiedene Form des dunklen Wurzelfeldes. In Donovan’s Bild ist der Verlauf des Aussenrandes dieses Wurzelfeldes sehr richtig wiedergegeben. Kirby stellt diese Art irrthümlich in die Gattung Cirrochroa. Noch einen anderen Irrthum bei Kirby sei es mir erlaubt hier anzuführen. Messaras Maonites, Hew. ist synonym mit Lampetia, Linne (Cramer 349 A. B.) und nicht mit Lampetia, Cramer 148 C. D., die von Felder M. Crameri benannt ist, und von welcher mir ein typisches Exemplar von Amboina vorliegt, das vollständig mit Öramer’s Bild übereinstimmt. Genus Pyrameis, Hübner. 30. P. Itea, Fabricius. P. N. G. Itea, Fabr. Syst. Ent. pag. 498, no. 238. | Pap. Itea, Don. Ins. New Holl. taf. 26, fie. 1. Ober- und Unterseite. J‘ Bassaris Itea, Hübn. Samml. Exot. Schmett. IL, taf. 24. Erhalten von Neu-Süd-W ales. | Flügellänge: 9 30 mm., ? 31 mm. Donovans’ Bild ist auf der Oberseite gut, auf der Unterseite nur mässig und besonders der blaue Aussenrand der Hinterflügel falsch. Das abgebildete Exemplar ist sehr klein. Hübner’s Bild | ist nur mässig. } \ | | 31. P. Cardui, Linne. | N ver. b. Kershawi, M’Coy, Annals & Mag. Nat. Hist. 1868, Ser. IV., vol. I, pag. 76. | Erhalten von Melbourne, Sidney, Bowen, Port Denison, Peak Downs. Flügellänge: & 22—23 mm.; 2 25—27 mm. | Die blauen Pupillen in den schwarzen Punkten vor dem Aussenrande der Hinterflügel ea wohl den einzigen Unterschied von der Stammart, welcher jedoch constant zu sein scheint. 1us | | ER ERT. 149 Genus Junonia, Hübner. 32. J. Orithya, Linne. 33. "34. Pap. Orithya, L. Mus. Ulr. pag. 278. x J. Ocyale, Hübner, Samml. Exot. Schmett. II., ta 33er or J. albieineta, Butler, Trans. Ent. Soc. London 1875, pag. 5. Erhalten von Rockhampton, Bowen, Gayndah und Cap York. Flügellänge: und 2 22—25 mm. Hübner’s eitirte Abbildungen stimmen von allen Abbildungen am besten mit den australischen, sowie mit der Mehrzahl der mir von den verschiedensten Fundorten ausserdem vorliegenden Exemplare. In den kleinen von Butler angeführten Unterschieden seiner albieincta kann ich keine Artunterschiede anerkennen, da sowohl der weissliche Aussenrand der Hinterflügel als die geringere Grösse der Augen einestheils nicht durchstehend ist bei den australischen und anderntheils ebenfalls bei Exemplaren von anderen Fundorten vorkommt. Nach Mittheilungen der Frau Dietrich fliegt diese Art nur auf grossen Wiesenflächen. J. Villida, Fabricius. PN. G. Villida, Fabr. Mantissa Ins. II., pag. 35, no. 366. PN. Vellida, Fabr. Ent. Syst. III., pag. 91, no. 283. P. Vellida, Don. Ins. New Holl. taf. 25, fig. 3. Oberseite. Erhalten von Bowen, Port Denison, Gayndah und Sidney. Flügellänge: 23—25 mm.:; 2-25—23 mn. Donovan’s Bild stimmt, abgesehen von der grünlichen (oder bläulichen) Färbung, deren er auch im Text als vorkommend erwähnt. sehr gut mit den mir vorliegenden Exemplaren. In der von Donovan angeführten Weise variirende Exemplare habe ich nicht erhalten. Donovan sagt: »We have observed a considerable variation in the colours of different individuals of this species: in some the brown which is the prevailine colour in the disk of the wings, appears finely glossed with a micaceous blue, or green, while in others the brown is perfectly free from any such appearance. « Sehr stark variirt, sowohl auf den Vorder- und Hinterflügeln, die rothbraune Aussenrands- - kindee Bei Exemplaren von Australien, Neu-Caledonien und den Fidji-Inseln steht zwischen den beiden Augen auf den Vorderflügeln in dieser Aussenrandsbinde ein blassgelber Fleck von der Farbe der Binde vor der Mittelzelle, gewissermassen als Fortsetzung dieser Binde Bei Exemplaren von den Palau-Inseln ist dieser Fleck nicht vorhanden, bei solchen von den Tonga- und Samoa-Inseln, Tahiti und Yap dagegen angedeutet. Auf den Hinterflügeln ist die Aussenrandsbinde oft ganz in zwei Flecke getrennt, mitunter ist als Trennung nur die dunkel gefärbte Ader dazwischen und öfters ist gar kein Trennungszeichen zu sehen. Am weitesten und häufigsten getrennt ist die Binde bei den australischen und Neu-Caledo- nischen Exemplaren. d und 2 sind gleich gezeichnet bis auf die Zeichnung in der Mittelzelle der Hinterflügel, weiche beim c‘ von der Grundtonfarbe, beim 2 rothbraun gefärbt ist. Genus Precis, Hübner. Pr. Zelima, Fabrius. P. N. G. Zelima, Fabr. Syst. Ent. pag. 492, no. 212. P. Zelima, Don. Ins. New Holl. taf. 23, fig. 2. Oberseite. J. Zelima,. Butler, Cat. of Fabric. diurnal Lepid. taf. I., fig. 6. Unterseite. 149 Oo). Air ww | 150 Erhalten von Bowen, Rockhampton und Port Denison. Flügellänge: und ? 30 mm. Donovan’s Bild ist etwas zu roth gehalten und die Augenreihe zu krass hervortretend; Butler’s Abbildung nach dem typischen Exemplare stimmt. 0 u. 2 unterscheiden sich nicht in der Zeichnung. Die Augen auf der Oberseite der Vorderflügel, sowie die weissen Flecke auf der Unterseite der Hinter- flügel sind mitunter weniger deutlich, ähnlich wie Pr. Ida, Cramer. Diese Art, welche ich ausserdem von den Aru-Inseln und Tijoor (Toa, Tehor) erhalten habe, ist von Hedonia, L. gut unterschieden. Genus Rhinopalpa, Felder. Rh. Sabina, Cramer. Pap. Sabina, Cram. Pap. Exot. taf. 239 A—D. Erhalten 1 2 von Cap York. (Coll. Semper.) Flügellänge: 43 mm. Durchaus übereinstimmend mit zahlreichen Exemplaren von den Philippinen, sowie einzelnen von Celebes, Gebeh und Salawatty. (renus Doleschallia, Felder. D. Australis, Felder. Reise der Novara, Lep. III. pag. 405, taf. 51, fig. 1 u. 2. Erhalten f 2 von Cap York. (Coll. Semper.) Flügellänge: 9 ? 38 mm. Diese Form scheint mir ebenso wie Nacar, Boisd. vollständig berechtigt, als eigene Art auf- seführt zu werden. Die Felder’schen Abbildungen sind sehr gut. Genus Diadema, Boisduval. D. Bolina, Linne. d‘ Pap. Auge, Cram. Pap. Exot. taf. 190 A. B. d » Lisianassa, Cram. 1. c. taf. 205 A. B. 2 .». Iphigenia, :Oram. ].:e. taf. 67 D. E; 2 » N. P. Nerina, Fabr. Syst. Ent. pag. 509, no. 277. 2 Nerina, Don. Ins. New Holl. taf. 27. fig. 1. Oberseite. Erhalten von Bowen, Rockhampton, Port Denison, Gayndah. Flügellänge: 9 37—45 mm.; ? 45—50 mm. Die erhaltenen stimmen meistens mit Cramer’s Auge, gehen aber bisweilen bis zu seiner Lisianassa. Die ? stimmen meistens mit Iphigenia, Cram. und Nerina bei Donovan. Bei letzterer Abbildung ist das roth zu krass, sonst ist dieselbe gut. Es ist mir nicht möglich der Trennung dieser sehr variirenden Art, wie es in neuerer Zeit besonders von Butler geschieht, in viele, sich nur durch mehr oder weniger breite weisse Binden und dergl. unterscheidende Arten zuzustimmen. Die weisse Binde der Hinterflügel ist bei Exemplaren von dem- selben Fundorte verschieden breit, bisweilen ist sie ganz verschwunden. Mitunter ist_diese Binde auf der Oberseite am Rande blau bestäubt. und je mehr blaue Bestäubung auf der Oberseite vorhanden, desto schmaler ist die weisse Binde auf der Unterseite. Bei dem mir vorliegenden reichen Material (allein über tausend Exemplare von den Philippinen) kann ich alle Uebergänge finden, so dass ich es 150 38. 39. 40, nicht einmal für richtig hielt, die continentale indische Form von der austromalayischen zu sondern. Was Wallace, Trans. Ent. Soc. 1869, p. 278—280 über diese Art sagt, ist vollkommen richtig und noch besser als das Sammeln eines möglichst grossen Materials würde es sein, wenn z. B. die Lepi- dopterologen Australiens diese Art in grosser Anzahl aus dem Ei züchten wollten. Wie mir von Dämel gesagt wird, ist die Zucht sehr leicht, die Raupe sehr häufig und auf krautartigen Büschen leicht zu finden. Im zweiten Hefte dieses Journals ist Raupe und Puppe dieses Schmetterlings nach Zeichnungen von Kubary (taf. 8, fig. 6 u. 7) abgebildet und im Teext gesagt worden, dass die Raupen auf Yap, Ebon und den Samoa-Inseln ganz gleich gezeichnet seien. Es ist natürlich, dass bei einem reichen Material, sich viele Individuen finden, die genau mit einander stimmen. und so scheinbar die Trennung in mehrere Arten rechtfertigen. Aber eben so sicher finden sich, je reicher das Material ist, welches von demselben Fundorte vorliegt, Zwischenstufen zwischen den trennbaren Formen, die nach meiner Ansicht gerade die Zusammengehörigkeit beweisen. Eine Klärung dieser Streitfrage kann nur die Zucht aus von einer Brut herrührenden Eiern bringen und es ist im höchsten Grade wünschenswerth, wenn an verschiedenen Stellen Australiens und auf den Südseeinseln möglichst viel Schmetterlinge aus dem Ei gezüchtet und die Beobachtungen darüber auch weiteren Kreisen bekannt gemacht würden. D. Alimena, Linne. &. Pap. Alimena, Cram. Pap. Exot. taf. 221 A. C. 2 Pap. Velleda, Cram. 1. c. taf. 349 C. D. Erhalten von Bowen, Port Denison, Cap York. Flügellänge: 9 38—41 mm.; 2 38—43 mm. Die d von Bowen passen am besten zu Cramer’s fig. ©, solche von Cap York zu fig. A. Die 2 variiren ziemlich stark; ein Exemplar von Cap York stimmt genau mit Cramer’s Velleda. ein anderes hat einen schwachen röthlich-blauen Anflug und ein drittes (von Bowen) ist fast wie die gezeichnet, nur dass das Blaue röthlicher und theilweise durch Weiss ersetzt ist. Fliest nach Frau Dietrich bei Mackay im August und September in dichtem Gebüsch. Genus Neptis, Fabricius. N. Venilia, Linne. Pap. Venilia, Cram. Pap. Exot. taf. 219 B. C. Erhalten von Cap York. Flügellänge: 24—29 mm. Die australischen Exemplare unterscheiden sich von den molukkischen besonders durch die Theilung der weissen Binde auf den Vorderflügeln in zwei Theile. Es würde Butler’s mortifacies (Trans. Ent. Soc. London 1875 pag. 5) passen, wenn in der Beschreibung nicht stände, dass die weisse Binde auf den Hinterflügeln so breit wäre wie in den breitesten Exemplaren von N. Agatha, was bei den mir vorliegenden 8 Exemplaren keineswegs der Fall ist. N. consimilis, Boisduval. L. consimilis, Boisd. Voy. Astr, Lep. pag. 133 no. 5. Erhalten von Bowen und Cap York. Flügellänge: © 21—24 mm. Die grosse Suite dieser Art im Dresdener Museum von Neu-Guinea zeigt uns, wie stark dieselbe zum Variiren neigt (vergl. Kirsch, Beitrag zur Kenntniss der Lep. Fauna von Neu-Guinea, pag. 125 no. 95). Bei dem mir vorliegenden geringen Material und bei der Dürftigkeit der Beschreibungen, 151 41. H> © 44. sowohl von Boisduval’s consimilis als Felder’s affinis, ziehe ich dahıer vor, die australischen Exemplare unter dem älteren Namen stehen zu lassen. Die Binde auf der Oberseite der Hinterflügel ist bei den beiden australischen 9° breiter als bei zwei mir vorliegenden ? von Jobi und Waigiou. Auf den Vorderflügeln ist der Fleck an der Flügelspitze ebenso weit von der Binde getrennt wie bei dem 2 von Waigiou, während bei Exemplaren von Neu-Guinea dieselben meistens zusammenfliessen. N. Shepherdi, Moore. 2 Proc. Zool. Soc. London 1858 pag. 8 no. 16 taf. 50 fig. 1. Oberseite. Erhalten von Bowen, Gayndah. Flügellänge: 9 30—32 mm.; ? 31—35 mn. Das % hat an der Vorderflügelspitze nur zwei kleine weisse Flecke, das ? dagegen, wie in der eitirten Abbildung, deren drei. Der von Moore erwähnte kleine Fleck über dem länglichen Fleck am Innenrande der Vorderflügel fehlt den meisten Exemplaren, sowie auch in Moore’s Bild. Die weisse Färbung spielt in’s Grünliche. Mir liegt diese Art ausserdem von Woenombai (Aru-Inseln) vor und Dr. Meyer fand sie bei Ansus und Rubi (Neu-Guinea). N. latifasciata, Butler. Trans. Ent. Soc. London 1875 pag. 4. Erhalten von Cap York. Flügellänge: 2 35 mm. Die weisse Färbung spielt in’s Röthliche und der Verlauf der bedeutend breiteren Binde auf den Hinterflügeln ist anders als bei Shepherdi. Neptis Praslini Bois duval. L. Praslini, Bdv. Voy. Astr. Lep. pag. 131 no. 2. Hamadryas Moorei, Mac Leay. Trans. Ent. Soc. New. S. Wales 1866. Erhalten von Cooktown. (Coll. Staudinger.) Flügellänge: 9 26 mm.; ? 33 mm. Das vorliegende 9 von Cooktown stimmt, abgesehen von den sexuellen Unterschieden, genau mit einem 2 meiner Sammlung von Batauta überein. Boisduval’s ziemlich kurze Beschreibung passt sehr gut, die Dreitheilung des weissen Längsstriches in der Discoidalzelle der Vorderflügel und die sehr breite weisse Binde der Hinterflügel sind charakteristisch. (Genus Charaxes, Ochsenheimer. Ch. Sempronius, Fabricius. P. N. Sempronius, Fabr. Ent. Syst. III 1 pag. 62 no. 194. + Ch. Tyrtaeus, Feld. Lepidopt. Fragmente pag. 30 no. 42 taf. 9 fig. 3. Ober- und Unterseite. Erhalten von Rockhampton, Bowen, Port Denison, Cap York. Flügellänge: 9 43—45 mm.; 2? 51—53 mm. Felder’s Bild ist nach einem sehr blassen Exemplare gemacht. Frische Exemplare sind auf der Oberseite schwarz. Die kleinen Schwänze sind beim 0 kleiner als beim 2, im Uebrigen sind sich beide Geschlechter gleich, abgesehen von der Grösse. Bei einem 2 von Cap York ist der Innenrand dder Hinterflügel auf der Unterseite heller als bei Exemplaren von anderen Fundorten. Die Schmetterlinge setzen sich gerne an Baumstämme, deren auslaufenden Saft sie aufsaugen, sie sind dann wie betäubt und leicht zu fangen. 152 | | | | i Genus Mynes, Boisduval. M. Guerinii, Wallace. Tafel 9. fig. 10. 12. 13. 14. 2 fig. 11. 15. 16. 17. ® Transact. Ent. Soc. London 1869 p. 78. Y. H. Miskin, Note on Mynes Guerini. Wall. Trans. Ent. Soc. London 1874 pag. 237—240. | Erhalten von Bowen, Port Denison, Cap York. _ Flüsellänge: 4 27-30 mm.; 2 29-35 mm. Die Abbildungen auf Tafel 9 zeigen, wie diese Art zum Varüren neigt. Wenn ich dieselbe besondere Art neben Geoffroyi stehen lasse, so geschieht es hauptsächlich wegen des ungenügenden terials, welches mir von letzterer zu Gebote steht. Aus den verschiedenen Abbildungen und Beschreibungen von Geoffroyi scheint mir hervorzu- en, dass entweder verschiedene Arten den einzelnen Autoren vorgelesen haben oder dass Geoffroyi o sehr variirt als Guerinii. Blanchard schreibt (Voy. Pöle Sud pag. 393): »en dessous les eures sont d’un blanc pur, avec l’extremite noire; celles-ci marquees de 5 ou 6 taches blanches ı jaunes,« während Boisduval nur von weissen Flecken spricht. Die Abbildung in Voy. Coquille bt nur die Oberseite, ist zu blau gehalten und nicht besonders: die Vorderflügelspitze ist ohne sse oder gelbe Flecken. Wallace beschreibt das 2 von Geoffroyi und führt an, dass »the apical spots on the under surface are less yellow.« Hiernach kommt Geoffroyi sowohl mit weissen als gelben lecken auf der Unterseite der Vorderflügelspitze vor, und es bliebe als einziger constant scheinender schied zwischen den beiden Arten nur die gelblich weisse Binde auf der Oberseite der Vorder- spitze, die bei Geoffroyi zu fehlen scheint. Aber auch dieser Unterschied steht nicht mehr durch. seinem Beitrag zur Lep. Fauna von Neu-Guinea führt Kirsch p. 126 an, dass ein bei Kordo ngenes 2 von Geoffroyi an der Spitze einen der Binde der Unterseite entsprechenden länglichen, ssen Fleck hat. Butler’s Doryca (Cistula Entom. VIIL., p. 163) ist nach brieflichen Mittheilungen des Autors der Oberseite gleich Geoffroyi,. auf der Unterseite aber mehr wie Guerini. Nach Butler unter- idet sich Guerinii am leichtesten von Geoffroyi durch die drei Flecke auf der Oberseite der Vorder- gelspitze und das lebhaft selbe Band ebenda auf der Unterseite. Wallace hat in seiner Beschreibung Sessen anzuführen, dess Guerinii auf der Unterseite gerade wie Geoffroyi am Aussenrande der Vorder- und an der Wurzel der Hinterflügel einen rothen Fleck hat. Die Abbildung in den Genera of diurnal Lepidoptera taf. 51, fig. 1. Oberseite passt in Zeich- & und Farbenton auf das 2 von Guerinii. Von der australischen Art haben mir, meistens in aus der Raupe gezogenen Exemplaren, 94 Sttick vorgelegen, von denen R “ 21 S' und 19 2 gleich Miskin’s Exemplar D (l. c. pag. 239), tar Ihe LO ER m .. 15 d » » » N ( » » 238.) ER A: NR > » > BEC> 2 ah) 2 San lo al; gezeichnet sind. — 6d wndS82 sind auf der Unterseite noch dunkler (taf. 9 fig. 17.) und die übrigen vertheilen _ auf Zwischenstufen, so dass vom hellsten bis zum dunkelsten Exemplare eine ganze Stufenleiter Die Schmetterlinge sind bei Port Mackay von Frau Dietrich im Juni gezogen, doch wurden I im October und November Exemplare beobachtet. Die Raupen leben gesellschaftlich. 153 on) 46. AT. 154 Familia IH: Lyc»nid». (renus Chrysophanus, Hübner. Chr. Aurifer, Blanchard. d‘ Thecla aurifer, Blanch. Voy. Pöle Sud, taf. 3. fig. 13. 14. » Jimbaria, Blanch. 1. ce. texte, pag. 400. Erhalten von Sidney und Rockhampton. Flügellänge: und ? 12—12 mm. Blanchard’s Abbildungen sind gut, nur ist der Analwinkel der Hinterflügel etwas mehr vorgezogen als in den Bildern. Das 2 hat viel abgerundetere Vorder- und Hinterflügel und weniger Goldglanz auf den orangefarbigen Flecken als das d‘, ist aber im Uebrigen mit Letzterem ganz gleich gezeichnet. Genus Zeritis, Boisduval. Z. discifer, Herrich-Schäffer. d‘. Chr. discifer, H.-Sch. Stettiner Ent. Zeit. 1869. pag. 72 no. 21. taf. 4. fig. 21. Erhalten von Sidney, Rockhampton, Gayndah. Flügellänge: 12—14 mm.; ? 14—15 mm. Vorliegende Art, von welcher H.-Schäffer nur das cd‘ beschrieben und abgebildet hat, ist keineswegs identisch mit Aurifer, Blanchard. Ausser durch in beiden Geschlechtern verschiedenen Flügelschnitt unterscheiden sich die beiden Arten sehr leicht durch die Franzen, die bei discifer gefleckt, bei aurifer einfarbig sind. Am Ende der Mittelzelle ist auf der Oberseite der Vorderflügel ein schwarzer Punkt, correspondirend mit dem dritten Punkte der Unterseite. Die Zeichnung auf der Unterseite der Hinter- flügel ist häufig verwischt und undeutlich. Das ? hat weniger spitze Vorderflügel und etwas hellere Grundfarbe als das cd‘ und einen fast ganz verloschenen orangefarbigen Mittelfleck auf der Oberseite der Vorderflügel. Das von Donovan (Ins. India taf. 43. fig. 4) als Lucanus, Fabr. abgebildete 2 gehört einer nahe verwandten, vielleicht derselben Art an, wogegen Fabricius’ Beschreibung von Lucanus durchaus auf die vorliegende Art nicht passt. (Genus Plebeius, Linne. Sectio A. Danıs, FABkıcıvs. D. Danis, Cramer. 9. Pap. Danis Cram.- Pap. Exot. taf. 70 E. F. he Pol. Damis, Guerin, Voy. Coquille, II. taf. 18. fig. 1. 2. Erhalten von Cap York. (Coll. Semper.) Flügellänge: * und 2 21 mm. Die beiden vorliegenden australischen Exemplare stimmen genau mit der citirten Abbildung bei Guerin überein. Blanchard’s Sebae (Voy. Pöle Sud, taf. 3. fig. 1.2.) passt nicht, sowohl die Bilder als die Beschreibung weichen ab. Cramer, Godart, Boisduval und Herbst XI pag. 303 beschreiben nur das 2. Die australischen Exemplare stimmen überein mit solchen von Meisol und den Aru-Inseln, während Exemplare von Ceram auf der Oberseite beim 2 und auf der Unterseite in der Breite des schwarzen Aussenrandes der Hinterflügel abweichen. Die 2 von den Aru-Inseln und Australien haben auf der Oberseite kein Blau, wie Cramer’s Bild und ein Exemplar von Ceram es zeigen. Die Franzen sind bei beiden Geschlechtern gefleckt. 154 155 49. D. Taygetus, Felder. L. Taygetus, Felder, Nov. Reise, Lep. taf. 33. fig. 19. 5, fig. 20. 21. 2. Erhalten von Rockhampton, Bowen, Port Denison, Gayndah und Sidney. Flügellänge: * 15—17 mm.; ?£ 15—18 mm. Der weissliche Anflug beim J° auf der Oberseite der Vorderflügel ist meistens kaum angedeutet. Auf den Hinterflügeln ist bisweilen längs den Adern im weissen Mittelfelde ein bläulicher Anflug. Die Franzen sind schwarz. 50. D. Mac Leayi, Semper, nov. spec. Erhalten von Cap York. (Coll. Semper.) Flügellänge: und ? 14 mm. Diese Art steht der vorigen sehr nahe, unterscheidet sich aber sehr leicht durch die gefleckten Franzen. sowie beim 2 durch einen, vom schwarzen Vorderrande in den weissen Mittelfleck auf den Vorderflügeln vorspringenden Zahn und die sehr undeutliche blaue Bestäubung an den Flügelwurzeln. Das & ist viel weniger intensiv blau gefärbt als bei Taygetus. Es ist mir nicht möglich gewesen, die Originalbeschreibung von Mac Leay’s Salamandri (Proc. Ent. Soc. N .S. Wales, 1866.) nachzulesen, so dass ich zweifelhaft bin, ob seine Art identisch mit dieser oder mit Felder’s Taygetus ist. Miskin und Butler erklären Salamandri für synonym mit Taygetus. 51. D. Cyanea, Cramer. &. Pap. Cyanea, Cram. Pap. Exot. taf. 76. C. D. Erhalten von Bowen. Port Denison und Cooktown. Flügellänge: 9 17 mm.; ? 17—18 mm. Die australischen Exemplare unterscheiden sich von solchen von Amboina (wie bei Danis, Cram.) durch den etwas breiteren schwarzen Aussenrand auf der Unterseite der Hinterflügel, während sie mit Exemplaren von Doreh und den Aru-Inseln übereinstimmen. 52. D. Aleuas, Felder. d.. L. Aleuas, Felder, Nov. Reise, Lep. taf. 33. fig. 15. 16. 2. L. Alcas, Felder, 1. c. fig. 27. 28. Erhalten 1 von Cooktown. (Coll. Staudinger.) Flügellänge: 9 18 mm.; 2 16—18 mm. Das australische Exemplar weicht von den mir vorliegenden 2? von Meisol und Waigeou dadurch ab, dass auf der Unterseite die äussere Fleckenreihe fast gar nicht blau angeflogen, sondern +» fast weiss ist. Jedoch variiren hierin auch die beiden 2 von anderen Fundorten und sind weniger | blau als Felder’s Abbildungen. Dass Aleuas und Alcas zusammengehören, scheint mir unzweifelhaft. Sectio B. Lamripes, Hüsser. 53. L. Parrhasius, Fabricius. | _—_H.R. Parrhasius, Fabr. Ent. Syst. III. pag. 289. no. 108. Lyc. Parrhasius, Horsf. Cat. Lep. E. J. C. pag. 86. no. 20. Lye. Parrhasius, Moore, Cat, Lep. E. J. Mus. I. taf. 12. fie. 3. | Erhalten von Rockhampton, Bowen, Gayndah, Cooktown. ww: Flügellänge: * 11—14 mm.; 2 10—14 mm. | _ Die mir ausser von Australien, von Ceram und den Philippinen in beiden Geschlechtern vor- | _ liegende Art ist zweifellos die von Horsfield a. a. ©. beschriebene Art. Ob dieselbe jedoch wirklich identisch mit Fabrieius’ Parrhasius, ist mir zweifelhaft. Horsfield selbst scheint nach dem Schlusssatze 155 54. 56. 156 seiner Beschreibung gezweifelt zu haben und Butler führt in seinem Cataloge der Fabricius’schen Rhopaloceren (pag. 165. no. 12.) Horsfield’s Beschreibung, sowie Moore’s Bild nieht mit auf. In der Zeichnung ist diese Art sehr constant; sie varjirt nur in der Grösse, sowie in der mehr oder minder bläulichen Bestäubung der Oberseite bei dem 2. L. Piato, Fabricius. H.-R. Plato,. Fabr. Ent. 'Syst..[LI. pag. 288..no. 103. L. Plato, Blanchard, Voy. Pöle Sud, pag. 398. taf. 3. fig. 9. 10. 2. Lamp. Plato, Butler, Cat. of. Fabric. diurnal Lep. taf. 2. fig. 3. Erhalten von Rockhampton, Bowen. Flügellänge: 14—15 mm.; ? 13—16 mm. Mir vorliegende 2 und 5 2 stimmen in jeder Beziehung zu Fabricius’ Beschreibung und zu Butler’s Bild auch in Grösse und Flügelform, so dass ich nicht zweifle diese Art richtig bestimmt zu haben. Godart’s Beschreibung von Plato gehört nicht hierher, sondern zu Horsfield’s Nila, die mir in 2 d von Darjeeling vorliegt und die keineswegs identisch mit Plato, Fabr. ist. Kirby eitirt Blanchard’s Plato als var. a bei Lysimon, Hübner; Blanchard’s Figuren zeigen aber nicht nur die Schwänze an den Hinterflügeln, sondern er erwähnt derselben auch ausdrücklich im Texte. Vorliegende Art wird mehrfach mit der weiter unten folgenden Astraptes, Felder verwechselt, von welcher sie sich durch die weniger abgerundeten Vorderflügel und den weniger lebhaften Schiller der Oberseite leicht unterscheidet. Es sind ausserdem bei ihr die Zeichnungen der Unterseite viel zarter als bei Astraptes und das Analauge auf den Hinterflügeln sehr klein. L. Berenice, Herrich-Schäffer. Lyc. Berenice, H.-Sch. Stett. Ent. Zeit. 1869. pag. 74. no. 33. Erhalten von Rockhampton, Bowen, Brisbane. Flügellänge: 13—15 mm.; 2 12--15 mm. Steht der vorigen Art sehr nahe, unterscheidet sich aber leicht durch die Unterseite, welche bei H.-Sch. sehr gut beschrieben ist. H.-Sch. sagt nicht, welches Geschlecht ihm vorgelegen; nach den typischen Exemplaren im Museum Godeffroy hat er ' und 2 vor Augen gehabt. Die 2 unter- scheiden sich wie bei den verwandten Arten durch den helleren und auf die innere Flügelhälfte beschränkten blauen Schiller und etwas abgerundetere Vorderflügel. H.-Sch. Bemerkung, dass Berenice etwas kleiner als Bero&, Felder sei, ist bei der Neigung beider Arten, in der Grösse zu variiren, nicht ganz correct. L. Astraptes, Felder. L. Asträptes, Felder, Lep: Amb. species novae, pag. 9. no. 31. L. argentina, v. Prittw. Stett. Ent. Zeit. 1867. pag. 274. no. 32. L. candrena, H.-Schäffer, Stett. Ent. Zeit. 1869. pag. 74. no. 34. Erhalten von Bowen und Cap York. Flügellänge: X 12—13 mm. Ein Vergleich der mir in beiden Geschlechtern von Amboina vorliegenden Astraptes mit den typischen Exemplaren von H.-Schäffer’s Candrena lässt keinen Zweifel, dass dieselben zu einer Art gehören, die weit verbreitet zu sein scheint. ‚Ausser von den angeführten Fundorten habe ich dieselbe in ziemlicher Anzahl von den Philippinen, den Samoa- und Fidji-Inseln vor mir. Leider fehlen mir von Australien die 2; da aber bei denselben von sämmtlichen übrigen angeführten Fundorten kein Unterschied ist, so glaube ich, dass auch australische Exemplare nicht abweichen werden. 156 ‚Hyrcanus, Felder. Hyreanus, Felder, Lep. Amb. species novae, pag. 8. no. 28. :assioides (pseudocassius), Murray, Ent. Mo. Mag. X. pag. 108. 126. Erhalten von Sidney, Rockhampton. Bowen, Gayndah. Flügellänge: und 2 11—14 mm. u Bei Gayndah sehr häufig. Zahlreiche australische Exemplare unterscheiden sich nicht von einem C° meiner Sammlung ‘von Amboina. Ist sehr nahe mit Telicanus, Hübner verwandt, jedoch leicht an dem viel kürzeren s c ıwanze der Hinterflügel, sowie an der mehr abgerundeten Flügelform zu erkennen. Auf der Unter- seite steht am Innenwinkel der Hinterflügel ein dritter sehr kleiner schwarzer grüngolden bestäubter kt, den Telicanus nicht hat. Dieser dritte Punkt ist mitunter sehr undeutlich und vielleicht von Fe ler übersehen worden. _ Die Franzen sind ungefleckt. ıcyra, Felder. d' L. Ancyra, Felder, Lep. Amb. species novae, pag. 10. no. 36. Novara Reise, Lep. II. pag. 276. no. 342. taf. 34. fig. 5.. Unterseite. i a. H.-Schäffer (nec Felder), Stett. Ent. Zeit. 1869. pag. 72. no. 24. rhalten von Rockhampton, Gayndah, Cooktown. -Blügellänge: 9 12—14 mm.; ? 13—14 mm. E “ Sowohl Felder’s als H.-Schäffer’s irrthümlich unter Nora gegebene Beschreibung passen sehr uf die vorliegende Art, die ich in Wien nach dem typischen Exemplare bestimmt habe. Ancyra b grösser als Nora und hat längere Hinterflügel. Beim * sind die Flügelwurzeln auf der Oberseite blau; das noch unbeschriebene 2 unterscheidet sich wie bei den vorhergehenden Arten vom d' die nur auf der Wurzelhälfte blau bestäubte Oberseite. Die Grundfarbe der Unterseite ist mplare auf der Unterseite von hellerer Grundfarbe als solche von den Philippinen und Kajoa. . L. Nora, Felder. 7 ra, Felder, Lep. Amb. species novae, pag. 11. no. 37. Novara Reise, Lep. Il. pag. 275. no. 341. 34. fig. 34. Unterseite. eri, Murray, Trans. Ent. Soc. London. 1874. pag. 527. taf. 10. fig. 4. d‘. 6. 2. 3 alten von Rockhampton, Gayndah, Flügellänge: & 11 mm.; 2 11—12 mm. Beschreibungen und Abbildung bei Felder sind sehr gut. Im Novara-Werke beschreibt Felder as d', bei der ersten Diagnose jedoch auch das 2, nur ist dabei nicht erwähnt, dass es den nlichen blauen Schiller auf-der Wurzelhälfte der Flügel hat. Die gelbliche Grundfarbe der eite ist sehr variirend und besonders bei abgeflogenen Exemplaren verschwunden. Am stärksten ind meine philippinischen Exemplare dieser Art, während die australischen mit einem c' von Ceram übereinstimmen. | 60. L. Perusia, Felder. L. Perusia, Felder, Lep. Amb. species novae, pag. 11. no. 38, Novara Reise, Lep. II. pag, 274. no. 338. taf. 34. fig. 4. Unterseite. isn rusia, H.-Schäffer, Stett. Ent. Zeit. 1869. pag. 73. no. 27. Erhalten von Bowen, Rockhampton, Gayndah, Cooktown, Cap York. 157 61. 62. 68. 158 Das von Felder nicht gekannte 2 ist auf der Oberseite weiss mit breitem schwarzen Vorder- und Aussenrande und bläulichem Anflug an der Flügelwurzel. Die Unterseite ist ebenfalls heller als beim <, so dass ein Theil der dunkleren bindenartigen Zeichnungen mitunter ganz verschwindet. Nach Butler fliegt diese Art auf den Neuen Hebriden. Ich besitze sie von keinem anderen Fundorte als Australien. L. Cnejus, Fabricius. H. R. Onejus, Fabr. Ent. Syst. Suppl. pag. 430. no. 100—101. 2. L. samoa, H.-Schäffer, Stett. Ent. Zeit. 1869. pag. 73. no. 30. taf. 4. fig. 18. Ober- und Unterseite. l. ’e.’pag. 138. Erhalten von Bowen, Rockhampton. Gayndah, Cooktown, Cap York. Flügellänge: 9 und 2 12—16 mm. Ganz gleich mit Exemplaren von Sumatra, China, den Philippinen, Kajoa und den Südsee- Inseln. Frische 2 haben einen schönen azurblauen Schiller anf der Wurzelhälfte der Vorderflügel. L. Kandarpa, Horsfield. L. Kandarpa, Horsf. Cat. Lep. E. J. ©. pag. 82. no. 17. 2 L. Platissa, H.-Schäffer, Stett. Ent. Zeit. 1869. pag. 74. no. 31. taf. 4 fig. 20. Ober- und Unterseite. Erhalten von Bowen, Rockhampton, Gayndalhı, Cooktown, Cap York. Flügellänge: 9 11—16 mm.; ? 12—14 mm. Da der Schlusspassus in Fabricius Beschreibung seiner Strabo (Ent. Syst. ILL. pag. 287. no. 101.) auf die vorliegende weit verbreitete Art nicht passt, so habe ich vorgezogen, wie Kirby es gethan hat, Kandarpa nicht als synonym zu Strabo zu ziehen. Exemplare von den Fidji- und den Palau- Inseln sind erheblich kleiner als die grössere Mehrzahl, und Exemplare von Mindanao sind von den den mir vorliegenden die grössten. Auf der Unterseite sind die Punkte am Vorderrande der Vorder- und Hinterflügel nicht immer schwarz und oft kaum dunkler als die übrigen Zeichnungen. Die 2 von Australien haben mehr blauen Anflug als solche von den Philippinen. L. Boeticus, Linne. L. archias, Cr.? H.-Schäffer, Stett. Ent. Zeit. 1869. pag. 73. n. 28. Erhalten von Bowen, Rockhampton, Gayndah. Flügellänge: 12—16 mm.; 2 11—16 mm. Von dieser weit verbreiteten Art liegen mir aus Europa, Afrika, Asien und Australien zahl reiche Exemplare vor und ich kann keinen durchstehenden Unterschied zwischen den Exemplaren von verschiedenen Fundorten finden, auch nicht in den von H. Schäffer a. a. O, angegebenen Punkten. Die australischen Exemplare variiren sehr in der Grösse; die Oberseite des c* ist bei ihnen nicht langhaariger als bei frischen Exemplaren von anderen Fundorten. Im Ton der Oberseite des 0‘ kommen recht häufig Abweichungen zwischen ganz Röthlich- blau und einem viel grünlicheren Blau vor, worauf ich jedoch kein Gewicht legen kann. Wie ich bereits an einem anderen Orte hervorgehoben habe, ist es wahrscheinlich, dass die Beschaffenheit der Atlımosphäre, starke Rlectrieität z. B., zur Zeit der Puppenruhe oder des Ausschlüpfens des Schmetterlings hierauf von Einfluss sein mag. Man vergleiche hierüber die Petites Nouvelles Entomologiques vom 15. Augnst und 15. September 1876. Es wäre wünschenswerth, wenn die Herren Lepidopterologen in Australien auf diesen Punkt einmal genau achten möchten. Besonders würden sich nach meiner Ansicht Lycaeniden zu solchen Beobachtungen eignen. 158 64. ' 66: 68. r 69. L. Palmyra, Felder. L. Palmyra, Felder, Lep. Amb. species novae, pag. 11. no. 40. Novara Reise, Lep. II. pag. 276. no. 343. taf. 34. fig. 28. 29. Erhalten 1 S von Rockhampton. (Mus. Godeffroy.) Flügellänge: 12 mm. Das mir vorliegende Exemplar habe ich in Wien mit dem typischen Exemplare zu vergleichen Gelegenheit gehabt und finde beide vollständig übereinstimmend. Ich würde auch Murray’s lineata (Trans. Ent. Soc. London. 1874. pag. 524. taf. 10. fig. 9,) für dieselbe Art halten, wenn Murray nicht aus- drücklich anführte, dass lineata ungefleckte Franzen hätte. Mein australisches Exemplar hat gefleckte Franzen und ist auf der Unterseite noch heller als Felder’s Bild, dagegen auf der Oberseite etwas dunkler. Ob diese Art und die folgenden hier am richtigen Platze stehen, ist mir zweifelhaft. . L. biocellata, Felder. L. biocellata, Felder, Novara Reise, Lep. II. pag. 280. no. 352. taf. 35. fig. 14. Unterseite. Erhalten 1 2 von Rockhampton. (Mus. Godeftroy.) Flügellänge: 10'/. mm. Sehr gut mit der Beschreibung und Abbildung stimmend. L. dubiosa, Semper, nov. spec. Erhalten von Bowen, Cooktown, Cap York. Flügellänge: 11—12 mm.; ? 10—11 mm. Diese Art, welche mir auch in mehrfachen Exemplaren von den Philippinen vorliegt, steht der Berenice, H.-Schäffer sehr nahe und unterscheidet sich besonders durch die geringere Grösse und den Mangel der Schwänze. Auf der Unterseite ist das äussere Analauge auf den Hinterflügeln verhältnissmässig grösser und runder als bei Berenice, Die Vorderflügel sind weniger spitz und der violette Schein der Oberseite des J‘ ist ein anderer als bei der erwähnten nahe stehenden Art. Sectio ©. Lycarsa. Fagrıcıos, . L. serpentata, H.-Schäffer. L. serpentata, H.-Schäfter, Stett. Ent. Zeit. 1869. pag. 74. no. 32. Erhalten von Bowen, Rockhampton, Gayndah. Flügellänge: &' 9—10 mm.; 2 10 mm. H.-Schäffer’s Beschreibung ist gut, nur hat er vergessen zu erwähnen, dass an der gewöhnlichen Stelle der Hinterflügel eine zahnartige Verlängerung statt des Schwanzes vorhanden ist. Den von H.-Sch. erwähnten violettblauen Anflug der Wurzelhälfte haben nur die 2; die mir vorliegenden 4, freilich sämmtlich etwas abgeflogen, sind auf der Oberseite einfarbig braun. Die Franzen sind gefleckt. Serpentata ist sehr nahe mit der afrikanischen Tespis, L. verwandt, sowohl im Habitus als in der Anlage der Zeichnung der Unterseite. Auch der folgenden Art steht sie nahe. L. Agricola, Doubleday. Lucia Agricola, Doubl. Gen. Diurnal Lep. taf. 76. fig. 4. Erhalten von Sidney. (Coll. Semper.) Flügellänge: 9 11 mm. Nur ein c* erhalten. L. Sylvicola, Leach, i. I. Mus. Berol. Erhalten von Sidney. (Mus. Godeffroy.) Flügellänge: 2 11 mm. j 159 160 Nur ein defectes 2 einer Art, welche im Berliner Museum unter diesem Namen steckt und der vorigen nahe steht. L. Diogenes, Blanchard. 2. Pol. Diogenes, Blanch. Voy. Pöle Sud IV, Insectes pag. 397. taf. 3. fig. 7. 8. L. communis, H.-Schäffer, Stett. Ent. Zeit. 1869. pag. 72. no. 25. L. phoebe, Murray, Ent. Mo. Mag. : 1873. pag. 107. ? L. Labradus, Godart, Ene. Meth. IX. pag. 680. no. 197. (mach einem einzelnen abgeflogenen J' beschrieben.) Erhalten von Melbourne, Sidney, Bowen, Rockhampton, Gayndah, Peak Downs. Cooktown, Cap York. Flügellänge ” und 2 11—14 mm. Die grosse Anzahl (135 Exemplare), welche mir von dieser Art vorliegt, hat es mir sehr erleichtert, in ihr Blanchard’s Diogenes zu erkennen, welche a. a. ©. sehr gut beschrieben ist. Die innerste der drei erwähnten Fleckenreihen auf der Unterseite besteht aus länglichen Flecken auf den Vorder- und runden auf den Hinterfiügeln. Die weisse Einfassung der Flecken und Binden wird mitunter so breit, dass die graue Grundfarbe auf der äusseren Flügelhälfte ganz verdrängt ist. Gefliogene Exemplare sehen dagegen häufig ganz einfarbig dunkelgrau aus und es ist deshalb das Bestimmen einzelner Exemplare dieser Art recht schwer. Beim cd‘ ist der schwarze Aussenrand auf der Oberseite weniger breit und der blaue Anflug etwas lebhafter als beim 2. Mit Lysimon, Hbr. und Alsulus, H.-Schäffer ist vorliegende Art keineswegs identisch. Ausser von Australien liegt mir diese Art von den Samoa- und Fidji-Inseln und von Neu- Seeland vor und ich möchte fast glauben, dass Felder’s Oxleyi (Novara-Reise, Lep. taf. 35. fig. 6.) von Neu-Seeland ebenfalls zu der vorliegenden Art gehört. L. alsulus, H.-Schäffer. L. alsulus, H.-Schäffer, Stett. Ent. Zeit. 1869. pag. 75. no. 36: Erhalten von Bowen, Rockhampton, Gayndalhı, Cooktown, Cap York. Flügellänge: “ und 2 9—12 mm. Diese Art ist leicht kenntlich an der ganz fleckenlosen Unterseite, die nur am Saume auf beiden Flügeln eine schwache Fleckenreihe zeigt, von welchen derjenige in Zelle 2 der Hinterdügel sehr dentlich schwarz hervortritt. Die Franzen sind aschgrau mit weisser Spitze. Beim 3 wird auf der Oberseite an der Vorderflügelspitze der schwarze Aussenrand breiter. Das 2 ist oberseits braun mit bläulichem Schiller auf der Wurzelhälfte der Vorder- und Hinterflügel. Diese Art fliegt in gänzlich unveränderter Gestalt auf den Philippinen, den Samoa- und Fidji-Inseln. L. Putli, Kollar. L. Putli, Kollar, Hügel’s Kaschmir, IV. 2. pag. 422. L. isophthalma. H.-Schäffer, Stett. Ent. Zeit. 1869. pag. 73. no. 29. (nec Correspondenzblatt, Regensbe. XVI. pag. 141.) L. Gnoma, P. C. T. Snellen, Tijdschrift voor Entomologie XIX. pag. 159. taf. 7. fie. 1. Erhalten von Rockhampton, Gayndahı. | Flügellänge: 9 und 2 8—10 mm. Einem Vergleiche australischer Exemplare mit den Typen im kaiserlichen Cabinet in Wien verdanke ich obige Bestimmung, die ich in einem Werke über so entfernte Gegenden nicht gesucht hatte. Wenn es auch nicht zur Unmöglichkeit gehört, dass Hügel diese Art von Kaschmir gebracht | haben sollte, besonders da Snellen sie auch von Java erhalten hat, so ist es dennoch leicht möglich, 160 on a u TE Mn u I 73. 14. (D% 161 dass hier eine Verwechselung vorgefallen ist; denn im Wiener Cabinet befinden sich sichere australische Thiere von Hügel, der, bevor er Kaschmir bereiste, in Südost-Australien gewesen sein wird. Snellen’s vergrösserte Abbildung ist sehr gut und lässt keinen Zweifel an der Identität beider Arten. H.-Schäffer ist ein kleiner Irrthum passirt, indem er die vorliegende australische Art für identisch mit seiner cubanischen isophthalma hielt. Bei letzterer sind die Franzen an den Vorder- flügelspitzen und am Innenwinkel weiss. bei Putli braun. Auf der Unterseite ist bei der cubanischen Art die Grundfarbe der Flügelwurzel auf den Vorderflügeln weisslich, und es stehen bei dieser Art auf den Hinterflügeln die Augen auf weissem Grunde. Isophthalma ist nahe verwandt mit der mexicanischen Exulis, Boisd. und einer aus Texas kommenden Art. Die Zeichnung von Putli ist bei beiden Geschlechtern gleich und sehr constant und Kollar’s Beschreibung ausgezeichnet gut. Nahe verwandt ist Trochilus, Freyer. L. Lysimon, Hübner. Pap. Lysimon, Hübn. Eur. Schmett. I. fig. 534. 535. Erhalten von Rockhampton, Gayndah, Peak Downs, Cooktown. Flügellänge: * und ? 10—12 mm. Die australischen stimmen ober- und unterseits in beiden Geschlechtern mit mir vorliegenden Exemplaren von den Philippinen, Mauritius, Süd-Afrika und den Capverdischen Inseln überein. Sogenannte europäische Exemplare, deren genauer Fundort mir unbekannt ist, haben beim c* einen etwas breiteren dunklen Aussenrand und beim 2 fast gar keine blaue Wurzelbestäubung,. während übrigens kein Unterschied zwischen ihnen und den Exemplaren von den oben erwähnten Fundorten existirt. Genus Holochila, Felder. H. absimilis, Felder. Verh. d. k. k. zool. bot. Ges. zu Wien XIIı. pag. 490. Novara Reise, Lep. II. pag. 261. no. 309. taf. 32. fig. 14. 15. c*.. 16. ?. Erhalten von Neu-Süd-Wales, Queensland, Cap York. Flügellänge: 9 18 mm.: ? 17—18 mm. Charakteristisch für diese von Felder sehr gut beschriebene und abgebildete Art ist die in einer nicht gebrochenen Bogenlinie verlaufende innere Punktreih® auf der Unterseite der Hinter- flüge. Das 2 unterscheidet sich ausserdem von nahe verwandten Arten durch die Stellung des weissen Fleckens auf der Oberseite der Hinterflügel, welcher an keiner Stelle den Aussenrand erreicht. H. Margarita, Semper, nov. spec. Erhalten von Bowen, Gayndah, Cap York. Flügellänge: * 14—18 mm. Diese der vorigen oberseits fast ganz gleiche Art unterscheidet sich unterseits am leichtesten durch die gebrochene Bogenlinie der inneren Punktreihe der Hinterflügel, indem der zweite Punkt vom Vorderrande stark wurzelwärts einspringt. Ausserdem tritt ebenda am Aussenrande der Hinter- flügel, besonders dem Innenwinkel zu. eine tiefschwarze Punktreihe auf, während im Uebrigen sämmtliche Zeichnungen der Unterseite blasser und weniger zahlreich sind als bei absimilis. Die Flügelwurzel ist bläulich angeflogen. Das Blau der Oberseite ist viel weniger röthlich als bei der 161 21 162 vorigen Art und zeigt in gewissem Lichte längs den Adern der Vorderflügel dunklere Schatten, die sich gegen den Aussenrand hin verlieren. Das 2 ist mir unbekannt geblieben. H. Helenita, Semper, nov. spec. Erhalten von Cap York. (Coll. Semper.) Flügellänge: 9 16 mm.; ? 14 mm. Das 4 dieser Art unterscheidet sich von den beiden vorhergehenden Arten durch seine Grund- farbe, die noch grünlicher und glänzender als bei der europäischen Damon, Schiff. ist. Auf den Vorder- tlügeln finden sich dieselben pfeilartigen dunkleren Schatten längs den Adern wie bei Margarita, die wegen der helleren Grundfarbe schärfer hervortreten. Bei dem 2 ist der weisse Mittelfleck auf Vorder- und Hinterflügeln grösser als bei Absimilis und nicht von schwarzen Adern durchschnitten, sowie die bläuliche Wurzelbestäubung besonders auf den Vorderflügeln weiter nach dem Vorder- und Innenrande ausgedehnt als bei jener Art. Auf den Hinterflügeln erreicht der weisse Fleck den Vorderrand. Auf der Unterseite sind beide Geschlechter gleich. Die sehr undeutlichen Zeichnungen sind in der Anlage wie bei Margarita, aber weniger hakenförmig und nicht so weit vom Aussenrande abstehend. Kopf, Fühler und Körper der drei vorstehenden Arten sind sich sehr ähnlich. H. Erinus, Fabricius. P. P. R. Erinus, Fabr. Syst. Ent. pag. 525. no. 348. Pap. Erinus, Don. Ins. New-Holl. taf. 31. fig. 3. Ober- und Unterseite. Pol. Erinus, Godt. Enc. Meth. IX. pag. 680. no. 196. Erhalten von Bowen, Rockhampton, Gayndah. Flügellänge: 11—14 mm.; ? 11—13 mm. Donovan’s Bilder sind nicht gut, aber Fabricius und Godart beschreiben die mir vorliegende Art so gut, dass ich nicht daran zweifle, dieselbe richtig bestimmt zu haben, zumal da nach brieflichen Mittheilungen Butler’s das typische Exemplar im British Museum der Flügelform nach ein 2 ist und 13 mm. Flügellänge misst. Was H.-Sch. als Erinus beschreibt und abbildet, gehört zur folgenden Art. Das noch unbeschriebene 4 ist auf der Oberseite dunkelviolett mit schwarzem Aussenrande, welcher sich an der Vorderflügelspitze verbreitert. Das 2 hat mehr abgerundete Vorderflügel und keinen violetten Schimmer, aber auf der Wurzelhälfte der Hinterflügel einen hellbläulichen Anflug. Bei beiden Geschlechtern ist die Unterseite gleich gezeichnet und sind die Franzen einfarbig und nicht gefleckt. H. hyacinthina, Scott, i. I. ? Lye. erinus, H.-Schäffer, Stett. Ent. Zeit. 1869. pag. 75. no. 37. taf. 4. fig. 19. Erhalten von Sidney, Rockhampton. Flügellänge: 16—17 mm.; 2 15—17 mm. Herrich-Schäffer beschreibt die Unterseite a. a. O. sehr gut und das mir vorliegende typische weibliche Exemplar, wonach sein Bild gemacht ist, lässt keinen Zweifel, dass er die vorliegende Art abgebildet und beschrieben hat, die sich allein schon durch ihre bedeutende Grösse von Erinus, Fabr. | unterscheidet. 162 | #1 \ \ 80. 81. 2, 163 Das 5 ist noch tiefer violettblau als bei der vorigen Art, der schwarze Aussenrand auf den Hinterflügeln wurzelwärts etwas gezahnt. Drei mir vorliegende ? von Sidney haben, besonders auf den Hinterflügeln, weniger Blau als das von H.-Sch. abgebildete ?£ von Rockhampton. Die Unterseite ist bei beiden Geschlechtern gleich und weniger weisslichgrau als bei Erinus. In H.-Schäffer's Bild sind die beiden schwarzen Flecken in Zelle 1” und 2 der Vorderflügel zu klein wiedergegeben. Die Franzen sind beim <° sehr undeutlich, beim 2 dagegen sehr deutlich gefleckt. H. Anita, Semper, nov, spec. Erhalten von Sidney, Cap York. Flügellänge: und 2 12—13 mm. Diese mir nur in einem Pärchen vorliegende Art ist oberseits der gleich grossen Erinus, Fabr. sehr ähnlich, nur mit dem Unterschiede. dass die Franzen bei beiden Geschlechtern gefleckt sind und dass das 2 auf der Wurzelhälfte tief blau ist. Die Unterseite ist aschgrau mit dunkleren Stellen am Aussenrande und den gewöhnlichen zwei bogenförmigen Reihen kleiner dunkler Punkte parallel dem Aussenraude. Die beiden innersten Punkte auf den Vorderflügeln sind nicht grösser und tiefer schwarz als die übrigen. Die Vorderflügel haben am Zellende einen kurzen dunklen Strich und die Hinterflügel auf der Wurzelhälfte etwa zwölf kleine schwarze Punkte. H. Heathi, Cox. Lye. Heathi, Cox, Newman’s Entomologist, June 1873. No. 117. pag. 402. no. 1. Erhalten von Sidney (im December gefangen). Gayndah. Peak Downs. Flügellänge: 15—16 mm.: 2 14—16 mm. Diese a. a. ©. sehr gut beschriebene Art und die folgende scheinen mir am besten in diesem Genus zu stehen. Die Flügelform des 2 ist wie bei den übrigen Arten etwas abgerundeter als die des 4°. H. Xanthospilos, Hübner. Rustieus adolescens Xanthospilos, Hübn. Samml. Exot. Schm. I. taf. 99. Pol. Hübneri, Godart, Enc. Meth. IX. pag. 677. no. 185. Erhalten von Sidney (im August gefangen). Rockhampton. Flügellänge: * 13—14 mm.: 2 15— 16 mm. Hübner’s Bilder beider Geschlechter und Godart’s Beschreibung dieser bekannten Art sind sehr gut. Genus Hypochrysops, Felder. H. Epicletus, Felder. d‘. Thecla Epicletus, Felder, Lep. Fragmente pag. 20. no. 25. taf. 6. fig. 5. Erhalten von Cooktown. Flügellänge: * und 2 17—18 mm. Die in grösserer Anzahl in beiden Geschlechtern von Cooktown gesandten Exemplare stimmen so vollständig auch in Grösse mit dem Felder’schen Bilde, dass die richtige Bestimmung gar nicht zweifelhaft sein kann. Ein mir vorliegendes 0’ von den Aru-Inseln unterscheidet sich nur durch etwas grössere Flügelweite von den australischen Exemplaren. . Das bisher noch unbeschriebene 2 unterscheidet sich wie bei Polycletus, L. durch Farbe und Zeichnung der Oberseite, sowie durch die Flügelform vom 4. Auf der Oberseite sind die Vorderflügel an der Wurzel hellblau mit schwachem grünen Schein, in der Mitte mit einem weisslichen, nirgends den Aussenrand erreichenden Fleck und mit breitem schwärzlichen Vorder- und Aussenrande mit einem 163 83. 84. 86. 164 scharfen Winkel am Ende der Mittelzelle. Die Hinterflügel sind schwärzlichbraun mit schwachem blauen Schiller an der Wurzel. Auf der Unterseite stimmen beide Geschlechter überein, nur hat das 2 im Ganzen eine hellere Grundfarbe, die auf der Wurzelhälfte der Vorderflügel fast weiss ist. H. Ignita, Leach. Lye. Ignita, Leach, Zool. Misc. I. pag. 136. taf. 60. fig. 1. ?. Oberseite. ? fig. 2. cd‘. Oberseite. fig. 3: Unterseite. »Lyec. alis supra nigris, disco purpurescente nitido; subtus cinereo-brunneis, maculis igneo-rubris coeruleo-argenteo marginatis, anticis costa basilari fulva.« »Wines black above with a shining purple dise, cinereous brown beneath with fire-red spots bordered with silvery-blue, anterior ones with the base of the costal margin fulvous. The anterior wings of the male have a much broader margin of black than those of the female. The rays of the internal wing-bone of the hinder wings are generally fulvous, but are sometimes found black. « (Leach.) Erhalten von Sidney, Gayndah. Flügellänge: 14 mm.: ? 16 mm. Das 2 ist sehr gut von Leach (fig. 1) abgebildet. Zweifelhaft ist mir aber, ob fig. 2 nicht zu einer anderen Art und zu welcher der beiden Arten die in fig. 3 abgebildete Unterseite gehört, zu der Leach bemerkt, dass sie bei beiden Geschlechtern gleich sei. Bei dem mir vorliegenden J ist der schwarze Aussenrand nicht breiter als beim ?, sonder viel schmäler. In der Abbildung der Unterseite (fig. 3.) fehlen die in beiden Geschlechtern vor- handenen schwarzen Punkte. Auch die runden Hinterflügel der fig. 3 nebst dem weissen Rande derselben stimmen nicht zu dem c° der in fig. 1 abgebildeten Art, welches im Gegentheil spitzere Flügel hat als das 2. Charakteristisch für die vorliegende Art ist der gelbe Vorderrand auf der Oberseite der Vorderflügel, wodurch sie sich leicht von Nareissus, Fabr. unterscheidet. H. Apelles, Fabricius. P. P. R. Apelles, Fabr. Syst. Ent. pag. 524. no, 343. d. Pap. Apelles, Don. Ins. New-Holl. taf. 30. fig. 2. Ober- und Unterseite. Erhalten von Bowen, Cap York. Flügellänge: 9 16—17 mm.; 2 13 mm. Das & ist von Donovan sehr getreu abgebildet; das 2 unterscheidet sich ausser durch seine abgerundetere Flügelform vom c' durch eine besonders am Vorderrande breitere schwarzbraune Um- säumung. weniger feuriges Roth auf der Oberseite und blassere Grundfarbe auf der Unterseite. Genus Pseudodipsas, Felder. Ps. Eone, Felder. Novara Reise, Lepidopt. II. pag. 258. no. 304. taf. 32. fig. 8. 9. Erhalten von Cap York. (Coll. Semper.) Flügellänge: ?£ 13 mm. Das einzige erhaltene weibliche Exemplar weicht nur in der Grösse von Aru-Exemplaren ab. Ps. Digglesii, Hewitson. Transact. Ent. Soc. of London. 1874. pap. 344. Erhalten von Cap York. (Coll. Semper.) Flügellänge: * 17 mm. 164 87. 88. 165 Bei dem vorliegenden Exemplare ist auf der Unterseite der Hinterflügel die ganze äussere Reihe schwarzer Striche mit Ziegelroth nach aussen begrenzt. so dass nicht, wie Hewitson schreibt, zwei ziegelrothe Flecken am Analwinkel, sondern fünf kleine ohne und zwei grössere am Anal- winkel mit Silberbegrenzung vorhanden sind. Genus Lycaenesthes, Moore. L. Balliston, Hübner. d‘. Lampides Balliston, Hübn. Zutr. Ex. Schm. fig. 229. 230. d‘. 2. Lyc. Bengalensis, Moore. Proc. Zool. Soc. London. 1865. pag. 773. taf. 41. fie. 9. Erhalten von Bowen, Cap York. Flügellänge: 13—16 mm.; 2 12—15 mm. Bei sehr genauer Untersuchung der Figur 230 in meinem Exemplare des Hübner’schen citirten Werkes finde ich, dass die innere dreigetheilte weisse Doppelbinde auf den Hinterfligeln vorhanden und nur nicht weiss colorirt ist. Ob das typische Exemplar abgeegriffen war oder beim Coloriren hier ein Fehler vorliegt, kann ich nicht unterscheiden; es fällt aber durch das Vorhandensein dieser Binde jeglicher Unterschied zwischen Balliston und Bengalensis fort. Moore erwähnt in seiner Beschreibung freilich nur eines kleinen schwarzen Fleckens am Analwinkel der Hinterflügel oberseits. in seiner Abbildung sind jedoch, wie bei Balliston, deren zwei. Dass Hübner Georgien in Florida als Heimath seines Balliston anführt, kann meiner Annahme nicht entgegenstehen, denn es kommt dieser Irrthum bei von Herrn Dr. Andersch herstammenden Arten mehrfach in Hübner’s Werk vor. Ich muss die Heteroceren bei Seite lassen, obgleich ich glaube, auch darunter einige Ostindier als angeblich aus »Georgien in Florida« stammend zu erkennen und beschränke mich darauf, folgende Arten anzuführen: No. 1. fig. 1. 2. Symph. Alcandra .... ist Symph. Thyelia, Fabr. » 24. » 47. 38. Leptosia Chlorographa » Pontia Xiphia, Fabr. AN 19.8088 Mi, Otreann...n 0 » Myc. Ostrea, Westw. DDR 3 SAN Bhilomelanese a. 2: » Ypth. Hübneri, Kirby. Alle vier sind bekannte ostindische Arten, während Hübner bei ihnen Georgien in Florida anführt und als Bezugsquelle Herrn Dr. Andersch. Die mir vorliegenden 16 Exemplare stimmen in beiden Geschlechtern mit Moore’s Beschreibung vollständig überein. Der blaue Anflug der Flügelwurzel beim 2 ist nicht immer gleich stark. L. Godeffroyi, Semper, nov. spec. Erhaiten von Bowen (Mus. Godeffroy), Cooktown (Coll. Staudinger). Flügellänge: 2 12—13 mm. Es liegen mir leider nur zwei 2 dieser Art vor, die sich von der vorhergehenden auf der Oberseite durch die anderer Form der bläulichweiss angeflogenen Wurzelhälfte und den weissen Mittel- tleck auf den Vorderflügeln unterscheidet. Auf der Unterseite fängt auf den Vorderflügeln die Mittel- binde am Vorderrande an, geht ungebrochen bis zur Rippe 1, ist breiter und steht auf der vorderen Flügelhälfte weiter wurzelwärts als bei Balliston. Auf den Hinterflügeln sind die verschiedenen, in ihrer Gesammtanlage analogen Binden weniger gebrochen, und die kleinen Haarpinsel am Ende der innersten Rippen stärker als bei der vorigen Art. 165 & 166 (Genus Utica, Hewitson. 89. U. Onycha, Hewitson. 2. Illustr. of diurnal Lepid. pag. 56. taf. 24. fig. 11. 12. Lyc. Onycha, H.-Schäffer, Stett. Ent. Zeit. 1869. pag. 72. no. 26. Erhalten von Bowen, Rockhampton, Gayndah, Peak Downs, Cooktown, Cap York. Flügellänge: 9 12—-14 mm.;, ? 13—15 mm. Die Abbildungen bei Hewitson sind mässig, die Beschreibung ist etwas besser. H.-Schäffer’s Beschreibung der Unterseite ist sehr gut. Das noch unbeschriebene 7 ist oberseits röthlichblau mit schmalem schwarzen Aussenrande und gefleckten Franzen. Die Flügelwurzel ist tief blau, die Hinter- flügel haben wie beim ? am Analwinkel zwei tief schwarze Flecken. Die Flügelform des ist weniger abgerundet als beim 2. Die Unterseite ist bei beiden Geschlechtern gleich, allenfalls ist das c" etwas heller zu nennen. Genus Jalmenus, Hübner. 90. J. Evagoras, Donovan. d‘ Pap. Evagoras, Don. Ins. New-Holl. taf. 30. fig. 1. Ober- und Unterseite. J. Evagoras, Hübner, Zutr. Ex. Schm. fig. 175. 176. Erhalten von Neu-Süd-Wales, Rockhampton, Gayndah. Flügellänge: 9 20—21 mm.; ? 21—24 mm. Donovan’s Bilder sind weniger gut als Hübner’s. Das Grün beim 9° variirt von dunklen Exemplaren wie Hübner’s Bild bis zu blassen. Das ? ist bedeutend blasser als das ‘. 91. J. letinus, Hewitson. Illustr.. Diurn.: Lep. pag. 54. -taf. 24. fig. 7.8.:2 fig:6. Austromyrina Schraderi, Felder, Nov. Reise, Lep. pag. 260. no. 308. taf, 32. fig. 12. 13. Erhalten von Rockhampton. Flügellänge: 2 22 mm. Von Hewitson und Felder sehr gut abgebildet und beschrieben. Es scheint mir mehrfach die folgende Art mit dieser verwechselt zu werden. Ictinus erinnert auf der Unterseite sehr an Evagoras. wogegen die Oberseite ganz gleich mit Dämeli ist. I J. Dämeli, Semper, nov. spec. Erhalten von Rockhampton, Gayndah, Peak Downs. Flügellänge: 9 15—19 mm.;.? 16—21 mm. Wie bereits bei der vorigen Art erwähnt, unterscheidet sich diese auf der Oberseite gar nicht von jener. Auf der Unterseite, deren Grundfarbe etwas lichter als bei Ietinus ist, stehen anstatt der schwarzen Striche, im Allgemeinen ebenso geordnet, hellbraune, weiss umzogene Flecken, ähnlich den von Hewitson l. ce. fig. 4 bei J. Chrysomallus abgebildeten. Die Vorderflügel haben deren drei in der Mittelzelle, die Hinterflügel auf der inneren Hälfte sechs in zwei Reihen, ferner am Zellende einen länglichen Fleck und beide Flügel nächstdiem eine mehrfach gebrochene Fleckenbinde vom Vorder- bis zum Hinterrande. Der Aussenrand ist wie bei Ictinus gezeichnet, mit welcher auch der Flügelschnitt übereinstimmt. 166 167 Genus Hypolyczna, Felder. 93, H. Phorbas, Fabricius. H. R. Phorbas, Fabr. Ent. Syst. III. 1. pag. 277. no. 68. H. Phorbas, Hewits. Illustr. Diurn. Lep. pag. 49. no. 3. taf. 21. fig. 5. 7. 8. 2 2.H. Dietza, Felder, Nov. Reise, Lep. pag. 242. no. 277. taf. 30. fig. 19. 20. Erhalten von Port Denison, Bowen, Cap York. Flügellänge: * 15—19 mm.; 2 16—20 mm. Sowohl Hewitson’s als Felder’s Bilder geben die Unterseite nicht so, als sie bei sämmtlichen mir vorliegenden 48 australischen Exemplaren in Wirklichkeit ist. Fabrieius’ Beschreibung ist nicht sehr genau. Da mir zum Vergleichen Exemplare von anderen Fundorten fehlen und auch Miskin (Transact. Ent. Soc. London, 1874, pag. 245) Phorbas, Fabr. als australische Art aufführt. so ziehe ich vor, diesen Namen für vorliegende Art zu belassen, obgleich ich einige Zweifel an der Identität hege. Von Hewitson’s Bildern unterscheiden sich meine Exemplare auf der Oberseite beim c* durch dunkleres Blau als in fig. 8, besonders auf den Hinterflügeln. beim 2 durch dunklere Hinterflügel als in fig. . Was Hewitson im Texte über das JS sagt, ist sehr richtig. Auf der Unterseite ist am Vorderrande der Hinterflügel ein brauner weissgesäumter Punkt stets vorhanden, mitunter zwar beim 2 etwas undeutlich. Sowohl die kurzen Flecken am Zellenschlusse, als die darauf folgende über beide Flügel laufende Binde, sind auf beiden Seiten weiss eingefasst. Die parallel dem Aussenrande laufende dunklere Binde ist durch einen weissen Strich in ihrer ganzen Länge getheilt, was Alles viel deutlicher ist als in Hewitson’s fig. 5. (renus Sithon, Hübner. 94. S. Isabella, Felder. d‘. Myr. Isabella, Felder, Sitz. Ak. Wiss. Wien. 1860. pag. 451. no. 10. 27» Joleus, Feld. 1. ec. no. 11. Hewitson, Illustr. Diurn. Lep. taf. 13. fig. 16. 17. Erhalten von Cooktown. (Coll. Staudinger.) Flügellänge: 15 mm, Stimmt genau mit einem c in meiner Sammlung von Amboina, welches nur etwas grösser ist (13 mm. Flügellänge). Genus Deudorix, Hewitson. 95. D. Diovis, Hewitson. Nlust. Diurn. Lep. pag. 20. no. 9. taf. 7. fig. 10. 11. 12. Erhalten von Gayndah, Cap York. Flügellänge: & 17 mm. Sehr gut unterschieden von Epijarbas, Moore, die mir von Darjeeling und den Philippinen vorliegt, und leicht daran kenntlich, dass der Kopf zwischen den Augen orange, bei Epijarbas dagegen weiss gefärbt ist. | %. D. Varuna, Horsfield. Th. Varuna, Horsf. Cat. Lep. E. J. C. pag. 91. no. 24. Erhalten von Bowen, Cap York. Flügellänge: * 16—17 mm.; 2 17 mm. Horsfield hat bei seiner ausgezeichneten Beschreibung übersehen zu erwähnen, dass das d' auf der Mitte der Vorderflügel an derselben Stelle wie Rleia, Hew. (IM. Diurn. Lep. taf. 20. fig. 38) einen Fleck hat, der in gewissem Lichte kupferig scheint. 167 168 Bei den mir vorliegenden drei S ist auf der Unterseite der Vorderflügel der doppelte Strich am Ende der Mittelzelle mit der Discalbinde verbunden, beim 2? dagegen getrennt. Auf den Hinter- flügeln ist der entsprechende Strich immer von der Binde getrennt, welche hier viel gerader verläuft als bei Sphinx, Fabr. (Varuna, Hewitson, 1. c. fig. 36. 37.) (senus Amblypodia, Horsfield. ‘97. A. Amytis, Hewitson. ‘at. of Lye..B. M. pag. 4. no. 16: taf. 2. fig. 7. 8. Erhalten von Port Denison, Bowen. Cap York. Flügellänge: * 25 mm.; ? 24—25 mm. Amytis als synonym zu Micale, Blanch. zu ziehen, ist nach meiner Ansicht nicht richtig. Blanchard’s Abbildungen sind zu wenig charakteristisch, so dass darnach ein sicheres Bestimmen nicht möglich ist, aber im Texte sagt Bl. von seiner Micale: » Ailes entierement d’un violet bleuätre assez mat.« Hewitson sagt dagegen von Amytis: »c" brillant morpho-blue, ? tinted with green near the base.< Auch Hewitson’s von ihm selbst zu Micale gezogene Adatha spricht nicht für ein Zusammen- sehören von Micale mit Amytis. Zu den mir vorliegenden australischen Exemplaren passen die citirten Figuren sehr gut. Was Hewitson als Kennzeichen des ? auf der Unterseite der Hinterflügel angiebt (crossed by a broad band of grey), ist kein Geschlechtsunterschied, sondern kommt ebenfalls beim f vor. Es varürt die Zeichnung auf der Unterseite bei beiden Geschlechtern durch mehr oder weniger aschgraue Bestäubung des Grundes, wodurch die Deutlichkeit der Zeichnungen verändert wird. 98. A. Meander, Boisduval. Arhopola Meander, Bdv. Voy. de l’Astrolabe, Ent. I. pag. 76. A. Menander, Hewitson, Cat. of Lyc. B. M. taf. 2. fig: 4. 5. 6. Erhalten von Port Denison, Bowen, Cap York. | Flügellänge: 9 23—28 mm.; ? 24 mm. Liegt mir ausserdem in gleichen Stücken vor von den Aru-Inseln und Neu-Guinea. Familia IV: Papilionid. Subfamilia I: PIERINE. Genus Elodina, Felder. 99. E. Parthia, Hewitson, Pier. Parthia, Hew. Exot. Butt. I. Pier. taf. 2. fig. 12. 13. El. Parthia, H.-Schäffer, Stett. Ent. Zeit. 1869. pag. 75. no. 39. ? Ter. Angulipennis, Lucas, Revue Zool. 1852. pag. 452. 2. Erhalten von Port Curtis, Rockhampton, Gayndah, Peak Downs. Flügellänge: 19—23 mm.; ? 20—24 mm. Die dunkle Zeichnung der Unterseite der Hinterflügel bleibt sich in der Anlage, obgleich an | Intensität bedeutend variirend, immer gleich. Das 2 ist im Allgemeinen immer gelblicher als das | 5 und hat abgerundetere Vorderflügel. Hewitson’s und H.-Schäffer’s Bemerkungen a. a. O. sind sehr gut. Lucas scheint mir diese Art als 2 seiner angulipennis beschrieben zu haben. Wie Butler (Proc. Zool. Soc. London. 1871. pag. 526) dazu kommt, diese Art als synonym zu | Egnatia. Godt. zu ziehen, verstehe ich nicht. 168 BEURZUTEN- 169 is Angulipennis, Lucas. | Er Angulipennis, Lucas, Revue Zool. 1852. pag. 451. 4. _Pieris Pallene, Hew. Exot. Butt. I. Pier. taf. 2. fig. 8. 9. a. Pallene, H.-Schäffer, Stett. Ent. Zeit. 1869. pag. 75. no. 38. _ — Erhalten von Port Denison, Bowen, Rockhampton, Gayndah, er York. Flügellänge: 19-24 mm.; 2 22—24 mm. i Die Zeichnung der Oberseite ist ziemlich constant, nur ist die untere Hälfte des schwarzen enrandes mitunter weniger tief gezahnt. besonders beim 2. Auf der Unterseite der Hinterflügel ist die schwarze Punktreihe sehr dem Variiren unterworfen und verschwindet mitunter ganz. atia, Felder ist mit dieser Art nahe verwandt, wenn nicht synonym. uadrata, Butler. “Ent. I. pag. 175. Erhalten 1 2 aus dem Sidney Museum. Flügellänge 23 mm. Steht der vorigen Art sehr nahe, unterscheidet sich aber leicht durch die viel gestrecktere Fifigelform. gnatia, Godart. | er. Eonatia, Godart, Enc. Möth. IX. pag. 138. no. 63. Egnatia, Boisd. Spec. Gen. I. pag. 678. no. 42; Chenu, Enc. Pap. pag. 60. fig. 148. Cirrha, Boisd. Voy. de l’Astrolabe, Ent. I. pag. 58. taf. 2. fig. 7. Erhalten von Port Denison, Bowen. . _ Plügellänge: d und ? 21—23 mm. 2 dem 2 sind auf der Unterseite Vorderingelspitze sowie Hinterflügel gelblich angeflogen. (renus Terias, Swainson. gitta, Cramer. . Pap. Brigitta, Cram. Pap. Exot. taf. 331. B. ©. ?. Terias Brigitta, Boisd. Spee. Gen. I. pag. 676. no. 38. s Herla, Mac Leay, King’s Survey, pag. 460. s ingana, Wallace, Trans. Ent. Soc. London. III Series Vol. IV. pag. 322. no. 10. Erhalten von Gayndah, Rockhampton, Bowen, Cooktown. Flügellänge; 7 16—20 mm.; 2 17-20 mm. Die grosse Neigung der Arten dieser Gattung zum Variiren und die Schwierigkeit, die feinen Unterschiede sich nahe stehender Arten durch Beschreibungen kenntlich auszudrücken, machen es in unmöglich, die von Wallace beschriebenen australischen Arten unter dem mir vorliegenden Material rkennen, zumal da Wallace nicht angeführt hat, ob er das 7 oder 2 beschrieben hat, welche m meistens ziemlich von einander abweichen. Die meisten Exemplare der vorliegenden Art passen zu Cramer’s Bild und Mac Leay’s chreibung, jedoch variirt die Färbung der Unterseite von Röthlich bis zu Grünlich, auch sind die eichnungen der Unterseite häufig verwischt. Das 2 hat hellere Grundfarbe und ist meistens wärzlich angeflogen. Die Franzen sind lang, zöthlichgelb und soweit das Swen auf den geln reicht wurzelwärts schwärzlich. 169 h : / 293 104. 105. 106. 170 T. Rahel, Fabricius. P. D. C. Rahel, Fab. Mant. Ins. II. pag. 22. no. 235. Terias Drona, Horsfield, Cat. Lep. E. J. ©. pag. 137. no. 64. taf. 1. fig. 13. ?. Terias Lerna, Felder, Sitzb. Ak. Wiss. Wien, 1860. pag. 449. no. 2. Terias australis, Wall. Trans. Ent. Soc. London. Ser. III. Vol. IV. pag. 321. no. 9. Terias Drona, H.-Schäffer, Stett. Ent. Zeit. 1869. pag. 77. no. 52. Erhalten von Sidney, Brisbane, Port Denison, Bowen, Rockhampton, Gayndah, Peak Downs. Flügellänge: 9 16—20 mm.; 2 16—21 mm. | In Bezug auf die Synonymie dieser Art verweise ich auf das, was Hopffer darüber publieirt hat (Peters’ Reise nach Mossambique, Ent. pag. 368 und Stett. Ent. Zeit. 1874. pag. 26.), dem ich vollständig beipflichte. ‘Wie Butler (Proc. Zool. Soc. London. 1371. pag. 534 no. 46 und pag. 537 no. 70) dazu kommt, Rahel, Boisduval von Rahel. Fabricius zu trennen, verstehe ich nicht, da Boisduval in seinem von Butler eitirten Werke nur eine französische Uebersetzung von Fabrieius’ Beschreibung giebt. Felder hat in seiner Sammlung seine Lerna als 2 zu dieser Art gestellt. welche leicht kenntlich ist an den gelben Strichen im schwarzen Vorderrande der Vorderflügelspitze. Die australischen 9° sind nicht so tief gelb als afrikanische Exemplare, stimmen aber überein mit solchen von Darjeeling und den Philippinen. Die Breite des schwarzen Aussenrandes variirt auf den Hinterflügeln bei beiden Geschlechtern, auf den Vorderflügeln geht derselbe beim 2 nicht bis zum Innen- winkel. Die schwärzliche Bestäubung des heller gefärbten 2 ist nicht immer gleich stark. Die Franzen sind bei beiden Geschlechtern gelb, auf den Vorderflügeln stellenweise bräunlich gefleckt. Die Zeich- nungen der Unterseite sind häufig ganz verloschen, in ihrer Anlage denen der vorigen Art sehr ähnlich. T. Smilax, Donovan. Pap. Smilax. Don. Ins. New-Holl. taf. 20. fig. 3. Ober- und Unterseite. Erhalten von Melbourne. Bowen, Gayndah,. Peak Downs. Flügellänge: 9 15—18 mm.; ? 16—18 mn. In Donovan’s Bild ist der ganze Aussenrand der Vorderflügel schwarz, während im Texte nur von der Flügelspitze die Rede ist. Bei allen mir vorliegenden Exemplaren geht der schwarze Aussenrand nur bis zur Rippe 1, während sie übrigens recht gut zu Donovan’s Bild passen. Frische männliche Exemplare haben auf der Vorderhälfte der Hinterflügel in gewissem Lichte einen schönen Opalglanz. Die ? sind ober- und unterseits blasser als die d“. Wallace muss eine andre Art als Smilax vorgelegen haben, da er sie zunächst seiner vagans und venata, Moore stellt, während die von mir als Smilax bestimmte Art eine ganz abweichende, abgerundete Flügelform hat. Auch spricht Wallace von rothen Franzen seiner Smilax, während bei der vorliegenden Art dieselben gelb, auf den Vorderflügeln bräunlich untermischt sind. T. parvula, Herrich-Schäffer. Stettiner Ent. Zeit. 1869. pag. 78. no. 54. Erhalten von Port Denison, Bowen, Rockhampton, Gayndah. Flügellänge: ® 11—17 mm.; 2 12—17 mm. Steht der vorigen Art in Zeichnung zunächst und hat ebenfalls abgerundete Vorderflügel. Sie unterscheidet sich von Smilax durch die gedrungenere Flügelform und meistens deutlicher aus- geprägte Zeichnungen auf der Unterseite. Möglicherweise ist parvula nur eine Varietät der vorigen Art. ‘Nach dem mir vorliegenden typischen Exemplare hat sie mit Libythea, Fabr., wohin Butler (Proc. Zool. Soc. London. 1871. pag. 534. no. 43.) sie stellt, nichts zu thun. | 170 Re 107. T. Hecabe Linne. 108. 11 109. Pap. Hecabe, Cramer, Pap. Exot. taf. 124. B. ©. 2. Terias Hecabe, Horsfield, Cat. Lep. E. J. C. taf. 1. fig. 12. g‘. T. hecabeoides, Menetries, Cat. Mus. Petr. Lep. I. taf. 2. fie. 2. 2277 Aesiope, Men./l. c. taf. 2. fig. 3. Erhalten von Port Denison, Brisbane, Bowen, Rockhampton, Gayndah. Flügellänge: 15—24 mm.; 2 18—22 mm. Frische haben wie bei Smilax in gewissem Lichte Opalelanz. Die Form Aesiope, Men. kommt in beiden Geschlechtern vor und ist gesandt von Rockhampton und Gayndah. An bestimmte Localitäten gebundene Localformen habe ich aus dem für solche Zwecke ungenügenden Material nicht heraussuchen können. (Vergl. Proceedings Ent. Soc. London. 1875. pag. VIL.) Die grosse Neigung dieser weit verbreiteten Art zum Variiren ist bekannt. T. Sari, Horsfield. Cat. Lep. E. J. C. pag. 136.’ no. 61. Erhalten von Cooktown. (Coll. Staudinger.) Flügellänge: 7 23 mm. Zahlreiche von den Philippinen mir vorliegende Exemplare dieser Art beiderlei Geschlechts lassen mich in ihr eine eigene und keine Varietät der vorigen Art erkennen, die sich durch gestrecktere Flügelform, schwarz gefärbte Franzen und anders geformten Ausschnitt in der schwarzen Aussen- randsbinde unterscheidet. Bei dem einzigen von Australien mir vorliegenden J ist der schwarze Aussenrand der Hinter- Hügel nicht so breit als bei philippinischen, aber breiter als bei javanischen Exemplaren. T. Puella, Boisduval. Xanthidia Puella, Boisd. Voy. de l’Astrol. Ent. pl. 2. fig. 8. T. candida, Boisd. Spec. Gen. I. taf. 6. fig. 4. Blanchard, Voy. Pöle Sud taf. 1. fig. 12. P. candida, Lucas, Lep. Ex. taf. 38. fig. 3. var. a. T. virgo, Wallace. Trans. Ent. Soc. London. Ser. III. Vol. IV. pag. 328. no. 35. Erhalten von Cap York. (Coll. Semper.) Flügellänge: 9 22 mm.; 2? 23 mm. Mir liest ein mit den australischen übereinstimmendes 2 dieser Varietät von Neu-Guinea vor, während sie mir von den Aru-Inseln fehlt. Exemplare der Stammform Puella von Djilolo und Morotai sind grösser, solche von Gebeh kleiner als die australischen, die ich wegen des ungenügenden Materials auf Butler’s Autorität hin als Varietät zu Puella stelle. Die angeführten 3 Abbildungen von Candida gehören nicht dorthin, sondern zu Puella, Boisd. Genus Belenois, Hübner. B. Teutonia, Fabricius. P. D. €. Teutonia, Fabr. Syst. Ent. III. 1. pag. 199. no. 622. d‘. Pap. Teutonia, Don. Ins. New-Holl. taf. 17. fig. 1. Ober- und Unterseite. d‘. Pieris Teutonia, Lucas, Lep. Ex. taf. 28. fig. 1. Unterseite. 2. Pap. Clytie, Don. 1. c. taf. 19. fir. 2. Ober- und Unterseite. ?. Pap. Coronea, Cram. Pap. Exot. taf. 361. G. H. ? Pieris Niseia, Mac Leay, King’s Australia, App. pag. 459. 171 ua 1212. 172 Erhalten von Melbourne, Sidney, Rockhampton, Brisbane, Gayndah, Peak Downs, Cap York. Flügellänge: 9‘ 27—34 mm.; ? 24—33 mm. Lucas bildet die gewöhnlichere Form des d ab mit 6 weissen Flecken im schwarzen Aussen- rande auf Vorder- und Hinterflügeln. In Donovan’s Bild des fehlt der beiderseits bei meinen ‘xemplaren stets vorhandene schwarze Punkt am Schlusse der Mittelzelle, auch ist die Oberseite zu rein weiss gehalten. Von der Unterseite sind die Hinterflügel gut, auf den Vorderflügeln fehlt der schwarze Vorderrand, welcher mit dem Mittelfleck verbunden ist. | Bei der grossen Neigung der 2 dieser Art zu variiren, lässt sich über die Aehnlichkeit der | citirten Abbildungen nicht viel sagen. Bei Donovan ist die Oberseite zu gelb gehalten und die Zeichnung am Ende der Mittelzelle der Vorderflügel auf beiden Seiten zu sehr zusammengelaufen. Die Clytie ähnliche Form des ® kommt zwischen der gewöhnlichen am gleichen Fundorte, aber selten vor. Die weissen Randflecken verschwinden beim 0° bis zu 3 auf den Vorder- und 2 auf den Hinterflügeln. Beim 2 kommen von diesen Randflecken auf den Vorderflügeln von 6 bis 2, sewöhnlich aber nur 2 vor, auf den Hinterflügeln verschwinden sie meistens ganz, sind aber einzeln auch bis zu 6 vorhanden. Von der gewöhnlichen männlichen Form kommen 2 nur einzeln vor. Ich habe nur 2 von Melbourne und 4 von Gayndah vor mir gehabt. | Niseia von West-Australien, die ich nur aus Mac Leay’s Beschreibung kenne, scheint mir ein kleines Exemplar der vorliegenden Art zu sein. Java, Sparrm. (Coronea, Oram. Pap. Exot. taf. 68. B. C.) unterscheidet sich durch den gewellten Aussenrand und die Franzen sehr leicht von Teutonia und ist entschieden eine andere Art, die mir nicht von Australien vorgelegen hat und deren Vorkommen dort mir auch zweifelhaft erscheint. Das von H.-Schäffer (Stett. Ent. Zeit. 1869. pag. 76. no. 41.) als von Brisbane erhalten angeführte Exemplar der Coronea, Ene. gehört zu Teutonia, wie ich mich durch Untersuchung des typischen Exemplares habe überzeugen können. B. Lanassa, Boisduval. d‘. P. Lanassa, Boisd. Spec. Gen. I. pag. 477. no. 57. d. 2. P. Nabis, Lucas,- Revue Zool. .1852. pag. 326. *. P. Perithea, Felder, Nov. Reise, Lep. II. pag. 169. no. 150. | Erhalten von Port Curtis, Port Denison, Bowen, Rockhampton, Gayndah, Peak Downs, Cap York. | Flügellänge: * und $ 24—27 mm. Scyllara, Mae Leay kann ich nicht als hierher gehörig betrachten, da in der Beschreibung | besonders erwähnt wird, sie stehe der Lyneida, Godart sehr nahe und habe länglich-dreieckige Vorder- flügel. Beides zeigt nach der Gattung Appias hin. Die Beschreibungen von Lucas und Felder passen ausgezeichnet, bei Boisduval stimmen zwei Punkte nicht. Es sollen auf der Unterseite die Randflecken weniger deutlich sein und auf den Hinterflügeln sogar ganz fehlen. Da diese Art aber sehr in der Anzahl der weissen Flecken im | schwarzen Aussenrande variirt, sowie auch in der gelben Färbung der Unterseite der Hinterflügel, | so besagt diese kleine Abweichung in Boisduval’s Beschreibung nichts. Auf der Oberseite finden sich auf den Vorderflügeln 4 bis 7, meistens 6 weisse Randflecken. auf den Hinterflügeln 1 bis 4, meistens 2. Auf der Unterseite verschwinden sie mitunter ganz. Beim d‘ ist die Unterseite der Hinterflügel meistens schwefelgelb, beim 2 von gelbweiss bis ockergelb gefärbt. B. Perimale, Donovan. P. Perimale, Don. Ins. New-Holl. taf. 20. fie. 1. Ober- und Unterseite. P. Narses, Wall. Trans. Ent. Soc. London. Series III. Vol. IV. pag. 333. no. 13. taf. 6. fig. 3. &. P. Periclea, Herrich-Schäffer, Stett. Ent. Zeit. 1869. pag. 76. no. 45. taf. 1. fig. 4. 172 113. 114. ı.1lap 175 Erhalten von Port Curtis, Bowen, Rockhampton, Gayndah. Flügellänge: 9 24—27 mm.; ? 26 mm. Der Umstand, dass mir von Neu-Caledonien ein Exemplar von Felder’s Periclea vorliegt, welches oberseits gelb ist, sonst aber ganz genau zu Felder’s Beschreibung passt, hat mich bestimmt, trotz der Abweichung in der Grundfarbe die vorliegende Art für Donovan’s Perimale zu halten. Wallace’s und H.-Schäffer's Abbildungen sind sehr gut; Letztere gehört unzweifelhaft hierher und nicht zu Periclea, welche sich durch gestrecktere Flügelform und am Vorderrande entfernter von der Flügelspitze stehende Punktreihe, sowie durch die unterseits auf der Wurzelhälfte orange gefärbten Vorderflügel von Perimale leicht unterscheidet. Bei einem g° von Gayndah ist die innere Hälfte der Hinterflügel unterseits viel blasser grau mit einem gelblichen Anflug, sich so der vorigen Art nähernd, und es scheint mir nicht so unwahr- scheinlich, dass Perimale bei genauer Kenntniss der früheren Stände als Varietät oder Aberration von Lanassa sich erweisen wird. Genus Appias, Hübner. A. Ega, Boisduval. d‘. P. Ega, Boisd. Spec. Gen. I. pag. 536. no. 144. Feisthamel, Mag. Zool. 1839. taf. 18. fig. 2. 2. P. Melania, Boisd. 1. c. pag. 537. no. 146. Erhalten von Port Denison. Bowen, Rockhampton, Gayndah. Flügellänge: 23—30 mm.; 2 28—32 mm. Die Zusammengehörigkeit dieser beiden Formen ist, wenn sie auch wohl von Niemand bezweifelt wird, meines Wissens bisher noch nicht durch die Beobachtung der ersten Stände erwiesen. Die gelbe Farbe der Unterseite der Hinterflügel varirt beim ? sehr stark. (renus Delias, Hübner. D. Nysa, Fabrieius. &. P. D.C. Nysa, Fab. Syst. Ent. pag. 473. no. 128. d. 2. P. Nysa, Boisd. Spee. Gen. I. pag. 476. no. 55. 2. P. Endora, Don. Ins. New-Holl. taf. 20. fig. 2. Ober- und Unterseite. Erhalten von Bowen, Rockhampton, Gayndah. Flügellänge: 26 mm.; 2 27 mm. Donovan bildet auf der Ober- und Unterseite zwei Reihen weisser Punkte an der Vorder- flügelspitze ab, wie es das 0° auf der Unterseite hat, wogegen mir vorliegende 2 auf beiden Seiten nnr eine im Bogen fortlaufende, aus 6 Flecken bestehende weisse Binde haben. Beim <° ist auf der Unterseite nur die Wurzelhälfte der Vorderflügel gelb und das Uebrige bis an den schwarzen Aussenrand weiss. Beim 2 variirt die Punktreihe am Aussenrande der Hinter- flügel unterseits zwischen weiss und orangegelb. Von Frau Dietrich bei Port Mackay aus der Raupe gezogen. D. Mysis, Fabricius. er 229..C. Mysis, Babr: Syst. Ent. pag. 475. no. 138. d‘. Pap. Mysis, Don. Ins. New-Holl. taf. 21. fig. 1. Ober- und Unterseite. 2. Thyca Mysis, Wall. Trans. Ent. Soc. London. Series III. Vol. IV. pag. 356. Erhalten von Port Denison, Bowen, Cap York. Flügellänge: 9 30—33 mm.; & 32 mm. In Donoyan’s Bild ist die rothe Binde auf der Unterseite der Hinterflügel nur siebentheilig, während sie bei den mir vorliegenden Exemplaren bis an Rippe 8 reicht, also achttheilig ist. Das letzte Feld 173 (op) _ — @) co 1 116. 117. L19. 174 zwischen Rippe 7 und 8 ist wurzelwärts nicht schwarz begränzt, von den übrigen Feldern sind die drei dem Innenwinkel zunächst stehenden grösser als die anderen, bei Donovan sind sie dagegen alle gleich breit. Ein 2 von Cap York hat, abweichend von Wallace’s Beschreibung, oberseits keine gelbe Flügelwurzel, noch unterseits gelbe Costalflecken. Die Grundfarbe des ° ist nicht so rein weiss als in Donovan’s Bild, das ? ist viel reiner weiss als das . D. Argenthona, Fabricius. 2. P. D. C. Argenthona, Fabr. Ent. Syst. ILI.ı. pag. 200. no. 624. 2. Pieris Protocharis, Boisd. Spec. Gen. I. pag. 457. no. 27. cf. Thyca Argenthona, Wall. Trans. Ent. Soc. London. Series III. Vol. IV. pg. 354: no. 30. d‘. Delias Fragalactea, Butler, Ann. & Mag. Nat. Hist. Ser. IV. Vol. IV. 1869. pag. 243; Lep. Exot. pag. 64. taf. 24. fig. 7. ae 2. ©. peribaea, Herrich-Schäffer, Stett. Ent. Zeit. 1869. pag. 77. no. 51. Erhalten von Port Curtis, Bowen, Rockhampton, Gayndah. Flügellänge: “ 29-33 mm.; ? 35—36 mm. Fabricius erwähnt nicht des rothen Fleckens am Ende der Mittelzelle auf der Unterseite der Hinterflügel, welcher beim ? häufig mit der Aussenrandsbinde zusammenfliesst, die bei meinen Exemplaren immer aus 3 Flecken zusammengesetzt ist, wie Fabricius anführt. Boisduval spricht l. c. nur von 7 Flecken. Das typische Exemplar. welches H.-Schäffer als peribaea, Godart bestimmt hat, ist ein normales 2 dieser Art. Mir liegen von den angeführten Fundorten Exemplare vor, die theils wie Butler’s Fragalactea theils wie die von ihm abgebildete Zwischenform und theils wie Argenthona gezeichnet sind. Ich kann sonach nicht einmal in Fragalactea eine Localform des nördlichen Australien’s erkennen. Es varürt einfach bei dieser Art, wie bei den vorigen, die Breite des schwarzen Aussenrandes auf der Unterseite der Hinterflügel, und wie mir es scheint, unabhängig vom Fundorte. D. Aganippe, Donovan. Pap. Aganippe, Don. Ins. New-Holl. taf. 29. Ober- und Unterseite. d. 2. P. Aganippe, Boisd. Spec. Gen. I. pag. 457. no. 26. ?. P. Aganippe, Lucas, Lep. Exot. pag. 62. taf. 32. fig. 1. Unterseite. Erhalten von Neu-Süd-Wales und Swan River. Flügellänge: 9 34mm.; ? 40 mm. Donovan's sehr gute Bilder stellen nach der Zeichnung ein ?, nach der Flügelform ein d' vor. Lucas’ Bild ist sehr correct. Nigrina, Fabricius. D. C. Nigrina, Fabr. Syst. Ent. pag. 475. no. 139. ?. Pap. Nigrina, Don. Ins. New-Holl. taf. 19. fig. 1. Ober- und Unterseite. Symmachlas Nigrina, Hübner, Samml. Exot. Schm. II. taf. 122. Ober- und Unterseite. . Pieris Nigrina, Lucas Lep. Exot. taf. 31. fig. 2. Unterseite. Erhalten von Sidney. Flügellänge: 9 30—31 mm.; ? 31—32 mn. Die eitirten Abbildungen sind gut, nur bei Donovan ist die Oberseite des ? zu bläulich gehalten. D. Harpalyce, Donovan. £ S. Pap. Harpalyce, Don. Ins. New-Holl. taf. 18. fig. 1. Ober- und Unterseite. 174 voauWp | | | | e : A 120. 121. 122. 2 Titeltafel ohne Nummer in Lewin, Nat. Hist. of Lep. Ins. of New S. Wales. Ober u. Unterseite. Pieris Harpalyce, Lucas Lep. Exot. pag. 62. taf. 31. fig. 3. Unterseite. Erhalten von Sidney, im April gefangen. Flügellänge: 2 42 mm. Die eitirten Abbildungen sind gut. In Lewin’s Werke steht auf dem Titelblatt: »illustrated with 19 plates«, während im Inhaltsverzeichnisse nur 18 Heteroceren, auf eben so viel nummerirten Tafeln abgebildet, aufgeführt werden. Die 19", nicht nummerirte Tafel stellt vorliegende Art vor. D. Inferna, Butler. Lep. Exot. pag. 63. taf. 24. fig. 6. ®. Erhalten von Cap York. (Coll. Semper.) Flügellänge: 41 mm.: ? 38 mm. Der hauptsächlichste Unterschied dieser Art von der nahe verwandten Aruna, Boisd. besteht in dem Fehlen des grossen rothen Flecks auf der Unterseite der Hinterflügel. Ein von Salawatty mir vorliegendes J letzterer Art hat ausserdem satter gelbe Grundfarbe, tiefer schwarzen Vorder- und Aussenrand, von dem längs den Adern schwarze Striche wurzelwärts ausgehen, und auf der Unterseite der Vorderflügel die Makel am Zellende weiss anstatt gelb. Genus Gatopsilia, Hübner. C. Chryseis, Drury. d. 2. Call. Chryseis, Butler, Lep. Exot. I. pap. 35/36. taf. 15. fig. 4—7. ag: Pap. Aleyone, Cram. Pap, Exot. taf. 58. A. B. C. Erhalten von Bowen, Rockhampton, Gayndah, Peak Downs. Flügellänge: 28-32 mm.: 2 30—32 mm. Chinesische Exemplare stimmen ausgezeichnet mit Butler’s Abbildungen, dagegen ‘weichen die mir vorliegenden australischen 14 & und 6 2 darin ab, dass bei den c* die schwarzen Striche an der Vorderflügelspitze nicht so deutlich sind und dass bei den ? der schwarze Aussenrand auf ‚den Hinterflügeln breiter und ohne weisse Fleckenreihe ist. Von der sehr nahe stehenden Pyranthe, L. unterscheidet sich Chryseis dadurch, dass bei ihr auf der vorderen Hälfte der Vorderflügel oberseits die Franzen schwarz sind, statt röthlich bei Pyranthe; dass Fühler und Kopfhaare ohne den röthlichen Schimmer sind, den sie bei Pyranthe haben, und dass auf der Unterseite die Wurzel der Hinterflügel bei Chryseis ebenfalls ohne röthliche Bestäubung ist, wie Pyranthe sie hat. C. Lactea, Butler. d. 2. Call. Lactea, Butler, Ann. & Mag. Nat. Hist. Ser. IV. Vol. V. 1870. pag. 361; Lep. Exot. I. pag. 44. taf. 16. fig. 5. 6. 7, Brenchley’s Cruise Curacoa taf. 49. fie. 1. 2. Erhalten von Bowen, Rockhampton, Gayndah, Peak Downs. Flügellänge: 9 26—31 mm.; 2 29—34 mm. Mir vorliesende 10 g' und 8 2 stimmen sehr gut zu den eitirten Abbildungen und Beschreibungen. Diese Art steht der vorigen sehr nahe und unterscheidet sich am leichtesten durch die röthliche Bestäubung der Flügelwurzel unterseit. Das 2 unterscheidet sich vom c‘ fast nur durch den grösseren schwarzen Discoidalfleck. Ein d‘ von der Fichten-Insel (Neu-Caledonien) ist den australischen ganz gleich. 123. C. Hinda, Butler. 2. Call. Hinda, Butler, Lep. Exot. I. pag. 31. taf. 12. fig. 9. 10. 175 124. 176 2. Call. Thisorella, Wall. Trans. Ent. Soc. London. Ser. III. Vol. IV. pag. 399. no. 1. 2. Call. Florella?, Herrich-Schäffer, Stett. Ent. Zeit. 1869. pag. 77. no. 4% Erhalten von Port Curtis, Rockhampton, Gayndah. Flügellänge: * und ? 28—355 mm. ) eo Eine an der röthlichen Unterseite leicht kenntliche Art, deren ? a. a. O. sehr gut beschrieben und abgebildet ist. Das noch unbeschriebene S unterscheidet sich vom 2 nur durch weniger Schwarz auf der Oberseite der Vorderflügel. C. Gorgophone, Boisduval. d‘. 2. Call. Gorgophone, Boisd. Spec. Gen. I. pag. 632. no. 26; Herrich-Schäffer, Stett. Ent. Zeit. 1869. pag. 77. no. 46; Butler, Lep. Exot. pag. 30. taf. 12. fig. 1—4. Erhalten von Rockhampton, Gayndah. Flügellänge: “ 29—34 mm.; 2 34—35 mm. Das % hat etwas mehr schwarz am Aussenrande, das 2 ist etwas gelber auf den Vorder- flügeln als Butler’s Abbildungen. Anf den Vorderflügeln des c ist der Vorderrand an der Wurzel, sowie der Aussenrand schwefelgelb. Die schwarzen Randpunkte sind sowohl beim JS als beim 2 nicht immer gleich gross. C. Pomona, Fabricius. P. D. C. Pomona, Fabr. Syst. Ent. pag. 479. no. 158. 2. Pap. Pomona. Don. Ins. New-Holl. taf. 17. fig. 3. Ober- und Unterseite. cd‘. Pap. Hilaria, Cram. Pap. Exot. taf. 339. A. B. . Pap. Catilla, Cram. Pap. Exot. taf. 229. D..E. Erhalten von Bowen, Rockhampton, Gayndah, Peak Downs. Flügellänge: 9 und ? 30—41 mm. Australische Exemplare mit Donovan’s Bild übereinstimmend, das oberseits eben so dunkel- gelb ist als unterseits, habe ich nicht erhalten. Beim ist der schwarze Aussenrand mitunter ganz verschwunden. auch geht die gelbe Wurzel- bestäubung häufig viel weiter über die Flügel als in Cramer’s Bild. Die gewöhnliche Form des ? unterscheidet sich von Oramer’s Catilla durch das Fehlen der rostbraunen Flecken auf der Unterseite, auch sind beide Formen des ? auf der Oberseite meistens weniger stark gelb als Cramer’s Bild 229. D. C. Crocale, Cramer. +. Pap. Crocale, Cram. Pap.. Exot. taf. 55.-C. ?. Pap. Jugurtha, Cram. 1. ce. taf. 187. E. F. ?. Call. Crocale, Butler, Lep. Ex. taf. 9. fig. d‘. Call. Flava, Butler, 1. c. taf. 9. fig. 4. Erhalten von Rockhampton, Gayndah, Peak Downs, Cap York. Flügellänge: 9” und ? 26-—-33 mm. +0 nn een Be En nennen D, 15) OD. N | Der schwarze Aussenrand ist bei den cd‘ nicht schmäler als bei Exemplaren von anderen Fundorten und ist auch nicht immer gleich breit. In der Intensität der gelben Grundfarbe varliren die australischen Exemplare, meistens stimmen sie jedoch zu Butler’s citirter Figur 4. Die 2 variiren auf bekannte Art, doch habe ich von Australien kein Exemplar erhalten, welches so dunkel wäre als Boisduval’s Endeer. (Voy. de l’Astrol. taf. 2. fig. 3. 4.) Die grössere Anzahl stimmt mit Butler’s Figur 3. Subfamilia II: PAPILIONINE. Genus Eurycus, Boisduval. 127. E. Cressida, Fabrieius. 128. d. P. E. T. Cressida, Fabr. Syst. Ent. pag. 448. no. 24. Pap. Cressida, Don. Ins. New-Holl. taf. 12. fig. 2. Oberseite. Nest. Cressida, Hübner, Zutr. Samml. Exot. Schmett. fig. S41. 842. 2. P. E. T. Harmonia, Fabr. Ent. Syst. III. ı. pag. 20. no. 63. Pap. Harmonia, Don. ]. ce. taf. 12. fig. 1. Oberseite. Erhalten von Brisbane, Port Denison, Port Curtis. Peak Downs, Cap York. Flügellänge: © 35—54 mn.; ? 35—52 mn. 3jowen,. Rockhampton, Gayndah, Die grössten Exemplare sind von Gayndah und den Peak Downs, die kleinsten von Rockhampton. Die Abbildung in den Genera of diurnal Lepidoptera (Oberseite des J°) ist nur mässig. Die 9‘ sind ziemlich constant und von Donovan und Hübner sehr gut abgebildet. Bei frischen Exemplaren sind die rothen Aussenrandsflecken auf der Oberseite der Hinterflügel nicht deutlich sichtbar, mit Ausnahme des am Innenwinkel stehenden, welcher stets vorhanden ist. Das 2 hat auf den Hinterflügeln, wie Fabrieius richtig sagt, Spuren der schwarzen Wurzel- flecken des /', welche aber nicht direkt an der Wurzel auftreten und dadurch mehr den Charakter einer Binde haben. Auch von den weissen Mittelflecken zeigen sich mitunter Spuren, sowie auf den Vorderflügeln ein Anflug des grossen Fleckens, welchen das in der Mittelzelle hat. Donovan’s Bild ist hierin nicht getreu, auch sind bei ihm die fünf Flecken in der Aussenrandsbinde grünlich, während sie röthlichweiss sind. Genus Ornithoptera, Boisduval. 0. Priamus, Linne. Baseronomus, Gray, Cat. Lep. Ins. B. M. I. pag. 2. no. 3. taf. 1. fig. 1. 2. d'. 2. Erhalten von Cap York und Rockhampton. Flügellänge: 9 72—74 mm.; 2 86—90 mm. dor. Cassandra, Scott, Trans. Ent. Soc. N. S. Wales, I. pag. 131. taf. 10. 2. Butler, Brenchley’s Cruise Curacoa, pag. 474. taf. 50. 4. Erhalten von Queensland. Flügellänge: * 75 mm.; ? 90 mm. dar kichmondia, Gray, Cat. Tiep. Ins. B. M. TI. yag. 2. no, 2. taf. 2. fig. 1.2. d. 2. Erhalten von Rockhampton, Richmond River, N. S. Wales. Flügellänge: 9 60—65 mnm.; ? 75 mn. Das 9‘ von Pronomus von Rockhampton hat auf der Oberseite der Hinterflügel zwei gelbe Flecken, im Uebrigen sind 7 und 2 von diesem Fundorte wie Gray’s Abbildungen auf Tafel 1. Ein * von Cap York hat auf den Vorderflügeln weniger Weiss als fig. 2. Das d von Richmondia von Rockhampton hat auf den Hinterflügeln nur sehr kleine schwarze Flecken, stimmt im Uebrigen aber sowohl mit den Bildern bei Gray als mit meinen anderen Exemplaren. Von Cassandra liegt mir nur ein Pärchen ohne genaue Fundortsangabe vor. Obgleich mir im Ganzen von dieser Art ein sehr ungenügendes Material vorliegt, glaube ich aus dem Umstande, dass ich von Rockhampton sowohl die Form Pronomus als Richmondia in 177 23 150. Lal. 178 beiden Geschlechtern erhalten habe, schliessen zu können, dass sich die angeführten drei Formen schwerlich werden trennen lassen, sondern dass sich die verschiedensten Uebergänge finden werden. Ich verweise in dieser Beziehung auf die Publikationen über Localformen des Priamus von Th. Kirsch, Mittheil. des k. Zool. Mus. Dresden II. pag. 110—112. Godman & Salvin, Proc. Zool. Soc. London. 1877. pag. 147; 1878. pag. 647. Genus Papilio, Linne. P. Polydorus, Linne. 2. Menel. Polydorus, Hübner, Samml. Exot. Schmett. II. taf. 102. Pap. Leobotes, De Haan, Bijdr. tot de Kennis der Pap. pag. 38. taf. 6. fig. 3. 8. Erhalten von Cap York. Flügellänge: * 39—46 mm.; ? 46—47 mm. Meine australischen Exemplare sind gleich gross mit einem Exemplare von den Aru-Inseln, dagegen kleiner als solche von Tijoor (Tehor), Ceram-Laut und Ceram, zu welchen Hübner’s Bild ausgezeichnet passt. P. Erithonius, Cramer. var. Sthenelus, Mac Leay, King’s Australia, II. pag. 457. no. 133. Erhalten von Melbourne, Port Denison, Bowen. Flügellänge: 9 39—-40 mm.; 2 46—47 mn. Die beiden Merkmale, welche die australische Form von der indo-chinesischen unterscheiden sollen, der grosse ungetheilte Fleck in der Mittelzelle der Vorderflügel und der eine kleine Fleck vor der Mittelzelle der Hinterflügel sind nicht durchstehend. Ich habe australische Exemplare vor mir, welche zwei und selbst drei kleine Flecken auf den Hinterflügeln vor der Mittelzelle haben, wogegen bei indo-chinesischen häufig nur einer steht. Bei einem d‘ von Amoy ist der Mittelfleck auf dem linken Vorderflügel zusammengeflossen, auf dem rechten dagegen getrennt. Butler sagt (Trans. Ent. Soc. London, 1875. pag. 9.) leider nicht, weshalb naeh seiner Ansicht Sthenelus nicht gleich Erithonius ist. P. Capaneus, Westwood. Are. Ent: II; taf.52. de; 1. 2: Erhalten von Bowen, Port Mackay, Cap York. Flügellänge: 45—54 mm.; ? 51—58 mm. Die ? scheinen ziemlich selten zu sein, unter 40 meistens aus der Raupe gezogenen Exemplaren sind nur 5 2. Beide Geschlechter variiren in der Breite der weissen Binde auf den Hinterflügeln, die bisweilen nicht breiter ist als bei Exemplaren der von Butler (Ann. & Mag. Nat. Hist. XVII. 1876. pag. 248. no. 92.) Indicatus genannten Form von Neu-Guinea und den Aru-Inseln. Die rothen Mond- flecken am Aussenrande der Hinterflügel verschwinden in beiden Geschlechtern mitunter auf der Oberseite. P. Aegeus, Donovan. ?. P. Aegeus, Don. Ins. New-Holl. taf. 14. Ober- und Unterseite. 2. P. Erectheus, Don. ]. c. taf. 15. Ober- und Unterseite. P. Aegeus & Erectheus, Hübner, Samml. Exot. Schmett. II. taf. 108. 2. taf. 109. &. Erhalten von N. S. Wales, Port Denison, Bowen, Gayndah, Peak Downs, Cap York. Flügellänge: d' 46—63 mm.; 2 54—70 mm. Die eitirten Abbildungen sind sämmtlich gut, bei Hübner ist das 0 sehr gross, das ? dagegen sehr klein. 178 133. 134. 155. 179 Beim c geht die weisse Binde auf den Hinterflügeln mitunter in die Mittelzelle hinein, sowie auch auf der Unterseite die Spuren dieser Mittelbinde sehr verschieden sind. Bei den 2 ist der weisse Mittelfleck anf den Hinterflügeln bisweilen gelblich angeflogen und die blaue Bestäubung zwischen den rothen Randflecken und dem weissen Fleck sehr verschieden stark. Mir liegt ein ? vor, welches ziemlich von den übrigen abweicht. Die äussere Hälfte der Vorderflügel, sowie die Mitte der Hinterflügel ist auf beiden Seiten und besonders auf der Oberseite der Hinterflügel gelblich angeflogen. Während sonst die Mittelbinde nur auf der Unterseite den Vorderrand der Hinterflügel erreicht, geht dieselbe bei diesem Exemplare auf beiden Seiten bis an den Vorderrand und ist dort ebenso breit als am Innenrande,. wodurch der dunkle Wurzelfleck viel kleiner wird. Die dunkleren rothen Mondflecke stehen dichter am Aussenrande, die blaue Bestäubung ist fast ganz verschwunden. Die Franzenausschnitte sind auf den Vorderflügeln gelb statt weiss, auf den Hinterflügeln dunkelroth wie die Mondflecken. Ich erhielt dieses Exempiar unter einer grösseren Anzahl bei Sidney von Hrn. Rietmann gefangener Schmetterlinge, aber ohne nähere Angabe, so dass ich über den Fundort nicht ganz sicher orientirt bin. P. Anactus, Mac Leay. King’s Australia, II. pag. 458. no. 134. 'Westwood, Arc. Ent. II. taf. 52. fie. 3. Erhalten von Brisbane, Rockhampton, Gayndah, Cap York. Flügellänge: 38—41 mm.; 2? 41—45 mn. Die zahnförmige Verlängerung der Rippe 4 der Hinterflügel ist verschieden lang, desgleichen variirt die Breite des schwarzen Aussenrandes. Beim 2 sind die rothen Randflecken blasser und ist mehr blaue Bestäubung vorhanden als beim d*. P. Ulysses, Linne, var eb. Joesa, Butler, Lep. Exot. I. taf. 8. fig. 1. 2. d'. ? P. Penelope, Wallace, Trans. Linn. Soc. XX'V. pag. 44. no. 32. Erhalten von Bowen, Cap York. Flügellänge: 9 63 mm.; 2 63—65 mm. Aus den Ulysses-Exemplaren im Leidener Museum geht hervor, dass diese Art in beiden Geschlechtern sehr variirt und besonders das 9‘ in der Breite des dunklen Aussenrandes der Hinter- flügel. Nach dem mir vorliegenden Material hält das australische 9‘ in der Breite des Aussenrandes gerade die Mitte zwischen Ulysses von Ceram und Salawatty und Telegonus, Felder von Djilolo. In Flügelform und Länge der Schwänze kann ich jedoch keinen Unterschied von Ulysses finden, dagegen hat Jo&sa nur sechs, Ulysses sieben Filzstreifen auf den Vorderflügeln. Auf der Unterseite unterscheidet sich Joösa von Ulysses in beiden Geschlechtern nur durch den mondförmigen Fleck in der Mittelzelle der Vorderflügel. Die 2 der australischen Form haben ein nicht so schwärzlich angeflogenes Blau, wie gewöhnliche Ulysses 2, und nur Spuren der blauen Aussenrandsmonde. Jo@sa ist nach der Beschreibung nicht zu unterscheiden von Penelope, die auf Neu-Guinea Waigiou und den Aru-Inseln vorkommt. P, Parmatus, Gray. Cat. Lep. Ins. B. M. I. pag. 30 .. no. 141. taf. 3. fig. 2. Ober- und Unterseite. Erhalten von Cap York. (Coll. Semper.) Flügellänge: 2 38 mm. Nur ein 2 dieser sehr getreu abgebildeten Art erhalten. 179 150 P. Leosthenes, Doubleday. Pap. Leosthenes, Gray, Cat. Lep. Ins. B. M. I. pag. 30. no. 142. taf. 3. fig. 1. Ober- und Unterseite. Erhalten von Gayndah, Cap York. Flügellänge: 35 mm.; ? 37 mm. Bei frischen 7 sind die gelben Flecken auf den Hinterflügeln dunkler als in Gray’s Abbildung. Die 2 sind im Allgemeinen etwas blasser und grösser als die . Am Vorderrande der Vorderflügel zeigt sich zwischen dem vierten und dem am Zellende stehenden fünften dunklen Bande, bisweilen ein bis an die Mittelzelle reichender dunkler Fleck, wie solcher mitunter auch bei Podalirius auftritt. P. Sarpedon, Linne. var. d. P. Choredon, Felder, Species Lep. hucusque deser. 1364. pag. 17. no. 218; pag. 62. no. 123. 2. P. Sarpedon var. b. Gray, Cat. Lep. Ins. B. M. I. pag. 28. no. 135. taf. 4. fig. 1. P. Sarpedon, Gabr. Koch, Indo-Austral. Lep. Fauna, pag. 39—41. Erhalten von Sidney, Brisbane, Bowen, Cap York. Flügellänge: 39—40 mm.; ? 41—43 mm. Bei sämmtlichen mir vorliegenden australischen Exemplaren sind auf den Vorderflügeln die Rippen 1 bis 4 in der grünen Binde weiss, während bei Exemplaren von Darjeeling, Sumatra, Java, Borneo, den Philippinen und Canton nur die drei ersten Rippen weiss, und bei solchen von Ceylon, Celebes und Japan alle Rippen schwarz sind. Gray’s Bild ist auf der Unterseite zu violet auf dem Hinterflügel. sonst ent. P. Eurypylus, Linne. var. a. P. Lycaon, Westw. Arc. Ent. II. pag. 15; Felder, Nov. Reise, Lep. I. pag. 68 no. 52. Erhalten von Brisbane, Port Denison, Bowen, Rockhampton, Gayndah. Flügellänge: 9 33—43 mm.; 2 40—43 mm. Mir vorliegende 60 australische Exemplare, von denen die meisten von Frau Dietrich bei Bowen gezogen sind und worunter sich nur sechs 2 befinden, sind ziemlich übereinstimmend, abgesehen von der Grösse. Auf den Vorderflügeln verschwinden die feinen Striche in der Mittelzelle oft bis auf einen, und auf den Hinterflügeln stehen mitunter auf der inneren Seite des schwarzen Aussen- vande sfeine grüne Striche oder Punkte. Ob Eurypylus mit seinen Localformen auf Celebes und Australien von dem nach meiner Ansicht ausschliesslich in der indo-malayischen Region vorkommenden Jason, L. wirklich zu trennen ist, bedarf noch einer sehr gründlichen Untersuchung. Thatsache ist, dass manche der als Art- unterschiede angeführten Punkte nicht durchstehen. Wallace unterscheidet Jason von Eurypylus durch (ie Farbe des Hinterleibes auf der Oberseite, durch grössere Flecken auf den Hinterflügeln und eine schmälere Binde. Bei den australischen gezogenen Exemplaren sind aber * mit ganz weissen und auch welche mit grauem Hinterleib, und bei mir vorliegenden 100 Exemplaren der philippinischen Localform des Jason, »Gordion, Felder« sind die erwähnten Flecken auf den Hinterflügeln sehr verschieden gross. Die Zeichnung auf der Unterseite der Hinterflügel, ob der kurze schwarze Strich am Vorderrande sich mit dem von ihm wurzelwärts liegenden Längsstriche vereinigt oder nicht, worauf Felder und Andere grosses Gewicht legen (Nov. Reise, Lep. I. pag. 65), und die rothen Flecken sind so sehr dem Variiren ausgesetzt und zwar ganz unabhängig vom Fundorte, dass ich alle diese kleinen Unterscheidungsmerkmale nicht für Artunterschiede ansehen kann. 180 | | | | 139. P. Agamemnon, Linne. Erhalten 1 2 von Cap York. Flügellänge: 41 mm. Das einzige von Australien erhaltene Exemplar dieser weitverbreiteten und in der Flügel- weite und der Länge des Zahnes an den Hinterflügeln sehr variirenden Art steht Exemplaren von den Aru- und Palau-Inseln zunächst. Die Grösse der grünen Flecken ist wie bei javanischen Exemplaren. 140. P. Mac Leayanus, Leach. 277001. Mise. T. pag. 17. taf. 5. &. Iph. Mac Leayanus, Hübner, Zutr. Samml. Exot. Schmett. fig. 501. 502. Erhalten von Sidney. Flügellänge: £ 34—36 mm. Leach’s Bilder sind gut bis auf die Schwänze an’den Hinterflügeln, die nach dem Texte auch defeet gewesen sein sollen. Hübner stellt das ° dar, welches ich nicht erhalten habe. Familia V: Hesperidae. (senus Casyapa, Kirby. (Chaetocneme, Felder.) 141. C. Denitza, Hewitson. Netroc. Denitza, Hew. Descr. Hesp. pag. 22. no. 2. Exot. Butt. V. Hesperidae. fig. 4 4. Erhalten von Rockhampton, Cap York. Flügellänge: 7 25 mm.; 2? 30 mm. Das ? hat abgerundetere Vorderflügel und bei sonst gleicher Anlage aller Zeichnungen grössere Glasflecken und dunklere Farbentöne als das von Hewitson sehr gut abgebildete 4. 142. C. Caristus, Hewitson. Ch. Caristus, Hew. Deser. Hesp. pag. 21. no. 1. Erhalten von Cap York. (Coll. Semper.) Flügellänge: d' 26 mm. Von dieser der Ch. Corvus, Felder verwandten Art habe ich nur ein d' von Australien erhalten. Genus Ismene, Swainson. 145. 1. Exclamationis, Fabricius. &. P. P. U. Exclamationis, Fabr. Syst. Ent. pas. 530. no. 373. d. Hesp. Exclamationis, Butler, Cat. Fabr. Diurn. Lep. taf. 3. fig. 2. 2. Pap. Ladon, Cram. Pap. Exot. taf. 284. G. Erhalten von Bowen, Rockhampton, Cap York. Flügellänge: 9 26 mm.; 2 23—26 mm. Nach dem mir vorliegenden Material von Australien und den Philippinen kann ich in den eitirten Abbildungen nur Geschlechtsunterschiede erkennen und weiss nicht, worauf sich die »Varietät Ladon« stützen soll. Es müssten schon die zwei kleinen gelben Punkte an der E Vorderflügelspitze sein sollen. die meinen Exemplaren fehlen. 144. I. Hurama, Butler. Hesp. Hurama, Butler, Trans. Ent. Soc. London, 1870. pag. 498. no. 2; Lep. Exot. taf. 59. fig. 10. Erhalten von Bowen, Cap York. Flügellänge: 9 21—23 mm.; 2 23 mm. Das 2 unterscheidet sich vom & nur durch das Fehlen des von der Mittelzelle schräge wurzelwärts gehenden Sammetstreifens auf der Oberseite der Vorderflügel. 181 145. 146. 147. 148. 149. 150. 182 I. Discolor, Felder. d‘. G. Discolor, Felder, Lep. Fragmente, pag. 55. no. 50; Novara Reise, Lep. taf. 72. fig. 17. Erhalten von Bowen, Rockhampton. Flügellänge: 23 mm. Nur 20° dieser genau mit Felder’s Bild stimmenden Art erhalten. I. Doleschallii, Felder. Sitzb. Ak. Wiss. Wien. XL. 1860. pag. 461. no. 48. Novara Reise, Lep. taf. 72. fig. 16. Erhalten von Cooktown. (Coll. Staudinger.) Flügellänge: ? 25 mm. Genau übereinstimmend mit zwei Exemplaren in meiner Sammlung von Ceram. Genus Carystus, Hübner. C. Caesina, Hewitson. Hesp. Caesina, Hew. Trans. Ent. Soc. London, Ser. III. Vol. II. pag. 491. no. 15: Exot. Butt. V. Hesp. taf. 6. fig. 57. Erhalten von Cooktown, (Coll. Staudinger.) Cap York. (Coll. Semper.) Flügellänge: 16 mm. Hewitson schreibt nichts von dem schönen blauen Schiller, den frische Exemplare dieser Art haben, welche ausser von Waigiou (Hewitson) auch von Port Moresby auf Neu-Guinea (Butler Ann. & Mag. Nat. Hist. 1876. pag. 248.) nach England gekommen ist. Genus Pamphila, Fabricius. P. Mathias, Fabricius. H. U. Mathias, Fabr. Ent. Syst. Suppl. pag. 433. no. 289—2%. Eparg. Mathias, Butler, Cat. Fabr. Diurnal Lep. taf. 3. fig. 8. C. Celaenorrhinus Thrax, Hübner, Samml. Exot. Schm. II. taf. 150. fig. 1. 2. c'. 3. 4. 2. Hesp. Thrax, Lederer, Verh. Zool. Bot. Ges. 1855. taf. 1. fig. 9. d. 10. 2. Hesp. Julianus, Latreille. Enc. Meth. IX. pag. 763. no. 99. Erhalten von Bowen, Cooktown, Cap York. Flügellänge: * 18 mm.; 2 19—20 mm. Hübner’s eitirte Bilder stimmen gut mit meinen Exemplaren dieser weit verbreiteten Art. P. Ulama, Butler. Trans. Ent. Soc. London. 1870. pag. 504. Erhalten von Bowen. Flügellänge: 2 23 mm. Nur 2 2 dieser leicht kenntlichen Art erhalten, welcher sich Acalle. Hoptfer von Celebes zunächst anschliesst. Mit dieser Art beginnt eine Formengruppe, die schwierig zu unterscheiden ist und von deren Arten wohl manche später werden wieder eingezogen werden müssen, P. Sperthias, Felder. Hesp. Sperthias, Felder, Verh. Zool. Bot. Ges. 1862. pag. 492. no. 182. Erhalten von Cooktown, Cap York. Flügellänge: 9 17 mm.; ? 18 mm. Auf der Oberseite unterscheiden sich & und 2 wie gewöhnlich in dieser Gruppe, auf der Unterseite sind sie gleich. 182 183 151. P. Augiades, Felder. 153. Lep. Amb. species novae, pag. 14. no. 51. cd‘. (nec ?). Hesp. Augiades, Felder, Nov. Reise, Lep. III. taf. 72. fig. 5. Erhalten von Bowen. Flügellänge: X 19 mm. Die beiden mir vorliegenden australischen c* unterscheiden sich von einem c‘ in meiner Sammlung von Ceram durch etwas geringere Grösse (Flügellänge des von Ceram — 21 mm.) und durch etwas schmälere gelbe Binden auf Vorder- und Hinterflügeln. . P. Olivescens, Herrich-Schäffer. Stett. Ent. Zeit. 1869. pag. 79. no. 60. taf. 3. fig. 14. 2. Erhalten von Rockhampton. Flügellänge: ? 18 mm. Nur das eine von H.-Schäffer beschriebene Exemplar erhalten, welches den beiden vorher- gehenden Arten sehr nahe steht. P. Augias, Linne. var. Ancilla, Herrich-Schäffer, Stett. Ent. Zeit. 1869. pag. 79. no. 59. d. ? Eurotas, Felder, Lep. Amb. species novae, pag. 14. no. 52. ? Krefitii, Mae Leay, Proc. Ent. Soc. N. S. Wales. I. pag. 54. no. 20. Erhalten von Bowen, Rockhampton, Cooktown, Cap York. Flügellänge: © 14—16 mm.; ? 15—16 mm. Der Wulst beim ist nicht immer gleich breit und verschieden dunkel gefärbt. die Unterseite der Hinterflügel ist bisweilen nicht grünlich angeflogen. Im Uebrigen ist H.-Schäffer’s Beschreibung sut. Ob die beiden angezogenen Citate richtig sind, ist mir bei Felder’s kurzer Diagnose und weil mir das australische Werk fehlt, unsicher. . P. Amalia, Semper, nov. spec. Erhalten von Rockhampton. Flügellänge: 14 mm. Dem einzigen erhaltenen Exemplare fehlen die Fühler, es ist dem ganzen Habitus nach aber eine echte Pamphila. Die Flügel sind auf der Oberseite braun mit gelbbrauner Wurzelhälfte, auf der Unterseite grüngelblich mit, dunklem Innenrande der Vorderflügel. Die Vorderflügel haben eine aus fünf gelblichen Glasflecken bestehende Binde vor der Mittel- zelle, von denen die beiden ersten zunächst dem Vorderrande sehr klein sind und getrennt von den _ übrigen drei stehen, von denen der zunächst dem Innenrande am grössten ist. 156. Die Hinterflügel haben auf dem Discus einen durch die Adern dreigetheilten gelblichen Glasfleck. Die Franzen sind auf den Vorderflügeln braun, auf den Hinterflügeln gelblich. . P. Marnas, Felder. Lep. Amb. species novae, pag. 15. no. 53. Erhalten von Bowen. Flügellänge; 9 und 2 14 mm. In jeder Beziehung übereinstimmend mit Exemplaren dieser Art in meiner Sammlung von Djilolo, Kajoa, Amboina und Ceram. P. Sunias, Felder. Lep. Amb. species novae, pag. 15. no. 54. 183 159. 160. 154 Erhalten von Rockhampton, Gayndah, Cap York. Flügellänge: 11—12 mm.; ? 13 mm. Ist sehr nahe mit der folgenden Art verwandt, aber an dem spitzeren Schnitte der Vorder- flügel zu erkennen. P. flavo-vittata, Latreille. Hesp. flavo-vittata, Latr. Enc. Meth. IX. pag. 768. no. 114. Erhalten von Sidney (im März gefangen), Bowen, Rockhampton, Cooktown, Cap York. Flügellänge: und 2? 12 mm. In Latreille’s französischer Beschreibung ist ein sinnentstellender Fehler, indem es dort heisst (erste Zeile auf pag. 769): »Tun des deux points jaunes des ailes superieures«e Es muss heissen: »des ailes posterieures«, wie aus der ganzen Beschreibung und der lateinischen Diagnose ersichtlich. Die ? haben dadurch, dass bei ihnen die gelben Zeichnungen weniger ausgedehnt sind. im Ganzen ein dunkleres Aussehen als die J‘. Genus Plesioneura, Felder. Pl. Feisthamelii, Boisduval. Thymele Feisthamelii, Boisd. Voy. de !’Astrol. Lep. pag. 159. taf. 2. fig. 7. Hesperia Feisthamelii, Blanch. Voy. Pöle Sud, pag. 403. taf. 3. fig. 19. 20. Erhalten von Cooktown, Cap York. Flügellänge: 13—21 mm. Die beiden nicht besonders gut erhaltenen australischen Exemplare, deren Geschlecht ich nicht erkennen kann, lassen mich im Zweifel, ob sie mit Recht zu dieser Art zu ziehen sind. Bei mir vorliegenden Exemplaren von den Philippinen und Morotai erreicht, wie in den citirten Abbildungen die weisse Mittelbinde auf den Vorderflügeln nicht den Vorderrand, während dieses bei den australischen Exemplaren der Fall ist. (Genus Netrocoryne, Felder. N. Repanda, Felder. d‘. Nov. Reise, Lep. III. pag. 507. no. 882. taf. 70. fig. 10. Gon. Vulpecula, Prittw. Stett. Ent. Zeit. 1868. pag. 187. no. 41. taf. 3. fig. 2 a, b.; Stett. Ent. Zeit. 1871. pag. 245. Erhalten von Sidney (im December gefangen) Rockhampton, Gayndah. Flügellänge: 19—21 mm.; 2 23 mm. Die Abbildungen sind gut. Die Grösse der Mittelflecken auf Vorder- und Hinterflügeln varlirt. Beide Geschlechter sind gleich gezeichnet, nur zeigt sich beim 2 auf der Unterseite der Hinterflügel in der schwarzen Binde zunächst dem Innenrande ein kleiner Doppelfleck von der Farbe der übrigen Glasflecken. Genus Trapezites, Hübner. Tr. Symmomus, Hübner. d‘. Zutr. Ex. Schmett. fig. 225. 226. Erhalten von Brisbane, Rockhampton, Cap York. Flügellänge: 21 mm.; ? 25 mm. 154 185 Das 2 ist etwas grösser mit weniger spitzen Vorderflügeln, sonst gleich gezeichnet. Auf der Unterseite ist die äussere weisse Punktreihe nicht immer gleich deutlich, auch fehlt dem inneren der beiden wurzelwärts stehenden schwarzen Punkte häufig der weisse Kern. 161. Tr. Phigalia, Hewitson. Hesperia Phigalia, Hew. -Descr. of new Hesp. II. pag. 32. no. 23. 2. Tr. Phigalia, H.-Schäffer, Stett. Ent. Zeit. 1869. pag. SO. no. 67. taf. 3. fig. 15. Erhalten von Rockhampton. Flügellänge: 2 15 mm. Nur ein 2 erhalten, welches H.-Schäfter irrthümlich für das 2 von Eliena hielt. Letztere hat einfarbige, Phigalia gefleckte Franzen. H.-Schäffer’s Bild ist gut. 162. Tr. Petalia, Hewitson. Hesperia Petalia, Hew. Descr. of new Hesp. II. pag. 32. no. 25. d‘. Tr. Petalia, H.-Schäffer, Stett. Ent. Zeit. 1369. pag. 30. no. 65. taf. 3. fie. 11. Erhalten von Rockhampton, Gayndah. Flügellänge: ' 16 mm. Nur 2 J' dieser von H.-Schäffer gut abgebildeten Art erhalten. 163. Tr. Eliena, Hewitson. Hesperia Eliena, Hew. Descr. of new Hesp. II. pag. 32. no. 24. d‘. Tr. Eliena, H.-Schäffer, Stett. Ent. Zeit. 1869. pag. 80. no. 66. taf. 3. fig. 13. Erhalten von Rockhampton, Gayndah. Flügellänge: 9 17 mm. Ich halte mit H.-Schäffer, der diese Art sehr gut abgebildet, dieselbe nicht für synonym mit der folgenden Jacchus, Fabr. Die Grundfarbe ist weit röthlicher als bei Jacchus, der gelbe Fleck auf den Hinterflügeln grösser, intensiver gelb und dem Aussenrande näher stehend. 164. Tr. Jacchus, Fabricius. BP. U. Jacchus, Fabr. Syst. Ent. pag. 533. no. 389. 2. Pap. Jacchus, Don. Ins. New-Holl. taf. 31. fig. 1. Ober- und Unterseite. Erhalten von Bowen, Cap York. Flügellänge: 9 17 mm.: 2 17—19 mn. Die Glasflecken auf den Vorderflügeln sind viel blasser als bei der vorigen Art. Die weiss- gekernten Flecken auf der Unterseite der Hinterflügel sind bei den mir vorliegenden drei Exemplaren eben so gross als in Donovan’s Bild. Der zunächst dem Innensaume stehende Fleck verschwindet jedoch bisweilen, so dass dann nur fünf vorhanden sind. Genus Hesperilla, Hewitson. 165. H. Dirphia, Hewitson. > Descr. of new Hesp. II. pag. 38. no. 2. Ex. Butt. V. Cyclopides & Hesp. fig. 1. 3. d'. 2. 2. Erhalten von Cap York. Flügellänge: 2 21 mm. Nur ein mit Hewitson’s Beschreibungen und Abbildungen genau stimmendes 2 erhalten, bei welchem ebenfalls, wie Hewitson beim 9 erwähnt und abbildet, auf der Oberseite der Hinterflügel ein gelber Punkt steht, entsprechend dem weissen Punkte der Unterseite. 185 24 166. 1617. 168. 169. 170. 186 H: Sexguttata, Herrich-Schäffer. 2 Telesto sexguttata, H.-Sch. Stett. Ent. Zeit. 1869. pag. 80. no. 64; pag. 138. taf. 3. fig. 16. Erhalten von Rockhampton, Bowen. (Mus. Godeffroy.) Flügellänge: 2 14—16 mm. Von H.-Schäffer gut beschrieben und abgebildet. Die Vorderflügel sind auf der inneren Hälfte der Unterseite dunkler als im Uebrigen die Farbe der Unterseite ist. Nur 2 2 erhalten. H. Kochii, Felder. d‘. Telesto Kochii, Felder, Verh. k. k. zool. bot. Ges. Wien. 1862. pag. 491. no. 179. d. T. Kochii, H.-Schäffer, Stett. Ent. Zeit. 1869. pag. 138. taf. 3. fig. 12. d. H. Doclea, Hewitson, Deser. of new Hesp. II. pag. 39. no. 4. d‘. H. Doclea, H.-Schäffer, Stett. Ent. Zeit. 1869. pag. 80. no. 62. 2. H. Halyzia, Hewitson, Ex. Butt. V. Cyclopides & Hesp. fig. 5. 6. Erhalten von Sidney (im October gefangen), Rockhampton, Gayndah. Flügellänge: 15 mm.; ? 15—16 mm. Hewitson’s Beschreibung seiner Halyzia (Deser. of new Hesp. II. pag. 38. no. 1), und seine fig. 4 der oben angeführten Tafel gehören nach meiner Ansicht nicht zu dieser Art, welche einfarbige Franzen hat. Doubledayi, Felder. . Telesto Doubledayi, Felder, Verh. k. k. zool. bot. Ges. Wien. 1862. pag. 491. no. 180. . H. Dirphia, H.-Schäffer, Stett. Ent. Zeit. 1869. pag. 79. no. 61. . T. Doubledayi, H.-Sch. 1. ce. pag. 138. taf. 3. fig. 10. . T. Leachii, Felder, 1. c. pag. 491. no. 181. Erhalten von Sidney, Rockhampton. Flügellänge: 13—15 mm.; 2 13—14 mm. H.-Schäffer bildet das 0° sehr gut ab. Diese Art unterscheidet sich in beiden Geschlechtern von den nahe stehenden Kochii und Peronii durch die violette Bestäubung der Unterseite. H. Peronii, Latreilie. d‘. Hesp. Peronii, Latr. Enc. Meth. IX. pag. 763. no. 100. Erhalten von Rockhampton, Gayndah. Flügellänge: 11—12 mm.; 2 15 mm. Der Wulst beim ist sehr breit und heller als die Grundfarbe. Die Franzen sind bei beiden Geschlechtern gefleckt. Das 2? unterscheidet sich auf die gewöhnliche Weise durch mehr und etwas grössere Glasflecken auf den Vorderflügeln. Die Unterseite ist an der Vorderflügelspitze und auf den Hinterflügeln aschgrau, mit dunkleren Zeichnungen auf letzteren. H. Picta, Leach. ?* Hesp. Picta, Leach, Zool. Misc. I. pag. 126. taf. 55. fig. 4. 5. Hesp. Picta, Latr. Enc. Meth. IX. pag. 772. no. 122. Erhalten von Sidney. o-% a as E Flügellänge: & 13 mm. Scheint mir trotz seiner Kleinheit das 7 von Pieta zu sein, welches. so viel mir bekannt, noch unbeschrieben ist. Die beiden mir vorliegenden männlichen Exemplare haben auf den Vörderflügeln in der Mittelzelle einen hakenförmigen Glasflecken wie Doubledayi und der Wulst ist noch ein- geschnürter als bei dieser Art. Die Franzen sind gelb und undeutlich braun gefleckt. 156 el: 172. H. Rietmanni, Semper, nov. spec. Erhalten von Sidney, im Februar gefangen. Flügellänge: 12 mm.; 2 13 mm. Das J ähnelt oberseits auf den Vorderflügeln der vorigen Art, nur hat der noch senkrechter auf den Innenrand des Flügels stehende Wulst einen gelben Längsstrich. Die Hinterflügel sind einfarbig dunkelbraun mit einem gelblichen Schimmer auf dem Discus. Auf der Unterseite ist die Wurzelhälfte der Vorderflügel gelbbraun, der Innenrand grau und der grössere Theil des Aussenrandes dunkelbraun mit violet angeflogener Flügelspitze. Die Hinterflügel sind violetbraun mit hellerer undeutlicher Mittelbinde. Das ? sieht oberseits wie Oyel. croites, Hew. (Ex. Butt. V. Cycl. & Hesp. fig. 14.) aus, nur fehlt der helle Wurzelfleck auf den Vorderflügeln und der gelbe Mittelfleck auf den Hinterflügeln ist kleiner. Auf der Unterseite ist die Zeichnung wie beim cd‘, nur etwas heller und im Ganzen schärfer ausgeprägt. So besonders die hellere Mittelbinde auf den Hinterflügeln, welche wurzelwärts mit einem und saumwärts mit einer Reihe von sechs kleinen weissen Punkten begrenzt ist. Genus Tagiades, Hübner. T. Janetta, Butler. Trans. Ent. Soc. London. 1870. pag. 519. Erhalten von Cap York. (Coll. Semper.) Flügellänge: 22 mm. Das einzige von Australien erhaltene Exemplar stimmt mit Butler’s Beschreibung, sowie mit einem Exemplare von Meisol genau überein, während bei zwei anderen Exemplaren von Gebeh sich am Aussenrande der Hinterflügel zwischen den Rippen mehrere schwarze Flecken zeigen. In der folgenden Tabelle habe ich Australien in acht Distrikte eingetheilt, nämlich: West-Australien, Süd-Australien, Victoria, südliches Neu-Süd-Wales bis zum 31° s. Br., nördliches Neu-Süd-Wales bis zum 28° s. Br., südliches Queensland bis zum 23Ve ® s. Br., nördliches Queensland bis zum 18° s. Br., Nord-Australien vom 18° s. Br. an. Beigefügt habe ich ferner fünf Rubriken zur Vergleichung, die im Norden und Osten Australien zunächst liegenden Inseln umfassend, eingetheilt wie folgt: Timor und Molukken, Philippinen, Neu-Guinea, Aru-Inseln, Neu-Britannien, Solomon-Inseln, Louisiaden, Neu-Caledonien, Neue Hebriden, Loyalitäts-Inseln, Fidji- (Viti-) Inseln. In der Tabelle sind alle als auf Australien vorkommend angeführte Arten, die ich selbst von dort. nicht erhalten habe, an ihrem Platze in Cursivschrift zwischengefügt und in den Fundortsrubriken durch. 157 153 Buchstaben angegeben, in wessen Publikationen ich die Fundortsangabe gefunden. Arten in keiner der acht australischen Rubriken ein Buchstabe steht, ist mir als Fundortsangabe nur » Australien« bekannt geworden. Wo bei einzelnen Für jede Rubrik der Tabelle habe ich mich mit einer Angabe begnügt und die mir zufällig zuerst vorkommende notirt, vorgezogen habe ich nur die mir aus eigener Anschauung bekannten, die mit S. bezeichnet sind. Die Bedeutung der anderen Buchstaben ergiebt sich aus folgender Liste. 15% — A. G. Butler, in verschiedenen Publikationen. DI. — DBleeker, Reis door de Minahassa en den Molukschen Archipel. Cox — H. Ramsay Cox, in Newman’s Entomologist, 109. 115. 117. Don. — Donovan, Insects of New-Holland. F. — 0. & R. Felder, in verschiedenen Publikationen. | Gray — J. E. Gray, Catalogue of Lep. Ins. in the British Museum. IE — W. ©. Hewitson, in verschiedenen Publikationen. K. — F. W. Kirby, Catalogue of diurnal Lep. & Supplement. Ki. — Th. Kirsch, Beitrag zur Lep. Fauna von Neu-Guinea. Ko. — Gabr. Koch, Die Indo-Australische Lepidopterenfauna. M’ Leay — Mac Leay, King’s Survey of Australia. Ma. — G. Masters, Catalogue of deser. diurnal Lep. of Australia. Di. — W. H. Miskin, Transactions Ent. Soc. of London. Mo. — Montrouzier, Faune de lile de Woodlark. Mu. — R. P. Murray, Transactions Ent. Soc. of London. Sa. — Osb. Salvin, Proceedings Zool. Soc. of London. Schm. —= J. D. E. Schmeltz, Verh. Ver. naturw. Unterhaltung, Hamburg. W. — Alfr. R. Wallace, in verschiedenen Publikationen. . . ' BE . BE ae rin A . fe] ger ei fe Name. 3: 88 5 Meerelsensean se lless) & Bus, =: ä3| 2 Seren sdsinläsles| & 2228: 3 Du 23] Danais’hamata, M. .. are Ma. *) S. S. BD. > altIniSVeH ß Ko. S. S. S. 8. S. 15% Bela st ee en. 00x = Ko. S. &% 3.25 Hrippüs, ‚Or. ccar ehe enane 2 Ma. Ma Mi. S. B. S. Euploca Angasii, Feld.............. F. F. 5. S. B. » Boisdwalü, Lucas ........ » Lewinü, Felder...... ».... F. » Olimenamerer ee S IE S: » Dyivester al, are nee Ma, >) S. » iullioluss Hr ee a S 8. Ss B. » Varna MED Ense: f Ko. » Pelor.Doubl. 22.2.2202... Ma. IR“: HyemsuBe een | S. » AHA ERR Sn we B. B. » PI1ODUSED Hamadryas Zoilus, F......... ..... : S S. S. Melanitis Leda, L......222222200.. Ko S. S) Ss Ss S. S. S. Aenica, Abeona, Donk.ce some S. ’ Joamiu, Besen ) Wo die Buchstaben über zwei Rubriken stehen, gelten sie für beide. 188 189 Name. Belze| 5 Feltelseesellds less 3 a < < Ben SSR Ne Eee ae Ba. Epinephele Rawnsleyi, Misk......... - 5 a E Mi _ Heteronympha Merope, F.. ........- | Ma. |. Cox | Ma. | S. > Duboulayi, B.......: 'B: » Philerope, Bdv....... S. Ma. » Banksü, Leach ...... Ma. Dal mirifica, Bar sen Saunen. » Digglesi, Misk....... Mi. _ Myealesis Weckie, 1BI zocsosueounsnce i , B. SE llerminuse Boa een. S, » IS URD USE ee > IBERSEUSMRE N tere { S, ‘ % > Zia, PER ER N Tan area A Ma. = Ypthima I\t@ious, Dbogosodeeodsdanr F. SER BIS: IB, BE - » Chen Deln........ . _ Geitoneura Klusi Quer nee B. | Cox | Ma. S. DA canthas Dasaeeeee 00x : S. SB ordnen Ebner. K. . Argynnina Iugjoyan, JERc 800008000008 >» Kershawü, Misk........: Mi. - Hrpooysa Euphemia, Doubl. ....... S, S, ns mise, IR 000 aomsonabe sn F. Ma. » Adianten Hbrr 2.2.2.0... S S. S, S. » hehe, IBrroosocoedoagn B. » nnenmloRy, 18. H00 000000008 | i S. S. » Rseudimusppeg rer. S. » GRÜTHRS, JBeo 000008 K20000€ % B. » ONTUSEBTEN Te B. B. ) infuseata, M. D. .......-.. ö Zibythca Myrrha, Godt............- : k BNeraea Andromacha, BR. ............ S £ S S, S S, 8. » Theodote, Wallgr. .......- ® _ Cethosia Cydippe, ee K. B. E » LDamarckü, Godt.......- -- K. mia AdaEM RK Butler... \ 2 i S. = Messaras Prosope, F...............- Se EMa ES: S. rgymnis inconstans, B..........--- h Ko. | Ma. Ma. Mmeeltea, BE .......n....0.0..- 00x S. Gardner. > var. Kershawii, M’Coy... 4 GE ee = 2 " nonia Orth ya rer. ; f S: S. IKG S. B. Be nlidaskie. em sans. 00x S. S. S. : B. S S. so Zellen Seo sosces monDee cr S. S. S. : 8. Bmsuz SabınasGra a 9. S. S. S. » MONO, ID 0630080600 "009 : } BE woleschaltia australss Belda ....... \ Ma. Ma. Diadema BolnaalpraeN .e0. Ma. S Sh 8. S. Ss 8. S. DE NaSIopUSwE een. 5 S. 3. Se Nlimenay ll. ren Be S. S: S. Nopüis Vena ec. S. S. DE MONUaCIS, Be. zer neecun.. 5 18% Deconsimilise Bde. eenise. sen.. Ma, S. S. > Shepherdi, Moore ..........- K. S: S. S. a attasclataw Br ee B. e SPrasiniaBdvenar ne... 3. >» Alloora, AR De so0n08R000000 189 B 5 . F R u g B t E I. 190 ; eonEgauEerate| = Ed ae ee Name. S:ls&:| 3 Zasaasss)leielseEls:il & Busen Pa 2 ee ee ee a) 3 S 2 Dr m.ıdı| rgealrd <|\.< | " yras ea aneorı = ala za Om >» > > r Symphaedra Aeropus, L. ...... : S. S. Charaxes Sempronius, F......... Ma. - S. 8. Mynes Guerinii, Wall.... ..... a Mi. S. S. Prothoe australis, Guer. .. ......... : Mi. K. Chrysophanus Aurifer, Blanch.. .... S. i S. Zeritis diseifer, H.-Sch. ............ | e S. S. S: DIET UCaNUS He a Cox R Danis4Danıs Or eek - . Ma. S. i S. » Taygetus, Feld.......... : 28. S. S. B. » Mac Leayi,.Semper ........:. e S. > Cyanea MUr S. S. 3. S. » Aleuas, Held... ce | a S. - 5 S: Lampides Parrhasius, Horsf.... .... S. S. S. S. S. » Blato ro . S. » Berenice, H.-Sch.......... S. S. : E 3 Sa. » Astraptes, Feld ........... Ä $ 3: S. S. S. B. S. » Hyrcanus, Feld........... S. S. S. 5 S. » Aneyra, Held ansc....: S. S. S. S. S. » NorarHelde.een. 00 S. S. ; S. S. b) Berusia Delete S. S. S. F. \ B. » Cnejpus Babe aa S. S. S. S. S. B. S. » Kandarpa, Horsf.......... N ö S. S. 5} 8. : B. S. » Boeticusulee mr Cox Ko. S. S. : S. S. » Palmyra, Feld............ S. ie » lineata, Murray 22.22.20... . Mu. » biocellata, Feld........... F. 9. » dubiosa, Semper.......... S, S. S. » hypoleuca, v. Prittw. ..... » Cassius, Cram.. 2222222... | » Pavana, .Horsf. \......... | » Dion, Godt.. 2.2.0... Lycaena serpentata, H.-Sch. ........ | Cox $ 8. S. » Agricola, Doubl............ 5. » Sylvicola, Leach............ i ä S. » Diogenes, Blanch........... Cox S. S. S. S. S. o Sa. B: S. » Alsulus, H.-Sch. ......... S. S. S. S. S. Dee butlı Kollarnesne S. S. >=. iysımon, Hhr. sera S. S. S. 8. » conformis, Be 22.22... 2... B. 2>0054205, COOL | Holochila absimilis, Feld........ ...| S. S. S. » Margarita, Semper ..... S. S. S. > Helenita, Semper... ..... | | . ; S- » LTInUS Se | 2 S. S. Ki. » byacinthina, Scott ..... | ö S. S. » Anita, Semper .... ...... : Sal 3: » Acasta, Conan Cox > Heathi, Coxr ..2......... Cox S. S. S. » Xanthospilos, Hbr......... S. ; S ß Ko. Hypochrysops Epicletus, Feld. ....... ; Ma. S. S. > Ignita, Leach ........| SL Ss > Nareissus, F. ...... .| Ma. » Apelles on. m en 3. S- » Delicia, Hew. ........ > Halyaetus. Hew. .... H. » Epicurus, Misk....... | Mi: 190 BEE or N EEE ET EN a m Ne) furt Name. I8:j28:| & Feltelleeeselles|ss2| = 3588. Es 23 2 seeneesilesnzele a E 23,78, & Pseudodipsas Eone, Feld... ....... S. S. > Digglesii, Hew........ | 2 S. » Innotatus, Misk....... | Mi. Lycaenesthes Balliston, Eipraar.2.2: | S, S. b) Godeffroyi, Semper ... | 5 : S. Se Utica Onycha, Hew. ............».- | : | S. S. S. Jalmenus Evagoras, Don. ..........- | | Ma. S. S. S. » Ietinus, Hew.............. | F. Ma. S. > Dämeli, Semper..........- S. Sy » Bubulus, Misk...........-| ! Mi. » Teilius, Hew.......--...---| } 00x » Imous, Hew. ........-....- | Z. Hypolycaena Phorbas, F...........- | S. S, 2 ce, Sithon Isabella, Feld. .............- S, Q, K. » Phocides, F. ..... ee e Mi. Deudorix Diovis, Hew. ............- S, . S, » Varunanblorsteeneere.e.. | h S, S, » Simsoni, Misk........-...- | Mi. Amblypodia Amytis, Hew........... S. S, b) Meander, BdYv.......... | Ä : E 8. S S, S. Ogyris, Abrota, Doubl.............- | Ma. Ma. » Catharina, Feld............- | | Bldmos Hewe. een: | H. SE /osinesE Heom nee leeres | » DromesPRleldr ee ee || F. » (Ola, JElalfse 323800000 | » Amaryllis, Hew...........-- | H. » Oroetesse Hewe et. | H. » Genoveva, Hew........... -- } Et? Pontia Crokera, M. L..........-...- | K. Elodina Parthia, Hew..............- | ; Ma. S. S. » Angulipennis, Lucas........ | F. | Ma. S. S. Se » Quadrata. Butler......... - | » Egnatia. Godart........... .| o ; 8. K. W. W. » JEk01, Seide en ao Dog | Ma. Ma. Terias Brigitta, Cram..............: | ; S. 8. S. 3 Reale, Abos os ek onkn none ao] 8. S. S. Ww. 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F S. S. E j : Sa. & [d )} num & [0 p} Schm. nnS. nun. BuryeusiCressida,. HR... oHemee. 5 e i Ko. S. S S Ornithoptera Priamus, L............ var. Pronomus, Gray....... . . © . : i S. S. » Cassandra, Scott....... s e ; . . S. » Richmondia, Gray ..... : E e e S. | Ma. S. > Euphorion. Gray ...... , . F . . : 5 Gray . : W. Pap3lıo, Bolydorus, la... 2 200 5 . 5 . 5 5 S. ga un » Godartianus, Lucas......... NW R N 6 . ; Ma. £ z : S. DT ims: GoOllge 2 . i b : 3 . Gray S. > Erithonius, Cram.. .......\| var. Sthenelus, M. L..... } ö j = # ae a 3 2% i = » Capaneus Westw........... s 5 : Ma. Ma. | 8. S. S. » (Canopus, Westw. ......... IN : : a une h 5 Ma. » Amphiaraus, Feld........... b 5 ; Gray >» Neceus, Dom zen eeecnenee I =. F x S. S. S. S. > Ki. » Ormenus, Guer..e...22222.... |- .. ; i . \ : } Mi. S { S » ‚Egipius, Misk........ac..e. 8 : : lee : Mi. Se AnactusaNs esse . ü { e Ma. S. S. S. Ulyssesleen ee \ a ee l Mas Ww. Von oesan De | » Antinous, Don. -..ceeerecen. | . . R Don. 22. Parmatusı Gray. mer. cur : : F N E : S. W. >» Leosthenes, Doubl........... | =: ; ? : Ma. S. S. DRAN USE I ; SE NSsSsimulsml el > : : : : E : W. 2 Sarpedon al een 5 2 ; S. : S. S. S. S B. Burypylus ee. | 7 Ü var. Lycaon, Westw....... h er j ö N nn » Agamennon, L............ a ’ ' Be $ Ko. S. S. S S. DE AELSTUS SE Inge F : 5 5 i : Mi. 8. S. » Mac Leayanus, Leach.... .. | . ; : Sa Ma. Casyapa Denitza, Hew.............. | e : 6 } H. S. S. r Caristus; Hew. ............ | : or Ä 1 $ : S. H. Beata, Hewi | | Ismene Exclamationis, F............| . 4 F i R E S. S. S. R : Schm. 3 Hıramar Bor 2 | : 4 8 : : R S. S. » Discolor, Felder ............ | » { un Ua: F S. S. S, Doleschallii, Felder .........| . ‘ | S. S. » Chromus, Oram. 2.cencsen. a DE IE : ? | Mi. Ss S. Carystus Caesina, Hew... ...... BL 5 Re, Er : a: S. B. 192 et | oo 8%) Name le: 183] = 20assaselesalaslless = Beelöi. z a ee ee ee | Zi ae emlenargere Pamphila Mathias, F,.......... | er | SU dES Is | x » Diamamberreree ale: i 3 S. » Sperthias, Felder......... lic; ei h : : S: » Augiades, Felder......... \ ; Sa : : S. i S. s Ki. » Makel, Hope een: | , i H. » Olivescens, H.-Sch. ....... 110°: Se : 5 i S. » ING Ina Nee: 2 J : : : S. S. \ Su S. » Amalia, Semper.......... I) i a 0 5 i S. » Maroası Reldena........... IL ar a. ! ; : 8. ; S Se Sunias, Kelder.............. I ; Hs? . S. S. Se » flavo-vittata, Latr......... | E z . S. f : S. S, Apaustus Agraulia, Hew............ | H. Astictopterus Argenteo-ornatus, Hew.|‘ H. » Oroites, Hew: ......... | > Cynone, Hew.......... | | | Plesioneura Feisthamelii, Bdv....... | . ER 2 : 5 3 S. s S, Ki. Netrocoryne Repanda, Felder ...... IE: Be: S. : S. S. Trapezites Symmomus, Hbr......... | | S. Ss. S, » Biyoalam Hewi 2... I: Cox S. S. » Betalıa sJHewe...e..cee en | S. S. » IHlienam Ele va rn. I: | S. S. » acchusRa Io | S. S. » Mabullus, Bios.....02.. | Hesperilla Dirphia, Hew............ IR 5 Cox |, lag: : 2 S. » Sexguttata, H.-Sch....... : |: : E © S. > Kochiklelder ra. I" : : S. : S. S. » Doubledayi, Felder ...... IE: : ; S. h S. » Beronnwlatr 102% 5 5 ; ; 6 S. » IBietamleachrseen. ; e 5 S. » Rietmanni, Semper....... \ R S. : Donnysa, Hewe.....s.... 2 : i $ ; H. | Ma. » Ornata, Beach........... I 2 ; Ma. Taractrocera Papyria, Bdv. ........ | » Geldeno OO I Cox NamtadesnJanetta. By... Ä : : : . R i S. S. S. Euschemon Rafflesiae, Mac Leay.... ; ; : i : Ma. Als für die Lepidopterenfauna Australien’s neue Arten treten durch obige Aufzählung zu den bisher bekannten hinzu: Euploea Climena, Cram. Mycalesis Medus, F. var. Hesione, Cram. > Perseus, F. Neptis Venilia, L. Danis Mac Leayi, Semper. » Cyanea, Oram. » Aleuas, Feld. Lampides Parrhasius, F. > Astraptes, Feld. >» Palmyra, Feld. > dubiosa, Semper. 193 25 32 69 18 14 bisher aufgefunden worden sind. 194 Holochila Margarita, Semper. » Helenita,. Semper. » Anita, Semper. Pseudodipsas Eone, Feld. Lycaenesthes Balliston, Hbr. > Godeffroyi, Semper. Jalmenus Dämeli, Semper. Sithon Isabella, Feld. Deudorix Varuna, Horsf. Casyapa Caristus, Hew. Ismene Doleschallii, Feld. Carystus Caesina, Hew. Pamphila Mathias, F. » Amalia, Semper. » Marnas, Feld. » Sunias, Feld. Plesioneura Feisthamelii, Boisd. Hesperilla Rietmanni, Semper. Tagiades Janetta, Btlr. ‘Von diesen 30 Arten sind neun durch fetten Druck hervorgehobene neu beschrieben. Die Anzahl der bekannten australischen Arten wird dadurch auf 267 gebracht, von denen zugleich 52 auf Timor und den Molukken, dien Philippinen, Neu Guinea und den umliegenden Inseln, Neu Öaledonien und den Neuen Hebriden, den Fidji- (Viti-) Inseln Selbstverständlich ist unsere Kenntniss der australischen Lepidopterenfauna aber noch sehr weit davon entfernt, auch nur annähernd erschöpfend bekannt zu sein. Besonders wird der tropische nord- westliche T'heil noch viel des Neuen bringen, worunter wohl manche auf Timor gleichfalls vorkommende Arten. Hervortretend ist aber schon bei dem bis jetzt bekannten Material die Armuth an Nymphalinen und der Reichthum an Lycaeniden auf dem Festlande von Australien. Nachträgliche Bemerkungen zu einigen auf der Tafel 8 abgebildeten Arten. Danais Neptunia, Feld. v«r. ist mir jetzt ebenfalls von Eua (Tongatabu) zugekommen und hat dort dunklere Grundfarbe als fie. 4. Danais orientalis, Semper von Luzon und Mindoro hat häufig noch bläulicheres Grün als fig. 5. Danais limniace, Cram. von Luzon spielt oft noch mehr in’s Gelbliche als fig. 6. 194 Neue Phaneropteriden von Brunner von Wattenwyl. Die reiche Sammlung des Museum Godeffroy enthält mehrere ausgezeichnete Phaneropteriden, welche mir bei Herausgabe der Monographie *) dieser Orthopteren-Zunft nicht bekannt waren und die ich auf folgende Weise nachtrage. Der Gruppe der Ephippitythae sind zwei neue Genera in die Dispositio generum (p. 21) auf folgende Weise einzureihen; 6. Ephippitythae. 7. Pronotum ante medium constrietum, sellaeforme (Fig. 54 a) vel postice cristatum (Fig. 1 addit.). Femora postica gracilia, subtus per totam longitudinem dentata (Fig. 54 b, 1 addit.). 8. Pronotum sellaeforme, inerme (Fig. 54 a). Elytra ramo radiali ante medium venae radialis oriente, furcato (Fig. 54a). 54. Bphippitytha Serv. 88. Pronotum margine antico necnon latere utringue spina armatum, disco postice cristato (Fig. 1 addit.). Elytra rugulosa, ramo primo radiali longe pone medium oriente, integro. (zen. nov. Aleetoria m. 77. Pronotum non constrietum, disco plano vel postice tectiforme elevato, lobis deflexis angulatim (Fig. 55, 56 ete.) vel rotundatim insertis (Fig. 2 addit.). Femora postica subtus inermia (Fig. 58 a, 59a) vel pone medium spinulosa (Fig. 55 b, 2 addit.). 8. Elytra lanceolata ete. (Vide Dispos. generum Monographiae p. 21.) 9. Pectus latiusculum etc. a. Fastigium verticis acuminatum ete. b. Elytra a medio sensim attenuata etc. bb. Elytra in tertia parte apicali latissima, ramo radiali basi furcato (Fig. 56 a, 2 addit.). (Tibiae anticae supra sulcatae, excepta spina apicali externa inermes vel subinermes. Femora omnia subtus spinulosa.) c. Pronotum disco plano (Fig. 56). Diastella Br. cc. > » postice tectiforme elevatum. Gen. nov. Protina m. aa. Fastigium verticis obtusum etc. *) Monographie der Phaneropteriden, herausgegeben von der k. k. zoolog. botan. Gesellschaft in Wien. Mit VIII Tafeln. Wien 1878. 195 196 Gen. nov. Aleetoria m. Fig. 1. Caput magnum. Fastigium vertieis perpendieulariter deflexum, compressum, sulcatum, cum fastigio frontis subcontiguum. Frons perpendicularis, vix reclinata, utrinque sub oculos impressa. Pronotum margine antico dentatim producto, sulco primo transverso profunde impresso, disco postice valde cristato et supra elytra producto, latere utrinque dentato. Elytra pone medium valde angustata, rugulosa, vena radiali ramis tribus integris, pone medium orientibus, instructa. Alae acuminatae. Pedes necnon pectus in modum generis Ephippitythae constructi. Ovipositor cereis brevior. ®2. ahsrrogeıos — Yallinaceus. Dieses Genus hat den Habitus von Ephippitytha und unterscheidet sich durch den vollkommen senkrecht abfallenden Stirngipfel, die extravagante Form des Pronotum und das Geäder der Deckflügel. 1. A. superba m. Fig. 1. Olivaceo-viridis, crista pronoti denticulata, tota ferrugineo- et atro-marginata. Elytra et pedes maculis fuscioribus pieta. Tarsi omnes fusci. 2. z 100%. ‚Corporis. ee RA: 36 mm. >. PIONOU 2 15 >» > „".elytrorum.r, 2.2 58 >» latit: elytrorum bası..? ea. 12 » » pone medium..... I ln. .temor. poster, ee 32 >» 3. BOVıDOSItOrIsu. ee 2.» Vorkommen: Peak-Downs (Mus. Godeff.). 196 Te 197 Gen. nov. Protina m. Fig. 2. Fastigium vertieis horizontaliter produetum, sulcatum, acuminatum, cum fastigio frontis contiguum. Frons tumescens. Pronotum amplum, non constrietum, disco antice plano, postice medio tectiforme elevatum ’ lobis deflexis rotundatim insertis, altioribus quam longioribus, pone medium altissimis. Elytra lata, apicem versus sensim latescentia, margine apicali rotundato-truncato, ramo radiali ante medium oriente, ante medium furcato. Tibiae anticae supra sulcatae, margine postico parum spinulosae. Femora postica basi sat dilatata, compressa, subtus pone medium spinulis parvis armata. Tibiae posticae apice incurvae. Pectus compressum. Mesosternum triangulariter, metasternum rotundatim lobatum. Ovipositor sat longus. 2. srooreiva — protendo. Dieses Genus hat den Habitus des Gen. Diastella Br. und unterscheidet sich wesentlich nur durch die Form des Pronotum. 1. Pr. guttulata m. Fig. 2. Testaceo-viridis, Antennae nigro-annulatae. Elytra guttis fuscis raris pieta. 2. 2 lOnScorponsae 2.2.33 mm: DE DTONOLL Er en 8,5» DENE EI VIEROEUMER Re: 50 >» latit. elytrorum pone medium..... 10) 8 lone- femorumı post. .2..2..2.... lan 2 3 oyipositoris anne Ne 2 Vorkommen: Peak-Downs (Mus. Godeff.). Caedieia Stal. Diesem Genus ist eine neue Species auf folgende Weise in die Dispositio p. 190 einzuordnen: IE etc: 2uete. 33. Tibiae anticae supra, excepta spina apicali, inermes. 4. Femora postica subtus spinulosa. Meso- et metasternum lobis triangularibus instructa. 5. Pronotum lobis deflexis medio altissimis. Elytra medio cum longitudine pronoti dupliei aeque lata. olivacea Br. 55. Pronotum lobis deflexis pone medium altissimis. Elytra medio longitudinem pronoti sesqui non superantia. porreeta m. 197 198 Caed. porrecta m. Sordide viridis. Oculi oblongi. Pronotum disco planissimo, postice parum latiore, canthis fusco- ferrugineis, lobis deflexis pone medium altissimis. Elytra medio longitudinem pronoti sesqui non superantia, campo radiali venulis obliquis instructo, ramo primo radiali medio furcato, apice denuo furculato. Tibiae anticae supra suleatae, excepta spina apicali inermes. Femora postica subtus apicem versus in utroque margine spinulosa. Ovipositor brevissimus, valvula inferiore acuminata. *. = JoNP=SCOEPOLIS ae era 26 mm. >," PEONONL. ee 6,8» >, Selytrorum see 40 >» latıt.- elytrorum medion. 2... 9» lone; femorum post. “2... 0... 22.03 >. -SOVIDOSWORIST A en 23 Vorkommen: Rockhampton (Mus. Godeff.). Unterscheidet sich von €. olivacea Br. durch die grössere Statur, die Form der Seitenlappen des Pronotum, deren höchste Stelle jenseits der Mitte liegt, die in die Länge gezogenen Deckflügel mit einer schwach bräunlichen Punktirung und Einfassung der Adern, endlich durch die überaus kleine spitze Laagescheide. Polichne Stal. Der Genus-Charakter ist etwas abzuändern, so dass die Dispositio generum p. 22 zu fassen ist: 88. Elytra linearia, angusta (Fig. 59a). Pronotum lobis deflexis vel aeque altis et longis, vel longioribus quam altioribus. Meso- et metasternum margine postico truncato vel subrotundato. Femora postica gracilia, subtus inermia vel spinulosa. Es sind 5 neue Species auf folgende Weise in die Dispositio specierum p. 202 einzuordnen: I. Pronotum lobis deflexis aeque altis et longis, margine inferiore rotundato. Femora postica subtus spinulosa. 2. Oculi globosi. 3. Pronotum lobis deflexis unicoloribus. Elytra campo marginali viridi. 4. Femora postica dimidiam longitudinem elytrorum vix superantia. 1. brevipes m. 44. Femora postica duas tertias partes elytrorum superantia. (Femora antica et intermedia subtus nigro-spinolosa.) 2. longipes m. 39. Pronotum lobis deflexis argenteo-marginatis. Elytra campo marginali nigro, venulis irregularibus eburneis perducto, ad marginem hyalino. 5. argentata m. 22. Oculi oblongi. (Femora antica et intermedia subtus margine externo toto spinulosa. 4. spinulosa m. 11. Pronotum lobis deflexis longioribus quam altioribus. Femora postica subtus inermia. (Oculi oblongi.) 2. Pronotum lobis deflexis margine inferiore et posteriore rotundato. Elytra 9 campo tympanali modice producto. 5. parvicauda Stal. 22. Pronotum lobis deflexis margine inferiore recto, margine posteriore angulatim producto. Elytra campo tympanali amplo. 6. angustiloba m. 198 199 1. P. brevipes m. Oeuli majores, &1 1. i is i : “ ir . = ) es, globosi raum lobis deflexis aeque altis et loneis, margine inferiore rotundato. Elytra tota viridia, campo tympanali 9 macula atra, nitida ornato. Femora antica pronoto parum longiora . £7 ” . . * * . ? subtus inermia. Femora postica dimidiam longitudinem elytrorum vix superantia, subtus apicem utroque margine minutissime spinulosa. <. versus in ? Jones teorporis. 2... sen. 16 mm. PRONODI EN ee 4,5» EIVLEOTUNEE RZ al >» feNorUMFAantE 4,8» > DOSUE Re Re 16 » Vorkommen: Peak-Downs (Mus. Godeff.). Ausgezeichnet durch die relativ kurzen Füsse. 2. P. longipes m. Statura majore. Oculi globosi. Pronotum breviusculum, disco postice quam antice latiore, lobis deflexis subaltioribus quam longioribus, margine inferiore rotundato, subemarginato. Femora antica pronoto parum longiora, subtus infuscata, margine antico spinulis nigris raribus armato. Tibiae anticae basi infuscatae. Femora postica elytris tantum tertia parte breviora, subtus apicem versus in utroque margine rarospinulosa. 2. 2 lONEECOEBOTIS TR 20 mm. PRONOEIN ae 4.5 > elmtroLume Beeren 33 >» femorumeanten 4,8» > POSE-GRH Renee 24 >» Vorkommen: Rockhampton (Mus. Godeff.). Ausgezeichnet durch die langen Hinterschenkel. 3. P. argentea m. Statura minore. Fastigium vertieis latiusculum, sulcatum. Oculi globosi. Genae argenteo-vittatae. Pronotum lobis deflexis antice rotundatim insertis, aeque altis et longis, ad marginem inferiorem vitta argentea, in meso- et metapleuram extensa, ornatis. Elytra angustissima, viridia, campo marginali nigro, venulis irregularibus albis perducto, margine antico toto hyalino, campo tympanali © infuscato. Femora antica pronotum parum superantia. subtus cum intermediis in margine antico spinulis tribus nigris armata. Femora postica elytris parum breviora, subtus pone medium in utroque margine raro nigro-spinulosa. 0° ®. d' ? 1on22corponIse rn... 17 mm. 17 mm. pronotuin 2... a 3,6» elytrorum....... 2 24 >» femorum ant. .. 4,5» 4,8» » poster..2 1.6192 20 » Vorkommen: Peak-Downs (Mus. Godeft.). 199 200 Ausgezeichnet durch den Silberstreifen, welcher sich vom Kopfe über die Seiten des Pro- Meso- und Metanotum hinzieht, sowie durch die Färbung des Marginalfeldes der Deckflügel, dessen schwarzer Grund von kleinen, erhabenen, elfenbeinweissen Adern durchzogen ist. Der ganze Vorderrand ist glashell. 4. P. spinulosa m. Oculi oblongi. Pronotum lobis deflexis subrotundatim insertis, subaeque altis et Femora antica pronoto distinete longiora, subtus cum femoribus Femora postica subtus in margine externo a medio ad apicem, Statura majore. longis, margine inferiore rotundato. intermediis in margine antico 7—-8 spinulosa. in margine interno tantum medio (nec basi, nec apice) spinulosa. *. ? lonr.«comporsase ee 22 mm. PEONOLL AED Sn) elytrorumar aa 32 » femorumsant. are. 1a » DOStae RS 25.2 Vorkommen: Rockhampton (ce. m. No. 6063). Diese Species, welche ich früher übersehen hatte, kommt in der Statur und Form der P. longipes am nächsten und unterscheidet sich von derselben durch die länglichen, wenig vorragenden Augen, die auf der Unterseite mehr bewehrten Schenkel und namentlich die Vertbeilung der Dörnchen an den Hinterschenkeln. 5. P. parvicauda Stal. Die in der Monographie der Phaneropteriden p. 202 enthaltene Diagnose ist mit Rücksicht auf die hinzugekommenen Species zu modificiren wie folgt: Oculi oblongi. Pronotum lobis deflexis subrotundatim insertis, longioribus quam altioribus, margine Elytra angusta, campo tympanali elytri sinistri ' parum producto. Femora antica inferiore rotundato. Femora intermedia subtus unispinulosa. pronotum parum superantia, subtus in margine antico 3-spinulosa. Femora postica subtus inermia. 4 2. 6. P. angustiloba m. Pallide viridis. Oculi oblongi, parum prominuli. Pronotum carinis rufatis, lobis deflexis angulatim insertis, distincte longioribus quam altioribus, margine inferiore recto, margine postico subangulatim producto. Elytra 7 campo tympanali valde extenso, ferruginato. Femora omnia longa, gracillima, subtus inermia. J ?. Jg ö long. eorponis >... au. 16 mm. 15 mm. PrOnOlle er 4,8 > 4,6» elytrorum.....% .. 20 2 30 >» femorum ant..... 5,5 6,5» post... 2273 23,0 > Vorkommen: Rockhampton (Mus. Godeff.), Peak-Downs (Mus. Godeff.). Unterscheidet sich von P. parvicauda Stal durch zarte Färbung, schmalere und weniger vorstehende Augen, die sehr schmalen, in die Länge gezogenen Seitenlappen des Pronotum, das sehr grosse Tympanal- feld des linken Deckflügels des 9 und die langen, dünnen, vollkommen unbewehrten Vorderschenkel. 200 Ueber die Korallen der Insel Ponape. Von Dr. F. Brüggemann.”) Durch die freundliche Vermittelung des Herrn Dr. A. Günther, Director des zoologischen Departements im British Museum, wurde mir von Seiten des Museum Godeffroy eine Anzahl Korallen zur Bestimmung übergeben, welche von Herrn J. Kubary bei der Insel Ponap& gesammelt worden waren. Die Korallenfauna der. Carolinen-Gruppe ist so gut wie gänzlich unbekannt, und wie sich nicht anders erwarten liess, enthält die nun vorliegende Collection eine beträchtliche Reihe von unbeschriebenen Arten; unter den 27 nachstehend besprochenen Species befinden sich mindestens 10 neue. Die übrigen Arten habe ich auf solche, die bereits aus anderen Gegenden bekannt waren, zurückgeführt; es haben mich freilich in einigen Fällen die betreffenden Identificationen nicht vollständig befriedigt. Mindestens 90 Procent der pacifischen Korallen-Arten wurden von den amerikanischen Autoren Dana und Verrill beschrieben, und die Originalexemplare befinden sich jenseit des Oceans. Allerdings konnte ich die grossartige Korallen- Sammlung des British Museum zum Vergleich benutzen — und es gewährt mir ein besonderes Vergnügen, die Liberalität, mit welcher Herr Dr. Günther meine hiesigen Studien stets gefördert hat, öffentlich anzuerkennen — allein. das oceanische Material ist hier, wie wohl in vielen Museen, nicht besonders reichlich vertreten. Ich habe nun vorläufig davon abgesehen, auf kleine Abweichungen hin, welche die vorliegenden Exemplare gegenüber den vorhandenen Beschreibungen darboten, neue Arten aufzustellen. Vielleicht wäre es besser, den umgekehrten Weg einzuschlagen, alles anscheinend Verschiedene separat zu beschreiben, und später, wenn sich zu actuellen Vergleichungen Gelegenheit gefunden hat, wieder so viel wie nöthig zusammenziehen. Denn es ist noch sehr die Frage, welches von beiden Uebeln das kleinste ist: ob die regelrechten Synonyme, die aus dem Aufstellen nomineller Species resultiren, oder die falsch angewendeten Benennungen, welche gewöhnlich auch falsche Fundortsangaben u. dgl. für die betreffende *) Dr. F. Brüggemann ist leider am 7. April 1878 in London gestorben. Eine seiner letzten wissenschaftlichen Arbeiten war die vorstehende Abhandlung, deren zweiten Theil er noch nicht angefangen hatte. — F. Brüggemann war am 13. Juli 1850 in Bremen geboren. Im Herbst 1873 begann er seine naturwissenschaftlichen Studien auf der Universität Jena, und bereits mit Beginn des zweiten Semesters wählte ihn Professor Haeckel zu seinem Assistenten. Im Sommer 1875 erhielt B. einen Ruf nach Darmstadt, um für das dortige Museum eine grössere Anzahl Vögel von Celebes und Sangir zu bearbeiten; er nahm den Ruf an, nachdem er zuvor am Ende seines 4. Semesters das Doktor-Examen mit summa cum laude bestanden, und blieb bis zum Frühjahr 1876 in Darmstadt Die Resultate seiner Darmstädter Arbeiten sind im 5. und 6. Bande der Abhandlungen des naturwissenschaftlichen Vereins in Bremen publieirt. Von Darmstadt kehrte B. nach Jena zurück um das akademische Triennium zu beenden, und wurde im December 1876 auf Empfehlung Haeckels von Dr. Albert Günther zur Bestimmung und Katalogisirung der Korallen des British Museum engagirt. In dieser Stellung verblieb er bis zu seinem plötzlichen, durch eine Lungen- Verblutung erfolgten Tode. 201 | 26 202 Art mit sich bringen. Indess kann ich mich darauf berufen, dass eine eher zu grosse Vorsicht im Aufstellen nener Species bei den meisten Korallen-Autoren — von Linne bis Verrill und Duncan — Usus gewesen ist: Jeder suchte in dem, was er vor sich hatte, zunächst aus allen Kräften das wiederzufinden, was früher von Anderen beschrieben worden war. Wie schon erwähnt, ist ein ansehnlicher Theil der hier abzubandelnden Arten neu und in seinem Vorkommen muthmasslich auf die Inselgruppe beschränkt. Die anderen Species sind zur Hälfte aus Centralpolynesien nachgewiesen, und das Uebrige vertheilt sich ungefähr gleichmässig auf solche Arten, die von nördlicher gelegenen pacifischen Inseln (Bonin, Usima, Liu-kiu) durch die North Paeifie Exploring Expedition bekannt wurden, und auf solche, die in den malayischen Meeren vorkommen; von den letzteren Arten gehen dann einige auch in den Indischen Ocean über. Der gegenwärtige Bericht umfasst die Steinkorallen mit Ausnahme der Gattung Madrepora ; über letztere, die ich erst gern im Zusammenhange studiren möchte, sowie über die Milleporen werde ich in einer zweiten Mittheilung referiren. Die folgenden Species sind alle bei Ponap& gesammelt worden, ausgenommen die Pavonia prismatica, welche von Bonham Island (Marshall-Gruppe) eingesandt wurde. I. Oculinidae. 1. Stylophora palmata (Blainv.). Sideropora palmata, Blainville, Diet. science. nat. LX. p. 360; id. Man. d’actin. p. 384 (die Beschreibung fehlt nicht, wie Milne Edwards und Haime angeben, sondern sie ist in einer Note am Ende des Artikels hinzugefügt. Stylophora palmata, M. Edw. & H. Hist. nat. cor. II. p. 137. Es ist bemerkenswerth, dass hier nicht die gewöhnliche malayische Form ($?. Danae M. Edw. & H.) vorkommt, sondern die mehr im Westen des Indischen Oceans verbreitete Art mit ziemlich lockeren, dicken, am Gipfel stumpfen und abgerundeten Zweigen. Die Kelche sind mit einer stark vorspringenden, mehr oder weniger dreieckigen Oberlippe versehen. 2. Seriatopora gracilis (Dana). Seriatopora ealiendrum var. gracilis, Dana, U. S. Expl. Exped. Zooph. p. 522, pl. 49, fig. 4; Brüggem. Ann. & Mag. Nat. Hist. (4) XIX. p. 419. Seriatopora »lineata«, M. Edwards, Hist. nat. cor. III. p. 312. Seriatopora gracilis, Verrill in Dana, Corals & Cor. Isl. App. Dies ist eine Mittelform zwischen der ostafrikanischen S. caliendrum und der centralpolynesischen S. pacifica, wie ich bereits a. a. O. angedeutet habe. Von ersterer Art unterscheidet sie sich durch sperrigere Verzweigung, stark zugespitzte Fndästchen und überwölbte Kelchöffnungen, von letzterer durch gleichmässiger dichotomen Wuchs, mehr aufstrebende, dünnere und schwach kantige Zweige, an denen das Coenenchym spärlicher entwickelt ist, und durch fast obliterirte Septa. Ich bin nunmehr der Meinung, dass die S. Zineata von Milne Edwards als Synonym hierher zu stellen ist. Die S. lineata von Ehrenberg fällt übrigens — um dies beiläufig nachzutragen — allem Anscheine nach mit $. subulata Lam. "zusammen, so dass also Ehrenberg die Linne’sche Art bereits ebenso wie ich aufgefasst hat, während er Lamarck’s >pecies, die damit identisch ist, verkannte. 202 203 Dana fand die S. gracilis im Sulu-Meer; vermuthlich ist diese Form im malayischen Archipel weit verbreitet. Verrill’s unbestimmte Seriatopora von Groper Shoal im Korallen-Meere (Proc. Ess. Inst. VI. p. 100) dürfte zu S. pacifica Brüggem. zu rechnen sein. 2 3. Pocillipora pulchella n. sp. Korallenstock ästig, strauchig, im Umriss kugelig. Stämmcehen und Aeste dünn, schlank, durchaus gerade, im Querschnitt schwach drei- oder vierkantig, spärlich und unter spitzen Winkeln (durehschnittlich von 50°) verzweigt, am Ende stumpfspitzig und stark proliferirend, überall mit zerstreuten, um das Ein- bis Zweifache ihres Durchmessers von einander entfernten, warzenförmigen Sprossen besetzt. Diese sind schräg abstehend (im Winkel von 45°), ziemlich schlank, kurz eylindrisch, mit abgerundeter Spitze. Kelche klein, ziemlich entfernt stehend, hie und da etwas ungleich zusammengedrängt. Die jüngsten, an den Zweigenden befindlichen sind schwach eckig, mässig tief, mit rundlich ausgehöhltem, vollkommen slattem Boden; die übrigen etwas ungleich gross, rundlich, sehr seicht, mit flachem Boden und auf demselben mit schwacher Andeutung einer schmalen, länglichen Columella und mit 12 sehr feinen radialen Streifen, welche die Septa vorstellen. Die allerältesten Kelche am Fusse des Stockes, namentlich auf der kleinen, etwas fortkriechenden, basalen Ausbreitung, sind wiederum tiefer und enthalten 12 abwechselnd dünnere, gut ausgebildete Septa und eine stark vorragende griffelförmige Columella. Coenenchym compact, auf der Oberfläche mit feinen, kurzen, mässig dicht stehenden Stacheln. bedeckt. Höhe und Durchmesser des Stockes 10 bis 15 cm. Dicke der Hauptäste ca. 8mm. Durchmesser der Kelche 0,75 mm. Der kugelige Wuchs, die dünnen, geraden, weder zugespitzten noch erweiterten Hauptäste, die spitzwinkelige Verzweigung und das Vorhandensein von warzenförmigen Sprossen lassen diese hübsche Art schon nach ihrem Habitus leicht erkennen. Ich wüsste kaum, mit welcher anderen ich sie speciell vergleichen sollte; im Allgemeinen steht sie in der Mitte zwischen P. caespitosa und ihren Verwandten einerseits und den Formen aus der Gruppe der P. favosa andererseits. Einigermassen ähnlich ist eine unbeschriebene Art von den Samoa-Inseln, welche ungefähr zwischen ihr und der P. caespitosa in ihren Charakteren intermediär ist. P. gracilis Verr. weicht nach der Beschreibung in zu vielen Punkten ab, als dass eine Vergleichung mit dieser von Liu-kiu stammenden Species nothwendig wäre. 4. Pocillipora Danae Verr. Poecillopora »favosa«, Dana, U. S. Expl. Exped. Zooph. p. 528, pl. 50, fig. 1; M. Edw. Hist. nat. cor. II. p- 305, note. Pocillopora Danae, Verrill, Bull. Mus. Comp. Zool. Cambr. I. p. 59; id. Proc. Essex Inst. VI. p. 9. Hinsichtlich der Identification dieser Form bin ich nicht vollkommen sicher. Das Exemplar stimmt zwar in den meisten Charakteren recht gut mit der Beschreibung und Abbildung der Viti-Species, steht aber im Habitus der P. verrucosa näher: der Wuchs ist niedriger, die Aeste stehen gedrängt und endigen ziemlich in gleicher Höhe; sie sind gegen die Spitze zu regelmässig bedeutend erweitert und seitlich zusammengedrückt, dabei gewöhnlich in senkrechter Richtung etwas eingerollt. II. Astraeidae. 5. Galaxea tenella n. sp. Der Polypenstock bildet eine unregelmässig geformte, fast kriechende Masse mit flach gewölbter Oberfläche. Einzelpolypen sehr gedrängt stehend, verlängert cylindrisch-kreiselförmig, über den perithecalen 203 204 Boden stark vorragend, divergirend, die am Rande des Stockes befindlichen gekrümmt, nur wenige im Querschnitt rundlich, die meisten zusammengedrückt, drei- oder vierkantig. Mauern dünn, im unteren Drittel glatt, weiter nach oben mit fast gleichartigen, gegen den Kelchrand zu mehr vorspringenden und kammartig zugeschärften Rippen. Kelchöffnungen ungleich, selten rundlich oder dreieckig, meist in die Länge gezogen, elliptisch und abgerundet viereckig, von verhältnissmässig geringer Tiefe. Septa im Allgemeinen dünn, mit fein granulirten Seitenflächen, ziemlich stark vorragend, nach oben allmählich verschmälert, an der Spitze stumpf abgerundet. Vier Kreise von Scheidewänden, deren letzter meistens unvollständig ist. Die Septa des ersten und zweiten Cyelus nahezu gleich, gegen die Mauer zu mässig und allmählich verdickt, in den langgestreckten Kelchen gegen das Centrum zu geschwungen; die des dritten gleichmässig dünn, etwas schmäler als die vorhergehenden und weniger vorragend; die des vierten Oyclus weniger als halb so breit und kaum über den Kelchrand vortretend. Columella fehlend. Perithek sehr mangelhaft entwickelt, mit mittelgrossen Zellen; nur die oberflächliche Bodenlamelle ist gut aus- gebildet. — Höhe der einzelnen Personen gegen 35 mm., Durchmesser der rundlichen Kelche 6 mm., grosser Durchmesser der langgestreckten Kelche 8 mm. Wegen ihrer kreiselförmigen, divergirenden Einzelpolypen gehört diese Art zu den Galazxeae claviformes, und nach der Zahl ihrer Scheidewände in die Nähe von @. fascicularis (L.). Von dieser unterscheidet sie sich durch die bedeutend kleineren, unregelmässig eckigen Kelche und die dünnen Septa; von @. Ellisi (M. Edw. & H.) durch die Art ihres Wachsthums, die sehr gedrängten Einzelpolypen, die orösseren Kelche und die gekielten Rippen; von @. hexagonalis (M. Edw. & H.) durch die nicht ein- seschnürten Kelchseiten und den Mangel der Columella; von @. hystrix (Dana) durch die schlankeren, kantigen Polypen und die weniger vortretenden Scheidewände; von @. cuspidata (Esp.) = @. irregularis (M. Edw. & H.) durch die viel geringere Grösse, anderer Einzelheiten nicht zu gedenken. Das Vorhandensein (des vierten Öyclus sowie die dünnen, breiten Septa lassen sie nicht mit @. Esperi (Schweigg.) = @. Laperouseana (M. Edw. & H.) verwechseln. 6. Coeloria daedalea (Ell. & Sol.) Madrepora daedalea, Ellis & Solander, Hist. zooph. p. 163, pl. 46, fig. 1, 2. Coeloria daedalea, M. Edw. & H. Hist. nat. cor. II. p. 416. An dem vorliegenden Exemplar sind die Mauern stellenweise (namentlich an der Peripherie des Stockes) etwas verdickt. doch bleiben sie immerhin dünner als an € Esperi, auch sind die übrigen Eigenschaften, welche die ©. daedalea von letzterer unterscheiden, deutlich ausgeprägt: die Polypenreihen sind kurz und gewunden, die Mauern hoch, die Septa schmal und steil, die Columella aus wenigen, theils dornförmigen, theils lamellären Balken zusammengesetzt u. 8. £. Diese Art ist in Sammlungen häufig, aber über ihre Verbreitung wissen wir wenig. Die älteren Autoren lassen sie aus dem Indischen Ocean stammen; Verrill giebt Singapore als Fundort an; Dana fand sie bei den Viti-Inseln. 7. Astraea delicatula n. sp. Polypenstock massig, grosse, etwas zusammengedrückte Lappen bildend, mit ziemlich flachen Seiten und ausgedehnter, leicht abgerundeter Gipfelfläche. Unterseite des Stockes an den freien Stellen gleich- mässig rippig, mit derbem Epithek, welches nicht ganz an den Rand hinantritt. Kelche etwas vorragend, durch die Rippen und das Exothek verbunden, auf der Gipfelfläche des Stockes gedrängt, an den Seiten- flächen weit aus einander gerückt, kreisrund oder etwas länglichrund. Systeme undeutlich ‚wegen der 204 205 geringen Differenz der Septa unter einander. Letztere gehören zu drei Kreisen, von denen der dritte mehr oder weniger unvollständig ist; sie stehen wenig dicht, sind vorragend, ziemlich schmal und gleich- förmig dünn, mit steilem Innenrande, nach aussen in kurze Rippen fortgesetzt, wie diese am Rande sehr fein gezähnelt und überall mit sehr feinen kurzen Stachelchen bedeckt. welche wie ein zarter, fast krystallinischer Ueberzug erscheinen. Nur in sehr wenigen Kelchen bemerkt man einen starken, spitzen, aufrechten, paliartigen Zahn am unteren Innenrande der primären Septa. Die Columella ist in den oberen Kelchen sehr redueirt und zurücktretend, in den seitlichen dagegen umfangreich und erscheint dort als grosser freistehender Knäuel mit körnig-zusammengeballter oder papillöser Oberfläche. Im Längsschnitt erweisen sich die Mauern als sehr compact und durch ein ebenfalls compactes, nur wenige Lacunen frei lassendes Exothek verbunden; das Skelet des Stockes erscheint daher im Ganzen als solid und gewichtig. Die Columella ist als Längszug von lockerem, feinem Gewebe wenig bemerkbar. Die endothecalen Dissepimente sind zahlreich, regelmässig, dünn, einfach, horizontal, sie bilden mit den Längsschnitten der Septa ein Netzwerk mit quadratischen Maschen von 0.7 mm. Höhe. Der Durchmesser der grösseren rundlichen Kelche beträgt gegen 2.5 mm., die meisten sind aber kleiner. Der Längendurchmesser der gestreckten und in Theilung begriffenen Kelche stellt sich auf ca. 4 mm. Die Vermehrung (durch Theilung) erfolgt auf dem Gipfel des Stockes. Von den seitlichen Kelchen sind manche recht klein. indess hat es doch nicht den Anschein, als ob zugleich auch Knospung stattfände. Dass unter den Astraeiden mehrfach beide Fortpflanzungsweisen gleichzeitig vorkommen, ist sicher; und es wurde dies auch von verschiedenen Seiten bereits angegeben. Diese Verhältnisse sind bei langsam wachsenden Arten manchmal schwierig zu beurtheilen, zumal wenn man nur einzelne Stücke von geringem Umfange vor sich hat. So ist denn auch die von mir beschriebene Plesiastraea Haeckeli (Abh. Ver. Brem. V. p. 396, t. VII. fig. 2) keine aberrante Plesiastraea, sondern wie ich nunmehr glaube, eine typische Goniastraea, und zwar wäre sie in die Nähe von @. retiformis (Lam.) zu stellen. Die gegenwärtige Art unterscheidet sich von allen ihren Gattungsgenossen durch die sehr zarte Echinulation der Septa, von den allermeisten auch augenfällig durch die geringe Grösse der Kelche. In letzterer Hinsicht. sowie auch betreffs des Wuchses und allgemeinen Habitus besitzt sie viel Aehnlichkeit mit A. Zobata (M. Edw. & H.) aus dem Rothen Meer und von den Mascarenen; nur hat letztere noch kleinere und kaum merklich vorspringende Kelche, eine grob trabeculäre Oolumella und namentlich sehr deutlich paliforme Zähne am Innenrande der primären Scheidewände. 8. Goniastraea Quoyi M. Edw. & H. Gonistrea Quoyi, M. Edwards & Haime, Ann. sc. nat. (3) Zool. XII. p. 162; iid. Hist. nat. cor. II. p. 447. Von den zunächst verwandten Arten, G. planulata, M. Edw. & H., @. colummiformis Brüggem. und @. Grayi M. Edw. & H., liegen mir die Original-Exemplare zum Vergleich vor; die gegenwärtige kenne ich nur aus der Beschreibung, welche leidlich gut auf das Exemplar passt. Allerdings dürften bei letzterem die Kelche im Allgemeinen unregelmässiger geformt, grösser und tiefer, ferner die Pali besser abgegrenzt sein als sich aus den Angaben entnehmen lässt, doch ist diese Differenz so unbedeutend und dagegen das Andere so zutreffend, dass ich keine Anhaltspunkte finde, um eine neue Art aufzustellen. G. Quoyi stammt von den Tonga-Inseln. 205 206 III. Fungidae. 9. Fungia confertifolia Dana. Fungia confertifolia, Dana, U. S. Expl. Exped. Zooph. p. 297, pl. 19, fig. 5, 6; M. Edw. & H. Am. sc. nat. (3) XV. p. 79; M. Edw. Hist. nat. cor. III. p. 10. Als Fundorte sind die Viti-Inseln, Samoa-Inseln und Neu-Guinea bekannt. Die Angaben: » Rothes Meer und Indischer Ocean«, welche Milne Edwards auf Lamarck’s Autorität hinzufügt, beziehen sich sicherlich auf F. patella, die Lamarck mit der obigen Art verwechselt hat, indem er zuerst die eine, dann die andere als F. agariciformis bezeichnete. 10. Fungia papillosa Verr. Fungia papillosa, Vervill, Proc. Ess. Inst. V. p. 42. Die Originalexemplare stammen von den Liu-kiu-Inseln. Die Species hat mit mehreren anderen (F. dentata, F. repanda, F. patella) grosse Aehnlichkeit; sie unterscheidet sich im Wesentlichen durch die Beschaffenheit der Costalpapillen. Diese sind ziemlich zahlreich, mittelgross, kegelförmig, scharfspitzig und weder auffallend echinulirt noch verästelt. Die Columella ist verhältnissmässig deutlich, locker spongiös. 11. Pavonia foliosa Veır. Pavonia foliosa, Verrill, Proc. Essex Inst. V. p. 44. Eine sehr zierliche, dünnblättrige, zerbrechliche Art, die nach Exemplaren »von Usima oder den Liu-kiu-Inseln« aufgestellt wurde. Zu Verrill’s Beschreibung wäre noch hinzuzufügen, dass die Kelche sich gern reihig anordnen; namentlich bilden sie vor der Spitze der Platten eine, und weiter hinauf oft noch eine zweite Querreihe, in der die Centra vollständig zu einer Querlinie verschmolzen, und die Septa durchaus gerade und parallel sind. Im Wuchs ist diese Koralle der P. ficoides (Ell. & Sol.) = P. Knorri (M. Edw. & H.) nicht unähnlich, doch weicht sie von diesen durch die — wenn auch spärlich vorhandenen — Längskiele an den Blattflächen ab. 12. Pavonia divaricata Lam. Pavonia divaricata, Lamarck, Hist. anim. s. vert. II. p. 240; Dana, U. S. Expl. Exped. Zooph. p= 321, pl. 22.202.726: Lophoseris divaricata, M. Edw. & H. Ann. sc. nat. (3) XV. p. 123; M. Edw. Hist. nat. cor. III. p. 67. Zwei unter einander übereinstimmende Exemplare beziehe ich ohne Bedenken auf diese Art, welche bis jetzt mit Sicherheit nur von den Tonga- und Viti-Inseln nachgewiesen war. Sodann enthält die Sammlung noch eine Reihe anderer Formen, die trotz grosser Aehnlichkeit mit P. divaricata doch so vielfache Unterschiede sowohl im Wuchs als im feineren Bau darbieten, dass ich nicht umhin kann, sie als besondere Species hier anzureihen. 15. Pavonia seriata n. sp. Der P. divaricata äusserst ähnlich; der Wuchs ist aber lockerer; die Hauptäste sind bedeutend dünner, blattartig zusammengedrückt, kaum coalescirend, an der Spitze rundlich gelappt; ihre seitlichen Längskiele spärlich entwickelt und niedrig; die Kelche etwas kleiner, zu mehr oder minder regelmässigen 206 207 Querreihen angeordnet, welche durch schärfer oder stumpfer gekielte Querwälle getrennt werden; die Septa schmäler, nur in der Nähe der Mittelgrube geschwungen, sonst kaum divergirend, zwischen den Kelch- reihen parallel. Dies könnte noch am ersten eine Varietät der vorigen sein, mit der sie im Bau der Kelche ziemlich nahe übereinstimmt. 14. Pavonia minor n. sp. Eine kleine Species, von niedrigem, rasenartigem Wuchs, mit zartem, zerbrechlichem Kalkgerüst. Sie hat zwar einige Aehnlichkeit mit P. divaricata (mehr noch mit Dana’s Abbildung als mit den vor- liegenden Exemplaren dieser Art), aber ihre Aeste sind viel zahlreicher und gedrängter, dünn, laubartig, sehr vielfach gebogen, gefaltet und gekräuselt, in gleicher Höhe endigend, an der Spitze abgerundet-lappig, gekielt. Die seitlichen Kiele sind wenig entwickelt. Kelche sehr klein. zerstreut, nicht durch gekielte Wälle getrennt, wegen der nach innen allmählich abfallenden Septa als tief eingedrückt erscheinend. Scheidewände in drei Kreisen (der dritte unvollständig), mässig breit, meist gerade, zwischen den Kelchen mit leicht abgerundetem Rande; während sie bei P. divaricata viel breiter sind, stark divergiren, im Centrum steil abfallen und sich zwischen den Kelchen stumpfwinklig erheben. Mittelgrube ziemlich seicht. Columella undeutlich. Höhe des Korallenstockes gegen 10 em. Dicke der Aeste, einen Centimeter von der Spitze, 2mm. Durchmesser der Kelche 1,5 bis 2 mm. Ist jedenfalls von P. divaricata specifisch verschieden. Mit den anderen Arten hat sie wenig Aehnlichkeit höchstens wäre sie im Wuchs etwa mit P. eristata (Ell. & Sol.) zu vergleichen, weicht aber von dieser ungemein im Bau der Kelche ab. 15. Pavonia prismatica n. sp. Der P. divaricata sehr ähnlich; während aber die beiden vorhergehenden Formen mehr blattartige Aeste hatten, stellt diese das entgegengesetzte Extrem dar. Der Wuchs ist im Ganzen etwas lockerer als bei P. divaricata: die Stämmchen oder Hauptäste sind klumpig, vielfach coalescirend und endigen in ungleicher Höhe; die seitlichen Kiele sind stark entwickelt, vortretend und scharfkantig. Was aber ganz besonders in die Augen fällt, das ist die Gestalt der Aeste: dieselben sind nämlich prismatisch, dreiseitig und sehr scharf dreikantig; sie zweigen sich in einem schwachen Bogen ab und sind dann steil in die Höhe gerichtet: am Ende laufen die drei Seitenflächen in eine stumpfe Spitze zusammen. Die Kelche sind grösser und flacher als bei P. divaricata und vielfach zu Querreihen angeordnet, zwischen denen aber keine gekielten Querwälle liegen. Die Septa sind gedrängt, schmal, ebenmässig, meist gerade, zwischen den Kelchen mit vollkommen horizontalem, fast ungezähneltem Rande, an den Seitenflächen sehr fein eranulirt. Ihrer Textur nach erscheint diese Koralle als sehr compact und gewichtig; die Grösse ist dieselbe wie bei P. divaricata. Diese Form, die ich — namentlich wegen der Beschaffenheit ihrer Septa — ebenfalls für eine sehr gut unterschiedene Art halte, stammt nicht von Ponape, sondern von Bonham-Island. 16. Pavonia lata Dana. “Pavonia lata, Dana, U. S. Explor. Exped. Zooph. p- 330p1923,. 101: War bisher nur von den Viti-Inseln bekannt, 207 208 17. Pachyseris carinata n. sp. Ich habe es anfangs nicht für unmöglich gehalten, dass die hier zu beschreibende Art den voll- kommen ausgewachsenen Zustand der P. rugosa (Lam.) repräsentirt, denn in den Einzelnheiten ihres Baues haben beide Formen grosse Aehnlichkeit mit einander. Während aber Lamarck’s Species in ihrem Wuchs eine flach ausgebreitete, etwas wellige, an der freien Unterseite sterile und fein gerippte Schüssel darstellt. aus deren Oberfläche sich ganz unregelmässige Vorsprünge, Höcker und unförmliche Aeste erheben, besteht der Korallenstock der P. carinata aus grossen, aufrechten, theilweise der Quere nach verbundenen Platten, ungefähr ebenso, wie wir sie bei der Buphyllia fimbriata oder auch der Heliopora coerulea var. macandrina vorfinden. Die Basis des Stockes ist grösstentheils abgestorben, unregelmässig klumpig. Der lebende Theil orenzt sich nach unten sehr scharf vermittelst eines vorstehenden dünnen Randes ab, welcher auf der Unterfläche feine, glatte, abwechselnd etwas dünnere Rippen trägt. Auf der massigen Basis erheben sich nun die erwähnten Platten, welche in gleichem Niveau endigen und so den Stock im Umriss oben flach abgestutzt erscheinen lassen. Diese senkrechten Platten laufen im Ganzen parallel und greifen nach aussen etwas flügelartig vor, sind dabei zugleich etwas gewunden oder leicht gefaltet: dazwischen treten sodann noch andere, schräg oder rechtwinklig zu ihnen gestellte auf, durch welche sie theilweise seitlich mit einander verbunden werden; sie sind ziemlich dick, stumpfrandig, an den Seitenflächen uneben, stellenweise mit Vorsprüngen, Höckern oder plattenähnlichen Sprossen besetzt. Auf dem ganzen Stocke verlaufen der (uere nach die etwas wellenförmigen, hier und da unterbrochenen oder stärker gewundenen Hügel, welche die Reihen der verschmolzenen Kelch-Centra seitlich begrenzen. Diese Hügel stimmen sehr mit denen der P. rugosa überein. nur sind sie im Allgemeinen gleichmässiger, weniger eingeschnürt, höher, und ferner auf der Firste stets scharf gekielt. Die an den Seiten der Platten befindlichen stehen nicht rechtwinklig auf den letzteren, sondern sind schräg aufwärts gerichtet und in Folge dessen unsymmetrisch, mit einer breiten Aussen- oder Unterseite und einer schmalen Innen- oder Oberseite. Die Scheidewände sind fast ganz wie bei P. rugosa, nur um ein Geringes dünner und deshalb weniger gedrängt. Die Columella ist sehr deutlich, lamellär, nicht unterbrochen, aber regelmässig von Stelle zu Stelle (in etwa 1 mm. Entfernung) erweitert, auf diese Weise die Kelch-Oentra andeutend. Die Breite der Hügel an der Basis beträgt 3 mm., ihre senkrechte Höhe 1,5 mm. IV. Madreporidae. 18. Montipora poritiformis Verr. Montipora poritiformis, Verrill, Proc. Essex Instit. V. p. 26. Diese Art wurde nach Exemplaren von den Liu-kiu-Inseln beschrieben. Sie bildet mit M. tortuosa (Dana), M. digitata (Dana) und M. superficialis Brüggem. eine kleine natürliche Gruppe, ausgezeichnet durch strauchigen Wuchs, durch schlanke, cylindrische Aeste und durch die Abwesenheit der coenenchymalen Höcker oder Papillen. Von ihren Verwandten unterscheidet sich die gegenwärtige Form durch dickere, unregelmässig verästelte, mit den Spitzen aufwärts strebende Zweige, grössere, mehr eingesenkte und gedrängte Kelche, und durch das lockere, stark poröse Coenenchym. 19. Montipora limitata (Ell. & Sol.). Madrepora limitata, Ellis & Solander, Hist. Zooph. p. 172. (1786.) Montipora rigida, Verrill, Proc. Essex Inst. V. p. 26. (1866.) Diese ausgezeichnete Species wurde schon von den Verfassen der » Natural History of Zoophytes« mit wenigen Worten treffend gekennzeichnet: »Madrepora ramulosa, ramis subcomplanatis, stellis sparsis 208 209 sexradiatis margine aequalibus. Interstitia scabra. Lineae in interstitiis subreticulatae, limites inter stellas formant.« Später beschrieb Prof. Verrill sie als neu nach einigen Fragmenten, welche Dr. Ssimpson von der Insel Bonin mitgebracht hatte. Sie ist leicht kenntlich an den seitlich zusammengedrückten, handförmig verzweigten Hauptästen, an den wabenartigen, von polygonalen Erhöhungen des Coenenchyms umsäumten Vertiefungen, an deren Grunde die Kelche liegen, und an der gleichmässigen Textur des von runden Löchern durchbohrten Coenenchyms. Das mir vorliegende Exemplar stellt einen im Umriss sphäroidischen Stock dar von 30 em. Durchmesser und 20 cm. Höhe; die Hauptäste sind radial gestellt; die Verzweigungsart ist der von Siylophora Danai nicht unähnlich. Zunächst verwandt ist übrigens M. rubra (Quoy & Gaim.) von Neu-Irland, und ähnlich scheint auch M. foveolata (Dana) von den Viti-Inseln zu sein: bei letzterer ist aber der Polypenstock massig und kriechend. | 20. Montipora lima (Lam.). Agaricia lima, Lamarck, Hist. nat. anim. s. vert. II. p. 243. Montipora lima, M. Edwards, Hist. nat. cor. III. p. 213. Die Exemplare entsprechen vollkommen der Milne Edward’schen Beschreibung. Als Fundort giebt Lamarck die Südsee an, Dana das Sulu-Meer. 21. Montipora prolifera n. sp. Stock flach ausgebreitet, dünn, schüsselförmig, indem die Ränder etwas aufwärts gekrümmt sind oben zahlreiche aufrechte Sprossen von sehr verschiedener Grösse und sogar verzweigte Stämmchen tragend, unten theils angewachsen, theils mit Nulliporen, Bryozoen u. dgl. in dicker Schicht überzogen, am Rande nur in geringer Ausdehnung ganz frei. Unterseite mit äusserst fein spongiösem, fast dicht erscheinendem Coenenchym und sehr spärlichen, ungleich zerstreuten Kelchen. Diese haben wulstig aufgeworfene Ränder und eine sehr enge Mündung, in der sich mit Mühe etwa sechs rudimentäre Septa erkennen lassen. Oberfläche des Stockes sehr uneben, mit spongiösem und fein echinulirtem Coenenchym, welches sich zwischen den Kelchen überall zu Papillen erhebt. Letztere sind sehr ungleich, nur auf der Mitte der Oberfläche sowie am Grunde der aufsteigenden Sprossen wirklich papillenförmig oder verlängert kegel- förmige; auf dem grösseren Theile des Stockes dagegen, namentlich am Rande der Scheibe und auf den Gipfeln der Sprosse fliessen die benachbarten unter ihnen zu Kämmen oder Leisten zusammen. Diese Leisten sind ziemlich schmal, hoch. zummengedrückt, auf der Firste leicht gerundet und manchmal grob und stumpf gezähnt; sie laufen grösstentheils parallel oder richtiger radial nach dem Rande zu; hin und wieder schicken sie seitliche Zweige ab. durch welche manchmal netzförmige Verbindungen zwischen den benachbarten hergestellt werden; solche Leisten oder vielmehr Platten mit Seitenästen finden sich besonders häufig auf den wachsenden Spitzen der Sprosse. Am Grunde zwischen den Leisten liegen nun überall die Kelche. Diese sind klein, aber doch augenfällig genug, manchmal von einigen rundlichen Papillen wallartig umgeben. Septa des ersten Cyclus gut ausgebildet, mässig breit; die des zweiten kleiner, gewöhnlich nicht vollzählig oder ganz fehlend. Durchmesser der Kelche auf der Oberseite etwa 0,4 mm., auf der Unterseite nur 0.2 mm. oder noch weniger. Soweit es sich nach den Beschreibungen beurtheilen lässt, scheint die gegenwärtige Art in ihren Kennzeichen ungefähr die Mitte zu halten zwischen M. exesa Verr. von der Gaspar-Strasse und M. lichenoides Verr. von den Liu-kiu-Inseln, weicht aber doch in manchen Einzelheiten ab. Worin nun gerade die constanten specifischen Unterschiede liegen, getraue ich mir nicht herauszufinden, da jede der drei Arten nur nach einzelnen Exemplaren beschrieben ist, und die Verrill’schen überdies nur nach 209 27 210 Fragmenten. M. exesa scheint übrigens näher mit M. foliosa (Pall.) und M. lima verwandt zu sein, während unsere Art in ihrem ausgebreiteten, Sprosse und Stämmchen tragenden Stock an manche Exemplare der sonst allerdings sehr verschiedenen M. hispida (Dana) erinnert. 22. Turbinaria cinerascens (Ell. & Sol.). Madrepora einerascens, Ellis & Solander, Hist. Zooph. p. 157, pl. 43; Esper, Pflanzenth. Forts. I. p. 84, Madrep. t. LXVILH. Turbinaria cinerascens, M. Edw. Hist. nat. cor. III. p. 165. Das vorliegende Exemplar stimmt recht gut zu der oben eitirten Abbildung. Im Wuchs hat es auch viel Aehnlichkeit mit 7. brassica (Dana), doch sind die Kelche nicht wie bei dieser gedrängt, kegelförmig, angedrückt, engmündig, sondern sparsam und zerstreut, Kaum vorragend, aufrecht, mit ziemlich grosser Oefinung. Nach Ellis und Solander findet sich diese Art im Indischen Ocean. Ueber die 7. cinerascens herrscht viel Unsicherheit und Verwechselung, nicht nur in den Sammlungen, sondern auch in den Büchern. Ich kann es mir aber wohl ersparen, hierauf jetzt näher einzugehen, da das Original-Exemplar neuerdings wieder aufgefunden wurde (vgl. Young, Ann. & Mag. Nat. Hist. (4) XIX. p. 116) und da sich nicht voraussehen lässt, welches möglicherweise unerwartete Ergebniss eine Unter- suchung desselben liefern wird. 23. Porites decipiens n- sp. Stock vielstämmig, regelmässig gabelästig. Stämmchen sehr gedrängt, verhältnissmässig dünn, alle in gleicher Höhe endigend, so dass der Gipfel des Stockes eine ebene oder schwach gewölbte Fläche darstellt. Zweige dünn, eylindrisch, gegen das Ende etwas erweitert, an der Spitze stumpfkantig abgestutzt. Scelerenchym auf der Oberfläche ungemein zart echinulirt. Kelche polygonal, mittelgross, etwas ungleich, sehr seicht, an den unteren Theilen der Stämmchen vollkommen oberflächlich. Mauern nur an den jüngeren Kelchen als sehr dünne Leisten erkennbar, weiter aufwärts ganz verwischt. Septa in zwei Cyclen, undeutlich, sehr dünn. Pali (etwa sechs bis acht an der Zahl) noch undeutlicher, kaum bemerkbar abgegrenzt, nicht vorragend. Im den älteren Kelchen sind die Septa dicker und auch die Pali besser zu erkennen. Mittelgrube mässig tief; Columella punktförmig oder auch ganz fehlend. Im Querschnitt weisen die Zweige ein ziemlich derbes, fast ganz verworrenes Gewebe auf, in welchem weder Mauern noch Septa zu unterscheiden sind; dasselbe ist mehr porös als trabeculär, indem sich die Bälkehen vielfach verbinden und rundliche Lücken zwischen sich lassen. Die grösseren Aeste sind durchschnittlich nur 1 cm. dick. Der Durchmesser der Kelche beträgt 1,3 mm. Die nächst verwandte Art ist die von Madagaskar stammende P. conglomerata (Esp.) = P. conferta Dana; diese unterscheidet sich von der eben beschriebenen durch weniger regelmässigen Wuchs, mehr zugespitzte Endästchen, tiefere Kelche und gut entwickelte, vorragende Pali. Bei P£. saccharata, Brüggem. von Singapore sind umgekehrt die Kelche noch seichter und verwischter, fast ganz wie bei der Gattung Synaraea: das Sclerenchym hat auf der Oberfläche eine mehr grobkörnige Textur, im Inneren bildet es dagegen ein regelmässiges Balkenwerk mit quadratischen Zwischenräumen. Die unten zu besprechende P. tumida hat wieder viel tiefere und gut begrenzte Kelche und einen sehr eigenthümlichen Wuchs. Die westindische P. furcata (Lam.) hat dickere, gegen das Ende keulig angeschwollene Aeste und weicht auch im Bau der Kelche ab. 210 211 24. Porites tumida n. sp. Stock in geringer Ausdehnung angeheftet, vielstämmig, sehr unregelmässig und unvollkommen verzweigt. Stämmchen ungleich, sehr gedrängt, am Grunde zusammenfliessend, abwechselnd stark angeschwollen und dann wieder eingeschnürt, mit verschieden grossen, meistens sehr kurzen, abgerundeten, fast kugeligen Zweigen. Einige der Hauptäste sind gegen die Spitze erweitert und dort stumpf abgestutzt, die übrigen mehr verschmälert und zugerundet. Kelche mittelgross, fast gleich, polygonal, mässig vertieft, durch sehr dünne, scharf markirte Mauern abgegrenzt. Septa in zwei Kreisen, gut entwickelt, dünn, je zwei benachbarte convergirend und gegen das Centrum zu vereinigt: vor ihnen sechs gut ausgebildete ziemlich schmale und spitze, etwas vorragende Pali. Mittelgrube tief, die Columella immer vorhanden, aber sehr klein, punktförmig, zurücktretend. Der Durchmesser und die Höhe des Stockes betragen 20 em. und mehr. Durchmesser der Kelche reichlich 1 mm. Eine durch das scharf ausgebildete Skelet des Kelches und durch das unregelmässige Wachsthum ausreichend charakterisirte Art. Hinsichtlich des letzteren liesse sie sich allenfalls mit Pocillipora informis oder mit Synaraea irregularis vergleichen. 25. Porites Gaimardi M. Edw. & H. Porites »conglomerata«, Quoy & Gaim. Voy. Astrol. Zooph. p. 249, pl. 18, fig. 6—8. Porites Gaimardi, Milne Edwards & Haime, Ann. sc. nat. (3) Zool. XVI. p. 28; M. Edw. Hist. nat. cor. II. p. 179. Weit verbreitet in den wärmeren Theilen des westlichen pacifischen Oceans: Neu-Irland, Vanikoro, Australien etc. 26. $ynaraea monticulosa (Dana). Porites monticulosa, Dana, U. 8. Expl. Exped. Zooph.p. 566, pl. 55, fig. 7, M. Edw. Hist. nat. cor. II. p. 183. War bisher nur von den Viti-Inseln bekannt. 27. Psammocora exesa Dana. Psammocora exesa, Dana, U. S. Expl. Exped. Zooph. p. 348, pl. 26, fig. 1; M. Edw. Hist. nat. cor. III. p. 222. Diese seltene Art kannte man gleichfalls bis soweit nur von den Viti-Inseln. Milne Edwards und Haime, welche sie nicht gesehen hatten, waren über ihre Verwandtschaft in Zweifel; Verrill führt sie indess wieder als Psammocora auf (im Anhang zu Dana, Corals and Coral Islands 1872). Wenngleich sie nun auch manches Eigenthümliche aufweist. so steht sie doch einerseits der Ps. acerosa (El. & Sol.) = (Ps. obtusangula (Lam.) und der Ps. contigua (Esp.), andererseits der Ps. digitata, M. Edw. & H. nicht allzu fern, und mag deshalb vorläufig in der Gattung verbleiben. Das Sclerenchym ist auf der Oberfläche sehr pöros und locker spongiös, im Querschnitt der Zweige dagegen ziemlich compact, weil die scheinbaren Tyabekel sich als fast continuirliche Platten senkrecht nach innen erstrecken. Nur bei den jüngsten wachsenden Theilen des Stockes erscheint das Gewebe auch im Inneren als spongiös, und hier sind auch die Septa und selbst die Keleheentra wenig prononeirt, während weiter nach unten zu am Stock letztere als starke Vertiefungen und jene als dicke, vorragende, etwas zerstreute Körner sehr in die Augen fallen. Es resultirt dies sonderbare Ansehen aus einem eigenthümlichen Verhalten der Septa, welches sich in gewissem Grade auch bei den typischen Arten findet. Die Kelche 211 sind nämlich wandungslos; die fünf oder sechs stark vorragenden, ziemlich dicken Septa stehen ganz frei; zwischen diese schieben sich vom interstitiellen Gewebe her eben so viele dünnere Lamellen, die ausserhalb, d. h. an der Peripherie des Kelches, hinter ihnen zusammenschliessen, so dass also die (im Querschnitt spitz eiförmigen) Septa in einem vollständig abgeschlossenen Raume frei dastehen. Bei weiterem Wachsthum verdieken sich nun sowohl die ächten Scheidewände als die Zwischenlamellen, aber so beträchtlich auch die Verdickung ausfallen mag. beide verschmelzen oder berühren sich unter keinen Umständen; es bleibt vielmehr immer ein schmaler trennender Zwischenraum erhalten, der von oben her gesehen als feine Linie erscheint, welche die Septa scharf abgrenzt und sie als dicke, fast runde Körner hervorhebt. Eben solche scharf markirte Körner finden sich in den Zwischenräumen zwischen den Kelchen, und hier und da ist auch ein einzelnes Septum ganz abnorm verdickt und bildet einen rundlichen Ballen. Die Septa erscheinen ihrer Textur nach anfangs als ein Gewirr aus feinen Stacheln, in den älteren Kelchen als Conglomerat von rundlichen Körnchen. Es ist eine kleine papillose Columella vorhanden. 212 Ueber einige Laven der Insel Niuafou. Von Dr. Arthur Wichmann in Leipzig. Von Gläsern basaltischer Gesteine waren bis vor kurzer Zeit nur untergeordnete Vorkommnisse bekannt gewesen. E. Cohen!) war es zuerst, welcher auf ein massenhaftes Auftreten derselben aufmerksam machte und zwar waren dies Laven, welche zumeist dem Kilauea auf Hawaii entstammten. Mir ist nunmehr (Gelegenheit geboten, eine kurze Mittheilung über ein ähnliches Vorkommniss machen zu können. Anfang April des Jahres 1867 fand auf der Insel Niuafou (Tonga-Archipel) eine ziemlich bedeutende Eruption statt. Wenige Monate nach der Katastrophe besuchte Herr Dr. E. Graeffe genannte Insel und legte seine Beobachtungen in einem Aufsatze (Ausland XLI. 1868. p. 529) nieder; zugleich sammelte derselbe eine Anzahl der vulkanischen Producte, welche Gegenstand der nachfolgenden Untersuchungen geworden sind. Die Laven sind nirgends compact, sondern stets porös, oft von geradezu schwammiger Ausbildung und vielfach von schlackiger Beschaffenheit. Die Farbe ihrer Oberfläche ist eine sehr verschiedene, schwarz, braun-srau, roth, oft auch metallisch glänzend, im Bruch dagegen meist pechschwarz. Ihrer äusseren Form nach erscheinen die Laven vielfach tauförmig gewunden oder auch mit einer unregelmässig höckerigen und gerunzelten Oberfläche versehen. Wo dıe Lava über Felswände herabgeflossen war, ist sie in stalaktitischer oder Thränen-Form ausgebildet worden.”) Gegen heisse Chlorwasserstoffsäure erwiesen sich die einzelnen Vorkommnisse sehr widerstandsfähig. Die Kieselsäurebestimmung eines Handstückes ergab 52,83 %0, es ist also zweifellos, dass dasselbe einem basischen Gestein angehört. Mikroskopisch weisen die Laven eine im Allgemeinen ziemlich übereinstimmende Structur und Zusammensetzung auf. Unterschiede machen sich fast lediglich durch das Vorherrschen resp. Zurücktreten von Glassubstanz in den einzelnen Vorkommnissen geltend. Durchweg bestehen die Dünnschliffe aus einem gelb-grünen, zuweilen gelb-braunen Glase. welches reich ist an krystallinischen Ausscheidungen. Am häufigsten stellen sich ausserordentlich zierliche Täfelechen von rhombischer Umgrenzung ein, welche so dünn sind, dass sie meist gleichsam im Glase schwimmen und daher nur ihre äusseren Contouren wahrzunehmen sind. An einzelnen Stellen erscheinen sie oben und unten frei von Glas, und lässt sich sodann beobachten, dass diese Gebilde farblos sind. Penck hat dieselben, welche auch von anderen Forschern schon erwähnt worden sind, vielfach in Schlacken und Capilli aufgefunden, sie kürzlich eingehend beschrieben und ihre Zugehörigkeit zum Plagioklas sehr wahrscheinlich gemacht.?) Ich kann diese Ansicht durchaus nur bestätigen. Wo diese Tafeln aufgerichtet stehen, (senkrecht zur Fläche M) zeigt es sich, dass dieselben ı) N. Jahrb. £. Min. 1876. p. 346. — ?) Ausland 1868. p. 560. — °) Z. d. d. g. G. 1878. p. 9. 215 214 fast sämmtlich Zwillingskrystalle darstellen, und weisen dieselben auch im polarisirten Licht die für die Plagioklase durchschnittliche Zwillingsschleifung auf. Durchaus befreunden kann ich mich jedoch nicht mit der Ansicht, welche Penck über die Bildung jener Zwillinge ausspricht. Zum Wesen eines Zwillings gehört bekanntlich, dass zwei oder mehr gleichgestaltete Individuen eines Minerals in nicht paralleler Stellung nach einem bestimmten Gesetz mit einander verwachsen sind. Daraus folgt, dass die den Zwillingskrystall zusammensetzenden Individuen auch optisch verschieden orientirt sein müssen. Penck hat nun aus Beobachtungen, wonach zwei Plagioklaslamellen im Begriff waren sich an einander zu legen, aber durch die augenscheinlich plötzliche Erkaltung der Glasmasse gestört wurden, gefolgert, dass die Zwillinge entstehen können durch Aneinanderlagerung resp. Zusammentreten bereits fertiger Krystalle!) Wir können doch unmöglich annehmen, dass die einzelnen Plagioklaslamellen bereits bei ihrer Ausscheidung von divinatorischem Geiste beseelt waren, um optisch so orientirt zur Welt zu kommen, dass nur eine Aneinanderlagerung erforderlich war, um einen Zwilling zu erzeugen; noch viel weniger aber können wir annehmen, dass bei event. paralleler Lage eine solche Lamelle sich um ihre Achse drehte, um bei Zusammentreten mit einer andern Lamelle einen Zwilling zu bilden. Sind demgemäss die Krystallstöcke Penck’s durch Aneinanderlagerung der Individuen entstanden, so sind sie nicht als Zwillinge, sondern lediglich als Plagioklas-Aggregate anzusehen. Da die besprochenen Tafeln nicht in der Richtung des Lavastromes angeordnet sind, sondern regellos zerstreut in der Glasmasse liegen, so beobachtet man dieselben in den allerverschiedensten Lagen, und ergeben daher die Messungen erhebliche Schwankungen der Winkelwerthe. Wie Penck schon bei den von ihm untersuchten Vorkommnissen anführt, so kann man auch bei den hier vorliegenden bei anscheinend horizontaler Lagerung Winkel im Werthe von circa 50 ° messen. Einschlüsse wurden in diesen Plagioklaslamellen, mit Ausnahme äusserst seltener Glaseinschlüsse, nicht beobachtet; dagegen zeigen sie vielfach eine allseitige Umrandung von einem dichten Filz brauner Häärchen, welche oft zu grösseren Massen zusammentreten und dann vollständig schwarz und undurchsichtig werden. Namentlich sind grössere Plagioklasleisten stets von solchen concretionären Gebilden umrandet. Letztere treten nur selten isolirt auf. Augit tritt verhältnissmässig in sehr geringen Mengen, aber dann in meist scharf ausgebildeten Kıystallen auf. Der Olivin fehlt dagegen in den vorliegenden Vorkommnissen gänzlich. Einige Dampf- poren erscheinen dann und wann in der Glassubstanz. Eine Aenderung in dem Character der Lava wird dadurch herbeigeführt, dass zuweilen die oben besprochenen Öoncretionen in grossen Massen auftreten und in Folge dessen das Glas etwas zurücktritt. Die Schlacken und sog. Lavathränen zeigten hinsichtlich ihrer Zusammensetzung mikroskopisch eine vollständige Uebereinstimmung mit den echten Laven. Herr Hübner hat kürzlich einige Laven und Schlacken eingesandt, welche eine von den vorigen abweichende Beschaffenheit ergaben. Es ist sehr leicht möglich und auch wahrscheinlich, dass dieselben einer früheren Eruptionsepoche entstammen. Dieselben bestehen nicht mehr aus einem homogenen Glase, sondern besitzen eine globulitisch-entglaste Grundmasse, in welcher sich zahlreiche Plagioklasleisten und Augitindividuen vorfinden. Die rhombischen Täfelchen sind hier nicht wahrzunehmen, wie dieselben über- haupt bis jetzt nur in echtem Glase nachgewiesen worden sind. Reichlich erfüllt ist dagegen das ganze (sestein von Partikelchen, welche dem Magneteisen angehören und wesentlich zur dunklen Färbung des ersteren beitragen. Sehr häufig bilden die Magneteisenkörner jene zierlichen Aggregate, bestehend aus einer Aneinanderreihung von Oktaödern, von deren Axe rechtwinklige Aeste sich abzweigen, wie sie zuerst 214 215 von Zirkel beschrieben worden sind.!) Sphaerolithähnliche Zusammengruppirungen von Feldspathleisten bemerkt man nicht selten, doch lässt sich bei gekreuzten Nicols kein Interferenzkreuz wahrnehmen. Bimsteine waren unter dem eingesandten Material nicht vorzufinden, doch erwähnt Graeffe (1. e. p. 562) deren Existenz. Die Asche der Eruption von 1867 besteht zum Theil aus haarförmig feinen Nadeln, zum Theil aus kleinen Fragmenten von Glas. Demgemäss weisen die Aschenpartikelchen auch mikroskopisch mancherlei Verschiedenheiten auf. Meist stellen sie unregelmässig gebildete Glasscherben von verschiedener Grösse Lava-Asche der Insel Niuafou. dar, dann aber auch cylindrische und haarförmige Körperchen. Sämmtliche Aschenpartikel bestehen aus Glas, welches stellenweise fast farblos erscheint, dann aber auch Uebergänge bis zum dunklen Kaffebraun zeigt. In vielen Fällen besitzen die Partikeichen eine zonenartige Structur (fig. 1, 2, 3, 5). Getrennt sind diese Zonen durch scharfe, häufig regelmässig parallel verlaufende Linien, ausserdem erscheinen die Zonen in der Regel auch abweichend gefärbt. Die eylindrischen Körper (Fig. 1) besitzen im Innern einen ihrer äusseren Form entsprechenden Hohlraum, es würde sich aber nicht empfehlen, den ganzen Körper als aus einem System in einander geschachtelter Cylinder anzusehen, da in den beobachteten Fällen die Zonen zu beiden Seiten des Hohlraums weder in Farbe, noch ihrer Anzahl nach mit einander correspondiren. Langgestreckte Dampfporen (Fig. 2), welche dann parallel den Zonen verlaufen, sind nicht häufig, ebensowenig: wie kreisrunde Hohlräume (Fig. 4), an denen die Laven so überaus reich sind. Devitrificationsproducte fehlen fast keinem der Aschen-Partikelchen, mit Ausnahme der haarförmigen Gebilde, in welchen dieselben sich seltener vorfinden (Fig. 6), doch ist ihre quantitative Vertheilung eine sehr ungleichmässige. Manche der Scherben sind von krystallinischen Gebilden in reichlichem Maasse erfüllt (Fig. 5), andere dagegen sind sehr arm daran. Hauptsächlich vertreten finden wir wieder die bereits mehrfach besprochenen Täfelchen von rhombischer Form, welche jedoch hier fast nie von einem Mikrolithenfilz umkleidet sind, ferner stabförmige Mikrolithen, welche zuweilen an den Enden ausgebuchtet sind und ı) Basaltgesteine p. 67. 216 mehrfach Aggregate von 4- und 6-strahligen Sternen bilden. Impellucide und unregelmässig gestaltete Erzpartikel finden sich in wechselnden Mengen in den verschiedenen Scherben zerstreut vor. Als Sublimationsproducte beobachtete Graeffe auf Spalten und Hohlräumen der Laven Schwefel und ein weisses krystallinisches Salz, welches, an die kühle Luft gebracht, zerfloss (l. ec. p. 560). Dieses Salz ist Chlornatrium, dem geringe Quantitäten von Chlormagnesium beigemengt sind, weshalb seine Zerfliesslichkeit leicht erklärlich ist. 216 Ba Einige Mittheilungen über die Insel Futuna. Von Dr. Arthur Wichmann in Leipzig. Bereits vor längerer Zeit erhielt ich eine Anzahl Gesteine ete. zugestellt, welche Herr Aug. Holste im Jahre 1874 für das Museum Godeffroy auf der Insel Futuna sammelte. Wenngleich diese Sammlung kein systematisches Ganzes darstellt, so bot doch das darin enthaltene Material manches Interessante, was nach erfolgter Untersuchung der Veröffentlichung werth erschien. Einige Handstücke hat sodann noch Herr Dr. E. Graeffe von einer Reise mitgebracht. Bezüglich des aus einer Thermalquelle stammenden Wassers schreibt Herr Holste: »Das Wasser ist das einer heissen Quelle, welche im Westen der Insel unter einem Basaltfelsen so nahe dem Strande entspringt, dass sie bei der Fluth vom Meere überspült wird. Die Temperatur des Wassers ist sehr veränderlich, zuweilen ist es nur lauwarm, zuweilen wieder sehr heiss. Zwei Mal fand ich es + 57°R. — Die Eingeborenen schreiben der Quelle grosse Heilkraft zu. Besonders wirksam soll sie bei Rheumatismus sein. Aus allen Theilen der Insel werden daher die Kranken dorthin gebracht und zur Zeit der Ebbe in der Quelle gebadet. « Mein Freund Dr. F. Wahnschaffe in Berlin hatte die Güte, eine Probe dieses Wassers einer sorgfältigen Analyse zu unterziehen, und erhielt dabei folgendes Resultat: 1000 Gewichtstheile Wassers enthalten: ON EEE NER 8.496 TR. ES ta Spur Schwefelsaure... verein 0.921 IKSEeSElSAurert N ea en: 0,016 CAlCTUmER ee eeeen 1.783 NIaSmeSIumm Ra ee 0,280 INA ae 3.508 Kenn Ge ee 0,142 Orsanische Substanzen. nenn 0.018 Auffallend erscheint auf den ersten Blick der gänzliche Mangel an Eisen, was jedoch leicht darin seine Erklärung findet, dass wenn wirklich in dem Wasser vorher Eisen enthalten gewesen wäre, dasselbe in dem Quellwasser von so heisser Temperatur ausgeschieden sein müsste. Bei der Berechnung, wie die Körper als Salze in dem Wasser enthalten sein könnten, ist sämmtliches Natrium, Kalium und Magnesium auf Chlormetalle berechnet, sämmtliche Schwefelsäure auf schwefelsauren Kalk und dann ausgerechnet, wie viel Chlor noch erforderlich, um den Caleiumrest, welcher 217 28 213 bei der Gypsberechnung übrig bleibt, als Chlormetall (Ole) zu verrechnen. Der Calciumrest bedarf 2575 Chlor zur Sättigung — bei der Verrechnung des Chlor auf Na, K uud Mg bleibt ein Chlorrest von 2,433, es wäre also 0,142 Chlor zu wenig zur Deckung vorhanden. Abgesehen davon, dass dies ein äusserst geringer Fehler bei der Analyse wäre, muss auch bedacht werden, dass die Vertheilung der Salze in Wirklichkeit wohl nicht völlig mit der Berechnung übereinstimmen wird. Hinzu kommt noch die Kieselsäure, welche möglicherweise auch als lösliches Natrum- oder Kalium-Silicat vorhanden ist, und wodurch der Chlorrest für das Calcium erhöht würde. Die Berechnung ergab folgendes Resultat: Muthmassliche Vertheilung der löslichen Salze in 1000 Gewichtstheilen Wasser: Chlornatrium zer een: 8,414 Chlorkalume res ee. 0,271 Chlormagnesium.n. 22 22... 1,108 en Pole 1° erforderlich: 2,575 ANCHUDT EL I re i ion, us Schwefelsaures Calcium ..........: 1.430 Kieselsäure:.+:......: ELDER 0,016 Organische Suhstanz. a. cn. 0,018 Brome..r2 Se Spur In medieinischer Hinsicht ist diese Quelle bemerkenswerth wegen ihrer hohen Temperatur und des Gehaltes von Kochsalz und sonstigen Chloriden. Von dem Basalt, welcher sich in hervorragendem Maasse an der Zusammensetzung der Insel betheiligt, waren leider keine Handstücke eingesandt worden. In einer unten näher zur Besprechung selangenden Breccie fanden sich zuweilen Fragmente eines glasreichen Feldspathbasaltes, was vermuthen lässt, dass der vorherrschende Basalt ein Feldspathbasalt oder vielleicht gar ein Glasbasalt ist. Vornehmliches Interesse erregte ein Gestein, welches eine Breccie darstellte, zusammengesetzt aus Gesteinbruchstücken von Stecknadelknopf- bis Haselnussgrösse. Dieselben sind theils kantig und splittrig, theils abgerundet, schwarz pechglänzend und zuweilen mit einem hauchartigen irisirenden Ueberzug versehen. In dünnem Schliff, welcher wegen der Zerbrechlichkeit dieser Fragmente mit einiger Schwierigkeit herzu- stellen ist, gaben die letzteren sich als durchweg aus einem tiefbraunen Glase bestehend zu erkennen. Dieselben sind theils völlig einschlussfrei, theils enthalten sie Plagioklas und Olivin. Mikroskopisch sinken die Fragmente bis zu Splittern von 0,01 mm Länge herab. Das braune Glas selbst erweist sich als homogen, sowohl einzelne Mikrolithen, wie Dampfporen fehlen vollständig. In ihm liegen nun die oben erwähnten Mineralien (Fig. 1 u. 2), umgeben von concretionären 218 219 Gebilden, ähnlich denen, welche im Tachylit von Bobenhausen auftreten. Es sind dies schwarze Gebilde, welche meist die genannten Mineralien umranden, sodann aber auch isolirt in dem Glase auftreten. Sie lassen sich erst bei starker Vergrösserung einigermassen auflösen und sind dann als sphaerulitartige Gebilde deutlich zu erkennen, weisen also keine axiale Gruppirung auf, wie dies bei denen des Tachylyts von Bobenhausen der Fall ist. Diese Tendenz zur sphaerulitartigen Gruppirung tritt auch bei denjenigen Partien auf das Deutlichste hervor, welche den Olivin oder den Plagioklas umschliessen. Während sich im Innern diese schwarzen Massen nicht auflösen lassen, zeigen sich an den Rändern radial gestellte Häkchen und Zäckchen, wobei die einzelnen Gruppen stets ihre kreisrunde Gestalt bewahren. Wie aus den beigefügten Figuren ersichtlich ist, nehmen diese Coneretionen einen ziemlich beträchtlichen Raum innerhalb des braunen Glases ein. Was die umschlossenen Mineralien anbetrifft, so sind dieselben in ihren charakteristischen Merkmalen unverkennbar, dabei recht frisch und unversehrt erhalten. Es ist der Olivin allein, welcher an zahlreichen denselben durchziehenden Spalten den Beginn einer Umwandlung anzeigt (Fig. 2). In deutlich ausgebildeten Kıystallen tritt der Olivin nicht auf, sondern bildet unregelmässig gestaltete rundliche Körner. Plagioklas ist zweifellos der häufigste Gemengtheil. Er bildet schmale Leistchen, welche stets polysynthetisch verzwillingt sind, und sodann jene eigenthümlichen ıhombischen Tafeln (Fig. 1), welche bereits p.213 näher besprochen worden sind. Bei Behandlung mit heisser Chlorwasserstoffsäure gelatiniren diese Gesteinsfragmente nicht und gehören daher dem Hyalomelan an, wozu nach dem allgemein acceptirten Vorschlag von Rosenbusch !) die in Säuren schwer löslichen Basaltgläser (Basaltvitrophyre) zu bezeichnen sind. Das ganze Gestein stellt sonach eine Hyalomelan-Breccie dar. Neben den Fragmenten des Hyalomelans treten noch untergeordnete Brocken eines glasreichen Feldspathbasaltes auf, welche neben Olivin und Plagioklas noch winzige Augite enthalten. Das Cement ist von gelblich-grauer Farbe, von thoniger Beschaffenheit und frei von kohlen- saurem Kalk. Das Hyalomelan tritt ferner in Gestalt von Geröllen im Korallenkalk auf. Die Rollstücke sind oft mikroskopisch klein, steigen aber auch zuweilen bis zur Grösse einer Wallnuss, sind aber mehr oder minder schon ziemlich umgewandelt und bestehen zum Theil schon aus einem rothen Thon, dem Zersetzungs- Product der meisten basaltischen Gesteine der Südsee-Inseln. Dr. E. Graeffe fand ferner Hyalomelan auftretend in Gestalt schmaler Gänge im Korallenkalk. Die untersuchten Handstücke zeigen eine gleiche mineralogische Zusammensetzung wie die Bruchstücke der oben besprochenen Breccie. Bis zu einer Breite von eirca 2 mm war jedoch das Salband fast frei von Ausscheidungen. Während die Rollstücke wahr- scheinlich sich ursprünglich mit dem Korallenkalk vermischten und bei Verfestigung des letzteren zu compactem Gestein mit eingeschlossen wurden, deutet die Anwesenheit der Gänge des Hyalomelans auf eine andere Eruptionsepoche hin. : In dem Basalt der Insel Futuna treten zuweilen Nester von Chalcedon auf. Im Dünnschliff weist auch dieser Chalcedon bei gekreuzten Nicols eine Zusammensetzung aus lebhaft doppelbrechenden Fasern auf, wie dies bereits durch die bisherigen Untersuchungen von Zirkel, Fischer, E. Geinitz u. A. festgestellt ist. Auffallend, und meines Wissens noch nicht anderweitig bekannt, ist jedoch die Art und Weise der Gruppirung. Die Faserbündel haben sich nämlich in diesem Vorkommniss zu Kreuzen aggregirt (Fig. 3), welche mit einander correspondiren. Die zwischen den Interferenzkreuzen bleibenden Zwischenräume erscheinen bei einer Einstellung des Polarisations-Mikroskops auf Dunkel entweder auch dunkel oder weisen eine undeutlich hervortretende faserige Structur auf. ') Physiographie Bd. I. 1873 p. 133. und Bd. H. 1877 p. 445. 219 220 Bezüglich eines rothen Thones schreibt Herr Holste: » Jale-kula — die rothe Erde. Diese Erdart wird an verschiedenen Stellen der Insel gefunden und von den Eingeborenen dann und wann gegessen. Die Frauen sollen zur Zeit der Schwangerschaft sehr begierig darnach sein. Einer Tradition zufolge soll Futuna einmal von einem heftigen Orkan heimgesucht worden sein, der den Pflanzenwuchs grösstentheils zerstörte; damals soll die Frde das Hauptnahrungsmittel der Bewohner der Insel gebildet haben. Haupt- sächlich wird die Erde zum Bemalen der Tapa !) gebraucht. Sie giebt mit Sua-Koka °) angerührt eine dunkelrothe Farbe. « Der in einer Flasche befindliche Thon bestand aus unregelmässig gestalteten Kugeln von verschiedenen Dimensionen, doch selten von einem grösseren Durchmesser als 1 cm. Diese Kugeln sind leicht zerreibbar, von ziegelrother Farbe und zerfallen sogle'ch, sobald sie in Wasser gelegt werden. Der Thon ist ferner frei von kohlensaurem Kalk und jeglicher organischen Substanz. Es mag noch bemerkt werden, dass derselbe ziemlich der von Ehrenberg ?) eingehend beschriebenen »essbaren Erde« — Tanah Ampo genannt — von der Insel Java gleicht, noch mehr ähnelt er jedoch manchen der Solfataren-Thone, z. B. von Kriseuvig auf Island. Fossilreste, wie solche Ehrenberg vorfand, Konnten in dem Thon von Futuna mikroskopisch nicht aufgefunden werden. Das Essen von Thon resp. Lehm ist in den Tropengegenden ausserordentlich verbreitet, ohne dass die von den verschiedenen Forschern angestellten Beobachtungen und Untersuchungen über die Ursachen desselben ein allseitig befriedigendes Resultat geliefert haben. Es wird dies auch wohl schwerlich eher der Fall sein, als die verschiedenen erdigen Substanzen in Betreff ihres Genusses jede für sich einzeln betrachtet wird. Es ist einleuchtend, dass der Genuss von Kalkstein, Topfstein, Speckstein ete. aus anderen Ursachen herzuleiten ist, als der von Thon, wenn man nicht etwa von der einseitigen Ansicht ausgeht, dass diese Substanzen lediglich zur Füllung des Magens dienen sollen. Humboldt hat versucht, eine Erklärung für das Erdessen zu geben, und zwar glaubt derselbe, dass »diese Erden im Verdauungsapparat dieser Menschen eine Vermehrung der eigenthümlichen Säfte des Magens und der Bauchspeicheldrüse zur Folge haben. «®) Eine solche reichliche Absonderung des Magensaftes soll eine Beschwichtigung des Hungers hervorrufen. Es bleibt nur unklar, wie auf solche Weise Menschen (z. B. die Otomaken) innerhalb 2—5 Monate jeden Jahres bei einem Genuss von täglich %—/a Pfund Lehm ihr Dasein fristen, nur »selten ausserdem noch eine Eidechse, eine Farnwurzel oder einen todten Fisch« essen und dabei noch »sehr kräftig« bleiben sollen. Ferner kommt noch in Betracht, dass andere Völkerschaften Amerikas nach den Berichten von Humboldt bei reichlichem Genuss von Thon krank werden und auszehren, so in San Borja, welches nicht weit von Uruana, wo die Otomaken leben, entfernt liegt. Aus den übereinstimmenden Berichten kann so viel constatirt werden, dass der Genuss von Thon in den Tropengegenden aller Welttheile sehr verbreitet ist, dass jedoch die Eingeborenen nur dann und wann (die Otomaken ausgenommen) Thon verzehren. Dies geschieht vielfach nach dem Essen oder der Thon wird zwischen die Speisen gemengt. Besonders begierig sind überall die Schwangeren nach diesem Stoff. Humboldt?) spricht sich über das Auffallende dieser Erscheinung folgendermaassen aus: »So finden wir das Erdessen, welches die Natur eher den Bewohnern des dürren Nordens bestimmt zu haben schien, in der ganzen heissen Zone unter den trägen Menschenrassen verbreitet, welche die herrlichsten und fruchtbarsten Theile der Welt bewohnen.« Hieraus kann schon ') Tapa ist der aus dem Bast des Papiermaulbeerbaumes bereitete Stoff, welcher von den Eingeborenen zur Bekleidung benutzt wird. ?) Sua-Koka ist ein Saft aus der Rinde des Kokabaumes. Die Rinde wird fein abgeschabt und dann der Saft ausgepresst. °) Monatsberichte der königl. Akademie. Berlin. 1848 p. 220. ') Reise in die Aequinoctial-Gegenden. Bd. IV. 1860. p. 176. °) Ansichten der Natur. 1826. p. 177. 220 221 entnommen werden, dass es der Hunger schwerlich sein kann, welcher Veranlassung zum Genuss des Thones giebt. Es kann nicht meine Absicht sein, diese Erscheinung zum Gegenstand einer eingehenden physiologischen Untersuchung zu machen, da jedoch das Material vorhanden war, so lag es nahe, die Folgen des Thongenusses an mir selbst zu erproben. Zu diesem Zwecke ass ich eine Portion von 100 & dieses Thones von Futuna und wiederholte später den Versuch mit derselben Quantität. Der Geschmack dieser Substanz ist allerdings kein derartiger, dass dieselbe auch uns Europäern als Leckerei!) empfohlen zu werden verdiente, doch liess sie sich ohne besonderen Widerwillen verzehren. Es lässt sich nicht verhehlen, dass der Thon eine sättigende Wirkung hervorrief, eine weitere Folge war aber, dass die Excremente diarrhöeartig erweicht waren, und zwar nach beiden Versuchen. Ein »essbarer« Thon von der Insel Ono (Viti-Gruppe), welchen ‚ich ebenfalls von dem Museum Godeffroy erhielt, ergab ein gleiches Resultat. Es scheint mir die abführende Wirkung des Thones darin zu liegen, dass derselbe Flüssigkeiten mit grosser Heftigkeit absorbirt und dadurch im menschlichen Körper dieselben Wirkungen hervorruft, wie dies Salze in Folge der Endosmose thun. Kann man dies mit einiger Sicherheit als festgestellt betrachten, so wird auch der Versuch einer Erklärung des Thongenusses der Tropenvölker auf keine allzu grosse Schwierigkeiten stossen. Zunächst ist es bemerkenswerth, dass alle Schwangeren sehr begierig nach dem Thon sind. Schwangere gebrauchen Abfuhrmittel, wie sie vielleicht auch durch den Thongenuss eine zu starke Entwickelung ihrer Leibesfrucht verhindern wollen. Dass ferner »träge Menschenrassen« weit eher der Abfuhrmittel bedürftig sind, als solche, deren Verdauungswerkzeuge in Folge geregelter Thätigkeit besser functioniren, ist leicht erklärlich. Wenn die Eingeborenen so vielfach den Thon als Leckerei betrachten, wie dies auch Ehrenberg und Humboldt für einige Fälle nachweisen, so wäre dies noch immer kein Beweis dagegen, dass derselbe zugleich zur Beförderung der Verdauung dient. Auch steht damit nicht in Widerspruch, dass ein übermässiger Genuss stets eine schädliche Wirkung ausübt. !) Dr. M. Lindeman in Bremen berichtete im November 1877, dass ein Goldwäschereibesitzer des Kreises Marinsk (Sibirien) grosse Stücke Asbest in rothen Thon gelagert fand. Er hielt die ersteren für Stücke Haut eines Mammuth und den Thon für das Fleisch des letzteren. Der Thon wurde auch wirklich gebraten und verzehrt. Wie jedoch Herr Professor von Inostranzeff in St. Petersburg mir persönlich mitzutheilen die Güte hatte, ist der Sachverhalt ein etwas anderer. Nicht der Thon wurde verzehrt, sondern der Asbest (und zwar das sogenannte Bergieder), welchen man als Mammuthshaut ansah, wurde von den Arbeitern mit Butter bestrichen und so gegessen. 221 THOMAS TROOD'S meteorologische Beobachtungen zu Nukualofa auf Tongatabu, 1874 bis 1875. Der fünfte Jahrgang (1877) der Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, heraus- gereben von der Kaiserlichen Admiralität in Berlin, hat auf pag. 241 einige werthvolle Beobachtungen über das Klima von Tongatabu publieirt, welche grösstentheils auf den im Jahre 1874 angestellten meteorologischen Beobachtungen des in Nukualofa ansässigen Kaufmanns Thomas Trood *) basiren. Das- selbe Material ist uns bereits im Jahre 1875 zur Publikation zugegangen, indessen bisher wegen ungenügender Information hinsichtlich der Art der Anstellung der Beobachtungen, der benutzten Instrumente etc. zurückgestellt worden. Leider haben auch spätere Anfragen beim Beobachter hierüber nicht den genügenden Anfschluss gegeben. Nichtsdestoweniger besitzt die Beobachtungsreihe des Herrn Trood bei der Seltenheit solcher Reihen aus Polynesien unzweifelhaft einigen Werth und wird in der von uns in Nachstehendem wiedergegebenen Form um so brauchbarer, als Herr Dr. W. Koeppen (Abtheilungsvorstand der deutschen Seewarte) die Güte gehabt hat, dieselbe kritisch zu sichten und zu bearbeiten. Diese Bearbeitung ist nur nach unserem handschriftlichen Material und noch vor dem Erscheinen des genannten Aufsatzes in den Annalen d. Hydr. ausgeführt; für dem Zeitraum bis zum November 1874 incl. stimmen die Daten gut mit den nunmehr am letzteren Orte veröffentlichten; in den weiteren Monaten zeigen sich Unterschiede, deren Ursache uns nicht bekannt ist. Die Höhe des Beobachtungsortes über dem Seespiegel ist zu 15 Fuss engl. angegeben, seine geographische Breite zu 21° 8‘ Süd und seine Länge zu 175° 8‘ West von Greenwich. Die Beobachtungen wurden sämmtlich in dem sehr geschützten Hause des Herrn Trood regelmässig um 9 Uhr Morgens angestellt, können also, was die Maxima und Minima der Temperatur anlangt, nicht absolut richtig sein. Hinsichtlich der benutzten Instrumente ist leider nur Folgendes bekannt: » Barometer, mercurial, eistern compared with the barometers of Capt. Früchtenicht of the Susanne Godeffroy and Capt. Ganter of the Etienne; add to correct error of barometer 4 hundredth. Thermometer in shade, Fahrenheit. « Die Barometer-Correetion ist in den unten folgenden Daten angebracht; es fehlt jedoch leider eine Angabe darüber, ob das Barometer auf Null und auf das Meeresniveau reducirt ist oder nicht. Dass wenigstens das Erstere der Fall, dafür spricht die Uebereinstimmung der Mittelwerthe mit den Isobaren- karten von Buchan etc., welche weniger gut würde, wenn man die Correction von ca. 3mm als Zurück- führung auf 0° und den Meeresspiegel anbrächte. In den Ann. d. Hydrographie a. a. O. wird S. 242 angegeben. die Barometerangaben seien nicht auf 0° redueirt, weil die betreffenden Temperaturangaben dazu fehlen; wenige Zeilen weiter aber wird bemerkt, die Temperaturbeobachtungen seien an dem am Barometer befestigten Barometer gemacht und gäben deshalb nicht die richtige Temperatur-Schwankung im Freien. Hiernach müssten die mittleren Barometerstände nach den Angaben der mittleren Temperatur *) Thomas Trood ist der Name des Beohachters, nicht Trow, wie es in den Annalen heisst. 222 a 223 auf 0° reducirt werden, was zwar nicht absolut dasselbe, aber ein innerhalb der Grenze der Genauigkeit genügend mit dem durch Reduktion der einzelnen Ablesungen auf 0° gewonnenen übereinstimmendes Resultat giebt. Bei dem Widerspruch indessen, welcher in den oben angeführten Angaben liegt, ziehen wir es vor, die Daten ohne die Reduktion zu bringen. Der Witterungscharakter ist nur in allgemeinen Ausdrücken bezeichnet, unter welchen »fine», schön, den vorwiegenden Zustand charakterisirt, jedoch auffallend häufig das Wort »showery« ont, segen welche Rubrik die Zahl der regnerischen (»rainy«) Tage theilweise zurücktritt. Man kann wohl annehmen, dass jener Witterungszustand, den der Engländer mit »showery« und der Deutsche, dem ein eigentliches Wort dafür — wenigstens im Binnenlande — fehlt, mit »veränderliches« oder » Aprilwetter« bezeichnet, die wenig ausgeprägte Regenzeit dieser Gegenden charakterisirt. Ob die Bezeichnungen der Spalte Wetter übrigens nur für die Zeit der Beobachtung oder für den ganzen Tag gelten, ist unsicher, doch scheint das Erstere der Fall zu sein. Temperatur 9b a. m. Luftdruck Weertätzerr Wind um 9b a. m. a ER: | A = ä ESF e 2 3 2 Ei 2 ai ee ineealel.|e en | | £ | a annar 1874... | 29. | 303 | 26 I 7622| 765 | 7000| 9 | ı 6 5° 1210, | tes 7590 24.00 0 2°|79220210 Februar...... Bo Teolerea I zsselena. |. ı 8 | 5. |e7hıolıel al ı 19 | | 0 Ma... | 31 28 (7: lila | 215 ı | 3| 7-34 0% Kon 0 Kara Aal ...... 965 | 28 | 23 | 762,| 765 | 755 | ı5 7 2 8 21 10762113011°201 1206 | 0.10 NMae..n...: 95.5 | 28 | 20% | zes. | 769 | 762 | 23 5 3 0) 3 052151942 9812:04.70%. 1.621.420 78 BE... 94a | 27 | 20% | 765.: | 769 | 762 | 20 4 3 3 Mel e; 1ou en a 30 Mes... la 9 766.0 | 769 7636 ea ne | orale 207200: za le 13 August....... 95. | 28 | 20 | 766. | 770 | 68 | 3 3 2 1 3023: | 998 Karma oA September. .. | 25. | 28 | 21 167 770 | 764 24 3 2 1 SE a2 OB Fe ak ae a | Oktober....... 26.1 | 303 | 21 | 765% | 768 | 70a Sn 8 6 6 0.102 258.15 202160074 | 5270 November... | 27. | sı | 23 | 763. | 766 | 759 | 20 | 6 4 0) Sn sa ale E91 Fo oo > December.... | 28. | 317 | 25 | 761. | 764 | 757 | 17 3 5 6 sr or oan.. sro Kor. 80 Januar 1875.. | 29. | s2 | % 760: | 764 | 748 | 21 1 3 7 720. oa aaa ir 10 Februar ...... Dans 97. | 76.) 763 | 758 | 12 4 4 8 Zu \ORK2A | 10108 205 37 10 Marz. lu... 2.2 | 29 | 244 | 762, | 766 | 752 9 6 6 7 62252 A160 10808, 1e1127 1710012 Für die Monate Mai bis Oktober stellt sich die mittlere Temperatur um 9 Uhr Morgens zu 24.9° © (76.8° F), der mittlere Barometerstand zu 766.0 mm (30.16) und dessen mittlere monatliche Schwankung zu 6 mm (0.24) heraus, während die entsprechenden Grössen für die Monate November bis April 28.1° C (82.6° F), 762.0 mm (30.00) und fast 9 mm (0.34) sind. Die Windrichtung ist im Tagebuche nach 32 Strichen angegeben; so erwünscht die Genauigkeit in den Angaben dieses Elements bei den einzelnen Beobachtungen ist, so sind die Summen übersichtlicher und lehrreicher bei der Reduktion der Zahlen auf die acht Hauptrichtungen; dieses ist geschehen, indem z. B. NNE halb zu N. halb zu NE geschlagen wurde; um Bruchtheile zu vermeiden, sind alle Zahlen dabei verdoppelt. Das Vorherrschen des Ostwindes ist am entschiedensten im März; im Januar kommt ihm der NE, im April und Juli der SE an Häufigkeit nahe. Die Extreme des Barometerstandes sind aus allen vorhandenen Beobachtungen (nicht nur jenen um 9% a. m.) entnommen; bei besonders tiefen Ständen sind mehrere Beobachtungen täglich angestellt worden; 223 224 für die wichtigsten dieser Fälle, jene vom 12—13. Februar und 9—10. April 1874, sowie vom 13. März 1875 wollen wir im Folgenden die Beobachtungen vollständig wiedergeben, ganz besonders aber die interessanten Angaben vom 8—10. Januar 1875, an welchem Tage der Beobachtungsort offenbar in dem Bereich einer südwestlich davon aus Nordwest nach Südost vorübergehenden Cyklone sich befand. *) we Pe NE s |& Datum = 3 = Datum & S = 2 = Datum = | 20 | E = = a de € lee Lau —— — = 1874 | | 1874 | | | 1875 | | | | 12. Februar | 9a.m.| 757. 9. April....| 9a.m.| 7577 | NNE schön 27.s | 3— 6. März | wolkig mit hohem Barometer und Mittag | &p.m.| 7565 |WNW | ? [28.9 Ostwind. 4p.m.| 755.4 sE 10. » ....| 9a.m| 756.ı Be 28.3 > »showery« do. do. 6p.m. 755.4 ( 2p.m. 755. |WNW 31.7 | 8—13. >» | regnerisch mit fallendem Barom. 9pm.| 755.41 4p.m.| 754. WNW 31. 8.» 19a.m.| 764.s | NNE |Regen| 26., 10p.m.| 755 ‚) 7p.m.| 7545 |SSW|| [28 11.» |9am |7589.| E » 127% 1008 9a.m.| 756 |WNW 10p.m. 756. | Stille ( schönigz, 13. » |9am.| 755.| 09 | » [28 Mittag, 757. 11. »..%:.| 9am.| 7572. Sex 97.8 3p.m. | 752. |WSW*] » 1283 5p.m. ».| SW 10p.m.| 759. | Stille | 25.0 5p.m.| 752.8 ? » ? 7p.m.| 759.4 12. »......) 9a.m.| 761, |SEzE 26. 14. » |9a.m | 758. | ESE |wolkig| 25.6 10 p.m. | 15. » |9a.m.| 762. | EzS |schön | 256 14. » 9 a.m.| 760.5 |WNW | *) hart wehend. | E 5 | © | 5 Datum Stunde s Wind Wetter E Datum | Stunde E Wind Wetter A [ea} nm je} jan en | 1875 7. Januar.| 9a.m. 760. | ENE regnerisch |27.s | 9. Januar, 8a.m. 7453 | NW, Sturm | 28.9 8. > - |9a.m, 757. | NE, mässig » 26.1 Y9a.m. 748.3 | NW, » Regen 128.0 | 1p.m 755. | NEzN, mäss. Brise ? 28.3 lOa.m. | 748. | NW, » | 28.9 3p.m. | 7544 | NNE, böig böig. [29.4 Mittag | 7478 | NWzW,zunehmen- 5p.m. 754.1 | NNE, zunehmend ? 128 0 der sur 283 | 6.30p.m.| 753.6 | NzE, starke Brise = keinRegen,|28 o 3p.m. | 748.3 | WNW, Sturm ( kein Regen 30 | Ip.m. 7533 | NNE, Wetter- 129.4 5p.m. 748.5 » etwas ab- | | leuchten nehmend 959 10.30 p.m.| 752. | N, » 29.4 6.30 p.m.| 750.0 | W, etwas abnehm. | Regen [27. 111 Bm: 7523 | N, > “| Kröger 29.4 8.30p.m.| 751.3 | W. Er kein Reben 27.2 9225 0.36a.m., 751. | N, hart ern 29.4 10 p.m. 752. | WzS, sehr abnehm. 27.8 1a.m. | 750s| N, 129. l10. » |9am. | 7545 | WSW, mäss. Brise 28 5 2 a.m. 7498 | NzW, » » | ne 29.4 4p.m. ? 755. | SW, “| schön. 180% 5a.m. 749.0. | NNW, Sturm j iz 28.5 11 p.m. 758.» | SW, stille 250 1132 9a.ım. 7587 | W schön 127.8 *) Der Gang der Orkane, welche um die Zeit der sommerlichen NW-Stürme, namentlich um das Frühlingsaequinoctium in Üentralpolynesien wehen, hält sich merkwürdiger Weise meist westlich zwischen den Tonga- und Viti-Inseln, bald diese, bald jene Gruppe mehr verwüstend. Die Samoa-Inseln werden weit seltener davon berührt. samoa oder die Schifferinseln. Dr. Eduard Graeffe. IV. Abschnitt: Die Eingeborenen in Bezug auf Rassencharakter und Krankheiten. Firenze Wake 1®: & \ B \ Pi / 5 0 . E . x 2 D 4 B a en 3 > Ä x r 2 P v x { i yo > 2 An \ \ an + e ‚ ; N . D x 5 P 2 £ ü 4 h De . n . ; x £ f “ = 2 x » 2 . Ro ’ 74 E i x . 5 B > j : N “ = B y ' e 2 2 . P b B 13 R . \ \ ER ‘ * N ' a j E \ 4 x ' BAR .. . ‘ “ r « ' = . F - D . + & ® x f t P2 ’ 2 ß . + Die Eingeborenen der Schifferinseln. Die eingeborene Menschenrasse der Schifferinseln gehört der polynesischen an, welche einen Zweig der malayischen darstellt. In ihrer ganzen Erscheinung stimmt sie namentlich mit den Bewohnern der Freundschafts-, Gesellschafts- und Cooksinseln überein, zeigt aber doch kleine Verschiedenheiten in der Gesammtheit, indem die Samoaner im Ganzen von robusterem, gedrungenerem Körperbau sind. Die Mehrzahl der Eingeborenen der uns hier beschäftigenden Gruppe ist von hohem Wuchse, die Männer meist über 5 Fuss bis auf 6'e, selten aber höher, die Frauen durchschnittlich kleiner. Ihr Gang ist stattlich und stolz, und lässt der wohlgeformte Körper der jüngeren Leute nur abgerundete Flächen erkennen, indem eine wohlentwickelte Fettschicht im Zellgewebe unter der Haut alle Unebenheiten ausfüllt und verdeckt. Der Kopf dieser Menschenrasse ist zwar im Verhältniss zum Körper proportionirt, aber massiv gebaut, das Gesicht quadratisch-, seltener länglich-oval. Der unbehaarte Stirntheil des Antlitzes ist kurz, breiter wie hoch. Die Augenbrauengegend meist etwas erhöht, die Brauen selbst buschig oder wenigstens wohl behaart. Die Augen sind gross, mit braun-schwarzer Iris und wohl geöffneter Augenliedspalte, deren Axe nur wenig gegen die Mittellinie sich neigt. Die Nase ist fast stets gerade verlaufend, seltener mit gewölbtem, sondern meist flachem, abgerundetem Rückentheil. Die dicken Nasen- flügel sind seitlich weit von der Nasenspitze angesetzt, daher dieser ganze Theil die charakteristische, breite, flachgedrückte Form erhält. Der Mund ist im Ganzen eher gross, als Klein zu nennen, von dicken, etwas aufgeworfenen Lippen von meist bläulicher dunkler Farbe begrenzt. Die Zähne sind kurz, aber breit und von weisser Farbe und fallen meist erst im höheren Alter noch unverdorben aus. Das Kinn ist selten spitz, eher breit-oval, fast quadratisch. Die Wangen sind durchschnittlich voll und durch die kräftigen, etwas hervorragenden Jochbögen ausgezeichnet. Das Kopfhaar ist schlicht, nur selten kraus, die einzelnen Haare matt schwarz, dick, auf dem Querschnitt oval. Die Männer tragen das Haar lang (nach alter Sitte, die Missionsanhänger schneiden die Haare kurz), in einem Busche nach dem Nacken hinabhängend oder in einem Knoten auf dem Kopfe zusammengedreht. Durch stets wiederholtes Bestreichen der Haare mit gebranntem Korallenkalk und nachheriges Abwaschen, entfärben sie die ursprünglich schwarzen Haare zu gelblich blonden, besonders die Haarenden, während an der Wurzel die Haare mehr ihre ursprüngliche Farbe behalten. Die Weiber schneiden die Haare kurz oder lassen nur eine oder nahräte ebenfalls blond gebeizte Locken (tschope) stehen (noch unverheirathete Weiber). Den Kindern bis zur Mannbarkeit werden die Haare ganz kurz gehalten, sogar abrasirt und nur einzelne Locken oder Streifen stehen gelassen, wodurch sich vielleicht die Dichtigkeit und Dicke des Haarwuchses erklären lässt, obgleich die Prozedur wohl mehr der Reinlichkeit wegen vorgenommen wird. Ebenso ist die Beizung des Haares mit Kalk wohl weniger der Entfärbung wegen zur Sitte geworden, als durch das Bestreben, die Parasiten zu zerstören. Bei den Männern ist der Wuchs der Barthaare nur geringe entwickelt, indessen finden sich doch noch einzelne mit wohl entwickeltem Schnurr- und Kinnbart. Der Backenbart ist nur selten stark angelegt. Da übrigens Bartlosigkeit als Zeichen der Jugend und der Schönheit gilt, so zerstören die jungen Männer vielfach den keimenden Bartwuchs durch Ausreissen der Haare, was wohl die angeborene Armuth der 227 228 Antlitzhaare noch vermehrt. Die Körperhaare sind fast ganz auf Achselhöhle und Schamgegend beschränkt. Die Weiber rasiren die Haare der letzteren ab. Die äussere Form des Körpers betreffend, finden wir den Hals kurz gedrungen; die Brust wohl gewölbt, breit und bei den Weibern mit stark entwickelten etwas spitzen Brüsten; ebenso findet sich vielfach bei Männern durch starke Entwicklung der Pectoralmuskeln und vielleicht selbst Entwicklung der Milchdrüse eine Art mamma. Die Schulterblätter sind wenig vorragend, aber die Schlüsselbeine kräftig entwickelt. Bauch und Genitalien zeigen keine charakteristischen Unterschiede von unserer Rasse, letztere eher klein, wenig entwickelt (im Gegensatz zum Neger), aber mit tiefer blauschwarzer Hautfärbung. Fettbäuche sind wenig verbreitet, hingegen haben die Kinder meist auffallend dicke Bäuche, was sehr oft der Gegenwart von zahlreichen Ascariden entspricht. Die oberen Extremitäten sind wohl gebildet, eher kurz als lang. Bemerkenswerth ist die Fähigkeit, das Ellenbogengelenk in starkem Grade zu strecken, so dass der Vorderarm mit dem Oberarm nach aussen einen starken Winkel bildet. Die Gelenkigkeit des Ellenbogengelenkes wie auch der Hand- und Fingergelenke, findet sich namentlich beim weiblichen Geschlecht entwickelt. Ob der Olecranon geringer hakenförmig entwickelt, oder die tiefere Ausbuchtung der fossa posterior eine Rolle bei dieser ausserordentlichen Gelenkigkeit spielt, konnte aus Mangel an vergleichendem Material nicht entschieden werden. Die Hände sind meist gross bei beiden Geschlechtern; grosse, breite Hände und Füsse sind für alle Schifferinsulaner überhaupt charakteristisch. Die unteren Extremitäten sind eher gedrungen kurz, als lang zu nennen, zeigen wenig für die Rasse Ausgezeichnetes und sind wohl proportionirt in allen Theilen. Füsse auffallend gross und platt. Zehen lang, wohl gebildet und den Fingern an Biegsamkeit sich nähernd. Gegenstände, die am Boden liegen, mit den Zehen zu ergreifen, ist allen Eingeborenen eine geläufige Kunst. Jedenfalls hat die beständige Uebung die Cocospalmen zu erklettern, grossen Einfluss auf die Gelenkigkeit des ganzen Fusses. Zu bemerken ist noch, dass die neben dem hallux liegende Zehe die längste ist und denselben stets überragt. Die Epidermis der planta zeigt durch das Barfussgehen eine lederähnliche Verdickungsschicht. In der äusseren Hautfarbe finden sich viele Nuancirungen; namentlich auf Savaii, um Matautu, findet man auffallend dunkle Leute (nach der Tradition sollen diese Nachkommen einer von den Viti-Inseln mit einem Kahne gelandeter Insulaner sein). Im Allgemeinen sind sie gelblich-braun, nicht dunkler als Liandarbeiter im südlichen Europa an den unbedeckten Körpertheilen sind. Neugeborene Kinder sind fast ganz weiss, werden aber schon nach wenigen Wochen dunkler. Eingeborne, welche beständig Kleider tragen, werden an den bedeckten Körperstellen lichter. Was die körperlichen Fähigkeiten der Insulaner betrifft, so sind dieselben ihrer Lebensweise gemäss kräftige und gewandt in den ihnen gewohnten Thätigkeiten. Die Männer tragen mit grösster Leichtigkeit bedeutende Lasten (100 ®), wie Taro, Cocosnüsse, an den Enden einer Stange Meilen weit über beschwerliche Wege fort. Mit Gewandtheit erklettern Männer, wie auch oft Frauen, 40—60 Fuss hohe Cocospalmen und reissen die Nüsse ab. Die Art und Weise des Kletterns hierbei bedarf um so grösserer Anstrengung in der Arm- und Beinmuskulatur, als der Stamm nur umfasst, aber nicht wie in unserer Kletterweise umklammert wird. Sie sind tüchtige Schwimmer, verstehen indess das Tauchen weniger, da der fehlenden Perlmuschel wegen diese Kunst nicht viel geübt wird. Die Penrhyn- und Takalau-(Tokolau) Insulaner sind unstreitig die besten Taucher in diesem Gebiete der Südsee, und da dieselben durch ihre Geschicklichkeit bei Untersuchung von Schiffsböden, Ankern ete. einen guten Verdienst finden, so sind gegenwärtig fast in allen besuchten Häfen Centralpolynesiens einige derselben ansässig zu finden. Trotz dieser von körperlicher Kraft zeugenden Leistungen sind sie bei Arbeiten, welche ausser ihrer Sphäre liegen, wie Schiffsarbeiten, Landbau auf Plantagen, kräftigen Europäern weit nachstehend, mit dem Unterschiede jedoch, dass jene solche Anstrengungen des warmen Klimas wegen auf die Dauer nicht aushalten können. 228 229 Die hohe Temperatur können die Eingeborenen zwar gut vertragen, exponiren sich aber doch nur ungern und gezwungen der Sonnenhitze der wärmeren Tageszeit, und sind Morgens und Abends am rührigsten. Bei Regen und kleineren Temperaturerniedrigungen frieren sie leicht und scheuen daher die Nässe. . In Bezug auf Nahrung kann man wohl sagen, dass die Samoaner reichliche Esser sind. aber auch gezwungen lange fasten können. Ganz unglaublich sind die Quantitäten, welche sie bei ihren festlichen Mahlzeiten zu verzehren und zu trinken im Stande sind. Von Fischen, Tauben und Hühnern verschwinden selbst die Knochen unter ihren kräftigen Gebissen, was ebenso für kräftiges Verdauungsvermögen spricht. Die Mannbarkeit stellt sich bei den Männern im 14—16 Jahre ein. Die Weiber werden etwas früher, im 12.—13. Jahre, seltener schon im 10., reif. Im Gegensatz zu den meisten Schilderungen, findet man bei den Samoanern den Geschlechtstrieb nur mässig entwickelt, wenn man das wilde, ungebundene Leben derselben in Betracht zieht. Der Fremdiing wird aber leicht versucht, das nur auf Gewinn berechnete Vordrängen der Weiber und viele Sitten und Gebräuche in einem anderen Sinne aufzufassen. Erst bei längerem Aufenthalte zwischen den Eingeborenen erkennt man die eigentliche nüchterne, selbst kalte Natur dieses Volkes in seinen geschlechtlichen Beziehungen. Die Weiber, oft schon im 12. Jahre Mütter, sind im 30. Jahre schon alt und hässlich. Die Fruchtbarkeit bietet keine besondere Ausnahme von anderen Völkern, und sind unter günstigen Umständen Mütter von 6—7 Kindern, selbt von 12 bekannt. Indessen beeinträchtigen sociale Umstände die natürliche Fruchtbarkeit in dem Grade, dass die meisten Frauen doch nur geringe Nachkommenschaft haben. Ehen von Fremden mit eingeborenen Frauen, die ausserhalb jener ungünstigen Gesellschaftsverhältnisse stehen, sind meist mit vielen Kindern gesegnet. Die Geburten erfolgen grösstentheils so leicht, dass man die Mutter bald nachher an den Fluss gehen sieht, um ihr Kind und sich selbst zu baden. Die neugeborenen Kinder sind auffallend weiss, dunkeln aber schon in wenigen Tagen. Dieselben zeigen den Zahndurchbruch in derselben Zeit und derselben Folge, wie Kinder von weissen Eltern, und ist dieser Process ebenso häufig von krankhaften Zuständen begleitet. Mit dem 9. bis 10. Monatsalter lernen sie ohne viele Nachhülfe von Seiten der Mutter gehen, aber die Mütter säugen dieselben so lange sie können, oft Jahre lang hindurch. Nebenbei füttern sie dieselben mit gekautem Taro und Cocosnüssen, die sie ihnen in den Mund spuken. Kindern werden die Haare fortwährend ganz kurz geschoren bis in’s 7. oder 8. Jahr. In Beziehung auf die geistigen Anlagen der Eingeborenen, ist das Temperament derselben zwar vorwiegend phlegmatisch, aber zur Heiterkeit und Sorglosigkeit gestimmt. Durch alt hergebrachte Sitten zu freundlich entgegenkommender Gastfreundschaft gewöhnt, sowie die Ruhe und Bequemlichkeit liebend, scheinen diese Insulaner auf den ersten Eindruck von- milder, gutmüthiger Gemüthsstimmung zu sein; indessen kommen so häufig Fälle von kaltblütiger Grausamkeit unter ihnen vor, dass man doch annehmen muss, wirkliche Weichheit des Gemüthes sei ihnen völlig fremd oder die Gemüthsstimmung ungemein veränderlich, was vielleicht der Wahrheit am nächsten liegt. Ueber Verstorbene wird z. B. in den ersten Stunden entsetzlich geheult und lamentirt, während schon in den folgenden Tagen die Trauer kaum bemerkbar ist. Es ist dieser psychologische Zug ganz besonders charakteristisch für den Polynesier. Trotz dem bleibt es uns zweifelhaft, ob die äusserlich sich kundgebende rasche Veränderung in der Gemüthsstimmung nicht durch die Verstellungskunst dieser Menschen hervorgebracht wird, d. h. in dem Fallenlassen jener durch Sitte und Gebrauch angewöhnten Freundschaftsmaske seinen Ursprung hat. Es ist begreiflich, dass wir unter diesem auf niederer Kulturstufe stehen gebliebenem Volke keine feineren Gemüthsbewesungen suchen dürfen, hingegen darf die Tiefe gewisser Gemüthsaffeete, wie der Furcht und des Schreckens durch blosse Einbildungskraft, nicht geleugnet werden, sonst wären auch die Tabu-Gesetze unnütz gewesen. Die Phantasie ist überhaupt gut ausgebildet, indessen sind auch die 229 ’ 230 Verstandeskräfte, soweit dieselben auf dem ihnen bekannten Felde sich bewegen, nicht zu unterschätzen. Namentlich jüngere Personen lernen zZ. B. mit Leichtigkeit Schreiben und Lesen von den der Mission beigegebenen eingeborenen Lehrmeistern (teachers), und wird man gegenwärtig in Samoa fast alle jüngeren Leute in der Kenntniss ihrer Sprache sowohl im Lesen wie ‚Schreiben bewandert finden. Der Zahlensinn ist ganz gut entwickelt, und zeigen diese Insulaner auch im Handel mit den Fremden grosse Pfiffigkeit und selbst wohl durchdachte Ueberlegung in Fällen, wo sie mit vollständiger Kenntniss der Objecte versehen sind. Mit angeborenem starkem Triebe für Eigenthum, der sich im Verkehr mit den Fremden durch Diebereien offenbart, möchte man sie als geborene Handelsleute bezeichnen. Um so auffallender ist es, dass die bestehenden Sitten diesen natürlichen Anlagen gerade entgegengesetzt sind und daher eine offene Ausbildung derselben nicht gestatten, wie dies noch in späteren Kapiteln besprochen werden wird. Das Gedächtniss ist scharf und vielleicht gerade wegen der mangelnden Aushülfe durch die Schrift bei den älteren Leuten noch lange dauernd; ebenso ist der Ortssinn gut ausgebildet. Die Eingeborenen haben ein eigenes Geschick mitten im dichten Gebüsch und Wald verlorene Sachen wiederzufinden, wenn sie selbst schon weite Distanzen davon entfernt waren und der Gegenstand auch so klein wie ein Taschen- messer ist. Es hängt diese Spürkraft auch zusammen mit der guten Entwicklung der Sinne. Gesicht, Gehör und Geruch sind alle drei sehr scharf und wohl entwickelt. Namentlich ist das Auge trefflich geeignet für die Ferne und Myopie fast ganz unbekannt unter den Eingeborenen. Es ist dies eine wohl zu beachtende Thatsache, da sie darauf hinweist, dass unsere Civilisation wahrscheinlich in Folge der Generationen hindurch fortdauernden Beschränkung der Sehübung in die Ferne die so häufig vorkommende myopische Augenbildung bedingt oder wenigstens befördert. Ausser der trefflichen Fernkraft zeichnet sich das Auge der Eingeborenen, vielleicht der dunklen Iris wegen, durch ausgezeichnetes Nachtsehen aus. Der Gehörsinn ist im Ganzen scharf, wenn auch das äussere Ohr nicht, wie von amerikanischen Indianern berichtet wird, durch vollständige Entwicklung der musculi attollens, a- und retrahens auriculae beweglich ist. Es ist viel Sinn für Musik bei den Samoanern, wie überhaupt bei den Polynesiern vorhanden. Ihre ursprünglichen Gesänge sind nicht ohne Melodie und werden die von den Missionen eingeführten geistlichen Lieder mit grosser Liebe und Präcision gepflegt. Ohne Kenntniss der Noten, bloss nach dem Gehör, hört man Eingeborene auf der Harmonica unsere Melodien spielen. Die Alterstaubheit und Schwer- hörigkeit ist auch unter den Insulanern zu beobachten, doch scheint sie nicht in dem häufigen Grade wie unter europäischen Nationen vorzukommen. Der Geruchsinn ist fein; Wohlgerüche sind ungemein beliebt, während der Abscheu und Ekel vor übelriechenden Substanzen so stark ist, dass eines der kräftigsten Schimpfwörter: »pua elo,« d. h. todtes stinkendes Schwein,« darin seinen Ausdruck findet. Im Ganzen können wir die Sinnesorgane der Insulaner als wohl ausgebildet bezeichnen, und sie übertreffen an Leistungs- fähigkeit vielfach die der Europäer. Indem wir hiemit das allgemeine Bild der normalen körperlichen und geistigen Beschaffenheit der Samoaner abschliessen, haben wir auch die anormalen, d. h. Krankheitsverhältnisse, bei denselben zu betrachten. Im Allgemeinen kann man behaupten, dass die geringe Stufe der Civilisation, auf welcher dieses Völkchen steht, acute Krankheiten der verschiedensten Art begünstigt und ihre Heilung erschwert. Hier- durch wird die Zahl derjenigen, welche ein höheres Alter erreichen, im Durchschnitt viel geringer ausfallen, als bei civilisirten Nationen. Man dürfte dafür aber erwarten, dass der grösste Theil der Einwohner der Schifferinseln in ihren dem einfachsten Naturzustande genäherten Verhältnissen, so lange sie nicht einer heftigen Erkrankung rasch zum Opfer fallen, gesund und kräftig wären. Allein die 'Thatsachen sind mit dieser theoretischen Annahme im Widerspruch, indem wir finden, dass nicht nur eine Menge 230 231 dieser Insulaner mit den Folgen innerer Krankheiten behaftet sind, sondern auch noch ausserdem eine Menge an angeborenen Krankheiten leiden. Hätte ein Militärarzt nach Vorschrift Rekruten dieser Polynesier auf Körpertüchtigkeit zu prüfen, so würden auf hundert Mann kaum dreissig das Examen bestehen. Unter den Untauglichen würde man finden: Individuen mit Verkrümmungen des Rückgrats (Seoliosis), mit Elephantiasis Behaftete, Blinde und Einäugige, ferner namentlich noch an Brüchen und an Geschwüren und anderen Hautkrankheiten Leidende. Man fragt sich unwillkürlich, wie diese Thatsache möglich und ob dieses Volk auch in früheren Zeiten, ehe irgend ein Contact mit fremden Nationen stattgefunden, dasselbe Bild gezeigt hat. Aus den Schilderungen des Entdeckers dieser Inselgruppe, Lapeyrouse, ist nichts hierüber zu erfahren. Von den benachbarten Tonga-Insulanern kennt man schon mehr aus früheren Perioden, namentlich durch die Berichte Mariner’s. Hier sind aber andere klimatische Verhältnisse, und sind auch gegenwärtig die Bewohner der Freundschaftsinseln, wie zu Mariner’s Zeiten, durchschnittlich gesünder, wenn auch an Kopfzahl geringer. Nach den Angaben der Samoa-Insulaner selbst sollen früher viel weniger Krankheiten geherrscht haben, als in gegenwärtiger Zeit, und bleibt es auch unsere Ansicht, dass das frühere regere kriegerische Leben, die grösseren Anstrengungen zur Erlangung der nothwendigsten Lebensbedürfnisse, welche durch die neuere Importation der Eisengeräthschaften bedeutend vermindert wurden, kräftigend wirkten und alles Krankhafte schneller ausschieden. Indessen darf man nicht übersehen, dass die Angaben der Eingeborenen über bessere sanitäre Verhältnisse unter ihnen auf viel frühere Zeiten zurückdatiren, als der Zeitpunkt ist, in welchem der Contact mit fremden Nationen fühlbar wurde. Während schon vor hundert Jahren und mehr die Eingeborenen der Schiffer- Inseln nur die Küstenstriche bewohnten, finden sich die Spuren ehemaliger Wohnsitze, die Einfriedigungen von Landeomplexen über das Innere der ganzen Insel zerstreut vor. Es ist daher anzunehmen, dass die Bevölkerung in früheren Zeiten eine bedeutend zahlreichere, und was von Wichtigkeit ist, schon vor dem Einfluss fremder Nationen im Abnehmen begriffen war. Es möchte daher die eigentliche Ursache der Abnahme der Bevölkerung auf den Schifferinseln, wie wohl überhaupt aller polynesischen Inseln, noch einen tieferen Grund haben. Es brachte uns die Beobachtung, dass die Kinder und Erwachsenen unter diesen Insulanern so häufig an jener Krankheits- form leiden, die unter dem Namen »Scrophulose« bekannt ist, sowie noch andere Gründe zu der Ansicht, dass die wahre Ursache des Verfalles der Polynesier in der insularen Abgeschiedenheit zu suchen sei. Diese natürliche Isolirtheit wurde noch vermehrt durch die künstliche Abtrennung der einzelnen Bezirke und Dorfschaften durch politische Parteiungen. Es besteht aber ein Naturgesetz, dass pflanzliche wie thierische Organismen durch häufige Kreuzung entfernter stehender Individuen ihren Fortbestand durch kräftigere Entwicklung befördern. Menschen unterliegen nun wohl demselben Gesetze, wenn sich auch vielleicht die Folgen erst in weiten Zeiträumen ersichtlich machen. Auf dieses bereits in der angedeuteten Weise durch fortwährendes Zwischenheirathen verwandter Individuen geschwächte und entartete Volk musste der Anprall mit fremden ihnen überlegenen Nationen um so verderblicher wirken und das Resultat herbeiführen, welches gegenwärtig zu beobachten ist. Zur speciellen Schilderung der Krankheitsverhältnisse der Schifferinsulaner übergehend, werden wir nur die endemischen Krankheiten einer nähern Besprechung würdigen, während die auch in anderen Ländern vorkommenden anormalen Gesundheitszustände nur kurz erwähnt werden sollen. Unter diesen endemischen Krankheiten ist es namentlich eine Form, welche unter dem Namen der Blephantiasis schon längst die Aufmerksamkeit der Reisenden in den polynesischen Inseln auf sich gezogen hat. .Ob diese Elephantiasis mit den Krankheiten, welche unter diesem Namen auch in anderen tropischen Gegenden, wie Indien und Afrika, vorkommen, identisch oder specifisch verschieden ist, musste uns zweifelhaft bleiben, da die Beschreibungen der letzteren wenig übereinstimmen. 231 232 In der Pathologie wird die Elephantiasis gewöhnlich als Hautkrankheit aufgeführt, allein wie wir in der Folge sehen werden, ist dieselbe wohl eher zu den allgemeinen Bluterkrankungen und zwar speciell zu den Malariaformen zu zählen. Die Elephantiasis, wie sie auf den Schifferinseln in ziemlicher Verbreitung vorkommt, kann zwar in jedem Alter auftreten, doch sind es vorzugsweise erwachsene Personen. welche von derselben befallen werden. Die Symptome der ersten Erkrankung bestehen in heftigen Fieberanfällen, welche den Charakter der intermittirenden Fieber tragen, d. h. mit Schüttelfrösten und intensivem Frost- stadium und darauf folgendem Hitzestadium verlaufen. Dieses Fieber ist von längerer oder kürzerer Dauer, selten mehr wie zwölf Stunden anhaltend, und wird von den Eingeborenen »puia« genannt. Von der eigentlichen Intermittens unterscheidet sich dieses Fieber dadurch, dass keine Milzanschwellung stattfindet, auch die Wiederkehr desselben ganz unregelmässig auftritt. Was hingegen ganz besonders beachtenswerth und diesem Fieber eigenthümlich ist, sind die gleichzeitig oder etwas früher auftretenden Symptome von Lymphgefässentzündungen. Meist sind die Drüsen der Schenkelbeuge, aber auch zuweilen die Axillardrüsen geschwollen und schmerzhaft; selbst ganze Lymphgefässstämme der Extremitäten können als harte Stränge über die geröthete Hautbedeckung hervortreten. Nach dem ersten Fieberanfall, aber auch ebenso oft erst nach mehreren solchen Anfällen, die in unregelmässigen, oft viele Monate auseinander stehenden Zeiträumen sich wiederholen, zeigen sich entzündliche Schwellungen der Extremitäten. Bei den männlichen Patienten sind meist der Unterschenkel oder das scrotum, zuweilen auch beide zugleich von der Anschwellung befallen. bei Weibern die Unterschenkel, Brüste und Genitalien. Seltener werden bei beiden Geschlechtern die oberen Extremitäten und in seltenen Fällen beide obere und untere Extremitäten von der Krankheit ergriffen... Diese Schwellung entsteht durch entzündliche Infiltration des Unterhautzellgewebes der Lederhaut und cutis und nimmt meist nach dem ersten Erscheinen wieder ab und kann auch gänzlich verschwinden. wenn nicht neue Fieberanfälle erfolgen. Nach jedem erneuerten Fieberanfall tritt aber auch neue Infiltration ein und schliesslich verschwindet dieselbe nicht mehr, sondern wird organisirt, so dass eine merkliche Verdiekung der befallenen Theile erfolgt. Auf diese Weise nimmt allmählich der Umfang der oben besprochenen vorzugsweise von der Krankheit heimgesuchten Theile immer mehr zu und erreicht endlich die ganz monströse Deformation, wie sie in der Elephantiasis bekannt ist- Füsse und Unterschenkel sind alsdann zu jener unförmlichen Verdickung gelangt, ähnlich wie bei hydropischen Ergüssen an Morbus Briehtii Erkrankter die Hautbedeckung ausgedehnt wird. Die Gelenke der Extremitäten erscheinen nur noch als tiefe Falten oder Einschnürungen. Die Cutis wird rauh und schilfert sich ab und gar oft brechen Geschwüre auf, die eine ichoröse Blutflüssigkeit entleeren. Entsprechend dem elastischen, ausdehnbaren Gewebe der Scrotalhaut erlangen die Infiltration und Organisation seiner Tunica tartos eine kolossale Entwicklung. Das Scrotum bildet alsdann in sehr ausgesprochenen Fällen eine mehrere Fuss im Durch- messer haltende pralle Masse, die bis unter die Knie herabhängt. In einer Vertiefung desselben fast ganz versteckt befindet sich der penis. Diese Elephantiasis ist den Patienten ungemein lästig, indem die Schwere der Geschwulst, die Fricetion an den Schenkeln das Gehen sehr erschweren und in den äussersten Fällen unmöglich machen. Die ganze Krankheit ist eine chronische und können die Patienten dabei alt werden. Indessen kommen während des Verlaufes derselben gern Entzündungen innerer Organe vor, wie z. B. Peritoniten oder Darmentzündungen. die leicht tödtlich verlaufen. Von den leichtesten Fieberanfällen bis zu den Jahre hindurch dauernden Fiebern mit consumtiver starker Verdickung der Extremitäten, finden sich alle möglichen Zwischenstufen und Varianten. Diese Krankheit als eine Störung, die nur in der Haut localisirt ist, zu betrachten, erlaubt wohl nicht das eben gegebene Bild derselben. Es scheint uns vielmehr viel wahrscheinlicher. dass wir es mit einem miasmatischen Agens zu thun haben. welches ähnlich wie das der Malaria das ganze Blutsystem 232 [> Pr Te ——————— TE u u Eee 233 infieirt. Es hat die Krankheit nur eine Aehnlichkeit mit der Malaria der Sumpfgegenden, besteht, dass die Miasmen aus der gleichen Quelle, nämlich sumpfiger, feuchter Orte der stammen, ferner dass das durch die Infection entstandene Fieber sehen werden, den gleichen Mitteln weicht. welche darin wärmeren Zone, ähnliche Symptome zeigt und wie wir Die Verschiedenheit von der Malaria besteht aber darin, dass die entzündliche Affection des Lymphgefässsystems darauf hinzuweisen scheint, dass das Miasma durch dieses vielleicht aufgenommen wird und nicht durch das Blut (keine Milzanschwellung). Dadurch erklärt sich ferner dann auch der verschiedene Ausgang des Fiebers mit Störungen der Ernährung, d. h. mit entzündlichen Erkrankungen peripherischer Körpertheile. Die Elephantiasis Polynesiorum, wie man diese Krankheit vielleicht im Gegensatz zur Elephantiasis Arabum nennen könnte, hat ihren Hauptsitz an der nördlichsten Grenze der tropischen Zone auf den centralpolynesischen Inseln. Ueber die ganze Gruppe der Schifferinseln, dann Niuafou, Wallis oder Uea, dann Futuna. die Viti- und Tongainseln ist die Krankheit verbreitet. Die Insel Uea, eine kleine vulkanische Insel. scheint uns der Centralpunkt der Elephantiasis Polynesiorum zu sein, denn nirgends beobachteten wir so viele Fälle derselben, und waren auch fast sämmtliche Europäer, die sich dort aufhielten, damit behaftet. Auf den südlichsten Viti- und Tonga-Inseln ist dieselbe nicht mehr zu finden und auch auf den nördlichen Inseln dieser Gruppen ist sie mehr vereinzelt und auf die engen sumpfigen Thäler beschränkt. In den Schifferinseln kommt die Krankheit fast allerorts vor, doch scheinen die von den Passaten bestrichenen Landspitzen noch diejenigen Orte zu sein, wo dieselbe am wenigsten auftritt. Es ist als ein merkwürdiges Factum hier noch zu erwähnen, dass auf den nach Westen gelegenen Inselgruppen der Neu-Hebriden, Santa Uruz und Solomon-Inseln, Neu-Guinea ete., die richtigen intermittirenden Fieber und keine Elephantiasis vorkommen sollen. Wenn auch diese Krankheit das Leben des Patienten nicht direkt bedroht, so ist dieselbe doch im höchsten Grade schwächend und lästig. Es ist daher von grösstem Werthe, die Vorsichtsmassregeln zu kennen, welche die Krankheit verhüten und bei eingetretenem Fieber dieselbe heilen können. Am wichtigsten ist jedenfalls die Prophylaxis, und versuchen wir die nothwendigsten Regeln zu geben, durch welche europäische Colonisten sowohl wie die Eingeborenen der Erkrankung ausweichen können. Vor Allem wähle man zum Wohnungssitz diejenigen Küstenpunkte, wo erfahrungsgemäss die Flephantiasis seltener auftritt. Es sind dies namentlich die von den Seebrisen bestrichenen Landspitzen, wo keine Süsswassersümpfe in nächster Nähe liegen. Brackwassersümpfe, wie die Mangrovedickichte längs der Küste, sind nicht so gefährlich wie Süsswassersümpfe oder enge Schluchten und Thäler, wo üppige Wald- vegetation mit reichlich verwesenden Pflanzentheilen sich finden. Bei den Wohnhäusern sorge man für gute Drainirung des Bodens und suche etwas erhabene Punkte hierzu aus. Die späte Nachtluft ist ebenfalls zu vermeiden und fester Verschluss der Fenster in dieser Zeit anzurathen. Wesentlich ist für den Europäer gesunde und nahrhafte Speise, auch ist der fleissige Gebrauch guten starken Kaffes und der Genuss mässiger Mengen alkoholischer Getränke zu empfehlen. Verdauungsstörungen und jede Schwächung der Constitution disponiren leichter zur Erkrankung. Ebenso sind zu starke Insolationen, überhaupt bedeutende Erhitzungen nicht ohne Einfluss in Bezug auf den Ausbruch des Fiebers. Treten trotz aller dieser Vorsichtsmassregeln oder dadurch, dass man nicht umhin konnte den oben berührten Schädlichkeiten sich auszusetzen, Fieber- anfälle ein, so suche man dieselben sogleich zu unterdrücken. Hierzu dienen am besten grosse Dosen von Chininum sulphuricum (bis 1 Gramm je nach Alter und Constitution), wie dieselben zur Coupirung der schweren Wechselfieberanfälle gereicht werden. Ein leichtes Abführmittel oder auch ein Brechmittel kann der Gabe vorausgehen, wenn gastrische Erkrankung dabei sich zeigt. Nach genommener Dose Chinins verbleibe der Patient ruhig und vermeide alle Erhitzung und nehme denselben Tag nur wenig Nahrung zu sich. 233 % 234 Meist wird hiemit das Fieber wesentlich vermindert oder ganz coupirt. Bei jedem Recidive ist die Chininbehandlung zu wiederholen. Von besonderem Werthe für die Heilung ist der Umstand, dass die Chininbehandlung gleich gegen die ersten sich zeigenden Fieberanfälle gerichtet wird, da die Erfahrung cezeigt hat. dass mit der Dauer der Erkrankung dies Chinin weniger leistet; die Fieberanfälle werden wohl erleichtert und abgekürzt. aber selten mehr ganz unterdrückt. Patienten. die schon einige Zeit an Fieberanfällen laborirt haben, bereits leichte Anschwellungen der Extremitäten davontrugen, ist es daher entschieden anzurathen, die Inseln zu verlassen und einen weiteren Ortswechsel vorzunehmen. Haben nämlich die Anschwellungen Wurzel gefasst und sich organisirt, so hilft auch der Klimawechsel gegen diese nichts mehr und begleiten selbst die Fieber solche Kranken bis in die gemässigte Zone und weichen erst allmählich dem Klimawechsel. Gegen die bereits weit gediehenen Verdickungen der Extremitäten ist nur durch operatives Einschreiten Hülfe zu schaffen. Im Anfange kann man durch Scarificationen und reichliches Schröpfen die Geschwulst mindern und die lästige Spannung heben. Sind Geschwüre entstanden, so lasse man denselben freien Lauf und suche dieselben nicht zu heilen, da diese der Verdickung entgegenarbeiten und bei Unterdrückung, wie schon früher bemerkt. gefährliche entzündliche Versetzungen auf innere Organe sich zeigen. Wie die Geschwüre bei reichlicher Eiterung dem Blutzufluss an den erkrankten Extremitäten einen Ausweg nach aussen eröffnen und so die weiter fortschreitende Organisation des Unterhautzellgewebes verhindern, ebenso kann Unter- bindung der Arterien oberhalb des erkrankten Unterschenkels oder Vorderarmes etc. von Nutzen sein. Indessen ist immer zu berücksichtigen, dass operative Eingriffe dieser Art namentlich in warmen Gegenden nicht immer glücklich ablaufen und jedenfalls nur bei kräftiger Constitution zu versuchen sind. Alte Scrotalgeschwülste werden von den Eingeborenen oft mit Erfolg operativ entfernt. Zu dieser Operation schnüren sie das Scrotum an seinem Halse fest zusammen und schneiden unter Berücksichtigung der Hoden und seiner Anhänge grosse keilförmige Stücke aus der Geschwülst heraus. Eigenthümlicher- weise wird auch ein Hode exstirpirt, indem die Eingeborenen den Glauben hegen, dass dies zum Gelingen der Operation beiträgt. Der Blutverlust ist trotz der Unterbindung, weil ungenügend, ein beträchtlicher, und unterliegen viele Patienten der Operation. Endlich berücksichtigen auch die eingeborenen Operateure aus Mangel an anatomischen Kenntnissen zu wenig vorhandene Complicationen, und sahen wir Fälle, wo durch Verletzung des Darmes bei Scerotalhernie rascher Tod erfolgte. Es ist daher begreiflich, dass ein fremder Arzt, mit den Hülfsmitteln der neueren Chirurgie versehen, diese lästigen Folgen der Elephantiasis mit besserem Erfolge entfernen wird. Diese eben geschilderte allgemeine Infectionskrankheit,. die Elephantiasis Polynesiorum, gehört freilich nicht zu den Reizen Polynesiens; indessen ist dagegen in Betracht zu ziehen, dass diese Art von Malaria eine chronische Krankheit ist und den gefährlichen Tertian- und Quartanfiebern anderer Tropen- länder gegenübergesetzt, eine mildere Form der Blutvergiftung darstellt. Es kann ferner das Vorkommen dieser Krankheit umsoweniger von dem Besuch und Leben auf den polynesischen Inseln abschrecken, als wir dafür die Erfahrung mittheilen können, dass die in anderen Ländern vorkommenden Krankheiten dieser Art nicht vorhanden sind. *) So ist die ganze Sippe der typhösen Fieber, die Pest, das gelbe Fieber, die Cholera, auf den Schifferinseln bis dahin unbekannt geblieben. Ebenso sind die acuten miasmatischen Hautausschläge, wie die Pocken, Scharlachfieber und Masern auf den Inseln nicht einheimisch. Die Gefahr der Einschleppung *) Derselben Ansicht über die Verwandtschaft zwischen Elephantiasis und Malaria ist neuerdings auch wieder der seit 1869 in Apia ansässige Arzt der London Missionary Society, Dr. Turner, ef. Dr. Königer: Beobachtungen über Elephantiasis auf Samoa, im Archiv für klinische Chirurgie, herausgegeben von Dr. B. von Langenbeck, Band XXIH, Heft 2, pg. 413. Berlin 1878. Wir werden vielleicht bald Gelegenheit haben, in diesem Journal eine andere Auffassung mittbeilen zu können. Dog 23 > 235 solcher Krankheiten ist freilich schwer abzuwenden, doch schützt immerhin die grosse Entfernung der Inseln von den grösseren Continenten vor häufig wiederkehrender Einschleppung. Zu den Krankheiten des Blutes ohne besondere pathologische Producte zählen ferner die durch bekannte Gifte herbeigeführten anormalen Gesundheitszustände. Es sind hier namentlich einige Gifte des Thierreichs, welche als den Inseln eigenthümlich eine nähere Betrachtung verdienen. Die Träger dieser Gifte sind fast ausschliesslich Thiere, welche das Meer bewohnen. Von den niederen Seethieren beginnend, ist ein grosser rother Seestern mit zolllangen Stacheln bewehrt, der Echinaster solaris, M. T., für den unbewehrten Fuss der am Riffe fischenden Eingeborenen ein gefährlicher Gast. Die Stacheln dringen in die Fusssohle ein und bewirken sogleich Entzündung mit heftigen Schmerzen und Anschwellung mit nach- folgenden schwer heilenden Eiterungen. Die Eingeborenen pflegen, wenn sie derart verwundet werden. den Seestern umzuwenden, damit er sich mit seinen Ambulacralfüsschen an die Sohle ansaugt, und halten dies für ein Gegengift. Weniger gefährlich sind die langen spitzen Stacheln vieler Seeigel, wie der Echinothrix- und Hipponoe-Arten, und wirken mehr mechanisch reizend, während beim Echinaster solaris ein mit eingeführtes Gift zu vermuthen ist. Unter den Weichthieren (Mollusca) ist von ganz besonderer Gefährlichkeit der Zungenbiss des Conus geographus und der Nubecula tulipa. Es sind uns mehrere Fälle bekannt, bei denen Eingeborene, welche solche Conusarten am Riffe sammelten und dieselben in der Hand eingeschlossen hielten, von der im Rüssel dieser Thiere befindlichen Zunge oder Reibplatte einen Stich erhielten, welchem sofort heftige Anschwellung der Hand und des Armes und in einem Falle nach drei Tagen der Tod folgte. Wahr- scheinlich sind alle Conusarten verdächtig. doch sind uns nur von den beiden oben genannten Arten Fälle von Vergiftung zur Kenntniss gekommen. Unter den Myriopoden findet sich auf den Inseln häufig eine grosse Scolopender-Art, deren Biss zwar schmerzhaft, aber doch nicht gefährlich ist. Ebenso ist ein kleiner Scorpion kaum von Bedeutung. - Das Land ist überhaupt fast frei von giftigen Landthieren, und ist selbst die allen Tropenländern so bekannte Mückenplage im Vergleich zu anderen Ländern gering zu nennen; auch schützt in den Nächten _ ein Mückennetz über die Lagerstätte gespannt vor derselben. Nur die Abende in der wärmsten Zeit, December bis März, werden zuweilen unangenehm durch die massenhaft die Luft erfüllenden Mückenschwärme - (Culexarten), indessen ist auch hier die Eigenthümlichkeit zu beobachten, dass der Einheimische und auch Solche, die schon einige Jahre die Inseln bewohnen, von dem Stiche weniger zu leiden haben, als Fremde. Unter den Fischen finden sich eine Reihe Arten, auf deren Genuss Symptome der Vergiftung folgen. Es sind dies namentlich die Gattungen und Arten der Familie der Sclerodermen als Balistes- und Ostracion-Arten, dann eine Holocentrum-Art, sowie die kleinen riffbewohnenden Dascyllus, Pomacentrus- und Glyphidodon-Arten. Durch Verwundung beim Contact sind gefährlich zu nennen: Pterois zebra und hesonders Synanceia verrucosa. Letzterer*) ein hässlich und giftig aussehender Fisch, ähnlich den mittelmeerischen Scorpaenen, von dunkelbrauner Farbe und vielen wunderbar gestalteten Hautlappen an der ganzen Körperoberfläche, ist von dem Meeresgrunde, auf dem er ruhig sitzt, schwer zu unterscheiden. Es kömmt daher öfter vor, dass eingeborene Fischer auf denselben beim Fischen in seichtem Wasser treten, und rufen die eingedrungenen Stacheln der Rückenflosse und wohl auch der Kiemenstachel die intensivsten Schmerzen bis zu Conyulsionen hervor. Rasche Erweiterung der Stichwunden und Verband mit in Ammoniak getränkten Lappen, bringen am ehesten Linderung und verhindern die sonst eintretenden tetanischen Zufälle oder bösartige Eiterungen. *) Vergl. Journal des Museum Godeffroy Heft VII (Garrett’s Fische der Südsee III) page. 84. 235 236 Endlich ist noch des schlimmsten der giftigen Fische, einer Myliobatisart, hier zu gedenken, welche ebenfalls in Schlamm vergraben, leicht zu schweren Verwundungen Anlass giebt. Der Schwanztheil dieses Rochen ist nämlich mit einem knöchernen, je nach der Grösse des Fisches bis zu 5 und 6 Zoll langen, mit an der Seitenkante rückwärts gestellten Widerhaken versehenen spitzen Stachel bewaffnet. Wird auf einen solchen Rochen getreten, so schleudert derselbe seinen peitschenförmigen Schwanz wüthend nach allen Seiten, und wo der Stachel eindringt, bleibt er haften und reisst von seiner Ansetzstelle los. Wird nun derselbe nicht sogleich mittelst Erweiterung der Wunde herausgezogen, so arbeitet er sich namentlich in musculösen T'heilen immer weiter hinein, und sind lebensgefährliche Entzündungen und namentlich Tetanus die voraussichtlichen Folgen. Dieser knöcherne Stachel diente früher zur Bewaffnung der Speere zu meuchelmörderischen Zwecken. In den Schlafmatten geschickt angebracht, drang dieser Stachel dem sich Niederlegenden in den Körper. Von sämmtlichen Oontacteiften aus dem Thierreiche, wie dem Malleus, Rotz, der Pustula maligna, Carbunkel. kömmt glücklicherweise auf den Inseln nichts vor, obgleich Hornvieh und Pferde schon seit einiger Zeit von den Colonisten eingeführt sind. Ebenso kommt die Hundswuth, rabies, unter der einheimischen Hunderasse nicht vor. Unter den Hunden in Australien ist dieselbe bekanntlich auch noch nicht beobachtet worden. Die Syphilis, das menschliche Contactgift, war in Samoa ganz unbekannt, wenn man ansteckende Gonorrhoen, als nicht hiezu gehörig betrachtet. Letzteres Uebel unter dem Namen »mai afi« soll unter den Eingeborenen schon vor Ankunft fremder Nationen verbreitet gewesen sein. Da dieses Uebel indessen auf den mehr isolirten Inseln der Gruppe, wie Manua, Olosenga ete., nicht vorkommt, wie wir durch Mittheilung erfahren haben, so ist es wahrscheinlich, dass auch die ansteckende Gonorrhoe erst eingeschleppt worden ist, und zwar vielleicht schon von den älteren spanischen Seefahrern, die die Gruppe besucht haben mögen. Das syphilitische Geschwür ist hingegen auf Samoa noch nicht eingeschleppt worden, wenigstens kamen uns keine Fälle dieser Art zu Gesicht, während es bekanntlich in Tahiti unter den Eingeborenen viele Opfer gefordert hat. Unter den localisirten Krankheiten, die zwar weniger endemisch als vielmehr dem Tropenclima im Allgemeinen angehörig zu betrachten sind, ist zunächst der Leberkrankheiten, der Dysenterien, der Nieren- blutflüsse, Haemorrhagia renalis, und dann besonderer Formen von Hauterkrankungen zu gedenken. Die Lebererkrankungen sind auf den Schifferinseln durchaus nicht von der Häufigkeit und Gefährlichkeit, wie sie in anderen Tropenländern, wie z. B. in Indien, beobachtet werden. Indessen kommen doch vereinzelte schwere Fälle von Hepatitis mit Absessbildung vor, besonders unter den eben gelandeten Colonisten. Es ist daher besonders plethorischen Personen, sowie sie auf den Inseln anlangen, immerhin zu rathen, sich möglichst kühl zu halten, den Genuss von Spirituosen zu vermeiden und durch Tragen von Flanell die übermässige Hautausdünstung zu verhüten. Tritt doch ein Blutzudrang nach der Leber ein, was man an dem drückenden, schmerzhaften Gefühl in der Lebergegend und leichtem Kopf- schmerz erkennt, so ist sogleich energische Antiphlogose und ein Brechmittel, um die Galle zu entleeren, angezeigt. In späteren Stadien der Krankheit würde letzteres Mittel aber schaden. Von Dysenterien konnten wir während zehn Jahren auf den Samoainseln keine schweren Epidemien beobachten, ganz im Gegensatz zu den benachbarten Viti-Inseln, wo gefährliche Erkrankungen dieser Art häufig Eingeborene wie Colonisten decimiren. Bei entzündlichen Zuständen des Darmes achte man nur auf strenge Diät und vermeide alle Erkältungen. Die Nierenblutflüsse, Haemorrhagia renalis, ist eine Erkrankung der Nieren, welche nicht selten zur Beobachtung kommt. Es bedarf dieselbe noch einer näheren anatomisch-pathologischen Untersuchung, um gehörig definirt werden zu können. Die Erkrankung beginnt mit leichteren oder stärkeren Schmerzen Dyz) 256 237 in der Nierengegend, worauf Blutharnen erfolgt. Solche Evacuationen von Blut stellen sich fast periodisch namentlich bei Frauen, und dort mit der Menstruation vicarjirend, alle 3—5 Monate, mitunter nach kürzerer oder noch längerer Pause, ein. Im Verhältniss zu den oft bedeutenden Mengen Blutes, welche entleert werden, magern die Kranken nur wenig ab, werden auch nicht sehr anaemisch. Es ist besonders das Kindesalter, in welchem die Krankheit beginnt, und sind in Samoa viele Kinder derselben in leichterem (Grade unterworfen. Meist sistirt aber in diesem Alter die Krankheit gänzlich und tritt dann erst wieder zur Pubertätszeit in verstärktem Grade auf. In dieser Zeit und in späteren Stadien der Krankheit, werden ausser dem Blute auch Massen weisser fibrinöser Materien entleert, welche die Kräfte der Patienten affieiren. Die Kranken können sich auf allen Stadien noch erholen und hören die Entleerungen plötzlich auf oder aber es stellen sich tödtliche Peritoniten ein. Uebergänge in andere Nierenkrankheiten konnten nicht beobachtet werden. Bei Frauen tritt die Krankheit häufiger auf als bei Männern zur Zeit der Pubertät. Bei kleinen Knaben ist sie aber häufiger als bei Mädchen zu finden. Bei Frauen sollen die Geburten die Anfälle wesentlich vermehren und haben diese überhaupt einen nachtheiligen Einfluss auf den Verlauf der Nierenblutungen. Bemerkenswerth ist bei dieser Nierenerkrankung noch, dass im ganzen Verlaufe nur unbedeutende Fieberbewegungen vorkommen, was wohl rein pyelitische Processe ausschliesst. Im Nierenbecken wird indess doch der Sitz der Krankheit zu suchen sein, und ist wohl nur der geringe Grad von Entzündung und der langsame Verlauf des Uebels die Ursache der Fieberlosigkeit. Therapeutisch ist der innere Gebrauch von Säuren und Adstringentien angezeigt. um die Nierenblutungen zu sistiren, doch sind diese Mittel nur dann von Nutzen, wenn sie längere Zeit angewendet werden. Um endlich die Reihe der den Inseln eigenthümlichen Krankheiten zu schliessen, ist hier noch einiger Hautaffectionen zu gedenken. Die allerhäufigste und unbedeutendste, wenn auch lästige Form, ist der Lichen tropicus oder prickly heat der Engländer. Es ist ein Ausschlag von kleinen rothen Bläschen oder Pusteln, die stark jucken, namentlich bei Erhitzung. Es ist eine entzündliche Reizung der Oberhaut, durch Hitze hervorgebracht. Kühles Verhalten und Einreibungen mit Citronensaft oder Zinksalbe lindern bald das Jucken und heilen den Lichen. - Die Haut der Eingeborenen wird häufig durch ringförmige, blasse, mit kleinen Schuppen am Rande versehene Ausschläge am Stamme, besonders Rücken und Brust, verunziert. Im Uebrigen verursacht diese von den Eingeborenen » Lafa« genannte Hauterkrankung kein Jucken und bleibt ziemlich lange auf kleinere Stellen beschränkt. Die Lafa ist am ehesten mit Pityriasis versicolor der medicinischen Nomenclatur zu bezeichnen und weicht Schwefelsalben in den meisten Fällen. Eine andere viel bedeutendere Form von schuppigem Ausschlag ist auf den niederen Koralleninseln nächst dem Aequator zu Hause und von dort in einzelnen Fällen auch auf Samoa eingeschleppt worden, daher sein eingeborener Name »Lafa Takalau< (Takalau, Union oder Bowditsch Islands). Die Eruption sehr kleiner Bläschen in Ringen von unregelmässiger Form, welche unter starker Schuppenbildung excentriseh fort- schreiten und sehr bald grosse Hautpartien des Stammes und der Extremitäten ergreifen, charakterisiren diese Form. Die Abschilferung der Haut an den erkrankten Hautpartien ist von eigenthümlicher Art, indem die Epidermisplatten sich an den Rändern in die Höhe heben und theilweise in mehreren Lagen dachziegelförmig über einander liegen. Da sich diese Schuppen leicht ablösen, so stäubt es ordentlich, wenn ein solcher Patient sich reibt oder geschlagen wird. Zwischen den Schuppen finden sich Pilzfäden, ob dieselben aber die wirkliche Ursache der Hauterkrankung sind, ist damit noch nicht entschieden, wenn auch wahrscheinlich,;da der Ausschlag ansteckend ist. In Bezug auf den medieinischen Namen scheint mir dies Uebel, was auf den ersten Blick wie Ichthyosis aussieht, eine noch unbeschriebene Art von Pityriasis, die man polynesiorum nennen könnte, zu sein, die wahrscheinlich einem besonderen Pilze ihre rasche 237 238 Verbreitung unter den Eingeborenen und über alle Hautpartien des Körpers verdankt. Die Heilung dieser ekelhaften Hautkrankheit ist schwierig und muss namentlich gleich der erste Ausbruch unterdrückt werden. Die Eingeborenen pflegen mittelst Schiesspulvers, das sie auf der kranken Hautstelle abbrennen, auch mit glühender Kohle, dieselbe gründlich zu zerstören. Dieses energische Mittel kann indess auch durch leichtere Moxen oder Causticis ersetzt werden, ist aber immerhin das rationellste Mittel. Hat die Krankheit sich über den ganzen Körper verbreitet, so möchten Carbolsäurelösungen oder Schwefelbäder, überhaupt alle Mittel gegen Favuspilz anzuwenden sein. Auf Samoa ist, wie bemerkt, diese Tinea nicht heimisch, sondern nur eingeschleppt, hingegen herrscht sie auf den niederen Koralleninseln, namentlich den Kingsmill- Inseln, in ausgebreitetster Weise, so dass kaum ein Individuum davon ganz frei ist. Jedenfalls trägt die Blutentmischung der Polynesier dazu bei, die Verbreitung der Krankheit zu begünstigen, gerade wie der Kopferind vorzüglich kränkliche, namentlich scrophulöse Kinder ergreift. Colonisten werden selten von dieser Krankheit ergriffen. Eine weitere Gruppe von eigenthümlicher Hauterkrankung bildet die unter dem eingeborenen Namen der »tona« häufig sich zeigende Eruption condylomartiger Pusteln. Es ist dies wohl dieselbe Hautkrankheit, welche unter den Negern als Framboesia Pian, englisch Yaws, in Westindien beobachtet wurde Man findet diese Framboesia in verschiedenen Formen, die aber unserer Ansicht nach alle zu dieser den Tropen, vielleicht auch besonderen Völkerrassen, angehörenden Hauteruption gehören. Die Ansicht einiger Autoren, dass die Framboesia eine Hautsyphilide sei, ist jedenfalls irrig, denn anerkannter- massen ist die Syphilis auf den polynesischen Inseln nicht heimisch. Es sind allerdings die Warzen ungemein Condylomen ähnlich, aber dieselben treten idiopathisch auf ohne vorhergehende syphilitische Infection. Gar Vieles in den Tropen hat den Anschein syphilitischen Leidens, wie die häufigen rasch umsichgreifenden Ulcerationen auf der Haut, dann der Lupus mit seinen Nasenzerstörungen etc. Das Klima drückt gewissermassen den Krankheiten seinen Stempel auf und die Syphilis stammt wohl auch aus den Tropen. Die gewöhnlichste Form tritt als Kinderkrankheit auf. Am Munde, den Weichen, überhaupt an zarthäutigen Stellen, wo die derbere Epidermis in die Schleimhäute umbiegt, brechen weiche oft nässende Pusteln bis Warzen aus. Dabei ist meist etwas allgemeines Unwohlsein vorhanden. Nach wenigen Tagen bis Wochen verschwinden dieselben durch Einschrumpfung und Vertrocknung von selbst und treten dann an demselben Individuum nie wieder auf. Bei Erwachsenen, welche in der Jugend die Framboesia nicht gehabt, kann dieselbe auch noch auftreten, aber in einer anderen Form. Es sind mehr einzelne grössere brombeerförmige Warzen, welche namentlich am After, Genitalien, aber auch an anderen Körperstellen auftreten. Ob die von den Eingeborenen ebenfalls tona geheissenen schmerzhaften Exerescenzen an der Fusssohle ebenfalls eine Framboesiaform ist, bleibt zweifelhaft. Doch scheint es mehr eine entzündliche Wucherung des Ohorions zu sein, welche sich bildet, wenn die sonst sehr dicke Sohlenepidermisschicht an irgend einer Stelle durchbrochen wird (vom Gehen auf scharfen Steinen, Korallen- riffen etc.) und die Lederhaut blossliegt. Möglich ist indess immer noch, dass die besondere Form dieser Sohlenwarzen unter dem Einfluss des Piau sich bildet. Bei hartnäckigen Framboesia-Warzen ist Abschneiden und Aetzen mit Lapis das Beste. Kleine Dosen Calomel innerlich, unterstützen die Heilung. Für die Sohlenwarzen, welche das Gehen schmerzhaft, selbst unmöglich machen, ist ebenfalls der Gebrauch von Causticis und Ruhe, bis sich die Stelle nen über- häutet hat, angezeigt. Dieses wären die eigenthümlichsten Hauterkrankungen der Inseln, doch fehlen auch die anderwärts beobachteten nicht, wie die am Schlusse dieses angefügte Uebersicht der Krankheitsformen zeigt. Als Nachtrag zu den allgemeinen Krankheiten, und zwar der Innervationsorgane, sei hier noch anhangsweise des Tetanus gedacht, der schlimmsten Nervenerkrankung, welche sich auf den Samoa-Inseln 238 239 wie überhaupt in warmen Ländern oft der kleinsten Verwundung beigesellt. Alle schweren Verwundungen, namentlich der Gelenke, und wo Theile zerrissen oder gequetscht wurden, endigen meist mit Starıkrampf, aber selbst Stichwunden, z. B. ein in den Fuss gedrungener Dorn, können denselben hervorrufen. Die Eingeborenen behaupten den Tetanus heilen zu können und sind besonders die Tongaleute dafür berühmt. Obgleich wir nicht Augenzeugen einer solchen Heilung gewesen sind, halten wir doch für nicht uninteressant, die Art und Weise zu schildern, nach welcher verfahren wird. Das therapeutische Prineip besteht in einer starken Reizung der Nasenschleimhaut und also auch der darin endenden Nerven. Zu diesem Zwecke werden vermittelst langer Blattrollen aus Stengel und Blättern der Banane, die in die Nasenlöcher gesteckt werden, der frisch ausgepresste ätzende Saft einer Aroidee eingeträufelt. Ein englischer Missionar auf den Freundschaftsinseln verbürgte die Heilung unzweifelhaften Starrkrampfes nach solcher schmerzhaften Behandlung. Auf jeden Fall ist die Prophylaxis gegen den Tetanus nie ausser Acht zu lassen. Bei jeder Stich- und Quetschwunde ist die sofortige Erweiterung des Kanals und Oeffnung der unterlaufenen Stelle, sowie die Entfernung fremder Körper anzurathen. Bei der Heilung dieser und grösserer Schnitt- oder Schusswunden ist jede Erkältung zu vermeiden. Hiemit wäre die Zahl der endemischen, der mehr localen und eigenthümlichen Tropenkrankheiten erschöpft. Die grosse Reihe der Krankheiten der Digestionsorgane wollen wir hier nicht weiter schildern, da dieselben kaum verschieden sind von den in gemässigten Klimaten im Sommer auftretenden Störungen dieser Organe. Kurze Uebersicht der Krankheitsformen. Acute Infectionskrankheiten. Ruhr und Diphtheritis sind häufig, Masern, Scharlach, Pocken, Wechselfieber, alle Typhusformen, Cholera kommen nicht vor. Chronische Infectionskrankheiten. Wlephantiasis sehr häufig. Syphilis kommt nicht vor (wenn nicht in einzelnen Fällen eingeschleppt), ebenso wenig Rotz und Carbunkel u. s. w. Allgemeine Störungen der Blutmischung. Tuberkeln, Krebs sehr häufig, ebenso Skropheln. Skorbut, Gicht kommen nicht vor. Parasiten. Krätze häufig, ebenso Oxyuris und Ascariden. Bandwurm kommt nicht vor. Krankheiten der Cirkulation und Respiration. Aneurysmen sind sehr häufig, Herzaffeetionen ziemlich selten. Emphysem der Lunge ist sehr häufig. Grippe, Laryngitis, Bronchitis, Pneumonia, Pleuritis, Phthise häufig. Krankheiten des Verdauungsapparates. Anginen selten. Pharyngitis, Gastritis, Magenerweiterung, Polyphagie, Magenkrebs, Peritonitis, Hernien, Hämorrhoiden häufig. Hepatitis selten, andere Leberaffeetionen kommen fast gar nicht vor. Krankheiten des Nervensystems. Meningitis, Neuralgie, Tetanus sehr häufig, andere Gehirnkrankheiten selten, etwas häufiger Rückenmarksaffectionen. Krankheiten der Sinnesorgane. Ohrenaffectionen nicht selten. Conjunctivitis mit den Folgezuständen sehr häufig. Iritis kommt nicht vor, andere Augenaffectionen selten. 239 240 Krankheiten der Uro-genitalorgane. Morbus Brightii, Haematuria renalis sehr häufig, auch Gonorrho& und Hydrocele, alle übrigen Affeetionen sehr selten. Lithiasis kommt nicht vor, dagegen häufig Erkrankungen der weiblichen Genitalien, namentlich Leucorrhoea und Pruritus vulvae. Krankheiten des Dewegungsapparates. Sehr häufig Rheumatismus und Rachitis, sonst Alles selten. y4 . . .y. . 5 wor Sehr häufig Lichen, Prurigo, Miliaria, Eezema solare, Acne, Herpes, Psoriasis, Krankheiten der Haut. Alle übrigen Affectionen selten oder gar nicht vorhanden. Phlegmone diffusa, Framboesia. 240 Die hauptsächlichsten auf den Viti-Inseln vorkommenden Krankheiten nach Dr. Mac Gregor und Th, Kleinschmidt, zusammengestellt von Dr. med. F. Philipp (Hamburg). ® Wir geben nachstehend in Uebersetzung einen von Dr. Mac Gregor (dem ersten Gouvernementsarzt in Viti, der mit den englischen Truppen in den Gebirgsgegenden Viti-Levu’s verweilte, wohin dieselben zur Beruhigung der rebellischen Einwohner geschickt waren) erstatteten Bericht über den sanitären Zustand dieser Bergdistrikte. Dieser Bericht, in der Viti Times vom September 1877 enthalten, ist uns durch Herrn Th. Kleinschmidt zugekommen, und hat dieser Herr ebenfalls einen Bericht über die Krankheiten Viti’s eingesandt, dem wir alles Werthvolle, das nicht bereits in dem Report des Dr. Mac Gregor enthalten, entnehmen. Herr Th. K. ist kein Arzt, und haben wir uns daher erlaubt, mitunter einige Kritik zu üben: das Faktische haben wir theils in Anmerkungen zu Dr. M. G’s. Besprechung der resp. Krankheiten, theils am Schlusse dieses Aufsatzes in extenso gegeben, soweit es sich auf von dem englischen Arzte nicht erwähnte Leiden bezieht. Bericht an das Gesundheitsamt über den Gesundheitszustand von Colo. Während meines Aufenthaltes im Distrikte Colo (als ich der Streitmacht unter dem Befehle des Capitän Knollys zur Unterjochung der aufrührerischen Einwohner dieses Distriktes beigegeben war), ergriff ich jede Gelegenheit, mich mit den gesundheitlichen Verhältnissen der Eingeborenen bekannt zu machen, und ich denke, dass ein kurzer Bericht über das, was ich gesehen und erfahren, von Interesse, wenn nicht von Nutzen für das Amt sein wird. Topographie. Der Colo- oder Hügel-Distrikt ist, wie sein Name bezeichnet, bergig. Thatsächlich sitzt ein Berg so nahe an dem andern, dass für dazwischenliegende Thäler kein Raum ist. Die Formation der Berge zeigt nur geringe Unterschiede: sie bestehen hauptsächlich aus einer Basis von Thon, der in verschiedenen Verhältnissen Schmutz und Sand enthält, so dass er an manchen Stellen sich dem Aussehen des Sandsteines ein wenig nähert, an anderen ein weiches, glattes Gestein bildet. In den Strombetten ist die horizontale Schichtung des thonigen Felsens wohl markirt, aber obwohl die unteren Lagen oft in Farbe und Härte variiren und auch vielleicht in dem Verhältniss der Bestandtheile, so sind dennoch diese essentiell von derselben Formation, wie die Lager auf und näher der Oberfläche. Auf den Bergabhängen oder in den Flussbetten, und gelegentlich sogar auf den Gipfeln hoher Berge, finden sich Lagen von weichem Thon, gewöhnlich von röthlicher Farbe, jedoch in geringerer Menge von allen Farben und Schattirungen, und thatsächlich von fast allen Härtegraden. Ein anderer vorwiegender Bestandtheil dieser Berge ist 241 31 242 Conglomerat. das zuweilen in ausgedehnten Felsen vorkommt, jedoch am häufigsten vielleicht in ungeheuren Klumpen in oder nahe bei den Betten der kleinen Flüsse. Eine dritte Varietät von Felsen, die zuweilen vorkommt. erscheint mir von dolomitischer Natur. Ein vierter Bestandtheil ist überraschender. Auf dem Wege von Nasaucoko nach Nadi, in einer Höhe von über 2000‘, fand ich eine Felsmasse, die bei der Untersuchung sich als Koralle erwies, mehr oder weniger versteinert, und scheinbar zur Hälfte in Kiesel und Quarz verwandelt. Koralle in Form von Kiesel findet sich ebenfalls häufig in wenigstens einigen Flussbetten. und man sagt mir, dass Korallenfelsen in gewissen T'heilen des Hauptlandes in bedeutender Erhebung über dem jetzigen Meeresspiegel vorkommen. Die Höhe der Berge steigt bis vielleicht 4—5000 “, Der Regel nach war das Land, wo wir uns aufhielten, mit Busch oder Wald nur in den Schluchten und Flussbetten bedeckt. Klima. Während 26 auf einander folgenden Tagen, vom 13. Mai letzten Jahres beginnend, war zu Nasaucoko die durchschnittliche Temperatur des Flusses 68.3° F., die höchste Temperatur 75°, die niedrigste 60°. Diese Beobachtungen wurden um 6 a. m. gemacht. Zu derselben Zeit war die Durchschnittstemperatur der Luft 66.2, die höchste 74, die niedrigste 58°. Durchschnittlich war also der Fluss 2.1° wärmer als die Atmosphäre um 6 Uhr. Die Mittagsbeobachtungen wurden durch ein Versehen an einem Thermometer in der Sonne gemacht. Hier war die Temperatur durchschnittlich 98.2, höchste 109, niedrigste 76°. An drei Tagen fiel Regen. Zu Naveivaraki wurden ebenfalls an 26 auf einander folgenden Tagen Thermometer-Beobachtungen gemacht, beginnend am 7. Juli. Mittlere Temperatur um 6.30 a. m. im Flusse 67.6, höchte und niedrigste vesp. 74 und 64°. Durchschnitts-Temperatur des Flusses um 6.30 a. m. 5.1° höher als die der Luft zu derselben Stunde. Mittlere Temperatur um Mittag im Schatten 78.8°; höchste und niedrigste 86 und 72. Um 6 Uhr p. m. mittlere Temperatur 74.4, höchste und niedrigste resp. 82 und 70°. Regen fiel einmal während 26 Tagen. Wieder zu Nasaucoko, war während der vier Tage vom 7—10. August die mittlere Temperatur des Flusses um 6.30 a. m. 68, der Atmosphäre um 6.30 a. m. 65.2, um Mittag im Schatten 80.2, um 6 p. m. 74.2°. Diese Beobachtungen wurden an Punkten nur wenig über dem Meeresspiegel gemacht, indem Nasaucoko 300 Fuss hoch, Naveivaraki vielleicht 200 Fuss höher liegt. Natürlich ist in grösseren Höhen die Temperatur viel niedriger als in den genannten beiden Dörfern. Wasser. Wasser ist sehr reichlich und von vorzüglicher Güte. Beinahe jede Schlucht in den Bergoberflächen hat ihr eigenes kleines Flüsschen, während die Berge selbst durch Ströme von beträchtlicher Grösse getrennt sind. Die Eingeborenen benutzen diesen reichlichen Wasservorrath zur Irrigation ihrer Tarofelder und zum Kochen, selten aber verunreinigen sie denselben dadurch, dass sie entweder sich selbst oder ihre Kleidungsstücke darin waschen. Anus der oben angeführten Thatsache ergiebt sich, dass das Klima von Colo allen Wünschen Genüge leistet. Thatsächlich glaube ich nicht, dass ein besseres existiren könnte, und es fehlt um die Berge zu einem erwünschten Aufenthalt für diejenigen, welche ihrer Gesundheit leben wollen, zu machen, nur die Errichtung von ein paar Farmen durch weisse Männer in den Theilen des Landes, wo passender Grund zu haben wäre, nämlich in den Distrikten um Wala, Beimana und Vatula. | Ehe ich auf die Krankheiten der Eingeborenen eingehe, muss ich vorausschicken, dass sich letztere in verschiedenen Beziehungen von ihren Stammesgenossen an der Küste unterscheiden. Der Regel nach sind sie Männer von kleinerer Gestalt, weniger muskulös, aber sehniger als diese. Die absolutere (Gewalt ihres Häuptlings zwingt sie zur emsigeren Bebauung des Landes, so dass sie mehr Nahrungsmittel 242 245 und mehr Bewegung haben als die Küstenbewohner, beides Umstände. die zugleich mit kühlerem Klima und besserem Wasser, den viel besseren Gesundheitszustand der Bergbewohner erklärlich machen. Um die Proportion der Kranken zu den Gesunden festzustellen, untersuchte ich die Bevölkerung von 24 »Städten«, zusammen 1076 Männer, Weiber und Kinder: doch zum Zwecke des Studiums specieller Krankheiten habe ich eine viel grössere Anzahl untersucht. Von den Untersuchten litten an irgend einer Krankheit 15 Procent, jedoch nur 1—2 Procent waren so leidend, um arbeitsunfähig zu sein. Coko. Die häufigste Krankheit dort wie anderswo unter den Viti-Leuten, ist das hässliche und ekelhafte Uebel Coko genannt. Wie den meisten Mitgliedern des Gesundheitsamtes bekannt sein wird, ist dieses Uebel eine Kinderkrankheit, die gemeiniglich dasselbe Individuum nur ein Mal befällt, aber eine Anfalls- dauer von neun Monaten bis zu drei Jahren hat. Ihm entflieht kein Viti-Kind, und wenn zufällig ein Kind der Ansteckung ein paar Jahre lang entgeht, so ist die Mutter durchaus nicht zufrieden, da sie meint, dass ihr Kind für immer kinderlos bleiben und allen sonstigen menschlichen Krankheiten ausgesetzt sein würde, wenn es nicht dem wohlthätigen Einfluss des Coko unterworfen wird, nämlich bedeckt ist mit offenen Geschwüren, die man nach Zwanzigen zählen könnte, wenn sie überhaupt vor Fliegen sichtbar wären. und die es verhindern, vielleicht für ein paar Jahre seinen Mund zu öffnen und seine Nase zu reinigen. Der Procentsatz der mit Coko Behafteten war 3.5 und alle waren von 3 Monaten bis zu 4 Jahren alt. In Westindien schaffte diese Krankheit, » Yaws« genannt, in früheren Zeiten grosse Unbequemlichkeiten, doch ist sie auf einigen der westindischen Inseln jetzt selten geworden. Nach neueren Berichten über die Krankheitsgeschichte scheint Dominica ziemlich ernstlich darunter gelitten zu haben, und man hat Versuche gemacht, die Krankheit durch sanitäre Massregeln zu unterdrücken oder zu vertilgen. Ohne Zweifel ist: Coko auf den Vitis häufiger, denn in irgend einem Welttheil. Wahrscheinlich betrachten die Eingeborenen es wegen seiner Allgemeinheit als eine nationale und nothwendige Einrichtung, und so lange sie es in diesem Lichte betrachten, scheint die Erwartung hoffnungslos, dass es sich vermindern werde. Da die statistische Behandlung solcher Dinge in dieser Colonie noch fehlt, ist es unmöglich, über die Mortalität an Coko sich eine Vorstellung zu machen: wir wissen aber, dass in anderen Colonien eine Anzahl Personen daran starben. Ohne jeden Zweifel kann die Krankheit verhindert werden und ist sie deshalb ein passender Gegenstand für die Beachtung des Amtes und für die Gesetzgebung. Anmerkung: Kleinschmidt bemerkt zur Besprechung des Coko (nach ihm Dhoko zu lesen), dass die Krankheit zwar lästig und schmerzhaft, jedoch selten gefährlich sei, und dass Kinder, die das Coko nicht bekommen, nach Annahme der Eingeborenen später krank werden und sterben. Meist beginne die Krankheit mit Ausschlag um den Mund, später bilden sich Geschwüre an fast allen Körpertheilen, so dass durch die Schmerzen beim Bewegen veranlasst, die Kinder nach der Seite gekrümmt, gebückt und halb kriechend gehen oder humpeln. Um den Mund besonders hinterlassen die Geschwüre oft Narben, wodurch abnorme Formen desselben und Entstellungen entstehen. Einzelne Geschwüre haben oft die Grösse eines Markstückes, speckige Ränder und eiternden Boden. Bei verbreiteten Geschwüren leidet Schlaf und Ernährung und tritt gerippeartige Abmagerung ein. Man lässt die Kinder in Brakwasser baden und ihnen »durch die gelbschwänzigen Fische die Geschwüre reinpicken.< Die auf der Kopfhaut befindlichen Geschwüre verursachen noch eine weitere Plage durch die an ihnen sich ansammelnden zahllosen Läuse. Ausser Bädern und sonstiger Reinlichkeit wird keine Medizin angewandt; die Krankheit tobt sich von selbst aus und die Geheilten erholen sich rasch; bei heftigen Fällen werden die Patienten sehr redueirt, Todesfälle sind jedoch selten. Auch Weisse, erwachsene Personen, und die fremden Arbeiter erkranken 243 244 nach K. daran: so z. B. 3 Tokolau-Arbeiter von 30, die auf seinem Terrain arbeiteten. Auch Abführmittel seien neben dem Baden von Nutzen. Sicherlich tragen zur Uebertragung des Uebels die in Viti zahllosen Fliegen bei, welche nach Dr. Mac Gregor die Geschwüre bedecken, indem durch sie Eiterpartikelchen in zufällig vorhandene Wunden verschleppt werden. K. hat verschiedene Weisse, Kinder und Erwachsene, auf solche Weise erkranken sehen, und ist das nach den Erfahrungen, die z. B. Schreiber dieses bei der Ophthalmie in Aegypten eemacht. durchaus wahrscheinlich. Aussatz. Nach dem Coko ist in den Bergen die häufigste Krankheit der Aussatz, von den Eingeborenen »Vuka vuka« genannt, ein Name, der deutlich beweist, dass sie die Krankheit für ansteckend halten. Das löwenähnliche Gesicht und die scheusslichen Geschwüre, die man in anderen Ländern so häufig bei dieser Krankheit sieht. müssen hier selten sein, da ich dieselben unter 50 untersuchten Leprösen nicht ein Mal antraf; auch fand ich unter dieser Zahl nur einen einzigen Fall, wo spontane Ablösung eines Gliedes eingetreten war. Die Verhältnisszahl der Befallenen zur Bevölkerung ist 2.87 oder in runder Zahl 3 %o. ein hoher Satz, obwohl glücklicherweise die Krankheit hier eine milde Form annimmt. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass jetzt das Uebel verbreiteter werden wird, da die alte summarische, aber radikale Kur der Bergbewohner in Abnahme gekommen ist, die darin bestand, den Leidenden lebendig zu begraben, seinen Kopf zu einem Brei zu zerschlagen und ihn mit einem Steinhaufen zu bedecken; man slaubte, dass das Gehirn die Ansteckungskeime enthalte. Diese Behandlung trat jedoch nur in den schlimmsten Fällen ein und wurde auch dann nur als ein Ausdruck der Sympathie und Zuneigung für den armen Leidenden betrachtet. Zu bemerken ist, dass die Krankheit in einigen Orten sehr häufig. in anderen sehr selten ist. Anmerkung: Kleinschmidt bemerkt, dass er über den Aussatz wenig zu sagen vermöge, da man irgend vorgeschrittene Fälle wenig zu sehen bekäme; dieselben müssen nämlich dann von Allen isolirt im Busch oder im Rohrdickicht wohnen, wo man ihnen kleine Hütten errichtet, ihnen zuweilen Nahrung hinstellt, sie aber sonst sich selbst überlässt; Alles aus Furcht vor der Ansteckung. Kraft seiner officiellen Stellung habe sich jedoch Dr. Mac Gregor Patienten vorstellen lassen können und scheine nach seinem Bericht die Krankheit in den Gebirgsdistrikten von Viti-Levu häufiger zu sein, als an der Küste K. sah die unteren Augenlieder geschwollen, roth und wie gewaltsam herabgezogen, das Auge selbst stets thränend, die Halsdrüsen aufgebrochen, die Lippen geschwollen und an verschiedenen Körpertheilen eiternde Wunden. Er erzählt von einer Kurmethode, bei der man die Kranken an den Beinen aufhing und so dem betäubenden Qualm des brennenden giftigen Sinuenganga-Holzes (von Excoecaria Agallocha, das viel am Strande wächst und von den Eingeborenen selten berührt wird, einer weidenähnlichen Pflanze mit rothen Blättern und Kätzchenglöckchen-Blüthen) aussetzt. Diese sehr qualvolle Procedur, der sich selten ‚Jemand auszusetzen wagt. bewirkte den Tod von wohl 90 %. Die oben erwähnte Radikalkur des Erschlagens oder Verbrennens der Unglücklichen mit sammt ihrer Rohrhütten wird auch von K. erzählt. Vuka-vaka bedeutet »fliegend«, d. h. von Einem zum Andern, also ansteckend. Augenentzündung. Den nächsten Häufigkeitsgrad nehmen Erkrankungen der Augen ein, meistens einfache entzündliche Ophthalmie oder die Folgen von deren Vernachlässigung: denn die Bergbewohner wie alle Vitis sind in Bezug auf Behandlung wunderbar unwissend. Ungefähr 2.2 litten an Augenübeln. 244 245 Anmerkung: »Cika«, gesprochen Dhieke, ist nach Kleinschmidt eine Augenkrankheit, die nach an sich selbst und an Anderen gemachten Beobachtungen eine Entzündung der Conjunctiva der Lider und dieser selbst. Es lösten sich bei ihm ganze Theile der innern Liderhaut ab. die durch vorsichtiges Waschen entfernt wurden. Sowie sich solche membranöse Fetzen lösten, machten sie schmerzhafte Gefühle wie von Sand- körnern. Reiben und Berühren der Augen sollen vermieden werden, um nicht das ganze Auge zu entzünden. Fälle von Erblindung kommen vor, doch wohl mehr durch Maltraitirung des Auges und von vernachlässigter Reinlichkeit; bei richtiger und vorsichtiger Behandlung durch Waschen ist die Krankheit ungefährlich, am gefährlichsten ist die von den eingeborenen Weibern dabei betriebene Quacksalberei, von der K. einen eklatanten Fall erlebt hat, der mit Zerstörung beider Augen endete. Auch Weisse leiden an diesem Uebel (das ohne Zweifel eine einfache acute Conjunctivitis ist). Krätze (nach K. »Mila-Mila<). Ich traf eine Reihe von Fällen gewöhnlicher Krätze, aber keine von schwererem Charakter. Man scheint sie durchaus nicht zu behandeln, und doch ist sie nicht sehr verbreitet, da nicht mehr als 1.5 % befallen waren. Tokolau-Ringwurm. Die Krankheit, die an Häufigkeit zunächst vorkommt, ist der uns Allen bekannte Tokolau-Ring- wurm, keine Krankheit, die den Viti-Inseln eigenthümlich ist, sondern erst jüngst eingeführt. Von den Bergbewohnern, und ich glaube von den Viti-Leuten allgemein, wird sie »Mate Tokolau« genannt. Schon über 1° der Bergbewohner leiden daran, und da die Krankheit zu einer Klasse gehört, deren ansteckender Charakter notorisch ist, und da das Uebel zu hartnäckig ist, um je durch Viti-Behandlung zerstört werden zu können, so ist es sehr wahrscheinlich, dass die Krankheit eine Geissel Vitis werden wird. Schon längst hätten Massregeln zur Unterdrückung dieser ekelhaften Krankheit getroffen werden müssen; man hätte sie leicht ausrotten können, ehe sie so allgemein geworden; jetzt aber können nur die entschiedensten Massregeln von Seiten der Executive diese Pest ausrotten. Da die Berge von fremden Arbeitern nicht besucht werden und ihre Bewohner selten mit ihnen in Berührung kommen, so ist vernünftigerweise anzunehmen, dass die Krankheit bei den Küstenstämmen einen festereu Halt gewonnen hat, und hier würde der Process der Aussrottung, wenn möglich, ein entschiedener sein müssen. Die Viti-Bewohner fürchten sich schon vor diesem Uebel, welches eventuell zu grosser Unzufriedenheit und starkem Vorurtheil gegen die Einwanderer führen kann. Doch wenn die Einwanderer ihre Schwächen mit den Eingeborenen theilen, so verlassen sie das Land auch nicht, ohne etwas gleicher Art dafür einzutauschen. Viele Einwanderer ziehen sich den Coko zu, und wenn man nicht alle zurückkehrenden Arbeiter, die von Coko befallen sind, zurückzuhalten berechtigt ist, so müssen dieselben die Krankheit in ihre Heimath einschleppen, gerade wie Tokolau-Ringewurm durch Leute, die auf Taviuni gearbeitet haben, in verschiedene Theile von Colo eingeschleppt worden ist. Es ist eine wohlbekannte Thatsache, dass bis jetzt die Krankheit Coko (welche ursprünglich afrikanischen Ursprunges und höchst wahrscheinlich auf dem Wege über Jamaika oder Neu- Guinea so weit gekommen ist) sich in diesen Meeren auf Samoa, Tonga und Viti beschränkt, während die Tokolau-Krankheit alle die übrigen Inseln affieirt, von denen wir unsern Arbeiterbedarf beziehen. Soll Viti die Eingeborenen dieser letzten Inseln beschäftigen, so werden die beiden Krankheiten das allgemeine Erbtheil aller polynesischen Inseln werden, wenn nicht passende Massregeln getroffen werden, um .dieses natürliche Resultat des Wechselverkehrs zu verhindern. Welcher Art diese Massregeln sein sollen, ist ein Gegenstand, der der ernsten Beachtung aller Menschenfreunde im Allgemeinen und des Gesundheitsamtes im Besonderen wohl würdig ist. 245 246 Anmerkung: Kleinschmidt bemerkt, dass der Ringwurm, eine sich rundfleckig über den ganzen Körper verbreitende Hautkrankheit, mitunter die Haut so raulı macht, »als hätten Insekten in einem Labyrinth unzähliger Windungen, und ihre Pfade gegenseitig kreuzend, sich über die Haut hin genagt.«c Auch er betont die Einschleppung von den Tokolau- (Union-) und anderen Inseln dieser Gegend des Stillen Oceans und theilt die Befürchtungen des Dr. Mac Gregor wegen der Verbreitung. Widikoso. Eine andere, nicht selten in den Gebirgen vorkommende, beinahe 1 %0 der Einwohner befallende Krankheit wird von diesen » Vidikoso« genannt und besteht aus sehr hässlichen, ausgedehnten Ulcerationen der Haut, sehr chronischen Charakters, indem einige der von mir beobachteten Fälle 10—20 Jahre angedauert hatten. Doch ist diese Affection der Behandlung sehr zugänglich; verschiedene in Behandlung genommene Fälle boten in wenigen Tagen ein gesundes Aussehen dar. Es scheint eine constitutionelle Krankheit zu sein, die gewöhnlich beide Körperhälften in nahezu gleichem Verhältniss affieirt und nach Einigen contagiös ist. Wie Coko entspricht oder identisch ist mit den » Yaws« von Westindien und Afrika, so stellt diese Vidikoso die Delhi-Beule, Aleppo-Beule und den Biscra Bouton dar, die man in Indien. Arabien und anderswo findet. Ich sah diese Krankheit unter unseren fremden Arbeitern, die sie aus der Heimath mitgebracht hatten. Einige wenige Fälle von anderen gewöhnlichen Krankheiten, als Windpocken, Beulen, Rothlauf, Leberflecken u. s. w. kamen mir vor, doch kein einziger Fall von Fieber irgend welcher Art. In Colo ist nicht ein Fall von Elephantiasis. Ein Fall kam vor von »Lila«, was Auszehrung im allgemeinen Sinne bedeutet. Es waren jedoch keine objektiven Zeichen von Phthisis zugegen und die Section ergab die sonderbare Thatsache, dass der Patient an einer grossen Anzahl kleiner Eingeweidewürmer gelitten hatte, von der Art, wie sie nur in Aeoypten und in ein oder zwei Fällen auf Malta gefunden worden sind. *) Unter allen untersuchten Menschen fand ich nicht einen Fall von Lungenschwindsucht, vielleicht der beste Beweis für die Salubrität des Klimas. Auch hatten wir keinen Fall von Dysenterie. Anmerkung: Kleinschmidt hat vor der Einschleppung der Masern keinen Fall von Auszehrung beobachtet, seitdem mehrere, »die von Rückschlag der Masern herrührten,« so z. B. bei dem Häuptling Tui Noco, den Herr Dr. Buchner in Kandavu untersuchte und der bald nachher starb. Eigentliche Schwindsucht sei dagegen sehr selten. Waeeination. Die Bergbewohner sind. gemeinsam mit allen Einwohnern Viti-Levu’s, nicht vaccinirt, ein Gegenstand, der für das Gesundheitsamt einiges Interesse hat, wenn man bedenkt, dass die Pocken in Californien herrschen und in Madagascar schrecklich wüthen, beides Plätze, die mit uns in direkter oder indirekter Verbindung stehen. Die Masern-Epidemie, die dieses Land heimsuchte, kam von Süd-Afrika via Mauritius und Bourbon, und ihr mögen die Pocken folgen, wenn wir ihnen über St. Franzisco und Hawaii entgehen. Das Gesundheitsamt, welchem die Erhaltung der Gesundheit der ganzen Colonie anvertraut ist, darf die furchtbaren Verwüstungen der letzten Masern-Epidemie in den Gebirgs-Distrikten nicht vergessen, wo in einigen Ortschaften die halbe, und in einigen wenigen die ganze Bevölkerung hingerafft wurde. Deshalb erlaube ich mir anzufragen, ob das Amt es nicht für seine Pflicht hält, die *) Dieser Eingeweidewurm scheint die in Egypten von Griesinger und Billharz entdeckte Ankylostoma duodenale (eine Nematoden-Art) zu sein, die, zu Tausenden im menschlichen Dünndarm sitzend und blutsaugend, die sehr häufige »ägyptische Chlorosee verursacht. ERS: 246 247 Vaceination der Eingeborenen wenigstens zu versuchen, ehe wir eine neue Epidemie einführen, die die Hälfte von ihnen in’s Grab bringen kann. Zum Schluss empfehle ich zwei Gegenstände auf's Ernsteste der Beachtung der Mitglieder des Amtes. Keiner von beiden ist sehr abstruser Natur und kann so gut von Laien wie von Aerzten studirt werden. Der eine ist die Verhinderung des Austausches von Krankheiten zwischen den Einwohnern von Viti und den von der Regierung eingeführten fremden Arbeitern. und dieser involvirt zugleich die Frage der Unterdrückung des Coko und kann sehr wichtige Einwirkungen auf die Importirung von Arbeitern haben, die vernünftigerweise nicht geneigt sein mögen. ein Land zu besuchen, wo sie sich dem Risiko aussetzen, eine Krankheit zu attrapiren und dieselbe in ihre Heimath einzuführen. Der andere Gegenstand ist die Vaceination aller Eingeborenen und aller Einwanderer bei der Landung. Ich habe die Ehre ete. W" Mac Grecor, M. D. etc. Ober-Arzt. An den Secretär des Gesundheitsamtes. Viti. Wir lassen jetzt das Wichtigste aus den Mittheilungen des Herın Kleinschmidt über von Dr. Mac Gregor nicht besprochene Krankheiten in extenso folgen, und zwar zunächst über Fussfersengicht (Bucu vatu), eine Krankheit besonders älterer Vitianer, eine Art Podagra in den Fersen, die dann hellgelblichweiss aussehen (»wie die hornige Haut über unter sich geschworener Schwielen in der Hand eines schwere Arbeit thuenden Mannes, z. B. eines Matrosen«) und aufschwellen. Die Geschwulst schmerzt bei jedem Schritte heftig. Oefteres Waschen und Einreiben mit Citronensaft soll lindernd sein. (Scheint mir keine Gicht, sondern ein durch lokale Ursachen herbeigeführtes lokales Uebel zu sein. F. P.) Kakaca (gesprochen Kakado). Dieses Uebel ist ebenfalls sehr schmerzhaft und viel verbreitet. Es ist das Reissen und Aufbrechen der dieken Haut unter den Füssen, so dass, als wenn es um Sich frässe, förmliche runde Löcher in den Sohlen sich bilden, die beim Gehen und Klettern besonders sehr weh thun. Da die Leute täglich und stündlich durch Dick und Dünn, Nass und Trocken, über Stock und Stein marschiren, so dauert es oft sehr lange, ehe die Stellen auswachsen, resp. gesund werden. (Vielleicht das auch bei uns bekannte Mal perforant du pied nach Dupuytren? F. P.) — Dazu gesellt sich oft auch noch ein heftiges Jucken (auch Mille Mille genannt) zwischen und unter den Zehen. Um dieses zu beseitigen, wird der grüne Stengel eines Brod- fruchtbaumblattes im Feuer siedend heiss gemacht und auf oder in die juckende Stelle gedrückt, eine schmerzhafte, aber gute Kur, wie ich an mir selbst erfahren. Viel Barfussgehen auf Süsswasser-schlammigem Boden erzeugt dieses Jucken, das Einen des Nachts nicht schlafen lässt und dem ein Brennen vorzuziehen ist, da sich der Schmerz nach und nach legt. Wagaga (gesprochen Wa’nga’nga). Rheumatismus, Gicht, sehr schmerzhaft, das auch oft Weisse haben. Bei diesem Leiden, werden oft die Muskeln und Sehnen der Arme und Beine, z. B. die Waden, ganz hart, wie vom Krampf zusammengezogen, auch roth, so dass Solches auf Entzündung hindeutet. Der Patient wird in schlimmen Fällen ganz hülflos und weiss vor, Schmerz nicht wie zu liegen. Meist wohl eine Folge plötzlicher heftiger Erkältung, wenn sehr geschwitzt. 247 248 Besonders wirksam dagegen soll das n’Dilo-Oel (von den Früchten von Calophyllum Inophyllum) sein, das von Weissen und Eingeborenen eingerieben wird; auch brauchen die Eingeborenen Kerosene, falls sie es bekommen können, und umbinden auch die leidenden Glieder mit Blätterbüscheln von Kaumoce (Cassia oceidentalis), von Tamola (Adenosma triflora) und von der die Fische betäubenden n’Duva (Derris uliginosa) und reiben mit dem Bulb-Saft (durch Kauen erzeugt) dieser Blätter die schmerzenden Stellen ein. Man sagt mir, dass von solcher Gicht oft die Tauna oder Vua, d. h. die Elephantiasis komme. Die bekannte Elephantiasis, nur durch ein längeres Verweilen in gemässigter Zone heilbar (?), fand Herr Dr. Mac Gregor in den Gebirgsdistrikten gar nicht, wohl in Folge des dortigen einem Alpensommer mehr ähnlichen gemässigteren Klimas der Höhen. Tonna (der Stein). Bedeutet eigentlich allgemein eine krankhafte Unregelmässigkeit der urinalen Organe, so dass öfter als sonst Wasser gelassen werden muss. Gegen diese Krankheit soll die Rinde des Kau levu (gewöhnlich Kaulib’ genannt) geschabt und eine Abkochung getrunken werden. Ein gewisser alter Ansiedler hier (in Taviuni) soll damit kurirt worden sein; ich werde mich bemühen, bezüglich dieser wichtigen medicinischen Eigenschaft des mir unbekannten Baumes mehr zu erfahren und dann eiligst zu berichten. Bo (Geschwüre). Die schmerzhaftesten sind hier in Viti die durch Erkältung am oberen Dickbein sich bildenden, oder mit Schwellung und Eiterung in den Weichen (Bubonen?). Wenn weit genug entwickelt, schneidet sie der Eingeborene mit Glasstücken auf, um Blutung zu verursachen; solches wird auch viel bei Schmerzen im Rücken angewandt, wo man dann oft ein bis mehrere Zoll lange Einschnitte mit Glas oder scharfem Bambus macht. 248 Theodor Kleinschmidt’s Reisen auf den Viti-Inseln, nach seinen brieflichen Mittheilungen bearbeitet. Hierzu die Tafeln 11 bis 16. 1. Excursion von Naikorokoro an der Ostküste von Ovalau nach Nalotte ') und Bulu auf Viti-Levu, Il. bis 30. März 1876. Hierzu Tafel 11. Nachdem mein Boot fertiggestellt, Proviant und Tauschartikel an Bord gebracht waren, ging ich am 11. März Mittags trotz unzuverlässigen Wetters in Naikorokoro, ca. 1Ve Seemeilen südlich von Levuka, unter Segel und erreichte gegen 6 Uhr mit flauem veränderlichen Winde die ca. 12 Miles von Levuka entfernte Insel Lilluvia (Prison Island). Dieselbe ist ganz flach, ca. 2 Fuss über Hochwasser, kaum 3—4 Acres gross, meist mit Cocos, Mulle Mulle und Mamme-Apple (Carica papaya Linn. vulgo Oleti) bewachsen und nur von einem Fischer (ein Weisser) und dessen Gehülfen bewohnt. Die sie und das eine Seemeile nördlicher belegene Dangalai?) (Thang-galai) umgebenden Riffe reichen, eine halbe Mile weit von der Ebbe trocken gelegt, an der Ost- und Nordost-Seite nach See hinaus und scheinen sich durch die auf Sand- bänken angeschwemmte Vegetation von Cocos und Mangrove etc. nach und nach gebildet zu haben. Es war meine Absicht, schon am folgenden Tage früh von Lilluvia nach der Ostküste Viti-Levu’s weiter zu segeln, da mir die Fischer indessen von einem sich seit einigen Tagen daselbst aufhaltenden Vogel mit gelbem Schnabel und langem Schwanze erzählten und ich in ihm den seltenen Cuceulus infuscatus vermuthete, so beschloss ich, mich noch einen Tag lane nach ihm umzusehen. Schon früh Morgens bemerkte ich denn den dunkeln Gesellen, wie er einen Mulle Mulle-Baum anflog, sich aber gleich wieder davon machte; erst Mittags war ich so glücklich seiner habhaft zu werden. Es war ein ausserordentlich dunkel gefärbter Cueulus infuscatus mit kaffebrauner Iris, sehr rothem Gaumen und gelben Füssen. Sein Magen enthielt Reste grosser Raupen und kleiner schwarzer Käfer. $) — Auf dem Riff sammelte ich während der Ebbe in der Eile verschiedene Muscheln, darunter dicht beisammen zwei sehr grosse Conus literatus und zwei reizende kleine Cypraea cribraria Lam., Mitra episcopalis Linn. und Oliva carneola Lam. Auch erhielt ich vier Exemplare des Kaboa (Gattung Plotosus), der sich in Schaaren in den seichten Stellen des Riffs umhertreibt. Sein dunkler Rücken, die hellen Streifen und Bronceglanz, der breite Kopf, Bart und Schnauze und ein bläulichweisser Bauch mit broncenem Randübergang, machen ihn einem jungen Wels (Silurus) sehr ähnlich. Mit dem Stachel in Rücken- und Brustflosse kann dieser Fisch sehr schmerzlich verletzen, wie dies häufiger vorkommt, wenn ein in die Enge getriebener Schwarm an den nackten Beinen der Fischer vorüberstreicht ı) Nalotte ungefähr unter 17° 48° S. Br. und 178° 35° Ö. L. v. Gr. 2) Da in der Aussprache der eingeborenen Namen vor demD, G, K und M immer ein N und vor dem B ein M hörbar ist, so haben wir meist demgemäss die Schreibweise angenommen. 3) Vergl. Journal des Museum Godeffroy Heft XII pg. 165. 249 32 250 und sie ritzt. Die Wunde schwillt, eitert und schmerzt sehr. Die Eingeborenen gebrauchen dagegen den Saft und die heiss gemachten Blätter des Ndralla-Baumes (Erythrina). Einen interessanten Anblick gewährt ein auf dem Nordost-Riff von Dangalai liegender Block, Wokatanke-ne-sai-sai genannt, der eine kleine mit fünf Cocosbäumen bewachsene Insel bildet und bei Abendbeleuchtung frappant wie ein Wrack aussieht. Am Abend des 12. März hatte das Wetter bereits eine bedenkliche Miene angenommen und Nachts brach ein Sturm mit solcher Heftigkeit herein, dass wir uns genöthigt sahen, unser Fahrzeug in tieferes Wasser zu verlegen und einen zweiten Anker und Kette vom Fischer zu borgen. Nach langer, langer Nacht brach endlich das ersehnte Sonnenlicht an den Rändern der schweren Gewitterwolken durch; da der Seegang aber immer heftiger wurde und unser Fahrzeug an den Ankerketten zu sinken drohte, so entschloss ich mich zu segeln und wenn möglich in einer Leebucht an der Küste Viti-Levu’s Schutz zu suchen. Es war am 13. März Morgens, als wir unsere Anker lichteten und unter schauerlichen Böen und Regengüssen, so dass wir oft keine funfzig Schritt weit sehen konnten, dahin flogen. Dass wir über alle Untiefen, Flats und Riffe, die sich vor jener Ostküste weithin ausdehnen, glücklich hinweggekommen sind, ist ein wahres Wunder. Von Sturm und Regen gepeitscht näherten wir uns der Küste Viti-Levu’s bei der katholischen Missionsstation Veratte, wo die Priester mit aller Anstrengung bemüht waren, die Kirche und das Missionshaus mit Pfählen gegen das Umwehen zu schützen. Bei Nalotte an der Mündung des Uti-Wai-Ki-Wuni-Monu (gewöhnlich Nalotte-Fluss genannt) gewahrten wir ruhigeres Wasser und steuerten in Folge dessen darauf los. Unter kräftigem Ruderschlag und vom Dingy gezogen. folgten wir mit unserem Boot den vielfachen Windungen des Flusses und gingen etwas oberhalb Nalotte, durch hohe Mangrove-Waldungen vor den ärgsten Winden geschützt, im Flusse vor Anker. Der Nalotte-Fluss ist an und für sich. zumal in trockener Jahreszeit, nur ein ganz winziger Geselle. Da, wo wir ankerten, war zur Zeit der Fluth S—10 Fuss Wasser. ‘Wo sich der Nalotte in’s Meer ergiesst, ist schwer zu sagen, denn ebenso wie der Rewa, der Waindalidi und andere Flüsse Viti’s, ist er von bedeutenden Mangrove- Flats eingeschlossen, in denen sich die Fluth weit ausbreitet und weithin flussaufwärts steigt, so dass sein unterer Theil gewissermassen eine engere Einbuchtung des Landes ist, in deren oberen Theil der Fluss sich ergiesst und zwischen den Mangroven hindurch nur ein offenes Fahrwasser bildet. Jedenfalls mündet der Nalotte-Fluss bei Nalotte in die offene See. Das Salzwasser steigt ca. 2Va—3 Miles, bis nach einer plötzlichen Biegung des Flussbettes sich ein durch einen Wasserfall ausgehöhltes Becken dem Blicke des Reisenden offenbart, an dessen oberem Ende das Wasser über treppenartig vorspringende Lager eines grauen weichen Sandsteines herniederfällt und in der nassen Jahreszeit, wenn reichlich Wasser zufliesst, einen prächtigen Anblick gewährt. Leider war das Wetter zur Zeit als ich diesen Platz besuchte, so üngünstig, dass ich an ein Skizziren dieses schönen Wasserfalles und des darüber liegenden Dorfes Wuni- Nmoni nicht denken konnte. Die Sandstein- oder Tuff-Lager sind ca. 25 Fuss hoch über der Wasserfläche und haben eine Breite von vielleicht 30 oder 35 Fuss. An den Steinen im Wasser, das durch seine Menge die Salzfluth zurückdrängt, beobachtete ich die Schalen zahlloser an die Schrotten angehefteter Röhren- schnecken, die in dem frischen Wasser alle abgestorben zu sein schienen. Oberhalb des Wasserfalles ist der Fluss zwischen Hügeln eingeengt und hier liegt das Dorf Wuni-Nmoni. Während die unteren Hügel und Mangrove-Waldungen einen erfrischenden Eindruck machen, kommen Einem die von diesem Dorfe aus sichtbaren kahlen Hügel wirklich traurig vor; an ihrem rothen mergelartigen Grunde wuchert nur das Alles überziehende Rohr, wie ein gelblicher Schilfwald,. und während am unteren Lauf die verschiedensten Vogelstimmen ertönen, bemerkt man hier in einzelnen Bäumchen und Büschen höchstens eine schwarzköpfige Myiagra (castaneiventris, J. Verr.) oder einen Gie-ngi (Zosterops flaviceps, Peale), der sich einsam umhertreibt. Auf unserer Flussfahrt bemerkte ich einige Exemplare der reizenden Ptilinopus Perousei, Peale. 250 251 Obgleich ich den besten Willen und das eifrigste Verlangen hatte etwas Nützliches zu thun, so durfte ich mich doch des schauerlichen Wetters halber nicht daran wagen. Wir mussten bis Donnerstag den 16. März so unthätig ausharren, dann trat eine kurze Windstille ein, worauf plötzlich der Wind nach Westen und Nachmittags nach Norden und Nordwesten umsprang und in furchtbaren Böen über uns losbrach. Wir brachten nun Baum und Gaffel an Deck und flüchteten mit dem ohne Segel vor dem Winde dahin fliegenden Kutter den Fluss hinauf, um mit Dunkelwerden an einer geschützten Stelle zu ankern und das Fahrzeug mittelst Tauen noch weiter zu befestigen. Während der Orkan-Saison (Januar bis März) kommen hier meist zwei Winde vor, nämlich im Januar der Cagi Gasau (sprich: Dangi Ang-asau) ein kurzer weniger heftiger Sturm Y), und der Cagi Doi (sprich: Dangi Endeu) im März und in der ersten Hälfte des April, ein sehr starker, von Blitz, Donner und stossweisen mächtigen Regenschauern begleiteter, oft grossen Schaden anrichtender Sturm. Denjenigen, welche hier Wind und Wetter beobachten, ist es bekannt, dass wenn bei einem derartigen schweren Sturm aus Osten in dieser ‚Jahreszeit der Wind erst einlullt und dann nach Norden und Nordwesten umspringt, er aus jener Himmelsgegend zwar mit ganz besonderer Wucht wüthet, selten aber länger als 12 Stunden oder meist von Nachmittags bis 3 oder 3Ye Uhr am nächsten Morgen anhält, um welche Zeit der. Orkan mit einer furchtbaren Bö (die wie die Fälle des Niagara braust) zum Abschluss kömmt. Auch dieses Mal hatte ich auf ein derartiges Finale gerechnet, und richtig fegte um die genannte Zeit ein letzter Windstoss durch die krachende zähe Tiri- (Terminalia mollucana) Waldung; unsere »Buniko« erzitterte selbst in ihrer geschützten Lage noch einmal heftig, der Regen schlug mit enormer Heftigkeit auf das Deck, — und der seit Sonntag Abend mehr oder weniger wüthende Sturm war vorüber. Wie schnell die aus den Gebirgen kommenden Bäche und Flüsse anschwellen und Alles überfluthen, wie reissend ihre Strömung und wie gefährlich die Schifffahrt während der Orkanzeit ist, mag daraus hervor- gehen, dass die Frau eines Herrn Fischer, während sie am Bache mit Wäsche beschäftigt war, vor den Augen ihrer Tochter und Magd plötzlich hinweggeschwemmt und nie wieder gesehen wurde. — Der während einer einzigen Bö von uns aufgefangene Regen betrug fast 7 Zoll. Gewöhnlich gegen Mitte April regulirt sich der Passat wieder und im Mai tritt dann eine angenehme Passatwitterung ein. Der Nordost ist hier der trockenste, der Südwest der feuchteste Wind. Auf Oyalau kommt auch aus Südost oft heftiger Wind und Regen und dauert S—12 Tage. Am Freitag den 17. März gingen wir wieder den Fluss hinab auf unseren alten Ankerplatz und brachten unser nasses Zeug zum Trocknen in das Missionshaus zu Nalotte. An einer Excursion zu Lande wurden wir durch den seifenglatten schlüpfrigen Boden der Umgegend verhindert; es blieb uns nichts anderes übrig, als uns vorerst im Orte Nalotte umzusehen. Im Hause des Häuptlings Ratu Iso fand und erstand ich einen der jetzt so selten gewordenen ächten Duli Duli ?) (Keule). Auf den Flats des Nalotte-Flusses finden sich eine Menge essbarer Muscheln, vorzüglich Mytilus und Arca, Ostrea und Venus, Spondylus ducalis, Ch., und eine sehr dünne, oft handgrosse, in ganzen Bündeln durch den Bissus zusammenhängende Perna (Cumingii Reeve). Die Mytilus überziehen ganze Flächen des weichen, feinsandigen, oft mit Gräsern bewachsenen Bodens und dienen den Bewohnern der nahen Dörfer zur Nahrung. An mehr morastigen Plätzen finden sich Pinna (Chemnitzii, Dkr.) und Murex (inflatus, Lam.). — Meine ornithologische Beute beschränkt sich auf einige Exemplare von Limosa uropygialis, Gld., Actitis incanus, Gml., Charadrius fulvus, Gml., Ardea sacra, Gml. und Anas superciliosa, L. — Insekten schienen vom Regen und Sturm hinweggefest zu sein, nur Mosquitos und Fliegen in unzähligen Schaaren waren geblieben und liessen uns Tag und Nacht keine Ruhe finden. ') Am 9. Januar 1875 erhob sich der Cagi Gasau ausnahmsweise zu einer bedenklichen Stärke. ®) In Wilkes’ U. S. Exploring Expedition abgebildet und Airou benannt. 251 252 Am Sonntag den 19. März ging ich mit Hochwasser in einem kleinen Boot in der Richtung nach Vatu-Lami ab. während ich meinen Kutter nach der Mündung des Waindalidi sandte. Beim Dunkelwerden verirrten wir uns zwischen den vielen Bänken und Schlickflats, zwischen denen wir theils im seichten Wasser herumfuhren, theils über dieselben weg wadend das Boot zogen. Gegen 8 Uhr Abends erreichten wir unsern Kutter, der uns durch Licht- und Schuss-Signale sein » Where about« wissen liess. Kaltes Wasser, Schiffszwieback und Salzfleisch bildete unser Abendbrod. An Nachtruhe war wegen der Mosquitos nicht zu denken; wir lichteten daher bei nächster Fluth den Anker und ruderten bei sternheller Nacht der von dunklen Uferwaldungen umsäumten Flussmündung zu und ankerten bei der ca. 10 Miles von unserem Ausgangspunkt entfernten Fraser’s Pflanzung. Folgenden Tags ging’s mit steigender Fluth weiter und gegen 5 Uhr Nachmittags kamen wir in Bulu an. Unterwegs schoss ich einen » Wesiko ?« (Ardea javanica, Horsf.). (Augen strohgelb; Beine sowie Nackthäute um Augen und Schnabelwurzel grünlichgelb; Schnabel gelbbräunlich und dunkelbraun; Eierstock gelb und sehr klein; Magen enthielt ein weiches, schlammerdiges Gemisch). Dieser Vogel ist meiner Ansicht nach mehr Dommel als Ardea, also ein Botaurus. Er kommt auch auf Ovalau vor und fischt dort, wie ich selbst beobachtete, ebensowohl im Seewasser. wie im Süsswasser der Flüsse Viti-Levu’s. Seine Stimme ist ein ganz eigenthümliches Knarren und Nachts ein an die Rohrdommel erinnerndes Knurren, Krächzen und Quarren, vermischt mit einigen feineren Tönen. Am Dienstag den 21. März machten wir von Bulu aus die erste Expedition nach dem circa 3—6 Miles entfernten Revier der Eko’s (Leptornis viridis, Layard, vergl. Heft XII p. 4 dieses Journals) und waren so glücklich, ein und 2 zu bekommen; dasselbe Glück hatte ich am 23. März, während ich mich am 22. vergeblich diesen scheuen Vögeln zu nähern versucht hatte. Wiederholt versicherten mich die Eingeborenen, dass noch Niemand das Ei dieses Vogels gesehen und das Nest beim Fällen eines hohen Waldbaumes in einer Astgabel gefunden worden sei; auch erfuhr ich bei dieser Gelegenheit, dass der Bello (Ardea sacra) früher vielfach göttlich verehrt oder als Träger des Geistes verstorbener Häuptlinge angesehen worden, und man ihm beim Begegnen wie einem lebenden Chief das » Wo, Woh« zugerufen habe. Das Dorf Bulu liest ca. 26 Miles von der Mündung des Waindalidi und ca. 10—12 Miles in gerader Richtung von der Küste entfernt auf einer durch die oft sehr gekrümmten Biegungen des Flusses gebildeten 50 Fuss hohen Landzunge. Die Meeresfluth ist bis hierher und noch ca. 4—5 Miles weiter bemerkbar, und der Niveau-Unterschied zwischen Niedrig- und Hochwasser ist 1/a—2 Fuss. Ueber Bulu hinaus können nur ganz flache Bote (Takias — Flusscanoes) gehen und auch diese nur mit Fluthwasser. Öhngefähr 2 Miles unterhalb Bulu liegen zwei grosse rundgewaschene Felsen mitten im Flussbett, zwischen denen man vorsichtig hindurchsteuern muss. An ihnen beobachtete ich eine Menge von jenen Süsswasser- Neritinen, die eifrig die jungen Algen abäsen. Der Boden des Flusses ist theils lehmig oder schlammig, theils kieselig und hat oberhalb der eben genannten Felsen einige Bänke, weshalb die hierher kommenden Yams-Händler ihre Kutter unterhalb jener Felsen ankern und in Booten die weiter landeinwärts gekauften Yams (Dioscorea) dorthin schaffen lassen. — Yams werden sehr viel gebaut. Der Boden der Flats und der umliegenden Hügel und Schluchten ist sehr fruchtbar. Zucker müsste in den Niederungen, Kaffe auf den Bergen ganz vortrefflich gedeihen. Das zu Tage tretende Gestein zeigt verschiedene Conglomerate, Tuffe, Spathe und in den höheren Regionen nach Hörensagen auch Quarz. Die Gebirgsrücken und ausgewaschenen Bachufer zeigen eine Art Thonschiefer und Letten, welche mit eckigen, harten, grau wie Bolus aussehenden Stücken durchsetzt sind, die im trockenen Zustande mit ganz eigenthümlich schneckenartig-muscheligem Bruch zerfallen. Von Bulu aus wendet sich der Weg südlich nach dem Flusse Rewa und nach dem Orte Mbau durch hohen Wald und abwechselnd über steile Höhen, tiefe Schluchten und ebene Gebirgsrücken mit prächtiger Aussicht in den im Durchmesser wohl 20 Miles betragenden Thalkessel. Von dem durch einen 252 9x2 253 Theil jenes Kessels sich hinschlängelnden Waindalidi ist natürlich in der Masse von Baum-, Busch- und Laubwerk nur wenig zu sehen und unterhalb Bulu verliert er sich schnell in den ihn einschliessenden Bergen. Der Waindalidi bietet an vielen Stellen reizende Scenerien. besonders da, wo ihn schroffe Anhöhen einfassen, die mit herrlicher tropischer Flora überwuchert sind und über welcher die stolze Niu Sawa- (Kentia exorrhiza, Herm. Wendl.) oder die Cocos-Palme und ganze Wäldchen von Baumfarn ihre zierlichen Kronen erheben, während die mannigfaltigsten Schlinepflanzen und Lianen ihre ewig grünen Guirlanden in der mit Blüthenduft geschwängerten warmen Luft schwingen lassen. Besonders auffallend und anziehend erscheinen die 2—3 Fuss langen Schoten der Wa-Lai-Mimose (Entada scandens. Bth.), die von den das Ufer umsäumenden Bäumen und Sträuchern bis dicht auf das Wasser, in welchem sich in nächster Nähe Partien von Bambus und Pandanus spiegeln, herabhängen. Belebt wird das Bild durch gelb- und rothbrüstige Papageien, welche, wenn aufgescheucht, mit lautem Krächzen das Weite suchen, um dann von einem entfernten trocknen hohen Zweig die Bewegung des Wanderers zu beobachten. Auch Zosterops und Myiagra schlüpfen von Zweig zu Zweig. ganz in der Nähe ertönt der Ruf des neugierigen Myiolestes, ein Pärchen Kula’s (Lorius solitarius, Lath.) streicht mit schrillem Pfiff einer Palmkrone zu und der kleine Rostkopf lässt seinen hellen Lockton aus einem Rohrdickicht erschallen. Den nächsten Ort, den wir von Bulu aus besuchten, war das Dorf (Koro) Nadi, wo ich früher schon einmal gewesen. N’Wange ni papalang! N’Kai ni papalang! i. e. Eines weissen Mannes Boot! Ein weisser Mann! rief die bei unserer frühen Ankunft schon am Landungsplatze sich balgende dunkele Jugend uns entgegen, und alsbald zeigten sich neugierige Gesichter an den Thüröffnungen und braune muskulöse Gestalten traten uns entgegen. Sehr bald hatte man mich wieder erkannt; man grüsste mich, fragte woher ich käme, wohin ich ginge und was ich kaufen wollte. Nachdem ich Rede und Antwort gestanden und des guten Einvernehmens wegen auf Wunsch einige Blätter Tabak vertheilt hatte, verabschiedeten wir uns wieder. Die Hütten der Eingeborenen hier bilden ein längliches Viereck, welches meist auf einer kleinen künstlich hergestellten und an der Seite mit Steinen eingefassten Erhöhung aufgerichtet ist. Um die Schweine von der Hütte fern zu halten, wird diese meist mit Pallisaden aus Farnbaumstämmen umgeben. Das Sparrenwerk ruht auf starken Pfosten. Alles ist mit Sinnet, geflochtenen Cocos- und andern Fasern zusammengebunden. Das Dach ist mit Gras oder Schilfblättern des Coix Lacryma, Linn. vulgo Sila, gedeckt, und die aus Rohrgeflecht gebildeten Seitenwände ebenfalls mit Gras oder Blättern von Makita (Parinarium laurinum, A. Gray.) dicht verkleidet. Fenster giebt es nicht, nur Thüren. In der Mitte der Hütte ist der Kochplatz, auf dem die irdenen ballonförmigen Töpfe auf Steinen ruhen. Ueber dem Kochplatz sind Geflechte angebracht. um Holz und Yankona (Macropiper methystieum-Wurzel) zur Bereitung der Kawa zu trocknen. Der Fussboden ist mit Matten bedeckt. Die Schlafplätze werden zum Schutze gegen Mosquitos mit Taba ') (Tapa) umhangen; als Kopfkissen dient das aus Holz geschnitzte oder aus Holz und Bambus zusammengebundene Kali. Hütten auf hohen Pfählen, wie sie z. B. Williams beschreibt, sind mir noch nicht vorgekommen. Die Missionaire, d. h. eingeborene, haben eine Extra-Küche und sind angewiesen hierdurch ein Beispiel zu geben wie viel reinlicher und gesünder eine derartige Einrichtung ist. Das Missionswesen hat im Allgemeinen auf Viti-Levu gute Früchte getragen; ich Kenne z. B. Eingeborene, welche geläufig lesen und ziemlich gut schreiben können. Indessen weiter im Innern der Inseln ist der Erfolg noch ziemlich zweifelhafter Art; dort, wo noch die Menschenfresserei im vollen Gange ist, kommt es häufig vor, dass ganze Distrikte das kürzlich angenommene Lotu (Christenthum) und die ı) Taba ist der aus dem Baste der Broussonetia papyrifera gemachte Stoff. In Samoa wird das Wort Tapa nur für die weisse Kante des schon bedruckten Zeuges angewandt, während das Zeug selbst den Namen »Siapo« führt. In Viti wird der weisse rohe unbedruckte Stoff nach Kleinschmidt »Masi« genannt. 253 254 Sulus (Schamtücher) wieder abwerfen, die Missionaire fortjagen, zu ihrem alten Heidendienst und Kanibalismus zurückkehren und sich frei erklären, d. h. mit Weissen und der Regierung nichts zu thun haben wollen. So geschah es beispielsweise nach der und während der im verwichenen Jahre unter ihnen so arg aufräumenden Masernkrankheit, die allerdings in nicht zu rechtfertigender Weise von Australien ') nach Viti eingeschleppt worden war, zur Zeit als der frühere König Thakombau und sein Sohn Thymothy von einer Reise nach Sidney zurückkehrten. Wenigstens 10,000 Eingeborene sind damals den Masern zum Opfer gefallen; das Elend in vielen Ortschaften war unbeschreiblich; die unbegrabenen Leichen wurden von Schweinen gefressen. Es konnte fürwahr nicht Wunder nehmen, dass die unwissenden Eingeborenen der inneren Distrikte den Glauben fassten, dass der Weisse es auf ihre Vernichtung abgesehen und zu diesem Zwecke die ihnen bis dahin gänzlich unbekannte Masernkrankheit eingeführt habe. Aus diesem Grunde und trotz eines am oberen Singatook-Flusse errichteten militairischen Postens, widerrieth mir der Governor Sir Arthur Gordon zur Zeit eine Reise in’s Innere zu unternehmen. Indessen werde ich in einigen Monaten eine solche doch antreten und hoffe vermöge meiner Kenntniss der Viti-Manieren glücklich durchzukommen. Auch fängt man ja an in den friedlichen Distrikten breitere Verkehrswege durch die tropischen Forst- und Rohrdickichte zu hauen, und wenngleich solche nach europäischen Begriffen nur mit dem Prädikat »scheussliche Hohlwege« belegt werden würden, so ist doch das, was ich in der Hinsicht in der Umgegend von Bulu sah, als eine grosse Verbesserung zu constatiren. Mich reizen unwiderstehlich der wundervolle, die primitiven Hohlwege einfassende Forst, die schattigen Tiefen und Halbdunkel der die Hügel und Schluchten umspannenden Laubmassen, die kecken Höhen und die breiten von dunkelgrün garnirten klaren Flüsschen durchzogenen Thalkessel; mich fesselt der Fluss, auf dem die Schulkinder im leichten Takio unter emsigem Ruderschlag ihrem Lehrer zueilen oder auf dem wie heute, als am Sonntag, der dunkelfarbige Lehrer der nächsten Koro zufährt, um in der Hüttenkirche, da wo früher der Heerd stand. auf welchem Menschen geröstet wurden, (Gottesdienst zu halten. Es macht einen eigenthümlichen Eindruck auf den Europäer, wenn in dieser Wildniss die Kirchgesänge der bekehrten Eingeborenen an sein Ohr gelangen, und unwillkürlich ist man dankbar, dass den wüsten Teufeln in Menschengestalt der Segen des Evangeliums zn Theil wurde. Denn wenn auch zur Zeit noch rohe Halbbarbaren, unwissend und misstrauisch, so ist doch ein guter Grundstein gelegt und wird mit der heranwachsenden Generation ein neuer Geist entstehen. Wie bereits erwähnt, steht jetzt die Kirchenhütte da, wo früher die Lobo, in der die menschlichen adaver gebacken wurden, ihren Platz hatte. Letztere wurden entweder zerschnitten und die einzelnen‘ Stücke in Blätter eingewickelt, oder auch ganz in sitzender Stellung gebacken. In letzterem Falle und wenn man einem entfernten befreundeten Häuptling damit ein Geschenk machen wollte, befestigte man den an Stelle der abgesengten Haare mit einer Perrücke bekleideten gebackenen Leichnam auf dem Vordertheil eines Canoes, und brachte so den leckeren Tafelaufsatz an den Bestimmungsort. Die Geschlechtstheile der Unglücklichen aber wurden an einem Baume der Ra Ra (Versammlungsplatz im Dorfe) als Beleg für die Anzalıl der Geschlachteten aufgehängt. Dass bei Menschen, die fast täglich Zeugen derartiger Scenen waren und deren Leben selbst jeden Augenblick an einem Haare hing, alle edleren Gefühle und Regungen von ‚Jugend auf erstickt wurden, ist erklärlich. Erkenntlichkeit, Dankbarkeit, Mitleid und Ehrgefühl sind dem Vitianer von Haus aus fremd. Der Untergebene (Kaisi) kennt nur thierische Unterwürfigkeit und kriecht wie ein Hund vor seinem Herrn, den er zu achten nie gelernt hat. Feigheit und daraus resultirende gelegentliche Grausamkeit ist ein Hauptcharakterzug des Vitianers. Wenn er in einem Kriegszug durch List, Verrath oder Ueberrumpelung Herr der Situation geworden, kennt er keinen Pardon, lässt seiner ') Nach Dr. Mac Gregor von Süd-Afrika via Mauritius und Bourbon eingeschleppt, vergl. pg. 246. 254 Ta ns Mn BE BEE 255 thierischen Mordlust die Zügel schiessen und ohne Unterschied J ung und Alt, Mann, Weib und Kind niedermetzeln, schänden, martern oder lebendig in’s Feuer werfen. Dies zeigte sich auch in der eclatantesten Weise bei der Einnahme von Numbitautau seitens der damaligen Gouvernements-Truppen Thakombau’s, unter Führung Weisser, wo letztere schliesslich gezwungen wurden, auf ihre eigenen Soldaten zu schiessen, um dem Sengen und Morden Einhalt zu gebieten. Durch den heiteren Morgen des 27. März verleitet, schickte ich mich an, abermals eine Excursion in die Umgegend zu machen. Mit dem nöthigen Material zum Insekten- und Vogel-Fang- und Mord- Instrumenten versehen, brach ich nach dem herrlichen Wald auf. Aber kaum 2 Miles entfernt, verdunkelte sich schon wieder der Himmel und nach einer Weile schienen sich sämmtliche Schleusen des Himmels zu öffnen. Dennoch ging’s weiter, und als wir Abends nach Bulu zurückkehrten, durften wir trotz alledem mit unserer Beute, worunter allein 3 Ekos, zufrieden sein. Da es am folgenden Tage noch fortdauernd regnete und die Eingeborenen eine Ueberschwemmung erwarteten, hielt ich es für rathsam, mein Bündel zur Abreise zu schnüren. Schon früh machten wir unser Fahrzeug flott und fuhren den Fluss hinunter bis an das nahe der Mündung belegene Koro-lubu-lubu, auch Nangara genannt. Hier wurden wir sehr unangenehm von Schwärmen von Sandfliegen (auf Viti »Nana« genannt) überrascht, die uns fürchterlich peinigten und uns zwangen, sofort nach dem hochgelegenen Hause meines Freundes, des Missionairs Daniel (früher in Bulu), aufzubrechen, um dort fern von den Sandfliegen und in einem trockenen Quartier zu übernachten. Hier sammelte sich bald bei dem matten Scheine einer qualmenden Lampe eine kleine Gesellschaft brauner Gestalten um uns, und während zwei nette junge Mädchen für uns Yankona kauten und anmachten, drehten wir uns eine Cigarette und vergassen bei lustigem Geplauder bald alles Ungemach des Tages. — Nachdem ich die Gastfreundschaft des Herrn Daniel mit einer Anzahl Faber’scher Bleifedern belohnt und seiner Frau einen Sulu (Klafter Zeug) und etwas Zwirn geschenkt, gingen wir am 29. März früh Morgens unter Segel. Mit flauer Landbrise fanden wir bei vielem Hin- und Herkreuzen unseren Weg durch die vielen Bänke und Riffe, die sich von der Mündung des Waindalidi bis über Vatu-Lami hinauserstrecken. Nach kurzem Aufenthalt auf Vatu-Lami erreichten wir mühsam durch Rudern (der Wind lullte ganz ein) Dangalai, wo wir an der Nordseite um 5 Uhr Nachmittags zu Anker gingen. Da sich aber der Himmel wieder schwarz zu beziehen begann und mit Eintritt der Fluth mehr Wind und Seegang kam, so dass der Kutter bedenklich zu stampfen begann, so segelten wir weiter und verbrachten die folgende Nacht unbelästigt von Mosquitos oder Sandfliegen hinter einem ‘einen Haken bildenden Uferriff der Insel Moturiki. Hier erstand ich von einem vom Dangalai-Riff heimkehrenden eingeborenen Fischer eine seltene grosse Platessa ') von ca. 12 Zoll Länge mit ganz eigener langer spitzer Brustfinne, wie ich sie an solchen Fischen noch nicht beobachtet hatte. Ueber den zum und den Kiemendeckeln hatte er dornige Ansätze; der braune Körper war mit sternartigen Flecken gezeichnet; die Unterseite war natürlich weiss; das Fleisch war wohlschmeckend, aber sehr holzig und grätig. Am 30. März gingen wir bei prächtigem Wetter früh unter Segel, erreichten mit gutem Winde das Südost-Ende Moturiki’s und den Ausgang des Naitassi-Riffs, Kreuzten von da gegen die NO-Brise auf bis zur Tavette-Toko, i. e. die Passage des Ost-Ovalau-Riffs bei Toko, segelten hindurch und kehrten 5 Uhr Nachmittags frohen Herzens über die glücklich überstandene strapazante Tour nach Naikorokoro zurück. ') Wahrscheinlich Rhomboidichthys pantherinus, Rüpp. Annan 256 2. Besuch der heissen Quellen an der Savu Savu-Bai auf Vanua-Levu im Mai 1876. Hierzu Tafel 12. Auf der Reise von Ovalau nach dem nördlich davon belegenen Vanua-Levu begegnete es mir, dass der kleine küstenfahrende Kutter, dem ich mich anvertraut hatte, so bedenklich zu lecken anfing, dass ich in Savu Savu-Bai einlaufen und mein Fahrzeug auf dem Strande untersuchen musste. Dicht bei der Wohnung des Zuckerpflanzers Pillaus, an sanft ansteigendem Strande, liess ich den Kutter aufholen, und in dem Hause des Herrn Pillaus fand ich ebenso liebenswürdige Aufnahme als bequemes Quartier. Um die Zeit gut auszunutzen, beging ich die Umgegend nach naturhistorischen Specimen und machte schliesslich eine Tour nach den am oberen Theil der Bai belegenen heissen Quellen, von denen ich schon so viel gehört hatte. Ein Freund begleitete mich und ein winziges Boot landete uns bei Capt. Barrack’s Store. Nicht sehr weit von diesem, schon am Strande, zwischen der Hoch- und Niedrig-Wasser-Marke, ist eine Stelle, wo das kochendheisse Wasser dem Boden entbraust: ca. 500 Schritt landeinwärts indessen, wenige Fuss über dem Meeresniveau, am Fusse der die Bai einfassenden Hügelkette, einem unzweifelhaft vulkanischen (sebilde, in dessem Innern die Feuer noch fortglimmen, befinden sich die vier Hauptquellen. Von Ferne schon konnten wir die leichten Wasserdampf- Wolken bemerken, die der Passat von den Sprudeln über die in der Mittagshitze zitternde Pflanzenwelt hinwegwehte. Die Quellen liegen inmitten einer muldenförmigen Vertiefung und stehen augenscheinlich in Verbindung unter einander, i. e. entführen ihre Wasser einem gemeinsamen vielverzweigten Reservoir oder einer Wasserader, die den Heerd des vulkanischen Feuers berührend, an verschiedenen Stellen mit Wasser und Dampf gefüllte Becken oder Höhlen bildet. Je nach deren Lage, deren Niveau und Grösse, entladen oder entleeren sich die Quellen, indem sie dem Drucke der angespannten Dämpfe zu verschiedenen Zeiten und in unregelmässigen Zwischenräumen nachgeben. Der Auswurf geschieht nicht in Form eines gleichmässigen Sprudels, sondern kräftiger Wallungen, ähnlich dem unter dem Deckel eines mit kochendem Wasser gefüllten Kessels heraussprudelnden Wasser. Wenn die Spannkraft des die respective Quelle speisenden Reservoirs genügend redueirt ist, dann tritt so lange eine Erschöpfung ein, bis durch erneutes Erhitzen des zufliessenden kalten Wassers neue Dämpfe und damit neue Spannkraft erzeugt ist. Wie wir uns den Quellen näherten, war die grösste gerade in voller Arbeit. Plötzlich wurden die Wallungen schwächer, die Triebkraft schien zu erlahmen, und indem die Quelle in Sich zurück wich, zeugte nur noch ein hohles Röcheln von ihrer Existenz und alsbald war alles still. Nur das Tropfen und leise Rieseln des winzigen Gebirgswässerchens, welches diesem Kessel aus dem kahlen Gebirge sich zuwendet, war vernehmbar! Da plötzlich begann es auf der anderen Seite zu röcheln; in der auf der entgegengesetzten Seite der Mulde liegenden Quelle, stieg zwischen Kieseln und Wacken das Wasser heimlich schleichend empor. Bald darauf fing auch dieses an zu zischen, zu brodeln, zu sieden und höher zu steigen, bis nach Verlauf von 20 Minuten auch hier wieder Ruhe eintrat, und die Wasser eilig, wenn auch nicht so plötzlich, wieder verschwanden. Die dritte und vierte Quelle habe ich nicht in Thätigkeit gesehen. Von meinem eingeborenen Führer erfuhr ich, dass die Quellen in nassen Jahreszeiten weniger Pausen machen als in trockenen, dass sie bei starker Nässe oft Tage lang ununterbrochen fortarbeiten. Es ist mir dies ein Beweis dafür, dass weil dann das Wasser im Reservoir auf gleich hohem Stande erhalten wird, die sich entwickelnden Dämpfe, auf kleinerem Raum beschränkt, eine stetere Spannkraft behalten und folglich ein gleichmässigerer Auswurf stattfinden muss. Die muldenartige Vertiefung, welche ich für eine alte Krateröffnung halte, hat die Form eines Ovals, ist ca. 60 Fuss lang und etwas weniger breit. Die 3 bis 4 Fuss breite Mündung der grössten der vier Quellen, ist von durch das Fliessen des heissen Wassers abgerundeten, grösseren und kleineren Steinen 256 257 angefüllt, die von einem Haufen von Pflanzentheilen (Schilf, Gras und Bananen-Blättern) wie ein grosses Storchnest bedeckt sind, in welche die Eingeborenen ihre Yams, Taros (Colocasia antiquorum, L.). unreife Bananen und sonstige Feldfrüchte hineinlegen und kochen lassen. Wenn nicht durch einen solchen Pflanzenwust aufgehalten, wird das Wasser mannshoch geschleudert, doch nicht wie ein Geyser aus enger Oeffnung als Strahl, sondern in wilder Masse. Ich habe dem Museum ein kleines Fläschchen mit diesem Wasser !) gesandt, muss aber dabei bemerken, dass ich es leider nicht unmittelbar aus der Quelle selbst. sondern einige Fuss davon, wo es also bereits von seinen Gasen verloren, entnommen habe. Das Wasser. welches mir etwas säuerlich vorkam, soll sehr heilend wirken. Wunden damit gewaschen. sollen bald heilen. — Auf den Steinen in der Quellenmündung konnte ich keinen mineralischen Niederschlag bemerken. Der Boden in der nächsten Nähe der Quellen ist eine weiss und roth gefärbte mergelartige Erde, lose und bröckelnd wie Asche. Die die Savu Savu-Bai umgebenden Niederungen scheinen sehr fruchtbar zu sein; sie zeigen üppige Vegetation, und der Zucker gedeiht hier gut. Annan 3. Die Insel Kandavu. Der Besuch der heissen Quellen an der Ndavingäli-Bai und die Besteigung des Buke-Levu. Hierzu die Tafeln 13 und 14. Während meines Aufenthalts an der Nordseite von Kandavu fasste ich natürlich auch den Plan, den Buke-Levu (Mount Washington) zu besteigen und besonders bezüglich der Vogelwelt dieses interessanten Berges Beobachtungen zu machen. Dieser Plan reifte am 25. Jnli, als ich in der Person des gerade hier anwesenden Dr. Max Buchner aus München °) einen liebenswürdigen Reisegefährten fand. Seit der Besteigung des Buke-Levu durch die Herren Dr. Seemann und Konsul Pritchard im August 1860 ?) war seitens Weisser noch keine weitere ausgeführt worden, und wir durften uns darüber freuen, dass es wiederum Deutsche waren, die den Berg ersteigen und auf seinem Gipfel eine Nacht zubringen sollten. Nachdem die nöthige Provision, Jagd- und Handwerkszeug an Bord meines kleinen » Buniko« gebracht waren, gingen wir von Ngavatina-Bai aus unter Segel. Der anfangs lebhafte SO-Wind wechselte mehrfach unter der hügeligen Leeküste der Insel und lullte dann nach der Namalatta-Bai zu fast ganz ein, so dass wir, um auch unser Fahrzeug in das Bereich einer Brise zu bringen, die über den niederen Isthmus kommend aus jener Bai blies und das Mattensegel eines in einiger Entfernung vor uns sich ') Herr Dr. Oscar Pieper in Hamburg hat die Güte gehabt, dies Wasser chemisch zu untersuchen und theilt uns das Resultat seiner Untersuchung wie folgt mit: Das Wasser war klar, reagirte neutral und hatte einen salzig-bittern, unangenehmen und kratzenden Geschmack. Bei längerem Stehen schieden sich braune Flocken von Eisenoxydhydrat ab. Die Menge der in dem Wasser gelösten Salze betrug per Liter 8.48 g; die Concentration war daher nicht so gross wie die des Meerwassers. — Die festen Bestandtheile bestanden zum weitaus grössten Theil aus Chlorverbindungen des Natriums und Calciums; eine quantitative Bestimmung, welche wegen der unzureichenden Menge auf eine Chlor- und eine Kalkbestimmung sich beschränken musste, ergab per Liter: 4.79 g Chlor und 2.31 g Kalk, was auf Kochsalz und Chlorcaleium umgerechnet ergiebt: 4.55 g Chlorcalcium, 3.09 & Chlornatrium (Kochsalz). Von sonstigen Bestandtheilen waren vorhanden: geringe Mengen von Schwefelsäure, Kieselsäure, etwas Kali und Eisenoxyd. Dagegen fehlte vollständig: Jod, Brom, salpetersaure oder borsaure Verbindungen. Wenn diesem Wasser besondere Heilkräfte zugeschrieben werden, so ist ein Grund dafür in der chemischen Zusammen- setzung nicht zu finden. D. R. 2) Vergl. Max Buchner: Reise durch den Stillen Ocean. Breslau 1878. pg. 282. 3) Vergl. B. Seemann: A Mission to Viti. — Cambridge. 1862. 257 33 258 befindenden Canoes reichlich füllte, zu den langen Schlagrudern des Kutters greifen mussten. Sobald wir den Wind hatten. schnitt das winzige Fahrzeug wieder hastig durch die blaue Fluth und gegen 4 Uhr passirten wir dicht an dem Kreisrunden Yawe-Riff (Motu genannt), dem Dorfe Yawe gerade gegenüber, vorbei und ankerten mit eintretender Dämmerung bei Ndangai am Fusse des Buke-Levu in ca. 6 Faden Wasser zwischen den Blöcken der mächtigen Korallenfelsen des Uferriffs. Mit grossem Interesse hatten wir während unserer Annährung die immer schärfer hervortretenden Kanten und Formen des Berges, wie sie sich von der Abendsonne beleuchtet immer greller gegen das weite Blaudunkel der Schluchtenschatten abhoben, beobachtet; leider aber bezog sich der Himmel immer mehr. dichte Wolken hüllten schliesslich den Gipfel des Berges ein und liessen uns baldigen Regen befürchten. In einer eben nicht sehr sauberen Hütte des Dorfes Ndangai fanden wir Quartier. Es dauerte einige Zeit bis wir uns an diese »Rauchkammer« — denn treffender kann man ein solches von immer- währendem Qualm des Kochfeuers glänzendes Loch wohl nicht bezeichnen — gewöhnt hatten. Der Boden der einen Hälfte dieses halbdunklen Raumes, der nur zwei niedrige Eingänge hatte, durch die man fast nur kriechend gelangen konnte, war mit Matten zum Schlafen belegt. Fast die ganze andere Hälfte des Bodens nahm der grosse Heerdplatz ein. Hier ruhten auf Steinen, gleich Mörsern auf Lafetten, die grossen kugeligen irdenen Kochtöpfe unter einem Winkel von ca. 45 Grad, ihre mit Blätterbündeln verstöpften dampfenden Oeffnungen uns zuwendend. Yams, Brodfrucht, Taro, Kumala (süsse Kartoffeln), Bananen ete. werden hierin gekocht und zwar entweder in Blätter gewickelt oder nachdem der Topf zuvor mit Blättern innen ausgelegt ist. Der Heerdplatz heisst »Minka«. Um ihn herum, wo täglich die verschiedensten vegetabilischen und thierischen Abfälle mit Sand und Asche gemischt ihren Platz gefunden und nur oberflächlich beseitigt werden, kauern und lungern Weiber, Kinder und neugierige Besucher, rauchend, schwätzend und scherzend. Hier wird Yankona (Kawa, Viti-Grog) bereitet, und dem angestaunten Fremden die gefüllte Schale credenzt. Ueber dem Feuerplatz lagern auf einem Gerüst die getrockneten Yankona- Wurzeln und andere essbare Gegenstände; die Fischspeere, Matten, Oanoesegel, Seile etc. sind auf eigenen (rerüsten hie und da placirt. Um dem Sparrenwerk dieser Gerüste aus dem Wege zu gehen und den Kopf vor Beulen zu schützen, ist man gezwungen, sich meist gebückt zu halten. Auch im Schlafraum des Hauses findet sich häufig ein Heerd. doch wird auf diesem nur zum Schutze gegen die lästigen Mosquitos Feuer aus Ndonga-Holz angemacht. In letzterem Falle hört für den Fremden jede Gemüthlichkeit auf, dann ist vor Qualm nicht mehr auszuhalten. Nachdem wir Thee mit Schiffszwieback in unserer neuen Herberge eingenommen hatten, rauchten wir eine Sulucke (Suluka, Tabak in ein trockenes Bananenblatt gewickelt), tranken eine Schale Kawa und legten uns dann auf den Matten zur Ruhe. Ndangai liegt auf einer flachen Stelle am Fusse der vom Buke-Levu auslaufenden Hügelkette, inmitten eines Öocoswäldchens, nahe einer sumpfigen Niederung und einer offenen Lagune, in die sich ein vom Gebirge herabströmender Bach ergiesst. In dem wild verschlungenen Busch der Niederung fielen uns vor Allem die gerade in Blüthe stehenden Ndralla-Bäume (Erythrina), durch das feurige Scharlach ihrer Blumenbüschel auf. Ihre Blüthezeit (Ende Juli und August) ist ein Stück Kalender für die Eingeborenen, weil wenn sie blühen, die Yams gepflanzt werden müssen, und unstetes, windiges und vegnerisches Wetter einzutreten pflegt. Yams, die den Boden sehr ausziehen, werden immer auf frischem Felde gepflanzt, auf dem zuvor der Busch abgehauen und. wenn von der Sonne getrocknet, abgebrannt worden ist. Reihenweise werden dann Haufen gelockerter und feingemachter Erde aufgeworfen, und in diese ganz kleine Yams oder Endstücke grösserer gesteckt. Sobald diese Keime von 1Ye—2 Fuss Länge getrieben haben, werden 258 259 Rohrstengel hineingesteckt, um den Ranken als Stütze zu dienen; später werden die Stengel umgeknickt und zwar meist so, dass dieselben mit dem oberen Ende auf dem Rohr des nächsten Haufens zu liegen kommen und so das ganze Feld von einem Netzwerk von Rohr, Ranken und Blättern überzogen und ein Schattendach gegen die Hitze gebildet wird. Schon gegen Weihnachten werden die ersten, die sogenannten Kinder-Yams (Uvi-ngone) geerndtet, während die Spät-Yams. bei Weitem der grössere Theil, bis Ende März und länger in der Erde bleiben. — Zum Zwecke der Aufbewahrung der Yams lassen die Häuptlinge draussen auf dem Felde im Busch kleine Hütten bauen. Am folgenden Tage gleich nach dem Frühstück begaben wir uns zu den an der anderen Seite der hier sehr schmalen Insel belegenen heissen Quellen. Der Weg führte über das Dorf Ndallaulia (Taulalia) und dann anfangs allmählich, bald aber sehr steil aufsteigend durch mächtige Ivi- und Ndava-Schläge. Zu beiden Seiten des Weges befanden sich terrassenförmig angelegte Taropflanzungen, deren Böschungen hie und da auch mit Massawa eingefasst waren. ') Die Nordseite ist nur wenig bewaldet, dagegen mit Gras, Ngasau (Rohr) und einigem Buschwerk überwuchert, durch welche sich der steile Pfad oft über und um Felsblöcke und sonst zu Tage tretendes Gestein herum aufwärts windet, bis er sich in einer Höhe von 900—1000 Fuss mehr eben am Berge entlang schlängelt und hier eine wundervolle Aussicht auf das tiefblaue Meer und die schäumenden Riffe an beiden Seiten der Insel bietet. Alsdann zieht sich der Weg über den Kamm des vom Buke-Levu auslaufenden Gebirges hin, und hier liegt das nur aus vier von eingeborenen Missionairen bewohnten Hütten bestehende Dorf Namballe (Nambali). Der Boden ist hier, wenn auch vielfach mit Felsblöcken beworfen, doch sehr fruchtbar und von den Missionairen in ausgezeichneter Weise bepflanzt. Die einzelnen Felder sind durch Pfade mit Bananen-Alleen abgetheilt. Hinter den Hütten beginnt die Steigung der reich bewaldeten östlichen Abdachung des Buke-Levu. Keine kahle Stelle bietet sich hier dem Auge; ein fast undurchdringlicher, pfadloser, mächtiger Forst bedeckt den breiten runden Bergrücken, der durch den Ruf der Papageien und das tiefe Bellen der grossen Tauben belebt wird. Während sich auf dem trockenen Felde unzählige todte Schalen von Placostylus Seemannii, Dohrn fanden, konnten wir im Forst lebende Exemplare massenhaft sammeln und zwar bedeutend grösser als in niederen Thalforsten. Oestlich vom Wege fällt der Boden in eine tiefe Schlucht mit üppiger Vegetation ab, der Weg selbst aber senkt sich allmählich dem Dorfe Ndavingäli am südlichen Ufer zu. Ivi (Inocorpus edulis, Forst.), Ndava (Nephelium pinnatum), die wohlriechende Wasse-wulle und Wasse- Dum-Dum wechseln auf den mit Steinen eingefassten Süsskartoffeln- und Yams-Feldern mit einander ab, bis Bananen, Mammeapple und Zuckerrohr-Anpflanzungen die Nähe des Dorfes verrathen. Ndavingäli hat eine hübsche weiss getünchte Kirche und mehrere ebenso angestrichene und mit kunstvoll gearbeiteten Grasdächern versehene Häuser. Der Roko (Häuptling), ein schöner intelligenter Mann, empfing uns freundlich und lud uns zum Mangiti (Festessen) ein, wozu bereits Vaka-lolos zurecht gemacht und Schweine zwischen heissen Steinen gebacken waren. Auch hatten die Nachbardörfer — selbst Ndangai — über das steile Gebirg herüber in dem üblichen »Indian file« (Gänsemarsch), der Aelteste mit einer Staude Yankona als Freundschaftsgabe vorweg, Deputationen mit Esswaaren zum Feste gesandt. Da wir ohne Aufenthalt nach den ca. 20—25 Minuten entfernten warmen Quellen zu gehen wünschten, so lehnten wir die Einladung ab und setzten uns, begleitet von einem Trupp nackter Jugend, in Bewegung. Ein schöner, breiter, ebener Weg führt von Ndavingäli durch Nasau; später wird der Weg steiniger und der Busch dichter. Am Fusse eines bis dicht an die Mangrove-Einfassung des Strandes vorgeschobenen Hügels, zeigten sich ı) Die Wurzeln dieser Pflanze (einer Dracaena-Species nach Seeman) sind an Form einer grossen Rübe ähnlich; sie werden zwischen heissen Steinen gebacken und dann entweder ausgekaut und ausgesogen, oder zur Versüssung der Viti-Puddings verwandt. Der süsse Saft schmeckt wie der in Deutschland bereitete eingekoehte Birnensaft. Das Backen der Wurzeln macht einige Mühe und man kommt daher von dem Gebrauch derselben zu den beliebten Puddings (Vaka-lolo) mehr und mehr ab. K. 259 260 grössere Felsblöcke, zwischen denen winzige Gebirgsrinnsale einem grösseren Tümpel zufliessen, dessen schlammiger Grund, sowie der benachbarte Boden, die fraglichen warmen Quellen enthält. Das Wasser derselben, aus dem unzählige Gasblasen aufsteigen, schmeckt salzig; da das Seewasser indessen zur Fluthzeit bis hierher kommt, so ist schwer zu sagen, ob der Salzgeschmack den Quellen eigenthümlich oder vom Seewasser herrührt. Ich bemerkte viele kleine nur ca. '/a Zoll grosse Löcher im Boden des Tümpels und feinen weisslichen Niederschlag drum herum. Die demselben entweichenden Gase hatten einen schwefeligen Geruch, der sich beim Baden besonders bemerklich machte; doch ist wohl zu bedenken, dass aller Mangrove- Schlamm diesen Geruch besitzt, dieser demnach auch nicht speciell von den Quellen herzurühren braucht. Leider besassen wir kein Thermometer, um die Temperatur zu messen; indessen scheint die Angabe des Colonel Smyth, 144° Fahrenheit, richtig zu sein. denn nirgends war das Wasser der Quellen so heiss, dass wir nicht unsere Füsse darin baden konnten. Die Quellen sind ohne Bedeutung und mit den grossen heissen Sprudeln an der Savu Savu-Bai nicht zu vergleichen. Während wir an den Quellen beschäftigt waren, kam die Nichte des Roko Tui, des obersten in Wai-Levu stationirten Roko, in Begleitung ihrer Dienstfrau, um zu baden; wir zogen uns in Folge dessen zurück, und da es zu spät geworden war, um nach Ndangai zurückzukehren, so beschlossen wir, in Ndavingäli bei dem Roko Mbuli zu übernachten. Dort fanden wir denn auch auf den Matten seiner sehr reinlichen Bure (Schlafhaus) ein bequemes Lager. Alsbald ersuchte mich ein Bote, zum Tui Noco (lies Nodo) zu kommen, der in einem Nachbarhause krank liege. Ich ging und fand meinen alten Freund, der unter der ehemaligen Regierung Thakombau’s Vice-Gouverneur des Rewa-Distriktes war, schwer und hoffnungslos danieder liegend. Er litt noch von den Masern her, und der sonst so schöne und starke Mann war zu einem Gerippe abgemagert. Er war sichtlich erfreut mich zu sehen, und so viel ich konnte, suchte ich ihn aufzuheitern und ihm Hoffnung zuzusprechen. Als ich dem alten einst so mächtigen Häuptling erzählte, dass ein weisser Arzt mich begleite, wünschte er ihn zu sehen, und am anderen Morgen ernenwerte ich meinen Besuch in Begleitung Dr. Buchner’s. Letzterer gab ihm etwas lindernde Medizin und ein Glas für seine Lampe. !) Als Geschenk erhielt ich von der Frau des Häuptlings ein Stearinlicht, womit wir nach der Rückkehr unsere Bure zu erleuchten begannen. Das Licht zog alsbald Neugierige an; der Roko und andere Eingeborene erschienen und der Abend verstrich unter Scherz und Gespräch. Natürlich fehlte das Nationalgetränk, Kawa, nicht. Besondere Heiterkeit erregte ein alter hagerer Geselle, der sich in Wai-Levu eine Hose gekauft hatte ohne sie vorher anzuprobiren, und die ihm, wie sich jetzt herausstellte, gar nicht passte. Der Schlaumeier dachte die Gelegenheit unseres Besuches nicht versäumen zu dürfen, um wieder zu seinem Gelde zu kommen, und bot uns die Hose unter den geschicktesten Anpreisungen des Stoffes und des ganzen Machwerkes zum Kauf an. Wir neckten und seine Landsleute verlachten den komischen, seinen Kauf bereuenden Kerl so lange, bis er endlich wieder mit seiner »guten Waare« abzog. Wittlerweile war es spät und das Stearinlicht kurz geworden; die Gesellschaft ging auseinander und wir streckten uns auf unseren Matten zum Schlaf hin, der hier in Folge der kühlen, frischen Seebrise von keinen Mosquitos gestört wurde. Früh am nächsten Morgen nach Beendigung meiner Skizze von der Umgegend (Tafel 13) traten wir den Rückweg nach Ndangai an. Am 28. Juli rüsteten wir uns zur Besteigung des Buke-Levu. Unsere Ausrüstung bestand aus zwei Wolldecken, Botanisirbüchse, Mineralienhammer, einigen Reagensgläsern, Loupe, Zeichnenmaterial, Fernglas, einem kleinen Beil, einem Gewehr nebst Munition, einem Seil, einem Blechkessel zum Wasserkochen, ') Tui Noco starb bald darauf in Wai-Levu, wo er christlich begraben liegt. K. 260 261 etwas Kaffe und einigen trockenen Zwiebacken. Zur Bedienung hatten wir drei Viti-Männer und einen Jungen mit. Der zunächst erreichte Ort war wieder Ndallaulia. Hier beginnt die Steigung; der Weg führt zuerst über einen Vorsprung des Gebirgsfusses, dann in ein tief eingeschnittenes Thal und hierauf durch ein reizendes Wäldchen bis dicht vor Lomatji (Lomadsche), das nur ein paar hundert Fuss über dem Meeresniyeau liegt und von wo wir einen Führer, denselben, der Dr. Seemann begleitet, mitnahmen. Das Wetter war herrlich, nämlich sonnig und windig, daher nicht drückend. Wir marschirten rüstig darauf los, unter stetem Genusse der Schönheiten der Bergpartien und deren weichen grünen Waldmantel. Hinter Lomatji windet sich der Weg vielfach über Fels und Stein, dann wieder durch eine tiefe Schlucht mit Bananenanpflanzungen, bis man schliesslich die letzten Anpflanzungen von Bergtaro und Yankona erreicht. — Durch das Steigen und Klettern in heisser Sonne waren wir natürlich sehr durstig geworden; wir machten daher an einem kleinen Tümpel trüben aber kühlen Wassers Halt, bereiteten Kawa, tranken und füllten unseren Blechkessel, denn nach Aussage des Führers konnten wir weiter oben auf kein frisches und geniessbares Wasser mehr rechnen. Guter Yankona ist sehr durststillend und lässt einen feinen, kühlen Geschmack auf Zunge und Gaumen zurück. Erfrischt zogen wir nun weiter einen kleinen steilen Hügel hinauf, dann über eine lange grasbedeckte, mit Felsblöcken bestreute Hochebene (ca. 1200 Fuss hoch), dann plötzlich wieder auf sehr unbequemem, holperigem, theils sehr abschüssigem und schlüpfrigem Pfade tief hinab in die grosse, jetzt trockene Sturmwasserschlucht und ihr wildes, felsiges Bett, in welchem riesige Bäume mit weit reichendem Geäst, domartig gewölbt, das Sonnenlicht absperren. Von hier ab begann das Klimmen und Klettern, welches in Folge des schlüpfrigen feinen Mooses, mit dem das rund- gewitterte Gestein allenthalben überzogen ist, recht mühsam und gefährlich wurde. Um besser festen Fuss fassen zu können, legte ich meine Schuhe ab und kletterte in Strümpfen. Mit jedem erklommenen Punkte wechselte der Zauber der Wildheit und Romantik der Schlucht, an dem wir nur das Brausen der zur Regenzeit so mächtigen Gebirgswasser entbehren mussten. Zur Zeit war Alles still, nur der Ruf eines aufgeschreckten Papageis oder einer Taube, das Locken eines Fächerschwänzchen (Rhipidura personata Ramsay), das Rasseln eines sich eiligst in sein Felsversteck retirirenden Buschkrabben unterbrachen die Stille der schattigen kühlen Schlucht. Oberhalb eines kleinen Tümpels mit braunem nicht geniessbarem Wasser erkletterten wir einen schmalen Kamm mit steilem Abfall nach beiden Seiten und bahnten uns durch wirres Unterholz, Farn und Lianen, an langbemoosten Steinblöcken vorüber, mühsam einen Weg. Die Baumstämme fingen an sich mit grossen Flechten und langen weichen Moosen überzogen zu zeigen, die elegante Kau Märi (Astelia montana) haftete mit ihren hellgrünen Fächern, Blüthen und Saamenbüscheln an Felsen und Aesten und das Siüne ngadde (Schlangengerippe) mit seinen Blüthenglöckchen nickte uns freundlich zu. Das myrthenartblättrige Baumwerk wurde knorriger, das Gestrüpp diehter und oft mussten wir warten, bis unser Führer uns einen Durchlass durch das Ranken- und Buschdickicht gehauen. So ging’s immer steiler aufwärts über feuchten, schlüpfrigen, faulenden Pflanzenmulb, bis wir endlich den blauen Himmel durch das Laubwerk sehen konnten und uns der Führer »vo’-lecke« i. e. »nahebei« zurief. Noch einige Kletterübungen und Kriechen über und unter umgeworfenen pflanzenüberwucherten Stämmen und Wurzeln und wir waren oben. Die lang ersehnte Höhe (2750 engl. Fuss) war erreicht, aber leider bot sich uns nirgends eine Fern- oder Aussicht. Wie in einem feuchten Kessel waren wir ringsum vo Lianen und Farngestrüpp, Busch- und Baumwerk dicht eingeschlossen. Dabei war es so kühl, dass wir unsern eimeln sehen konnten, für mich seit Jahren das erste Mal wieder. Nur mit Mühe wurde auf dem nassen, il der verworrenen Masse eines langstengeligen, grossblättrigen, saftigen Krautes überzogenen Boden ein Feuer in Gang gebracht und mit dem wenigen hinaufgeschleppten Wasser ein Kaffe eekocht, Umes Leute, in der Hoffnung noch selbigen Tages nach Hause zurückkehren zu können, hatten für sich keine 261 262 Nahrungsmittel mitgenommen, und so mussten wir unsern bescheidenen Vorrath mit ihnen, die nebenbei Alles aufboten um uns zur Rückkehr zu bewegen, theilen. Somit kam auf Jeden von uns — wir waren sieben Personen — ein kleiner Zinnbecher voll Kaffe und ein halber Zwieback. Wir kampirten auf der nordwestlichen Spitze des Buke-Levu, etwas nach der Einsenkung zu, welche unzweifelhaft der ehemaligen Krateröffnung ihre Form verdankt. Wenn ich den Boden dieser Vertiefung nicht gerade mit Dr. Seemann einen Sumpf nennen möchte, so ist er doch in Folge der vielen Niederschläge aus den den Gipfel meist umlagernden Dunstmassen sehr feucht und wird sich wohl unter dem tiefen Pflanzenmulb, Moos, Kraut- und Strauchwerk stets feucht erhalten. Merkwürdig bleibt nur, dass sich erst in so weiter Entfernung von dieser feuchten Niederung Quellwasser am Berge findet. Mit vieler Mühe und mit Anspannung aller Kräfte gelang es uns, in das Dickicht eine Gasse zu hauen und uns eine Aussicht zu verschaffen. Unsere Mühe wurde reichlich belohnt, denn es bot sich uns schliesslich eine Fernsicht. wie ich sie auf den Viti-Inseln noch nicht gehabt hatte. Die Sonne neigte sich dem in leichtem Nebelduft verschwommenen Horizont zu, und während die Bergfirsten und Kuppen in ihrem Abendgolde glänzten und scharf hervortraten, warfen sie nach Osten lange dunkelblaue Schatten in die Thäler und Abdachungen und auf höhere Nachbarkuppen und Höhenzüge. Wir skizzirten so lange es Tag war und gingen dann an die Einrichtung unseres Bivouaks. Der Wind war lebhafter und kalt geworden, wir drängten uns daher dicht um die inzwischen angelegten Feuer. Der Mond stand hell am klaren Himmel, und wo sich seine Silberstrahlen durch das Laub-, Geäst-, Lianen- und Schmarotzerpflanzen- Chaos Bahn brachen, erglänzte der Forst in wundervoller Pracht. Cikaden zirpten ihr monotones Nachtlied, und dann und wann huschte ein Nachtfalter am Feuer vorüber; spät in der Nacht aber umschwärmten die ihre Nester besuchenden Procellaria caerulea, Gml. mit scharfem Geschrei, als ob sie ihrem Erstaunen über unser Feuer Ausdruck geben wollten, den Gipfel des Berges. — Auch unsere Leute, nachdem sie zuerst einen Meke- (Tanz-)Gesang und dann ihre Andachtshymne vollendet hatten, lagerten sich dicht um die Feuer. Einen derselben fror erbärmlich, obgleich er fast unter dem Feuer sass; er hatte nur sein dünnes Lendentuch bei sich und es war wirklich komisch anzusehen, wie oft und in wie verschiedener Weise der arme Teufel den dünnen schmalen Lappen um den zitternden Körper zog, ohne sich ganz damit bedecken zu können. Ein Vitianer will Wärme haben, ein frierender ist zu nichts zu gebrauchen; mit zweien dieser fröstelnden Gesellen theilte ich meine Decke. Bei Tagesanbruch waren wir wieder auf den Beinen und beobachteten den Sonnenaufgang. In tiefblauem Dufte. der ersten Dämmerung, in welchem alle Details der Thäler und Schluchten verschwammen, lag die Insel Kandavu mit allen ihren Zacken und Kuppen unter uns. Allmählich stieg die Sonne in ihrer ganzen Pracht über den fernsten Contouren herauf, und die Vogelwelt, Giekau, Bosissi (Merula bicolor, Layard — ruficeps, Ramsay), Rostköpfchen (Drymochaera badiceps, Finsch = Vitia ruficapilla, Ramsay) und die grossen Tauben ') liessen ihre Stimme erschallen. Einer unserer Leute schoss einen Giekau (Ptilotis provocator, Layard) und ich später ein Rostköpfehen, doch gaben wir des argen Gestrüpps wegen bald wieder das Jagen auf. Ich fand hier die Plac. Seemannii auf Bäumen ca. 28 Fuss vom Boden, sammelte einige Flechten, Moose, Kau Märi (Astelia montana) und eine mir neue blaue Staphilinen-Art (Paederus vitiensis, Fvl.), die ich auch schon unten am Moose der Wasserschluchtfelsen beobachtet hatte. Dann traten wir den Rückweg an, auf welchem ich alles zu Tage tretende Gestein untersuchte und Proben davon mitnahm. An dem kühlen Wassertümpel, dessen ich früher Erwähnung gethan, wurde nochmals eine Bowle Kawa bereitet und einige der kleinen besonders süssen und mehligen Bergtaros geröstet und verzehrt. ') Ohne Dr. Seemann zu nahe treten zu wollen, kann ich nicht umhin, zu bemerken, dass er sich irrt, wenn er berichtet, das Bellen wilder Hunde gehört zu haben. Das Bellen rührte sicher nur von Tauben (Columba vitiensis, Q. & G.) her. K. 262 263 Zu guter Zeit erreichten wir Lomatji, wo wir uns im Hause unseres Führers an jungen Cocosnüssen und j N = yy m N i 3 \ DE: : deren Milch labten. Um 4Ve Uhr kamen wir an der Lagune von Ndangai an, in der wir ein erfrischendes Bad nahmen. Zu Hause in unserer Rauchkammer erwartete uns eine Papageien-Suppe. So hatten wir die schwierige Tour ohne jeglichen Unfall zurückgelegt; wir durften uns rühmen, die Ersten gewesen zu sein, welche auf dem Buke-Levu übernachtet hatten. Am 30. Juli segelten wir mit unserem Kutter nach der Ngavatina Bai zurück. 4. Excursion nach den Inseln Vatu-Lele und Mbenga. Am 17. August 1876 segelte ich nach Vatu-Lele von Ngavatina Bai (Nordost-Küste von Kandavu) aus und blieb dort bis zum 29. August. Ich wurde zu dieser Tour hauptsächlich durch die Aussagen eines dortigen Häuptlings, dass ein gewisser Vogel dort, aber nicht auf Kandavu und Viti-Levu vorkomme, veranlasst. Natürlich war dies wieder einmal » Viti-Wind«, indessen war die Insel immerhin einen Besuch werth. Dass die Lage der Insel Vatu-Lele und des östlich davon belegenen, von Wilkes verzeichneten Flying fish shoal (Thakau Lekaleka), sowie Kandayu’s selbst auf den Seekarten unrichtig ist, ist bekannt; binnen Kurzem aber werden von Seiten H. M. S. Alacrity Vermessungen vorgenommen werden und die Resultate beim Eintreffen meiner Berichte bereits in Europa bekannt sein. !) Der gewöhnlich von Vitianern in ihren Canoes nach Vatu-Lele genommene Weg ist in der Richtung nach Mbenga (Insel südlich von Viti-Levu). Diesem dann nicht weit von der kleineren Insel Nanuda oder Yanuda (nicht Nanuka) den Rücken kehrend, laufen sie zwischen den kleinen Inseln Vatu-Lai-Lai und Vatu in die tiefe, für grössere Fahrzeuge befahrbare Passage des Aussenriffs von Vatu-Lele ein. Wir segelten direkt auf Flying fish shoal zu und bekamen dort die niedrige Insel Vatu-Lele bald in Sicht. Wir hatten starken Ostwind, die See ging hoch und in Folge dessen bot Flying fish shoal mit seinen donnernden. hochschäumenden und wild überstürzenden Brechern ein grossartiges Schauspiel inmitten der einsamen Wasserwüste. Vatu-Lele und die grosse Passage des sich 3 Miles vom Lande ausdehnenden Riffs ist nur auf ca. 6 Miles vom Lande sichtbar. Grössere Fahrzeuge (Barks) können hier durchkommen und ca. 1 Mile weit nach innen zu ankern; dann aber flacht sich der Meeresboden —- meist weisser Sand mit Korallen und hier und da Steinen — bald ab. und das Wasser wird hier nur kleineren Fahrzeugen mit geringem Tiefsang zugänglich; und weil auf dem weitem Rift häufig plötzlich ein »heavy swell« aufkommt, so ist bei heftigem Winde das Ankern hier gefährlich. Die vier an der Nordseite Vatu-Lele’s, innerhalb des Aussenriffs belegenen Inseln heissen von Nordwesten nach Südosten gehend: Vatu-Sau, Vatu-Levu, Vatu- Lai-Lai und Vatu. Zwischen den beiden ersteren ist ebenfalls eine Passage, jedoch nur für kleine Fahrzeuge benutzbar. In diese segelten wir am 18. August Morgens 10 Uhr ein, nachdem wir in Folge hoher See und schweren Windes während einer nasskalten Nacht auf See umhergetrieben und uns Morgens ca. 8 Miles von den Red Bluffs Viti-Levu’s befunden hatten. Mit Mühe schafften wir unsere Sachen durch die Ufer- brandung an’s Land. Vatu-Lele ist im Osten und Süden flach und nur stellenweise mit ca. 40—50 Fuss hohen felsigen Hügeln besetzt. Gegen Nordwesten hebt sich der Boden allmählich bis zu einer Höhe von 75—100 Fuss engl. und fällt hier als steile, scharf abgeschnittene Felswand in’s Meer. Die Insel ist ein gehobenes !) Am 20. Mai 1878 hat die englische Admiralität bereits eine neue Karte von Kandavu (No. 167) und der Passage zwischen Kandavu und Viti-Levu publieirt, und auch die Lage von Vatu-Lele auf der Admiralitätskarte No. 2691 (Viti Group) im März 1878 berichtigt. DR. 263 264 Korallenriff, auf vulkanischem Boden ruhend, wie der Hügel beim Dorfe Jakumbu und das daselbst in die See hineinreichende schwarzgraue, schlackige und basaltartige Gestein (Andesit & Dolerit) beweisen. Dass Vatu-Lele bedeutenden Erderschütterungen ausgesetzt gewesen und Hebungen und Senkungen zu erleiden gehabt hat, geht einerseits aus den hochwandigen Schluchten in der Nähe der Salzwasserhöhle, die durch Auseinanderbersten der soliden Felsmassen entstanden sein müssen, andererseits aus den doppelten Auswaschungen an den westlichen Felswänden, deren obere, einst auf gleicher Höhe mit dem Meeresniveau, sich jetzt oberhalb der höchsten Fluthlinie befindet und als eine scheinbar künstliche die Felswand entlang laufende Gallerie einen überraschenden Anblick gewährt, hervor. Die doppelt unterwaschenen Felswände auf Vatu-Lele, Nach der Natur gezeichnet von Th. Kleinschmidt. Diese Felswände sind ein harter weisser Korallenfels, dessen poröse Struktur noch vielfach deutlich sichtbar ist, mit diversen Tropfsteinbildungen. An den Wänden der Höhlungen und Kammern sitzen fossile Korallen, oftmals nach unten und oben einander gegenüber stehend. Im einzelnen Spalten und tissen zeigen sich auch feine krystallinische Gebilde wie aufgekieselter Kalkspath. Das sonst auf Vatu-Lele und den Riff-Inseln zu Tage tretende Gestein ist ein erhärteter, theils schneeweiss, theils rostig-gelb aussehender, unter dem Hammer hell klingender Korallenfels. Es ist an der Oberfläche vielfach schwammartig durchlöchert und mit scharfen Haken, Spitzen und Kanten derartig versehen, dass man nur mit Vorsicht darauf herumklettern kann. Aus der Ferne erscheint es aß mit verworrenem dürrem Gestrüpp überzogen. Auf diesen Gesteinsflächen ist keine eigentliche Bodenkultur denkbar, sondern nur da, wo sich in den Vertiefungen und Höhlungen mit der Zeit Erde angesammelt hat, gedeihen vereinzelt Bäume, hauptsächlich aber nur Mammeapple (Carica papaya), Busch und Schling- pflanzen. An manchen Stellen der Küste wird das zu Tage tretende Gestein von einem dunkelrothen, Rotheisenstein ähnlichen Gestein (Vatu-dum-dum i. e. rother Stein) überkappt und der hohl klingende Schritt verräth unzählige Höhlen von theils grossartigen Dimensionen. Diese Höhlen sind je nach ihrer Lage über oder theilweise unter dem Meeresniveau, entweder trocken oder nass, mit brackischem oder 264 265 reinem Seewasser versehen, deren Wasserstand sich nach den Gezeiten richtet. Die grösste der trockenen Höhlen befindet sich in einem Hügel ohngefähr in der Mitte des breitesten Theiles der Insel und diente zur Zeit der Fehden unter den Eingeborenen, den Bewohnern des auf dem Gipfel des Hügels dereinst belegenen Dorfes als Höhlenveste. Sie war oder ist aber auch gerade wie zu einer Festung von der Natur geschaffen. Ein in der Front gedeckter Weg führt von dem Gipfel des Berges, da wo das Dorf stand, hinab in einen grösseren Hofraum, von welchem aus sich eine durch den Fels überragte Gallerie, wie eine Veranda, vorn herum nach dem eigentlichen Eingang zur Höhle hinzieht. Das Felsendach dieser Gallerie wird nach vorne von Felsensäulen getragen, zwischen welchen zu weiterer Deckung gegen Pfeile, Speere und Schleuder mannshohe Trockenmauern aufgeführt waren. Hier konnten sich die Belagerten mit Weib und Kind frei und geschützt bewegen, während die eigentliche Höhle zum Schlaf- und Vorrathsplatz diente. Letztere führt in mehreren Krümmungen und mit einem allmählichen Gefälle von ca. 20 Fuss, in das Innere des Hügels hinab, wo sie schliesslich so niedrig wird, dass man nur sehr gebückt oder kriechend dorthin gelangen kann. Die Luft in der Höhle ist gut. Einige Nebenkammern benutzte man zum Beisetzen der Todten; ich fand darin nur noch einige wenige Arm- und Beinknochen, die dazu gehörigen Schädel soll ein Tonga-Missionair gesammelt haben. Derartige trockene Höhlen giebt es mehrere auf der Insel. — Auf dem Wege nach der Salzwasserhöhle, entlang der westlichen Felswand, passirte ich auch eine nach vorn weit offene, aber ca. 20 Fuss über dem Wege belegene grössere Grotte, die der Sage nach früher von einem grossen entenartigen Vogel (Ga-ni-lau, lies Angah-ni-lau), der Menschen raubte und frass, bewohnt wurde. Vermuthlich hat diese Sage ihren Ursprung nur in der Einbildungskraft der Eingeborenen, welch’ letztere in den Tropfsteinbildungen Thierformen zu erkennen glaubten. Die grösste der Salzwasserhöhlen liegt am südlichen Ende der westlichen Felswand. Der Weg dorthin führt theilweise durch wilde Schluchten und Felsspaltungen, theilweise, wegen des darin befindlichen Salzwassers, an ihnen vorbei. Man passirt dabei die verschiedensten Arten von Ueberbrückungen, Nischen und Grotten mit welligen Tropfsteinsäulen und Wandungen, gegen die früher die Wogen des Oceans direkt angepeitscht haben müssen, während sie nun von einem durch den Auswurf des Meeres gebildeten Vorlande umgeben sind, und nur noch auf unterirdischem Wege mit dem Meere communiciren können. Mühsam arbeitete ich mich an einem unerträglich heissen Tage mit meinem Führer dicht an der Felswand entlang durch das wirre Chaos des Lianen-Gestrüpps und der Felsstücke, gelangte erst noch zu einer grösseren Grotte mit tiefem kesselförmigem Boden. stieg dann an der entgegengesetzten Seite über das scharfkantige Gestein durch eine grosse runde Oeffnung, und befand mich nun am Eingang der Salzwasser- höhle. Wir kletterten zum krystallhellen Wasserspiegel hinab. Hier war der Vorhof zu den an der entgegengesetzten Seite rechts und links mündenden, sich weit in dem Felsgebilde verzweigenden düsteren Tunneln und Höhlen, die nach den Erzählungen meines Führers ein solches Labyrinth bilden, dass sich vor nicht langer Zeit ein Mann darin verirrt und elend umgekommen ist. So weit man je hineingedrungen, ist sie am Boden mit Wasser gefüllt. Da ich kein Boot zur Verfügung hatte, und das Wasser mit der Fluth stieg, wagte ich mich nicht weit über die Mündung hinein. — Die Felswände sind natürlich kahl und nur soweit die Fluth dieselben benetzt, mit einer schlüpfrigen Salzwasserflechte überzogen. Der Boden der Grotte hingegen ist meist von einer langhaarigen Alge, wie von feiner roher Seide, im brillantesten Grün bedeckt. Das von oben hereinfallende Licht hebt in dem krystallklaren Wasser dieses Grün noch mehr und bringt im Gegensatze zu den tiefen Schatten und Reflexen der Höhlengänge-Mündungen einen wunderbaren Effect hervor. Das Wasser ist stellenweise über 6 Fuss tief. Eine brillante Staffage auf dem grünen Boden bildet ein hier lebender ca. 3 Zoll langer garneelenartiger scharlachrother Krebs (Stenopus hispidus, Latr.), der weder in der See noch sonst wo in Viti zu finden sein soll. Durch das bei unserer Annäherung verursachte Geräusch flüchteten die Krebse in ihre Verstecke, erschienen aber bald 265 34 266 wieder. Die Thierchen sind flink und es kostete viele Mühe, ein Exemplar zu erwischen. Ihre Farbe ist die des feinsten rothen Siegellacks; die Fühler sind weiss, die Beine weiss und roth. Die langen Antennen sind beim Vorwärtsgehen und Umherkriechen nach hinten geschlagen. Bezüglich dieser Krebse hat sich folgende Sage auf Vatu-Lele erhalten: Die Bewohner Vatu-Lele’s waren einst zu einem grossen Feste im Nandronga-Distrikt auf Viti-Levu eingeladen und begaben sich mit Geschenken aller Art versehen dorthin. Bei ihrer Ankunft fanden sie bereits alle Speisen aufgezehrt und man entschuldigte dies mit ihrem verspäteten Eintreffen. Das Einzige, was man ihnen noch bieten konnte, waren gekochte Bachkrebse. Unwillig darüber, kehrten sie sofort um, nalımen aber zum Beweise der schlechten Behandlung einige Krebse mit. Nach Vatu-Lele zurückgekehrt, erzählten sie, wie es ihnen ergangen und dass die Krebse das Einzige seien, was sie mitgebracht hätten. Im höchsten Grade entrüstet, schleuderte man die gekochten rothen Krebse in das Wasser der Salzwasserhöhle, wo sie sich zum ewigen Andenken an jene Geschichte fortgepflanzt haben und noch jetzt existiren, und zwar als rothe Krebse, weil ihre Vorfahren gekocht waren. Ausser diesen rothen Krebsen schien in dem Wasser der Salzwasserhöhle wenig animales Leben zu sein. Als wir uns indessen zum Rückweg anschickten, bemerkte ich in den Höhlungen des Gesteins versteckt Helicina, mit diekem Gehäuse, aufgeworfener Mündungslippe und Deckel, theils gelblich, theils rosa und rothstreifig gefärbt. An einigen schattig feuchteren Stellen mit ein wenig Erdreich, fand ich auch Exemplare der überall auf Vatu-Lele vorkommenden Oyclophorus, und bei näherer Untersuchung des Gesteins am Eingang der Höhle, eine Anzahl derselben versteinert in Tropfsteingebilden. Von den Anhöhen herab- sespült, verband sie der zurückgebliebene Satz des sehr kalkhaltigen Wassers dereinst mit dem Erdboden zu einem Conglomerat, von dem hier ganze Blöcke liegen und an denen sich die verschiedenen Ablagerungen deutlich kennzeichnen. Unser Rückweg führte wieder durch dichtes Gestrüpp. Es war sehr schwül und kein Tropfen frischen Wassers auf weiter Strecke zu haben. Um den Durst zu stillen, kaute ich fleissig auf meinem Kieselsteinchen. Am Strande angelangt, mussten wir der Fluth wegen mehrere Miles in der Brandung an den Felsen entlang waten. Eine kurze Strecke vor dem nördlichen Ende der Terrassenwand biegt der Weg östlich ab und führt im Schatten tausender von prächtigen Oleti (Carica papaya), an deren goldenen Früchten wir uns erquicken konnten, quer durch die Insel zu einer schattigen Steinhöhlen-Cisterne, in deren angenehm kühlem Wasser wir ein Bad nahmen. Wie neugeboren marschirten wir alsdann weiter auf den steinigen, holperigen, zackig scharfen Pfaden des Innern der Insel. Unterwegs erfreute mich das Concert von wohl einem Dutzend Aplonis vitiensis, Layard — A. tabuensis, F. & H. nec Gml., die auf einem Mbaka (Ficus obliqua) ihrer Abendmahlzeit nachgehend (sie fressen die Beeren dieses Baumes), durch ihre in den verschiedensten Tonarten geflöteten kurzen Strophen einen überraschend angenehmen Chorgesang, wie ich ihn von diesem Vogel bis dahin nicht gehört, hervorzauberten. Auch mehrere zierliche Saukula (Ptilinopus Perousei) naschten von den beliebten Früchten des Baumes; hie und da liess sich ihr helles Rucken vernehmen, und dann und wann klang aus der Ferne das dumpfe, langgezogene Hu-Huh der Columba vitiensis. Bald kamen wir durch eine Salzwasserschlamm-Niederung inmitten der Insel, wo Buschwerk wuchert, das man sonst nur in oder am Rande von Mangrovesümpfen zu finden gewohnt ist; dann hob sich das Terrain wieder sanft, und bald erreichten wir auf dem sich hier wie überall an der Küste (durch einen breiten Cocoswald hinschlängelnden Pfad, die Nordostküste mit den daselbst auf dem niederen Boden angelegten Yams-, Süsskartoffeln-, Bananen- und Brodfrucht-Anpflanzungen der Eingeborenen. ') ') Um diese Pflanzungen gegen den Wind zu schützen, lässt man längs des Strandes einen Streifen Busch stehen, und damit die Schweine nicht die Knollenfrüchte aufwühlen, ist ein dichter starker Zaun am inneren Rande dieses Buschstreifens aufgeworfen. Zwischen letzterem und den Feldern zieht sich der Weg hin. K. 266 267 Bei einbrechender Dunkelheit kamen wir in Jakumbu in meiner Hütte an, wo uns ein einfaches Mahl von gerösteten Süsskartoffeln und Kaffe erquickte. Die Zeit der Yams war vorüber und daher mussten wir uns mit Süsskartoffeln, die man das ganze Jahr hindurch ziehen kann, begnügen. Ausserdem waren grüne abgekochte Bananen an der Tagesordnung, Taros hingegen gab es gar nicht, die wollen dort nicht fortkommen. Als Curiosität fand ich eine magere Via Kana (Cyrtosperma edulis) innerhalb einer starken Fenz vor unnöthiger Berührung mit Menschen und Vieh geschützt. Ebenso wenig wie Taro will Yankona auf Vatu-Lele gedeihen. Die Wurzeln zum Kawa werden daher gelegentlich von Viti-Levu, Mbenga und Kandavu hierher gebracht und dann wird aber auch um so fleissiger darauf los gekneipt. Meinem Geschmack nach verliert hier der Viti-Grog (der populäre Name der Fremden für Kawa) an seinem Geschmack und Aroma durch das bracke Wasser. — Während unserer Anwesenheit kam das Jakumbu Doppelcanoe von Nandronga auf Viti-Levu mit mehreren vornehmen Eingeborenen Vatu-Leles und Kandavus — lauter Bekannte von mir — dort an. Sie hatten natürlich Yankona mitgebracht und übersandten mir sogleich eine Staude, machten mir dann ihren Besuch und waren hoch erfreut, zu hören, dass ich Trinkwasser von Kandavu bei mir hatte. Gleich darauf kam auch der alte Buli (Ortsvorsteher und Richter) und es wurde alsbald in altherkömmlicher Weise eine gemüthliche Kneiperei und zwar mit Gesang veranstaltet. Während nämlich Stücke der Wurzel gekaut. die Masse mit der entsprechenden Quantität Wasser ausgelaugt und der Satz mittelst eines Bündels Bastfasern von Waundina (Paritium tiliaceum, Juss.) aus der Flüssigkeit entfernt wurde. trugen die Versammelten verschiedene von Händeklatschen und hohles Klappen begleitete Gesänge vor, in die nicht selten selbst die Häuptlinge einstimmten. Sobald der an der Tanoa (Bowle). beschäftigte Mann das Getränk fertig hatte, legte er die Bastfasern (Mboh) in der Hand zusammen und klappte drei Mal damit zum Zeichen, dass das Gelage beginnen könne. Darauf sagte der Chief » Bula« (Gesundheit), wir wiederholten dasselbe, der erste Beamte — ein Herold, Offissa genannt — rückte in sitzender Stellung an die Bowle heran, tauchte den Mboh hinein und füllte den Bilo (Cocosschale) voll, indem er die Flüssigkeit an dem Mboh hinunter und in dieselbe hineinlaufen liess. Alsdann reichte er den gefüllten Bilo dem Chief, und während dieser ohne abzusetzen trank, klatschten die Versammelten mit den Händen in tempo. Nachdem er getrunken hatte, wurden verschiedene Phrasen unter Händeklappen laut ausgerufen. Dem allgemeinen Ruf »O’Mada« entgegnete er »Mole«. In dieser Weise machte der Bilo die Runde, bis Alle getrunken hatten. Da zum Kawa Tabak besonders gut schmeckt, so liess ich ein paar Hände voll vertheilen. Jeder drehte sich darauf eine Cigarrette in trockenen Vundi-dina- (Musa paradisiaca) Blättern selbst, und nur für den Chief und mich wurden einige gedreht. Nachdem letztere angesteckt und in Zug gebracht waren, wurden sie uns unter dreimaligem Händeklappen seitens des Bringers überreicht. Nach einiger Zeit, nachdem man geraucht und wieder »trocken geworden « war, wurde unter Wiederholung der erwähnten Ceremonien mehr Kawa bereitet, bis man müde geworden sich schliesslich unter dem Ausrufe »Sa moce, io sa moce!« (zum Schlafen, ja zum Schlafen! «) trennte. Wenn ein Kawa-Gelage ohne das übliche Ceremoniell abgehalten wird, so lässt man die Yankona-Wurzeln meist von reinlichen jungen Mädchen kauen, durch sie kredenzen und auch wohl eine Meke (Gesänge) vortragen. Dafür schenkt man ihnen dann Tabak, den sie alle sehr lieben. — Die Eingeborenen Vatu-Lele’s sind mir viel gemüthlicher vorgekommen als diejenigen Ovalau’s oder Kandavu’s. Weisse kommen selten hierher und werden dann um so herzlicher beerüsst; jede Dienstleistung muss indessen auch hier, wie überall auf den Viti-Inseln, bezahlt werden. und wenn man auch der Frau des Häuptlings oder ihm selbst zehn Mal ein Geschenk gemacht hat, so wird im nächsten Augenblick doch für ein Huhn oder einige Fische Bezahlung beansprucht werden, denn das Geschenk hat mit dieser Sache nichts zu thun. Indessen giebt es auch Ausnahmen von der Regel, und als solche muss ich erwähnen, dass wir, einer alten Sitte gemäss, Sonntag- Morgens regelmässig gekochte Speisen zugesandt erhielten, die ich dann den Bootsleuten zuwies. 267 268 Da auf der flachen Insel die Winde und Orkane von allen Seiten ankommen und wüthen können, so sind die Häuser im Ganzen niedrig und sehr stark gebaut. Sie stehen zu ebener Erde und die Pfosten und Sparren sind dicker als ich sie sonst in Viti bei Häusern angewandt sah. Dach und Seiten sind mit Gras bekleidet und dann noch mit einem zähen Netzwerk von Hölzern und Lianen-Stengeln überflochten. Im Innern gleichen sie hinsichtlich des Koch- und Schlafplatzes, des Trockengerüstes über dem Feuerplatz und der Matten am Boden, anderen Häusern der Küstenbewohner Viti’s. Die Wallgräben um die Dörfer füllt man nach und nach auf. Nur die Kirche, »Valle-lotu«, steht nicht zu ebener Erde, sondern auf einer künstlichen Erhöhung, und ist mit Korallenkalk getüncht. Die an beiden Seiten ihres Firstenbalkens hervorstehenden Enden sind mit den weissen Schalen von Ovula oviformis, Lam. besetzt, und Schnüre mit eingebundenen Schalen hängen von diesen herab. Diese Muscheln sind das Zeichen des »Herrn«, des Turange, des Chiefs oder Häuptlings, und zieren als Zeichen seiner Würde sein Haus und sein Canoe; deshalb zieren sie auch auf Vatu-Lele und anderen Inseln der Viti-Gruppe das Haus des Herrn der Welt, 1. e. das Gotteshaus. Die Kirche zu Jakumbu war noch nicht fertig, ich weiss daher nicht, was man für die Auschmückung der inneren Wände etc. zu thun beabsichtigt, die häufig gänzlich unterbleibt, oftmals aber auch darin besteht, dass man das innere Balkenwerk und die Seitenwände mit verschieden gemustertem Flechtwerk bekleidet. Letzteres wird vermittelst des aus Cocosfasern geflochtenen, theils schwarz gefärbten Mangi-Mangi hergestellt, und zeigt Kreuze, Sterne, Zickzack und andere recht nette, ja selbst elegante Muster. Es sind hierzu tausende von Ellen von Mangi-Mangi nöthig, die die Gemeinde-Mitglieder in ihren Mussestunden flechten. Wenn alle Balken, Thür- und Fenster-Einfassungen so geziert sind und die Wände selbst alle erdenklichen Muster von weissgeschabtem Rohr mit schwarz und weisser Mangi-Mangi-Durchwebung aufweisen, dann macht das Ganze einen sehr guten Eindruck, zeugt von Geschmack und ist für den Fremden um so überraschender, als die äussere Kalkverschmierung und das roh zusammengefügte Balkenwerk um Fenster und Thüren, eine derartige innere Ausstattung nicht erwarten lässt. Der Fussboden der Kirche ist mit aus Cocosblättern geflochtenen Matten belegt. Bänke giebt es nicht, sondern man kauert auf dem Boden. Der Lehrer oder Missionair (Eingeborener) steht in einer Art Pult oder Kanzel am Boden; er muss in weissem Hemd und Leibtuch (Sulu) in die Kirche gehen. Seine Besoldung seitens der Mission beträgt 3 Pfund Sterling jährlich, im Uebrigen wird er von der Gemeinde unterhalten. Die Missionaire lehren Lesen, Schreiben, Rechnen, Singen, Katechismus und Gebete und sind theils recht gute Leute, theils aber auch Heuchler und anmassende rohe Bengel. Die Volksbelustigungen auf Vatu-Lele sind ganz dieselben, wie auf Viti-Levu, Kandavu und anderen zur Viti-Gruppe gehörigen Inseln; besonders gilt dies von den Mekes, i. e. gemeinsamen Tänzen und Gesängen, die mit Händeklappen, mit der kleinen Lali-ni-meke (Meke-Trommel) (Tafel 16, Fig. 2) und dem situ (Bambus) begleitet werden. Durch mehr oder weniger Oeffnen der Hände, erhält das Klappen einen mehr hellen, klatschenden oder gedämpften hohlen, tieferen Ton. Der ausgezeichnete Takt, das präcise Einhalten der Pausen, sowie überhaupt die Fxactitude, mit welcher die Mekes durchgeführt werden, ist überraschend für den Fremden. In diesen Mekes werden die verschiedensten Ereignisse und alten Sagen besungen. Derjenige, welcher neue Mekes zu dichten und neue Tänze zu erdenken vermag, wird besonders verehrt, und erhält dafür, dass er sie den Leuten einübt, Geschenke. Solche neue Mekes und Tänze kommen dann in die Mode, werden oft Wochen und Monate lang fast täglich durchgenommen, und machen die Runde von Ort zu Ort. Viele derartige Gesangsdichtungen zeichnen sich durch Obseönitäten aus und ıufen gerade deshalb bei Alt und Jung grosse Belustigungen hervor. — Eine besondere Stärke besitzt der Vitianer im Geschichten-Erzählen, und es ist höchst interessant, Abends im Kreise brauner Gestalten einem oft mit den grossartigsten Uebertreibungen und gewaltigem Pathos geschmückten Vortrag zuzuhören 268 269 und die Mienen der erstaunten und gläubigen Zuhörer zu beobachten. In gedehntem, mit vielen äh-äh geschmücktem Pathos, trägt auch der Herold (Mata) seine officielle Botschaft beim Häuptling und den dazu versammelten Gemeinde-Aeltesten vor, worauf diese durch Händeklappen und Vinaka, Vinaka! (Gut, Gut!) ihren Beifall zu erkennen geben. Die vorerwähnte Meke-Trommel, >» Lali-ni-meke «, ist meist aus Vesi- (Afzelia bijuga) oder Tavola- (Terminalia Catappa, Linn.) Holz geschnitzt, und zwar in Form ebenso wie die oft 6 Fuss und mehr langen, in der Ra-Ra (Versammlungsplatz) des Dorfes befindlichen Lali. Die Lali-ni-meke wird mit zwei harten Holzstäbchen geschlagen und hat einen hell klingenden Ton. In Ermangelung einer eigentlichen Lali-ni-meke bedient man sich auch wohl eines gut trockenen runden Stückes dieser Holzarten, das auf zwei dünnen Stöckchen isolirt wird, um den Ton zu dämpfen. Die tiefere dumpfe Bassbegleitung geschieht vermittelst einer Bambusröhre, »’n Därua genannt (Tafel 16, Fig. 3). Sie ist unten zu und oben in zwei langen Spitzen ausgeschnitten. Sie wird gewöhnlich durch junge Mädchen »gespielt«, indem mit dem unteren Ende im Takt auf den Boden gestossen, ein hohles »Dum-Dum« mit einem feinen Schnarren an den Spitzen hervorgebracht wird. Die Nasenflöte, »Mbitunivakatangi« ') oben und unten zu und mit hineingebrannten Löchern. wird allein, nicht mit Begleitung, geblasen. Man sieht und hört sie im Ganzen wenig. Dasselbe gilt von zusammengebundenen Rohrpfeifen (Mbitu-Saki-Saki). Die grosse Muschel- (Triton tritonis) Trompete, »Ndavui«, wird auf Kriegscanoes oder wenn Nachts Schildkröten im Netz gefangen werden, geblasen und ist weit hörbar. Die grossen Zali liegen gewöhnlich zu zweien, eine kleinere und eine grössere (Tenor und Bass) mit den Schlägeln in der Ra-Ra oder bei der Kirche, und rufen das Volk mit ihrem lauten Schall, anstatt wie früher zu kannibalischen Festen, jetzt znr Arbeit. zu friedlichen Versammlungen, zum Abendgebet und Sonntags zum Gottesdienst. Die Tänze zerfallen in »friedliche« und »Kriegstänze.« Erstere bestehen aus den verschiedensten Schritten und Tritten und hüpfenden Bewegungen im Tempo der Musik und gleichzeitigen Verrenkungen des Körpers, Gesten mit Kopf und Armen, Ringen und Klappen mit den Händen; letztere dagegen werden mit Speer- und Keulen-Schwingen wie zur Attaque, mit Vor- und Rücksprung und Seitenhieben, lauernd gebückt wie zur Deckung gegen solche, unter Angrift- und Siegesgeschrei etc. ausgeführt. Alles dies geschieht dem Kommando eines Anführers gemäss mit erstaunlicher Präcision. Dazu werden Haare, (sesicht und Körper, wie auf Fehdezügen, schwarz, roth und blau bemalt, so dass die Tänzer ein überaus wildes Aussehen bekommen. Die moderne Kleidung, d. h. das baumwollene Leibtuch, wird bei dieser Gelegenheit abgelegt und anstatt dessen der schwarze Liku von Wa-Loa (Rhizomorpha sp.), > Sasawai« genannt, umgegürtet, oder auch nur der Masi (Taba) nahe unter den Armen um den Leib gelegt, auf der Brust gekreuzt und zwischen den Beinen durch, hinten wieder befestigt, so dass die langen Enden im Winde nachflattern können (Tafel 16, Fig. 4). Oft wird auch eine derartige Meke-ai-vau (Keulentanz) ?) Abends beim glänzenden Fackelschein aufgeführt, was natürlich den Reiz erhöht und einen besonders wilden Eindruck macht. Ein anderes National-Spiel ist » Vi-tiqa« (lies: Wie-tinga), 3) wobei es hauptsächlich darauf ankommt, den Ulutoa so weit als möglich zu schleudern. Dieser Ulutoa ist ein glattes Rohr von der Ngasau-Pflanze (Canna indica, Linn.) mit einem Kolben, Qiri (lies: N’ngiri), von schwerem harten Holz oder, was allerdings ı) In Ra-Küsten- (Viti-Levu) Dialekt heisst diese Flöte Bitugito (lies: Mbituenggito). i. e. Spielbambus. K. ?2) Im Viti-Dietionary steht für Keulentanz »Meke ni vau«, während ich das Wort aus dem Munde der Eingeborenen K. nie anders gehört habe als »Meke ai vau.c 3) Eigentlich nur »Tiga«, wi:d aber meist »Vi-tiga« genannt. 269 K. 270 seltener, vom Walfischzahn. Vermittelst der ersten beiden Finger werden diese Ulutoa so geschleudert (Tafel 16, Fig. 1), dass sie nicht wie ein eigentlicher Speer durch die Luft bis zum Ziele fliegen, sondern nur einen Theil des Weges in der Luft zurücklegen und dann über den Boden entlang gleiten. Für dieses Spiel bilden sich meist aus verschiedenen Ortschaften Parteien. und Preise, in Matten und dergleichen bestehend. werden für die Gewinner ausgesetzt. Die verlierende Partei muss diese Preise nicht nur: zahlen. sondern auch noch ein Festessen geben, bei welchem gewöhnlich Schweine, Yams, Taro und Voka-lolo (Viti-Pudding) in Quantitäten vertilgt werden, die dem Fremden das höchste Erstaunen entlocken. Das Lavo-Spiel hat seinen Namen von der plattrunden Frucht von Entada scandens, Bth. vulgo Walai, von der Grösse eines preussischen Zwei-Thalerstücks, welche eigentlich ai cimbi (= ai dimbi), aber auch lavo !) genannt wird. Zum Lavo-Spiel (Tafel 16, Fig. 5) werden Matten so hingelegt, dass sie eine viereckige, einem niederen Sopha ähnliche, muldenartige Form haben. An jeder der vier Ecken sitzt ein Mann mit einer gewissen Anzahl Lavos (gewöhnlich sechs) versehen. Je zwei der an einem Ende Sitzenden werfen ihre Lavos nach dem anderen Ende hin, und abwechselnd versucht jeder von ihnen mit seinen Würfen nicht nur die Lavos der Gegner zu treffen, sondern auch von der Matte hinabzustossen, und zwar ohne dass der eigene Lavo mit hinabfliegt. Nachdem die Lavos der einen Partei ausgeworfen und die gemachten »Points« (sie gelten verschieden 3, 4, 6, 10 etc.) gezählt worden. beginnt die Gegen- partei am anderen Ende ihr Spiel. So leicht und einfach wie es scheint, ist das Lavo-Spiel nicht; es erfordert viel Uebung und giebt mancherlei Anlass zur Heiterkeit. Es ist ein Spiel für das Haus und für ältere Personen — ohne damit sagen zu wollen, dass es nicht auch von Kindern geübt würde —. bei dem meist eine Bowle Kawa gekneipt wird. Das Vi-cega-Spiel (lies: » Wie-denga« gemäss der corrupten durch die Missionäre eingeführten Schreibweise), Steinwurf-Spiel, ist ein nettes männliches Spiel. Es besteht darin, dass Steine hinter dem Rücken weg nach einer Reihe hinter einander in den Boden gesteckter Stöcke oder nach mehreren in einem Viereck, mit einem Hauptstück in der Mitte, aufgerichteten Holzstücken geschleudert werden. In der Nähe des Vierecks ist ein Mann postirt, der mit einem Knittel die Steinwürfe zu pariren und damit vom Ziele abzubringen sucht. Zu dem Wurfe wird ein Anlauf von 8 bis 10 Schritten genommen; der Werfende dreht sich dann plötzlich zur Seite und indem er die Wucht des Körpers durch einen Sprung vermehrt, schleudert er den Stein hinter seinem Rücken weg auf das Ziel los. Die meiste Uebung ist erforderlich, wenn aus der Reihe der sich einander deckenden Stöcke ein mittlerer herauszeworfen werden soll oder wenn es gilt den mittleren Holzklotz des Vierecks zu treffen. Beim Beginn des Spiels wird oft ausgemacht, dass die schlechtesten Werfer schliesslich zur Strafe für ihre Ungeschicklichkeit mit kleinen Steinen beworfen werden sollen. Die sich zu dem Ende im Kreise lagernden Spielkameraden nehmen alsdann jeder einen kleinen Stein in die Hand, der » Ungeschickte« tritt in den Kreis und erfährt nun ein gerade nicht angenehmes Bombardement, wie sich aus, seinen Sprüngen und Zuckungen entnehmen lässt. Je mehr der arme Teufel springt, desto mehr Heiterkeit, und sollte er sich der Strafe durch die Flucht entziehen wollen, so folgt ihm die auf seine Steinigung erpichte Schaar und bewirft ihn nun erst recht. Ein anderes Spiel ist das gegenseitige Bewerfen mit Orangen: ein noch anderes das Stechen mit einem Rohr nach einer an einem Faden schnell hin und her und im Kreise schwingenden Orange oder Citrone. ‚Jetzt haben auch schon viele Eingeborene von Weissen das Kartenspielen erlernt und beweisen sich darin sehr geschickt. Zu dem Geschäft und Vergnügen der Frauen gehört das Fischen. Schon als Kinder suchen die Mädchen nach Muscheln, kleinen Fischen und Krebsen auf dem von der Ebbe blos gelegten Uferriff und ') Daher rührt auch die Bezeichnung »ai lavo« für das Geld der Weissen. RK. ” 270 271 benutzen dazu kleine feinmaschige Netzchen; herangewachsen, betheiligen sie sich mit Leidenschaft an der Fischerei mit grösseren Netzen. Auf die Fischerei werde ich am Schlusse dieses Berichtes zurückkommen. Eine besondere Liebhaberei der männlichen Jugend Vatu-Leles ist der Hihnerfang. Es giebt dort nämlich im Busch eine Menge verwilderter und von diesen abstammender richtig wilder Haushühner, die ausser von Insekten und Früchten auch viel von den Samen der Oleti (Carica papaya) leben. Sie sind klein und meist rothbraun oder rothbraun und weiss gefleckt. Man trägt diese Hühner, resp. Hähne, die sehr schnell zahm zu werden scheinen, wie Schoosshündchen umher, hält sie im Hause an einem Faden am Fuss befestigt und verhätschelt sie in jeder Beziehung. Anch bedient man sich ihrer als Lockvögel beim Fang der wilden Hühner, indem sie, in der Nähe einer Falle angebunden, durch Krähen die Busch- verwandtschaft anlocken. Für einen schönen zierlichen Hahn wollte mir ein junger Bengel ein Schwein bringen und weinte bittere Thränen, als sein Vater zu dem Zwecke das fette Schwein nicht hergeben wollte. Wie glücklich war er, als ich ihm den Halın schenkte. Man. fängt die wilden Hühner vermittelst einer Falle wie folgt: Ein elastischer starker Zweig wird an einem starken Faden niedergebogen und so gehalten, indem ein in den Faden gebundenes Pflöckchen unter einem Bügel leicht durch einen dagegen gestemmten dünnen Stock gehalten wird. Ueber diesen Stock ausgebreitet liegt die am unteren Ende des Fadens befindliche Schlinge. Man streut etwas Futter in die Schlinge; beim Aufpicken desselben wird das wilde Huhn in neun von zehn Fällen auf den das Pflöcken unter dem Bügel haltenden Stock treten, so dass im Nu der elastische Zweig, mit ihm die um das Bein des Huhns zusammengezogene Schlinge und damit das Huhn selbst in die Höhe schnellen. Sonst bekümmert man sich in Vatu-Lele wenig um die liebe Vogelwelt und nur durch Zufall seräth mal ein alter Vogel in Gefangenschaft. Mein Aufenthalt auf Vatu-Lele war hinsichtlich der naturwissenschaftlichen Beute recht zufrieden- stellend. An Säugethieren habe ich nur 5 Stück beschwänzte Fledermäuse in Spiritus, an Vögeln hingegen 29 Stück in 14 verschiedenen Arten eingeheimst. Im Busch leben, wie bereits erwähnt, Haushühner, von rothbraun und rothbraun und weiss gesprengelter Farbe, eine kleine ausgeartete Rasse. Der grosse Circus Gouldii Bonap.. ein ebenso gescheuter als frecher Patron, scheint der Vogelwelt hier vielen Schaden zu thun; leider konnte ich ihn nie zu Schuss bekommen; schlau und scharf witternd, kennt er den Jäger und hält sich in sicherer Entfernung. Sehr interessant war es mir, dass Ptilotis procerior, F. & H. (auf Ovalau und Vanua-Levu »Giekau«. hier » Wissilo« genannt) hier öfters zwei Nester über einander baut; ich bekam zwei Aestchen mit solchen Doppelnestern. Anderswo habe ich diese »Spielerei« des Vogels nirgends bemerkt. — Von Ptilinopus Perousei, der sich meist in den Baka Bäumen (Fieus obliqua) aufhält, erhielt ich Vogel. Nest und Ei. Diese Taube, sonst Saukula oder Sokula (in Viti Levu) genannt, führt hier den unrichtigen Namen Kulu-wotu, welches eigentlich Ptilinopus fasciatus, Peale ist. Carpophaga sah und hörte ich nicht, auch nicht Chrysoena viridis; letztere lebt eben nur auf Kandavu und Ono. An Reptilien fing ich eine Schlange (Enygrus Bibronii, D. & B.) in diversen Exemplaren, jung und alt, ausser einigen kleineren Eidechsen die Erdeidechse Eumeces Samoensis, H. & Jaq., einen Baumgeko (Hemidactylus Oceanicus, Less.) und einen Iguan (Brachylopus fasciatus, Cuv.). Letzterer, sonst Saumuri, wird hier Wokaya genannt. An Landschnecken fand ich diverse glatte Helix, an und auf Bäumen lebend, aber lauter bekannte Arten, eine diekschalige, sehr schöne roth und weisse Helieina an Felsen, eine vordem von mir auf den Viti-Inseln noch nicht gesehene Cyclophorus mit schön dunkel-fleischfarbenem Thiere, langer Schnauze und Augen an der Basis der Fühler, sehr häufig am Boden unter Pflanzenmulb, ') ferner ein Exemplar ı) Diese Cyclophorus fand ich, wie pg. 266 bemerkt, auch fossil in neuerem Gebilde bei der Salzseehöhle, so viel ich weiss, die erste auf den Vitis fossil gefundene Landschnecke. K. 271 2712 einer kleinen mehr hohen Cyelophoride ') und einen kleinen Bulimus (Placostylus fulguratus, Jay?) unter Steinen. An Süsswasserschnecken gab es nur 2 Arten, nämlich Physa und Melania, und von Süsswasserfischen lebt dort nur ein Aal. An Süsswasser- oder vielmehr Brackwasser-Krebsen bekam ich nur eine Caridina; °) ferner in trinkbarem Wasser mit dichter Wasserlinsendecke Cypris und Cyclops. An Insekten erhielt ich Bockkäfer (Olethrius scabripennis, Thoms.) und kleinere hellröthlichbraune von mittlerer Maikäfergrösse, hier auf Viti-Levu und Ovalau »Engo«, auf Kandavu hingegen »Ngangari« genannt. Die Larven und Puppen der letzteren finden sich in morschen Bäumen, z. B. in Ndoy (Alphitonia zizyphoides, A. Gray); die Larve (Aiowatho) schiebt, indem sie im Holze weiter »gräbt« oder »raspelt«, mit dem hinter dem Kopfe befindlichen Schilde die Holzspäne an die Oeffnung ihres Ganges und verräth sich dadurch den Eingeborenen, welche sie heraushauen und entweder geröstet oder roh essen; ferner grosse Elater (Photophorus Jansonii, Cand.), Leuchtschmiede und kleine Schnellschmiede, Widderkäfer (Callirhipis vitiensis, Fairm.), 2 Coceinella, ein Exemplar der auch in Kandavu vorkommenden schönen dickfaltigen Buprestis (Paracupta pyroglypta, Fairm.); diverse Tagfalter, Puppen und Raupen; weisse, roth und schwarz punktirte Tagmotte; Nachtfalter (darunter besonders interessant der in der trockenen Höhle erlangte, mit einem blauen Pfauenauge auf den braunen wellig gezeichneten Flügeln) ?); Glasflügler (Macroglossa hylas, Linn.), grün mit fein weissem Ring an den ersten Segmenten des Leibes, Flügel klar wie Krystall, den ich überhaupt zum ersten Male gesehen, den mein Gehülfe aber auch auf Kandavu bemerkt haben will; er fliegt sehr schnell von Blume zu Blume, besonders am Vormittage; rothgelbe Grille (Locusta?) mit sehr langen Fühlern; grüne Blattgrille mit Flügeln wie feine zusammengelegte Blätter; (Xeroderus insignis, Br.). & hellbräunlich, wird von dem grünen bedeutend grösseren Weibchen umhergetragen und sitzt am Tage still in der Falte eines Cocosblattes; Flügel roth mit Decke (? grün, & braun) wie ein Fächer zusammengelegt; sie lassen, wenn sie berührt werden, einen unangenehm riechenden milchigen Saft abgehen, der, wenn er in’s Auge kommt, nach Aussage der Eingeborenen sehr schmerzhaft wirkt. An See- oder Salzwasserkrebsen erhielt ich diverse Arten, worunter eine kleine Art der auf Kandavu sechs Mal grösser vorkommenden Schiöldkrötenkrebse und ein besonders interessanter, dünner, fast durchsichtiger, roth- und hellglasiger Krebs mit sehr dünnen langen Beinen und sehr langen, fein zackig serandeten Scheerenarmen. Aus dem Wasser der Salzseehöhle bekam ich ein Exemplar des circa 3 Zoll langen zinnober oder scharlachrothen, garneelenartigen Krebses, der weder in der See noch sonst wo in Viti zu finden sein soll, und dessen ich bei Beschreibung der Salzwasserhöhle Erwähnung gethan habe (Stenopus hispidus, Latr.). Ferner fand ich ein Exemplar des schon auf Kandavu erhaltenen rosafarbenen Seeigels (Boletia maculata, Lam.) von ca. 4 Zoll Durchmesser und 2”Ye Zoll Höhe. Die Stacheln sind schön rosa mit helleren Unterbrechungen und feinen weissen Längslinien. Nach Aussage der Eingeborenen ist das Thier selten. Unter den Öonchylien sind: Strombus, Haliotis, diverse Mitra, Buceineen, diverse Ricinula, Natica, Trochus, diverse Öypraeen, diverse Conus und Murex, Oliva, Ovula,. Dolium (die nur todt gefunden werden), Pterocera,. Nautilus pompilius (todt gefunden), Triton, Fusus, diverse Terebra, Tridacna, Pleurotoma, Pyramidella. Cerithium, Bulla. Nerita etec. Schliesslich muss ich noch einer Pflanze Erwähnung thun, die » Ke-ni-vundi-ni-ka-n’n darre« genannt wird. Sie wächst auf den kahlsten Stellen der Felsen, wo sie sich scheinbar mühsam in den geringsten Spalten und Höhlungen festhält und ausbreitet, die starren Massen mit ihren runden fleischigen Blättern ') Wahrscheinlich Omphalotropis. ®) Wahrscheinlich Stenopus bispidus, Latr. ') Wahrscheinlich Gattung Dasypodia. 212 273 überzieht und ihre schön weissen Blumen mit einer Menge langer Staubfäden im Sonnenlicht glänzen lässt. Sie duftet fein. Beim Absterben färbt sich die Blüthe erst röthlich, dann braun. Sie ist eine reizende Erscheinung auf den kahlen Felsen von Vatu-Lai-Lai, Vatu-Levu, Vatu-Sau und Vatu-Lele selbst. Auf ihr fand ich Eier, Raupen und leere Puppen des Weisslings (P. Teutonia, Ene.), der dort sehr häufig ist. Herr Harry Thurston brachte ein Exemplar dieser Pflanze nach Ovalau und pflanzte es auf einen Felsen im Garten seines Bruders, des Herrn J. B. Thurston. Jetzt ist diese Pflanze zu einem grossen Strauch herangewachsen, der bis vor Kurzem voller Blätter war und schön geblüht hatte, nunmehr aber ganz kahl war, so dass ich ihn nicht zeichnen konnte. Es scheint demnach, dass diese Pflanze, wie viele Viti ‚Pflanzen, z. B. wie der Ndralla-Baum, zu Zeiten alle Blätter und Blüthen verliert. Hoffentlich werde ich bald Gelegenheit haben, mich noch näher über diese interessante Pflanze zu informiren. Ich schliesse meinen Vatu-Lele-Bericht mit der Bemerkung, dass der dortige Dialekt ein wahres Chaos von Kandavu- und Viti-Levu-Sprachweisen und Wörtern ist, der dem Fremden um so unverständlicher wird, als das S in den meisten Worten ausgelassen und anstatt dessen ein H gebraucht wird. z. B. Ha-Ha anstatt Sa-Sa (die getrockneten, zum Bettlager benutzten Cocosblätter). Am 29. August 1876 brachen wir bei günstigem Wetter auf und segelten nach der in der Mbenga- Lagune unter 178° OÖ. L. v. Gr. und 15° 23° S. Br. belegenen kleinen Insel Nanuda oder Yanuda. Innerhalb des Mbenga-Riffs sahen wir mehrere grosse Wale, die hier während der Zeit von Juli bis October viel vorkommen. Trotz des heftigen Windes war das Wasser auf der Lee-(NW)-Seite der Insel so glatt wie ein Spiegel. In einer verlassenen und halb verfallenen Hütte am Ufer, einigermassen gegen Nässe und Sturm geschützt, quartirten wir uns ein und kochten uns unreife Bananen. Alsdann gingen wir nach dem auf der Ostseite vis a vis der Mbenga-Insel reizend an einer halbkreisförmigen Bai belegenen Dorfe Nuke-ni-tambua, mit einer im Innern geschmackvoll verzierten Kirche. Von dem dortigen Missionair wurden wir nicht gerade freundlich empfangen; es schien ihm ganz gleichgültig zu sein, ob wir etwas zu essen bekamen oder nicht. Das Gestein der Insel ist dem von Kandavu und Mbenga ähnlich, i. e. vulkanische Conglomerate. Auch hier befinden sich diverse Höhlen. Ein von Westen nach Osten streichendes Thal theilt die Insel in zwei Hälften, deren nördliche sich zu 450, deren südliche sich zu 380 Fuss engl. erhebt. In 4 und 6 Faden Tiefe dredste und fand ich einen Röhrenwurm mit einer Dentalium ähnlichen Röhre, und Terebra, Mitra, Oliva, Cerithium, Conus, diverse Krebse etc. Am 1. September segelten wir bei stillem Wetter nach Mbenga und ankerten daselbst an der Südseite beim Dorfe Natewa. Plötzlich eingetretenes Unwetter hielt uns bis: zum 4. September fest, während welcher Zeit wir bei SO-Wind nur einige Dredge-Versuche machen konnten. Mit knapper Noth kamen wir schliesslich mit unserem Kutter durch die kleine SSO von Natewa belegene Riffpassage und konnten in der Nacht vom 4. auf den 5. September bei Ndangai auf Kandavu den Anker werfen. Der Vatu-Lele Trip war eine rauhe Tour gewesen. Die Fischerei auf den Viti-Inseln, Nächst Schweinefleisch bilden allerhand Seethiere, vorzüglich aber Fische eine Lieblings- und Kraftspeise der Vitianer, und da die Barrier- und Uferriffe eine unendliche Menge der buntesten, oft abenteuerlichst gestalteten, dabei aber zartesten und wohlschmeckendsten Fische bieten, so ist es selbst- verständlich, dass die Fischerei seitens der Eingeborenen mit besonderem Eifer betrieben wird. Da aber auf den steinigen mit Korallen besetzten Riffen lange Netze, die man über den Grund ziehen kann, nicht anwendbar sind, so bedient man sich anderer Fangmittel, die im Nachstehenden beschrieben werden sollen. 275 35 274 Die Fischerei zerfällt in zwei Abtheilungen, nämlich in das Fischen der Männer vermittelst Speer, Haken, Pfeil und Bogen und Nduva und Schildkrötenfang, und in das Fischen der Weiber (Mädchen und Kinder) vermittelst kurzer Netze auf dem Riff und in den Flüssen. Viele Frauen fischen leidenschaftlich gern, und obwohl dies manches Mal eine harte Arbeit ist, besonders bei Regen und stürmischem Wetter, so wird es doch als Sport betrachtet. Selbst die Frau des Häuptlings. falls nicht übergrosse Korpulenz oder sonstige Pflichten sie daran hindern, nimmt regen Antheil am Fischen, und auch die Halbblutfrauen, die sich sonst mehr als die eigentlichen Vitianerinnen zu sein dünken, fischen gern. Schon in frühester Jugend suchen die Kinder, meist die Mädchen, auf von der Ebbe blosgelegten Riffen, auf muddigen Uferflächen und Felsenstückchen, nach Muscheln und Krebsen und fahnden mit kleinen sehr engmaschigen Netzen in Tümpeln, Pfützen und Lachen nach kleinen Fischen. Der Faden zu diesen Netzen wird aus Bast zwischen den Fingern in zwei Theilen gedreht, die man dann zusammenlaufen lässt und auf dem Schenkel noch fester zusammendreht, eine mühsame und Zeit raubende Arbeit. Solche kleine Netze, oft nur 3 Fuss lang und 1"e bis 2 Fuss tief, sind oben mit sehr leichten schwammigen Holzstückchen bereiht und unten mit kleinen Muscheln, denen man die Spitzen abgeschlagen um einen Faden hindurch- ziehen zu können, als Sinker versehen. Ein Stäbchen zum Ausspannen und Hantiren des Netzes ist an jeder Seite angebracht. Bei Annäherung eines Menschen flüchten die in den Lachen des Uferriffes spielenden Fischchen pfeilschnell unter Steine oder in Löcher der Korallensteinstücke. Die Kinder umlegen dann diese Zufluchts- stätten in geschickter Weise mit dem Netz, suchen die Fische aus dem Versteck in das Netz zu jagen, und wenn gefangen, in das an der Seite ihres Leibes hängende Körbchen zu stecken. Da jeder Fisch seinen Namen und seine Eigenheiten hat, so lernen die Kinder dieselben frühzeitig kennen und Vorsicht bei solchen anwenden, die vermittelst Stacheln an Kiemendeckeln und in den Flossen, schmerzhafte Wunden verursachen können. Aeltere Mädchen und Frauen pflegen meist und besonders zur Zeit von Springfluth- Ebben per Canoe nach dem Barrier-Riff hinüber zu fahren und dort dann in derselben Art, nur mit etwas grösseren Netzen zu fischen. Auf einem solchen dicht besetzten Canoe geht es dann lustig zu und das Geschnatter hat kein Ende. Die Segel werden nur dann gebraucht, wenn Männer an Bord sind; sonst wricken !) die Mädchen, auf der Plattform des Canoes stehend, mit dem Wrickruder (Nai-Sua). Der »Anzug« beim Fischen besteht gewöhnlich nur aus einem einfachen Sulu (Leibtuch) oder einer schwarzen Sa-Sa-Wai (Liku) oder beiden zusammen über einander, oder auch nur aus einem Liku aus langem (sras, Sa-Sa genannt, dessen sich aber meist nur ältere oder verheirathete Frauen bedienen. Da es der vielen Steine oder Korallenblöcke halber in den meisten Fällen unzweckmässig ist, ein einziges langes Netz zum Umzingeln der Fische auszuspannen, so sucht man den Kreis durch eine Reihe 6 bis 8 Fuss breiter, aber nur 12—15 Fuss langer Netze herzustellen, welche von je zwei sich mit dem Rücken dicht an die Nachbarin am Ende des nächsten Netzes stellenden Frauenzimmern, mit der unteren Seite fest auf den Grund gehalten werden. Oft bilden 8 bis 12 solcher Netze einen recht ansehnlichen Halbkreis, von dessen beiden Enden man noch Leinen mit eingeflochtenen Cocosblättern über und durch das Wasser zieht und diese auf und nieder peitscht, um die Fische vom Entweichen nach den Seiten abzuhalten und in die Netze zu jagen. Auch suchen ausserdem häufig noch einige Frauenzimmer durch Schreien und Schlagen auf das Wasser die Beute zu vergrössern. Die die Netze Haltenden bücken sich von Zeit zu Zeit mit dem Gesicht unter’s Wasser und heben dann, wenn sie die Fische in dem klaren Element ankommen sehen, plötzlich die Netze auf. Die so gefangenen Fische werden in die Seiten- Korbtasche entleert. Diese Methode der Fischerei ist die ergiebigste, und ich habe selbst in der Nähe ') Ein Boot mit einem Ruder in Bewegung setzen. 274 275 meiner Wohnung bei Levuka gesehen, dass Weiber über 1000 Seebarben (Kanaci) von 6 Zoll bis 1 Fuss Länge in einem Fischzuge fingen. In der beschriebenen Weise fischen die Weiber auch Nachts bei Fackelschein, und wenn man z. B. an der Küste von Viti-Levu zwischen Kamba- und Verata-Point in den Abendstunden kreuzt, so sieht man oft gleich einer grossartigen Illumination Hunderte dieser Fackeln sich zu einem reizenden Schauspiel hin und her bewegen. Seitens der männlichen Bevölkerung wird das Fischen ganz anders und mehr als Sport getrieben. Das Fischespeeren, und zwar vom Canoe aus oder zu Fuss längs des Strandes und in den Lachen der Uferriffe, erfordert grosse Uebung und gewinnt dadurch an Reiz. Ein Fischspeer, Sai-Sai (lies: Sä-Sä) genannt, hat 4 Spitzen, die oben an einem gemeinschaftlichen Stiel mit Mangi-Mangi fest angebunden sind, und ist ganz von Holz. Für grössere Fische werden Lanzen mit eiserner Spitze und einem kleinen Widerhaken angewandt. Vorsichtig, meist gebückt und nur dann und wann sich aufrichtend, bei jedem Schritt mit der Fussspitze zuerst in’s Wasser, alles Plätschern vermeidend, schleicht der Jäger mit gehobenem und zum Wurf bereiten Sai-Sai in die Nähe der im seichten Wasser spielenden Fische. Nah genug, holt er kräftig aus und wirft den Speer zwischen die Thiere. Oftmals muss der Wurf wiederholt werden, bis es gelingt, einen Fisch zu erhaschen. Weniger anstrengend und weit erfolgreicher ist das Fischen unter Anwendung von Nduva behufs Betäubung“der Fische. Die Nduva-Pflanze (Derris uliginosa) ist eine an den Ufern und bei Mangroven häufig vorkommende, an ihren glänzenden Blättern leicht kenntliche Schlinspflanze, deren Stengel hauptsächlich ein betäubendes Gift enthält. Ganze Bündel dieser Stengel werden von den Eingeborenen gesammelt, zwischen Steinen zu faseriger Masse zerklopft und dann bei niedrigem Wasser zwischen die Korallenstöcke und Felsen, in denen sich die Fische besonders aufhalten, vertheilend auf den Grund geworfen. Der giftige Saft der Pflanze theilt sich alsbald ringsumher dem Wasser mit und betäubt die Fische derart, dass kleinere sofort daran sterben, grössere hülflos umher- taumeln oder wie leblos auf Seite und Rücken liegen. Nach und nach verliert das Gift durch das hinzu- fliessende reine Wasser seine Kraft und die unter Steinen oder in Höhlungen verborgen gebliebenen grösseren Fische, erholen sich von der Betäubung; sie bleiben aber noch eine Zeit lang verhältnissmässig langsam in ihren Bewegungen und werden noch bevor sie tieferes Wasser und damit ihre Rettung erlangen können, mit dem Sai-Sai erlest. Es ist eine eigenthümliche Thatsache, dass die mit Nduva betäubten Fische als Speise dem Menschen nicht schädlich sind. Eine andere Methode des Fischens seitens der männlichen Eingeborenen ist die mittelst Körbe (Kawwe). Letztere sind rund, haben oben nach innen zu eine trichterförmige Oeffnung, sind aus Lianen- stengeln geflochten und werden mit Lockspeise (gehackten Holothurien, Tintenfischen ete.) versehen. Zum Aalfange gebraucht man Aalkörbe (Taga-ni-duna), ganz in derselben Art wie die europäischen. Natürlich spielt auch hier die Fischangel eine Rolle. Bevor man stählerne Fischhaken kannte, wurden solche aus krumm gewachsenem Holze, Knochen, Perlmutter und Schildpatt gemacht, an einer starken aus Cocosfasern geflochtenen Schnur befestigt und hinter dem Canoe hergeschleppt. Jetzt werden nur noch stählerne Haken benutzt und vermittelst dieser auf dem Riff oder von einem zwischen Riff und Festland vor Anker liegenden Canoe aus Nachts, selten bei Tage, gefischt. Als Köder dienen kleine Süss- und Salzwasserfische, Süsswasser- und Langschwanz-Krebse, der weiche Leib von Eremiten-Krebsen, Tintenfischarme ete. Um kleinere Fische zu angeln, wenn keine Angelhaken vorhanden sind, pflegt man aus den scharfgezähnten Seitenrändern der Pandanus einen Haken zu machen, indem man zwei Randstücke so zusammenbindet, dass die Dornen an beiden Seiten nach oben, d. h. der Schnur zu, stenen. An diese wird dann der Köder befestigt, und ich selbst erzielte günstige Resultate damit. Ebenso wie man sich diese Naturhaken zu verschaffen weiss, stellt man auch Naturnetze her. Man spaltet nämlich ein Rohr und spreizt dasselbe vermittelst zweier 275 276 verschieden langer Querhölzer, so dass dasselbe eine dreieckige gabelförmige Gestalt bekömmt. Alsdann taucht man dasselbe in das auf der Oberfläche der Bäche vielfach schwimmende, von einer dünnleibigen, langbeinigen Spinne herrührende Spinngewebe, und sucht durch mehrfaches Umdrehen einen feinen, äusserst zarten, durchsichtigen, dabei aber doch festen Ueberzug davon zu erhalten. Auf dieses Netz bringt man alsbald Spinnen, Fliegen, Raupen oder dergleichen und wirft das so fertige Fischgeräth auf's Wasser. Alsbald steigen einige Fische empor und blinzeln nach den scheinbar auf der Oberfläche des Wassers zappelnden Insekten; im nächsten Augenblick schiesst ein Fisch empor, gerade durch die Fäden des Netzes und verwickelt sich mit Kiemen oder Brustflossen darin. Er wird abgenommen und einem anderen die Chance geboten. Diese Fangart ist auf Bächen bei Fischen üblich, die nicht an die Angel beissen. Eine weitere sehr ergiebige Art des Fischfanges ist die vermittelst eines Fischzaunes (Ba-ni-ika). Die Wände dieses Fischzaunes sind aus dem etwas mehr als eine Bleifeder diekem Rohr » Ngasau « geflochten. Die einzelnen Rohre stehen fast zollweit auseinander und sind durch zähe Lianenstengel mit einander verbunden. Ein solcher Fischzaun kann wie eine Matte aufgerollt werden und ist meist 7—8 Fuss hoch, d. h. breit, und oft an 300 und mehr Yards lang. Im irgend einer Bucht oder an irgend einem Vorsprung des Landes, um welchen herum gewöhnlich die der Küste entlang ziehenden Fische in die Bucht hinein zu schwärmen pflegen, wird nun der Zaun in einer füllhornähnlichen Form an dazu aufgestellten Pfählen aufgerichtet. Wenn die Pfähle in dem harten Korallenfels-Boden des Uferriffs keinen Halt haben, dann wirft man erst einen dem Umfang des Zaunes entsprechenden niedrigen Steindamm auf, in welchem die Pfähle fussen können und bindet hieran den Zaun fest. In dem geschlossenen spitzen Ende des Zaunes befindet sich die eigentliche Fangkammer, auch wohl zwei, mit dem so construirten Durchschlüpfloch, dass die Fische hinein, aber nicht leicht wieder hinausfinden. Der in solchen Fischzäunen am meisten gefangene Fisch ist der Kanaci (lies Gannadi). Dieser zieht in grossen Schaaren längs der Uferriffe und lässt oft Hunderte, ja Tausende seiner Kameraden in einem solchen Zaun zurück. Ein Schwarm Kanaci macht sich besonders dadurch bemerkbar, dass oft Tausende desselben zugleich über Wasser springen und dadurch ein weithin hörbares Geräusch wie » Schrutt — Schrutt — Schrutt« entsteht. Sobald der in einer niederen Hütte beim Zaune postirte Wächter das Herannahen der Kanaci bemerkt, giebt er seinen Kameraden ein Zeichen, und diese, Jung und Alt, rennen nun schleunigst dorthin und jagen nun unter (seschrei und Geplätscher die in die Umzäunung gerathenen Thiere der Fangkammer zu. Alsdann wird auch noch der Eingang verstopft und die Ebbe abgewartet, um dann bei niedrigem Wasserstande die Fische speeren zu können. Ein solcher Fischzaun bleibt nicht immer an ein und derselben Stelle; die Eingeborenen behaupten, dass die Fische sich mit der Zeit eine solche Stelle merken und sie dann umgehen; auch ist es geboten, dieselben während der stürmischen Jahreszeit, Januar bis Ende April, einzuziehen. Man bedient sich auch kleinerer Zäune, die man aufgerollt zu Hause lässt, bis man damit. wenn während der Fluth die Fische in einem Bache hinaufgestiegen sind, die Mündung desselben plötzlich abzusperren wünscht, um so bei Ebbe den Thieren den Rückzug in’s Meer abzuschneiden. Der Schildkrötenfang. Bei weitem die meisten Schildkröten werden mit Netzen gefangen. Diese Netze sind aus von Cocosnussfasern geflochtenen Mangi-Mangi gemacht und sehr stark. Die Maschen sind 10 bis 12 Zoll gross. An der unteren Seite ist ein mit schweren Muscheln bereihtes Grundtau, an der oberen Seite ein mit leichten Holzstücken versehenes Schwimmtau befestigt. Diese Holzstücke sind so angebunden, dass sie anfangs ruhig auf dem Wasser schwimmen und erst durch ihr plötzliches Hin- und Herschwanken verrathen, dass eine Schildkröte unten im Wasser gegen das Netz andringt oder sich bereits mit den Flippern in den Maschen verwickelt hat. Die Netze sind oft 300 bis 500 Fuss lang und 12 bis 18 Fuss tief. Man lässt sie vom Canoe aus in’s Wasser und falls man sie nicht in der Nähe der Küste oder eines sanft ansteigenden Riffs (d. h. nach dem Lande zu, denn nach aussen fällt es steil ab) 276 277 an Pfähle befestigt, lässt man sie frei treiben. Sobald die schwimmenden Holzstücke auf eine in den Maschen zappelnde Kröte hinweisen, tauchen sofort mehrere Fischer unter und suchen das Thier zu erfassen, indem Einer dasselbe mit Daumen und Zeigefinger in den Augen packt. An die Oberfläche des Wassers gebracht, eilen andere Leute vom Canoe aus zur Hülfe, und bald liegt das Thier auf dem Rücken auf der- Plattform (Ra-Ra) des Canoes. Ein helles, wieherndes Jauchzen seitens der Fischer, und der weithin tönende, langgezogene tiefe Schall der Muschel-Trompete (Ndavui), verkündet alsdann den Freunden am Lande den Erfolg. Der Fang ist nicht ohne Gefahr: besonders die die Schildkröte greifenden Leute müssen sich vor den Haken der Flippers hüten und sind auch der Gefahr ausgesetzt, von Haien, die sich gerne in der Nähe mittelgrosser Schildkröten aufhalten und diesen beizukommen suchen, plötzlich überfallen zu werden. Nur wer die Gier eines Hai kennt, 15 Fuss lange Exemplare beobachtet, gefangen und geöfinet hat, kann begreifen, dass dieser Fisch sogar die hartschaligen grossen Schildkröten anfällt, zerstückelt und verschlingt. Ende 1874 fand ich in der Meerenge zwischen Taviuni und Vanua-Levu, bei der Ansiedelung eines Herrn Parson, eine Schildkröte im Mangrove-Gebüsch, der ein grosses Stück aus der Seite gebissen und dabei ein Stück Ober- und Unterschild mit weggerissen war; ein abgebrochener Haifischzahn steckte noch am Rande der furchtbaren Wunde im Schild. Wir schlachteten das Thier sogleich und fanden das Fleisch vortrefflich. Und als ich im August in Angaloa-Bai an Bord des grossen Pacifie Mail Steamer »Zelandia« war, fing man von ihm aus einen 14 Fuss langen Hai, der alles was nur an Geniess- oder Verschluckbarem vom Boot aus über Bord geworfen war; nebenbei aber auch eine Partie prächtigen Schildpatts, im Magen hatte. In früheren Zeiten war es dem Kaisi (Sklave, Untergebener) bei Todesstrafe verboten (tabu), Schildkrötenfleisch (Vonu) zu essen, es sei denn bei festlichen Gelagen und mit besonderer Erlaubniss des Turanga, wenn die Ueberreste seines Mahles an die Untergebenen vertheilt wurden. Jetzt, wo wenigstens im Küstengebiet der Turanga ohne Weiteres keine Gewalt mehr über Leben und Tod hat, ist von einem solchen Verbot nicht mehr die Rede, indessen wird sich selbst heute noch kein Kaisi erkühnen, eine zufällig ertappte Schildkröte bei Seite zu schaffen und heimlich zu verzehren. Aus diesem Grunde standen früher und stehen auch heute noch die Schildkrötenfischer nur im Dienste des Häuptlings. Schildkrötenfleisch ist der grösste Leckerbissen bei einer Rathsversammlung (Mbosse) von Häuptlingen diverser Distrikte, und die dem Leibe entnommenen, noch ungelegten, haselnuss- und pflaumengrossen Eier der weiblichen Schildkröte, gehen über Alles. Bei einer Versammlung aller hohen Häuptlinge der Colonie vor circa 3 Monaten auf Taviuni, an der auch der Gouverneur, dessen Dollmetscher und einige hohe Beamte Theil nahmen, sollen neben vielen Schweinen, 2 Ochsen ete. über 100 Schildkröten verzehrt worden sein. Die bei derartigen Gelegenheiten gepflogenen Verhandlungen sind bald vergessen, aber noch lange lebt im Gedächtniss der Theilnehmer vas dabei verzehrt wurde und zumal wie viele Schildkröten ihr geröstetes Ende gefunden. Die Schildkröten haben ein zähes Leben; selbst wenn ihnen schon der Hals abgeschnitten und die Flippers aus den Gelenken der Beine getrennt sind, bewegen sie sich und die verstümmelten Gliedmassen noch lange. Selbst nachdem Einiges der Fingeweide entfernt worden ist, pflegen sie noch zuckend in den Lovo (Loch im Boden mit glühend gemachten Steinen) geworfen und dort gebacken zu werden. Ich salı einst Ratu Timothy, den Sohn des Exkönigs Thakombau, einer Schildkröte durch eine grosse am Halse gemachte Oeffnung Theile aus dem Leibe hervorzerren und dieselben, kaum etwas angewärmt von den heissen Steinen des Lovo, verschlingen, während das arme gemarterte Thier scheinbar die furchtbarsten Qualen erlitt. Schliesslich will ich noch bemerken, dass weibliche Schildkröten vielfach gefangen werden, wenn sie Nachts an den flachsandigen Küsten Löcher graben, um ihre Eier darin abzusetzen. 277 278 5. Besuch der Insel Ono. ') Hierzu Tafel 15. Die Insel Ono, im Nordosten von Kandavu belegen und von diesem durch eine 2 nautische Meilen breite Wasserstrasse getrennt, liegt innerhalb des grossen Kandavu-Barrier-Riffs, das noch nördlich von Ono 11 kleinere Inseln (wovon 4 bewohnt) umfasst. Letztere bieten, von den Höhen Onos aus gesehen, mit dem sie in einiger Ferne umziehenden wildschäumenden Riff ein ganz überraschend schönes Bild, zumal wenn sich bei heiterem Wetter die verschiedenen Farben des mehr oder weniger tiefen Wassers deutlich zeigen und von dem herrlichen Dunkelblau der See ausserhalb des Riffs abstechen. Obgleich es meine Absicht war, auch diese Inselchen zu besuchen, so durfte ich es doch dieses Mal bei Eintritt des stürmischen Wetters nicht riskiren. Ono hat mehrere Baien und nur drei nennenswerthe Dörfer. An der Kandavu zugekehrten Südseite, die allein von oben bis unten eigentliche Waldung zeigt, liegt Vampäa °), der Sitz des ersten Häuptlings der Insel. Das Dorf liegt malerisch am Fusse der bewaldeten Hügel, im Scheitel einer nicht sehr tief in das Land einschneidenden Bai. Weil die See bei Südwind stark in die Bai einsteht, ist das Ankern eines kleinen Fahrzeugs während der mehr stürmischen Jahreszeit dort nicht gerathen. Man ankert besser an der Westseite der Insel, in der tiefen, reizenden Nomboallo-Bai (siehe Tafel 15). Letztere schneidet von West nach Ost in’s Land ein und ist auf drei Seiten von Land eingeschlossen. Das Wasser ist hier meist so ruhig wie in einem Teiche, und nur mit Westwind, der aber selten, steht die See in die Bucht. Im Hintergrunde (Osten) der Bai liegt das Dorf Nomboallo. Zwei von Norden und Süden kommende Bäche vereinigen sich eben hinter dem Dorfe, und ihre vereinten Wasser ermöglichen die hier vorhandenen ausgedehnten Taropflanzungen. Während die die Bucht im Norden und Süden einschliessenden Höhen fast sämmtlich kahl sind, ist das von den beiden zwischen vulkanischen Blöcken sich durchwindenden Bächen gebildete Thal hier und da mit üppigen hohen Baumpartien, wie Park-Anlagen, bedeckt, Der nördliche Theil der Insel ist weniger hoch als der südliche; letzterer hat zwei über 1100 engl. Fuss hohe, nur mit dürrem Gras und Farngestrüpp bedeckte Kuppen, die » Gilei-tangane« und »Gilei-alewa«, i. e. der männliche und weibliche Gilei, genannt werden. Diese beiden höchsten Punkte sind der Sage nach in vorchristlicher Zeit von einem mächtigen Geist und seiner Frau bewohnt. gewesen. Das dritte Dorf liegt an der Nordküste, am Ende einer weiten in’s Land einschneidenden Bai und heisst Nangara. Der Name ist von den dort in den Felsenufern befindlichen tiefen Rissen und Höhlen (Gara, lies: Nangara) abzuleiten. Nur ein Weisser, ein Herr Wright, der von dem scheinbar sehr reichlichen Ertrag-seiner Cocos- Palmen lebt, wohnt auf Ono. Auf dem niederen Terrain und in den Thälern gedeiht die Baumwolle ausserordentlich gut, und während diese nützliche Pflanze hier früher selbst von den Eingeborenen cultivirt worden ist, findet man sie jetzt nur noch als wilden Strauch hie und da einsam und verwahrlost. Derartige cotten-stalks mit ihren herrlichen Blumen und den reichen Flocken reifer Wolle erinnern nur zu lebhaft an vergangene gute Zeiten. Noch vor sechs Jahren, als Baumwolle hoch im Preise stand, blickten die Bewohner Vitis mit den besten Hoffnungen in die Zukunft; zur Zeit, nach Jahren harter Arbeit, ist das Land und seine Bewohner über und über verschuldet. Auch Yams gedeihen hier an den niederen Hügelseiten und in den Terrainfalten ausgezeichnet und bilden einen Verkaufsartikel. ') Nach Briefen vom 19. März 1877. ?) Auf der englischen Admiralitätskarte No. 167 »Yambia« genannt. 278 Wenn man an die Ueppigkeit der fast alle Höhen Kandavus bedeckenden Waldungen und Forste, an die dortigen Baumriesen, Palmen, herrlichen Baumfarn etc. und an das dort wuchernde (Grestrüpp eines oft undurchdringlichen Unterholzes gewöhnt ist, so kommt einem die Insel Ono unendlich öde vor. Die kahlen und einsamen Bergpartien mit ihren öden langen Ziekzack-Thälern zu durchwandern, ist unheimlich, und den Blick über den wie versengt aussehenden aschenrothen, mit tiefbraunem und dunkelschlackigem Steingeröll besäeten Boden schweifen zu lassen, gewährt wenig Genuss, und dies um so weniger, als der Boden, von der tropischen Sonne erhitzt, einem Ziegelofen ähnliche Wärme ausstrahlt. Die buschigen Partien der unteren Thäler werden von einer bescheidenen Vogelwelt belebt; hier birgt der dunkle Ivi-Baum (Inocarpus edulis) Chrysoena viridis, Layard, aus den Palmenkronen hört man Lorius solitarius, in den Tarofeldern und Rohrstauden Rallus pectoralis, Less., im niederen Busch Myiagra und Monarcha. Oben auf den Bergen aber ist Alles still und nur eine Eidechse oder Schlange rasselt, durch den Fusstritt des Wanderers erschreckt, in ihr Versteck, und in den vereinzelt stehenden Casuarinen säuselt die frische Brise des Südost-Passates und fächelt die Stirn des sich auf einem flechtenüberzogenen Felsblock ausruhenden Wanderers. Als Beweis, wie wenig einladend für den Nichttouristen das Klettern und Stolpern über die oft sehr steilen. dürren und heissen Hochpartien dieser Insel ist, diene die Thatsache, dass Mr. Wright, obwohl bereits seit acht Jahren auf Ono ansässig, sich nicht zu einer Tour über’s Gebirge hat entschliessen können. und stets einen Umweg zu Boot dieser vorzog, Wohl wenige Inseln der Viti-Gruppe (wenn überhaupt noch eine) zeigen wie Ono in so zu Tage tretender charakteristischer Weise, sowohl an der Küste als auf den Höhen, den vulkanischen Ursprung und eine Hebung des Landes. Wo sich an der Küste nicht riesige Andesit-(?)Blöcke wild über einander seworfen zeigen, bildet ein Chaos von Dolerit-Blöcken groteske Partien, in denen ein brausender Wogen- schwall ein- und auswäscht und das gleich gequetschten Säulenstücken in einander gedrängte Gestein losspült. Dann finden sich wieder Strecken, in deren deutlichen Aschenlager-Straten das kleinere Trümmer- Gestein wie Rosinen in einem Kuchen steckt, oder selbst ganze, ein oder mehrere Fuss breite, Lagen bildet. Ueber solchen Stellen ist auch hie und da die obere Fläche des Küstenlandes mit Auswurfblöcken und Schrotten, wie von einem grossartigen Steinregen herrührend, im wahren Sinne des Wortes dicht übersäet. Da, wo das Wasser zwischen hauslıohen soliden Massen die weniger harten Partien herauswaschen konnte, bildeten sich Höhlen und Tunnel, von denen vorzüglich einer — der etwas südlich von der auf Tafel 15 sichtbaren scharfen Landspitze liegende, mit dem Eingang von der Seeseite — der Einfahrt in einen künstlich ausgeführten Eisenbahntunnel merkwürdig ähnlich sieht. Man kann unter Umständen in diesen Tunnel mit einem kleinen Boot hineinfahren. Er ist wohl an 200 Fuss lang und endet landeinwärts in einer pittoresken wilden Thalschlucht, durch deren zerklüftetes Gestein unter verworrenem Gestrüpp ihm ein in trockener Jahreszeit sehr winziges Rinnsal zufliesst. Zu Regenzeiten mögen hier aber gewaltige "Wassermassen herabtosen und jedenfalls beim Auswaschen dieses Tunnels von der Landseite her bedeutend mitgeholfen haben. Die Decke des Tunnels bildet zugleich eine natürliche Brücke zwischen den am unteren Theil der Schlucht an der Küste sich gegenüber liegenden Höhen. Ergötzlich für den Naturfreund ist hier noch besonders das Ein- und Ausschwärmen unzähliger Collocalia spodiopygia, Peale, deren feines Pfeifen oft zu einem wahren Lärmen wurde. Nestchen derselben konnte ich nicht bemerken; diese befinden sich in den dunklen, unerreichbaren Rissen und Spalten des Gesteins angeklebt. An solche Höhlen knüpft sich auch hier manche Sage und mancher Aberglaube. So behaupten die Ringeborenen von einer, die ich dieses Mal nicht besuchen konnte, dass gegen die Wände derselben zu spuken oder zu schlagen, schlechtes, ungestümes Wetter hervorbringe. Auch auf Ono sind warme Quellen. Diese liegen dicht beim Dorfe Nomboallo, ca. Ys Mile vom Strande, am Fusse eines steilen Hügels im Bette des Baches, und entsenden aus vielen Bodenlöchern auf 279 280 einem Flächenraum von ca. 25 Fuss Länge und 6 Fuss Breite, Wasser und Gas. Das Wasser, nahe den Löchern geschöpft, schmeckt ähnlich wie etwas abgestandenes Selterser-Wasser. Das Gas riecht schwefelig. Der Bodensatz um die Quelllöcher ist rostgelb. Da die Quellen im Bache liegen, so mischt sich ihr Wasser sofort mit dem des Baches. Ebbe und Fluth sind bis zu den Quellen und etwas darüber hinaus bemerkbar. Bei Fluth wird das Wasser des Baches, das hier aber nicht: mehr brack ist, aufgestaut und steigt um ca. 18 Zoll; bei Ebbe ist das Wasser an der tiefsten Stelle, da wo die Gasblasen am lebhaftesten aufsprudeln, noch nicht knietief, so dass man dann recht über den Quelllöchern und möglichst nahe am Boden das unvermischte Quellwasser schöpfen kann. So fand ich die Temperatur des Quellwassers bei Fluth zu 25°R. — 31.25° C., bei Ebbe zu 28°R. —=35°C.;, da das Bachwasser aber nur 23°R.—=29%C. hielt, so kann man die Wärme der Quelle zu 30° R. — ca. 38° ©. wenigstens annehmen. Wie meine Skizze der Nomboallo-Bai auf Tafel 15 zeigt, treten aus den Hügeln schroffe Felswände und Blöcke zu Tage; es war früher Gebrauch seitens der Eingeborenen, in den unzugänglichen Spalten und Höhlungen solcher Wände die Leichen der Häuptlinge beizusetzen. Den Leichnam und die mit der Beisetzung beschäftigten Personen, liess man alsdann an Stricken hinab. Die Besichtigung einer solchen Leichenhöhle, diejenige des kurz nach Einführung des Christenthums verstorbenen letzten heidnischen Chiefs, wurde mir nicht gestattet. Weniger hochgestellte Personen pflegte man (wie auf Ovalau) unter dem überhängenden Felsen einer Hügelseite beizusetzen, und die vordere offene Seite dann mit zu einer Trocken- mauer aufgestapelten Steinen zu verschliessen. Jetzt begräbt man die Todten auf in der Nähe des Dorfes befindlichen Anhöhen oder hohen in die See auslaufenden Landspitzen, eben unter der Erde, errichtet darüber einen einige Fuss hohen mit Steinen eingefassten Hügel, pflanzt auch wohl buntblüthige oder buntblättrige Zierpflanzen (Amaranthus) darauf, und bedeckt die obere platte Fläche mit weissen Korallen- Stückchen und grösseren Klumpen der rothen Orgelkoralle, was sehr nett aussieht. Zwei solcher Gräber sind auf Tafel 15 (links) angedeutet; der Hügel, von welchem ich die Ansicht der Nomboalla-Bai aufnahm, hatte deren noch mehr. Das Dorf Nomboallo liegt nahe der Küste an beiden Ufern des in die Bai mündenden Baches. Im Hofe des Missionairs, eines eingeborenen Lehrers, der der Küste zunächst wohnt, befinden sich mehrere grosse aus dem Boden hervorragende Blöcke eines weissen sehr harten, dem Schwerspath sehr ähnlichen (resteins, das aber wohl ebenso wie an einer anderen Stelle im gebirgigen Centrum der Insel flintige Masse ist. Dort fand ich nämlich plötzlich grosse Feuersteinblöcke, während ich sonst rings herum keine solche sah! Die Eingeborenen nennen dies Mineral » Watunangiwa« und verwenden es für ihre alten Feuersteinschloss- (sewehre. Auch findet sich dort oben die essbare Erde !) (wie auf Viti-Levu) und eine sehr schön ziegelrothe, von der ich annehmen zu dürfen glaube, dass es Laterit ist, ferner eine graue, dem Thonschiefer ähnliche Art. Wirklichen Thon fand ich hinter Nomboallo am Fusse der Hügel zu Tage tretend. Diesen sammeln die Frauen und verwenden ihn zur Töpferei, die ihre, nicht der Männer Arbeit ist. Die Töpfe werden auf einem Untersatz (Kranz) von unten an mit den Händen aufgebaut, und es ist auffallend, wie schön rund sie ohne Drehbank oder Drehstuhl hergestellt werden. So bald die Töpfe wettertrocken sind, werden sie zum Zweck des Brennens zusammengestellt und um und über sie ein Haufen Holz, trockenes Gras und Buschwerk aufgeschichtet,-und dieses dann angezündet. Die Weiber, welche sehr wohl wissen, wie viel Feuerung zum Brennen erforderlich ist. warten plaudernd, essend oder rauchend in der Nähe das Nieder- brennen und genügende Abkühlen der Sanga (Töpfe) ab. Eine andere hellgelb und weissliche thonartige Erde, wird mit Wasser angerührt und in die Haare geschmiert, um, wie Korallenkalk, das Ungeziefer zu tödten. Ich fand keinerlei Versteinerungen, obwohl ich im Feuerstein besonders darnach sah. ') Siehe pg. 220 u. 221 dieses Heftes. 280 ee 2 PT TE a re u EEE RE 281 Auf meiner Skizze der Nomboallo-Bai, liegt links im Seiten-Vordergrund ein Theil eines Hügels, welcher eine braune Färbung hat, wie sie dem versengten kahlen Boden mit seinem schlackigen Geröll- und Trümmergestein eigen ist. Auch an der anderen Seite der Bucht und noch mehr im Hochland im Innern der Insel, finden sich an den Hügeln und Kuppen solche Stellen. Den dürren, brennend heissen Boden, wenn er nicht ganz kahl, überzieht da oben nur ein rauhes, hartes Gras und noch härtere pergamentartige Farn, aus deren Gestrüpp grössere Blöcke vulkanischen Conglomerats hervorschauen. Mit dem magersten steinigen Boden zufrieden, stehen vereinzelt an Abschüssen und auf Hügelkämmen Pandanus und Casuarinen, und bilden eine dem Auge sehr wohlthuende Staffage zu der Einöde dieser Höhen; doch auch niederes, vereinzeltes lorbeerblättriges Buschwerk schmückt stellenweise das Terrain, und besonders freundlich erscheinen dem Wanderer die zart lilafarbigen, heliotropähnlich riechenden Blüthen- büschel des Nungastrauches (Nelitris vitiensis, A. Gray, vulgo Nuganuga, nach Seemann). Ausserdem überzieht der Mbua-la-walla, eine scheinbar anfang- und endlose Pflanze, mit einem aus feinem gelben Bindfaden ähnlichem grossen losen Gewebe, den Boden, Steinblöcke, Baumstumpfe und Büsche. Ihre Blüthe ist nur sehr klein und weiss, und die Frucht ist einer kleinen Wachholderbeere ähnlich. Ich fand diese Pflanze auch vielfach in Kandayu auf Büschen, scheinbar ganz vom Boden isolirt und nur von der Luft lebend. Da wo etwas Humus sich in Spalten und Löchern des Gesteins gesammelt, fehlt es an Farn. Flechten und Moosen nicht. Obgleich Cocos in den sandigen Flats sehr gut gedeihen, sah ich auf Ono nur eine Niu sawa-Palme (Kentia? exorrhiza, Herm. Wendl. nach Seemann), aber keine der sonst steiniges Gebiet liebenden Longe- Longe (Cycas Seemannii, A. Braun), deren Vorkommen ich hier mit Gewissheit erwartet hatte. An (bekannten) Schlangen und Eidechsen fehlt es auf Ono nicht; ich bemerkte die schöne grosse Saumuri (Brachylophus fasciatus, Cuv.) selbst auf Zweigen. — Die Bäche enthalten verhältnissmässig viele Fische, besonders » Wo« und »Nduma« (Aale). — Die schöne rothbraun-mundige Nerita (gross) und die kleinere glatte, sind viel vertreten; ebenso in den Lachen der Taropflanzungen Melanien. — An Land- schnecken fand ich nur eine kleine Helix und eine Stenogyra (?) mit gelbem Thier. Von Insekten will ich hier nur des schönen Scarabaeus mit glänzend schwarzen Flügeldecken und schön braunem Torax mit dunklen Streifen, eines Teliphonus, eines schwarzen Balaninus und der lang- flügeligen Phasma (Acrophylla spec.?) erwähnen. Was ich an Tag- und Nachtfaltern sah, war alles bekannt. Mosquitos giebt es hier Millionen. Es ist merkwürdig, dass trotz der Nähe von Kandavu, wo Platycercus splendens so häufig ist, dieser Vogel auf Ono nicht vorkommt. Auch hieran knüpft sich eine Volkssage. Früher soll nämlich _ Platycercus sehr viel auf der Insel vorgekommen sein und durch sein Geschrei den Geist des Gilei-tangane- Berges in seinem Nachmittagsschläfchen gestört haben. Hierüber erzürnt, soll der Geist einst einen Knittel ergriffen und denselben so unter die erschreckten Vögel geworfen haben, dass sie nach Kandavu geflüchtet und nie wieder zurückzukehren gewagt haben. Während es auf dem nahen Kandavu so oft regnet, regnet es sonderbarer Weise auf dem nahen Ono sehr wenig, bisweilen in sechs Monaten kaum ein einziges Mal. Bemerkungen zu den auf Tafel 16 abgebildeten beiden Götzen von Viti-Levu, ‚Die werthvollen und seltenen Originale der beiden auf Tafel 16 nach gewissenhaften Zeichnungen des Herrn Th. Kleinschmidt en face und en profil abgebildeten Götzen, befinden sich im Privatbesitz Seiner Excellenz des Gouverneurs Sir Arthur Gordon und des früheren Staatssecretairs Hon. J. B. Thurston auf 281 36 282 Viti-Levu. Beide, so berichtet Herr Kleinschmidt, wurden während der Kriege unter dem früheren Gouvernement Thakombau’s und dem jetzigen in Viti-Levu erlangt. Nach dem Aussehen und dem dunklen Braungelb des Walfischzahns, aus dem sie gefertigt, zu schätzen, sind sie jedenfalls sehr, sehr alt. Die Eingeborenen (Häuptlingsfamilien) behaupten, dass sie schon von Grossvater, Urgrossvater und dessen Voreltern verehrt wurden, und nichts an Werth und Verehrung ihnen gleich kam. Maafu, der Kronprinz und frühere Vicekönig, soll gesagt haben, dass sich derartige Götzenbilder im Ganzen zwölf auf der Viti- Gruppe befanden. Herr Kleinschmidt theilt die Ansicht des Herrn Thurston, dass diese Götzen nicht mit Instrumenten gemacht worden sind, welche die Vitianer kannten, sondern dass sie zur Zeit einer Völkerwanderung von Asiaten (?) gemacht wurden. Als Beweis dafür wird die Thatsache angeführt, dass deren nur so wenige auf Viti existiren. Der Güte des Herrn Kleinschmidt verdanken wir neben den prächtigen Zeichnungen auch eine Copie der Notizen, welche sich Sir Arthur Gordon über seinen Götzen (Tafel 16, Fig. 8u.9) gemacht hat. Indem wir dieselben im Nachstehenden abdrucken, glauben wir auch die Uebersetzung des Hrn. Kleinschmidt hinzufügen zu sollen, in welcher dessen Bemerkungen mit cursiver Schrift eingeflochten sind. (HOVERNOR SIR ARTHUR GoRDonN’s NOTE TO THE IpoL FROM THE Napı Distrier (Vır-Levu). »Tavita to-night produced and gave to me the »Nadi Devil«, the idol of the Nadi Distriet. It consists of an Ivory — cut out of whale’s tooth and representing two women back to back with nine hooks below also of ivory. This figure represents »Na Lila vatu« the double wife of........... the Chief God of Nadi, by whom it was given to an old priest........ RE as a Vakadinadina of his priesthood. It or they was or were deposited in a small »bure« enclosed in a large one of the ordinary description. Into the smaller one no man was allowed to enter. It had two doors and the figure stood generally facing both during the day, and was laid in a basket to sleep at night. It stood of itself during the heathen days but since the »lotu« it fell down and could not be made to do anything it had done before. In olden time it spoke with a thin little squeaky voice. Luki has himself heard it when he was a boy. He was passing the bure with a number of some other boys and saw the little figures standing at the door and calling after them in a thin little squeaky voice »Maiivi ko lako«? and adds he saw them wave their hands. Though generally standing in the »bure« they would walk about it and sometimes were to be seen at the door and sometimes up in the roof. They detected thefts, naming the thief if properly supplicated to do so, and when they wanted food, they would name a man and squeak out: So and So has not given me food lately, if he does not give food he will die of the »Lilu«e. When the Lotu had come and the virtue of the charm had departed, the image was hidden by the priest under a post in the house. There Nemani found it hidden in a hollow cocoanut-shell. He kept it at Nawaka and Tavita seems to have appropriated it from him for me. In deutscher Uebersetzung. Heute Abend brachte und gab mir »David« (der verstorbene Ratu Tavita)den »Nandi Teufel« (em (Gegensatz zur christlichen Religion nennt man die heidnische hier » Teufel-Religion« und die Götzen » Teufel«) den Götzen des Nandi-Distrikts (auf Viti-Levu): eine Walfischzahn-Schnitzerei, welche zwei Frauen mit dem Rücken gegen einander darstellt und unten mit neun Haken (zum Aufhängen der dargebrachten Speisen) versehen ist. Diese Figur stellt Na Lila vatu vor, die Doppelfrau von...... (den eigentlichen Namen konnte der Gomerneur nicht erfahren), dem höchsten Gott von Nandi, der sie einem alten Heidenpriester........ (Name fehlt) von........ (Name fehlt) als Bestätigung oder Bewahrheitung seiner Priesterwürde gab. 282 283 Die Figur oder Figuren waren in einem kleinen Tempel innerhalb eines grösseren von gewöhnlicher Form aufgehoben. Der Tempel hatte zwei Thüren, denen gegenüber gewöhnlich das Götzenbild aufgestellt war. Nachts legte man es in einen Korb zum Schlafen. Während der heidnischen Zeit oder der heidnischen Tage stand das Bild allein, seit der Einführung des Christenthums indessen fiel es um und kann nicht mehr dahin gebracht werden, dessen es früher fähig war. In früheren alten Zeiten sprach es mit leiser, feiner, quieckender Stimme. Luki, der Name eines noch lebenden Häuptlings auf Viti-Levu, hörte es selbst, als er noch ein Knabe war. (So etwas glaubt ein Eingeborener, und wenn er auch Christ geworden ist, bis an sein Ende, umd Andere mit ihm.) Mit einer Anzahl anderer Jungen ging er an der Bure (Tempel) vorbei. Er sah die Figürchen an der Thüre stehen und ihnen in leiser, feiner, quieckender Stimme zurufen: Wohin, wohin?! während sie ihnen (den Jungen) mit den Händen zuwinkten. Wenn auch für gewöhnlich in der Bure aufgestellt, spazierten sie doch auch oft darin umher und sogar auf’s Dach. Sie entdeckten Diebereien, nannten die Diebe, wenn in gehöriger Weise darum angegangen, und falls sie zu essen wünschten, nannten sie eines Mannes Namen und quieckten: »Der und der hat mir in letzter Zeit nichts zu essen gebracht; wenn er nicht Esswaaren bringt, wird er an der Auszehrung sterben.« Nach Einführung des Christenthums, als es mit der Wunderkraft des Götzen vorbei war, verbarg ihn der alte Priester unter einem Pfosten des Hauses. Hier fand ihn Nemani (Personenname) in einer leeren Cocosnuss-Schale, behielt ihn und verwahrte ihn in Nawaka (Name eines Dorfes); von ihm, wie es scheint, erhielt ihn David für mich. Erklärung der ethnographischen Gegenstände auf Tafel 16. Eingeborener, fertig für den Ulutoa-W urf. Lali-ni-meke Trommel. N’n Därua (Bass-Instrument). Eingeborener in der Stellung, mit welcher gewöhnlich die Meke-ai-vau (Keulentanz) beginnt. ‚ Lavo-Spiel;, a — Häuptling, b — Gemeinde-Aeltester und Rathgeber des Häuptlings, ce = Mata Offissa (Herold) mit aufgebundenen Haaren, d — Mädchen, Kawa bringend. 6 u. 7. Götzenbild aus Walfisch- (Öachelot) Zahn, im Besitz des Staats-Secretairs J. B. Thurston, Ye der natürlichen Grösse. 8 u. 9. Götzenbild aus Walfisch- (Cachelot) Zahn, im Besitz des Gouverneurs Sir Arthur Gordon, */s der natürlichen Grösse. SR 283 Franz Hübner +F. Die letzten dem Museum Godeffroy aus der Südsee zugegangenen Briefe haben leider die traurige Gewissheit gebracht, dass Franz Hübner am 31. December 1877 auf der zur Duke-of-York-Gruppe gehörigen Insel Meoko ') den Folgen eines Sonnenstiches erlegen ist. Wie den Lesern dieses Journals bekannt, trat Hübner 1875 in die Dienste des Museum Godeffroy und schiffte sich im April desselben Jahres nach den Samoa-Inseln ein. Daselbst im August angelangt, siedelte er alsbald nach den Tonga-Inseln über. Von hier sandte er dem Museum ausser ornithologischen und entomologischen Sammlungen eine grosse Anzahl Menschenschädel,. welche er der Ana-matea-Höhle auf der Insel Atata entnommen hatte. Ueber die durch ihn erschöpfend erforschte Ornis der Inseln Eua und Niuafou hat Dr. O. Finsch in den Proceedings of the Zoological Society, London 1877, berichtet. Im November 1876 reiste Hübner von den Tonga-Inseln ab; im Januar 1877 kam er auf den Duke-of-York-Inseln an und nahm auf Meoko seinen Wohnsitz. Im März 1877 sandte H. von hier die erste, zumal schöne Insekten enthaltende Sammlung nach Hamburg ab, der im November 1877 eine zweite folgte. Letztere enthielt, ausser Insekten aller Ordnungen, Reptilien, Amphibien und Schnecken, eine bedeutende Anzahl Vogelbälge, eine Reihe interessanter ethnographischer Gegenstände und 120 auf Meoko zusammengebrachte Menschenschädel. Von den Insekten der ersten Hübner’schen Sendung wurden eine Reihe von Arten durch Herrn L. Fairmaire in der auf pg. 80 dieses Heftes gegebenen Abhandlung bearbeitet; über interessante Liepidopteren und Orthopteren der zweiten Hübner’schen Sendung hoffen wir im nächsten Hefte berichten zu können. Die von H. eingesandten Vogelbälge haben, wenn auch keine neue Arten, so doch manches interessante Stück ergeben, wie in dem von Dr. Finsch für die Proceedings of the Zoological Society of London verfassten Bericht zu lesen sein wird. Die interessante Frage der Zusammengehörigkeit von Eclectus Linnaei und E. polychlorus als Männchen und Weibchen einer und derselben Form, welche von Dr. A. B. Meyer zuerst angeregt wurde, dürfte durch Hübner’s Sammlungen eine neue Bestätigung gefunden haben. ?) Unter den ethnographischen Gegenständen verdienen 4 Exemplare der bei der Dukduk-Ceremonie auf Duke-of-York gebrauchten Masken besondere Erwähnung, die sich auffallend von den Ceremonie-Masken Neu-Irlands und Neu-Britanniens unterscheiden. ?) Franz Hübner war am 18. November 1846 zu Drossen, Regierungsbezirk Frankfurt a. d. O., geboren; er hatte als Apotheker gelernt und 1871/72 in Halle zoologische Studien gemacht. Sein seltener Forschungstrieb berechtigte zu den besten Hoffnungen. S. ') cf. Mittheilungen der Geogr. Gesellschaft in Hamburg 1876—77, Tafel 6. ?2) ef. Ornithologisches Centralblatt 1878. 3) cf. Christmann & Oberländer, Ozeanien II, pg. 110, mittlere Figur. Druckfehler. Seite 139, Zeile 21 v. o., anstatt „d'un blanc verdätre brillant d’aspect, un peu micace« lies: „dA’un blanc verdätre brillant d’aspect un peu micac6,«. Seite 167, Zeile 2 v. u. anstatt »taf. 20« lies: »taf. 10. 284 ournal des Musenm Godeftroy ef XIV Tafel ı h , | | | | | . | | Hamlurg : L.Friederichsen. & C? li vaWHeier. Druck v. H-Wernuk ı + Chromoderis Godeftroyama. | Garr.). 15.16 Domopsis herpetica, Beh. . | 5_8 Chromod: relielata. | Bease | 1790 Doriopsis vidua, Bsh. | | 9_12 Chromod. histrio, Böh. 2ı Doriopsis tubereulosa | O.et 6.) w Journal des Mus. Godeffroy. Herb. XV. A [C — 2 A La. CA: rar & —t a Sn kalt ER 7 ET EN > Se - TTELN e EL K@ « X en DEE TEEN AUT TER US Jenny Hansen. Hamburg . L.Friederichsen (C?. IS 5 ) I DE N N T, Ö / SR & 5 ie —— Zac S= = £ fi j O8 — —ug N je £ : .% S— IT os ZN AED I were 3 en Sa IC sE= ER - GT ae © 5 [okte) aS2Z N : SL Ze er ie 3 - RR, —IıY ‘ re: 3 See er (Ce —T— — NÄI a get: or a, 0 5) 2, > r De ——— —_ EEE — III N n- x EN x N IT Q J er; ER > 3 Pa Fr = ir \ ESS \ N N = \ UN NN Po & 08 Fe are: = : AZ < = \ >, y AS] Ra) ae 3 — Nick, ; © 2 N | | \ \ | R Berghr. Journal des Hus. Godeffroy . Heft. AV. II [3 29. x N I N\ \ ! SAN Be RE AN II AN, A AN ( N) RR IR j = ES I \E SICS< N KERN‘). S \ N EZ ) 2) (er 4 21 ZER ® 4 /% - 1407 4 a. \ 2 > NBERERN, N e NG Z a \ - N In \\Y/ N Sn NY N S N ) Das, N \ x > ERS, N ( a UST \h / Mr z \ / A Ben N N\ N u. M AIIN EN IN IM / / Hamburg . D.Friederichsen € (2. 3 \ x 6 = z 0 MR N IN 2 NN f & = Fr 3 ST EN m 3 == oe € \ Journal des Hus. Godeffroy . Zaf..IW. an 3 au uuu wuulnlliug & S , ” Mare ul) \ >” N AN S AM _ N NIS, N IS > ae NN u / NIIIIN— ISIS) N SS Di / Hamburg . Z.Hriederichsen € C?. 2 . 2. Bergar. ' ” E Mr ir r 2 e: I ? + . RR \ Bi “ N . a I) . - = 5 * ' * . Pi \ Ren Heft. XIV. Journal des Hus. Codeffroy. Koh Wr Hamburg . L.Friederiehsen € C?. R.Bergh. ı ir # a EB . "al Friederichsen. Ban®= VORM AVTN Journal des Museum Öodeflrov Heft XIV Tafel 6 PDTIE a MeHeuen, DrskvllWernicke ‚Journal des Museun. GodeFlroy Hett XIV Tafel 7. Juh v.W Heuer. Druck v H Wernucke liamburs ; L Friederichsen & C® HETEROMEREN. > -} r F : ‘ ’ y x 5 “ \ A \ . D . 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Heft XIV. Mit 6 Holzschnitten und 16 Tafeln. Redaction: L. Friederichsen. HAMBURG, L. Friederichsen & Co., Land- und Seekartenhandlung. Geographische und nautische Verlagshandlung. 1879. Hübbe-Schleiden, D. J. U.: Ethiopien. — Studien über West-Afrika, mit einer Karte des Handels- Gebiets von West-Aequatoreal-Afrika von L. Friederichsen. 1879. M.10. Friederichsen, L.: Karte des Handeisgebiets von West-Aequatoreal-Afrika, 1:780,000. 1878. M.3. Dahlström, H.: Die Ertragsfähigkeit eines Schleswig-Holsteinischen Seeschifffahrts-Canals, mit einer Karte. 1879. - M.3. Ahlers, J.: Die Einführung der York and Antwerp Rules of General Average. 1373. M3. Entscheidungen des Oberseeamts und der Seeämter des Deutschen Reichs. Herausgegeben im Reichskanzler-Amt. Erster Band. 1. Heft. 1878. M.1.50. Das zweite Heft erscheint Anfang März 1879. Ruths, Valentin: Landschaftliche Vorlagen für Schul- und Privatunterricht. Nach den eigenen Natur- studien auf Stein gezeichnet. 20 Blätter, gr. Folio. M.16. Einzelne Blätter M.1.50. 1879. Friederichsen, L.: Carta geografica de la Repüblica de Costa Rica, 1:500,000. ı876. #9. Au, H.: Mapa de la Repüblica de Guatemala. 1:700,000. 1876. M.8. Mittheilungen der Geographischen Gesellschaft in Hamburg 1876-77. Herausgegeben von L. Friederichsen. 1878. &NM.9. Pfund, J., Dr.: Reisebriefe aus Kordofan und Dar-Fur 1875—76. Herausg. von L. Friederichsen. 1878. NM. 4. Monatliche Uebersicht der Witterung 1876 u. 1877. Herausg. von der Deutschen $eewarte. ä.M.6. Abhandlungen aus dem Gebiete der Naturwissenschaften. Herausgegeben vom naturwissenschaftlichen Verein zu Hamburg-Altona. Vi. 2. 3. 1876. M. 14. (Inhalt: 1. Kirchenpauer: Ueber die Hydroidenfamilie Plumularidae, einzelne Gruppen derselben und ihre Fruchtbehälter, mit 8 Tafeln; 2. Bolau und Pansch: Ueber die menschenähnlichen Affen des Hamburger Museums, mit 2 Tafeln.) - Gatalog des Museum Godeffroy, V. 1874. M.6. VI. 1877. M.3. Verhandlungen des Vereins für naturwissenschaftliche Unterhaltung. Veröffentlicht von J. D.E. Schmeltz. 1876. Mit 6 Tafeln. M.8. Hamburg in naturhistorischer und medicinischer Beziehung. Mit 14 Karten u. Tafeln. 1876. M.10. Friederichsen, L.: Die brittischen Besitzungen in Süd-Afrika. Ein topographisch-statistischer Wegweiser. 1877. TEA. Leudesdorf, M., Dr. med.: Nachrichten über die Gesundheitszustände in verschiedenen Hafen- plätzen. 11. Heft. 1877. M. 2. Wiebel, K. W. M., Prof. Dr.: Die Insel Kephalonia und die Meermühlen von Argostoli. Mit 1 Karte, 3 Skizzen und 5 Holzschnitten. 1873. M. 6. Steinhaus, C. F., Marine-Architekt. Schiffs- und Flaggenkarte. 2. Auflage. 1877. Enthält neben 100 Flaggen die Abbildung des Panzerschiffes »König Wilhelm« und die Abbildungen von 24 ver- schiedenen Schiffsgattungen in den verschiedensten Lagen und Segelstellungen, unter gleichzeitiger 3enennung der einzelnen Schiffstheile in deutscher und englischer Sprache. M. 7.50. Stück, H., Obergeometer, Relief des St. Gotthard. 1:50,000. Im richtigen Verhältniss der Höhe zur Basis. Sauber colorirt. M. 45. Anleitung zur Befahrung der Tatar-Strasse sowie des Amur Limans, nach dem Russischen herausgegeben von General-Consul H. J. Pallisen in St. Petersburg. MM. 6. Karte des Landes zwischen den Flüssen Sigago und Letoga, sowie der Ansiedelungen am Hafen von Apia, nebst Uebersichtskarte der Samoa-Inseln und 3 Ansichten der Insel Upolu. Nach Original-Aufnahmen bearbeitet und gezeichnet von L. Friederichsen. 1:20.700. 1873. M. 6. Der Eisenschiffbau, mit besonderer Beziehung auf den Bau der Dampfschiffe, von C. F. Steinhaus, mit 18 lithogr. Tafeln und 91 Holzschnitten. M. 21. ii nn x In unserem Verlage ist erschienen: \ HAMBURG, im Februar 1879. L. Friederichsen & Co. 2 m 4 I) 97 . N Sr ) b 2): SS B) Ne N 2‘ RSIN) RT SI) 4 SEEN IS > N Wert lei PR (Br. % x =