N N “r c & DEIN 4 KA DOSE nrw Dr RN # LT, RE OEAIY h a 9 NEIN EN Kr RR N ara ES EN Et RN “ ana ahh ara In % KEIKERE * yr f, N# ’ x k ), REEL N aan IR Kashnang Ä N JOURNAL ei ORNITHOLOGIE DEUTSCHES CENTRALORGAN für die gesammite Ornithologie. | In Verbindung mit der Allgemeinen ventarhen oruithulugischen Gearllschaft zu Berlin, mit Beiträgen von Dr. @. Hartlaub, Dr. A. v. Brehm, Dr. ©. Bolle, Prof. Dr. Altum, F. Heine jun., Dr. R. Blasius, Dr. Kutter, Dr. H. Golz, Dr. Ant. Reichenow, W. v. Nathusius, Prof. Dr. Th. Liebe, Herm. Schalow, Prof. Dr. W. Blasius, Dr. H. Bolau, H. Nehrling, J. Rohweder, Ad. Walter, Dr. R. Böhm, Dr. Aug. Müller, Dr. Jul. v. Madaraäsz, Prof. Dr. Landois, Fritz Schulz, &. Mützel, Adolf Mejer, J. Tancr& und anderen Ornithologen des In- und Auslandes, herausgegeben von Prof. Dr. Jean Cabanis, Erster Custos am Königl. Zoologischen Museum der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin; General-Secr. der Allgem. deutschen ornithologischen Gesellschaft zu Berlin. XXXI. Jahrgang. Vierte Folge, 11. Band. Mit 2 colorirten Tafeln. Leipzig, 1883. Verlag von L. A. Kittler. LONDON, PARIS, NEW-YORK, Williams & Norgate. 14. A. Franck, rue Richelieu, 67. B. Westermann & Co. Henrietta Street, Coventgarden. 524 Broadway. Preis des Jahrganges (4 Hefte mit Abbildungen) 20 Rmk. praen. NLBRA 399,20543 Sg Inhalt des XXXI. Jahrganges. (18893.) Vierte Folge. 11. Band. EI. Heft, No. 161. Allgemeine deutsche ornithologische Gesellschaft zu Berlin: . eite 1. Bericht über die (VIl.) Jahresversammlung. Abgehalten zu Berlin vom 21.—23. Septbr. 1882, Erster Sitzungstag, Donnerstag, 21. Septbr. Abends Zweiter Sitzungstag, Freitag, 22. Septbr. > Dritter Sitzungstag, Sonnabend, 23. Septbr. Ser "Aufsätze, Berichte, Briefliches etc. 2. VI. Jahresbericht (1881) des Ausschusses für a0, der Vögel Deutschlands . . . . LER 13 3. Die kurzschnäblige Gans, Anser Fesehuchmchus Baill. ihr Vorkommeni in . Deutschland und ihre Verbreitung im an Von Dr.H.Bolau, Dir. des Zool. Gartens in Hamburg. . . 76 4. A Monograph of the Jacamars and Puffbirds or nn ae and Bucconidae by P. L. Sclater. Bericht von Dr. G. Hartlaub 81 5. Matabele Land and the Victoria Falls. A Naturalist’s Wanderings in the Interior of South Africa, from the lettres and journals of the late Frank Öates. Edited byC. G. Oates. Bericht von Dr. Ant. Reichenow 8 6. Beiträge zur Ornis des nördlichen Illinois. Von H. Nehrling. (or Wahreisel, S.Al6y u... lee ee ne 8A Allgemeine deutsche ornithologische are zu Berlin. 7. Bericht über die Oetober-Sitzung. Verhandelt Berlin, 9. October 1882. (Cabanis: Ueber Colaptes longirostris und Q. Puna.) » » » . . 9 IV Seite 8. Bericht über die November-Sitzung. Verhandelt Berlin, 6. November 1882, (Cabanis: Ueber Oinclus Schulzi n. sp., Phloeotomus Schulzi n. sp.; Chloronerpes tucumanus n. sp. — Kutter: Ueber Graucalus Kochü n. sp. — Schalow: Ueber Chaetura Boehmi n.'sp.) . . . 100 9, Bericht über die December-Sitzung. Verhandelt Berlin, 4. Decbr. 1882. (Cabanis: Ueber Troglodytes (Uropsila) auricularis n. sp.; ein lopus superciliaris n. sp.) . - . 104 10. Bericht über die Januar-Sitzung. yerbandel! Bern 8. ner 1883. (Cabanis: Ueber Orospina pratensis n. gen. et sp.; Phrygilus dor- salös n. sp.; Buarremon (Atlapetes) citrinellus n. sp.; Phacellodomus sincipitalis n. sp. et Ph. maculipectus n. sp. Ohloronerpes (Campias) frontalis n. sp.; Synallaxis superciliosa DSP. 2 23. 2 er Nachrichten: 1. An die Redaction eingegangene Schriften . -. - . »....0..411 II. Heft, No. 162. Aufsätze, Berichte, Briefliches ete. 1. Ueber neue und zweifelhafte Vögel von Celebes. (Vorarbeiten zu einer Vogelfauna der Insel.) Von Wilh, Blasius . .....113 2. Ornithologische Notizen aus Central-Africaa Von Dr. R. Böhm, (Forts. von Jahrg. 1882, S. 178—209.). . . . RER N 02 3. Literarische Rundschau. Von Herman Sch oe EN u eo Allgemeine deutsche ornithologische Gesellschaft zu Berlin: 4. Bericht über die Februar-Sitzung. Verhandelt Berlin, den 5. Februar 1883. (Cabanis: Ueber Contopus brachyrhynchus n. sp.; Myiarehus atriceps n. sp.; Elainea strepera.n. sp.; Elainea grata.n. sp.; Sycalis intermedia n. sp. und Uyanocorax tucumanus n. Sp. —). - . . 214 5. Bericht über die März-Sitzung. (Cabanıs: Ueber Perineiree con- color Cass. und Penthetria Hartlaubi n. sp. — Altum: Strand- vogeljagd auf Zingst. — Reichenow: Ueber Hypochera purpura- scens n. sp. und Corythaix Cabanisi n. sp. — F. Heine: Ueber Cyanaleyon Elisabeth n. sp. — Schalow: Carduelis elegans albi- gularıs m der Mark Brandenburg.) . 1. SR Nachrichten: 6. An die Redaction eingegangene Schriften . . . 2. 2 2 20 „224 OD 0 > III. Heft, No. 163. Aufsätze, Berichte, Briefliches etc. Seite . Ueber die Fortschritte auf dem Gebiete der Ornithologie in den letzten fünf Jahren in faunistischer Beziehung. Von Herman Schalow 2% . Beiträge zur Ornis des nördlichen Illinois. Von H. Nehrling. BEBRISBVORENEHER BA IT) ee ee 288 . Beitrag zur Ornithologie von Alaska. Nach den Sammlungen und Noten von Dr. Arthur Krause und Dr. Aurel Krause. Von Dr. G. Hartlaub- ... EN SE RE EEMDDT . Die Nahrung der Baer a Dhasktebe iss (I 1#272.286 . Beitrag zur Ornis der Philippinen. Von Dr. Kutter - . . ....29 . Unarten der Spechte. Von Ad. Walter . . . a ER Mn . Die us Hyliotha Sw. Von Dr. G. Eat nen SR NAD Allgemeine deutsche ornithologische Gesellschaft Berlin: . Bericht über die April-Sitzung. Verhandelt Berlin, den 2. April 1883. (Bolle: Zur Geschichte des Pfauen. — Ueber das Vorkommen des Naekireiberseinwders Mark.) ws u Wo en aaa een ala \o 333 Nachrichten: . An die Redaction eingegangene Schriften . . . 2 2.2.2.2....885 IV. Heft, No. 164. Aufsätze, Berichte, Briefliches etc. . Die ornithologischen Sammlungen Dr. R. Böhm’s aus Ost-Africa. Nach den schriftlichen Notizen des Reisenden zusammengestellt von Herman Schalow.. . . RE . 887 . Die Brutvögel und Gaeste Bes ass Bo in Hannover. Von Adolf Mejer ... . 368 . Compendium der Be esnonen ralimasa dl en on Ant. Reichenow und Herman Schalow. (Fortsetzung von Jahrg. 1882, S. 449461). . . . . . 399 . Diagnosen einiger neuer Wögel a aus dor ee estonalen Africa. Von Dr. G. Hartlaub . . . . 495 . Thiere der Heimath. Deuksehländ, See er as, Baader. von Adolf und Karl Müller. Bericht von W,. v. Reichenau . . 426 Allgemeine deutsche ornithologische Gesellschaft zu Berlin: 6. Bericht über die Mai-Sitzung. Verhandelt Berlin, Montag den 7. Mai ISSN N ER ET Aero AR e > 7 vI ; Nachrichten: Ne, 7. An die Redaction Sehriften a... 2 il 8. Berichtigung . . es 28% 9. Verkaufs-Anzeige: Nöllniate s Vögel Wäuseht ink 14 PH 12 % Tafeln des Jahrganges. Tab. I. Fig. 1. Orospina pratensis. . . ..... Siehe Seite 108. Fig. 2. Buarremon (Atlapetes) nel aRR,, 0109: v= Tab. II. Fig. 1. Troglodytes (Uropsila) auriceularıs. ,„ »0.41053 Fig. 2. Scytalopus superciliaris. . . .»:. 1 ln Fig. 3. Cinclus Schulzi. . 5 1023 JOURNAL für ORNITHOLOGIE. Einunddreissigster Jahrgang. N: 161. Januar. 1883. Allgemeine Deutsche Ornithologische Gesellschaft zu Berlin. Bericht über die (VIl.) Jahresversammlung. Abgehalten zu Berlin, vom 21. bis 25. September 1882. 1. Sitzungstag. Verhandelt den 21. September Abends 1,8 Uhr, im kleinen Saale des Architekten-Hauses. Anwesend die Herren: E. v. Homeyer (Stolp), Landois (Münster), Hecker (Görlitz), Rud. und Wilhelm Blasius (Braunschweig), Kutter (Neustadt O. S.), v. Nathusius (Königs- born), Rey (Leipzig), F. Schulz (Cordöba), Schumann (Crimmit- schau), P. Wiebke (Hamburg), Reinecke (Quedlinburg), Ja- blonski(Zion), Tancre& (Anklam), Krüger-Velthusen (Span- dau), sowie von Berliner Mitgliedern die Herren: Golz, Bodi- nus, Reichenow, Schalow, Cabanis, Richard Levy, Jahrmargt, Grunack, Sy, Nauwerk, Koch, Lehmann, Stoltz, Mützel und d’Alton. Als Gäste nahmen Theil die Herren: H. Kolbe, Wagner, Matschie, Leibnitz, Schneider und Thelen. Vorsitzende: Herr E. v. Homeyer und Herr Landois. Schriftführer: Herr Schalow. Mit herzlichen Begrüssungsworten an die auswärtigen Mitglieder eröffnet der Vice-Präsident Herr Golz die erste Sitzung der dies- jährigen Jahresversammlung, zu deren Vorsitzenden er die Herren E. v. Homeyer und Landois in Vorschlag bringt. Die Ge- nannten werden durch Acclamation gewählt und nehmen dankend an. Cab. Journ. f. Ornith. XXXI. Jahrg. No. 161. Januar 1883. 1 2). ..2% Bericht ‚über die (VL) Jahresversammlung. Im Beginn der Sitzung, die allein der Erledigung geschäft- licher Angelegenheiten gewidmet war, verlas der Generalsecretär das für die Dauer der Jahresversammlung entworfene Programm, welches mit geringen Modificationen zur Annahme ‚gelangte. Für die Tage der Versammlung wird die folgende Tagesordnung fest- gestellt: Donnerstag, den 21. September Abends 7/, Uhr, im kleinen Saale des Architekten-Hauses. Eröffnung der Jahresversammlung. Wahl der Vorsitzenden. Bericht über das verflossene Geschäftsjahr und Beschlussfassung über beantragte Statutenänderungen. Neuwahl für die ausscheidenden Ausschussmitglieder. Wahl der Revisions- commission. Wahl des Versammlungsortes für das kommende Jahr. Besprechung von Gesellschaftsangelegenheiten. Abendessen im Architekten-Keller. " Freitag, den 22. September, Morgens 9 Uhr im kleinen Saale des Architekten-Hauses. Vorträge. Berichte. Discussionen. Um 11 - Uhr Frühstückspause. Um 2 Uhr Schluss der Sitzung. Gemein- schaftliches Mittagessen im Architektenkeller. Um 4 Uhr Fahrt von der Jannowitzbrücke per Dampfer nach Treptow. Um 7 Uhr Heim- kehr per Stadtbahn nach dem Centralbahnhof. Theaterbesuch. Cafe Bauer. Sonnabend, den 23. September, Morgens 81/, Uhr, Sitzung im Kgl. zoologischen Museum. Vorträge. Berichte. Entgegennahme des Berichtes der Cassen-Revisoren. Um 12 Uhr Fahrt per Stadt- bahn nach dem Zoologischen Garten. Rundgang unter Führung des Directors Dr. Bodinus. Um 4 Uhr Festessen daselbst. Cafe im Freien. Concert. 9 Uhr Fahrt per Stadtbahn nach dem Bahnhof Friedrichstrasse. Freie Zusammenkunft im „Franziskaner.“ Sonntag, den 24. September, Ausflug nach Potsdam. Abfahrt vom Potsdamer Bahnhofe, Morgens 10 Uhr. Heimkehr nach Berlin Abends 8 Uhr. Sitzung im Leipziger Garten. Schluss der Jahres- versammlung. Im Anschluss an diese Tagesordnung wurden die folgenden Vorträge angemeldet: Schalow (Berlin): Ueber die Fortschritte auf dem Gebiete der Ornithologie in den letzten fünf Jahren in faunistischer Beziehung. Landois (Münster): Die Eischaalen der Thiere in histolo- gischer und genetischer Beziehung. W. von Nathusius (Königsbom): Ueber die Bildung der Eischaale. Bericht über die (VII.) Jahresversammlung. 3 Landois (Münster): Mancherlei Sonderbarkeiten aus dem Vogelleben Westphalens. W. Blasius (Braunschweig): Ueber die Fortschritte in der Erforschung der Vogelfauna von Borneo seit 1874 und besonders über die Erfolge von Grabowsky’s Sammlungen in den Jahren 1881 und 1882, und: ‘ Ueber neue und zweifelhafte Vögel von Celebes sowie über zwei durch Dr. Platen gesammelte interessante Arten von Ceram. R. Blasius (Braunschweig): Bericht über die Thätigkeit des Ausschusses für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. Reichenow (Berlin): Bemerkungen über das ornithologische System. Cabanis (Berlin): Ueber die Sammlungen von Fritz Schulz aus dem nordwestlichen Argentinien. Herr Schalow giebt einen eingehenden Bericht über das ver- - flossene Geschäftsjahr sowie über die Verwaltung der Casse und lest den Rechnungsabschluss für das Jahr 1881 mit den erläutern. den Belegen sowie den Entwurf eines Normal-Etats der Gesellschaft vor, welchen er zur Prüfung und demnächstigen Dechargeertheilung einer Revisionscommission überreichen wird. Den Herren G. Schu- mann, R. Blasius und E. Rey wird das Amt der Revisoren übertragen. Bei der statutengemäss stattfindenden Neuwahl der in diesem Jahre ausscheidenden Ausschussmitglieder wurden die Herren Bolle, W. Blasius und Baron König-Warthausen wiedergewählt, neu gewählt wird Herr B. Altum (Eberswalde). Ferner wurde Herr Landois an Stelle des in diesem Jahre verstorbenen Post- directors Pralle in den Ausschuss berufen. Hinsichtlich der Wahl des Versammlungsortes für das folgende Jahr lag eine Einladung unseres Ausschuss-Mitgliedes, des Herrn Director Wiepken, für Oldenburg vor, welche Einladung nach eingehender Besprechung einstimmig angenommen wurde. Für die Zeit der Versammlung wurde der Anfang des Sommers mit der Maassgabe bestimmt, Herrn Director Wiepken, welcher die locale - Geschäftsleitung freundlichst zugesagt hat, die genaue Bestimmung der Tage zu überlassen. Bei dem auf der heutigen Tagesordnung steheriden Passus: Beschlussfassung über beantragte Statutenänderungen, übernimmt Zunächst der Generalsecretär die Motivirung der vorgeschlagenen Aenderungen der bestehenden Statuten. Nach lebhafter Discussion 1F 4 ‚Bericht über die (VIl.) Jahresversammlung. wurde ein Theil der vorgeschlagenen Aenderungen angenommen, ein Theil abgelehnt, da er nicht die statutengemäss erforderliche Majorität von dreivierteln der Anwesenden erhielt und ein dritter Theil von dem Antragsteller zurückgezogen. Als eine erfreuliche Thatsache ist zu constatiren, dass bei diesen Statutenberathungen ein Ausgleich der divergirenden Meinungen aller Betheiligten statt- fand, welcher wohl gestattet der Hoffnung Raum zu geben, dass die seit einigen Jahren zwischen einzelnen Mitgliedern bestehenden persönlichen Meinungsverschiedenheiten hinsichtlich der Behand- lung geschäftlicher Angelegenheiten der Gesellschaft nunmehr als vollständig erledigt zu betrachten sein dürften. Die nach den heu- tigen Beschlüssen abgeänderten Statuten werden nach eingeholter Bestätigung des Gesammtvorstandes im Journal für Ornithologie abgedruckt werden. Nach eilf Uhr schloss der Vorsitzende die erste Sitzung. Die Mitglieder begaben sich in den Architektenkeller, um beim Abendessen noch eine Stunde in zwangloser Unterhaltung zu ver- bringen. Ein Besuch des Cafe Bauer schloss die gesellige Net einigung des ersten Tages. 2. Sitzungstag. Freitag, den 22. September, im kleinen Saale des Architecten- Hauses. Vorsitzender : Herr E. v. Homeyer. Der Generalsecretär bringt eine Anzahl schriftlicher Mit- theilungen und Grüsse für die in Berlin versammelten Ornithologen zur Kenntniss der Anwesenden. Es sind Schreiben mit dem Be- dauern, an den Sitzungen nicht Theil nehmen zu können, von den Herren GrafRoedern (Breslau), v. Pelzeln (Wien), v. Tschusi (Hallein), Dr. Müller (Frankfurt a. M.), W. Thienemann (Zan- genberg), Dr. Quistorp (Greifswald) eingegangen. Im Anschluss an diese Mittheilungen bringt Herr Schalow noch Schreiben der Herren Dr. Bolle (Berlin), Graf Belerpsch (Münden) und Director Wiepken (Oldenburg), sowie zweier Nicht- mitglieder, Dr. Gadow (London) und H. Gätke (Helgoland), zur Kenntniss der Anwesenden. / Die Reihe der Vorträge eröffnet Herr Schalow: Ueber die Fortschritte auf dem Gebiete der Ornithologie in den letzten fünf Jahren in faunistischer Beziehung. Der Vortrag wird im Journal für Ornithologie veröffentlicht werden. Bericht über die (VII.) Jahresversammlung. 5 Herr Reichenow legte eine grössere Anzahl neu erschienener Werke vor, besonders grosse umfangreiche Prachtwerke, und giebt eingehende Referate über den Inhalt derselben. Herr W.Blasius hält einen längeren Vortrag über die Vogel- fauna von Celebes. Derselbe wird, ausführlich bearbeitet, im Jour- nal für Ornithologie erscheinen. Von der Insel Ceram lest Herr W. Blasius zwei interessante Arten den Anwesenden vor, welche von Herrn Dr. Platen gesam- melt worden sind, und knüpft an diese Vorlage eine Reihe von Bemerkungen. Die eine Art ist Monarcha inornata, deren Vorkommen auf Ceram bis jetzt noch nicht nachgewiesen worden war, die an- dere Muscicapa griseosticta Swinh., ein Exemplar im Jugendkleide, welches, soweit dem Vortragenden bekannt, noch nicht beschrieben worden ist. Nach Schluss des Blasius’schen Vortrages trat eine Pause ein, - während welcher in den Räumen des Architektenkellers das Früh- stück eingenommen wurde. Der Tagesordnung gemäss sprach dann Herr Landois: Ueber die Eischaalen der Vögel in histologischer und genetischer Beziehung. Der Vortragende freut sich, in Gegenwart derjenigen deutschen Forscher, -welche auf diesem Gebiete so schöne Resultate der Unter- suchung veröffentlicht, in Gegenwart der Herren v. Nathusius, _ Kutter und R. Blasius, die so wichtige Fischaalenbildung zur Discussion bringen zu können. Da die neuesten Untersuchungen ‘in Kürze durch eine Dissertation eines seiner Schüler publicirt würden und Redner eine eigene Arbeit über diesen Gegenstand in Aussicht stellt, so glauben wir hier von einem kurzen Referat über den Vortrag des Herrn Landois Abstand nehmen zu müssen. Die ‚wichtigen Controversen erfordern eine eingehendere Erörterung. Auf einzelne Punkte des Vortrages haben wir bereits kurz im Or- nithologischen Centralblatte hingewiesen. Mit Rücksicht auf die Darlegungen des Herrn Landois be- merkt Herr v. Nathusius, dass er zuerst das vom Vorredner Gesagte in einer Beziehung ergänzen oder berichtigen möchte. Es ist Herr Professor Landois, welcher das Verdienst hat, in neuerer Zeit zuerst den Weg betreten zu haben, die älteren unvollständigen Untersuchungen zu ergänzen und die histologischen Verhältnisse der Vogel-Eischaale mit den jetzigen wissenschaftlichen Hülfsmitteln zu erforschen. | Gehe er nun auf die Sache ein, so halte er es schon bei der 6 Bericht über die (VIL) Jahresversammlung. engbemessenen Zeit für fruchtbringender, seine schon mehrfach aus- gesprochene Auffassung positiv kurz zu recapituliren, als zu ver- suchen, polemisch auf die Einzelnheiten des eben gehörten Vor- trages einzugehen. Er betrachte die Eihüllen als organisch zum Ei gehörig, und aus der schon an dem noch im Eierstock befind- lichen Ei erwachsen: selbstverständlich aus den Steffen, welche die Secrete des Eileiters hierzu bieten. Von diesem so einfachen Standpunkt aus erklären sich alle beim reifen Ei vorkommenden Erscheinungen, namentlich auch die vom Herrn Vorredner berührten Abnormitäten gewissermassen von selbst. Fast ausnahmslos stellen letztere nur das dar, was sich an andern Zellen, deren Prototyp doch das Ei ist, vielfach beobachten lässt. Doppel- und mehrdottrige Eier gehen hervor aus dem bei andern Zellen alltäglichen Vorgang der endogenen Zellbildung. In der bahnbrechenden Gegenbauer’schen Arbeit ist sogar ein noch im Ovarium befindliches Doppel-Ei abgebildet. Innere Schalenbildung könne nicht überraschen, wenn sämmt- liche Faserhäute des Eies auf derselben typischen Bildung beruhen, also auf einer abnorm entwiekelten innern Fasermembran, ebenso- wohl das Wachsthum einer Kalkschaale stattfinden könne, als dies auf der äussersten Faserhaut — der Membrana testae — regel- mässig stattfindet. Die hervongehobene spirale Anordnung gewisser Faserzüge in der Schalenhaut bedürfe einer besonderen Erklärung nicht, wenn die Eihüllen als ein Organismus betrachtet werden, da spirale . Bildung in Organismen etwas ganz Alltägliches sei. Dass das Eiweiss unter Umständen statt eines wohlgeformten Dotters unregelmässige Dottermassen einschliesse, könne vielleicht darauf beruhen, dass beim Transport die zarten innern Eihäute leicht zerreissen, namentlich bei abnormen sog. Spur-Eiern. Es sei ihm dieses sowohl bei normalen Eiern, z. B. bei einem aus Ham- burg bezogenen frischen Straussen-Ei, als auch bei von Freunden übersandten abnormen Eiern mehrfach entgegengetreten. Ob nicht auch in solchen Eiern mit theilweis zerstörter Structur geringfügige Dotterpartikeln auch bei sorgfältiger Prüfung übersehen werden können, gebe er zur Erwägung. | Die mannigfachen Gestalten monströser Eier scheinen ihm weit verständlicher als organische Gebilde, denn als mechanische. Letzteres erfordere doch wohl, dass man sie durch eine Pression des Eileiters gewissermassen abgeformt betrachte, und gerade Bericht über die (VII.) Jahresversammlung. 2 manche der häufig zu beobachtenden Monstrositäten scheinen ihm die Möglichkeit einer solchen Erklärung auszuschliessen. Für die ganze Frage scheine ihm durch die neuere Arbeit von Dr. Loos über die Eiweissdrüsen im Eileiter der Amphibien und Vögel, auf welche er durch das Repertorium unseres Centralblattes aufmerksam geworden, ein neuer Gesichtspunkt gewonnen. Er erlaube sich kurz zu referiren, dass Loos gefunden haben will, dass auch diese Drüsenzellen die nach Hazmann’s Vorgang jetzt schon in so vielen andern Organismen nachgewiesenen Fasernetze enthalten; dass Loos ferner angiebt, wie der Vorgang in den Ei- weissdrüsen derselbe sei, der schon von andern Drüsen, z. B. den Milchdrüsen, bekannt sei: nämlich ein Auflösungsprocess der Drüsen- zellen selbst. Mit diesem Auflösungs- oder Einschmelzungsprocess könnten jene Fasernetze auf das Ei gelangen und somit in ihnen das so oft gesuchte Material für den Aufbau der Schaalenhaut ge- sehen werden. Der Vortragende habe neuerdings Gelegenheit gehabt, eines der im hiesigen Aquarium von Python bivittatus gelegten Eier zu untersuchen und sich an denselben wiederum überzeugt, dass die Schaalenhaut des Reptilien-Bies Form-Elemente enthalte, welche er unbedingt als organisirte betrachten müsse und deren beträchtliche Dimensionen nicht gestatten, sie mit so zarten Fasern zu identifieiren, als die Eiweissdrüsen-Zellen enthalten. Präparate aus der Schaalen- haut von Python bivittatus liegen hier vor. Wolle man also die Schalenhaut auf jene Fasern zurückführen, so müsse man annehmen, dass diese in lebendem Zustand auf das Ei gelangten und sich dort weiter entwickelten, womit man darauf zurückkäme, der Schaalen- haut den Charakter des organisch Gewachsenen zu vindieiren. Nach Abschluss seiner Untersuchungen hoffe er den Nachweis führen zu können, dass auch jetzt noch gewichtigere Gründe für die Entstehung der Schaalenhaut aus dem Dotterhäutchen des Eier- stock-Eis sprechen, als für die Entstehung aus solchen vom Uterus hinzugetretenen Organismen. Habe aber die Entscheidung dieser Frage ein erhebliches histo- logisches Interesse, so sei vom speciell ornithologischen Standpunkt aus die Frage die wichtigste: ob die Eihüllen, also auch die Schaale, überhaupt ein gewachsener Organismus seien oder nicht. Werde sie bejaht, so sei damit die Bedeutung der Schaalenstructur auch in systematischer Beziehung festgestellt, denn es sei kein Zweifel darüber, dass die unterscheidenden Charaktere eine um so grössere 8 Bericht über die (VII.) Jahresversammlung. systematische Bedeutung gewinnen, je weiter zurück wir sie in der Entwicklungs-Geschichte verfolgen können. Wenn — worüber er noch im Zweifel sei — Landois zugebe oder annehme, dass die Theile der Uterindrüsen, welche sich auf das Ei ablagern sollen, noch so lebensvoll seien, dass aus ihnen die Schaale organisch erwachse, dann würde er unbeschadet an- derer Meinungsverschiedenheiten eine Uebereinstimmung in dem, was er für das Wesentliche halte, freudig begrüssen können. Der Vortragende macht dann noch darauf. aufmerksam, dass er eine kleine Suite verschiedener Eischaalenschliffe und den er- forderlichen mikroskopischen Apparat zur Stelle habe und hoffe, dass deren Prüfung nicht nur seine Auffassung der Schaale als eines Organismus, sondern auch das demonstriren werde, dass die Struc- tur der Eischale etwas Typisches z. B. für die Gruppen der Hühner der Struthioniden etc. etc. durchaus charakteristisch sei. Eine längere Discussion folgte diesen beiden Vorträgen. Herr Landois weist darauf hin, dass es vielleicht auf mechanischem Wege durch Einführen eines Gegenstandes, z. B. einer Gummikugel, in den Eileiter möglich sein würde, einen Beweis für die accessorische Bildung der Eihüllen zu bringen. Herr W. Blasius theilt mit, dass er von einem Huhn eine grosse Anzahl von Eiern erhalten habe, welche sämmtlich eine eigenthümliche spiralige Einschnürung zeigten, von welcher er annahm, dass sie durch eine organische Verletzung des Eileiters entstanden sei und nach seiner Ansicht für eine accessonische Bildung der Eischaale spräche. Mit Bezug auf eine Bemerkung Kutter’s, dass Altum die rauhschaaligen Eier als solche betrachte, welehe männliche, die glatten dagegen als solche, welche weibliche Individuen enthalten, weist Herr Landois auf die Untersuchungen des verstorbenen Blasius hin, .welche dargethan haben, dass die grösseren Eier weibliche, die kleineren männliche Individuen enthalten. Herr Reichenow bemerkt hierzu, dass die kleineren Eier meist die später ge- legten seien. Herr G. Mützel spricht über das Balzen des Tragopans, Oeriornis Temmincki Gr. Seit eine Reihe von Jahren, bemerkt der Vortragende, ist Temminck’s Tragopan überall in Europa eingeführt und fast in allen Zoologischen Gärten zu finden. Nirgends hatte man bisher das eigenthümliche Balzen dieses Vogels beobachtet oder wenigstens dieser Erscheinung grössere Aufmerksamkeit zu- gewendet. Selbst Reisende, welche den Vogel und seine Ver- / Bericht über die (VII.) Jahresversammlung. 9 wandten in ihrer fernen Heimath auffanden und Mittheilungen über deren Freileben machten, schweigen vollständig darüber. Würden ‚jene den Vorgang genügend beobachtet haben, so hätten sie sicher "nicht ermangelt, über die im höchsten Grade eigenthümlichen Ver- änderungen, welche sich dabei in der äusseren Erscheinung des Vogels vollziehen, zu berichten. Das ganze Gesicht unseres Trago- pans ist mit einer blauen sammetartigen Haut bedeckt, welche an der Kehle einen krausen Beutel, hinter dem Auge eine herab- hängende Falte und zur Seite des Halses eine oben mit Federn bedeckte Querwulst bildet. In der Balzzeit nun werden durch ver- mehrten Eintritt von Blut sowohl die auf dem Kopfe befindlichen Hörnchen auf ca. 8 cm Länge gestreckt und geschwellt, als auch die Gesichts- und Kehlhaut sich zu einer hufeisenförmigen, zwei- ‚spitzigen 20 cm langen und 15 cm breiten Scheibe ausdehnt. Die Färbung theilt das Schild in drei Felder, deren glühende Farben in blau und roth dem Ganzen eine solche Pracht verleihen, dass diese kaum von irgend einer Erscheinung an einem anderen Thiere übertroffen werden dürfte. In eingehender und anziehender Form schildert der Vortragende den Vorgang und den Verlauf der Balze und fügt hinzu, dass die Wirklichkeit selbst die begeistertsten ‚Schilderungen überträfe. Zugleich legt der Vortragende von ihm im zoologischen Garten angefertigte Abbildungen vor, welche das Gesicht und die Kehlhaut von Ceriornis satyra Blyth, Temminckü Gr. und Bastingii während der Balze zeigen. Um 2%, Uhr Nachmittags Schluss der Sitzung. Der für den Nachmittag geplante Ausflug nach Treptow musste des schlechten Wetters wegen aufgegeben werden. Nach gemeinsamem Mittagessen im Architektenkeller be- sichtigte ein Theil der Mitglieder die reichen oologischen Samm- lungen des Herrn Grunack. Später wurden Theater besucht und gemeinsam im Zu Restaurant zu Abend gegessen. 3 en ngstag. Sonnabend den 23. September, Morgens halb neun Uhr im Kgl. Zoologischen Museum. Vorsitzender: Herr Landois. Herr W. Blasius verliest im Auftrage seines Bruders, der zu seinem Bedauern vor Schluss der Versammlung Berlin hat ver- lassen müssen, dessen Bericht über die Thätigkeit des Ausschusses für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. Dieser Be- 10 Bericht über die (VII) Jahresversammlung. richt ist im Ornithologischen Centralblatt, Nr. 21 und 22, November 1882 abgedruckt, worauf hiermit verwiesen sei. Herr W.Blasius bringt im Namen des HerrnR. Blasius den Antrag ein, den Beobachtungsstationen im Etat einen grösseren Be- trag als bisher zu bewilligen. Der Generalsecretär. weist darauf hin, dass das verflossene Gesellschaftsjahr bereits mit einem Defieit abschliesse, und dass zu seinem Bedauern zur Verstärkung der betreffenden Position im Etat keine Mittel vorhanden seien. Herr Cabanis legt aus den grossen Sammlungen, welche von Herrn Fritz Schulz während seines fünfzehnjährigen Aufent- halts in Argentinien zusammengebracht worden sind, eine Anzahl neuer Arten vor und charakterisirt dieselben. Herr F. Schulz fügt den Darstellungen des Vorredners eine Reihe interessanter biologischer Details hinzu und lenkt die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf die reichen von ihm heim- gebrachten oologischen Sammlungen. Die neuen, zum Theil wissenschaftlich höchst interessanten, meistens in Tucuman von Herrn Fr. Schulz entdeckten Arten sollen in den nächsten Heften des Journals für Ornithologie veröffentlicht werden. Herr Reichenow bespricht hurz den ersten Theil seines Buches: Die Vögel der zoologischen Gärten. (Leipzig 1882 Thl. 1. Verlag von L. A. Kittler.) Das dargestellte System ist, wenngleich an ältere sich an- lehnend, hinsichtlich der Folge und Begrenzung der Gruppen grösstentheills neu und auf die eingehendsten eigenen Unter- suchungen des Verfassers basirt. Zum ersten Male ist hier das System der Vögel vom Standpunkte der Descendenztheorie im Speciellen durchgeführt. Somit nimmt das Buch in systematischer Beziehung trotz seines populären Titels die Kritik für wissen- schaftliche Arbeiten in Anspruch. Der Vortragende weist auf ein- zelne Gesichtspunkte hin, welche für ihn bei der systematischen Anordnung sowohl des ganzen Gegenstandes wie auch innerhalb einzelner Gruppen massgebend gewesen sind. Auch bei der Be- arbeitung des zweiten Bandes haben sich für ihn einzelne in- teressante Ergebnisse gefunden, von denen er nur zwei hier be- rühren möchte. Der eine bezieht sich auf die systematische Stel- lung der Honiganzeiger, Indicatoridae. Der Vortragende weist auf eine sehr nahe Verwandtschaft dieser Vögel mit unserem Wendehals hin und erörtert eingehend die Uebereinstimmungen an einzelnen Körpertheilen der beiden genannten Familien, die sich Bericht über die (VII.) Jahresversammlung. 11 auch in der Biologie bestätigt finden. Ferner bespricht Herr Reichenow eine Reihe von Madagascarformen, die Gattungen Leptosomus, Brachypteracias, Geobiastes und Atelornis, welche er mit Gray zu einer Gruppe vereinigt und den Raken anreiht. ‘Herr Kutter bemerkt hierzu, dass die Eier der genannten Gattungen durchaus den Charakter der Rakeneier trügen. - — Berr W. Blasius macht bei der bereits stark vorgeschrittenen Zeit an Stelle seines Vortrags nur einige kurze Mittheilungen über die ornithologischen Sammlungen, welche von Herrn Grabowsky auf Borneo gemacht worden sind. Er bespricht kurz die einzelnen Distriete und Gebiete, in denen der Reisende thätig war, und giebt eine Uebersicht der Arten, welche durch Grabowsky als nur für das betreffende Gebiet nachgewiesen worden sind. Neue Arten haben die Sammlungen bisher nicht enthalten; es fanden sich in ihnen eine Anzahl interessanter Dunenkleider, von denen s. Z. Be- schreibungen werden mitgetheilt werden. Da die Revisionscommission die Durchsicht der Rechnungen noch nicht beendet hat, so wird dieselbe ermächtigt, im Auftrage der Gesellschaft unter Vorbehalt der Richtigkeit die Decharge zu ertheilen. Gegen halb zwölf Uhr schloss Herr Landois die Sitzung. Die Mitglieder fuhren mit der Stadtbahn nach dem Zoologischen Garten, wo in dem Restaurant das Frühstück eingenommen und alsdann unter der Führung des Herrn 'Bodinus ein Rundgang angetreten und die interessanten Formen der Vogelwelt eingehend besichtigt wurden. Von neueren interessanten Erwerbungen des Berliner Zoologischen Gartens, welche besonders die Aufmersam- ‚keit der Ornithologen erregten, nennen wir an dieser Stelle: Thrasaötus harpyia, Gyps Kolbü, Bubo lacteus, Plotus anhinga, Anas metopias, Sarcidiornis melanonota, Brenthus jubatus, Pseudolor chionis, Grus collaris und leucogeranus, Oreopelia montana, Columba maculata , Meleagris ocellata, Phasianus Ellioti, Coracıina scutata, Ohasmorhynchus nudicollis. Gegen halb fünf Uhr war der Rundgang beendet. Es folgte die Festtafel im Kaiserzimmer des Restaurationsgebäudes, welche den grössten Theil der an der Jahresversammlung Theilnehmenden bei fröhlichem Mahl und heiterem Geplauder vereinigte. Nach dem Essen fand noch eine Sitzung. der Ausschussmit- glieder statt, an welcher auch der Generalsecretär Theil nahm, und in der das Budget für das kommende Jahr aufgestellt wurde. 12 Bericht über die (VII.) Jahresversammlung. Die Stadtbahn brachte die Mitglieder zum „Franziskaner,“ wo man bis zu später Stunde beisammen blieb. Diese Versammlung bildet den Schluss der Jahresversammlung. Am Sonntag fanden keine offieiellen Sitzungen mehr statt. Die einzelnen auswärtigen Mitglieder besuchten die verschiedenen Sammlungen Berlins und kehrten mit den. Abendzügen in ihre Heimath zurück. Landois. Schalow. Cabanis, Gen.-Secr. a 1. Jahresbericht. (1881) des Ausschusses für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. Verzeichniss der Mitarbeiter. I. Norddeutschland. . Westlicher Theil, Oldenburg, Hannover, Bremen, Hamburg, Schleswig, Holstein. Director C. F. Wiepken, Oldenburg. Organist H. Fick, Grasberg (Stade). Custos Fr. Böckmann, Hamburg. Lehrer Erichsen und Paulsen, Flensburg. Gymnasiallehrer Rohweder, Husum. . Mittlerer Theil, Altmark, Mittelmark, Priegnitz, Uckermark, Mecklenburg, westliches Pommern. Dr. Quistorp, Greifswald. . Oestlicher Theil, Neumark, östliches Pommern, Posen. Beobachter fehlen. . Provinz Preussen. Förster Spalding, Zymna bei Turoscheln. II. Mitteldeutschland. . Westlicher Theil, Rheinprovinz, Westfalen, Kurhessen. Baumeister C. Sachse, Altenkirchen. . Mittlerer Theil, Harz, Thüringen, Anhalt, Provinz Sachsen (südlicher Theil), Königreich Sachsen. Moritz Neumann, Grossenhain. Förster Gellrich, Ottenstein, ÖOberförster Dürking, Holzminden. Oberförster Lüders, Schiesshaus (Solling). Forstaspirant Eilers, Wieda (Harz). Oberförster Stukenbrok, Zorge (Harz). Oberförster v. Vultejus, Walkenried (Harz). 14 10. 11. 12. VI. Jahresbericht (1881) des Ausschusses Forstmeister Beling, Seesen. (Harz). Oberförster Achilles, Langelsheim (Harz). Oberförster Thiele, Allrode (Harz). Förster Busch, Steterburg. Dr. R. Blasius, Braunschweig. Oberförster Langerfeldt, Riddagshausen. Förster de Lamare, Marienthal. Oberförster Uhde, Gr. Rohde. Oberförster Wolff, Brunsleberfelde. Oberförster Uhde, Calvörde. . Oestlicher Theil, Schlesien und Riesengebirge. Oberstabsarzt Dr. Kutter, Neustadt O/Schl. P. Kollibay, Neustadt O/Schl. III. Süddeutschland und Oesterreich-Ungarn. . Westlicher Theil, Elsass-Lothringen, Pfalz, Grossherzogthum Hessen, Baden, Württemberg. Beobachter fehlen. . Mittlerer Theil, Baiern, Böhmerwald. Pfarrer Jäksel, Windsheim. Eduard Tauber, Tückelhausen. Oestlicher Theil, Oesterreich, Böhmen, Mähren, Ungarn. Dr. Mich. Greisiger, Sceges-Bela (Ober-Ungarn). Förster Ant. Kozyan, Oravitz (Arva), (Ober-Ungarn). Professor Em. Urban, Tropnau (Schlesien). Vicegespann J. v. Csatö, Nagy-Enjed (Siebenbürgen). IV. Alpenland. Westlicher Theil, Schweiz. Beobachter fehlen. Oestlicher Theil, Salzburg, Tyrol, Steyermark, Kärnten, Krain, . Istrien. ; Vietor Ritter v. Tsehusi-Schmidhoffen, Hallein. Piarrer Blasius-Hanf, Mariahof (Ober-Steyermark). Öberlehrer Fr. Krıso, Mariahof (Ober-Steyermark). Graf Jos. Platz, Schioss Freudenau (Unter-Steyermark). Dr. B. Schiavuzzi, Pirano (Istrien). Die unterzeichneten Mitglieder des Ausschusses für Beob- achtungsstationen der Vögel Deutschlands legen im Nachfolgenden den 6. Jahresbericht vor, der die Zeit vom 1. November 1880 bis zum 1. November 1881 umfasst. Das eingelaufene Material wurde in der Weise vertheilt, dass Dr. R. Blasius neben der Gesammtredaction des Berichtes die Gattungen Luscrola, Oyanecula, Erythacus, Ruticilla, Turdus, Sazxicola, Pratincola, Oinclus, Motacılla, Anthus, Accentor, Regulus und Sylvia im weitesten Sinne, J. Tancre sämmtliche übrigen Sing- für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 15 vögel bis auf die Familie der Corviden, Dr. A. Müller die Cor- viden, sämmtliche Schreivögel, Raubvögel, Tauben und Hühner und J. Rohweder die Sumpf- und Schwimmvögel übernahm. Herrn von Tschusi-Schmidhoffen sind wir wieder zu - grossem Danke verpflichtet dafür, dass er uns eine Reihe ornitho- logischer Notizen österreichischer Beobachter zur Bearbeitung überliess. Ein ganz besonderes Interesse an unserem Jahresberichte nahm ‚Seine Kaiserliche Hoheit der Kronprinz Rudolf von ‚Oesterreich, indem er uns speciell in Bezug auf die Verbrei- tung der Raubvögel in Oesterreich-Ungarn eine Reihe der interes- ‚ santesten Notizen zukommen liess, die als Ergänzung zu dem Be- richte jetzt abgedruckt sind. ‘ Im April dieses Jahres hat sich in Wien auf Anregung Seiner Kaiserlichen Hoheit des Kronprinzen Rudolf ein Co- mite für Beobachtungsstationen der Vögel Oesterreich - Ungarns gebildet, das für die Folge die sämmtlichen aus Oesterreich einlaufenden ornithologischen Notizen bearbeiten wird; diese werden demnach dieses Mal in unseren Jahresberichten zuletzt er- scheinen. Um so dringender tritt an uns die Mahnung heran, die Lücken, die die beobachtende Ornithologie in unserem engeren Vaterlande. noch kennt, mit möglichster Gründlichkeit auszufüllen. Es ist dazu noch eine grössere Anzahl von Beobachtern erforderlich und eine genaue Beobachtung der ornithologischen Erscheinungen selbst. In der exactesten Weise hat Herr v. Tschusi auf die einzelnen hierher gehörigen Punkte in einer für die österreichischen Beobachter ausgearbeiteten Instruction aufmerksam gemacht, der wir die nachfolgenden für Deutschland wichtigsten Sätze entnehmen. Als Beobachtungszeit wird das Kalenderjahr festgesetzt. Um das Zusammenstellen des uns zukommenden ornitho- logischen Materials zu erleichtern, wird Folgendes der Berück- siehtisung der Herren Einsender dringendst empfoblen: 1. Foliobogen für das Manuscript zu wählen. 2. Die Bogen nur auf „einer Seite“ zu beschreiben. 3. Sich der systematischen Reihenfolge und der lateinischen Benennungen zu bedienen, wie sie das in Kürze erscheinende „Verzeichniss der Vögel Deutschlands“ von E. v. Homeyer enthält. 4. Alles, was auf eine Art Bezug hat, unter dem Namen der- selben zu vereinigen und zwischen jeder "folgenden Species einen mindestens einen Centimeter breiten freien Raum zu lassen, damit jede auf den einzelnen Bogen angeführte Art leicht un werden kann. 5. Die Manuseripte im Januar einzusenden, da in der ersten Hälfte des Februars mit der Bearbeitung derselben begonnen wird. Bei den Einsendungen der Beobachtungsnotizen ist Folgendes besonders zu berücksichtigen: 16 V]l. Jahresbericht (1881) des Ausschusses I. Angabe der Grenzen des Beobachtungs - Gebietes, wo| möglich mit einer kurzen Schilderung der topographischen | Beschaffenheit desselben. | | II. Vorkommen. | 1. Welche Vogelarten sind Ihnen vorzüglich bekannt geworden und welche ortsüblichen Benennungen führen dieselben ? | 2. Welche Arten sind Ihnen als das ganze Jahr in derselben Oertlichkeit bleibend bekannt (Standvögel)? | 3. Welche Arten verändern nach der Jahreszeit ihren Stand- ort (Strichvögel)? 4. Welche Arten werden nur am Durchzuge (im Frühjahr oder Herbst oder zu beiden Zugzeiten) beobachtet (Durchzugs- vögel) ? 5. Welche Arten sind als aussergewöhnliche Erscheinungen zu betrachten, und welche Gründe halten Sie für die Ursache ihres Kommens? 6. Welche Arten sind bei Ihnen selten, sparsam oder häufig? 7. Welche Arten kommen gleichzeitig in der Ebene und im use vor und bis zu welcher Höhe steigen dieselben in diesem empor ? R 8. Haben Sie beobachtet, dass sich bei Ihnen eine Art auf- fallend vermehrt oder vermindert hat, dass mit der Vermehrung einer Art eine andere verschwindet oder sich vermindert; geschah dies, weil sich die Bedingungen, die jede Art an ihren Aufenthalts- ort stellt, geändert haben, oder aus welchen anderen Gründen ? 9. Fehlen sonst gemeine Vögel (z. B. Sperlinge, Schwalben, Elstern ete.) in Ihrem Beobachtungsgebiete und was betrachten Sie als Ursache dieses Fehlens? 10. Haben Sie Sommervögel überwinternd und Wintervögel über Sommer beobachtet und welche Arten waren es? 11. Finden sich bei Ihnen bei gewissen Arten bestimmte Farbenänderungen, Bastarde oder Hybriden ? 12. Haben Sie beobachtet, dass ein Vogel, der sich durch ge- wisse Eigenthümlichkeit von allen anderen seiner Art unterschied, durch mehrere Jahre zu demselben Orte zurückkehrte? III. Bezüglich des Zuges ist zu notiren: . Das erste Erscheinen. . Das Eintreffen der Hauptmasse, Das Eintreffen der Nachzügler. Der Beginn des Abzuges. . Der Abzug der Hauptmasse. . Der Abzug der Nachzügler. Bei welchen Arten haben Sie im Frühjahr einen Rückzug beobachtet und welche Gründe können denselben veranlasst haben ? Betheiligten sich alle Individuen einer Art oder nur ein Theil NSIOSTPODH En RENT EIERN BE AR U ‚als alte? für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. M En daran und wann und bei welcher Witterung erschienen sie. wieder ? 8. Die Zugrichtung der Vögel im Allgemeinen und der ein- en Arten im Speciellen, so wie die Tages- oder Nachtzeit des uges 9, Die Witterung und Windrichtung am Beobachtungstage, und bei ungewöhnlichen Vogelzügen auch die des vorhergehenden und folgenden Tages. - 10. Welche Arten beobachteten Sie mit dem Winde, welche esen denselben ziehend ? - 11. Welehe Oertlichkeiten werden in Ihrer Gegend von ge- wissen Arten als Rastplätze aufgesucht? Sind dieselben nach den Jahreszeiten verschieden und was halten Sie als Grund des Besuches derselben ? 12. Haben Sie darüber Beobachtungen angestellt, ob Männchen nd Weibchen, junge und alte Vögel bestimmter Art gesondert oder usammen ziehen? ob, wo Ersteres der Fall, deren Zugzeit eine verschiedene ist? 15. Welche Arten erscheinen einzeln, paarweise, in Flügen der in Schaaren ? 14. Welche Arten sind bei Ihnen eingewandert oder ver- runden und welche Gründe halten Sie als Veranlassung dieser Veränderung? Wir machen hier speciell auf folgende Arten auf- merksam: Schwarzer Milan (Milvus ater), Röthelfalke (Falco cenchris), Blauracke (Coracias garrula), Gartenammer (Emberiza hortulana), Grauammer (Embderiza miliaria), Girlitz (Loxia serinus), Staar (Sturnus vulgaris), Wachholderdrossel (Turdus pilaris), Stein- röthel (Petrocincla sawatihs) und Storch (Ciconia alba). 15. Wird die Zugriehtung bei Ihnen durch den Lauf eines Flusses, durch die Biegungen eines Thales oder Gebirges bedingt? Wird dort, wo sich in der Zuglinie ein Gebirge befindet, dieses überflogen oder umgangen ? 16. Welche Arten weichen einem solchen Hindernisse aus und Biete überfliegen dasselbe ? IV. Brütegeschäft. 1. Wie oft brüten die von Ihnen beobachteten Vögel? 2. Wann fanden Sie die einzelnen Gelege und aus wie viel Eiern bestanden dieselben ? 3. In welehen Zwischenräumen wurden die einzelnen Eier \ gelegt? - 4. Wie lange dauerte die Bebrütung, und nahm auch das ' Männchen daran Theil, und wann löste es das Weibchen ab? 5. Bei welchen Eiern haben Sie Albinismus, Erythrismus und - Melanismus beobachtet ? 6. Legen junge Vögel anders gefärbte und geformte Eier 7. Welche Arten benützen dasselbe Nest zu einer zweiten Cab. Journ. £. Ornith. XXXT. Jahrg. No. 161. Januar 1883. 8 18 VI. Jahresbericht (1881) des Ausschusses Brut im selben oder im folgenden Jahre und welche bauen stets ein neues? 8. Welche Oertlichkeiten werden von gewissen Arten als Nist- platz bevorzugt, in welcher Höhe fanden Sie die Nester und aus welchem Material waren dieselben gefertigt? 9. Bei welehen Arten haben Sie eine abweichende Nistweise, einen abweichenden Nestbau beobachtet und was halten Sie als die veranlassende Ursache desselben ? 10. Sind Ihnen grössere Brut-Colonien,; z. B. von Reihern, Möven, Seeschwalben, Saatkrähen, Uferschwalben etc. bekannt, wo befinden sich dieselben, aus wie viel Paaren bestehen sie beiläufig und haben Sie eine Vermehrung oder Verminderung beobachtet? 11. Sind Ihnen Horstplätze von Adlern und Geiern bekannt und wo befinden sich dieselben ? V. Biologische Beobachtungen aller Art, - so wie Beobachtungen über den Federwechsel der Vögel, wenn sie auf eigenen Erfahrungen beruhen, sind uns gleichfalls willkommen und werden Benutzung finden. Wie im. vorjährigen Berichte sind die einzelnen Vögel in systematischer Ordnung mit fortlaufenden Zahlen aufgeführt. Indem wir allen Beobachtern, die Notizen eingeschickt haben, unseren verbindlichsten Dank aussprechen, bitten wir die dem- nächst einzusendenden Beobachtungen bis zum Schluss des Jahres 1832 auszudehnen, um übereinstimmend mit dem österreichischen Comite die Jahresberichte künftig für das Kalenderjahr heraus- geben zu können. Die nächsten Berichte für die Zeit vom 1. November 1881 bis zum 31. December 1882 würden dann an Dr. R. Blasius (Braun- schweig) im Januar 1883 zu- übersenden sein. Dr. R. Blasius. Dr. A. Müller. J. Rohweder. R. Tancre. 1. Lusciola Luscinia L. — Nachtigall. Als Ankunfts- resp. Abzugszeiten sind angegeben: Für Istrien (Salvore) 18. April, Hallein 12. April (am 26. April im Garten ge- sungen) und 29. August (Tag vorher N.-W. Wind; starker Schnee- fall im Gebirge, Regen im Thale), 28. September die letzte beob- achtet; Altenkirchen 19. April, Troppau und Neustadt O/Schl. 28. April, Holzminden 16. April, Walkenried 3. Mai, Steterkurg 27. April, Marienthal 26. April und 2. September, Calvörde 2. Mai die erste, 10. Mai in Masse, 15. September die letzten. Oldenburg 18. April, Grasberg 5. Mai, Hamburg 1. Mai zuerst gesungen, Flensburg 22. Mai geschlagen. In Braunschweig wurden bereits am 26. April 4 frische Eier gefunden, in Marienthal am 18. Mai das erste Gelege, in Neustadt am 6. Juni nackte Jungen, in Salvore am 31. Mai Nest mit ungen. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 19 In Marienthal wurden nur wenige Paare beobachtet. 2. Luseiola philomela Behst. — Sprosser. Kam in Nagy-Enjed am 16. April, in Greifswald, wie alljähr- lich, am 28. April an. ° 3. Oyanecula suecica L. — Blaukelchen. In Tückelhausen passiren sie im Frühjahr zwischen Anfang und Mitte April, 8. April wurden die ersten beobachtet (im Jahre 1880 am 6. April die ersten), in Brzezetz (Kreis Kosel) kamen sie am 13. April an, in Grossenhain wurde in einer engen Strasse der - Stadt, in der Nähe des Marktes am 15. April ein 2 ergriffen, welches wohl durch das Gaslicht des in der Mitte des Marktes befindlichen ' Candelabers irre geworden und vom Zuge abgekommen sein mochte. In den österreichischen Beobachtungsnotizen ist das roth- sternige (©. suecica Z.) von dem weisssternigen (Ö. leuco- cyanea Br.) getrennt, das erstere in Mariahof am 6. Mai beob- achtet, von dem letzteren in Mariahof am 12. April 2 — amıl. October & und $, in Hallein 22. August und 17. October (starker Schneefall) je 1 Stück, in Troppau am 10. April einige. 4. Erythacus rubeculus L. — Rothkelchen. Ueber Vorkommen und Zugverhältnisse liegen folgende No- ‚tizen vor: In Salvore am 31. März und 12., 13. und 15. September und 7. und 13. December, in Mariahof am 10. März 1 Stück, am 12. März mehrere, am 29. März viele, in Nagy-Enjed am 27. März, in Hallein am 8. März 2 Stück, am 12. März mehrere, am 24. März (nach Südsturm in der Nacht) viele — und am 18. October (bei W.-Wind, zwischen — 1'/;° und + 2° R. schwankender Temperatur ' und Schneefall) viele, am 25. October 1 Stück, vom 2. bis 4. No- ' vember einzelne, am 15. November das letzte, in Szepes-Bela 25. ' September, 12. October 2 Stück, 30. October Stück, 4. November 162 bis —8° R. und Schnee) '7 Stück an der Poper, Oravitz am öl. März mehrere (Nord-Wind, Temperatur unter 0° R.) und 21. ‚bis 24. October 4—5 Stück, 5. November einzelne, 23. December '1 Stück, Tückelhausen 1. April die ersten, Altenkirchen 24. Februar die ersten, 9 März gesungen, Neustadt '0/Schl. 19. März einzelne, ‘30. März zahlreich, Walkenried 7. März und 28. October, Seesen noch den ganzen October hindurch, Marienthal 15. Januar '1 Exemplar beobachtet, 15. März 5 Stück durchziehend, Cal- vörde 30. März bis 2. October, in Gr. Rohde bis 4. Januar, ' Oldenburg 16. März singend, Flensburg 14. April zahireich vorhanden, ‚nachdem der lang anhaltende Ostwind nach West gedreht, am 8. December bei mildem Wetter 2 Exemplare den Frühlingsgesang anstimmend. In Altenkirchen wurden am 11. Mai 6 frische Eier, in ‚Neustadt O/Schl. am 18. Mai 6 Eier, am 6. Juni nackte Junge, in Grossenhain am 17. Juli seit einigen Tagen ausgeflogene, in ‚Flensburg am 10. Juni flügge Junge, in Marienthal am 9. Mai erste Brut. 9* 20 VI. Jahresbericht (1831) des Ausschusses In Zorge haben sie auffallend wenig gebrütet, sonst wird be- richtet, dass sie häufiger vorgekommen sind, so sind sie in Seesen besonders gut gerathen, haben in Marienthal wieder sehr zuge- nommen und waren in Gr. Rohde viel häufiger als in anderen Jahren. 5. Ruticilla phoenicura L. — Gartenrothschwanz. Wurde in Istrien am 1. und 20. October auf dem Durchzuge beobachtet, in Mariahof am 5. April 1 Stück, am 11. April mehrere, Nagy-Enjed 27. März, Hallein 29. März und 22. August (bereits selten !), 1. September eine grössere Gesellschaft, vom 4.—30. Sep- tember mehrfach in einzelnen Exemplaren, 11 October mehrere, ebenso 15. October, noch & und 9, am 19. October zuletzt 2 8, Szepes-Bela 25. September, 4. October 3 Stück, 11. October mehrere, Oravitz 8. Mai, Troppau 29. März, Neustadt 25. März ein Paar, & und $, Holzminden 30. März, Walkenried 18. März bis 25. -Oe- tober, Allrode 16. März angekommen, beim plötzlichen Schneefall am 1. April abgezogen (am 2. April lag der Schnee 25 Centi- meter hoch bei kaltem Nordwind, die bereits eingetroffenen Zug- vögel waren sämmtlich wieder abgezogen), am 9. April das erste wieder gesehen, obgleich noch 4 Centimeter hoch Schnee lag und nur an freien Stellen Alles weggethaut war, Braunschweig 13. April, Marienthal 29. März bis 15. October, Calvörde 14. April bis’ 20. October, Brunsleberfelde 16. März, Oldenburg 19. April, Grasberg 14. April, Flensburg 17. April und 9. October (noch einige dort!), Hamburg 12. April. In Marienthal, wo sie nur einmal brüten, wurden am 22. Mai Eier gefunden, am 6. Juni Junge bei Naundorf (bei Grossenhain). In Gr. Rohde waren sie viel häufiger als in anderen Jahren. 6. Ruticilla Titkhys Scop. — Hausrothschwanz. Während des Winteraufenthalts am 10. und 13. December in Istrien beobachtet. Als Ankunfts- resp. Abzugszeiten sind angegeben für Mariahof 10. März 3 3, Hallein 13. März 2 Z, 15. März 3 & — 12. Septem- ber, 2. und 11. October mehrere, 17.—19. October viele, auch alte &, 22. October, 1., 2. und 3. November die letzten, Szepes-Bela 11. October mehrere, Oravitz 29. März (Nordwind, —4° R.) einzelne &, 31. März 92, 21-24. October Abzug, 4—5. November einzeln, 11. November 1 Stück, Windsheim 17. März, Tückelhausen 8. März die ersten, 15. October die letzten, Altenkirchen.15. März 1 Exem- plar (von anderen bereits am 9. März beobachtet), Neustadt 27. März zuerst zahlreich, Schiesshaus 15. März, Wieda 17. März, Walkenried 20. März und 30. October, Seesen 14. April das erste Paar, Allrode 22. März, Braunschweig Ende März, Marienthal 4. April und Anfang November, Calvörde 14. April und 20. October, Oldenburg singt 9. April, Grasberg 22. März, Flensburg 28. März und 15. September und Hamburg 7. April. In Mariahof wurden am 31. Mai die ersten ausgeflogenen Jungen beobachtet, in Altenkirchen paarten sie sich am 24. März, für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 21 am 27. April wurden zwei Nester mit 5 Eiern gefunden, am 7. Mai 5 Eier, am 15. Mai zweite Brut von 5 Eiern, darunter 1 Doppelei, in Brzezetz bei Neustadt O/Schl. am 1. Mai fast fertiges Nest, in Grossenhain 27. Mai und 5. Juni ausgeflogene Junge der ersten Brut, am 10. und 13. Juli Junge der zweiten Brut, am 14. August noch eben ausgeflogene Junge der zweiten Brut, in Flensburg am 22. Mai flügge Jungen erster Brut, am 18. Juni Anfänge zur zweiten Brut, am 28. Juni Nest mit 5 frischen Eiern. Von Zorge wird berichtet, dass sie dort in diesem Jahre auf- ‚fallend wenig brüteten. 7. Turdus merula L. — Schwarzdrossel, Amsel. Die Schwarzdrossel überwintert in Hallein ($ und 9) in grösserer ' "Anzahl, die ersten sangen dort am 24. Februar, in Oravitz kamen die ersten am 28. März einzeln an, 15. October nach Frost und Schneefall waren sie alle fort, in Altenkirchen sangen die ersten am 18. und 19. Februar, in Neustadt O/Schl. am 27. März, Schiess- haus 22. März, Seesen 10. März, in Marienthal blieb 1 Exemplar den ganzen Winter hindurch, 12. Februar kamen die Zugvögel an, 27. Februar erster Gesang, in Oldenburg am 13. März zuerst ge- sungen. In Pirano nisteten sie am 31. März, am 4. und 6. April 4 nicht bebrütete Gelege erhalten, ebenso am 22. Mai, in Altenkirchen am 20. März fast vollendete Nester, am 7. Mai flügge Junge, Grossen- hain am 17. Juli eben ausgeflogene Junge, Neustadt 23. April zwei Nester mit 4 und 1 Ei, 28. Mai Nest mit 2 Eiern, 6. Juni nackte Junge, Seesen 12. Mai 2 Eier, Marienthal 4. Mai 3 Eier, (erstes Gelege), 19. Mai Junge, die 7. Juni flügge waren, 20. Juli zweites Gelege, Oldenburg 15. April nackte Junge. In Holzminden waren die Schwarzdrosseln gegen frühere Jahre wenig vertreten, in Flensburg wurden ebenfalls wenig Nester ge- funden. 8. Turdus torguatus L. — Schildamsel. In Hallein wurden am 15. März 2 Stück beobachtet, vom 10. bis 13. Mai herrschte Schneefall bei N.W. Wind und zwischen — 1° und 4 6° R. schwankender Temperatur, den 12. Mai Vor- mittags stellten sich die ersten — Mittags viele im Garten ein und blieben bis zum 15. Mai. Die 2 hatten starke Brütellecken; in Oravitz wurden Schildamseln am 2. und 8. April beobachtet; in Walkenried am 15. und 16. October 2 Stück gefangen, Allrode 16. und 19. October einzeln, Steterburg 10. October 3 Stück, 12. October 2 Stück gefangen, in Marienthal (sehr selten dieses Jahr!) Ende October einige, in Brunsleberfelde 2. October die erste. 9. Turdus viscivorus L. — Misteldrossel. _ In Mariahof 10. März viele, Hallein 11. Februar mehrere, (überwintert zum Theil dort!), Altenkirchen 30. November 1880 in den Dohnen gefangen (einige Flüge blieben den Winter über dort!), Neustadt O/Schl. Anfang December 1880 1 Exemplar erlegt (im Magen Ebereschenbeeren), Walkenried 24. Februar und 4. October, no: 22 VI. Jahresbericht (1881) des Ausschusses Allrode 22. Februar, Calvörde 10. März und 20. September, Bruns- leberfelde 9. März ein Zug, Gr. Rohde 5. März grosse Züge, Flens- burg 4. April und 11. September, 24. Mai wurden 2 Exemplare, einen Bussard schnarrend verfolgend, bei Flensburg beobachtet. 4 Eier, 2 Tage bebrütet, wurden in Altenkirchen gefunden, 19. Mai waren flügge Junge in Allrode. Von Holzminden wird berichtet, dass sie dort sehr spärlich | zurückkehrten, ähnlich wird aus Flensburg ein sehr sparsamer Fang für den Herbst gemeldet. 10. Turdus pilards L. — Wachholderdrossel. In Mariahof 12. März viele, 11. April mehrere, Hallein 5. ei 11. Februar — 16. November 2 Stück, Oravitz 15. October in ge- ringer Anzahl, Windsheim 7. Februar abziehend, Tückelhausen am 22. Februar. In Altenkirchen blieben sie, da bis Weihnachten warmes Wetter und viel Ebereschenbeeren. Am 7. Januar trat Frost ein, die Beeren fielen ab und die „Schacker“ verzogen sich lang- sam. Es kamen in Neustadt O/Schl. 26. März die ersten, 30.- März eine grosse Schaar an, in Walkenried blieben sie bis November, in Seesen wurden die ersten 20. October auf dem Herbstzuge ge- hört, 29. October die ersten 3 in Dohnen gefangen, in Allrode wurden 19. October kleine, am 27. October grosse Züge beobachtet, in Steterburg 20. October ein Stück gefangen, in Marienthal blieben sie den ganzen Winter hindurch, vom 26. März bis 8. April war der Frühjahrszug, seit dem 11. October hat der Herbstzug begon- nen (Schwarm bis 100 Stück beobachtet!), in Flensburg wurde am 4. März ein Exemplar geschossen, 13. April zogen sehr viele durch, im September wurden einige gefangen, im Spätherbst dagegen nicht ein einziges Exemplar, auch war der Vogel um diese Zeit in keiner Wildhandlune anzutreffen. Bei Neustadt O/Schl. war am 11. April die Brutcolonie im Jassener Walde sehr zahlreich bezogen, am 23. April wurden 12 Nester mit 1—4 Eiern gefunden, am 28. April 3 Nester mit 5, 5 ‘und 4 Eiern gefunden, am 21. August wurde bei Grossenhain im Zabeltitzer Reviere auf einer Waldwiese eine Familie von 6 Stück angetroffen (wahrscheinlich dort ausgebrütet!), am 11. und 14. Mai ne wet im Holze bei Flensburg beobachtet (ob Brutvogel ort?). “ In Altenkirchen waren im Laufe des Winters viele und grosse üge. 11. Turdus iliacus L. — Weindrossel. Am 20. Januar und 14. December wurden einige Exemplare auf den Triester Markt gebracht, so dass anzunehmen ist, dass der Vogel seinen Winteraufenthalt in Istrien ninımt. Als Durchzugszeiten sind angegeben für: Mariahof 2. Novem- ber Z, Hallein 2. März 1 Stück, 21. und 22. October 1 Stück, Altenkirchen 19. Februar, Walkenried 10. März bis 4. April und 14. October bis Anfang "November, Seesen 12. April, im Herbst von ı September an einzeln gefangen, 20. October bis 1. No- F für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 23 vember Hauptdurchzug, Langelsheim 6. October air ersten, Allrode 22. und 28. October mässige Züge, Steterburg 28. September 2 Stück, 7. bis 8. October einzeln, 20. bis 24. October grosse. Züge, Marienthal 8. bis 21. März Frühjahrszug, wenn auch einzeln, am 18. März Morgens 5—6 Uhr grosse Züge von SO. nach NW. ziehend, Calvörde 14. März und 20. October, Brunsleberfelde 2. October die ersten, 16. October grosse Züge. In Oldenburg waren sie am 16. April auf dem Rückzuge, 50—60 Stück rasteten einige Tage im Schlossgarten und zogen am 19. April ab. Sie versam- melten sich zeitweise in den hohen Bäumen am Wiesenrande und hielten einen Chorgesang wie die Staare, dabei sassen sie aber nicht nahe beisammen auf einem Baumgipfel, wie diese, sondern zerstreut in den Zweigen umher. — In Flensburg wurden sie be- sonders in der letzten Hälfte des October zahlreicher gefangen, wenngleich doch nicht so häufig wie in früheren Jahren, in Ham- burg waren am 10. September viele am Markte, in Greifswald kamen sie Anfang October und Ende October war der Zug kaum beendet. Was die Anzahl des Vorkommens anbetrifft, so zogen sie durch Holzminden im Frühjahr sehr spärlich durch und waren auch im Herbste seltener; dagegen war auf der Insel Usedom der Durchzug ein sehr starker, ein einzelner Förster, Schmidt in Zinnewitz, fing dort im Herbste in einem Tage 600 Stück, im ganzen Herbste 1800, in Flensburg waren sie wieder weniger zahlreich als in früheren Jahren. Ueber die Fangresultate in Sollinge giebt uns nachfolgendes Verzeichniss*) der im Herbste 1881 in 900 Dohnen im Walde bei Jägerhaus vom Förster Seidel gefangenen Vögel Aufschluss, wobei zu bemerken ist, dass nach früheren Jahres- resultaten andere Singvögel als Drosseln sich sehr selten in den Dohnen fangen, (selten in einem Jahre mehr als 5—6). An den nicht verzeichneten Tagen wurde nicht gefangen und vom 10. Oc- tober an nicht mehr eingebeert. 12. Turdus musicus L. — Singdrossel. Als Ankunfts- resp. Abzugszeiten sind angegeben für Pirano 21. März (viele!) und 26. März und 27. September Beginn des Herbstzuges, 1. und 18. October einige, 23. December noch beob- achtet, Mariahof 9. März 1 Stück, 13. März viele, Hallein 8. März mehrere, 13. März 3 Stück, Szepes-Bela 6. October bis zu 100 Stück (bei Süd-Wind), 13. October die 2 letzten, Oravitz 28. März einzeln, 10. October Abzug, Altenkirchen 22. Februar singt, ebenso 9. März, Holzminden 10. März, Walkenried Anfang bis Mitte Octo- ber mittelmässiger, 16. bis 19. October sehr ergiebiger; 20. bis ‚31. October ziemlich guter Fang, im Ganzen befriedigend, Seesen 24. Februar die erste singt, Ende September bis Mitte October lang- samer Hauptabzug, Langelsheim 20. Februar, Allrode 8. März, Steterburg 26. September die ersten, 3.—5. October grosse Züge, *) Siehe Seite 24. NN nee 24 VI. Jahresbericht (1881) des Ausschusses ER ro N ee 2 saz2u223 = = zeoaals 3 = 2 = | Bemerkungen, Ss BESEE2STEZ233583 5 52 a ae na sa 25 1.110.) 12. | 10 | — | — |.— | — | 22 |54 | 1. 27er 210 a ae oe l Sl a ee UND ze | — ..,— 1,10. 4, ler Sn ae ale 6./10.! 6 Di» el. ne I — de) sr ae ee el — NOHRlah. | Saale | ee | — MO. A 12 a Nyon — a. var A a ea 14.10.| 3 1 a ee Zi Be E n 18,10.\.31.1| 3] —|—.o.|.2) 02 N OU LO) a ep sa I a ee NO ee | lea an Bald A, = aa, 20.10.17 au, 2 u | lo 21.102, 1 1|2I1— !— | — | 14 — SAN, I a ee a er a a 23102, 0 1,10. 20 010.000, Fe 24.10. —_ ee || za ge len a | 26104 2.94) 0 |. | on 2 27.10. ee | — 221102 25, 9:30 5 | 3 0 29.10: a ee 200 oe ee a0 | 6, 0 eo De oe DA IE ea a a ne ee Te NE PER Be a RB a en |. IE Bee ee 91,50 220 17 1 WE ss ee Marienthal 8. März und 22. September bis Anfang November, Calvörde 14. März und 20. September die Brutvögel, 26. Sep- tember die ersten Passanten, Brunsleberfelde 9. März ein Zug, 23. September der erste Hauptzug, 16. October noch grosse Züge, Gr. Rohde 5. März grosse Züge, Oldenburg 13. März singt, Ham- burg 18. April singt zuerst. Während der Drosselzug in Greifs- für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 25 walde immer erst Ende September beginnt, begann er mit sehr heftigen Ostwinden vom 21—24. September und zwar in colossalen Mengen. In Klein-Zastrow wurden 200, in Bremerhagen bei Grimmen in wenigen Tagen 400 Stück gefangen, ebenso auf Usedom und Wollin, dann war der Zug beendet, im October gab es fast gar keine Durchzugsvögel mehr. In Flensburg hörte man sie zuerst-16. März, zahlreich 4. April singen, der Hauptzug begann - am 11. September, es wurden sehr viele gefangen. | In Neustadt O/Schl. wurde am 22. April ein Nest mit 4 frischen Eiern gefunden, in Marienthal war die erste Brut flügge am 21. Mai, die zweite am 9. August, in Braunschweig am 5. Mai 5 Eier, in Flensburg wurden die ersten vollen Gelege mit 4 und 5 Eiern am 9. und 10. Mai gefunden, die letzten mit 3 Eiern am 24. Juni. Vom 2. Juni wurde ein Nest mit 5 flüggen Jungen notirt, das unmittelbar auf der Erde sass. In Grossenhain wurden 25. Mai ziemlich flugbare, am 17. Juli ausgeflogene Junge beobachtet. Was die Häufigkeit des Vorkommens anbetrifit, so wird aus Holzminden berichtet, dass die Zippen nur sehr spärlich zurückkehrten und auch im Herbste seltener waren, in Riddags- hausen war sehr geringer Fang, 200 gegen 2000 Stück, die oft in anderen Jahren erbeutet wurden, in Zorge brüteten auffallend wenige. 13. Petrocinela saxatilis L. — Steindrossel. In Pirano wurde im August ein @ aus Isola eingeliefert. 14. Saxicola Oenanihe L. — Steinschmätzer. In Pirano am 1. und 29. April beobachtet, im Herbste am 17. August sehr zahlreich, in Mariahof am 31. März 2 Stück, am 5. und 10. April mehrere, in Hallein am 26. März 2 Stück, am 4. April viele (nach schwachem Schneefall und bei Westwind), am 21. August 1 Stück, 29. August mehrere, 2. September einzelne, 4. September mehrere, 9. September viele, 29. September, 6., 8. und 14. October noch beobachtet, in Szepes-Bela am 7. und 8. September 5 Stück, am 12. September 3 Stück, in Oravitz am 3. April junges &, 24. August einzelne, in Windsheim am 8. April zuerst, Tückel- hausen 28. März, Seesen 31. März, Allrode 9. April, Marienthal 13. März und 3. October, Oldenburg 12. April zahlreich an der Küste, Flensburg 7. April und Hamburg 10. April. In Grossenhain wurden am 17. Juli 4 Stück eben ausgeflogene Junge beobachtet, von denen die beiden ältesten beim Näher- kommen wegflogen, während ‘die beiden kleinen in ihr in einem Steinhaufen befindliches Nest flüchteten. 15. Pratincola rubecola L. — Schwarzkehliger Wiesen- schmätzer. ki In Mariahof am 5. October, Hallein 29. September 9, 17. October &, 1. November &, Nagy-Enjed 27. März beob- achtet, in Tückelhausen am 20. März, Altenkirchen 13. März angekommen. 26 VI. Jahresbericht (1881) des Ausschusses In Altenkirchen wurden am 3. Mai 6 zum Ausschlüpfen be- brütete Eier gefunden. 16. Pratincola rubetra L. — Braunkehliger Wiesen- ‚schmätzer. | In Mariahof am 10. April mehrere, in Hallein 14. April 3, 16. April mehrfach, 21. April viele (Nachmittag vorher Schneefall bei W.-Wind und von + 1° bis — 2° R. schwankender Temperatur) — am 27. August spärlich, 29. August mehrere, 30. August (schönes Wetter, S.S.W.-Wind) Nachmittags kleine Gesellschaften, 4. September mehrere, 9. und 10. September 1, 29. und 30. September 2—3 Stück, am 1. October die 2 letzten, Szepes-Bela am 28. August mehrere, am 10. October einer, Altenkirchen am 3. April an- sekommen, Oldenburg 18. April, Grasberg 4. Mai, Flensburg 30. April. In Altenkirchen wurden am 11. Mai 5 angebrütete, am 23. Mai 5 stark bebrütete, in Neustadt am 17. Mai 7 frische, in Flensburg am 21. Mai 6 frische Eier gefunden. 17. Cinclus agwaticus Bchst. — Wasseramsel. In Oldenburg wurde am 19. Februar 1 Exemplar (seltener Gast dort !) an der Hunte erlegt. In Altenkirchen wurden am 10. April auf einem Erlenstumpfe 5 zum Ausschlüpfen bebrütete Eier gefunden, am 18. April von einem anderen Paare ein volles Gelege, dann am 1. Mai (also nach 13 Tagen !) 6 Eier, 2 Tage bebrütet, und 15. Mai 6 frische Eier. 13. Motacilla alba L. — Weisse Bachstelze. Als Ankunfts- resp. Abzugszeiten wurden beobachtet für Pirano 23. März, Mariahof 27. Februar, 9. März mehrere, 14. März viele — 5. October eine grosse Gesellschaft, Hallein 1. März 1 Stück, 8. März nach S.-Wind 7 Stück, 9. September viele, 12. September 20—30 Stück, 14., 16. und 25. September, 2. und 8. October viele, 18. October 80—100 Stück, 29. und 31. October einzelne, 4. und 17. November 2 Stück, Szepes-Bela 18. März 4 Stück, 22. März in Folge von Schneefall, N.-Wind und grosser Kälte verschwunden, 26. März bei Eintritt warmer Witterung zurückgekehrt, 28. April bei starkem Schneefall, N.-Wind und Temperatur unter 0° ver- schwunden, am 1. Mai bei schöner warmer Witterung und 8.-Wind wieder eingetroffen, Oravitz 11. und 17. März je 1 Stück, 21. März mehrere, 10. October Abzug, Windsheim und Tückelhausen 27. Fe- bruar, Altenkirchen 18. Februar, am 2. März Morgens waren es — 10°R., am 4. März + 1°R., Abends noch Schnee, am 5. März Thauwetter, in der Nacht vom 5. zum 6. März viel Regen, am 6. März W.-Wind, laue Luft und ein Vogelleben in der Luft, wie es selten beobachtet wurde, u. a. auch ein Flug von 14 weissen Bachstelzen, Neustadt O/Schl. 9. März die erste einzeln, 12. März sehr häufig, 23. März zusammengehöriges Paar, Holzminden 7. März, Schiesshaus 9. März, Wieda 11. März, Walkenried 9. März und 16. October, Langelsheim 19 Marz, Allrode 8. März, Steterburg 1% R! Rn F 1 ”: ‘ für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 27 30. März, Marienthal 8. März und Anfang November, Calvörde 4. März und 20. October, Brunsleberfelde 11. März, Grossen-Rohde 12 März, Oldenburg 8. März einzeln, 12. März zahlreich, Grasberg 12. März, Flensburg 16. März, Hamburg 3. December noch 1 Exem- plar, Zymna 1. April. 5 Eier wurden am 23. April in Altenkirchen gefunden, kleine Junge am 26. Mai bei Braunschweig, selbstständige Junge der ersten Brut am 5. Juni mehrfach, 4 ausgeflogene Junge der zweiten Brut am 23. Juni bei Grossenhain, 13. Juni Nest mit 3 Jungen und 2 Eiern bei Flensburg. 19. Motacilla boarula Penn. — Graue Bachstelze. Bei Carlsberg in der Grafschaft Glatz (2300 Fuss hoch) Brut- vogel. In Pirano am 17. und 18. October, am 7. und 8. November und 4. December beobachtet, in Hallein am 7. März 1 Stück, 13. März mehrere, 10. November 1 Stück (2 Stück überwinterten dort!), Oravitz 2. Februar ein 2 an einer warmen Quelle, 21. März DO und & spärlich, 6. October beobachtet, Tückelhausen 7. März angekommen, Altenkirchen 22. Februar (ein Paar hatte überwintert), Wieda 12. März, Zorge im November noch beobachtet, Walkenried 4. März bis 27. September, Marienthal 12. März und 12. October, Calvörde 8. März und 20. October, Brunsleberfelde 8. März, Grossen- Rohde 8. und 9. März. In Hallein wurden am 7. Mai flügge Junge gefunden, in Tückelhausen 5. März Nest mit 5 Eiern, in Altenkirchen 18. April 6 Eier, 3—4 Tage bebrütet, und 6 Eier zum Ausschlüpfen be- brütet, in Marienthal am 5. Juli flügge Junge. 2. Motacilla flava L. — Gelbe Bachstelze. In Mariahof 20. März einige, 21. und 22. März viele, Hallein April 5, 21. April 75, 95, April 15—20 Stück, 30. April 3 Stück, 10. Mai 12—15 Stück, 27. und 28. August, 9. September 8 Stück, 5. September einige, 7. September 5 Stück, 8. October einzelne, 16. October 4 Stück, 18. October 6—8 Stück, 19. October einzelne, Szepes-Bela 14. September 1 Stück, Oravitz 16. und 30. Mai einzelne, 24. August mehrere junge Exemplare, Winds- heim 28. März die ersten, Altenkirchen 19. März die erste ein- zelne, Allrode 5. April, Oldenburg 14. April. Am 11. Mai wurde bei Altenkirchen ein Nest mit 3 eben ausgekrochenen Jungen und 1 Ei, am 25. Mai ein Nest mit 4 Eiern bei Flensburg gefunden, bei Grossenhain 20. Juni Nest mit 4 fast flüggen Jungen. Die nordische Form (Motacilla borealis Sund.) wurde bei. _ Hallein beobachtet, am 20. April 4 &, 21. April 8, 10. Mai ein- zelne unter einer Schaar von Motacilla flava. 22. Anthus aquaticus Bcehst. — Wasserpieper. In Mariahof 31. März mehrere, 9. October viele auf den Feldern, Hallein 8. März 3 Stück 1. December 15 bis 20 Stück 28 VI. Jahresbericht (1881) des Ausschusses (er überwintert alljährlich dort in mehreren Exemplaren !, Oravitz 27. und 28. März Massen bei schönem Wetter, 24. September in Folge von starkem Schneefall im Gebirge in Menge. Auf den Bergwiesen des Glatzer Schneeberges, besonders an und auf den Gebäuden dort kommt er ziemlich häufig vor, seine Nahrung sich auf den Dunghaufen suchend. 22. Anthus pratensis L. — Wiesenpieper. In Pirano 7. und 14. November beobachtet, in Mariahof 14. März 2 Stück, 12. April ein Flug, Hallein 9. März, 20. April mehrere, 9. September 2 Stück, 14. September einzelne, 30. Sep- tember mehrere, 1. October bei W.-Wind viele, 5. October mehrere, 8. October bei W.-Wind viele, 15. October mehrere, 18. October bei W.-Wind und schwachem Schneefall viele, 23. October bei N-W.-Wind 20 bis 30 Stück nach N.-W. (der für Herbst dort normalen Zugrichtung) ziehend, 29. October 15—20 Stück nach N.-W., 30. October (Schneefall) bei N.-W. und W.-Wind grössere Flüge, 31. October (Schneefall) bei N.-W.-Wind 15—20 Stück, 1. und 2. November mehrere, 4. November 12—15 Stück, von da ab nur noch einzelne, die letzten 13. November nach N.-W,, Oldenburg 12. April an der Küste, Grasberg 17. April, Flensburg 13. und 17. März. Bei Grossenhain 20. Juni Nest mit 6 noch nicht flüggen ‚Jungen, bei Flensburg 28. Mai Nester mit 4 frischen und 6 be- brüteten Eiern, 7. Juni Nest mit 3 Eiern und einem Kuckucks-Ei, 15. Juli 5 bebrütete Eier. Wie der Wasserpieper, kommt auch der Wiesenpieper häufig auf den Bergwiesen des Glatzer Schneeberges vor. 23. Anthus arboreus Behst. — Baumpieper. In Mariahof am 15. März 1 Stück, Hallein 13. April 5, 21. April (W.-Wind) viele — 9. September viele, 29. und 30. September mehrere, 30. October und 1. November je 1:,Stück, Oravitz 16. April einzelne, 19. April mehrere, Altenkirchen 8. April, Oldenburg 11. April, Hamburg 8. April. In Neustadt wurden am 19. Mai 5 Eier, am 23. Mai 3 Eier gefunden. 24. Anthus campestris. Behst. — Brachpieper. In Mariahof 22. April 1 Stück, 29. April und 2. Mai je 3 Stück, Hallein 20. April 9—12 Stück, 21. April 3 Stück, 30. April 1 Stück, 10. Mai mehrere — 2. September 2 Stück, 29, und 30. September 8—12 Stück, 5. bis 8. October noch einzelne. 25. Anthus Richardi Vieill. — Richard’s Stelzenpieper. Am 1. November nach 3tägigem Schneefall und bei N.-W.- Wind wurde 1 Exemplar in Hallein beobachtet und am folgenden Tage gefangen. 26. Accentor modularis L. — Flüvogel. In Pirano wurden am 20. December 2 Exemplare beobachtet, in Hallein am 26. März der erste, 8. und 9. April, 23. und 25. April einzelne, vom 5. October bis 2. November ebenso einzelne für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 29 gesehen, in Oravitz am 16. April und 15. October (zuletzt !), "Altenkirchen am 6. März nach dem plötzlich eingetretenen Wetter- umschlage (siehe bei Motacilla alba!) singend, Seesen 28. März das erste Paar, Oldenburg 17. März singend, Grasberg 17. April, Flensburg 16. März überall singend, 3 in einem Busche (am 14. December 1880 wurde 1 Exemplar dort geschossen), Hamburg 2. März überall in Hecken (war im Winter dort! In Altenkirchen wurden am 7. Mai 4 Eier, am 12. Juni 2 zum Ausschlüpfen bebrütete Eier und 1 (ein Drittel bebrütetes) Kuckucks-Ei gefunden, am 15. und 16. Mai Nester mit 3 Eiern in Flensburg. 27. Regulus ignicapillus Temm. — Feuerköpfiges Gold- hähnchen. In Hallein wurde am 13. März ein ?, am 18. August und 8. October. ein & beobachtet, in Hamburg am 8. Jamuar 3 &, 8. October 1 2. An Gelegen wurden gefunden bei Altenkirchen, wo sie in diesem Jahre sehr sparsam vorkamen, 15. Mai 10 angebrütete Eier, 18. Mai 9 frische, 22. Mai 8 und 10 frische, 24. Mai 7 Eier, 26. Mai 2 Nester mit Jungen, 29. Mai Junge und 9 stark bebrütete und 5 frische Eier, in Grossenhain am 17. Juli Junge, die noch von den Alten gefüttert wurden. 28. Regulus cristatus Koch. — Gelbköpfiges Gold- hähnchen. In Altenkirchen waren sie dieses Jahr noch sparsamer als Regulus ignicapillus vertreten, am 5]. März wurden sie bei Neu- stadt auf den Kobelbergen zahlreich und zutraulich beobachtet, am 9. Januar zahlreich in dem Tannengehölz bei Flensburg, 16. März dort munter singend. 29. Sylvia nisoria Behst. — Sperbergrasmücke. Bei Tückelhausen unbedingter Sommervogel, bei Ochsenfurt vereinzelt vorkommend, wurde bei Flensburg merkwürdiger Weise in diesem Jahre nicht beobachtet. Bei Neustadt O/Schl. scheint sie sich immer zahlreicher anzu- siedeln, 25. Mai wurden 4 Eier, 27. Mai 5 Eier, 4. Juni 2 Eier, 5. Juni 4 Eier gefunden, auch bei Lomnitz (Grafschaft Glatz) wurden sie beobachtet. 30. Sylvia hortensis Gm. — Gartengrasmücke. In Pirano am 19. August und 15. October beobachtet, in Hallein am 16. Mai &, 3. August noch dort, 15. August ver- schwunden, 1. September in grösserer Gesellschaft mit anderen, ‚4. September viele, 16. und 18. September je 2 Stück, in Troppau 28. April angekommen, Neustadt 23. April, Walkenried 26. April, Oldenburg 20. April, Hamburg 7. Mai, Flensburg 22. Mai. Gelege wurden gefunden: bei Neustadt 25. Mai 1 Ei, 1. Juni 4 Eier mit 1 Ei von Cueulus canorus, 4. Juni 4 stark bebrütete Bier, bei Grossenhain :7. Juli ausgeflogene Junge, desgleichen mehrfach 12. Juli, überall 17. Juli, am 21. August einzelne noch 30 VI. Jahresbericht (1881) des Ausschusses nicht flugbare Junge, bei Flensburg 29. Mai 4 Eier, 3. Juni 4 und 3 Eier, 7, Juni 5 Eier. = 3l. Sylvia atricapilla L. — Mönch. In Pirano 4. October beobachtet, Mariahof 12, April und 17. April 3, Hallein 27. April 3 — 22. August & ‚29. August viele, 1. September grössere Gesellschaft, 4. September viele, 7. und 8. September wenige, 9. September 8-10 Stück, 11. Sep- tember mehrere, 16. September die letzten, Oravitz 8. Mai häufig, bis in die Krummholzregion hinauf, im Herbste vom 5. bis 12. October, Neustadt 21. April, Walkenried 30. April und 10. October, Langelsheim 5. Mai, Braunschweig 17. April, Oldenburg 18. April, Grasberg 19. Mai, Flensburg und Hamburg 2. Mai, in Flensburg 16. September das letzte Exemplar. Gelege wurden gefunden: in Altenkirchen 4 stark bebrütete Eier am 3 Juni, 5 frische Eier am 14. Juni, in Flensburg 27. Mai 2 Eier, in Grossenhain 5 ziemlich flugbare Junge am 5. Juni. 32. Sylvia Orphea Temm. — Sängergrasmücke. In Pirano am 23. Juli 1 altes © aus Grimona. 19. August noch beobachtet. 33. Sylvia cinerea Brss. — Graue Grasmücke. In Pirano 4. April und 29. August, in Mariahof 12. April, Hallein 20. April &8 — 18, August, 22. August mehrere, 1. Sep- tember grössere Gesellschaft, 4. September viele, 3. October die letzte, Oravitz 8. Mai und 5.—12. October, Seesen 19. April, Oldenburg 20. April, Flensburg 26. April, Hamburg 12. Mai. Bei Neustadt wurden am 27. Mai 4, am 7. Juni 5 Eier, bei Pirano 22. Mai 5 nicht bebrütete Eier gefunden. 34. Sylvia curruca Lath. — Müllerehen. In Mariahof 12. und 16. April, Hallein 20. April 2 Stück — 18. August mehrere, 1. September grössere Gesellschaft, 4. Sep- tember viele, 9., 11. und 16. September je 1 Stück, 30. September und 7. October 2 Stück, 14. October 1 Stück, am 10. und 12. December noch ein Exemplar angetroffen, Nagy-Enjed 4. April, Oravitz 8. Mai (dem ersten warmen Tage seit vielen Wochen, in denen immer O.- und N.-Winde geherrscht hatten, bei schönem >.-Winde). Neustadt 11. April, Braunschweig 12. April, Olden- burg 18. April, Grasberg 21. April, Flensburg 29. April, Hamburg 19. April. In Pirano waren am 11. April die Nester bald fertig, am 9. Mai wurden neue Nester gebaut, am 12. Juni 5 bebrütete Eier erhalten, in Altenkirchen 12. Mai 5 frische Eier (Nachtfrost!) in Braunschweig 30. April fertiges Nest, darin 8. Mai 1 Ei, in Flensburg 25. Mai und in Grossenhain 5. Juni 5 Eier. 35. Phyllopneuste sibilatrix Behst. — Schwirrender Laubvogel. Angekommen in Braunschweig 3. Mai, Flensburg 10. Mai, Hamburg 27. April. ; In Braunschweig am 22. Mai 6 frische Eier. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. al 36. Phyllopneuste trochilus L. — Fitislaubvogel. Beobachtet in Pirano 19. August, Mariahof 3. April 2 Stück, 5. April mehrere, 9.—12. April Hauptzug, Hallein-29. März 1 Stück, 4. April mehrere — 16. August, 5. October alte Vögel, Oravitz 10. April einzeln, 5. Mai mehrere — 5.—12. October, Neustadt 22. April zahlreich, Braunschweig 22. April, Grasberg und Flens- burg 16. April, Hamburg 13. April und 28. September. Gelege in Braunschweig 28. Mai 6 frische Eier, in Flensburg 2. Juni 6 Eier. 37. Phyllopneuste rufa Lath. — Weidenlaubvogel. In Pirano scheint er den Winter über geblieben zu sein, wurde 1., 13. und 18. December beobachtet, in Mariahof 28. März, 11. April Hauptzug, Hallein 12. März 2 Stück — 1. und 4. October einzeln, 7. bis 15. October mehrere, 18. October bis 5. November hin noch einzelne, Szepes-Bela 4. October 3 Stück, 11. und 12. October je 2 Stück, Oravitz 10. April einzelne, 5. Mai mehrere, 5. bis 12. October wenige, Altenkirchen 11. April, Braunschweig 24. März, Marienthal 3. April, Oldenburg 18. März, Grasberg 21. März, Flensburg 28. April, Hamburg 21. März und 24. October. In Altenkirchen wurden am 22. Mai Junge beobachtet. 38. Phyllopneuste Bonelli Bp. — Berglaubvogel. Beobachtet bei Hallein am 21. April und 19. Mai jel &, — 8, 16. und 24. August. 39. Ficedula hypolais L. — Bastardnachtigall. Beobachtet in Hallein am 29. Mai (1 Stück) und 15. und 16. August, Troppau 1. Mai, Seesen 11. Mai ein Paar, Braun- eis 16. Mai, Grasberg 20. Mai, Flensburg 22. Mai, Hamburg 15. Mai. Gelege wurden gefunden bei: Neustadt 6. Juni 3 Eier, 10. Juni 5 Eier (1 Tag bebrütet), bei Grossenhain 5. Juni fertiges Nest, 26. Juni die ersten ausgeflogenen Jungen, desgleichen nachher mehrfach am 30. Juni, 10. und 17. Juli, bei Flensburg 18. Juni 5 bebrütete Eier. ’ 40. Calamodyta phragmitis Behst. — Schilfrohrsänger. Beobachtet bei Mariahof am 29. April, bei Hallein 21. April mehrere, 26. April 1 Stück — 8., 10., 15. und 22. August, 6. October. 41. Calamodyta aquatica Lth. — Binsenrohrsänger. In Istrien am 4. September 1 & aus dem Valle di Fasano erhalten, Mariahof 15. und 26. April und 8. October beobachtet. 42. Calamodyta locustella Penn. — Heuschreckenrohr- sänger. In Hallein auf dem Frühjahrszuge noch nie angetroffen, am 3. October 1 Stück im hohen Grase am Bachrande, bei Braun- schweig am 22. Mai zuerst gehört. 43. Calamodyta melanopogon Bp. — Schwarzbärtiger Rohrsänger. In Istrien am 5. November 1 & aus Strugnano erhalten. Pr 32 VI. Jahresbericht (1881) des Ausschusses 44, Calamodyta palustris Behst. — Sumpfrohrsänger. Beobachtet in Hallein 16. Mai 2 3, !8. Mai mehrere, 20., 21. und 23. Mai je ein Stück, 27. Mai 2 Stück — auf dem Herbst- zuge sehr selten, Walkenried 14. Mai und Hamburg 20. Mai angekommen. Gelege wurden gefunden in Neustadt: 4. Juni 4 Eier in einem an Nesselstengeln hängenden Neste, 4. Juni 4 andere Bier und 7. Juni 5 Eier, und ein Nest mii 2 Eiern, darunter ein Spurei. 45. Calamodyta arundinacea Gm. — Teichrohrsänger. Beobachtet in Hallein 18. Mai & — 29. August und D. Sep- tember, in Walkenried 12. Mai, in Braunschweig. 20. Mai in den Gärten der Stadt angekommen. In Grossenhain wurden am 7. August eben ausgeflogene Junge angetroffen, ebenso in Tückelhausen am 24. Juli. 46, aan turdoides Mey. — Rohrdrossel. In Tückelhausen unbedingter Sommerbrutvogel. Angekommen resp. abgezogen in Mariahof 24. April 1 Stück, ' Hallein 25. Mai &, 26. Mai und 30. September &, Walkenried 8. Mai, Marienthal 5. Mai, Hamburg 18. Mai. 47. Locustella luseinioides Br. — Nachtigallrohrsänger. Ein & wurde bei Hallein am 5. April erlegt. 48. Hirundo urbica L. — Hausschwalbe. Unbedingter Zugvogel auf allen Stationen. In Glatz i/Schles. war urbica in diesem Sommer äusserst zahlreich. Dagegeu wurde sie in Holzminden und benachbarten Orten fast gänzlich vermisst, und in Gr. Rohde brüteten nur einige Paare. In Oravitz erscheinen alljährlich zwischen dem 5. und 10. Mai 30—40 Paare bei der vom Forsthaus unweit gelegenen Kapelle, dieses Jahr zeigten sich nur 2—3 Paare zwischen den 8. und 15. Mai und verschwanden dann wieder. Ankunft: In Pirano die erste am 25. März bei S8.S.0.-Wind mit starkem Regen und Kälte, bis zum 5. April waren fast sämmtliche angekommen; Hallein 27. April; Nagy-Enjed 16. April; Mariahof 12. April die erste, 1. Mai mehrere; Troppau 4. Mai; Tückelhausen 21. April; Windsheim 12. April; Neustadt O/Schl. 22. April; Walkenried 12. April; Allrode 13. April; Braunschweig 30. April die erste; Marienthal 16. April; Calvörde 24. April; Flensburg 12. April; Hamburg 8. Mai; in Wieda wurde, ähnlich wie im vorigen Jahre, die erste erst am 11. Mai beobachtet. Die ersten Bruten wurden gefunden am 5. Juni in Grossen- hain; im Mai in Walkenried; in Braunschweig am 25. Mai fertiges Nest; ebenso in Flensburg. Spät, am 1. August, bauen noch einige in Altenkirchen, und am 30. August und 1. September sind in Grossenhain und Cal- vörde noch Junge im Nest. Abzug: In Pirano begann derselbe am 8. August und endete mit dem 20. und 21. October, wo die letzten gesehen wurden; für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 33 in Hallein war am 19. August Versammlung und Abzug. Am 29. August noch 30—40 Stück; vom 8. September bis 16. October einzelne und am 17. October die letzte gesehen; in Mariahof zog am 26. August morgens 7°/, Uhr ein grosser Flug in südöstlicher Richtung über den Pfarrhof. Sie kreisten hier einige Male und zogen dann, von dortigen Schwalben eine Strecke begleitet, unter Gesang weiter. Am 30. September wurden die letzten beobachtet. Für Troppau wird die letzte unterm 24. September, Tückelhausen 2. October, Zorge 18. October, Sangelshain 20. September, Marien- thal 24. October, Calvörde 3. October, Hamburg 14. October und Zymna 8. September gemeldet. In Seesen fand der Hauptzug am 21. September und Zymna am 24. August statt. Ueber die Calamität, welche die Schwalben während der kalten Regentage in der ersten Hälfte des Juni zu bestehen hatten, und der viele Tausende zum Opfer gefallen sind, liegen einige Berichte, namentlich von Herrn Moritz Neumann in Grossen- hain in Sachsen vor, welche hier vollständig zum Abdruck ge- langen. Es schreibt dieser Herr: „7. Juni. In Folge .der heftigen Gewitter vom 5. und 6. Juni, vor welchen die Hitze oft eine Höhe von 33° R. erreichte, sank heute das Thermometer bei rauhem N.W.-Wind auf + 4° Diese Temperatur, stets von rauhem Winde und heftigen Regengüssen begleitet, hielt bis zum 12. Juni an; vom 11. bis 12. regnete es ununterbrochen. In Folge hiervon gingen Rauch- und Hausschwalben, sowie Mauersegler massen- haft zu Grunde. Auf einem Grundstücke fand man 9 Stück der genannten 3 Arten todt. Auf einem andern in 2 Nestern der Rauchschwalbe die Alten und Jungen bereits so entkräftet, dass man erstere mit der Hand greifen konnte. Mauersegler lagen massenweise todt in den Strassen, und brachte man uns mehr- fach todte Haus- und Rauchschwalben. 16. Juni. Heute ist nach so langer Zeit ein schöner Tag, Mittags 17° R., in der Sonne 24° bei S.O.-Wind. Es wurden Segen Abend bis 12 Stück Mauersegler beobachtet, dagegen nur einzelne Rauch- aber keine Hausschwalben. Von den Rauch- schwalben kehrten heute 2 Pärchen an ihre Nistplätze zurück. Es wurde ein Nest, dessen Inhaber nicht wieder kamen, unter- sucht, und fand man bereits 3 Junge todt, und 2 stark bebrütete Eier. Am 17. Juni trat wiederum rauhe, regnerische Witterung ein, und beobachteten wir viele Schwalben entkräftet nach Nahrung suchen. So mehrere Rauchschwalben unter einer Holzbrücke, wo sie auf den Balken hinliefen, um hier vor der Kälte geflüchtete Insecten zu erspähen. 18. Juni. Heute war bei kalter und nasser Witterung der Todestag vieler Schwalben. Junge verhungern im den Nestern, ' die Alten meist auf ihnen, oder fallen im freien Felde, oder über dem Wasser todt herab. In den Bauerhöfen wurden viele Er- Cab. Journ. f. Ornith. XXXT. Jahrg. No. 161. Januar 1883. 3 34 VI. Jahresbericht (1831) des Ausschusses mattete gesammelt, starben aber bald darauf. Wo Fenster ge- öffnet waren, kamen vielfach Schwalben hineingeflogen, um sich in der Stube Fliegen zu fangen. Sogar Mauersegler kommen, vom Hunger getrieben, durch die offenen Fenster zahlreich in die Fabriksäle geflogen und sind in Folge der grossen Entkräftung leieht zu fangen und nicht im geringsten scheu. - 19. Juni. Ununterbrochener Regen von Morgens bis Abends bei nur 8° Wärme; man sieht keine Schwalbe mehr. 20. Juni. Früh 8° Wärme; wieder der erste Sonnenschein. Man sieht aber keine Schwalben. Es wurden mehrere Staaren- kästen, in welchen sich Mauersegler eingenistet hatten, geöffnet und überall gefunden, dass die Weibchen todt, die Füsse krampf- haft angezogen, auf den Eiern sassen. Die Gelege zählten meist 3 Eier, die ca. 7 Tage bebrütet waren. Die Männchen der Mauersegler sind nicht zu sehen; sie scheinen theilweise fort- gezogen zu sein. Mittags 2 Uhr, nachdem es wieder etwas wärmer geworden war, wurden 2 "Stück Mauersegler über der Stadt beobachtet. 21. Juni. Ein Paar Rauchschwalben beim Sammeln von Nest- material beobachtet. öl. Juli. Rauchschwalben füttern heute bei regnerischem Wetter ihre 5 Jungen.“ Ferner wird über das Hinsterben der Schwalben an diesen Junitagen berichtet aus Dresden und Chemnitz: „Ueberall werden viele der hübsehen Thierehen todt oder entkräftet aufgefunden; bei einem Fabrikgebäude in Steina bei Waldheim hob man am Sonntag Morgen gegen 50 Schwalben auf, und überall findet man entkräftete, die sich kaum zum Fluge zu erheben vermögen, hier und da hocken welche in Haufen zusammen und lassen sich leicht haschen. Hier in Dresden haben wir dieselben Erscheinungen zu constatiren. Es sind hier dieser Tage viele Schwalben einge- sammelt worden, die man in der Stubenwärme mit Ameiseneiern und Fliegen füttert, um sie, wenn sie die traurige Zeit überdauern, wieder in’s Freie zu lassen. Aus Maltitz bei Weissenberg schreibt man uns, dass am Sonnabend in ca. 15 Schwalbennestern, die dicht bei einander stehen und in denen gebrütet ward, die Schwalbenweibchen auf ihren Eiern todt, oder mindestens ganz erstarrt da lagen.“ Aus Königstein erfahren wir Aehnliches. — „Aus Moritzburg schreibt man uns auch darüber: Seit voriger Woche sammelten sich am Königl. Schlosse hierselbst eine grosse Zahl Schwalben, jedenfalls der Kälte und des Regens halber Schutz, aber auch Nahrung suchend. Schon am Sonnabend fielen von denselben eine Menge noch lebend, aber kraftlos und auch todt zur Erde; der gestrige Morgen — Sonntag — bot jedoch einen sehr be- trübenden Anblick. Schwalben lagen wie gesäet am Boden, deren Lese an die 500 ergab, und es dürfte die Zahl Tausend kaum hinreichen, die im Laufe des ganzen Tages zusammengetragen für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 35 resp. umgekommen sind. Heute, Montag, sieht man keine Schwalbe kreisen, die Nester sind jedoch gepfropt voll, aber todt; in fünf ‚dergleichen wurden 66 Stück (? T.) herausgenommen. Das ist jedoch nur die Zahl der unmittelbar an Gebäuden Umgekommenen, in nächster Nähe liegen noch viele.“ Und schliesslich: „Das. Elend unserer zierlichen Haus-, "Thurm- und Mauerschwalben wird aus allen Theilen des Landes gemeldet. Der diesjährige Schwalbenzug ist nach alledem ausser- ordentlich deeimirt worden. Von Meissen, Striessen, Bischofs- werda, Chemnitz, Grossenhain, Oschatz, Hubertusburg u. s. w. gehen uns Massen-Todesanzeigen zu. Im letzgenannten Orte wurde eins der todten Thierchen geöffnet und der Magen desselben voll- ständig leer gefunden.“ — 49. Hirundo rustica L. — Rauchschwalbe. Unbedingter Sommervogel auf allen Stationen. Ankunft: In Pirano am 4. April die erste, 10. April mehrere, 19. April alle da; Hallein am 30. und 31. März die ersten nach N.W. ziehend. Am 11. Mai bei sehr starkem Schneefall flüchten sich viele zu den Häusern, am 12. Mai, nachdem es die ganze ‚Nacht hindurch geschneit, nur wenige sichtbar. Erst am 16. Mai zeigen sie sich wieder mehrfach; Nagy-Enjed am 29. April 2 Stück, am 30. April 25—30 Stück; Szepes-Bela 16. April 2 Stück, am 18. und 19. einzelne; 28. April N.-Wind, starker Schneefall bei 0 Grad, alle verschwunden; 1. Mai schön warm, starker S.-Wind, einige, und am 2. Mai viele zu sehen; Oravitz am 27. April bei + !k° R, Zug von W. nach O.; 27—30. April starker Schneefall und keine zu sehen; erst am 2. Mai wieder mehrere; Tückelhausen, Windsheim, Altenkirchen und Holzminden am 10. April; Neustadt am 14. April (es soll schon am 8. März dort eine gesehen sein); ‚Schiesshausen 24. April; Weida 18. April; Walkenried und Braunschweig 12. April die erste, am 30. April massenweise; Marienthal 18. April; Calvörde 28. April; in Brunsleberfelde er- schien am 17. April, in Oldenburg am 13. April, bei Grassberg, Flensburg und Zymna am 1. Mai und bei Hamburg am 13. April die ersten Rauchschwalben. In Neustadt gab es am 11. Juni bebrütete Eier; in Marien- thal am 30. Juni schon flügge und in Flensburg noch am 7. Sep- tember nicht ffügge Junge. Der Abzug begann: Bei Pirano am 29. August, nachdem am 17. Vereinigung stattgefunden; am 20. September starker Zug aus Norden. Vom 26. September bis 10. October ziehen dort viele und am 20. und 21. October die letzten; in Hallein fand der Hauptzug Anfang October statt; am 13. November die letzte; ' Szepes-Bela 16. September N.-Wind (regnerisch, Schneefall auf I I II || | ‚ der Tatra) ein kleiner Theil abgezogen, 24. September N.-Wind, ' schwacher Frost, Schneefall im Gebirge, Hauptabzug, am 6. Oc- tober die letzten 3 Stück.; Oravitz 5.—12. October Zug in nördl. Richtung ; in Tückelhausen wurden die letzten gesehen am 13. Oc- 3* 36 VI. Jahresbericht (1881) des Ausschusses tober; in Grossenhain bei — 1° am 31. October; Schiesshaus 13. September; Walkenried am 10. October; Calvörde 30. Sep- tember; Oldenburg 16. October. — Von einer Verminderung ist in Holzminden Nichts he genommen worden, und auch von Flensburg wird geschrieben, dass die Schwalben dureh die nasse Witterung ersichtlich zu leiden hatten, von einem grösseren Hinsterben derselben sei indessen Nichts bemerkt worden. — 50. Hirundo riparia L. — Uferschwalbe. Unbedingter Sommervogel bei Tückelhausen, und für Marien- thal mit unregelmässigen Passanten bezeichnet. Ankunft: Mariahof 25. Mai mehrere; Tückelhausen 8. Mai; Walkenried 7. April; Marienthal und Hamburg 11. Mai; Flens- burg 21. Mäi. Bei Tückelhausen nistet diese Art, ca. 30—40 Paare, im Juni in einer Kiesgrube, nahe dem Bahnhof Ochsenfurt, obgleich täglich dieser Grube Kies zu Bahnzwecken entnommen wird und Morgens und Abends Züge den Brutplatz passiren; nistet bei Anelam und Flensburg zahlreich in Mergelgruben. Am 16. Juni Nest mit Jungen. Ueber den Abzug wird berichtet aus Hallein: 3. September bis 2. October mehrere; Walkenried am 26. October; Marienthal am 16. October. 51. Museicapa atricapilla L. — Trauerfliegenfänger. Ziemlich häufiger Sommervogel in den meisten Stationen. Nistete bei Flensburg in der in früheren Berichten erwähnten Holzung (Marienholz) wieder in mehreren Paaren. Ein Paar in einem Nistkasten in unmittelbarer Nähe des stark frequentirten Wirthschaftshauses. Ankunft: Bei Hallein 21. April; Mariahof 24. April Haupt- zug; Freudenau 25. April; Nagy-Enjed 1. Mai; Oravitz 24. April bei Schnee einzelne; Tückelhausen 19. April; Holzminden 28. April; Brzezetz, Kr. Kosel, 24. April; Walkenried 4. April; Allrode 28. April; Braunschweig 29. April; Oldenburg 13. April, an der Küste 2 Tage später beobachtet; Grasberg 5. Mai; Flens- burg 23. April; Ende des Zuges ungefähr Mitte Mai; Hamburg 14. April. ; Der Abzug wurde nur notirt für Walkenried mit dem 23. Oc- tober. 52. Muscicapa albicollis Temm. — Halsbandfliegen- fänger. Kommt in Freudenau am 28. April an und ist in Grossenhain, zum ersten Male, am 4. Mai in einem Paare beobachtet, das sich 2 Tage in den dortigen Anlagen aufhielt. 53. Muscicapa parva Behst. — Zwergfliegenfänger. Unbedingter Sommervogel für Walkenried. Bei Hallein am 18. Mai 2 &, am 20. Mai 1 Stück; Walken- ried am 8. April Ankunft, und Ende October Abzug. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 37 54. Museicapa grisola L. — Grauer Fliegenfänger. Unbedingter Sommervogel für Walkenried. | Ankunft: Hallein 10. Mai; Altenkirchen 23. April; Seesen 7. Mai; Braunschweig 5. Mai; Brunsleberfeld 16. Mai; Oldenburg 2. Mai; Flensburg 14. Mai. In Grossenhain wurde am 4. Juni, bei Neustadt am 28. Mai und bei Flensburg am 25. Mai je ein Nest gefunden. Als Abzugszeiten sind angegeben: Walkenried Ende October; bei Flensburg und Hamburg noch am 10. September beobachtet. . 55. Ampelis garrulus L. — Seidenschwanz. In Oravitz sind am 28. März 8 Stück in Wachholderbüschen und bei Greifswald am 9. Februar ein Flug beobachtet. 56. Lanius excubitor L. — Grosser grauer Würger. Als Standvogel für Walkenried und Allrode aufgeführt. Macht bei Walkenried die erste Brut im Mai, die zweite im Juli; bei Altenkirchen ein Nest mit $S Eiern am 22. Mai gefunden, _ eine Zahl, wie solche dort nur erst einmal vorgekommen, eben- - daselbst gab es in diesem Jahre sehr wenig Grauwürger; bei Braunschweig ist am 26. Mai ein Nest mit 4 frischen Eiern ge- funden. Erlegt wurden noch einzelne Exemplare bei Hallein, am 15. März 1 9, am I. November 2 2; bei Oravitz am 1. November 1 Stück bei Verfolgung einer Certhia familiaris beobachtet, und bei Hamburg am 9. März ein &. Bei Marienthal wurde Ende Sep- tember und bei Calvörde im Winter je 1 Exemplar gesehen. 57. Lanius minor Gm. — Schwarzstirniger Würger. Ankunft bei Neustadt am 5. und Allrode am 16. Mai; zum _ ersten Male seit 3 Jahren am 6. Mai bei Oravitz beobachtet; ferner bei Pirano am 8. und 17. August; bei Tückelhausen 3 Stück _ beobachtet und 1 Stück erlegt, ebenso 1 Paar im Mai bei Königs- hofen. Der Mageninhalt dieser 5 Exemplare bestand aus Theilen von Melolontha vulgarıs, 1 Feronia und Ringe von Julus terrestris. Am 3. Juli wurde in Grossenhain ein Nest mit fast Büggen Jungen angetroffen. | 58. Lanius senator L. — Rothköpfiger Würger. Unbedingter Sommervogel für Calvörde und Marienthal. Ankunft: In Hallein am 25. und 26. April je ein Männchen, 12. Mai ?; Tückelhausen am 29. April; Calvörde 14. Mai; Marien- thal 3. Mai. Bei Grossenhain wurden am 31. Juli ausgeflogene Junge angetroffen, und bei Pirano am 15. Mai ein Exemplar erlegt. Ehe Mageninhalt der Erlegten wird angegeben: Theile von Staphylinus und Ringe von Julus terrestris. Eine noch unverdaute junge Maus wurde in dem Magen des einen, bei Grossenhain er- beuteten Exemplares gefunden. 59. Lanius collurio — Rothrückiger Würger. Als Ankunftszeiten werden angegeben: Pirano 10—22 Mai; Hallein 2. Mai 3; Mariahof 3. Mai der Hauptzug; Freudenau 2. Mai 4. Nagy-Enged 30. April; Oravitz 6. Mai einzeln; seit 3 VI. Jahresbericht (1831) des Ausschusses einigen Jahren in geringerer Zahl. Neustadt am 2. Mai angekommen; in Braunschweig am 26. Mai beobachtet; Calvörde am 14. und Flensburg am 11. Mai. Die ersten Nester wurden gefunden: am 3. Juni in Alten- kirchen mit 6 Eiern, und am 3. Juli dort ein semmelfarbiges Junges 'erlegt, auf derselben Stelle, wo am 16. Juli 1878 ein genau ebenso gefärbtes Exemplar geschossen ward. Ferner wurde am 5. Juni in Grossenhain und Flensburg je ein Nest mit 6 Eiern | gefunden, und ist für Neustadt die Brutzeit auf Ende Mai bis Juni angegeben. Für den Abzug ist notiri: Pirano 10. Juli; Hallein 15. August die Alten verschwunden; Mariahof 5. October die letzten Jungen; Calvörde 10. September. In Grossenhain wurde dieser Würger mehrfach bei der Ver- folgung junger Vögel beobachtet. 60. Troglodytes parvulus Koch. — Zar Standvogel für Walkenried, Marienthal und Calvörde. In Pirano am 15. Januar, 4. . October und 7. November beob- achtet. Brütete am 7. Mai in Altenkirchen auf 7 Eiern; in Braunschweig am 26. Mai ein Nest mit 5 Eiern. In Marienthal wurde am 18. Mai an einer Grabenböschung zwischen halbver- faultem Reisig ein fast ganz aus grünem Moose hergestelltes Nest gefunden, in welchem eine Menge Eier lagen. Das Weibchen fütterte diese Brut vom 2. Juni an. Am 20. Juni war die ganze Gesellschaft flügge; in Tückelhausen hatte am 26. Juni die erste Brut das: Nest verlassen. 61. Parus major L. — Kohlmeise. Standvogel bei Walkenried, Allrode und Calvörde. In Pirano wurden am 12., 13. und 14. October viele, am 15., 17. und 29. October einige beobachtet; .ist in der Marien- holzung bei Flensburg sehr häufig; in Val di Fasano am 4. Mai ein Nest mit Jungen gefunden. Am 22. und 23. Mai wurden in Grossenhain Junge der ersten, am 17. Juli der zweiten Brut ge- sehen; ebenso am 7. August bei Flenshurg. 62. Parus ater L. — Tannenmeise, Als Standvogel für Allrode notirt. Auf der Heuscheuer, Grafschaft Glatz, 2800 Fuss hoch, sehr häufig. In Flensburg am 9. Januar zahlreicher bemerkt, als je zuvor. 63. Parus eristatus L. — Haubenmeise. Standvogel in Walkenried und Allrode. Brütete bei Altenkirchen am 19. Mai auf 7 zum Ausael Up reife Eier. 64. Parus palustris L. — Sumpfmeise. Standvogel für Walkenried und Allrode. Im October bei Cattinara bei Triest, am 31. März bei ee beobachtet. In Flensburg gab es am 24. Juni flügge unge. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 39 65. Parus borealis Sel. — Nordische Sumpfmeise. Im October in Cattinare bei Triest beobachtet. 66. Parus coeruleus L. — Blaumeise, Standvogel bei Walkenried und Allrode. Am 26. September, 15., 17. und 29. October einige, am 27. Sep- tember 1, 12.— 14. October viele bei Pirano beobachtet. Baute sein Nest in Neustadt am 16. April; brütete am 5. Mai bei Altenkirchen und fütterte bei Flensburg am 25. Mai die Jungen. Am 21. Mai die ersten und am 5. und 8. Juni mehrere .Gehecke ausgeflogener Junge der ersten Brut, und am 17. Juli solche der zweiten bei Grossenhain angetroffen. 67. Parus caudatus L. — Schwanzmeise, in Walkenried „Löffelstielchen“. Standvogel bei Ottenstein und Walkenried. Strichvogel bei Marienthal; hat daselbst in diesem Jahre gebrütet; bei Alten- kirchen wurden am 11. Mai 10 Stück Schwanzmeisen 92 mit schwärzlichen Kopf- und Backenstreifen beobachtet. 68. Sitta caesia M. & W. — Spechtmeise. Standvogel bei Allrode. Bei Triest am 6. November beobachtet. Am 7. Juni ein Nest mit Jungen bei Flensburg. 69. Cerihia famtliaris L. — Baumläufer. Als Standvogel für Walkenried, Allrode und Marienthal be- zeichnet; daselbst am 22. Mai bauend beobachtet, in einer Buche ca. 3 Meter hoch. Bei Braunschweig gab es am 26. Mai ein Nest mit 2 frischen Eiern und am 17. Juli wurden bei Grossen- hain flügge, und am 5. Juni bei Braunschweig fast flügge Junge angetroffen. 70. Alauda arvensis L. — Feldlerche. Als unbedingter Sommervogel für Marienthal und Galvörde bezeichnet. Ueber die Ankunftszeiten wird berichtet aus: Hallein 5. Februar, nach S. ziehend ; 22 Februar 30—40 Stück. Am 2. März bei starkem Schneefall, — N.Wind — 3° R. — verschwanden alle Lerchen und stellten sich einzeln am 7. März wieder ein, als die Felder schneefrei geworden, und waren am 8. in Menge. wieder vor- handen. Trotzdem es am 20. und 23. April schneite, blieben diesmal die Lerchen, und hörte man sie an letzterem Tage mehr- fach singen, ungeachtet der winterlichen Witterung; Mariahof 17. Februar Flüge von 20 Stück. Am 21. Februar ein Zug von ca. 100 Stück. Am ersten März zogen alle in Folge starken Schneefalls ab und kehrten den 6. und 10. März in grossen Schaaren zurück; Nagy-Enjed 14. März mehrere Exemplare; Oravitz 19. März mehrere, 10. April bei Schneegestöber abgezogen, ebenso bei jedem folgenden Schneefall; Szepes-Bela am 18. März in Schwärmen von vielen Hunderten morgens von $S. gegen N. ohne Aufenthalt in Thurmhöhe fliegend, um die Mittagszeit auch auf den Feldern. Vom 1.—17. März stürmische Witterung 40 VI. Jahresbericht (1881) des Ausschusses Bl (N.-Wind). Am 22. März Schneefall bei N.-Wind und grosse Kälte, wonach die Lerchen verschwanden und am 26. März bei heiterer, warmer Witterung wieder zurückkehrten. Den 28. April zogen die Lerchen in Folge von Schneefall bei N.-Wind und einer Temperatur unter 0° wieder ab. Als am 1. Mai schönes, heiteres Wetter und S.-Wind eintrat, waren sie auch wieder da. In Neustadt wurden Anfang Februar die ersten. bemerkt; am 2. März waren sie sehr zahlreich und wurden an diesem Tage. 3 Schaaren bei Schneewetter südlich fliegend beobachtet; bei Wieda am 11. März; Walkenried 1. März; Seesen 24. Februar; Sangelsheim 2. Februar; Allrode 18. Februar; Marienthal 28. Fe- bruar, Calvörde 13. März; Brunsleberfelde am 19. Februar; Olden- burg 2. und 3. Februar in grossen Zügen ankommend; Hamburg am 25. und: 27. Januar; Greifswald 13. Februar die erste bei S.W.-Wind, und schliesslich bei Zymna Ende Februar. Die ersten Jungen wurden am 22. Mai in Grossenhain ange- troffen. Ueber den Abzug schreibt Herr Ritter v. Tschusi aus Hallein: „30. und 31. October Schneefall, N.W.-Wind, 1/,—21/,;0R. Während dieser beiden Tage zogen Tausende von Lerchen durch, wie ich solche Menge noch nie beobachtet habe. Man kann sich von der Zahl der Durchzügler einen Begriff machen, wenn ich bemerke, dass der Zug Vormittags begann und ungefähr von Mittag bis Abend, dann den ganzen nächsten Tag fast ununterbrochen eine Schaar auf die andre folgte. Die Schaaren bestanden aus 50 bis ungefähr 200 Stück, fielen meist auf den schneebedeckten Feldern und Wiesen ein, liefen eine kurze Zeit umher und zogen dann . Alle in nordwestlicher Richtung ab. Wohin man blickte sah man Lerchen, am Boden, wie in der Luft.“ Ferner theilt unser Beobachter aus Marienthal mit: „Am 15. October morgens 8 Uhr sah ich auf der hiesigen Feldmark bei der metereologischen Station einen Zug Lerchen von mehreren Hundert Stück, die wahrscheinlich auf dem Zuge vom herrschenden S.W.-Sturm verschlagen waren. Noch heute (27. Oetober) ziehen Lerchen hier durch, wenn auch nur in wenigen Exemplaren. Die . am meisten beobachtete Zugrichtung ist die nach S.S.0.“ 71. Alauda arborea L. — Baumlerche. Für Marienthal als Strichvogel notirt, findet sie sich daselbst erst in der kalten Jahreszeit ein, bleibt den ganzen Winter hindurch ‚und verschwindet Ende April; ausnahmsweise ist im Juli noch ein Exemplar gesehen; bei Hallein auf dem Frühjahrszuge nicht beobachtet; bei Pirano am 3. Mai, Rückzug 29. October; Naey- Enjed 23. Februar singend; Oravitz den 11. und 20. März, 4. und 5. November 5 Stück; Walkenried 5. März; bei Oldenburg "am 23. März singend beobachtet; Flensburg 1. Mai. 72. Alauda cristata L. — Haubenlerche. In Calvörde Standvogel. Pirano 29. April und 23. December; "Walkenried 5. März; in für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 41 Neustadt am 7. März 2 Pärchen auf dem Kirehhofe beobachtet, wo im vorigen Jahre nur eins gewesen ist. Am 26. April Nest mit 4 Eiern; in Grossenhain am 22. Mai Junge der ersten ee ausgeflogen und am 26. Juni solche der zweiten Brut ge- sehen. 73. Melanocorypha calandra L. — Kalanderlerche. Nur für Pirano mit dem 29. April bis 31. Mai und 17. August angegeben. 74. Emberiza nivalis L. — Schneeammer. Es wurde in diesem Jahre bei Oldenburg eine Schaar im November an der Küste, in Grasberg Ende Januar und bei Ham- burg am 6. Januar beobachtet. 75. Emberiza hortulana L. — Ortolan; Gartenammer. In Hallein am 25. April 3 ? auf einem Saatfelde; im Blatters- lebener- und Seusslitzer Thale in diesem Jahre sehr zahlreich; Grossenhain 26. Juni 1 Exemplar; Neustadt Ende Mai; Grasberg 4. Mai und bei Hamburg am 8. Mai erlest. 16. Emberiza melanocephala Scop. — Kappenammer. Für Pirano ist der 24. bis 31. Mai und 15. Juni angegeben. 17. Emberiza pityornus Pall. — Weissköpfige Ammer. Im October bei Muggia gefangen; lebt im Käfige im Triester Museum. 718. Emberiza citrinella L. — Goldammer. Standvogel in Walkenried und Calvörde. Stand- und Strich- vogel bei Marienthal. Bei Flensburg sehr zahlreich; am 5. Mai Nest mit 2 Eiern daselbst; brütete bei Braunschweig am 14. Mai. Ausgeflogene Junge in Grossenhain am 15. und 29. Mai, und am 3. Juli solche nn zweiten Brut gesehen; in Marienthal am 23. Mai die erste rut. 79. Emberiza miliaria L. — Grauammer. Für Marienthal mit Striehvogel bezeichnet, in nur wenigen Exemplaren; bei Oravitz am 10. October ein Junges. Früher ist diese Art noch niemals dort beobachtet. 80. Emberiza schoenielus L. -- Rohrammer. Die Angabe im Jahrgang 1879 ‚„unregelmässiger Sommer- vogel“ für Tückelhausen ist zu berichtigen in: „regelmässigen, häufigen Sommervogel.“ Ankunft daselbst 29. März; Hallein 13. März; Mariahof 12. März 3 &, 15. März 3 2; Oldenburg 4. April; Grasberg 17. April; Hamburg 5. April. - 81. Passer montanus L. — Feldsperling. Als Standvogel ferner aufgeführt für Walkenried. In Pirano am 4. April; in Flensburg wurde am 12. Mai Nest mit Eiern gefunden; in Grossenhain am 25. Mai Junge der ersten und 30. Juli solche der zweiten Brut angetroffen. Macht in Walkenried vom April bis August 3 Bruten. In Gross-Rohden brütete ein Paar in einem Schwalbenneste am Hause. 42 VI. Jahresbericht (1831) des Ausschusses 82. Passer domesticus L. — Haussperling. Standvogel in sämmtlichen Gebieten. Hatte in Pirano am 23. Juli noch Nestjunge; in Grossenhain wurden am 22. April Gelege von 5—6 Eiern gefunden, am 6. Mai mehrfach ausgebrütete Junge und am 25. Mai überall ausgeflogene Junge getroffen. Am 31. Juli fütterten die Alten ihre zweite Brut; in Neustadt wurden am 1. Mai ausgeflogene Junge gesehen und am 29. April und 2. Mai Nester mit frischen Eiern gefunden; ' in Braunschweig war die erste Brut am 28. Mai und in Flensburg am 10. Mai ausgeflogen. Aus Marienthal schreibt der Beobachter: „Im diesjährigen, sehr heftigen Winter litt ein Pärchen grosse Noth, so dass ich mich veranlasst fand, jeden Morgen früh in einer Fensternische Brot auszustreuen, was gern angenommen wurde. Nach wenigen Tagen schon fanden sich die Thierchen ein, und nachdem sie be- merkt, dass ihnen kein Leid ganz in unserer Nähe geschah, wurden sie zuletzt so vertraut, dass sie durch das offene Fenster in das Zimmer hineinschlüpften und sich ihr Futter vom Frühstücks-, tische holten.“ 83. Pyrrhula rubicilla Pall. — Dompfaft. sanılragel bei Walkenried, regelmässiger Passant in Cal- vörde War bei Altenkirchen in diesem Jahre sehr are während sonst gemein. Am 14. März und 25. October in Calvörde, 21. De- cember und 17. Januar bei Gross-Rohde, und am 23. Januar 1 Exemplar bei Flensburg beobachtet; bei Oldenburg wurden im October mehrere der kleinen Varietät in Dohnen gefangen. Am 7. Juni Nest mit frischen Eiern bei Altenkirchen ge- funden, und brütete im Mai und Juni bei Walkenried. 84. Fringilla serinus L. — Girlitz. Unbedingter Sommervogel bei Würzburg. Bei Hallein am 1. April die ersten &, am 3. April viele beobachtet; Mariahof am 12. April die ersten, am 22. April Hauptzug; in Oravitz am 12. Juni und 29. October beobachtet; erscheint daselbst gewöhnlich auf Leinfeldern; Troppau am 29. April; Neuhof Anfang April Ankunft; zwischen dem 18. Mai bis 11. Juni wurden daselbst Nester mit nicht, oder wenig be- brüteten Eiern gefunden, in einer Höhe von 3—4 Meter vom Boden. Der Hauptrückzug ist nur für Hallein mit dem 14.—21. Oc- tober angegeben. 85. Fringilla spinus L. — Zeisig. Als Standvogel für Walkenried, ee Sommervogel für Calvörde aufgeführt. Bei Pirano am 12. und 13. October und 6.—8. November beobachtet; am 14. October viele; Ankunft in Calvörde am 2. April, Fortzug am 20. October. Wurde bei Flensburg in diesem Jahre nicht bemerkt. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 43 86. Fringilla carduelis L. — Stieglitz. Standvogel bei Walkenried, unbedingter Sommervogel bei 'Calvörde, häufig in der Gegend von Brzezetz, Kr. Kosel. Bei Pirano am 15., 25. und 31. März, 2. und 16. April, 23. bis 29. October, 7. und 8. November beobachtet. Am 23. Juli ein Nest im Bau begriffen, wurde dann verlassen; Hallein 3. October 20—30 Stück; Mariahof 18. März und 16. December ca. 20 Stück; Szepes-Bela 18. März und 6. October; Oravitz 1.—12. October zeigten sich einige kleine Flüge bei Schnee, verschwanden aber wieder, als es warm geworden war; Calvörde 6. April und 20. October. ‚Ein Nest mit 3 Eiern wurde am 7. Juni bei Altenkirchen gefunden, und am 24. Juni und 3. Juli bei Grossenhain ausge- flogene Junge gesehen. 87. Fringilla linaria L. — Leinzeisig. Im October 12 auf dem Triester Vogelmarkt angetroffen; in Hallein erschien diese Art seit 10jähriger Beobachtungszeit in diesem Jahre zum ersten Male häufig, jedoch stets nur in: kleinen Gesellschaften; bei Mariahof am 29. October eine grosse Schaar; bei Neustadt am 16. November; bei Flensburg FE Derpchen und bei Hamburg am 5. und 7. December beob- achtet. 88. Fringilla cannabina L. — Grauer Hänfling, roth- brüstiger Hänfling, Bluthänfling. Standvogel bei Walkenried. ‘ Zeigte sich bei Seesen am 29. März. Nester mit Eiern wurden gefunden am 1. Mai und 15. Juli bei Grossenhain; am 22. Mai bei Braunschweig und am 7., 11. und 15. Mai bei Flensburg, Letzteres stand in einem Haide- strauche unmittelbar auf der Erde. ' Flügge Junge sah man bei Grossenhain am 19. Mai und 29. Juli, und bei Braunschweig am 23. Mai. 89. Fringilla flavirostris L. — Berghänfling. Bei Flensburg am 14. und 18. December je ein Exemplar erlegt; bei Anclam alle Winter in mehr oder weniger grossen Schwärmen, vom November bis Ende März. 90. Fringilla ehloris L. — Grünhänfling. Bei Calvörde unregelmässiger Passant. Bei Pirano am 31. März, 2. und 16. April und 29. August, am 24. November ebendaselbst bei schönem Wetter viele beob- achtet. Ankunft bei Neustadt am 21. März; Calvörde 2. Mai; Grassberg 22. April; bei Flensburg am 23. März singend. Bei Altenkirchen am 1. Mai stark bebrütete Eier; bei Neu- stadt am 19. und 20. April unbelegte Nester, vom 26. April bis 4. Juni diverse Nester mit Eier. Ausgeflogene Junge bei Grossenhain am 19. und 26. Mai, am 26. Juni solche der zweiten Brut und bei Flensburg am 19. August angetroffen. 44 VI. Jahresbericht (1881) des Ausschusses 91. Fringilla coelebs L. — Buchfink. Unbedingter Sommervogel bei Marienthal und Calvörde. Bei Zorge haben in diesem Jahre auffallend wenig gebrütet, bei Flensburg dagegen war die Zahl durchaus nicht geringer, als in früheren Jahren. Ankunft: Bei Pirano 28. März bis 4. April; Oraae 21. März : nur 4, 30. März 2; Troppau 17. März; Altenkirchen 24. Februar; bei Wieda trafen am 11. März die Männchen, am 28. die Weibehen | ein; bei Zorge am 7. März; Sangelsheim 19. März; Marienthal | BD: März, erster Gesang 18. März; Calvörde am 11. Mai; Grasberg | 15. März und Zymna “27. März. Fertige Nester wurden am 11. April bei Pirano, am 27. bei | Neustadt, 16. April bei Oldenburg und am 10. und 22. Mai nicht bebrütete Eier bei Pirano gefunden; ebenso am 7. und 13. Mai bei Neustadt und 15. Mai bei Flensburg. Flügge Junge gab es am 9. Mai bei Pirano, am 15. Mai und 10. Juli bei Grossenhain. Der Herbstzug begann bei Pirano am 26. September. Vom 1.—14. October und 24. November daselbst viele beobachtet; bei Szepes-Bela zogen am 17. October bei Schneefall und N.-Wind fast alle ab; Oravitz 21.—24. October der grösste Theil abge- zogen, einzelne blieben noch bis Ende October; bei Walken- ried am 14. October; Marienthal am 22. October und Calvörde 5. October. 92. Fringilla montifringilla L. — Bergfink. Bei Pirano am 14. und 29. October und 5. November beob- achtet; am 24. November viele; Mariahof am 22. März 100 bis 200 Stück, am 22. December eine Schaar von ca. 1000 Stück mit Fr. chloris gemischt; Oravitz 1.—12. October Flüge von 10—20 Stück; Neustadt 9. April mehrere; bei Flensburg wurden in diesem Winter wenig bemerkt; Hamburg am 8. und 13. Januar und 12. März; dann wieder auf dem Herbstzuge am 18. September. 93. Coccothraustes vulgaris Pall. — Kernbeisser. Standvogel bei Walkenried. Am 12. October bei Pirano, am 4. Mai bei Calvörde beob- achte. Am 26. Mai ein frisches Nest bei Braunschweig, am 25. Mai drei bei Neustadt gefunden. 94. Loxia pityopsittacus Bechst. — Kiefernkreuzschnabel. Bei Oldenburg wurde am 5. März ein Schwarm von 18 bis 20 Stück beobachtet. 95. Loxia curvirostra L. — Fichtenkreuzschnabel. Als Standvogel für Walkenried aufgeführt. Bei Mariahof im Winter 80/81, weil es viel Fichten- und Lärchensamen gab, in grosser Menge. Das erste Nest wurde am 17. Februar, später noch 4 andere gefunden. Ein Nest stand, als Ausnahme, auf einer Lärche, ziemlich weit gegen das Astende zu. Am 27. März gab es die ersten Jungen; in Oravitz wurden am 16. Juni in grossen geschlossenen Beständen die ersten gehört, dann zahlreich. i für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 45 96. Sturnus vulgaris L. — Staar. Unbedingter Sommervogel bei Walkenried und Marienthal. Bei Oldenburg hat der späte Frost ?/,, vertilgt; seit 50 Jahren gab es nie so wenig, als in diesem. Ankunft: Bei Hallein 22. Februar; Wieda 11. März; Neu- stadt, Walkenried und Allrode 23. Februar; Seesen 24. Februar; Marienthal 6. Februar; Calvörde und Gross-Rohden 2. Februar; ' Brunsleberfelde 4. Februar, am 11. in grosser Menge; Grasberg 7. Februar; Flensburg 31. Februar einzelne, 2.—13. März viele; Hamburg 8. Januar bei 3° Kälte die ersten, am 9. März alle da; Greifswald am 13. Februar die ersten bei S.W.-Wind, und hei Zymna am 26. März. Am 22. Februar wurden bei Gross-Rohde die Nistkasten einer genauen Prüfung unterzogen und Anstalten zum Bauen gemacht. Am 21. April fand man bei Neustadt und 3. April bei Marienthal ' die ersten Eier. Flügge Jiunge wurden gesehen am 27. Mai bei Hallein; 14. und 16. Mai bei Grossenhain; am 28. Mai bei Braun- sehweig und 3. Juni bei Marienthal. Macht an letzterem Orte und Zymna nur eine Brut jährlich. Ueber den Rückzug wird berichtet aus: Hallein am 30. Oc- tober ca. 200 Stück bei N.W.-Wind und Schneefall nach 8.0. ziehend. Calvörde am 23. October; Grasberg 23. December die letzten gesehen; Flensburg am 24. October noch da. Wie leicht eine unbedeutende Veränderung resp. ungewohnte Erscheinung die Staare von ihren alten Brutplätzen vertreiben kann, geht aus folgender Mittheilung des Herrn Erichsen in Flensburg hervor. Derselbe schreibt: „In meinem Hofe erschienen in diesem Frühlinge in altgewohnter Weise die Staare. Im selben Hofe befand sich ein Thurmfalke, den ich vor mehreren Wochen durch einen Schuss am Schultergelenk leicht verwundet, und der sich rasch davon erholt hatte. Den Staaren erschien dieser neue Genosse unbequem und gefährlich. Sie schlüpften rasch in die Kästen, kamen aber sogleich wieder hervor, setzten sich aufs Dach und äugten ängstlich nach dem im Hofe herumhüpfenden tinnunculus. Nach kurzer Zeit suchten sie das Weite, kehrten am andern Tage wieder. Da aber der Thurmfalk noch immer da war, so sagten sie den ihnen während einer Reihe von Jahren lieb gewordenen Stätten für das Jahr endgültig Lebewohl und hatten wir also in diesem Jahre zu unserm Bedauern kein einziges Staarenpaar auf unserem Dache.“ 97. Oriolus galbula L. — Pirol. Unbedingter Sommervogel bei Walkenried, Marienthal und Calvörde. Ankunft: Bei Pirano an 9.—10. Mai; Mariahof 29. Mai; am 21. September zeigten sich viele Junge auf den Kirschbäumen; Freudenau am 23. April das erste Männchen gesehen, am 25. April zahlreich. Altenkirchen :1. Mai; Neustadt 7. Mai; Walkenried 24. April; Braunschweig 14. Mai; Marienthal 11. Mai; Calvörde AR N RT Di 46 VI. Jahresbericht (1881) des Ausschusses 4. Mai; Gross-Rohde 19. Mai; Brunsleberfelde 19. Mai, hat in | früheren Jahren daselbst in grösserer Anzahl gebrütet, in diesem jedoch nicht; Grasberg 20. Mai; Flensburg 22. Mai; Hamburg | 17. Mai und Zymna 2. Mai. Ein Nest mit 4 Eiern wurde bei Neustadt am 4. Juni auf einer Erle, 5 Meter hoch über Wasser hängend gefunden. Zum Baumaterial waren vielfach Kornähren verwandt; bei Flensburg ein Nest mit ebenfalls 4 Eiern am 9. Juni. Junge wurden zuerst am 31. Juli bei Grossenhain bemerkt; ebenso am 24. August, welche von Birnen naschten. Die letzten wurden beobachtet am 6. September bei Grossen- hain, 20. August bei Walkenried, 24. September bei Marienthal und 25. September bei Calvörde. 98. Corvus coraz L. — Rabe. Bei Walkenried nur einzeln auf dem Frühjahrszuge beobachtet. Bei Marienthal, woselbst auch dieses Jahr ein Paar nistend an- getroffen wurde, noch unbedingter Sommervogel. Brutnotizen liegen vor von Flensburg: 20. März 5 Eier, 31. März 6 bebrütete Eier, 18. April Nestjunge, 21. April 5 Eier. 99. Corvus frugilegus L. — Saatkrähe. Zugbeobachtungen wurden gemeldet von Hallein: 23. März (W.) 200—300 Stück nach N. (in der Nacht vom 23./24. starker S.-Wind), 13. October 7 Stück nach N.W., 28. October 80-140 Stück auf den Feldern, 31. October gegen 100 Stück nach N.W. (N.W. Schneefall); Szepes-Bela 10. Oetober 10 Stück, 13. Oetober einzeln; Neustadt 26. December mehrere Exemplare; Oldenburg 23. Februar einzeln. Steterburg 10. April (die ersten Eier), 1. Mai (Junge); Braun- schweig 8. April (bauend). 100. Corvus corone L. — Rabenkrähe. Standvogel für Calvörde, bei Zymna, woselbst der Vogel sonst immer nur als unbedingter Passant beobachtet wurde, hat in diesem Jahre 1 Paar gebrütet. Zugnotizen: Pirano 31. März, 11. April, 8. August, 7. Sep- tember (sehr grosse Schaar von S.W.—N.O). Hier herrsehte Wind- stille und Nebel bis zum 8. November, während sich am Abend desselben Tages heftiger -Borra-Wind (N.N.O.) einstellte. Tückelhausen: Mitte April (6 Eier); Altenkirchen 17. April (kahle Junge), 18. April (6 Eier); Braunschweig 15. April (fertiges Nest), 15. Mai (ausgeflogene Junge); Marienthal 8. Mai (die ersten flüggen Jungen). Bei Flensburg wurde in der Nähe der Ostseebäder am 12. No- vember ein schmutzigweisses Exemplar mit schwarzem Kopfe beobachtet. Derselbe Berichterstatter meldet, dass die ersten Schlafstätten während der Wintermonate noch immer in der im Berichte 1880 genannten Weise besetzt seien. An diesen Sammelplätzen finden sich nicht selten Ueberreste von gerupften Exemplaren derselben Art. Am 22. August erschienen sie zum ersten Male in grosser Schaar auf dem Schlafplatz (Flensburg). 101. Corvus corniz L. — Nebelkrähe. Pirano 29. April; Walkenried verblieb vom 20. Oetober 1880 bis 10. März 1881, erschien wieder am 12. October 1881; Allrode Ankunft 19, October; Steterburg Ankunft 12. October; Marienthal Ankunft 22. October (in Mehrzahl); Calvörde Standvogel; Olden- burg Aukunft 2. October (am 14. April noch in grossen Zügen an der Küste, aber bei Oldenburg bereits verschwunden). Bei Neustadt O/Schl. wurde am 15. April das fertige Nest, am 22. April 2 Eier und am 24. April 5 frische Eier angetroffen. 102. Corvus monedula L. — Dohle. Standvogel für Calvörde. Bei Neustadt O/Schl. wurden bereits Anfang und Mitte März Paarungsflüge beobachtet, am 1. April traf man sie ebendaselbst ‚mit Bauen beschäftigt, das am 15. April fertige Nest enthielt am ‚29. April 5 Eier und ein anderes 1 Ei. Oldenburg 17. April (beginn des Netbaues); bei Flensburg beobachtete man bereits am 1. April ein Paar damit beschäftigt, Nestmaterial von Eichen und Linden abbrechend und zum Bau verwendend. 103. Pica caudata K. & Bl. — Elster. Standvogel für Calvörde. Bei Pirano am 17. August. Brutbeobachtungen liegen vor von Pirano 29. April (brütend); Neustadt O/Schl. 13. April (5 frische Eier), 17. April (2 Nester mit 8, resp. 3 Eiern), 22. April (6 Eier); Braunschweig 13. März (fertiges Nest); Oldenburg 20. April (mit Bauen beschäftigt); Flensburg 2. Mai (fertiges Nest). 104. Nucifraga caryocatactes L. — Nusshäher. Während er im vergangenen Jahre für Allrode als unbedingter Sommervogel verzeichnet wurde, lernen wir ihn von dort nunmehr als Standvogel kennen. Bei Mariahof am 11. April in der Nähe eines Teiches beob- achtet. 105. Garrulus glandarius L. — Eichelhäher. Standvogel für Calvörde. Bei Neustadt O/Schl. wurden gegen Ende December inner- halb 4 Tagen 7 Stück in Dohnen gefangen, wobei Eicheln als Köder dienten. Erste Brut bei Tückelhausen Mitte April; bei Marienthal am 28. Mai 5 Eier aufgefunden (schlüpften am 8. Juni aus); Braun- schweig 26. Mai (kleine Jungen); Flensburg 2. Mai (fertiges Nest). in bei Tückelhausen erlegtes Exemplar hatte den Magen mit Resten von Melolontha vulgaris und sonstiger kleinerer Käfer und mit Weizenkörnern angefüllt. 106. Oypselus apus L. — Mauersegler. Ankunft: Bei Pirano erschienen am 23. April die ersten, und am 3. und 7. Mai stellten sie sich in Mehrzahl ein. Weitere für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 47 48 VI. Jahresbericht ( 1881) des Ausschusses Ankunftsdaten liegen vor von Mariahof 6. Mai; Hallein 27. April (4 Stück nach Norden ziehend), 7. Mai (3040 Stück); Szepes- ' Bela 15. April (2 Stück); Oravitz am 23. Mai auf ziemlich hoch- ı gelegenen Felspartien beobachtet; Troppau 4. Mai; Windsheim 29. April; Tückelhausen 1. Mai; Altenkirchen L@ April (1 Stück gesehen), 24. April (am Thurme), 1. Mai (am Wohnhaus); Neu- stadt OlScht. 2. Mai; Holzminden 50. April Sangelsheim 5. Mai; Allrode 10. Mai; Braunschweig 28. April; Oldenburg 2. Mai; 1 Grasberg 7. Mai; Hamburg 3. Mai und F lensburg 10. Mai. | Abzug: Dieser nahm bei Pirano bereits am 8. und 17. August ! seinen Anfang, während die eigentliche Sammlung und der Weg- | zug des Gros am 29. August stattfand. Bei Hallein machten sich schon am 1. und 5. August mehrere Exemplare auf den Weg; hier sah man am 15., 18. und 23. August sowie 2. und 4. Sep- tember noch je ein Exemplar, am 11. September als die letzten ° noch deren zwei. Szepes-Bela verliessen sie am 30. August; bei ' Oravitz sah man die letzten am 16. August; aus Altenkirchen waren sie bereits am 29. Juli verschwunden und nur 2 Pärchen, welchen der Beobachter versuchsweise die Eier nahm, legen wiederholt, brüten je 2 Junge aus, füttern diese bis zum 5. August und ziehen ab, ohne nur noch einen einzigeu Tag mit den Jungen am Nistplatze zu verweilen, Herr Sachse in Altenkirchen ‚will damit seine Ansicht, dass die Alten mit den Jungen, sobald letztere flugfähig sind, sofort den Nistplatz verlassen, auf das Ent- schiedenste bestätigt wissen. Aehnliches wird uns aus Grossen- hain gemeldet, woselbst am 28. August noch einige Bruten aus- flogen, die sofort mit den Alten abzogen. Bei Neustadt O/Schl. (Kollibay) verschwanden die Vögel bereits am 2. August, = auf ein Pärchen, welches noch Nestjunge fütterte, erschienen aber wieder, um am 10. August definitiv ab- zuziehen. *) Aus Oldenburg wird der Wegzug vom 4. October gemeldet; bei Flensburg sah man noch am 24. September 2 Exem- plare; bei Zymna fand der Abzug am 24. August statt. Doch wurde auch hier am 8. September noch ein kleiner Flug beob- achtet. Brutnotizen liegen vor von Pirano, woselbst am 9. Juli 5 frische Eier und am 23. Juli Nestjunge aufgefunden wurden; ferner von Altenkirchen, woselbst am 28. Mai 3 schwach bebrütete Eier sowie 1 Gelege von 2 Eiern unter dem Dache eines be- wohnten Hauses angetroffen worden waren. Junge in Gesellschaft der Alten wurden am 17. Juli bei Grossenhain beobachtet. Bei Holzminden hat sich der Mauersegler in diesem Jahre sehr zahlreich eingefunden. Die ungünstige und rauhe Witterung, wie sie in diesem Sommer herrschte, hatte den Vögeln hart zugesetzt. Hierüber giebt uns Herr M. Neumann aus Grossenhain ausführlichen Bericht si. der *) Dürften wohl nordische Durchzügler gewesen sein (Red.). Er für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 49 leider recht traurige Facta vorführt. Dieser Herr meldet Folgendes: „Gewitter am 5. und 6. Juni, worauf das Thermometer auf 4’ R. inkt (S.W.-Wind) und rauhe, heftige Regengüsse bis zum 12. Juni ununterbrochen folgen. In Folge dessen gehen die Thiere massen- ‚weis zu Grunde und liegen in grosser Anzahl todt auf den Strassen. Wo ich sonst 20—30 Stück beisammen sah, finde ich am 14. Juni nur deren sechs, tags darauf nur 4 und am 16. Juni, nachdem wärmere Temperatur eingetreten war (Mittag 17° R. (Schatten), 24° R. (Sonne), S.O.-Wind) gegen Abend wieder 12 Exemplare. Der 17. Juni bringt wieder rauhes und regnerisches Wetter (nur 1 Stück beobachtet), nicht minder kalt kann der 15. Juni genannt werden, welchen man als Todestag grosser Massen von Seglern bezeichnen muss. Die Thiere fliegen in bewohnte Räume, sind ganz entkräftet und haben alle Scheu abgelegt. Am 19. Juni, bei ununterbrochenem Regen und 8° R. ist nicht ein einziger Vogel zu sehen, und trotzdem sich am 20. Juni gegen Vormittag etwas Sonnenschein einstellt, lässt sich auch an diesem Tage kein einziger Vogel erblicken. Dagegen findet man die Weibchen todt auf den Eiern sitzen; die Gelege bestehen meist aus 3 Eiern und zeigen eine durchschnittliche Bebrütung von ca. 7 Tagen. Noch ‚am gleichen Tage steigt die Temperatur gegen Mittag um ein Weniges und lockt 2 Exemplare aus ihren Verstecken. Gegen 4 Uhr Nachmittag wieder Regen.“ | 107. Caprimulgus europaeus L. — Ziegenmelker. Unbedingter Sommervogel für Calvörde. Zugbeobachtungen liegen vor von Troppau 20. September; - Marienthal Ank. 28. Mai, Abzug Ende September (am 16. October noch 1 Exemplar beobachtet); Calvörde Ankunft 20. Mai, Abzug ‚25. September; Hamburg Ankunft 24. April, am 28. September noch 1 2 erlegt. 108. Alcedo ispida L. — Eisvogel. Bei Pirano am 10. November beobachtet. Flügge Junge wurden bei Tückelhausen bereits am 20. Mai "angetroffen (Neströhre gewöhnlich 1 Meter lang); Herr Dr. Kutter fand bei Neustadt O/Schl. am 22. April ein Gelege, welches ca. 7 Tage bebrütet sein durfte, am 17. Mai ein sehr stark bebrütetes Gelege von 7 Eiern und am 30. Mai ein frisches Gelege von 6 Eiern. Bei Tückelhausen fand sich der Vogel früher recht häufig, nimmt jedoch, seitdem die Anlage von Forellenteichen eultivirt wird und man ihn eifrig verfolgt, zusehends ab. So wurden in diesem Jahre von den Fischzüchtern allein 5 Bruten vernichtet. 109. Coracias garrula L. — Mandelkrähe. Brutvogel bei Brzezetz (Kr. Kosel). | Beobachtet wurde der Vogel bei Freudenau am 15. und 25. April (zahlreich), bei Mariahof am 8. Mai (2 Stück), bei Nagy- Enjed am 6. Mai, Szepes-Bela am 10. September (4 Stück) und ‚bei Zymna am 3. Mai. Cab. Journ. f. Ornith. XXXI. Jahrg. No. 161. Januar 1883. 4 i 50 VI. Jahresbericht (1881) des Ausschusses. 110. Upupa epops L. — Wiedehopf. A Zugbeobachtungen, resp. Ankunfts- und Abzugsdaten liegen vor von Pirano 1. April; Freudenau 6. April; Mariahof 6. April (4 Stück), 14., 16. und 24. April; Nagy-Enjed 31. März (2 Stück); Oravitz 5. April (trifft im Frühjahr einzeln immer ein, im Herbste seltener) ; Altenkirchen 23. März Ankunft (6 Uhr früh — 6°, Nach- mittag Thauwetter); Grossenhain 9. September (2 Stück); Brzezetz’ (Kr. Kosel) 11. April Ankunft; Marienthal 15. April Ankunft; Calvörde 16. April und 20. September; Hamburg 18. April’ Ankunft. 4 Bei Pirano am 1. Juli ein Nestjunges beobachtet. 111. Cueulus canorus L. — Kuckuk. 4 Zugdaten werden gemeldet von Pirano 26. April (1 2 ad.), | 2. Mai (1 2 ad.), 17. August (1 juv.); Freudenau 11. Aprılza Mariahof 1. Mai; Nagy-Enjed 31. März; Hallein 17. April (1 9), . 25. April, 26. April, 25. August (2 Stück), 30. und 31. August, 6. September (3 Stück), 7. September; Szepes-Bela 3. Mai, 7. Mai : (2 Stück); Oravitz 2. Mai (die ersten gehört), 5. Mai (mehrere), 16. August; Troppau 4. Mai; Windsheim 10. April (erster Ruf); Tückelhausen 13. April (erster Ruf); Altenkirchen 10. April (Ruf), 6. September (1 junges rothbraunes 9 erlegt); Grossenhain vom’ 14. zum 15. August dürfte der Kuckuk hier abgezogen sein, zumal’: man früh morgens ein Junges 2 todt unter dem Telegraphendrahte fand und nur noch je ein Vogel am 19. August und 2. September beobachtet wurde. Weitere Ankunftsdaten liegen vor von Brzezetz (Kr. Kosel) 20. April; Holzminden 17. April; Schiesshaus 27. April; Wieda 26. April; Walkenried 17. April; Seesen 21. Mai (die ersten gehört); Langelsheim 3. Mai; Allrode 26. April; Steterburg 24. April (erster Ruf); Braunschweig 6. Mai (erster Ruf); Marienthal 26. April (Abzug 10. August); Calvörde 2. Mai (Abzug 13. September); Brunsleberfeld 21. April; Oldenburg 4. Mai; Grasberg 2. Mai; Flensburg 14. Mai; Hamburg 12. Mai (19. September noch 1 & jur. erlegt); Zymna 22. April. N Bei Altenkirchen fand man am 12. Juni 1 Kuckuksei neben 2 Eiern von Accentor modularis, wovon das erstere !/, Bebrütung zeigte, letztere dagegen fast zum Ausschlüpfen reif waren. Herr‘ Sachse bemerkt dazu, dass ihm dieser Fall, wobei also das’ Kuckuksei eine schwächere Bebrütung zeigte, noch nie vorge- kommen sei. Herrn Dr. Kutter verdanken wir folgende Angaben: 1. Juni. 1 Cuc. canorus mit 4 Sylvia hortensis, alle von gleich schwacher Bebrütung und ersteres in Farbenton und Zeichnung wit den Nesteiern sehr iibereinstimmend. Masse 22,5 und 16,5 Mm., Gewicht 18 Gr. 1 15. Juni. 1 Cue. canorus mit 3 Sylvia hortensis, auch hier sämmtliche Eier von gleich schwacher Bebrütung und auffallende Uebereinstimmung in Zeichnung ete. untereinander zeigend. Die frappante Analogie dieses Kuckukseies mit dem am 1. Juni auf- gefundenen Exemplare lässt vermuthen, dass beide Eier vom für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 51 gleichen $ stammten, zumal beide Gelege in einem und dem- selben etwa 300 Morgen grossen Feldgehölze aufgefunden worden waren. Masse 22,4 und 16,8 Mm. Gewicht 20 Gr. "he Durchschnittsgewicht der Nesteier beider Gelege beträgt 13 Gr. Bei Walkenried fand man am 20. Juni einen jungen Kuckuk mit Bachstelzen-Jungen zusammenliegend vor; bei Flensburg wurde am 3. Juni ein Kuckuksei neben 3 Nesteiern von Anthus pratensis aufgefunden. » Ein bei Tückelhausen erlegter Vogel enthielt in seinem Magen 27 Raupen von Gastropacha rubi, Larven von Lina populi sowie 1 Melolontha vulgaris. 112. Iynz torguilla L. — Wendehals. Ueber Zugzeiten liegen folgende Beobachtungen. vor: Pirano 10. August; Mariahof 12. und 20. April; Nagy-Enjed 5. April; Hallein 21. und 26. April, 21. September und 4. October; Troppau 21. April; Windsheim 11. April Ankunft; Tückelhausen 2. April Ankunft; Altenkirchen 7. April; Neustadt O/Schl. 13. April (erster Ruf); Wieda 2. Mai Ankunft; Walkenried 4. Mai Ankunft (Abzug Ende October); Seesen 14. April (erster Ruf); Allrode 3. Mai Ankunft; Braunschweig 17. April Ankunft; Marienthal 11. Mai Ankunft; Calvörde 4. Mai (Abzug 4. September); Brunsleberfeld 19. Mai Ankunft; Grasberg 13. Mai Ankunft; Hamburg 18. April Ankunft (am 14. September 1 Exemplar erlegt). Bei Pirano am 22. Mai frische Eier aufgefunden; flügge Junge am 10. und 17. Juli bei Grossenhain beobachtet. 115. Picus viridis L. — Grünspecht. Schilderung eines Kampfes zwischen 2 männlichen Grün- spechten giebt uns Herr Neumann in Grossenhain. Die Mittheilungen hierüber sind folgende: „Am 15. Mai hörte ich von zwei ver- schiedenen Seiten her sonderbar klingende Laute, die einige Minuten währten und wohl als Herausforderung zum Kampfe zu deuten wären. Plötzlich stürmte ein starkes & auf ein etwas schwächeres los, beide stürzten zur Erde, rollten nun ca. 5 Minuten einem Federball gleich kämpfend umher, bis der stärkere Vogel abstrich, während der schwächere einige Minuten unbeweglich. auf dem Boden liegen blieb und erst dann mühsam abstrich, als ich mich dem Kampfplatze näherte.“ 114. Picus canus Gm. — Grauspecht. Standvogel für Calvörde. Wie. aus Neustadt O/Schl. gemeldet wird, kommt der Vogel bei Carlsberg (Grafschaft Glatz) 2300‘ hoch vor. Bei Naundorf (Grossenhain) hat man seit langen Jahren wieder einmal ein $ angetroffen. 115. Picus martius L. — Schwarzspecht. Bei Marienthal, woselbst er Standvogel ist, hat sich der Schwarzspecht in diesem Jahre vermehrt, was Anlass zu Kämpfen gab. Am 12. September Nachmittags rauften sich 5 Exemplare, bissen sich, so dass Federn stoben, und jagten von Baum zu 4* - 52 VI. Jahresbericht (1882) des’ Ausschusses Baum. Der während dieser Kämpfe abgegebene Ton lautete: | „Kri, kri, kri“ (de Lamare). Die erste Fütterung wurde bei Marienthal am 15. Mai beob- achtet; flügge wurden die betreffenden Jungen am 19, Juni. Ein bei Grossenhain am 19. December 1880 erlegtes Exem- plar weiblichen Geschlechtes hatte den Magen mit Käferresten und Rossameisen angefüllt. 116. Picus major L. — Grosser Buntspecht. Standvogel für Calvörde. . 117. Picus medius L. — Mittlerer Buntspecht. Standvogel für Walkenried. 118. Picus minor L. — Kleiner Buntspecht. Beobachtet wurde der Vogel bei Hallein 23. Februar (4 u. &), 18. März (9), 23. October (1 Stück), 3. November (2), 4. November (1 Stück), 7. November ( und 2), 8., 11. und 15. November; ‚Troppau 11. April; Altenkirchen 25. März in einem Exemplare (hier sehr selten); Grossenhain 17. Juli (1 Stück). 119. Merops apiaster L. — Bienenfresser. Pirano 3. Mai (1 ad.), 20. Juni (4 Nestjunge). 120. G@yps fulvus Gm. — Gänsegeier. ) [ „la Istrien vielleicht selten; in Dalmatien, Bosnien und der Herzegowina sehr häufig; in Süd-Ungarn und Slavonien ein regelmässiger Strich- und hie und da auch Brutvogel. In den Centralalpen Kärnthens, ja selbst Salzbures soll der Gänsegeier auch schon gehorstet haben, verbürgen kann ich es nicht; doch sicher weiss ich sein Auftreten als Strichvogel in jenen Hochgebirgsländern, desgleichen sein fast alhährliches Er- scheinen in Böhmen, Mähren und Nieder-Oesterreich. Manchmal tauchen in diesen Ländern grosse Züge auf, die dann nach kurzem _ Aufenthalte ihre Reisen fortsetzen.“ (K ronprinz Rudolf von Oesterreich). — 121. Vultur cinereus Bp. — Kuttengeier. Kronprinz Rudolf von Oesterreich schreibt darüber: „Wird im Jahresbericht gar nicht behandelt, mich sollte es sehr wundern, wenn dieser Vogel in Istrien gar nicht vorkommen würde, längs der Save und auch in den Gebirgen zwischen Save und Drave fand ich den Kuttengeier als regelmässigen Horstvogel. Als Striehvogel dehnt er seine Reisen in mehr nordöstlicher Richtung aus. So findet man ihn im Herbste nicht selten in den Ebenen, Mittel- und Hochgebirgen Nord-Ungarns, desgleichen manchmal in Schlesien, sehr selten in Mähren und Nieder- Oesterreich, doch weiss ich auch von Exemplaren, die in diesen. Ländern erlegt wurden. Aus den Alpenländern und Böhmen erinnere ich mich niemals Kunde vom Erscheinen eines Vultur einereus erhalten zu haben.“ 122. Neophron percnopterus Savig. „Wird, so schreibt Kronprinz Rudolfvon Oesterreich, ebenfalls nieht erwähnt, und doch muss ieh das, wenn auch ru für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 53 seltene Auftreten des Aasgeiers in Istrien annehmen. In Dalmatien habe ich ihn selbst gesehen. In Bosnien und der Herzegowina kömmt er sehr häufig vor, weniger oft, aber dennoch als regel- mässiger Brutvogel an den Randgebirgen der Donau bei Orsova, zwischen Donau und Drave nicht seltener Strichvogel, desgleichen hie und da in Süd-Ungarn. Bei Genf in der Schweiz horsten auch einige Exemplare seit altersher immer auf demselben Berge.“ *) 123. „@ypaetus barbatus ÜOuv,, der König der Raubvögel, wurde in dem Jahresberichte desgleichen übergangen. In den Alpen ist er selten geworden. In Steyermark, Kärnten, Krain, Salzburg, Ober- und Nieder- Oesterreich kann man ihn als verschwunden annehmen, doch in Tyrol und der Schweiz kommt er noch als Horstvogel vor und alljährlich werden Exemplare gefangen oder erlegt. In Istrien dürfte sein Erscheinen zu den grössten Seltenheiten gehören, in Dalmatien, der Herzegowina und Bosnien ist er nicht so besonders selten, ich habe aus diesen Ländern schon lebende und erleste Exemplare erhalten. .In Siebenbürgen gehört der Geieradler zu den regelmässigen Brutvögeln aller Hochgebirge, desgleichen findet man ihn auf dem hohen Pietros, dem Rand- sebirge zwischen Ungarn, Siebenbürgen und der Bukowina. In den ungarischen Karpathen hat er nie gehaust, dort vertritt ihn der Steinadler.“ (Kronprinz Rudolf von Oesterreich.) 124. „Aguila fulva L. — Steinadler. Wird desgleichen, so schreibt Kronprinz Rudolf von Oesterreich, stiefmütterlich behandelt. In den ganzen Alpenländern ist dieser Adler an allen geeigneten Stellen noch Brut- und Standvogel, desgleichen in allen ungarischen, slavonischen und siebenbürgischen Gebirgen. In sämmtlichen Ländern der Monarchie in Ebenen, an Flüssen, in srossen Wäldern und wildreichen Gegenden gewöhnlicher Zug- vogel. In der nächsten Umgebung Wiens findet man Steinadler in jedem Herbst, in Ungarn noch mehr, in Böhmen seltener, doch wurde auch heuer (1882) wieder ein Pracht-Exemplar in der Nähe Prag’s erlegt.“ 125. Aquila imperialis K. und Bl. — Kaiseradler. „In Süd-Ungarn, Slavoni®n häufig, zieht öfters bis Nordungarn, auch schon bei Wien erlest.“ (Kronprinz Rudolf von Oesterreich.) 126. Aguila naevia Gm. — Schreiadler. Oravitz 10. April (1 Paar), 16. April (2 Paare), 15. September (die Letzten). Bei Hamburg wurde am 5. Mai 1% erlegt. „Brut- vogel in ganz Ungarn und Slavonien, als Zugvogel in ganz Nieder-Oesterreich und Mähren nicht selten, in Böhmen seltener.“ (Kronprinz Rudolf von Oesterreich.) *) Nach im Herbste 1882 in Genf eingezogenen Erkundigungen brüten nur noch 2 Paare jetzt am Mont Saleve. (Die Red.) 54 VI. Jahresbericht (1881) des Ausschusses 127. Aguila pennata Br. — Zwergadler. „In Nieder-Oesterreich ziemlich häufiger Brutvogel, in Ungarn und Slavonien sehr häufig. In Böhmen von mir niemals beob- achtet worden.“ (Kronprinz Rudolf von O esterreich) 128. Haliaetus albicilla L, — Seeadler. „In allen Ländern Oesterreichs als Zugvogel mehr oder weniger häufig. In Südungarn sehr gewöhnlicher Brutvogel in den Donau- und Drau-Auen, in Slavonien auch in Eichen- und Buchenwäldern, in Krain in Nadelholzwäldern. In Böhmen an grossen Teichen Wintergast, in den Hochgebirgsländern äusserst selten, nur manch- mal an Seen. In Nieder-Oesterreich in den Donau-Auen Winter- gast von November bis Mitte März, aber auch auf den langen Ebenen häufig zu finden.“ (Kronprinz Rudolf von Oester- reich.) Aus Tückelhausen wird berichtet, dass gegen Mitte December 1879 bei Kleinheubach 1 Exemplar erlegt worden sei. Bei Grossenhain erlegte man am 26. November 1880 einen Vogel, während er damit beschäftigt war, einen Karpfen zu kröpfen. Wie aus Hamburg berichtet wird, wurde dort am 17. Januar ein weibliches Individuum erbeutet. 129. Circaötus gallicus Gm. — Schlangenadler. „In Nieder Oesterreich als Zugvogel, sowohl in den Donau- Auen, als auch im Wiener-Walde nicht allzu selten. In den Ebenen Ungarns in Laubwäldern regelmässiger, doch nicht häufiger Brutvogel“ (Kronprinz Rudolf von Oesterreich.) : Herr Neumann in Grossenhain theilt uns mit, dass am 26. Oe- tober 1880 ein schönes Exemplar am Götterfelsen bei Meissen erlegt worden sei. 150. Pandion haliaetus L. — Fischadler. „Ist in ganz Oesterreich-Ungarn an geeigneten Plätzen allent- halben zu finden, als Brutvogel an der Donau, in ungarischen Feldgehölzen, im Böhmerwald, an den Felswänden ober den Hochgebirgsseen und an den Gebirgsflüssen.“ (Kronprinz Rudolf von Oesterreich). i Beobachtungen liegen vor von Mariahof, woselbst am 5. und 9. April je ein Exemplar. beim Furtteiche angetroffen wurde, von Grossenhain, resp. Gärtitz bei Doebeln, in dessen Revier am 28. October ein Vogel erlegt wordens war, von Neustadt O/Schl., dessen Beobachter meldet, dass am 12. April bei Brzezetz (Kr. Kosel) ein Exemplar erbeutet wurde, ferner von Walkenried, welches er als Irrgast besucht und woselbst man ihn am 24 August auf dem „Faulen Sumpfe“ gesehen hatte, von Marienthal, von wo wir ihn nun als unbedingten Sommervogel kennen lernen (Ankunft 9. April) sowie von Gr. Rohde. Hier hatte man den Fischadler im September an einem Teiche erlegt, nachdem er dort öfters beobachtet worden sein soll. Welch ein tüchtiger Taucher der Fischadler ist, mag folgende Mittheilung, die wir aus Marienthal erfahren, beweisen. Herr © = ER für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 55 de Lamare berichtet wörtlich: „Am 9. April sah ich über dem in der Nähe meiner Wohnung liegenden Teiche einen ziemlich starken Raubvogel kreisen. Im Glauben, der Vogel wünsche meiner gezähmten Wildente den Garaus zu machen, griff ich schnell zur Flinte und eilte zum Teiche. Dort angekommen, sah ich, wie ‚der Vogel plötzlich aus der Luft herabschoss und mitten auf dem Wasserspiegel dicht über der Wasserfläche einen Moment halten blieb. Schnell riss ich das Gewehr an die Backe, doch in dem- ‚selben Augenblicke verschwand der Vogel im Wasser und kam nach mehreren Secunden, gut 30 Schritte von der Stelle entfernt, wieder an’s Tageslicht, einen ganz handlichen Karpfen mit sich führend.“ 131. Pernis apivorus L. — Wespenbussard. Oravitz 29. August (nach W. ziehend); Tückelhausen 20. Mai (1 & im Steigerwald erlegt); Walkenried Ankunft 10. April, Wegzug 28. October; Calvörde Ankunft 25. März, Wegzug 28. Oc- tober. Bei Flensburg schoss man am 3. Juni ein altes 2. Brutnotizen erfahren wir aus Altenkirchen: 29. Mai 1 Ei, 5. Juni 2 frische Eier, sowie 27. Juli 2 bebrütete Eier. Hier war der Vogel in dieser Saison spärlich vertreten. ‚132. Buteo lagopus Gm. — Rauhfussbussard. Unbedingter Wintervogel für Calvörde. Sonstige Beobachtungsdaten liegen vor von Mariahof 6. März und Szepes-Bela 24. November (1 Stück). Bei Grossenhain wurde der erste Vogel am 12. October erlegt, und war dessen Magen und Kropf mit Mäusen vollgepfropft. Bei Hamburg erlegte man die Vögel am 2. December, 3. und 9. Januar sowie 18. September. 133. Buteo vulgaris Bechst. — Mäusebussard. Mariahof 6. März (2 Stück); Hallein 8. März; Altenkirchen 3. und 6. März (14. Stück, bei W.-Wind und lauer Luft). Bei Neustadt O/Schl. wurde am 5. August ein in der Mauser sich befindliches Exemplar erlegt; Holzminden meldete vom 7. März Mittags Züge von 3, 5, 6 und mehr Individuen. Die Zugrichtung folgte von W. nach O., dabei herrschte Windstille, Höhe der Zug- strasse sehr bedeutend. Unser Beobachter, Herr Oberförster Dürking, sah innerhalb /, Stunde 60 Individuen durchpassiren. Bei Marienthal erschien der Bussard Anfang März, bei Calvörde am 10. März und verblieb bis zum 25. October. Bruten beobachtete man bei Altenkirchen am 24. April 1 Ei, am 8. Mai 2 frische Eier, bei Braunschweig am 15. April Eier, am 26. Mai fligge Junge und bei Marienthal am 20. April. Auf dem letzteren Horste fütterten die Vögel am 9. Mai, während am 5. Juni die Jungen den Horst verliessen. Bei Flensburg wurde am 21. April ein Nest mit 3 Eiern aufgefunden. Von derselben Station erfahren wir, dass in einem Horste des Mäusebussards neben den Jungen eine grosse, zum Theil schon verzehrte Ratte angetroffen worden war. Bei Altenkirchen waren die Bussarde in dieser Saison schwach vertreten. 56 VI. Jahresbericht (1881) des Ausschusses 134. Milvus regalis Bp. — Königsweih. tober). Bei Tückelhausen traf er am 17. Februar ein; bei Alten- | kirchen wurde der Vogel am 19. Februar, 3. und 6. März (3 Exem- | plare, W.-Wind und laue Luft) beobachtet, sowie am 15. October ' noch 2 Stück gesehen ; Holzminden meldet die Ankunft vom 1. März, | Schiesshaus vom 14. März, Seesen vom 25. März, Walkenried vom 25. März (Wegzug 22. Oetober), Langelsheim vom 15. März, Allrode vom 11. März, Gr. Rohde vom 12. März, Brunsleberfeld vom 9. März sowie Hamburg vom 9. Februar, an welehem Tage ein männlicher Vogel erlegt wurde. Ein bei Braunschweig gefundener Horst enthielt am 15. April Eier, am 16. Mai kleine Junge, trotzdem am 6. Mai das ? am Regelmässiger Passant für Calvörde (28. Februar und 20. Oe- | Horste geschossen worden war. Bei Flensburg wurden Eier am 22. April aufgefunden. Ein am 7. Juli bei Grossenhain geschossenes altes ? begann bereits mit der Mauserung. 135. Milvus migrans Bodd. — Schwarzer Milan. Aus Tückelhausen wird gemeldet, dass er als unbedingter Sommervogel am Main vorkommt. 136. Falco peregrinus L. — Wanderfalk. Bei Walkenried verblieb er vom 6. April bis 17. October, bei Windsheim beobachtete man ihn am 17. Januar. 137. Falco subbuteo L. — Baumfalk. Beobachtungsdaten liegen vor von Hallein 5. April, 20. Mai, 26. und 31. September, 1., 4. und 5. Oetober sowie 30. October; Mariahof 22. April 2 Stück; Grossenhain 19. September und. 3. October je 1 Exemplar; Neustadt O/Schl. 25. Mai; Walkenried Ankunft April, Wegzug Mitte October; Calvörde Ankunft 14. März OR | Wegzug 25. October; Oldenburg 15. April Ankunft. Bei Grossenhain wurde am 31. August eine Familie angetroffen und beobachtet, als die Jungen von den Alten gefüttert wurden; bei Braunschweig fand man das fertige Nest am 26. Mai und beobachtete am 5. Juli Junge auf den Aesten sitzend; Paarungsflüge beobachtete man bei Flensburg am 4. Mai, das Nest mit 4 Eiern am 21. Juni. 138. Falco tinnunculus L. — Thurmfalk. „Rüttelweihe“ in Neustadt O/Sehl. Pirano 18. Februar 1 Stück, 2., 15. und 25. März, 29. April, 2. und 8. August; Freudenau 11. April; Mariahof: 10. März 1 Stück, 11. März 2 Stück: Hallein 5. Februar 1 4, 26. März 1 g, 8. April 1 4, 18. October; Oravitz: 14. und 28. September; Neustadt O/Schl. 2. October. Bei Walkenried verblieb er vom 3, April bis Ende October, bei Calvörde vom 14 März bis 25. October. Ein Gelege von 5 frischen Eiern wurde am 26. April bei Neustadt O/Schl. gefunden, fast flügge Junge (aus 2 Horsten) traf ec FE TU man bei Grossenhain am 3. Juli, am 17. Juli vollständig flugbare EEE IE SEE für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 57 Junge ebendaselbst, ebenso wie uns derselbe Beobachter meldet, dass am 21. August eine Familie angetroffen worden war, deren Jungen noch gefüttert wurden. Für Neustadt O/Schl. darf man den Thurmfalken als häufigsten _ Raubvogel betrachten. Ein am 30. August bei Grossenhain erlegter weiblicher Vogel, welcher in der Mauserung stand, enthielt im Magen 1 Maus, 1 Heuschrecke sowie Käferreste. 139. Astur palumbarius L. — Hühnerhabicht. Standvogel für Calvörde. Bei Marienthal verblieb er vom 27. März bis Ende October. Sonstige Zugbeobachtungen erfahren wir von Hallein: 23. März 1 Stück, 20. October 1 Stück, sowie von Szepes-Bela: 1. December. Bei Altenkirchen wurden am 24. April 3 Eier aufgefunden, bei Braunschweig am 26. Mai 4 kleine Jungen neben einem Ei und am 5. Juni ein fast flügger Vogel ebendaselbst beobachtet. Herr Neumann in Grossenhain theilt uns mit, dass ein am 5. September erlegtes 3 Vogelüberreste im Magen enthalten habe; ein junges, besonders starkes ? traf man an, als es damit be- ‚schäftigt war, ein wildes Kaninchen zu kröpfen. Von demselben Beobachter erfahren wir, dass innerhalb der Zeit vom 30. September bis 5. October in einem Habichtskorbe sich 1 & ad. und 2 22 juv. gefangen hatten. Als Köder dienten Tauben. Bei Marienthal wurde am 5. August ein Vogel durch „Blatten“ angelockt. Eine recht schöne Beobachtung, die genügendes Zeugniss von der Dreistigkeit des Hühnerhabichts ablegt, erfahren wir von den - Herren Erichsen und Paulsen und mag diese im Wortlaute folgen: „Anfang August wurde auf „Bellevue“, einer bei der Stadt belegenen Sommerwirthschaft, ein junger, aber sehr grosser weiblicher Hühner- habieht unter eigenthümlichen Umständen gefangen. Der Kellner tritt mittags in den Saal hinein und gewahrt zu seinem Erstaunen einen grossen Vogel, der wild im Zimmer umhertobt und sich schliesslich auf die Kaiserbüste niederlässt. Aufgestöbert, geräth er nun in eine Ecke des Saales, wo ihn der dienstbare Geist kräftigst anpackt. Der Hühnerhabicht aber zeigte hierbei eine Leistungsfähigkeit seiner Krallen, von welcher sein Verfolger jeden- falls nie eine Ahnung gehabt hatte. Nach Beendigung der Jagd er- blickte der Kellner auf dem Boden des Saales eine zum Theil ge- rupfte Taube, indess keine losen Federn. Eine zersplitterte Scheibe zeigte den Weg, den der freche Räuber genommen.“ 140. Astur nisus L. — Sperber. Standvogel für Calvörde. Bei Pirano am 13. Februar ein Exemplar erlegt. Bei Walken- ried verblieb der Vogel vom 6. April bis Ende October. Altenkirchen: 7. Mai 5 angebrütete Eier. Weitere Brut- beobachtungen liegen vor von Flensburg, woselbt am 21. Mai ein Gelege von 5, am 23. Mai ein Gelege von 4, am 24. Mai ein 58 VI. Jahresbericht (1881) des Ausschusses Gelege von 3 und ein solches von 5, am 28. Mai und 9. Juni je ein Gelege von 5 und am 14. Juni ein Gelege von 3 Eiern auf- gefunden worden waren. Ueber den am 24. Mai bei Flensburg untersuchten Horst liegen noch interessante Detail-Beobachtungen vor und lassen wir solche wörtlich folgen: „Von diesen 3 Eiern wurde an besagtem Tage 1 Exemplar genommen. Am darauf folgenden Tage morgens enthielt der Horst nur die verbliebenen 2 Eier, 26. Mai drei Eier, wovon ein Stück genommen wurde. Am 27. Mai Morgens war der Horst leer und wohl von anderer Hand entleert worden. 28. Mai morgens wieder ein Ei im. Horst, welches weggenommen wurde. Am 29. Mai war der Horst noch leer, während er am darauf folgenden Tage wieder ein Ei enthielt, welches gleichfalls entnommen wurde. 31. Mai morgens Horst leer. 1. Juni wieder 1 Ei, welches gleichfalls dem Vogel nicht überlassen blieb. 2. Juni morgens Horst leer. Am 4. Juni traf man das Weibehen an der Horststelle rufend an, nachdem während der Nacht in Folge Sturmes der Horst abgeworfen worden war. Bei näherer Untersuchung fand sich auf dem Boden ein zerbrochenes Ei vor.“ 141. Circus cineraceus Mont. — Wiesenweihe. Unbedingter Sommervogel für Calvörde (14. März bis 25. October). Beobachtet wurde er bei Walkenried am 22. Juli, bei Alten- an am 9. April (1 3) und bei Hamburg am 21. November d ad.). n Cireus eyaneus L. — Kornweihe. . Wie aus Tückelhausen gemeldet wurde, war am 13. Mai 1 2 im Steigerwald erlegt worden. Bei Walkenried am 12. August beobachtet; Ankunft bei Marienthal am 9. März; bei Hamburg am 8. Mai ein Paar erlegt. 143. Circus aeruginosus L. — Rohrweihe. Zugbeobachtungen erfahren wir von Mariahof 22. März und 14. April. Bei Grossenhain sah man am 2. Mai eine Rohrweihe mehr- mals. auf eine Stockente stossen; hier wurden auch am 22. Juli zwei Junge an den Kroppner Teichen erlegt, während man am 17: ame am grossen Spitalteiche drei Junge und einen Alten antraf. 144. Bubo mazimus Sibb. — Uhu. Nachrichten aus Tückelhausen melden, dass Anfang Mai bei Friedrichsberg im Steigerwald ein Männchen erbeutet wurde und gegen Ende Mai bei Betzbach ein zweites Stück erlegt . worden war. 145. Striz nyetea L. — Schneeeule, Bei Hamburg am 3. December erlegt. 146. Otus brachyotus L. -- Sumpfohrenle. Standvogel für Calvörde. Mariahof 9. September, Oravitz 24. November. Ein am für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. ma 28. März bei Neustadt O/Schl. erlegtes Weibehen enthielt noch sehr unentwickelte Eierstöcke. 147. Otus vulgaris Flem. — Waldohreule. Bei Pirano am 8. November 2 Exemplare beobachtet. Bei Neustadt O/Schl. fand man am 17. April 14 Tage alte Junge und am 30. Mai 5 stark bebrütete Eier; bei Grossenhain am 16. Mai fast flügge Junge. — Mageninhalt eines der jungen Vögel bestand nur aus Mäusen. 148. Athene noctua Retz. — Steinkauz. Walkenried: „Leichenhuhn“. Standvogel für Calvörde. 149. Athene passerina L. — Sperlingseule. Herr Kollibay in Neustadt O/Schl. theilt uns mit, dass er in Carlsberg (Grafschaft Glatz, 2300°Höhe) eine ausgestopfte Sperlings- eule gesehen habe, welche dort erlegt sein soll. 150. Syrnium aluco L. — Waldkauz. » Pirano 4. December 1 Stück. Flügge Junge wurden Anfang Mai bei Neustadt O/Schl. beob- achtet. Bei Marienthal nistet der Vogel im Klostergebäude. 151. Strixz flammea L. — Schleiereule. Standvogel für Calvörde. Bei Marienthal dieses Jahr sehr häufig, da an Mäusen kein Mangel herrschte. Bruten beobachtete man bei Grossenhain, woselbst man am 10. Mai ausgeflogene Junge antraf, und bei Braunschweig, von wo unter dem 26. Mai Eier gemeldet werden. 152." Ephialtes scops L. — Zwergohreule. Bei Freudenau am 10. September beobachtet. 153. Columba turtur L. — Turteltaube. Pirano 8., 17. und 19. August; Hallein 15. Mai; Nagy-Enjed 28. März; Altenkirchen Ankunft 27. April; Grossenhain 21. August (ein wohl auf dem Herbstzuge sich befindliches Paar); Walkenried Ankunft 5. Mai, Wegzug 15. October; Allrode Ankunft 10. Mai; Braunschweig Ankunft 22. Mai; Marienthal Ankunft 2. Mai, Weg- zug 10. September; Brunsleberfeld Ankunft 19. Mai; Zymna An- kunft 26. April. Bei Flensburg traf man den Vogel dieses Jahr zum ersten Male nistend an. In Holzminden hat er sich dieses Frühjahr nur sparsam ein- gefunden. 154. Columba oenas L. — Hohltaube. Pirano 17. August; Mariahof 18. und 20. October je 1 Exem- plar, 24. October 1 Stück; Nagy-Enjed 2. März 2 Stück; Hallein 12. März 30 Stück, ebenso — wahrscheinlich dieselben — den 13. März (vorerst SW.-Wind), 19. März 5 Stück, 30. Oetober 1 Stück (nach NW.); Szepes-Bela 18. März ca. 50 Stück auf den Feldern (vom 1.—17. März N.-Wind, zeitweilig Schneefall und Frost, am 18. März Thauwetter); Wieda Ankunft 16. März; Walken- 60 VI. Jahresbericht (1881) des Ausschusses ried*) Ankunft 22. März, Wegzug 20. October; Allrode Ankunft 8. März; Braunschweig 28. März ein Schwarm von ca. 60 Stück in bedeutender Höhe und in der Richtung von S. nach N. ziehend; Marienthal Ankunft 5. März, Wegzug 28. September; Flensburg zahlreich ziehend am 23. August. 155. Columba palumbus L. — Ringeltaube. Mariahof 10. März grosse Schaaren, 9. October gegen 100 Stück; Hallein 23. März 10 Stück (22. März W.-Wind mit Sturm und Schneefall, 23. März W.-Wind und heiteres Wetter, 24. März S.-Wind und Sturm), 1. October 15 Stück, 9. October zahlreich, 16. October 1 Stück; Oravitz 2. und 10. April; Altenkirchen 23. Fe- bruar, 6. März zahlreich (W.-Wind und laue Luft, + 10° R.); - Wieda Ankunft 13. März; Walkenried Ankunft 26. März; Langels- heim Ankunft 3. März; Allrode Ankunft 9. März; Marienthal Ankunft 10. März, die letzten Exemplare am 26. October gesehen; Calvörde Ankunft 1. März, Wegzug 20. October; Gr. Rohde An- kunft 20. Februar; Brunsleberfeld Ankunft 22. Februar einzeln, 1. März ca. 100 Stück; Oldenburg «Ankunft 18. März; Flensburg 2. December noch ca. 40 Stück im Gebiete; Hamburg 18. März 1 starker Zug; Zymna Ankunft 8 Mäirz. Bei Grossenhain beobachtete man die brütenden Weibchen am 15. Mai und sah die beiden Jungen am 6. Juni aus- fliegen; kleine Junge fand man bei Braunschweig am 26. Mai, während bei Oldenburg am 16. April bauende Vögel angetroffen wurden. Ebenso wie die Turteltaube, war auch die Ringeltaube in diesem Frühjahr bei Holzminden nur sparsam beobachtet worden. 156. Coturnixz communis Bon. — Wachtel. Unbedingter Sommervogel für Calvörde. Pirano 8. und 17. August nur wenige Exemplare auf dem Zuge angetroffen; Freudenau 25. April den ersten Vogel gehört; Nagy-Enjed 20. April; Hallein 3. Mai 1 3, 10. October mehrfach, 11. October einzeln, 15. und 18. October je 1 Stück; bei Alten- kirchen, woselbst die Wachtel immer seltener wird, obgleich sich der Culturzustand bessert, hörte man den ersten Wachtelschlag am 19. Juni; bei Walkenried traf der Vogel am 21. März ein und zog ab am 3. October; aus Marienthal wird die Ankunftszeit vom 30. April gemeldet. Ein Nest mit 16 verlassenen Eiern wurde am 14. Juni bei Pirano aufgefunden. Bei Altenkirchen hörte man die Wachtel höchst selten und traf sie auf der Jagd nur ganz vereinzelt an; bei Grossenhain dagegen war sie recht zahlreich und wurde in Trupps von 4-6 Exemplaren beobachtet, während wir wieder aus Marienthal er- fahren, dass sie in diesem Jahre abgenommen habe. *) Walkenried Ankunft 14. Mai anstatt 14. März (1879/80). » „ In is 1. „ (18ssolsl). | für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 61 157. Perdix cinerea Lath. — Rebhuhn. Standvogel für Calvörde. Bei Pirano am 18. und 23. December angetroffen. Den Alten mit den Jungen begegnete man bei Grossenhain am 3. Juni, traf ebendaselbst am 22. August zwei Völker an, wovon das eine aus 12, das andre aus 25 Individuen bestand und die jenen Völkern zugehörigen Jungen erst Staarengrösse hatten. Noch am 4. September wurden im gleichen Gebiete, neben voll- kommen erwachsenen Jungen, auch solche beobachtet, die gleich- falls die Staarengrösse noch nicht überschritten haben durften. Die ersten Eier wurden bei Neustadt O/Schl. am 1. Mai aufge-- funden, ein Gelege von 8 Stück fand man ebendaselbst am 31. Mai, gepaart wurden sie uns aus Marienthal schon unter dem 26. März gemeldet, die erste Brut von dort datirt vom 12. Mai, Jungen begegnete man am 12. Juni, während im gleichen Gebiete noch Ende August ein Gelege von 8 Eiern aufgefunden wurde. Bei Altenkirchen waren sie in dieser Saison nur spärlich vertreten, trotzdem sie gut überwintert hatten und eine trockene Brutzeit herrschte. , Die schlimme Januarkälte trieb die Rebhühner bei Grasberg bis vor die Fenster, wo sie Brodkrummen auflasen. 158. Tetrao bonasia L. — Haselhuhn. Aus Neustadt O/Schl. erfahren wir, dass im Revier Wildgrund, einem 1900 Morgen grossem gemischtem Bestande, noch 4 Brutpaare vertreten seien. Früher sollen sie daselbst häufiger gewesen sein, und noch vor 2 Jahren schoss daselbst ein Förster 9 Stück. Ende Mai machen sich die Jungen bemerkbar. | 159. Tetrao urogallus L. — Auerhahn. Wieder giebt uns Herr Pfarrer Jäckel in Windsheim zahl- reiche Beobachtungsdaten, die wir nachstehend wiederholen: Am 13. März bei Viechtach (Niederbayern) der erste Hahn erlegt, 10. April im Veldensteiner Forstrevier Bernsbeck ein 3 auf der Morgenbalze erlegt, 12. und 18. April bei Martinlamitz am Born- berg, (Fichtelgebirge) je ein balzendes $ erlegt, ebendaselbst am 93. März deren zwei erlegt, 19. April je ein & bei Weidenberg am Parkstein, sowie deren zwei bei Bayreuth erlegt. In der Bayreuther Gegend ist urogallus verbreiteter als tetrie, der früher besonders um den Quellen des rothen Maines und der Pegnitz bei Lindenhard. und Trockau nicht selten war. Ferner am 6. Mai bei Altenfurth im Nürnberger Reichswald Laurenzi ein 3, sowie am 10. Mai bei Mantel (Oberpfalz) gleichfalls ein 3 erlegt. Kommt ebenso wie T. tetrix auf dem Heuscheuergebirge (Graf- schaft Glatz) vor. (Kollibay). 160. Tetirao tetrix L. — Birkhuhn. Irrgast für Calvörde. Herr Pfarrer Jäckel theilt Folgendes mit: 2. März bei Wachen- dorf ein $ ad. auf der Balze erlegt, 31. März bei Wendelstein im Nürnberger Reichswald ein $ auf der Balze erlegt, 9. Mai bei 62 VI. Jahresbericht (1881) des Ausschusses Creussen (Oberfranken) ein 8 geschossen, 10. Mai bei Pyrbaum (Oberpfalz) zwei 33 erlegt, 17. Mai einen bei Bodenwöhr (Ober- pfalz) im Balzen erlegten Hahn erhalten. Im Wildgrund bei Neu- stadt O/Schl. findet sich Birkwild nur ausnahmsweise, kommt da- gegen regelmässig im Heuscheuergebirge (Grafschaft Glatz) vor. Wie wir aus Grossenhain erfahren, wurde am 15. April bei Rohland der erste balzende Hahn angetroffen; drei Stück beob- achtete man am 8. September im Aldelsdorfer Feldgehölz. 161. Ardea cinerea L. — Fischreiher. Bei Hallein wurden beobachtet am 24. August 5 Stück, am 2. September zwei Stück, am 9. October zwei Stück; bei Mariahof am 20. März zwei Stück, einzelne am 5., 11. und 24. April, bei Nagy-Enjed am 2. April. Bei Grossenhain wurden am 17. Juli auf der kleinen Insel des grossen Kosslitzer Teiches, in welchem sich noch zwei grössere Inseln befinden, 26 Stück dieser Fisch- räuber angetroffen; sie wählen immer die am meisten nach der Mitte des Teiches gelegene Insel, da sie hier vor jedem Angriff sicher sind; jede der Inseln ist mit Strauchwerk und Bäumen be- standen. Bei Walkenried erschienen die ersten am 25. Februar, im November waren sie noch dort. Bei Marienthal war er viel vertreten, am 15. Jan. wurden die ersten beobachtet. Bei Calvörde erschien er am 2. April und blieb, als unbedingter Sommervogel, bis Ende November. Bei Oldenburg wurden am 26. März zwei Exemplare gesehen. ı . Im Windsheimer Stadtwalde, woselbst ein grosser Reiherstand, hatten die Vögel am 20. März bereits Eier. 162. Ardea purpurea L. — Purpurreiher. Bei Salvore (Pirano) wurde am 12. April ein Weibchen erlegt. Als weitere Beobachtungen werden angegeben: Freudenau am 6. April; Mariahof am 18. April 9 Stück in der Nähe des Furt- teiches, am 22. April zwei und am 1. Mai 5 Stück; Troppau am 10. April. 163. Ardea garzetta L. — Seidenreiher. Am 3. und 9. Mai wurden einige auf den Dragognasümpfen bei Pirano beobachtet. : 164. Buphus comatus Pall. — Schopfreiher. Unser Beobachter in Pirano erhielt am 22. April ein Männchen aus Salvore und am 10. Mai ein altes Weibchen aus Strugnano. Bei Mariahof wurde am 7. Mai ein männlicher Schopf- reiher erlegt. 165. Botaurus minutus L. — Kleine Rohrdommel. Am 22. und 29. Mai wurde je ein Weibchen bei Mariahof erlegt. Aus Windsheim theilt unser Beobachter mit: „Am 16. Juni 1880 fand ich bei einer Excursion am Main ganz unverhofft das Nest der kleinen Rohrdommel. Das Weibchen blieb auf dem Neste stehen, richtete Hals und Schnabel gerade aufrecht und schien ganz unbeweglich. Das Nest war im Röhricht und ungefähr 1 M. über dem Wasserspiegel angebracht. Eierzahl 5. Bei einem 1 für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 63 weiteren Besuch am 29. Juni fand ich fünf Junge vor, die ich mit nach Hause nahm; trotz sorgfältiger Pflege gingen dieselben an Rhachitis zu Grunde. 166. Botaurus stellaris L. — Rohrdommel. In Pirano erhielt unser Berichterstatter am 4. Februar ein Männchen aus Salvore und am 18. März zwei Exemplare aus den Sümpfen des Quietoflusses. Bei Nagy-Enjed am 8. April beobachtet. Bei Oldenburg wurden am 28. Februar und folgende Tage mehrere erlegt. Bei Hamburg am 18. April ein Stück geschossen. 167. Nyeticorax griseus L. — Nachtreiher. Wurde am 8. April bei Nagy-Enjed beobachtet. 168. Ciconia alba Briss. — Hausstorch. Ueber die Ankunft, resp. den Frühjahrszug liegen folgende Beobachtungen vor: Mariahof am 14. April 15 Stück bei der „Hungerlacke“; Nagy-Enjed am 30. März drei Stück; Hallein am 10. April ein Stück nach Süden ziehend; Szepes-Bela am 9. April zwei Stück bei Ostwind von S. nach N., am 15. April 1 Stück von S.N.; Ansbach am 4. März; Windsheim am 16. März; Altenkirchen am 3. Mai ein Stück, das sich mehrere Tage in den Wiesen herumtreibt; Walkenried am 8. April drei Stück beim Langenberge,; Seesen am 14. März frühmorgens beim Neste, dann erst wieder am 17. März nachmittags kurze Zeit einer im Neste, ferner am 20. und 27. März und am 1. April, dann am 10. April einer, der nun bleibt, und dem sich der zweite des Paares am 12. April zugesellte; Allrode am 8. April durchziehend; Steterburg am 20. April; Marienthal am 16. April; Calvörde am 2. April; Oldenburg am 10. April; Hamburg am 21. März; Flensburg am 9. April; Zymna am 1. April in der Gegend gesehen, am 15. April der erste, am 21. der zweite im Nest. Beobachtungen über den Abzug: Szepes-Bela am 20. August bei regnerischem Wetter und Nordwind fünf Stück von N.—S., am 30. August ein Flug von N.—S., am 7. September bei Südwind drei Stück und am 20. October 15 Stück von S.W.—N.O.; Oravitz am 16. August nach W.; Seesen am 23. August Abends zum letzten Male beim Nest gesehen; Marienthal am 20. August; Calvörde Anfang August ausnahmsweise früh abgezogen; Husum am 25. August die meisten abgezogen, nachdem sie sich seit acht Tagen zu grossen Schaaren in der Marsch versammelt, am 26. August noch zwei Stück über der Stadt. Bei Lyck (Zymna) wurden am 29. August grosse Mengen auf dem Zuge beobachtet. In Seesen fand der erste Ausflug der drei Jungen am 19. Juli statt. Aus Grossenhain wird folgende Mittheilung gemacht: Mai 15. Das Weibchen des Storchnestes zu Grossraschütz brütet. Juli 30. * Die drei Jungen des Nestes in Folbern unternehmen mit den Alten jetzt Ausflüge. In diesem Frühjahr kam das Paar, welches schon seit längeren Jahren auf der Scheune eines Gehöfts im Dorfe 64 VI. Jahresbericht (1881) des Ausschusses Kleinthiemig nistete, zur gewöhnlichen Zeit an. Es wurde mit der Ausbesserung des Nestes begonnen und dasselbe zur Brut hergerichtet. Da erschien plötzlich eines Abends ein besonders starkes Männchen und griff das zum Neste gehörende Männchen an, indem es aus der Luft auf letzteres herabschoss, worauf sich ein heftiger Kampf entspann, der damit endigte, dass die beiden Kämpfer vom Dache herab in den Hof rollten. Darnach erhob sich das stärkere Männchen; das schwächere konnte jedoch nicht fliegen und wurde von einer hinzueilenden Magd in die Scheune gesperrt. Am nächsten Morgen wurde der Vorfall dem am vorigen Abend nicht anwesenden Besitzer mitgetheilt. Dieser wollte den Gefangenen sofort befreien, aber derselbe hatte den Flügel ge- brochen und konnte nicht fliegen. Mit herabhängendem Flügel lief er dem Hofe zu; aber kaum hatte er diesen betreten, als der auf dem Neste sitzende fremde Storch auf den Armen herabschoss und ihn durch Flügelschläge und Schnabelhiebe sofort tödtete. Das Weibchen hatte sich an beiden Kämpfen nicht betheiligt und nahm das fremde Männchen sofort an. Beide brachten im Laufe des Sommers drei stattliche Nachkommen gross, welche am 17. August die Wanderung mit den Alten antraten. 159. Oiconia nigra L. — Schwarzer Storch. Am 19. August wurde ein juuger Vogel bei Ufienheim ge- schossen und an Pfarrer Jaeckel gesandt. Im Rosskopf bei Walken- ried hat ein Paar genistet (Ank. 9. Mai) und ist am 4. Oct. mit drei Jungen abgezogen. Ankunft bei Langelsheim am 4. Mai, bei Allrode am 20. April. 170. Fulica atra L. — Wasserhuhn. Bei Hallein wurde am 31. October ein Männchen auf einem hochgelegenen Holzschlage (Zinkenschlag) gefangen; bei Salvore (Pirano) am 16. Januar ein solches erlegt; bei Mariahof am 9. und 10. October beobachtet. Ankunft bei Walkenried am 31. März, bei Marienthal am 8. April; bei Oldenburg wurden am 12. März mehrere auf dem Zuge befindliche Exemplare in der Nähe der Stadt erlegt. Abzug aus Walikenried am 19. October, aus Marienthal Mitte October. Bei Grossenhain wurden am 7. Atıgust fünf Junge, halb so gross, aber befiedert wie die Alten, auf dem rohr- und schilffreien Graben des grossen Spitalteiches angetrofien; am 21. August auf einem der Zabeltitzer Teiche ein Paar Alte mit den Jungen gesehen. 171. Gallinula chloropus L. — Teichhuhn. Am 20. April und 20. Mai wurden Teichhühnchen bei Maria- hof beobachtet. Bei Grossenhain wurden am 25. September Alte mit den Jungen angetroffen. Unserm Berichterstatter in Grasberg wurde ein Stück überliefert, welches geschossen worden war, als es sich beim Füttern der Hühner unter diese gemischt und mit denselben gefressen hatte. . 172. Ortygometra porzana L. — Sumpfhuhn. Bei Mariahof beobachtet am 23., 28. und 29. März; bei Pirano für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 65 am 15. April ein Stück aus Salvore erhalten; bei Altenkirchen am 31. August auf dem Zuge angetroffen; bei Grossenhain am 21. März (Nordostwind und rauhes Wetter) ein ermattetes Exemplar ergriffen; bei Oldenburg am 23. März ein Stück erlegt. 173. Ortygometra pusilla Behst. — Bruchhühnchen. Am 3. April wurde ein Weibchen aus Valle di Sieiole unserm Beobachter in Pirano eingeliefert. Bei Mariahof am 29. März ein Stück gefangen. Bei Erlach, Bezirk Ochsenfurt, wurde Mitte April ein Männchen erlegt. 174. Rallus aquaticus L. — Wasserralle. Wurde am 21. Januar aus Salvore an Dr. Schiavuzzi gesandt; am 9. October, 31. Oetober und 6 November bei Mariahof beob- achtet; hielt sich vom 10. März bis 8. October bei Walkenried auf; bei Oldenburg am 16. März ein Männchen erlest. 175. Crex pratensis Behst. — Wachtelkönig. Unbedinster Sommervogel in Calvörde. Die Ankunft, resp. der Frühjahrszug wurde beobachtet: in Hallein am 22. Mai; in Oravitz am 27. Mai (in einem zehnjährigen Schlage gehört); in Neustadt O/Schl. am 16. Mai; in Walkenried am 10. April; in Mariahof am 1. Mai. — Beobachtungen während des Herbstzuges: bei Pirano (Salvore) am 28. December ein Stück; bei Hallein am 18. August Alte und Junge erlegt, ferner am 20., 24. und 25. August, sowie am 9. October beobachtet; bei Walkenried am 24. October. — In der Gegend von Flensburg zeiste sich der Wachtelkönig dies Jahr in auffallend dünner Vertheilung. 176. Numenius tenuirostris Vieill. — Dünnschnäbliger Brachvogel. Dr. Schiavuzzi erhielt am 10. April ein Weibchen aus Salvore. 177. Numenius arcuatus L. — Grosser Brachvogel. Regelmässiger Passant bei Calvörde. Auf dem Frühjahrszug beobachtet: bei Mariahof am 26. März 1 Stück; bei Oldenburg am 28. März bei O.-Wind nach N. ziehend, am 8. April paarweise. Auf dem Herbstzuge bei Grossenhain am 6. August Nachts 12—1 Uhr bei Windstille von N.O.—S.W. durchziehend ; bei Flensburg am 25. August Tausende unter lautem Rufen über den Hafen ziehend (Regenwetter), am 6. September 20—30 Stück über den Hafen nach W., drei gleich starke Züge in kurzen Zwischenräumen nachfolgend (zwischen 5 und 7 Uhr Abends bei Sonnenschein), am 7. September 70—80 Stück, am 16. September ca. 100 Stück bei hoher, kalter Luft lautlos nach W., am 4. November ein einzelnes Exemplar eifrig schreiend sehr hoch nach S.O. ziehend. . 178. Limosa melanura L. — Schwarzschwänzige Pfuhl- schnepfe. Bei Pirano am 17. Mai beobachtet; bei Oldenburg am 7. April am Brutplatz angekommen. Cab, Journ, f, Ornith, XXXI. Jahrg. No. 161. Januar 1883. 5 66 VI. Jahresbericht (1881) des Ausschusses 179. Totanus ochropus L. — Punktirter Wasserläufer. Bei Hallein am 4. April 1 Stück von O.—W. ziehend, und am 14. August beobachtet; bei Mariahof am 28. März 1 Stück, am 9. April 1 Stück und am 11. April 2 Stück ; bei Oravitz am 1. August; bei Hamburg am 1. Mai. 180. Totanus glareola L. — Bruch-Wasserläufer. Bei Hallein am 4. September ein junges Männchen auf den’ inundirten Wiesen erlegt; bei Mariahof am 14. April 1 Stück; bei Nagy-Enjed am 26. April beobachtet; bei Oravitz am 10. April ein Männchen geschossen; bei Grossenhain am 22. März 15 bis 20 Stück am grossen Spitalteiche angetroffen; bei Hamburg am 1. Mai. 181. Totanus caliädris L. — Rothschenkel. Bei Pirano am 10. März, ferner am 14. November und am 28. December beobachtet (auch am 9. Mai, 20. Juli, 8. August, 9. December wurden Tot. spec.? bemerkt); bei Oldenburg am 10. April an der Küste in grossen Zügen. — Bei Grossenhain schienen die Rothschenkel am 15. Mai Junge zu haben, da die Alten dem Beobachter fast an den Kopf flogen. 182. Totanus fuscus L. -- Dunkler Wasserläufer. Dr. Schiavuzzi erhielt am 5. Mai ein Männchen aus Salvore; Pfarrer Blasius-Hanf am 14. Mai zwei Männchen aus Stadlhof (Kärnten); bei Hamburg wurden am 18. October zwei Weibchen erlest. 183. Totanus stagnatilis Behst. — Teich -Wasserläufer. Pirano: am 2. August aus Salvore erhalten. 184. Machetes pugnax L. — Kampfhahn. Pirano: am 24. Februar ein Männchen im Winterkleid aus Salvore, am 7. Mai ein junges Männchen von dorther; bei Mariahof am 16. Mai beobachtet; bei Oldenburg am 18. April angekommen. 185. Actitis hypoleucus L. — Uferläufer. Regelmässiger Passant bei Calvörde. Bei Hallein am 4. April (2 Stück), bei Mariahof am 14. April und bei Oravitz am 14. April beobachtet. 186. Tringa cinclus L. — Alpen-Strandläufer. Am 25. August wurden am Flensburger Hafen viele ange- troffen; zwei Exemplare, welche niedrig übers Wasser hinstrichen, warfen sich, durch einen Steinwurf erschreckt, wie todt in’s Wasser, um sich dann sofort wieder zu erheben und weiter zu streichen. 187. Calidris arenaria L. — Sanderling. An der oldenburgischen Küste zeigten sich Ende August ein- zelne Vögel und Trupps von 5—8 Stück. 188. Telmatias gallinula L. — Kleine Sumpfschnepfe. Regelmässiger Passant bei Calvörde. Mariahof: am 4. April, 5., 24., 27. October und am 14. De- cember beobachtet; bei Nagy-Enged am 26. Februar zwei Stück; bei Szepes-Bela am 15. Oetober. für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 67 189. Telmatias gallinago L. — Bekasine. Regelmässiger Passant bei Calvörde. Auf dem Frühjahrszug beobachtet: zu Hallein am 26. März; ' Mariahof am 26. März, 16. April je 1 Stück, 21. April 2 Stück; Steterburg am 30. März; Grasberg 27. März. Auf dem Herbst- zuge: Hallein am 29. August, 1. und 17. October je 1 Stück, 18. und 28. October je 2 Stück, 31. October 1 Stück; bei Mariahof am 24. October 1 Stück, am 27. October 3 Stück, am 31. October; bei Oravitz am 29. October. Bei letzterer Station wurde am ‚19. Januar ein Exemplar beobachtet und bei Pirano am 25. Januar ein Männchen im Schnee angetroffen. Bei Walkenried wurden Bruten im Mai und Juni beobachtet; bei Grossenhain am 5. Juni noch nicht flugbare Junge auf den Wiesen hinter Naundorf angetroffen; bei Flensburg am 9. Juni ein Nest mit 4 Eiern gefunden. 190. Telmatias major Gm. — Grosse Sumpfschnepfe. Pirano: am 25. April 1 Stück aus Salvore, Männchen; bei Hallein am 24. September beobachtet; bei Grossenhain ein Exem- plar am 10. April; bei Allrode am 28. März angekommen. 191. Scolopax rusticola L. — Waldschnepfe. Ueber den Frühjahrszug liegen folgende Daten vor: Pirano: am 21. März sehr viele; Hallein am 4. März; Szepes-Bela am 16. April 3 Stück; Oravitz am 10. April; Windsheim am 28. Fe- bruar die ersten (im Stockstädter Walde bei Aschaffenburg) er- lest; Altenkirchen am 28. Februar die ersten streichend (Andere wollten schon einige Tage zuvor welche gesehen haben), am 12. März streichend, desgleichen am 13. März bei — 1° und kaltem Winde, am 18. und 21. März sehr guter Strich, am 26. März viele; Neu- stadt O/Schl. am 14. März die erste geschossen, der Zug dauerte im Revier Wildgrund nur drei Tage und es wurden blos zwei Schnepfen erlegt; Schiesshaus 1350 am 11. März, 1851 am 11. März; Wieda am 14. März; Walkenried am 27. März; Langelsheim am 21. März; Steterburg am 50. März; Braunschweig am 21. März und 7. April; Marienthal am 17. März; Calvörde am 14. März; Grossen Rohde am 13. März; Brunsleberfeld am 12. März; Olden- burg am 11. März Abends einzeln fliegend, am 14. März sehr zahlreich, murksend. Bei Flensburg wurden einige überwinternde Exemplare angetroffen, so am 19. und 21. Januar; auf dem Zuge am 21. März 2 Stück gesehen, am 13. April 7 Stück ge- schossen; noch am 1. und am 26. Mai wurde hier je 1 Stück beobachtet. Der Herbstzug wurde beobachtet: in Pirano am 4. 20. und 31. October einige, am 27. November einige; in Hallein am 21. und 26. Oetober je zwei Stück, am 27. October ein Stück; bei Mariahof am 16., 17. und 18. October; bei Oravitz am 15. October, in Terstena bis zum 15. November; bei Altenkirchen wurden am 3. November auf der Hubertusjagd viele angetroffen, bis zum 10. November zogen die meisten fort; bei Schiesshaus am 4. No- 2 a 68 VI. Jahresbericht (1881) des Ausschusses vember; bei Seesen am 23. October; bei Walkenried, Marienthal und Calvörde sind sie Anfang November noch vorhanden. Brütende Schnepfen wurden gefunden im Revier Wildgrund. bei Neustadt O/Schl. (1880), bei Walkenried, bei Calvörde, bei Gr. Rohde und bei Brunsleberfeld. 192. Phalaropus fulicarius L. — Plattschnäbliger Wasser- treter. Am 18. September wurde bei Uffenheim (Windsheim) ein Exem- plar geschossen und Pfarrer Jäckel eingeliefert. 193. Hypsibates himantopus L. — Strandteiter. Am 1. Mai erhielt Dr. Schiavuzzi ein altes Männchen aus Salvore. 194. Recurvirostra avocetta L. — Säbelschnäbler. An der oldenburgischen Küste am 4. October ziehend. 195. Grus einerea L. — Kranich. Beobachtungen über den Frühjahrszug: bei Altenkirchen am 24. März (viel Sturm, Mittags — 10°) Nachmittags 5 Uhr und später Züge, am 26. März nachmittags 5 Uhr 40 Stück; bei Grossen- hain wurden am 17. März 27 Stück am grossen Spitalteiche an- getroffen ; bei Walkenried am 8. März 3°/, Uhr Nachmittags 20 Stück nach O., am 18. März 10 Uhr Morgens 50 Stück nach O., Nach- mittags 5 Uhr 30 Stück nach O., 19. März 9 Uhr Morgens 27 Stück nach O., 21. März 10 „Uhr Morgens 17 Stück nach O., 23 März 11 Uhr morgens 13 Stück nach O., 29. März 4 Uhr Nachmittags 80—90 Stück nach O.; bei Seesen am 28. März 7 Uhr Abends (klarer Himmel, ruhige Luft und S.W.-Wind) ungefähr 120 Stück von S.W.—N.O.; bei Marienthal vom 18. bis 22. März Züge von S.W. und S.S.W.; bei Zymna am 19. März. Beobachtungen über den Herbstzug: bei Altenkirchen fanden vom 1.—7. October, meist Abends, Kranichzüge statt, am 18. Oc- tober von 1—4 Uhr Nachmittags sehr starker Zug, „wir zählten 52 Züge (Andere 54), darunter von 300 und 200 Stück. Es war ein tolles Durcheinander; manche zogen hin und her, andere kreisten, wieder andere zogen rückwärts, die meisten zogen in gewöhnlicher Weise schnell voran. Es hatte Morgens leise ge- froren (— 2° R.), der Wind kam aus N.W., die Zugrichtung war von N. nach S. Ich habe früher nie mehr als 7 Züge in so kurzer Zeit beobachtet.“ (Sachse) Bei Walkenried am 28. September 5 Uhr Nachmittags 14 Stück nach W., am 18. October 1!/, Uhr Nachmittags zwei Züge von 80 und 120 Stück nach W.; bei Langelsheim am 15. October die ersten; bei Allrode am 17. und 18. October grosse Züge; bei Steterburg am 17. und 18. October mehrere Züge; bei Marienthal vom 21.—24. October Abzug nach S.SW. und S.; bei Brunsleberfeld am 3. November 1830 der letzte Zug von 28 Stück, am 3. October 1881 die ersten, am 15. Oc- tober grosse Züge, mindestens 300 Stück. 196. Otis tarda L. — Grosse Trappe. Standvogel bei Calvörde. wre für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 69 Am 15. März wurde ein Exemplar bei Walmersbach, Kreis Mittelfranken, erlegt (Jäckel). Bei Grossenhain wurden am 24. April 8 Stück balzend angetroffen; am 27. April wurde daselbst ein balzender Hahn von einem als Bauersfrau verkleideten Schützen auf 100 Schritt Entfernung erlegt, er wog 12 kg. Am 18. Juni wurde ein ungefähr 3 Wochen altes, an einem Flügel verwundetes Junges in die Stadt gebracht; es verendete am nächsten Morgen. — Bei Marienthal wurde am 5. April ein Stück gesehen. 197. Oedienemus crepitans Temm. — Dickfuss. Bei Hallein beobachtet am 31. October, am 17. und 18. No- vember 2 Stück, am 19. gesellte sich noch ein drittes hinzu, die dann, aufgejagt, in nordwestlicher Richtung abzogen. Bei Maria- hof am 8., 13. nnd 16. April je ein Stück; am 3. October 2 Stück, am 7. October. 198. Haematopus ostralegus L. — Austernfischer. Ankunft an der oldenburgischen Küste am 16, April. 199. Vanellus cristatus L. — Kipbitz. Beobachtungen des Frühjahrszuges: Hallein am 9. März 2 Stück, am 12. März 8 Stück; Mariahof am 25. Februar mehrere, am - 10. März 3 Stück, am 12. März 1 Stück, am 19. März 5 Stück, am 29. März 2 Stück; Troppau am 14. März, am 1. April zwei Paare; Altenkirchen am 2. März (Morgens 6 Uhr — 10° R., Mittags — 4°), am 6. März bei W.-Wind und lauer Luft 100 Stück; Neu- stadt O/Schl. am 13. März einzelne angekommen, am 19. März zahlreich; Walkenried am 21. April 3 Stück am Höllteiche; Seesen am 28. Februar die ersten gesehen und gehört; Allrode am 25. Fe- bruar durchziehend, 3 Exemplare hielten sich hier etwa 5 Tage auf; Steterburg am 1. März; Braunschweig am 26. Februar; Marien- ‚thal am 6. März; Calvörde am 2. März; Gr. Rohde am 27. Fe- bruar; Brunsleberfeld am 27. Februar; Oldenburg am 7. März ziehen einzelne über die Stadt weg, am 8. März in Schaaren; Grasberg am 20. März; Greifswald am 23. Februar die ersten bei W.-Wind von S.—N. Beobachtungen des Herbstzuges: Hallein am 18. September 8 Stück nach N.W., am 28. October 1 Stück, am 50. Oetober 4 Stück; Mariahof am 19. September ein Junges, am 2. October 9 Stück, am 3. October 1 Stück, am 9. October 20 Stück, am 12. Oetober 8 Stück, am 30. October viele, am 31. October gegen - 100, am 1. November 2 Stück, am 14. December 17 Stück; Ora- vitz am 30. October 2 Stück; Neustadt O/Schl. am 3. September treiben sich die Kibitze in grössern Schaaren auf Wiesen und - Feldern herum; Walkenried am 24. September 6 Stück am Geiers- berge; Calvörde am 20. October. Beobachtungen der Brut: bei Grossenhain wurde die Paarung am 11. März beobachtet, am 28. März wurden die ersten Eier in die Stadt gebracht, am 15. April 6 Stück stark bebrütete Eier gefunden, am 5. Juni eine Schaar von 13 Stück auf Wiesen umher- _ streichend, grösstentheils junge Vögel, die noch von den Alten 70 VI. Jahresbericht (1881) des Ausschusses gefüttert wurden. Bei Neustadt O/Schl. wurden am 21. April die ersten Eier gefunden, die Gelege bestanden meist aus 3, zuweilen aus 4 und 2 Eiern; am 1. Mai ein stark bebrütetes und am 8. Mai ein frisches Gelege von 4 Eiern. Bei Steterburg fanden sich die ersten Eier am 10. März, am 16. März dieselben in grosser Menge. Bei Braunschweig am 4. April Eier. 200. Oharadrius pluvialis L. — Gold-Regenpfeifer. Regelmässiger Passant bei Calvörde. Bei Hallein wurden am 4. April 10 Stück beobachtet, am 29. October in.der Nacht bei Schneegestöber viele gehört, am Tage 1 Stück nach S.W. ziehend, am 30. October 1 Stück; bei Maria- hof am 10. April 1 Stück; bei Windsheim am 2. October 2 Stück aus einem durchziehenden Zuge erlegt; bei Altenkirchen am 27. October 2 Stück auf unwirthbarem Boden angetroffen. 201. Charadrius fluviatilis Bechst: — Fluss-Regenpfeifer. Regelmässiger Passant bei Calvörde. Bei Mariahof am 10. April 1 Stück beobachtet; bei Oravitz am 2. Mai. Am 17. Juli wurden an der Röder bei Bauda (Grossen- hain) die beiden Alten mit 2 flugbaren Jungen angetroffen; am 27. September ein Paar auf einem der Grossenhainer Exercier- plätze beobachtet. 202. Charadrius cantianus L. — See-Regenpfeifer. - Bei Pirano am 2. August beobachtet; am 29. März einzeln an der Küste von Oldenburg. 203. Strepsilas interpres L. — Steinwälzer. Am 8. October wurden zwei Exemplare bei Hamburg ge- schossen. 204. Anser cinereus M. u. W. — Graugans. Zeigt sich als regelmässiger Passant jeden Winter in Calvörde. Bei Mariahof wurden am 22. März 5 Stück beim Furtteiche . angetroffen; bei Troppau am 20. September ziehende Graugänse beobachtet; bei Walkenried am 4. März 7 Uhr Morgens 11 Stück nach OÖ. ziehend; bei Seesen am 16. Februar 41, Uhr Nach- mittags 60—70 Stück von S.W.—N.O. (Südwind, ruhige Luft und bedeckter Himmel); bei Allrode am 17. und 18. October grosse Züge; bei Marienthal vom 10.—13. März Züge von S.0.—N.W. 205. Anser segetum Gm. — Saatgans. Bei Nagy-Enjed am 20. März beobachtet; bei Windsheim am 1. März ein Zug von etwa 50 Stück nach N.; bei Gr. Rohde. am 17. Februar ein Zug von ca. 50 Stück. Ohne genauere Bezeichnung der Species werden über durch- ziehende „Gänse, Wildgänse‘“ noch folgende Beobachtungen mit- getheilt, die in den meisten Fällen auf Ans. segetum zu beziehen sein werden (vergl. Anm. zum Il. Jahresbericht p. 430): Bei Pirano am 20. Februar eine grosse Schaar sehr hoch in der Luft, bei schönem Wetter und Windstille von S.W.—N.O. ziehend; bei Mariahof am 5. und 6. Februar am Furtteiche; bei Steterburg am 17. und 18. October mehrere Züge; bei Brunsleberfeld am 7. De- we für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. ya cember ein Zug von 9 Stück, welche auf den Schunterquellen ein- fielen und dort mehrere Tage blieben; bei Oldenburg am 15. Sep- tember die ersten Züge; bei Grasberg am 23. Januar (Frost und scharfer O.-Wind) südlich ziehend, am 27. März eine grosse Schaar nach S. bei schwachem N.N.O. und schönem Wetter; Tags zuvor wehte starker N.N.O. mit Hagelschauern. 306. Cygnus musicus Behst. — Singschwan. Bei Oldenburg zeigten sich am 14. Februar Schaaren von 200—300 Stück, aus denen viele erlegt wurden; ein Männchen wog 12,5 Kg.; bei Jever waren sie am 6. März noch zahlreich, während sie bei Oldenburg Ende Februar wegzogen. Bei Husum war der Hauptzug ebenfalls erst Anfang März und zwar stärker als in früheren Jahren. Bei Flensburg zogen am 19. Januar 26 Stück in südöstlicher Richtung über die Stadt hin, langsam und niedrig, am 18. Januar wurden 5 Stück beim Ostseebade und 16 andere von N.O.—S.W. ziehend beobachtet, am 15. Februar zogen 6 Stück nach N.O., am 11. April 2 Stück nach N.; auf dem Mühlenteich bei Krusau wurden 8 Stück geschossen. 207. Cygnus minor Pall. — Kleiner Singschwan. Beobachtungen aus Oldenburg: Am 21. November 1880 ziehen 11 Stück nach S.W. bei O.-Wind, Nachmittags 24 und 7 Stück von O.—W.; am 5. April zu Hunderten auf dem Rückzuge, am 19. April die letzten; am 16. October 1881 27 Stück und am 17. October 13 Stück, von denen I Stück, welches stark mauserte, erlegt; beide Flüge von O.—W. | 208. Vulpanser rutila Pall. — Rostente. Wurde zum ersten Male bei Hamburg am 16. September in en angetroffen, von denen ein Weibchen erlegt wurde. 209. Rhynchaspis clypeata L. — Lüöffelente. In Pirano erhielt Dr. Schiavuzzi am 13. März ein Männchen aus Salvore; bei Mariahof wurden am 9. April 4 Stück beobachtet, der Hauptzug war zwischen dem 9. und 12. April; bei Walken- ried im October auf den Rosenteichen gesehen. 210. Anas querquedula L. — Knäckente. Pirano am 10. März ein Weibehen und am 15. Mäız ein Männchen aus Salvore; Mariahof am 9. März 1 Stück, am 12. März 10—12 Stück, am 20. März, am 2. April 4 Stück, am 6. April ‘2 Stück, am 9. April 4 Stück, am 11. April 10 Stück, am 12. und 13. April 1 Männchen und 1 Weibchen, am 16. April 3 Stück, am 22. April 1 Stück, — am 2. October 3 Stück, am 3. October die letzten; Nagy-Enjed am 15. März; Grossenhain am 27. Juli 25 Stück, Junge mit den Alten, auf einem der Kosslitzer Teiche; Walkenried im Sommer wiederholt auf dem Priorteiche gesehen. 211. Anas sirepera L. — Schnatterente. Regelmässiger Passant bei Calvörde. 212. Anas crecca L. — Krickente. Sommervogel und regelmässiger Passant bei Calvörde. 72 VI. Jahresbericht (1881) des Ausschusses Bei Mariahof wurden am 10. März 12 Stück, am 12. März 3 Stück und am 19. März 1 Paar am Teiche beobachtet; ferner am 30. September 3 Stück, am 50. und 31. October; bei Nagy- Enjed am 15. März; bei Oravitz am 1. November. Bei Neu- stadt O/Sehl. begann der Strich am 3. September, an diesem Tage wurde auf dem Hotermühlteiche (wo übrigens dies Jahr kein Brut- vogel gefunden wurde) ein Flug von einigen 20 Stück angetroffen ; bei Walkenried Brut im Mai; bei Marienthal wurden im Sommer einige 20 Stück gesehen. | 213. Anas boschas L. — Stockente. Bei Pirano wurde sie vom 28. December an den ganzen Winter über gesehen; bei Mariahof am 9. März ein Männchen, desgleichen am 6. April, am 10. April 4 Stück, am 13. April Männchen und Weibchen, — am 3., 11. und 31. October je 1 Stück, am 1. November 3 Stück und am 6. December 14 Stück; bei Nagy-Enjed am 15. März; bei Oravitz am 14. Januar (—13° R.) ein Weibchen an einem offenen Bache (wurde hier zu dieser Jahreszeit öfters bemerkt, aber immer nur Weibchen), am 22. März 8 Stück, — am 1. November ein Weibchen. Bei Grossenhain wurden am 24. April am grossen Spitalteiche 19 Stück, fast nur Erpel angetroffen; auf einer Moorwiese zwischen beiden Spital- teichen fand sich auf einem erhöhten Rasenbüschel das Nest aus Schilf und starken Grashalmen mit 9 Eiern; am 22. Mai Alte mit S—10 Jungen; am 23. Mai wurde in einem kleinen Wasser- graben ein weggelegtes Ei gefunden; am 13. Juli noch nicht flugbare Junge am grossen Spiralteiche, am 17. Juli auf den Kostlitzer Teichen ca. SO Stück flugbare Junge in Gesellschaft der Alten; am 2. August Alte mit den Jungen auf einer Korn- stoppel. Bei Neustadt O/Schl. wurden die ersten Stockenten an verschiedenen Stellen paarweise am 2. März bemerkt; am 22. April wurde in den Kreiwitzer Büschen auf sumpfigem Terrain ein Nest mit 12 Eiern entdeckt, auf denen die Ente so fest sass, dass sie fast ergriffen wurde; die Entenjagd auf dem allerdings kleinen Hotermühlteiche war wenig ergiebig, es wurden daselbst im Ganzen etwa 30 Stück erlegt. Bei Marienthal wurde die erste Brut am 6. April beobachtet; am 14. April wurde ein Paar in hohem, trockenem Grase angetroffen, wie dasselbe mehrere Junge zum nahen Teiche führen wollte. „Mein zahmer Erpel befindet sich noch wohl auf. Beginn der diesjährigen Frühlingsmauser am 3. Juli, Ende 21. Juli; Herbstmauser vom 5.—18. September.“ (de Lamare.) 214. Anas acuta L. — Spiessente. ; Mariahof: am 9. März 3 Stück, am 11. April 8 Stück; auf dem Herbstzuge am 50. und 31. October beobachtet. 215. Anas penelope L. — Pfeifente, Bei Pirano am 14. December beobachtet; bei Mariahof am ). März 4 Stück, am 23. März 1 Stück, am 9. April 27 Stück, am 16. April 7 Stück, — am 6. November ein Weibehen, am F für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 73 - 20. November 6 Stück; bei Oravitz am 24. September 1 Stück ; bei Troppau am 10. April; bei Walkenried mehrfach auf den Steinbruchteichen gesehen. | 216. Fuligula ferina L. — Tafelente, - Pirano am 10. October ein junges Männchen aus Salvore; . Mariahof am 12. April 1 Stück, am 22. April ein Weibchen, am 80. October. Im Januar wurde diese Ente mit ul. marila, Glaucion clangula, Ful. eristata und Harelda glacialis in Flensburg zahlreich auf den Markt gobracht. 217. Fuligula nyroca Güld. — Moorente. Regelmässiger Passant bei Calvörde. Pirano am 18. März ein Männchen aus Salvore. 218. Fuligula marila L. — Bergente. Wurde bei Mariahof am 3. und 12. November beobachtet. 219. Fuligula eristata L. — Reiherente. Erscheint bei Windsheim als unregelmässiger Passant im October und November sowie im Februar und März, Bei Mariahof am 12. April 2 Weibchen, am 13. April 3 Männ- chen und 4 Weibehen, — am 1. und 2. November 2 Stück. Am 26. Januar befanden sich in einer Wake des Mühlen- teichs bei Flensburg zwei Stück, welche trotz fünfmaligen Feuerns seitens eines ungeschickten Jägers und trotz der grossen Menge Schlittschuhläufer immer wieder die offene Wasserstelle aufsuchten — ein Zeichen der Noth! 220. Glaucion clangula L. — Schellente. Bei Mariahof am 30. October beobachtet. 221. Harelda glacialis L. — Eisente. Bei Pirano wurde am 28. December ein junges Weibcheu . vor der Mündung des Dragogna-Flusses erlegt; dasselbe war so wenig scheu, dass es nicht vom Platze wich, als es mit dem ersten Schusse gefehlt wurde; auch nach dem zweiten Schusse liess es sich in nicht weiter Entfernung nieder; es war ein wohl- genährtes Exemplar. (Das Wetter war schön, windstill, doch etwas kühl.) Bei Mariahof am 29. October beobachtet. An der oldenburgischen Küste wurde am 5. April 1 Männchen im Ueber- gangskleide gefangen. Mitte Februar wurde 1 Exemplar auf dem Mühlenteiche bei Krusau (Flensburg) geschossen, wo sie seit vielen Jahren nicht bemerkt worden ist, obschon der während der Wintermonate von zahlreichen Eisenten besuchte Hafen in un- mittelbarer Nähe ist. 222. Somateria mollissima L. — Eidernte. Auf dem Stadtgraben bei Oldenburg wurde am 27. October 1 junges Männchen erlegt. 223. Oedemia nigra L. — Trauerente. Ist Anfang Februar in versehiedenen Gegenden Oldenburgs gesehen und erlegt worden. 224. Mergus albellus L. — Zwergsäger. Anfang März wurden in Oldenburg an der Küste und im 74 VI. Jahresbericht (1881) des Ausschusses Binnenlande mehrere Exemplare erlegt. Bei Flensburg am 24. Ja-| nuar 1 Männchen im Prachtkleide geschossen. | 225. Mergus castor L. — Gänsesäger. E Auch dieser wurde mit dem vorigen mehrfach in Oldenburg erlest. In Flensburg während des Januars öfters am Markt. 226. Mergus serrator L. — Haubensäger. 5 Wurde bei Pirano am 29. April, bei Mariahof am 10. April, (1 Stück) beobachtet. In Oldenburg wurde dies Jahr keiner ge-| schossen, obgleich er in andern Jahren sich häufiger zeigte alsı) albellus. Bei Hamburg am 17. December 2 Männchen und 1 Weib-: chen geschossen; bei Flensburg am 24. Januar 1 Männchen im | Prachtkleide erlegt. | 227. Sterna cantiaca Gm. — Brand-Seeschwalbe. Wurde am 15. Januar bei Pirano beobachtet. 228. Sterna hirundo L. — Fluss-Seeschwalbe. N Bei Pirano am 27. April und am 31. Mai beobachtet (auch am 29. April, 9. Mai, 23. Juli und 20. September wurden daselbst Seeschwalben gesehen, ohne dass die Species festgestellt werden ı konnte), Bei Freudenau zeigten sich am 23. April 3 Stück; ) bei Walkenried am 7. April einige auf dem Höllteiche. ; 229. Sterna nigra L. — Schwarze Seeschwalbe. | Dr. Schiavuzzi erhielt am 22. April Männchen und Weibchen " aus Salvore, am 26. April ein Männchen im Sommerkleid von ı den Dragognasümpfen; ebenso am 2. und am 9. Mai; ferner am 3. September ein Männchen im Winterkleid. Bei Hallein wurden am 2. Sept. einige bemerkt. Bei Mariahof am 21. April 1 Stück, am 10. Sept. viele Junge. Bei Nagy-Enjed am 26. April beob- | achtet. Am 9. Mai wurden einzelne über den Wiesen bei Grossen- | hain bemerkt, wo bald darauf eine Ansiedelung von 25 Stück N angetroffen wurde; am 6. Juni zeigten die Vögel durch ihr ängst- | liches Benehmen, dass sie Eier hatten; am 24. Juli waren Alte 1 und Junge aus ihrem Nistgebiet wie aus der Umgegend ver- schwunden. Bei Oldenburg stellten sie sich den 3. Mai am e| Brutort ein. { Yf 230. Sterna leucoptera Schinz. — Weissflügelige See- ll | schwalbe. Wurde bei Mariahof am 25. und 28. Mai beobachtet. 231. Larus ridibundus L. — Lach-Möve, Regelmässiger Passant bei Calvörde, | In Pirano wurden Lachmöven am 15. Januar beobachtet, ferner am 15. März schon solehe mit dunkler Haube; am 28. März fängt der Abzug an und am 1. April sind sie verschwunden; weitere Beobachtungen daselbst am 20. September, 9. und 17. October \ und am 12. December. Bei Hallein erschienen am 13. März zwei | Stück und am 23. März einige an der Salzach bei Schneefall. Bei Mariahof beobachtet am 22. März 1 Stück, am 15. August 2 Junge, am 25. August und 19. September je 1 Stück. Bai@| Szepes-Bela am 9. August Junge. Bei Troppau am 23. October für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. 75 eine Schaar auf den Aeckern. Bei Allrode wurde am 15. Oc- tober ein Exemplar am Ufer der Laschebode angetroffen, wahr- scheinlich war dasselbe in Folge des orkanartigen Sturmes vom 14. auf den 15. verschlagen worden. In Grossenhain wurden am 23. Mai 50 Stück Eier zur Stadt gebracht; am 5. Juli hatte sich ein Junges am Telegraphendraht todt geflogen, die Jungen sind also flugfähig. Bei Neustadt O/Schl. waren am 30. April an den Falkenberger Teichen die Gelege vollzählig. Bei Flensburg wurden Grade der grossen Kälte im Januar die Lachmöven in dem rade furchtlos, dass sie sich am eisfreien Mühlenstrome füttern liessen. | 232. Larus tridaeiylus L. — Dreizehige-Möve. In Oldenburg wurde am 25. März ein altes Weibchen im Binnenlande erlegt; bei Hamburg am 24. Januar ein Männchen ‚eschossen. 933. Larus canus L. — Sturm-Möve. Pirano am 25. Januar 1 junges Männchen aus Salvore er- halten, am 18. Februar 1 junges Weibchen von ebenda; am 28. März beobachtet. 234. Larus leucophaeus Licht. — Graumantel Möve. - Am 17. Mai wurde 1 altes Exemplar im Hafen von Triest ‚gesehen ‚ am 29. August 1 junges Männchen bei Pirano erlegt; ‚auch am 20. September wurde diese Möve daselbst beobachtet. 235. Lestris pomarina Temm, — Raubmöye. Bei Troppau wurde am 20. September 1 Stück vom Apotheker ‚Eberle erlest. 236. Lestris parasitica L. — Schmarotzer-Raubmöve. Grossenhain am 8. September wurde 1 Junges an der Röder 'bei Rauda geschossen; am 15. September ein altes Männchen auf den Schiraer Teichen bei Senftenberg. 237. Thalassidroma pelagica L. — Sturmvogel. In Oldenburg wurden am 16. October nach einem Orkan 2 Stück im Binnenlande, total.ermattet, ergriffen. Bei Husum ergriff Rohweder während des Sturmes am 15. October mehrere ‚am Strande der Nordsee, von denen einige ihm gleich in der Hand ‚starben. | 2358. Eudytes septentrionalis L. — Nord-Seetaucher. Bei Pirano wurde am 6. November ein Männchen im Winter- kleide erlegt (ferner wurden daselbst Seetaucher — spee.? — am 29. April, 15. und 29. October, 13. und 14. November, ein starker Einzug am 15. November, und am 27. December beobachtet). Bei Troppau wurden am 23. und 24. October 2 Stück erlegt. Im November 1879 wurde bei Sächsenheim (Windsheim) ein Exem- 'plar gefangen; am 18. April 1880 ein im Main schwimmendes Stück beobachtet. 239. Eudytes glacialis L. — Seetaucher. Rn Bei Szepes-Bela wurde am 28. October ein junges Männchen ‚erlegt. 5 ra ET 76 VI. Jahresbericht (1881) des Ausschusses 240. Eudytes arcticus L. — Polar-Seetaucher. Bei Pirano am 28. December, bei Hallein am 5. November 1 altes Männchen, bei Mariahof am 13. April und bei Dürrnfeld (Kärnten) am 9. November beobachtet. 241. Colymbus minor L. — Zwerg-Steissfuss. Wurde bei Pirano am 8. und 13. November in Valle di Fasano (5 Stück), am 11. December im innern Hafen (1 Stück) und am 27. December von S. Bernardino (1 Stück) beobachtet. Bei Hallein zeigten sich mehrere am 9. und 11. October, 27. und 28. No- vember. 242. Colymbus griseigena Bodd. — Rothhalsiger Steissfuss. Bei Pirano am 17. September, am 20. October ein junges Männchen; ein eben solches am 13. November vor Strugnano. Bei Mariahof am 16. April ein Weibchen. Bei Grossenhain wurde am 17. Juli ein Männchen, welches die Jungen führte, erlest; der Mageninhalt bestand aus. Pflanzenstoffen und Federchen. 243. Colymbus cristatus L. — Hauben-Steissfuss. Bei Grossenhain wurde am 22. Juli 1 in der Mauser be- findliches altes Männchen erlest. 244. Colymbus auritus L. — Ohren-Steissfuss. Wurde bei Pirano beobachtet am 21., 26. und 28. März, am 9. October, am 7., 13. und 14. November, am 27., 28. und 30. De- cember. Unser Berichterstatter in Neustadt O/Schl. erhielt wieder ein Ei dieses Vogels am 30. April. 245. Alca torda L. — Eis-Alk. In Flensburg wurden am 10. Januar 3 Stück an den Markt gebracht; unser Vogel kommt dort jeden Winter auf dem Hafen vor. Die kurzschnäblige Gans, Anser Drachyrhynchus Baill., ihr Vorkommen in Deutschländ und ihre Verbr a: im Allgemeinen. Von R Dr. H. Bolau, Dir. des Zool. Gartens in Hamburg. Unser zoologischer Garten erhielt die ersten 4 kurzschnäb- ligen Gänse in der zweiten Hälfte des Februar 1864 von einem Händler in Holland; zwei der Thiere wurden bald wieder verkauft, das dritte starb 1875, das letzte lebt noch heute nach fast 19 Jahren bei uns. Gelegenheit, von Neuem kurzschnäblige Gänse lebend zu erwerben, bot sich erst wieder im Jahre 1881, wo ich am 8. October die ersten beiden und am 18 desselben Monats noch 5 dieser seltenen Vögel von Herrn Johs. Petersen jun. in Oevenum auf Föhr erhielt. Einer derselben starb noch im selben Jahr, Dr. H. Bolau: Anser brachyrhynchus in Deutschland. 77 zwei wurden an den zoologischen Garten in Amsterdam abgegeben, die übrigen vier sind noch in unserm Besitz, so dass unser Garten zur Zeit fünf der interessanten hochnordischen Vögel lebend auf- weist. Herr Petersen hat mir auf Befragen mitgetheilt, dass Vögel - der in Rede stehenden Art während der Zugzeit nicht selten auf Föhr, aber schwer zu erlangen wären; ich vermuthe aber, dass hier eine Verwechselung mit einer andern Gänseart, vielleicht mit Anser segetum, vorliegt. Wenn das Thier wirklich auf Föhr häufiger vorkäme, so würde es wohl schwerlich einem so auf- merksamen Beobachter, wie Herrn Gymnasiallehrer J. Rohweder in Husum, der es in seinen „Vögel Schleswig-Holsteins“ nicht aufführt, entgangen sein. Für die deutschen Ornithologen ist es sicher von Interesse, dass mit dem, wenn auch vielleicht nur zufälligen Vorkommen der kurzschnäbligen Gans auf Föhr die deutsche Ornis um einen seltenen Vogel bereichert wurde. — Was unsere lebenden Vögel selbst anlangt, so ist ihre Art- verschiedenheit von Anser segetum an den lebenden Thieren -gar- nicht zu verkennen. Die kurzschnäblige Gans ist kleiner, als die Saatgans, sie hat einen kürzeren Schnabel, als diese, blass- - rosenrothe Füsse und einen gleichfarbigen, nur wenig dunkleren Schnabelring, während die gleichen Theile bei der Saatgans be- _ kanntlich orangefarben sind. Die Farben sind bei unserm alten Vogel, wie bei den vor 1!/, Jahren angekommenen vielleicht jüngeren Vögeln die gleichen. Ich beschreibe unsere Thiere nicht genauer, sondern verweise auf die ausführliche Beschreibung, die Malmgren in „Neue Anzeichnungen über die Vogelfauna Spitz- bergens“, Journ. f. Ornith. 1865, p. 210, gegeben hat und die mit unsern Vögeln stimmt. Ich gebe nur einige Masse: Schnabelfirst, gemessen an einem lebenden Vogel: 48 Mm. an dem im December 1881 gestorbenen, ' im hies. Museum aufgestellten: 43 Mm.; Mundspalte resp. 51 Mm. und 48 Mm; Flügel 46 Cm. und 42 Cm. Bei einem Ans. segetum des Museums misst die Schnabelfirste 60 Mm. Malmgren giebt die - Schnabelfirste zu 1”/;” = 51 Mm., d. Mundspalte zu 2” =54 Mm,, den Flügel zu gut 17“ —= 46 Cm. an. | Die Neuheit des Vorkommens unsers Vogels an den deutschen Küsten veranlasste mich, möglichst genau die einschlägige Literatur über seine Verbreitung im Allgemeinen durchzustudiren; das Er- gebniss ist das folgende gewesen: Die kurzschnäblige Gans geht 713 Dr. H. Bolau: von allen Anseriden am weitesten nach Norden hinauf; sie brütet 4 in grossen Zahlen wohl nur auf Spitzbergen. Malmgren sagt von 4 ihr, J. f. Ornth. 1865, p. 210, dass sie dort an vielen Stellen an den Fjorden in nicht geringer Zahl niste, am zahlreichsten am 3 Isfjord. Nach J. Macgillivray soll sie ausserdem in grossen Zahlen auf den Hybriden, auf den kleinen Inseln des Sundes von Harris H sowohl, als im Innern von Nord-Uist, nisten, Jardine, Naturalist's “ x Library XXVII, p. 70. — A. G. More, Ibis 1865, p. 441, meint dagegen, dass „in den letzten Jahren“ die kurzschnäblige Gans an den von Macgillivray genannten Orten nieht mehr gebrütet habe, sondern nur Anser ferus Steph. (cinereus Meyer), the „Grey-lag Goose“; und auch Capt. Elwes sagt, Ibis 1869, p. 22, es könne wenig Zweifel sein, dass die einzige Gans, welche in irgend einem Theile von Schottland brütet, die „Greylag“, Anser cinereus Mey,., sei. Das Vorkommen unsers Anser brachyrhynchus in Nord-Nor- wegen als Brütvogel wird von A. Newton (der ihn auch unter 79° 35° N. auf Spitzbergen beobachtete) vermuthet, Ibis 1865, p. 514, Anm., und bald darauf von Robert Collett in seinen „Norges Fugle“ 1868 behauptet. Leider steht mir diese Arbeit nicht zur Verfügung; ich finde eine bezügliche Notiz nur in der Ibis, 1869, p. 226; ich kann daher auch nicht sagen, wie weit Malmgren Recht hat, wenn er in seinen „Anzeichnungen über die An- seridae Finlands und der skand. Halbinsel“, Journ. f. Ornth. 1870, p. 292, sagt: „In Norwegen finde ich sie nur ein einziges Mal erwähnt, nämlich von Nordvi im Juni 1867, da sich einige Schaaren in Ostfinmarken gezeigt haben sollen. (R. Collett). ‘Es scheint ganz entschieden zu sein, dass sie auch dort sehr selten ist, und nach meiner Ansicht kann man nicht erwarten, dass Ans. brachyrhynchus jemals als freiwillig in dem skandinavischen Norden brütend gefunden werden wird, obgleich A. Newton es gerne glauben will.“ Malmgren hält ferner dafür, „dass die Annahme von ihrem Vorkommen auf Island und auf den Färöern während der Fortpflanzungszeit als nunmehr höchst unwahrscheinlich gänz- lich aufgegeben werden muss.“ Das schaarenweise Vorkommen unserer Gans in Ostfinmarken im Juni 1867 erklärt er dadurch, dass die Inseln im Polarmeere gegen die Gewohnheit an jenem Zeitpunkte überall noch mit Schnee bedeekt waren. — Ich muss gestehen, dass äuch ich Ans. brachyrhynchus nicht für einen nord- skandinavischen Brutvogel halten kann. Meine Gründe weiter unten. Malmgren vermuthet endlich, ]. c. p. 291, noch, dass die vom Änser braehyrhynehus in Deutschland. 79 Akademiker Baer als Brutvogel für Nowaja-Semlja angegebene "Saatgans, Anser segetum, nicht diese, sondern die kurzschnäb- ‚lige Gans sei. Darüber sagt nun aber Nordenskiöld, Die Um- ‚segelung Asiens und Europas, deutsche Ausgabe 1882, I, p. 109, dass dort ausser Anser bernicla L. und Anser leucopsis Bchst. ‚noch eine dritte Gänseart, nämlich ‚‚die Wildgans, die graue oder grosse Gans der Fangmänner, Anser segetum Gm.“ vorkommt, während auf Spitzbergen Ans. dbrachyrhynchus Baillon lebt. Er "unterscheidet also ausdrücklich zwischen beiden Arten. Nach allem dem ist also das Vorkommen des Anser brachy- rhynchus als Brutvogel nur sicher für Spitzbergen nachgewiesen; ober auch auf Island, den Färöer und im nördlichen Skandinavien brütet, dagegen sehr fraglich. - Damit stimmt überein, dass unser Vogel als Zugvogel regel- . mässig nur in Westeuropa beobachtet worden ist. So in England, wo er „die letzten drei Winter“ häufig auf den Londoner Markt gebracht wurde, Jardine 1. c. 1843, p. 70, und wo er in jedem - Winter zahlreicher vorkommt. Nach Exemplaren, die in Nord- frankreich, in der Picardie, erlegt waren, stellte Baillon im Jahre 1833 die Art als neu auf; in Holland’ist sie wiederholt beobachtet worden; daher stammen auch, wie oben angeführt, die ersten Exem- plare des Hamburger Gartens. — Seltener wurde sie dagegen weiter östlich gesehen: unsere Vögel sind .die ersten an der deut- schen Küste entdeckten; im westlichen Jütland, am Ringkjöbing- fjord, erlegte sie H. J. Elwes im Mai 1880, Ibis 1880, p. 394. — Collett erwähnt eines Stückes, das bei Christiania geschossen wurde und im Museum daselbst aufbewahrt wird, in Suppl. til „Norges Fugle“, p. 7. Bei Petersburg wurde ein Stück nach Middendorft’s Angabe erlegt. Für Nordrussland und das westliche - Nordsibirien wird sie nirgends aufgeführt. Damit stimmen vortrefflich die Angaben über ihre Brutplätze: das seltene Vorkommen oder 'gänzliche Fehlen des Vogels im mittleren und östlichen Europa würde gänzlich unverständlich sein, wenn derselbe regelmässig im nördlichen Skandinavien und auf Nowaja-Sem]ja nistete. Es scheint also auch darnach, dass er auf Spitzbergen und vielleicht wenige andere naheliesgende hochnordische Plätze als Brutvogel be- schränkt ist. — Ganz unverständlich bleibt dabei nun aber, dass unsere Gans ‚auch für Indien und den äussersten Osten Asiens als Zugvogel aufgeführt wird. | 80 Dr. H. Bolau: Anser drachyrhynchus in Deutsehlaud. Capt. L. H. Irby sah ein Exemplar, das in Alumbach in Indien im Januar 1858 getödtet worden war, und erwähnt, dass sie nach Blyth auch im Pendschab vorkomme, Ibis 1861, p. 247, ‘und Jerdon, Birds of India, III, p. 780. — Swinhoe nennt Ans. brachyrhynchus, ohne dass er den Autornamen hinzufügte, als ihm durch Th. Blakiston von Hakodadi in Nord-Japan geschickt, fügt aber hinzu, Blakiston habe dabei bemerkt: „Ich sah den Vogel nicht frisch; es schien mir aber, dass Schnabel und Füsse fleisch- farbig gewesen wären; andernfalls eine kleine Ausgabe von Anser segetum‘‘; Ibis, 1875, p. 456. — Endlich führen Blakiston und Pryer, Ibis 1878, p. 212, den Anser drachyrhynchus unter dem “ wohl irrthümlichen Autornamen T. (Temminck?) als im Winter in der Tokio Bai gemein und als in Yesso gesammelt an. — Wenn diese Angaben über in Indien und Japan vorkommende Gänse unserer Art nicht auf irrthümliche Bestimmungen zurückzu- führen sind, gelangt man zu der Annahme, dass dieselben ausser auf Spitzbergen noch in einer andern hochnordischen Gegend — etwa zwischen Neu-Sibirien und der Beringsstrasse nisten müssen. Ein Zug der Vögel von Spitzbergen nach jenen entlegenen Gegen- den Ost- und Süd-Asiens ist um so weniger annehmbar, als die Art weder in Amerika, noch im nördlichen Russland (Petschora- gebiet), noch im westlichen Sibirien beobachtet worden ist. - Hamburg, den 23. Januar 1883. Herr H. Gäthe auf Helgoland macht mir soeben auf meine Anfrage noch die folgenden Mittheilungen über das Vor- kommen der kurzschnäbligen und einiger anderer Gänse auf seiner Insel mit der freundlichst gegebenen Erlaubniss, dieselben beliebig zu veröffentlichen: „Anser brachyrhynchus ist des öfteren hier vorgekommen und | glaube ich, dass dieselbe wohl in jedem Jahre vereinzelt diese | Insel berührt; ein Exemplar meiner Sammlung ist am 30. März : 1830 hier geschossen, vor diesem zwei Exemplare und vor etwa l drei Wochen ein schönes altes Stück, das aber leider gerupft und ' gegessen worden, ehe ich davon erfuhr — ich habe nur Kopf und Fuss davon gesehen. Gänse werden überhaupt hier sehr wenig erlegt; dieselben passiren die Insel zahlreich genug, aber bekanntlich ist die ganze f I Sippschaft sehr scheu und hierzu kommt noch der Umstand, dass ' das hiesige Terrain aber auch fast gar keine Deckung für eine , } u * 5,9, Pu a : Basis Hartlaub: Ueber Selater’s Jacamars and Pufbirds. at Anpürschung darbietet. Aldöfrons habe ich während 40 Jahren nur zweimal hier in Händen gehabt, zuerst ein sehr schönes altes ‚Stück und darauf einen sehr kleinen Vogel im ersten Winter. Cinereus habe ich gleichfalls nur einmal erhalten, einen wohl sehr alten Vogel, da sich rund um die Schnabelwurzel ein Säumchen weisser Federehen befindet. Arvensis wird des öfteren ge- schossen, so auch diesen Herbst ein paar Mal; junge Vögel. Niveus ist wiederholt gesehen worden, aber nie bis jetzt, so weit in - "Erfahrung zu bringen, erlegt. Torguatus ist in kalten Wintern ‘gemein, oft in sehr grossen Schaaren, und leucopsis, wenn auch öfters gesehen, so doch seit etwa 40 Jahren nur drei bis viermal erlegt.“ Den 2. Februar 1883. A Monograph of the Jacamars and Puffbirds or families Galbulidae and Bucconidae by P. L. Selater. Gr. 4to. London. Published for the author by R. H. Porter 6 Tenterden Street and Dulau & Co. Soho Square. 171 Seiten und 55 Kupfertafeln. Bericht von Dr. G. Hartlaub. Mit der 9. Lieferung ist eines jener schönen monographischen Werke zum Abschluss gelangt, wie deren die englische ornitho- ‚logische Litteratur bereits eine ganze Reihe aufzuweisen hat: P.L. Sclater’s Monographie der Galbuliden und Bucconiden. Der Verfasser, uns Allen bekannt als der ausgezeichnetste Kenner der Vögel Süd- und Mittelamerikas, hat zwei exclusive amerikanische und ausgeprägt charakteristische Familien zum Thema einer Arbeit gewählt, die, wie sie jetzt vollendet vorliegt, fast erschöpfend genannt werden kann. Da sie Alles bringt, was ein höchst voll- ständiges Material, eingehende streng wissenschaftliche Studien und ein durch langjährige Beschäftigung mit dem Gegenstande kritisch geschärfter Blick an gesicherten Ergebnissen zu beschaffen - vermochten. Die Einleitung ist in hohem Grade interessant. Nach einigen allgemeinen Bemerkungen über die Galbuliden und Bucco- niden, welehe mit den Bhamphastyden, Capitoniden und Indica- toriden die Gruppe der zygodactylen Picarzae bilden, folgen detaillirte. anatomische und osteologische Auslassungen aus der Feder von W. A. Forbes, dem uns durch zahlreiche werthvolle Arbeiten längst bekannten, zur Zeit auf einer africanischen Forschungsreise be- griffenen Prosector der zoologischen Gesellschaft zu London. } 3 Cab. Journ. £. Ornith, XXXI Jahrg. No. 161. Januar 1883. 6 ı 'g= 82 Reichenow: Bericht über Frank Oates Selater lässt dann eine höchst vollständige chronologisch ge- ordnete Zusammenstellung aller historischen Daten über die Galbu- liden folgen. Wir erfahren bei dieser Gelegenheit, dass Selater sämmtliche bekannte Arten dieser Familie in seiner ungefähr bis 65 Bälge derselben zählenden Sammlung besitzt und dass diese im Verein mit dem vortrefilichen Material seiner Freunde Salvin und Godman der vorliegenden Bearbeitung ausschliesslich zu Grunde liegen. Sclater vertheilt die 19 Galbuliden in 6 Gat- tungen, die bildlich illustrirt werden: Urogalba 2, Galbula 9, Brachygalba 5, Jucamaraleyon 1, Gabaleyrhynchus 1 und Jaca- merops 1 Art. Schliesslich die wichtigsten Angaben über die Lebensweise und die geographische Verbreitung der Jacamars. Dann folgen die Bucconiden (Puffbirds), die ganz in derselben Weise wie die Galbuliden behandelt werden. Sclater nimmt für dieselben 7 Gattungen an und zwar Ducco mit 15, Malacoptila mit 17, Mecromonacha mit 1, Nonnula mit 5, Hapaloptila mit 1 und Monacha mit 7 Arten. Den interessantesten Theil des Werkes bildet natürlich der durch 55 vortreffliche Abbildungen in Lebens- grösse illustrirte sehr ausführliche Text zu den einzelnen Arten. Sclater dedicirt diese Arbeit den Manen seines berühmten zu früh dahingeschiedenen Lehrers H. Strickland. Wir zählen die- selbe zu den besten Erzeugnissen der modernen ornithologischen Litteratur und sind der Meinung, dass damit unsere Kunde von den Vögeln Süd- und Mittelamerikas ein wichtiger und höchst schätzenswerther Zuwachs zu Theil geworden ist. Matabele Land and the Vietoria Falls. A Naturalist’s Wanderings in the Interior of South Africa, from the letters and journals of the late Frank Oates. Edited by C. G. Oates. London: C. Kegan Paul & Co. 1881. Bericht von Dr. Ant. Reichenow. Frank Oates, ein englischer Naturforscher, bereiste zum Zweck naturwissenschaftlicher Forschungen in den Jahren 1873 und 1874 die südöstlichen Landstriche Afrikas, Transvaal, das Matabele Land und das Gebiet des Zambesi. Leider sollte auch ihm, wie so Vielen, in afrikanischer Erde die ewige Ruhestätte bereitet werden. Während seines Aufenthaltes im Thal des Zam- besi ergriff den Reisenden das Fieber und nach einem Besuch der ee Wanderings in the Interior of South Afrika. 83 berühmten Victoria-Fälle verschlechterte sich sein Gesundheits- zustand derartig, dass er sich veranlasst sah, die Rückkehr nach Transvaal anzutreten, auf welcher er jedoch nach wenigen Tage- reisen der schleichenden Krankheit am 5. Februar 1875 erlag. Der Bruder des Verstorbenen, C. G. Oates, hat dessen Tage- bücher und Briefe zusammengestellt und in dem vorliegenden, ansprechend ausgestatteten, mit einem Portrait des Reisenden, mehreren Karten, Holzschnitten und Landschaftsskizzen in Bunt- druck versehenen Buche veröffentlicht. Auf den allgemeinen, Land und Leute der durchreisten Distriete schildernden Theil näher einzugehen, verbietet die Tendenz dieser Zeitschrift. Wenngleich in allgemein geographischer Hinsicht die Aufzeichnungen des Reisenden nicht wissenschaftlich Neues enthalten, so beanspruchen dieselben doch im vollsten Maasse das Interesse, welches derartige Tagebuchnotizen stets als Unterhaltungslectüre zu bieten pflegen indem sie die Ereignisse von Tag zu Tag vor dem geistigen Auge des Lesers vorüberführen und denselben die anziehenden Einzeln- heiten der Reise, den mannigfachen Unannehmlichkeiten der Wirk- lichkeit entkleidet, durchleben lassen. Manche das Vogelleben betreffende Bemerkungen finden sich im Texte zerstreut. Den ornithologisch wichtigsten Theil des Werkes aber bildet ein Ver- zeichniss der Vogelarten, welche von dem Reisenden gesammelt wurden, nebst Notizen über den speciellen Fundort und über die Färbung der nackten Theile des Vogelkörpers. Die Bestimmung der Arten wurde von Herrn R. B, Sharpe ausgeführt. Von Interesse ist der Vergleich dieser Liste mit dem Werke von Holub und v. Pelzeln (Beiträge zur Ornithologie Süd-Afrikas), über welches wir im Ornith. Centralbl. 1882 p.43 zu referiren die Freude hatten, da Oates eine grössere Anzahl von Arten sammelte, welche Holub in ungefähr denselben Gebieten nicht beobachtete, während anderer- seits natürlich viele von dem letzteren Reisenden als Bewohner jener Districte nachgewiesene Arten in dem erwähnten Verzeichniss fehlen. In dieser Beziehung ergänzen also beide Werke einander. Ein neuer Fliegenfänger wird unter dem Namen Dradyornis Oatesi beschrieben und Saxzcola Shelleyi ist abgebildet. Letztgenannte Form ist keine gute Art, wie Herr Sharpe annimmt, sondern, wie wir Journ. f. Orn. 1882 p. 212 nachgewiesen, nur eine Varietät von Myrmecocichla nigra (Vieill.). Mit Bradyornis Oatesi wird unsere Bradyornis grisea (Journ. £. Orn. 1882 p. 211) identisch sein. — In gleicher Weise wie die Vögel sind die herpetologischen und 6* 84 H. Nehrlinge: entomologischen Sammlungen des Reisenden von Fachmännern bearbeitet und somit bildet des Werk einen wichtigen Beitrag zur Zoologie Süd-Afrikas. Beiträge zur Ornis des nördlichen Hlinois, Von H. Nehrling. (Fortsetzung, s. Jahrg. 1881, S. 405- 416.) XVIO. Fam. JOTERIDAE. Stärlinge. Subfam. Agelainae, Hordenvögel, Wiesen-Sumpf- oder Prairie- stärlinge. a) Genus Doldchonyx Swainson. 97. Dolichonyx oryzivorus Swains. (Bobolink, Bob-o- link), sehr häufiger Brutvogel in der ebenen grasreichen Prairie und in niedrigen Wiesen in der Nähe des Wassers. Erscheint in der ersten Woche des Mai in zahlreichen Schaaren, verlässt die Gegend Ende August und zeitig im September in ungeheuren Schwärmen.' Während des Frühlingszuges erscheinen die Männchen etwas früher, selten jedoch um diese Zeit in grossen geselligen Schwärmen, sondern mehr vereinzelt. Er ist ein herrlicher Sänger, der das weite ebene Grasmeer durch seinen herrlichen Gesang, den er über das Gras dahin schwirrend und flatternd ausstösst, belebt wie kein anderer. Nest auf der Erde im Gras, schwer zu finden; es besteht aus Halmen und ist inwendig mit feinen Hälmchen ausgelegt. Gleich nachdem die Jungen eine zeitlang das Nest verlassen, schlagen sich verschiedene Familien zusammen, der fröhliche Gesang der Männchen ist nun verstummt, in den Gersten- und Haferfeldern wiegen sich hunderte auf den Halmen. Da um diese Zeit gerade Heuernte ist, so zieht sich das schwärmende Inseetenheer in die grünen Getreidefelder, um hier ihr Zerstörungs- werk zu beginnen. Heuschrecken, Grashüpfer der verschiedensten Art, Raupen und Käfer, wovon diese Felder wimmeln, sind es, worauf die Bobolinks jetzt Jagd machen. Erst später, wenn die Jungen völlig selbstständig geworden sind, beginnen sie auch kleine Sämereien zu fressen. In seinem Brutgebiete wird der Bobolink nie schädlich. b) Genus Molothrus Swainson. Kuhstaar. 98. Molothrus pecoris Sw. (Kuhstärling, Kuhvogel, Cow- bird, Cow Blackbird). Dieser schädliche Schmarotzer ist viel häu- figer, als zu wünschen wäre. Seine Eier legt er in die Nester Beiträge zur Ornis des nördlichen Illinois. 85 anderer Vögel, deren eigene Bruten dadurch zu Grunde gehen. Wenn das Weibchen legen will, schleicht es sich still und ruhig in den Gebüschen und Waldrändern, wo viele kleine Vögel brüten, umher und schmuggelt das Ei in irgend ein Nest, von welchem das rechtmässige Weibchen gerade abwesend ist. Gewöhnlich findet man nur ein Kuhstärlingsei in einem Neste, oft aber auch zwei und selbst drei. Nachdem das Weibchen sein Ei in irgend einem fremden Neste untergebracht, begiebt es sich wieder zu dem aus 5—20 Stück bestehenden Fluge, der sich in einer nahen Weide unter dem Vieh umhertreibt. Der junge Kuhstaar ist so gefrässig, dass die Pflegeeltern kaum Nahrung genug herbeizuschaffen ver- mögen, die eigenen Jungen müssen verhungern oder werden von dem Eindringling aus dem Neste geworfen. Ich fand das Ei schon im Neste von Turdus mustelinus, Dendroica aestiva, Dendroica pennsylvanica, Geothlypis trichas, Setophaga rutieilla, Vireo olivaceus, Vireo gilvus, Vireo flavifrons, Wireo noveboracensis, Spizella socialıs, Melospiza melodia, Melospiza palustris, Oontopus virens, Sayornıs fuscus, Empidonaz minimus und auch im Neste von Pyranga rubra. Die Zahl der Kuhvögel nimmt leider von Jahr zu Jahr zu, während die Zahl unserer kleinen Vögel, die von diesen Parasiten heim- gesucht werden, immer mehr abnimmt. i e) Genus Agelacus Vieillot. Sumpfstärling, Hordenvögel. 99. Agelaius phoeniceus Vieill. (Rothilügel, Sumpfstärling, trupial, Red-winged Blackbird), häufiger Brutvogel in allen wasser- reichen Schilf- und Rohrsümpfen. Das Nest fand ich immer im diehten Sehilf, oft nur wenige Zoll über dem Wasser, nie in Büschen und Sträuchern. Die Aussenseite des Nestes wird von völlig nassen, aus dem Wasser aufgenommenen langen Halmen hergestellt und nur zur Auspolsterung der Innenseite werden feine trockene Halme benutzt. d) Genus Xanthocephalus Bonaparte. Gelbkopfstärling. 100. Xanthocephalus vceterocephalus Brd. (Gelbkopf, . Gelbkopfstärling, trupial, Yellow-headed Blackbird), häufiger Brut- vogel in den Calumet-Marschen südlieh von Chicago. Ein ausführ- liches Lebensbild habe ich bereits im „ornithologischen Central- blatt“ VI. No. 11 u. 13 gegeben. e) Genus Sturnella Vieillot. Wiesenstärling. 101. Sturnella magna Swains. (Wiesen-, Lerchen-, Feld- stärling, Meadow Lark), ein gewöhnlicher Vogel der Prairie der Klee- und Timothyfelder und der Wiesen, welche Oertlichkeiten 86 H. Nehrling: er durch seinen lauten Gesang und das schöne Gefieder wesentlich belebt. Nest auf dem Boden, besteht äusserlich aus Grashalmen und ist immer mit feinen Hälmchen ausgelegt. Zahl der Eier 4 bis 5. f) Genus Zyphantes Cabanis. Feuerstärling. | 102. Hyphantes baltimore Cab. (Baltimorevogel, Baltimore- | staar, Feuertrupial, Baltimore Oriole, Hang-nest, Firebird, Golden | Oriole), in Baumpflanzungen und Gärten, an Waldrändern und in Baumgruppen des Tieflandes ist dieser Prachtvogel eine häufige Erscheinung, der durch sein herrliches, leuchtendes Gefieder, seinen lauten, sehr klangreichen Gesang und sein munteres, lebhaftes Wesen sein Wohngebiet belebt wie klein anderer. Die Ulme (und | weiter südlich der Tulpenbaum) ist der Lieblingsbaum des Baltimore- vogels, auf welchem er mit Vorliebe sein künstliches Hängenest in die äussersten Spitzen wagerechter Zweige baut. Doch legt er sein Nest auch auf Eichen, Ahorn und vielen ausländischen Zier- bäumen an. Erscheint etwa am 10. Mai. g) Genus /eterus Brisson. Gilbstärlinge. 103. Icterus spurius Bonap. (Gartentrupial, Baumgarten- stärliug, Orchard Oriole), ziemlich seltener, aber an gewissen, ihm | besonders zusagenden Oertlichkeiten regelmässiger Brutvogel. Erscheint etwa Mitte Mai. Nest auf Ulmen, Weiden, Apfelbäumen, besteht äusserlich aus langen Grashalmen, die der Vogel selbst frisch vom Stengel mit dem Schnabel abbricht und grün verwendet, davon sein Nest auch wirklich kunstvoll webt. Innen mit Pflanzen- wolle ausgelegt. h) Genus Scolecophagus Swainson. Glanzstärlinge. ' 104. Scolecophagus ferrugineus Sw. (Roststärling, Rusty Blackbird), erscheint oft in grossen Schaaren während der Zugzeit, | ist aber kein Brutvogel. Am zählreichsten im Herbst, nicht so häufig im Frühling, zu welcher Zeit die meisten wohl den Missis- sippi als Heerstrasse benutzen dürften. i) Genus Quiscalus Vieillot. Bootschwänze. 105. Quiscalus purpureus aeneus Ridgw. (Bootschwanz, Bronze-Purpurstärling, „Maisdieb“, Bronzed, Grackee, Crow Black- bird), zahlreicher Brutvogel, wird jedoch von Jahr zu Jahr seltener, | da ihm viel nachgestellt wird. Während der Zugzeit im Frühling | und namentlich im Herbst kommt er in ungeheuren Schwärmen vor. Früher brütete er häufig in den Gärten der Prairiefarmer, aber da er eine grosse Vorliebe für reife Kirschen zeigt, so zerstörte Beiträge zur Ornis des nördlichen Illinois. 87 man das Nest, wo man es fand. Ich fand in den Jahren 1869 bis 1873 in den Gärten in Addison, Du Page County in Weiden zahl- reiche Nester, oft drei und vier auf einem Baume, aber nur in solchen an, wo man ihn nicht behelliste. Da wo er verfolgt wird, ist er scheu, sonst jedoch sucht er nirgend das Nest versteckt anzulegen. Es ist ein grosser Bau, besteht äusserlich aus Halmen, Bast, Pflanzenstengeln und vielerlei anderen Stoffen, dann folgt eine dicke Lage Moorerde; die Mulde ist tief und mit feinen Hälmchen ERuu geleen, Die Zahl der Eier beträgt in der Regel fünf. XVIlL Fam. CORVIDAE. a) Genus Corvus Linne. 106. Corvus frugivorus Bartr. Amerikanische Krähe, „Rabe“; Common Crow. Standvogel und in den Wäldern der Flussniederungen sehr zahlreich. b) Genus Cyanocrtta Strickland. 107. Cyanocitta cristata Strickl. Blauheher; Blue Jay. Sehr zahlreich und über das ganze Waldareal gleichmässig ver- breitet. Brütet, wo er nicht belästigt wird, ganz in der Nähe menschlicher Wohnungen, selbst in Gärten. So fand ich am 10. Juni 18758 im Schützenparke (etwa 18 Meilen südlich von Chicago), einem sehr frequentirtem Vergnügungsplatze, ein Nest ganz in der Nähe des Hauses auf einem einzeln stehendem Bäumchen. Sonst meidet er die Nähe des Menschen geflissentlich und wenn er auch gelegentlich in der Nähe desselben brütet, verhält er sich doch so still und lautlos, dass man ihn meist gar nicht bemerkt. Dies ist um so eigenthümlicher, als gerade dieser Vogel zu den lärmendsten und auffallendsten aller unserer Vögel zählt. Leider ist dieser seinem Wohngebiete so zur Zierde gereichende Vogel ein _ arger Nesträuber, der Eier und Junge fast aller in seiner Nachbar- schaft brütender Vögel vernichtet. Er macht eine, auch zwei Bruten jährlich. Standvogel, kommt im Winter bei tiefem Schnee in die Gehöfte der Farmer, namentlich an die Maishäuser. XVII. Fam. TYRANNIDAE, a) Genus Tyrannus Cuvier. 108. Tyrannus carolinensis Baird. Königstyranı, Königsvogel; King Bird, Bee Martin, Zahlreicher Brutvogel. Er- scheint etwa am 10. Mai aus seiner Winterherberge und siedelt sich mit Vorliebe in der Nähe des Menschen an, namentlich gern in Baumpflanzungen und Obstgärten. Nur selten fand ich ihn am Waldrande, nie im Innern der Gehölze. Das Nest baut er in den 88 H. Nehrling: Prairiegegenden mit Vorliebe auf Robinien und Gleditschia tria- canthos und in Ermangelung dieser mit Stacheln bewaffneter ' Leguminosen nistet er auch in den Spitzen schlanker Pappeln, auf Ulmen und selbst auf Obstbäumen. Das Nest besteht gewöhnlich aus einem Gemisch von Pflanzenfasern, Stengeln, Moos, Blättern | und Wolle und ist mit feinen Pflanzenfasern, häufig auch mit Pferdehaar ausgelegt; dasselbe steht von 10 bis 30 Fuss vom Boden, fast immer in der Spitze der Bäume. Brutzeit anfangs Juni, | jährlich eine Brut. Eier, gewöhnlich fünf, seltener vier an Zahl, sind der Grundfarbe nach rahmweiss und mit nur wenigen grossen, dunkelbraunen Flecken gezeichnet. Nest sowohl als Eier ähneln durchaus dem von mir in Texas häufig beobachteten Milvulus forf- catus Sw., dem „Paradiesvogel“ der Texaner. Seine Nahrung erbeutet der Königstyrann nur im Fluge. Gewöhnlich sieht man ihn auf seiner Warte, in der Spitze eines Baumes sitzen, von wo aus er seine Kerbthierjagden unternimmt und regelmässig wieder auf seinen alten Sitzplatz zurückkehrt. Es ist ein überaus lebhafter, wachsamer, gewandter Vogel und seine schrillen eigenartigen Rufe kann man im Mai und Juni von allen Seiten hören. Flugspiele und eifriges Jagen durch die Luft und Baumwipfel sind kurz nach der Ankunft und den ganzen Mai hindurch sehr häufig zu beob- achten. Da er jeden Raubvogel muthig angreift und in die Flucht schlägt, so ist er ein in der Nähe der Farmhäuser und Gehöfte gern gesehener und von Jung und Alt geliebter Sommergast. Etwa Mitte September ziehen sie in kleinen Gesellschaften südlich. b) Genus Myviarchus ÜCabanis. 109. Myiarchus crinitus Cab. Hauben- oder Höhlen- {yraun; Great Crested Flycatcher. Ein im nördlichen Illinois ver- hältnissmässig seltener, scheuer Waldvogel, der sich nur selten in ' die unmittelbare Nähe des Menschen wagt. Nur ausnahmsweise kommt es einmal vor, dass er ein im Garten für Blauvögel her- gerichtetes Bruthäuschen bezieht. Er erscheint etwa Mitte Mai, manchmal einige Tage früher, manchmal auch später, und bezieht sogleich sein Brutrevier im Walde oder an dessen Rande. Er brütet nur in Baumhöhlungen, besonders in alten von Colaptes auratus Sw. und Melanerpes erythrocephalus Sw. gezimmerten, aber auch in Astlöchern. Das Nest besteht fast immer aus Haaren, Schweinsborsten, kleinen Stückchen Felles und stets findet sich zwischen diesem Baumaterial mehr oder weniger Schlangenhaut. Ich hatte in Texas, wo der Vogel in der Pfosteneichenregion Beiträge zur Ornis des nördlichen Illinois. 89 ' zwischen Houston und Austin besonders häufig ist, hunderte von - Nestern untersucht, aber nie ist mir eins vorgekommen, in welchem - die charakteristische Schlangenhaut gefehlt hätte. Die 4—5 Eier sind der Grundfarbe nach rahmweiss, aber diese Farbe wird durch - die weinröthlichen Schalenflecken und durch die über das ganze J Ei vertheilten, sehr dicht stehenden Flecken und Längsstriche fast ganz verdeckt. Brutzeit anfangs Juni, Brutdauer 13 Tage. Dieser Tyrann ist ein schöner, schlanker, überaus lebhafter Vogel, dessen sehr eigenthümliche pfeifende Laute namentlich Ende Mai und Anfangs Juni den Wald durchtönen. ; ec) Genus Sayornis Bonaparte. 110. Sayornis fuscus Brd. Haustyrann, „Brückenvogel“ der Deutschen*); Phoebe Bird, Pewee. Ein häufig vorkommender Brutvogel, der schon Anfangs April erscheint. Er ist ein Seiten- stück zu Sialia siales, denn er ist gerade so zahlreich in der Nähe des Menschen und ebenso munter und fröhlich wie dieser; aber was die Zutraulichkeit und Anhänglichkeit angeht, so übertrifft er ihn noch bei weitem. Gleich nach seiner Ankunft lässt er von der Spitze des Hauses oder der Scheune herab sein einfaches, lautes, etwas melancholisch klingendes „Piwi, piwi“ oder „Pewi, pewi‘ oft stundenlang hören. Er baut sein Nest mit Vorliebe in Gebäude auf Gesimse, an Dachsparren wie Herundo erythrogastra Bodd., in alte Blockhäuser, in Ställe, an Pfosten der Verandahs, unter Dachgiebel u. s. w. Häufig baut er auch unter Brücken. Eine besondere Eigenschaft ziert aber den Haustyrann, seine grosse Friedfertigkeit. Gar nicht selten kommt es vor, dass sich mehrere - Pärchen in einem Gehöft, ganz nahe beisammen angesiedelt haben. Das Nest besteht hauptsächlich aus Erdklümpchen, welche durch ‚ lange dazwischen gelegte Grashalme besonders haltbar gemacht werden; innen ist es gewöhnlich mit Bastfasern, Haaren und auch mit Federn ausgelegt, aussen wird es mit weichem grünen Moos ‚ schön überkleidet, so dass das Nest auf den ersten Anblick eher einem kleinen Mooshaufen als einem Neste ähnlich sieht. Ruht . der Bau auf einer ebenen Fläche, so wird weniger Erde, dagegen mehr Halme und weiches Material benutzt. Eine besondere Freude machte mir Herr J. N. Clark, in Saybronk Ct., durch Uebersendung . eines Nestes und zweier Gelege Eier dieses Vogels. Das eine Gelege hatte er aus einem Neste auf seiner Veranda, das andere *) Wird auch „Piwi“ genannt. 90 H. Nehrling: 4 aus einem an einem grossen Felsen befindlichen Neste genommen. Letzteres Gelege war nicht rein weiss, wie es die Eier dieser Art in der Regel sind, sondern es war mit ziemlich zahlreichen kleinen braunen Flecken, nee am dicken Ende gezeichnet. Er schreibt‘ g mir, dass er Bi in den Wurzeln eines umgefallenen Baumes das Nest des Haustyrannen gefunden habe. Von den zahlreichen Ge- legen, die ich im nördlichen Illinois fand, traf ich keins, das irgend- | welche Flecken gezeigt hätte, alle waren reinweiss. Ich habe noch oft im Juli Nest und Bier dieser Art gefunden, und dürfte dieser Umstand wohl zu der Annahme berechtigen, dass einzelne Pärchen ; jährlich zwei Bruten machen. Ueberwintert nach meinen Beob- , achtungen sehr zahlreich in Texas. h d) Genus Contopus Cabanis. . Y 111. Contopus borealis Brd. Der nördliche Waldtyrann; ı Olive-sided Flycatcher. Selten und nur während der Zugzeit hier und da zu finden. 4 112. Contopus virens Cab. Waldtyrann; Wood Pewee. | Gewöhnlicher Brutvogel des Waldes, von wo aus man seine eigenthümlichen, anheimelnden Rufe, die wie „Pieh-ih“ klingen, , häufig vernimmt. Er erscheint ziemlich spät, gewöhnlich erst Ende , Mai, aus seiner Winterherberge. In der Nähe des Menschen | siedelt er sich nicht an und nur selten verlässt er sein kleines ,' Brutrevier im Walde. Bald nach seiner Ankunft schreitet er zum , Nestbau. Zur Anlage desselben wählt er sich den horizontalen, \ ziemlich dieken, mit Flechten bedeckten Ast eines starken Baumes. Zunächst werden feine Hälmchen, Stengel und Bastfasern herzu- , getragen; dieses Material wird durch Nester und Gewebe von | Spinnen und Raupen mit einander verbunden. Die Aussenseite | wird mit eben solchen Flechten, wie sie sich auf dem gewählten ‚ Aste finden, belegt. Der ganze Bau ist sehr flach und erscheint ı) dureh die Flechten der Aussenseite einem Astauswuchse ganz |) ähnlich. Es ist daher sehr schwer, ein Nest zu finden, und durch |) die Scheu der Vögel wird das Entdecken eines solchen noch; bedeutend erschwert. Innen ist das Nest mit Bastfasern oder ı Hälmchen ausgekleidet. Die 4—5 Eier sind rahmweiss und am | dieken Ende mit nur wenigen lilafarbenen und braunen Flecken , gezeichnet. Das Nest steht nicht im dichten Walde, sondern in den mehr offenen, in der Regel von Untergebüsch ziemlich freien | Stellen, von 15—40 Fuss Höhe. Es gehört schon ein sehr ge- j übtes, scharfes, vogelkundiges Auge dazu, das schöne Kunstwerk IE 5% N . Beiträge zur Ornis des nördlichen Illinois. 91 zu entdecken. Etwa Mitte September zieht der Waldtyrann südlich. e) Genus Empidonax Cabanis. 113. Empidonaxz flaviventris Brd. Zwergtyrann mit - gelber Unterseite, Sumpftyrann; Yellow-bellied Flycatcher. Da ich ' diesen Vogel in den Tamarack- und Cedersümpfen des mittleren Wisconsin während der Brutzeit fand, so dürfte er auch wohl im nördlichen Illinois an passenden Oertlichkeiten brüten. Während der Zugzeit kommt er ziemlich regelmässig vor, ist aber doch zu den selteneren Vögeln zu zählen. Erst wenigen Ornithologen war es vergönnt, Nest und Eier dieses Vogels zu entdecken; zu diesen Glücklichen und Beneidenswerthen gehören Purdie, Deane und Batchelder, welche in Maine ihre Entdeckungen machten. Das Nest stand in jedem Falle auf dem Boden auf sumpfigem Terrain, war aus feinen Wurzeln, Blättern u. s. w. gebaut und aussen mit grünem frischen Moos überkleidet. Die Eier sind auf reinweissem Grunde mit roth- und dunkelbraunen Flecken gezeichnet. | 114. Empidonax acadicus Brd. Acadiatyrann; Green- crested Flycatcher. Nicht zahlreich. Erscheint Ende Mai. Während meines Aufenthaltes im nördlichen Illinois konnte ich diese und die folgende Art nieht von einander unterscheiden, da sie sich, von weitem gesehen, durch nichts im Betragen und in der Färbung unterscheiden. Erst durch die ausgezeichnete Beschreibung beider Arten durch Herrn O. Widmann in St. Louis lernte ich besonders 'E. acadicus genauer kennen. Das Nest habe ich nicht gefunden, aber der Vogel brütet zweifellos in den Wäldern des Tieflands. Nach Herrn Widmann’s Schilderung stehen die Nester immer auf dünnen horizontalen Aesten, weit ab vom Stamm und gewöhnlich in einer Höhe von 15—25 Fuss vom Boden. Ein mir übersandtes Nest besteht zum grössten Theil aus den Blüthenkätzchen des Hickory, aber es finden sich auch solche verschiedener Eichen in demselben. Es ist ein flacher, dünner, durehsichtiger Bau. Die in Texas von mir gefundenen Nester des Acadiatyrannen waren stets ausschliesslich von Usnea barbata gebaut und zeigten sich ‘compacter und fester. Aehnliche Nester dieser Art erhielt ich von Herrn J. C. Maynard, die er im White Deer Valley in Pennsylvanien gesammelt hatte. Gerade im Nestbau unterscheidet sich diese Art von der folgenden gar sehr. Die Eier sind gelblich weiss und namentlich am dicken Ende mit dunkelbraunen, nicht dicht stehenden Flecken gezeichnet. 92 H. Nehrling: 115. Empidonax Trarllii Brd. & Empidonax pusil- lus Traillii Brd. Traill’s Zwergtyrann. Zahlreicher als der vorige; erscheint etwa um dieselbe Zeit. .Bewohnt namentlich die Ufer der Bäche und Flüsse, wo sich dichte Gebüsche von Sambucus eanadensis findet, in welchen er brütet. Aber auch in der Nähe des Menschen siedelt er sich an. Die Nester dieser Art sind grösser und haben eine um mehr als das Doppelte tiefere Mulde als die von E. acadieus. Das Material, aus dem sie bestehen, ist ' ja nach der Oertlichkeit verschieden. Die Aussenseite besteht zu- meist aus gebleichten feinen Grastheilen, Bastfasern, Pflanzenwolle ee — u.s. w. und das Innere ist mit feinen Hälmchen und Bastfasern ' ausgekleidet. Verschieden von diesen Waldnestern sind die in ' der Nähe des Menschen erbauten. So erhielt ieh 'ein Nest von Herrn Widmann in St. Louis, welches in einem blühenden Jasmin- ! busche im Saclede Park, 8 Fuss vom Boden gestanden hatte. Es ist lockerer gebaut und enthält in seiner Zusammensetzung nicht nur viele lange, dünne Baststreifen und Hälmehen, sondern auch Lumpen, Papier, Fäden und namentlich viele Federn. Das Innere ist in diesem Neste mit feinen Grastheilen ausgelegt, in anderen inden sich auch Pferdehaare. Die Nester dieser Art stehen stets 7 m m use — en a in aufrechtstehenden Astgabeln, gewöhnlich in der Spitze der Büsche. Die Eier sind gelblich weiss, am dicken Ende mit zerstreutstehenden dunkelbraunen Flecken gezeichnet. In manchen Fällen sind die Eier dieser Art nicht von denen der vorigen zu unterscheiden. 116. Empidonax minimus Brd. Gartenzwergtyrann; Least Flycatcher. Brutvogel, namentlich m Gärten und an Wald- rändern. Erscheint etwa in der zweiten Woche des Mai und zieht : nen —. ua — —— Mitte September wieder fort. In Lebensweise von den. beiden vorigen Arten nicht zu unterscheiden. Das Nest ist ein sehr schöner Bau, meist aus sehr weichen feinen Stoffen gebaut. Es steht ge- vw wöhnlich auf einem diekeren horizontalen Aste, doch auch in aufrecht- ° stehenden Astgabeln. Ich habe Nester, welche äusserlich aus sehr -— I} feinen flachsartigen Fasern, Bastfasern, Spinnen- und Raupengeweben, Zwirnsfäden und Pflanzenwolle hergestellt, innen mit Pflanzenwolle dicht gefilzt und mit zerstreuten langen Pferdehaaren ausgelegt sind. In anderen Nestern sind auch Federn in die äusseren Wandungen eingefilzt. Die 4—5 Eier dieser Art sind reinweiss, ohne Flecken und sind daher von denen von EZ, acadicus und ' E. Traillii leicht zu unterscheiden. wi Beiträge zur Ornis des nördlichen Hlinois. 93 XIX. Fam. TROCHILIDAE. Genus Trochilus Linne. 117. Trochilus colubris Linn. Rubineolibri, Colibri; Rubythroated Hummingbird. Häufiger Sommervogel und in Gärten, namentlich wo Loniceren, Weigelien, Rosen, Lilien und andere Blumen stehen, fast beständig zu beobachten. Am liebsten hält er sich aber auf, wo. die prächtige orangegelbe Trompetenliane (Tecoma radicans) und Wistaria chinensis sich hoch in die Bäume gewunden haben. Erscheint etwa am 10.—15. Mai. Das Nest fand ich immer auf horizontalen Aesten starker Bäume im Walde. ' Es ist klein, etwa von der Grösse einer starken Wallnuss, sehr weich, aus dem feinsten Material, hauptsächlich aus Pflanzenwolle hergestellt. Aussen ist es mit Baumflechten schön decorirt und innen meist mit der röthlichbraunen Wolle von Osmunda cinnamomea, einer in feuchten Gegenden häufig vorkommenden Farrnart, aus- gelegt. Das Nestchen sieht von weiten einem Astauswuchse täuschend ähnlich. Die zwei reinweissen Eierchen sind sehr länglich, an beiden Seiten gleich gerundet. Es ist ein wundervoller Anblick, wenn ein solch schillerndes Vögelchen vor einem Büschel tief- Geuechrbiger Blüthen von Tecoma radieans schwebt! XX. Fam. CYPSELIDAE. Genus Chaetura Steph. 118. Chaetura pelasgia Brd. Schornsteinsegler; Chimney Swift. Zahlreicher Brutvogel; erscheint Anfangs bis Mitte Mai. Hat seinen Namen von der Eigenthümlichkeit, dass er mit Vorliebe ‚sein Nest in Schornsteine baut. Das Nest besteht aus lauter kleinen Zweigspitzen, welche fest an die Wandung wie geleimt erscheinen. Auch unter einander sind alle Theile mit dem klebrigen Speichel des Vogels verbunden. Da, wo es am Schornsteine oder am Brette angebracht ist, findet sich eine besonders dieke Schicht _ dieser leimartigen Masse. Ausser in Schornsteinen fand ich das - Nest auch in Scheunen an den Brettern der Giebelseite. Die Eier, gewöhnlich 4 an Zahl, sind reinweiss, ungefleckt. Verlässt die | Gegend schon Ende August, = Koni: XXI. Fam. CAPRIMULGIDAE. 1: a) Genus Antrostomus Gould. | ‚119. Antrostomus vociferus Bonap. Klagenachtschatten, ‚ Whippoorwill. Gewöhnlicher Sommervogel, dessen anheimelnden Ruf man an warmen Abenden und Nächten von Ende Mai | an bis in hört. Er erscheint Ende Mai und zieht zeitig 94 H. Nehrling: im September südlich. Am Tage sitzen sie gewöhnlich im schattigen Walde am Boden oder der Länge nach auf einem dicken Aste. Zur Anlage des Nestes wählt er sich eine trockene Stelle des Waldes; bier wird dann eine kleine Vertiefung auf dem Boden gescharrt und dahinein die zwei rahmfarbenen, mit lila- und lavendel- farbigen Flecken gezeichneten Eier gelegt. b) Genus Chordeiles Swains, 120. Ohordeiles popetue Brd. Dämmerungs- oder Nacht- : schwalbe, „Nachtfalk“; Night Hawk, „Bull-bat“. Der von Herrn Dr. A. E. Brehm zuerst gebrauchte Name Dämmerungsschwalbe ist ein sehr gut gewählter, während die englischen Namen „Night | Hawk“, d. i. Nachtfalk und, „Bull-bat“, zu deutsch Ochsenfleder- | maus, nichts weniger als zutreffend sind. Diese Nachtschwalbe \ erscheint erst sehr spät im Mai. Ich beobachtete etwa am 20. bis ı 24. Mai an der West Yegun, in Lee Co. Texas, tausende und aber- ı tausende dieser Vögel auf ihrer Wanderung nach dem Norden. | Die Dämmerungsschwalbe ist im nördlichen Illinois ein sehr häufiger Vogel. Man sieht sie in grosser Anzahl in der Abenddämmerung | nach allen Richtungen hin die warme Luft durchsegeln und bei trübem regnerischen Wetter sieht man sie auch am Tage nach | Insecten jagen. Die zwei Eier werden auf dem Boden gelegt; sie | sind der Grundfarbe nach hellgrau, dicht mit dunkelbraunen, lila- | und schieferfarbenen Flecken gezeichnet. XXU. Fam. PICIDAE. a) Genus Picus Linn. 121. Picus villosus Linn. Haarspecht, amerikanischer | Buntspecht; Hairy Woodpecker, Larger Sapsucker. Spechte sind | im nördlichen Illinois nicht gerade häufig, da die Wälder meist ) klein und aus wenig Holzarten zusammengesetzt sind. Zahlreicher \ sind sie in den ausgedehnten Wäldern der Niederungen. Der | Haarspecht ist Standvogel und kommt zur Winterzeit mit anderen ' Vögeln in die Obstgärten. Mitte Mai findet man in der Regel die |! 4—5 reinweissen Eier in den selbstgezimmerten Baumhöhlungen |) in einer Höhe von 8-30 Fuss vom Boden. i 122. Picus pubescens Linn. Der kleine Buntspecht, ee: | specht; Downy Woodpecker, Lesser Sapsucker. Standvogel, aber | nirgends zahlreich. Im Herbst kommen sie mit Baumläufern } carolinensis), und Goldhähnchen (Regulus satrapa und Regulus calendula) in die Gärten und suchen nach Inseeten. Die ganze | Beiträge zur Ornis des nördlichen Illinois. 95 Schaar dieser verschiedenartigen Vögel folgt gewöhnlich einem solehen Specht von Baum zu Baum. Die eigentlichen Bewohner der Gegend ziehen südlich, aber ihre Stellen werden von nördlicher kommenden Individuen ausgefüllt. b) Genus Sphyrapeicus Baird. 125. Sphyrapicus varius Brd. Gelbbauchspecht; Yellow- bellied Woodpecker. Kommt nur während der Zugzeit, aber, nirgends zahlreich vor. c) Genus Melanerpes Swainson. 124. Melanerpes erythrocephalus Sw. Rothkopfspecht Rothkopf; Redheaded Woodpecker. Dieser prachtvolle Specht war nicht sehr zahlreich, da viele jedoch weggeschossen werden, so wird er immer seltener. Neben Insecten und Würmern liebt er auch reife Aepfel, weshalb man sich berechtigt glaubt, ihn zu ‚tödten. Da im nördlichen Illinois fast alle Aepfel wurmstichig sind, so rührt es vielleicht daher, dass dieser Specht dieselben anhackt. Die 5—6 Eier sind reinweiss. d) Genus Golaptes Swainson. 125. Colapties auratus Sw. Goldspecht; Yellow-shafted Flicker, Hish-hole. Diese Art ist von allen Spechten am zahl- reichsten. Die meisten ziehen südlich und erscheinen Ende März oder Anfangs April wieder in ihrer Heimath. In Texas fand ich sie in ungeheurer Anzahl, meist in kleinen Gesellschaften, den Winter hindurch. Die Nesthöhle zimmert er sich in einer Höhe von 3—40 Fuss. Die 5—6 Eier sind reinweiss. XXIUl. Fam. ALCEDINIDAE,. Genus Ceryle Boie. 126. Ceryle alceyon Boie. Königsfischer; Belted King- fisher. Dieser schöne Vogel ist an klaren Bächen und Flüssen nicht selten, doch ist er auch nirgends zahlreich. Er ist Zugvogel, der spät fortzieht und früh wieder im Brutgebiete erscheint. Nistet in selbstgegrabenen Erdhöhlungen in den hohen Uferwänden der Bäche und Flüsse. Das Gelege besteht aus 6—7 verhältniss- mässig grossen, sehr runden, reinweissen Eiern. XXIV. Fam. CUCULIDAE. Genus Coceygus Vieillot. 0.127. Coceygus americanus Bonap. Regenkuckuk, gelb- schnäbeliger Kuckuk;; Yellow-billed Cuckoo. Zahlreicher Brutvogel, - erscheint spät im Mai, etwa in der dritten und vierten Woche des genannten Monats, je nach der Witterung. Das Nest besteht der 96 H. Nehrling: Unterlage nach aus dünnen Zweigen; die sehr flache, kleine Nest- mulde ist gewöhnlich mit Weidenkätzchen ausgelegt. Die Zahl der Eier, welche gewöhnlich in unregelmässigen Zwischenräumen gelegt werden, beträgt 4—5. Die Farbe der Eier ist meer- grünlich. 128. Coceygus erythrophthalmus Brd. Schwarz- schnäbeliger Regenkuckuk; Black-billed Cuckoo. Viel seltener als der vorige. Erscheint um dieselbe Zeit und unterscheidet sich in der Lebensweise und im Nisten durch nichts vom vorigen. XXV. Fam. STRIGIDAE. a) Genus Aluco Flemming. 129. Aluco flammeus americanus Ridgw. Scheunen- eule; Barn Owl. Hier und da sieht man einmal diese Eule in den dichteren Waldstrecken. b) Genus Asio Brisson. 120. Asio americanus Sharpe. Ohreule, langohrige Eule; nes Be Long-eared Owl. Selten, kommt nur in dichten Wäldern aus- sedehnter Flussniederungen vor. 131. Asido aceipitrinus Newt. Habichtseule, Short-eared Owl. Nur im Winter; selten. c) Genus Sir‘ Linne. 132. Strix nebulosa Forst. Schreieule; Hoot Owl, Borred Owl. Ziemlich zahlreich in den ausgedehnten Gehölzen der Prairie und in den Flussniederungen; kommt ohne Scheu des Nachts auch bis in die Nähe der Gehöfte der im Walde wohnenden Farmer. d) Nycetale Brehm. 133. Nyetale acadica Bp. Zwergeule; Saw - whet Owl. Nicht selten in ausgedehnten Waldstrecken. e) Scops Savigny. 134. Scops asio Bp. Roth- oder Fuchseule; Red. Owl, Mottlet Owl, Screesh Owl. Die gewöhnlichste Eule. Sie kommt häufig in die Nähe des Menschen, vorausgesetzt, dass sich Baum- oder grössere Obstgärten in der Nähe des Hauses finden. Während des Tages hält sie sich in Baumhöhlungen, selbst in alten Gebäuden und gern auch in dichten immergrünen Bäumen verborgen. Leider fügt diese schöne Eule der Vogelwelt der Gärten solchen Schaden zu, dass in kurzer Zeit alle kleinen Vögel verschwinden, sobald sich ein Pärchen dieser Vögel in der Nähe des Gartens oder in diesem selbst angesiedelt hat. Die gewöhnlich 4 sehr runden Eier sind weiss. Deutsche Ornith. Gesellsch. Bericht üb. d. Oct.-Sitzung. 97 f) Bubo Dumteril. 135. Bubo virgindanus Bp. Amerikanischer Uhu, grosse Ohreule, Great Horned Owl. Sehr selten, früher zahlreicher. (Schluss folgt.) Allgemeine Deutsche Ornithologische Gesellschaft zu Berlün, Bericht über die October-Sitzung. Verhandelt Berlin, Montag den 9. October, Abends 8 Uhr im Sitzungslocale, Bibliothekzimmer des Architectenhauses. Anwesend die Herren: Krüger-Velthusen, Cabanis, Brehm, Grunack, Reichenow, Nauwerk und Schalow. Als Gast: Herr Oberlehrer Spiess (Charlottenburg). Vorsitzender: Herr Brehm. Schriftführer: Herr Schalow. Herr Cabanis spricht über einen neuen Oolaptes aus Tucuman, welchen er als —Üolaptes longirostris noV. SPec. kurz dahin charakterisirt, dass derselbe sich von (©. rupieola d’Orb. hauptsächlich durch den auffallend langen Schnabel unter- scheidet, welcher länger als bei irgend einer anderen Oolaptes-Art ist. Der Vortragende berichtet, dass das Berliner Museum vor Jahren 2 Spechte und zwar anscheinend ein Pärchen, aus Peru (Thal von Jauli) erhalten hätte, welches unter dem Museumsnamen Picus puna aufgestellt, nach Veröffentlichung des (olaptes rupicola d’Orbisny aber irrthümlich mit diesem identificirt worden sei, welcher Irrthum dann in verschiedene Publicationen (z. B. Reichen- bach’s) übergegangen sei, da bolivische Exemplare nicht vorhanden waren und nur die peruanischen Stücke des Berliner Museums benutzt werden konnten. Herr Cabanis hält den peruanischen Colaptes entschieden für eine besondere Art, da diese allein und anscheinend in beiden Geschlechtern mit einem rothen Nackenfleck versehen sei. Aus d’Orbigny’s Beschreibung und Abbildung geht hervor, dass die bolivische Art in keinem Geschlecht eine rothe Nackenfärbung hat. Von Colaptes longirostris liegt bis jetzt nur ein einziges Exemplar vor. Es ist ein Männchen mit dunkelroth überflogenem Bartstreifen und ohne rothe Nackenfärbung. Es ist in allen Ver- hältnissen grösser als der peruanische Vogel, Herr Fritz Schulz, Cab. Journ. f Ornith, XXXT. Jahrg. No. 161. Januar 1883. 7 98 Deutsche Ornithologische Gesellschaft: 7 welcher diese Art in Tucumen entdeckte, hat weitere Exemplare zur Begründung der Species in Aussicht gestellt. Die vorstehend genannten 3 Arten sind in den Körperverhält- nissen und in der Färbung sehr ähnlich, auch ist bei allen Männchen der schwärzliche Bartstreif mehr oder weniger roth überflogen. Sie haben jedoch einen verschiedenen Verbreitungsbezirk und zeigen folgenden speeifischen Unterschied. 1. Oolaptes Puna. Nackenfärbung in beiden Geschlechtern roth. Hab.: Hochebene des westlichen Peru. 2. CO. rupicola Orb. Ohne rothen Nacken. Hab.: Westliche Cordillere von Bolivien. 3. CO. longirostris. Wie der vorhergehende, aber mit auffallend langem Schnabel, von der Stirn gemessen 55 Mm., vom Mundwinkel 59 Mm. Hab.: Tucuman: Casa piedras Tafi Thal, zwischen den Felstrümmern über der Strauchvegetation in der Nähe der Schnee- grenze. Herr Schalow legt eine Anzahl neu erschienener Arbeiten vor und referirt namentlich über eine Veröffentlichung unseres Mit- gliedes Dr. A. Müller (Frankf. a. M.) über die Ornis von Salanga, welche im October-Hefte unseres Journals publicirt worden ist, und die in einem Schlussworte die nicht uninteressanten Resultate- wiedergiebt, welche von Herrn Müller bei der Bearbeitung der Sammlungen von der Insel Salanga an der Westküste Malaccas in zoogeographischer Beziehung gewonnen. Ferner weist derselbe auf eine eingehende, in dem United States National Museum Mai 1882 veröflentlichte Arbeit L. Stejneger’s: Outlines of a Monograph of the Cygninae, hin. Bei der Besprechung einer Reihe neuerer Arbeiten Ernest Shelley’s über die Avifauna Ost-Afrikas, veröffentlicht im Ibis und in den Proceedings Zoological Soc., weist Herr Schalow darauf hin, dass dem Reichenow’schen Namen Merops Boehmi vor dem Shelley’schen Merops Dresseri die Priorität gebühre. Reichenow legte das von Dr. Böhm in Bumi gesammelte Exemplar in der Sitzung unserer Gesellschaft vom 6. März dieses Jahres vor und veröflentlichte die Diagnose seiner neuen Art im Ornithologischen Centralblatte No. 7 und 8, welches am 1. April d. J. ausgegeben worden ist. Shelley legte das von Thomson gesammelte Exemplar einen Tag nach Reichenow, am 7. März in der Zoologieal Society in London vor. Die Diagnose von Merops Dresseri veröffentlichte Shelley in dem April-Hefte der Proceedings of the Zoological | | Bericht über die October-Sitzung. 99 Society of London, welche im Laufe des Monat August erst erschienen sind. Bei dem von Böhm gesammelten und von Reichenow beschriebenen Exemplare waren die mittleren Steuerfedern noch nicht entwickelt. In Zukunft ist der Vogel als Merops Boehmiüi Rchw. in der Avifauna Afrikas aufzuführen. Es folgen eine Reihe kleinerer Mittheilungen. Herr Brehm giebt einige Notizen über den diesjährigen Abzug von Chelidon urbica, welcher von ihm am 6. October beob- achtet worden ist. Ferner theilt Derselbe mit, dass Sturnus vulgaris zwei Mal in Thüringen gebrütet habe, während von ihm vor mehreren Jahren (ef. J. f. O. 1881. p. 428) ein einmaliges Brüten mit Sicherheit constatirt worden war. Bei der sich diesen Mittheilungen anschliessenden Discussion bemerkt Herr Reiche- now, dass unter normalen Verhältnissen fast alle Vögel wohl nur ein einziges Mal in einem Sommer ihr Brutgeschäft vollziehen. Dem gegenüber ist zu erwidern, wie Herr Krüger-Velthusen betont, dass es einzelne Arten gebe, bei denen ein zweimaliges Brüten als die Regel bezeichnet werden müsse, so z. B. bei einzelnen Rohrsängern u.a. Dagegen finde bei den Corvus-Arten, den Raub- vögeln, Spechten, Wiedehopfen u. s. w. stets nur eine Brut statt. Es scheint als ziemlich feststehend anzunehmen zu sein, dass weit- - aus der grösste Theil der Vögel nur ein Mal brütet, dass aber unter halbwegs günstigen Bedingungen noch zu einer zweiten Brut ge- schritten wird. Für den Staar möchte Brehm eine solche als Regel annehmen, während er ein einmaliges Brüten dieses Vogels einzig und allein nur ungünstigen zeitlichen oder örtlichen Ver- hältnissen zuschreibt. Gerade bei Sturnus vulgaris erscheint die Thatsache des regelmässigen zweimaligen Brütens insofern in- teressant, als bei sämmtlichen dem Staar nahestehenden Arten stets nur ein einmaliges Brüten stattfindet. Mit Rücksicht auf eine Beobachtung Brehm’s, dass Picus major zwei Sommer in demselben Loche genistet habe, bemerkt Herr Krüger-Velthusen, dass dies nur in der Legenoth geschehen sein könne, und dass er nach seinen langjährigen Erfahrungen es als Regel bezeichnen dürfe, dass sowohl von den Buntspechten wie vom Grünspecht alljährlich eine ‚neue Bruthöhle gezimmert werde. Brehm. Schalow. Cabanis, Gen.-Secr. 7° 100 Deutsche Ornithologische Gesellschaft: Bericht über die November-Sitzung. Verhandelt Berlin, Montag den 6. November, Abends 71, Uhr, im Sitzungslocale. Anwesend die Herren: Cabanis, Reichenow, Mützel, Grunack, Jahrmargt, Schalow, Krüger-Velthusen, Thiele und Nauwerk. Als Gäste: Herr Oberlehrer Spiess (Charlottenburg), Herr v. Dallwitz. Vorsitzender: Herr Cabanis. Schriftführer: Herr Schalow. Der Bericht über die October-Sitzung wird verlesen und nach einigen Berichtigungen und Ergänzungen durch Herrn Krüger- Velthusen, in der mitgetheilten Fassung angenommen. Herr Schalow legt die im Laufe des verflossenen Monats erschienenen Arbeiten und Zeitschriften vor und weist kurz refe- rirend auf den Inhalt derselben hin. Eingehender besprochen werden die folgenden Arbeiten: 1. Bataviasche Vogels af A. G. Vordermann. Natuurkundig Tijdschryft voor Nederlandsch Indie 1882. Deel XLI, Afl. 4. p. 1-30, D. XLU, Afl. 1. p. 1-97. Die Arbeit enthält einen nicht uninteressanten Beitrag zur Kennt- niss der Vogelkunde der Umgegend von Batavia. Die sorgfältigen Beschreibungen und Messungen, welche der Verfasser giebt, und die sich auf 80 Arten beziehen, sind sämmtlich nach Exemplaren im Fleisch gemacht worden und geben daher oft von anderen Schriftstellern abweichende Darstellungen. Den Beschreibungen der einzelnen Arten sind meist Angaben über locale Verbreitung, javanische Vulgärnamen und dergl. beigefügt. Die Identifieirung der einzelnen in der Arbeit aufgeführten Arten ist oft nicht ganz correct. Es wird z. B. der in der Umgend von Batavia häufige Würger als Zanius schach L. aufgeführt, welcher letzterer in Bezug auf die malayischen Iriseln als rein continentale Art zu betrachten ist, und der auf Java durch Lanius bentet Horsf. ersetzt wird. 2. Ornithologische Geographie des europäischen Russland von Michael Menzbier. 1. Theil. Moskau 1882. gr. 8°. 524 8. u, 8 col. Tafeln. Dieses leider in russischer Sprache geschriebene Werk, dessen erster Band vorliegt, wird eine umfassende Uebersicht der Avifauna des europäischen Russlands bringen und die einzelnen Species mit besonderer Berücksichtigung ihrer Verbreitung in dem vorgenannten Gebiete sowie alsdann auch in den übrigen Theilen der Erde Bericht über die November-Sitzung. 101 eingehend behandeln. Die einleitenden Kapitel des Werkes sind der Darstellung zoogeographischer Fragen im Allgemeinen gewidmet und werden in denselben die Ergebnisse eingehend erörtert, welche sich nach unseren augenblicklichen Kenntnissen dieser Materie hinsichtlich der Verbreitung thierischen Lebens auf unserer Erde ergeben haben. Der Verfasser geht bei der Erörterung dieser Fragen nicht nur von den Gesichtspunkten aus, welche die Verbreitung der Vögel gewähren, sondern zieht gleichmässig auch die Ver- breitung der übrigen Wirbelthierklassen, besonders die der Säuge- thiere in den Kreis seiner Beobachtung und liefert durch seine Darstellungen den Beweis, dass er die in dieser Beziehung so ausserordentlich umfangreiche wie auch zahlreiche Literatur in vollstem Maasse beherrscht und sich von der oeden Einseitigkeit, welche besonders bei der Beurtheilung darwinistischer Ansichten oft zu Tage tritt, fern zu halten weiss. Weitere Kapitel besprechen - die gewonnenen zoogeographischen Resultate mit Bezug auf die Avifauna Russlands und erörtern den Gegenstand in einer Art der Darstellung, welche jener nicht unähnlich ist, die zuerst Sewerzow in seiner Turkestanski Jewtnie für die Behandlung derartiger Fragen mit vielem Glück durchgeführt hat. Der zweite Theil des vorliegenden Bandes, welcher die Rapaces behandelt, bietet viel des Interessanten. Bei den 59 Arten, welche von dem Verfasser auf- geführt werden, werden nach kurzen synonymischen Angaben die genauesten Einzelheiten der Verbreitung in Russland und dann in den übrigen Theilen der Erde gegeben. Mit richtigem Verständniss für seine Aufgabe, für die Darstellung und Fixirung localer Ver- breitung, widmet der Verfasser auch den Subspecies eine eingehende Berücksichtigung. Den von ihm besprochenen Formen Falco Peregrinus cornicum Brm., F. p. abietinus Bechst., F. p. griseiventris Br. und F. p. leucogenis Br. reiht er noch eine fünfte F'. p. drevi- rostris an. Es werden ferner als neu beschrieben: Zierofalco uralensis Sew. u. Menzb., Aguela fulva var. alpina Sew. und Aguila Glitschii Sew. Auf den Tafeln werden zur Darstellung gebracht: 1. Parus Pleskü, var. &, 2. F. peregrinus griseiventris Br., 3. Hiero- _ falco uralensis n. sp., 4. Falco peregrinus leucogenis 3, 5. Aquila orientalis Cab. & im zweiten Kleide, 6. derselbe Adler 2 im dritten Kleide, 7. derselbe Adler 2 im Alterskleide, 8. Buteo vulpinus Licht. (= B. Menetriesi Bogd.). Hoffentlich werden diesem ersten Bande bald weitere folgen, so dass dem Werke das Schicksal erspart bleiben möge, welches auch den Radakoff’schen 102 Deutsche Ornithologische Gesellschaft: Atlas betroffen zu haben scheint: das Schicksal unvollendet zu bleiben. Herr Cabanis lenkt im Anschlusse an seine Mittheilungen auf der Jahresversammlung noch ein Mal die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf die reichen Sammlungen, welche von Herrn Fritz Schulz im nördlichen Argentinien zusammengebracht worden sind. Der Vortragende legt aus den Sammlungen eine Anzahl von Vögeln vor und charakterisirt mehrere neue Arten. Bis jetzt waren 4 echte Cinclus-Arten aus den nearctischen und neotropischen Regionen bekannt. Cinclus mexicanus Sws., der das Gebiet von Sitka im Norden bis Mexiko im Süden inne hat, Cinclus ardesiacus Salvin aus Guatemala, Cinclus leuconotus Selat. aus Neu-Granada und Üinclus leucocephalus v. Tschudi aus Peru und Bolivien. Herr Cabanis charakterisirt kurz diese vier Arten und reiht denselben eine fünfte, neue an, welche von Fritz Schulz in Tucuman entdeckt worden ist: —-Cinelus Schulzi n. Sp. ist anscheinend die kleinste bis jetzt bekannte Art und unter- scheidet sich bei durchweg braungrauer Färbung durch die rost- rothe Kehle und durch das weisse Feld der inneren Flügelfläche, welches bedeutend grösser ist, als bei den übrigen Gattungs- verwandten der Öineclus-Arten Amerikas. Herr Schulz entdeckte diese Art im Monat Januar an den Bergbächen des Cerro Vayo, im Hochgebirge von Tucuman, in der obersten Elsenregion. —+-Phloeotomus Schulzi n. Sp. Diese von Herr F. Schulz in Central-Argentinien beobachtete Art ist in der Färbung sowie in ihrer ganzen Erscheinung eine ‘ Diminutivform des nordischen PA. peleatus (Lin.). Der Grösse nach gehört Ph. Schulzi zu den kleinsten amerikanischen Schwarzspechten. In der Färbung unterscheidet er sich von PR. pieatus nur durch Folgendes: Die rothe Haube ist verhältnissmässig entwickelter und zugespitzter. Die Hauptfärbung des Gefieders zeigt ein inten- siveres Schwarz. Die weissen Abzeichen, welche PAl. pileatus im Gefieder zeigt, finden sich auch bei dieser neuen Art, nur ist die Ausdehnung des Weiss an der Unterseite der Flügel und am Flügel- bug eine bedeutend geringere als bei der grossen nordischen Species. Phl. Schulzi ie bisher wahrscheinlich mit Picus Boiei Wagl. verwechselt worden; denn ein von Burmeister als Nestvogel des Bericht über die November-Sitzung. 103 Boiei von Mendoza beschriebener junger Vogel gehört zu der neuen Art. -Chloronerpes tucumanus n. Sp. Südlichste Abart des rubigenosus Sws. und von demselben haupt- sächlich nur durch etwas grössere Körperverhältnisse und durch - dunkler gefärbte Unterseite verschieden, indem der letzteren der lebhafte gelbliche Anflug fehlt. Die Querbänderung ist auf der ganzen Unterseite, mit Einschluss der Bauchmitte, gleiehmässig. Die dunklen Querbänder sind breiter, schwärzlicher, die hellen schmäler. Während sowohl die nördlichste (weruginosus) als die bisher südlichste (canzpileus) Abart von rubiginosus wesentlich ab- weichen, ist der jetzt noch südlicher aufgefundene Tucuman-Vogel subspecifisch nur schwach unterschieden und dürfte daher am füglichsten in der, zuerst von Schlegel eingeführten, trinären Weise als Chloronerpes rubiginosus tucumanus geführt werden. Herr Reiechenow lest ein von Dr. Fischer eingesandtes und in Lindi, Ost-Afrika, eingesammeltes Exemplar von Erythrocercus Thomsoni, welches vor kurzem von E. Shelley (P. Z. S. London, 1882, p. 303. pl. XVI, Fig. 2) beschrieben worden ist, vor. Der Vortragende nimmt zugleich Veranlassung, die beiden verwandten Arten Zrythrocercus Livingstonii und E. Macalli, kurz zu be- sprechen. Herr Reiechenow lest im Auftrage des auswärtigen Mit- gliedes, des Herrn Oberstabsarzt Dr. Kutter (Neustadt O/Schl.) einen von Dr. Koch auf Mindanao gesammelten Graucalus vor, welcher sich nach Vergleichungen mit verwandten Arten als neu herausgestellt hat und für welchen Herr Kutter, zu Ehren des Entdeckers, den Namen Graucalus Kochti Kutter in rschlag bringt und wie folgt charakterisirt: „Sg ardesiaco- plumbeus; tergo imo, uropygio, supracaudalibus, pectore, abdomine et subalaribus albo nigroque faseiatis; remigibus nigris, pogonio externo tenuiter albido-marginatis; cauda nigra, apice anguste albido-limbata, reetrieibus binis externis macula albida terminatis, . extimis subtus sensim pallidioribus; subeaudalibus albis, paucis tenue nigro notatis; rostro et pedibus nigris; iride pallide flava. 2 a mari diversa: supra vix pallidior; regionis paroticae plumis medialiter albo striatis; genis, mento colloque pectori concoloribus. & 2 long. alae 15,0; caudae 11,5; culm. 2,5; hiat. 3,7; tars. 2,4 Cm. + 104 Deutsche Ornithologische Gesellschaft: Hab.: Abindanao. | [„Kaliaklak“ der Eingeb. — Sibulan a) & 26. März 1882, b) 2 27. März 1882, e) 2 5. April 18382. — Ganze Länge 26; Umfang 17; Schwanz 3,5 Cm. länger als der Flügel. Füsse schwarz, Iris hellgelb.] Von den beiden, soweit bekannt, ausserdem auf den Philippinen vorkommenden Gattungsverwandten — @. striatus (Bodd.) und @. sumatrensis (F. Müll.) — leicht durch die weissen Unterschwanz- deckfedern zu unterscheiden. Anscheinend mit Graucalus striatus (Bodd.) (Gr. lagunensis Bp.) am nächsten verwandt.“ Herr Schalow charakterisirt die beiden westafrikanischen Chaetura-Arten Chaetura Sabin! Gray und Ch. Cassinii Selat., bespricht das Verbreitungsgebiet derselben und legt alsdann aus den Sammlungen Dr. Richard Böhm’s aus dem centralen Ostafrika eine neue Art dieser Gattung vor, die erste, welche bis jetzt aus den östlichen Gebieten der äthiopischen Region bekannt geworden ist. Herr Schalow bringt für diese neue Art, zu Ehren seines Freundes, den Namen ! Chaetura Boehmi n. Sp. in Vorschlag. Ch. supra nigra; gula, jugulo hypochondriisgue fuliginosis, sulae plumarum rachidibus nigris; alis nigris; loris, peetore, crisso et uropygii fascia angusta albis. Iride fusca, rostro pedibusque nigris. Leg. tot. 9,0; al. 12,5; caud. 0,6 Cm. Hab.: Kacoma, Africa orient. Obs.: Ch. Cassinii Selat. ex Africa occident. similis, sed . colore gulae fuliginoso nec albo, loris alkis et pectore albo nec fuliginoso facile distinguenda. Schluss der Sitzung. Schalow. Cabanis, Gen.-Seer. Bericht über die December-Sitzung. Verhandelt Berlin, Montag den 4. December 1882, Abends 7!, Uhr im Sitzungslocale. Anwesend die Herren: Cabanis, Krüger-Velthusen, Mützel, Nauwerk, Schalow, Grunack, Thiele, Häen- lein und Lehmann. Als Gäste die Herren: v. Dallwitz, Thienen, Göttling und Mertens. Vorsitzender: Herr Cabanis. Schriftführer: Herr Schalow. Der Bericht über die November-Sitzung wird verlesen und in der mitgetheilten Fassung genehmigt. Herr Cabanis legt eine Anzahl neu erschienener und vor kurzem eingegangener Veröffentlichungen und Arbeiten vor. Er referirt vornehmlich über eine Arbeit von Henry Stevenson: On the plumage of the waxwing, Ampelis garrulus, welche in den Bericht über die December-Sitzung. 105 Transactions ofthe Norfolk and Norwich Naturalists’ Society (vol. III 1881. p. 326—344) veröffentlicht worden ist. Der Verfasser der genannten Arbeit hat Gelegenheit gehabt, eine ausserordentlich grosse Anzahl von Seidenschwänzen, welche im Winter 1866 bis 1867 in Norfolk erlegt worden sind, untersuchen und ver- gleichen zu können. Die kleine Arbeit enthält nicht unwesentliche Beiträge zur Kenntniss von Domdycilla garrula. Ferner legte Herr Cabanis die jüngst erschienenen Hefte des bekannten Werkes der Gebr. Karl und Adolf Müller: Die Thiere der Heimath (Cassel und Berlin, Theodor Fischer 1882—1883) vor. Der Referent ver- weist auf seine in früheren Sitzungen wiederholt gegebenen Be- sprechungen dieses sorgfältig gearbeiteten populären Werkes. Im Anschluss an die Mittheilungen, welche Herr Cabanis in mehreren der vorangegangenen Monatssitzungen über die höchst wichtigen Sammlungen unseres auswärtigen Mitgliedes, des Herrn Fritz Schulz in Cordoba, Argentinien, besonders aus den bisher wenig durchforschten Gebieten von Tucuman gegeben hatte, legte der Vortragende in der heutigen Sitzung wiederum zwei Arten, einen Troglodytes Ss. Uropsda und einen Scytalopus vor, welche nach genauer Vergleichung mit verwandten Formen als neu anzu- sprechen sind. Herr Cabanis erörtert zunächst in kurzen Umrissen die unserem Troglodytes parvulus verwandten Arten der nearctischen und neotropischen Region. Congenerisch ist in Nordamerika nur ' der Troglodytes hyemalis Vieill. Die anderen nordamerikanischen ' sowie die in Brasilien vorkommenden Species sind von Prinz Max vw. Wied generisch unter dem Namen Aylemathrous abgesondert und vom Vortragenden früher (vergl. Journ. f. Orn. 1860) zusammen- ' gestellt worden. Die von Fritz Schulz in Tucuman endeckte Art, welche Herr Cabanis als —+-Troglodytes (Uropsila) aurieularis n. Sp. vorlegt, steht im Habitus und in der Grösse der europäischen Art näher als den südamerikanischen und ist durch die schwarzbraun gefärbte hintere Hälfte der Ohrdecken und einen äusserst breiten weissen Superciliarstreif auffällig charakterisirt. Die Oberseite und die Seiten des Bauchs sind braun, Kehle und Bauchmitte weisslich, schwach bräunlichgelb angeflogen; Schwingen und Schwanz ' sehr fein schwärzlich quergezeichnet ; untere Schwanzdecken breiter schwärzlich und weiss quergezeichnet. Von Herrn F. Schulz in den Schluchten der ersten Gebirgskette Tucuman’s entdeckt. -Scytalopus superciharis n. SP. Diese von Herrn Schulz in den halsbrecherischen Schluchten der dritten Gebirgskette von Tucuman, westlich von Sauciyaca entdeckte Art ist die kleinste der bis jetzt bekannten Species des Genus Scytalopus. Sie steht dem S. indigoticus (Licht.) aus Brasilien nahe, unterscheidet sich aber von diesem durch das Fehlen der weissen Färbung an Brust und Bauch. Nur die Kehle der neuen Art ist schön und rein weiss. Ebenso gefärbt ist dagegen ein 106 Deutsche Ornithologische Gesellschaft: besonders über und hinter dem Auge breit auftretender Supereiliar- streif. Vorderkopf, Kopf- und Halsseiten, Brust und Bauch sind grau; die übrige Oberseite sowie die Weichen und der After sind lebhaft braun und besonders nach hinten schwärzlich fein quer- gezeichnet. Schnabel schwärzlich; Füsse hell. Ob der Vogel bereits ausgefärbt ist oder ob die graue Färbung im Alter sich weiter nach hinten erstreckt und die dunkle Querzeichnuug verdrängt wird, bleibt bis weitere Exemplare vorliegen werden dahingestellt. Herr Schalow verliest einige ornithologische Mittheilungen aus einem Privatbriefe des Herrn Dr. R. Böhm, d. A. Muin-Sale 30. Juni 1882, und theilt einiges Nähere über des Reisenden Pläne mit. Dr. Böhm gedachte in kurzer Zeit Quikuni Gonda zu ver- lassen und mit seinen Gefährten weiter in das Innere Central- Afrikas vorzudringen. Die Reisenden beabsichtigten den Tanga- nyika zu überschreiten und sich in westlicher Richtung bis in das Gebiet des Moerosees, welches bis jetzt noch von keinem Natur- forscher betreten worden ist, zu begeben. Schalow. Cabanis, Gen.-Secr. Bericht über die Januar-Sitzung. Verhandelt Berlin, Montag den 8. Januar 1883, AbendsS8 Uhr im Sitzungslocale. Anwesend die Herren: Bolle, Cabanis, Reichenow, Grunack, Mützel, Thiele, Jahrmargt, Schalow, Leh- mann und Sy Als Gäste die Herren: Amtsgerichtsrath Dr. Konstein, ' Spiess, v. Dallwitz, Mertens, Thienen, Ochs, Matschie und Lin demann, sämmtlich aus Berlin. Vorsitzender: Herr Bolle. Schriftführer: Herr Schalow. Der Bericht über die December-Sitzung des verflossenen Jahres ı wird vom Schriftführer verlesen und angenommen. _ Herr Schalow widmet dem vor kurzem verstorbenen Prof. Theodor Reinhardt einen kurzen Nachruf. Reinhardt wurde am 3. December 1816 in Kopenhagen geboren. Nach Vollendung seiner medizinischen Studien widmete er sich vornehmlich zoologischen Arbeiten. In den Jahren 1845 bis 1847 begleitete er als Naturforscher die dänische Corvette Galatea auf ihrer Reise um die Erde. Er besuchte bei dieser Gelegenheit die berühmten Knochenhöhlen von Lagoa Santa in | Brasilien, welche durch seinen Landsmann Dr. Lund entdeckt und deren Schätze in das Kopenhagener Museum gekommen waren. Im Jahre 1848 kehrte er in seine Vaterstadt zurück und wurde hier zum Director des zoologischen Museums ernannt. Zweimal besuchte er noch Brasilien, in den Jahren 1850—1852 und 1854 bis 1856. Eine grosse Anzahl ornithologischer Arbeiten entstammen seiner Feder: faunistische Mittheilungen, biologische Notizen, syste- . Bericht über die Januar-Sitzung. 107 matische Untersuchungen und anatomische Arbeiten. Eine Liste seiner gesammten zoologischen Veröffentlichungen findet sich in dem III. Bande von C. A. Gosch’s: Udsigt over Danmarks zoolo- giske Literatur. Reinhard starb am 23. October in Kopenhagen, aufrichtig betrauert von seinen Freunden und seinen wissenschaft- lichen Mitarbeitern. Aus der im Laufe des Monats eingegangenen und erschienenen ornithologischen Litteratur legt Herr Cabanis vor und bespricht vornehmlich: Charles B. Cory, Birds of the Bahamas Islands; containing many Birds new to the Islands and a number of unde- scribed Winter Plumages of North American Birds (Boston 1880), sowie die neusten Hefte des Werkes der Gebrüder Müller: Die Thiere der Heimath (Cassel, Theodor Fischer 18832—1883). In dem erst genannten Werke führt Cory 149 Arten auf, welche nachweislich die Bahama-Inseln bewohnen. 119 davon wurden von ihm selbst beobachtet und gesammelt und 30 andere auf die Autorität Bryant’s genannt. Sehr viele Arten werden durch die Forschungen Cory’s zum ersten Male für die Bahamas nach- gewiesen. Interessante biologische Notizen finden sich in dem Werke sowie die Beschreibung eines neuen Reihers: Ardea cyani- rostris. Bei der Vorlage dieses, Werkes weist Herr Bolle darauf hin dass durch Aufführung des‘ Ohrysotis collaria (L.), als der Ornis der Bahamas angehörig, die Frage gelöst worden ist, welch’ einer Art der Papagei angehört hat, den Christoph Columbus bei der Ent- - deckung der Bahamas zuerst gesehen, und der die Nähe des Landes dem kühnen Entdecker verkündete. Es ist dies eine historische ' 'Thatsache, deren in den verschiedensten Arbeiten, welche die Endeckungsreisen des Columbus behandeln, Erwähnung gethan wird. Herr Reichenow legt die X. Lieferung seiner „Vogelbilder aus fernen Zonen“ vor. Eine elfte Lieferung, welche demnächst erscheinen und eine kurze Uebersicht der gesammten Papageien geben wird, schliesst das Werk ab. Von den ungefähr 450 Arten von Papageien, welche bis jetzt bekannt sind, werden ca. 250 in dem vorliegenden Atlas abgebildet. Herr Schalow weist auf die in dem letzt erschienenen Hefte der Siray Feathers (Vol. X. No. 4, July 1882) enthaltenen Arbeiten über die indische Avifauna sowie auf die Bearbeitung der Samm- ‚ Jungen Dr. Platen’s aus Amboina, welche durch Wilh. Blasius und Ad. Nehrkorn (Verh. k. k. zoolog. bot. Ges. Wien Oct. 1382) besorgt worden ist, hin. Eine eingehende Besprechung widmet Ref. dem vor kurzem erschienenen Buche des bekannten englischen Ornitho- 'logen Henry Seebohm: Siberia in Asia (London 1853, John \ ' Murray), welches die Beschreibung der Reise des Genannten in das Gebiet des Jenissei enthält und eine ausserordentliche Fülle eingestreuter ornithologischer Notizen und Mittheilungen giebt. ‚ Einzelne Kapitel des Buches sind ganz der Besprechung ornitho- - logischer Fragen gewidmet. So bringt z. B. ein Abschnitt einen en * u 108 Deutsche Ornithologische ‚Gesellschaft: nicht uninteressanten Essay über das Wandern der Vögel, ein anderer die wichtigsten Ergebnisse der Reise in ornithologischer Beziehung. Es gelang Seebohm, Nester mit Eiern von drei Phyl- loscopus-Arten, deren Brutgeschäft bis dahin unbekannt war, sowie solche von Emberiza pusilla und Accentor montanellus aufzufinden und heimzubringen. Herr Cabanis legt im Anschlusse an seine Mittheilungen in früheren Sitzungen wiederum eine Anzahl neuer Arten vor, welche von unserem Mitgliede Herrn Fritz Schulz in Argentinien speeiell im Gebiete von Tucuman, gesammelt worden sind. Eine grössere Anzahl neuer, zum Theil ausserordentlich interessanter Species sind durch die langjährigen und rastlosen Bemühungen des deutschen Forschers entdeckt und der Wissenschaft zugeführt worden. Zu besonderem Danke sind wir Herrn Schulz, wie der Vortragende trefftend hervorhebt, dafür verpflichtet, dass er die Veröffentlichung seiner Forschungen und die Beschreibung der von ihm aufgefundenen b \ | 4 \ neuen Arten einer deutschen Zeitschrift überwiesen und nicht nach . dem auch jetzt noch öfters angestrebten Ruhme gegeizt, die Ergeb- nisse seiner Mühen in ausländischen Journalen veröffentlicht zu ! | | sehen. Ilerr Schulz hat auch in Aussicht gestellt, seine auf lang- theilungen baldigst in unserem Journale zur Veröffentlichung zu bringen. generisch verschieden erwiesen hat und für welchen er den Namen -Orospina nov. gen. in Vorschlag bringt. Diese neue Gattung steht der Gattung Sycalis nahe, unterscheidet sich aber von dieser durch einen kleinen schwächeren, zugespitzten, weniger gebogenen, seitlich mehr zusammengedrückten Schnabel und durch weniger abgerundete Flügel. Die Färbung ist Sycalis-artig, weicht aber charakteristisch durch die theilweise weisse Färbung der äusseren Steuerfedern ab. -+Orospina pratensis n. SP. Oberkopf mattglänzend grünlich gelb. Bürzel gelbgrün. Die übrige Oberseite dunkelbraun, die Federn des Rückens und die kleinen Flügeldecken sowie die Handschwingen und Steuerfedern gelbgrün gerandet. Die Innenfahne der äussersten Steuerfedern fast ganz weiss, die folgende mit länglichem weissem Fleck. Unter- seite gelb, am lebhaftesten an der Kehle, an der Bauchmitte und den unteren Schwanzdecken; Bauchseiten in’s Grünliche ziehend. Ganze Länge etwa 115 Mm.; Schnabel von der Stirn: 9 Mm,, Flügel 64 Mm., Schwanz: 46 Mm., Lauf: 16 Mm. — Herr Schulz entdeckte dies lebhafte Vögelchen auf den Gipfel- Wiesen der dritten Gebirgskette Tucuman’s. Sie waren nur zu erlegen, wenn sie sich auf einen Stein setzten, und erinnerten in ihrem Betragen Zunächst legt Herr Cabanis einen kleinen an Sycalis er- innernden Vogel vor, welcher sich bei genauer Untersuchung als jährige eingehende Beobachtungen gestützten biologischen Mit- an Chrysomitris. Das hier beschriebene Exemplar war ein d, ob das @ anders gefärbt ist, bleibt einstweilen fraglich. Bericht über die Januar-Sitzung. 109 Zu Orospina dürfte ferner gehören: O. eitrina (Sycalis citrina v. Pelz. Orn. Brasil. pag. 333). Die für Sycalis ungewöhnlichen weissen Abzeichen der Steuerfedern lassen vermuthen, dass der -brasilische in den Maassen grössere Vogel congenerisch mit O. pratensis ist. Das 2 wird als bräun- licher, mit weniger Grün und mit weisslicher Kehle beschrieben. —Phryglus dorsalis n. sp. Aschgrau; Rücken braunroth; Flügeldecken schwärzlich; Kehle, Unterbauch und untere Schwanzdecken weisslich. Ganze Länge etwa 162 Mm.; Schnabel von der Stirn: 13 Mm.; Flügel: 94 Mm.; Schwanz: 65 Mm.; Lauf: 24 Mm. Herr Schulz beobachtete diese Art in Tucuman dicht an der Schneeregion des Cerro Vayo. Der Vogel erinnert in der Färbung an die rothrückigen Nephaea- und Junco-Arten, hat aber sehr lange Flügel und einen kürzeren Schwanz ohne weisse Abzeichen. uarremon (Atlapetes) citrinellus n. Sp. Oberseite dunkel olivengrün, die Haube noch dunkler und durch einen breiten gelben Superciliarstreif eingefasst. Zügel und Ohrgegend sind noch dunkler, fast schwärzlich. Cilien weisslich ; Ohrgegend mit einem gelben Fleck. Mystacalstreif gelb und von der gleichfalls gelben Kehle durch einen schwarzen Streif getrennt. Bauchmitte gelb; Brust, Seiten des Bauchs und untere Schwanz- decken olivengrün, heller als die Oberseite. Der verhältnissmässig (für einen Duarremon) kleine Schnabel schwarz; Füsse hellbraun. Ganze Länge etwa 170 Mm.; Schnabel von der Stirn: 12 Mm.; Flügel: 70 Mm.; Schwanz: 70 Mm.; Lauf: 24 Mm. Herr Schulz entdeckte die Art in Tucuman, an der Grenze der Elsen-Region, bei Chaquevil und auch schon bei St. Xavier. In der Erscheinung vergleicht Schulz den Vogel mit unserm Goldammer (Emberiza citrinella Lin.). -+Phacellodomus sincipitalis n. SP. Abart des brasilischen PR. frontalis. Die braunrothe Färbung der Stirn erstreckt sich weiter über den Vorderkopf. Die Ober- seite ist nicht olivengrau, sondern bräunlich. Ebenso sind die mittleren Steuerfedern gefärbt. Die 4—5 seitlichen Steuerfedern sind matt röthlich braun gefärbt, ebenso erscheint daher die Unter- seite des Schwanzes. Bei frontalis ist der Schwanz auf der Ober- und Unterseite gleichmässig wie der Rücken gefärbt und zwar mehr in’s Olivengraue ziehend. Herr F. Schulz beobachtete diese Art in der Nähe der Stadt Tucuman und nach allen Richtungen in der Ebene Tucuman’s. —-Phacellodomus maculipectus n. Sp. Abart des Ph. ruber mit mehr zugespitzten, weniger abge- rundeten Steuerfedern. Die braunrothe Färbung des Vorderkopfes beginnt an den Nasenlöchern und zeigt markirte feine weissliche Längsstriche. Die ganze Oberseite ist dunkler, olivenbraun und das Rostroth am Aussenrande der Handschwingen und an den seitlichen Steuerfedern ist dunkler, intensiver. Die Federn der x i — 110 Deutsche Ornith. Gesellsch.: Ber. üb. d. Januar-Sitzung. | Brust sowie auch diejenigen an den Seiten des Halses und des Oberbauches sind lebhaft braunroth gefärbt und mit breiten weiss- lichen Spitzen versehen, wodurch diese Körpertheile auffällig braun- roth und weisslich gefleckt erscheinen. Herr Fritz Schulz er- beutete diese Art an der westlichen Abdachung der ersten Gebirgs- | kette Tucuman’s bei St. Xavier. —-ÜOloronerpes (Campias) frontalis n. Sp. j Dem (©. maculifrons Spix ähnlich und wie dieser mit dunkler, ı hellgelleckter Stirn, aber in den Maassen etwas grösser. Das Roth | der Haube ist dunkler, beginnt weiter nach vorn und erstreckt ! sich nach ‚hinten weiter bis zum Nacken. Die goldgelbe Ein- fassung der beim Männchen rothen, beim Weibchen schwärz- | lichen, hell punktirten Haube, : wie sie maculifrons in beiden Ge- schlechtern zeigt, fehlt bei /ronztalis gänzlich. Die helle Quer- | Hleckung der Oberseite ist bei letzterem markirter und zeigen die Spitzen der längsten oberen Schwanzdecken beim Männchen zu- : weilen eine Andeutung von rothem Anflug. Die Unterseite er- scheint dunkler, dichter quergewellt; die helle Querzeichnung | schmäler. Von Herrn Fritz Schulz in den Gebirgswäldern von Tucuman aufgefunden. | -+Synallaxis superciliosa D. Sp. | Abart der brasilischen 8. frontalis Pelz., in den Schluchten | der ersten Gebirgskette von Tucuman bei St. Xavier im October von Herrn Schulz beobachtet. Der argentinische Vogel hat kleinern | Schnabel und sonst an Flügeln und Füssen geringere Maasse. Die | Färbung der Kopf- und Halsseiten sowie der Anflug an der Brust ist nicht grau, sondern der braunen Farbe des Rückens und der | Weichen ähnlich; das Weiss der Bauchmitte ist ausgedehnter. Ein stark markirter Superciliarstreif ist vor dem Auge weiss, hinter | demselben rostgelblich. Herr Reichenow hält einen längeren Vortrag über die Familie der Spechte und erläutert vornehmlich die Stellung der einzelnen Unterfamilien zu einander sowie die natürliche systematische Anordnung der ganzen Gruppe. Die Ansichten, welche der Vor- tragende über diese Punkte entwickelt, gründen sich auf sorg- fältige, eigene Untersuchungen und werden in dem zweiten Bande seiner „Vögel der zoologischen Gärten“ eine eingehende Dar- stellung finden. — Herr Bolle fragt an, ob neuere positive Notizen über das Vorkommen von Teztrao bonasia in der Mark Brandenburg bekannt seien? Die Frage wird verneint. Keine Sammlung märkischer Vögel enthält Exemplare des Haselhuhns und keine neuere Arbeit übere die Provinz Brandenburg erwähnt des Vorkommens dieses Huhnes in dem beregten Gebiet. Die einzige Notiz, welche wir hierüber besitzen, ist die Angabe des alten märkischen Chronisten Beckmann, der das Haselhuhn als in Brandenburg vorkommend in seiner bekannten Beschreibung aufführt. Es wäre ebenso interessant | wie lohnenswerth, wenn eingehende Forschungen sich mit dem Eingegangene Schriften. 1ll Vorkommen dieses Vogels beschäftigten und vielleicht positivere Mit- theilungen brächten, als wir sie augenblicklich besitzen. Herr Bolle theilt noch eine Anzahl kleinerer Notizen, gesammelt auf der Insel Scharfenberg im Tegelersee mit, die von localem Interesse sind. Im December des verflossenen Jahres beobachtete der Vortragende einen grösseren Schwarm von Plectrophanes nivalis, langsam über Scharfenberg dahinfliegend. Später wurden sie nie wieder am Tegelersee beobachtet. Ferner bespricht Herr Bolle das Vor- kommen von Anas fusca im September des vergangenen Jahres auf dem Tegelersee, also zu einer für die Mark ausserordentlich frühen Zeit, sowie über einige auf dem vorgenannten See beobachtete und erlegte Anas nigra. Herr Schalow verliest, im Anschluss an seine Mittheilungen in der December-Sitzung, einen vor wenigen Tagen eingegangenen „Ornithologischen Bericht“ Dr. Böhm’s, in welchem der Reisende von dem Unfalle Mittheilung macht, der ihn im August des ver- gangenen Jahres betroffen. Eine Feuersbrunst am Ugallaflusse hat die gesammte Ausrüstung der Reisenden zerstört. Der Bericht, welcher die ornithologischen Beobachtungen aus dem Gebiete von Uganda und von Tanganyika behandelt, wird im Journal für Ornithologie veröffentlicht werden. Schluss der Sitzung. Bolle. Schalow. Cabanis, Gen.-Secr. Nachrichten. An die Redaction eingegangene Schriften. (Siehe Jahrg. 1882, Seite 163, 164.) 1749. Charles B. Cory. Birds of the Bahama Islands; containing many Birds new to the Islands and a Number of undeseribed Winter Plumages of North American Species. Boston 1880. ar cum Tabb. Published by the Author. — Vom Ver- asser. 1750. C. G. Oates. Matabele Land and the Victoria Falls. A Naturalist’s Wanderings in the Interior of South Africa, from the lettres and journals of the late Frank Oates. Edited by C. G. Oates. London: C. Kegan Paul & Co. 1881. — Vom Herausgeber. ‚1751. The Ibis. A Quarterly Journal of Ornithology. Edited by Salvin and Sclater. Fourth Series Vol. VI. No. 24. October 1882 — und Supplement, December 1882. — Von der British Ornithologists Union. | 1752. Henry Stevenson. On the Plumage of the Waxwing, Ampelis garrulus Lin. |[Reprinted from the Transactions of the Norfolk and Norwich Naturalists Society, Vol. II. p. 326—8344.] — Vom Verfasser. 1753. P. L. Sclater. Note on an Australien Duck living in the Society’s Gardens. cum Tab. XXXIll. Anas gibberifrons. 112 1754. 1755. 1756. 1797. 1758. 1759. 1760. 1761. 1762. 1763. 1764. Eingegangene Schriften. : [From Proc. Z. S. London, May 16, 1882.] — Vom Ver-) fasser. EN Sclater. Note on Rüppels Parrot. cum Tab. XIIL. ZPoeo- cephalus Rueppelli, [From Proc. Z. S. London, June 20, | 1882.] — Von Demselben. | Selater. On two apparently new Species of the Genus Synallaxis. cum Tab. XLIII. 1. Synallaxis fuscorufa, 2. & griseomurina. |From Proc. Z. S. London, June 20, 1882.] — Von Demselben. Geo N. Lawrence. Description of a new Species of the Family Oypselidae. [From Ann. N. Y. Acad. Se. Vol. IL, No. 11. 1882.] — Vom Verfasser. August v. Pelzeln. Bericht über die Leistungen in der Naturgeschichte der Vögel während des Jahres 1881. Berlin 1883, Nieolaische Buchhandlung. — [Separatabdr. a. Wiegn. \ Archiv f. Naturg.] — Vom Verfasser. Dr. G. Hartlaub. Zweiter Beitrag zur Ornithologie der östlich-äquatorialen Gebiete Africa’s. [Separatabdr. a. Abh. d. Naturw. Vereins zu Bremen. VIII. Bd. I. Heft. Mit 1 Karte. Bremen 1832. — Vom Verfasser. Wilh. Blasius und Ad. Nehrkorn. Dr. Platen’s orni- thologische Sammlungen aus Amboina. [Separatabdr. aus Verh. d. k. k. zool.-bot. Ges. in Wien. Jahrg. 1882 — Vom Verfasser. Mittheilungen des Ornithologischen Vereins in Wien. Blätter für Vogelkunde, Vogel-Schutz und -Pflege. Redig. von Dr. Gustav v. Hayek und Aurelius Kermenie. 7. Jahrg. No. 1. Januar 1883. — Vom Verein. A G. Vorderman. Bataviasche Vogels. VIII. [Overgedr. uit het Naturk. Tijdschrift voor Nederl. Indie, XLII. 2. Batavia 1882.] — Vom Verfasser. Thom. Salvadori. Prodromus Ornithologiae Papuasiae et Moluccarum. XV. Additamenta. [Estratto d. Ann..d. Mus. civ. di St. Nat. di Gen. Vol. XVIIL, 2. Oct. 1882.] — Vom Verfasser. M. Alph. Dubois. De la variabilit& des Oiseaux du Genre Loxia. [Extr. Bull. Mus. royal d’Hist. Nat. de Bel- gique. Tome I. 1882.] — Vom Verfasser. A. J. Mela. Vertebrata fennica, sive Fauna Animalium vertebratorum regionis fennicae naturalis. Helsingissä, 1882. — Vom Verfasser. @. Pätz’sche Buchdruckerei (Otto Hauthal) in Naumburz a/S. JOURNAL für ORNITHOLOGIE. Einunddreissigster Jahrgang. N 162. April. 1883. Ueber neue und zweifelhafte Vögel von Celebes. (Vorarbeiten zu einer Vogelfauna der Insel.) Von Wilhelm Blasius, Am 2. Mai 1871 legte Arthur, Viscount Walden, der später als Marquis of Tweeddale verstorbene langjährige Präsident der Zoologischen Gesellschaft von London, eine Abhandlung eben dieser Gesellschaft vor, welche später in den „Transactions of the Zoolo- gical Society ot London“ (Vol. VII. Part. 2. London 1872 4° pag. 23—108. Plates III—X) unter dem Titel: „A List of the Birds known to inhabit the Island of Celebes“ publieirt wurde und welehe von Finsch’s Aufzählung von 146 Celebes-Vögeln in seinem „Neu-Guinea“ (1863 bezw. 1865)!) abgesehen, zuerst eine zusammenfassende Uebersicht über die damals 193 Arten zählende Ornis jener Insel unter Berücksichtigung der wichtigsten bis- herigen Publicationen gab, in der wie bei den kurz vorher- gehenden und nachfolgenden Einzelpublicationen desselben Autors die Resultate der ausgedehnten Sammelthätigkeit A. B. Meyer’s (wie dieser im J. f. Orn. 1873 pag. 404f. ausführlich dargelegt hat) zu verwerthen waren. Am 7. Mai 1872 konnte Walden an derselben Stelle einen Nachtrag geben, welcher unmittelbar im Anschluss an die erste Abhandlung in den Transactions (ibid. pag. 109—119. Plates XI—XIII) publieirt worden ist. In diesem „Appendix“ werden 12 neue Arten der ersten Liste hinzugefügt und zwei bereits dort unter anderem Namen angeführte Arten als 2) Finsch: Neu Guinea und seine Bewohner. Bremen 1865. 8° pag. 154-185. (Dadurch, dass Finsch die Papageien (11) aus Versehen doppelt gezählt hat, ist die Zahl fälschlich auf 157 gesteigert.) Cab. Journ. f. Ornith. XXXI. Jahrg. No. 162. April 1883. 8 114 Wilh. Blasius: für Celebes charakteristische Formen specifisch unterschieden und mit neuem Species-Namen bezeichnet: Pernis ptilorhyncha als P. celebensis (schon Schlegel hatte eine Varietät celebensis an- genommen) und Broderipus coronatus als BD. celebensis. Diese Walden’schen Arbeiten dürfen noch immer bei einer ornitho- logischen Erforschung von Celebes zum Ausgangspunkte genommen werden, obgleich dieselben auffallender Weise Finsch’s Liste der Celebes-Vögel in „Neu-Guinea“ vernachlässigen und natürlich während der letzten 10 Jahre in der Nomenclatur und specifischen Beurtheilung der einzelnen Arten manche Veränderungen noth- wendig geworden sind oder wenigstens von Berücksichtigung er- fordernden Autoritäten vorgeschlagen wurden. So sind z. B. in- zwischen specifisch selbstständig gestellt: Anthrepies malaccensis als celebensis von Shelley!), Cisticola cursitans als celebensis von Salvadori?), Aerundinapus giganteus (schon von Selater als var. celebensis abgeschieden) als sp. celebensis von Salvadori?°), Jotreron melanocephala (auch als var. celebensisvon Brüggemann) abgetrennt) als melanospila von Salvadori?), Baza magnirostris als celebensis von Schlegel‘), und mit dem Anspruch des Prioritäts- Rechtes fast gleichzeitig als erythrothorax von Sharpe”), Chal- cophups Stephani als Wallace! von Brüggemann.°) Ferner ist als constante Varietät fixirt: Z/aliastur leucosternus als var. am- biguus von Brüggemann’) (später von Salvadori zu Girrenera gezogen). Einige von Walden zweifelhaft gelassene Arten sind inzwischen mehr oder weniger festgestellt und zwar Sturnsa pyr- 2) Shelley: A Monograph of the Cinnyridae or Family of Sun-Birds. Part. VI. 1879. t. 10. } 2) Salvadori: Uccelli di Celebes: Ann. Mus. Civ. Gen. VII. 1875. p- 663. (Ob mit der neuen Art celebensis wirklich „eursitans“ zu identificiren ist, hat Salvadori allerdings noch zweifelhaft gelassen und nach neuen brief- lichen Mittheilungen bis heute nicht vollständig aufzuklären vermocht.) ®) Salvadori: Descrizione di trentuna specie nuove di Uccelli: Ann, Mus. Civ. Gen. XII. 1878. p. 320. *) Brüggemann: Beiträge zur Ornithologie von Celebes und Sangir; Abh. Naturw. Verein Bremen V. (März) 1876. p. 80. °) Salvadori: Uecelli di Celebes: 1. c. p. 670. °) Schlegel: Mus. Pays-Bas. [Tome II. Mon. 36. Oiseaux de Proie.] Acci- pitres. Revue. Juillet 1873. p. 135. °”) Sharpe: On three new Species of Birds: P. Z. S. 1873. p. 62. ®) Brüggemann: Nachträgliche Notizen zur Ornithologie von Celebes. Abh. Naturw. Verein Bremen V. (Mai) 1877. p. 464. ?) Brüggemann: Beiträge ete. 1. ec. p. &. Ueber neue und zweifelhafte Vögel von Celebes. 115 rhogenys (?) als eben diese Art von Brüggemaun!) bezw. als _ violacewa (Bodd.) von Salvadori?) und Caprimulgus sp. indet. mit Wahrscheinlichkeit als macrurus Horsf. von Brüggemann’), während die fragliche Arachnothera-Art, welche S. Müller als „longtrostra (Lath.) ex Celebes“ erwähnt hat, später nicht wieder _ untersucht und festgestellt werden konnte und Ü(acomantis sepul- cralıs (?) (später von Brüggemann) als virescens n. sp. be- schrieben, von Meyer?) für sepuleralis gehalten) auch nach der aus- führliehen Beschreibung Salvadori’s®) wohl noch immer einer ganz genauen Feststellung bedürfen würde. Auch einige andere der von Walden angeführten Art-Namen müssen vielleicht auf Grund der inzwischen gewonnenen besseren Erkenntniss und der jetzt correcter durchgeführten Principien der Nomenclatur zweckmässig Aenderungen erfahren, wie z.B. nach dem Vorgange verschiedener Forscher vielleicht Artamus leucorhynchus vielmehr als leucogaster Valenc., Streptocitta caledonica als albicollis (Vieill.), Alcedo asiatica als meninting Horsf., Alcedo moluccensis als ispidioides Less., Ouculus canorus als canoro- ides S. Müll., Gallus Bankiva als ferrugineus Gm., ete. zu bezeich- nen sein würden, was an dieser Stelle jedoch nicht ausführlich motivirt werden kann. — Walden giebt am Schlusse seiner ersten Arbeit (pag. 106 und 107) eine schon vorher grösstentheils einzeln motivirte Liste derjenigen früher von anderen Autoren für Celebes angeführten Arten, deren Vorkommen er auf Grund der damaligen Kenntnisse glaubt anzweifeln zu können, von denen aber eine An- zahl durch spätere Beobachter und Autoren wieder als Celebes- Vögel bestätigt sind. Nicht erwähnt werden bei dieser Gelegenheit aus der Reihe der Finsch’schen Oelebes-Arten z. B. eine zweite Baza-Art (ausser der später von Sharpe für erythrothorax erklärten Species magnirostris noch Reinwardti), Astur eruentus Gould, Pieus Albertulus Bp. (?!), Lorius Garrulus L., Trichoglossus cyanogrammus Wagl. (neben ornatus L.), Muscicapa hypogrammica 1) Brüggemann: Beiträge etc. 1. c. p. 77. 2) Salvadori: Prodromus Ornith. Papuas: Ann. Mus. Civ. Gen. XVI. p.193. sp. 1. und: Ornitologia della Papuasia e delle Molucche. Vol. II. 1881. p. 445. 2) Brüggemann: Nachträgliche Notizen etc. 1. c. p. 464. 4) Brüggemann: Beiträge etc. 1. c. p. 59. 5) Meyer: Field Notes on the Birds of Celebes. Part. I. Ibis. [Ser. 4. Vol. III] 1879 p. 69. 6) Salvadori: Uccelli di Celebes. 1. c. p. 649. sp. 13. 116 Wilh. Blasius: Wall. (jetzt richtiger als grzseosticta (Swinh.) zu bezeichnen), Rhepr- dura mimoides Müll. = Sauloprocta melaleuca (Q. et G.), Ptrlopus mona- chus Reinw. und viridis L., Carpophaga Etiennei Bp.(?!), Macropygia Reinwardti Temm., Lobivanellus lobatus Temm., Ardea flavicollis Lath., Anas Radjah Garn. und punetata Cuv., von denen einige in der That später von neueren Sammlern erlegt und mit mehr oder weniger Recht von Neuem als Celebes-Vögel aufgeführt worden sind (Lorius Garrulus L.'), Ardea flavieollis Lath.2), Anas punctata Cuv.3), Maeropygia Reinwardti Temm.)*), andere nach Salva- dori’s®) Vorgang allein auf Grund von Finsch’s Autorität als sichere oder fragliche Bürger von Celebes angenommen werden [Museicapa griseostieta (Swinh.) und Sauloprocta melaleuca (Q. et G.)] und der Rest jedenfalls nicht ohne Weiteres ignorirt, sondern noch einer sorgfältigen und kritischen Prüfung auf Grund der Exemplare des Leydener Museums unterzogen werden müsste, da Finsch die Liste, soweit er sie nicht aus den möglichst kritisch gesichteten Angaben der Literatur zusammentragen konnte, haupt- sächlich gestützt auf genaue Studien in dem Leydener Museum gemacht hat. Von grossem Werthe in Bezug auf die Aufklärung . dieser Angaben würde jedenfalls eine nochmalige sorgfältige Controle der jetzt vielleicht mit verändertem Namen bezeichneten Celebes- Vögel des Leydener Museums sein. Herr Dr. ©. Finsch, der soeben nach jahrelangen Erforschungen fremder Erdtheile nach Europa zurückgekehrt ist, war so freundlich, mir auf eine dies- bezügliche Anfrage über die eben aufgezählten zweifelhaften Arten zu schreiben: „Sie beruhen alle auf Etiketten im Leydener Mu- seum“. Er fügt allerdings dann bescheiden hinzu: „Wenn die Arten seither nicht authentischeren Nachweis fanden, so sind sie besser wegzulassen“. — Soviel über Walden’s und die von 1) Blasius: Ueber eine Sendung von Vögeln aus Nord-Celebes. Braun- schweig. Anzeigen Nr. 247. 23. October 1881. — Grefied. Welt 1881. p. 534. (Exemplar wahrscheinlich aus der Gefangenschaft. Das Vorkommen bleibt also noch immer zweifelhaft.) . 2) Brüggemann: Beiträge zur Ornith. von Celebes. Abh. Naturw. Verein Bremen V. März 1876. p. 97 und Reichenow, J.f. Orn. 1877. p. 218. ®) Reichenow, J. f. Orn. 1877. p. 218. 4) Meyer: Notiz über die Vögel von Celebes. J. f. Orn. 1873. p. 405. Auch Salvadori und v. Rosenberg führen die Art später wieder, aller- dings ohne neue Beweise, für Celebes an. Das Vorkommen bleibt übrigens zweifelhaft: s. u. p. 133 u. 150. 5) Salvadori: Ornitologia della Papuasia. Vol. II. p. 50 und 80. (1881.) Ueber neue und zweifelhafte Vögel von Celebes. 117 Walden nicht berücksichtigten früheren Arbeiten Finsch’s in Bezug auf die Vögel von Celebes! — In dem Jahrzehnt, welches seit der Publication von Walden’s ausführlicher Arbeit verflossen ist, ward nun die Vogelfauna von Celebes durch manche neue Funde bereichert. Dabei sind aber auch leider viele Angaben untergelaufen, die von vornherein nicht mit derjenigen Beweiskraft ausgestattet worden sind, die sorgfältige faunistische Arbeiten erfordern. Im Folgenden will ich, ohne an dieser Stelle schon eine Vollständigkeit der auf nahezu ein halbes “Hundert Nummern angewachsenen ÜOelebes-Literatur des letzten Jahrzehnts zu beabsichtigen, die wichtigsten dieser Bereicherungen hervorheben und diejenigen Angaben kenntlich machen, bei denen - eine Bestätigung durch neue Prüfung des Beweismaterials er- wünscht sein würde. Ich lasse dabei die Vögel, welche bis jetzt nur auf den Celebes benachbarten Inseln (Mantrau, Togian-, Sangir- Inseln, Siao etc.) gefunden worden sind, ausser Acht. Im Jahre 1873 erschien zunächst die Beschreibung einer auf Celebes durch Meyer entdeckten Gerygone-Art: /aveola durch Cabanis!) und eine Liste von Vögeln, welche von Scherzer dem Hof-Naturalien-Cabinet in Wien geschenkt hatte, und welche von Pelzeln?) verzeichnet und als „offenbar grossentheils aus Celebes“ stammend bezeichnet hat, die aber für mehrere darin er- wähnte vermeintliche Bereicherungen der Fauna (Myiagra azurea (Bodd.), Orzolus indieus Briss. (Schlegel’s Exemplare sind mit Broderipus celebensis zu vereinigen), Tringa subarguata Gmel. und Totanus stagnalis Bechst.) vorläufig bei der Unsicherheit der Heimath keine Beweiskraft beanspruchen kann. Durch eine directe Anfrage bei Herrn v. Pelzeln suchte ich die Frage einigermassen aufzuklären. Derselbe hatte die Güte mir mitzutheilen, dass sich das früher als „Myiagra azurea“ aufgeführte junge Individuum später als Aypothymis puella herausgestellt hat und dass die 3 anderen Arten sich zwar in der Sendung des Herrn von Scherzer befunden hätten, aber darum als sichere Celebes-Vögel nicht betrachtet werden könnten, da die Sammlung nicht von wissenschaftlichen Sammlern zusammengebracht, sondern auf der Reise angekauft worden sei, so dass dieselbe eine Garantie für die Localität nicht 1) Cabanis: Cab. J. f. Orn. 1873. II. (April) Heft. p. 157, 158. 2) v. Pelzeln: Verhandl. k, k. zool. bot. Ges. Jahrg. 1873. (Vorgelegt 2. April 1873.) Separatabdr. p. 10, 11. ) 118 Wilh. Blasius: bieten könnte. Dasselbe gälte von den 1876 besprochenen Sammlungen des Herrn v. Drasche (s. u. p. 121 Anm. 4). Später gab Meyer) eine Liste der durch seine Sammelthätigkeit für Celebes entdeckten oder wieder entdeckten Arten, von denen die meisten bereits von Walden verzeichnet waren. In dieser Liste werden auch mehrere Arten genannt, die vorher von Walden nicht erwähnt und bis dahin überhaupt noch nicht oder doch nicht sicher als Celebes- Vögel bekannt waren: Pandion Haliaetus L. (jetzt wohl richtiger als Zeucocephalus Gould zu bezeichnen), ZLanius magnirostris Less., Myristieivora littoralis Temm. (jetzt wohl richtiger bicolor Scop.), Limnocorasx flavirostris (Sw.) (= L. senegalensis Peters = L. niger Bp. = Gallinula flavirostra Sw. —= G. nigra Gray), Bubulcus Coro- mandus Bodd., Ardea purpurea L., Eudromias Geoffroyi Wagl., Totanus pulverulentus Müll. und Tringa acuminata Horsf. Von diesen dort nur dem Namen nach erwähnten Arten sind mehrere inzwischen auch von anderen Seiten als Celebes-Vögel constatirt; bei den genannten Zanzus-, Limnocorax- und Totanus-Arten fehlt aber bis jetzt noch jede anderweitige authentische Bestätigung und Tringa acuminata sowie Eudromias Geoffroyi sind später allein durch von Rosenberg in einer manche Zweifel übrig lassenden namentlichen Liste der Celebes-Vögel ?), erstere später auch unter den von ihm am Limbotto-See ?) erlegten Arten erwähnt. Es er- schien mir deshalb gerechtfertigt, den gelehrten Sammler zu bitten, jene interessanten Vorkommnisse nochmals durch specielle Angaben über das Beweismaterial zu bekräftigen. In Bezug auf jene Zim- nocorax-Art, deren Vorkommen auf Celebes von Pelzeln) eine besondere Veranlassung zu Schlussfolgerungen thiergeographischer Art gegeben hat, erschien mir dies besonders erwünscht, ebenso auch in Bezug auf Reinwardtoena Reinwardti, deren Vorkommen auf Ceiebes von Walden geleugnet war (s. o. p. 116). Durch die Güte des Herrn Hofrath Dr. Meyer bin ich in den Stand gesetzt, im zweiten Theile meiner Abhandlung hierüber ausführliche Mittheilungen zu machen (s. u. p. 146). Im Jahre 1874, das auch eine werthvolle -Revue der Pizta, 1) Meyer: Notiz über die Vögel von Celebes: Cab. J. f. Orn. 1873. IV. (October) Heft. p. 404 (d. d. October 1872). °) v. Rosenberg: Malayischer Archipel. 1879. p. 277£. ®) v. Rosenberg: Ein Jäger-Eldorado: Zoolog. Garten. 1881. p. 164. *) v. Pelzeln: Afrika-Indien. Verh. d. k. k. zoolog. bot. Ges. Wien B. XXV. 1875. p. 33—62. Ueber neue und zweifelhafte Vögel von Celebes. 119 Psittaci und Alcedines des Leydener Museums von Schlegel!) brachte, begann die Publication des „Catalogue of the Birds in the British Museum“ mit dem die Accipitres enthaltenden ersten Bande von Sharpe.?) Neben dem von Schlegel heraus- gegebenen Museum des Pays-Bas bietet dieses Werk sehr wichtige Anhaltspunkte für eine Feststellung der Vogelfauna von Celebes. ‚Die Berechtigung der Abtrennung des Astur cuculoides (Temm.) von A. soloensis (Horsf.), wie sie Sharpe vorschlägt, dürfte aber nach Gurney’s°) und besonders Salvadori’s*) Bemerkungen z. B. noch zweifelhaft bleiben. Sind sie getrennte Arten, so scheint damit die Fauna von Celebes um eine Art bereichert zu sein. Das Jahr 1875 brachte eine wichtige Abhandlung Salva- dori’s?) über die von Beccari und Bruijn auf Celebes ge- sammelten Vögel, in welcher ausser Csszicola celebensis (s. 0. p. 114) zwei neue Arten beschrieben werden: Aethopyga Beccardi und Turnix Beccarii, von denen übrigens die letztere von anderer Seite bis jetzt noch nicht wieder aufgefunden und untersucht worden ist, während die erstere später vom Autor‘) nach Brüggemann’s”) und Shelleys®) Arbeiten als junges Männchen von Ae. flavostriata Wall. angesehen wurde, eine Identifieirung, welche nach einer gütigen brieflichen Benachrichtigung Salvadori auch jetzt noch ‘für richtig hält. In den ersten Monaten des Jahres 1876 erschien sodann eine Bearbeitung der von Fischer, von Rosenberg u. A. auf Celebes gesammelten Vögel durch Brüggemann’), welche die Fauna der Insel sehr wesentlich bereicherte. Der Autor hat selbst am Schlusse (p. 100) die Resultate zusammengestellt. In etwas veränderter Weise dürften dieselben mit Berücksichtigung der späteren Be- merkungen Fischer’s1?°) folgendermassen zusammenzufassen sein: 1) Schlegel: Mus. Pays-Bas. 11. Livraison 8° 1874. 2) Sharpe: Catalogue of the Aceipitres. London 1874 (Astur cuculoides p. 115); Striges 1875 etc. ?) Gurney: Notes on a Catal. of the Aceip. etc. Ibis 1875. p. 365. #) Salvadori: Ornitologia della Papuasia. Vol. I. p. 66. (1880.) 5) Salvadori: Uccelli di Celebes: 1. c. p. 641—683. 6) Salvadori: Intorno alle specie di Nettarinie etc. Atti della R. Accad. delle Scienze di Torino. Vol. XII. (25. Febr. 1877) p. 315. ?) Brüggemann: Beiträge 1. c. p. 74 (nicht 24, wie Salvadori eitirt). ®) Shelley: A Monograph of the Cinnyridae or Family of Sun-Birds. ?) Brüggemann: Beiträge zur Ornith. von Üelebes. 1, c. p. 35—102. 10) Fischer: Bemerkungen über zweifelhafte celebensische Vögel: Abh. Naturw. Verein Bremen V. (Januar) 1878. p. 538, 120 Wilh. Blasius: Als neue Arten werden der Celebes-Fauna hinzugefügt Monarcha commutatus.n. sp. (nach 1 von Fischer gesammelten Individuum, bisher nicht wieder aufgefunden), COlimacteris leucophaea Lath. (nach 1 alten Museums-Balge in Darmstadt, unbekannter Ab- stammung, durch welchen die negative Angabe Walden’s füglich nicht entkräftigt werden kann, zumal auch von Rosenberg!) die Art nur dem Namen nach erwähnt), Motacilla sulfurea Bechst. (1 & juv., Fischer), Motacilla flava L. (1 2 ad., Fischer, vielleicht mit der dort längstbekannten viridis zu identificiren, welche v. Rosen- berg offenbar unter ‚‚fava‘‘ versteht), Calornis metallica (Temm.) (2 junge Individuen, durch v. Rosenberg gesammelt, von Brügge- mann selbst ein wenig bezweifelt, so dass dadurch die negative Angabe Walden’s nicht endgültig entkräftigt wird, zumal von Rosenberg!) diese Art vermuthlich bei der Angabe des all- gemeinen Vorkommens mit neglecta verwechseln dürfte), Corvus annectens n. sp. (nach 1 von v. Rosenberg gesammelten Individu- um), Monachaleyon cyanocephala n. sp. (was als Jugendkleid von princeps bezw. monachus durch Schlegel und Sharpe angesehen war, eine Anschauung, gegen welche schon Salvadori (l. c.) sich ausgesprochen hatte, worüber aber eine Einigung der Meinungen noch nicht besteht), Ouculus asturinus n. sp. (nach 1 von Riedel ge- sammelten Exemplare), Aszur tenuirostris n. sp. (1 Exemplar durch von Rosenberg), Piilopus nuchalis n. sp. (nach 11 Exem- plaren Riedel’s und Fischer’s, eine Art, deren Zusammen- fallen mit seiner Jotreron zanthorrhoa von den Sangir-Inseln Salva- dori?) vermuthet), Pilopus Fischerin.sp. (nach 1 & von Fischer, eine ausgezeichnete, von Brüggemann und später auch von Gould?) abgebildete Art), Carpophaga poecilorrhoas n. sp. (nach 1 2 von Fischer), endlich Ardea cinnamomea Gml. (von welcher Art von Rosenberg*) 10 Exemplare am Limbotto-See erlegt hat), Fregata Agula L. (welche v. Rosenberg) später ver- muthlich unter minor versteht, die er als im Fluge beobachtet angiebt) und Puffinus leucomelas (Temm.), 3 Arten, von denen die erstere in 2 Individuen, die 2 letzteren in je 1 Individuum durch ) v. Rosenberg: Malayischer Archipel: 1879. p. 272, 273. 2) Salvadori: Letter. Ibis 1876. p. 385. 3) Gould: Birds of New-Guinea. Part. XI. #) v. Rosenberg: Ein Jäger-Eldorado. Zoolog. Garten 1881. p. 164, und Malayisch. Archipel 1879. p. 278. 5) v. Rosenberg: Malayisch. Archipel 1879. p. 279. Ueber neue und zweifelhafte Vögel von Celebes. 121 vonRosenberg gesammelt waren. — Von diesen Bereicherungen . der Vogelfauna von Celebes haben bis jetzt nur Monachaleyon - eyanocephala (durch frühere Funde und Salvadori’s!) Angaben), i . Motacilla fava (durch von Rosenberg’s?) allerdings vielleicht - "anzuzweifelnde oder auf zirzdis zu beziehende Bemerkung, dass sie 3 gemein auf Celebes sei), Pfilopus Fischeri (durch zahlreiche dem . "Leydener Museum zugegangene Exemplare, fide Meyer)), Carpo- J ‚ phaga poeclorrhoa (durch 1 dem Wiener Hofcabinet zugegangenes . Exemplar nicht ganz sicherer Herkunft fide v. Pelzeln #) und ein weiter unten zu besprechendes Exemplar des Lübecker Museums) und Puffinus leucomelas (durch eine von Meyer erzählte Beobachtung von MusschenbroekÖ) ihre Bestätigung erhalten, während alle anderen Arten sich bisher einzig und allein auf das Brügge- mann zur Disposition gewesene und wohl vollständig oder doch 'in den wiehtigen Stücken noch in dem Museum zu Darmstadt auf- bewahrte Material stützen. Eine nochmalige Prüfung desselben auf Grund der jetzigen Kenntnisse von der malayischen Vogelwelt dürfte daher von der Wissenschaft dankbar acceptirt werden. Auf meine diesbezügliche Bitte hat der gelehrte Vorstand des Darm- städter Naturalien-Cabinets, Herr Professor Dr. G. von Koch, eine solche freundlichst z. Th. selbst ausgeführt, z. Th. durch Ueber- sendung leicht transportabeler Stücke mir ermöglicht und ich freue mich, noch am Schlusse dieser Abhandlung die Resultate einer solchen Prüfung bringen zu können (s. u. p. 151). Im Jahre 1877 theilte zunächst Reichenow°) eine kleine Liste neuer Celebes-Vögel mit, welche unter grösseren Sendungen von jener Insel dem Zoologischen Museum in Berlin zugegangen ' waren. Von den schon früher erwähnten Arten: Anas punctata Cuv. und Ardea flavicollis Lath. wird das Vorkommen bestätigt. Als neu werden erwähnt: Spizaötus Kieneri Gerv., Centropus moluccensis Bernst., Actenoides Hombroni Bp. und Nettapus coromandebhianus -Gould.e — Da diese Arten inzwischen noch von keiner anderen Seite als in Celebes vorkommend constatirt worden sind, erschien 1) Salvadori: Letter. Ibis 1876. p. 385. 2) v. Rosenberg: -Malayisch. Archipel 1879. p. 272. ®) Meyer: Field Notes. 1. c. p. 135. #) v. Pelzeln: Ueber eine von Drasche.... gemachte Sendung von Vogelbälgen. Verh. der k. k. zoolog. botan. Ges. Wien 1876. p. 720 Tafel XIII. Ueber die Unsicherheit der Herkunft s. o. p. 117£. 5) Meyer: Field Notes.l. c. p. 144. 6) Reichenow: Cab. J. f. Orn. 1877. p. 218. 122 Wilh. Blasius: mir eine ausführlichere Mittheilung über das Beweismaterial sehr erwünscht; auf meine diesbezügliche Anfrage und Bitte hatte Herr Dr..Ant. Reichenow die Güte, auf Grund einer neuen Prüfung des in dem Berliner Museum aufbewahrten Materials zu schreiben: „Die Bälge erhielt das Museum als Geschenk von Herrn von Faber, welcher dieselben von Celebes mitgebrächt, freilich wohl nicht selbst gesammelt, sondern aufgekauft hatte. Die Vaterlandsangabe dürfte aber zuverlässig sein. — „Actenoides Hombroni“ hat sich später! als der von Celebes bekannte Monachaleyon Monachus herausge- | stellt. Die Bestimmungen der übrigen sind richtig. Centropus molue- censis ist nicht von Molukken-Exemplaren zu unterscheiden. Mit Anas| punctata ist castanea Eyt. gemeint.“ — Hiernach würde also bei den‘ 3 wirklichen Bereicherungen der Vogelfauna von Celebes: Sprzaetus' Kieneri Gerv., Centropus moluccensis Bernst. und Nettapus coroman-' delianus Gould höchstens (wenn überhaupt) ein Zweifel an von! Faber’s Heimathsbezeichnung gerechtfertigt sein. Dasselbe Jahr brachte noch mehrere andere wichtige orni-: thologische Publicationen über Celebes. Zuerst gab Brügge-. mann!) ergänzende Notizen zu seinem früheren Aufsatze und konnte darin, ausser der Aufstellung der neuen Art: Chalcophaps Wallacei‘ (s. o.p. 114) und der Constatirung, dass Walden’s Caprimulgus sp. wahrscheinlich macrurus war, welche Art Brüggemann in 2 Exem- plaren des Darmstädter Museums aus Celebes vor sich hatte (s. 0. p- 115), als neu für Celebes constatiren: (oceystes coromandus' (nach 1 von Fischer in einer Höhe von 4000 Fuss erlesten Expl.), Nectarinia insignis Jard. (nach 2 von v. Rosenberg gelieferten anfangs für porphyrolaema gehaltenen Exemplaren) und Nectarinia auriceps Gray (nach zwei Exemplaren des Darmstädter Mu- seums, deren Abstammung nicht erwähnt wird). Auch konnte Brüggemann anführen, dass in einer geschriebenen Liste des Herrn G. Schneider in Basel als von Minahassa stammend: Gallinula olivacea und Fulica lugubris auigezählt gewesen seien, die gleichfalls für die Fauna neu sein würden. Alle diese Arten, von denen nur Nectarinia auriceps beiläufig auch von Rosenberg?) und zwar nur im Text, nicht zugleich auch in der Liste der Vögel als Celebes-Vogel erwähnt und von Salvadori?) nur mit einiger 2) Brnsgenikan Nachträgliche Notizen zur Orn. von Celebes. Abh. Naturw. ver Bremen V. (Mai) 1877 p. 464—466. 2) v. Rosenberg: Malayischer Archipel 1879. p. 241 (conf. p. 272). ?) Salvadori: Ornitologia della Papuasia. Vol. II. p. 261 (1381). i j s ö Ueber neue und zweifelhafte Vögel von Oelebes. 123 Reserve als solcher anerkannt wird, sind bis jetzt von keiner an- - deren Seite wieder in Celebes gefunden. Es gilt deshalb auch für - diese die obige Bemerkung. Ueber dieselben und besonders auch die nach Schneider’s Liste angeführten Arten kann ich weiter unten genauere aufklärende Mittheilungen machen (s. u. p. 141 u. 151). Später führte Lenz!) in einer Liste malayischer Vögel zwei der Art nach nicht bestimmte, aber möglicherweise bezw. sicher neue Vögel von Celebes an: Rhrpidura sp. (die erste dort gefundene ‚Vertreterin dieser Gattung) und Carpophaga sp. — In dem zweiten - Theile dieser Abhandlung werde ich, m Folge des freundlichen N Entgegenkommens des Herrn Dr. Lenz, in der Lage sein, über diese Arten specielle Angaben zu machen (p. 141). Die von Lenz angeführte Vermuthung, dass Cittura sanghirensis auch auf Celebes neben eyanotıs sich fände, hatte Sharpe bereits ausgesprochen, dieselbe war aber von Brüggemann angezweifelt. Die Entscheidung, ob ‚ 'sanghirensis nicht doch nur eine Entwickelungsstufe von ceyanotis . ist, dürfte selbst nach der ausführlichen Zusammenstellung aller Angaben über die beiden Arten von Rowley?) noch ausstehen. Noch in demselben Jahre hielt sich Walden °) für berech- ' tigt, den Mulleripicus von Macassar als M. Wallacei n. sp. von Mulleripicus fulvus aus Menado zu trennen. Das folgende Jahr (1878) brachte ein gedrucktes Verzeichniss verkäuflicher Vögel von G. Schneider) in Basel, in welchem auch zahlreiche Arten aus Celebes angeführt waren. Bei der Ge- nauigkeit, mit welcher bekanntermassen Schneiderin der Heimath- Bezeichnung seiner Objecte verfährt, kann ein solches Verzeichniss autoritativen und wissenschaftlichen Werth beanspruchen. Von einigen abweichenden und wohl mit Wahrscheinlichkeit richtig zu deutenden Benennungen schon bekannter Celebes-Formen abgesehen, enthält dieser Catalog als neue Arten für Celebes: Monarcha cine- rascens Temm. und Erythiura modesta Wall. — In geschriebenen Listen der anfänglich verkäuflich gewesenen Arten hatten ausserdem !) Lenz: Mittheilungen über malayische Vögel: Cab. J. f. Orn. 1877. ‚2. 359-389, ®) Rowley: On the Genus Cittura: Ornithological Micellan. Vol. ILL, p- 131. Plates 99 und 100 (Febr. 1878). ®) Walden: Descriptions... Ann. and Magaz. of Natural History, Vol. XX. 4 Ser. 1877 (December) p. 533—538. *) Schneider: Catalog über zoologische Objecte vom zoologischen Comtoir des Gust. Schneider in Basel. 8°, a man, 2 lsshmss noch Urospiza eruentus, Baza Reinwardti, Tanysiptera Riedel, Sauropatis funebris, Oriolus formosus und die oben bereits nach | Brüggemann angeführten Gallinula olivacea und Fulica lugubris als aus Celebes stammend gestanden, wie auch Cyanalcyon. diops, von welcher Art Schneider später ein von mir als Beweismittel angegebenes Exemplar dem Braunschweiger Museum übergab.) Auch schienen die Listen für Nectarinia auriceps uud Reinwardioena Reinwardti neue Beweise ihres Vorkommens auf Celebes beizubringen — Unter gütiger Unterstützung des Herrn Schneider werde ich im zweiten Theile meiner Abhandlung im Stande sein, diese An- ° gaben kritisch zu beleuchten und in einigen wichtigen Fällen wesentlich zu modificiren (s. u. p. 128). Im Jahre 1879 beschrieb sodann Schlegel eine neue Eulen-Art aus Celebes: Strix inexpectata?) und einen neuen Reiher: Ardea Lansbergi°), und Meyer gab in zwei Theilen Tagebuch- Notizen über die von ihm in Celebes beobachteten Vögel, in deren ° erstem Theile*) er feststellt, dass nach einem von einem Sohne Musschenbroek’s erlegten und in’s Leydener Museum gelangten Balge ° Entomobia pileata (Bodd.) auf Celebes vorkommt, während im zweiten Theile°) eine neue Lalage-Art (dominica (Müller) — terat Sharpe) nach von ihm bei Macassar erlegten Exemplaren und eine zweite Dierurus-Art (ähnlich dem Genus Dissemurus) neben D. leucops [allerdings allein auf Grund mündlicher Berichte Anderer] angeführt werden. Auch diese Angaben sind von anderer Seite noch nicht bestätigt. Ueber die fragliche Lalage-Art hat mich Herr Hofrath Dr. Meyer gütigst durch briefliche Angaben in den Stand gesetzt, weiter unten genauere Mittheilungen zu machen (p. 147). — In demselben Jahre noch erschienen die Schluss-Abtheilungen von v. Rosenberg’s beschreibendem Werke über den Malayischen Archipel ®), einem Buche, das zwar hauptsächlich belletristischen \) Blasius: Braunschweig. Anzeigen Nr. 247. 23. October 1881. — Gefied. Welt 1881. p. 534. 2) Schlegel: On Strix inexpectata: Notes from the Leyden Museum. Vol. I. Note XVIII. pag. 50—52. ®) Schlegel: On a undescribed Species of Ardea: ibid. Note XXIX. BILSE *) Meyer: Field Notes on the Birds of Celebes. Part. I, Psittaci, ‚ Rapaces, Picariae. Ibis 1879. p. 61. °) Meyer: Field Notes. Part. II. ibid. p. 130, 131. °) H. v. Rosenberg: Der Malayische Archipel, I, Abth. Sumatra. II. Abth. Selebes. III. Abth. Neu-Guinea und Java. 8° 1878, 1879. Ueber neue und zweifelbafte Vögel von Celebes. 125 und geographischen Zwecken dient, das aber wegen der vielen einge- streuten faunistischen Bemerkungen, wegen des ornithologischen An- hangsund besonders aus dem Grunde eine Beachtung verdient, weil die vonRosenberg angelegten vorzugsweise dem Leydener und Darm- städter Museum überwiesenen Sammlungen mit die hauptsächlichste Grundlage für unsere Kenntnisse von der Üelebes-Ornis bilden. Die von Rosenberg gegebene Liste von Celebes-Vögeln ist aber offenbar mit sehr grosser Vorsicht zu benutzen: Arten, deren Vor- kommen auf Celebes von Walden und Anderen angezweifelt war, werden z. B., ohne speciellere neue Beweise für das Vorkommen beizubringen, offenbar nach Gray’s „Hand-List of Birds“ einfach ' wieder angeführt, wie Scops mantis (p. 271), Philemon molue- censis (für identisch mit der von Meyer entdeckten Gerygone flaveola Cab. erklärt!) und inornatus (p. 272), Monarcha Alecto (p. 273), Olimacteris Picumnus — leucophaea (p.272), von denen die letztere Art allerdings auch von anderer Seite (Brüggemann |. e.) bereits wieder angegeben worden war. Von anderen durch Walden verworfenen Arten macht von Rosenberg sogar specielle biolo- gische Angaben: z. B. sollen Dierurus bimaensis und atrocaeruleus mit „scharlachrother Iris“ neben Zeucops nicht selten auf Celebes sein (p. 272), Amadina pallida neben molucca häufig und zwar in hohem Grase und Reisfeldern in grossen Flügen vorkommen, was jedoch im Gegensatz zu anderen Angaben steht und ohne spe- eielles Beweismaterial unwahrscheinlich klingt. In anderen Fällen hat Rosenberg aus den früher falsch beurtheilten Arten und den neu beschriebenen ähnlichen die Summe gezogen, ohne die Iden- tifieirung auszuführen. So nennt er z. B. ausser Dendrochelidon (Ma- eropteryx) Wallacei, welehe von Anderen als einzige Vertreterin der Gattung in Celebes angesehen wird, nach Gray’s veralteter Angabe, noch D. comata und mystacea, also im Ganzen 3 Arten ohne speciellere neue Beweise für das mit Recht angezweifelte Vor- kommen derselben nebeneinander beizubringen; neben den beiden allgemein für Celebes angenommenen Zosterops-Arten: azrifrons und inzermedia wird noch als dritte chloris angeführt, die doch sicher- lich, soweit Celebes-Vögel in Betracht kommen, mit intermedia zu - identificiren ist. Neben Broderipus celebensis, „von Meyer entdeckt“, . steht der doch wahrscheinlich damit zu vereinigende ‚‚Oriolus in- dieus“ als sehr allgemein besonders bei Gorontalo vorkommend, neben Trichoglossus Meyeri, „von Meyer entdeckt“: Tr. flavoviridis, „selten“. Neben Porzana cinerea ist die identische „Gallinula 196 Wine supereiliaris‘‘ erwähnt, womit vielleicht die in der späteren Liste angeführte @. Zuguöris gemeint sein kann. Andere Arten stehen in der Liste von Celebes als ‚von Meyer entdeckt“, die nach Meyer’s eigenen Angaben bis jetzt nur auf den benachbarten Inseln gefunden wurden, wie Orin’ger aureus und Loriculus quadricolor. Es ist Ja mög- lich, dass sich diese Arten auch noch auf Celebes selbst finden, wie dies von einer dritten Art, die bis dahin in der Nähe von Celebes nur auf der Insel Mantrau gefunden war und die von Rosenberg bereits als „sehr gewöhnlich“ auf Celebes vorkommend anführt, nämlich Tanygnathus megalorhynchus kürzlich durch Meyer!) constatirt worden ist. — In anderen Fällen liegen, von zahlreichen Druckfehlern und veralteten Namen abgesehen, oflen- bare Namensverwechselungen vor: Unter Calornis metallicus ist wahrscheinlich 0. neglectus verstanden; offenbar wird statt Numenius minutus, dessen Vorkommen auf Celebes feststeht, Ar- quata angeführt ; Rallina Minahassa Wall. ist wahrscheinlich gemeint, wenn Gallinula rubiginosa aufgeführt wird; Ardea typhon der Liste wird im Texte des Werkes (p. 235, 241) wahrscheinlich gemeint werden, wenn von Ardea Goliath die Rede ist; ebenso ist Sula Fiber der Liste im Texte (p. 241) offenbar fälschlich als Sula Pis- cator bezeichnet. — Bei allen diesen zahlreichen, z. Th. nachweis- baren, z. Th. nur zu vermuthenden Ungenauigkeiten, zu denen noch anzuführen wäre, dass Daza celebensis fälschlich mit Pernis celebensis identificirt wird, bleibt es nun zweifelhaft, was man von denjenigen Arten annehmen will, welche von Rosenberg hier zu- erst als neu für die Fauna von Celebes anführt. Dies sind: Falco communis („nicht gemein, ein schönes Exemplar erhielt ich zu Kema,“ p. 271), Charadrius mongolicus, Pluvialis varius, Ardea cinerea (allerdings mit dem Zusatz: „wurde von mir nicht beobachtet“, p. 278), Ardea picata (‚eine grosse Seltenheit, nur ein einziges Mal zu Limbotto von mir erlegt“, p. 278), Ardea maerorkyncha (mit javanica „auf dem bei Ebbe trocken fallenden, mit Mangle be- wachsenen Meeresufer“ sich aufhaltend ete., p. 278), Ardea inter- media und limnophylax („am Limbotto-See“, p. 278) und Platalea luzoniensis (nach dem „Schnabel eines vor mehreren Jahren in den Reisfeldern des Dorfes Langowan geschossenen Exemplares“ be- !) Meyer: Ueber Vögel von einigen der südöstlichen Inseln des ma- layischen Archipels. Verh. der k, k. zoolog. botan. Ges. in Wien. 1881. p. 762. \ Ueber neue und zweifelhafte Vögel von Celebes. 127 stimmt; „ich selbst sah den Vogel zu Saüssu, konnte aber nicht zu Schuss kommen“, p. 278). Das Vorkommen mehrerer von diesen Arten ist ja durchaus nicht unwahrscheinlich und ich hoffe, bald im Stande zu sein, in einer ausführlicheren Arbeit über eine grosse Anzahl dem Braunschweiger Museum zugekommener Celebes-Vögel, das Vorkommen zweier derselben, nämlich von Aegialites mongolveus und Butorides macrorhynchus bestätigen zu können. Vor einer definitiven Aufnahme in die Ornis von Celebes dürfte es aber doch wünschenswerth sein, dass der vielgereiste Autor und die Direc- toren derjenigen Museen, welche das von ihm gesammelte Material erhalten haben, eine abermalige Prüfung der Angaben vornehmen. Im Jahre 1880 konnte sodann Schlegel!) eine neue Art aus der Gruppe der Timaliiden von Celebes beschreiben: Malia grata; und im vorigen Jahre (1881) gab von Rosenberg ?) eine namentliche Liste der von ihm zwischen dem 11. August und dem 14. September 1863, sowie vom 5. Januar bis zum 3. Februar 1864 am Limbotto-See erlegten Jagd- (hauptsächlich Sumpf- und Schwimm-) Vögel. Diese Liste scheint wiederum mehrere Schreib- oder Druck- fehler zu enthalten, in Folge deren die Deutung der Namen nicht immer leicht ist. Von einigen merkwürdigen und auffallenden Be- nennungen abgesehen, die noch mit einiger Sicherheit zu deuten sind, enthält die Liste wieder mehrere für die Fauna neue, also auch früher, 2 Jahre vorher, durch v. Rosenberg nicht erwähnte Arten, nämlich: Gallinula lugubris, mit 11 Exemplaren verzeichnet (an Stelle der Porzana cinerea, die hier nicht wie früher neben Gall- nula superciliaris steht), Tringa arenaria mit 5 Exemplaren (während hier die früher erwähnte T. damacensis ausfällt), Cardo suleirostris mit 6 Exemplaren (neben ©. dimidiatus und melanoleucus) und Sierna melanoptera mit 10 Exemplaren (während die früher erwähnte Szerna melanauchen hier ausgelassen ist). Ob in Folge eines Lapsus Calami Gallinula lugubris fälschlich statt der schon vonBrüggemann auf Grund einer Schneider’schen Liste neu erhaltener Celebes-Vögel angegebenen Fulica lugubris, Tringa arenaria fälschlich statt Tr. damacensis, Sterna. melanoptera fälschlich statt melanauchen ange- geben ist, wie ich fast vermuthen möchte, kann am besten durch | 1 Schlegel: On a undescribed Bird of the Timalia-Group: Malia grata. . Notes from the Leyden Museum. Vol. II. Note XIX. pag. 165—167. May bezw. July 1880. | 2) v. Rosenberg: Ein Jäger-Eldorado. Zoologischer Garten 1881. p. 164 ff. 128 Wilh. Blasius: neue Prüfung der Schuss-Listen der Autor selbst entscheiden. Eine ; Bereicherung der Fauna würde unter allen Umständen die Erwäh- nung von 3 Carbo-Arten bedeuten, da bisher nur 1 auf Celebes bekannt war, wenn nicht, wie dies das Wahrscheinlichste ist, von Rosenberg ein und dieselbe Art unter drei verschiedenen Namen; melanoleucus, dimidiatus und sulcirostris aufgezählt hat. Da C. me- lanoleucus und dimidiatus für synonym gelten können, handelt es sich übrigens jedenfalls höchstens nur um (. suleirostris als eine neue Art für Celebes. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit habe ich im Vorhergehen- den auf die wichtigsten neuen Funde und daneben auf die Unsicher- heiten hingewiesen, welche sich in Bezug auf den Stand der Vogel- fauna von Celebes augenblicklich noch ergeben. Es ist mein sehn- lichster Wunsch, dass die präcise Hervorhebung der zweifelhaften Punkte, die ich beabsichtigt habe, zu einer erneuten Prüfung von Seiten der Berufenen anregen möchte. Vielleicht auch kann die ein- fache Durchsicht des Bestandes grösserer Museen zu einer Klärung führen. Da ich demnächst eine möglichst vollständige Zusammen- stellung der Vogelfauna von Celebes zu geben beabsichtige, auf Grund literarischer Studien und der Verzeichnung einer grossen Zahl dem Braunschweiger Museum zu verschiedenen Zeiten zuge- kommener Celebes-Vögel, so würde mir es sehr willkommen sein, über die erwähnten zweifelhaften Puncte recht bald brieflich oder durch öffentliche Publication Auskunft zu erhalten. Bei einer brie- lichen Mittheilung würde ich davon selbstverständlich nur unter Nennung des Namens Gebrauch machen. Ich selber habe schon in einigen Fällen eine Klärung der Fragen direct zu beschaffen gesucht und glaube, eine solche auch bis zu einem gewissen Grade erreicht zu haben. Abgesehen von den bereits oben gelegentlich eingeflochtenen Aufklärungen, welche ich den Herren Dr. Dr. O. Finsceh, Ant. Reichenow, Conte Tommaso Salvadori und Aug. v. Pelzeln verdanke, kann ich in dieser Beziehung noch folgende Mittheilungen machen: I. Herr Gustav Schneider in Basel hatte zunächst auf meine diesbezügliche Bitte die grosse Güte, mir über die durch seine 1 Hände gegangenen Vogelbälge von Celebes ausführliche Mittheilun- °: gen mit der Erlaubniss zu deren Veröffentlichung zugehen zu lassen, die mir in mehr als einer Beziehung von hohem Interesse zu sein > scheinen. Danach erhielt derselbe schon 1868 eine grosse Menge von Vögeln aus Celebes und zwar aus derselben Quelle, aus welcher | he x 2 fie. ni Ueber neue und zweifelhafte Vögel von Celebes. 129 damals dem Grossherzoglichen.Naturhistorischen Museum in Karls- ruhe eine Schenkung zugekommen war (von Herrn Riedel in Gorontalo). Eine vollständige Collection derselben hat das Museum in Karlsruhe behalten; andere erhielten durch Herrn Schneider die Museen zu Basel, Neuchätel, Berlin, Stuttgart und Turin. Im Jahre 1871 hatte der vor einigen Jahren verstorbene Herr Julius Täuber in Batavia eine Sammlung von Ternate-, Halmahera- und hauptsäch- lich Celebes-Vögeln von Hrn. v. Duyvenbode erworben undleiderin eine gemeinsame Kiste und (wie sich erst später ergab) ohne ge- naue Sonderung der von den verschiedenen Inseln stammenden Vögel verpackt, an Hrn. Schneider übermittelt. Heimathsangaben, die aus dieser Sendung in Bezug auf einzelne Exemplare gemacht sind, können eben wegen dieser Vermischung des auch durch die Präparationsweise nicht sicher zu sondern gewesenen Materials keinen autoritativen Werth beanspruchen. Später aber erhielt Herr Schneider im Jahre 1874 wiederum duren Vermittelung des Herrn Täuber in Batavia eine grosse Sendung ebenfalls von Hrn. v. Duyvenbode und diesmal nur auf Celebes, angeblich in der Minahassa (Nord-Celebes), gesammelter Vögel, von denen zwar etwa die Hälfte wegen mangelhafter Ver- packung verdorben war, die andere Hälfte aber sich brauchbar zeigte und hauptsächlich an die Museen zu Stuttgart, Berlin, Strass- burg und an dasjenige des Grafen Turati zu Mailand sowie an einen amerikanischen Naturalienhändler abgegeben wurde, während etwa 1500 Stück zur Putz-Fabrication nach Paris wanderten. Die Heimathsbezeichnung bei den Vögeln dieser Sendung ist correct, wenigstens ist ‚Celebes“ sicher und Nord-Celebes wahrscheinlich. Was die Bestimmung dieser Vögel anbetrifft, so sind leider anfangs einige Arten verkauft, ohne der Art nach festgestellt zu sein. Es muss den z. Th. oben genannten Museen, welche die Exemplare erworben haben, überlassen bleiben, etwaige Bereicherungen der Fauna von Celebes, welche sich daraus ergeben, noch jetzt fest- zustellen. Als darauf Herr Schneider die Bestimmung ausge- führt hat, ist ihm, wie er mir mittheilt, die Literatur nicht voll- ständig zur Hand gewesen. Daraus sind dann anfängliche falsche Benennungen, wie: (entropus moluccensis Bernst. statt javanensis Wald., Sireptocitta albieollis (Vieill) statt Zorguata (Temm.), welche Schneider allein zugekommen war, Myristicivora bicolor Scop. statt luetuosa (Reinw.), von welcher dasselbe gilt, Sterna Bernsteint Schleg. statt media Horsf. hervorgegangen, die z. Th. nur in geschriebenen Cab. Journ. f. Ornith. XXXI. Jahrg. No. 162. April 1883. 9 130 Wilh. Blasius: 2 Listen und auf den Etiketten, z. Th, aber auch in dem gedruckten Cataloge verbreitet sind. Vielleicht erklärt sich auch auf diese Weise oder in Folge eines Schreibfehlers Brüggemann’s An- gabe, dass Gallinula olivacea in Schneider’s Listen ge- standen habe. Ich vermuthe übrigens, da Schneider jetzt, wie ich gleich anführen werde, nicht mehr die genannte Art als ihm aus Celebes zugekommene erwähnt, dass hier eine Verwechselung mit Rallina vsabellina, vielleicht auch ein einfacher Schreibfehler vorliegt. Später hat Herr Schneider z. Th. durch Bestimmungen des Herrn Professor Cabanis, z. Th. durch solche des Herrn Dr. Brüggemann, welcher aber nur einen Rest der Schneider’schen Celebes-Bälge selbst gesehen hat, z. Th. durch die Literatur und auf Grund inzwischen gesammelter eisner Erfahrungen die Bestim- mungen corrigirt. Daher erklären sich die anderen und correcteren Benennungen, welche in den späteren Listen eingetreten sind. — Ich selber wurde auf meinen Wunsch von Herrn Schneider in den Stand gesetzt, den noch in diesem Jahre vorhanden gewesenen Rest an Celebes-Vögeln (nahe an 300 Bälge) zu sehen und zu prüfen, so dass in den folgenden Listen, welche mir Herr Schneider gütigst übermittelt hat, der nach dem jetzigen Stande unserer Kenntnisse mir richtig erscheinende Name bei den einzelnen Arten auf Grund der richtigen oder doch richtig zu deutenden Scehnei- der’schen Benennungen angegeben ist. Während Herr Schneider über die Vögel von 1868 keine specielle Liste mehr darbieten kann, was deshalb nicht so viel Nachtheil verursachen dürfte, weil eine vollständige Collection derselben in dem Museum zu Karlsruhe con- servirt wird, deren genaue Durchsicht und Verzeichnung mir der Director, Herr Prof. Dr. Knop, gütigst gestattet hat, konnte der- selbe mir mit alleiniger Auslassung einzelner anfangs im unbe- stimmten Zustande verkaufter Arten und der verdorbenen und zur Putz-Fabrication verwendeten Exemplare, eine vollständige Liste der Sendung von 1871 und derjenigen von 1874 geben, für deren mühe- volle Aufstellung ich den verbindlichsten Dank aussprechen muss. Die Sendung von 1871, welche, wie oben erläutert, keinen autori- tativen Werth in Bezug auf die Heimathsbezeichnung beanspruchen und nicht zur Stütze für Bereicherungen der Vogelfauna von Ce- lebes dienen kann, enthielt nahe an 500 Bälge, die 61 Arten an- gehörten, unter denen sich sehr viele befanden, die bis jetzt nur auf Celebes gefunden wurden und die deshalb beweisen, dass we- nigstens ein grosser Theil der Sendung wirklich aus Celebes stammt. En En: BR. Ueber neue und zweifelhafte Vögel von Celebes. 131 Von diesen Arten kehren in der Sendung von 1874: 42 wieder, Ich werde, um Raum zu ersparen, die Zahl der mit der ersten Sendung gekommenen Exemplare dieser Arten in der Liste der anderen Sendung von 1874 in Klammer mit anführen. 19 Arten dagegen gehörten allein der ersten und nicht auch zugleich der zweiten Sen- dung an. Dies sind in der Reihenfolge und, wo dies möglich ist, mit Hinweis auf die Liste von Walden’s Special-Arbeit (s. o. p. 115) die folgenden, von denen diejenigen, deren Vorkommen auf Celebes anderweitig bereits festgestellt ist, nur dem Namen nach ohne weitere Bemerkungen angeführt werden: 1. Urospiza eruenius Gould.: 11 Exemplare — Gray (Hand-List sp. 327) und Schlegel (Mus. Pays-Bas, Astures p. 42) geben Celebes als Verbreitungsbezirk an, während Walden (Birds of Celebes p. 34) und später auch Schlegel (Revue p. 80 u. 91), der eineu früheren Irrthum in der Etikettirung constatirt, sowie Salvadori (Ornitologia d. Papuasia I. p. 61) an dem Vorkommen von den mit cruentus identifieirten Arten: rujitorgues Peale und torguatus Cuv. auf Celebes zweifeln. Die Art ist nun also auch durch Schneider’s Catalog nicht für Celebes nachgewiesen. 2. Baza Reinwardti (Müll. u. Schleg.): 3 Exemplare. — Finsch (Neu-Guinea p. 154) und ohne weitere Autorität Gray (Hand-List sp. 228) haben die Art für Celebes angegeben. Der vor Walden (Birds of Celebes p. 36) ausgesprochene Zweifel und Salvadori’s (Ornitologia d. Papuasia I. p. 26) Auslassung von _ Celebes im Verbreitungsbezirk wird wenigstens durch Schneider’s Exemplare nicht widerlegt. 3. Sauropatis Forsteni (Temm.): 2 Exemplare. — Walden (l. e.) p. 44.-sp. 45. 4. Sauropatis funebris (Forsten): 5 Exemplare. — Die yonGray (Hand-List sp. 1126) als Celebes-Vögel angebenen Stücke sollen nach Walden (Birds of Celebes p. 44) von Halmahera stammen, so dass Celebes den Vogel nicht beherbergt, eine Ansicht, die Schneider’s Liste nicht entkräften kann. 5. Cyanalcyon diops (Temm.): 33 Exemplare. — Die Art ist von Temminck und nach ihm von Sharpe (Monographie, Alced.) und Gray (Hand-List sp. 1107) als Celebes-Vogel ange- geben und wurde als solche auf Grund der Schneider’schen Exem- plare entgegen dem Walden’schen Zweifel (Birds of Celebes p. 44) von mir bestätigt. Diese Bestätigung ist hiermit zurückzunehmen. 6. Tanysiptera BiedeliJ.Verreaux: 1 Exemplar. — Die 5 gr . 132 Wilh. Blasius: Art ist als von Celebes kommend 1866 beschrieben und später von Gray (Hand-List sp. 1080) erwähnt. Riedel, nach welchem die Art benannt wurde, hat die Heimathsbezeichnung authentisch corrigirt als Kordo (Insel in der Geelvink-Bai), und nicht Celebes (P. Z.S. 1872. p.1), eine Angabe, an der das Schneider’sche Exem- plar unbestimmter Herkunft nichts zu ändern vermag. 1. Alcedo meninting Horsf.: 3 Exemplare. — A. asiatica Sw., Walden (I. c.) p. 45. sp. 51. 8. ? Centrococcyz affinis Horsf. (—moluecensis Bernst. part. Schneider M. S.): 14 Exemplare, Conf. Walden (l. c.) p. 56. sp. 64 und p. 112. 9, Oriolus formosus Cab. (=acrorkynchus Vig. Schnei- der M. S.): 7 Exemplare. — Die Art ist 1872 von Cabanis J. £. O. 1872 p. 392) nach Exemplaren von Siao, einer der Sangir- Inseln, beschrieben. Brüggemann’s (Abh. d. Naturw. Ver. Bremen V. p. 61 u. 100) Vermuthung, dass die Art auch auf Celebes vor- komme, ist von Fischer (ibid. p. 538) widerrufen. Andere Pro- venienzen auf Celebes sind nicht bekannt; das Vorkommen bleibt also noch immer unwahrscheinlich. 10. Melanopitta Forstene (Bp.): 2 Exemplare. — Walden l. e.) p. 62. sp. 69. — 1l. Monarcha inornatus Garn. (=cinerascens, Schneider: Cat. über Zoolog. Obj. p. 14: 27 Exemplare. — Das Vor- kommen dieser Art auf Celebes, das vorher noch nie behauptet war, muss unwahrscheinlich bleiben. (Vielleicht übrigens nach Salvadori = M. commutatus Brügg. s. u.) 12. Nectarinia auriceps Gray: 37 Exemplare. — Hermotimia auriceps, Schneider. Cat. über Zoolog. Obj. p. 10. — Die Art ist zuerst durch Brüggemann (Abh. d. Naturw. Ver. Bremen V.p. 465) für Celebes constatirt nach Exemplaren des Darm- städter Museums. Dass von Rosenberg die Art in seinem „Ma- layischen Archipel“ nur beiläufig im Texte (p. 241), aber nicht in seiner Liste der Öelebes-Vögel (p. 272) erwähnt und Salvadori mit einiger Reserve das Vorkommen auf Celebes anführt, legte ich oben dar. — Die Schneider’schen Exemplare können die Frage nicht entscheiden und bieten keinerlei Bestätigung. 13. Munda nisoria (Temm.) (=Munia sinensis, Schneider (nec Blyth.): Cat. über Zoolog. Obj. p. 18): 5 Exemplare. — Blyth hat gelegentlich erklärt, dass auch auf Celebes eine zur Gruppe nisoria gehörige Munia-Rasse vorkomme ähnlich der indischen Ueber neue und zweifelhafte Vögel von Celebes. 133 punctularia, aber ohne die blassen Federschäfte der Oberseite (Ibis 1870 p. 172). Doch ist bis jetzt nur ein einziger aus Macassar stammender Vogel wirklich zur wissenschaftlichen Untersuchung ge- langt, den Walden (Birds of Celebes p. 73. sp. 102) als nzsoria (Temm.) anführt. — Da die Schneider’schen Exemplare auch keine neue Beweiskraft besitzen, frägt es sich, ob überhaupt die Art auf Ce- lebes einheimisch ist, oder ob sie nicht vielmehr (ähnlich einer Reihe von Papageien-Arten) nur in der Gefangenschaft eingeführt wurde. 14. Erythrura modesta Wall.: 23 Exemplare. — Schneider: Cat. über Zoolog. Obj. p. 18. — Die Art ist anderweitig nie auf Celebes gefunden und wird also auch jetzt noch nicht als Celebes- Vogel anzusehen sein. 15. Reinwardtoena Reinwardti (Temm.): 7 Exemplare. — Die Art soll nach Temminck, dem wohl Bonaparte (Consp. Il. -p.59), Finsch (Neu-Guinea p. 178) und Gray (Hand-List sp. 9310) einfach gefolgt sind, in Celebes vorkommen. Wallace hat später Celebes in den Verbreitungsbezirk dieser Art nicht mit einge- schlossen, weshalb Walden (Birds of Celebes p. 85) das Vor- kommen bezweifelt. Dennoch haben Meyer (J. f. O. 1873 p. 405) ‚und von Rosenberg (Malayischer Archipel p. 275) die Art ein- fach, ohne specielle Beweise dafür beizubringen, wieder für Celebes angeführt, und auch Salvadori (Prodromus Ornithol. papuas: Ann. Mus. Civ. Gen. IX. p. 203 sp. 60) hat wieder Celebes bei Angabe der Verbreitung der Art angegeben. — So steht die Frage immerhin noch einigermassen unentschieden da und die Schneider’schen Bälge . können sie nicht im positiven Sinne entscheiden. +16. Zotanus Glareola Gml.: 6 Exemplare. — Actitis Gla- reola (Gml.), Walden (l. c.) p. 96. sp. 160. — 17. Nyeticorax caledonicus (Gml.): 9 Exemplare. — Walden (l. c.) p. 100 sp. 176 u. p. 114. — Nyctiardea caled. Schneid. Cat. üb. Zoolog. Obj. Pp- 23. 18. Butorides javancca (Horsf.): 16 Exemplare. — Walden (l. c.) p. 100 sp. 177. — 19. Dendrocygna vagans Eyton: 11 Exemplare. — Walden (I. c.) p. 102 sp. 183. — Die sicher von Celebes stammende und wahrscheinlich vollständig in Nord-Celebes gesammelte zweite Sendung ent- hielt, die verdorbenen und zur Putz-Fabrication benutzten Exem- plare nicht mitgerechnet, über 3000 Bälge, die sich auf 115 Arten vertheilten. Ich gebe nach der mir von Herrn Schneider gütigst 154 Wilh. Blasius: zugestellten genauen Liste im Folgenden das Verzeichniss derselben und wende dabei auf Grund der Schneider’schen Namen die- jenige Nomenclatur mit Hinweis auf die Walden’sche Arbeit und in der Reihenfolge derselben an, welche ich augenblicklich für die richtige halte. Weit über die Hälfte der Arten habe ich noch selbst untersuchen können. In einigen zweifelhaften Fällen und wo dies überhaupt möglich ist, werde ich auf den Verbleib etwaiger Beweis-Exemplare Bezug nehmen. — Die Hinzufügung der Stück- zahl bei den einzelnen Arten erscheint mir deshalb nicht unzweck- mässig, weil sich daraus ein ungefähres Bild von der relativen Häufig- keit ergiebt. Dies ist auch der Grund, weshalb ich die Stückzahl der ersten Sendung schon in der obigen Liste hinzugefügt habe und bei den 42 auch der zweiten Sendung angehörenden Species der folgenden Liste in Klammern hinzufügen werde: 1. Tanygnathus Muelleri (Müll. u. Schleg) — Walden p. 31. sp. 2. — T. sumatranus, Schneid. Cat. p. 20. — 167 (+ 19) Exemplare. 2. Prioniturus platurus (Kuhl.) — Walden p. 32. sp. 3. — 32 (+ 6) Exemplare. 3. Prioniturus flavicans Cass. — Walden p. 32. sp. 4. — 19 Exemplare. 4. Loriculus stigmatus (Müll. u. Schleg.) — Walden . p. 32 sp. 5 — 41 (+ 9) Exemplare. 5. Loriculus ewilis Schleg. — Walden p. 32 sp. 7. — 3 Exemplare, 6. Trichoglossus ornatus (L.) — Walden p. 32. sp 8. — 148 (+ 26) Exemplare. 1. Trichoglossus Meyer‘ Wald. — Walden p. 32. sp. 9. — 11 Exemplare. 8. Lophospiza griseiceps (Schleg.) — Walden p. 33. sp. 12. — 21 Exemplare. 9. Teraspiza rhodogastra (Schleg.) — Walden p. 33. sp. 13 u. p. 109. — 5 Exemplare. 10. Spilospiza trinotata (Bp.) — Erythrospiza irınotata (Bp.), Walden p. 33. sp. 14. — 9 Exemplare. 11. Tachyspiza soloensis (Horsf.) — Walden p. 34. sp. 15 u. p. 110. — 17 Exemplare. 12. Spizaötus lanceolatus (Bp.) — Limnaötus lan- ceolatus Bp., Walden p. 34. sp. 17 u. p. 110, — 8 Exem- plare. Ueber neue und zweifelhafte Vögel von Celebes. 135 13. Cuncuma leucogaster (Gm.) — Walden p. 35. sp. 19. — 5 Exemplare. 14. Speilornis rufipeetus Gould. — Walden p: 35. Sp. 20. — 9 Exemplare. 15. Haldastur Girrenera (Vieill.) var. ambiguus Brügg. — Haliastur leucosternus Gould, Walden p. 35. p. 21.— 13 (+ 5) Exemplare. 16. Perneds celebensis Walden (App. p. 111.) — Pernis ptilorhyncha (Temm.), Walden p. 36. sp. 24. — 7 Exemplare. 17. Baza erythrothorax Sharpe — Baza magni- rostris G. R. Gray, Walden p. 36. sp. 25. — 2 Exemplare. 18. Circus assimiles Jard. u. Selby — Walden p. 37. sp. 28. — 7 Exemplare. 19.. Athene punciulata (Quoy u. Gaim.) — Walden p. 38. sp. 29. — 3 Exemplare. 20. Ephialies menadensis (Quoy u. Gaim.) —: Walden p. 40. sp. 32. — 1 Exemplar. 21. Strix Rosenbergi Schleg. — Walden p. 41. sp. 34. — 2 Exemplare. 22. Alophonerpes fulvus (Quoy u. Gaim.) — Mulleri- ‚picus fulvus, Walden p. 41. sp. 35. — 58 (+ 13) Exemplare. . 25. Yungipicus Temmincki (Malh.) — Walden p. 41. sp. 36 u. p. 111. — 5 Exemplare. 24. Merops philippinus L. — Walden p. 42. sp. 37. — 5 Exemplare. 25. Merops ornatus Lath. — Walden p. 42. sp. 38. — Cosmaörops ornatus, Schneid. Cat. p. 9. — 11 (4- 16) Exemplare. 26. Meropogon Forsteni (Temm.) — Walden p. 42. sp. 39 u. p. 111. — 1 Exemplar. 27. Coracias Temmincki (Vieill.) — Walden p. 43. sp. 40. — 58 (+ 21) Exemplare. 28. Eurystomus orientalis (L.) — p. 43. sp. 41. — 23 (+ 16) Exemplare. 29. Monachalcyon princeps (Forsten) — Walden p. 43. sp. 42. — 35 Exemplare. 80. Monachalcyon cyanocephala (Brüggem.) — von Brüggemann wieder unterschieden. — 11 Exemplare. 31. Sauropatis chloris (Bodd.) -—- Walden p. 44. sp. 43. — 51 (+ 27) Exemplaren. .136 Wilh. Blasius: 32. Callialeyon rufa (Wallace) — Walden p. 44. sp. 46. — 7 Exemplare. | 33. Cittura cyanotis (Temm.) — Walden p. 44. sp. 47. — 31 (+ 7) Exemplare. 34. Ceycopsis fallax (Schleg.) — Walden p-. 45. sp. 48 u. p. 112. — 3 Exemplare. 35. Pelargopsis melanorhyncha (Temm.) — Walden p. 45. sp. 49. — Hylcaon melanorhynchus, Schneid. Cat. p. 9. — 9 (+ 2) Exemplare. 36. Alcedo ispidioides Less. — Alcedo 3... Blyth., Walden p. 45. sp. 50; Schneid. Cat. p. 9. — 3 (+ 5) Exem- ‚plare. 37. Macropteryx Wallacei (Gould.) — Walden p. 45. sp. 52. — Dendrochelidon Wallacei, Schneid. Cat. p. 8. — 14 Exemplare. . 88. Lyncornis macropterus Bp. — Walden p. 47. sp. 56 u. p. 112. — 3 Exemplare. | 39. Caprimulgus macrurus Horsf. — Caprimulgus sp.?, Walden App. p. 115. sp. 2. — 9 (4 16) Exemplare. 40. Anorrhinus exaratus („Reinw.“, Temm.) — Bu- ceros exaratus, Walden p. 47. sp. 57. — 38 (+ 7) Exemplare. | 41. Ornorn hinus Cassidix (Temm.) — Walden p. 47. sp. 58. — 33 Exemplare. 42. Scythrops Novae-Hollandiae Lath. — Walden p. 51. sp. 59. — 8. praesagus, Schneid. Cat. p. 21. — 14 (45) Exemplare. 43. Rhamphococcyz calorkhynchus (Temm.)— Phoe- nicophaös calorkynchus (Temm.), Walden p. 52. sp. 60. — 293 (+ 26) Exemplare. 44. Eudynamis melanorhyncha S. Müll. — Walden p. 53. sp. 61 u. p. 112. — 135 (+ 4) Exemplare. 45. Cacomantis sepulcralis (S. Müll.) — Walden App. p. 116. sp. 5. — Cacomantis virescens, Schneid. Cat. p. 21. 43 Exemplare. 46. Hierococcyx crassirostris Walden — Walden App. p. 116. sp. 4 [oder z. Th. „Zierococeyz asturinus (Brüggem.)“?] — 4 Exemplare. 471. Pyrrhocentor celebensis(Quoy u. Gaim.) — Walden p. 55. sp. 68. — P. bicolor, Schneid. Cat. p. 21. — 82 Exem- plare. Ueber neue und zweifelhafte Vögel von Celebes. 137 48, Centrococcyxz javanensis (Dumont.) — Walden p. 60. sp. 65 u. p. 112. — Centropus javanenseis, Schneid. Cat. p. 21. — ©. moluccensis part. Schneider M. 8. — 19 Exem- plare. 49. Broderipus celebensis Walden (App. p. 112.) — B. coronatus (Swains.), Walden p. 60. sp. 66. — Oriolus celebensis, Schneid. Cat. p. 13. — 51 (+ 9) Exemplare. 50. Brachypteryx celebensis (Strickl.) — Tricho- stoma celebense Stickl., Walden p. 62. sp. 68 u. p. 113; Schneid. Cat. p. 14. — 9 Exemplare. 5l. Erythropitta celebensis (Forsten.) — Walden p. 62. sp. 70. — 13 (4- 5) Exemplare. 52. Oyornis Banyumas (Horsf.) — Walden App. p. 117. sp. 8. — 13 Exemplare. 53. HAypothymis pwella (Wallace) — Walden p. 66. sp. 80. — Myiagra puella, Schneid. Cat. p. 14. — 16 Exemplare. 54. Ayloterpe sulfuriventra Walden — Walden App. p- 117. sp. 9. — 9 Exemplare. 55. Artamus monachus Temm. — Walden p. 67. sp. 82. u. p. 113 — 14 (+ 5) Exemplare. 56. Artamus leucogaster (Valenc) — A. leuco- rhynchus (L.), Walden p. 67. sp. 83. — 4A. celebenses, Schneid. Cat. p. 13. — 31 (+ 5) Exemplare. 57. Graucalus leucopygius Bp. — Walden p. 68. sp. 85. — 38 Exemplare. 58. Artamides Temmincki 8, Müll. — Graucalus Temmincki, Walden p. 68. sp. 86 u. p. 113. — 14 Exemplare. 59. Edoliisoma morio (S. Müll.) — Volvocevora morio (S. Müll.), Walden p. 69. sp. 87. — 23 Exemplare. 60. Lalage leucopygialis G. R. Gray, Walden — Walden p- 69. sp. 88. — 22 Exemplare. 61. Artamides bicolor (Temm.) — Walden p. 70. sp. 89. — 5 Exemplare. 62. Dierurus leucops Wallace — Walden p. 70. sp. 90. — 26 (+ 8) Exemplare. 63. Anthreptes celebensis Shelley — A. malaccensis (Scopoli), Walden p. 70. sp. 92. — A. lepidus, Schneid. Cat. p. 10. — 27 (+ 22) Exemplare. 64. Cyrtostomus frenatus (8.Müll.) — Arachnechthra frenata (S. Müll.), Walden p. 71. sp. 94. — 21 (4- 9) Exemplare. 138 Wilh. Blasius: 65. Neetarophila Grayi (Wallace) — Walden p. 71. sp. 9. — Hermotimia Grayi, Schneid. Cat. p. 10. — 19 Exemplare. 66. Aethopyga flavostriata (Wallace) — Walden p. 71. sp. 96. — 9 Exemplare. 67. Dicaeum celebicum S. Müller — Walden p. 72. sp. 97. — 11 Exemplare. 68. Prionochilus aureolimbatus Wallace — Walden p. 72. sp. 98. — 16 Exemplare. 69. Zosterops atrifrons Wallace — Walden p. 72. sp. 100. — 5 Exemplare. 70. Munia molucca (L.) — Walden p. 73. sp. 103. — 7 Exemplare. 71. Munia brunneiceps Walden — Walden p. 75. sp. 104. — Munia Jagori Cab., Schneid. Cat. p. 18. = 13 Exemplare. 72. Corvus Enca (Horsf.) — Walden p. 74. sp. 105 u. p. 112. — 31 (+ 5) Exemplare. 13. Streptocitta torguata (Temm.) — Walden p. 76. sp. 108. — 9. aldicollis, Schneid. M. S. 1874. — 116 (+ 22) Exemplare. 74. Bastileornis celebensis Temm. — Walden p. 77. sp. 109. — 29 (+ 7) Exemplare. 75. Enodes erythrophrys (Temm.) — Waldenp. 78.sp.112, — 13 Exemplare. 76. Calornis neglecta Walden — Walden p. 79. sp. 115 u. p. 113. — 21 Exemplare. 77. Seissirostrum dubium (Latham) — LTE: p- 31. sp. 114. — 83 (4 4) Exemplare. 78. Osmotreron vernans (L.) — Walden p. 81, sp. 115 U. p. 113. — 5 Exemplare. | 179. Osmotreron griseicauda (G. R. Gray) — Walden p. 82. sp. 116. — Treron griseicauda, Schneid. Cat. p. 21. — 42 Exemplare. | 80. Lamprotreron formosa (G.R. Gray) — Walden p. 82. sp. 117. — 16 Exemplare. | 81. Joireron melanospila Salvad. — Jotreron me- lanocephala (Forster), Walden p. 83. sp. 118. — Prilinopus celebensis, Schueid. Cat. p. 21. — 56 (+ 5) Exemplare. 32. Leucotreron gularis (Quoy u. Gaim.) — Walden p. 83. sp. 119. — Trerolaema gularis, Schneid. Cat. p. 2. — 16 Exemplare. Ueber neue und zweifelhafte Vögel von Celebes. 139 8. Carpophaga Paulina Temm. — Walden p. 83. sp. 120. — 31 (+ 16) Exemplare. 84. Myristicivora luctuosa (Reinw.) — Walden p. 84. sp. 122.— M. bicolor, Schneid. Cat. p. 22. — 23 (+9) Exemplare. 85. Zanoenas radiata (Quoy et Gaim.) — Walden p. 84. sp. 123. — 7 Exemplare. 86. Hemiphaga Forsteni (Temm.) — Walden p. 84. sp. 124. — 11 Exemplare. 87. Macropygia albicapilla Temm. Bp. — Walden p. 85. sp. 125. — 65 Exemplare. 88. Turacoena menadensis (Quoy et Gaim.) -—- Walden p- 85. sp. 127. — 41 Exemplare. | 89. Spilopelia tigrina-(Temm.) — Turtur tigrina (Temm.), Walden p. 85 sp. 128; Schneid. Cat. p. 22. — 29 (+ 3) Exemplare. 90. Chalcophaps Wallacei Brüggemann — Bades. phaps Stephani Jaeq. u. Puch., Walden p. 85. sp. 130 u. p. 114. — 5 Exemplare. 91. Excalfactoria minima Gould S-Waldenp: 87. sp.135. — 26 Exemplare. 92. Megacephalon Maleo Temm. Bp. — Walden 37. sp. 138. — 16 (+ 7) Exemplare. +9. COharadrius fulvus Gmel. — Walden p. 88. sp. 139. -— 43 (+ 13) Exemplare. 94. Himantopus leucocephalus Gould. — Walden p. 91. sp. 145. — 16 Exemplare. 95. Porphyrio indicus Horst. — Walden p. 92. sp. 146. — P. palliatus, Schneid. Cat. p. 24. — 20 Exemplare. 96. Hydralector gallinaceus (Temm.) — Walden p. 92. sp. 147. — 21 (+ 14) Exemplare. 97. Gallinula frontata Wallace — Walden p. 93. sp. 148. — 41 Exemplare. 98. Amaurornis leucomelaena (S. Müll.) — Erythra phoenicura, Walden p. 94. sp. 150. — 28 (-H 13) Exemplare. 99. Otygometra cinerea (Vieill.) — Walden p. 94. sp. 151. — 58 (+ 7) Exemplare. 100. Hypotaenidia celebensis (Quoy etGaim.) —- Walden p. 9. sp. 152. — 24 (+ 5) Exemplare. 101. Hypotaenidia philippensis (L.) — Walden p. 9. sp. 154. — 33 (+ 9) Exemplare. 140 Wilh. Blasius: 102. Rallina Minahassa Wallace —Walden p. 95. sp. 155. | — 5 Exemplare. 103. Rallina isabellina (Temm.) — Walden p. 96. sp. 156. .— ?Gallinula olivacea, Schneid. M. 8. 1874, fide Brüggem. ' — 8 Exemplare. 104. Fulica lugubris Temm. (vorher noch nicht von Ce- | lebes bekannt) — 1 Exemplar. 105. Ardea purpurea L. — (schon von Meyer und Anderen constatirt) — 3 (+ 7) Exemplare. 106. Buduleus Coromandus (Bodd.) — (schon von Meyer ' und Anderen constatirt) — 26 Exemplare. 107. Ardetta sinensis (Gmel.) — Walden p. 99. sp. 173. — Ardeola sinensis, Schneid. Cat. p. 23. — 9 Exemplare. 108. Melanopelargus Episcopus (Bodd.) — Walden | p. 101. sp. 178. — 4 Exemplare. 109. Faloinellus igneus (8. G. Gmel.) — Walden p. 101. ' sp. 179. — F. peregrinus, Schneid. Cat. p. 23. — 1(+- 2 Exemplare. 110. Querguedula Gircia (L.) — Walden p. 102. sp. 180. — 4 Exemplare. 111. Dendrocygna guitata (Forsten) — Walden p. 102. sp. 182. — 16 Exemplare. \ 112. Sterna media Horsf. — Pelecanopus medius | (Horsf.), Walden p. 104. sp. 188. — Sterna Bernsteini, Schneid. Cat. p. 24. — 5 Exemplare. 113. Podiceps tricolor G.R. Gray — Podiceps minor | (Gmel.), Walden p. 105. sp. 190. — 33 Exemplare. 114. Dysporus Sula (L.) — Walden p. 106. sp. 191. — 3 Exemplare. 115. Plotus melanogaster (Forster) — Walden p. 106. sp. 193. — ıi9 Exemplare. Zu dieser Liste ist zu bemerken, dass von den unter den Num- mern 8, 11, 16, 17, 18, 19, 20, 23, 38, 50, 52, 53, 54, 58,59, 89, 102 und 104 aufgeführten Arten nach freundlicher Angabe des Herrn Schneider Exemplare dem Berliner Museum einverleibt worden sind, so dass dort im Zweifelsfalle eine Nachprüfung statt- finden kann, was mir um so wichtiger zu sein scheint, als ich selbst gerade von den meisten dieser Species keine Exemplare mehr sehen konnte. Besonders wünschenswerth würde eine nochmalige genaue Vergleichung von Baza erythrothorar, Ephialtes menadensis, Rallina Ueber neue und zweifelhafte Vögel von Celebes. 141 Minahassa und hauptsächlich Fulica lugubris sein. Die letztere Species ist nach Ausweis des obigen Verzeichnisses die einzige Art, um welche die Fauna von Celebes nach Schneider’s Listen definitiv bereichert werden müsste, wenn, wie dies nach einer gütigen An- gabe des Herrn Professor Cabanis der Fall zu sein scheint, sich die Schneider’sche Bestimmung an dem im Berliner Museum befindlichen, einzigen Exemplare bestätigt. Der genannte Gelehrte schreibt mir nämlich auf meine bezügliche Anfrage: „Die von Schneider eingesendete „Fulica lugubrrs“ halte ich für einen Celebes-Balg und sogar für ein von einem bestimmten Malayen präparirtes Stück. Letzterer hatte die Gewohnheit, an dem Stäb- chen, welches aus dem Balge hervorragt, einen Kerb zu machen, wenn das Jndividuum ein & war. Ein solcher Kerb ist hier vor- handen.“ Auf das Vorkommen von Fulica lugudris würde sich eben auch die früher erwähnte Brüggemann’sche Angabe redueiren, da Gallinula olivacea in der obigen Liste sich nicht verzeichnet findet und andere Ausweise als die Schneider’schen Listen da- rüber nieht existiren. — Die Wissenschaft darf gewiss Herrn Schneider für diese Aufklärungen über den Thatbestand sehr dankbar sein. Ebenso dürften auch manche Museen, die noch keine Gelegenheit genommen hatten, die durch Herrn Schneider aus Celebes erhaltenen Vögel einer Nachprüfung zu unterziehen, aus den obigen Darlegungen Veranlassung nehmen, dies zu thun und die Namen- und Heimaths-Bezeichnungen in jenen einzelnen Fällen zu corrigiren, II. Eine weitere Aufklärung über die Vogelfauna von Celebes suchte ich durch Nachuntersuchung des in dem Museum zu Lübeck aufbewahrten und von Herrn Dr. Lenz bearbeiteten Materials zu erreichen, wobei mir der genannte Vorstand des dortigen Städti- schen Naturhistorischen Museums durch Uebersendung der beiden zweifelhaft gebliebenen Arten aus den Gattungen Oarpophaga und , Rhipidura auf das Freundlichste zu Hülfe kam. Schon das Studium ' der genauen von Herrn Dr. Lenz (J. f. Orn. 1877. pag. 359—382) gegebenen Beschreibungen liess mich vermuthen, dass die Carpo- ' phaga-Art mit Carpophaga poecilorrhoa Brüggemann zu identificiren sein würde und die Rhipidura-Art, in gewisser Beziehung mit | | obiensis verwandt, zu der Gruppe cinerea und buruensis gehöre. — Die genaue Vergleichung der Exemplare, die ich, bei einer be- suchsweisen Anwesenheit des Herrn Dr. Lenz in Braunschweig, | gemeinschaftlich mit dem genannten Forscher beginnen konnte, 142 | Wilh. Blasius: bestätigte vollkommen meine Vermuthungen, wie ich im Folgender darlegen will: 1. Die Taube stimmt mit Ausnahme kleiner indiriäuen Ab- weichungen ganz genau mit der durch v.. Pelzeln 1876 gegebenen Diagnose von poeeilorrhoa, etwas weniger mit Brüggemann’s ausführlicher Beschreibung der Art überein. An der Identität ist aber nicht zu zweifeln. Die Art würde mit folgender Synonymie zu versehen sein: Gymnophaps poecilorrhoa (Brüggemann). Carpophaga poeclorrhoa, Brüggemann: Beiträge zur Ornitho- logie von Celebes: Abh. d. Naturw. Vereins Bremen V. 1876. p- 84. Gymnophaps poecilorrhoa, v. Pelzeln: Ueber eine von Herrn v. Drasche ... gemachte Sendung von Vogelbälgen; Verh. k. k. zoolog. bot. Ges. Wien. XXVI. 1876. p. 720. Taf. XIH. — Gould, B. N. Guinea P. XI. 1880. Carpophaga (Ducula) sp., Lenz: Mittheilungen über malayische Vögel: Cab. J. f. Orn. 1877. p. 378. Die Gattung G@ymnophaps ist von Salvadori 1874 auf Grund der eigenthümlichen gewölbten Decke der Nasenlöcher und der nackten Haut der Kopfseiten (rings um die Augen und von hier aus in der Zügelgegend breit bis zum Mundwinkel vortretend) aufgestellt und zwar unter gleichzeitiger Beschreibung der ersten bekannten Art dieser Gattung von Andai (Neu-Guinea): Gymno- phaps Albertisi (Salvadori: Altre Nuove Specie di Uccelli della Nuova Guinea: Ann. Mus. Civ. Gen. VI (! nicht VII, wie Pelzeln citirt) p. 84). Das vorliegende Exemplar zeigt deutlich die erwähnten Gattungscharaktere, so dass Pelzeln’s Zutheilung zu dieser Gattung gewiss gerechtfertigt erscheint. Die in Rede stehende, die andere an Grösse übertreffende Art von. Celebes ist, soviel die mir zugängliche Literatur ausgewiesen hat, bis jetzt nur in 3 Exemplaren bekannt; es existiren davon: 1) ein Männchen im Museum zu Darmstadt, von Brügge- mann (l. c.) beschrieben, 2) ein Exemplar im Museum zu Wien, von v. Pelzeln (l. c.) beschrieben, 3) das vorliegende Exemplar im Museum zu Lübeck, von Lenz (l. c.) beschrieben. | Bei der grossen Seltenheit der Art dürfte es sich ver- lohnen, noch einige weitere Bemerkungen über das letztere Indivi- I a P Ueber neue und zweifelhafte Vögel von Celebes. 143 _duum anzureihen. Dasselbe ist bezeichnet: „Nord-Celebes, Mina- hassa, von Bültzingslöwen“, und ist 1875 dem Museum zu Lübeck geschenkt. Der Beschreibung von Lenz möchte ich noch hinzu- fügen, dass, von dem grauen Kopf und Nacken abgesehen, die ganze Oberseite dunkelbraun gefärbt ist mit grünlichem Scheine, der be- sonders am Rücken einen metallischen Glanz annimmt. Der röth- liche Schein im Grau ist vorzugsweise an den Ohrfedern, an der Brust und in der Mitte des Bauches zn bemerken. Die Brustseiten sind weisslich grau gefärbt und bilden weissliche Streifen, die kragen- artig vortreten und die dunkelgraue Oberbrust von dem röthlich überflogenen Bauche abgrenzen. Der schmale Endsaum der Mittel- schwingen ist schmutzig weiss, z. Th. ockerfarbig. Die oberen Flügeldecken besitzen hellbraune schmale Ränder. Der. helle End- saum an den Schwanzfedern ist weisslich oder schmutzig weiss, an den äusseren Schwanzfedern 5—6 mm., an den inneren 5—4 mm. breit. Der Schwanz hat auf der linken Seite die Federzahl noch vollständig und zwar 7, so dass, obgleich auf der rechten Seite nur noch 5 vollständig ausgebildete und eine halbausgewachsene Feder sich finden, die Gesammtzahl auf 14 angegeben werden muss, wie schon Brüggemann festgestellt hat. Der Schwanz ist abgerundet, die äussersten Schwanzfedern etwa 3 cm. kürzer als die mittleren, die zwischenstehenden, besonders die 3 äussersten jederseits stufig. Die unteren Schwanzdeckfedern haben den von Pelzeln hervorge- hobenen centralen lang dreiseitigen dunkelbraunen Fleck mit etwa 7 mm. breiten hellen ockerfarbigen Rändern umsäumt. Die 4. oder 5. Schwungfeder ist am längsten, links die 5., rechts die 4., beide übrigens fast gleichlang; 3. Schwungfeder ist gleich der 6., die 2. etwas länger als die 7., die 1. von der Länge der Mittelschwingen, oder etwas länger, 3,5 em. kürzer als die 2., die nur 1,7 cm. von der Flügelspitze entfernt bleibt. Alles dies ist an dem wohlerhaltenen rechten Flügel zu constatiren, an welchem sich die relativen Grössenverhältnisse der Schwungfedern etwas anders gestalten, als sie von Brüggemann bei dem Darmstädter Exem- plare angegeben sind. Die 2. bis 7. Schwungfeder ist auf der Aussen- fahne ausgerandet. — Von der Diagnose, welche von Pelzeln giebt, weicht das Lübecker Exemplar hauptsächlich durch die weiss- lich graue Färbung von Stirn, Kinn und Kehle ab, während im Uebrigen die Beschreibung fast bis in’s Kleinste mit unserem Exemplare übereinstimmt. — Lenz hatte die Farbe der Füsse als roth angegeben; im jetzigen Zustande ist dieselbe aber höchstens LE er 144 Wilh. Blasius: als röthlich-gelb zu bezeichnen. Brüggemann gab grauröthlich, von Pelzeln gelblich an. Die Schnabelspitze ist bei dem Lübecker Exemplare, wie auch Lenz schon angegeben, weiss. Brügge- mann nennt sie gelblich, Pelzeln blass. — Die Ausmaasse des Lübecker Individuums sind die folgenden (kleine Abweichungen von Lenz’ Maassen, besonders beim Schwanz, erklären sich durch die verschiedene Methode der Messung, wie sich bei der gemein- sam vorgenommenen Ausmessung ergab): Long tot: 43,5 em., Ala: 23,0 cm., Cauda: 21,3 cm., Rostr. a fronte = Culmen: 1,85 cm., Rietus: 2,7 em., Tarsus: 2,9 em., Dig. med. et Unguis: 4,7 cm., Unguis dig. med.: 1,6 cm., Unguis dig. post.: 1,5 cm. 2. Die fragliche Rhipidura-Art habe ich genau mit den aus- führlichen Beschreibungen Sharpe’s im „Catalogue of the Birds in - the British Museum“ (Vol. IV. (1879) p. 303-342) und mit Salva- dori’s Beschreibungen in der „Ornitologiad. Papuasia“ (Vol. I1(1881) p. 55—73) verglichen und bin dabei zur Ueberzeugung gelangt, dass Lenz’ Vermuthung, dass vielleicht eine. neue Art vorliegt, richtig ist. Schon Lenz hatte festgestellt, dass es sich um eine Art handelt, die kordensis Meyer nahe steht. Dies ist eine Vertreterin der von Salvadori in dem (p.53 £.) gegebenen Clavis mit „Cauda elongata, parum gradata, rostro robusto“ charakterisirten Gruppe Il. a, zu welcher Salvadori: obiensis, vidua, kor- densis, setosa, assimilis, cinerea und buruens«s rechnet. Sharpe stellt ganz ebenso dieselben Arten in einer Gruppe n“ (auf p. 306) zusammen und giebt noch weitere Charaktere an, nämlich: ‚Outer tail-feathers with rufous-brown or blackish shafts, not white for their whole length; a white shaft, when present, only conterminous with the white tips to the outher fea-. thers. — Upper tail-covertsbrown or grey, or black, never ru- fous, and agreeing generally with the rest ofthe back. — Undertail-coverts white, or ochraceous, or cinnamon, never entirely dusky or black,sometimeswhitewithblackish bases. — Thorax white separatedfrom theabdomen byabroad pectoral collar of slaty grey or ashy brown, generally with white streaks or spots. — Da die gesperrt gedruckten Charaktere bei dem vorliegenden Exemplare vollständig stimmen, so kann daran, dass dasselbe zu dieser Gruppe gehört, kein Zweifel bestehen. — Salvadori bildet weiter in dieser Gruppe für die Arten ohne weisse Schwanzspitze („cauda non albo-terminata“) Ueber neue und zweifelhafte Vögel von Celebes. 145 eine besondere Unter-Gruppe, die Sharpe gleichfalls aufstellt und zugleich durch die Worte charakterisirt: „Inner secondaries not edged with white; breast guttate with distinct oval spots of white“. Auch diese Charaktere stimmen genau mit unserem Exemplare, und so gelangt dasselbe zu einer natür- lichen Stellung neben cinerew Wallace von Ceram und duruensis Wallace von Buru, zwischen welchen die neue Art von Celebes in der Färbung die Mitte einzunehmen scheint, während sie an Grösse, besonders der Flügel, die anderer ein Wenig übertrifft, wie fol- gende Tabelle zeigt, in welcher die Maasse der beiden anderen Arten Salvadori’s Werke entnommen sind: buruensis nov. Sp cinerea Rhipidura DR p (Buru) (Celebes) (Ceram) Bauch und untere tief ocker- | rein weiss. | weise. Schwanzfedern: farbig oder rothbraun. Aeusserste mit weissem | mit weissem | wie die übri- Schwanzfeder jederseits: |Rand an der Rand an der | gen einfarbig Aussenfahne. | Aussenfahne. | graubraun. Totallänge: . 18,5. cm. 18,5 cm. 17,0 cm. Flügellänge: 8:9. cm, 9,3 cm. 85 cm. Schwanzlänge: 8,6 cm. 9,0 cm. 8,0 cm. Mit Rücksicht darauf, dass der verdiente Leiter des Städtischen Naturhistorischen Museums in Lübeck, Herr Dr. Lenz, die vor- liegende neue Art bereits 1877 kritisch “festgestellt und sich nur gescheut hatte, dieselbe mit einem Namen zu versehen, schlage ich mit gütiger Erlaubniss des genannten Forschers vor, der neuen Art den Namen desselben zu geben, und beschreibe dieselbe in folgender Weise: Rhipidura Lenzi nov. sp. — Rhipidura sp. Lenz: J. f. Orn.1877.:p. 373. Rhipidura einereo-nigra, capite obscuriore; gula, striga supra- oculari conspieua lata, abdomine et subcaudalibus albis; pectore einereo-plumbeo, maculis plumarum ovalıbus albis mediis notato; alis fuseis, secundariis ad pogonium internum vix conspicue pallide Cab. Journ. £. Omith, XXXI. Jahrg. No. 162. April 1883. 10 146 { Wilh. Blasius: marginatis; subalaribus einereis, albo- -marginatis; caudä elongata, parum gradata, fusca, non albo- terminata; reetrieis extimae re externo albo; rostro robusto, nigro; Dede fuscis. Long. tot. 18,5 em.; Ala 9,3 cm.; Cauda 9 em.; Ealmmen #5 em.; Tarsus 1,6 em. Habe: Celebes septentrionalis (von Bültzingslöwen 1875). Typus: Museum Lubecense. Es kann weiter hinzugefügt werden, dass bei dem einzigen, an den Füssen arg defecten Exemplare des Lübecker Museums die äussersten Schwanzfedern hinter den mittleren etwa um 1 cm. an Länge zurückbleiben. Die Flügelspitze wird durch die 4. und 5. Schwungfeder, die gleich lang sind, gebildet. Die 3. Schwungfeder bleibt 0,4 cm. von der Flügelspitze entfernt, die 2. 1,8 cm., die 1. 4 cm. Die 6. Schwinge steht, was die Länge anbetrifit, zwischen der 3. und 4. in der Mitte; die 7. und die folgenden Schwingen werden allmählich in ziemlich gleichen Abständen kürzer. Die Zahl der Schwanzfedern ist 12. Das Vorkommen einer Rhipidura-Art auf Celebes war von vorn- herein sehr überraschend, weshalb Lenz trotz der genauen Angaben von Bültzingslöwen’s fast einen Zweifel an der Richtigkeit der Heimathsbezeichnung in sich aufkommen liess. — Dadurch dass sich das Exemplar als eine neue Art‘ herausgestellt hat, dürfte übrigens die Richtigkeit der Heimathsbezeichnung an Wahrschein- lichkeit gewinnen, da ja viele Inseln des Molukken-Archipels ihre besonderen Khipidura-Arten beherbergen und die Selbstständigkeit der Art auch die Isolirung auf einer besonderen Insel vermuthen lässt. — Ich will übrigens nicht unterlassen, zu erwähnen, dass sich mir auch der Gedanke aufgedrängt hat, dass möglicherweise das vorliegende Exemplar ein durch die weisse Färbung des Bauches abweichendes altes Individuum von duruensis ist, das sich wegen des Alters auch durch besondere Grösse auszeichnen kann. Solange aber die von Wallace aufgestellte und von Salvadori und Sharpe in gleicher Weise ausgeführte Beschreibung von duruen- sis hauptsächlich die rothe Färbung von Bauch und unteren Schwanz- decken betont („abdomine et subcaudalibus rufis‘“), ist an eine syste- matische Vereinigung des vorliegenden an dem Bauche rein weissen Exemplares mit jener Art nicht zu denken. Vielleicht ergiebt sich bei einer Vergrösserung des zur Untersuchung zu ziehenden Ver- gleichsmaterials, dass nicht nur duruensis und Zenzi, sondern auch cinerea verschiedene Entwickelungsstufen einer und derselben Art Ueber neue und zweifelhafte Vögel von Celebes. 147 sind. Bei den besser bekannten europäischen und amerikanischen Vogelarten findet man doch öfters an einer und derselben Art "nahezu ähnliche Färbungsverschiedenheiten. III. Auch Herr Hofrath Dr. A. B. Meyer, Director des König- lichen Zoologischen Museums in Dresden, hatte die grosse Freund- lichkeit, mir über die von ihm nur dem Namen nach erwähnten neuen Arten von Celebes ausführliche Mittheilungen zu machen, die einige Fragen vollständig, andere einigermaassen zu klären im Stande sind. Was zunächst die allein in den „Field Notes“ (Ibis 1879) als Bereicherungen der Fauna erwähnten 3 Species anbetrifli, so schreibt mir Herr Dr. Meyer, dass er über die fragliche Dis- semurus-Art bis jetzt nichts weiter habe in Erfahrung bringen können, dass er ferner, ohne den Balg allerdings selbst gesehen zu - haben, nach eingehenden Gesprächen mit Musschenbroek über diesen Fall, gar nicht daran zweifeln könne, dass dieser wirklich Entomobig pileata von Celebes erhalten habe und dass er endlich in der That ausser ZLalage leucopygialis noch eine davon verschie- dene zweite verwandte Art von Celebes erhalten und noch jetzt in dem Dresdener Museum vor sich habe: ‚Ich erhielt von Nord- und Süd-Celebes Z. Zeucopygiales Walden, vom Süden der Insel allein die andere Form; von ersterer liegen 13, von letzterer 3 Exem- plare vor mir. Ich schrieb schon im Ibis (1879 p. 130): „„the white superciliary stripe is nearly absent.““ Ich hätte noch hin- zufügen sollen, dass die Nasenfedern kaum eine Spur von Weiss haben und dass das Weiss des Schwanzes nicht so ausgedehnt ist wie bei zZerat und a. m. Zu Z. leucopygialis können die 3 Exem- plare nicht gestellt werden wegen des grauen Bürzels und wegen des Fehlens des Weiss am Kopfe, zu ZL. terat nicht wegen des Fehlens des Weiss am Kopfe und wegen der geringeren Ausbreitung des Weiss am Schwanze. Ich werde diese Exemplare daher bald als neue Art beschreiben, da ich bei genauerer Vergleichung auch noch andere Unterschiede aufgefunden habe.“ Damit scheint das Vorkommen einer zweiten, der Art nach noch genauer festzu- stellenden mit Zalage leucopygialis verwandten Species aus der Familie der Campephagidae auf Celebes vollständig sicher, einer Art, welche Meyer in den „Field Notes“ (l. c.) als „Zalage domi- _niea (Müller)“ aufgeführt hat und welche, wenn des genannten Autors Identifieirung richtig ist, ausser bei Makassar und Batubassi auf Celebes auch auf der Insel Cebu (Philippinen) vorkommen würde. E 10* 148 Wilh. Blasius: In Meyer’s erster Mittheilung über Celebes-Vögel (J. f. Orn. 1873 p. 404) waren Lanius magnirostris Less, Totanus pulveru- Zentus Müll. und Zimnocorax flavirostris (Sw.) als Celebes-Vögel an- geführt, die bisher noch von keiner anderen Seite für Celebes an- gegeben sind, ferner Tringa acuminata Horsf. und Eudromias Geof- royi Wagl., deren Vorkommen auf Celebes später nur von Rosen- berg in seinen etwas zweifelhaften Listen bestätigt hat, und end- lich Reinwardtoena Beinwardti (Temm.), deren Vorkommen aufCelebes, wenn man die Angaben Temminck’s, Bonaparte’s, Finsch’s und Gray’s durch Wallace’s und Walden’s Bemerkungen und Zweifel widerlegt ansieht, später von Neuem allein sich aufMeyer’s Liste stützt, der offenbar auch Salvadori und von Rosenberg einfach gefolgt sind. — Ueber diese 6 zweifelhaften Arten hat nun Herr Dr. A. B. Meyer mir folgende werthvolle Auskunft gegeben, der ich, wo ich dazu im Stande bin, die von mir auf Wunsch des genannten Gelehrten erbetenen Bemerkungen des Herrn Professor Cabanis, für welche ich den verbindlichsten Dank sage, gleich hinzufüge: 1. Lanius magnirostris Less. „Das Dresdener Museum besitzt ein Exemplar (5 juv.) von Menado (C. 245). Ich bestimmte es (1872 in Berlin) als „„Z. Schwaneri?““, aber Professor Cabanis änderte die jetzt noch daran befindliche Etikette in „Z. magnirostris juv.“ um. Da magnı- rostris von Walden auch aus Java nachgewiesen ist, so liegt kein Grund vor, an dem Vorkommen auf Celebes zu zweifeln. Dass nur ein Exemplar bis jetzt bekannt ist, spricht nicht dagegen; wie lange war z. B. Meropogon Forsteni in nur einem Exemplare bekannt! Dass der Balg anderswoher in meine Sammluug gekommen sein sollte, ist auszuschliessen, denn ich hatte nur Vögel von Oelebes und diese tragen alle ihren besonderen Charakter durch die (schlechte) Präparation. Wenn man erst ein ausgefärbtes Exem- plar von Celebes hat, wird sich herausstellen, ob Celebes etwa eine Art für sich beherbergt; bei dem Jugendgefieder ist das nicht zu be- stimmen. Mit einem jungen Exemplare von L. Schwaneri von Ban- jermassing verglichen, gleicht es diesem im Allgemeinen wohl, allein es sind doch eine Reihe von Differenzen namhaft zu machen. Also L. magnirostris oder wenigstens eine Lanius-Art ist sicher auf. Celebes zu Hause. Bei der Verbreitung der Gattung wäre das Gegentheil eher zu verwundern.‘“ — Ich kann hinzufügen, dass diese Angaben auf meine Anfrage von Herrn Professor Cabanis ep, A ee . BR. Ben > J Ueber neue und zweifelhafte Vögel von Celebes. 149 vollständig bestätigt worden sind. Derselbe. schreibt mir gütigst, dass er sich ganz genau entsinne, einen unreifen Vogel, welcher zur Gruppe Otomela (s. Schalow, Monogr. im J. f. Orn. 1875 p. 129) gehört habe, unter den Vögeln. von Celebes gesehen zu haben: ent- weder Lanius magnirostris oder superciliosus oder eine verwandte Art, die sich wegen des Jugendkleides noch nicht mit Sicherheit feststellen liess. — Es ist danach zweifellos, dass eine ZLanius-Art _ der Fauna von Celebes angehört; und es dürfte nach dem Gesag- ten durchaus gerechtfertigt sein, die Art vorläufig mit dem Namen L. magnirostris zu führen, zumal es mir kürzlich möglich war, diese Art nach Grabowsky’s Sammlungen auch als Bürger von Borneo zu constatiren (Blasius, Vögel von Borneo, Verh. d. k. k. zool. bot. Ges. Wien. 1883). 2. Totanus pulverulentus Müll. —= incanus (Gm.) „Das Dresdener Museum besitzt 5 Exemplare von Menado (©. 1949/51 und 1959/60). Ich habe die Bestimmung nochmals revi- dirt; es ist kein Zweifel. Da die Art auf den Philippinen, Sangir-Ins., Borneo, Halmahera etc. vorkommt, so kann es nicht wundern, sie auch auf Celebes zu finden.“ Auch Herr Professor Cabanis schreibt mir gütigst, dass das Berliner Museum ebenfalls 2 Exemplare, ge- sammelt von Dr. A. B. Meyer zu Menade im März 1871, be- sitzt, so dass also an dem Vorkommen gar kein Zweifel bestehen kann. 3. Limnocorax flavirostris (Sw.). „Die Bestimmung des einen von mir gesammelten Balges ist 1872 nach Exemplaren des Berliner Museums von Professor Cabanis _ gemacht. Derselbe meinte damals, Zimnocorax sei zufällig unter meine Vögel gekommen, allein das ist ganz ausgeschlossen; denn der Vogel war von mir aus Celebes mitgebracht. Auch bei Mero- pogon Forsteni hat man vermuthet, es sei ein afrikanischer Vogel, der zufällig in die Vögel von Celebes gekommen sei. — Sie können sich denken, dass wir damals viel über das Exemplar geredet haben. Wir haben es auch auf seine Präparationsweise untersucht und es ergab sich eben, soviel ich mich erinnere, dass es so wie manche meiner _ anderen Vögel war. Ein Zweifel an seiner Herkunft von Celebes kann daher bei mir nicht aufkommen. Die Zukunft wird es auch für Andere zu entscheiden haben.“ Auf Wunsch des Herrn Dr. A. B. Meyer erbat ich mir auch hierüber die Meinung des Herrn Professor Cabanis, der freundlichst seine in Bezug auf die Bestimmung gleiche, aber in Bezug auf die Herkunft entgegengesetzte Meinung 150 Wilh. Blasius: etwa in folgende Worte- kleidete: „Die Orzygometra flavirostris besitzen wir im Berliner Museum. Der Balg stammt jedenfalls nicht von Celebes; er zeigt ganz abweichende Präparation und ist von. mir für’s Museum acquirirt, um als’ Belag zu dienen, dass er nicht von Celebes stammen könne.“ Hiernach widersprechen sich die Ansichten zweier Autoritäten über die Heimath. Bis neue Funde vollständige Gewissheit bringen, wird man immerhin Zim- nocorax flaverostris nur mit einigem Zweifel als Bürger von Celebes ‚anführen dürfen, was um so mehr zu bedauern ist, als dadurch die an das Vorkommen geknüpften thiergeographischen Schlussfolge- rungen nun auch sehr unsicher geworden sind (s. 0. p. 118). 4. Tringa acuminata Horst. . „2 Exemplare (2) von Limbotto bei Gorontalo auf Celebes sind im Dresdener Museum (C. 1940). Ich habe die Bestimmung noch- mals controlirt, und es ist kein Zweifel. Da die Art auf den Phi- lippinen und Java vorkommt, so ist das Vorkommen auf Celebes nicht zu verwundern.“ — Im Berliner Museum befinden sich nach freundlicher Auskunft des Herrn Professor Cabanis keine Exem- plare dieser Art aus Celebes. 5. Eudromias Geoffroyi Wagl. „Ein Exemplar, Winterkleid, im Juni bei Tondano erlest, ist im Dresdener Museum (C. 1954). Ich habe die Bestimmung noch- mals controlirt, und es ist kein Zweifel. Da die Art auf Java, Borneo, Sumatra, den Philippinen und Sangir-Ins. vorkommt, ist die Verbreitung derselben auf Celebes von vornherein wahrscheinlich.“ — Im Berliner Museum befinden sich keine Celebes-Exemplare dieser Art, wie-Herr Prof. Cabanis mir schreibt. 1 6. Reinwardtoena Reinwardti (Temm.). „Das Dresdener Museum besitzt kein Exemplar dieser Art aus Celebes. Ich kann ausser meinen Tagebuchnotizen Nichts bei- bringen. Allein Reinwardts Exemplar? Ich glaube nicht, dass der Zweifel am Vorkommen dieser Art gerechtfertigt ist.“ Nach einer freundlichen Auskunft des Herrn Professor Cabanis, der 1872 einen grossen Theil der von Dr. Meyer gesammelten Celebes- Vögel für das Berliner Museum erhielt, so dass zu vermuthen war, dass auch Exemplare dieser Art dorthin gekommen wären, befindet sich auch in Berlin kein Exemplar jener Art von Oelebes,. Hiernach bleibt zu constatiren, dass ausser dem Temminck’schen Original- Exemplare, dessen Herkunft später von Wallace und Walden angezweifelt ist, bis jetzt kein Belags-Exemplar für das Vorkommen ’ Ueber neue und zweifelhafte Vögel von Celebes. 151 dieser Art auf Oelebes, das ja an und für sich durchaus nicht un- wahrscheinlich ist, in der Literatur verzeichnet steht, da auch die späteren Angaben von Schneider, Salvadori und Rosen- berg, wie bereits oben (p. 133) bemerkt ist, nicht beweisend sind. Für alle diese speziellen Angaben, die einige Punkte voll- ständig, andere wenigstens einigermassen zu klären vermochten, dürfen wir gewiss den Herren Professor Cabanis und Hofrath Meyer sehr dankbar sein, | IV. Auch Herr Professor Dr. G. v. Koch in Darmstadt war so freundlich, die im Darmstädter Museum aufbewahrten von Brüggemann bearbeiteten Vögel von Celebes auf meinen Wunsch z. Th. selbst einer neuen Prüfung zu unterziehen, z. Th,, soweit sie leicht transportabel waren, mir zur eigenen Prüfung zu über- senden. Ich bin daher im Stande, über die 14 früher genannten, noch einer gewissen Bestätigung bedürfenden Arten die folgenden Mittheilungen zu machen: 1. „Astur tenuirostris Brüggem.“ Abh. Naturw. Ver, Bremen V. p. 43. Taf. III. Fig. 2 (Kopf) — Februar 1876. Das einzige bis jetzt bekannte Exemplar dieser Art, das mir Herr Professor v. Koch übersandte, habe ich mit den Beschrei- bungen der verwandten Arten, besonders mit den von Sharpe (im Cat. Birds Brit. Mus. I: Aceepitres und in den Mitth. aus dem Königl..Mus. Dresden III. 1878 p. 351 ff.), Salvadori (Ornito- logia della Papuasia I. 1880) und Schlegel (Mus. Pays-Bas Aszures, 1862; Accipitres, 1873 und in den Notes Leyden Mus. I. p. 1, 1879) gegebenen, sowie mit dem Material des Braunschweiger Museums verglichen. Ich bin dabei zur Ueberzeugung gekommen, dass das Exemplar als ein junges Männchen von Urospiza dogaster (S. Müll.) oder doch einer mit dieser Art verwandten auf Celebes bisher nicht mit Sicherheit beobachteten anderen Species zu be- trachten ist. — Schon Brüggemann erwähnt die grosse Aehn- lichkeit des Individuums mit jungen Individuen von iogaster und hält sich hauptsächlich wegen der verschiedenen Schnabelform, die an diejenige der isolirt stehenden Madagaskar-Art Nisoides Moreli - Poll. erinnert, für berechtigt, die Form specifisch abzutrennen. — Es ist aber leicht zu constatiren, dass verschiedene im Alter mit starkem Zahn am Schnabel versehene Sperber-Arten in der Jugend eine gerade Schneide des Oberschnabels besitzen. Sehr beweisend war für mich die Reihe verschiedener Entwickelungsstufen, welche das Braunschweiger Museum von unserem europäischen Sperber 192° Wilh. Blasius: (Astur Nisus) besitzt. Junge Sperber, die nur wenig hinter dem vorliegenden Individuum von Celebes in der Entwickelung zurück- stehen, haben eine ebenso gerade Schneide des Oberschnabels. — Das Celebes-Exemplar zeigt, wie schon Brüggemann erwähnte, eine sehr unvollkommene Entwickelung des Gefieders: die Schwin- sen und Schwanzfedern stecken am Grunde noch in den Kielen. Dazu kommt, dass die Hornbekleidung des Schnabels wellenförmige Einbuchtungen und die Wachshaut Falten besitzt, wie sie beim Auftrocknen dieser Theile bei noch jungen Individuen sich leicht bilden. In diesem Alter braucht die Schnabelform noch nicht de- finitiv entwickelt zu sein; man kann daher eine geringe Verschieden- heit derselben noch nicht zur specifischen oder gar generischen Abtrennung benutzen (es erscheint mir aus demselben Grunde fast fraglich, ob die generische Abtrennung von Nisoides Moreli Poll. gerechtfertigt ist). — Wenn aus diesen Gründen von der Ver- schiedenheit der Schnabelform abgesehen werden darf, so finde ich ‚nach den Beschreibungen fast genau das Jugendkleid von Urospiza togaster (8. Müll.) in dem vorliegenden Exemplare. re- präsentirt. Es bestärkt mich in meiner Deutung noch die Ver- gleichung zweier weiblicher Individuen dieser Art, welche das Braunschweiger Museum kürzlich von Dr. Platen aus Amboina erhielt und von denen das eine ein interessantes Uebergangskleid besitzt (cf. Blasius und Nehrkorn, Dr. Platen’s Sammlungen aus Amboina. Verh. d. k. k. zool. bot. Ges. in Wien. 1882. p. 413 £.). Die bei diesem letzteren Balge noch erhaltenen Jugendfedern stimmen in dem Farbentone und in den Zeichnungen besonders der hellen Bauchfedern fast vollständig mit dem vorliegenden Balge von Celebes überein. — Das steht für mich jedenfalls jetzt fest, dass es sich bei dem fraglichen Exemplare um keine der fünf anderen für Oelebes bis jetzt sicher angegebenen Sperber- Arten (soloönsis, cuculoides, griseiceps, trinotatus und rhodogaster) handeln kann und dass also hier eine sechste Art vorliegt und die Ornis von Celebes um eine Art wirklich erhöht werden muss, wenn v. Rosenberg’s Heimathsbezeichnung richtig ist. — Sollte meine Deutung des Vogels als junges Männchen von Urospiza iogaster (8. Müll.) sich bestätigen, so würde damit Hombron’s und Jac- quinot’s auch noch in Giebel’s Thesaurus (II p. 710) überge- gangene Angabe (nach Pucheran’s Bestimmung), dass diese Art ausser auf Amboina und Ceram auch auf Celebes vorkomme, eine Bemerkung, die Walden (Birds of Celebes p. 34) glaubt » A a: SZ Ueber neue und zweifelhafte Vögel von Celebes. 153 ignoriren zu dürfen, wieder zu Ehren kommen. — Allein mir schei- nen doch immerhin, bis neue Beweise für das Vorkommen beige- bracht werden, einige Zweifel an der Heimathsbezeichnung nicht ganz ungerechtfertigt zu sein. — Auffallenderweise habe ich „Astur tenwirostris Brüggem.“. seit der Aufstellung der neuen Art nirgends wieder in der Literatur erwähnt gefunden. Auch Sharpe lässt in seiner Liste der Sperber von den Molukken und aus Papuasien, in welche er 3 andere allein auf Celebes vorkommende Arten (£ri- notatus, griseiceps und cuculoides) mit aufgenommen hat, A. tenui- rostris aus (l. c. Mitth. Dresd. Mus. III. p. 355), ohne zugleich die Vermuthung des Zusammenfallens dieser mit einer andern Art aus- zusprechen. 2. „Oueulus asturinus Brüggem.“ Abh. Naturw. Ver. Bremen V. p. 101. — März 1876. Auch diese Art konnte ich in Folge freundlicher Uebersendung des typischen Exemplares selbst mit den zahlreichen Beschreibungen und Ausmessungen der zur Gruppe Zkerococey& zu rechnenden - Kuckucksformen vergleichen, von denen die meisten und besonders auch Ayperythrus Gould, pectoralis Cab. et Hein. etc. augenblicklich wohl allgemein unter dem Namen Hierococcyz fugaz (Horsf.) specifisch vereinigt werden, einem Namen, der vielleicht richtiger durch den früheren: ZH. faviventris (Scop.) ersetzt wird. Es erscheint mir keinem Zweifel zu unterliegen, dass das vorliegende Exempiar trotz seines breiteren Schnabels zu derselben Art gezogen werden kann und muss. Abgesehen von der Färbung des Schwanzes, welcher an den centralen Federn 4, an den peripherischen 5 z. Th. un- deutliche schwarze Binden mit breiter röthlicher Spitze und ganz schmalem weissen Rande trägt und dem Schwanze desvon Schrenck (Reisen und Forschungen im Amurlande Bd. I. 2. Lief. Vögel des Amur-Landes. p. 257. Taf. X) beschriebenen und abgebildeten frag- lichen „Ouculus sparverioides“ fast vollständig gleicht, einer Form, die Seebohm kürzlich (Ibis 1878 p. 327 und 1879 p. 28) gleich- falls mit Ayperythrus Gould identificirt hat, entspricht das Celebes- Exemplar durchaus der Beschreibung und den Maassen von Gould’s hyperythrus. — Brüggemann erwähnt schon die grosse Aehn- lichkeit mit Ayperythrus und faviventris; doch sind, wie er schreibt, „die Flügel sehr lang und spitz; der Schnabel kurz, schwach, an der Basis sehr breit“ ete. — Ich’ halte die Breite des Schnabels an der Basis und die etwas einwärts gebogenen, also nach aussen eoncaven Seiten nicht für einen genügenden Grund zur specifischen 154 | Wilh. Blasius: Abtrennung, da in Bezug auf die Stärke des Schnabels häufig und besonders auch bei den Kuckucken in verschiedenem Alter indi- viduelle Abweichungen vorkommen; und in Bezug auf die relative Länge der Flügel sehe ich kaum eine nennenswerthe Differenz von Gould’s Maassen an Ayperythrus. Vielleicht ist Brüggemann zu dieser Bemerkung nur in Folge eines Schreib- oder Messungs- fehlers gekommen. Er giebt dem Balge nämlich eine Schwanzlänge von 13,9 cm., während ich beim Nachmessen 16,9 em. fand. Es ist selbstverständlich, dass Brüggemann die Flügellänge bei dem aus Versehen zu klein notirten Maasse des Schwanzes relativ länger erscheinen musste, als sie wirklich war. Zur Bekräftigung meiner Behauptung stelle ich Gould’s Maasse von Ayperythrus und Brügge- mann’s und meine Ausmessungen des vorliegenden Balges zu- sammen: Ouculus Tot.length - Bill Wing Tail (Hierococeyx) (Long. tot.) (Rietus) (Ala) (Cauda) hyperythrus (nach Gould): . 11?/, inch. 1"/; inch. Sinch. 6?/, inch. d. i. in Centimeter übertragen:..29,3cm. 29cm. 20,4cm. 16,6 cm. „asturinus Brüggem.* (l.c): — —_ 20,9 cm. 13,9 cm. (err.) derselbe nach | meinen Messungen: 29,0cm. 2,8cm. 20,3cm. 16,9 cm. Hieraus ergiebt sich, dass zwar der Schnabel um ein Wenig kürzer und der Flügel und Schwanz um ein Wenig länger sind; dass aber die Differenz in den Grenzen individueller Schwankungen sich hält. — Das Vorkommen von Zeerococoyw fugax (Horsf.) auf Celebes neben ZH. crassirostris Walden ist bei dem ausgedehnten Verbreitungs- bezirk dieser Art (bis nach Sumatra, Java, Borneo und den Phi- lippinen) durchaus nicht auffallend. Auf der Etikette des fraglichen Balges steht bemerkt „Coll. Riedel. Gekauft von Schneider, März 1876“. Es scheint daher | dieser Balg aus der Reihe derjenigen Celebes-Vögel zu stammen, welche vom Minister-Resident Riedel in Gorontalo 1868 nach Europa gesandt sind und von denen eine vollständige Collection sich in Karlsruhe befinden soll (s. o. p. 129). Es ist daher wohl mög- | lich, dass die Karlsruher Exemplare noch mehr zur Klärung der Frage über die Identificirung dieser Art beitragen können, worüber, da mir Herr Prof. Dr. Knop freundlichst die gelegentliche genaue Ueber neue und zweifelhafte Vögel von Celebes. 155 Durchsicht des Karlsruher Materials gestattet hat, ich mir noch weitere Mittheilungen vorbehalten möchte. — Brüggemann schreibt (l. ce.) als Synonym der Art: „Zlierococey& crassirostris Cabanis mspt.“ Ich vermuthe, dass sich diese Bemerkung vielleicht auf eine handschriftliche Notiz das Herrn Professor Cabanis auf der Etikette des nach Darmstadt gelansten Balges bezieht, da Letzterer meist die erste Durchsicht der Herrn Schneider zuge- sansenen Vogelbälge vorzunehmen pflegte. Sollte nun wirklich in Folge eines Versehens dieser offenbar falsche Name damals auf die Etikette gekommen sein, so wäre es denkbar, dass Herr G. Schneider danach die 4 ihm später 1874 in die Hände ge- langten Exemplare derselben Gattung (siehe oben, Tabelle p. 136) wenigstens z. Th. gleichfalls falsch bestimmt hat, weshalb es vor- läufig noch zweifelhaft bleiben müsste, ob jene 4 Exemplare der einen oder anderen oder beiden Arten angehört haben. 8. „Coceystes (oromandus (L.)“ Brüggem. Abh. Naturw. Ver. Bremen V. p. 465—Mai 1877. Ich habe das Exemplar, welches auffallender Weise Dr. Fischer in einer Höhe von 4000 Fuss auf Celebes erlegt hat, nicht selbst sesehen. Doch schreibt mir Herr Prof. Dr. v. Koch, dass über dies interessante Vorkommniss so oft und so viel zwischen dem verstorbenen Brüggemann, ihm selbst und Herrn Dr. Fischer verhandelt und gesprochen sei, dass ein Zweifel an der Angabe nicht bestehen könne. — Da die Art auch auf Sumatra, Java und Borneo vorkommt, so ist das isolirte Auffinden der Art auf Celebes zwar auffallend, aber durchaus nicht anzuzweifeln. 4. „Motacilla flava L.“ DBrüggem. Abh. Naturw. Ver. Bremen V. p. 67. — März 1876. Die Unterschiede zwischen Motacilla viridis und flava sind so gering, dass man gewiss leicht bei der Bestimmung beider Arten in Verlegenheit kommen kann. Führt doch z. B. Salvadori in seinen „Uccelli di Borneo“ (p. 260) an, dass er die von Beccari in Sarawak (Borneo) gesammelten Exemplare von viridis nur an den längeren Krallen der Hinterzehen von /ava habe unterscheiden können. Besonders schwierig sind natürlich die weniger auffallend gefärbten Weibchen und Jungen zu unterscheiden. — Das vorliegende Exemplar (2), das ich zur Vergleichung übersandt erhielt, glaube ich aber unbedenklich als Budytes viridis (Gm.) ansprechen zu dürfen, da dasselbe fast vollständig der von Salvadori (Orni- tologia della Papuasia. II p. 430) gegebenen Diagnose entspricht 156 Wilh. Blasius: und ganz extrem lange Krallen an den Hinterzehen besitzt. Exem- plare des Braunschweiger Museums, die als ‚viredis“ von Herrn Seebohm bei seiner diesjährigen Anwesenheit in Braunschweig bestätigt oder bezeichnet oder als solche von Verreaux erworben worden sind, zeigen gleichfalls eine genügende Uebereinstimmung. Da Budytes viridis schon längst als Bewohner von Celebes bekannt ist, so würde die Zahl der Celebes-Arten nunmehr durch diese Identificirung um eine (D. favus) vermindert werden müssen. Die Maasse des fraglichen Individuums sind im Allgemeinen gering: Totallänge (bei zu kurzer Präparation) c. 14 cm.; Flügel 8,1 cm.; Schwanz 6,8 cm.; Firste 1,2 cm.; Tarsus 2,4 cm. Dabei ist der Nagel der Hinterzehe (gerade und nicht der Krümmung nach ge- messen) 1,5 cm. lang, während derselbe bei den mir vorliegenden europäischen Individuen von BD. favus etwa nur 1 cm. misst, bei einem von Verreaux gekauften Java-Balge von viridis 1,5 cm. 5. Motacilla sulfurea Bechst.“ Brüggem. Abh. Naturw. Ver. Bremen. V. p. 66 — März 1876. Das von Herrn Dr. Fischer gesammelte einzige Exemplar dieser Art (& juv.) von Celebes, das ich zur Vergleichung übersandt erhielt, zeigt vollständig die Charaktere von Calodbates melanope (Pall.). Auch die Schwanzlänge stimmt damit überein, die bekannt- lich bei melanope geringer sein soll als bei su/furea. Tweeddale giebt als Durchschnittsmaass des Schwanzes bei 5 Exemplaren von melanope 3,87 inch. an, d. i. c. 9,9 cm. Der Schwanz des vor- liegenden Exemplares misst 9,4 em., während einheimische Bälge von sulfurea mindestens etwa 1 cm. mehr messen. Da dfe sibirische C. melanope bereits für Sumatra, Java und Borneo nachgewiesen | ist, so erscheint das Vorkommen auf Celebes durchaus nicht auf- fallend. 6. „Monarcha commutatus (a) Brüggem.“. Abh. Naturw. Ver. Bremen V. p. 68. — März 1876. Salvadori hat anfangs mit Fragezeichen (Prodrom. Orn. Papuas.: Ann. Mus. Civ. Gen. XIV. p. 492, Juni 1879), später ohne ein solches (Ornitologia della Papuasia. II. p. 14. 1881) die Identifieirung dieser Art mit M. inornatus ausgesprochen, ohne den Typus gesehen zu haben. Durch die Güte des Herrn Prof. von Koch bin ich in der Lage, das typische und bis jetzt einzige Exemplar dieser Art zu vergleichen, welches von Dr. Fischer in Menado auf Celebes gesammelt ist. Kürzlich hatte ich mehrere Exemplare von inornatus aus Amboina und Ceram Ueber neue und zweifelhafte Vögel von Celebes. 157 unter Händen, die Dr. Platen gesammelt hatte (efr. Blasius und Nehrkorn, Dr. Platen’s ornithologische Sammlungen aus Amboina, Verh. d. k. k. zool. bot. Ges. Wien. 1882, p. 422, sp. 18 und Blasius, On a Collection of Birds from Ceram, P. Z. S. 1882, Part. IV). Augenblicklich besitzt das Braunschweiger Museum 3 Männchen aus Batchian, Amboina und Ceram, die ich vergleichen kann. ' Da fällt doch vor Allem bei dem Celebes-Exemplare die auffallend dunkele Farbe des Grau an Kopf und Nacken, sowie an Kinn, Kehle und Vorderbrust auf; ferner die grösseren, 2—3 mm. breiten schwärzlichen Flecken in dem die Nasenlöcher bedecken- den Stirngefieder. Nur eins der mir vorliegenden Exemplare, nämlich das etwas jüngere Männchen aus Amboina erreicht auf der Oberseite des Kopfes und am Nacken fast den dunkeln Ton des Grau, der das Celebes-Exemplar auszeichnet; aber an der Kopfseite und unterwärts ist es bedeutend heller. Dieses Amboina- Exemplar hat auch eine Spur schwarzer Färbung an den Nasen- federn, die den beiden anderen Individuen gänzlich fehlt. Dazu kommt bei sonst ähnlicher Ausbildung eine bedeutendere Grösse des Celebes-Balges, die durch die folgende Tabelle vor Augen geführt werden soll: Ala Cauda Celebes 8,6 cm. 7,7 cm. Amboina 8,2 cm. 7,0 em. Batchian 8,2 cm. 7,3 em. Ceram 7,7 cm. 6,8 cm. Aus allen diesen- Gründen bin ich noch zweifelhaft, ob wirk- lich die Celebes-Form mit inornatus identifieirt werden darf. Jeden- falls scheint es sich um eine dunkelere und grössere Varietät von inornatus zu handeln. — Da die Heimaths- bezeichnung Fischer’s wohl keinen Zweifel zulässt und daher feststeht, dass eine dem Monarcha inornatus sehr nahestehende, wenn nicht damit zu identifieirende Art auf Celebes gefunden ist, erscheint es nachträglich durchaus nicht unmöglich, dass unter den 27 Exemplaren, welche Herr Schneider im Jahre 1871 ' erhielt und deren Heimathsangabe nicht ganz sicher war, die aber doch seinem „Cataloge über -zoolog. Objecte“ (p. 14) irrthümlich als aus Celebes stammend angeführt worden sind, sich wirklich | | | | | | jener Monarcha inornatus var. commutatus Brüggem. oder M. commutatus Brüggem. von Celeles befunden hat. Die Museen, welche Exemplare davon erhalten haben, können dies 3. Fu 5 “ na 158 Wilh. Blasius: vielleicht noch aufklären. Ich selbst konnte kein Exemplar mehr durch Heren Sehneider zur Ansicht erhalten. 7. „Climacteris leucophaea (Lath.)“ Brüggem. Abh. Naturw. Ver. Bremen V. p. 74. — März 1876. Für die Richtigkeit der Heimathsbezeichnung des einzigen in Darmstadt befindlichen alten Celebes-Exemplares dieser Art hat sich keine neue Bestätigung ergeben. Da diese und andere Arten der Gattung im Uebrigen auf Australien beschränkt sind und nur eine einzige Art (placens Sclat.) westlich bis Neu-Guinea vordringt, so kann wohl füglich die Art definitiv als Bürger von Celebes gestrichen werden (s. o. p. 120). 8. „Nectarinia insignis Jard.“. Brüggem. Abh. Natur- wiss. Ver. Bremen V. p. 465 [= „porphyrolaema Wall.“ ibid. p.73] — Mai 1877. Obgleich Brüggemann selbst die Bestimmung noch etwas zweifelhaft liess, so scheint mir doch nach dem einen mir aus Darmstadt übersandten Exemplare (4) die Bezeichnungals Chal- costetha insignis (Jard.) richtig zu sein. Aber auf der Etikette steht „?Celebes“ und „Geschenkt von Rosenberg“. Wenn es nun auch durchaus möglich ist, dass die z. B. auf Sumatra, Java und Borneo beobachtete Art auch auf Celebes vorkommt, so dürfte es doch gerechtfertigt erscheinen, erst noch eine weitere Bestätigung abzuwarten. 9. „Vectarinia auriceps Gray“, Brüggem. Abh. Naturw. | Ver. Bremen V. p. 465. — Mai 1877. Zur Vergleichung habe ich aus Darmstadt ein ausgefärbtes altes Männchen erhalten. Die Bestimmung erscheint richtig. Aber auf der Etikette steht „Schneider, 17. März 1876“ Es werden daher die beiden Darmstädter Belags-Exemplare aus der oben (p. 132) besprochenen unsicheren Sendung stammen; und damit hört ihre Beweiskraft auf. Die Art muss bis auf Weiteres aus der Liste der Celebesvögel gestrichen werden. 10. „Corvus annectens Brüggem.“. Abh. Naturw. Ver. Bremen V. p. 75. Taf. III. fig. 3. — März 1876. Herr Prof. Dr. von Koch sandte mir das typische Exemplar dieser Art, das einzige von Brüggemann als im Darmstädter Museum befindlich erwähnte Individuum. Bei einer genauen Ver- gleichung verwandter Formen: japonensis, validissimus, validus, enca, violaceus ete., welche sich im Braunschweiger Museum befinden, sowie der Beschreibungen und Abbildungen, welche Schlegel Ueber neue und zweifelhafte Vögel von Celebes. 159 Notice sur le genre Corvus: Bijdragen tot de Dierkunde, und Mus. Pays-Bas. Coraces. 1867), Sharpe (Cat. Birds Brit. Mus. III. p. 30 ff. 1877), Salvadori (Ormit. della Papuasia II. 483 f£.) u. A. geben, bin ich zur Ueberzeugung gekommen, dass die Art mit Corvus macrorhynchus Wagl. zu identifieiren ist, und hier ein Weibchen der kleineren Rasse dieser Art vorliegt, welche auf Timor und Borneo beobachtet ist, während Java die grössere Rasse beherbergt. Der Vogel stimmt fast genau mit der von Schlegel (Notice ete. Pl. I fig.. 6) gegebenen Abbildung und mit den Maassen und Beschreibungen überein. Die Zeichnung (Taf. III. fig. 3), welche Brüggemann’s Arbeit mitgegeben wurde, ist nicht correct; der Schnabel erscheint auf dieser Tafel viel mehr gewölbt, als er es wirklich ist. — Merkwürdiger Weise wird im „Ibis“ (1879 p. 116) erwähnt, dass das Britische Museum 1877 im Tausch von dem Darmstädter Museum ein typisches Exemplar von ‚Corvus annectens‘‘ erhalten habe, während Brüggemann doch nur eines erwähnt und auf der Etikette des mir übersandten Balges ausdrücklich „Typus“ steht. — Ich gebe in Folgendem noch die Maasse, da leider in den bei Gelegenheit der Originalbeschreibung von Brüggemann verzeichneten Maassen ein Druckfehler vorgekommen ist, der die Art ganz unkenntlich machen muss, wenn man das Versehen nicht gleich herausfindet: die Schwanzlänge ist nämlich zu 8,4 em. statt 18,4 em. angegeben. — Ich messe: Flügel 32,5 em.; Schwanz 18,4 em; Schnabelspalte 6,3 em.; Firste 5,7 em.; von den Nasenlöchern bis zur Schnabelfirste 4 em. ; Höhe des Schnabels an der Stirn sowohl, als an der höchsten Wölbung 2,1 em.; Breite des Schnabels an den Mundwinkeln 2,6 cm., an den Unterschnabelästen 2,9 em.; Lauf 5,4 em.; Mittelzehe (ohne Kralle) 3,9 em. Bei dieser Eee möchte ich noch erwähnen, dass von ' Pelzeln in dem Jahresbericht über die Fortschritte ete. von 1876 (p. 39) irrthümlich die beiden anderen in demselben Aufsatze von Brüggemann neu beschriebenen Corvus-Arten: modestus und fallax als Celebes-Vögel aufführt; ich erwähne dies, um den Irr- thum nicht fortleben zu: lassen. 11. „Calornis metallica (Temm.)“, Brüggem. Abh. Naturw. ‚ Ver. Bremen V. p. 78. — März 1876. Die Bestimmung ist zweifellos richtig. Ein mir übersandtes Ä Exemplar des Darmstäder Museum stimmt fast genau mit einem 160 Wilh. Blasius: jungen Weibchen des Braunschweiger Museums aus Amboina überein in der Zeichnung und Grösse von Schnabel und Flügel. Das Celebes-Exemplar hat dagegen einen 1—1,5 em. längeren Schwanz. — Wenn Brüggemann (l. c. p. 100) das Vorkommen der Art auf Celebes selbst noch immer in Zweifel zieht, so kann sich dieser Zweifel nicht auf die Bestimmung der Art, sondern nur auf die Heimathsbezeichnung bei den beiden durch von Rosenberg gesammelten Exemplaren bezieken. Auf der Etikette des mir übersandten Exemplares ist keine Heimath angegeben; bis auf Weiteres müsste man daher noch eine neue Bestätigung des Vorkommens der Art auf Celebes ab- warten. 12. „Ptilinopus nuchalis Brüggem.“. Abh. Naturw. Ver. Bremen V. p. 80. — März 1876. 1 Salvadori hat im Jahre vorher (Ann. Mus. Civ. Gen. VII. . 1875, p. 31) nach Exemplaren von den Sangir-Inseln eine zu der mit schwarzem Hinterkopf versehenen Gruppe von Ptilopus-Arten gehörende grössere Form unterschieden unter dem Namen: Jotreron zanthorrhoa, mit welcher er später Brüggemann’s nuchalis zä identifieiren geneigt war (Ibis, Letter 1876. p. 385). — Auch Elliot hat in seiner monographischen Bearbeitung der Gattung Pülopus als Synonym von P. zanthorrous: P. nuchalis Brüggem. angeführt (P. Z. S. 1878. p. 553), ohne aber zugleich folgerichtig den Verbreitungsbezirk dieser Art von den Sangir-Inseln auch auf Celebes auszudehnen. — Es dürfte daher immerhin noch von einem gewissen Interesse sein, dass ich nach eigener Untersuchung zweier mir aus Darmstadt freundlichst übersandter Original- exemplare von P. nuchalis nunmehr glaube, die schon von Salva- dori vermuthete Identität der beiden Arten vollständig bestätigen zu können. Die mit Salvadori’s (Prioritätsrechte besitzendem) Namen: Jotreron zanthorrhoa zu bezeichnende Art ist also auch auf Celebes zu Hause, wo sie neben der kleineren und durch andere Färbung wenig abweichenden Form: Jotreron melanospla Salvad., die ich in Exemplaren des Braunschweiger Museums vergleichen kann, vorkommt. 13. „Ardea cinnamomea Gmel.“, Brüggem. Abh. a Ver. Bremen V. p. 97. — März 1876. Herr Prof. von Koch schreibt mir, dass keine Ursache für Zweifel an der Bestimmung und der Heimathsbezeichnung vorläge. Da die Art bis nach Sumatra, Java, Borneo und den Philippinen Din ER ea "si, Ueber neue und zweifelhafte Vögel von Celebes. 161 _ vordringt, ist das Vorkommen auf Celebes nicht auffallend. Durch einen von Celebes stammenden Balg dieser Art, den das Braun- schweiger Museum dem Herrn Minister-Resident Riedel verdankt, vermag ich sogar das Vorkommen zu bestätigen. 14. „Fregata Aguila (L.)“ Brüggem. Abh. Naturw. Ver. Bremen V. p. 99. — März 1876. Von dieser Art gilt dasselbe, was ich von Ardea cinnamomea gesagt habe; nur kann ich für das an und für sich nicht un- ‚wahrscheinliche Vorkommen nach den Exemplaren unseres Museums keine Bestätigung geben. Nachschrift. Als Vorstehendes sich bereits im Druck be- fand, übersandte mir Herr G. Schneider einige nachträglich aufgefundene Briefe, welche der verstorbene Dr. Brüggemann über die Schneider’schen Celebes-Vögel an denselben gerichtet hat und aus denen im Verein mit erläuternden Notizen des Adres- saten, meine oben ausgesprochenen Vermuthungen z. Th. bestätigend, z. Th. ergänzend, sich das Folgende ergiebt: 1. Hierococeyxz crassirostris der Schneider’schen Liste (s. o. p. 136 sp. 46) ist in allen Exemplaren als „ZA. asturinus Brügg.“, also nach der von mir oben (p. 153) begründeten Iden- tifieirung als Z. fugax zu bezeichnen. Wie ich schon vermuthete, war die anfängliche Bezeichnung als „crassirostris“ auf der Etikette von Herrn Professor Cabanis gemacht. Die Bemerkung: ‚Coll. Riedel“ beruht aber auf einem Irrthume, da sämmtliche 4 Exem- plare 1874 durch die Herren Täuber und v. Duyvenbode übersandt sind. Daher wird auch die Karlsruher Celebes-Sammlung, die ausserdem inzwischen leider durch Mottenfrass stark gelichtet sein soll, eine weitere Auskunft nicht mehr bieten können. 2. Monarcha cinerascens der Schneider’schen Liste (s. 0. p.132 sp. 11) hat Brüggemann wiederholt (1876 und 1878) in seinen Briefen. besprochen und nach den wenigen von ihm untersuchten Exemplaren für eine Zwischenform zwischen dem eigentlichen ‚,‚cinerascens“ und seinem commutatus gehalten. Nach- ' träglich konnte Herr Schneider mir noch ein vorher über- sehenes Exemplar jener Art senden. Dasselbe gleicht in der ‘ Färbung vollständig dem oben (p. 157) erwähnten jungen Exem- ' plare aus Amboina und bleibt an Grösse von Schwanz und Flügeln | noch um einige Millimeter hinter dem kleinsten Ceram-Balge zurück. | Cab. Journ. f. Ornith. XXXI. Jahrg. No. 162. April 1883. 11 162 Wilh. Blasius: Vögel von Celebes. | Die 27 Exemplare Schneider’s sind also z. Th. gewiss als M. inornatus zu bezeichnen. Das schliesst nicht aus, dass sich | M. commutatus darunter befunden hat. — In der Präparation ähnelt das Exemplar sehr den übrigen Celebes-Bälgen. 3. Nectarinia auriceps. Die oben (p. 158) ausgesprochene Vermuthung, dass beide Exemplare des Darmstädter Museums aus Schneider’s zweifelhafter Sendung stammen, wird durch Brügge- mann’s Briefe bestätigt. Uebrigens soll nach Herrn Schneider’s Angaben die Präparationsweise dieser Bälge derjenigen der zweifel- | losen Celebes-Vögel sehr ähnlich gewesen sein. 4. Corvus Enca der Schneider’schen Liste (s. 0. p. 138 sp. 72) hat Brüggemann z. Th. als Enca, z. Th. als seinen | O. annectens erkannt. Von dieser letzteren Art sind mehrere Exem- | plare für Darmstadt angekauft und eines dieser Exemplare wird | später nach London gekommen sein (s. o. p. 159). Vielleicht haben die oben (p. 138) erwähnten 5 aus der unsicheren Sendung von 1871 stammenden Bälge alle zu annectens oder vielmehr, wie ich glaube, zu macrorhynchus gehört. 5. Jotreron melanocephala der Schneider’schen Liste (s. o. p. 138 sp. 8) hat nach Brüggemann’s Briefen sowohl die grössere Form (zanthorrhoa) als auch die kleinere (melanospila) umfasst. 6. Chalcophaps Stephani der Schneider’schen Liste (s. 0. p. 139 sp. 90) umgreift ebenso zugleich indica und Wallacei. Braunschweig, Herzogliches Naturhistorisches Museum, December 1882. (Nachschr. Anf. Februar 1883.) Ornithologische Notizen aus Central-Afrieca. Von Dr. R. Böhm. (Forts. s. Jahrg. 1882, S. 178—209.) 80. Schizorhis Leopoldi Shell. No. 129. No. 143. No. 210. No. 469. 2 Kakoma 9. Mai 1881, 46; 20; 14 Cm. No. 480. & Kakoma 12. Mai 1881. 48; 21,2; 16 Cm. No. 485, & Kakoma 14. Mai 1881, 50; 21,5; 18 Cm. No. 486 2 mit 484 ein Paar 44,5; 20; 15,5 Cm. Iris dunkelgrau. Kiun: Dinku. Diese schöne Schizorkis, welche, wie mich Dr. Notizen aus Central-Afrika. 163 Fischer auf meine Beschreibung hin benachrichtigte, auch Kirk . neuerdings als neue Art aus der Gegend von Mpapwa erhalten ' hat, fanden wir zuerst bei Konko in Ugogo. Von der Westgrenze von Ugogo, der Wildniss von Mgunda Mkali, an vertritt diese Art . ganz Sch. leucogaster und ist in Unyamesi anscheinend die einzige . - Schizorhis-Species. Der Färbung, sowie der Ausbreitung der nackten Kopftheile nach steht sie Sch. personata Rüpp. nahe. Es war wohl auch diese Art, welche Speke im centralen Ost-Afrika fand und Selater für Sch. personata erklärte, nicht Sch. leucogaster, wie Hartlaub und Finsch (p. 478) und Heuglin (p. 709) annehmen. Eine ungemein zarte Farbenwirkung giebt der verwaschene oliven- grüne Fleck auf dem Unterhalse und der rosabraune Ton, welcher die Oberbrust bedeckt, von dem aber auch alle grauen Theile überhaucht sind. Die & sind etwas grösser und stärker als die 9. Diese Schizorhis findet sich sowohl weit im Innern des trockenen puri, wie auf den vereinzelten Bäumen der Felder und Brachen, im Buschwalde, in der Tongo etc., fast stets in kleinen Flügen zu- sammen. Lebhaften und unruhigen Temperaments sieht man diese Gesellschaften von Baum zu Baum, von Buschgruppe zu Busch- gruppe fliegen, wobei sie die Gewohnheit haben, sehr grosse Ab- stände einzuhalten und ganz allmählich auf einem neuen Stand- platze anzukommen. Der Flug ist etwas schwer, auch lieben sie es nicht, weite Strecken zu durchmessen. Gewöhnlich halten sie sich im Innern der Bäume auf, namentlich auch in weit gebreiteten Acazien, hüpfen darin umher und laufen auf schrägen Aesten mit niedergehaltenem Kopf und Hals und wagerecht getragenem, zu- weilen auch etwas gestelztem Schwanz geschickt auf und ab. Sie lieben es aber auch, sich dann und wann auf den höchsten Spitzen zu sonnen, und nehmen dann mit abwärts hängendem Schwanz und S-förmig gekrümmtem Halse eine sehr anstandsvolle, ruhige Haltung an. Ihr Ruf ist dem anderer Schizorhis ähnlich, etwas miauend und nur schlecht durch die Vocale o-a wiederzugeben, der letzte Ton oft gackernd langgezogen. Treffen sie auf einem Baume zu- sammen, so erhebt die ganze Bande ein lautschallendes Gelächter, nicht ganz unähnlich dem von Irrisor und Crateropus. In Kropf und Magen fand ich stets saftige, grüne Kernfrüchte, die sie nur . sehr oberflächlich zerbeissen. Obgleich diese Schizorhis keines- wegs scheu zu nennen ist und man oft unter dem Baum, in dem sie sitzt, stehen bleiben kann, ohne sie zum Abfliegen zu bringen, ü 11* 164 Dr. R. Böhm: so wird sie doch, namentlich in Gesellschaft, sogleich sehr miss- trauisch, wenn sie sich verfolgt glaubt. Die Nacht bringt sie nicht nur in Hochgipfeln, sondern auch auf ganz niedrigen Bäumchen, gleichfalls gesellig, zu. Die Nester (14,5, 15,5) werden in Baumkronen angelegt, sind rund, flachmuldig und lose zusammengefügt. Das eine der einge- sammelten bestand aussen aus dornigen Reisern, weiter innen aus Würzelchen, die Nestmulde war mit etwas Heu ausgepolstert; das zweite bestand dagegen durchaus aus sperrigen Reisern. Die je 3 Eier, von denen die einen bereits fertige, mit schwarzen Flaum- haaren bedeckte Jungen enthielten (No. 383—84) sind weiss und rundlich von Form. OUCULIDAE. 81. Centropus superciliosws Hempr. u. Ehrb. | No. 476. & Kakoma 12. Mai 1881. Iris blutroth, Schwanz schwarz, Füsse dunkelbleigrau, 38; 17; 12,5 Cm. Kis: Tipi-Tipi. Kiun: Bili-Bili, kann ebenso gut Wisi-Wisi ausgesprochen werden. | Diese Centropus-Art ist auf Zanzibar sehr häufig (cfr. Fischer, Ornith. Briefe), ebenso auch in der Küstengegend, wird aber mehr nach dem Innern zu seltener. Ich fand sein Benehmen in hiesiger Gegend von dem auf Zanzibar so verschieden, dass ich zuerst eine andere Species vor mir zu haben glaubte. Während der Sporen- kukuck auf Zanzibar gar nicht scheu ıst und sich auch vielfach an offenen Stellen, im Grase etc. umhertreibt, verlässt er hier, äusserst vorsichtig und misstrauisch, kaum je die dicksten Baumkronen und mit Schlinspflanzen umzogenen Gebüsche. Besonders scheinen ihm die Diekichte der Tongo zuzusagen. Den trockenen lichten puri meidet er gänzlich. Sein lachender Ruf wird bereits Morgens sanz früh, noch in tiefer Dunkelheit, hörbar. Er lautet etwa wie dut, dut — du du du du du du — duht, duht duht, wobei seine Stimme hoch einsetzend und allmählich schneller, dann fast vibri- rend werdend, langsam abfällt, um schliesslich mit einigen lang- gezogenen Tönen zu enden. Ausserdem vernimmt man von dem im Gebüsch Verborgenen ein leiseres, gurgelndes Lachen, von dem man oft nicht recht weiss, ob es aus der Ferne oder aus nächster Nähe herschalli. Im Magen Erlegter fand ich Orthopteren und Baumwanzen. 82. O(entropus nigrorufus Quv. (?) Diesen Sporenkukuck habe ich bisher nur sehr vereinzelt zu “ .. Notizen aus Central-Afrika. 165 sehen Gelegenheit gehabt. So in einem Sumpfe bei einer ver- lassenen Ortsstätte. Er ist scheu und vorsichtig und scheint eine der von ©. superciliosus ähnliche Lebensweise zu führen. Sein Schrei, der etwa wie glüe glüe, glück glück glück lautet, gleicht etwas dem eines kleinen Falken. 83. Ouculus gularis Steph. (?). Dieser Kukuck, den ieh zuerst Ende Januar bei Kakoma be- merkte, und der später in grösserer Anzahl auftrat, scheint seit "Anfang April wieder verstrichen zu sein, war also wohl auf der Wanderung. Die Vögel zeigten sich scheu, und war es nicht ganz leicht, einen zu erlegen, wenn sie auch nur kleinere Strecken durchflogen und dann wieder bäumten. Mit dem zuerst erlegten Exemplar habe ich mich fast eine Stunde lang durch lichtes Unter- holz gejagt, bis es mir gelang, es mit einem zweiten Schuss zu er- beuten. Die Art hält sich hauptsächlich in Feldgehölzen und an Waldsäumen auf. Ihre Stimme habe ich nie vernommen. 84. Indicator Sparmanni Steph. No. 459. Kakoma, 6. Mai 1881. 20; 12,3; 42 Cm. Im Magen Wachs und Insectenreste. Der Honiganweiser ist im puri der hiesigen Umgegend eine nicht selten zu nennende Erscheinung, kommt auch oft auf die freien Felder hinaus. Wenn er ruhig sitzt, hält er sich sehr aufrecht; der Flug ist hochbogig, gleichsam sich werfend. Das zitternde Geschrei, mit dem er, von Baum zu Baum fliegend, den Jäger oft lange begleitet, und das etwa wie ein kurz und schnell heraus- gestossenes däkke däkke däkke lautet, scheint er ebenso wohl als Zeichen seines Erstaunens, als in der Thätigkeit, die ihm seinen Namen verschaffte, hören zu lassen. Hierbei wendet er den Kopf heftig von rechts nach links und zuckt mit Schwanz und Flügeln. Die Eingeborenen wissen, seinem Ruf folgend, sehr gut die in alten ° Baumstämmen hausenden Bienenstöcke aufzufinden.e. Von den Waswaheli hörten wir die bekannte Sage, dass er zuweilen zu dem Versteck reissender Thiere führe, — vielmehr nach dem von diesen zerrissenen und von Fliegenlarven in Angriff genommenem Wilde, in dessen Nähe die Löwen in der That, wie wir selbst erfuhren, der Ruhe zu ptlegen lieben. 85. Chrysococcyx cupreus Bodd. Auf Zanzibar und in der Mlima häufig, weiter im Innern nicht mehr angetroffen. Die & verfolgen sich, ihren hellen Ton aus- stossend und in der Luft heftig auf einander stossend. Im Sitzen 166 Dr. R. Böhm: ruft der Goldkukuck auffallend ähnlich unserem Mdlvus regalis hih, hi hi hi, — hih, so dass ich mich anfänglich mehrmals nach M. Forskali umsah. Ein Anfang Mai geschossenes 2 trug ein Ei, dem nur noch die Kalkschaale fehlte, im Legeschlauch. 86. Oxylophus afer Leach. Dem Edolio-Kukuck bin ich nur einige Male in der ts von Kakoma begegnet. Er erschien mir als ein unruhiger, scheuer und einsam lebender Vogel. Alsein Exemplar einmal unvermuthet in einem wilden Dickicht auf mich zuflog und erschreckt auf einem Ast sitzen blieb, stiess es einen lauten, scharfen Schrei aus, der etwa wie köllück klang. 87. Zanclostomus aöreus Vieill. Das Exemplar wurde in sehr dichtem ' Gebüsch erlegt, in welchem es sich mit mehreren andern geräuschvoll umhertrieb. Hier nie bemerkt. Trogon narina glaube ich im Chor von Msua in der Mlima flüchtig gesehen zu haben. Auch die Beschreibung, die mir Herr Reichard von einem daselbst gesehenen Vogel gab, passt auf die- selbe. Vielleicht gehörte die sonderbare Stimme, die ich eines Morgens am Mto ja ugalla von ferne vernahm, und die, wie der mich begleitende Neger sofort sagte, die eines sehr schönen, unten rothen Vogels sein sollte, dieser Art an. CAPITONIDAE. 88. Trachyphonus margaritatus Rüpp. Das geschossene Exemplar flog schwerfällig in dürrem Dornen- gestrüpp eines mit Geröll und rothem Ockerstaub bedeckten : hanges bei Mwumi in Ugogo umher. 89. Trachyphonus sp. i No. 454*). & Kakoma, 2. Mai 1831. 20,5; 10; 6 Cm. Im . Magen ein Buprestis. No. 466°) 4 Kakoma, 7. Mai 1881. 19,5; 9,5; 6 Cm. Bis jetzt habe ich in hiesiger Gegend von den Capitonidae nur diesen Bartvogel angetroffen, der auch nicht häufig zu nennen ist. Man findet ihn hauptsächlich auf Lichtungen, in niedrigem Ge- strüpp, das von vereinzelten Hochbäumen überragt wird, bisweilen . auch in Morästen. Er scheint nicht gern weit zu fliegen und leicht zu ermüden. Der Flug ist etwas bogig und ungewandt, wie über- haupt der ganze Vogel mit dem dicken Kopf und Schnabel und *) Fehlen in den Sammlungen. H. Schalow. | | | Notizen aus Central-Afrika. 167 den kurzen, breiten Flügeln einen einigermassen plumpen Eindruck macht. Sein Naturell ist indess keineswegs träge, vielmehr die Bewegungen und Stellungen ganz dem harlekinbunten Kleide ent- sprechend. Wenn der Vogel seine weithin hörbare, eigenthümlich zitternde Stimme, die wie ein schnell hinter einander ausgestossenes de det — de det — det det det klingt, erschallen lässt, so hält er sich sehr wagerecht, sträubt und senkt die Hollenfedern, zuckt mit dem etwas gebreiteten Schwanz auf und nieder und schnellt, wie von einem Uhrwerk in Bewegung gesetzt, Kopf und Hals heftig nach rechts und links. Anfang Mai fand ich ihn gepaart. 90. Barbatula leucolaema Verr. ?. No. 39. Herr Dr. Fischer machte mich in Zanzibar auf eine leise, wie du du du du klingende Stimme aufmerksam, welche nicht selten aus dichtem Gebüsch kam, ohne dass der Urheber bekannt geworden wäre. Unter einem kleinen, aber dicht belaubten Baum stehend, hörte ich die Stimme wieder über mir und erblickte, durch die Zweige schauend, ein Pärchen kleiner Bartvögel darin -umher- kletternd. Leider zerschoss ich bei der kurzen Entfernung das 4 ganz in Stücken und auch das 9, welches gleich darauf wieder, ängstlich nach seinem Gatten rufend, erschien, wurde bis zur Un- tauglichkeit des Balges beschädigt. 94. Tricholaema lacrymosa Cab. No. 55. No. 113. No. 114. Dieser kleine Bartvogel scheint dürre, öde Gegenden allen anderen vorzuziehen. In der von Sonne und Feuer versengten Haide von Simbaweni, wo krüpplige Baumformen und auf der Erde zusammengeballtes Buschwerk an die Kusselwüste in märkischer Heimath erinnern, in der „wilderness“ der Marenga mkali, wo selbst das wenige Wasser, mit welchem im letzten cambi alle disponiblen Gefässe für den Durchmarsch gefüllt werden, nach bitteren Alcalien schmeckt, im öden Gestrüpp, durch das sich in verzweiflungsvoller Eintönigkeit der schmale Carawanenpfad zum Mpapwo-Thale hinab- schlängelt, in den dürren Buschwäldern von Ugogo, wo der blatt- Jose Strupp nicht mehr Leben zeigt, als die dazwischen gestreuten, glühend heissen Granitblöcke, an solchen und ähnlichen Orten ‚habe ich ihn von Strauch zu Strauch flattern und still durch das Geäste schlüpfen sehen. Die Pärchen halten treu zusammen und setzen sich im Gezweige gewöhnlich dicht nebeneinander. Einen Ton habe ich von ihnen nicht vernommen. 168 Dr. R. Böhm: PICIDAE, 92. Picus namaguus Licht. 93. Picus nubicus Gml. Am 1. April 2 mit rothen Federspitzen auf dem Scheitel und im Bartstreif erlegt. Stösst ein sonderbares, zitterndes und zerrendes Geschrei aus, das sich nur sehr unvollkommen durch die Silben twarrr, twarrr, tüarır, tüarrr wiedergeben lässt. Beide hier häufige und auch auf dem Hermarsche an ver- schiedenen Orten beobachtete und erlegte Arten ähneln im Be- tragen sehr unsern Buntspechten, sind im Allgemeinen wenig scheu und ziehen meist zu mehreren vereint im Walde herum. Ihr Hacken, das bei den vielen hier stehenden harten und völlig vertrockneten Bäumen häufig sehr laut klingt, ist zur heissen Tages- zeit oft fast der einzige Ton, den man im Walde vernimmt. Ich kann noch nicht entscheiden, welcher hierbei einen so eigenthüm- lichen Takt einhält, dass man einen im Winde knarrenden Ast zu hören vermeint. 94. Picus Abingoni Smith. No. 168. Bis jetzt nur ein einziges Exemplar bei Kakoma geschossen. 95. Picus imberbis Sundew. No, 496. Kakoma, 16. Mai 1881. Iris braun, Schwanz horn- schwarz, Basis des Unterschnabels grünlich, Füsse olivengrün, 18; 10,2; 3,6:Cm. Auf Zanzibar beobachtet, ein Exemplar im Chor von Biki erlegt und eins hier von Negern erhalten. Sein Schrei ähnelt dem des kleinen Buntspechtes. 96. Picus Hartlaube. Dieser kleine hübsche Specht hält sich hauptsächlich auf dünnen und niedrigen Bäumen auf, ist sehr zutraulich und lässt einen grellen, fröhlichen Ruf hören, der etwa durch die Silben kirr kirr kirr wiederzugeben ist. BUCEROTIDAE. 97. Buceros melanoleucus Licht. Kiun: alle Buc. sp. Kolömoko. Kommt nur selten in die hiesige Umgegend. Das hier erlegte & trieb sich mit einem zweiten Exemplar seiner Art, sicher dem 9, auf der Dorflichtung umher, und blieb letzteres noch eine Zeit lang in derselben Gegend sichtbar. Auch die zwei mittelsten Schwanzfedern mit schmalem, weissen Ende. N a ” ? Rn Notizen aus Central-Afrika. 169 98. Buceros nasutusL. No. 494. & Kakoma, 16. Mai 1881, im Magen Kernfrüchte und Orthopteren. Wie Adansonie und Candelaber-Euphorbie, so gehören die Bucerotiden zu den so zu sagen integrirenden Bestandtheilen einer ost-afrikanischen Landschaft und bilden mit ihrer hageren Gestalt, der das zerzauste, dürftige Gefieder, der faltige Schnabel und die erstaunliche Magerkeit des Körpers etwas Greisenhaftes geben, _ ihren grotesken, eckigen Bewegungen eine so recht passende Staffage auf dem Hintergrund dieser bizarren Gewächse. Gleich der folgen- den Art ist DB. nasutus um Kakoma sehr häufig. Fast stets paar- weise, sehweift er namentlich im Buschwalde, auf Brachäckern und den Savannenlichtungen des puri umher. Im gleichförmigen Bestande ist er dagegen selten anzutreffen. Besonders in den frühsten Morgenstunden lässt der Nasentork sein lautes, heiseres: dreitaktiges Geschrei hören, wobei er den Schnabel in die Höhe streckt und mit den Flügeln klappt. Ist er recht in seine Musik- studien vertieft, lässt er sich ebenso wie wenn er zur heissesten Mittagszeit träge auf einem Aste hockt, leichter beschleichen, als wenn er mit anderen seinesgleichen durch die Büsche schweift. Der Flug geht, wie der anderer Bucerotiden, in grossen, abgesetzten Bogen; jeder derselben beginnt mit einigen schnellen und kräftigen Flügelschlägen, dann zieht der Vogel die Schwingen einen Augen- blick ein, um sie, sobald er sich senkt, schwebend auszubreiten. Hierbei rufen die Torks traurig pfeifend, einem Weih oder Bussard nicht ganz unähnlich. Nie ist dieser oder ein anderer Nashornvogel schussrecht über mich hingestrichen, vielmehr äugen sie sehr scharf und schwenken, sobald sie etwas Verdächtiges bemerkt haben, sofort in einem schnellen Bogen seitwärts ab. Ein am 23. Februar 1881 geschossenes & trug eine in sonder- bar regelmässiger Weise ausgezackte Schwanzfeder, die er sich allem Anschein nach selbst derartig ausgebissen hatte. 99. Buceros erythrorhynchus Temm. No. 493. 2 Kakoma, 15. Mai 1881, ohne schwärzlichen Fleck am Unterschabel. 38; 14,5; 9,5 Cm. Der rothschnäbelige Tork ist seinem Vetter in jeder Beziehung sehr ähnlich. In grösster Masse traf ich ihn bei Ndebue, am West- rande der Marenga Mkali an. Hier trieb er sich in nach Hunderten ' zählenden Schaaren auf den alten Adansonien umher, welche das ' sonst kahl gerodete Feld bedeckten. Aufgebäumt ruft er weit- 170 DTEYRMBoOhm: hallend: wak wak wak, wäke wäke wäke, während andere nach und nach canonähnlich einfallen. Die Waswaheli übersetzen diese Laute, ihnen einen ähnlichen Sinn wie dem Miauen von Schizorhis gebend, mit suaga, suaga, vorwärts, vorwärts! Am 17. März erlegte ich ein & mit sehr angeschwollenen Hoden, sowie ein 2 mit erbsengrossen Eiern am Eierstock und er- hielt am 15. Mai drei Nestjunge (No. 490—92), 2 noch ganz nackt und blind, eins bereits sehend und mit hervorbrechenden Federn. Das mitgefangene alte ? hatte Schwung- und Schwanzfedern frisch gemausert, letztere steckten z. Th. noch in den Schäften. Nach Aussage des Ueberbringers war das Eingangsloch in die Nesthöhle nur ganz klein — also vom 3 vermauert — gewesen, wie mir dies auch andere Eingeborene mit Worten und Pantomimen schilderten. 100. Buceros Deckenk Cab.? Im Walde bei Seke in Ugogo häufig, wo man allenthalben seine laut pfeifende Stimme vernahm. CORACIADAE. 101. Coracias caudataL. Zeigt sich auf Zanzibar hauptsächlich auf frei stehenden Cocos- palmen und ist dort so scheu, dass es mir nicht gelang, eine zu erlegen. Sowie die Vögel einen ihnen verdächtigen Menschen in der Nähe erblickten, strichen sie mit lautem Schelten tiefer in die Schamba ab. Wie die übrigen Racken, so ist auch diese Art von sehr unruhigem und streitsüchtigem Temperament und macht sich gern über andere Vögel her. Sie wie die folgende Art sah ich mit lautem Geschacker M. Forskali angreifen. Bei Muin-Sagare sehr häufig, auch um Kakoma nicht selten. 102. Coracias sp. Als Cor. habessinica bezeichnet. Als Unterschiede von dieser im Journal notirt: Cor. habessinica. Cor. SP. (Heuglin) Dilute thalassim, oben olivonsrhnlEhE RE — pileo magis virente. caudeta. Tectrieibus alae, humeris uro- Kleinste Deckfeder, längs ei pygio et supracaudalibus nitide | terarm und Handrand hellmeer- ultramarinis. blau, uropygium heller blau. remigibus ultramarinis. Innenfahne schwärzlich. rectricibus intermediis fuligino- Mittelste zwei Steuerfedern Notizen aus Central-Afrika. 171 sa virentibus, reliquis thalassimi, | schwärzlich m. blauem Schimmer, basi ultramarinis. die folgende an der Aussenfahne dunkelblau, die folgende dunkel- blau mit hellmeerblauem Fleck auf der Aussenfahne, der auf der folgenden fast die ganze Aussen- fahne einnimmt und sich auch auf die Innenfahne erstreckt, die folgende mit dunkelblauen Spitzen. Iride pallide violaceus. Iris braun, an der Peripherie dunkler. Nach Färbung und Ausbildung der Schwanzfedern kann ich die Exemplare doch auch nicht für Cor. caudata juv. halten. Das Betragen dieser Art ist durchaus das anderer Racken. Pärchen- oder truppweise durchstreift sie Wald und Feld und ist einer der wenigen Vögel, die man stets ziemlich sicher im Innern des ersten antrifit. Das scharfe Schackern hat sie mit anderen ihrer Gattung gemein, man hört aber ausserdem die verschiedensten Stimmlaute von ihr, die sich zuweilen zu einem wahrhaft höllischen Lärm steigern. Pärchenweis habe ich sie einer gackernden Henne entfernt ähnlich einander zuschreien hören, wie duk duk dak dak, dann folgende Laute wie &-&&. Am 16. November wurden mir zwei Junge gebracht, die ich leider nicht präpariren Konnte, die aber, wenn ich nicht irre, dieser Art angehörten. 103. Eurystomus afer Lath. Die Breitmäuler, welche im Anfang der Regenzeit hier äusserst häufig waren, scheinen gegen Ende derselben von hier ganz ver- strichen zu sein, wahrscheinlich, um sich anderwärts auf ihre Brut- plätze zu begeben. Diese lebhaft und schön gefärbte Art trägt gleich anderen ihrer Verwandtschaft sehr dazu bei, die Landschaft zu beleben, zumal sie auch gerade zur heissen Tageszeit, wenn so viele andere Stimmen verstummt sind, munter bleiben. Seinen Standpunkt nimmt Zurystomus mit Vorliebe auf den dürren Bäumen der Feldlichtungen ein, ist jedoch auch im puri selbst anzutreffen. Von dort aus zieht er in prächtigem, falkengleichem, oft weite Strecken hindurch schwebendem Fluge aus, um schwärmende In- secten zu erhaschen. Seine Stimme ist sehr mannigfach, bewegt sich aber stets in unmusikalischen, bald quäkenden, bald knarrenden und schnarrenden Lauten, die man sowohl im Sitzen als im Fluge 172 Dr. R. Böhm: vernimmt. Abends rottet er sich zu grossen Schaaren zusammen, die gemeinsam auf Feldbäumen ihre Schlafplätze einnehmen und sich noch in tiefer Dämmerung in rauhen Tönen zurufen. Ende November hielten die Breitmäuler sich paarweis zusammen und jagten sich & und 2 gern spielend und schreiend auf den Lichtungen umher. Sie sind sehr leicht zu, schiessen, da sie sich gar nicht scheu zeigen. Ein am 25. Februar geschossenes junges Exemplar war augen- seheinlich etwas älter als das von F. und H. p. 150 beschriebene; ich habe mir notirt: „uropygium braun und düster graublau ge- mischt, obere Schwanzdecken graublau mit bräunlichem Anflage, mittlere Schwanzfedern dunkelgrau mit bläulichem Anfluge, vor dem schwarzen Ende die übrigen schön dunkelblau; Schnabel gelb, nur die Spitze des Oberschnabels hornbraun. ALCEDINIDAE. 104. Ceryle rudis L. Der Graufischer wurde an allen passirten Flüssen, in den stehenden oder langsam durch das Schwemmland des Uferwaldes fliessenden Wassern des mto ja ugalla und Kingani, wie an den über Kiesgrund und Conglomerate klar dahinschiessenden Kerengere und Mukondokwa, angetroffen. Hier ruht er auf überhängenden Aesten oder auch stärkeren Schilfhalmen, streicht über das Wasser und steht dann plötzlich rüttelnd in der Luft gleichsam angenagelt, wie das Heuglin so treffend geschildert hat, um jählings in das aufspritzende Wasser herabzustürzen. Am Ugalla-Fluss ist er be- sonders häufig und nicht selten zu kleinen Trupps vereint, die auf dem tiefdunklen Hintergrund des Urwaldes und der Gewässer wie weisse Lichtpunkte dahinschiessen. 105. Halcyon orientalis Pet. (?). Bei Kirosa am Ufer des Mukondokwa oder Wasni an einem mit Buschholz bestandenen Berghange erlest. 106. Haleyon irrorata Reichb. Auf Zanzibar häufig. Sein Ruf ist dem von ZH. senegalensis nicht unähnlich. 107. Halcyon semicoerulea Forsk. (?). No. 65. 108. Halceyon chelicutentes Stanl. Auf Zanzibar häufig und auch in der Umgegend von Kakoma der gemeinste Eisvogel. Den Zwergfischer habe auch ich haupt- sächlich als einen Bewohner trockener Striche kennen gelernt. | | | | Notizen aus Central-Afrika. 173 Doch meidet er die Nähe von Wasser keineswegs, verfliegt sich in die nassen Reisfelder und richtet selbst sein Nest am Rande der Sümpfe ein. Seine Lieblingsstandpunkte sind, wie von so vielen anderen Vögeln, die abgestorbenen Bäume der z. Th. brachen Feldlichtungen und die benachbarten Waldränder. Hier sitzt er still und sich kaum bewegend lange Zeit an demselben Platze, zeigt sich auch gar nicht scheu und lässt den Jäger nah an sich herankommen. Sehr selten fliegt er einmal zur Erde herab. Sein Ruf, der Morgens und Abends wie in den heissesten Mittagsstunden zu hören ist, gehört zu den charakteristischsten Stimmlauten der hiesigen Landschaft. Er besteht aus einem schrillen, auf 2 Noten abwechselnden Trillern, die etwa wie tirrr-türrr, tirrr -türrr lauten. Oft leitet er mit einem langangehaltenen, hohen Triller seinen Zweischaller ein. In diesen pflegt das ? sofort einzufallen, was, da 8 und 2 oft in etwas verschiedener Stimmlage rufen, einen hübschen Effect macht. Doch möchte ich das Ganze kaum als Gesang bezeichnen. Bei dem Ausstossen der Töne wird der Schnabel hoch in die Luft gehalten. Die Färbung des Schnabels ist, wie aus den Angaben der Etiquetten ersichtlich, ziemlich variirend, die Ausdehnung von Braun und Roth wechselt und oft herrscht ein lachsfarbener Ton vor, der sich als ein helles Chamois auf das Weiss vonHalskragen und Flügeldeckfedern und Weichenbefiederung fortsetzt. Die Brustfedern zeigen bei vielen Exemplaren sehr feine schwarze Schaftstriche, das Blau von Schwingen, Rücken und Bürzel erscheint mehr oder weniger lebhaft. Am 21. März wurde in einem Baume am Rande eines Sumpfes die Nesthöhle eines Zwergfischer-Pärchens entdeckt. 3 und 2 flogen abwechselmd ab und zu. Das an 5 m. über der Erde befind- liche natürliche Eingangsloch war so eng, dass die Vögel sich kaum durcharbeiten konnten. Die Höhlung selbst etwa eine Spanne tief, ohne jede Auspolsterung und voller Orthopteren-Reste. Sie enthielt 2 nackte Junge und ein faules Ei. Letzteres war rundlich, an beiden Polen fast gleich und ganz weiss. Maasse 2,5. 1,5 Cm. Die Jungen verhielten sich ganz still, erst als sie heraus- genommen wurden, liessen sie ein leises Piepen vernehmen. Die Alten waren während des mühsamen Besteigens und Aushackens der Nisthöhle nicht zu sehen. 109. Halcyon senegalensis L. Ganz im Gegensatz mit der vorigen Art bewohnt der Senegal- Eisvogel das dichte Gebüsch nasser Striche, in welchem er sich 174 Dr. R. Böhm: meist versteckt hält und nur mit grosser Vorsicht zu beschleichen ist. Doch habe ich seine Stimme auch schon an dem unmittelbar neben dem Dorfe liegenden kleinen Teiche gehört. Die Pflanzen- wildniss der tongo, Moräste und kleine, dicht umbuschte Lachen sind seine Lieblingsaufenthalte. Nur wenn die Masika die Furchen und Pfade zwischen den hohen Ackerschollen in rieselnde Bäche verwandelt hat, verbreitet er sich von da aus auch über die höher gelegenen Felder. An dem erwählten Standpunkte sitzt auch er oft lange Zeit ganz still, wobei er sich dann und wann umsieht. - Sein Ruf, der schon in frühster Morgendämmerung hörbar wird, ist sehr laut und schmetternd, so dass man oft den Vogel näher glaubt, als er wirklich ist. Er besteht aus einem hohen, jäh aus- gestossenem Pfiff mit daran gehängtem langen Triller, etwa wie ti-tirrrr. Zwischen beiden Tönen liegt eine kleine Pause, welche . den schneidenden Effect des ersten Lauts vermehrt. Hierbei hält er, wie ZI. chelicutensis, den Schnabel senkrecht in die Höhe. Ausserdem lässt das d, wenn das 2 zu ihm fliegt, eine Art Lachen hören, wobei er die blauschillernden Flügel wie eine Tichodroma auf- und zuklappt. Der Flug ist sehr schnell; wenn der Vogel abfliegt, lässt er sich so zu sagen von seinem Sitzplatz herabfallen, um sich, die Schwingen ausbreitend, in der Luft aufzufangen. Im Magen der Erlegten fanden sich Käfer und Orthopteren. Grosse Insecten schlägt er, ehe er sie verschluckt, mit dem Schnabel heftig auf Aeste auf. 110. Alcedo eristata Shaw. An einer kleinen Lagune auf Zanzibar war stets ein Exemplar zu finden, welches zur Ebbezeit an den übrig gebliebenen Rinn- salen auf Salzpflanzen oder auf der Erde zu sitzen pflegte. Auf- geschreckt flog es niedrig, einen durchdringenden Pfiff ausstossend, davon. 111. Alcedo pieta Bodd. Diese prachtvoll gefärbte, kleinere Art erlegte ich auf Zanzi- bar in einem düsteren, mit Lianen verranktem Gebüsch, weiches eine tief in die Erde gehende Höhle umgab. Bisher hielt ich den kleinen rostfarbenen und violettblauen Eisvogel, den ich sehr vereinzelt in nassen Reisfeldern und an Busch- lachen bei Kakoma, einmal an einer Pfütze bei Marabu und sehr häufig an den Ufern des mto ja ugalla fischend beobachtet, wo er auf Gras und Binsenstengeln ausruhte und sich sehr zutraulich zeigte, für diese Art. Da ich aber von Heuglin angegeben finde, Wi e’7 Br 2 Notizen aus Central-Afrika. 175 dass A, picta nur ausnahmsweise fische und sich mehr in trockenen Gegenden aufhalte, muss ich erst seine etwaige Zugehörigkeit zu A. cristata feststellen. MEROPIDAE. 112. Merops apiaster L. Merops Kiun: Kamlümulu. Anfang Februar trafen die Bienenwölfe hier in grösseren Schaaren auf dem Durchzug ein, nachdem ich schon vorher — ich war Mitte Januar nach längerer Abwesenheit in Tabora zur Station zurückgekehrt — ihren flötenden, an den von Numenius arcuatus erinnernden Ruf aus der Luft vernommen hatte: Anfang März ver- streichen die Schwärme wieder und treffen nach Heuglin in Nord- ost-Africa von Ende März an ein. Wenn die Sonne recht heiss herabglüht, und die meisten Vögel sich still verhalten, dann schweben die Bienenfresser in gleitendem Schwalbenfluge, grosse Bogen be- schreibend, über den trockenen Bäumen des Feldes und Nieder- busches. Hier und da lässt sich ein Schwarm in den verdorrten - Aesten nieder, zuweilen sitzen sie alle nebeneinander auf einem Zweige. Nähert man sich, so erhebt sich die Schaar und steht nun, die scharf zugespitzten Flügel unbeweglich ausgebreitet und ihr melodisches Flöten ertönen lassend, über dem Gipfel, um sich dann nach und nach schwebend wieder herabzulassen. In der grellen Beleuchtung der scheitelrecht stehenden Sonne bieten so die farbenprächtigen Vögel einen wunderbaren Anblick. Man kann mehrere nach einander herabschiessen, ehe die übrigen die Flucht ergreifen. 118. Merops superciliosus L. Nur einmal auf Zanzibar, dagegen in der Küstengegend, so in den Chors von Msua und Burni und an den Säumen der Makata- Ebene häufig angetroffen. Dann wurde erst wieder am 8. März ein einzelnes Exemplar in Ugalla erlegt. Der persische Bienen- fresser hält sich paarweis, $ und 2 sitzen gewöhnlich dicht zu- sammen auf demselben Zweige. Der Flug ist bogig, beim Auf- bäumen steil von oben einfallend, die Stimme kurz und abgebrochen flötend, wie ü-ü-ü. 114. Merops cyanostictus Cab. (Meist als M. minutus bezeichnet.) Der Zwergbienenfresser hält sich hauptsächlich auf niederem ' Gebüsch und Bäumchen am Rande der Feldlichtungen auf. Hier ‚ sitzt er sehr gern auf schwanken, blattlosen, horizontal aus den 176 Dr. R. Böhm: Büschen abstehenden Zweigen, bäufig gepaart, häufig auch zu kleinen Gesellschaften vereint, schiesst schnellen, schwalbenähnlichen Fluges ab, um ein Insect zu haschen, und sofort wieder zurück. Zuweilen sieht man ihn jedoch hoch in der Luft kreisen und sich auf hohe dürre Bäume niederlassen. Ein Flöten habe ich von ihm noch nicht vernommen, wohl aber einen hellen, lustigen, päzenden Ton. Im Februar zeigten sich die Farben der Erlegten sehr verschossen, die Federränder ganz abgerieben (cf. No. 236); später verstrichen sie aus hiesiger Gegend, während ich am Ugalla-Fluss Anfang März wieder verschiedene bemerkte. Am 15. Mai schoss ich dann wieder ein schön ausgefärtbtes und befiedertes Exemplar mit bläu- lichen Spitzen an allen Scheitelfedern und weisser, flaumiger Be- fiederung der Weiche, welche die Füsse bis zu den Zehen bedeckte, Auf der Herreise habe ich die Art verschiedentlich in Usagare und Ugogo bemerkt. UPUPIDAE. 115. Upupa africana Bechst. Selten in der Umgegend von Kakoma. Hier hält sich der africanische Wiedehopf paarweise, abweichend von U. epops, auf Bäumen am Waldrande auf, während ich ihn noch nie auf offenen Stellen an der Erde antraf, und zeigt sich sehr scheu. Der Ruf gleicht dem unseres Wiedehopfes. Ein mir lebend gebrachtes Exemplar arbeitete sich durch sein zerbrechliches Mtamabauer und entkam leider. CAPRIMULGIDAE. 116. Caprimulgus mossambicus Peters. No. 195. Häufig auf Zanzibar (ef. Fischer, Reisebriefe). Von aufge- schreckten Vögeln habe ich einen leisen Ton vernommen. 117. Caprimulgus inornatus Heuglin. No. 389 (id. ?). 113. Caprimulgus tamaricks Tristr. No. 361. Beide in der Umgegend von Kakoma erlegte Ziegenmelker- arten findet man tagsüber einzeln oder pärchenweis nicht selten im puri, sowohi an den Rändern als im Innern, und zwar haupt- sächlich an Stellen, wo sie, auffliegend und unweit wieder einfallend, zwischen Unterholz und Hochgras leicht dem Blick entschwinden. Das unter No. 361 eingesandte & flog mit dem ? zusammen auf und setzte sich wenige Schritte weiter auf ein kleines Bäumchen. Notizen aus Central-Afrika. kr7 Oefters streicht Abends ein Caprimulgus durchs Dorf, lässt sich auch auf die flachen Dächer der kleinen tembe nieder, ohne dass ich ein Exemplar erbeuten konnte. Ebensowenig habe ich bis jetzt in Erfahrung bringen können, welcher sp. der eigen- thümlich cadenzirte Ruf angehört, der Nachts von allen Seiten aus dem Walde herüberschallt und sich etwa durch die Silben tü tümm tü türrr wiedergeben lässt. Meine Vermuthung, dass der- selbe von einem Caprimulgus herrühre, wurde mir durch Herrn Reichard bestätigt, welcher an einem sehr mondhellen Abend einen Ziegenmelker von der Stelle aufstiess, an der er den eigenthüm- lichen Ton vernommen hatte. Nicht weniger seltsam und noch häufiger Nachts zu vernehmen ist ein melancholisches „örrr“, welches ich zuerst geneigt war, für die Stimme eines Ayperolicus oder dergleichen zu halten, weil ich, unter einem wenig belaubten Baum selbst stehend, von dem der Ton herabzukommen schien, doch nicht das Geringste entdecken konnte. Nach übereinstimmender Aussage mehrerer Eingeborenen ist es jedoch der Ruf eines, an- geblich ganz kleinen, Vogels, der „pulu“ genannt wird. Ausser den Gesammelten glaube ich noch mehrere Caprimulgus-Arten be- merkt zu haben, so einen anscheinend ganz hellbraunen und einen dunkleren mit weissen Flügelbinden (Fossei?) am Ugalla-Fluss, sowie einen sehr dunklen bei Kakoma. Letzterer fuhr hinter einem umgestürzten morschen Baum heraus, auf dem ich bereits eine ganze Weile gesessen hatte, als er schliesslich unter mir zusammenbrach. OYPSELIDAE. 119. Cypselus parvus Licht. Den Zwergsegler traf ich auf Zanzibar, bei Konko in Ugogo, über einem kleinen Teich hinter Kigara an der Ostgrenze von Unyamesi, um Kakoma, und am Ufer des Ugalla-Flusses an. Hier ist er nicht selten und schwirrt sowohl über den Dörfern, als über den weiten Waldlichtungen umher. Am Ugalla-Flusse jagte er Anfang März schaarenweis um die Gruppen der mächtigen, im Windzuge rasselnden Dulebpalmen (Borassus), fort und fort seinen schrillen Ruf ausstossend, der sehr viel feiner als der von C. apus ist. Nester konnte ich jedoch in den Palmen nicht entdecken. Dadurch, dass die kleinsten Deckfedern längs des innern Flügel- randes heller gerandet sind, entsteht hier eine sehr feine, schuppen- artige Zeichnung. Cab. Journ. f. Ornith. XXXI. Jahrg. No. 162. April 1883. 12 178 Dr. R. Böhm: 120. Chaetura Cassini Selat. (?) Bezieht sich die in nur geringer Zahl bei Kakoma und einem benachbarten Weiler beobachtete Art auf die Chaetura vom Gabon, so giebt die in den Proceedings Z. S. (1863 Taf. XIV. 2) gegebene Abbildung noch keine rechte Vorstellung von dem sonderbaren, schwanzlosen Aussehen des fliegenden Vogels. Die hornartigen, vorstehenden Endspitzen der verkümmerten Schwanzfedern dienen wohl — gleichsam eine weitere Entwicklungsstufe der entsprechen- den Federschäfte bei den Spechten — den Vögeln beim Anklammern an Bäume oder eventuell Mauerwerk zur festen Stütze, HIRUNDINIDAE. 121. Hirundo senegalensis L. (als 7. Monteiri bezeichnet). Diese stattliche Schwalbe ist in der Umgegend von Kakoma häufig. Man findet sie besonders auf Waldlichtungen und Feldern, auch sah ich sie über Sümpfen schweben, und niederschwebend, wie unsere Schwalben, die Flügel in’s Wasser tauchen. Fliegend stiessen sie einen kurzen, abgebrochen päpenden Ton aus, auch die volleren Laute, die zur a von d und ? im Sitzen vorgetragen werden, klingen etwas blechern. Angeschossene kreischen durch- dringend. In der zweiten Hälfte Februar zeigten sich diese Schwalben gepaart in grosser Menge auf dürren Bäumen und Stümpfen, namentlich in und bei tief liegenden nassen Reisfeldern. Zweimal, am 19. und 22. Februar, schoss ich ein 9, das Lehm- sinken im Schnabel trug, also wohl mit Bauen beschäftigt war; doch habe ich bisher vergebens nach den Nestern ausgeschaut, die sie hier jedenfalls auf Bäumen anlegen. Die Gatten eines Paares halten treu zusammen, und kann man sie leicht beide er- legen, da der Ueberlebende immer wieder ängstlich rufend zu der Stelle, von der der andere herabgeschossen, zurückkehrt. (Von dem am 22. Februar geschossenen Pärchen hatte das ? die 3 äussersten Steuerfedern weiss gefleckt, das 4 einerseits nur die äusserste, anderseits die 2 äussersten.) Es war wohl auch diese Art, welche ich bei Konko in Ugogo beobachtete, und die mir durch das Rostroth in ihrer Färbung auffiel. In Zanzibar sah ich ein- mal Abends eine kleine Schaar Schwalben auf Mnasi moja (H. aethio- pica?). Am 20. März zog nach vorhergegangenem Regen und bei sehr schwachem Nordost-Wind eine Schaar Schwalben, welche wie die unsrigen zwitscherten, von Süden nach Norden über Kakoma. Bo I Bi ARE r f ’ * 7 Notizen aus Central-Afrika. 179 MUSCICAPIDAE. 122. Muscicapa cinereola H. u. F.?. No. 72. Im dichten Gebüsch eines Bergabhanges geschossen. 125. Muscicapa sp. Im Februar an feuchten Buschrändern angetroffen. 124. Platystira prirct Vieill. (9). ?2 Kakoma, 1. April 1881. 10,5; 6; 2 Cm. Scheint um Kakoma nicht sehr häufig zu sein. Doch entgeht der kleine, paarweis meist in hohen Baumkronen febende Vogel leicht der Beobachtung, da er sich sehr still verhält und das schützende Laubdach selten verlässt. Ich meine, dass ein sonder- bares sanftes Pfeifen, welches auf zwei Noten, einer hohen und einer tieferen lautet und täuschend einem mit den Lippen hervor- gebrachten Pfiff gleicht, von dieser sp. herrührt. Mehrere pflegen sich dabei aus verschiedenen Bäumen zu antworten, was in der Stille eines glühenden Masika-Nachmittags einen eigenthümlichen Eindruck macht. Das von Hartmann und Heuglin beschriebene glockenartige Schlagen habe ich noch nicht vernommen. 125. Zerpsiphone Ferreti Guer. Einzeln auf Zanzibar gesehen Ein & erlegt. Ob dieselbe sp. bei Bumi und Kirosa’? 126. Terpsiphone melanogastra Sws. (?) od. = 125? In der Umgegend von Kakoma habe ich bisher nur ein Pärchen bemerkt, welches sich im diehtesten Gewirr der mit Cissus und Ampelideen verschlungenen Bäume eines tongo aufhielt, und von dem das & erlegt wurde. Dasselbe zeigte sich unaufhörlich in Bewegung und fuhr mit flatterndem Schweife von Ast zu Ast, von Ranke zu Ranke, ohne auch nur einen Augenblick sitzen zu bleiben, während das 2, um dessentwillen sicher diese Tänze aufgeführt wurden, ruhig und scheinbar theilnahmlos auf seinem Standpunkte verharrte. 127. Stenostira plumbea Heugl. (?). No. 128. Melanopepla pammelaena Stanl. Nicht häufig um Kakoma bemerkt, wo sich die Art im puri aufhält. Soweit ich sie bisher beobachtet, erinnert ihr- Wesen sehr an Dierurus. (Vielleicht gehören die als Drerurus juv. bezeichneten Exemplare 12* 180 Dr. R. Böhm: mit rostgelblichen Federspitzen hierher [ef. Cab. J. f. 0. 1878 p» 1231.) | | AMPELIDAE. 129. Dierurus divarieatus Licht. Der Trauer-Drongo, den ich nur einmal auf Zanzibar, dagegen öfters auf dem Hermarsche, so bei Msua, Kangasi, Miranzi, Kondva NER BR | 04 | | N beobachtete, ist in hiesiger Gegend einer der gemeinsten Vögel. Man findet ihn geradezu überall, bei und selbst in den Ortschaften, auf dem Felde, im puri, in Sümpfen, auf den Lichtungen und in der boga. Selten trifft man ihn allein an, da er von sehr geselligem | Wesen ist und sich nicht nur mit seinesgleichen, sondern auch gern mit anderen Vögeln zusammenhält. Sein Sitz ist sehr charakteristisch, er hält sich etwas geduckt, zieht den Hals ein und lässt den gelblichen Schwanz gerade herabhängen. In dieser Stellung harrt er, ohne sich zu rühren, so lange, bis er ein vorüber- \ fliegendes Inseet ersieht. Nach Fliegenschnäpperart fliegt er auf dasselbe zu und nach seiner Erbeutung sofort auf seinen Sitz zurück. Doch hat der Flug etwas Weiches und Sanftes und wenig von dem heftigen, stossartigen Schiessen unserer B. grisola. Ueberhaupt hat Heuglin vollkommen Recht, wenn er diesen Drongo einen trägen und langweiligen Gesellen nennt. Den Gesang, wenn man ihn anders so nennen will, finde ich auch sehr stümperhaft. Er be- steht aus einer Aneinanderreihung unzusamm enhängender schmätzen- der, knarrender und flötender Laute, die äusserst vielfach variirt werden. Gewöhnlich concertiren mehrere, unweit von einander sitzend, gemeinschaftlich. Uebrigens halten sie keineswegs immer Frieden untereinander, man sieht sie sich vielmehr häufig zusammen balgen, wobei sie, ineinander verbissen, ganze Strecken weit herab- fallen, Auch habe ich sie heftig auf Raubvögel (Asturinula, Poly- boroides, Micronisus) und auf Bucerotiden stossen sehen. Den Menschen gegenüber sind sie so zutraulich, dass man sich ihnen bis auf wenige Schritte nähern kann ‚ ohne dass sie fort- fliegen. Da sie sogar, nach Insecten jagend, zuweilen gerade- wegs auf einen des Weges Kommenden zufahren und erst einige Armlängen vor seinem Kopfe umkehren, hörte ich selbst sagen, das sei ein „ndege kali sana! ein sehr böser Vogel!“ Trotz ihrer grossen Häufigkeit habe ich bis jetzt Nest und Eier nicht erhalten. 150. Campephaga phoenicea Lath. (2). No. Notizen aus Central-Afrika. 181 131. Campephaga nigra Viell. (?). No. Die Beschreibung von Hartl, West-Africa passt nicht, wohl aber die von Layard, South-Africa p. 152. Diesem Raupenfresser bin ich nur einigemale, und zwar pärchen- weise im dichten Gebüsch bei Kakoma begegnet. Weichen und eleganten Fluges streift er hier umher und schlüpft geräuschlos ‚durch das dichteste Geäste. Als Lockruf lässt er ein leises Piepen vernehmen. ‚Bei allen von mir im Fleisch untersuchten Campe- phaginen haftet das ziemlich volle und sehr weiche Gefieder nur äusserst lose in der Haut“ (Heuglin) — das muss der Sammler zu seinem Leidwesen erfahren. Zusammen mit Tauben, Cuculus und Ceblepyris, welche sämmtlich auch in den plastischen Verhältnissen der Brust und des Unterleibes, sowie in der ungewöhnlich vollen Befiederung des Bürzels und der Weichen übereinstimmen, vereinigt Campephaga eine äusserst zarte, so zu sagen bröckliche Haut mit ganz locker steckenden, Blut und Fett begierig einsaugenden Federn, so dass der noch dazu durch den Schuss lädirte Vogel San wirklich betrübendes Beutestück abgiebt. 132. Ceblepyris pectoralis Jard. Auch von dieser Art kann ich nicht mehr sagen, als dass sie sich still und versteckt in buschreichen Waldparthien aufhält und ım Fluge grosse Aehnlichkeit mit Ouculus zeigt. Ihre Stimme habe ich noch nicht gehört. LANIIDAE. 133. Nilaus brubru Lath. Den Brubru habe ich sowohl in hohen Bäumen als im dichten, niedern Gebüsch angetroffen. Er macht sich wenig bemerklich, wenn nicht durch seine Stimme, welche aus einem eigenthümlichen, wie mit einem Vibriren der Lippen begleiteten Pfiff besteht. (1. April notirt: das Weiss an den Steuerfedern erscheint wenig ausgedehnt, auch an der Aussenfahne der äussersten Feder nur als Längsfleck. 3. und 4. nur weiss gespitzt. Unter gewissem Lichte fein quergestreift.) 134. Dryoscopus cubla Shaw. Die „Baumspäher“ gleichen sich alle sehr in der Lebensweise. Sie halten sich meist in dichten Baumkronen und Gebüschen ver- steckt, welche sie geschickt zu durchklettern verstehen. Nur selten sieht man sie von Baum zu Baum fliegen. Der Cubla ruft mit einem zweinotigen Pfeifen, dem ein kurzer Vorschlag vorausgeht. 182 Dr. R. Böhm: Das & antwortet mit einem heiser ätschenden Ton. Zuweilen unterbricht aber auch der Sänger sein Flöten, um sich in ähn- lichen, weniger melodischen Tönen zu ergehen. Um Kakoma häufig, unter Anderem auch bei Rangasi (Usagara) und am mto ja ugalla bemerkt. 135. Dryoscopus sublacteus (ass. | j | ' Den vollen, wohllautenden Pfiff dieses Würgers hört man auf Zan- zibar häufig aus den düsteren Kronen der Mangobäume erschallen, in welchen er nicht leicht zu entdecken ist. Auf ihn folgt ein du du du im Dactylustact, das 2 fällt krächzend ein und das & schliesst mit einem nochmaligen du die Strophe. Bei Kangasi liess sich dieselbe sp. etwas anders vernehmen, ein langer Pfiff des & wechselte mit einem ürr ürr ürr des 2 ab. Ueberhaupt scheint | | nach den Mittheilungen Dr. Fischer’s (J. f. O. 73 p. 274 und mündlich) der Gesang dieser Art vielfach zu varliren. 136. Dryoscopus affinis Gray. Zanzibar. 137. Dryoscopus Salimae HH. u. FE. Bei Bigiro und Kakoma erlest. Ich glaube, dass es auch diese Art war, deren kurzer Schlag und warnendes tak tak ich im Gebüsch der Vorberge des Kungwe bei Rangasi hörte. 138. Dryoscopus hamatus Hartl. (?) Einzeln bei Kakoma in Savannenbestand und Gebüsch an- | getroffen. 139. Dryoscopus ?. No. 190.*) Am mto ja ugalla hörte ich den wundervollen, tief orgel- artigen Pfiff eines Flötenwürgers, der wohl sicher Dr. aethropieus angehörte, zumal auch der Vogel, den ich nur flüchtig durch dichtes Gebüsch schlüpfen sah, sich mir auch durch seine Grösse auszuzeichnen schien. 140. Rhynchastatus funebris Hartl. (z. Th. als lugubris bezeichnet ?) Nach den Maassen der erlegten Exemplare halte ich den Trauerwürger, welchen ich von Ugogo an beobachtete und der hier um Kakoma häufig ist, für Rh. funebris. Der bei Konko ge- schossene RA. ist zwar klein, ich habe jedoch jedenfalls stets nur ein und dieselbe Art vor mir gehabt. AA. lugubris Cab. muss *) Diese Nummer fehlt in den Sammlungen. H. Schalow. Notizen aus Central-Afrika. 83 auch nach Hildebrandt, (J. f. O. 78, p. 215) einen total anderen Schlag haben, als der von mir beobachtete, während freilich Fischer wiederum den Gesang dieser Art (ib. p. 275), nicht aber den von Äh. funebris (79, p. 277), ungefähr so beschreibt, wie ich ihn gehört habe. (Ich werde nächstens hier eine grössere Reihe schiessen, um die mittleren Masse definitiv festzustellen.) Wo sich die zur Trockenzeit vollkommen blattlosen Dorngestrüppe von Ugogo in trauriger Monotonie über den tennengleich harten, von der Sonnengluth zerrissenen Boden hinziehen, wo nur die rothe, einer haarigen Raupe gleichende Blüthe eines die Büsche umspinnenden Schlinggewächses einen Farbenpunkt in Grau und Staubdunst bildet, da dringt einsam der tiefe Schlag des Trauerwürgers aus dem Dickicht. Von der Westgrenze der Mgunda Mkali an, wo sich die Waldung wieder zu begrünen beginnt, ist er ein ständiger Be- wohner von Gebüsch und Unterholz, während er den lichten, einför- migen puri vermeidet. Man findet ihn selbst in den kleinen, eine wenig- stens periodische Wasserlache bezeichnenden, oft tropisch üppigen Buschoasen mitten in der weiten, offenen boga. Fast stets hält sich der Trauerwürger im Innern der Büsche auf, nur selten sieht man ihn in der Krone eines niedrigen Bäumchens, während er in die höheren fast niemals hinaufgeht. Im blätterlosen, wenig Schutz gewährenden Dorngebüsch von Ugogo zeigte er sich stets scheu und vorsichtig und suchte sich so schnell als möglich der Beobachtung zu entziehen, während man hier dicht an oder selbst in das Ge- büsch treten kann, in welchem er sich aufhält, ohne ihn zum Fort- fliegen zu bringen. Sogar Schüsse, die in seiner unmittelbaren Nähe fallen, haben zuweilen keine andere Wirkung, als dass er sie mit einem lauten, verwunderten Pfiff beantwortet. Häufig sieht man ihn in kleinen Gesellschaften beisammen, sonst hält er sich wenigstens gepaart. Beim Durchstöberr des Buschwerks kommen die Vögel auch dann und wann zur Erde herab und hüpfen mit grosser Gewandtheit durch das verschlungenste Geäst. Die Kopf- federn werden häufig etwas gesträubt, auch das lange, seidenweiche Bürzelgefieder, das leider durch den Schuss gewöhnlich zum grossen _ Theil verloren geht, locker getragen. Der Schlag von Rhynchastatus ist einer der auffälligsten Vogellaute der hiesigen Gegend, zeichnet sich durch Tiefe und Fülle des Tons aus und ist so charakteristisch, dass er, wenn einmal gehört, schwerlich mit anderen verwechselt werden kann. Er wird in den mannigfachsten Variationen vorge- tragen, doch lassen sich 2 Sätze hauptsächlich vernehmen: das 9 . 184 Dr. R. Böhm: beginnt mit 3 vollen, tiefen, denen einer Glasglocke ähnlichen | Tönen: tunk-tunk-tunk, denen sich noch zuweilen ein gleichsam | aufjauchzendes: rö-a anschliesst, während das 2 mit einem tief schnarrenden ürrr oder hüerrr einfällt. Oder aber das & stösst einen überraschend scharfen und heftigen, zischenden und zuweilen verdoppelten Laut- aus, der sich noch am ehesten mit den Tönen zweier aneinander vorbeigeschlagener Becken vergleichen lässt. ; Dann folgen die drei tiefen Glockentöne und das 2 fällt, ähnlich wie bei dem ersten Satze, ein. Die Paare antworten sieh aus ziem- | lichen Entfernungen, und zwar mit solcher Präcision, dass das Ganze wie von einem Exemplar vorgetragen erscheint. Beim Umher- hüpfen im Gezweige lassen die Trauerwürger, wahrscheinlich als Zeichen ihres Wohlbehagens, ein ganz leises Tacken vernehmen, das sich bei Aerger oder Erregung zu einem schnalzenden Kackern steigert und mit den entsprechenden lebhaften Beyeruu rn begleitet | wird. 141. Chlorophoneus sulfureipectus Less. | Das eingesandte und einzig bisher gesehene Exemplar wurde in einem dichten Busche erlegt, in den es plötzlich einflog. 142. Prionops talacoma Briss. (oder polkocephalus Stanl., mir ist augenblicklich kein Exemplar zur Hand?!). Kiun: Loanda. Zuerst an der Westgrenze der Mounda Mkali bemerkt, um Kakoma häufig. Der Brillenwürger ist ein merk- würdig unsteter, rastloser Vogel, der stets in ziemlich starke Flüge vereint durch den puri zieht, ohne sich auch nur da oder dort etwas länger aufzuhalten. Gewöhnlich bleiben diese Trupps in Unterholz und niedrigen Bäumen, ohne sich in die höheren Kronen zu begeben, lassen sich auch sehr gern auf umgestürzte Stämme und nicht selten auf die Erde herab. Ihr Flug ist ungemein weich und geräuschlos; die ganze Masse bewegt sich immer geschlossen von einem Baum oder Busch zum andern, und es ist ein höchst eigenartiger Anblick, wenn man still im dichten Unterholz anstehend, sich urplötzlich von einer Menge dieser, durch ihren Federkamm, den hoch-chromgelben Augenring und die orangerothen Füsse so auffallenden Vögel umgeben sieht. Beim Abfliegen hört man von ihnen ein sonderbares Knicken und Knirren, das augenscheinlich mit dem Schnabel hervorgebracht wird. Die Stimme besteht ge- wöhnlich aus einem tieftönigen, verworrenen Schwatzen, das zu- weilen eine eigenthümlich klirrende Klangfarbe annimmt. Dasselbe lässt sich nur schlecht durch die schnell und dumpf ausgestossenen \ Notizen aus Central-Afrika. 185 Silben: tü-ru-dü, tü-ru-dü veranschaulichen. Nach diesen Lauten habe ich den Vogel von Wangamesi auch sehr bezeichnend ‚„Casli- wusio“ (fast unnachahmlich weich ausgesprochen) nennen hören. Ein angeschossenes Exemplar klappte, als ich es in der Hand hielt, laut mit dem Schnabel. Die Brillenwürger zeigen sich scheu, und ist ihnen durch Verfolgung, wenn sie einmal aufmerksam geworden sind, nur schwer anzukommen. Am 18. März fand ich das Nest auf einem kleinen, sehr dünn belaubten Baum am Rande der aus- gedehnten Feldlichtung von Kakoma. Dasselbe war in eine Ast- gabel hineingebaut, fast mit beinah senkrechtem Rand aus Gras- halmen verfertigt, und stimmte durch seinen Ueberzug von Spinn- gewebe so gut mit der weissgrauen Rinde des Baumes überein, dass es von unten ganz wie ein Astknorren aussah. Der eine der alten Vögel, wahrscheinlich das 9, flog, ihrer sonstigen Gewohnheit zuwider, hoch in den umstehenden Bäumen ‘umher, dabei stets ungewöhnlich laut und grell seinen hocheinsetzenden und verworren abfallenden Gesang erschallen lassend, den ich zuerst gar nicht wiedererkannte, kam auch in den Baum, setzte sich auf den Nest- rand und flog erst ab, als der mich begleitende Neger zur Hälfte hinaufgeklettert war. Als derselbe beim Neste anlangte, kam vom Waldrand her ein ganzer Schwarm Brillenwürger und flog rufend und schnabelknickend dicht über ihn hin. Die zwei frischen Eier sind auf zart blaugrünem Grunde mit braunrothen Fleckchen besät, welche am stumpfen Pol häufiger und hier zu einem undeutlichen Ring geordnet sind. 143. Prionops Retzii Wahlb. Alle Farben von Schnabel, Füssen und Augenring sehr brillant, nicht wie bei F. u. H. angegeben. Das erlegte Exemplar trieb sich in der Krone eines Baumes der tropisch üppigen Uferurwaldung am Ugalla-Flusse umher und fiel mir durch seinen schönen Gesang auf, der etwa wie dilli, dilli, dilli klang. 144. Eurocephalus anguitimens Sm. (?) (Das mit Eur. Rüppellii bezeichnete Exemplar wohl zu der- selben Species? Die Beschreibung der Lebensweise von Zur. Rüp- ‚pelliü, Heugl. p. 418, passt jedenfalls nicht auf die hier. häufige Species). Dieser plump gebaute, kräftige Würger ist von äusserst leb- haftem und lärmendem Wesen. Man findet ihn stets in Flügen zusammen, die sowohl den puri, als Buschholz und mit einzelnen dürren Bäumen bestandene Brachäcker durchziehen, nicht aber, wie 186 Dr. R. Böhm: Prionops, einen bestimmten Cours innehalten, sondern häufig zu | einer eben besuchten Stelle zurückkehren. Hierbei lassen sie ihre rauhe Stimme vernehmen, welche sich in ein allgemeines, heftiges ) Geschrei verwandelt, sobald etwas Verdächtiges sich zeigt, } und so zum Warnungszeichen für andere Vögel, wohl auch für vierfüssige Thiere wird. Ungemein scheu und vorsichtig, lassen | sich diese Banden kaum beschleichen; dagegen kommt es vor, dass | sie, auf ihren Streifzügen dem anstehenden Jäger begegnend, mit, | Geschrei und Gezank um ihn herumflattern und geradezu rüttelnd |) über seinem Kopfe schweben. Abends gegen Sonnenuntergang sieht } man die Vögel, wahrscheinlich ausfliegenden Insecten nachjagend, | ‘sich mit lautem Rufen hoch in die Luft erheben und hier strecken- | weis hübsch schweben. Jüngere Exemplare mit ganz bräunlich- | grauem Kopf, ältere mit dem Scheitelfleck auf weissem Grunde | 145. Nicator gularis H. u. FE. (?). | Am Waldrande von Bigiro geschossen, wo er lärmend durch | die Büsche schlüpfte. | 146: Zelephonus erythropterus Shaw. No. 465. & Kakoma, 7. Mai 1881. 21,6; 9; 7,5 Cm. No. 482. & juv. Kakoma, 14. Mai 1881. Iris grau, Schnabel horngrau mit hellen Schneiderändern, Mundwinkel fleischfarben, Füsse blass bleigrau. 15,5; 7,8; 4,2 Cm. Im Magen Orthopteren (Raupen und Stücke eines Achatina-Gehäuses). Kiun: mbala. Der Tschagra bildet eine ständige Staffage im Niederwald und Gestrüpp hiesiger Gegend. Keineswegs scheu zu nennen, liebt er es doch nicht, seine Versteckeim Gesträuch zu verlassen, und ver- steht es vortrefflich, in einem kleinen, aber dichten Busch sich stets auf der seinem Beobachter -entgegengesetzten Seite zu halten und so den Blicken zu entziehen. Seine Haltung ist meist gefällig und lebhaft, wenn auch selten so aufrecht wie die unserer Würger, , der Schwanz wird wagerecht getragen, häufig auch etwas gestelzt und beim Fluge hübsch ausgebreitet. Letzterer ist bei den kurzen ) abgerundeten Flügeln wenig gewandt und laut schnurrend. Der sehr charakteristische Gesang besteht aus flötenden, gedehnten und ineinandergezogenen Tönen und lautet etwa wie türi-eu (oder wa) {| -türie, dreimal wiederholt, mit der Schlussstrophe türi-&. Die Dorf- Jugend versteht es vortrefilich, denselben durch Pfeifen nachzuahmen. Daneben stösst der Tschagra, wie andere seiner Verwandtschaft, einen rätschenden Ton, auch eine Art Tacken aus, beim Fluge Notizen aus Central-Afrika. 187 zuweilen ein schrilles Trillern. Höchst eigenthümlich und uns bis jetzt räthselhaft geblieben ist seine Gewohnheit, Grashalme durch einen schräg geführten Biss an der Wurzel und weiter oben zu etwa spannenlangen, blattlosen Stäbchen zu zerschneiden, die man oft massenweis zusammen aufgehäuft sieht. Obgleich er dies gerade vor der Fortpflanzungszeit zu treiben scheint, verwendet er doch die abgebissenen Stücke keineswegs zum Nestbau; es muss dies also entweder nur Spielerei sein, oder er liest vielleicht später kleine Inseceten, die sich in den hohlen Stengeln ver- krochen haben, heraus. Der Erdwürger brütet augenscheinlich mehrmals im Jahre. Die Legezeit muss sich von Anfang Januar bis mindestens Ende Mai erstrecken. Ich erhielt oder fand und beob- achtete: 5. Februar, eben befiederte Junge (3), 25. März, flügge Junge, 29. März, eben flügge Junge, 1. Hälfte April, nackte Junge, 17. April, Nest mit 1 Ei, 18. April, eben flügge Junge, * 25. April, Nest mit 1 Ei, 7. Mai, Nest mit 2 Eiern (bebrütet), 14. Mai, etwas älteres Junges 22. Mai, nackte Junge (2), 25. Mai, Nest mit 2 Eiern (frisch). Von allen Stadien habe ich gesammelt. Das Nest ist der Hauptsache nach aus Würzelchen erbaut und mit Spinnengewebe, Pflanzenwolle und dergleichen in etwa Mannshöhe fest in eine Astgabel niedriger, im Getreide, im Feld- buseh und Niederholz stehender Bäumchen eingeheftet, ohne be- sonders versteckt zu sein. Die Eltern zeigen sich um die flüggen ‚ Jungen sehr besorgt, fliegen mit aufgeregtem Tacken um den sich nähernden Menschen herum und lassen sich selbst durch fallende ' Schüsse nicht in die Flucht treiben. | | \; 147. Telephonus trivirgatus Sm. (?). Ein im dürren Dorngestrüpp der Höhen um Mwumi erlegtes Exemplar so bezeichnet. 148. Lanius caudatus (ak. (?). 149. Lanius collurio L. Das einzige gesehene Exemplar von einem im Gestrüpp stehen- den Busche geschossen. 188 Dr. R. Böhm: | ' 150. Urolestes melanoleucus Jard. | No. 461. Kakoma, 6. Mai 1881. Iris grau, Schnabel und | Füsse schwarz. 34; 13,4; 16 Cm. Mit weissen Weichen, cf. Heugl. p- 490. Kiun: Yerere. Nichts kann einen falscheren Begriff von der Lebensweise des Elsterwürgers geben, als die von F. u. H. p. 866 nach Ayres ge- gebene Notiz: „Führt eine einsame Lebensweise“. Der Elsterwürger ist vielmehr ein sehr geselliger, nicht nur stetsin Trupps zusammen- haltender, sonders sich sogar mit Vorliebe mit anderen Vögeln vereinigender Vogel. Sein Lieblingsaufenthalt sind die savannen- artigen, in die Boga übergehenden Bestände, Büsche und Feldhölzer, wogegen er den geschlossenen puri durchaus meidet. Dass ihn Speke von einer Dorfboma schoss, ist wohl mehr ein Zufall, ich habe ihn wenigstens nur selten in der unmittelbaren Nähe von Ortschaften bemerkt. Die Annäherung jedes Verdächtigen wird von der Schaar mit einem schrillen Krächzen angekündigt, und verursachen diese Vögel, weit mehr noch als Zurocephalus, dem Jäger oft den grössten Aerger, indem sie durch ihr Warnungs- geschrei Alles in Aufruhr versetzen. Merkwürdiger Weise halten sie sich stets mit Textor Dinemelli zusammen, an dem sie das grösste Wohlgefallen zu finden scheinen. ' Sehr selten, dass man einmal einen der beiden ohne seinen unzertrennlichen Kameraden antrifft. Die Elsterwürger übernehmen dabei das Führer- und Wächteramt, und es ist sehr wohl zu beobachten, dass nicht etwa die Weber ihnen einfach folgen, sondern dass sie eifrigst bemüht sind, ihre, wenn allein, leicht zu berückenden Schützlinge zur-recht- zeitigen Flucht zu bewegen. Schreiend fliegen sie bei Annäherung des Jägers in den Baum, in welchem sich die harmlosen Textoren aufhalten, und geben das Zeichen zum Abmarsch, dem letztere denn auch willig zu folgen pflegen. Der Flug von Urolestes gleicht in der That dem einer Elster und führt gewöhnlich nur kurze Strecken von Baum zu Baum. Dann und wann unterbrechen sie ihr heiseres Gekrächz, um einen harten, bald lauten, bald leisen schwatzenden Gesang anzustimmen. Dieser ist indess zum grössten Theil dem anderer Vögel entlehnt; so mengen sie ihm mit grosser Andacht den schrillen Trompetenruf ihrer Freunde bei und ahmen, wenn auch in geradezu komischer Weise, den Vierschaller von Pyenonotus nigricans nach. Das Nest ist verhältnissmässig sehr klein und in mässiger Höhe aus Reisern in dornigen Acazien an- j er. \ 4 Notizen aus Central-Afrika. 189 gelegt. Leider habe ich bis jetzt noch keine Eier erhalten, dagegen am 17. März zwei Junge (No. 318, 319) geschossen, welche täppisch in einem hohen Baum ämkexhüpftah und von den Alten vergebens dureh verzweiflungsvolles Gekrächz zur Flucht ermahnt wurden. | Letztere erschienen selbst, als ich die Jungen .erlegt, immer ‚wieder von Neuem schreiend in dem Baume. Ein am 22. Februar erlegtes $ hatte grosse Eier am Eierstock. LIOTRICHIDAE. 151. Crateropus plebejus Rüpp. (oder = 152?). Im Walde von Bumi in Usagara schaarenweis angetroffen. Die Vögel machten auf Büschen und niedrigen Bäumen dicht zusammen- sitzend einen lauten Lärm, wobei sie sich heftig und ruckweise hin- und herwendeten. 152. Crateropus Kirki Sharpe (?). Kiun: Gombonsäka. Nicht selten in der Umgegend von Kakoma, wo ich die Art als äusserst scheuen und schwer zu beschleichenden Vogel kennen lernte, der truppweis durch den Buschwald streicht. Seine Stimme ist ein heftiges, gaggerndes Lachen, welches von dem ganzen Schwarm gleichzeitig ausgestossen wir. Am 15. März sah ich ein Pärchen in Gesellschaft von Urolestes, das sich, wahrscheinlich im Vertrauen auf die führenden Würger, gegen ihre sonstige Ge- wohnheit nicht scheu zeigte. Die Hode des erlegten war stark angeschwollen. Am 26. Mai erhielt ich 3 Nestjunge des Gombon- saka mit bereits ziemlich entwickelten Federn. Ihr Geschrei er- innerte schon sehr an das der Alten. Die Jungen, wie das ziem- lich tiefmuldige, aus groben Halmen, trockenen Blättern und der- gleichen zusammengebaute Nest wimmelte buchstäblich von Vogel- läusen (davon eingesammelt). 153. Crateropus gutturalis Boc. Die so bezeichneten Vögel habe ich nur nach der Keulemann- schen Abbildung aus Barboza du Bocages Werk bestimmen können, da mir eine Beschreibung nieht zur Hand liegt. Diesen stattlichen Drossling traf ich bei Kakoma im lichten, trockenen puri theils pärchenweis, theils in kleinen Gesellschaften an; er scheint augen- blicklich verstrichen zu sein, doch habe ich seit längerer Zeit den Waldtheil, den er hauptsächlich bevölkert, nicht wieder besucht. Crateropus gutturalis pflegt den Jäger mit schrillem, verworrenem Geschrei zu begrüssen und ihm so, in grossen Bogen von Baum zu Baum flatternd, längere Zeit zu folgen, in dem so wie so durch - 190 Dr. R. Böhm: den fast überall umherliegenden „Knark“ zur Pürsche sehr un- | geignetem puri eine ziemlich störende Begleitung. Dabei zeigt sich der Vogel vorsichtig und ist ihm schwer beizukommen, mit Aus- nahme der heissesten Tagesstunden, in denen er gern in diehteren Büschen rastet. Sein Lockton ist ein grelles, fast papageiartiges Rufen, das etwa wie tri-ah klingt. Ein Anfang December ge- | schossenes Z hatte stark geschwollene Hoden. Im März begegnete ich zu Schaaren vereinigten Jungen, welche mit grellem Schreien durch den Wald zogen. CINNYRIDAE. 154. Irrisor erythrorhynchus Lath. Kiun: Sokosellah. Der Spotthopf bewohnt in kleinen Trupps den puri, namentlich, wie schon Heuglin berichtet, an seinen Rändern. Auch findet man ihn häufig auf den vereinzelten Bäumen oder Buschgruppen der Lichtungen, ja er meidet auch offenere Gegenden nicht. So traf ich ihn in dem baumarmen Mpapwa-Thale und in einem kleinen Gebüsch, das einer Oase gleich inmitten der ausgedörrten Haide von Simbaweni lag. Sein gellendes Gelächter, das Heuglin treffend „impertinent gaggernd“ nennt, wird mit komischen Verneigungen begleitet. Die Trupps treiben sich bei ihrer Stöberarbeit oft an den Wurzeln der Büsche, unmittelbar über der Erde herum, und habe ich sie auch aus den reifenden Mtamafeldern auffliegen sehen. Es ist keine ganz leichte Aufgabe, einen der scheuen Vögel zu er- legen. Auch die Hoffnung, gemäss der von Brehm gemachten Be- obachtung, nach Erlegung eines Exemplares auch der übrigen leicht habhaft zu werden, hat mich getäuscht. Form und Länge des Schnabels variirt bekanntlich sehr; so wurde am 24. Februar ein Exemplar mit fast geradem, aber korallrothem Schnabel erlegt, dessen Firste nur 3,9 Cm. mass. Am 17. Mai erhielt ich zwei Eier des Sokosellah oder Legel- legeh, wie er auch wohl nach seinem lachenden Geschrei genannt wird. Dieselben sind weiss, rosenroth durchscheinend und mit sepiabraunen Flecken bestreut, welche am stumpfen Pol zu einem Kranz angehäuft sind. 155. Irrisor cyanomelas Vieill. Der Sichelhopf ist in der Umgegend von Kakoma bedeutend seltener als 2. erythrorhynchus, auch sind seine Gesellschaften minder zahlreich. Oft trifft man ihn nur paarweis an. Er klettert noch weit gewandter als sein grosser Vetter im Geäste umher, Notizen aus Central-Afrika. 191 wobei er nicht selten den Kopf nach unten gewendet hat, hängt ‚sich an die untere Seite der Aeste an und sucht so Blätter, Blätt- chen und Rinde ab. Das Weiss auf Schwingen und Schwanz sehr variirend (ef. F. u. H. p. 208). 1) die 2 äussersten Schwanzfedern mit weissem Endfleck, auf der einen Seite auch | jederseits 3 obere Flü- die dritt-äusserste mit Andeutung eines [geldeckfedern weiss solchen 2) die 3 äussersten Schwanzfedern mit weissem Endfleck, auf der einen Seite auch die viert-äusserste mit Andeutung eines solchen ; | jederseits 6 obere Flü- 3) äusserste Schwanzfeder mit weisser jederseits 7 obere Flü- geldeckfedern weiss Binde vor dem Ende geldeckfedern weiss 4) die 3 äussersten Schwanzfedern mit weisser Binde vor dem Ende, die auf der dritt - äussersten unvollständig jederseits 5 obere Flü- geldeckfedern weiss 5) (abgerieben) 2 obere Flügeldeck- einerseits3, anderseits federn weiss. Sämmtliche Exemplare mit weissem Fleck auf der Innenfahne der Schwingen 1. Ordnung, von der 3.—10, auch auf der Aussen- fahne, der auf der 3. noch sehr klein ist. 156. Nectarinia gutturalis L. Nectarinien Kiun: msunsi. Auf Zanzibar häufig und bis in die kleinen Höfe und Gärtchen der inneren Stadt kommend. Auf dem Hermarsche bis Usagara beobachtet. Bei Kakoma habe ich die Art erst im Anfang April be- merkt, zu welcher Zeit sich plötzlich mehrere Pärchen an und im Dorfe selbst zeigten, sich namentlich in der kleinen Bananenplantage am Dorfteiche und einem in der Nähe stehenden Papaybaum (Carica papaya) umhertrieben, aber auch zankend und balgend in unserem Gehöfte erschienen. Nachdem ich das eine 2 erlegt, wurden mir in der ersten Hälfte April zwei Hängenester, eins auf einem kleinen, - dünn belaubten Baum dicht am Dorfzaun, eins in vielleicht 1'/, Manns- ' höhe auf einem zwischen den Hütten selbst stehenden Bäumchen gezeigt. Das letztere, welches ich untersuchte, war zum grossen Theil aus Baumwolle verfertigt, auch konnte ich weder Eingangs- 192 Dr. R. Böhm: öffnung noch eine ordentliche Nisthöhle entdecken; als Baumaterial | für das erste schienen Halme und Blätter verwandt. Eier waren noch in keinem der beiden Nester vorhanden, welche leider kurz darauf, während ich an einem Fieberanfall darnieder lag, von un- berufener Hand abgerissen wurden. Im Walde habe ich hier diese prächtige Art nie bemerkt. Den Ton, den sie gewöhnlich hören | lässt, ist das für die Nectarinien überhaupt charakteristische, schrille Zanken, ausserdem hat sie, aber noch einen hübschen, aus ansteigenden und abfallenden Tönen zusammengesetzten Gesang. 157. Nectarinia olivacea Sm. Nur ein @ auf Zanzibar erlegt. 158. Nectareinva collaris Vieill. | Häufig auf Zanzibar, wenn auch nicht ganz so zahlreich wie N. guituralis. Ausserdem bei Seke in Ugogo in dürrem, steinigem Walde erlegt. Diese kleine hübsche Art treibt sich mehr als andere | in niedrigen Büschen umher, wo man sich ihr bisweilen bis auf Armlänge nähern kann. Das & singt oder schreit auf zwei Noten. 159. Nectarinia Jardinei J. Verr. Zahlreich in den wilden Gestrüppen von French Island bei Zanzibar. In der Schamba (Fruchtgärten) nicht bemerkt, bewohnt vielleicht die unbewohnten Theile der Insel. Bis Ende März hatte ich in hiesiger Gegend nur ganz ver- einzelte Nectarinien bemerkt, die sich scheu und flüchtig zeigten und augenscheinlich nur durchstreiften, ohne dass sie an irgend einem Platze sicher oder häufiger anzutreffen waren. Als ich aber zufällig am 1. April an einem Waldsaum und in ein unweit davon | gelegenes Feldgehölz kam, welche fast durchaus mit einem, dem herrschenden Duft nach zu urtheilen, blühenden Baum, wie mir scheint, einer Terminalia, bestanden waren, fand ich hier die Gipfel‘ schaarenweis von Nectarinien belebt. Einen benachbarten Busch- ' saum hatte ich noch vor Kurzem häufig besucht, ohne von ihrer Anwesenheit etwas zu bemerken. Wenn auch von dieser Zeit an’ sich auch anderwärts etwas mehr Nectarinien zeigten und die: grösste Menge vielleicht erst angekommen sein mochte, so halten sie doch augenscheinlich an ganz bestimmte, eng begrenzte Loca- litäten fest. Denn auch in der Folgezeit traf ich sie immer wieder‘ an derselben Stelle, in besonders grosser Anzahl sogar immer‘ wieder auf einem und demselben Baume an. Alle geschossenen Exemplare waren von dem süssen Duft, der das Holz erfüllt, ganz' parfumirt, und es waren sicher die vielen Insecten, welche die | Notizen aus Central-Afrika. 193 Gipfel der blühenden Bäume umflogen, um dessen willen sie sich hier so zahlreich versammelten. Zuerst erlegte ich nur 3, später auch einige, aber immer nur verhältnissmässig sehr wenige, 9. Nester habe ich auch nicht zu entdecken vermocht, sollten dieselben aber in hohen Bäumen angelegt werden, so dürften sie sehr schwer als solche zu er- kennen sein. | Alle Nectarinien sind trotz ihrer Winzigkeit verhältnissmässig lebenszäh. Angeschossene halten sich oft noch lange energisch auf den Aesten fest, fallen zuweilen erst nach bereits eingetretenem Tode plötzlich aus den Zweigen herab, oder vertheidigen sich, herabgefallen, unter durchdringendem Gekreisch muthig mit Krallen und Schnabel. Unter den hier gefundenen 5 (?) Arten war N. Jardinei mit die häufigste. Neben dem zankenden ze-ze-ze, welches die 3, sich wüthend in den Aesten verfolgend, unermüdlich ausstossen, hört man von ihnen auch einen leise schwirrenden, wenn auch unbe- deutenden, so doch angenehmen Gesang. Im Fluge lassen sie einen hohen, schmelzenden Pfiff hören. 160. Nectarinia eryihrocerca Heugl. (?) Obgleich die Unterschiede nur gering sind, möchte ich doch einige der geschossenen Exemplare als der N. erythrocerca Hgl. angehörig bezeichnen. Die zwei mittleren Schwanzfedern der- ‚selben sind freilich nur sehr unbedeutend verlängert und auch mit den übrigen angegebenen Unterschieden zwischen beiden sp. bin ich nicht ganz in’s Reine gekommen: Der kupferrothe oder mehr stahıl- blaue Schimmer der grünen Theile scheint sehr zu varüren und ich habe, wie ich glaube typische Exemplare von N. Jardinei (mit nicht verlängerten mittleren Schwanzfedern) mit grünen End- säumen an den Schwanzfedern und stahlblauen an den unteren Schwanzdecken erlegt, welches Beides wiederum als charakteristisch für N, erythrocerca angegeben wird. 161. Nectarinia amethystina Shaw. Jüngere Exemplare dieser Art gleichen vielleicht der folgenden 'sp., da ich eins fand, welches nur an einer oder zwei der oberen Schwanzdeckfedern die charakteristische Amethystfarbe zeigte. Es macht einen prächtigen Effeet, wenn der kleine, anscheinend ganz sammtschwarze Vogel im Gezweige umherflattert und dann plötzlich bei einer Wendung das Goldgrün oder Amethystfarbige des Kopfes in der Sonne hell metallisch aufblitzt. Cab. Journ. f. Ornith. XXXI. Jahrg. No. 162. April 1883. 13 194 Dr. R. Böhm: 162. Nectarinca Kalckreuthr Cab. Neben N. Jardinei hier am häufigsten. Von den & hörte ich | ein lautes, mit einer hohen Note beginnendes zap zip zip, zu dessen Vortrage sie sich gern auf hoch aufragende, trockene Aeste setzen. Das kunstvolle Nest Nr. 15 mit einem Gelege von 2 Eiern (Nr. 19) wurde dieser Nectarinia zugeschrieben. 163. Nectarinia Longuemarii Less. Die bei Kakoma geschossenen & weichen in der Färbung etwas von der von Heuglin (p. 235) und Hartlaub (Orn. W. Afr. p. 53) gegebenen Beschreibung ab: Unterseite nicht „nivea“, viel- mehr Hals und Brust isabellfarbig überhaucht, am stärksten am Halse. Subalaren z. Th. braungraulich. Nicht nur zeigen einige kleine Deckfedern am Flügelbug einen metallgrünen Schimmer, sondern die kleinen Deckfedern sind alle schön metallgrün. Um den Nacken ein schwarzes Band. Am 13. Mai erhielt ich das Gelege von 2 Eiern einer unbe- stimmbaren N, sp. (Nr. 28). BRACHYPODIDAE. 164. Andropadus flavescens Hartl. Nicht selten auf Zanzibar, wo er Hochbäume und Gebüsch bewohnt, an bestimmten Standplätzen sehr festhält und, verfolgt, immer wieder mit ihnen abwechselt. Sein kurzer, aber voller und charakteristischer Schlag besteht aus zwei Hauptstrophen, von denen die erstere die lauteste ist, die zweite häufig, etwas varlirt, leise noch einmal wiederholt wird. Der Lockton klingt metallisch hämmernd. 165. Pyenonotus nigricans Vieill. Nr. 460 &. Kakoma 5. April 1881. 19; 9; 5,5 Cm. Sehr häufig auf Zanzibar und an den verschiedensten Orten im Innern bemerkt. Um Kakoma hält sich dieser Pycnonotus hauptsächlich im buschigen Terrain in der Nähe von Wasser auf und bewohnt pärchenweis die Pflanzenwildniss des Tongo. Seine Haltung ist stets anmuthig, häufig sträubt er die Kopffedern. Ieh weiss nicht, ob die häufigen Vertreter der sp. vielleicht besondere | Stümper sind, zumal mir der Gesang von Pycenonotus nigrieans von Zanzibar her als sehr wohlklingend erinnerlich und auch Als solcher im Journal notirt ist, aber ich kann hier von ihrem vier- lautigen Pfiff, dessen zweite Note die höchste und am meisten accentuirte, die vierte die tiefste ist, nicht besonders erbaut sein. Im Chor von Msua versammelte ein Pyenonotus durch sein ärger- Bd a el LE u a nd Dr 1 sah Eu nn udn on u > Notizen aus Central-Afrika. 195 _ liehes Zanken eine grosse Schaar kleiner Vögel, darunter, wie mir schien, Zosterops, um sich her. Die Art ist sehr zutraulich, so dass man sich ihr häufig bis auf wenige Schritt nähern kann. | CORVIDAE. 166. Corvus scapulatus Daud. * Häufig auf Zanzibar, in der Mlima, Usagara und Ugogo, seltener in der Umgegend von Tabora, westlich von dieser „Stadt“ nicht wieder bemerkt. Der Schildrabe scheint in hiesiger Gegend wirklich ganz zu fehlen, da er auch auf dem Luderplatze nie er- scheint. Im Benehmen gleicht er sehr unserer (©. cornix, stösst auch, auf Bäumen sitzend, ähnlich dieser, verschiedene höher und tiefer krächzende Töne aus. Ausserdem vernimmt man von ihm ein be- _ hagliches Gurren. Dagegen ist er viel weniger vorsichtig als die Nebelkrähe, in Ugogo, wo er von den Eingeborenen gern gesehen und geschützt wird, sogar so dreist, dass man bis dicht an ihn herantreten kann, ehe er ein Stückchen weiter fliegt. 167. Archicorax albicollis Lath. Diesen grossen, stattlichen Raben sah ich häufig bei Simbaweni in Usagara, wo er im qualmenden Nebel der sehr kühlen Morgen- winde bis in unser cambi selbst kam, Ein daselbst erlegtes Exem- plar konnte leider nicht präparirt werden. | STURNIDAE, 168. Notauges superdbus Rüpp. Den Prachtglanzstaar beobachtete ich in grosser Menge bei Konko in Ugogo. In der Morgenfrühe waren die Gipfel der riesenhaften Sycomoren, welche unsere vereinigten Lager be- schatteten, von dem lustigen, staarenartigen Geschwätz und dem, wenn auch nicht schönen, so doch gemüthlichen Gesang ganzer Schaaren belebt. Beim Fliegen fällt die gedrungene Gestalt des Vogels sehr ‘auf. Tags über treiben sich die Schwärme auf Aeckern und Viehtriften umher und rasten sowohl im Niedergebüsch als auf den zahlreichen Adansonien. Ein altes und ein junges 3, welche ich mit einem Schuss erlegte, zeigten sich sehr zärtlich unter- einander und sassen stets dicht beisammen. 169. Lamprocolius sycobius Pet. (?) Im November und der ersten Hälfte December war dieser Glanzstaar auf den abgeernteten Feldern um Kakoma häufig und sehr wenig scheu. Bei meiner Rückkehr nach der Station, Mitte Januar, waren die Aecker schon z. Th. neu bestellt und die Glanz- staare aus der unmittelbaren Nähe des Ortes ganz verschwunden. 13* 196 | Dr. B Bonn Dagegen traf ich einzelne, nicht zahlreiche Flüge in ferner ge legenen Reisfeldern und wüst liegenden Brachen an. Dieselben zeigten sich aber jetzt so ausserordentlich scheu, dass es mir nicht mehr gelang, einen zu erlegen. Bei dem Umhersuchen in den tiefen Feldfurchen richteten sie sich in kurzen Pausen steil auf, um zu sichern, auch glaube ich beobachtet zu haben, dass einzelne auf Baumstümpfen Wache hielten. Hatten sie in der Ferne etwas ihnen Verdächtiges bemerkt, so gingen sie stets auf, um in die nächsten Bäume einzufallen und bei Annäherung des Gegenstandes ihres Argwohns schon von Weitem schimpfend und scheltend abzustreichen. Meiner Ansicht nach waren dies nur Durchzügler. Seit Mitte Februar sind auch diese abgezogen und noch jetzt, nach beendeter Maisernte und bei beginnender Reife von Mtama und Mais nicht wieder erschienen. Mir fehlte Zeit und Gelegenheit, von den in der Küstengegend, bei Simbaweni und Itura, an der Westgrenze der Mgunda Mkali ge- sehenen Glanzstaaren Exemplare einzusammeln. 170. Cosmopsarus untcolor Shelley. Nr. 82. Auf einem nur dünn mit Gestrüpp bestandenen Geröllhang im Mpapwa-Thale erlest. ORIOLIDAE. 171. Oriolus larvatus Licht. Nr. 462 &. Kakoma 7. Mai 1881. Füsse dunkelgrau. 23; 15; 1,6 Cm. Im Magen Kerne. Bei Kangasi in Usagara und Konko in Ugogo erlegt. Bei Kakoma nicht selten. Der Maskenpirol ist, wie andere seiner Verwandtschaft, ein scheuer, zurückgezogen lebender Vogel und hält sich hier meist im geschlossenen Walde auf, während ich ihn auf dem Hermarsche auch in kleinen Gebüschpartien und einzeln stehenden Hochbäumen bemerkte. Seinen Ruf vernimmt man meist aus den höchsten Baumkronen, doch durchstreift er gelegentlich auch dichtes Unterholz. Die Haltung ist zuweilen sehr aufrecht, Die Stimme des Maskenpirols ähnelt der von O. galbula, doch hört man im Fluge von ihm meist nur zwei Flötentöne, an welche er im Sitzen noch eine kurze Cadenz anschliesst. PLOCEIDAE. 172. Textox Dinemelti Horsf. Kiun: Tulieh. Dieser hübsch gefärbte Weber ist um Kakoma häufig, und Notizen aus Central-Afrika. 197 zwar in kleinen Gesellschaften hauptsächlich da zu finden, wo gruppenartig zwischen Grasflächen zusammenstehende Bäume eine Art Parklandschaft bilden. Sein stetes Zusammenleben mit Urolestes habe ich oben erwähnt. (Es kann als höchst bezeichnend gelten, dass mir der jenem zugehörige Kiungamesi-Name fälschlich auch für diese Art genannt worden ist.) Hier lässt er aus Büschen, - vornehmlich aber aus Acaziengipfeln seinen lauten, schrillen, trompetenartigen Ruf vernehmen, dem sein Kiungamesi-Name ent- lehnt ist. Im Fluge stösst er ein abgebrochenes kück kück ähnlich einem Spechte aus, und mag ein leises Piepen Ausdruck seiner Zufriedenheit sein. In ihren Bewegungen haben die Dinemelli- weber etwas Plumpes und Tölpelhaftes, auch der Flug ist schwer und flatternd. Sich selbst überlassen, was aber, wie gesagt, selten der Fall ist, zeigen sie sich auch ihrem sonstigen Wesen ganz entsprechend. So liessen mich drei ganz nah an sich herankommen, und als ich einen herabgeschossen hatte, kehrten die anderen sofort zurück, um laut schreiend zu dem noch Lebenden herab- und wieder heraufzuflattern, ohne sich im Geringsten um meine Gegenwart zu kümmern, so dass ich mit einem zweiten Schuss beide gleichfalls erlegen konnte. Die Nester dieses Webers, von denen gewöhnlich mehrere zusammengebaut sind, werden in den Gipfeln dorniger Acazien angelegt, bestehen aus grossen, ziemlich unordent- lichen Klumpen von feinem Gräase, vermischt mit einzelnen Federn und grossen Blättern, in welche seitwärts und unterhalb eine Eingangsöffnung führt. Dieselben werden sehr sorgfältig mit Dorn- - reisern und scharfspitzigen Aestchen verschanzt, welche nicht nur die Nester selbst umgeben, sondern auf allen zu diesen führenden Zweigen bis tief herab dicht und hoch angehäuft werden. Am 8. März fand ich ein bauendes Pärchen auf einer mitten im Masikawasser stehenden, weitästigen Acazie beim Wagalla- Orte Itimbua und erhielt am 28. April ein (ohne Reiser) von 24 Cm. im Durchmesser haltendes Nest mit einem nackten Jungen (No. 452), das sich durch sehr unförmlich aufgetriebene, gelbe Mundwinkel auszeichnete. Auch zwei Eier, die ich am 14. Mai erhielt, eins stark bebrütet, eins mit grossem Embryo, sollen dem Tulieh an- gehören. Dieselben sind auf graugrünlich-weissem Grunde mit schwarzbraunen Flecken und Kritzeln bedeckt. Vielleicht gehört auch Gelege 34 (dito 2 Eier) hierher. 173. Syeobius melanotis Lafresn. | No. 481. & Kakoma, 13. Mai 1881, 14,5; 8,7; 2,5 Cm. 198 Dr. Rh. Bohm: No. 487. 2 Kakoma, 14. Mai 2881, 13; 8; 2,5 Cm. Nur ganz vereinzelt habe ich bisher diesen Weber bei Kakoma angetroffen. Das erste erlegte 2 schoss ich von einer Acazie in der Nähe eines im Walde liegenden Wasserlochs, das erste & unmittelbar vor dem Dorfthor von einem Mtamastengel, was immerhin auffällig ist, da die Art nach Heuglin nur auf Hochbäumen im Urwalde vorkommen soll. Dies, sowie das von Eingeborenen am 13. Mai gebrachte & befand sich in der Verfärbung, indem der Kopf mit Grau, Hals und Brust mit Weiss vermischt erschienen. Ein Pärchen soll jetzt (zweite Hälfte Mai) in der Nähe an seinem Beutelneste bauen. 174. Hyphantornis nigriceps Layard (?). Schaarenweis bei Kakoma, in der Nähe von Wasser und in Sümpfen selbst, wo die schwarzköpfigen Weber mit rauschendem Flügelschlag und dem bekannten anschwellenden und wieder nach- lassenden, verworrenen Geschrei bald in die Pflanzendickichte über dem Wasserspiegel einfallen, bald sich wieder auf benachbarten Bäumen sammeln. An den Zweigenden eines kahlen, wahrscheinlich von den Vögeln selbst der Blätter beraubten Astes im Gipfel einer Acazie befindet sich eine Nisteolonie von ca. 30 Nestern, die schon längere Zeit benutzt ist, wie zahlreiche alte, auf den Boden ver- streute Nester zeigen. In der zweiten Hälfte März schienen die Weibchen, ihrem Benehmen nach zu urtheilen, noch nicht gelegt zu haben, und habe ich leider versäumt, später wieder nachzusehen. Jetzt ist der Brutplatz schon seit längerer Zeit verlassen. 175. Hyphantornis aureoflavus Sm. Viele Cocospalmen auf Zanzibar sind von den Brutcolonien dieses Webers besetzt. Am mto ja ugalla sammelte ich am 7. März das mit No. 7 bezeichnete Weber-Ei ein. Das Beutelnest hing am Ende eines schwanken Zweiges fast unmittelbar über dem Wasserspiegel, der seinen höchsten Stand noch keineswegs erreicht hatte. Das & des Pärchens, das ich leider, als ich zurückkam, fehlte, er- schien mir fast durchaus gelb, das 2 auf der Oberseite grünlich (aureoflavus?). | 176. Hyphantornis (?). No. 182 etc, *) Schaarenweis zusammen mit Ploc. sanguinirostris in den Bäumen *) Diese Nummer fehlt in den Sammlungen, H. Schalow. Notizen aus Central-Afrika. 199 eines Chors bei Mdaburu in Ugogo, so dass von beiden Arten zu- sammen 11 auf einen Schuss fielen. 177. Sycobrotus Kersteni H.& F. Notirt: Zeigt auch den grünlichen Schimmer an Flügeln und oberen Schwanzdecken, sowie die Schnabelfärbung von S$. bieolor Vieill. 178. Ploceus sanguinirostris L. Im Winterkleide. 179. Pyromelana flammiceps Sws. Häufig auf Zanzibar und bei Kakoma, jedoch nicht in auffallend grosser Menge. Hält sich am liebsten in besonders hohen Gras- kaupen auf Brachäckern oder (nicht nur Nachts) in Sümpfen auf. Hier in der ersten Hälfte Februar im Uebergangskleide erlegt; auch schienen um diese Zeit viele herzustreichen, da die Feuer- finken plötzlich zahlreich an genannten Oertlichkeiten auftraten. Gelege von 3—5 Eiern fand und erhielt ich von Anfang April (11. April nackte Junge) bis jetzt, zweite Hälfte Mai. In sehr hohem und dichtem Grase sah ich mehrere Nester theils mit Eiern, theils mit Jungen dicht neben einander. 180. Pyromelana nigriventris Cass. Häufig auf Zanzibar, in hiesiger Gegend noch nicht ge- ° funden, 181. Penthetria eques Hartl. Nicht häufig bei Kakoma, auf niedrigen Büschen an oder doch in der Nähe von Wasser gefunden. Ein am 15. März geschossenes & mit sehr geschwollenen Hoden umkreiste die Stelle, von der ich es aufgescheucht hatte, in grossen Bogen. Ein Nest habe ich jedoch nicht zu entdecken vermocht, und scheinen die Vögel auch wieder verstrichen zu sein. Eine in kleinen Flügen sich haupt- sächlich in nassen Reisfeldern aufhaltende Pentheiria mit gelben Abzeichen (P. macroura?), die ich seit Ende März nicht wieder gesehen, konnte ich nicht erlegen. 182. Steganura Verreauxi Üass. Während sich diese Wittwe in den ersten Monaten des Jahres bei Kakoma fand, und sowohl auf unserem Gehöft selbst oft in Schlingen gefangen, als auch von Eingeborenen zum Verkauf _ gebracht wurde, hat sie sich, seitdem die & das Prachtkleid angelegt haben (Anfang März, cf. dag. V. paradisea L. H. & F, p. 425), fast ganz aus hiesiger Gegend zurückgezogen. Der Flug der 3 _ ist zu dieser Zeit äusserst schwer und schleppend. 200 Dr. R. Böhm: 183. Vidua principalis L. An der Küste, sowie vereinzelt westlich von Tabora bis Kakama bemerkt. Männchen im Hochzeitskleide sah ich hier von Anfang Januar an, in der Nähe der Kinganimündung uoch im Juni, Die- selben tanzen mit flatternden Flügelschlägen, sich senkrecht stellend, geradezu in der Luft, was bei dem langen, wehenden Schweif ganz sonderbar aussieht. SPERMESTIDAE. 184. Spermestes cuwcullata Sws. Kiun: Titi. Sehr häufig auf Zanzibar und bei Kakoma, wo diese Art das Dorf selbst bevölkert und hier (z. B. in unserem Gehöft) häufig ihre kunstlosen, dicht und hoch aus feinen Grashalmen und Rispen zusammengebauten Nester anlegt. Eier und Junge wurden in grosser Menge von Mitte April (z. B. 13. 14. 15.) bis Ende Mai (z. B. 23.) gefunden. Jetzt ziehen auch schon die Familien, Alte und Junge vereint, mit lustigem Schwirren und Zirpen in den reifenden Feldern umher. 185. Spermestes rufodorsalis Pet. 186. Uroloncha cantans Gnl. Beide auf Zanzibar. 187. Pyrenestes unicolor Fischer & Rchnw. Auf Zanzibar bauten und brüteten im Mai verschiedene Pärchen in kleinen Sümpfen. Die Vögel sind sehr scheu und fliegen ge- wöhnlich bei Annäherung von Menschen sofort auf und davon, um erst geraume Zeit darauf wiederzukehren. 188. Pytelia melba L. Liebt Dorngestrüpp und trockenen Niederbusch, in welchem sie sich, Zaunkönig-artig umherschlüpfend, meist sehr verborgen hält. 189. Uraeginthus phoenicotis SWS. Kiun: Sisi. Sehr häufig in hiesiger Gegend, wo die Granatfinken theils paarweis, theils in kleinen Schwärmen sowohl im Buschwald in der Nähe von Wasser, als in den trockenen Savannenbeständen umherstreiften und die unmittelbare Nähe des Dorfes bevölkerten. Die durch Gebüsch, Mimosen und Acazien huschenden Trupps stossen fortwährend ihr leises, meisenartiges Sit-sit aus, auch hört man nicht selten den eiufachen Gesang der &. Letztere sah ich, sich mit einander balgend, senkrecht in die Luft steigen. Notizen aus Central-Afrika. 201 190. Lagonosticta minima Vieill. Kiun: Kampöta. In kleinen Schaaren in den Wiesen am Kingani, in Tabora, wo sie häufig die Höfe der tembe besucht, sowie in und um Kakoma, namentlich in Feldern, auf Composthaufen und dergl. 191. ZabropygaastrildL. An den verschiedensten Orten in den besuchten Gegenden beobachtet, so auf Zanzibar, in Ugogo, bei Tabora und Kakoma. Hier im Buschwald wie beim Dorfe häufig. Am 15. und 16. April fand ich die Nester des Astrild in der unmittelbar beim Dorf gelegenen kleinen Bananenplantage. Dieselben waren dicht über der Erde tief zwischen allerhand feuchten Mulm und Moder in den Stock der büschelweis aufschiessenden Bananen hineingebaut, sehr lose aus Halmen, Haaren und vielen Hühnerfedern zusammen- ‚gefügt u. z. Th. kaum wirkliche Nester zu nennen. Sie enthielten bis 5 kleine, weisse Eier, ähnlich denen von Spermestes. 192. Orithagra butgraceaL. Häufig, besonders auf nassen Reisfeldern bei Kakoma, wo die Art entweder in hohen Graskaupen umher schlüpft und flattert, oder von dem Gipfel dürrer Bäume ihren hübschen Gesang er- schallen lässt. 1935. Crithagra chloropsis Cab. (?). An ähnlichen Oertlichkeiten wie dutyracea. 194. Oryzornis oryzivora L. Gemein und unseren __P. domesticus ersetzend in der Stadt Zanzibar. Viele Nester und Eier im Mai erhalten. 195. Xanthodina dentata Sund. 0) Nieht selten auf der Feldlichtung von Kakoma angetroffen, wo sich die Art sperlingsartig schwatzend auf den überständigen dünnen Bäumen niederzulassen pflegt. 196. Xanthodina sp. (?). No. 423. | No. 455*) Q.- Kakoma 2. Mai 1881, 14,8; 9,2; 3 Cm. 197. Passer diffusus Oab. Gemein auf Zanzibar. 198. Passer Swainsoni Rüpp. Der Swaisonsperling ist häufig um Kakoma. Er gleicht in Benehmen und Lebensweise am meisten unserem Feldsperling und *) Diese Nummern fehlen in den Sammlungen. H. Schalow. 202 Dr. R. Böhm: treibt sich weniger im Dorfe selbst als auf den umliegenden Feldern umher. Sein schilpender Lockton ist dem unserer Spatzen sehr ähnlich, auch sieht man die d, gleich diesen, mit halbgebreiteten Flügeln und gestelztem Schwanz aufeinander losfahren. 199. Emberiza flaviventris Vieill. Kiun: Kassöngwe. Bei Kakoma nicht gerade häufig an Waldrändern und auf dürren Feldbäumen, wo ich die Art sich mit Orihagra herum- balgen sah. Das Nest, welches ich sammt den alten 2 am 26. April erhielt, ist klein und tiefmuldig, aus Wurzelfasern, aussen gröberen und innen feineren, gebaut. Die zwei Eier zeigen auf grünlich weissem Grunde am stumpfen Pole einen breiten Kranz von sepia- braunen Schnörkeln und Flecken, die grösstentheils noch von einer weisslichen Kalkschicht überzogen sind. 200. Emberiza sp.? No. 92. [Die Nummer fehlt in den Sammlungen. H. Schalow.] Im dürren Dorngestrüpp erlegt. 201. Emberiza sp.? No. Lässt von trockenen Baumwipfeln einen hübschen, an den von Crithagra erinnernden Gesang hören. ALAUDIDAE. 202. Megalophonus Fischeri Rchnw. No. 244. Diese kleine Lerchenart ist um Kakoma fast ausschliesslich in den lichten, mit Flötenacazien oder Terminalien dünn be- wachsenen Beständen, welche den geschlossenen puri unterbrechen, oder in der wirklichen boga zu finden. Sie fällt besonders durch das Geräusch auf, das sie jedenfalls mit den Schwungfedern hervor- bringt. Wenn sie erschreckt aus dem Hochgrase aufgeht, so klappt sie laut mit jedem Flügelschlage; gewöhnlich fällt sie dann bald wieder ein. Häufig sieht man sie sich aber hoch in der Luft er- heben. Hier pflegt sie ruckweise aufzusteigen und dann vernimmt man bei jedem neuen Ansatze ein ganz sonderbares Geschnarr, nicht unähnlich dem „Meckern“ einer Becassine oder noch mehr dem Aufgehen einer grossen Heuschrecke. Dasselbe geht stets im Takte — — — und wird jedenfalls willkürlich erzeugt, da der Vogel oft ganz still aufgeht und erst hoch oben in der Luft in langen Pausen zu schnarren beginnt. Besonders in der Morgen- Notizen aus Central-Afrika. 203 frühe hört man diesen eigenthümlichen Ton sehr laut von da und dort in der Savanne erschallen. SYLVIADAE. 203. Cisticola cursitans Francl. Alle Drymoeca- und ähnliche Arten Kiun: dede. Auf Zanzibar mehrere Pärchen in den Büschen des alten Friedhofs bei Muasi moja. Der Flug, bei dem häufig ein wie huist huist klingender Lockton ausgestossen wird, geht in ruckweisen Absätzen aufwärts. 204. Drymoeca ern Rehnw. BENo! 51. 205. Drymoeca undosa Rchnw. No. 292. No. 457. Kakoma 3. Mai 1881. Iris grau, Schnabel schwarz, Spitzen, Schneidenränder, Basis des Unterschnabels, Mundwinkel gelblich, Beine fleischfarbig. 15; 6,7; 3,3 Cm. Diese Art habe ich bisher nur sehr selten bei Kakoma beob- achtet. Im dichten Gebüsch umher hüpfend stelzt sie stark mit dem Schwanz. Ihr kurzer Flug von Busch zu Busch verursacht ein lautes Geräusch, nicht unähnlich dem Picken eines kleinen Spechts. 206. Drymoeca Smithi Bp. No. 173 ete. No. 472. & Kakoma 9. Mai 1881. 11,5; 5,2; 3,4 (hierzu pulli No. 470—471). Dieser kleine, zierliche Buschschlüpfer ist auf Feldern und lichten Gehölzen häufig anzutreffen. Hier treibt er sich in der Regel pärchenweis umher, durchschlüpft hohes Gras, setzt sich aber auch nicht selten in niedrige Bäumchen. Sein Flug ist für den winzigen Vogel auffallend laut und heftig schnurrend. Am 17. April fand ich das tiefmuldige, lose aus Halmen geflochtene und an einem Grasbüschel aufgehäugte Nest (No. 10) mit 4 nackten Jungen (No. 434—437), am 9. Mai noch nicht ganz flügge Junge (No. 470—471). Die Vögel halten an einem äusserst beschränkten Gebiet sehr fest. & und 2 stossen, wenn erregt, einen heiser rätschenden Laut aus, der Lockton ist kürzer schmätzend. 207. Drymoeca Sp. N0.'227.*) Häufig in Brachfeldern und Feldgehölzen, in Niederbusch und *) Fehlt in den Sammlungen. H. Schalow. 204 Dr. R. Böhm: boga, und wie die vorige Art an ganz bestimmten Oertlichkeiten | immer wieder anzutreffen. An diesen haben die Vögel wieder ihren Lieblingsstandpunkt, so gewisse Büsche und einzeln stehende, | trockene Bäume, zwischen denen sie hin- und herwechseln. Das & lässt häufig seinen eigenthümlichen Ruf erschallen; man hört von ihm vor allen zwei Strophen: Die eine, welche hauptsächlich in dem ruckweise fördernden Fluge ausgestossen wird, klingt etwa wie die Laute „klümm-witt“, von denen der erstere schön und voll gleich denen einer Glasglocke, der zweite hoch und kurz abgebrochen ist. Von manchen wird derselbe auch etwas varürt, indem der erste Ton langgedehnt wird und dann wie „rüh“ klingt. Die zweite, meist im Sitzen vorgetragene Strophe besteht aus einem harten, kurzen, beckenartigen Ton, an den ein langgedehntes i und ein abbrechendes o angehängt wird — bach —i—0-—.; beide Strophen wechseln mit einander ab, je nachdem der Vogel sich niedergelassen hat oder seinen Standpunkt verlässt. Kommt das 2 zu dem &, so flattern sie kurze Zeit zusammen, trennen sich dann aber bald wieder. 208. Drymoeca sp.? No. 220.*) Mehr in höherem Gesträuch und dichtbelaubten Bäumen in der Nähe von Wasser, als auf offenem Felde und im Niederbusch angetroffen, wo die Vögel meist sehr still und versteckt umher- schlüpfen. Der Hauptgesang besteht aus einem eigenthümlich sanften, langen Triller, der ganz leise und zart beginnt und all- mählich anschwellend laut endet. Es ist oft sehr schwer zu ent- scheiden, von wo der Ton herschallt, ob von rechts oder links, oben oder unten, fern oder nah, er scheint bald von da, bald von dort zu ertönen. Beim Umherschlüpfen beginnt der Vogel auch leise vor sich hin zu trillern, ohne die Strophe zu Ende zu führen. Der Lockton ist ziemlich laut und zweitönig wie zi-zik. Bei Erregung beginnen wenigstens die & ein lautes und durchdringendes Zanken, wie de — dit dit dit — dit dit dit. Dabei erscheinen sie, ihr sonstiges scheues Wesen vergessend, auf den Spitzen kleiner Büsche und wippen heftig mit dem Schwanze. Vielleicht ist einer der hier gefundenen Drymoecenartigen Vögel identisch mit Ciszieola cursitans. Ich erhielt wenigstens mehrmals, 20. April, 29. April, 5. Mai, 16. Mai, 25. Mai — angeblich auch *) Diese Nummer fehlt in den Sammlungen. H. Schalow. Notizen aus Central-Afrika. 205 einem didi angehörige Eier, die zum Theil in sehr künstlichen Beutelnestern lagen. Diese sind an Mtamastengel derartig angeheftet ‚und geradezu genäht, dass ein umgebogenes, breites Blatt das Dach über Nisthöhle und den oberen seitlichen Eingang bildet. Dieses Blatt ist an seinen Rändern stark mit dem Neste vernäht und ausserdem noch durch von innen erfolgtes Durchsteeken der Nest- halme an vielen Stellen.fest mit demselben verbunden. Die in den Nestern befindlichen Eier sind auch dem von Hgl. abgebildeten von (©. cursitans, welche ja überhaupt sehr variiren sollen, nicht allzu unähnlich, auf graulich weissem oder blaugrünem Grunde mit kleinen sepiafarbenen und grösseren blasser braunen, mehr ver- waschenen Flecken besät und am stumpfen Pole meist mit einem Kranz von Schnörkeln versehen. Ein Theil der Nester bestand aber auch aus einfacheren, tiefmuldigen und oben offenen Bauten, so dass der Vogel dieselben in verschiedener Weise anzulegen scheint und sich so die abweichenden Beschreibungen derselben von Heuglin und anderen Beobachtern erklären würden (ef. Hgl. 1. p- 268). Ausser diesen erhielt ich auch noch am 3. und 4. Mai drei verschiedene unbestimmbare, angeblich einem didi zugehörige Nester und Gelege (Nest No. 17, 18, 19. Gel. No. 21, 22, 23). 209, Camaroptera olivacea Sund. Auf Zanzibar im Gebüsch am Rande der Schambe bei Muasi Moja und (No. 136, id? mit Camar. brevicaudata Rüpp. bezeichnet) bei Mdabura in einem trockenen Regenbachbett, in der Nähe von einigen übrig gebliebenen Tümpeln angetroffen. 210. Bradypierus brachypterus Vieill. Auf Zanzibar in Sümpfen mehrere der tiefmuldigen, in den Quirl einer Oyperus- Art hineingebauten Nester gefunden. Ein leider schon zerbrochenes Ei war auf hellgrünlichem Grunde mit bräunlichen Fleckchen bespritzt. 211. Eremomela griseoflava Heugl. Diesen zierlichen, in Form und Färbung sehr an Eremomela und Tricholais erinnernden Vogel findet man hauptsächlich im Unterholz an den Rändern des puri und im Buschwald, wo er, häufig mit anderen seiner Art zu kleinen Trupps vereint, häufig aber auch in Gemeinschaft mit Nectarinia, Phyllopneuste (?) und Platystira, meisenartig durch Gebüsch und Baumwipfel schlüpft. Man hört von ihm ein leise zwitscherndes Lied, häufig auch, wahr- scheinlich beim Inseetenfangen, ein Knicken mit dem Schnabel. Die 3 verfolgen sich oft raufend durch das Geäste. 206 | Dr. R. Böhn: 212. Phyllopneuste viridula H. u. E. No. 398. 1. April. 125:6,35.2 20m 213. Addon leucoptera (Rüpp.) Gray. No. 94, | Trieb sich im Dornbusch bei Mwumi mit eigenthümlich trillerndem Ruf umher. 214. Oligocercus rufescens (Vieill.). No. 280. Unmittelbar beim Dorfe geschossen. SYLVICOLIDAE. 215. Anthus Raalten. Temm. Nicht selten auf Zanzibar, sowohl auf Wiesen und Weide- flächen, als auf dem nach Thymian duftenden Rasen zwischen den Avicenniabüschen, der Salz- und Brackwasserrinnseln der Seeküste. Das einzige bei Kakoma erlegte Exemplar flog aus dem Grase eines Waldrandes auf und setzte sich auf ein niedriges Bäumchen. Das charakteristische Auf- und Niederwerfen im Fluge hat die Art ganz mit unseren Piepern gemein. 216.-Anthus? An einer Berglehne bei Mwumi erlegt. 217. Motacilla vidua Sund. Kiun: tjentje. Die Wittwenbachstelze führt in den von mir besuchten Ge- bieten ein gänzlich verschiedenes Leben wie, Heuglin’s Angaben zufolge, in den Nilländern. Wo ich sie angetroffen habe, ist sie ein treuer Hausgenosse des Menschen, der sich nur in nächster Nähe seiner Wohnungen sehen lässt. Von den erratischen Blöcken, welche, einsam aus der rothen Wellenebene des Landes aufragend, die Wagogodörfer umgeben, von der tembe des Arabers in Tabora, vom kegelförmigen Strohdach der Wangamesihütte, wie von den improvisirten Baracken des Caravanenlagers schmettert sie ihr lustiges Lied, das dem eines unverfeinerten Canarienhahnes ganz überraschend ähnlich ist. Der Lockton ist durchdringend, zwei- lautig und durch den Kiungamesi- Namen der Stelze recht gut wiedergegeben. Zutraulich kommt die Wittwenbachstelze bis un- mittelbar vor die Thür der Hütten, lässt den Menschen dicht an sich herankommen und läuft lange vor ihm her, ehe sie sich entschliesst, ein Stückchen weiter zu flattern. Ja, ich beobachtete, dass sie schimpfend hinter unseren kleinem Hund Bado herrannte Notizen aus Central-Afrika. 207 und sich mit ihm neckte, indem sie immer wieder seine Verfolgung herausforderte.e. Das Kopfnieken im Laufen und das Schwanz- wippen hat sie ganz mit unserer M. alba gemein. Insecten fängt die Wittwenbachstelze äusserst geschickt, theils im Fluge, theils stossartig rennend, wobei man das laute Knicken des Schnabels hört. Die Jungen laufen piepend hinter den Alten her und lassen sich von ihnen ätzen. Die Brutzeit scheint sehr lange zu währen und erfolgen jeden- falls mehrere Bruten im Jahre. Junge Exemplare, die noch geätzt wurden, sah ich im October 1880 in Tabora; ziemlich flügge erhielt ich in Kakoma 10. April 1881. (No. 408—410.) (Notirt: Stirn, Scheitel, Zügel, Kopfseiten und übrige Ober- haut rauchschwarz, besonders die Bürzelfedern mit gelblichen Säumen. Superciliarstreif, Kehle und Oberbrust hellchamois, Hals und Brust- schild rauchschwarz. Brust und Bauch weiss. Schwingen nur zum Theil ausgebildet. Deckfedern der Schwingen zweiter Ordnung nur mit sehr breitem weissen Rand an der Aussenfahne; der zweit- äussersten Schwanzfeder fehlt der weisse Saum. Halberwachsene am 18. und 24. April. Am 14. Mai 3 Gelege von je 3 Eiern, die, wie mir versichert wurden, dem „Tjentje‘“ angehörten. Die un- ordentlich aus Gras, Haaren, Federn, Baumwolle etc. zusammen- -gefügten Nester waren, wie mir gezeigt wurde, in das Stroh der Hüttendörfer hineingebaut. Die Eier auf hellbräunlichem Grunde dicht graubraun gesprenkelt. (Gel. No. 35—87, ob dieselben nicht vielleicht Passer Swainsoni angehören, kann ich noch nicht ent- scheiden.) PARIDAE. 218. Parisoma Böhmi Rehw. No. 106. 219. Parus albiventris Shelley. No. 219. 220. Parus gilviventris Rehw. No. 226. De No. 234. 221. Parus rufiventris Boc. No. 263. Ueber die beobachteten Meisen kann ich nichts Anderes sagen, als dass sie mir in Haltung und Benehmen den unserigen sehr zu gleichen schienen. Von No. 219 habe ich wenigstens gesehen, dass sie sich auch an die Unterseite der Zweige anhängte. Einen 208 Dr. R. Böhm: Notizen aus Central-Afrika. anderen Ton als ein scharfes Zirpen habe ich noch von keiner sp. vernommen. RHACNEMIDIDAE. 223. Myrmecocichla nigra (Vieill). No. 44 etc. Nr. 467. 2 Kakoma, 9. Mai 1881. 16; 10; 3,2 Cm. Von den Vorbergen von Usagara an bis nach Unyamesi ist dieser Trauerschmätzer an allen geeigneten Oertlichkeiteu zu finden. Ihm sagen offene Bestände und die Feldlichtungen mit ihren einzelnen trockenen Bäumen am meisten zu, doch findet man ihn auch im geschlossenen puri selbst. Den Menschen und sein Treiben scheut er durchaus nicht und setzt sich ebenso gern auf die Dorf- h boma (Pfahlzaun) wie auf einen einsam stehenden Baum. Sein Wesen ist ein sehr munteres und lebhaftes, und giebt er ihm vor- züglich durch das starke, bei Erregung sogar komisch übertriebene Stelzen des Schwanzes Ausdruck. Der Flug ist auffallend laut, fuchtelnd, wie sich mein College, Herr Reichard, treffend ausdrückte „trommelnd.“ Auf schrägen, selbst sehr steilen Aesten hüpft dieser Schmätzer sehr geschickt umher, ja er hängt sich selbst nicht selten spechtartig seitlich an senkrechte Stämme an. Auch liebt er es sehr, sich auf niedrige Stümpfe und Erdhügel zu setzen. Aerger oder Aufregung wird durch einen scharfen, zerrenden Ton markirt. Der Gesang ist hübsch und sehr abwechselnd, wenn auch etwas hartklingend, und beginnt mit einigen flötenden Tönen. Junge Exemplare, welche durchaus tiefschwarz sind, lassen ein klagendes Pfeifen, einem fernen Bussardschrei nicht unähnlich, hören. Später tritt zuerst der weisse Schulterfleck auf, dann bei Q die weisse Kehlfärbung, beim & die des Scheitels. 224. Cichladusa arguata Pet. Am Mio ja ugalla in üppigem, von prachtvollen Borassuspalmen überragtem Gebüsch trieben sich kleine Gesellschaften dieses Vogels umher, dessen schmetternder, klangreicher Gesang von keinem der von mir bisher in Afrika vernommenen Vogellaute übertroffen, oder auch nur erreicht wird, will man ihm nicht vielleicht das tiefe, getragene Flöten des Orgelwürgers zur Seite stellen. Der Lockton lautet knarrend, etwa wie quadat. 225. Turdus libonyanus Sm. Nicht häufig bei Kakoma an Waldrändern und im Savannen- bestand bemerkt. Die Stimme dieser Drossel kenne ich noch nicht. ] | Literarische Rundschau von Herman Schalow. 209 Literarische Rundschau. Von Herman Schalow. Gould, J., Supplement to the Trochilidae or Humming-Birds. Part. III. London 183. Imp. Fol. w. 13 col. pl. Baur, .... Tarsus der Vögel und Dinosaurier in: Gegen- baur’s Morphologisches Jahrbuch. Bd. 8. Heft 3. 1882. S. 362. m. 2 Tafeln. Pelzeln, A. v., Bericht über die Leistungen in der Natur- geschichte der Vögel während des Jahres 1881. Berlin 1883. gr. 8. Seebohm, H., History of British Birds, with coloured illustrations of their eggs. Part. 1. London 1883. roy 8. S. 1—336 w. 10 col. pl. Liebe, Th., Winke betreffend das Aufhängen der Nistkästen. Gera 1883. 8. 14 8. Altum, B,, Die Artkennzeichen des inländischen entenartigen Geflügels. Berlin 1883. 8 56 S. Seebohm, H., Notes on the Birds of the Caucasus in: The Ibis (5). vol. 1. Jan. 1883. 8. 1—37. Tristram, H. B., On the Position of the Acrocephaline Genus Tatare, with Descriptions of two new Species of the Genus Acrocephalus in: ib. p. 38—46. Neu: Acrocephalus mendanae ex Ins. Marquesas (Taf. 1). 4A. pisior ex Fanning Islands (Taf. 2). Tristram, H. B., Notes on the Birds of Fanning Island. Pacifie in: ib. p. 46—48. Sewerzow, N., On the Birds of the Pamir Range in: ib. p- 78—83. Neu: LDeucosticte pamirensis. Mit Noten Seebohm’s. Saunders, H., Notes on the earliest available Scientific Name for the Woodchat Shrike in: ib. p. 85-85. Nicholson, Francis, On a Collection of Birds from Borneo An: ib, p. 85—90. Seebohm. H., Observations on the Pied Wagtails of Japan in: ib. p. 90—92. Neu: Motacilla Blakistoni. Sclater, P. L., On the Genera Microdates and Irhamphocaenus ofthe Family Formicarüudae in: ib. p. 92—96. Neu: Rh. albiventris ex Amazonen Gebiet. Abgebildet: ZA. collarıs (Taf. 3). Wright, C. A., On Falco candicans shot near Lewes in: ib. p. 119—120. - Hornby, H. P., On some Birds of the Sinai in: ib. p. 124. - Salvin and Godman, Discovery of a new Bird of Paradise in: ib. p. 131. Neu: Paradisea decora ex D’Entre casteaux Islands, New Guinea. _ Prof. Reinhardt. Obituary in: ib. p. 131—132. | * (Kronprinz Rudolf v. Oesterreich.) Einige Herbstbeob- achtungen in: Mitth. d. Ornith. Vereins in Wien. 7. Jahrg. - No. 1. Jan. 1883. p. 1—3. Cab. Journ. f. Ornith, XXXI. Jahrg. No. 162. April 1883. 14 210 Herman Schalow: Platz, Jos. Graf, Beiträge zur Ornis Bosniens in: ib. —. Hodek, Ed., Stürme, Hagel, Trockenheit. Reiseberichte vom \ Frühjahr 1882 in: ib pP: 529, p. 23—27. | Schalow, H., Ueber Mich. Menzbier’s Ornithologische Geo- | graphie des Europäischen Russland in: ib. p. 9—10. | Schiaruzzi, B., Zwei seltene Wanderer in Istrien in: 16° 9.710; Seipt, F. Beobachtungen in: ib. p. 10—11. | Gredler, V., Kleiner Beitrag zum Melanismus, Albinismus und | Leuco-Melanismus in: ib. p. 11—12. Tschusi, Victor v., Instruction für die Mitglieder der | ornithologischen Beobachtungs-Stationen in Oesterreich-Ungarn in: ib. p. 13 215. | Schalow, H., Aus einem Briefe des Afrikareisenden Dr, Böhm | in: ib. p. 28. Krukenberg, Des Bartgeiers Eisengehalt im Gefieder in: | ib. p. 283—29. | Marschall, Aug. Graf, Arten der Ornis Austriaco-Hungarieca, | welche in Central-Afrika vorkommen in: ib. p. 29— 30. Tschusi, Viet. v. und E. v. Homeyer, Verzeichniss der | bisher in Oesterreich und Ungarn beobachteten Vögel in: ib. | p. 30—33. | Schmidt, Jacob, Die Spatelraubmöve, Lesiris pomarina | in: Der zoologische Garten. 24. Jahrg. Febr. 1883. p. 45—46. | Pufahl.... Die Augen der Vögel in: Zeitschr. d. Verb. d. } Ornith. Vereine Pommerns und Mecklenburgs. 2. Jahrg. Jan. 1883, | p. 8—9. | Winkelmann .... Zur Mechanik des Vogelfluges in ib. | p. 16—18 und 26—27. “ Quistorp.... Ueber den Herbstzug der Vögel in: ib. | p. 18—19. | Vallon, G. Ueber die in Italien zur Anwendung gebrachten ' Fangarten der Vögel in: Monatsschrift d. D. Vereins z. Schutze d. Vogelwelt. 8. Jahrg. Jan. 1883. p. S—10. Homeyer, E. v., Die Wasseramsel (Cinelus aquatieus) in Bezug auf den vermeintlichen Schaden für die Fischerei in: ib. | p- 10—12. Seebohm, Henry, A few remarks on Slaters Birds of the‘) River Yang-tze- -Kiang in the Ibis in: Ibis, (5) vol. 1. Jan. 1883. | p- 120-121. Forbes, W. A., On my zoological Expedition up the Niger in: ‘ib. ps 125129. Ä Zeledon, A., Catalogo de las Aves de Costa Rica. Payne- Gallwey, R., The Fowler in Ireland; or Notes on the Haunts and Habits of Wildfowl and Scafowl; including In- ) struction in the Art of shooting and capturi ing them. London 1888. 8 512 p. 10. num. illustr. Literarische Rundschau. 211 Rochas, A. de, Sur les Pneumatiques de Heron et de Philon in: La Science des Philosophes et l’art des Thaumaturges dans Pantiquite. Grenoble 1832. gr. 8. 220 pg. avec 24 plchs. Schlegel, H., Notes from the Leyden Museum. vol. 5. Leyden 1883. 8. . Grässner, F., Die Vögel von Mittel-Europa und ihre Eier. 3. Aufl. d. Werkes: Die Eier der Vögel Deutschlands von Naumann und Buhle, Lieferungen 2—4. Dresden 1883. gr. 4. m. 6 col. Tafeln. Mela, A. J., Vertebrata fennica sive Fauna Animalium verte- bratorum regionis fennicae naturalis. Aves. p. 68—250. Halsingör 1882, in finnischer Sprache. ; . La Perre de Roo, V., Monographie des Pigeons domestiques. Paris 1883. 8. 394. pg. av. figg. La Perre de Roo, V., Monographie des races de Poules. Paris 1883. 8. 461 pg. av. figeg. Dubois, A., Ornithologie populaire. Grands et petits Rapaces, Oiseaux chasseurs, Aigles et Vautours, Oiseaux fantastiques. Pies- Grieches et Mesanges. 4 pts. Limoges 1883. 12. 442 pg. Mojsisovics, Aug. v., Zur Fauna von Ballye und Därda in: Mittheilungen des Naturwissenschaftlichen Vereins für Steier- mark 1882. Separat: Gray 1852. 94 pg. und 1 Karte. Homeyer, E. v., Die Namengebung in: Mittheilung d. Ornith. Vereins in Wien, 7 Jahrg. 1883. No. 3. p. 39—41. Nehring, A., Die ehemalige Verbreitung der Schneebühner in Mitteleuropa in: ib. p. 43—45. Talsky, Jos., Zum Vorkommen des Mornellregenpfeiffers (Eudromias morinellus) in den österreichischen Ländern: in: ib. p. 45—47. Palacky, Jos., Die Ostgrenzen der böhmischen Vögel in: ib. p. 47—49. Csäto, Joh. v., Bemerkungen über die Sumpf- und Trauer- meise, Parus palustres L. und P. lugubris Natt. in: ib. p. 50—51. Homeyer, E. v., Zur Frage über den Eisengehalt im Gefieder des Bartgeiers in: ib. p. 51—22. Marschall, Aug. Graf, Arten der Ornis Austriaco-Hungarica um Archangel in: ib: p. 52—54. Oates, E. W., A Handbook to the Birds of British Burmah. London 1883. roy. 8. vol. 1. — Band 2 wird in kürzester Zeit erscheinen. _ Yarrell, W., History of British Birds. 4. Edit. revised by A. Newton and H. Saunders. Part. 16. (vol. 3. p. 57-136.) London Febr. 1883. 8. w. illustr. Newton, Alfr., Ornithological nomenclature. An Addendum to the Ibis for January 1883. 4. pg. 8. Cambridge 1883. Krukenbers, (.F. W., Die Farbstoffe der Vogeleier-Schalen. Würzburg 1883. 8. e Gizycki, Georg y., Der Trauersteinschmätzer in: Monats- 14* 212 Deutsche Ornithologische Gesellschaft: schrift des Deutschen V. z. Schutze d. Vogelwelt. 8. Jahrg. No. 2. 1883, p. 3134. Walter, Ad., Noch einige Bemerkungen und Nachträge zu | dem Aufsatz des Herrn Schacht „der Kukuk“ in: ib. p. 34—38. W. Th., Ob verschiedener Ursprung der Brutwärme einen \ verschiedenen Einfluss auf die Charakterbeschaffenheit des er- brüteten Vogels haben könne? in: ib. p. 44. Nolte, C., Zoologische Notizen aus Süd-Afrika in: Bericht über die 22. u. 23. Jahresvers. d. Offenb. Vereins f. Naturk. 1883. p. 135 —145. Struck, C., Verzeichniss der warmblütigen Wirbelthiere, die | si'h im v. Maltzahn’schen naturhistorischen Museum f. Mecklen- burg befinden in: Archiv d. Vereins d. Freunde d. Naturgesch. in Mecklenb. 36. Jahrg. (1832) 1883. p. 22—36. Krause, E. H., Ueberwinternde Schwalben in: ib. p. 136. Rayleigh,H. The Soaring of Birds in: The Nature, vol. 27. No. 701. p. 534— 535. Romanes, G., On the Incubation of the Ostrich in: ib. p. 480—481. Moseley, H. N., On the Incubation of the Ostrich in: ib. p. 507—508. Airy, Hubert, Hovering of Birds in: The Nature, vol. 27. No. 691. 1883. p. 294—295 u. 336. Argyll, F., On the hovering of Birds in: ib. p. 312. Wharton, H. T., On the same subject in: ib. p. 312. Allgemeine Bentsche Ornithologische Gesellschaft zu Berlin. Berieht über die Februar-Sitzung. Verhandelt Berlin, Montag den5. Februar, Abends 8 Uhr im Sitzungslocale, Bibliothekzimmer des Architectenhauses. Anwesend die Herren: Reichenow, Cabanis, Thiele, Grunack, Thienen, Lehmann, Schalow, Mützel, Nau- werk, Krüger-Velthusen, Jahrmargst und Sy. Von auswärtigen Mitgliedern: Herr Schulz (Cordova, Argentinien). Als Gäste die Herren: v. Dallwitz, Matschie, Kontzen, Oberlehrer Spiess, Mertens, König, Dr. Rheinen und N Lieutenant v. Buhe, N Vorsitzender: Herr Cabanis. Schriftführer Herr Schalow. Nach Mittheilung des Berichtes über die Januar-Sitzung legen j ' Bericht über die Februar-Sitzung. 213 die Herren Reichenow und Schalow eine Anzahl neu ein- gegangener und neu erschienener ornithologischer Publicationen vor. Herr Reichenow lenkt die Aufmerksamkeit der Anwesenden vornehmlich auf: Baldamus, Handbuch der Geflügelkunde (Leipzig 1883) und auf die in diesem Buche enthaltenen Capitel über die Krankheiten der Hühner und Tauben und deren Behandlung. Ferner giebt Herr Reichenow eine Anzahl von Mittheilungen aus einer im Bulletin de la Societe d’Acelimatation de Paris ent- haltenen Arbeit Jamrach’s über die Einführung seltener Fasanen in Europa sowie über die seit einer Reihe von Jahren gesammelten Beobachtungen über die Sterblichkeit dieser Hühnervögel während der Ueberfahrt von ihrer Heimath nach England. Bei der Vorlage des Januar-Heftes des Ibis bemerkt Herr Sehalow mit Bezug auf den in demselben enthaltenen Artikel von Howard Saunders über den ältesten wissenschaftlichen Namen des rothköpfigen Würgers, dass die von dem Genannten gebrachte Mit- theilung durchaus nichts Neues enthülle. Entgegen den Aus- führungen von Saunders ist zweifellos der von P. L. S. Müller 1776 gegebene Name Zanius auriculatus als der älteste zu betrachten, wie dies auch Alfred Newton in seinem Flugblatt „Ornithological Nomenclature, an addendum to the Ibis for January 1883, in welchem er die Angriffe von Saunders und Seebohm in ebenso energischer wie logisch überzeugender Weise abthut, betont und bewiesen hat. Aber selbst zugegeben, dass der von Sparrmann im Mus. Oarlso- nianum (Fasc. 1. No. 1. m. Abbild.) 1786 gegebene Name Z. pome- vanus unanfechtbar als der älteste wissenschaftliche Name zu be- trachten ist, so dürfte diese Mittheilung durchaus nicht neu sein. In den wissenschaftlichen Werken Deutschlands hat dieser Name in dem von Saunders vertretenem Sinne wiederholt Anwendung gefunden. So finden wir ihn z. B. in Cabanis Museum Heineanum bereits vor 30 Jahren aufgeführt. Es scheint dies Herrn Saunders entgangen zu sein. Dies erinnert lebhaft an die Ausführungen von Wallace über die Eintheilung der Passeres (cf. Ibis 1874), welche der von Cabanis im Archiv f. Naturgeschichte im Jahre 1847 und im Museum Heineanum, bis auf geringe Kleinigkeiten gegebenen gleich ist, hier aber wohl den Schluss nicht zulässt, dass den Engländern enkaıe Arbeiten kaum an eigenem Studium _ bekannt sein dürften. Der am meisten für den rothköpfigen Würger zu verwerfende Name ist der allerdings am häufigsten gebrauchte, Brisson’s Zanzus 214 Deutsche Ornithologische Gesellschaft: rufus. Die Brisson’schen Namen haben, wie bekannt, da sie vor 1766 gegeben worden sind, keine Geltung, ein Gesetz, welches in der wissenschaftlichen ornithologischen Nomenclatur allgemeine Geltung gefunden hat. Indess führt Herr Eugen v. Homeyer in | einem „kritischen Verzeichnisse der Vögel Europas“, aus welchem ein Auszug in der zweiten Nummer der diesjährigen Mittheilungen des Ornithologischen Vereins in Wien gegeben worden ist, überall Brisson’sche Namen auf. Auch Zanius rufus findet sich daselbst. Im Anschluss an die Mittheilungen des Herrn Schalow in der Januar-Sitzung über das Unglück, welches Herrn Dr. Böhm ' in Waidmannsheil am Ugallaflusse im centralen Ostafrika betroffen, verliest Herr Reichenow einen inzwischen in den Mittheilungen ' der afrikanischen Gesellschaft in Deutschland (Jahrgang 1883) veröffentlichten Bericht des Reisenden, der eine Schilderung des Brandes, der des Forschers Sammlungen vernichtete, enthält. Durch die Freunde Dr. Böhm’s ist alles nur Mögliche hier gethan worden, um eine neue Ausrüstung zusammen zu stellen. Dieselbe wird in den nächsten Tagen bereits Berlin verlassen. Herr Cabanis begrüsst mit herzlichen Worten den in der heutigen Sitzung anwesenden Herrn Fritz Schulz, dessen lang- jähriger unermüdlicher Thätigkeit die Ornithologie die Erforschung des bis dahin beinahe unbekannten Gebietes Nordargentiniens zu danken hat. In den letzten Monatssitzungen hat der Vortragende regelmässig Veranlassung nehmen können, über die Sammlungen des Reisenden zu berichten und aus denselben neue Arten vorzu- legen. Auch heute reiht er den früher beschriebenen Species weitere neue Arten an. —(ontopus brachyr NR I Sp> Diese neue Inn von welcher Herr Cabanis ein älteres und ein jüngeres Männchen vorlegt, steht dem Contopus pertinax Cab. aus Mexico sehr nahe und ist als Vertreter dieser Art in Argentinien zu betrachten. Letztere ist von der nördlichen Art neben geringeren Abweichungen in der Färbung durch kürzere Flügel und kürzeren Schnabel unterschieden. Hab.: Tucuman. Herr Fritz Schulz bemerkt: „Interessanter Sommervogel, immer effeetvoll die Haube sträubend, auf den höchsten Bäumen sich setzend und von dort aus Insekten im Fluge schnappend.“ —+Myiarchus ferocior n. SP. Von Myiarchus ferox (Gm.) sind mehrere Abarten bekannt, Bericht über die Februar-Sitzung. 215 ' von denen die eine, M.. Swainson? Cab., sich über das südöstliche Brasilien erstreckt. Die neue, in Tucuman gesammelte Art steht ‚dem M. Swainsoni am nächsten, unterscheidet sich aber von jenem in allen Körperverhältnissen durch bedeutendere Grösse, durch einen längeren Schnabel und durch eine eigenartige schwärzlich- braune Zeichnung der Zügel und der Ohrengegend, welche von der- liehteren Oberseite merklich absticht. Armschwingen und Flügeldecken sowie die äusserste Steuerfeder sind weisslich ge- randet. Ob diese Art auch in den südlicher gelegenen und in den östlichen Landstrichen Argentiniens den brasilischen M. Swainsoni vertritt, wird sich erst nach Eingang weiterer Exemplare ent- scheiden lassen. —-Myiarchus atriceps D. SP. Dem M. nigriceps Selat. aus Ecuador nahe verwandt, zeigt diese neue Art durchweg dieselben Farbenverhältnisse wie jene, unterscheidet sich aber durch ganz bedeutendere Grösse. Flügel 87—91 Mm. Die rothbraunen Ränder am Flügel, welche bei nigriceps bedeutend geringer auftreten als bei nigricapillus Cab., sind bei atriceps gar nicht markirt. Hab.: In Tucuman als Gebirgs-Sommervogel mässig vertreten. St. Xavier im October. Ein von Jelski bei Chilpes in Peru gesammeltes Exemplar des Berliner Museums gehört zu dieser grösseren Art. -+Blainea strepera n. Sp. Typische Art, der E. pagana und modesta nahe verwandt und wie diese mit weissem Scheitelfleck. Bei dieser neuen in Tucuman gesammelten Art ist die Oberseite des jungen Vogels olivengrün, die des älteren stark ins Graue ziehend. Beim jungen Vogel ist die Bauchmitte gelblich, beim alten Vogel weiss. Charakteristisch sind die hellrothbraunen Ränder der Flügeldecken, welche beim jungen Vogel lebhafter und markirter auftreten als beim .alten ‘Vogel. Die Art ist etwas kleiner als pagana und besitzt nicht so stark entwickelte Haubenfedern. Der Schnabel ist kürzer. Flügel 74-80 Mm. Nach den Mittheilungen des Sammlers zeichnet -strepera sich durch eine laute weithin hörbare Stimme, welche sie oft erschallen lässt und welche wie „tscherrrrp“ klingt, sowie durch die Eigenthümlichkeit, dass sie ein stark Beeren fressender Vogel ist, vor ihren Verwandten aus. Sie lebt in den tiefen Wäldern der ersten Anfänge der Vorberge Tueumans. 216 Deutsche- Ornithologische Gesellschaft: — Elainea grata n. sp. ) Der E. placens Sclat. aus Mexico sehr ähnlich, aber durch eine weisse, nicht graue Kehlfärbung, welche bei placens sich über die Seiten des Halses bis zur Brust zieht, von letzterer unterschieden. Hab.: Biscacheral bei Tucuman, Sommervogel; im December. — Sycalis intermedia n. Sp. Herr Cabanis bespricht kurz die Verbreitung von Sycalis brasiliensis Gm. und 8. Pelzelni Sclat. Er weist darauf hin, dass südlich von den Verbreitungsgebieten der genannten Arten eine dritte vorzukommen scheint, welche von F. Schulz bei Buenos Aires und um Cordoba gesammelt worden ist, welche zwischen den beiden bekannten Arten in der Mitte steht, aber mit denselben nicht identisch ist. Diese neue Art, für welche der Vortragende den Namen Sycalis intermedia in Vorschlag bringt, ist kleiner als S. brasiliensis, aber grösser als S. Pelzelni. Das Hochgelb an der Oberseite des Kopfes scheint auf die Stirn beschränkt zu sein. Im centralen Argentinien trifft diese Art mit S, Pelzelnd zusammen, während sie in den Küstenstrichen nördlich bis Montevideo sich zu verbreiten scheint. —+-Oyanocorax tucumanus 2. SP. Abart des O. peleatus, etwas grösser, mit stärker entwickelten Stirnfedern und nicht weisser, sondern gelblicher Bauchfärbung. Schon Burmeister hob den letzteren Unterschied bei den Tucuman-Vögeln hervor und dürfte es gerathen sein, die Abart als ©. pileatus (var.) tucumanus gesondert zu betrachten. Am Schluss seiner Vorlagen spricht Herr Cabanis dem an- wesenden Herrn F. Schulz für seine Thätigkeit und für den Eifer, mit dem er sich der Erforschung seines Adoptivvaterlandes hin- gegeben, den besten Dank aus. In wenigen Tagen kehrt Herr Schulz nach Argentinien zurück. Möge seine Thätigkeit auf dem Gebiete ornithologischer Arbeit in gleicher Weise von Erfolg gekrönt sein wie bisher. Herr Reichenow verliest einen Aufsatz des Herrn E. Ziemer: „Zur Naturgeschichte der Porzana maruetta,‘“ welcher speciell bio- logische und nidologische Beobachtungen bringt. Der Aufsatz wird im Journal für .Ornithologie veröffentlicht werden. Herr Reichenow hält einen längeren und eingehendern Vortrag über die Familien Bucconidae und Oapitonidae. Er weist auf die plastischen Unterschiede dieser beiden Gruppen hin, charakterisirt deren Lebensweise, bespricht die geographische Ver- L) Bericht über die Februar-Sitzung. 217 breitung und giebt, unter Vorlage der betreffenden Exemplare, eine Uebersicht der einzelnen Gattungen der beiden Familien. Am Schlusse seines Vortrages weist Herr Reichenow darauf hin, dass die Vereinigung der beiden Gruppen als Bucconiden unnatür- ‚lich und eine Trennung durchaus gerechtfertigt sei.*) Die Capito- niden schliessen sich auf das engste den Rhamphastiden, die Bucconiden im eigentlichen Sinne dagegen den Galbuliden und Trogoniden an. Schluss der Sitzung. Schalow. Cabanis, Gen.-Seer. Bericht über die März-Sitzung. Verhandelt Berlin, Montag den 5. März, Abends 72a, Uhr im Sitzungslocale. Anwesend die Herren: Golz, Reichenow, Grunack, Koch, Krüger-Velthusen, Nauwerk, Mützel, Schalow, Bolle, Cabanis, Thienen, Lehmann und Sy. Von auswärtigen Mitgliedern: Herr Prof. Dr. Altum, Ebers- walde. Als Gäste die Herren: Mertens, Leibnitz, Baron v. Hirsehberg, v. Dallwitz, Kontzen, Ochs, Matschie und Assessor Adam, sämmtlich aus Berlin. Vorsitzender: Herr Bolle. Schriftführer Herr Schalow. Der Schriftführer verliest den Bericht über die Februar- Sitzung. Die Herren Reichenow und Schalow legen die neu er- schienenen Veröffentlichungeh vor und referiren über dieselben. Herr Reichenow weist auf die Arbeit A. v. Mojsisovies: Zur Fauna von Ballye und Dända in den Mitth. des Naturw. Vereins in Steiermark (Jahrg. 1882) besonders hin. Herr Schalow lenkt die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf eine kleine, aber ausgezeichnete Sehrift unsers Mitgliedes, des Herrn Prof. Liebe in Gera: Winke zum Aufhängen und Anbringen von Nistkästen, welche auf Ver- anlassung der Gesellschaft von Freunden der Naturwissenschaften, Section für Thierschutz in Gera herausgegeben worden ist. Liebe ist Autorität auf diesem Felde praktischer Ornithologie und seine Winke verdienen die weiteste Verbreitung. *) Vergl. Museum Heineanum IV, p. 123 u. £. Der Herausg. 218 Deutsche Ornithologische Gesellschaft: Herr Cabanis spricht über -Penthetria concolor Cass. und P. ardens (Bodd.). Das Berliner Museum besitzt eine grosse Suite von Penthetria ardens (Bodd.) = P. rubritorgues Sws., welche von Herrn Major v. Mechow in Westafrika gesammelt worden sind. Es befinden sich darunter Exemplare, welche eine rothe Halsfärbung zeigen, solche mit einer Andeutung derselben und drittens Exem- plare mit ganz schwacher Färbung. Die Individuen letzter Categorie stimmen genau mit der von Cassin gegebenen Beschreibung seiner Penthetria concolor überein. Es geht hieraus klar hervor, dass die Cassin’sche Art nicht bestehen kann, sondern als Melanitform von P. ardens (Bodd.) betrachtet werden muss. Nun hat Hartlaub aus dem aequatorialen Westafrika durch Dr. Emin Bey in Ladö einen schwarzen Vogel erhalten, mit kurzem Schwanz, welchen eı mit der Cassin’schen ?. concolor identificirt. Aus der von dem Genannten gegebenen Beschreibung geht aber hervor, dass Iartlaub seinen -Vogel irrthümlich gedeutet hat, und dass dieser vielmehr einer neuen Art anzugehören scheint, für welche Herr Cabanis den Namen Penthetria Hartlaubi n. Sp. in Vorschlag bringt. Die Gattung, welcher diese neue Art ange- hört, ist schwer zu bestimmen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass sie den Typus einer neuen Gattung bildet. Herr Altum hält einen längeren Vortrag über eine in den Tagen vom 12. bis 22. September 1882 am Strande der Insel Zingst beim Dorfe Pinnow ausgeführte Strandvogeljagd. Nachdem der Vortragende in allgemeinen Zügen, unter Vorlage einer Karten- skizze, die geographische Lage von Zingst geschildert und auf die günstige Lage dieser Insel für die Beobachtung der ziehenden Vögel speciell hingewiesen hatte, zieht er einen Vergleich zwischen dem Strandvogelleben auf der genannten Insel, die der Vortragende zum ersten Male besucht, und zwischen dem von Borkum, dessen ornithologische Verhältnisse ihm durch oftmalige Besuche vertraut geworden sind. Das Charaktristische für diese beiden Gebiete möchte der Vortragende kurz so definiren, dass Borkum in der Nordsee mit Ebbe und Fluth, zeitweilig grosse Vogelschaaren be- herbergt, während Zingst in der Ostsee mehr regelmässig von Strandvögeln, aber diese stets fast nur in kleineren Trupps be- wohnt wird. Sicher zeigt Zingst ein bei weitem reicheres Leben als die vorgenannte Nordseeinsel. Auf der Reise nach dem Dorfe Pinnow beobachtete Altum bei Stralsund einzelne Sterna hirundo- Bericht über die März:Sitzung. . 209. Dieselben traten später bei Barth in grösster Menge auf. Mit diesen zusammen zeigten sich bei Stralsund Chroceocephalus ridi- bundus. Von beiden Arten wurde später an der Seeseite von Zingst nicht ein einziges Exemplar beobachtet. ZLarus canus trat überall in grösster Menge auf; sie war von Stralsund an und blieb die dominirende Möve. Von Larus marinus wurde am 20. September ein Exemplar geschossen, welches das Uebergangskleid vom jungen zum alten Vogel trug. Larus argentatus und fuscus vermag der Vortragende nicht mit Bestimmtheit als beobachtet zu bezeichnen; doch ist wohl anzunehmen, dass die eine oder andere der grossen Möven, welche an der Ostküste wiederholt gesehen wurden, diesen Arten angehört hat. Von den eigentlichen Strandvögeln war Tringa ceinclus auf Zingst am Strande des Meeres ganz ausser- ordentlich häufig. Ueberall wurde sie angetroffen. Die erlegten Exemplare trugen Alters- und Jugendkleider, einige wenige zeigten sich bereits in der Mauser zur Wintertracht. Herr Altum weist bei dieser Art noch kurz auf die grosse Variabilität der Länge des Schnabels hin. Bei den von ihm erlegten Individuen differirt die Länge des Schnabels um einen halben Centimeter. Neben T. einelus war T. canutus am Strande von Zingst recht häufig. Man traf sie in kleinen aus 2—6 Individuen bestehenden Schaaren. Die erlesten Exemplare waren sämmtlich im Jugendkleide ohne _ Zeichen irgendwelcker Mauser. Der Vortragende weist kurz darauf hin, dass er auf seinen wiederholten Exeursionen auf Borkum regelmässig das Gegentheil dieser Erscheinung beobachtet habe Von T. subarcuata fand Altum nur vereinzelte Exemplare. Sie trieben sich in Gemeinschaft mit 7. cinelus am Strande umher oder hielten sich, ein und zwei Exemplare, allein. Auch von diesem Vogel wurden nur junge Individuen, die in ihrem Kleide nichts von irgend welcher Mauser erkennen liessen, erlegt. Ganz ver- einzelt, gleichfalls in den Schaaren der T. cinclus, fand sich auf Zingst T. minuta, in jungen Individuen. Während sich diese Art hier auf der Ostseeinsel nur vereinzelt zeigte, fand Altum auf dem Grünland auf Borkum diesen Strandvogel oft in ganz ausser- ordentlichen Schwärmen. Auffallend wenig Exemplare, im Gegen- satz zu Borkum, zeigten sich von Totanus glottis und calidris am Strande von Zingst. Ebenso vereinzelt fanden sich einige junge Vögel von Zimösa rufa. Caldris arenaria trat vom 16. September an plötzlich auf. Sie mochten an dem gedachten Tage ange- kommen sein. Zunehmend wurden sie häufiger und zeigten sich 220 Deutsche Ornithologische Gesellschaft: bald überall. Die Schaaren bestanden meist aus jungen Vögeln, die keine Spur von Winterkleid zeigten. Nur einige wenige alte ausgefärbte Vögel erschienen mit ihnen. Wie Aegialites hiaticula so zeigte sich auch Squazarola helvetica überall am Strande, aber meist nur vereinzelt oder höchstens zu zweien. Letztere mischten sich oft mit den Schwärmen von Tringa canutus und cinclus. | | Auch von diesen beiden Arten wurden nur Exemplare in reinem Jugendkleide erlegt. Z/aematopus ostralegus wurde in einzelnen kleinen Trupps, welche aus 6—8 Individuen bestanden, beobachtet. Die Züge bestanden aus alten und jungen Vögeln, von denen letztere stark in der Mauser begriffen waren. Von den Enten beobachtete Altum Anas boschas, crecca und penelope in grosser Menge. Be- sonders auf der Rückfahrt erschienen sie in ausserordentlich grossen Massen auf dem „Bock“, kleinen bei Barth gelegenen Inseln. Von Anser cinereus wurde eine Schaar auf dem ‚„Trendel“, dem nörd- lichsten Punkte von Zingst, von Altum beobachtet. Am Schlusse seines Vortrages erwähnt Herr Altum noch als von ihm beobachtet: Scolopax gallinago, Ardea cinerea, Grus cinereus, Haliaetus albieilla, Mibvus regalis, Falco tinnunculus und fügt dieser Art noch einige weitere an, welche von Herrn Oberförstercanditaten Baumann, der noch längere Zeit auf dem Zingst verblieb, beobachtet wurden, nämlich: Garrulus glandarius, Emberiza nivalis und Otocoris alpestris. Dem Vortrage des Herrn Altum folgt eine längere und leb- hafte Discussion, in welcher hauptsächlich die Frage erörtert wurde, wie sich die Zugzeit der jungen und alten Vögel, die vom höheren Norden herabkommen, gestalte. E. von Homeyer behauptet be- kanntlich mit dem ihm eigenen apodiktischen Urtheil, welches jede andere Meinung und Ansicht als eine „Falle für die menschliche Eitelkeit“ bezeichnet, dass die alten Vögel auf dem Zuge zuerst erscheinen. Diesem persönlichen Urtheil stehen nun aber eine Menge positiver Beobachtungen von geschulten Beobachtern gegen- über, welche keinen Zweifel lassen, dass die jungen Vögel zuerst die Wanderung antreten. So hat z. B., wie Herr Golz anführt, Herr W. Köppen in Coburg, der durch die Versuche, in der Ge- gend seines Wohnorts Nachtigallen einzubürgern, bekannt geworden ist, Jahre lang als Regel beobachtet, dass die jungen Nachtigallen 5—6 Tage früher als die alten eintreffen, Jedenfalls. sind zur Klärung dieser Frage noch viele Beobachtungen nöthig, und es ist hier speciell dem Ausschuss für Beobachtungsstationen der Vögel Bericht über die März-Sitzung. 221 | Deutschlands Gelegenheit gegeben, eine reiche und gewinnbringende i Thätigkeit zu entfalten. Gerade der Lösung solcher Fragen sollen die Arbeiten der genannten Vereinigung Material zuführen. Herr Altum weist noch kurz auf die Mauserzeit der Trenga-Arten und Verwandten mit dem Bemerken hin, dass er diese Vögel bereits - in der Mitte des August auf Borkum tief in den in der Mauser stehenden Uebergangskleidern zum Winter, die Flügelmauser ein- begriffen, gefunden, während er auf Zingst fast nur Vögel im Jugendkleide erlegt habe. Auch die relative Häufigkeit der Tringa subarcuata auf Zingst gegenüber dem Vorkommen auf ‚Borkum, wo Altum während langer Jahre nur ein Stück erlegt hatte, wird kurz besprochen. Herr Reichenow legt zwei neue Arten vor, welche er von unserem auswärtigen Mitgliede Herrn Dr. Fischer in Zanzibar erhalten hat. Die eine derselben stammt aus dem Gebiete der Somalis, die andere aus dem Küstenstrich von Bagamojo. Er charakterisirt dieselben wie folgt: Hypochera purpurascens n. Sp. H. nitenti et ultramarinae simillima, sed parum robustior et ptilosi nigra violaceo-purpurascente (nec chalybeo-cyanescente, nec virescente). Long. alae 65 Mm.; caudae 40 Mm.; tarsi 13 Mm.; eulm. 9 Mm. | Hab. Usequa, Lindi. Von H. nitens und ultramarına durch etwas stärkere Körper- formen und nicht stahlgrün oder stahlblau, sondern violet schim- merndes schwarzes Gefieder unterschieden. Corythaiz Cabanisi n. Sp. ©. Reichenowe simillimus, sed alis dorso et cauda, aeneo-viridi- (nee cyaneo) resplendentibus, rectricum Kapus tantum et uropygio chalybeo-caerulescentibus. Long, alae 165 Mm.; caudae 200 Mm.; tarsi 37 Mm.; culm. 21 Mm. Hab. ann Nguru-Berge. Hinsichtlich der Form der Haube und der Färbung im Allge- meinen gleicht diese Art dem ©. Reichenows, ist.aber etwas schwächer und durch die stahlgrünen, bei letzterem prächtig blauen Flügel, Rückenpartien und Schwanzfedern auffallend unterschieden. Bei ©. Livingstoni sind die Rücken- und Flügelfedern ebenso gefärbt, "hingegen der Schwanz. wie bei ©. Reichenowi tiefblau; auch ist C. Livingstoni durch die Form der Haube leicht kenntlich unter- schieden. — 222 Deutsche Ornithologische Gesellschaft : Im Auftrage unseres auswärtigen Mitgliedes, des Herrn F. Heine jr., legt Herr Reichenow eine in dem Museum Heineanum befindliche neue Art aus Neu-Guinea vor, für welche Herr Heine den Namen Cyanalcyon Elisabeth n. sp. in Vorschlag bringt. ‘Dieselbe wird von Herrn Heine wie folgt charakterisirt : Supra caerulea, pilei nigricantis plumis eaeruleo-apieatis; scapularibus, uropygio tectricibusque caudae superioribus laete ultramarinis,-utrinque macula inter nares et oculos sordide albida, regione parotica et postoculari nigra, tectricibus alarum fuscis late caeruleo-limbatis, remigibus primariis fuscis caeruleo-limbatis, parte basali plus minusve albis, remigibus secundariis fuseis late caeruleo-limbatis apice palleseentibus; reetricibus caeruleis intus fusco-limbatis. Subtus unicolor albida, teetrieibus alarum inferioribus basalibus albidis apicalibus fuseis. Rostro fusco, mandibulae dimidio inferiore albido;; pedibus fuseis. Long. tot. 190 Mm., al. 95 Mm., caud. 62 Mm, ., rostr. culm. 32 Mm.,'tars. 12 Mm., dig. med. exc. ung. 11 Mm. Ich hielt anfänglich diese Art für den insularen Vertreter des festländischen ©. Macleayi (Jard. u. Selby), bis ich neuerdings aus Salvadori’s vortreftliciem Werke „Ornithologia della Papuasia et delle Molucche“ ersah, dass bereits vielfach C. Macleayd auch auf Neu-Guinea erlegt worden ist. Da aber in O. I. p. 465-467 Salvadori in der Diagnose der Art für C. Macleaye angiebt „scapu- laribus caeruleo-virescentibus‘ und „lateribus rufo-tinetis“ und ferner als charakteristische Eigenschaft hervorhebt, durch die sich C. Macleayi u. C. diops (Temm.) unterscheiden „pel colore azzurro- verdognolo delle scapolari, e pei fianchi tinti di fulvo“, so halte ich diese neue Art für eine zwischen ©. Macleayi u. C. diops stehende, der sich von der ersteren sofort auf den ersten Blick durch die schöne ultramarinblaue Färbung der Scapular-Federn und des Bürzels unterscheidet, welche stets bei ©. Macleayi eine grün-blaue ist. Ausserdem ist bei ©. Elisabeth der weissliche Fleck zwischen Auge und Nasenloch beiderseits kleiner, der Ober- kopf schwärzlicher, das Blau des Oberrückens, der Flügeldecken, der Schwingen und Steuerfedern dunkler, mehr zum Schwärzlichen neigend, als bei ©. Macleayi, endlich die Bauchseiten bei letzteren ins Röthliche ziehend und der Schnabel länger und stärker. hr. nn Bericht über die März-Sitzung. 223 Von ©. diops unterscheidet sich C. Elisabeth sofort durch die ‚wie bei ©. Macleayi weissliche Färbung der unteren Wurzelhälfte des Unterschnabels, denn bei ©. diops ist stets der ganze Schnabel schwarz. Das Museum Heineanum erhielt das einzige, vorstehend be- schriebene, anscheinend weibliche Exemplar durch den Naturalien- händier Dr. S. Rey zu Leipzig unter der Angabe, dass es von dem Reisenden Fels in Süd-West-Neu-Guinea gesammelt sei. F. Heine. Herr Schalow giebt einige kurze Mittheilungen über das Vor- kommen von Oardualis elegans albigularis Madarasz in der Mark Brandenburg. Bisher hatte man geglaubt, dass dieser eigenthüm- lich gefärbte weisskehlige Stieglitz, den ungarischen Ebenen, aus welchen Dr. von Madarasz den Typus, nach dem er die Art be- schrieb, erhalten hatte, eigenthümlich sei. Dem ist jedoch nicht so. Vor nicht langer Zeit ist nachgewiesen worden, dass diese Art auch in England, sogar verhältnissmässig häufig vorkommt. Auch in der Mark Brandenburg ist das Vorkommen derselben constatirt worden. In den Hügelgeländen der Oder- und Bober- gegend in der Nähe von Crossen sind mehrere Exemplare gefangen worden. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass diese hübsche Art oder Abart bei genauerer Aufmerksamkeit und sorgfältiger Be- obachtung auch in anderen Theilen der Mark Brandenburg und Deutschlands wird gefunden werden. Bolle. Schalow. Cabanis, Gen.-Secr. 224 1765. 1766. 1767. 1768. 1769. | 1770. 1771. 1772. 1773. 1774. 1775. Eingegangene Schriften. Nachrichten. An die Redaction eingegangene Schriften. (Siehe Seite 111—112.) C. Fr. W. Krukenberg. Die Farbstoffe der Vogelschalen. Mit einer Curven-Tafel. (Aus Verhandl. physical.-medicin. Gesellsch. zu Würzburg. N. F. XVII. Bd. No. 5.) Würzburg 1883. — Vom Verfasser. Aug. v. Mojsisovics. Zur Fauna von Bellye und Därda. Mit Tafel in Lichtdruck und lithograph. Karte. Graz 1883. — Vom Verfasser. Mittheilungen des Ornithologischen Vereins in Wien. 7. Jahrg. No. 2.—4. Februar— April 1883. — Vom Verein. A. G. Vorderman. Chlorura hyperythra een Javaansche Vogel. [Overgedr, uit het Tidschrift v. Nederlandsch-Indie. Deel XLII. Aflevering 2.| — Vom Verfasser. M. Alphonse Dubois. Remarques sur les Oiseaux du Genre Pelican. (Pelecanus.) (Extrait du Bullet. du Musee Roy. d’Hist. Nat. de Belgique. Tome II. 1883.) — Vom Ver- fasser. P. L. Sclater. On the Genera Microbates and Rhampho- caenus of the Family Formicarudae. Cum Tab. III. Miero- bates collaris. [From The Ibis, January 1883.] — Vom Ver, fasser. Alfred Newton. Ornithological Nomenclature. An Ad- dendum to „The Ibis“ for January 1883. — Magdalene Col- lege, Cambridge 22. January 1883, Printed at the Univer- sity Press. -- Vom Verfasser. Dr. Wilh. Blasius. On a Collection of Birds from the Isle of Ceram, made by Dr. Platen in Novbr. and Dechr. 1881. |From Proc. Z. S. London, Novbr. 28, 1882.] — Vom Verfasser. Ä The Ibis. A Quarterly Journal of Ornithology. Edited by Ph. L. Sclater and Howard Saunders. Fifth Series. Vol.1. No. 1. January 1883 and No. 2. April 1883. — Von der British Ornithologists Union. Leonhard Stejneger. Remarks on the Systematic Arrangement of the american Turdidae |From Proc. U. States National Museum, Febr. 1883.] — Vom Verfasser. Rob. Ridgway. Catalogue of a Collection of Birds made in the Interior of Costa Rica by Nutting. [From Pr. U. St. Nation. Mus. Febr. 1883.] — Vom Verfasser. TI—D>a—Do——— ©. Fütz’sche Buchdruckerei (Otto Hauthal) in Naumburg a/S. JOURNAL für ORNITEOLOGIE. Einunddreissigster Jahrgang. a Tali Tag Ueber die Fortschritte auf dem Gebiete der Ornithologie in den letzten fünf Jahren in faunistischer Beziehung. Von Herman Schälow. (Vortrag gehalten auf der Jahresversammlung in Berlin im September 1882.) Vor fünf Jahren war es mir, bei gleicher Gelegenheit wie heute, gestattet, Ihnen einen kurzen Bericht über die Fortschritte geben zu dürfen, welche die ornithologische Wissenschaft in den Jahren 1875 bis 1878 in Bezug auf unsere Kenntniss der geo- graphischen Verbreitung der Vögel zu verzeichnen hatte. Ich knüpfte in meinem Vortrage, in meiner damaligen Berichterstattung da an, wo Sclater in seiner bekannten, in Bristol gehaltenen Rede über unsere Kenntniss der geographischen Verbreitung der Thiere aufgehört hatte. Mein heutiger Vortrag wird sich auf das engste den Mittheilungen anreihen, die ich vor fünf Jahren zu geben ver- sucht habe. Die Menge der während der diesjährigen Jahresversammlung zu erledigenden Arbeiten sowie die Anzahl der auf der heutigen - Tagesordnung stehenden Vorträge verbietet es mir, einige interes- sante Fragen, deren Erörterung für die Erklärung des Capitels von der geographischen Verbreitung der Vögel einige nicht unwesent- liche Gesichtspunkte eröffnet und einige charakteristische Momente in unserer Kenntniss der geographischen Verbreitung der Vögel im Vergleich zu der der übrigen Wirbelthiere fixirt, in einer Ein- leitung zu erörtern. Ich habe bereits bei einer früheren Gelegen- heit auf derartige Punkte, welche die Ergebnisse palaeontologischer und zoogeographischer Forschungen feststellen und die Beziehungen Cab. Journ. £. Ornith. XXXI. Jahrg. No. 163. Juli 1883. 15 226 Herman Schalow: derselben zu einander klären, hingewiesen, muss mir aber die Besprechung derselben bei der kurz bemessenen Zeit für eine spätere Gelegenheit aufsparen. Indem ich mich meinem eigent- lichen Thema zuwende bemerke ich noch, dass ich auch heute wieder der Sclater’schen Eintheilung der zoogeographischen Regionen folge. Ich will versuchen, Ihnen eine kurze Uebersicht über die Arbeiten zu geben, denen wir in den letzt verflossenen fünf Jahren einen Fortschritt in unserer Kenntniss der Ornithologie der einzelnen Gebiete zu danken haben. Die cisatlantische Subregion der palaearctischen Region hat an den Fortschritten, welche wir fast überall auf unserer Erde bezüglich unserer Kenntniss der geographischen Verbreitung der Vögel zu verzeichnen haben, einen geringen, ja kaum nennenswerthen Antheil. Noch immer harren die meisten Gebiete jener Region ihres Erforschers, noch immer ist unsere geraue und sorgfältige Kenntniss des südlichen Marocco, der Gebirge des Idrar-n-Deren sowie der algierischen Grenzgebiete auf demselben Punkte, wie sie dies im Jahre 1878 gewesen ist, d. h. sie ist so gut wie Null. Sie wissen, dass die englischen Forscher Dr. Hooker, Maw und Ball im Jahre 1871 die vorerwähnten Gebiete bereist haben, und dass man von ihren umfangreichen und sorgfältigen Reiseberichten, deren Bearbeitung beinahe acht Jahre in Anspruch genommen, auch einigen Nutzen für die ornithologische Wissenschaft erhoffte. Ich weiss nicht, ob diese Hofinung in Erfüllung gegangen ist. Ich habe das lange mit Spannung erwartete grosse Werk der ge- nannten Reisenden, betitelt: Journal of a Tour in Marocco and the great Atlas (London 1878), welches eine ganz vorzügliche Arbeit über die Gebirgsformationen Maroccos aus der Feder George Maw’s enthalten soll, nie zu Gesicht bekommen, möchte aber aus dem Umstande, dass dasselbe auch in den englischen ornithologischen Fachjournalen nie besprochen worden ist, die Folgerung ziehen, dass es nichts, wenigstens nichts Wesentliches enthält, um das ° verworrene ornithologische Bild jener cisatlantischen Gebiete zu. klären. Was die anderen Theile dieser Subregion anbetrifit, so ist auch hier nur Weniges zu verzeichnen. Irby hat zu seinem im Jahre 1875 veröffentlichten Werke „Ornithology of the Straits of Gibraltar“ eine Reihe von Noten, Berichtigungen und Ergänzungen enthaltend, geschrieben, welche im Ibis für 1879 veröffentlicht worden sind. Ferner hat Leon Serra in der Mai-Nummer des Jahres 1879 der ä E Ceranadhe 1. # IE Fortschritte der Ornithologie. 227 “ . ' Revista de Canarias einen Beitrag zur „Ornitologia Canaria“ ge- liefert, welcher im Anschluss an die vortreffliehen Arbeiten unseres - Freundes Bolle, der Franzosen Webb und Berthelot sowie des - Engländers Godman, unsere Kenntniss der Avifauna der Canarischen - Inseln zu fördern bestrebt ist. Aus diesen wenigen Bemerkungen ersehen Sie, wie viel noch in diesen Gebieten der palaearetischen Region zu arbeiten vorhanden, wie Vieles noch in Gegenden zu erforschen ist, die von Europa ausserordentlich leicht zu erreichen, ‚ und die dennoch in ornithologischer Beziehung hinsichtlich der genauen Zusammensetzung ihrer Avifauna beinahe ebenso unbekannt sind, wie viele Gebiete ferngelegener, unzugänglicher Regionen. Wenden wir uns nun in unseren Betrachtungen der euro- päischen Subregion zu und fassen zunächst jene, das gesammte ' Europa behandelnden Arbeiten ins Auge. ' Da müssen wir denn zuerst der Arbeit eines Mannes ge- denken, die jetzt, nach vieljähriger unermüdlicher Thätigheit, vollendet vor uns liegt. Als ich Ihnen, meine Herren, vor fünf Jahren an dieser Stelle einen gleichen Bericht wie den heutigen erstatten durfte, da erwähnte ich Henry Dresser’s ‚History of the Birds of Europe, ineluding all the Species inhabiting the Western Palaearetic Region“ mit dem Bemerken, dass wir das grosse Werk des eng- lischen Vogelkundigen noch mit Ablauf des Jahres 1878 vollständig besitzen würden. Allein erst in diesem Jahre, vor wenigen Tagen, hat dasselbe seinen Abschluss gefunden. Vermöge der ganzen Behandlung des Gegenstandes ist das Dresser’sche Werk bis zum heutigen Tage das Beste, was wir über die europäische Avifauna besitzen. Jahre, viele Jahre werden zweifellos vergehen, ehe ein anderes Werk die Stelle des Dresser’schen einnehmen wird. Nicht weniger als 624 Arten werden in den Birds of Europe abgehandelt und abgebildet. Dass sich in einem so grossartig angelegten und durchgeführten Werke Fehler befinden, ist sehr natürlich und um so erklärlicher, wenn man bedenkt, welch’ eine Spanne Zeit das Buch zu seiner Vollendung gebraucht hat, und wie unsere Kenntniss der europäischen Ornithologie inzwischen stetig fortgeschritten ist. Alsdann aber sollte die nörgelnde Kritik auch bedenken, dass das grosse vierundachtzig Theile umfassende Werk die Arbeit eines Mannes ist, der nur die wenigen freien Stunden, die ihm seine kaufmännische Thätigkeit übrig lässt, seinen naturwissenschaftlichen Liebhabereien und ornithologischen ° Forschungen widmen kann. Alle wahren Freunde der Ornithologie Er. 2 15* 228 Herman Schalow: werden trotz Mängel und Fehler Henry Dresser für die Heraus- gabe und für die Vollendung seines Werkes den wärmsten Dank nicht versagen. Der genannte Autor hat seinem grossen Werke auch noch eine Liste der europäischen Vögel folgen lassen, welche die sämmtlichen in den Birds of Europe abgehandelten Arten auf- | zählt, und die besonders Sammlern zur Catalogisirung ihrer Schätze nicht unwillkommen sein dürfte Die Nomenclatur ist sorgfältig geprüft, die systematische Anordnung nach den Gesichtspunkten geschehen, welche Huxley zu wiederholten Malen eingehend be- gründet hat. Ob der Autor recht gethan, die Classification des berühmten englischen Anatomen für seine anspruchslose kleine Liste zu wählen, möge hier unerörtert bleiben. Wir sind der Meinung, dass dem Anfänger in dem Studium der Ornithologie sowohl wie dem blossen Liebhaber und Sammler, für welche doch die Liste in der Hauptsache bestimmt ist, Abtheilungsnamen wie Aegithognatae, Deswognatae, Schizognathae u. a. stets weniger seläufig und bequem sein werden als die bewährten bekannten Namen unserer älteren Autoren. Noch einer deutschen hierher- gehörenden Arbeit will ich Erwähnung thun, wenngleich dieselbe vor dem Forum strenger Wissenschaftlichkeit kaum Gnade finden dürfte. Es ist dies F. Grässner’s: Die Vögel von Mittel-Europa und ihre Eier, eine Neubearbeitung des von Naumann und Buhle herausgegebenen Buches: Die Eier der Vögel Deutschlands. Das anspruchslose Werk bietet mehr als sein Titel verspricht. Es be- handelt nicht nur die Oo- und Nidologie in eingehender Weise, sondern giebt auch kurze Charakteristiken der Familien, Gattungen und Arten sowie Angaben über Synonymie, Verbreitung und Lebens- weise, so dass es sich trefflich zum ersten Studium für Anfänger eignet. Eine ausserordentlich tüchtige Arbeit, die eine Fülle biologischen Materials enthält, und deren Schwerpunkt gerade nach dieser Richtung zu suchen ist, ist auch Altum’s zweite Auflage seiner Forstzoologie, vielleicht das Beste, was wir bis jetzt in dieser Beziehung über unsere Vögel besitzen. Auch einer kleinen französischen hierhergehörenden Arbeit will ich noch Erwähnung thun. Paul Siepi hat in dem Bulletin de la Societe d’Etude des Sciences Naturelles zu Marseille (1879) einen Catalogue methodique des oiseaux d’Europe veröffentlicht, eine kurze und, wie mir scheint, wenig zuverlässige Compilation nach älteren französischen Sehrift- stellern. — Was ich bereits vor fünf Jahren betont, kann ich auch heute noch zu meinem Bedauern wiederholen. Es fehlt uns immer noch Fortschritte der Ornithologie. 229 ein nicht zu compendiöses Handbuch der Vögel Europas ode meinetwegen der Vögel der westlich-palaearctischen Region, mit kurzen scharfen Diagnosen, Hinweisen der geographischen Ver- breitung sowie Angaben über die wichtigsten Synonyme und der- gleichen mehr. Hier bietet sich. denjenigen Vogelkundigen, welche sich das europäische Faunengebiet zum speciellen Studium aus- ersehen haben, ein reiches und lohnendes Feld der Thätiekeit. Eine grosse Anzahl gründlicher Vorarbeiten, sorgfältiger Beobachtungen und reicher Localsammlungen bieten einem solchen Unternehmen ein nicht zu unterschätzendes Material. Betrachten wir nun die Fortschritte, welche die ornithologische Wissenschaft in den einzelnen europäischen Staaten, und zwar hin- sichtlich der Erforschung des eigenen Heimathsgebietes, zu ver- zeichnen hat. Wenden wir unsere Aufmerksamkeit zunächst dem Lande zu, dem wir angehören. In den letzten fünf Jahren ist man in Deutschland auf dem Gebiete ornithologischer Arbeit nicht müssig gewesen. Den alten bekannteren Beobachtern haben sich jüngere hinzugesellt, überall wird rührig und rüstig geschafft und gearbeitet, und eine Fülle brauchbaren Materiales bieten unsere in deutscher Zunge er- scheinenden Fachzeitschriften. Eine grosse Menge mehr oder minder zuverlässiger neuer Localarbeiten sind erschienen. Umfang- reiche Veröffentlichungen befassen sich mit der Revision früher gegebener Mittheilungen. So wird es zur Unmöglichkeit, Ihnen in kurzem Abriss auch nur annähernd vollständig die wichtigsten Deutschland betreffenden Veröffentlichungen zu nennen. Es sind deren zu viele. Aus der überaus grossen Reihe derselben will ich einige herausgreifen und Ihnen aufzählen. Dass ich bei einem derartigen Versuch von Ihnen werde der Ungenauigkeit geziehen werden, weiss ich sehr wohl. Ich verwahre mich durchaus nicht gegen diesen Vorwurf, wohl aber dagegon, nach einer gewissen absichtlichen Auswahl die folgenden Arbeiten aufzuzählen. Es sind dies: Böckmann, Ornithologische Beiträge zur Fauna der Niederelbe; Koch, die Brutvögel des Münsterlandes; Liebe, die Brutvögel Ost-Thüringens und ihr Bestand (eine locale Muster- arbeit!); Holtz, Beobachtungen aus der Vogelwelt von Neuvor- pommern und Rügen; Kronprinz Rudolf von Oesterreich und Brehm, Ornithologische Beobachtungen in den Auwäldern der Donau bei Wien; Talsky, Beitrag zur Ornithologie Mährens; Pelzeln und Graf Marschall, Ornis Vindobonensis; Blasius Hanf, Beobachtungen nal AN, al ee, NT A FOR, x kn “Ir x a * 230 Herman Schalow; aus Steiermark; Ruhmer, Beitrag zur Ornithologie des Werra- thales; Schier, Ueber die Vögel Böhmens; v. Tschusi, Ueber die Vögel der Umgegend von Hallein; v. Madaräsz, Aufzählung der Vögel Ungarns, und schliesslich die Veröffentlichungen des Aus- schusses für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands. Der | fünfte Jahresbericht desselben, für das Jahr 1830, ist vor kurzem erschienen, der sechste bereits im Manuscript vollendet. Es sei mir bei dieser Gelegenheit gestattet, ein Paar Worte über diese Jahres- berichte hier zu sagen. Wie Sie Alle wissen, wurde die Commission des Ausschusses für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands im Mai 1875 auf einer Versammlung in Braunschweig zu dem Zwecke geschaffen, die von einzelnen Beobchtern gesammelten Materialien, nach einheitlichem Plane bearbeitet, gemeinsam heraus- zugeben, um dem Verlorengehn wichtiger Notizen vorzubeugen und eine allgemeine Betheiligung an den Arbeiten zur Lösung ornithologischer Fragen in Deutschland herbeizuführen, Eine von dem Ausschuss zusammengestellte Reihe von Fragen sollte dem Beobachter die Gesichtspunkte weisen, nach denen die Materialien in den einzelnen Gebieten zu sammeln seien. Als wichtigster Factor für ein gedeihliches Zustandekommen und für eine nutz- bringende Thätigkeit des ganzen Unternehmens war natürlich eine allgemeine, weitverzweigte Betheiligune in Aussicht genommen. Nach- dem nun fünf Berichte erschienen sind, darf man wohl das Urtheil aussprechen, dass die Publicationen des Ausschusses weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind, die man an sie zu stellen berechtigt war. Sie haben weiter nichts gebracht als Jahr aus Jahr ein dieselben Beobachtungen über Ankunft und Abzug, oft von sehr zweifelhafter Zuverlässigkeit, und vielleicht einige wenige biologische Mittheilungen, Angaben über das Vorkommen einzelner Arten u. dergl. mehr. Alljährlich wiederholten sich die Notizen. Ich bin weit davon entfernt, denselben jeden Nutzen und jeden 4 Werth abzusprechen, glaube aber, dass dieselben in ganz anderer Form bearbeitet werden müssen, um für die Zukunft und für spätere vergleichende Arbeiten nutzbringendes Material zu liefern. Etwas mehr Inhalt und weniger Umfang. Die Mitarbeiter der Beobachtungsstationen setzen sich aus drei Gruppen zusammen. Zunächst aus einigen wenigen tüchtigen Localfaunisten, die durch © langjährige Beobachtungsthätigkeit einen Blick für das bekommen - haben, was der Aufzeichnung werth ist. Der grösste Theil unserer älteren deutschen Localornisten hat es nach wie vor vorgezogen, Bis. Bir n 2 ee - k $ f je 4 Fortschritte der Ornithologie. 231 die gesammelten Beobachtungen nicht den Beobachtungsstationen zuzuwenden, sondern sie selbstständig zu veröffentlichen. Den zweiten Theil der Mitarbeiter bilden jüngere Kräfte, welche mit gutem Willen, aber herzlich schwachem Können Beobachtungen sammeln und von ihrem eng begrenzten Standpunkte aus alt bekannte Dinge als werthvoll Neues betrachten. Zur dritten Gruppe endlich ge- hören alle diejenigen, welche ex offieio alljährlich Beobachtungen einsenden müssen. Es sind dies die sämmtlichen Forstbeamten des Herzogthums Braunschweig. Sie betrachten das Sammeln ornithologischer Beobachtungen wahrscheinlich als eine lästige Er- weiterung ihrer amtlichen Pflichten, der sie in den meisten Fällen weder Verständniss noch Neigung entgegenbringen. So werden denn, wenigstens von sehr vielen von ihnen, nach einigen dürftig gesammelten Notizen und nach den Angaben zoologischer Lehr- bücher die Beobachtungen zum Ablieferungstermin zusammen ge- schrieben. Dass dabei sich regelmässig wiederholende Notizen zu Tage kommen, wie z. B. über das Brüten von Fringilla montium und montifringila im Harz ist nicht zu verwundern, und dass man dann den übrigen, vielleicht wahren Angaben solcher Beob- achter ein gewisses Misstrauen entgegenbrinst, nur natürlich. Meiner bescheidenen Meinung nach könnte der Ausschuss für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands mit dem demnächst erscheinenden sechsten Berichte seine Thätigkeit abschliessen, so- fern keine Aenderung in der Bearbeitung des gesammelten Materiales geschaffen wird. Sollte sich aber Jemand finden, der sich der ebenso lohnenden wie ganz ausserordentlich mühevollen, schwierigen und Zeit raubenden Arbeit unterziehen wollte, das in verschiedenen Theilen Deutschlands von zuverlässigen Beobachtern, denn nur solche können überhaupt in Betracht gezogen werden, gesammelte Material zu bearbeiten, so ist es vielleicht gestattet, auf ein Paar Punkte hinzuweisen, die bei einer solchen Bearbeitung nicht ganz ausser Acht zu lassen wären. Da die Berichte des Ausschusses für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands ein getreues Bild des Fortschritts unserer Kenntniss der Vögel Deutschlands bilden und den Beobachtungen altbewährter Meister neue er- gänzende hinzufügen sollen, und da schliesslich nur eine sehr kleine Anzahl von Beobachtern den Ausschussberichten Material zuwendet, so muss die Redaction des Berichtes auch diejenigen Arbeiten sorg- fältigst benutzen, welche selbstständig an anderen Orten erschienen sind, die aber gleichfalls neue bisher wenig gekannte Thatsachen DIDI Herman Schalow: enthalten. Die Berichte müssen mithin, um ihren Beruf zu er- füllen, ein Bild der gesammten Thätigkeit auf dem Gebiete heimischer Vogelkunde entrollen. Nur durch die Benutzung des gesammten im Laufe eines Jahres gesammelten Materiales wird es möglich sein, für einzelne eisenthümliche und für sich allein betrachtet abnorm erscheinende Beobachtungen die Lösung zu finden und die einzelnen Fälle, die für sich allein kaum eine Erklärung gewähren, mit anderen ähnlichen und ana- logen in Verbindung zu bringen. Ferner wird es sich für die Brauchbarkeit der Berichte besonders in späterer Zeit sowie vor allen Dingen für die Gewinnung von Schlussfolgerungen aus den einzelnen mitgetheilten Facten durchaus als nothwendig erweisen, dem ganzen Berichte einen kurzen meteorologischen Abriss des Jahres, in dem die Beobachtungen gesammelt wurden, voran- zuschicken, sowie den einzelnen Thatsachen des Vorkommens und des Zuges meteorologische Mittheilungen über Barometer- und Thermometerstand, über Windstärke, über Constanz der Witterung, u. s. w. beizufügen. Alsdann dürfte es sich als zweckmässig .er- weisen, Beobachtungen über die Entwicklung der Vegetation im Frühjahr und Sommer in den einzelnen Gebieten zu sammeln, da das Vorhandensein von Nahrung oft eine wesentlichere Erklärung für das Bleiben resp. Fortziehen einzelner Arten im Herbst und Winter bietet als abnorme Witterungsverhältnisse. Auch den Localracen der durchziehenden Arten ist, wie schon Homeyer hervor- gehoben hat, eine grosse Aufmerksamkeit zu schenken. Dies sind einzelne Sermakie die ich 2 dieser Gelegenheit zu erwähnen mir erlauben wollte. Wenden wir nun, nach dieser kleinen Abschweifung, unsere Aufmerksamkeit denjenigen Arbeiten zu, welche sich mit der Vogel- welt Grossbritanniens beschäftigen. Gewiss zum innigen Bedauern aller Vogelkundigen nicht nur Englands, sondern des gesammten Europa schreitet die Anfangs von Alfred Newton besorgte, dann von Howard Saunders fortgesetzte Auflage des bekannten Yarrell’schen Werkes, A History of British Birds, ganz ausserordentlich langsam vorwärts. Ich sage zum Bedauern aller Ornithologen. Denn das Newton’sche Werk bringt nicht nur engbegrenzte locale Beobachtungen, Mittheilungen und auf diese bezügliche kritische Darlegungen, sondern es dehnt das Gebiet seiner Untersuchungen auch auf alle diejenigen westlich palaearctischen Formen aus, welche auf den grossbritannischen | | Fortschritte der Ornithologie. 233 Inseln noch nicht beobachtet worden sind, die aber als ergänzende Zwischenglieder die Lücken zwischen den nachgewiesenen Arten füllen und eine allgemeine Uebersicht über die gesammte Vogel- * welt des palaearctischen Gebietes gestatten. Nichts ist sehnlicher zu wünschen als eine baldige Vollendung dieser trefflichen bereits im Jahre 1871 begonnenen Arbeit, die sich so recht als ein brauchbares und bequemes Handbuch zum Nachschlagen und zum Gebrauch erweisen wird. . In keinem Lande in Europa, Deutschland ausgenommen, ist so viel ornithologisch gearbeitet worden wie in dem englischen Inselreiche, und in keinem Lande hat man der Erforschung der heimischen Gebiete eine solehe systematische Aufmerksamkeit geschenkt wie dort. Der „Zoologist“ und eine grössere Anzahl anderer Blätter derselben Tendenz haben in den letztverflossenen fünf Jahren eine ausserordentliche Fülle localer Arbeiten gebracht, welche Aufschluss über die ornithologische Fauna neuer bisher noch nicht durchforschter Gebiete geben oder kritische Nachträge, Berichtigungen und Ergänzungen zu bereits früher veröffentlichten Publicationen enthalten. Eine Aufzählung derselben, auch nur in einer Auswahl, wird zur Unmöglichkeit, wenn man die Fülle der vorhandenen Arbeiten ins Auge fasst. Die Namen Clarke, Dalgleish Hay, Durnford, Gateombe, Hamilton, Thomas Marshall, Parker, Stevenson, Raine, Harvie-Brown und Cordeaux und viele andere sind mit der Erforschung localer Gebiete auf das engste verknüpft. Die beiden letztgenannten Beobachter haben ihre specielle Auf- merksamkeit dem Zuge längs der englischen Küsten zugewendet und durch Heranziehen der Leuchtthurmwächter zur Theilnahme am Sammeln des Materiales die englischen Küstenstriche mit einem diehten Netz ornithologischer Beobachtungsstationen umspannt. Der letzte der erschienenen Berichte, der vor kurzer Zeit erst die Presse verlassen, und an dessen Bearbeitung noch Kermode Theil senommen, bietet in der oben angedeuteten Richtung eine nicht unbeträchtliche Menge brauchbaren Materials. Von umfangreicheren Arbeiten, welche selbstständig erschienen und englische Distriete zum Gegenstand der Untersuchung haben, will ich nur die folgenden drei aufzählen. Da veröffentlichte im Jahre 1879 Charles Smith eine kleine Arbeit über die Vögel von Guernsey und den benach- barten Inseln Alderney, Sark, Jethou, Herm u. s. w. „being a small contribution to the Ornithology of the Channell Islands.“ Alsdann verdanken wir der Thätigkeit Edmund Harting’s die 234 Herman Schalow: > Herausgabe der von Edw. Rodd hinterlassenen Manuseripte über: | The Birds of Cornwall and the Scilly Islands. Diese sorgfältige und umfangreiche Arbeit giebt uns die Beobachtungen, welche der alte unermüdliche Rodd in einem Zeitraum von beinahe 40 Jahren” in seinem Heimathlande gesammelt hatte. Sie bieten ausserordentlich viel des Interessanten, besonders hinsichtlich der felsigen Haide bedeckten Scilly-Inseln, die mit ihrem warmen milden Klima oft den Zugvögeln aus dem Norden Englands als Winterstätte dienen. Eine Anzahl keltischer Localnamen, welche Rodd gesammelt und, soweit es sich thun liess, genau fixirt hat, dürften auch des Sprach- forschers Aufmerksamkeit verdienen. Schliesslich sei hier noch der Arbeit Clarke’s und Roebuck’s über die Wirbelthierfauna der Graf- schaft Yorkshire Erwähnung gethan (London 1881). Eine sorg- } fältige, nach den neuesten Autoren zusammengestellte Localfauna. Die allgemeine Theilnahme an ornithologischen Arbeiten in Frankreich ist immer noch gering, wenngleich nicht zu leugnen ist, dass in den letzten fünf Jahren ein entschiedener Fortschritt gegen früher constatirt werden muss. Die Entomologie sowie das Studium niederer Thiere, welches letztere durch die Errichtung einer Anzahl mariner Stationen an den Küsten des atlantischen Oceans wesentlich erleichtert worden ist, nimmt noch immer das Hauptinteresse der Gelehrten wie der Autodidakten in Anspruch. In der Ornithologie begegnen wir neben den älteren nur wenigen neuen Namen. Um die Erforschung des Sarthe-Departements hat sich Ambroise Gentil Verdienste erworben, die nicht zu unterschätzen sind. Eine grosse Anzahl von Arbeiten hat er diesem Gebiete gewidmet. Francois Lescuyer hat in einem kleinen 1880 in Chalons-sur-Marne erschienenen Buche die Vögel des Marnethales bearbeitet, leider in wenig zufriedenstellender Form. Le Meunieier giebt eine Uebersicht der Vögel des Departements de la Manche, und Lacordaire eine solche über die Avifauna des Departements de la Haute Saöne. Die Beobachtungen des letztgenannten fran- zösischen Ornithologen wurden in einem Zeitraum von 30 Jahren gesammelt. Carpentier, Lemetteil, Marchand, Marmottan, Vian und Andere haben kleinere locale Beobachtungen veröffentlicht, die keinen besonderen Werth für sich in Anspruch nehmen können, Das Bulletin de la Soeiete zoologique de France bringt in dem Jahrgange 1879 eine Uebersicht der in Frankreich seltenen Yögel aus der Feder Marmottan’s und Vian’s. Wie in meinem früheren Berichte will ich auch heute an dieser Ei. I ea Be; Bi Fortschritte der Ornithologie. 235 Stelle der Arbeit Dubois’: Faune illustree des Vertebres de la Belgique Erwähnung thun. Der zweite Band, die Vögel umfassend, ist in den verflossenen fünf Jahren fortgesetzt, aber nicht vollendet worden. Ausserdem ist Dubois durch einige Arbeiten: Remarques sur la Faune de la Belgique, die in dem Bulletin der Academie in Brüssel veröffentlicht würden, und welche besonders über einzelne seltene Arten Belgiens berichten, bestrebt gewesen, die Kenntniss ‘der Avifauna seines Heimathlandes zu fördern. Verlassen wir Belgien, wenden uns nach dem Norden und suchen in den angrenzenden Niederlanden die Stätten auf, an denen die heimische Ornithologie gefördert wird, so finden wir den alten Wiekevoort-Crommelin, H. van Balen, Musschenbroeck und A. van Bemmelen, welche in den holländischen Zeitschriften hin und wieder kleine Mittheilungen über die Vogelwelt des Landes ver- öffentlicht haben. Der englische Ornithologe Seebohm hat im Mai 1880 die bekannte Colonie der Löffelreiher bei Amsterdam besucht und einen nicht uninteressanten Bericht über diesen Besuch im „Zoologist“ veröffentlicht. Unsere Kenntniss der Vogelwelt Spaniens und Portugals hat in den letzt verflossenen fünf Jahren keine Erweiterung erfahren. Was, Spanien anbetrifft, so müssen wir immer noch auf die treff- lichen Zusammenstellungen Howard Saunder’s zurückgehen, wenn "wir uns über die Vogelwelt der pyrenäischen Halbinsel unterrichten wollen. Seine Veröffentlichungen geschahen im Jahre 1877. Die besten bis jetzt veröffentlichten Mittheilungen über die Avifauna Portugals datiren aus dem Jahre 1870. Ich denke hierbei an die ornithologischen Beobachtungen, welche Alfred Charles Smith in seinem Werke: Narrative of a Spring Tour in Portugal in London veröffentlichte. Einer grösseren Pflege als in den beiden letzterwähnten Ländern "hatte sich die ornithologische Wissenschaft in Italien zu erfreuen. Mehr denn früher ist hier von heimischen Forschern in den letzten fünf Jahren gearbeitet und eine Menge neuen Materials zur Er- weiterung der Kenntniss heimischer Avifauna gewonnen worden. Graf Ninni setzt eifrig seine Bestrebungen fort zur Gewinnung von Material für eine Fauna Veneta. In dem Annuario della Societa dei Naturaliste in Modena begegnen wir den Arbeiten Antonio Caruccio’s und Alessandro Fiori’s, welche Neues über die Vogel- ‚welt Modenas berichten. Paolo Pavesi hat Einiges über die Vögel der Lombardei veröffentlicht. Den meisten Dank aber schuldet die 236 Herman Schalow. ornithologische Wissenschaft den trefflichen Arbeiten, welche Pro- fessor Giglioli in Florenz seit einigen Jahren über die Vogelwelt Italiens veröffentlicht hat. Mit ausserordentlichem Eifer hat sich dieser treffliche Gelehrte der Erforschung der italischen Avifauna hingegeben und ist bestrebt gewesen die Lücken zu füllen, welche nach den Arbeiten Paolo Savi’s und Tommaso Salvadori’s in der Kenntniss der Vögel der Apenninischen Halbinsel noch offen ge- blieben waren. Und dass ihm das vielfach gelungen das bezeugen seine Arbeiten. Da veröffentlichte er im Jahre 1879 im Archiv für Naturgeschichte „Beiträge zur Kenntniss der Wirbelthiere Italiens“, alsdann, gelegentlich der Fischereiausstellung in Berlin, eine Uebersicht der fischfressenden italienischen Vögel sowie auf Veranlassung des landwirthschaftlichen Ministeriums einen Catalog der Vögel Italiens, welcher 418 Arten aufzählt und in den Annali di Agricoltura in Rom veröffentlicht wurde. Eine umfangreiche Arbeit im Ibis für 1881: „Notes on the Avifauna of Italy“ be- handelt die seltenen Arten Italiens mit speciellen Angaben über das Vorkommen derselben. Die Exemplare befinden sich in dem kgl. zoologischen Museum zu Florenz und bilden einen Theil der Central-Sammlung italienischer Wirbelthiere, welche durch den Eifer Giglioli’s ins Leben gerufen worden ist, und in welcher die Vögel bereits durch 400 Arten in über 1700 Exemplaren repräsentirt sind. Schliesslich möchte ich mir noch erlauben Ihre Aufmerksam- keit auf das grosse Prachtwerk zu lenken, welches unter dem ‚Titel einer: Iconografia dell’ Avifauna Italica erscheint, und welches von Giglioli und Alberto Manzella — der eine der Autoren schreibt den Text, der andere giebt die Abbildungen — gemeinsam be- arbeitet wird. Ueber die Türkei und Griechenland ist wenig zu berichten. Der französische Ornitholog All&eon hat in dem Bulletin de la Societe zoologique de Trance einen Catalogue des Oiseaux observ6s aux environs de ÜConstantinople veröffentlicht, welcher seine Forschungen in diesem Theile der Türkei zusammenfasst und eine Fortsetzung seiner früheren Arbeiten in der Revue zoologique bildet. Professor Heldreich, der bekannte Director des botanischen Gartens in Athen, hat gelegentlich der Pariser Weltausstellung im Jahre 1878 eine kleine Uebersicht der Wirbelthiere Griechen- lands, La Faune de Grece, veröffentlicht, welche eine Anzahl mehr oder weniger charakteristischer Einzelheiten localen Vorkommens, neugriechische Namen und deren Bedeutung, Volksanschauungen Fortschritte der Ornithologie. 237 und Sagen enthält und in der angedeuteten Richtung wohl zu benutzen ist. Das ist leider Alles, dessen ich hier Erwähnung zu thun hätte Wenn nicht direct hierher gehörig, so .ist doch am geeignetsten hier eine im Bulletin de la Societ& imperiale de Moscou erschienene Arbeit N. Radakoff’s zu besprechen, welche „Ornithologische Bemerkungen über Bessarabien, Moldau, Walachei, Bulgarien und Ost-Rumelien“ enthält, und deren Material während des letzten russisch-türkischen Krieges in jenen Gegenden ge- sammelt wurde. Ich will nun versuchen, Ihnen eine kurze Uebersicht der Ar- beiten zu geben, welche in den letzten fünf verflossenen Jahren ‘ über das europäische Russland veröffentlicht worden sind. Es ist in diesem Gebiete eine nicht geringe ornithologische Thätigkeit entfaltet worden, und ich würde Ihnen eine stattliche Reihe von Arbeiten aufzählen können, wenn ich aller jener gedenken könnte, welche in russischer, polnischer und finnischer Sprache veröffentlicht worden sind, und die uns aus nahe liegenden Gründen verschlossen bleiben müssen. Ich beschränke mich auf die nothwendigsten Angaben. Beginnen wir mit dem Süden des Landes. In dem Bulletin de la Societe imperiale de Moscou hat Kessler eine kleine Arbeit über die Vögel der Halbinsel Krim geliefert. H. Goebel hat seine zerstreut veröffentlichten Beobachtungen aus dem Kreise _ Uman, Gouvernement Kiew, gesammelt und in den Beiträgen zur Kenntniss des russischen Reiches, der zweiten Folge zweiten Band, unter dem Titel: Die Vögel des Kreises Uman mit besonderer Rücksicht aufihre Zugverhältnisse und ihr Brutgeschäft, veröffentlicht. Michael Mensbir berichtet über das Gouvernement Tula, jenes interessante im centralen Russland gelegene Gebiet, in welchem der Don entspringt. L. Taezanowski, der kenntnissreiche Custos des zoologischen Museums in Warschau, hat eine treffliche „Liste des Vertebres de Pologne“ im Bulletin de la Societe zoologique de France veröffentlicht, eine Arbeit, welche die langjährigen Beob- achtungen des vaterländischen Ornithologen, der wie Keiner seine Heimath in dieser Beziehung kennt, umfasst. Gehen wir weiter hinauf nach dem Norden in die Ostseeprovinzen. Eine trefiliche Arbeit des jungen leider zu früh verstorbenen russischen Forschers Valentin Russow behandelt die Avifauna dieser Gebiete. Das von ihm sorgfältig gesammelte Material wurde nach seinem Tode, zu welchem er auf seinen Forschungsreisen in den Niederungsgebieten des Caspisees den Keim gelegt hatte, von Theodor Pleske unter 238 Herman Schalow: dem Titel: Die Ornis Est-, Liv- und Curlands mit besonderer Berücksichtigung der Zug- und Brutverhältnisse herausgegeben. Die angrenzenden Kreise Tonapay und Cholur des Gouvernements Pskow haben in Essenlow einen Bearbeiter gefunden. Neben den kleineren Arbeiten Pleske’s ist besonders die nachgelassene Arbeit des berühmten Zoologen Friedr. von Brandt: Avium Provineiae Petropolitanae Enumeratio, welche in unserem Journal veröffentlicht worden ist, für die Kenntniss der Vogelwelt der Provinz Petersburg von besonderer Bedeutung. Zu berücksichtigen ist auch eine Arbeit Pleske’s über dessen Sammlungen in Baschkirien, besonders in dem Birkschen Kreise des Ufim’schen Gouvernements. Weiter hinauf- gehend nach dem Norden des russischen Reiches kommen wir in jene Gebiete, welche sich um den Onegasee lagern und dem Gouverne- ment Olonez angehören. Robert Sievers hat diese in den Jahren 1875 und 1876 bereist und die auf seiner Reise gesammelten ornithologischen Beobachtungen in einer finnischen Zeitschrift niedergelegt. Ueber Finnland selbst ist in den letztverflossenen Jahren nichts veröffentlicht worden. Sundmann’s Finska Fogelägg bringt die Abbildungen der Eier finnischer Vögel. Palmen, der trefiliche Verfasser des Buches über die Zugstrassen der Vögel, schreibt hierzu den Text. Mit dieser letzten Erwähnung will ich die Aufzählung der das europäische Russland behandelnden Ar- beiten schliessen. Sie sehen, dass hier rüstig gearbeitet worden ist, und dass man allmählich beginnt, die Lücken zu füllen. Neben den vollendeten Arbeiten darf ich vielleicht an dieser Stelle auch einer bereits vor längerer Zeit begonnenen erwähnen, die wahrscheinlich schon in kurzem vollendet vor uns liegen wird. Aus der Feder Modest Bogdanow’s dürfen wir eine Avifauna des gesammten euro- päischen Russlands erwarten. Das Material ist gesammelt, die Bearbeitung hat bereits begonnen. Ueber die Vögel Scandinaviens und des hohen Nordens Europas ist nicht viel zu berichten. Hier und da sind einzelne kleinere Aufsätze erschienen, welche Ergänzungen zu früheren Arbeiten enthalten und diese oder jene Art als neu für die be- treffenden Gebiete registriren. Besondere Erwähnung verdient eine sorgfältige und umfangreichere Arbeit Robert Collett’s über Nor- wegens Vogelfauna in den Jahren 1877—1880 (Christiania 1881). Vieles Interessante findet sich auch in ‘Seebohm’s hübschem Werk: Siberia in Europe. Betrachten wir nun die Sibirische Subregion. Fortschritte der Ornithologie. 239 Vor fünf Jahren konnte ich nur kurz auf die Forschungreise der Herren Dr. Dr. Finsch, Brehm und Graf Waldburg-Zeil-Trauch- burg nach Westsibirien, welche von der geographischen Gesellschaft in Bremen ausgerüstet worden war, hinweisen. Inzwischen sind die ornithologischen Ergebnisse dieser Reise von Dr. Finsch ver- öffentlicht worden. Sie bilden einen nicht unwichtigen Beitrag . zur Kenntniss der Avifauna Westsibiriens, Das Gleiche gilt von | . den Arbeiten Henry Seebohm’s, welche unter dem Titel: Contributions to the Ornithology of Siberia im Ibis veröffentlicht wurden und in ' umfangreicher Weise über die Sammlungen Bericht erstatten, welche ' Seebohm im Gebiet des Jenissei im Jahre 1877 selbst gemacht, sowie über einige andere, welche er aus der Gegend von Kras-no- ' yarsk erhalten hatte. Ueber eine Sammlung aus der letzten ' Localität berichtet auch ein Aufsatz Seebohm’s im letzten Juli-Hefte des Ibis. Unsere Kenntniss der Vögel der mantschurischen Subregion ist in den letztverflossenen Jahren nicht unwesentlich erweitert und ergänzt worden. Als ich Ihnen vor fünf Jahren über die ornithologische Thätigkeit auf diesem Gebiete Bericht erstattete, glaubte ich aus dem Umstande, dass die ernithologische Wissen- schaft den Tod Swinhoe’s zu beklagen, und dass Pere Armand David den langjährigen Schauplatz seiner Thätigkeit verlassen hatte, den Schluss ziehen zu dürfen, dass den Forschungen in diesem Gebiete der palaearctischen Region wohl vorläufig ein Ende bereitet sein dürfte. Die Arbeiten Taczanowski’s und Heinrich Bolau’s liefern den Beweis, dass ich mich getäuscht. Der Pole _ Michael von Jankowski, welcher seit 1864 als Verbannter in Sibirien lebt, hat ebenso wie die Gebrüder Dörries aus Hamburg . auf der Insel Askold an der ostsibirischen Küste ornithologisch gesammelt. Die Sammlungen Jankowski’s wurden in mehreren Arbeiten von Taczanowski im Bulletin de la Societe zoologique de France behandelt, diejenigen der Gebr. Dörries von Bolau in unserem Jourmal. Die beiden letztgenannten hamburgischen Reisenden verliessen im Mai 1879 Askold und haben im Gebiete - des Suifunflusses ihre Arbeiten fortgesetzt. Im Mai des vergangenen Jahres vertauschten sie die letztgenannte Localität mit dem Orte Kessakeff an der Mündung des Ussuri in den Amur. Auch die Sammlungen aus diesen Gegenden gelangten in die Hände Bolau’s und wurden von dem. Genannten im Journal bearbeitet. Aus alledem ersehen Sie, dass wir Fortschritte in unserer Kenntniss 240 Herman Schalow: \ der Avifauna der mantschurischen Subregion zu verzeichnen | haben. Als der beste Kenner der Vögel der japanischen Subregion ist zweifellos Henry Seebohm in London zu bezeichnen. Ihm ver- danken wir denn auch die beiden einzigen Arbeiten, welehe, in wissenschaftlicher Beziehung von Bedeutung, in den verflossenen fünf Jahren erschienen sind. Ich meine des Genannten: Remarks on Messrs Blakiston and Pryer’s Catalogue of the Birds of Japan, im Ibis für 1879 und: Further Contributions to the Ornithology of Japan, im Juli-Hefte dieses Jahres der vorgenannten Zeitschrift. Die erstgenannte Arbeit ist von nicht zu unterschätzender Bedeutung, da sie die von Blakiston und Pryer zweifelhaft gelassenen Arten nach autoptischer Untersuchung fixirt und die falschen Angaben des Katalogs der Vögel Japans berichtigt. Vielleieht darf ich Ihre Aufmerksamkeit noch auf eine dritte Arbeit lenken, welche aber nicht von der Bedeutung der beiden erstgenannten ist. St. John giebt in seinem im Jahre 1880 in Edinburgh erschienenen Buche: Notes and sketches from the Wild Coasts of Nipon, with Chapters on cruising after pirates in Chinese waters in dem Anhange eine Liste der Vögel Japans, welche einzelne Arten enthält, die wir in der Fauna japonica vergeblich suchen. Betrachten wir nun die tatarische Subregion. Der Name desjenigen Reisenden, der mit der Erforschung dieses Gebietes unzertrennlich verknüpft, und dessen hervorragende ornithologische Arbeiten und Forschungen ich bereits vor fünf Jahren in dankbarster Anerkennung für seine Leistungen hier genannt habe, muss auch heute wieder bei der Besprechung dieses weiten und wenig erforschten Gebietes palaearctischer Region vor allen anderen genannt werden. Ich denke an den russischen Natur- forscher N. Sewerzoff. Seine von ihm im Bulletin de la Societe impe6riale des Naturalistes de Moseou im Jahre 1880 veröffentlichten Etudes sur le passage des oiseaux dans !’Asie centrale particuliere- ment par le Ferghänah et le Pamirs liefern einen erneuten Beweis von der genialen Auffassung des russischen Zoologen in zoogeogra- phischer Beziehung, von der Fülle des Materials, über welches er verfügt, sowie von der Schärfe der Darstellung biologischer, be- sonders die Frage des Zuges berührender Momente. Sewerzoff zeigt uns, dass die reale Beobachtung sehr wohl mit der Hypothese Hand in Hand zu gehen vermag, sofern ein erweiterter und um- fassender Blick die Fülle der einzelnen Erscheinungen zu ver- Fortschritte der Ornithologie. 241 binden und zu sondern versteht. Neben Sewerzoff muss ich auch - hier eines anderen russischen Reisenden Erwähnung thun, des Generalsstabsobersten Przewalski, dessen: Birds of Mongolia, the Tangut Country and the solitudes of Northern Tibet in Rowsley’s Ornithological Miscellanies (Bd. XII), aus dem Russischen übersetzt, erschienen sind. Auch von v. Middendorff ist eine kleine Arbeit: Kurzgefasster Auszug aus Reisebriefen, geschrieben während einer "Rundreise aus Orenburg durch das Ferganah Thal und das frühere Kokand, hier zu nennen. Leider enthält die Arbeit nur einige wenige ornithologische Mittheilungen aus dem interessanten Gebiet. Auch in der persischen Subregion sind Fortschritte in unserer - Kenntniss ihrer Avifauna zu verzeichnen, nicht was das Land betrifft, welches dieser Region den Namen gegeben, sondern hin- sichtlich einiger Persien angrenzenden Gebiete, welche dieser Region zweifellos zugetheilt werden müssen. Was Persien selbst anbetrifft, so bleibt Blanford’s bekanntes Werk immer noch die Grundlage für weitere Forschungen. Die grosse Arbeit Canon Tristram’s über die Fauna und Flora Palästinas, welche von der Ray Society heraus- gegeben werden sollte, ist zum Bedauern aller Zoologen noch immer nicht erschienen. Im vergangenen Jahre hat Tristram wiederum das von ihm mit so vielem Glücke erforschte Land besucht und in dem letzten Hefte des Ibis begonnen, seine orni- thologischen Notizen, die er während seiner Reisen in Syrien, Mesopotamien und Süd-Armenien gesammelt hat, zu veröffentlichen. Von Danford’s neuer Arbeit über die Vögel Klein-Asiens ist bis jetzt nur die Einleitung erschienen. Hoffen wir, dass derselben bald Weiteres folgen wird. Ueber die Vogelwelt der Insel Cypern berichtet ein Aufsatz unseres Mitgliedes August Müller im Journal für Ornithologie. Ueber ein Gebiet dieser Region haben wir trefiliche Aufsätze erhalten. In den Arbeiten der Kasaner Natur- forschenden Gesellschaft hat Modest Bogdanow eine umfangreichere Arbeit über die Vögel des Kaukasus veröffentlicht, welche den augenblicklichen Stand unserer Kenntniss dieses interessanten gebirgisen Grenzgebietes repräsentirt. Leider erschien die Arbeit in russischer Sprache. Es ist mir vielleicht gestattet auf einen eingehenden Bericht hinzuweisen, welchen ich im Journal für -_ Ornithologie über diese Veröffentlichung Bogdanow’s gegeben habe. Es finden sich daselbst auch die Beschreibungen der von dem russischen Forscher aufgestellten fünf neuen Arten, die gleichfalls Cab. Journ. £. Ornith. XXXI. Jahrg. No. 163. Juli 1883. 16 242 Herman Schalow: russisch veröffentlicht worden sind, in deutscher Sprache. Auch von Radde in Tiflis dürfen wir in einiger Zeit ein grösseres Werk über die Vögel seines Adoptivvaterlandes erwarten. Nach dieser kurzen und aphoristischen Besprechung und Auf- zählung der Arbeiten, welche sich mit der Avifauna der palaearc- tischen Region befassen, will ich nun versuchen, Ihnen einen ähnlichen Ueberblick über 'das Wichtigste zu geben, das in der aethiopischen Region gearbeitet worden ist. Beginnen wir mit West- und Südwest-Africa. Prof. Barboza du Bocage in Lissabon hat durch die Vollendung seines grossen Werkes: Ornithologie d’Angola uns zu vielem Danke verpflichtet. Diese fleissige Arbeit des bekannten portugisischen Ornithologen enthält Alles, was wir bis jetzt über die Avifauna Südwest-Africas wissen. Es sind hier nicht nur die Sammlungen von Branca, Anchieta, Monteiro und anderen portugisischen Sammlern und Reisenden verwerthet und bearbeitet, sondern auch mit grösster Sorgfalt die Veröffentlichungen benutzt worden, welche wir Reiche- now, Sharpe, Bouvier und anderen Ornithologen verdanken. Barboza fährt übrigens nach der Vollendung seines grossen Werkes fort, Material über die Vogelfauna West-Africas in seinen bekannten Listen über die Vögel der portugisischen Besitzungen in Africa zu publieiren. Wie Sie Alle wissen hat West-Africa zuerst und ziemlich ausschliesslich den Forschungsreisen als Ausgangspunkt gedient, welche von Seiten der Afrieanischen Gesellschaft in Deutsch- _ land ausgerüstet worden sind. Wie Sie ferner wissen, haben fast alle diese Reisen der Ornithologie nicht unwesentliche Bereicherung gebracht. Ueber die Sammlungen Falkenstein’s, die von den ersten Reisen heimgebracht wurden, sowie über die Bearbeitung derselben durch Reichenow habe ich bereits vor fünf Jahren berichtet. Heute kann ich auf die reichen Sammlungen hinweisen, welche von Otto Schütt und dessen Begleiter Paul Gierow sowie von dem Major v. Mechow theils im portugisischen West-Africa theils im Innern des Continentes gesammelt worden sind und in Cabanis und Reiche- now ihre Bearbeiter gefunden haben. Vor wenigen Monaten haben Paul Gierow und A. Theus, welcher Letztere Major v. Mechow auf dessen letzter Reise begleitet hatte, Europa von neuem ver- lassen, um im Auftrage des Königs der Belgier eine neue Forschungs- reise in das Innere Africas zu unternehmen. Bei dem regen Eifer und der tüchtigen Vorbildung für wissenschaftliches Sammeln, welche beide Reisende in hohem Grade besitzen, dürfen wir wieder Fortschritte der Ornithologie. 243 auf Ausbeute hoffen, die sicher unsere Kenntniss der Avifauna - jener Gebiete auf’s neue fördern wird. Wir gelangen nun nach Süd-Africa. Hier ist nicht viel zu berichten. Sharpe’s neue Bearbeitung von Layard’s Birds of South Africa ist noch immer nicht vollendet, obgleich dieselbe bereits im Jahre 1875 begonnen worden ist. : Ueber die Ornithologie von _ Transwaal besitzen wir die Beobachtungen Th. Ayre’s, welche von John H. Gurney im Ibis veröffentlicht worden sind. Auch Barboza hat eine kleine Uebersicht über die Vögel gegeben, welche der kühne portugisische Reisende Major Serpa Pinto in Transwaal und im Gebiete des Zambesi gesammelt hat. Leider nur ein Bericht _ über einige 40 Arten. Von ausserordentlichem Interesse, besonders in biologischer Hinsicht, ist das von Holub und von Pelzeln ge- meinsam herausgegebene Werk: Beiträge zur Ornithologie Süd- Africas, welches die Beobachtungen enthält," die der erste der Ver- fasser auf seinen langjährigen Reisen im Gebiete des Zambesi _ und im Matabelelande gesammelt hat. Unsere Kenntniss der Avifauna Ost-Africas ist in den letzt _ verflossenen fünf Jahren ganz bedeutend gefördert worden. Wie Sie Alle wissen, hat sich Herr Dr. Fischer, dessen ich bereits in meinem früheren Berichte erwähnen konnte, in Zanzibar als Arzt niedergelassen und von dort aus reiche ornithologische Sammlungen nach Berlin an Dr. Reichenow gesendet, welche theils von Reiche- now allein, theils in Gemeinschaft mit dem Sammler, bearbeitet worden sind. Sie finden darüber eine Reihe von Veröffentlichungen _ in unserem Journal. Der ausserordentlichen Energie und dem Sammeleifer Dr. Fischer’s dankt die ornithologische Wissenschaft die Entdeckung des prächtigen Cosmopsarus regius, der sehönen Oorythaix Fischer‘ und Reichenowi, sowie der eigenartigen Zinura Fischeri. Herr Dr. Fischer rüstet sich augenblicklich für eine Reise in das Innere des ostafrieanischen Continentes, nach deren Beendigung er nach Europa zurückzukehren gedenkt. In demselben Gebiete wie Fischer sammelt auch der englische Consul Dr. Kirk in Zanzibar, wenn gleich mit weit geringerem Glück als Jener. Beine Sammlungen wurden von Shelley in London bearbeitet. Die Veröffentlichungen darüber finden Sie im Ibis und in den Proceedings der Zoologiecal Society in London. Auf die Bearbeitung der Sammlungen, welche J. M. Hildebrandt in Gemeinschaft mit von Kalkreuth im Gebiete von Zanzibar und Mombassa gemacht hat, durch Cabanis habe ich bereits in meinem früheren Berichte hin- 16* 244 Herman Schalow: weisen können. Von ganz ausserordentlicher Bedeutung für unsere Kenntniss der Vogelwelt Ost-Africas sind auch die reichen Samm- lungen, welche der für die Ornithologie unermüdlich thätige deutsche Forscher Dr. Schnitzler aus Schlesien, oder, wie sein officieller ägyptischer Titel jetzt lautet, Dr. Emin Bey, in den Aequatorial Provinzen Aegyptens, deren Gouverneur der Genannte ist, besonders in der Umgegend von Ladö, der Hauptstadt des Gebietes, ge- sammelt hat. Dr. Hartlaub in Bremen hat diese Sammlungen er- halten und über dieselben in den Proceedings der Zoological Society, in den Abhandlungen des Bremer naturhistorischen Vereins sowie in dem Journal für Ornithologie wiederholt Bericht erstattet. Noch das jüngst erschienene Heft unserer Zeitschrift bringt einen Aufsatz aus der Feder Hartlaub’s über einige neue Vögel aus dem oberen Nilgebiete, welche Dr. Emin Bey auf einer kürzlich zurückgelegten Reise von Labore über Tadibek nach Fatiko gesammelt hatte. Neben zwei neuen Gattungen, Sorella und Eminia, wurde eine grosse Anzahl neuer Arten aus den Sammlungen Ein Bey’s durch Hartlaub beschrieben. Neben Dr. Fischer, Hildebrandt und Dr. Emin Bey muss ich noch eines vierten deutschen Reisenden Erwähnung thun, der gleichfalls auf africanischem Boden ornithologisch thätig ist. Es ist der im Auftrage des Königs der Belgier und der africanischen Gesellschaft in Deutschland reisende Dr. Richard Böhm, der den Meisten der Anwesenden persönlich bekannt, und dessen Reisen im Innern des afrieanischen Continentes allerseits mit dem grössten Interesse verfolgt worden sind. Eine grössere Sendung der Sammlungen Böhm’s, welche in dem Gebiete von Zanzibar, in Ugogo, Tabora, auf dem Marsche nach Kakoma sowie im Gebiete dieses letzten Ortes gesammelt worden sind, ist in die Heimath gelangt. Dr. Reichenow hat aus derselben eine Anzahl neuer Arten beschrieben, von denen besonders ein schöner neuer Bienenfresser, Melitthophagus Doehmi, erwähnt zu werden verdient. Nach den handschriftlichen sorgfältigen Notizen des Reisenden habe ich eine Uebersicht der von Dr. Böhm bis jetzt gesammelten Vögel zusammengestellt, welche demnächst im Journal für Orni- thologie erscheinen wird. Die Sammlungen Böhm’s beanspruchen ein besonderes Interesse, da sie meist aus Gegenden stammen, in denen bisher noch nie ornithologisch, wie überhaupt zoologisch, gesammelt worden ist. In der Hauptsache zeigt das von Böhm durehforschte Gebiet in zoogeographischer Beziehung den Charakter des ostafricanischen Küstengebietes, doch treten in demselben bereits Fortschritte der Ornithologie. 245 eine Anzahl von Arten auf, wie Neocichla guituralis Boc., Parus rufiventris Boc. u. a., welche als central -africanische betrachtet werden müssen, und welche hier im Gebiete von Kakoma wahr- scheinlich die östliche Grenze ihres Verbreitungsdistrietes finden, wie ihnen die östlichen Landstriche des von den Portugiesen er- forschien West-Africa als westlichste Verbreitungsgrenzen dienen. Böhm hat selbst eine Anzahl von Aufsätzen nach Europa geschickt, mit deren Veröffentlichung im Journal für Ornithologie, sowie im Ornithologischen Centralblatte vor kurzem begonnen worden ist, und welche besonders reiches biologisches Material enthalten. Sie liefern einen glänzenden Beweis von der ausserordentlichen Beob- achtungsgabe des Reisenden und bringen eine Fülle der werth- vollsten Notizen. Wenn es sich in Zukunft darum handeln wird, die Erforscher des Lebens der africanischen Vögel zu nennen, so wird neben Brehm, Heuglin und Hartmann auch Böhms stets ehren- voll gedacht werden müssen. Ich darf dies Gebiet nicht verlassen, ohne wenigstens kurz Ihre Aufmerksamkeit auf die erfolgreiche Erforschung der Insel - Socotora, welche bis dahin als vollständige terra incognita galt, zu lenken. Prof. Balfour and Dr. Riebeck haben die Insel besucht und dort gesammelt. Sclater und Hartlaub haben die Sammlungen bearbeitet. Es hat sich gezeigt, dass die Insel in ornithologischer Beziehung vollständig ostafrieanischen Charakter trägt und nur einzelne insulare Formen, wie z. B. die Gattung Ahynchostruthus, besitzt. Bei weitem weniger als in Ost-Africa ist in Nordost-Africa ornithologisch in den letzten Jahren gearbeitet worden. Einige geringe Verötlentlichungen behandeln das Gebiet. Sie geben wenig Neues. Das Gleiche kann ich getrost von Arabien sagen, welches nach wie vor in ornithologischer Beziehung als terra incognita zu betrachten ist. Weitere Aufschlüsse dagegen sind uns über die Lemurische Subregion geworden. Das grossartig angelegte Werk über die Naturgeschichte Madagascars von Alphons Milne- Edwards und Alfred Grandidier schreitet rüstig vorwärts und verspricht, einmal vollendet, ein ausserordentlich wichtiges Werk über Madagascar zu werden. Neben dieser mit prächtigen Abbildungen versehenen Veröffentlichung sind noch eine ganze Anzahl kleinerer Arbeiten erschienen, welche zur Erweiterung unserer Kenntniss der lemu- ‚zischen Avifauna beitragen. In dem Nyt Magazin for Naturvidens- 246 Herman Schalow: kaberne hat Leonhard Stejneger ein Paar kleine Beiträge zur Ornithologie Madagascars veröffentlicht; und in den Proceedings — der Zoological Society hat Edw. Bartlett einen Bericht über die Arten erstattet, welche Thomas Waters in Südost- Madagascar gesammelt hat. Ueber die Insel Rodriguez, die Comoren und | Seychellen, die sämmtlich dieser Subregion angehören, haben R. B. Sharpe, B. Tristram, E. Shelley und E. Oustalet wiederholt ge- schrieben. Verlassen wir die aethiopische und gehen zur indischen Region über. Unsere erste Betrachtung soll der Vogelwelt Britisch-Indiens und der angrenzenden Districte gewidmet sein. Es ist unmöglich, die einzelnen Arbeiten an dieser Stelle auf- zuführen, welche sich mit der Avifauna dieses Gebietes beschäftigen. Wie bereits in früheren Jahren, so ist auch in den letztverflossenen in Indien ausserordentlich viel für die Kenntniss der Vogelwelt dieses weiten und ausgedehnten Gebietes gethan worden. Ein Blick ' in die speciell indischer Ornithologie gewidmeten Stray Feathers sowie in die letzten Jahrgänge des Ibis zeugen von der ausser- ordentlichen Thätigkeit, die sich auf indischem Boden entfaltet. Treffliche Localarbeiten über bisher unerforschte Distriete, Mit- theilungen zu früher bereits veröffentlichten Arbeiten sowie umfang- reiche Listen und compilatorische Zusammenstellungen sind in grosser Anzahl erschienen, Ausserordentlich thätig ist der trefiliche Herausgeber der vorerwähnten indischen Zeitschrift, der bekannte Allan Hume in Calcutta. Ausserdem sind zu nennen: B. Doig, J. A. Murray, E. A. Butler, O. Ball, V. Legge, W. Davison, J. Skully, J. Biddulph und Godwin Austen. Allen danken wir treftliche Arbeiten. Biddulph und Skully behandelten die Avifauna Gilgits, Ball die des Godavery Thales, Butler und Doig die von Sindh, Wardlaw-Ramsay und C. Swinhoe die von Afganistan, Skully Nepal und G. Vidal die von Süd-Koukan. Ohne Münen liesse sich diese Aufzählung weit vergrössern. Hume hat eine recht brauch- bare Liste der Vögel Indiens „A rough tentative List of the Birds of India“ veröffentlicht, welche 1788 Arten aufzählt. Legge hat sein umfangreiches grosses dreibändiges Werk: .A History of the Birds of Ceylon vollendet, eines der besten Werke, welche in den letzten Jahren auf dem Gebiete der Ornithologie erschienen sind. Auch von dem berühmten Prachtwerke J. Gould’s „The Birds of Asia“, welches nach dem Tode des Verfassers durch R. B. Sharpe vollendet werden wird, sind mehrere Lieferungen erschienen, welche Se ER zer Fortschritte der Ornithologie. 247 den Beweis liefern, dass das Werk in dem Sinne des verstorbenen Autors wird zu Ende geführt werden. Seitdem Robert Swinhoe todt ist, ist es auf dem Gebiete central- und südchinesischer Avifauna still geworden. Nur Weniges ist inzwischen über dieses Gebiet veröffentlicht. Das Juli-Heft des diesjährigen Ibis brachte eine kleine Arbeit des Reverend H. Slater über eine am Yang-tse-kiang gemachte Vogelsammlung. Von - grösserer Bedeutung für die Kenntniss der Avifauna dieses Gebietes ist das grosse zweibändige Werk John Anderson’s: Anatomical and Zoological Researches comprising an Account of the zoological results of the two expeditions to Western Yunnan. Im demselben sind die Resultate der Forschungen niedergelegt worden, welehe John Anderson auf seinen Reisen in den Jahren 1868 und 1875 in dem westlichen Yunnan, jenem interessanten Grenzgebiete zwischen Centralchina und Burmah, zu machen Gelegenheit gehabt hat. Auch über Burmah, Siam und Cochinchina, welche Gebiete man mit Recht als eine eigene Subregion der indischen Region betrachtet, kann ich Ihnen nur Wenig mittheilen. E. Oustalet hat in einer wenig zugänglichen Zeitschrift, dem Bulletin de la Societe Philomatique, einige neue Arten aus Cochinchina beschrieben, während Georges Tirant eine Gesammtübersicht der Vogelwelt des südlichen Theiles des genannten Landes in dem Bulletin du comite agricole et industriel de la Cochinchine (1878) veröffentlicht hat. Die Arbeit ist mehr.compilatorischer Art. 353 Arten werden kurz aufgeführt und besprochen. Seinen früheren trefflichen Arbeiten über die Oo- und Nidologie Burmesischer Vögel hat Eugene W. Oates weitere Nachträge in den Stray Feathers folgen lassen. Ueber die Vögel der malayischen Halbinsel haben vornehmlich C. F. Binsham und Allan O. Hume geschrieben. Der erstgenannte Ornitholog behandelt in verschiedenen Arbeiten die Vögel von Tenasserim, der letztere die der westlichen Hälfte der malayischen Halbinsel. Hume führt in den einzelnen Beiträgen für das von ihm durehforschte Gebiet 455 Arten auf, von denen nicht weniger als 119 Arten, eine beträchtliche Anzahl, der malayischen Halbinsel _ eigenthümlich zu sein scheinen. Bei der Besprechung dieser Region muss ich Ihre Aufmerksamkeit auch auf eine längere im Ibis für 1881 und 1882 veröffentlichte Arbeit des Lieutenant R. Kelham lenken, welche sich: „Ornithologieal Notes made in the Straits Settlements and in the Western States of the Malay Peninsula“ betitelt. Kelham durchforschte in den 3 Jahren seines Aufenthalts 248 Herman Schalow: | vornehmlich das Gebiet von Singapore sowie Theile der Eingeborenen- staaten von Perak und Larut, bisher wenig erforschte Gebiete. In seinen Veröffentlichungen finden sich eine Menge interessanter biologischer Mittheilungen. Ueber die kleine an der Westküste Malaceas gelegene Insel Salanga, auf der der deutsche Consul Weber gesammelt hat, wird im nächsten Hefte unseres Journals eine umfangreiche und eingehende Arbeit unseres Mitgliedes Dr. August Müller erscheinen. Betrachten wir die ostindischen Inseln und die Philippinen. Seinen Arbeiten über Borneo hat Sharpe weitere folgen lassen, welche eine Fülle neuen Materials enthalten und im Ibis und in den Proceedings der Londoner zoologischen Gesellschaft veröffentlicht worden sind. Sie behandeln Sammlungen aus den Gebieten von Sarawak, Lumbidan, im nordwestlichen Theile der Insel, und von dem Kina Balou-Berge, jenem 4175 Meter hohen im Norden der Insel gelegenen Gebirgskegel. Ferner behandelt eine Arbeit die Vögel der an der Nordwestküste Borneos gelegenen kleinen Labuaninsel, auf welcher Ussher und Treacher gesammelt hatten. Auch v. Pelzeln hat in den Sitzungsberichten der k. k. zoologisch- botanischen Gesellschaft über Borneo geschrieben. Er bearbeitete die Sammlungen, welche Dr. Breitenstein in der Umgegend von Bandjermasin zusammengebracht hat. Ferner schrieb W. Blasius in Braunschweig eine Reihe von Arbeiten zur Avifauna Borneos. Auf Java sind vornehmlich der leider zu früh verstorbene Q. Buxton und O. Forbes ornithologisch thätig gewesen. Die Sammlungen Beider hat Franeis Nicholson bearbeitet und im Ibis veröffentlicht. Ueber die Insel Celebes ist mit Ausnahme einer kleinen Arbeit A, B. Meyer’s im Ibis nichts geschrieben worden. Mehr haben wir dagegen über Sumatra erhalten. Salvadori hat in einer tref- lichen Arbeit in den Annali del Museo eivico di Storia naturale di Genova über die reichen Sammlungen Bericht erstattet, welche Odoardo Beccari in den Monaten Juni bis September des Jahres 1878 in dem westlichen Theile Sumatras zusammengebracht hat. 24 neue Arten wurden durch diese Arbeit der Wissenschaft zugeführt. In den Proceedings für 1880 findet sich eine kleine Veröftentlichung Wardlaw-Ramsay’s, welche gleichfalls einen Beitrag zur Kenntniss der Avifauna Sumatras liefert. Sie berichtet über die Sammlungen, welche Carl Bock im Auftrage Lord Tweeddale’s, des Onkels von Wardlaw-Ramsay, in der Umgegend von Padang gesammelt hat. Um unsere Kenntniss der Philippinen hat sich der vorgenannte, Fortschritte der Ornitholosie. 249 Mit Recht galt er als der bedeutendste Kenner der Vogelwelt dieser Inseln. In seinen Berichten in den Proceedings der Londoner - Zoologischen Gesellschaft finden wir die Sammlungen eingehend und kritisch bearbeitet, welche der von ihm hinausgesandte Forscher Arthur Everett auf den verschiedensten Eilanden der Philippinen gesammelt. Seine letzten Arbeiten behandeln noch die interessanten Gebiete von Zamboanga auf Mindanao und der Insel Basilan. Nach Tweeddale’s Tode ist Nichts von Bedeutung über die Vogelwelt der Philippinen geschrieben worden. Dr. Kutter hat einen ersten Beitrag zur Avifauna der Philippinen im Journal veröffentlicht, 1} dem wahrscheinlich weitere folgen werden. Diese Inselgebiete des stillen Oceans und des chinesischen Meeres schliessen die indische Region ab. Wir gelangen nun zur Betrachtung der nearctischen. Auch heute bin ich wieder, wie vor fünf Jahren, gezwungen, nur einen kleinen Hinweis in Bezug auf die Arbeiten geben zu können, welche die nordamericanische Avifauna behandeln. Man ist hier in ganz ausserordentlichem Masse thätig gewesen und hat ‘eine Fülle von Material zu häufen verstanden. Das der america- nischen Ornithologie gewidmete Bulletin of the Nuttall Ornitho- _ logical Club bringt trefliche und gediegene. Localarbeiten, welche ‘ein beredtes Zeugniss dafür ablegen, dass man systematisch die Lücken zu füllen bestrebt ist, die sich in der heimischen Vogel- kunde zeigen. Wenn ich in den Berichten, welche alljährlich den Fortschritten in der Ornithologie gewidmet sind, die Abtheilungen überschaue, welche speciell die nordamericanischen Arbeiten be- handeln, so muss ich zu der Ueberzeusung kommen, dass es an dieser Stelle nicht rathsam erscheint, die Namen derjenigen zu nennen, welche sich besondere Verdienste um die Erforschung der Vogelwelt dieses Gebietes erworben haben. Selbst bier sind der Namen zu viele und die Auswahl ist zu schwer. Ich begnüge mich daher zu constatiren, dass in Nord-America in heimischer Orni- thologie ganz ausserordentlich viel gearbeitet, und dass die Zeit _ nicht mehr allzu fern sein wird, in der wir alle Theile dieses aus- gedehnten Gebietes den weitesten Umrissen nach in oruithologischer - Beziehung kennen werden. Ueber Grönland ist einiges Neue zu berichten. Reinhardt in - Copenhagen hat über dieses Gebiet geschrieben. Die americanische Nordpolexpedition von E. Bessels bringt ornithologische Beob- 250 Herman Schalow: # achtungen von der Westküste Grönlands, ebenso L. Kumlien in) seinen Contributions to the Natural History of the Arctic America, made in Connection with the Howgate Polar Expedition in den Jahren 1877—1878. Der nearetischen reiht sich die neotropische Region an. Be- ginnen wir mit dem ersten Gebiet dieser Region, der central- americanischen Subregion. Während ich in meinen früheren Mit- theilungen von keinem Forschritt in diesem Gebiete berichten konnte, kann ich heute Ihre Aufmerksamkeit auf das grossartig. angelegte Werk hinlenken, welches die Zoologie und Botanik dieses interessanten Gebietes behandelt. Wenn erst einmal vollendet, wird F. du Cane Godman’s und Osbert Salvin’s Werk: Biologia Centrali Americana, or Contributions to the Knowledge of the Fauna and Flora of Mexico and Central America, für die Kenntniss dieser Region von der allergrössten Bedeutung sein. Bei dem Umfange des grossen splendide ausgestatteten Werkes und dem damit ver- bundenen, wenigstens nach deutschen Begriffen, hohen Preise ist nur zu bedauern, dass die einzelnen Abtheilungen nicht allein zu haben sind, sondern dass man gezwungen ist, das ganze Werk zu erwerben. Ueber Guatemala hat A. Boucard in den Annales de la Soc. Linneenne de Lyon eine kleine Arbeit veröffentlicht, welche nur mit grösster Vorsicht zu benutzen ist. Eine Menge der darin enthaltenen Angaben sind unklar und unzuverlässig, andere sogar falsch und irrthümlich. Bei der Betrachtung der anden- oder columbischen Subregion finden wir eine Anzahl tüchtiger Arbeiten, die viel zur Aufhellung jener Gebiete beigetragen haben. Betrachten wir der geographischen Lage nach die einzelnen Staaten, welche dieser Subregion zugetheilt werden müssen, und beginnen mit Venezuela. Mit Ausnahme einiger neuen Arten, welche Graf Berlepsch aus Venezuela beschrieben hat, ist über dieses Gebiet nichts Neues veröffentlicht worden, um so mehr aber aus dem angrenzenden Columbia. In der Sierra Nevada von Santa Martha, welche bis zu einer Höhe von 17000‘ erstiegen wurde, hat F. Simons umfangreiche Sammlungen gemacht, welche Osbert Salvin und Du Cane Godman im Ibis bearbeitet haben. Das Gebiet war bisher eine vollkommene terra incognita. Mit Ausnahme der directen Umgegend von Santa Martha wusste man von der Fauna dieses Gebirgszuges absolut nichts. Ferner ver- öffentliehten die vorgenannten englischen Ornithologen eine Arbeit über die Sammlungen, welche von dem verstorbenen T. K. Salmon Fortschritte der Ornithologie. 251 in dem Gebiete von Antioquia gemacht worden sind. Es ist dies eine umfassende Arbeit, welche auch eine Uebersicht über die früheren, dieses Gebiet behandelnden Veröffentlichungen giebt, so- wie interessante Bemerkungen über die Verwandtschaft der Ornis Antioquias mit der von Bogota, Ecuador und Panama mittheilt. 21 neue Arten wurden. durch diese Arbeiten bekannt gemacht. Ueber Ecuador danken wir du Cane Godman und Osbert Salvin gleichfalls treffliche Arbeiten über die Sammlungen C. Buckley’s, welche 19 neue Arten enthielten. Auch v. Pelzeln hat über die Vögel dieses Gebietes in den Verhandlungen der zoologisch-bota- nischen Gesellschaft wiederholt geschrieben. Ueber die Avifauna von Peru hat Taczanowski auf Grund der Sammlungen Stolzmann’s und Jelski’s in den Proceedings der Londoner zoologischen Gesell- schaft eine Anzahl trefflicher Arbeiten veröffentlicht. Was nun den südlichsten Staat anbetrifft, der dieser Region angehört, Bo- livien, so müssen wir der ausserordentlich grossartigen Sammlungen gedenken, welche C. Buckley hier zusammengebracht hat, und die nicht weniger als 502 Arten enthielten, von denen 19 sich als neu erwiesen. Den Bericht über diese Sammlungen erstatteten Du Cane Godman und Salvin in den Proceedings der Londoner Ge- sellschaft. In der Patagonischen Subregion haben wir den Tod eines - ausserordentlich tüchtigen Forschers zu beklagen. Wie Sie Alle wissen, ist Derjenige, welcher in den letzten Decennium so viel für die Erforschung der Avifauna dieses Gebietes gethan hat, Henry Durnford, am 11. Juli 1873 zu Salta gestorben. Der Ibis des Jahres 1880 bringt einen Abdruck des Tagebuches, welches der unglückliche Forscher auf seiner letzten Reise von Tucuman nach 'Salta geführt hatte. Salvin bearbeitete später die auf dieser Reise gesammelten Vögel, unter denen sich eine Anzahl Arten fanden, welche Burmeister während seiner La Plata-Reise nicht gesammelt und beobachtet hatte. Ernest Gibson hat Mehreres über die Vögel von Cap San Antonio, Buenos Ayres, geschrieben. Cabanis und _ Scelater haben über einzelne Arten berichtet, welche Prof. Döring und Schulz in der argentinischen Republik gesammelt haben. Unsere Kenntniss der Avifauna der antillischen Subregion ist Dank der vortrefflichen Arbeiten Fred. A. Ober’s in den letzten fünf Jahren ganz bedeutend gefördert worden. Sie wissen, dass der erwähnte Reisende. im Auftrage der Smithsonian Institution lange Jahre die Antillen allein zu dem Zwecke durchforscht hat, 252 Herman Schalow: die Vogelwelt dieses Gebietes klar zu stellen. Und manche Lücke in unserer Kenntniss ist durch seine Untersuchungen gefüllt worden. Die Sammlungen Ober’s bearbeitete sämmtlich George N. Lawrence in den Proceedings des United States National Museum. Wir finden daselbst Arbeiten über die Vögel der Grenadinen, Martinique und Guadeloupe. Fin Generaleatalog giebt eine Uebersicht der Vögel der kleinen Antillen, nämlich von Barbuda, Antigua, Gua- deloupe, Dominica, Martinique, St. Vincent und Grenada. Treit- liche Notizen enthalten auch die „Camps in the Caribbees“, in denen Ober seine Reisen beschrieben hat. Aber auch andere Forscher sind noch in diesem Theile der neotropischen Region thätig ge- wesen. Charles Cory, Moore und Brace haben über die Vögel der Bahamas, Gundlach über Cuba und Porto-Rico, J. A. Allen über Santa-Lucia, Ernest Lister über St. Vincent, Newton über Jamaica und Sclater über Santa Lucia und Montserrat geschrieben. Die Sammlungen auf der letztgenannten, bisher ornithologsisch voll- kommen unbekannten Insel wurden von Eduard Sturge gemacht und an Sclater gesendet. Leider ist Sturge in dem frühen Alter von 32 Jahren gestorben und den Forschungen auf Montserrat ist damit für den Augenblick- wenigstens ein Stillstand geboten. Die Forschungen der letzten fünf Jahre haben viel zur Klärung dieses Gebietes, welches noch bis zum Jahre 1875 so ausserordentlich wenig bekannt war, beigetragen. In der australischen Region ist vornehmlich E. P. Ramsay thätig gewesen. Derselbe hat eine grosse Anzahl von Arbeiten in den Proceedings der Linnean Society of New South Wales ver- öffentlicht, welche nicht unwesentlich dazu beitragen, unsere Kennt- niss der Avifauna der Gebiete Australiens zu erweitern. j Die Ornithologie Neu-Guineas und der angrenzenden Inseln hat auch in den letztverflossenen fünf Jahren starke und wichtige Bereicherungen erfahren. Sie wissen, dass vornehmlich italienische Reisende, ich nenne hier Beccari, d’Albertis und Bruyn, auf jenem höchst interessanten Gebiete seit Jahren thätig gewesen sind, und dass die reichen Sammlungen derselben sämmtlich zur Bearbeitung an Prof. Graf Tommaso Salvadori in Turin gelangten. Eine Fülle neuer und überraschender Formen hat die Vogelkunde dem Eifer jener Forscher zu danken. Keine Sammlung erreichte Europa, die nicht Neues unserer Kenntniss zuführte. Die umfassenden Studien, welche Salvadori an diesen Sammlungen machen konnte, sowie die kritische Benutzung der Arbeiten, welche von anderen Fortschritte der Ornithologie. 253 Ornithologen über das Neu-Guineagebiet erschienen sind, haben das Material zu einem Werke gegeben, welches bald vollendet in - drei grossen starken Quartbänden vor uns liegen wird. Die beiden ersten Bände sind bereits erschienen. Es ist dies die „Ornitologia della Papuasia e delle Molueche (Torin 1880—1882). Dieses Werk ist eine der grossartigsten Erscheinungen, welche in den letzten fünf Jahren auf dem Gebiete der Ornithologie veröffentlicht worden sind und kann direct als epochemachend für unsere Kenntniss der Avifauna Papuasiens bezeichnet werden. Neben diesem grossen Werke hat Salvadori noch eine beträchtliche Anzahl kleiner Arbeiten veröffentlicht, welche Sie in den Annali del Museo Civico di Storia _ naturale di Genova, in den Proceedings der Londoner zoologischen Gesellschaft, sowie im Ibis veröffentlicht finden. Eine in der erst- genannten Zeitschrift in Gemeinschaft mit d’Albertis veröffentlichte Arbeit behandelt die Vögel, welehe der genannte italienische Reisende in den Jahren 1876—1877 an dem Fly-Flusse gesammelt. Dieses Gebiet war bis zum Jahre 1875 geographisch wie zoologisch voll- kommen unbekannt. Es wurden hier eine Anzahl von Arten ge- sammelt, welche bisher als speeifisch australische galten, sowie solehe, welche man bisher nur von den Aruinseln kannte. Ferner fanden sich hier Arten, welehe im Norden Neu-Guineas durch nahe verwandte, aber nicht identische, ersetzt werden. Kurzum, ein ‚höchst interessantes Gebiet. d’Albertis hat auch ein Werk, über seine gesammten Reisen in Neu-Guinea veröffentlicht, welches in italienischer und englischer Sprache erschienen ist und besonders viele interessante biologische Einzelheiten enthält. Neben Salvadori - und d’Albertis haben auch E. P. Ramsay und R. B. Sharpe, sowie E. Oustalet, Vieles über die Vogelwelt Papuasiens veröffentlicht und dadurch unsere Kenntniss dieser Gebiete um ein Bedeutendes ‚gefördert. Ehe ich dieses Gebiet verlasse, will ich noch auf die Fortsetzung des grossen Gould’schen Prachtwerkes: The Birds of New Guinea and the adjacent Papuan Islands, welches sich den übrigen Gould’schen Publicationen würdig an die Seite stellt, er- wähnen. Auch die Vollendung dieses Werkes ruht nach dem Tode Gould’s in den bewährten Händen R. B. Sharpe’s in London. Die Erweiterung unserer Kenntniss der Avifauna der Salomons- Inseln, von Neu-Caledonien, Neu-Britannien, sowie der übrigen dieser zoologischen Subregion der australischen Region angehören- den Inseln, danken wir. vornehmlich dem Eifer der beiden Layards, mit welehem diese bewährten englischen Zoologen jene fernen Ge- 254 Herman Schalow: biete des stillen Oceans erforschen. Sie haben meist im Ibis zahl- reiche und werthvolle Veröffentlichungen über die Vögel Neu-Cale- doniens, der Freundschafts-Inseln, der Neu-Hebriden, der Salomons- Inseln, der Duke-of-York-Inseln, sowie von Neu-Brittannien gegeben. Ausser diesen beiden Ornithologen haben noch Ramsay, Salvin, Selater, Salvadori und ferner H. B. Tristram über die Vögel der hierhergehörenden Inseln geschrieben. Die pacifische Region. Die grösste Anzahl der Arbeiten, welche diese Region be- handeln, und welche in der Hauptsache Nachträge zu früher ver- öffentlichten Untersuchungen bieten, finden Sie in den Transactions und Proceedings des New-Zealand Institute. So hat der bekannte - Forscher auf diesem Gebiete W. L. Buller hier einen Nachtrag zu seinen „Birds of New-Zealand“ veröffentlicht. Ueber die Vögel des Okarilo-Distrietes berichtet eingehend A. Hamilton, während W. Kirk besonders auffallenden Arten Neu-Seelands seine Auf- merksamkeit zuwendet. In den polynesischen Inseln ist vornehmlich Otto Finsch aus Bremen thätig, der im Auftrage und mit dem Gelde der preus- sischen Academie der Wissenschaften jene Inseln des stillen Oceans bereist und seine Berichte in englischen Zeitschriften veröffentlicht. Ueber die Sandwich-Inseln hat ebenfalls Finsch geschrieben. Sclater berichtet in einem Artikel im Ibis über die Fortschritte, welche unsere Kenntniss der Avifauna dieser Inseln seit 1871 er- fahren. Wir kennen bis jetzt von dort 17 Passeres, 1 Acciptter, 2 Anseres und 3 Fulicariae. Ich muss hier auch noch eine Arbeit B. S. Dole’s erwähnen, welche eine Liste der Vögel Hawaiis giebt und in einem wenig zugänglichen Journale, dem Hawaiian Annual für 1878, publieirt worden ist. Den vielen Berichten, die ich Ihnen vor fünf Jahren über die Arbeiten über die Vögel der Kerguelen mittheilen konnte, kann ich heute noch einen hinzufügen. Prof. Studer in Bern, welcher als Zoologe die preussische Expedition zur Beobachtung des Venus- durchganges auf S. M. S. Gazelle begleitete, hat im Archiv für Naturgeschichte eine Arbeit über die Fauna von Kerguelensland veröffentlicht, ein Verzeichniss der bis jetzt auf jenen Inseln beobachteten Thierspecies nebst kurzen Notizen über Vorkommen und geographische Beziehungen. Dieser Hinweis auf die Arbeiten über die Avifauna der Ker- Fortschritte der Ornithologie. 255 guelen mag den Schluss meines Berichtes bilden. In der kurz be- .messenen Zeit, welche mir an dem heutigen Tage für meinen Vortrag zur Verfügung steht, wird es zur Unmöglichkeit, Ihnen auch nur annähernd die wichtigsten Arbeiten zu nennen, welche auf dem Gebiete faunistischer Ornithologie in den letztverflossenen fünf Jahren erschienen sind. Und es wäre das auch von geringem Nutzen. Aus den wenigen Mittheilungen, die ich Ihnen machen _ durite, werden Sie gewiss die Ueberzeugung gewonnen haben, dass man in der Weiterforschung nicht müssig gewesen ist. Ein Blick in die Jahresberichte, welche an den verschiedensten Stellen über die Fortschritte auf dem Gebiete der Ornithologie veröffentlicht werden, wird Ihnen Ihr erstes Urtheil bestätigen. Dann werden Sie sehen, dass auch auf den Gebieten der Anatomie, Physiologie, Palaeontologie und Biologie der Vögel kein Stillstand, sondern ein stetig sich entwickelnder Fortschritt zu verzeichnen ist. Lücken in unserer Kenntniss der Verbreitung und des Lebens der Vögel sind immer noch vorhanden und werden noch lange vorhanden sein, aber sie sind in den letzten fünf Jahren bedeutend, ja ganz bedeutend verringert worden. Beiträge zur Ornis des nördlichen Dlinois. Von H. Nehrling. (Fortsetzung, s. Seite 84—97.) XXVIL Fam. FALCONIDAE. a) Genus Falco Linne. 136. Falco peregrinus naevius Ridgw. Wanderfalk; Duck Hawk. Ich habe ihn nur selten gesehen. b) Genus Aesalon Kaup. 137. Aesalon columbarius Kp. Taubenfalk; Pigeon Hawk. Brutvogel, doch nirgends zahlreich. Im Herbst an Wald- rändern, wo sich viele kleine Zugvögel aufhalten, am zahlreichsten. Zieht im September und October südlich. c) Genus Tinnunculus Vieillot. 138. Tinnunculus sparverius Vieill. Sperlingsfalk ; Sparrow Hawk, American Kestril. Kommt allerwärts an Wald- rändern, kleinen Gehölzen und Baumgruppen vor. d) Genus Pandion Savigny. 139. Pandion haliaetus carolinensis Ridgw. Ameri- kanischer Fischadler; American Osprey. Ich habe diesen Vogel 256 H. Nehrling: nur einige Mal im Frühjahr gesehen und glaube nicht, dass er im nördlichen Illinois brütet. e) Genus Circus Lacepede. 140. Circus hudsonius Vieill. Sumpfweihe,; Marsh Hawk. Ein ziemlich zahlreicher Raubvogel in den Sümpfen der Prairie. f) Genus Accecipiter Briss. 141. Accipiter CooperiBp. Cooper’s Habicht; Cooper’s Hawk, Swift Hawk, Quail Hawk, Blue Chicken Hawk. Dieser unter dem Namen „Habicht“ unter den Deutschen allgemein bekannte Raubvogel ist ziemlich zahlreich. Er ist ein sehr verwegener, frecher Räuber, der unter dem jungen Geflügel in kurzer Zeit arge . Verheerungen anrichtet. 142. Accipiter fuscus Bp. Vogelhabicht; Sharp-shinned Hawk. Ebenfalls zahlreich und besonders den kleineren Vögeln verderblich. 8) Genus Astur Lacöpede. 143. Astur atrecapillus Bp. Der grosse Habicht; Ame- rican Goshawk. Nur im Winter vorkommend. Be h) Genus Buteo Cuvier. 144. Buteo borealisVieill. Rothschwanzbussard; Red-tailed Hawk, Hen or Rabbit Hawk. Seltener Standvogel. 145. Buteo lineatus Jard. Rothsehulterbussard; Red- shouldered Buzzard. Die gewöhnlichste Art des Genus, jedoch allerwärts verhältnissmässig selten. 146. Buteo pennsylvanicus Bp. Breitflügelbussard; Broad-winged Buzzard; Broad-winged Hawk. Sehr selten. i) Genus Archiduteo Brehm. 147. Archibuteo lagopus sancti-johannis Ridgw. Rauch- fussbussard; Rough-legged Buzzard. Ist in der Sammlung des Herrn Dr. W. Reinhold in Chicago vorhanden. k) Genus Halietus Savigny. 148. Halietus leucocephalus Savg. Weissköpfiger See- adler; Bald Eagle, White-headed Eagle. Standvogel, am zahl- reichsten im Spätherbst und Winter. Man sieht den prächtigen Vogel öfters am Ufer des Michigan oder über die Prairien in majestätischem Fluge dahineilen. XXVIL Fam. CATHARTIDAE. Genus Cathartes llliger. 149. Cathartes aura lllig. Aasgeier, Truthahngeier; Turkey Buzzard. Sehr selten. | as re N ——— Fa > Beiträge zur Ornis des nördliehen Illinois. 257 XXVIIL Fam. COLUMBIDAE. a) Genus Ectopistes Swains. 150. Eetopistes migratoria Sw. Wandertaube; Passenger Pigeon. In manchen Jahren in ungeheurer Anzahl während der Zugzeit vorkommend; dürfte gelegentlich auch vereinzelt brüten. b) Genus Zenaidura Bonap. 151. Zenaidura carolinensis Bp. Trauer-, Garten- oder Carolinataube; Mourning Dove, Carolina Dove. Sehr zahlreicher Brutvogel und namentlich in grösseren Obstgärten anzutreffen. XXIX. Fam. MELEAGRIDAE. Genus Meleagres Linne. 152. Meleagris gallopavo americana ÜCoues. Wildes Truthubn; Wild Turkey. Einst zahlreich, jetzt aber sehr selten, vielleicht schon ganz ausgerottet. (Schluss folgt.) Beitrag zur Ornithologie von Alaska. Nach den Sammlungen und Noten von Dr. Arthur Krause und Dr. Aurel Krause. Von Dr. G. Hartlaub. Die mir zu wissenschaftlicher Verwerthung anvertraute von den Brüdern Aurel und Arthur Krause in der Gegend des Lynn- Canals, südöstliches Alaska, zusammengebrachte Vögelsammlung zählt ca. 80 Arten. Diese Zahl erscheint gering gegenüber dem stattlichen Verzeichniss der von Dall und Bannister auf dem Gebiete des Yukon erlangten Vögel. Aber trotz ihrer Minder- zahl ist die Ausbeute der Brüder Krause schon darum von Bedeutung und Interesse, weil sie den wesentlichen Unterschied zwischen der von paläarctischen Elementen durchsetzten und mehr circumpolaren Vogelfauna des Yukon und der ausgeprägt nordamerikanischen des Lynn-Canals deutlich erkennen lässt. Gattungen wie Budytes*), Phyllopneuste*”*), Pyrrhula***) und *) Ueber Budytes flava in Alaska vergl, z. B. Baird l. c. p. 312, t. XXX. Fig. 1 und N. W. Nelson Bull. Nutt. Orn. Cl. V. p. 34. _ %»*) Ueber die verwickelte Synonymie von Phyllopneuste kennicoti Baird (Transaet. Chicago Acad. of:Sc. vol. 1 p. 313. pl. XXX. Fig. 2) vergleiche man Tristram Ibis 1871, p. 231 und besonders auch Finsch Abhandl. Nat. Ver. Brem. 1873, p. 33. Es scheint als habe man für diese Art den Namen Ph. magnirostris Blyth der Priorität halber zu acceptiren. =#") Ueber die echte Pyrrhula des Yukon-Gebietes schrieb A. Newton: Ibis 1869, p. 521 und Tristram 1871, p. 231. Kein Zweifel an der Eigen- Cab. Journ. f. Ornith. XXXI. Jahrg. No. 163. Juli 1883. 17 ws 258 Dr. G. Hartlaub: Sazxzicola*), sämmtlich am Yukon vorkommend, überschreiten die Gebirgsscheide nach Süden zu nicht. Ebensowenig thut dies die nordasiatische Limosa uropygialis und der japanische Troglodytes fumigatus (alascensis Baird), beide wohl bekannte Erscheinungen in der Ornis des Yukon. Aber der unterschiedlichen Momente sind noch andere. Als solche kennzeichnen sich z. B. das höchst merkwürdige Vorkommen von CÜolaptes auratus an letzterem; sodann die seltenste aller Entenarten, Fuligula Fischeri, beschränkt auf die sumpfigen Niederungen zwischen der Insel St. Michael in Nortonsund und dem Festlande und ebenso die halbsibirische Somatoria nigrum, die im Juli auf St. Michael häufig, an manchen Stellen der Nordküste Amerikas, wie zwischen den Mündungen des Mackenzie und des Coppermine jederzeit anzutreffen ist. Tinnunculus sparverius, Lagopus leucurus, Oerthia familharis, Dendroica Townsendi, Sialia arctica, Chrysomitris pinus und Sphy- ropicus ruber sind nordamerikanische von den Brüdern Krause gesammelte Vögel, deren Vorkommen in Alaska Dall und Ban- nister, vielleicht allerdings nur zufällig, unbekannt geblieben war. Wahrscheinlich ist aber, dass gewisse Arten die nicht sehr aus- gedehnten 1200 bis 1500 M. hohen zum Yukongebiet hinüber- führenden Pässe in der That nicht überschreiten. Dies gilt z. B. mit Sicherheit vom Colibri, der doch auf der Küste weiter westlich an den hohen mit Eis und Schnee bedeckten Mount Fairwether und St. Elias vorüber bis weit nach Westen zieht.**) Dass sehr viele Vögel das Chilcatgebiet nur als Passanten durchziehen, ist ganz sicher und ebenso gewiss ist es, dass sie einen andern Weg als zum Yukon gar nicht einschlagen können.“ Das Geschichtliche zur Ornithologie Alaskas hat 1. ce. Dr. O. Finseh gut und übersichtlich zusammengestellt. Neuerdings ver- danken wir einen werthvollen Beitrag zu derselben dem Amerikaner artigkeit dieser durch den gänzlichen Mangel alles Rothen auf der Unter- seite genügend charakterisirten Pyrrhula, für welche der Name P. Cassini Baird Geltung behält: P. coccinea de Salys var. Cassinü, Baird 1. ce. p. 316, pl. XXIX. Fig. 1. N *) Sechs junge Individuen von Saxicola oenanthe wurden von Tarleton H. Bean zwischen Port Clarence und Cap Lisburne angetroffen. Capt. E.P. Herendeen bemerkte diesen Vogel auf der Ostseite der Chorispeninsula: Proceed. Un. Stat. Nat. Mus. 1882, p. 146. **) Wrangel giebt Nuchek am Eingange des Prince William Sound als äusserste Grenze des Vorkommens nach Westen an. Baer und v. Helm, Beitr. Kenntn. Russ. R. I, p. 167, Beitrag zur Ornithologie von Alaska. 259 _ Tarleton H. Bean. Alaska-Localitäten, wo er sammelte, sind St. Paul (Kodiak), Sitka, Cooks-Insel, Cap Lisburne, Chamisso (Kotzebuesund), Port Clarenee, Point Belcher, Bellkowsky, Port Mulgrave, Iliuliuk und Chernowsky (Unalaschka) etc. Zuerst er- scheinen durch Bean Eimpidonaz diffierlis und Buteo calurus auf dem Gebiete von Alaska. Eine ornithologische Nachmittags-Excursion von St. Michael nach einigen kleinen Felseninseln der nächsten Umgebung schildert lebendig und anziehend ein Herr N. W. Nelson. Auf dem mit Gras und Gebüsch bestandenen Gipfel einer derselben erschien unsere gelbe Bachstelze, Budytes flava, munter und reichlich ver- treten. Der Besuch der Nistceolonien von Mormon corniculata *) und Mormon eirrhata war sehr lohnend. Den grossen Preis aber ‚errang ein Prachtexemplar von Xema Sabini, das leider nicht er- lest werden konnte. Hinsichtlich der zu eitirenden Werke durfte ich- mich auf die wichtigsten beschränken. Keiner der citirten Autoren hat die oft sehr verwiekelte Synonymie der nordwestlichen Arten Amerikas kritischer und erschöpfender behandelt als Elliot Coues. — Die von den Brüdern Krause gewissenhaft notirte Farbe des Schnabels, der Füsse und der Weichtheile am frisch erlegten Vogel glaubte ich nur ausnahmsweise wiedergeben zu sollen. Hier ist kaum noch Neues zu bringen, Schwer und ungern bin ich im vorliegenden Falle, den bedeutend- sten der amerikanischen Ornithologen folgend, von der binomialen Nomenclatur Linn@’s abgewichen, die ich im Prineip für die einzig richtige und darum auch fernerhin unverrückt zu befolgende halte. Ein interessanter Aufsatz von Robert Ridgway „On the use of trinomials in Zoologieal Nomenclature“ (Bull. Nutt. Orn. Cl. 1879) beweist übrigens, dass auch in Amerika ernsthaft daran gedacht wird, einen zu Linne zurückführenden Ausweg aus diesem Dilemma zu finden. Bremen, 20. April 1883. G. H. *) Mormon-Schnäbel — schreibt uns Dr. Krause — werden von den Tlingit zu Tanzrasseln und andern lärmenden Instrumenten verwendet. Im südwestlichen Alaskagebiet bemerkt man Mormon immer nur an den Aussen- küsten, niemals in den Fiorden und den Strassen zwischen den Inseln. Ei: 260 Dr. 6. Hartlaub: Die als wichtigste citirten Werke und Aufsätze sind die folgenden: 1. Fauna Boreali-Americana or the Zoology of the Northern Parts of British Ameriea ete. Part. II. The Birds by William Swainson and John Richardson. London 1831. 2. The Birds of North America; the descriptions of species based chietly on the collections ok the Museum of the Smith- sonian Institution. By Spencer F. Baird. With the co-operation of John Cassin and S. N. Lawrence. 1 vol. 4 to. Philadelphia 1860. 3. A History of North American Birds by Sp. F. Baird, T. M. Brewer and R. Ridgway. Land Birds. 3 vol. Boston 1864. 4. Birds of the Northwest: a Handbook of the Ornithology of the region drained by the Missouri River and its Tributaries. By Elliott Coues. 1 vol. S vo. Washington 1874. 5. List of the Birds of Alaska, with Biographical Notes by W.H. Dall and H. M. Bannister. With descriptions of New Species by Prof. S. E. Baird: Transact. of the Chicago-Academy of Sciences vol. I. p. 267—336. Chicago 1869. Dazu 6. H. B. Tristram „Notes on some Passerine Birds, chiefly palaearctic: Ibis 1871, p. 231. (Critische Bemerkungen über Sasicola oenanthe, Budytes flava, Phyllopneuste kennveoti und Pyrrhula Cassini, sämmtlich durch die Expedition von Dall und Kennicott für Alaska nachgewiesen.) 7. Zur Ornithologie Nordwest-Americas. Von Dr. O. Finsch: Abhandl. herausgegeben vom Naturwiss. Vereine zu Bremen. Bd. III. p. 17—68. Bremen 1873. 8. Notes on Birds collected during the summer of 1880 in Alaska and Siberia by Tarleton H. Bean: Proceed. of United States National Museum 1882, p. 144—173. 9. Synopsis of the Birds of Vancouver Island. By Robert Brown: Ibis 1868, p. 414—428. 10. An afternoon in the vicinity of St. Michaels, Alaska. By E. W. Nelson: Bulletin of the Nuttall Ornithological Club vol. V. p- 33. Cambridge, Mass. 1880. 11. J. F. v. Brandt, Icones (ineditae) Avium Rossicarum Tab. VII. Mit color. Abbild. von 48 Arten. Dazu ein genaues syste- matisches Namensverzeichniss von Dr. Otto Kinaoh: Abhandl. Naturw. Ver. Bremen 1373, p. 19. 12. Denkwürdigkeiten einer Reise nach dem russischen Amerika, Pe a 0 Beitrag zur Ornithologie von Alaska. 261 Mieronesien und Kamtschatka.. Von F. H. v. Kittlitz. 2 Bd. Gotha 1858. Einleitung von Drs. Aurel und Arthur Krause. Die in nachfolgendem beschriebene Sammlung von Vögeln wurde im Winter, Frühjahr und Sommer des vergangenen Jahres (1882) im südöstlichen Alaska zusammen gebracht. Das eigent- liche Sammelgebiet beschränkte sich fast ganz auf das Chilcat- Gebiet im Norden des Lynn-Canals von 59—60 Gr. der Br. Im Norden wird der Lynncanal durch die Seduction Peninsula in zwei Buchten getheilt, die Chilcatbucht im Westen und die Chileootbucht im Osten. Eine weitere Fortsetzung der letzteren ist, das Dejäh- Inlet, ein schmaler, etwa eine Meile breiter Fiord, der noch 10 Meilen nach Norden zu in das Festland einschneidet. Die Ufer werden von 1000 bis 2000 M. hohen Bergketten gebildet, in deren Schluchten zahlreiche mächtige Gletscher fast bis zum Meeresniveau abfliessen. Die Fiorde setzen sich in Thälern fort, die von nicht unbedeuten- den Flüssen durchströmt und von hohen Gebirgen eingerahmt werden. An der Mündung der Flüsse sind ausgedehnte Sandbarren, welche zur Ebbezeit (der Unterschied zwischen Hoch- und Tief- wasser beträgt einige 20 Fuss) trocken liegen und zur Zugzeit der Aufenthaltsort grosser Schaaren von Strand- und Wasservögeln sind. An diese Sandbänke schliessen sich nach aufwärts wenig ausgedehnte Wiesen und Grasfluren an mit einer reichen Blumen- flor von Schwertlilien, Primeln, Stranderbsen, Umbelliferen und anderen. Hier machen die Schnee- und Lappland- Ammern, die Lerchen und Pieper auf etliche Tage Halt, ehe sie den Zug über die Pässe antreten. — Weiter aufwärts bildet der in viele Arme zertheilte Strom ein wahres Gewirr von grösseren und kleineren Inseln, die mit Pappeln, Erlen, Weiden und mannigfachem Gebüsch dieht bestanden sind und wo ausgedehnte Sumpfstrecken dem Wassergeflügel willkommene Brutplätze bieten. — An einzelnen günstig gelegenen Stellen stehen an den Ufern des Chilcatflusses dichte Gebüsche von wohlriechenden Rosen und verschiedenen Rubus-Arten, deren Blüthen von Colibris umschwärmt werden. Grössere Süsswasserbecken sind der Chilcatsee in der Nähe des Dorfes Klokvän auf dem rechten Ufer des Chileatflusses und der . Chileootsee, der durch einen deutlich als Moräne zu erkennenden 262 Dr. G. Hartlauk: al Wall vom Fiorde abgeschlossen wird. Die Gebirge der Fiorde und die Thäler sind von einem dichten Nadelholzwald*) bekleidet, haupt- sächlich Abies sitchensis und Thuja mertensiana, der hier und dort von liehten Birkenbeständen unterbrochen wird. Entsprechend dem feuchten, im Ganzen aber milden Klima ist die Vegetation nament- lich in niedriger gelegenen Wäldern von einer überraschenden Ueppigkeit. Schwellende Moospolster und dichte Farnkrautbüsche bedecken den Grund. Zahlreiches Gesträuch, Viburnum, Cornus, mannshohe Vaccinien und die eigenthümliche Araliacee Fertsia horrida erzeugen ein fast undurchdringliches Dickicht. An steilen, den Stürmen ausgesetzten Felsabhängen oder auf unfruchtbarem Geröllboden bildet eine Kiefer (Pinus contorta) zusammenhängende Bestände. In der Nähe der Baumgrenze (850 M.) wird Thuja mertensiana von Thuja Pattoniana ersetzt. Auch trifft man hier zuerst die an die Balsamtanne erinnernde Abies subalpina. Ober- halb der Waldgrenze folgt bis zu einer Höhe von 1050 M. die Krummholzregion, die durch darniederliegende Varietäten der beiden letzteren Nadelhölzer, der Grünerlen und mitunter auch Ebereschen gekennzeichnet wird. Die nach‘ Süden gekehrten Abhänge dieser Region zeigen einen üppigen Pflanzenwuchs und eine reichere Entfaltung der Vogelwelt; an ihrer oberen Grenze trifft man häufig ausgedehnte mit kniee- bis mannshohen Alpenweiden und Zwerg- birken bewachsene Strecken an, die vorzugsweise die Brutplätze der Schneehühner bilden. Durch das Chilcat- und das Dejähthal führen die seit alten Zeiten von den Indianern benutzten Wege ins Innere, ins Yukon- Gebiet. Der Aufstieg von der Küste her ist ziemlich steil. In 1— 2 Tagemärschen erreicht man die 1200—1500 M. hohen Pässe. Jenseits derselben finden sich ausgedehnte wellige Hochtundren. Die Wasserläufe sammeln sich in ungefähr 750 M. Meereshöhe zu einer Anzahl grosser Seee, die zum Yukon (Lewes-river) abfliessen. Die Baumgrenze liegt hier höher, ungefähr 950 M. Der Wald wird namentlich von Picea alba, Abies subalpina und Pinus con- torta gebildet. Dem trockenen Binnenelima entsprechend zeigt es nicht mehr das üppige Unterholz und die reiche Moosdecke des Küstenwaldes. j *) Die erwähnten Coniferen sind: Pinus contorta Dougl., Picea sitchensis (Bong.) Carr., Picea alba (Mich.) L. K., Abies subalpina Engelm., Thuja mertensiana (Bong.) Carr., Thuja Pattoniana (Jeffr.) Engelm, mr. Beitrag zur Ornithologie von Alaska. _ 263 Der Winter des Chilcoot-Gebietes ist nicht streng, aber lang und ausgezeichnet durch grosse Schneemassen. Schaaren von Kreuzschnäbeln finden dann reichliche Nahrung an den Saamen der Sitka-Fiechte und der Hemlocktanne. Hemlock- und Erlensaamen fressen auch Chrysomitris pinus uud Aegiothus linaria. Spechte, ' Meisen, Goldhähnchen, Baumläufer, Seidenschwänze zeigen in ihrer Lebensweise nichts von der der einheimischen Vertreter Abweichendes. Schneeammern und verschiedene Fringilliden suchen zur Ebbezeit am Strande nach angeschwemmtem Saamen und nach allerlei Würmern und Krebschen. Wasserstaare finden auch im Wasser . noch einige Insecten an den nicht zugefrorenen Flussstellen. An solchen sieht man dann auch Enten, Pieper, Möven und Fischadler in Menge. An den Ufern der Fiorde, die übrigens niemals zu- frieren, fischen Oidemia, Clangula, Eis- und Harlekin-Enten nament- lich nach Miessmuscheln, während die. Kormorane tiefer nach Crustaceen und Fischen tauchen. Elster und Blauheher finden in überwinterten Beeren (Viburnum, Sorbus ete.) noch einige Nahrung. Die Schneehühner fressen Weiden- und Birkenknospen, die Wald- hühner (Tetrao canadensis und odscurus) die Nadeln der Sitkafichte und der Kiefern. Erst wenn im Frühjahr der Schnee in der Krummholz- und Alpenregion von den Gehängen verschwindet, finden die Hühner in überwinterten Blau-, Preissel- und Krähen- beeren reichliche Nahrung. Mitte April kommen die ersten Inseeten zum Vorschein und zur selben Zeit langten auch die ersten Zug- vögel (Junco oregonus) im Gebiete an. Zu den .spätesten An- kömmlingen gehören die Colibris, die wir zuerst am 20. Mai be- merkten. FALCONIDAE. “—1. Haliaetos leucocephalus (L.) Baird B. of N. Am. p. 43. — Dall-et Bann. B. of Alaska, Transacr. Chie. Acad. Sc. 1869, p. 272. —. Hist. of. N. Am. B. III. p. 326. — Finsch Abhandl. Naturw. Ver. Bremen. 1873, p. 22. — Coues B. of the N. W. p. 369. — F. Bean, Proc. U. St. Nat. Mus. 1882, p. 162. 1 Mas ad. Säkgets, Ind. Chileoot Jan. 8. „April 30: In Gesellschaft des weissköpfigen Seeadlers am FE ingsiang in der Bai von Nachk’ betheiligt. Das Fleisch wird von den Indianern gegessen. Aus den Federn werden Schlingen für Ziesel gemacht. Auch werden Adlerfedern vielfach zur Aus- 264 Dr. G. Hartlaub: schmückung bei feierlichen Tänzen verwandt. Die Indianer halten diesen Seeadler für verschieden vom Weibchen. | Foem. Nachka. April 30. Tschäk Ind. ‚Ich traf noch am 8. April ein Weibchen auf dem Horste sitzend. Am 8. Mai nahm ein solches dicht vor meinem Canoe eine frisch geschossene Ente auf und trug sie nach seinem Horst. Ueberall an der Meeresküste und den Flussläufen sehr häufig. Am 18. Januar zählten wir am unteren Chilcatflusse einmal 13, ein anderes Mal 21 Stück in unserer nächsten Nähe. Hauptnahrung Fische, namentlich Lachse. Horst auf Pappeln oder Tannen, manch- mal sehr frei auf abgestorbenen Bäumen.“ +2. Circus cyaneus hudsonius Vieill. Baird B. of N. Am. p. 38. — Dall et Bannist. B. of. Alaska. p- 272. — C. eyaneus var. hudsonius, Hist. N. A. B. III. p. 214. — E. Coues B. of tke N. W. p. 327. — T. Bean Proe. U. St. Nat. Mus. 1882, p. 162. 1 Mas jun. 14. Mai. Portage Bay. Jnc. Krech. „Am Strande. Bei Tage nach kleinen Vögeln stossend. Das Fleisch riecht etwas nach Moschus. Hatte einen kleinen Vogel im Kropf.‘ 3. Astur atricapellus Wils. Baird B. of N. Am. p. 15. — Dall et Ban. B. of Alaska, p- 271. — Astur palumbarius var. atricapilus, Wils. Hist. of N. A. B. p. 237. — Finsch Abh. Ver. Naturg. Brem. 1873, p. 22. — E. Coues B. of the N. W. p. 338. 1 Mas ad. März 31. Chilcat. „Am Ufer des Flusses. Hatte eben im Weidengebüsch ein Schneehuhn erbeutet.“ 1 3 jun. Chilcoot. am Strande. 4. Tinnunculus sparverius (L.). Baird B. of N. A. p. 13. — Hist. of N. A. B. III. p. 169. — E. Coues Birds of the N. W. p. 349. — R. Brown. B. of Vanc. Isl. Ibis 1868, p. 418. 1 Mas ad. von Portage Bay. Zu Ende August mehrfach am Chilcatflusse beobachtet. „Der Sparrow-Hawk scheint zu den seltneren Vögeln des Alaska-Gebietes zu zählen. Weder Dall und Bannister noch Tar- leton H. Bean erwähnen seiner. Fehlt auch bei Finsch. STRIGIDAE. 5. Bubo virginianus (Gm.). Baird B. of N. A. p. 49. — Dall et Bann. B. of Alaska, | ee Ei r BE » " u N - ne Beitrag zur Ornithologie von Alaska. 265 p. 272. — B. virginianus var. pacificus, Cass. Hist. of N. A. - B. II. p. 65. — Finsch Abh. Nat. Ver. Brem. 1873, p. 22. — - E. Coues B. of the N. W. p. 300. 1 Mas ad. „Niedrige Uferwaldung am Chilcatflusse. Im hellen Sonnenschein auf einer Pappel. Soll vorzugsweise die Schneehasen verfolgen und wird häufig in den Schlingen, welche letzteren gestellt werden, ge- fangen. Ueberall verbreitet. Sein Geschrei wurde in hellen Mond- nächten den ganzen Winter hindurch bis in den Mai hinein gehört.“ +6. Surnia ulula hudsonia Coues. Baird B. of N. Am. p. 64. — Dall et Bann. B. of Alaska l. ce. p. 274. — 8. ulula var. hudsonia Coues: Hist. of N. Am. B. p. 75. — E. Coues B. of the N. W. p. 311. „Am 28. Mai ein alter Vogel am östlichen Schütlüchroä. Während eines dreitägigen Aufenthaltes an der genannten Locali- tät wurden 3 Individuen beobachtet. Nur hier gesehen.‘ ALCEDINIDAE. 4-7. Ceryle alcyon (L.). Baird B. of N. A. p. 29. — Dall et Bann. |. c. p. 275. — Hist. of N. A. B. II, p. 302 c. fig. — Brandt Icon. t. I, fig. 1. — Coues 1. c. p. 273. 1 Foem. Portage Bay. Apr. 15. „Auf Steinen und kahlen Baumästen am Meere. Stimmlaut schnarrend. Flug bogenförmig. Brütet um Chilcat. Gesehen in Departurebay, auf Vancouver Isl. und im Hafen von Sitka.‘ TROCHILIDAE. +8. Selasphorus rufus (Gm.). Baird B. of N. Am. p. 134. — Dall et Bann. B. of Alaska l. e. p. 275. — Hist. of N. A. Birds I, p. 459. — T. Bean Proc. U. St. Nat. Mus. 1882, p. 161. — Finsch Abhandl. Nat. Ver. Brem. 1863, p. 22. — R. Brown B. of Vancouv. Isl. Ibis 1868, p. 419. Zuerst gesehen am 20. Mai; verschwand Ende August. Brütet hier. Jenseits der Pässe nicht beobachtet. Inc. Takatkig. Es scheint in der That, dass dieser Colibri das Yukon-Gebiet nieht erreicht. Bischoff, v. Kittlitz, Tarleton Bean und Andere beobachteten denselben auf Sitka, wo er gemeiner Brutvogel zu sein scheint. Bei Coues („Birds of the North-West‘) geschieht dieses Colibri keine Erwähnung. Wir werden anzunehmen haben, dass derselbe den 62. Breitengrad nicht erheblich überschreitet. 266 Dr. 6. Hartlaub: CERTHIIDAE. 9. Certhia familiaris americana Bp. Baird B. of N. A. p. 272. — Hist. of N AlbrEpaba zz Finsch Abh. Naturw. Ver. Brem. 1873. p. 29. — Coues B. of the N. W. p. 26. — R. Brown B. of Vancouv. Isl. Ibis 1868, p- 421. 4 Individuen (1 2) von Portage Bay. Kittlitz erlangte ein Exemplar dieser Art von Sitka. Aber weder Dall u. Bannister noch T. Bean erwähnen derselben für Alaska. Die Localitätsangabe der Brüder Krause ist also nicht unwichtig. | Troglodytes wurde nicht im Chileat-Gebiet beobachtet, wohl aber zuerst bei Herrisburg am südlichen Ende des Lynn-Canals und dann noch weiter südlich auf Prince of Wales Island. Sept. 1882. Welche Art, bleibt leider unentschieden. SYLVIIDAE. 10. Regulus satrapa Licht. Baird. B. of N. Am. p. 227. — Dall et Bann. B. of Al. p. 277%. — Hist. of N! A. B. IL p.73 ec fig. — (Finsch’L’e p- 33. — E. Coues B. of the N. W. p. 16. Drei Individuen. ‚Am 2. Februar. bei Chilcoot im Nadelholz- wald in Gesellschaft von Baumläufern und Meisen streichend.“ Füsse gelbbraun. ‘Ueber Nest und Eier dieser Art vergleichen T. M. Brewer Bull. Nutt. Orn. Club IV. p. 96. PARIIDAE. —11. Parus atricapilus oecidentalis Baird. Baird B. of N. A. p. 391. — Dall et Bann. B. of Alaska, p. 280. — Hist. of N. A. B. I. p. 101. — Finsch Abh. Naturw. Ver. Brem. 1873, p. 34. — T. Bean Proc. Un. St. Nat. Mus. 1882, p. 146 No. 6. 2 Männchen von Chilcat. „Am 17. Februar auf niedrigem Gebüsch und Laubgehölz in der Nähe des Strandes. — Im Sommer _ und Winter vereinzelt, immer in der Nähe des Strandes auf niedrigem Gebüsch.« | Durch Bischoff von Sitka m Kodiac; durch Dall von Nu- lato; durch Bean von Port Chatham, Cooks-Inlet. 12. Parus rufescens Towns. Baird. B. of N. A. p. 394. — Dall u. Bann. B. of Alaska, p. 720. — Hist. B. N. Am. I. p. 104. — Finsch Abh. Naturw. Beitrag zur Ornithologie von Alaska. 267 . Ver. Brem. 1873, p. 35. — /P. sitchensis, Kittl. Reise I. p. 200. — Coues B. of the N. W. p. 22. — R. Brown B. of Vanc. Isl. Ibis 1868; p. 421. 6 Exemplare von Portage Bay (Dec. Jan. Febr.) — „Grössere Schaaren im Nadelholz und meist streichend mit Goldhähnchen und Baumläufern. Sehr zutraulich.“* MNIOTILTIDAE. 13. Dendroica Townsendt (Nutt.). Baird B. of N. A. p. 269. — Hist. of N. Am. B. I. p. 265. — Finsch Abh. Nat. Ver. Brem. 1873, p. 35. — „Sylvia melano- causta Licht.“ bei Brandt Icon. tab. I, fig. 5. @) — R. Brown B. Vancouv. Is. Ibis 1868, p. 420. Ein Mas ad. „Am 27. Mai im Nadelholzwalde des oberen Dejähthals.. Nur dieses eine Mal beobachtet. Füsse braun, Zehen - unterseits gelb.“ Weder Dall und Bannister noch Bean erwähnen diese Art für Alaska. Sie fehlt auch bei Coues (B. of the N. W.). In der Bremer und Stockholmer Sammlung Exemplare von Sitka. 14. Dendroica coronata (L.). Baird B. of N. Am. p. 272. — Dall et Bann. B. of Alaska, p- 278. — Hist. of N. A. B. I. p. 227. — Coues B. of the N. W. p- 51. 1 Foem. ad. von Portage Bay. „War am 5. Mai in Portage Bay nicht selten. Am 30. bemerkt am Schütlichroäh. Verschwand später und scheint nicht an der Küste zu nisten. Fliegt nach Art der Fliegenfänger in der Luft nach Insecten und sitzt gern an offenen Stellen.“ 15. Helminthophaga celata (Say.). Baird B. of N. Am. p. 257. — Hist. of N. Am. B. I. 202. — Coues B. of the N. W. p. 53. — Dall et Bann. B. of Alaska l. c. p. 278. — Finsch 1. e. p. 36. — R. Brown B. of Vane. Isl. Ibis 1868, p. 422. — Brandt Ic. Av. Rossiec. t. 1. fig. 6 - 1] Exemplar von Portage Bay: 22. Mai. „Auch später im Sommer am Chilcatfluss. In Gesang und Benehmen ähnlich einem Laubvogel. TYRANNIDAE. +16. Empidonaz pusillus (Swains.). Baird B. of N. Am. p. 293. — Dall et Bann. B. of Alaska, p- 278. — Hist. of N. Am, B. II. p. 566. — E. Trail var. pusillus, Coues B. of the N. W. p. 252. 268 Dr. @. Hartlaub: 1 Exemplar aus dem unteren Dyähthal: 24. Mai. „Auf Pappel- und Weidenbäumen. Nur dies eine Mal beob- achtet.“ MOTACILLIDAE. 17. Anthus ludovicianus Gm. Baird B. of N. Am. p. 232. — Dall et Bann. B. of Alaska, p. 277. — Hist. of N. A. B. L p..171 ce. fig. — Coues B. of the N. W. p. 40. — Finsch Abh. Nat. Ver. Brem. 1875, p. 37. — Bean Proc. Un. St. Nat. Mus. 1882, p. 147. 2 Exemplare von Portage Bay: 28. April. „Am 11. Mai am Strande noch häufig. Verschwinden im Sommer.“ OINCLIDAE. 18. Cinelus americanus Rich. Hrydrobata mezicana (Sw.) Baird B. of N. A. p. 229. — Dall et Bann. B. of Al. p. 277. — Cinclus mexicanus, Hist. of N. A. B. I. p. 56 e. fig. — Finsch Abh. Naturw. Ver. Brem.. 1373, p. 37. — Coues B. of the N. W. p. 10. — R. W. Shufeldt _- Nutt. Orn. Club. VII, p. 213 (Osteologie). 3 Individuen vom Chilkatflusse (1 2): Jan. 17, März 3. — Am 27. Dec. bei Portage Bay. „Munter und laut singend, oft mitten im Wasser. — Augen braun mit hellblaugrauem Ringe. Füsse fleischfarben. Im ganzen Gebiet verbreitet.“ TURDIDAE. +19, Turdus migratorius 1. Baird B. of N. A. p. 218. — Dall et Bann. B. of Alaska l. c. p. 275. — „T. migratorius var. migratorius L.“ Hist. of N. A. B. 1. p- 25. c. fig. — Finsch Abh. Nat. Ver. Brem. 1873, p. 38. — Coues B. of the N. W. p. 1. — Bean Proc. U. St. Nat. Mus. 1882, p- 145. 1 Mas ad. von Portage Bay: Mai 19. „War schon am 30. April im Gebiet beobachtet. Nicht in der Chilcat-Gegend. Zu Ende August wieder grössere Flüge.“ Von Alaska bis Guatemala. +20. Turdus naevius Gm. Baird N. A. B. p. 219. — Dall et Bann. B. of Alaska, p. 276. — Hist. of N. A. B. I. p. 29. e. fig. — Finsch 1. c. p. 38. — Coues B. of the N. W. p. 1. — „Hesperocichla naevia““ Bean Proe. U. St. Nat. Mus. 1882, p. 145. — L. Stejneger ibid. 1883, p. 465. Beitrag zur Ornithologie von Alaska. 269 1 schön ausgefärbtes Exemplar von Chileoot: April 27. „Lässt oft noch spät Abends einen langgedehnten, einsilbigen Ruf hören.“ +21. Turdus Pallasii nanuws Audub. Baird B. of N. Am. p. 213. — Dall et Bann. B. of Alaska 1. ce. p. 38. — Turdus Pallasil var. nanus Aud. Hist. of N. A. -B. I. p. 20. — Finsch Abh. Nat. Ver. Brem. 1873, p. 38. — _ Coues B. of the N. W. p.2 (T. Pallasi Cab. var. b.). „7. Una- laschkae Gm.“ Bean Proc. U. St. Nat. Mus. 1882, p. 145. Sehr instructiv schreibt über „Turdus Pallascei and its varieties,“ mit anderen Worten über den Pallasci Typus der Hylocichla-Gruppe H.W.Henshaw: Bull. Nutt. Orn. Club. IV, p. 134. „Am 19. Mai ein Stück bei Portage Bay. Bewegt sich im Gebüsch nach Art einer Nachtigall und fängt Insecten in der Luft.“ Es handelt sich wohl um diese Art bei Kittlitz Reise I, p. 209 (Sitka). — „Wahrscheinlich 4 Eier dieser Art in einem 1 M. über dem Erdboden im Gebüsch placirten Neste.“ SAXICOLIDAE. +22. Sialia aretica SW. Baird Birds of N. Am. p. 224. — Hist..of N. A. B. I], p. 67. — Coues B. of the N. W. p. 14. — Swains. u. Rich. F. B. Am. p- 209, pl. XXXIRX. 2 schöne Exemplare, beide von Dejäh: (1 4), April 20. u. 21. „Immer auf der Spitze von Büschen und Stauden; sehr be- weglich und neckend den Habichten folgend. Nur an dieser Stelle und nur an diesen beiden Tagen beobachtet. — Rachenhöhle hell orange.“ Zum ersten Male erscheint hier einer der reizendsten Vögel des hohen Nordens auf dem Gebiete von Alaska. Coues beobachtete die Art in den Gebirgsgegenden von Arizona. Cooper, Holden, Coues, Townsend, Ridgway, M’Call, Hayden u. s. w. schilderten ihre Lebensweise. AMPELIDAE. 23. Ampelis garrulus L. Baird B. of N. A. p. 517. — Dall et Bann. l.c. p. 240, — Coues B. of the N. W. p. 9. 270 Dr. 6. Hartlaub: 1 Stück am Chileatflusse. „Im Winter einige Mal beob- achtet.“ Ind. Kloquän. LANIIDAE,. 24. Lantus borealis Vieill, Baird B. of N. A. p. 324. — Dall et Bann. B. of At. 1. c. p- 480. — Collurio borealis, Hist. of N. Am. B. I. p. 415. — Finsch 1. ce. p. 39. — Coues B. of the N. W. p. 101. Ein Mas ad. von der Mündung: des Chilcatflusses, wo dieser Würger die Erlengebüsche am Strande frequentirte. Im Magen Reste eines kleinen Vogels (Jan. 4.). Sodann am 21. Dec. von Berner’s Bay am Lynn-Canal. — Nur diese beiden Male beobachtet. | CORVIDAE. 25. Corvus coraxz carnivorus Bart. ©. carnivorus Bartr. Baird B. of N. A. p. 560. — Dall et Bann. B. of Alaska l. c. p. 285. — Hist. of N. A. B. I. p. 234. c. fig. — Finsch 1. e. p. 40. — Cones B. of the N. W. p. 204. | 1 Foem. ad. Chilkatfluss, März 24. „Zur Winterszeit am Strande und an Flussufern in der Nähe der Dörfer. Sehr zudringlich. Der Horst steht an abgelegenen Berglehnen. Gilt den Tlingit als heiliger Vogel und ist der Mittel- punkt vieler Sagen. Auf ihn schiessen oder nach ihm werfen bringt schlechtes Wetter.“ 26. Corvus caurinus Baird. Baird B. of N. Am. :p. 569. — Dall and Bann. B. of Alaska, p- 41. — Hist. of N. A. B. DI. ’p. 248. — Finsch 1. e. p. 41. — Coues B. of the N. W. p. 206 (©. americanus Audub. var. b: caurinus. 1 Mas ad. April 4. Chilcoot. Tsetchli: Inc. „In Schaaren von 10—15 Stück am Meeresstrande, nach Miess- muschelu suchend, welche sie auffliegend aus grosser Höhe auf die Steine herabfallen lassen. Wurde später im Dyähthal gesehen, scheint aber nicht im Gebiet zu nisten. 27. Pica caudata hudsonica Bp. Baird B. of Am. p. 576. — Dall et Bann. B. of Al. p. 246. — P. caudata var. hudsonica, Hist. of N. Am. Bd. II. p. 266 c. fie. — Finsch 1. c. p. 39. — P. melanoleuca var. hudsonica, Coues B. of the N. W. p. 211. 3 Stück von Portage ch December 26. rn 1. — Ter- kehni: Inc. Tee Beitrag zur Ornithologie von Alaska. 271 „Im Winter häufig am Strande und in der Nähe der Häuser. Sucht am Strande nach Muscheln. Mageninhalt: verschiedene Saamen von Beeren. Eine in Gefangenschaft gehaltene Elster dieser Art wurde sehr zahm und dreist, namentlich gegenüber einer Katze. 283. Cyanura Stelleri (Gm.). Baird B. of N. A. p. 581. — Dall et Bann. B. of At. l. c. p. 286. — Hist. of N. A. B. II. p. 277. — Cyanocoras Stelleri bei Finsch 1. c. p. 40. — Cyanurus Stelleri var. macrolophus Allen. Coues B. of the N. W. p. 214. — Üyanocitta Stelleri (Cab.) Bean Proe. U. St. Nat. Mus. 1882. p. 161. — Brandt Icon. t. II. fie. 1. 5 Stück (1 3) von Portage Bay. Ihr; Februar und März. Kreschk’: Inc. | ICTERIDAE. 29. Scolecophagus ferrugineus (Gm.). Baird B. of N. A. p. 551. — Dall et Bann. B. of Alaska l. e. p. 285. — Hist. of N. Am. B. II. p. 203. c. fig. — Coues B. of us N. W.p. 198. 1 altes Männehen von Portage-Bay: Mai 10. Gunanäh: Ind. des Inneren. „Kleine Trupps zwischen Tangu am Meeresstrande, nach Sehneeken, Würmern und Krebsen suchend. Später nicht wieder beobachtet.“ FRINGILLIDAE. 30. Melospiza melodia rufina Brandt. Emperiza rufina Brandt Icon. Av. Ross. I, fig. 5. — M. rufina Dall et Bann. B. of Al. p. 285. — M. melodia var. rufina Ridw. Hist. of A. B. II. p. 29. — M. melodia g. rufina, Coues B. of the N. W. p. 139. — M. guttata et M. cinerea Finsch 1. c. p. 41 u. 43. — ? M. fusciata rufina Bean Proc. U. St. Nat. Mus. 1882, p. 152. 2 alte Vögel. 1 am Strande bei Chilcoot, Jan. 30. und 1 von den Felsen südöstlich davon. In der Färbung einander sehr ähnlich. Der wahrscheinlich weibliche Vogel von Chilcoot zeigt den Schnabel etwas schwächer und die Färbung der Oberseite etwas weniger lebhaft. Namentlich gilt dies von dem düsteren Rothbraun auf der Scheitelplatte. An der Gleichartigkeit der beiden Exemplare ist nicht zu zweifeln. In der schwierigen synonymischen Klarstellung dieser Art habe ich in erster Linie Elliot Coues zu Rathe gezogen. ‘Die kleine Ab- bildung bei Brandt ist sehr gut. 272 Dr. G. Hartlaub: 31. Passerella iliaca (Merr.). Baird B. of N. A. p. 488. — Dall et Bann. B. of Al. 1. ce. p. 285. — Hist. of N. A. B. II. p. 50 ce. fig. — Coues B. of the N. W. p. 160. 1 Mas ad. von Portage Bay: 1. Februar. Unverändert die östliche Form. Wichtig die Notizen über diese Art bei Dall und Bannister. „Hatte den Kropf voll enthülster Hemlocksamen.“ 32. Zonotrichia coronata (Pall.). Baird B. of N. Am. p. 461. — Dall et Bann. 1. ec. p. 284. — Hist. of Am. B. 1. p. 573. — Finsch 1. c. p. 45. — Coues B. of the N. W. p. 159. — T. Bean Proe. U. St. Nat. Mus. 1882, p. 152. 1 Mas ad. Portage Bay: Mai 9. | „Am Strande. Später nur oberhalb der Baumgrenze in der Krummholzregion. Nach seinem Ruf von den Indianern Schuh tu h& benannt. Am 6. Juni das Nest mit 4 Eiern auf der Hochtundra am Krotahini.“ 33. Zonotrichia leucophrys @ambelli Nutt. Baird B. of N. A. p. 460. pl. LXIX. fig. 1. — Hist. of N. A. B. I. p. 569. — Dall et Bann. ]. ce. p. 284. — Zon. leucophrys var. intermedia Ridgw. Coues B. of the N. W. p. 156. 1 Foem. ad. Portage-Bay, Mai 22. „Im Gebüsch am Strande. Nur dieses eine Mal beobachtet.“ 34. Spizella monticola (Gm.). Baird B. of N. Am. p. 472. — Dall et Bann. B. of Alaska, p- 285. — Hist. of Am. B. II. p.3 e. fig. —. Coues B. of the NW: n. 147. | Ein alter Vogel ohne Angabe des Geschlechts. „Am Strande zwischen Gebüsch: April 28.“ Von östlichen Exemplaren der Bremer Sammlung nicht ver- schieden. 35. lJunco oregonus (Towns.). Baird B. of N. A. p.'466. — Dall et Bann. ]. ce. p. 2834. — Hist. of N. A. B. I. p. 584. — Finsch 1. «. p. 53. — Coues B. of the N. W. 142. — Bean |. c. p. 132. 1 Mas ad. Chileoot: April 15. „Zum erzten Mal am 12. April in Portage Bay gesehen. Lassen als Ruf ein oft wiederholtes tschäk hören. Sitzen gern auf kahlen Zweigen in der Nähe der Dörfer, halten sich aber mitunter auch im Walde auf.“ Beitrag zur Ornithologie von Alaska. 273 36. Passerculus savanna alaudinus Bp. Baird B. of N. A. p. 442. — Dall et Bann. ]. e. p. 283. — Hist. of N. A. B. I. p. I. p. 537. — Finsch 1. c. p. 48 NB! — Passerculus savanna a. savanna, Coues B. of the N. W. p. 127. —? P. sandwichensis alaudinus Bp. bei Bean Proc. U. St. Nat. Mus. 0332,p. 151. 1 Mas ad von Portage Bay: Mai 5. „Scheint in der Umgegend zu brüten und zwar auf Wiesen- terrain.‘‘ Füsse fleischfarben. 37. Chrysomitris pinus (Wils.). Baird B. of N. A. p. 425. — Hist. of N. A. B. IL p. 480. — Finseh 1. c. p. 60. — Coues B. of the N. W. p. 115. Verschiedene Exemplare von Portage Bay: Mitte Febr. „In grossen Schaaren auf Hemlock und Erlen. Wenig scheu. Fortwährend wie Zeisige schreiend. Auch das Benehmen zeisig- artig. Im Kropfe enthülste Hemlocksamen. Im Sommer höher auf den Bergen. Ende August wieder grössere Flüge.“ 38. Aegiothus linarius (L.). Baird B. of N. Am. p. 428. — Dall et Bann. B. of Alaska l. c. p. 281. — Hist. of N. Am. B. I. p. 493. — Finsch 1. ce. ‚p. 56. — Coues B. of the N. W. p. 114. 1 Foem. ad. Chilcat. „Jan. 1. Schaaren auf Erlen. Am 25. März bei Portage Bay auf Hemlock, deren Saamen sie zu lieben scheinen. Im Sommer frequentiren sie den Hochwald.“ 89. Plectrophanes lapponicus (L.). Baird B. of N. Am. p. 433. — Dall et Bann. B. of Alaska, l. e p. 283. — Hist. of N. A. B. I. p. 515. — Finsch 1. ca p. 54. — Coues B. of the N. W. p. 120. — Centrophanes nivalıs, T. Bean Proc. U. St. Nat. Mus. 1882, p. 150. Beide Geschechter von Dejäh. Auch Portage Bay. „Am 21. April in grossen Schaaren auf dem grasigen Strand- -terrain bei Dejäh, oft mit Pl. nwalıs. Nach dem 26. Juli nicht mehr beobachtet. 40. Plectrophanes nivalis (L.). Baird B. of N. A. p. 432. — Dall et Bann. 1. c. p. 282. — Hist. of N. Am. B. I. p. 512. — Finsch 1. c. p. 54. — Coues B. of. the N. W. p. 118. — T. Bean 1. c. p. 149. Beide Geschlechter ausgefärbt. Bei Chilcat-inlet und Cilcoot am Strande. Auch bei Portage Bay. „Saamen verschiedener Art Cab. Journ. f£. Ornith. XXXI. Jahrg. No. 163. Juli 1883. 18 274 Dr. G. Hartlaub: und kleine Crustaceen im Kropfe. Am 12. April grosse Schaaren von Schneeammern am Strande unter Erlengebüsch, wo sie die herausgefallenen Saamen auf dem Schnee aufmachten. Hier waren sie zu vielen Hunderten, während im Winter nur kleine Flüge ge- sehen wurden. 41. Pinicola enucleator (L.). Baird B. of N. Am. p. 410. c. fig. (P. canadensis Br.). — Dall et Bann. B. of Alaska l. c. p. 218. — Hist. of N.A. B. I. p. 453. — Finsch 1. c. p. 54. — Coues B. of the N. W. p. 165. Beide Geschlechter schön ausgefärbte von Chileoot: März 21. „Kleine Trupps auf Hemlocktannen (Thuja merteniana). Bei Portage Bay auf Birken. Am 31. Januar in Nadelholzwaldung bei Chileoot. Singt angenehm, namentlich im April. 42. Lozia curvirostra americana Wils. Loxia americana Wils. Baird B. of N. Am, p. 426. — Dall et Bann. B. of Alaska, 1. c. p. 281. — Z. eurvirostra var. americana, Baird Hist. of N. Am. B. I. p. 484. — Finsch 1. c. p. 56. — Coues, B. of the N. W. p. 109. Beide Geschlechter schön ausgefärbt von Portage Bay: Febr. 4 und 7. Am 4. Febr. in Schaaren auf Hemlocktannen, Am 7. Febr. der Eierstock mit sehr vorgeschrittenen Eiern. Nicht scheu. Eifriger Sänger. Ende August bildeten sich grössere Flüge. 43. Lozia leucoptera Gm. Baird B. of N. Am. p. 427. — Dall et Bann. 1. c. p. 281. — Hist. of N. Am. B. I. p. 488. — Finsch 1. c. p. 55. — Coues, B. of the N. W. p. 110. Beide Geschlechter in schöner Ausfärbung von Chilcoot und Portage Bay. Januar und Februar. „Am 7. Februar war der Eierstock noch wenig entwickelt. Ein altes Männchen (Febr. 1) hatte den Kropf voll von enthülsten Hemlocksaamen.“ ALAUDIDAE. 44. Eremophila alpestris L. Baird B. of N. Am. p. 403. — Dall et Bann. B. of Alaski l. c. p. 218. Hist. of N. A. B. II. p. 141. — Coues B. of the N. W. pP. 3% 2 alte Männchen. Dejäh 21. April. — Portage Bay 24. Juli. „Kleine Schwärme auf grasigen Flächen am Strande. Diese Lerche verschwand später von der Küste und wurde am 28. Mai Beitrag zur Ornithologie von Alaska. 275 am Dejähpass, am 26. Juni am Krotahinipass gesehen. Der Gesang erinnert an den der Haubenlerche. Die Ohrbüschel sind ereetil.“ PICIDAE. 145. Piecus villosus Harrisii Audub. Baird B. of N. A. p. 87. — Dall et Bann. B. of Alaska, ]. c, p- 274. — Hist. of N. A. B. II. p. 507. — Finsch 1. c. p. 60. — Coues B. of the N. W. p. 279. Beide Geschlechter ausgefärbt von Chileoot: Januar, März. — Am unteren Takhin auf Nadelholz. Die Spechte wurden erst Ende August wieder in grösserer Menge im Walde bei Portage Bay beobachtet. +44. Picus pubescensL. Baird B. of N. A. p. 91. — Dall et Bann. ]. c. p. 274. — Hist. of N. A. B. II. p. 509. — Finsch 1. ec. p. 60. — Coues B. of the N. W. p. 232. 1 Mas ad. „Chilcatfluss, in den Eulengebüschen am Ufer: Januar 25.“ Das gesammelte Exemplar zeigt keine Unterschiede von öst- lichen des echten P. pubescens. +47. Sphyropicus ruber Gm. Baird B. of N. A. p. 164. — Sph. varius var. ruber, Baird Hist. of N. A. B. II. p. 545. — S$ph. varius c. ruber, Coues B. of the N. W. p. 286. — R. Brown B. of Vancouv. Isl. Ibis 1868, p. 419. 2 schön. ausgefärbte Männchen vom Chilkatfluss: April 12. „Im Pappelwalde. Später nicht wieder beobachtet. Zungenbein- hörner sehr kurz.“ -148. Picoides americanus Brehm. P. hirsutus, Baird B. of N. A. p. 98. — Dall et Bann. B. of Alaska 1. c. p. 274. — P. tridactylus var. americanus, Br. Hist. of N. A. B. II, p. 532. — Apternus hirsutus, Finsch 1. c. P- ll — P. amertcanus, Coues, 1. c. p. 284. Beide one mehrfach vertreten von Chilcoot und Portage-Bay. „Nadelholzwald. Hämmern trichterförmige Löcher in die Borke der Coniferen.“ Die sehr verwickelte Synonymie bei Baird und Coues I. c. TETRAONIDAE, 49. Tetrao obscurus fuliginosus Ridgw. Baird B. of N. A. p. 620. — Dall et Bann. B. of Alaska 18* 276 Dr. G. Hartlaub: p. 287. — Camace obscurus var. fuliginosus, Ridw. Hist. of N. A. B. III. p. 425. — Finsch 1. ec. p. 61. — Coues B. of the N!W. p. 395. — Subgen. Dendrogapus Elliot. Ein ausgefärbtes Männehen von Portage-Bay: Mai 8. „Das Männchen hat einen ausserordentlich entwickelten Kropf und liess :von Anfang April bis Ende Juli seinen Paarungsruf „Nukt‘‘ erschallen. Darnach sein indianischer Name. Auch das Weibehen wurde geschossen und zwar in der Nähe der Baumgrenze mit einem Jungen. Die Jungen rufen nach der Mutter mit einem klagenden, etwas an das Geschrei eines Bussards erinnernden Ton.“ Ganz die nordwestliche zuerst von Ridgway charakterisirte Rasse. Der von Brandt (Icon. t. III. fig. 2) abgebildete Vogel ist ein Weibchen. + 50. „Tetsiao und L. Baird B. of N. A. p. 622. — Dall et Bann. B. of A..e . p- 287. — Hist. of N. Am. B. III. p. 416. — Finsch I. e. p. 61. — Coues B. of the N. W. p. 394. Zwei alte Männchen von Portage Bay und Chileat. Ein aus- gefärbtes Weibchen von Portage Bay und 2 jüngere Vögel auf -ver- schiedenen Entwicklungsstufen (Juli 31), ebendaher. „Gern auf der Sitkafichte, deren Nadeln es frisst. Fliegt bei Annäherung des Jägers auf, um sich nicht weit davon wieder nieder zu lassen. Dieses Waldhuhn (Spruce Partridge) wurde auch am unteren Tlehini und in grösserer Menge am Schütlüchroä ge- trofften. Hier wurden in 3 Tagen 11 Männchen erlegt. Die Weibchen blieben unsichtbar und mochten wohl schon auf den Eiern sitzen. Am 26. Mai hatten die Indianer ein Weibchen erlegt, welches ein völlig legereifes Ei trug. — Weibchen mit eben fliggen Jungen am Takhin: Juli 19. — Im Juli frisst dieses Huhn allerlei junge Blätter und überwinterte Beeren. Ich hörte immer nur ein gackerndes Geschrei. — Der carunlulöse Fleck neben dem Auge ist beim alten Männchen schön hochroth, beim Weibchen orangegelb.“ Es ist schon bemerkenswerth, das die hier in Rede stehenden Exemplare sämmtlich nicht, wie zu vermuthen gewesen wäre, der nordwestlichen var. Franclini angehören. Dieselben unterscheiden sich nicht von echten nordöstlichen 7. canadensis. Sowohl Coues als Baird bezeichnen das Wohngebiet dieser letzteren als „east of the Rocky-Mountains.“ ı 51. Zagopus albus L. Baird B. of N. A. p. 6383. — Dall et Bann. B. of Alaska Beitrag zur Ornithologie von Alaska. 277 l. c. p. 287. — Hist. of N. Am. B. III p. 457 e. fig. — Finsch l. c. p. 62. — Bean Proc. U. St. Nat. Mus. 1882, p. 163. Ein prachtvolles Männchen von Chilcoot: Febr. 9. „Grössere und kleinere Schaaren, namentlich am Chileatfluss. Im Mai zog sich dieses Schneehuhn höher auf die Berge und wurde dann nur noch in der Krummholzregion, auf den mit manns- hohen Weiden und Zwergbirken bestandenen Hochtundren ange- troffen. Nest mit Gelege von 7 Eiern am 28. Juni am Danaäku und ein zweites mit 6 Eiern am oberen Tlehini: Julil1. Der Name bei den Indianern ist Chrezowä. Die nackte Stelle unter dem Auge ziegelroth.“ + 52. Lagopus leucurus Sw. Rich. Baird B. of N. Am. p. 657. — Swains. u. Richards. F. B. Am. II. p. 556, pl. 63. — Hist. of. N. Am. B. III. p. 464. — Coues B. of the N. W. p. 425 (NB.)). 1 schönes Exemplar ohne Angabe des Geschlechts von den Ufern des Katschadelch: 23. Juni. „Auf Felsenterrain. Immer höher als Zagopus albus, von dem es sich durch ein eigenthümliches schrilles Krähen sofort unter- scheidet. Wurde am 27. Mai am Dejähpass auf öden kahlen Felsen zwischen Schneeflecken angetroffen. Wenn Beide sitzen, erscheint das Männchen ganz weiss, die Henne dagegen schon völlig braun. Mann vergleiche darüber ‚Deutsche Geograph. Blätter V. p. 313.“ Ein Männchen, das ich erlegte, zeigte nur im Schwanz, am Grunde des Schnabels und im Nacken einige schwarze und braune Federn, während ein zweiter in seiner Gesellschaft befindlicher Vogel auf der ganzen Oberseite braun gefärbt war. Die Männchen führen Jetzt zur Paarungszeit erbitterte Kämpfe auf. Beim Abstiege wurde ich durch ein lautes Knarren, wie es die Schneehühner beim An- und Auffliegen hören lassen, auf zwei weisse Hühner, die sich in meiner Nähe niederliessen, aufmerksam gemacht. Als das eine durch einen Schuss verwundet, zuckend den Abhang herunterrollte, flog das andere herzu und hieb unbarmherzig auf den nun wehrlosen Gegner ein, mit dem es mehrere hundert Fuss tief bergabstürzte. Erst 10 Minuten später, als ich hinzukam, flog es davon, den Ver- wundeten in nahezu gerupftem Zustande zurücklassend.“ Wir beschreiben ein etwas jüngeres Männchenim Sommer- kleide wie folst: Scheitel, Halsseiten und Hinterhals auf schwärz- lichem Grunde schmal: weiss oder hellfahl gebändert; Rücken schwarz und hellfahlbräunlich gebändert mit unregelmässig auf- 278 Dr. G. Hartlaub: gesetzten grösseren schwarzen Partien; Bürzel und obere Schwanz- decken auf hellfahlbräunlichem Grunde dunkel fasciolirt; Skapularen wie der Rücken; Schwingen sämmtlich rein weiss, ebenso der Schwanz; kleine Flügeldecken rein weiss, die grossen mit unregel- - mässigen Stellen wie der Rücken; Kehle und Vorderhals auf weissem Grunde spärlicher schwarz gefleckt. Auf der weissen Brust stehen grosse schwarze Flecken, gebildet durch sehr breite schwarze End- binden der Federn; die übrige Unterseite mit den Schenkeln und Unterschwanzdecken rein weiss, an den Seiten des Abdomen ziehen sich schwärzliche Federn herab mit einigen breiten weissen Binden und Spuren hellfahler Bänderung; Schnabel dunkelgrauschwärzlich. . Flügel 184 Mm.; Schwanz 92 Mm.; Schnabel 14 Mm. ARDEIDAE. -/53. Ardea herodias L. Baird B. of N. A. p. 668. — Dall et Bann. B. of Alaska l. c. p. 288. — Finsch 1. c. p. 63. — Coues B. of the N. W. p.=51T. 1 etwas jüngeres Männchen von Portage Bay: Aug. 21. „Im Magen Ueberreste von kleinen Fischen. Indian. Chläch. Ein ähnlicher Vogel, den die Indianer Duchlik nennen, soll sich von Fröschen nähren.“ CHARADRIADAE,. -+54. Oharadrius fulvus virginicus Borkh. „Charadrius pluvialis L.“ Swains. Rich. F. B. A. II. p. 369. — Baird B. of N. Am. p. 690. (Ch. virginieus). — Coues B. of the N. W. p. 449. — Dall et Bann. B. of Alaska 1. c. p. 389. Portage Bay: Altes Männchen, Mai 13. Aus einer grösseren Schaar am Strande. „Wurde später, zu Ende Juni und Anfang Juli, auf der Hoch- tundra des Tlehini beobachtet.“ 4-55. Aegialites semipalmatus Bp. Baird B. of N. Am. p. 694. — Dall et Bann. B. of Alaska l, e. p. 290. — Coues B. of the N. W. p. 453. Ein jüngerer Vogel ohne Angabe des Geschlechts von Portage Bay: August 15. „Nur dieses Mal beobachtet.“ " SCOLOPACIDAE. 56. Gallinago Wilson‘ Temm. Baird B. of N. Am. p. 710. — Dall et Bann. B. of Alaska p- 291. — Coues B. of the N. W. p. 475. Beitrag zur Ornithologie von Alaska. 279 Zwei Männchen von Portage Bay: Mai 5. „Einzeln im ausgeworfenen Tang am Strande nach Nahrung suchend. Lässt beim Auffliegen einen quäkenden oder meckernden Ton hören.“ +57. Macrorhamphus griseus (Gm.). ‚Baird B. of N. Am. p. 712. — Dall et Bann. B. of Alaska p. 291. — Coues B. of the N. W. p. 476. Ein altes Männchen im Sommerkleide. „Lässt beim Auffliegen ein Pfeifen hören.“ -+58. Limosa hudsonica (Lath.). Baird B. of N. Am. p. 741. — Dall et Bann. B. of Alaska p-. 293. — Coues B. of N. W. p. 494. Ein altes Männchen von den Sandbänken des Chilcoot-Flusses: Mai 12. Ein Pärchen. Nur dieses eine Mal beobachtet. Das Vor- kommen dieser Art in Alaska stand keineswegs fest. Coues sagt von derselben: ‚not noted west of the Rocky Mountains.“ Dagegen ist bekanntlich, merkwürdig genug, die ostasiatische Z. uropygialis Gould. als im Yukon-Gebiet häufig vorkommend und daselbst brü- tend von Doll nachgewiesen worden. Vergl. Dall et Bann. B. of Alaska p. 293 und ebendas. p. 320 pl. XXXI. + 59. Totanus flavipes (Gm.).*) Baird B. of N. A. p. 752. — Dall et Bann. 1. ce. p. 292. — Finsch 1. e. p. 63. — Coues B. of the N. W. p. 49%. Beide Geschlechter im Winterkleide. „Sümpfe im Dejäh-Thal, zu 4 bis 5. Lässt ausser einem langgezogenem tüht, tüht: auch mitunter ein rasch auf einander folgendes tüh, tüh, tüh hören. — Kleine Schaaren am Ufer des Chileatflusses: Mai 12. — Auch in Portage Bay. Verschwand im Sommer. Beim Gehen am Strande häufig mit dem Halse nickend.“ -+ 60. Tringa ptilocnemis Coues. E. Coues App. Rep. Prybilof-Isl. 1873. — Tringa crassirostris, *) In den Noten der Reisenden geschieht eines Totanus Erwähnung, der bei Portage Bay vereinzelt vorkam und den wir in den Sammlungen nicht vorfinden. Die Bezeichnung: „die Zehen mit Bindehäuten, die der äusseren Zehen doppelt so gross als die der inneren und beinahe das ganze erste Glied einnehmend.‘ lässt kaum Zweifel übrig, dass es sich um T. semipalmatus Gm. (Symphemia Raf.) handelt. Das Vorkommen dieses Vogels in Alaska war bis jetzt nieht bekannt: Baird B. of N. A. p. 729 und Cones B. of the N, W. p. 494. 280 Dr. 6. Hartlaub: Dall Amer. Nat. VIIL p. 635. — Coues B. of the N. W. p. 491. — Arquatella ptilocnemis, Ridgw. Bullet. Nutt. Orn. Club 1880, p. 163. (NB|) 2 Weibchen von Portage Bay. Winterkleid: Jan. 27. Sodann ein Exemplar ohne Angabe des Geschlechtes von Chilcoot: Dec. 38. Füsse gelbbraun, Schnabel schwarz, an der Wurzel gelbsrün, Augen graublau. „Wurde erst Ende April in grösseren Schaaren gesehen. War im Sommer verschwunden.“ „Füsse gelbgrün, Schnabel schwarz, an der Wurzel gelbgrün, Augen schwarz.“ Von den drei uns vorliegenden altausgefärbten Exemplaren dieser in Europa noch wenig bekannten Art zeigen 2 sehr ähnliche Färbung: Scheitel, Hinterhals und Kopfseiten hell- grau, erstere undeutlich dunkler —, letztere weisslich untermischt; Stirnrand und kurze Augenbrauenbinde weisslich; Kehlmitte un-- getleckt weiss;. Rückenfedern dunkel braunschwärzlich mit breiter hellbläulichgrauer Randung; Bürzel und obere Schwanzdecken schwarz; kleine Flügeldeckfedern braun, heller fahl gerandet; grosse Flügeldeckfedern weiss, vor der Spitze breit schwarz; Armschwingen weiss, Skapularen schwarzbraun: Schäfte der Hand- schwingen weiss, Aussenfahnen schwärzlichbraun; Vorderhals und Kropfgegend zeigen hellgraue Fleckung auf weissem Grunde; Ober- brust und Brustseiten weissgrau gefleckt; Oberbauch und ab- domen weiss, ungefleckt; Brustseiten mit schwach erkennbaren Flecken; untere Schwanzdecken rein weiss; Steuerfedern hellgräulich mit weissen Schäften und Rändern. First 32 Mm.; Flüg. 132 Mm.; Lauf 24 Mm.; Mittelz. mit Kl. 30 Mm. Ein drittes Exemplar (Jan. 27) ist viel dunkler gefärbt: Scheitel, Hinterhals und Kopfseiten dunkelbräunlichgrau mit Spuren von Fleckung; die weissliche Augenbrauenbinde undeutlieh; die grauen Ränder der Rückenfedern viel schmaler und undeutlicher; Bürzel und obere Schwanzdecken tiefer und reiner schwarz; Kehle weiss- lich mit schwärzlichgrauer Strichelung; Brustseiten mit dicht ge- stellter schwärzlicher Tropfenfleckung; die Federn der Brust- und Kropfgegend dunkelgrau, schmal weisslich gesäumt. First 32 Mm.; Flüg.; Lauf 21 Mm.; Mittelz. mit Kl. 27 Mm. Ueber die differentiellen Beziehungen dieser Art zu-den nächst- verwandten Zr. maritima und Tr. Cowesi (Alaska) vergl Ridgw.l.c. -161. Tringa alpina americana (ass. Baird B. of N. A. p. 719. — Dall et Bann. B. of Alaska Beitrag zur Ornithologie von Alaska. 281 p. 291. — Coues B. of the N. W. p. 489. — Bean Proc. Un. Stat. Nat. Museum 1882, p. 165. 1 Männchen vom unteren Chilcatfluss. Grosse Schaaren. +62. Iringa Bairdii Coues. Actodromas Bairdii, Coues Proceed. etc. Philad. 1861, p. 194. — Dall et Bann. B. of Alaska 1. c. p. 292. — Coues B. of the N. W. p. 484 (NB!). Ein Weibchen von Dejähshänke: Mai 15. 5 „Füsse dunkelgrau, Schnabel schwarz, Iris bräunlich.“ „Eier wahrscheinlich von dieser Art am 11. Juni, die Jungen Beide auskommend.“ Am instructivsten behandelt Coues 1. ce. diese schwierige Art, namentlich auch hinsichtlich der Synonymie. Die Eier beschrieb zuerst nach mangelhaften Exemplaren Prof. A. Newton, erschöpfend sodann Elliot Coues nach einem vollen Gelege vom Anderson River. +63. Tringa Wilson Baird. Baird B. of N. Am. p. 721. — Tringa minutila, Vieill. Dall ‚et Bann. B. of Alaska 1. c. p. 292. — Finsch 1. e p. 65. — Coues B. of the N. W. p. 482. — Actodromas minutillus® Bean l. c. p. 164. 2 Männchen von Portage Bay: Mai 5. „Am 12. Mai am Strande von Chilcoot zu dreien. Später nicht wieder beobachtet.‘ ANATIDAE,. 4-64. Bernicla canadensis (L.). Baird B. of N. A. p. 764. — Dall et Bann. B. of. Alaska l. c. p. 295. — Coues B. of the N. W. p. 553. 1 alter Vogel von der Sandbarre am untern Chilcat: Mai 3. „Die andere ebenso gezeichnete aber um !/, kleinere Gans, die gebracht wurde, war ohne Zweifel Dernicla Hutchinsü Bp. — Die ersten Gänse kamen am 3. April. Am 23. Mai wurden Gänse- eier zum Verkauf angeboten. Ende August erfolgte der Abzug nach Süden.“ .65. Anas boschas L. Baird B. of N. Am. p. 744. — Dall et Bann. B. of Alaska l. ec. p. 296: — Coues B. ofthe N. W. p. 559. 1 schön ausgefärbtes Männchen am Chilcatfluss: Mai 16. „Während des Sommers in den Sümpfen des Chilcatflusses und überhaupt in den Flussthälern ziemlich .häufig.‘“ 282 Dr. G. Hartlaub: 166. Harelda glacialis (L.). Baird B. of N. Am. p. 200. — Dall et Bann. B. of Alkska l. c. p. 298. — Finsch 1. c. p. 67. — Coues B. of the N. W. P.9709: 1 altes Männchen von Portage-Bay: April 12. „Am 11. März schoss ich eine andere Eisente, die auf einem Steine am Strande schlief. Sie schlafen auch mitunter auf dem Wasser, so dass man ganz nahe an sie herankommen kann. Fliest sehr gut. Wenn man nach ihnen wirft oder auf sie schiesst, soll es schlechtes Wetter geben. Nach einer Sage der Indianer sind es die Geister der Kinder, die im Canoe herausfuhren, aber dann beim Spielen kenterten und ertranken, und nun im Angesicht des Dorfes rufen: Uän-äni „unser Platz“. -+67. Querguedula carolinensis (Gm.). Baird B. of N. Am. p. 777. — Dall et Bann. B. of Alaska l. ce. p. 297. — Coues B. of the N. W. p. 565. Ein schönes Männchen von Chilcoot (Süsswasser): März 4. „Ende Mai ein Pärchen im oberen Djähthal erlest. Am 28. Juni auf der Hochtundra am Krotahini beobachtet; Anfang Sept. am Chileatfluss. ” 7 68. Fuligula affinis Eyton. Fulix affınis, Baird B. of N. Am. p. 791. — Dall et Bann. B. of Alaska l. c. p. 268 — Coues B. of the N. W. p. 573. Ein nicht ganz ausgefärbtes Männchen von Portage Bay: Mai 23. Vereinzelt. Iris orange. Füsse und Schnabel grau. } 69. Olangula islandica (Gm.). Baird. B. of N. Am. p. 796. (Bucephala islandica) — Ül. Barrowäü Sw. Richards. F. B. A. II. p. 456, pl. 70. — Dall et Bann. 1. ec. p. 298. — Finsch !. c. p. 67. — Coues B. of the N. W. p- 577. Beide Geschlechter alt von Portage Bay: Jan.4, Febr. 21. — Jüngeres Männchen: Chilcoot: April 24. Die Verschiedenheit in der Schnabelfärbung der Geschlechter ist bekannt: Sw. Rich. F. B. A. p. 457. Die Iris, beim Männchen breit gelb, ist beim alten Weibchen breit gelblichweiss, von einem schmalen fleischfarbenen Ring umgeben. Die Füsse, rothgelb (orange) beim Männchen, zeigt das Weibchen gelb. Die Indianer wollen letzteres als Art unterschieden wissen. 70. Clangula albeola (L.). Baird. B. of N. A. p. 458. — Dall et Bann. B. of Alaska, Beitrag zur Ornithologie von Alaska. 283 l. e. p. 298. — Coues B. of the N. W. p. 577. — Bean. Proc. Un. Stat. Nat. Mus. 1882, p. 167. Beide Geschlechter mehrfach und auf verschiedenen Färbungs- stufen von Portage Bay: Dec. 28, Jan. 7, März 1. — Bitschin: Ind. +71. Clangula histrionica (L.). Histrionicus torquatus Bp. Baird B. of N. Am. p. 799. — Dall et Bann. B. of Alaska 1. c. p. 289. — Finsch 1. e. p. 67. — Coues B. of the N. W. p. 578. Ein schön ausgefärbtes Exemplar von Portage Bay: Jan. 7. „Sitzt gern auf Klippen im Meer. Fliest gut. Am 3. Juni ein Pärchen am oberen Dejähflus. Am 16. April von Chilcoot.“ +72. Oedemia perspicillata (L.). Baird B. of N. Am. p. 206. — Dall et Bann. B. of Alaska l. e. p. 300. — Coues B. of the N. W. p. 582. — Bean Proc. Un. St. Nat. Mus. 1882, p. 167. Beide Geschlechter alt von Portage Bay, wo die Art häufig: Dec. 28, März 3, April 4. — 1 Weibchen alt von Chilcoot. „Füsse roth, Schwimmhäute schwarz, Iris weiss.“ Entschieden nicht ©. Trowdridgei Bd. 4-73. Mergus merganser americanus ÜCass. Mergus americanus Cass. Baird B. of N. Am. p. 813. — Finsch 1. c. p. 71. — Dall et Bann. B. of Alaska ]. e. p. 301. — Coues B. of the N. W. p. 583. — Bean |. ce. p. 167. Ein altes Männchen von Chilcoot: April 26. Ueber die Verschiedenheit der amerikanischen Form von unserm europäischen M. merganser vergleiche namentlich Finsch Abhandl. -» Naturw. Verein Brem. 1873, p. 71. Coues ignorirt diese Abweichung vollständig. + 74, Mergus serrator L. Baird B. of N. Am. p. 814. — Dall u. Bann. B. of Alaska l.c. p. 72. — Finsch 1. c. p. 72. — Coues B. of the N. W. p. 584. Ein altes Weibchen von der Chileat-Sandbarre: Mai 8. „Am Chilcatfluss nicht selten. Augen hellroth, Schnabel braun, Füsse roth.“ COLYMBIDAE. +15. Colymbus glacvialis L. C. torquatus, Brünn: Baird B. of N. Am. p. 888. — Dall et Bann. B. of Alaska 1. e. p. 307. — Coues B. of the N. W. Br 234 Dr. @. Hartlaub: - 1 Männchen im Prachtkleide: Kleine Waldseen im Südosten des Schütlichroä: „suchte sich wiederholten Schüssen von beiden Seiten des Sees nur durch Untertauchen zu entziehen. Im Magen Ueberreste grosser Wasserkäfer. Derselbe Vogel wurde auf dem Chilcat- und Chilcootfjorde vom 12. Mai bis zu Anfang September beobachtet Sein Geschrei ist hell, beinahe wiehernd. Taucht gut und an- haltend; sehr scheu; einzeln oder paarweise.“ Khagit Ind. Ueber die ©. glacvialis nächstverwandte hellselbschnäbliche Form ©. Adamsi G. R. Gray vergl. (NB!) Finsch Abh. Nat. Ver. Brem. 1873, p. 73. Wir theilen die Ansicht von Elliot Coues, diesen Vogel als Rasse von C. glacialis aufzufassen, nicht. Ueber ©. Adamsi: Proc. Z. Soc. 1859, p. 167. — Dall et Bann. B. of Alaska 1. e. p. 308. — Coues B. of the N. W. p. 720. — Id. Proc. Acad. Philad. 1862, p. 227. — Elliot B. of N. Am, pl. 63. Ein prachtvolles altes Männchen von Colymbus Adamsi besitzt die Bremer Sammlung. Dasselbe stammt von Fort Simp- son am Zusammenflusse des Dease mit dem Mackenzie: Bern. R. Ross. . 476. Colymbus septentrionalis L. Baird B. of N. Am. p. 890. — Dall et Bann. B. of Alaska l. c. p. 307. — Finsch I. c.. p. 75. — Coues B. of the N. W. p. 724. Ein schönes Männchen von "Fortage Bay: Juli 26. „Grössere Schaaren.‘ PODICIPIDAE. "AT. Podiceps cornutus Lath. Baird B. of N. A. p. 895. — Dall et Bann. B, of Alaska l. c. p. 368. — Coues B. of the N. W. p. 731. Ein Männchen von Portage Bay: Mai 12. „Um die Mitte Mai mehrfach namentlich in der Dejäshänke bucht beobachtet. Bei Annäherung der Canoes fliegen sie niedrig über dem Wasser, dasselbe mit den Füssen berührend. Später nieht mehr beobachtet.“ LARIDAE. +78. Larus argentatus Brünn. Baird B. of N. Am. p. 844. — Dall et Bann. B. of Alaska l. c. p. 304. — Coues B. of the N. W. p. 623. Ein altes Männchen von Schütlichroä: Mai 30. „Nicht häufig. Ein orangerother carunculöser Ring ums | F 5 2 ! Beitrag zur Ornithologie von Aläska. 285 Auge. Iris graugelb. Füsse und Schwimmhäute hellroth. Schnabel bleichgelb. \ +79. Larus leucopterus Faber. Baird. B. of N. Am. p. 843. — Dall et Bann. B. of Alaska l. e. p. 304. — Coues B. of the. N. W. p. 622. Ein jüngerer Vogel ohne Angabe des Geschlechts. —80. Larus canus brachyrhynchus Coues. Larus brachyrhynchus, Rich. F. B. A. IL p. 421. — Dall et Bann. B. of Alaska 1. c. p. 305. — Coues B. of the N. W. p- 630. 1 alter Vogel ohne Angabe des Geschlechts. PELECANIDAE. +81. Phalacrocoraz violaceus (Gm.). Baird B. of N. A. p. 881. — Dall et Bann. B. of Alaska l. c. p. 302. — Finsch 1. c. p. 86. Ein schön ausgefärbtes altes Weibchen von Portage Bay: April 1. „Augen grünlich; Schnabel und Füsse schwarz; carunculöser Ring um die Augen und nackte carunculöse Stelle am Grunde des Schnabels roth. — Im Magen Garnelen, Fische und kleine Würmer. „Umfliegt in weiten Kreisen das Canoe, dem er eine Strecke folgt. Die Indianer haben eine Sage, nach welcher dieser Vogel früher eine Zunge hatte und sprechen konnte. Aber Yel, der Rabe, riss sie ihm aus, fürchtend, der schwatzhatte Freund möchte seine Unthaten ausplaudern. Seit der Zeit vermag er nur unverständlich zu lallen.“ ALCIDAE, + 82. Uria columba (Pall.). Baird Unit. Stat. Expe. Exped. Av. p. 347, pl. 38, fig 1. — Id. B. of N. Am. p. 912 Atl. t. 96. — Dall et Bann. B. of Alaska l. ec. p. 300. — Finseh 1. ce. p. 78. — Coues Monogr. Aleid. q. 72 e. fig. cap. — Bean Proc. U. St. Nat. Mus. 1872, p. 172. Ein sehr schön ausgefärbtes Weibchen von Portage Bay: April 19. „Rachenhöhle, Füsse und Schwimmhäute blutroth. Winter und Sommer an allen Küsten, meist einzeln. Shavön: Ind. +83. Brachyrhamphus marmoratus (Gm.). Baird B. of N. Am. p. 915. — Dall et Bann. B. of Alaska l. e. p. 309. — Brandt Bull. Acad. Petersb. 1869, p. 208. — Id. Icon. Av. Rossic. t. VII. fig. 2. — Coues Monogr. Aleid. p. 61. 286 - Dr. €. Hartlaub: (NB!) — Bean Proc. Un. St. Nat. Mus. 1832 p. 171. — Dria Townsendü, Audub. Orn. Biogr. octav. edit. pl. 475. 2 nicht völlig ausgefärbte Vögel von Dejähshänke: Mai 15. „Füsse hellgrau, Schwimmhäute dunkelgrau, Augen mattbraun, von einem geperlten blaugrauen Ringe umgeben. Ind.: Tschi. Taucht sehr plötzlich, wobei der Hinterleib senkrecht aus dem Wasser gehoben wird. Das ganze Jahr über an allen Küsten, ge- wöhnlich zu mehreren.“ Coues leugnet die Gleichartigkeit dieses Vogels mit Br. Wrangelii Brandt auf das entschiedenste. taeeo ; e Die Nahrung der Eisvögel. jr: fr Von K. Th. Liebe, Der Aufschwung, den die Fischzüchterei in neuerer Zeit ge- nommen hat, brachte uns in seinem Gefolge vielfache Debatten über die Schädlichkeit verschiedener bisher unbehelligt gebliebener Vögel. Bei diesen Debatten führten bisweilen Ornithologen von Fach, häufiger aber auch solche Leute das Wort, welche offenbar vom Leben der Vögel nichts verstanden. Der Streit ward heftiger, die Gemüther erregten sich und endlich ward der Wasserstaar, ein Vogel, der doch in den Alpen sein Leben vielfach im besten Wohlsein an kalten, völlig fischlosen Bächen verbringt, mittels bedeutender Schussgelder als arger Fischräuber für mehr als vogel- frei erklärt und zur Ausrottung verurtheil. Man hat dem armen Burschen, der in der Gefangenschaft wohl allenfalls gekochten Fisch als Ersatzfutter, lebende kleine Fische aber nur sehr ungern frisst und auch freilebend selten in die Lage kommt, einmal ein Fischehen zu erhaschen, auch wenn er hier eifrig darauf ausginge, mit jenem vernichtenden Verdammungsurtheil bitteres Unrecht gethan. — Doch — darüber hat sieh schon ein Altmeister unter uns ausgesprochen, und fühle ich daher nicht den Beruf, auch meinerseits die Frage zu behandeln. Mit besserem Recht, scheint es, hat man den Eisvogel als einen gefährlichen Fischdieb nicht blos der Verfolgung preisgegeben, sondern auch durch Aussetzung von Prämiengeldern zur voll- ständigen Austilgung verurtheilt. Die Frage interessirte mich um so mehr, als ich von früheren Jahren her noch eine Reihe sicherer Beobachtungen in meinen Notizbüchern führte, und ich beschloss Die Nahrung der Eisvögel. 287 u die Veröffentlichung in der Voraussetzung, dass dieselbe dem einen oder andern Fachgenossen nicht unwillkommen sein werde. Zur Ausführung gelangte der Entschluss aber nicht sofort, und zwar deshalb, weil mein verehrter Freund Herr Baron M. v. d. Borne mir Eisvogelkröpfe zur Untersuchung schickte und eine Reihe von Nachsendungen zusagte. Dadurch erst wurde ich in den Stand gesetzt, meine Untersuchungen zwar nicht erschöpfend abzuschliessen, ihnen aber doch eine gewisse Abrundung zu geben. Reichlich sammelte ich u. A. in der Zeit der Hundstage mehrere Jahre lang an der oberen Saale. Dort tritt das Ufer viel- fach felsig und steil bis unmittelbar an den Fluss heran. In - Masse liegen dann unterhalb der Wände mächtige Felsblöcke, die den Eisvögeln hoch willkommen sind. Sie nehmen deren Zacken als Warte, jagen von ihnen aus und zwar meist mit langsamerem, mehr rüttelnden schrägen Stoss, holen mit Vorliebe kleine Krebse aus dem Wasser, stauchen diese auf den Stein mittels stossender — nicht schlagender oder schleudernder — Bewegung des Schnabels in Stücke.*) Die Gewölle legen sie in Menge auf den Steinblöcken ab, und deren Untersuchung ergab mir damals folgende Notizen: „Krebsschalstücke in allen Gewöllen: in manchen allein, in den meisten mit Gräten, Schuppen und Insectenresten gemischt. Von - Insectenresten fanden sich am häufigsten die Reste von Wasser- jungfern und zwar in folgender Reihe: Agrion puella und andere verwandte, nicht näher zu bestimmende Arten, Aeshna cyanea, Libellula, wahrscheinlich depressa, Aeshna grandis. Ausserdem recht häufig Reste (Köpfe) von Perla. Dazu noch Panzertheile von Gammarus“ (ob fossarum oder Pulex wurde nicht notirt). Vereinzelt erkennbar noch: Puppen von Wasserjungfern und Ein- tagsfliegen.“ — Bezüglich dieser Aufzeichnung habe ich noch zu bemerken, dass sie in einem Punkte nicht ganz in Einklang steht mit der Bemerkung Ch. L. Brehm’s, man könne an der An- wesenheit von Libellenköpfen und -Flügeln in den Gewöllen er- - kennen, ob die Jungen ausgeschlüpft seien. Vater Brehm scheint demzufolge die Meinung gehabt zu haben, dass die Eisvögel nur die Jungen mit Libellen füttern. Möglich ist allerdings, dass auch später nach dem Ausfliegen die Jungen ihre Liebhaberei für Li- bellen noch. längere Zeit fortbehalten, vielleicht weil sie in der *) Diese Jagd habe ich schon früher in Brehms illustrirtem Thierleben IV, 297 ausführlicher geschildert. 288 K. Th. Liebe: Jagd auf Fische noch zu ungeübt sind, und habe ich derartige unbeholfene Jagd bei Jungen, die eben ausgeflogen waren, selbst beobachtet. Uebrigens aber darf man nicht ausser Acht lassen, dass die Futterauswahl, wie ich es gerade bei den Eisvögeln in besonders hohem Masse eonstatiren konnte, bei vielen Vögeln local verschieden ist. Auch darf ich nicht unerwähnt lassen, dass während der Herrichtung des Nestrohrs das Männchen dem Weibchen Libellen zuträgt, — ‚vielleicht infolge der Erregung des Ge- schlechtstriebs, die ja mit der Insectennahrung in Beziehung zu setzen ist. Verschiedentlich habe ich auch im Orlathal die Gewölle unter- sucht und sind von dort verzeichnet ans der Michaeliszeit: „Gewölle vorherrschend aus Gräten und Schuppen gebildet, aber wohl keins ganz ohne stärkere Beimengung oder wenigstens Spuren von In- sectenresten. Letztere sind meist unkenntlich. Bestimmt wurden Schwimmbeine und Köpfe von Wasserwanzen, Reste von Heu- pferdchen (Gomphocerus-Arten).“ Hier möchte ich die Vermuthung aussprechen, dass die Heupferdchen wohl Individuen gewesen sein mögen, welche ganz zufällig durch Fehblsprung in das Wasser gerathen waren und auf demselben abwärts getrieben wurden. Sonst sind diese Thiere mir in keinem Mageninhalt der königlichen Fischer wieder begegnet. — Eine andere Notiz aus der Hoch- sommerzeit betrifft Gewölle, welche auf Erlenstumpen lagen entlang der Gamse und des ‚„dürren Grabens‘‘, zweier fischarmer Seiten- bäche der Orla: ‚„Gewölle meist halb Fischreste, halb Reste anderer Thiere. Unter letzteren Panzertheile vom Flusskrebs und der Bachgarneele (Gammarus), viele kleine Wasserschnecken (Planorbis marginatus mit sehr wenig Physa fontinalis und ein Pisidium), Köpfe von Libellenlarven und Libellenpuppen. Flügel und Köpfe von Libellen, Grasstückchen.“ — Betreffs der Schnecken ist zu bemerken, dass nicht diese selbst, sondern Köcherfliegenlarven (Wassermotten, Phryganea) das Jagdobjeet der Eisvögel waren. Einige Arten dieser Thiere spinnen sich im Larvenzustand eine Röhre aus kleinen Schnecken zusammen, in welcher die wurm- förmige Larve verborgen lebt und welche sie als Gehäuse mit sich herum trägt. Dass diese Erklärung richtig ist, beweisen die ab- gebissenen Grasstückehen, die gleichfalls mit eingesponnen werden und sicher keine Nahrung für die Eisvögel sind. Einen Eisvogel, welcher wahrscheinlich von einem ländlichen Schützen angeschossen und unentdeckt verendet war, fand ich in Die Nahrung der Eisvögel. 239 der Pfingstzeit im Quirethal, einem Nebenthal der oberen weissen Elster. Derselbe führte im Kropf nur Kerbthiere, vorzugsweise Libellen, Larven von Eintagsfliegen und Asseln (Asellus aquaticus). Der Bach in diesem Thal ist allerdings sehr fischarm. Auch aus dem mittlern Elstergebiet, der weiteren Umgebung von Gera, kann ich über Gerwöllbefunde berichten: Ein Gewöll- _ platz, auf dem sich nur während einiger Wochen im Winter Eis- vögel am Elsterufer aufgehalten hatten, war lediglich mit Fisch- resten belegt. — Ein Weibchen war im Spätwinter bei grosser Kälte an dem Rubitzer Bach in einer durch Nachfall gekürzten Röhre gefangen worden und „hatte am Tage nach der Gefangennahme, wo es schon etwas matt war, in dem Käfig einen Gewöllballen ausge- worfen, der halb aus Gräten, halb aus Quarzsand bestand.“ — Der Rubitzer Bach läuft durch Buntsandsteingebiet. Der Sand im Kropf rührt aber zunächst von Köcherfliegenlarven her. Mehrere Arten dieser Thiere bauen ihre Röhre nur aus Sandkörnern auf, und scheinen die Eisvögel gerade diese Arten gern zu fressen, da ich sie verhältnissmässig oft fand. Im Mühlgrund am Raudabach unterhalb dera fand und unter- suchte ich ebenfalls eine ansehnliche Partie Gewölle, von denen die älteren aber schon vom Regen durch einander gewaschen waren. Manche bestanden lediglich aus Fischresten ; sehr viele aber führten neben diesen noch Inseetenreste, namentlich Flügel, Köpfe und Beine von Wasserflorfliesen (Svalis), von Libellen und deren Puppen und die so stark bewehrten rundlichen Köpfe von Fadenschwimm- käfern (Dyticus) und ausserdem noch Reste von Asseln und die weiss und schwarz gefleckten seitlichen Panzerschienen von einem Maikäfer. Letzterer war wohl auch in das Wasser gefallen und so nur zufällig verspeist worden. Dazwischen lag auch Sand. Ob der aber von Köcherfliegen herrührte, war nicht zu unterscheiden, da der Bach im Buntsandsteingebiet läuft und die Gewölle auf grossen Sandsteinplatten am Ufer lagen. Unwahrscheinlich ist es aber nicht, denn von dort schickte man mir einen frisch seschossenen - Eisvogel für die Sammlung, welcher im Kropf nichts weiter als ein unversehrtes aus Sand Se Gehäuse einer Köcher- fliegenlarve enthielt. Die Untersuchung der Gewölle im Nistkessel will ich hier übergehen, weil sie schon öfter richtig beschrieber worden sind und Cab. Journ. f. Ornith. XXXT. Jahrg. No. 163. Juli 1883. 19 290 K. Th. Liebe: weil die Möglichkeit doch nicht ganz ausgeschlossen ist, dass Ein- zelnes auch anders als auf dem Wege des Gewöllauskröpfens in das Nestpolster gelangt sein könnte. — Ebenso muss ich leider . auch auf einen eingehenden Bericht über Fütterungsversuche mit gefangenen Eisvögeln verzichten, weil ich zu jener Zeit, wo ich dergleichen machte, nicht entfernt ahnen konnte, dass die Frage welche Speise diese Vögel vorziehen, einst so brennend wichtig werden würde. Ich versuchte eben, diese Vögel an Ersatzfutter zu gewöhnen und gewöhnte sie an Fleischstreifen grosser Fische, da die kleinen zu theuer und zu schwer zu be- kommen waren; ferner an Streifehen rohes Fleisch und an Mehl- würmer, kann mich aber nicht erinnern, dass sie die Mehlwürmer weniger gern aus dem Wasser gefischt hätten wie kleine Fischehen oder Fischlaich. Besonders genau dagegen konnte ich bei der Untersuchung einer sehr grossen Anzahl (zusammen gegen 100) von Eisvogel- kröpfen verfahren, welche mir Herr v. d. Borne in den letzten zwei Jahren von seinem Gute Berneuchen bei Wusterwitz in der Neumark schickte, und welche fast alle nicht während der Brüte- zeit gesammelt waren. Dort hat er die grossen, vollkommen rationell betriebenen Fischzüchtereien, die einen mehr als europäischen Ruf erlangt haben, und gerade dort scheinen sich, Gott weiss durch welche Umstände bewogen, die Eisvögel auf ihren kurzen Wan- derungen mehr als sonst wo in unserm Vaterland zu concentriren. Dort sind an einem künstlichen Forellenbrutbach auf einem Gebiet von nur einem halben Hektar Fläche in 10 auf einander folgenden . Jahren 533 gefangen worden, und zwar ohne dass man dort eine Aknahme hätte spüren können, — ein Zeichen, dass gerade dort aus irgend welchen Ursachen immer starker Zu- resp. Nachzug stattfinden muss. Von diesen Kröpfen war eine gute Anzahl leer. Herr v.d. Borne vermuthet, dass die Thiere unmittelbar beim Fang (sie fangen sich meist mit den Ständern) das Gewölle auswerfen, wie dies z. B. Möven, Geier und andere Vögel thun. Diese Erklärung hat viel für sich; immerhin aber ist ebenso wahrscheinlich, dass die Eis- vögel, wie eben andere Vögel auch, die Kröpfe nicht immer gefüllt haben. Es hat sich nun ergeben, dass von den untersuchten Kröpfen enthielten nach Procent berechnet: Die Nahrung der Eisvögel. ag Gar nichts 18,2 Wenig, nur Fisch 10,4 | Wenig, nur Kerbthiere 29) Halbvoll, nur Fisch 7,8 | Halbvoll, nur Kerbtbiere 2,2 Ganz voll, nur Fisch 18,2 | Ganz voll, nur Kerbthiere 5,2 Einen unverdauten Fisch 2,6, Halbvoll, a 2.8 Halbvoll, Fisch und 04 . mit wenig Fisch ; wenig Kerbthiere ’- | Voll, Kerbthiere 93 ' Voll, Fisch mit | N mit wenig Fisch | ? wenig Kerbthieren ’ | Voll, Köcherfliegen 96 2 | mit wenig Fisch 63,5 18,0 In 73 Procent überwogen also im Durchschnitt die Fischreste, in 22 die Reste von Kerbthieren. — Die Insectenreste aus diesen neumärkischen Eisvogelkröpfen waren theilweise schon recht undeutlich, theilweise aber auch noch sehr gut erhalten und leicht zu bestimmen. Die Mehrzahl ‘rührte von der grossen Notonecta glauca (Rückenschwimmer, grosse Wasserwanze) her. Daneben waren noch sicher erkennbar Reste einer Köcherfliegenlarve, welche ihre Röhre aus Quarzsand aufbaut, — ferner die breiten Köpfe von Perla-Arten (Uferfliegen) und die rundlichen von Dyticidenlarven (Fadenschwimmkäfer). Soweit meine Notizen. — Aus ihnen geht hervor, dass: die Eisvögel allerdings sich in der Hauptsache von Fischen nähren, dass sie aber auch viele Insecten verzehren, und zwar gerade solche, die ihr ganzes Leben lang, oder doch wenigstens im Larvenzustand arge Räuber sind und den jungen Fischen sowohl wie besonders auch dem Fischlaich nachstellen, Beitrag zur Ornis der Philippinen. Von Oberstabsarzt Dr. Kutter. Im Anschlusse an das im Jahrg. 1882 des J. f. O., S. 163 ff., abgedruckte Referat über eine kleine Vogelsammlung von Luzon, gebe ich hier den a. a. O. in Aussicht gestellten Bericht über die ornithologischen Ergebnisse eines neuerlichen Besuches der Phi- lippinen durch die Herren O, Koch und Dr. A. Schadenberg, bezw. eines mehrmonatlichen Aufenthalts derselben auf Mindanao, dem zweitgrössten Eilande der genannten Inselgruppe. — Nach einer glücklichen Ueberfahrt von Europa, im Herbst 1881 19" 292 Dr. Kutter: auf Luzon angekommen, verbrachten die Reisenden zunächst einige Wochen im Westen dieser Insel mit Forschungen unter den ethno- logisch so hoch interessanten Negritos, — den offenbar mit keiner der anderwärts gefundenen schwarzen Urbevölkerungen in näheren verwandtschaftlichen Beziehungen stehenden brachycephalen Autoch- thonen des Philippinen-Archipels. Die Fortsetzung der Reise er- folgte sodann, von Manila aus, über Panay, Guimaras und die Sulu-Insel Jolo, nach dem eigentlichen Ziele, dem Südosten von Mindanao, wo man in der spanischen Niederlassung Davao im December landete. In dem südwestlich von dort, am Fusse des Vulcan Apo, gelegenen Bagobo-Dorfe Sibulan wurde bis April 1882 ein Standquartier bezogen und daselbst auch, mit wenigen Ausnahmen, die besonders vermerkt werden sollen, das gesammte nachstehend behandelte ornithologische Material gesammelt. Für die Präparation der Vögel ergaben sich dabei besondere Schwierig- keiten durch den dauernd sehr hohen Feuchtigkeitsgehalt der Luft. Die Bälge mussten zunächst am Feuer und sodann, trotz der Auf- bewahrung in gut schliessenden Blechkisten, zweimal wöchentlich an der Sonne getrocknet werden. Bekanntlich ist Mindanao schon öfters von reisenden Forschern und zuerst, vor mehr als hundert Jahren, von Sonnerat besucht worden. Dieser sammelte eine Anzahl Vögel in der Umgegend der spanischen Niederlassung Zamboanga, an der Südwestecke der Insel. Unter den späteren wissenschaftlichen Besuchern derselben sind besonders Steere und die Naturforscher der Challenger- Expedition zu erwähnen. Bei Weitem am meisten aber hat, gegen Ende des vorigen Jahrzehnts, zur Erweiterung unserer Kenntniss der Ornis Mindanao’s Everett beigetragen, welcher seine Forschungen auch auf einzelne Theile des Küstengebietes im Norden (Butuan, | Surigao) und im Nordwesten (Placer) ausdehnte. Seine ungemein reichhaltige ornithologische Ausbeute hat, wie bekannt, in Lord Tweeddale den würdigsten Bearbeiter gefunden, welcher dadurch. die Wissenschaft mit einer beträchtlichen Anzahl neuer Arten zu bereichern vermochte. Selbst in dem Balgmaterial, welches Everett aus der faunistisch relativ am besten durchforschten Umgegend von Zamboanga ein- sandte, fanden sich, unter in Summa 98 Arten, deren 65, welche bis dahin noch nicht als Bewohner Mindanao’s bekannt waren; und unter diesen erwiesen sich 11 als neu für das Gesammtgebiet der Philippinen und 6 als novae species. x Beitrag zur Ornis der Philippinen. 293 Solehen Resultaten gegenüber sind freilich die Ergebnisse der sammlerischen Thätigkeit unserer Reisenden als bescheidene zu bezeichnen. Es dürfte dies zum Theil darauf zurückzuführen sein, dass wohl die ornithologischen Interessen gegenüber anderweitigen und persönlich gewichtiseren wissenschaftlichen Bestrebungen zurückstehen mussten. — Immerhin gehören die nachweislich auf Mindanao erlegten Vögel gerade einem halben Hundert Arten und, einschliesslich eines bei der Durchreise auf Guimaras erbeuteten Vogels, in Summa 51 Species an. Davon sind 2 bisher nur im Norden von Mindanao gefunden (Hypsipetes philippensis, Cinnyris sperata), 7 neu für die ganze Insel (Collocalia Linchi, Lanius nasutus, Hypothymis superciliaris, Zeocephus rufus, Dendrophila oenochlamys, Oxycerca Everetti, Excalfactoria chinensis), 1 neu für Guimaras (Yungipicus maculatus) und 1 n. sp. (@raucalus Kochit). Mehreren der erbeuteten Vögel lagen auch Nester und Eier derselben bei, welehe zum Theil von den eingeborenen Bagobo’s ‚gebracht wurden, deren Angaben über ihre Zugehörigkeit zu den betreffenden Arten, nach meinen controlirenden Untersuchungen, sich meist als zuverlässig und zutreffend erwiesen. Zu einem anderen Theile des oologischen Materials fehlen dagegen die be- züglichen Erzeuger, und nur einige wenige dieser Eier sind daher mit der erforderlichen Sicherheit artlichh, oder — da einzelne der- selben mir unbekannten Typen angehören — auch nur generisch zu identifieiren. Soweit Notizen der Sammler vorliegen, die, mit wenigen Aus- nahmen, neben den Nativnamen der Vögel, auch die Maasse und \ die Färbung gewisser Theile etc. betreffen, sind dieselben in der Dee Uebersicht unmittelbar hinter dem Speciesnamen in | ] vermerkt. In den Angaben über plastische Verhältnisse bedeutet daselbst L.: Totallänge, U.: Umfang über die Brust bei dem frischgeschossenen Vogel, A.: Abstand der Schwanzspitze von den Spitzen der Flügel in natürlicher Ruhelage derselben. Nomencelatur und systematische Anordnung schliessen sich, zur leichteren Orien- tirung, der Liste der Philippinenvögel an, welehe Mr. Wardlaw- Ramsay seiner Ausgabe der Werke Tweeddale’s beige- fügt hat. 1. Cacatua haematuropygia (L. S. Müll.). [Bagobo-Name: „Buke“ — Sibulan, L. 31,5; U. 20,5; A. 3,0 Cm, 294 Dr. Kutter: Iris hellbraun, Schnabel grau. In Schwärmen von 30 bis 40 Stück.] 2 Exemplare, ohne Geschlechtsangabe. Von Luzonvögeln nicht zu unterscheiden. 2. Tanygnathus lucionenses (Lin.). [,Karrangak“ — Sibulan, 3, L. 30,0; U. 19,5; A. 6,0 Cm. Iris mit äusserer weisser und innerer gelber Zone.] 1 Exemplar. Oberseite grün, nur am Hinterkopfe türkisblaue Federspitzen. 3..Loriculus Hartlaubi (Finsch), Z. apicalis Souanee. [„Kalusissi‘“ — L. 13,0—14,0; U. 10,5; A. 1,0 Cm. Iris braun, Füsse orangegelb. In grossen Schwärmen; ausser Hühnern der einzige Vogel, welcher von den Bagobos gezähmt gehalten wird.] 4 Exemplare. Schnabel roth; Scheitel und Hinterkopf, sowie Oberschwanzdecken, welche nahezu die Schwanzspitze erreichen, scharlachfarben. Nacken goldig-orange überlaufen, Rücken grün. Bei 3 Stücken (43) Unterseite grün, ein etwas mehr oder minder ausgedehnter Kehlfleck tief orange; bei dem 4. (9) obere Kehle, Kinn, Wangen, Zügel und ein schmaler Supereiliarstreif schmutzig grünlich blau, untere Kehle gelbgrün. Die Nativnamen aller den Archipel bewohnenden nahen Ver- wandten dieses zierlichen Papageichens scheinen von Alters her im ganzen Gebiet dieselben zu sein, denn schon in den Aufzeich- nungen des Jesuitenpaters Camel, welcher zu Anfang des vorigen Jahrhunderts auf Luzon lebte, wird der dortige Vertreter der Sippe, L. philippensis (L. S. Müll.), unter den Namen „gulasisi, colasisi vel cusi“ aufgeführt. (v. Martens, J. f. O. 1866, 8. 21.) 4, Hierax erythrogenys Vig., Falco sericeus Kittl. [,Kalipudu“ — Sibulan, a) 17. Januar; L. 17,0; U. 11,5; A.02,5.1Cm.ı tb) &, 123: Januar; IL. :16,0;.0.: 11,55 7. 12:01 0mllainis bei beiden braun.] Zwei alte Vögel in schwarzweissem Kleide. 5. Accipiter Stephensoni Gurney. [„Kapi“ — Sibulan, L. 34,0; U. 22,0; A. 8,5 Cm. Iris und Füsse gelb.] 1 Exemplar. Kopf und Nacken schieferfarben, mit dunkleren Schäften; übrige Oberseite rauchbraun, Steuerfedern mit 5 dunkel- braunen Querbändern. Kinn und Kehle weisslich, mit einer. feinen schwarzen Mittellinie und zwei ebensolchen seitlichen Bartlinien. Beitrag zur Ornis der Philippinen. 295 Kopfseiten aschgrau, Oberbrust hell röthlichbraun; Unterbrust und Bauch weiss, hell röthlichbraun quer gebändert; Schenkel- federn weiss, mit schmalen dunkelbraunen Bändern. Unterschwanz- decken rein weiss. Schwingen oben braun, unten weisslich oder grau, mit dunkelbraunen Bändern. Länge des Flügels 18,7; des Schwanzes 15,5; Tarsus 4,7 Cm. Im Ganzen scheint der Vogel einem von Tweeddale, P. Z. S. 1878, p. 938, sub b, beschriebenen Exemplar (2) zu ähneln, dessen daselbst auch gegebene Abbildung mir jedoch zur Vergleichung nicht vorliegt. 6. Spilornis holospilus (Vig.). | [„Kuligi“ — Sibulan, 3, L. 51,5; UT. 31,0; A. 6,0 Cm. Un- befiederte Stelle um die Augen citronengelb.] Ein alter Vogel. 7. Butastur indicus (Gm.). [„Kapi“ — Sibulan, L. 41,0; U. 29,0; A. 2,0 Cm. Iris und Füsse gelb.] 1 Exemplar, ad. Ein am 23. März unbebrütet gefundenes „Kapi-Ei“, welches nach seinen Grössenverhältnissen ohne ällen Zweifel dieser Art und nicht der sub No. 5 mit gleichem Nativnamen aufgeführten angehört, ist fast gleichhälftig gedrungen, von hell grünlichgrauer Farbe, mit schwach angedeuteten trüben Wolken und einigen wenigen etwas deutlicheren, bräunlichen Schalenflecken gezeichnet, glanzlos und von feinem, gleichmässigen Korn. In seinem Gesammt- typus ähnelt es- sehr den (meist etwas grösseren) Eiern von Poliornis teesa Gray. Dimensionen: 43 + 36 Mm., Gewicht: 271 Ce. 8. Thriponax javensis (Horsf.). [„Gial“ — Sibulan, a) 9, L. 42,5; U. 22,0; A. 9,0 Cm. b) 9, L. 41,0; U. 22,0; A. 10,5 Cm. Iris bei beiden gelb.] 3 Weibchen, 1 Männchen. Das Roth am Kopfe leuchtend scharlachfarben ; bei den Weibchen, wo es sich auf den Hinterhaupts- schopf beschränkt, nicht merklich matter als bei dem Männchen. Das Weiss an den Innenfahnen der Schwingen von etwas ver- schiedener, aber immerhin nur beschränkter Verbreitung. Bei dem & zeigen sich die weissen Spitzenflecke einiger Primärschwingen sehr deutlich ausgeprägt und erstrecken sich zum Theil über beide Fahnen; bei einem 2 sind sie gelblich und kleiner, bei den übrigen fehlen sie. ganz oder sind doch nur in schwachen Spuren ange- 296 Dr. Kutter: deutet. Bei einem ? erscheinen die Schwingen und Flügeldecken, ‚soweit sie bei zusammengelegtem Flügel frei liegen, durch Aus- bleichen lohfarbig; dazwischen finden sich einzelne neue tief schwarzbraune Federn. Geringere Maasse als an Exemplaren von Malacca und Java, wie sie Walden bei mehreren Luzon-Vögeln fand (Tr. Z. 8. IX, p. 146), kann ich im Ganzen bei den vorliegenden Stücken nicht constatiren, — .wie sich aus nachstehenden Dimensionen derselben ergiebt: Long. alae. caudae. ID. Zee DA EELO een ROe 3) Qi. Bulsildeh) ee Do a RL Reel .. 9, Chrysocolaptes lucidus (Scop.), Picus aurantius Bodd. [„Karririt“ — Sibulan, a) 2, December, L. 27,0; U. 17,5; A. 5,0 Cm. b) 3, L. 26,0; U. 17,5; A. 5,0 Cm. c) 2, Februar, L. 26,0; U. 16,0; A. 4,5 Cm. Bei allen Iris carmoisinroth, Füsse hellgrau. Häufig im Sammelgebiet.] 6 Männchen, 2 Weibchen. — Der Umstand, dass dieser schöne und den Philippinen eigenthümliche Goldspecht, obwohl bereits seit über 100 Jahren bekannt, bisher nur in wenige Sammlungen gelangt zu sein scheint, dürfte es rechtfertigen, auf die vorliegende Reihe etwas näher einzugehen. Leider sehe ich mich dabei ausser Stande, Malherbes Beschreibung von Sonnerat’s typischem Vogel vergleichend zu berücksichtigen, da mir dieselbe nicht zugänglich geworden ist. R Bei den Männchen sind Scheitel und Haube glänzend dunkel carmoisinroth, Rücken und Bürzel carminfarben; an letzteren Körpertheilen die einzelnen Federn an der Basis schwärzlich und vor der rothen Spitze mit einem Paar verborgener gelblicher Flecke gezeichnet. Oberschwanzdecken olivenfarben, mehr oder minder verloschen gelblich gefleckt. Schulter und Flügeldecken, sowie die Oberseite des zusammengelesten Flügels schön goldig olivenfarben, carminroth überlaufen. Wangen und ein schmaler Superciliarstreifen ockerfarben und dunkelbraun gescheckt; Ohr- decken rostgelblich. Kinn und Kehle ockergelb, mit zwei schmalen, schwarzen Bartlinien eingefasst; in der Mitte eine eben solche Kinnlinie. Die Federn des Schuppenhalsbandes und der Oberbrust ockerfarben, dunkelbraun oder schwärzlich scharf umrandet. Uebrige —— Beitrag zur Ornis der Philippinen. 297 Unterseite, sowie Unterflügeldecken gelb und schwarz gescheckt. An den braunen, schwarzbraun geschäfteten Steuerfedern treten die charakteristischen, „verborgenen“ gelblichen Flecke nach Intensität und Zahl etwas verschieden auf. Die beiden mittelsten Paare tragen deren meist zwei auf beiden Fahnen; die übrigen sind gewöhnlich nur an der Innenfahne mit zwei deutlichen Flecken gezeichnet, doch finden sich Spuren davon auch zuweilen an den Aussenfahnen. Die Fleckenzeichnung der mittleren Paare ist meist keineswegs in Wirklichkeit „verborgen“, sondern tritt deutlich unterhalb der Schwanzdecken hervor. Bei.den Weibchen ist das Roth des Rückens mehr auf den unteren Theil desselben beschränkt und etwas matter. Federn des ganzen Scheitels und der Haube heller oder dunkler oliven- braun, mit Rändern und Spitzen von derselben glänzend goldbraunen Farbe wie die Flügel. — Im Ganzen stimmen Färbung und Zeich- nung der vorliegenden Individuen genau mit der von Sharpe für CO. maculiceps gegebenen Diagnose (Tr. L. S. 1876, p. 314) überein. Der von Steere auf der Insel Basilan erhaltene Vogel dürfte daher nicht sowohl, wie Tweeddale vermuthet (P. Z. S. 1877, p. 540), ein & im Jugendkleide, sondern vielmehr ein 2 von C. lueidus repräsentiren. Die Dimensionen beider Geschlechter sind im Wesentlichen übereinstimmend; ich finde folgende Maasse: Long. alae: 13,4 bis 14,3; caud. 8,8 bis 9,3; culm. 3,7 bis 4,0; tars. 2,5 Cm. 10. Yungepicus maculatus Scop., Baeopipo valıdı- rostris Cab. [Guimaras, December, L. 14,0; U. 10,0; A. 2,0 Cm. Iris schwarz (?).] Der leider sehr schlecht präparirte Vogel (3) ist gleichwohl nicht ohne wissenschaftliches Interesse. Lord Tweeddale, der ausgezeichnete Kenner der philippinischen Ornis, hatte früher ange- nommen, dass auf dem gesammten Inselgebiete nur eine Species von Yungipicus vorkomme. In der Folge sah er sich genöthigt, nach dem ihm zugänglichen Material, die Luzon-Vögel von den aus Mindanao (und Basilan) stammenden specifisch zu sondern. Er giebt (P. Z. S. 1878, p. 945) die unterscheidenden Charaktere beider Formen und identifieirt die Mindanao-Species mit Picus validirostris Blyth, die Luzon-Species provisorisch mit P. maculatus Scop., indem er es, bis zu wiederholter Untersuchung typischer Exemplare der letzteren Art (Sonnerat’s „petit pic d’Antigue“ — © 298 Dr. Kutter: P. maculatus Scop. stammt von Panay und ist bisher Unicat von dort geblieben) unentschieden lässt, ob der Panay-Vogel zu der | Luzon- oder der Mindanao-Species, oder vielleicht einer von beiden verschiedenen Art gehöre. Wie oben erwähnt, ist nun das vorliegende Exemplar auf Guimaras, einer in der Nähe der Südküste von Panay gelegenen kleineren Insel, erbeutet, und es kann meines Erachtens wohl kaum einem Zweifel unterliegen, dass die die grosse Nachbarinselbewohnende Art von Yungipieus mit der von Guimaras identisch ist. Diese zeigt aber durchaus diejenigen Charaktere, welche nach Tweed- dale (l. c.) der Luzon-Species zukommen: Bürzel und obere Schwanzdecken gelblichweiss, mit dunkelbraun gefleckt; Schwanz dunkelbraun, mit drei schmalen, seharf markirten Binden, welche durch kleine gelblich weisse Eckflecke an den Innen- und Aussenfahnen jeder Steuerfeder gebildet werden; ein hinter dem Auge entspringender kleiner Schopf carminroth (nicht carmoisin — „erimson“ — wie Tweeddale bei einem Luzon-Vogel fand. — P. Z. S. 1877, p. 689). Dimensionen: Long. alae 8,0; caud. 4,6; culm. 1,7; tars. 1,2 Cm. — Abgesehen von der etwas abweichenden Nüance des Roth am Schopfe, die individuell sein kann, wäre hiernach zu constatiren, dass die Luzon-Speeies in der That dem echten P. maculatus Scop. entspricht, während eine hiervon verschiedene Form (P. validirostris Blyth) vielleicht mehr dem südlichen Theile der Inselgruppe angehört. (E. Hargitt, in „The Genus Yungipieus“, Ibis 1882, p. 26, sieht sich veranlasst, unter Benutzung des Materials des Museum Wardlaw-Ramsay, jene von Tweeddale getrennten Formen zu vereinigen, ohne jedoch auf die oben citirten Ausführungen des- selben einzugehen.) 11. Harpactes ardens (Tem.) [„Adak“ — Sibulan, a) ?, L. 30,0; U. 19,0; A. 12,0.Cm. b) 9, L. 32,0; U. 19,0; A. 13,5 Cm. Schnabel: gelb, an der Basis grün; nackte Stelle um die Augen violet. Der Vogel frisst u. a. Heuschrecken, ist sehr scheu und schwer zum Schuss zu be- kommen.] 2 Weibchen und eine Anzahl Eier. Diese wurden in Baum- hhöhlen während der Monate März und April gefunden; .das Gelege zählt 3 Stück. Sie gleichen, bis auf Grössenunterschiede, denen der Gattungsverwandten. Die Farbe ist zart isabellgelb, die Form ° Beitrag zur Ornis der Philippinen. 299 gedrungen gleichhälftig, seltener etwas ungleichhälftig, die Schale ' ziemlich stark glänzend und von sehr feinem, gleichmässigen Korn. Dimensionen: 28,2 + 23,2 bis 30,5 + 25,6 Mm. Gewicht 54 bis 74 Ce. 12. Merops bicolor Bodd. [„Padloi-padloi“ — Sibulan, L. 29,0; U. 11,0; A. 9,5 Cm. Iris carmoisinroth; Füsse grauschwarz, innen (Sohlen?) gelb.] 5 unter einander übereinstimmend gefärbte Exemplare, ohne Gesehlechtsangabe. — Scheitel, Nacken und Oberrücken lebhaft kastanien-rothbraun; Unterrücken und Oberseite der Flügel grün, letztere innen zimmtbräunlich; Bürzel und obere Schwanzdecken himmelblau; Schwanz oben blau, unten bräunlich grau, die stark verlängerten mittelsten Steuerfedern mit allmählich sich verschmä- lernden, an der schwarz gefärbten Spitze sich wieder etwas ver- breiternden Enden; das äusserste Paar der Steuerfedern, sowie die erste Schwinge mit schwarzen Aussenfahnen, alle Schwingen mit sehwärzlichen Spitzen, eine unten himmelblau gesäumte Augen- binde schwarz; Kinn, Kehle und Brust einfarbig hell selblichgrün oder lebhaft grasgrün, Bauch etwas blasser, Unterschwanzdecken blass grünlichblau. Maasse: Flügel 11,8 bis 12,0; Schwanz 9,2 bis 9,9; mittelste Steuerfedern 14,2 bis 15,7; Schnabel vom Mundwinkel 4,4 bis 4,9 Cm. Bekanntlich ist von den meisten Autoren M. bicolor Bodd. mit M. sumatramus Raffl. für identisch gehalten worden, während Tweeddale (Tr. Z. S. IX, p. 150) die erstere Bezeichnung aus- schliesslich für den die Philippinen bewohnenden Bienenfresser mit kastanienbraunen Obertheilen reclamirt und diesen von dem auf Malacca, Sumatra und Borneo sich findenden, ähnlich gefärbten Verwandten specie trennt. — Dass die vorliegenden Philippinen- vögel in der That nicht mit M. sumatranus Raffl. vereinigt werden können, halte ich für sicher; sie unterscheiden sich von dieser Species vorzüglich durch grössere Maasse, durch das feurigere Roth- braun der Obertheile (welche bei sumatranus mehr dunkel choco- ladenbraun erscheinen) und endlich die, einschliesslich der Kehle, lebhaft grasgrün gefärbte Unterseite. Dieses letzteren Characteristicums erwähnt auch v. Martens bei einem Bienenfresser, welchen er in der Vogelsammlung der Bibliotheca militar zu Manila sah und den er (J. f. OÖ. 1866, 8. 17, No. 75) als M. ornatus Lath. aufführt. Da nun Tweeddale (l. c.) diesen Vogel muthmasslich als einen jungen M. bicolor anspricht, die 300 "one ‘ Dr. Kutter: vorliegenden Individuen aber, nach der Färbung der Obertheile wie der vollen Entwicklung der verlängerten Steuerfedern, un- zweifelhaft alte Vögel repräsentirrn und mir zudem andere Philippinen-Exemplare zur Vergleichung der Kehlfärbung mangelten, so war ich anfänglich nicht sicher, ob diese Mindanao-Vögel viel- leicht einer noch unbeschriebenen Art angehören möchten. In- zwischen habe ich, nach einem bezüglichen Votum von H. E. Dresser, in London, welchem einige der Vögel zur vergleichenden Prüfung vorgelegt wurden, keinen Anlass, ihre thatsächliche Iden- tität mit dem echten M. bicolor Bodd. (apud Tweeddale) noch ferner in Zweifel zu ziehen. 13. Eurystomus orientalis (Lin.). |,„Salaksakan“ — Sibulan, L. 28,0; U. 2 A. 3,0 Cm. Iris braun, Schnabel und Füsse roth.] 3 Vögel und Eier. Diese sind zum Theil irrthümlich mit „Kapur“ (Carpophaga aenea) bezeichnet, gehören aber, nach der charakteristischen Schalentextur, unzweifelhaft sämmtlich obiger Species an, zumal auch ein echtes Ei jener Taube vorliegt. Erstere gleichen vollkommen denen der übrigen Raken, sind von rein weisser Farbe, meist starkem Glanze und sehr gedrungener, etwas ungleichhälftiger oder mehr der kugligen sich nähernden Form. Schale fest, feinkörnig, mit ziemlich zahlreichen, scharf umrandeten, tiefen Poren. Dimensionen: 35,2 + 27,7 bis 37,1 + 30,0. Ge- wicht: 92 bis 132 Cg. Nach den Notizen der Sammler fällt die Brutzeit in den März und April. Die Eier wurden in Baumhallen | auf einer Unterlage von Zweigen gefunden. 14. Pelargopsis gigantea Wald. (A. M. N. H., 1884, p. 123.) [S. O. Mindanao, Meeresküste, 3, L. 37,5; U. 19,0; A. 6,0 Cm. Schnabel und Füsse roth.] 1 Vogel. — Die Species wurde zuerst (l. ec.) nach einem von A.B. Meyer auf Salok (Sulu-Archipel) erhaltenen Vogel beschrieben. An Mindanao-, Panay- und anderen Philippinen-Exemplaren fand Tweeddale später, bei sonst völlig übereinstimmenden Cha- rakteren, durchweg geringere Maasse und bezeichnet dieselben als „small race“ von P. gigantea. Auch bei dem vorliegenden, nicht völlig ausgefärbten Vogel ist dieser plastische Unterschied zu constatiren. Ich messe: Long. alae 14,4; caud. 8,8; culm. 7,7; rostr. a rictu 9,2 Cm. Die Federn der Kopfseiten und des Scheitels sind bräunlich grau, mit weisslichen Rändern, die nach dem Hinter- Beitrag zur Ornis der Philippinen. 301 kopfe hin an Breite zunehmen, so dass dieser und der Nacken fast rein weiss erscheinen. Kehle, Hals, Brust und übrige Unterseite ockergelb überflogen, am intensivsten an den Seiten und unteren Schwanzdecken. Nach den Wahrnehmungen unserer Reisenden ist der Vogel ausschliesslich ein Bewohner des Seegestades, welcher sich nie im Innern zeigte, und bestätigt dies eine Bemerkung Sharpe’s, wonach auch Everett denselben nur am Strande oder in der Nähe desselben fischend sah. 15. Ceyx argentata Tweedd. (A. M.N. H. 1877, p. 533). [,,Binti“ — Sibulan, 9, 27. März, L. 15,2; U. 9,5; A. 1,9 Cm. Iris dunkelbraun, Schnabel schwarz, Füsse hellroth.] Der vorliegende Vogel entspricht in jeder Beziehung der Be- schreibung des typischen, welcher von Dinagat, einer kleinen Insel in der Nähe der Nordküste von Mindanao, stammt und gleichfalls als 2 bezeichnet war, während nach späteren Wahrnehmungen Tweeddale’s (P. Z. S. 1877, p. 822) die Männchen, abgesehen von etwas geringeren Maassen, durch schneeweisse Befiederung des Rückens und Bürzels, sowie durch dunkelgrün und nicht blau überwaschene Brust, abzuweichen scheinen. 16. Sauropatis chloris (Bodd.). [„Bakäka“. — Sibulan, 3, 14. April, L. 24,5; U. 13,5; A.5,5 Cm. Iris dunkelbraun.] Zwei alte Vögel, mit rein weissem Nackenbande und Hals- seiten. Auch einige Eier liegen vor, welche im März und April -in Baumhöhlen, bezw. einem Termiten-Bau, gefunden wurden und die richtige Identificirung der im J. f. O. 1832, S. 171, vermuthungs- weise dieser Species zugeschriebenen Eier bestätigen. Maasse: 28,7 + 23,1 bis 31,2 + 24,0. Gewicht: 48 bis 52 Og. Ein stark bebrütetes, demnach also wohl vollzähliges Gelege, enthielt 4 Stück. 17. Haleyon Winchelli Sharpe (Tr. L. S,, ser. 2, Zool. 1, p. 318). [Catigan, *} 9, 20. April, L. 27,0; U. 13,0; A. 6,0 Cm. Augen schwarz, Füsse hellgrau.] Das Exemplar stimmt gut mit der Beschreibung des typischen Vogels, welcher von Basilan stammt. Auf der l. c. beigegebenen Tafel erscheint der Schnabel noch ein wenig stärker und massiver *) Bagobo-Dorf, einige Leguas nördlich von Sibulan. 302 Dr. Kutter: als bei dem vorliegenden Individuum. Auch die übrigen Maasse | des letzteren finde ich etwas geringer, als sie von Sharpe angegeben werden. Long. al. 10,2; caud. 8,5; eulm. 5,3 Cm. | 18. Xantholaema haemacephala (L. S. Müll.) [„Buk-Buk“ — Sibulan, a) 25. Januar, L. 15,0; U. 11,5; | A. 3,0 Cm. b) 9, L. 170 (); U. 10,5; A. 2,5 Cm. Bei beiden Iris dunkelbraun, Augenlider roth, Füsse orangeroth.] 2 alte Vögel. 19. Collocalia Linchi Horsf. (?) | [„Kallibasbas“ — Sibulan, &, 12. März, L. 9,0; U. 6,0; A. bis 2,5 Cm. Iris dunkelbraun.] Zwei als Männchen bezeichnete Vögel, mehrere Nester, Eier. | Die Art ist neu für Mindanao und ihr Vorkommen auf den Philippinen bisher nur nach einem Exemplar des Darm- städter Museums (von Luzon) bekannt, welches Tweeddale (P. Z. 8. 1878, p. 429) übereinstimmend mit javanischen Vögeln fand. Bei den vorliegenden Individuen ist die Oberseite schwarz, mit lebhaft blauem Metallglanze, die Unterseite schwarzgrau, mit weissen Federkanten, welche von der Kehle nach abwärts an Breite zunehmen, so dass bei dem einen Vogel der Bauch fast völlig weiss erscheint; bei dem andern tritt die helle Färbung der Unterseite viel beschränkter auf. Graf Salvadori, welchem ich für Untersuchung des ersteren Exemplars zu Dank verpflichtet bin, hält die Identität desselben mit der C. Zinchh von den Sunda- inseln für nicht völlig sicher, insofern ein Java-Vogel des Turiner Museums oben entschieden mehr grün und auch ein Borneo-Vogel an seiner Oberseite weniger blau ist als diese Mindanao-Salangane. Inzwischen nehme ich Anstand, letztere als neue Art anzusprechen, bis sich durch reichlicheres Vergleichsmaterial die Constanz jener . Unterscheidungsmerkmale bestätigen lassen sollte. Die Nester wurden im März, in kleinen Kolonien zu 2 und 4 Stück, an den überhängenden Felswänden der Ufer des Flusses Balangaan gefunden und gleichen in der Grösse und Bauart den J. f. O. 1832, S. 174 beschriebenen, — nur, dass bei den vor- liegenden das Baumaterial lediglich aus Moos oder dicht zusammen- gefilzten und stellenweise mit dem Speichelleim verkitteten Moos- wurzelfasern besteht. Die Eier, deren 2 Stück das Gelege bilden, sind, wie die aller Geschlechtsverwandten, weiss, walzenförmig, wenig glänzend. Grösse: 18,4 bis 19,0 + 10,5 bis 11,1 Mm. Gewicht: 6,5 bis 7,0 Qe. | Beitrag zur Ornis der Philippinen. 303 (Ich will bei. dieser Gelegenheit nicht unerwähnt lassen, dass die von mir früher (l. e. S. 175) der ©. Zinchi' zugeschriebenen (kleineren) Eier, — wie ich mich inzwischen durch Untersuchung der dazu gehörigen Vögel des Museum Godefiroy überzeugt habe — in der That nieht der genannten Species, sondern der ©. esculenta (Lin.) angehören.) 20. Batrachostomus septimus Tweedd. (P. Z. 8. 1877, p- 542). [„Akkur“ — Sibulan, L. 37,0; U. 20,0; A. 4,0 Cm. Iris hellbraun. ] 1 Vogel (ohne Geschlechtsangabe) in „rufous phase“. Länge des Flügels 16,0; Schwanzes 13,0; Oberschnabels vom Mundwinkel 4,4 Cm. 21. Pyrrhocentor melanops (Less.), Oentropus nigrifrons Peale. [„Zuk-zuk“ — Sibulan, L. 42,0; “ 20,0; A. 17,0 Cm. Iris rothbraun.] 1 Exemplar — Kopf, Nacken, Kehle und Hals röthlich lehm- gelb, am hellsten an Scheitel und Kinn; Stirn und Wangen schwarz. Flügel und Zwischenschultergegend dunkel zimmtbraun. Körper und Schwanz schwarz, letzterer mit dunkelgrünem Metallglanze. Flügel 16,0; Schwanz 23,0; Schnabel vom Mundwinkel 4,0 Cm. 22, Bucerosmindanensis Tweedd. (P. Z. S. 1877, p. 824). [„Calao, Calaoa“ — Sibulan, a) December, I. 85,0; U. 44,0; A. 21,0 Cm. Iris bläulichweiss, Pupille dunkelblau, Füsse roth. b) L. 83,0; U. 38,5; A. 21,0 Cm. c) „Wika“ (juv.), März, L. 80,5, U. 34,0; A. 23,5. Schnabel schwarz, Iris blau.] Von dieser mit B. hydrocorax Lin. sehr nahe verwandten Repräsentativform liegt eine Reihe von Individuen in den ver- schiedensten Altersstufen vor. Bei dem jüngsten Vogel («), wo das Gefieder noch zum Theil dunige Beschaffenheit zeigt, ist der ganze Schnabel schwarz, der Helm nur au seinem hinteren Theile schwach entwickelt, seine obere Kante verläuft vorn, ohne Absatz ‚unmittelbar in das wahre Culmen. . Die Farbe der Befiederung ist am Kopfe, Halse und der gesammten Unterseite ein fahles, gelb- liches Grau; nur an der Basis der Federn zeigen sich theilweise bereits Spuren der Färbung des Alterskleides. Rücken, Schultern und Flügeldecken graubraun und, gleich den dunkelbraunen Schwingen, mit meist breiten, hell user Rändern und Spitzen. - Steuerfedern blass ockergelb; das mittelste Paar, von der Basis 304 Dr. Kutter: 2 an zu mehr als °/, seiner Länge, die übrigen in stufenweise ab- nehmender Ausdehnung rostbraun gefärbt oder mit dieser Schatti- rung unregelmässig gefleckt und gewässert. Bei einem zweiten, sehr ähnlich gefärbten jungen Vogel (#) beginnen sich die vorderen Conturen des Helms in einer schräge nach oben und hinten auf- ‚steigenden scharfen Kante zu erheben. Diese wird stärker abge- setzt und höher bei einem dritten Vogel (y), welcher in seiner Be- fiederung bereits im Wesentlichen die Färbung der Alten zeigt; nur sind alle Farben noch blasser, und besonders die später unter der schwarzen Kehle scharf sich abhebende, helle, gelbliche Färbung ist erst schwach angedeutet. Schwingen und Flügeldecken rostgelb gerandet; Basaltheil der Steuerfedern noch braun. In einer vierten Altersstufe (d), mit nur wenig ausgefärbterem Gefieder, zeigt sich der Helm schon ziemlich ausgebildet und beginnt sich auch seitlich durch flache Furchung vom Oberschnabel abzusehnüren, die vordere Kante fällt sehr steil ab. Der bis dahin schwarze Schnabel zeigt nun stellenweise, besonders am Helm, einen röth- lichen Anflug; in der Mitte des Unterschnabels treten weissliche Flecke und am Basaltheile desselben Spuren von Runzelung auf. Bei einem fünften Vogel (e), mit fast völlig ausgefärbtem Gefieder, an dem nur noch die hellen Spitzen und Ränder der Secundär- schwingen an das Jugendkleid erinnern, ist der Helm ganz ent- wickelt, mit vorn überhängender, stark erhobener crzsza. Helm und hinterer Theil des Schnabels sind blutroth, der vordere gelblich weiss. An der Basis des Unterschnabels zeigt sich die Runzelung deutlicher, erscheint jedoch auf die Substanz des Schnabels selbst be- schränkt, während endlich in noch höherem Alter (&) daselbst mehr oder minder deutlich gesonderte Seitenplatten, mit starker Runze- lung, sich ausgebildet haben und auch an der Basis des: Ober- schnabels in beschränktem Grade sich zeigen. Die helle Ränderung an den Aussenfahnen der Schwingen ist in dieser Altersstufe nur noch in kaum bemerkbaren Spuren vorhanden oder ganz ver- schwunden; die Steuerfedern sind einfarbig röthlich ockergelk, die neu hervorsprossenden- milchweiss. Ich finde folgende Maasse: Flügel. Schwanz. Schnabel vom Helm. Mundwinkel. Länge. Breite. a) 35,0; 30/0); 13,5; : —; 5,2 Cm. ß) 36,0; 34,0; 14,0; 11,0; 30 Yy) 38,0; 34,0; 14,5; 10,6; 38, Beitrag zur Ornis der Philippinen. 305 Flügel. Schwanz. Schnabel vom Helm. Mundwinkel. Länge. Breite. 0) 38,5; 34,0; 16,4; 11,8; 4,1 Cm. Oak: 34,0; 16,8; 14,7; 44, SO) N3T,8; 33,6; 15,4; 17,0; 48 Die plastischen Verhältnisse, besonders des Schnabels und Helms, scheinen auch bei alten Vögeln individuell zu variiren; das oben unter Z erwähnte Exemplar zeichnet sich durch ungewöhnlich starke Entwickelung des letzteren aus, während die Schnabellänge relativ gering ist. Das Gesehlecht der sich leider nur bei y und 6 (38) notirt. Bei einer Vergleichung der vorliegenden Reihe mit alten Indi- viduen der Luzon-Speecies (B. kydrocorax Lin.) scheinen sich mir. die Unterschiede dieser vieariirenden Formen lediglich auf gewisse Eigenthümlichkeiten des Schnabels zu beschränken. Bekanntlich ist derselbe bei der auf Luzon vorkommenden Art im Alter bis zur Spitze roth, während bei B. mindanensis die vordere Hälfte des Oberschnabels und ein noch grösserer Theil des Unterschnabels weiss oder gelblichweiss gefärbt erscheint. Ebenso fehlen bei B. hydrocorax die deutlich gesonderten, gefurchten Seitenplatten an der Basis des Unterschnabels, welche bei 3. mindanensıs im Alter sich ausbilden. Anderweitige merkliche Unterschiede. der beiden Arten vermag ich dagegen weder in der Färbung und Be- fiederung, noch in den plastischen Verhältnissen zu constatiren. Zur Vergleichung folgen die Maasse zweier mir vorliegenden B. hydrocoras: Flügel. Schwanz. Schnabel vom Helm. Mundwinkel. Länge. Breite. a) 39,5; 33,0; 16,0; 16,0; 5,9 Cm. b) 37,5; 31,0; 14,0; 13,5; 45, Ueber die Lebensweise berichtet Dr. Schadenberg, dass sich die Vögel vorzugsweise von Früchten ernähren und in Gesell- schaften von 30—40 auf den höchsten Bäumen aufzuhalten pflegen ; nach Regen kommen sie an die Flussufer. Der einheimische Name ist ein Klangbild des Rufes. Das Wildpret dieses und des folgenden Hornraben liefert einen recht schmackhaften Braten; die Schnäbel . werden von den Eingeborenen zu enden verwendet. Die Gewohnheit des Einmauerns der Weibchen in die Nist- höhlen, während der Brutperiode, wovon verschiedene Beobachter ‚bei verwandten Arten berichten, war auch den Bagobos nicht unbe- Cab. Journ. f. Ornith. XXXI. Jahrg. No. 163. Juli 1883. 20 306 Dr Kutter: kannt. Am 1. und 16. April wurde von ihnen je 1 Ei des Vogels überbracht, beide frisch oder wenig bebrütet. Dieselben ähneln durchaus denen anderer Geschlechtsgenossen, sind mässig oder ziemlich stark gestreckt ungleichhälftig, weiss, bei durchfallendem Lichte schwach gelblich, fast glanzlos, von grobem, unregelmässigen Korn, mit zahlreichen, tiefen, gerundeten Poren. Wie die Eier von Verwandten, erscheinen auch die vorliegenden, im Vergleiche zur Grösse des Vogels, auffallend klein: 56,7 + 41,0 und 57,5 + 38,6 Mm. Gewicht: 480 und 465 0g. 23. Orancorrhinus leucocephalus (Vieill.), Buceros sul- catus, Reinw. [„Agniek“ — Sibulan a) 3, 27. December, L. 76,0; U. 40,0; A. 17,0 Cm. Iris dunkelkirschroth. Federlose Stelle um die Augen und am Halse ziegelroth. b) 9, L. 68,0; U. 36,0; A. 17,0. Füsse schwarz, alles Uebrige wie bei a. c) d, 19. Januar, L. 74,0; U. 35,0; A. 15,5. d) 9, jung, 19. Januar, L. 63,0; U. 31,0; A 15,0:] Bei den Männchen Scheitel, Nacken und Hinterhals fuchsig kasta- nienbraun, Kopfseiten und Vorderhals blassgelb, mehr oder minder röthlichbraun überlaufen. Oberseite der Flügel und des Rumpfes mit dunkelgrünem Schiller, der an der Unterseite und den Schenkel- decken nur auf den centralen Theil der Federn beschränkt ist. Weibchen mit schwarzem Kopf und Hals, sowie glattem, nicht ge- falteten Helm; die stroh- bis ockergelben Steuerfedern zeigen, ab- gesehen von der schwarzen Endbinde, auch an ihrer Basis mehr oder weniger ausgedehnte, unregelmässige schwarze Fleckung der Fahnen und Schäfte. Auch bei einigen Männchen finden sich An- deutungen hiervon. Eines der Weibchen hat die Aussenfahnen mehrerer Schwingen, sowie einige der Flügeldeckfedern (durch Ausbleichen) braun, dazwischen solche von der normalen grün- schwarzen Färbung. Die Zahl der Furchen an den Seitenplatten des Unterschnabels scheint bei beiden Geschlechtern individuell oder vielleicht nach dem Alter zu variireu; an den vorliegenden Stücken finden sich deren 3 bis 5. | Maasse: Flügel. Schwanz. Schnabel vom Länge des Mundwinkel. Helms. 1) 8 ad. 35,05 26,0; 13.6; 8,0 Cm. 2) u.» 35,0; 27,0; 13,5; 13» 3) nn» 340; 26,0; 12,7; 14 „ Beitrag zur Ornis der Philippinen. 307 Flügel. Sehwanz. Schnabel vom Länge des Mundwinkel. Helms. 4) 2 ad. 32,0; 23,5; 11,8; 6,3 Cm. En 300 24,0; 11,5; 5,0, DR SHUVI 29H: 20.048 10,0; D,2100 24. Penelopides affinis, Tweedd. (P. Z. S. 1877, p. 824.) [„Karekte“ — Sibulan, a) 2, L. 54,0; U. 27,0; A. 16,0 Cm. Iris braun, nackte Theile des Kopfes bläulich. b) 3, L. 54,5; U. 26,5; A. 13,5. Iris braun, nackte Theile des Kopfes weiss. ] Alte Vögel in beiden Geschlechtern. — Vicariirende Form von P. panini (Bodd.) und P. manillae (Bodd.); vorzüglich gekenn- zeichnet durch glatte, nicht gefurchte Seitenplatten des Ober- schnabels und ein schwarzes Basalband der Steuerfedern. Ein & zeigt mehrere der letzteren in verschiedenen Graden des Wachs- thums; bei den eben hervorsprossenden ist das helle Mittelband weiss, bei den nahezu ausgewachsenen zeigt es nach vorn hin gelbliche, nach hinten weissliche Färbung. Bei demselben Individuum - haben einige der Bürzel- und Oberschwanzdeckfedern rostgelbe Kanten und Spitzen. Bei einigen Stücken, Männchen und Weibchen, erscheinen die Seitenplatten des Oberschnabels nicht vollkommen eben, sondern unregelmässig und flach vertical gerieft. &, Long. al. 33,0; caud. 21,0; rost. a rict. 10,3 Cm. 9 ” 2) 22,0; ” 19,0; 270077 9,2 „ 25. Lanius nasutus (Scop.), L. cephalomelas Bp. [„Tibassal“ — Sibulan, L. 24,0; U. 11,0; A. 10,0 Cm.] Ein Vogel. — Stirn, Scheitel, Nacken und Paroticalgegend schwarz. Rücken asehgrau, sehr schwach bräunlich überflogen. Schultern, Uropygium und Oberschwanzdecken rostfarben. Unter- seite weiss, an Weichen und Crissum stark rostfarbig überwaschen. Primärschwingen mit beschränktem weissen Spiegel, Secundär- schwingen schmal grauweiss gerandet. Die drei äussersten Paare der Steuerfedern mit weisslichen Spitzenflecken; nach der Basis hin unterwärts verwaschen grau. Long. alae 9,3; caud. 13,0; rosir. a rietu 2,3; tars. 2,6 Cm. Neu für Mindanao und den ganzen südlichen Theil der Philippinen. Drei Eier, welche zugleich vorliegen, sind Hide März ge- sammelt. Sie ähneln den im J. f. O. 1882, S. 168 erwähnten von Luzon. Ein durch verhältnissmässig geringe Dimensionen ab- weichendes Exemplar misst 21,7 + 17,6 Mm. und wiegt 18 Cg. 20* 308 Dr. Kutter: Ueber den Vogel, welchen ieh Herrn Schalow, als com- petentem Beurtheiler, vorlegte, hatte dieser die Güte, mir Folgendes hinsichtlich der das Exemplar von der continentalen Form (1. nigri- ceps Frankl.) unterscheidenden Charaktere mitzutheilen. Das Gräu des Oberrückens geht bei dem Mindanao-Vogel bedeutend tiefer herab, das Roth des Unterrückens ist bedeutend matter, die Weichen sind dunkler roth gefärbt, die Scapularfedern zeigen einen helleren Ton. Die Spitzenflecke der Steuerfedern erscheinen weniger ausgeprägt, der Spiegel der Schwingen von geringerer Ausdehnung. Endlich hebt mein Gewährsmann als, wenn typisch, besonders kennzeiehnendes Merkmal des Philippinenvogels hervor, dass bei diesem die untere Begrenzungslinie des Schwarzen am Kopfe, sich mondsichelförmig und mit scharfer Spitze in das Weiss des Halses einschneidend, herabsenkt, während dieselbe sich bei allen continentalen Vögeln, am Auge beginnend, in sanft ge- schwungener Linie nach dem Nacken hin erhebt. 26. Artamus leucorhynchus (Lin.). [„Det-det“ — Sibulan, &, L. 18,5; U. 12,0; A. # 00m. Augen schwarz, Schnabel hell blaugrau.] 4 Vögel. — Scheitel, Nacken und Oberseite der Flügel bläulich aschgrau, Rücken und Schultern rauchbraun. 27. Graucalus Kochee n. sp. (cf. Ornith. Centralbl. 1882, S. 183). & Ardesiaco-plumbeus; tergo imo, uropygio, supracaudalibus, peetore, abdomine et subalaribus albo nigroque fasciatis; remigibus nigris, pogonio externo tenuiter albido-marginatis; eauda nigra, apiee anguste albido-limbata, rectricibus binis externis macula albida terminatis, extimis subtus sensim pallidioribus; subcaudalibus albis, paueis tenue nigro notatis; rostro et pedibus nigris; iride pallide flava. 9 a mari diversa: supra vix pallidior; regionis paroticae plumis medialiter albo striatis; genis, mento colloque pectori concoloribus. & 29. Long. al. 15,0; eaud. 11,5; rostr. a rietu 3,7; tars. 2,4 Cm. Habitat Mindanao. [„Kaliakliak“ — Sibulan, a) &, 26. März, b) 9, 27. Mäız, e) 2, 5. April. Bei allen: L. 26,0; U. 17,0; A. 3,5. Iris hellgelb, Füsse schwarz.] Nahe verwandt mit @. striatus (Bodd.). Von diesem und dem anderen die Philippinen bewohnenden Gattungsverwandten, Beitrag zur Ornis der Philippinen. 309 G. sumatrensis (5. Müll.), durch die weissen Unterschwanzdecken zu unterscheiden. 28. Dierurus striatus Tweedd. (P. Z. S. 1877, p. 545). [„Kalansaui“ — Sibulan, L. 24,5; U. 14,0; A. 5,5 Cm. Schnabel und Füsse schwarz. ] Ein alter und ein junger Vogel. Ersterer stimmt im Ganzen mit der Beschreibung der Tweeddale’schen Type überein, jedoch zeigen auch die oberen Schwanzdeckfedern den prachtvollen dunkel- srünen Metallglanz des Scheitels und der Flügel etc. Bei dem jungen, in der Mauser befindlichen Vogel beginnen sich schwache Spuren des Glanzes an den sammtschwarzen, noch ziemlich kurzen Federn des Scheitels zu zeigen; nur Flügel und Schwanz erscheinen ausgefärbt. Bei beiden Individuen finden sich an mehreren Unter- flügeldeckfedern kleine reinweisse Spitzenflecke, — ein Merkmal, dessen Tweeddale bei keinem seiner Vögel erwähnt. (Von Mr. Wardlaw-Ramsay, welcher die Güte hatte, den älteren Vogel mit Exemplaren seines (früher , Tweeddale’schen) Museums zu vergleichen, erfahre ich nachträglich, dass auch unter diesen sich mehrere mit Metallglanz auf den Oberschwanzdecken und weissen Spitzenflecken an den Axillarfedern finden.) 29. Hypothymis supereiliar.s Sharpe (Tr. L. 8. ser. 2, : Zool. 1, p. 326). [„Berkos“ — Sibulan, 19. Februar, L. 16,5; U. 9,0; A. 4,5 Cm] 1 Vogel, genau mit dem typischen, welcher von Basilan stammt, übereinstimmend; bisher nur von dieser Insel bekannt. 30. Zeocephus rufus (@. R. Gray). [„Kamulak“ — Sibulan, 1. April, L. 20,0; U. 10,5; A. 6,0 Cm. Schnabel und nackte Stelle um die Augen hellblau, Füsse grau- blau.] | ‚1 Vogel. — Neu für Mindanao und bisher im ganzen Gebiet nur auf Luzon gefunden, von wo, nach Sharpe (Tr. L. S. ser. 2, zool. 1, p. 328, not.), das Britisch-Museum 2 Stück besitzt. 3l. Broderipus acrorkynchus Vig. [„Salio“ — Sibulan, 4. Januar, L. 29,0; U. 17,5; A. 5,0 Cm. Iris braun, Schnabel röthlich, Füsse schwarz.] Ein alter (4) und ein junger Vogel. Bei letzterem Rücken und Flügeldecken graugrün, mittelstes Paar der Steuerfedern am Basaltheile olivenfarbig. Ein Nest und zwei Eier wurden am 15. April gebracht; sie gleichen den J. f. O. 1882, S. 169 beschriebenen. 310 Dr. Kaler: 32. Macronus striaticeps Sharpe (Tr. L. S. ser. 2, zool. 1, Pa3D). [„Tagosse“ — Sibulan, 2, 27. März, L. 14,0; U. 7,5; A. 4,0 Cm. Iris weiss (!) ] ) Ein weiblicher Vogel, welcher, bis auf mehr grauweisse Kehle und vorherrschend gelbbraune Färbung der übrigen Unterseite, wesentlich mit der Beschreibung des typischen & (l. c.) überein- stimmt. Die Federn der Brust und des Bauches haben dieselbe zerschlissene Beschaffenheit, wie diejenigen des Rückens und Bürzels; Unterflügeldecken gelblichbraun. Das Nest ist, soweit sich an den vorliegenden, nicht besonders conservirten Stücken erkennen lässt, ein lose aus Blättern und Baststreifen aufgeschichteter flacher Napfbau, innen mit feinen Gräsern ausgelegt. Die Eier, welche in den Monaten März und April gefunden wurden, zeigen Timalien-Typus und ähneln sehr _ denen einiger Mixornis-Arten; sie sind gedrungen eiförmig, mit stark abgerundeten Spitzen, weiss, mit heller oder dunkler braunen und violetgrauen Fleckchen und Punkten, die nur am stumpfen Ende dichter stehen und daselbst zuweilen ein Kränzchen oder eine Kappe bilden. Die Schale ist glatt, glänzend, äusserst fein- körnig, ohne bemerkbare Poren. Maasse: 18,3 + 14,0 bis 20,0 + 14,5. Gewicht: 9,5 bis 12 Cg. 23. Ixus goiavier (Scop.). [„Tibuul“ — Sibulan, L. 18,0; U. 11,0; A. 55 Cm. Iris braun.] R 3 Vögel, welche theilweise durch sehr hell gefärbte Kopfseiten und Ohrdecken der nahe verwandten Repräsentativform von Ma- lacca und den Sundainseln, Z. anales (Horsf.), sich nähern. Die Eier gleichen denen derselben Art von Luzon (J. f. 0. 1882, S. 166). Sie variiren, innerhalb der typischen Grenzen, sehr be- trächtlich in der Färbung und Zeichnung. Die Maasse halten sich zwischen 20,0 4 15,0 und 24,8 + 16,3 Mm. Das Durchschnitts- gewicht von 28 Stück beträgt 13 Cg. Das Nest ist ein ziemlich sorgfältig ausgeführter und solider Napfbau; zur Unterlage und Aussenbekleidung sind gröbere Pflanzenstengel, Schilf und Gras- blätter, sowie hier und da einzelne Flocken von Pflanzenwolle verwendet; der Napf ist mit feinen Rispen und Fasern ausgelegt und gut gerundet. Höhe des Nestes 5 bis 6, Durchmesser 8 bis 10, Tiefe des Napfes 3,5 bis 4, oberer Durchmesser desselben ca. 5,5 Cm. Beitrag zur Ornis der Philippinen. a 34. Ixus urostictus (Salvad.). [„Buruin“ — Sibulan, L. 18,0; U. 10,5; A. 5,5 Cm. Iris braun.] Ein Vogel; nach gefälliger Prüfung von Graf T. Salvadori übereinstimmend mit dem typischen. Die angeblich dieser Species zugehörigen Eier sind von denen des vorgenannten Geschlechtsverwandten nicht zu unterscheiden. 35. Hypsipetes philippensis Gm. [„Bajako“ — Sibulan, L. 20,0; U. 13,0; A. 5,5 Cm. Iris braun, Schnabel schwarz, Füsse dunkelbraun.] Zwei Vögel, welche mit Luzon-Exemplaren vollkommen überein- stimmen. Bisher war das Vorkommen der Art nur von Nord- ‚Mindanao (Butuan, Surigao) constatirt, während im Südwesten (Pasananca) die nahe verwandte Form, H. rujfigularıs Sharpe, gefunden wurde. Das Nest ist ein lose aus Blättern und Pflanzenstengeln auf- geschichteter flacher Napfbau, innen mit Gräsern ausgelegt. Durch- messer ca. 12, Höhe 6 Cm. Die Eier ähneln denen der nahen Verwandten, besonders HZ. psarordes Vig., sind aber durchschnittlich etwas kleiner als diese. Maasse zwischen 23,1 + 17,6 und 26,7 4 18,3 Mm. Gewicht 16—21 Ce. 36. Orthotomus — Sp. [„Tukkar“] Ein Nest mit zwei Eiern, am 22. April gefunden. Ob und welcher von den drei bisher von Mindanao bekannten Schneider- vogelarten angehörig, lässt sich nicht entscheiden, da ein Vogel nicht vorliegt. Das Nest gleicht in der Construction vollkommen dem im J. f. O. 1882, S. 167 beschriebenen, von 0. Derbyanus Moore aus Luzon. Zwei herabhängende Blätter sind an den vorderen und hinteren Rändern zusammengenäht. Das dazwischen aus feinster, seidiger Pflanzenwolle gewebte Nestchen ist auch seitlich noch mittelst durchgezogener und verknoteter Fäden an den Blattwänden befestigt. Die Eier weichen etwas von denen anderer Geschlechts- verwandten ab; sie sind weiss, sparsam mit scharf umrandeten, schwarzbraunen Punkten gezeichnet. Die Schale zeigt mässigen Glanz und überaus feines Korn. Maasse: 15,0 bis 15,3 — 11,0 Mm. Gewicht 6 Ca. 37. Dendrophila oenochlamys Sharpe (Tr. L. S. ser. 2, zool. 1, p. 338). 312 Dr. Kutter: [„Bugas-bugas“ — Sibulan, &, 28. März, L. 11,0; U. 9,0; A. 1,2 Cm. Iris, ein nackter Augenring und Schnabel gelb, Füsse selbgrau.] Ein Exemplar dieser der D. frontalis Horsf. nahe stehenden Art. Neu für Mindanao und bisher nur von Cebü bekannt. 38. Zosterops Everetti Tweedd. (P. Z. S. 1877, p. 762). Ein sehr defecter Balg, über welchen Notizen im Journal der Sammler fehlen. 39. Dicaeum cinereigulare Tweedd. (P. Z. S. 1877, p- 829). [„Bullaluan“ — Sibulan, L. 7,5; U. 7,0; A. 0,6 Cm.] Zwei Männchen dieser, dem D. dorsale Sharpe sehr nahe stehenden Art, mit lebhaft orangerothem Interscapularfleck; Kehl- seiten gelblich grau; Federn des Unterrückens an den äussersten Spitzen schwach olivengrünlich überwaschen. Ein am 16. Februar gefundenes Nest enthielt 2 Eier, von denen nur eins ziemlich unbeschädigt vorliegt. Dasselbe ist sehr gedrungen eiförmig, weiss und etwa in der Mitte mit einem kaum über 2 Mm. breiten Gürtel sehr dicht stehender, purpurbrauner und lilafarbiger Pünktchen gezeichnet. Schale fast glanzlos, von überaus feinem, gleichmässigen Korn. Grösse 16,5 + 12,5 Mm. Gewicht 6 Cg. ° Das zierliche, aber ziemlich diekwandige Hänge- nestchen ist aus feinen, weichen Gräsern und Pflanzenfasern erbaut, aussen fast überall mit dem noch zusammenhängenden zarten Rippenwerke halbvermoderter Blätter bekleidet. Von demselben Material ist über der seitlich und oben angebrachten Eingangs- öffnung ein Dach hergestellt. Höhe und Querdurchmesser des Nestes ca. 8 Cm. N 40. Cinnyris sperata (Lin.). [Sibulan, L. 8,9; U. 6,0; A. 1,0 Cm.] Ein Weibchen. Dasselbe eleicht Exemplaren des Berliner Museums, sowie einem von Tweeddale beschriebenen 2 (P. Z. S. 1877, p. 830), welches von Nord-Mindanao (Surigao) stammt; im Süden der Insel ist die Species bisher noch nicht gefunden worden. 41. Cinnyris jugular.s (Linn.). ‚|,Kassusuit“ — Sibulan, L. 10,0; U. 7,0; A. 1,4 Cm.] Ein Weibchen. 42. Sarcops calvus (Linn.). [,Tukäling“ — Sibulan, L. 29,0; U. 17,0; A. 8,0 Cm. Iris gelbbraun, Füsse schwarz, nackter Theil des Kopfes fleischfarben.] Beitrag zur Ornis der Philippinen. 313 4 Exemplare. Bei allen nur Nacken, Bürzel und obere Schwanz- decken silbergrau; Rücken schwarzbraun, hier und da leicht mit Grau überflogen. Constante Unterschiede in den plastischen Verhält- nissen vermag ich beim Vergleiche mit Luzon-Vögeln nicht zu finden. ‘ Die Fortpflanzungszeit scheint hauptsächlich in den März und April zu fallen, doch wurden noch zu Ende dieses Monats frische Eier gebracht. Zum Brutgeschäft werden durchweg Baumhöhlen benutzt („nidulatur communiter in excavatis Palmae coceiferae“ Camel — nach v. Martens, J. f. O. 1866, S. 15); 3 Eier scheinen den vollen Satz zu bilden, da mehrfach Gelege von dieser Stück- zahl in verschiedenen Bebrütungsstadien gefunden wurden. Die Eier — meines Wissens bisher unbekannt — haben ausgesprochenen Sturniden-Typus. Sie sind meist gedrungen eiförmig, seltener ge- streckt, von mehr oder minder gesättigt grünblauer Grundfarbe, auf welcher sich kleinere und grössere rothbraune Flecken und Punkte scharf abheben. Diese Zeichnung, welcher sich hier und da noch violetgraue Schalenflecke zugesellen, ist im Ganzen eine spärliche und tritt meist nur am stumpfen Ende gehäuft auf. Die Schale ist ziemlich stark glänzend und zeigt mässig feines Staaren-Korn. Dimensionen: 34,7 — 22,7 bis 29,0 4 21,5 Mm. Gewicht 46 bis 61 Ce. 43. Oxycerca Everetti Tweedd. (A.M.N.H. ser. 4, vol. XX, p- 96). [„Maya“ — Sibulan.] 2 Exemplare dieser Repräsentativform von Munia leucogastra Blyth. Mr. Wardlaw-Ramsay, welcher die Güte hatte, die Vögel mit den Tweeddale’schen Typen zu vergleichen, fand sie mit diesen übereinstimmend. Neu für Mindanao. Nach Dr. Schadenberg’s Mittheilungen findet man den Vogel in grossen Schwärmen auf Waldlichtungen und in den Reisfeldern, wo er, aufgescheucht, sich mit schnurrendem Fluge erhebt, um - alsbald in geringer Entfernung wieder einzufallen. Ein Nest mit 3 Eiern (das volle Gelege enthält deren 4) wurde am 16. April im Grase gefunden; es ist ein lockerer, tief napfförmiger Bau, von verhältnissmässig sehr bedeutender Grösse (11 Cm. Durchmesser und Höhe), aussen mit Gogok-Grasblättern umkleidet, innen mit feinen Rispen ausgelegt. Die Eier stimmen mit denen aller Gattungs- verwandten überein; sie sind weiss, gedrungen gleichhälftig, fast glanzlos und messen 14,7 + 11,2 Mm., bei 5,5 Cg. Gewicht, 314 Dr. Kutter: © 44. Osmotreron azillaris G. R. Gray. [,„Pune“ — Sibulan, L. 29,0; U. 21; A. 5,5 Cm. Iris hellgrün, Schnabel und Füsse graugrün.] Ausser dem ‚sehr defecten Balge eines &, liegen Steuer und Flügel eines weiblichen Vogels vor; an letzteren sind die Flügel- decken nicht rothbrau, wie beim &, sondern olivengrün gefärbt. Der angegebene Trivialname scheint alten Ursprungs und in | weiter Verbreitung auf verschiedene Arten des Genus Treron, sowie, mit Zusätzen, auch noch auf andere Vögel angewendet zu werden. Schon Pater Camel erwähnt einer Papageitaube von Luzon unter dem einheimischen Namen „punay“, und unter derselben Bezeich- nung (,„Punei“) sandte kürzlich Herr Grabowsky von Borneo OÖ. fulvicollis (Wag].) 45. Phabotreron brevirostris Tweedd. (P. Z. S. 1877, p-. 549.) [„Dimükkun, Limükun“ — Sibulan, L. 21,5; U. 16,0; A. 6,0 Cm. Iris rothbraun, Füsse kirschroth.] 2 Exemplare dieser, vorzüglich durch kleinere Verhältnisse, kürzeren Schnabel und bräunliche Färbung des Vorderkopfes ge- —- kennzeichneten Repräsentativform von P. leucotis (Tem.). Bei den Eingeborenen geniesst der in kleinen Gesellschaften das niedrigere Buschwerk belebende Vogel besondere Verehrung, indem er als Augurium gilt. „Der Ruf des Limöcon,“ sagt Padre Mateo Gis- bert (Cartas de los PP. de la compaüia de Jesus de la mision de Filipinas. Manila 1881, p. 148), „ist für sie die Stimme Gottes, welche sie vor Gefahren warnt, die ihnen drohen. Wenn er zur Rechten ruft, so hat dies gute Vorbedeutung und sie setzen ihren Weg fort; wenn aber zur Linken, so wagen sie es nicht weiter ' zu gehen.“ Das Nest wird ziemlich niedrig in Büschen angelest und ver- räth ein grösseres Bautalent, als es sonst bei Tauben bemerkt zu werden pflegt. Allerdings kommt dabei dem Vogel das von ihm benutzte, sehr eigenartige Nistmaterial, zu Statten, welches — nach den vorliegenden 6 Nestern zu urtheilen — stets nur aus den | spiralig gewundenen Ranken einer Kletterpflanze besteht. Indem nun dabei gewöhnlich die gröberen Ranken als Unterlage, die feineren zur weiteren Aufschichtung verwendet und locker in einander ver- flochten werden, entsteht ein recht zierlicher rundlicher Flachbau, von etwa 8 bis 10 Cm. Durchmesser und 4 bis 5 Cm. Höhe. Oben befindet sich eine seichte Vertiefung zur Aufnahme des aus 2 Eiern Beitrag zur Ornis der Philippinen. 315 bestehenden Geleges. Diese sind weiss, gestreckt oder etwas ge- ‚ drungen gleichhälftig; die Sehale hat ziemlich starken Glanz und feines Taubenkorn. Die Dimensionen schwanken zwischen 24,6 + 18,5 und 26,9 + 19,5 Mm. Gewicht: 28 bis 31 Ce. 46. Carpophaga aenea (Lin.) [,Kapur“ — Sibulan, a) L. 43,0; U. 29,0; A. 7,0 Cm. b) L. 44,0; U. 30,0; A. 7,0 Cm. Bei beiden: Iris und Augenlider roth, Füsse kirschroth.] 2 Vögel. Nach Dr. Schadenberg zeigt sich der Vogel meist paarweise in den Kronen der höchster Bäume und kommt selten oder nie auf den Boden herab. Das Wildpret ist schmackhaft und wird, gleich dem der Buceros-Arten und wilden Hühner, auch von den Eingeborenen geschätzt, welche sich zur Jagd Ansitze _ auf Bäumen fertigen und von dort aus die Vögel, nach Sonnen- aufsang oder vor Sonnenuntergang, mit ihren Bambus-Blasrohren erlegen. “ Der Horst steht auf hohen Bäumen. Ein vorliegendes Ei, welches wenig bebrütet am 21. März ausgehoben wurde, ist rein weiss, von normaler Eiform, ziemlich starkem Schalenglanze und charakteristischem Tauben-Korn. Dimensionen: 45,6 + 34,2 Mm. Gewicht: 180 Cg. 47. Myristicivora bicolor (Scop.). [„Kamassok“). 2 Vögel; von den Reisenden bei einem Aus- fluge nach Malipano, einem Inselchen, nahe der Ostküste von Samal (Bai von Davao), im Monat Mai erlegt. 48. Chalcophaps indica (Lin.). [„Manatad“ — Sibulan, 9, L. 24,0; U. 18,5; A. 3,5 Cm. Iris ‚dunkelbraun, Füsse grau.] 1 Exemplar. Zwei am 31. März gebrachte frische Eier, ‚welche dieser Taube zugeschrieben wurden, sind etwas schwerer und zum Theil auch ein wenig grösser als die der Phabotr. brevirostris, im Uebrigen aber diesen sehr ähnlich. Grösse: 26,6 4 20 und 26,2 + 19,4 Mm. Gewicht: 33 Cg. Ausser den vorstehend aufgeführten Tauben liegen noch mehrere "Flügel von solchen vor, welche nach dem Votum von Mr. Wardlaw- Ramsay zu 49. Ptilocolpa griseipectus (G. R. Gray) und 50. Turtur Dussumieri (Tem.) gehören. Das Vorkommen dieser beiden Arten auf Süd-Mindanao ist übrigens bereits vordem constatirt worden. 316 Dr. Kutter: 5l. Excalfactoria chinensis (Lin.). 1 Vogel. — Das Vorkommen der Zwergwachtel auf den Philip- pinen war bisher nur von Luzon bekannt (Camel, Sonnerat, Jagor). Je 2 frische Eier wurden am 22. und 31. März überbracht. Sie stimmen ganz mit solchen aus anderen Fundorten überein, zeigen den oologischen Typus der Wachteln und sind, bei sehr ge- drungener Eiform, auf warm gelblichbraunem Grunde mit kleinen, dunkelbraunen Fleckchen und Punkten mehr oder minder dicht bestreut. Grösse: 24,1 —+ 18,5 und 24,4 + 19,0. Gewicht 30 bis 33 08. Ein von Layard auf Negros erhaltenes und dieser Zwerg- wachtel zugeschriebenes ‚‚egg of a Quail“ halte ich der Beschreibung nach (Ibis 1872, p. 107) für durchaus richtig identificirt und kann somit das Vorkommen des Vogels auch auf der genannten Insel nicht bezweifeln. 52. Turnix — Sp. 3 einzelne, im März und Aliril angeblich ohne Nest, auf der Erde Stalin Eier liegen vor, welche in ihren Charakteren voll- kommen mit denen der Turnicinae, z. B. besonders T. pugnax (Tem.), übereinstimmen. Ueber ihre Zugehörigkeit zu einer be- stimmten Species lässt sich indessen um so weniger entscheiden, da bisher das Vorkommen einer der drei von den Philippinen be- kannten Arten, T. ocellata (Scop.), T. fasciata (Tem.) und 7. ni- grescens Tweedd., auf Mindanao noch nicht constatirt werden konnte. | 53. Eryihrura phoenicura (Forst.). Nur 1 Nest und 3 frische Eier wurden von den Bakolis am 23. März, unter dem Namen „Bakok“ (tagalisch „Bahau“ — ein Klanebild des Rufes) lee Das Nest besteht aus einem lose über einander geschichteten Häufchen von Schilfblättern und repräsentirt vielleicht nur den Oberbau des eigentlichen Nestes. Die Eier ähneln den mir vorliegenden derselben Art vom indischen Festlande, bis auf etwas grössere Dimensionen, kommen aber, nach Mittheilung des Herrn A. Nehrkorn, auch in letzterer Beziehung mit einzelnen Exemplaren seiner Collection überein. Maasse: 40,0 -- 31,9 bis 43,6 + 32,1. Gewicht 132 bis 136 Cg. 54. Sterna Bergizk Licht. [Südost-Mindanao, 9, L. 43,5; U. 23,5; A. 2,5 Cm.] Für die Identificirung des Vogels durch Vergleichung mit Beitrag zur Ornis der Philippinen. 317 Exemplaren des Braunschweiger Museums bin ich Herrn Prof. W. Blasius zu Dank verpflichtet. Das Vorkommen der Art. auf den Philippinen ist zuerst. Mitte des vorigen Jahrzehnts durch ein von den Forschern der Challenger-Expedition bei Zamboanga er- beutetes Exemplar festgestellt worden. So viel über das vorliegende Material. — Da Herr O. Koch auf den Philippinen verblieben ist und sich, voraussichtlich für längere Zeit, auf Cebü ansässig gemacht hat, so darf ich daran die Hoff- nung knüpfen, dass uns demnächst noch weitere schätzbare Bei- träge zur Kenntniss der Vogelwelt dieser Insel, bezw. der Philippinen überhaupt, zugehen werden. Unarten der Spechte. Von Ad. Walter. Es ist in neuester Zeit einmal wieder viel über den Nutzen und Schaden der Spechte gestritten worden, und der Eine rechnet die Spechte zu den nützlichsten Vögeln, während der Andere ihnen wesentlichen Nutzen abspricht. Bei solchen Streitigkeiten ist es nun wohl am gerathensten, dass von sicheren Beobachtern unparteiisch wahre Thatsachen vor- geführt werden, die für oder gegen den Vogel sprechen. Aus ihnen lässt sich ein Ueberblick gewinnen, der immerhin ein ziem- lich sicheres Urtheil fällen lässt. Deshalb erlaube auch ich mir "heute zwei Fälle anzugeben, die den Grünspecht, Prcus viridis, und den grossen Buntspecht, Pic. major, betreffen, sie in keineswegs günstigem Lichte erscheinen lassen und in denen ihr Betragen mindestens eine Unart genannt werden muss. a. Der Grünspecht. Etwa eintausend Schritte von der Oberförsterei Reiersdorf ent- fernt befindet sich auf einer vor etwa 12 Jahren abgeholzten, von Hochwald eingeschlossenen viereckigen Waldblösse eine Anpflanzung von jungen Eichen, die jetzt im Durchschnitt etwa 15 Fuss Höhe haben. Längs der Südseite dieser Plantage und zugleich hart am Hochwalde entlang läuft ein Fahrweg hin, von dem nur einige Schritt entfernt sich ein grosser Ameisenhaufen befindet. Die diesem Ameisenhaufen zunächst stehende junge gesunde 318 Ad. Walter: Eiche fand ich im vergangenen Jahre mehrere Fuss über dem Erd- boden vom Specht arg beschädigt. Ich theilte meinem Bruder, dem.dortigen Oberförster, meine Beobachtung mit und er erzählte mir nun, dass dieser beschädigte Baum schon der zweite sei, der an dieser Stelle vom Grünspecht ruinirt worden wäre. Er hätte bei der letzten Anwesenheit des Forstmeisters, jetzt Oberforstmeisters, H. diesem die Eiche gezeigt und demselben den Baumfrevel als einen Act des Grünspechts, den er öfter genau an derselben Stelle angetroften, bezeichnet. Ich richtete nun sofort mehrere.Tage hindurch mein Augen- merk auf diesen Baum und beobachtete, durch Wachholdergebüsch im Hochwald vielfach gedeckt, Folgendes: Ein Grünspecht, den ich in nicht grosser Entfernung von mir in und an den hohen Kiefern erspähte, flog, sobald er an die letzten Bäume neben der Eichenschonung gelangt war, auf den Ameisen- haufen zu, setzte sich jedoch nicht sogleich auf diesen, sondern auf die danebenstehende beschädigte junge Eiche, an der er bis zur zerhackten Stelle herabrutschte. Nun hielt er Umschau, ohne sich viel zu bewegen, bald aber hämmerte er auf die beschädigte Stelle los, hielt wieder ein und schaute von neuem aus. Nach nochmaligem Hämmern und erneuerter Ausschau flog er, da sich kein Feind zeigte, an die Erde neben den Haufen. Nun war mir’s klar, warum gerade dieser Baum, der dem Ameisenhaufen und zugleich dem Hochwalde so nahe stand, so arg zerhackt war. Er diente dem Vogel jedes Mal, wenn er an den Ameisenhaufen, ging, als Warte, und das Hämmern geschah, um sich zu vergewissern, ob auch nach demselben nichts Verdächtiges im Walde zum Vorschein kommen würde. Sollte an dieser Stelle ein Baum gedeihen, so musste entweder der Grünspecht geschossen oder der Ameisenhaufen von Grund aus zerstört werden. b. Der grosse Buntspecht. Im vorigen Jahre besuchte ich am 16. Mai die Ufer der bei Oranienburg liegenden Seen, des Lehnitz- und des Grabow-Sees. Als ich von letzterem See nach dem ersteren zurückkehrte, be- merkte ich auf der Südseite des Sees, nach Etablissement Lehnitz hin fortschreitend, auf einer hart am Ufer stehenden alten Eiche ein Fliegenfängerpaar, Muscicapa atricapilla, in grosser Aufregung. Das Männchen flog hin und her und schrie, das Weibchen stiess heftig immer nach einem bestimmten Punkt in mittlerer Höhe der Unarten der Spechte. 319 Eiche und schwang sich schnell wieder hoch, um von’neuem herab- zustossen. | Unter dem Baum angekommen, sah ich nun, dass ein Picus major an einer Höhlung, Längsspalte, eifrig hämmerte. Es war ohne Frage das Nest des Fliegenfängerpaares in der Höhlung ent- halten und der Specht eifrig bemüht, sich den Eingang zum Nest zu erweitern. Zweierlei war mir bei diesem Vorgange auffallend: erstens die Dreistigkeit, fast möchte ich: sagen, die Frechheit des Spechts, der sonst selten aushält, wenn man unter den Baum tritt, den er bearbeitet oder dann wenigstens auf die entgegengesetzte Seite des Stammes huscht, und zweitens die Kühnheit des Fliegen- fängerweibchens, das beim Herabstossen fast den Specht berührte. Diese Kühnheit fesselte mich längere Zeit zum ruhigen Verharren unter dem Baum, als aber nach einiger Zeit der Specht nicht mit Hämmern nachliess, selbst dann nicht, als ich Geräusch machte, suchte ich nach einem Stein, um ihn gewaltsam zu vertreiben. In geringer Entfernung um den Baum laufend und nach einem Stein spähend, liess ich doch meine Vögel nicht ausser Acht sah gerade im rechten Augenblick hin, als beim Herabstossen des Fliegen- . fängers der Specht in die Höhe fuhr und den Fliegenfänger packte. Wo, konnte ich nicht erkennen, denn beim Zusammenstossen hatten beide Vögel die Flügel ausgebreitet und wirbelten nun in engen Kreisen senkrecht herab. Schon glaubte ich, zuspringend, sie in meinen Händen zu haben — da fuhren sie dicht vor meiner Hand auseinander, wieder die Eiche hinauf und — im nächsten Augen- blicke sass zu: meiner Verwunderung wieder der Specht an der Spalte und hämmerte drauf los, als wäre nichts vorgefallen, als sähe er mich nicht. Das Fliegenfängerweibchen aber setzte sich auf einen horizontalen starken Ast mehrere Fuss über dem Specht und blickte regungslos und starr auf seinen Feind herab. Empört über die Frechheit des Spechtes sprang ich, da ich im Augenblick keinen Stein finden konnte, ins seichte Wasser des Sees und ergriff einen im Wasser steckenden Pfahl, warf mit ihm nach dem Missethäter, traf zwar nur wegen der Schwere des Pfahls einen niedrigeren Ast, bewirkte aber doch durch die Heftiskeit des Anpralls das Abfliegen des Spechts, der nun die auf der gegen- überliegenden Seeseite stehenden Eichen aufsuchte. Ob er wiedergekommen ist und das Nest mit seinen 5 oder 6 Eiern erbeutet hat, weiss ich nicht; fast glaube ich es. Junge Vögel waren noch nicht im Nest, denn zwei Tage zuvor, am 320 Ad. Walter: Unarten der Spechte. 14. Mai, fand ich im Brieselang zwei Mal ein Muscicapa atrica- pila-Nest mit 6 ganz frischen Eiern. Da ich nun nicht sicher weiss, ob dieser Specht nachher noch das Nest zerstört hat, auch nicht, ob er die Eier wirklich verzehrt haben würde, wenn er nicht gestört worden wäre, so kann ich diesmal sein Betragen nicht als Räuberei, sondern nur als Unart bezeichnen. Ich für meinen Theil glaube aber fest, dass der Specht beabsichtigte, sich die ihm schon sichtbaren Eier anzueignen. (Sie liegen ja beim Fliegenfänger fast immer so wenig tief, dass man sie beim Hineinschauen in die Höhlung erblickt) Woher sonst diese auffallende Dreistigkeit, dieser Eifer, zum Nest zu gelangen, und der sofortige neue Angriff” auf dasselbe, nachdem er von demselben durch den Kampf mit dem Fliegenfänger abgelenkt worden war? Wenn man mir einwendet: es ist leicht möglich, dass der Specht in dem Nest Insecten bemerkte, so muss ich erwidern: am 16. Mai, einer Zeit, in der der Fliegenfänger soeben seine 6 Eier gelegt hat, enthält das saubere Nest keine Insecten und, falls ein solches erschiene, verzehrte es der Brutvogel selbst. Wenn ich hier nun den Buntspecht als Nestverderber hin- gestellt habe, so will ich doch einräumen, dass dieser Fall mög- licherweise vereinzelt dasteht, dass nicht alle Buntspechte solche Gelüste zeigen mögen. Ich habe ja bei anderen Vögeln Aehnliches wahrgenommen, z. B. beim Thurmfalk, der zu den nützlichen Vögeln gerechnet wird, den ich aber vor einigen Jahren als argen Vogel- räuber kennen lernte, indem ein Individuum eine Zeit lang täglich einen jungen Steinschmätzer erbeutete, während andere Thurm- falken derselben Gegend den ganzen Tag die Mäusejagd betrieben. Dr. G. Hartlaub: Die Gattung Ayliota. 321 Die Gattung Ayliota Sw. Monographische Studie von Dr. G. Hartlaub. Swains. Olassific. of Birds II. p. 260 ce. fig. cap. 229, h. (1837.) Swains. Birds of West-Afr. II. p. 47. (1837.) Swains. Flycatch. (Natur. Libr. vol. X.) p. 225, pl. XXVIIL (1838.) Bonap. Consp. Av. I. p. 319. S.R. Gray Handl. B. I. p. 323. Sundew. Meth. nat. Av. disp. tentam. p. 15. (1872.) R. B. Sharpe Cat. B. Brit. Mus. Passerif. vol. IV. p. 115. c. fis. alae. Char. gen. Rostrum longiusculum, gracile, carinatum, ante apicem mo- dice deflexum, subemarginatum, basi plus minus dilatatum, apicem versus compressum, gonyde dimidio apicali adscendente; vibrissis rietalibus nonnullis mollibus, brevibus, plus minus distinete conspicuis. Alae longiusculae, caudae dimidium attingentes vel parum superantes; remex prima spuria, remiges 3—5 longiores, subaequales (quarta in nonnullis tertiam et quintam paullo superante), secunda nonnihil brevior quam sexta; remiges apice rotundatae, tertiariae corpori proximae latiores, apice late rotundatae. Cauda longiuscula, subaequalis; reetrices latiuseulae, apice oblique subtruncatae. Pedes mediocres, graciles; tarsus scutellatus; digitus internus externo parum brevior; ungues parvi valde curvati, hallux robustior ungue fortiore valde curvato. Plumulae frontales subholosericeae. Ptilosis tergi et uropygii longa, mollis, subsericea, laxo-decomposita. Die 4 bis jetzt bekannten Ayliota-Arten sind in gleichem Grade typische. Die Angabe Sharpe’s, die Länge des culmen entspreche zwei- “mal der Breite des Schnabels auf der Höhe der Nasenlöcher, kann ich bestätigen. Stellung im System. Ueber die systematische Stellung dieser kleinen eigenthümlichen und sehr scharf definirten Form Cab. Journ. f. Ornith, XXXI. Jahrg. No. 165. Juli 1833. 21 322 - Dr. G. Hartlaub: einigt sich die Mehrzahl der Ornithologen (Swainson, Bonaparte, Shelley, Oustalet, Gray, Sharpe etc.) dahin, dieselbe als den Musci- capiden angehörig zu betrachten, und in der That erscheint diese Annahme auch mir als die bestbegründete. Andererseits bekundet, wie schon Swainson richtig erkannt hat, Ayliota, und zwar haupt- sächlich durch die Schnabelform und den Mangel eigentlicher Bart- borsten, deutliche Annäherung an die echten Sänger; eine That- sache, die Sundewall bestimmen konnte, Zyliota seiner Familie Sylvünae (Oscines cichlomorphae, Phalanz Aequiparatae) beizu- ordnen. Die Vereinigung der Gattungen Sylvia, Oreicola, Pari- nia, Amaurodryas, Cuphopterus und ? Lioptilus ist eine jener mehr als gewagten, wie deren das ausgezeichnete Werk eines der wissen- schaftlichsten Ornithologen noch andere enthält. Beiläufig sei hier bemerkt, dass die ausserordentlich seltenen und Sundewall vielleicht nicht einmal aus eigener Untersuchung bekannt gewordenen Gat- tungen Parinia und Cuphopterus keine nähere Affinität zu AZyliota verrathen. Auch Lioptilus steht Aylota fern. Mag man im System Ayliota in der Nähe von Muscicapa (sens. strict.) und zwar zunächst bei Sienosztira einreihen, welche durch ihre motaeillenartige Schwanzbildung ausgezeichnete Form in der Bildung des Schnabels, der. Flügel und der Füsse zumeist und sehr deutlich an Zylvota erinnert. Die eigenthümliche Structur und Färbung des Gefieders auf Unterrücken und Bürzel, wie solche ZAyliota zeigt, wiederholt sich bei der im Uebrigen sehr verschiedenen, aber ebenfalls specifisch africanischen Platystira- Gruppe. Geographische Verbreitung. Die Gattung Ayliota ist exclusiv africanisch. Nordwestlich begrenzt durch den Senegal (15° N. Br.), haben wir als nordöstliche Grenze dieser Form etwa das Bongo-Gebiet (8° 8° N. Br. und 27° 26° O. L.) anzunehmen; als südöstliche ergiebt sich, soviel bis jetzt bekannt, der Umvuli- fluss (18° 15° 8. Br. und 30° 55° O. L.) und als südwestliche die Angola-Gebiete von Caconda und Cacoco: 13° 22° 8. Br., 15° ISO. Unsere Kenntniss von der Lebensweise der Hylioten be- schränkt sich auf die wenigen und überaus dürftigen Notizen, welche wir Heuglin, Emin Bey und T. Ayres verdanken und deren bei den einzelnen Arten gedacht werden wird. Bewohner des Hochwaldes und immer nur vereinzelten Vorkommens treten sie dem Beobachter äusserst selten entgegen; ein Umstand, der Schuld Die Gattung Aylvota. 323 daran sein mag, dass die Gesammtzahl der bis jetzt bekannten Individuen 20 schwerlich übersteigt und dass in Sammlungen ersten Ranges (Berlin, Wien, Kopenhagen, Dresden, Frankfurt) . sowie in der ausgezeichneten Privatsammlung africanischer Vögel des Cap. G. E. Shelley in London die Gattung Ayliota nur durch ihre Abwesenheit glänzt. Von der Fortpflanzung der Hylioten wissen wir nichts. + Von besonderem Interesse würde es sein, zu erfahren, ob und wie sich bei Ayliota violacea und Hyliota australis die Weibchen von den Männchen unterscheiden. Zu den bemerkenswerthesten Unterschieden zwischen Ayliota flavigaster und Hyliota Barbozae zählt der Umstand, dass bei ersterer Art die Geschlechter sehr verschieden — bei letzterer aber, wenn anders die Angabe d’An- chieta’s zuverlässig, ganz gleich gefärbt sind. Die einzige bis jetzt existirende Abbildung einer Ayliota ist die mehr als mittelmässige in Swainson’s „Flycatchers‘‘ von A. flavigaster. 1. Ayliota flavigaster SWS. Material: 1 2 ad. und 1 & jun. Bremen. 1 3 ad. Leiden. 1 2 ad. Paris. 1 & ad. London. 1 8 ad. Stuttgart. 1 & ? Philadelphia. 1 2 ad. Stockholm. 1 & ad. und 1 2 jun. Coll. Forbes London. Syn. Swains. Classif. B. II. p. 260. — Id. B. of West-Afr. II. p. 47. — Id. Flycatch Nat. Libr. Orn. X. p. 226, pl. XXVIIL — Hartl. Orn. West-Afr. p. 97. — Muscicape flavigastra, Gray Handl. B. I. p. 323. — Sharpe Catal. B. Brit. Mus. IV. p. 248. — H. orientalis, Heugl. Cab. Journ. 1863, p. 234. — H. flavigaster, 1d. Orn. N.-O.-Afr. p. 440. — Id. Reise Geb. Weiss. Nil p. 340. — Bouv. Cat. Ois. Marche p. 19. — Hartl. Zweit. Beitr. Orn. O. Aequat.-Afr. Abhandl. Naturw. Ver. Brem. VIII. p. 198. Mas ad. Minor. Supra chalybeo-niger, uropygii plumis serices albis, plus minus cineraseentibus, elongatis, laxis, fascia apicali lata nigra; speculo alari magno niveo; remigibus nigri- cantibus, margine externo dorso concoloribus, intus basin versus albicantibus; subtus ochraceo fulvescens, peetore intensius tincto; j 21* 324 Dr. @. Hartlaub: cauda nigra; subalaribus tibialibusque albidis; maxilla fusca, man- dibula pallidiore; pedibus nigrieantibus. Foem. ad. supra ceineras- cens, nitore chalybeo vix ullo; fascia alari latiuscula, elongata, alba; reetrieibus nigrieantibus extima fuscescente et, parte apicali excepta, pallide meine subtus a mare non diversa; alae facie . Interna grisea. 5 Wir beschreiben ein altes Männchen der Leidener Sammlung von Senegambien:, Oberseite mit Einschluss der Ohr- und Augengegend sowie der Zügel glänzend stahlblauschwarz; die Federn des Unterrückens und Bürzels etwas verlängert, weich, seidenweiss, mit breiter schwarzer Spitzenbinde, wobei eine schmale weisse Bürzelbinde sichtbar wird; Flügelbug und die kleinsten Deckfedern des Flügels wie der Rücken, die übrigen rein weiss, einen grossen länglich- schrägen Spiegelfleck bildend, die äusseren grossen Deckfedern weiss an der Basis, schwarz an der Spitze; Schwingen schwarz mit dem Stahlblau des Rückens äusserlich gerandet; Schwanz- federn schwarz mit stahlbläulich glänzendem Aussensaum; obere Schwanzdecken glänzend schwarz; Unterseite, am Kopf bis unter die Augen hin, hellockerfahl, intensiver auf der Brust; Steissgegend und untere Schwanzdecken heller, weisslicher; innere Flügeldeeken weiss; Schenkelfedern weisslich; Oberkiefer sehwärzlich; Unter- kiefer heller; Füsse dunkel. . Etwas abweichend beschreibt Miss Grace Anna Lewis ein wahrscheinlich etwas jüngeres Männchen aus Senegambien in Philadelphia: „Schwingen entschieden braun, äusserlich grau- weisslich gesäumt; Schwanz dunkler braun, die mittleren Steuer- federn stahlgrünlich überlaufen, wie auch die Armschwingen es sind. Auf der einen Seite zeigen die beiden äusseren Schwanz- federn auf beiden Fahnen weisse Randung; auf. der entgegen- gesetzten Seite sind die beiden entsprechenden Federn weiss auf der Innenfahne, während die Aussenfahne kein Weiss zeigt. Auf den Flügeln viel Weiss, dasselbe beginnt auf den äusseren kleinen Deckfedern und setzt sich in Gestalt einer schrägen Binde fort über die Wurzeln sämmtlicher Schwingen, nach hinten sich an- schliessend an das Weiss des Unterrückens und Bürzels. Diese _ weisse Binde ist noch ausgedehnter als sie oberflächlich betrachtet erscheint. Blosgelegt scheint sie den ganzen oberen Theil des Flügels zu involviren und die ganze Innenseite des Flügels er- scheint weiss überlegt. Eine der äusseren vordern grossen Flügel- Die Gattung Zyliota. 325 deekfedern, die letzte in der Reihe der die Handschwingen decken- den, ist weiss mit schwarzer stahlgrün glänzender Spitze. Die dem Körper zunächst liegende, also letzte Armschwinge ist rein weiss. Die Länge dieser weissen Schrägbinde beträgt 37 mm. . Im Uebrigen stimmt die Färbung dieses Exemplars mit den Beschreibungen des ausgefärbten Männchens, Altes Männchen von Wau. (Djur) (Typus von Aylota orientalis, Heugl. in der Stuttgarter Sammlung): die Färbung ganz gleich mit dem soeben beschriebenen altmännlichen Vogel von der West-Küste. Aber die Bürzelbinde bleibt unsichtbar, obwohl die Färbung und Structur.. der Bürzelfedern ganz dieselbe ‚wie bei dem Ex. der Leidener Sammlung. Altes Weibchen von West-Afriea (Brem. Samml.): Oben- her ein ziemlich dunkeles schwach ins Bräunliche ziehendes Grau; untenher ganz wie das Männchen; die kleinen Flügeldeckfedern dunkler mit Anflug von Stahlglanz; breite schräge Längsbinde des Flügels weiss; dieselbe setzt sich fort in einen circumscripten weissen Flügelsaum einiger Armschwingen; Schwingen dunkel- bräunlich, Innenfahne bis auf den Spitzentheil weiss gerandet; Steuerfedern schwärzlich; die äussere heller bräunlich, mit blasse- rem Rande, der auf der Aussenfahne die Spitze breit frei lässt, auf der Innenfahne aber fast bis zur Spitze reicht; obere Schwanz- decken schwarz; Bürzelfedern an der Wurzel weisslich und grau- lich gemischt; Schnabel und Füsse wie beim. Männchen. Jüngeres Männchen von Langomeri (Brem. Sammlung): Federn des Oberkörpers dunkelbraun mit sehr schmalen hellfahlen Endsäumen, die nach der Stirn zu verschwinden; der weisse Spiegelfleck des Flügels wie beim alten Vogel, die Armschwingen mit hellem Aussenrand; Kopfseiten heller graufahl; innere Flügel- decken und Innenränder der Schwingen weiss; Unterseite hell- ockerfahl ohne intensivere Färbung der Brust; Steuerfedern schwarz; Federn des Unterrückens und Bürzels an der Wurzel ‘grau; Mandibel hell; Spitze derselben und Oberschnabel horn- bräunlich. Nach Heuglin’s Notizen waren junge Vögel dieser Art auf der Brust rauchfarben gescheckt. Oustalet beschreibt uns ein altes Weibchen der Pariser Sammlung wie folgt: - Obenher bläulichgrau mit Stahlglanz auf den Schultern und den oberen Schwanzdeckfedern ; Steuerfedern schwarz mit stahl- 326 Dr. G. Hartlaub: bläulichen Reflexen; Unterseite bleich ockergelblich; eine grosse schräge weisse Längsbinde auf jedem Flügel, gebildet durch die kleinen und die mittleren Deckfedern; Armschwingen mit grau- weisslichem Aussensaum; sämmtliche Schwungfedern mit weissem Innenrande; Innenseite des Flügels grau; untere Fläche des Schwanzes schwarz; die kurze Befiederung an der tibio-tarsal-Ver- bindung vorn okergelb, hinten bräunlieh; Schnabel braun, Man- dibel blasser; Büsse braun. Jüngerer Vogel ohne Angabe des Geschlechts von Loko- am Niger (Forbes), wahrscheinlich ein Weibchen: Obenher hellbräunlich, wesentlich beller und bräunlicher als das ausgefärbte Weibehen. Stirn und Kopfseiten noch etwas heller; deutliche Spuren der weisslich variirten Bürzelbinde; der weisse Spiegelfleck vollständig rein und entwickelt; Schwungfedern bräun- lich, die Armschwingen mit breiterem weissen Aussenrande, die Handschwingen sehr fein weisslich gesäumt; innere Flügeldecken rein weiss; Steuerfedern schwärzlich, die Aussenfahne der je äussersten zu 2, von der Basis ab weiss; untenher unrein weiss- lich, fahl überlaufen, kaum merklich deutlicher auf der Brust; Beine dunkel bleigrau; Oberkiefer dunkel ‚graubräunlich, Unter- kiefer heller. Von Bartborsten kaum eine Spur vorhanden. Maasse: Ganze Länge: First: Flüg: Schwanz: Lauf: 115 Mm. 12Mm. 71 Mm. 47 Mm. 20 Mm. (2 Paris.) HSID ILERTO REWASR, as 79 oO" PhNade) Dann, 98 AIR, (a jun.0Stortehs) 131, 12700, °2428, 719° „ (@adi&keiden) 129,.'072,,77 40°, 19° „(av ad.'Stultsarm) 124) 566% „. 18100%,0202°,)2(o ad Bremens) 12E7 106 gain US „ (& jun. Bremen.) Isllor enl2 mTO-. N Az 19 (3 ad. Niger. Coll. Forbes.) Länge der rem. spuria: 19 Mm. ; eaala des Schnabels an der Basis: 5 Mm.; Mittelzehe 12 Mm.; Hiitärzenk 9 Mm. Iris braun: Heuglin, Emin en Westafrica: Senegal, Gambia, Casamanze, Niger, Nord- Ost-Africa: Waldregion des Djur- und Kosanga - Gebietes (Wau): Heuglin. — Langomeri: 3° 30 N. Br., 31° 05 O. L.: Emin Bey. | Ueber die Lebensweise dieser Art auf den westlichen Ge- bieten wissen wir nichts, etwas besser ist uns dieselbe bekannt von Die Gattung Ayliota. 327 dem Vogel östlichäquatorialen Vorkommmens. Bei Langomeri traf Emin Bey diese Aylota einzeln im dichtesten Walde, wo sie die Blüthen umflatterte. Die Stimme sei leise, aber angenehm. Heuglin bezeichnet dieselbe als Standvogel in den Waldbeständen des Djur und Kosanga. Das Benehmen erinnere. etwas an die Spechtmeise. „Nie gesellschaftlich, sondern immer vereinzelt in den Kronen der Bäume, deren Zweige sie weniger umflattern als die eigentlichen Fliesenfänger. Die Stimme erinnert an &tia und Platistira und besteht in einem hellen, lauten, flötenden Pfeifen.“ Im Widerspruche mit der kürzlich von uns vertretenen An- sicht, dass Heuglin’s Hyliota orientalis als nicht gleichartig mit H. flavigaster aufzufassen sei, sind wir nunmehr nach Vergleichung umfangreicheren Materials von der Gleichartigkeit beider überzeugt. Das von uns als unterschiedliches Hauptmerkmal hervorgehobene Vorhandensein oder nieht Vorhandensein einer weissen Bürzelbinde wird dadurch werthlos, dass die Färbung der seidenweichen langen Unterrücken- und Bürzelfedern bei altmänn- lichen westlichen wieöstl. äquatorialen Exemplaren senau dieselbeist, wenn auch allerdings die Deutlichkeit einer dadurch gebildeten, äusserlich sichtbaren, stärker oder schwächer weiss gemischten Bürzelbinde eine sehr verschiedene ist. Bei dem als Unicum unschätzbaren Originalexemplar von #. flavigaster (orientalis Heugl.) in der Stuttgarter Sammlung bleibt diese Binde völlig unsichtbar, während das ganz gleichgefärbte senegambische Exemplar in Leiden dieselbe deutlich zeigt. Das Farbenkleid des Weibchens ist bei verschiedenen west- lichen und östlichen Individuen, die wir vergleichen konnten, genau dasselbe. Hyliota flavigaster zeigt den Schnabel stärker entwickelt und namentlich breiter an der Basis als irgend eine der congenerischen Arten. 2. Hyliota violacea Verr. Material: 1 ad Mus. Paris. (Franquet 1352). 1 3 ad. Philadelphia. (Duchaillu). 1 & ad. Philadelphia. (Verr. Typ. descr). Syn. Hiyliota violacea, S. Verr. Rev. et Mag. de Zool. 1851, p. 308. — Strickl. Contrib. Ornith. 1851, p. 132. — Hartl. Om. Westafr., p. 98. — Cass. Proc. Acad. N. Sc. Philad. 1859, p- 51. — Hartl. Cab. Journ. f. Orn. 1861, p. 170. — Sharpe Cat. B. Brit. Mus. vol. IV. p. 248. (exel. syn.). 328 Dr. 6. Hartlaub: Mas.ad. Major. Supra chalybeo-nigra, nitore violaceo-pur- purascente valde conspicua; macula parva alari alba; subtus pallide ochroleuca, pectore, genis et hypochondriis nonnihil intensius tine- tis; facie interna caudae et alarum nigra; tibialibus nigris; rostro nigro; pedibus- fuseis. Oustalet beschreibt uns ein von Dr. rare sera - altausgefärbtes Exemplar der Pariser Sammlung (ohne Angabe des Geschlechts) wie folgt: „Obenher schön dunkel violetelänzend mit Seidenschiller. Die Färbung umfasst den Scheitel, die Kopfseiten bis unter das Auge, die Ohrgegend, den Nacken, Rücken, die Flügel, die oberen Schwanz- decken und die Steuerfedern; ein kleinerer weisser Fleck auf den mittleren Flügeldecken; untenher vom Kinn bis auf die unteren Schwanzdecken fahlweisslich; Brust, Wangen und Seiten etwas oker- gelblicher überlaufen; Innenseite der Flüge) und Unterseite des Schwanzes schwarz; Schenkelfedern schwarz; Schnabel schwarz, lang, ziemlich schlank mit einigen kurzen Barbaren an der Wurzel Füsse braun. Ueber die beiden in Philadelphia befindliehen Exemplare dieser seltenen Art wurde uns im Auftrage der Academy of Nat. Scien- ces daselbst durch Fräulein Grace Anna Lewis die nachstehende interessante Auskunft: Die Unterschiede dieser Art von H. flavigaster sind höchst ausgezeichnete. Anstatt der grösseren Verbreitung von Weiss auf dem Flügel, wie sie A. favigaster besitzt, bildet bei 7. violacea, scheinbar nur eine einzige Feder den weissen Fleck Diese ornamentale Feder zählt zu den inneren der grossen Deck- federn und liegt auf den Armschwingen. Sie ist eine aus einer Reihe von fünf Federn, an welchen, wenn man sie blosslegt, mehr oder weniger Weiss wahrzunehmen ist. Diese fünf Federn sind nicht vollzählig und gleichmässig entwickelt bei beiden Individuen vorhanden und selbst nicht auf den beiden Flügeln einer und der- selben Art. Nur bei der höchsten Farbenstufe dürfte das beider- seitige vollzählige Vorhandensein derselben anzunehmen sein. Die Innenseite des Flügels ist schwärzlich-dunkel. Scheitel, Hinterhals und Oberrücken sehr schön metallisch-violet glänzend (also sehr verschieden von dem stahlblau bei 7. favigaster); Handschwingen dunkelbraun; Armsehwingen tief schwarz mit Purpurschiller und mit unter gewissem Lichte erkennbaren dunkelgrünlichen Reflexen, wie solche auch auf den zusammengelegten Flügeln und dem Schwarz Die Gattung HAylıota. 329 des Schwanzes wahrgenommen werden können; Schenkelfedern schwarz; die Federn des Bürzels sind lang, seidenweich, locker, dabei zum Theil rein weiss, zum Theil grau, sämmtlich aber am Spitzentheile dunkel schwärzlich. Abgesehen von den hier hervor- gehobenen differentialen Eigenthümlichkeiten von H. flavigaster und Hyliota violacea ist der bedeutende Grössenunterschied zwischen beiden von entscheidendem Gewicht. Maasse: Ganze Länge: First: Flüg.: Schwanz: Lauf: 126 Mm. 15 Mm. 78 Mm. 48 Mm. 19 Mm. (Spec. Du. Chaillu Philad.) Io, 120, 17800,,0045 20H, (Spec.' Wilson. !Philad‘) EDEL 2EHNN 78 1,5055.0120.,0,,. X (Spee..'Framquet. " Parist) Länge Schwinge 57 bis 58 Mm.; Afterschwinge 20 Mm.; Breite des Schnabels an der Basis 8 bis 9 Mm.; Mittelzehe 14 bis 15 Mm.; Hinterzehe 12 bis 13 M. Die drei bis jetzt bekannten Exemplare dieser Art stammen aus Gabon. Dieselbe blieb noch unabgebildet. Das der Wilson- Sammlung in Philadelphia angehörige Individuum wurde von H. E. ° "Strickland in den „Contributions to Ornithology“ von 1851 kurz be- schrieben. Dasselbe ist der Typus von J. Verreaux’s Original- beschreibung 1. ce. Die beiden in Philadelphia befindlichen Exemplare sind mit „Ss“ bezeichnet, das von Franquet’s Reise herstammende der Pariser Sammlung ist ohne Angabe des Geschlechts. Wir bleiben daher, was sehr zu bedauern, völlig im Unklaren über die Färbung beim Weibchen und beim jüngeren Vogel. Auch über die Lebensweise dieser Art fehlt jedwede Auskunft. Hoffentlich ist hier der Beweis geführt, dass es sich bei Ayliota violaces nicht um „a doubtfull species“, wie Sharpe meint, oder „um ein“ doubtfully distinct from 7. Havigaster“, wie Shelley schreibt, handelt. Wie eine Verwechselung mit A. favigaster ganz un- möglich ist, ebenso gewiss ist es, dass Barboza du Bocage verhängnissvoll irrte, als er die ihm von J. d’Anchieta aus ÜCa- conda übersandten Exemplare einer echten Hyliota auf A. violacea bezog. 3. Hyliota Barbozae,n. sp. Material: Beide Geschlechter alt und jünger in Lissabon. — 1 mas ad. in der Bremer Sammlung. Syn. „Hyliota violacea Verr.“ Barb. du Bocage Journ. Acad. Se. Lisboa 1870, p. 343. — Id. Ornith. d’Angola p. 190. — 330 Dr. 6. Hartlaub: Id. Jorn. Science. mathem., physic. e natur. Nr. XXXIII (1882) Extr. p. 24. ! Mas ad. Major. Supra nitide nigro-chalybea, sub certa luce nonnihil purpurascente-resplendens; remigibus nigris, intus albo- marginatis; tectrieibus minoribus dorso coneoloribus, majoribus . totis magnam et elongatam maculam formantibus remigumque tertiariarum marginibus externis pure albis; subalaribus niveis: cauda nigra, nitore chalybeo; rectrice extima limbo externo stri- ctissimo albido; tergi et uropygii plumis longis, mollibus, ‚laxis, basi cinerascentibus vel albidis, apice chalybeis; tectricibus caudae superioribus chalybeis; subtus laete ochraceo-fulvescens; pectore intensius tincto; mento, abdomine imo, tibialibus, crisso et subcau- dalibus pallidioribus; rostro pro mole parvo, gracili, nigricante; pedibus nigris. Die Zügel und Auge einschliessende Färbung der Oberseite ganz wie bei Ayliota flavigaster, also schön stahlblau glänzend, mit undeutlichen grünlichen oder purpurescirenden Reflexen unter ge- wissem Lichte; diese Färbung ist an den Kopf- und Halsseiten schart abgegrenzt gegen das lebhaft helle Okergelb der Unterseite; Federn des Unterrückens und Bürzels lang, seidenweich, locker, decomponirt weiss oder graulich mit stahlblauschwarzen Spitzen; Schwungfedern mattschwarz mit weissem Innenrande auf der Wurzelhälfte; die letzten drei Armschwingen mit deutlichem Stahlglanz und breitem, scharf abgesetztem, rein weissem Aussenrande; kleinste Flügeldeckfedern wie der Rücken, die grossen bilden ein grosses längliches, rein weisses Feld, welches sich in die weissen Aussenränder der letzten Armschwingen verlängert; der Flügel zeigt also viel mehr Weiss als irgend eine der drei congenerischen Arten; innere Flügeldecken schneeweiss; Steuerfedern schwarz mit etwas Stahlglanz, die äussere mit äusserst schmalem weisslichen Aussensaum; die schöne oker- röthliche Farbe der Unterseite erscheint auf der Brust intensiv ge- steigert; abdomen bleicher, untere Schwanzdecken noch weisslicher; Schenkelfedern weisslich; Schnabel schwärzlich, etwas heller auf der Wurzelhälfte des Unterkiefers; Füsse dunkel. „Iris castanien- braun.“ ; Nach den Exemplaren des Lissabonner Museums sehen wir keinen Unterschied in der Färbung der Geschlechter. Ein jüngeres Weibchen ist obenher dunkelgrau mit be- ginnendem Stahlglanz, die weisse Bürzelbinde deutlich bemerkbar; die Färbung der Unterseite etwas unreiner, ins Graue ziehender, Die Gattung Ayliota. 331 aber die Brust deutlicher okerröthlich; die weisse Zeichnung auf den Flügeln vollständig entwickelt; die äussere Steuerfeder zeigt die Aussenfahne (mit Ausnahme des Spitzen- theils) rein weiss und die Innenfahne mit grosser weisser Mittelstelle. (Lissab. Mus.). Maasse: Ganze Länge: First: Flüg.: Schwanz: Lauf: 129 Mm. 11 Mm. 75 Mm. 48 Mm. 19 Mm. ( 2 KO Ton Me LET ee (Oral. Ju Wliesalr wer. nn, im, 200 „e (< ja) I Nero NAD 21 „ (& ad. Brem. Saml.). Die Breite des Schnabels an ii: Basis beträgt 4 Mm. Die bekannten 4 oder 5 Exemplare dieser schönen Art wurden von Anchieta aus Caconda (Benguela) und Cacoco ein- gesandt. Eine Verwechselung derselben mit der viel kleineren H. flavigaster, sowie mit der total verschieden gefärbten H. vvo- lacea ist ganz ausgeschlossen. Sehr bemerkenswerth ist der ver- hältnissmässig kleine, zierliche und stark comprimirte Schnabel. Wie schon bemerkt, zeigt diese Art das meiste Weiss auf dem Flügel und die grösste Intensität des okerröthlichen Farbentons der Unterseite. Ueber die Lebensweise fehlt auch bei dieser Art alle und jede Auskunft. 4. Hyliota australis Shelley 1 Exemplar. Syn. Hyliota australis, Shelley Ibis 1882, p. 258, pl. VI, Fig. 2. Mas ad. Supra nigra, nitore nonnullo metallice violascente vix conspicuo; tergi inferioris plumis faseiam minus distinetam la- tiusculam formantibus albis, apice nigris; teetricibus alae mediis et majoribus albis, exceptis nonnullis exterioribus; remigibus secun- dariis basin versus albis, omnibus intus albo-marginatis; subalaribus albis; reetrieibus duabus mediis totis nigris, reliquis plus minus albo-limbatis, extimae pogonio externo pro majore parte basali albo; subtus ochroleuca, pectore intensius tincto; subcaudalibus ' fere albis; eruribus antice albis, postice nigris; rostro et pedibus nigricantibus. Die Farbe der Oberseite und der Kopfseiten scharf abgegrenzt bis unter den Augen her ist ein reines mattes Schwarz mit kaum merklichem Metallglanz unter gewissem Lichte. Die Federn des Unterrückens und Bürzels ganz wie bei den drei congenerischen 332 Dr. 6. Hartlaub: Arten, also weiss mit ziemlich breitem schwarzen Spitzentheil und dadurch eine Art schwarz und weiss gescheckter, undeutlich be- srenzter Binde bildend; die mittleren, und zum Theil auch die grösseren Flügeldeckfedern weiss, einen nur mässig grossen Spiegel- fleck bildend; die Armschwingen an der Basis weiss, welche Farbe auf den zu innerst gelegenen an Umfang zunimmt; Innenfahnen aller Schwungfedern weiss gerandet; die beiden mittleren Steuer- federn ganz schwarz, die übrigen auf beiden Fahnen etwas un- regelmässige weisse Säumung zeigend; auf der Aussenfeder nimmt das Weiss etwa °/, der Aussenfahne, von der Basis an gerechnet, ein; Unterseite hell okergelblich, am lebhaftesten auf der Brust, nach hinten zu immer heller; die unteren Schwanzdecken fast weiss; die Schenkelbefiederung vorn weiss, hinten schwarz. Schnabel dunkel bläulichgrau, an der Spitze schwarz; Füsse schwärzlich. Maasse: Ganze Länge: First: Flüg.: Schwanz: Lauf: circa 116 Mm. 11 Mm. 75 Mm. 50 Mm. 19 Mm. Das hier beschriebene Exemplar ist bis jetzt ein Unicum. Dasselbe wurde von Herrn J. S. Jameson am Umvuliflusse, S.0.- Africa, 18° 15 S. Br., 30°58 O.L. erlegt (14. Aug.) und befindet sich zur Zeit noch in dessen Besitz. Wir verdanken dessen per- sönliche Untersuchung der Gefälligkeit unseres Freundes Capt. G. E. Shelley. Seltensten Vorkommens frequentirt dieser Vogel die oberen Partien hoher Waldbäume, zwischen deren jungen Trieben und Blättern derselbe nach Insecten sucht. Im Magen wurde eine grosse Spinne gefunden. 5 i Hyliota australis unterscheidet sich von übrigen Arten dieser Gattung durch das reine matte, des schönen stahlblauen oder vio- letten Metallglanzes fast gänzlich entbehrende Schwarz der Oberseite. Das Weiss auf dem Flügel ist wesentlich kleiner als bei 4. flavi- gaster. Der Schwanz zeigt mehr Weiss als irgend eine andere Hyliota. Die Bartborsten sind bei dieser Art entschieden deut- - licher entwickelt als bei A. flavigaster. | Es bleibt mir schliesslich nur noch übrig, denen zu danken, ohne deren Unterstützung mir diese Arbeit zu schreiben überhaupt nicht möglich gewesen wäre. In erster Linie gebührt mein Dank dem Fräulein Grace Anna Lewis in Philadelphia, die mir im Auf- trage der dortigen Academy of Nat. Sciences über die drei daselbst befindlichen Zylioten die eingehendste Auskunft ertheilte. Sodann Die Gattung Zylvota. | 390 Herrn Oustalet in Paris, dem ich mich für gute Beschreibung der beiden im Museum des Jardin des Plantes befindlichen Individuen verpflichtet fühle, und endlich nicht minder den Directoren der grossen Sammlungen von Lissabon, Stockholm, Leiden und Stutt- gart, welche mir die gewünschten, in ihrem Besitz befindlichen Vögel, ohne Ausnahme kostbare Seltenheiten, zur Benutzung be- reitwilligst anvertrauten. Das schöne meiner Beschreibung zu Grunde liegende Exemplar von Ayliota Barbozae verdankt die Bremer Sammlung dem hochverdienten Verfasser der „Ornithologie d’Angola“, Professor Barboza du Bocase. Allgemeine Bentsche Ornithologische Gesellschaft zu Berlin. Bericht über die April-Sitzung. Verhandelt Berlin, Montag den 2. April, Abends 7:!, Uhrim Sitzungslocale, Bibliothekzimmer des - Architectenhauses. Anwesend die Herrren: Cabanis, Bolle, Reichenow, Thiele, Grunack, Krüser-Velthusen, Thienen, Scha- low und Lehmann. Als Gäste die Herren: Adam, Mertens, Leibnitz, Kontzen, v. Dalwitz und Matschie. Vorsitzender: Herr Bolle, Schriftf. Hr. Schalow. Nach Verlesung des Berichtes über die März-Sitzung und nach Vorlage einer Reihe neu erschienener Veröffentlichungen durch die Herren Reichenow und Schalow hält Herr Bolle einen längeren Vortrag: Zur Geschichte und Naturgeschichte des Pfauen. Der enge Rahmen eines Sitzungsberichtes verbietet es und macht es zugleich unmöglich, den geistvollen Mittheilungen des Vortragen- den nachzugehen und die in bekannter formvollendeter Dar- stellung gegebenen, für die Behandlung derartiger Stoffe neue Ge- sichtspunkte erschliessenden Erörterungen an dieser Stelle im Zu- sammenhange wiederzugeben. ' „Kennt man,‘ so begann Herr Bolle seinen Vortrag, „kennt man einen Vogel hinlänglich , wenn Alles zusammengefasst wird, was die landläufige Ornithologie von ihm berichtet? Es ist erlaubt, daran zu zweifeln. Nehmen wir ein so bekanntes, fast alltägliches Geflügel wie den Pfauen: es giebt hundert intime Seiten, die seiner Monographie noch abzugewinnen sind. Mit dem Naturgeschicht- lichen von ihm mag es immerhin so leidlich gehen, obwohl auch da noch ziemlich grosse Lücken vorhanden sind. Wie aber steht’s mit seiner Geschichte in Vorzeit, Vergangenheit und Jetztzeit, wie mit den oft zartgewobenen und schwer zu verfolgenden Fäden, welche seine Existenz mit den Anschauungen und Bedürfnissen des Menschengeschlechtes verknüpfen ?“ Sn Deutsche Ornithologische Gesellschaft: „Hier muss der Naturforscher erfreut sein, Hülfe und Er- gänzung seines Wissens beim Historiker, beim Sprachforscher zu finden; er darf ebensowenig den Beistand dichterischer Auffassung, die öfters durch Intuition das Wahre aus seiner Verhüllung zu schälen weiss, noch den der hausbackensten Erfahrungslehre ver- schmähen. In der Gegenwart beginnt man zum Glück die Objecte von den verschiedensten Enden an zu erfassen und mehr als eine Diseiplin trägt dazu ihren Obolus heran, zum grossen Vortheil einer vollkommenen Erkenntniss, die ja doch stets das Ziel unseres Strebens sein muss.“ In diesen einleitenden Worten des Vortrages sind die Gesichts- punkte fixirt, welche den weiteren Ausführungen des Vortragenden zu Grunde gelegt werden. An der Hand alter und neuerer Au- toren verfolgt Herr Bolle Schritt für Schritt die allmähliche Ein- wanderung des Pfauen von der malabarischen Küste zu uns nach Europa und giebt die interessantesten Details, welche sich mit der Geschichte dieser Ausbreitung, mit den Anschauungen, welche sein Erscheinen im Alterthum und Mittelalter hervorrief, mit den damit verbundenen Sagen und Erzählungen, auf das engste ver- knüpfen. Der interessante Vortrag, der mit vielem Bekannten eine Fülle wenig allgemein zugänglicher Mittheilungen bringt und sich durch die dem Vortragenden eigene fesselnde Darstellung aus- zeichnet, wird baldigst dem Drucke übergeben und in erweiterter Form, mit besonderer Berücksichtigung auch naturwissenschaftlicher Einzelheiten, welche dem heutigen Vortrage noch fehlten, einem grösseren Kreise zugängig gemacht werden. Dem Vortrage folgt eine längere anregende Discussion. Herr Schalow giebt eine kurze Reihe von Notizen über das Vorkommen von Ardea nyet- corax in der Mark Brandenburg. Er recapitulirt diejenigen Fälle, . deren er bereits in seinen Veröffentlichungen über die Ornis der Provinz im Journ. für Ornithologie Erwähnung gethan hat und fragt an, ob weitere bekannt seien. In der Discussion theilt Herr Krüger-Velthusen mit, dass vor einigen Jahren ein Exemplar des erwähnten Reihers in der Nähe von Neu-Ruppin geschossen worden sei und in einer dortigen Privatsammlung aufbewahrt würde. Ferner berichtet Herr Bolle das Folgende zum Capitel des Nachtreihers in der Mark: „Unter den Vogelstimmen, welche, nicht alle erklärt, bei Mondschein die nächtliche Stille auf Scharfenberg unterbrechen, höre ich zur Sommerzeit gar nicht selten einen fast rhythmisch wieder- holten, halb raben- halb reiherartig krächzenden Aufschrei in hoher Luft. Ueber die Urheber desselben habe ich durchs Gesicht nicht ins Reine kommen können; dem Gehör indess bleibt kaum ein. Zweifel; ja es drängt sich mir die Ueberzeugung auf, dass noch jetzt hie und da ein versprengtes Nachtreiherpärchen die Tiefen der den See umlagernden Wälder bewohne. Man beobachte weiter.“ 2 „Diese Notiz wurde, glaube ich, 1878 niedergeschrieben. Seit- Bericht über die April-Sitzung. 330 dem sind auch die erwähnten Töne verklungen. Seit vier oder fünf Jahren habe ich sie wenigstens nicht mehr vernommen. Nyeticorax, das ist auch einer von denen auf die das Heine’sche Wort passt: les Dieux s’en vont. Noch in den funfziger Jahren zog er alljährlich über die Pfaueninsel, wo dem Thierwärter sein Ruf wohl bekannt war. Ein Paar hat im Sommer 1857 — das Datum ist verbürgt — im Neuen Garten bei Potsdam gebrütet und Junge aufgebracht. Ich weiss dies aus dem Munde meines Freundes, des seligen Gustav Fintelmann, Hofgärtners auf der Pfaueninsel, der sein Lebenlang ein ebenso exakter Naturbeobachter als eifriger Thierzüchter gewesen ist und die Reste der einstmals so berühmten königlichen Menagerie, zuletzt nur noch aus wenigen Tauben, Hühnern und Wasservögeln bestehend, unter seiner Obhut hatte. Ganz neuerdings bin ich der verschollenen Focke wieder be- gegnet, habe ich eine wenn auch nur schwache mittelalterliche Spur derselben für unsere Mark aufgefunden, freilich, und wie sollte dem anders sein, nur auf dem Wege der Litteratur. Das neuerschienene Berlinische Stadtbuch aus dem Ende des 14. Jahrhunderts bietet, wenn man ein Weniges über Gänse und Gänsediebstahl abrechnet, fast keine ornithologische Ausbeute. Indess bestätigt es die Existenz des Nachtreihers in der Mark, indem es ihn als einen gefeiten, zu Zauberkünsten dienlichen Vogel hinstellt. Leider ist der Name der unglücklichen Ornithologin nicht auf- bewahrt worden, welche damals, wenn auch in anderer Weise wie heut Herr Schalow, der heimischen Vogelwelt Aufmerksamkeit zu- wandte, ja sich speciell und praktisch mit dem Nachtreiher be- schäftigt haben muss. Heutzutage würden wir sie mit Freuden in unserer Mitte begrüssen, hinsichtlich ihrer Handlungen aber könnte sie höchstens eine Anklage wegen Medieinalpfuscherei treffen ; jenes finstere Zeitalter liess sie den Scheiterhaufen besteigen. Die Stelle im Stadtbuche lautet: Anno Domini 1423 feria quarta ante J ohannis Baptiste quedam mulier est combusta, quod feeit pulveres et toferyge, et quia pul- veres de nocticorate. fecerat. Friede der Asche dieser armen Hexe, die mit einer anderen Asche, mit der des Nachtreihers, zu zaubern und vielleicht zu heilen gewusst hatte.“ Schluss der Sitzung. Bolle. Schalow. Cabanis, Gen.-Secr. Nachrichten. An die Redaction eingegangene Schriften. (Siehe Seite 224.) 1776. Dr. A Reichenow. Vogelbilder aus fernen Zonen. Ab- bildungen und Beschreibungen der Papageien. Elfte Lief. 1336 1777. „ne: 1479. 1780. 1781. 1782. 1783. 1784. 1785. 1786. 1787. Eingegangene Schriften. (Schluss-Lieferung des ganzen Werkes.) Verlag von Th. Fischer in Cassel. — Vom Verleger. Adolf und Karl Müller. Thiere der Heimath. Deutschlands Säugethiere und Vögel. Mit Original-Illustra- tionen und Zeichnungen auf Holz und Stein. 27/30. Liefe- rung. (Schluss des Werkes.) Cassel u. Berlin. Verlag von Th. Fischer. — Von ‘der Verlagshandlung. .K. Th. Liebe. Ornithologische Skizzen VI. Der Eisvogel (Alcedo ispida.) [Sonderabdruck aus Monatschrift des Deutsch. Ver. zum Schutze der Vogelwelt. Jahrg. 1883.] — Vom Verfasser. Spiridion Brusina. Anomalien der Ornis Croatica. Aus der Sammlung des Zoolog. National-Museums in Agram. [Separatabdr. aus No. 4 der Mittheil. d. ornith. Vereins in Wien, 1833.] — Vom Verfasser. Mittheilungen des ornithologischen Vereins in Wien. 7. Jahrg. No. 5—7. Mai—Juli 1883.] — Vom Verein. Wilhelm Blasius. Vögel von Borneo, im Südosten der Insel gesammelt von Herrn F. J. Grabowski. [Aus den Verhandl. d. k. k. zool.—bot. Ges.. in Wien, Jahrg. 1883 besonders abgedruckt. Wien 1883.) — Vom Verfasser, S. F. Baird, T.M. Brewer and R. Ridgway. A His- tory of North American Birds. Landbirds illustrated by 64 Plates and 593 Woodeuts. Vol. I—III 4t* Boston, 1874, Little, Brown and Company. |In Commission bei F. A. Brockhaus’ Sortiment und Antiquarium. Leipzig. Preis $ 30.] — Von der Verlagshandlung. Geo. N. Lawrence. Descriptions of New Species of Birds ol the Genera Ohrysotis, Formicivora and Spermophda. [From Ann. N. Y. Acad. of Sc. Vol. II. No. 12. 1883.] — Vom Verfasser. P. L. Sclater. Beview of the Species of the Family Icteridae. Part I. Casstcinae Cum Tabb. VI. Ostinops Salmoni. VII. Ostinops oleagineus. |From the Ibis, April 1883.] — Vom Verfasser. Henry Stevenson. On the occurrence of the dusky Petrel or Shearwater (Puffinus obscurus) in Norfolk in 1858. |Reprinted from Trans. Norfolk and Norwich Nat. Soc. Vol. Il. 1882.] — Vom Verfasser. Alfred Newton. Mr. Seebohm’s Fugitive observations.‘“ Cambridge, 19. May, 1883. Printed at the University Press. — Vom Verfasser. Proceedings of United States National-Museum. 1882, Bog. 35—89. — Vom United States National-Museum. G. Pätz’sche Buchdruckerei (Otto Hauthal) in Naumburg a/S. JOURNAL für ORNITHOLOGIE. Einunddreissigster Jahrgang. N: 164. October. 1883. Die ornitholog. Sammlungen Dr. R. Böhm’s aus Ost-Afrika. Nach den schriftlichen Notizen des Reisenden bearbeitet von | Herman Schalow. 1. Ueber die Sammlungen aus den Gebieten von Zanzibar, Ugogo und Kakoma. Die folgenden Zeilen geben eine Uebersicht der ornithologischen Sammlungen, welche von Herrn Dr. R. Böhm auf Zanzibar und Um- gegend, im Gebiete von Tabora und Ugogo sowie während des Marsches nach Kakoma und im weiteren Umkreise dieses letzt- genannten Ortes zusammengebracht worden sind. Der bei weitem grösste Theil der Sammlungen stammt aus der letzterwähnten Loealität, welehe der deutschen Expedition zur Erforschung Central- Afrikas bis zum August des Jahres 1881, in dem die Uebersiedlung nach Quikuru Gonda erfolgte, als Station gedient hat. Kakoma liegt unter 32° 29° östl. Länge und 5° 47’ südl. Breite. Ueber das Gebiet selbst hat Dr. Böhm (Mittheilungen der afrikanischen Gesell- schaft in Deutschland, III. 1881. No. 1. p. 2) eingehend berichtet. Da bis zum heutigen Tage, soweit ich unterrichtet bin, noch nicht so weit südwestlich im ostafrikanischen Gebiete ornithologisch ge- sammelt worden ist, so können die Böhm’schen Sammlungen mit Recht eine besondere Beachtung für sich beanspruchen. In der Hauptsache zeigt das von Böhm durchforschte Gebiet in ornitholo- gischer Beziehung den Charakter des ostafrikanischen Küstengebietes, doch treten in demselben bereits eine Anzahl von Arten auf, wie Neoeichla gutturalis Boe., Parus rufwentris Boc. u. a., welche als centralafrikanische betrachtet werden müssen, und welche hier im Gebiete von Kakoma wahrscheinlich die östliche Grenze ihres Ver- Cab. Journ. £. Ornith. XXXI. Jahrg. No. 164. October 1883. 22 338 Herman Schalow: breitungsdistrietes finden, wie ihnen die östlichen Landstriche des von den Portugiesen erforschten West-Afrika als westlichste Ver- breitungsgrenzen dienen. Dieser Charakter wird sicherlich noch schärfer in denjenigen Sammlungen hervortreten, welche Böhm am Tanganyikasee gemacht hat, und welche jetzt auf dem Wege nach Europa begriffen sind. Die meisten in den Sammlungen befind- lichen neuen Arten sind von Dr. Reichenow im Journal f. Ornitho- logie (1882, April p. 209) sowie im Ornithologischen Centralblatte (1882, No. 7 und 8, April, p. 62) bekannt gemacht worden. Es sind dies die folgenden acht: Melittophagus Böhmi, Parisoma Böhmi, Poliospiza' Reichardi, Parus griseiventris, Tricholais citriniceps, Dry- moeca pyrrhoptera, Dr. undosa und Bradyornes grisea. Ferner habe ich als neu beschrieben: Chaetura Böhmi (Orn. Centralbl. 1882 No. 23 und 24 p. 183; J. f. ©. 1883 p. 104). Ein von dem Reisenden, leider nur in einem einzigen Exemplare eingeschickter Phyllostrephus, welchen ich in der folgenden Zusammenstellung als PA. capensıs Sws. aufgeführt habe, dürfte sich vielleicht beim Vergleich mit mehreren Exemplaren gleichfalls als neu erweisen. Mit den Sammlungen Dr. Böhm’s sind zugleich eine grosse Anzahl ornitho- logischer Notizen eingetroffen, mit deren Veröffentlichung bereits in diesem Journal begonnen worden ist. Sie enthalten eine ganz ausser- ordentliche Fülle biologischen Materials und legen von der scharfen und tüchtigen Beobachtungsgabe Dr. Böhm’s ein neues beredtes Zeugniss ab. Da der Reisende in seinen vorerwähnten Notizen auch diejenigen Arten aufgeführt hat, welche von ihm nur beobachtet, aber nicht gesammelt worden sind, so weist jene Arbeit eine be- deutend grössere Anzahl von Arten auf als die folgende Zusammen- stellung, welche nur die nach Europa gelangten Bälge behandelt. Die bei den einzelnen Arten gegebenen Angaben über Grössenver- hältnisse, Färbung der nackten Theile, Inhalt des Magens u. 5. w. sind den sorgfältigen Notizen des Sammlers entnommen. NATATORES. Fam. Pelecanidae. 1. Graculus africanus (Gm.). Böhm, Journ. f. Ornithologie 1882 p. 179. Shelley, P. Z. S. 1881 p. 602. No. 309: &. Gombe-Fluss. Long. tot. 58; al. 23; al. a cauda 15. Iris blutroth, Füsse schwarz, Schnabel horngelb, dunkler gefleckt. Nackte Augenstellen gelblich. Im Magen kleine Fische. Die ornith. Sammlungen Dr. R. Böhm’s aus Ost-Afrika. 339 Fam. Laridae, 2. Sterna affines Rüpp. Sterna media Horsf. Böhm |. ce. p. 180. No. 37: &. Zanzibar, Mai 1880. Lg. 37,5; al. 20; al. a caud. 3. Iris dunkelbraun, Füsse schwarz, Zehenunterseite gelblich, Schnabel horngelb. 3. Larus Hemprichii Bruch. Böhm, 1. c. p. 180. No. 11: 2. French Island, Mai 1880. Le. 52; 30. Iris dunkel- braun, Füsse olivengrünlich mit gelben Sohlen, Schnabel gelbgrün mit schwarzem auf Firste und Rand fortgesetzten Querbande, Rand des Unterschnabels breit, Mitte schmäler, schwarz. Zwischen dem Schwarz Roth. Firste und Spitzen gelblich. Das von Böhm gesammelte Exemplar ist ziemlich bedeutend grauer in der Färbung als Heuglin (Ornith. Ost-Afr. II p. 139. tab. 36) beschreibt und abbildet. Auch unter dem Auge zieht sich ein schmaler weisser Federkreis hin, wenn auch nicht so deutlich ausgebildet wie oberhalb des Auges. Auf der Heuglin’schen Ab- bildung fehlt selbst die Andeutung dieses weissen Unteraugenrandes. GRESSORES. Fam. Charadriidae. 4. Hemiparra macrocerca (Heugl.). Limnetes crassiroöstris (De Fil), Böhm, 1. c. p. 184. No. 215: &. Kakoma 29. Januar 1881. Lg. 33; 21; 1. Iris scharlachroth, Füsse rosaviolett, die grossen Schilder der Tarsen schwärzlich. Basis des Schnabels violett, Spitze schwarz. Augen- ring hellecarminroth. Im Magen Libellen. 5. Chettusia gregaria (Pall.). Ch. coronata Gm., Böhm, 1. c. p. 184. No. 146: &. Itura 12. November 1880, Lg. 25; 19. Iris hochgelb, Füsse dunkelrosenroth, Schnabel rosenroth mit schwarzer Spitze. 6. Oedicnemus affinis Rüpp. Behm,' 1. ‘p. 185: No. 191: © Tabora 22. December 1880, Lg. 42,5; 24; 4. Iris hellgelb, vorn graulich. Schnabelbasis gelb, Spitze schwarz. Augen- ring gelb. 7. Oedienemus vermiculatus (ab. Böhm, 1. e. p. 185. Shelley, 1. e. p. 598. No. 13: &. French Island. Mai 1880. £ 99* 340 Herman Sehalow: 8. Cursorius chalcopiterus Temm. Böhm, 1. c. p. 184. No. 87: 8. Mugonga, Mai 1881. Lg. 20,5; 18; —. His dunkelbraun, Füsse graulichrosenroth, Schnabel schwarz. Unter- schnabel helleorallenroth. Mundwinkel und gewulsteter Rand der Augenlider korallenroth. 9. Charadrius tricollaris Vieill. Böhm, 1. ce. p. 184. Kal No. 80: &. Ugombesee, Usagara, 24. April 1880. Lg. 17,5; 11,2; 1,2. Iris hellgelb. Füsse schmutzigrothgelb; Schnabel leb- haft rothgelb mit schwarzer Spitze. Augenring orange. Fam. Rallidae. 10. Parra africana Gm. Böhm, lie. p..188. 1... No. 30: 8. Zanzibar, Mai 1880. — Ein zweites Exemplar, wahrscheinlich aus dem Gebiete von Kakoma, ohne Etiquett. 1l. Ortygometra nigra (Gm.). Böhm, 1. c. p. 186. No. 419: 8. juv. Kakoma 13. April 1881. Lg. 20; 10,7; —. Iris gräulichgrau, Füsse hellbräunlichroth, vordere Tarsen- schilder dunkler. Schnabelbasis weisslich, vor der Spitze dunkel- olivenbraun, über den Nasenlöchern hellviolett ‚ darüber ein grünlichgelber dunkel eingefasster Fleck, Spitze grünlichweiss. Augenlid schwarz. — No. 420: &. Kakoma 13. April 1331. Lg. 21, 11. — 12. Ortygometra egregia Pet. “Bohm, 1..c.p. 188. \ No. 189: &. Kakoma 8. December 1880. Lg. 25; 13; —. Iris purpurroth. Füsse grauroth. Schnabelspitze blau, Basis mennig- roth, Augenring korallenroth. Fam. Oiconirdae. 13. Anastomus lamelligerus Temm. Böhm, 1. c. p. 190. No. 18: 2. Kinganifluss 9. Juni 1880. ‚Le 198,997 Füsse schwarz, Schnabel und nackte Theile bräunlich, — Ein zweites Exemplar ohne Etiquett. Fam. Arderdae. 14. Ardetta Sturm (Waegl.) Böhm, 1. c. p. 192. Shelley, 1. c. p. 399. i No. 194: Kakoma 17. Januar 1881. ‚Lg. 36; 16,5. — Iris Die örnith. Sammlungen Dr. R. Böhm’s aus Ost-Afrika. 341 braunroth, Füsse oben braungrünlich, unten hochgelb. Schnabel grünlichbraun. Oberschnabel dunkler. Zügel, Mundwinkel, Augen- lider grünlichgelb; von den Nasenlöchern zu den Augen ein dunkler Strich. — No. 330: 9. Kakoma, 20. März 1881. Le. 37; 17,2; 0. Iris braunroth. Füsse grünlichgelb, hinten resp. unten hochgelb, Schnabel grünschwarz, Unterseite des Unterschnabels olivengrün, nackte Kopfstellen lebhaft meergrün, um die Augen blaugrün. Im Magen Insectenreste. 15. Ardea melanocephala Vis. Böhm, 1. c. p. 195. — Shelley, 1. c. p. 599. No. 170: d. Kakoma 8. December 18830. — Ohne weitere Angaben. 16. Bubulecus ebis (L.). Shelley, 1. e. p. 549. Ardea bubuleus Savign, Böhm, 1. c.:p. 193. No. 157: 8. Kakoma 11. November 1880. Leg. tot. 52,5; 25,5; —. Iris gelb. Füsse grünlichgelb. Schnabel gelb. Zügel und Augenring gelb. — No. 182: 2. Kakoma 3. December 1880. Le. 50; 26; —. Iris gelb. Füsse oben gelb, unten düstergrau. Schnabel gelb. Zügel und Augenring chamoisfarben wie die Schmuckfedern. — No. 197: 2. Kakoma 3. December 1880. Lg. 49; 24. — No. 183: &d. Kakoma 3. December 1880. Lg. 50; 25; —. RASORES. Fam. Ferdicidae. 17. Francolinus Cogwi Smith. Böhm, 1. ce. p. 194. No. 171: @. Kakoma 18. October 1880. Lg. 27; 14; 5. Iris gelbbraun. Füsse gelblich. Schnabel gelb mit schwarzer Spitze. Im Kropf fanden sich Sand, Körner und verschiedene Insecten- überreste. 18. Francolinus Cranchii Steph. Böhm, 1. e. p. 194. No. 354: 9. Kakoma 30. März 1881. Lg. 31,2; 16,7; 2,3. Iris dunkelbraun. Füsse mennigroth. Schnabel gleichfalls mennig- roth, Spitze orange. Einzelne Tarsalschilder oberhalb der Zehen- wurzeln dunkler. Nägel röthlichgrün. Fam. Meleagridae. 19. Numida coronata. Gr. Böhm, 1. c. p. 197. No. 438: juv. Kakoma 18. April 1881. Lg. 35; 19,5; 2. 342 Herman Schalow: Iris grau, Füsse schmutzig fleischfarben. Schnabel hornbraun, am Kopfe röthlichgrau. Der Kopf des jungen Vogels ist oberseits hellrostbraun, ,„ mit sechs dunkleren Längsstrichen, welche nach dem Auge zu an Breite abnehmen. Die Kehle mattschwarz und weissgestrichelt, Unter- seite mattrostbraun, die Zeichnung der einzelnen Federn un- deutlich. Rücken röthlichbraun mit dunklerer Zeichnung. G@YRATORES. Fam. Columbidae. 20. Oena capensis (L.). Böhm, 1. e. p. 198. — Shelley, 1. e. p. 597. No. 131: juv. Konko (Ugogo) 25. September 1880. Lg. 22; 9,5; 85. Iris dunkelbraun. Füsse hellröthlichgrau. Schnabel hornschwarz. 21. Turtur capicola (Sund.). Shelley, 1. e. p. 596. — T. albiventris Gr., Böhm, 1. c. p. 198. No. 121: 2. Kouke (Ugogo) 22. September 1880. a 26,3; 15; 48. Iris bräulichhellgelb. Füsse violett. Schnabel na. mens rosenroth. — No. 122: 2. Konko, 22. September 1880. Lg. 27; 16; 5,5. — No. 305: &. Kakoma, 1. März 1881. Leg. 26,5; 16,2; 4. Iris dunkelbraun. Füsse violett. Schnabel schwarz. Augenlider grau. Im Magen Körner und Früchte. 22. Turtur senegalensis (L.). No. 123: &. Konko (Ugogo) 22. September 1880. Lg. 23,5; 13,5; 5,8. Iris dunkelbraun. Füsse rosenroth. Schnabel schwarz. Augenkreis bläulich. ; 23. Turtur rupicola Bp. No. 37: 8. Zanzibar 20. Mai 1880. Lg. 27; 14; 5. Iris braun. Füsse dunkelweinroth. Schnabel schwarz. 24. Treron Wakefeeldi Sharpe. Böhm, 1. c. p. 199. No. 130: &. Konko (Ugogo) 25. September 1880. Lg. 27,8; 17,5; 4,2. Iris mit innerem hellblauen und äusserem weinrothen Ringe. Füsse ponceauroth. Schnabel weiss. Häutige Basishälfte desselben orange. 25. Chalcopelia afra (L.) ‚ Böhm, 1. ce. p. 197. — Shelley, 1. ce. p. 596. No. 5: 3. Zanzibar, Juni 1880. Lg. 19,5; 11; 4. Füsse und Schnabel weinröthlich, Die ornith. Sammlungen Dr. R. Böhm’s aus Ost-Afrika. 343 Da die grüne, bezüglich blaue Färbung der Flügelflecken ganz constant auftritt, so glaube ich, dass dieselbe als Artcharakter be- trachtet werden darf, dass also Chalcopelia chaleospilos (Wagl.) nee Rüpp. von Ch. afra zu trennen ist. Finsch und Hartlaub ziehen ‚beide Arten zusammen. Von Ch. chalcospilos, der Art mit den grünen Metallflecken auf den Flügeln, wurden von Dr. Böhm keine Exemplare eingesandt. 26. Columba guineensis Bonn. Belm, 1. ep. 199. No. 125: &. Konko, Ugogo, 24. September 1880. Leg. 33; 23,5; 2,5. Iris gelbliehbraun, mit rothem Ring. Füsse hellviolett, Nägel bräunlich. Wachshaut weisslich. Mundwinkel, Zügel und warziger Augenkreis weinroth. RAPTATORES. Fam. Vulturidae. 27. Neophron pileatus (Burch.). No. 103: Loato, Ugogo, 4. September 1880. Lg. 72; 0; 2. Iris braun. Füsse hellbläulich. Schnabel hellröthlich. Kopf, Hals und Wachshaut rosa. Fam. Falconidae. 28. Aguila rapax (Temm.). Böhm, 1. c. p. 202. No. 124: &. Konko, (Ugogo) 22. September 1880. Lg. 65; 52; 2. Iris hellbraun. Füsse blassgelb. Schnabel schwarz, an der Basis bläulichgrau. Wachshaut und Mundwinkel blassgelb. 29. Milvus migrans Bodd. Böhm, 1. c. p. 204. No. 192: 9. Tabora 23. December 1880. Le. 56; 44; 2,5. Iris hellbraun. Füsse gelb. Schnabel schwarz. Basis des Unter- schnabels gelb. Wachshaut und Mundwinkel gelb. 30. Asturinula monogrammica (Temm.). Böhm, 1. ec. p. 203. — Shelley, 1. ce. p. 562. No. 204: 9. Kakoma 23. Januar 1880. Lg. 34; 24; 4. — No. 165: 2. Kakoma 22. November 1880. Lg. 36; 24,5; 3,5. — No. 222: juv. Kakoma 2. Februar 1881. Lg. 34; 23,5; 3,5. Iris lebhaft hellbraun. Füsse orangegelb. Schnabel schwarz. Wachs- haut und Mundwinkel orangegelb. Im Magen und Schlund Reptilien. — No. 71: &. Bumi 18. August 1880. Lg. 30,5; 20,85 4,8. — No. 64: 3. Ironga 16. August 1880. Lg. 34; 22; 3,5. Iris lebhaft rothbraun. Füsse orangeroth. Schnabel schwarz, an der Basis 344 Herman Schalow: horngelblich. Mundwinkel und Wachshaut orangegelb. — No. 76: &. Sagara 21. August 1880. Lg. 33; 20,6; 4. 31. Hieraspizia minulla (Daud.). Böhm, 1. c. p. 209. No. 257: Kakoma 12. Februar 1881. Lg. 225; 14,5; 5,5. Iris gelb. Füsse gelb. Schnabel schwarz, Basis des Unterschnabels gelb. Wachshaut und Mundwinkel gelb. Im Magen verschiedene Insecten. 32. Micronisus sphenurus (Rüpp.). Böhm, 1. ce. p. 205. No. 364: d. Kakoma 2. April 1881. Lg. 26; 17,6; 4. Iris gelb. Füsse gelb. Oberschnabel und Spitze des Unterschnabels schwarz, Basis des Unterschnabels gelb. Wachshaut gelb. 33. Circaötus fasciolatus Gray. Böhm, 1. c. p. 203. No. 103: &. Kisemo April 1880. Iris gelbliehweiss. Füsse gelb. Schnabel gelb mit schwarzer Spitze. Wachshaut gelb. 34. Tinnunculus alaudartius Br. Böhm, 1. c. p. 205. No. 283: 9. Kakoma 22. Februar. 1881. Lg. 355 25,532. Iris braun. Füsse hellgelb. Schnabel grau mit schwarzer Spitze. Wachshaut und Augenkreis hellgelb. Im Magen befand sich ein kleiner Vogel. 35. Falco ardosiacus Vieill. Böhm, 1. c. p. 205. No. 249: 2. Kakoma 11. Februar 1881. Lg. 32; 24; 2,5. Iris dunkelbraun. Füsse hochgelb. Schnabel horngrau, Basis heller. Wachshaut, Mundwinkel und Augenring gelblichweiss. Im Magen Insecten. 36. Polyboroides typicus Smith. Böhm, 1. ce. p. 205. No. 203: 9 juv. Kakoma 23. Januar 1881. Iris braun, Züge und nackte Stelle um das Auge dunkelgrünlich, Augenlider gelb- lich, Wachshaut und Basis des Unterschnabels gelb, zum Theil röthlichgelb. Schnabel blauschwarz. Ständer blassgelb. Lg. 64; 46,5; 4. — No. 260: Kakoma 15. Februar 1881. Lg. 60; 46; 6. Iris dunkelbraun. Schnabel schwarz. Ständer gelb. Wachshaut weisslich, nackte Stelle um das Auge gelb. Fam. Sirigidae. 37. G@laucidium capense Smith. Die ornith. Sammlungen Dr. R. Böhm’s aus Ost-Afrika. 345 Athene capensis Sm., Böhm, 1. c. p. 206. Shelley, 1. c. p. 563. No. 199: 9. Kakoma 22. Januar 1881. Leg. tot. 19,8; 14,5; 2,5. Iris gelb. Füsse und Schnabel grünlichgelb. Wachshaut grünlich. Im Magen fanden sich Raupen. 38. Bubo lacteus (Temm.). Böhm, 1. ce. p. 207. No. 149: pull. Tabora 1. November 1830. Lg. 36; 22,5; 2. Iris gelb. Füsse weissgrau. Schnabel horngrau. Wachshaut grau, — No. 150: pull. Tabora 1. November 1880. — Bei den beiden eingesandten Dunenjungen zeigt das Gefieder des Unterkörpers eine matt hellgrüne Färbung und ist über und über mit dunkleren Wellenlinien bedeckt. Nacken und Rücken sind dunkler als die Unterseiten und gleichfalls ausserordentlich stark gewellt. Der dunkle obere Augenrand sowie die breiten dunklen randförmigen Striche, welche die Ohrgegend umgrenzen, zeigen sich bereits im Dunenkleide deutlich ausgeprägt. SCANSORES. Fam. Psitiacidae. 39. Poeocephalus Meyer. (Rüpp.) Böhm, 1. e. p. 207. No. 147: Stura 12. October 1880. Lg. tot. 21, 16. — Füsse schwarzgrau. Wachshaut schwarzgrau. — No. 179: &. Kakoma 2. December 1830. Lg. tot. 23; 16; 1. Iris bräunlichgelb. Füsse und Schnabel schwarz. Wachshaut dunkelgrau. Im Kropf zer- bissene Früchte. Fam. Musophagidae. 40. Schizorhis Leopoldi Shell. No. 155: Kakoma 13. November 1880. Lg. 48; 20; 16. Fam. Cuculidae. 41. Oweulus leptodetus Cab. No. 256: Kakoma 11. Februar 1881. Leg. tot. 32; 20,5; 4,5. Im Magen haarige Raupen. — No. 241: 4. Kakoma 8. Februar 1881. Lg. tot. 33; 21; 5. Iris hellbraun. Füsse und Nägel bräunlichgelb. Schnabel rothgelb, Spitze schwarz. Mundwinkel rothgelb. — No. 337: Kakoma 23. März 1881. Leg. tot. 32,7; 22; 4,5. Iris hellbraun. Füsse gelb. Schnabel grünlich, Spitze schwarz. Augenring und Mundwinkel gelb. Im Magen haarige Raupen. — No. 207: 9. Kakoma 28. Januar 1881. Le. tot. 32; 21; 4,3. Iris hellbraun, Pupille dunkler. Füsse und Nägel bräunlichgelb. Schnabel hochgelb, Spitze hornbraun. . 346 Herman Schalow: 42. Ceniropus nigrorufus Steph. Cab., J. f. 0. 1878. p. 238. No. 984: 2. Kakoma 22. Februar 1881. Lg. 35; 18; 10. sis braun. Füsse dunkelgrau. Schnabel schwarz. — No. 188: 9. Kakoma 8. December 1880. Lg. 38; 17,2; 9. Iris dunkel. Füsse schwarz. Schnabel hornbraun. Die eingesandten Exemplare liefern den Beweis, dass diese Art, deren Vorkommen im östlichen Afrika Cabanis zuerst nach- gewiesen hat, nicht nur auf die östlichen Küstengebiete beschränkt ist, sondern auch im Innern Ostafrikas auftritt. 45. Ceniropus superceliosus Ehrbg. Shelley, 1. e. p. 595. No. 36: 9. Zanzibar 2. Mai 1880. 44. Chrysococcyz cupreus (Bodd.). Shelley, 1. c. p. 504. Nö. 32: 9. Zanzibar 8. Mai 1880. Fam. /ndicatoridae. 45. Indicator Sparrmani Steph. | No. 229: &. Kakoma 5. Februar 1881, Leg. tot. 20,6; 11,8; 4. Iris braun. Füsse grau. Schnabel hornbraun. Nackter Fleck um die Augen dunkelgrau. — No. 342: 3. Kakoma 24. März 1881. Lg. tot. 20,2; 12; 42. Iris braun. Füsse schwarzgrau, Sohlen heller. Schnabel fleischfarben. Fam. Capitonvdae. 46. Tricholaema lacrymosa Cab. No. 114: 3. Seke, Ugogo 14. März 1880. Leg. tot. 14,8; 7; 2,5. — No. 55: 3. Simbaveni 11. September 1880. Lg. tot. 14; 7; 3,2. Iris hellgrau. Füsse und Schnabel schwarz. — No. 113: d. Seke, Ugogo 14. October 1830. Lg. 14; 6,6; 3. Iris grau. Füsse und Schnabel schwarz. Hildebrandt (J. f. ©. 1878. p. 240) bezeichnet die Farbe der Iris der von ihm gesammelten Exemplare als röthlich. 47. Trachyphonus margaritatus (Rüpp.). No. 90: 3. Merumi 1. September 1880. Lg. tot. 19; 8; 5,5. Iris braun, Füsse bläulichschwarz. Schnabel horngelb mit grauer Firste. 48. Trachyphonus cafer (Vieill.). Shelley, 1. c. p. 592. No. 208: &. Kakoma 26. Januar 1881. Lg. tot. 22; 10; 6. Iris dunkel. Füsse grauschwarz. Schnabel gelbgrün mit horn- Die ornith. Sammlungen Dr. R. Böhm’s aus Ost-Afrika. 347 fahler Spitze. — No. 252: 2. Kakoma 11. Februar 1881. Leg. tot. 21; 10,8; 5. Iris purpurroth. Füsse grau. Schnabel hellgelb- grün mit horngrauer Spitze. Nackter Augenkreis schwarz. Im Magen Reste grüner Früchte sowie einige kleine Insecten. Fam. Picidae. . 49. Picus imberbis Sund. No. 100: @. Biki 31. Juli. Lg. tot. 17,3; 9,5; 42. Füsse und Schnabel gelb. 50. Piceus Adingoni Smith. No. 167: 3. Kakoma 8. November 1880. Leg. tot. 22,5; 12,5; 3,5. Iris weinroth. Füsse gräulich. Schnabel schwarz. — No. 168: ?. Kakoma 11. November 1880, Leg. tot. 24,6; 13; 3,8. Iris hell- weinroth, Füsse grau, Schnabel schwarzgrau. — No. 346: £. Kakoma 25. März 1881. Leg. tot. 22,5; 12,6; 4. Schnabel grau. Im Magen kleine Ameisen, Larven und deren Eier. — No. 70: 9. Bumi 18. August 1880. Lg. tot. 19; 11; 2,5. Iris rosenroth. ‚Füsse hellgrünlichgrau. Oberschnabel schmutziggraubraun, Unter- - schnabel gelb. — No. 281: &. Kakoma 21. Februar 1881. Lg. 22; 12,6; 3. Iris weinroth, Füsse und Schnabel grau. Im Magen Ameisenlarven. — No. 47: &. Kangasi 8. August. Lg. 21,3; 11; 3,5. Iris weinroth. Füsse gräulichgrau. Oberschnabel grau, Unterschnabel gelb mit grauer Spitze. 51. Picus Hemprichi Ehrb. No. 177: 3. Kakoma 29. November 1881. Lg. tot. 14,8; 9; 1,3. Iris braun. Füsse grünlichgrau. Schnabel hornschwärzlich. — 9. Kakoma 18. Februar 1881. Le. tot. 14; 9,5; 1. Iris roth. Füsse srünlichgrau. Im Magen -Käfer. — No. 178: Kakoma 2. December 1880. Lg. 16; 9; 23,5. — No. 101: 2. Mugonga 15. August 1880. Lg. 13,8; 8; 2. Iris weinroth. Füsse oliven- grün. Schnabel grau. 52. Dendrobates schoensis (Rüpp.). Shelley, 1. c. p. 59. No. 347: &. Kakoma 25. März 1881. Lg. 22,6; 14,4; 1,57. Iris braun. Im Magen Larven von Coleopteren. — No. 209: 2. Kakoma 26. Januar 1881. Lg. 22; 14,1; 5. Iris weinroth. Füsse schwarz. Schnabel grünlichgrau. — No. 98: g. Mkata 12. Sep- tember 1880. Lg. 19,5; 13,2; 2. Iris weinroth, Füsse grau, Schnabel grünlichschwarz. — No. 99: g. Mugonga 15. en 1880. Lg. tot. 19; 13; 0. 348 Herman Schalow: CLAMATORES. Fam. Bucerotedae. 53. Rhynchaceros erythrorkhynchus (Temm.). No. 323: 9. Kakoma 17. März 1881. Lg. 423,5; 17; 32. Schnabel ohne schwarzen Basallleck. — No. 259: &. Kakoma 13. Februar 1881. Lg. tot. 46,5; 18; 14,2. Iris gelblichweiss. Füsse schwarz. Schnabel schmutzigroth, Basis gelblichweiss, schwarzer Fleck am Unterschnabel. Nackter Augenkreis schwarz, nackte Stellen an der Basis des Unterschnabels bläulich fleisch- farben. — No. 322: Kakoma 17. März 1881, Lg. tot. 49; 19; 15. Iris hellroth. Füsse schwarz. Schnabel ziegelroth mit schwarzem Basalfleck, am Unterschnabel, Basis hellgelblich. Nackte Kehlhaut hellviolett. Im Magen Kernfrüchte. — No. 83: 4. Mpapoa 27. Sep- tember 1880. Lg. tot. 51; 19; 17. Iris gelbweiss. Füsse schwarz. Schnabel schmutzigroth, Basis weisslich, schwarzer Fleck an der Seite des Unterschnabels. Nackte Stellen an der Kehle fleisch- farben. 54. Lophoceros nasutus (L.). No. 201: &. Kakoma 22. Januar 1881. Lg. tot. 47; 21; 13. Zügel und nackter Fleck an der Basis des Unterschnabels schwarz. — No. 205: &. Kakoma 23. Februar 1881. Leg. tot. 52; 23; 12,7. Im Magen Heuschrecken, Coleopteren Buprestiden und Ceto- nien. — No. 86: &. Mugonga 15. September 1880. Leg. tot. 47; 21,3; 11,3. Iris kastanienbraun. Füsse schwarz. Schnabel schwarz mit hellhornfarbenem Dreieck auf dem Oberschnabel und mit gleich- farbenen erhabenen Linien auf dem Unterschnabel. 55. Lophoceros melanoleueus (Licht.). Shelley, 1. c. p. 591. No. 66: 2. Mugongo Mai 1880. Leg. tot. 51; 23; 14. Iris hellhorngelb. Schnabel schmutzigrothbraun mit gelblichweisser Basis und schwarzen Schneiden. Fam. C(oraciadae. 56. Coracias caudataL. Shelley, 1. ec. p. 566. No. 312: 9. Itimbua 8. März 1881. Leg. tot. 37; 16; 11,2. Iris graubraun, um die Pupille herum und an der Peripherie dunkelbraun. Füsse olivengrünlich. Schnabel schwarz. Im Magen grosse Heuschrecken. 57. Coracias spatulata Trim. No. 1831: 3. Kakoma 2. December 1880. Lg. tot. 35; 16; 12. Die ornith. Sammlungen Dr. R. Böhm’s aus Ost-Afrika. 349 — No. 180: &. Kakoma 2. December 1880. Leg. tot. 36; 16; 13. — No, 223: 2 juv. Kakoma 2. Februar 1881. Leg. tot. 31; 16; 7,5. Iris braun. Füsse erünlichbraun. Schnabel schwarz. Im Magen Käfer. Diese schöne Coracias-Art, welche von Trimen vom Zambesi bekannt gemacht wurde, scheint ein ausgedehnteres Gebiet der Verbreitung zu besitzen, als man bisher anzunehmen geneigt war. Das Berliner Museum erhielt vor Kurzem durch Herrn von Mechow Exemplare, welche bei Malange, West-Afrika, gesammelt wurden. Die von Böhm gesandten Vögel beweisen das Vorkommen im ae- quatorialen Ost-Afrika. Der jüngere Vogel gleicht dem alten. Rücken, Uropygium, Unterseite, Steuerfedern und Scapularen sind bei dem jüngeren Vogel nicht so intensiv gefärbt wie bei dem älteren. Ebenso fehlen demselben die charakteristischen spatel- förmigen beiden äusseren Steuerfedern. 58. Eurystomus afer (Lath.). Shelley, 1. c. p. 565. No. 217: &. juv. Kakoma 30. Januar 1881. Lg. tot. 24,3; 16; 2. Iris braun. Füsse gelblichbraun. Schnabel gelb, an der Spitze horngrau. Augenring aussen braun, nach innen hellgelb. Im Magen Käfer. — No. 163: &. Kakoma 22. November 1880, Lg. 25: 17; 1,5. — No. 162: 3. Kakoma 17. November 1880. Lg. 25,5; 17,5; 2. Iris braun. Füsse braun. Schnabel gelb. Fam. Alcedinidae. 59. Ceryle rudis (L.) Gray. Shelley, 1. c. 568. No. 74: 9. Sagara, Mukondokoi-Fluss 21. August. Lg. 26; 13; 3. Iris braun. Füsse und Schnabel schwarz. 60. Halcyon senegalensis (L). Y No. 225: 4. Kakoma 14. Februar 1881. Lg. 22,5; 11; 4. Iris braun. Füsse schwarz mit röthlichem Anflug der Sohlen. Oberschnabel roth mit schwarzen Flecken. Mundwinkel und Unter- schnabel schwarz. Im Magen Käfer. — No. 232: Kakoma 6. Fe- bruar 1881. Lg. 22,5; 11; 4. Im Magen Orthopteren. 61. Coryihornis eristata (Shaw). No. 4: 9. Zanzibar 18. Mai 1880. Lg. 13,5; 5,6; 1,5. Iris schwarz. Füsse und Schnabel hochroth. 62. Pagurothera variegata (Vieill.) Cab. Hein. Haleyon chelicutensis (Stanl.) Shelley, 1. c. p. 567. No. 330: 4: ‚Kakoma .31.,.Mäaz, 1881... Le. 153185 238. 350 Herman Schalow: — No. 297: Kakoma 24. Februar 1881. Lg. 17; 85; 2,8. — 237: 9. Kakoma 7. Febr. 1881. Im Magen Orthopteren und Raupen. — No. 65: Ironga 16. August 1880. Lg. 17, 5; 8; 3, 5. Iris braun. Füsse schmutzigroth, Basis des Unterschnabels mennig- roth. — No. 245: 9. Kakoma 9. Februar 1881. Lg. 16; 8; 2, 5. Unterschnabel sehr hellroth. Im Magen Käfer und Heuschrecken. — No. 375: d. Kakoma 4. April 1881. Lg. 17,5; 8,4; 3. — No. 273: 8. Kakoma 19. Februar 1881. Lg. 15,8; 82; 2,7. — No. 264: 3. Kakoma 17. Febrnar 1881. Lg. 15; 8; 2,5. Iris dunkelbraun. Füsse lachsfarben. Schnabel schmutzigbraun, nur an der äussersten Spitze des Unterschnabels lachsfarben. Im Magen Käfer und Heuschrecken. — No. 216: 4. Kakoma 30. Januar 1881. Lg. 17,5; 8,3; Iris dunkelbraun. Füsse schmutziggelbroth, Oberschnabel schmutzigrothbraun, Unterschnabel mennigroth. Im Magen Heuschrecken. — No. 175: 2. Kakoma 27. November 1880. Lg. 18; 8; 4. Iris dunkelbraun. Füsse ziegelroth, vordere Schilder schmutzigbraun. Oberschnabel schmutzigbraun, Oberschnabel roth mit dunkler Spitze. 63. Pagurothera orientalis (Peters). Halcyon orientalis Shelley, 1. ec. p. 567. No. 73: Kirosa 20. August 1880. Lg. 21,5; 10; 4. Iris braun. Nase und Schnabel schmutzigroth. Fam. Meropidae. 64. ron: apiaster Lin. Shelley, 1. c. p. 568. No. 242: 3. Kakoma 9. Februar 1881. Lg. 265147 5,. Iris blutroth. Füsse grau, Schnabel schwarz. Im Magen Käfer. — No. 243: &. Kakoma 9. Februar 1881. Lg. 28; 15; 4 — No. 275: &. Kakoma 20. Februar 1881. Lg. 27; 15; 4 Im Magen Käfer. 65. Merops superciliosus Lin. Shelley, 1. c. p. 568. No. 313: 9. Itimbua, Ugalla 8. März 1881. Le. 29,5; 14,4; 6. Iris blutroth., Füsse röthlichschwarz mit hellbraunen Sohlen. Schnabel schwarz. — No. 48: Bigiro, 27. Juli. 1880. — No. 49: Bigiro 27. Juli 1830. — No. 86: 9. Mgonberenga 14. August 1880. — Lg. 28,5; 13,5; 8. Iris roth. Füsse und Schnabel schwarz. 66. Melittophagus cyanostictus Cab. Cab., J. f. O. 1875. p. 340 —, ib. 1878, p. 235. Melittophagus pusillus (Sharpe) Shelley, 1. ce. p..569. | | Die ornith. Sammlungen Dr. R. Böhm’s aus Ost-Afrika. 351 ' No. 267: 3. Kakoma 17. Februar 1881. Le. 15,7; 7,5; 3,5. — No. 246: 4. Kakoma 9. Februar 1881. Le. 17; 8; 3. Im Magen Insekten. — No. 221: &. Kakoma 2. Februar 1881. Le. 16,7; 7,7; 2,8. — No. 236: Kakoma 6. Februar 1881. Leg. 17; 7,5; 4. Im Magen Käfer. — No. 77: 2. Sagara, 21. August 1880. Lg. 16,5; 8; 3. Iris blutrotb. Füsse und Schnabel schwarz. Bei einem jungen von Böhm eingesandten Vogel zeigt die Kehle noch nicht das intensive Gelb der alten Individuen. Das dunkle schwarze Halsband ist kaum angedeutet; der dunkelblaue Saum, welcher bei alten Vögeln das Halsband begrenzt, fehlt ganz. Die Unterseite wie auch der Rücken sind dunkler als bei älteren’ Vögeln. Die Schwanzfedern tragen vor der dunklen Endbinde nicht röthlich braune, sondern matt fahlere und weniger intensive Farbe. Die Schwingen erster Ordnung sind ebenso dunkel rostzimmtbraun gefärbt als bei alten Vögeln. 67. Merops Böhmi Rehnw. Reichenow Ornith. Centralbl. 1882, 6. März p: 62. — Id. J. f. O0. 1882 p. 235 — Schalow, Orn. Centralbl. 1882 p. 182. — Id. J. f. O. 1883. p. 98. Merops Dresseri Shelley, P. Z. S. 1882 p. 303. pl. 16. No. 67: &. Bumi 17. August 1880. Lg. 18, 8, 4. Iris roth. Füsse und Schnabel schwarz. Fam. Upupidae. 68. Irresor erythrorhynchus (Lath.). Shelley, 1. c. p. 570. No. 81: 2. Mpapoa 26. August 1880. Lg. tot. 38,5; 14,2; 15. Iris braun. Füsse und Schnabel lackroth. — No. 206: 9. Kakoma 7. Januar 1881. Lg. 55; 19; 16. Iris braun. Füsse gelb- roth. Schnabel mennigroth. Im Magen Käfer. 69. Rhinopomastes eyanomelas (Vieill.) Shelley, 1. c. p. 570. No. 244: 2. Kakoma 9. Februar 1881. Lg. tot. 30; 10,5; 13. Iris dunkelbraun. Füsse und Schnabel schwarz. Im Magen Käfer. Fam. Caprimulgidae. 70. Caprimulgus tamaricis Tristr. No. 361: 8. Kakoma 1, April 1881. Leg. tot. 23; 17; 22. Iris dunkelbraun. Füsse dunkelbraun mit helleren Sohlen. Schnabel dunkel hornbraun. Oberschnabel um die Nasenlöcher graubraun. Das vorliegende Exemplar, von Dr. Böhm als & bezeichnet, zeigt ein ziemlich rothbraunes Gefieder, 352 Herman Schalow: 71. Caprimulgus mossambicus Pet. Shelley, 1. c. p. 564. No. 195: 2. (?) Kakoma, 20. Januar 1881. Lg. tot. 23; 16; 3,8. Iris dunkelbraun. Füsse grau. Schnabel röthlich schwarz. — No. 10: 4. Zanzibar, Juni 1880. . Lg. tot. 21,5; 15,55785. 29. Zanzibar Mai 1880. 12. Caprimulgus inornatus Heugl. No. 389: 9. Kakoma 7. April 1881. Le. tot. 24,3; 19,8; 1,5. Iris dunkelbraun. Füsse und Schnabel düsterröthliehbraun. Das von Dr. Böhm unter No. 389 eingesandte Exemplar möchte ich als zu der oben genannten Art gehörig betrachten. Es stimmt bis auf wenige geringe individuelle Abweichungen mit der Beschreibung überein, welche Finsch und Hartlaub (Ornith. Ost- Afrikas, Nachträge p. 856) von den Weibchen dieser Art geben. Bei dem vorliegenden Exemplare ist die breite rostfarbene Querbinde auf der zweiten Primärschwinge nicht scharf ausgeprägt. Die rost- braunen Querbinden der Steuerfedern sind stark gesprenkelt.. ‚Fam, Cypselidae. 73. Chaetura Böhmde Schal. Schalow, Ornith. Centralbl. 1882. No. 23 u. 24 p. 183, Id. J. f£. ©. 1833 p. 104. Supra nigra; gula, jugulo hypochondriisque fuliginosis; gulae plumarum rachidibus nigris; loris, pectore, crisso et uropygi fascia angusta albis. Obs: Ch. Cassinü Selat. ex Africa oceid. similis, sed co- lore gulae fuliginoso nec albo, loris albis et pectore alba nec fuli- ginosa facile distinguenda. No. 258: Kakoma 13. Januar 1881. Leg. tot. 9, 12,5; 0,6. Iris dunkelbraun. Füsse und Schnabel schwarz. OSCINES. Fam. Hirundinidae. 74. Hirundo Monteer: Hartl, Shelley, 1. ec. p. 569. No. 196: &. Kakoma, December 1880. Lg. tot. 21; 13,5, 5. Iris dunkelbraun. Füsse und Schnabel schwarz. — No. 288: 9. Kakoma 22. Februar 1881. Leg. tot. 20; 14,3; 3,5. Im Magen Käfer. — No. 272: 9. Kakoma 19. Februar 1881. Le. tot. 19,5; 14,3; 3.— No. 350: 2. Kakoma 29. März 1881. Leg. tot. 22; 14; 4. — No. 289: 2. Kakoma 22. Februar 1881. Lg. tot. 21,5; 14,5; 3,8. Iris dunkelbraun. Füsse und Schnabel schwarz. Die ornith. Sammlungen Dr. R. Böhm’s aus Ost-Afrika. 353 Fam. Muscccapidae. 75. Bradyornis grisea Rchnw. - Reichenow, J. f. O. 1882. II. p. 211. — ib. p. 235. Stenostira plumbea Böhm M. S. No. 144: Mgunda Mkali 9. October 1880. Le. tot. 14,8; 8,5; 2,5. Iris dunkelbraun. Füsse und Schnabel schwarz. Diese neue Art steht der 3. pallida (v. Müll.) Hartl. ausser- ordentlich nahe. 76. Platystira preirit (Vieill.) No. 62: 3. Simbaveni 10. August 1881. Lg. tot. 11; 6,3; 1,8. Iris gelb. Füsse und Schnabel schwarz. — No. 397: £. Kakoma 7. April 1881. Lg. 11; 6,3; 2. Iris gelb. Füsse und Schnabel schwarz. | 17. Terpsiphone Ferreti (Guer) Cab. No. 240: 4. Kakoma 7. Februar 1881. Leg. 34,5; 8,2; 21,5. Iris braun. Füsse bläulichgrau. Schnabel himmelblau mit schwarzer Spitze. Mundwinkel und gewulsteter Augenring prachtvoll himmel- blau. 78. Muscicapa cinereola Hartl. u. Finsch. No. 72: 8. Kirosa 20. August 1880. Lg. 14; 7,8; 3,8. Iris dunkel, Füsse grauschwarz, Oberschnabel schwärzlich. Unter- schnabel mehr grau. 79. Butalis grisola (Lin.). Muscicapa grisola, Shelley, 1. e. p. 577. No. 768: Kakoma 18. Februar 1881. Lg. 14,5; 9; 24. Iris dunkelbraun. Füsse schwarz. Schnabel schwarz. Basis des Unter- schnabels und Mundwinkel gelb. — No. 254: &. Kakoma 11. Fe- bruar 1881. Lg. tot. 14,5; 8,8; 2. Iris braun. Füsse schwarz. Schnabel dunkelhorngrau. Im Magen Käfer. 80. Melanopepla pammelaena (Stanl.) Gab., J. f..O. 1878. D. 223. No. 187: juv. Kakoma 5. December 1880. Leg. tot. 17; 10; 4. Iris dunkel. Füsse und Schnabel schwarz. — No. 287: 2. juv. Kakoma 22. Februar 1881. Lg. tot. 18,8; 10,5; —. Iris dunkel- braun. Füsse schwarz. Schnabel schwarz. Mundwinkel blass fleischfarben. Im Magen Insekten und Larven. — Alte Vögel: No. 429; &. Kakoma 4. April 1881. Le. tot. 19,57; 11,2; 35. — No. 356: Kakoma 31. März 1881. Lg. 18; 10,3; 4,4. — No. 338: &. Kakoma 24. März 1881. Lg. 19,5; 11; 4. Iris bei allen Exemplaren dunkelbraun. Fuss und Schnabel schwarz. Cab. Journ. f. Ornith. XXXL Jahrg. No. 164, October 1883. 23 354 Herman Schalow: Die Kehle des einen Exemplars (No. 187) ist stark gross ge- fleckt, weniger die des anderen. Dagegen zeigt dies auf der Unter- seite in grosser Anzahl mattgraue Spitzenflecke. Die Oberseite beider Exemplare ist glänzend dunkel und bedeutend intensiver in der Farbe, als dies bei jungen Vögeln, welche von Hildebrandt in Ukamba gesammelt wurden, der Fall ist. Auch ist bei den Vögeln aus Kakoma die Oberseite bedeutend stärker gefleckt und gewellt. Fam. Campephagidae. 31. Campephaga nigra (Vieill.). Shelley, |]. c..p. 578. No. 50: 9. Maua 2. August 1880. — 2. Kakoma 19. März 1881. Lg. tot. 20; 10,5; 6. Im Magen Orthopteren. — No. 266: d. juv. Kakoma 17. Rebruan: 1881. Lg. tot. 1955 103 am No. 253: &. Kakoma. 11." Februar 1831. ’ Lg. 20510, 9,3 Ins dunkelbraun. Füsse und Schnabel schwarz. Die angeschwollenen Mundwinkel hochgelb. A 82. Ceblepyris pectioralis Rüpp. No. 155: &. Kakoma 15. November 1830. Lg. tot. 25,5; 145; 5. Iris braun. Füsse und Schnabel schwarz. — No. 404: 3 Ka- koma 12. April 1881. Le. 23,6; 15; 4,3. — No. 156: 9. Kakoma 15. November 1880. Le. tot. 25; 14; 5. — No. 362: 9. Kakoma 1. April 1881. Leg. .tot. 22,5; 14,5; A. — No. 334g. Kakoma 23. März 1881. Le. tot. 22,5; 14,5; 4.. Im Magen Insecten. Fam. Dieruridae. 83. Dierurus divaricatus (Licht.). 117: 3. juv. Konko, Ugogo 22. September 1880. Leg. tot. 23; 12; 4,5. Iris roth, Füsse und Schnabel schwarz. — No. 43: 9. Kangasi 7. August 1880. Lg. 19; 11,5; 4,6. Iris weinroth. Füsse und Schnabel schwarz. — No. 270: 3. Kakoma 18. Februar 1881. Im Magen Termiten. 84. Dierurus Ludwigee Sm. No. 89: 2. Biki 31. Juli 1880. Lg. 18; 19,5; 3,6. Iris roth. Ale und Schnabel schwarz. | Fam. Laniidae. 91. Dryoscopus affinis Gray. Shelley, l. c. p. 580. No. 14: Zanzibar, Mai 1880. Lg. #6,5; 8,3; 4. - Iris roth. Füsse bläulichgrau. Schnabel schwarz. 85. Telephonus erythropterus (Shaw). Shelley, l. c. p. 579. Die ornith. Sammlungen Dr. R. Böhm’s aus Ost-Afrika. 355 No. 352: pull. Kakoma 30. März 1881. Lg. 15; 7,7; 3. Lris. dunkelgrau. Füsse blassgraublau. Oberschnabel hornschwärzlich mit hellgrauer Spitze und gleichfarbigem Schneidenrand, Unter- schnabel hellgrau. Mundwinkel gelblich. — No. 230: pull. Kakoma 5. Februar 1881. Lg. 9; 5,3; 2. Iris grau. Füsse hellgrau, Schnabel horngrau. Mundwinkel hellgelb, nackte Stelle an den Augen dunkelgrau. — No. 415: 2. Kakoma 12. April 1881. Leg. 20; 8,8; 7. Iris grau violett. Füsse bleigrau. Schnabel schwarz. Im Magen Orthopteren. 86. Telephonus trivirgatus Smith. Shelley, l. c. p. 579. No. 91: 9. Merumi, Ugogo 1. September 1880. Lg. tot. 18; 7; 7. Iris dunkel rosenroth. Füsse und Schnabel hornbläulichgrau. 87. Prionops talacoma Smith. Shelley, Il. c. p. 581. No. 157: &. Kakoma 16. November 1880. Le. tot. 21; 11,5; 4. Iris gelb. Füsse orange, Schnabel schwarz, nackter, gewulsteter Augenring gelb. — No. 164: 2. Kakoma 17. November 1880. Leg. 205 3142 No. 335: 2. Kakoma 23. März 1881. Le.'21,27 12; 4,3. — No. 373: d. Kakoma 4. April 1881. Lg. 21,7; 11,3; 4,7. Iris gelb, gelbbräunlicher Ring um die Pupille.. Füsse orange. Schnabel schwarz. Mundwinkel gelb. Augenring graugelb. 88. Prionops Retzir Wahlb. No. 306: 3. Gombe-Fluss 7. März 1881. Lg. tot. 20,5; 13,2; 3,5. Iris gelb. Füsse orangeroth. Schnabel hochroth, Spitze gelb. Nackter, ausgezackter Augenring hochroth. 89. Chlorophoneus chrysogaster (Sw8.). No. 174: &. Kakoma 27. November 1880. Leg. tot. 19; 95; 5,5. Iris dunkelbraun. Füsse bleigrau. Schnabel schwarz. 90, Nilaus brudru (Lath.). No, 353: &. Kakoma 30. März 1881. Le. tot. 14; 81; 2. Im Magen Dipteren. — No. 325: 3. Kakoma 19. März 1881. Im Magen Käfer. 92. Dryoscopus cubla (Shaw) Boie. . Shelley, l. c. p. 580. — Cabanis, v. d. Decken’s Reise, III. p. 25. — Finsch u. Hartlaub, Vögel Ostafrikas, (v. d. Decken IV.) p. 345. Laniarius cubl.a, Böhm, M. S. (sämmtlich 3): No. 324: Kakoma 19. März 1881. Lg. 15,5; 8; 3,4. Im Magen Käfer. — No. 428: Kakoma 14. April 1881. De tot. 16; 8,5; 23* 356 Herman Schalow: 35. — No. 363: Kakoma 1. April 1881. Lg. 16; 8,4; 4,3. — No. 46: Kakoma August 1880. Lg. tot. 15; 8; 3,5. Iris scharlach- roth, Füsse dunkelbleigrau, Schnabel schwarz. — No. 261: Kakoma 17. Februar 1881. Leg. tot. 16; 8,4; 3. Iris orangegelb. Füsse bleigrau. Schnabel schwarz. Im Magen Käfer. — No. 299: Ka- koma 28. Februar 1881. Le. tot. 16; 8; 3,4. Iris orangeroth. Füsse bleigrau. Schnabel schwarz. — No. 190: juv. Kakoma 8. De- cember 1880. Leg. tot. 16,5; 8; 4. Füsse grau, Schnabel schwarz. Laniarius hamatus Böhm, M. S. (sämmtlich 2): No. 355: Kakoma 31. März 1831. Lg. 17; 8; 4. — No. 248: Kakoma 4. Februar 1881. Le. 15; 8; 3,5. Iris roth. Füsse blei- grau, vordere Tarsalschilder mehr gräulich. Schnabel schwarz, Unterseite des Unterschnabels bleigrau. — No. 339: Kakoma 24. März 1881. Leg. 17; 8; 4. Iris orangeroth. Schnabel schwarz, Unterschnabel blaugrau. — No. 340: Kakoma 24. März 1881. Laniarius Salimae Böhm M. S. | No. 44: 9. Bisiro. ‚21. Juli 1880. Ls. tot. 7778-73 hellroth. Füsse bläulichgrau. Schnabel grau, Unterschnabel schwarz. — No. 61: 3. Bigiro 29. Juli 1880. Cabanis hat bereits nachgewiesen, dass die Weibchen dieser Art stets die weisse Stirnzeichnung und den weissen Oberaugen- streif besitzen. Bei älteren Vögeln nimmt dies an Intensität zu. Den & fehlt diese weisse Zeichnung durchgehends, selbst junge Männchen mit grauem Unterrückengefieder zeigen vollkommen schwarze Stirn- und obere Augenstreiffärbung. Die von Böhm als L. Salimae eingeschickten Vögel gleichen vollkommen den 2 von D. cubla, d.h. beide besitzen die weisse Kopfzeichnung, wenngleich No. 61, wahrscheinlich nur irrthümlich, als 3 etiquettirt ist. Beide Exemplare haben einen stärkern Schnabel und auf der oberen Brust einen leicht rostbraunen Anflug. Bürzel bei beiden ziemlich dunkelgrau. 95. Rhynchastatus lugubris Oab. . No. 135: &. Mdaburu, Ugogo 2. October 1880. Lg. 20,2; 9,1; 5. — No. 133: Konko, Ugogo 25. September 1880, Lg. 18; 8,5; 5. Iris braun. Füsse und Schnabel schwarz. — No. 145: Mgunda Mkali 6. Oetober 1880. Lg. 18; 8,5; 5. 94. Rhynchastatus funebris (Hartl.). No. 104: 3. Seke, Ugogo 13. Sept. Lg. 18,85; 9; 5,4. Iris braun, Füsse und Schnabel schwarz. — No. 200: 3. Kakoma 22. Januar 1881. Lg. tot. 20,7; 9; 6. Die ornith. Sammlungen Dr. R. Böhm’s aus Ost-Afrika. 357 95. Nicator gularis Hartl. u. Finsch. No: 57: Bisiro 29. Juli’ 1880. Le. tot. 23,5; @ 11. 96. Urolestes melanoleucus (Jard.). No. 277: 2. Kakoma 20. Februar 1881. Lg. tot. 34; 15; 16. Iris grau, Füsse und Schnabel schwarz. — No. 198: 8. juv. Ka- koma 22. Januar 1881. Leg. tot. 29; 13; 11,8. Iris grau. Füsse bleigrau. Schnabel horngrau. Mundwinkel gelblich. — No. 319: &. juv. 17. März 1881. Lg. tot. 18; 10,5; 4,5. Im Magen Orthop- teren und Raupen. — No. 318: &. juv. Kakoma 15. März 1881. Lg. tot. 19; 11; 5. Iris grau. Füsse olivenbräunlich. Schnabel gelb, z. Th. horngrau. Augenlider, Mundwinkel und nackte Stellen der Kopfhaut gelb. Im Magen Orthopteren und uNEs | 97. Eurocephalus Rüppellii By. E. anguitimens Sm., Shelley, l. c. p. 582. No. 185: &. Käkoma 5. December 1880. Lg. 22); 13; '39. Iris dunkelbraun. Füsse blauschwarz. Schnabel schwarz. — No. 202: Kakoma juv. 22. Januar 1881. Lg. 22; 13,1; 3,5. Iris braun. Füsse bläulichgrau. Schnabel hellhorngelb. Mundwinkel gelb. — No. 320: 8. Kakoma 17. März 1881. Lg. tot. 21; 13; 3,5. Im . Magen kleine Käfer. — No. 327: 2. Kakoma 19. März 1881. Lg. tot. 21,8; 135; 4. Im Magen Ameisen. 98. Fiscus caudatus (Cab.). No. 5: &. Mirangi 12. August 1880. Lg. tot. 17,5; 11,2; 12. Iris braun. Füsse und Schnabel schwarz. 99. Enneoctonus collurto (L.). No. 286: 3. Kakoma 22. Februar 1881. Lg. 16; 88; 4,5. Iris braun. Füsse dunkelhorngrau. Schnabel hornschwarz, an der Basis heller. Im Magen Insecten. . Fam. Zeotrichidae. 100. Crateropus melanops Hartl. No. 238: &. Kakoma 7. Februar 1881. Leg. tot. 26; 12; 7,5. Iris weiss, Füsse horngrau, Sohlen gelblich. — No. 378: 9. Ka- koma 5. April 1881. Lg. tot. 26; 12; 6,5. 101. Neoceichla gutturalis Boc. Boe., Jorn. Acad. Se. Lisboa No. 12. p. 272 (1871).,— Orni- tholog. Angola, p. 253. pl. 1. fig. 1. No. 336: juv. Kakoma 23. März 1881. Lg. tot. 21,1; 11; 4. Iris graugrün, Füsse hornbraun mit gelblichen Sohlen. Schnabel gelb, Spitze hormbraun. Augenring und Mundwinkel gelb. Im Magen wenige Kerne. — No. 341: &. Kakoma 24. März 1881. Lg. RL 358 Herman Sehalow: tot. 22,7; 10,7; 5,8. Füsse braun, Sohlen und Tarsalhinterseite: gelblich. — No. 153: &. Kakoma 13. November 1880. Lg. 22; 11,2; 4,8. Iris gelb, Füsse hellbräunlich, Sohlen hellgrau, Schnabel schwarz. — No. 186: 4. Kakoma 5. December 1880. Lg. 22; 11; 5. — No. 176: 9. Kakoma 27. November 1880. Lg. 22; 11,5; 5. — No. 213: d. Kakoma 28. Januar 1881. Lg. tot. 22,5; 11; 5,3 Böhm hat eine grössere Anzahl dieser seltenen und schönen Art,, welche Bocage nach einem einzigen aus Huilla (Angola) er- haltenen Exemplare beschrieben hat, gesammelt. Bei den sämmt- lichen alten Vögeln zeigen die Steuerfedern nicht einen so ausge- prägten weissen Endsaum, wie dies Bocage abbildet. Ebenso ist der schwarze Fleck vor dem Auge weniger intensiv. Kopf und - Nacken der ostafrikanischen Exemplare sind etwas matter grau als bei dem westafrikanischen Vogel. Sonst stimmen dieselben vollkommen mit der von Bocage gegebenen Beschreibung überein. . Bei dem jungen Vogel ist der Kopf dunkelbraun, Nacken gleichfalls, jedoch die einzelnen Federn mit helleren Endsäumen, so dass der Nacken wie die Halsseiten weiss und braun gestrichelt erscheinen. Rücken braun, die einzelnen Federn mit helleren Säumen. Uropygium mattbraun, dunkler gefleckt. Kehle wie die . Halsseiten gefärbt, Brust und Bauch hell gelblich braun, erstere stark, letztere schwächer mit braunen Tropfenflecken bedeckt. Primärschwingen nicht so intensiv schwarz wie bei alten Vögeln Secundärschwingen breiter braun gerandet. Aeussere Steuerfedern dunkelbraun, nicht schwarz. Wahrscheinlich sind die Wohngebiete dieser hübschen Art das centrale Afrika, wie dies Barboza du Bocage bereits ange- nommen hat. Fam. Parridae. 102. Parus rufiventris Boc. No. 263: Kakoma 17. Februar 1881. Lg. tot. 14,5; 8,3; 4,5. Iris gelblichweiss.. Füsse grau. Schnabel schwarz. Im Magen Raupen. Bisher nur aus West-Afrika bekannt. 103. Parus albiventris Shelley. Shelley, I. c. p. 578. | No. 219: &. 2. Februar 1881. Lg. 15; 9; 4. Iris dunkelbraun. Füsse und Schnabel schwarz. 104. Parus gilviventris Rehnw. Reichenow, Journ. f. Ornith. 1882. p. 210. Die ornith. Sammlungen Dr. R. Böhm’s aus Ost-Afrika. 359 No. 226: &. Kakoma 4. Februar 1881. Lg. tot. 13; 7,8; 2,5. Iris dunkelbraun. Füsse blaugrau. Schnabel schwarz. Im Magen Insecten. — No. 234: Kakoma 6. Februar. Lg. tot. 13; 8; 2,5. 105. Parisoma Böhmi Rehnw. | Reichenow, Journ. f. Ornith. 1882. p. 209. No. 106: &. ‚Scke, Ugogo 14. April 1880. Le. tot. 12 10: 6,5; 42. Iris gelblich weiss. Füsse, horngrau. Schnabel horngrau Basis des Unterschnabels gelblich weiss. Fam. Promeropidae. 106. Oeinnyres gutturalis (Linn.). ‘g Shelley, l. c. p: 570. Ns 329: Kakomars. ‚Apnil 1831 AEg. 14 ;::7,3;.2%45. ı Teis dunkelbraun. Füsse und Schnabel schwarz. — No. 116::3. Konko, Ugogo 21. September 1880. Lg. 14,5; 74; 2,5. — No. 442: 2. Kakoma 19. April 1881. Leg. tot. 15; 7,6; 2. — No. 63: &. Sim- baveni 10. August. Lg. 13; 7,3; 2,5. Iris dunkelbraun. Füsse und Schnabel schwarz. — No. 25: 2. Zanzibar, Mai 1830. — No. 24: &. Zanzibar, Mai 1880. — No. 23: &. Zanzibar, Mai 1880. Leg. tot. 12,5; 6; 2. — No. 22: 3. Zanzibar, Mai 1880. — No. 33: &. .juv. Zanzibar, Mai 1880. — No. 63: 4. Simbaveni 10. August. Lg. 13; 7,3; 2,3. Iris dunkelbraun, Füsse und Schnabel schwarz. 107. Cinnyris olivacea (Smith). No. 28: 9. Zanzibar Mai 1880. Neu für das Gebiet von Zanzibar. 108. Oinnyris Kalkreuthi Cab. No. 394: &. Kakoma 7. April 1881. Lg. tot. 12,50; 6,9; 1,5. — No. 411: 2. Kakoma 10. April 1881. Lg. tot. 12,5; 6,3, 2. — No. 395: &. Kakoma 7. April 1881. Leg. tot. 11,85; 6,8; 1,5. — No. 427: &. Kakoma 14. April 1881. Lg. 12,5; 6,7; 1,5. — No. 417: &. Kakoma 17. April 1881. Lg. 13,8; 7; 2. — No. 381: 2. -Kakoma 6. April 1881. Lg. 12,5; 6,8; 1,8. — No. 426: Kakoma 14. April 1881. Lg. 12,5; 7; 1,7. — No. 382: 3. Kakoma 6. April 1881. Lg. 12,5; 7; 1,7. — No. 418: &. Kakoma 12. April 1881. “ Le. 13,6; 7; 23,1; — No. 396: 4. Kakoma 7. April 1881. Lg. 13,8; 7; 2 — No. 367: &. Kakoma 3. April 1881. Lg. 13,3; 6,9; 1,6. — No. 365: &. Kakoma 3. April 1881. Lg. 13,5; 7; 3. Iris dunkelbraun. Füsse und Schnabel schwarz. — No. 360: &. Kakoma 1. April 1881. Lg. 12,5; 6,5; 2. — No. 366: d. Kakoma 3..Nprll 1887...Lg. 13,61,05023E Bao, 391: 2. Kakoma 7. Be leere. 11,3; .:6,3 5 2. 360 . Herman Schalow: 109. Cinnyris mierorhynchus Shelley. Shelley, Il. c. p. 570. No. 390: 2. Kakoma 7. April 1881. Leg. tot. 11,6; 6,2; 1,6. — No. 416: 2%. Kakoma 12. April 1881. Lg. 11; 6,1; 1,5. — No. 386: &. Kakoma 6. April 1881. Lg. 12,7; 6,8; 2,3. Iris dunkelbraun. Füsse und Schnabel sehwarz. — No. 369: &. Ka- koma 3. April 1881. Lg. 12,5; 6,5; 2,2. — No. 392: 8. Kakoma 7. April 1881. Lg. 12,3; 6,8; 2. — No. 384: 4. Kakoma 6. April 1881. Lg. 13,5; 6,6; 2,3. — No. 371: &. Kakoma 3. April 1881. Lg. 12; 6,3; 1,5. — No. 359: 4. Kakoma 1. April 1881. Lg. 11,5; 6,5; 2. — No. 385: d. juv. 6. April 1881 Kakoma. Leg. 12,2; 6,6; 2. — No. 395: d. Kakoma 7. April 1881. Lg. 12,4; 6,8; 2. — No. 370: Kakoma 3. April 1881. Lg. 12,8; 7; 2,3. — No. 21:'&. Mai 1830 Zanzibar. Lg. 11; 5,5; 2. 110. Anthreptes zambesiana Shelley. Shelley,l. c. p. 571. No. 109: &. Seke, Ugogo 14. September 1880. Lg. 9,5; 5; 2. Iris dunkelbraun. Füsse und Schnabel schwarz. 111. Anihreptes Longuemarit (Less.) No. 167: . Seke, Ugogo 14. September 1880. Le. 12,5; 7; 2. Iris dunkelbraun. Füsse und Schnabel schwarz. — No. 108: juv. Seke 14. September. Lg. 12; 16,5; 2. | Fam. Brachypodidae. 112. ? Phyllostrephus capensis Swains. No. 102: 3. Msua 3. August 1880. Ich führe diese Art als Ph. capensis Sws. auf, wenngleich das von Böhm eingesandte einzige Exemplar nicht ganz mit Exemplaren dieser Art im Berliner Museum übereinstimmt. Der Rücken des vorliegenden Individuums, sowie die Steuerfedern und Primär- schwingen sind in allen ihren Theilen heller gefärbt als bei der Swainson’schen Art. Auch besitzt es eine etwas geringere Grösse. Lg. tot. 180, al. 95, rostr. 24, tars. 21. 113. Pycnonotius Layardi Gurn. Shelley, 1. c. p 576. No. 166: Kakoma 21. November 1880. Lg. tot. 19; 9,2; 5,5. — No. 60: 3. Simbaveni 10. August. Lg. tot. 19; 9,5; 5. Iris dunkelbraun. Füsse graulichschwarz. Schnabel schwarz. Fam. Sturnidae. 114. Notauges superbus (Rüpp.). Shelley,l. c. p. 583. | Die ornith. Sammlungen Dr. R. Böhm’s aus Ost-Afrika. 361 No. 118: 2. Konko, Ugogo 22. September 1880. Lg. 20; 12,5; 2. — No. 126: 9. juv. Konko 24. September 1880. Lg. 18,2; 11,5; 2,5. Iris braun. Füsse schwarz. Schnabel weiss, Firste schwarz. Mundwinkel weiss. 115. Lamprocolius sycobius Peters. Shelley, 1. c. p. 583. No. 152: 4. Kakoma 15. November 1880. Lg. 23; 13,5; 4. Iris orangegelb. Füsse und Schnabel schwarz. 116. Cosmopsarus unticolor Shelley. Shelley, l. c. p. 583. — Id., Ibis 1881. p. 116. No. 82: 3. Upapoa 27. August 1880. Le. tot. 30; 12,5; 10. Iris gelblichweiss, um die Pupille braun. Füsse und Schnabel schwarz. Die Primär- und Secundärschwingen, sowie die Steuerfedern zeigen einen ganz geringen Glanz metallischen Grüns. Nach ge- nauester Vergleichung mit dem Typus von Cosmopsarus regius Rchnw. bin ich zu der Ansicht gekommen, dass die Shelley’sche Art als 2 zu der vorgenannten zu ziehen sei. Die plastischen Verhältnisse stimmen bis auf eine ganz geringe Differenz in den Grössenver- hältnissen des Schnabels vollkommen überein. Die von Shelley (Ibis 1. c.) beschriebenen Vögel sind älter als das von Dr. Böhm gesammelte und zeigen wahrscheinlich noch grössere Aehnlichkeit mit C. regius Rehnw., als das mir vorliegende Exemplar. Fam. Oriolidae. 117. Oriolus larvatus Licht. No. 132: 9. juv. Konko, Ugogo 25. September 1880. Le. tot. 20; 13,3; 2. Iris purpurroth. Füsse grünlich schwarz. Schnabel schwarz. — No. 282: 2. Kakoma 21. Februar 1881. Le. tot. 21; 14; 1,5. Iris roth. Füsse bleigrau. Schnabel fleischfarben. Im Magen fanden sich Raupen, Beeren und Früchte. Fam. Ploceidae. 118. Textor Dinemelli Horsf. No. 158: 8. Kakoma 21. November 1880. Lg. 23; 14,8; 4. Iris braun. Füsse braunschwarz. Schnabel bräunlich grau. Nackte ' Stellen an den Augen schwarz. — No. 160: &. Kakoma 21. No- vember 1880. Lg. 22; 13,5; 4 — No. 154: 2. Kakoma 21. No- ‚ vember 1880. Lg. 21; 13; 4. — No. 285: 9. Kakoma 22. Februar 1881. Lg. 25; 13,7; 3,7. Im Magen Körner und Insecten. 119. Hyphantica quelea (Lin.). No. 140: Mdaburu 2. October 1880. Lg. 12,5; 7; 3. — No. 362 Herman Schalow: 142: Mdaburu 3. October 1880. Lg. 12,7; 6,5; 23,7. — No. 138: | &. Mdaburu 2. October 1880. Le. 12; 7; 2,5. Iris kastanienbraun. | Füsse fleischfarben. Schnabel blutroth, Mundwinkel und Augenring orangefarben. f 120. Hyphantornis nigriceps En Shelley,l.c. p. No. 302: 8. Kakoma 1. März 1881. Lg. 16; 85; 3. Iris) mennigroth. Füsse bräunlich fleischfarben. Schnabel schwarz. Im | Magen und Kropf stärkehaltige Grassamen. — No. 316: &. Ka-| koma 15. März 1881. Lg. 15; 8,5; 3,5. — No. 451: &. Kakoma | 24. April 1881. Lg. 15,5; 8,7; 3. — No. 251: 3. juv. Kakoma | 11. Januar 1881. Le. 16; 2,9; 3. Iris, hellorange. Füsse und |) Schnabel horngrau. Im Schlunde Insectenpuppen. 121. Hyphantornis aureoflavus (Smith). Shelly, I. c. p. 584. | No. 97: 2. Simbaveni!10. August 1880. Lg. 13; 6,5; .3,3. | Iris, Füsse und Schnabel hellbleigrau. ’ 122. Hyphantornis rubiginosa (Rüpp.). No. 128: 3. Konko, Ugogo. Lg. tot. 14,5; 8,3; 3,3. Iris | gelbbraun. Füsse gelblichgrau. Schnabel horngrau. — No. 137: &. Mdaburu,' Ugogo 2. October 1880. Lg. 15; 8,4;3,2. Iris braun- | gelb. Füsse und Schnabel horugrau. — No. 141: g. Mdaburu | 2. October 1880. l Sycobrotus Kersteni Finsch u. Hartl. Shelley, l. c. p. 584. | No. 59: &. Chor von Msua 3. August 1880. Lg. 15; 9,5; 2. " Iris dunkelbraun. Füsse graufleischfarben. Schnabel bläulichgrau | | mit hellgelben Schneiden und Spitzen. 124. Sycobius melanotis Gußr. HR No. 349: 2. Kakoma 29. März 1881. Lg. 13,5; $; 23,2. Iris | braun. Füsse braun, auf den Tarsalschildern mit violettem Anfluge. ı Schnabel orangeroth, nur an den Enden der Schneidenränder und ‚| an den äussersten Spitzen hornschwärzlich, Im Magen Reste von’) Käfern und Orthopteren. — No. 446: 4. Kakoma 20. April 1881. Lg. 15; 8,6; 2,4. Im Magen Mantis-Arten. | 125. Euplectes flammiceps (Sws.). Shelley, l. c. p. 58. No. 315: &. Kakoma 15. März 1881. Le. 13; 8; 33. — Die ornith. Sammlungen Dr. R. Böhm’s aus Ost-Afrika. 363 d. Kakoma 11. Februar 1881. Lg. 14; 8; 2. Iris braun. Füsse hellhornbraun. Schnabel schwarz. Im Magen grüne Körner. 126. Euplectes nigriventris (Cass.). No. 40: &. Zanzibar, Mai 1880. 127. Penthetria eques Haıtl. No. 314: 8. Kakoma 15. März 1881. Leg. tot. 16; 7,8; 6,5. Iris dunkelbraun. Füsse schwarz. Schnabel hellblaugrau. 128. Steganura sphenura (Verr.). No. 218: 3. Kakoma 1. Februar 1881. Lg. tot. 13; 7,5; 2,5. Iris dunkelbraun. Füsse und Schnabel schwarz. — No. 310: 2. Gombe-Fluss 7. März 1881. Lg. 37; 7,6; 2,6. Iris dunkelbraun. Füsse braunschwarz. Schnabel schwarz. — No. 214: 2. Kakoma 29. Januar 1881. Lg. 11; 6,7; 1,5. Füsse bläulichgelb. Schnabel hellhorngrau. 129. Oryzornis oryzivora (Lin.). No. 26: Zanzibar, Mai 1880. Vollkommen wild. 130. Pitylia melba (L.). Nor 314: 19.5Kakoma 4. April‘ 1881. Bg..)1335'16; 3,3: Teis ; hellroth, Füsse hellbräunlich. Schnabel, Oberseite dunkel grau- braun, Unterseite hellroth mit dunklerer Spitze. — No. 328: d. Kakoma 17. März 1881. Lg. 11,5; 5,5; 3. Iris hellröthlich. Füsse hellbräunlich. Schnabel ponceauroth. Im Magen Sämereien. 131. ZLagonostieta minima ab. Shelley, l. e. p. 588. &. Kakoma 19. April 1881. Lg. tot. 9; 5; 1,8. Iris roth- braun, Füsse röthlichgrau. Schnabel weinroth, Firste und Schneiden dunkelgrau, Augenlider bleigrau, feiner Augenring chromgelb. 132. Uraeginthus phoenicotis (Swains.). Shelley, l. c. p. 588. No. 228: &. Kakoma 4. Februar 1881. Le. tot. 12; 5,5; 42. — No, 139: & juv. 2. October 1880. .Mdaburu, Ugogo, Lg. 12; 5,2; 4,4. Iris rothbraun. Füsse fleischfarben. Schnabel hellbräunlich- roth, Spitze und Schneide schwärzlich. — No. 112: 2 juv. Seke, Ugogo 14. September 1880. Lg. tot. 11; 5; 3,5. Iris bräunlich- rosa. Füsse fleischfarben. Schnabel schmutzigrosa. 133. Sporopipes frontalis Cab. No. 91: 3. Mounwi, Ugogo 1. September 1880, Lg. tot. 12; 7; 3. Iris braun. Füsse grau. Schnabel horngelblich. 134. Pyrenestes unicolor Rchnw. Sıh elley; lc. p. 58% 364 . Herman Schalow: No. 2. 9. Zanzibar Mai a Lg. tot. 16; 9; 39° Füsse und Schnabel schwarz. Fam. Fringillidae. 135. Xanthodira dentata Sund. No. 432: &. Kakoma 14. April 1881. Leg. tot. 15; 9,3; 2,5. Iris braun. Füsse blaugrau, Oberschnabel dunkelhorngrau, unterer ° Schnabel röthlich mit dunklerer Spitze. Im Magen: zerbissene Kernfrüchte. — No. 255: & juv. Kakoma 6. Februar 1881. Le. tot. 15,8; 9; 2,5. Iris braun. Füsse und Schnabel horngrau. Im Magen Ku 136. Passer diffusus Smith. Shelley, l. c. p. 589. No. 276. 2. Kakoma 15. Mai. Le. tot. 15,5; 8; 4. Iris hell- braun. Füsse hornbraun. Schnabel schwarz. Im Magen Körner. — No. 154. d. Konko, Ugogo 29. September 1880. Le. tot. 15; 8; 3,5. Iris hellbraun. Füsse grau. Schnabel hornbräunlich, ‘oben grau. — No. 449: &. Kakoma 3. April 1881. Lg. 16,8; 3,8; 4. — No. 120: 8. Konko, Ugogo 22. September 1880. Leg. tot. 15,2; 85; 3. Iris braun. Füsse hornbräunlich. Schnabel horn- gelblich, oben grau. — No. 27: 3. Zanzibar Mai 1880. 157. Crithagra chloropsis Cab. No. 278. 3. Kakoma 20. Februar 1881. Iris braun. Füsse graulich. Schnabel hornbräunlich. — No. 279: &. Kakoma 20. Fe- bruar 1881. Lg. 12,5; 7; 2,3. Schnabel srauröthlich. — No. 278: &. Kakoma 20. Februar 1881. Iris braun. Füsse graulich. Schnabel hornbräunlich. 158. Crithagra chrysopyga Swains. Sihreililiesy;l:2e3p.0589: No. 293: Kakoma 22. Februar 1881. — No. 247: &. Kakoma 9. Februar 1881. Lg. 10,5; 7; 1,8. Iris grau, Füsse und Schnabel horngrau. — No. 294: 9. Ban 22. Februar 1831. Lg. tot. 10,936, 73 57. 139. Vene Reichardi Rehnw. Reichenow, )J. f. O. 1882. p. 210. No. 425. &: Kakoma 14. April 1881. — &. Kakoma 14. April 1881. Leg. tot. 12,5; 7,7; 2. Iris braun. Füsse und Schnabel dunkelgrau. 140. Emberiza flaviventris (Vieill.). No. 430: 9. . Kakoma 26. April 1881. Lg. tot. 14,5; 8; 3,5. — No. 388: d. Kakoma 7. April 1881. Iris dunkelbraun. Füsse, | | | Die ornith. Sammlungen Dr. R. Böhm’s aus Ost-Afrika. 365 hornfahl. Oberschnabel hornsehwarz. Unterschnabel bräunlich- fleischfarben mit hornschwarzer Spitze. — No. 54: 4. Simbaveni 11. August 1880. Le. tot. 14,5; 7,6; 4,5. Iris gelb. Füsse und Schnabel hornbräunlich. Fam. Alaudidae. 141. Megalophonus Fischer‘ Rchnw. No. 239: Kakoma 7. Februar 1881. Lg. tot. 15,8; 7,7; 3. - Iris braun. Füsse fleischfarben. Schnabel horngrau. Im Magen kleine Käfer. Böhm bemerkt auf dem Etiquett dieses Exemplares: Sehr merkwürdig durch das laute Geschnarr, welehes er im Fluge mit den Steuerfedern macht. Fam. Sylvviadae. 142. Camaroptera olivacea Cab. No. 136: 9. Mdaburu, Ugogo 2. October 1880. Le. tot. 10,4; 5,5; 2,4. Iris hellbraun. Füsse fleischfarben. Schnabel horngrau. 143. Drymoeca Smethi Bp. No. 280. Kakoma 20. Februar 1881. Lg. tot. 11,8; 4,8; 3,7. — No. 173: Kakoma 21. November 1880. Leg. tot. 11; 4,5; 4. Iris gelbbraun. Füsse und Schnabel gelblich. — No. 265: £. Kakoma 17. Februar 1881. Lg. tot. 11; 5; 4,4. Iris gelbbraun, Füsse hellbraungelb. Schnabel horngrau. Im Magen kleine Raupen. Verglichen mit einem von Ayres im Transvaal gesammelten und von Sharpe bestimmten Exemplare des Berliner Museums und ' mit diesem vollkommen übereinstimmend gefunden. Der Vogel steht dem von Cabanis (J. f. O. 1882, p. 349) beschriebenen und von Schütt in Westafrika gesammelten Dryodromas melanurus ganz ausserordentlich nahe. 144. Drymoeca undosa Rehnw. BReichenow,.J. f. ©. 1882, p: 211. N0.'292. Kakoma 22. Februar 1881. Leg. tot. 13; 6,7; 3. Iris hellbraun. Füsse hellgelbliehbraun. Schnabel schwarz. — No. 94: 3. Merumi 1. September 1880. Lg. 13; 6,2; 3. Iris und Füsse röthlichgelb. Schnabel schwarz. 145. Drymoeca pyrrhoptera Rchnw. Reichenow, J. f. 0. 1882, p. 210. No. 51: 3. Simbaveni 11. August 1880. Lg. 14,5;.5,5; 4,5. Iris und Füsse gelbbraun. Schnabel grau. 146. Drymoeca tenella Cab. Ohne Etiquett. 366 ‚ Herman Schalow: | 147. Drymoeca mystacea Rüpp. No. 262: 9. Kakoma 17. Februar 1881. Leg. tot. 11,7; 4,8; 3,7. Iris hellbraun. Füsse fleischfarben mit horngrauen Nägeln. Schnabel schwarz. Im Magen kleine Coleopteren. 148. Drymoeca concolor Hartl. No. 291: 3. Kakoma 22. Februar 1881. Im Mae Inseeten. — No. 326: &. Kakoma 19. März 1881. Lg. tot. 13,8; 7; 3. 149. Drymoeca ferruginea Heugl. No. 96: Kangasi 7. August 1880. Lg. tot. 10; 5; 2,5. Iris hellbraun. Füsse hellröthlichgelb. Schnabel hellgrau mit dunkler Firste. 150. Cösticola fortirostris Jard. No. 304: &. Kakoma 1. März 1881. Schnabel schwarz. — Ein anderes Exemplar ohne Etiquett. 15l. Eremomela griseoflava Heugl. No. 88: 3. Simbaveni 10. August 1880. Lg. tot. 8,5; 5,7; 0,5; Iris hellroth. Füsse schwärzlich. Schnabel dunkelgrau. 152. Oligocercus rufescens (Vieill.). ’ No. 380. Kakoma 5. April 1881. Lg. tot. 8,2; 5,8. Iris _ hellrehbraun. Füsse hellbraun. Schnabel graubraun. Aehnelt in der Färbung dem Exemplare aus dem Damara- land, dessen Finsch und Hartlaub (Vögel Ost-Afrikas, p. 228) Er- wähnung thun. Der rostgelbe Augenstreif ist kaum angedeutet. 153. Tricholais citriniceps Rehnw. Reichenow, J. f. O. 1882, p. 210. N043722 9. Kun 3. April’ 1881.’ Le. tot Ds Bo 154. Thamnobia barbata (Hartl. u. Finsch). - No. 271: 3. Kakoma 19. Februar 1881. Le. tot. 17; 8,7; 4,5. Iris braun. Füsse blassfleischfarben. Schnabel schwarz. Unter- schnabel hellhorngrau. Im Magen Käfer. 155. Addon leucoptera (Rüpp.) Gray. No. 93: &. Merumi 1. September 1880. Lg. 13; 6,2; 3. Iris dunkelbraun. Füsse und Schnabel gelblichgrau. 156. Phyllopneuste viridula H. u. E. N0.78: g. Kakoma 7. April 1881. Lg. tot. 12; 7; 2,4. Iris dunkelbraun, Füsse braun, Sohlen gelblich, Schnabel horngrau- braun mit gelblichen Schneidenrändern. Fam. Motaerllidae. 157. Motaecilla vidua Sundev. Shelley, Il. c. p. 572. Die ornith. Sammlungen Dr. R. Böhm’s aus Ost-Afrika. "367 . N0. 409: juv. Kakoma 10. April 1881. Leg. tot. 13,2; 6,3; 3. — No. 447: 9. Kakoma 21. April 1881. Lg. 9,5; 8,9; 6,7. — N0.7105: 2 juv.: -Seke 13% September. Le. 19,5; 79,456. Iris dunkelbraun. Schnabel und Füsse schwarz. — No. 78: 9. Sagara 21. August 1880. Lg. 20; 9,5; 6,2. Iris dunkel. Füsse und Schnabel schwarz. — No. 448: juv. Kakoma 23. April 1881. Lg. 15,5; 9; 5. Iris dunkelbraun. Füsse und Schnabel grau. Mundwinkel hellchamoisfarben. — No. 444: &. Kakoma 19. April 1851. — No. 410: juv. Kakoma 10. April 1881. Lg. 13; 6,2; 3; — No. 408: juv. Kakoma 10. April 1881. Lg. 14,2; 6,5; 3. Iris dunkelbraun, Füsse gelblichgrau, Hinter- und Unterseite derselben rein gelb. Schnabel dunkelhornbraun mit gelblichen Schneiden- rändern. Mundwinkel weissgelb. 158. Anthus Raaltene Temm. No. 412: 3. Kakoma 12. April 1881. Lg. tot. 15; 8,8; 3. Iris dunkelbraun. Füsse fleischfarben. Schnabel dunkelhorngrau, Schneide und Basis des Unterschnabels blassgrau. Fam. Rhacnemididaee. 159. Cichladusa arguata Peters. \ No. 311: &. Gombefluss 6. März 1881. Lg. tot. 19,5; 9,2; 6. Iris grau, Peripherie braun. Füsse bleigrau. Schnabel hornschwarz, Mundwinkel blassgelb. 160. Myrmecoceichla nigra (Vieill.). Sazicola Shelleyi, Shelley, 1. c. p. 572. «No. 255: Kakoma 11. Februar 1881. Lg. tot. 18; 10; 3,5. — No, 329: 2. Kakoma 19. März 1831. Lg. tot. 15,3; 9,3; 3. Im Magen Raupen. — No. 45: 2. Yanzeanze 6. August 1880. Le. tot. 17,8; 10; 3. — No. 172: 3. Kakoma 21. November 1880. Lg. 18,5; 10; 3. Iris braun, Füsse und Schnabel schwarz. — No. 52: &. Simbaveni 11. August 1880. Lg. 16,8; 10; 3. — No. 53: 2. Simbaveni 11. August 1880. Leg. tot. 16,5; 9,6; 3,6. Ueber die Variabilität dieser Form sowie über die Beziehungen von Myrmecoeichla nigra (Vieill.) zu M. leucolaema Rehnw., Saxicola Arnotti Tristr, und S. Shelleyi Sharpe hat Reichenow eingehend - berichtet. (J. f. ©. 1882, p. 211.). 161. Turdus libonyanus Smith. Shelley,l. c. p. 574. No. 148: 9. Kasui 18. October 1880, Le. tot. 21,5;.12; 5,8. Iris braun. Füsse hellgelb, Nägel hellhornbraun. Schnabel roth- gelb. Augenring rothgelb. Nackte Stellen hinter den Augen gelb. 368 . Adolf Mejer: — No. 413: g. Kakoma 12. April 1880. Leg. tot. 22,5; 12; 6,2. Im Magen unbehaarte Raupen. — No. 387: 3. Kakoma 6. April 1881. Lg. 22,5; 12,5; 6. Iris braun. Füsse hornfahl. Schnabel gelb mit horngrauer Spitze. Mundwinkel, Augenring gelb. Nackte Stelle hinter dem Auge gelblich. — No. 333: &. Kakoma 13. März 1881. Lg. 19,7; 11,2; 5. Iris braun. Füsse blassbräunlichgelb, Nägel von derselben Farbe. Mundwinkei und Augenring hochgelb. Im Magen kleine Gehäuseschnecken. Die Brutvögel und Gäste der Umgebung 6ronau’s in Hannover. Von Adolf Mejer, Lieut. a. D. Als vor einiger Zeit die ehrenvolle Aufforderung an mich er- gangen war, die Brutvögel und Gäste meines Wohngebietes, der Umgebung Gronau’s in Hannover, und die darüber gesammelten biologischen Notizen in einer einschlagenden Arbeit aufzuzählen und niederzuschreiben, glaubte ich um so eher dieser Aufforderung nachkommen zu können,-als ich seit meiner Kindheit mich der Beobachtung der gefiederten Welt gewidmet hatte und hierdureh sowohl, wie durch sorgfältiges Sammeln von Eiern in meinem Gebiete und Bestimmen der betreffenden Brutvögel, senügend Material für meine Arbeit -in Händen zu haben glaubte. Nach und. nach aber wurde es mir klar, welch’ schwere Auf- gabe ich übernommen hatte und wie sich hier und dort Lücken zeigten, deren Ausfüllung mir einstweilen schwer fallen wird, zumal ich nieht im Stande bin, mein lückenhaftes Wissen von Kennern hiesiger Gegend ergänzen und das, was ich beobachtet, bestätigen lassen zu können. Ich werde jedoch mein Möglichstes aufbieten, um die vorhandenen Lücken mit der Zeit ausfüllen zu können. Ich glaube daher für meine Arbeit um möglichst schonende Beurtheilung bitten zu dürfen dort, wo solche Lücken sich zeigen, bin aber auch gern bereit und werde es dankbarlichst anerkennen, mir von andern freundlichen Händen diese Lücken ausfüllen helfen zu lassen. Mein Beobachtungsgebiet ist zwar nur gering bemessen, denn ich glaubte nur dann recht eingehend ‘die vorkommenden Arten mit Sicherheit constatiren zu können, wenn ich mir ein nicht zu umfangreiches Gebiet wählte. Dieses Gebiet liegt hauptsächlich Die Brutvögel u. Gäste der Umgebung Gronau’s in Hannover. 369 östlich der Leine nach Hildesheim zu und findet mit den be- waldeten Escherder Bergen und Siebenbergen einerseits und mit der Leine anderseits ungefähr seinen Abschluss. Die Flächen- ausdehnung mag vielleicht 1—1,5 Quadratmeilen betragen. Im Osten und Südosten begrenzen mehr oder minder aus- gedehnte Waldcomplexe das Gebiet, resp. ist noch ein Theil des Gebietes mit Wäldern bestanden, während die Westhälfte ausschliess- lich nur Felder aufzuweisen hat, ausgenommen einige Kleine Weidendickichte an den Ufern der Leine. Es fehlen leider dem Gebiete sumpfige oder ausgedehnte Rohr- und Schilfbestände. Zur besseren Verständlichkeit bemerke ich noch, dass .ich mich in der Synonymik sowohl als in der Classification lediglich an unsern Altmeister Brehm halten werde. So möge denn auch diese Arbeit einen kleinen Beitrag zu der Reihe der Localfaunen auf ornithologischem Gebiete bilden und dazu beitragen, dass man, auf Grund jener Localfaunen, im Stande ist, das Verbreitungsgebiet der einzelnen Vogelarten genau aan zu können. .1. Cuculus canorus. Der Kukuck ist in unserm Walde nicht selten und bedingungslos anzutreffen; sein Erscheinen fällt un- gefähr um die Mitte April und verlässt er uns Ende August bis Anfang September wieder; während seine Ankunft jedem einiger- maassen Aufachtenden sofort auffällt, zieht er meist unbemerkt und still von dannen. Es scheint mir, als ob die Anzahl der männlichen Individuen die der weiblichen um ein Bedeutendes übertrifft und daher ist auch die Polygamie des Kukucks leicht zu erklären, wenn man auf den Lockton des 2 4—5 & herbeifliegen sieht. Auch der Umstand, dass ich in 15 Jahren nur ein einziges Mal ein Kukucksei gefunden habe, obgleich ich stets eifrig danach gesucht habe und es viele & im Gebiet giebt, bestärkt mich in der Annahme, dass es mehr & als 2 giebt. , Im Spätsommer trifft man den Kukuck auch weit vom Walde entfernt in Wiesen oder den Baumreihen an Wegen und Gräben folgend an. Durch seinen Ruf trägt er ungemein zur Belebung des Waldes bei und lässt er denselben hören von dem Augenblick seiner unit bis gegen Mitte Juli. 2. Alcedo ispida. Der Eisvogel ist ständiger Ernte des Gebietes und hier Winters und Sommers über zu finden. Ihre Nistlöcher legen sie hier an steilen glatten Erdwänden an, bald Cab. Journ. f, Ornith. XXXI. Jahrg. No. 164, October 1883. 24 » 370 Adolf Mejer: nahe am Wasser, bald entfernt von diesem, immer aber so, dass ein vierbeiniger Räuber nicht in die Höhle gelangen kann. Die Tiefe der sanft ansteigenden Nisthöhlen beträgt ca. 1 Meter und man findet am Ende des Ganges die backofenförmige Erweiterung von ca. 15 Cm. Durchmesser. Gegen Mitte April beginnen die Weibchen unter normalen Verhältnissen mit dem Eierlegen, jedoch findet man auch noch um Mitte Mai frische Eier. "3. Coracias garrula. Die Mandelkrähe wurde in der unmittelbaren Nachbarschaft des Gebietes gelegentlich erlegt und glaube ich deshalb , dieselbe wenigstens als Gast anführen zu dürfen, weiter aber auch erstreckt sich ihr Vorkommen nicht, 4. Caprimulgus europaeus. Der Ziegenmelker ist ein nicht seltener Brutvogel unseres Waldes, welcher gegen Mitte Mai bei uns eintrifft und sein Wohngebiet, den Laubwald in lichten und niedrigen Beständen bezieht... Abends in der Dämmerung beginnt er sein Leben und zumal in der Fortpflanzungszeit ist er sehr beweglich und unstät. In wundervollem leichten und kaum hörbaren Fluge jagt er nach Nachtschmetterlingen, oder umtfliegt er den sich nähernden Menschen, als wolle er sich ihn genau besehen, oder alles Andere, was seine Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt, wird von ihm in schönem Fluge umschwärmt. Schon früh, unmittelbar nach Sonnenuntergang lassen sie in der Paarungszeit ihre Stimme erschallen, das bekannte „Oerrrr“ und Errrr“, von irgend einem höhern Sitzpunkte aus, oft minutenlang dasselbe anhaltend; dann plötzlich brechen sie ab, wenn sie ihr Weibchen sehen, und verlassen, auf dieses zustreichend, ihren Platz in sonder- barem Fluge, wobei sie mit den Flügeln klatschen und diese dann wieder fast senkrecht erheben und dazu ein sanftes trauliches „krrüit der Gattin zurufen. Im Mai schreiten sie zur Auswahl des Nistplatzes und. gegen Ende dieses Monats findet man ihre 2 Eier, . ohne alle Unterlage auf dem Boden, höchstens auf etwas ver- modertem Holze, welches sie vorfinden; im Juni findet man die hässlichen schwärzlichen Jungen mit dem Riesenrachen und dicken Kopfe. Bis sie ihre Jungen grossgefüttert haben, scheinen die Nachtschwalben sich ausschliesslich im Walde umherzutreiben, später im Juli und August sieht man sie Abends auch häufig im Felde oder in Gärten nach Nahrung fliegen. 5. Cypselus apus. Der Mauersegler, einer unserer -ge- wandtesten Flieger, ist im Gebiet ständiger Brutvogel, welcher ziemlich häufig auftritt. Er erscheint mit dem Monat Mai und ° l Die Brutvögel u. Gäste der Umgebung Gronau’s in Hannover. 371 verweilt bis in die erste Hälfte des August. Unter dem Dache meines Wohnhauses brüten wenigstens 30—40 Pärchen und um- schwärmen während und vor der Brutzeit beständig das Haus oder tummeln sich in unmittelbarer Nähe umher. Sobald aber die Jungen flügge sind und sich selbst ernähren können, unternehmen sie den ganzen Tag über weite Streifzüge, so dass ich schon um Ende Juli glaubte, die Segler seien fortgezogen. Aber allabendlich kamen gegen Sonnenuntergang die Segler zurück, bald einzeln, bald in Gesellschaften, um die Nacht unter dem Dache zuzubringen und am andern Tage wieder zu verschwinden. Und dass es stets dieselben waren, die zurückkamen, beweisst, dass sie gewisse Löcher unter den Dachziegeln allabendlich wieder besetzten. Dieses Umherschweifen tagsüber währete bis etwa zum 13. August, an welchem Abend keine einzige zurückkehrte. Anfang Juni findet man ihre 2—3 Eier in einem aus Strohhalmen, Grasblättern, Federn und Zeugläppchen .mittelst eignen Speichels: zusammengeklebten Neste, nach 14tägigem Brüten schlüpfen die Jungen aus. 6. Picus viridis. Der Grünspecht zählt zu den Brutvögeln des Gebietes, kommt an geeigneten Oertlichkeiten nicht selten vor und hält dort das ganze Jahr über aus, unter regelmässigem Ver-: lauf der Dinge. Eine Nisthöhle von ihm zu untersuchen hatte ich noch nicht Gelegenheit, obgleich ich’ öfter den Vogel brütend angetroffen habe; demzufolge legt er Ende April oder zu Anfan Mai seine 5—7 Eier. ? 7. Picus canus. Der Grauspecht ist als ein seltener Gast zu verzeichnen; ob er Brutvogel ist, weiss ich nicht mit Bestimmt- . heit anzugeben, da ich das einzige Exemplar im Winter beobachtet habe, und ‘zur Brütezeit er mir noch nicht wissentlich zu Gesicht sekommen ist. Ich beschränke mich daher einstweilen darauf, ihn als Gast anzusehen. 8. Picus major. Der grosse Buntspecht ist diejenige Spechtart, welche am häufigsten hier vorkommt. Er zählt zu den ständigen Brutvögeln, welche Winter und Sommer das einmal erwählte Gebiet behaupten. Wo er passende Nisthöhlen vorfindet oder sich zimmern kann, siedelt er: sich an, sowohl in Parkanlagen als auch in Wäldern oder grösseren Obstgärten. In der ersten Hälfte des Mai findet man sein aus 5—7 Eiern bestehendes voll- _ zähliges Gelege, welches 14 Tage bebrütet wird. 9. Picus minor. Der kleine Buntspecht ist.wohl nur ein äusserst seltener Gast, der nicht im Gebiet brütet, denn nur ein Be ur 0.94% 372 Adolf Mejer: einziges Mal habe ich sein Vorkommen zu verzeichnen und zwar im Juli 1878. Es ist mir auch sonst nichts über sein Vorkommen hier. berichtet. 10. IZunxz (Iynx) torguilla. Der Wendehals ist ein häufiger Brutvogel im Gebiet. Ende April stellt er sich bei uns ein und verlässt uns im August oder September. Er siedelt sich überall in Obstgärten und im Felde an, wo er die passenden Nisthöhlen vorfindet; im Walde selbst habe ich ihn meines Wissens noch niemals angetroffen, wohl aber dicht am Waldrande brütend.. Um Mitte Mai findet man sein Gelege vollzählig in einem Astloche, welches von dem Vogel benutzt wird, wie er es vorfindet; die Eier liegen höchstens auf etwas Moder; die Bebrütung währt 12 bis 14 Tage. 11. Falco peregrinus. Allwinterlich erscheint mit den grössern Entenflügen, welche von den Seeküsten her sich hier an der Leine einstellen, der Wanderfalke, hält sich den Winter über hier auf und verschwindet mit dem Frühjahr wieder. Es ist mir kein Fall bekannt, dass der Wanderfalk im Gebiet oder dessen unmittelbaren Nachbarschaft gehorstet hätte. 12. Falco subduteo. Der Lerchenfalk ist von mir öfters während des ganzen Sommers beobachtet, jedoch habe ich keine sicher verbürgte Nachricht, dass dieser Vogel im Gebiet, oder dessen Nachbarschaft gehorstet hätte; möglich ist es allerdings. Ich be- obachtete ihn vom Mai bis September. 13. Falco tinnunculus. Der Thurmfalke ist der häufigste Raubvogel des Gebietes nach dem Bussard; so brüteten beispiels- weise im Frühjahr 1882 an den Ufern der Leine in hohen Weiden- bäumen nicht weniger als 5 Pärchen auf einer Längenausdehnung von ca. 7 Kilometer. In milden Wintern bleibt wohl das eine oder andere Pärchen zum Ueberwintern zurück. Die Mehrzahl jedoch verlässt uns schon zeitig im Herbst und kommt im April wieder zurück. Einige der Horste habe ich selbst erstiegen und fand jedesmal, dass ein altes Krähennest benutzt war; ausserdem fand sich in den Horsten jedesmal etwas Flusssand von Linsen- und Erbsendicke vor; ob dieses von dem Vogel eingetragen, vermag ich nicht zu sagen. Das erste Ei fand ich am 3. Mai, es wurde aber: nicht mehr zu diesem Ei hinzugelegt, so dass ich nach etwa 3 Tagen dasselbe aushob. Gegen den 20. Mai fand ich bei allen Horsten die Weibchen brütend, nur in einem Horst hatte das Weibehen noch nicht ausgelegt. Bei dem geschossenen Vogel Die Brutvögel u. Gäste der Umgebung Gronau’s in Hannover. 373 fand ich ein fast völlig ausgebildetes Ei im Schlauch vor, welches zum Theil mit der harten Kalkschaale umgeben war; letztere, obwohl noch ganz dünn und biegsam, trug schon die Anfänge der Eifärbung. Die Brütezeit fällt also in die zweite Hälfte des Monats Mai. | 14. Astur palumbarius. Der Hühnerhabicht gehört zu den regelmässigen Brutvögeln des Gebietes; jedoch ist er glück- licherweise selten. Ich kenne mehrere Horste, welche regelmässig mehrere Jahre hintereinander von einem Pärchen besetzt wurden, obgleich in jedem Frühjahr das Weibehen am Horst erlegt wurde. Das Pärchen tummelt sich schon lange vor Beginn der Fort- pflanzung in der Nähe seiner erwählten Horstplätze umher und verräth dadurch bald diesen, so dass es im Ganzen ziemlich leicht fällt, die Gegend auszukundschaften, in welcher ein Paar nisten wird; alsdann kann es auch nicht mehr schwer fallen, den Horst selbst zu finden, da die Alten sehr viel und laut in der Nähe des Horstes schreien. Die Legezeit fällt meist, um die Mitte des Monats April. Ich selbst habe manch liebes Mal einen Hühnerhabichts-Horst erstiegen, aber nie vor Mitte April das volle Gelege gefunden; dieses besteht aus 3—4 Eiern, von gewöhnlich einfarbiger blassgrüner Farbe. . 15. Astur ndsus. Der Sperber ist ebenfalls Brutvogel im Gebiet und ist Winters und Sommers zu jeder Zeit zu beobachten. Seinen Horst findet man jedoch meist in dichten Beständen und nieht sehr hoch, während der Hühnerhabicht mehr den Hochwald vorzieht. Die Legezeit scheint nicht ganz genau bei allen Vögeln übereinzustimmen, denn man kann von Mitte Mai bis zu Anfang Juni frische Gelege finden. Einst sah ich einen Sperber auf seinem Raubzuge an das Nest einer Zerundo urbica fliegen und aus dem- selben einen lautschreienden Spatzen mit einem seiner Fänge herausziehen ; dieser Sperling war beim Herankommen des Sperbers in das Nesi gekrochen, um dort Schutz zu suchen, und sich wohl ganz sicher dünkend, liess er beständig seinen Warnungsruf er- schallen, bis die langen Krallen des Sperbers Allem ein Ende machten. 16. Haliadtus alböcilla. Wenn ich einen grossen Raub- vogel, den ich in diesem Herbste (1882) über dem überschwemmten Ufer der Leine eine längere Zeit schweben sah, für einen Seeadler anspreche, so glaube ich den gesehenen Vogel richtig zu bezeichnen. Ich konnte ihn leider nicht erlegen, aber so nahe habe ich ihn: 374 . Adolf Mejar: gesehen, dass eine Täuschung über die Familie der Aguwilinae nicht gut möglich war. Ein Steinadler wird es nicht gewesen sein, da dieselben sehr viel seltener sind, als der Seeadler. | 17. Pandion haliaötus. Der Flussadler gehört zu den unser Gebiet nicht regelmässig besuchenden Gästen; bisweilen habe ich Gelegenheit gefunden, ihn auf seinen Herbstwanderungen, wobei er sich immer einige Tage am Flusse aufhielt und auch die Fischteiche der Nachbarschaft besuchte, zu beobachten, so zum letzten Male im October 1830. 18. Milvus regalis. Der rothe Milan zählt zu unsern regelmässigen Brutvögeln; im Frühjahr stellt er sich im März ein und bezieht sein altes Wohngebiet wieder. Im Herbst sieht man den fortziehenden Milan oft bis in den November hinein hier ver- weilen und erst die rauhe Witterung vertreibt ihn; auf seinen Herbstwanderungen habe ich schon Gesellschaften von 20 Stück vereint gesehen. Im Allgemeinen ist der Milan aber seltener als der Bussard und als Brutvogel nur in wenigen.Pärchen vorhanden. Sein Fortpflanzungsgeschäft beginnt mit dem Monat April; er bessert einen passenden, vorgefundenen Horst aus und- verwendet die wunderbarsten Gegenstände zur Ausschmückung seiner Burg. Von Mitte April an findet man das volle Gelege, welches aus 2 bis 3 Eiern besteht. 19. Circus eyaneus. Die Kornweihe ist heute noch Brut- ‘ vogel im Gebiet, hat aber in den letzten 10 Jahren bedeutend ab- genommen; zu Anfang der 70er Jahre sah man allsommerlich noch mehrere Pärchen, heute kaum noch eins. Im Mai bezieht sie ihr altes Wohngebiet und verweilt bis Ende September oder- Anfang October. Sie nistet in Kornfeldern auf der Erde und legt 3—4 Eier. | 20. Pernes apivorus. Der Wespenbussard gehört auch zu den Brutvögeln des Gebietes, jedoch fühle ich mich noch nicht berechtigt, denselben als regelmässigen Brutvogel zu bezeichnen, - da ich seinen Horst erst einmal, im Jahre 1881, gefunden habe und andere Fälle mir nicht bekannt geworden sind. Dieser Horst stand in einer Eiche und war sehr flach; die ca. 12—15 Centimeter tiefe Mulde war mit frischem und bereits vertrocknetem Buchen- laub ausgelegt. Am 28. Mai lag das erste Ei im Horst und am 3. oder 4. Juni (am 2. Juni lag noch immer ein Ei im Horst) wurde das zweite Ei zugelegt. Ueber Ankunft und Abzug vermag ich keine Auskunft zu geben. Die Brutvögel u. Gäste der Umgegend Gronau’s in Hannover. 375 21. Buteo vulgaris. Der Mäusebussard ist unser ge- meinster hier brütende Raubvogel; auch die weisse Varietät ist nicht selten. Ueber den Winteraufenthalt des Bussards habe ich Grund anzunehmen, dass die hier nistenden uns nicht verlassen. So habe ich es zweifelsohne beobachtet, durch lange Jahre hindurch. Durchzügler kommen dagegen auch vor und sendet uns diese meistens der Norden; auch von diesen bleiben einige schon Winters über hier, verlassen uns aber wieder bei Eintritt milderen Wetters. Dank der Schonung, die der Bussard geniesst, hat er sich in den letzten Jahren ziemlich bedeutend vermehrt; von einer Schädigung der Jagd durch ihn kann meines Erachtens überhaupt nicht die Rede sein, selbst wenn er bei Nahrungsmangel einmal ein krankes . Rebhuhn schlägt. Sein Horst steht im Walde auf starken Bäumen, bisweilen aber auch auf einzelnen hohen Feldbäumen und enthält von Mitte April an sein volles, aus 2—5 Eiern bestehendes Gelege. 22. Buteo aber, Der Rauchfuss-Bussard kommt nur als Gast im Gebiete vor, aber keineswegs regelmässig. 23. Athene noctwa. Das Käuzchen gehört wiederum zu unsern Brutvögeln und glaube ich wohl kaum, dass es in den Gärten irgend einer Ortschaft, wo es passende Plätze finden kann, fehlt. Mein Nachbargarten beherbergt z. B. ein Pärchen, das sich allabendlich, oft auch Tags über, durch seinen bekannten Ruf be- merklich macht. 24. Otus vulgaris. Die Waldohreule ist Brutvogel im Gebiet; als soleher tritt sie regelmässig, aber nicht häufig auf; häufig ist die Ohreule gelegentlich ihrer Wanderungen, dann trifft man oft grosse Flüge dieses Vogels an, wie sie Tags über der Ruhe pflegen in einem Dickicht. Die Waldohreule nistet in alten Krähen- oder Raubvogel-Horsten schon sehr zeitig im Frühjahr. 25. Otius brachyotus. Die Sumpfohreule gehört nicht zu den Brutvögeln unseres Gebietes, berührt aber alljährlich mit grosser, Regelmässigkeit gelegentlich ihrer Wanderungen unser Gebiet, bald in grösseren Schaaren, bald in kleinern Flügen, bald nur einzeln. 26. Syrndum aluco. Der Waldkauz ist wieder Brutvogel . und zwar brütet er regelmässig in unsern Wäldern, tritt jedoch auch keineswegs häufig auf. Winters über verlässt uns der Wald- kauz auch nicht, obgleich manchmal seine Anzahl verstärkt wird durch Verwandte aus dem Norden. Seine Eier legt der Waldkauz 376 Adolf Mejer: in Baumlöcher und fand ich einst die Eier in einem hohlen Wurzel- stock, wohin der Vogel nur von ebener Erde aus gelangen konnte. Das Gelege besteht aus 5—6 Stück und ist in der ersten Hälfte des Monats April vollzählig. 27. Strix flammea. Die Schleiereule zählt zu unsern ständigen Brutvögeln und darf man in den Ortschaften, wo sie passende Wohnplätze finden kann, mit Sicherheit auf ihr Vor- kommen. rechnen; ausserhalb der Ortschaften, wie z. B. im Walde, habe ich sie niemals angetroffen. Diese Eule verlässt das einmal erwählte Wohngebiet nicht im Winter, sondern hält beständig aus. Sie nistet im Gebälk und in Mauerlöchern alter Gebäude, Scheunen, und Kirchen. Ein merkwürdiger Umstand ist mir aufgefallen, - der das Brutgeschäft dieses Vogels kennzeichnet; ich habe öfter in ein und demselben Neste frische und stark bebrütete Eier, neben jungen Nestvögeln gefunden, welche auch wiederum in verschiedenen Altersstufen vorhanden waren. 28. Luscinia vera. Die Nachtigall gehört zu unsern ständigen Brutvögeln; sie kommt jedoch nicht überall an den ihr passenden Oertlichkeiten vor, sondern ist sehr unregelmässig ver- theilt. Am häufigsten ist sie in den zwischen Gronau und Hildes- heim liegenden Waldungen, dort aber auch wiederum nur auf gewisse Gebiete beschränkt. Ziemlich häufig tritt sie auch an den Flussufern und im Park zu Banteln auf. Im Anfang Mai oder zu Ende April trifft sie wieder aus ihrer Winterherberge bei uns ein und verweilt bis in den September. Ihren Schlag lässt die Nachtigall nur während der Brutzeit und vor derselben hören; derselbe ist sehr verschieden in seiner Qualität; man vernimmt oft neben einem guten Sänger den Schlag eines argen Stümpers. Die Nachtigall nistet mehr am Boden, baut ein charakteristisches Nest, gross und locker, aus dürren Grasblättern und legt um Mitte Mai 4—5 Eier. 29. Erithacus rubsoula. Das Rothkehlchen ist ständiger Brutvogel des Gebietes, welcher im Herbst sich auf die Wander- schaft begiebt, jedoch auch in einzelnen Exemplaren in milden Wintern hier aushält. Die grosse Menge zieht im October durch und kommt im April wieder zurück. Zur Brutzeit zieht es den Waldrand oder parkähnliche Gartenanlagen vor; hier nistet es in Astlöchern und unter resp. in Erdufern;; das Gelege enthält 5 bis 7 Eier. 30. Ruticilla phoenicura. Der Gartenrothschwanz tritt » Die Brutvögel u. Gäste der Umgebung Gronau’s in Hannover. 377 als ständiger Brutvogel im Gebiet auf, ist jedoch keineswegs häufig zu finden; er bewohnt die Gärten und den Waldrand und meidet die Wohnungen der Menschen. Im Herbst, je nach der Witterung, jedoch meist viel zeitiger als sein Vetter, verlässt uns der Rothschwanz gewöhnlich im October und trifft im April oder Mai wieder bei uns ein. Er nistet in Mauer- oder Astlöchern und unter überhängendem Wurzelwerk u. dgl. m. und legt um Mitte Mai 5—7 Eier. 3l. Ruticella tötys. Der Hausrothschwanz ist ebenfalls ständiger Brutvogel im Gebiet und ist mehr in der Nähe von menschlichen Wohnungen, Ställen, Schuppen u. dgl. m. anzutreffen. Er erscheint ungefähr in der.zweiten Hälfte des April, verlässt uns oft erst spät im Herbst, wie ich beobachtete; in der Regel kann man spätestens Ende October die letzten abziehen sehen; aber einzelne halten noch länger aus. Der Hausrothschwanz nistet in Mauerlöchern an Gebäuden oder im Innern derselben auf Balken- köpfen, Trägern, in Löchern u. s. w. und legt 4—5 Eier. Mit Gewissheit kann ich behaupten, dass zum Oeftern ein Pärchen in einem Sommer 2 Bruten grossgezogen hat. 32. Sawicola oenanthe. Der Steinschmätzer ist Brutvogel im. Gebiet; an Chausseen mit Steinhaufen: und in Steinbrüchen be- gegnet man ihm, jedoch immer nur in vereinzelten Pärchen. Etwas häufiger tritt er im Spätsommer und im Herbst gelegentlich seiner Wanderungen auf. Er nistet in Erdlöchern und Steinhaufen. 33. Pratincola rubetra. Der Wiesenschmätzer ist bei Weitem häufiger, als der Steinschmätzer und zählt auch zu den ständigen Brutvögeln des Gebietes. Er erscheint bei uns zu Anfang, resp. in der ersten Hälfte des Monats Mai- und verlässt uns im September oder zu Anfang October. Der Wiesenschmätzer bevor- zugt als Aufenthaltsort mehr die feuchten Wiesen, Graswege und breituferige Gräben. Auch er besitzt, gleich dem Steinschmätzer, ‚eine grosse Vorliebe für hervorragende Sitzplätze und ist, wie jener, äusserst scheu und vorsichtig. Sein Nest legt der Wiesen- schmätzer sehr versteckt auf dem Boden im Grase an; Anfangs Juni oder Ausgangs Mai legt er 5—6 Eier. 34. Turdus merula. Die Amsel. 35. Turdus musicus. Die Singdrossel. 56. Turdus viscivorus. Die Misteldrossel. Die Amsel und Singdrossel gehören zu den regelmässigen oder ständigen Brutvögeln, während die Misteldrossel nur in einzelnen 378 Adolf Mejer: Jahren im Gebiet gebrütet hat. Die Singdrossel verlässt uns im Anfang October und kehrt im März zurück; dagegen Amsel (wenigstens die Männchen) und Misteldrossel bleiben Winters über bier, von der letztern wenigstens sieht man häufig im Winter Exemplare. Schon sehr früh im Jahre lässt .die Schwarzdrossel ihre schönen Weisen erklingen, uns dadurch verkündend, dass der Frühling naht oder ihr liebes Weibchen zurückgekehrt ist; später, wenn die Singdrossel zurück ist, erfüllt diese im Verein mit der Amsel den Wald mit ihrem Gesange. Das Brutgeschäft beginnt zuerst die Amsel, dann folgt die Misteldrossel und endlich die Singdrossel. Amsel und Singdrossel bauen meist 1—21/, Meter über dem Boden in dichtbelaubte trockene Büsche, oder in Reisig- haufen ; die Misteldrossel baut auf Bäumen, selten unter 3 Meter hoch vom Boden. 37. Turdus iliacus. Die Rothdrossel. 38. Turdus pilaris.. Der Krammetsvögel. Die Rothdrossel und der Krammetsvogel berühren unser Gebiet nur auf ihren Wanderungen und brüten, soweit mir bekannt ist, nicht hier. Zuerst erscheint im Herbst der Krammetsvogel und nach ihm der Weinvogel oder Rothdrossel. Der Hauptmonat ist der October in denen sie durchziehen und März oder April der der Rückreise. i 39. Troglodytes parvulus. Der Zaunkönig gehört zu den ständigen Brutvögeln des Gebietes und tritt als solcher nieht selten auf, obschon, wenn er nicht gerade singt, er leicht über- sehen wird. Dichte Hecken und gleiches Buschwerk sowie hohle, überhängende Ufer, welche Wasser in der. Nachbarschaft haben, sind seine Lieblingstummelplätze Sein Gesang ertönt fast das ganze Jahr hindurch, trotz Schnee und Eis, und oft hört man den kleinen muntern Gesellen ganz in der Nähe, ohne ihn zu Gesicht bekommen zu können. Er nistet überall: in verlassenen oder wenig besuchten Kellern, in Mauerlöchern, in Uferlöchern oder unter überhängendem trockenem Erdufer, in oder unter Strohdächern und freistehenden Baumstämmen auf Astwerk. Das Nest hat stets eine Deeke, die entweder durch die Natur (Mauer-- oder Ufer-Loch) oder durch den Niststoff bei freistehenden Nestern künstlich gebildet ist. Im Anfang Mai oder zu Ende April legt der Zaunkönig 6—9 Eier, 40. Sylvia atrieapilla. Der Mönch ist ständiger Brut- vogel und die häufigste Grasmückenart der Wälder; Laubwaldungen, Die Brutvögel u. Gäste der Umgegend Gronau’s in Hannover. 379 wo hohe Bäume niedriges, buschartiges Unterholz bedecken, sind sein Lieblingsaufenthalt, zumal wenn einzelne Partien junger Tannen eingesprengt sind; reine Nadeldickichte scheint er zu meiden. Auch in Parkanlagen trifft man ihn und fühlt er sich hier ebenso wohl wie im Walde. Winters über verlässt er uns und zwar im October oder Ausgang September und kehrt in der zweiten Hälfte April zurück. Der Gesang dieser Grasmücke ist der schönste von den hier vorkommenden Grasmüken-Arten; und wiederum ist der Ge- sang des Mönches der Gebirge um ein bedeutendes schöner als der Gesang derer, die in der Ebene vorkommen. Sein Nest steht, wo er es haben kann, in einer jungen Tanne oder sonst in einem dichten Busche, ist locker gebaut und enthält im Anfang Mai 4 bi 5 Eier. 41. Sylvia cinerea. Die graue Grasmücke ist ebenfalls ständiger Brutvogel im Gebiet und sie tritt an den ihr zusagenden Oertlichkeiten ebenfalls häufig auf. Ihr Wohngebiet sind sowohl die Gärten und das Feld mit dichtem Gestrüpp und Hecken als auch der Wald. In den ersten Tagen des Mai trifft sie hier ein und verlässt uns im September wieder. Ihr Gesang ist einfach und erreicht bei Weitem nicht den des Mönchs. Sie nistet in diehtem Gestrüpp niedrig bis höchstens !/, Meter über dem Boden und, verwendet auch Thier- und Pflanzenwolle zum Bau, jedoch ist das Nest stets als Grasmücken-Nest zu erkennen. In der ersten Hälfte des Mai findet man das volle Gelege, welches aus 4—6 Eiern besteht. | | 42. Sylvia curruca (garrula). Diese Grasmücke tritt nicht so häufig auf als die beiden vorhergehenden; aber sie ist doch ständiger Brutvogel im Gebiet. Sie. hat fast dieselben Wohn- plätze wie die graue Grasmücke, scheint jedoch mehr den Wald zu "meiden. Sie erscheint bereits gegen Mitte April, also am frühesten von den Grasmückenarten, und verlässt uns erst wieder im October. Sie baut das leichtfertigste Nest von ‘allen Grasmücken und legt schon Ende April.oder spätestens Anfang Mai 4 bis 5 Eier, 43. Sylvia hortensis. Die Gartengrasmücke ist. ebenfalls Brutvogel im Gebiet und kommt in ziemlich ‚gleicher Anzahl wie die vorige vor. Ihr Wohngebiet erstreckt sich hauptsächlich auf die Gärten mit. dichten Hecken und Gebüschen. Sie kommt und geht so ziemlich mit der grauen Grasmücke: Anfang Mai erscheint sie und verschwindet im September. Sie nistet in Dornhecken der 380 Adolf Mejer: Gärten, meist in Meterhöhe über dem Boden; um nn‘ Mai ist das Hu, 4—6 Stück, vollzählig. 44. Hypolais deterina. Der Gartenspötter zählt zu unsern ständigen Brutvögeln. Sein Wohngebiet sind die Gärten, wo Obst- oder andere Bäume einige dichte Büsche oder Hecken bedecken. Hier trifft er um Ende April oder Anfangs Mai ein und macht sich gleich durch seinen Gesang bemerkbar. Sein Gesang ist bei weitem schöner als der der Grasmücken, mit Ausnahme des Mönchs, und er lässt ihn hauptsächlich zur Zeit des Fort- pflanzungs-Geschäftes ertönen; unter Gesang-Begleitung baut sein Weibchen das künstliche Nest, mit Gesang. greift er den Neben- buhler an und vertreibt ihn. Sein Nest steht in einem dornlosen Busche oder auf Wipfelzweigen der Obstbäume, wird in ungefähr 12 Tagen fertig gebaut und enthält Ende Mai 5 Eier. 45. Phyllopneuste rufa. Der Weidenlaubsänger ist die am häufigsten hier vorkommende der drei Arten und zählt zu unsern ständigen Brutvögeln. Der Wald, hauptsächlich‘ der ge- mischte, und die Parkanlagen sowie Gärten mit etwas Unterholz machen sein Wohngebiet aus. Im März erscheint er bei uns und verlässt uns erst wieder im October; er weilt also am längsten bes uns. Sein Nest, ein backofenförmiger Bau, steht meist in dichten Tannenzweigen !/,—1 Meter über dem Boden und enthält Anfang Mai 6—7 Eier. 46. Phyllopneuste sibilatrix, der Waldlaubsänger, und 47. Phyllopneuste trochilus, der Fitislaubsänger, sind’ beides Brutvögel des Gebietes, welche beide im Monat April bei uns eintreffen und im September uns verlassen. Beide kommen in Laubwäldern vor, der erstere ausschliesslich und der letztere liebt auch gemischte Bestände. Sie nisten auf dem Boden und bauen ebenfalls backofenförmige Nester. Ihre Gelege findet man in der letzten Hälfte des Monats Mai oder auch zu Anfang Juni. 48. Regulus eristatus und 49. Begulus ignicapillus. Das Winter- und das Sommer-Goldhähnchen zählen zu unsern Gebietsbewohnern, jedoch kann ich mit Bestimmtheit nur von RR. ignicapilluws angeben, dass er ständig im Gebiet brütet. Ich muss es einstweilen dahingestellt sein lassen, ob nicht auch die andere Speeies hier wenigstens ab und zu brütet. Im Sommer treten beide Arten ziemlich häufig auf; indem sie nur wenig An- sprüche machen, sind sie oft schon mit einer Tanne zufrieden, ft Die Brutvögel u. Gäste der Umgegend Gronau’s in Hannover. 381: welche sie die Kreuz und Quere nach Insecten-Eiern und -Larven absuchen; denn Tannen geben sie unter allen Baumarten den Vor- zug und bilden Tannenwälder ihren eigentlichen Aufenthaltsort. In den Spitzen der Tannenzweige bringt das Goldhähnchen auch sein zierliches und sehr kunstvoll gebautes Nest an, welches meist an einigen in den Rand eingeflochtenen Zweiglein aufgehängt ist und von einem darüber hinlaufenden grössern Zweige gedeckt wird; auf diese Weise ist das Nest schwer zu finden und für vierfüssige Räuber unerreichbar. Im Mai enthält das Nest das volle aus 7—9 Eiern bestehende Gelege; diese Eier sind die kleinsten aller einheimischen Vögel. 50. Acrocephalus arundinaceus. Der Teichrohrsänger ist eine nicht seltene Erscheinung in dem Rohr unserer Teiche und wo ihm dieses fehlt, begnügt er sich auch mit Buschwerk in der Nähe der Teiche. Jedenfalls scheint das Vorhandensein von stehendem Gewässer Lebensbedingung für ihn zu sein, denn er fehlt dort, wo das Teichrohr auf trockenem Untergrund wächst. Im Frühjahr erscheint der Teichrohrsänger im Anfang Mai und seht im August wieder fort. Der Teichrohrsänger baut sein Nest ‘zwischen senkrechte Stengel des Teichrohres über der Wasser- fläche oder in Ermangelung dessen im, dem Teiche benachbarten Buschwerk und in der zweiten Hälfte des Mai enthält das Nest 4—5 Eier. ü 51. Acrocephalus palustris. Der Sumpfrohrsänger ist ständiger Brutvogel im Gebiet und tritt als solcher an ihm passenden Oertlichkeiten sehr häufig auf. Er erscheint um Mitte .Mai und geht bereits im August wieder fort. Sein Aufenthaltsort ist sumpfiger Boden mit Sumpfgewächsen oder: Schnittweiden be- standen; hier baut er auch sein Nest und dieses zwar stets über trockenem Untergrunde. Zu Anfang Juni findet man sein volles Gelege bestehend aus 4—5 Eiern. Eine ausführlichere Beschreibung habe ich im Ornithologischen Centralblatt No. 19, Jahrgang 1882 gegeben. Von den übrigen für Deutschland aufgeführten Acrocephalus- und Locustella-Arten habe ich bislang nichts vernommen; ob sie aber gänzlich unserm Gebiete fehlen, oder ob nicht die eine oder die andere Art dennoch vorkommt und von mir bis jetzt übersehen ist, will ich dahingestellt sein lassen. 52. Accentor modularis. Die Heckenbraunelle zählt ebenfalls zu den ständigen Brutvögeln des Gebiets und tritt nicht . 382 Adolf Mejer: selten auf. Dichte Gebüsche und Hecken, welche Wasser in der Nähe haben, bilden ihren Aufenthaltsort. In der ersten Hälfte des April trifft die Heckenbraunelle bei uns ein und verlässt uns im October. Ihr Nest steht in einer Hecke, einem dichten Busche oder Reisighaufen und enthält zu Anfang Mai 4—6 Eier. 53. Motacilla alba. Die Bachstelze. 54. Motacilla sulphurea. Die Gebirgsstelze. 55. Buduytes flavus. Die Schaafstelze. Die drei Stelzenarten sind sämmtlich ständige Brutvögel unseres Gebietes; am häufigsten tritt M. alba auf, weniger häufig B. flava und am wenigsten häufig M. swphurea. Die Bach- und Gebirgs- stelze treffen zuerst im Frühjahr bei uns ein, nämlich erstere im März, letztere zu Anfang des Monats April; die Schaafstelze stellt sich selten vor Ende April ein. In umgekehrter Reihenfolge ver- lassen sie uns im Herbst: die Schaafstelze im August oder in der ersten Hälfte des September; die Gebirgsstelze im September und October und die Bachstelze ebenfalls im October. Bei den beiden letzteren kommt es vor, dass man bei uns auch im Winter ein oder das andere Exemplar für einen oder zwei Tage beobachten kann; darauf aber verschwindet dasselbe und Niemand weiss, woher es kam, noch wohin es ging. Die Bach- und Gebirgsstelze lieben sehr die Nähe des Wassers, während die Schaafstelze schon mehr feuchten Wiesen den Vorzug giebt. Bachstelze und Gebirgsstelze nisten unter Ufern, in Erd- und Mauerlöchern, während die Schaaf- stelze auf dem Boden in dichtem Pflanzenwerk oder an Böschungen nistet. Die Bachstelze legt im April 5—6 Eier; die Gebirgsstelze ebenfalls 4—5 Eier im April und die Schaafstelze legt erst gegen Ende Mai ihre 4—5 Eier. 56. Anthus arboreus. Der Baumpieper ist wohl die einzige Pieper-Art, von der ich mit Bestimmtheit sagen kann, dass sie bei uns ständig brütet. Der Baumpieper tritt überall bei uns im Walde auf an den Stellen, die ihm zusagen: Unterholz mit höheren Bäumen darin, jedoch darf ersteres nicht hoch sein und muss licht stehen. Der Baumpieper erscheint bei uns im April und verlässt uns im September bereits wieder. Er nistet auf dem Boden meist an Grabenrändern oder andern Böschungen, oder sehr versteckt an einem alten Baumstumpf oder im Grase und im Haide- kraut; zu Anfang Mai findet man sein volles aus 4—5 Eiern be- stehendes Gelege; ich habe aueh noch in der zweiten Hälfte des Juni ein frisches Gelege gefunden. Die Brutvögel u. Gäste der Umgegend Gronau’s in Hannover. 383 57. Alauda arvensis. Die Feldlerche ist einer der häu- figsten ständigen Brutvögel im Gebiet. Gegen Anfang bis Mitte März trifft die Lerche hier ein und verweilt bis spät in das Jahr hinein, denn sie geht selten vor Ende October. Anderseits aber geschieht es auch, dass man in nicht allzustrengen und nicht schneereichen Wintern die Lerche fast das ganze Jahr beobachten kann; jedoch sind die Wintergäste alsdann solche, welche der Norden uns gesandt hat. In Getreidefeldern und Wiesen findet man das Nest auf dem Boden, meist im März und um Ende Juni das zweite Nest; 5—6 Eier bilden das Gelege. 58. Alauda eristata. Die Haubenlerche darf ich ebenfalls zu unsern ständigen Brutvögeln rechnen, sie tritt jedoch bei weitem nicht so häufig auf, als die Feldlerche. Im Winter zwar wird ihre Zahl durch Zuzügler verstärkt, aber im Sommer kommen die Pärchen doch nur sehr spärlich vor. Mir ist es noch nicht ge- lungen, ein Nest der Haubenlerche aufzufinden. 59. Emberiza schoeniclus. Der Rohrammer gehört zu den ständigen Brutvögeln des Gebietes und tritt als solcher an sumpfisen Orten, welche mit hohen Sumpfgewächsen bestanden sind, ziemlich häufig auf; jedoch beschränkt sein Vorkommen sich nur auf die Flussniederungen. Etwa zu Ende März oder Anfang April kommt der Rohrammer hier an und verlässt uns im October. Ende April ist sein Gelege von 4—5 Eiern vollzählig und findet man das Nest auf dem Boden sehr versteckt im dürren Grase oder Schilf. Ich beobachtete, dass, nachdem ich das 2 vom Neste ge- stört hatte, das & auf den Eiern brütend sass und war dieses in den Mittagsstunden. Fr 60. Embere‘za miliaria. Der Grauammer ist ein häufiger ständiger Brutvogel, welcher im Gebiet regelmässig vertheilt ist und nur nicht im Walde sich aufhält. Der Grauammer hält Winters über auch aus, jedoch schlagen sie sich mit den Goldammern in grosse Flüge zusammen und werden noch ausserdem durch Zu- zügler verstärkt. Diese Flüge streifen umher, sich ihre Nahrung heute hier morgen dort zu suchen. Er nistet auf oder dicht über dem Boden im Gebüsch oder dichten Grase, zum ersten Male im April, zum zweiten Male im Juni, und belegt das Nest mit 4 bis 5 Eiern. | | 61. Emberiza eitrinella. Der Goldammer ist ein ständiger Brutvogel des Gebietes, welcher sehr häufig auftritt in Feld und Wald. Auch er hält Winters über, in grossen Flügen vereinigt, 384 Adolf Mejer: bei uns aus und besucht dann die Gehöfte und den frisch ge- streuten Dünger der Aecker; diese Flüge wandern, Nahrung suchend, im Gebiet umher. Sein Nest steht in diehten Gebüschen und Hecken, oft dicht über oder auf der Erde; in der zweiten Hälfte des Monats April ist sein aus 4—5 Eiern bestehendes Gelege vollzählig und im Juni folgt die zweite Brut. 62. Fringilla coelebs. Der Buchfink ist als ständiger Brutvogel regelmässig im Gebiet verbreitet und tritt ziemlich häufig auf. Sein Aufenthaltsort ist der Wald sowohl, wie die Obstgärten und die hohen Weiden an dem Strandufer. Der Buch- fink hält auch Winters über in seinem Wohngebiet aus oder sucht ebenfalls mehr die Nähe der Menschen auf und stellt sich somit auch in den Gehöften in oft beträchtlicher Anzahl ein. Im April schreitet der Buchfink zum Nestbau und in der zweiten Hälfte dieses Monats findet man 4—6 Eier in dem Neste. 63. Fringilla montifringilla. Der Bersfink ist nur als Wintergast im Gebiet beobachtet, welches er fast allwinterlich in mehr oder weniger grossen Flügen besucht. 64. Chrysomitris spinus. Der Zeisig ist\ebenfalls nu als Wintergast im Gebiet beobachtet; er erscheint ebenfalls meist in Flügen von grösserer oder geringerer Anzahl. 65. Carduelis elegdns. Der Stieglitz ist ständiger Brut- vogel im Gebiet und tritt überall in Parkanlagen und Obstgärten auf. Der Stieglitz verlässt uns nicht im Winter, sondern streift in kleinen Gesellschaften in den Feldern umher, um die Disteln nach Samen abzusuchen. Ende April und Anfang Mai beginnen sie mit dem Nestbau, der regelmässig 10—14 Tage dauert; das Nest steht meist auf Obst-Bäumen, auf den Spitzen diehtbelaubter Zweige ziemlich gut verborgen. Im Mai findet man 4—6 Eier im Neste. An dem Stieglitz habe ich beobachtet, dass er, als ich ihm sein Gelege genommen hatte, den Niststoff, welcher eben verbaut war, von seinem Neste nach und nach wieder fortholte und zum Bau des neuen Nestes verwandte; von dem Neste, aus dem ich die Eier genommen hatte, war nach einigen Tagen fast nichts mehr vorhanden. 66. Cannabina linota. Der Hänfling ist ständiger Brut- vogel im Gebiet und tritt als solcher ziemlich häufig auf in Gärten, grössern Buschwerken, im Walde und Parkanlagen. Der Hänfling bleibt im Winter, zum Theil in kleine Gesellschaften vereinigt, bei uns; ein grosser Theil aber begiebt sich auf die Wanderschaft. [2 Die Brutvögel u. Gäste der Umgegend Gronau's in Hannover. 385 Im April beginnt der Hänfling mit dem Nestbau meist in einem dichten Weiden-, Dorn-, Stachelbeer- oder Johannisbeer-Busch, auch junge dichte Tannen liebt er sehr und bevorzugt er im Walde solche fast immer; zu Anfang Mai findet man sein volles Gelege von 4—6 Eiern. Nach der Brutzeit und im Herbst schlagen sie sich *zu Gesellschaften zusammen und beginnen ihre Streifereien. 67. Ligurinus chloris. Der Grünling ist ständiger Brut- vogel im Gebiet und ist ziemlich häufig in Obstgärten, Parkanlagen und den mit jungen Tannen durchsetzten Waldtheilen. In der Winterszeit verhält er sich wie der Hänfling; bisweilen erscheinen kleine Gesellschaften dieses Vogels und verschwinden bald darauf: wieder. Der Grünling nistet meist hoch, selten unter 1!/, Meter bis 2 Meter: Junge Tannen in dieser Höhe, dichte Bäume, haupt- sächlich die gekappten Eschen, Weiden, Hainbuchen u. s. w. dienen zur Aufnahme seines Nestes, welches im April gebaut wird und zu Anfang Mai spätestens das volle, aus 4—6 Eiern bestehende Gelege enthält. 68. Passer domesticus. Der Hausspatz. 69. Passer montanus. Der Feldspatz. Beide Arten kommen häufig im Gebiet vor, die erste mehr in den Ortschaften, die zweite Art auch an passenden Stellen im Felde; beide Arten machen jedenfalls zwei Bruten. Im Winter kommen beide auf die Gehöfte. 70. Coccothraustes vulgaris. Der Kernbeisser ist ständiger Brutvogel im Gebiet, scheint jedoch als solcher nicht überall verbreitet, sondern der Wald und die demselben benach- barten Obstgärten bilden seinen Aufenthaltsort. Von hier aus durchstreift er das ganze Gebiet, zumal zur Zeit der Kirschreife. Sein Nest steht auf Obstbäumen oder dichtbelaubten andern jungen Bäumen, selten unter Mannshöhe und enthält zu Anfang Mai 4 bis 5 Eier. Höchst wahrscheinlich findet eine zweite Brut statt im Juli, da ich schon in der zweiten Hälfte dieses Monats des öftern halbflügge Junge im Neste fand. 11. Pyrrhula europaea. Der Gimpel ist im Gebiet ständiger Brutvogel; vor 10—12 Jahren war er noch häufiger, aber seitdem hat er in gewissen Theilen unseres Waldes sehr abgenommen. Als Brutvogel kommt er ausschliesslich im Walde oder in dichtem Feldgehölz vor, in der übrigen Zeit streift er umher und besucht dann gelegentlich die Obstgärten; auch Winters über streift der Gimpel im Gebiet umher. Er liebt sehr die Nähe des Cab. Journ. £, Ornith, XXXI. Jahrg. No. 164. October 1883. 25 386 Adolf Mejer: Wassers und bevorzugt Waldungen, wo Laub- und Nadelholz dichte Gehege bilden. In einem dichten Busche oder einer jungen Tanne baut er sein Nest, welches aus Würzelchen aufgebaut wird, die, jemehr der Nestmulde zu, immer zarter werden. Im Mai findet man seine 4—5 Eier. 12. Sturnus vulgaris. Der Staar gehört zu den häufig auftretenden regelmässigen Brutvögeln des Gebietes. In den Ort- schaften und tiefer im Walde trifft man ihn zur Brutzeit an; sonst pflegt er aber in grossen Schwärmen die Felder und Viehweiden zu besuchen. Im Frühjahr sehr zeitig stellt sich der Staar ein und verlässt uns im Herbst mit dem October resp. Anfang No- vember. Vor der Ankunft der Hauptmasse im Frühjahr sieht man oft ein halbes Dutzend Staare an ihren Brutplätzen verweilen, sich einige Tage aufhalten und wieder verschwinden; meist stellt sich dann später auch wieder rauhes Wetter ein. Der Staar ist Höhlen- brüter; Löcher in Mauern, Staarkübel, Astlöcher u. dgl. m. benutzt er zur Anlage seines Nestes, welches er im April mit 5—6 Eiern belegt; im Juni wird eine zweite Brut gemacht, aus 4—5 Eiern bestehend. 73. Corvus corniz. Die Nebelkrähe. 74. Corvus coraz. Der Kolkrabe. Diese beiden Rabenarten kann ich einstweilen nur als Gäste aufführen, von denen uns wenigstens der erstere regelmässig all- winterlich besucht; der Kolkrabe kommt weit seltener auf seinen Wanderungen hier durch. Die Nebelkrähe trifft schon im September ein und verweilt bis in den Februar oder März.‘ 75. Corvus monedula. Die Dohle ist Brutvögel in un- mittelbarer Nachbarschaft, in Hildesheim nistet sie nämlich an mehreren Kirchen. Als Gast durchstreift sie häufig unser Gebiet, ist aber von mir noch nirgends brütend angetroffen. 176. Corvus ecorone. Die Rabenkrähe hatte von den Ver- wandten bislang allein das Vorrecht, ein ständiger Brutvogel des Gebietes zu sein; seit einem Jahre hat sich die Saatkrähe ihr bei- sesellt.e Die Rabenkrähe bevorzugt die Feldhölzer, oder wo diese fehlen begnügt sie sich mit einzeln hohen Bäumen, wie sie z. B. an den Ufern der Leine zu finden sind. Ihr Nistgeschäft beginnt zu Ende März oder Anfang April; den ebengenannten Oertlich- keiten giebt sie den Vorzug, aber auch im Waldrande findet man gelegentlich ihr Nest. Die Eier, 4—6 an Zahl, findet man in der ersten Hälfte des April. Die Brutvögel u. Gäste der Umgebung Gronau’s in Hannover. 387 77. Corvus frugilegus. Die Saatkrähe hat sich erst im Frühjahr 1882 als Brutvogel im Gebiet eingestellt, zum grössten _ Aerger (!) der hiesigen Landwirthe. Diese Ansiedelung befindet sich in einem Complex hoher Weiden an den Leineufern und bestand aus ca. 80—90 Nestern; wie viele deren in diesem Frühjahr wieder bezogen werden, ist noch nicht zu bestimmen. Schon Anfang März wurden von den Saatkrähen die ersten Niststoffe eingetragen, während erst zu Ende Mai resp. Anfang Juni die Nestjungen auf dem Nest- rande erschienen. Es ist sehr schwierig, zu den Nestern zu gelangen, da sie auf den höchsten Aesten der Bäume ange- bracht sind. 138. Nucifraga caryocatactes. Der Tannenhäher ist ein sehr selten erscheinender Gast des Gebietes, denn meines Wissens nach ward ein Exemplar vor langen Jahren im Gebiet geschossen und seitdem habe ich nichts wieder davon gehört. 79. Pica cawdata. Die Elster gehört zu unsern regel- mässigen Brutvögeln; jedoch tritt sie keineswegs häufig auf, wie noch vor 10—12 Jahren, sondern nur sehr vereinzelte Pärchen sind es, die man vorfindet. Sie gehört auch zu den Vögeln, welche in dem einmal gewählten Gebiete auch Winters über sich aufhalten. Die Elster bevorzugt als Wohngebiet die Obstgärten der Dörfer, oder die lichten Bestände von Feldbäumen; ganz kleine Feldgehölze werden auch von ihr und der Waldrand jedoch nur selten bewohnt. Sie nistet meist hoch auf Bäumen und baut ein festes Nest aus Dornenzweigen und Erde, welches oben von einer schützenden Doarnhaube gedeckt wird. Im April findet man ihre 5—7 Eier. 80. Garrulus glandarius. Der Häher ist ein in unserm ‚Walde überall verbreiteter ständiger Brutvogel, welchem man ziemlich häufis begegnet; er bevorzugt alle jüngern Bestände im Walde, wo er Deckung für sein Thun und Treiben finden kann. Von hier aus unternimmt der Häher oft grössere Streifzüge, welche im Sommer zunächst den reifen Kirschen gelten, dann aber be- gegnet man im Herbst und Frühjahr Gesellschaften, welche jeden- falls auf der Wanderung begriffen sind. Der Häher nistet im Walde in dem dichten Laubwerk der Bäume, meist gut versteckt und in über doppelter Manneshöhe; in der ersten Hälfte des April findet man das aus 5—7 Eiern bestehende volle Gelege. 81. ZLandius excubitor. Der grosse Würger ist ebenfalls ständiger Brutvogel im Gebiet und ist das ganze Jahr über anzu- treffen, obgleich ich nicht glaube, dass er sich im Winter auch auf i 25* 383 Adolf Mejer: das im Sommer innegehaltene Gebiet allein beschräukt. Das ein- mal gewählte Gebiet behauptet er, wenn ihn nicht unliebsame Störungen durch die Menschen anders bestimmen, viele Jahre lang; hintereinander. Die Feldbäume, in deren Nähe Hecken und Dornengestrüpp wachsen, Parkanlagen und der Rand des Waldes bilden sein Quartier. So. klein der Würger ist, um so grösser ist sein Muth; im Winter habe ich ihn öfters Vögel bis zu Sperlings- gsrösse fangen, tödten und forttragen sehen, abwechselnd den Schnabel und die Füsse zum Tragen gebrauchend. Sein Nest steht in hohen und dichten Dornbüschen oder auf Bäumen und enthält von Mitte April an 5—7 Eier. An einem Würger-Pärchen habe ich beobachtet, dass, nachdem um Mitte Mai die Jungen der ersten Brut das Nest verlassen hatten, zu Ende Juni wiederum eine Brut, welche in derselben Hecke gezeitigt war, das Nest verliess; man kann daher mit ziemlicher Gewissheit annehmen, dass jenes Pärchen zwei Bruten gemacht hat. 82. Lancdus collurio. Der Neuntödter ist ein ständiger Brutvogel des Gebietes und fast überall in den Dornengestrüppen, Obstgärten, Parkanlagen und Waldrändern zu finden. In der zweiten Hälfte des April oder zu Anfang Mai erscheint er und bleibt bei uns bis in den September hinein. Es ist oft wunderbar, wie der Neuntödter sich Mühe giebt, die Nester der kleinen Sänger etc. auszukundschaften. Sieht er in einem Busche von seiner Warte aus einen solchen Vogel sich zu schaffen machen, so ist er gleich da, um den Busch auf seinen Inhalt an Nestern zu untersuchen. Ich habe ihn nirgends geduldet, wo es mir auf Vermehrung der Singvögel etc. ankam. Er nistet in Dornbüschen vorzugsweise, sonst aber auch in andern dichten Büschen und findet man gegen Mitte Mai das volle Gelege von 5—7 Eiern; letztere Zahl mag aber selten vorkommen, da ich erst einmal ein Gelege von 7 Stück ausgehoben habe. 83. Lanius senator (rufus). Der Roihk ne ist vor längern Jahren von mir zwei Mal als Brutvogel angetroffen in Park zu-Haus-Escherde; seitdem hat er sich aber nicht wieder sehen lassen und ist es mir auch nicht bekannt, dass dieser Würger ebenso wie L. minor sonst im Gebiet wieder genistet hat. 834. Ohelidon urbica. Die Mehlschwalbe ist ständiger Brutvogel des Gebietes und in allen Ortschaften mehr oder minder häufig vertreten. Sie erscheint bei uns meist in der zweiten Hälfte des April und verlässt uns im September. Ihre Anzahl hat in dem Die Brutvögel u. Gäste der Umgegend Gronau’s in Hannover. 389 letzten Jahrzehnt ziemlich abgenommen, worin aber hierfür der Grund zu suchen ist, weiss ich nicht; jedenfalls trägt Verfolgung durch Menschen nicht die Schuld, da die Schwalbe im Volksmund „heilig“ ist. Die Mehlschwalbe baut ihr Nest aussen an die Ge- bäude und legt bis 5 Eier in der zweiten Hälfte des Mai. 85. Hirundo rustica. Die Rauchschwalbe ist ebenfalls ständiger Brutvogel im Gebiet; sie trifft stets vor der Mehlschwalbe, also in der ersten Hälfte des April ein und verweilt bis zu Ende September oder Anfang October. Diese Schwalbe ist in ihrem Bestande sich gleich geblieben oder hat sich eher etwas vermehrt. Die Viehställe sind ihre Wohnstätten; in diesen bringen sie auch ihre Nester an, in denen man in der ersten Hälfte bis Mitte des Mai das frische Gelege findet. Im Herbst 1879 habe ich eine fast reinweisse Rauchschwalbe erlegt, welche jedoch normal gefärbte Augen hatte. 86. Cotyle riparia. Die Uferschwalbe ist ständiger Brut- vogel im Gebiet und ist am häufigsten an den Ufern der Leine. Sie tritt auch hier in grössern Colonien auf. Die steilen Uferwände oder Kiesgrubenwände nehmen die Nisthöhlen, welche bis 1 Meter tief und darüber sind, auf und in diesen Nestern findet man 4 bis 5 Eier. Die Zeit, um welche man die frischen Gelege findet, richtet sich danach, ob die Höhle neugegraben werden muss, oder ob eine alte schon vorhandene Höhle benutzt werden kann. Im ersten Falle fand ich noch zu Anfang Juli frische Gelege, im letztern Falle dagegen schon um Mitte Juni. 87. Muscicapa grisola. Der graue Fliegenschnäpper ist ständiger und nicht seltener Brutvogel des Gebietes, welcher überall in Gärten mit Obstbaumpflanzungen vorkommt, dagegen den Wald völlig meidet. Er trifft bei uns in der ersten Hälfte des Mai ein und verweilt bis gegen Ende September. In der zweiten Hälfte des Mai beginnt der Nestbau; Astlöcher, Mauerlöcher, Spalier- ‘“ stangen und -Bäumehen nehmen das Nest auf und dieses enthält gegen Ende Mai das frische Gelege aus 4—5 Eiern bestehend. Ein Pärchen dieses Vogels bauete in einem Frühjahr 3 Nester, da es zweimal gestört ward; das erste Nest enthielt am 31. Mai 5 frische Eier, das zweite Nest am 9. Juni 4 frische Eier und das dritte Nest ebenfalls 4 Eier; das letzte Gelege wurde glücklich ausgebrütet und die Jungen grossgebracht. 88. Muscicapa .atricapilla. Diesen Fliegenschnäpper kann ich unsern Brutvögeln füglich zurechnen; aber nur sehr ver- 390 Adolf Mejer: einzelt trifft man die Pärchen an. So habe ich deren eins im Park zu Haus-Escherde beobachtet und, wie man mir sagte, soll sich ' dasselbe mehrere Jahre hintereinander dort gezeigt haben. Das Nest dieses Vogels habe ich bis heute noch nicht gefunden, kann auch nichts über Ankunfts- und Abzugs-Zeit angeben. 89. Ampelis garrula. Der Seidenschwanz darf nur zu den Gästen des Gebietes gerechnet werden; sein Vorkommen ist sehr selten und ist mir derselbe nur ein Mal bekannt geworden; mein Vater hat vor langen Jahren diesen Vogel in unserm Gebiet beobachtet und auch aus dem Schwarme einige geachoBagk von denen noch 2 Stück in meiner Sammlung stehen. 9%. Oriolus galbula. Der Pirol gehört zu den ständigen oder regelmässigen Brutvögeln des Gebietes, welcher zu Anfang Mai in seinem Wohnbezirk eintrifft und uns spätestens im Anfang September wieder verlässt. Sein Wohngebiet bilden der Waldrand, die Parkanlagen und vor Allem die am Flussufer stehenden hohen Weiden, sowie endlich die Obstgärten. Bald nach seiner Ankunft beginnt der Nestbau, welcher 10—14 Tage dauert; das Nest hängt in bedeutender Höhe in einer Astgabel und enthält zu Anfang Juni das frische Gelege von 4—5 Eiern. 91. Parus major, die Kohlmeise, und 92. Parus coeruleus, die Blaumeise, sind die ständig als Brutvögel im Gebiet auftretenden Meisenarten. Beide Arten kommen nebeneinander und an denselben Oertlichkeiten vor: Im Walde, in Obstgärten und Parkanlagen. Im Winter verlassen sie ihr Wohngebiet wenigstens so lange nicht, als es ihnen ausreichende Nahrung bietet; sonst sieht man sie in Gesellschaften durch die Gärten und im Walde umher streifen. Beide Meisen sind Höhlen- brüter; alle Arten von Löchern in Bäumen und Mauerwerk von passender Grösse werden gern und oft mehrere Jahre hinterein- ander benutzt. Von 25 Centimeter über dem Boden bis an 8 bis 10 Meter hoch habe ich die Nester dieser Vögel gefunden, in . welchen zu Ende des Monats April oder Anfangs Mai das volle Gelege sich befand. 93. Parus ceristatus, die Haubenmeise. 94. Parus ater, die Tannenmeise. Diese beiden Meisen treten hier im Sommer wie im Winter auf und glaube ich, dieselben brüten auch im Gebiet; sicher bin ich dessen allerdings nicht, da ich deren Nest noch nicht habe entdecken können. / Die Brutvögel u. Gäste der Umgegend Gronau’s in Hannover. 391 95. Acredula caudata. Die Schwanzmeise zählt zu den regelmässigen Brutvögeln des Gebietes, tritt aber nicht häufig auf; sie hält auch Winters über im Gebiet aus, jedoch unternimmt sie dann, zu kleinen Gesellschaften vereinigt, oft grössere Streifzüge. Meist im April beginnt die Schwanzmeise mit dem Bau ihres künst- lichen Nestes, welches bald hoch auf Bäumen, bald niedrig in jungen Tannen oder Laubbüschen steht; es giebt Nester, welche ‚als innere Ausstattung oft Federn von nur. einer Vogelart enthalten, so fand ich einst ein solches, welches inwendig nur mit Federn von einer Ohreule ausgebaut war. Das Schlupfloch ist in fast allen Fällen in der Richtung zwischen Süden und Westen angelegt. Das Nest enthält zu Anfang Mai 8—12 Eier. 96. Sitta caesia. Der Kleiber gehört zu den regelmässigen Brutvögeln des Gebietes, welcher Winters über an seinem einmal gewählten Gebiete festhält. Sein Wohngebiet ist der Wald, die Parkanlagen und die in ihrer Nähe gelegenen Obstpflanzungen und -Gärten; immerhin jedoch tritt er nicht häufig auf. Die in seinem Wohngebiet gelegenen Astlöcher werden inspieirt auf ihre Brauchbar- keit zur Niststätte. Ist ein solches Loch mit einem zu grossen Schlupfloche versehen, so wird das letztere bis auf die gewünschte Grösse mit Lehm zugeklebt; ebenso verfahren sie, wenn die Wandungen der Nisthöhle Oefinungen haben. Nach dieser Eigen- schaft hat der Vogel den Namen Kleiber. Das Schlupfloch ist nicht immer kreisrund, sondern sehr oft oval, wie ich selbst beob- achtet habe, und zwar in diesen Fällen breiter als hoch. In der zweiten Hälfte des April findet man das volle Gelege, 6—8 Stück; die Eier sind oft ganz durch das Nistmaterial, welches aus trockenen Blatt- und Baumrinden-Stücken besteht, zollhoch bedeckt. 97. Certhia famtiliaris. Der Baumläufer ist ebenfalls ständiger Brutvogel im Gebiete und bewohnt es Winters und Sommers über; er tritt in ungefähr gleicher Anzahl wie der vorige auf, ist aber stellenweise doch häufiger. Der Baumläufer bevorzugt mehr die Obstgärten, meidet jedoch den Wald nicht und kommt hier zumal im Hochwalde vor. Astlöcher, Baumspalten, Mauerritzen und bisweilen Dachsparren nehmen das Nest auf, welches-im April das volle Gelege enthält. 98. Upupa epops. Vor ca. 10 Jahren gehörte der Wiede- hopf noch zu den nicht seltenen Brutvögeln des Gebietes und brütete hier regelmässig. Heute ist er sehr selten geworden und glaube ich wohl kaum noch mit Sicherheit ihn als regelmässigen 392 Adolf Mejer: Brutvogel für unser Gebiet betrachten zu dürfen. Wiesen und Weiden mit Feldern abwechselnd und dazwischen alte Bäume mit passenden Nistlöchern, oder Viehweiden in der Nähe des Waldes sind sein Aufenthaltsort. Im Winter verlässt uns der Wiedehopf; etwa zu Anfang April kommt er hier an und geht im August oder September. Der Wiedehopf nistet in Baumlöchern. 99. Columba palumbus. Die Ringeltaube ist ständiger Brutvogel des Gebietes und tritt als solcher nicht selten auf. Ihr. Wohngebiet sind ausschliesslich der Wald und die Feldhölzer, aus- nahmsweise fand ich sie auch regelmässig im Park zu Haus- Escherde brütend; sie bevorzugt die älteren Bestände von Laubholz, zumal wenn gleiche Bestände von Nadelholz in denselben ein- gesprengt liegen. Im September und October zieht die Ringeltaube in grösseren Schaaren durch und kehrt im März oder April wieder zu uns zurück. Die Ringeltaube beginnt um April mit dem Bau ihres kunstlosen Nestes und belegt dasselbe mit zwei Eiern; das- Nest wird meistens in ziemlicher Höhe über dem Boden angebracht; Nadelholzbäume erhalten den Vorzug, sonst aber werden dieht be- laubte Laubbäume benutzt. Die Ringeltaube macht mehrere Bruten; ich fand einst am 6. October halbflügge Junge in einem Neste. 100. Columba oenas. Die Hohltaube tritt nur als Gast auf und zwar sieht man sie gelegentlich ihrer Herbstwanderungen, ‚seltener im Frühjahr; sie tritt auch ziemlich regelmässig jeden Herbst auf. 101. Turtur vulgaris. Die Turteltaube gehört zu den ständigen Brutvögeln des Gebietes; sie tritt in ziemlich gleicher Anzahl wie die Ringeltaube auf. Auch sie bevorzugt den Wald und die Feldhölzer, zieht aber in diesen die Dieckungen den lichten Beständen vor; sie hat auch grosse Vorliebe für gemischte Bestände. Die Turteltaube trifft immer etwas später ein, als die Ringeltaube, etwa in der ersten Hälfte des April, und im September verlässt sie uns wieder; in ihrem Wesen bekundet sie bei Weitem mehr Zutrauen zum Menschen, als die Ringeltaube. Sie nistet im dichten Gebüsch meist in Manneshöhe über der Erde; zum ersten Male legt das Weibchen im April, das zweite Mal im Juni seine 2 Eier in das äusserst kunstlose Nest. 102. Perdix cinerea. Das Rebhuhn ist regelmässig in unserm Gebiet verbreitet, soweit nicht der Wald ihm entgegen- tritt, und tritt überall als ständiger Brutvogel auf. In Betreff der Anzahl kann man sagen, dass es in einem Jahre häufig, im andern Die Brutvögel u. Gäste der Umgegend Gronau’s in Hannover. 393 weniger häufig ist; im Ganzen aber hat seit Anfang der 70er Jahre ihr Bestand abgenommen, wahrscheinlich in Folge der schlechten Winter. Das Rebhuhn welches bei uns brütet, ist entschieden Standvogel und hält beständig an seinem Wohngebiet fest, so lange nieht Nahrungsmangel eintritt. In Anbetracht des Ziehens oder Wanderns von Rebhühnern kann ich folgende Angaben machen: Unser Gebiet leidet nicht an Uebervölkerung, sondern alle Hühner werden den ganzen Winter über ihre Nahrung finden können; ich habe in Folge dessen auch niemals die Beobachtung gemacht, dass eine hier erbrütete Kette ihr specielles Wohngebiet für immer ver- lassen hätte, sich also somit auf die Wanderung begeben hätte. Allerdings liegt das im Frühjahr, wenn die Hühner sich paaren, anders; da habe ich wohl schon beobachtet, dass von einem über- winterten Volke von 12—14 Stück oft nur noch 2 Pärchen an der gewohnten Stelle zu finden waren; die übrigen hatten denn natürlich ihr altes Wohngebiet verlassen müssen, gezwungen durch die stärkeren Hähne; wohin sie aber gegangen, ist nicht mit Be- stimmtheit anzugeben, jedenfalls aber blieben sie in der Nachbar- schaft, wo sich eben noch kein Paar angesiedelt hatte. Anderseits habe ich, aber niemals vor Anfang October, grosse, 40—60 Stück zählende Hühnerschwärme gesehen, die Tags darauf oder kurze Zeit nachdem wieder verschwunden waren; oder ich habe die Beobachtung gemacht, dass zu Anfang October scheinbar mehr Hühner in meinem Jagdbezirke waren, als 4 Wochen früher. Dieses Letztere kann ja allerdings darin seinen Grund haben, dass, in Folge des allmählichen Verschwindens der Kartoftel- und Rüben- felder, die Hühner leichter gefunden werden können; aber wenn man 4 Wochen lang ein kleines Territorium fast täglich mit einem suten Hunde abgesucht hat, sollte man doch nicht annehmen, dass man eine solche Anzahl von Ketten nicht gefunden habe, dass deren Erscheinen später eine bedeutende Vermehrung hervorbringen könne. Vielmehr glaube ich, dass diese Verstärkung zu Anfang - October durch Einwanderer hervorgerufen wird; und in diesem Glauben bin ich noch bestärkt durch das spätere Verschwinden der Hühner. Die Legezeit fällt in den Monat Mai, die Anzahl der in einem Neste gefundennn Eier schwankt zwischen 8 und 24 Stück; ob aber 24 Eier von einer einzigen Henne gelest wurden, mag dahingestellt bleiben. Die Alten vertheidigen sehr muthig ihre Jungen gegen alles Raubzeug; ja sie haben meinen Hund attackirt, so dass dieser bei mir Schutz suchte. 394 Adolf Mejer: 103. Coturnix communes. Die Wachtel zählt zu den ständigen Brutvögeln des Gebietes, tritt aber bei Weitem weniger häufig auf, als das Rebhuhn; ihr Aufenthalt bei uns erstreckt sich auf die Monate Mai bis August und September. Sie nistet gleich dem Rebhuhn im Getreide, Klee oder dichten Grase auf dem Boden und das Nest enthält zu Ende Mai oder Anfang Juni die vollen bis an 14 Eier zählenden Gelege. 104. Otis tarda. Die Grostrappe erscheint in strengen Wintern bei uns; so waren in den Wintern von 1878—1879, 1879—1880 und 1880—1881 hier die Trappen vertreten; ihre Anzahl war verschieden, ich habe einst einen Schwarm von 30 bis 40 Stück beobachtet. Die Raps- und Roggenfelder bildeten den Hauptanziehungspunkt und mit grosser Regelmässigkeit besuchten sie die erwählten Breiten. 105. Vanellus eristatus. Der Kiebitz brütet in einzelnen Pärchen in jedem Frühjahr im Gebiet; auf dem Durchzuge treten sie oft, zumal bei Frühjahrs-Hochwasser, in grossen Schaaren auf. Im März kommt er bei uns an und verweilt im Herbst bis in den October, je nach den Witterungsverhältnissen. In der Nähe von stehenden Gewässern legt der Kiebitz sein Nest an; Erd- schollen auf Sturzäckern oder Brachfeldern werden benutzt, weil auf diesen der Vogel auf dem Neste freie Umschau halten kann und mehr gegen Feuchtigkeit von unten geschützt ist. Eine ein- fache Mulde, welche höchstens mit einigen Strohspieren belest, nimmt die 3—4 Eier auf, welche im April gelegt werden. 106. Charadrius fluviatilis. Der Flussregenpfeifer gehört auch unter die Brutvögel unseres Gebietes; sein Vorkommen er- streckt sich auf die Sandbänke der Leineufer; hier sieht man die munteren Vögel den ganzen Sommer über von Anfang Mai bis Ende August oder Mitte September. Die besagten Kiesbänke ent- halten auch das Nest des Vogels: einfache Vertiefungen, in welchen 5—4 Eier liegen. 107. Scolopazx rusticola. Die Waldschnepfe gehört zu den Brutvögeln des Gebietes; allerdings wird dieselbe wohl nicht regelmässig jedes Frühjahr bei uns zur Brut schreiten. Zu ver- schiedenen Malen hat sie aber, wie ich selbst beobachtet habe, im Gebiet gebrütet. Die Schnepfe erscheint im Frühjahr mit dem Eintritt des milden Wetters, also ungefähr um Mitte März, und man trifft sie noch 4 Wochen später ebenfalls hier auf dem Durchzuge an. Die Dauer des Durchzuges richtet sich aber sehr Die Brutvögel u. Gäste der Umgegend Gronau’s in Hannover. 395 nach der Beschaffenheit des vorauf gegangenen Winters. Strenge und kalte Winter haben einen sogenannten „guten Zug“, milde Winter dagegen einen schlechten Zug im Gefolge. Wenn ein milder Winter voraufgegangen ist, so fangen die Schnepfen schon Ende Februar an hier durchzuziehen und dieses dauert bis Mitte April, man wird also immer nur eine geringe Anzahl des Vogels antrefien. Dagegen nach einem strengen Winter kommt bei Eintritt des milden Wetters, was sich oft erst um. Mitte März einstellt, die ganze Gesellschaft, welche durchziehen muss, fast gleichzeitig an und daher der „gute Strich“, wie die alten Jäger sagen; der- selbe dauert dann natürlich nur einige Tage, während Nachzügler noch länger sich aufhalten. Der Herbstzug geht meist schnell von Statten, die Hauptmasse zieht in der ersten Hälfte des October durch; einzelne sogenannte Lagerschnepfen bleiben bis spät in den Winter hinein und weichen erst, wenn ihnen Schnee und Kälte zu empfindlich werden. Im April schreitet sie zum Nestbau, eine vorhandene oder selbstgescharrte Mulde an schützender Stelle wird spärlich mit etwas Genist ausgepolstert und gegen Ende April mit 4 Eiern belegt. 108, Scolopax gallinaria. Die Beccassine berührt, soviel mir bekannt, unser Gebiet nur während der Zugzeit; ich habe sie immer nur im Herbst einzeln an stehenden Gewässern oder sumpfigen Stellen angetroffen. 109. Orconia alba. Der weisse Storch ist Brutvogel im Ge- biet; jedoch scheint er sich nicht behaglich genug gefühlt zu haben, denn nachdem sich ein Paar mehrere Jahre lang hintereinander in einem Dorfe angesiedelt hatte, ist er jetzt wieder ausgeblieben. 110. Odiconia nigra. Der schwarze Storch ist von mir in den letzten 12 Jahren fast allsommerlich beobachtet. Er begegnete mir mitten im Walde, an Stellen, wo sumpfige Wiesen gebildet wurden durch einen Wasserlauf, die Beuster; hier habe ich oft, gelegentlich des Anstandes auf Rehböcke, den schönen, scheuen Vogel beobachten können, welcher bisweilen höchstens 30 Schritt entfernt war. Im April erscheint der schwarze Storch und verweilt bis in den September. Bald nach seiner Ankunft schreitet das Paar zum Horstbau und um Ende April oder zu Anfang Mai findet man das volle Gelege. Ob der schwarze Storch in unserm Gebiete nistet, habe ich nicht aus eigener Anschauung erfahren, aber es ist mir fest versichert worden und auch glaublich, da ihm passende Oertlichkeiten zu Gebote stehen. 396 Adolf Mejer: 111. Ardea cinerea. Der Fischreiher scheint vorläufig nur als Gast unser Gebiet zu berühren und zwar sowohl im Winter als während des Sommers; in der Nachbarschaft (bei Alfeld) soll sich eine Reihereolonie. befinden und mag von dort her unser Gebiet wohl besucht werden; im Gebiet selbst nisten sie nicht. Im Herbst, wenn sie gegen Süden wandern, im September und October, sieht man bisweilen Gesellschaften von 12—14 Stück bei- sammen, sonst aber tritt der Reiher nur einzeln, höchstens zu3—4 vereinigt auf. In milden Wintern, wie 1831—1882, bleiben einzelne Reiher hier; in diesem Winter (1882—1883), welcher doch bisweilen an 6—8° unter Null aufzuweisen hatte, sind die Reiher, 4—5 Stück, auch hier geblieben; tagtäglich habe ich Gelegenheit gehabt sie zu beobachten. 112. Ardea minuta. Die Zwergrohrdommel ist vor längern Jahren im Röhricht der Haus-Escherde’r Teiche beobachtet worden und zwar im Frühjahr; nachdem habe ich nie wieder etwas über das Vorkommen dieses Vogels gehört. 113. G@rus cinerea. Der Kranich zieht alljährlich zweimal über unser Gebiet hinweg; bisweilen aber lässt sich auch einmal eine kleine Schaar nieder zum Ausruhen. Schöne Tage im October wählen sie zu ihren Herbstzügen und gleiche Tage im April oder frühestens zu Ende März, um in ihre Heimat zurück zu kehren. Alle Züge halten fast genau dieselbe Richtung ein: Von N.O. nach S.W. und umgekehrt. 114. Crex praiensis. Der Wiesenknarrer oder Wachtel- könig gehört zu den ständigen Brutvögeln des Gebietes; er ist jedoch keineswegs häufig. Nasse Wiesen und Getreidefelder in deren Nähe, sowie Kleefelder bilden seinen bevorzugten Wohnort. Im Frühjahr trifft der Wiesenknarrer meist im Anfang Mai oder Ende April ein und begiebt sich im August oder September schon wieder auf die Wanderschaft. Sein Nest steht auf dem Boden im dichten Grase oder Klee und enthält in der zweiten Hälfte des Mai das aus 8—10 Eiern bestehende Gelege; wenn aber in der zweiten Hälfte des Mai noch nicht genügend Deckung für das Nest vorhanden ist, so wird der Bau desselben noch hinaus- geschoben. 115. Stagnicola chloropus. Das Teichhuhn ist ständiger Brutvogel im Gebiet; es kommt auf allen stehenden Gewässern vor, welche an den Ufern mit Schilf bewachsen sind und in der Mitte einen offenen Wasserspiegel haben. Wenn auf den von ihnen Die Brutvögel u. Gäste der Umgegend Gronau’s in Hannover. 397 bewohnten Gewässern Stellen im Röhricht vorhanden sind, welche Winters über nicht zufrieren, so hält das Teichhuhn selbst in strengen Wintern bei uns aus; im andern Falle begiebt es sich im October auf die Wanderschaft und kehrt im Frühjahr bei Ein- tritt mildern Wetters zurück. Wenn das Teichhuhn, wie gesagt, irgend sein Auskommen finden kann, so verlässt es uns im Winter nicht; ich habe einst im December an einer solchen frostfreien Stelle im Röchricht 8 Teiehhühnchen beobachtet und einzelne, vielleicht das Pärchen des betreffenden Teiches, waren in jedem Winter an jener Stelle anzutreffen. In der zweiten Hälfte des April findet man in dem schwimmenden Neste, welches immer im ‘° Röhricht, bald nah, bald entfernter vom Ufer, steht, das volle, aus 7—10 Eiern bestehende Gelege. 116. Fulica atra. Das Blässhuhn berührt unser Gebiet nur auf dem Durchzuge; als Brutvogel kommt es nicht in demselben vor; das einzige Exemplar, welches ich hier: gesehen und auch ge- schossen habe, fand sich in der ersten Woche des December 1882 an der Leine vor. 117. Eine Gänse-Art habe ich aus der Ferne öfter über das Gebiet hinwegziehen und auch, wenn auch selten, sich im Gebiet niederlassen sehen; da ich aber bislang noch habe keinen Vogel erlegen können, so vermag ich auch nicht mit Sicherheit die Art anzugeben. 118. Anas boschas. Die Wildente ist ein ständiger Brut- vogel im Gebiet und kommt als solcher hauptsächlich an den durch die Leine-Correction entstandenen alten Wasserarmen vor. Im Winter stellen sich von den Meeresküsten oft sehr grosse Schaaren ein, welche hier überwintern. Die Wildente legt regelmässig ihr Nest in der Nähe des Gewässers an; es sind mir aber auch Fälle bekannt, wo ein Nest über eine Wegestunde von der Leine ent- fernt gefunden wurde. So z. B. fand ein Forstbeamter einst im Walde eine brütende Wildente aufihren Eiern; mehrere Male wurde das Nest inspieirt und war einst über Nacht die alte Ente mit sammt dem Inhalt der Eier verschwunden. Die zahlreichen Eier- hälften zeigten an, dass die Jungen aus den Eiern geschlüpft waren; aber es war von keiner jungen, noch von der alten Ente etwas zu sehen. Die Alte hat ihre Jungen zweifelsohne zum nächsten Wasser getragen. Eine andere Entenfamilie, eine Alte und 8 Junge, begegneten mir einst, wie sie eben das Nest in einem Kornfelde verlassen hatten und sich anschickten, einen 398 Adolf Mejer: in der Näbe liegenden Teich zu erreichen. Da sie höchstens noch 50’Schritt von dem Teiche entfernt waren, nehme ich an, dass sie denselben ungestört erreicht haben; am folgenden Tage war von diesem Teiche, da er schilflos war, die Ente sammt Jungen verschwunden und auf einen andern, eine halbe Stunde davon ent- fernten sehr schilfreichen Teiche übergesiedelt. Wie diese kleinen + höchstens 3 Tage alten jungen Enten diesen Weg zurückgelegt haben weiss ich nicht, glaube aber auch bestimmt, dass sie von der Mutter an sind. Von den übrigen Entenarten habe ich hier constatirt: 119. Anas penelope. Die Pfeifente. 120. A. querquedula. Die Knäkente. 121. Fuligula ferina. Die Tafelente. Alle drei besuchen uns gelegentlich des Winterzuges, ver- weilen auch wohl eine Zeit lang hier; sie erscheinen aber sehr un- regelmässig und nur selten. 122. Mergus merganser. Der Gänsesäger. 123. Mergus albellus. Der Zwergsäger. Beide sind seltene Gäste im Gebiet, die sich zur Winterzeit ab und an einmal hier zeigen. 124. Rissa tridactyla. Die dreizehige Möve wurde vor einigen Jahren im Frühling auf einem Teiche zu Haus-Escherde geschossen; sie gehört jedenfalls zu den seltensten Gästen des Ge- bietes. 125. @raculus cormoranus. Der Comoran ist von mir einmal im Gebiet beobachtet und auch erlegt worden; auch er be- sucht unser Gebiet nur äusserst selten; dieses erwähnte Exemplar hielt sich Anfangs November an der Leine auf. 126. Podiceps minor. Der Zwergsteissfuss ist seit einigen Jahren im Gebiet als Brutvogel aufgetreten, so z. B. auf einem Teiche in Haus-Escherde, wo ich das Pärchen den ganzen Sommer über beobachtet habe. Auch im Winter hält der Steissfuss an offenen Gewässern. bei uns aus, zieht die stehenden den fliessenden vor und besucht letztere erst dann, wenn das stehende Gewässer zugefroren ist. Im Vorstehenden habe ich, so gut es mein Wissen erlaubte, eine Uebersicht derjenigen Arten gegeben, welche das Gebiet mehr oder weniger regelmässig besuchen oder in ihm sesshaft sind. Von _ den aufgeführten 126 Arten brüten oder haben im Gebiet gebrütet: Die Brutvögel u. Gäste der Umgebung Gronau’s in Hannover. 399 88 Arten; 6 Arten sind Brüter aus der unmittelbaren Nachbar- schaft resp. haben vielleicht auch im Gebiet selbst gebrütet; 32 Arten dagegen sind bis jetzt nur als Gäste zu betrachten. Ich bin überzeugt, die Zahl der letztern ist noch nicht erschöpft und es wird mir im Laufe der Zeit möglich werden, ihre Anzahl u bedeutend zu vergrössern. In dem Vorstehenden habe ich mich der Ausdrücke bedient: „Es ist nicht genau zu bestimmen, ob der und der Vogel im Ge- biet gebrütet hat,“ und in dieser Art mehr. Hierzu möchte ich bemerken, dass dieses in 2 Beobachtungen begründet liegt. Eines- theils nämlich habe ich junge Vögel einer Art im Gebiet beob- achtet, so dass man zur Annahme berechtigt war, es könnten die- selben in unserm Gebiet ausgebrütet sein. Andererseits aber war ich auch wiederum in der Lage, ein Pärchen vor, während und nach der Brutzeit an einem bestimmten Orte zu beobachten, so dass man auch hieraus leicht den Schluss ziehen konnte, es habe daselbst gebrütet. Ich habe natürlich von Unmöglichkeiten in dieser Beziehung gänzlich Abstand genommen. Compendium der neu beschriebenen Gattungen und Arten. Von Ant. Reichenow und Herman Schalow. (Fortsetzung von Jahrg. 1882 S. 449—461.) XI. Folge. Serie VII. Fam. STRUTHIONIDAE. 149. Siruthio molybdophanes. Ant. Reichenow, Sonntagsb. d. Norddeutsch. Allgem. Zeitung No. 37, 16. September 1883. Dem Siruihio camelus L. ähnlich, das Männchen mit schwarzem Gefieder und mit weissen Flügel- und Schwanzfedern, aber dadurch höchst auffallend unterschieden, dass alle nackten Körpertheile, Kopf, Hals und Beine, nicht hellroth wie bei S£. camelus, sondern graublau gefärbt sind, während der Schnabel sowie die Horntafeln an der Vorderseite des Laufes durch blass mennigrothe Farbe grell sich abheben. Hab.: Vermuthlich die Somali- und Galla-Länder. Fam. PROCELLARIDAE. 150. Aeepetes, n. gen. W. A. Forbes, Zoolog. of the Voyage of H. M. Challenger pl. 9. 1882 p. 59: 400 Ant. Reichenow und Herman Schalow: Typus: Procellaria antarctica Gm. 151. Cymochorea eryptoleucura. R. Ridgway, Proc. Un. St. Nat. Mus. March 29, 1882 p- 331. Uniform fuliginous, the head and upper surface more slaty, the greater wing-coverts and outer webs of tertials paler, inelining to dull ash-gray; remiges and rectrices dull black, the latter (except middle pair) white at the base; upper tail-coverts white, the longer feathers broadly tipped with blackish (as in Procellaria pelagica) ; anal region mixed with white, and white of the upper coverts ex- tending laterally to the sides of the erissum. Tail only slightly forked or emarginated, the outer feathers being only about 0,20—0,30 of an inch longer than the middle pair. Bill, legs, and feet (in- cluding webs) deep black; wing 5,80— 6,30; tail 3,00—3,15; bill (measured in straight line from base of eulmen to point of the maxilla) 0,60; tarsus 0,35—0,90; middle toe, with claw 0,385—0,90. Hab.: Waimea Kaui, Sandwich Islands. Fam. GRACULIDAE. 152. Hypoleucus Gould.i. | T. Salvadori, Ann. Mus. Civ. Genova Vol. 18, 1882 p. 404. Synonym: Phalacrocorax leucogaster Gould nec Vieill. 153. Plotus Chantrei. M. Oustalet, Ann. Se. Nat. Zoologie 52. Anne£, VI. Ser.; T. XIII 1832 No. 5—6. Art. 7 p. 8. Pl. Levaillantii et P. melanogastro affinis, sed diversa I, peni- eillis plumarum albis, sericeis, colli latera decorantibus et linea alba periophthalmica usque ad frontem prominente; 2. colli regione an- tica alba, vix flavo tincta; 3. vittis argenteis alas et dorsum exor- nantibus densioribus et latioribus. Hab.: Antioche. Fam. SULIDAE. 154. Sula Nebouziße. A. Milne Edwards, Ann. Sc. Nat. Zool. 52. Ann. VI. Rn PD, XIII 1882 No. 2—4 Art. 4 p. 37. pl. 14. Son bee est grele et d’une longueur remarquable, il mesure, & partir des plumes du front, 11 centimetres, tandis que chez les plus grands S. dactyletra le bec ne depasse pas 10 c. Les plumes de la töte et du dessus du cou sont 6troites et lanc&olees au lieu d’etre arrondies comme d’ordinaire, et elles rappellent un peu par leur forme celles des P&licans, elles sont brunes & leur base et blanches ä& leur extrömite. Le dessous du cou, la poitrine et le ventre sont blancs, le dos est brun, l’extremite des plumes qui le couvrent est blanchätre. Les ailes sont entierement brunes. Les alles et les pattes sont de la m&me dimension que celles du S. dactyletra. L’espace denude& de la gorge, au lieu d’etre arrondi comme chez cette derniere espece, forme un angle en arriere de la mandibule inferieure. Hab.: Chili. Compendium der neu beschriebenen Gattungen und Arten. 401 Fam. CY@NIDAE. 155. Palaeocyenus Q.n. Typus: Cygnus Falconeri Parker (fossil). — Stejneger, Proc. Un. St. Nat. Mus. Vol. V July 25, 1882 p- 180. . 156. Sthenelus n. @. L. Stejneger, Proc. Un. St. Nat. Mus. Vol. 5 1882 p. 185. Predominant color of the adults white; young with downy or feathered lores, the down of the sides of the bill reaching almost to the nostril but not forming distinct loral antiae; tertiarieze and seapulars normal, not erisp; tail longer than the middle toe with elaw, cuneate; inner webs of outer four primaries and outer webs of the second, third, fourth, and fifth sinuated; webs of the feet scalloped. Typus: Anas melanocorypha Mol. Fam. CHARADRIIDAE. 157. Charadrius bifrontatus. J. Cabanis, Ornith. Centralb. 7. Jahrg. 1832 p. 14. Derselbe steht der continentalen Species Ch. iricollaris nahe, unterscheidet sich aber von jener durch graue Stirnfärbung sowie durch eine schwarzbraune Färbung der Haube. Hab.: Madagaskar. Fam. SCOLOPACIDAE. 158. Neoscolopazn. Q. T. Salvadori, Ann. Mus. Civ. St. Nat. Genova Vol. 18 1882 p- 331 Note. Inter genera Scolopacem et Gallinaginem intercedit; rostrum uti in genere Scolopace, tibiae inferne nudae uti in genere Galli- nagine. Typus: Scolopax Rochussenü Schl. Fam. OTIDIDAE. 159. Eupodotis gindiana. E. Oustalet, Bull. Soc. Philom. Paris (7) Vol. 5 1881 p. 161. &: Longueur totale 0,490 m.; longueur du bec suivant l’arete superieure 0,031 m.; longueur de l’aile 0,265 m.; long. de la queue 0,150 m.; long. du tarse 0,095 m.; long. du doigt median (sans Vongle) 0,035 m. Nuque ornee d’une huppe assez longue, jaunätre et non verdätre comme chez ?Eupodotis ruficristata, dos offrant un melange de noir et de fauve, les plumes e&tant marquees au centre d’une large tache foncee et liseree de roux; ligne noire du milieu de la gorge se prolongeant jusque sur la poitrine; bandes blanehes de la partie anterieure de l’aile nettement definies par des raies uoires obliques; taches blanches des cötes de la poitrine tres larges; r&miges et pennes secondaires marqu&es de grandes taches cafe-au-lait, prineipalement sur les barbes internes, et non de petites taches comme chez Z’Eupodotis Cah, Journ. f. Ornith. XXXI, Jahrg. No. 164. October 1883. 26 402 Ant. Reichenow und Herman Schalow: rufieristata; queue d’un ton plutöt grisätre que fauve avec des ver- miculations noires; bec brunätre, pattes jaunes. Hab.: Afrie. orient. 160. Lophotis fulvierista. J. Cabanis, Ornith. Centralbl. 7. Jahrg. 1882 p. 14. Die neue Art ist der südafrikanischen Otis rufierista Smith am nächsten verwandt. Als Unterscheidungsmerkmale der neuen Art mögen die folgenden gelten: Das charakteristische, gleichsam sub- generische Kennzeichen, der etwa zwei Zoll lange Schopf am Hinterkopfe ist nicht kastanienbraun, wie Smith von ©. rufierista angiebt, sondern heller isabellfarben gefärbt. Die Schwingen sind mit zahlreicheren und viel grösseren gelblich weissen Flecken ver- sehen, weiche an den Innenfahnen der Schwingen zusammenlaufen und den grösseren Theil dieser Fahnen färben, so dass die untere Fläche des Flügels vorherrschend gelblichweiss erscheint, während sie bei O. ruficrista schwarz ist. Die Oberseite des fein vermicu- lirten Schwanzes zeigt auf den mittleren Steuerfedern bei O. fulvr- crista nicht die für die südafrikanische Form charakteristischen drei breiten schwarzen Querbinden. Ferner sind bei der Smith’schen Art die Federn der Oberseite an der Spitze mit einem breiten hellen lateinischen V gezeichnet , während der schwarze Pfeilfieck der Federn bei O. rufieresta dur ch Nelisel nn und dunkle Linien serandet erscheint. Hab.: Berdera (Ost-Afrika). Fam. RALLIDAE. 161.:Orex suahelensis. HD. Fristram, P. 2. 38.1882 np 93. Ö., capite et regione parotica castaneis; collo superiore fusco; dorso inferiore nigricante; supracaudalibus castaneo marginatis; cauda nigricante, castaneo marginata; mento et thorace albis; pec- tore rufescente; abdomine - albescente; crisso et subcaudalibus laete castaneis; scapularibus brunneis, quaque pluma albo marginata; remigibus nigrescentibus, pogonio externo remigis primi albo; sub- alarıbus brunneis; rostro, tarsis et pedibus olivaceis. Lg. tot. 9. al. 3,92; caud. 2,3; rostr. a rictu 0,85; tars. 1,4. Hab.: Ribe, East Africa. 162. Hypotaenidia obscurior. A. Hume et Marshall, Game-Birds of India Vol. 2 1881. [Diagnose den Referenten unzugänglich geblieben.) -» 169. Rallus Beldingi. R. Ridgway, Proc. Un. St. Nat. Mus. Vol. 5 Sept. 5 1882 p: 345. | Most resembling R. elegans, but darker and richer colored throughout, the sides and flanks with the white bars much narro- wer, and marked also with very distinet blackish bars. Size smaller. Hab.: Lower California. Fam. HEMIPODIIDAE. 164. Turnix saturata. W. A. Forbes, Ibis Vol. 6 No. 25 1882 p. 428 pl. 12. Compendium der neu beschriebenen Gattungen und Arten. 403 Affınis T. melanonotae, sed rostro erassiore magisque curvato, superciliis magis rufescentibus, et colore subtus omnino (praesertim in mento, gula et pectore) intensiore distinguenda. Le. al. 3,2; tars. 0,85. Hab.: New Britain. Fam. ARDEIDAE. 165. Ardea Wardi,. R. Ridgway, Bull. Nutt. Ornith. Club Vol. 7 No. 1 1882 p. 5. Colored phase exactly like A. Würdemanni (=dark phase of A. oceidentalis?), but with the head colored as in A. herodias. Differing from herodias in much larger size (culmen 6,50—7 inches, tarsus 8,50—9 inches), lighter general coloration, and (in dried skin) light brown instead of black legs. Dichromatie; the white phase being indistinguishable from that of A. occidentalis?. Hab.: Florida. 166. Zonerodius n. g. T. Salvadori, Ann. Mus. Civ. St. Nat. Genova Vol. 18 1882 p. 336 Note. Novum genus Zonerodius characteres Americani generis Tigri- somatis praebet, sed acrotarsis transversim elypeatis, non squamulis exagonis obsitis, et gula omnino plumosa differt; a genere Dotauro unguibus breviusculis, valde arcuatis, rostro validiore, culmine fere recto diversum. Typus: Ardea heliosylos Less. Fam. CARPOPHAGIDAE. 167. Carpophaga Finschti, E. P. Ramsay, Journ. Linn. Soc. London. Zoology. Vol. 16 No. 90 Jan. 1882 p. 129. Margin of the forehead, the sides of the head and neck, inclu- ding the ear-coverts, chin, and throat of a delicate greyish vina- ceous tint; a narrow ring of white round the eye; the upper part of the head light ashy grey; the nape and hind neck dark grey; back and remainder of the upper surface of the body and wings dark golden green with coppery-red reflexions in certain lights; . quills black, the primaries margined with bluish metallic green on the outer webs, the primary-coverts tipped with golden green. . The under surface, from the chest downwards, of a rich cinnamon- chestnut, becoming darker on the under tail-coverts; the tail-fea- - thers of a rich steel-blue banded broadly with a band of ash-colour, the tips of the feathers being dark golden green. Bill black; cere reddish (dry skin); feet reddish purple; irides red. The size is about equal to that of C. zo& and CO. rufigaster Q. G. Hab.: Salomon Islands. 168. Carpophaga nuchalis. J. Cabanis, Journ. Ornith. 30. Jahre. 1882 p. 126. Durch beschränkteren und bedeutend dunkleren Nackenfleck sowie sehr wenig rosa angeflogenen grauen Kopf und Hals von der C©, paulina der Sula-Inseln unterschieden. Hab.: Luzon. 404 Ant. Reichenow und Herman Schalow: 169. Carpophaga Salvadorii. H. B. Tristram, P. Z. S. 1881 p. 996. C., capite, collo et thorace pallide vinaceis, annulo albo con- stricto ad basin cujusque mandibulae, pectore et dorso superiore laete vinaceis, hoc colore sensim transeunte in castaneum quo ab- domen et crissum tinguntur; scapularibus resplendenti-nigris, figu- ram conspicuam tamquam \/ conjunctim-formantibus; alis et dorso inferiore schistaceis; supracaudalibus et cauda nigris; hae faseia lata alba duos pollices ante terminum instructa; rostro cinereo; tarsis, pedibus et iride rubris. Leg. tot. 16,75; al. 10,3; caud. 6. Hab.: St. Aignans Island, Louisiade archipelago. 170. Chlorotreron n. gen. T. Salvadori, Ornith. Pap. Pt. 3 1882 p. 22. Rostro validiusculo; remige prima abrupte subulata; cauda brevi, fere aequali; pedibus validis, tarsis magna ex parte nudis; ptilosi viridi, plaga abdominali aurantia; tectrieibus alarum et scapularibus plus minusve einereis. Typus: Piilopus humeralis Wall. 171. Janthoenas Philippanae. A. R. Ramsay, Proe. Linn. Soc. N. S. Wales Vol. 6 p. 721. The head, nape, throat and upper part of the neck french grey with an opaline rosy lustre; the wings and tail above and below blackish slate blue, almost black; all the rest of the plu- mage light bluish-slate colour, burnished with metallic refleetions of rich green and pale rose. The upper and under wing- and tail-coverts like the wings and tail, but margined with the same metallic colours as the body; in reflected light the tint is rich rose, by transmitted light rich bright green. Bill coral red, feet bright deep yellow, iris rich yellow, skin round the eye above reddish-yellow, below light bluish-grey. Total length 15,2; wing 9,5; tail 6 inches, tarsus 1,2 bill from forehead 1,3; from nostril 0,8; from gape 1,4; mid. toe (8. u.) 1,4; hind toe 0,8. Hab.: Jsland of Ugi. 172. Ptilopodiscus n. gen. T. Salvadori, Ornith. Pap. Pt. 3 1882 p. 15. Statura parva, cauda breviuscula, rotundata; plumis pectoris emarginatis, seu bifidis. Foemina mari similis; pileo plus minusve violaceo postice linea flava circumdato. Typus: Piilopus coronulatus Gray. - 173. Ptilopus Lewisi. E. P. Ramsay, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales Vol. 6 p. 724. Ptilopus viridis var. Ramsay Proc. Linn. soc. N. S. Wales Vol. 4 p. 75 u. 74. On the whole, this bird agrees very well with Pixlopus viridis L. but it certainly has not the tertials green edged with grey — they are green with a clear very light ashy, almost white, spot at the tip, and in this respect agree with Elliot’s description of these Compendium der neu beschriebenen Gattungen und Arten. 405 feathers in P. Eugeniae Gould. There is a large light ashy grey spot on the shoulders, but no band; the undertail coverts are yel- low, with a broad dark green stripe on their inner webs, none of the secondaries have any grey at their tips as described in P. geel- vinkianus Schl. — Although closely allied to P. viridis, geelvinkia- nus and Eugeniae, this species will prove dinstinct from all of them, particularly in having a violet tinge or line bordering the sides and lower part of the rich deep purple-red of the chest. Hab.: Lango; Gaudalcanar. 174. Ptilopus rhodostictus. H. B. Trisham, Ibis Vol. 6 No. 21 1832 p. 139 pl. 5. P., pileo pallidissime vinaceo, post oculos eingula flava arete einecto; mento delicatissime flavo; occipite, collo toto, gutture, pectore et lateribus sulphurescenti-viridibus; abdomine, ventre et subcaudalibus intense rubro-aurantiacis; dorso, tergo et uropygio flavo-virescentibus, medio cujusque plumae scapularis rosaceo picto; Pogonio interno remigis externi item rosaceo; remi- gibus in externo pogonio viridi metallico resplendentibus, in pogonio interno nigris; remige primo attenuato, secundariis anguste flavo marginatis; cauda viridi, apice late flava. Long. tot. 8,8;-alae 5,1; caud. 3,25; rostri a rietu 0,57. Hab.: Ugi Island, Solomons. 175. Ptilopus Richardsi. E. P. Ramsay, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales Vol. 6 p: 722. The whole of the head, neck, sides of the body, chest, breast, and under surface of the shoulders\delicate french grey, slightly tinged with a wash of very pale olive-green, the crown of the head, sides of the face, in front of the eye, pale lavender extending to the base of the lower mandible; round the occiput is a shade of yellow in certain lights; the throat tinged with pale yellow; a large patch on the abdomen, the vent and under tail coverts deep orange, the under tail-coverts centred with rosy carmine; body above from between the shoulders olive-green; outer webs of the quills golden- green, Secondaries narrowly margined with pale gold, the inner webs of the scapulars are of a beautiful delicate rose tintet with carmine, and margined with orange towards the tip, yellow töwards the basal portion, a rose carmine lanceolate mesial spot near the tips of the adjacent wing-coverts, increasing in size and inten- sity of colour on the central portions of the larger feathers, but confined to an elongated stripe on the inner webs of the tertia- ries; wings below lead-grey, tail ashy or lead-grey below, the outer webs above green, the inner blackish, the tips of all the feathers below ashy but distinetly washed. with olive-yellow above, and forming a terminal band; bill lead-colour; tip straw-colour; feet red, the tarsus is feathered for about two-thirds of its length; the feathers on the chest are slishtly bifurcated as in those of P. regina, &c.; tip of the first primary narrow, elongated. Total 406 Ant. Reichenow und Herman Schalow: length 8,3; wing 5,2; tail 2,9; tarsus 0,8; bill from the gape n inches. Hab.: Island of Ugi, "Solomon Group. 176. Spilotreron, nov. subgen. T. Salvadori, Ornith. Pap. a 3 1882 p. 51. Medium inter subgen. Thoracotreron et Jonotreron; cauda ut in Thoracotreron longiuscula, rotundata; capite cinereo uti in Jonotre- ronibus nonnullis; pietura reliqua propria. Typus: Columba melanocephala Forst. 177. Thoracotreron, nov. subgen. T. Salvadori, Ornith. Pap. Pt. 3 1882 p. 37. Cauda rotundata; remiges primae apice minime attenuato; plumis gutturis integris, minime emarginatis, seu bifidis; mas fascia pectorali lata alba, ve] flava ornatus, foemina viridis, fere unieolor. Typus: Columba Rivolii Prev. Fam. GEOTRYGONIDAE. 178. Otidiphaps nobilis var. cervicalis. E. P. Ramsay, Proc. Linn. Soc. Vol. 4 Pt. 4 1879 P- 470. This species differs from Gray’s description of Q nobelis, in ha- ving a white or ashy patch in the nape, and in the uropygium and upper tajl-coverts being of a rich metallic green and not purple. I have only the original description to go by, which has prabahli been taken irom a mutilated skin. Hab.: Goldie River. (New Guinea.) 179. Phlogoenas Salamoniis |!). E. P. Ramsay, Proc. Linn. S. N.S. W. Vol. 7 1882 Pt. 2 P-, 299. Total length 11 inches; wing 6,5; tail 4; tarsus 1,3; bill from forchead 1. Bill brown, legs and feet carmine. Tail rounded, of twelve feathers. General colour reddish chocolate, brown above, slightly tinted with rich metallic violet-purple, which becomes very bright on the wing-coverts, and interscapular region; the primaries and secondaries, and the inner webs of the tail feathers dull dark brown; head chocolate colour without metallic refleetions, the sides of the face lighter, the throat of a paler tint; the chest, breast, and foreneck einnamon brown, lishtest towards the abdomen, a few feathers on the sides of the chest tinted with the same rich me- tallichue as the mantle and wing-coverts; the remainder of the under surface dark, dull, reddish chocolate-brown, deeper in tint and inclining to rufous on the under tail-coverts. The feathers of the breast being of a licht cinnamon tint contrast greatly with the dark chocolate-red of the remainder of the under surface. Fam. COLUMBIDAE. Hab.: San Christoval, Solomon Group. 180. Chalcophaps Mortoni. E. P. Ramsay, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales Vol. 6 p. 725. Total length 8,5 inches, wing 6 inches, tail 4 inches, tarsus 1,1; bill from forehead 093 from nostril 0,42; from gape 0,9; mid toe (s. u.) 0,9; hind toe 0,6. — Compendium der neu beschriebenen Gattungen und Arten. 407 - The whole of the front, of the head slate-blue; crown, oceiput,, nape, hind neck, shoulders, interscapular region and scapulars dark chocolate, rump of a darker chocolate, crossed by an anterior and posterior band of light cinnamon; upper tail-coverts and tail above rich dark einnamon-red, the outer feathers of the tail centred with light slate-blue or bluish ash, a subterminal band of blackish, the next two feathers of a rich einnamon red approaching to rufous and having a similar subterminal black band or spot, on the under surface the black band is extended down the margin of the inner web of the under tail-coverts, the outer ones are like the upper tail coverts, the larger central ones show a mixture of blackish brown and chocolate; the whole of the under surface of the body is of a rich cinnamon. The under wing-coverts and inner webs of the primaries and some of the adjacent secondaries rich deep cinnamon rufous, quills above dark brown tinged with cinnamon, the outer webs of the tertiaris (or inner secondaries) and the median and greater coverts rich bronzy-green. In certain ligths there is a rosy-purple tinge on the upper hind neck and scapulars. Hab.: Ugi. — 181. Leptoptila fulviventris. G. N. Lawr@ene, Ann. N. Y. Acad. Sc. Vol. 2 No. 9 1882 p- 287. Fore part of the head of a pale bluish white; top of the head, back and wings, olive brown; on the rump there is a slight green- ish tinge; the metallie color on the sides of the neck is light violet red, changing to green on the hind neck; the upper tail- coverts and central tail-feathers are colored like the back, the outer tail-feather is blackish brown, ending with white on the inner web, and with light fulvous on the outer; the next feather is similarly marked, and has the outer web of a lighter brown at the base, for a short distance; the third feather has the outer web ruddy brown for two thirds its length from the base, in other re- spects colored like the first and second feathers; the fourth feather is brown for its entire length except at the end, where it is ful- vous white; the primary and secondary -quills are vandyke-brown, narrowly edged with pale fulvous white near their ends, tertials the color of the back; the wing coverts are of a warmer brown than the back, chin whitish, the sides of the head, the throat and the breast are ofa rather dark reddish fawn-color; the upper part and sides of the abdomen, and the flanks are of a clear light ful- vous; the middle of the abdomen and the under tail-coverts are white; tinged with fulvous; under wing-coverts and axillars deep reddish cinnamon; the inner margins of the quills edged with very pale einnamon; bill black ; tarsus and toes dull fleshy brown, in the dried state. Length (skin), 10!/, inches; wing 51%; tail 4'%; bill !1/, 6; tarsus %,. Pr} 408 Ant. Reichenow und Herman Schalow: Fam. ORYPTURIDAE. 182. Crypturus Balstoni. E. Bartlett, P. Z. S. 1882 p. 374. Species similis C. adsperso, sed ventre cinereo et lateribus dorso concoloribus distinguenda. Hab.: Elwira, Eastern Peru. Fam. PHASIANIDAE. 183. Callophasisn. Q. A. Hume, Stray Feath. Vol. 9 No. 5—6 p. 467. An intermediate link between the true Pheasants (Phasvanus) an the Fowl Pheasants (Gallophasis). Typus: Humiae. Zweite Art: ©. Ellioti. 183a. Callophasis Humiae. A. Hume, Stray Feath. Vol. 9 No. 5—6 p. 461—467. The nearest ally of this beautiful species is Callophasıs Ellioti. but our bird, besides the much narrower bars on the central tail feathers (by which I at once recognized the existence of an unde- scribed species), has the neck all round black, and has the lower parts a rich maroon chestnut instead of white, as in Elliot’s Pheasant. Hab.: Kamhow territory [Ost Looshai und Nordwest Burma]. [Ausser obiger kurzer Charakteristik ist eine seitenlange Be- schreibung gegeben, auf deren Wiedergabe wir verzichten, da das Vorstehende die Art hinreichend kennzeichnen dürfte. Ref.]. 184. Numida Marchei. M. E. Oustalet, Ann. Se. Nat. Zoologie ete. 52. Annee, 6. Serie Tome 13 No. 2—4 1882 Art. No. 1. Numida N. meleagri affınis, sed galea minore, pectore vinaceo, dorsi alarumque maeulis albis multo distinctioribus diversa. L. t. 0,56 m.; alae 0,27; caudae 0,16; rostri culminis 0,08; tarsi 0,08. Hab.: Gabon. 185. Rheinardius, nov. gen. 1 M. E. Oustalet, Ann. Se. Nat. Zoologie. 52. Annee, 6. Ser. 5 13 No. 5 et 6 Art. 12. Keheinardius n. g. Phasianidarum alis brevibus, rotundatis, secundariis remiges primarios vix superantibus, cauda maxima, graduata, pennis amplis, planis, ocellatis, supracaudalibus mediis magnis, divergentibus, capite plumoso, crista oceipitali densa. 186. Rh. ocellatus id. ibid. Argusianis Grayi et giganteo dissimilis, corpore nigricante, crebro punctis et maculis albidis vel ocraceis signato, alis pariter signatis, primariis et secundariis non ocellatis, cauda amplissima, ocellis et maculis ferrugineis ornata, capite plumis cinereis et brun- neis tecta, superciliis et gula argenteis, auribus brunneis, crista oceipitali brunnea et alba, regione colli anteriore fulvescente, rostro et pedibus roseis. Long. tot. 2,100 m.; alae 0,400; eaudae 1,500; rostri culm. 0,033; tarsi 0,110; digiti medii 0,060; unguis 0,015. Hab.: Tonkin. Compendium der neu beschriebenen Gattungen und Arten. 409 Fam. PERDICIDAE. 187. Callipepla squamata pallida. W. Brewster, Bull. Nutt. Orn. Club vor 6 1881 p. 72. General coloring very pale and bleached. There is not the slightest trace of the usual rusty chestnut patch on the abdomen, that part being nearly concolor with the lower portion ot the breast. The yellowish-rusty of the anal region and erissum is very light in tint, and the bluish cast on the breast is barely appre- ciable. The bill, also, is shorter and slenderer than in Texas examples. Hab.: Arizona. 188. Francolinus ochrogaster. G. Hartlaub, Journ. Ornith. 30. Jahrg. 1882 p. 327. Fr. pileato valde affinis, sed minor, rostro et pedibus debilio- ribus: regione gastraei maculis subtriangularibus fuseis notata multo minus extensa; abdomine medio et imo, crisso et cruribus saturate ochraceis, immaculatis; subcaudalibus dilute ferrugineis. Hab.: Obere Nielgebiete. 189. Perdicula manipurensis. A. Hume, Stray Feath. Vol. 9 No. 5—6 p. 467— Am. Forehead, 'a band above the eye, chin, cheeks and throat deep maroon; lores, a patch behind the eye, over, and another smaller one below, the ear-coverts, white; crown, occiput, nape, neck all round, entire mantle, includig the wings, grey, with olive tinge; tail black, narrowly, but not closely, barred with olive grey; breast, sides and flanks buff, with a black shaft stripe and a black cross bar a quarter of an inch from the end, the two expanding where they cross into a sort of diamond; these black markings narrower on the breast, broader on the sides and flanks, abdomen,. vent and tibial plumes pale dull fulvous, obscurely barred with dusky; lower tail-coverts black, tipped with white, and most of the feathers with a pair of white spots one on each web. The female wants the ma- roon head markings. Legs and feet dull orange. Length 7,7; tail 2,2; wing 3,3; tarsus 1 inches. Hab.: Manipur, Indien. Fam. TETRAONEDAE. +190. ZLagopus mutus atkhensis. L. M. Turner, Proc. Un. St. Nat. Mus. July 29 1882 p. 230. Ground color of upper parts light olive brown, altogether lighter than in the corresponding plumage of »wpestris. The whole sur- face very finely and densely vermieulated with black. The tips of many of the feathers lighter and more grayish, with very narrow erescentic terminal bar of whitish. The eround color of head and nape above is more yellowish than that “of the back. The crown spotted with black ground color of foreneck, jugulum, and upper breast light fulvous or yellowish-brown, distinetly and somewhat regularly barred with black. The upper breast, sides, and flanks | similar, but more finely and distinetly barred with dusky. The 410 Ant. Reichenow und Herman Schalow: wings, lower breast, abdomen, and under tail-coverts pure white. The inferior upper tail-coverts in this example are little lighter than the rump, simply the obliteration of the prevailing ground color ofthe back. Tail black and decidedly truncate (not rounded as in rupestris), and narrowly tipped with white. Hab.: Atkha-Islands (Aleuten). Fam. FALCONIDAE. 191. Aguila fulva var. alpin.a. Sewertzow, in: Menzbier, Ornitholog. Geographie des Europ. Russland. Moscau 1882 Bd. I. p. 378. (Russisch!) Est plus massif que la forme d’Aquila nobilis; la queue est arrondie, mais moins longue, la longueur de la queue ne surpasse pas la moitie de la longueur de l’aile pliee.. Les plumes & la naissance sont blanches, mais le blanc n’est pas aussi repandu que chez les Ag. nodilis. Dans les rectrices le blanc disparait & Tage. Un male adulte d’Ag. fulva se distingue de celui d’Ag. nobelis par le manque de la teinte blanche & la queue et aux remiges et de la forme d’Ag. chr. il se distingue par la couleur rousse au sommet de la tete, par la presence de la couleur blanche & la naissance des plumes, par les pattes revetues d’un plumage brun fonce, par les subcaudales dela m&me couleur (tandis que dans la forme d’Ag. chr. les subeaudales sont toujours d’ un roux-jaunätre) et il se distingue & tous les ages (de la forme d’Ag. chr.) par les remiges primaires et secondaires bien plus resserr6es. Hab.: Ural. 192. Aguila Glitschiei. Sewertzow, in: Menzbier, Ornithologische Geographie des Europ. Russland. Moscau 1882 Bd. I. p. 387. (Russisch !) Est bien plus massif que celui de la forme d’Ag. orient. et meme que ceux d’Ag. bifasciata et d’Ag. imperialis, mais les pattes sont un peu plus faibles; la eire est large; la largeur de la cire est de la hauteur de la mandibule superieure; le bee est plus long que chez toutes les autres formes des Pferoaetos;, le plumage & tous les ages est & peu pres concolore avec un tr&s-petit nombre de taches claires ou möme tout-&-fait sans taches; mais les rectrices et surtout les r&miges sont toujours nuancdes de raies transversales tres distinctes, tandis que dans la forme d’Ag. dif. elles sont tou- jJours uniformes avec de petites taches d’un gris tres-pale, mais sans raies transversales bien marquantes. De la premiere jusqu’ a la troisieme mue la bigarrure des plumes disparait de plus en plus et le troisieme plumage est presque d’un brun fonc& uniforme. Apres la troisieme et la quatrieme mues les bordures claires des plumes, s’elargissant de plus en plus, forment dans les adultes sur Poceiput et sur le croupion de larges bandes d’un clair mar- quant. Hab.: Süd-Russland. 19. Astur brachyurus. E. P. Ramsay, Proc. Linn. Soc. N.-S.-Wales Vol. 4 Pt. 4 1879 p. 465. Compendium der neu beschriebenen Gattungen und Arten. 411 Head and the whole of the upper surface dark blue slaty grey, ligther on the cheeks; a collar of rich rufous round the back of the neck, throat and all the under surface ashy grey, becoming white on the abdomen and under tail-coverts; wings blackish slate-blue above, freckled and barred with the same tint on the inner webs, which are ashy on the base and on the under surface washed with fawn color, about 10 bars on the quills; tail dark bluish slate-grey above, ashy on the under surface, the centre and outer tail-feathers without bars, the rest erossed with 10 to 12 blackish bars; feet and legs yellow; bill and claws black, cere yellowish; total length 13 in., wing 8 in., tail 6 in., tarsus 2,5, mid toe, s. u. 1,6 in. The long mid. toe of this species gives it more the look of an Accipiter than of an Astur. Hab.: Thirty miles Inland (New-Guinea). 194. Astur pulchellus. E. P. Ramsay, Journ. Linn. Soc. London. Zoology. Vol. 16 No. 90 Jan. 1882 p. 131. Ohne Beschreibung. Als synynom wird angeführt: Astur so- loensis Ramsay (nec Lath.) P. L. S. N.-S.-W. 4 Pt. 1 p. 66. Hab.: Solomon-Island. 195. Astur versicolor. E. P. Ramsay, Proc. Linn. Soc. N.-S.-Wales Vol. 6 p. 718. Adult female. — Total length 17 inches, wing 9,75; tail 8 in.; tarsus 2,8; mid. toe (s. u.) 1,75, hind toe (s. u.) 0,95; bill from forehead 1,2, from cere 0,7, from gape 1,15; culmen from base of cere 1,3. The whole of the upper and undersurface of the body, wings and tail above, and the under wing and tail-coverts of a bluish- slate black, slightly darker on the quills and margins of the sca- pulars and coverts; the under surface of the quills and tail feathers bluish-ashy, except at the tips, towards te base they are almost white on the inner webs of the first to fourth primary. Of the tail, the outer two and the centre two are without bars, the remaining feathers, as well as some of the primaries show remains of black- ish bars; the basai portions of the feathers on the crown, nape and hind neck are white; on the lower part ofthe hind neck and on the rest of the body the bases are dusky; irides bright yellow, bill black, cere and legs reddish-yellow. Hab.: Island of Ugi, Solomon-Group. 196. Baza Gurneyi. E. P. Ramsay, Journ. Linn. Soc. London. Zoology. Vol. 16 No. 90 Jan. 1882 p. 130. Similar to Baza Reinwardti in many respects, but differs in having a paler head and neck, in having an almost pure white under surface, and in the bars being narrower, fewer,, and of a darker tint. The shoulders are of a rich slate-colour of the same tint as the primaries; the breast and abdomen white, with a few 412 Ant. Reichenow und Herman Schalow: very narrow cross bands of blackish slate, tbe margins of the shoulders and under wing-coverts white; a faint tinge of buff on the median under-coverts; the lower part of the abdomen and of the flanks and the under tail-coverts bufi; tail ashy white below, ashy brown above, showing remains of two oblique blackish cross bands on its basal haif, the first about the centre of the tail and extending over both webs, the apical third of the tail black. Bill black; legs and feet mealy brown; iris yellow. T. 1. 15 to 16 inches; wing 12; tail 8; tarsus 1,3; bill from gape 1,2. Hab.: Ugi and Cape Pitt, Solomon Islands. 197. Falco peregrinus brevirostris. M. Menzbier, Ornitholog. Geographie des Europ. Russland. Moscau 1882 Bd. I. p. 276. (Russisch!) Ressemble beaucoup ä la forme du Falco peregrinus cornicum Brehm, mais la coloration en est moins intense: le dessus du corps gris traverse de raies transversales d’un gris bleuätre beaucoup plus fonc&; le dessous color& d’une teinte rose päle; les subalaires d’un fond blanchätre ou bien roux-rouille sont toutes nuancees de raies foncees. Les dimensiones (2: L. 19—21'; A. 14" 8; C. 7; T. 2°) sont plus grandes que celles du Falco peregrinus cornicum et pourtant le bee est moins long et moins comprim& (la longueur du bec —= 1'' 5°). Les jeunes dans le premier plu- mage ont le fond des parties superieures d’un brun fonee, tandis que ceux de la forme du Falco peregrinus cornicum ont le dessus du corps noir bleuätre; Poceiput est d’un brun fonc& parsem® d’un grand nombre de taches d’un roux-rouille. A Täge la coloration devient moins intense: le gris bleuätre du dessus du corps est moins prononc6; les parties inferieures recoivent une teinte blan- chätre, les taches et les raies deviennent moins larges et meme disparaissent tout-A-fait, ce qui n’arrive jamais dans la forme du Falco peregrinus cornicum. | Hab.: Süd-Russland. 198. Henicopernis infuscata. J. H. Gurney, Ibis Vol. 6 No. 21 p. 128. Similar to H. longicauda from Waigiou. The feathers on the crown of the head, occiput, and nape are broader than in the Wai- oiou Bird. Six nuchal feathers apparent!y form a nuchal crest, of which the central are an inch and a half in length and an inch in breadth, and the others nearly as large. The scapulars, inter- seapulars, and wing-coverts are a whole-eoloured dark brown, corresponding in tint with the dark bars on the mantle of H. longicauda. The lower scapulars are dark brown, with the base and two narrow transverse bars whitish.. The tertials have three imperfeet white transverse bars, the primaries two whitish-brown perfect önes, the secondaries have two such bars in one specimen, and three in the other. The effect of these markings is to pro- duce two conspicuous brownish-white bars across the closed wing, those portions of all the remiges are not crossed by pale bars Compendium der neu beschriebenen Gattungen und Arten. 413 ‘being dark brown. The feathers of the upper tailcoverts are dark brown, with the exception of a white base and a pair of white spots one on each web. The tail shows four darkbrown bars, with a light base and three transverse light bars. Hab.: New-Britain. [Wir geben diesen kurzen Auszug aus der drei Seiten langen Beschreibung, die wir zur Charakterisirung einer Art durchaus als unzweckmässig betrachten müssen. | — 199. Hierofalco uralensis. Sewertzow und Menzbier in: Menzbier, Ornithol. Geo- graphie des Europ. Russland. Moscau 1882 Bd. I. p. 288. tab. 3. (Russisch.) Bi Les jeunes dans le premier plumage ressemblent beaucoup \ aux jeunes de la forme du Zierofalco gyrfalco, mais la tete est d’une couleur moins intense, tandis que le dessus du corps, le eroupion, le dessus de la queue et les petites couvertures sont d’un brun grisätre avec des bordures tres-fines d’une teinte rose-grisätre, bien tendre et de larges taches transversales de forme ovale et d’une teinte bien moins intense que le fond. Les adultes ont le dessus du corps gris fonc& traverse de raies transversales d’un cendr& passant en une teinte blanchätre, qui sont toutes parfaite- ment egales, ce qui presente par consequent une ressemblance avec les adultes de la forme du Zherofalco gyrfalco. A läge ils deviennent blancs; le dessus est d’un blanc pur, tandis que les ailes et en partie le dos sont traverses de raies transversales d’un noir brunätre. Hab.: Ural. 200. Melierax Mechowı. J. Cabanis, Journ. Ornith. 30. Jahrg. 1882 p. 229. Von M. polyzonus Rüpp. durch ein einförmigeres dunkleres Grau der Oberseite (bei der Rüppell’schen Art heller aschgrau mit in’s Bräunliche ziehenden Rückenfärkung) und besonders durch das Fehlen der hellen Querzeichnung auf den zusammengelegten Flügeln unterschieden. Hab.: Angola. 301. Pernis Tweeddale. A. Hume, J. H. Gurney, Stray Feath. Vol. 9 No. 5-6 p. 446—448. Differs from P. ptilorhynchus and approaches P. celebensis in. the character of the tranverse markings on the breast, abdomen, flanks, thighs, under tail and under wing-coverts; but P. celebensis differs from it in having the oceipital feathers and those of the sides of the neck and of the nape edged on the side of the feather with dull rufous, and in having those of the upper breast simi- larly, but still more broadly, edged with bright rufous, the cor- responding edging on the breast-feathers of the Sumatran birds being partly white and partly rufous, and the latter tint being much duller and less extended than in P. celebensis. 414 Ant. Reichenow und Herman Schalow: In P. celebensis all the upper wing-coverts are of a brown color, much less inelining to black than in the case in our new species, and this remark equally applies to all the dark transverse markings of the under surface, whilst the intervening light bars are pure white throughout, whereas in the Sumatran and Malay birds these bars are tinged with fulvous everywhere except upon the breast. P. celebensis appears to be, on the average of speeimens, slightly smaller than the new Sumatran and Malay species, its wing measurements, so far as 7 have observed, varying from 14: to 15,5 inches. Hab.: Sumatra, Malay Peninsula. 202. Urospizias Dampieri. J. H. Gurney, Ibis Vol. 16 1832 No. 23 p. 453 u. No. 21 p- 126. Tail feathers nearly uniform nlamiiheuten with but very faint indications of any cross markings. Distincetly perceptible alternate transverse bars of two shades of vinous brown, a darker and & paler, on the flanks, breast, abdomen, tibiae, and under tailcoverts; the vinous colour of the underparts being more intense in U. Dampiert than in D. griseigularis; with no traces of cinereous transverse markings on the throat. Iris brown, feet orange, bill black yellow at base. Wing 9,15; tars. 2,50; middle toe 1,60 inches. Hab.: New Britain. Fam. STRIGIDAE. "203. Asvdo portoricensis. R. Ridgway, Proc. Un. St. Nat. Mus. 1881 March 29, 1882 p. 366—368. Neben einer längeren Beschreibung wird folgende kurze Cha- rakteristik gegeben: „Legs entirely immaculate; lower parts without trace of transverse bars; first primary much shorter than second. Dorsal region nearly uniform dark brown; outer webs of primaries with the ochraceous spaces scarcely or not at all more extensive than the brown ones on the basal portion of the re Wing 11,25—12,00. Hab.: Porto Rico.“ Die nahe stehende A. aceipirinus wird hingegen folgender- massen charackterisirt: ‚‚Dorsal region conspicuously striped with oehraceous; outer webs of primaries with ochraceous largely pre- vailing toward the base. Wing usually more than 12,00 inches,“ und A. galopagoensis: „Legs marked with narrow dusky streaks: lower parts with a greater or less number of transverse bars; first primary scarcely shorter than the second.“ 204. Ninox Rudolf. A. B. Meyer, Ibis, Vol. 6 No. 22 1882 p. 232 pl. 6. Supra griseo- -brunnea, albo variegata; capite et nucha nigre- scentibus vel fuseo-brunneis, maculis vel fasciis albis ornatis; fronte, loris, supereiliis, facie anteriore, mento, gula et collo antico albis, Compendium der neu beschriebenen Gattungen und Arten. 415 plumarum pilosarum rhachibus nigris, plumis suborbitalibus et auri- cularibus fusco-brunneis; pectore, abdomine et subcaudalibus rufe- ‚seenti et albo fasciatis, fasciis rufescentibus anguste nigricanti .vel fusco marginatis; subalaribus rufescentibus, striis transversis plus minusve fulvescentibus; alis dorso concoloribus; remigibus supra et subtus fasciis pallidioribus, albidis et albis notatis; cauda supra remigibus et dorso concolori, subtus pallidiore, rectricibus fasciis 9—11 transversis pallidioribus et albidis ornatis; tibiis et tarsis totis plumosis, rufescentibus, striis obscurioribus et pallidioribus parum conspieuis ; rostro nigro, culmine flavescente; digitis pallidis setosis. Lg. tot. ca. 350 mm., al. 243, caud. 145, rostr. hiat. ca. 30, tars. 40. Hab.: Ins. Sumba. 205. Ninox terrtcolor. E. P. Ramsay, Proc. Linn. Soc. Vol. 4 Pt. 1879 p. 466. All the upper surface of the body, head, wings, and tail dark uniform earthy-chocolate brown, the basal portion of the feathers of a dull, dark-slaty hue; the wings and tail of a slightly lighter tint, barred with the same hue as the back, the bars extending quite across both webs and edging the inner webs of the quills, which become white at the base, except on the first four or five primaries, which are brown to the base; the whole interspaces thus enelosed forming a row of oval blotches, gradually becoming smaller towards the tips of the feathers, wich are brown; the tail feathers similarly marked, the interspaces white at the base, brown at the tip, bars on wings and tail at Sto 10 a few scattered spots of whitish on the scapulars, remains of the white interspaces; throat seantily clothed with dull brown feathers; lores, with stift feathers, black at the tips sides of the neck, chest, sides of the body and breast, dark reddish-chocolate brown; the abdomen and the flanks tipped with the same tint, the concealed portions of the feathers barred with fulvous-white at the tip in the margins only; legs of a lighter tint of chocolate-brown, inclining to fulvous; under tail-coverts fulvous; margins of the wings below dark ful- vous and chocolate-brown, barred indistinctly, outer series barred with dark brown and white; total length 9,5 to 10 in.; wing 6,5; tail, 3,8; tarsus 1 in.; eulmen 1 in,; bill from cere to tip 0,5. Hab.: Goldie River, 30 miles inland. (New Guinea.) + 206. Scops asio Bendirei. W. Brewster, Bull. Nutt. Orn. Club, Vol. 7 1882 No. 1 sl. a Similis S. asionz, sed auribus brevioribus; colore subtus magis einerario, transversis lineis tenuioribus, pallidioribus, ac in medio haud interruptis. Nulla rubra conditione cognita. Hab.: Nicasio, California. Fam. PLATYCEROIDAE. 207. Cyanorhamphus intermedius. Ant. Reichenow, Journ. Orn. 29. Jahrg. Heft 1 1851 p. 44. 416 Ant. Reichenow und Herman Schalow: Ö. aurieipiti simillimus, sed vertieis colore dilutiore, virescente luteo, ut in ©. alpino, sed fronte carminea. Hab.: Neu-Seeland. 208. Nymphicus uvaeensis. Egd. L. Layard and E. Leop. Layard P. 2. S. 1882 p. 408 pl. 26. Closely resembling N. cornutus, but wanting the red head, orange oceiput, and nuchal collar, and exhibiting only the faintest trace, if at all (in some, not at all) of the orange of the rump. The cerest also is totally different. In N. cornutus the crest is usually composed of two feathers much elongated. The feathers are black, faintly tinged with green, and broadly tipped with red. In N. uvaeensis the crest is a bunch of six, short, uptumed and entirely green feathers, springing from the end of a small spot of red, that oceupies the centre of the forehead, commencing at the nostrils. In N. cornutus the red cap reaches nearly to the eye, from which it is separated by the black of the cheeks, which fills up the space to the bill, and extends under the chin. All this is wanting in N. uvaeensis: the black is changed to a dark green, except just on the nostrils, and the ear-coverts and lower part of the cheeks are bright green. The broad nuchal collar of orange of N. cornutus is althogether wanting and there is no difference between the colour of this part of the back. Hab.: Uvea, New Caledonia. Fam. MIOCROPSITTACIDAE,. 209. Cyelopsittacus coccineifrons. R. B. Sharpe, Journ. Linn. Soc. Zool. Vol. 16 1882 p. 318. Similis (. diophthalmo, sed fascia frontali, loris, genis et re- gione parotica sordide coceineis nee scarlatinis distinguendus. Long. tot. 5,6; alae 3,65; tarsi 0,9. Hab.: S. E. New Guinea. 210. Nasiterna Finschi. E. P. Ramsay, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales Vol. 6 p. 180. The whole of the plumage of a rich grass-green, paler on the abdomen; on the lower parts of the cheeks round the base of the lower mandibles the feathers are tinged with light greenish-blue; under tail-coverts light rich yellow; tail feathers blackish, outer webs green, the inner webs with a spot of bright yellow at the tip, decreasing in size to the fourth quill on either side; the centre two feathers bluish-green, shafts black. Length 3,8 inches; wing 2,4; tail 1,25; tarsus 0,35; first toe (s. u.) 0,6; short hind toe (s. u.) 0,3. Hab.: St. Christoval. Obs. This species comes near to the ‘female of N. keiensis, but has no trace of the yellow on the forehead and there is no black spot on the outer tail feathers. Fam. TRICHOGLOSSIDAE. 211. Trichoglossus Goldiei. R. B. Sharpe, Journ. Linn Soc. Zool. Vol. 16 1882 p. 316. Compendium der neu beschriebenen Gattungen und Arten. 417 Supra viridis, collo postico flavo vario; pileo purpurascente; fronte et sineipite et facie laterali scarlatinus, hac purpureo lavata; remigibus rectricibusque viridibus, intus pallide flavis; corpore subtus toto viridi-flavicante, plumis late saturatiore viridi distinete striatis; abdomine into viridiore et vix striolato, subalaribus et subcaudalibus tamen distincte viridi striatis. Long. tot. 6.5, alae 4, caudae 3, tarsi 0,5. Hab.: 8. E. Guinea. Fam. PALAEORNITHIDAE. 212. Eclectus BRiedeli. A. B. Meyer, P. Z. S. 1881 p. 917. 2. Capite et collo coccineis; dorso, uropygio, supracaudalibus, tectricibus alarum, remigibus secundariis externe, subalaribus mi- noribus, pectore et abdomine rubro-puniceis; margine alarum et pogonio externo remigum primariorum cyaneis; subcaudalibus cau- daeque apice pulchre flavis; cauda supra rubro-punicea, subtus flava, basin versus aurorescente; rostro pedibusque nigris. Leg. tot. ca. 360 mill., al 220, caud. ca. 130, rostr. 30, tars. 20. Hab. in ins. Timorlaut: Cera. 213. Geoffroyus agrestis. H. B. Tristram, Ibis Vol. 6 No. 21 1832 p. 138. G. eapite, tergo, uropygio et cauda viridibus, spatio inter oculos et nares pallidiore; thorace, pectore, abdomine et crisso viridibus; reciricibus nigris, harum pogoniis externis viridi lavatis, internis flavo arcte marginatis; subalaribus caeruleis; cauda subtus flavida. Long. tot. 8,45, alae 4,8, caudae 2,25, tarsi 0,5, dig. med. 1,2. Hab.: San Christoval. 214. Tanygnathus megalorhynchus var. sumbenses. A. B. Meyer, Verhandl. Zool. Bot. Ges. Wien 1881 p. 762. Die vier mir von Sumba vorliegenden Exemplare zeigen fol- gende Unterschiede von der typischen Form: Ihre Unterseite ist weniger gelb, sondern mehr grünlich gefärbt als bei Exemplaren von Neu-Guinea, Celebes, Sangi und den Molukken, wodurch sie an T. affinis Wall. von Buru, Ambon und Ceram erinnern; die charak- teristischen Schulterfedern von T. megalorhynchus, welche 7. affınis fehlen, sind jedoch bei den Sumba-Exemplaren vollständig typisch ausgebildet. Ferner sind die unteren Flügeldeckfedern weniger tief gelb gefärbt, sondern mattgelb mit grünlichem Anfluge; end- lich die Bürzel aller vier Exemplare auffallend lebhaft blau. Flügel- länge 245—265; Schwanzlänge 130—190 mm. Hab.: Insel Sumba. Fam. PIONIDAE. #215. Chrysotis Nichollsi. Lawrence, Proc. Un. St. Nat. Mus. 1380 p. 254. Der langen Beschreibung, welche mehr n eine Seite gr. Oct. - füllt, entnehmen wir: Cab. Journ. f. Ornith. XXXI. Jahrg. No. 164. October 1883. 27 418 Ant. Reichenow und Herman Schalow: „General color of the plumage grass-green; the feathers edged with black; the fore part of the head as far as upon a line with the anterior angle of the eye, lores, sides of the head and the throat are of a medium shade of ultramarine-blue; the feathers of the top of the head are varied with bright green and azure blue and narrowly bordered with black; the wing speculum is of a bright scarlet red; the first outer tail feather has the outer web dark blue for two-thirds its length, the terminal third is greenish yellow; the inner web is scarlet at the base for nearly half its length, which color is separated from the yellowisch end by a space of dull green; the second, third and fourth feathers differ from the first only in having the basal parts of their outer webs green; the central tail feathers are dark green, ending with dark yello- wish green; the upper mandible is whitish-horn color, with the sides yellowish, the under is grayish-horn color, yellowish at the base; feet blackish. Length 20 inches; wing 9°/,; tail 6°/,: tarsus 1. Hab.: Dominica, West-Indies. 216. Eucinetus gen. noV. Ant. Reichenow, Journ. Orn. 29. Jahrg. Heft 4. p. 353. Kleinere Papageien mit gestreckterem Schnabel, welcher an der Basis so hoch ist als seine Länge vom Grunde bis zur Spitze, namentlich mit lang gestrecktem Unterkiefer, dessen Höhe an der Basis bedeutend kürzer ist als die Entfernung der Spitze von dem Schnabelwinkel. Zahn undeutlich. Dille mit Mittelkiel. Firste mit Längsrinne. Schwanzfedern mehr oder weniger zugespitzt. Zweite und dritte Schwinge am längsten, erste. kaum so lang als die vierte. Neun Arten in der Brasilianischen Subregion. Typus: Psittacus melanotis Lafr. r Fam. CUCULIDAE. 217. Centropus natalensks. G. E. Shelley, Ibis. Vol. 6. No. 22. 1882. p. 246. Ad. Upper half of the head and neck, including the cheeks, brownish black with a green gloss, and a partial white eyebrow commeneing at the nostril; back and wings rufous brown, with the mantle, inner secondaries, and ends of the quills of a dark and more olive-brown shade, with narrow pale shaft-stripes to the fea hers of the hind neck and mantle, some of which stripes fade into buff; rump, upper tail-coverts, and basal portion of the tail narrowly barred with buff; tail-feathers narrowly tipped with white; underparts buff, with broad glossy buff shaits to the feathers of the throat and chest; on the lower throat the feathers are parti- ally barred from the edges with brown, deepening into black towards the sides of the neck, where the feathers have their outer margins black, causing these parts to be distinctly striped with black and buff; the sides of the body and the under tail-coverts are narrowly barred with dusky black; bill black, with a pale portion towards the base of the lower mandible; legs black; x Compendium der neu beschriebenen Gattungen und Arten. 419 iris red. Tot. long. 17 inches; culm. 1,5; wing 6,7; tail 8,6; tars. 1,75. Hab.: Natal and Transvaal. 218. Cercococcyx n. gen. J. Cabanis, Journ. Orn. 30 Jahrg. 1882. p. 230. Durch den auffallend langen Schwanz und Färbungsähnlich- keit der Oberseite zunächst an das Genus Cacomantis, aber durch die Querzeichnung der Unterseite auch an Ouculus erinnernd, somit eine Zwischengruppe bildend, welche zwischen Cacomantis und Cueulus steht und von beiden durch den viel längeren Schwanz abweicht. Typus: Cercococeyx Mechowi Cab. 218a. Cercococcyz Mechowi. J. Cabanis, Journ. Orn. 30. Jahrg. 1882. p. 230. Auf der Oberseite bräunlichgrau, am Rücken, an den Schultern und den Armschwingen matt grünlich schillernd. Die grösseren Flügeldecken, die Schwung- und Schwanzfedern sind an der Aussen- fahne rothbraun, an der Innenfahne weiss quergefleckt. Die Unter- seite ist auf weisslichem, an der Brust matt gelblichem Grunde, schwärzlich quergebändert. After und untere Schwanzdecken ein- farbig ochergelb. Ganze Länge etwa: 33 Cm, Schnabel von der Stirn: 2 Cm., Flügel: 14 Cm., Schwanz: 21 Cm. Hab.: Angola. 219. Pachycoccyxn. gen. J. Cabanis, Journ. Ornith. 30. Jahrg. 1832. p. 230. Von den übrigen Kuckuken auffallend durch den eigenthümlich starken, kurzen und breiten: Schnabel mit länglich schlitz- förmigen, nicht runden Nasenlöchern abweichend. Diese Form erinnert entfernt an dieindischen Heerococeyx. Typ.: O.validus Rehw. Fam. TROGONIDAE. 220. Hapaloderma vittalum. G. E. Shelley, P. Z. 8. 1882. p. 306. Very similar in size and general colouring to Z. narina, but differs as follows: bill smaller and much narrower, scarcely more than half the breath; head darker and of a more olive-green; neck entirely surrounded by a bluish-bronze collar; wing-coverts with narrow distinet white bars not freckled with white as in A. narina; dark portion of the tail violet-blue, very partially edged with green; white portion of the tail very distinetly barred with bluish black. Culm. 6,6; wing 5; tail 7; tars. 0,65. : Hab.: Mamboio. East Africa. Fam. RHAMPHASTIDAE. 221. Aulacoramphus Whitelianus. Salvin and Godman, Ibis. Vol. 6 No. 21. 1882. p. 83. Prasinus, subtus pallidior, macula postoculari indistineta cae- rules; gula sordide alba; regione infra oculos et genis prasinis; caudae rectrieibus duabus mediis castaneo anguste terminatis; rostro nigricante, basi linea lata albicante notata; culmine et mandibulae a7= 420 Ant. Beiehe er und Herman Schalow: basi rubescentibus. Lg. 11,5; al. 4,6; caud. rectr. med. 4,4; rectr. lat. 2,0. Hab.: Guiana Brit. Obs.: A. Derbiano proximus, sed statura minore, macula nuchali et plaga suboculari caeruleis absentibus distinguendus. Fam. CAPITONIDAE. 222. Trachyphonus versccolor. G. Hartlaub, Ornith. Centralbl. 7 Jahrg. 1882. p. 91. Simillimus Tr. erythrocephalo, sed diversus ab eo: rubedine capitis multo minus extensa et subeaudalibus flavis. Long. circa 233 Mm,, rostr. 24 Mm., al. 77 Mm., caud. 80 Mm., tars. 27 Mm Hab.: Centralafrika. Fam. PICIDAE. 223. Gecinus Weberi. A. Müller, Journ. Ornith. 30. Jahrg. 1882. p. 421. Aff. Gecino vittato (Vieill.) et ströolato (Blyth). Plumae frontis, vertieis, sineipitis mars sanguineae, pileo in fronte et ad latera taenia nigra marginato, feminae nigrae, basi plumarum in utroque sexu obscure cinereae. Taenia longitudinalis sordide luteo-cana, in aversum cana, nigrovaria, ab apertura nasali ineipiens usque ad basin oculi. Stria superciliaris tenuis cana, usque ad regionem temporalem producta. Latera capitis cinerea. Vitta malaris niger- rima, albovaria. Cervix, latera colli, dorsum, tectrices superiores olivaceo-galbanae, uropygio croceo. Alae extus paulo obscuriores, fulvo indutae, remiges primariae utrimque, cubitales intus solum nigricantes, albo maculatae. Pennae externae remigum secundariarum olivaceae. Tectrices inferiores nigrae albovariae. Cauda nigra, maculis marginalibus vel nullis vel paueis indistinetis in pennis mediis extimisque. Mentum et gula fuscescenti-cana, pallidius strio- lata, raro subolivaceo-suffusa. Plumae gutturis, pectoris, abdo- minis olivaceo-virides, gütturis praeterea fulvo affusae, strigae clarae totius partis inferioris corporis distinetissimae, 2 gutture - ineipientes usque ad anum pertinentes. Maxilla nigra, mandibula pallide cornea, apice nigro. Pedes, digiti, ungues obscure einerei. sg ad.: Long. tet. 241 ad 283 Mm. (med. 262,9 Mm.), rostr. culm. 32 ad 36 Mm. (med. 34,4 Mm.), rostri a rietu 36 ad 41 Mm. (med. 39,3 Mm.), al. 125 ad 136 Mm. (med. 131,5 Mm.), caud. 94 ad 111 Mm. (med. 102,5 Mm.), tars. 24 ad 26 Mm. (med. 25,1 Mm.) Hab.: Salanga. 224. Iyngipiceus grandis. E. Hargitt, Ibis. Vol. 6. No. 21. 1882. p. &. Pieus moluecensis Wall. (nec. Gm.) in Salvad. Ucc. Born. p. 43. note (1874). J. similis 2. aur.to, sed multo minor et rectricibus maculis quatuor nec tribus albis notatis. Hab.: In insulis Malayanis Lombock et Flores dictis. Compendium der neu beschriebenen Gattungen und Arten. 421 225. Iyngipieus peninsularis. E. Hargitt, Ibis. Vol. 6. No. 21. 1882. p. 48. Picus nanus, Maälherbe (nee Vigors) Monogr. Picid. p. 145. pl. 33. fig. 1—5 (1861); Sundev. Comp. Av. Picid. p. 28 (1866); Gray, Cat. Pieid. Brit. Mus. p. 42 (1868); id Hand. 1. B. II. p. 184. No. 8579 (1870). Picus gymnophthalmus, auct. ex India nec Blyth ; Bourd, Str. F. 1876. p. 389. J. similis I. gymnophthalmo, sed pileo summo brunneo nee nigro, et oceipite tantum saturatiore brunneo distinguendus. Hab.: in peninsula Indica meridionali. 226. Iyngipicus picatus. Hargitt, Ibis. Vol. 6. No. 2. 1882. p. 41. ]. similis 2. canicapillo, sed intense niger, fascia mystacali nigricante lata et valde distineta distinguendus, et subtus latius striolatus. Hab.: In parte septentrionali oceidentali insulae Borneensis. 227. Phloeotomus Schulzi. J. Cabanis, Ornith. Centralbl. 7. Jahrg. 1882.:p. 183. Lässt sich in seiner ganzen Erscheinung als eine Diminutiv- form des nordamerikanischen Ph. pileatus bezeichnen. Bei der neuen Art ist die Ausdehnung des Weiss auf den Flügeln und am Flügelbug eine ausserordentlich geringe. Hab.: Argentinien. 228. Picumnus Jelskii. Taezanowski. P. Z. S. 1882. p. 41. pl. 2. fig. 3. P. supra griseus, minime albido squamulatus, striis fuseis in- distinete varius; pileo nigro, fronte verticeque einnabarino striatis, cervice nuchaque albo punctatis; margine frontali tectrieibusque narium ochraceis; gula sordide albida; peclore abdomineque albidis nigro maculatis; alis griseo-brunneis; remigibus secundariis albido marginatis; cauda nigra, Pogonio interno rectricum medianarum et vitta mediana obliqua externarum utringue binarum albis. Al. 59; caud. 31; rostr. 14; tars. 12. Hab.: North eastern Peru. 229. Picumnus Steindachner:i. Taezanowski, P. Z. S. 1832. p. 40. pl. 2.59. 13u.22. P. supra griseus albido squamulatus; capite nigro, supra albo punctato; fronte et vertice rubro striatis; margine frontali tectrici- busque narium albidis; gula albida; pectore abdomineque nigris albo striatis, ventre niero alboque tr ansfasciato; alis griseo-brunneis; remigibus secundariis albido marginatis; cauda nigra, rectricum mediarum pogonio interno et vitta mediana obliqua binarum utrin- que externarum albis. @ mari similis, pileo toto nigro albo punctato. ‘ Lg. tot. 113, al. 56, caud. 33, rostr. 14, tars. 12. Hab.: Chirimoto. North Peru. 230. Pieus pyrrhothoras. A. O. Hume, Stray Feathers, vol. X. 1881. p. 150. 422 Ant. Reichenow und Herman Schalow: ‚Like P. cathpharius, but differs in both sexes having an in- tense red gorget, in the much greater amount of white on its quills and lateral tail feathers, and in the female also having a broad crimson oceipital band. Leg. 6,5; tail 2,85; wing 3,72; tars. 0,6; bill 0,8. Hab.: Aimole, Eastern Manipur. Fam. BUCEROTIDAE. 231. Limonophalus n. gen. D. G. Elliott, Monogr. Bucerot. Pt. 10. Casque extending over two thirds of the maxilla, narrowed, comressed anteriorly, tip at right angle to culmen. Typus: B. Montani. 232. Pholidophalus n. gen. D. G. Elliott, Mongr. Bucerotid. Pt. 10. Basal half of culmen covered by a low transversely grooved casque-like protuberance. Typus: 2. fistulator. 233. Tockus Bocagei. E. Oustalet, Bull. Soc. Philom. Paris. 7. Ser. Vol. 5. 1881. p: 161. Par leur taille sensiblement plus forte, leur bec plus eleve, leurs scapulaires d’une teinte beaucoup plus uniforme, leurs lores de couleur noirätre, leures remiges privees d’echanerures blanches sur les barbes internes ces Calaos different du Tockus erythro- rhynchus; ils ne peuvent pas davantage, & mon avis, &tre rapportes au Tockus Deckeni Cab. Le bec 0,062; Y’aile 0,180; la queue 0,210; le tarse 0,037 m. Hab.: Afrique orientale. Fam. ALCEDINIDAE. 234. Alcyone Richardsi. H. B. Tristram, Ibis. Vol. 6. No. 21. 1882. p. 134. pl. 4. A. rostro nigro, capite caeruleo, fronte nigricantiore; macula inter rostrum et oculos et macula postoculari albis; dorso et cauda ultramarinis; secundariis superioribus caeruleo lavatis; remigibus nigris; gula et thorace albis; torque pectorali et lateribus ultra- marinis; abdomine albo, crisso caeruleo, pedibus nigris. Lg. tot. 4,9; alae 2,15; caudae 1,2; rostri a rietu 1,45. Hab.: Rendova, Island, Solomons. 235. Halcyon Solomonis. E. P. Ramsay, Proc. Lin. Soc. N. S. Wales. Vol. 6. p. 833. All the upper surface blue, with a slight wash of greenish on the head and back, quills black, the outer webs of a rich cobalt- blue; tail blue, vermieulated, a slight tinge of green on outer webs, a stripe from the lower mandible under the eye greenish-blue, ear- coverts bluish black, lores black, no white spot or superciliary stripe, no white nape spot; collar round the neck white or slightly tinged with rufous, bounded in front by a narrow black line from the earcoverts; on either side of the chest nearly extending across ° Compendium der neu beschriebenen Gattungen und Arten. 423 it a rufous patch, the feathers all margined with blue, under wing coverts white, all the remainder of the under surface, and under tail-coverts white, bill black, a triangular patch of white at the base of the lower mandible, feet brownish. Wing 3,6—3,7; tail 2,7—2,8; tarsus 0,55 inches. Hab.: Solomon Islands. 236. Sauromarptis cyanophrys. T. Salvadori, Atti R. Acc. Sc. Torino. Vol. 16. Mai 1881. p. 621. Pileo, genis, auricularibus et cervice nigris, ochraceo macu- latis; interscapulio ochraceo, nigro transfasciato ; plumis regionis, superciliaris, a naribus ineipientibus et postice ad colli latera ductis, caerulescente marginatis; scapularibus nigris; dorso, uro- pygio et supracaudalibus laete caeruleis; gastraeo rufo-ochraceo, sula rufescentiore, pectoris plumis tenuissime fusco limbatis; alis fuseis, tectrieibus superioribus laete et late caeruleo marginatis; remigibus exierius caeruleo-virescentibus, intus basin versus rufis, subalaribus concoloribus, fusco variis; cauda supra saturate caerulea, subtus nigra; rostro supra nigro, ‚subtus flavido; pedibus fuseis. L. t. 0,310; al. 0,165; caud. 0,115; rostri 0,040; tarsi 0,021 m. Obs.: Diftert a 8. tyrone aruensi taenia superciliari caerules- cente, gastraeo rufescentiore et saturatiore, rostroque paulla breviore. Hab.: Nova Guinea. | Fam. MEROPIDAE. 237. Merops Böhmi. Ant. Reichenow, Ornith. Centralbl. 7. Jahrg. 1882. No. 7 p. 62. Fronte, vertice et gula rufis, hac dilutiore; stria per oculum dueta nigra, parte postoculari subtus linea dilute azurea limbata; corpore, alis caudaque viridibus, caudae apice nigra; subalaribus et remigum margine interiore dilute cinnamominis; rostro et pedibus nigris; iride rubra. Long. 180, ala 80, cauda 80, rostrum a rietu 33 Mm. Ü Hab.: Bumi (Afriea orientalis). 238. Merops Dresseri. G. E. Shelley, Pr. Z. S. 1882. p. 303. pl. 16. fig. 1. Crown and nape fawn colour, the tips of the feathers slightly washed with greenish yellow; remainder of the upper parts green; the basal portion of the inner margins of the quills pale fawn colour; the primaries have the remainder of their inner margins and their ends dusky black; the secondaries are rather broadly tipped with black, with the exception of the inner feather, which, like the longer scapulars and upper tail coverts, is washed with blue towards its end; two centre tail-feathers green, gradually shading into black on their long narrow ends, which are slightly widened at the tips; remainder of the tail square, the feathers with broad black end, narrowly tipped with white on the outer ones, 424 Ant. Reichenow und Herman Schalow: Compendium. and rather more broadly so with blue as they approach the centre pair; on the sides of the head a broad black band runs through the eye, margined beneath by a rather narrower pale blue one; chin and throat fawn colour, with the ends of the feathers slightly more strongly washed with greenish yellow than the crown; remain- der of the under surface green, with the feathers of the abdomen and under tail-coverts washed with blue towards their edges; under surface of the quills brown, the basal portion of their inner margins and the under wing-coverts pale fawn colour; under surface of the tail ashy brown, with a black terminal bar. Bill and legs black. Tot. lg. 9,8 inches; culmen 1; wing 31; tail 5,5; tars, 0,4. Hab.: Rovuma River, East Africa. 239. Merops Revoilie. M. E. Oustalet, Mission G. Revoil au Pays Comalis. Faune et Flore. Note sur les Oiseaux. p. 5. Vertice, alis caudaque viridibus, gula et pectore albidis, abdo- mine fulvescente, superciliis, lumbis, caudae tectrieibus inferioribus et superioribus coeruleis, regione interscapulari fulva, plaga post- -oeulari, rostro pedibusque nigris. Long. tot. 0,185 M.; L. de l’aile 0,080; de la queue 0,078; du bec 0,029; du tarse 0,010. Il appartient probablement au sous-genre Melitophagus et ‚se rapproche ä certains egards du Merops Bullocki Vieill. et M. Bul- lockoides. Hab.: Pays des Comalis. Fam. CAPRIMULGIDAE. 240. Caprimulgus nobilis. H. B. Tristram, Ibis, Voi. 6. No. 21. 1882. p. 134. pl. 3. ©. atro-fuscus, nigro minute vermieulatus; capite et oceipite striis nigris elongatis insignibus, gula cinnamomeo maculata; faseia gulari alba interrupta; pectore fusco lineis nigris striato; humeris et teetrieibus alarıbus brunneo-umbrinis, quaque pluma insigni annulo albicante terminata; alarum primariis nigris, tertia maculam albam, quarta vittam interruptam in secunda vix videndam osten- dente; seeundariis nigris rufo maculatis; tectrieibus subalaribus et abdomine castaneis, brunneo transversim striatis; cauda nigra, faseiis latis fuscis vermieulatis interrupta; reetrieibus duabus ex- ternis eastaneo fasciatis, eodemque modo omnibus reetrieibus subtus rufo fasciatis. Long. tot. 12; alae 8,75; caud. 6,2. Hab.: Rendova Island, Solomons. (Fortsetzung folgt.) Dr. G. Hartlaub: Diagnosen einiger neuer Vögel. 425 Diagnosen einiger neuer Vögel aus dem ostlieh-äquatorialen Afric®, von Dr. G,. Hartlaub. 1. Ptyrticus turdinus.n. gen. et n. Sp. Supra dilute olivaceo-rufescens, supracaudalibus intense rufis, pileo, capitis et colli lateribus uropygioque distinctius et dilutius rufescentibus; loris canis; mento, gula et abdomine pure albis; jugulo pectoreque superiore in fundo albo maculis subrotundatis dilute rufescentibus; subalaribus albis; remigum pogoniis externis dorso eoncoloribus, internis fuscis, pallidius marginatis; subcauda- libus albis, apice subrufescentibus; reetrieibus olivaceo-rufescentibus;; rostro nigricante, apice et tomiis pallidis; pedibus incarnatis. (foem. ad.) Long. tot. circa 200 Mm., culm. 19 Mm., al. 95 Mm., caud. 70 Mm., tarsi 52 Mm,, dig. med. c. ung. 23 Mm. Tamaja: Dr. Emin Bey. 2. Orateropus tenebrosus m. Totus fuliginoso-umbrinus, alis et cauda nitide et saturate fuseis ; sincipite subeinerascente ; loris nigris; mento albido; gutturis plumis nigricantibus, cinerascente marginatis; subalaribus fuscis; rostro nigricante; pedibus fuscis. Iris aurantiaca. (mas ad.) Long. tot. circa 255 Mm., culm. 10 Mm,, al. 113 Mm., caud. 100 Mm., tars. 37 Mm. Kudurma: Dr. Emin Bey. 3. Xenoctchla orientalis m. Simillima P. scandenti Swains. sed multo minor; rostro mi- nore, graciliore, basi magis dilatato; gastraeo albido, flavescente lavato; alis omnino minus rufescentibus. (foem. ad.) P. scandens Sw.: P. orientalis m. oneurb; ‚einka, 222: Min, 7.8 3. (a. Ws. 215200) Mm. eulma: > Irdi 4, ua a la eilt os 298 caud 00, an ed barSI 20 Nele 22 Tamaja: Dr. Emin Bey. 4. Astrilda nonnula m. Supra brunneo-olivascens; pileo eircumsceripte nigerrimo, capitis lateribus outtureque albidis; pectore abdomineque obsolete fulvis; 426 Adolf und Karl Müller: subcaudalibus sordide fulvescentibus; uropygio et supracaudalibus coceineis; cauda nigra; remigibus nigris; rostro et pedibus nigris. (mas ad.) Long. circa 100 Mm., culm. 8 Mm., al. 47 Mm., caud. 40 Mm., tars. 15 Mm. Kudurma: Dr. Emin Bey. Thiere der Heimath. Deutschlands Säugethiere und Vögel, geschildert von Adolf und Karl Müller. ° Mit Original-Illustrationen nach Zeichnungen auf Holz und Stein von C. F. Deiker und Adolf Müller. Kassel und Berlin. Verlag von Theodor Fischer. Lange hat kein Werk mir eine solche Anerkennung seiner Vorzüge abzuringen gewusst, als das vorliegende. Jede Seite über- zeugt uns, dass wir es hier mit dem Resultate einer vierzigjährigen feinen und scharfen Beobachtung zu thun haben, welche unbe- kümmert um Tradition und Autorität, Glaubensrichtung und Theorie einfach das wahre Wesen unserer höheren heimischen Thiere zum Ziele der Forschung sich gestellt hat. Das Werk ist zwar für weitere Kreise bestimmt, kein Forscher jedoch wird es, ohne reichliche Anregung und Belehrung daraus geschöpft zu haben, aus der Hand legen. Angesichts der vielfachen Deutung, welche die doch immer noch unvollständige Kenntniss der Lebenserschei- nungen unserer bestbeobachteten — heimischen — Thiere im Ge- folge gehabt, kann nicht jeder selbstthätige Forscher auf gleichem Gebiete verlangen, seine eigenen Ansichten in dem in Rede stehenden Werke wieder zu finden, denn wenn dies der Fall wäre, wäre entweder das Werk keine Originalarbeit, oder wir wären mit unserer Wissenschaft bereits am Ende. Dass Letzteres noch keineswegs der Fall, lehren uns sowohl die Aussprüche unserer ersten Zoologen, als auch ganz besonders unsere eigenen Beob- achtungen: die Wissenschaft kennt keinen Stillstand. So habe auch ich, wiewohl von Jugend auf mit der Beob- achtung unserer Thierwelt beschäftigt, in den direct dem Leben entnommenen Schilderungen der Herren Verfasser manches Neue und zwar viel Aufklärendes gefunden und erachte, dass das thierische Wesen, welches insbesondere der allgemeine Theil zur Anschauung bringt, nirgends vorurtheilsfreier und wahrer wieder- gegeben worden ist. Ganz besonderes Interesse für die Herren Deutschlands Säugethiere und Vögel. (Bericht.) ” 427 Ornithologen darf der Abschnitt über Nestbaukunst und Zug der Vögel beanspruchen. Namentlich den Zug der Vögel betreffend, möchte ich hervorheben, dass die Gebrüder Müller es vortrefflich verstanden haben, die cursirende Ansicht zu widerlegen, und zweifle ich nicht, dass die nächste Zeit es nicht an Bestätigungen für das Positive dieser Leistung fehlen lassen wird. | Die Abbildungen bieten viele Meisterstücke, wie sie nur der freien Natur abgelauscht werden können, und nur wenige könnten vielleicht bessere Auffassung haben. Die verhältnissmässig sehr geringen Mängel des herrlichen Werkes, welches wir Deutsche mit Stolz unser eigen nennen dürfen, betreffen ausnahmsweise von anderer Seite Aufgenommenes (Seite 123, was von Jäger berichtet. wird und mir wenigstens übertrieben erscheint) und das in einem solehen Werke allerdings nebensächliche System (z. B. die Stellung des Dachses und der Schwalben darin). Solche kleine Fehler fallen aber wohl in einer zweiten Auflage, die mit Rück- sicht auf das viele Gute und Schöne dem Werke nicht fehlen darf, hinweg und werden zudem den betrauten Forscher, dem es ja immer nur um Annäherung an die Wahrheit und nicht etwa um eine Anerkennung seiner eigenen Ansichten zu thun sein muss, nicht beirren. So empfehle ich den verehrten Fachkreisen und allen wahren warmen Naturfreunden das vorliegende Buch nach bestem Wissen auf’s angelegentlichste. Mainz, im October 1883. Wilhelm v. Reichenau. Conservator des zoologischen Museums. Allgemeine Deutsche Ornithologische Gesellschaft zu Berlin. Berieht über die Mai-Sitzung. Verhandelt Berlin, Montag den 7. Mai 1883, Abends 71, Uhr, im Sitzungslocale, Bibliothekzimmer des Architeetenhauses. Anwesend die Herren: Golz, Bolle, Cabanis, Mützel, Nauwerk, Thiele, Grunack, Reichenow, Schalow, Sy, Lehmann, Krüger-Velthusen, Jahrmargt und Thienen. Als Gäste die Herren: Lieut. von dem Knesebeck, Baron von Hirschberg, Kontzen, Mertens von Dallwitz, Oberlehrer Spiess und Lindemann. \ 428 Deutsche Ornithologische Gesellschaft: Vorsitzender: Herr Bolle. Schriftführer: Herr Schalow. Der Bericht über die letzte Sitzung wird verlesen und an- genommen. Herr Cabanis widmet dem auf einer Forschungsreise im westlichen Afrika verstorbenen Prosector der zoologischen Gesell- schaft in London, William Alexander Forbes, einen warmen Nach- ruf. In dem jugendlichen Alter von achtundzwanzig Jahren fiel der Genannte am 14. Januar d. J. zu Shonga am Niger dem mörderischen Klima zum Opfer. Als ein Schüler und als der Nachfolger Prof. Garrod’s hat sich Forbes durch seine anatomischen Untersuchungen, welche in der Mehrzahl in den Proceedings der Londoner zoologischen Gesellschaft sowie im Ibis veröffentlicht worden sind, viele Verdienste erworben. Auch eine Anzahl systematischer wie faunistisch-ornithologischer Arbeiten hat der Verstorbene geschrieben. Forbes’ Tod wird nicht nur in Eng- land, wo der Dahingeschiedene sich grosser Sympathien erfreute, sondern von allen Fachgenossen auf das tiefste beklagt werden. Ein den Verstorbenen ehrender Nachruf sowie ein Verzeichniss seiner sämmtlichen Arbeiten wird das nächste Heft des Ibis bringen. Herr Reichenow legst vor: The Coues Check-list of North American Birds, Second Edition, Boston 1882. Das Werk und besonders die in demselben enthaltenen Angaben über die Etymo- logie, Orthographie und Orthoepy der wissenschaftlichen Namen werden von dem Referenten eingehend behandelt. Herr Schalow legt eine Anzahl neu erschienener Bücher und Arbeiten vor. Er lenkt die Aufmerksamkeit der Anwesenden vornehmlich auf zwei in dem letzt erschienenen Hefte des Ibis (April 1883) neu beschriebene und abgebildete Arten und bespricht die verwandten Species derselben. Essind dies Polypleetron Helenae Oates aus den Gebieten Ober-Burmah’s und Paradisea decora Salv. u. Godm. von der Fergusson-Insel. Herr Cabanis legt mehrere Nester und Gelege von Aeroce- phalus palustris (Bechst.) aus der Gegend von Gronau in Hannover vor, welche von dem auswärtigen Mitgliede, Herrn Lieutenant Mejer eingesandt worden sind. Die Eier sind durch etwas ab- weichende Färbung charakterisirt. Herr Lieutenant v. d. Knesebeck legt ein Ei vor, welches einem am 18. April bei Nauen geschossenen Vogel aus dem Lege- schlauch ausgeschnitten worden ist. Es wurden von dem genannten Bericht über die Mai-Sitzung. 429 Herrn eine Anzahl gleicher Vögel beobachtet, aber keine weiter erlegt. Es erschien fraglich, ob die betreffenden Vögel als Tozanus fuscus Leisl. oder als T. calidris Bechst. anzusprechen seien. Bisher ist ersterer Wasserläufer in der Mark Brandenburg nur auf dem Zuge, bald zahlreicher bald vereinzelt beobachtet worden. Nie hat man das Brüten dieser Art in dem beregten Gebiete con- statiren können. Es würde daher ausserordentlich interessant ge- wesen sein, wenn das Ei sich als von T. fuscus stammend er- wiesen hätte. Nach dem Urtheil der in der Sitzung anwesenden Oologen wurde dasselbe jedoch als dem Tozanus calidris Bechst. zugehörig bezeichnet. Eine genaue und sorgfältige Vergleichung mit den oologischen Sammlungen im Berliner zoologischen Museum hat nachträglich die Richtigkeit dieser Bestimmung bestätigt. Herr Reichenow verliest einen Brief des Herrn Adolf Walter, d. d. Cassel 4. Mai 1883, dem wir das Folgende ent- nehmen: „Ich werde in Kurzem in der Lage sein, eine schon im vorigen Jahr gestellte Anfrage des Herrn F. Böckmann in Hamburg beant- worten zu können. Diese Anfrage ist im Ornithologischen Central- blatt, Jahrgang 1882 Seite 178, gestellt und betrifft den schwarz- rückigen Fliegenfänger, Music. atricapilla. Bisher nahm ich an, dass die unansehnlichen grauen Männchen junge Vögel und die schönen schwarzen mit grösserem und reinerem Weiss auf dem Flügel alte Vögel seien. Diese Meinung besteht wohl überall, nur Herr Böckmann ist zweifelhaft. (Siehe 178.) Hier in Cassel wurde mir nun von scharfen Beobachtern mit- getheilt, dass schwarze Vögel in der Brutzeit in der ganzen Umgegend gar nicht vorkommen, überhaupt den Sommer über nicht gesehen werden, wohl aber im Frühjahr und Herbst. Seit 8 Tagen (heute haben wir den 4. Mai) giebt’s hier überall schwarze Fliegenfänger. Ich habe in meinem Leben nie so viele Trauerfliegenfänger (graue und schwarze) gesehen, wie hier in den letzten Tagen und im Ganzen mehr schwarze Männchen als graue. Heute ging ich nun mit dem einen der Herren, die mir im Winter die Mittheilung von dem Nichtvorkommen des schwarzen Fliegen- fängers als Brutvogel machten, in den Wald und zeigte ihm die auf Schritt und Tritt erscheinenden schwarzen Männchen, ihm zugleich seinen Irrthum vorhaltend. Darauf sagte er mir: Seien Sie fest überzeugt, dass in 8 Tagen von allen diesen schönen schwarzen Vögeln nieht einer mehr hier ist, es sind alle diese 430 Deutsche Ornith. Gesellschaft: Bericht über die Mai-Sitzung. Vögel Zugvögel, die weiter wandern und nur, wie mancher andere Zugvogel, sich eine Zeit lang an ihnen zusagenden Oertlichkeiten aufhalten. Hier brüten nur graue. Alle grauen Männchen, die aber stets eine dunklere Farbe haben als die Weibchen beider Arten, sind nie so schön weiss an der Oberbrust als die schwarzen. Bei den schwarzen ist auch das Weisse des Flügels grösser. Ich werde nun in Kurzem Gelegenheit haben, Ihnen berichten zu können, ob der Ausspruch jenes Herrn sich bewahrheitet. Ist dies der Fall, dann sind der schwarze und graue Vogel ohne Zweifel 2 verschiedene Arten.“ Ferner ist ein Brief unseres auswärtigen Mitgliedes, des Herrn E. Naumann in Ziebigk bei Cöthen, an Herrn Reichenow ein- gegangen, welcher Beobachtungen über den Zug der Vögel in diesem Frühjahre sowie über das Betragen von Turdus pilarıs beim Nest enthält. Diese Mittheilungen werden dem Ausschusse für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands zur Veröffentlichung ‚übergeben werden. Herr Reichenow spricht unter Vorlage der betreffenden Exemplare über das Genus Todus und dessen Stellung im System. Der Vortragende macht darauf aufmerksam, dass die genannte Gattung fein gezähnelte Schnabelränder besitze, durch welchen Character die verwandtschaftlichen Beziehungen zu den Sägeraken, insbesondere den glattschnäblichen Formen, von Neuem bestätigt werden. Herr Thiele legt eine Anzahl von Bälgen vor, welehe von seinem Bruder in der brasilianischen Provinz Rio Grande do Sul gesammelt worden sind. Herr Schalow verliest einen Aufsatz unseres auswärtigen Mitgliedes, des Herrn Prof. Th. Liebe in Gera, betitelt: die Gera-Eichichter Eisenbahn (Monatsschr. d. deutschen Vereins z. Sehutze d. Vogelw. 8. Jahrg. April 1883. No. 4. p. 89—91.) In diesem Aufsatze wird durch Zahlen, die sorgfältig aetenmässig aufgenommen worden sind, nachgewiesen, wie sich durch plan- mässige Anpflanzungen längs. der vorgenannten Eisenbahn der Bestand der nistenden Vögel daselbst vermehrt hat. Es ergab sich, dass allein in den Weissdornhecken, welche den oberen Rand der Böschungen einfassen, nicht weniger als 701 Nester gefunden wurden. Die Gesammtlänge der Hecken, welehe die Bahn begrenzen, beträgt ca. 20,500 Meter, mithin kommt auf ca. 30 Meter ein Nest. Wenn man bedenkt, dass durch solch’ ein practisches Vorgehen 700 Vogel- Eingegangene Schriften. 431 paaren Heimstätten an Stellen bereitet wurden, in denen sie früher nicht nisteten, so ist das ein grossartiger Erfolg, der nicht oft senug denjenigen vorgehalten werden kann, die durch schöne Redensarten allein die sogenannte „Vogelschutzfrage“ zu lösen gedenken. Die Besprechungen über die im nächsten Monat in Olden- burg stattfindende Jahresversammlung bilden den Schluss der Sitzung. Bollee Schalow. Cabanis, Gen.-Secr. a a Nachrichten. An die Redaction eingegangene Schriften. (Siehe Seite 335, 336.) 1788. August v. Pelzeln. Ueber eine Sendung von Säuge- thieren und Vögeln aus Ecuador. |Separatabdr. aus Verhandl. d. k. k. zool.-botan. Gesellsch. in Wien, Jahrg. 1882.] — Vom Verfasser. 1789. August v. Pelzeln. Ueber Dr. Emin Bey’s dritte Sendung von Vögeln aus Central-Afrika. [Separatabdr. aus Verh. k. k. zool.-botan. Gesellsch. in Wien. Jahrg. 1882.] — Von Demselben. 1790. Mittheilungen des Ornithologischen Vereins in Wien. 7. Jahrg. No. 8—10. August— October 1883. — Vom Verein. 1791. Verzeichniss der bisher in Oesterreich und Ungarn beob- achteten Vögel. Von Vietor Ritter v. Tschusi zu Schmidhoffen in Verbindung mit Eug. Ferd. v. Ho- meyer. Fol. Verlag des Ornithologischen Vereins in Wien, 1882. — Vom Verfasser. 1792. Thelbis, A Quarterly Journal of Ornithology. Fifth Series Vol. L No. 3. July; No. 4. October 1883. — Von der British Ornithologist’s Union. 1793. A List of British Birds compiled by a Committee of the British Ornithologist's Union. London 1883. — Von der British Ornithol. Union. 1794. Ph. L. Sclater. Report on Cyanorkamphus Saisseti, cum Tab. XLVI. [From Proe. Zool. Soc. London, Novbr. 14, 1832.] — Vom Verfasser. 1795. Selater. On Birds collected in the Timor-Laut, or Tenimber Group of Islands by Mr. Henry O. Forbes. Cum Tabb. XI. Ninox Forbesi; XII. 1. Monarcha castus. 2. M. mundus; XII. Pachycephala arctitorquis, 8, 2; XIV. Calornıs crassa &, 2. [From Proc. Z. S. London, Tab. 20, 1885.] — Von Demselben. 432 Eingegangene Schriften. 1796. Selater. Additional Notes on Birds from Timor Laut etc. Cum Tabb. XXVI Eclecius Riedeli 3, 2; XXVU. Rhipidura fuscorufa; XXVUI. Pachycephala fuscoflava &, 2. — [From Proc. Z. S. London, April 17, 1883.] — Von Demselben. 1797. Scelater. A Review of the Species of the Family Ieteridae. Part II. Icterinae. Cum Tab. XI. Icterus Grace- Annae. [From The Ibis 1883.] — Von Demselben. 1798. Proceedings of the United States National-Museum. Jahrg. 1882, Bogen 40 bis Schluss; Jahrg. 1883 (Vol. VL), No. 1. 2. 4—14. — Vom United States National-Museum. 1799. Dr. Mich. Menzbier. Ornithologische Geographie des Europäischen Russland. Bd 1. Moskau 1882. (In russischer Sprache.) — Vom Verfasser. 1800. Annual Report of the Board of Regents of the Smith- sonian Institution for the Year 1831. — Vom Smiths.- Institut. Berichtigung. Bei Durchsicht meiner Arbeit über die Fortschritte auf dem Gebiete der Ornithologie u.s. w. (cf. antea. p. 251) finde ich, dass ich bei der Besprechung der neotropischen Region fälschlich die Herren F. du Cane Godman und Osbert Salvin als Bearbeiter der Sammlungen Salmon’s aus Antioguia und Buckleys aus Bolivien genannt habe, während diese Collectionen thatsächlich von den Herren Dr. Sclater und Osb. Salvin bearbeitet worden sind. Dies zur Berichtigung meiner Angaben. Berlin, im August 1883. Herman Sehalow. Preis-Ermässigung. Nauman, Vögel Deutschlands, fortgesetzt von Dr. Baldamus. 13 Bände, complet. Mit sämmtlichen colorirten Taieln, Anstatt 636 Mark für 325 Mark. H. Kessler, Buchhandlung, Leipzig, Nürnbergerstrasse 60. ad &. Pätz’sche Buchdruckerei (Otto ‚Hauthal) in Naumburz a/S. Accentor modularıs 28, 50, 381. | — montanellus 108. Aceipiter Cooperi 256. — fuseus 256. — Stephensoni 294. Acredula caudata 391. Acrocephalus arundina- ceus 381. — mendanae 209. — palustris 381, 428. — pistor 209. Actenoides 121, 122. Actitis Glareola 133. — hypoleucus 66. Actodromus Bairdii 281. — minutillus 281. Addon leucoptera 206, 366. Aegialites hiaticula 220. — mongolieus 197. — semipalmatus 278. Aegiothus linaria 263. — linarius 273. Aeipetes n. gen. 399. Aesalon columbarius 255. Aethopyga Beccarii 119. — flavostriata 119, 138. Agelainae 84. Agelaius phoeniceus 85. Alauda arborea 40. — arvensis 39, 383. — cristata 40, 383, Alaudidae 202, 274, 365, Alca torda 76. Alcedinidae 95, 172, 265, 349, 422. Alcedo asiatica 115, 132. eristata 174, ispida 49, 286—291, 336, 369. ispidioides 115, 136. meninting 115, 132. moluccensis 115, 136. Hombroni index. 1883. Alcidae 285. Aleyone Richardsi 422, Alophonerpes fulvus 135. Aluco lammeus america- nus 96, Amadina molucca 125. — pallida 125. Amaurornis leucomelae- na 139. Ampelidae 180, 269. Ampelis garrulus 37, 104, 269, 390. Anas acuta 72. — boschas 72, 220, 281, 397. castanea 122. — crecca 71, 220. fusca 111. gibberifrons 111. melanocorypha 401. metopias 11. nigra 111. penelope 72, 220, 398. punctata 116, 121, 122. querquedula 71, 398. Radjah 116. — strepera 71. Anastomus lamelligerus 340. Anatidae 281, Andropadus 194. Anorrhinus exaratus 136. Anser albifrons 81. — arvensis 81. — berniela 79. — brachyrhynchus 78, 79, 80. — cinereus 70,.78, 81, 220. — ferus 78, — 'leucopsis 79, 81. — niveus 81. — segetum 70, 77,79, 80. Alcedo picta 174. | flavescens 76, ‘Cab. Journ. f. Ornith. XXXI, Jahrg. No. 164. October 1883. Anser torquatus 81. Anthreptescelebensis114, 137 — lepidus 137. — Longuemarii 360. — malaccensis 114, 137. — zambesıana 360. Anthus aquaticus 27. — 'arboreus 28, 382. — campestris 28. — Judovieianus 268. — pratensis 28. — Raalteni 206, 367. — Richardi 28. Antrostomusvociferus9. Apternus hirsutus 275. Aquila bifasciata 410. — chrysaetus 410. — fulva 53. — — v. alpina 101, 410. — Glitschii 101, 410. imperialis 53, 410. naevia 53. nobilis 410. orientalis 101, 410. pennata 54. rapax 343. Arachnechthra 137. Arachnothera longirostra 15 frenata Archibuteo lagopus sanc- ti-johannis 256. Archicorax albicollis 195. Ardea bubulcus 341. — cinerea 62, 126, 220, 396. — cinnamomea 120, 160. — eyanirostris 107. — flavicollis 116, 121. — garzetta 62. — Goliath 126. — heliosylos 403. — herodıas 278, 403. — intermedia 126. 28 434 Ardea javanıca 126. — Lansbergi 124. — limnophylax 126. macrorhyncha 126. melanocephala 341. minuta 396. nycticorax 334. occidentalis 403. picata 126. purpurea 62, 118, 140. typhon 126. ardı 403. — Würdemanni 403. Ardeidae 278, 340, 403. Ardeola sinensis 140. Ardetta sinensis 140. — Sturmi 340. f Arquatella ptiloenemis 280. Artamides bicolor 137. — Temmincki 137. Artamus celebensis 137. — leucogaster 115, 137. — leucorhynchus 115, 137, 308. — monachus 137. Asio accipitrinus 96, 414. — americanus 96. — galopagoensis 414. — portoricensis 414. Astrilda nonnula 425. Asturatricapillus 256,264. brachyurus 410. eruentus: 115. cuculoides 119, 152. griseiceps 152. nısus 57, 378. palumbarius 57, 373. — var.atricapillus 264. pulchellus 411. rhodogaster 152. soloensis 119, 152, 411. tenuirostris 120, 151. trinotatus 152. versicolor 411. Asturinula monogrammi- ca 343, Atelornis 11. Athene capensis 345. — noctua 59, 875. — passerina 59. — punctulata 135. Atlapetes eitrinellus 109. Aulacoramphus Derbia- nus 420. — Whitelianus 419. Baeopipo validirostris 257. INDEX. Barbatula 167. Basileornis celebensis138. Batrachostomus septimus 803. Baza celebensis 114, 126. — erythrothorax 114,115, 135. — Gurneyi 411. — magnirostris 114, 115, 135. — Reinwardti 115, 124, 131, 411. Berniela canadensis 281. — Hutchinsii 281. Bombycilla garrula 105. Botaurus 403. — minutus 62. — stellaris 63. Brachygalba 82. Brachypodidae 194, 360. Brachypteracias 11. Brachypterix celebensis 137. leucolaema -‚Brachyrhamphus marmo- ratus 285. — Wrangelii 286. Bradyornis grisea 83, 338, 353. — Oatesi 83. — pallida 353. Bradypterus terus 205. Brenthus jubatus 11. Broderipus acrorhynchus 309. — celebensis 114, 117, brachyp- 125, 137. — coronatus 114, 137. Buarremon eitrinellus 109. Bubo lacteus 11, 345. — maximus 58. — virginianus 97, 264. | — — var. pacificus 265. Bubuleus 118, 140. — ıbis 341. Coromandus | Bucco 83. Buceonidae 81. Bucephala islandica 282. Buceros Deckeni 170. — erythrorhynchus 169. exaratus 136. fistulator 422. hydrocorax 308. melanoleucus 168. mindanensis 303. Montanı 422. I — nasutus 169. Buceros sulcatus 306. Bucerotidae 168, 348, 422. Budytes flava 259, 260. — flavus 382. — viridis 155. Buphus comatus 62. Butalis grisola 353. Butastur indicus 295. Buteo borealis 256. — calurus 259. — lagopus 55, 375. — lineatus 256. — Menetriesi 101. — pennsylvanıcus 256. — vulgaris 55, 375. — vulpinus 101. ., Butorides javanica 133. — macrorhynchus 117. Cacatua haematuropygia 29. Cacomantis 419. — virescens 115, 136. — sepuleralis 115, 136. Calamodyta aquatica 31. — arundınacea 32. locustella 31. melanopogon 31. palustris 32. phragmitis 31. — turdoides 32, Calidris arenaria 66, 219, Callialeyon rufa 136, Callipepla squamata pal- lida 409. Callophasis Ellioti 408. — Humiae 408. 2 186 g. 408. Calobates melanope 156. Calornis cerassa 431. — metallica 120, 159. — metallicus 126. — neglecta 120, 126,138. Camaroptera _ olivacea 205, 366. Campephaga nigra 181, 854. ’ — phoenicea 180. Campephagidae 354. Campias frontalis 110. — maculifrons 110. Canace obscurus var. fuli- ginosus 276. Cannabina linota 384. Capitonidae 166, 346, 420. Caprimulgidae 93, 176, 351, 424, Caprimulgus europaeus 49, 370, Caprimulgus inornatus 176, 352. — macrurus 115,122, 136. mossambicus 176, 352. — nobilis 424. tamaricis 176. 351. Carbo dimidiatus 197, 128. — melanoleucus 127,128. — suleirostris 127, 128. Carduelis elegans 384. — — albigularıs 223. Carpophaga aenea 300, 315. — Etiennei 116. — Finschii 403. — nuchalis 403. — Paulina 139, 403. — poecilorrhoa 120, 121, 141, 142, — rufigaster 403. — Salvadori 404. — zo& 403. Carpophagidae 403. Cathartidae 256. Cathartes aura 256. Ceblepyris pectoralis181, 354. Centrococeyx affinis 132. — javanensis 137. — moluccensis 132. . Centrophanes nivalıs 273. Centropus javanensis 129, 137. moluccensis 121, 122, 129, 157. natalensis 418. nigrifrons 303. nigrorufus 164, 346. superciliosus 164, 346. Cereocoeeyx Mechowi 419. — n. gen. 419. Ceriornis Hastingii 9. — satyra 9. — Temmincki 8. Certhia familiarıs 39, 94, 391. — — americana 258, 266. Certhiidae 266. Ceryle aleyon 95, 265. — rudis 172, 349. Ceycopsis fallax 136. Ceyx argentata 301. Chaetura Boehmi 338, 352. — Cassinii 104, 178, 352. — pelasgia 93. — Sabini 104. Chalcopelia afra 343. — chalcospilos 343. 104, INDEX. Chaleophaps indica 162, 315. — Mortoni 406. — Stephanil14, 139,162. — Walacei 114, 122,139, 162. Chalcostheta insignis 158. Charadriadae 278. Charadriidae 339, 401. Charadrius bifrontatus 401. cantıanus 70. — Aluviatilis 70, 394. fulvus 139. — virginicus 278. mongolicus 126. — pluvialis 70, 278. — tricollaris 340, 401. Chasmorhynchus nudi- eollis 11. Chelidon urbica 99, 388. Chettusia coronata 339. — gregaria 339. Chloronerpes aerugino- sus 103. — canipilius 103. rubiginosus 103. — tucumanus 103. tucumanus 103. Chlorophoneus chryso- gaster 355. — sulfureipectus 184. Chlorotreron n. gen. 404, Chlorura hyperythra 224. Chordeiles popetue 94. Chroicephalusridibundus 219. Chrysocoeccyx cupreus 165, 340, Chrysocolaptes lucidus — maculiceps 297. Chrysomitris pinus 258, 263, 273. — spinus 384. Chrysotis 336. — collaria 107. — Nichollsi 417. Cichladusa arquata 208, 367. Ciconia alba 63, 395. — nigra 64, 395. Ciconiidae 340. Cinclidae 268. Cinclus americanus 268. — aquaticus 26, 210. — .ardesiacus 102. — leucocephalus 102. — leuconotus 102, — mexicanus 102, 268. 435 Ciclus Schulzi 102. Cinnyridae 190. Cinnyris gutturalis 359. — jugularis 312. — Kalkreuthi 359. — microrhynchus 360. — olivacea 359, — sperata 293, 312. Circattus faseiolatus 344. — gallicus 54. Circus aeruginosus 58. — asimilis 135. — cineraceus 58, — cyaneus 58, 374. — — hudsonius 264. — hudsonius 256. Cisticola celebensis 114, 112% — cursitans 204. — fortirostris 366. Cittura eyanotis 123, 136, — sanghirensis 123. Clamatores 348. Clangula albeola 282. — Barrowii 282, — histrionica 283. — islandica 282. Climacteris leucophaea 120, 125, 158. — Picumnus 125. Cloronerpes frontalis110. Coceothraustes vulgaris 44, 385, Coceygus americanus 9. — erythrophthalmus. 96. Coceystes coromandus 122, 155. Colaptes auratus 88, 9, 258. 114, 208, — longirostris 97, 98. — rupicola 97, 98. Collurio borealis 270. Collocalia Linchi 293, 302. Columba guineensis 343. — maculata 11. melanocephala 406, oenas 59, 392. — palumbus 60, 392. — Rivolii 406. turtur 59. Columbidae 257,283, 342, 406. Colymbus Adamsi 284. — auritus 76. — eristatus 76. ' — glacialis 283. — griseigena 76. — minor 76. 28* 456 Colymbus septentrionalis 284. — torquatus 283. Contopus borealis 90. — brachyrhynchus 214, — pertinax 214. — virens 85, 90. Coraciadae 348, Coracias caudata 170, 348. — garrula 49, 370. — habessinica 170. — spatulata 348. — Temmincki 135. Coracidae 170. Coracina scutata 11. Corvidae 87, 195, 270. Corvus americanus var. b. eaurinus 270. — annectens 120, 158, 162. — caurinus 270. carnıvorus 270. — corax 46, 386. | — corax carnivorus 270.: — cornix 47, 386. : — corone 46, 386. — Enca 138, 158, 162. — fallax 139. — frugilegus 46, 387. — frugivorus 87. — japonensis 158. — macrorhynchus 162. — modestus 159. — monedula 47, 386. — scapulatus 19%. — valıdissimus 158. — validus 158. Corythaix Cabanisi 221. — Fischeri 243. — Livingstoni 221. — Reichenowi 221, 241. Corythornis eristata 349. Cosma&rops ornatus 135. Cosmopsarus regius 248. — unicolor 196, 361. Coturnix communis 60, 394. Cotyle riparia 389. 159, Cranorrhinus Cassidix 136. — leucocephalus 306, Crateropus gutturalis 189. — Kirki 189. — melanops 357. — plebejus 189. — tenebrosus 495. Crex pratensis 65, 396. — suahelensis 402, INDEX, Criniger aureus 126. Crithagra butyracea 201. — chloropsis 201, 364. — chrysopyga 364. Crypturidae 408. Crypturus Balstoni 408. Cuculidae 164, 345, 418. Cuculus asturinus 120, 153. — canoroides 115. — canorus 50, 115, 360. — gularis 165. — leptodetus 345. — 'sparverioides 153. — validus 419. Cuncuma leucogaster 135. Cursorius chalcopterus 340. Cyanalcyon diops 124, 131, 222. — Elisabeth 222, — Macleayi 222. Cyanecula leucocyanea 19 — suecica 19. Cyanoecitta ceristata 88. — Stelleri 271. Cyanocorax pileatus 216. — Stelleri 271. — tucumanus 216, Cyanorhamphus medius 415. — Saisseti 431. Cyanura Stelleri 271. Cyanurus Stelleri var, macrolophus 271. Cyelopsittacus coceinei- frons 416. Cygnidae 401. Cygnus Falconeri 401. — minor 71. — musicus 71. Cymochorea cura 400. Cyornis Banyumas 137. Cypselidae 93, 112, 177, 352. Cypselus apus 47, 370. — parvus 177, Cyrtostomus frenatus 137. inter- ceryptoleu- Dendrobates 347. Dendrochelidon comata 125. — mystacea 195. — Wallacei 125, 136. Dendrocygna guttata 140, — vagans 133. Dendroica aestiva 85. schoensis Dendroica coronata 267. — pennsylvanica 85. — 'Townsendi 258, 267. Dendrophila frontalis312, — oenochlamys 293, 311. Dicaeum celebicum 138. — cinereigulare 312. ,— dorsale 312. Dieruridae 354. Dierurus atrocaeruleus 125. — bimaensis 125. — divaricatus 180, 354. — leucops 125, 137. — Ludwigii 354. — striatus 309. Dolichonyx oryzivoruss4. Drymoeca concolor 366. — ferruginea 366. — mystacea 366. — pyrrhoptera 203, 338, 865. — Smithi 203, 365. — tenella 365. — undosa 203, 338, 365. Dryoscopus aethiopicus 182. \ — affınıs 182, 354. - — cubla 181, 355. — hamatus 182. — Salimae 182. — sublacteus 182. Dysporus Sula 140. Eclectus Riedeli 417, 432, Ectopistes migratoria257. Edoliisoma morio 137. Elainea grata 216. — modesta 215. — pagana 215. — placens 216. — strepera 215, Emberiza eitrinella 41, 109, 202, 383. flaviventris 364. melanocephala 41. miliaria 41, 383. nivalis 41, 220, hortulana 41. pityornus 41. pusilla 108. rufina 271. — schoeniclus 41, 383. Eminia 244, Empidonax acadieus 91, ee 92. — diffieilis 259. — flaviventris 91. — minimus 85, 9. — pusillus 267, Empidonax Trailli 92. — Traillii 92. — — var. pusillus 267. Enneoctonus collurio 357. Enodes erythrophrys 138. Entomobia pileata 124, 147. Ephialtes menadensis135. — scops 59. Eremomela 205, 366. Eremophila alpestris 274. Erythacus rubeculus 19, 376. Erythra phoenicura 139. Erythrocercus Livingsto- ni 103. — Macalli 103. — Thomsoni 103. pusillus griseoflava Erythropitta celebensis 137. Erythrospiza trinotata 134. Erythrura modesta 123, 133. — phoenicura 316. Eucıinetus 418. Eudromias Geoffroyi 118, 150. — morinellus 211. Eudynamis melanorhyn- cha 136. Eudytes arctieus 76. — glacialis 75. — septentrionalis 75. Euplectesflammiceps362. — niviventris 368. Eupodotis gindiana 401. — rufieristata 401. Eurocephalus anguiti- mens 185, 357. — Rüppellii 185, 357. Eurystomus afer 171, 349. — orientalis 135, 300, Excalfactoria chinensis 293, 816. — minima 139, Faleinellus igneus 140, — peregrinus 140. Falco ardosiacus 344. — candicans 209. communis 126. peregrinus 56, 372. — abientinus 101. — brevirostris 101, Ay — — cornicum 101, 412. — griseiventris 101. INDEX. Falco peregrinus leuco- genis 101. — — naevius 255. sericeus 294. subbuteo 56, 372. tinnunculus 56, 220, 372. Falconidae 255, 263, 343, 410. Fiscus caudatus 357. Ficedula hypolais 31. Formicariidae 209, 224. Formiecivora 336. Franeolinus Cranchii 341. — Coqui 341. — ochrogaster 409. Fregatta Aquila 120, 160. — minor 120. Fringilla cannabina 43, — carduelis 43, — chloris 48. — coelebs 44, 384. — flavirostris 43. — linaria 43. 4 — montifringilla 44, 384. — serinus 42, — spinus 42. Fringillidae 271, 364. Fulica atra 64, 397. — lugubris 122, 124, 127, "140. Fuligula affınis 282. — cristata 73. — ferina 73, 398. — Fischeri 258. — marila 73. — nyroca 73. Fulix affınıs 282, Gabaleyrhynchus 82. Galbula 82, Galbulidae 81. Gallinago Wilsoni 278. Gallinula chloropus 64. — flavirostra 118. — frontata 139. lugubris 126, 127. nigra 118. olivacea 122, 124, 130, 140. rubiginosa 126. — superciliaris 126, 127. Gallus Bankiva 115. — ferrugineus 115. Garrulus glandarius 47, 220, 387. Gecinus Weberi 420, Geobiastes 11. Geoffroyus agrestis 417. Geothlypis trichas 85. 437 Geotrygonidae 406. Gerygone flaveola 117, 125. wei — inornatus 125. Girrenera 114. Glaucidium capense 344. Glaucion clangula 73. Graculidae 400. Graculus africanus 338. — cormoranus 398. — lagunensis 104. — leucopygius 137. — Kochii 103, 293, 308. — striatus 104, 308. — sumatrensis 104, 309. — Temmincki 137. Gressores 339. Grus cinerea 68, 220, 396, — collaris 11. — leucogeranus 11. Gymnophaps Albertisi 142, — Minahassa 143. — poecilorrhoa 149, Gypaetus barbatus 53. Gyps fulvus 52. — Kolbii 11. Gyratores 342. Habropyga astrild 201. Haematopus ostralegus 220. Haleyon chelieutentis172, 173, 349. — irrorata 172. — orientalis 172, 350. — semicoerulea 172. senegalensis 173, 349. Salomonis 422. — Winchelli 301. Haliaetusalbıcilla 54,220, 373. — leucocephalus 263. Haliastur Girrenera v. ambiguus 135. — leucosternus 114, 135. — — v. ambiguus 114. Hapaloderma vittattum 419. Hapaloptila 82. Harelda glacialis 72, 282, Harpactes ardens 298. 256, Helminthophaga celata AO Hemiparra macrocerca 339. Hemiphaga Forsteni 139, Hemipodiidae 402. 438 Henicopernis infuscata 412. — longicauda 412. Hermotimia auriceps 132. — Grayi 138. Hesperoecichla 268. Hieraspizia minulla 344. Hierax erythrogenys 294. Hierococcyx 419, — asturinus 136, 161. — crassirostris 136, 154, 161. — flaviventris 153. — fugax 153, 154. — hyperythrus 153. — pectoralis 153. Hierofalco gyrfalco 413. — uralensis 101, 413. Himantopus leucocepha- lus 139. Hirundinapus celebensis 114. — giganteus 114. Hirundinidae 178, 352. Hirundo aethiopica 178. — erythrogastra 89. Monteiri 178, 352. riparia 36. rustica 35, 389. senegalensis 178. urbica 32. Histrionicus 283. Hydralector gallinaceus 139. Hydrobata mexicana 268. Hylcaon melanorhynchus 136. Hylemathrous 105. Hyliota australis 331. — Barbozae 329. — flavigaster 323. — orientalis 325. — violacea 327. Hyloterpe sulfuriventra 137. Hyphantes baltimore 86. Hyphantica quelea 361. Hyphantornis aureofla- vus 198, 362. _ Sp 198, 362. — rubiginosa 362. Hypochera nitens 221. — purpurascens 221. — ultramarina 221. Hypolais icterina 380. Hypoleucus Gouldi 400, Hypotaenidia celebensis 139, naevia Bee torquatus "INDEX, Hypotaenidia obscurior 402 — philippensis 139. Hypothymis puella 117, 137. — superciliaris 293, 309. Hypsibates himantopus 68 — psaroides 311. — philippensis 293, 311. — rufigularis 311. Jacamaraleyon 82, Jacamerops 832. Janthoenas Philippanae 404. Icteridae 84, 271, 432. Icterinae 432. Iceterus Grace-Annae 432. — spurius 86. Indicator Sparmanni 165, 346. Indicatoridae 10, 346. Jonotreron 406. Jotreron melanocephala 114, 162, 183. — — v. celebensis 114. — melanopsila 114, 138, 160, 162. — xanthorrhoa 120, 160, 162. Irrisor cyanomelas 190. — erythrorhynchus 190, 351. Junco oresonus 263, 272. Ixus analıs 310. — goiavier 310. — urostietus 311. ‚Jyngipicus grandis 420. — peninsularis 421. — picatus 421. Jynx torquilla 51, 372. Lagonostieta minima 201, Lagopus albus 276, 277. — leucurus 258, 277. — mutus atkhensis 409. — rupestris 410. Lalage dominica 124, 147. — leucopysgialis 137, 147. — terat 124, 147. Lamprocolius sycobius 195, 361. Lamprotreron formosa 138. Laniarius cubla 355. — hamatus 356. — Salimae 356. Laniidae 181, 270, 354. Lanius auriculatus 213. — bentet 100. borealis 270. caudatus 187. cephalomelas 307. collurio 37, 187, 388. excubitor 37, 387. magnirostris 118, 148, minor 37. nasutus 293, 307. nigriceps 308. pomeranus 213. — rufus 214. schach 100. Schwaneri 148. — senator 37, 388. — superciliosus 149, Laridae 285. Larus brachyrhynchus 285 — canus 75. — canusbrachyrhynchus 285. _ — leucophaeus 75, 285. — leucopterus 285. — tridactylus 75. Laridae 339. Larus argentatus219, 284. — canus 219. — fuscus 219. — marinus 219. — Hemprichii 339. — ridibundus 74. Leptoptila fulviventris 407. Leptosomus 11, Lestris parasitica 75. — pomarina 75. Leucotreron gularis 138. Leucosticte pamirensis 209. Loxia 112, — americana 274. — curvirostra 44. — — americana 274. — leucoptera 274. — pityopsittacus 44. Ligurinus chloris 385. elle Limnaötus lanceolatus 134. Limnetes crassirostris 339. Limnocorax flavirostris 118, 149. — niger 118. — senegalensis 118. Limonophalus n, genus 49, Limosa hudsonica 279. — melanura 65. Limosa rufa 219. — uropygialis 258, 279. Linura Fischeri 243. Liotrichidae 189, 357. Lobivanellus lobatus 116. Loeustella luscinioides 32. Lophoceros melanoleucus 348. — nasutus 348. Lophospiza _griseiceps 134 Lophotis _fulvicristata 402. Lorieulus apicalıs 294. — exılis 134. — Hartlaubiı 294. — philippensis 294, — stigmatus 154. — quadricolor 126. Lorius Garrulus 116. Luscinia vera 376. Luseiola Luscinia 18. — philomela 19. Lyneornis macropterus 136. Machetes pugnax 66. Macronus striaticeps 310. Macropteryx allacei 125, 136, \ Macropygia albicapilla 139. — Reinwardti 116. Macrorhamphus sgriseus 279. Malacoptila 82. Malia grata 197. Megacephalon Maleo 139. Megalophonus Fischeri 202, 365. Melanerpes erythroce- phalus 88, 95. Melanocorypha calandra 41 Melanopelargus Episco- pus 140, Melanopepla pammelae- na 179, 853. . Melanopitta Forsteni 132. Meleagridae 257, 341. Meleagris gallopavo ame- ricana 257. — ocellata 11. Melierax Mechowi 413, — polyzonus 413. Melitthophagus Boehmi 244, 588. — cyanostietus 350, — pusillus 350. Melospiza cinerea 271. INDEX, Melospiza fusciata rufina 271. — guttata 271. — melodia 85. — melodia rufina 271. — palustris 85. — rufina 271. Mergus albellus 73, 398. — americanus 283. — castor 74. — merganser 398. 283. — serrator 74. 383. Meropidae 175, 350, 423. Meropogon Forsteni 135, 149 Merops apiaster 52, 175, 350. — bicolor 299. — Boehmi 98, 351, 423. — Bullocki 424. — Bullockoides 424. — ceyanostictus 175. — Dresseri 98, 351, 423. — ornatus 135, 299. — philippinus 135. — Revoilii 424. — sumatranus 299. — superciliosus 175, 350. Microbates 209, 224. — collarıs 224. Micromonacha 82. Micronisussphenurus344. Mieropsittacidae 416. Milvulus forficatus 88. Milvus migrans 56, 343. — regalıs 56, 220, 374. Mniotiltidae 267. Molothrus pecoris 84. Monachaleyon cyanoce- phala 120, 121, 135. — monachus 120, 122. — princeps 120, 135. Monacha 8. Monarcha Alecto 125. — eastus 431. — cinerascens 123, 132, 161. — commutatus 120, 132, 156, 161. ; — inornata 5. — inornatus 132, — mundus 431. Mormon eirrhata 259. — cornieulata 259. Motacilla alba 26, 382. 156. “— Blackistoni 209. — boarula 27. 439 Motacilla flava 27, 120, 121, 155. — sulphurea 120, 156, 382. — viridis 120, 121, 155. — vidua 206, 366. Motacillidae 268, 366. Mulleripicus fulvus' 123, 135. — Wallacei 123. Munia bruneiceps 138. — merganseramericanus | — Jagori 138. — leucogastra 313. — molucca 138, — nisoria 132. — sinensis 132. Museicapa albicollis 36. — atricapilla 36, 889, 429. — ceinereola 179, 353. — flavigaster 323. — griseosticta 5, 116. — grisola 37, 353, 389. — hypogrammica 115. — parva 86. Muscicapidae 179, 353, Musophagidae 345. Myiagra azurea 117. — puella 137. Myıarchus atriceps 215. — crinitus 88. — ferocior 214. — nigricapillus 215. — nigriceps 215. — Swainsoni 215. Myristicivora bicolor 118, 129, 139, 815. — littoralis 118. — luctuosa 129, 139. Myrmecoecichla leucolae- ma 367. — nigra 83, 208, 367. Nasiterna Finschi 416. — Keiensis 416. Natatores 338. Nectarinia amethystina 193. — auriceps 122, 124, 152, 158, 162. — collaris 192. — erythrocerca 19. — gutturalis 191. — ınsignis 122, 158. — Jardınei 192, 194. — Kalkreuthi 194. — Longuemarii 194. — olivacea 192, — porphyrolaema 122, 158. | 440 Neophron percnopterus 52 — pileatus 343. Nectarophila Grayi 138. Neoeichla gutturalis 337, 357. Neoscolopax 401. Nettapus coromandelia- nus 121, 122. Nicator gularis 186, 357. Nilaus brubru 181, 355. Ninox Forbesi 431. — Rudolfi 414. — terricolor 415. Nisoides Moreli 151. Nonnula 82. Notauges superbus 19, 360. Nucifraga caryocatactes 47, 387. Numenius arcuatus 69, 175. — arquata 126. — minutus 126. — tenuirostris 69. Numida coronata 341. — Marchei 408. Nyctale acadıca 96. Nyetiardea caledonica 133. Nycticorax caledonicus 133. — griseus 63. Nymphicus cornutus 416. — uvaensis 416. Oedemia nigra 73. — Trowbridgei 283. — perspicillata 283. Oedicnemus affınis 339. — crepitans 69. — vermiculatus 339. Oena capensis 342. Oligocercus rufescens 206, 366. Öreopelia montana 11. Oriolidae 196, 361. Oriolusacrorhynchus 132, — celebensis 137. — formosus 124, 132. — galbula 45, 390. — ındicus 117, 125. — larvatus 196, 301. Orospina citrina 109. — pratensis 108. Orthotomus Derbyanus 311. Ortygometra egregia 340. — nigra 340 — porzana 64. INDEX. Orthygometra pusilla 65. Oryzornis oryzivora 201, 363 Oscines 352. Osmotreron axillaris 314. — fulvicollis 314. — griseicauda 138. — vernans 188. Ostinops oleagineus 336. — Salmoni 336. Otididae 401. Otidiphaps nobilis var. cervicalis 406. Otis rufieristata 402. — tarda 68, 394. Ötocoris alpestris 220. Otus brachyotus 58, 375. — vulgaris 59, 375. Ortygometra cinerea 139. Oxycerca Everetti 293, 313. Oxylophus afer 166. Pachycephala arctitor- us 431 — fuscoflava 432. Pachycoccyx 419. Pagurothera orientalis 350. — variegata 349. Palaeocygnus 401. Palaeornithidae 417. Pandion haliaetus 54,118, 374. — haliaetus carolinensis 255. — leucocephalus 118. Paradisea decora 209, 428. Paridae 207, 266, 358. Parisoma Boehmi 207, 338, 359. Parra africana 340. Parus albiventris 207,358. — ater 38. 390. — atricapillus talis 266. — borealis 39. — caudatussN. — coeruleus 39, 390, — cristatus 38, 390. — gilviventris 207, 358. — griseiventris 338. — lugubris 211. — major 38, 390. — palustris 38, 211. occeiden- leskii v. 101. rufescens 266. — rufiventris 207, 337, 358. — sitchensis 267. Passer diffusus 201, 364. — domesticus 42, 385. — montanus 41, 385. — Swainsoni 201, 207. Passerculus savanna alau- dinus 273. Passerella iliaca 272. Passereulus sandwichen- sis alaudinus 273. — savanna a, savanna 273. Pelargopsis gigantea 300. — melanorhyncha 136. Pelecanidae 285, 338. Pelecanopus medius 140. Penelopides affınis 307. — manillae 307. — panini 807. Penthetria ardens 218. — concolor 218. — eques 199, 363. — Hartlaubi 218. — rubritorques 218, Perdicidae 341, 409. Perdieula manipurensis 409. : Perdix cinerea 61, 392. Pernis apivorus 55, 374. — celebensis 114, 135, 413. — ptilorhyncha 114, 126, 135, 413. — Tweeddalı 413. Petrocinela saxatilıs 25. Phabotreron brevirostris 314. — leuecotis 314. Phacellodomüs frontalis 109. X — maculipectus 109, — ruber 109. — sincipitalis 109. Phalacrocorax leucogas- ter 400, — vıiolaceus 285. Phalaropus fulicarius 68. Phasianıdae 408. Phasianus Ellioti 11. Philemon moluccensis 125. Phloeotomus pileatus 102, 421. Phloeotomus Schulzi 102, 421. Phlogoenas 406. Phoenicopha&s calorhyn- chus 136. Pholidophalus 422, Salomonis Prygilus dorsalis 109. Phyllopneuste Bonelli 31. — kennicoti 260. — rufa 31, 380. — sibilatrıx 30, 380, — trochilus 31, 380, — virıdula 206, 366. Phylloscopus 108. Phyllostrephus capensis 338, 360. Pica caudata hudsonica . 270. — melanoleuca var. hud- sonica 210. Picidae 94, 168, 275, 347, 420. Picoides americanus 275. — hirsutus 275. — tridactylus va. ameri- canus 275. Pieumnus Jelskii 421. 'Picus Abingoni 168, 347. — Albertulus 115, aurantius 296. Boiei 102. canus 5l, 371. cathpharius 422. symnophthalmus 421. Hartlaubı 168. Hemprichi 347. imberbis 168, 347. maculatus 297. major 52, 99, 317, 371. martius 51, medius 52. minor 52, 371. moluecensis 420. namaquus 168. nanus: 421, — nubicus 168. pubescens 94, 275. — puna 97, 9. pyrrhothorax 421. validirostris 297. villosus 94. — Harrisii 275, viridis 51, 317, 371. Picumnus Steindachneri 421. Pinicola eanadensis 274, — enucleator 274. Pionidae 417. Pitylia melba 363. Platalea luzoniensis 126. Platycercidae 415. Platystira pririt 179, 353. ‚Pleetrophaneslapponicus 273. — nivalıs 111, 173. Ploceidae 196, 361. Aeeseneageeee Eee INDEX. Ploceus 199. Plotus anhinga 11. — Chantrei 400. — melanogaster 140. Pluvialis varius 126. Podiceps cornutus 284. — minor 140, 398. — tricolor 140. Podieipidae 284. Poeocephalus Meyeri 345. — Rueppeli 112. Poliornis teesa 295. Poliospiza Reichardi 338, 364. Polyboroides typicus 344. Polyplecttron Helenae 428. Porphyrio indieus 139. — palliatus 139. Porzana cinerea 125, 127, — .maruetta 216. Pratincola rubetra 26, 377. Prioniturus flavicans 134, — platurus 134. Prionochilus aureolimba- tus 138. Prionops Retzii 185, 555. — poliocephalus 184. — talacoma 184, 355. Procellaria antarctica 400. Procellariidae 399. Promeropidae 359. Pseudolor chionis 11. Psittacidae 345. Psittacus melanotis 418. Pteroa&tos 410. Ptilinopus celebensis 138. — nuchalis 160. sanguinirostris Ptiloeolpa griseipectus 315. Ptilopodiscus 404. Ptilopus coronulatus 404, — Eugeniae 405. — Fischeri 120, 121. — geelvinkianus 405. — humeralis 404. — Lewisı 404 — monachus 116. — nuchalis 120. — Richardsı 405. — rhodostietus 405. — viridis 116, 404. — xantorrhous 160. Ptyrtieus turdinus n. g. e. n. sp. 425. Puffinus leucomelas 120, 121. 441 Puffinus obseurus 336. Pyenonotus Layardi 360. — nigricans 188, 194, Pytelia melba 200. Pyranga rubra 85. Pyrenestes unicolor 200, 363. Pyromelana flammiceps — nigriventris 199. Pyrrhocentor bicolor 136. — celebensis 136. — melanopus 303. Pyrrhula Cassini 260. — europaea 38. — rubicilla 42, Querquedula carolinensis — Circia 140. Quiscalus purpureus ae- neus 86 Rallidae 340, 402. Rallına isabellina 130, 140. — Minahassa 126, 140, Rallus aquaticus 69. — Beldingi 402. — elegans 402, Raptatores 343. Rasores 341. Recurvirostra 68. Regulus calendula 94. — eristatus 29, 380. — ignicapillus 29, 380. — satrapa 94, 266. Reinwardtoena Rein- wardtı 118, 124, 133, 150. Rhaenemididae 208, 367. Rhamphastidae 419. Rhamphocaenus 209, 224, — albiventris 209. — collaris 209. Rhamphococeyx rhynchus 136. Rheinardius 408. — ocellatus 408. Rhinopomastes cyanome- las 351 ; Rhipidura assimilis 144. —. buruensis 141, 144. — cinerea 141, 144. — fuscorufa 432. — Kordensis 144. avocetta calo- 442 Rhipidura Lenzi n. sp. - 145. — mimoides 116, — obiensis 141, 144. — setosa 144, — vidua 144. Rhynchaceros erythro- rhynchus 348, Rhynchaspis elypeata 71. Rhynchastatus funebris 182, 356. — lugubris 182, 356. Rissa tridactyla 398. Rutieilla phoenicura 20, 376. — Tithys 20, 377. Sareidiornis melanonota Sarcops calvus 312. Sauloprocta melaleuca 116. Sauromarptis cyano- phrys 423. Sauropatis chloris 135, 301. — Forsteni 131. — funebris 124, 131. Saxicola Arnotti 367. — Öenanthe 25, 260, 377. — Schelleyi 83, 367. Saxicolidae 269. Sayornis fuscus 85, 89. Scansores 345. Schizorhis leucogaster 163. — personata 163. — Leopoldi 162, 345. Scissirostrum dubium 138. Scolecophagus ferrugi- neus 86, 271. Scolopacidae 278, 401. an gallinago 220, 39. — Rochussenii 401. — rusticola 67, 394. Scops asıo 96. — — Bendirei 415. — mantis 125. Sycalis eitrina 109, Scytalopus indigoticus 105. — supereiliaris 105. Scythrops Novae-Hollan- diae 136. — praesagus 136. Selasphorus rufus 265. Setophaga rutieilla 85. Sialıa arctica 258, 269. INDEX. Sialia sialis 89, Sitta caesıa 39, 391. — canadensis 9. — carolınensis 94, Somateria mollissima 73. — nigrum 258. Sorella 244. Spermestes cucullata 200. — rufodorsalis 200. Spermestidae 200. Spermophila 336. Sphyrapicus varıus 95. Sphyropicus ruber 258, 275. — varius c. ruber 275. — varius var. ruber 275. Spilopelia tigrina 139. Spilornis holospilus 295. — rufipectus 135. - Spilospiza trinotata 134. Spilotreron nov. subgen. 406. Spizaötus Kieneri 121. — lanceolatus 134. Spizella monticola 272. — socialis 85. Sporopipes frontalis 363. Squatarola helvetica 220. Stagnicola ehloropus 396. Steganura sphenura 363. — Verreauxi 199. Stenostira plumbea 179, 353. Sterna affinis 339. — cantiaca 74. — Bergii 316. — Bernsteini 129, 140. — hirundo 74, 218. — leucoptera 74. — media 129, 140, 339. - — melanauchen 127. — melanoptera 127. — nigra 74. Sthenelus 401. Strepsilas interpres 70. Streptoeittaalbicollis115, 129, 138. — caledonica 115. — torquata 129, 138. Strigidae 96, 264, 344, 414. Strix flammea 59, 376. — inexpectata 124, — nebulosa 96. — nyctea 58. — Rosenbergi 135. Struthionidae 399. Struthio molybdophanes 399. Sturnella magna 85. Sturnia pyrrhogenys 115. — violacea 115. Sturnidae 195, 360. Sturnus vulgaris 45, 99, 386. : Sula Fiber 126. — Nebouxii 400. — Piscator 126. Sulidae 400. Surnia ulula hudsonia 265. i Sycalis brasiliensis 216. — intermedia 216. — Pelzelni 216. Sycobius melanotis 197, 362. Sycobrotus bicolor 199. — Kersteni 199, 362. Sylvia atricapilla 30, 378. — cinerea 30, 379. — curruca 30, 379. — hortensis 29, 50, 379. — melanocausta 267. — nisoria 29. — ÖOrphea 30. Sylviadae 203, 266, 365. Sylvicolidae 206. Synallaxis frontalis 110. — fuscorufa 113. — griseomurina 112. — superciliosa 110. Syrnium aluco 59, 375. Tachyspiza soloensis 134. Tanygnathus affinis 117. — lueionensis 294. — megalorhynchus 126. — — var. sumbensis 417. — Muelleri 134. — sumatranus 134. Tanysiptera Riedeli 124, 131. Telephonus erythropte- rus 186, 354. — trivirgatus 187, 355. Telmatias gallinago 67. — gallinula 66. — major 67. Teraspiza 134. Terpsiphone Ferreti 179, 353. — melanogastra 179. Tetrao canadensis 263, rhodogastra 276. — bonasia 61, 110. — obscurus fuliginosus 263, 275. — tetrix 61. — urogallus 61. Tetraonidae 275, 409. Textor Dinemelli 188, 196, 361. Thalassidroma pelagica Thamnobia. barbata 366. Thoraeotreron nov. sub- gen. 406. Tigrisoma 403. Tinnunculus alaudarius 344. Tinunculus sparverius 255, 258, 264. Tockus Bocagei 422. — Deckini 422. — erythrorhynchus 422, Todus 430. Totanus calidris 66, 219, 429. ! — flavipes 279. — fuscus 66, 429. — glareola 66, 133. — glottis 209. — incanus 149. — ochropus 66. — pulverulentus118, 149. — stagnatilis 66, 117. Trachyphonus cafer 346. — margaritatus 166, 346. — versicolor 420. I'hrasaätus harpyia 11. Trerolaema gularis 138. Treron griseicauda 138. — Wakefieldi 342. Trichoglossidae 416. Trichoglossus cyano- grammus 115. — flavoviridis 125. — Goldiei 416. — Meyeri 125, 134. — ornatus 115, 134. Tricholaema lacrymosa 167, 346. Tricholais eitriniceps 338, 366. Trichostoma 137. Tringa acuminata 118, 150. — alpina americana 280. — arenaria 127. — Bairdii 281. — ceanutus 219. — cinclus 66, 219. — Couesi 280. celebense INDEX. Tringa crassirostris 279. — damascenis 127. — maritima 280. — minutilla 281. — ptiloenemis 279. — subarcuata 219, 221. — sudarquata 117. — Wilsoni 281. Trochilidae 93, 265. Trochilus colubris 93. Troglodytes alascensis 258. — auricularis 105. — fumigatus 258. — hiemalıs 105. — parvulus 38, 105, 378. Trogon narına 166. Trogonidae 419. Turacoena menadensis 139. Turdidae 268. Turdus iliacus 22, 378. — libonyanus 208, 367. — merula 21, 377. — migratorius 268. — — var. migratorius268. — musicus 23, 377. — mustelinus 85. — naevius 268. — Pallasıi nanus 269. — pilaris 22, 378, 430. — torquatus 21. — Unalaschkae 269. — visceivorus 21, 377. Turtur vulgaris 392. Turnix Beccarii 119, — fasciata 316. — nigrescens 316. — ocellata 316. — pugnax 316. — saturata 402. Turtur albiventris 342. — capicola 342. — Dussumieri 315. — rupicola 342. — senegalensis 342. — tigrina 139. Tyrannidae 87, 267. Tyrannus carolinensis 87. Upupa africana 176. — epops 50, 391. Upupidae 176, 351. Uraeginthus phoenicotis 200, 363. $ - . ———ihaha 443 Uria columba 285. — Townsendii 286. Urogalba 82, Urolestes melanoleucus 188, 357. Uroloncha cantans 200. Uropsila auricularis 105. Urospiza cruentus 124, 131. — iogaster 151, 152. — rufitorques 131. — torquatus 131. Urospizias Dampieri 414. — griseigularis 414. Vanellus cristatus 69, 394. Vidua principalis 200. Vireo flavifrons 84. — gilvus 85. — noveboracensis 8. — olivaceus 85. Volvocivora morio 137. Vulpanser rutila 71. Vultur einereus 52. Vulturidae 343. Xanthocephalus ictero- cephalus 85. Xanthodina dentata 201. Xanthodira dentata 364. Xantholaema haemace- phala 502. Xema Sabini 259. Xenoeichla orientalis 425. Yungipicus maculatus 293, 297. — .T’emmincki 135. Zanclostomus aereus 166. Zanoenas radıata 139. Zenaidura carolinensis 257. Zeocephus rufus 293, 309. Zonerodius 403. Zonotrichia coronata 272. — leucophrys Gambelli 272. — — var.intermedia 272. Zosterops atrifrons 125, — chloris 125. — Everettiı 312, — intermedia 125. NH S Near ar " ori Bea elonttornch. REN ARNO naar) r In nu un Bu REALM, XI Be % y | Da Kb: Di a SINSIHNSDE SE ER Re Aare ‚BR Aausmtorliga a, Varcbe 2 eins, Jhd. va h a a Karac r "20n aim or IR aa: Ka TAROT N“ KM dt KOyAgIREER > | An un era HEINE ac Adern 6 inch OR BL kn une aikruleg ı SUB MENRSDI USE "abi Haas: EU NBEHRONHUON SRACR u BER RENE ine AS. EN ‚a Srlelie er BIENEN. siooa EN til): N, KORAUOL SL! ERSENTN x VOR RORRNEO ER Be ni ; Al b Andre D MN Ns at iil le EVER irre On I KR? uns N Ba Anazasla Tall % I BEN Na BAR eh Don ln ER Suken TREE Rey DEREN > AR Kerl I od AM brorkde 13 4 ifo) EN RL “ na ntnan li a B” ’ ‚oR Bali N aa LTR LT Re Be N Jun ET. Ba E RER a near Kit Ha . 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Schalow, Prof. Dr. W. Blasius, Dr. H. Bolau, J. Rohweder, -Dr. R. Böhm, Dr. Aug. Müller, Jul. Madaräsz, Pref. Landois, R. P. Sharpe, Fritz Schulz, und anderen Ornithologen des In- und Auslandes, herausgegeben von Prof. Dr. Jean Cabanis, Erster Custos am Königl. Zoologischen Museum der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin; _ General-Seer. der Allgem. deutschen ornithologischen Gesellschaft zu Berlin. XXXI Jahrgang. Heft I. Vierte Folge, 11. Band. Januar 1883. Leipzig, 18 Verlag von L. A. LONDON, PARIS, Williams & Norgate. 14. A. Franck, rue Richelieu, 67. B, Westermann & (Co. i „ Henrietta Street, Coventgarden. . 524 Broadway. 2 Preis des Jahrganges (4 Hefte mit Abbildungen) 20 Rmk. praen. In — I) u RAR, Re, N « RR Inhalt des I. Heftes. Allgemeine deutsche ornithologische Gesellschnit zu Berlin: Seite 1. Bericht über die (VIl.) Jahresversammlung. Abgehalten zu Berlin vom 21.—23. Septbr. 1882. Erster Sitzungstag, Deus 21. Septbr. Abends el; Zweiter Sitzungstag, Freitag, 22. Septbr. ...... 20. Des e Dritter Sitzungstag, Sonnabend, 23. Septbr. . RE N ERRRER Aufsätze, Berichte, Briefliches etc. 2. VI. Jahresbericht (1881) des Ausschusses für Beobachtungs-Stationen der Vögel Deutschlands . . 13 3. Die kurzschnäblige Gans, Anser DrachyrhymchusBaill., ihr Vorkommen in Deutschland und ihre Verbreitung i im en Von Dr.H. Bolau, Dir. des Zool. Gartens in Hamburg. . 76 4. A Monögrapb of the Jacamars ard Puffbirds or Families Galbulidae and Buccontdae by P. L. Sclater. Bericht von Dr. G. Hartlaub 81 5. Matabele Land and the Victoria Falls A Naturalists Wanderings in the Interior of South Africa, from the lettres and journals of the late Frank Oates. Edited by C. G. 'Oates Bericht von Dr. Ant. Reichenow 82 6. Beiträge zur Ornis des nördlichen 1llinos. Von H. Nehrling. (Forts. v. Jahrg. 1881, S. 416.) . . ... ee Allgemeine deutsche ornithologische Gesellschaft zu Berlin. 7. Bericht über die October-Sitzung. Verhandelt Berlin, 9. October 1882. (Cabanis: Ueber Colaptes longirostris und (. Puna.) - 97 8. Bericht über die November-Sitzung. Verhandelt Berlin, 6. November 1882. (Cabanis: Ueber Oinelus Schulzi n. sp., Phloeotomus Schulki n. sp.; C'hloronerpes tucumanus n. sp. — Kutter: Ueber Graucalus Kochü n. sp. — Schalow: Ueber Chaetura Boehmi n. sp.) . . 100 9. Bericht über die December-Sitzung. Verhandelt Berlin, 4. Decbr. 1882, (Cabanis: Ueber Troglodytes a) auricularis n.sp.; Seyta- lopus superciliaris n. Sp.) . . 104 10. Bericht über die Tuner, Sitzung „Verhandelt Berlin, 8 Januar 1883. (Cabanis: Ueber Orospina pratensis n. gen. et sp.; Phrygilus dor- salis n. sp.; Buarremon (Atlapetes) citrinellus n. sp.; Phacellodomus sincipitalis n. sp. et Ph. maculipectus n. sp. Chloronerpes (Campias) frontalis n. sp.; Synallazis superciliosa.n. Sp. 2.20 ser Nachrichten: R 11. An die Redaction eingegangene Schriften . . ». 2.2... ..41U In Angelegenheiten des „Journals für Ornithologie“ und der „Allee- meinen deutschen ornithologischen Gesellschaft zu Berlin“ wird gebeten das Folgende zu beachten: Alle für die Redaction sowie für die „ornithologische Gesell- schaft‘ bestimmten Zusendungen, Mittheilungen, Manuscripte und sonsti- sen Postsendungen, sind an den Herausgeber des Journals und General- Secretair der Gesellschaft Prof. Dr. Cabanis in Berlin SW., Post- amt 60, Alte Jacobs-Str. No. 1033 zu senden; dagegen alle den Buchhandel betreffenden oder durch Buchhändler-Gelegen- heit vermittelten Zusendungen, Beilagen etc. an den Verleger, L, A. Kittler in Leipzig zu richten. / G. Pätz’sche Buchdruckerei (Otto MNauthäl) in Naumburg a/S. ee... — POUHNAL ORNITHOLOGIE DEUTSCHES CENTRALORGAN für die sesammte Ornithologie. In Verbindung mit der Allgemeinen veutschen ornithulugiachen Genellschnft zu Berlin, mit Beiträgen von Dr. 6. Hartlaub, E. F. v. Homeyer, Dr. A. v. Brehm, Dr. J. Gundlach, Aug. v. Pelzeln, Dr. R. Blasius, Dr. Kutter, V. v. Tschusi-Schmidhoffen, Dr. H. Golz, Dr. Ant. Reichenow, W. v. Nathusius, Herm. Schalow, Prof. Dr. W. Blasius, Dr. H. Bolau, J. Rohweder, Dr. R. Böhm, Dr. Aug. Müller, Jul. Madaräsz, Prof. Landois, R. P. Sharpe, Fritz Schulz, und anderen Ornithologen des In- und Auslandes, herausgegeben von Prof. Dr. Jean Cabanis, Erster Custos am Königl. Zoologischen Museum der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin; General-Seer. der Allgem. deutschen ornithologischen Gesellschaft zu Berlin. _ XXXI Jahrgang. Heft II. Vierte Folge, 11. Band. Mit 1 colorirten Taf ril 1883. : NY Leipzig, 1883. N, IT Verlag von L. A. Kittle 6% LONDON, PARIS, NEW-YORK, ; Williams & Norgate. 14. A, Franck, rue Richelieu, 67. B. Westermann & Co. ) Henrietta Street, Coventgarden. 524 Broadway. 3 Preis des Jahrganges (4 Hefte mit Abbildungen) 20 Rmk. praen. FILZ EN) u Inhalt des IL Heftes. ‚Seite Aufsätze, Berichte, Briefliches ete. 1. Ueber neue und zweifelhafte Vögel von Celebes. (Vorarbeiten zu einer Vogelfauna der Insel.) Von Wilh. Blasius Re 2. Ornithologische Notizen aus Central-Africa. Von Dr. R. Böhm. (Forts. von Jahrg. 1882, S. 178—209.). . . 0102 3. Literarische Rundschau. Von Herman Schalow | j en Allgemeine deutsche ornithologische Gesellschaft zu Berlin: 4. Bericht über die Februar-Sitzung. Verhandelt Berlin, den 5. Februar 1883. (Cabanis: Ueber Contopus brachyrhynchus n. sp.; Myiarchus atriceps n.sp ; Elainea strepera n.sp.; Elainea gratan.sp.; Sycalıs intermedia n. sp. und Oyanocorax tucumanus n. sp. —). . . . .2ala 5. Bericht über dıe März-Sitzung, (Cabanis: Ueber Penthetria con- color Cass. und Penthetria Hartlaubi n. sp. — Altum: Strand- vogeljagd auf Zingst. — Reichenow: Ueber Aypochera purpuras- cens n. sp. und Corythaix Cabanisi n. sp. — F. Heine: Ueber Cyanaleyon Elisabeth n. sp. — Schalow: Carduelis elegans albi- gularis ın der Mark Brandenburg.) . .uu... 2. Nachrichten: 6. An die Redaction eingegangene Schriften . . » 2. 2 2.22... 224 In Angelegenheiten des „Journals für Ornithologie‘“ und der „Allee- meinen deutschen ornithologischen Gesellschaft zu Berlin“ wird gebeten das Folgende zu beachten: Alle für die Redaction sowie für die „ornithologische Gesell- schaft“ bestimmten Zusendungen, Mittheilungen, Manuscripte und sonsti- en Postsendungen, sind an den Herausgeber des Journals und General- ee der Gesellschaft Prof. Dr. Cabanis in Berlin SW., Post- amt 68, Alte Jacobs-Str. No. 103a. zu senden; dagegen alle den Buchhandel betreffenden oder durch Buchhändler-Gelegen- heit vermittelten Zusendungen, Beilagen etc. an den Verleger, L. A, Kittler in Leipzig zu richten. @. Pärz’sche Buchdruckerei (Otto Hauthal) in Naumburg a/S. JOURNAL für ORNITHOLOGIE. DEUTSCHES CENTRALORGAN für die gsesammte Ornithologie. In Verbindung mit der Allgemeinen ventachen ornithnlagischen Gesellschaft zu Berlin, mit Beiträgen von Dr. G. Hartlaub, E. F. v. Homeyer, Dr. A. v. Brehm, Dr. J. Gundlach, Aug. v. Pelzeln, Dr. R. Blasius, Dr, Kutter, V. v. Tschusi-Schmidhoffen, Dr. H. Golz, Dr. Ant. Reichenow, W. v. Nathusius, Herm. Schalow, Prof. Dr. W. Blasius, Dr. H. Bolau, J. Rohweder, Dr. R. Böhm, Dr. Aug. Müller, Jul. Madarasz, Prof. Landois, R. P. Sharpe, Fritz Schulz, und anderen Ornithologen des In- und Auslandes, herausgegeben von Prof. Dr. Jean Cabanis, Erster Qustos amı Königl. Zoologischen Museum der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin; General-Secr. der Allgem. deutschen ornithologischen Gesellschaft zu Berlin. XXXI. Jahrgang. Heft II. Vierte Folge, 11. Band. _ Du uli 1883. Mit 1 eolorirten Tafel RD >> DEZE EN ER: & ae ] 18: 79, STBEN, + Leipzig, 1883. Wopn an Verlag von L. A. Kittler"# Er i LONDON, PARIS, NEW-YORK, Williams & ae 14. A. Franck, rue icneken, 67. B. Westermann & Co. ) Henrietta, Street, Coventgarden. 524 Broadway. Preis des Jahrganges (4 Hefte mit Abbildungen) 20 Rmk. praen. > . = z LEN Ss 2 De Nabe iee Inhalt des III. Heftes. Seite Aufsätze, Berichte, Briefliches etc. 1. Ueber die Fortschritte auf dem Gebiete der Ornithologie i in den letnten fünf Jahren in faunistischer Beziehung. Von Herman Schalow 236 2. Beiträge zur Ornis des nördlichen Illinois. Von H. Nehrling, (Forts. von Seite 84—97.) . a 5 3. Beitrag zur Ornithologie von Alaska. Nach den Sammlungen und ; Noten von Dr. Arthur Krause und Dr. Aurel Krause. Von Dr. G. Hartlaub . Be - . 257 4. Die Nahrung der sel. "Von K Th Liebe 5. Beitrag zur Ornis der Philippinen. Von Dr. Kutter . . . ...%9 6. Unarten der Spechte. Von Ad. Walter . Ti 7. Die Gattung Hyliotha Sw. Von Dr. G. Hartlaub we Allgemeine deutsche ornithologische Gesellschaft zu Berlin: 8. Bericht über die April-Sitzung. Verhandelt Berlin, den 2. April 1883. (Bolle: Zur Geschichte des Pfauen. — Ueber das Vorkommen des Nachtreihers-in:der Mark.) ... .!... 00.200 0 ne Nachrichten: 9. An die Redaction eingegangene Schriften . . 335 10. Tafel II. Fig. 1. Troglodytes ( Uropsila) aur icularis ; Fig. 2. Salon superciliaris, zu Seite 105; Fig. 3. Cinclus Schulzi; zu Seite 102, (Heft I.) In Angelegenheiten des „Journals für Ornithologie“ und der „Allge- meinen deutschen ornitholo gischen Gesellschaft zu Berlin‘ wird gebeten das Folgende zu beachten: "Alle für die Redaction sowie für die „ornithologische Gesell- sch.aft“ bestimmten Zusendungen, Mittheilungen, Manuscripte und sonsti- gen Postsendungen, sind an den Herausgeber des Journals und General- Secretair ‘der Gesellschaft Prof. Dr. Cabanis in Berlin SW., Post- amt'68, Alte Jacobs-Str. No. 1032. zu senden; dagegen alle den Buchhandel betreffenden oder durch "Buchhändler-Gelegen- heit vermittelten Zusendungen, Beilagen etc. an den Verleger, L. A, Kittler in Leipzig zu richten. G. Pätz’sche Buchdruckerei (Otto Hauthal) in Naumburg a/S. Be — un JOURNAL für ORNITHOLOGIE DEUTSCHES CENTRALORGAN für die sesammte Ornithologie. In Verbindung mit der Allgemeinen Nentschen ornithulogiachen Gogellschnft zu Berlin, mit Beiträgen von | Dr. @. Hartlaub, Dr. A. v. Brehm, Dr. C. Bolle, Prof. Dr. Altum, F. Heine jun., Dr. R. Blasius, Dr. Kutter, Dr. H. Golz, Dr. Ant. Reichenow, W. v. Nathusius, Prof. Dr. Th. Liebe, Herm. Schalow, Prof. Dr. W. Blasius, Dr. H. Bolau, H. Nehrling, | J. Rohweder, Ad. Walter, Dr. R. Böhm, Dr. Aug. Müller, Dr. Jul. v. Madaräsz, Prof. Dr. Landois, Fritz Schulz, @. Mützel, Adolf Mejer, J. Tancr& und anderen Ornithologen des In- und Auslandes, | herausgegeben | von Prof. Dr. Jean Cabanis, Erster Custos am Königl. Zoologischen Museum der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin; General-Secr. der Allgem. deutschen ornithologischen Gesellschaft zu Berlin. XXXIT. Jahrgang. Heft IV. Vierte Folge, 11. Band. October 1883. - PTPNT PIUS x N 893 > ) Se Verlag von L. A. Kitt —T LONDON, PARIS, NEW-YORK, Williams & Norgate. 1. A. Franck, rue Richelieu, 67. B. Westermann & Co. Ienrietta Street, Coventgarden. 524 Broadway. Preis des Jahrganges (4 Hefte mit Abbildungen) 20 Rmk. praen. bo In Angelegenheiten des „Journals für Ornithologie‘“ und der „Allge- meinen deutschen ornithologischen Gesellschaft zu Berlin‘ wird gebeten das Folgende zu beachten: Alle für die Redaction sowie für die „ornithologische Gesell- sch aft“ bestimmten Zusendungen, Mittheilungen, Manuscripte, Beilagen und sonstigen Postsendungen, sind an den Herausgeber des Journals und General- Secretair der Gesellschaft Prof. Dr. Cabanis in Berlin SW., Post- amt 68, Alte Jacobs-Str. No. 103. zu senden; dagegen alle den Buchhandel betreffenden oder durch Buchhändler-Gelegen- - heit vermittelten Zusendungen an den Verleger, L. A. Kittler in Leipzig, zu richten. G. Pärtz’sche Buchdruckerei (Otto Hauthäl) in Naumburg a/S. an a en Pi 6 | 435 8 INN 1 VIRTUELL RN ELF, ) N { Ur Hr LK HECBLIE BT DE TER ADLER ZE CRLHEUIE DISE AN h } SHE NACHT UNRRUR N KERG TRY BR FRLTRKDR TOOL RE CL TIER RLURAR LIE DAR. AL u } MER ES TERN RER RR NN OR och x EU ROUTER A DEN ERS E AENN N AALAFı Kihn7 ’ ORROLRENN BRat WEN DR ER RR OR FERIE SE RKTOL IR OR. IM OLD DR) Um hm a Bin, vu I RECHT r h a Bea allnah Una d Da fü N jr 1% m nn any a RR N RR RAR? ken N AUR usa d Ah NEUN RN Kuda h is i" ji AR A URN AT A (RR) BURS ih Ki u Yn: BORERLBANWNET KATuet RR AL ERRTENEN VDE EIERSERR nen Nun en RN RER RENNEN, | Vuaour UI AL AIR. 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