WiTY NET A EM! u.a N KIRORTEE A| a an var a DW DEN) } ICH: TIME aan URN OH Im} w Ki} v A b y \uyd Nr nn MONTIERT RU BUN IM Y % BUN EICH SRE FOR PEN PER ER BR EURER TE TOR KITOM ee N LU ETI WE NO HR ii wann Pal) a yon hr DU IURE WERE HN BRNO REER, j DEN IN zur MINEN Bi ONE: REN N } { N i h AN % Y % >35 = un i Su ad ser = ERRIrREIT ARRa RT? RER i “ \ Ah ku ne vun ss Ah Ki, PIHTRERIR WEHR HÜLTNEBERT BANK CILR N) VRR EA N \ a, wi A er N M ' Ni } IE UN JOURNAL für ORNITHOLOGIE GEGRÜNDET VON J. CABANIS Im Auftrage der Deutschen Ornithologischen Gesellschaft mit Beiträgen von Dr. F. Brandis, Chr. Deichler, Dr.C.Floericke, O. Kleinschmidt, Dr. O. Koepert, Prof. Dr. A. König, G. Königswald, W. v. Nathusius, Dr. H. Wickmann herausgegeben von Prof. Dr. Ant. Reichenow, Kustos der Ornithologischen Abteilung der Kgl. Zoologischen Sammlung in Berlin, Generalsekretär der Deutschen Ornithologischen Gesellschaft, Ehrenmitglied der Natur- forschenden Gesellschaft des Osterlandes, der American Ornithologists’ Union, der British Ornithologists’ Union und der Ungarischen Ornithologischen Centrale. XLIV. Jahrgang. Fünfte Folge, 3. Band. Mit 8 farbigen und 7 schwarzen Tafeln und 1 Karte. Leipzig 1896. Verlag vomel. A. Kittler. London, Paris, New York, Williams & Norgate, 14. F. Vieweg, rue Richelieu, 67. B. Westermann & Co, Henrietta Street, Conventgarden. 812 Broadwa Inhalt des XLIV. Jahrganges (1896). Brandis, F., Das Kleinhirn der Vögel in seiner Beziehung zur Systematik . . . . . 274 Deditius, C., [Bericht über c. Brauner Bemerkungen über Vogel des Gouvernements Cherson] . . 96 Deichler, Chr. und O0. Kleinschmidt, Beiträge zur Brnis ‚des Grossherzogtums Hessen und der Provinz Hessen - Nassau. naar u Nehmt rl ste > 0416 Floericke, Curt, Ornithologische Berichte von der Kurischen Nehrung II und III. KRNHER IT NS: Koenig, A., Beiträge zur Ornis Aleeriengn ED On a LU Koenigswald, 6., Ormithologia Paulista . . . .......882, 369 Koepert, O., Die Vogelwelt des Herzogtums Sachsen-Altenburg 217, 305 Matschie, P., [Über Originalsammlungen in den verschiedenen europäischen Museen] . . . Seat KASERNE) v. Nathusius, W., Zur Oologie der he itrtan ER N | Reichenow, Ant., Zur Vogelfauna von Kamerun . . . . 1,100 Rörig, H., [Über eine Abweichung des Rephuhns] . . . . . 97 Schalow, H., [Über Faleo rusticulus in Schlesien] . . . . . 253 — [Nachruf an E. Baumann] . . ; 93 Wickmann, H. Die Lage des egelbie im Eileiter vor and währendeder Geburt. en... ee rn sl Deutsche Ornithologische Gesellschaft. Bericht über die September-Sitzung 1895 . » . 2. 2.2...2..0.8 Bericht über die Oktober-Sitzung 1895 . . . . 2. 2.2.2...89 Bericht über die November-Sitzung 1895 . . . 2 .2.2..2..2.97 Bericht über die December-Sitzung 1895 . . 2. .2.2.2...249 Bericht über die Januar-Sitzung 1896 .- . . . 2 ....2.....251 IV Inhalt. Bericht über die Februar-Sitzung 1896 . . . 2 2 2 202. 251 Bericht über die März-Sitzung 1896 . . . 2. 2 2 2 2.2... 253 Dem Herausgeber zugesandte Schriften . . . . 98, 255, 367, 483 v1. vn. IX—XV. xXVl. Abbildungen. . Accipiter zenkeri Rchw. . Agapornis zenkeri Rehw., Laniarius bocagei Kehw. . Blax yymnophthalmusRehw., Bathmocereus rufusRchw. . Symplectes dorsomaculatus Rehw., Malimbus erythro- gaster Rchw. 38. . Apalis cervicalis Rehw., Apalis binotata Behw., Camaroptera flavigularis Rehw. . Eier von Buteo desertorum, Caprimulgus aegyptius, Merops persicus, Pica mauritanica, Garrulus cervi- calis, Lanius dealbatus. Eier von Sylvia deserti, Melizophilus deserticolus, Pratincola moussieri, Saxicola lugens, Certhilauda alaudipes, Ammomanes algeriensis, Ammomanes cinctura, Otocorys bilopha, Fringillaria saharae, Passer simplex. Karte zu Prof. A. Koenig’s Reise in Algerien. Kleinhirne der Vögel. Hirundo rustica L. $ var., Acredula caudata rosea (Blyth). JOURNAL fü _ ORNITHOLOGIE, Vierundvierzigster Jahrgang. No. 1. Januar. 1896. Zur Vogelfauna von Kamerun. Dritter Nachtrag. Von Ant. Reichenow. (Tafel I—V.) Durch den Eifer des Herrn G. Zenker, Vorstehers der Forschungsstation Jaunde, hat unsere Kenntnis der Vogelfauna des Kamerungebiets wiederum eine aufserordentliche Förderung erfahren. Herr Zenker hat seit dem letzten, im Journal für Ornithologie 1894 p. 29 u. f. veröffentlichten Bericht etwa 150 Arten gesammelt und 39 für das Kamerungebiet neu nachge- wiesen, unter welchen 8 von ihm neu entdeckte Species sich befinden. Die neuen Arten sind bereits in den Ornithologischen Monatsberichten beschrieben worden; im nachstehenden werden aulser den lateinischen Diagnosen auch noch deutsche Beschrei- bungen derselben geliefert. Der Übersicht über die Zenker’schen Sammlungen habe ich noch einige Arten eingefügt, welche von Herrn Dr. Preufs bei Victoria, am Fuflse des Kamerungebirges neuerdings erbeutet worden sind. Von allen denjenigen Species, welche in den von mir und Herrn Sjöstedt in den „Mitteilungen aus den deutschen Schutzgebieten“ (vergl. Band III. 1890, Bd. VI. 1893 und Bd. VII. 1895) veröffentlichten Berichten noch nicht beschrieben waren, sind im nachfolgenden kurze Beschreibungen gegeben worden. Um den ferneren Reisenden und Sammlern im Schutzgebiet das Be- stimmen zu erleichtern, habe ich einen gemeinverständlichen Schlüssel zum Bestimmen sämtlicher bisher aus Kamerun be- kannten Arten dieser Arbeit beigefügt. Journ. £, Ornith. XLIV, Jahrg. Januar 18%. a 2 Ant. Reichenow. Da es für den Ornithologen von Interesse ist, über die Landesbeschaffenheit des Jaundegebietes näheres zu erfahren, so gebe ich in folgendem eine kurze Schilderung wieder, welche Herr Zenker in den „Mitteilungen aus den deutschen Schutz- gebieten‘ Band VIII kürzlich veröffentlicht hat. „Das von den Jaünde bewohnte Land ist ein gebirgiges Plateau von 800 bis 1000 m Seehöhe, durchzogen von einigen SW nach NO streichenden Gebirgsketten, deren höchste Spitzen eine relative Höhe von 600 bis 800 m haben; letztere sind zum Teil, besonders auf der West- und Nordseite, reich bewaldet. Ein ausgedehntes, reiches Netz von Wasseradern, die teils Neben- flüsse des Njong, teils solche des Sannaga und Lokundje sind und zu jeder Zeit Wasser führen, ist die Ursache, dals eine üppige Vegetation vorherrscht; nur im Norden und Nordosten seht sie in Baumsavannen über; doch gleichen diese Gebiete mehr einem verwilderten Parke, denn die Erosionsrinnen und Bachränder sind dicht bewaldet. Verbreitern sich solche Rinnen zu Thälern, so versumpfen die Ränder der Bäche und geben zu Moorbildungen Anlafs, in denen auflser Oel- und Weinpalmen besonders Aroideen, Maranten, Gramineen und Cyperaceen und Farren — letztere oft von 3 bis 5 m Stammhöhe — vorwalten. Solche Bilder erinnern mit einem träge dahinflieisenden Bach lebhaft an die Bilder der Steinkohlenperiode. Durch absterbende Wurzelstöcke, faulendes Laub und tote Hölzer bilden sich hier oft meterdicke Schichten schwarzer Moorerde, die in der Regen- zeit fulshoch unter Wasser stehen.“ „Die Gebirgszüge bestehen aus krystallinischen Gesteinen; an einzelnen Stellen tritt Raseneisenstein zu Tage oder er findet sich lose in Konglomeraten in dem vorherrschenden Lateritboden. Primärer Laterit findet sich überall, wo dichter Wald den Boden bedeckt. In der Parklandschaft ist er auf die Plateaus beschränkt. In den Senkungen findet sich sogar ungelagerter Laterit, der stufenweise eine hellere Färbung annimmt und nach den Thal- sohlen zu auch mehr Quarzsand zeigt, um dann nach und nach in Thonablagerungen überzugehen. Letztere zergliedern sich wieder in stark quarzhaltige, eine rein gelbe und grünblaue Färbung zeigende Töpferthone und in blendend weilse Kaoline von festem trockenem Gefüge. Die häufige Moorbildung ist durch das Vorkommen solcher undurchlässigen Thonschichten bedingt. Die Humusschicht auf den Plateaus und in den Wäldern ist von Zur Vogelfauna von Kamerun. 3 geringer Mächtigkeit, doch ist der umgelagerte Laterit sehr fruchtbar.“ „Die Grenzen des Jaundegebietes bildet im Süden der Lokundje, im Norden der Mfamba bez. der in denselben flielsende Mfulu, im Osten eine in der Bavalandschaft sich hinziehende Gebirgskette, deren höchster Gipfel der Efu ist, im Westen die Gebirgskette des Elementen, Sokoye u. s. w.“ Die Gesamtzahl der nunmehr aus dem Schutzgebiet Kamera bekannten Vogelarten beträgt 354. Damit ist die Anzahl der überhaupt vorkommenden Species offenbar noch lange nicht erreicht. Ein reiches Feld der Thätigkeit bietet das Gebiet noch immer dem ornithologischen Forscher. Abgesehen von neuen Entdeckungen, welche namentlich die Erforschung der Gebirgs- länder noch erwarten läfst, stellt die noch sehr wenig bekannte Lebensweise der meisten Kamerunvögel der ferneren Forschung dankbare Aufgaben. Namentlich möge die Beobachtung der Fortpflanzung, die Nistweise, das Sammeln von Eiern den Vor- stehern der Forschungsstationen wie allen für die Vogelwelt sich interessierenden Beamten und Kaufleuten im Schutzgebiet dringend ans Herz gelegt sein. un Sternidae. * 1. Anous stolidus (L.) [Victoria 10. XI. 94. Schnabel schwarz, Fülse grau. Preufs], Ein jüngeres Individuum mit brauner grau verwaschener Kopf- platte. Die Art ist hiermit zum ersten Mal für das Gebiet nach- gewiesen. Lg. 350—420, Fl. 270—290 mm. Rauchbraun, Oberkopf- platte graulichweifs nach hinten zu grauer und allmählich in die Rückenfärbung übergehend, Zügel scwärzlich, Schnabel schwarz, Fülse schwarzbraun. Beim jüngeren Vogel ist die Kopiplatte graubraun, nur die Stirn von einer schmalen weilsen Binde umsäumt. Anatidae. *9, Anas hartlaubi Cass. Anas cyamoptera |Tem., nec. Vieill.] Hartl. J. O. 1855, 357. 361. — Querquedula cyanopiera Hartl. W. Afr. 1857, 248. — Querguedula hartlaubi Cass. Proc. Phil. 1859, 175. 229. — Heine J. O. 1860, 203. — Anas euprea Schleg. Mus. P. B. VI. 1* 4 Ant. Reichenow. Anseres 1866, 62. — Querquedula (Pterocyanea) hartlaubi Oust. N. Arch. Mus. (2.) I. 1879, 122 T. 6. & Le. 530, Fl./Schw. 50 mm. Schnabelbinde fleischrötlich. Diese in den Sammlungen noch seltene Art ist hiermit von Herrn Zenker zum ersten Mal für das Gebiet nachgewiesen. Pel sammelte sie am Rio Boutry (Goldküste), Du Chaillu am Kamma und Ogowe, Marche bei Doume& IV. Hartlaub bezeichnet die Farbe der Binde an der Schnabel- spitze mit „cyaneus“. Die von Oustalet gegebene Abbildung zeigt dieselbe blaugrau. Dagegen wird sie von Herrn Zenker als im Leben fleischrötlich genannt, womit die horngelbliche Färbung an dem betreffenden Balge übereinstimmt. Beschreibung: Lg. 530, Flügel 265 mm. Kopf und Hals schwarz, Körper rotbraun, Flügeldecken blaugrau, Schnabel schwarz mit fleischrötlicher Querbinde vor der Spitze, ran dunkel hornbraun. Scolopaeidae. 3. Totanus littoreus (L.) Rchw. J. O. 1890, 107. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VIII 1895, 13. Totanus glottis Sjöst. Sv. Vet. Ak. Handl. 27.1. 1895, 27. [Vietoria 3. IX. 94. Iris schwarzgrau, Schnabel schwarz, Füfse graubraun. Lg. 350, Fl./Schw. + 15 mm. Preufs]. Rallidae. 4. Rallus oculeus (Hartl.) Rchw. J. 0. 1894, 30. Von dieser Art hat Herr Zenker eine nach einem bei Jaunde erbeuteten Exemplar angefertigte Abbildung eingesandt. Lg. 300, Fl. 170—180 mm. Stirn, Kopfseiten und Kehle grau; Scheitel und Hinterkopf düster rötlichbraun; Hals, Brust und Schwanz brennend rotbraun; Oberkörper und kleinere Flügel- decken olivenbraun, gröfsere braunschwarz mit weilsen Flecken. *5. Ortygometra nigra (Gm.) Die sonst allenthalben häufige Art ist für das Kamerunge- biet erst hiermit zum ersten Male nachgewiesen. Lg. 200—230, Fl. 95—112 mm. Schwarz, Körpergefieder und Flügel braun schimmernd mit schiefergrauem Anflug; Iris, Augenring und Fülse rot; Schnabel gelbgrün. Journ.f.Orn. 1896. Tarın Accipiter zenkeri Rehw. lıth Druck v. Rau & Sohn Dresden. Br Zur Vogelfauna von Kamerun. 5 Columbidae, 6. Vinago calva (Tem. Knip) Treron calvus Rehw. J. O. 1890, 109; 1892, 179. — Sjö- stedt, Mitt. D. Schutzgeb. VIII. 1895, 16. — Treron calva Sjöst. Sv. Vet. Ak. Handl. 27. 1. 1895, 37. 114. $ VI. 94. Lg. 300, Fl./Schw. 5 mm. Iris kobaltblau, Wachshaut hell karmin mit zinnober, Fülse chromgelb. 7. Chalcopelia afra (L.) Rehw. J. O. 1890, 109. — Sjöstedt, Mitt. D. Schutzgeb. VIII. 1895, 16. Perdicidae, 8. Francolinus sguamatus ass. Francclinus modestus Rehw. J. O. 1890, 109. [d. Vietoria 12. XII. 94. Iris dunkelbraun, Schnabel und Fülse gelbrot., Preufs]. Faleonidae. 9. Polyboroides typicus A. Sm. Rchw. J. O. 1890, 109. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VII. 1895, 17; Sv. Vet. Ak. Handl. 27. 1. 1895, 40. Iuv. X. 94. Lg. 550, Spannw. 1200 mm. Iris dunkelocker, nackte Augengegend chromgelb, Zügel weisslichgelb, Fülse schmutzig chromgelb. *10,. Acipiter zenkeri Rchw. Dar Rchw. 0. M. 1894, 125. A. erythropus dieto simillimus, sed cera pedibusque aurantio- flavis nec rubris. Capite nigro; dorso toto et alis nigro-fuscis; occipitis et cervicis pennis sicut scapularibus basi albis; supracaudalibus longioribus albis; reetricibus fuscis nigro-fasciatis, mediis duabus pogonio interno maculis duabus, exterioribus maculis 4—5 albis notatis et apice albo-limbatis; gula, ventre medio, crisso et sub- caudalibus pure albis; pectore et ventris lateribus albis nigro- fusco-faseiatis; hypochondriorum et tibiarum pennis rufis, basi albo nigroque fasciatis; subalaribus isabellinis, sparsim nigro- maculatis; remigum pogoniis internis in fundo albo vel pallide isabellino nigro-fasciatis; cera, regione ophthalmica et pedibus aurantio-flavis. 6 Ant. Reichenow. L. t. c. 300, a. im. 175, c. 140, t. 46 mm. (genus ignotum). Öberseits braunschwarz, der Kopf tiefschwarz, Nackenfedern am Grunde weils, Schulterfedern im Mittelfelde weils mit einer oder mehreren schwarzbraunen Querbinden; die oberen kürzeren Oberschwanzdecken an der Wurzel grau, am Ende braunschwarz, die unteren längeren weils mit schwarzem Endfleck; Kehle, Mitte des Unterkörpers, Steils und Unterschwanzdecken weils, teilweise gelblich verwaschen, die Seiten von Brust und Bauch schwarz quergebändert, Weichen und Hosen rotbraun; Schwingen braun- schwarz, am Innensaume weils oder gelblichweifs mit schwarzen Querbinden ; Unterflügeldecken isabellgelb, mit schwarzbraunen Flecken, die grofsen gelblichweils mit Querbinden; die mittleren Schwanzfedern braunschwarz mit weilsem Endsaum und zwei bis drei weilsen Flecken auf der Innenfahne, die äufseren dunkel- braun mit schwärzlichen Querbinden, am Innensaume die Zwi- schenräume isabellgelblich; Schnabel schwarz, Wurzel des Unter- kiefers, Wachshaut, Fülse und Iris gelb. — Lg. c. 300, Fl. 175, Schw. 140, Schn. 12, L. 46 mm. Hartlaub wie Schlegel heben in ihren Beschreibungen des ‚A. erythropus ausdrücklich die rote Färbung von Wachshaut und Beinen als bezeichnend für diese Art hervor. Der vorliegende Vogel hat diese Teile hingegen chromgelb gefärbt. Es scheint somit eine abweichende, den in Ober-Guinea heimischen A. ery- thropus in Nieder-Guinea vertretende Form vorzuliegen, wie dies so häufig der Fall ist. 11. Astur macroscelides Hartl. Rehw. J. O0. 1890, 109. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VII 1895, 175,8v. Vet. Ak. Handl. 27. 1.189540. [3: Victoria. 7. XII. 94. Iris grau, Schnabel schwarzgrau, Wachshaut und Fülse gelb. Preuls.] Das vorliegende Stück, ein jüngerer Vogel, zeigt folgende, vom Alterskleide wesentlich abweichende Färbung: Oberseits braunschwarz, Rückenfedern und Flügeldecken zum Teil mit schmalen rostfarbenen Säumen, Kopf- und Nackenfedern an der Wurzel weils, Schulterfedern mit verstecktem, weiflsem Mittelfleck ; Unterseite weils, die Halsseiten mit schwarzen Längsflecken, die Weichen mit breiten, schwarzen Querbinden, Schenkel dicht schwarzbraun und weils quergebändert (die schwarzbraunen Querbinden zum Teil rostbraun verwaschen); Unterflügeldecken ee Zur Vogelfauna von Kamerun. 7 weils mit wenigen rundlichen, braunschwarzen Flecken ; Schwanz- federn schwarz und dunkelgraubraun quergebändert, die helleren Zwischenräume der Innenfahnen zum Teil weils, die beiden mittelsten Federn mit zwei weifsen Flecken auf der Innenfahne nahe dem Schafte; Schwingen dunkelbraun, schwarzbraun quer- gebändert, auf der Innenfahne die helleren Zwischenräume blafs isabellfarben oder weils. Fl. 210, Schw. 195, Schnabel von der Wachshaut 17, Lauf 74, Mittelzehe mit Kralle 45 mm. Von dem jüngeren A. tachiro unterscheidet sich dieses Stück besonders durch die breiten, schwarzen Querbinden auf den Körperseiten. 12. Asturinula monogrammica (Tem.) Rehw. J. ©. 1890, 110; 1894, 31. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VIII. 1895, 17; Sv. Vet. Ak. Handl. 27. i. 1895, 41. 13. Lophoaetus occipitahıs (Daud.) Rchw. J. O. 1890, 110; 1894, 31. 14. Gypohierax angolensis (Gm.) Rchw. J. ©. 1890, 110. — Sjöst. Mitt. D. Schutzgeb. VII. 1895, 17; Sv. Vet. Ak. Handl. 27. 1. 1895, 39. 289. $ iuv. Lg. 600, Fl./Schw. 80, Spannweite 1300 mm. Iris dunkel ocker, nach der Mitte zu heller; Zügel weifslichgelb, desgleichen die nackte Augengegend. — 2 iuv. XII. 94. Lg. 600, Fl. 460, Fl,/Schw. 40, Spannweite 1400 mm. — 129. 3 Lg. 600, Fl./Schw. 60°—70, Spannw. 1400 mm. Iris chromgelb; Schnabel hornfahl, Füfse schmutzig orangegelb. 15. Milvus aegyptius (Gm.) Rchw. J. O. 1890, 110. — Sjöst. Mitt. D. Schutzgeb. VIIL 1395, 17; Sv. Vet. Ak. Handl. 27.1. 1895, '40. 280. 9 XI 94. Lg. 500, Spannw. 1280 mm. Iris dunkel ocker, Zügel und Fülse chromgelb. Schnabel heller gelb. 16. Dryotriorchis spectabilis (Schleg.) Rchw. J. OÖ. 1892, 180. 345. Q@ XII. 94. Lg. 590, Fl./Schw. 170, Spannw. 960 bis 1000 mm. Iris hellgelb, Fülse chromgelb, ebenso Schnabelwinkel und Wachshaut. Gefährlicher Hühnerräuber. — [Victoria, Preufs.] 8 Ant. Reichenow. 16a. Falco cwvieri A. Sm. Rchw. J. O. 1894, 31. Lg. 280—310, Fl. 220—230 mm. Oberseits schieferschwarz ; Kehle rostbräunlichweifs; übrige Unterseite rotbraun, mehr oder weniger deutlich fein schwarz gestrichelt. Diese Art ist von Dr. Preuls bei Victoria gefunden worden. Psittaeidae. *17. Agapornis zenkeri Rchw. af. 1. Rcehw. 0. M. 1895. 112. [? Agapornis swinderniana Emin P. Z. S. 1894 p. 599.] | 225. $ X. 1894. In 800 m Höhe. Leg. 150, Fl./Schw. 5, Spannw. 270 mm. Iris chromgelb, Schnabel dunkel hornfarben, Fülse grünlich. Lebt von Sämereien. A. swindernianae simillima, sed fascia cervicali aurantio- rubra nec olivacea; iugulo dilute aurantio-flavescente distinguenda; iride flava; pedibus virescentibus, rostro corneo. Von der in Liberia heimischen Agapornıs swinderniana ist diese höcht interessante, neue Art dadurch verschieden, dafs unterhalb des schwarzen Nackenringes ein breiteres orangerotes Band den Nacken umgiebt, welches bei A. swinderniana oliven- farben ist; ferner zeigt der Kropf eine orangegelbliche Färbung. Flügel 93, Schw. 40, Schn. von der Wachshaut 15, L. 12 mm. Offenbar gehörten die von Emin [oben |. c.] in Manyema angetroffenen und als A. swinderniana angesprochenen Papageien zur vorstehenden Art, welche die A. swinderniana in Nieder- guinea vertritt. 18. Agapornis pullaria (L.) Rchw. J. O. 1894, 31. 301. 8 XI. 94. Lg. 140, Fl./Schw. 10 mm. Iris schwarz, Schnabel orange, Füfse bläulich hornfarben. — 355. @ XI. 94. Lg. 140, Fl. 90, Fl./Schw. 10 mm. Iris schwarz. — 323. © XI. 94. Lg. 135, Fl./Schw. 7 mm. Schnabel an der Spitze gelb, an der Wurzel schwarzbraun, Fülse weifslich hornfarben. Auf Gras- flächen. Lg. 130—150, Fl. 80-90 mm. Grün mit orangerotem Gesicht und Kehle; Bürzel hellblau; Unterflügeldecken schwarz; mittelste Schwanzfedern grün, bisweilen mit goldgelbem Mittel- fleck und schwarzer Binde vor dem Ende, die anderen Schwanz- "oz u.lith.v. A. Tütke. Druck v.Wilh.Greve Berlin. 1. Agapornis zenkeri Rchw. 2. Laniarius bocagei Rchw. Zur Vogelfauna von Kamerun. 9 federn rot mit breiter schwarzer Binde vor dem gelbgrünen Ende, am Grunde auf der Aufsenfahne grün, auf der Innenfahne gelb Schnabel mennigrot, Unterkiefer weilslich. Das Weibchen ist heller grün und hat nur eine schmale Umsäumung des Schnabels blals orangerot gefärbt; die Unterflügeldecken sind grün. Musophagidae. 19. Corythaeola cristata (Vieill.) Rchw. J. 0.1890, 111; 1894, 31. — Sjöst. Mitth. D. Schutzgeb. VII. 1895, 18; Sv. Vet. Ak. Handl. 27. I. 1895, 44. Eine von Herrn Zenker gefertigte Abbildung liegt vor. Herrn Zenker ist die wichtige Entdeckung des Eies von Corythaeola cristata gelungen!) Das Nest, in welchem der brütende Vogel geschossen wurde, war sehr locker aus Reisern gebaut und enthielt zwei Eier. Letztere haben rundliche Form, 49 mm Länge bei 43 mm Dicke, und eine rauhe Schale, in welcher stellenweise körnerartige Verdickungen hervortreten, von blafs blaugrüner Farbe. Das Gewicht kann wegen teilweiser Be- schädigung des einzigen vorliegenden Eies, das andere wurde durch den Schufs zertrümmert, nicht angegeben werden; doch erscheint die Schale verhältnismäfsig dünn. Von den bekannten Schizorhis-Eiern weicht das Ei der Corythaeola sowohl in der Form, wie in der Textur der Schale und in der Färbung wesentlich ab. *19a. Turacus buffoni zenkeri Rchw. n. sp. Zwei Turakos mit feiner weifser Linie unterhalb des Auges unterscheiden sich von typischen Exemplaren des 7. buffoni von Sierra Leone dadurch, dafs der schwarze Fleck unterhalb des weilsen Zügelflecks wesentlich kleiner ist und sich nicht wie bei letzterem in einer breiten Binde unterhalb des Auges fortsetzt, sondern in eine sehr feine, aus einer einzigen Reihe Federchen gebildete schwarze Linie ausläuft, welche die weifse Linie ober- halb säumt. Es scheint hier eine Abart vorzuliegen, welche freilich noch der Bestätiguug bedarf, da das mir vorliegende Material für eine 1) Die Nachricht des verstorbenen Afrikaforschers Ernst Baumann über das Ei der Coryihaeola (Orn. Mntsb. 1894 p. 159), wonach das- selbe demjenigen von Opisthocomus ähnlich sein sollte, hat sich später als irrtümlich erwiesen. Das von Baumann als Ü©. cristata bezeichnete Ei gehört offenbar Hrimantornis haematopus an. 10 Ant. Reichenow. endgültige Entscheidung nicht ausreicht. Wenn die angegebenen Unterschiede als ständige sich bestätigen, so dürften alle Angaben über das Vorkommen von ZT. buffoni in Nieder-Guinea: Fernando Po (Fraser), Gabun (Verr.), Manyanga, Leopoldsville (Bohndorff), Landana, Tschintschoscho (Petit) auf obige Form zu beziehen sein. Von T. persa (L.) ist vorstehende Art an der feinen, bei jener breiten, weisen Linie unterhalb des Auges unterschieden. Coliidae. 20. Colius nigricollis Vieill. Sjöst. Mitt. D. Schutzgeb. VIII. 1895, 18; Sv. Vet. Ak. Handl. 97. I. 1895, 45. Lg. 290, Fl./Schw. 185 mm. Iris dunkel ocker, Schnabel schwarz, Fleck an der Firstenbasis und Unterkiefer weilsgrau, Fülse rosazinnober. — 186. @ IX. 94. Lg. 280, Fl./Schw. 130 mm. Die vorliegenden Stücke gehören dem typischen (. nigricollis und nicht der Form nigriscapalis an, welche letztere auf das Kamerungebirge beschränkt zu sein scheint. Es hat sich herausgestellt, dafs die schwarzen Schäfte der Schwanzfedern, worauf der Name des Colius nigriscapalis sich bezieht, nicht gerade ein charakteristisches Kennzeichen dieser Form sind. Solches liegt vielmehr in der mehr ins gelbbräunliche ziehenden (bei nögricollis graueren) Färbung der Haube und in der dunkleren, brauneren Färbung des Oberkörpers und der Flügel. Lg. 300, Fl. 90-98 mm. Kopf und Hals fahlbraun; Stirn, vordere Wangen und Kehle schwarz; Rücken und Flügel wie der lange stufige Schwanz dunkelbraun, Bürzel rotbräunlich ver- waschen; Kropf braun mit feiner schwarzer Wellenzeichnung; Bauch gelbbraun bis rostbraun. Cueulidae. 21. Oeuthmochares aereus (Vieill.) Sjöst. Mitt. D. Schutzgeb. VIII 1895, 19; Sv. Vet. Ak. Handl. 27. I. 1895, 50. — Ceuthmochares aeneus Rehw. J. O. 1890, 111; 1894, 32, 22. Cuculus canorus L. Rchw. J. O. 1894, 32. L. 330—360, Fl. 225 mm. Oberseits grau; Schwanzfedern mit weissen Flecken Längs des Schaftes, die äufsersten weils u ee De u Den u Zur Vogelfauna von Kamerun. 11 quergebändert, alle mit weifsem Endsaum; Schwingen auf der Innenfahne weils quergebändert; Vorderhals hellgrau; übrige Unterseite weils und schwarz gebändert; Schnabel schwarz, an der Wurzel des Unterkiefers gelb. 23. Chrysococcyx klaasi (Steph.) Rchw. J. 0. 1890, 112; 1892, 181; 1894, 32. — Sjöst. Mitt. D. Schutzgeb. VIII. 1895, 19; Sv. Vet. Ak. Handl. 27.1. 1895, 49. 344. XIL 94. Lg. 170, Fl./Schw. 30 mm. Iris dunkelocker, Schnabel hornfarben schwärzlich, Füfse grünlich hornfarben. 24. Chrysococeyx cupreus (Bodd.) Rchw. J. ©. 1890, 111; 1892, 180; 1894, 32. — Sjöst. Mitt. d. Schutzgeb. VIII. 1895, 19; Sv. Vet. Ac. Handl. 27. I. 1895, 49. 235. $ X. 94. Lg. 165, Fl./Schw. 30 mm. Augenlid rosa- karmin, Iris karmin, Füfse und Schnabel dunkelhornfarben. Einheim. Name: „Mtschama“. Auf Plantagen. Lälst zeitweise ein klagendes, lang gezogenes Pfeifen hören. | Vietoria, Preufs. ] Trogontidae. *925, Hapaloderma narina (Steph.) Eine von Herrn Zenker gefertigte Abbildung liegt vor, welche deutlich vorstehende Art (nicht viziatum) kennzeichnet, die damit zum ersten Mal für das Kamerungebiet nachgewiesen ist. L. 290—300, Fl. 130-140 mm. Kopf, Hals, Rücken und kleine Flügeldecken bronzegrün glänzend; Unterkörper rosenrot; sröfsere Flügeldecken und Armschwingen fein schwarzgrau und weils gewellt; Schwanzfedern stahlgrün, die äulseren mit weilsem Ende; Schnabel gelb. Beim Weibchen sind Stirn, Kopfseiten und Vorderhals gelbbraun. Capitonidae. 26. Barbatula erythronotu (Cuv.) Barbaiula atroflava Rchw. J. OÖ. 1890, 112. 302 b. g XI. 94. Lg. 112, Fl./Schw. 25 mm. Iris dunkel ocker, Fülse dunkel hornfarben. -—— 246. J X. 94. Leg. 120, Fl./Schw. 52 mm. Iris dunkel ocker, Füfse dunkelgrau. — 302, XI. 94. Leg. 120, Fl./Schw. 25 mm. 12 Ant. Reichenow. . 27. Barbatula scolopacea (Bp.) Xylobucco scolopaceus Rchw. J. O. 1890, 112. — Sjöst. Mitt. D. Schutzgeb. VIII. 1895, 20. — Barbatula scolopacea Rehw. J. 0. 1894, 33. -— Sjöst. Sv. Vet. Ak. Handl. 27. 1. 1895, 53. 268. © X. 94. Lg. 110, Fl./Schw. 25 mm. Iris gelb, fast weils. Im Magen Insekten. — 272. X. 94. Lg. 115, Fl./Schw. 30 mm. Iris hell chromgelb. 28. Barbatula leucolaema Verr. Rchvw. J. ©. 1890, 112; 1892, 181. 29. Barbatula duchaillui Cass. Xylobucco duchaillui Rchw. J. O. 1890, 112. — Barbatula duchaillui Rchw. J. O. 1894, 32. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VII. 1895, 20; Sv. Vet. Ak. Handl. 27. 1. 1895, 54. 339. XII. 94. Lg. 145, Fl./Schw. 35 mm. Iris dunkelocker. — [Victoria 24. V. 93. Iris schwarzbraun, Fülse grau. Leg. 135. Fl/Schw. 35 mm. Preuls]. 30. Gymmobucco bonupartei Verr. Rchw. J. O. 1890, 113; 1894, 33. 218. d. Lg. 155, Fl./Schw. 30 mm. — 340. @ XI. 94. Lg. 140, Fl./Schw. 30 mm. Iris zinnoberrot. 31. Gymnobucco peli Hartl. Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VIII. 1895, 19; Sv. Vet. Ak. Handl. 97. 1. 1895, 31. 373. & 1. 95. Lg. 176, Fl./Schw. 30 mm. Fülse schwarz, Schnabel hellhornfarben. Gymnobucco peli unterscheidet sich von @. calwus durch zwei hinter den Nasenlöchern stehende Borstenbüschel, etwas geringere Gröfse (Fl. 85, Schw. 50, Schn. 18—19, Lg. 18—20 mm.), insbesondere schwächeren Schnabel und olivengrüne Aufsen- säume der Schwingen. Auch haben die Federn des Unterkörpers hell olıvengelbliche Spitze; die Unterflügeldecken sind blasser, fahl graubraun. Sjöstedt hat neuerdings (l. c.) wiederum auf diese Form aufmerksam gemacht und die Frage der Artselbständigkeit ein- gehender erörtert, worauf hiermit verwiesen sei. Die vollkommene Journ. f. Orn. 1896. Taf. 104 Gez. u.lith.v. A. Lütke Druck v.Wilh.Greve ‚Berlin. 1. Blax Symnophthalmus Rchw. 2.Bathmocercus rufus Rchw: Zur Vogelfauna von Kamerun. 13 Klärung der Frage wird sich nur durch unmittelbare Beobachtung an Ort und Stelle ermöglichen lassen. Bis dahin ist die Son- derung beider Formen unbedingte Notwendigkeit. *32. Blax gymnophthalmus Rchw. Taf. III. Blax gymnophthalmus n. g. et sp. Rchw. O. M. 1894, 126. Blax n. g. Capitonidarum. Statura parva, generi Darbatulae simillima, sed rostro magis attenuato et acuto, digito secundo longiore et regione ophthal- mica late nuda distinguenda. — Typus: B. gymnophthalmus. Blax gymnophthalmus. Superne olivaceo-viridis, pileo obscuriore; capitis lateribus et fronte nudis roseo-rubris; utroque post nares pennis nonnullis frontalibus rufis; stria superciliari, altera auriculari albis; auricu- laribus et gastraeo toto olivascente cinereis; subalaribus sericeo- albis; margine alari olivaceo-brunnescente; rectrieibus et remi- gibus fuseis, his margine exteriore olivaceo-viridibus, intus albo- limbatis; iride et pedibus roseo-rubris. Oberseits olivengelbgrün, der Oberkopf dunkler und grauer, Stirnrand und Augengegend nackt rosenrot, jederseits an der Stirn hinter den Nasenlöchern einige rotbraune Federn; Ohr- gegend und Unterseite grünlichgrau; ein Augenbrauenstrich und ein Strich über die Orgegend weils; Unterflügeldecken seiden- weils; Flügelrand dunkel olivenbraun; Schwanzfedern und Schwingen schwarzbraun mit olivengelbem Aufsensaum, letztere auch mit weilslichem Innensaum; Iris zinnoberrot; Fülse rosenrot; Schnabel schwarz. — Lg. 70--80, Fl. 48—50, Fl./Schw. 0—5, Schw. 18— 19, Schn. 11—12, L. 11 mm. Ein als © bezeichnetes Stück hat die Stirn bis zur Schnabel- wurzel wie den übrigen Oberkopf olivengrün befiedert. Die Vögel nisten nach Angabe des Sammlers in Löchern alter Bäume. Bei naher Gefahr sitzen sie bewegungslos still. 33. Pogonorhynchus bidentatus (Shaw) Rchw. J. O. 1890, 113; 1892, 182; 1894, 33. 14 Ant. Reichenow. 34. Trachyphonus purpuratus Verr. Rchw. J. O. 1890, 113; 1892, 182; 1894, 33. — Sjöst. Mitt. A D. Schutzg. VIII. 1895, 20; Sv. Vet. Ak. Handl. 27. 1. 1895, 54. 35. Pogonorhynchus vieilloti (Leach) Rchw. J. O. 1894, 33. | Lg. 170, Fl. 75 mm. Stirn und Kopfseiten rot, Federn des Scheitels und Hinterkopfes schwarz mit roten Spitzen; Federn des Vorderhalses weils mit roten Spitzen, Nacken schwarz und weils gemischt; Unterkörper blafsgelb, Federn der Bauchmitte mit roten Spitzen; Rückenmitte blafsgelb; Schultern, Flügel und Schwanz braun, Schwingen und Schwanzfedern mit blafsgelben Aulsensäumen; Schnabel schwarz. Pieidae. 36. Iynx pulchricollis Hartl. Rchw. J. O. 1894, 32. Lg. 200, Fl. 90 mm. Oberseits braun mit schwarzen, hinten breit weils umsäumten Flecken, gröfsere schwarze Flecke auf Nacken und Rückenmitte; Kehle und Kropfseiten schwarz und weils gebändert, Kropfmitte rotbraun; Unterkörper auf weilsem Grunde schwarz gestrichelt; Unterschwanzdecken rotbraun, bis- weilen mit schwarzen Schaftstrichen; Schwanzfedern braun, sehr fein schwarz gewellt und mit schwarzen Querbinden; Schwingen schwarzbraun, an der Aufsenfahne und am Innensaum rotbraun quergebändert. 37. Campothera caroli (Malh.) Rchw. J. O. 1894, 33. Lg. 200, Fl. 95 mm. Oberkopf dunkelbraun, die Federn des Hinterkopfes mit roten Spitzen (beim Weibchen der ganze Oberkopf graubraun); Kopfseiten hinter dem Auge rotbraun; aus gelbbraunen Stricheln gebildeter Augenbrauenstrich; Rücken und Flügel olivengelb; Unterseite auf olivenbraunem Grunde dicht mit rundlichen fahl gelbbräunlichen Flecken bedeckt, welche auf dem Bauche in Querbinden übergehen; Schwingen schwarzbraun mit gelblichweilsen Flecken am Innensaum, die vorderen auch am Aufsensaum mit Randflecken, die anderen aufsen breit oliven- gelb gesäumt; Schwanzfedern schwarz, die äufsersten mit kleinen gelblichweilsen Randflecken. Zur Vogelfauna von Kamerun. 15 38. Campotherwu permista Behw. Rchw. J. 0. 1890, 113. — Sjöst. Mitt. D. Schutzgeb. VII. 1895, 20; Sv. Vet. Ak. Handl. 27. I. 1895, 56. 315. @ XI. 95. Lg. 180, Fl./Schw. 35 mm. 39. Dendropicus sharper Oust. Rehw. J. ©. 1892, 182. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VII. 1895, 21; Sv. Vet. Ak. Handl. 27. I. 1895, 59. Bei Jaunde häufig. *40. Dendropicus gabonensis (Verr.) 197. 3. Lg. 140, Fl./Schw. 20 mm. Zum ersten Mal für das Gebiet nachgewiesen. — Lg. 150 Fl. 80 mm. Oberkopf rot, Stirn braun; Oberkörper und Flügel olivengrün; Unterseite auf blafsgelblichem oder grüngelblichem Grunde mit rundlichen dunkelbraunen Flecken bedeckt. 41. Mesopicus zantholophus (Harg.) Rchw. J. O. 1890, 114. — Sjöst. Mitt. D. Schutzgeb. VIII. 1895, 20; Sv. Vet. Ak. Handl. 27. I. 1895, 57. 196. 9. Lg. 205, Fl./Schw. 455 mm. — 260. 2 X. 94. Lg. 205, Fl./Schw. 40 mm. Bucerotidae. 42. Ceratogymna atrata (Tem.) Rchw. J. O. 1890, 114. 306. @ XII. 94. Lg. 840, Fl./Schw. 220, Spannweite 1180 mm. Nackte Augengegend blaugrau. Kehllappen oben weils, unten blaugrau. *43. Bycanistes subeylindricus (Scl.) 3412. 8 X. 94. Lg. 830, Fl./Schw. 230, Spannw. 1180 bis 2000 mm. Nackte Augengegend schwarz. Iris dunkelocker. Diese Art ist hiermit zum ersten Mal für das Kamerungebiet nachgewiesen. Lg. 750, Fl. 350 mm. Hoher, vorn abgestutzter helmartiger Schnabelaufsatz, welcher am oberen und hinteren Teile kalkweils, vorn und unten wie der Schnabel grauschwarz ist. Gefieder schwarz mit grünem Stahlglanz, Federn der Kopfseiten mit grauen 16 Ant. Reichenow. Säumen; Bauch, Hosen, Unterschwanz- und Unterflügeldecken, Bürzel, Oberschwanzdecken, die Endteile der äusseren Schwanz- federn wie der letzten Hand- und aller Armschwingen weils. 44. Bycanistes albotibialis (Cab. Rchw.) Buceros albotibialis Rchw. J. O. 1890, 114; 1894, 33. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VIII. 1895, 21; Sv. Vet. Ak. Handl. 27. 1.189559. 314a. g. Lg. 840, Fl./Schw. 220 mm. — 288. g XI. 94. Lg. 800, Fl./Schw. 230 mm. Nackte Augengegend weilsgrün, Augenlider schwarz, Iris dunkel, Fülse hornschwarz. Lebt von Früchten. — 293. & XI. 94. Lg. 800, Fl./Schw. 200, Spannw. 1080—2000 mm. — g. Lg. 840, Fl./Schw 220 mm. — 314b. ®. Lg. 820, Fl./Schw. 220 mm. 45. Bycanistes sharpei (Elliot) Buceros sharpei Rchw. J. O. 1892, 183. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VII. 1895, 21; Sv. Vet. Ak. Handl. 27. I. 1895, 60. [Vietoria, Preufs.] 46. Ortholophus albocristatus (Cass.) Sjöst. Sv. Vet. Ak. Handl. 27. I. 1895, 60. — Berenicornis albocristatus Rchw. J. O. 1890, 114; 1894, 33. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VIII. 1895, 21. [Victoria, Preufs.] Von Hrn. Zenker liegt eine naturgetreue Abbildung vor. 47. Lophoceros camurus (Cass.) Rchw. J. O0. 1890, 116; 1894, 34. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VIII. 1895, 21; Sv. Vet. Ak. Handl. 27. I 1895, 61. [Victoria, Preufs.] 48. Lophoceros fasciatus (Shaw) Rchw. J. O. 1890, 114; 1894, 34. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VIII. 1895, 21. Sv. Vet. Ak. Handl. 27. 1. 1895, 61. 49. Lophoceros hartlaubi (Gould) Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VIII. 1895, 21; Sv. Vet. Ak. Handl. 27. 1. 1895, 52. 316. g XI. 94. Lg. 370, Fl./Schw. 132 mm. Zur Vogelfauna von Kamerun. 17 Lg. 380, Fl. 155 mm. Schnabel ohne Aufsatz, schwarz mit roter Spitze. Schwarz, eine grauweilse Binde jederseits vom Auge längs der Schläfe zum Hinterkopf; Vorderhalsfedern mit grauweilsen Säumen; Unterkörper grau, in der Mitte weils, die äulseren Schwanzfedern mit weilsem Endsaum. Aleedinidae. 50. Halcyon senegalensis (L.) Rchw. J. 0. 1890, 116; 1894, 34. — Sjöst. Mitt. D. Schutze. VIII. 1895, 21; Sv. Vet. Ak. Handl. 27. I. 1895, 62. 231. & Jaunde X. 94; einheim. Name „ogbue‘“. Lg. 220 Fl./Schw. 40, Spannw. 360 mm. Lebt von Insekten. — [Victoria Preufs.] 51. Halcyon forbesi Sharpe Rchw. J. 0. 1894, 34. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VII. 1895, 22; Sv. Vet. Ak. Handl. 27. I. 1895, 62. Jaunde. — [Victoria, Preufs.] L. 250, Fl. 110 mm. Kopf, Nacken, Rücken und Schwanz hellblau, Oberkopf bräunlich verwaschen, schwarzer Augenstrich; Schulterfedern und Flügeldecken schwarz; Handdecken und Schwingen hellblau mit schwarzem Ende; Kehle weils; Kropf hellblau; Unterkörper in der Mitte weils, an den Seiten grau, blau verwaschen; Oberkiefer und Fülse rot, Unterkiefer schwarz. An den schwarzen Schulterfedern leicht von H. senegalensis zu unter- scheiden, bei welchem die Schulterfedern hellblau sind wie der Rücken. 52. Halcyon badius Verr. Rchw. J. O. 1894, 34. 348. g. XII. 94. Lg. 210, Fl./Schw. 35 mm. Augenlid zinnoberrot, Schnabel dunkel zinnoberrot, Füfse schwärzlichrot. — 250. d X. 94. Lg. 200, Fl./Schw. 30, Spannw. 320 mm. Augenlid zinnoberrot, Schnabel karmin mit zinnober gemischt, Fülse rötlich. L. 200—210, Fl. 95 mm. Kopf und Rücken kastanien- rotbraun, letzterer dunkler; Flügeldecken schwarz, die inneren mit düster rotbraunen Säumen; Unterrücken, Bürzel und Schwanz hellblau; Unterseite weiss, die Brust rostgelblich verwaschen; Schwingen schwarz, die Armschwingen am Grunde der Aulsen- fahne hellblau. Journ. f. Ornith. XLIV. Jahrg. Januar 1896. 2 18 Ant. Reichenow. * 53. Haleyon chelicuti (Stanl.) 336. XII. 94. Lg. 165, Fl/Schw. 30 mm. Füfse schwarz- rötlich. Diese Art ist hiermit zum ersten Mal für das Kamerun- gebiet nachgewiesen. h L. 170—190, Fl. 75-85 mm. Oberkopf graubraun, dunkler sestrichelt, hinten schwarz umsäumt; weilsliches Nackenband; Schulterfedern und Flügeldecken braun, letztere meistens weils gesäumt: Rücken und Bürzel hellblau; Schwingen und Schwanz schwarzbraun, hellblau verwaschen; Unterseite weils, der Unter- körper ockergelblich verwaschen, Brust und Weichen dunkel ge- strichelt; Schnabel braunrot, Unterkiefer heller rot. 54. Alcedo guenther: Sharpe Rchw. J. O. 1894, 34. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VIIL 1895, 22; Vet. Ak. Handl. 27. I. 1895, 65. — Alcedo quadribrachys Rehw. J. 0. 1890, 116. Ä 328. $& XI 94. Lg. 180, Fl./Schw. 25 mm. Schnabel schwarz, innen ziegelrot, Fülse zinnoberrot. — [Victoria, Preufs.] 55. Ispidina picta (Bodd.) Alcedo picta Rchw. J. OÖ. 1890, 116. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VIII. 1895, 22. — Ispidina pieta Rehw. J. O. 1894, 34; Sjöst. Sv. Vet. Ak. Handl. 1895, 64. 227. 2 X. 94. Lg. 120, Fl./Schw. 20, Spannw. 180 mm. Schnabel und Füfse zinnoberrot. Lebt von Insekten an Bachufern. Meropidae, 56. Meropiscus mülleri Cass. Rehw. J. ©. 1890, 116. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VII. 1895, 22; Sv. Vet. Ak. Handl. 27. I. 1895, 65. 368. © I. 95. Lg. 200, Fl./Schw. 52 mm. Iris rot, Schnabel u. Fülse schwarz. Von einem anderen, von Zeuner in der Barombi-Station sesammelten Exemplar durch helleren, kobaltblauen, nach dem Nacken zu dunkler werdenden, an der Stirn weilslichen Oberkopf so- wie durch schwarze Kopfseiten abweichend; der rote Kehlfleck er- streckt sich nicht auf das Kinn, letzteres ist schwärzlich. Ei bleibt festzustellen, ob genannte Unterschiede mit Geschlechts. verschiedenheit zusammenhängen. Zur Vogelfauna von Kamerun. 19 57. Meropiscus australis Rchw. Rchw. J. OÖ. 1890, 116. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VII 1895, 22; Sv. Vet. Ak. Handl. 27. I. 1895, 65. 230. 3 X. 94. Lg. 215, Fl./Schw. 45, Spannw. 260—280 mm. Lebt im Urwald von Insekten. — 2. 5X. 94. Lg. 205, Fl./Schw. 40 mm. Iris karminrot, Schnabel und Fülse schwarz. 58. Merops albicollis Vieill. Rchw. J. O. 1890, 117. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VII. 1895, 22; Sv. Vet. Ak. Handl. 27. L 1895, 66. 253. d X. 94. Lg. 265, Fl./Schw. 120, Spannw. 300 mm. Iris rosa, Schnabel schwarz, Fülse hell hornfarben. Coraciidae, 59. Eurysiomus afer (Lath.) Rchw. J. O. 1890, 117; 1894, 34. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VIII. 1895, 23; Sv. Vet. Ak. Handl. 27. I. 1895, 67. 338. © XII. 94. Lg. 250, Fl./Schw. 20, Spannw. 500 mm. Schnabel gelb, Iris dunkelbraun, Fülse hornschwarz. 60. Eurystomus gularıs Vieill. Rchw. J. O. 1890, 117; 1894, 34. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VIII. 1895, 23; Sv. Vet. Ak. Handl. 27. I. 1895, 67. ©. X. 94. Lg. 260, Fl./Schw. 40 mm. Schnabel gelb, Augenlid ockergelb, Iris dunkel ockergelb, Fülse schwarz. — 202. d. X. 94. Lg. 260, Fl./Schw. 40 mm. — [Victoria 3. X. 94. Schnabel gelb, Fülse grau. Preufs.] Eriodoridae. 61. Pitta angolensis Vieill. Rchw. J. O. 1890, 117. Eine Abbildung liegt vor. Hirundinidae. 62. Hirundo senegalensis L. Rehw. J. O. 1890, 117. 346. ©. XII. 94. Lg. 205, Fl/Schw. 15 mm. Nistet in alten Bäumen. *63. Clivicola cincta (Bodd.) [Vietoria 30. VI. 94. Iris dunkelbraun, Schnabel schwarz, Fülse schwarzbraun. Lg. 150, Fl./Schw. + 7 mm. Preufs]. Jün- 2% 20 Ant. Reichenow. geres Stück. Die Art ist biermit zum ersten Mal für das Schutz- gebiet nachgewiesen. E Lg. 150—170, Fl. 120—125 mm. Ganze Oberseite und Kropfband braun; Kehle, Unterflügeldecken und Unterkörper weils. 64. Psalidoprocne chalybea Rchw. Rchw. J. O. 1894, 35. i Lg. 160, Fl. 98 mm. Schwarz mit olivengrünem Stahl- glanz; Unterflügeldecken dunkel graubraun; Schwanz tief gabel- : förmig. | Bisher nur von Victoria (coll. Preufs) bekannt. Museicapidae. 65. Muscicapa grisola L. Rchw. J. O. 1890, 118. i 216. X. 94. Lg. 140, Fl./Schw. 25 mm. — 237. $ X. 9. Lg. 150, Fl./Schw. 20, Spannw. 250 mm. *66. Alseonax comitata (Cass.) 220. @ X. 94. Lg. 135, Fl./Schw. 30 mm. Tris’dunkelzs Zum ersten Mal für das Gebiet nachgewiesen. j Lg. 135, Fl. 60 mm. Grau, Unterseite blasser, Kehle und Bauchmitte weils, schmaler weilser Zügelstrich; Flügel und Schwanz düster graubraun, Unterflügeldecken fahlbraun mit weilsen Spitzen. *67. Alseonax epulata (Cass.) 364. 5 I. 95. Lg. 100, Fl/Schw. 28 mm. Iris dunkel ocker, Schnabel oben schwarz, unten gelblich mit schwarzer Spitze, Fülse schwarz. — 262. $ iun. X. 94. Lg. 100, Fl./Schw. 20 mm. Wie die vorgenannte ist diese Art hiermit zum ersten Mal für das Kamerungebiet nachgewiesen. Lg. 100, Fl. 55 mm. Grau; Zügelfleck, Kehlmitte, Mitte des Unterkörpers, Unterschwanz- und Unterflügeldecken weils; Schwanz und Schwingen schwarzbraun, die Armschwingen mit weilsen Aufsensäumen. 68. Platystira cyanea (St. Müll.) Rchw. J. O0. 1890, 118. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VIIL 1895, 24; Sv. Vet. Ak. Handl. 27. 1. 1895, 70. Zur Vogelfauna von Kamerun. 21 267. $ X. 94. Lg. 120, Fl./Schw. 30 mm. Augenlider zinnoberrot. Iris dunkel ocker. — 239. @ X. 94. Lg. 140, Fl./Schw. 25 mm. Augenlider zinnoberrot. — 330. @ XI. 94. Lg. 135, Fl./Schw. 30 mm. — 334. jun. XI. 94. Lg. 118, Fl./Schw. 25 mm. Iris chromgelb. — [Victoria, Preufs]. 69. Diuphorophyia castanea (Fras.) Platystira castanea Rchw. J. O. 1890, 118. — Sjöst. Mitt. D. Schutzgeb. VIII. 1895, 24; Sv. Vet. Ak. Handl. 27. 1. 1895, 70. 204. d. Lg. 100, Fl./Schw. 5 mm. Iris dunkel karmin, Augenlappen dunkel karmin. — 203. 2. Lg. 100, Fl./Schw. 5 mm. Iris und Augenlappen dunkel karmin. — 279. iuv. XI. 94. Iris dunkel ocker, Augenlider dunkel violet. Fülse rötlich violet. 70. Terpsiphone viridis (St. Müll.) Terpsiphone cristata Rchw. J. O. 1890, 118. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VIII. 1895, 25; Sv. Vet. Ak. Handl. 27. 1. 1895, 71. 251. X. 94. Lg. 170—180, Fl./Schw. 75 mm. Iris dunkel ocker, Augenlider kobaltblau, Fülse bläulichgrau. — d IL. 9. Lg. 170, Fl./Schw. 65. Schnabel dunkel kobaltblau. — 281. 9 XI. 94. — Augenlider kobaltblau, Schnabel dunkel kobaltblau, Fülse blaugrau. 71. Trochocercus nitens Cass. Rchw. J. ©. 1890, 118. 72. Elminia longicauda (Sw.) Rchw. J. ©. 1890, 119. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VII. 1895, 25; Sv. Vet. Ak. Handl. 27. 1. 1895, 73. 351. © XII. 94. Le. 150, Fl./Schw. 55 mm. Iris dunkel ocker. — 329. © XI. 94. Lg. 155, Fl./Schw. 50 mm. — 240. X. 94. Lg. 135, Fl./Schw. 50 mm., einheim. Name „tschang“. — 241. X. 94. Lg. 135 mm. 73. Bias musicus (Vieill.) Rchw. J. O. 1890, 119. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VII. 1885, 25; Sv. Vet. Ak. Handl. 27. 1895, 74. 191. g. Lg. 165, Fl./Schw. 15 mm. Iris chromgelb, Fülse hell chromgelb. — 192. @ Lg. 150, Fl/Schw. 15 mm. Iris chromgelb, Fülse hell hornfarben. — 282. Z iuv. XI. 94. Lg. 145, 22 Ant. Reichenow. Fl./Schw. 20 mm. Iris chromgelb, Fülse hell hornfarben. — 283. OXT 94. = 317. XL. Le 152mm 74. Smithornis rufolateralis Gray Sjöstedt Mitt. Deutsch. Schutzgeb. 1895, 25; Sv. Vet. Ak. Handl. 27. 1895, 75. 278. @ XI. 94. Lg. 129, Fl./Schw. 25, Spannw. 200 mm. Iris dunkel, Schnabel oben schwarz, unten weils, Fülse bläulich- grau. Lg. 120—130, Fl. 62 mm. Kopf schwarz, weilser Zügel- fleck; olivenbraunes Nackenband; Rückenmitte schwarz und weils gemischt, Rückenseiten und Oberschwanzdecken olivenbraun; Flügeldecken schwarz, die grölseren mit weilsem Endfleck ; Unter- seite auf weilsem, blafs gelblich verwaschenem Grunde schwarz gestrichelt, jederseits der Brust ein rostfarbener Fleck. Beim Weibchen ist der Kopf grau, der ganze Oberkörper olivenbraun, Flügeldecken graubraun mit weilsem Endfleck. *75. Eryihrocercus maccallii Cass. 219. X. 94. Lg. 105, Fl./Schw. 25. Iris chromgelb. Diese Art ist zum ersten Mal für das Schutzgebiet nach- gewiesen. Lg. 105—110, Fl. 50 mm. Oberkopfplatte rotbraun mit weilsen Federschäften; Zügel und Vorderhals isabellfarben; Kopfseiten und Rücken grau; Oberschwanzdecken und Schwanz rotbraun ; Unterkörper weifs, isabellfarben verwaschen; Unter- flügeldecken blafs isabellfarben. * 76. Cassinia zenkeri Rchw. Cassinia finschi (non Sharpe) Rchw. J. O. 1894, 35. Cassinia zenkeri Rchw. O. M. 1895, 113. Wegen Mangels an Vergleichsmaterial und der schlechten Beschaffenheit des vorliegenden Exemplars, welches durch Nässe teilweise verdorben ist (s. O. M. 1893, p. 177), hatte ich diese Art (J. ©. 1894, 35) als O©. finschi aufgeführt, obwohl die bisher bekannte Verbreitung der letzteren Art bereits Zweifel bezüglich dieser Bestimmung erregen mufste. Nachträglich habe ich mich überzeugt, dafs das vorliegende Stück doch wesentlich von C. finschi abweicht und spezifisch gesondert werden mufs. Zur Vogelfauna von Kamerun. 23 0. zenkeri unterscheidet sich von C. finschi durch den dunkleren, schieferschwärzlichen Oberkopf, dunklen, schieferfarben verwaschenen Rücken, tief schwarzen Schwanz mit weniger breiten weilsen Enden an den äufseren Federn, intensiver rotbraun ge- färbten Unterkörper und bedeutendere Grölse. Oberkopf und Nacken schieferschwarzgrau; Oberkörper dunkelbraun, schiefergrau verwaschen ; Kopfseiten und Kehle fahl graubraun; Kropf, Unterkörper und Unterflügeldecken rot- braun, am intensivsten auf Körperseiten und Unterschwanzdecken, blasser auf der Mitte des Unterkörpers; Schwanzfedern schwarz, die drei äufseren mit weilsem Ende, welches bei der äulsersten etwa 25, bei der zweiten etwa 15 mm. lang ist, bei der dritten nur einen kleinen Endfleck bildet; Flügeldecken dunkelbraun ; Schwingen schwarzbraun, am Wurzelteile der Innenfahne rot- braun. — Le. ce. 215, Rl. 110, Schw. 95, L. 25 mm.‘ Der Schnabel ist wegen der schlechten Beschaffenheit des Stückes nicht zu messen, aber augenscheinlich gröfser als bei C©. finschi. 717. Cassinia fraseri (Strickl.) Rcehw. J. OÖ. 1890, 119. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VIII. 1895, 25; Sv. Vet. Ak. Handl. 1895, 75. 78. Artomyias fuliginosa Verr. Rchw. J. O0. 1890, 118. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VII. 8915, 24; Sv. Vet. Ak. Handl. 1895, 70. *79, Hyliota nehrkorni Hartl. Hartl. Ibis 1892, 373. Ein schönes $& dieser bisher nur von der Goldküste be- kannten Art, welches mit der Originalbeschreibung und Abbil- dung in allen Stücken übereinstimmt. Lg. 135, Fl. 73 mm. Oberseite, Flügel und Schwanz glän- zend schwarzblau; Unterseite ockergelb, an Steils und Unter- schwanzdecken blasser; Unterflügeldecken und Schenkel schwarz. *80. Hyliota violacea Verr. Ebenso wie die vorgenanute Art hiermit zum ersten Mal für das Kamerungebiet nachgewiesen. 150. Le. 125, Fl./Schw. 15 mm. Iris schwarz. Lebt von Insekten. 24 Ant. Reichenow. Lg. 125, Fl. 73 mm. Oberseite, Schwanz und kleine Flügeldecken glänzend schwarzblau; die gröfseren Armdecken weils, wodurch ein grolser weilser Flügelfleck gebildet wird; Unterseite blafs ockergelb, auch die Schenkel, welche nur an der Hinterseite schwarz sind; Unterflügeldecken weils. Beim Weibchen sind Kopf und Oberseite düster grau. Laniidae, *81. Fraseria ocreata (Strickl.) 210. 2. Lg. 160—175, Fl./Schw. 35 mm. Iris dunkel ocker. Diese Art ist hiermit zum ersten Mal für das Kamerungebiet nachgewiesen. Lg. 160—175, Fl. 90—95 mm. Oberseits dunkel schiefer- grau; unterseits weils, die Kropf- und Brustfedern weils ge- säumt. 82. Dryoscopus affınis (Gray) Rehw. J. O. 1894, 35. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VIH. 1895, 27; Sv. Vet. Ak. Handl. 1895, 76. — Dryoscopus verreauzi Rchw. J. O. 1890, 119. 335. d XI. 94. Lg. 165, Fl./Schw. 50 mm. Iris zinnober- rot, Fülse bleigrau. — 337. $ XI. 94. Lg. 180, Fl./Schw. 45 mm. Iris hell karmin. *83. Dryoscopus tricolor Cab. 335 c. 2 XII. 94. Lg. 160, Fl./Schw. 40 mm. Iris zin- noberrot, Fülse bleigrau. — 123. @ VII. 94. Lg. 170, F]./Schw. 30 mm. Hiermit zum ersten Mal für das Kamerungebiet nachge- wiesen. Das eine der vorliegenden Stücke stimmt mit dem ty- pischen Exemplar durchaus überein, doch sind die weilsen Säume an den vorderen grofsen Armdecken nur sehr schwach angedeutet, die mittleren Bürzelfedern haben graue Spitzen. Bei dem anderen sind die langen Federn des Unterrückens und Bürzels grau, nur wenig heller als der Oberrücken, die Ober- schwanzdecken sind grau. Es ist dies vermutlich ein jüngeres Individuum, wenngleich die Beschaffenheit des Gefieders für diese Annahme keinen Anhalt bietet. Alle bisher von dieser Form bekannt gewordenen Stücke sind weibliche Individuen. Ich gebe hier eine vollständige Beschreibung: Zur Vogelfauna von Kamerun. 25 Oberkopf und Nacken wie ein Strich durch das Auge glänzend schwarz; Zügelstrich, welcher bis oberhalb des Auges geht, weils; Oberrücken, Schulterfedern und Flügeldecken düster grau, die vorderen grolsen Armdecken mit schmalem weilsem Aulsensaum; die langen Federn des Unterrückens und Bürzels weils; Oberschwanzdecken grauschwarz, zum Teil mit weilslichem Endsaum; Schwanzfedern grauschwarz mit schmaler dunkler Querbänderung; Schwingen schwarzbraun, aufsen weilsgrau, innen weils gesäumt; Wangen, ganze Unterseite und Unterflügeldecken weils; Schnabel schwarz; Fülse bleigrau. Lg. 160, Fl. 75, Schw. 65, Schn. 17, L. 22—23 mm. Das typische Exemplar stammt aus Tschintschoscho an der Loango-Küste, ein anderes wurde von Jameson am Aruwimi ge- sammelt. * 84. Dryoscopus angolensis Hartl. Hartl! P- 2.8: 1860, II; 3.0.1861, 172. 168. $ VII. 94. Lg. 180, Fl./Schw. 40 mm. Iris dunkelocker. Seit der Entdeckung in Angola durch Monteiro ist diese Art nicht wieder aufgefunden worden. Das vorliegende Stück stimmt mit der Original-Diagnose durchaus überein. Ich gebe hier eine Beschreibung desselben: Oberkopf, obere Kopfseiten und Nacken schwarz (Vorderkopf und Kopfseiten matt, grauschwarz, Hinterkopf und Nacken glänzend blauschwarz); Rücken, Flügel, Oberschwanzdecken und Schwanz grau, etwas ins bräunliche ziehend, die langen weichen Bürzel- federn seidengrau; Schwingen schwarzbraun mit grauem Aussen- und weilslichem Innensaum; Schäfte der Schwingen und Schwanz- federn oberseits schwarzbraun, unterseits weils; Unterseite nebst Unterflügeldecken weilsgrau, Kehle und Unterschwanzdecken rein weils; Schnabel schwarz; Fülse am Balge rostbräunlich. Fl. 85, Schw. 65-70, Schn. 21, L. 22 mm. 85. Dryoscopus maior (Hartl.) Rcehw. J. O. 1894, 35. Lg. 195—230, Fl. 85--105 mm. Oberseite nebst Flügeln und Schwanz schwarz, die langen weichen Federn des Unter- rückens und Bürzels mit versteckten weilsen Flecken, die untersten mit weilsen oder blals isabellfarbenen Spitzen, Flügel mit weilser Binde; Unterseite weils, mehr oder weniger isabellgelblich oder rosig angeflogen. 26 Ant. Reichenew. *86. Dryoscopus gambensis (Lcht.) 276. @ Xf. 94. Lg. 170, Fl./Schw. 45 mm. Iris dunkel- ocker mit kobaltblauem Rande, Fülse hellrötlich. Zum ersten Mal für das Kamerungebiet nachgewiesen. Lg. 190—225, Fl. 88-95 mm. Kopf, Nacken und Ober- rücken, Oberschwanzdecken und Schwanz schwarz; Unterrücken, Bürzel und Schulterbinde grauweils; Unterseite wie Unterflügel- decken rein weils; Schwingen und Flügeldecken braunschwarz mit weilsen Aufsensäumen. Beim Weibchen ist Kopf und Nacken grau, Zügel weilslich; Oberkörper graubraun, olivengelblich ver- waschen; Unterseite gelbbraun; Schwingen schwarzbraun mit gelbbräunlichen Aufsensäumen. 87. Dryoscopus lühderi Rchw. Rchw. J. O0. 1890, 119; 1894, 35. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VIII. 1895, 27; Sv. Vet. Ak. Handl. 1895, 77. 359. & I. 95. Lg. 195, Fl/Schw. 58 mm. Iris dunkel karmin, Schnabel schwarz, Fülse dunkel bleigrau. An lichten Stellen im Buchwald. — 361. @ 1.95. Lg. 190, Fl./Schw. 55 mm. Iris dunkel karmin, Fülse bleigrau. Das als Weibchen bezeichnete Stück gleicht dem Männchen durchaus. 88. Laniarius bocagei Rchw. Taf. I. Rchw. O. M. 1895, 125. 332. @. XIL. 94. Lg. 160, Fl./Schw. 45 mm. Iris dunkel ocker, Fülse bleigrau, Schnabel schwarz. — g Lg. 170 mm. Capite et cervice nigris; loris, fascia superciliari et temporali, gula, ventre, crisso, subcaudalibus et subalaribus albis; pectore dilute ochrascente; dorso toto et alarum tectrieibus cinereis; rectricibus schistaceis, apicem versus nigricantibus, sub certa luce nigro-fasciolatis; remigibus nigro-fuseis, margine exteriore cinereo-, intus albo-limbatis; rosto et pedibus nigris. Kopf und Nacken schwarz, Stirnband, Zügel, Augenbrauen- und Schläfenstrich weils; Oberkörper nebst Oberschwanzdecken, Schulterfedern und Flügeldecken düster grau; Unterseite nebst Unterflügeldecken weils, die Brust ockergelblich verwaschen; Schwanzfedern grauschwarz, mit undeutlicher schmaler dunkler Querbänderung; Schwingen schwarzbraun, aulsen grau, innen Zur Vogelfauna von Kamerun. 27 weils gesäumt; Schnabel schwarz; Fülse bleigrau. Lg. 160—170, Fl. 78—82, Schw. 68—73, Schn. 14—15, L. 22—24 mm. Diese Art schliefst sich zunächst an Laniorius rubiginosus Sund. an und bildet in ihrem Färbungscharakter einen Uebergang zur Gattung Dryoscopus. 89. Laniarius gladiator Rchw. Rchw. J. O. 1894, 36. Lg. 270, Fl. 120 mm. Kopf, Nacken und Kinn grau, ganzes übriges Gefieder grün, nur die Schwingen schwarzbraun mit grünen Aufsen- und blafsgelben Innensäumen; Schnabel schwarz; Fülse bleigrau. Dieser prächtige Buschwürger ist nur von Buea, 1000—1500 m Höhe (coll. Preufs) bekannt. 90. Laniarius perspicillatus Rchw. Rchw. J. O. 1894, 36. Lg. 265, Fl. 115 mm. Kopf und Nacken grau; breiter Zügel- und schmaler Augenbrauenstrich sowie eine Linie unterhalb des Auges weils; Rücken olivengrün; Flügeldecken olivengrün mit blafsgelbem Endfleck; Schwanzfedern olivengrün mit blals- selbem End- und Innensaum; Schwingen schwarzbraun mit grünem Aufsen- und blafsgelbem Innnensaum, die letzten Armschwingen auch mit blafsgelbem Endsaum; ganze Unterseite zitronengelb, dunkler auf Kopf und Brust; Schnabel schwarz; Fülse bleigrau. Auch diese schöne Art ist bisher nur von Buea, 1000 m Höhe (coll. Preufs) bekannt. 91. Laniarius hypopyrrhus (Verr.) Rchw. J. 0. 1890, 120; 1894, 36. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VII. 1895, 27; Sv. Vet. Ak. Handl. 1895, 78. 269. © X. 94. Lg. 250, Fl./Schw. 65 mm. Iris hellgelb, Fülse blaugrau, Schnabel schwarz. — 165. 9 Lg. 255, Fl./Schw. 80 mm. Iris blalsgelb, Füflse silbergrau. 92. Nicator chloris (Val.) Rchw. J. O. 1890, 120; 1894, 36. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VIII. 1895, 27; Sv. Vet. Ak. Handl. 1895, 79. 201. 9. Lg. 230, Fl./Schw. 75 mm. Iris dunkel ocker. — 326. 9 XI. 94. Lg. 225, Fl./Schw. 60 mm. Iris dunkel ocker, 28 Ant. Reichenow. Fülse bleigrau, Schnabel schwarz. Im Magen Insekten. — 360. g 1. 95. Lg. 220, Fl./Schw. 65 mm. — 226. Z X. 94. Leg. 235, Fl./Schw. 70 mm. Augenlider gelb. — 374. $ I. 95. — 194. g. Iris dunkel ocker. — [Vietoria 2. VII. 94. Iris dunkelbraun, Schnabel dunkelgrau, Fülse grau. Lg. 230, Fl./Schw. 60mm. Preußs.] 93. Lanius mackinnoni Sharpe Rehw. J. O. 1892, 184; 1894, 36. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VIII. 1895, 26; Sv. Vet. Ak. Handl. 1895, 79. 343. 8 XU. 94. Lg. 195, Fl./Schw. 72 mm. Iris dunkel ocker, Schnabel und Fülse schwarz. *94. Sigmodus rufwentris Bp. 337. & XII. 94. Lg. 195, Fl./Schw. 25 mm. Iris dunkel ocker, Augenlider fleischrötlich, Schnabel karminzinnober, Fülse karmin. — 310. 3 XI. 94. Lg. 200, Fl./Schw. 30 mm. Spannw. 330 mm. — @. XI. 94. Iris dunkel ocker, Augenlider fleischrot, Schnabel und Füfse karminrot. Hiermit zum ersten Mal für das Gebiet nachgewiesen. Lg. 200, Fl. 115 mm. Stirn, Zügel und Kinn weils; Scheitel, Hinterkopf und Kopfseiten blaugrau; Kehle, Halsseiten, Oberkörper, Flügel und Schwanz glänzend schwarz; Kropf weils; Unterkörper rostgelbbraun; Unterflügeldecken schwarz; über die Unterseite der Schwingen eine weilse Querbinde. *95. Telephonus senegalus L. Zum ersten Mal für das Kamerungebiet nachgewiesen. Lg. 210-235, Fl. 80—90 mm. Oberkopf und Augenstrich schwarz; Augenbrauenstrich weils, nach hinten ockergelblich; Ohrgegend, Nacken und Oberrücken ockergelblichbraun, bald etwas rostbräunlich, bald blasser; Unterrücken, Bürzel und Ober- schwanzdecken bräunlichgrau; Kehle und Mitte des Unterkörpers weils; Kropf, Brust und Weichen hell grau; Unterschwanzdecken weils oder ockergelblich; mittelste Schwanzfedern graubraun, dunkel gebändert, die übrigen schwarz mit weilser Spitze; Flügel- decken rotbraun; Schwingen schwarzbraun mit rotbraunen Aulsen- säumen. *96. Nilaus afer (Lath.) 2. Lg. 140, Fl./Schw. 20 mm. Iris dunkelocker. Hiermit zum ersten Mal für das Gebiet nachgewiesen. Zugleich der südlichste bisher bekannte Verbreitungspunkt der Art. Zur Vogelfauna von Kamerun. 29 Lg. 135—140, Fl. 80 mm. Oberseits schwarz, Oberkörper blafs ockergelb und weils gefleckt; eine ockergelblichweilse Binde über Zügel und Augenbrauen bis zum Hinterkopf; Unterseite weils, die Weichen rotbraun gestrichelt; Schwanzfedern schwarz, die äufseren mit weilsem Ende und Aulsensaum; Flügel schwarz mit einer breiten hell ockergelben Binde, welche durch die ocker- gelben Spitzen der mittleren Deckfedern und durch die ebenso gefärbten Aufsenfahnen bez. Aufsensäume der mittleren grolsen Armdecken und Armschwingen gebildet wird. Beim Weibchen ist die Grundfarbe der Oberseite dunkelbraun anstatt schwarz. Oriolidae., 97. Oriolus brachyrhynchus Sw. Rchw. J. O. 1890, 120. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VII. 1895, 27; Sv. Vet. Ak. Handl. 1895, 80. 261. g iun. X. 94. Lg. 210, Fl./Schw. 45 mm. Iris karmin, Schnabel hell rötlich, Fülse blaugrau. Sturnidae. *98. Pholidauges leucogaster (Gm.) 3al. 9 X. 94. "Le. 190, Bl./Schw. 30 mm.‘ "Oberer Augenring chromgelb, Iris persischrot. Schnabel und Fülse schwarz. Hiermit zum ersten Mal für das Kamerungebiet nachge- wiesen. Lg. 180—190, Fl. 105 mm. Oberseite nebst Flügel und Schwanz sowie Vorderhals prächtig metallisch blau und lila glänzend; Unterkörper weils. Beim Weibchen Oberkopf und Nacken hell rotbraun schwarz gestrichelt; Rücken, Flügel und Schwanzfedern schwarzbraun mit rostfarbenen Säumen; Unter- seite auf weilsem Grunde schwarz gestrichelt. Ploceidae. 99. Malimbus malimbicus (Daud.) Sjöst. Sv. Vet. Ak. Handl. 1895, 85. — Malimbus cristatus Rchw. J. O. 1890, 121. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VlII. 1895, 28. 276. & X. 94. Lg. 170, Fl./Schw. 35 mm. 30 Ant. Reichenow. 100. Malimbus eryihrogaster Rchw. Taf. IV. Rchw. J. O. 1894, 37. Oberkopf, Hals und Unterkörper ziunoberrot, blasser auf dem Steifs, den Hosen und den Unterschwanzdecken; Kopfseiten und Kehle, Oberkörper, Flügel und Schwanz schwarz, die Schwingen mit schmalem rötlichem Aufsensaum und graulichem Innensaum; Unterflügeldeeken grau, rötlich verwaschen; Schnabel schwarz; Fülse blals hornbraun. Lg. c. 170, Fl. 90, Schw. 55, Schn. 20, L. 20—23 mm. — Beim Weibchen sind nur die Kopf- seiten schwarz, die Kehle dagegen ist hell zinnoberrot. 101. Malimbus rubriceps Rchw. Rchw. J. 0. 1890, 121. Diese Art war bisher nur in einem jüngeren Exemplar be- kannt (s. J. O. 1876, 209); das vorliegende Stück ist älter, ob- gleich auch noch einzelne schwarze Federn zwischen dem Rot des Vorderhalses vorhanden sind, und bestätigt den in der Originalbeschreibung angegebenen Artcharakter. Zu berichtigen ist nur, dafs die Oberkopffedern eine, wenn auch nur kurze Haube bilden. Kopf und Vorderhals mohnrot; Zügel und Augengegend wie Nacken, Oberkörper, Flügel und Schwanz schwarz; Unter- körper braunschwarz. Lg. c. 160, Fl. 80, Schw. 60, Schn. 18 L. 19—20 mm. Von M. malimbicus unterscheidet sich diese Art dadurch, dafs kein schwarzes Stirnband vorhanden ist, und dafs das Rot über den ganzen Hinterkopf sich erstreckt, während bei M. malimbicus das Genick schwarz ist. Die Federn des Oberkopfes sind kürzer wie bei M. malimbicus. 102. Symplectes tephronotus Rchw. Rchw. J. 0. 1892, 184; 1894, 38. 273. & X. 94. Lg. 145, Fl./Schw. 35 mm. Iris karmin mit ockergelb. 103. Symplectes nigricollis (Vieill.) Rchw. J. O. 1890, 122; 1894, 39. 372. @ I. 95. Lg. 160, Fl./Schw. 40 mm. Iris chromgelb. Im Buschwald. Journ.f. Orn. 1896. Tat. Malimbus erythrogaster Rehw. dg.Symplecies dorsomaculalus Rchw. 3) (aeräles halle 1:1 re D Q ER rn Br.Geisler del,et ıith. Druck v. Rau & Sohn, Dr Zur Vogelfauna von Kamerun. 3l 104. Symplectes dorsomaculatus Rchw. Taf. IV. Rehw. O. M. 1. 1893, 177. — J. O. 1894, 38. Kopf und Nacken nebst Kinn schwarz; Oberkörper, Ober- schwanzdecken, Flügel und Schwanz braunschwarz, einige Federn des Nackens und Mittelrückens auf einer Fahne oder am Ende gelb; Unterseite wachsgelb; Unterflügeldecken und Innensäume der Schwingen bräunlichweifs; Schnabel blafs bleigrau; Fülse blafs braun. L. c. 140, Fl. 75, Schw. 50, Schn. 16, L. 19 mm. Das vorliegende Stück ist durch Nässe verdorben und in sehr schlechter Beschaffenheit. Es ist deshalb möglich, dafs einzelne Töne der Gefiederfärbung verändert sind. So mögen die Unterflügeldecken bei unbeschädigten Exemplaren vielleicht reinweils sein. |Es ist zu berichtigen, dals die Angabe der Schnabellänge in der Originaldiagnose durch einen Druckfehler entstellt ist. Es mufs heilsen 16 anstatt 65]. 105. Symplecies auricomus SJöst. Sjöst. Sv. Vet. Ak. Handl. 27. 1. 1895, 86. — Mitt. D. Schutzgeb. VIII. 1895, 29. 271. @ X. 94. Lg. 140, Fl./Schw. 20 mm. Iris chromgelb. Bisher war nur das typische Exemplar bekannt. Auch das vor- liegende Stück ist als Weibchen bezeichnet und augenscheinlich ein jüngerer Vogel. Citronengelb, Scheitel und Genick pomeranzengelb; Schul- terfedern, Flügel und Schwanz schwarz, die Armschwingen und grofsen Armdecken mit gelblichem Auflsensaum, alle Schwingen mit graulichem Innensaum; die längsten Oberschwanzdecken olivenbraun mit olivengelbem Endsaum; Unterflügeldecken fahl- grau, gelblich verwaschen; Iris gelb; Schnabel bräunlichweils. Le. 140—150, Fl. 80-83, Schw. 45, Schn. 15, Lg. 19—20 mm. Die bereits von Sjöstedt angedeutete Vermutung, dals 8. auricomus eine Jugendform von $. croconotus sein könnte, scheint mir sehr wahrscheinlich. * 106. Ploceus tricolor (Hartl.) 296. $ XI. 94. Lg. 160, Fl./Schw. 20 mm. Iris persisch- rot, Füßse dunkelhornfarben. 32 Ant. Reichenow. Dieser prächtige Weber ist hiermit zum ersten Mal im Schutzgebiet nachgewiesen. Lg. 160, Fl. 82—85 mm. Kopf, Kehle, Rücken, Flügel und Schwanz, Unterflügeldecken, Unterschwanzdecken und Schnabel schwarz; Nackenfleck gelb; Kropf und Unterkörper rotbraun. Rchw. J. 0. 1890, 121; 1892, 186; 1894, 39. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VII. 1895, 29; Sv. Vet. Ak. Handl. 1895, 85. 259. $ X. 94. Lg. 170, Fl./Schw. 30, Spannw. 230 mm. Iris chromgelb, Füfse hell hornfarben. — [Victoria, Preufs]. f 107. Ploceus nigerrimus Vieill. | k | 108. Ploceus cucullatus (St. Müll.) Rchw. J. O. 1890, 121; 1892, 186. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VII. 1895, 29; Sv. Vet. Ak. Handl. 1895, 86. Jaunde. — [Victoria, Preuls]. * 109. Spermestes stigmatophorus Rchw. Rchw. J. 0. 1892, 132. — Spermestes poensis Rehw. J. O. 1894, 40. | 245. $ X. 94. Le. 100, Fl./Schw. 20 mm. Schnabel silber- grau, Iris schwarz. Die rein weilsen Eier, 6 im Gelege, messen | 14 x 10°5 mm. | Die von Herrn Zenker bei Jaunde gesammelten Stücke ge- hören der Form stigmatophorus an, das von Dr. Preuls bei Buea | gesammelte Exemplar (J. O. 1892, 187) dagegen dem typischen poensis, ein mir vorliegendes Stück von Bibundi, von Herrn | Sjöstedt gesammelt, dagegen der Form punctata Heugl. Es bleibt festzustellen, ob nicht alle drei Formen nur individuelle Ab- weichungen derselben Art sind. Die drei Formen unterscheiden sich folgendermalsen: Spermestes punctata Heugl.: Bürzel und Oberschwanzdecken ein- farbig schwarz; wenige weilse Punkte auf den Armschwingen. Spermestes poensis (Fras.): Wenige feine weilse Querbinden auf dem Bürzel; Oberschwanzdecken einfarbig schwarz; weilse Punkte auf den Arm- und Handschwingen. Spermestes stigmatophorus Rehw.: Bürzel mit dicht stehenden feinen weilsen Querbinden bedeckt; auch auf den Oberschwanz- decken einige weilse Querbinden; Handschwingen mit dicht SO En Ze ne, Bien EEE er ee Zur Vogelfauna von Kamerun. 33 stehenden weifsen Flecken, Armschwingen mit weilsen Quer- binden gezeichnet. 110. Spermestes cuculleta Sw. Rchw. J. O. 1890, 124. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VIII. 1895, 29; Sv. Vet. Ak. Handl. 1895, 92. 141. Lg. 90, Fl./Schw. 20 mm. *111. Amblyospiza capitalba (Bp.) 233. 9 X. 94. Lg. 180, Fl/Schw. 35 mm. Iris dunkel ocker, Fülse dunkel hornfarben, Schnabel schwarz. Einheim. Name: ‚„incocum“. Zum ersten Mal für das Kamerungebiet nachgewiesen. Lg. 170--180, Fl. 92—95 mm. Kopf und Hals rotbraun, Stirn weils; Rücken, Flügel und Schwanz schwarz, Wurzeln der vorderen Handschwingen weils; Unterkörper dunkel schiefergrau; einzelne Federn mit weifslichen Säumen; der dicke Schnabel schwärzlich. Das Weibchen ist oberseits dunkelbraun mit rost- farbenen Federsäumen; Federn des Vorderhalses schwarzgrau mit weilsen Säumen; Unterkörper bräunlichweils, schwarz ge- strichelt; Schnabel orangegelblich. 112. Pyrenestes personatus Du Bus. Rchw. J. O. 1890, 123. 242. @ X. 94. Lg. 130, Fl./Schw. 35, Spannw. 190 mm. Iris dunkel ocker und karmin, Augenlider weils, Fülse hell- hornfarben. 113. Spermospiza guttata (Vieill.) Rchw. J. O0. 1890, 123; 1894, 39. 188. g. Lg. 140, Fl./Schw. 30 mm. Iris dunkelkarmin, Augenlider weils, Fülse gelblichhornfarben. Lebt von Sämereien. — 222. $ X. 94. Lg. 145, Fl./Schw. 25 mm. — 362. g iun. I. 95. Lg. 145, Fl./Schw. 30 mm. Iris dunkelockergelb. — 369. 21.95. Lg. 135, Fl./Schw. 30 mm. Iris rotbraun. — 249. 3 iuv. X. 94. Lg. 135 mm. Iris dunkelocker. 114. Estrilda tenerrima (Rchw.) Rchw. J. O. 1892, 188, 1894, 40. 228. @ X. 94. Iris dunkel ocker. Gemein an offenen Stellen im Buschwald und auf Grasfeldern. Journ. f, Omith, XLIV, Jahrg. Januar 1896, 3 34 Ant. Reichenow. *115. Estrilda minor (Cab.) 140. © Lg. 100 mm. Nur die Kehle des vorliegenden Stückes ist rein weils, die Wangen sind bräunlich. Hiermit zum ersten Mal für das Kamerun- gebiet nachgewiesen. Lg. 100, Fl. 45 mm. Oberseits auf braunem Grunde fein dunkel gewellt; roter Augenstrich; Kehle weils, übrige Unter- seite auf blafsbräunlichem Grunde fein dunkel gewellt. Bauch- mitte rosenrot; Unterschwanzdecken schwarz; Schnabel rot. 116. Estrilda melpoda (Vieill.) Estrilda melpoda. Rehw. J. O. 1890, 124; 1894, 40. 158. 9 Lg. 100, Fl./Schw. 40 mm. Iris mittel ocker. 117. Nigrita fusconota Fras. Rchw. J. O. 1894, 38. 266. 3 X. 94. Lg. 100, Fl./Schw. 30 mm. Iris dunkel ocker. Lebt von Insekten. Lg. 100—115, Fl. 53 mm. Oberkopf, obere Kopfseiten, Nacken, Oberschwanzdecken und Schwanz glänzend schwarz; Oberkörper und Flügel braun; ganze Unterseite weils. 118. Pytelia monteiri Hartl. Rehw. J. O. 1894, 39. Lg. 122, Fl. 55 mm. Kopf und Kehle grau, in der Mitte des unteren Kehlrandes ein roter Fleck; Rücken und Flügel graubraun ; Oberschwanzdecken rot; Schwanz dunkelbraun; Unter- körper auf rotbraunem Grunde mit rundlichen weilsen Flecken bedeckt, die Unterschwanzdecken weils quergebändert; Schnabel bleigrau. 119. Oryptospiza reichenowi (Hartl.) Rchw. J. ©. 1890, 123; 1892, 187; 1894, 39. [Vietoria, Preufs]. Das vorliegende Stück beweist, dals die Art, zeitweise wenigstens, bis zur Meeresküste hinabstreicht. Vermutlich geschieht dies zur Strichzeit in der Trockenperiode. Leider enthält das Exemplar keine Angabe des Datums. Zur Vogelfauna von Kamerun. 35 120. Pyromelana flammiceps (Sw.) Rehw. J. O. 1894, 40. 179. Lg. 140, Fl/Schw. 20 mm. Iris dunkel ockergelb. Lg. 140, Fl. 83 mm. Oberkopf, Nacken, Halsseiten und Kropf wie der Bürzel feuerrot; Kopfseiten und Kehle schwarz, Rücken, Schulterfedern und Oberschwanzdecken bräunlichrot; Unterkörper, Flügel und Schwanz schwarz, die Schwingen mit blafsbraunen Auflsensäumen; Unterschwanzdecken und Schenkel isabellfarben. 121. Urobrachya macroura (Gm.) Cokiopasser macrurus Rchw. J. O. 1890, 123. — S j6S% Mitt. d. Schutzg. VIII. 1895, 30. — Penthetriopsis macrura Sjöst. Sv. Vet. Ak. Handl. 1895, 90. — Urobrachya macrura Rchw. J. 0. 1894, 40. 212. 3 X. 94. Lg. 185, Fl./Schw. 70 mm. Iris dunkel ocker, Fülse und Schnabel schwarz. “122. Ooliuspasser concolor (Cass.) 252. 8 X. 94. Lg. 340, Fl./Schw. 230 mm. Iris dunkel ocker. Zum ersten Mal für das Schutzgebiet nachgewiesen. Lg. 300—350, Fl. 70 mm. Mit sehr langem, aus unregelmälsigen, ungleich langen Federn gehildetem Schwanz. Ganz schwarz. Fringillidae. *123. Serinus icterus (Bonn. Vieill.) Crithagra chrysopyga Sw. W. Afr. II. 1837, 206. 215. Lg. 110, F]./Schw. 20 mm. Iris dunkel ocker, Schnabel hell hornfarben, Oberkiefer dunkler, Fülse dunkel horufarben. Zum ersten Mal für das Gebiet nachgewiesen. BE 110, ElL’65 mm. Stirn, Augenbrauenstrich, Wangen und Unterseite gelb; Oberseite auf graulichgrünem Grunde dunkel- braun gefleckt und gestrichelt, die Oberschwanzdecken gelb; ein dunkler Bartstrich jederseits der Kehle; Schwingen und Deck- federn dunkelbraun mit blafsgelben Aufsensäumen. Motacillidae. 124. Motacilla longicauda Rüpp. Rehw. J. OÖ. 1894, 40. Lg. 175—180, Fl. 75 mm. Oberseits grau; weilser Augen- brauenstrich; Unterseite weils mit schwarzer Kropfbinde; Flügel 3* 36 Ant. Reichenow. schwarz, Armschwingen und Armdecken mit weilsem Aufsen- bez. Endsaum; mittelste Schwanzfedern schwarz, die folgenden weils mit schwarzem Aufsensaum, die äulseren rein weils. 125. Budytes flavus (L.) | Motaeilla flava Sjöst. Mitth. D. Schutzgeb. VIII. 1895, 30. -- Motacilla flava L. var. rayi Bp. Sjöst. Sv. Vet. Ak. Handl. 1895, 93. | 274. $ XI. 94. Lg. 170, Fl./Schw. 40, Spannw. 250 mm. Iris dunkel ocker, fast schwarz. - Pyenonotidae. 126. Pycnonotus gabonensis Sharpe Rchw. J. 0. 1890, 125; 1892, 188; 1894, 40. — Sjöst. Mitt. d. Schutzg. VIII. 1895, 31; Sv. Vet. Ak. Handl. 27. 1895, 94. 31.95. Lg. 200, Fl/Schw. 45 mm. Iris dunkelocker. 127. Andropadus virens Cass. Rchw. J. 0. 1890, 125; 1892, 188; 1894, 41. — Sjöst. Mitt. d. Schutzg. 1895, 31; Sv. Vet. Ak. Handl. 27. 1895, 9. | 221. $ X. 94. Lg. 160, Fl/Schw. 50 mm. Iris dunkel- ocker. Lebt von Insecten im Walde. — 290. 3 XI. 94. Le. 175, Fl./Schw. 40 mm. Fülse hell hornbraun. 128. Andropadus gracilirostris Strickl. | Sjöst. Mitt. d. Schutzg. VIII. 1895, 31 — Chloroeichla gracili- rostris Sjöst. Sv. Vet. Ak. Handl. 27. 1895, 95. 320. $XI. 94. Leg. 190, Fl./Schw. 55 mm. Iris karminrot. 129. Andropadus gracilis Cab. Sjöst. Mitt. d. Schutzg. VIII. 1895, 31 — Chloroeichla gra- cilis Sjöst. Sv. Vet. Ak. Handl. 27. 1895, 95. 318. $ XI. 94. Leg. 150, Fl./Schw. 40 mm. Iris dunkelocker. *129a. Andropadus serinus (Verr.) Zum ersten Mal für das Gebiet nachgewiesen. Irriger Weise ist diese Art bisher in die Gattungen Oriniger oder Xenocichla gestellt worden. Die deutlich gezähnelten Schnabel- schneiden weisen ihr ihren Platz unter Andropadus an. Zur Vogelfauna von Kamerun. 37 130. Oriniger calurus (Cass.) Rchw. J. O. 1890, 125. 264. 3 X. 94. Lg. 190, Fl./Schw. 55 mm. Iris dunkel- ocker. Füfse blaugrau. Lebt im Urwald, nährt sich von Insekten. — 277. 3 XI. 94. Lg. 200, Fl./Schw. 55 mm. Iris karmin, Schnabel blaugrau, Firste schwärzlich, Füsse blaugrau. Hierbei habe ich einen Irrtum zu berichtigen, der aus meinem Reisebericht (J. ©. 1875) in die erste Übersicht der Kamerun- vögel (J. O. 1890) übergegangen und bisher übersehen ist: Ori- niger verreauxi Sharpe ist nicht, wie irrtümlich im J. O. 1875 p. 35 (unter Oriniger gularis) und später J. O. 1890 p. 125 erwähnt, von mir in Kamerun, sondern nur an der Goldküste gefunden worden. Diese Art kommt vermutlich in Kamerun nicht vor, sondern gehört Oberguinea an und wird in Kamerun wie im übrigen Niederguinea durch C, calurus vertreten. 131. Xenocichla simplex (Hartl.) Rchw. J. O. 1890, 125 — Sjöst. Sv. Vet. Ak. Handl. 1895, 99 — Criniger simplex Sjöst. Mitt. d. Schutzg. VII. 1895, 32. 195. 3. Lg. 230, Fl./Schw. 60 mm. Iris dunkel persischrot. Lebt von Insecten. 132. Xenocichla notata (Cass.) Rchw. J. O. 1890, 125 — Sjöst. Sv. Vet. Ak. Handl. 1895, 99 — Oriniger nolatus Sjöst. Mitt. d. Schutzg. VIII. 1895, 32. 248. 9 X. 94. Lg. 190, Fl./Schw. 26—29 mm. Iris dunkelocker. — 2482. 9X 94. Leg. 175, Fl./Schw. 40 mm. Iris dunkelocker. 133. Xenocichla leucopleura (Cass.) Rehw. J. ©. 1890, 125. — Sjöst. Sv. Vet. Ak. Handl. 1895, 100 — Criniger leucopleurus Sjöst. Mitt. d. Schutzg. VIII. 1895, 32. [Victoria 18. V. 95. Lg. 170, Fl./Schw. 45 mm]. Neetariniidae. 134. Cinnyris cupred (Shaw) Rchw. J. O. 1890, 126; 1894, 41. 232. © X. 94. Lg. 100, Fl./Schw. 15 mm. — 255. @ X. 94. Lg. 100, Fi./Schw. 20 mm. 38 Ant. Reichenow. 135. Cinnyris verticalis (Lath.) Rehw. J. O0. 1890, 126; 1892, 190; 1894, 41. 3. Lg. 140, Fl./Schw. 30 mm. — 190. iuv. Lg. 120, Fl./ Schw. 20 mm. — 800. 3 iuv. XI. 94. Le. 120 mm. — 6. @ X. 94. Lg. 135, Fl./Schw. 30 mm. — 286. © XI. 94. Le. 110, Fl./Schw. 20 mm. — 305. © XI. 94. Lg. 125 mm. 136. Oinnyris obscura (Jard.) Rehw. J. ©. 1890, 126. 160. $ VII. 94. Leg. 140, Fl./Schw. 35 mm. — 147. ©. Lg. 135, Fl./Schw. 25 mm. — 298. 3 iun. XI. 94. Lg. 140, Fl./Schw. 25 mm. 137. Cinnyris superba (Shaw) Rchw. J. 0. 1890, 126; 1892, 190; 1894, 41 — Sjöst. Mitt. d. Schutzg. VIII. 1895, 33; Sv. Vet. Ak. Handl. 1895, 103. 213. 3. Lg. 145, Fl./Schw. 25 mm. — 285. iun. XI. 94. Lg. 150, Fl./Schw. 30 mm. 138. Oinnyris chloropygia (Jard.) Rehw. J. O. 1890, 126; 1892, 190. — Sjöst. Mitt. d. Schutze. VIII. 1895, 33; Sv. Vet. Ak. Handl. 1895, 101. 371. 41.95. Leg. 112, FL/Schw. 15 mm. — 282 SXT 32 Lg. 105, Fl./Schw. 15 mm. — 367. $ I. 95. Le. 80 mm. — 287. d iuv. XI. 94. Lg. 90, Fl./Schw. 12 mm. — 214. iuv. Leg. 80, F1./Schw. 10 mm. | 139. Oinnyris preussi Rchw. Rchw. J. 0. 1892, 190; 1894, 41. — Sjöst. Mitt. d. Schutze.‘ VIII. 1895, 33; Sv. Vet. Ak. Handl. 1895, 102. 254. 5 X. 94. Lg. 100, Fl./Schw. 20 mm. 140. Anthothreptes hypodila (Jard.) Rchw. J. O. 1890, 126; 1892, 191; 1894, 41. — Sjöst. Mitt. d. Schutzg. VIII. 1895, 34; Sv. Vet. Ak. Handl. 1895, 103. 365. 9 1. 95. Lg. 92, Fi./Schw. 15 mm. — 224. $ X. 94. Lg. 95 mm. — 187. 9. Lg. 95 mm. — 366. $ I. 95. — 256. d iun. X. 94. Zur Vogelfauna von Kamerun. 39 141. Anthothreptes tephrolaema (Jard. Fras.) Rchw. J. O. 1892, 191. 352. 9 XII. 94. Lg. 100, Fl./Schw. 20 mm. 142. Parmoptila woodhousei Cass. Rchw. J. O. 1890, 127. 292. $ XI. 94. Lg. 100, Fl./Schw. 20 mm. Iris braunrot, Fülse hell rötlich, Schnabel schwarz. 143. Pholidornis rushiae (Cass.) Sjöst. Mitt. d. Schutzg. VIIL 1895, 23; Sv. Vet. Ak. Handl. 1895, 105. 363. 3 I. 95. Lg. 78, Fl./Schw. 20 mm. Iris hell karmin, Füsse chromorange. In Gesellschaften im Urwald auf hohen Bäumen. — 341. 3 XIl. 94. Lg. 70, Fl./Schw. 15 mm. Iris karminzinnober, Füfse chromgelb, Schnabel schwarz, unten gelblich. * 144. Lobornis alexandri Sharpe © Jaunde XI. — Die Art ist hiermit zum ersten Mal für das Gebiet nachgewiesen. Lg. 105, Fl. 50 mm. Braun; Kehle rostbräunlich; übrige Unterseite hellbraun mit graubraunen bogenförmigen Binden auf den einzelnen Federn; drei kleine weisse Warzen jederseits am Schnabelwinkel. [Die drei Gattungen: Parmoptila, Pholidornis und Lobornis sind hier unter die Nectarintidae gestellt, welchen sie trotz ihrer abweichenden Zungenbildung noch am nächsten sich anzuschliefsen scheinen. Vonden Dicaeidae unterscheidet sie ausser der Zungen- bildung das Vorhandensein von 10 Handschwingen (s. J. ©. 1890 p. 127), von den Timeliidae aber die Kürze der vordersten Schwinge. ] Paridae. *145. Parus funereus (Verr.) Melanoparus funereus Verr. J. O. 1855, 104. Die in Sammlungen noch sehr seltene Art war bisher nur vom Gabun bekannt. Oberseits nebst Flügeln und Schwanz schieferschwarz mit einigem grünlichem Stahlglanz, Schwingen und Deckfedern mit 40 Ant. Reichenow. srauem Aulsensaum; Wangen und ganze Unterseite nebst Unter- | flügeldecken schiefergrau; Schnabel schwarz; Füfse dunkel blei- grau. Lg. c. 150, Fl. 85, Schw. 60, Schn. 11, L. 18 mm. Timeliidae. *146. Eremomela pusilla Hartl. 217. Lg. 105, Fl/Schw. 2, Flügel 54, Schw. 45 mm. Iris hell ocker, Fülse hell hornfarben. Die Art ist hiermit zum ersten Mal für das Schutzgebiet nachgewiesen. Das vorliegende Stück weicht von typischen Exem- plaren von Togo und vom Niger durch etwas stärkeren Schnabel, etwas längere Flügel und Schwanz ab. Lg. 105—110, Fl. 53 mm. Kopf und Nacken fahl graubraun; Oberkörper blals olivengelb; Vorderhals weils; Unterkörper hell- selb; Flügel- und Schwanzfedern braun mit olivengelben Aufsen- säumen. 147. Eremomela badiceps (Fras.) Rchw. J. O. 1890, 127 — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VIII. 1895, 34; Sv. Vet. Ak. Handl. 1895, 105. *148. Apalıs cervicalis Rchw. Taf. V. Rchw. O. M. 1895, 113. 324. d XI. 94. Lg. 113, Fl./Schw. 35 mm. Iris karmin- ° zinnober, Schnabel schwarz, Fülse hellhornfarben. Capite fasciaque iugulari nigris; cervice eitrina; dorso cum uropygio olivaceo-Havo;, supracaudalibus et rectricibus canis, his sub luce reflexa fasciolatis, albo apicatis, extimis quoque pogonio externo albis; gula abdomineque albis ; alarum tectrieibus superio- ribus nigricantibus, olivaceo-flavo limbatis; remigibus nigris intus albo limbatis, secundariis margine exteriore olivaceo-fHlavis; subala- ribus albis, minoribus flavo-lavatis; iride rubra; rostro nigro; pe- dibus pallide corneis. — L.t. 115, a. im 47, c. 48, r. 10, t. 16 mm. Kopf und Kroptbinde schwarz ; Kehle und Unterkörper weils; Nacken zitronengelb ; Oberkörper olivengelb ; Oberschwanzdecken und Schwanzfedern grau, letztere mit weilsem Ende, die äulsersten auch an der Aufsenfahne weils; Flügeldecken schwärzlich mit breiten olivengelben Säumen; Schwingen schwarz, innen weils gesäumt, die Armschwingen mit olivengelbem Aufsensaum; Unter- "Journ. f. Orn. 1896. False Gez. u.lith.v. A. Lütke. Druck v.Wilh.Greve ‚Berlin. 1.Apalis cervicalis Rchw. 2. Apalis binotata Rchw. 3. Camaroptera flavigularis Rchw. Zur Vogelfauna von Kamerun. 41 flügeldecken weils, die kleineren gelb verwaschen. Lg. 115, Fl. 47, Schw. 48, Schn. 10, L. 16 mm. *149. Apalis binotata Rchw. Taf. V. Rchw. O. M. 1895, 113. 238. 3 X. 94. Lg. 105, Fl./Schw. 30 mm. Iris und Augen- lider orangegelb ; Fülse oberhalb dunkel, unterhalb hell hornfarben. — 3. 9 X. 94. Le. 110, Fl./Schw. 30 mm. — 370. $ 1. 9. Lg. 95, Fl./Schw. 25 mm. Iris hell ockergelb, Augenlider hell ockergelb, Fülse hell hornfarben. Capite schistacev-cano ; gutture nigro utroque macula Sericeo- alba notato; corpore superiore, tectricibus minoribus et rectrieibus olivaceo-viridibus; his apice pallide flavo limbatis; remigibus et tectrieibus maioribus fuseis margine exteriore olivaceo- viridibus, illis intus albo limbatis; abdomine medio albo, hypochondriis oli- vascentibus, subalaribus et subcaudalibus albis flavo lavatis; iride ciliisque aurantiis; rostro nigro; pedibus corneis. —- L. t. 95 —115, a. im. 46—48, c. 42-45, r. 10, t. 18—19 mm. Kopf schiefergrau; Vorderhals schwarz, jederseits der unteren Kehle ein Büschel seidenweilser Federn; Oberkörper olivengrün ; Unterkörper weils, die Weichen olivengrün verwaschen; die kleineren Flügeldecken olivengrün, die gröfseren dunkel graubraun mit breiten olivengrünen Säumen; Schwingen schwarz- braun mit olivengrünen Aufsen- und weilsen Innensäumen; Unter- flügeldecken und Unterschwanzdecken weils, gelb verwaschen, mit olivengrünen Aufsensäumen, die äufseren mit blafsgelblichen Endsäumen. Lg. 95--115, Fl. 46—48, Schw. 42-45, Schn. 10, L. 18—19 mm. 150. Burnesia bairdi (Cass.) Calamonastes bairdi Rcehw. J. O. 1892, 193. — Burnesia bairdi Rehw. J. O. 1894, 43. 223. X. 94. Lg. 155, Fl./Schw. 55 mm. Iris hell ocker- gelb, Fülse hornfarben. Lebt von Insekten, welche er im Fluge “ hascht, auf Grasfeldern. Lg. 150—155, Fl. 50—55 mm. Öberseits braun, etwas ins olivenbraune ziehend, Stirn grau verwaschen; Unterseite dicht weils und schieferschwarz quergebändert; Oberflügeldecken braun mit weilsem, schwärzlich umsäumtem Endfleck ; Schwingen schwarz- 42 Ant. Reichenow. braun mit rostbräunlichen Aufsen- und blafs bräunlichen Innen- säumen; Schwanzfedern braun mit schwarzer Binde vor dem weilsen Ende ; Oberschwanzdecken schwarz und fahlbraun gebändert. Die von Hrn. Zenker ebenfalls bei Jaunde gefundene, von mir unter dem Namen Durnesia taeniolata (0. M. 1893, 178; J. O. 1894, 43) beschriebene Form weicht von der B. bairdi durch bedeutendere Gröfse (Lg. 165, Fl. 56—60, ins rostfarbene ziehende Oberseite und braunschwarz (nicht grauschwarz) und weils gebänderte Unterseite ab. *151. Burnesia leucopogon (Cab.) Während eine frühere Sendung des Herrn Zenker aus Jaunde die Form Burnesia reichenowi enthielt (J. O. 1894, 43), liegen Jetzt ebendaher zwei Stücke der typischen leucopogon vor. Vielleicht sind beide Formen auf Geschlechtsverschiedenheiten zurückzu- führen. In diesem Falle würde den Angaben des Sammlers ent- sprechend DB. reichenowi die männliche, B. leucopogon die weibliche Form darstellen. Bei ersterer sind die Bauchseiten und Unter- schwanzdecken hell isabellgelb, bei letzterer grau. 333. @ XI. 94. Lg. 135, Fl./Schw. 40 mm. Iris mittel ocker, Fülse hell hornfarben. — 184. © Lg. 125, Fl./Schw. 45 mm. Iris dunkel karmin. *152. Prinia mystacea Rüpp. 174. 2 VI. 94. Lg. 110, Fl./Schw. 32 mm. Iris hell ocker- gelb. Hiermit zum ersten Mal für das Kamerungebiet nachgewiesen. Lg. 115—130, Fl. 45—50 mm. Oberseits graubraun oder rostbräunlich ; Bürzel hell rostgelblich; weilser Augenbrauenstrich ; Kehle und Mitte des Unterkörpers weils; Weichen rostgelblich ; Schwanzfedern auffallend schmal, mit dunkler Binde vor dem weifslichen oder hellbräunlichen Ende. 153. Calamoeichla plebeja Rchw. Rchw. J. O. 1894, 43. Oberseite nebst Flügeln und Schwanz braun, etwas ins rostbraune ziehend; Zügelstrich blafsbraun; Kehle weils; Kopf- seiten und Unterkörper gelbbräunlichweils, die Weichen mehr ins rostisabellfarbene ziehend. Lg. c. 180, Fl. 73—74, Schw. 75, Schn. 17, L. 29 mm. Von der östlichen Calamoeichla parva ist diese Art durch den mehr rostbräunlichen Gefiederton und etwas längere Läufe unterschieden. Zur Vogelfauna von Kamerun. 43 154. Cisticola rufopvleata Rchw. Sjöst. Sv. Vet. Ak. Handl. 1895, 108. — Cisticola ruficapilla Rchw. J. ©. 1890, 127. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VIII. 1895, 34. 155. Hylia prasina (Cass.) Rchw. J. O. 1894, 43. — Sjöst. Mitt. D. Schutzg. VIII. 1895, 35; Sv. Vet. Ak. Handl. 1895, 109. 349. © XII 94. Leg. 120, Fl./Schw. 22 mm. Iris dunkel ocker. — 159. 5 VII. 94. Leg. 130, Fl./Schw. 35 mm. 156. Bathmocercus rufus Rchw. Nat: II 243. IX. 94. Rostro mediocri, paullum decurvato ; vibrissis brevibus; cauda valde gradata (rectricum numero dubio); alis brevibus rotundatis, caudae basin superantibus, remigibus 4—7 longissimis, primo teetrices primarıas multo superante, longissimorum dimidio fere aequali, tertio decimo aequali, tarsis longis, digiti medii longi- tudinem superantibus; pedibus extensis caudae apicem attingenti- bus. — Typus: Bathmocercus rufus. 3: Superne rufus; fronte, capitis lateribus guttureque nigris; abdomine et subcaudalibus griseis, his sicut tibiis rufescente lavatis; rectricibus basi pogonii interioris fuscis; remigibus fuscis, extus et intus rufo marginatis; subalaribus minoribus pallide grisescen- tibus, maioribus dilute rufis; rostro nigro; pedibus plumbeis. L. t. 140, a. c. dist. 40, a. 58—60, c. 60, r. 12, t. 24 mm. Stirn, Kopfseiten und Vorderhals schwarz: Oberseite mit Flügeln und Schwanz rotbraun, Schwingen schwarzbraun mit breiten rotbraunen Aufsen- und Innensäumen, Schwanzfedern an der Wurzel der Innenfahne schwarzbraun ; Unterkörper grau, Schenkel und Unterschwanzdecken rotbräunlich verwaschen; die kleineren Unterflügeldecken blalsgrau, die gröfseren rotbraun; Schnabel schwarz; Füfse bleigrau. Lg. 140, Fl. 58—60, Fl./Schw. 40, Schw. 60, Schn. 12, L. 24 mm. 157. Turdinus rufwentris Rchw. Rchw. J. ©. 1894, 42. Lg. 170, Fl. 78 mm. Oberkopf dunkelbraun; Rücken nebst Flügel und Schwanz braun, etwas ins kastanienbraune ziehend, 44 Ant. Reichenow. Bürzel und Oberschwanzdecken mehr ins rostfarbene ziehend; Kopfseiten grau; Kehle weils; übrige Unterseite rostbräunlich, in‘ der Mitte weils; Unterflügeldecken und Innensäume der Schwingen rostisabellfarben. 158. Turdinus fulvescens (Cass.) Turdirostris fulvescens Rcehw. J. O. 1890, 128 — Turdinus fulvescens Rcehw. 1894, 42. 354. $ X. 94. Lg. 170, Fl./Schw. 40 mm. Iris zinnober- rot, Fülse bleigrau. 247. @ X. 94. Lg. 160, Fl./Schw. 40 mm. Iris mittel ockergelb. — 297. © XI. 94. Lg. 160, Fl./Schw. 45 mm. Iris dunkel ocker. -- 247. 3X. 94. Lg. 160, Fl./Schw. 40 mm. 159. Cossypha cyanocampter (Bp.) Rchw. J. O. 1892, 193, 1894, 43. 244. © X. 94. Lg. 180, Fl./Schw. 35 mm. Iris dunkel ocker, Schnabel schwarz, Fülse sepiabraun. Sylviidae. 160. Phylloscopus trochilus (L.) Sjöst. Mitth. deutsch. Schutzgeb. VIII. 1895, 35. Sv. Vet. Ak. Handl. 1895, 111. 321. Lg. 120, Fl./Schw. 25 mm. Iris dunkel ocker. 161. Pratincola pallidigula Rchw. Rchw. J. O. 1892, 194; 1894, 43. Herr Sjöstedt hat (0. M. 1893 p. 139) P. pallidigula mit P. axillaris zusammengezogen, nachdem er den Nachweis geführt, dafs die Männchen von P. pallidigula auch schwarze Kehle haben. Von P. axillaris konnte ich aber während der letzten Jahre eine srofse Anzahl von Exemplaren untersuchen. Dieselben zeigten sämtlich eine bedeutend geringere Gröfse als die Kamerunform. Die Gröfsenunterschiede fallen beim Vergleich der Vögel viel stärker in die Augen als die Mafse dieselben ausdrücken. P. palli- digula scheint mir somit eine von P. azillaris durch bedeutendere Grölse ständig abweichende Form zu sein. AaAnanrınnAaRaNnanN [Berichtigung: Auf S. 23 unter No. 80 lies: Hyliota fla- vigastra Sw. anstatt H. vwiolacea). Zur Vogelfauna von Kamerun. 45 Schlüssel zum Bestimmen aller bisher aus dem Kamerungebiet bekannten Vogelarten. . Drei Zehen nach vorn, eine nach hinten gerichtet oder nur drei Vorder-, keine Hinterzehe: 2. Vier Zehen nach vorn gerichtet oder paarweise nach den Seiten ge- wendet und klammerartig einander gegenüber stehend; Schwanz gabelförmig, kürzer als der Flügel (Micropodidae): Tach- ornis ambrosiaca Hartl. Vier Zehen nach vorn gerichtet; Schwanz stufig, viel länger als der Flügel: Colidae 73. Zwei Zehen nach vorn, zwei nach hinten gerichtet: 44. Schwimmhäute zwischen den drei nach vorn gerichteten Zehen oder Lappenhäute (im letzteren Falle platte Nägel): 3. Die drei nach vorn gerichteten Zehen vollständig getrennt oder am Grunde durch kurze Spannhäute verbunden oder mit Lappen- säumen versehen (in letzterem Falle spitze Krallen) oder mit einander verwachsen: 13. Lappenhäute und breite platte, am Vorderrande gezähnelte Nägel an den Zehen (Colymbidae): Colymbus fluviatılis Tunst. Ganzrandige Schwimmhäute und meistens spitze Krallen an den Zehen: 4. . Alle vier Zehen (auch die Hinterzehe) durch Schwimmhäute mit ein- ander verbunden: 5. Nur die Vorderzehen durch Schwimmhäute verbunden, Hinterzehe gesondert: 6. . Schnabel ohne Hautsack, spitz (Phalacrocoracidae): Plotus levaillantı Leht. Schnabel mit weitem Hautsack (Pelecanidae): Pelecanus rufescens Lath. Lauf etwa doppelt so lang als die Mittelzehe: Recurvirostra avosetta L. Lauf nur wenig länger oder kürzer als die Mittelzehe; 7. Schnabelränder mit Hornlamellen oder -leisten besetzt (Ana- tidae): 3. Schnabelränder glatt, ohne Hornlamellen: 9. . Gesicht weils, Hinterkopf schwarz: Dendrocygna personata Württ. Ganzer Kopf schwarz, Schnabel mit fleischrötlicher Querbinde; Flügel- decken blaugrau: Anas hartlaubi Cass. Schlitzförmige Nasenlöcher jederseits am Schnabel, Anssenzehe kürzer als Mittelzehe (Laridae): 10. Nasenlöcher in einem oder zwei auf der Schnabelfirste gelegenen hornigen Röhrenansätzen, Aussenzehe so lang oder länger als Mittelzehe (Procellariidae): Thalassidroma ocea- nica (Kuhl). 46 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19: 20. 21. Ant. Reichenow. Schwimmhäute tief ausgebuchtet, so dafs die beiden Endglieder der Aussenzehe ganz frei sind: Hydrochelidon nigra (L.) Schwimmhäute wenig ausgerandet, Aussenzehe bis zur Kralle in der: : Schwimmhaut. 11. Schnabel schwarz: Anous stolidus (L.) Schnabel gelb oder rot: 12. Flügel über 300 mm lang: Sterna bergi Leht. Flügel unter 300, aber über 200 mm lang: Sierna macrura Naum. Flügel unter 2.00 mm lang: Sterna minuta L. Unterer Teil des Unterschenkels unbefiedert und wie der Lauf mit Hornschildern bedeckt: 14. Unterschenkel bis zum Fersengelenk befiedert: 44. Zehen mit Lappensäumen versehen: Podica senegalensis (Vieill.) q und camerunensis Sjöst. Vorderzehen (wenigstens die äussere und mittlere) am Grunde durch { kurze Spannhäute verbunden: 15. Zehen vollständig getrennt; Flügel spitz, erste oder erste und zweite Schwinge am längsten, dritte deutlich kürzer 17. Zehen vollständig getrennt; Flügel gerundet, erste bis dritte Schwinge ungefähr gleich lang oder zweite und dritte am längsten, erste gleich der fünften oder kürzer (BRallidae): 27. Schnabel dünn, biegsam, stielförmig, gerade oder aufwärts gebogen, oder sichelförmig abwärts gebogen, in diesem Falle ( Numenius) stets erste Schwinge am längsten (Scolopacidae): 16. Schnabel hart, sichelförmig gebogen, zweite und dritte oder dritte und vierte Schwinge am längsten (Ibidae): 33. Schnabel hart, gerade oder aufwärts gebogen, nicht sichelförmig: 22. Schnabel sichelförmig abwärts gebogen: Numenius phaeopus (L.). Schnabel gerade oder mit der Spitze wenig aufwärts oder abwärts gebogen, aber nicht sichelförmig: 17. Keine Bindehautzwischen den Vorderzehen: Tringa subarcuata (Güld.) 4 Deutliche Bindehaut zwischen der äufseren und mittleren Zehe: 18. Mittelste Schwanzfedern einfarbig braun (bisweilen längs des Randes kurze, dunkle Binden): Totanus hypoleucus (L.) Mittelste Schwanzfedern weils und braun oder weils und schwarz gebändert: 19. Schwanz an der Wurzelhälfte rein weils, an der Spitzenhälfte breit schwarz quergebändert: Totanus ochropus (L.) Schwanz (wenigstens die mittleren Federn) in der ganzen Länge quergebändert: 20. Schnabel unter 35 mm lang; Totanus glareola (L.). Schnabel über 35 mm lang: 21. Füfse grünlich; Schnabel schwarz, an der Wurzel grünlich: Totanus littoreus (L.) | 22. 23. 24. 25. 26. af, 28. 29. 30. 31. 52. 33. Zur Vogelfauna von Kamerun. 47 Füfse und Schnabelwurzel rot, Schnabelspitze schwärzlich: Totanus calidris (L.) Starke Vögel, über 400 mm lang: 34. Schwächere Vögel, unter 400 mm lang; Kralle der Mittelzehe am Innenrande gekämmt: 34. Schwächere Vögel, unter 400 mm lang. Kralle der Mittelzehe nicht gekämmt: (Charadriidae) 23. Flügel über 150 mm lang: 24. Flügel unter 150 mm lang: 25. Langer Hautlappen an der Schnabelwurzel: Lobivanellus al- biceps (Gould). Kleiner Hautlappen vor dem Auge: Lobivanellus superciliosus Rchw. Schwarzes oder braunes Kropfband: Charadrius curonicus Gm. Kein schwarzes oder braunes Kropfband: 26. Breites schwarzes Band vom Auge längs der Halsseite verlaufend: Charadrius pecuarius Tem. Kurzer schwarzer Strich durch das Auge, der sich nicht auf die Halsseite ausdehnt: Oharadrius tenellus Hartl. Deutliche Stirnplatte: 28. Keine Stirnplatte: 30. Krallen auffallend langgestreckt und gerade, die der Hinterzehe über 30 mm lang: Parra africana Gm. Krallen nicht auffallend lang: 29. Kopf, Hals und Unterkörper ultramarinblau: Porphyrio alleni (Thoms.) Kopf, Hals unä Unterkörper grau: Gallinula angulata Sund. Kopfseiten, Kehle und Unterkörper isabellgelb: Porphyrio alleni iuv. Kopfseiten, Kehle und Unterkörper weils: Gallinula angulata iuv. Flügel über 150 mm lang: 31. Flügel unter 150 mm lang: 32. Schwingen schwarz mit weilsen Querbinden oder Flecken: Aallus oculeus (Tem.) Schwingen einfarbig dunkelbraun: Himantornis haematopus Tem. Gefieder einfarbig schieferschwarz: Ortygometra nigra (Gm.) Unterkörper schwarz und weilsgebändert: Oriygometra egregia (Ptrs.) Unterkörper schwarz mit weilsen rundlichen Flecken; Rücken und Flügel mit gelbbraunen Flecken: Corethrura elegans (A. Sm.) Weils; Kopf, Hals und Flügelspitzen schwarz: Ibis aethiopica (Lath.) Flügel und Schwanz metallisch glänzend; Unterseite einfarbig grau- braun: Theristicus leucocephalus (Gm.) Flügel und Schwanz metallisch glänzend; Federn der Unterseite hellbraun mit schwarzbrauner Umsäumung: Tiheristicus oli- vaceus (Dubus). 48 34. 35. 36. 37. 38. 89. 40. 41. 42. 43. 44. 45. 46. 47. Ant. Reichenow. Schnabelspitze mit Haken; Bindehäute zwischen allen drei Vorder- zehen (Scopidae): Scopus umbretta Gm. | Schnabel in eine gerade Spitze auslaufend, ohne Haken; Bindehaut ° nur zwischen Aufsen- und Mittelzehe (Ardeidae): 35. Flügel unter 340 mm lang: 36. Flügel über 340 mm lang: 41. Gefieder rein weils oder doch in der Hauptsache weils: 37. Gefieder nicht im allgemeinen weils: 38. Lauf und Zehen gelb: Bubulcus ibis (L.) Lauf schwarz, Zehen gelb: Herodias gularis (Bose.) var. alba. Flügel 250 mm oder darüber lang: 39. Flügel unter 250 mm lang: 40. Ganzes Gefieder mit Ausnahme der weilsen Kehle grau: Herodias gularıs (Bose.) | Kopfplatte schwarz, Hals weils oder grau: Nyeticorax nyeticoraz (L.) Kopfplatte auf braunem Grunde hell gelbbräunlich gestrichelt: Nyc- bicorax nyclicorax iuv. Kopfplatte schwarz, Hals rotbraun oder erdbraun mit hellen Flecken: Calerodius leuconotus (Wagl.) | Flügel einfarbig schieferschwarz: Ardetta sturmi (Wagl.) Flügeldecken stahlgrünglänzend mit rostgelblichen Säumen: Buto- rides atricapillus (Afzel.) Gefieder rein weils: Herodias alba (L.) Gefieder nicht rein weils: 42. Nacken (Hinterhals) weils oder grau: Ardea cinerea L. Nacken rotbraun oder schwarz: 43. Flügel unter 500 mm lang: Ardea purpurea L. Flügel über 500 mm lang: Megerodius goliath (Cretzschm.) Ganzer Lauf dicht befiedert; Aufsenzehe nach aufsen und hinten ° wendbar (Strögidae): 45. Lauf nicht oder doch nur am oberen Teile befiedert, oder wenn be- fiedert die Aufsenzehe nicht wendbar: 47. Unterseite quergebändert: 46. j 1 Unterseite einfarbig oder gefleckt, aber nicht quergebändert: Strix flammea (L.) j Mit Ohrfedern; Flügel über 270 mm lang: Bubo leucostictus Hartl. Ohne Ohrfedern; Flügel unter 270, aber über 200 mm lang: Syr- nium nuchale Sharpe. Ohne Ohrfedern ; Flügelunter 200 mm lang Glaueidium sjöstedtiRchw. Oberkiefer bis an die Wurzel von der Hornscheide bedeckt, in welcher auch die Nasenlöcher liegen: 69. j Oberkiefer an der Wurzel von einer weichen, von der Hornscheide des Schnabels deutlich sich abhebenden Haut (Wachshaut) be- deckt, in welcher die Nasenlöcher liegen: 48. i 48. 482. 49. 50. 51. 32. 58. 54. 55. 56. 57. 98. 59. Zur Vogelfauna von Kamerun. 49 Drei Zehen nach vorn gerichtet, Aufsenzehe nicht nach aufsen und hinten wendbar: 52. Drei Zehen nach vorn gerichtet, aber die äufsere nach aufsen und hinten wendbar: 48a. Zwei Zehen nach vorn, zwei nach hintengerichtet (Psöttacidae): 49. Zehen unbefiedert: Pandion haliaetus. Zehen befiedert (Sörögödae): vergl. 45 u. 46. Flügel über 120 mm: 50. Flügel unter 120 mm: 51. Grau mit rotem Schwanz: Psittacus erithacus L. Gefieder vorherrschend grün: Poeocephalus gulielmi (Jard.) Gesicht rot; Nacken grün: Agapornis pullaria (L.) Ganzer Kopf grün; schwarzes und darunter orangefarbenes Nacken- band: Agapornis zenkeri Rehw. Schnabel von der Wurzel an zum starken Haken gebogen; Kralle der zweiten Zehe bedeutend stärker als die der vierten; Nasenlöcher frei (Falconidae): 53. Schnabel schwach, gerade, höchstens an der Spitze etwas hakig ge- bogen; Kralle der zweiten Zehe nicht gröfser als die der vierten; Nasenlöcher von einer Kuppe überdeckt, schlitzförmig (Colum- bidae): 65. Kopfseiten nackt, auch keine Borsten auf der Zügelgegend: 54. Kopfseiten befiedert: 55. Nasenlöcher schlitzförmig, wagerecht gestellt: Polyboroides ty- picus A. Sm. Nasenlöcher oval, senkrecht gestellt: Gypohierax angolensis (Gm.) Schnabel mit scharfem, eckigem Zahn jederseits an den Schneiden des Oberkiefers vor dem Haken und mit kerbartigem Ausschnitt vor der Spitze des Unterkiefers: 64. Schnabel ohne scharfen eckigen Zahn vor dem Haken: 56. Läufe bis an die Zehen betiedert: Lophoaetus occipitalis (Daud.) Läufe nicht oder nur am oberen Teile befiedert: 57. Flügel 460 mm und darüber lang: 58. Flügel 330 bis 450 mm lang: 59. Flügel unter 330 mm lang: 61. Hornbekleidung des Laufes auch auf der Vorderseite in kleinen vier bis sechsseitigen Schildern bestehend: Pandion haliaetus (L.) Hornbekleidung des Laufes auf der Vorderseite breite Quertafeln bildend: Haliaetus vocifer (Daud.) Zügelgegend mit kleinen, schuppenförmig liegenden Federchen bedeckt: Pernis apiworus (L.) Zügelgegend mit Borsten bedeckt, nicht befiedert: 60. Journ. f. Ornith. XLIV. Jahrg. Januar 1896, 4. 50 60. 61. 62. 63. 64. 65. 66. 67. 68. 69. 70. Ant. Reichen Schwanz ausgerandet; die angelegten Flügel fast bis zum Schwanz- ende reichend: Milvus aegyptius (Gm.) Schwanz gerade abgestutzt; die angelegten Flügel bis zum Schwanz- ende reichend; Schnabelfirste und Spitze auffallend zusammen- gedrückt, schmal: Machaerhamphus anderssoni (Gurn.) Schwanz gerundet; die angelegten Flügel nicht bis zur Mitte des Schwanzes reichend: Astur melanoleucus (A. Sm.) Flügel über 250 mm lang; Unterseite nicht gebändert: 62. Flügel unter 250 mm lang; Unterseite ganz oder teilweise ge- bändert: 63. Unterseite einfarbig weils oder gestrichelt, nicht gefleckt: Astur melanoleucus (A. Sm.) Kropf und Brust mit rundlichen oder spitzovalen schwarzbraunen Flecken bedeekt: Dryotriorchis spectabilis (Schleg.) Oberseite schwarz; Weichen rostbraun; Brust auf weilsem Grunde schwarzbraun gebändert: Accipiter zenkeri Rehw. Oberseite schwarz; Brust und Bauch einfarbig rotbraun: Aceipiter hartlaubi (Hattl.) Oberseite grau; Unterkörper grau und weils gebändert; schwarzer Kehlstrich: Asturinula monogrammica (Tem.) Oberseite grau ; Unterkörper rotbraun und weils gebändert; Kehle ohne Mittelstrich: Astur macroscelides Hartl. Nasenlöcher sehr schmal, schlitzförmig; die Wachshaut hinter den Nasenlöchern aufgetrieben: Baza cuculoides (Sw.) Nasenlöcher rundlich oder oval: Falco cuvieri A. Sm. Oberer Teil der Läufe befiedert; Gefieder vorherrschend grün: Vi- nago calva (Tem. Knip). Läufe nicht befiedert: 66. Schwarze oder metallisch glänzende Flecke auf den Flügeln: 67. Weilse Flecke auf den Flügeln: Columba arquatrixz Tem. Knip. Flügel einfarbig ohne Fleckenzeichnung: 68. Unterseite rein weils (oder Vorderhals grau verwaschen): Tympa- nistria tympanistria (Tem.) Unterseite weinrötlich, Rücken braun: Chalcopelia afra (L.) Unterkörper wieder Rücken zimmetrotbraun : Calopelia puella (Schleg.) Hals weinfarben ; schwarzer Nackenring; Turtur semitorquatus (Rüpp.) Nacken kupfergrün schimmernd: Haplopelia inornata Behw. Drei Zehen nach vorn gerichtet, die äufsere nicht wendbar: 70. Drei Zehen nach vorn gerichtet, die äufsere aber nach aufsen oder sogar schräg nach hinten wendbar: 73. Zwei Zehen nach vorn, zwei nach hinten gerichtet: 76. Kurze Bindehäute am Grunde der Vorderzehen; Kralle der Mittelzehe nicht gekämmt (kammartig eingeschnitten) ( Phasianidae): 71. 71. 72. 73. 74. 75. 76. 77. 78. 79. 80. Zur Vogelfauna von Kamerun. 51 Kurze Bindehäute am Grunde der Vorderzehen; Kralle der Mittel- zehe am Innenrande gekämmt (Caprimulgidae): 108. Vorderzehen am Grunde mehr oder weniger mit einander ver- wachsen oder vollständig getrennt, aber keine Bindehäute: 107. Flügel über 100 mm lang: 72. Flügel unter 100 mm lang: Colurnix adansoni Verr. Weilse Flecke auf dem Unterkörper; Kehle schwarz; Francolinus lathami Hartl. Kehle weils; Federn des Unterkörpers grau, bräunlich oder z. T. weils mit dunkleren Schaftstrichen: Francolinus sgquamatus Cass. Schwanz nicht oder wenig länger als die Flügel (Musopha- gidae): 74. Der lange, stark stufige Schwanz doppelt so lang als die Flügel (Coliidae): Colius nigricollis Vieill. u. O. nigriscapalis Rehw. Nasenlöcher durch die starren, nach vorn gerichteten Zügelfedern verdeckt: 75. Nasenlöcher frei: Corythaeola cristata (Vieill.) Haubenfedern mit roter Spitze; Rücken und Flügel blau glänzend: Turacus meriani (Rüpp.) Haubenfedern ganz grün oder mit schwärzlicher Spitze ; Rücken und Flügel lila glänzend: Turacus persa (L.) u. T. buffoni zenkeri Rchw. Erste und zweite Zehe 1) nach hinten gerichtet ( Trogontidae): 77. Erste und vierte Zehe nach hinten gerichtet: 78. Äussere Schwanzfedern am Ende rein weils: Hapaloderma narina (Steph.) Äussere Schwanzfedern am Ende weiss und schwarz gebändert: Heterotrogon vittatum (Shell.) Nur zehn Schwanzfedern: 79. Zwölf Schwanzfedern, die äussersten auffallend kurz (meistens unter den Unterschwanzdecken verborgen): 98. Grössere Vögel, unter 250 mm lang, meist von schlankerer Körper- form, oder wenn kleiner, mit metallisch glänzendem Gefieder; Schnabel deutlich gebogen; Schwanz mehr oder weniger stufig (Cuculidae): 80. Kleinere Vögel, unter 250 mm lang, meist von gedrungener Körper- form; Schnabel gerade oder schwach gebogen, oft ein vor- springender Zahn seitlich an den Schneiden des Oberkiefers; Schwanz gerade abgestutzt oder gerundet (Capitonidae): 89. Kralle der ersten Zehe auffallend lang und gestreckt, länger als die der dritten Zehe; Flügel rotbraun: 81. Kralle der ersten Zehe gekrümmt, kürzer als die der dritten Zehe: 82. 1) Die Folge der Zehen ist an deren Gliederzahl zu erkennen. Die erste Zehe hat 2, die zweite 3, die dritte 4, die vierte 5 Glieder. 4* 81. 82. 83. 84. 85. 86. 87. 88. 89. 90. 91. 92. 93. 94. Ant. Reichenow. Ganzer Kopf und Hals blauschwarz: Centropus leucogaster (Leach). Kopf und Nacken schwarzblau, Kehle und Vorderhals gelbbräunlich- weils: Oentropus monachus Rüpp. Ganze Oberseite prächtig metallisch grün und kupferrötlich glänzend: 87. Oberkopf und Nacken grau, nur Rücken, Flügel und Schwanz stahl- grünglänzend; Schnabel gelb: (euthmochares aereus (Vieill.) Oberseite schwarz, grau oder braun: 83. Unterseite einfarbig weiss oder teilweise gestrichelt, aber nicht quer- gebändert: Coceystes afer (Lceht.) Unterseite teilweise quergebändert: 84. Schwanz wesentlich länger als der Flügel: Cercococcy& mechowi Cab. Schwanz nur so lang als der Flügel oder kürzer: 85. Oberseite grau; Kehle bei alten Individuen grau: Cuculus cano- rus L. Oberseite schwarz; Kehle bei alten Individuen rotbraun: 86. Schwanzfedern mit weissem Endsaum, die äusseren mit weissen Flecken ' längs des Schaftes: Cuculus gabomensis Lafr. Schwanzfedern einfarbig schwarz: Ouculus aurivillii Sjöst. Vorderhals metallisch glänzend wie die Oberseite: Chrysococeyz smaragdineus (Sw.) Vorderhals weiss: 88. Äussere Schwanzfedern metallgrün mit weissen Flecken: Ohrysococoyz . eupreus (Bodd.) Äussere Schwanzfedern weiss mit Metallflecken: Ohrysococeyx klaasi (Steph.) Ein deutlicher vorspringender Zahn jederseits an der Schneide des Oberkiefers (zuweilen auch zwei Zähne): 90. Kein Zahn an den Schneiden des Oberkiefers: 91. Rücken, Flügel und Schwanz schwarz mit weilsem Fleck auf dem Unterrücken; rote Flügelbinde: Pogonorhynchus bidentatus (Shaw). Rücken, Flügel und Schwanz braun, Rückenmitte blassgelb: Pogono- rhynchus vieilloti (Leach). Unterseite wie Oberkörper braun: 92. Unterseite und Oberkörper verschieden gefärbt: 93. Kopf befiedert: Gymnobucco bonapartei Verr. Kopf nackt; ein Büschel aufrechtstehender Borsten hinter den Nasen- löchern: Gymmnobucco peli Hartl. Kopf nackt; keine Nasenborsten: Gymnobucco calvus (Lafr.) Flügel 70 mm und darüber lang: 94. Flügel unter 70 mm lang: 95. Rücken, Flügel und Schwanz einfarbig schwarz: Trachyphonus purpuratus Verr. Zur Vogelfauna von Kamerun. 53 Rücken und Flügeldecken gelb gefleckt; Stirn ebenfalls grüngelb ge- Hleckt: Tricholaema flavopunctata Verr. Rücken und Flügeldecken gelb gefleckt; Stirn rot: Barbatula du- chaillui Cass. 95. Bürzel wie die übrige Oberseite gefärbt und nicht gelb: 96. Bürzel gelb; Oberkopf, Nacken und Rücken schwarz: 97. Bürzel rot; Oberkopf, Nacken und Rücken schwarz: Barbatula erythronota (Cuv.) Bürzel sowie Scheitel und Rückenmitte gelb: Barbatula coryphaea Rehw. 96. Oberseite olivengrün: Dlax gymnophthalmus Behw. Oberseite schwarz mit grünlichgelben Federsäumen: Barbatula scolopacea (Tem.) 97. Weisser Augenbrauen- und Wangenstrich: Barbatula leucolaema Verr. Blassgelber Augenbrauen- und Wangenstrich : Barbatula subsulphurea (Fras.) 98. Die äussersten Schwanzfedern kürzer als die Hälfte der mittelsten, kaum oder nicht länger als die Unterschwanzdecken (Picidae): 99. Die äussersten Schwanzfedern länger als die Hälfte der mittelsten und wesentlich länger als die Unterschwanzdecken (Indica- toridie): Indicator stietithorax Rehw. 99. Schwanzfedern am Ende breit abgerundet: Iynx pulchricollis Hartl. Schwanzfedern am Ende keilförmig zugespitzt: 100. 100. Bürzel und Oberschwanzdecken rot: 101. Bürzel und Oberschwanzdecken nicht rot: 102. 101. Breites weisses Augenbrauen- und Wangenband; schwarzes Schläfen- band: Mesopicus pyrrhogaster (Malh.) Kopfseiten einfarbig grau: Mesopicus goertan (St. Müll.) 102. Unterseite einfarbig blassgelb: Mesopicus Johnston? (Shell.) Unterseite gefleckt, gestrichelt oder gebändert: 103. 103. Flügel 90 mm oder darunter lang: 105. Flügel über 90 mm lang: 104. 104. Kehle weils; breiter weilser Augenbrauen- und Wangenstreif: Meso- picus xzantholophus (Harg.). Kehle auf braunem Grunde bräunlichweils gefleckt; Kopfseiten rotbraun: Campothera caroli (Malh.) Kehle und Kopfseiten auf bräunlichweifsem Grunde schwarz gefleckt; Unterkörper schwarz quergebändert: Oampothera permista Rehw. Kehle und Kopfseiten gelblichweils, braun gefleckt; Unterkörper gelb mit olivenbraunen Flecken; roter Fleck am Flügelbug: Campo- thera tullberge Sjöst. 54 Ant. Reichenow. 105. Unterkörper braun mit rundiichen bräunlichweifsen Flecken: Oampo- thera nivosa (Sw.). Unterkörper auf gelbgrünlichem Grunde dunkelbraun gefleckt oder gestrichelt: 106. 106. Flügeldecken einfarbig olivengrün; Schäfte der Schwanzfedern ober- seits hornbraun: Dendropicus gabonensis (Verr.) und D. reiche- nowi Sjöst. Flügeldecken dunkelbraun mit weifslichen Querbinden; Schäfte der Schwanzfedern oberseits gelb: Dendropicus sharpei Oust. 107. Kralle der Hinterzehe kleiner als diejenige der Mittelzehe: 108. Kralle der Hinterzehe gröfser als diejenige der Mittelzehe: 130. 108. Kralle der Mittelzehe am Innenrande gekämmt (Oaprimul- gidae): 109. | Kralle der Mittelzehe nicht gekämmt: 110. 109. Schwanz stark stufig, fast doppelt so lang als der Flügel: Sco- tornis climacurus (Vieill.). Schwanzfedern ziemlich gleich lang, kürzer als der Flügel: Capri- mulgus fossei Verr. 110. Schnabel kürzer als der Kopf, dem der Rabenvögel ähnlich, mit Haken an der Spitze (Coraciidae): 129. Schnabel länger als der Kopf: 111. 111. Schnabel gerade, lang keil- oder schwertförmig (Aleedinidae): 118. Schnabel schwach säbelförmig gebogen (Meropidae): 126. Schnabel auffallend stark, am Grunde ziemlich so hoch als der Kopf, gebogen, häufig mit helm- oder leistenförmigem Aufsatz; nur zehn Schwanzfedern Bucerotidae: 112. 112. Flügel über 300 mm lang: 113. Flügel unter 300 mm lang: 116. 113. Kehle nackt, mit Kehlsack: 114. Kehle befiedert: 115. 114. Äufsere Schwanzfedern rein weils: Oeratogynna elata (Tem.). Äufsere Schwanzfedern nur am Ende weiss: Ceratogymna atrata (Tem.). 115. Mittelste Schwanzfedern schwarz, nur an der Wurzel weils; Kopf- seiten mit grauen Federsäumen: Bycanistes subeylindrieus (Sel.). Mittelste Schwanzfedern wie die übrigen am Ende weils: Bbycanzstes albotibialis (Cab. Rchw.). 116. Schwanz stark stufig, fast doppelt so lang als der Flügel: Ortho- lophus albocristatus (Cass.) Schwanzfedern nur wenig in der Länge verschieden, kürzer oder wenig länger als der Flügel: 117. 117. Kopf und Hals einfarbig schwarz; Schnabel kalkweils mit schwarzer oder rötlicher Spitze: Lophoceros fasciatus (Shaw). 118. 119. 120. 121. 122. 123. 124. 125. 126. 127. 128. 129. Zur Vogelfauna von Kamerun. 55 Kopf und Hals einfarbig schwarz; Schnabel ganz kalkweils oder an der Wurzel schwärzlich: Bycanistes sharpei (Ell.). Kopf und Hals schwarz mit grauer Zeichnung; Schnabel schwarz mit roter Spitze: Lophoceros hartlaubi (Gould). Kopf und Hals braun; Schnabel rot: Lophoceros camurus (Cass.). Flügel über 150 mm lang: Ceryle maxima Pall. und O. sharpev Gould. Flügel unter 150, aber wenigstens 75 mm lang: 119. Flügel unter 75 mm lang: 123. Gefieder schwarz und weils: Ceryle rudis (L.) Blau im Gefieder: 120. Flügeldecken braun, bisweilen mit weifsen oder gelbbräunlichen Säumen: Halcyon chelicuti (Stanl.). Flügeldecken rein schwarz: 121. Flügeldecken schwarz mit düster rotbraunen Säumen; Kopf, Ober- rücken und Schulterfedern ebenfalls düster rotbraun: Halcyon badius Verr. Schulterfedern schwarz: Halcyon forbes: Sharpe. Schulterfedern hellblau oder graublau: 122. Oberkopf graublau wie der Rücken: Halcyon cyanoleucus (Vieill.). Oberkopf graubraun, verschieden von der Rückenfärbung: Halcyon senegalensis (L.). Schnabel schwarz: Alcedo guentheri Sharpe. Schnabel rot: 124. Mitte von Brust und Bauch wie die Kehle silberweils: Alcedo leucogastra (Fras.). Ganze Brust und Bauch rotbraun oder rostgelb; Kehle weils: 125. Augenbrauen- und Schläfenband rotbraun; Kopfseiten lila schimmernd ; Ispidina pieta (Bodd.). Augenbrauen- und Schläfenband blau; Kopfseiten rotbraun ohne lila Schimmer: Corythornis cyanostigma (Rüpp.). Kehle weils: Merops albicollis Vieill. Kehle gelb oder braun: 127. Kehle rot: 128. Flügel über 100 mm lang: Merops persicus Pall. Flügel unter 100 mm lang: Melittophagus pusillus (St. Müll.). Rücken und Flügel rotbraun: Meropiscus müllerı Cass. Rücken und Flügel grünschwarz: Meropiscus australis Rehw. Unterschwanzdecken hellblau; übrige Unterseite rotbraun, lila schim- mernd: Eurystomus afer (Lath.). Kehle hellblau; übrige Unterseite nebst Unterschwanzdecken rotbraun; Eurystomus gularis Vieill. 96 130. 131. 132. 133. 134. 135. 136. 137. 138. Ant. Reichenow. Zehn deutliche Handschwingen, die erste oft sehr kurz und lanzett- förmig: 131. Nur neun deutliche Handschwingen: 142. Schnabel dünn, säbel- oder sichelförmig gebogen, in eine einfache dünne Spitze auslaufend, meistens länger als der Kopf (Necta- riniidae): 222. Schnabel kürzer als der Kopf, gerade oder schwach gebogen, oft flach, häufig mit Haken an der Spitze: 132. Flügel über 300 mm lang (Corvidae) : Corvus scapulatus Daud. Flügel unter 300 mm lang: 133. Bürzelfedern mit starren Schaftwurzeln, welche beim Aufwärtsstreichen der Bürzelbefiederung als spitze Stacheln sich fühlbar' machen (Campophagidae): 165. Schäfte der Bürzelfedern weich, ohne starren Wurzelteil: 134. Nur zehn Schwanzfedern; Nasenlöcher von starren, nach vorn ge- richteten Borsten verdeckt; einfarbig schwarzes Gefieder (Dieru- ridae): 177. Zwölf Schwanzfedern: 135. Schnabel mehr oder weniger flach und breit; starke Schnabelborsten (Museicapidae): 149. Schnabel kräftig, höher als breit, mit starkem Haken an der Spitze; Schnabelborsten vorhanden (Laniidae) : 166. Schnabel nicht flach und ohne auffallend starken Haken; Schnabel- borsten schwach oder fehlend: 156. Die Hornbekleidung der Laufseiten besteht in einer ungeteilten Längs- schiene: 137. Eine Reihe Schilder, keine ununterbrochene Schiene, bildet die Be- kleidung der Laufseiten (Alaudidae). Die Vorderseite des Laufes wird von Horntafeln umschlossen, welche mehr oder weniger zu einer ungeteilten Schiene verwachsen, die Laufsohle wird ebenfalls von einer ungeteilten Schiene umschlossen, an den Laufseiten ist ein schmaler Streif zwischen der vorderen und hinteren Hornbekleidung nackt (ohne Hornbedeckung) Zrio- doridae): Pitta angolensis Vieill. (Gefieder bunt, Bauch rot, Bürzel hellblau, hellblaue Flecke auf den Flügeln.) Schnabel kurz, konisch; körnerfressende finkenartige Vögel (Plo- ceidae): 134. Schnabel kurz, pfriemenförmig; Nasenlöcher von Borsten überdeckt (Paridae): Parus funereus (Verr.) Schnabel kurz, pfriemenförmig oder länglich, schlank; Nasenlöcher frei; insektenfressende Vögel: 138. Erste Schwinge länger als die Hälfte der zweiten: 139. Erste Schwinge kürzer als die Hälfte der zweiten: 141. 139. 140. 141. 142. 143. 144. 145. 146. 147. 148. 149. 150. Zur Vogelfauna von Kamerun. 57 Einzelne haarartige Borsten zwischen den Nackenfedern; Lauf kürzer als Mittelzehe (Pyenonotidae): 210. Keine haarartigen Borsten zwischen den Nackenfedern: 140. Gefieder vorherrschend goldgelb; Lauf kürzer als die Mittelzehe (Oriolidoe): 178. Gefieder nicht vorherrschend goldgelb; Lauf länger als die Mittelzehe (Timeliidae): 232. Gefieder stahlglänzend (Stwrnidae): 179. Kein Stablglanz im Gefieder; Schnabel gerade, die Dillenkante zur Spitze aufsteigend, mit deutlicher Zahnauskerbung vor der etwas hakig gebogenen Spitze (Sylviidee): 249. Kein Stahlglanz im Gefieder; Schnabel gebogen, die Dillenkante in gerader Linie mit dem unteren Rand der Unterkieferäste ver- laufend oder abwärts gebogen, ohne Zahnauskerbung und Haken an der Spitze s. unter Nectariniidae: 222. Schnabel sehr schwach, kurz und flach; Flügel spitz, erste oder die beiden ersten Schwingen am längsten (Hirundinidae): 144. Schnabel dick, kurz, konisch (Pringillidae): 207. Schnabel dünn, pfriemenförmig: 143. Ein scharf ausgeprägter, aus kleinen Federchen gebildeter weisser Ring um das Auge (Zosteropidae): 221. Kein scharf ausgeprägter weisser Augenring (Motacillidae): 209. 2% Rücken glänzend blauschwarz: 145. Rücken schwarz mit stahlgrünem Schimmer: Psalidoprocne chalybea Rehw. Rücken mattbraun, oder schwarzbraun mit schwachem Stahlglanz: 147. Ganzer Oberkopf glänzend blauschwarz wie der Rücken: 146. Stirn rotbraun; Scheitel blauschwarz: Hirundo rustica L. Ganzer Oberkopf rotbraun: Hirundo puella Tem. Schleg. Unterseite blauschwarz, nur die Kehle weiss: Hlirundo nigrita Gray. Unterkörper rotbraun: Zirundo senegalensis L. Schwanz gabelförmis: Psalidoprocne fuliginosa Shell. Schwanz gerade abgestutzt oder gerundet: 148. Kehle und Unterkörper weiss: Olivicola cincta (Bodd.) Ganze Unterseite wie die Oberseite schwarzbraun: Psalidoprocne nitens (Cass.) ‚Schwanz länger als der Flügel: 150. Schwanz kürzer als der Flügel: 152. Rücken rotbraun oder weils: Terpsiphone veridis (St. Müll.) Rücken hellblau: Elminia longicauda (Sw.) Rücken glänzend schwarz: Zrochocercus nitens Cass. Rücken grau: 151. 58 151. 152. 153. 154. 155. 156. 157. 158. 159. 160. 161. 162. 163. Ant. Reichenow. Unterkörper rotbraun: Terpsiphone tricolor (Fras.). Unterkörper grau: Trochocercus nigromitratus (Rehw.). Unterkörper weiss: Trochocercus albiventris Sjöst. Nackte Hautlappen an den Augen: 153. Keine nackten Hautlappen an den Augen: 154. Flügel schwarz mit weisser Binde: Platystira ceyanea (St. Müll.). Flügel einfarbig schwarz oder rotbraun: Diaphorophyia castanea (Fras.). Flügel 80 mm oder darüber lang: 155. Flügel unter 80 mm lang: 158. Rücken schwarz: 156. Rücken rotbraun: 157. Rücken olivenbraun, ins rotbraune ziehend; äussere Schwanzfedern rostfarben: Cassinia fraseri (Strickl.). g Rücken dunkel graubraun oder bräunlich schieferschwarz; äussere Schwanzfedern mit weissem Ende: Cassinia zenkeri Rchw. Rücken fahl graubraun; kein weiss an den Schwanzfedern: Musci- capa grisola L. Wurzeln der Handschwingen weiss: Bias musicus (Vieill.). Handschwingen ganz schwarz: Megabias flammulatus Verr. Vorderhals und Brust braun gestrichelt: Megabias flammulatus Verr. ©. Unterseite einfarbig weiss oder rotbräunlich weiss: Bias musicus (Vieill.) ©. Unterseite zimmtbraun: Cassinia fraseri (Strickl.). Äussere Schwanzfedern weiss, mittlere schwarz: Parisoma plumbeum Hartl. Alle Schwanzfedern gleich gefärbt: 159. Brust und Weichen schwarz gestrichelt: Smithornis rufolateralis Gray. Unterseite einfarbig, ungestrichelt: 160. Weisser Flügelfleck: Ayliota flavigastra Sw. Flügel einfarbig schwarz, grau oder braun: 161. Rücken glänzend blauschwarz: Hyliota nehrkorni Hartl. Rücken dunkelbraun; Flügel 75 —80 mm lang: Artomyias fuli- ginosa Verr. Rücken graubraun; Flügel 60 mm lang: Alseonax obscura Sjöst. Rücken grau: 162. Flügel über 60 mm lang: 1683. Flügel unter 60 mm lang: 164. Schnabel auffallend breit und flach: Pedilorhynchus stuhlmanni camerunensis Rchw. Schnabel schmal: Alseonax lugens (Hartl.). 164. 165. 166. 167. 168. 169. 170. 171. 172. 173. 174. 175. Zur Vogelfauna von Kamerun. 59 Unterflügeldecken weiss; grauweilse Säume an den Schwingen: Alseonax epulata (Cass.). Unterflügeldecken bräunlichgrau ; keine hellen Säume an den Schwingen: Alseonax comitata (Cass.). Allgemeine Färbung schwarz mit Stahlglanz oder gelb: Campophaga quiscalina Finsch. Allgemeine Färbung blau: Graucalus azureus (ass. Allgemeine Färbung grau: Graucalus preussi Rchw. Schnabel rot: Sigmodus rufiventris Bp. Schnabel schwarz oder hornbraun: 167. Gefieder schwarz, schwarz und weils oder grau und weils: 168. Rotbraun oder gelbbraun im Gefieder: 175. Grün, gelb oder rot im Gefieder: 175a. Gefieder einfarbig schwarz: Dryoscopus leucorhynchus (Hartl.) Gefieder nicht einfarbig schwarz ; weilse Zeichnung auf den Flügeln: 169. Gefieder nicht einfarbig schwarz; Flügel ohne weilse Zeichnung: 170. Eine weilse Binde längs des Flügels; Flügel 90 mm und darüber lang: Dryoscopus maior (Hartl.) Alle Flügeldecken und Schwingen weils gesäumt; Flügel unter 90 mm lang: Dryoscopus gambensis (Lcht.) Ganzer Oberkörper grau: 17]. Oberkopf und Nacken schwarz, Rücken und Bürzel grau: 173. Oberkopf bis Oberrücken glänzend schwarz, Unterrücken und Bürzel rein weils: 174. Oberkopf und Nacken schwarz; Oberrücken grau, Unterrücken und Bürzel rein weils: Dryoscopus tricolor Cab. Rehw. Schulterfedern weils: Lanius mackinnoni Sharpe. Schulterfedern grau wie die übrige Oberseite: 172. Kurzer weilser Augenbrauenstrich: Fraseria cinerascens Haitl. Kein weilser Augenbrauenstrich : Fraseria ocreata (Strickl.) Weilser Stirn- und Augenbrauenstrich: Laniarius bocagei Rehw. Kein weifser Stirn- und Augenbrauenstrich: Dryoscopus ango- lensis Hartl. Schnabel mit kantiger Firste; Flügel kaum 80 mm lang: Dryos- copus affinis Gray. Schnabelfirste breit abgerundet; Flügel 80 mm und darüber lang: Chaunonotus sabinei Gray. Oberkopf rotbraun; Rücken schwarz: Dryoscopus lühderi Rchw. Oberkopf schwarz; Rücken gelbbraun ; Flügel rotbraun: Telephonus senegalus (L.) Oberkopf grau; Rücken gelbbräunlich grau; Vorderhals ockergelb: Dryoscopus gambensis (Leht.) 9. 60 Ant. Reichenow. 175a. Ganze Oberseite schwarz: Lamiarius atroflavus Shell. ‘ Rücken schwarz, weils und gelbbraun gemischt: Nilaus afer (Lath.) 176. 177. 178. 179: Ganze Oberseite olivengelbgrün: Nscator chloris (Less.) Rücken gelbgrün; Oberkopf und Nacken grau: 176. Ganze Unterseite gelblichgrün: Laniarius gladiator Rehw. Unterseite zitronengelb, auf dem Kropf oft goldbräunlich verwaschen: Laniarius perspicillatus Rehw. Vorderhals orangerot; Kopfseiten grau : Lansarius hypopyrrhus(Verr.) Vorderhals scharlachrot; ein schwarzes Band über Stirn und Kopf- seiten: Laniarius multicolor Gray. Schwanz gabelförmig: Dierurus coracinus Verr. Schwanz gerade abgestutzt: Dierurus atripennis Sw. Handdecken mit weilsen Enden ; Schwanzfedern grüngelb: Orzolus brachyrhynchus Sw. Handdecken ganz schwarz ; mittelste Schwanzfedern schwarz: Orvolus nigripennis Verr. Handschwingen an der Wurzel oder Innenfahne zimmetbraun: 180, Handschwingen schwarz oder dunkelbraun: 182. 180. Flügel unter 100 mm lang: Poeoptera lugubris Bp. 181. 132. 183. 184, 185. 186. 187. Flügel über 100 mm lang: 181. Schnabel 30 mm lang: Onychognathus hartlaubi Gray. Schnabel 20 mm lang: Onychognathus preussi Rehw. Unterkörper weils oder auf weilsem Grunde braun gestrichelt: Pholidauges leucogaster (Gm.) Unterkörper metallisch glänzend wie der Rücken: 183. Oberkopf stahlblaugrün glänzend wie der Rücken ; Flügel über 140 mm lang: Lamprocolius glaucovirens EI. Oberkopf sammetschwarz mit lila Schimmer, wesentlich verschieden von der Rückenbefiederung; Flügel kaum 130 mm lang: Lam- procolius purpureiceps Verr. Erste (vorderste) Handschwinge deutlich länger als die Handdecken: 185. Erste (vorderste) Handschwinge sehr kurz und lanzettförmig, kürzer oder doch kaum länger als die Handdecken: 196. Schnabel auffallend stark, höher alslang: Amblyospiza capitalba (Bp.) Schnabel nicht auffallend stark, länger als hoch: 186. Einfarbig schwarz: Ploceus nigerrimus Vieill. Schwarz und rot gefärbt: 187. Gelb im Gefieder: 189. Schnabel schwarzblau mit roten Schneiden: Spermospiza guttata (Vieill.) Schnabel schwärzlich oder hornbraun ohne rote Schneiden: 187a. 187a. Brust, Bauch und Unterschwanzdecken schwarz: 188. Brust und Bauch schwarz, Unterschwanzdecken rot: Malimbus scutopartitus Rehw. 188. 189. 190. 191. 192, 193. 194. 195. 196. Zur Vogelfauna von Kamerun. 61 Brust, Bauch und Unterschwanzdecken rot: Malimbus erythro- gaster Rchw. Brust und Bauch schwarz; Unterschwanzdecken gelb: Malimbus racheliae (Cass.) Ganzer Kopf und Hals rot: Malimbus rubriceps (Rehw.) Kopf und Vorderhals rot, aber Stirnbinde, Augengegend und Kinn schwarz: Malimbus malimbicus (Daud.) Oberkopf und Nacken rot; Kopfseiten und Kehle (beim Weibchen auch die Stirn) schwarz: Malimbus rubricollis (Sw.) Ganzer Kopf und Kehle schwarz; nur Kropfschild rot: Malimbus nitens (Gray). Unterkörper sowie die Unterschwanzdecken schwarz: Symplectes melanogaster (Shell.) Unterkörper schwarz, Unterschwanzdecken gelb: Malimbus rache- hiae (Cass.) Unterkörper rotbraun: Ploceus tricolor Hartl. Unterkörper gelb: 190. Kehle grau; Rücken und Flügel grau: Symplectes tephronotus Rchw. Kehle schwarz: 191. Kehle gelb: 194. Ganzer Kopf schwarz: 192. Kopfseiten und Vorderkopf bis zum Scheitel schwarz; Hinterkopf gelb; Flügel unter 60 mm lang: Ploceus monachus (Sharpe). Kopfseiten schwarz, Oberkopf rotbraun oder goldbräunlich: Symplectes croconotus Rehw. Ganzer Kopf goldbraun mit schwarzem Augenstrich: 193. Flügel und Schwanz einfarbig schwarz: Symplectes croconotus Rchw. ©. Rotbraunes Nackenband; Flügel und Schwanz olivenbräunlich mit gelben Säumen an Schwingen und Flügeldecken: Ploceus cucul- latus (St. Müll.). Nacken und Rücken gelbgrüu: Symplectes brachypterus (Sw.). Rücken olivenbraun, Nacken schwärzlich: Symplectes nigri- collis (Vieill.). Schnabel blafs bräunlich oder weilslich: Symplectes auricomus Sjöst. (oder 8. croconotus iuv.). Schnabel schwarz oder bleigrau: 195. Oberkopf und Kopfseiten schwarz: Symplectes dorsomaculatus Rehw. Oberkopf schwärzlich; Kopfseiten gelb mit schwarzem Augenstrich: Symplectes nigricollis (Vieill.). 2. Oberkopf gelbgrün; Kopfseiten gelb mit schwarzem Augenstrich: Symplectes brachypterus (Sw.) ®. Schwanz stufig, so lang oder länger als der Flügel, häufig die vier mittelsten Federn allein stark verlängert: 197. Schwanz kürzer als der Flügel: 200. 62 Ant. Reichenow. 197. Unterkörper schwarz: 198. Unterkörper nicht schwarz: 199. 198. Ganzes Gefieder einfarbig schwarz: Coliuspasser concolor (Cass.). Oberrücken und kleine Flügeldecken gelb, sonst schwarz: Penthetria macrura (Gm.). 199. Oberkopf schwarz; Oberschwanzdecken weils: Vidua serena (L.). Oberkopf schwarz; Oberschwanzdecken rot: 199a. Roter Strich durch das Auge: Estrildu minor (Cab.). Wangen orangerot: Esirilda melpoda (Vieill.). 199 a. Steifs und Unterschwanzdecken schwarz: Estrilda atricapilla Verr. Steifs und Unterschwanzdecken weils oder weilsgrau: Estrilda tener- rima (Rchw.). 200. Ganzer Kopf oder doch der Oberkopf rot: 201. Nur die Kopfseiten rot oder kein rot am Kopfe: 203. 201. Kopfseiten schwarz: Pyromelana flammiceps (Sw.). Kopfseiten rot: 202. 2 02. Rücken schwarz; rote Oberschwanzdecken: Pyrenestes coccineus Cass. Rücken braun; rote Oberschwanzdecken: Pyrenestes personatus Du Bus. N Rücken und Oberschwanzdecken ammerfarben (die Federn dunkel- braun mit hellbraunen Säumen): Quelea erythrops (Hartl.). 203. Unterkörper auf rotbraunem Grunde weils gefleckt: Hypargus- monteiri (Hartl.). Unterkörper auf schwarzem Grunde weils gefleckt: Hypargus schlegeli (Sharpe). Unterkörper einfarbig: 204. 204. Unterkörper schwarz: 205. Unterkörper weils: 206. Unterkörper grau: Nigrita lucieni Sharpe. Unterkörper olivengrün ; Rücken rot: Oryptospiza reichenowi (Hera ig Unterkörper rotbraun: Nigrita bicolor (Hartl.). “ 205. Oberrücken schwarz; Unterrücken, Bürzel und kleine Flügeldecken gelb: Orynx phoenicomera (Gray). Rücken grau; weilse Flecke auf den Flügeln: Nigrita canicapilla (Strickl.). ef Rücken grau; Flügel einfarbig schwarz: Nigrita luteifrons Verr. 206. Rücken braun; Kehle weils; Kopfseiten schwarz: Nigrita fusco- nota Fras. x Rücken braun; Kehle weils; Kopfseiten orange: Esirilda mel- poda (Vieill.). Rücken braun; Kehle schwarz: Spermestes cucullata (Sw.). Rücken und Kehle schwarz: Spermestes punctata Heugl., 8. poensis (Fras.), 8. stigmatophora Rehw. E F Zur Vogelfauna von Kamerun. 63 207. Rücken einfarbig rotbraun: Passer diffusus (A. Sm.). 208. 209. 210. 211. 212. 213. 214. 215. 216. 217. Rücken auf braunem oder olivengrünlichem Grunde dunkelbraun ge- fleckt oder gestrichelt: 208. Rücken einfarbig grüngelb oder olivengrün: Hyphantospiza olivacea (Fras.). Kehle dunkelbraun: Serinus burtoni (Gray). Kehle gelb; Augenbrauenstrich hellgelb: Serinus vcterus (Bonn. Vieill.). Kehle weiss; weisser Augenbrauenstrich; weisse Flügelbinde: Frin- gillaria cabanisi Rchw. Rücken braun, lerchenfarben: Anthus gouldi Fras. Rücken grau; schwarzes Kropfband: Motacilla longicauda: Rüpp. Rücken schwarz; schwarzes Kropfband: Motacilla vidua Sund. Rücken gelbgrün; Unterseite gelb: Dudytes flavus (L.). Zwei oder mehr deutliche Zahnauskerbungen an den Schneiden des Oberkiefers nach der Spitze zu: 211. Schnabelschneiden glattrandig, nicht gezähnelt: 216. Gelber Bartstrich: Andropadus latirostris Strickl. Kein gelber Bartstrich: 212. Unterkörper grau oder grünlichgrau: Andropadus gracilirostris Strickl. Unterkörper olivengrün oder gelblich: 213. Kehle grau, deutlich unterschieden von der Färbung des Unterkörpers: Andropadus gracilis Cab. Kehle weiss oder gelblichweiss; Mitte des Unterkörpers reingelb; Kropf und Weichen grüngelb: Andropadus serinus (Verr.). Kehle in der Färbung dem Unterkörper ähnlich: 214. Schwanz düster rotbraun, deutlich unterschieden von der Rücken- färbung: 215. Schwanz olivengrün wie der Rücken: Andropadus montanus Rehw. Schnabel sehr kurz und breit, Schnabelborsten stark, die Nasenlöcher überragend: Andropadus virens Cass. Schnabel länger und schmaler, Schnabelborsten kaum bis zu den Nasenlöchern reichend: Andropadus cameronensis Rchw. Gelblichweisse Flecke auf den Flügeln: Ixonotus guttiatus Veır. Flügel einfarbig: 217. Äussere Schwanzfedern reinweiss: Xenocichla clamans Sjöst. Äussere Schwanzfedern braun mit breitem weilsem Ende: Xeno- cichla leucopleura (Cass.). Äussere Schwanzfedern mit breitem gelbem Ende: Xenocichla notata (Cass.). Schwanzfedern einfarbig: 218. 64 218. 218a. Kehle blassgelb ; Flügel über 90 mm lang: Xenocichla syndactyla 219. 220. 221. 222. Rücken wie der Kopf erzglänzend: 223. 223. 224. 225. 226. 227. 228. Ant. Reichenow. Schwanz wie der Rücken gefärbt: 219. Schwanz rotbraun, von der Rückenfärbung abweichend: 218a. (Sw.). Kehle blassgelb; Flügel 90 mm lang: Oriniger tricolor (Cass.). Kehle weiss; Brust wie der übrige Unterkörper und Unterschwanz- decken gelb: Criniger calurus (Cass.). Kehle weiss; Brust grau; Bauch grüngelblich; Unterschwanzdecken ° ockergelblich; Oriniger chloronotus (Cass.). | Kehle schwarzbraun; Bauch weils: Pycnonotus gabonensis Sharpe. Kehle grau; Unterkörper grünlich, in der Mitte blafs gelblich: Xenocichla tephrolaema (Gray). | Kehle blafsgelb ; Unterkörper olivenbräunlich; Bauchmitte gelblich- weils: Xenocichla flavigula (Cab.). Kehle weils: 220. Unterkörper gelb; Oberkopf grau: Xenocichla poliocephala Rehw. ° Unterkörper gelb; Oberkopf braun; Rücken olivengrün: Criniger verreauxi Sharpe. ’ Unterkörper fahl bräunlich, in der Mitte gelblichweils; Oberkopf wie ° der Rücken olivenbraun: Xenocichla simplex (Tem.) Oberkopf schwärzlich ; Kehle weils: Zosterops melanocephala Gray. | Kopf grüngelb; Stirn, Augenbrauen und Kehle reingelb: Zosterops stenocricota Rehw. Rücken nicht erzglänzend: 226. Oberseite kupferrot oder lila glänzend: Cinnyris cuprea (Shaw). j Oberseite grün glänzend: 224. y Unterkörper braunrot: Oinnyris superba (Shaw). Unterkörper gelb: Anthreptes hypodila (Jard.) | Unterkörper und Kehle grau: Anthreptes tephrolaema (Jard. Fras.) Brust hellrot; Achselbüschel gelb; Bauch grünlichgrau: 225. Unterkörper weils; orangerote Achselbüschel: Anthreptes auran- tia (Verr.) Oberschwanzdecken grün: Oinnyris chloropygia (Jard.) Oberschwanzdecken blau: Cinnyris preussi Rchw. Kopf ganz oder teilweise erzglänzend: 227. Keine erzglänzenden Federn am Körper oder Kopfe: 230. Ganzer Kopf und Kehle erzglänzend: 228. Kopf erzglänzend; Kehle grau: Cinnyris verticalis 2. Stirn und Kehle erzglänzend, Kopfseiten nicht oder nur am vorderen Teile: 229. Unterkörper grüngelb: Oinnyris oritis Rehw. | Unterkörper, auchUnterschwanzdecken grau: Cinnyris verticalis(Lath.). 229. 230. 231. 232. 233. 234. Zur Vogelfauna von Kamerun. 65 Brust und Bauch grauweils ; Steils und Unterschwanzdecken gelblich ; Cinnyris reichenbachi (Hartl.) Kehle lila glänzend: Oinnyris fuliginosa (Shaw). Kehle grün glänzend: Cinnyris angolensis (Less.) Kehle dunkel stahlblau glänzend: Cinnyris cyanolaema (Jard.) Ganze Oberseite grün: Cinnyris obscura (Jard.). Ganze Oberseite braun oder graubraun: 231. Bürzel und Oberschwanzdecken gelb ; Oberrücken braun: Pholidornis rushiae (Cass.). Äulsere Schwanzfedern mit weilsem Endfleck: Anthreptes gabonica (Hartl.). Schwanzfedern ohne weilsen Endfleck; Kopfseiten und Kehle rotbraun Parmoptila woodhousei Cass. Schwanzfedern ohne weilsen Endfleck; drei kleine weilse Warzen jederseits am Schnabelwinkel: Lobornis alexandrı Sharpe. Flügel über 65 mm lang: 233. Flügel unter 65 mm lang: 239. Unterkörper wie der Vorderhals rotbraun oder rostfarben: 234. Unterkörper weils, grau oder bräunlich: 235. Flügeldecken blau gestrichelt: Cossypha cyanocampter (Bp.). Flügeldecken einfarbig olivenbraun: Oallene isabellae (Gray). 235. Unterkörper rein weils: 236. 236. 237. 238. 239. 240. Unterkörper graulich, bräunlich oder rotbräunlich: 237. Rücken rotbraun; Oberkopf grau: Alethe hypoleuca (Rehw.). Rücken und Oberkopfrotbraun, Scheitel heller: Alethe castanea (Cass.). Rücken und Oberkopf grau: Stiphrornis gabonensis Sharpe. Rücken rotbräunlich; Oberkopf schwarz: Drymocataphus clea- veri Shell. Ganzer Kopf und Hals grau: Zurdinus monachus Rchw. Kehle weils; Oberkopf braun oder etwas grau verwaschen: 238. Kehle weils; Oberkopf schwarz: Drymocataphus cleaveri Shell. Unterkörper kastanienrotbräunlich: Turdinus rufwentris Rehw. Unterkörper olivenbräunlich, ins rostbräunliche ziehend; Kopfseiten grau: Zurdinus fulvescens (Cass.). Unterkörper hellbraun oder gelbbräunlichweils; Kopfseiten wie der Oberkopf braun: Calamocichla plebeja Rehw. Schwanzfedern mit schwärzlicher Binde vor dem blafsbraunen Ende: Cisticola rufopileata Rehw. und discolor Sjöst. Schwanzfedern ohne dunkle Binde vor dem Ende: 240. Kehle dunkel und hell quergebändert: Durnesia bavrdi (Cass.) und taeniolata Rehw. Kehle einfarbig: 241. Journ. f. Ornith. XLIV. Jahrg. Januar 1896. t 5 66 Ant. Reichenow. 241. Unterkörper gelb: Eremomela pusilla Hartl. Unterkörper nicht gelb: 242. 242. Kehle und Kropf grauschwarz: Apalis binotata Rchw. Kehle von der Färbung der übrigen Unterseite scharf sich abhebend oder von derselben durch ein Kropfband getrennt: 243. Kehle wie die übrige Unterseite gefärbt oder doch allmählich in die Färbung des Unterkörpers übergehend: 244. 243. Kehle blalsgelb, von einem schwarzen Kropfband gesäumt; Oberkopf rotbraun: Eremomela badiceps (Fras.). | Kehle weils, von einem schwarzen Kropfband begrenzt: Apalks cer- vicalis Rehw. | Kehle isabellgelblichweils; ganze Oberseite grau: Burnesia leuco- pogon (Cab.) u. B. reichenowi Hartl. 244. Äufsere Schwanzfedern weils: 245. Kein weils im Schwanz: 246. 245. Kehle und Kropf grau: Euprinodes schistaceus Cass. Kehle und Kropf gelblichweils: Euprinodes cinereus Sharpe. 246. Rücken und Flügel olivengrün: 247. ö Flügel olivengrün; Rücken graubraun: Camaroptera tincta (Cass.) Rücken und Flügel braun: Prinia mystacea Rüpp. 247. Schwanz stark stufig, länger als der Flügel: Burnesia epichlora Rchw. Schwanzfedern ziemlich gleich lang, kürzer als der Flügel: 248. 248. Scharfer blalsgelber Augenbrauen- und dunkler Augenstrich: Ayla prasina (Cass.) Kein deutlicher Augenbrauenstrich und kein dunkler Augenstrich: Camaroptera concolor Hartl. 249. Flügel über 85 mm lang: 250. Flügel unter 85 mm lang: 253. 250. Zwei weilse Flügelbinden: Geocichla crossleyi (Sharpe). Keine weilse Flügelbinde: 251. 251. Schwingen an der Wurzel rotbraun; äufsere Schwanzfedern am Ende weils: Neocossyphus poensis (Strickl.) Schwingen einfarbig braun; kein weils im Schwanze: 252. 252. Körperseiten rostfarben; Kehle dunkel gestrichelt: Turdus satu- ratus (Cab.) Körperseiten olivenbraun; Kehle dunkel gestrichelt: Turdus nigri- lorum Rehw. Körperseiten rostgelblichweils; Kehle rein weils; heller Augenbrauen- strich: Acrocephalus arundinaceus (L.) 253. Grofser weilser Flügelfleck: Pratincola pallidigula Kehw. Kein weils auf den Flügeln: 254. 254. Erste Schwinge sehr kurz, kürzer als die Handdecken: Phylloscopus sibilatrix (Behst.) Erste Schwinge deutlich länger als die Handdecken: Phylloscopus trochilus (L.) Berichte von der Kurischen Nehrung. 67 Ornithologische Berichte von der Kurischen Nehrung. Il. Von Dr. Curt Floericke. Der Winter 1893/94 war hier sehr arm an gefiederten Gästen aus dem hohen Norden und stand deshalb seinem Vorgänger an ornithologischem Interesse in jeder Beziehung weit nach. Schuld daran war in erster Linie die für Ostpreulsen ganz ungewöhnlich milde Witterung, welche starke Schneefälle ebenso wie strenge und anhaltende Kälte vermissen liefs. Doch war das Kurische Haff seiner geringen Tiefe wegen mehrere Wochen hindurch zu- sefroren.. Nur während der ersten Hälfte des Januar herrschte eine winterliche Temperatur (— 8° bis — 14°) mit nordöstlichen Winden; doch war auch diese Periode völlig schneefrei. Die nordischen Finkenvögel fanden im Walde reichliche Nahrung und kamen nur wenig bis an die Dörfer heran; viele Arten, namentlich der Schwimmvögel, liefsen sich überhaupt nicht oder doch nur in sehr geringer Anzahl blicken. Ich weilte ornithologischer Be- obachtungen halber vom 11. Januar—6. März in Sarkau (22,5 km südlich von Rossitten und 12 km nördlich von Cranz), ohne jedoch besondere Resultate zu erreichen. Sarkau, wo die Nehrung nur 500 m breit ist, hat mehr und höheren Waldwuchs (Erlen, Birken, Kiefern) aufzuweisen als Rossitten; Sülswasserlachen fehlen hier, und die Haffufer sind z. T. mit Rohr bewachsen. Die charakte- ristische Wüstenformation der Nehrung kommt erst einige Kilo- meter nördlich von Sarkau zur Geltung. Unter den von mir in diesem Winter gesammelten Möven befand sich auch ein Exem- plar von Larus glaucus, der Bürgermeistermöve, welche Böck mehrmals aus der Gegend von Danzig erhalten hat, und von der nach Hartert Ende Februar 1882 ein junges Exemplar bei Neu- kuhren (nördlicher Strand des Samlandes) erlegt worden ist; für die Nehrung war diese Art noch nicht nachgewiesen. Über das Auffinden des Berghänflings und der nordischen Sumpfmeise habe ich bereits an anderer Stelle berichtet (Ornith. Monatsberichte I). Charakterisiert wurde dieser vogelarme Winter, in dem nordische Enten nur sehr spärlich vertreten waren und der Seestrand fast 5* 68 C. Floericke. immer tot und öde dalag, hauptsächlich durch das massenhafte Auftreten des Kiefernkreuzschnabels und des Leinzeisigs, welches in der durch milde Witterung ausgezeichneten zweiten Hälfte des Januar seinen Höhepunkt erreichte. Ich habe viele Kreuzschnäbel geschossen und verglichen und mufs mich danach denjenigen Beobachtern anschliefsen, welche L. curvirostra und pityopsitiacus nur als Unterarten ein und derselben Form aufgefalst wissen wollen; näheres hierüber werde ich an anderer Stelle ausein- ander setzen und beweisen, dafs beide Arten durch Übergänge unmerklich mit einander verbunden sind. Seidenschwänze er- schienen nur vereinzelt, Schneeammern, Gimpel und Bergfinken waren sparsam vertreten, Erlenzeisige dagegen gemein, zuweilen mit den Leinzeisigen untermischt. Den Hakengimpel habe ich nur einmal, am 20. Januar, bei W mit hohem Seegang und +1,5° in einem kleinen Fluge beobachtet. Die Buntspechte (ausschliefslich maior), welche ich erlegte, zeichneten sich durch geringe Grölse und ein auffallend düsteres Colorit der Unterseite aus. Am 11. Januar erhielt ich einen eingegangenen Baumläufer (für die Nehrung eine Seltenheit!); wie zu erwarten, war es eine sehr typische Certhia familiaris mit glänzend weilser Unterseite und fahl rostgelbem Rücken. Am 13. fand ich auf der Vordüne die Überreste einer vom Fuchs zerrissenen Rabenkrähe; die Flügel waren noch völlig unversehrt, so dafs ich die charakteristischen Schwingenverhältnisse zweifellos constatieren konnte. Speciell in diesem Herbst habe ich von verschiedenen Seiten übereinstimmende und sichere Berichte von den glaubwürdigsten Beobachtern über das Auftreten der Rabenkrähe in Ostpreulsen (Krüger hat sie schon früher bei Rossitten constatiert) erhalten und den Vogel auch selbst in Kleinheide bei Königsberg aus grölster Nähe ge- sehen, so dafs ©. corone unbedingt mit unter die Zahl der Ost- preulsen gelegentlich auf dem Zuge berührenden Vögel auf- genommen werden muls, was Hartert noch 1887 bestreitet. Näheres darüber an anderer Stelle. Zu Beginn des Frühjahrs 1884 konnte ich endlich noch folgende phänologische Beobachtungen machen: | 23. I. 94 — Witterung SO. + 2°: Starker Zug von Turdus visei- vorus. Kleine Flüge von Lein- und Erlenzeisigen. Starke Meisenschwärme (maior, coeruleus, palustris). Überall die Spuren der Frefsthätigkeit von Kreuzschnäbeln. Archibuteo lag opus. Berichte von der Kurischen Nehrung. 69 29. I. 94. — SO. Heiter. + 1%; Abends Regen. Nachts Frost: Bei Cranz wird eine Waldschnepfe geschossen. 11.—13. I. 94 — + 1,5%. Fürchterlicher Orkan aus NW u. W mit heftigen Regenböen und kolossalem Seegang: Während dieses Sturmes, der bekanntlich in den Forsten ungeheuren Schaden und unter der Vogelwelt der Nordsee grofse Verwüstungen anrichtete, ist die Vogelwelt wie ausgestorben. Bemerkens- werte Einbulse hat dieselbe hier jedenfalls nicht erlitten. Ich fand nach dem Sturme keinen einzigen toten Vogel, obschon ich den Strand fleilsig danach absuchte. 17. I. 94 — N. — 6°. Schneegeriesel: Haliaetus albicilla beob- achtet. 20. II. 94 — NW. — 1,5%. Bedeckt: Überall kleine Flüge von Stieglitzen in den Kieferschonungen. 23. I. 94 — NW. — 0,5%. Bedeckt, dann heiter: Die ersten Feldlerchen singen auf der Pallwe. 24. IL. 94 — N. — 4,5°. Heiter: Grofse Schwärme von Erlen- zeisigen ziehen durch, die 53 in vollem Gesang. 28. II. 94 — Heftiger W bei hoher See, + 2°. Aufgeheitert: Starker Zug von ©. cornix nach NON. Dazwischen kleine Trupps von O©. monedula. Vereinzelte Alauda arvensis, die aber sehr fest liegen. Sonst fast gar keine Kleinvögel. 1. III. 94 — Schwacher NW. See still. 0% Himmel bedeckt. Früh ‚Reif: Der Zug von (©. cornix dauert in vermindertem, der von ©. monedula in verstärktem Malse fort. Zeisige nur noch wenig, aber viele Feldlerchen und Meisen. 2. II. 94 — NW. + 1°. Schön: Großsartiger Zug von Nebel- krähen, Dohlen und Zeisigen. 4. III. 94: Astur palumbarius $ iuv. erhalten. Bei Grenz wird ein Tannenheher geschossen. 5. III. 94 — W. + 1%. Trübe: Der Zug der Rabenvögel dauert noch immer an. Ferner sind die Saatgänse jetzt stark auf dem Zuge. Während des eigentlichen Frühjahrszuges sowie in der Brut- periode 1894 ist auf der Kurischen Nehrung leider gar nicht ornithologisch beobachtet worden, da ich selbst durch eine Reise nach Kleinasien abgehalten war, und andere Beobachter fehlten. Es ist dies um so mehr zu bedauern, als augenscheinlich von den im Winter so zahlreichen Leinzeisigen einige Paare auf der Nehrung zurückgeblieben sind und daselbst wohl auch gebrütet 70 C. Floericke. haben. Ich beobachtete den Vogel gleich nach meiner Ankunft noch mehrmals und zwar gewöhnlich in einzelnen Exemplaren und schofs auch am ersten Tage noch einige im Sarkauer Walde (30. Juni). Frl. Epha hatte am 16. Juni ein schönes @ von einem anscheinend gepaarten Paare lebend in ihrem Garten gefangen, und ich sah den Vogel noch im Käfig. Ferner zeigte mir Frl. Epha ebenda ein Nest mit 4 eben ausgeschlüpften Jungen, welches ich für das von Linaria hielt; leider wurde dasselbe schon am nächsten Tage von den Katzen zerstört, noch ehe wir uns darüber Gewilsheit verschaffen konnten. Auch die Kiefernkreuzschnäbel sind den ganzen Sommer über da gewesen. Auf dem Bruch hat Frl. Epha u. a. auch Eier vom Austernfischer gesammelt. Der Bestand der Karmingimpel hat sich auch weiterhin gehoben. 1894 brüteten in und um Rossitten mindestens 50 Pärchen. Auf dem Bruch sind in diesem Jahre ca. 5000 Möven- u. Seeschwalben- eier ausgenommen worden. Hoffentlich ist es mir vergönnt, 1895 einmal selbst Frühjahrszug und Brutperiode auf der Nehrung mitzumachen und dann hier eingehend darüber zu berichten. Während des Herbstzuges dagegen haben auch in diesem Jahre wieder mehrere Ornithologen in Rossitten beobachtet und stelle ich deren Wahrnehmungen nebst den meinigen (ich weilte vom 29. VI. bis 28. IX, in Rossitten) im Folgenden zusammen: 29. VI. 94 — Schön, warm und fast windstill: — Ritt nach Sarkau. Unterwegs mehrmals Larus minutus gesehen. Viele Vögel sind noch im vollen Gesang, so Erithacus philomela, Sylvia atricapilla u. hortensis, Acrocephalus arundinaceus u. palustris, Turdus musicus, Alauda arvensis, Fringilla coelebs und chloris, Ouculus canorus und Oriolus galbula. Letzterer ist auf der Nehrung als Brutvogel in rascher Zunahme begriffen. Emberiza hortulana mehrfach gesehen und auch erhalten. 5. VII. 94 — Schwacher NW. Schön und schwül: Am Bruch ein grolser Flug sehr scheuer Kiebitze, offenbar lauter alte Exemplare. Colymbus nigricollis erlegt. Anas boschas führt noch Dunenjunge. 6. VII. 94 — Ziemlich starker ©. Sonnig: Am Bruch Totanus glareola in kleinen Flügen, T. ochropus vereinzelt und Aetitis hypoleucus paarweise. Tollkühne Angriffe der Seeschwalben auf einen vorüber ziehenden Seeadler. Eine Fulica atra wird beim Mähen des Sumpfgrases durch einen Sensenhieb getötet. Der Zug der Uferschwalben beginnt. Vom lithau- 14. 15. 20. 22. 23. 24. 25. 31. Berichte von der Kurischen Nehrung. 71 ischen Ufer Spatula clypeata und Limosa lapponica erhalten, letztere in ganz jungen, offenbar dort erbrüteten Exemplaren. VII. 94 — Sehr heifs und fast windstill: Ritt nach Sarkau. Unterwegs auf der Pallwe 4 Störche (C. alba) gesehen, die sehr vertraut und anscheinend übermüdet sind. Vo. 94 — SW. Schwül mit Regenschauern: Grofse Flüge von Numenius arcuatus am Seestrande. VI. 94 — Starker SO mit Gewitterregen und abgekühlter Temperatur: Herr Herzog schiefst auf der Vogelwiese den ersten diesjährigen Goldregenpfeifer, nachmittags erbeute ich ein zweites Stück, welches noch Dunenfedern an der Stirn hat. Überhaupt scheinen bei dieser Art die jungen Vögel den Zug zu eröffnen und gesondert von den alten zu ziehen. Mehrfach Totanus ochropus gesehen. Numenien sind vereinzelt da. Starke Kette von Anas bosehas; im Walde Kreuzschnäbel und Leinzeisige. Am nächsten Tage ein einzelnes Linaria 9 auf 5 Schritt Entfernung im Krause’schen Garten beobachtet. VI. 94 — Trübe. S. Vielfach Regengüsse: Der Durchzug von Coracias garrula setzt ein. VI. 94 — Wolkig und windstill: Die ersten Tringen ziehen, desgleichen Turmfalken. Eine Familie von Falco subbuteo an derselben Stelle wie im Vorjahre. Corvus cornix ist zahlreich. Im Epha’schen Garten 4 Stück eben ausgeflogene Carpodacus nebst dem altem 2. Die an den folgenden Tagen durch Frl. Epha und mich gesammelten Exemplare haben den Kropf mit milchigen Getreidekörnern angefüllt. Der Zug von Actitis hypoleucus beginnt. VII. 94 — Heftiger Sturm aus NON: 2 Tringa subarcuata mit noch ziemlich roter Brust erlegt; 3 Löffelenten beob- achtet sowie einen grolsen Flug sehr scheuer Brachvögel. VII. 94 — Sturm aus N: Am Bruch grofse Flüge von Strand- läufern, Kiebitzen und Totaniden (glareola, ochropus, gloitis, hypoleucus), alles ausnehmend scheu. Wiederum ein durch einen Sensenhieb getötetes Blälshuhn erhalten. Tringa al- pina schinzi mit kohlschwarzem Bauchschild wird mir mehrfach lebend eingeliefert. VII. 94 — Windstill u. trübe: Ziemlich starker Zug von Tringa alpina schinzi und Tr. subarcuata in ausschliefslich alten Exemplaren. Sierna nigra ist gesehen worden, 72 C. Floericke. 1. VIII. 94 — 0. Schön, aber sehr heifs: Am Bruch zahlreiche Actitis hypoleucus und Totanus glareola in kleinen Flügen; ° selbige laufen vielfach auf der dünnen Decke aus moderndem Pflanzenwust inmitten der Wasserfläche herum. Ferner Totanus ochropus und glottis sowie Vanellus eristatus ziemlich gemein. Ein Flug kleiner, sehr scheuer Strandläufer, die mir zu Tringa temmincki zu gehören scheinen, aber nicht genau festzustellen sind. Die Seeschwalben haben an Zahl schon sehr abgenommen, während die Lachmöven noch in gewohnter Menge vorhanden sind. An der Pelk eine wahre Unzahl von Hirundo riparia sowie ein Flug Tringa sub- arcuata, alles alte Stücke mit schön rostroten Bäuchen. Nachmittags auf der Vogelwiese ebenfalls viele Actitis, sowie einzelne Aegialites minor, Tringen, eine Kette Märzenten, ziemlich viele Limosa lapponica und Numenius sowie einzelne Austernfischer. Am Seestrande 1 Lestris spec.? 2. VIII 94 — W. Früh trübe, dann aufgeheitert: Auf der Vogel- wiese wieder dasselbe Bild, aber alle die genannten Arten weniger zahlreich. Aufserdem noch Tofanus glareola in mehreren Flügen sowie einzelne 7. ochropus und Charadrius auratus (anscheinend Junge). Auf der Düne mehrfach Turm- falken. 3. VII. 94 — SW. Schön und heils: Ritt nach Cranz. Starker Zug von Kuckucken. Im Walde Turmfalken, Blauraken und Eichelheher. Eine ganze Anzahl Hausstörche hat abends daselbst zum Schlafen aufgebäumt. Hr. Krüger hat in Sarkau eine rein weilse Hausschwalbe mit orangefarbener Kehle geschossen, die leider bei der grofsen Hitze verdirbt, Upupa epops erlegt und Arenaria interpres beobachtet. Viele junge Pirole, auch im Krause’schen Garten in Rossitten. 6. VIII. 94 — SW. + 23°. Heiter: Früh am Bruch nichts als einige Okiconia alba, Vanellus cristatus, Totanus glottis und glareola, Actitis hypoleucus. Junge Wiesenschmätzer auf der Pallwe. An der Pelk ein Schwarzstorch. Lanius collurio ist in diesem Jahre ganz besonders gemein. 7. VIII. 94 — NO. + 28°: Der Zug stockt völlig. Schwarzstörche werden an diesem und den folgenden Tagen noch mehrfach gesehen. Einzelne gg des Karmingimpels sind noch in vollem Gesang. Auf der Vogelwiese Kraniche, Regenbrach- vögel, Austernfischer und Goldregenpfeifer. Berichte von der Kurischen Nehrung. 73 8. VIII. 94 — SW. + 210. Früh trübe, dann aufgeheitert: Orni- thologisch wieder ganz dasselbe Bild. Neu angelangt nur Totanus calidris. Im Walde mehrfach Habichte, auf den Wiesen Weils- und Schwarzstörche. Totanus glareola lebend erhalten. Tringen fehlen vollständig. 10. VIII. 94: Oiconia nigra iuv. erlegt. An den Rohrpflanzungen im Haff viele Zwergmöven. 20. VIII. 94 — Schön und fast windstill: Der Zug der Drosseln und Rotkehlchen hat begonnen. Am Bruch einige Ardea cinerea, mehrfach Vanellus cristatus und Totanus glettis, viele Anas nyroca und Flüge von Tringa canutus. 21. VIII. 94. — Schwacher SW, heifs und wolkenlos. Mittags springt der Wind in SO um und bringt heftige Regengüsse: Starker Zug von Uferschwalben. Die ersten Steinschmätzer ziehen (alte Exemplare). Sonst hat das Vogelleben gegen gestern erheblich abgeschlagen. Am Bruch viele Krickenten, Fischreiher, rote Limosen, Flufsregenpfeifer, Rotschenkel und Totanus glottis. Lachmöven und Seeschwalben sind nur noch wenige da. Auf den Feldern einige Rebhühner (für die Nehrung eine Seltenheit!), offenbar alte, gelte Exemplare. Auf der Vogelwiese Fischreiher und Austernfischer, sowie ein vereinzelter Tofanus fuscus, welchen ich erlege. 22. VIII. 94. — SO-S. mit wechselnder Bewölkung und mehr- fachen Regengüssen: Nichts aufser den schon genannten Totaniden und auch diese nur in geringer Anzahl. 23. VIII. 94. — Sturm aus SW. mit heftigen Regengüssen und Hagelschauern: Larus minutus. Grolse Flüge von L. argen- tatus, canus und fuscus ziehen von der tobenden See nach dem ruhigeren Haff. Auf der Vogelwiese 2 Ketten von Anas boschas und einige junge Aegialites hiaticola. Die Zahl der Steinschmätzeristim Wachsen. Nachmittags bei aufheiterndem Wetter am Bruch viele Totaniden und kleine Flüge von Tringa islandica. 24. VIII. 94. — SW. Warm und wolkig: Der Zug wird immer noch durch das Vorherrschen der Totaniden und völliges Fehlen der kleinen Tringen charakterisiert. Corvus cornix und junge Motacilla alba sind zahlreich, Gallinago scolopacina nicht selten. Die Lachmöven und Seeschwalben haben das Bruch jetzt fast gänzlich verlassen. Nachmittags auf einem Ritt nach Pillkoppen Muscicapa parva beobachtet. 74 25. 26. ae 28. 29. 30. C. Floericke. VII. 94. — SW. mit heftigen Böen und Regengüssen: Falco vespertinus auf einer Telegraphenstange. VIII. 94. — S. Schön und wolkenlos: Starker Raubvogelzug. Falco vespertinus mehrfach am Telegraphendraht, F. tinnun- culus im Kampfe mit Nebelkrähen; einzelne See-, Schrei- und Fischadler. BDotaurus stellaris sitzt frei auf der Pallwe, läfst sich bequem anreiten und fällt schon nach kurzem Fluge wieder auf der Wanderdüne ein. Unzählige Lanius collurio, Muscicapa grisola und Ruticilla phoenicura. | VIII. S. Schön, warm und klar: Die Karmingimpel sind noch zu hören, und auch einzelne Mauerschwalben sind noch da Die Kohlmeisen beginnen zu streichen. Viele Steinschmätzer und Rotfufsfalken. Auf der Vogelwiese sehr scheue Flüge von Brachvögeln und Goldregenpfeifern sowie ein grolser ge- mischter Tringen-Schwarm, unter dem auch beide Aegialiten und COalidris arenaria sowie Totanus glareola und glottis vertreten sind. Unter den Tringen herrscht Tr. alpina schinzi iuv. vor. Am Seestrande nichts als Larus canus. An der Pelk ein Flug Totanus glareola, am Bruch Tot. glottis und viele Bekassinen. i VIII. 94. — Steifer W. Stauwind: Im Epha’schen Garten mehrere Ortolane. Die grolsen Tringen-Schwärme sind endlich da! Erlegt: Tringa islandica iuv., Tr. alpina und schinzi ad. und iuv., Tr. subarcuata und minuta iuv. An der Pelk Krickenten, Flufsregenpfeifer, Bruchwasserläufer und 2 Limosa lapponica, wovon ich ein Exemplar im reinen Winterkleid erbeute. Am Bruch nichts als Totaniden (glottis, fuscus und calıdris). VII. 94. — Fast windstill, trübe und regnerisch: An der Pelk wieder 4 Limosen, die sehr geschickt auf dem freien Wasser herumschwimmen, sowie einige Bruchwasserläufer. Nachmittags schiefst Herr Forstmeister Hoffheinz ebenda Tringa islandica ijuv. und Anthus arboreus. Viele Sperber und Gartenrotschwänz chen. VII. 94. — Steifer WNW. Schön und heiter: Herr Deichler erlegt einen Wiesenschmätzer, welcher ein weilses Federchen auf der Stirn hat. An der Pelk Totanus glottis, glareola und fusceus. Auf der Vogelwiese grolse Schwärme von Strand- vögeln, alle Arten Tringen und beide Aegialiten, von Ohara- drius auratus, Numenius und Haematopus geführt. Die er- Berichte von der Kurischen Nehrung. 75 legten Tringa islandica haben teilweise noch das rote Sommer- gefieder. An der Pelk schiefse ich eine Limosa lapponica, die ebenfalls das Übergangskleid trägt. Bei ihnen wie bei den isländischen Strandläufern sind kolossale Größsenunterschiede auffallend. Am Bruch zahllose Enten und Bekassinen, auch % Fischreiher. Botaurus stellaris wird mehrfach frei auf der Düne sitzend gesehen. 31. VIII. 94. — Starker SW mit Regenschauern: Auf der Vogel- wiese gemischte Tringen-Flüge, aus denen subarcuata, alpina, schinzi und islandica erlegt werden, letztere beide im Über- sangskleide, die ersteren nur im Jugendgefieder. An der Pelk 3 Totanus fuscus und 2 alte Goldregenpfeifer, wovon ich einen erlege. Sazwicola oenanthe ist überall gemein. Nachmittags schiefst Herr Deichler den ersten diesjährigen Machetes pugnox. 1. IX. 94. — S. Trübe und regnerisch. Auf der Vogelwiese dasselbe Bild wie gestern. Starker Flug von Tringa islan- dica, aus dem ich ein noch ziemlich rotes Stück herausschielse. Goldregenspfeifer, Bruchwasserläufer und Bekassinen sind zahlreich. Totanus fuscus schwimmt geschickt auf der Pelk herum. Herr Deichler erbeutet mit einem Schufs 2 Totanus glottis und 1 fuscus an der Lunk. Abends laufen einige Alpenstrandläufer unmittelbar vor der Thüre des Krauseschen Gasthofes unter den Hühnern herum. 1. IX. 94. — W. Kühl und stürmisch mit Regenschauern; Starker Zug von Ziegenmelkern. 3. IX. 94. — Steifer W mit heftigen Regenböen: Viele Kampf- hähne, Tringen (namentlich islandica, alpina und subarcuata), Seeschwalben, überhaupt alles Strandgeflügel massenhaft ver- treten, aber keine Seltenheiten. Besonders Tr. subarcuata in mehreren grofsen Flügen von ca. 200 Stück; Sperber und Wanderfalken streichen. Herr Pfarrer Schmökel beobachtet im Walde Kreuzschnäbel, Herr Deichler schiefst Totanus fuscus. 4. IX. 94. -- SW. Früh Regen, nachmittags schön: Schwärme schön ausgefärbter Aegialiten an der Pelk, woselbst Herr Deichler Limosa lapponica und Machetes pugnax sammelt. Auf der Vogelwiese riesenhafte Tringenschwärme, unter denen islandica und minuta bemerkt. Bekassinen sind nur noch wenige da, dagegen läfst sich der Kiebitz wieder in kleinen 76 C. Floericke. Flügen blicken. Die Zahl der Wiesenschmätzer nimmt merklich zu. 5. IX. 94. — SW. Warm mit einzelnen Regenschauern: Noch immer dasselbe bunt belebte, aber keine Seltenheiten auf- weisende Zugbild. Fin kühner Wanderfalke nimmt vor meinen Augen einen angeschossenen Strandläufer weg. Neu erschienen ist nur ein kleiner Flug Sanderlinge, von dem ich einzelne Stücke sammele, ebenso von Tringa minuta. Herr Hoffheinz schielst auf dem Bruch Fulica atra sowie Anas boschas und crecca, Herr Deichler Astur nisus und Caprimulgus europaeus. 6. IX. 94. — SW. Kühl und bedeckt: Mit Herrn Hoffheinz und Deichler gemeinsame Wagenpartie nach Nidden. Auf der Vogelwiese hat die Zahl der Tringen erheblich abgenommen, dagegen ist ein sehr scheuer Flug von Charadrien daselbst eingetroffen, unter denen wir auch prachtvoll ausgefärbte squatarola bemerken. Starker Zug von Steinschmätzern und Ziegenmelkern, auch Sperbern und Habichten. Reiches Vogelleben herrscht auf den grofsen sumpfigen Haffwiesen hinter Pillkoppen, woselbst starke gemischte Tringen-Schwärme (islandica, alpina, subarcuata, minuta), viele Goldregenpfeifer, einige Limosen (unter denen ein leuchtend rotes Exemplar) und ein ganzer Flug Mornellregenpfeifer, wovon 3 Stück ge- sammelt werden. Auch auf den sumpfigen Wiesen vor Nidden treiben sich zahlreiche Goldregenpfeifer herum. Die Ziegen- melker sind auf der Wanderschaft, und auch der nn setzt bereits ein. 8. IX. 94. — SW. Bedeckt: Viele Sperber und NachtschWn Am Seestrande Larus canus. 9. IX. 94. — O. Schön: Starker Zug von Kleinvögeln, insbesondere Goldhähnchen, Blau- und Kohlmeisen, Steinschmätzern, Buch- finken, Goldammern und Ortolanen; besonders massenhaft sind die Gartenrotschwänze vertreten. Herr Deichler scheucht auf der Pallwe eine einzelne Schleiereule auf, die sich mehr- fach dicht anreiten läfst und dabei mit Sicherheit erkannt wird. (Für die Nehrung neu.) Am Bruch Kampfhähne und Fischreiher. 10. IX. 94. — Leichter O0. Schön: In den Gärten Goldhähnchen (nur R. cristatus) und Zaunkönige. An der Pelk treiben sich noch grofse Tringen- und Aegialiten-Schwärme herum, auf der Vogelwiese dagegen sind dieselben fast gänzlich 11. Berichte von der Kurischen Nehrung. 17 verschwunden. Nur Zr. minuta ist im Zunehmen. Auch von Limosa lapponica werden wieder 3 Exemplare zur Strecke gebracht. Viele Krickenten. Starker Zug vom Fitis. Herr Deichler sieht einzelne Saatgänse auf dem Haff und erlegt einen Wachtelkönig am Bruch. IX. 94. — Früh SW mit Landregen, nachmittags heftiger Sturm aus W, der sich abends zum Orkane steigert: Herr Hoffheinz erlegt auf der Vogelwiese ein einsames Exemplar von Phalaropus hyperboreus. 12. IX. 94. — Der Sturm aus Westen hält den ganzen Tag über an: An der See zahllose Möven (marinus, fuscus, argentatus: canus). Die Tringen flüchten alle nach der geschützter liegenden Pelk. Herr Deichler erlegt von der Vordüne aus Haematopus ostrilegus ad. et iuv. 2 Wanderfalken gesehen. 13. IX. 94. — Der Sturm tobt mit unverminderter Heftigkeit weiter, ist von furchtbaren Regengüssen und Hagelschauern begleitet und steigert sich abends zum Orkan: Das Unwetter wirkt auch auf die Vogelwelt ein. Viele Vögel werden vom Hagel tot geschlagen. Man bringt mir völlig ermattete und mit der Hand ergriffene Nachtschwalben und Buchfinken. Viele Ringeltauben. Herr Hoffheinz schiefst am Seestrande Calidris arenaria und eine auffallend dunkle Larus argen- tatus. Herr Deichler sieht einen Flug von ca. 30 Goldregen- pfeifern auf der Vogelwiese. 15. IX. 94. — Die Gewalt des Sturmes ist endlich gebrochen, doch bläst der Wind noch immer ziemlich kräftig aus NW. Prachtvolle Mondnacht: Auf der Vogelwiese herrscht wieder ein reiches Vogelleben. Grofse gemischte Schwärme von Tringen (minuta, islandica, alpina, subarcuata) und Aegialiten. Viele Limosen, Gold- und Kiebitzregenpfeifer. Auch ein Flug Mornelle, wovon Herr Deichler 3 Stück erbeutet. 16. IX. 94. — Heftiger N. Kühl und rauh: Auf dem Bruch un- zählige Enten, insbesondere crecca. 17. IX. 94. — Starker NO. Schön und klar: Starker Zug von Rotkehlchen und Hänflingen, die 3 z. T. in vollem Gesang. Viele Ringeltauben, 2 mit einander kämpfende Habichte. Auf der Vogelwiese gemischte Tringen-Schwärme, aus denen ich islandica, alpina, subarcuata und auch Zemmincki heraus- schiefse. Eine alpina ist auf der Unterseite noch ganz schwarz. Gold- und Mornellregenpfeifer in einem Fluge. Auf der Haf- 18 C. Floericke. düne ein einzelner Sanderling und 2 Kiebitzregenpfeifer, die ich sämtlich erlege. 5 18. IX. 94. -- NW. Prachtwetter: Herr Deichler erbeutet mit einem Schufls 3 Lullula arborea; ferner einen partiellen Albino der weilsen Bachstelze. Starker Zug von Sing- und Misteldrosseln. F 24. IX. 94. — Frischer O; Mäusebussarde und Eichelheher wandern. Auch Zringa islandica ist immer noch in kleinen Gesellschaften auf dem Zuge, ich erhalte 3 lebende Exemplare. 25. IX. 94. — Trübe. SW: Ein prachtvoll ausgefärbtes altes $° des Eudytes arcticus wird von Fischern auf dem Haff mit Ruderstangen erschlagen und mir überbracht. | 98. IX. 94. — Frischer NO. Schön und warm, hohe See: Früh auf der Vogelwiese ein Wanderfalk, ein Flug Kiebitzregen- pfeifer und ein grolser Schwarm Alpenstrandläufer, der mit einzelnen TZringa minuta und subarcuata untermischt ist. Tr. islandica dagegen fehlt jetzt. Die 12 erlegten Alpen- strandläufer stehen in der Gröflse mitten zwischen typischen alpina und schinzi und haben z. T. noch gescheckte Brüste. Fast gar keine Kleinvögel. \ Leider war auch in diesem Jahre während des ganzen Oktober wiederum kein Beobachter in Rossitten, so dafs uns gerade dieser gewils hervorragend interessante Sachen bringende und für den Vogelzug bekanntlich besonders wichtige Monat für unsere Aufzeichnungen noch immer völlig fehlt. Hoffentlich können wir hier schon im nächsten Jahre einiges nachholen. Erst Ende November konnte ich meine Beobachtungen in Rossitten wieder aufnehmen, der ungünstigen d. h. allzu milden Witterung wegen aber leider nur mit geringem Erfolge. Der Dohnenstieg lieferte während des Oktober in diesem Jahre qaufserordentlich gute Re- sultate. Aufser allen Arten von Drosseln wurden auch sehr viele” nordische Dompfaffen sowie einige Seidenschwänze gefangen. Im Krähennetze wurden u. a. auch 2 schöne Seeadler erbeutet. 18. XI. 94, — SO. Abscheuliches Regenwetter. Kalt; Fahrt von Cranz nach Rossitten. Unterwegs viele Stieglitze. Im Sar- kauer Walde erlege ich auf einen Schuls 5 Kreuzschnäbel, von denen einige echte pityopsittacus darstellen, andere dagegen Übergangsformen zu curvirostra. 19. XI. 94: Durch Frl. Epha noch eine auffallend kurzschnäblige ° Sylvia hortensis erhalten! Berichte von der Kurischen Nehrung. 79 931. XL 94. — O. + 1°. Trübe: Die Leinzeisige erschienen in grolsen Schwärmen. Auch erhalte ich einen lebenden Seidenschwanz. 22. XL 94. — O. +50. Schön und klar. Nachts Frost: Im Walde viel Lein- und Erlenzeisige.. Auf dem Bruche hunderte von Enten, unter denen penelope und clangula deutlich erkannt und nyroca in 2 jungen Exemplaren erlegt. 23. XI. 94. — Fast windstill. Warm, trübe und regnerisch: Vergebliche Haffjagd, auf der nur Schellenten und Seetaucher zur Beobachtung gelangen. 27. XI. 94. — Reif. — 2%. Trübe: Im Epha’schen Garten Seiden- schwänze, Mistel- und Wachholderdrosseln in ziemlicher Anzahl. 29. XI. 94. — Sturm aus SW. +4°. Trübe und regnerisch: Auf den Feldern noch kleine Flüge von Alauda arvensis. An der See Larus canus. In den Kieferschonungen Loxia petyo- psittacus. 30. XL. 94. — Der Sturm geht nach NW herum: Waldschnepfe und Steinkauz beobachtet. Am Haff eine Lestris. 2. XII. 94. — W. +7°. Trübe: Eine im Krähennetz gefangene Larus glaucus erhalten. 3. XII. 94: Die ersten Schneeammern. Aufserdem viel Lein- zeisige, Kohlmeisen und Gimpel. 5. XII. 94. — Scharfer O. Trübe. + 2%: In den Gärten Kohl- meisen und Misteldrosseln, auf den Feldern Schwärme von Schneeammern und Grünfinken. Auf dem Bruch unzählige Enten aller Arten, die aber nicht anzukommen sind. 6. XII. 94. — SO. + 3%. Trübe: Auf dem Bruch dasselbe Bild; aulserdem noch 3 Goldregenpfeifer. In den Kunzener Büschen herrscht reges Kleinvogelleben, besonders von Misteldrosseln, Grünfinken, Goldammern und Erlenzeisigen. Vereinzelt zeigen sich auch Sperber, Amseln und Wachholderdrosseln. 8. XII. 94. — SO. + 2° Trübe und regnerisch: Auf der Pelk 2 recht zutrauliche Schellenten, Blaumeisen streichen. 10. XII. 94. — Früh etwas Schneetreiben. Mittags heiter und windstill. Abends Regen: In den Gärten viele Wachholder- drosseln und einzelne Sumpfmeisen; aulserdem noch 2 Stare. 13. XII. 94. — SO. +2°% Trübe. Gegen Abend steifer O, auf- heiterndes Wetter und Frost (—40): Alca torda iuv. wird 80 C. Floericke. von Fischern am Seestrande mit Händen gegriffen und mir lebend überbracht. 18. XII. 94. -— Heftiger SW. — 3°. Schneetreiben: Viele Kohl- meisen und Goldammern. Aus Pillkoppen werden unter Einsendungen von Belegstücken grofse Schwärme von Lein- und Erlenzeisigen, Blaumeisen, Dompfaffen und Grauammern gemeldet. Von ebenda erhalte ich noch einen Anthus pratensis. 19. XII. 94. — SW. Trübe. Tauwetter: Fuligula histrionica iuv. auf dem Haff erlegt. 20. XI. 94. — NW. — 1°. Glatteis: Gelegentlich der Treibjagd eine Waldschnepfe, viele Gimpel und Meisen sowie grolse Schwärme von Erlenzeisigen gesehen. 21. XII 94. — Windstill. — 1°. See ruhig: Fahrt nach Memel. Unterwegs viele Kreuzschnäbel und an der See ganze Scharen von Zwerg- und Gänsesägern, Eis- und Schellenten. Bei Süderspitze Colymbus cornutus erlegt. Auch eine gar nicht scheue Lestris beobachtet. Zum Schluls meines 94er Berichtes noch einige allgemeine Betrachtungen: Schon nach verhältnismälsig kurzer Zeit wird sich jedem unbefangenen Beobachter die Überzeugung aufdrängen, dafs wir in der Kurischen Nehrung eine Zugstrafse allerersten Ranges vor uns haben, aber es sind mir in neuerer Zeit doch Zweifel darüber aufgestiegen, ob sie in ihrem ganzen Verlaufe eine solche darstellt. Für die nächtlich ziehenden Vögel und insbesondere für die vielen Arten der grolsen Familie der schnepfenartigen Vögel scheint mir dies nicht der Fall zu sein. Nach meinen Beobachtungen und Erfahrungen richten sich die- selben vielmehr bei ihren nächtlichen, sich hoch über dem Erd- boden in dunkler Luft vollziehenden Wanderungen in weit höherem Mafse, als man dies bisher anzunehmen geneigt war, nach dem weithin sichtbaren Feuerschein der ihnen gewilsermalsen zu Leit- marken werdenden Leuchttürme. Für unsere Gegend bezeichnen die grofsen Leuchtfeuer von Memel, Gilge, Nidden, Brüsterort und Hela die hauptsächliche Flugrichtung der Mehrzahl der nächtlichen Wanderer. In Übereinstimmung damit steht, das der nördlich von Nidden gelegene Teil der Kurischen Nehrung einen verhältnismälsig nur geringen Vogelzug aufzuweisen hat, während sich derselbe je 3 Meilen nördlich und südlich von Rossitten in seiner ganzen Großartigkeit darstellt und von Sarkau ab wieder H. Wickmann: Die Lage des Vogeleies im Eileiter ete. 81 verschwindet. Von Memel aus verläuft die grofse Zugstralse zu- nächst noch auf dem litthauischen Ufer, wo namentlich Minge und Karkeln infolge ihrer besonders günstigen Lage bevorzugte Rastpunkte darstellen, welche ich im nächsten Jahre aufzusuchen gedenke. Von da geht der Zug direkt westlich, ja selbst west- nordwestlich nach der Nehrung hinüber, deren Verlauf er ca. 6 Meilen folgt, um dann über die Ostsee hinweg zu setzen und, die Ecke von Brüsterort streifend, auf die weit in das Meer hinaus- ragende Landzunge von Hela loszusteuern. Gerade auf dieser durch unsere eingehenden Beobachtungen schon ziemlich fest- gelegten Zugstralse lälst sich auch recht deutlich erkennen, dals wenigstens der Herbstzug keineswegs in einem Ruck sich voll_ zieht, sondern in verhältnismälsig kleinen Tage- oder Nachtreisen von Raststation zu Raststation führt, bisweilen mit wochenlangem Aufenthalt an besonders viel versprechenden Punkten. Solche stellen auf unserer Zugstralse namentlich Rossitten und Minge dar, und diese beiden Ortschaften sind deshalb auch für den Ornithologen die günstigsten Beobachtungsgebiete. Diejenigen sefiederten Wanderer dagegen, welche fast ausschlielslich am Tage ziehen, wie z. B. die Krähen, folgen ganz dem, ihnen einen sich scharf hervorhebenden Leitweg angebenden Verlauf der Kurischen Nehrung, die ihnen auch in landschaftlicher Beziehung besser zusagen mag als das sumpfige und morastige Memeldelta drüben auf dem litthauischen Ufer. Die Lage des Vogeleies im Eileiter vor und während der Geburt. Von Dr. H. Wickmann in Münster. In meiner Abhandlung ‚Die Entstehung der Färbung der Vogeleier“ (Commissionsverlag von R. Friedländer & Sohn, Berlin 1893) befanden sich ursprünglich noch zwei Kapitel, welche ich vor der Drucklegung herausgenommen habe. Das eine trug die Überschrift „Die Lage des Vogeleies im Uterus“ und das andere „Verhältnis der Eilage im Uterus zur Eifärbung‘“. Bei meinen damaligen Untersuchungen über die Eilage im Eileiter war ich auf Ergebnisse gestolsen, die es unbedingt er- forderlich machten, eine weitere Reihe von physiologischen Ver- suchen anzustellen. Jourm, £. Omith, XLIV, Jahrg. Januar 1896. 6 83 - -H. Wickmann. Schon im Anfange dieser Versuche wurde mir die Wichtig- keit der Erledigung dieser Frage dermassen klar, dafs ich es für richtig erachtete, so lange von jeder weiteren Besprechung der Färbung der Vogeleier abzustehen, bis ich die Lage des Eies im Eileiter vor und während der Geburt endgültig festgestellt hätte. Heute bin ich nun im Stande, ein wirklich überraschendes Endergebnis meiner physiologischen Versuche mitteilen zu können. — Ich selbst hielt es früher, wie zweifellos die meisten Orni-' thologen, für ganz selbstverständlich, dafs das Ei im Uterus mit dem spitzen Pol voran, also der Kloake zugewendet, liege. Bei meinen Untersuchungen über die Bildung der Kalk- schale secierte ich viele Hühner mit trächtigem Uterus, und nie- mals fand ich das Ei in einer anderen Lage vor. Erst durch W.v. Nathusius wurde ich auf die Möglichkeit der umgekehrten Lage aufmerksam gemacht. Veranlasst durch die Bemerkung O. Taschenberg’s ii No. 193, Jahrg. 1885, d. Zool. Anz. „Aus dem Umstande, dals das Ei im Uterus mit dem stumpfen Pol der Kloakenöfinung ab- gewendet liegt, u. s. w.“ bittet Nathusius in seiner Anfrage in No. 199, Jahrg. 1885, d. Zool. Anz. „Besteht eine ausnahms- lose Regel über die Lage der Pole des Vogeleies im Uterus im Verhältnis zur Kloakenmündung?“ um Mitteilung von Beobach- tungen. Leider kam mir diese Anfrage nicht eher als die Ant- wort darauf in No. 211, Jahrg. 1885, d. Zool. Anz. zu Gesicht; ich hätte sonst mit einer Zuschrift dienen können. Unter der Überschrift „Über die Lage des Vogeleies im Uterus‘ veröffentlicht Nathusius dort das, was ihm mündlich oder schriftlich in Betreff dieser Frage mitgeteilt ist. Zunächst führt er die Beobachtung seiner Wirtschafterin an, welche beim Legen eines Huhnes bestimmt gesehen hat, dafs das spitze Ende des Eies zuerst erschienen ist. Ferner hat ihm Möbius berichtet, dafs in der Kieler ver gleichend-anatomischen Sammlung zwei Präparate von Eileitern des Haushuhn sind, die Eier mit noch nicht ganz fester Kalk schale enthalten, deren spitzerer Pol gegen die Kloake gewandt ist. Nach einer mündlichen Mitteilung Zimmermann’s in Benckendorf bei Halle a. S. wurde beim Betreten eines leeren Schafstalles von ihm in einer Raufe ein Huhn bemerkt, das im Die Lage des Vogeleies im Eileiter ete. 83 Begriff war, zu legen. Er beobachtete den Vorgang, ohne das Huhn zu stören, und war erstaunt, dafs der stumpfe Eipol zuerst erschien. Endlich schreibt A. Ernst aus Caracas (Venezuela) folgendes. Schon durch die Beobachtungen seiner Gemahlin in ihrer Hühner- haltung ist er auf die Annahme geführt, dafs meistens das stumpfe Ende des Eies beim Huhn zuerst hervortrete, und besonders auf mehrere Eier aufmerksam gemacht, deren stumpfes Ende beim Legen auf den feuchten Hühnerhof durch Bodenbestandteile be- schmutzt war, also mit diesem zuerst in Berührung gekommen sein mufste. Diese Beobachtung ist durch das Experiment be- stätigt worden, indem er die obere Erdschicht in einer für das Eierlegen eingerichteten, mit Sand gefüllten Kiste mit einer hin- länglichen Menge Kohlenstaub vermischte und die Oberfläche so- dann mälsig, jedoch so weit befeuchtete, dals beim Drücken mit dem Finger die Spitze desselben sich deutlich schwärzte. Zwei Hennen, welche bald darauf ihre Eier auf diese Oberfläche legten, waren sorgfältig beobachtet, und ihre Eier wurden sofort nach- dem das charakteristische Gegacker das erfolgte Legen anzeigte, weggenommen. Die Eier waren stets am stumpfen Ende rechtsichtlich geschwärzt. Die Versuchsreihe wurde einen Monat lang fortgesetzt, und während dieser Zeit im ganzen 47 Eier beobachtet, sämtlich mit der schwarzen Färbung am stumpfen Ende. ; Hierzu bemerkt Nathusius: „Gegen die Berechtigung der Schlufsfolgerung aus diesem Experiment dürfte ein Einwand nicht zu erheben, und nun durch eine reichliche Zahl von Fällen jeden- falls erwiesen sein, dafs häufig die Eilage im Uterus mit dem stumpfen Pol nach der Kloake ist.“ „Läge die präcise Möbius’sche Mitteilung nicht vor, so mülste man in der That darüber zweifelhaft werden, ob auch die umgekehrte Eilage im Uterus, d. h. mit dem spitzen Pol nach der Kloake, vorkomme.“ Durch die Gesamtheit der angeführten Beobachtungen hält Nathusius es also für erwiesen, „dals keine ausnahmslose Regel für die Richtung der Pole im Uterus besteht.“ Aufser diesen Mitteilungen sind auf die Anfrage noch zwei weitere Antworten im Journal für Ornithologie, Jahrg. 1886, erfolgt. Im 1. Hefte p. 124 schreibt J. Jasse: „In dem Ei befindet sich an dem stumpfen Ende ein leerer Raum; unterhalb des Randes desselben, unmittelbar über dem Dotter, beginnt während des 6* 84 H. Wickmann. Bebrütens die Entwicklung des Kükens, und zwar sind zunächst die Augen erkennbar, die in natürlicher, d. h. dem Jungen beim Ausschlüpfen entsprechender Grölse in Erscheinung treten, während nach dem spitzen Ende zu der Inhalt des Eies (Dotter) nur noch mit blutigen Adern oder Streifen durchzogen ist. Das spitze Ende ist demnach gewissermalsen das Schwanzende. Da nun doch in der ganzen Natur auf dem normalen Wege alles vorwärts, mit dem Kopfe zuerst, zu Tage tritt, so ist solches jedenfalls auch hier der Fall. Aber auch zwei äulsere Erscheinungen am Ei bringen solches mit sich. Jedes erste Ei von einem jungen Haushuhn ist nämlich äufserlich blutig gezeichnet (auch bei Puten ist es der Fall). Betrachtet man diesen Blutstreifen genau, so wird man finden, dafs er nach dem spitzen Ende zu verwischst ist und dorthin ausläuft. Ebenso findet man bei vielen Eiern, besonders denen mit dünner, bez. weicher Schale, dafs das stumpfe Ende wie bei allen Eiern ganz glatt, dagegen das spitze Ende zusammen- geschrumpft, faltig zusammengedrückt, aussieht. Beides beweist, dafs das Ei jedenfalls mit dem stumpfen Ende zuerst zu Tage tritt. Man kann sich solches auch dann klar machen, wenn man z. B. einen Ball (im nassen Zustande) durch eine enge Öffnung prefst; es bilden sich alsdann die gleichen Merkmale.“ Im 2. Hefte p. 405 schreibt Erdmann: „In Bezug auf die Aufforderung, zu beobachten, mit welchem Ende das Ei zu Tage tritt, erlaube ich mir mitzuteilen, dafs ich die Angabe J. Jasse’s, dafs das Ei mit dem stumpfen Ende hervortritt, nur bestätigen kann. Die Beobachtung, dafs die Blutflecke, welche die ersten Eier von jungen Hühnern zeigen, nach dem spitzen Ende zu verwischt sind und nach dorthin auslaufen, habe ich auch gemacht; sodann habe ich mir jetzt mehrfach Eier in die Hand legen lassen und dabei stets gefunden, dals sie mit dem stumpfen Ende erscheinen. Sollte ich einmal finden, dafs das Ei mit der Spitze zuerst erscheint, so werde ich nicht ver- fehlen, davon Mitteilung zu machen.“ Hinzufügen will ich noch, dafs das Ei, welches Kutter im Jahre 1878 in dem farbstoffhaltigen Turmfalkeneileiter vorfand, mit dem spitzen Pol der Kloake zugewendet im Uterus lag, und dafs H. Landois in: „Mifsbildungen bei Hühnereiern“, vom Jahre 1877, die Bemerkung macht: „Das Ei wird nicht, wie es noch neuerdings Francis M. Balfour behauptet, mit dem san une Die Lage des Vogeleies im Eileiter etc. 85 spitzen Ende, sondern in der Regel mit dem stumpfen Ende voraus geboren.“ Auch König-Warthausen ist 1885 bei Besprechung der „Gestalt der Vogeleier und deren Monstrositäten“ der Ansicht, dafs die Eier der Regel nach mit dem stumpfen Teil voran gelegt werden. — Jahre lang hatte nun die Frage nach der Uteruslage des Eies geruht, bis OÖ. Taschenberg in No. 455, Jahrg. 1894, d. Zool. Anz. in seinen „Bemerkungen“ gegen mich, auf die ich, sobald ich wieder über die Färbung der Eier spreche, also in meiner nächsten Abhandlung, des Näheren eingehen werde, fol- gendes sagt: „Bei dieser Gelegenheit sei übrigens hinzugefügt, dafs ich W. v. Nathusius gegenüber daran festhalte, dafs das Ei der Regel nach mit dem stumpfen Pole dem Oviducte zugekehrt im Uterus liegt. Dafs Ausnahmen vorkommen, vielleicht gar nicht allzu selten, soll damit nicht bestritten werden. Im lezteren Falle zeigt sich auch bei denjenigen Vogeleiern, welche für ge- wöhnlich in der Gegend des stumpfen Endes durch einen dunkleren Fleckenkranz ausgezeichnet sind, die gleiche Bildung am spitzen Pole. Diese Behauptung beruht nicht etwa blofs auf einer Schlufs- folgerung, dafs der ausnahmsweise am spitzen Pole auftretende Fleckenkranz durch die umgekehrte Lage des Eies im Uterus zu erklären sei, sondern auf directer Beobachtung: mehrere Eier von Corvus frugilegus, welche ich dem Uterus entnommen habe, lagen mit dem spitzen Pole dem Oviducte zugewandt und haben an eben diesem Pole eine kranzartige Anhäufung von Pigment. Jeder Oologe weils, dafs eine solche Anordnung des Farbstoffes nicht die Regel ist, mancher wird aber die Beobachtung gemacht haben, dafs sie, wenn sie einmal auftritt, gar nicht selten an mehreren Eiern desselben Geleges zum Ausdruck kommt. Daraus darf vielleicht der Schluls gezogen werden, dafs manche Vogelweib- chen aus irgend welchen, vorläufig gänzlich unbekannten Gründen, dazu disponieren, die Eier in abnormer Lage im Uterus zu tragen.“ Jetzt geht Nathusius in No. 464, Jahrg. 1894, d. Zool. Anz. wieder auf die Sache ein. Was ihn daran interessiert, ist, dafs wenn die Lage der Pole des Eies im Uterus eine unregel- mälsige ist, nach seiner Ansicht auch hieraus hervorgeht, dafs seine Gestalt nicht mechanisch geformt ist, sondern aus in ihm selbst liegenden morphologischen Motiven erwächst. 86 H. Wickmann. Er weist auf das Werk „Traite general d’Oologie ornitho- logique, Paris 1860,“ von O. des Murs hin, wo wir in der That ein reichliches litterarisches Material über diese Frage zusammen- gestellt finden. Aristoteles hat festgestellt, dafs das Ei mit dem stumpfen Pol voran geboren wird, und ihm schliefst sich eine ziemlich grofse Anzahl von Autoren, besonders Buffon, an. Dumeril dagegen findet, dals das Ei mit dem spitzen Pol zuerst hervortritt, und dies bestätigen dann John, Thie- nemann, Blainville, Isid. Geoffroy-Saint-Hillaire und Gerbe. Zuerst, p. 169 im Text, entscheidet sich nun O. des Murs auf Grund seiner eigenen Beobachtungen für diese letztere Ansicht; am Schlufs jedoch, unter Errata et omissions, sagt er p. 624, dals er inzwischen wieder anderer Meinung geworden sei, dals bei der Geburt des Eies nicht immer der spitze Pol zuerst hervortrete. Er beobachtete nämlich bei Hühnern, ebenso wie Moquin- Tandon, das Hervortreten des stumpfen Pols beim Legen. Alsdann fand er zwar in einem Würger (Lanius collurio) ein Ei mit dem spitzen Pol nach der Kloake zu liegend, jedoch zeigten sich ihm bei einer Schwarzdrossel und einem Kanarienvogel die Eier in der Vagina, als sie im Begriff waren, diese zu ver- verlassen, mit dem stumpfen Pol voran. Und da bei den beiden letzten Vögeln sich der Fleckenkranz der Eier am spitzen Ende befunden habe, so glaubt O. des Murs annehmen zu müssen, dafs bei vorwiegender Fleckenfärbung am stumpfen Ende das Ei mit dem spitzen Pol voran, dagegen bei einer stärker gefärbten Spitze mit dem stumpfen Pol voran geboren würde. Schliefslich erwähnt O. des Murs in seiner Berichtigung auch noch Purkinje. In dessen „Symbolae ad ovi avium his- toriam ante incubationem“ findet sich die Beobachtung, dafs die Lage des Eies, wenn es sich erst kurze Zeit im Uterus befindet, stets derart ist, dals der spitze Pol nach der Kloake zu liegt. Völlig ausgebildete Eier jedoch hat Purkinje, wenn sie bereits im Gebären begriffen waren, in der Vagina bald mit dem stumpfen, bald mit dem spitzen Pol an der äufseren Mündung vorgefunden. Vielleicht, meint er dazu, wälzt sich das Ei unter den Geburtswehen so lange herum, bis es eine bequeme Lage erlangt hat. — Die Lage des Vogeleies im Eileiter etc. 87 Wenn nun Nathusius glaubt, dafs durch diese verschieden- artigen Angaben „endlich constatiert sei, dafs sich eine aus- nahmslose Regel für die Lage des Eies im Uterus nicht auf- stellen lasse“, so sei hier zunächst darauf hingewiesen, dafs, mit Ausnahme O. Taschenberg’s, noch Keiner behauptet hat, ein Ei im Uterus mit dem stumpfen Pol der Kloake zugewendet gefunden zu haben. Und dafs die Richtung der Pole des Eies im letzten Augen- blicke der Geburt keinen Rückschlufs auf seine frühere Lage ge- stattet, werden wir sogleich aus meinen Untersuchungsresultaten ersehen. Eigene Untersuchungsergebnisse. 1) Bei allen auf Seite 16 und 26 meiner Abhandlung über die Entstehung der Färbung genannten Vogeleiern lag (so weit sich überhaupt ein spitzer und stumpfer Pol unterscheiden liefsen) im Eileiter der spitze Pol der Kloake zugewendet. 2) Neuerdings fand ich im Uterus mit dem spitzen Pol der Kloake zugewendet die Eier von folgenden Vögeln: Kanarien- vogel (Fringilla canariensis), Eichelheher (Garrulus glandarius), Wiedehopf (Upupa epops), Moluccenkakadu (Plictolophus moluc- censis). 3) Bei den vielen Hühnern, die ich im Laufe der Zeit zur Untersuchung der Schalenbildung dann tötete, wenn sie ein in der Schalenbildung begriffenes Ei bei sich trugen, lag dieses ebenfalls stets mit dem spitzen Pol der Kloake zugewendet im Eileiter. 4) Das Resultat meiner neueren Untersuchungen bei Hüh- nern über die Lage der Eipole vor und während der Geburt ist folgendes: Bei 8 Hühnern gelangen mir meine angestellten Experi- mente vollständig. Huhn A legte mir ein Ei mit dem stumpfen Pol voran in die Hand. Als es wiederum ein fertiges Ei bei sich trug, was man ja bekanntlich durch Fühlen mit dem Finger constatieren kann, tötete ich es, und das Ei lag im Uterus mit dem spitzen Pol der Kloake zugewendet. Huhn B legte mir ein Ei mit dem spitzen Pol voran in die Hand; nachdem es getötet war, lag das weitere Ei im Uterus mit dem spitzen Pol der Kloake zugewendet. 88 H. Wiekmann. Huhn C verhielt sich ebenso. Es legte ein Ei mit dem spitzen Pol voran in die Hand; getötet trug es das Ei im Uterus mit dem spitzen Pol der Kloake zugewendet. Huhn D legte zweimal mit dem stumpfen Pol voran in die Hand; das weitere Ei lag im Uterus mit dem spitzen Pol der Kloake zugewendet. Huhn E legte mir fünfmal ein Ei mit dem spitzen Pol voran in die Hand; das Ei im Uterus hatte den spitzen Pol der Kloake zugewendet. Huhn F legte einmal mit dem spitzen Pol voran in die Hand; beim Ei im Uterus war der spitze Pol der Kloake zugewendet. Huhn G legte ein Ei mit dem stumpfen Pol voran in die Hand; das Ei im Uterus lag mit dem spitzen Pol der Kloake zugewendet. Huhn H legte ein Ei mit dem stumpfen Pol voran in die Hand; das Ei im Uterus hatte den spitzen Pol der Kloake zu- gewendet. Wir sehen aus diesen Experimenten, dafs allemal bei der Section das Ei im Uterus mit dem spitzen Pol der Kloake zugewendet lag, dafs aber von 8 Versuchshühnern 4 mit dem stumpfen und 4 mit dem spitzen Pol voran ihre Eier zur Welt brachten. — Wie ist nun ein solches Ergebnis möglich? In meiner Abhandlung über die Entstehung der Färbung habe ich auf Seite 14 bereits folgendes gesagt: „Die allgemein verbreitete Ansicht über den Vorgang des Eilegens ist folgende: Das mit einer festen Kalkschale versehene fertige Ei folgt den zur Legezeit eintretenden peristaltischen Bewegungen des Eileiters und wird so allmählich durch die Vagina und die Kloake nach aufsen gedrückt. Diese Ansicht ist durchaus irrtümlich; der Vorgang ist ein ganz anderer: Der Vogel bekommt beim Legen einen vollständigen Vorfall (Prolapsus) seines Uterus, indem sich die Vagina und die Kloake nach aussen umstülpen und die untere Uterusöffnung so weit blofslegen, dals das Ei hinausfallen kann. Alsdann stülpen sich Vagina und Kloake wieder ein, und der Uterus tritt wieder in seine normale Lage zurück. Das Ei kommt also weder mit der Vagina noch mit der Kloake in Berührung, sondern wird aus dem Uterus direkt ins Freie befördert.“ Die Lage des Vogeleies im Eileiter etc. 89 Um die genaue Lage des Eies während dieses Legeaktes zu bestimmen, verfuhr ich folgendermafsen: Sobald ein kleines Fleckchen des zu legenden Eies sichtbar wurde, bezeichnete ich dieses in der Mitte mit dem Bleistift durch eine 1. War das Fleckchen durch das weitere Hervortreten des Eies gröfser ge- worden, so schrieb ich wiederum in der Mitte eine 2 darauf und fuhr fort mit einer 53 und, wenn möglich, mit einer 4, bis das Ei herausschlüpfte. Die zuletzt, beim Herausschlüpfen, geschriebene Zahl befand sich stets in der Mitte des einen Endes des gelegten Eies. Die anderen standen mehr oder weniger weit davon entfernt, woraus mit Bestimmtheit hervorging, dafs das Ei während der Geburt eine Drehung gemacht hatte. Und da die Zahlen jedesmal in der Mitte der sichtbaren Stelle der Eischale angebracht worden waren, so bezeichnete die Differenz zwischen der ersten und letzten Zahl die Gröfse der sichtbaren Drehung, während die Richtung derselben durch das Verhältnis der Lage der Zahlen zu dem einen oder dem anderen Eipol bestimmt wurde. Hatte das Huhn mit dem spitzen Pol voran gelegt, so befand sich die erste Bezeichnung ganz in der Nähe der Mitte des spitzen Endes. Es war nur möglich gewesen, 2 Zahlen auf die Eischale zu notieren. Das Ei hatte in diesem Falle also nur eine ganz kleine sichtbare Drehung nach dem spitzen Pol hin gemacht. Wesentlich anders verhielt sich die Sache beim ersten Her- vortreten des stumpfen Pols beim Legen. Hier war die Differenz zwischen der ersten und letzten Bezeichnung grofls. Das Ei hatte also in der Zeit zwischen dem Sichtbarwerden des ersten Schalen- fleckchens und dem Hinausschlüpfen eine grolse sichtbare Drehung gemacht und zwar, da die letzte Zahl sich in der Mitte des stumpfen Endes befand, nach dem stumpfen Pole hin. Ganz vorzüglich konnte ich diese Drehung beim Huhn G beobachten. Während bei den anderen mit dem stumpfen Pol voran legenden Hühnern die zuerst sichtbare Stelle des Eies zwar bedeutend von der Mitte des stumpfen Endes entfernt war, aber sich doch noch auf der stumpfen Eihälfte befand, lag hier die mit 1 bezeichnete während der Geburt zuerst sichtbare Stelle noch etwas unterhalb des Äquators auf der spitzen Eihältte. Die Zahl 2 befand sich etwas oberhalb des Äquators auf der stumpfen Eihälfte, 3 noch näher dem stumpfen Pol, und endlich 4 in der Mitte desselben. 90 H. Wickmann. Hier hatte also das Ei während der Geburt vor meinen Augen eine bedeutende Drehung gemacht. — Wenn wir uns nun fragen, wie diese überraschenden Vor- gänge möglich sind, so muls ich zunächst feststellen, dafs die bisher allgemein geltende Annahme, dafs sich die obere und untere Öffnung des trächtigen Uterus in der Richtung der Längsachse des im Uterus ruhenden Eies befinde, irrtümlich ist. Beide Öffnungen befinden sich etwas seitlich am Ei. Das untere Ende des Uterus bildet sogar einen kleinen Blindsack, und hierin steckt das Ei mit seiner Spitze. Physiologisch ist eine solche Lage sehr begründet. Fände das Ei in diesem blindsackartigen Ende des Uterus keine Stütze, so könnte es vom Vogel zur Ausbildung seiner Kalkschale nicht zurückbehalten werden; es würde seinem früheren Drange nach vorwärts folgen und aus dem Eileiter hinausrutschen. Um aber jetzt, durch diese Stütze zurückgehalten, den weiblichen Körper verlassen zu können, dazu sind für das Ei wirkliche Geburtswehen des Vogels, ein ganz besonderer Lege- E act erforderlich. Hierbei stülpt sich zunächst die Vagina in die Kloake hinein nach aussen um, darauf stülpt sich die Kloake um, während sich die Vagina ganz bedeutend erweitert und an dem „vorfallenden“ Uterus direkt nach aufsen allmählich eine so grofse Öffnung B blofslegt, dafs das Ei hinausschlüpft. Je nachdem nun die Vagina sich mehr nach dem unteren oder oberen Ende des vorfallenden Uterus hin erweitert, befindet sich die nach aufsen blofsgelegte Öffnung des Uterus am spitzen oder am stumpfen Ende des Eies, weshalb dieses dann das eine Mal mit dem spitzen, das andere Mal mit dem stumpfen Pol voran geboren wird. Nach der Geburt stülpt sich der vorgefallene Eileiterteil & rasch wieder ein. Im Anfange der Geburt liegt das Ei im Körper quer zur E Vagina, weil ja die Mündung des Uterus in die Vagina sich etwas seitlich befindet. Auf jeden Fall hat das Ei eine Drehung zu machen, um aus dem Körper hinausschlüpfen zu können. Macht es diese nach dem spitzen Pol hin, so tritt der spitze Pol auch zuerst hervor, dreht es sich dagegen nach dem stumpfen Pol hin, so wird es mit dem stumpfen Pol voran geboren. Er a Are ET Die Lage des Vogeleies im Eileiter etc. 91 Damit ich nun nicht milsverstanden werde, sei hier besonders darauf hingewiesen, dafs die Drehung nicht vom Ei allein aus- geführt wird, sondern dafs es der Uterus ist, welcher sich dreht mitsamt seinem Inhalte, dem Ei. Auch möchte ıch noch auf etwas anderes aufmerksam machen. Man sollte meinen, dafs die Geburt mit dem spitzen Pol voran wohl die natürlichere wäre. Denn die Strecke, welche der dem Uterus anhaftende Rand der Vagina zur Eweiterung gebraucht, ist nach dem spitzen Pol zu ja kürzer, als nach dem stumpfen zu, weil sich die untere Uterusöffnung zwar seitlich, jedoch nahe dem unteren Ende befindet. Demgegenüber muls ich bemerken, dafs die Drehung nach dem stumpfen Pol hin sich durchaus nicht so schwierig ge- staltet, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Denn hier fällt sehr ins Gewicht, dafs der Uterus an seinem unteren Ende, wo das Ei in dem Blindsäckchen eine feste Stütze findet, eine bei Weitem geeignetere Basis zur Drehung hat, als an seinem oberen Ende. Dafs nun von meinen Versuchshühnern gerade die Hälfte mit dem einen, die Hälfte mit dem anderen Pol voran legte, ist offenbar nur Zufall. Es scheint aber, dafs das Legen mit dem stumpfen Pol voran am Häufigsten stattfindet. Denn einerseits legten mir noch 3 andere Hühner je ein Ei mit dem stumpfen Pol voran in die Hand, bei denen weitere Experimente unmöglich wurden, weil der beginnenden Mauser wegen das Legen plötzlich aufhörte, und andererseits sprechen dafür auch noch die Befunde der vorhin angeführten Beobachter. Damit will ich aber nicht sagen, das Legen mit dem stumpfen Pol sei normal, denn das Umgekehrte hat, wenn es auch nicht so häufig stattfindet, doch gewifs nichts Abnormes an sich. — Für Hühnerzüchter dürfte es wohl recht interessant sein, festzustellen, welche Legeart bei ihren Hühnern am Häufigsten vorkommt. Leicht ist dies keineswegs. Greift man das Huhn zu früh vom Neste, so verkneift es sich das Legen, und ist der Uterus schon ziemlich weit vorgefallen, so schlüpft das Ei beim Greifen heraus. Ist man, wie ich, gezwungen, seine Beobachtungen und physiologischen Versuche oben im Hause in einer zu einem Vogelkäfig eingerichteten Holzkiste anzustellen, so kommt noch als sehr schlimmes Hindernis hinzu, dafs die vom Hühnerhofe fortgefangenen, die Freiheit gewohnten Legehühner in den meisten 92 H. Wickmann. Fällen, sobald sie in einen engen Raum eingesperrt werden, nur noch ein oder ein anderes Ei legen und dann damit aufhören. Wie schwierig überhaupt solche physiologischen Versuche sind, das geht zur Genüge daraus hervor, dafs es bis jetzt noch keinem Naturforscher gelungen war, den Vorgang des Eierlegens aufzudecken, obschon dies ja in fast jedem Hause täglich oftmals von Statten geht. Zusammenfassung. Der Vorgang des Legens beim Vogel ist also folgender: 1) Das Ei liegt im Uterus mit dem stumpfen Pol dem Ovi- ducte zugewendet, mit dem spitzen Pol im blindsackartigen unteren Ende. Die untere Uterusöffnung befindet sich etwas seitlich am Ei. 2) Als Einleitung des Legens stülpt sich die Vagina in die Kloake hinein nach aufsen um. 3) Darauf stülpt sich auch die Kloake nach aufsen um, während sich die Vagina erweitert. 4) Während des Umstülpens der Vagina und der Kloake | ist der Uterus bereits soweit „vorgefallen“, dafs jetzt meistens schon ein kleines Fleckchen des Eies sichtbar wird. 5) Nun erweitert sich die Vagina derartig, dals ihr oberer, R dem Uterus anhaftender Rand eine so grolse Öffnung des vor- gefallenen Uterus direkt nach aufsen blofslegt, dals das Ei hinaus- schlüpft. 6) Alsdann stülpt sich der vorgefallene Eileiterteil rasch ’ wieder ein. 7) Das Ei ist also bei diesem Vorgang weder mit der Vagina noch mit der Kloake in irgend welche Berührung gekommen, sondern vom Uterus aus direkt nach Aufsen gelegt worden. 8) Während der Geburt behält das Ei seine ursprüngliche | Lage im Uterus bei; dieser selbst aber dreht sich mitsamt 2 seinem Inhalte, dem Ei. 9) Je nachdem die Vagina sich mehr nach dem oberen oder unteren Ende des vorfallenden Uterus hin erweitert, befindet sich die nach aufsen blofsgelegte Öffnung des Uterus am stumpfen oder am spitzen Pol des Eies, weshalb dieses dann das eine Mal mit dem stumpfen, das andere Mal mit dem spitzen Pol voran geboren wird. Bericht über die September-Sitzung. 93 Deutsche Ornithologische Gesellschaft. Bericht über die September-Sitzung 1895. Verhandelt Berlin, Montag den 9. September 1895. Abends 8 Uhr im Vereinslokale Bibliothekzimmer des Architekten-Vereinshauses, Wilhelmstr. 92. 1. Anwesend die Herren: Ehmcke, Krüger-Velthusen, Schalow, Grunack, Schenkling-Prevost, Deditius, Bünger, Jost, Günther, Stoll, Matschie, Reichenow, Rörig sen. und Müller-Liebenwalde. Als Gäste die Herren: Fruhstorfer, Gottschlag, Lambrecht und Staudinger. Vorsitzender: Herr Schalow, Schriftführer: Herr Matschie. Herr Schalow eröffnet die Sitzung mit der Mitteilung, dafs im Laufe der Sommerferien ein Mitglied, Herr George Cabanis, Sohn des früheren General-Sekretärs der Gesellschaft, gestorben ist. Er gehörte der Gesellschaft 3 Jahre an und ver- unglückte im Anfang des Juni auf dem Müggelsee bei Berlin. Ferner hat der Tod einen jungen Ornithologen ereilt, welcher allerdings noch nicht dem Verein angehört hat, dessen Leistungen auf dem Gebiet der Vogelkunde aber schon oft in den Sitzungen gewürdigt worden sind. Ernst Baumann, der stellvertretende Leiter der deutschen Forschungsstation Misahöhe im Togo-Gebiet, West-Afrika, starb am 5. Aug. an Schwarzwasserfieber im städtischen Krankenhause zu Köln a. Eh. Unermüdlich ist Baumann als Forscher seit 3 Jahren im schwarzen Erdteil thätig gewesen; namentlich der Ornithologie hat er sich mit einem Eifer gewidmet, der durch die schönsten Erfolge belohnt war. Sein Verdienst ist die grolse Förderung, welche die Kenntnis der Avifauna des Togo- Gebietes in den letzten Jahren erfahren hat. Ursprünglich Kauf- mann, trieb ihn sein reges Interesse für die Naturwissenschaften nach Afrika; gut vorbereitet auf dem Kgl. Museum für Natur- kunde ging er vor 3 Jahren an die Arbeit. Es gelang ihm, über 100 Arten aufzufinden, welche bis dahin aus dem Gebiete nicht bekannt waren, und die Entdeckung mehrerer für die Wissen- schaft neuer Vogelarten, einer Camaroptera und eines Phyllo- strephus, ist ihm zu verdanken. Besonderen Wert legte er auf die Erforschung der Lebensweise der Vögel und ihrer Brut- verhältnisse, und was er hierin geleistet hat, sichert ihm einen Ruhmesplatz unter den Namen der besten Erforscher der afri- kanischen Fauna. Nach dreijähriger erfolgreicher Arbeit gedachte er in der Heimat die wohlverdienten Ferien zu genielsen; von Madrid aus teilte er dem Generalsekretär seine baldige Ankunft in Berlin mit; in Köln ereilte ihn ein schweres Fieber, dem er erlag. In der heutigen Sitzung, für welche wir einen interessanten Vortrag über seine Forschungen erwartet hatten, mulste seiner Manen gedacht werden. Friede seiner Asche. 94 Bericht über die September-Sitzung. Die Anwesenden erheben sich, der beiden Verstorbenen ge- denkend, von den Sitzen. z Die Herren Reichenow und Schalow legen eine grölsere Anzahl von solchen Werken und Sonderabdrücken vor, welche während der Sommerferien erschienen sind, und besprechen die- selben. Herr Stau din ger berichtet über die Auffindung des Nestes eines Nashornvogels in Sumatra; dasselbe ist ähnlich gebaut und bis auf einen Spalt zugemauert wie das seiner Zeit von Wilde beschriebene Nest des südafrikanischen Timetoceros. Die Eier waren oval, rauh und gelblich, so grols wie Enteneier und hatten die Malse 59:46 und 61:48 mm. Über das zum Verschmieren benutzte Material erhebt sich eine Discussion. In dem von Herrn Staudinger verlesenen Briefe war die Ansicht ausgesprochen, dafs. der Vogel zu diesem Zweck Lehm benutze. Dem widersprechen, wie Herr Reiche- now hervorhebt, die bestimmten Angaben von Böhm, Wilde und Schönland über Beobachtungen an den afrikanischen Nas- hornvögeln; alle drei Gewährsmänner geben an, dafs Kot hierzu angewendet werde; auch das im Kgl. Museum für Naturkunde zu Berlin aufbewahrte Nest zeigt deutlich Reste von Schnecken- schalen u. s. w., welche sicherlich mit dem Kote des Vogels an den Nistspalt des Vogels gelangt sind. Herr Schalow erwähnt, dafs auch Oates für indische Nashornvögel die Benutzung des Kotes angiebt. Herr Reichenow beschreibt eine neue Subspecies vom westafrikanischen Helmkukuk. Zuracus buffoni zenkeri, welche der Leiter der Forschungsstation Yaunde im Hinterlande von Kamerun gesammelt hat (s. oben S. 9). Herr Schalow macht bei dieser Gelegenheit auf einen neuen, von Donaldson Smith im Somalilande entdeckten Helm- kukuk, Turacus donaldsoni, aufmerksam. 3 Herr Matschie teilt mit, dafs er in den noch unbearbeiteten Sammlungen des Grafen Ruspoli in Genua einen eigentümlichen Turacus gesehen habe, welcher folgendenmalsen gefärbt war: Schwanz grün, Rücken stahlblau, Nacken glänzend grün, Bauch schwarzblau, Flügel stahlblau mit roten Handschwingen, Brust grün, Stirn graugrün, Haub rund, an der Basis rotgrau, die ganze Spitzenhälfte weils, die äufsersten Federspitzen rot. Herr Reichenow verliest aus einer Arbeit von Königs- wald über die Vogelwelt von San Paulo in Brasilien, eine Anzahl von Beobachtungen; die Arbeit wird in Journal veröffentlicht werden. Hierauf wird ein Ausflug in die Umgebung von Berlin für Sonntag, den 15. d. M. besprochen. Zum Schlufs bringt Herr Matschie Grülse von Orni- thologen, welche er gelegentlich einer Studienreise nach Oester- reich-Ungarn, Italien, der iberischen Halbinsel, Frankreich und Bericht über die Oktober-Sitzung. 95 England besucht hat, spricht über die Original- Sammlungen, welche er in den verschiedenen Museen antraf und erwähnt be- sonders folgende Collectionen: München: Spix, Martins (Brasilien), Schimper, Pruner, Clot Bey (Nord-und Nordost-Afrika), Ecklon, Drege (Capland), Zimmerer, (Kamerun). Neu-Chätel: Gacon, H. Berthoud (Gabun), Ramseyer (Acropong), Junod (Sambese), von Tschudi (Peru), P. Berthoud (Trans- vaal), Stampfli (Liberia). Genf: Bouvier (Congo), Baron Maurice (Natal), Bouvier (Ashante, Claraz (Patagonien). - Florenz: Brazza (Congo- und Tschad-See-Wasserscheide), Traversi, Boutourlini (Abessynien Schoa), Bottego (Somali), Thollon (Congo), Mazzei (Chile), Fea (Burma). Genua: Bottego, Graf Ruspoli (Somali), Issler-Piaggia, Ragazzi, Antinori, Traversi, Magretti, Frasca (Nordost-Afrika), Pogliani (Aden), Bouvier (Chinchoxo), Brujin (Batjan), Beccari (Neu- Guinea), Bove (Congo), Lataste (Medina), Fea (Burma). Bologna: Fornasini (Sambese), Kotschy (Kordofan), Antonelli (Assab.), Caceiari (Küste des roten Meeres). Rom: Gongoni (Mombas), Traversi, Ragazzi (Nordost-Afrika). Turin: Vandery (Charthum), Antinori (Abessynien), Ricord und de la Lande (Capland), Festa (Jericho). “ Barcelona: Viele China-Objekte ohne Sammler-Namen. Schalow. Matschie. Bericht über die Oktober-Sitzung 1895. Verhandelt Berlin, Montag den 7. Oktober 1895, abends 8 Uhr im Sitzungssaale, Bibliothekzimmer des Architekten-Vereins- hauses, Wilhelm-Str. 92. I. Anwesend die Herren: Reichenow, Schalow, Deditius, Grunack, von Treskow, Thiele, Freese, Günther, Pas- cal, Schenkling, R. Rörig, Jost, von Oertzen, Walter, Bünger, Nauwerck. Als Gäste die Herren: Zenker und Dr. Micheles. Vor- sitzender Herr Schalow, Schriftführer Herr Pascal. Nach Verlesung und Annahme des Protokolls der Sept.-Sitzung begrüfst der Vorsitzende den nach mehr als 10jährigem Aufent- halte in Kamerun zurückgekehrten und als Gast anwesenden Herrn Zenker, dessen rastlosem Eifer grofse Erfolge in der afrikanischen Ornithologie zu verdanken sind und der abermals beabsichtigt, nach Kamerun zurückzukehren, um dort voraus- sichtlich eine neue Station zu gründen. Herr Reichenow referiert über einige eingegangene Schriften und macht auf die seitens der Deutschen Zoologischen 96 Bericht über die Oktober-Sitzung. Gesellschaft beabsichtigte Herausgabe eines Werkes aufmerksam, welches eine systematische Ubersicht sämtlicher lebenden und in historischer Zeit ausgestorbenen Tierformen enthalten soll mit möglichst kurzer Beschreibung, Synonymie und Angabe der Ver- breitung der einzelnen Arten. Das Werk wird den Titel führen: „Das Tierreich. Eine Zusammenstellung und Kennzeichnung der rezenten Tierformen‘“ und soll in nicht zu umfangreichen Teilen erscheinen, welche einzeln käuflich sind und je eine oder mehrere Familien, bez. grölsere Gruppen, enthalten werden. Die Schrift- leitung des Gesamtwerkes hat Herr Geheimrat F. E. Schulze in Berlin übernommen, diejenige der Abteilung: Vögel ist dem Referenten übertragen worden. Herr Deditius referiert über ein in russischer Sprache in Odessa erschienenes Werkchen von A. Brauner: Bemerkungen über Vögel des Gouvernements Cherson. Der Verfasser scheint indes nur den südlichen wärmeren Teil des Gouvernements, welcher an das schwarze Meer grenzt, bereist zu haben. Die Küste dient als Zufluchtsort für viele Zugvögel, besonders Wasservögel. Er führt 118 Brutvögel, 14 Wintervögel und 28 Durchzugsvögel an. Zu den letzteren gehören u. a. Hänfling und Wendehals. Darauf legt Herr Reichenow an Stelle des am Erscheinen verhinderten ; Herrn Brehm Photographien vor, welche derselbe auf der letzten Frühjahrsexcursion in der Gegend von Neu Brandenburg auf- genommen hat. Dieselben werden, soweit der Vorrat reicht, den Teilnehmern an dem Ausflug überlassen. Herr Reichenow legt sodann einige von Herrn Zenker mitgebrachte Neuheiten vor, darunter ein Ei von Corythaeola cristata. Es wird damit festgestellt, dafs die Angabe Baumanns, welcher ein anscheinend dem Himantornis haematopus gehöriges Ei als das der Corythaeola bezeichnet hatte, irrtümlich war. Das Ei hat eine fast kuglige Form und eine hellblaue Farbe wie die der Reihervögel. Nach den Angaben Zenkers befinden sich stets zwei Eier im Neste. Eine andere oologische Neuheit ist das Ei j von Pitta angolensis, welches von Herrn Baumann bei Misahöhe im Togoland gesammelt und eingeschickt worden ist. — Ferner liegt ein von Herrn Zenker gesammeltes und in Alkohol conser- | viertes Nestjunge des Colius nigricollis vor, an welchem recht deutlich die Wendbarkeit der Zehen zu erkennen ist. Herr Schenkling macht hierzu auf die Thatsache auf- merksam, dafs junge Spechte anfänglich drei Zehen nach vorn und eine nach hinten gerichtet haben. Die vierte Zehe zeigt eine grolse Beweglichkeit und wendet erst bei weiter vor- schreitendem Alter sich endgültig nach hinten. Es gelangt ferner der noch in Sammlungen sehr seltene Coceycolius iris von der Loss Insel (West Afrika) zur Vorlage, seiner Gefiederfärbung nach ein Glanzkukuk, thatsächlich aber ein Glanzstar. — Aus Kamerun liegen Symplectes preussi und S. auricomus vor. Herr Sjöstedt hat bereits die Vermutung aus- a a Da a a ra a a Bericht über die November-Sitzung. 97 gesprochen, dals beide Formen zusammen gehören, was der Vor- tragende bestätigt. Herr Schenkling bittet schliefslich um Angabe von Quellen, welche Stoff zu einer ihn gegenwärtig beschäftigenden Sammlung von Vogel-Mythen liefern können. Schalow. Pascal. Bericht über die November-Sitzung 1895. Verhandelt Berlin, Montag den 5. November 1895. Abends 8 Uhr im Sitzungslokale. Bibliothekzimmer des Architekten-Vereinshauses, Wilhelmstr. 92. Il. Anwesend die Herren: Reichenow, Schalow, Grunack, Ehmcke, Thiele, Krüger-Velthusen, Deichler, Deditius, Walter, Matschie, Heck, Nauwerck, R. Rörig, H. Rörig, Günther und von Oertzen (Tegel). Als Gäste die Herren: Alt (Charlottenburg), Staudinger (Berlin), Zenker (Berlin). Vorsitzender: Herr Schalow, Schriftf.: Herr Matschie. Nach der Verlesung und Annahme des Berichtes über die Oktober-Sitzung besprechen die Herren Reichenow, Matschie und Schalow die im Laufe des letzten Monats eingegangene Litteratur. Hierauf hält Herr Zenker einen Vortrag über die Vogelwelt der von ihm besuchten Gegenden im Deut- schen Schutzgebiete Kamerun. Der Vorsitzende spricht dem Redner den Dank der Versammlung aus für die interessante und anregende Schilderung. Herr H. Rörig legt ein Rephuhn vor, welches am 21. Septbr. auf dem Revier Fremdiswalde b/Nerchau geschossen worden ist. Der Kopf dieses Tieres ist nebst dem Halse und den Arm- schwungfedern isabellfarbig, die Brust dunkelrostrot, der Rücken dunkelbraun mit weilsen Federsäumen und zerstreuten hellen und dunklen Flecken. Bei solchen Vögeln, die Neigung zum partiellen oder totalen Albinismus zeigen, ist das Auftreten der Isabellfarbe häufig zu beobachten, wo sie sich dann gewöhnlich in Form von Flecken oder Streifen auf dem Gefieder zeigt; um so merkwürdiger ist bei dem vorliegenden Exemplar, das eher melanistisch gefärbt genannt werden könnte, ihr Vorhandensein an den bezeichneten Stellen. Ausschliefslich isabellfarbige Vögel kommen nicht gar zu selten vor; Herr Rörig legte einen .Duieo vulgaris, der im vergangenen Sommer in Ostpreulsen in einem Revierteile erlegt worden ist, wo schon ein Jahr früher ein gleich hell gefärbtes Exemplar geschossen wurde, vor, sowie einen Turdus iliacus und Alauda arvensis von derselben Farbe, die sich in der kgl. landw. Hochschule befinden. 98 Dem Herausgeber zugesandte Schriften. Herr Krüger-Velthusen erwähnt, dafs vor Jahren gelbe Varietäten auch beim Sperling in der Umgebung von Berlin häufig beobachtet werden konnten, so bei Ruhleben und im Zoologischen Garten. Herr Schalow teilt mit, dafs im Tiergarten viele weils- sescheckte Amseln vor einigen Monaten zu finden waren. Eine Diskussion entsteht darüber, ob derartige Halbalbinos schlechter als normal gefärbte Amseln fliegen. Nach mehrfachen Beobachtungen halten sich aber derartige Exemplare im Fluge mitten zwischen den normal gefärbten Vögeln. Herr von Oertzen berichtet über mehrere Hirundo rustica, die er noch am 28. und 30. Oktober bei Tegel beobachtet hat. Herr Thiele teilt mit, dafs er ebenfalls vor wenigen Tagen am 29. Oktober noch junge Schwalben gesehen hat. Herr Staudinger wirft die Frage auf, ob Bastarde zwischen Rhea und Struthio bekannt seien. In einer amerikanischen Zeitschrift soll darüber berichtet worden sein. Ferner macht er auf die Beobachtung des Südpolarforschers Borchgrevinck über Pinguine aufmerksam, welche in den Verhandlungen der Ge- sellschaft für Erdkunde zu Berlin veröffentlicht worden sind. Herr Reichenow spricht über einige Vogelarten, welche dem Kgl. Museum für Naturkunde aus dem Nachlass des leider in Afrika ermordeten, überaus fähigen Dr. Kretzschmer über- geben worden sind. Es befindet sich darunter eine der west- lichen Nigrita canicapilla nahe stehende neue Art, welche Ni- grita kreischmeri benannt wird (s. O0. M. 1895 p. 187). Herr Schalow macht einige Mitteilungen über den merk- würdigen Zug von Tadorna casarca, welche im Jahre 1893 scheinbar in grolsen Mengen aus ihrem Heimatgebiete nach Norden ge- wandert ist. Er zählt eine ganze Reihe von Fällen auf, in denen Rostgänse in Skandinavien erlegt worden sind. Schalow. Matschie. Dem Herausgeber zugesandte Schriften. The Auk, A Quarterly Journal of Ornithology. Vol. XII No. 4 1895. Bulletin of the Britsh Ornithologist’s Club No. XXIX—XXX. 1895. | Bulletin de la Societe Philomathique de Paris. (8.) VIL No. 2 u. 3 1894—95. Compte-Rendu sommaire de Seance de la Soci6te Philomathique de Paris. No. 1—4 Oct.—Dec. 1895. The Ibis, A Quarterly Journal of Ornithology. (7.) No. 4 1895. Dem Herausgeber zugesandte Schriften. 99 Mittheilungen des ornithologischen Vereins in Wien „Die Schwalbe“ XIX. Jahrg. No. 8—9 1895. Ornithologisches Jahrbuch. Organ für das palaearktische Faunen- gebiet. Herausg. von Victor Ritter v. Tschusi zu Schmid- hoffen (Hallein), VI. Heft 5 1895. Records of the Australian Museum. Vol. II. No. 6 1895. F. E. L. Beal, Preliminary Report on the food of Woodpeckers. — F. A. Lucas, The tongues of Woodpeckers. (U. S. Dep. of Agricult. Div. of Orn. and -Mamm. Bulletin No. 7). F. E. L. Beal, The Crow Blackbirds and their food. (Abdruck aus: Yearbook of the U. S. Department of Agriculture for 1894 p. 233 — 248). H.L. Clark, The Pterylography of certain american Goat-Suckers and Owls. (Abdruck aus: Proc. U. St. Nat. Mus. XVII. 1894 p. 551—572). W. E. Clarke, On some Birds from the Island of Negros, Philippines. (Abdruck aus: The Ibis 1895 p. 472—479). D. G. Elliot, North American Shore Birds. A History of the - Snipes, Sandpipers, Plovers and their Allies etc. A Refe- rence Book for the Naturalist, Sportsman and Lover of Birds. New York 1895. A. K. Fisher, Hawks and Owls from the standpoint of the farmer. (Abdruck aus: Yearbook of the U. S. Department of Agriculture for 1894 p. 215—232). C. Floericke, Preis-Verzeichnis über Paläarktische Vogelbälge Rossitten 1895. C. Floericke, Preis- Verzeichnis über Exotische Vogelbälge. Rossitten 1895. P. Leverkühn, Vogelschutz in England. (Abdruck aus: Mntschr. D. Ver. z. Schutze d. Vogelw. 1894). St. G. Mivart, On the Hyoid Bone of certain Parrots. (Abdruck aus: Proc. Z. S. London 1895 p. 162—174). St. G. Mivart, The Skeleton of Lorius flovopalliatus compared with that of Psöttacus erithacus. Part 1. (Abdruck aus: Proc. Z. S. London 1895 p. 312—337). - Ch. W. Richmond, Diagnosis of a new genus of Trogons (Heterotrogon), based on Hapaloderma vitiatum of Shelley ; with a description of the female of that Species. (Abdruck aus: Proc. U. S. Nat. Mus. XVII. 1894 p. 601—603). E. Schäff, Ornithologisches Taschenbuch für Jäger und Jagd- freunde. Zweite Ausgabe. Neudamm 1896. 100 Zur Vogelfauna von Kamerun. C. W. De Vis, Report on Ornithological Specimens collected in British New Guinea. Queensland 1894. R. Voegler, Der Präparator und Konservator. Eine praktische Anleitung zum Erlernen des Ausstopfens, Konservierens und Skelettierens von Vögeln und Säugetieren. Magdeburg 1895. Check-List of North American Birds prepared by a Committee of the American Ornithologists’ Union. Second and revised Edition. New York 1895. 2 Zur Vogelfauna von Kamerun. Ergänzung. Auf Seite 40 ist folgendes zu ergänzen: *147a. Camaroptera flavigularıs Rchw. Tat.-V. Rchw. O. M. 1894, 126. Superne flavescente olivaceo-viridis; stria oculari nigricante; stria superciliari, periophthalmiis, genis, gutture, praepectore, subcaudalibus, tibiis et margine alari flavis; abdomine sericeo-albo, hypochondriis viridi-grisescentibus; subalaribus flavescente-albis; rectricibus et remigibus fuseis margine exteriore olivaceo-viridibus, his intus albo-limbatis. L. t. c. 105, a. im. 50, c. 30, r. 13, t. 18 mm. | Oberseits gelblich olivengrün; schwarzer Augenstrich; Zügel- und Augenbraunenstrich, Wangen und Vorderhals, Flügelrand, Schenkel und Unterschwanzdecken gelb; Unterkörper weils, die Weichen graugrünlich; Unterflügeldecken gelblichweils; Schwingen und Schwanzfedern dunkelbraun mit olivengrünem Auslensaum, die Schwingen mit weilsem Innensaum. Von Herrn Zenker in Jaunde entdeckt. Für den Schlüssel ist bezüglich der vorstehenden Art fol- gendes zu ergänzen: 243. Kehle gelb; Oberseite olivengrän: Camaroptera flavigu- laris Rchw. Ant. Reichenow. Druck von Otto Dornblüth in Bernburg. JOURNAL für ORNITHOLOGIE. Vierundvierzigster Jahrgang. No. 2. April. 1896. Beiträge zur Ornis Algeriens. Von Prof. Dr. A. Koenig. (Fortsetzung und Schluss von Jahrg. 1895, p. 361—457). II. Nest mit 2 Eiern (Gelege), gef. am Bordj-Dzelfana unter Helianthemum hirtum, Pers. von Fr. Westphal, 14. 4. 93. Das Nest ist aus gröberen Pflanzenstöcken, Grashalmen u. dgl. gebaut und mit Flocken von Spinngeweben, Thierwolle und Blüthenwolle durchwirkt, sowie mit vereinzelten Lappen und Stricken ausgelegt, die Mulde weich gepolstert. Umfang: 40 cm; Durchmesser: 13 cm; Höhe: 5 cm; Durch- messer der Nestmulde: 6,5 cm; Tiefe der Nestmulde: 3,5 cm. Die beiden Eier sind verschieden in der Zeichnung, das eine (a) schmal und lang gestreckt, gleichmässig rothbraun besprengt und dadurch den Grundton nahezu bedeckend, das andere (b) von gedrungener (bauchiger) Form, die milchig-weisse Grundfarbe deutlich hervortreten lassend, dennoch mit vielen lehmbraunen Punkten, Flecken und Schmitzen bedeckt. Die hellvioletten Schalenflecken lagern sich letzterem Ei grösser und deutlicher auf, als ersterem. a) 2,2X1,5 cm. b) 22, < 15cm: 0,145 gr. 0,145 gr. Ill. Nest mit 2 Eiern (Gelege) gef. am Bordj- Dzelfana 14. 4. 93. Das Nest stand geschützt unter einem Helkianihemum- Büschelchen und war in der Peripherie umpflastert mit kleinen Steinchen. Es ist aus gröberem Pflanzenmaterial aufgebaut und 102 A. Koenig: völlig durchwirkt mit wolligen Flocken ; auch vereinzelte Leinwand- läppchen finden sich darin vor. Umfang: 42 cm; Durchmesser: 12 cm; Höhe:5 em; Durch- messer der Nestmulde: 7 cm; Tiefe der Nestmulde: 3 cm. Die mattglänzenden Eier sind mit überaus feinen lehm- braunen Pünktchen und Tüpfelchen, sowie mit violetten Schalen- flecken über und über bespritzt, so dass die Bier marmorirt erscheinen und kaum noch den Untergrund durchblicken lassen, Das Eihäutchen schimmert gelblichgrün durch. a), 22,.17x7155,cm. b) 2x 1,52cm: 0,16 gr. 0,15 gr. IV. Nest mit 3 Eiern (Gelege), gef. auf der Marschroute mitten auf der Karawanenstrasse, 21. 4. 93. Das Nest stand an einem Stein und war an der Peripherie mit kleineren Steinchen umgeben. Es ist ganz und gar aus feinem Pflanzenmaterial gebaut, ähnlich wie das unter I beschriebene Nest und enthält ebenfalls einige leinene Läppchen. Umfang: 39 cm; Durchmesser: 12 cm; Höhe: 4 cm; Durchmesser der Nestmulde: 7 cm; Tiefe der Nestmulde: 24 cm. Die grossen, schönen Eier waren bereits stark bebrütet. Ein Ei (a) zeigt helleren (bläulich weissen) Untergrund und ist lehmbraun gefleckt und gepunktet mit unterwaschenen violettfarbigen Schalenflecken. Die beiden anderen Eier sind braungrau gewässert und gewölkt, den Untergrund dadurch nahezu verdeckend. | a) 2,3 X 1,6 cm. b) 2,2X 1,5 cm. 0,17 gr. 0,17 gr. c) 2,2 X 1,5 cm. 0,17 gr. V. Nest mit 2 Eiern (das volle Gelege bestand aus 3) gef. auf der Marschroute von F. Westphal, 21. 4. 93. Das Nest ist aus feinem Pflanzenmaterial gebaut (wie No. I und IV) nur hier und da mit abgeblühten Blüthenhüllen und Kapseln durchwirkt, die Nestmulde weich gebettet und gepolstert. Umfang: 44 cm; Durchmesser: 14 cm; Höhe: 42 cm; Durchmesser der Nestmulde: 7 cm; Tiefe der Nestmulde: 2,5 cm. Die Eier bilden eine aparte Varietät. Sie sind von gedrungener“ Form, auf olivgrünem Untergrunde braungrau gefleckt und ge- Beiträge zur Ornis Algeriens. 105 Hinpelt, am stumpfen Pole in Kranzform gewölkt, worunter auch die aschfarbenen Schalenflecken stehen. 2)°2,1.x71,5 cm. b)' 2,1% 1,5 em. 017 gr. 0,15 gr. VI. Nest mit 1 Ei (frisch), gef, vor Gu6rrara, 24. 4. 93. Das Nest stand unter einem Helianthemum-Strauche und war in der Peripherie mit Steinen ausgelegt. Es ist höchst eigenartig aus den Grannen von Erodium glaucophyllum aufge- baut, so dass das Nest seidenartig glänzend erscheint. Umfang: 37 cm; Durchmesser: 12 cm; Höhe: 3,8 cm. Durchmesser der Nestmulde: 7 cm; Tiefe der Nestmulde: 2,5 cm. Das lang gestreckte, matt glänzende Ei ist auf cremeweissem Untergrunde rostbraun gefleckt. Diese Fleckung tritt besonders am stumpfen Pole, untermischt mit violetten Schalenflecken, stark auf. Es misst: 2,1 X 1,5 cm. 0,15 gr. VII. Nest mit 2 Eiern, gef. vor Guerrara, 24. 4. 93. Standort und Lage des Nestes gleich dem unter VI. Das grosse und schöne Nest ist wiederum zum grösseren Theil aus den zart bewimperten Samengrannen des Brodium glaucophyllum gebaut, sowie mit anderen sphärisch gestalteten und seidenweiss glänzenden Blüthengebilden ausgelegt. Das gröbere Material besteht aus Pflanzenstöckchen und Grashalmen. Auch fehlt das anscheinend obligate Leinwandläppchen nicht in der Nestmulde. Umfang: 44 cm; Durchmesser: 14 cm; Höhe: 3,7 cm. Durchmesser der Nestmulde: 7 cm; Tiefe der Nestmulde: 2,8 cm. Die beiden Eier sind wieder auffallend verschieden. Das eine (a) bedeckt mit seinen röthlich braunen Tüpfeln, Punkten und Schmitzen den Grundton vollständig, das andere (b) ist feiner getippelt und gepunktet und lässt die weisse Grundfarbe klar hervortreten. a) 2,2 X 1,5 cm. DIR2RXTT, 5 cm. 0,17 gr. 0,15 gr. VIII. Nest mit 2 Eiern, gef. vor Guerrara, 24. 4. 93. Das Nest ist äusserlich aus Pflanzenstengeln und Gras- . halmen aufgebaut, während die Nestmulde mit den Blüthengrannen des Reiherschnabels (Erodium) ausgelegt ist. 104 A. Koenig: Es stand ebenfalls unter einem Helianthemum-Büschelchen und war in der Peripherie mit Steinen umpflastert. Umfang: 41 cm; Durchmesser: 12cm; Höhe: 5 cm; Durch- messer der Nestmulde: 6,5 cm: Tiefe der Nestmulde: 2,5 cm. Die schönen, elliptisch gestalteten und mattglänzenden Eier sind auf der ganzen Oberfläche mit verwaschenen rostbraunen Flecken und violetten Schalenflecken marmorartig gewässert und besprengt. a) 2,1 X 1,5 cm. b) 2,1X1,5 cm. 0,17 er. 0,16 gr. Nach diesem wohl ausreichenden Material dürfte das Normal- nest der Otocorys bilopha folgende Maasse haben: Umfang: 40 cm; Durchmesser: 12 cm; Höhe der Nester: 4 cm; Durchmesser der Nestmulde: 7 cm; Tiefe der Nestmulde: 2,9..Cm: Das Durchschnittsmaass und -Gewicht der Eier, welche nach ihrer Färbung und Zeichnung sehr abzuändern scheinen, dürfte folgendes sein: 2 SS IS.Cm: 0,16 gr. Beschreibung und Maasse einiger frisch im Fleische gemessener Vögel: a) g, erlegt am 11. 4. 93. Länge: 16 cm; Breite: 26 cm; Brustweite: 3,5 cm; Flügel- | länge: 10 cm; die Aussenfahne der 1. Schwinge weiss. Die Aussenfahne der 1. Schwanzfeder weiss, die 2, Schwanzfeder mit weissem Aussensaum. Schwanz: 6,5 cm. b) 9, erlegt am 11. 4. 93. Länge: 14,2 cm; Breite: 24 cm; Brustweite: 5 cm; Flügel- länge: 9 cm; Schwanz: 6 cm. Die sehr hübschen Nestvögel sind auf der Unterseite weiss mit zartem röthlichem Dufte überhaucht. Die Oberseite ist leicht carminrothisabell, jede Feder mit weisser Endspitze be- haftet, wodurch der Rücken weiss gefeldert erscheint. Die Ge- sammtfärbung der jungen Vögel ist eine ungemein viel zartere und duftigere als die der alten Individuen. ln a zn a u Beiträge zur Ornis Algeriens. 105 109. Emberiza miliaria, Linn. 1766. — Grauammer, Gerstenammer. Französisch: Proyer vulgaire, Bruant proyer. Englisch: Common Bunting. Arabisch: Söreis. Malherbe, Catal. Rais. d’Ois de l’Algerie, 1846, p. 15. Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855, p. 20. Loche, Catal. Mamm. Ois. obs. en Algerie, 1858, p. 59. Fehlt bei Tristram, on the Orn. North. Africa, Ibis, 1859. Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis 1859, p. 314. Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, I, p. 168. Taczanowski, Uebers. d. Vög. Algeriens, Journ. f.0.1870, p. 50. Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871, p. 291. Dixon, on the Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882, p. 574. Der Gersten- oder Grauammer ist einer der gemeinsten Vögel Algeriens. Er ist im ganzen Tellgebiete zu Hause und steigt von dort so hoch in das Atlasgebirge, als jenes fruchtbaren, der Getreidekultur zugänglichen Boden zeigt. Auch am Süd- abhange des Atlas wird er nicht vermisst. So ist er in der Ebene von El Outäia eine sehr häufige Erscheinung und auch bei Biscra auf den kulturellen Bodenflächen noch ganz gemein. Dixon irrt daher, wenn er glaubt, dass die Emberiza miliaria von Batna südwärts abnimmt und in EI Käntara und Biscra nicht mehr auftritt. Nur iin der öden, unbebauten Wüstensteppe, sowie in der eigentlichen Sahara scheint er wirklich zu fehlen. Die Nester und Eier dieser Art sind mir vielfach durch die Hände gegangen und enthielten manche schöne Varietäten. Da sie jedoch bekannt genug sind, gehe ich nicht näher darauf ein. Ausdrücklich bemerken will ich aber, dass ich irgend welche Verschiedenheiten am Vogel selbst von der typischen Form nicht gefunden habe. 110. Emberiza cirlus, Linn. 1766. — Zaunammer. Französisch: Bruant zizi. Englisch: Cirl Bunting. Malherbe, Catal. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846, p. 15. Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855, p. 21. Loche, Catal. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 59. 106 A. Koenig: Tristram, on the Orn. Northern Africa, Ibis, 1859, p. 295. Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859, p. 314. Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, I, p. 171. Taczanowski, Uebers. d. Vög. Algeriens, Journ. f.O., 1870, p. 50. Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871, p. 291. Fehlt bei Dixon, Birds of Prov. of Constantine, Ibis, 1882. Diesen hübschen Ammer habe ich in der Umgegend von Batna verhältnissmässig häufig beobachtet und ihn daselbst auch als Brutvogel angetroffen. Er bewohnt die bewaldeten Hänge der Auresen mit Vorliebe, geht auch ziemlich hoch hinauf, wo bereits alpine Flora und Hochgebirgscharacter vorherrschen. Wenn auch weitschichtig in diesem Distriete verbreitet, gehört der Zaunammer doch nicht zu den gemeineren Erscheinungen. Dazu kommt, dass er es versteht, sich möglichst wenig auffällig zu machen. Nur dem Scharfaufpassenden fällt sein Lockton — zib zib — auf, wo es dann nicht mehr besondere Mühe ver- ursacht, den Vogel zu entdecken. In den Gärten von El Käntara habe ich ihn auch gesehen und einmal ein $ aus einem blühen- den Aprikosenbaum erlegt, weiter südlich aber bin ich ihm nicht begegnet, wiewohl ich annehmen möchte, dass er in den Ziban- oasen, Filiach, Sidi Khelil, Sidi Okba, Seriana, Garta u. s. w. auch noch vorkommen dürfte. In der ausgesprochenen Sähara kann er dagegen selbstverständlich nur als verirrte (zufällige) Erscheinung gelten. Irgend welche Verschiedenheiten der alge- rischen Vögel vom europäischen Zaunammer habe ich nicht be- merkt und halte ihn für ganz identisch mit der typischen Form. Beschreibung und Maasse der Nester und Eier. I. Nest mit 3 Eiern (Gelege, da schwach .bebrütet), gef. auf dem Pinienberg in Juniperus oxycedrus, L. Batna, 22. 5. 93. \ Das Nest ist aus Grashalmen, Stöckchen und Stengeln fest und gut gebaut, vielfach mit Blüthen von Gnaphalien durchsetzt, R die Nestmulde mit feineren Gräsern, dünnen Halmen und ver- einzelten schwarzen Pferdehaaren ausgelegt. Umfang: 46 cm; Durchmesser: 13,5 cm; Höhe: 7,5 cm; Durchmesser der Nestmulde: 7 cm; Tiefe der Nestmulde; 3,5 cm. Die Eier sind von etwas bauchiger Gestalt, nicht ohne Glanz, auf grünlich weissem Grunde, der ins Bläuliche hinüber- spielt, mit tief dunkelbraunen Flecken, Punkten und den charak- teristischen Schnörkeln beklext und besprengt. Die violetten Beiträge zur Ornis Algeriens. 107 Schalenflecken legen sich schwach dem Untergrunde auf. Von Innen schimmern sie leuchtend grün durch. a) 2X 1,6 cm. 5). 2,1 1,6 ’emml 0,15 gr. 0,16 gr. EAN E60 em. 0,15 gr. Il. Nest mit 5 Eiern (Gelege), zugetragen in Batna, 25. 5. 93. Das Nest ist aus gröberem Pflanzenmaterial, als Bast, Stengeln, Halmen, Stöckchen fest und compact zusammengefügt ; die Nestmulde ist wiederum mit einigen Pferdehaaren, auch mit 'Thierwolle ausgelegt. Umfang: 42 cm; Durchmesser: 14 cm; Höhe: 7,5 cm; Durch- messer der Nestmulde: 7 cm; Tiefe der Nestmulde: 3,5 cm. Die Eier sind verhältnissmässig gross und von mehr läng- licher, als bauchiger Form. Ihre Grundfarbe ist röthlichweiss mit den charakteristischen dunkelbraunrothen Flecken, Punkten und Schnörkeln versehen. Die nicht fehlenden Schalenflecken sind bald licht aschgrau, bald fahl violett. Das letzte Ei (e) ist auffallend klein. a) 2,2 X 1,6 cm. bb) 23 27,6 cm 0,15 gr. 0,16 gr. c) 2,2 X 1,6 cm. d) 22% 1,6 cm. 0,17 gr. 0,17 gr. e) 2,1 x 1,5 cm. 0,15 gr. Die Nester der Emberiza cirlus werden nach meinen in Batna gesammelten Erfahrungen in niedere Sträucher gebaut, seltener auf den Boden. Sie sind dem Umfang nach bedeutend kleiner, als die von Emberiza miliaria. Die Eier scheinen sehr zu variiren, doch zieht sich ein deutlich erkennbarer Charakter durch die in meiner Sammlung befindlichen Gelege. Sie haben einen grünlich schimmernden Grundton und sind mehr gefleckt als geschnörkelt, obschon letztere Zeichnung durchaus nicht fehlt. Ihr Schalengewicht ist durchweg geringer, wenn auch die Grösse bisweilen die Eier von Emberiza miliaria erreicht. Das Durch- schnittsmaass und -Gewicht dürfte nach dem mir vorliegenden Material folgendes sein: 108 A. Koenig: ; 2,1 %°1,6°cm. 0,16 gr. während sich das Durchschnittsmaass und -Gewicht der Eier von Emberiza miliaria auf 2,3X1,6 cm. stellen würde. 0,20 gr. 111. Pringillaria saharae, (Lev. jr.), 1850. — Saharaammer. Emberiza Sahari, Lev. jr. Expl. scientif. de l’Algerie, Atlas, Oiseaux. pl. IX bis, fig. 2, 1850. Fringillaria sahara, (Lev. jr.) Bonaparte. Cat. des Ois. d’Eur. (Parzudaki), p. 18, 1856. Französisch: Fringillaire ou Bruant du Sahara. Englisch: House Bunting. Arabisch: Boupschira (in El Käntara, Biskra und den Zibanoasen). | Fehlt bei Malherbe, Catal. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846. Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855, p. 21. Loche, Catal. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 61. Tristram, on the Orn. North. Afrika, Ibis, 1859, p. 295. Fehltbei Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859. i Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, I, p. 182. Taczanowski, Uebers. der Vögel Algeriens, Journ. f. Orn. 1870, p. 50 (fälschlich unter Fringillaria striolata, Licht.). Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871, p. 291. Dixon, ontheBirdsoftheProv. ofConstantine, Ibis, 1882, p. 573. Hierzu Tab. XI. Mit diesem allerliebsten Vögelchen bin ich zum ersten Male in El Käntara zusammengetroffen und will die diesbezügliche Stelle aus meinem Tagebuche hier folgen lassen. Freitag, den 25. März 1892. „Um 10 Uhr in El Käntara. An der Brücke flogen Felsen- schwalben (Cotyle rupestris, Scop.), von denen ich ein @ schoss. Ueberhaupt schien mir hier ein reiches Vogelleben zu herrschen. Ueber dem Djebel Ghaus strichen verschiedene Raubvögel, Monticola eyana sang und Trauerschmätzer flogen hin und her. Im Palmenhaine lenkte der Gesang eines Vogels meine besondere Aufmerksamkeit auf sich — denselben hörte ich bereits in der Oase Chetma, wusste ihn aber dort nicht unterzubringen. Der Beiträge zur Ornis Algeriens. 109 Gesang war finkenähnlich, — richtiger gesagt — ein Gemisch von Ammergesang und Finkenschlag. Nachdem ich ihn einmal gehört hatte, klang die Strophe lange in mir nach und wollte mir nicht aus dem Gedächtnisse weichen, unterdessen ich fort- während nach dem Vogel suchte, ohne ihn herauszubekommen. Heute vermuthete ich in dem Sänger die Emberiza saharae. Wie ich so an der Lehmmauer entlang ging, setzte sich ein Vögelchen ganz zutraulich vor mich hin, wo ich es denn auch sofort erkannte. Ich schoss es im Fluge herab und gleich darauf ein singendes $ aus einer Palmenkrone. Der liebliche, kleine Vogel wird dort Boupschira, auch Marabut genannt, was ich an- fänglich nicht glaubte, da in Tunis der Lanius algeriensis Boup- schira genannt wird, doch überzeugte ich mich alsbald durch vielseitiges Nachfragen über die Richtigkeit dieser Benennung. Es ist ein ganz allerliebstes Vögelchen und anscheinend sehr häufig in EI Käntara, soll auch nach Aussage der Landes- kinder in den Häusern der Araber und in den Moscheen (daher der Name Boupschira, Marabut) brüten. Seine Zutraulichkeit wird schon von Taczanowski, Gurney und Dixon erwähnt.“ Das Verbreitungsgebiet dieses niedlichen Ammers fällt in Algerien in die südlichen Gebiete jenes Landes. Ausserdem ist der Vogel neuerdings aus dem südlichen Tunis (Oase Gafza) durch Alessi und Paul Spatz nachgewiesen worden und wird auch zweifelsohne in Marocco gefunden werden. Nördlich vom Atlasstocke, sowie mitten in demselben tritt unser Vögelchen nicht auf; erst zu Füssen des gewaltigen Gebirges am Süd- abhange stösst man auf dasselbe. Es ist ein Oasenvögelchen, welches sich zwar gern in die umliegenden, felsigen und steinigen Einöden verfliest, mit ganz besonderer Vorliebe indessen die Wohnstätten der Oasenbewohner aufsucht und mitten unter ihnen sich am behaglichsten zu fühlen scheint. In der Oase von El Käntara ist es gemein und strahlt von da in die umliegen- den kleineren Palmenhaine aus (Fontaine des Gazelles, El Outäia, Ferme Dufour u. s. w.). Auch ist es in den nahen Wüsten- bergen allerorts zu finden, erstreckt sich durch die ganze Ebene von Outäia, mehr am gebirgigen Rande desselben, als in ihr auftretend, und sammelt sich dann wieder in stärkerer Ansamm- lung im alten Biscra, sowie in allen Zibanoasen an. Weiter nach Süden jedoch hört unser Vögelchen merkwürdiger Weise gänzlich auf zu sein, bis es wieder im Gebiete der Beni M’zab 110 A. Koenig: ungemein häufig wird, so namentlich in der Pentäpolis, wo sozu- sagen jedes arabische Haus ein oder mehrere Paare des Sahara- ammers beherbergt. Man kann somit wohl sagen, dass die steinige (peträische) Sähara mit ihren Oasen das von diesem Vogel bevorzugte Gebiet ist, während die sandige Wüste seinen Wünschen und Anforderungen nicht zu entsprechen scheint. Es war mir vergönnt, den Saharaammer, oder wie ihn Tristram auf Englisch nennt, den „Hausammer“ vielfach zu be- obachten und eingehend zu studiren. Er macht es einem auch wahrlich nicht schwer, da er der zutraulichste Vogel ist, der mir je vorgekommen ist. Ein Sperling ist ihm gegenüber scheu zu nennen. Ohne Arg und ohne das geringste Misstrauen kommt er über die Schwelle des Arabers geflogen, setzt sich auf den russigen Heerd, oder auf die dieselbe Funktion übernehmen- den Feuertöpfe und pickt die Ueberbleibsel seiner Mahlzeit auf. Er kennt absolut keine Furcht und kehrt selbst, wenn er zehn- mal verjagt worden ist, wieder auf dieselbe Stelle zurück. Ebenso harmlos ist er im Gebirge, und es ist mir oft vorgekommen, dass ich von dem vor meinen Füssen trippelnden Vögelchen erst einen weiten Abstand nehmen musste, um es beim Schuss nicht zu zerschmettern, da es sich einfach nicht verscheuchen liess und durchaus keinen entfernteren Punkt aufsuchen wollte. Das 3 hat einen lieblichen Gesang, den es oft aus der Krone einer Palme, zumeist aber von der Lehmmauer herab ertönen lässt. Dieser bildet eine niedliche, angenehme Strophe und erinnert nicht gar zu entfernt an den Schlag unseres Edel- finken, ist voll kurzer, abgebrochener, wirklich kernig klingender Töne, ohne andererseits den zwitschernden Ammergesang gänzlich zu verleugnen. Meiner Ansicht nach ist der von Swainson (Classific. of Birds II, pag. 290, 1837) aufgestellte Genusname „Fringilaria“ sehr passend auf die Gruppe anzuwenden, der dieser Vogel angehört. Ausser der Fr. saharae ist auch die nah- verwandte asiatische Art Fr. striolata, Licht. hierunter zu be- | greifen — und möglicherweise gehört auch die Emberiza caesia, Kretschm. dazu. Auch den Eiern nach stellt sich der Vogel fast mehr als sperlingsartiger Fink, denn als Ammer dar. Von März ab habe ich die Jg im eifrigsten Gesange ver- nommen, womit sie ohne Zweifel noch früher beginnen werden). !) Taczanowski berichtet, dass sie seit Anfang Februar singen. Dschauei S nn eeen ee re Aee ; Bi; Wi ai € Beiträge zur Ornis Algeriens. 111 Dennoch schreiten die Paare nicht vor Anfang April zum Nest- bau und haben in der Regel erst um die Mitte dieses Monats Eier. Nach diesen habe ich fleissig gesucht; dass meine Be- mühungen nicht resultatlos geblieben sind, mag die Stelle aus meinem Tagebuche ergeben: Dienstag, den 19. April 1892. „Nach EI Käntara gefahren, um nach den Nestern der Fringillaria zu suchen. Im Dorfe tüchtig herumgesucht, in Scheunen, verlassenen Häusern u. s. w. Mit Mühe und Noth erhielt ich ein Nest mit 2 Eiern, nachdem ich einen Franken Belohnung dafür ausgesetzt hatte. Der Ueberbringer sagte mir, das Nest hätte in einer Palme gestanden, was auch recht gut möglich sein konnte — in der Regel jedoch bauen diese Vögel unter die Dächer der arabischen Häuser. Ich fand selbst ein vorjähriges Nest und wurde zu einem noch im Bau begriffenen geführt. Dann brachte man mir ein anderes Nest mit vollem Gelege von 4 Eiern. Die Eier überraschten mich sehr, waren verhältnissmässig gross für den Vogel und hatten gar keine Schnörkel und Federzeichnungen, also nichts Characteristisches von Emberiza an sich. Ich war etwas zweifelhaft über die Zu- gehörigkeit der Eier, bis mir der nächste Morgen Gewissheit darüber brachte.“ Mittwoch, den 20. April 1892. „Um 5 Uhr aufgestanden und mit Achmed auf die Nester- suche gegangen. Das erste Stück, was ich schoss, war ein Fringillaria-2. Ich drückte ihr ein völlig reifes Ei aus dem Legedarm und hatte die Genugthuung, die Identität desselben mit den mir gestern zugetragenen feststellen zu können. Uebrigens haben wir auf der Route wenig wahrgenommen. Im hohen Aether zwei Steinadler gesehen und über ihnen einen Edelfalken. An der Oase Käntara erst machte ich wieder Ausbeute und erlegte ausser vielen Saharaammern eine Q-Steindrossel und ein J von Melvus ater. Auch fand ich auf dem Gebälk unter dem Dache eines verlassenen Hauses zwei frische Nester der Fringillaria, leider noch ohne Eier; ein Nest mit 3 Eiern wurde mir indessen noch zugetragen. So hatte ich wenigstens 3 Nester und 9 Eier dieser sehr begehrenswerthen Species.“ Beschreibung und Maasse der Nester und Eier. I. Nest mit 2 Eiern (wahrscheinlich unvollständiges Gelege), zugetragen in El Käntara, 19. 4. 92. 112 A. Koenig: Das Nest soll in einer Palme gestanden haben. Es ist äusserlich aus gröberen Stöckchen und Grashalmen gebaut, worauf die ganz aus schwarzen und weissen Haaren gefertigte Mulde liegt. Umfang: 50 cm; Durchmesser: 16 cm; Höhe: 6 cm; Durch- messer der Nestmulde: 7 cm; Tiefe der Nestmulde: 1,8 cm. Die beiden walzenförmig gestalteten, bauchig (gedrungenen) Eier sind auf zart bläulichweissem Untergrunde, namentlich am stumpfen Pole, lehmbraun gefleckt und gepunktet, worunter violette Schalenflecken sichtbar werden. a) 1,8X 1,3 cm. b) 1,8 x 1,3 cm. 0,09 gr. 0,09 gr. II. Nest mit4 Eiern (Gelege), zugetragen in El Käntara, 9.4. 92. Das Nest ist seines Unterbaues beraubt, das anscheinend aus demselben Material wie No.1 bestand. Die flache Nestmulde ist aus schwarzen und weissen Thierhaaren gebildet. Durch- messer der Nestmulde: 7 cm; Tiefe der Nestmulde: 1,5 cm. Die hübschen, ebenfalls walzenförmigen Eier haben den Charakter von Sperlingseiern und sind auf bläulichweissem Grunde lehmbraun gefleckt und gepunktet. Die Schalenflecken sind dunkelviolett und heben sich — namentlich am stumpfen Pole — überaus vortheilhaft und ausdrucksvoll ab. Von Innen leuchten die zartschaligen Eier weiss durch. | a) 49,25, 1,3 ,em: b) 1,8 x 1,3 cm. 0,10 gr. 0,10 gr. c) 1,9 x 1,3 cm. | d) 1,8 X 1,3 cm. 0,10 gr. 0,10 gr. III. Nest mit 3 Eiern, zugetragen in El Käntara, 20. 4. 92. Das Nest besteht aus denselben Materialien im Unterbau wie I und II. Die Nestmulde ist wiederum aus feinen (grauen) Thierhaaren hergestellt. | Umfang: 45 cm; Durchmesser: 14 cm; Höhe: 5 cm; Durch- messer der Nestmulde: 8 cm; Tiefe der Nestmulde: 2 cm. Die schönen, mattglänzenden, nahezu walzenförmig gestal- teten Eier sind ausdrucksvoll lehmbraun gefleckt, worunter die violetten Schalenflecken stehen. Der helle Untergrund zeigt einen Stich ins Cremefarbene. 2 Beiträge zur Ornis Algeriens. 113 a) 1,9 X 1,4 cm. b) 1,9 x 1,4 cm. 0,10 gr. 0,10 gr. c) 1,9 X 1,4 cm. 0,09 gr. Auf Grund vorstehenden Materials könnte man über die Nester und Eier der Fringillarıa saharae etwa Folgendes im Auszuge sagen: Die Nester werden zumeist in die Häuser der Eingeborenen gebaut, auf Tragebalken, in Mauernischen, unter Dachschindeln u. dergl., doch werden sie auch in Felsenlöchern, in Höhlungen, unter Steinen u. dgl. im Freien untergebracht. Ich selbst fand im Jahre 1893 ein vorjähriges altes Nest mit 2 Eiern, deren Inhalt vollständig eingetrocknet war, in einer Felscaverne bei Ferme Dufour. Die Nester sind ordentlich und fest gebaut, zeigen einen Unterbau von gröberem Pflanzenmaterial (Stöckchen, Halfastengeln etc.) und eine meist mit Menschen- oder Thier- haaren reich gepolsterte, verhältnissmässig flache Mulde. Ihre Durchschnittsmaasse dürften etwa folgende sein: Umfang der Nester: 45—50 cm; Durchmesser: 15 cm; Höhe: 5 cm; Durchmesser der Nestmulde: 7 cm; Tiefe der Nest- mulde: 1,8—2 cm. Die sehr zartschaligen Eier sehen im Grossen und Ganzen nach Form, Gestalt und Zeichnung den Eiern unseres Haus- sperlings (Passer domesticus) nicht unähnlich, sind aber weit kleiner, matter im Glanze und zeichnen sich in der Regel durch eine lebhaft lehmbraune Fleckung und Punktirung aus. Ihr Durchschnittsmaass und -Gewicht ist folgendes: 1,9X 1,4 cm. 0,10 gr. Das Normalgelege wird vermuthlich aus 4 Eiern bestehen. Die in Tunis (Oase Gafza) von Paul Spatz gesammelten Eier decken sich, gleich den Vögeln, vollständig mit den alge- rischen Stücken. Darunter befindet sich ein auffallend lang- gestrecktes Ei von 2,3 cm. im Längsdurchmesser. Was nun die Vögel selbst anbelangt, so möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass dieselben einer engeren Gruppe aus der Familie der Ammern (Emberizidae) anzugehören scheinen, die sich durch ihre zierliche, schmächtigere Form, durch den kleinen Schnabel, sowie durch ihren finkenähnlichen Gesang und Journ. 1, Omith. XLIV. Jahrg. April 1896. 8 114 A. Koenig: ihre generell von den übrigen, wahren Ammern ganz verschiede- nen Eier zu erkennen geben. Ich halte aus diesen Gründen die von Swainson aufgestellte Gattung Fringillaria aufrecht. Die von J. G. Keulemans auf Tab. XI abgebildeten Vögel | sind 2 von mir erlegte Stücke. Das $ wurde bei EI Käntara am 20. 4. 92, das Q am 25. 3. 92 geschossen. Ausserdem ist“ meines Wissens dieser Vogel nur noch von Levaillant jr. (a. a. O.) abgebildet worden. Maasse zweier frisch im Fleisch gemessener Vögel: a) g, erlegt in El Käntara, 25. 3. 92. Länge: 14-cm; Breite: 21 cm; Brustweite: 4,5 cm; Flügel- länge: 8 cm; Schwanz: 6,5 cm; Schnabellänge: 1,1 cm; Lauf- länge: 1,7 cm. b) 9, erlegt in El Käntara, 25. 3. 92. Länge: 13,8 cm; Breite: 20,5 cm; Brustweite: 4 cm; Flügel- länge: 7,5 cm; Schwanz: 6,3 cm; Schnabel: 1,1 cm; Lauf: 1,7 cm. Taczanowski führt Fringillaria striolata, Licht. in seinem Verzeichniss auf. Dies ist ein Fehler, der bereits von Malherbe begangen "wurde. In seiner Faune Ornith. de l’Algerie 1855 sagt er unter Emberiza striolata, Rüpp., pag. 21: „Dans tous les villages, sur les pentes du grand Atlas. Maroc, Magador.“ Loche hat diese irrthümliche Aufzeichnung in seinen beiden Ar- beiten Catal. des Mamm. et des Ois. 1858 und Hist. Nat. des’ Ois. 1867 übertragen, wodurch die weiteren Irrthümer ent- standen sind. In ganz Nordwest- Afrika scheint aber nur Fringillaria saharae, Lev. jr. vorzukommen. Fringillaria striolata ist die indische resp. asiatische, also östliche Form — und durch die’ starke Strichelung auf dem Rücken sofort von den einfarbigen, rothbraunen Stücken des Westens gut zu unterscheiden. | 112. Fringilla spodiögenys'), Bp. 1841. — Maurenfink. Fringilla spodiogenys, Bp., Revue Zool. IV, pag. 146 (1841). Fringilla africana, Lev. jr., Expl. scientif. de l’Algerie, pl. VII, fig. 1 () und 1, a ($), (1855). Fringila spodiogena, Bp., Cat. Parzud. p. 18 (1856). 1) Abzuleiten von onodros aschfarben, grau und 7) yewvs, vos der Kinnbacken E (Wangen) — ein vortrefflicher, den Vogel kennzeichnender Artname, y Der Verfasser, Beiträge zur Ornis Algeriens. 115 Französisch: Pinson d’Afrique; P. aux joues grises. Englisch: Algerian Chaffinch. Arabisch: Farch el Guerra (in Batna). Fehlt bei Malherbe, Cat. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846 (scheint jedoch unbewusst unter Fring. coelebs angedeutet zu sein). Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855, p. 20. Loche, Cat. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 55. Fehlt bei Tristram, on the Orn. North. Africa, Ibis, 1859. Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859, p. 313. Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, I, p. 146. Taczanowski, Uebers. d. Vög. Algeriens, Journ.f.Orn., 1870, p.51. Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871, p. 293. Dixon, on the Birds ofthe Prov.ofConstantine, Ibis, 1882, p. 574. Der Maurenfink ist in Algerien ebenso weit verbreitet wie in Tunis. Wenn ich ihn für letzteres Land als einen Character- vogel der Olivenhaine bezeichnet habe, so kann ich ihn in Algier eben aus dem Grunde nicht als solchen hinstellen, als es dort — wenigstens in der Provinz Constantine — solche umfangreiche Olivenwaldungen nicht giebt. Aber unser Edelfink hat sich der veränderten Umgebung nicht weniger gut anzupassen gewusst und zeigt sich uns ebenso als vortrefflicher Charactervogel der immergrünen Steineichenwälder wie der Pinienbestände Auch in den Oasen und in den südlichen Gartenanlagen tritt er noch hier und da auf, zumal wenn jene vereinzelte Oelbäume tragen. Man sieht es ihm aber doch deutlich an, dass es seine eigent- liche Heimathstätte nicht ist, dass er dorthin ausgewandert sein musste, oder gar verschlagen wurde auf dem Zuge, den er mit seinen Artgenossen gelegentlich nach dem Süden unternahm. Zum Brennpunkt seiner Verbreitung, wenigstens für die süd- licheren Districte der Provinz Constantine wird Batna und seine Umgebung. Der schöne Vogel ist dort geradezu gemein. Ueber- all, wo höhere Bäume stehen, wird man ihm sicher begegnen, sei es nun in den ausgedehnten Eichenbeständen rund um Lam- bessa oder auf den Bergen, welche mit der prachtvollen Aleppo- kiefer bestanden sind. Beide Baumarten scheinen seinen An- sprüchen voll und ganz zu genügen. Von der immergrünen Steineiche nimmt mich das nicht Wunder, da sie ihrem Aeusseren nach den Oelbaum de facto wiedergiebt, so dass selbst der Ein- geweihte beim ersten Anblick versucht wird, die Kermeseichen 8* 116 A. Koenig: \ n für Oliven zu halten. Ueber den gedrungenen, durch zerrissene Borkenrinde gezierten Stämmen erheben sich schirmdachförmig die gewaltigen Kronen mit ihren lanzettlichen, schwarzgrünen, auf der Unterseite hell glänzenden Blättern, Bäume, die aus der Ferne gesehen, nur gar zu sehr an die bekannten Oelbäume er- innern, welche man als prächtige Staffage des blauen Mittel- meeres so schätzen gelernt und so lieb gewonnen hat. Dazu kommt, dass auch sie gleich den Oliven in weiten Abständen von einander sich erheben und die ganze Thalsohle in gleicher Weise bedecken. Wie vielen mag es gleich mir ergangen sein, bis sie beim Näherkommen, ich möchte sagen beim Antasten und Anfühlen dieser Bäume erst ihres Irrthums überführt wurden. Kein Wunder also, wenn der Maurenfink sich in diesen Hainen ebenso breit gemacht hat, wie im Tellgebiete in den Oliven- beständen. Hier sitzt denn auch das schön gefärbte g in edler, ° aufrechter Haltung auf einem Zweige des Schirmdaches, sträubt ° die Kehlfedern und schmettert seine kernige Strophe in’s Grüne, indessen das graue 2 auf dem Boden umher trippelt und nach Materialien sucht für sein Nest, das es ebenso versteckt in künstlerischer Form in der Zweiggabel eines Astes der Kermes- eiche anzubringen weiss, wie im Baume des Friedens und Segens. Anders ist es in den Pinien. Zwar stehen auch hier noch vielfach Steineichen in Busch- und Strauchform auf dem Boden, ° wo hinein der Maurenfink mit Vorliebe sein rundes Nest baut, — aber der Character ist ein anderer. Die schlanken, hochge- wachsenen Bäume der Pinus halepensis streben himmelan mit ihrem Geäst und neigen höchstens die wimperartigen Nadeln mit ihren bestäubten Blüthenquasten zu Boden, einen malerischen | Anblick gewährend. Die in Blättern und Fasern am Stamme hängende Rinde ist roth — die Nadeln hellgrün — wahrlich ein Gegensatz zu den dunklen Stämmen und dem schwarzgrünen Laube der Eichen und Oliven. Murmelnd fliesst des Baches Wasser im ausgewaschenen Thale und belebt und erfrischt die’ ganze Gegend. Hier ist der meist sonnige Süden mit dem kälteren heimathlichen Norden gepaart und Frühlingsodem ent- quillt dem Boden. Den hat längst der Fink erfasst: kräftig und kernig ertönt sein Schlag aus der Pinie herab, wo wir ihn früher ° nimmer vermuthet hätten. Hoch über der Erde baut er sein Nest unter einem Astknoten, oder in der freien Spitze der be- wimperten Pinienzweige, die es decken und schützen, nicht 2 Beiträge zur Ornis Algeriens. ET schlechter gewiss, als die knorrigen Astgefüge der Olive und Eiche. Ich bin in letzter Zeit von berufener Seite der Anfrage begegnet, ob nicht der tunesische Vogel von dem algerischen als verschieden aufzufassen sei, da es sich erwiesen hat, dass in Marocco der Fink erheblich abweicht von der typischen Fringilla spodiogenys, die mir zu Ehren trinär Fr. spodiogenys Koenigi (Rothsch u. Hart.) gefasst worden ist. Nach meinen Eindrücken, die ich an frisch geschossenen Vögeln in Batna gewann, kann ich jedoch versichern, dass dies nicht der Fall ist. Ich halte demnach den Vogel von Tunis (Fr. spodiogenys, Bp.) für völlig identisch mit dem aus Algier (Fr. africana, Lev. jr.). Dagegen erscheint mir nach einem Stück, welches mir von der Linnaea (21. 5. 90) aus Marocco zuging, dass der Vogel von dort eher eine Species als eine Subspecies sei, da er auffallend kleiner ist und eine dunklere Gesammtfärbung zeigt. Eingehende Studien müssen später darüber entscheiden. Das ® des Maurenfinken ist annähernd gerade so ver- schieden vom ® des Buchfinken, wie es die beiderseitigen Jg sind. Dresser’s Diagnose „haud a femina Fringillae coelibis distin- guenda“ ist falsch, was übrigens bereits von Dixon (Ibis, 1882, p- 575) berichtigt worden ist. Die kurze Diagnose müsste viel- mehr so lauten: © ad. colore multo pallidiore supra Fringilla coelibi. Die weiteren Unterschiede giebt Dixon (a. a. O.) durchaus correct und richtig an. Im Jahre 1893 habe ich 25 Nester des Maurenfinken ge- sammelt und reichlich ein halbes Hundert durch meine Hände gehen lassen. Ich vermag indessen der eingehenden Beschreibung der Nester und Eier, welche ich in meiner vorangegangenen Arbeit über die Avif. von Tunis gegeben habe, wesentlich nichts hinzuzufügen. Das Normalgelege besteht durchweg aus 4 Eiern, in einem einzigen Falle habe ich 5 Eier in einem Neste ge- funden, welches ich selbst aus einer Steineiche am 24. 5. 93 genommen habe. Der Buchfink (Fringilla coelebs, L.) ist mir in Algier nicht begegnet, er wird indessen von Taczanowski und Dixon, sowie älteren Datums von Malherbe und Loche für Algerien an- gegeben. 118 A. Koenig: 113. Passer domesticus, Briss. 1760. — Haussperling. Passer domesticus, Briss. Orn. III, pag. 72 (1760). Fringilla domestica, Linn., Syst. Nat. I, p. 323 (1766). Französisch: Moineau domestique. Englisch: Common Sparrow. Arabisch: Zäöüsch. Fehlt bei Malherbe, Catal. Rais. de !’Algerie, 1846. Fehlt bei Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855. Loche, Catal. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 53. Fehlt bei Tristram, on the Orn. North. Africa, Ibis, 1859. Fehlt bei Salvin, Five Months’Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859. Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, I, p. 129. Taczanowski, Uebers. d.Vög. Algeriens, Journ.f.Orn.,1870,p.50. Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871, p. 293. Dixon, on the Birds of Prov. of Constantine, Ibis, 1882, p. 574. Eine der interessantesten Erscheinungen in Algier ist un- streitig der gemeine Haussperling, Nach meinen langjährigen Erfahrungen am Mittelmeer hatte ich es nicht für möglich ge- halten, dass unser gemeiner Haussperling an der Nordküste Afrikas vorkäme, da ich annahm, dass die Alpen die südliche Grenze für diesen Vogel bildeten. In Tunis habe ich überall den LPasser Italiae, Vieill. mit dem characteristischen rothen Kopf, den weissen Wangen und dem auffallend weissen Brustbande an- getroffen, niemals aber einen echten domesticus darunter gesehen. Wie war ich daher erstaunt, als ich eines Tages in Biscra ein. paar männliche Sperlinge vor mir hüpfen sah, welche einen asch- grauen Scheitel hatten. ,„Unmöglich“, rief ich aus, „Passer domesticus hier am Südabhange des Atlas!“ Ich sah schärfer hin und überzeugte mich, dass ich keineswegs falsch gesehen hatte. Es war wirklich Passer domesticus! Gleich war mein höchstes Interesse auf diesen Vogel gelenkt, den ich nun nicht mehr aus den Augen liess. Alles, was ich sah, war unser Haus- sperling, mit reicheren Farben wohl, welche kräftiger und inten- siver leuchteten — nichts desto weniger die typische Form unseres gemeinen Haussperlings.. Ich entsinne mich keines einzigen Passer Italiae.e Auch in Batna habe ich nur Passer domesticus gesehen, desgleichen in Algier selbst auf meiner Rückreise, es Beiträge zur Ornis Algeriens. 119 Alle neueren Forscher führen denselben aus Algerien an, Gurney erwähnt ihn sogar vom M’zab-Gebiet und von Laghouat. Nur Tristram führt ihn nicht auf, während Malherbe ausdrücklich betont, dass aus der Gruppe der eigentlichen Sperlinge nur easer hispanvolensis, Temm. in Algier vorkäme. Loche sagt von ihm: „Peu repandu en Algerie.“ Zum Beweise erleste ich einige $3 von der Veranda des Hotels du Sähara in Biscra. 114. Passer hispaniolensis (Temm.) 1820. — Sumpf- oder Weidensperling. Fringilla hispanvolensis, Temm., Man. d’Ois., I, p. 353 (1820). Fringiüla salieicola, Vieill.. Faune, Franc., pag. 417 (1828). Pyrgita salicaria, Bp., Comp. List., pag. 30 (1838). Französisch: Moineau espagnol. Englisch: Spanish Sparrow. Arabisch: Zaodüsch. Malherbe, Cat. Rais. d’Ois. de Algerie, 1846, p. 15. Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855, p. 20. Loche, Cat. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 54. Tristram, on the Ornith. of North. Africa, Ibis, 1859, p. 293. Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859, p. 314. Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, I, p. 134. Taczanowski, Uebers. d.VögelAlgeriens, Journ.£f.Orn., 1850,p.50. Gurney, jr., on the Ornith of Algeria, Ibis 1871, p. 293. Dixon, on theBirds of the Prov. Constantine, Ibis, 1882, p. 574. Diese Art trifft man noch im März in zahlreichen Flügen auf den Feldern Biscras. In der Ebene von EI Outäia habe ich Mitte März gewaltige Schwärme gesehen, welche sich an dem Wasser des Oued Biscra herumtrieben und auf die Gerstenfelder einfielen. Die am Ufer stehenden kleineren Säribbüsche waren bedeckt von ihnen, so dass man mit einem Schuss einige Dutzend davon hätte erlegen können. Später sah ich sie nicht mehr dort, wohl aber in den Oasen, wo sie in grösseren Kolonien auf Palmen, Granaten und Oliven nisteten. In den südlichen Oasen (Touggourt, Ouärgla, Gardäia, Guerrara) habe ich sie auch mitten im Dorfe gesehen, wo sie auf den Lehmmauern sassen. Ich bin daher der Ansicht, dass = 120 A. Koenig: diese Art geeigneten Ortes auch wohl in den Häusern nisten dürfte gleich unserm Haussperlinge, doch will ich es ausdrücklich betonen, dass ich ihre Nester in Gebäuden bisher nicht ge- funden habe. Die Vermehrung des Sumpfsperlings muss eine ausser- ordentlich grosse sein, da die gewaltigen Schwärme jeder an- nähernden Beschreibung spotten. Oft sind hunderttausende bei- sammen. Diese Art ist daher die bei Weitem häufigste ihrer ganzen Gruppe in den Algerischen Landen. Maasse zweier frisch im Fleisch gemessener Vögel. a) 8 ad., erlegt in Ferme Dufour, 12. 3. 93. Länge: 15 cm; Breite: 23 cm; Brustweite: 5 cm; Schwanz: 6 cm; Schnabellänge: 1,6 cm; Schnabeldicke: 0,9 cm; Flügel- länge vom Bug: 8,5 cm. b) @ ad., erlegt in Ferme Dufour, 12. 3. 92. Länge: 14,5 cm; Breite: 21,5 cm; Brustweite: 5 cm; Schwanz: 5 cm; Schnabel: 1,6 cm; Schnabeldicke: 0,8 cm; Flügellänge vom Bug: 8 cm. Das © ist auf der Oberseite, auf dem Rücken und auf den Flügeln deutlicher gefeldert als das @ von P. domesticus. 115. Passer simplex, (Licht.) 1823. — Wüstensperling. Fringilla simplex, Licht., Verz. Doubl., p. 24 (1823). Corospizasimplex,(Licht.), Bonaparte, Consp. Gen. Av.I,p.511(1850). Passer Lichtensteinii, Heugl., Journ. f. Orn. p. 88 (1868). Französisch: Moineau du desert. English: Desert Sparrow. Fehlt bei Malherbe, Catal. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846. Fehlt bei Malherbe, Faune Ornith. de l’Agerie, 1855. Loche, Cat. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 55. Tristram, on the Orn. of North. Africa, Ibis 1859, p. 294. Fehlt bei Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis 1859. Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, I, p. 138. Fehlt bei Taczanowski, Uebers.Vög. Algeriens, Journ. f.O., 1870. Fehlt bei Gurney, jr., on the Orn. of Algeria, Ibis, 1871. Fehlt bei Dixon, on the Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882, Beiträge zur Ornis Algeriens. 121 Dass ich begünstigt war, mit diesem seltenen Vogel auf der Wüstenreise zusammenzutreffen, mögen zunächst meine diesbezüglichen Tagebuchnotizen ergeben. Montag, den 2. April 1893. Nachtlager in El Mouilah. „Als ich morgens um 5 Uhr erwachte, schlugen ganz eigen- thümliche und wunderliche Töne an mein Ohr. Wir hatten gestern Abend einen Ziegenmelker (Caprimulgus aegyptius, Licht.) spinnen und schnurren gehört. Diese Töne lagen mir denn noch immer in den Ohren, und als ich erwachte, hörte ich deutlich vor dem Zelte: tirrr-tirrr-tirrr. Ich stürme hinaus und sehe auf dem Rande des Brunnens einen weisslichen Vogel sitzen, den ich beim obwaltenden Dämmerlichte nicht genau zu erkennen vermochte. Ich hielt ihn für einen Steinschmätzer. Da vernahm ich zu meiner höchsten Ueberraschung den sperlingsartigen Schilkruf — und nun wusste ich, mit wem ich es zu thun hatte. Der Passer simplex, meiner Wünsche höchstes Ziel war es! So schnell ich konnte, eilte ich ins Zelt zurück, holte mir Flinte und Patronen und konnte es gar nicht abwarten, bis ich wieder draussen war. Aber die beiden Dinger — ein angegattetes Pärchen — waren sehr scheu und liessen mich nicht so bald heran. Erst nach zweimaligem Auffliegen hatte ich sie vor mir, gab Feuer, doch ohne Erfolg. Auf den Schuss setzte sich der eine von ihnen auf die Spitze einer Retame, worauf ich noch- mals schoss. Die Federn stoben, der Vogel flog aber ab und segen die gerade aufgehende Sonne, wo ich ihn mit meinen Blicken nicht mehr verfolgen konnte. Er war tödtlich getroffen und musste mir dennoch verloren gehen. Später sah ich das 9 — auf das $ hatte ich geschossen — noch einmal, konnte ihm aber nicht nahe genug kommen, um auf dasselbe feuern zu können. Fort wie weggeblasen waren die herrlichen Vögel, jede noch so gründliche Nachsuche vergebens. Mein Jammer und meine Wuth waren grenzenlos darüber! Ich ging nun zum Brunnen und untersuchte denselben genauer. Richtig fand ich denn auch das Nest zwischen Traggebälk und dem rohen Mauerwerk noch im Anfangsstadium begriffen und daher ohne Eier, ganz nach Sperlingsart gefertigt. Ein Aerger kommt eben nie allein!“ Von da ab habe ich den Wüstensperling bis Ouärgla nicht mehr gesehen, auch bei EI Hadjira nicht, wo ihm Tristram im Jahre 1856 begegnet ist. Auf dieser Strecke muss er indessen 122: A. Koenig: vorkommen und kann möglicherweise von mir übersehen wor- den sein. E Am Sonnabend, den 8. April 1893 war mein Schwager F. Westphal allein nach dem Djebel Klima von Ouärgla aus geritten, während ich der vielen Arbeit wegen am Orte zurück- bleiben musste. Er brachte einen ganzen Sack voll Herrlich- keiten mit. Prachtvolle, weissköpfige und weisssteissige Renn- schmätzer, auf die ich ihn besonders aufmerksam gemacht hatte, sowie ein paar allerliebste Dunenjunge vom Wüstenbussard (Buteo desertorum), auch mancherlei Reptilien u. s. w. Die grösste Ueberraschung sollte mir indessen noch vorbehalten bleiben, denn mit dem Schönsten kam er zuletzt. Immer noch sehe ich ihn vor mir, meinen Schwager, wie er mit zitternden Händen am Papier herumknitterte, in dem die Vögel eingewickelt waren, bis der Inhalt endlich ans Tageslicht kam. Während mir nur ein „Ah“ entschlüpfte, klopfte er mich tüchtig auf die die Schulter und schnitt mir mit den Worten: „Ist er es nun, oder ist er es nicht?“ alle übrigen Ausrufe ab. Wahrhaftig, der Passer simplex! brachte ich endlich heraus. Zwei $g und zwei Q9, also 4 Stück im Ganzen hatte der Glücksmensch auf einmal erbeutet! Ihm steht daher das Verdienst zu, den Wüstensperling zuerst auf unserer Wüstenreise erbeutet zu haben. Er hatte sie alle oben auf dem Djebel Klima geschossen und war noch einiger Stücke verlustig gegangen, die in so tiefe Felsenspalten fielen, dass er sie daraus nicht hervorlangen konnte. Wie merkwürdig aber! Während wir gestern (am 7. 4. 93) auch nicht einen einzigen dieser Vögel auf dem Berge erblickt hatten, waren sie heute anscheinend in ziemlicher Anzahl vertreten, auch Segler hatte mein Schwager zu Gesicht bekommen, von denen wir gestern ebenfalls nicht die Spur entdecken konnten. So hängt das Glück des Forschers von Tagen, ja oft nur von kurzen Mo- menten ab. In der Umgegend von Ouärgla kommt der Passer simplex geeigneten Ortes überall, jedoch keineswegs in grossen Mengen vor. Er ist ein einsamer Vogel und bewohnt die östlichen Flecken in der sandigen Wüste. Seinen Lieblingsaufenthalt bilden die an der Karawanenstrasse gelegenen Wüstenbrunnen, in deren Gebälk er sein Nest anlegt. Auf und in Palmen habe ich diesen Vogel niemals gesehen und bezweifle es daher, dass er auf diesen Bäumen jemals Wohnung nehmen sollte Er ist Beiträge zur Ornis Algeriens. 123 ein ausgesprochener Stein- oder Erdvogel, ja ein Wüstenvogel par excellence, der mit seinem Colorit ein prachtvolles Abbild der srauen Kubba-ähnlichen Brunnenbedachungen ist und auch in diese hineinpasst, wie kein anderer seines Gleichen. Ueberall, wo sich Brunnen in der Umgebung von Ouärgla finden, kann man auch mit ziemlicher Gewissheit auf den FPasser simplex rechnen: so trafen wir diesen seltenen Vogel etwa 24 Kilometer von Ouärgla entfernt am Orte Melelah, wo ich zwei ZZ schoss und auch die Nester im Anfangsstadium zwischen dem Trage- gebälke des Brunnens fand, dann begegneten wir einer verhältniss- mässig grösseren Anzahl von Wüstensperlingen am Bir Säif vor El Alia am 27. April 1893, wo die Nester, welche ich unter- suchte, theils eben ausgefallene Junge, theils stark bebrütete Eier enthielten. Dort hatte ein jeder der 3 Brunnen auch sein Paar Wüstensperlinge inne. Endlich trafen wir noch ein Pärchen, welches ich ebenfalls erlegte, an einem Wüstenbrunnen vor der Oase Bledet Amär am 29. 4. 93. Unsere ganze Aus- beute bestand aus 12 Exemplaren dieser seltenen Art. Nach meinen Erfahrungen muss ich den Passer simplex als einen Bewohner der sandigen Wüste (Sähel) bezeichnen, da ich ihn auffallenderweise nur in diesen Distrieten, nicht ein einziges Mal dagegen auf den steinigen Hochplateaus angetroffen habe. So vermisste ich ihn auch in dem Gebiete der Beni M’zab, sowohl in und um die Pentäpolis selbst, als auch in der weiteren Umgegend bis Guerrara und darüber hinaus. Dem ent- gegen berichtet Loche, dass der Passer simplex nur im M’zab- Gebiete vorkäme!). Tristram sagt (a. a. O.), dass er diesen Sperling in der Oase von Hadjira im Jahre 1856 zuerst entdeckt und in einigen Exemplaren erbeutet hätte, während Loche (s. Fussnote Absatz 3) 1) Hist. Nat. des Ois., 1867, I, pag. 139. „Ce joli oiseau, dont rien n’egale la gentillesse et la vivacite, ne se rencontre guere en Algerie, que dans le M’zab et il y niche sur les palmiers‘“ und „C'est pres de Gardhäia que nous avons capture le beau mäle adulte ... .‘“ sowie zum Schluss „le Corospiza simplex n’avait pas encore, que nous sachions, &te rencontrE en Algerie, lorsque nous le capturämes dans les Oasis du M’zab, en 1856; ni M. Malherbe dans sa Faune ornithologique, ni aucun 124 A. Koenig: ausdrücklich betont, dass Tristram den Passer simplex vergeblich auf seiner Expedition gesucht habe, und dass er (Loche) sich glücklich schätzte, Tristram ein schönes Exemplar dieser Art. übergeben zu haben, welches er in der M’zab-Oase erlangt habe. Tristram’s Angaben über die vorstehende Art entbehren jeder eingehenden Genauigkeit, so dass der Leser versucht wird zu glauben, er habe den Passer simplex wenig oder doch kaum gesehen. Denn dass es erst einer eingehenden Beobachtung be- durfte, um diesen Vogel als eine gute neue Art anzusprechen, erscheint mir eine mehr wie überflüssige Bemerkung), da jeder Ornithologe, wenn er ein Pärchen dieses Vogels zusammen ge- bracht hat, schwerlich daran zweifeln dürfte, den Wüstensperling sofort und ohne Weiteres als eine vorzügliche, in sich abgegrenzte Art aufzufassen. Dagegen stimmen Beide, sowohl Capitän Loche wie Canon Tristram darin überein, dass der Passer simplex auf Dattel- bäumen niste, was ich — wie bereits gesagt — meinen Er- fahrungen entgegen, anfechten muss, obschon die Möglichkeit nicht ausgeschlossen ist. Uebrigens stimmt Loche’s Beschreibung der Eier dieses Vogels mit den von mir eigenhändig gesammelten nicht überein, da der Grundton keineswegs ein bläulichweisser, dagegen die Fleckung eine sehr starke (nicht geringe!) zu nennen ist. Während ich ferner alle Wüstensperlinge in der freien Wüste angetroffen habe, sagt Tristram das reine Gegentheil da- von aus. (s. Fussnote.) Eine mit meinen gesammelten Erfahrungen durchaus über- einstimmende Beschreibung des Verbreitungsgebietes und Aufent- haltes dieses Vogels giebt Heuglin (a. a. O. in seiner Ornithologie Nordost-Afrikas, I. Band. p. 636), wo er sagt: des auteurs qui se sont occup6es de l’histoire naturelle de ce pays, ne l’avaient mentionns dans leurs catalogues, et M. le docteur Tristram, auquel je fus heureux de pouvoir en offrir un bel exemplaire l’a infruc- tueusement cherch& pendant l’exploration qu’il a effectu6 en 1857 dans le sud des provinces d’Alger et de Constantine. 1) J never found the Desert Sparrow in the open country, nor indeed more than a few yards from a tree, and J observed its habits the more carefully for several days, as J fully believed it to be a new species. ee ca Kt Kr Äh hier er a a Et ln > EI RES Beiträge zur Ornis Algeriens. 125 „Der Wüstensperling hat nach meiner Erfahrung einen sehr beschränkten Verbreitungsbezirk. Ich fand ihn nur an den Wüstenbrunnen des südlichen Nubiens, also in der ganzen Ba- juda, im nördlichen Kordofan und Senar und in der Wüste zwischen Berber und Sauakin, hier jedoch nicht in den Gebirgen. Er lebt als Standvogel in kleinen Flügen und paarweise wie unser Feldsperling, nährt sich vorzüglich von Gramineensamen, besucht gern die Lagerstätten von Karawanen, bäumt, fliegt, zirpt und lockt ganz ähnlich dem Passer montanus.“ Dieser knappen, durchaus characteristischen Beschreibung Heuglin’s kann ich nur wenig hinzufügen, da sie sich vollständig mit meinen Erfahrungen deckt. Als ausschliesslichen Samenfresser möchte ich den Wüsten- sperling nicht ansprechen, da ich mehrere Stücke schoss, welche Insecten, geflügelte Ameisenlöwen (Myrmeleen) im Schnabel hatten, wahrscheinlich zur Fütterung ihrer Jungen. Auch fand ich Kropf und Magen reichlich mit Insectenresten gefüllt, wo- runter Samen und andere Pflanzentheile, sowie die obligaten Steinchen nicht fehlten. Am 27. April 1893 war ich so glücklich, am Bir Saif vor El Alia die Eier dieses Vogels zu erlangen. Sie lagen in einem grossen Neste, welches in der Nische eines Brunnens unter dem Niveau des Erdbodens angebracht war. Wir mussten von oben her den Boden lockern und zogen dann das ganze Nest hervor, welches 3 Eier enthielt, von denen eins leider verunglückte. Ein anderes, am nämlichen Tage gewonnen, stand mitten im Brunnen- loche, zu dem wir unseren Chamby an einem Stricke herablassen mussten. Es enthielt 2 eben den Eiern entschlüpfte, zartflaumige Dunenjunge, welche wir selbstredend wieder einsetzten, da ein Aufziehen dieser hochinteressanten Vögelchen unter den obwalten- den Umständen gänzlich ausgeschlossen erschien. Das Nest ist ein gewaltiger Bau von trockenen Halfa- stengeln, Gräsern, Erodiumgrannen, Thierwolle, Federn und Lein- wandläppchen, unordentlich durcheinander geschichtet, trotzdem fest und compact gebaut. Es enthält an einem Ende des oblongen, jedenfalls der Mauernische durchaus entsprechenden Baues die zierlich gerundete Nestmulde, deren Maasse folgende sind: Durchmesser: 7 cm; Tiefe: 4,5 cm. Die Eier, mit 3 Stücken das volle Gelege bildend, waren leider so stark bebrütet, dass sie nicht mehr entleert werden 126 A. Koenig: konnten. Ihr Typus und Character entsprechen den Eiern des Feldsperlings vollkommen. Maasse und Beschreibung, welche ich an ihnen im frischen Zustande genommen habe, in der Voraussetzung, dass sich die kostbaren Stücke nicht halten lassen würden, sind folgende: a) 2220 1,3 cm: b) 1,9 x Ts m sehr schönes Ei, auf hellerem einfacher im Ausdruck als a — Grunde braun längsgestrichelt braungraue Tüpfelstreifen über und gewölkt; grosse Aehnlich- und über ganz wie bei Passer keit mit Passer montanus. montanus. Bemerken will ich noch, dass sich die Eier ganz leidlich gehalten haben und als kostbare Objecte eine hervorragende Zierde meiner Sammlung bilden. Maasse und Beschreibung der Vögel: a) d, erlegt auf dem Djebel Klima bei Ouärgla, 8. 4. 93. Länge: 14 cm; Breite: 20,5 cm; Flügellänge: 8,2 cm; Brustweite: 5 cm; Schwanzlänge: 5,5 cm. b) 9, erlegt auf dem Djebel Klima bei Ouärgla, 8. 4. 93. Länge: 13,5 cm; Breite: 19 cm; Flügellänge: 7,5 cm; Brustweite: 4,5 cm; Schwanzlänge: 5 cm. c) g, erlegt auf dem Djebel Klima bei Ouärgla, 8. 4. 93. Länge: 14 cm; Breite: 20,5 cm; Flügellänge: 8 cm; Brust- weite: 5 cm; Schwanzlänge: 5,5 cm. d) 9, erlegt auf dem Djebel Klima bei Ouärgla, 8. 4. 93. Länge: 13,5 cm; Breite: 19 cm; Flügellänge: 7,7 cm; Brustweite: 4,5 cm; Schwanzlänge: 5,5 cm. Die 2. Schwinge ist die längste; beim g Schnabel pech- schwarz, beim ® hellfarben; Beine gelblich fleischfarben. Dass die Färbung beider Geschlechter eine durchaus ver- schiedene ist, ist bereits bekannt genug und genügend hervor- gehoben worden. Der Wüstensperling ist in Temm. Pl. Col. 358, fig. 1 und 2 abgebildet worden; auch in Dresser’s „Birds of Europe“ sind $ und 2 von der kunstfertigen Hand J. G. Keule- mans zur Abbildung gelangt, welche so vollendet schön und wohlgelungen ist, dass sie über jede bemängelnde Kritik hoch erhaben steht. Nur die Farbe des Schnabels beim $ ist verfehlt. Meiner Auffassung nach ist der Vogel ein echter Passer und zwar zur Gruppe der Feldsperlinge gehörig. Ihm ein Beiträge zur Ornis Algeriens. 127 besonderes Genus zuzuweisen, wie es Bonaparte!) gethan hat, halte ich für ebenso unbegründet als überflüssig. 116. Coccothraustes vulgaris, Pallas., 1811. — Kirschkern- beisser, Kirschknäpper. Loxia coccothraustes, Linne, Syst. Nat. I, p. 299 (1766). Coccothraustes vulgaris, Pallas, Zoogr. Ross.-As. II, p. 12 (1811). Fringilla coccothraustes (L.), Meyer, Vögel Livlands, p. 73 (1815). Französisch: Gros-bec vulgaire. Englisch: Hawfinsch, Grosbeak. Fehlt bei Malherbe, Cat. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846. Fehlt bei Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855. Loche, Cat. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 55. Fehlt bei Tristram, on the Orn. North. Africa, Ibis, 1859. Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859, p. 313. Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H. N. Ois, 1867, I, p. 140. Taczanowski, Uebers. d.Vög.Algeriens, Journ. f.Orn., 1870, p. 50. Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1870, p. 293. Dixon. on the Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882, p. 576. Nicht wenig erstaunt war ich, in Batna grosse Schaaren Kirschkernbeisser anzutreffen. Dies war in beiden Jahren (1892 und 93) der Fall. Sie kamen mitten in die Stadt hinein und knusperten an den Ulmensamen, die gerade zu reifen begannen. Auf dem Markte vor unserem Hotel standen viele solcher Bäume, in denen wir die Kirschknäpper alle Tage aus unserem Fenster heraus hinlänglich beobachten konnten. Oft waren die Bäume bedeckt von ihnen, so dass man nur blindlings hinein zu schiessen brauchte, um auf einen Schuss gleich mehrere zu tödten. Auch in den Bergen von Batna traf ich sie, wiewohl ungleich häufiger auf den Chausseebäumen und in den die Stadt umgebenden Gärten. Ich vermuthete bestimmt, dass der Vogel dort nistet, obschon ich keine Nester von ihm gefunden habe. Südlich von Batna habe ich ihn nicht gesehen. 1) Corospiga — von 6 x6005 — der Sohn, Sprössling, auch die Sättigung (voll, ganz) und 7 oniL«a jeder kleine piepende oder pfeifende Vogel, im Besonderen der Fink — Fringila — so bei Arist. H. A. v1, 83;R, 7. — Der Verfasser. 128 A. Koenig: 117. Ligurinus chloris, (Linne), 1766. — Grünfink. Loxia chloris, (Linne), Syst. Nat. I, pag. 304 (1766). Fringilla chloris, (Linne), Meyer, Vögel Liv- und Esthlands, pag. 76 (1815). Ligurinus chloris, (Linne), Koch, Baier. Zool. I, pag. 230 (1816). Chlorospiza chloris, (Linn.), Bonap. Comp. List. p. 30 (1830). Ligurinus aurantiwentris, Cab. Mus. Hein. I, pag. 158 (1851). Französisch: Verdier. Englisch: Greenfinch. Malherbe, Cat. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846, p. 15. Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855, p. 20. Loche, Cat. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 56. Fehlt bei Tristram, on the Orn. of North. Africa, Ibis, 1859. Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859, p. 313. Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, I, p. 149. Taczanowski,Uebers. d.Vög. Algeriens, Journ.f.Orn.,1870,p.50. Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871, p. 293. Dixon, on the Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882, p. 576. Der Grünfink scheint durch ganz Algerien weitschichtig verbreitet zu sein; in den bewaldeten Theilen der Provinz Con- stantine ist er überaus häufig. Ich habe ihn in der Umgegend von Batna täglich gesehen und auch vielfach seine Nester und Eier gefunden. Die adulten g-lichen Vögel sind durchweg leb- hafter gefärbt, als die unsrigen, obschon auch dunklere Formen vorkommen, die völlig gleich erscheinen mit europäischen Stücken. Die von Cabanis (Mus. Hein. I, p. 158) aufgestellte Art auranti- ventris bezieht sich auf Vögel, welche aus Süd- Frankreich stammen (Berliner Museum) und die etwas kleiner an Gestalt sein sollen, mit etwas grösserem und gestreckterem Schnabel und durchgehends lebhafterer (intensiverer) Färbung. Dass dieselben Vögel auch in Nord - Afrika vorkommen, unterliegt keinem Zweifel, indessen vermag ich mich auf Grund meiner eingehenden Untersuchungen noch nicht unbedingt dieser Auffassung anzuschliessen, da die Schnabelverhältnisse kaum oder gar keine Verschiedenheiten zeigen, während die intensivere Färbung nicht constant genug auftritt, und wir im gemässigten Europa andererseits auch sehr lebhaft gefärbte Vögel besitzen. Beiträge zur Ornis Algeriens. 129 Ich halte zwecks genauer Feststellung bereits schon im dritten Jahre ein altes $ in der Gefangenschaft (aus Algier), das zwar lebhaft grün und gelb gefärbt ist, immerhin zur Aufstellung einer selbstständigen Art nicht berechtigt. Es wäre wünschenswerth, ein grosses, umfangreiches Ma- terial von g-lichen Vögeln aus Nordwest-Afrika und Süd-Europa einerseits, sowie aus dem ganzen gemässigten und nördlichen Europa andererseits eingehend zu untersuchen und zu prüfen. Solche schwierige Fragen können nur ganze Reihen von Objecten aus den verschiedensten Ländern lösen, keineswegs aber einige wenige Exemplare, welche vielleicht gerade die extremsten Unter- schiede zeigen. Spätere Forschungen mögen daher Licht und Aufklärung darüber verbreiten, ob wir es in der mediterranen (subtropischen) Region mit einer anderen Form des Grünfinks (aurantiiventris, Cab.) oder wie es mir bis jetzt durchaus scheinen will — mit ein und derselben des mittleren Europas (chloris, Linne) zu thun haben. Loche führt in seinem grossen Werke „Hist. Nat. des Ois., 1867, I“ beide Arten auf, giebt aber bei aurantsiwventris, Cab. sein Bedenken über diese Art kund, da er nicht im Stande sei, chloris jedesmal artlich von aurantiwentris zu trennen. In ähnlicher Weise spricht sich Gurney, jr. (a. a. O.) aus. 118. Carduelis elegans, Steph. 1826. — Distelfink; Stieglitz. Carduelis, Brisson, Orn. III, pag. 53 (1760). Fringilla carduelis, Linne, Syst. Nat. I, pag. 318 (1766). Spinus carduelis, Koch, Baier. Zool. I, pag. 233 (1816). Carduelis elegans, Steph., in Shaw’s Gen. Zool. XIV, p. 30 (1826). Französisch: Chardonneret. Englisch: Goldfinch. Malherbe, Catal. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846, p. 15. Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855, p. 20. Loche, Cat. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 57. Fehlt bei Tristram, on the Orn. North. Africa, Ibis, 1859. Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859, p.313. Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, I, p. 154. Taczanowski, Uebers.d.Vög. Algeriens, Journ.f. O., 1870, p. 125. Journ. f, Ornith. XLIV. Jahrg. April 18%. 9 130 A. Koenig: Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1870, p. 293. Dixon, on the Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882, p. 576. Der Distelfink ist überaus häufig in Algerien. In Batna trifft man ihn allerorts, sowohl in den die Stadt umgebenden Gärten, als auch im Felde und im Gebirge. Sehr häufig ist er in dem Distriete, wo die schöne Aleppo-Kiefer wächst. Er kommt auch südlich vom Atlasgebirge vor und brütet in allen Zibanoasen. Bei El Käntara und Biscra kann man ihn oft genug air Se sehen und beobachten. Der dortige Vogel ist kleiner, als die mitteleuropäischen Stücke, worauf ich bereits früher aufmerksam gemacht habe!). Immerhin bedarf es zur Feststellung, resp. Aufrechterhaltung der Chr. L. Brehm’schen Subspecies meridio- nalis noch eines grösseren Untersuchungsmaterials. Maasse und Beschreibung der Nester und Eier: I. Nest mit 4 Eiern, gef. in Pinus halepensis, Batna, 30.4. 92. Das Nest, — eines der schönsten, welches ich je in Händen gehabt habe, ist ein hoher, cylinderförmiger Aufbau von Stengeln, Wurzeln, Halmen und Gnaphalienblüthen. Die tiefe Nestmulde ist mit weissen Thierhaaren und wolligen Blüthengebilden vollendet schön ausgelegt. Höhe: 9 cm; Umfang: 23 cm; Durchmesser: 7 cm; Tiefe der Nestmulde: 4 cm; Durchmesser der Nestmulde: 5 cm. Die 4 Eierchen sind bläulichweiss im Grundton, typisch nach Form und Glanz und zumeist am stumpfen Pole schwach rothbraun gepunktet und gewölkt. a) 1,6 X 1,2 cm. b)' 1,5 X, 29cRR 0,07 gr. 0,06 gr. 9 en b) 1,5 x 72: 0,06 gr. 0,06 gr. II. Nest mit 3 Eiern (das volle Gelege bestand aus 5 Eiern), gef. in Pinus halepensis, Batna, 19. 5. 93. Das hübsche Nest ist aus Pflanzenstöckchen und Würzel- chen aufgebaut, durchsetzt und umsponnen mit weissen, weich- filzigen Blüthengebilden, so dass es von Aussen sowohl wie von Innen silbergrau schimmert, — ein wahres Kunstprodukt. = u a et = 1) ]JI. Beitrag zur Avifauna von Tunis, Cab. Journ. f. Orn. No. 201. Januar 1893, pag. 65. Beiträge zur Ornis Algeriens. 131 Umfang: 28 cm; Höhe: 6 cm; Durchmesser: 5 cm; Tiefe der Nestmulde: 2,5 cm; Durchmesser der Nestmulde: 5 cm. Die 3 Eierchen sind auf bläulichweissem Grunde am stumpfen Pole bald tief dunkelrothbraun, bald schwach rostbraun gefleckt, gepunktet und getippelt, mit vielfach unterwaschenen Schalen- flecken versehen. a) 1,6 X 1,2 cm. b)r1.6. 2° 7,2:cm: 0,06 gr. 0,06 gr. C)EL.GLZSE 2, Cm, O.0Nser Im Durchschnitt stellen sich die Eier des Distelfinken aus Algier noch ein wenig schwächer in den Maassen und ein wenig seringer im Gewicht als die von Tunis dar. 119. Cannabina sänguinea, Landb. — Bluthänfling. Fringilla cannabina, Linne, Syst. Nat. I, pag. 322 (1766). Fringilla linota, Gmel., Syst. Nat. I, pag. 916 (1788). Französisch: Linotte. Englisch: Linnet. Malherbe, Catal. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846, p. 15. Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855, p. 20. Loche, Cat. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 59. Fehlt bei Tristram, on the Ornith. North. Africa, Ibis, 1859. Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859, p. 313. Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, I, p. 166 Taczanowski, Uebers.d.Vög.Algeriens, Journ.f. Orn., 1870, p.51. Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1881, p. 293. Dixon, on the Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882, p. 576. Der Bluthänfling ist in Algerien sehr häufig und überall an den ihm zusagenden Localitäten anzutreffen. Auf der Eisen- bahnstrecke zwischen Biscra und Ferme Dufour war er besonders häufig, wo er der Samen eines Kreuzblüthlers wegen in Mengen erschien. Es war dies der violettblühende Henophyton deserti, Coss. u. Dur., welche den Bahndamm fast in der ganzen Ebene von El Outäia bekränzte. In den Auresen ist der Bluthänfling Brutvogel, wo ich ‚öfters seine Nester fand, die er mit Vorliebe in das niedere Gesträuch der Maquisvegetation baut; zumal in die Büsche von 9% 132 A. Koenig: Callitris quadrivalvis, Vent und Juniperus oxycedrus, L. Vögel, Nester und Eier weisen nach meinen gewonnenen Eindrücken keine Verschiedenheiten von unseren mitteleuropäischen Stücken auf. 120. Serinus hortulanus, Koch, 1816. — Girlitz. Fringilla serinus, Linn., Syst. Nat. I, pag. 320 (1766). Serinus hortulanus, Koch, Baier. Zool. I, pag. 229 (1816). Serinus meridionalis, Chr. L. Br., Vögel Deutschl., p. 235 (1831). Französisch: Serin cini. Englisch: Serin finch. Malherbe, Catal. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846, p. 15. Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855, p. 20. Loche, Cat. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 57. Fehlt bei Tristram, on the Ornith. North. Africa, Ibis, 1859. Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859, p. 313. Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, I, p. 157. Taczanowski,Uebers.d.Vög.Algeriens, Journ. £. Orn., 1870, p.5l. Gurney, jr., on the Orn. of Algeria, Ibis, 1871, p. 293. Dixon, on the Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882, p. 576. Der Girlitz ist gemein in Algerien. Ich habe ihn sowohl nördlich wie südlich des Atlasstockes angetroffen und hier wie da brütend gefunden. Er scheint indessen nicht mehr bei Touggourt vorzukommen, geschweige denn noch weiter südlich, — dagegen begegnet man ihm täglich in den Oasen von El Käntara und Biscra, sowie mehr oder weniger in allen Zibanoasen; nicht minder häufig ist er in der Umgebung Batnas und zwar in den die Stadt umgebenden Gärten ebensowohl als im Gebirge. 121. Erythrospiza githaginea, (Licht.) 1823). — Felsen- gimpel; Wüstentrompeter. Fringilla githaginea, Licht, Verz. Doubl., pag. 624 (1823). Pyrrhula Payraudaei, Aud., Expl. de l’Egypte, Pl. d’Oiseaux, pag. 286, pl. 5, fig. 8 (1825). 1) Der von Lichtenstein unter Fringilla gestellte Vogel wurde von Bonaparte in die Gattung Erythrospiza (von &ovdieog roth und n onibo der Fink) untergebracht. Cabanis schuf die Gattung Bucanetes (von 6 Buxavneng der Trompeter) und zweigte sie von (arpodacus ; | | | Beiträge zur Ornis Algeriens. 133 Erythrospiza githaginea, (Licht.), Bonap. Comp. List, p. 34 (1838). Carpodacus crassirostris, Blyth. J. A., Soc. Beng. XVI, p.476 (1847). Bucanetes githagineus, (Licht.), Cab. Mus. Hein. I, p. 164 (1850). Französisch: Bucanete githagine; Bouyvreuil rose. Englisch: Trompeter Bullfinch, Vinous Grosbeak. Fehlt bei Malherbe, Cat. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846. Fehlt bei Malherbe, Faune Orn. de l’Algerie, 1855. Loche, Cat. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 58. Tristram, on the Ornith. North. Africa, Ibis 1859, p. 294. Fehlt bei Salvin, FiveMonths’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859. Loche, Expl. seient. de ’Algerie, H. N. Ois., 1867, I, p. 164. Taczanowski, Uebers.d.Vög. Algeriens, Journ.f. Orn.,1870,p.51. Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871, p. 294. Fehlt bei Dixon, on the Birds Prov. Constantine, Ibis, 1882. Erst am südlichen Abhange des Atlasgebirges stösst man auf diese niedliche Vogelerscheinung. Der Felsengimpel ist bei Biscra nicht gerade selten, aber keineswegs häufig, — er lebt im Frühjahre zu Paaren weitschichtig verbreitet in den nackten, rothleuchtenden Bergen und Hügelerhebungen der petraeischen Sahara. Ich traf ihn oft in den Gebirgen von Col de Sfa, an der Basis des Djebel Ahmarkhäddou, am Djebel Ghärribou, am Felsenkegel von El Outäia, sowie in der Umgegend von El Kän- tara. In der sandigen Wüste ist er nirgends zu finden, auch nicht auf den Hochplateaus, wenn diese keine Höhenzüge tragen. Wir vermissten dies niedliche Vögelchen, welches man ein getreues Abbild des’ rothleuchtenden Wüstengesteines nennen kann, durchweg auf unserer Wüstenreise, bis wir es in den Bergen der Pentäpolis, sowie überhaupt im Gebiete der Beni M’zab wieder antrafen. Es bewohnt genau dieselben Gebiete der Wüste, wie die Ammomanes algeriensis, Sharpe, so dass man sicher sein kann, wenn man diese getroffen hat, jenes ebenfalls bald aufzufinden, und horcht auch unwillkürlich auf das ihm eigene vibrirende Trompeterstimmchen in der sonst so armen gluthübergossenen Bergesgegend. begründend ab. (Mus. Hein. 1750, I, p. 164, Anmerkung.) Der Species- name githayineus ist herzuleiten von Githago, die Kornrade, wegen der dieser Blume entsprechenden Farbe bei unserem Vogel. Der Verfasser. 134 A. Koenig: Aus Tunis sind mir in letzter Zeit mehrfach Vögel wie Eier des Felsengimpels zugegangen. 122. Loxia curvirostra, Linn. 1766. — Gemeiner Kreuz- schnabel. Französisch: Bec croise vulgaire. Englisch: Common Crossbill. Arabisch: El Hämra (d. h. der Rothe). Fehlt bei Malherbe, Cat. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846. Fehlt bei Malherbe. Faune Ornith. de l’Algerie, 1855. Loche, Catal. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 58. Fehlt bei Tristram, on the Orn. of North. Africa, Ibis, 1859. Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859, p. 315. Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H.N. Ois., 1867, I, p. 161. Fehlt beiTaczanowski,Uebers.d.Vög.Algeriens, Journ.f.0.,1870. Fehlt bei Gurney, jr., on the Orn. of Algeria, Ibis, 1871. Fehlt bei Dixon, on Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882. Mein grosses Erstaunen, Kreuzschnäbel in Algerien ge- troffen zu haben, mögen am besten meine Tagebuchnotizen zu erkennen geben. Sonntag, den 10. April 1892. Excursion in die nahen Berge von Batna. „+... Garrulus cervicalis und Pica mauritanica sind häufig in den Bergen von Batna, desgleichen Caccabis petrosa, namentlich in den Schluchten, auch vermuthlich einen Falco bar- barus gesehen. Was traf ich aber noch in den Pinien?2 Man höre und staune: Kreuzschnäbel, die mir ganz vertraulich zu sein schienen! Ich hörte ihre einsilbige Locke, wurde stutzig, und erkannte bald darauf den Kreuzschnabel auf der Spitze eines Baumes sitzend. Ich erlegte einen Vogel, die anderen suchten das Weite... .“ Dienstag, den 12. April 1892. „Wieder in den Fichtenhain gegangen. Die Kreuzschnäbel traf ich diesmal zu Paaren, und da die @2 Brutflecke zeigten, vermuthete ich, zumal die Federn sehr locker sassen, — dass sie bereits gebrütet hätten und auf der Wanderung wären. Doch sah ich mich vergeblich nach den Jungen um, es waren alles { d Au N a a N se nei Beiträge zur Ornis Algeriens. 135 adulte Vögel. Auch machte mich die Treue des $ stutzig, das immer wieder kam, wenn das © geschossen war. Natürlich suchte ich voll Eifer nach den Nestern, ich fand aber leider keine Spur davon, auch beobachtete ich lange Zeit ein Pärchen, aber ich sah es nur an den Pinienzapfen klauben, nicht sich mit Nestmaterial tragen. Und doch ergab die Section bei einem © bereits grosse reife Eier im Legedarm, so dass das Nest schon gebaut sein musste. Wo aber mögen sie es nur hinbauen ? In die Pinien oder in das Juniperusgesträuch? Wie bin ich ge- spannt auf die ev. Funde! Möchte es mir doch beschieden sein, die Eier zu finden, ich will gewiss fleissig darnach suchen!“ Bald nach diesen Tagen sahen wir uns veranlasst, der in Batna vorherrschenden Kälte wegen nach Biscra zu reisen und kehrten erst Ende April wieder nach Batna zurück. Am 11. Mai schoss ich einen ganz erwachsenen jungen Kreuzschnabel, und fand nun auch mehrfach die bereits verlassenen Nester. Im folgenden Jahre war es ebenfalls für die Auffindung der Nester von Loxia zu spät, da wir erst am 13. Mai in Batna ein- trafen. Alte und junge Vögel gewahrte ich wie im vorigen, so auch in diesem Jahre in reichlicher Anzahl an denselben Orten. Sie waren wenig scheu und liessen sich leicht genug anschleichen und schiessen. Daraus mag der Schluss zulässig sein, dass der Kreuz- schnabel ständiger Brutvogel in den Algerischen Landen ist. Dem entgegen sagt Loche in seinem grossen Werke auf pag. 162 Folgendes über unseren Vogel: „Habitant des parties septentrionales de l’Europe, ce n’est qu’ accidentellement et fort rarement que le Bec-Croise des pins visite l’Algerie, ou il arrive parfois en bandes assez consi- derables .. . .“ Am Schlusse des Kapitels sagt Loche ferner: „M. Malherbe, dans la Faune ornithologique de l’Algerie, n’a pas mentionne cet oiseau, dont un assez grand nombre de captures ont ete operdes dans les for&ts de Boghar, de Teniet- el-Had, de Bathna, de Belezma, d’Ammi-Moussa et dans les Babors, depuis la publication de cet ouvrage.“ Von den angeführten Autoren hat nur noch Salvin den Kreuzschnabel und zwar bei Kef beobachtet und geschossen. 136 A. Koenig: Neuerdings hat ihn auch Whitaker!) aus der Regentschaft Tunis nachgewiesen, wo er ihn in den Pinienwäldern nördlich von Feriana getroffen und 2 Stück (3 und ®) erlegt hat. Es lag nahe zu glauben, dass die in Algier brütenden Kreuzschnäbel sich modifieirt und nach und nach zu einer klima- tischen Subspecies herausgebildet hätten. Meine genauen Unter- suchungen ergaben indess das Gegentheil, desgleichen die Maasse und Vergleiche an frisch geschossenen Stücken mit Bälgen der nord- und mitteleuropäischen Vögel. 123. Columba palumbus, Linne. 1766. — Ringeltaube. Columba palumbus, Linne, Syst. Nat. I, pag. 87 (1766). Columba torguata, Leach., Syst. Cat. M. u. B. Brit. M., p. 26 (1816). Palumbus, Kaup., Natürl. Syst., pag. 107 (1829). Palumbus excelsus, Bp., nov. spec. Comp. Rend. XLIII, p. 836 (1856). Französich: Colombe ramier. Englisch: Ring dove. Arabisch: Zaatout (nach Loche). Malherbe, Catal. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846, p. 19. Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855, p. 25. Loche, Cat. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1868, p. 97. Fehlt bei Tristram, on the Orn. of North. Africa, Ibis, 1860. Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859, p. 318. Loche, Expl. scientif. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, II, pag. 107—110, sp. 231 (Palumbus torguatus, Bp.) und sp. 332 (Pa- lumbus excelsus, Bp.). Taczanowski, Uebers. d.Vög. Algeriens, Journ. f.Orn., 1870,p.51. Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871, p. 294. Dixon, on the Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882, p. 577. Die oft umstrittene Frage, ob die Auresberge eine neue Art unserer Ringeltaube enthalten, darf ich nach meinen For- schungsergebnissen unbedingt verneinen. Nicht einmal als leichte Subspecies, geschweige denn als wirkliche Species vermag ich die dort lebende Ringeltaube aufzufassen. Sie ist nichts weiter als unsere echte Columba palumbus mit den bekannten schönen Halsflecken, die allerdings ein wenig breiter zu sein scheinen, !) on Tunisian Birds, Ibis 1895, pag. 98. EEG = Beiträge zur Ornis Algeriens. 137 als durchweg bei unsern Vögeln. Das wäre das einzige Unter- scheidungsmerkmal, das aber auch hinfällig wird dadurch, dass es in Europa, im Besonderen in Deutschland ebenso ausgezeichnete Individuen giebt. Buvry ist zuerst auf diese Taube gestossen und sagt darüber Folgendes?): „Eine andere sehr anmuthige Erscheinung der Wälder Algeriens ist die Ringeltaube Columba palumbus, var. Palumbus excelsus, Bp., und es ist eine auffallende Thatsache, dass die- selbe bis vor mir den Augen aller Forscher entgangen war und von mir zuerst in jenen Gegenden beobachtet worden ist. Sie ist grösser und stärker als Columba palumbus, hat bei Weitem grössere Halsflecken, die bei einigen Exemplaren sogar um den sanzen Hinterhals sich herumziehen. Auch in ihrem Habitus bietet sie einigen Unterschied mit der europäischen Art dar. Im Walde wird sie fast immer nur zu zweien angetroffen und wählt meist die höchsten Gipfel alter abgestorbener Baumstämme zu ihrem Aufenthalte. Erst nachdem das Brutgeschäft vollendet ist, pflegt sie des Morgens sich zu Banden zu vereinigen und auf die Bohnenfelder einzufallen.“ Der Prinz Charles Bonaparte hat auf Grund einiger durch Buvry erlangten Stücke dieser Taube im Jahre 1856?) die neue Art aufgestellt, welche er Palumbus excelsus nennt und selbige diagnosirt wie folgt: „Maior (sc. Palumbo torquato) macula subalari alba sicut et in colli lateribus alba bifasciata spatio intermedio apiceque nigris.“ Schon im Jahre 1860 geht aus einer Bemerkung von Chr. Ludw. Brehm®) hervor, dass es mit der neuen Art nichts ist. Es heisst nämlich dort auf pag. 390 wörtlich: „Brehm erhielt durch Herrn Galliard’s Güte mehrere Ringel- tauben und fand sie den renthendorfer sehr ähnlich, ebenso die aus Pommern. Den von Bonaparte als besondere Art aufge- 1) Streifzüge in Algerien, III, der Wald Nrakta el Abbia, Cab. Journ. f. Orn., 1857, p. 195. 2) Comptes rendus de l’Acad. des sciences, tom XLIII. 3) Der Aufsatz in Cab. Journ. f. Orn. 1860 führt den Titel: Ver- zeichniss der Vögel des Thales Breyerz (Bruyere) im Canton Freiburg in der Schweiz von Löon Olph. Gaillard aus Lyon. Nach brieflichen Mit- theilungen und Anmerkungen von Dr. Ludwig Brehm. 138 A. Koenig: stellten Palumbus excelsus bekam er durch Herrn Dr. Buvry aus Algerien, kann ihn aber nicht als eine besondere Art an- erkennen, da die bei Renthendorf und in Kärnthen brütenden Ringeltauben nach ihren Subspecies weit mehr von einander ab- weichen als diese afrikanische, welche von den grossen hiesigen kaum zu unterscheiden ist, von den genannten.“ Auch Giebel!) vereinigt Palumbus excelsus, Bp. mit Palum- bus torquatus, Linne, desgleichen Dresser in seinen „Birds of Europe.“ Dagegen meinten einige Forscher bis in die Jetztzeit hin- ein an der von Bonaparte aufgestellten neuen Ringeltaubenart festhalten zu müssen. Als ich im Jahre 1892 in die Waldungen Algeriens kam, liess ich es mir sehr angelegen sein, mit dieser Taube zusammen- zutreffen, um die Frage über die Existenz oder Nichtexistenz der neuen Art zu lösen. Leider war es mir aber in diesem Jahre nicht vergönnt. die Ringeltaube zu schiessen. Ich salı und erkannte flüchtig nur ein einziges Exemplar in den Kermes- eichen (Quercus coccifera) zwischen Lambessa und Ou&d Taga. Dasselbe war aber ganz ausserordentlich scheu und liess sich schussgerecht nicht ankommen. Mehr begünstigt war ich im nächsten Jahre (1893). Am 15. Mai entdeckten die uns be- gleitenden Hirtenjungen auf einer Aleppokiefer ein Nest dieser Taube mit dem darauf brütenden Vogel. Er sass so fest, dass ich mich ohne weitere Umsicht ganz nahe heranpürschen konnte. Einen Augenblick stand ich still und überlegte, was ich machen sollte, die Taube vom Neste jagen — oder sie auf dem Neste schiessen ? Der zweite Gedanke leuchtete mehr ein, weil mir zu- nächst an der Taube selbst viel gelegen war und das feste Sitzen auf dem Neste mindestens stark angebrütete Eier, wenn nicht eben ausgefallene Junge verrieth. Ich schoss also und hob einen prachtvollen alten Täuberich mit auffallend breiten Halsflecken vom Boden auf. Das Erklettern des Baumes bestätigte meine Vermuthung, denn im Neste lagen 2, höchstens 24 Stunden alte Junge. Voll befriedigt zogen wir des Weges weiter und erklommen den Kamm des Pinienberges, um uns daselbst an einer Quelle zu laben. Weit und breit war nämlich in diesem Jahre kein Wasser zu finden, während im vergangenen Frühling !) Thesaurus Ornithologiae, III, p. 13, 1877. a a \ 4 2 4 E 4 P % j Beiträge zur Ornis Algeriens. 139 jedes Thal seine Wasserrinne besass.. Beim Herabsteigen von der Höhe geriethen wir plötzlich in einen Schwarm Ringeltauben, deren Ansammlung wir uns vorderhand nicht erklären konnten. Erst nachdem wir einige Schritte weiter gemacht hatten, er- kannte ich die Ursache. Im tiefen Waldesdunkel war zwischen einigen grossen Felsblöcken eine Wasserpfütze zurückgeblieben, an der sich die Tauben zur Tränke einfanden. Eiligst postirten wir uns verdeckt an dieselbe, und nach einigen Minuten schon war ich im Besitze einer zweiten Taube und zwar eines ©, wie ich es mir gewünscht hatte. Abgesehen von den stark markirten weissen Halsflecken konnte ich aber nicht den geringsten Unter- schied von unserer deutschen Form finden. An einem der nächsten Tage schoss ich noch einen alten Vogel, der über mich wegstrich und hatte auch das Glück, die frischen Eier mit dem Neste aus einer Aleppokiefer herabzu- holen. Wir sahen überhaupt in diesem Jahre (93) Ringeltauben in genügender Anzahl in den Auresbergen und zwar auf den Pinienhängen ebensowohl als in den Kermeseichen, während ich im vorigen Jahre trotz grösster Aufmerksamkeit nur ein flüchtiges Stück gewahrte Gerade im umgekehrten Verhältnisse stellte sich eine andere Vogelart dar, nämlich die maurische Elster (Pica mauritanica, Malh.), welche ich im Jahre 1893 fast gar nicht zu Gesicht bekam, während sie im Frühjahr 1892 überall zu sehen war, wo ich auch vielfach ihre Nester und Eier fand. Ich vermag diese auffallende Thatsache nicht anders zu erklären, als dass die im ersten Jahre vorhandene Wassermenge auf die eine Art concentrirend, auf die andere dagegen vertheilend, im zweiten Jahre dagegen umgekehrt auf diese beiden Vogelgattungen gewirkt haben muss. Im Allgemeinen lässt sich von der Ringeltaube Algeriens sagen, dass sie in den dortigen Waldungen Stand- resp. Strich- vogel ist und wahrscheinlich eine keineswegs seltene Erscheinung daselbst bildet. Die drei erlegten Stücke wurden einer eingehenden Prüfung unterzogen, genau gemessen und besichtigt, konnten aber beim besten Willen nicht als besondere Art angesprochen werden. Das einzige Merkmal, welches sie auszeichnen dürfte, wäre der beiderseitige sehr breite Halsfleck, den ich übrigens bei zwei in der Gefangenschaft gehaltenen Tauben an der Riviera in Cannes ebenso ausgeprägt fand. Auch sind in Mitteleuropa Tauben mit 140 A. Koenig: gleicher Auszeichnung keine Seltenheiten und characterisiren alte Vögel. Eine hierhin gehörige Note des Prinzen Bonaparte!) dürfte vollends seine algerische Art Pal. excelsus umwerfen: „Les exemplaires de Palumbus torquatus que l’on nous expedie, et souvent vivants, d’Algerie ont le blanc du cou plus etendu.“ Beschreibung und Maasse. a) $ ad., vom Neste geschossen, Batna, 15. 5. 93. Länge: 42 cm; Breite: 69 cm; Flügellänge: 26,5 cm; Brust- weite: 14 cm; Schwanz: 19 cm. Schnabel weinroth mit heller Spitze, Iris hellgelb, sechsfache Fleckenreihe beim weissen Halsring. b) © ad., erlegt in Batna, 15. 5. 93. B Länge: 40 cm; Breite: 67 cm; Flügellänge: 26 cm; Brust- weite: 14 cm; Schwanz: 18 cm. Das Nest bildet den bekannten lose und unordentlich auf- geschichteten Bau aus abgestorbenen Pinienzweigen und allerlei anderen Strauch- und Wurzelästchen. Die beiden schönen und glänzenden Eier sind auffallend gross und stark, das eine (a) gedrungener, das andere (b) gestreckter und walzenförmiger. a) 4X 3 cm. b) 4,3 x 2,9 cm. 1,27 gr. 1,24 gr. 124, Columba livia, Brisson. 1760. — Felsentaube. Columba livia, Briss., Orn. I, pag. 82 (1760). Oolumba oenas, Linn., Syst. Nat. I, p. 279 (partim, cum Col. livia confusa 1766). Französisch: Colombe biset. Englisch: Rock Dove. Arabisch: Hmäm im Allgemeinen, Gomri das 9. Fehlt bei Malherbe, Cat. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846. Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855, p. 25. Loche, Cat. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 97. Tristram, on the Ornith. of North. Africa, Ibis, 1860, p. 68. Salvin, Five Months’ Bird’s-nest. East. Atlas, Ibis, 1859, p. 318. Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, II, p. 110. Taezanowski,Uebers.d.Vög. Algeriens, Journ. f. Orn., 1870,p. 51. !) Comptes rend. de l’Academ; söance de 3. Novembre 1856. Beiträge zur Ornis Algeriens. 141 Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871, p. 295. Dixon, on the Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882, p. 577. Die Felsentaube ist gemein in Algerien und weitschichtig über das ganze Gebiet verbreitet. Sie wird häufig in den Felsen- schluchten und an den Gebirgswänden des ganzen Atlasstockes angetroffen und zwar ebensowohl nördlich des Gebirgszuges als südlich. Man wird sie flug- und schaarenweise auf den frucht- baren Gefilden im Tell gewahren und sie ebenso wenig in den salzhaltigen Höhenzügen der Sähara vermissen. Wir erblickten sie auf der ganzen Eisenbahnstrecke von Algier nach Constantine und von da nach Biscra. Häufig, sehr häufig bin ich ihr um Biscra herum begegnet, zumal in den fruchtbaren Niederungen von El Outäia und den angrenzenden Ebenen der Zibanoasen, auf allen Ausläufern des Djebel Ahmarkhäddou, auf dem Djebel Gharribou und seinen benachbarten Höhenzügen, in deren weiten Felskavernen ich sie brütend fand. Nicht minder häufig ist sie an den malerischen Schluchten und Bergwänden von El Käntara zu sehen und fehlt ebenso wenig der Umgegend von Batna. Auch in der Wüste habe ich sie nicht vermisst und sie in Sonder- heit bei Ghardaia wahrgenommen. Sie stellt überall, wo ich sie angetroffen habe, die typische echte Columba liwia dar, mit weissem Unterrücken. Die von Loche angeführte Species Zurri- cola, Bp., welche Gurney, jr. bei Boghari erbeutet zu haben scheint, ist mir nicht aufgefallen. Diese Taube wird vermuthlich das ganze Jahr hindurch . brüten, zur Frühjahrszeit immerhin am eifrigsten. Wie treu und fest die Taube auf den Eiern sitzt, mag aus folgender Tagebuch- notiz hervorgehen, die ich den Aufzeichnungen vom 24. April 92 entnehme: „Beim unermüdlichen Weitersuchen nach den Nestern der Saxicola lugens in den Salzbergen von Chetma gelangte ich in ein Thal, welches sackförmig endigte und gewahrte sehr viel Taubenmist auf dem Boden. Nach längerem Suchen fand ich denn auch das Nest mit der Taube. Diese sass so fest, dass sie weder durch Steinwürfe, welche sie oftmals empfindlich trafen, noch durch in die Höhle abgegebene Schüsse zum Abfliegen zu be- wegen war. Sie rückte bei jeder ihr angethanen Unbill weiter und schmiegte sich ganz an die Wand an, was wirklich rührend anzusehen war. Ich vermochte es nicht über mich zu gewinnen, sie noch weiter anzugreifen und liess sie fortan gewähren.“ 142 A. Koenig: Eingehende Beobachtungen habe ich an einem in der Ge- fangenschaft gehaltenen Pärchen !) sammeln können. Das 3 ist ungeheuer leidenschaftlich und wird, wenn es den Geschlechts- trieb nicht befriedigen kann, geradezu zu einem Tyrannen in der Völiere für andere Vögel. Es beisst sich mit einem Jeden seines Gleichen und kann sich natürlich mit einem Nebenbuhler erst recht nicht vertragen. Erst wenn es das © getreten hat, wird es ruhiger und verträglicher. Zum Brüten zeigt es wenig Lust und überlässt dem © allein das mühselige Geschäft. Ich habe es wenigstens nur ganz ausnahmsweise einmal auf den Eiern sitzen sehen. Die Jungen werden in 18 Tagen gezeitigt und nahezu 6 Wochen von beiden Alten gefüttert, bis sie völlig Hügge sind. Sobald sie aus der Mauerhöhlung herauskommen, werden sie vom alten 3 gejagt und verfolgt und namentlich am Halse ge- bissen und gerupft. Erst nach längerer Angriffszeit überlässt sie der alte Vogel ihrem Schicksal, ohne ihre Annäherung un- sestraft zu lassen. Jeder neue Eindringling aber wird mit un so grösserer Wuth überfallen und nicht eher in Ruhe gelassen, bis er gerupft und zerbissen sich im äussersten Winkel der Voliere unsichtbar gemacht hat. — Nur in einem Falle fielen beide Eier zugleich aus, in der Regel nur 1 Ei, wie denn über- haupt die Taube zumeist auf einem Ei brütete. Ich glaube in- dessen den Grund dafür darin zu sehen, dass die Taube bereits ihre Productivität eingebüsst hat, da sie längere Zeit vorher, ohne ein $ bei sich gehabt zu haben, bereits 20 Eier und mehr gelegt hatte. Das Normalgelege besteht selbstredend immer aus 2 Eiern. 125. Turtur vulgaris, Eyton. 1836. — Turteltaube. Columba turtur, Briss., Orn. I, pag. 92 (1760). Columba turtur, Linn., Syst. Nat. I, pag. 284 (1766). Peristera turtur, (Linn.), Boie, Isis, pag. 327 (1828). Turtur vulgaris, Eyton, Cat. Brit. Birds, pag. 32 (1836). Turtur auritus, G. R. Gray, Gen. of Birds, II, p. 472 (1844--1849). \ Französisch: Tourterelle. Englisch: Turtle-Dove. Arabisch: Imäm. 1) Wilde Stücke von Paul Spatz aus Tunis erworben. Beiträge zur Ornis Algeriens. 143 Malherbe, Catal. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846, p. 19. Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie. 1855, p. 25. Loche, Cat. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 98. Fehlt bei Tristram, on the Orn. of North. Africa, Ibis, 1860. Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859, p. 318. Loche, Expl. scient. de !’Algerie, H. N. Ois., 1867, II, p. 114. Fehltbei Taczanowski,Uebers. d.Vög.Algeriens, Journ.f.O., 1870. Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871, p. 295. Dixon, on the Birds of the Prov. Constantine, Ibis, 1882. Die Turteltaube ist ein Sommervogel in den Atlasländern und in Algerien anscheinend ebenso häufig, wie im benachbarten Tunis. Wir trafen sie in allen Wüstenoasen zahlreich an, auch an bewachsenen Schluchten und Flussbetten mitten in der Wüste, wo sie gerade auf dem Zuge gewesen sein mochte Auch in Biscra herum vermisste ich sie nicht, ebenso wenig in den be- waldeten Auresbergen bei Batna. Sie ist zweifellos Brutvogel in diesem Gebiete. 126. Turtur senegalensis (Linn.) Bp. 1842. — Palmentaube. Columba senegalensis, Linne, Syst. Nat. I, p. 283 (1766 ex Briss.). Columba cambayensis, Gmel., Syst. Nat. I, pag. 779 (1788). Columba aegyptiaca, Lath., Ind. Orn. II, pag. 607 (1790). Turtur senegalensis, (Linn.), Bp. Ucc. Eur., pag. 52 (1842). Peristera senegalensis, (L.), Chr. L. Br. Vogelfang, p. 257 (1855). Französisch: Tourterelle maillee. Englisch: Egyptian Turtle-Dove. Arabisch: Imäm. Fehlt bei Malherbe, Cat. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846. Fehlt bei Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855 (je- doch mit erwähnendem Hinweise auf diese Art). Loche, Cat. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 98. Tristram, on the Ornith. of North. Africa, Ibis, 1860, p. 69. Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859, p. 318. Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, II, p. 116. Taczanowski,Uebers. d.Vög. Algeriens, Journ. f.Orn., 1870, p.51. Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1870, p. 295. Fehlt bei Dixon, on Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882, 144 A. Koenig: Dieses reizende Täubchen ist auch in Algerien genau das, was es in Tunis ist: ein ausgesprochener Charactervogel der Palmenoasen und ihrer Gärten. Dort ist es überall anzutreffen, gleichwohl ob die Oasen am Rande der Wüste oder tief im Bauche der Sähara gelegen sind. Wir gewahrten die Palmen- taube von El Käntara ab bis Ouärgla und darüber hinaus. Sehr häufig war sie auch im Gebiete der Beni M’zab, namentlich in der feeenhaft schönen Oase von Ghardäia. Dort waren diese anmuthigen Vögel auch überaus zahm und zutraulich, und es gewährte ein gar reizvolles Bild ein Pärchen auf einer Wein- rebe, in einem Granatbüschchen oder auf einem Palmenzweige traulich neben einander sitzen zu sehen. So wenig scheu waren sie, dass man ganz nahe an sie herantreten und ihr Liebesleben durch einen photographischen Apparat ruhig aufnehmen und ver- ewigen konnte. In unzähligen Mengen flogen sie zwischen den Palmenbäumen umher und erfüllten die Luft mit ihren lachenden oder girrenden Lauten. Wie in einem Märchengarten kam man sich vor, von berauschenden Düften und einschläfernden Lüften umgeben, dessen trauliche Stille fast einzig und allein nur durch das Liebesgeflüster dieser Taube unterbrochen wurde. Dort hörte ich auch, merkwürdig genug, zum ersten Male das melan- cholische Rucksen des Täubchens, das ich nie zuvor vernommen hatte. Es war ein eigenthümliches Lachen, so dass ich anfänglich der Meinung war, eine echte Lachtaube zu hören. Gespannt horchte ich auf und gab mir fortan die grösste Mühe, den girrenden Täuberich anzuschleichen, um ihn deutlich zu erkennen und als werthvolles Belegstück zu erlegen. Wie erstaunt war ich aber, als ich in dem liebestollen Vogel das $ der Palmen- taube erblickte! Auch in den Oasen von Gu£rrara hörte ich einige Tage später wiederholt dies girrende Lachen und über- zeugte mich alsbald, dass von einer Lachtaube (Turtur risorius) nicht die Rede sein konnte. Dieses Lachen ist in Buchstaben | und Silben schwer auszudrücken. Annähernd dürfte es etwa so lauten: „küh-ukeke kuuh-ukeke küuuh“, wobei das 3 den Kropf auf- bläst und vor dem 2 die bekannten Verbeugungen mit dem Ober- körper macht. Um die Naturgeschichte dieses Vogels eingehend zu er- gründen, halte ich bereits seit anderthalb Jahren Palmentauben in der Gefangenschaft, welche ich von einem Vogelhändler er- stand. Sie halten sich recht gut und haben mehrere Male | | | | Beiträge zur Ornis Algeriens. 145 Anstalten zum Brüten getroffen. Die SS sind sehr eifrig und hitzig, ja geradezu liebestoll, scheinen sich auch mit Ausnahme der eigentlichen kalten Wintermonate in ihrer Brünstigkeit nicht beeinflussen zu lassen. Es ist ein nimmer endenwollendes Nach- fliegen, Beissen und Kämpfen um der Liebe Lohn, welches vom ersten Frühlingstage an bis Ende Oktober währt. Die ©@ haben wiederholt gelegt, aber nur eine Brut bis jetzt gross gebracht, deren Junge Ende September ausgeflogen sind. Ihre Nester legen sie ganz geschützt in den in der Voliere angepflanzten Taxusbäumchen (Taxus baccata) an, auch am Rande des Holz- häuschens, sowie in demselben haben sie oft gebaut und Eier gelegt. Die Bebrütungszeit rundet sich anscheinend auf 14 Tage ab. 127. Pterocles arenarius, (Pallas) 1774. — Sandflughuhn, Ganga. Tetrao arenaria, Pallas. Nov. Com. Petrop. XIX, pag. 418, pl. 8 (1774). Pterocles arenarius, (Pallas), Temm., Pig. et Gallin. III, pag. 240 (1815). Französisch: Ganga unibande. Englisch: Black-Bellied Sand-Grous. Arabisch: Kötdri. Malherbe, Catal. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846, p. 19. Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855, p. 26. Loche, Catal. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 117. Tristram, on the Orn. North. Afrika, Ibis, 1860, p. 69. Salvin, Five Month’s Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859, p. 335. Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, II, p. 227. Taczanowski, Uebers. d.Vög. Algeriens, Journ. f.Orn., 1870, p.51. Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871, p. 296. Fehlt bei Dixon, on Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882. Eingehender, denn je zuvor habe ich mich während unseres Aufenthaltes in Biscra und unserer langen Wüstenreise mit den Flughühnern, diesen unvergleichlichen Geschöpfen der Wüste, befassen können. Immer und zu jeder Zeit, wo ich diese herr- lichen Gebilde sah, haben mich zwei Gefühle völlig beherrscht: das der Forschersfreude und das der Weidmannslust. Nicht Journ. f£, Ornith. XLIV. Jahrg. April 1886. 10 146 A. Koenig: nur, dass ich unausgesetzt auf sie Jagd zu machen suchte, neing immer und immer wieder war ich von Neuem über sie entzückt und konnte mich nicht satt sehen an ihnen selbst und dem Geiste, der aus ihrer Schöpfung sprach. Sind sie doch Meister- werke der schaffenden Natur, deren unvergleichliche Denkmäler! Ich habe 4 Arten Flughühner angetroffen, von denen jede ihr besonderes Gebiet für sich in Anspruch nahm und dieses voll und ganz beherrschte. Die erste Stelle gebührt dem Sandflug- huhne. Nicht in der eigentlichen Sähara muss man nach ihm suchen, weder im Sande zwischen den Dünen, noch auf den von letzteren begrenzten Hochplateaus, sondern an den sogenannten Wüstenrändern, in der eigentlichen Wüstensteppe. Ich habe es niemals im erstgenannten Gebiete auf unserer Wüstenreise be- merkt, obschon ich gewiss nicht in Abrede stellen will, dass es dort jeweilig vorkommen mag. Um so häufiger dagegen traf ich es im letztgenannten Gelände. Lehmiger Boden, mit Steinen durchsetzt, mit niederem Buschwerk und Halfabüscheln be- standen, von Höhenzügen im Horizonte begrenzt und durch Thalschluchten zerrissen und unterwaschen: — das ist das Gebiet des Sandflughuhnes. Dort treibt es sich in Flügen von 10—50 Stück umher, bald hierhin, bald dorthin fallend und sich schnell wieder vom Boden erhebend, wenn es die geringste Störung er- fährt. Es ist ein vollendeter Flieger, nicht minder auch ein meisterhafter Läufer, so ungeschickt es auch aussehen mag, wenn man es gebückt in wagerechter Haltung des Körpers vor sich einherlaufen sieht. Das wird man gewahr, wenn man eine kleine Gesellschaft anschleichen will und mit jeder Annäherung an den Einfallsort merkt, wie rasch sie sich von diesem laufend entfernt. Die Nahrung des Sandflughuhnes sind pflanzliche Bestandtheile im weitaus grössten Sinne des Wortes, namentlich das Unkraut- gesäme im breitesten Rahmen. Ganz besonders aber habe ich eine Nährpflanze dieses Vogels kennen gelernt, eine Crucifere nämlich, die oft weite Strecken des lehmhaltigen Bodens bedeckt und gerade im März und April zur Samenreife gelangt: Sisym- brium cinereum, Desf. Ich habe beobachtet, dass die mit dieser Pflanze bedeckten Stellen vom Sandflughuhne, nicht minder auch vom Sene- galflughuhne rein abgeweidet werden, wobei keineswegs das Gesäme allein genossen wird, sondern auch die Blüthen, sowie die an und für sich zarten Pflänzchen in toto.. Wenn nun die Hühner die beiderseitigen Hautfalten am Kropfe angefüllt haben, streben | | | Beiträge zur Ornis Algeriens. 147 sie dem Wasser zu, um das nicht zu entbehrende Element dem Geässten beizufügen und ihren Durst zu stillen. Ganz nach Taubenart pumpen sie in knappen, kurzen Zügen das Wasser in sich hinein und verlassen darauf schleunigst die Stelle der Tränke wieder. Ich habe das Sandflughuhn um Biscra herum häufiger wahrgenommen und es auch in einigen Exemplaren erlegt. In der Eibene von El Outäia traf ich es besonders häufig an und habe mich fleissig der Jagd nach diesen schönen Hühnern hin- gegeben. Sie waren im März noch zu Flügen vereinigt, die oft 40 Stück und mehr zählten. Ihr Ton ist jürrend — ‚,jürrr, jürrr, jürrr‘“ — woran man sie schon aus weiter Ferne erkennen kann. Diese Töne stossen sie fortwährend im Fliegen aus, auch habe ich dieselben von einem fluglahm geschossenen Stücke, in dem Momente gehört, als ich es greifen wollte. Auf dem Boden verhalten sie sich dagegen fast ganz still, emsig der Nahrungs- suche obliegend.. Man kann diese Wüstenhühner in der Luft leicht erkennen, einmal an den bereits hervorgehobenen Stimmen, und sodann an den schwarzen Bäuchen, die sich immer prägnant genug abheben, wenn der Schwarm über den Jäger hinwegzieht oder Schwenkungen nach rechts und links ausführt. Erinnert man sich ferner daran, dass dieses Flughuhn der Spiesse entbehrt und einen abgerundeten Schwanz (Rad) hat, so ist jeder Zweifel ausgeschlossen, mit welcher Art es der sie wahrnehmende Jäger zu thun hat. Andere Fundorte, wo ich Sandflughühner angetroffen habe, sind die Hochplateaus in der Nähe der Oasen Sidi Khelil und Chetma, und die Sebkhagegend von Mouleina, allwo ich einem grösseren Fluge — allerdings nur ein einziges Mal — begegnet bin. Auffallender Weise bin ich dagegen auf unserer ganzen Wüstenreise nirgends auf diese Art gestossen, obschon ich sie mit Sicherheit an manchen Plätzen vermuthet habe. Auch im M’zab-Gebiete scheint sie nicht häufig zu sein, da ich sie weder in der Umgegend von Gardäia noch bei Guerrara erblickte. Bei Batna habe ich Pierocles arenarius ebenfalls nicht wahrgenommen. Es unterliegt keinem Zweifel, dass dieses Wüstenhuhn an den angegebenen Fundorten Brutvogel ist, doch gelang es mir trotz eifrigster Suche nicht, die begehrten Eier zu finden. Ich vermuthe, dass die Eier spät, d. h. nicht vor Mitte Mai gelegt werden. 10* 148 A. Koenig: Aus dem südlichen Tunis liegen mir mehrere frische und sehr schöne Gelege von Pierocles arenarius vor, welche von Paul Spatz daselbst gesammelt wurden. Die Maasse eines am 14. 3. 93 erlegten $ waren folgende: Länge: 33 cm; Breite: 61 cm; Flügellänge vom Bug: 23 cm; Brustweite: 12,5 cm; Schwanz: 11 cm; Schnabellänge: 2 cm. 128. Pterocles coronatus, Licht. 1823. — Kronenflughuhn. Französisch: Ganga couronne. Englisch: Spotted Sand-grouse. Fehlt bei Maiherbe, Catal. Rais. d’Ois de l’Algerie, 1846. Fehlt bei Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855. Loche, Catal. Mamm. Ois. obs. en Algerie, 1858, p. 118. Tristram, on the Orn. North. Africa, Ibis, 1860, p. 71. Fehlt beiSalvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859. Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, II, p. 230. Fehlt bei Taczanowski,Uebers. d.Vög.Algeriens,Journ.f.0.1870, Fehlt bei Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871. Fehlt bei Dixon, on Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882. Diese schöne Art, welche Paul Spatz und Whitaker zuerst im Jahre 1892 in der tunesischen Sahara aufgefunden haben, scheint in der algerischen Wüste bedeutend seltener zu sein. Ich habe fleissig nach ihr Umschau gehalten, sie indessen nur ein einziges Mal mit Sicherheit erkannt. Es war morgens am 21. April 1893, etwa halbwegs von Gardäia nach Ou&d N’ca, wo ich auf der Jagd nach der Falkenlerche (Rhamphocoris Clot- Bey) begriffen, auch mehrfach Wüstenhühner beobachtet habe, von denen ich einen kleinen Trupp als dieser Art zugehörig an- sprach. In meinem Tagebuche heisst es wörtlich: „Nachdem des Morgens alles fertig zum Aufbruch gerichtet war, machte ich mich auf die Suche nach Rhamphocoris Clot- Bey und schoss auch ein zusammengehöriges Pärchen. - Die Gegend war hochinteressant und wimmelte. geradezu von den prächtigsten Sachen. Ich sah Wüstenhühner mit Spiessen, welche mir kleiner als Pierocles senegalus vorkamen (exustus?). Auch zog ein Schwarm Wüstenhühner über mich weg, die keine Spiesse hatten, kleine Dinger, hellbäuchig, mit einer mir ganz fremdartigen Stimme. Das kann nur Pierocles coronatus gewesen sein.“ Beiträge zur Ornis Algeriens. 149 Es ist sehr zu bedauern, dass ich kein Stück aus diesem Schwarm erlegt habe; leider gewahrte ich die Hühner zu spät, und als ich mein Gewehr anbackte, waren sie bereits ausser dem Bereiche der Schusswaffe. Uebrigens führen Loche und Tristram diese Art aus der südlichen Sahara für Algerien an, beide versichern auch, die Eier gefunden zu haben. Ich besitze dieselben aus der Ausbeute von Paul Spatz aus dem südlichen Tunis. Schliesslich will ich noch bemerken, dass mir im vorigen Jahre (1895) ein lebendes Pärchen zugestellt wurde, welches Paul Spatz im südlichen Tunesien mit grosser Mühe erbeutet hatte. Leider ging das 5 sehr bald ein, während sich das © bis jetzt gut hält. Diese Stücke sind meines Wissens die einzigen ihrer Art, welche bis jetzt lebend nach Europa gebracht worden sind. 129. Pteroclurus alchata, (Linn.) 1766. — Spiessflughuhn. Tetrao alchata, Linn., Syst. Nat. I, pag. 276 (1766). Pierocles setarius, Temm., Pig. et Gallin. III, pag. 256 (1815). Pterocles alchata, (Linne), Licht., Verz. Doubl., pag. 64 (1823). Pteroclurus alchata, (L.), Bp. Comp. Rend. XLII, pag. 880 (1856). Französisch: Cata vulgaire. Englisch: Pintailed Sand-grouse. Arabisch: Guett’ha. Malherbe, Catal. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846, p. 19. Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855, p. 26. Loche, Catal. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 118. Tristram, on the Orn. Northern Africa, Ibis, 1860, p. 70. Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859, p. 352. Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, II, p. 232. Taczanowski, Uebers. d. Vög. Algeriens, Journ. f. O., 1870, p.51. Fehlt bei Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871. Fehlt bei Dixon, Birds of Prov. of Constantine, Ibis, 1882. Schaaren dieser Flughühner trieben sich auf dem Hoch- plateau beim Bordj-Chegga umher, als wir am Abend des 25. März daselbst anlangten. Auch am nächsten Morgen sahen wir solche überall, allüberall, wo wir hinsahen. Das erste Mal, als ich mit dem Spiessflughuhn zusammentraf, war ich gleich der Meinung, dasselbe vor mir zu haben, als ich die fremdartige Stimme hörte, 150 A. Koenig: Unter dem 26. März entnehme ich meinem Tagebuche folgende hierhin gehörige Stelle: „Unglaublich viele Wüstenhühner! Pi. senegalus ist bestimmt darunter, dann aber noch eine andere Art, die beim Auffliegen karrr-karık sagt. Ich vermuthe alchata in ihr. Wir kamen einer Schaar ganz nahe, und ich sah deutlich die Vögel auf dem Boden umherlaufen, wo sie mir ein wenig gedrungen, fast wie Caccabis petrosa erschienen.“ In der algerischen Sahara ist das Spiessflughuhn gemein. Es findet sich auf den steinigen Hochplateaus zu Tausenden, wo es die ariden und trockenen Strecken durch seine anmuthige Gestalt, durch seine Haltung, Form, Stimme und Bewegung hochgradig belebt. Auf dem Hochplateau, welches am Bordj-Saada seinen Anfang nimmt und sich bis zum Chott Melr’hir hinzieht, ist es eine überaus häufige Erscheinung, wurde aber nur dort von uns bemerkt. Weder nördlich vor dem Bordj-Saada, noch südlich in der Chott-Niederung haben wir es jemals gesehen. Es verschwindet völlig von Kef el Dohr ab, und ist ebensowenig bei Touggurt wie bei Ouärgla von uns wahrgenommen worden. Dagegen trafen wir es wieder in den Hochplateaus im M’zab- Gebiete, in Sonderheit am Oued N’ca. Dort treibt sich das Spiessflughuhn besonders lebhaft in den Morgen- und Abend- stunden umher, wo es mit laut karkender Stimme seine Gegen- wart verkündigt und in grossen Schwärmen nnter pfeifendem Flügelschlage in der Luft hin- und herwogt. Das ist ein gar anmuthiges Bild, dem man nicht müde wird, immer wieder und wieder zu folgen. Kaum kündet der erste lichte Streifen im Osten das Kommen der Sonne an, so sind die Spiessflughühner wach. Noch halten die Schatten der Nacht das Erdreich umfangen und beginnen eben dem siegenden Lichte zu weichen, noch ruft das Käuzchen und schwebt die Nachtschwalbe gaukelnden Fluges an Einem vorüber: da beginnt schon das Karken der Hüh- ner. Erst klingt es ganz vereinzelt und leise herüber, gleichsam als scheuten sich die Wüstenhühner, die noch herrschende Stille der Nacht zu stören, bald aber vernimmt man es öfter und lauter, bis es zu einem wahren Mahnrufe wird, den müden Schläfer zu wecken. Nun taucht auch die Sonne auf und wirft ihre Strahlen erwärmend und belebend auf das erstarrte Gelände. Im Nu ist Alles erwacht und beginnt die Beiträge zur Ornis Algeriens. 151 Arbeit, zu der es berufen ist. Diese goldenen Morgenstunden nutzt das Spiessflughuhn reichlich aus. In erster Linie zieht es der Tränke zu, in zweiter der Nahrung. Wo die kleinste Lache übrig geblieben ist, decken Wüstenhühner den Platz, jedoch immer nur für wenige Augenblicke, um ebenso rasch wieder zu verschwinden, wie sie gekommen sind. Wenn man daher Jagd auf sie machen will, braucht man sich nur gedeckt an eine Thalrinne zu postiren, die Wasser führt. Die Hühner kommen bestimmt dahin, sofern man nur früh genug am Platze ist und gedeckt genug auf demselben steht. Je höher die Sonne steigt, desto ruhiger werden die Hühner, das hastige Hin- und Her- fliegen lässt nach, und auch die Lebhaftigkeit der Stimme ver- siecht mehr und mehr vor dem glühenden Feuerball. Von 10 Uhr ab sieht man nur noch vereinzelt die lärmenden Flüge in der Luft, und um die Mittagszeit verstummen sie ganz. Erst wenn die Sonne zur Rüste geht, erleben sie wieder vor unseren Augen, jedoch nicht in dieser Fülle mehr, auch nicht in der Lebhaftig- keit und in der Kraft ihrer Stimme, wie am Morgen. Erwähnenswerth finde ich es, dass nach Aussage der Ein- geborenen das Spiessflughuhn zur Hochsommerzeit auf die Ernte- felder kommt und dieselben schaarenweise bedecken soll. Ich sah auch Ueberreste dieser schmucken Vögel aus der letzten Jagdsaison bei der Wirthin im Hotel des Etrangers in Batna, in welcher Gegend ich diese Hühner sonst nicht vermuthet hätte. Bekanntlich stehen die Geschlechter dieser Gruppe ihrer Zeichnung und Färbung nach weit auseinander. So auch das Spiessflughuhn. Aus eigener Anschauung kannte ich bisher nur das 9 dieses prachtvollen Vogels. Als ich nun am 21. April, gerade vor dem Eintritt in das Thal des Ou&d N’ca ein Wüsten- huhn erlegte, erkannte ich es wohl gleich als 2, nicht aber als das von Pieroclurus alchata. Ich war ganz aufgeregt, als ich das Huhn in Händen hielt und es nicht unterzubringen wusste. In dieser Stimmung wurde ich noch gehalten, als Tags darauf mein Schwager ebenfalls ein © schoss, das ich mit dem meinigen identificiren konnte. Erst nach und nach wurde es mir klar, dass es ja nur das © von Pieroclurus alchata sein konnte. Beide Stücke hatten annähernd legreife Eier im Schlauch, das erste hatte bereits ein Ei abgelegt. Leider gelang es mir aber nicht, die Stelle zu finden, wo das Ei lag, obschon ich des anderen Tages die ganze Umgegend fleissig darnach absuchte. Ueberhaupt 152 A. Koenig: hatte ich nicht das Glück, die von mir so sehr begehrten Eier der Wüstenhühner aufzufinden. — Ein drittes Exemplar dieser Artschoss mein Schwager am Bir Stail, den 4. Mai 93, ein adultesg. Seit einem Jahre halte ich Spiessflughühner in der Gefangen- schaft und kann berichten, dass sie sich daselbst sehr gut halten. Sie haben im letzten Frühjahre fleissig Eier gelegt und zwar Ende Mai und dann noch einmal im Juni und Juli. Einige Eier waren weichschalig und entbehrten dann auch jedesmal der characteristischen ockerfarbigen Deckfarbe; erst als ich Kalk und Mörtel verabreichte, wurden die Eier hartschalig. Das Gelege bestand aus 2 Eiern, in einigen Fällen wurde auch nur 1 Ei gelegt. Ein Paar hat gebrütet und zwar abwechselnd, das 9 sowohl, wie auch das 9. Nach genau 25tägiger, sehr emsiger Bebrütung wurden 2 allerliebste Dunenjunge gezeitigt, von denen das eine bereits nach 8 Tagen kränkelte und bald darauf starb, während das andere prächtig heranwuchs und über die Hälfte erwachsen war, als es unter auffallenden Erscheinungen erkrankte. Es konnte nämlich plötzlich nicht mehr laufen und wurde nach und nach immer schwächer, bis es einging. Bei der Section zeigte es sich, dass es an Knochenerweichung (Rhachitis) zu Grunde gegangen war. Das @ dokumentirte eine rührende Liebe zu seinen Jungen und schlug muthig die Annäherung der anderen Hühner ab. Besonders erbost erwies es sich beim Anblicke eines weit abstehenden Wüstenbussards, den es wüthend mit den Blicken verfolgte und mit gesträubten Rückenfedern gegen ihn Stellung nahm. Die Alten huderten die Jungen oft und sassen nachts über fest auf ihnen. Die beiden ersten Tage sass das $ ununterbrochen auf den Jungen. Die Locke war ein zartes „kück-kück“, worauf die Jungen piepsend antworteten. Die Nahrung stückelte ihnen Vater und Mutter vor, doch waren sie schon am dritten Tage selbstständig genug, diese sich eigens zu suchen. Im Allgemeinen sind die Spiessflughühner verträglicher Natur und erweisen sich nur im Frühjahre, in der Balzzeit, kampflustig, wo man dann auch oft ihre karkende Stimme hört. Die 33 bissen und stritten sich hartnäckig und anhaltend herum. Bei angemessenem Körnerfutter, von dem man möglichst ver- schiedenartiges verabreichen muss, sowie reichlichem Grünzeug halten sie sich ganz vortrefflich in der Gefangenschaft und machen dem Pfleger durch ihr Wesen und Gebahren, sowie durch ihre anmuthige Haltung und Bewegung grosse Freude. Beiträge zur Ornis Algeriens. 153 Eine hochinteressante Erscheinung bei diesen Wüstenhühnern ist die Verfärbung des Kleingefieders. Das alte geschlechtsreife g im Hochzeitskleide hat bekanntlich eine tiefschwarze Kehle und olivfarbene Rückenfedern, welche einen schwefelgelben Spitzenfleck tragen. Wenn nun das Huhn im Hochsommer in die Mauser tritt, wachsen aus dem Oberrücken gefelderte, d. h. mehrfach gestreifte, mit schwarzen Querbinden versehene Federn hervor, welche jedesmal gelb gerändert sind. Allmählich nimmt diese gelbe Ränderung an Umfang und Ausdehnung zu, während die schwarzen Querstreifen mehr und mehr verblassen und zurück- treten, bis die Feder eine olivgrüne Gesammtfärbung erhält und mit einem schwefelgelben Spitzenfleck endigt. Im August und September tragen die $g3 ein den ©@ annähernd gleichkommen- des Gefieder auf der Oberseite bis auf die graublauen Augen- flecken, welche die Schulterdeckfedern der @2 so hochgradig zieren, doch pflegt schon im Oktober der Vorgang der Ver- färbung so ausdrucksvoll gewirkt zu haben, dass die 53 dann nur noch hier und da die quergestreiften Federn zeigen. Die Kopffedern zeigen ebenfalls ursprünglich, d. h. gleich nach der Mauser die Neigung, das Q-liche Gefieder nachzuahmen, indem sie vielfach quergestreift und schwärzlich gefleckt erscheinen. Alle diese Querwellen, Punkte und Streifen schwinden jedoch zum Frühjahre hin, wo das $ bekanntlich den einfarbig schönen, olivgrünen Kopf zeigt. Ebenso verschwindet der schwarze Kehl- fleck nach der Mauser und wird weiss, wie beim ©. Erst nach längst überstandener Mauser beginnt er sich schwarz zu färben, und nimmt dann mit jeder Woche an Umfang und Ausdruck zu. Wenn man jedoch die Kehlfedern genau untersucht, wird man sewahr, dass sie an der Basis von Anfang an schwarz gefärbt und nur die Spitzen weiss sind, welche das Schwarz anfänglich völlig decken, bis die spröden Randstrahlen allmählich abbröckeln, jede einzelne Feder aber gleichzeitig von Innen heraus mit dem kohlschwarzen Pigmente durchdrungen wird. Indem ich das genügend bekannte Frühlingskleid dieses Wüstenhuhnes übergehe, will ich das Dunenkleid und das Jugend- kleid eingehender beschreiben, da beide noch wenig gekannt zu sein scheinen. Das 8 Tage alte Dunenjunge trägt oberseits braungelbe, schwarz- und weissgefleckte Dunenfedern, welche an der Spitze in ein oder mehrere pinselartige Haargebilde auslaufen. Auf 154 A. Koenig: der ganzen Unterseite bekleiden feine und anscheinend spröde Borstenfedern das Vögelchen, welche unter der Lupe betrachtet zart bewimpert erscheinen und wahrscheinlich spröde von Natur sind, so dass sie mit der Zeit abbröckeln und abfallen, bis sie den Schaft als haarartiges Federgebilde allein übrig lassen. Die Farben sind anmuthig vertheil. Der braungelbe Generalton wird durch weisse und schwarze Sprenkelung unterbrochen, so dass das Vögelchen niedlich gescheckt erscheint; über den Scheitel läuft in der Mitte eine und an beiden Seiten ebenfalls je eine hellweisse Linie. Die Wangen sind gleichfalls durch je zwei Streifenlinien, welche sich unter dem Auge herziehen, vor- theilhaft gezeichnet. Die Kehle und die ganze Halsgegend ist zart chamoisfarben, Brust und Bauch dagegen sind blendend weiss. Der Lauf ist bereits bis auf die Zehen auf dem Vorder- rücken weiss befiedert, während der Hinterrücken nackt ist. Das Schnäbelchen ist schwarz, die Iris lebhaft braun. Das andere Junge, welches 4 Wochen alt wurde, trägt be- reits das Jugendkleid in Form breitgestalteter Federn, welche dem Körper knapp aufliegen und denselben dachziegelartig decken. Jede einzelne Rückenfeder ist grobstrahlig gelb gerändert, nach innen zu braun mit schwarzem Keil oder herzförmigen Strichen oder Bändern gezeichnet und trägt vielfach noch am Ende den Dunencharacter, der sich gewissermassen als Federsträusschen der Konturfeder aufsetzt, oder als Anhängsel aus ihr heraus- wächst. Jedes einzelne Federchen dieses Sträusschens hat nur Aeste, welche parallel schräg nebeneinander aufsteigen, ohne mit ° Häkchen oder Wimpern bekleidet zu sein, welche deshalb auch einer längeren Widerstandskraft entbehren, von oben her all- mählich abbröckeln und schliesslich nur noch den Schaft als haar- artige Axe übrig lassen, bis auch dieser hinfällig wird, langsam - abstirbt und abfällt. Die Schwanz- und Flügelfedern sind bereits stark hervorgewachsen, letztere mit zartem, aschfarbenem Hauche überflogen. Die Halsfedern sind lebhaft braun, zart cremefarben gerändert, die Brust- und Bauchfedern weiss. Diese beiden, über- aus kostbaren Stücke bilden eine hervorragende Zierde meiner Sammlung. Das vollständige Jugendkleid liegt mir in mehreren, von Paul Spatz im südlichen Tunesien erbeuteten Stücken vor. Bei diesen sind die Rückenfedern gelbbraun bis röthlichbraun, leb- haft gelb gerändert mit parallelen schwarzen Querbändern durch- E Beiträge zur Ornis Algeriens. 155 wellt. Bei den 3-lichen Exemplaren nehmen die Deckfedern der Schwingen hier und da jene characteristische tiefdunkelbraunrothe Färbung in Sichelform an. Die Schwanzfedern sind gelb, schwarz quergebändert noch nicht zum Spiesse herausgebildet. Daran mag man sofort die jungen Individuen von den alten erkennen, deren Mittelfedern auch in der Mauser den Spiess tragen, oder im jüngeren Stadium wenigstens die Neigung zur Spiessbildung zeigen. Kopf- Hals- und Oberbrustfedern sind gelblich schwarz getüpfelt, gesprenkelt und gebändert, die Kehle weiss, bei beiden Geschlechtern gleich gezeichnet, ohne jeglichen Anflug von Schwarz. Jährige Vögel zeigen dagegen immer schwarze Kehlfedern, welche durch die weisse Ränderung halbwegs verdeckt erscheinen können. Die Eier dieser Art dürften genügend bekannt sein. Sie characterisiren sich durch ihre lebhaft braune Fleckung und stechen dadurch von allen übrigen Eiern dieser Gruppe wesentlich ab. Mit den Eiern von Pierocles arenarius sind sie überhaupt nicht zu verwechseln. Der Grund ist ockerfarben bis tief lehm- braun, worauf dunkelrothbraune Flecken, Punkte und Klexe stehen. Dazwischen lagern sich die aschfarbenen oder zart violett- farbenen Schalenflecken ab. Sie sind von der characteristischen walzenförmigen Gestalt und ölig auf der Oberfläche, dadurch stark glänzend, wenn sie reif ausgetragen sind. Es pflegt indessen nicht selten vorzukommen, dass das erste Ei zu früh abgelegt wird, welches kleiner und matter erscheint, auch schwächer in der Schale und fast garnicht gefleckt ist. Aus der Freiheit liegen mir 2 Gelege von je 3 Stück (coll. P. Spatz-Tunis) vor, bei mir in der Gefangenschaft sind dagegen immer nur 2 Stück von ein und demselben Huhne gelegt worden. Das Schalengewicht ausgetragener Eier betrug 1 gr., 1,09 gr. und 1,13 gr. 130. Pteroclurus senegalus, (Linne) 1766. — Senegal- Spiessflughuhn. Tetrao senegalus, Linne, Syst. Nat. I, pag. 277 (1766). Pterocles gutiatus, Lichtenst. Verz. Doubi. pag. 64 (1823). Pterocles senegalensis, Shaw. Natur. Miscell. IV, Tab. 933. Pteroclurus senegalus, Bp. Compt. rend. XLII, pag. 880, (1856). _ Französisch: Cata senegalien. Englisch: Senegal Sand-grouse. Arabisch: L’Kda (ein Klangwort). 156 A. Koenig: Fehlt bei Malherbe, Cat. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846. Fehlt bei Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855. | Loche, Catal. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 118. Tristram, on the Orn. of North. Africa, Ibis, 1860, p. 71. Fehlt bei Salvin, Five Months’Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859. Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, II, p. 234. Taczanowski, Uebers. d. Vög. Algeriens, Journ.f.Orn.,1870,p 51. Fehlt bei Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871. Fehlt bei Dixon, on Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882. Hierzu Tab. XII). Die ersten Wüstenhühner, welche ich zu erlegen das Glück hatte, waren Senegal-Spiessflughühner. Mein Tagebuch sagt dar- über unter dem 9. März 1892 Folgendes: Tour nach Bordj-Saada von Biscra aus. „Bei Mouleina liess ich den Kutscher halten, ° um mich speciell nach Wüstenhühnern umzusehen. Ein sich uns beigesellender Beduine führte mich auf die linke Seite des Fahr- weges, wo ich alsbald die Töne der Hühner vernahm. Bald dar- auf gewahrte ich eine ganze Schaar lose durcheinanderfliegen und sich zu Boden werfen. Drei davon zweigten sich ab und liessen sich garnicht weit von uns nieder. Ich schlich mich vorsichtig heran, sah alsbald die Hühner in wagerechter Haltung des Körpers auf dem Boden laufen, und da ich in Schussweite war, nahm ich ° eins sicher auf’s Korn und gab Feuer. Polternd stoben die beiden anderen auf, während ich das dritte sich überschlagen sah. Es schlug im Todeskrampfe gewaltig mit den Flügeln um sich und verlor dabei einige Schwanzfedern, darunter auch einen Spiess. Ich vermuthete Pteroclurus alchata in dem getroffenen Stücke. ° Endlich, dachte ich, kommst du denn auch auf Wüstenhühner zu Schuss und einer deiner sehnlichsten Wünsche erfüllt sich! Wie ich es aber aufhebe und betrachte, ist es weder alchata noch ° arenarius — ein reizendes Ding mit gelber Kehle. Im Augen- blicke war ich mir nicht recht klar, ob es coronatus, senegalus oder exustus war. Die Stimme, welche ich vielfach, in Sonderheit während des Fluges von diesen Wüstenhühnern vernahm, suchte ich mir fest einzuprägen, und lange noch klang sie mir in den Ohren nach: „Hi, hü-kawä-kawä — hi, hü-kawä, kawa, kawa.“ Dass ich nun noch mehr von den hübschen Vögeln erlegen wollte, bedarf wohl keiner Erwähnung. Für heute jedoch musste ich U) Journ. f. Orn. 1895, Beiträge zur Ornis Algeriens. 157 mich mit dem einen Stücke begnügen, da uns der Kutscher thörichter Weise nach dem Bordj-Saada unter verlockenden Vor- stellungen, daselbst mehr von diesen Hühnern anzutreffen, brachte, wo wir vergeblich nach ihnen Umschau hielten.“ Eine zweite hierhin gehörige Stelle sehe ich unter dem 21. März 92 verzeichnet. „Heute sollte es wieder nach Bordj-Saada gehen. Um !/,6 Uhr war Alles bereit, auch Achmed zur Stelle, und die Fahrt ging los. Etwa da, wo ich das letzte Mal die Wüstenhühner angetroffen hatte, machte ich Halt und stieg aus. Gar bald hörte ich die Lockrufe der Wüstenhühner und sah dieselben im klaren Aether hoch über mir fliegen. Sie hielten alle die Rich- tung nach dem Ouäd Biscra inne. Ich ging ihnen also nach und traf sie auch dort. Wenn sie getrunken haben, fliegen sie unstät hin und her, wobei man gute Jagd machen kann. So flog mir eine ganze Schaar über den Kopf, unbegreiflicher Weise fehlte ich aber mit beiden Schüssen. Darauf durchschritten wir den Oued Biscra, da ich den Schwarm auf der anderen Seite niedergehen sah. Ich erlegte 3 Stück, 2 SZ und das wunder- hübsch gezeichnete (getropfte) ©. Um die heisse Mittagszeit lassen sich diese Wüstenhühner schlecht ankommen. Ich sah zwar dann noch vielfach dieselben in starken Ansammlungen, doch hielten sie nicht aus. Nach Ausweis der Section müsste das @ bald gelegt haben, da die Eierchen schon bedeutend an- geschwollen waren.“ Aehnliche Stellen meines Tagebuches könnte ich noch viel- fach anführen, da sie aber mehr oder weniger Wiederholungen enthalten, beschränke ich mich auf das bereits Gesagte. Es braucht auch wohl kaum hervorgehoben zu werden, dass ich mich mit grossem Eifer und mit besonderer Lust der Jagd auf diese schönen Vögel im ersten, wie im zweiten Jahre hingegeben habe. Dazu bot mir der längere Aufenthalt in Biscra Gelegen- heit genug, nicht weniger auch unsere Wüstenreise, wo ich diese Flughühner zu gewaltigen Ansammlungen vereint beobachtet habe. Südlich von Biscra setzt das Huhn ein und ist in der Sebkhaniederung von Mouleina bereits recht häufig. Ebenso gewahrten wir das Senegal- Spiesslughuhn auf dem steinigen Hochplateau, das sich zwischen Bordj-Saada und Kef el Dohr hinzieht, überall gemischt mit Stücken von Pierocles alchata. Auch in die Niederung des Chott Melr’hir verfliegen sich diese 158 A. Koenig: Wüstenhühner. So trafen wir sie bei M’raier und südlich davon bis etwa zur Posthaltestation N’za ben R’zik. Von da ab ver- schwanden sie und wurden erst wieder im M’zab-Gebiete (am Oue&d N’ca) von uns beobachtet. Demnach ist das Senegal-Spiess- flughuhn im südlichen Algerien häufig und Taczanowski hat Recht, wenn er es als gemein in der Wüste bezeichnet. Dennoch möchte ich diese Bezeichnung nicht absolut, sondern beschränkt auf- gefasst wissen. Es entspricht nicht jeder Wüstencharakter den Anforderungen unseres Vogels, vielmehr nur stellenweise und bedingt. Dort, wo grosse Sebkhaflächen sich vor dem Auge des Reisenden dehnen, wo thonartiger oder lettiger Boden vorherrscht und Büsche der feinblättrigen TZamarixz africana, sowie die der Salycornia frutescens auf Grundwasser weisen, dort wo ganze Strecken öde liegen, wo nur das Cruciferengewächs Sisymbrium cinereum, Desf. gedeiht, die Lieblingsnahrung dieser Hühner aus- machend: dort ist die rechte und echte Stätte des Senegal- Spiessflughuhnes. Vergeblich wird man es zwischen den Sand- dünen, wie im ganzen Sähelgebiete suchen, denn hier ist es ebensowenig zu finden, wie seine anderen Gattungsverwandten | | | | engeren und weiteren Sinnes. Häufiger schon wird es auf den Hochplateaus getroffen, am häufigsten unstreitig in den Sebkha- niederungen, welche begrenzt oder umringt sind von der peträi- schen Sahara. Betrachtet man das Huhn näher, so muss man staunen über die wunderbare Uebereinstimmung seines Gefieders mit dem Boden, auf dem es lebt. Sein Kleid ist die genaue Wieder- gabe des thon- oder lettigen Grundes mit allen Nüancen und Schattirungen, die auf demselben liegen. Es passt daher in die Sebkha mehr noch wie auf die steinigen Hochplateaus, die bereits grellere Farben tragen und mehr Abwechselung zeigen, als das lehmige und thonige Bodenelement der Wüsten- niederungen. Ich nehme aus diesem Grunde auch bestimmt an, dass sich das Senegal-Spiessflughuhn in der Sebkha fortpflanzt, obwohl ich es gerade im Mai noch auf den Hochplateaus ange- troffen habe. Leider ist es mir nicht geglückt, die für mich so begehrenswerthen Eier dieser Art zu finden. Nach Tristram seien sie den Eiern von Pieroclurus alchata ähnlich, nur kleiner gestaltet und mit feineren braunen Flecken bedeckt. Hoffentlich gelingt es mir das Huhn in die Gefangenschaft zu bringen und alsdann Beobachtungen über die noch wenig gekannten Momente Beiträge zur Ornis Algeriens. 159 der Fortpflanzung anzustellen, sowie die Eier selbst eingehend zu beschreiben. Im Fleisch gemessene Vögel ergaben folgende Maasse: a) 9, erlegt bei Mouleina, 9. 3. 92. Länge: 32 cm; Breite: 52 cm; Brustweitellcm; Schwanz: 14,5 cm; Schnabellänge: 1,8 cm; Lauf: 2,5 cm; Mittelzehe: 1,9 cm; Nagel derselben: 0,9 cm; Innenzehe: 1,2 cm; Nagel der- selben 0,5 cm; Aussenzehe: 1,3 cm; Nagel derselben 0,5 cm; Hinterzehe: 0,3 cm. Der Vogel war ausserordentlich fett. Im Magen viele Quarz- körner und Grassamen, sowie anscheinend Stückchen von Saly- cornia, die daselbst wächst, im Kropfe Theile von Sisymbrium cinereum, Desf. b) 9, erlegt bei Mouleina, 21. 3. 92. Länge: 30 cm; Breite 49,5 cm; Brustweite: 11 cm; Flügel- länge: 21,5 cm; Schwanz: 10,5 cm; Schnabellänge: 1,6 cm; Lauf: 2 cm; Mittelzehe: 1,3 cm; Nagel derselben 0,6 cm; Aussen- zehe: 1,1 cm; Nagel: 0,5 cm; Innenzehe: 1,3 cm; Nagel: 0,5 cm; Hinternagel: 0,3 cm. c) g, erlegt bei Mouleina, 21. 3. 92. Länge: 34 cm; Breite: 5l cm; Brustweite 12 cm; Flügel- länge: 22,5 cm; Schwanz: 14 cm; Lauf: 2 cm. Die auf Tab. XII von E. de Maes abgebildeten Vögel stellen g und © dar, welche beide am 21. März bei Mouleina erlest wurden und deren Maasse vorweg angegeben sind. Die Abbil- dung habe ich aus dem Grunde gegeben, weil man diese Art in der Paläarktischen Avifauna in der Regel nicht aufgenommen findet. Sie ist indessen ebenso wie Pierocles coronatus unstreitig in die Liste der Paläarktischen Vögel einzureihen. — Schliesslich muss ich noch die Auffassung der beiden Gattungs- namen Pierocles und Pieroclurus rechtfertigen. Der Genusname Pterocles von zo nreoov der Flügel und 7 xAsic, xAsıdog der Schlüssel, auch das Schlüsselbein, gebildet — vielleicht wegen der Flügelform des Vogels (?) ist von Temminck 1815 aufgestellt worden und dürfte allen Wüstenhühnern, welche keinen Schwanzspiess tragen, gelten, während der neuerdings gemachte Genusname Pieroclurus, ge- bildet von ro nreoov der Flügel und ö öooos das Ende des Steissbeins, an welchem bei den Thieren der Schwanz sitzt, hier wegen der auffallenden Spiesse als Schwanz selbst aufgefasst — 160 A. Koenig: von Bonaparte 1856 für die mit Spiessen behafteten Wüstenhühner aufgestellt wurde. Bonaparte trennte demnach die Gruppe in spiesslose und mit Spiessen versehene Arten, welche Auffassung auch mit der meinigen völlig übereinstimmt. Die dritte Gattung Syrrhaptes — gebildet von ovgoaunrw = consuesco Umgang pflegen, in einem vertrauten Verhältnisse stehen, übertragen: gesellig sein — von Illiger 1811 aufgestellt, zweigt sich durch die Befiederung der Füsse schon hinlänglich von den beiden vorerwähnten Gattungen ab. 131. Coturnix dactylisonans, Meyer. 1815. — Schlag- wachtel. Perdix coturnix, Briss., Orn. I, pag. 247 (1760). Tetrao coturnix, Linn., Syst. Nat. I, pag. 278 (1766). Coturnix communis, Bonnat., Tabl. Encyel. et Method. I, pag. 217 (1790). Coturnix dactylisonans, Meyer, Vög. Liv- und Esthlands, pag. 167 (1815). Französisch: Caille. Englisch: Common Quail. Arabisch: S&mäöna. Malherbe, Cat. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846, p. 19. Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855, p. 26. Loche, Cat. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1856, p. 119. Tristram, on the Orn. North. Africa, Ibis, 1860, p. 72. Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859, p. 353. Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H. N. Ois, 1867, II, p. 239. Taczanowski, Uebers. d.Vög.Algeriens, Journ. f.Orn.,1870, p.51. Gurney, jr., on the Ormith. of Algeria, Ibis, 1871, p. 296. Dixon, on the Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882, p. 577. Die Schlagwachtel ist zur Zugzeit überaus häufig in Algier. Von Mitte Febrnar ab beginnt die Jagd auf die einwandernden Vögel. Schaarenweise bedecken sie die Felder und werden zu vielen Tausenden vernichtet. In Biscra zieht dann Alles zur Jagd hinaus, was nur eben eine Flinte tragen kann. Ich habe mittelmässige Schützen bis zu 100 Stück und darüber an einem Tage erlegen sehen, und doch merkte man nichts von Abnahme, nichts von Verminderung der Wachtel. Alljährlich wandern eben- Beiträge zur Ornis Algeriens. 161 soviele Stücke ein, wie Jahrzehnte vorher, ohne Anzeichen irgend welcher Schädigung oder Schwächung ihrer Art. Mit der Feuer- waffe allein vermag der Mensch die Wachtelzüge nicht zu ver- nichten, auch nicht mit dem Lockgarn und den wandartigen Fangnetzen. Wenn er auch tausende und abertausende fängt und schiesst, hunderttausende bleiben noch übrig. Sie finden alle ihre Nahrung, alle ihre Existensbedingungen und alle Gelegen- heit ihr Geschlecht zu erhalten und fortzupflanzen in den Strichen, wo neben und in den bebauten Feldern in überreicher Ansammlung das Unkraut wächst und seine Blüthen und Früchte zeitigt. Darin allein. sowie in der milden, mediterranen Temperatur, also im Boden und Klima liegt der Grund, dass die Wachtelzüge von frühesten Zeiten her sich nicht vermindert haben in den Strichen wo noch eine gewisse Urwüchsigkeit waltet und die Kultur mit ihrer Alles sinnlos vernichtenden und verändernden Sucht noch nicht Platz gegriffen hat. Was für Nordafrika gilt, gilt auch für’Europa, namentlich für Süd-Europa. Und da es dort noch genug solcher Gefilde giebt, erhält sich auch die Wachtel dort, während sie in unseren hyper- kulturellen Gebieten sich nicht mehr zu halten vermag, geschweige denn ausbreiten kann. Dazu kommt, dass sie einWärme bedürftiger, Sonne liebender Vogel ist, der sich in unserem nasskalten, un- freundlichen Gelände unbehaglich fühlt und daselbst nur als Irrling, als jeweilig auftretender Gast verstanden werden muss. Die Schlagwachtel pflanzt sich ebenso wie in Tunis, auch in Algerien alljährlich in grosser Anzahl fort; Eier und junge Vögel sind mir indessen nicht zu Händen gekommen. 132. Caccabis petrosa, Gmel. 1788. — Klippenhuhn. cum subspecie: Caccabis petrosa Spatzi, Rehw. 1895. Wüstenfarbiges Klippenhuhn. Perdix rubra barbarica, Briss. Ornith. I, pag. 239 (1760). Tetrao petrosus, Gmel. Syst. Nat. I, pag. 758 (1788). Oaccabis petrosa, (Gmel.)G.R. Gray, Gen. ofBirds III, pag. 508 (1849). Französisch: Perdrix de Barbarie, Gambra. Englisch: Barbary Partridge. Arabisch: Hädjel. Malherbe, Cat. Rais. d’Ois. de Algerie, 1846, p. 19. Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855, p. 25. Journ. f. Ornith. XLIV. Jahrg. April 1896. 11 162 A. Koenig: Loche, Cat. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 119. Tristram, on the Ornith. of North. Africa, Ibis, 1860, p. 72. Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859, p. 353. Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, II, p. 236. Taczanowski, Uebers. Vög. Algeriens, Journ. f.Orn., 1870, p. 51. Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis 1871, p. 296. Dixon, on the Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882, p. 577. Mit besonderer Aufmerksamkeit habe ich das Klippenhuhn während meiner Wüstenreise verfolgt; galt es doch festzustellen, ob die in der Wüstensteppe lebende Form von der im Tellgebiete vorkommenden wesentlich verschieden ist. Ich habe nun an den verschiedensten Orten Steinhühner zu beobachten Gelegenheit ge- habt und will zunächst diese namhaft machen. In Batna’s Um- gebung ist es überall und häufig genug anzutreffen, sowohl in der Ebene, wie besonders häufig in den Schluchten und auf den Abhängen der Aure$gebirgee Um Biscra herum habe ich es nur auf der Südseite der Oase am Ouäd Biscra in den mit Tamariz africana bestellten Uferwänden gesehen und daselbst öfters auch gejagt. Dann aber habe ich es auf der ganzen Wüstenreise gänzlich vermisst, bis auf die kurze Strecke am Oued N’ca im M’zab-Gebiete. Gerade an der Stelle, wo wir unser Zelt auf- geschlagen hatten und uns eine zweitägige Ruhepause gönnten, waren die Klippenhühner häufig. Schon am ersten Abende hörten wir das „Krriaup‘ des Hahnes und machten uns sofort auf die Jagd nach ihm. Mein Schwager und ich klommen einen kleinen Felsenkegel empor, als das Huhn plötzlich aufging. Unser & tempo Schuss brachte es zu Fall, und eilig lief ich auf dasselbe zu, um es aufzuheben und eingehend zu betrachten. Der erste Eindruck, den ich bei flüchtiger Betrachtung gewann, war der, dass das Steinhuhn der Wüste eine gute Unterart (Subspecies) darstelle. Auch heute noch kann ich mich dieser Ansicht nicht verschliessen, obschon ich bekennen muss, dass es unendlich viele Übergänge giebt, je nach dem Grund und Boden, worauf der Vogel lebt. Reichenow hat nach Stücken, welche Paul Spatz im südlichen Tunesien gesammelt hat, den Namen Caccabis Spatzit!) vorgeschlagen und begründet diese Form auf die sie auszeichnende 1) v. Bericht über die November-Sitzung 1894, im Journ. f. Orn. 1895, pag. 110. F Beiträge zur Ornis Algeriens. 163 konstant blasse Färbung. Letztere ist den in der Wüstensteppe lebenden Vögeln ohne Frage eigen, sodass ich mich mit der sub- specifischen Abtrennung sehr wohl einverstanden erkläre. Weiter ist es aber nichts, und man hüte sich ja eine Species daraus zu machen. Ich habe nun Klippenhühner in den verschiedensten Farbenkleidern vor mir, die auch in der Grösse ein wenig von einander abweichen, kann mich aber gleichwohl bei diesen Stücken nur zur subspecifischen Auffassung bekennen, keineswegs zur artlichen. Die von Paul Spatz in der tunesischen Wüstensteppe sesammelten Stücke sind die hellsten, wüstenartigsten, welche mir zu Händen gekommen sind, meine am Ou&d N’ca erlegten Exemplare zeigen schon einen Hauch dunklerer Färbung, der wiederum beiden umBiscraherumlebendenKlippenhühnern um einen Ton übertroffen wird, bis die im Auresgebirge auftretenden Vögel dem nordafrikanischen Typus dieser Art gleichkommen. Überall, wo sie in der Wüste vorkommen, mögen sie sich genau der Boden- färbung anpassen, und da diese bekanntlich eine sehr ver- änderliche ist, ist auch das Farbenkleid der Steinhühner davon abhängig. Es würde also verkehrt sein, eine bestimmte Beschreibung mit genauer Angabe der Farbentöne für das Huhn zu geben, welches wir als die saharische Form derCaccabis petrosa ansehen. Immerhin trete ich für die subspecifische Abtrennung, welche man trinär Caccabis petrosa Spatzi, Rchw. heissen möge, voll und ganz ein. Wie bereits gesagt, haben wir das Klippenhuhn während unserer Wüstenreise nur im M’zab-Gebiete und auch dort nur auf einer Stelle angetroffen. Ich bezweifele entschieden, dass es in der ausgesprochenen Sähara vorkommt, weder im sandigen Theil (Sähel) derselben, noch auf den steinigen Hochplateaus. Dagegen dürfte es nicht ausgeschlossen sein, dass es hier und da in sebkhaartigen Niederungen auftritt, wiewohl ich es auch dort nicht beobachtet habe. Wo indessen, selbst mitten in der Wüste, ein wasserhaltendes Thal sich breitet, dessen Ufer mit undurchdringlichem Zizyphus, oder mit Tamariskenbüschen be- stellt sind, wird man es nicht vermissen. Ohne Wasser scheint das Huhn nicht leben zu können, ebensowenig ohne ihm Schutz gewährendes Buschwerk, wie überhaupt ohne reichere Vegetation. Aus diesem Grunde entsprechen die öden, kahlen Sandflächen, wie die mehr oder weniger nackten Hochplateaus den Ansprüchen unseres Vogels nicht, wohl aber die Gras- und Buschsteppen, die ihre Existenz wasserführenden Bächen zu danken haben. 113 164 A. Koenig: Ausdrücklich erwähnen will ich es, dass ich nur die Vögel vom Oued N’ca, als die der Subspecies Spatzi angehörigen be- trachte, während ich die bei Biscra geschossenen Exemplare zur Species »etrosa ziehen muss, desgleichen natürlich auch die bei BatnalebendenVögel. Erwähnenswerth finde ich es, dass ich letztere sehr häufig bäumen sah. Als ich einst den Ruf des Hahnes n den Steineichenwäldern bei Lambessa (aux trois pierres) hörte, | wollte ich das Stück erlegen, bemühte mich indessen vergebens, den Vogel aufzuscheuchen. Der fortgesetzte Ruf machte mich stutzig, und gerade, als ich auf den Baum (eine hohe Kermes- eiche) sah, strich der Hahn polternd aus dem Gezweige ab und wurde von mir erlegt. Die Nester habe ich auch diesmal wieder öfters gefunden, auch ein volles Gelege von 12 Stück aus einem Saribstrauche am - OQuäd N’ca genommen. Die Eier sind von denen der typischen petrosa nicht zu unterscheiden; sie sind hartschalig, schön eiförmig gestaltet und glänzend auf der glatten Oberfläche, zeigen deutliche Poren und sind auf lehmgelbem Grunde bald stärker, bald weniger rothbraun gefleckt, gepunktet und gewölkt. Ihr Durchschnittsmaass ist 4:3 cm. Das Schalengewicht schwankt zwischen 2,10 gr. bis zu 2,395 gr. Dagegen sind 2 Eier, welche ich in Batna auf dem Kamme des Pinienberges (Djebel Aures) nahm, auffallend dunkelrothbraun gefleckt und marmorirt auf dem ebenfalls intensiv ockerfarbigen Grunde. Sie weichen darin wesentlich von allen mir vorliegenden Stücken ab. a) 4,3 X 2,9 cm. b) 4X3 cm. 2,19 gr. 2,11 gr. Ein am 21. IV. 93. erlegtes und im Fleisch gemessenes $ ergab folgende Maasse: Länge 33 cm; Breite 44 cm; Flügellänge: 17 cm; Brust- weite: 13 cm; Schwanz: 11 cm. Ausser durch den blassen, wüstenartigen Farbenton unter- scheidet sich die Subspecies Spatzi in Nichts von der typischen Caccabis petrosa, Gmel. Die bei Loche und Tristram angeführten Grössenunterschiede beider Hühner dürften nicht stichhaltig sein, da es ebensowohl im Tellgebiete und auf den Höhen des Atlas kleine (schwache) Hühner giebt, wie in der Wüstensteppe grosse (starke) Hühner. Beiträge zur Ornis Algeriens. 165 133. Glareola torquata, Briss. 1760. — Brachschwalbe. Glareola torguata, Briss. Orn. pag. 145 (1760). Hirundo pratincola, Linn. Syst. Nat. I, pag. 345 (1766). Französisch: Perdrix de mer, Glariole & collier. Englisch: Common Pratincole. Malherbe, Catal. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846, pag. 20. Malherbe, Faune Ornith. de l’Agerie, 1855, pag. 29. Loche, Cat. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 125. Tristram, on the Orn. of North. Africa, Ibis 1860, p. 79. Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis 1859, p. 354. Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, II, p. 278. Fehlt bei Taczanowski, Uebers. Vög. Algeriens, Journ.f. O., 1870. Fehlt bei Gurney, jr., on the Orn. of Algeria, Ibis, 1871. Fehlt bei Dixon, on Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882. Am 22. März 1893 schoss ich eine Brachschwalbe bei Mouleina. Sonst bei Biscra nur ganz vereinzelt wahrgenommen. Grosse Schwärme sahen wir Mitte Mai bei Khroubs vor der Festungscitadelle an uns vorüberfliegen. — 134. Cursorius gallicus, (Gmel.) 1788. — Isabellfarbiger Wüstenläufer. Charadrius gallicus, Gmel. Syst. Nat. I, pag. 692, (1788). Cursorius europaeus, Lath. Ind. Orn. II, pag. 751 (1790). Oursorius isabellinus, Meyer, Taschenb. deutsch. Vogelk. II, pag. 328 (1810). Tachydromus, Illig. europaeus, (Lath.) Vieill. Nouv. Diet. VIII, pag. 293 (1817). Französisch: Court-vite isabelle. Englisch: Cream-coloured Courser. Arabisch: Sauak el Ibel d. h. Kameelantreiber. Malherbe, Catal. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846, p. 20. Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855, p. 29. Loche, Cat. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 124. Tristram, on the Orn. North. Africa, Ibis, 1860, p. 79. Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859, p. 354. Loche, Expl. seient. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, II, p. 274. Taczanowski, Uebers. Vög. Algeriens, Journ. f.Orn., 1870, p- 52. 166 A. Koenig: Fehlt bei Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871. Fehlt bei Dixon, on Birds of Prov. Constantine, Ibis 1882. Dieses vollendete Wüstengebilde — eine Gazelle unter den Vögeln — haben wir auf unserer Reise vielfach zu beobachten Gelegenheit gehabt. Der isabellfarbige Wüstenläufer ist über die ganze algerische Sähara verbreitet und findet sich ebensowohl am Rande derselben als im tiefsten Innern vor. Schon in der Umgebung von Bisera stösst man hier und da auf ihn, wie fol- sende Tagebuchaufzeichnung beweisen mag. Freitag,den15.April1892. „Um 5Uhr morgens nachBordj- Saada aufgebrochen. Es war ein wundervoller Morgen, der Voll- mond stand auf der einen Seite, während die Sonne auf der anderen wie ein glühender Feuerball aufging. Auf der Mitte der Wegstrecke (bei Moul£&ina) liess ich Halt machen, und wie ich aus dem Wagen steige, fliegt ein Paar Cursorius auf und setzt sich unweit vom Wege nieder. Ich schiesse und verletze das 9, welchem ich nachgehe. Aber die auffliegendenWanderheuschrecken verwirrten Augen und Sinne, und vor lauter Heuschrecken sah ich auch wahrscheinlich den Cursorius nicht wieder aufgehen. Ich suchte eifrig nach ihm und ging wiederholt das ganze Revier ab. Während der Nachsuche sah ich das g vielfach herumfliegen und offenbar nach dem & suchen, wobei es auch seine Stimme, die etwas quäkend klang, erschallen liess. Gerade sehe ich es wieder auffliegen und die Richtung auf mich zunehmen, als ich mich rasch auf den Boden werfe und den über mich wegfliegen- den Vogel mit Dunst aus der Luft herabschiesse. So hatte ich doch wenigstens das d, während mir das angegattete @ zu meinem grössten Verdrusse verloren ging.“ An diesem Tage sah ich südlich von Bordj-Saada auf dem steinigen Hochplateau noch 5 Wüstenläufer. Meine Bemühungen aber, mich an sie schussgerecht heranzupirschen, misslangen. Auch bei Chetma und Sidi Khelil begegnete ich diesen Rennvögeln zu wiederholten Malen. Kaum hatte ich sie jedoch erblickt, als sie auch schon wieder meinem Gesichtskreise entschwunden waren. Sie sind Renner in des Wortes vollster Bedeutung und entziehen sich allen Nachstellungen mehr durch Laufen, als durch Fliegen. Glücklicher auf der Jagd nach ihnen war ich im Jahre 1893. Schon am ersten Tage unserer Wüstenreise (am 25. 3. 93) erlegte ich an einem Brunnen, der etwa die Mitte des Weges von Bordj- Saada nach Bordj-Chegga bezeichnet, einen Cursorius. Ein Pärchen nl nn 1 u Luz 2 man u 2 Sen all Are A nn nl m A i € % ee Beiträge zur Ornis Algeriens. 167 war zusammen, ich schlich es an und erlegte das 3, während das 2 entkam. In der Folgezeit hatte ich mehrfach Gelegenheit diese interessanten Vögel zu sehen und zu beobachten. Eigentlich habe ich sie überall in der Wüste gefunden: auf den Hochplateaus ebensowohl als auf den sandigen Flächen, zwischen und neben den Sanddünen, selbst stellenweise in der Sebkha und in den feuchten Chottniederungen. Plötzlich und unerwartet kommt eine kleine Schaar von 5—8 Stück an Einem vorbeigelaufen, hält einen Augenblick inne, reckt die Hälse und schnellt dann wieder davon, so unheimlich rasch, dass man glaubt, es seien Phantasie- gebilde gewesen, die plötzlich dem Boden vor unseren Augen entwuchsen und dann wieder in denselben verschwanden. Wenn die Zeit der sengenden Mittagssonne herange- kommen ist, erschlaffen Thiere und Menschen auf der Marsch- route. Das Kameel hat nicht mehr den Wüstensohn auf seinen Fersen mit dem heiseren Kehllaute, der es zum Ausschreiten anfeuern soll, denn selbst dem Beduinen erschlaffen die Glieder, ermattet der Gaumen. Er hat sich darum auf den Rücken seines Thieres geschwungen, die Bürde vermehrend, welche das zum Lasttragen verdammte Schiff der Wüste ohnehin würdevoll trägt. Aber der heisere Ruf ist verstummt, und das Kameel setzt langsamer einen Fuss vor den anderen, hier und da den Kopf zu Boden neigend und ein Büschel Halfagras ausraufend. Da kommt der Wüstenrennvogel geflogen und lässt am Kopfe des ermüdeten Thieres ähnliche Laute ertönen, wie sie der Beduine zum Antreiben seines Kameels hervorbringt. „Küit-Küit-n’harck, n’harck, küit-küit-n’harck, n’harck“ erschallt es in’s Ohr des Kameeles, und dieses schreitet wieder wacker aus, vermeinend den anreizenden Ruf seines Herrn zu vernehmen und die gleich da- rauf folgende Züchtigung zu erfahren. Lächelnd und dankbar sieht der Beduine dem wunderbaren Vogel nach und preist Allah für seine Gnade und Güte, dass Er ihm in der schweren Zeit den Saüak &l Ibel — nämlich den Kameelantreiber — vom Himmel gesandt hat. Zu wiederholten Malen haben wir diese Thatsache, welche das empfängliche Gemüth des Arabers phantasievoll ausgeschmückt hat, bestätigt gefunden, nur in anderer Deutung, in anderer Klärung. Mit Vorliebe sucht der Wüstenläufer die belebteren Wüstenpfade auf, weil sich am Miste der Kameele eine reiche Insektenwelt einfindet, der jener Vogel nachjagt. Er weiss es 168 A. Koenig: aus Erfahrung, dass dort, wo das Kameel einherschreitet auch die Nahrung für ihn reichlicher eingeht. Darum bewillkommnet er die phantastische Erscheinung des lasttragenden Dromedars mit der ihm eigenen Stimme, die wunderbarer Weise wirklich eine annähernde Ähnlichkeit mit der das Kameel antreibenden des Beduinen hat. — Wenn auch der isabellfarbige Wüstenläufer sich weitschichtig über die ganze Sähara verbreitet, so ist er doch besonders da zu finden, wo sich weite Flächen mit sandigem Boden vor dem Auge des Reisenden breiten. Solche Gegenden wie Touggourt und Ouärgla auszeichnen, sind die liebsten und geeignetsten für unseren Rennvogel. Der feinkörnige Sand dieser Gegend, den ich in Proben mitbrachte, ist nach der Analyse, welche vom Apotheker Schneller im chemischen Laboratorium zu Poppelsdorf gemacht wurde zu 3,14°/, löslich, in Salzsäure und enthält viel Eisen, so- wie Phosphorsäure und Ammoniak, ferner Calcium, Barium und Natrium. Der Glühverlust ist 1,04 °/, (Kohlensäure, Wasser, organische Substanz). — Da, wo reichere Vegetation in der Wüste vorherrscht, — und das ist immer der Fall auf röthlichem Sand- boden, der besonders reich an Eisen ist, — kommt der Cursorius gallicus bei Weitem nicht so häufig vor, als auf weissem Sand- boden, der eine kärgliche Pflanzenvegetation aufweist. Besondere Erwähnung verdient der Fall, dass ich den Wüstenläufer auch in der fruchtbaren Ebene von Batna angetroffen habe. Ich wollte meinen Augen nicht trauen, als uns plötzlich querein zwei dieser Vögel geflogen kamen und sich nicht weit von uns niederliessen. Zu sehr mit der Gestalt und der schwarzen Flügelfarbe vertraut, als dass ich einen Augenblick im Zweifel über die Vogelart sein konnte, rief ich meinem Schwager zu „Cursorius, Cursorius“, als dieser auch schon gleichzeitig mit mir die Vögel anzuschleichen begann. Wir verständigten uns, dass jeder einen Vogel auf’s Korn nehmen sollte und gaben auf 70 Schritt Feuer. Beide fielen im Dampfe und wurden voller Freude von uns aufgehoben und besichtigt — ein zusammengehöriges Pärchen, das meine Sammlung in hervorragender Weise ziert. Zufällig kam ich auch in den Besitz der Eier des Wüstenläufers. Ich hatte einen des Wegs kommenden Beduinen beauftragt, mir Eier der L’kda (Wüsten- hühner) zu suchen, als er bald darauf mit 2 Eiern des Wüsten- läufers ankam. Darüber nicht weniger erfreut, liess ich den Wüstensohn reich beschenkt von dannen ziehen. Beiträge zur Ornis Algeriens. 169 Die Eier dieses Vogels, vor Kurzem noch eine so grosse Rarität, sind in letzter Zeithäufignach Europa gekommen und zieren jetzt beinahe jede grössere Sammlung. Mir liegen Stücke aus Fuer- teventura, sowie aus der tunesischen und algerischen Sahara vor. Die 2 Eier vom 5. 5. 93 halte ich nicht für ein Gelege, da sie beide ganz verschiedenartig gezeichnet sind. Ersteres (a) ist von angenehmer (elliptischer) Form auf mattlehmgelbem Grunde dunkelbraun gefleckt, bespritzt und bekritzelt mit verwaschenen hellaschgrauen Schalenflecken; das zweite (b) ist gedrungener (bauchiger) und typischer, indem es auf hellerem Grunde aus- drucksvoller gezeichnet (marmorirt) ist und zwar ebensowohl was die lehmbraune Kritzelzeichnung als auch die violette Schalen- fleckung anbelangt. a) 3,8 X 2,7 cm. (ein wenig defect) b) 3,5 X 2,8 cm. 1,03 gr. 0,92 gr. 135. Otis houbara, Gmel. 1788. — Kragentrappe. Psophia undulata, Jacq. Beitr. zur Gesch. der Vögel, pag. 24, pl. IX (1784). Otis hobara, Desf. Mem. de l’Acad. Royal des Sc. pag. 496, pl. X (1787). Otis houbara, Gmel. Syst. Nat. I pag. 725 (1788). Chlamydotis, Lesson, houbara, (Desf.) G. R. Gray, List of Gen. of Birds, pag. 64 (1840). Eupodotis, G. R. Gray, undulata, (Jacq.) G. R. Gray, Gen. of Birds III, pag. 533 (1845). Französisch: Outarde et Houbara. Englisch: Houbara Bustard. Arabisch: Chörb (3); Häbära (9). Fehlt bei Maiherbe, Cat. Rais d’Ois. de l’Algerie, 1846. Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855, pag. 29. Loche, Catal. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, pag. 121. Tristram, on the Orn. of North. Afrika, Ibis, 1860, p. 75. Salvin, Five Month’s Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859, p. 353. Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, II, p. 254. Taezanowski, Übers. Vög. Algeriens, Journ. f. Orn. 1870, p. 52. Gurney, jr., on the Orn. of Algeria, Ibis, 1871, pag. 296. Fehlt bei Dixon, on Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882. 170 A. Koenig: Die Kragentrappe ist in den südlichen Distrieten Algeriens eine keineswegs seltene Erscheinung und anscheinend viel häufiger als im benachbarten Tunis. Südlich von El Käntara tritt sie be- reits auf und zieht sich durch die ganze Sähara hindurch. Ich jagte sie in der Ebene von EI Outäia und begegnete ihr fast jedesmal, wenn ich die Fahrt nach Bordj-Saada unternahm, be- sonders häufig in der Sebkha von Mouleina. Auch auf unserer Wüstenreise haben wir öfters Gelegenheit gehabt, diesen stattlichen Vogel zu beobachten, wo ich immer, sobald ich seiner ansichtig wurde, auf’s Neue angeregt, Jagd auf ihn machte. Er ist ein Wüstenvogel in des Wortes vollster Bedeutung, eines jener Ge- bilde, vor dem man nicht bewundernd «genug stehen kann, um die Harmonie und die grossartige Schaffung der Natur zu preisen. Ort, Zeit und Umstand haben mit vereinten Kräften gewirkt, um den Vogel zu dem herauszubilden, was er ist. Die feinste Schattirung des Bodens ist auf dem Gefieder ausgeprägt, das gelblichrothe und weisslichgraue Gelände mit seiner Fahlheit und seiner Blässe, mit seinem Ernste und seiner Strenge, die Mittagsglut und die Abendruhe, auch der Morgen mit seiner Frische und Klarheit, selbst der Wind, wenn er über die Sand- fläche weht, seine Zerrbilder hervorbringt und die Wellen- und Zickzacklinien auf dem Boden hinterlässt. Und nicht des Vogels Äusseres allein hat die Wüste zu bilden und sich anzu- passen gewusst, sondern auch seinen Character, sein ganzes Wesen und Sein. Auf hohen, stämmigen Läufen mit kurzen, kompacten Zehen, mit knapp anliegendem, spröden Gefieder, die Kragenfedern schützend vor der Brust, zäh und ausdauernd: so ausgerüstet stolziert die Habära vor dem auf dem Rosse sich nahenden Reiter daher, oder entflieht vor dem zu Fusse ihr folgenden Jäger in wenigen Augenblicken. Auch wenn sie ihre Schwingen gebraucht, ist sie ein majestätisches, der Wüste in jedem Einzelnen angepasstes Wesen, kurz eine Musterschöpfung der allbildenden und allschaffenden Mutter Natur in der Wüste! Meine Jagden auf die Kragentrappe mögen am besten meine diesbezüglichen Tagebuchaufzeichnungen wiedergeben. Freitag den 11. März 1892. | „Ich wollte heute um 5 Uhr nach Oumäche aufbrechen und wurde deshalb um 41/, Uhr geweckt. Der Führer aus dem Hötel war wieder einmal nicht zur Stelle, auch die bestellten Esel nicht. Erst um !/,6 Uhr konnte ich abreiten. In Oumäche Beiträge zur Ornis Algeriens. 171 oder in dortiger Umgegend hätte der Führer Wüstenhühner (L’Kda) in Menge gesehen, versicherte er gestern. Möglich, dass dies im Oktober der Fall, gewesen ist, jedenfalls waren jetzt keine da, auch nicht ein Gedanke daran, dass sie dort überhaupt vorkommen könnten, da der Boden gar zu sebkhaartig war und noch vielfach ganz unter Wasser stand. Nach langem, mühe- vollem Marsche that ich ein paar Schüsse auf Saxicola deserti. Auf einem Sandhügel gewahrte ich zum ersten Male die grosse Wüstenläuferlerche (Certhilauda alaudipes), auf die ich durch ihren merkwürdigen, höchst eigenartigen Pfiff aufwerksam ge- worden war. Ich wünschte nun auf Saada zuzugehen, um einiger- maassen Aussicht zu haben, auf Wüstenhühner zu Schuss zu kommen. Nach langem Marsche hatten wir endlich die Fahr- route erreicht, wo ich mir einen Augenblick Ruhe gönnte und etwas frühstückte. Alsbald machte ich mich aber wieder auf den Weg und war noch nicht hundert Schritte gegangen, als ich plötzlich 3 Kragentrappen gewahr wurde, die mit gestreckten Hälsen vor mir einhermarschirten. Vor einer derselben deckte mich ein Hügel, welchen Vortheil ich sofort auszunutzen begann- Ungefähr 70 Schritte trennten mich vom Vogel, als ich auf den Weitermarschirenden Feuer gab und ihn fluglahm umschlagen sah. Ich feuerte noch einmal und begann dann auf ihn zuzu- laufen, was jedenfalls unrichtig war, denn nun flogen die beiden anderen Trappen auf und mit ihnen begann die fluglahm ge- schossene zu laufen. Ich lief, was ich konnte, aber der Vogel konnte es besser als ich, und war mir schon in wenigen Sekunden aus dem Gesichtskreise entschwunden.“ Ähnlich erging es mir Dienstag, den 26. April 9. „Heute“, so sagt das Tagebuch, „wollte ich noch einmal nach Moul&ina, um nach den Eiern von Pierocles senegalus zu suchen. Daher schon um 5 Uhr mit meinem Araberjungen Achmed von Biscra abgefahren. Unterwegs sahen wir eine Trappe auf dem Wege einherlaufen. Ich liess den Kutscher auf sie zufahren. Nur wenig entfernte sie sich vom Wege. Vielleicht auf 35 Schritt gab ich Feuer, da ich merkte, dass sie zu laufen anfing. Auf den ersten Schuss vermochte sie sich kaum zu erheben und taumelte auf dem Boden, auf den zweiten Schuss erhob sie sich aber und fiel nicht weit vom Wege linker Hand wieder ein. Nun liess ich wieder den Kutscher anfahren, und das war wohl unrichtig, denn der geständerte Vogel machte Anstalten sich 172 A. Koenig: wieder zu erheben, was ihm mit vieler Mühe auch gelang. Darauf suchte er das Weite und flog ein längeres Stück als bisher, aber wir sahen ihn deutlich einfallen. Sofort machte ich mich mit Achmed auf die Nachsuche, doch überliefen wir ohne Zweifel den Vogel, denn plötzlich sahen wir ihn vor dem hinterdrein gehenden Kutscher auf- und davonfliegen. Noch einmal sah ich ihn ein- fallen, überlief ihn jedoch abermals und bekam ihn jetzt nicht mehr zu Schuss. Das war freilig ärgerlich genug! — Nach an- gestrengter Jagd trat ich um 4 Uhr nachmittags die Rückfahrt an. Wenig erbaut über die Resultate des heutigen Tages, sehe ich plötzlich wieder eine Kragentrappe auf dem Wege. Der Kutscher fährt ihr hart auf den Leib und hält die Pferde an auf mein Geheiss. Ich nehme die Flinte an die Backe und feuere. Der Vogel erhebt sich, ich feuere nochmals. Da fliegt er ab, Doch nach kaum 100 Gängen senkt er sich zu Boden und ver- endet. Ich hebe ein prachtvolles, durch die Lungen geschossenes g auf.“ Vorstehende Schilderungen mögen dafür sprechen, dass die Kragentrappe ein harter Vogel ist, der einen starken Schuss verträgt, bis er zu Falle kommt. Wenn die Schrote edle Theile nicht verletzen, dürfte die Kragentrappe dem Schützen fast immer verloren gehen. Auch im Jahre 1893 habe ich mehrere Kragentrappen nicht bekommen, obschon ich sie jedesmal aus naher Entfernung stark verwundet hatte. Nur selten halten diese Vögel die Annäherung des Menschen zu Fuss aus, während sie Wagen und Pferde dicht herankommen lassen, ohne sonderliche Scheu zu zeigen. Sie suchen ihr Heil immer erst durch Laufen zu gewinnen und be- dienen sich nur im äussersten Falle ihrer Schwingen. Einmal erlegte ich auch zu Fuss eine Houbara, die unbedingt stark be- brütete Eier oder Junge gehabt haben muss, da sie mich sonst so nahe wohl nicht hätte ankommen lassen. Zudem hatte sie sich höchst auffallender Weise geduckt, sodass ich, als ich über einen Hügel schritt, den plötzlich vor mir auffliegenden Vogel aus der Luft herabschiessen konnte. Leider war die Suche nach den Eiern vergeblich. Mit den Eiern der Kragentrappe verhält es sich genau so, wie mit denen des Wüstenläufers. Früher gehörten sie zu den grössten Seltenheiten in europäischen Sammlungen, sind aber neuerdings mehrfach von den flachen Inseln des kanarischen ._ Beiträge zur Ornis Algeriens. 173 Archipels, Fuerteventura und Lanzarote, sowie aus Tunis nach Europa gebracht worden. Ich besitze mehrere sehr schöne Ge- lege dieser Art. — Es verdient besonders hervorgehoben zu werden, dass die Kragentrappe von den kanarischen Inseln ein durchweg dunkles Kolorit trägt und von den Vögeln der tunesischen und algerischen Sahara stark abweicht, welch’ letztere stets ein blasses, lehmgelbes Gefieder auszeichnet. W. Rothschild und E. Hartert haben auf diese Unterschiede hin den Vogel von Fuerteventura und Lanza- rote als besondere Species gefasst und ihm den Namen Houbara Fuerteventurae!) gegeben. Wenn ich mich auch durchaus für die Trennung beider Formen aussprechen will, so möchte ich doch, da andere wesent- lichere Unterschiede nicht vorhanden sind, darauf hinweisen, dass wir in solchen Fällen nicht zu artlicher, sondern nur zu unter- artlicher Abzweigung, also zu subspecifischer Auffassung be- rechtigt sind. | Maasse zweier frisch im Fleisch gemessener Vögel: a) g, erlegt auf der Route nach Saada, 26. 4. 92. Länge: 71 cm; Breite: 122 cm; Brustweite: 19 cm; Flügel- länge: 50 cm; Schnabellänge: 6,3 cm; Schnabelhöhe an der Basis: 1,5 cm; Schwanz: 26 cm; Lauflänge: 9,5 cm; Mittelzehe: 4 cm; Nagel: 1 cm; Aussenzehe: 2,5 cm; Nagel: 0,7 cm; Innenzehe: 2,8 cm; Nagel: 1,1 cm; Iris: gelb. b) $, erlegt bei Ouärgla, 10. 4. 93. Länge: 60 cm; Breite: 95 cm; Brustweite: 18 cm; Flügellänge: 34,5 cm; Schwanzlänge: 20 cm. Beide Stücke zieren ausgestopft meine Sammlung. 136. Oedicnemus crepitans saharae, Rchw. 1893. — Wüstentriel. Französisch: Oedieneme criard. Englisch: Stone Curlew. Arabisch: Käiröuän. Malherbe, Catal. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846, pag. 20. Malherbe, Fanne Ornith. de l’Algerie, 1855, pag. 29. Loche, Catal. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 122. 1) v. Novitates Zoologicae, Vol. I, pag. 689 und Vol. II, pag. 54. 174 A. Koenig: Tristram, on the Orn. of North. Afrika, Ibis, 1860, p. 76. Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859, p. 354. Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, II, p. 258. Taczanowski, Übers. Vög. Algeriens, Journ. f. Orn. 1870, p. 52. Gurney jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871, p. 298. Fehlt bei Dixon, on Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882. Der Triel verbreitet sich über das ganze französische Schutz- gebiet in Nordwestafrika, steigt vom Litterale aufwärts über den Atlas und geht bis tief in die Sahara hinein. Er ist von mir südlich von El Käntara ab nahezu überail beobachtet worden. Seine Verbreitung ist demnach eine weitschichtige, wenn auch keine dichte. Man trifft ihn immer nur paarweise, zur Frühjahrs- zeit wenigstens, wo ein jedes Paar ein grosses Revier beherrscht. Ich habe diesen Triel in der Ebene von Outäia, zwischen Biscra und Saada, bei Touggourt und Ouärgla, sowie im M’zab-Gebiete gejagt und mich immer besonders gefreut, wenn ich mit diesen klugen Vögeln zusammentraf. Auch habe ich mehrfach die Eier gesammelt. Am 21. März 1892 war ich nach Bordj-Saada gefahren. Bei Mouleina stieg ich aus dem Wagen und hatte nur wenige Schritte gethan, als ein Triel vor meinen Füssen aufging. Ich erlegte ihn mit dem zweiten Schuss. Da ich in ihm mit Bestimmt- heit das @ vermuthete, ging ich auf den Ort zu, wo ich ihn auf- fliegen sah und entdeckte richtig die beiden Eier, welche noch ganz frisch waren, und die der Vogel eben zu bebrüten ange- fangen hatte. Die Eier lagen mit ihren gegenseitigen Polen, also umgekehrt neben einander, was mich nicht wenig überraschte, da ich dies zum ersten Male so sah. Herr Professor Dr. Reichenow hat auf Grund eingesandter Stücke, welche Paul Spatz in der tunesischen Sähara gesammelt hat, eine Subspecies erkannt und aufgestellt, die von süd- und mitteleuropäischen Stücken durch hellere Färbung sich unter- scheidet.!) Genannter Forscher legte einen Balg der Jahres- versammlung in Cassel vor und begründete die Unterart folgen- dermassen: „Die Färbung im Allgemeinen, insbesondere der Oberseite ist wesentlich blasser, ganz besonders aber weicht die Flügel- färbung ab. Die grossen Deckfedern und die oberste Reihe der I) v. Journal f. Orn. 1894, pag. 101 und 102. en BE En ce Beiträge zur Ornis Algeriens. 175 mittleren Deckfedern sind nur am Grunde hellgrau, dann rein weiss mit schwarzer Binde vor dem weissen Endsaume, bei euro- päischen Exemplaren dagegen sind sie an der Wurzel bräunlich grau, sodann weissgrau, oder aber die bräunlich graue Färbung geht allmählich in die schwarze Binde über. Die mittleren Deckfedern bei europäischen Exemplaren blass bräunlichgrau mit mehr oder minder scharf hervortretenden dunkelbraunen Binden, sind bei dem tunesischen nur im mittleren Theile blass bräunlich grau, an der Wurzel und am Spitzentheil dagegen rein weiss, die Schäfte der Deckfedern sind wie bei europäischen Stücken braun- schwarz. Der Vortragende schlägt für die tunesische Form den Namen Oedicnemus oedicnemus saharae vor.“ Was nun meine Auffassung über diese Subspecies anbelangt, so muss ich zugeben, dass die in der Wüste lebenden Triel durchweg heller und blasser im Colorit sind, als diejenigen, welche im Tellgebiete vorkommen. Auch die Flügeldeckfedern zeichnen sich durch ein reineres Weiss aus, sodass die Binden noch deut- licher markirt sind, als bei europäischen Vögeln. Ganz besonders aber möchte ich auf das hellere Gesicht des Vogels hinweisen (Stirn, Augen, Zügelgegend und Kinn), das sich von den in Europa vorkommenden Stücken vortheilhaft abhebt. Es ist das eine leichte Subspecies, welche — ganz wie das Caccabishuhn — die Sähara durch Grund, Bodenverhältnisse und Klima zu einer ihr eigenen Form erhebt. Schliesslich muss ich noch bemerken, dass die in der tunesischen Sähara lebenden Vögel sich mit denen aus der algerischen Sahara völlig decken. Während ich im südlichen Algier (Provinz Constantine) nur die Subspecies Oedicnemus crepitans saharae, Rchw. angetroffen habe, kann ich für Tunis beide Formen konstatiren, die hellen für den südlichen Theil, die dunklen für den nördlichen Theil. Die auf Teneriffa!) gesammelten Stücke sind typisch, während es wahr- scheinlich ist, dass die beiden östlichen Inseln mit libyschem Bodencharakter ebenfalls die hellere (subspecifische) Form be- herbergen. Die Eier, von denen ich immer nur 2 an der Zahl im Ge- lege fand, sind einer grossen Variabilität unterworfen und von denen des typischen Triel nicht zu unterscheiden. 2) v. Koenig, Ornith. Forschungsergebnisse einer Reise nach Ma- deira und den canarischen Inseln, in Cab. Journ. f. Orn. 1890, pag. 451. 176 A. Koenig: 1. 2 Eier (Gelege), gef. auf der Route nach Saada (bei Mou- leina) 21. 3. 92. Schön eigestaltig, auf stumpferemefarbenem Grunde mit ver- waschenen braungrauen Flecken, Klexen und Spritzen bedeckt, mit violetten Schalenflecken und vereinzelten, namentlich am stumpfen Pole stehenden tiefschwarzen Haarzügen. Die Eier lagen, wie bereits bemerkt, mit den verschiedenen Polen verkehrt neben einander. Sie ergaben folgende Maasse und Gewichte: 2 IE an) 2. 3,05 gr. 3,130: ll. Einzelei, zugetragen in EI Alia 29. 4. 93. Das gedrungene, bauchig gestaltete Ei ist auf lenmgelbem Grunde tiefbraunschwarz gefleckt, mit vereinzelten schmutzig braunen Flecken und Punkten bedeckt, sowie mit violetten Schalen- flecken versehen. Es trägt schwachen Glanz. 5 xX4338, CM. 2,66 gr. 137. Eudromias morinellus'), (Linne). 1766. — Mornell- regenpfeifer. ?) Charadrius morinellus, Linne, Syst. Nat. I, pag. 254 (1766). Eudromias, Boie morinella, Boie, Chr. L. Brehm, Vögel Deutschl. pag. 545 (1831). Morinellus sibiricus, (Lepech.) Bp. Cat. Parzud., pag. 14 (1856). Französisch: Morinelle guignard. Englisch: Dotterel. Fehlt bei Malherbe, Cat. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846. Fehlt bei Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855. Loche, Cat. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 123. Tristram, on the Ornith. of Northern Afrika, Ibis, 1860, p. 78. Fehlt bei Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis 1859. Loche, Expl. scientif. de ’Algerie, H.N. Ois., 1867, II, p. 265. Taczanowski, Uebers. d.Vög. Algeriens, Journ. f.Orn. 1870, p. 54. Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871, p. 298. Fehlt bei Dixon, Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882. 1) Von södoouiag der gute Läufer gebildet. 2) Mornell ist der holländische Name für diesen Vogel. D.V. . Beiträge zur Ornis Algeriens. 177 Am 16. März 1893 sah ich, bereits auf der Rückfahrt be- griffen, auf der Strecke zwischen Moulöina und Biscra einen grösseren Schwarm Mornellregenpfeifer. Rasch sprang ich aus dem Wagen und erlegte 3 Stück dieser niedlichen Vögel. Ge- legentlich einer zweiten Fahrt dorthin gewährten wir abermals starke Flüge dieser Art. Sie waren nur wenig scheu, liessen sich leicht nahekommen und strichen auf den Schuss nicht weit ab. Es waren anscheinend lauter 22 oder einjährige Vögel, die auf dem Nachzuge begriffen waren. Loche, Tristram und Tac- zanowski haben dieselbe Beobachtung gemacht. 138. Aegialites minor), (Meyer u. Wolf) 1805. — Fluss- regenpfeifer. Kleiner Halsbandregenpfeifer. Charadrius curonicus?), Beseke, Vögel Kurlands in Schr. der Berl. Naturf. Gesellsch. Band VII, pag. 464 (1805). Charadrius minor, Meyer u. Wolf, Vögel Deutschlands (1805). Charadrius fluviatilis, Bechst., Gemeinn. Naturgesch. Deutschl. IV, pag. 422 (1809). Aegialitis minor, (Meyer) Boie, Isis, pag. 558 (1822). Französisch: Petit Pluvier & collier, Gravelot gravelotte. Englisch: Lesser Ringed-Plover. Fehlt bei Malherbe, Cat. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846. Fehlt bei Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855. Loche, Catal. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, pag. 123, Tristram, on the Ornith. of Northern Afrika, Ibis, 1860, p. 79. Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859, p. 355, Loche, Expl. scientif. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, II, p. 268. 1) gebildet von 6 aiyındiıng der am Ufer Wohnende. Der vor- treffliche Genusname ist von Boie aufgestellt worden. In seiner Isis lesen wir Aegialitis, richtiger ist der Name wohl Aegialites zu schreiben. Der Verfasser. 2) Das Adject. curonicus dürfte vielleicht nicht Jedermann gleich verständlich sein, es kommt her von Curonia = Curonen, — Kurländer. Dieser Artname ist der erste, welcher dem Vogel beigelegt wurde und müsste demnach die Priorität geniessen. Selbigen hat auch Gmelin in Syst. Nat. I, pag. 692, 1788 anerkannt. Gebräuchlicher, verständlicher und allgemein gültiger dürften jedoch die beiden Namen minor, M. & W., und fluviatilis, Bechst. sein, aus welchem Grunde ich die Bezeichnung Aegialites minor, (Meyer u. Wolf) gewählt habe. Der Verfasser. Journ. f, Ormith, XLIV, Jahrg. April 1896. 12 178 A. Koenig: Taczanowski, Uebers. Vög. Algeriens, Journ. f. Orn- 1870, p. 54. Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871, pag. 298. Dixon, Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882, pag. 578. Diese Art traf ich an einer kleinen Salzwasserlache in der Nähe der Gebirgsbasis von Ferme Dufour (Ebene von El Outäia). Dixon hat sie im Flussbette des Ou&d Biscra geschossen. Gurney ist ihr bei Laghouat begegnet, und Taczanowski bezeichnet die- selbe als überall gemein. Tristram sagt von ihr, dass sie weit verbreitet, wenn auch nicht so häufig als Aeg. cantianus sei. Ich erinnere mich nicht, den kleinen Halsbandregenpfeifer ander- wärts als an dem oben bezeichneten Tümpel gesehen zu haben, während ich die folgende Art an grösseren Wasserflächen oft und häufig beobachtete. 139. Aegialites cantianus, Lath. 1801. — Seeregenpfeifer. ? Oharadrius alexandrinus, Linne. Syst. Nat. I, pag. 253 (1766). Charadrius cantianus, Lath. Ind. Orn. Suppl. pag. 66 (1801). Charadrius albifrons, Meyer u. Wolf, Vögel Deutschlands (1805). Charadrius littoralis, Bechst. Naturgesch. der Vögel Deutschl. IV, pag. 430 (1809). Aegialitis cantianus, Boie, Isis, pag. 558 (1822). Französisch: Pluvier ou Gravelot & collier interrompu. Englisch: Kentish Plover. Malherbe, Catal. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846, p. 21. Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855, p. 31. Loche, Cat. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 124. Tristram, on the Ornith. North. Africa, Ibis 1860, p. 79. Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859, p. 355. Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, II, p. 270. Taczanowski,Uebers.d.Vög.Algeriens, Journ. f. Orn., 1870, p.54. Gurney, jr., on the Orn. of Algeria, Ibis, 1871, p. 298. Fehlt bei Dixon, on the Birds Prov. Constantine, Ibis, 1882. Der Seeregenpfeifer ist weitschichtig über Algerien ver- breitet. An grösseren salzhaltigen Seen ist er überall anzu- treffen und fehlt selbst der Wüste nicht in den bekannten Chott- und Sebkhaniederungen. Wir haben ihn am Chott Melrhir, sowie bei Touggourt und Quargla öfters angetroffen. Beiträge zur Ornis Algeriens. 179 In Mraier wurden mir die Eier zugetragen, die der dortige Wirth für die von mir so sehr gewünschten Wüstenhühnereier ausgab und sehr gekränkt war, als ich ihm bedeutete, dass sie dies nicht wären. Es ist hochgradig auffallend, dass diese Art im Süden weniger productiv ist als im Norden. Das Gelege be- stand aus 3 Eiern, nicht aus 4, wie es doch die Regel bei den Regenpfeifern und schnepfenartigen Vögeln der Fall ist. Bereits Tristram hat diese auffallende Thatsache bemerkt und sie ge- nügend (a. a. O.) hervorgehoben. Die 3 Eier, welche mir in Mraier am 3. 5. 95 frisch zuge- tragen wurden, sind typisch und characteristisch in ihrer genügend bekannten Anlage, Form und Zeichnung, und ergaben folgende Maasse und Gewichte: a) 321 22,3, cm. D)N32 0 23 cm! 0,55 gr. 0,53 gr. ©) 23.2 X 2,3. cm: 0,52 gr. 140. Ciconia alba, Bechst. 1793. — Weisser Storch. Ardea ciconia, Linne. Syst. Nat. I, pag. 235 (1766). Ciconia alba, Bechst. Naturgesch.Vögel Deutschl. III, pag.41 (1793). Französisch: Cicogne blanche. Englisch: White Stork. Arabisch: Belerdj; nach Loche auch Bouläklak und Bouchekchak. Malherbe, Catal. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846, p. 21. Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie. 1855, p. 31. Loche, Cat. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 100. Tristram, on the Ornith. of North. Africa, Ibis, 1860, p. 76. Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859, p. 359. Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, II, p. 124. Taczanowski,Uebers. d.Vög. Algeriens, Journ. f.Orn., 1870, p.52. Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871, p. 297. Dixon, on the Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882, p. 578. Nicht wenig überrascht war ich, als ich in der Umgebung von Algier auf der Metidja-Ebene hier und da den weissen Storch herumstolzieren sah. Ueberaus häufig sahen wir ihn dann auf den saftigen Wiesen von Constantine bis Batna und darüber hinaus. In Batna’s Umgegend war der weisse Storch gemein. 12* 180 A. Koenig: Auf dem Kirchdache hatte ein Pärchen im Jahre 1892 sein Nest gegründet, welches im zweiten Jahre (93) an Grösse und Umfang bedeutend gewachsen war. Wir konnten das traute Verhältniss der Storchgatten tagtäglich aus unseren Fenstern beobachten. Die Begattung fand Anfang Mai statt; in der Mitte des Monats sass das © bereits fest auf den Eiern und wurde vom anfliegenden Gemahl mit freudigem Schnabelgeklapper begrüsst. Auf den Häusern Batna’s waren Storchnester keine Seltenheit, doch habe ich solche südlich von El Käntara nicht wahrgenommen. Einmal jagte ich eine ganze Schaär weisser Störche von über 50 Stück aus der Sebkhaniederung vor dem Bordj-Saada auf. 141. Ardea cinerea, Linne. 1766. — Grauer Reiher, Fischreiher. Französisch: Heron cendr& ou huppe. Englisch: Common Heron. Arabisch: Bou-ank (nach Loche). Malherbe, Catal. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846, p. 21. Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855, p. 30. Loche, Catal. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 100. Tristram, on the Orn. of North. Africa, Ibis, 1860, p. 77. Fehlt beiSalvin, Five Month’s Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859. Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, II, p. 126. Taczanowski, Uebers. d.Vög. Algeriens, Journ. f.Orn., 1870, p.52. Fehlt bei Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871. Fehlt bei Dixon, on Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882. Einige Male im März hier und da am Ou&d Biscra gesehen. 142. Buphus') ralloides, Scop. 1769. — Rallenreiher, Schopfreiher. Ardea ralloides, Scop. Ann. I, Hist. Nat. pag. 88 (1769). Ardea comata, Pall. Reise Il, pag. 715 (1773). Französisch: Heron crabier, ou Crabier de Mahon. Englisch: Squacco Heron. Malherbe, Cat. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846, p. 21. Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855, p. 30. 1) Die Gattung Buphus ist von Boie, Isis 1826, aufgestellt worden. | | u ZZ a u u Kl ln 2 DZ a 2 nl 1 a u a En a u U OU u a el a Beiträge zur Ornis Algeriens. 181 Loche, Cat. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 102. Tristram, on the Orn. North. Africa, Ibis, 1860, p. 77. Salvin, Five Months’ Birds’-nest. Fast. Atlas, Ibis, 1859, p. 359. Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H. N. Ois, 1867, II, p. 136. FehltbeiTaczanowski,Uebers.d.Vög.Algeriens, Journ.f.0.,1870. Fehlt bei Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871. Fehlt bei Dixon, on Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882. Am 23. April 1893 erlegte ich ein krankes Exemplar dieses Vogels an einem Wüstentümpel im Flussbette des Ou&d N’ca. Es musste längere Zeit vorher irgend wie zu Schaden gekommen sein und war des Abbalgens nicht werth. 143. Fulica atra, Linne. 1766. — Lappenhuhn, Blässhuhn. Französisch: Foulque macroule; Macreuse. Englisch: Commen Crot. Arabisch: Ghorra (nach Loche). Malherbe, Cat. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846, p. 22. Malherbe, Faune Orn. de l’Algerie, 1855, p. 34. Loche, Catal. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 137. Tristram, on the Orn. of North. Africa, Ibis, 1860, p. 81. Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859, p. 361. Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, II, p. 351. Taczanowski, Uebers. d.Vög.Algeriens, Journ. £.Orn.,1870, p. 54. Fehlt bei Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871. Fehlt bei Dixon, Birds of the Prov. Constantine, Ibis, 1882. Auf den Gewässern nahe der Eisenbahnstation „les lacs“ unter grösseren Entenschaaren wahrgenommen. 144. Gallinago coelestis,!) Frenzel, 1801. — Bekassine, Himmelsziege. Scolopax gallinago, Briss. Orn. V, pag. 298 (1760). Scolopax gallinago, Linn. Syst. Nat. I, pag. 244 (1766). ? Scolopazx gallinaria, ©. F. Müller. Zool. Dan. Prodr. pag.23 (1776). 1) Das Genus Gallinago ist für diese Gruppe, die wir unter dem deutschen Namen Sumpfschnepfen oder Bekassinen vereinigen, zuerst von Leach, Syst. Catal. M. & B. British Museum pag. 30 (1816) aufgestellt worden. Der Verfasser. 182 A. Koenig: Scolopax coelestis, Frenzel, Beschreib. d. Vögel und ihrer Eier in der Gegend um Wittenberg, pag. 58 (1801). Telmatias gallinago, (L.) Boie, Isis 1826, pag. 979. Französisch: Becassine ordinaire. Englisch: Common Snipe. Malherbe, Catal. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846, p. 32. Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855, p. 33. Loche, Cat. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 128. Fehlt bei Tristram, on the Orn. North. Africa, Ibis, 1860. Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859, p.360. Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, II, p.296. Taczanowski, Uebers. d.Vög. Algeriens, Journ. f.O., 1870, p. 54. Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871, p. 299. Fehlt bei Dixon, Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882. Ich jagte einmal in der sumpfigen Niederung von Biscra beim Fort turc eine Bekassine auf, die einzige, welche mir während meines Aufenthaltes daselbst zu Gesicht gekommen ist. 145. Pelidna alpina, Linne. 1766. — Alpenschlammläufer. Tringa cinclus, Briss. Orn. V, pag. 211. Pl. 19, fig. 1 (1760). Tringa alpina, Linn. Syst. Nat. I, pag. 249 (1766). Pelidna, Cuv.(Tringa cinclus, Linn.) Regne animal, I, pag.490, (1817). Pelidna variabilis, Bechst. Gemeinn. Naturg. Vögel Deutschl. III, pag. 141, (1809). Französisch: P&lidne cincle. Englisch: Dunlin. Malherbe, Catal. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846, p. 22. Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855, p. 32. Loche, Cat. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 130. Tristram, on the Ornith. of North. Africa, Ibis, 1860, p. 80. Fehlt bei Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atl., Ibis, 1859. Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, II, p. 310. Taczanowski,Uebers.d.Vög.Algeriens, Journ. f. Orn., 1870, p.53. Fehlt bei Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871- Fehlt bei Dixon, Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882. Als wir Kef el Dohr verlassen hatten und in die Depression des Chott Melr’hir hinabgestiegen waren, sah ich kleine Schwärme Beiträge zur Ornis Algeriens. 183 von Schlamm-, Zwerg-, Wasser- und Kampfläufern, worunter ich mit Bestimmtheit auch den Alpenschlammläufer erkannte. Sonst habe ich diese Art nirgends wahrgenommen. 146. Actodromas minuta, Leisl. 1811. — Zwerg- strandläufer. Tringa minuta, Leisler, Nachtrag zu Bechsteins Naturgesch. Vögel Deutschl. I, pag. 74 (1811). Pelidna minuta, Boie, Isis, 1826, pag. 979. Actodromas minuta, Kaup. Natürl. Syst., pag. 55 (1829). Französisch: Becasseau minule. Englisch: Little. Stint. Fehlt bei Malherbe, Cat. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846. Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855, p. 32, (nur an- geführt, jedoch nicht beobachtet). Loche, Cat. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 150. Fehlt bei Tristram, on the Ornith. North. Africa, Ibis, 1860. Fehlt bei Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859. Loche, Expl. scient. de !’Algerie, H. N. Ois., 1867, II, p. 313. Taczanowski, Uebers.d.Vög. Algeriens, Journ.f. Orn.,1870,p.53. Fehlt bei Gurney, jr., on the Orn. of Algeria, Ibis, 1871. Fehlt bei Dixon, on Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882. Wie bereits unter voriger Nummer angegeben. Temminck’s Strandläufer (Pelidna Temminckii, Leisl.) ist mir wissentlich nicht zu Gesicht gekommen. 147. Actitis hypoleucos, Linn. 1766. — Uferpfeifer. Tringa hypoleucos, Linn. Syst. Nat. I, pag. 250 (1766). Tringa guinetta, Pallas. Zoogr. Rosso-As. II, pag. 195 (1811). Totanus hypoleucos, (Linn,). Temm. Man. d’Orn. pag. 424 (1815). Actitis hypoleucos, (Linn.). Boie, Isis, pag. 560 (1822). Französisch: Guignette ou petite Alouette de mer. Englisch: Common Sandpiper. Malherbe, Catal. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846, p. 22. Malherbe, Faune Ornith. de P’Algerie, 1855, p. 32. Loche, Cat. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 133. Tristram, on the Ornith. of North. Africa, Ibis, 1860, p. 80. 184 A. Koenig: Fehlt bei Salvin, Five Months’ Bird’s-nest. East. Atlas, Ibis, 1859. Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, II, p. 326. Taczanowski,Uebers.d.Vög. Algeriens, Journ.f. Orn., 1870,p. 53. Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871, p. 299. Fehlt bei Dixon, on Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882. Dieser wohl über die ganze Erde verbreitete Vogel fehlte auch im Innern des Landes von Algerien nicht. Ich beobachtete ihn an den Tümpeln und im Flussbette Biscra’s, sowie mehrfach auf unserer Wüstenreise um Touggourt und ouargla herum. 148. Machetes pugnax, Linn. 1766. — Kampfhahn, Kampfschnepfe. Tringa pugnax, Linn. Syst. Nat. I, pag. 247 (1766). Totanus pugnax, (Linn.). Nilss. Orn. Suec. II, pag. 71 (1817) Machetes, Cuv. Regn. Anim. I, pag. 490 (1817). Französisch: Combattant variable. Englisch: Ruff (3); Reeve (9). Fehlt bei Malherbe, Cat. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846. Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855, p. 32. (nur auf- geführt, nicht beobachtet). Loche, Catal. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 128. Tristram, on the Orn. North. Afrika, Ibis, 1860, p. 80. Fehlt bei Salvin, Five Months’Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859. Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, II, p. 299. Taczanowski, Uebers. d. Vög. Algeriens, Journ.f.Orn.,1870,p.53. Fehlt bei Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871. Fehlt bei Dixon, on Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882. Kampfschnepfen habe ich öfters zu sehen und zu schiessen Gelegenheit gehabt. Alle jedoch, welche mir zu Gesicht kamen, waren junge Vögel. Am Bir Stäil schoss ich am 26. März ein g, welches, obschon es ganz buntscheckig war, doch noch keine Kragenfedern hatte. An den Pfützen des Chott Mer’hir (Ain Kdor), sah ich kleine Gesellschaften dieser Vögel beisammen. 149. Totanus ochropus, Linn., 1766. — Waldwasserläufer. Tringa ochropus, Linn. Syst. Nat. I, pag. 250 (1766). Totanus ochropus, (Linn.). Temm. Man. d’Orn. pas. 420 (1815). Helodromas ochropus, (Linn.). Kaup. Natürl. Syst., pag. 144 (1829). 7% ee Beiträge zur Ornis Algeriens. 185 Französisch: Chevalier cul-blanc. Englisch; Green Sandpiper. Malherbe, Catal. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846, p. 22. Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855, p. 32. Loche, Catal. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 132. Tristram, on the Orn. Northern Africa, Ibis, 1860, p. 80. Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859, p. 359. Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H.N. Ois., 1867, II, p. 323. Taczanowski, Uebers. d. Vög. Algeriens, Journ. f.O., 1870, p.53. Gurpey,jr.,onthe Ornith. ofNorthern Afrika, Ibis, 1871, p. 298. Fehlt bei Dixon, Birds of Prov. of Constantine, Ibis, 1882. In der nächsten Umgebung von Biscra habe ich den Wald- wasserläufer häufig angetroffen, auch auf unserer Wüstenreise begegnete ich ihm geeigneten Orts hier und da. 150. Totanus glareola, Linn. 1761. — Bruchwasserläufer. Tringa glareola, Linn., Faune Suec. pag. 65 (1761). Trynga littorea, Pallas. Zoogr. Rosso-As. II, pag. 195 (1811). Totanus glareola, (Linn.). Temm. Man. d’Orn. pag. 421 (1815), Rhyacophilus,!) Kaup. Naturl. System, pag. 140 (1829). Französisch: Chevalier sylvain. Englisch: Wood-Sandpiper. Fehlt bei Malherbe, Catal. Rais. d’Ois de l’Algerie, 1846. Fehlt bei Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855. Loche, Catal. Mamm. Ois. obs. en Algerie, 1858, p. 132. Tristram, on the Orn. North. Africa, Ibis, 1860, p. 80. Fehlt beiSalvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859. Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, II, p. 325. Taczanowski, Uebers. d.Vög. Algeriens, Journ.f.Orn.,1870,p.53. Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871, p. 299. Fehlt bei Dixon, onthe Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882. Bruchwasserläufer sah ich in einigen Exemplaren im Fluss- bette unweit des Bir Stail am 26. März 1893. Sie waren mit 1) Gebildet von ö 6vo&, xog der hervorbrechende Quell und yiAog = amans (liebend). Unsinnig ist die Schreibweise Ahynchophilus, wie wir den Namen bei Loche lesen. Der Verfasser. 186 A. Koenig: Kampfschnepfen und Waldwasserläufern vereint. Zum Beweise erlegte ich einen Vogel dieser Art. Im Ganzen jedoch habe ich den Bruchwasserläufer seltener gefunden, als den Waldwasser- läufer. 151. Himantopus candidus, Bonnat. 1791. — Strandreiter. Himantopus, Brisson, Orn. V, pag. 34 (1760). Charadrius himantopus, Linn. Syst. Nat. I, pag. 255 (1766). Himantopus candidus, Bonnat. Tabl. Encyel. Orn. I, pag. 24 (1791). Himantopus vulgaris, Bechst., Orn. Taschenb. II, pag. 325, Pl. 28 (1803). Himantopus rufipes, Bechst., Gemeinn. Naturgesch. Deutschl. III, pag. 446 (1809). Himantopus atropterus, Meyer, Taschenb. deutsch. Vogelk. II, pag. 315 (1810). Himantopus melanopterus, (Meyer) Temm. Man. d’Orn., II, pag. 528 (1820). Französisch”: Echasse & manteau noir ou ordinaire. Englisch: Black-Winged Stilt. Fehlt bei Malherbe, Cat. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846. Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855, p. 32. Loche, Cat. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 126. Tristram, on the Orn. of North. Africa, Ibis, 1860, p. 79. Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859, p. 366. Loche, Expl. scient. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, II, p. 285. Taczanowski, Uebers. d.Vög. Algeriens, Journ. f. 0.1870, p. 54. Fehlt bei Gurney, jr., on Ornith. of North. Afrika, Ibis, 1871. Fehlt bei Dixon, Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882. Als wir am 26. März 1893 das Endziel unserer Tagesroute — Mraier — erreicht hatten, brachte mir der Wirth einen leider bereits gerupften Strandreiter herbei, den ein Araber für ihn erlegt hatte. Dies war der einzige Vogel, der mir im frischen Zustande in Algerien zu Gesicht kam. Er dürfte indessen an den im Tellgebiete liegenden Seen eine keineswegs seltene Er- scheinung sein. In den letzten Jahren sind mir wiederholt Eier dieser Art aus Tunis zugegangen. Beiträge zur Ornis Algeriens. 187 152. Becurvirostra avocetta, Linn., 1766. — Avocette, Säbelschnäbler. Französisch: Avocette a nuque noire. Englisch: Avocet. Malherbe, Catal. Rais. d’Ois, de ’Algerie, 1846, pag. 21. Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855, pag. 32. Loche, Catal. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 127. Tristram, on the Ornith. of Northern Afrika, Ibis 1860, p. 79. Salvin, FiveMonths’Birds’-nest. inthe East. Atl.,Ibis 1859, p.359. Loche, Expl. scientif. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, II, p. 287. Taczanowski, Übers. Vög. Algeriens, Journ. f.Orn., 1870, p. 54. Fehlt bei Gurney, jr., on the Ornith, of Algeria, Ibis, 1871. Fehlt bei Dixon, Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882. Ein Herr, (Belgier) aus dem Hotel du Sahara, der haupt- sächlich der Gazellenjagd oblag, zeigte mir einst eine Avocette, welche er nebst 2 Sandflughühnern (Pterocles arenarius) in der Ebene von Outäia erbeutet hatte. Leider wollte er sich nicht dazu verstehen, mir dieselbe zu überlassen. 153. Ich selbst bin der Avocette nirgends begegnet. Sterna cantiaca, Gmel. 1788. — Brandmeerschwalbe. Französisch: Hirondelle de mer Caugek. Englisch: Sandwich Tern. Arabisch: Raou el Ma (nach Loche). Malherbe, Catal. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846, p. 23. Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855, p. 34. Loche, Catal. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 112, Fehlt bei Tristram, on the Ornith. of Northern Afrika, Ibis 1860. Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis 1859, p. 364. Loche, Expl. scientif. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, II, p. 129. Fehlt bei Taczanowski,Übers. d.Vög. Algeriens, Journ. f. 0. 1870. Fehlt bei Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871. Fehlt bei Dixon, Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882. Vom Dampfer aus an der Küste von Algier mehrfach be- obachtet. Andere Seeschwalben sind mir nicht zu Gesicht ge- kommen. 188 A. Koenig: 154. Larus leucophaeus, Licht., 1854. — Graumantelmöve. Französisch: Goeland a manteau bleu. Englisch: Yellow-legged Herring-Gull. Malherbe, Catal. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846, pag. 23. (unter Larus [Laroides] argentatus). Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855, p. 35 (unter Larus argentatus). Loche, Catal. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 109. (unter Laroides argentatus). Fehlt bei Tristram, on the Ornith. of Northern Afrika, Ibis, 1860. Fehlt bei Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859. Loche, Expl. scientif. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, II, p. 179. (unter Laroides argentatus). Taczanowski, Übers. Vög. Algeriens, Journ. f. Orn. 1870, p. 55. (unter Larus argentatus, Brünn.) Fehlt bei Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871. Fehlt bei Dixon, Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882. Bekanntlich erzeugt das mediterrane Gebiet oder die sub- tropische Zone eine eigene Form der Silbermöve — die Grau- mantelmöve (Larus leucophaeus, Licht.) Sie scheint konstant grösser und stärker zu sein, als die echte nordische Silbermöve (Larus argentatus, Brünn.), hat einen dunkleren Mantel, (also nicht licht-, sondern dunkelmövenblau), sowie ausgeprägt gelbe Füsse, welche die nordische Silbermöve blass fleischfarben hat. Diese angegebenen Unterscheidungsmerkmale dürften die mittel- ländische Form genügend characterisiren und sie zu einer eigenen Art (Species) erheben. Unser bester Mövenkenner, Bruch, hat sie daher auch sofort als solche anerkannt und bestätigt. Es ist mir immer noch zweifelhaft, ob neben der Graumantelmöve auch die nordische Silbermöve im Mittelmeergebiete vorkommt; bis jetzt fehlen zuverlässige Angaben darüber gänzlich. Die an Algeriens Meeresküste vorkommenden Stücke habe ich untrüglich als die vorstehender Art zugehörig erkannt. Ausdrücklich be- merken möchte ich noch, dass Larus cackinnans, Pall., nicht identisch zu sein scheint mit Larus leucophaeus, Licht. Erstere ist specifisch um die Gewässer von Kamschatka, letztere für die mediterrane Region. Dagegen dürfte Bruch’s Larus Michahellesi aus Dalmatien und dem nördlichen Afrika mit Larus leucophaeus, Licht. zusammenfallen. Beiträge zur Ornis Algeriens. 189 155. Larus fuscescens, Licht. — Mittelländische Heringsmöve. Fehlt bei Malherbe, Catal. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846. Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855. (unter Larus fuseus, Linn.) Loche, Catal. des Mamm. et des Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 109. (unter Clupeilarus fuscus, Ch. Bp.) Fehlt bei Tristram, on Ornith. of Northern Afrika, Ibis, 1860. Fehlt bei Salvin, Five Months’ Birds’-nest.East. Atlas, Ibis, 1859. Loche, Expl. scientif. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, II, p. 181. (unter Olupeilarus fuscus, Ch. Bp.) Fehlt beiTaczanowski, Übers. Vög. Algeriens, Journ. f.Orn.1870. Fehlt bei Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871. Fehlt bei Dixon, Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882. Es scheint sich zu bestätigen, dass Lichtenstein’s Larus fuscescens aus dem Mittelmeergebiete eine gute Subspecies zur nordischen Larus fuscus, Linn. bildet. Die Form unterscheidet sich durch auffallend lichteren Mantel und durch bedeutendere Grösse. Der Ton des Mantels hält die Mitte zwischen dem des typischen Larus fuscus und des Larus leucophaeus inne. Ich besitze ein Stück von Teneriffa und ein Stück, welches ich auf der Rhede vor Gabes geschossen habe. Beide Exemplare stimmen im lichteren Manteltone überein und sind namentlich auch in der Form des Schnabels grösser und stärker als nordische Herings- möven. Man vergleiche, was darüber Bruch, unser bester Möven- kenner, in Cab. Journ. f. Orn. 1857, pag. 114 sagt. Ich stelle daher diese Form unter dem Lichtenstein’schen Speciesnamen, Larus fuscescens auf und muss es weiteren Forschungen über- lassen, wie weit die Berechtigung über diese Auffassung begründet ist. Bei einer gelegentlichen Besprechung dieser Frage mit Prof. Giglioli aus Florenz (August 1895) versicherte mich der bekannte Ornithologe, dass ihm auch ganz dunkelmantelige Stücke vom Mittelmeer zu Händen gekommen seien. Mehrfach von mir auf hoher See sowie an der Küste von Algier beobachtet. 156. Larus canus, Linne. 1766. — Sturmmöve. Französisch: Mouette cendree. Englisch: Common Gull. 190 A. Koenig: Fehlt bei Malherbe, Cat. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846. Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855, p. 35. Loche, Cat. Mamm. Ois., obs. en Algeria, 1858, p. 109. Fehlt bei Tristram, on the Orn. of North. Africa, Ibis, 1860. Fehlt bei Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859. Loche, Expl. scientif. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, II, p. 184. Taczanowski, Uebers. d.Vög. Algeriens, Journ. f.O., 1870, p. 55. Fehlt bei Gurney, jr., on the Ornith. of Algerie, Ibis, 1871. Fehlt bei Dixon, Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882. Dem Fahrwasser unseres Dampfers folgten stets einige Möven, worunter auch diese Art vertreten war. 157. Chroicocephalus ridibundus, (Linne). 1766. — Lachmöve. Larus ridibundus, Linn. Syst. Nat. I, pag. 225 (1766). Xema ridibundus, (Linn.) Boie, Isis, 563 (1822). Chroicocephalus ridibundus, (Linn.) Eyton, Catal. Brit. Birds, pag. 53, (1836). Gavia ridibundus, (Linn.) Bp. Naumannia, pag. 213 (1854). Französisch: Mouette rieuse. Englisch: Black-headed Gull. Malherbe, Catal. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846, p. 23. Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855, p. 55. Loche, Catal. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 111. Fehlt bei Tristram, on Ornith. of North. Afrika, Ibis, 1860. Fehlt bei Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859. Loche, Expl. scientif. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, II, p. 192. Taczanowski, Uebers. d.Vög. Algeriens, Journ. f. Orn.1870, p.55. Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871, p. 300. Fehlt bei Dixon, Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882. Die Lachmöve habe ich vom Dampfer aus mehrfach gesehen, sowohl im Fahrwasser, als auch im Hafen von Algier. Ob auch die kleinere Art (doch wohl nur Subspecies ?) Chr. capistratus, Temm. darunter vertreten war, vermag ich nicht zu sagen. Ebenso vergeblich sah ich mich nach der Schwarzkopfmöve (Chr. melano- cephalus, Natterer) um. Beiträge zur Ormnis Algeriens. 191 158. Puffinus Kuhli, Boie. 1835. — Mittelländischer Sturmtaucher. Procellaria cinerea, Kuhl. Beitr. zur Zool., pag. 148 (1820). Procellaria Kuhli, Boie, Isis, pag. 257 (1835). Nectris cinerea (Kuhl) Keys. & Blas., Wirbelthiere Europas, pag. 94 (1840). Puffinus einereus, (Kuhl) Temm. Man. d’Orn. II, pag. 506 (1840). Puffinus Kuhlü, (Boie), Bp. Consp. Gen. Av. II, pag. 202 (1857). Französisch: Puffin cendre. Englisch: Mediterranean Shear-water. Fehlt bei Malherbe, Catal. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846. Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855, p. 35. Loche, Catal. Mamm. Ois, obs. en Algerie, 1858, p. 108. Fehlt bei Tristram, on the Ornith. of North. Afrika, Ibis, 1860. Fehlt bei Salvin, Five Months’ Birds’-nest. East. Atlas, 1859. Loche, Expl. scientif. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, II, p. 176 (unter Puffinus yelkouan, Ch. Bp.). Fehlt bei Taczanowski, Uebers. d.Vög. Alger., Journ. f.Orn. 1870. Fehlt bei Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871. Fehlt bei Dixon, Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882. Kurz vor der Einfahrt in den Hafen von Algier gewahrte ich mehrere Vögel dieser Art über den Meereswogen; andere Arten von Puffinus sah ich nicht. 159. Phoenicopterus roseus, Pallas. 1811. — Rosenfarbiger Flammingo. Phoenicopterus roseus, Pall., Zoogr. Rosso-As. II, pag. 207 (1811). Phoenicopterus antiquorum, Temm. Man. d’Orn. II, pag. 287 (1820). Französisch: Flammant. Englisch: Flamingo. Arabisch: Schabrousch. Malherbe, Catal. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846, p. 21. Malherbe, Faune Ornith. de !’Algerie, 1855, p. 34. Loche, Catal. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1858, p. 103. Tristram, on the Ornith. of Northern Afrika, Ibis, 1860, p. 78. Salvin, Five Month’s Birds’-nest. East. Atlas, Ibis, 1859, p. 361. Loche, Expl. scientif. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, II, p. 146. 192 A. Koenig: Taczanowski, Uebers. d. Vög. Algeriens, Journ. f. Orn, 1870, p. 53. Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871, p. 297. Fehlt bei Dixon, Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882. Wir sahen Schaaren von Flammingos in den Seen stehen bei der Eisenbahnstation „les lacs“. Anderwärts ist mir der Flammingo | nicht aufgestossen. | 160. Anas angustirostris, Mönetr. 1832. — Marmorente. Anas angustirostris, Menetr., Catal. Rais. pag. 58 (1832). Anas marmorata, Temm., Man. d’Orn. IV, pag. 544 (1840). Fuligula marmorata, Gould, B. of Europe IV, pl. 373 (1837). Querquedula angustirostris, Bp. Comp. List. B. Eur. u. N. Am. p. 57 (1838). Dafila marmorata, Eyton, Monogr. Anat. pag. 144 (1838). Marmaronetta angustirostris, Bp. Compt. Rend. XLIII, p. 650 (1856). Französisch: Marmaronette marbree. Englisch: Marbled Duck. Fehlt bei Malherbe, Cat. Rais. d’Ois. de l’Algerie, 1846. Fehlt bei Malherbe, Faune Ornith. de l’Algerie, 1855. Loche, Cat. Mamm. Ois., obs. en Algerie, 1856, p. 142. | Fehlt bei Tristram, on Ornith. of North. Afrika, Ibis, 1860. Fehlt bei Salvin, Five Months’ Birds’-nest.East. Atlas, Ibis, 1859. | Loche, Expl. scientif. de l’Algerie, H. N. Ois., 1867, II, p. 380. Fehlt bei Taczanowski, Übers. Vög. Algeriens, Journ. f. Orn. 1870. | Fehlt bei Gurney, jr., on the Ornith. of Algeria, Ibis, 1871. Fehlt bei Dixon, Birds of Prov. Constantine, Ibis, 1882. Ein Amerikaner, der wiederholt nach Biscra gekommen war und eifrig der Jagd oblag, zeigte mir einst eine Marmor- ente, welche er an einem nicht weit von Biscra entfernt ge- legenen See geschossen hatte. Es war dies die einzige Ente, welche mir in Algerien zu Händen kam. Bedauerlicher Weise ging das Stück nicht in meinen Besitz über. Beiträge zur Ornis Algeriens. 193 Fünftes Kapitel. Uebersichtliehe Zusammenstellung der Vögel nach dem System und kritische Besprechung der auf diesem Gebiete vorangegangenen Arbeiten. Die während meiner beiden Forschungsreisen in Algerien zur Beobachtung gekommenen Vogelarten stellen sich übersichtlich nach dem Systeme und mit meiner Avifauna von Tunis verglichen folgendermassen zusammen. Es entfallen auf die Ordnung A. für Tunis B. für Algier 1. der Raubvögel (Raptatores) 28 Arten 17 Arten 2. der Spaltschnäbler (Fissirostres) 10 „, a 3. der Sitzfüssler (Insessores) Dual, Bias 4. der Klettervögel (Scansores) 1 Art SI Ruh 5. der Krähenartigen (Coraces) 5 Arten DI. 6. der Fänger (Captores) Dndaeı 12: 5 7. der Sänger (Cantores) GEksie, BIN 0, 8. derKegelschnäbler (Conirostres) 13 „, 14% 3 9. der Tauben (Columbae) RER A)’, 10. der Hühnervögel (Rasores) Das Go; 11. der Watvögel (Grallatores) Das 203.5; 12. der Schwimmvögel (Natatores) 28 „, ee 13. der Tauchvögel (Urinatores) Sr —_— , Summa: 228 „ 160. :;,, Mithin liegt zu Gunsten von Tunis ein Mehr von 68 Arten vor, leicht ersichtlich durch die vorwiegende Anzahl von Sumpf- und Watvögeln (Grallatores) sowie Wasservögeln überhaupt, welche ich in Tunis reichlicher zu beobachten Gelegenheit hatte als in den wasserarmen Geländen des südlichen Algeriens. Auch die Ordnung der Raubvögel (Raptatores) überwiegt mit ihren Reprä- sentanten in Tunis im Vergleich zu denen von Algier. Die obigen Ordnungen dürften sich in beidenLändern das Gleichgewicht halten, indem eine kaum merkliche Differenz bald zu Gunsten des einen bald zu Gunsten des anderen Gebietes vorliegt. Im Grossen und Ganzen dürfte daher für Tunis sowohl wie für Algier eine an- nähernd gleiche Anzahl von Vogelarten anzunehmen sein, welche sich nach Loche’s grossem Werk: „Expl. scientif. de l’Alg£rie, Hist. Nat. des Oiseaux, 1867“ rund auf 400 beläuft, wobei aller- Journ, f, Omith. XLIV. Jahrg. April 1896, 13 194 A. Koenig: dings hervorzuheben ist, dass eine nicht unwesentliche Zahl von Vogelarten gänzlich gestrichen werden muss, da letztere z. Theil Synonyme bilden, z. Th. nur für Algier vermuthet werden, mithin zur thatsächlichen Feststellung für dieses Land nicht gekommen sind. Obwohl nun anzunehmen ist, dass ein erheblicher Unter- schied in der numerischen Anzahl der Vogelarten für Algerien und Tunis kaum vorliegen wird, so darf andererseits nicht ver- kannt werden, dass beide Gebiete sich wesentlich dadurch unter- scheiden, dass sie nach ihrem oft ganz verschiedenen Boden- und Landschaftscharakter auch einen wesentlichen Unterschied im Vorkommen und Auftreten einzelner Vogelarten zeigen, so dass z. B. in Tunis die eine und andere Vogelart häufiger ist als in Algier und umgekehrt. Höchst auffallend ist es aber auch, dass in Algerien mehrere Vogelarten beobachtet worden sind, die ich in Tunis nicht angetroffen habe und zwar folgende: !) 1. Falco barbarus, L., wird von Osbert Salvin vom Djebel Dekma und anderen Orten Tunesiens erwähnt. 2. Circus cineraceus, Montagu. 3. Syrnium aluco, Linn. 4. Caprimulgus ruficollis, Linn., wurde von Paul Spatz in Tunis gesammelt. 5. Cotyle rupestris, Scop. 6. Merops persicus, Pall., wird von Stanislaus Alessi für Tunis (Nefza und Djerid) angegeben. Da jedoch ein mir als Merops persicus übersandter Balg von dort einen jungen Merops apiaster darstellte, muss ich das Vorkommen obiger Art in Tunis dahingestellt sein lassen. | 7. Geeinus Vaillantü, Malh. | 8. Picus minor, Linn. 9. Garrulus cervicalis, Bp. 10. Certhia familiaris, Linn. 11. Parus maior, Linn. 12. Parus Ledouci, Malh. 13. Regulus ignicapillus, L. Br. | 14. Phyllopneuste Bonellü, Vieill. Von Whitaker für de Vogelliste von Tunis aufgeführt (Ibis 1895, p. 95). ’ 1) Der nachfolgenden Aufstellung liegt meine letzte Arbeit über Tunis — betitelt: Zweiter Beitrag zur Avifauna von Tunis, (v. Journ. f. Orn. 1892, 1893) — zu Grunde. Der Verfasser. " Beiträge zur Ornis Algeriens. 195 15. Hypolais polyglotta, Vieill. 16. Sylvia deserti, Loche, ist von Paul Spatz im südlichen Tunesien unbewusst angetroffen worden, wie 2 untrüglich dieser Art angehörige und mir übersandte Eier beweisen. 17. Sylvia salicaria, Linn. 18. Melizophilus deserticolus, (Tristr.) 19. Sazicola Seebohmi, Dixon 20. Saxicola lugens, Licht., von Whitaker für Tunis nach- gewiesen (Ibis 1895, pag. 94); wurde auch 1895 von Paul Spatz gefunden. 21. Dromolaea leucopygia, Paul v. Württbg. 22. Dromolaea leucocephala, A. Br. 23. Turdus viscivorus, Linn., von Whitaker für Tunis nach- gewiesen (Ibis 1895, pag. 92). 24. Lullula arborea, Linn. 25. Galerita arenicola, Tristr., wahrscheinlich identisch mit Alauda cristata pallida, Whit. (Ibis 1895, pag. 100). 26. Otocorys bilopha, (Rüpp.), wurde im Jahre 1892 von Alessi und Spatz im südlichen Tunesien gefunden. 27. Emberiza cirlus, L. 28. Pringillaria saharae, (Lev. jr.) von Whitaker 1893 in Tunis gefunden, sowie bereits 1892 von Alessi und Paul Spatz. (Oase Gafza). 29. Passer domesticus, Briss., Whitaker hat Exemplare dieser Art neben P. italiae, Vieill. von Feriana und anderen Plätzen erhalten. 30. Passer simplex, Licht. 31. Loxia curvirostra, Linn., von Whitaker bei Feriana ge- funden. | 32. Palumbus torquatus, Kaup. 33. Pterocles coronatus, Licht., zuerst von Paul Spatz in Tunis 1892 gefunden, sowie von Whitaker nachgewiesen (Ibis 1894, pag. 97). 34. Pteroclurus senegalus, Linn., wurde im Frühjahr 1894 von Whitaker, 1895 von Paul Spatz in Tunis aufgefunden. 35. Ciconia alba, Bechst. 36. Anas angustirostris, Men£tr. Der weitere Nachweis dieser seltenen und hochinteressanten Arten für Tunis und Marocco dürfte eine der dankenswerthesten Aufgaben der späteren Forschungen im Gebiete der Atlasländer sein. 13* 196 A. Koenig: Es erübrigt nunmehr die Arbeiten kritisch zu besprechen, welche der vorliegenden Abhandlung vorausgegangen sind. I. Als erster Versuch über die Ornis Algeriens muss die von Alfred Malherbe im Jahre 1846 verfasste Schrift gelten, welche den Titel „Catalogue Raisonne d’Oiseaux de l’Algerie, comprenant la description de plusieurs especes nouvelles“ führt und in Memoires de la Societe d’Histoire naturelle‘‘ (Metz 1846) erschienen ist. Diese Arbeit ist als die grundlegende für alle nachfolgenden zu bezeichnen. Malherbe stützt seine Notizen über das Vor- kommen und den Zug der erwähnten Vögel auf die Aussagen eines M. Ledoux, officier de genie dans la province de Böne, und legt seinem Namensverzeichnisse die II. Ausgabe der Genera of Birds von G. R. Gray zu Grunde. In diesem Verzeichnisse werden 191 Arten aufgeführt, von denen mit grösster Wahrscheinlichkeit folgende Species gestrichen werden dürften, deren Vorkommen in Algerien der Autor selbst als zweifelhaft hinstellt: 1. Söirix choucou, Vieill. Spec. delend. 2. Emberiza lesbia. (?) (Emberiza lesbia, Gmel. — rustica, Pallas) 3. Picus viridis. 4. Picus canus. 5. Hirundo Boissonneautü, (Temm.) 6. Tofanus (Actitis) macularia. Die Angaben über Vorkommen und Verbreitung der Arten sind im Allgemeinen richtig, und irrige Auffassungen unterlaufen verhältnissmässig nur ganz selten. Besonders eingehend bespricht Malherbe die Arten: Aguwila chrysaetus, Apwila Bonellü, Sylvia rubiginosa — Aedon galactodes, Temm., Cuculus abyssinicus, Lath. — [Coceystes glandarius, (Linn.)/, Hirundo rupestris, Caprimulgus ruficollis, Hemipodius (Turnix) tachydromus —= [Turnix syl- vatica, (Desf.)/, Carbo africanus. Ein hervorragendes Verdienst der Arbeit Malherbe’s ist es jedoch, dass er mehrere Algerien specifisch zukommende Arten als solche richtig erkannt und diese ausserordentlich treffend und gut diagnosirt und beschrieben hat. Hierhin gehören: 1. Pica mauritanica, Malherbe 1843. 2. Parus Ledouci, Malherbe 1842. 3. Parus coeruleanus. Malherbe 1842, fast gleichzeitig von Bona- parte im Jahre 1841 in Revue Zool. als Parus ultramarinus auf- geführt, sodass der Name Malherbe’s nur als Synonym gelten kann. 4. Picus (Leuconotopieus) numidicus, Malherbe, Memoires de l’Acad. Roy. de Metz 1842—1843, Vol. 2, pag. 242; Revue zool. par la Soc. Cuvier 1845, pag. 375. 5. Carbo africanus. Beiträge zur Ornis Algeriens. 197 Dieser Arbeit lässt Malherbe im Jahre 1847 einen Nachtrag folgen, betitelt ‚Premiere Suite au Catalogue Raisonne d’Oiseaux de l’Algerie,“ ebenfalls in Memoires de l’Acad&mie royale de Metz erschienen. Darin werden ff. Arten neu aufgeführt (*) und bereits von ihm erwähnte eingehender behandelt (**): * Agusla rapaz;, * Aquia naevioides,; * Falco punicus, Lev. jr.; ** Pica mauritanica, Malh.; * Motacilla eitreola, Pallas; ** Fring:lla serinus, Linne; "* Preus numidicus, Malh.; * Chloropieus Vaillantü, Malh. nov. sp.; * Caprimulgus isabellinus, Temm.; ** Anas (Erismatura) leucocephala, Lath. — II. Die zweite Arbeit Malherbe’s, welche ebenfalls als ein hochwichtiger Beitrag für die Kenntniss der Avifauna von Al- gerien angesehen werden muss, erschien im Jahre 1855 unter dem Titel „Faune Ornithologique de l’Algerie im Bulletin de la Societe d’Histoire naturelle du Departement de la Moselle. In der Einleitung bemerkt der eifrige Ornitholog, dass er vom Jahre 1838 ab das Studium der Vögel von Algerien betrieben habe, unterstützt durch mancherlei Sendungen, welche er dem Eifer und der grossen Liebenswürdigkeit des M. Ledoux zu danken gehabt habe. Bis zum Jahre 1853 erhielt er die Zusendungen des genannten Herrn, von da ab weitere durch einen gewissen Dr. Eugene Grellois, der zunächst archäologischer Studien wegen nach den warmen Quellen von Hammam Meskhoutin und dem alten Calama (Ghuelma) gereist war, später jedoch nach der Türkei übersiedelte, um in Constantinopel das französische Hospital von Gulhang zu leiten. Zahlreiche Hinzufügungen — fährt Malherbe weiter fort, — welche er unterdessen in verschiedenen Katalogen veröffentlicht habe, schienen es ihm nöthig zu machen, dieselben nunmehr in einer einzigen übersichtlichen Abhandlung zusammenzufassen, und das um so mehr, als die Veröffentlichung der grossen, mit Spannung erwarteten Arbeit unter dem Titel „l’Exploration scientifique de l’Algerie einen unglücklichen Aufschub erfahren habe, sodass für den vorgesehenen ornithologischen Theil zwar 15 Tafeln fertig vorlägen, bedauerlicher Weise aber kein Text dieselben begleitete. Diese neue Arbeit, — spricht Malherbe zum Schluss aus, — wird einen Jeden in Stand setzen, dieselbe nach und nach zu vervollständigen, sodass er (Malherbe) sich dreimal glücklich schätzen würde, wenn er durch seine Arbeit auf die Avifauna der schönen französischen Besitzungen in Nord - Afrika 198 A. Koenig: das Interesse eines grösseren Publikums gelenkt haben würde. In einer Fussnote endlich bemerkt der Autor, dass ihm bereits ein gewisser Herr Baron Louis d’Hamonville, welcher Algerien als ein geschickter und zuverlässiger Beobachter bereist hat, die Absicht ausgesprochen habe, eine Arbeit über den gleichen Gegenstand zu veröffentlichen. !) Die Liste enthält 273 Arten, von denen allerdings eine ganze Reihe nur vermuthet wird, nicht aber wirklich bestätigt worden ist. Dahin gehören: 1. Falco sacer, (Schleg. ex Belon) mit der Bezeichnung „Non vidi.“ — 2. Hirundo Boissonneauti, (Temm.) mit der Bez. „Non vidi.“ -—- 3. Alcedo rudis, (L.), mit der Hinzufügung „J’ignore, si cet oiseau a etE vu en Algerie, comme on le pretend.“ — 4. Merops Savignii, (Levaill.) mit der Notiz: „De passage. Je ne l’ai pas recu.“ — 5. Setta europaea (Linn.), „selon M. Labouysse. Non vidi.“ — Die Arten: 6. Sylvia phragmitis, (Bechst.) —7. Sylvia passerina, (Lath.) — 8. Sylvia nisoria, (Bechst.) — 9. Sylvia philomela, (Bechst.) — 10. Sylvia sericea, (Natt.) — 11. Sylvia aquatica, (Lath.) — 12. Sylvia cetti, (Marm.) — 13. Sylvia melanopogon, (Temm.) — 14. Sylvia luscinioides, (Savi) — 15. Sylvia sarda, (Marm.) — 16. Sylvia hortensis, (Bechst.) — 17. Sylvia cinerea, (Lath.) — 18. Sylvia conspicillata, (Marm.) führt Malherbe unter folgendem Hinweis auf: „J’appelle l’attention des naturalistes sur les treize especes de Becs-Fins ei-apres que je soupconne fort exister en Algerie, quoique je ne les aie jamais recues de cette contree,“ und im Anschlusse daran: Je signale encore & l’attention des observateurs les trois especes ci-apres que je n’ai pas neanmoins recues de l’Algerie, mais qui sont communes en Sicile et qui y nichent: 19. Sylvia rufa, (Lath.) — 20. Sylvia sibilatrix, (Bechst.) -- 21. Sylvia Nattereri, (Temm.) — 22. Motacilla flaveola, (Gould) mit der Note „Signalde par M. le capitaine Ledoux. Non vidi.“ — 23. Perdix francolinus 2) (Lath.) mit der Bez. „qui niche dans le midi de la Sicile.“ — I) Diese Arbeit ist indessen, soweit ich unterrichtet bin, nicht er- schienen. Der Verfasser. 2) Das Vorkommen dieser Art in Algerien ist mehr wie zweifelhaft. Der Verfasser. | : \ Beiträge zur Ornis Algeriens. 199 24. Perdix saxatilıs,‘) (Mey.) mit der Bemerkung: „Peu rare.“ — 25. Grus virgo, (Briss.) mit der Note: „Cette espece tres-r&pandue et de passage sur les cötes de Barbarie n’est cependant pas encore signalde par les rares observateurs de l’Algerie.“ — 26. Ibis religiosa, (Cuv.) mit der Bemerkung: „Habitant l’Egypte, le Senegal et le midi de l’Afrique, et ayant &et& observ& de passage dans quelques parties meridionales de l’Europe il serait possible qu’il fut decouvert de passage en Algerie; je le signale aux observateurs.“ „Quoique je n’aie pas recu que les deux especes Tringa subarquata, (Gmel.) et Tringa variabelis, (Meyer) il est fort probable qu’il s’en trouve d’autres de passage en Algerie, telle que: 27. Tringa maritima, (Bechst.) — 28. Tringa Temminckii, (Leisl) — 29. Tringa minuta, (Leisl.) — 30. Tringa cinerea, (Linn.)“ Über 31. Gallinula chloropus, (Lath.) — 32. Gallinula pu- silla, (Bechst.) — 33. Gallinula Baillonii, (Vieill.) sagt Malherbe aus: „Je n’ai aucune indication relativement aux trois especes ci-dessus, mais je suis porte & croire qu’on les trouvera en Al- gerie. Elles habitent en Sicile aux environs de Catane et de Syracuse et dans les marais de Lentini.“ 34. Fulica cristata, (Gmel.): „Je n’ai jamais regu cette espece qu’on m’a assure &tre repandue en Algerie.“ Ferner: „Je signale les especes de mouettes ci-apres devant frequenter les cötes de l’Algerie, savoir: 35. Larus melanocephalus, (Natt.) — 36. Larus airicilla, (Linn.) — 37. Larus Audouini, (Payr.) — 38. Larus capistratus, (Temm.).“ Anmerkungsweise erwähnt Malherbe folgende 12 Arten, deren Vorkommen er in Algerien gewissermassen voraussetzt: 1. Falco peregrinus; 2. Saxicola stapazina, (Temm.); 3. Saxicola aurita, (Temm.); 4. Anthus rufugolaris; 5. Anthus pratensis; 6. 7. Charadrius pluvialis, (Linn.); 8. Charadrius morinellus, (Linn.); 9. Charadrius spinosus, (Linn.); 10. Ardea egrettoides, (Temm.); 11. Limosa melanura, (Leisl.); 12. Puffinus anglorum, (Ray). Eingehender werden folgende Arten abgehandelt: 1. Aguila rapaz, (Temm.) — Aquila naevioides, (Cuv.); — Aguila albicans, (Rüpp.) = Falco Belisarius, (Lev. jr.); 2. Rutieilla Moussieri = Erithacus Moussieri, (L. ©. G.); 3. Picus Ledouei, (Malh.) = Picus minor, (Linn.) [?]; 4. COhloropieus Vaillant, (Malh.) 1846; 1) Kommt bestimmt nicht vor. Der Verfasser. 200 A. Koenig: 5. Ouculus (Oxylophus) algirus,!) (Malh.); 6. Turnix andalusicus, (Gmel.) = Hemipodius tachydromus, (Temm.); 7. Carbo Niepeit, (Malh.) = Carbo africanus, (Malh. 1846).2) — III. Der zweite französische Autor, der sich um die Er- forschung der Ornis von Algerien ein dauerndes Denkmal gesetzt hat, ist Capitaine Loche, Ritter der Ehrenlegion und korre- spondirendes Mitglied des naturhistorischen Museums zu Paris, sowie mehrerer wissenschaftlicher Gesellschaften, gewesen. Dieser ebenso als Beobachter tüchtige Forscher, wie als leidenschaftlicher Jäger kühne Reisende hat zwei höchst werthvolle Beiträge zur Kenntniss der Avifauna von Algerien geliefert, von denen der erste im Jahre 1858 erschien und zwar unter dem ausführlichen Titel: „Catalogue des Mammiferes et des Oiseaux, observes en Algerie.“ & In einer längeren Einleitung bespricht Loche in schwung- voller Weise den jeweiligen Stand der Naturwissenschaften und beleuchtet denselben, von allgemeinen Gesichtspunkten ausgehend, vergleichend mit der Harmonie des Weltalls, oder hinweisend auf die Kenntnisse und den Werth des Menschen selbst, wie auf die Allmacht Gottes. Fortfahrend begründet er dann seine Ar- beit und drückt seine höchste Dankbarkeit seinem Vorgesetzten Vaillant aus, dem weisen und berühmten Kriegsminister, der ihn stets mit Wohlwollen umfangen und seine wissenschaftlichen Be- strebungen jederzeit bereitwilligst unterstützt habe. Im Anschlusse daran hebt Loche hervor, dass er seine Forschungen in Algier persönlich betrieben habe, und um alle Elemente kennen zu lernen, jedesmal einen längeren Aufenthalt für die betreffende Gegend gewählt habe. Dass ihm dennoch Manches entgangen sei, bekennt er ohne Rückhalt und spricht den Wunsch aus, dass Jäger, Fischer, Landleute, gerade so wie die Naturalisten, die Civil- und Militärbehörden, die Commandanten der Häfen, die „cercles“, die „bureaux arabes“, die Mitglieder des „corps me- dical“, die Ingenieure, die Forstbeamten, die Officiere der Afri- kanischen Armee, sowie alle Privatpersonen, die auf diesem Ge- biete erworbenen neuen Errungenschaften an ihn gelangen lassen möchten, um die Reichthümer Algeriens mehr und mehr zu er- schliessen. ) — (uculus (Coceystes) glandarius, (Linn.) 2) —= (Carbo (Phalacrocorax) pygmaeus, (Pall.) Beiträge zur Ornis Algeriens. 201 Die Materialien zu seiner Arbeit, welche in der Exposition permanente des produits d’Alger aufgestellt worden sind, be- spricht Loche als Objecte, welche auf’s Gewissenhafteste mit Etiketten versehen seinen, die den Namen des Gebers trügen, sowie die Herkunft eines jeden Stückes bezeichneten, — eine Art und Weise, die Loche zur obwaltenden Regel gemacht hätte und niemals davon abweichen würde.!) Die Classifikation gründet Loche auf die, welche S. Hoheit Prinz Charles Lucian Bonaparte im naturhistorischen Museum in Paris geschaffen habe. Des zu erleichternden Verständnisses halber lässt er den französischen und lateinischen Namen eine kurze Synonymie folgen, sowie in französischen und arabischen Lettern die arabische Benennung des Objektes. Das Vorkommen der betreffenden Arten in den 3 Provinzen Algeriens wird unter „Habitat“ jedesmal bekannt gegeben. Schliesslich hebt Loche dankend und rühmend die Namen derjenigen Männer hervor, welche ihm bei seiner Arbeit behülflich gewesen sind, und von denen er ausser dem Kriegs- minister Vaillant, den Generalgouverneur von Algier Marschall Randon, sowie die Generale Renault, Yusuf, de Chaubaud-Latour, de Liniers de Tourville und den Colonel de Neveu nennt. Nicht weniger zu Dank verpflichtet fühlt sich Loche dem Commandanten Marguerite, unter dessen Leitung die Sähara in den Jahren 1856—57 durchzogen wurde, und deren Eroberung so wichtige und interessante Forschungsergebnisse auf dem Ge- biete der Naturwissenschaften gezeitigt habe. Auch dem Dr. Reboud und dem Lieutenant Philibert, welche ihn während dieser Reise so thätig unterstützt haben, gälte der Ausdruck seines ergebenen Dankes und ebenso bäte er, dass der Dr. Guyon, Mr. Schusboe, die Herren Capitaine Carrus und Guyon-Vernier, sowie alle diejenigen, welche ihm bereits hülfreich zur Seite gestanden hätten, ihm ihre freundschaftliche Beihülfe weiter gewähren möchten. In der Arbeit werden 357 Arten aufgestellt, deren Anzahl in einer beigefügten Supplementliste, betitelt: „Liste supplemen- taire pour les Oiseaux, qui nous ont ete signales comme se t) Diese kostbaren Sammlungen befinden sich leider nicht mehr in Algier. Die werthvollen Objecte sind zum Theil nach Paris gekommen, zum Theil von Naturalienhändlern aufgekauft und verzettelt worden. Aus- führlicheres darüber im I. Theile dieser Arbeit. Der Verfasser. 202 A. Koenig: trouvant en Algerie, mais que nous n’y avons pas encore ren- contres“ mit Hinzufügung von 42 Species auf 399 erhöht wird. E Viele dieser 42 Arten sind jedoch sowohl überhaupt, als speciell für Algerien höchst fraglicher Natur. — IV. Die 40er, 50er und 60er Jahre unseres Jahrhunderts nehmen einen hochwichtigen Antheil an dem Aufbau und den Förderungen der naturwissenschaftlichen Bestrebungen in Al- gerien. Die während der Jahre 1840, 41 und 42 unternommene Erforschung des neuen Gebietes legte der französischen Regierung den Wunsch und die Pflicht nahe, die Resultate derselben in einem grossen, zusammenhängenden Werke zu veröffentlichen. Das Gouvernement erliess daher an eine berufene und auser- lesene, akademische Commission den Befehl, die Ergebnisse der drei- und mehrjährigen Erforschung in einem grossen Werke niederzulegen, das den Titel führen sollte: „Exploration scien- tifique de l’Algerie“. Wie das nun aber bei so grossen Unter- nehmungen leider so häufig geht: Zuerst greift beim heranrei- fenden Gedanken einer derartigen Schöpfung eine beinahe unbe- srenzte Begeisterung für die gute Sache Platz, und die Anfänge dazu werden auch mit rühmenswerther Opferfreudigkeit und mit bestem Willen begonnen, aber für die zu derartigen Arbeiten unumgänglich nöthige Ausdauer mangelt schliesslich die Energie, die anfängliche Begeisterung sinkt zum kärglich glimmenden Feuer herab, bis schliesslich die Entfremdung des Gegenstandes mehr und mehr Platz greift und die bewilligten Geldsummen nicht mehr ausreichen, da sie zum Theil am unrechten Orte ver- geudet, zum Theil zurückgezogen werden. Aehnlich erging es auch mit der „Exploration scientifique de l’Algerie“. Zunächst war Levaillant!) ausersehen, die Säugethiere und Vögel dieser Expedition zu bearbeiten. Mit anerkennenswerther Geschick- lichkeit und grosser Sorgfalt entwarf der namhafte Orni- thologe 15 farbige Tafeln, die er als Atlas dem Texte bei- zugeben gedachte. Aber schon im Jahre 1851 bezeichnete er sich selbst als Exmembre de la Commission, wie wir einem Titelblatte entnehmen, das. von ihm selbst entworfen 1) Das ist natürlich Levaillant jr. gewesen, der Sohn des grossen Zoologen und Afrikareisenden Frangois Levaillant, geb. zu Paramaribo, 1754, gest. in Paris 1825. Der Verfasser. Beiträge zur Ornis Algeriens. 203 wurde!). Der begleitende Text liess daher lange auf sich warten, und schon wurde derselbe durch das Austreten Levaillant’s aus der Commission nahezu illusorisch, als die Bearbeitung zum Glück für die Wissenschaft dennoch unternommen wurde. Kein anderer schien dazu mehr berufen als Loche. Mit der ihm eigenen Willenskraft unterzog sich derselbe der schwierigen Auf- gabe und löste sie musterhaft, mit anerkennenswerther Gewissen- haftigkeit, mit Umsicht und grossem Geschick. Ihm haben wir daher die genaue Kenntniss der Vögel sowohl, als auch der Säugethiere Algeriens zu verdanken. Die zweibändige, im grossen Quartformat zur Ausgabe gelangte Arbeit führt den Titel: „Histoire Naturelle des Oiseaux par le Commandant Loche, Chevalier de la l&gion d’honneur, Directeur de l’exposition per- manante, du Musee d’Historie naturelle et du Gardin zoologique d’Alger, Membre de plusieurs societes savantes francaises et etrangeres“, und bildet, wie bereits gesagt, einen Theil des srossen Werkes, dessen Titelblatt folgenden genauen Wort- laut hat: „Exploriation scientifique de l’Algerie?) pendant les annees 1840, 41, 42 publiee par ordre du Gouvernement et avec con- cours d’une commission academique.“ In dieser berühmt gewordenen Arbeit handelt Loche 400 Vogelarten für Algerien ab. Ganz so gross dürfte die Anzahl nicht sein, da sich eine sanze Reihe selbstständig aufgefasster Arten darunter befindet, welche der heutige Stand der Wissenschaft als Synonyme zu anderen Arten auffasst — überdies wird manche Species abge- handelt, die für Algier nur vermuthet wird und deshalb eben- falls gestrichen werden muss. Das Wenige, was ich an der grossen, mustergültigen Arbeit auszusetzen habe ist das, dass 1) Dieses Titelblatt, dessen Wortlaut wir H. E. Dresser verdanken (Ibis 1893, pag. 377, Fussnote) lautet: Introduction & l’Histoire des Mammiferes et des Oiseaux du Nord de l’Afrique par Levaillant, chef de bataillon, ex-membre de la commission de l’exploration du Nord de V’Afrique. Der Verfasser. 2) Dieses grosse Werk enthält ausser den Arbeiten von Loche auch noch: 1) Histoire naturelle des Reptiles et Poissons par Mr. Guichenot, avec un Atlas de 12 planches. 2) Histoire naturelle des animaux articul&s par M. Lucas. 3 Vol. avec un Atlas de 122 planches. Der Verfasser. 204 A. Koenig: Loche nicht immer präcis genug die einzelnen Fälle über Vor- kommen der Arten, ihr Brüten in Algier, über die Fundorte ihrer Nester und Eier hervorgehoben, sondern dieselben oft in zu all- gemeinem Rahmen abgehandelt hat.t) Dieser Fehler verschwindet jedoch gegenüber dem grossen Verdienste Loche’s, ein Werk über die Vogelkunde Algeriens geschaffen zu haben, das den blei- benden Werth eines Denkmals „aere perennius“ in sich trägt. Die 15 Tafeln enthalten Darstellungen folgender Vögel: Pl. 1. Falco punicus, Lev. jr. = F. barbarus, L. avis junior. — Pl. 1 bis. le Sacre?) = Fulco sager, Heugl. = Falco lanarius, Pallas. — Pl. 2. Falco belisarius, Levaill. = Aguila rapax, Temm. — Pl. 3. Falco cirtensis, Levaill. = Buteo desertorum, Daud. — Pl. 4. Strix numida, Levaill. = Athene glaux, Savig. — Pl. 5. Pica mauritanica, Malh. — Pl. 6. Garrulus atricapillus, Geoftr. — Garrulus cervicalis, Bp. — Pl. 7. Fig. 1. Fringilla africana, Lev. = Fringilla spodiogenys, Bp. d. Fig. 1a. Fringilla afri- cana, Lev. = Fringilla spodiogenys, Bp. 2. Fig. 2. Parus coeruleanus, Malh. = Parus ultramarinus, Bp.3) — Pl. 8. Pieus algirus, Lev. = Gecinus Vaillanti, Malh. — Pl. 9. Fig. 1. Picus numidicus, Malh. . Fig. la. Picus numidicus, Malh. 2. — Pl. 9bis. Fig. 1. Malurus numidicus, Lev. Crateropus fulvus, Desf. Fig. 2. Emberiza sahari, Lev. = Fringillaria saharae, Lev. jr. Fig. 3. Appareil musculaire de Becasseau guignette. Fig. 4. Bec dans ses fonctions alors qu’il saisit la proie au fond des eaux. — Pl. 10. Otis arabs, Lirn. — Pl. 11. Okis tarda, 1) Ganz in meinem Sinne spricht sich darüber E. Oustalet aus in seiner Arbeit: „Notice sur la collection d’oiseaux, recueillie par M. Dy- bowski dans le Sahara“ — erschienen im Bulletin de la Societe Zoolo- gique de France 1891 — pag. 61. Der Verfasser. 2) Es ist wohl ein Schreibfehler, der Dresser bei der Richtigstellung dieser Art, Ibis 1893, pag. 377, unter F. Feldeggii, Schl. unterlaufen ist ? Der Verfasser. 3) Die unter No. 50 im Vierten Kapitel meinerseits abgehandelte Parus ultramarinus, Bp. entbehrt unter der Ueberschrift die übliche Erwähnung der Abbildung von Levaillant, deren Ausfall ich hier nach- tragen möchte. Hierbei muss ich bemerken, dass Dresser in seinem kürzlich erschienenen Supplementbande, Part III, Tab. 660, bei Abhand- lung der Parus Teneriffae, Lesson Unrecht hat, wenn er keine voran- gegangene Abbildung dieses Vogels erwähnt. In meiner Arbeit über die Avifauna der Canar. Inseln, Cab. Journ. 1890 ist der Vogel auf Tab. IV von G. Mützel vortrefflich dargestellt worden, dazu noch im Gegensatze zu Parus ultramarinus, Bp. Der Verfasser. Beiträge zur Ornis Algeriens. 205 Linn. — Pl. 12. Ibis calvus, Smith = Comatibis comata, Rüpp. -- Pl. 13. Larus Audouini, Peyr. V. Der erste Band des „Ibis“, Jahrgang 1859 enthält 2 gediegene und gute Arbeiten über die Vögel aus den Atlasländern, nämlich von Reverend H. B. Tristram und Osbert Salvin. Beide Ornithologen haben im Jahre 1857 ihre Forschungen in den Atlasländern mit Glück und Erfolg betrieben, beider Arbeiten darüber sind mustergültig, und gelten nicht nur in den Augen der Engländer, sondern auch in der ganzen ornithologischen Welt als Grundsteine gediegener und eingehender Bearbeitung der Avifauna jenes Gebietes. Zunächst einige Worte über die Abhandlung Tristram’s. Seiner grossen Arbeit hat er eine Bekanntmachung neuer, von ihm entdeckter Arten aus der grossen Sähara vorausgeschickt unter dem Titel: „Characters of apparently new species of Birds collected in the great Desert of the Sahara southwards of Algeria and Tunis. Ibis 1859, pag. 57—59. In dieser Arbeit diagnosirt und beschreibt Tristram ff. Arten: l. Certhilauda Salvini, Tristram. Ist eine individuell verkümmerte Form der ©. alaupides, Salvad. und fällt wohl zweifellos mit ihr zusammen. (Vergl. J. f. Orn. 1895, pag. 440). — 2. Galerida maerorhyncha, Tristr. Eine gute, nicht zu verkennende Art. — 3. Galerida arenicola, Tristr. Auch diese Art muss ich aner- kennen. — 4. ÜOalandrella Reboudia, Loche, ist ein Synonym zu C. minor, Cab. 1850. — 5. Drymoica striaticeps, Tristr. fällt mit der bereits von Loche im Jahre 1858, Rev. et Magaz. de Zool. pag. 395, pl. XI, fig. 2 aufgestellten Art Drymoeca saharae zu- sammen. — 6. Sylvia deserticola, Tristr. Eine vorzügliche Art! 7. Saxicola philothamna, Tristr. ist ein Synonym zu Sax. moesta, Licht. — 8. Sazxicola halophila, Tristr. ist das @ zu der von Lichtenstein im Jahre 1823 aufgestellten Art Saxicola lugens. —- 9. Saxicola homochroa, Tristr. ist ein Synonym zu Sazicola de- serti, Rüpp. Tristram’s grosse zusammenhängende Arbeit, betitelt: „On the Ornithology of Northern Africa“, setzt sich aus 5 Theilen zusammen und bildet das Ergebniss 3 jährigen Aufenthaltes in der Algerischen Sähara, nämlich aus den Jahren 1855, 1856 und 1857. Der 1. Theil bringt eine eingehende Besprechung des geographischen und topographischen Characters der Berberei 206 A. Koenig: oder des „Mogreb“, wie die Araber das Gebiet vom Golf von Gabes bis zur Atlantischen Küste von Marocco nennen. Nachdem Tristram verschiedene höchst interessante praehistorische und historische Streiflichter aut dieses Land und auch auf die „Flora Atlantica“ geworfen hat, kommt er eingehender auf die Säuge- thiere Algeriens zu sprechen, wobei er sich auf den Catalogue des Mammiferes de l’Algerie von Capitaine Loche stützt. Auf die Vögel übergehend erwähnt er die vorangegangenen Arbeiten Alfr. Malherbe’s und kommt dann wieder auf die Liste von Loche zurück. Im Anschluss daran erkennt Tristram 15 Arten, welche speciell Nord-Afrika zukommen, an und zwar fl.: 1. Aquila naevioides = A. rapax;, 2. Buteo tachardus = B. desertorum, Daud.; 3. Falco punicus = F. barbarus, Linn. avis junior; 4. Hypotriorchis concolor; 5. Pica mauritanica;, 6. Gar- rulus cervicalis; 7. Fringilla spodiogenia; 8. Ruticilla Moussjeri; 9. Chloropeta pallida; 10. Parus ultramarinus; 11. Parus Le- douci; 12. Lanius algeriensis; 13. Gecinus Vaillantü; 14. Picus numidicus, 15. Alicrocarbo algeriensis —= FPhalacrocorax pyg- maeus, Pall. Diese Arten werden mehr oder weniger eingehend besprochen und abgehandelt. Für die Wüste endlich bezeichnet Tristram eine Anzahl von 38 Arten und führt die Gattungen Siruthio, Otogyps, Crateropus, Drymoica, Comatibis, Corospiza, Rhampho- corys als unbekannt in Europa an und andere wie Erythrospiza, Dromolaea, Ammomanes, Pterocles als seltene Erscheinungen auf dem europäischen Festlande. Der zweite Theil, bringt eine weitere Besprechung der Wüste und ihrer Topographie, Flora und Ornis. Dabei hält sich Tristram nicht an die systematische Reihenfolge, sondern bespricht die einzelnen Gebiete, wie sie ihm gerade in den Sinn und in die Feder kommen. Darauf geht Tristram zur Besprechung der Arten über, von denen er in diesem Theil mit Einschluss der wahren Saxi- colen 43 Arten abhandelt. Hiervon verdienen besondere Er- wähnung: der Ohrengeier (Otogyps nubicus), der Lämmergeier (Gypaetus barbatus), der Schlangenadler (Circaetus gallicus), der grosse Würgfalke (Falco sager), der Baumfalke (Falco subbuteo), der Hühnerhabicht (Astur palumbarius), der Königsgabelweih (Milvus regalis), die Alpenkrähe (Pyrrhocorax graculus), die Dohle (Corvus monedula), der Einfarbstaar (Sturnus unicolor), we Beiträge zur Ornis Algeriens. 207 der eisalpine Haussperling (Passer italiae), dev Zipammer (Em- beriza cia), denen ich nicht begegnet bin, während die Arten Milvus aegyptius als verwechselt mit Milvus migrans, Corvus corax — Corvus tingitanus, Irby, Sazxicola halophila, Tristr. —- © von Saxicola lugens, Bechst. und Sazxicola homochroa, Tristr. — Saxicola deserti, Rüpp. aufzufassen sind. Der dritte Theil bringt die ebenfalls in der Sähara zur Beobachtung gekommenen Arten zur Sprache und zwar von No. 44—98. Hiervon sind mir ff. Arten entgangen: das Rothkehlchen (Dandalus rubecula), die Klappergrasmücke (Sylvia curruca), der Provencesänger (Melizophilus provincialis); Cetti’s Sumpf- rohrsänger (Cettia sericea), der Drosselrohrsänger (Calomoherpe turdoides), der Nachtigallenrohrsänger (Lusciniopsis Savii), die kleine Isabelllerche Calandrella Reboudia, Loche = minor Cab.), und die Dupontslerche Certhilauda Duponti, Vieill. Dagegen sind die Arten: Ammomanes pallida als Synonym zu Amm. cinctura, Gould, Galerida abyssinica als fragliche Form, sowie Certhilauda Salvini als individuell verkümmerte (zurück- gebliebene) Certh. alaudipes, Salvad. und endlich ein Kuckuck Cucculus, sp.? als unbestimmt aufzufassen. Der 4. Theil schliesst sich in seiner Fortsetzung im Ibis 1860 an, die Sahara weiter behandelnd (No. 99-172 incl.). Davon sind mir nicht aufgestossen: Die Hohltaube (Columba oenas), das Laufhühnchen (Turnix africanus), der Strauss (Struthio camelus), die Zwergtrappe (Otis Zeirax), der gem. Kranich (Grus cinerea), der Jungfernkranich (Anthropoides virgo), der Kronen- kranich (Balearica pavonina), der Purpurreiher (Ardea purpurea), der Schopfibis (Geronticus comatus), sowie 37 andere Sumpf- und Wasservögel. Im 5. Theil endlich bespricht Tristram die Vogelarten, welche er auf dem See Halloula angetroffen hat, ohne sie aufzuzählen. Es ist eine im gefälligen Erzählerstyle fortlaufende Schilderung. Um 2 Vögel könnte man Tristram wahrhaft beneiden, welche er in der Algerischen Sahara angetroffen hat. Das ist der Strauss (Struthio camelus, Linn.) und der Schopfibis (Comatibis calvus, Smith = Ibis comata, Rüpp.). Von ersterem glückte es dem englischen Forscher neben dem Vogel sogar die frischen Eier zu erlangen, sie selbst zu finden! Diese Zeiten sind vorüber für das grosse, gewaltige Ge- 208 A. Koenig: biet, das die Franzosen besetzt halten. Wohl findet man noch hier und da Schalenstücke von Strausseneiern in der Sahara, die aber weit entschwundenen Decennien entstammen. Strausse und Straussenheerden giebt es indessen selbst in der Umgegend von El Goldah und den noch südlicheren Grenzstrichen längst nicht mehr. Der scheue Vogel hat sich den fortgesetzten Nach- stellungen der colonisirenden Europäer und ihren mörderischen Feuerwaffen rechtzeitig zu entziehen gewusst. Den Schopfibis, der wunderbarer Weise in den trockenen Bergen und wüsten- artigen Hochplateaus leben soll, hat Tristram während seines ersten Aufenthaltes in Algerien im Frühjahre 1856 in 2 Exem- plaren erhalten und zwar von den Felsen von Bou Guijoun, in der Umgegend von L’Aghouat. Mir ist der begehrte Vogel, trotz- dem ich an den geeigneten Plätzen umfassende Nachforschungen nach ihm angestellt habe, nirgends aufgestossen. — Tristram’s Arbeit ist ausgezeichnet durch die Beam einer Tafel, Ibis 1859 Tab. IX welche seine Sawicola philothamna —= S. moesta, Licht. in beiden Geschlechtern von John Jennens nach der Natur gemalt, vollendet schön darstellt. Endlich hat Tristram noch eine Abhandlung seiner zusammen- hängenden Arbeit im Ibis 1860 folgen lassen unter dem Titel: A few Leaves from a Naturalist’s Note book in Eastern Algeria. Die beigegebene Tafel (Plate XI) stellt die Rutieilla Moussjeri in beiden Geschlechtern dar!). — VI. Osbert Salvin’s Arbeit ist betitelt: „Five Months’ Birds’- nesting in the Eastern Atlas.“ Dieselbe ist in 3 sich anschliessenden Theilen gesondert im Ibis 1859 abgedruckt. In ihr sind die Re- sultate fünfmonatlicher Frühlingsforschung aus der Regentschaft Tunis und dem östlichen Algerien niedergelegt. In der Einleitung sagt Salvin, dass er Tristram und einen Herrn W. H. Simpson dorthin begleitet habe und mit Einschluss des Februars, der 1) Ueber diese Tafel habe ich mich bereits bei der Abhandlung der betr. Vogelspecies (J. f. Orn. 1895 pag. 314) näher ausgesprochen. Hierbei möchte ich erwähnen, dass mir die (a. a. O.) erwähnte erste Abbildung dieses Vogels nunmehr auch zur Beurtheilung vorliegt. Ich habe sie der Güte des Herrn Herm. Schalow-Berlin zu verdanken, dem ich für sein wohlwollendes und freundliches Entgegenkommen meinen ver- bindlichsten Dank ausspreche. Die Tafel enthält $ und @ dieses Vogels, welche nach schlecht ausgestopften Exemplaren auch gerade nicht gut zur Abbildung gelangt sind. Der Verfasser. Beiträge zur Ornis Algeriens. 209 hauptsächlich für die Ausrüstung und Vorbereitung zur Reise ver- wandt wurde, die Monate März, April, Mai, Juni und einen Theil vom Juli 1857 zur Erforschung der Brut- und Nestvögel jenes Gebietes benutzt habe. Die Stadt Tunis wurde zunächst zum Hauptsitze gewählt, von wo Carthago und Oudna in der nächsten Nachbarschaft, dann südlich Sousse und EI Djem, sowie das nördlich gelegene Bizerte aufgesucht wurde. Nach einmonat- lichem Aufenthalte in Tunis wurde eine grössere Reise nach Kef unternommen, welche 6 Tage in Anspruch nahm und die Orte Medjez el Bab, Testour, Teboursouk, Dugga und Bordj-Messaoud streifte.e In Souk-Harras, der damaligen östlichsten Grenzstation der Franzosen wurde ein längerer Aufenthalt gemacht. Von da wurde eine Tour nach dem Felsengebirge des Djebel Dekma unternommen, dann nach Khifan, M’sakta und zu den Kef-Seeen aufgebrochen. Die Salzseeen von Djendeli wurden eingehend nach ihrem Vogelreichthum ausgeforscht. Auch in der Gegend zwischen Constantine und Batna hat Salvin seine Forschungen betrieben. In Philippeville wurde der Dampfer nach Algier bestiegen und am 11. Juli die Küste Nord- Afrikas verlassen. — Die folgende Aufzählung der Vogelarten enthält, zumal hinsichtlich der Fort- pflanzung und der oologischen Seite, höchst interessante Daten, welche um so werthvoller sind, als sie einer sofortigen Auf- zeichnung entstammen. Alle Notizen tragen den Stempel grosser Gewissenhaftigkeit und Genauigkeit an sich und stehen damit oft genug vortheilhaft im Gegenlichte zu Tristram’s Veröffent- lichungen, an denen man peinliche Genauigkeit, Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit leider nur zu häufig vermisst. Es werden 148 Arten abgehandelt, welche z. Th. auf Tunis, z. Th. auf Algier fallen. Die dem werthvollen Werke beigegebene Tafel VI stellt, von der Meisterhand J. Wolf’s gemalt, 2 Vögel des Falco barbarus, Linn. in tadelloser Ausführung dar, welche Art Salvin anscheinend häufig auf dem Djebel Dekma, in Khifan- M’sakta und ähnlichen Orten angetroffen hat, während es mir bis jetzt noch nicht gelungen ist, des seltenen Vogels habhaft zu werden. — VII. Die siebente Arbeit, welche der kritischen Besprechung vorliegt, ist die von L. Taczanowski, Kustos am zoologischen Museum in Warschau, erschienen im Cab. Journ. f. Orn. 1870, unter dem ausführlichen Titel: ‚Uebersicht der Vögel, die in Algerien, Provinz Constantine, während der Reise von Ende Journ. £, Ornith. XLIV., Jahrg. April 18%. 14 310 A. Koenig: November 1866 bis Ende April 1867 gesammelt und beobachtet wurden.“ Die Einleitung führt uns in anschaulicher Weise die vom Grafen Constantin Branicki nach Algerien unternommene und von ihm geleitete Expedition vor Augen, welche den Hauptzweck verfolgt, die überwinternden Vogelarten in einer Liste zusammen- zustellen, sowie biologische Notizen zu bringen. Die Nachforschungen wurden in Philippeville begonnen, von wo über Jemappes nach Ain Mokra zum See Fezzara aufge- brochen wurde, um auf Sumpf- und Wasservögel zu jagen. Von Ain Mokra wurde eine Streife am Seeufer entlang gemacht und dann über hochgelegene Gegenden nach dem Mahuna-Gebirge, dem berühmten Aufenthaltsorte grosser, reissender Katzen ge- ritten. Von da ging es in die weite Ebene von Ghuelma nach Constantine. Von Constantine aus wurde Batna aufgesucht. Nach mehrtägigem Aufenthalte wurde die naheliegende Expe- dition südlich nach El Käntara unternommen, die Ebene von El Outäia durchwandert und Biscra zum längeren Verbleib gewählt. Der Rückmarsch nach Batna erfolgte nach einem dreitägigen Marsche am Rande der Wüste ostwärts über Ghemina, dem be- rühmten Kabylensitze, wo die Menschenwohnungen gleich Schwal- bennestern an senkrechten Felsenwänden angehängt sind. — Die Gebirgskette der Aures durchquerend, lief die Expedition über Lambessa in Batna aus. Von Batna nach Constantine endlich wurde der Weg längs einer Reihe von Salzseeen des Sumpf- und Wassergeflügels wegen unternommen. Bei Vorführung dieser verschiedenen Marschrouten ergeht sich Taczanowski in mancherlei Klagen über die geringen Erfolge, welche die Expedition theils wegen ungünstigen, meist regnerischen Wetters, theils der dem Roden und Vernichten der Urwaldungen zuzuschreibenden Um- stände halber zu verzeichnen gehabt habe. Das folgende Verzeichniss zählt 210 Arten auf, wahrlich genügend, um den Erfolg der kurzen Expedition zu sichern und die Anerkennung fleissiger Arbeit und Forschung zu erwerben. Ausser den, den verschiedenartigen Geländen des Atlasgebietes zukommenden, nicht aussergewöhnlichen Vogelarten, enthält die Liste 2 bisher für Algerien noch nicht nachgewiesene Arten, einen Marabut nämlich (Leptoptilus), dessen Artfeststellung durch einen unglücklichen Zufall leider unmöglich wurde, und die Beiträge zur Ornis Algeriens. 2Ir Porzana marginalis, Hartl.), welche als einziges Exemplar (ein junger Vogel im ersten Federkleide) im Januar in der Biscraer Oase gefunden wurde. Die die Vogelarten begleitenden An- merkungen sind wohl geeignet, die Aufmerksamkeit eines jeden Fachgenossen zu reizen und zu fesseln. VII. Eine mit dankenswerther Genauigkeit verfasste Arbeit ist die von J. H. Gurney, jr., betitelt: „On the Ornithology of Algeria“ im Ibis, 1871. Sie ist daselbst in 3 Theilen gesondert zum Abdruck gekommen. Der als tüchtiger Ornitholog bekannte Verfasser machte im Jahre 1870 eine Forschungsreise in die hoch interessante und immer noch wenig bekannte M’zab-Gegend. Dahin brach er am 9. April von Laghouat aus auf. Er durch- schritt die Dayats?) bei Tibrem, wo er die von Tristram im Jahre 1857 noch so häufig vorgefundenen Steinadler (Aguila chry- saetus, L.) zwar nicht mehr antraf, wohl aber eine Menge anderer ornithologischer Raritäten, an die er sich mit Wonne erinnert. Dann erreichte er das nördlich gelegene Berryan, eine vor den 7 Städten der Beni M’zab. Von da ging er nach Ghardäia und verweilte eine Zeit lang in der eigenartigen Pentapolis. Laghouat wurde am 3. Mai wieder erreicht und damit die wissenschaftliche Exkursion beendigt, da sich Gurney von da aus nach Algier begab, um auf dem gewöhnlichen Seewege wieder nach England zu kommen. Nach einer eingehenden Besprechung der einschlägigen, vorangegangenen Literatur erwähnt Gurney dankend die that- kräftige Unterstützung und Mithülfe an dieser Arbeit seitens seiner Collegen Dr. Tristram, Mr. Salvin und Mr. Sharpe und seht dann auf die detaillirte Besprechung der auf seiner Reise zur Beobachtung gekommenen Vogelarten über. Die Liste ent- hält 141 Species. Da ich mit Ausschluss von Laghouat und der Oran-Gegend annähernd dasselbe Gebiet bereist habe, dürfte es von Interesse sein, diejenigen Vogelarten aufzuführen, welche Gurney aufgestossen, mir dagegen entgangen sind. 1. Circus cyaneus, -(Linn.), die einzige Weihe der 4 euro- päischen Arten, welche mir wissentlich in Algerien nicht aufge- 1) vergl. Hartlaub, Ornithologie West- Afrikas 1858, pag. 241, spec. 685. Der Verfasser. 2) Unter Dayats haben wir eine unter Halbkultur stehende Gegend aufzufassen, besetzt mit Olivenbäumen, vereinzelten Palmen und ab und zu bebauten Feldern. Der Verfasser. 14* 212 A. Koenig: stossen ist, während Gurney nur diese angetroffen hat. — 2. Telephonus erythropterus, (Shaw) bekam ich während meines Aufenthaltes in Algerien garnicht zu Gesicht. In Tunis verhält- nissmässig häufig beobachtet. — 3. Turdus torquatus, Linn. Von Gurney bei Guelt et Stel, einer nahe bei Algier liegenden Kara- wanserei beobachtet. — 4. Turdus musicus, Linn. — 5. Cinclus aquaticus, Bechst., var. minor, Tristr. Diese interessante Form ist von Gurney an einem Flüsschen bei Blida in —5 Exemplaren gesehen worden. Ein Exemplar wurde erlegt, dass sich im Tristram’s Sammlung befindet. Im Ibis 1870, pag. 497 erwähnt Tristram diese ihm sich abzutrennen scheinende Form von €. aquaticus als Var. minor. — 6. Pycnonotus barbatus, (Desf.). — 7. Saxicola homochroa, Tristr. Diese zweifelhafte, wahrscheinlich mit $. deserti zusammenfallende Art ist von Tristram, allerdings neben mitgebrachten Stücken der S. deserti von dort, identificirt worden. — 8. Ruticilla tithys. — 9. Erithacus rubecula, (Linn.). Ist mir als Wintervogel entgangen. — 10. Calamodus schoeno- baenus, (Linn.). — 11. Calamodus aquaticus, (Lath.). — 12. Cettia sericea, Natt. — 13. Melizophilus undatus, (Bodd.). — 14. Re- gulus cristatus, (Linn... Mir ist das feuerköpfige Goldhähnchen, nicht das safranköpfige aufgestossen. — 15. Motacilla boarula, Lath. 16. Calandrella reboudia, Loche. — 17. Galerida abyssinica, Bp. Ist mir eine unverständliche Art. — 18. Emberiza cia. — 19. Otis tetrax, Linn. — 20. Grus cinerea, Bechst. — 21. Ardea bubulcus, Sav. — 22. Vanellus cristatus, Mey. — 23. Charadrius plwvialis, Linn. — 24. Scolopax rusticola, Linn. — 25. Gallinago gallinula, (Linn.). — 26. Orex pratensis, (Bechst.) — 27. Porzana maruetta, Leach. — 28. Porzana pygmaea, (Naum.). — 29. Anas clypeata, Linn. — 30. Anus crecca, Linn. — 31. Anas acuta, Linn. Am Schlusse seiner Arbeit bringt Gurney noch eine kurze Besprechung über den Zug und das Eintreffen einiger Vogelarten, tabellarisch zusammengestellt und verglichen mit Algerien und England. — IX. Die letzte zusammenhängende, gute und gründliche Arbeit über die Vögel Algeriens ist im Ibis 1882 erschienen und trägt den Titel: „Notes on the Birds of the Province of Con- stantine, Algeria — by Charles Dixon.“ Dieser verdienstliche, und wie es scheint, mit einer ausge- zeichneten Beobachtungsgabe versehene Ornithologe bereiste mit Beiträge zur Ornis Algeriens. 213 Mr. Elwes Zwecks Untersuchung und Erforschung der Avifauna die Provinzen Algier und Constantine und wählte zu längerem Aufenthalte die Oase Bisera und das Aurösgebirge. Am 28. April 1882 in Philippeville landend, verweilte er bis zum 18. Mai des- selben Jahres im Forschungsgebiete und hat uns mit seinen Aufzeichnungen eine ebenso gründliche, als interessante Arbeit hinterlassen. Sein Ausflug auf den Djebel Mähmel über Oued Taga brachte der wissenschaftlichen Welt einen neuen Stein- schmätzer, den er dem kürzlich verstorbenen, hoch veranlagten Ornithologen Seebohm widmete. Die ganze Abhandlung ist voll trefflicher Beobachtungen, auf welche ich mich dauernd zu stützen vermochte, und die ich nahezu alle vollständig bestätigen konnte. Es ist eine ganz hervorragende Arbeit! Die Liste enthält 94 Vogelarten, von denen die mir entgangenen ff. sind: 1. Aqwila rapax. Freilich nur gesehen von Dixon und Elwes. — 2. Aquila pennata. Desgleichen. — 3. Falco bar- barus (?). — 4. Fulco Eleonorae. Um den Anblick dieses herr- lichen Falken könnte ich Dixon wohl beneiden; mir ist derselbe nirgends aufgestossen. Er scheint mehr an der Meeresküste, als im Tellgebiete vorzukommen. — 5. Falco subbuteo. — 6. Ruti- ceilla tithys. — 7. Sylvia curruca. — 8. Acrocephalus phragmitis. — 9, Turdus musicus. — 10. Sitta sp.? Von Mr. Elwes zwischen Oued Taga und Lambessa gesehen. Mir ist trotz grösster Auf- merksamkeit eine Sıtia nicht zu Gesicht gekommen. — 11. Anthus aquaticus. Auf den Sandbänken des Oued Biscra von Dixon vermuthlich gesehen. — 12. Alauda magna = macrorhyncha, Tristr. (2) — 13. Emberiza cia. — 14. Corvus monedula. Die Dohle ist von mehreren Ornithologen bei Batna konstatirt worden, mir jedoch nicht aufgestossen. — 15. Pyrrhocoraz spec. ? In den Djebel Aures bei Oued Taga in Cedernwaldungen gesehen, jedoch nicht artlich festgestellt. Wahrscheinlich Fregilus gra- culus. — 16. Totanus stagnatilis. -—- 17. Rallus minutus. — 18. Podiceps sp.? Zum Schluss ergeht sich Dixon nach gar zu bescheidener Auffassung seiner „mageren“ Liste, welche er als einen kleinen Supplement - Beitrag zu Taczanowski’s Arbeit, sowie zu den Ab- handlungen von Salvin und Tristram ansieht, in Worten ener- gischer Aufforderung, die seiner Meinung nach noch viel In- teressantes enthaltenden Auresberge und die Gegend um Biscra 914 A. Koenig: herum zu bereisen und wissenschaftlich auszuforschen. Dieser Meinung vermag ich mich nur auf’s Wärmste anzuschliessen. Dixon’s Arbeit ist die Abbildung seiner neuen Saxicola See- bohmi v. J. G. Keulemans entworfen (Pl. XIV), beigefügt. Die Ausführung ist tadellos, doch erscheint der Vogel in übernatür- licher Grösse nicht in seinem vollen Character. Nächst diesen 9 eingehend besprochenen Arbeiten liegt noch eine in der Societe zoologique im Jahre 1891 erschienene Abhandlung vor, betitelt: „Notice sur la collection d’Oiseaux, recueillie par M. Dybowski dans le Sahara“ par E. Oustalet. Diese Arbeit bringt eine Liste von 42 Vogelarten, welche ein Herr J. Dybowski in der algerischen Sähara auf einer in Mission nach El Gol&ea unternommenen Reise zusammengebracht und beobachtet hat. Die Liste enthält 2 Vogelarten, welche die grösste Beachtung verdienen, nämlich Sylvia deserticola, Tristr. und den Corvus fuscicollis, Vieill.e. — umbrinus, Hedenborg). Erstere ist mir besonders dadurch auffallend, dass sie in der Dünengegend (Erg) der Sähel gefunden wurde, wo ich sie nicht vermuthet hätte, — und die zweite Art als überhaupt noch nicht im N. Westl. Africa constatirt und beobachtet (bis jetzt nur von Egypten und Palaestina bekannt). Die aufgeführte Sylvia nana, Hempr. & Ehrbg. muss durch die Sylvia deserti, Loche substituirt werden. Oustalet unterzieht die in der algerischen Sähara gesam- melten Vögel einer eingehenden Besprechung und bringt eine Vergleichung der dort vorkommenden Arten mit den Formen des östlichen Gebietes, sowie eine interessante nach Procenten sich vertheilende Vergleichstabelle von der Verbreitung der Arten in den verschiedenen Gebieten. Weitere mir vorliegende Arbeiten, welche die Avifauna Algeriens z. Th. streifen, z. Th. näher auf dieselbe eingehen, sind ff.: 1. Wilhelm Schimper’s Reisen nach Algier in den Jahren 1831 und 1832 oder Beschreibung der Stadt Algier und ihrer nächsten Umgebungen, vorzüglich der daselbst wohnenden Völker- schaften, ihrer Lebensart, Sitten und Gebräuche und des gegen- wärtigen Zustandes dieser französischen Colonie. Stuttgart, Metzler’sche Buchhandlung. 2. Sporting in Algeria, by Edward Vernon Harcourt. London, Hamilton Adams & Cie. Am Schluss Listen der Vögel Beiträge zur Ornis Algeriens. 215 im Museum von Algier, Malherbe’s Vogelliste vom Jahre 1846, sowie Capitaine Loche’s Catalogue des Mammiferes et des Oiseaux, observees en Algerie 1858. 3. Reisen in der Regentschaft Algier in den Jahren 1836, 1837 und 1838 von Dr. Moritz Wagner. 3 Bände nebst einem naturhistorischen Anhang und einem Kupferatlas. Leipzig, Ver- lag von Leopold Voss, 1841. Der dritte Band enthält ausschliess- lich in umfassender Weise die Bearbeitung der Fauna von Algier, wobei auch den Vögeln ein ganzes Kapitel mit Fleiss und Sorgfalt gewidmet wird. 4. The Great Sahara; Wanderings south of the Atlas moun- tains byH. B. Tristram. London, John Murray, 1860. — Dieses zusammenhängend geschriebene Werk enthält ausser Reiseerleb- nissen und Landschaftschilderungen auch noch 8 Anhänge, von denen der IV. den Säugethieren, der V. den Vögeln der Sähara gewidmet ist. Die Liste enthält 168 Vogelarten mit begleitenden Textnoten. 5. Dr. Leopold Buvry weilte während längerer Zeit in Algerien und verfasste mehrere Artikel mit Bezug auf die dor- tige Vogelwelt. A. Streifzüge in Algerien. Erschienen in Cab. Journ. f. Orn. 1857, pag. 62 u. fi. I. Der Djebel Edough. II. Erinnerungen an den Fetzara-See. Ebenda, pag. 120 u. ff. III. Der Wald N’rakta el abbia. Ebenda, pag. 192 u. fi. — Diese in Briefform an den Herausgeber des Journals gerichteten Mittheilungen werden einem jeden Besucher Algeriens eine Quelle ange- nehmer und belehrender Lektüre sein. Die lebendigen Schil- derungen enthalten anmuthige Bilder sowohl über Land und Leute als auch über das Vogelleben N. West-Africas. B. Relation d’un voyage d’exploration scientifique au Djebel Aures en Algerie. Erschienen in „Zeitschrift für Acclimati- sation 1858 mit einigen wenigen Erläuterungen über die Fauna jenes Landes. 216 Erklärungen der Tafeln VI und VII. Tab. VI. 1. Buteo desertorum, (Daud.) — Gelege von 3 Eiern, genommen bei Ferme Dufour, 2. 4. 1892 (v. J. f. Orn. 189, pag 161). Ki 2. Caprimulgus aegyptwus, Licht. — 1 Ei, gefunden in Mouleina (Bisera), 14. 4. 1892 (v. J. f. Orn. 1895, pag. 181). i 3. Merops persicus, Pallas. — 3 Eier, aus der Uferwand des Oued Biscra ge- graben bei Mouleina (v. J. f. Orn. 1895, pag. 198). 4, Pica mauritanica, Malh. — a) 2 Eier aus einem Gelege von 7 Stück, gef. auf dem Djebel Aures (Batna) 7. 5. 1892 (v. J. f. Orn. 1895, pag. 213 a und b.) — b) 2 Eier aus einem Gelege von 6 Stück, gef. bei Lambessa 9. 5. 1892 (v. J. f. Orm. 1895, pag. 214 a und b). . Garrulus cervicalis, Bp. — 1 Ei, gefunden in Batna am 24. 5. 1892 (v. J. f. Orn. 1895 pag. 217 a). . Lanius dealbatus, Defil. — a) 1 Ei, gef. in der Nähe des Bir Stäil in Retama retam, am 26. 3. 1893 (v. J. £. Orn. 1895, pag. 225 Ia) — b) 3 Eier, aus einem Gelege von 5 Eiern, gefunden vor Gardäia 15. 4. 1893 (v. J. £. Orn. 1895, pag. 226 Ola, b, c.) — c) LEi, gef. im Säribstrauch unweit des Bordj-Saada 15. 4. 1892 (v. J. f. Orn. 1895, pag. 226, III b). — d) 1 Ei, gef. auf dem Wegmarsche (Nest in Limoniastrum guyonianum) 4. 4. 1893 (v. J. f. Orn. 1895, pag. 227, IV.) — e) 2 Eier, gef. auf dem Weg- marsche (Nest in Limoniastrum guyonianum 4. 4. 1893 (v. J. f. Orn. 1895, pag. 227, V.) — f) 2 Eier aus einem Gelege von 5 Stück, Oued N’ca 22. 4, 1893 (v. J. £. Orn. 1895, pag. 227 Vla und b.) Tab. VII. . Sylvia deserti, (Loche) — 2 Eier, gef, auf der Marschroute vor Dzelfana, 13. 4. 1893 (v. J. f. Orn. 1895, pag. 282.) . Melizophilus deserticolus, (Tristr.) — 2 Eier, Nest gef. in Batna auf dem Pinienberge in Rosmarinus officinalis, 13. 5. 1893 (v. J. £. Orn. 1895, pag. 296, . Pratincola Moussieri, (L. O0. G.) — a) 3 Eier (blaugrüne Varietät) aus einem Gelege von 5 Stück; Nest gef. unter Stipa tenacissima, L. auf dem Pinien- berge bei Batna, 22. 5. 1893 (v. J. f. Orn. 1895, pag. 312, VII.) — b) 3 Eier (weisse Varietät) aus einem Gelege von 5 Stück; Nest gef. auf dem Pinienberge bei Batna, 15. 5. 1893 (v. J. f. Orn, 1895, pag. 312 VL) . Saxtcola lugens, Licht, — 5 Eier (volles Gelege) gef. in den Salzhügeln bei Drouh (Biscra) (v. J. f. Orn. 1895, pag. 385.) . Certhilauda alaudipes, Salvad. — a) 2 Eier, gef, auf dem Wegmarsche nach Bordj-Dzelfana, 13. 4. 1893 (v. J. f. Orm. 1895, pag. 439, I.) — b) 2 Eier, gef. von F. Westphal in der Nähe des Bordj-Dzelfana, 14. 4, 1893 (v. J. f. Orn. 1895, pag. 439. II.) . Ammomanes algeriensis, Sharpe, — 3 Eier aus einem Gelege von 4 Stück, gef. in EI Outaia, 22, 4. 1892 (v. J. f. Orn. 1895, pag. 446, II.) . Ammomanes cinctura, (Gould) — 3 Eier (volles Gelege) gef. von Fr. West- phal in Oued N’ga, 22. 4. 1893 (v. J. f. Orn, 1895, pag. 452, II.) . Otocorys bilopka, (Rüpp.) — a) 1 Ei, gef. am 13. 4. 1893 (v. J. f. Orn, 1895, pag. 457, I b.) — b) 1 Ei, gef. vor Guörrara, am 24. 4. 1893 (v. J. f. Orn, 1896, pag. 104, VIII a.) . Fringillaria saharae, (Lev. jr.) — a) 1 Ei, gef. in El Käntara, am 19, 4. 1892 (v. J. f. Orn. 1896, pag. 112 Ib.) — b) 1Ei, gef. in El Käntara, am 19. 4, 1892 (v. J. £. Orn. 1896, pag. 112 II c.) 10. Passer simplex, Licht. -— 2 Eier eines Geleges, das aus 3 Eiern bestand, gef. im Brunnen von Säif vor El Alia, am 27, 4. 1893 (v. J. f. Orn. 1896, pag. 125 und 126). Journ.f. Orn. 1896. 1 R e ee x 5 E.de Maes pinx. : Lith. Anst.v,‚Werner & Winter, Frankfurt %M. Tab.VI. Or. 1896. ourn Lith Anstv.Werner &Winter, Frankfurt %M. x ‚& jo5 7) ® {o} = ® < [ent ha L ee, Aa al, Journ. £ Ormn. 1896 Taf vl. \ Anm! Zi „Di ol ds N pi se vyanur Chegsa S = Bordj.de Ouret el Kuhama — en ee & S at us ” 050, —N \ ( &/ \ E ZA E E NEB- > NEPZEIDISEIIN | -MARSCHROUDTE Sr lie Herma zZ Sem % ( DER Y) N — >) | utull = RO : FoyyE 6 Se Aagıgen Wüstenreise vom: 35, Marzr5. Mai 188. C Farbenerklärung: em .Wanschroute ea dChott- und. Sebkhaformation Aurouoı AT Gamra» \ Stein - und Sandrmiüste vn \ Oasen Waylıar DES Da 28398 Touggourtfg Zunusa de Turrmellat p | kAhınar Seytat heffat RL ar REGION DES DUNES 09 Zama RT ’ ur % \ F w f. e‘ % n AR. x r © o* i % £ t ‘ ” L “ N ul % 4 WR \ * Die Vogelwelt des Herzogtums Sachsen-Altenburg. Von Dr. Otto Koepert. Wenn ich es unternehme, die Vogelwelt des Herzog- tumsSachsen-Altenburgzum Gegenstande einer Betrachtung zu machen, so bin ich mir zwar bewulst, dafs das, was ich biete, auf absolute Vollständigkeit keinen Anspruch machen kann; trotzdem glaube ich aber, dafs diese Arbeit wenigstens insofern nicht ohne Nutzen sein wird, als sie einerseits alles das, was bisher über die Avifauna Altenburgs allenthalben in Werken, Abhandlungen und Zeitschriften zerstreut gewesen ist, zu einem einheitlichen Ganzen zusammenfafst, andererseits aber auch manches Neue enthält und vielleicht diesen und jenen Naturfreund zu weiteren Beobachtungen anregt. Das Herzogtum Sachsen- Altenburg ist in ornitho- logischer Beziehung nicht nur interessant als das Beobachtungs- gebiet zweier unsrer hervorragendsten Ornithologen: desehemaligen Pastors in Renthendorf, Chr. L. Brehm, und des unlängst zu Gera verstorbenen Hofrates Prof. Dr. K. Th. Liebe, sondern auch wegen seiner centralen tiergeographischen Lage und seiner mannigfachen, verschiedenartigen Bodenverhältnisse, welche einer in Bezug auf die Anzahl der Familien und Arten reichen Vogel- welt die nötigen Existenzbedingungen gewähren. Es erstreckt sich zwischen dem 50° 42° bis 51° 7° nördlicher Breite und dem 29% 2° bis 30° 19° östlicher Länge (von Ferro) und zerfällt in zwei durch reufsisches Gebiet getrennte Landesteile, den Ost- und Westkreis; es liegt demnach fast genau in der Mitte der germanischen Provinz der europäischen Subregion der paläark- tischen Region und in der Nähe der für die Verbreitung mancher Vogelart eine Grenze bildenden Elbe. Der Flächeninhalt des Herzogtums beträgt 1323 qkm. Der Ostkreisistim allgemeinen eben, gut angebaut, hie und da von flachen Hügelwellen durch- zogen; nur nach dem Südosten steigt das Terrain an; es erhebt sich bei Reust bis 378 m Meereshöhe, während im Norden bei 218 Otto Koepert: Serbitz die Bodenerhöhung nur etwa 120 m beträgt. Der Ost- i kreis wird von der Pleifse, einem Nebenflusse der Elster, durch- flossen ; in diese münden dann wieder verschiedene kleine Wasser- läufe, deren Ufer, wie auch die der Pleifse, meist von üppigen Wiesen umsäumt sind. Stehende Gewässer befinden sich besonders im Norden und Osten; ich nenne ganz besonders die Teiche bei Haselbach, Wilchwitz, Eschefeld und Frohburg. In geologischer Beziehung wiegt im Ostkreise das Diluvium vor. Hinsichtlich der Bewaldung wird der Ostkreis vom Westkreis bei weitem über- troffen; von der Bodenfläche des ersteren ist etwa ein Zehntel, von der des letzteren beinahe die Hälfte mit Wald, und zwar vorwiegend mit Nadelwald bestanden. Leider sind viele sog. „Bauernhölzer“, d. h. kleine im Feld gelegene ee der Kultur zum Opfer gefallen. Der Westkreis, dessen Bodenerhebung zwischen 160 m (Saalthal bei Rothenstein) und 511 m Meereshöhe (beim Rittergut Spaal) schwankt, wird durch die Saale in zwei ungleiche Teile zerlegt. Der kleinere, westliche, stellt eine Hochebene, von Muschel- kalk gebildet, dar, von welcher aus gegen die Saale Gebirgszungen vorspringen, welche durch tiefeinschneidende Thäler, sog. „Gründe“, von einander getrennt werden. Das Gebiet rechts der Saale gehört vorwiegend der Buntsandsteinformation an. Von stehenden Gewässern des Westkreises ist eigentlich nur der Hainspitzer See bei Eisenberg von Bedeutung. Nach dieser kurzen topographischen Schilderung des Herzog- tums Sachsen-Altenburg wende ich mich nunmehr meinem eigent- lichen Thema zu und bemerke im voraus, dafs ich das Hauptgewicht darauf gelegt habe, nur sichere, genaue Beobachtungen bewährter und ornithologisch geschulter Beobachter aufzunehmen. Eine Anzahl Vorarbeiten tüchtiger Forscher, zahl- reiche schriftliche und mündliche Mitteilungen von mir meist persönlich bekannten Ornithologen, sowie meine eigenen lang- jährigen Beobachtungen lassen mich hoffen, in vorliegender Arbeit ein möglichst vollständiges und genaues Verzeichnis der im Altenburgischen beobachteten Vögel zu bieten. Ich habe mich demgemäss nicht blofs auf die Brutvögel beschränkt, sondern auch Mitteilungen über hierlands beobachtete Durchzügler, Winter- und Irrgäste, sowie solcher Vögel aufgenommen, welche, wie der Tannenheher, das Steppenhuhn, der Rosenstar, auf ihren peri- odischen Wanderzügen das Gebiet berührten. Die Vogelwelt des Herzogtums Sachsen-Altenburg. 219 Was nun die einschlägige Litteratur betrifft, so ist sie teils in einigen grölseren Werken und Abhandlungen, teils in Zeitschriften enthalten. Von Werken allgemein-ornithologischen Inhalts, welche Angaben über unser Gebiet enthalten, nenne ich vor allem Chr. L. Brehms „Beiträge zur Vogelkunde“ (3 Bände, Neustadt a. d. OÖ, 1821—1822). In diesem Werke sind eine Menge Notizen über das Vorkommen seltener Arten im Altenburgischen zerstreut. Von demselben Verfasser rührt ein in den Mitteilungen aus dem Osterlande (Band 9, 1847) befindliches „Verzeichnis der bis jetzt im Osterlande be- merkten Vögel“ her, welches leider nur die Raubvögel, Kletter- vögel, Sitzfülsler, Schwirrvögel und einige wenige Familien der Singvögel umfafst. In den obengenannten „Mitteilungen aus dem Osterlande“, welche von der Naturforschenden Gesellschaft des Osterlandes zu Altenburg herausgegeben werden, finden sich auch vereinzelte Notizen ornithologischen Inhaltes, welche ebenfalls an passender Stelle eingefügt wurden. Ein der Bibliothek der er- wähnten Naturforschenden Gesellschaft gehörendes Manuskript, welches etwa ums Jahr 1860 von dem mit Chr. L. Brehm, A. Brehm und Liebe befreundeten Ornithologen H. Kratzsch (gestorben zu Kleintauschwitz, wo er auch ansässig war) verfalst wurde und Zusätze von Porzig (Steinwitz bei Altenburg) und Schach (Rufsdorf bei Mannichswalde) trägt, zählt die Vogelarten auf, welche von den drei Genannten im Ostkreise, besonders in der Umgebung von Schmölln und Altenburg, beobachtet wurden. Diese drei Ornithologen, welche miteinander in regem Verkehr standen und von denen die beiden erstgenannten dem Alten- burger Bauernstande angehörten, besalsen reichhaltige Vogel- sammlungen und hatten sich tüchtige ornithologische Kenntnisse angeeignet. Die Schachsche Sammlung ist in den Besitz der Altenburger Naturforschenden Gesellschaft übergegangen, die Porzigsche steht noch auf dem von ihm an seinen Sohn ver- erbten Gute in Steinwitz, während die Sammlung von Kratzsch von dessen Erben vor einigen Jahren veräulsert worden ist. Liebe stützt sich in seiner Abhandlung: Die Brutvögel Öst- thüringens (Cabanis’ Journal für Ornithologie 1878) besonders auf die Beobachtungen des letztgenannten Ornithologen, insoweit der Ostkreis des Herzogtum Sachsen-Altenbnrgs in Frage kommt, während er selbst den östlichen Teil des Westkreises, sowie die Umgebung von Ronneburg zu seinem Beobachtungsgebiete rechnete. 220 Otto Koepert: In dem gleichfalls von Liebe herrührenden Aufsatz: „Died Umgebung von Gera angehörigen Brutvögel“ (Jahr bericht der Gesellschaft von Freunden der Naturwissenschaft zu Gera, 1873) berücksichtigt er ebenfalls den an das Reufsisc angrenzenden Teil des Altenburger Ostkreises. In gleicher Wei wie den eben citierten Arbeiten verdanke ich auch den v Meyer und Helm herausgegebenen „Jahresberichten d ornithologischen Beobachtungsstationen im Köni reich Sachsen“ eine Anzahl von Beobachtungen, welche v Pälsler (Breitenbach bei Meerane) und Schulze (Meusdorf b Eine grofse Fülle ornithologischen Beobachtungsmateriale: verdanke ich aber direkter Mitteilung seitens der betreffender Beobachter, denen ich auch an dieser Stelle meinen verbindlichsten Dank ausspreche. In erster Linie danke ich Herrn Forstmeisteı Pöschmann in Altenburg, welcher die Beantwortung eines von mir verfaßsten Fragebogens durch die ihm unterstellton Herren Forstbeamten veranlalste. Folgende Herren haben in liebens- würdigster Weise meiner diesbezüglichen Bitte entsprochen: Oberförster Meyer (Klosterlausnitz), Oberförster Ungerland (Tautenhain), Oberförster Kretschmar (Saasa bei Eisenberg), Oberförster Fritsche (Fockendorf), Forstassessor Merz (Lehma !) Eine fast vollständige Litteraturangabe über die Vögel Thüringens enthält das treffliche Regels: „Thüringen“ II. Teil, 1. Buch: Pflanzen und Tierverbreitung. (Jena, Fischer, 1894.) Die Vogelwelt des Herzogtums Sachsen-Altenburg. 221 ım Kammerforst). In gleicher Weise bin ich Herrn Revierförster "reitag (Reinstädt bei Kahla), sowie den Herren Oberförster >lauder (Uhlstädt bei Kahla), Oberförster Köhler (Meusebach), Iberförster Wagner (Schömbach a. d. Leina) und Leibjäger lildebrandt (Altenburg) für die liebenswürdige Förderung neiner Bestrebungen Dank schuldig. Herr Stationsvorsteher Teller (Zwötzen bei Gera) stellte mir bereitwilligst seine haupt- ächlich in der Umgebung von Eisenberg, Ronneburg und Göfsnitz ‚emachten Beobachtungen zur Verfügung, ebenso die Herren Lehrer »dwin Müller (Schmölln) und Oberlehrer Dr. Helm (Chemnitz), velch letzterer besonders die Sumpf- und Schwimmvögel der Haselbacher und Eschefeld-Frohburger Teiche eingehend beob- ıchtete.e Mein spezielles Beobachtungsgebiet bildete die Um- ‚;ebung Altenburgs, der Kammerforst und die Leina, welche beide "orsten nördlich, bez. östlich von der Stadt Altenburg gelegen sind. Hinsichtlich der Nomenklatur bin ich dem „systemati- ‚chen Verzeichnis der Vögel Deutschlands“ von Dr. \nt. Reichenow (Verlag der Linnäa, Berlin 1889), gefolgt, vährend mir in Bezug auf die Synonyma die „Synonymik der ‚uropäischen Brutvögel und Gäste“ von Dr. E. Rey Halle, Schwetschke’scher Verlag) gute Dienste geleistet hat. Von den im nachfolgenden genannten Ortschaften, welche n alphabetischer Reihenfolge aufgeführt werden, liegen im Ost- reise, resp. diesem benachbart: Altenburg, Breitenbach bei leerane (Sachsen), Breesen, Blumroda, Bohra, Dobitschen, )rescha, Drosen, Ehrenberg, Eschefeld (Sachsen), Fockendorf, 'rankenhausen bei Krimmitschau (Sachsen), Frohburg (Sachsen), sauern, Gimmel, Gnandstein (Sachsen), Göllnitz, Gössnitz, sraicha, Haselbach, Heukewalde, Kaimberg (Reuss j. L.), Kauern, (auritz, Kleintauschwitz, Kriebitzsch, Langenhessen (Sachsen), ‚etzendorf (Sachsen-Weimar), Lindig, Lossen, Mannichswalde, Wännsdorf, Merlach, Meusdorf (Sachsen), Meuselwitz, Monstab, \aulitz, Naundorf, Nörditz, Oberlödla, Paditz, Plottendorf, Poris, °osterstein, Prehna, Prössdorf, Raitzhain, Rasephas, Ronneburg, voschütz (Altenburgische Enklave im Reussischen), Rositz, Rü- ligsdorf (Sachsen), Russdorf (Sachsen), Rolika, Schmölln, Schöm- ach, Schönhaide, Schwanditz, Serbitz, Starkenberg, Steinwitz, 'aupadel, Treben, Wilchwitz, Wildenbörten, Zürchau. Im Westkreise, bez. demselben benachbart, liegen folgende Irtschaften: Auma (Sachsen-Weimar), Bibra, Kamburg (Sachsen- 222 Otto Koepert. Meiningen), Drossnitz, Eisenberg, Erdmannsdorf, Etzdorf, Fröh- lichenwiederkunft, St. Gangloff, Gernewitz, Geunitz, Gösen, Gum- perda, Hainspitz, Hermsdorf, Hummelshain, Kahla, Kesslar, Kirschlitz, Klosterlausnitz, Königshofen, Meckfeld, Meusebach, Reinstädt, Renthendorf, Roda, Röttelmisch, Saasa, Tanneck, Tau- tenhain, Törpla, Uhlstädt, Zeutsch. Ordnung: ÖOscines. Singvögel. Familie: Sylviidae. Sänger. 1. Erithacus philomela Bechst., Sprosser. Nach Kratzsch bei uns nur ab und zu auf dem Zuge beobachtet. 2. Erithacus luscinia L., Nachtigal. Dieser edle Sänger gehört leider unserem Lande nicht mehr als Brutvogel an, wird aber alljährlich auf dem Durchzuge beob- achtet, im Frühjahre begreiflicherweise häufiger als im Herbste. So werden fast alljährlich am Bassin am Herzogl. Marstall zu Altenburg im Frühjahr einige Nachtigallen gehört, ebenso in kleinen Buschhölzern bei Fockendorf, im Trebener Ritterguts- parke, im Eisenberger Schlossgarten, im Trautenhainer Revier in den sog. Buchen bei Klosterlausnitz und bei Gumperda. Liebe erklärt die Abnahme der Nachtigallen in Ostthüringen als eine Folge der rauhen Frühjahrswitterung, welche neben den Nach- stellungen und dem Ueberhandnehmen der Amsel an sonst ge- eigneten Lokalitäten einem Gedeihen dieses köstlichen Sängers nicht günstig ist. Es wäre eine dankbare Aufgabe zu versuchen, diesen herrlichen Singvogel wieder bei uns einzubürgern, was sich z. B. in Altenburg auf der Insel des Grossen Teiches und in den denselben umgebenden Anlagen, sofern für dichtes Unter- holz, Abschiessen der wildernden Katzen und Einschränkung der Amseln Sorge getragen würde, mit Aussicht auf Erfolg bewerk- stelligen liesse. — Um einer Vermehrung der Nachtigallen Vor- schub zu leisten, wurde schon im Jahre 1832 im Altenburgischen Landtage ein Gesetz beantragt, welches 1837 von der „Land- schaft‘ angenommen wurde; dasselbe belegte das Halten von Nachtigallen, Grasmücken, Sprossern und Plattmönchen mit einer Steuer, eine Massregel, die indess von Chr. L. Brehm nicht gebilligt wurde. (S. Mittheilungen aus dem Osterlande, 1837: die Frage: „Ist eine Besteueruag der Singvögel nothwendig 7 Die Vogelweit des Herzogtums Sachsen-Altenburg. 223 und rathsam? beantwortet von Herrn Pfarrer Brehm zu Unter- renthendorf“, und ebendaselbst, 1838: „Brehms letztes Wort über die Besteuerung einiger Singvögel zur Verständigung mit einem landschaftlichen Abgnordneten“). Soviel ich weiss, ist die Nach- tigallensteuer seit dem Jahre 1848 für das Herzogtum aufgehoben. 3. Erithacus cyaneculus Wolf, Blaukehlchen. Nur auf dem Durchzuge, nicht als Brutvogel beobachtet. Ein alter Vogelfänger, Namens Helbig, welcher bis in die acht- ziger Jahre in Altenburg lebte, fing fast in jedem Frühjahre Blaukehlchen. 4. Erithacus suecicus L., Roststerniges Blaukehlchen. Nur als Durchzügler konstatiert. 5. Erithacus rubeculus L., Rothkehlchen. Brütet in den Anlagen um Altenburg, im Kammerforst, in der Leina; bei Göfsnitz, bei Naulitz, Ronneburg, Gauern, Eisen- berg, Hainspitz und Klosterlausnitz von Heller beobachtet und wird bei uns wegen seiner angenehmen Eigenschaften und seines ansprechenden Gesanges häufig im Käfig gehalten. 6. Erithacus phoenicurus L., Gartenrotschwanz. Regelmälsiger, nicht seltener Brutvogel der Thäler. 7. Erithacus titis L., Hausrotschwanz. Überall anzutreffen. Legt sein Nest an den belebtesten Orten und zuweilen auch an recht sonderbaren Stellen an. In den Sammlungen der Naturforschenden Gesellschaft befindet sich ein Nest, das auf der Zugstange eines Güterwagens angelegt war. Die erwähnte Sammlung besitzt auch einen vollständigen Albino, welcher aus Kriebitzsch stammt. 8. Pratincola rubicola L., Schwarzkehliger Wiesenschmätzer. Seltener Brutvogel. Kratzsch bemerkt über ihn: „seit 30 Jahren habe ich diesen schönen Vogel einmal hier [d. h. bei Kleintauschwitz] gesehen und erlegt; vor ungefähr 10 Jahren traf ich ein Paar mit ihren Jungen, welche kaum dem Neste entschlüpft, bei Greiz.‘ Heller beobachtete den Schwarzkehligen Wiesenschmätzer im Westkreise; er traf ihn 1877 zwischen Saasa und Törpla brütend. 9. Pratincola rubetra L., Braunkehliger Wiesenschmätzer. Ist in den Thälern des Ostkreises nicht selten, besonders in dem wiesenreichen Sprotten- und Pleissenthale. Ebenso kommt er im Saalthale vor. 224 .. Otto Koepert: 10. Saxicola oenanthe L., Steinschmätzer. Früher bei uns nur auf dem Zuge und nur in einzelnen Fällen brütend beobachtet; jetzt brütet er nicht selten im Ge- biete, besonders an Bahndämmen, unter Weichen und Schienen. Sein Bestand hat sich demnach gehoben, hauptsächlich infolge Anpassung seiner Nistweise. Heller nennt ihn treffend „Bahn- vogel“. 11. Cinclus merula J. C. Schäff., Wasserschmätzer (Wasseramsel). Dieser muntere Bewohner unserer fliessenden Gewässer gilt mit Unrecht als schädlich und ist glücklicher Weise in unserm Lande gesetzlich geschützt. Er kommt im Ostkreise viel seltener vor, als in dem Westkreise, an dessen klaren Bächen er Stand- vogel ist. Im Ostkreise ist der Wasserschmätzer von Kratzsch in der Nähe von Saara an der Sprotte beobachtet worden, an welcher ihn auch im Winter 1892 Edwin Müller sah. Früher belebte dieser anmutige Vogel auch die Pleisse nach den Be- obachtungen Schachs und Hellers, aber seitdem dieser Wasser- lauf durch Industriewässer arg verunreinigt ist, kommt der Wasserschmätzer hier nur selten vor. Im Westkreise findet er sich nach Freitag bei Reinstädt, Gumperda und Fröhlichen- wiederkunft, nach Heller im Raudathal bei Eisenberg, nach Ungerland im Tautenhainer Revier, nach Kretschmar bei Saasa. [Monticola saxatilis L., Steindrossel.] Die Notiz von der Ansiedelung der Steindrossel bei Gera in „Lenz, Gemeinnützige Naturgeschichte, 2. Bd.“ ist falsch; dieser Vogel ist in Ostthüringen noch nicht beobachtet worden. 12. Turdus musicus L., Singdrossel (Zippe). Allenthalben Brutvogel, in Altenburg sogar in grösseren Parkanlagen z. B. dem Schlossgarten. Zahlreich beobachtet im Kammerforst, in der Leina, der Fasanerie bei Ehrenberg, im Tan- nicht bei Gössnitz, im Naundorfer und Nörditzer Grunde. Im Gerstenbachthale ist auffallenderweise die Singdrossel, wie Helfer mir mitteilt, eine grosse Seltenheit. 13. Turdus iliacus L., Weindrossel. Nistet nur ausnahmsweise im Gebiet. Kratzsch fand ein brütendes Paar bei Gimmel unweit Schmölln, Liebe 1868 eins auf dem „roten Berge“ bei Ronneburg. Sonst wird die Wein- drossel bei uns nur auf dem Zuge beobachtet. Heller notiert Die Vogelwelt des Herzogtums Sachsen-Altenburg. 925 als auffallend späten Termin für das Frühjahr 1875 den 12. April, an dem er bei Naulitz etwa 60 Stück beobachtete. In den Sammlungen der Naturforschenden Gesellschaft finden sich zwei interessante Exemplare der Weindrossel, ein rein weilses und ein semmelgelbes. 14. Turdus viscworus L., Misteldrossel. Brütet, wenn auch nicht zahlreich, im Gebiet. Heller beobachtete im Mai 1874 fünf Stück im Leitholdshain bei Graicha. Turdus pilaris L., Krammetsvogel (Wacholderdrossel). Diese Drossel hat ihren Bestand aufserordentlich vermehrt. Während Kratzsch sie in der ersten Zeit seiner ornithologischen Thätigkeit nur zur Zugzeit beobachtete, traf er sie später allent- halben brütend in kleinen Laubhölzern an. Nach Liebe ist der Krammetsvogel bei uns zuerst in den Klosterlausnitzer Forst 1832 eingewandert; 1848 wurde er bei Schmölln Brutvogel, wo sich auch jetzt in den „Lohsen“, wie mir Edwin Müller mit- teilt, eine Brutkolonie befindet. Dies ist auch in kleinen Laub- wäldchen bei Altenburg, wie z. B. im Knauschen Holze der Fall, ebenso nach Heller in einem Feldgehölze bei Männsdorf, wo etwa 12 Paare ihre Nester kaum manneshoch auf Fichten angelegt hatten. Der Letztgenannte traf noch Brutkolonien an in einem Gehölze zwischen Linda und Gauern, im Gessenthale bei Ronne- burg. Nach Schmiedeknecht erscheint die Wacholderdrossel bei Gumperda alljährlich in grofsen Scharen und bleibt wegen der zahlreichen Wacholderbüsche fast den ganzen Winter dort. Nach der Höchsten Verordnung, betr. den Schutz der Singvögel und der für die Bodenkultur nützlichen Vögel, welche für das Herzogtum Sachsen-Altenburg am 5. September 1894 in Kraft getreten ist, bleibt der Fang der Wa- cholderdrossel (und zwar nur dieser Drosselart) auf dem Vogel- herd in der Zeit vom 15. Oktober bis 31. Dezember je ein- schliesslich gestattet. Die in Ausübung desselben aufser den eigentlichen Krammetsvögeln unbeabsichtigt mitgefangenen, nach den bestehenden Bestimmungen geschützten Vögel sind sofort wieder in Freiheit zu setzen. Die Anlegung von Dohnen- steigen, Laufdohnen und Tränken kommt also künftig in Weg- fall, eine Mafsregel, welche im Interesse eines gedeihlichen Vogelschutzes mit Freuden zu begrüssen ist. Journ, f. Omith. XLIV. Jahrg. April 1896. 15 2236 Otto Koepert: 16. Turdus merula, L., Amsel. Einer unsrer häufigsten Singvögel, der bei uns sowohl in Wäldern, als auch in Gärten und Anlagen zahlreich brütet. In den Sammlungen der Naturforschenden Gesellschaft befinden sich zwei interessante Farbenvarietäten: Ein Exemplar mit weilsem Fleck an der Kehle und ein Weibchen mit hellbraungrauem Ge- fieder. Letzteres wurde im Februar 1895 bei Reust von Ober- förster Clauder erlegt. 17. Turdus torguatus L., Ringdrossel. Diese nordische Amsel ist ab und zu auf dem Durchzuge beobachtet worden. Kratzsch erlegte innerhalb 25 Jahren in der Nähe seines Wohnortes Kleintauschwitz fünf Stück. Schmiede- knecht beobachtete die Ringdrossel im Herbste 1872 auf dem Zuge bei Gumperda. 18. Regulus eristatus Vieill., Gelbköpfiges Goldhähnchen. Nicht häufig im Ostkreise, wo es bei Göfsnitz, sowie in der Leina beobachtet wurde; häufiger in den Nadelholzbeständen des Westkreises. 19. Regulus ignicapillus Brehm, Feuerköpfiges Goldhähnchen. Hat sich nach Liebe in seinem Bestande vermehrt und findet sich sogar in kleinen Feldgehölzen. 20. Phylloscopus rufus Bchst., Weidenlaubsänger. Läfst fast in jedem Gehölz sein „Zilpzalp“ erschallen. Heller beobachtete ihn z. B. im Tannicht bei Gölsnitz, bei Ei- senberg, Tanneck , Klosterlausnitz, ich häufig im Kammerforst, der Ehrenberger Fasanerie, in der Leina. 21. Phylloscopus trochilus L., Fitislaubsänger. Von mir im Kammerforst und in der Leina, von Heller im Tannicht bei Göfsnitz, in den „Lohsen“ bei Schmölln, bei Eisenberg, Hainspitz, Klosterlausnitz beobachtet. 22. Phylloscopus sibilator Bchst., Waldlaubsänger. Ist bei uns nicht gerade häufig; brütet nach Heller bei Tanneck, Saasa, Etzdorf, nach Schmiedeknecht am „Schön- berg‘ bei Gumperda. Die Vogelwelt des Herzogtums Sachsen-Altenburg. 2237 23. Hypolais philomela L., Gartensänger, Spottvogel. Im Westkreise nicht so häufig, als im Ostkreise, wo er namentlich in Gärten zu finden ist. 24. Locustella naevia Bodd., Heuschreckensänger. Dieser Vogel ist erst 1850 ins Gebiet eingewandert und wurde zuerst von Kratzsch zwischen Gimmel und Kleintausch- witz, 1852 bei Saara, 1853 bei Köthenitz beobachtet. (Näheres siehe Mitteilungen aus dem Osterlande, 13. Bd., 1855). Nach Heller ist er im Sprottenthale bei Schmölln und im Pleifsen- thale nicht selten. Letzterer giebt als Brutplätze an: Kauritz. Löhmigen, Hainichen, Ponitz, Merlach, Bornshain, Mückern, Grofsstöbnitz. 25. Acrocephalus aquaticus Gm., Binsenrohrsänger. Kommt zwar als Brutvogel bei uns nicht vor, ist aber auf dem Zuge beobachtet worden, z. B. von Kratzsch im Herbste 1858 bei Eschefeld. 26. Acrocephalus schoenobaenus L., Schilfrohrsänger. Als Brutvogel selten; Heller fand ihn 1870 bei Kauern brütend. Ist früher viel häufiger gewesen, denn Kratzsch be- zeichnet ihn als gemein an den Oberlödlaer Teichen. An den Haselbacher Teichen traf ihn 1822 auch Schlegel brütend. 27. Acrocephalus palustris Bcehst., Sumpfrohrsänger. Brütet zwar im Ost- und Westkreise, aber immerhin selten. Nach Liebe ist er 1852 ins Sprottenthal eingewandert. Ziemlich häufig ist er zwischen Orlamünde und Rudolstadt. Heller beobachtete den Sumpfrohrsänger im Mai 1887 bei Gölsnitz am Pleissenufer, 1885 bei Merlach, ich im Juni 1895 an den Wilch- witzer Teichen. 28. Acrocephalus streperus Vieill., Teichrohrsänger. Häufiger Brutvogel an den Wilchwitzer, Haselbacher, Ober- lödlaer und Hainspitzer Teichen. 29. Acrocephalus arundinaceus L., Rohrdrossel. Brütet in den Oberlödlaer, Haselbacher, Hainspitzer Teichen und hat sich von den Oberlödlaer und Haselbacher Teichen nach 15* 938 Otto Koepert: Chr. L. Brehm und Liebe seit 1850 allmählich über Ost- thüringen verbreitet. Im grofsen Teiche bei Gumperda ist die Rohrdrossel nach Schmiedeknecht häufig. 30. Sylvia atricapilla L., Mönchsgrasmücke, Plattmönch. Allenthalben nicht selten; brütet z. B. in den Plateauanlagen und dem Schlofsgarten von Altenburg, im Kammerforst; auch im Westkreise häufig beobachtet. 31. Sylvia curruca L., Zaungrasmücke, Klappergrasmücke. Häufig, besonders im Pleifsenthale zwischen Altenburg und Göfsnitz. 32. Sylvia rufa Bodd., Dorngrasmücke. Allenthalben brütend ; haben sich von den mehr und mehr verschwindenden Dornhecken der Feldraine in die Obstbaum- pflanzungen zurückgezogen. 33. Sylvia hortensis Bchst., Gartengrasmücke. Nicht seltener Brutvogel. 34. Sylvia nisoria Bcehst., Sperbergrasmücke. Brütet nur ausnahmsweise bei uns. Kratzsch erlegte am 24. Mai 1856 ein Männchen bei Kleintauschwitz. 35. Accentor modularis L., Heckenbraunelle. Brütet im Westkreise, besonders um Klosterlausnitz, häufiger als im Ostkreise, wo sie z. B. von Heller im Tannicht bei Göfsnitz beobachtet wurde. Familie: Timeliidae. Timalien. 36. Troglodytes parvulus Koch, Zaunkönig. Im ganzen Gebiete verbreitet, z. B. in den Plateauanlagen bei Altenburg, in der Leina, im Tannicht bei Göfsnitz, bei Klosterlausnitz, im Raudathal bei Eisenberg. ‚Familie: Paridae. Meisen. 37. Acredula caudata L., Schwanzmeise. Brütet allenthalben im Gebiet. Heller beobachtete sie im Tannicht bei Göfsnitz, im „nassen Wald“ bei Eisenberg, wo Die Vogelwelt des Herzogtums Sachsen-Altenburg. 229 er 1877 ein Nest 5 m hoch an einer Eiche sah. Ich fand im Oberlödlaer Holze ein herabgerissenes Nest und beobachtete am 29. Januar 1895 einen Flug dieser niedlichen Meisen in der Nähe von Drescha, wo sie die Plaumenbäume nach Insekteneiern absuchten. — Ob bei uns die weilsköpfige Schwanzmeise (Acredula caudata L.) oder die westliche Schwanz- meise (A. rosea Blyth) heimisch ist, habe ich noch nicht feststellen können, doch versicherte mir ein zuverlässiger Beobachter, dass beide Arten bei uns vorkommen. 38. Parus cristatus L., Haubenmeise. Von Heller nur in den Wäldern des Westkreises beobachtet, z. B. bei Eisenberg, Tanneck und Klosterlausnitz; ich sah sie im Oktober 1893 in der Leina, wo sie auch brütet. 39. Parus caeruleus L., Blaumeise. Sehr verbreitet, wenn auch nicht so häufig wie P. maior. 40. Parus fruticeti Wallgr., Sumpfmeise. Nicht zu häufig. Von Heller recht vereinzelt bei Naun- dorf und Schmölln, etwas häufiger bei Hainspitz und Eisenberg beobachtet. Im Kammerforst und in der Leina trifft man sie ebenfalls an. 41. Parus ater L., Tannenmeise. Häufiger im nadelholzreichen Westkreise (z. B. Hummels- hain, Eisenberg, Klosterlausnitz) als im Ostkreise, wo ich sie im Kammerforste beobachtete. 42. Parus maior L., Kohlmeise. Häufig in Gärten, Anlagen und Wäldern anzutreffen. Familie; Certhiidae. Baumläufer. 43. Sitta caesia Wolf, Kleiber. Im ganzen Gebiete nicht selten. Der Bestand dieses Vogels hat sich bedeutend gehoben; Liebe bezeichnet ihn in seinen „Brutvögeln Ostthüringens“ als „leider noch recht selten“, was für jetzt — soweit unser Gebiet in Frage kommt — nicht mehr zutrifft, 230 Otto Koepert: 44. Certkia familiarıs L., Baumläufer. Allenthalben im Gebiet verbreitet. In den Anlagen um den Grofsen Teich bei Altenburg trifft man diesen unscheinbaren Vogel regelmäfsig an. Heller sah ihn eigentümlicherweise in den Jahren 1884 bis 1887 nirgends bei Gössnitz, trotz der zahl- reichen Obstbäume. Familie: Alaudidae. Lerchen. 45. Otocoris alpestris L., Alpenlerche. Höchst seltener Wintergast. Nach Thienemann 1855 bei Altenburg erlegt. 46. Alauda arvensis L., Feldlerche. Überall anzutreffen, häufig jedoch, dem grösseren Feldareal entsprechend, im Ostkreis. 47. Galerita arborea L., Heidelerche. Hat nach Schach bei Rufsdorf gebrütet. Von Heller nur im Westkreise beobachtet, und zwar bei Hermsdorf, Kloster- lausnitz, St. Gangloff und Eisenberg. 48. Galerita cristata L., Haubenlerche. Nach Liebe Anfang dieses Jahrhunderts aus dem Nordosten ins Gebiet eingewandert. Kratzsch bezeichnet sie in seinem hinterlassenen Manuskript, welches er etwa 1860 niederschrieb, als „nur einzeln hier brütend.“ Sie hat sich seitdem hier sehr gemehrt, brütet mit Vorliebe an Bahndämmen und kommt im Winter zahlreich in Dörfer und Städte. Familie: Motaeillidae. Stelzen. 49. Budytes flavus L., Kuhstelze. Brütet nur vereinzelt bei uns; nach Kratzsch in der Nähe der Frohburger Teiche im Grase verfallener Gräben. Nach Pälsler brüten sie auch an den Haselbacher Teichen. Heller traf sie 1873 brütend bei Rufsdorf. 50. Motacilla melanope Pall., Graue Bachstelze, Gebirgsbachstelze. Kommt im ganzen Gebiet an Mühlgräben, Bächen und Flüssen, z. B. im Pleifsenthal, am Deutschen Bach, an der Roda Die Vogelwelt des Herzogtums Sachsen-Altenburg. 231 vor. Einzelne Exemplare überwintern alljährlich auf dem Schlofs- hofe zu Altenburg. Hildebrandt fand im Mai 1891 ein Nest mit 6 Eiern in einer Fensternische des inneren Schlofshofes zu Eisenberg. 51. Motacilla alba L., Weilse Bachstelze. Häufiger Brutvogel. 52. Anthus pratensis L., Wiesenpieper. Ziemlich selten. Liebe traf ihn brütend im Mühlthal bei Eisenberg, im Pleifsenthal unterhalb Altenburgs und bei Korbufßsen. 53. Anthus trivialis L., Baumpieper, Spitzlerche. Kratzsch bezeichnet den Baumpieper als „einzeln vor- kommend, aber doch brütend“; jetzt kommt er bei uns häufiger vor. Sein Bestand hat sich also bedeutend gehoben. Häufig in in den „Lohsen“ bei Schmölln, im Kammerforst, Klosterlausnitz, Etzdorf, Hainspitz, Eisenberg. 54. Anthus cammestris L., Brachpieper. Seltener, aber ständiger Brutvogel des Gebietes. Nach Liebe auf dem Steinberge zwischen Ronneburg und Krim- mitschau, bei Starkenberg, auf den Katzthalerhöhen bei Ronne- burg. Von Chr. L. Brehm ein Flug am 17. August 1822 bei Renthendorf beobachtet. Letzterer berichtet auch, dals einzelne Paare dort brüteten. Familie: Fringillidae. Finken. 55. Emberiza schoeniclus L., Rohrammer. Nach Kratzsch in den Haselbacher, Frohburger Teichen brütend. Ich beobachtete diese schöngezeichnete Ammer auch in den Wilchwitzer Teichen zur Brutzeit, Heller am Hain- spitzer Teiche. 56. Emberiea hortulana L., Ortolan. Kommt sehr selten vor. Nur auf dem Durchzuge viermal von Kratzsch beobachtet, auch von Päflsler (Breiten- bach). 232 Otto Koepert: 57. Emberiza eitrinella L., Goldammer. Allenthalben gemein. Ein Pärchen brütete vor mehreren Jahren im Grase am Militärschiefsstande bei Rasephas. 58. Emberiza calandra L., Grauammer. Nach Liebe brütete bis 1840 bei uns noch keine Grau- ammer. In diesem Jahre zeigten sich einzelne Paare auf Wiesen- gründen bei Altenburg. 1855 wanderte sie in das Sprottenthal bis oberhalb Schmölln ein. 1874 brüteten einzelne auf Wiesen im Reinstädter Grunde, und 1878 wanderte sie auch ins Orla- und Rodathal ein. Jetzt ist diese Ammer verhältnismälsig häufig anzutreffen. 59. Calcarius nivalis L., Schneeammer. Diese nördliche Ammer, die in kalten, schneereichen Wintern zu uns kommt, ist wiederholt bei uns beobachtet worden. Chr. L. Brehm berichtet von einem Exemplar, das er im Spät- herbste unter Bergfinken bemerkte, und von einem andern, das Anfangs Februar 1814 bei Eisenberg erlegt worden war. Kratzsch erhielt 1854 ein Stück und im Winter 1855 sogar 21 Stück, von denen er mehrere fast ein Jahr lang lebend hielt. Pälsler beobachtete 1885 bei Breitenbach Schneeammern. In den Sammlungen der Naturforschenden Gesellschaft befindet sich ein am 18. Februar 1855 bei Schmölln erlegtes Exemplar. Auch in dem strengen Winter 1894/95 sollen sich, einer Zeitungsnotiz zufolge, im Ostkreise Schneeammern gezeigt haben. 60. Loxia bifasciata Brehm, Bindenkreuzschnabel. Dieser Nord-Rulsland bewohnende Kreuzschnabel wurde von Chr. L. Brehm im Jahre 1810 in den Wäldern des Roda- thales zuerst beobachtet, wo er sogar genistet hat. (Chr. L. Brehm’s hinterlassene Schriften in E. F. v. Homeyer, Wander- ungen der Vögel.) 61. Loxia curvirostra L., Fichtenkreuzschnabel. Brütet in den grofsen Forsten bei Klosterlausnitz und Roda. Durchstreift in kleinen Flügen zigeunerhaft die Wälder des Ge- bietes, je nach dem Geraten des Fichtensamens.. Nach Schach kommt er auch bei Rufsdorf vor. Nach Chr. L. Brehm gab es bei Renthendorf 1809 und 1810 sehr viele, von 1810 bis ni Die Vogelwelt des Herzogtums Sachsen-Altenburg. 233 1818 keinen einzigen Fichtenkreuzschnabel; als aber der Fichten- samen in diesem Jahre ausserordentlich massenhaft vorhanden war, bevölkerten sich die dortigen Wälder mit einer Unmenge dieser Vögel, die im Sommer 1819 wieder verschwanden. Spät- sommer und Herbst 1894 und 1895 wurden auch im Kammer- forst und Altenburger Schlofsgarten welche beobachtet, die sich an dem wohlgeratenen Fichtensamen gütlich thaten. 62. Loxia pityopsittacus Bcehst., Kiefernkreuzschnabel. Seltener Brutvogel des Westkreises. Kratzsch beobachtete beinahe alljährlich im August kleinere Flüge bei Kleintausch- witz, Heller in neuerer Zeit bei Klosterlausnitz. 63. Pyrrhula europaea Vieill., Gimpel. Brütet in den Wäldern des Westkreises, z. B. von Hilde- brandt bei Hummelshain beobachtet. Im Winter streicht er auch im Ostkreise herum und wurde auch im Altenburger Schlofs- garten bemerkt. 64. Serinus hortulanus Koch, Girlitz. Kratzsch beobachtete zuerst den Girlitz am 7. April 1856 in seinem Obstgarten in Kleintauschwitz; am 20. Mai desselben Jahres hörte er dann in Schmölln ein Männchen singen, dessen Weibchen er auch bald bemerkte Am 21. Juli traf er dieses Pärchen nebst vier ausgeflogenen Jungen, so dafs also der Girlitz seit 1856 im Altenburgischen Brutvogel ist. Schmiedeknecht in Gumperda traf ihn 1874 in den Anlagen bei Kahla brütend an. Jetzt dürfte dieser niedliche Vogel sich im ganzen Gebiete ausgebreitet haben. In Altenburg hört man z. B. den schwirrend- seschwätzigen Gesang des Girlitz fast in jedem grölseren Garten. 65. Carduelis elegans Steph., Stieglitz. Brütet in Gärten und Anlagen und treibt sich im Herbste in kleinen Flügen auf den Feldern umher. Ziemlich häufig. 66. Chrysomitris spinus L., Erlenzeisig. Brutvogelder Wälder des Westkreises (Klosterlausnitz,Herms- dorf, St. Gangloff); im Herbste und Winter streift er auch im Ostkreise herum. Ich beobachtete ihn wiederholt in den Plateau- anlagen bei Altenburg, dessen Vorstadtgärten er auch besucht. 234 Otto Koepert: 67. Acanthis cannabina L., Bluthänfling. Im ganzen Gebiet nicht selten. Brütet z. B. in den Gärten Altenburgs, bei Göfsnitz u. s. w. 68. Acanthis flavirostris L., Berghänfling. Wurde als Wintergast in einzelnen Exemplaren wiederholt beobachtet. 69. Acanthis linaria L., Birkenzeisig. Dieser nordische Zeisig kommt oft in grolsen Schwärmen im Winter zu uns, so z. B. im Januar und Februar 1895. Merk- würdigerweise wurden auch schon in dem milden November 1894 im Schlolsgarten zu Altenburg zahlreiche Exemplare gesehen, ebenso im November 1893 bei Roda, wo sie seit 15 Jahren nicht vorgekommen waren. Auch im November 1895 ist er bei Alten- burg beobachtet worden. 70. Chloris hortensis Brehm, Grünling. Allenthalben verbreitet, wenn auch nicht häufig. Regel- mälsiger Brutvogel auf dem Altenburger Friedhofe. 71. Fringilla coelebs L., Buchfink. Überall anzutreffen. Einzelne überwintern auch. Man hört um Altenburg herum nur den „Würzgebür“schlag. 72. Fringilla montifringilla L., Bergfink. In kälteren Wintern scharenweise vorkommend, z. B. 1871, 1874, 1881, 1894/95. 73. Coccothraustes vulgaris Pall., Kernbeifser. Brütet vereinzelt im Gebiet. Heller beobachtete ihn 1877 als Brutvogel bei Kischlitz, ich bei Plottendorf. Nistet auch im Altenburger Schlofsgarten. Bei Gumperda treiben sich im Herbste nach Schmiedeknecht oft ganze Scharen des Kernbeilsers herum. 74. Passer petronius L., Steinsperling. Brütet nach Liebe im Saalthal in der Lobedaburgruine und in der Umgebung von Rothenstein. Wie Schmiedeknecht mitteilt, kommt er auch bei Gumperda vor, was mir Freitag Die Vogelwelt des Herzogtums Sachsen-Altenburg. 233 neuerdings bestätigte. Letzterer traf mehrere Flüge auf dem Wege zwischen Gumperda und Reinstädt. 75. Passer montanus L., Feldsperling. Weniger häufig als der Haussperling, aber überall anzu- treffen, besonders im Ostkreise. 76. Passer domesticus L., Haussperling. Überall gemein; hin und wieder Albinos beobachtet. So trieb sich im Herbst und Winter 1891 im westlichen Teile der Stadt Altenburg ein weilser Sperling herum, der aber im Früh- jahr darauf verschwand. In den Sammlungen der Naturforschen- den Gesellschaft befinden sich zwei gelblich-weilse und vier rein- weilse Exemplare. Merkwürdigerweise fehlt in dem im Westkreise gelegenen Dorfe Meusebach der Sperling. Wie mir Herr Oberförster Köhler von dort schreibt, sind Versuche, diesen Vogel einzu- bürgern, stets mifsglückt. Die Ursache des Fehlens dieses sonst überall vorkommenden Vogels dürfte in der zu kleinen Feldflur des völlig von Wald eingeschlossenen Dorfes zu suchen sein. Es fehlen daher im Winter die Nahrung spendenden Scheunen. Der Sage nach ist der Sperling zur Zeit der Kreuzzüge, weil zu massenhaft vorhanden, von einem Pilger verbannt worden. Familie: Sturnidae. Stare. 77. Sturnus vulgaris L., Star. Überall in Nistkästen gehegt; macht bei uns zwei Bruten. Ich habe ihn auch in Wäldern, z. B. dem Kammerforst, getroffen, wo er hauptsächlich in Eichen brütete. Ende Juni 1895 wurde bei Lehma ein weifser Star erlest. Wie Schmiedeknecht mitteilt, haben im Winter 1872 ganze Herden Stare bei Gum- perda überwintert. Der bei uns vorkommende Star gehört der Zwischenform von St. vulgaris und menebieri an. 78. Pastor roseus L., Rosenstar. Im Jahre 1784 wurden nach einer Mitteilung Sulzers an Bechstein drei eben dem Neste entflogene Rosenstare im Ronne- burger Forst erlegt. Ob dieselben aber dort erbrütet wurden, dürfte zu bezweifeln sein. Im Juni 1838 wurden nach einer 236 Otto Koepert: Mitteilung Päfslers zwei Stück aus einen Schwarm heraus bei Frankenhausen erlegt und Mitte Juni 1874 von demselben bei Breitenbach ein Flug von 12 bis 14 Stück beobachtet, von denen zwei Exemplare geschossen wurden. Die übrigen flogen in der Richtung nach Schmölln zu, in dessen Umgebung drei Stück zu selbiger Zeit erlegt wurden, welche sich in der Sammlung von Kratzsch befanden. Im Juni 1874 wurden auch in der „Neuen Welt“, einer Vorstadt von Altenburg, zwei Rosenstare bemerkt, die sich durchaus nicht scheu benahmen und sich auf einen Garten- zaun niedergelassen hatten. Familie: Oriolidae. Pirole. 79. Oriolus galbula L., Pirol. Im Ost- und Westkreise verbreiteter Brutvogel; in den Anlagen und gröfseren Gärten von Altenburg alle Jahre vertreten. Familie: Corvidae. Raben. 80. Nucifraga macrorhyncha Brehm, Dünnschnäbliger Tannen- heher. Dieser unregelmäfsige Herbstgast ist wiederholt im Gebiete beobachtet worden. Von Tannenheherzügen, die unser Herzog- tum berührten, sind mir folgende bekannt geworden: 1816, 1820, 1821, 1822, 1836, 1844. In den Sammlungen der Naturforschen- den Gesellschaft befinden sich zwei Exemplare, welche am 17. Oktober 1850 bez. am 29. Jnli 1869 erlegt wurden. Im Oktober 1885 wurde von Sr. Hoheit dem Prinzen Moritz von Sachsen-Altenburg ein Tannenheher bei Ronneburg geschossen, der gerade im Begriff war, eine Maus zu verzehren. 1886 wurde der Tannenheher auch von Heller bei Göfsnitz bemerkt. Bei Ronneburg wurde auch Mitte Oktober 1888 ein Exemplar erlegt. Im Oktober 1893 gelangten zahlreiche Exemplare sowohl im Ost- als im Westkreise zur Beobachtung: zwei Stück bei Schömbach geschossen, zwei von mir am Rande der Leinawaldung beobachtet, zwei Stück bei Ehrenberg vom Gymnasiast Schmidt erlegt, ein Exemplar bei Altenburg durch Forstassessor v. Schoenberg, zwei Stück bei Fockendorf durch Forstassistent Meifsner, drei Stück durch Leibjäger Hildebrandt bei Hummelshain erlegt. Im Magen fanden sich Reste von Geotrupes und Melolontha. Die Vogelwelt des Herzogtums Sachsen-Altenburg. 237 81. Garrulus glandarius L., Eichelheher. Dieser Nestplünderer ist leider zu häufig in den Waldungen des Gebietes, z. B. in der Leina, dem Kammerforst, dem Tannicht bei Gölsnitz. 82. Pica rustica Scop., Elster. Infolge der Verfolgungen zwar seltener geworden, brütet sie aber allenthalben noch, besonders in Thälern. Ich beobachtete sie fast alljährlich im Thale des Deutschen Baches bei Lossen und Steinwitz und im Pleifsenthale bei Wilchwitz, Heller bei Poris, in Kauritz, im Ölholze bei Naundorf. 83. Colaeus monedula L., Dohle. Regelmäfsiger Brutvogel auf Türmen und hohen Gebäuden, z. B. den Rathaus- und Kirchtürmen Altenburgs, Eisenbergs und Kahlas. 84. Corvus frugilegus L., Saatkrähe. Früher befand sich eine Brutkolonie auf der Insel des „Grofsen Teiches‘‘ bei Altenburg, welche aber, mit Gewalt ver- trieben, sich nach einem Wäldchen bei Fichtenhainichen zurück- zog. Unterhalb Altenburgs, an der Pleilse bei Blumrode, nisten in einem Wiesengehölz noch zahlreiche Paare, welche, obgleich sie im Frühling stark beschossen und ihrer Jungen beraubt werden, doch nicht von ihrem Nistplatz lassen. Das „Krähen- schiefsen“ hat sich dort zu einer Art Sport herausgebildet, dem leider auch Jäger huldigen. In den Pfingstfeiertagen ziehen Ar- beiter aus Altenburg und Umgegend nach dieser Nistkolonie und nehmen die Jungen aus, die sie säckeweise nach Hause bringen und teils zum Zwecke des Verspeisens verkaufen, teils selbst verzehren. Die „Haberrickchen“ — so werden die jungen Krähen genannt — sollen ganz gut schmecken. In den Samm- lungen der Naturforschenden Gesellschaft befindet sich ein Exemplar der Saatkrähe, dessen Unterschnabel den Oberschnabel um 3 cm an Länge übertrifft. 85. Corvus cornix L., Nebelkrähe. Im Winter zahlreich mit anderen Krähenarten streichend. Nach Liebe und Kratzsch soll sie früher am Rande des Ronneburger Forstes und bei Schmölln gebrütet haben. Der 238 Otto Koepert: Letztgenannte, sowie Chr. L. Brehm haben sie wiederholt mit ©. corone gepaart getroffen. In der Sammlung der Naturforschen- den Gesellschaft befindet sich ein auffallend kleines Exemplar mit gekreuztem Schnabel. Chr. L. Brehm schols am 21. Ok- tober 1821 einen Blendling der Raben- und Nebelkrähe. 86. Corvus corone L., Rabenkrähe. Überall vertreten. 87. Corvus corax L., Kolkrabe. Als Brutvogel im Gebiete ausgestorben. ZuChr.L.Brehms Zeiten nistete er bei Renthendorf bis Ende der vierziger Jahre, 1837 in einzelnen Paaren in den Forsten bei Kahla. Nach einer Mitteilung Oberförsters Kretzschmars brütete 1850 ein Paar auf einer hohen Tanne bei Klosterlausnitz, welches aber nach Fällung des Horstbaumes verschwand. Auch sollen um jene Zeit auf dem Saasaer Reviere Kolkraben gebrütet haben. Bis 1850 kamen sie auch noch bei Rufsdorf vor. Familie: Laniidae. Würger. 88. Lanius collurio L., Rotrückiger Würger. Nicht selten; im Pleifsen- und Sprottenthale regelmälsiger Brutvogel. Bei Gumperda nicht häufig (Schmiedeknecht). 89. Lanius senator L., Rotköpfiger Würger. Brütet bei uns sehr selten. Heller beobachtete ihn nur einmal zur Brutzeit bei Merlach in einem Obstgarten, Pälsler bei Breitenbach auf dem Durchzuge. 90. Lanius minor L., Grauer Würger. Dürfte kaum mehr im Gebiet brüten. Von Päflsler (Breitenbach) als seltener Durchzügler bezeichnet. Brütete früher nach Liebe im Orlagau und mittleren Saalthal. 91. Lanius excubitor L., Raubwürger. Brütet allenthalben in einzelnen Paaren bei uns; nach Heller bei Kirschlitz, Hainspitz, Gauern, nach Edwin Müller bei Schmölln, nach Schmiedeknecht bei Gumperda. Hilde- Die Vogelwelt des Herzogtums Sachsen-Altenburg. 239 brandt beobachtete Herbst und Winter einzelne Exemplare in der Umgebung Altenburgs. Familie: Museicapidae. Fliegenfänger. 92. Muscicapa parva Bchst., Zwergfliegenfänger. Soll nach Schulze (Meusdorf) in einzelnen Paaren im Parke von Rüdigsdorf nisten. 93. Muscicapa collaris Bchst., Halsbandfliegenfänger. Von Kratzsch und Liebe nur auf dem Durchzuge beobachtet. 94. Muscicapa atricapilla L., Trauerfliegenschnäpper. Fehlte, wie Liebe berichtet, in den vierziger Jahren in ganz Ostthüringen und auch Kratzsch bezeichnet ihn als „im Frühjahre und Herbst durchziehend“. Ende der siebziger Jahre nistete er nach Kratzsch selten im Ostkreise. Jetzt gehört er zu den keineswegs seltenen Brutvögeln des Gebietes; ich be- obachtete ihn häufig im Kammerforst, Heller bei Drosen und Wildenbörten (im Mai 1874). 95. Muscicapa grisola L., Grauer Fliegenschnäpper. Nicht selten. Brütet in Gärten und Anlagen, z. B. in Altenburg, Gölsnitz, Ronneburg. 96. Bombycilla garrula L., Seidenschwanz. Unregelmäfsiger Wintergast. Chr. L. Brehm beobachtete ihn Ende Februar und November 1821 bei Renthendorf, Pälsler im November 1856 bei Breitenbach, Schulze Ende Februar und Ende März 1888 bei Meusdorf. Auch im Winter 1892/93 sind diese schönen Vögel bei Ronneburg, im Winter 1894/95 bei Eschefeld und Eisenberg gesehen worden. Familie: Hirundinidae Schwalben. 97. Chelidonaria urbica L., Mehlschwalbe. Hat im Verhältnis zur Rauchschwalbe abgenommen, da die Nester nicht gern an der Aufsenwand der Häuser geduldet werden. 240 Otto Koepert: 98. Hirundo rustica L., Rauchschwalbe. Zahlreich vorhanden. 99. Olivieola riparia L., Uferschwalbe. Früher in den Braunkohlengruben von Oberlödla und Lehm- gruben bei Altenburg, wie Chr. L. Brehm berichtet. Neuerdings fand sie Heller bei Kahla brütend und beobachtete sie bei Paditz. Ordnung: Strisores. Schwirrvögel. Familie: Mieropodidae. Segler. 100. Micropus apus L., Mauersegler (Turmschwalbe). Regeimäfsiger Brutvogel in den meisten Städten und Dörfern des Gebietes. Bewohnte früher fast nur Türme, jetzt aber auch hohe Häuser, ja selbst Starkästen. Häufig in Alten- burg (Ankunft 1893: 26. April; 1894: 7. Mai; 1895: 7. Mai), Göfsnitz, Kahla, Eisenberg. Familie: Caprimulgidae. Nachtschwalben. 101. Caprimulgus europaeus L., Nachtschatten. Nicht häufiger Sommervogel; von Heller brütend auf der Höhe zwischen Gauern und Letzendorf angetroffen; derselbe beobachtete auch zwischen Poris und Kaimberg ein Männchen und Edwin Müller zur Zugzeit bei Schmölln ein Exemplar. Hildebrandt hörte diesen Vogel im Sommer 1893 bei Eisen- berg. Nach Schmiedeknecht brütet er auch bei Gumperda und wird vorwiegend auf Waldlichtungen angetroffen. Ordnung: Insessores. Sitzfülsler. Familie: Coraeiidae. Raken. 102. Coracias garrula L., Blaurake. Seltener Brutvogel. Nach Liebe wurde zur Brutzeit ein Paar bei Mennsdorf geschossen; Edwin Müller traf ein brüten- des Paar im Frühjahr 1891 im Taupadeler Holze. Leider wurden die Jungen ausgenommen. Chr. L. Brehm hat die Blaurake Die Vogelwelt des Herzogtums Sachsen-Altenburg. 941 wiederholt bei Renthendorf beobachtet, Porzig im August 1857 ein altes Weibchen erlegt und Schach diese Vögel wiederholt bei Mannichswalde beobachtet. Am 3. September 1894 wurde ein Exemplar in den Leipziger Linden bei Altenburg gesehen. Erfreulicherweise ist dieser immerhin seltene Vogel, der durch sein schönes grünblaues Gefieder sofort auffällt, bei uns gesetz- lich geschützt. Familie: Upupidae. Hopfe. 103. Upupa epops L., Wiedehopf. Sommervogel, der nur selten im Gebiete brütet. Kratzsch fand ihn 1867 brütend auf einer Wiese bei Schmölln, nach Schmiedeknecht soll er bei Bibra im Reinstädter Grunde gebrütet haben. Hildebrandt beobachtete den Wiedehopf häufig in der Umgebung von Ronneburg. Auf dem Zuge wurde der Wiedehopf gesehen von Heller in der Beuche bei Eisen- berg, von Schulze bei Meusdorf. Im September 1887 wurde gelegentlich einer Hühnerjagd bei Altenburg auch ein Wiedehopf zur „Strecke“ gebracht. Familie: Meropidae. Bienenfresser. 104. Merops apiaster L., Bienenfresser. Nach Chr. L. Brehm einmal bei Kamburg erlegt. Familie: Alcedinidae. Eisvögel. 105. Alcedo ispida L., Eisvogel. Kommt als Jahresvogel im Ost- und Westkreise, in letzterem aber häufiger, vor. Er ist an der Pleifse, Sprotte, Schnauder, sowie im Mühlthale bei Eisenberg, im Raudenbachsgrund und im Mühlengrunde (im Klosterlausnitzer Reviere), an der Roda, besonders bei Fröhlichenwiederkunft (bei der Forellenzüchterei des Herrn Oberförster Roth) beobachtet worden. Wird leider immer seltener, da er des gesetzlichen Schutzes entbehrt. Sein Schaden wird bedeutend überschätzt, da er eine ganze Menge fischschädlicher Kerbtiere und deren Larven vertilgt. Journ. f. Omith. XLIV. Jahrg. April 18%, 16 242 Ötto Koepert: Ordnung: Scansores. Klettervögel. Familie: Picidae. Spechte. 106. Picus viridis L., Grünspecht. Ist das ganze Jahr über anzutreffen. Kommt im Winter mitunter in die Vorstadtgärten. War nach Chr. L. Brehm früher der bei uns am häufigsten vorkommende Specht, was jetzt nicht mehr der Fall ist. Heller beobachtete ihn bei Eisen- berg, Hainspitz und Göfsnitz, ich bei Altenburg. 107. Picus viridicanus Wolf, Grauspecht. War nach Chr. L. Brehm sonst in der Umgebung Renthen- dorfs nicht selten und brütete dort, verschwand aber später und wurde höchstens im Winter gesehen. Nach Liebe sucht er die geschützten Thäler der Roda und Saale auf. Göring beobachtete ihn bei Schönhaide, Heller im Ronneburger Park, bei Gessen und bei Klosterlausnitz, an letzterem Orte zur Brutzeit. 108. Dendrocopus minor L., Kleinspecht. Dieser kleinste unserer Spechte hat in unserem Gebiete seinen Bestand erhöht. Während zu Chr. L. Brehms Zeiten der Kleinspecht nicht im Osterlande, wenigstens nicht in der Umgebung Renthendorfs brütete, berichtet Kratzsch aus den fünfziger Jahren, dafs ihm mehrmals Junge gebracht worden sind und dafs Ende der fünfziger Jahre ein Paar bei Klein- tauschwitz in einer alten Weide gebrütet habe. Seitdem hat er sich stetig vermehrt. Er brütet im Altenburger Schlolfsgarten, im Kammerforst, nach Heller bei der „Roten Mühle“ bei Posterstein. Streichend wurde er 1883 von letzterem auch im Rositzer Pfarrgarten, und im Winter 1887/88 von Edwin Müller an einem Futterplatze bei Schmölln beobachtet. 109. Dendrocopus medius L., Mittelspecht. Brütet wohl kaum im Altenburgischen. Von Schach wurde er mehrmals im Herbste bei Rufsdorf beobachtet. Ein in den Sammlungen der KNaturforschenden Gesellschaft befindliches Exemplar wurde im Oktober 1851 bei Rufsdorf erlegt. Die Vogelwelt des Herzogtums Sachsen-Altenburg. 243 110. Dendrocopus maior L., Grofser Buntspecht. Von allen Spechtarten die häufigste bei uns. Ich fand ihn als häufigen Brutvogel in der Leina und dem Kammerforst, aber auch in kleinen Gehölzen; Heller traf ihn vereinzelt in den Jahren 1876 bis 1878 in den Forsten zwischen Eisenberg und Klosterlausnitz. In den vierziger Jahren scheint der grofse Bunt- specht besonders im Westkreise seltener gewesen zu sein, denn Chr. L.. Brehm bemerkt über ihn: brütet noch in unseren Nadelwäldern, wird aber auch seltener. 111. Dryocopus martius L., Schwarzspecht. Brütet in den Nadelwäldern des Westkreises, z. B. im Klosterlausnitzer, St. Gangloffer, Meusebacher, Tautenhainer und Hummelshainer Reviere, jedoch stets nur in wenigen Paaren, da er ein sehr grofses Revier braucht. Erfreulicherweise hat er sich auch über den Ostkreis verbreitet, da in neuerer Zeit So- wohl im Kammerforst als auch in der Leina Schwarzspechte beobachtet worden sind; ja sogar im Knauschen Holze ist im Sommer 1895 ein Exemplar gesehen worden, Es ist zu hoffen, dafs durch verständiges Schonen dieses schönen, seltenen Vogels der Bestand desselben nicht vermindert werde, zumal er, wie auch alle anderen bei uns vorkommenden Spechtarten, gesetz- lichen Schutz genielst. Familie: Indicatoridae. Spähvögel. 112. Iynx torguilla L., Wendehals. Findet sich als Sommervogel im Ost- und Westkreise; er benutzt beim Mangel an natürlichen Niststätten mitunter Star- kübel. Um Altenburg herum nicht selten; Heller beobachtete ihn bei Roschütz, Poris, Oberlödla, Göfsnitz, Naundorf, Collis, Grobsdorf, selten bei Eisenberg. Familie: Cuculidae. Kukuke. 113. Cuculus canorus L., Kukuk. Sommervogel im ganzen Gebiete. Das Weibchen bevorzugt zum Ablegen der Eier bei uns die Nester des rotrückigen Würgers (Lanius collurio), wie dies nach Rey auch in der Umgebung von Leipzig der Fall ist. Zwei im Mai 1895 in der Leina erlegte Kukuke hatten den Magen völlig mit den in diesem Frühjahre so häufigen Maikäfern gefüllt. 16* 244 Ötto Koepert: Ordnung: Raptatores. Raubvögel. Familie: Strigidae. Eulen. 114. Sitrix flammea L., Schleiereule. Überall das ganze Jahr anzutreffen. Brütet auf Türmen, hohen Gebäuden und hohlen Bäumen, z. B. auf dem Altenburger und Eisenberger Schlofs, der Göfsnitzer Kirche. Die Unsitte, Schleiereulen ans Scheunenthor zu nageln, trifft man bei uns leider immer noch an. 115. Carine passerina L., Sperlingskauz. Hat nach einer Mitteilung von Kratzsch an Liebe in den siebziger Jahren bei Oberlödla gebrütet. Sonst nicht weiter beobachtet. In den Sammlungen der Naturforschenden Gesell- schaft befinden sich zwei bei Altenburg (im März 1820 und Januar 1821) erlegte Exemplare. 116. Carine noctua Retz., Steinkauz. Regelmälsiger Brutvogel; in den Ebenen des Gebietes häufiger als im hügeligen Gelände. Während er im Pleifsen- und Sprottenthale öfter beobachtet wird, bezeichnet ihn Schach als selten bei Rulsdorf vorkommend, da er innerhalb 17 Jahren nur 1 Stück erhielt. 117. Nyctale tengalmi Gm., Rauhfufskauz. Dieser in Nordeuropa heimische Kauz hat nach Chr. L. Brehm früher in der Nähe von Renthendorf gebrütet. Porzig fing am 7. Februar 1838 ein Exemplar bei Steinwitz auf dem Habichtseisen. Schach bezeichnet ihn als bei Rufsdorf öfter vorkommend, da er fünf Stück aus dieser Gegend erhielt. Letzterer schreibt: „Eines davon wurde am 18. März 1857 in der Nähe eines hohlen Baumes geschossen. Sicher hatte er hier ge- brütet, da ich seine eigentümlichen, dem Meckern der Bekassine ähnlichen Töne schon seit Anfang Februar an derselben Stelle vernommen hatte.‘ 118. Nyctea ulula L., Sperbereule. Nordische Eule, welche bei uns wiederholt im Winter beob- achtet wurde, nämlich bei Ronneburg, Mannichswalde, Schön- haide und Renthendorf. Mr u 1 a Die Vogelwelt des Herzogtums Sachsen-Altenburg. 245 119. Nyctea scandiaca L., Schneeeule. Gleichfalls seltener Wintervogel. Am 18. Dezember 1858 wurde ein schönes, altes, fast schneeweilses Männchen bei Man- nichswalde erlegt, das sich in den Sammlungen der Natur- forschenden Gesellschaft befindet. Nach Chr. L. Brehm hat man im Anfang dieses Jahrhunderts ein Exemplar im Mörsdorfer Forst, später je ein Stück bei Schmölln und Königshofen erlegt. 120. Syrnium aluco L., Waldkauz. Allenthalben im Gebiet verbreitet; kommt häufig im Kammer- forst, der Leina, dem Ronneburger Forst und den Wäldern des Westkreises vor. Einen eigentümlichen Fall von „Kannibalis- mus“ hatte ich an zwei jungen Waldkäuzen zu beobachten Ge- legenheit, welche einen mit ihnen einen Käfig bewohnenden jungen Sperber überfielen und verzehrten, trotzdem sie gut ge- füttert wurden. 121. Syrnium wralense Pall., Habichtseule (Uraleule). Wurde nach Schach einigemal im Altenburgischen, z. B. bei Mannichswalde und Ronneburg erlegt. 122. Asio accipitrinus Pall., Sumpfohreule. Ist bei uns Zug-, selten Brutvogel und hat in einzelnen Fällen hier überwintert. Im Herbste erscheint sie mitunter auf Kohl- und Kartoffeläckern und ist gelegentlich der Hühnerjagd erlegt worden. Kratzsch fand ein Gelege der Sumpfohreule im Schmeelengras einer kleinen Lehde bei Prehna; Schach fing am 18. Mai 1851 zwei Stück in der Nähe von Rulsdorf, welche gleichfalls dort gebrütet haben dürften. Auf dem Zuge sind Exemplare bei Altenburg, Heukewalde und im Kammerforste erlegt worden. 123. Asio otus L., Waldohreule. Nicht seltener Brutvogel z. B. im „nassen Walde“ bei Eisen- berg, beiHainspitz, Tanneck, Klosterlausnitz, im Tannicht bei Göfs- nitz, in den „Lohsen“ bei Schmölln, im Holze bei Kleintauschwitz. 124. Bubo ignavus Th. Forst, Uhu. Über diese gröfste unsrer Eulen berichtet Chr. L. Brehm: „horstete wenigstens sonst im Reinstädter Grunde in einem hohen 246 Otto Koepert: Felsen bei Kahla; ob dies noch jetzt (1844) der Fall ist, weils ich nicht. Bei Hummelshain wurde er mehrmals geschossen und noch weit öfter gesehen, vorigen Herbst wurde sogar einer bei Weida erlegt. Er bleibt jedoch immer eine seltene Erschei- nung im Osterlande.“ Revierförster Freitag (Reinstädt) teilt mir mit, dafs ein Uhu-Paar viele Jahre, bestimmt noch im Jahre 1890, in einem Felsen unweit Röttelmisch gehorstet habe. Ein- wohner dieses Dorfes und des benachbarten Reinstädt behaupten, den charakteristischen Ruf dieses Vogels noch 1892 gehört zu haben. Als weitere ehemalige Nistplätze giebt mir Oberförster Klauder (Uhlstädt) an: „an der Platte“ und „am kleinen Urthel‘“ bei Geunitz, „am weilsen Felsen‘ bei Zeutsch und „am Felsen“ bei Rothenstein. Bei Gumperda wurde der Uhu 1870 ausgerottet. Ende der siebziger Jahre wurde im Frühjahr ein Exemplar tot im Klosterlausnitzer Forst aufgefunden. In den Sammlungen der Naturforschenden Gesellschaft befindet sich u. a. ein im Saalthale erlegtes Stück. Familie: Faleonidae. Falken. 125. Falco vespertinus L., Rotfulsfalk. In den sechziger Jahren von Kratzsch im Mückernschen Grunde brütend gefunden. 126. Falco subbuteo L., Baumfalk. Von ihm sagt Chr. L. Brehm: „brütet an verschiedenen Orten des Osterlandes, ist aber nirgends häufig.“ Das gilt auch noch jetzt. Heller beobachtete 1871 mit Liebe ein Paar zur Brutzeit bei Mannichswalde, Hildebrandt neuerdings im Alten- burger Schlofsgarten. 127. Falco aesalon Tunst., Merlinfalk (Zwergfalk). Erscheint nach Chr. L. Brehm als seltener Gast in ver- schiedenen Gegenden des Osterlandes. Porzig beobachtete ein schönes Männchen im November 1859 acht Tage lang in der Umgebung von Steinwitz. Im Juni 1874 traf Liebe den Merlin- falken im Ronneburger Forst an. Vor etwa 6 Jahren erlegte Kratzsch jun. einen Merlinfalken bei Kleintauschwitz. (Münd- liche Mitteilung von Quaas, Bohra.) 128. Falco cenchris Naum., Rötelfalk. Dieser südeuropäische Falk berührt nur als Gast unser Gebiet. Die Vogelwelt des Herzogtums Sachsen-Altenburg. 247 129. Falco tinnunculus L., Turmfalk. Häufiger Brutvogel im Ost- und Westkreise. Nistet z. B. in den Plateauanlagen bei Altenburg, sowie im Pleisse- und Sprotten- thale. Heller beobachte diesen nützlichen Falken, der trotz ge- setzlicher Schonung leider oft der Schiesswut zum Opfer fällt, häufig bei Eichenberg, in dessen Nähe er 1876 bis 1878 sechs Horste entdeckte. 130. Falco peregrinus Tunst., Wanderfalk. Wie schon Chr. L. Brehm bemerkt, kommt der Wander- falk im Winter fast in allen Gegenden des Osterlandes, jedoch ziemlich selten, vor. Brutvogel ist er bei uns nicht. Zeitweilig, etwa 1850 bis 1860, muss er, wenigstens in der Umgebung Altenburgs, häufig gewesen sein, denn Porzig bemerkt über diesen Raubvogel: „ist seit einem Jahrzehnt auf unsern Fluren der gemeinste Raubvogel und thut vorzüglich an Rebhühnern grossen Schaden. Schon anfangs September erscheinen bei uns die Alten, etwas später die Jungen und verweilen bis Anfang März des nächsten Jahres. Ihre Raub- und Mordlust ist so gross, dass sie nicht selten grosse Tiere angreifen; so sah ich Anfang November 1859 einen Wanderfalken in ungeheurer Höhe unter eine Kette wilde Gänse stossen, dieselbe auseinandertreiben und eine so lange verfolgen, bis sie ganz ermattet in einen tiefen Graben stürzte, um ihm zu entgehen. Darauf setzte er sich als Wache auf einen Stein und wartete auf das Erscheinen der Gans, bis er, durch mich verscheucht, davon flog.‘ Porzig erlegte innerhalb zwölf Jahre fünf Alte und vier Junge. Von den Wander- -falken, welche die Sammlungen der Naturforschenden Gesellschaft enthalten, ist ein Exemplar vor wenigen Jahren von Sr. Hoheit dem Prinzen Moritz von Sachsen-Altenburg bei Eisen- berg, ein anderes in der Leina geschossen, ein drittes im Februar 1852 bei Rufsdorf, ein viertes endlich am 27. November 1893 bei Pröfsdorf (bei Lucka) erlegt. 131. Aguila pennata Gm., Zwergadler. Dieser in Deutschland seltene Adler wurde nach Chr. L. Brehm am 19. Oktober 1810 im Orlathale geschossen. 132. Aquila pomarina Brehm, Schreiadler. Nach Chr. L. Brehm etwa 1840 ein Exemplar bei Eisen- berg erlest. Rittergutsbesitzer Rothe in Rufsdorf besals Ende der fünfziger Jahre einen lebenden Schreiadler. 248 Otto Koepert: Vogelwelt Sachsen-Altenburgs. 133. Aguila clanga Pall., Schelladler. - NachChr. L. Brehm am 10. November 1822bei Auma erbeutet. 134. Aquila chrysaetus L., Goldadler (Steinadler). Chr. L. Brehm berichtet über das Vorkommen dieses Adlers bei uns folgendes: „wurde vor vielen Jahren bei Meuse- bach im Eisen gefangen und später einer bei Roschütz geschossen. Beide sind im Winter erbeutet und wie alle Steinadler, welche fern vom Brutorte erlegt wurden, junge Vögel. Auch im Kammer- forst unweit Altenburg wurde vor vielen Jahren ein Steinadler in einem Fuchseisen gefangen.“ Von Kratzsch wurde am 30. Dezember 1853 ein Steinadler auf einer Treibjagd bei Gimmel erlegt, in den achtziger Jahren einer bei Eisenberg beobachtet, welcher dann bei Krossen geschossen wurde. Im November 1886 wurde bei Paditz ein Steinadler erlegt. In den Sammlungen der Naturforschenden Gesellschaft befinden sich ein im Dezember 1819 bei Meuselwitz und am 10. November 1845 bei Eisenberg getötetes Exemplar. Im ganzen sind also acht Steinadler — wenigstens soweit mir bekannt wurde — im Laufe dieses Jahr- hunderts in unserem Herzogtume zur Beobachtung gelangt. 135. Archibuteo lagopus Brünn., Rauhfussbussard. Über diesen nordischen Bussard, welcher bei uns Wintergast ist, bemerkt Chr. L. Brehm: „erscheint im Winter überall in den Ebenen des Osterlandes, seltener in den gebirgigen und waldigen Gegenden. Die Sammlungen der Naturforschenden Ge- sellschaft enthalten vier im Altenburgischen erlegte Exemplare: eins im Dezember 1819 von v. Pöllnitz (Oberlödla), je eins vom Förster Orphal Mitte Dezember 1820 bei Tautenhain und im März 1822 bei Breitenhain, eins vom Jäger Adam bei Ronne- burg Mitte Januar 1823 erlegt. Auch Heller hat ihn ab und zu im Winter streichend beobachtet. | (Schluss folgt.) u ar Bericht über die December -Sitzung. 249 Deutsche Ornithologische Gesellschaft. Bericht über die December-Sitzung 1895. Verhandelt Berlin, Montag, den 2. December 1895. Anwesend die Herren: Reichenow, Schalow, Grunack, von Treskow, Thiele, Freese, Bünger, Günther, Schenkling-Prevost, Jost, Rörig, v. Oertzen, Krüger- Velthusen, Pascal, Heck, Matschie. Von auswärtigen Mitgliedern: Herr v. Dallwitz (Tornow). Als Gäste die Herren: Schulz (Para), Zenker, von Maehrenthal und Nolte. Vorsitzender: Herr Schalow. Schriftf.: Herr Matschie. Herr Schalow theilt mit, dass Herr Professor Dr. Seydel in Braunschweig, welcher seit dem Jahre 1881 der Gesellschaft angehört hatte, plötzlich gestorben ist. Er trat nur einmal als Ornithologe an die Oeffentlichkeit, als er eine Arbeit über das Vor- kommen der Beutelmeise in Mecklenburg im Journal veröffentlichte. Am 27. November d. J. verschied in London Henry See- bohm, einer der hervorragendsten Ornithologen der Jetztzeit. Der Vorsitzende entwarf ein Bild von dem Leben und Streben des ausgezeichneten Forschers, hob seine Verdienste namentlich um die Entwicklung der Vogelkunde des palaearktischen Gebietes hervor und gab eine Übersicht über die hauptsächlichsten der von Seebohm verfassten z. T. sehr wichtigen Schriften. Eine Würdigung der Bedeutung des Verstorbenen für unseren Zweig der Wissenschaft wird in den Ornithol. Monatsb. erfolgen. Die Anwesenden ehren das Andenken der Verstorbenen durch Erheben von den Sitzen. Herr Reichenow bespricht die neu erschienenen und ein- gegangenen Werke und Sonderabdrücke, legt die neuen Nummern der englischen und amerikanischen ornithologischen Zeitschriften vor und kritisirt anlässlich des Referats über Seebohm’s Nach- träge zur „Classification of Birds“ die jetzt vielfach be- liebten Versuche, sogenannte genealogische Systeme aufzustellen. Diese genealogischen Systeme solle man besser arithmetische nennen, sie beruhen auf der Zählung einer Reihe von Merkmalen, ohne genügend zu beachten, welchen Wert jedes einzelne Merk- mal in systematischer Hinsicht zu beanspruchen habe. Nachdem die Herren Schalow und Matschie eine Reihe von litterarischen Eingängen vorgelegt und besprochen haben, verliest Herr Reichenow eine Arbeit des Herrn Dr. Wick- 250 Bericht über die December - Sitzung. mann über die Lage des Vogeleies im Eileiter, welche im Journal für Ornithologie abgedruckt worden ist. Alsdann spricht Herr Oscar Neumann über einige Ergebnisse seiner Massai-Reise. Zu den schon in der Mai-Sitzung für Deutsch-Ost-Afrika zum ersten Mal nachgewiesenen Species: Anas capensis, Pele- canus omocrotalus, Glareola pratincola, Numida ptilorhyncha, Haplopelia johnstoni, Turturoena delegorguei, Vultur auricularis, Prionops poliolophus, Merops oreobates, Nectarinia tacazze, Ma- cronyx wintoni, Turdus gurneyi kommen noch Mesopicus grisei- ceps, Turdus elgonensis und Chelidon urbica. Ferner kommt Pitta angolensisin Deutsch-Ostafrika vor,von welcher Artsich 2 Exemplare, im April 82 durch Bloyet in Kondoa (Ussagara), also auch im faun- istisch eigentlichen Ostafrika erlegt, im Pariser Museum befinden. Herr Neumann zeigt ferner an einer Reihe von teils selbsterlegten, teils aus Ost-Afrika, vom Tanganjika und aus Angola stammenden Exemplaren des Berliner Museums, dass Glaueidium perlatum und Glaucidium kilimense nur verschiedene Kleider derselben Art sind. Hierauf hält Hr.ReichenoweinenVortragüberdieFamilie der Kukuke unter Vorlegung eines reichen Erläuterungsstoffes. Herr Schalow zeigt nunmehr einige Schalenreste eines von Herrn Fr. Denhardt bei Witu im südlichen Somalilande ge- sammelten Strausseneies. Dasselbe gehört sicher dem Siruthio molybdophanes Rehw. an. Es erhebt sich zwischen den Herren Reichenow, Schalow, Neumann Heck und Matschie eine Diskussion über die Artzugehörigkeit des Strausses von Deutsch-Ost-Afrika. Die dem hiesigen Zoologischen Garten von Tabora und dem Kilima Ndjaro zugegangenen Strausse sind rot- halsig, die von Herrn Neumann bei Nguruman beobachteten Strausse ebenfalls rothalsig., Herr Matschie erwähnt, dass er in Paris, Marseille, Nizza, Barcelona, Madrid und Lissabon rothalsige Strausse, wahrscheinlich sämtlich aus Nord-Afrika, ge- sehen habe. Alle diese Vögel, zusammen etwa 7—8 ausgefärbte Männchen, hatten einen dickeren, viel lebhafter roten Hals und ganz schwarzes Gefieder auf dem Rücken und den Körperseiten, wäh- rend bei den BerlinerExemplarenderHals schlank und rosarot gefärbt ist und die Federn nicht rein schwarz, sondern schwarzbraun sind. Herr von Dallwitz teilt mit, dass Herr von Gerlach in Mönchmotschelwitz, Kreis Wohlau, Schlesien, einen Falco Bericht über die Januar-Sitzung. 251 gyrfalco geschossen habe. Das Exemplar befindet sich bei einem hiesigen Präparator und soll der wissenschaftlichen Prüfung zu- gänglich gemacht werden. Herr Bünger spricht über ein interessantes Nest einer Schwanzmeise. Dasselbe stand im Garten des Herrn Haushof- meister Meyer in Klein-Glienicke dicht neben einer viel be- nutzten Laube im Taxus. Schalow. Matschie. Bericht über die Januar-Sitzung. Verhandelt Berlin, Montag, den 6. Januar 1896. Anwesend die Herren: Grunack, von Treskow, Dedi- tius, Krüger-Velthusen, Freese, Schulz, Schalow, Reichenow, Heck, G. Rörig, R. Rörig, Matschie, Schenkling, Schreiner, Günther u. Müller-Liebenwalde. Von auswärtigen Mitgliedern: Herr Arends (Juist). Als Gast: Herr Dr. von Maehrenthal. Vorsitzender: Herr Schalow. Schriftf.: Herr Matschie. Herr Schalow eröffnet dieSitzung mit einem Vortrage über die Fortschritte aufdem Gebiete derOrnithologie während des Jahres 1895, soweit sie das palaearktische Gebiet betreffen. Die Herren Reichenow und Matschie besprechen nun- mehr die im December 1895 erschienenen ornithologischen Ar- beiten und Zeitschriften. Herr Reichenow legt einige Neuerwerbungen des Königl. Museums für Naturkunde vor, ein Ei von Apteryx mantel und je 1 Exemplar von Cyanorhamphus unicolor u. Nesonetta aucklandica. Derselbe teilt alsdann mit, dass Cannabina linaria von Hn.v. Tschusi bei Hallein in diesem Winter sehr spät beobachtet, hier bei Berlin von ihm selbst dagegen schon im November ge- sehen worden sei. Auch Schneeammern und Schneeeulen sind im December zahlreich beobachtet worden. Der hiesige Präpa- rator Bock hat mehrere Schneeeulen zum Ausstopfen erhalten. Herr Schalow bemerkt, dass am 15. December eine Schnee- eule bei Swinemünde erlegt worden ist. Schalow. Matschie. Bericht über die Februar-Sitzung. Verhandelt Montag, den 3. Februar 1896. Anwesend die Herren: Günther, Stoll, Deichler, Grunack, Thiele, von Treskow, Arends, Freese, 252 Bericht über die Februar-Sitzung. Schenkling-Prevost, Schulz, von Erlanger, Schalow, Matschie,Reichenow,Bünger,Deditius, Nauwerck,Pas- cal, R. Rörig, Walter, v. Oertzen u. Krüger-Velthusen. Vonauswärtigen Mitgliedern:Hr.Zimmermann(Königsberg). Als Gast: Herr Dr. Kraemer (Berlin). Vorsitzender: Herr Schalow. Schriftf.: Herr Matschie. Nach Vorlesung und Annahme des Berichtes über die Februar-Sitzung bespricht zunächst Herr Reichenow einige neu eingegangene ornithologische Schriften. Herr Matschie legt hierauf die neuesten Nummern meh- rerer Zeitschriften vor, in denen Mitteilungen über Vogelkunde enthalten sind. Über das Schwimmvermögen der Hühnervögel, namentlich von Puten und jungen Fasanen ist in mehreren Journalen berichtet worden. Der Referent teilt einen Fall mit, in dem die Schwimmfertigkeit eines Haushuhnes beobachtet worden war. Auf einem Gute bei Pyritz waren einer Henne Enteneier untergelegt worden. Nach dem Auskriechen begaben sich die jungen Vögelchen bald ins Wasser. Die Glucke stürzte sich ihren Pflegebefohlenen nach und trieb sie schwimmend von dem Teich herunter. Sie entwickelte eine solche Ausdauer in ihren Bewegungen auf dem ungewohnten Elemente und verstand es, so geschickt die kleinen Enten von dem Wasser zu verjagen, dass sie deswegen von ihrem Ehrenposten als Entenmutter ent- bunden werden musste. Herr Schalow knüpft an ein von Herrn Reichenow über die Vögel von Aden gegebenes Referat die Bemerkung, dass Lanius lathora, der in der betreffenden Arbeit für den Südrand Arabiens aufgeführt war, auch in Nord-Afrika nach mehreren Autoren beobachtet sein soll. Die grauen Würger des Mittel- meer-Gebietes bedürfen noch sehr eingehender Bearbeitung. Alsdann hält Herr Schulz einen längeren Vortrag über das Vogelleben am unteren Amazonas. Die Sammlungen des Reisenden werden im Museum ‚von Berlepsch“ aufbewahrt. Unter den Vogelarten, welche Herr Schulz nach Europa schickte, verdient die herrliche Pipra opalicans besondere Aufmerksamkeit. Herr Stoll zeigt nunmehr Sperbereulen und weiss- rückige Spechte aus Livland vor, welche durch vorzügliche Präparation allgemeines Interesse erregen. Herr Schenkling teilt aus einem französischen Journal eine Notiz über die Verbreitung der Tuberkulose durch einen Bericht über die März- Sitzung. 253 Papagei mit. Die in dem Artikel behauptete acute Wirkung des Tuberkulose-Bacilluswird durch HerrnDr. Kraemer angezweifelt. Herr Schalow spricht über den seiner Zeit bereits von Herrn von Dallwitz erwähnten, im Wohlauer Kreise bei Mönch- motschelwitz erlegten Jagdfalken. Das Exemplar, welches für das Kgl. Museum für Naturkunde angekauft worden ist, hat sich als ein Weibchen im Übergangskleide von Falco rusticulus L. herausgestellt. Der Vortragende hebt hervor, dass dieses Stück das zweite nachweislich in Deutschland erlegte Exemplar des norwegischen Jagdfalken darstellt. Das andere ist in der Nähe von Hamburg geschossen und von Hartert bestimmt worden. In England wurde vor circa 10 Jahren ein anderes Stück bei Suffolk erlegt. Bisher ist nur F. rusticolus für Deutschland nachgewiesen, alle Mitteilungen über das Vorkommen von F. islandicus und F. candicans innerhalb der Grenzen unseres Vaterlandes sind sehr unsicher. Schalow. Matschie. Bericht über die März-Sitzung. Verhandelt Berlin, Montag, den 2. März 1896. Abends 8 Uhr im Sitzungslokale, Bibliothekzimmer des Architekten-Vereinshauses, Wilhelmstr. 92. 1. Anwesend die Herren: Reichenow, Grunack, Thiele, Emcke, von Treskow, Deditius, Schenkling, Stoll, Günther, Schulz, Deichler, Brehm, Bünger, R. Rörig, G. Rörig, Krüger-Velthusen, Pascal, Matschieu.Arends. Als Gast: Herr. Gottschlag. Vorsitzender: Herr Reichenow. Schriftf.: Herr Matschie. Nachdem die Herren Reichenow und Matschie über die während des verflossenen Monats erschienenen und eingegangenen ornithologischen Arbeiten berichtet haben, spricht Herr G. Rörig über die Verbreitung der Zwergtrappe in Deutschland. Der Vortrag, welcher in No. 47 der „Deutschen Jägerzeitung“ abgedruckt ist, falst die in der Litteratur aufgezählten Mitteilungen über das Auftreten der Zwergtrappe in Deutschland zusammen. Herr Reichenow bringt eine Petition des „Vereins zur Bekämpfung des Vogelmassenmordes“ an den Reichstag zur Sprache und ist der Ansicht, dafs die Deutsche Ornithologische Gesellschaft Mafsregeln gegen die Verwendung von Vogelkörpern zu Modezwecken zustimmen könne, aber gegen weitere Be- 254 Bericht über die März- Sitzung. schränkungen des Vogelfanges sich erklären müsse. Über di Abnahme der Drosseln und die Einwirkung des Dohnenstiege auf den Individuenbestand dieser Singvögel erhebt sich in de Besprechung eine Debatte, in welcher die Herren Krüger Velthusen und von Treskow die Verminderung in der Zahl unserer Singdrosseln hervorheben. In wieweit der Dohnenstieg schädlich in dieser Beziehung einwirkt, darüber sind die Meinungen unter den Anwesenden geteilt. | Herr Reichenow legt alsdann einige vom Rothschild-Mu. seum in Tring eingetauschte seltene Vogelarten vor, unter deneı sich u. a. der von A. B. Meyer vor kurzer Zeit beschriebene Paradiesvogel Pieridophora alberti befindet. Herr Kollibay (Neifse) hat ein merkwürdiges Nest eine Schwalbe, Hirundo rustica, eingeschickt. Dasselbe wurde au dem Schiefsplatz in Lammsdorf gesammelt und besteht aus einen Rotschwanzneste (R. tithys), dessen Ränder durch Lehmmörte etwas abgesteift sind. ES stand in einer Veranda auf einen Brettchen. Die Schwalbe war mehrmals durch Menschenhand veı hindert worden, ihr Nest zu bauen und hatte dann das verlassen Rotschwanznest für ihre Zwecke notdürftig ausgebaut. Herr Matschie stellt die Frage, ob es bekannt ist, da dem Storch irgendwo kreuzartig über einander befestigte Latt« an Stelle eines Wagenrades oder auf Stangen befestigter Reisi: bündel zum Aufbau des Nestes dargeboten werden. Den Aı wesenden ist darüber nichts bekannt. Herr Reichenow liest aus einem Berichte des Herrn D Krämer über die Vogelwelt der Samoa-Inseln einige interessan Nachrichten vor. Herr Schulz zeigt einige von ihm in der Umgegend v Para gesammelte Vogeleier vor, 4 Eier eines Spechtes, wa scheinlich zur Gattung Celeus gehörig, welche er aus ein Kautschukbaum im tiefen Urwald am Rande eines Baches nommen hatte, und 2 Eier eines ziemlich niedrig im Unterhol brütenden Hockohuhnes. Herr Schenkling erwähnt zu dem Protokoll über d Februar-Sitzung, dass durch Dr. Braatz die Tuberkulose bei ei grofsen Zahl von Papageien nachgewiesen sei, welche in Berliner Tierärztlichen Hochschule untersucht waren. Reichenow. Matschie. Dem Herausgeber zugesandte Schriften. 255 Dem Herausgeber zugesandte Schriften. uila. Zeitschrift für Ornithologie. II. No. 3. 4. 1895. eAuk. AQuarterlyJournalofOrnithology. Vol. XIII.No.1. 1896. lletin of the British Ornithologists’ Club No. XXXI. 1895 — XXXIIL 1896. mpte-Rendu sommaire de Seance de la Societe Philomathique de Paris. No. 5—9 Dec. 1895—Febr. 1896. e Ibis, A Quarterly Journal of Ornithology. No. 1 1896. theilungen des ornithologischen Vereins in Wien „Die Schwalbe“ ERIX. Jahrg. No. 10—12 1895. üithologisches Jahrbuch. Organ für das palaearktische Faunen- ' gebiet. Herausg. von Victor Ritter v. Tschusi zu Schmid- hoffen (Hallein), VI. Heft 6 1895 u. VII. Heft 1 1896. icht über das kaukasische Museum und die öffentliche Biblio- thek in Tiflis für das Jahr 1894 und 1895. Tiflis 1895. alogue of the Birds in the British Museum XXV. Catalogue of the Gaviae and Tubinares. Gaviae by H. Saunders. Tubinares by O. Salvin. London 1896. alogue of the Birds in the British Museum XXVI. Catalogue of the Chenomorphae, Crypturi and Ratitae by T. Salvadori. London 1895. B. Barrows and E. A. Schwarz, The Common Crow of the United States. (U. S. Dep. of Agricult. Div. Ornith. and Mammal. Bulletin No. 6, Washington 1895). Bendire, The Cowbirds. (Abdruck aus: Rep. U. S. Nat. Mus. for 1893 p. 587—624. Washington 1895). Bonomi, Quarta Contribuzione alla Avifauna Tridentina. (XXVIIL Publicazione fatta per cura del Mus. Civ. de Rove- reto 1895). Büttikofer, On Phasianus ignitus and its nearest allies. (Abdruck aus: Not. Leyden Mus. XVII. 1896 p. 169—196). G. Elliot, Descriptions of an apparently new species and subspecies of Ptarmigan from the Aleutian Islands. (Abdruck aus: The Auk XIII. Jan. 1896). G. Elliot, In Memoriam George Newbold Lawrence. (Ab- druck aus: The Auk XIII. Jan. 1896). Floericke, Vogelleben am Utovo Blato. (Abdruck aus: Wissensch. Mitt. aus Bosnien u. d. Herzegovina III. 1895). . Führer, Wild und Jagd in Montenegro. (Abdruck aus: Bosnische Post. Sarajevo 1896.) Hartlaub, Ein Beitrag zur Geschichte der ausgestorbenen Vögel der Neuzeit sowie derjenigen, deren Fortbestehen be- droht erscheint. (Abdruck aus: Abhandl. Naturw. Ver. Bremen XIV. I. Heft 1896). 256 Dem Herausgeber zugesandte Schriften. L.v. Lorenz-Liburnau, Über einen vermuthlich neuen Dendro- colaptiden. (Abdruck aus: Ann. Naturh. Hofmus. Wien XI. 1896 I. Heft). F. A. Lucas, The Weapons and Wings of Birds. (Abdruck aus: Rep. U. S. Nat. Mus. for. 1893 p. 653 —663. Wa- shington 1895). A. B. Meyer u. L. W. Wiglesworth, Eine Vogelsammlung von Nordost Celebes und den Inseln Peling und Banggai. (Abdruck aus: Abhandl. Ber. Zool. Anthrop. Ethnogr. Mus. Dresden 1896/97 No. 2. Mit einer Karte). A. B. Meyer und L. W. Wiglesworth, Bericht über die 5.—7. Vogelsammlung der Herren Dr. P. und Dr. F. Sarasin aus Celebes. (Abh. Ber. Zool. Anthrop. Ethnogr. Mus. Dresden 1896/97 No. 1). St. G. Mivart, The Skeleton of Lorius flavopalliatus compared with that of Psitiacus erithacus. Part I. (Abdruck aus: Proc. Z. S. 1895 p. 363—399). M. Noska u. V. v. Tschusi zu Schmidhoffen, Das kauka- sische Birkhuhn (Teirao mlokosiewiczt). Eine monographische Studie. (Abdruck aus: Ornith. Jahrb. VI. 1895). M. Noska u. V. v. Tschusi zu Schmidhoffen, Das kauka- sische Königshuhn (Tetraogallus caucasicus). Eine mono- graphische Studie. (Abdruck aus: Ornith. Jahrb. VII. 1896). O. Roeper, Das elastische Ruder. Ein Beitrag zur Theorie des Vogelfluges. (Als Manuskript gedruckt) Hamburg 1895. W. E. Rotzell, Birds of Narberth, Pa., and Vicinity. Narberth, Pa. 1895. E. Rzehak, Der Frühlingszug von Ruticilla phoenicurus L. für Mähren und von Turdus musicus L. in Mähren und Schlesien. (Abdruck aus: Verhandl. naturf. Ver. Brünn XXXIV. Bd.). T. Salvadori, Uccelli raccolti da Don Eugenio dei Prinecipi Ruspoli durante l’ultimo suo viaggio nelle regioni dei Somali e dei Galla. (Abdruck aus: Ann. Mus. Civ. Genova (2.) XVI. 1896 p. 43—46). Das Tierreich. Eine Zusammenstellung und Kennzeichnung der rezenten Tierformen. Herausgegeben von der Deutschen zoologischen Gesellschaft. Generalredacteur F. E. Schulze. Heliozoa von F. Schaudinn. Berlin 1896. (Probe-Lieferung). G. E. Shelley, The Birds of Afrika. Vol. 1. London 1896. Th. Studer, Fauna helvetica. 4. Heft. Vögel. (Bibliographie der schweizerischen Landeskunde Fasc. IV. 6. Bern 1895). V. v. Tschusi, Der Tannenheher in Oesterreich-Ungarn im Herbst und Winter 1893/94. (Abdruck aus: Ornis VIll. p. 213— 222). Druck von Otto Dornblüth in Bernburg. JOURNAL fü ORNITHOLOGIE Vierundvierzigster Jahrgang. No. 3. Juli. 1896. Zur Oologie der Rhea-Arten. - Von w. v. Nathusius (Halle a. S.). Bei meinen in eine längere Reihe von Jahren zurück- reichenden Arbeiten über die Structur der Eischalen war die Bedeutung der letzteren für die Systematik, namentlich für die Artfrage ein wesentlicher Gesichtspunkt.) Nachdem Henke in verdienstvoller Weise nachwies, dals für die drei Arten der afrikanischen Straufse die Ausmündungen der Porenkanäle auf der äulseren Schalenfläche schon für das blofse Auge, resp. bei Lupenvergröfserung sichere Unterscheidungszeichen gewähren ?), habe ich, wesentlich unterstützt durch Material, das ich der Güte von Henke verdankte, diese Verhältnisse sowohl an Dünnschliffen, als durch Präparate, welche auch für direkte Beleuchtung die Anwendung des Mikroskops gestatten, näher untersucht, und darüber im J. f. Ornithol. 1885. S. 165 unter Beifügung von Abbildungen berichtet. In kompetenten Kreisen sind wohl diese Eischalen- Unter- schiede für die afrikanischen Strausse als sichere Kriterien aner- kannt: so in Herman Schalow’s Beiträgen zur Oologie der recenten Ratiten (J. f. Ornith. 1894. No. 1). Was in dieser fleifsigen Arbeit über die amerikanischen Straulse gesagt wird, scheint weniger entscheidend, und namentlich der Ausspruch: dass die Eier von Rhea americana Vieill. und R. darwini Gould 1) Journ. f. Ormith. 1871 No. 112, 1872 No. 119, 1874 No. 125, 1879 No. 147, 1882 No. 153 u. 159 und Z. f. wissensch. Zool. Bd. XVII — XXI. 2) Zeitschr. f. d. gesammte Ornithol. I. Jahrg. 1884. Journ. f. Ornith. XLIV. Jahrg. Juli 18%. 17 358 W. v. Nathusius: durchaus nicht zu verwechseln seien, wird schwerlich allseitig anerkannt werden. Das Gegenteil ist mir von Seiten ausgesprochen, deren Kompetenz ich nicht bezweifeln möchte. Dieses erregte den Wunsch, auch bei Ahea durch genauere Untersuchung der Schalenstrukturen zu versuchen, ob sich bestimmte Artunterschiede feststellen liefsen. Wenn ich hier das Wort „Art“ gebrauche, so übersehe ich nicht, dafs es innerhalb der an die Deszendenzlehre Glaubenden eine Richtung giebt, welche den Unterschied zwischen Art und Varietät verwischen zu dürfen glaubt. Dies ist sehr bequem, wenn man sich in schwierigen Fällen die Mühe eingehender Forschung, oder das Eingeständnis eines ungelösten Zweifels er- sparen will. Glücklicherweise giebt es aber doch auch viele sogenannte Darwinisten, welche anerkennen, dafs, wie man sich auch den Ursprung der Art denken möge, gewisse Formen jetzt soweit befestigt sind, dals die praktische Zoologie einen Unter- schied zwischen Art und Varietät zu machen gezwungen ist; und da tritt mir entgegen, dals gewisse Strukturverhältnisse der Eischalen deshalb eine besondere Bedeutung haben, weil sie auf die frühesten Entwicklungsstufen des Individuum zurückgreifend, im Mutterleib entstehend, vom Einfluls der äulseren Umgebung — des Medium — jedenfalls weniger beinflufst werden. Gerade deshalb, weil die Eischale auf die spätere Entwicklung nur einen mechanischen, keinen physiologischen Einfluls hat, ist ihre mor- phologische Bedeutung um so grölser. Diese interessanten Ge- sichtspunkte durften wohl angedeutet werden, wenn auch zu ihrer vollständigeren Ausführung hier nicht Raum ist. In der Erlangung des Untersuchungsmaterials namentlich von Eiern sicheren Ursprungs sind mir unerwartete Schwierig- keiten entgegengetreten. Nicht ganz verständlich ist es, warum die Eier von Rhea so wenig in Naturalienhandlungen sind, und warum bei dem Wenigen, was zu Gebote steht, bezüglich des Ursprungs meistens nur indirekte Schlüsse gezogen werden können, also streng genommen nur Vermutungen bestehen. Als Unter- lage hierfür ist deshalb das um so weniger zu entbehren, was über die Verbreitung der drei bis jetzt beschriebenen Arten angenommen wird. Es handelt sich nämlich nicht nur um R. americana Vieill. und R. darwini Gould, sondern auch um A. macrorhyncha Sclater. Warum in Handbüchern der Artcharakter für letztere als zweifelhaft behandelt wird, erscheint gegenüber Zur Oologie der Rhea-Arten. 259 den Original- Arbeiten Sclater’s und Gadow’s unverständlich, es sei denn, dafs man den Begriff der Art überhaupt verwirft, wo dann aber auch R. americana und darwinv nicht als Arten be- zeichnet werden dürften: ebensowenig die drei jetzt wohl allge- mein angenommenen Arten von Struthio. Sclater hat in Transact. Soc. Zool. IV (Neue Serie) die drei 1858 anscheinend gleichzeitig in der Menagerie der Zool. Ges. lebend vorhanden gewesene Rhea ausfürlich beschrieben und sehr schöne, sich charakteristisch unterscheidende, kolorierte Abbil- dungen gegeben. Nach Proc. Z. S. 1877 ist wieder eine AR. macrorkyncha erworben, bei welcher Gelegenheit die Heimat als die. Campos des Inneren von N. O. Brasilien angegeben wird. Dann hat H. Gadow (On the anatomic differences in the three species of Rhea. Proc. Z. S. 1885, p. 308) die Skelett-Verhält- nisse genau untersucht und gemessen und mit schönen Holz- schnitten erläutert. Ich bemerke darüber nur, dals namentlich die Schädelform von R. macrorhyncha charakteristisch verschieden erscheint. In der erst erwähnten Arbeit scheint Sclater einen Zweifel darüber anzudeuten, ob nicht Darwin bei seiner Erwähnung einer zweiten Rhea-Form macrorhyncha statt der später nach ihm be- nannten gemeint habe. M. A. n. erledigt sich dies dadurch, dafs in Darwin’s Reise die Färbung ganz übereinstimmend mit der von R. darwini beschrieben wird, wovon macrorhyncha wesentlich verschieden — fast schwarz — ist, auch wird als Heimat Pata- gonien, südlich vom Rio Negro, angegeben, was macrorhyncha ausschlielst. Bei dieser Gelegenheit möchte ich übrigens nicht unterlassen, zu erwähnen, dafs nach Oken’s Allgem. Naturge- schichte, welches Werk so viele wertvolle Notizen aus älteren Quellen giebt, schon Dobritzhofer 1784 den Unterschied des grölseren Straulses aus der Umgegend von Buenos Ayres und Tucuman von dem kleineren an der magellanischen Meerenge auch in der Befiederung sehr wohl kannte. Über die Verbreitung sagt Gadow a. a. O., dafs sie bei R. americana von Bolivia und Provinz Mattogrosso (Villabella und Cuyaba) durch Paraguay über den Parana bis Uruguay gehe. Hauptquartier seien die Pampas von Argentinien südlich bis zum Patagonischen Rio Negro, wo sie mit R. darwini zusammentreffe. Letztere sei beschränkt auf die östliche Hälfte von Patagonien und das südöstliche Argentinien. Dafs Letzteres ganz genau ul 260 W. v. Nathusius: sei, muls in Abrede gestellt werden, denn nach einer gütigen brieflichen Mitteilung von Dr. Philippi in Santiago hat dieser eine R. darwini aus S. Pedro de Atacama (in Chili 22° 30° südl. Breite und 8000 Fufs Meereshöhe) erhalten. Diese Art kommt dort nicht selten und offenbar vom Ostabhang der Bolivianischen Hochebene und bis zur Magellanstralse am östlichen Abhang der Anden vor. NR. macrorhyncha ist in der Provinz Bahia und Pernambuco gefunden. Nordwestlich und westlich scheint ihre Verbreitung nicht durch die Amazonas, sondern durch den dicken Waldgürtel der Amazonischen Subregion beschränkt, und da im südlichen Brasilien auch R. americana nicht vorzukommen scheint!), wäre das Habitat von R. macrorhyncha ein vollständig isoliertes. Das Weitere wird ergeben, warum ich auf diese Fest- stellung der Verbreitungs-Gebiete Wert legen mulste. Dasjenige, was über den Ursprung der sechs Eier, welche ich untersuchen konnte, zu ermitteln war, gebe ich in Fol- gendem: No. 1. Vor über 20 Jahren von Keitel in Berlin ohne jede Angabe über den Ursprung erhalten. Nach Schliffen von dieser Schale sind die Abbildungen in Z. f. wissensch. Zool., Bd. XIX. No. 2. Von Schlüter in Halle 1894 bezogen. Derselbe erinnerte sich, es vor Jahren bei Auflösung der Verreaux’schen Handlung in Paris von dort erhalten zu haben. Das anscheinend gedruckte Etikett: Autruche d’Amerique. Amerikanischer Strauls ist noch aufgeklebt. : No. 3. Geschenk von Dr. R. A. Philippi in Santiago 1895, mit der Bemerkung: es sei vor ein Paar Jahren in der dortigen Nähe gelegt, und es könne nicht der geringste Zweifel obwalten, dals es von Rhea americana sei. No. 4. Von Schlüter 1895, welcher es von Hofmann-Bang in Kopenhagen bezogen hat. Nach freundlicher Auskunft des Letzteren stammt es aus einer Eiersammlung des verstorbenen Pastor Theobald und ist im Kopenhagener Zool. Garten 1885 gelegt, als Hofmann-Bang noch nicht Inspektor desselben war. Soweit zu ermitteln, war die Rhea, welche dies Ei legte, mit 6 1) Nach alten Angaben sollen allerdings Nandus in den Feldern der Kapitanie Serigippo und Riogrande vorkommen. (Oken, S. 647). Die Ausrottung bei fortschreitender Kultur wäre leicht verständlich. Zur Oologie der Rhea-Arten. 261 anderen dem Garten von Dr. Lausen in Buenos-Ayres geschenkt. Wahrscheinlich waren die Tiere nicht weit von Buenos - Ayres gefangen. No. 5. Von Hofman-Bang direkt 1895 erhalten. Es soll im Jahre vorher in Paraguay gefunden sein, also aus der dortigen Wildnis stammen. No. 6. Herrn F. L. Blaauw in s’Graveland bei Amsterdam, der mit Erfolg R. darwini Gould gezüchtet hat, verdankte ich das Fragment der Schale eines dort gelegten, zufällig zerbrochenen und nicht bebrüteten Eies mit dem vollständigen Nachweise, dafs es unzweifelhaft von R. darwini herrührt. Den Herren Dr. Philippi, Hofman-Bang und Blaauw spreche ich gleich hier an dieser Stelle den Dank für dieses wertvolle Material aus und wende mich nun zu den Resultaten der Unter- suchung desselben. Die Gestalt der Mündungen der Porenkanäle läfst sich am Besten zur genaueren Anschauung bringen, indem Schalenstücke in Kalilauge gekocht und nach dem Abwaschen trocken mit feinem roten Eisenoxyd (Polierpulver) eingerieben, zuletzt mit weichem Handschuhleder sorgfältig abgerieben werden. Dieses beruht darauf, dafs sämtliche hartschalige Eier, auch die der Reptilien und Schnecken (— Letzteres ist wenigstens an den verhältnis- mälsig grofsen Eiern von Bulimus nachzuweisen —) ein Ober- häutchen besitzen, welches die Mündungen der Porenkanäle überzieht und sich tief in dieselben einsenkt. Je nach den At- mosphärilien, welche eingewirkt haben, treten diese Mündungen mehr oder weniger deutlich hervor; ist aber das Oberhäutchen durch die Kalilauge entfernt, so sind diese Mündungen voll- ständig geöffnet, das Eisenoxyd reibt sich in dieselben ein, und das ganze Verhältnis wird deutlicher und leichter erkennbar. Bei den Eiern von S£ruthio gab dieses Verfahren so schöne und präzise Resultate, weil hier die Gruppierung der Porenkanäle selbst von ihrem Ursprung ab eine für die drei Arten verschiedene und charakteristische ist. Bei Rhea hingegen, so wie bei den Moas und Aepyornis verzweigen sich die einzeln stehenden Porenkanäle erst in den äuflseren Schalenschichten und zwar so gut als ausnahmslos nur in der Richtung der Längsachse des Eies. Bei Rhea findet sich fast immer nur eine Zweiteilung: vielleicht zuweilen auch nur eine Verlängerung des Lumen. Jedenfalls münden diese Zweige auf der Schalenfläche in ein 962 W. v. Nathusius: gemeinsames längliches Grübchen, das sich im Querschliff als ein unregelmäfsig begrenzter Schlitz zeigt, bei den nach Behand- lung mit Kalilauge mit Eisenoxyd eingeriebenen Schalenstücken als ein roter Fleck, der der Gestalt des Grübchens entspricht. Von so präparierten Schalenstücken lassen sich bei schwacher Vergröfserung bei direkter Beleuchtung mit der Camera lucida leicht genaue Zeichnungen des ganzen Gesichtsfeldes entwerfen. Meine Zeichnungen sind in 16f. Vergr., der wirkliche Durch- messer des Gesichtsfeldes ca. 5,25 mm, die Kreisfläche also ca. 2,17 DO mm. Die Schalenstücke wurden als Regel möglichst dem Äquator oder Gürtel der Eier entnommen, da bekanntlich bei Rhea auffallend ist, wie an den Polen die charakteristische lineare Form in mehr oder weniger punktförmige übergeht. Vergleiche ich danach die Eier No. 1 und 2, so ist der Unterschied ein auffallender. Während bei No. 1 das Gesichts- feld 8 Porenkanalmündungen enthält, deren Länge zwischen 0,9 und 0,6 mm liegt, enthält es bei No. 2 nur eine, wo sie bis 0,38 mm geht, und eine zweite von 0,27 mm Länge. Die übrigen lassen kaum längliche, sondern nur unregelmäßig rundliche Form erkennen, und es finden Übergänge in so kleine Grübchen statt, dafs ich sie teilweis nicht als Mündungen von wirklichen Porenkanälen betrachten möchte. Leider liegen Gründe vor, welche den normalen Charakter dieses Eies einigermalsen zwei- felhaft machen, wie weiterhin erörtert werden wird. Nehme ich aber No. 6, das nach dem früher Gesagten unzeifelhaft von R. darwini ist, so ist auch hier der Unterschied auffallend, indem die längste Mündung kaum 0,5 mm, die kürzeste nicht ganz 0,3 mm mifst. Die No. 3, 4 und 5 mülsten nach dem bisher Vorliegendem als R. americana betrachtet werden. Die Mündungen der Poren- kanäle zeigen ähnliche Abweichung von No. 6 als No. 1. Die Schlufsfolgerung, dafs in der Form der Mündungen ein charak- teristischer Unterschied zwischen R. americana und R. darwini bestehe, liegt nah. Leider war das von Letzterer untersuchte Schalenfragment zu klein, um erkennen zu lassen, welcher Schalen- region es angehörte, und um mehrere derartige Präparate von demselben zu fertigen, und dafs bei Rhea die Form der Mün- dungen an den Polen von der am Gürtel des Eies abweicht, ist bekannt. Auf diese Zweifel aufmerksam machen zu müssen, be- daure ich um so mehr, als die Frage kontrovers erscheint Zur Oologie der Rhea-Arten. 263 Schalow sagt (a. a. O. S. 12) von R. darwini: „Die Lumina der „Porenkanäle münden in länglichen, tief eingeritzten, in der „Richtung der Längsaxe des Eies gelagerten Rinnen aus.“ Ziem- lich dasselbe sagt er von R. americana, dagegen beschreibt mir Dr. Rey die Rhea-Arten seiner Sammlung in einer gütigen brief- lichen Mitteilung dahin: R. americand (unbekannter Herkunft). Poren strichförmig, nur an den Polen punktförmig. R. darwini. 2 Eier aus Patagonien. Poren punktförmig, nur in der Gürtel- partie dann und wann strichförmig. Wie schon erwähnt, sind die No. 3, 4 und 5 in der Form der Porenmündungen von No. 6 in ähnlicher Weise als No. 1 abweichend, aber eine vollständige Übereinstimmung ist unter ihnen nicht vorhanden. Eine solche lälst sich auch nicht einmal an den verschiedenen Stellen desselben Schalenstücks konstatieren. Bei No. 3 habe ich dies genauer verfolgt. Bei einem Präparat vom Gürtel war in einem Gesichtsfeld die längste Mündung über 1,2 mm, in einem anderen Gesichtsfeld desselben Schalenstückchens nicht ganz 0,7 mm. Breite bei beiden 0,125 mm. Bei einem zweiten Präparat, welches nur um etwa !/, des Längsdurchmessers näher am Pol genommen war, zeigten die im Gesichtsfeld be- findlichen Mündungen nur wenig längliche Form: die beiden srölsten Mündungen 0,44 und 0,4 mm Länge bei fast 0,20 mm Breite. Hier trifit also die Bezeichnung „strichförmig“ sicher nicht zu, und Dimensionen, welche sich so wenig in präzisen Zahlen ausdrücken lassen, sind kaum geeignet, feinere taxono- mische Unterschiede festzustellen. Hierzu kommt, dafs auch der ganze Habitus der Mündungen, wie ihn diese Präparate zeigen, ein verschiedener ist: bald mit scharfen glatten Umrissen, bald zackig und unbestimmter und dadurch breiter erscheinend. Nur kurz will ich erwähnen, dafs überhaupt die äufsersten Schalen- schichten — die Textur der Oberfläche oder das Oberhäutchen das ist, was an den Eischalen am leichtesten variiert, und dafs speziell bei den Rheas auch der Erhaltungszustand der Schalen für die eben erwähnten Verschiedenheiten nicht ohne Einflufs sein dürfte. Wollte ich versuchen, zu bestimmten Resultaten zu gelangen, so mulfste ich auf meine alte Methode der Messung der Mamillen- querschnitte in Anschliffen der inneren Schalenfläche zurück- kommen. Im J. f. Ornith. 1871 No. 112, 1872 No. 119 und 1874 No. 125 sind Mitteilungen über solche Messungen gemacht, 264 W. v. Nathusius: namentlich in Letzterem die Methode ausführlich erörtert, auch 1881 No. 150 erläuternde Abbildungen der Mamillenquerschnitte einiger Spezies von Orax gegeben, auf welche ich hinweise. An- fangs hatte ich befürchtet, dafs die für Eier der Rhea charakteristische Abstumpfung der Mamillen, wie sie der in Z. f. wissensch. Zool. Bd. XIX abgebildete Schalenschliff zeigt, der Anwendbarkeit der Methode entgegenstehe. Dies hat sich nicht ergeben, allerdings aber, dafs sehr darauf geachtet werden mufs, die Schliftebene möglichst genau in gleiche Tiefe zu legen, wenn die aus ver- schiedenen Präparaten berechneten Durchschnittsflächen der Mamillen vergleichbare Zahlen ergeben sollen. r In beigefügter Tabelle sind nicht nur die Messungsresultate der Mammillenquerschnitte verzeichnet, sondern auch Anderes über die Beschaffenheit der untersuchten Eier bemerkt. Die Reihenfolge ist geändert, da dies übersichtlicher erschien. _Schalendicke Durch- Grösse schnittderr Färbung Samm- j an Quer- | \ lungs-| Herkunft. a schliffen ge- !'Durch- ee N: Snause Rs messen |schnitt Aehmtie) ner mm, mm mm Dmm v. Keitel, schmutzig weils. : „| nicht ge- |6 Messungen Oberfläche nur l. en messen. | 0,98—0,92. 0,35] 0,02 Er glän- v. en nn 5. zool. Garten ast rein weils, 4. |Kopenhagen. |134,,:93,.6 Messungen | „go | 0,054. Oberfläche glän- Rhea a. Bue- O0 i zend. 5 nos-Ayres. v. Dr,.Philippi Umgegend v. deutlich gelb, in’s 3, |Santiago,aber| 135.91, 5 Messungen 0.031. Bräunliche spie- wahrschein- 0,94—0,82. | 087. lend, Oberfläche lich aus d, Ge- glänzend, fangenschaft, v. Hofman- AM u wer 5. |Bang a. Para- : 985. essungen erfläche ma al N oe | mitgrauen Fleck- ae er un (Schimmel ?) v. Blaauw, - 6. line nur Frag-4 Messungen deutlich grünlich ins ee ment. | 0,85—0,82., 0,83. | 0,030. gelb. v. Schlüter. elblich grau 2. |urspr. v. Ver-) 125,85, 6 Messungen | Jg. | 0,027. gain, Oberfläche ; 0,70—0,66. |,” : . reaux a, Paris, ’ ? glänzend, Zur Oologie der Rhea-Arten. 265 Zu dieser Tabelle ist zu bemerken: In der zweiten Kolonne ist die Herkunft nur kurz angedeutet. Vorhin habe ich dieses weiter ausgeführt. Auf die Messungen der Eier würde ich besonderen Wert nicht legen: allenfalls auf die Kleinheit von No. 2; aber Schalow führt noch extremere Verhältnisse an, z. B. über R. darwini eine Angabe von Ost, die bis auf 120:85 mm herabgeht. Von R. americana eigne Messung bis 120 mm längsten Durchmesser herabgehend. Dr. Rey giebt mir für seine Eier an: R. americana 139: 94,5 mm, für R. darwini 138:93,5 und 133:93 mm Der Schalendicke möchte ich gröfsere Bedeutung beimessen. Die Zahlen sind nach genauen Messungen an Querschliffen exklusive Schalenhaut gegeben. Die Variationen an verschiedenen Stellen, die zum Teil auch aus der nicht ganz ebenen Oberfläche ent- stehen, müssen, wie hier geschehen, durch Ziehung des Durch- schnitts nach verschiedenen Stellen ausgeglichen werden. In J. f. Ornithol. 1882, No. 158 glaube ich nachgewiesen zu haben, dafs diese Dimensionen gewöhnlich viel konstanter sind, als an- genommen zu werden pflegt, aber auch dafs Ausnahmen vor- kommen, und gerade bei Struthio sind mir beachtenswerte Un- regelmälsigkeiten entgegengetreten, so dals es längerer Unter- suchungsreihen bedürfen würde, um die hier auftretenden Unter- schiede mit Sicherheit für charakteristisch zu erklären. Bevor auf die wichtigste Kolonne, welche die Mammillen- querschnitte enthält, eingegangen wird, noch Einiges über die Farbe der Eier. Die Schwierigkeit, Farbentöne in Diagnosen objektiv zweifellos zu bezeichnen, ist eine oft beklagte; auch ist die Entwicklung des Farbensinns notorisch individuell verschieden, so wie anscheinend anch die Terminologie. Herr Schalow wird entschuldigen, wenn ich die Bemerkung nicht unterlassen kann, dals seine Beschreibnng eines Eis von R. darwini (a. a. O. S. 12): „Färbung leicht hellgrünlich, ohne einen Schein von gelber Bei- mischung‘“ der gebräuchlichen Auffassung der Farben nicht ent- spricht, welche das Wesen des Grün eben darin sieht, dafs es eine Mischung von Blau und Gelb darstellt. Weiterhin S. 14 wird für die Darwini-Eier „die bläuliche bezw. grünliche Schalen- färbung“, für die Americana-Eier „die gelbliche oder weilsgelb- liche“ als „durchaus charakteristisch“ erklärt. Dr. Rey giebt für die Eier seiner Sammlung an: americana weilslich, darwini grünlich. 266 W. v. Nathusius: Öfter ist auf die veränderliche Farbe der Rhea-Eier hinge- wiesen. Schalow führt unter R. americana nach Schmidt einen Fall an, wo bei einem im Frankfurter Zool. Garten gelegten Ei das „intensive Gelb“ der Schale sich nach 3 Tagen in ein „gräu- liches Weifls verwandelte. Bei dergl. kommt wahrscheinlich das Oberhäutchen in Betracht, dessen Existenz in der bisherigen Oologie so ignoriert wird, dafs ich wenigstens einige Worte darüber sagen mufs.!) Die Oberhäutchen können pigmentiert sein und dann zur Fleckenfärbung beitragen. Bei den Hühnern sensu strietiori sind sie die alleinige Ursache der Fleckenfärbung, aber auch wo sie nicht pigmentiert sind, haben sie in stärkeren Schichten, wie an Radialschliffen bei durchfallendem Licht, einen gelblichen Ton. Bei den Ratiten ist das Oberhäutchen sehr dünn, so dals dies auf die Flächenansichten der Schale kaum wirken kann; aber es handelt sich um etwas Anderes. Das Oberhäutchen ist häufig am frisch gelegten Ei so weich und zart, dafs es sich sogar leicht abwischen läfst, in diesem feuchten Zustand ohne Zweifel durchscheinend. Trocken wird es undurchsichtig, um so mehr, wenn es beim Liegen im Freien ungünstigen Einwirkungen der Atmosphärilien ausgesetzt ist, nimmt auch Fremdfärbungen, — ich erinnere an die „Ostereier“ —, leicht an. Die erwähnten Farbenwechsel lassen sich also vielleicht darauf zurückführen, dafs das undurchsichtig gewordene Oberhäutchen die in der eigentlichen Schale liegende Färbung verdeckt. Diese Färbung läfst sich auf Querschliffen der Schale bei direkter Beleuchtung schon mit blofsem Auge, aber auch noch bei schwacher Ver- grölserung, da wo sie in einer gewissen Intensitivität vorhanden ist, deutlich erkennen. In der letzten Kolonne der Tabelle ist die Farbe wie sie äulserlich erscheint, so weit dies die erwähnte Schwierigkeit der Bezeichnung gestattet, angegeben. An den Querschliffen läfst sich bei No. 1, 4 und 5 keine Färbung der eigentlichen Schale erkennen, bei No. 5 eine schwache Gelbfärbung, bei No. 6 eine 1) Eine gröfsere Arbeit über die Oberhäutchen und sogen. Über- züge der Eier beschäftigt mich seit längeren Jahren. Sie wäre druck- fertig, aber da sie den monistischen Hypothesen unbequem ist, aufserdem die Reproduktion der unvermeidlichen zahlreichen Abbildungen bekannte Schwierigkeiten hat, haben sich ihrer Veröffentlichung bis jetzt Hinder- nisse entgegengestellt. Zur Oologie der Rhea-Arten. 267 sehr deutliche. Bei No. 2 tritt die Färbung wieder nicht so stark als bei No. 6 hervor, wohl weil sie mehr grünlich ist. Wir gelangen zu den Messungsresultaten der Mamillenquer- schnitte. Das Verfahren ist ein unvermeidlich kompliziertes. Es kann nur zur Ziehung sogenannter irrationaler Durchschnitts- zahlen führen, es bleibt also eine ziemlich weite Fehlergrenze. Früher habe ich sie zu etwa 1/,, angenommen: d. h., wenn ich Präparate von 2 Eiern derselben Spezies mache, können erfah- rungsmälsig die Resultate um 1/,, differieren: ebenso, wenn 2 Präparate von demselben Ei gemacht werden. Die Fehlergrenze läfst sich noch verengern, wenn der Durchschnitt aus einer sröfseren Zahl von Präparaten gezogen wird; aber ich möchte doch aus Differenzen, die nicht erheblich mehr als 1/,, betragen, Schlüsse darauf, dafs spezifische Unterschiede vorhanden oder nicht vorhanden seien, nicht zu ziehen wagen. Das gilt für die No. 3 und 5. Dafs No. I und 4 absolut gleiche Resultate ge- geben haben, ist natürlich Zufall. Übrigens bin ich sehr zufrieden gewesen, als es mir nach mancherlei Modifikationen der Methode gelungen war, die Fehlergrenze soweit einzuengen. Ich habe die Präparate, um welche es sich hier handelt, auch photogra- phieren lassen. Es bleibt der Gesamt- Eindruck desselben Ver- hältnisses, der entschieden gröberen Struktur bei No. 1 und 4 gegenüber 3 und 5. Noch frappanter vielleicht beim Vergleich der graphischen Darstellung der nach einem bestimmten System aus- gesuchten und in Reihen gestellten gröfsten Querschnitte ist die Verschiedenheit der Dimensionen der Mamillenquerschnitte, welche auf S. 268 u. 269 dargestellt sind. Dazu habe ich zu bemerken, dafs die je zwei zusammenge- hörigen Reihen mit einer Klammer verbunden und mit der Nummer bezeichnet sind, unter welcher das betreffende Ei hier immer erwähnt ist. Die Zeichnungen waren bei 75/1 mit der Kamera lucida entworfen: schwächere Vergrölserung würde zu den Messungen nicht geeignet sein; hier würden die Abbildungen in diesem Mafsstab einen zu grofsen Raum einnehmen, sie sind also beim Photographieren auf die halbe Größe — 37,5/1 redu- ziert. Dies genügt, um den allgemeinen Eindruck der verhältnis- mälsigen Dimensionen zu geben, namentlich wenn, wie hier ge- schehen, die einzelnen Zeichnungen nach Augenmafs in ihrer Gröfse ungefähr entsprechender Reihenfolge und so ungeordnet sind, dafs für alle derselbe Raum auf der Zeichnung henutzt wird. 268 W. v. Nathusius: Wenn ich bei solchen Untersuchungen ganze Reihen von Querschnitten gemessen hatte, beschränkte ich mich auf eine Zahl von 12. Beim Zeichnen mit der Kamera lucida erleichtert es die Auswahl, wenn man ohne peinliches Suchen eine gröfsere Zahl zeichnet und nachträglich die Kleinsten beseitigt. Dies ist nicht nur zuverlässiger, sondern auch zeitsparend. Die schon erörterte starke Abstumpfung der Mammillen bei Ahea bedingt; dals zwischen den gröfsten und kleinsten Querschnitten innerhalb der Zwölfzahl sich stärkere Unterschiede ergeben, als in den meisten Fällen. In letzterer Beziehung verweise ich auf die in J. f. Ornith. 1882, No. 159, S. 308 von Crax gegebenen Abbil- dungen. Diesem Rechnung tragend, sind, um die Verhältnisse Zi 2) I) g‘ [en Zi © or | seen Bee Dante TEST Te DO8O00058 BERHSESELKSEGTSLN EOLOEHDOSOH Zur Oologie der Rhea-Arten. 269 vollständiger zu übersehen, bei Rhea längere Reihen von Quer- schnitten — 18 bis 16 — zusammengestellt. Die Messungen, auf welchen die in der Tabelle gegebenen Zahlen beruhen, sind in einfachster Weise nur an je zwei mittleren Querschnitten vorge- nommen. Um so weniger Wert ist den geringen Differenzen, welche in diesen Zahlen zwischen No. 3 und 5 hervortreten, beizumessen; wohl aber wird den Zeichnungen zu entnehmen sein, dafs zwischen No. 1 und 4 einerseits und zwischen No. 3 und 5 andererseits ein schlagender und deutlicher Unterschied vorliegt. So gelangte ich zu dem mich höchst überraschenden Resultat, dals No. 3 und 5 einer anderen Spezies als No. 1 und 4 zZ © {30} zZ © » A © - A| | | wesen ariuga es nad era, BOODSHL D08380 SO06029IG 270 W. v. Nathusius: angehören, obgleich nach der Herkunft 4, 3 und 5 R. americana sein mülsten. Dieses bleibt näher zu erörtern. Zunächst möchte ich mich mit No. 2 abfinden. Dieses Ei kaufte ich beim Beginn dieser Untersuchungen von Schlüter, weil es sich von einigen andern Rhea-Eiern, die übrigens unbekannter Herkunft waren, äufserlich auffallend unter- schied, namentlich auch was früher, S. 262, aber in der Tabelle nicht erwähnt ist, durch die schwach angedeuteten, ganz über- wiegend nur runden Porenmündungen. Die so mannigfachen Abweichungen, namentlich in der Schalendicke, von dem erst später erlangten Darwini-Ei legten die Frage nah, ob es nicht etwa das bisher noch nicht beschriebene Ei von R. macrorhyncha sein könne: indes erinnerte mich der Umstand, dafs das Ei aus älterer Zeit und aus Paris stammte, an eine Äufserung von 0. des Murs!). Gelegentlich einer Erörterung über die Einflüsse, welche die Beschaffenheit der Eischalen verändern, führt er an, dafs die Eier, welche die Nandus im Jardin des plantes legten, wesentlich verschieden von denen seien, welche aus Süd-Amerika - gebracht würden. Erstere variierten beständig vom elliptischen zum cylindrischen, ohne regelmälsigen Umrifs. Die Kalkschalesei sehr dünn, die Poren, wenn überhaupt sichtbar, nur sehr schwach markiert, und auch die Farben sehr wechselnd. Die Frage, ob in der Gefangenschaft gelegte Eier als normal zu betrachten seien, mufs immer mit Vorsicht behandelt werden. Keineswegs sind sie immer abnorm, und wo dieses der Fall ist, macht sich dies meistens in irgend einer Weise bemerklich. Das Ei No. 2 hat eine ganz normale elliptische Form, zeigt auch in Radial- und Tangentialschliffen die normale Struktur von Rhea; wenn aber irgend welche Verhältnisse veranlafst hatten, dafs Nandus im Jardin des plantes sehr abnorme Eier legten, liegt wenigstens der Verdacht nahe, dafs dieses Ei, an dem wenigstens die Dünne der Schale und die Kleinheit und Un- deutlichkeit der Porenmündungen auffallend sind, auch von da stammt. Nach seiner übrigen Beschaffenheit könnte es zu R. darwini gerechnet werden; man könnte aber auch fragen, ob es nicht etwa das noch unbeschriebene Ei von R. macrorhyncha sei? In der Struktur der Schale, welche Radial- und Tangentialschliffe zeigen, finde ich bei allen 6 untersuchten Eiern keine Verschieden- 1) Trait6 general d’oologie ornithologique. Paris 1860. S. 161. Zur Oologie der Rhea-Arten. 271 heiten. Ich möchte zunächst von diesem zweifelhaften Ei ab- sehen. Ich komme auf die andern Eier zurück. Die Mammillen- dimensionen müssen zu der Frage veranlassen, ob nicht No. 3 und 5 R. darwini sind. Die Dimensionen der Mammillenquer- schnitte stimmen genügend mit No. 6 überein, um eine solche Annahme zu gestatten, aber sie genügen nicht, um sie als richtig zu erweisen. Das Kriterium lälst sich nur negativ verwenden, d. h. wo diese Dimensionen verschieden sind, erweisen sie die spezifische Differenz, aber nicht umgekehrt. Die Porenmündungen sind gegen mein Präparat von No. 6 sehr verschieden, es ist aber schon erörtert, dafs leider nicht festzustellen war, aus welcher Schalenregion dieser ist, und dafs die Angaben anderer über die Porenmündungen bei R. darwen‘ Widersprüche ergeben, die ich nicht lösen kann; aber die Angabe von Dr. Philippi über No. 3, und der Fundort von No. 5 gestatten nicht, sie als R. darwini zu betrachten. Handelt es sich um schwierige Punkte, so müssen solche Angaben allerdings kritisch betrachtet werden, aber das ist etwas anderes als ein Skeptizismus, der nicht nach Gründen fragt. Die Angaben über die Verbreitungsbezirke der drei Arten, wie ich sie anführte, sind sehr bestimmt und klar. Danach ist ein Vorkommen von R. macrorhyncha in Paraguay von vornherein ausgeschlossen. Bezüglich R. darwin: hat Dr. Philippi sie dahin ergänzt, dafs diese Art auch nördlicher aber nur am Ostabhange der Anden vorkommt. Auch hiermit ist unvereinbar, dafs No. 5 aus Paraguay stammend darweni sein könne, und es ist nicht der mindeste Grund dafür erfindlich, dafs diese an Herrn Hofman Bang gemachte Angabe wahrheitswidrig sein könne. Wollte man die bestimmten Angaben darüber, dals in Paraguay R. american«a und nicht darwini vorkomme, ohne Weiteres bezweifeln, so bleibt immer noch Dr. Philippis Angabe über No. 3, die ich schon S. 260 zitierte. Wenn ein so kompetenter Forscher, welcher wulste, um was es sich für mich handelte, auf meine Bitte mir schreibt, es könne nicht der geringste Zweifel obwalten, dafs dieses Ei von R. ameri- cana sei, so steht für mich fest, dafs es nicht von R. darwini sein kann. Die Frage: ob unter R. americana Vieill. nicht zwei Arten begriffen seien, ist eine neue, welche mir erst das Maui dieser Untersuchungen aufgedrängt hat. Dabei läfst sich die Erörterung nicht umgehen, ob es sich um Bastardierung handeln könne. Es wird, wie mir scheint, gern 272 W. v. Nathusius: übersehen, dafs man bei Vögeln mit ihrer Möglichkeit auch im wilden Zustande rechnen muls. Dals Teirao medius Bastard von T. urogallus und Zetrix sei, wird doch wohl nicht mehr bezweifelt. Bastarde vom Haushuhn mit verschiedenen Arten von Phasianus lassen sich leicht erzielen; es liegen sogar zuverlässige Beobach- tungen darüber vor, dals aus in der Nähe der Geflügelhöfe be- findlichen Fasanenbeständen Hähne auf die Höfe fliegen, sich mit Haushühnern paaren und schon als Eier leicht kenntliche Bastarde erzeugen, die allerdings nicht fruchtbar sind. In J. £. Ornith. 1874 No. 125 habe ich über die übrigens allgemein be- kannte Bastardierung zwischen Corvus corone und cornix, die auch, wo sie in der Färbung der Tiere nicht mehr erkennbar ist, sich noch in der Schalenstruktur zeigt, ausführlich berichtet. Auch über die Häufigkeit der Bastardierung von Anser cinereus mit A. segetum liegen mir noch nicht publizierte Beobachtungen vor u. s. w.; handelte es sich um Eier vom Patagonischen Rio Negro, wo angeblich R. darwini: zusammen mit R. americana vorkommt, so wäre der Gedanke an Bastardierung nicht zurückzuweisen, aber für Paraguay erscheint er unberechtigt. Nach dem Allen gelange ich zu folgenden Resultaten: 1. Der Artunterschied zwischen R. darwini und R. ameri- cana — wenn ich als typischen Repräsentanten der letzteren Art den in Argentinien vorkommenden Nandu betrachten darf — zeigt sich bestimmt auch an den Eiern in den erheblich grölseren Querschnitten der Mammillen bei Letzterem. Es scheint, dafs auch die Ausmündungen der Porencanäle bei R. darwini weniger strichförmig sind. Bei dem von mir untersuchten Schalenstück von letzterem tritt dieses sehr ent- schieden hervor, aber aus den angegebenen Gründen muls ich dieses Kriterium noch zweifelhaft lassen, bis ich ganze Eischalen, die sicher von R. darwini herstammen, untersuchen kann. Auch die durch die ganze Schale gehende gelbliche Färbung hat sich mir bei R. darwini ausgesprochen gezeigt, bei der Argentinischen americana nicht. Prüfung dieses Verhältnisses an weiterem Ma- terial wäre allerdings erwünscht. 2. Die Dimensionen der Mammillenquerschnitte zwingen zu der Annahme, dals in den bis jetzt als R. americana zusammen- gefalsten Formen zwei Arten enthalten sind, deren eine in Argen- tinien, die andere in Paraguay vorkommt. Von dem spezifischen Zur Oologie der Rhea-Arten. 273 Wert dieses Kriteriums haben mich lange Untersuchungsreihen überzeugt. Wenn es zu kühn erscheinen sollte, dieses bei so oft er- wähnten und scheinbar gut bekannten Tieren, als die Nandus sind, auszusprechen, so erinnere ich daran, dafs bis vor kurzer Zeit von den noch viel mehr und von älterer Zeit her bekannten afrikanischen Straufsen die Verschiedenheit der drei Arten un- beachtet geblieben war; dafs sie erst durch die auffallende Ver- schiedenheit ihrer Eier zur Geltung kam. Als ich vor ca. 11 Jahren meine Untersuchunger über diese Eier publicierte, war es mir nicht möglich in der Literatur bestimmte und unbestrittene An- gaben über die Färbung der Beine von $S. australis zu finden, die zu einer sicheren diagnostischen Unterscheidung von St. molybdophanes geeignet waren; obgleich die Haltung von 82. aus- tralis seit langen Jahren als ein wichtiger Industriezweig in tausenden von Exemplaren stattfindet. Erst wenn die Aufmerksamkeit auf solche Punkte gerichtet wird, werden Dinge bemerkt, die früher übersehen wurden, und ich hielt es für richtig, die Frage anzuschneiden. Selbstver- ständlich ist sie damit nicht erledigt, aber zu ihrer weiteren Ver- folgung fühle ich mich jetzt nicht berufen. Zunächst handelt es sich wohl um kritische Vergleichung der vorhandenen Abbildungen, und da ist es vielleicht nützlich, wenn ich die von Oken erwähnten älteren wörtlich mit den Abkürzungen, welche mir nicht alle ganz verständlich sind, anführe: Nieremberg, Hist. nat. peregrina 1633 p. 218 fig. — Vieillot, Gal. tab. 224. (Galerie des oiseaux rares 1820. 4.?) — Hammer Annales du Mus. XII 1808 tab. 39. - Letztere wird als gute Beschreibung und Abbildung hervor- gehoben. Joum, f. Omith. XLIV. Jahrg. Juli 1896. 18 Das Kleinhirn der Vögel in seiner Beziehung zur Systematik. Von Dr. F. Brandis, Nietleben b. Halle a./S. (Taf. IX—_XV.) Bei meinen Untersuchungen des Gehirns der Vögel!) fiel mir auf, dafs die Anordnungsweise der Kleinhirnwindungen, welche am besten in den Verzweigungen der Markstrahlen zum Ausdruck kommen, die auf dem Sagittalschnritte den sogenannten „arbor vitae‘“ bilden, bei den verschiedenen Familien bez. Ordnungen in einer für dieselben häufig sehr charakteristischen Gestalt auftritt, so dafs es mir der Mühe wert erschien, diese Erscheinung in ihrer Bedeutung für die Systematik der Vögel zu untersuchen. Dem stellte sich aber als grölste Schwierigkeit der Mangel an geeignetem Material besonders der seltenen ausländischen Arten entgegen, und die Arbeit würde nicht über den Anfang hinaus gekommen sein, wenn ich nicht in der freigebigsten Weise besonders durch die Herren Prof. Dr. Fürbringer in Jena, Prof. Dr. Reichenow in Berlin, Dr. Bolau in Hamburg, ferner durch die Herren Georg Stelling in Caracas und Wilhelm Schlüter in Halle mit Material versehen wäre, wofür ich den Genannten auch an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank sage. Nur dadurch konnte ich meine Untersuchungen, wenn auch mit grossen Lücken und in groben Zügen, über die ganze Klasse der Vögel aus- dehnen. Eine andere Schwierigkeit bestand in dem Erhaltungszustand der Gehirne, diejenigen, welche ich im frischen Zustande bekam, habe ich in Müller’scher Flüssigkeit gehärtet und die Sagittal- schnitte nach einer Modification der Weigert’schen Kupferlack- methode gefärbt, weil bei dieser die Markzüge ganz besonders deutlich hervortreten. Die Gehirne dagegen, welche ich den in Spiritus conservierten Vögeln entnahm, mufsten mit einer kern- 1) Untersuchungen über das Gehirn der Vögel. Archiv f. mikroskop. Anatomie. B. XXXXI uw f. Das Kleinhirn der Vögel in seiner Beziehung zur Systematik. 275 färbenden Lösung, gewöhnlich mit Ehrlich’schem Haematoxylin gefärbt werden, wodurch dann die Körnerschicht, welche die Markschicht rings nach aufsen begrenzt, am deutlichsten hervor- tritt, so dafs durch die Verschiedenheit der Färbung einige, wenn auch nur ganz nebensächliche, Differenzen entstanden sein können. Es erhebt sich nun die Frage, ob der Bau des Kleinhirns wirklich irgendwelchen Wert für die Klassification der Vögel besitzt, ob derselbe den Weg, den die Entwicklung der Vogelreihe genommen hat, noch verdeutlichen kann. Ich bin mir bei der Hervorhebung eines neuen Merkzeichens für ein System der Vögel durchaus der Nachteile bewufst, welche die Überschätzung der in den verschiedenen Familien sich zeigenden Unterschiede eines einzelnen Organes oder Körperteiles für die Klassification der Vögel gehabt haben, und bin daher weit ent- fernt, ein neues, nur aufdiesem Merkmale beruhendes System aufzu- stellen, besonders als Nichtornithologe; ich möchte vielmehr nur die Ornithologen auf dieses Hilfsmittel als ein vielen anderen gleichberechtigtes hinweisen. Eine grofse Anzahl der bisher in Betracht gezogenen taxo- nomischen Merkmale wird jedenfalls durch den Bau des Klein- hirns im Werte für die Systematik übertroffen. Es beruht dieses darauf, dafs das Kleinhirn der Vögel in Bau und Function ein einheitliches Organ ist, da die bei den Säugetieren vorhandenen Hemisphären mit ihrer Differenzierung der Function fehlen, und da der mikroskopische Bau seiner Markäste und deren Umhüllung in allen Teilen ein gleicher ist, und die vom Gehirn und Rücken- mark her einstrahlenden Nervenfaserzüge sich in gleicher Weise über das ganze Organ verteilen, so dals kein einzelner Teil des Kleinhirns mit irgend einem speciellen Körperteile oder Organ- systeme verbunden ist und dadurch von dessen Entwickelung abhängig wäre. Es wird also der Bau des Kleinhirns von der Einwirkung der äufseren Verhältnisse, welche sich z. B. so stark in der Ge- staltung des Skelettes, der Muskulatur und auch des Darmes, ganz abgesehen von der des Schnabels und der Fülse, bemerkbar machen, nur in geringerer Weise beeinflufst. Vielmehr wird in weit überwiegendem Mafse der Modus der Faltung der Oberfläche des Kleinhirns durch die Ausdehnung und Richtung des Wachs- tums bedingt, an welchem die oberflächlichen Schichten des 18* 276 F. Brandis: Cerebellum in verhältnismälsig stärkerer Weise teilnehmen als die inneren, und ferner durch die dem Wachstum sich entgegen- stellenden Hindernisse, die auch wieder in der wachsenden Um- gebung bestehen. Es wird dadurch bewirkt, dafs die Gehirn- substanz im Gegensatz zum Knochengerüst und der Muskulatur ein weit conservativeres Element darstellt, in seinem Bau inner- halb der Familien und Ordnungen weniger schwankt als andere Organsysteme, und dals es also sehr geeignet erscheint, die Zusammengehörigkeit besonders grösserer Verbände zu beweisen. Vielleicht beruht diese Trägheit in der Bildung neuer Formen darauf, dals im ausgewachsenen normalen Gehirn, wie allgemein angenommen wird, eine Teilung und Vermehrung der Nervenzellen nicht mehr stattfindet. Es giebt jedoch auch einen Umstand, welcher den Bau des Cerebellum selbst in ein und derselben Familie erheblich umgestalten kann, so dafs dadurch der systematische Wert des- selben häufig nicht unerheblich vermindert wird; es ist dieses die Körpergröfse der betreffenden Art, welche bei kleinen Species eine so bedeutende Vereinfachung im Bau des Kleinhirns gegen- über dem bei gröfseren Art hervorrufen kann, dafs dadurch die Ähnlichkeit selbst naher Verwandter oft erheblich beeinträchtigt wird. Doch giebt es auch zahlreiche Familien, bei welcher trotz bedeutender Verschiedenheiten in der Körpergröfse die Verän- derungen im Kleinhirn verhältnismälsig gering sind. Diese durch die Grölsenunterschiede der Arten hervorgerufene Veränderlichkeit des Cerebellum beruht auf dem schon erwähnten Umstande, dals die oberflächlichen Schichten des Kleinhirns in einem anderen Verhältnisse zunehmen müssen als die tieferen, nämlich in dem- selben Verhältnis wie die Oberfläche eines Körpers im Verhältnis zum Inhalt. Es wird daher durch eine geringe Verschiebung in den Gröfsenverhältnissen gleich eine bedeutende Veränderung in dem Verhältniszwischen oberen und tieferen Schichten hervorgerufen, und es kann sich die Faltung, welche der Oberflächenvermehrung dient, und mitihr dieVerzweigung der Markäste bedeutend einfacher gestalten, während bei einer Veränderung in umgekehrter Richtung, d. h. bei einem Grölserwerden der Vogelart, die stärkere Ober- flächenvermehrung sich in einer bedeutend complicierteren Ver- zweigung der Markäste als bei kleineren Species äulsern wird. Das Kleinhirn erhebt sich über dem vierten Ventrikel, um den bekannten makroskopischen Bau desselben ganz kurz in Pu 4 Te Das Kleinhirn der Vögel in seiner Beziehung zur Systematik. 277 Erinnerung zu bringen, wie ein Thorgewölbe auf zwei seitlichen Pfeilern. Die letzteren werden von den zu- und ableitenden Nervenfasern gebildet, welche sich, im Kleinhirn angelangt, un- regelmälsig verflechten und sich über alle Gegenden desselben ausbreiten. Das Kleinhirn selbst besteht aus dem „Körper“, in welchen sich ein dorsaler Fortsatz des vierten Ventrikels hinein- erstreckt. Um diesen „Ventrikel des Cerebellum“ liegen die zellreichen, in ihrer Form wenig verschiedenen Kernmassen des Kleinhirns, die nach aufsen wieder von einer gewöhnlich sehr starken Schicht von Nervenfasern eingehüllt sind. Von dieser letzteren nun gehen die Markstrahlen als transversal breite in proximo-distaler Richtung flache Fortsätze der Markschicht aus, welche also nur auf dem Längsschnittbilde den Namen Äste verdienen, vielmehr mit ihrer Umhüllung von Rinde den Spelzen einer Apfelsine mit seitlichen Polen gleichen, indem sie in der Querrichtung von einem lateralen Pole zum anderen reichen und zwar in der Weise, dafs sie nach den seitlichen Enden zu immer kleiner werden und sich hier schlielslich vereinigen, während sie nach der mittleren Längsachse des Gehirns zu bauchig vorspringen. Diese Fortsätze gehen von den freien cerebralwärts und caudalwärts gerichteten Flächen des Kleinhirns aus. Der am meisten ventralwärts gelegene Fortsatz der cerebralwärts gerich- teten Seite geht in das Dach des Mittelhirns über, während die ventrale Windung der caudalwärts gelegenen Fläche in das zum gröfsten Teile membranöse Dach des vierten Ventrikels sich festsetzt. Um die Beschreibung der verschiedenen Windungstypen zu erleichtern, ist es notwendig, die einzelnen Windungen durch besondere Bezeichnungen hervorzuheben. Der kräftigste und bedeutendste Fortsatz ist fast ohne Ausnahme der am meisten dorsalwärts gelegene, welchen ich Spitzenast nennen will; er entspringt entweder wie die übrigen Äste mit schmaler Basis vom Kleinhirnkörper, oder aber der letztere verschmälert sich allmählich dorsalwärts und geht ohne scharfe Grenze in diesen Fortsatz über. Der „Spitzenast‘ ist auch daran kenntlich, dafs sich der oben erwähnte Ventrikel des Kleinhirns entweder bis in denselben hineinerstreckt oder aber gegenüber der Basis desselben endigt. Je nach der beiden verschiedenen Arten ziemlich wechselnden Lage der senkrechten 278 F. Brandis: Achse des Kleinhirns zum Hirnstamm ist auch der Spitzenast mehr oder weniger cerebralwärts oder caudalwärts geneigt. Er bildet jedoch stets die Grenze zwi- schen den cerebralwärts und den caudalwärts gelegenen übrigen Fort- sätzen. Um diese letzteren näher zu bezeichnen, scheint es am besten, sie zu numerieren und zwar vom Dorsum her ventralwärts fortschrei- tend, da die ventralwärts gelegenen Äste in ihrem Bestande sehr wech- selnd sind und besonders mit der Sagittalschnitt des Kleinhirns von Gröfse der Species auch bei nahen Buteo vulgaris 2:1. Verwandten abzuändern pflegen. a. Hirnstamm. b. vierter Ventrikel. Ferner weichen nahe verwandte c. Ventrikel des Kleinhirns. e. Spit- Arten häufig auch darin ab, dafs dena bestimmte Äste bald von dem Klein- hirnkörper selbst, bald von dem Spitzenaste entspringen. Es erscheint deshalb am zweckmälsigsten, sämtliche Zweige des Spitzenastes mitzuzählen und also den am meisten dorsal ge- legenen der distalen Seite als dist. 1 zu bezeichnen und von dort an der proximalen wie distalen Seite getrennt ventralwärts weiter zu zählen. Dabei werden die Teiläste, welche manche der direkt vom Kleinhirnkörper entspringende Fortsätze selbst wieder aufweisen, nicht besonders berücksichtigt, also werden auch z. B. in Fällen, in denen sich der Spitzenast in zwei un- gefähr gleiche Äste, einen proximalen und einen distalen, teilt, von denen der eine oder der andere wieder eine Teilung auf- weist, diese letzteren nicht gezählt, sondern die betreffenden Äste der ersten Teilung tragen die Bezeichnung prox. 1 und dist. 1. Zu bemerken ist ferner noch, dafs nicht selten verschiedene Äste sich einander nähern und an ihrer Basis auf einer kleineren oder gröfseren Strecke verschmelzen können; und zwar ist dieses ge- wöhnlich bei kleinen Arten der Fall, deren grölsere Verwandte die betreffenden Fortsätze gänzlich frei zeigen. Hier müssen diese Äste gesondert bezeichnet werden. Dieses Verhalten führt auch gewöhnlich nur bei den am meisten ventralwärts gelegenen Fortsätzen der distalen Reihe zu Schwierigkeiten, da hier sehr häufig mehrere Äste zu einem Complexe zusammentreten und nur bei grolsen Arten gesondert erscheinen. Es wird jedoch nn we Das Kleinhirn der Vögel in seiner Beziehung zur Systematik. 279 auch hier in den meisten Fällen die Stärke und die Richtung der Äste über ihre relative Selbständigkeit Aufschluss geben, wenn ein Vergleich mit gröfseren Arten nicht möglich ist. Betrachten wir nach diesen einleitenden Bemerkungen die Sagittalschnitte durch das Kleinhirn der verschiedenen Vogel- arten, wie sie in schwachen Vergröfserungen mit Hülfe des Edinger’schen Zeichenapparates in den Abbildungen wiederge- geben sind. Die Ratitae, von den leider das Kleinhirn von Struthio camelus nicht untersucht werden konnte, unterscheiden sich in ihrem Cerebellum nicht in principieller Weise von den übrigen Vogelarten, so dafs auch in diesem Organ, ebensowenig wie in den anderen hervorgehobenen Unterscheidungsmerkmalen, ein durchgreifender Unterschied nicht gefunden werden kann. Etwas den Ratiten gemeinsames kann bei der geringen Anzahl der untersuchten Arten kaum hervorgehoben werden. Dromaeus und Casuarius stehen sich auch in Bezug auf ihr Kleinhirn sehr nahe, von denen leicht die Form des einen und des anderen abgeleitet werden kann; bei beiden sind 7 proximale Fortsätze vorhanden, von denen der dorsale gewöhnlich vom Spitzenaste entspringt, während der am meisten ventral gelegene sehr klein ist und schon auf der Übergangsfalte zum velum medullare anterius steht. Auf der distalen Seite sind 4 Fortsätze vorhanden, von denen bei Casuarius die beiden dorsalen einen gemeinsamen Ursprung haben und ebenso kräftig wie der Spitzenast sind. Ventralwärts der vier genannten distalen Fortsätze ist noch ein kleiner Ast vorhanden, welcher den Übergang zum velum medullare bildet. Auch Rhea steht jenen beiden Arten recht nahe, der Hauptunterschied beruht darauf, dafs bei Rhea beiderseits Fortsätze vom Spitzenast ihren Ursprung nehmen, die bei jenen vom Kleinhirnkörper entspringen, und dafs der vierte Ast bis zum Ursprung in zwei geteilt ist. Alle drei Arten haben gemeinsam eine auffällige Eigentümlichkeit, nämlich dafs das velum medullare anterius auf einer dorsalen Fläche eine Reihe kleiner Fortsätze trägt, welche, wie die übrigen Kleinhirnäste, eine centrale Markleiste enthalten. Bei Struthio fehlen diese Fortsätze, während bei einigen anderen grolsen Vögeln, z. B. bei Kranichen, höchstens einer davon nachgewiesen werden konnte. Die Kleinhirne der drei beschriebenen Arten sind imVerhältnisse zur Körpergröfse gegenüber fliegenden Vögeln kleine, jedoch sind die Fortsätze gut entwickelt und reichlich verzweigt. 280 F. Brandis: Die Familie Apterygidae von welcher A. mantelli und oweni untersucht werden konnten, steht den übrigen Ratiten im Klein- hirnbau bedeutend ferner, wozu allerdings auch die beträchtliche Gröfsenverschiedenheit beitragen mag, aber auch ein näheres Verhältnis zu anderen Vogelarten, z. B. zu den Rallen, besteht nicht mit Ausnahme vielleicht einer gewissen Verwandtschaft zu Rhynchotus. Apteryc hat 6 proximale, meistens kurze und ein- fache Fortsätze und 4 distale, von denen sich der am meisten ventral gelegene durch seine geringe Grösse auszeichnet; ausserdem besteht noch ein Markfortsatz für das velum medullure posterius. Die Tinami, von denen leider nur das Kleiuhirn von Rhyn- chotus rufescens untersucht werden konnte, stehen in ihrem Klein- hirnbau, wenn man den hier erhobenen Befund verallgemeinern will, der auch darin so geschlossenen Gruppe der Hühner fern und zeigen überhaupt, wie erwähnt, nur mit Apteryx eine gewisse Ähnlichkeit. Doch bedarf es jedenfalls noch zahlreicheren Ma- terials, um hier auch nur mit einiger Wahrscheinlichkeit zu entscheiden. Ohne dafs mit den vorher besprochenen Gruppen dadurch irgend ein näherer Zusammenhang ausgedrückt würde, soll jetzt der Kleinhirnbau der von Gadow als Colymbomorphae bezeichneten Ordnungen besprochen werden, also der Colymbiformes, Sphenisci- formes und Procellariiformes, denen sich etwas entfernter stehend auch die Steganopodes anschliessen. Dieser Kreis zeichnet sich in seinem Kleinhirnbau dadurch aus, dafs der stark entwickelte Spitzenfortsatz allmählich aus dem Kleinhirnkörper entspringt, so dafs der Kleinhirnventrikel sich gewöhnlich noch in denselben hinein erstreckt. Der Spitzenast teilt sich gewöhnlich in zwei ungefähr gleiche Teile, giebt aber vorher noch, gewöhnlich sym- metrisch nach beiden Seiten ein, seltner zwei Paare von Ästen ab. Die proximal vom Kleinhirnkörper selbst entspringenden Fort- sätze betragen gewöhnlich vier, ebenso die distalen, von denen sich jedoch die ventralen mehr oder weniger vereinigen können, oder vielmehr noch teilweise ihre ursprüngliche Einheit bewahrt haben. Aufserdem kommen entsprechend den sehr bedeutenden Gröfsenunterschieden in diesem Kreise Schwankungen in der Zahl der Fortsätze vor. Be-onders die Podicipedidae weichen in Folge ihrer ge- ringen Körpergröfse von dem gemeinsamen Schema ab, indem an der proximalen wie distalen Seite häufig ein Fortsatz fehlt. Sehr Das Kleinhirn der Vögel in seiner Beziehung zur Systematik. 281 deutlich ist hier die Umbildung der zwei ventralen distalen Fort- sätze von Podiceps eristatus und auritus in die drei von F. bi- cornis zu beobachten. Die Spitzenäste sind hier verhältnismäßsig schwach entwickelt. Ein Colymbus konnte leider nicht auf den Bau seines Kleinhirns untersucht werden. Die untersuchten Spheniscus- und Aptenodytes-arten zeichnen sich ebenso wie die Procellarien vor den Sieganopodes dadurch aus, dafs der Spitzenast einen längeren und mehr einheitlichen Verlauf hat, aufserdem ist für sie allein charakteristisch, dafs sich oberhalb der drei ventralen Fortsätze der distalen Reihe vom Kleinhirnkörper ein kurzer Ast erhebt, der ungefähr nur ein Viertel der Länge seiner Nachbarn milst, und dessen Windung ähnlich einer ‚‚Tiefenwindung“ in der Tiefe des Sulcus liegt. Ob es sich hier schon um eine Rückbildung oder eine noch im Wachs- tum begriffene Bildung handelt, läfst sich nicht sicher entscheiden, doch scheint mir die letztere Ansicht richtig zu sein, weil die Verzweigung der Nachbaräste und besonders die tiefe Gabelung des dorsal benachbarten darauf hinweisen, dafs hier allmählich ein gewisser Spielraum entstanden ist, der die Bildung eines neuen Fortsatzes begünstigt. Spheniscus zeichnet sich gegenüber den Aptenodytesarten durch die unsymmetrische Verzweigung seines Spitzenastes und ferner dadurch aus, dafs die drei ventralen Fortsätze der distalen Seite ganz gesondert entspringen, während sie bei Aptenodytes noch an der Basis vereinigt sind. Unter den Procellarüdae nimmt Thalassidroma wegen seiner . geringen Körpergrölse eine ganz besondere Stellung ein; das Kleinhirn dieser Art zeigt sehr einfache, offenbar zurückgebildete Verhältnisse und läfst sich mit dem der gröfseren untersuchten Arten nicht vergleichen. Die drei anderen untersuchten Gattungen (Diomedea, Procellaria, Daption) sind sich in der Ausbildung des Spitzenastes, der sehr kräftig entwickelt und symmetrisch ver- zweigt ist, sehr ähnlich, doch hat bei Diomedea der Spitzenast jederseits einen Fortsatz mehr, und aufserdem besteht bei dieser sehr grolsen Art der ventrale Complex der distalen Reihe aus drei Fortsätzen, während er bei den übrigen nur aus zweien be- steht, wahrscheinlich ist es der ventrale von diesen beiden, welcher sich bei Diomedea geteilt hat. Die untersuchten Arten der Steganopodes gehören 4 ver- ‚schiedenen Familien an, von diesen sind sich Pelecanus und Phalacrocorax am ähnlichsten, dann Phaeton und schliefslich 282 F. Brandis: Sula. Pelecanus zeigt die höchste Stufe in der Entwicklung und Verzweigung des Spitzenastes und in Folge dessen noch am meisten Ähnlichkeit mit den Procellariiden, bei den anderen Steganopoden bleibt derselbe unbedeutender, seine Fortsätze ge- winnen ihm gegenüber an Selbstständigkeit und entspringen zum Teil schon vom Kleinhirnkörper. Besonders die proximalen Fort- sätze des Spitzenastes sind bei allen Arten schwach entwickelt, bei Pelecanus und Sula ist ventral von dem ersten derselben ein kurzer Fortsatz vorhanden. Die Äste in der distalen Reihe dagegen sind bei den Steganopoden sehr stark entwickelt, sie erreichen gewöhnlich die Zahl sieben. Besonders auffällig sind die ventralen Fortsätze dieser Reihe dadurch, dafs sie von einem besonderen Fortsatze des Kleinhirnkörpers entspringen, und für Sula ist die sehr starke Verzweigung des vorletzten derselben charakteristisch. | Dem von den besprochenen Ordnungen gebildeten Kreise schliefsen sich ferner die Aceipitres und die Anseres an, besonders wegen des auch hier vorhandenen langen und stark verzweigten Spitzenastes. Die Accipitres, denen die neuweltlichen Geier hier nicht hinzugezählt werden sollen, zeigen ein sehr einheitliches Gepräge. Die altweltlichen Geier, von denen Vultur und Neophron untersucht wurden, unterscheiden sich von den Falconiden im allgemeinen durch kürzeren Spitzenast und einfacher gebaute Fortsätze, während sie bei gleicher Körpergröfse in der Zahl der- selben übereinstimmen. Die Falken charakterisiert von allem der lange, stark und. regelmälsig verzweigte Spitzenast, ebenso sind auch die distalen Fortsätze des Kleinhirnkörpers gut entwickelt, während an der proximalen Seite desselben die Äste verhältnismälsig kurz und weniger an Zahl sind. Die drei ventralen Fortsätze der distalen Reihe sind häufig noch auf eine gewisse Strecke weit mit ein- ander verbunden. Aus dem vorliegenden Material ist noch be- sonders hervorzuheben der Kleinhirnbau von Pandion haliaetus, welcher einen proximalen Fortsatz mehr besitzt als alle übrigen untersuchten Falken, und Cerchneis tinnunculus, dessen Klein- hirn sich auch von dem ihm nahe verwandter kleiner Falken durch die Gestalt seiner proximalen, wie durch die geringe Zahl seine distalen Fortsätze ziemlich auffällig unterscheidet. Ab- gesehen von diesen nicht sehr bedeutenden Abweichungen sind die Accipitres, soweit untersucht, in ihrem Kleinhirnbau ein- Das Kleinhirn der Vögel in seiner Beziehung zur Systematik. 283 ander sehr ähnlich, und die Ordnung erscheint als eine sehr geschlossene. Die Anseriformes schliefsen nach Gadow’s System auch die Palamedeae ein, von diesen letzteren wurde Chauna chavaria untersucht. Die Ähnlichkeit des Kleinhirnbaues derselben mit dem der Anseres ist für die erste Betrachtung nicht sehr aus- gesprochen, da die Anseres anscheinend bedeutend specialisierter sind, und die Palamedeae in ihrem Kleinhirnbau auf einer ein- facheren Stufe stehen geblieben scheinen. Sie haben vielleicht aus diesem Grunde eine gewisse Ähnlichkeit mit den Procellariiden, die sich auch in der Verzweigung des Spitzenastes ausspricht. Trotzdem ist die Verwandtschaft mit den Anseres wahrscheinlich eine noch nähere. Besonders fällt auf, dafs bei Chauna trotz der Körpergröfse die beiden ventralen Fortsätze der distalen Reihe noch zum Teil vereinigt sind, wie sich dieses auch bei fast allen Anseres findet, und dafs aufser diesen nur noch ein Fort- satz von der distalen Seite des Kleinhirnkörpers entspringt, während von dem Spitzenaste noch mehrere ausgehn. Hierin sind übrigens auch Anklänge an gewisse Tubinares vorhanden. Bei den Anseres ist zwar der Spitzenast als solcher gewöhnlich bedeutend länger als bei Chauna, und dafür die Teiläste, in welche sich derselbe bei dieser Art ziemlich nahe dem Kleinhirn- körper zerlegt, sehr zurückgebildet, doch kann man dieselben bei einigen Anseres, besonders bei Chenalopex noch deutlich nachweisen. Auch die Anseres selbst, deren Kleinhirnbau, wie eben schon erwähnt, sich von dem der Accipitres durch das Verhalten der ventralen Fortsätze der distalen Reihe und ausserdem durch die Richtung der Längsachse unterscheidet, welche bei den letzteren zum Hirnstamm sehr stark geneigt ist, bei den Anseres aber fast senkrecht darauf steht, zeigen unter einander nicht unbeträcht- liche Abweichungen. Auffällig ist bei allen Anseres, deren Klein- hirn schon durch seine Schmalheit gegenüber seiner Höhe auf- fällt, dafs die proximalen Fortsätze des Spitzenastes gegenüber den distalen verhältnifsmäfsig kurz sind, jedoch zeichnen sich die Enten gegenüber den Gänsen und Schwänen ganz besonders durch die Reduction dieser Fortsätze aus, von denen der dorsalwärts gelegene sogar ganz fehlen kann; ebenso sind die Endteiläste des Spitzenfortsatzes nicht selten gänzlich zurückgebildet. Während im allgemeinen von der proximalen Fläche des Kleinhirnkörpers ebenso wie bei Chauna vier Fortsätze entspringen, können sie 284 F. Brandis: sich zuweilen besonders bei grossen Vögeln (aber auch bei Spatula) durch Teilung eines derselben auf fünf vermehren, noch seltner scheint es zu sein, dals wie bei Anas penelone auch ein distaler Fortsatz des Spitzenastes verschwindet. Ein umfangreicher Kreis von Vögeln, die mehreren Ord- nungen angehören, zeichnet sich durch grofse Ähnlichkeit des Kleinhirnbaues aus, welche durch die gleichzeitig bestehende Ein- fachheit desselben noch mehr hervorgehoben wird. Es sind dieses die Galliformes, Ralliformes, Gruiformes, Ciconüformes und Cha- radriiformes im Sinne Fürbringers, zu denen wahrscheinlich auch noch die Columbiformes zu rechnen sein dürften. Das Haupt- kennzeichen dieser Gruppe beruht darauf, dafs sich der Spitzen- ast, welcher regelmäfsig scharf abgesetzt vom Kleinhirnkörper entspringt, ziemlich bald nach seinem Ursprung gabelförmig in zwei gleichstarke Äste teilt, welche sich beide oder aber nur einer, und dann der proximale, in gleicher Weise weiterteilen können. Von proximalen Fortsätzen sind aufser dem Anteil des Spitzenastes gewöhnlich vier vorhanden, doch kann diese Zahl auch in den verschiedenen Ordnungen nicht unbedeutend über- schritten werden. Distale Fortsätze werden ohne den Endteilast des Spitzenfortsatzes nur drei gezählt, eine Zahl, welche durch ihre Kleinheit gleichfalls für diesen Kreis sehr charakteristisch ist. Die beiden ventralen Zweige stehen noch in mehr oder weniger enger Verbindung und zeichnen sich durch ihre Ein- fachheit ebenfalls von denen anderer Vögel aus. Die einzelnen der genannten Ordnungen unterscheiden sich verhältnifsmäfsig wenig von einander, so dals die Zugehörigkeit zu einer derselben auf Grund des Kleinhirnbaues sich nicht scharf definieren lässt. Doch zeichnen sich die drei erstgenannten Ordnungen, die Galliformes, Ralliformes, Gruiformes vor den Ciconüformes und mehr noch vor den Charadriiformes dadurch aus, dals der zweite proximale Ast bedeutend kräftiger ist als bei jenen und häufig eine sehr tief gehende Teilung zeigt. In Folge dieser grossen Ähnlichkeit, andererseits aber auch wegen des viel zu spärlichen Materials ist es unmöglich, innerhalb der Ordnungen wieder besondere Gruppen auf Grund des Kleinhirn- baues zusammenzufassen, da wie schon oben erwähnt, die Grölsen- verhältnisse auch bei nahe verwandten Arten sehr formverändernd wirken, und es daher oft zweifelhaft bleibt, ob die Teilung eines Das Kleinhirn der Vögel in seiner Beziehung zur Systematik. 285 Astes in Beziehung zu verwandtschaftlichen Verhältnissen oder nur zur Körpergröfse der Art steht. Bei näherer Betrachtung der Galliformes, welche sich in ihrem Kleinhirnbau von den Ralliformes nur durch die etwas gröfsere Länge der einzelnen Fortsätze, besonders der proximalen, im Verhältnis zum Kleinhirnkörper unterscheiden, mufs ich mich daher darauf beschränken hervorzuheben, dafs die einzige unter- suchte Art der Megapodidae, Megapodius senex, in seinem Klein- hirn dem der Alectoropoden sehr ähnlich ist, dafs dagegen die untersuchten Cracidae sich durch die gröfsere Anzahl und die stärkere Entwicklung der proximalen Fortsätze vor den übrigen Galli auszeichnen, auch Penelope nimmt daran Teil, wenn auch nicht in dem Malse wie Crax alector und Mitua mitu. Es scheint hiernach auch auf Grund des Kleinhirnbaues, dals die Oraciden eine höhere Entwicklungsstufe als jene erreicht haben, einen Schlufs, den Fürbringer schon aus anderen Verhältnissen gezogen hat. Der Kleinhirnbau von Opisthocomus „leicht durchaus dem der Galliformes, stellt sich aber dadurch als ein verhältnissmälsig primitiver dar, dafs die zwei ventralen Fortsätze der distalen Seite noch auf einer recht bedeutenden Strecke vereinigt sind, wie es in dieser Ausdehnung auch die kleinsten der untersuchten Galliformes nicht mehr zeigen. Von den Hemipodiidae, die von den meisten Autoren bald mehr in die Nähe der Galliformes, bald näher zu den Ralliformes gestellt werden, wurde das Kleinhirn von Turnix pugnax unter- sucht. Es zeigte dieses durchaus den Typus dieser so ähnlichen Formen, ohne einer derselben bestimmt zugewiesen werden zu können. Dasselbe erscheint durch die vollständig einfachen Fort- sätze (mit Ausnahme des Spitzenastes) noch sehr primitiv, was allerdings zum Teil auf der geringen Grölse der Species beruhen kann, doch sind dagegen der distale dritte und vierte Fortsatz bereits gänzlich gesondert. Unter den untersuchten Ralliformes stellt sich ein weiterer Einteilungsmodus auf Grund des Kleinhirnbaues nicht heraus; die vorhandenen Unterschiede beruhen mehr auf der Ver- schiedenheit der Körpergrölse als der Verwandtschaft, wie man besonders beim Vergleich der Kleinhirne von Porphyriola und Porphyrio sehen kann. Von den Gruiformes konnte leider nur eine sehr geringe Anzahl untersucht werden, nämlich Grus cinereus, G. japonensis, 286 F. Brandis: Anthropoides virgo und Otis tetrax. Diese zeichnen sich ent- sprechend ihrer Gröfse durch die starke Verzweigung der ein- zelnen Fortsätze und zum Teil die Vermehrung der proximalen Äste auf 6 aus. Wie schon erwähnt, trägt auch das velum me- dullare anterius einen kleinen Fortsatz, auch findet sich .dorsal- wärts der beiden noch zum Teil vereinigten ventralen Äste der distalen Seite ein sehr kurzer Fortsatz. Ein besonderes Interesse beansprucht Otis, da diese Familie von Fürbringer zu den Cha- radriiformes in die Nähe von Oedicnemus gestellt worden ist. Dem Kleinhirnbaue nach scheint jedoch Otis tetrax bei dem Vergleich mit Oedicnemus mehr den Gruiformes zu ähneln, besonders ist auch hier der stärkere proximale zweite Ast ausschlaggebend. Die Ciconiiformes, welche von zahlreichen der neueren Au- toren in die Nähe der Steganopodes und Falconiformes gebracht werden, bieten im Bau ihres Kleinhirns eine sehr auffällige Ähnlichkeit wit den eben besprochenen Ordnungen und den Charadriiformes dar, welche doch für eine nähere Verwandtschaft mit diesen sprechen dürfte. Unter einander zeigen auch hier die untersuchten Species wenig Verschiedenheit und jedenfalls nur secundäre, welche durch die Unterschiede in der Körpergrölse erklärt werden kann; speciell ist kein durchgreifendes Unter- scheidungsmerkmal zwischen den Ardeae und Ciconiae zu con- statieren, nur Ciconia selbst (wenigstens alba) zeichnet sich durch eine gröfsere Zahl der proximalen Fortsätze aus. Von Scopus konnte ich das Kleinhirn eines älteren Embryo untersuchen, welches schon ganz die charakteristischen Züge der Ordnung aufwies. Dals Phoenicopterus zu dieser Gruppe und nicht zu der- jenigen der Anseres gehört, geht auch aus dem Bau seines Klein- hirns hervor, welches die Hauptzüge dieser Ordnung zeigt, aber doch genügend Eigenheiten besitzt, um eine gesonderte Stellung in dieser einzunehmen. Während es im Übrigen entsprechend der Grölse des Vogels eine bedeutende Differenzierung zeigt, die sich besonders in der wiederholten Verzweigung des proximalen Fortsatzes des Spitzenastes ausspricht, bietet es in der noch vor- handenen Verschmelzung des distalen dritten und vierten Astes ein primitiveres Verhalten als die übrigen Ciconiiformes dar. Auch die Cathartae, von denen allerdings nur Catharista aura untersucht werden konnte, zeigen im Baue ihres Kleinhirns eine so grosse Ähnlichkeit mit dieser Gruppe, dafs ich, wie es | Das Kleinhirn der Vögel in seiner Beziehung zur Systematik. 287 schon Garrod aus anderen Gründen thut, die Familie den Cico- niiformes anschliefsen und ganz von den Accipitres entfernen möchte. Die Charadriiformes zeigen im Gegensatz zu den eben be- sprochenen Ordnungen ein ziemlich veränderliches Bild ihres Kleinhirnbaues, welches aber doch noch die Hauptmerkmale des Kreises erkennen lälst und sich durch den verhältnismäfsig schwach ausgebildeten zweiten proximalen Ast von den vorhergehenden Ordnungen unterscheidet. Vielleicht spricht die gröfsere Mannig- faltigkeit in der Verzweigung des Cerebellum für ein höheres Alter dieser Ordnung. Leider lälst sich aber trotzdem auch hier wegen des spärlichen Materials innerhalb der Charadriinae eine weitere Einteilung auf Grund des Kleinbirnbaues nicht treffen. Einzelne Arten erscheinen durch die Einfachheit der Fortsätze sehr primitiv, während andere von ungefähr gleicher Körper- srölse mit verhältnismälsig stark verzweigten Ästen versehen sind. Hervorzuheben ist, dals die Teilung des Spitzenastes bei allen Arten eine verhältnismälsig tiefe ist, bei einigen Arten (Machetes, Totanus) so tief, dals beide Teile gesondert vom Klein- hirnkörper entspringen, wodurch scheinbar eine Änderung in der Zahl der distalen Fortsätze hervorgerufen werden kann. Das Kleinhirn von Rhynchaea capensis erscheint in allen Verhältnissen sehr primitiv; ihm ziemlich ähnlich, aber doch weiter differenziert ist dasjenige von Parra, welches auch mehr Ähnlich- keit mit den übrigen Charadriiformes als mit den Ralliformes aufweist. Auch Chionis alba ist im Bau des Kleinhirns typisch charadriiform, das letztere lälst sich auch von Oedienemus sagen, der aber doch eine etwas gesonderte Stellung einnimmt. Die Laridae und Alcidae werden von den neueren Autoren zu den Charadriiformes gestellt, und für die Richtigkeit dieser Anschauung spricht auch der Bau des Kleinhirns; auch hier ist der Spitzenast in charakteristischer Weise geteilt, und es sind im Ganzen 5 proximale Äste vorhanden. Es zeigt jedoch diese Gruppe eine Sonderung gegenüber den anderen Charadriiformes und einen näheren Zusammenhang unter sich dadurch, dafs der dritte distale Fortsatz sich in zwei starke Äste teilt, .und dafs diese Teilung sich bis zur Ursprungsstelle dieses Fortsatzes er- strecken kann, so dafs dann der ventrale Complex der distalen Reihe von drei selbständigen Ästen gebildet wird, und die Ge- samtzahl der distalen Fortsätze fünf statt wie sonst vier beträgt. 2388 F. Brandis: Im Übrigen scheinen die Aleidae sowohl in dieser Anordnung, wie auch in den übrigen Verhältnissen eine etwas weitergehende Differenzierung als die Laridae zu zeigen. Ferner werden neuerdings die Pteroclidae und Gohimbidke mit den Charadriiformes in Zusammenhang gebracht. Was zuerst die Pteroclidae betrifft, so zeigen sich diese im Bau ihres Klein- hirns typisch charadriiform, so dafs es bemerkenswert ist, wie bei der äufseren Verschiedenheit der Formen sich eine solche Ähnlichkeit in der Struktur dieses Teiles erhalten hat. Zugleich erscheinen auch die Verzweigungen des Cerebellum hier ziemlich einfach und primitiv. Von den Columbidae liegt mir nur ein sehr spärliches Ma- terial vor, so dafs ich über die Zugehörigkeit derselben zu dieser Gruppe auf Grund ihres Kleinhirnbaues ein bestimmtes Urteil noch nicht abgeben möchte. Es ist zwar bei einigen Arten, wie den untersuchten Species von Vinago und Geotrygon, auch bei Columba oenas eine grofse Ähnlichkeit mit dieser vorhanden, welche bei Columba livia aber durch eine unsymmetrische Verzweigung des proximalen Teilastes des Spitzenfortsatzes und bei Turtur, Ecto- pistes und Ocyphaps dadurch verdeckt wird, dals der zweite proximale Fortsatz von dem Spitzenaste statt vom Kleinhirn- körper entspringt, wie es auch bei einigen der Charadriinae angedeutet ist, häufiger aber in den folgenden Kreisen ge- funden wird. Es bleiben nun noch jene Familien übrig, welche Gadow als Coraciomorphae zusammenfalst, und die Fürbringer als Coraec- ornithes bezeichnet, wobei jedoch der letztere die Psittaci aus- schliefst. Gemeinschaftliche Eigentümlichkeiten in ihrem Klein- hirnbau, wodurch sie sich von den vorherbesprochenen Kreisen scharf unterschieden und ihnen als ein Ganzes von gemeinsamer Abstammung gegenüber träten, zeigt diese Gruppe kaum. Über- haupt erwachsen hier durch die fast durchgängig sehr geringe Gröfse der Individuen in Bezug auf eine Klarlegung ver- wandtschaftlicher Verhältnisse, beruhend auf dem Kleinhirnbau, sehr grofse Schwierigkeiten, da der Bau dieses Organs bei ge- ringer Körpergrölse, wie schon eingangs hervorgehoben wurde, ein sehr einfacher ist und deshalb wenig Verschiedenheiten dar- bietet, Die trotzdem noch bestehenden Abweichungen werden daher eine ziemlich grofse Bedeutung haben und auf phylogenetisch früh entstandene Trennung der Arten hinweisen. 0, Das Kleinhirn der Vögel in seiner Beziehung zur Systematik. 289 Sehr charakteristisch, einheitlich und von den übrigen Vögeln dieses Kreises deutlich verschieden ist der Bau des Kleinhirns der Psitiaci. Schon in dem Umrisse fällt die rundliche Gestalt auf, deren Längs- und Höhendurchmesser häufig fast gleich sind. Dieser Umstand beruht auf der eigentümlichen Entwicklung der ventralen Äste der distalen Reihe, welche von einem besonders stark hervortretenden Fortsatz des Kleinhirnkörpers entspringen, und die selbst an Zahl und Gröfse sehr ausgebildet sind, so dafs hier im ventralen Teile der distalen Kleinhirnfläche gleichsam noch ein zweites System vorhanden ist, welches an Gröfse dem des Spitzenastes entspricht. Es entspringen von diesem caudalen Fortsatze gewöhnlich vier einzelne Äste, von denen sich der von der Spitze ausgehende wieder mehr oder weniger tief teilen und dadurch die Zahl der Fortsätze der distalen Reihe vermehren kann. Die Fortsätze des Spitzenastes sind an Zahl ziemlich ver- schieden, wie es auch die Ausbildung desselben ist. Gewöhnlich ist derselbe an der Spitze geteilt, doch können diese Endteiläste sehr reduciert sein oder schliefslich ganz fehlen. Es hat den Anschein, als ob ursprünglich der Spitzenast aulserdem jederseits zwei Fortsätze hatte, doch kann sowohl proximalwärts wie distal- wärts einer davon fehlen. Auch die Zahl der von der proximalen Seite des Kleinhirnkörpers selbst entspringenden Fortsätze kann zwischen fünf und drei schwanken. Da bei diesen Veränderungen die Grölse der betreffenden Species nicht so sehr malsgebend zu sein scheint, dürften hier vielleicht verwandtschaftliche Verhältnisse als Grund in Frage kommen, doch ist das vorliegende Material viel zu dürftig, als dals darüber schon eine Entscheidung ge- troffen werden könnte. Erwähnt werden möge noch, dafs auch von Stringops ein allerdings sehr mangelhaft erhaltenes Klein- hirn untersucht werden konnte, an welchem sich noch erkennen liefs, dafs es durchaus dem der übrigen Psittaci entsprach und keinen besonderen Hinweis auf eine etwa bestehende Verwandt- schaft mit anderen Vögeln enthielt. Während eine nähere Verwandtschäft mit den Cuculi aus dem Bau des Cerebellum der Psittaci nicht hervorgeht, wird ein Zusammenhang mit den Upupidae u. Bucerotidae wahrscheinlich, von denen U. epops, Anthracoceros malabaricus und Cranorrhinus corrugatus untersucht wurden, deren Kleinhirnbau auch anderer- seits einer Verwandtschaft mit irgend einer anderen Familie noch weniger günstig erschien. Auch hier sind der sagittale und der Journ. f. Om. XLIV. Jahrg. Juli 1896, 19 290 F. Brandis: Höhendurchmesser wenig verschieden, und der erstere kann sogar überwiegen, ferner ist auch hier der ventrale Complex der Aeste der distalen Reihe besonders ausgebildet und entspringt ebenfalls von einem Fortsatze des Kleinhirnkörpers, der allerdings einen solchen Entwicklungsgrad wie bei den Psittaci nicht erreicht. Auch der kurze, an der Spitze gabelförmig geteilte Spitzenast mit seiner Verzweigung bietet mit dem jener Familie Aehnlich- keit dar. Eine sehr einfache Form des Kleinhirns zeigen die Cuculi, und kann diese vielleicht als eine solche angesehen werden, die sich nicht weit von der ursprünglichen Kleinhirnform dieses Kreises der Vögel entfernt. Bemerkenswert ist in dieser Hinsicht besonders, dafs dieser Verzweigungsmodus des Cerebellum in sehr ähnlicher Weise noch .bei im Uebrigen ziemlich entfernt stehenden Familien dieses Kreises wiederkehrt, und ferner dals er viele Beziehungen zum Kleinhirntypus des Charadriiformes hat. Die Kuckucke sind durch einen gewöhnlich ziemlich kurzen, an der Spitze deutlich gegabelten Spitzenast ausgezeichnet, der aulser den Endästen proximal- und distalwärts ursprünglich wahrscheinlich keine weiteren Fortsätze besals, auf den jedoch beiderseits ein sonst vom Kleinhirnkörper entspringender Fort- satz hinübertreten kann. Vom Körper des Cerebellum entspringen wahrscheinlich ursprünglich vier Fortsätze der proximalen wie der distalen Reihe, von denen jedoch, wie erwähnt, je einer bei stärkerer Entwicklung des Spitzenastes von diesem seinen Ursprung nehmen kann. Die beiden ventralen Fortsätze der distalen Reihe sind wie gewöhnlich an der Basis mit einander verbunden; beide können an der Spitze geteilt sein, nur beim vorletzten, und auch da selten, kommt es vor, dals die Teilung bis zur Basis geht, so dals dadurch ein neuer selbständiger Fortsatz entsteht. Unter einander bieten Kuckucke in ihrem Kleinhirnbau, so weit unter- sucht, keine sehr auffälligen und characteristischen Verschieden- heiten dar, und nicht selten sind diese unter den Mitgliedern einer Gattung grölser als zwischen entfernteren Verwandten. Am weitesten in dieser Familie differenziert scheinen die Kuckucke im engeren Sinne zu sein. Die Verwandtschaft des Musophagidae mit den Cuculi wird auch durch ihren Kleinhirnbau bestätigt; derjenige der kleineren Arten, Schizorrhis, bietet kaum eine Verschiedenheit von dem der Kuckucke dar, während die der grölseren Arten, Turacus und Das Kleinhirn der Vögel in seiner Beziehung zur Systematik. 291 Musophoga, nur darin besteht, dafs sie einen proximalen Fort- satz mehr haben als die meisten jener. Mögen die Sirigidae auch in sehr zahlreichen anderen Be- ziehungen weit von den Cuculi abweichen, so bietet doch der Bau ihres Kleinhirns noch grolse Aehnlichkeit mit denselben dar und zwar hauptsächlich mit den grölseren Formen der Musophagiden, da auch die Eulen einen proximalen Fortsatz mehr besitzen als die kleinen Cuculiden. Im Uebrigen ist ein wesentlicher Unter- schied von denselben nicht nachzuweisen; der Spitzenast ist etwas stärker entwickelt, er ist gleichfalls gegabelt und zeigt aulser- dem bei den untersuchten Arten jederseits einen Ast. Die ven- tralen Fortsätze der distalen Reihe sind sehr wenig differenziert und entsprechen auch hierin den Cuculi. Eine Aehnlichkeit mit dem Kleinhirnbau der Tagraubvögel ist nicht vorhanden, während eine solche mit dem der Nachtschwalben noch nachzuweisen ist, doch sind die letzteren bedeutend weiter in einer Richtung ent- wickelt und zwar in derjenigen der Coraciformes. Steatornis ähnelt im Bau seines Cerebellum am meisten den Strigidae und steht in ähnlicher Beziehung wie diese zu den Nachtschwalben. Von den Eulen unterscheidet er sich durch das Verhalten der distalen Fortsätze, die sehr wenig entwickelt sind, da abgesehen von dem Endteilaste des Spitzenastes und dem ventralen Complexe, dessen beide Aeste gleichfalls noch auf eine bedeutende Strecke vereinigt sind, nur ein gut entwickelter distaler Fortsatz vorhanden ist, an dessen ventraler Seite sich noch ein sehr kleiner Ast zeigt. Ob in diesem Verhalten der distalen Fortsätze eine primitive Anordnung sich ausspricht, oder ob dort bereits wieder eine Rückbildung eingetreten ist, kann nicht mit Sicherheit entschieden werden, doch erscheint letzteres bei der sonst guten Entwicklung des Kleinhirns etwas weniger wahr- scheinlich. Im anderen Falle dürfte Steatornis sich bereits sehr früh von dem gemeinschaftlichen Stamme dieses Kreises ab- getrennt haben. Wenn man die Coraciformes im Sinne Gadow’s, von denen allerdings bereits ein Teil (Upupidae, Strigidae und Steatornitidae) vorweggenommen und an anderer Stelle besprochen ist, in Bezug auf ihren Kleinhirnbau betrachtet, so findet man sehr verschiedene Formen, aber es ist trotzdem eine gewisse Aehnlichkeit vorhanden, gleichsam ein Familienzug, welcher in dem Bestreben besteht, eine Verringerung in der Zahl der proximalen Fortsätze eintreten Sr 592 F. Brandis: zu lassen und diese durch die starke Entwicklung der übrig- gebliebenen auszugleichen. Dieses Bestreben ist nun in sehr verschiedenem Malse zur Ausführung gekommen. Während einige Arten in der Specialisierung ihres Kleinhirnbaues bereits früh Halt gemacht haben und in Folge dessen dem Kuckuckskleinhirn noch sehr ähneln, sind andere sehr weit differenziert, aber doch immer im wechselnden, für das eigene Genus charakteristischen Malse. Sehr häufig tritt daneben noch eine Vermehrung der Fortsätze der distalen Reihe auf, da der Spitzenast, je stärker die Reduction der proximalen Fortsätze ist, sich um so mehr cerebralwärts neigt, wodurch sich seine convexe Fläche vergröfsert und distalen Aesten mehr Platz bietet. Das Kleinhirn von Colkus ist, wenigstens bei dem unter- suchten C. nigricollis, wahrscheinlich dem ursprünglichen Verhalten diese Reihe noch sehr ähnlich und steht daher auch dem Cere- bellum der Cuculi sehr nahe. Der im Ganzen etwas distalwärts gewendete Spitzenast ist, wie auch sonst in dieser Reihe, an der Spitze gegabelt, der proximale Gabelast trägt noch einen kleinen Fortsatz. Aufser diesen Endteilästen ist beiderseits noch ein Fortsatz vorhanden, der an der Grenze von Spitzenast und Klein- hirnkörper entspringt, von dem letzteren selbst gehen proximal- wärts drei, distalwärts zwei Fortsätze aus. Von den letzteren ist der ventrale ziemlich tief geteilt, er entspricht den gewöhnlich hier vorhandenen zwei Aesten und deutet zugleich eine noch ziemlich primitive Stellung des Kleinhirnbaues an, ähnlich wie es bei Steatornis der Fall ist. Dem Kleinhirn von Colius am ähnlichsten ist dasjenige der Trogones, von welchen allerdings nur drei Harpactesarten unter- sucht werden konnten, die aber unter einander nicht unbedeutend abweichen. Alle proximalen Fortsätze entsprechen denen von Colius, die distalen weichen insofern ab, als der ventrale Ast hier .edeutend weiter entwickelt ist und eine zum Teil weit vor- geschrittene dreifache Teilung zeigt. Die übrigen distalen Aeste entspringen gewöhnlich etwas weiter dorsalwärts als bei Colius und treten zum Teil auf den Spitzenast über. Der proximale Endast des letzteren trägt auch hier gewöhnlich noch einen kleinen Fortsatz mit Ausnahme von H. orrhophaeus, bei welchem die Gabelung nur klein ist. Bei den Coraciae sind die proximalen Fortsätze im Ganzen unverändert geblieben, doch entfernt sich der zweite derselben Das Kleinhirn der Vögel in seiner Beziehung zur Systematik. 293 mehr vom Spitzenast, und der dritte und vierte nähern sich ein- ander. Bei den distalen Fortsätzen ist die bei Harpactes vor- handene dreifache Teilung des ventralen Astes noch stärker und bis zur Selbständigkeit der drei Teiläste ausgeprägt, welche dann nur noch an der Basis vereinigt sind. Der Spitzenast entspricht dem der Harpactesarten, zeigt aber bei C. garrula einen distalen Fortsatz mehr, aulserdem neigt sich derselbe immer mehr proxi- malwärts. Die Meropidae, von denen Melittophagus gularis, Merops ornatus, Nyctiornis amicta untersucht wurden, zeigen die eben besprochenen Verhältnisse in noch stärkerem Malse zur Ent- wicklung gelangt. Die proximalen Fortsätze sind, abgesehen vom Endteilaste durch Zusammentreten des dritten und vierten zu einem Aste auf drei reduciert und der ventrale ist bedeutend verkürzt. Der Spitzenast ist noch stärker proximalwärts geneigt, und die distalen Fortsätze zeigen in ihrem ventralen Complexe eine noch etwas gröfsere Selbständigkeit der drei ursprünglichen Teiläste des ventralen Fortsatzes, aulserdem entspringen vom Kleinhirnkörper und Spitzenaste von den Endteilästen abgesehen drei distale Fortsätze wie bei Coracias garrula, wobei man nicht die auch hier vorhandene Teilung des proximalen Endteilastes des Spitzenfortsatzes mit der Gabelung des letzteren selbst ver- wechseln darf. Die Kleinhirnformen der untersuchten Alcedinidae bieten einen ziemlich mannigfaltigen Anblick dar, zeigen aber doch im Ganzen dieselben Verhältnisse. Sie gehören nach diesen ebenso wie die folgenden Familien einer anderen Entwicklungsreihe an als die eben besprochenen Arten, einer Entwicklungsreihe, die sich von der vorigen besonders durch die geringe Weiterent- wicklung der distalen Fortsätze unterscheidet. Beiden Alcedinidae sind die proximalen Fortsätze bereits abgesehen vom Endaste auf drei verringert, welche zum Teil verhältnismäfsig sehr lang sind und vom Kleinhirnkörper selbst entspringen. Dagegen ist hier der Spitzenast nicht so differenziert wie bei jenen, er ist gleichfalls an der Spitze gegabelt und zeigt aulser den Endästen nur einen distalen Fortsatz, der aber auch an der Grenze von Spitzenast und Kleinhirnkörper entspringen kann, aulser diesem nehmen von dem letzteren selbst gewöhnlich zwei Fortsätze ihren Ursprung, die sich aber durch eine weitere Teilung des ventralen auch auf drei vermehren können. Ursprünglich, wie noch bei 294 F. Brandis: Dacelo gigas und Halcyon chloris angedeutet ist, hat wahrscheinlich nur ein distaler Fortsatz des Kleinhirnkörpers bestanden. Die beiden oben erwähnten Arten unterscheiden sich auch von den übrigen in Bezug auf die Endverzweigung des Spitzenastes. Doch ist die eigentümliche Bildung bei Dacelo gigas wahrscheinlich so zu erklären, dafs der proximale, und bei Halcyon chloris, dafs der distale Ast der Endverzweigung wieder geteilt ist, oder, was vielleicht wahrscheinlicher ist, dafs bei diesen Arten noch ein sehr reducierter proximaler Fortsatz des Spitzenastes. besteht. Sicheres darüber wird vielleicht die Untersuchung zahlreicherer Arten lehren. Den Eisvögeln stehen in Bezug auf den Kleinhirnbau die Caprimulgidae nahe. Der Spitzenast ist auch hier gegabelt, dann folgen proximal gleichfalls nur drei Fortsätze, von denen die beiden oberen sehr kräftig entwickelt sind, während der ventrale sehr unbedeutend ist. Auf der distalen Seite entspringt vom Spitzenaste, welcher bei Caprimulgus wahrscheinlich seine End- gabelung verloren hat, ein Ast, vom Kleinhirnkörper deren zwei, von denen der ventrale durch tiefgehende Spaltung in zwei oder gar drei Teile zerfallen kann, die an der Basis noch vereinigt sind. Von den Podargidae konnten nur zwei Arten auf ihren Kleinhirnbau hin untersucht werden, Batrachostomus javensis und Podargus sp., und von diesen war das Kleinhirn des letzteren unvollständig, so dafs nichts über den ventralen Fortsatz der distalen Reihe gesagt werden kann. Der Spitzenast ist wie ge- wöhnlich an der Spitze gegabelt, bei Podargus zeigt der proxi- male Teilast den Beginn einer nochmaligen Teilung, ein proximaler Seitenfortsatz des Spitzenastes fehlt auch hier; ebenso sind auch drei vom Kleinhirnkörper entspringende proximale Fortsätze vorhanden, von denen der dorsale bei Podargus eine tiefgehende Teilung zeigt. Distale Fortsätze entspringen vom Spitzenaste je einer, vom Kleinhirnkörper bei Podargus mindestens zwei, welche bei Batrachostomus noch an der Basis vereinigt sind. Der Bau des ÜCerebellum von Podargus und Batrachostomus ist verhältnismälsig ein recht verschiedener, jedenfalls mehr als auf dem ziemlich bedeutenden Gröfsenunterschiede beruht, sie zeigen aber beide eine deutliche Verwandtschaft zu den Nachtschwalben, während sie zu den Striges und zu Steatornis, soweit aus dem Kleinhirnbau geschlossen werden kann, in entfernterer Beziehung stehen, Das Kleinhirn der Vögel in seiner Beziehung zur Systematik. 295 Die Micropodidae sind in Bezug auf ihr Cerebellum weiter differenziert als die Nachtschwalben; sie zeigen aulser dem Spitzenaste, welcher an der Spitze einfach ist, nur zwei proximale, sehr lange, vom Kleinhirnkörper entspringende Fortsätze, distal- wärts nimmt vom Spitzenast ein Fortsatz und vom Kleinhirnkörper deren zwei ihren Ursprung, von denen aber der ventrale bei Micropus apus in drei, bei Collocalia in zwei fast vollständig getrennte Teile zerfällt. Die Trochilidae zeigen auch im Kleinhirn eine nahe Ver- wandtschaft mit den Cypseliden, auch sie haben die zwei stark entwickelten proximalen Fortsätze. Der Hauptunterschied besteht darin, dafs der Spitzenast gegabelt ist, und der vordere Endteil- ast desselben noch einmal eine sehr kleine Teilung zeigt. Im Übrigen entspringen auch hier vom Spitzenaste noch ein und vom Kleinhirnkörper zwei Fortsätze, von denen der ventrale, wie bei Cypselus in drei nur noch an der Basis zusammenhängende Teile zerfallen kann. Das Kleinhirn der Todidae, von denen T. subulatus unter- sucht wurde, läfst sich in seinem Bau mit dem der Trochiliden vergleichen. Es zeigt einen gegabelten Spitzenast, aufserdem zwei proximale Seitenfortsätze, von denen aber einer vom Spitzen- aste entspringt, so dafs nur einer vom Kleinhirnkörper selbst ausgeht. Von den distalen Fortsätzen entspringen, abgesehen vom Endteilaste, wie bei den vorhergehenden Familien einer vom Spitzenaste und zwei vom Kleinhirnkörper, von den letzteren ist der ventrale Fortsatz wieder bis zur Basis geteilt, jedoch nur in zwei Äste, statt wie es bei jenen zum gröfsten Teile der Fall war, in drei. Sowohl dieser letztere Umstand wie der Ursprung des ersten proximalen Seitenfortsatzes vom Spitzenaste lassen die Todidae etwas primitiver als die Trochilidae erscheinen. Von den Galbulidae konnte nur ein sehr rudimentäres Kleinhirn von Galbula ruficauda untersucht werden, doch wurde ein Schnitt desselben abgebildet, um zu zeigen, dafs auch hier der Spitzen- ast aufser dem Endteilaste keine proximalen Äste abgiebt. Die Bucconidae, von denen drei Arten untersucht wurden, zeigen in ihrem Kleinhirnbau ein sehr charakteristisches Verhalten, welches beträchtlich von den sonst in ihre Nähe gestellten Capitoniden abweicht und die Zugehörigkeit der Bucconiden zu den jetzt besprochenen Familien sehr wahrscheinlich macht. Besonders auffällig ist auch hier die Verringerung der proximalen Fortsätze, 296 F. Brandis: von denen nur ein gut entwickelter existiert, der vom Kleinhirn- körpers entspringt, ein sehr kurzer Fortsatz ist noch ventral- wärts desselben vorhanden, und hin und wieder existiert noch das Rudiment eines vom Spitzenaste entspringenden proximalen Seiten- fortsatzes. Der Spitzenast ist stark proximalwärts geneigt und mit Ausnahme von Chelidoptera gegabelt. Von der distalen Fläche desselben entspringen zwei Fortsätze, der Kleinhirn- körper entsendet gleichfalls zwei distale Aeste, von denen der letztere wieder, wie bei Todus, in zwei fast gänzlich getrennte Teile zerfällt. Die vier Familien, die Capitonidae, Rhamphastidae, Indi- catoridae, Picidae, welche Fübringer zu seiner gens s. str. Pieci zusammenfalst, zeigen unter einander in ihrem Kleinhirnbau ziemlich grofse Unterschiede. Die Capitonidae haben den ein- fachsten Bau des Cerebellum, auch hier tritt dadurch wieder eine sehr bedeutende Aehnlichkeit mit denjenigen der Cuculi hervor, wie es auch von den primitiven Formen der Coraciformes beschrieben wurde, und wie wir es bei den Passeres wiederfinden. Der Spitzenast ist bei den Capitonidae verhältnismäfsig kurz, an der Spitze ziemlich tief gegabelt, von beiden Seiten seines Stammes kann ein seitlicher Fortsatz entspringen, von denen aber jeder bei kürzerem Spitzenaste auch vom Kleinhirnkörper seinen Ur- sprung nehmen kann. Aufserdem entspringen vom Kleinhirn- körper drei proximale und zwei distale Fortsätze, von den letz- teren kann der ventrale fast bis zur Basis in zwei Teile zerfallen, eine Dreiteilung desselben scheint aber hier nicht vorzukommen. Diese Verhältnisse entsprechen sämtlich denen der Cuculiden durchaus. Der Kleinhirnbau der Rhamphastidae ist entsprechend der Gröfse der Individuen complicierter als bei den Capitoniden, jedoch spricht sich dieses wenigstens bei Rhamphastus selbst nur in der Endgabelung der einzelnen Fortsätze aus, die Zahl der letzteren ist aber unverändert. Am Spitzenast finden wir die starken Endteiläste ihrerseits wieder gegabelt und den eigent- lichen Stamm dementsprechend kurz, weshalb die dort sonst vorhandenen Seitenfortsätze vom Kleinhirnkörper entspringen. Eine besondere Stellung nimmt Aulacorhamphus durch den Bau seines Kleinhirns insofern ein, als der Spitzenast hier eine auf- fällige Weitenentwicklung zeigt, indem wie es scheint, der Stamm sich über die Endgabel hinaus fortsetzt und an der Spitze dann | | | | Das Kleinhirn der Vögel in seiner Beziehung zur Systematik. 297 wieder sehr schwach gegabelt ist. Die eigentliche Entstehung dieser Weiterentwicklung dürfte aber durch das Gehirn von Rhamphastus erythrorhynchus als Übergang deutlich werden. Wenn man sich bei diesem den Abgang des distalen Endteil- astes bei gleichzeitiger Reduction desselben in die gleiche Höhe wie die Gabelung des proximalen Teilastes versetzt denkt, so entsteht ein Bild, wie es sich bei Aulacorhamphus zeigt. Das Kleinhirn des letzteren bietet vielleicht in seiner Entwicklung auch Analogien mit der Entstehung der Kleinhirnform der Indi- catoridae und Picidae. Eigentümlich erscheint der Kleinhirnbau der untersuchten Indicatorart besonders wegen der Verzweigung des Spitzenastes, wahrscheinlich ist dieselbe zu erklären, dafs man annimmt, der Spitzenast sei bis an seine Basis geteilt, dann zeigt der vordere Teilast an der Spitze wieder eine kleine Gabelung und der proximale und distale Seitenfortsatz des Spitzenastes entspringt dann, da ein einheitlicher Stamm des letzteren nicht mehr exis- tiert, an der Stelle, wo sich derselbe gabelt. Dann würden die Indicatoridae in ihrem Kleinhirnbau den Capitonidae und Rham- phastidae ähnlich sein. Wenn man dagegen eine solche tiefe Teilung des Spitzenastes nicht annimmt, so mufs man zwei distale Seitenfortsätze desselben zählen, und Indicator würde dann den Picidae ähnlicher werden. Vielleicht kann die Untersuchung anderer Arten darüber Aufschlufs geben. Im Übrigen hat Indi- cator drei proximale, vom Kleinhirnkörper entspringende Fortsätze und ebenso viele distale, von denen die beiden ventralen ursprüng- lich aus einem Aste hervorgegangen sind. Im Ganzen erscheint das Cerebellum von Indicator als ein weit differenziertes, welches aber vielleicht bei eintretender Verringerung der Körpergröfse wieder reduciert ist. Die Picidae sind in ihrem Kleinhirnbau von den bisher erwähnten Familien dieser Ordnung nicht unbedeutend verschieden, und zwar sind sie meist differenzierter als diese, mit Ausnahme der Indicatoridae. Ob sich der Kleinhirnbau derselben von dem der Capitonidae ableiten lälst, ist nach dem vorliegenden Material noch nicht zu unterscheiden. Die Picidae zeichnen sich bei ihrer in vertikaler Richtung höheren Form durch einen stark ent- wickelten einheitlichen Spitzenast aus, welcher an der Spitze ge- wöhnlich nicht sehr tief gegabelt ist; vielleicht ist auch hier anzunehmen, dafs ursprünglich eine tiefere Gabelung bestanden 298 j F. Brandis: hat, und dafs das dorsale Ende des Spitzenastes nur den proxi- malen Ast jener Gabel darstellt, wie es noch bei einigen Species angedeutet erscheint. Es würden also aulser dem Endteilaste ein, selten zwei proximale Seitenfortsätze gezählt werden und vier vom Kleinhirnkörper entspringende Fortsätze. Distalwärts sind aulser dem Endteilaste fünf Aeste vorhanden, von denen einer oder zwei vom Spitzenast entspringen und die übrigen vom Kleinhirnkörper. Die ventralen Fortsätze der distalen Reihe sind ursprünglich wieder aus einem Aste hervorgegangen, aber fast stets ganz getrennt mit Ausnahme von .Iynx, bei welchem sie noch eine Strecke weit vereinigt sind. Aufserdem zeigt Iynx dadurch eine nicht so weit fortgeschrittene Entwicklung, dafs ein distaler Fortsatz weniger als bei den Spechten vorhanden ist, einer der proximalen Äste entspringt vom Spitzenaste an- statt wie bei den Spechten vom Kleinhirnkörper. Besonders durch die Zahl der proximalen Fortsätze besteht aber auch zwischen Iynx und den Capitonidae noch ein erheblicher Unter- schied. Die grolse Gruppe der Passeres zeigt, soweit sie untersucht werden konnte, auch im Kleinhirnbau einen sehr einheitlichen Charakter, der sich leicht von dem der Cuculi ableiten läfst. Da das untersuchte Material im Verhältnis zum Artenreichtum der Sperlingsvögel nur ein sehr spärliches ist, kann gerade bei der vorhandenen grofsen Aehnlichkeit kaum etwas über eine wei- tere Einteilung derselben auf Grund des Kleinhirnbaues gesagt werden. Am verschiedensten von allen übrigen untersuchten Passeres ist in dieser Hinsicht Atrichia. Der Unterschied beruht haupt- sächlich auf der grofsen Einfachheit des Spitzenastes, der an der Spitze gegabelt ist, aber sonst keine Fortsätze zeigt, während dem entsprechend sowohl proximal- wie distalwärts vom Kleinhirn- körper ein Fortsatz mehr entspringt; ein Verhalten, wie es ja auch bei gewissen Cuculiden und Capitoniden gefunden wird, welches aber eigentümlicher Weise unter den Passeres sonst pur bei den im Übrigen so hoch entwickelten Corviden wiedergefunden wird. Ferner hat Atrichia einen distalen Fortsatz mehr als die Passeres, da der ventrale distale Ast hier in zwei ganz gesonderte Teile gespalten ist, während sie sonst wenigstens an der Basis zusammen zu hängen pflegen. In der letzten Beziehung nähert sich Atrichia den Picidae etwas, während die ersterwähnte Das Kleinhirn der Vögel in seiner Beziehung zur Systematik. 299 Eigentümlichkeit sie gerade von diesen am meisten entfernt. Ob die hervorgehobene Aehnlichkeit mit den Corviden zu Gunsten einer näheren Verwandtschaft mit den ÖOscines im Sinne Ga- dow’s spricht, erscheint deshalb zweifelhaft, weil gerade die ein- fachsten Formen der Oscines in diesem Punkte sich anders ver- halten. Die Eurylaemidae zeigen in ihrem Kleinhirnbau im Vergleich zu den Passeres von gleicher Gröfse nur eine geringere Differen- zierung der einzelnen Fortsätze, im Übrigen existieren auch hier die bereits von den Cuculi her bekannten Verhältnisse. Der Spitzenast ist gegabelt, bei einigen Arten kann der vordere Teilast an der Spitze wieder eine kleine Gabelung zeigen. Aufser- dem sind vier proximale und drei distale Fortsätze vorhanden und von den letzteren kann der ventrale bis zur Basis in drei Teile geteilt sein. Die Clamatores im weiteren Sinne, von denen allerdings nur sehr wenig Arten untersucht werden konnten, entsprechen durchaus dem eben beschriebenen Verhalten, nur Chasmarhynchus zeichnet sich eigentümlicher Weise von fast allen Passeres (nur Arachnothera zeigt ähnliche Verhältnisse) dadurch aus, dafs er einen distalen Fortsatz mehr besitzt als diese. Durch die Untersuchung anderer Cotingidae wird sich diese Abweichung wahrscheinlich erklären lassen. Die Oscines in ihrer grofsen Menge bieten in ihrem Klein- hirnbau folgendes Bild dar. Der Spitzenast ist an der Spitze gegabelt, der vordere Teilast kann wieder eine kleine Gabelung zeigen. Aufserdem entspringen von dem Spitzenaste je ein pro- ximaler und distaler Fortsatz, von denen der erstere gelegentlich sehr weit dorsalwärts rückt, während der distale nicht selten vom Kleinhirnkörper entspringt. Von dem letzteren gehen auflserdem drei proximale und zwei distale Fortsätze aus. Der ventrale Ast der distalen Reihe kann bis an die Basis in zwei oder drei Teile zerfallen, und jeder von diesen kann wieder an der Spitze ge- gabelt sein. Inwiefern und ob überhaupt diese Verschiedenheiten auf natürlicher Verwandtschaft beruhen, kann nur ein sehr grofses Material lehren. In dem vorliegenden heben sich unter der srolsen Masse, wie schon erwähnt, erstens die Corvidae dadurch heraus, dafs die sonst vom Spitzenaste entspringenden beiden Seitenfortsätze hier vom Kleinhirnkörper entspringen, aufserdem tritt bei Corvus selbst zu der Zahl der proximalen Aeste noch ein kleiner ventraler hinzu, und der ventrale Ast der distalen 300 F. Brandis: Reihe ist besonders entwickelt, darin jedoch auch von der Gröfse der Art sehr abhängig. Ferner zeichnen sich die Schwalbenarten von den meisten übrigen Passeres dadurch aus, dafs der ventrale, distale Fortsatz trotz der geringen Grölse der Arten in drei nur an der Basis noch zusammenhängende Aeste zerfällt. Ihnen ähnlich darin sind die Cinnyrimorphae, bei denen dieser Fortsatz gleichfalls bis an die Basis in drei Aeste geteilt ist, von denen sogar der mittlere bei Tropidorhynchus wieder eine sehr tiefe Teilung zeigt. ; Im Ganzen erscheint nach dem Vorhergehenden das Klein- hirn der Vögel recht einfach gebaut, so dafs eine Ableitung der verschiedenen Formen von einer Grundform bei vollständigerem Materiale vielleicht möglich wäre. Nach dem jetzt vorliegenden sind abgesehen von den Ratiten drei grofse Gruppen zu unter- scheiden, von denen zwei, nämlich die Coraciomorphae und Alectoromorphae im Sinne Gadow’s, letztere jedoch ohne die Tinamiformes, aber mit Einschlufs der Ardeae, Ciconiae, Phoe- nicopteri und Cathartae, in ihren einfachen Formen sehr ähnlich und unmittelbar von einander abzuleiten sind, während die dritte, die Colymbomorphae und Pelargomorphae im Sinne Gadow’s, die letzteren aber ohne die oben erwähnten Familien, entfernter zu stehen scheint; aber die niederen Anseriformes und Aceipitres können auch von dieser Gruppe vielleicht einen Uebergang zu den primitiven Formen jener herstellen. Erklärung der Tafeln IX—XV. No. Ratitae: Taf. No. Aptenodytidae: Taf. 1. Casuarius sp. 4:3... IX 9. Spheniscushumboldti4:3 IX 2. Dromaeus novaehollan- 10. Aptenodytes palpebro- diaeı my 2: Irma hu x sus 4:3... van ” 3. Rhea americana iuv. 4:3 Mr 4. Apteryx nal nirz R Erocellu zuEEe : 11. Diomedea exulans 4:3 „ Tinamiformes: 12. Procellaria glacialis 4:3 „, 5. Rhynchotusrufescens?2:1 „ 13. Daption capense 4:3 . „ Balieipidae: 14. Thalassidroma sp. 2:1 „ 6. Podiceps bicornis 4:3. „ Steganopodes: 7. Podiceps cristatus 4:3. „ 15. Pelecanus sp. 4:3... „ 8. Podiceps auritus 2:1 . „ 16. Phaeton sp. 2:1.... „ 45. . Sula alba 4:3 . Pandion haliaetus 4:3 . Buteo buteo 4:3.... . Aceipiter nisus 2:1.. . Circus aeruginosus 2:1 . Helotarsus ecaudatus4:3 . Ibycter chimachima 4:3 . Falco peregrinus 4:3 . . Falco tinnunculus 2:1 . Chauna chavaria 4:3 . . Cygnus atratus 4:3... . Anser segetum 4:3... . Chenalopex aegyptiacus . Tadorna tadorna 4:3 . . Anas boscas 4:3.... . Anas acuta 4:3 s . Spatula clypeata 4:3 . . Megapodius senex 2:1 . Mitua mitu 2:1 - Crax alector 2:1 ...;; . Penelopesuperciliaris 2:1 . Gallus domesticus 2:1 . Lophortyx californicus Das Kleinhirn der Vögel in seiner Beziehung zur Systematik. 301 Taf. . Phalacrocorax caruncu- IX latus 4:3 Falconiformes: . Vultur monachus 4:3. „, . Neophron percnopterus . Circaetus gallicus 4:3 „ . Gypohierax angolensis Anseriformes: Galliformes: 2sL: Perdix perdix 2: a 5 No. 46. 47. 48. 49. 50. 5l. 52. 53. 54. 55. 56. 57. 58. 59. 60. 61. 62. 63. 64. 65. 66. 68. 69. 67. 70. le 72. 73. Taf. Opisthocomus cristatus Phasianus reevesii 2:1 XI Pavos eristatus 2:1 12. Ralliformes: Gallinula chloropus 2:1 „, Gruiformes: Anthropoides virgo 4:3 Grus cinerea 4:3 ... „ Crex cerex 2:1 Porzana albicollis 2:1 „, Porphyriolamartinica2:] ‚, Turnix pucnax 2:1 2.2, Aramides ypacaha 2:1 „ Porphyrio porphyrio 2:1 „ Kulica atra Dal 0 Otididae: OtisHtetrax 2:31... 2% Dr Pelargo-Herodii: Ardea cinerea 4:3... ,„ Nycticoraxnycticorax 2:1 „ Ciconia eiconia 4:3... „ Falcinellusguarauna 4:3 „ Ardetta minuta 2:1..,„ Scopus umbretta iuv. 3:1 „ Phoenicopterus roseus A N ae R Butorides virescens 2:1 XII Platalea ajaja 2:1... ,„ Catharthidae: Catharista aura 2:1..,„ Charadriidae: Vanellus cristatus 2:1 „ Haematopus ostrilegus Tringa pectoralis 2:1. „ Machetes pugnax 2:1. „ 302 F. Brandis: No. Taf. No. Te 74. Phalaropus lobatus 3:1 XII 104. Melopsittacus undula- 75. Totanus bartrami 2:1 „ tus.2:1. a osE XI 76. Gallinago maior 2:1 . „ 105. Psittaculapasserina 2:1 „ 77. Numenius arcuatus 2:1 „ 106. Lorius garrulus 2:1. „ 78. Limosa melanura 2:1. „ 107. Ara severa 2-17 2222 79. Rhynchaea capensis 2:1 „, Upupidae: 81. Chionis alba 2:1.... „ 108. Upupa epops 3:1... „ 82. Oedicnemuscrepitans2:1 „, Bucerotidae: Parridae: 109. Cranorrhinus corruga- 80. Parra africana 2:1 .. „ tus 2: 1 * Laridae: 110. Anthracoceros malaba- 83. Larus argentatus 2:1. „ rieus 2:1 ....... » 84. Lestris catarrhactes 2:1 „ Cuculidae: 88. Sterna hirundo 2:1... „ 111. Cuculus sonnerati 3:1 „ Age 112. Eudynamis orientalis 85. Uria troile 2:1 Re 2:1... . „ Bes ” 86. Mormon fratereula 2:1 „ 113. Cuculus canorus 2:1. „ &7. Alca torda 2:1... „ 14. Centropus senegalen - Perneldae SIS 2:1... 2a 115. Chrysococcyx klaasi2:1 „, 89. Syrrhaptesparadoxus2:l „, 116. Rhinortha. cher En 90. Pterocles alchata 2:1. „ j 9:1 P 1... 0. ee n Columbae: 117. Coua cristata 2:1 .. „ 91. Geopelia tranquilla 3:1 „ 119. Rhopodytes diardi2:1 „ 92. Turtur turtur 2:1... ,„ 120. Urococcyx erythrogna- 93. Columba oenas 2:1... „ thus 2:1. 2a S 94. Columba domestica 2:1 „, Crotophagidae: 95. Geotrygonvenezuelensis 118. Crotophaga ani 2:1. „ 2:1 or... URRTIHRAR I) Musophagidae: 96. Vinago waalia 2:1...» 121. Schizorhis concolor 2:1 „ 97. Ocyphaps lophotes 2:1 „ 199, Musophaga rossae 2:1 „ Psittaci: 123. Turacus persa 2:1... „ 98. Cacatua galerita 4:3 . „ Strigidae: 99. Eclectus roratus 4:3 XIII 124. Carine noctua 2:1..,„ 100. Psittacus erithacus 4:3 „ 125. Speotytocunicularia2:l „ 101. Calopsittacus novae- 126. Asio'otus 2:1 See r hollandiae 2:1 »„ 127. Strix lammea 2317.75 102. Chrysotis amazonica4:3 „, Steatornithidae: 103. Palaeornistorquata 2:1 „ 128. Steatorniscaripensis2:l „ Das Kleinhirn der Vögel in seiner Beziehung zur Systematik. 303 No. Taf: .:No. Taf. Coliidae: Galbulidae: 129. Colius nigricollis3:1 XIII 150. Galbularuficauda 3:1 XIV Trogontidae: Todidae: 130. Harpactes diardi 3:1 „ 150a. Todus subulatus 3:1 „, 131. Harpacteskasumba 3:1 „ Bucconidae: Coraciidae: 151. Bucco maculatus 2:1. „ 132. Coracias garrula 2:1 „ 152. Bucco macrorhynchus DEU RR Re " Meropidae: 153. Chelidoptera tenebro- 133. Meropiscus gularis3:1 XIV Sara 134. Nyctiornis amicta 3:1 „, 2 5 ’ Capitonidae: Caprimulgidae: 154. Smilorhis leucotis 3:1 „ 135. Caprimulgus europae- 155. Calorhamphus fuligi- wa-l..... EEE, IS ® 136. Nyctidromus albicollis 156. Chotorheaversicolor2:1 „, DE IRRE » 157. Xantholaema haemato- 137. Nyctibius sp. 3:1... „ cephala2=1. 518 k endae: 158. Trachyphonus purpu- 138. Pelargopsis gurial 2:1 „ ratus 2:1... 0... „ 139. Ceryle zudis 2:1.2,. „ Indicatoridae: 140. Dacelo gigas 2:1... » 159, Indicator sp. 3:1... „ 143. Alcedo ispida 2:1... „ 144. Corythornis cyanostig- Picidae: ma 3:l.....0... » 160. Chloronerpes sp. 2:1 „ 145. Halcyon chloris 2:1 . „ 161. Dendrocopus minor 2:1 „ 162. Gecinus punicus 2:1. „ 163. Iynx torquilla 2:1... „ 164. Dendrocopus maior 2:1 „ 165. Dryocopus martius 2:1 „, Podargidae: 141. Podargus sp. 2:1... „ 142. Batrachostomus javen- Sa ler nn. sn Micropodidae: Rhamphastidae: 146. Collocalia sp. 3:1 .. „ 166. Rhamphastus erythro- 147. Micropus apus 3:1... „ rhynchus 2:1 en 167. Rhamphastus discolor Trochilidae: De Ba 5; 148. Hypuroptila buffoni 3:1 „ 168. Aulacorhamphus sulca- 149. Agyrtria brevirostris3:1l ,„, N ee > F. Brandis: Das Kleinhirn der Vögel. Taf. Passeriformes: . Atrichia rufescens 2:1 XIV . Chasmarhynchus nudi- colis 2: ETW). 3 . Pitta cyanoptera 2:1 „ . Pyrannus!spm2r2L. % .:, . Calyptomenaviridis2:1 „, . Synallaxis ruficapilla ; Blei: 1 xV . Eurylaemusochromelas Sch gen ses „ . Corydon sumatranus2:1 „, . Cymbirhynchus ma- erorhynchus 3:1 ... „ . Cymbirhynchus affınis SE Ne or > NGDEVUS. Corax 2:1... . Corvus frugilegus 2:1 „ »Pieı:caudata 2:1 .....,, . Garrulus glandarius 2:1 „ . Corvus monedula 2:1 „ . Oriolus galbula 2:1 . „ . Muscicapa grisola 3:1 „ . Turdus merula 2:1.. „ . Arachnotheraaffinıs3:1 „, No. 189. 190. 191. 192. 193. 194. 195. 196. 197. 198. 199. 200. 201. 202. 203. 204. 205. 206. 207. 208. 209. Tropidorhynchus buc- coides' 2:1. ne Anthotreptes hypo- grammicus 2:1 Progne purpurea 3:1 Petrochelidon fulva 3:1 Cotyle obsoleta 3:1 Chelidon urbica 2:1 Cinnyris chloropygia3:1 Parus major 2 72 Lanius collurio 2:1.. Todirostrum cinereum 3:1... 2.00 Se Erithacus rubecula 2:1 Motacilla alba 2:1 Tanagra palmarum 2:1 Icterus auricapillus 2:1 Quiscalus sp. 2:1... Emberiza citrinella 2:1 Fringilla carduelis 2:1 _Coccothraustes vulgaris 2:1... Sera Cardinalis virginianus 2:1:. „RR Sturnus vulgaris 2:1. Alauda cristata 2:1.. Taf. ET ” "Pr © N ade ur FEVLL TIERES % SCREEN RU RZ NY De SAU & | m. „a — (IV “.; er Lore Till VÜUEVer SSTTTE Die Vogelwelt des Herzogtums Sachsen-Altenburg. Von Dr. Otto Koepert. (Schlufs von S. 217—248.) 136. Buteo vulgaris Leach, Mäusebussard. Sowohl im Ost-, wie im Westkreise häufiger Brutvogel. Er brütet z. B. im Kammerforst, in der Leina, im Tannicht bei Göfsnitz, im Ronneburger Forst. Als Horstbäume bevorzugt er einzelne hohe Laubbäume, z. B. Eichen, Buchen, welche inmitten von Nadelholzbeständen stehen. Ein von mir erlegter junger Vogel hat eine Anzahl Grasfrösche (Rana temporaria) im Magen. 137. Oircaetus gallicus Gm., Schlangenadler. Über diesen bei uns seltenen Vogel teilt Schach folgendes mit: „Ich erhielt einen herrlichen alten Vogel, welcher am 12.Oktober 1850 zu Langenhessen bei Werdau erlegt wurde. Mehrere Jahre vorher war ein anderes Exemplar in der Nähe von Greiz mit der Hand ergriffen worden, als es eben den Kopf in ein Mause- loch steckte, um eine Maus zu fangen. Er befindet sich in der Sammlung Oberländers in Greiz.“ 138. Holiaetus albicilla L., Seeadler. Über ihn schreibt Chr. L. Brehm: ‚ist schon mehrmals im Osterlande erschienen. Er wurde bei Kraschwitz, Grolsebers- dorf und bei Hummelshain erlegt. Allein ein ausgefärbtes Exem- plar ist noch nicht in unserer Gegend angetroffen worden. Diese verlassen die Küste ungern.“ Im September 1854 erlegte Porzig an den Frohburger Teichen ein etwa zwei Jahre altes Weibchen; derselbe beobachtete ebendaselbst Ende Oktober 1855 einen Seeadler mitten unter einem Schwarme Stockenten (Anas boschas), welche er vergebens verfolgte. Dem Beobachter schien es ein ziemlich alter Vogel zu sein, da die weilse Farbe in seinem Gefieder sehr vorherrschte und auch der Schwanz rein weils war. Journ. f. Omith. XLIV. Jahrg. Juli 1896. 20 306 Otto Koepert: Kratzsch in Rolika besitzt in seiner Sammlung ein am 29. November 1853 bei Breesen geschossenes Exemplar. Seeadler wurden ferner erlegt: je ein Stück Mitte November 1854 bei Eschefeld, Oktober 1860 bei Frohburg, September 1887 bei Kotteritz. Das letzterwähnte Exemplar befindet sich ausgestopft im Besitze des Schützen, Gutsbesitzer Pohle in Kotteritz. Vor etwa acht Jahren erlegte Kratzsch jun. bei Kleintauschwitz einen Seeadler, der über dem dortigen Dorfteiche kreiste. (Münd- liche Mitteilungen von Quaas, Bohra.) Im Januar 1895 wurden von Weiske (Dolsenhain) zwei Seeadler an den Frohburger Teichen gesehen. Im ganzen sind demnach meines Wissens zwölf Seeadler im Gebiete beobachtet bez. erlegt worden. 139. Pandion haliaetus L., Fischadler. Fast jeden Sommer findet er sich an den Haselbacher und Frohburger Teichen, in deren Nähe die Pahna und die Leina- waldung liegt. In letzterer horstet er, wie Liebe schon mitteilt, denn im Sommer 1894 und 1895 ist wiederholt an den Hasel- bacher Teichen ein Fischadlerpaar beobachtet worden, welches, mit derben Karpfen in den Fängen, der Leina zufleg. Auch Oberförster Kretzschmar sah ihn von 1876 bis 1889 fast all- jährlich in dieser Gegend; auch wurde 1880 vom Forstgehülfen Mühlmann in Fockendorf ein Fischadler von einer Eiche herab- geschossen. Kretzschmar hat den Fischadler öfter am Hain- spitzer Teiche beobachtet, in dessen Umgebung er nach Heller 1878 gehorstet hat. Auch Freitag in Reinstädt hat den Fisch- adler einzeln und im Frühjahre 1892 auch paarweise im dortigen Reviere gesehen, wo er nach seiner Vermutung gebrütet habe. Von erlegten Exemplaren sind mir folgende bekannt geworden: 1819 Mitte November ein Stück bei Oberlödla von v. Pöllnitz erlegt; 1859 fing Kratzsch einen Fischadler auf dem Raub- vogeleisen; am 8. Mai 1893 wurde ein Exemplar im Kammerforst geschossen. 140. Pernis apivorus L., Wespenbussard (Wespenweihe). Noch Chr. L. Brehm schreibt über diesen Vogel: „horstete in früheren Jahren in der Umgegend von Renthendorf, scheint diese aber ganz verlassen zu haben, da er nur noch zuweilen auf dem Zuge bemerkt wird. Er ist überhaupt ein seltener Raubvogel.“ Letzteres trifft nun für den Ostkreis erfreulicher- Die Vogelwelt des Herzogtums Sachsen-Altenburg. 307 weise nicht mehr zu. Schon Kratzsch erhielt 1858 ein gepaartes Paar mit den Eiern, dessen Horst auf einer Fichte in einem Wäldchen bei Gimmel stand. Ein anderes Paar hatte er 1856 bei Taupadel brütend gefunden. Auch Schach hat brütende Paare zwischen Schönheide und Schmölln angetroffen. Heller beobachtete am 25. März 1873 bei Mennsdorf ein Männchen, ebenso 1893 eins in den „Buchen“ bei Klosterlausnitz. In den Sammlungen der Naturforschenden Gesellschaft befinden sich 7 Exemplare, sämtlich im Herzogtum Altenburg erlegt. Im Juni 1893 schoßs- ferner Hildebrandt in der Leina einen Wespen- bussard, derselbe Beobachter fand ein Jahr darauf daselbst ein verendetes Exemplar und entdeckte in der Nähe der Militär- schiefsstände einen Horst. Edwin Müller traf den Wespen- bussard auch bei Schmölln brütend an. Wespenbussard und Mäusebussard seien wegen ihrer Nützlichkeit dem Schutze dringend empfohlen! 141. Milvus migrans Bodd., Schwarzer Milan. Über diesen für Mitteldeutschland seltenen Sommervogel bemerkt Chr. L. Brehm: „Mir sind nur zwei Beispiele bekannt, dafs er in der. Umgegend erschienen ist. Einer wurde bei Kam- burg geschossen und einer °/, Stunden von Renthendorf gesehen.“ Nach Kratzsch hat er früher in der Leina gehorstet. Porzig entdeckte im Sommer 1854 im „Deutschen Holze“ einen Horst dieses Vogels, war aber nicht so glücklich die Vögel zu erhalten. Der schwarze Milan dürfte daher als Brutvogel im Gebiet aus- gestorben sein. 142. Milvus ictinus Sav., Gabelweihe (Roter Milan). Nach Liebe findet man seinen Horst bisweilen im Westkreise, wenn auch nicht alljährlich. Oberförster Meyer bezeichnet die Gabelweihe als zuweilen im Klosterlausnitzer Forste brütend. Oberförster Ungerland beobachtete im Sommer 1888 ein ein- zelnes Exemplar im Tautenhainer Revier. Heller fand im Mai 1873 einen Horst im Katzthale unweit Posterstein, so dafs die Gabelweihe auch für den Ostkreis als Brutvogel konstatiert ist. Mitte Mai 1894 wurde bei Ronneburg eine Gabelweihe erlegt. 143. Accipiter nisus L., Sperber. Nächst Bussard und Turmfalk der hauptsächlichste Tag- raubvogel; findet sich als Brutvogel im Ost- und Westkreise, doch ist sein Bestand zurückgegangen. 20* 308 Otto Koepert: 144. Astur palumbarius L., Hühnerhabicht (Stockfalke). Nicht so häufig als der Sperber; brütet im Westkreise (z. B. bei Reinstädt) und im Ostkreise (z. B. in der Leina). Liebe fand im Ronneburger Forst 1873 drei besetzte Habichts- horste. In den fünfziger Jahren scheint er zeitweilig selten ge- wesen zu sein, denn Porzig bemerkt: „ist seit einigen Jahren bei uns gänzlich verschwunden, während ich denselben früher sehr häufig im Stofsgarn und auf dem Eisen fing.“ Heller be- obachtete 1876 bis 1878 regelmäfsig ein Paar in der Nähe des Kieshügels bei Eisenberg, ebenso bei Gösen und Königshofen. Bei Göfsnitz sah er den Habicht nur streichend. 145. Circus aeruginosus L., Rohrweihe. Ist an den gröfseren Teichen im Norden und Osten des Ostkreises beobachtet worden, jedoch nur zur Zugzeit. Ein Stück wurde im Frühjahr 1836 vom Forstgehilfen Mehlhorn an den Wilchwitzer Teichen geschossen. Porzig hat die Rohrweihe lange Jahre hindurch, vorzüglich auf dem Herbstzuge, weniger im Früh- jahre, an den Frohburger Teichen beobachtet. Sie erschienen daselbst schon Anfang September und verweilten bis’Mitte Oktober, den ganzen Tag auf dem Rohre umhersteigend und nach Beute suchend. Da sie sehr scheu waren, vermochte er innerhalb 18 Jahren nur zwei Stück zu erlegen. Nach der Mitteilung eines hiesigen Präparators wurde Anfang Januar 1895 eine Rohrweihe bei Meuselwitz geschossen. 146. Circus cyaneus L., Kornweihe. Nur auf dem Zuge beobachtet. Nach Chr. L. Brehm ist sie auf dem Zuge in der Umgegend von Renthendorf in jedem Kleide gesehen und geschossen worden. Im November 1838 wurde nach demselben Gewährsmann ein Exemplar auf dem Rittergute Haynichen bei Gölsnitz erlegt. Porzig berichtet über sie: „streicht im Frühjahre und Herbst, in manchen Jahren so- gar häufig, durch unsere Fluren. Junge Vögel bleiben auch nicht selten im Winter bei uns; so fing ich z. B. mitten im Winter 1858 zwei Stück auf dem Pfahleisen.“ Ein in den Sammlungen der Naturforschenden Gesellschaft befindliches Exemplar wurde am 12. April 1867 bei Mannichswalde, neuerdings ein altes Weibchen bei Dobitschen erlegt. u ee Die Vogelwelt des Herzogtums Sachsen-Altenburg. ‚309 147. Circus macrurus Gm., Steppenweihe. Diese südeuropäische Weihe ist bei uns ein seltener Gast. Von Porzig wurden im Spätherbst 1856 zwei Weibchen be- obachtet. In den Sammlungen der Naturforschenden Gesellschaft tragen u. a. zwei bei Heukewalde erlegte Exemplare die Notiz: erlegt am 1. September 1866 bez. 1862. 148. Circus pygargus L., Wiesenweihe. Wiederholt bei uns beobachtet, jedoch nicht zur Brutzeit. Wurde schon von Chr. L. Brehm bei Renthendorf erlegt. Porzig bemerkt über die Wiesenweihe: „Anfang November 1844 ' bemerkte ich ein sehr buntgefärbtes Exemplar, welches sich bis Weihnachten bei uns aufhielt, ohne dafs ich es erlegen konnte. Erst 1858 sah ich wieder ein altes Männchen, welches sich bei Schnee und Frost einige Tage auf meinem Rapsfelde aufhielt. Oktober 1859 erhielt ich ein junges Weibchen, welches bei Stein- witz erlegt war und beobachtete am 16. Dezember desselben Jahres bei Schnee und Kälte abermals ein altes Männchen.“ In den Sammlungen der Naturforschenden Gesellschaft befindet sich ein bei Eisenberg erlegtes Exemplar. Kratsch erlangte 1851 ein Weibchen, das in der Nähe seines Wohnortes geschossen war und hatte früher ein altes, ausgefärbtes Männchen beobachtet. Familie: Vulturidae. Geier. 149. Vultur monachus L., Mönchsgeier (Grauer Geier, Kuttengeier). Wurde nach Chr. L. Brehm im Juli 1815 auf Gnandsteiner Revier geschossen, wo man drei Stück beobachtete. 150. Gyps fulvus Gm., Gänsegeier (weilsköpfiger oder fahler Geier). Nach Chr. L. Brehm in einem harten Winter bei Erdmanns- dorf im Rodathale, sowie auch im Winter bei Eisenberg bemerkt, doch nicht erlegt. Ordnung: Rasores. Scharrvögel. Familie: Tetraonidae. Rauhfufshühner. 151. Tetrao tetrix L., Birkhuhn. Auf den meisten Revieren des Westkreises Brutvogel, z. B. bei Klosterlausnitz, Tautenhain, Hummelshain, Uhlstädt. Nach Hildebrandt befindet sich ein sehr besuchter Balzplatz in den 310 , A Otto Koepert: Sümpfen bei Klosterlausnitz. Letztgenannter Beobachter traf auch im Frühjahr 1891 einen Birkhahn und im Frühjahr 1892 eine Henne am Exerzierplatz in der Leina an. Heller stellte Brut- plätze des Birkhuhns bei Gauern und Lindig fest. 15la. Tetrao wurogallo-tetrix, Rakelhuhn. Vom Vorkommen des Rakelhuhns im Gebiete sind mir zwei Fälle bekannt geworden, die beide merkwürdigerweise den Ost- kreis des Herzogtums betreffen. Ein Rakelhahn wurde 1883 bei Mannichswalde!), 1886 einer bei Breitenbach erlegt. Der erstere befindet sich in den Sammlungen der Naturforschenden Gesellschaft. 152. Tetrao urogallus L., Auerhuhn. | In einigen Forsten des Westkreises, z. B. im Hummels- hainer, Saasaer und Klosterlausnitzer Revier. Familie: Perdieidae. Feldhühner. 153. Coturnix communis Bonn., Wachtel. Bevorzugt den Ostkreis, kommt aber auch im Westkreise regelmäfsig vor. Ich beobachtete sie bei Paditz, Oberlödla; sie scheint ihren Bestand zu mehren. 154. Perdix cinerea Lath., Rephuhn. Im Gebiete nicht selten. Ein weilses Exemplar sah ich ge- legentlich der Hühnerjagd im September 1892 bei Illsitz unter einem Volke von etwa 10 Stück. Dieses Exemplar ist auch noch 1895 im Herbst beobachtet worden und zwar mit einem zweiten Albino zusammen. Die grofse Seltenheit von Raubvögeln in dortiger Flur, sowie der Umstand, dafs sich die Albinos an der Grenze zweier Jagdgebiete aufhalten und je nach der Gefährdung herüber und hinüber wechseln, begünstigen die Erhaltung der auffallenden Albinos. Ein ganz abnorm gezeichnetes Stück be- findet sich in den Sammlungen der Naturforschenden Gesellschaft. Familie: Phasianidae. Fasanvögel. . 154a. Phasianus colchicus L. Fasan. Dieses westasiatische Huhn hat sich in den Wäldern und Gehölzen des Herzogtums mit Erfolg angesiedelt, z. B. bei Alten- burg, Ronneburg. !) Liegt im Ostkreise, nicht, wie Regel in „Thüringen“ schreibt, im Westkreise. Die Vogelwelt des Herzogtums Sachsen-Altenburg. all 154.b. Numida meleagris L., Gemeines Perlhuhn. Das aus Westafrika stammende Perlhuhn, welches man bei unsab und zu auf Hühnerhöfen antrifft, ist neuerdings zum Zwecke der Jagd im Schömbacher Reviere (Leina) ausgesetzt worden. Bei der Zahmheit oder vielmehr Dummheit dieser Tiere ist dieser Versuch jedenfalls ziemlich aussichtslos. Von den sechs ausge- setzten Exemplaren sind nur noch drei übrig; die anderen sind wahrscheinlich von Raubzeug geschlagen. Der Balzton des Perl- huhns ist unschön und schrill und ist mit dem Tone zu verglei- chen, der ensteht, wenn der Mäher die Sense wetzt. Eine Perl- henne brütete auch sehr fest auf 17 Eiern; Henne und Eier waren aber eines Tages spurlos verschwunden. 154c. Meleagris gallopavo americana, Nordamerikanisches Truthuhn. Auf Veranlafsung des Herrn Oberhofjägermeister v. Breiten- bauch wurde dieses Wildhuhn im Frühjahre 1891 von Herrn Oberförster Wagner in Schömbach mit grosser Mühe und Umsicht eingebürgert (vergl. St. Hubertus, XIII. Jahrgang, und Ornitho- logische Monatsschrift, Bd. XVII). Der erste Hahn wurde im Frühjahre 1895 zur Balzzeit von Sr. Hoheit Herzog Ernst von Sachsen-Altenburg erlegt und wog 11 kg. Dieser stattliche Hahn mass klafternd 1,56 m; die Länge von den Schnabel- bis zur Schwanzspitze betrug 1,22 m. Nach Mitteilung des Oberförsters Wagner balzen die Hähne zu mehreren auf einer starken Buche, während die Hennen dem Balzkonzert auf den umstehenden Bäumen zuhören. Die Hennen legen ihr Nest mitunter sehr unvorsichtig an begangenen Wegen an, wodurch manche Gelege in Verlust geraten. Merkwürdigerweise schonen Füchse die in der Umgebung ihres Baues brütenden Hennen, wie in zwei Fällen beobachtet wurde. Ordnung: Gyrantes. Girrvögel. Familie: Columbidae. Baumtauben. 155. Turtur communis Selby, Turteltaube. Im Ost- und Westkreise Brutvogel. Nach Hildebrandt brüten jährlich eine Anzahl in der Leina. Heller beobachtete sie auch bei Göfsnitz, Schmiedeknecht oft in kleinen Flügen bei Gumperda. 312 Otto Koepert: 156. Columba palumbus L., Ringeltaube. Nicht selten; nisten z. B. im Altenburger Schlofsgarten, in den Anlagen am grolsen Teich, zuweilen auch mitten in der Stadt in Gärten. Ein Paar brütete sogar auf dem Balkon der Alten- burger Stadtapotheke in einem dort aufgestellten Lorbeerbaume. 157. Columba oenas L., Hohltaube. Infolge des Mangels an hohlen Bäumen brütet sie nur selten bei uns, nach Hildebrandt in den Revieren von Kloster- lausnitz und Hummelshain. Ordnung: Gressores. Schreitvögel. Familie: Ardeidae. Reiher. 158. Nycticoraz griseus L., Nachtreiher. Brütet zwar nicht im Gebiete, ist aber wiederholt zur Zug- zeit beobachtet und erlegt worden: nach Kratsch 1855 bei Frankenhausen, 1858 bei Eschefeld; nach Pässler am 10. Mai 1882 ein altes Männchen bei Haselbach, ebenso am 28. Juni 1889. 159. Botaurus stellaris L., Grolse Rohrdrommel. Von Schulze (Meusdorf) am 18. April 1886 auf dem Zug beobachtet. Nach Kratzsch früher mehrere Male auf den Froh- burger und Windischleubaer Teichen erlegt. 160. Ardetta minuta L., Zwergrohrdommel. Brutvogel auf den Teichen von Wilchwitz, Haselbach und Frohburg. Hildebrandt erlegte 1895 zwei Exemplare an den Wilchwitzer Teichen. 161. Ardea cinerea L., Fischreiher. Nur auf dem Zuge beobachtet. Einzelne überwintern auch z. B. an der Pleisse, wo ein Exemplar im Winter 1890 bei Wilchwitz erlegt wurde. An den Haselbacher und Frohburger Teichen zur Zeit des Herbstzuges nicht selten; an letzteren z. B. von Helm am 27. Oktober und 3. November 1895 beobachtet. Familie: Cieoniidae. Störche. 162. Ciconia alba J. C. Schäft., Weisser Storch. Nach Liebe haben früher Störche bei Eisenberg gehorstet, wo sie Heller im April 1877 nur auf dem Zuge beobachtet hat; re Die Vogelwelt oes Herzogtums Sachsen-Altenburg. 313 auch Schulze sah sie am 14. April 1886 auf dem Durchzuge. Als Abzugstermin für 1885 giebt Päfsler für Beitenbach den 2. September an. Im Ostkreise giebt es meines Wissens nur an einer Stelle Störche, nämlich bei den wiesenumgebenen Dörfern Haselbach, Treben und Serbitz, beide an der Pleilse gelegen. Lehrer Fischer (Treben) teilt mir mit, dafs 1895 die Störche nicht weit von der Walkmühle bei den Haselbacher Teichen auf einer gekappten Pappel ein Nest hatten, Junge aber nicht aus- gebracht haben. Im Jahre 1894 sah man dort Störche in Herden von 6 bis 12 Stück auf den Wiesen herumstolzieren oder unter lautem Geklapper den Kirchturm und besonders die hohe Esse der Rittergutsbrennerei umschweben, auf welch letzterer sie auch wiederholt zu nisten versucht haben. 163. Oiconia nigra L., Schwarzer Storch. In früheren Jahren sind einzelne Exemplare erlegt worden: im Juli 1856 ein junges Exemplar von Kratzsch bei Schmölln, im gleichen Jahre ein Stück von Schach bei Rufsdorf, am 28. März 1857 von Päfler ein Stück bei Breitenbach. In der Um- gebung von Renthendorf wurde nach Chr. L. Brehm am 7. Oktober 1818 drei Stück beobachtet, von denen eins geschossen wurde; Jäger Adam erlegte einen um Mitte September 1822 bei Ronneburg. 1884 wurde ein Stück bei Schlöben geschossen. Ordnung: Cursores. Laufvögel. Familie: Pteroclidae. Flughühner. 164. Syrrhaptes paradoxus Pall., Steppenhuhn. Über das Vorkommen dieses die mittelasiatischen Steppen bewohnenden Flughuhnes, welches 1863 und 1888 in zahllosen Scharen in Deutschland erschien, ist mir bez. des Jahres 1888 folgendes bekannt geworden. Das Steppenhuhn wurde im Ost- kreise an folgenden Stellen. beobachtet: bei Poris unweit Ronne- burg am 28. April von Vogelein Volk von 25 Stück; bei Gimmel in der zweiten Hälfte des April von Etzold zu verschiedenen Malen kleine Flüge; bei Ehrenberg im Mai von Petzold ein Paar, sowie bei Wilchwitz von Oberamtmann Breiting etwa 20 Stück. Am 15. Mai wurde auf der Mark bei Ronneburg ein Stück tot gefunden, und am 19. Mai wurden zwischen Paitzdorf und Raitzhain drei Exemplare beobachtet. Im Westkreise 314 Otto Koepert: wurde am 14. Mai vom Posthalter Busch (Roda) ein Flug von 23 Stück bei Gernewitz bemerkt. Familie: Rallidae. Rallen. 165. Fulica atra L., Bläfshuhn. Häufiger Brutvogel auf Teichen, z. B. den Wilchwitzer, Haselbacher, Oberlödlaer, Hainspitzer, Windischleubaer Teichen. 166. Gallinula chloropus L., Grünfülsiges Teichhuhn. Brütet bei uns nicht selten und zieht kleine, von Wiesen und Gebüsch umgebene Teiche vor. Einen schönen Albino, welche Se. Hoheit der Hochselige Herzog Joseph in der Nähe von Altenburg erlegte, besitzen die Sammlungen der Natur- forschenden Gesellschaft. 167. Oriygometra pusilla Pall., Zwergsumpfhuhn. Nach Kratzsch an den Haselbacher Teichen brütend, nach Liebe bei Kauern unweit Ronneburg und an den Hainspitzer Teichen. 168. Ortygometra porzana L., Tüpfelsumpfhuhn. H. Schlegel und Kratzsch fanden es brütend in den Haselbacher Teichen. 169. Crex pratensis Bchst., Wachtelkönig. In der Umgebung Altenburgs und Ronneburgs regelmälsiger Brutvogel, der gelegentlich der Hühnerjagd öfter geschossen wird. Heller beobachtete ihn ferner bei Göfsnitz, Schmölln, Rositz, Monstab, Päfsler bei Breitenbach. Nach Schmiede- knecht kommt er bei Gumperda trotz passender Gegend nur selten vor. 170. Rallus aquaticus L., Wasserralle. Brütet nach Liebe in den Thalauen der Pleifse, z. B. bei Haselbach und an der Saale. Familie: Gruidae. Kraniche. 171. Grus communis Bchst., Kranich. Wird nur auf dem Zuge bemerkt. Die Vogelwelt des Herzogtums Sachsen-Altenburg. 315 Familie: Otididae. Trappen. 172. Otis tarda L., Grofse Trappe. Trappen sind wiederholt im Gebiete erlegt worden. Eine Grolstrappe wurde im Winter 1893 vom Forstassessor Rühm in den Münsaer Linden bei Altenburg erlegt; ein Exemplar wurde am 5. Juli 1885 von Päfsler bei Breitenbach beobachtet. In den fünfziger Jahren sah Kratzsch sieben Stück Grols- trappen bei Kleintauschwitz; bei Paditz wurde damals ein Weib- chen erlegt. Im Westkreise ist die Grofstrappe Brutvogel, und zwar kommt sie nach Schmiedeknecht (Gumperda) und Freitag (Reinstädt) noch auf dem sogenannten „Gebirge“ in der Nähe der Ortschaften Cottenhain, Drofsnitz, Kefslar und Meckfeld vor, doch hat ihr Bestand infolge der Drainierung dieser Gegend abgenommen. Im Jahre 1892 wurde dortselbst auf der Treibjagd eine Grolstrappe geschossen, welche dem In- stitute zu Gumperda überlassen wurde. Familie: Scolopacidae. Schnepfenvögel. 173. Scolopax rusticula L., Waldschnepfe. Auf dem Frühjahrszug seltener als auf dem Herbstzuge beobachtet. Brütet, wie Liebe mitteilt, vereinzelt in den Wäl- dern des Westkreises. 174. Gallinago gallinula L., Kleine Sumpfschnepfe. Von Kratzsch als seltener Durchzugsvogel bezeichnet. Von Hildebrandt im Herbste 1894 mehrere Exemplare an den Wilchwitzer Teichen erlegt. 175. Gallinago caelestis Frenzel, Bekassine. Nach Hildebrandt an den Wilchwitzer Teichen während des Herbstzuges recht häufig. Heller fand sie 1872 bei Kauern brütend, vermutet, dafs sie auch bei St. Gangloff, Klosterlausnitz brüte. Bei Gumperda war die Bekassine früher Brutvogel; jetzt besucht sie diese Gegend nach Schmiedeknecht nur noch zeitweilig. 176. Numenius phaeopus L., Regenbrachvogel. Am 9. Mai 1872 bei Breitenbach ein Exemplar von Päfsler tot gefunden. 316 ? Otto Koepert: 177. Numenius arcuatus L., Grofser Brachvogel. Im Frühjahre und Herbst regelmäfsig auf dem Zuge beobachtet. 178. Limosa aegocephala L., Uferschnepfe. Von Helm an den Eschefeld - Frohburger Teichen am 7. April 1895 sechs Exemplare beobachtet. 179. Totanus pugnax L., Kampfläufer. Kratzsch erlegte ihn zur Zugzeit mehrmals an den Haselbacher Teichen, Schach bei Rufsdorf. 180. Totanus hypoleueus L., Flulsuferläufer. Wie Liebe berichtet, brütet er in alten abgeschnittenen Flufsläufen der Saale; Kratzsch beobachtete ihn regelmälsig auf dem Zuge. 181. Totanus calidris L., Rotschenkel. Bei uns seltener Durchzügler; einmal von Kratzsch bei Kleintauschwitz und im Herbste 1894 von Helm an den Froh- burg-Eschefelder Teichen beobachtet. Auch bei Gumperda wurde der Rotschenkel von Schmiedeknecht in einzelnen Fällen ziehend beobachtet. 182. Totanus fuscus L., Dunkler Wasserläufer. Nach Kratzsch spärlicher Durchzügler; von ihm bei Klein- tauschwitz und Eschefeld erleg. Am Ziegelteich bei Eschefeld wurde auch von Helm am 28. September 1895 ein Exemplar beobachtet. Im Oktober 1895 wurde bei Göllnitz ein Exem- plar erlegt. 183. Totanus ochropus L., Punktierter Wasserläufer. Von Kratzsch alljährlich auf dem Zuge beobachtet; eben- so 1894 von Helm an den Frohburger Teichen. Die Jungen ziehen schon im Juli hier durch. 184. Totanus glareola L., Bruchwasserläufer. Kratzsch bezeichnet ihn als nur einzeln durchziehend. 185. Tringa minuta Leisl., Zwergstrandläufer. Von Helm 1894 im Herbst auf dem Zuge an den ablau- fenden Eschefeld-Frohburger Teichen beobachtet. Die Vogelwelt des Herzogtums Sachsen-Altenburg. 317 186. Tringa alpina L., Alpenstrandläufer. Zur Herbstzugzeit 1894 von Helm an den Eschefeld-Froh- burger Teichen gesehen; ebenso auch am 28. September, 1. Ok- tober, 13. und 19. Oktober 1895 am gleichen Orte. Familie: Charadriidae. BRegenpfeifer, 187. Oedicnemus scolopax Gm., Triel. Von Pälsler am 7. Dezember 1876 ein Exemplar auf einer Wiese bei Breitenbach erlegt. 188. Vanellus capella J. C. Schäff., Kiebitz. Eine ständige Brutkolonie befindet sich bei Kauern. Heller zählte dort 1893 in einem Fluge 52 Stück. Letzterer beobachtete ferner am 28. April 1877 sechs Stück am Hainspitzer Teiche und traf den Kiebitz in den Jahren 1872 bis 1876 brütend bei St. Gangloff und Tautendorf an. Nach Schmiedeknecht war der Kiebitz früher Brutvogel bei Gumperda, kommt aber jetzt dort nur vorübergehend vor. In der Umgebung der Eschefeld-Froh- burger Teiche brütet der Kiebitz ebenfalls. 189. Charadrius curonicus Gm., Flufsregenpfeifer. Bewohnt nach Liebe die kiesigen Strecken des Saaleufers. Im Ostkreise wohl nur Durchzügler. Kratzsch erlegte im Herbst 1859 bei Kleintauschwitz ein junges Exemplar. Heller sah den Flufsregenpfeifer 1873 und 1874 am Raitzhainer Teiche bei Ronneburg. Bei Gauern erschienen am 2. Mai 1887 an einem zur Mühle gehörigen Teiche zwei Stück, die aber vom Mühlen- besitzer als fischschädlich (!) geschossen wurden. Heller bemerkte ihn auch 1886 bei der Naydamühle unweit Gölsnitz und 1887 bei Paditz. 190. Charadrius hiaticola L., Sandregenpfeifer. Nach einer Notiz Schachs bei Rufsdorf geschossen. 191. Charadrius pluvialis L., Goldregenpfeifer. Von Kratzsch und Schach auf dem Zuge beobachtet. Ersterer traf auf einem Brachfelde bei Kleintauschwitz einen Flug von 150 Stück, von denen er eins erlegte.e Am 11. und 19. Oktober 1895 wurden von Helm an den Eschefelder Teichen jedesmal 7 Exemplare beobachtet. 318 Otto Koepent: 192. Charadrius squatarola L., Kibitzregenpfeifer. Von Porzig bei Eschefeld erlegt, woselbst Helm am 27. Oktober 1895 zwei Exemplare beobachtete. 193. Haematopus ostrilegus L., Austernfischer. Mitte Oktober 1888 je ein Stück bei Schwanditz und Ronne- burg geschossen. Ordnung: Lamellirostres. Zahnschnäbler. Familie: Cygnidae. Schwäne. 194. Cygnus olor Gm., Höckerschwan. Brütet nach Chr. L. Brehm zuweilen auf den Haselbacher Teichen; in neuester Zeit, am 8. März 1889, fand sich ein Paar daselbst ein und brütete. Sein Abzug erfolgte im November. Helm beobachtete ebenda ein Paar auch im Sommer und Herbst 1895, ebenso im Oktober 1895 auf den Eschefelder Teichen ein Paar. Familie: Anseridae. Gänse. 195. Anser segetum Gm., Saatgans. Auf dem Durchzuge beobachtet. Von Edwin Müller Anfang Januar 1893 ein Exemplar bei Schmölln erlegt. 196. Anser ferus Brünn., Graugans. Durchzugsvogel. Von Heller am 30. Dezember 1887 42 Stück und am 19. März 1888 etwa 20 Stück über Bahnhof Gölsnitz ziehend beobachtet. Familie: Anatidae. Enten. 197. Anas crecca L., Krickente. Brütet nach Liebe unregelmälsig im Hainspitzer Teich, nach Schmiedeknecht bei Gumperda, nach Päfsler in den Haselbacher Teichen. Hildebrandt sah sie zur Zugzeit häufig an den Wilchwitzer Teichen. 198. Anas querquedula L., Knäckente. Brutvogel auf den Haselbacher und Wilchwitzer Teichen. Die Vogelwelt des Herzogtums Sachsen-Altenburg. 319 199. Anas acuta L., Spielsente. Von Päfsler in einzelnen Fällen auf den Haselbacher Teichen beobachtet. 200. Anas penelope L., Pfeifente. Hin und wieder von Päl(sler als Durchzügler auf den Hasel- bacher Teichen gesehen. 201. Anas sirepera L., Schnatterente. Ist nach Kratzsch seit 1868 auf den Eschefelder und Haselbacher Teichen als Brutvogel eingewandert; auch wurden von Hildebrandt 1891 auf den Wilchwitzer Teichen zwei Pärchen bemerkt. 202. Anas clypeata L., Löffelente. Von Päfsler am 10. März 1889 auf dem Zuge an den Haselbacher Teichen, von Hildebrandt im März 1891 auf den Wilchwitzer Teichen beobachtet. Brütet nach Helms Meinung in den Eschefelder Teichen. 203. Anus boscas L., Stockente. Bei uns die am häufigsten vorkommende Wildente. Ich traf im Jahre 1891 zur Brutzeit in einem Tümpel mitten im Kammer- forste unter hohen Bäumen ein Paar. Brütet z. B. auf den Teichen bei Oberlödla, Windischleuba, Wilchwitz, Haselbach, Hainspitz. 204. Fuligula clangula L., Schellente. Pälsler beobachtete sie im Februar 1889 auf dem Zuge auf den Haselbacher Teichen. Im November 1836 fiel ein Schwarm von 50 bis 60 Schellenten auf dem Grolsen Teich bei Altenburg ein, von denen fünf Stück erlegt wurden. 205. Fuligula nyroca Güld., Moorente. Nach Liebe auf dem Hainspitzer Teiche, nach Kratzsch, Heller und Päfsler auf den Teichen von Oberlödla, Haselbach und Eschefeld brütend. 206. Fuligula ferina L., Tafelente. Brutvogel auf den Wilchwitzer und Haselbacher Teichen, wo sie fast so häufig als die Stockenten sind. Jedenfalls sind sie weniger scheu als diese und setzen sich den Blicken der Beobachter leichter aus. 320 Otto Koepert: 207. Fuligula ceristata Leach, Reiherente. Von Päfsler vereinzelt auf dem Durchzuge beobachtet; brütet nach Helm in einzelnen Paaren auf dem Frohburger Teiche. 208. Oedemia nigra L., Trauerente. Ein Exemplar am 3. November 1889 auf den Haselbacher Teichen von Pälsler erlegt. 209. Oedemia fusca L., Samtente. Ein Weibchen dieser bei uns selten vorkommenden Ente wurde am 6. Dezember 1893 an den Wilchwitzer Teichen von Hildebrandt geschossen; auch früher schon, am 22. November 1838, wurde ein Weibchen vom Gutsbesitzer Bauch bei Röhrs- dorf erlegt. Familie: Mergidae. Säger. 210. Mergus albellus L., Zwergsäger. Kommt bei uns vereinzelt im Winter vor. Von im Alten- burgischen erlegten Exemplaren befinden sich drei in den Samm- lungen der Naturforschenden Gesellschaft. Sie wurden geschossen im März 1820, im Januar 1821 und Anfang Februar 1823. 211. Mergus merganser L., Gänsesäger. Bei uns seltener Wintergast. Von den in den Sammlungen der Naturforschenden Gesellschaft befindlichen Exemplaren wurde eins vom Jäger Adam Ende Januar 1823 bei Ronneburg, ein zweites im Rodathal und ein drittes auf der Saale im Westkreis erlegt. Ordnung: Longipennes. Seeflieger. Familie: Sternidae. Seeschwalben. 212. Hydrochelidon leucoptera Schinz, Weilsflügelseeschwalbe. Am 2. Juli 1887 ein Exemplar bei Breitenbach auf dem Pfahleisen gefangen. Familie: Laridae. Möven. 213. Rissa tridactyla L., Dreizehige Möve. Nach Päflsler ein Stück tot auf einer Wiese bei Breiten- bach im Frühjahr gefunden. Die Vogelwelt des Herzogtums Sachsen-Altenburg. 321 214. Larus ridibundus L., Lachmöve. Brütet, wie Schulze (Meusdorf) mitteilt, zahlreich auf den Frohburger Teichen und durchschwärmt den Sommer über die Gegend. Päflsler traf sie das erste Mal brütend auf den Hasel- bacher Teichen im Frühjahre 1889. Die Möven hatten etwa 20 kunstlose Nester aus zusammengetriebenem Rohr und nieder- getretenem Schilfe erbaut; am 25. Mai fanden sich in allen Nestern vollzählige Gelege, welche leider infolge Eierraubes verschwanden. Nur drei Paare blieben, welche sich in der Folgezeit auf einem Nachbarteiche ansiedelten und Junge auf- zogen. Chr. L. Brehm beobachtete am 8. Juli 1825 elf Stück der Varietät L. capistratus Tem. bei Renthendorf. 215. Larus fuscus L., Heringsmöve. Bei uns sehr vereinzelter Wintergast. Im Dezember 1822 wurde von Jäger Adam ein Stück bei Ronneburg erlegt, das sich in den Sammlungen der Naturforschenden Gesellschaft befindet. 216. Stercorarius pomatorhinus Tem., Mittlere Raubmöve. Von Chr. L. Brehm im Herbste bei Roda erlegt. 217. Stercorarius longicauda Vieill., Lanzettschwänzige Raubmöve. Im September von Chr. L. Brehm bei Roda geschossen. Ordnung: Urinatores. Taucher. Familie: Colymbidae. Steifsfülse. 218. Colymbus fluviatilis Tunst., Zwergsteilsfuls. Brütet ziemlich häufig im Gebiete, im Ostkreise z. B. in den Wilchwitzer und Haselbacher Teichen, im Westkreise im Hainspitzer Teiche, im Prinzenteiche bei Eisenberg und in den Teichen im Leubengrunde bei Hummelshain. Im Winter wird er auch auf der Pleilse beobachtet. 219. Colymbus nigricollis Brehm, Schwarzhalssteilsfufs. Wird von Päfsler als seltener Brutvogel der Haselbacher Teiche bezeichnet. Journ. f. Ornith, XLIV. Jahrg. Juli 1896. 21 322 : Otto Koepert: 220. Colymbus griseigena Bodd., Rothalssteilsfuls. Nach Päfsler nicht häufiger Brutvogel der Haselbacher Teiche. Kratzsch fand ihn auch in ein oder zwei Paaren brütend auf den Teichen bei Oberlödla und Eschefeld..e Hildebrandt beobachtete ihn an den Wilchwitzer Teichen häufig auf dem Frühjahrszuge. 221. Colymbus ceristatus L., Haubensteifsfuls. Brütet regelmälsig auf den Teichen in Windischleuba, Wilch- witz, Haselbach, Eschefeld und Hainspitz. 222. Urinator septentrionalis L., Nordseetaucher. Wurde nach einer Mitteilung Meyers am 12. Dezember 1893 auf der Roda erlegt. Der Genannte fand in Roda noch zwei ausgestopfte junge Exemplare, welche gleichfalls bei Roda geschossen waren. Mitte Dezember 1895 wurde ein Nordsee- taucher, und zwar auch ein junges Exemplar, verendet und in abgemagertem Zustande bei Oberlödla unweit Altenburg auf- gefunden. 223. Urinator articus L., Polartaucher. Kommt bei uns vereinzelt im Spätherbst vor. Von den beiden in den Sammlungen der Naturforschenden Gesellschaft be- findlichen ist der eine am 14. November 1836 vom Grenzschützen Clauder bei Oberarnsdorf, der andere am 13. November 1836 bei Windischleuba geschossen worden. Von Oberamtmann Brei- ting wurde ein Exemplar an den Wilchwitzer Teichen erlegt. Auf Grund vorstehender Angaben ergiebt sich folgendes Verzeichnis der im Herzogtum Sachsen-Altenburg beobachteten Vögel, von denen die mit einem * bezeichneten brütend im Gebiet gefunden worden sind. Die ohne Nummer angeführten Arten sind, weil zu jagdlichen Zwecken eingebürgert, nicht dem Gebiete zugehörig. Ordnung: Oscines. 1. Erithacus philomela Bchst. 7.* Erithacus titis L. 2.* Erithacus luscinia L. 8.* Pratincola rubicola L. 3. Erithacus eyaneculus Wolf. 9.* Pratincola rubetra L. 4. Erithacus suecicus L. 10.* Saxicola oenanthe L. 5.* Erithacus rubeculus L. 11.* Cinclus merula J. C. Schäff. 6.* Erithacus phoenicurus L. 12.* Turdus musicus L. Die Vogelwelt des Herzogtums Sachsen-Altenburg. 13.* Turdus iliacus L. 14.“ Turdus viscivorus L. 15.* Turdus pilaris L. 16.* Turdus merula L. 17. Turdus torquatus L. 18.* Regulus cristatus Vieill. 19.* Regulus ignicapillusBrehm. 20.* Phylloscopus rufus Bechst. 21.* Phylloscopus trochilus L. 22.* Phylloscopus sibilatorBchst. 23.* Hypolais philomela L. 24.* Locustella naevia Bodd. 25.* AcrocephalusaquaticusGm. 26.* Acrocephalus schoenobae- nus L. 27.* Acrocephalus palustris Bchst. 28.* Acrocephalus streperus Vieill. 29.* Acrocephalus arundina- ceus L. 30.* Sylvia atricapilla L. 31.* Sylvia curruca L. 32.* Sylvia rufa Bodd. 33.* Sylvia hortensis Bchst. 34.* Sylvia nisoria Bchst. 35.* Accentor modularis L. 36.* Troglodytes parvulus Koch 37.* Acredula caudata L. 38.* Parus cristatus L. 39.* Parus caeruleus L. 40.* Parus fruticeti Wallgr. 41.* Parus ater L. 42.* Parus maior L. 43.* Sitta caesia Wolf 44.* Certhia familiaris L. 45. Ötocorys alpestris L. 46.* Alauda arvensis L. 47.* Galerita arborea L. 48.* Galerita cristata L. 323 49.* Budytes flavus L. 50.* Motacilla melanope Pall. 51.* Motacilla alba L. 52.* Anthus pratensis L. 53.* Anthus trivialis L. 54.“ Anthus campestris L. 55.* Emberiza schoeniclus L. 56. Emberiza hortulana L. 57.* Emberiza citrinella L. 58.* Emberiza calandra L. 59. Calcarius nivalis L. 60.* Loxia bifasciata Brehm 61.* Loxia curvirostra L. 62.* Loxia pityopsittacus Bchst. 63.* Pyrrhula europaea Vieill. 64.* Serinus hortulanus Koch. 65.” Carduelis elegans Steph. 66.“ Chrysomitris spinus L. 67.* Acanthis cannabina L. 68. Acanthis flavirostris L. 69. Acanthis linaria L. 70.* Chloris hortensis Brehm 71.* Fringilla coelebs L. 72. Fringilla montifringilla L. 73.* Coccothraustes vulgaris Pall. 74.* Passer petronius L. 75.* Passer montanus L. 76.* Passer domesticus L. 77.* Sturnus vulgaris L. 78. Pastor roseus L. 79.* Oriolus galbula L. 80. Nucifraga macrorhyncha 81.* Garrulus glandarius L. 82.* Pica rustica Scop. 83.* Colaeus monedula L. 84.* Corvus frugilegus L. 85.* Corvus cornix L. 86.* Corvus corone L. 87.* Corvus corax L. 21* 324 88.* Lanius collurio L. 89.* Lanius senator L. 90.* Lanius minor Gm. 91.* Lanius excubitor L. 92.* Muscicapa parva Bchst. 93. Muscicapa collaris Bchst. Otto Koepert: 94.* Muscicapa atricapilla L. 95.* Muscicapa grisola L. 96. Bombyeilla garrula L. 97.* Chelidonaria urbica L. 98.* Hirundo rustica L. 99.* Clivicola riparia L. Ordnung: Strisores. 100.* Micropus apus L. 101.* Caprimulgus europaeus L. Ordnung: Insessores. 102.* Coracias garrula L. 103.* Upupa epops L. 104. Merops apiaster L. 105.* Alcedo ispida L. Ordnung: Scansores. 106.* Picus viridis L. 107.* Picus viridicanus Wolf 108.* Dendrocopus minor L. 109.* Dendrocopus medius L. 110.* Dendrocopus maior L. 111.* Dryocopus martius L. 112.* Iynx torquilla L. 113.* Cuculus canorus L. Ordnung: Raptatores. 114.* Strix ffammea L. 115.* Carine passerina L. 116.* Carine noctua Retz. 117.* Nyctale tengalmi Gm. 118. Nyctea ulula L. 119. Nyctea scandiaca L. 120.* Syrnium aluco L. 121. Syrnium uralense Pall. 122.* Asio accipitrinus Pall. 123.* Asio otus L. 124.* Bubo ignavus Th. Forst. 125.* Falco vespertinus L. 126.* Falco subbuteo L. 127. Falco aesalon Tunst. 128. Falco cenchris Naum. 129.* Falco tinnunculus L. 130. Falco peregrinus Tunst. 131. Aquila pennata Gm. 132. Aquila pomarina Brehm 133. Aquila clanga Pall. 134. Aquila chrysaetus L. 135. ArchibuteolagopusBrünn. 136.* Buteo vulgaris Leach. 137. Circaötus gallicus Gmel. 138. Haliaetus albicilla L. 139.* Pandion haliaötus L. 140.* Pernis apivorus L. 141.* Milvus migrans Bodd. 142.* Milvus ictinus Sav. 143.* Accipiter nisus L. 144.* Astur palumbarius L. 145. Circus aeruginosus L. 146. Circus cyaneus L. 147. Circus macrurus Gm. 148. Circus pygargus L. 149. Vultur monachus L. 150. Gyps fulvus Gm. 152.* 153.* 154.* .155.* 156.* 158. 159. 160.* 164. 165.* 166.* 167.* 168.* 169.* 170.* 171. 172.* 103. 174. 175.* 176. 177. 178. 179. 194.* 195. 196. 197.* 198.* 199. Die Vogelwelt des Herzogtums Sachsen- Altenburg. 325 Ordnung: Rasores. 151.* Tetrao tetrix L. Tetrao urogallo-tetrix. Tetrao urogallus L. Coturnix communis Bonn. Perdix cinerea Lath. Ordnung Turtur communis Selby Columba palumbus L. Ordnung: Nycticorax griseus L. Botaurus stellaris L. Ardetta minuta L. * * % Phasianus colchicus L. Numida meleagris L. Meleagris gallopavo americana. : Gyrantes, 157.* Columba oenas L. Gressores. 161. 162.* 163. Ardea cinerea L. Ciconia alba J. C. Schäff. Ciconia nigra L. Ordnung: Cursores. SyrrhaptesparadoxusPall. Fulica atra L. Gallinula chloropus L. Ortygometra pusilla Pall. Ortygometra porzana L. Crex pratensis Bchst. Rallus aquaticus L. Grus communis Bchst. Otis tarda L. Scolopax rusticula L. Gallinago gallinula L. Gallinago caelestis Frenzel Numenius phaeopus L. Numenius arcuatus L. Limosa aegocephala L. Totanus pugnax L. 180.* 181. 182. 183. 184. 185. 186. 187. 188.* 1897 190. 191. 192. 193. Totanus hypoleucus L. Totanus calidris L. Totanus fuscus L. Totanus ochropus L. Totanus glareola L. Tringa minuta Leisl. Tringa alpina L. Oedicnemus scolopax Gm. Vanellus capella J. C. Schäft. Charadrius curonicus Gm. Charadrius hiaticola L. Charadrius pluvialis L. Charadrius squatarola L. Haematopus ostrilegus L. Ordnung: Lamellirostres. Cygnus olor Gm. Anser segetum Gm. Anser ferus Brünn. Anas crecca L. Anas querquedula L. Anas acuta L. 200. 201.* Anas penelope L. Anas strepera L. 202.* Anas clypeata L. 203.* Anas boscas L. 204. Fuligula clangula L. 205.* Fuligula nyroca Güld. 326 Otto Koepert: 206.* Fuligula ferina L. 209. Oedemia fusca L. 207.* Fuligula cristata Leach 210. Mergus albellus L. 208. Oedemia nigra L. 211. Mergus merganser L. Ordnung: Longipennes. 212. Hydrochelidon leucoptera 216. Stercorarius pomator- Schinz hinus Tem. 213. Rissa tridactyla L. 217. Stercorarius longicauda 214.* Larus ridibundus L. Vieill. 215. Larus fuscus L. Ordnung: Urinatores. 218.* Colymbus fluviatilisTunst. 221.* Colymbus cristatus L. 219.* Colymbus nigricollis 222. Urinator septentrionalisL. Brehm 223. Urinator areticus L. 220.* Colymbus griseigena Bodd. Die Gesamtzahl der im Herzogtum Sachsen-Altenburg und den an dasselbe angrenzenden Gebietsteilen anderer sächsisch- thüringischer Staaten beobachteten Vögel beträgt 223 Arten, von denen 149 Arten Brutvögel, 74 Arten aber Durchzügler, Winter- und Irrgäste sind. Von den Brutvögeln sind zwei Arten nur in Nachbargebieten, nicht aber innerhalb der Grenzen des Her- zogtums beobachtet worden: der nach Schulze (Meusdorf) im Parke von Rüdigsdorf (Königreich Sachsen) brütende Zwerg- fliegenfänger, der sich aber, falls die Schulze’schen An- saben keine irrtümlichen sind, wahrscheinlich auch in der be- nachbarten Leinawaldung auffinden lielse, und die Reiherente, welche in den Eschefeld-Frohburger Teichen (Königreich Sachsen) brütet, die aber auch in den Haselbacher Teichen vorkommen dürfte. Es blieben demnach noch 147 dem Herzogtum eigene Brutvöge. Von Irrgästen, Durchzüglern und Wintergästen wurden folgende nur in Nachbargebieten beobachtet: Der Bienenfresser bei Kamburg (Sachsen-Meiningen), der Schell- adler bei Auma (Sachsen- Weimar), der Schlangenadler bei Langenhessen (Königreich Sachsen, der Mönchsgeier bei Gnandstein (Königreich Sachsen), der Regenbrachvogel, der Triel, die Weifsflügel-Seeschwalbe und die Dreizehige Möve bei Breitenbach (Königreich Sachsen), die Uferschnepfe, der Zwerg- und Alpenstrandläufer und der Kiebitz- Die Vogelwelt des Herzogtums Sachsen-Altenburg. 327 regenpfeifer an den Eschefeld-Frohburger Teichen (Königreich Sachsen), der Sandregenpfeifer bei Rufsdorf (Königreich Sachsen), im ganzen 13 Arten, so dafs von den 73 für das Ge- biet angenommenen Arten von Durchzüglern u. s. w. 60 im Herzogtum selbst beobachtet wurden. Wenn man sich daher streng an die politischen Grenzen des Herzogtums hielte, würde die Gesamtzahl der innerhalb derselben beobachteten Vögel 207 Arten betragen. Wir schliefsen aber bei unseren weiteren Be- trachtungen auch die in den Nachbargebieten beobachteten Arten ein, da man sich bei der Behandlung tiergeographischer Fragen unmöglich genau an die politischen Grenzen eines Gebietes binden kann. Für ganz Thüringen beträgt nach Regel die Zahl der be- obachteten Arten gerade 300, worunter 161 Arten in Thüringen brüten. Für Deutschland berechnet E. F. von Homeyer in seinem „Verzeichnis der Vögel Deutschlands“ die be- obachteten Arten auf 337, und Reichenow schätzt in seinem „systematischen Verzeichnis der Vögel Deutschlands“ die Anzahl der in Deutschland und Mitteleuropa beobachteten Arten auf 396. Wir sehen hieraus, dafs es in unserem Herzog- tum in Bezug auf den Reichtum an Arten gar nicht übel bestellt ist, und dafs sich unsere Vogelwelt noch einer grofsen Mannig- faltigkeit erfreut, denn über die Hälfte der in ganz Mitteleuropa beobachteten Vögel ist auch in unserem engeren Vaterlande als vorkommend festgestellt worden, und die Zahl der in ganz Thüringen beobachteten Brutvögel überragt den Bestand unserer Brutvögel nur um 12 Arten. In beifolgender Übersicht, welche die Verteilung der bei uns vorkommenden 223 Arten auf die einzelnen Ordnungen veranschaulichen soll, habe ich bei der Angabe der Brutvögel in Klammern die Anzahl der für ganz Thüringen festgestellten Brutvögel beigefügt. Ordnung der Singvögel: im ganzen beobachtet: 99 Arten, davon 84 (88) Brutvögel, 15 Gäste. Schwirrvögel: 2 Arten, da- von 2 (2) Brutvögel. Sitzfülsler: 4 Arten, davon 3 (8) Brut- vögel, 1 Gast. Klettervögel: 8 Arten, davon 7 (8) Brutvögel, 1 Gast. Raubvögel: 37 Arten, davon 18 (22) Brutvögel, 19 Gäste. Scharrvögel: 4 Arten, davon 4 (4) Brutvögel. Girrvögel: 3 Arten, davon 3 (3) Brutvögel. Schreitvögel: 6 Arten, davon 2 (5) Brut- vögel, 3 Gäste. Laufvögel: 30 Arten, davon 12 (15) Brutvögel, 18 Gäste. Zahnschnäbler: 18 Arten, davon 9 (8) Brutvögel, 9 328 Otto Koepert: Gäste. Seeflieger: 6 Arten, davon 1 (0) Brntvögel, 5 Gäste. Taucher: 6 Arten, davon 4 (3) Brutvögel, 2 Gäste. Wie diese Tabelle zeigt, überragt die Ordnung der Sing- vögel die andern bei weitem an Zahl der Arten, die ja bei den Singvögeln auch meist individuenreich sind. Nur eine zu den Singvögeln zu rechnende Art ist ausgestorben: der stattliche Kolkrabe. Hinsichtlich einiger Arten wären genauere Beobach- tungen über Vorkommen und Brüten derselben sehr erwünscht, so z. B. über die Sperbergrasmücke, welche höchst wahr- scheinlich im Muschelkalkgebiet des Westkreises auch brütet. Ferner wären Mitteilungen darüber erwünscht, ob bei uns die westliche Schwanzmeise mit rosa befiedertem Kopf oder die weifsköpfige Schwanzmeise oder beide Subspecies nebeneinander vorkommen. Aufserdem wäre zu beobachten, ob die Gartenammer (Ortolan) ins Gebiet einwandert, wo aulser den angegebenen Stellen die Uferschwalbe bei uns brütet; ebenso sind Angaben erwünscht über das etwa beobachtete Auf- treten der Alpenlerche, der Schneeammer, des Binden- kreuzschnabels, des Rosenstars, des Tannenhehers, des Seidenschwanzes. Auch der Ausbreitung des um Gumperda heimischen Steinsperlings ist Aufmerksamkeit zu widmen, ebenso dem etwaigen Brüten der Nebelkrähe, welche bei uns ihre westliche Verbreitungsgrenze als Brutvogel erreicht. In Bezug auf Artenzahl folgen der Ordnung der Singvögel die Raubvögel, von denen zwei Arten: Schwarzer Milan und Uhu, als Brutvögel ausgestorben sind. Unter den 18 Brutvögeln finden sich auch vier, die nur ausnahmsweise bei uns gebrütet haben: der Sperlingskauz, Rauhfuflskauz, Sumpfohren- eule, Rotfuflsfalk. Es blieben demgemäfs als ständige Brut- vögel nur 12 Arten, die auch nicht allzureich an Individuen sind. Ich möchte bei dieser Gelegenheit ein gutes Wort für die meist verkannten Raubvögel einlegen, von denen unsere Eulen notorisch nützlich und auch gesetzlich geschützt sind. Dies ist auch beim Turmfalken, den beiden Bussarden (Mäuse- und Wespenbussard) der Fall. Wenn auch andere, wie der Fischadler, Habicht und Sperber, einigen Schaden anrichten, so gewähren doch die Tag- raubvögel durch ihren schönen, kreisenden Flug auch einen ästhetischen Genufs, der gar nicht gering anzuschlagen ist. Be- schränke man daher die wirklich schädlichen Raubvögel, sobald sich ihr Bestand zu sehr vermehrt, in ihrer Zahl, hüte sich Die Vogelwelt des Herzogtums Sachsen-Altenburg. 329 aber davor, seltene Arten ganz auszurotten. Von den bei Reichenow für Mitteleuropa angegebenen 52 Arten der Laufvögel sind 30 Arten für unser Gebiet nachgewiesen worden, von denen 12 Arten bei uns brüten. In Anbetracht der besonders im Pleifsen- und Saalthal vertretenen Wiesen und der grolsen Anzahl der im Ostkreise vorhandenen Teiche ist diese Zahl hinreichend zu erklären. Beobachter unsrer Vogelwelt möchte ich hierbei auf die periodisch stattfindende Einwanderung des Steppen- huhnes hinweisen. Ebenso möchte ich die Jagdinhaber um Schonung der Grofstrappe und der wenigen bei uns vorhandenen Kiebitzkolonien bitten. Die verhältnismälsig hohe Zahl der Zahnschnäbler, von denen 9 Arten Brutvögel bei uns sind, sowie das Vorkommen von vier deutschen Lappentauchern als Brutvögel ist auf die schon vorher erwähnten günstig gelegenen Teiche des Ostkreises und des benachbarten sächsischen Gebietes zurückzuführen. Die Teiche von Haselbach und Eschefeld-Frohburg bergen auch Brutkolonien der Lachmöve, deren Erhaltung dringend zu wünschen wäre. Dals die Klettervögel in der stattlichen Zahl von sieben Arten bei uns brüten, ist hauptsächlich dem waldigen Charakter des Westkreises zuzuschreiben. Erfreu- licherweise hebt sich der Bestand des Schwarzspechtes, der auch wieder seinen Einzug in die Wälder des Ostkreises gehalten hat. Liebe zählt in seinen „Brutvögeln Ostthüringens“ 146 Brutvögel auf. Von den als Brutvögel für ganz Ost- thüringen angeführten Arten fehlen im Herzogtume Sachsen- Altenburg folgende: Flufsheuschreckensänger, Kornweihe, Goldregenpfeifer, Fischreiher, Rohrdommel, während bei Liebe folgende neun Arten, welche ich als Brutvögel an- geführt habe, fehlen: Zwergfliegenfänger, Bindenkreuz- schnabel, Blauracke, Grofstrappe, Lachmöve, Schwarz- halstaucher, Knäkente, Löffelente und Reiherente. Hierzu sei bemerkt, dafs der Bindenkreuzschnabel und die Blau- racke nur ausnahmsweise bei uns gebrütet haben; die übrigen sind aber ständige Brutvögel. Der Weifse Storch, den Liebe als im Gebiet ausgestorben angiebt, kommt noch im unteren Pleifsenthale bei Treben vor. Auch ihm wäre Schutz und Schonung sehr zu gönnen, damit seine gravitätische Gestalt unsere Wiesen und Auen wieder mehr und mehr belebe. Zum Schlusse noch einige Worte über volkstümliche Namen unserer bekanntesten Vögel, Litteratur über diesen Gegenstand 330 Otto Koepert: giebt es meines Wissens nicht, so dals ich nur auf die mir von seiten der Herren Realgymnasial-Lehrer Franke (Altenburg), Lehrer Fischer (Treben) und Lehrer Winkler (Ronneburg) gütigst gemachten Mitteilungen angewiesen war. Auf Vollständig- keit macht demgemäls das folgende Verzeichnis keinen Anspruch; vielleicht regt es aber dazu an, weitere Forschungen in dieser Richtung zu veranlassen. Hochdeutscher Trivialnamen Trivialnamen Name. im Ostkreis. im Westkreis. Hausrotschwanz Rotsterze Gartenrotschwanz Türk. Rotschwanz, Wald- rotsterze Steinschmätzer Steinklitsche Singdrossel Zippe Rotrückiger Würger | Dorndreher Raubwürger Welsche Alster Amsel Schwarzamsel Amschel Pirol Pfingstvogel Kirschvogel Star Spiegel- oder Perlstar Eichelhäher Nufshacker Baumläufer Baumhäckel Zaungrasmücke Kleines Weifskäthel Dorngrasmücke Weifskäthel Zaunkönig Schneikönig Zaunskrickel Kleiber Baumkleber Kohlmeise Pinkhahn, Schwarzmeise Sumpfmeise Schwarzköpfchen Tannenmeise Pechmeise Schwanzmeise Teufelsbölzchen Haubenlerche Mistlerche Mistlerche Goldammer Gälhämmerig Misthämmerig Grauammer Himmelsziege od. grauer Hämmerling od. Grau- hämmerig Fichtenkreuzschnabel Grünitz Gimpel Dompfaff Rutschlegel Grünling Quäntsch, Zwunsch oder Grünhänfling Die Vogelwelt des Herzogtums Sachsen-Altenburg. 331 Hochdeutscher Trivialnamen Trivialnamen Name. im Ostkreis. im Weltkreis. Girlitz Gerlitsch Stieglitz Distelfink Bluthänfling Rothänfling Berghänfling Grauhänfling Haussperling Spatzig Feldsperling Holzsperling, Holznischel Rauchschwalbe Kuhschwalbe Uferschwalbe Seeschwalbe Mauersegler Steinschwalbe Saatkrähe Krahe, Kranne Ziegenmelker Bartschwalbe Wiedehopf Misthopper Kiebitz Mehrzahl: Kuh- wiekse Bläfshuhn Bläfschen Wasserhuhn Wachtelkönig Wiesenscherr Mäusebussard Mäusegeier Mäusegeier Habicht Stölser Stockfalk Fischadler Weifsbauch Weifsbauch Zwergtaucher Kleiner Taucher Haubentaucher Kragentaucher See. re ‚878, us s7 4 Ornithologia Paulista. Von Gustav Koenigswald, S. Paulo. Eine Wanderung durch die grofsen europäischen Museen wird uns viele Vertreter der brasilianischen Ornis vor die Augen führen und uns annähernd ein Bild von der Mannigfaltigkeit geben, durch die dieselbe sich auszeichnet. Leider ist die gewöhnliche Heimatsbezeichnung „Brasilien‘“ bei der grofsen Aus- dehnung des Landes (8.321.896 qkm) eine so vage, dals wir uns keinen rechten Begriff von der eigentlichen Heimat der damit ausgezeichneten Vögel machen können. Zudem sind auch in vielen wissenschaftlichen Werken die betreffenden Angaben un- sichere oder irrige, so dafs es sicher für den ÖOrnithologen von Interesse sein wird, die Liste der Vögel einer bestimmten Region zu erhalten. Ich habe deshalb versucht, eine solche für den Staat S. Paulo, den ich seit 8 Jahren bewohne und nach allen Richtungen hin durchkreuzt habe, zusammenzustellen. S. Paulo gehört zu den südlichen Staaten Brasiliens. Sein Flächeninhalt ist auf nahezu 300.000 qkm berechnet, und wenn er auch der Gröfse nach die Stelle als neunter unter den 20 Staaten der grofsen südamerikanischen Republik einnimmt, so ist er heute doch einer der wichtigsten und reichsten derselben. Die Landwirtschaft, namentlich der Caffeebau, begünstigt durch einen sehr fruchtbaren Boden und ein gemälsigtes Klima, hat einen ungeahnten Aufschwung genommen, und mehr als die Hälfte des Staates ist bereits der Kultur zugängig gemacht. Aber auch Handel und Industrie sind im Aufblühen begriffen, ebenso werden Kunst und Wissenschaft gefördert. Der Staat hat eine Kommission (Commissäo Geografica e Geologica) eingesetzt unter Leitung des bekannten Geologen Dr. Orville A. Derby, zur kartographischen Aufnahme des Landes wie auch zum Studium der Geologie und Botanik und der klimatischen Verhältnilse des Landes. Ornithologia Paulista. 333 Für die Landwirtschaft wichtig sind die agronomische Versuchs- station (Estacäo Agronomica) in Campinas unter Dr. F. W. Dafert und die agronomische Lehranstalt (Escola Agr asien) in Piracicaba unter Leitung von Dr. L. Morimont. Auch in gesundheitlicher Beziehung ist allen Anforderungen der Neuzeit genügt. In S. Paulo existiert eine Sanirungs-Commission (Commissäo de Saneamento), welcher die öffentliche Gesund- heitspflege unterstellt, und die nach Kräften bestrebt ist, mit dem alten System zu brechen. Zur Förderung der Kenntnis der vaterländischen Geschichte und Geographie hat sich in S. Paulo ein „Instituto Historico e Geographico“ gebildet, und zum Studium der einheimischen Tierwelt ist ein Staats-Museum, hervorgegangen aus den Samm- lungen des Coronel Joaquim Sertorio, eingerichtet. S. Paulo wird im Nord-Osten von Rio de Janeiro, im Norden von Minas Geraes, im Westen von Matto Grosso und im Süden von Paranä begrenzt, während im Süd- Osten sich der Atlantische Ocean ausbreitet. Die Küste ist sehr unregel- mäfsig, und sind derselben viele Inseln vorgelagert, wovon S. Se- bastiäo, S. Amaro, Ilha do Mar, Cananea und Ilha do Cardozo die wichtigsten sind. Im Allgemeinen ist die Küste flach, und für gröfsere Schiffe sind nur die Häfen von Ubatuba, S. Sebastiäo, Santos, Iguape und Cananea zugängig. Das Hochland, welches das ganze Innere des Staates einnimmt, wird von der schmalen und niedrigen Küstenregion durch die Serra do Mar im Norden und die Serra de Paranapiacaba im Süden scharf abgegrenzt. Von diesen beiden Gebirgen, zugleich die grolse Wasserscheide bildend, teilen sich verschiedene Zweige nach dem Innern zu ab. Zahlreiche Flüfse durchkreuzen das Land, wovon die wichtigeren: Rio Pardo, Rio Tiete, und Rio Paranapanema in nordwestlicher Richtung dem Rio Grande zuströmen, fast die gesamten Gewässer S. Paulo’s in sich aufnehmend. Von den Küstenflüssen sind der Rio Grande de Ytan- ha&öm und die Ribeira de Iguape erwähnenswert, während der RioParahyba, der auf der Serra da Bocaina entspringt, nach einem Laufe von ca. 580 km in den Staat Rio de Janeiro eintritt und, diesen der ganzen Länge nach durchströmend, sich bei Campos in den Ocean ergielst. 334 G. Koenigswald: Alle diese Flüfse zeichnen sich durch ihren Fischreichtum aus, und die gröfseren sind trotz der vielen natürlichen Hinder- nifse mit geeigneten Dampfbooten auf groflsen Strecken befahren, Handel und Verkehr überall den Weg bahnend. Unter dem Wendekreise des Steinbockes gelegen, gehört der Staat S. Paulo schon der subtropischen Region an, und ist sein Klima auf dem Hochplateau ein mildes und angenehmes, während dagegen die niedrig gelegene Küste noch sehr heils und zum Teil ungesund ist. Entgegen den ungünstigen Meinungen, die im Allgemeinen in Europa über das dortige Klima herrschen, zeigen die genauen meteorologischen Beobachtungen der „Com- missäo Geographica e Geologica“ in S. Paulo, dafs die klimatischen Verhältnifse ähnlich denen von Süd Europa sind. So ergaben die Beobachtungen von 1892 für Mittlere Höchste Niedrigste Temperatur. S. Paulo (740 m über d. Meere) —+17,74 431,6 —+-0,7 Campinas (660 NEN LE 19,60 33,8 0,2 Ytü To N 1957 326 0,7 Rio Claro (618 EN RE 19,92 35,1 1,0 loGelsius Braganca (840 NER, 19,10 345 2,0 Tasuhy (600 TENENELR IS. 18,4 36,8 —1,8 Santos; 1.3 RL Kih 21,9 38,5 3,0 Die Regenzeit fällt in den Sommer (November — März), der Winter dagegen ist frisch und ziemlich trocken. Fröste sind selten und dann auch nur an sehr wenigen Punkten. Die meiste Regenmenge fällt im Küstendistriet und in der Serra do Mar, nach dem Innern des Landes zu mehr und mehr abnehmend. So fiel im Jahre 1892 in Santos 3766 mm, Alto da Serra 4031 mm. S. Paulo 1628 „ Campinas 13375 Ytu 1302: 15 Porto Ferreira 1054 „ Die Tierwelt S. Paulo’s ist eine mannigfaltige und reiche, und es bildet dieser Staat den Übergang der tropischen und sub- tropischen Fauna. Wenige Tiere sind auf den Staat beschränkt, aber eine Anzahl der südlichen Fauna hat hier ihre nördlichste Grenze, während anderseits von der Fauna des Amazonengebietes noch viele Vertreter bis S. Paulo vorkommen. Die Säugetiere sind in ungefähr 100 Species, die Vögel in ca. 630 Arten vorhanden und am besten bekannt, während unter den Reptilien, Fischen und Evertebraten noch vieleunbekannt sein dürften. Ornithologia Paulista. 335 Wenn auch die meisten Vögel eine allgemeine Verbreitung haben, so ist doch auch eine grofse Anzahl auf gewisse Distriete angewiesen, bedingt meistens durch die topographischen Ver- hältnisse des Landes, während bei anderen wiederum die Lebens- gewohnheiten den Ausschlag geben. S. Paulo zerfällt in tiergeographischer Hinsicht in zwei Zonen, nämlich in heifse Küstenregion und gemässigtes Hochland. Nament- lich auffallend sind die Unterschiede bei den Evertebraten, doch auch in der Vogelwelt existieren sie. So sind Oyanocorax coeru- leus (Vieill.), Chrysotis farınosa Bodd., Mimus lividus Licht., Cyanotis azarae (Naum.), und viele andere nur im Küstendistriet anzutreffen, während Rhea americana Lath., Gyparchus papa (L.), Palamedea cornuta L., Cariama cristata (L.), u. s. w. dem Hoch- lande ausschlielslich eigen sind. Die meisten Vögel jedoch ge- hören sowohl dem einen als dem anderen Teile an, viele andere wieder wandern im Winter (Mai—September) vom Hochlande in die niedrig gelegenen Küstengegenden, wovon sie dann im Anfang der warmen Zeit nach oben zurückkehren, so namentlich die kleineren Sänger, Schwalben, wie auch einige Colibris, Papageien und Jacus. Eigentliche Zugvögel sind nur wenige vorhanden, so der schwarzhalsige Schwan (Cygnus nigricollis Gm.), der von Patagonien im Winter bis nach S. Paulo kommt, ferner ver- schiedene Strandläufer und Möwen, die im Winter vom Norden her nach dem Süden ziehen. Allgemein ist der Glaube verbreitet, dafs die Vögel der tropischen Länder sich wohl durch ihr lebhaftes und schönes Gefieder (wie Colibris, Tukane, Spechte, Papageien und viele Sänger) auszeichnen, aber dafür der Gesangeskunst entbehren müssen. Dem ist aber nicht so. Sämtliche Drosseln (Turdus) sind gute Sänger, noch besser sind die ihnen verwandten Mimus- Arten. Ebenfalls sind die Vireoniden, Tanagriden, Icteriden, Trog- lodytiden und Fringilliden zum Teil ganz vorzügliche Sänger. Wie überall, so wird man auch in S. Paulo in den Städten wohl die geringste Anzahl Vögel antreffen. Zu diesen Stadtgästen gehören vorzüglich der schwarze Aasgeier (Cathartes alratus (Bartr.), einer der nützlichsten Bewohner der Tropen, und dessen Verfolgung gesetzlich verboten ist. Ebenso gehören noch zu den Stadtbewohnern der Spatz (Zonotrichia pileata Bodd.) die Curuira (Troglodytes furvus (Gm.), der grofse Turmsegler (Hemiprocne zonaris (Shaw), einige Drosselarten (vorzüglich Turdus rufiventris, 336 G. Koenigswald: Vieill. und 7. flavipes, Vieill.), sowie verschiedene Colibriarten und einige wenige Sänger, die den Gärten zeitweilige Besuche abstatten. Mehr belebt ist es schon auf den ländlichen Besitzungen. So kann man auf den Höfen stets neben den Spatzen auch den Chopi (Aphobus chopi (Vieill.), den Virabosta (Molothrus bona- riensis (Gm.), den Canarienvogel (Sycalis flaveola (L.), auch einige kleinere Taubenarten (Scardafella sguamosa (Tem.) und Chamae- pelia talpacoti (Tem.) finden. Auch der schwarze Anü (Croto- phaga ani L.), wie sein weilser Vetter (Gwira piririgua (Vieill.), finden sich häufig in grölseren Gesellschaften ein, das Hofconcert durch ihre eintönigen Stimmen zu verstärken. Die Gärten weisen eine weitere Zahl befiederter Gäste auf. Hier sind es die verschiedenen Drosseln, Finken und namentlich die überall herumschwirrenden Colibris, die sie beleben. Doch wahrhaft überrascht wird der Wanderer durch die Mannigfaltigkeit der Vogelwelt, sobald sich sein Schritt den gro(sen Waldungen oder auch den ausgedehnten Campgegenden zuwendet. Characteristisch sind für die letzteren namentlich der Nhandü (Rhea americana Lath.), die Campeule (Pholeoptynz cunicularia (Mol.), der Campspecht (Colaptes campestris (Vieill.), die Seriema (Cariama cristata L.), der Scheerenvogel (Milvulus tyrannus (L.), der Carancho (Polyborus tharus (Mol.), das grolse Rephuhn (Rhynchotus rufescens (Tem.), sowie einige kleinere Camphühner (Nothura) und Pieperarten (Anthus). Spermophilen und andere kleine Samenfrefser durchstreifen in grofsen Banden die offenen Triften, während der weilse Specht (Leuconerpes candidus (Otto) und Gralhas (Oyanocorax pileatus (Tem.) und ©. cyanoleucus (Wied), in kleineren Gesellschaften vorzüglich die einsamen Baum- gruppen absuchen. Ein anderes Bild entwickelt sich in den grofsen Sümpfen. Aufser den vielen Reihern, Störchen, Wasserhühnern, Eisvögeln und Enten sind namentlich die höchstmerkwürdige Anhuma (Pala- medea cornuta L.) und die Chajäa (Chauna chavaria (L.) zu nennen. Doch die eigentliche Heimat der meisten Vögel ist der Wald. Papageien, Spechte, Tauben, Waldhühner, die meisten Sänger und Raubvögel haben hier ein unbegrenztes Revier und die grofse Zahl derselben verläfst nie den Wald. Als höchst interessant führe ich hier den sogenannten Tanzvogel (Chiroxiphia Ornithologia Paulista. 337 caudata (Shaw) auf. Leider ist es so selten, dafs man die wirklich spalshaften Tanzaufführungen beobachten kann. Nur ein geübter und mit dem Walde vertrauter Jäger vermag es, sich ungesehen von den Vögeln zu einer solchen Schaustellung heranzuschleichen. Namentlich vor der Paarungszeit werden diese Tänze auf- geführt. Ungefähr 6—10 Männchen sitzen im niedrigen Gebüsch in einem mehr oder minder kleinen Kreise beisammen. Selten sind Weibchen dabei, doch sehen dieselben gewöhnlich aus nächster Nähe dem Spiele zu. Plötzlich springt ein Männchen in die Mitte des Kreises, beginnt zu pfeifen und mit den Flügeln zu schlagen. Die Umsitzenden begleiten die aus kurzen Pfeif- tönen bestehende Musik. Ein zweites Männchen tritt als Tanz- partner auf und beginnt, mit dem in der Mitte sitzenden die tollsten Sprünge zu machen. Dieselben befolgen im allgemeinen eine bestimmte Tanzregel, indem sie sich gegenseitig mit halb- geöffneten Flügeln abwechselnd über die Köpfe springen. Am besten lälst sich dieses Spiel mit einem Hahnenkampfe vergleichen, nur dafs er friedlicher Natur ist. Dieses in höchster Erregung ausgeführtes Menuett dauert nur einige Minuten, ein Pfiff, und Musik und Tanz sind unterbrochen. Doch bald tritt ein neues Paar auf, und das Spiel beginnt von neuem, so oft stundenlang den glücklichen Zuschauer auf das köstlichste unterhaltend.!) Interessant durch den metallischen Klang seiner Stimme ist auch der bekannte Glockenvogel (Chasmarhynchus nudicollis L.), der von dem Brasilianer deshalb auch gern im Käfig gehalten wird. 'Schnarrende Pfefferfresser und schreiende Papageien in srolsen Scharen wechseln angenehm durch ihr buntfarbiges Ge- fieder mit dem dunklen Grün des Laubmeeres ab, und zwar hauptsächlich beim Beginn des Tages, wo der ganze Wald durch das muntere Treiben der Vogelwelt belebt wird. Alles strebt den höchsten Spitzen der Bäume zu, namentlich nach nafskalten Nächten, um von hier aus das aufgehende Tagesgestirn zuerst begrüfsen zu können. Tauben, Spechte, Tukane, Papageien sind hier hoch oben anzutreffen, ja sogar die so plump erscheinenden Jacu’s finden sich vollzählig ein. Deshalb ist auch der frühe Morgen die beste Jagdzeit und hochinteressant ist eine Jagdtour, im Canoa (leichtes Boot) langsam einen Flufs herabgleitend. 1) Ähnliche Tänze führt bekanntlich auch der Klippenvogel ( Rupicola) auf. — Schrftl. Journ, f. Ornith. XLIV. Jahrg. Juli 1896. 22 338 G. Koenigswald: Bald nach Sonnenaufgang jedoch, nachdem die Nebel ver- zogen und der Tau verdunstet ist, verschwinden auch die Vögel in dem schützenden Grün des dunklen Waldes, Nahrung suchend. Das Geräusch verstummt mehr und mehr, und während der drückenden Mittagshitze erscheint der Wald wie ausgestorben. Alles ruht. Erst allmählich, sobald der glühende Sonnenball seine höchste Höhe überschritten und sich langsam dem Westen nähert, beginnt die ermattete Natur wieder aufzuatmen; die Vögel werden wieder munter, und wie verzaubert beleben sie wieder von neuem den Wald. So dauert es dann bis zum Abend. Mit den letzten scheidenden Strahlen unserer Tagesleuchte sucht Alles seine Ruheplätze auf, da in den Tropen die Dunkel- heit alsbald eintritt. Viele Vögel, wie Papageien und die meisten Raubvögel, haben ihre bestimmten Plätze, zu welchen sie stets wiederkehren, um ihre Nachtruhe zu verbringen. Von einer eigentlichen Dämmerung kann, wie schon erwähnt, keine Rede sein, die Nacht ist vielmehr plötzlich da, still ist es geworden, doch nicht für lange. Die lichtscheuen Waldbewohner haben inzwischen ihre Verstecke verlassen. Die grofsen Laub- frösche sind in der heilsen Zeit gewöhnlich die ersten, die den nächtlichen Reigen eröffnen, worauf die anderen Frösche in allen Tonarten einfallen. Auch die nächtlichen Raubtiere lassen sich vernehmen und der klagende Schrei der Eulen und Nachtschwalben vervollständigen das schauervolle Koncert ; dasselbe dauert jedoch nur eine verhältnismäfsig kurze Zeit, und eine unheimliche Stille beherrscht den eigentlichen Teil der Nacht, auch sind die meisten Nachttiere schon vor Tagesgrauen in ihre Verlielse zurückgekehrt. Wie jeder Wald, jeder Camp, so hat auch der Meeresstrand sein eigenartiges und interessantes Tierleben aufzuweisen. Da namentlich die Küstenregion von Sao Paulo im Allgemeinen dem menschlichen Verkehr noch sehr wenig erschlossen ist, so ist die Tier-, insbesondere die reichhaltige Vogelwelt noch ziemlich un- gestört. Reiher, Strandläufer und Möwen sind überall in grofsen Gesellschaften anzutreffen, die, soweit sie überhaupt dort nisten, auf den nahen Inseln ihre Brutplätze sich wählen. Im allgemeinen ist der Brasilianer ein grofser Tierfreund, und kaum wird es einen Haushalt geben, wo nicht einige Vögel gehalten werden. Vorzüglich recrutieren sich diese Gefangenen aus der Classe der Papageien, und sind besonders der Rotbug- Örnithologia Paulista. 339 Amazonenpapagei (Ohrysotis aestiva Lath.), wie auch die grün- bugige Amazone (Chrysotis amazonica L.) und der Perequito (Brotogerys tiriacula Bodd.), überall anzutreffen. Hochgeschätzt sind auch die grofsen Araras (Ara) und der dunkelgrüne Sabia-sicca (Trielaria cyanogastra (Wied), für welche oft sehr hohe Preise bezahlt werden. Ebenso werden auch die verschiedenen Drosselarten (welche alle gute Sänger sind) und die samenfressenden kleinen Sänger (Spermophila, Sycalis etc.) gerne gehalten. Von den gröfseren Vögeln werden namentlich die grofse Waldente (Oairina mochata L.) und die verschiedenen Waldhühner (Jacüs, Mutuus, Inambüs u. s. w.) gezähmt auf den Höfen gehalten, doch selten werden diese Tiere zur Fortpflanzung gebracht. Die Nester-, sowie auch die Eierkunde der brasilianischen Vogelwelt ist noch eine sehr lückenhafte, und es bleibt in dieser Richtung dem Forscher ein grofses Arbeitsfeld. Erwähnen möchte ich hier einige der besten und bekanntesten Nestkünstler. So sind die Icteriden, namentlich Cassicus haemor- rhous (Daud.) und ©. albirostris (Vieill.) wegen ihrer oft meter- langen, aus Bartmoosen, Halmen und Gräsern hergestellten Hänge- beutel zu bewundern. Dieselben sind meist an über Wasser hängenden Baumzweigen derart befestigt, dafs sie vor ihren haupt- sächlichsten Feinden, den Affen und Schlangen, geschützt sind. Auch die Colibris sind für ihre schönen Nestbauten bekannt. So befestigt Grypus naevius (Dumont) sein Nest in Form eines ungefähr 20 cm langen Beutels mit Vorliebe an in Höhlen oder unterwaschenen Flufsufern durchhängenden feinen Pflanzenwurzeln, während die noch kleineren Arten (Leucochloris albicollis (Vieill.), Thalurania glaucopis (Gm.) u. s. w.) ihre winzigen Nestchen an schwanke Gräser kunstvoll anweben. Ein eigenartiger Nestbauer ist auch der kleine Hylophilus poecilotis (Wied). Er baut sein Nest im Schilfe derart, dafs das verhältnismäfsig sehr schwere Nest in Form eines Backofens durch 3—5 eingewebte Schilfhalme gehalten wird. Oyanotis azarae (Naum.), der kleine und sehr schöne Rohr- sänger, baut ein kleines, elegantes Nest, kunstvoll an einem ein- zigen Schilfhalme befestigt und derart fest, dafs es allen Gefahren selbst den schwersten Gewitterregen widerstehen kann. Die verschiedenen kleinen Synallaxis- Arten construieren sehr grofse Reisig-Nester, ähnlich denen der europäischen Elster. 22» 340 G. Koenigswald: Zudem wird das Nest von Aufsen mit allem möglichen Zierrat, als trockenen Schlangenhäuten, Papier- und Kleiderfetzen, Haaren, Federn und Glasscherben versehen, während eine winzig kleine Öffnung Zugang zu dem sehr weichen, inneren Neste giebt. Durch seine Gröfse auffallend ist auch das Nest von Prlangus masimiliani Cab. et Heine, hauptsächlich aus Moos und Gräsern bestehend. Ein eigenartiges Nest, sowohl durch seine Form als auch durch das dazu verwandte Material ist das des Töpfervogels (Furnarius rufus (Gm.). Auf starken, ziemlich wagerechten Ästen baut dieser kleine Lehmhans einen wirklichen Miniaturbackofen, aus reinem Thon mit oft über 20 mm dicken Wänden. Der Zugang zum eigentlichen Neste geschieht durch eine Art Vorhalle, die innerhalb der Öffnung angebracht ist. Eigenartig sind auch die Nester der schwarzen Anus (Oroto- phaga ani L.), die dieselben colonieweise und zusammenhängend im Gebüsche anlegen. Die ganze Gesellschaft brütet und füttert die Jungen gemeinschaftlich, und selten ist ein einträchtigeres Zusammenleben zu beobachten als bei diesen Vögeln. Der Campspecht (Colaptes campestris Vieill.) legt sein Nest in verlassenen Termitenhaufen an, ebenso die Campeule (Pho- leoptynx cunicularia (Mol.). Letztere sucht aber auch die ver- lassenen Bauten der Gürteltiere auf. Spechte und Papageien brüten in hohlen Bäumen, und, obgleich nicht selten, so ist es doch sehr schwer, sich der Eier zu bemächtigen. Gewöhnlich sind die Fluglöcher in beträchtlicher Höhe und häufig verraten sich namentlich die brütenden Araras durch den oft aus dem Neste hervorragenden langen Schwanz. Die Alcediniden und Galbuliden, sowieeinige Hirundi- niden graben sich Nesthöhlen in schwer zugänglichen Flufsufern. Die Raubvögel legen ihre Nester meist in den Kronen der höchsten Bäume an und sind sehr schwer zu erreichen. Die Drosselarten bauen feste Nester aus feinen Wurzeln, Gräsern und Moosen, häufig mit dünnen Erdschichten durchsetzt, während merkwürdigerweise Mimus-Arten gleich den Tauben Reisig-Nester construieren. Die meisten Sänger bauen mehr oder minder gute Nester, während die Tauben, Hühner, Sumpf- und Wasser-Vögel mit wenig Kunst und Sorgfalt sich ihre Brutstätten einrichten, häufig sogar ihre Eier auf den kahlen Boden legen. Ornithologia Paulista. 341 Erwähnenswert ist auch die Virabosta (Molothrus bonariensis (Gm.), der einzige Schmarotzer der südamerikanischen Vogelwelt, der seine Nachkommen den Sorgen fremder Eltern überläfst. Namentlich ist es der Sperling (Zonotrichia pileata Bodd.), der sich der besonderen Gunst als Pflegevater erfreut; jedoch werden auch einige andere kleine Sänger mit dieser zweifelhaften Aus- zeichnung beehrt. Niemals wird mehr als ein Ei in ein solches Nest hinein- gelegt. Es genügt aber auch schon, die armen Spatzeneltern durch Zuwachs eines solchen schwarzen, gefräfsigen Stiefkindes zu ihrer an und für sich schon zahlreichen Brut in noch gröfsere Nahrungssorgen zu stürzen. Sobald nun die junge Virabosta das enge Spatzennest verlassen hat, wird sie merkwürdigerweise durch ihre älteren Gattungsangehörigen den Pflegeeltern ent- fremdet; die in gröfseren Gesellschaften lebenden Virabosten nehmen die flügge gewordenen Jungen sofort in ihre Mitte und übernehmen gemeinsam bis zur erreichten Selbstständigkeit deren weitere Ernährung. Die Eierkunde, der in den letzten Jahren die Naturforscher mehr Aufmerksamkeit als früher zugewandt haben, ist trotzdem noch sehr lückenhaft. Durch schöne lebhaft gefärbte Eier (ohne Zeichnung) zeichnen sich die Tinamiden aus, so hat der Macuco (Tinamus solitarius Vieill.) grünblaue, das grofse Rebhuhn (Rhynchotus rufescens Temm.) hell-chocoladenfarbige, das kleine Rebhuhn (Nothura maculosa Temm.) zwetschenfarbige, die Inambüs (Orypturus) hellbräunliche bis rötliche Eier. Die Reiher legen meistens himmelblaue bis blaugrüne Eier; die schnepfenartigen Vögel und die Strandläufer braungraue mit feinen schwarzen Punkten; die Wasserhühner gelbliche, fein bräunlich punktierte Eier, während das der verwandten Jassana (Parra jacana L.) durch eine verworrene Schwarze Arabesken- zeichnung auffällt. Am verschiedenartigsten sind die Eier der Sänger, wovon einigehübsche und lebhafte Farben mit netten Zeichnungen aufweisen. Auch die meisten Raubvögel haben schöne Eier mit grolfs- sprenklichen Zeichnungen auf weißslichem Grunde. Mehr oder minder rein weilse Eier legen die Tauben, Papa- geien, Tukane, Spechte, Eisvögel, Surucus, Enten, Gänse und Straulse. 342 G. Koenigswald: Die eigentliche Brutzeit fällt in die heifse Zeit, also vom October bis April, und brüten viele Vögel, namentlich die kleineren zweimal, selten öfter im Jahre; nämlich erste Brut im October bis December, zweite Brut im Januar bis April. In Brasilien, wie in vielen anderen Ländern, wo allgemeine Jagdfreiheit herrscht, wird natürlicherweise von ungebildeten und rohen Jägern der ärgste Jagdunfug begangen. Vorzüglich ist es die Vogelwelt, welche darunter zu leiden hat. In S. Paulo hat sich deshalb ein Jagd- und Fischerei-Klub (Club de Caca e Pesca) gebildet zu dem edlen Zwecke, die Ausrottung oder Vertreibung nützlicher Tiere, sowie überhaupt Jagdfrevel aller Art nach Möglichkeit zu verhindern, insonderheit auch die gesetzgebenden Körperschaften zur Annahme der von vorgenanntem Club vorzuschlagenden Gesetze zu veranlassen. DaszeitigeSchongesetz, dessen weitereAusarbeitung demnächst in Aussicht steht, enthält in Kürze nachfolgende Bestimmungen: Aasgeier (Cathartidae) dürfen niemals geschossen werden (Strafe: 60 Doll. und 5 Tage Haft), während die übrigen Vögel vom 10. October bis zum 10. April, also während der Fort- pflanzungsperiode, Schonzeit genielsen. !) Aufserdem ist jeder Jäger gehalten, bei der Stadtkasse all- jährlich eine Jagdkarte zu 10 Doll. zu lösen, sodafs hierdurch den gefährlicheren, meist auch unbemittelteren Gelegenheitsjägern (vorzugsweise Italiener), die jeden Schwanz, der ihnen in den Weg kommt, herunterschielsen, das Handwerk wenigstens etwas verleidet wird. Neuerdings hat sich auch noch ein Tierschutzverein (Socie- dade Protectora de Animaes) in S. Paulo gebildet, und es ist zu hoffen, dafs dadurch der dortigen Vogelwelt ein weiterer, kräftiger Schutz erwachsen wird. Es folgt nun eine Liste der bis jetzt in St. Paulo beobach- teten Vogelarten, aufgestellt nach „Sclater-Salvin, Nomen- clator Avium Neotropicalium“, mit Angabe der sich darauf beziehenden Beschreibungen von (Burm.) Dr. Hermann Burmeister, Systematische Über- sicht der Thiere Brasiliens, II. und III. Theil (Vögel) Berlin 1856. 1) Dieses gilt vom Verwaltungsdistrict der Hauptstadt. Ornithologia Paulista. 343 (Wied) Max von Wied-Neuwied, Beiträge zur Natur-. geschichte von Brasilien, III. und IV. Band, Vögel, Weimar 1825— 1833. (Pelzeln) A. von Pelzeln, Zur Ornithologie Brasiliens, Resultate von J. Natterers Reisen 1816—1835. Wien 1868—71. (Arg. Orn.) Selater-Hudson, Argentine Ornithology. Nota. oosouroanDm "urdidae .. .. syividae. ... . Troglodytidae . Motacillidae . . . Mniotiltidae . . . Vireonidae .. . . Hirundinidae.. . . Coerebidae .. . . Tanagridae. . . 48 . Fringillidae. ... 31 . Icteridae .. . Corvidae .. und II. Band. London 1887. E Die hinter den Artnamen angegebenen Zahlen beziehen sich auf die Seitenzahl von „Sclater-Salvin, Nomencla- tor Avium Neotropicalium“. London 1873. Allgemeine Übersicht der Ornis Paulista. . I. Passeres. a) Oscines. eo @ m» SU D © RE) 053,138 II. Macrochires. 1. Trochilidae. ..... 32 2. Cypselidae.... 6 3. Caprimulgidae.. . 18 II. Pici. TaBicdaersnn. rer 18 IV. Coccyges. 310 56 18 a) Coccyges anisodactylae. 1. Moömöotidae.. ... 1 3. Alcedinidae END b) Coccyges heterodactylae. 3. Trosonidae... 2: c) Coccyges zygodactylae. b) Oligoemyadae. 4. Galbulidae . a) . Oxyrhamphidae 1 5. a An i . Tyrannidae ..... 72 6. Oueulidae . . ... 9 Pipridae .... 12 7. Rhamphastidae . 6 24 32 . Cotingidae .. . 19 104 eg - Bsittaerdae 2. 26 c) Tracheophonae. 1. Enanel . Dendrocolaptidae36 VI. Striges. . Formicariidae . 30 1 Strisidae 22 . Pteroptochidae 2 68 310 | 2. Bubonidae . . . . 14 5 344 G. Koenigswald: 457 561 VII. Accipitres. XIII. Geranomorphae. 1. Falconidae. ... . 44 ul 2. Cathartidae ... 3 47 ) a FASER FRE 1. Rallidae 7. = 13 VIII. Steganopodes. ; 1. Rregatidae.... 1 b) Alectorides. 2. Pelecanidae ... 1 2. Aramidae..... 2A 3. Phalacrocoracidae 1 2. Cariamide ... 12 5 4. Blotidae In. 1 4 - XIV. Limicolae. = Ve 1. Parridae ...... 1 l. Ardeidae RT 15 2. Charadriidae... 7 2. Ciconiidae NS 3. Scolopacidae. ... 16 24 3. Plataleidae ... 6 24 — X, Anseres. XV. Gaviae. 1. Palamedeidae .. 2 1. Laridae 008 10 SAnatidaer 2 8 10 | 2. Procellariidae .. 6 16 XI. Columbae. XVI. Pygopodes. 1% Columbidae le 12 Podicipitidae Bi 9 XII. Gallinae. i 5 XVII. Crypturi. a) Gallinae Peristeropodes. a x N 1. Tinamidae .... 10 I-aGraegae a... 6 b) Gallinae Alectoropodes. XVII. Struthiones. 2. Tetraonidae ... 1 7\.1. Rheidaer ze 72 1 561 629 Ordo I. — Passeres. Fam. 1. Turdidae. 1. Turdus leucomelas Vieill. 1. Burm. III. 123. 3. T. crotopezus; Pelzeln 93. 6; Arg. Orn. I. 1. 1. — Sabi&ä — Von Guiana bis Argentinien. 2. Turdus albiventris Spix 1. Burm. III. 124. 4; Wied III. 646. 3. T. crotopezus; Pelzeln 93. 5. — Sabia — Brasilien, Venezuela, Columbien. 3. Turdus albicollis Vieill. 1. Burm. III. 125. 5; Pelzeln 93. 3. — Sabiä-colleira — Ost- Brasilien. Ornithologia Paulista. 345 4. Turdus fumigatus Leht. 1. Burm. III. 122. 1. T. ferrugineus; Wied III. 649. 4; Pelzeln 94. 8. — Sabia — Brasilien, Venezuela. 5. Turdus rufiventris Vieill. 2. Burm. III. 122. 2; Wied III. 639. 1; Pelzeln 94. 9; Arg. Orn. I. 3. 2. — Sabiä-firanga, Sabia das laranjeiras — Süd- liches Brasilien, Argentinien. 6. Turdus flavipes Vieill. 2. Burm. III. 125. 6. 7. carbonarius; Wied III. 643. 2; Pelzeln 94, 10. — Sabia-una — Brasilien, Venezuela. 7. Mimus liidus Leht. 3. Burm. II. 1283; Wied IM. 653. 1; 'Pelzeln 95. 12. — Sabiä da Praia, Stranddrossel. — Im ganzen Küstengebiete von S. Paulo bis Maranhäo. 8. Mimus saturninus (Leht.) 3. Burm. Ill. 127. 2; Wied III. 658. 2; Pelzeln 95. 14. — Sabiä de campo, Sabiä-pocca — Von S. Paulo bis Para. Fam. 2. Sylviidae. 1. Polioptila leucogastra (Wied) 4. Burm. III. 111. Oulicivora leucogastra; Wied III. 710. 4. Sylvia leucogastra; Pelzeln 70. 6. — S. Paulo bis Bahia. 2. Polioptila dumicola (Vieill.) 4. Burm. III. 112. Nota. Sylvia dumicola;, Pelzeln 70. 5; Arg. Orn. I. 12. 10. — Süd- Brasilien bis Argentinien, Bolivien, Pa- raguay. Fam. 3. Troglodytide. 1. Donacobius atricapillus (L.) 5. Burm. III. 129; Wied III. 662. 3. Mimus brasiliensis, Pel- zeln 49. 109; Arg. Orn. I. 13. 11. — Japacani — Von Nord- Argentinien bis Guiana. 2. Thryophilus longvrostris (Vieill.) 6. Burm. III. 135. 2. Thryothorus striolatus,; Wied Ill. 748. 2; Pelzeln 47. 97. — Coruirussü, Gambachera grande. — 3. Thryothorus interscapularis Leht. Burm. III. 136. 4. 4. Troglodytes furvus (Gm.) 7. Burm. II. 137. 1. T. furvus, 137. 2. 2. platensis, Wied IM. 1. 1hryothorus platensis; Pelzeln 48. 101; Arg. Orn. I. 13. 12. — Guaricho, Gambachera, Curuira. — Gemein in Süd- und Oentral- America. 5. Cistothorus polyglottus (Vieill.) 7. Burm. II. 135. 3. Thryothorus polyglottus: Pelzeln 48. 104. — Süd-Brasilien und Paraguay. 346 G. Koenigswald: Fam. 4. Motacillidae. 1. Anthus correndera (Vieill.) 8. Pelzeln 69. 3; Arg. Orn. I. 17. 15. — Correndeira, Camin- heira — Süd-Brasilien bis Magelhan-Strasse. 2. Anthus lutescens Pucher. Burm. III. 118. 1. A. rufus; Pelzeln 69. 4. — Correndeira. Sombrio — Brasilien. 3. Anthus chü (Vieill.) Burm. IH, 119. 2; Wied III. 631. 1; Pelzeln 69. 2. — Chii — Brasilien. Fam. 5. Mniotiltidae. 1. Parula pitiayumi (Vieill.) 8. Burm. III. 116. 1. Sylvicola venusta; Wied III. 705. 2. Syl- via venusta; Pelzeln 71. 15. — Caga-sebo. — Brasilien, Venezu- ela, Columbien. 2. Geothlypis velata (Vieill.) 10. Burm. III. 115. 3. Trichas velata; Wied III. 701. 1. Sylvia canicapilla; Pelzeln 71. 16. Trichas velata; Arg. Orn. I. 20. 18. — Brasilien (bis Bahia), Argentinien, Paraguay. 3. Basileuterus auricapillus Sw. Sclater pag. 10. B. vermivorus; Burm. III. 113; Pelzeln 71. 17; Arg. Orn. I. 21. 19. B. auricapillus. — Von Argentinien bis Columbien. 4. Basileuterus hypoleucus Bp. 10. Burm. III. 133. Nota; Pelzeln 72. 18. — S. Paulo, Goyaz. 5. Basileuterus stragulatus (Licht.) 10. Burm. III. 115. 2. Trichas stragulata, Pelzeln 72. 21. — S. Paulo, Paranä. 6. Basileuterus leucoblepharus (Vieill.) 10. Burm. III. 114. Trichas leucoblephara; Pelzeln 72. 19. — S. Paulo, Paranä. 7. Basileuterus flaveolus Baird 10. Pelzeln 72. 22. Myiothlypis flaveolus. — Brasilien, Paraguay. 8. Basileuterus leucophrys (Natterer). Pelzeln 72. 20. 137 (Beschreibung). — S. Paulo. Fam. 6. Vireonidae. 1. Vireosylvia chivi (Vieill.). Burm. III. 108. Phyllomanes agilis (Leht.); Wied III. 795. Muscicapa agilis; Pelzeln 73. 23. Vireosylvia ag:lis; Arg. Orn. I. 22. 21. — Birabira, Gaviero. — Süd-Brasilien, Nord-Argentinien, Paraguay. Ornithologia Paulista: 347 2. Hylophilus poecilotis Wied 12. Burm. II. 110; Wied III. 715. 6. Sylvia poecilotis, Pelzeln 70.9; Arg.Orn.1. 23.22. —Süd-Brasilien,Nord-Argentinien, Paraguay. Nota: Dieser kleine Sänger baut ein sehr kunstvolles Nest, welches mit einem Überbau versehen und fest, allen Unbilden der Witterung trotzt. 3. Hylophilus thoracicus (Wied) 12. Burm. III. 110. 2; Wied II. 717. 7. Sylvia thoracica ; Pelzeln 70. 7. — S. Paulo und Nord-Brasilien. 4. Oyclorhis ochrocephala Tsch. 13. Burm. III. 107. 2. C. viridis; Pelzeln 73. 1, 138; Arg. Orn. 23. 23. — Süd-Brasilien, Nord-Argentinien. 5. Oyclorhis wiedi Pelz. 13. Wied III. 1016. 8. Thammophilus guianensis; Pelzeln 74.3, 137. — S. Paulo bis Bahia. Fam. 7. Hirundinidae. 1. Progne chalybea (Gm.) 14. Burm. II. 141. Progne dominicensis; Wied III. 354. 1. Hirundo chalybea; Pelzeln 17.2. Progne domestica; Arg. Orn I. 25.26.— Andorinha — Gemein von Argentinien bis Central-America. 2. Progne tapera (L.) 14. Burm. II. 143. 1. Cotyle tapera; Wied III. 360. 2. Hirundo pascuum; Pelzeln 17. 3. Petrochelidon tapera;, Arg. Orn. I. 26. 27. — Andorinha do campo — Campschwalbe — Süd-Brasilien- Argentinien-Paraguay. Nota: Tapera ist dem Guarany entnommen und bedeutet: ver- lassene Hütte. 3. Petrochelidon pyrrhonota (Vieill.) 14. Burm. II. 148. Hirundo rufa; Pelzeln 17. 6. Petrochelidon americana; Arg. Ornith. I. 30. 28. — Andorinha — Von Argen- tinien bis Mexico. 4. Tachyeineta leucorrhoa (Vieill.). Sclater-Salvin pag. 14. Hirundo leucorrhoa, Burm. III. 144, Nota 1; Pelzeln 17. 5. Petrochelidon leucorrhoa; Arg. Orn. I. 30. 39. — Andorinha. — Süd-Brasilien, Nord-Argentinien, Paraguay. Bolivien, Peru. 5. Hirundo albiventris Bodd. 14. Burm. III. 143. 2. COotyle leucoptera; Wied III. 362. Hirundo leucoptera , Pelzeln 17. 4. Petrochelidon albiventris. — Andorinha — Brasilien, Guiana, Columbien, Equador. 6. Atticora cyanoleuca (Vieill) 14. Burm. IH. 147. 3; Wied III. 369. 5. BHierundo minute; Pelzeln 18. 12; Arg. Orn. I. 33. 30. — Andorinha — Argen- tinien bis Central-America. 348 G. Koenigswald: 7. Atticora fucata (Temm.) Sel. pag. 14. Cotyle fucata;, Burm. III. 145. Anm. Hirundo fucata; Pelzeln 18 8. Cotyle fucata, Arg. Orn. I. 35. 31. — Andorinha — Süd-Brasilien, Argentinien. 8. Stelgidopteryx ruficollis (Vieill.) 15. Burm. III. 144 3. Cotyle flavigastra, Wied III. 365. 4. Hirundo jugularis; Pelzeln 17. 7. Cotyle flavigastra,; Arg. Orn. I. 36. 32. — Andorinha -— Brasilien, Guiana. Fam. 8. Coerebidae. 1. Dacnis nigripes Pelz. 16. Burm. III. 153. 3. Dacnis cayana; Pelzeln 25. 5. Anm. 1. — Rio de Janeiro bis St. Catharina. 2. Dacnis cyanomelas (Gm.) Burm. III. 153. 2. Dacnis cyanomelas; Wied III. 766. 2. Ooereba coerulea; Pelzeln 25. 5. Dacnis cyanocephala — Brasilien. 3. Dacnis speciosa (Pr. W.) 16. Burm. Ill. 117. 2. Sylvicola speciosa; Wied III. 708. 3; Pelzeln 26. 8. Dacnis speciosa. — Süd- u. Mittel-Brasilien. 4. Oerthiola chloropyga Cab. 17. Burm. III. 155. ©. flaveola; Wied III. 774. 4. Coereba fla- veola; Pelzeln 26. 9. — Brasilien-Guiana. Fam. 9. Tanagridae. 1. Procnias tersa L. 17. Burm. III. 191; Pelz. 132. 58; Wied III. 385. 1. Procnias ventralis. — Sahy-andorinha. — Ost- u. Mittel Brasilien. 2. Chlorophonia viridis (Vieill.) 17. Burm. III. 197. 7. Euphone viridis; Pelz. 202. 1. — Bonito do campo — S. Paulo, Rio u. Minas Geraes. 3. Euphonia nigricollis (Vieill.) 17. Burm. III. 193. 1; Wied III. 443. 2. E. musica; Pelz. 202. 2; Arg. Orn. I. 37. 33. — Gaturama — Nord-Argentinien bis Columbien. 4. Euphonia chalybea Mik. 18. Burm. III. 194. 2; Pelz. 204. 8. — Gaturama, Guantinhu- ma — Süd-Brasilien. 5. Euphonia violacea (L.) 18. Burm. III. 195. 4. Wied III. 439. 1. Pelz. 204. 9. — Gatu- rama, Bonitinho — Brasilien, Guiana. 6. Euphonia pectoralis (Lath.) 18. Burm. III. 196. 5; Pelz. 205. 14.; Wied IIl. 447.3 E. rufi- ventris. — Gaturama — Süd-Brasilien bis Bahia. Ornithologia Paulista. 349 7. Euphonia serrirostris Lafr. et Orb. Pelz. 202. 4. — Gaturama — S. Paulo, Rio, Minas u. Goyaz. 8. Euphonia ochrascens Pelz. Pelz. 202. 5, pag. 328. (Beschr.). — Gaturama — S. Paulo, Rio. 9. Pipridea melanonota (Vieill.) 18. Burm. III. 190. Procnopis melanonota; Pelz. 205. 17; Arg. Orn. I. 37. 35. — Von Nord-Argentinien bis Venezuela. 10. Calliste tricolor (Gm.) 18. Burm. 11I. 187. 11; Pelz. 206. 20; Wied Ill. 459. 3. Tana- gra tatao. — Sahy. — Süd-Brasilien bis Bahia. 11. Calliste festwa (Shaw.) 19. Burm. III. 188. 13; Pelz. 206. 21; Wied III. 456, 2. T«- nagra rubricollis. — Sahy. — Süd-Brasilien bis Espirito Santo. 12. Oalliste cyaneiventris (Vieill.) 19. Burm. III. 184. 7. C. eitrinella; Wied III. 464. 4. Tanagra citrinella; Pelz. 206. 22. — Sahy. — Mittleres Brasilien. 13. Oalliste thoracica (Temm.) 19. Burm. III. 186. 10; Pelz. 206. 23. — Sahy. — S. Paulo, Parana. 14. Oalliste flava (Gm.) 19. Burm. III. 181. 3; Pelz. 207. 26; Wied III. 467. 5. Tanagra flava. — Sahy. — Von Paranä bis Bahia. 15. Calliste pretiosa (Cab.) 19. Burm. III 182. 5; Pelz. 207. 27; Wied III. 471. 6. Tana- gra gyrola. ($, nec. 2). — Sahy — Süd-Brasilien, Paraguay. 16. Calliste melanonota (Sw.) 19. Burm. Ill. 182. 4; Pelz. 207. 28; Wied. Ill. 477. 6. Tana- gra Gyrola (9, nec. g). — Sahy — Süd-Brasilien bis Bahia. 17. Calliste brasiliensis (L.) 19. Burm. III. 180. 1; Pelz. 207. 30; Wied III. 477. 8. Tana- gra brasiliensis. — Sahy — Von S. Paulo bis Bahia. 18. Stephanophorus leucocephalus (Vieill.) 20. Burm. II. 205. St. coeruleus; Pelz. 208. 34; Arg. Orn. 1. 38. 36. -- Süd-Brasilien, Nord- Argentinien, Paraguay. 19. Tanagra cyanoptera Vieill. 21. Burm. IH. 176. 4. T. sayaca (part. $). — Sanhago — Süd- Brasilien, Nord - Argentinien. 20. Tanagra ornata Sparm. 21. Burm. II. 174. 1; Pelz. 209. 37; Wied II. 481,9. T. Archiepiscopus. — Sanhaco — Süd- und Mittel-Brasilien. 21. Tanagra palmarum Wied 21. Burm. II. 175. 2. T. olivascens; Wied III. 489. 11; Pelz. 209, 38. — Sanhaco — Brasilien bis Central Amerika. 350 G. Koenigswald: 22. Tanagra sayaca L. Burm. III. 176. 4. T. sayaca (part 2); Wied Ill. 484. 10; Pelz. 208. 36; Arg. Orn. I. 39. 37. — Sanhaco -- Nord-Argen- tinien bis Bahia. 23. Ramphocoelus brastilius (L.) 21. Burm. III. 173. 2; Wied II. 511. 17. Tanagra brasilia. — Tapiranga, Tie-piranga — Mittel Brasilien. 24. Ramphocoelus atrosericeus Lafr. et d’Orb. 21. Burm. II. 172. 1. Anm.; Pelz. 211. 44. — Mittel-Brasi- lien, Bolivien. 25. Pyranga saira (Spix) 22. Burm. IIL 171. P. coccinea; Wied IIL 521. 19. Tanagra missisippensis; Pelz. 211. 45. — Saira. — Tropisches Süd-Amerika. 26. Orthogonys viridis (Spix) 22. Burm. III. 170; Pelz. 211. 46. — Bahia bis St. Catharina. 27. Phoenicothraupis rubica (Vieill.) 22. Burm. III. 168. 7. Tackyphonus rubicus; Wied III. 497. 3. Tanagra flammiceps; Pelz. 212. 47. — Süd-Brasilien, Paraguay, Bolivien. 28. Trichothraupis quadricolor (Vieill.) 23. Burm. III. 164. 1. Tachyphonus quadricolor; Wied. III. 538. 23. Tanagra auricapilla, Pelz. 212. 51; Arg. Orn. I. 40. 40. — Süd-Brasilien, Nord-Argentinien Paraguay. 29. Tachyphonus cristatus (Gm.) 23. Burm. III. 165. 2; Pelz. 213. 56; Wied. III. 474. 7. Tanagra eristata. — Tie-gallo.. — Von S. Paulo bis Columbien. 30. Tachyphonus coronatus (Vieill.) 23. Burm. III. 166. 3; Pelz. 213. 54. — Garundi preto. — Süd- Brasilien bis Paraguay. 31. Oypsnagra ruficollis (Leht.) 23. Burm. II. 162. Leucopygia ruficollis,; Pelz. 214. 59. — Süd-Brasilien, Paraguay, Bolivien. 32. Nemosia pileata, (Bodd.) 23. Burm. III. 158. 1; Pelz. 214. 60; Wied III. 734. 5. Hylo- philus cyanoleucus. — Brasilien bis Guiana. 33. Nemosia guira (L.) 23. Burm. III. 161. 6; Pelz. 215. 61; Wied III. 729. 3. Hylo- philus guira. — Tropisches Süd-Amerika. 34. Nemosia ruficapilla (Vieill.) 23. Burm. III 161. 5; Pelz. 215. 66; Wied III. 725.2. Hylo- philus ruficeps. — Von Paranä bis Bahia. 35. Nemosia fulvescens Strickl. 24. Burm. II. 159. 2. N. fulviceps; Pelz. 215. 67. — Mittel- und Nord-Brasilien. Ornithologia Paulista. 351 36. Pyrrhocoma ruficeps (Strickl.) 24. Burm. III. 159. 3. Nemosia ruficeps; Pelz. 216. 69. — Süd- Brasilien bis Paraguay. 37. Arremon flavirostris Sw. 25. Burm. III. 222; Pelz. 216. Anm. 3. — Süd-Brasilien. 38. Arremon semitorquatus Sw. 25. Burm. III. 223. Anm.; Pelz. 217. 73. — S. Paulo. 39. Cissopis leveriana (Gm.) 25. Burm. III. 204. C. maior; Wied III. 545. 1. Beihylus pi- catus, Pelz. 217. 74. — Prebixim, Pintasilga do Matto — Süd- und Mittel-Brasilien. 40. Saltator magnus (Gm.) 26. Burm. Ill. 199. 1; Pelz. 218. 76; Wied III. 525. 20. Te- nagra magna. — Sanhacü, Trinca-ferro — Trop. Süd-Amerika. 41. Saltator similhis Lafr. et d’Orb. 26. Burm. III. 200. 2. $. superciliaris; Wied III. 518. 18. TZa- nagra superciliaris; Pelz. 218. 77; Arg. Orn. 41. 44. — Sanhacü, Trinca-ferro — Nord-Argentinien bis Bahia. 42. Saltator coerulescens Vieill. 26. Burm. III. 201. 3. — Sanhacu — Süd-Brasilien, Paraguay, Bolivien. 43. Sultator atricollis Vieill. 26. Burm. III. 202. 4; Pelz. 219. 81; Wied III. 558. 3. Frin- gilla jugularis. — Sanhact. — Central-Brasilien. 44. Diucopis fasciata (Lcht.) 26. Burm. III. 219. Diuca fasciata;, Wied III. 492. 12. Tanagra fasciata; Pelz. 219. 82. — Ost- u. Central-Brasilien. 45. Orchesticus abeillaei (Less.) 26. Burm. III. 203. O. oceipitalis,; Pelz. 220. 83. — Paranä bis Minas Geraes. 46. Orchesticus capistratus (Wied) 26. Burm. III. 209.1. Schistochlamys leucophaea; Wied III. 500.14. Tanagra capistrata; Pelz. 220. 84. — Süd- u. Ost-Brasilien. 47. Orchesticus ater (Gm.) 26. Burm. III. 209.2. Schistochlamys melanopis; Wied III. 504.15. Tanagra melanopis; Pelz. 220. 85. — Tropisches Süd-Amerika. 48. Pitylus fulginosus (Daud.) 26. Burm. III. 206. P. coerulescens ; Wied III. 552. 1. Fringilla gnatho; Pelz. 220.87. — Buchcaraim, Rico de pimcuta — 8. Paulo bis Bahia. 352 G. Koenigswald: Fam. 10. Ffingillidae. 1. Guiraca cyanea (L.) 27. Burm. III. 237. Coccoborus cyaneus; Wied III. 561.4. Frin- gilla brissonüi; Pelz. 221. 2; Arg. Orn. I. 43. 48. — Gurundi azul, Azuläo. — Argentinien, Brasilien, Venezuela. 2. Oryzoborus torridus (Gm.) 28. Burm. III. 239. 2; Pelz. 222.5; Wied IIL 567. 6. Fringilla torrida. -- Rico de furo, Pap’arroz. — Brasilien, Guiana. 3. Spermophila pileata Scl. 28. Pelz. 226. 25. — Süd-Brasilien. 4. Spermophila coerulescens Vieill. 28. Burm. Ill. 243. 4. Sporophila ornata, Wied III. 572. 8. Fringilla leucopogon; Pelz. 224. 15. Sp. ornata; Arg. Orn. 1. 46. 55. — Papa-capim, Pap’arroz — Süd-Brasilien, Nord-Argen- tinien, Paraguay, Bolivien. 5. Spermophila gutturalis (Lcht.) 28. Burm. III. 244.5; Pelz. 225. 18; Wied III 577. 10. Fringilla melanocephala. — Papa-capim — Trop. Süd-Amerika. 6. Spermophila hypoleuca (Lcht.) 28. Burm. III. 24:.1; Pelz. 223.10; Wied III. 581.12. Fringilla rufirostris. — Papa-capim. — S. Paulo bis Bahia. 7. Spermophila plumbea (Wied) 28. Burm. III. 242. 2; Pelz. 223. 11; Wied Ill. 579.11. Fringilla plumbea. — Papa-capiım — Trop. Süd-Amerika. 8. Spermophila superciliaris Natt. Pelz. 223. 9, pag. 330 Beschr. — Papa-capim — Süd-Brasilien. 9. Spermophila cucullata (Bodd.) Pelz. 223. 12. — Papa-capim — S. Paulo, Matto Grosso. 10. Spermophila melanogaster Natt. Pelz. 225. 19, pag. 332 Beschr. — Papa-capim — S. Paulo. 11. Spermophila aurantia (Gm.) Burm. 1II. 250. 12; Pelz. 226. 26. — Papa-capim — ÖOst- u. Central-Brasilien. 12. Spermophila lineola. (L.) Scl. 28. X.15. Sp. lineata (L.) ?; Burm. III. 248. 9; Pelz. 224. 14. — Papa-capim — Tropisches Süd-Amerika. 13. Volatinia jacarina (L.) 29. Burm. III. 234; Pelz. 226. 27; Wied III. 597. 17. Fringilla splendens. — Trop. Süd- u. Central-Amerika. 14. Haplospiza unicolor Cab. 29. Burm. III. 232. 1. Phrygilus unicolor,; Pelz. 227. 29, — Pichochoque — Süd-Brasilien. Ornithologia Paulista. 353 15. Paroaria cucullata (Lath.) 30. Burm. III. 210. 1; Pelz. 228. 31. — Cardeal. — Süd-Bra- silien, Nord-Argentinien, Paraguay, Bolivien. 16. Paroaria larvata (Bodd.) 30. Burm. III. 211. 2. P. dominicana. Cardeal — Süd-Brasilien. 17. Coryphospingus cristatus (Gm.) 30. Parm VIII 213215 Pelz. 298.34: Ars. Orn. IL. 48. 56 Trop. Süd-Amerika. 18. Coryphospingus pileatus (Wied) 30. Burm. Ill. 214. 2; Pelz. 228. 35; Wied. II. 605. 19. Frin- gilla pileata. — Tico-tico-rei. — Trop. Süd-Amerika. 19. Tiaris ornata (Wied) 30. Burm. Ill. 257; Pelz. 228. 36; Wied III. 610. 20. Frin- güla ornata. — Süd- u. Mittel-Brasilien. 20. Donacospiza albifrons (Vieill.) 30. Pelz. 231. Anm. 1; Arg. Orn. I. 49. 58. — Süd-Brasilien, Nord-Argentinien, Paraguay. 21. Poospiza thoracica (Nord.) 30. Burm. III. 217. 3. — Südöstliches Brasilien. 22. Poospiza lateralis (Nordm.) 30. Pelz. 228. 37. — Süd-Brasilien. 23. Zonotrichia pileata (Bodd.) 31. Burm. III. 229. Z. matutina; Wied Ill. 623. 23. Fringilla matutina; Pelz. 229. 40; Arg. Orn. I. 58. 77. — Tico-tico. — Süd- u. Central-Amerika. 24. Coturniculus manimbe (Lcht.) 32. Burm. III. 228; Pelz. 230. 40; Wied III. 600. 18. Fringilla mamimbe. — Manimbe — Brasilien, Paraguay, Guiana. 25. Eimbernagra platensis (Gm.) 32. Burm. III 224, III. 201. Anm. 1; Pelz. 230. 43; Arg. Orn. I. 62. 83. — Süd-Brasilien, Nord-Argentinien, Paraguay. 26. Emberizoides sphenurus (Vieill.) 33 Burm. Ill. 225. 1. E. macrurus; Pelz. 330. 44; Arg. Orn. I. 63. 85. — Tico-tico do campo. — Süd-Brasilien, Nord-Argen- tinien, Paraguay, Bolivien. 27. Emberizoides melanotis Tem. 33. Burm. III. 226. 2; Pelz. 230. 45. — Mittel-Brasilien. 28. Chrysomitris veterica (Lcht.) Burm. III. 255. Ch. magellanica; Wied III. 620. 22. Frin- gilla magellanica; Pelz. 231. 46; Arg. Orn. I. 64. 87. — Pinta- silgo. — Süd-Brasilien, Nord-Argentinien. 29. Sycalis flaveola (L.) 34. Burm. III. 253. 1. $. brasiliensis; Wied II. 614. 21. Frin- gilla brasiliensis; Pelz. 231. 47. — Canario. — Trop. Süd- u Central-Amerika. Journ. f. Om. XLIV. Jahrg. Juli 1896, 23 354 G. Koenigswald: 30. Sycalis arvensis (Kittl.) Burm. III. 254. 2. 8. hilarii; Pelz. 232. 51. — Canario. — Süd-Brasilien. 31. Sycalis citrina Natt. Pelz. 232. 52, pag. 333. 511 Beschr. — Canario grande. — S. Paulo-Parana. Fam. 11. Icteridae. 1. Ostinops eristatus (Gm.) 35. Burm. III. 275. 4. Cassicus cristatus, Wied III. 1220. 1; Pelz. 191. 1. — Japüu. — Trop. Süd-Amerika u. Central-Amerika. 2. Cassicus persicus (L.) 35. Burm. III. 273. 2. O. icteronotus; Wied Ill. 1234. 3; Pelz 193. 6. — Japuy. — Mittel- u. Nord-Brasilien, Guiana. 3. Cassicus haemorrhous (Daud.) 35. Burm. III. 274; Wied Ill. 1230. 2; Pelz. 193. 7. — Guache, Japuira. — Süd- u. Mittel-Brasilien. 4. Cassicus albirostris (Vieill.) 36. Burm. III. 272. 1; Pelz. 193. 9. Cassiculus albirostris (Vieill.). — Soldado, Japim. — Süd-Brasilien. 5. Icterus pyrrhopterus (Vieill.) 36. Pelz. 194. 11. Hyphantes pyrrhopterus (Vieill.); Arg. Orn. I. 107. 105. — Soldado pago. — Süd-Brasilien, Nord-Argentinien, Paraguay, Bolivien. 6. Icterus jamacai (Gm.) 36. Burm. II. 268. 1; Wied III 1199. — Soffre. -—- Süd-Bra- silien. \ 7. Molothrus bonariensis (Gm.) 37. Burm. III. 279. 1. Molobrus sericeus; Wied III. 1212. 4. Icterus violaceus; Pelz. 200. 29. Molothrus sericeus; Arg. Orn. I. 72. 94. — Virabosta, Verondica. — Brasilien, Nord-Argentinien, Paraguay, Bolivien. 8. Agelaeus thilius (Mol.) 37. Burm. III. 271. 2. Xanthornus chrysopterus;, Wied III. 1204. 2. .Ieterus cayanensis, Pelz. 196. Nota 1. Agelasticus chryso- pterus; Arg. Orn. I. 97. 97. — Encontro, Pega. — Süd-Brasilien, Nord-Argentinien, Chile, Bolivien, Peru. 9. Agelaeus cyanopus (Vieill.) 37. Pelz. 196. 16. — Süd-Brasilien, Paraguay. 10. Agelaeus ruficapillus (Vieill.) Scl. 37. Xanthosomus ruficapillus; Pelz. 199. 26. Doli- chony& ruficapillus. —- Süd-Brasilieun, Argentinien. 11. Pseudoleistes veridis (Gm.) 37. Pelz. 198. 22. — Virabosta, Chopi do Charco. — Süd- Brasilien, Ornithologia Paulista. 355 12. Aphobus chopi (Vieill.) 39. Burm. 111. 281. 1. Psarocolius unicolor; Wied III. 1208. 3. Jcterus unicolor; Pelz. 195. 15. Agelaeus chopi; Arg. Orn. |. 108. 106. — Chopi, Virabosta. — Süd-Brasilien, Nord-Argentinien Paraguay, Bolivien. 2) 13. Cassidix oryzivora (L.) Burm. III. 278. Scaphidurus ater, Wied III 1241. 4. Cassicus niger, Pelz. 201. 32. Cassidix ater. — Virabosta grande. — Trop. Süd- u. Central-Amerika. Fam. 12. Corvidae. 1. Oyanocorax pileatus (Tem.) 39. Burm. III. 284. 1; Pelz. 189. 2. — Gralha. — Süd-Bra- silien, Paraguay. 2. Cyanocorax cyanoleucus (Wied) 39. Burm. III. 286. Uroleuca cristatella; Wied III. 1251. 2. Corvus cristatellus; Pelz. 189. 1. — Gralha branca. — Süd- Brasilien. 3. Cyanocorax coeruleus (Vieill.) Sel. 40. Ü. azureus, Burm. Ill. 287. Anm. 1. Coronideus coeruleus; Pelz. 191. 8. CO. azureus; Arg. Orn. I. 110. 108. — Gralha azul. — Süd-Brasilien, Nord-Argentinien, Paraguay. Fam. 13. Oxyrhamphidae. 1. Oxyrhamphus flammiceps (Tem.) 41. Burm. III. 33; Pelz. 42. 53. — Araponga da horta. — S. Paulo, Rio. Fam. 14. Tyrannidae. 1. Conopophaga lineata (Wied) 41. Burm. III. 52 1; Pelz. 92. 124; Wied III. 1046. 1. Myiagrus lineatus. — Süd-Brasilien bis Bahia. 2. Conopophaga mazximiliani (Wied) 41. Burm. III 54. 5. ©. perspicillata,;, Wied. III. 1042. 5. Myioturdus perspicillatus ; Pelz. 92. 126. — S. Paulo, Rio, Bahia. 3. Corythopis calcarata (Wied) 41. Burm. III 58; Pelz. 92. 127; Wied III. 1101. 19. Myvothera calcarata. — Ost- u. Central-Brasilien. 4. Taenioptera nengeta (L.) 42. Burm. Il. 516. 1; Wied III. 862. 22. Muscicapa polyglotta; Pelz. 97. 11; Arg. Orn. I. 114. 112. — Süd-Brasilien, Nord- Argentinien, Paraguay, Bolivien. 5. Taenioptera velata Leht. 42. Burm. II. 516. 2; Pelz. 97. 12; Wied IIl 859. Muscicapa velata. — Süd-Brasilien, Bolivien. 23* '356 G. Koenigswald: 6. Taenioptera vrupero (Vieill.) 42. Burm. II. 517. 3. T. moesta; Arg. Orn. I. 118. 115. — Süd-Brasilien, Nord-Argentinien, Paraguay, Bolivien. 7. Arundinicola leucocephala (L.) 43. Burm. II. 512; Wied III. 822. 11. Muscicapa leucocephala; Pelz. 98. 17; Arg. Orn. I. 122. 121. — Viuva. — Trop. Süd- Amerika. 8. Alectorurus tricolor (Vieill.) 43. Burm. II. 511. 2; Wied III. 874. 1. Muscicapa alector ; Pelz. 98. 19; Arg. Orn. I. 122. 122. — Gallito. — Süd- Brasilien, Nord-Argentinien. 9. Oybernetes yelapa (Vieill.) 43. Burm. II. 509. Gubernetes yiperu; Pelz. 99 26; Arg. Orn. I. 124. 124. — Tesoura do Campo. — Süd-Brasilien, Nord- Argentinien, Paraguay, Bolivien. 10. Sisopygis icterophrys (Vieill.) 43. Burm. Il. 518. 7. Taenioptera vcterophrys; Wied III. 793. 2. Muscicapa chrysochloris; Pelz. 98. 20; Arg. Orn. I. 125. 125. — Suiriri. — Süd-Brasilien, Argentinien, Paraguay, Bolivien, Peru. 11. Onipolegus comatus (Lcht.) 43. Burm. II. 513; Pelz. 98. 21; Wied III. 819. 10. Muscicapa comata. — Süd-Brasilien bis Bahia. 12. Cnipolegus cyanirostris (Vieill.) 43. Pelz. 98. 23. — Süd-Brasilien. 13. Muscipipra vetula (Lcht.) 44. Burm. II. 468. Milvulus vetula; Pelz. 99. 27. — S. Paulo, Paranä, Minas, Rio. 14. Copurus colonus (Vieill.) 44. Burm. II. 507. ©. filicauda; Wied III. 925. 12. Muscicapa monacha; Pelz. 100. 28. — Viuviuha. — Süd-Brasilien bis Bahia. 15. Machetornis rixosa (Vieill.) 44. Burm. I. 514; Pelz. 100. 29. — Von S. Paulo bis Vene- zuela. 16. Platyrhynchus mystaceus (Vieill.) 44. Burm. I. 500. 1. P. cancroma; Pelz. 100. 31; Arg. Orn. I. 136. 137. — Brasilien, Nord-Argentinien, Guiana, Venezuela. +17. Todirostrum cinereum (L.) 45. Burm. II. 495. 1. Triccus melanocephalus; Wied II. 962. 1. Todus melanocephalus; Pelz. 100. 32. — Trop. Süd- u. Central- Amerika. 18. Toderostrum poliocephalum (Wied) 45. Burm. II. 496. 2. Triccus poliocephalus; Wied III. 964. 2; Pelz. 100. 33. — S. Paulo bis Bahia. 19. Euscarthmus nidipendulus (Wied) 45. Burm. II. 498. 6. Triceus nidipendulus; Wied Ill. 950. 2; Pelz. 102. 45. — S. Paulo bis Bahia. Ornithologia Paulista. 357 20. Euscarthmus gularıs (Tem.) 45. Burm. II. 496. 3. Triccus gularis; Pelz. 102. 42; Arg. Orn. I. 136. 139. — Süd-Brasilien, Nord-Argentinien, Bolivien. 21. Euscarthmus margaritaceiventris (Lafr. et d’Orb.) 45. Pelz. 101. 37; Arg. Orn. I. 136. 138. — Süd-Brasilien, Nord-Argentinien, Paraguay, Bolivien, Süd-Peru. +22. Orchilus auricularis (Vieill.) 45. Burm. Il. 499. 7. DTriecus auricularis; Wied III. 955. 4. Euscarthmus cinereicollis; Pelz. 102. 47. — S. Paulo bis Bahia. 23. Hemitriccus diops (Temm.) 46. Burm. II. 498. 6. Anm. Muscicapa diops;, Pelz. 103. 51. — S. Paulo, Parana. 24. Phylloscartes ventralis (Tem.) 46. Burm. Il. 491. 4. Euscarthmus ventralis, Pelz. 102. 56; Arg. Orn. I. 137. 140. — Süd-Brasilien, Nord-Argentinien. 25. Hapalocercus meloryphus (Wied) 46. Burm. II. 493. 10. Euscarthmus meloryphus;, Wied III. 947; 1; Pelz. 103. 52. — S. Paulo bis Bahia. 26. Hapalocerceus rufomarginatus Pelz. Pelz. 103. 55., pag. 174. 540 Beschr. — S. Paulo. 27. Habrura pectoralis (Vieill.) Scl. 46. H. minima; Burm. II. 492. 7. Euscarthmus pectoralis,;, Wied Ill. 953. 3. Euscarthmus superciliaris;, Pelz. 103. 54. Hapalocereus pectoralis; Arg. Orn. I. 138. 142. — Argentinien bei Guiana. 28. Pogonotriccus eximius (Tem.) Burm. II. 491. 6. Euscarthmus eximius; Pelz. 103. 59. — S. Paulo, Rio, Minas. 29. Ouliciwora stenura (Tem.) Burm. II. 494. 2. Hapalura stenura; Pelz. 103. 56; Arg. Orn. I. 139. 143. — Süd-Brasilien, Nord-Argentinien. 30. Serpophaga suberistata (Vieill.) 47. Pelz. 103. 57; Arg. Orn. I. 140. 146. — Süd-Brasilien, Nord- Argentinien. 31. Serpophaga nigricans (Vieill.) 47. Burm. II. 492. 8. Euscarthmus nigricans; Burm. II. 526. Nota. E. cinereus; Pelz. 103. 58. 8. cinerea; Arg. Orn. I. 141. 147. — Süd-Brasilien, Nord-Argentinien. 32. COyanotis azarae (Naum.) 47. Burm. II. 484. Anm. CO. omnicolor, Arg. Orn. I. 142. 150. — Süd-Brasilien, Nord-Argentinien, Paraguay, Chile, Peru. 33. Mionectes rufwentris Cab. 47. Burm. II. 482. 1; Pelz. 104. 62. — Süd-Brasilien. 34. Leptopogon amaurocephalus Cab. 47. Burm. 11. 491. 3; Pelz. 104. 63.— S. Paulo, Paranä, Minas, Goyaz. 358 G. Koenigswald: +35. Capsiempis flaveola (Lcht.) 47. Pelz. 104. 64. — Brasilien, Guiana. 36. Phyllomyias brevirostris Spix 48. Wied III. 894. 1. Muscipeta asilus; Pelz. 105. 65. — 8. Paulo bis Bahia. 37. Phyllomyias burmeisteri Cab. 48. Burm. II. 479. 7. Elaenea brevirostris; Pelz. 105. 66. Ph. virescens. — Mittel-Brasilien. 38. Phyllomyias subviridis Se Pelz. 105. 67. 175. 228 (Beschr.). — S. Paulo, Paranä, Rio. 39. Ornithion incanescens (Wied) 48. Wied III. 898. Muscipeta incanescens, Pelz. 106. 70. Myiopatis incanescens. — Trop. Süd- u. Central-Amerika. +-40. Ornithion obsoletum Tem. 48. Burm. II. 480. 9. Elaenea obsoleta, Burm. U. 481. 10. E. murina , Pelz. 106. 69. Myiopatis obsoleta. — S. Paulo, Paranä, Minas, Goyaz. 41. Elainea pagana (Lcht.) 48. Burm. Il. 476; Pelz. 106. 73; Wied Ill. 799. Muscicapa brevirostris. — Trop. Süd- u. Central Amerika. 42. Elainea albiceps (Lafr. et d’Orb.) 48. Burm. II. 478. 6. E. modesta; Wied III. 923. 11. Muscipeta modesta; Pelz. 107. 77, Arg. Orn. I. 145. 152. — Brasilien, Argentinien, Chile, Peru. 43. Elainea caniceps (SW.). Burm. II. 491. 5. Euscarthmus caniceps; Pelz. 107. 81. — Brasilien, Columbien. 44. Elainea obscura (Lafr. et d’Orb.) 49. Pelz. 108. 45. — Süd-Brasilien, Bolivien. 45. Elainea affınis Burm. Burm. II. 477; Pelz. 108. 86. — S. Paulo, Minas, Goyaz. 46. Elainea albivertex Pelz. Pelz. 107. 78, 177. 350 Beschr. — S. Paulo, Goyaz. 47. Elainea implacens Sc. Pelz. 108. 83. — Mittel-Brasilien. -r48. Legatus albicollis (Vieill.) 49. Burm. II. 475. 2; Wied Ill. 917. 9. Muscipeta citrina; Pelz. 108. 88. — Trop. Süd-Amerika. +-49. Myiozetetes similis (Spix) 49. Burm. II. 471. 1. Elaenea miles; Burm. II. 463. Anm. Museicapa similis; Wied Ill. 850. 18. Muscipeta miles; Pelz. 109. 89. — Trop. Süd-Amerika. +50. Rhynchocyelus olivaceus (Tem.) 49. Pelz. 109. 94. — Mittel-Brasilien. Ornithologia Paulista. 359 +51. Rhynchocyclus sulphurescens (Spix) 49. Pelz. 109. 95; Arg. Orn. I. 147. 157. — Argentinien bis Columbien. 52. Rihynchocyclus megacephalus (Sw.) 49. Burm. II. 487. 3. Muscipeta megacephala; Pelz. 110. 99. — 5. Paulo bis Amazonas. 53. Conopias trivirgata (Wied) 50. Wied III. 871. 25. Muscicapa trivirgata. — S. Paulo bis Bahia 54. Pitangus bolivianus (Lafr.). Belze 11105, By bellgcosus; Ara Orn. I. 147. 58.2 Bemtevi. — Süd-Brasilien, Nord-Argentinien, Paraguay, Bolivien. 55. Piüangus mazximiliani Cab. et Heine. Burm. II. 461. 1. Saurophagus sulphuratus; Wied III. 838. 16. Muscicapa pitangua;, Pelz. 111. 104. — Bemtevi. — Sta. Catharina bis Cearä. 56. Sörystes sibilator (Vieill.) 50. Burm. Il. 472. 3. Miyiarchus sibilans; Pelz. 111. 107. -—- S. Paulo, Parana, Minas. 157. Myiodynastes solitarius (Vieill.) 50. Burm. II. 459. 2. Scaphorhynchus audaz, Pelz. 112. 108; Arg. Orn. I. 150. 159. — Suiriri. — Süd-Brasilien, Nord-Argen- tinien, Paraguay, Bolivien. 158. Megarhynchus pitangua L. 50. Burm. Il. 458. 1. Scaphorhynchus pitangua;, Wied III. 983. 1. 8. sulphuratus, Pelz. 112. 110. — Pitangua. — Trop. Süd- u. Central-Amerika. 59. Muscivora regia (Gm.) 51. : Burm. II. 504 Megalophus regius; Wied III. 944. 1s Muscipeta regia; Pelz. 112. 111. Musciwora regia. — Rei do Papa-moscas. — Mittel- u. Nord-Brasilien. 60. Hirundinea bellicosa (Vieill.) 51. Burm. II. 505. Musciora ferruginea; Wied III. 977. 4. Platyrhynchus rupestris; Pelz. 113. 112. Hirundinea rupestris , Arg. Orn. I. 151. 160. — Casaca de couro (Lederjacke). — Süd- Brasilien, Nord-Argentinien, Paraguay. +61. Myiobius barbatus (Gm.) 51. Burm. II. 501; Wied III. 934. 15. Muscipeta barbata; Pelz. 113. 115. Myiobius xanthopygius. — Trop. Süd-Amerika. "62. Myiobius naevius (Bodd.) 51. Burm. Il. 486. 1. Muscipeta virgata,;, Wied III. 940. 16. M. chrysoceps;, Pelz. 114. 117; Arg. Orn. I. 151. 161. — Argen- tinien bis Panama. _ 63. Pyrocephalus rubineus (Bodd.) 51. Burm. II. 476 Anm. ZElaenea coronata; Wied I!I. 880. 3. Muscicapa coronata; Pelz. 114. 118; Arg. Orn. I. 152, 162, — Trop. Süd-Amerika. 360 G. Koenigswald: 64. Empidochanes fuscatus (Wied) 51. Burm. Il. 487. 2. Muscipeta fuscata, Wied III. 902. 4; Pelz. 115. 119. — Mittel- und Nord-Brasilien. 65. Empidochanes fringillaris Pelz. 51. Pelz. 116. 120. — Süd- und Mittel-Brasilien. 66. Myiochanes cinereus (Spix) 52. Burm. II. 473. 6. Myiarchus cinereus; Pelz. 116. 123. -—- Mittel- und Nord-Brasilien, Equador. +67. Myiarchus tyrannulus (Müll.). Scl. 52. M. erythrocercus; Arg. Orn. I. 156. 166. — Bra- silien, Nord-Argentinien, Guiana. +68. Myiarchus ferox (Gm.). Scl. 52. M. iyrannulus;, Burm. II. 470.2. M. ferox; Wied III. 855. 20. Muscicapa ferox; Pelz 116. 124; Arg. Orn. I. 156. 167. — Trop. Süd-Amerika und West-Indien. 69. Myiarchus cantans Pelz. Burm. IH. 470. 2. M.ferox part ©; Pelz. 117. 125, id pag. 182 Beschr. — S. Paulo, Rio, Minas, Parana. 70. Empidonomus varius (Vieill.) 53. Burm. II. 466. 3. Tyrannus rufinus, Wied. III. 920. 10. Muscipeta ruficauda; Pelz. 117. 128. — Mittel- und Nord-Brasilien. 71. Tyrannus melancholicus Vieill. 53. Burm. II. 464. 1; Wied III. 884. 1. T. furcatus; Pelz. 117. 129; Arg. Orn. I. 158. 170. — Suiriri. — Von Argentinien bis Mexico. +72. Mivulus tyrannus (L.) 53. Burm. II. 467.4. Tyrannus violentus; Wied Ill. 834. Mus- cicapa tyrannus, Pelz. 118. 132; Arg. Orn. I. 160. 171. — Te- soura. — Von Argentinien bis Mexico. Fam. 15. Pipridae. 1. Piprites chloris (Tem.) 53. Burm. Il. 449. 1; Pelz. 126. 30. — S. Paulo, Minas. 2. Pipra fasciata Lafr. 54. Pelz. 127. 35. — Mittel- und Nord-Brasilien, Bolivien, Peru. 3. Pipra rubricapilla Tem. 54. Burm. II. 443. 4. P. erythrocephala, Wied IIl. 422. 3; Pelz. 127. 37. — Mittel- und Nord-Brasilien. +4. Pipra leucocilla (L.) 54. Burm. II. 444. 7; Pelz. 127. 39; Wied III. 427. 4. P. leuco- capilla. — Mittel-Brasilien bis Panama. 5. Machaeropterus regulus (Hahn) 54. Burm. II. 445. 9. Pipra strigilata; Wied III. 430. 5; Pelz. 128. 44. — Gallo do matto. — S. Paulo bis Bahia. Ornithologia Paulista. 361 6. Ikicura militaris (Shaw) 54. Burm. II. 441. 1. Pipra mihtaris, Pelz. 129. 46. — Süd- Brasilien bis Minas. 7. Ohiroxiphia caudata (Shaw) 55. Burm. II. 441.2. Pipra caudata; Wied III. 413. 1. Pipra longicauda;, Pelz. 129. 47; Arg. Orn. I. 161. 172. — Dansador, Dansarinho, Fadangueiro. — Süd- Brasilien, Nord-Argentinien. 8. Metopia galeata (Lcht.) 55. Burm. II. 440; Pelz. 129. 51. — S. Paulo und Mittel-Brasilien. 9. Chiromachaeris gutturosa (Desm.) 55. Burm. II. 446. 11. Pipra manacus;, Wied III. 432. 6; Pelz. 130. 56. — Rendeira, Monje. — Süd-Brasilien bis Bahia. 10. Heteropelma virescens (Wied) 55. Burm. II. 436. 5. Ptiochloris virescens,; Wied III. 802. 5. Muscicapa virescens, Pelz. 124. 21. — Süd-Brasilien bis Bahia. 11. Heteropelma flavicapıllum Sel. 55. Pelz. 125. 23. — S. Paulo, Goyaz. 12. Neopelma aurifrons (Wied) 55. Scl. 55. Heteropelma aurifrons; Pelz. 125. 25; Burm. Il. 489. 1. Euscarthmus aurifrons; Wied III. 829. 13. Muscicapa aurifrons. — S. Paulo, Minas. Fam. 16. Cotingidae. 1. Tityra brasiliensis Sw. 56. Burm. Il. 457. 2. Psaris brasiliensis; Pelz. 119. 2. — S. Paulo, Parana, Rio, Minas. 2. Tityra inquisitric (Olf.) Burm. II. 456. 1. Psaris inqwisitor, Pelz. 120. 4. — S. Paulo und Central-Brasilien. 3. Hadrostomus atricapillus (Vieill ) 56. Burm. Il. 455. 3. Pachyrhamphus validus; Pelz. 120.7. — S. Paulo, Minas, Rio. —+4. Pachyrhamphus viridıs (Vieill.) 56. Burm. II. 454. 2. P. nigriceps,;, Wied III. 914. 8. Mus- cipeta nigriceps;, Pelz. 120. 9. — Brasilien. 5. Pachyrhamphus polychropterus (Vieill.) 56. Burm. II 452. 3. Bathmidurus variegatus,; Wied III. 906. 5. Muscipeta splendens; Pelz. 121. 11; Arg. Orn. I. 162. 173. — Süd- und Mittel-Brasilien, Nord-Argentinien, Paraguay. 6. Pachyrhamphus rufescens (Gm.). Burm. I. 451. 1. Bathmidurus melanoleucus?; Pelz. 122. 13. — S. Paulo, Parana. 7. Lipaugus virussu (Natt.). Pelz. 122. 15 id. 184 (Beschr.). — Virussü. — S. Paulo. 8. Ptilochloris sguamata (Wied) 57. Burm. II. 435. 2; Pelz. 126. 28; Wied III. 814. 8. Mus- cicapa squamata. -- 8. Paulo bis Bahia. 362 G. Koenigswald: 9. Attila cinereus (Gm.) 57. Burm. III. 85. 1. Dasycephala cinerea; Wied III. 853. 19. Muscicapa cinerea;, Pelz. 95. 1. — Tinguacü. — S. Paulo, Parana, Minas, Rio. 10. Attila phoenicurus (Natt.). Pelz. 96. 9., 171 Beschr. — Tinguacü. — S. Paulo, Paranä, Matto Grosso. 11. Casiornis rubra (Vieill.) 57. Burm. III. 86. 3. Dasycephala rubra, Pelz. 96. 10; Arg. Orn. I. 163. 174. — Süd-Brasilien, Nord-Argentinien, Paraguay. 12. Tijuca nigra Less. 58. Burm. II. 435. 1. Ptilochloris chrysoptera. — Süd-Bra- silien. 13. Phibalura flavirostris Vieill. 58. Burm. I. 433; Pelz. 131. 57. — S. Paulo bis Bahia. 14. Ampelio cucullatus Sw. 58. Burm. I. 432. 1; Pelz. 132. 60. — Porocoche, Corocoteho. Süd-Brasilien. 15. Ampelio melanocephalus Sw. 58. Burm. II. 432. 2. — S. Paulo, Rio, Minas. +16. Cotinga cincta (Bodd.) 58. Burm. II. 430. 3. Ampelis cincta; Wied III. 391. Ampelis cotinga; Pelz. 132 Anm. 4. — Curua. -- S. Paulo bis Bahia. 17. Xipholena atropurpurea (Wied) 59. Burm. II. 428. 1. Ampelis purpurea, Wied Ill. 397. 2; Pelz. 133 Anm. 3. — S. Paulo bis Bahia. 18. Chasmorhynchus nudicollis (Vieill.) 59. Burm. II. 426; Wied III. 377. 1; Pelz. 134. 68. — Ferreiro, Araponga. — Süd- u. Ost-Brasilien. 19. Pyroderus scutatus (Shaw) 60. Burm. II. 417. Coracina scutata, Wied III. 406. 1; Pelz. 135. 72. — Paväo. — Süd-Brasilien. Fam. 17. Dendrocolaptidae. 1. Geobates poecilopterus (Wied) 61. Wied III. 633. 2. Anthus poecilopterus; Pelz. 35. 7. — Süd- u. Ost-Brasilien. 2. Furnarius rufus (Gm.) 61. Burm. III. 3; Wied III. 671.2. Opetiorhynchus ruficaudus; Pelz. 34. 1. F. badius; Arg. Orn. I. 167. 178. — Joäo de barro. — Süd-Brasilien, Nord-Argentinien, Paraguay. 3. Olibanornis dendrocolaptoides (Pelz.) 61. Pelz. 39. 35. Anabates dendrocolaptoides. — Süd-Brasilien. 4. Lochmias nematura (Lcht.) Burm. IIL 6; Pelz. 35. 6. -- Süd-Brasilien. Ornithologia Paulista. 363 5. Selerurus umbretta (Lcht.) 62. Burm. II. 45. Selerurus caudacutus,; Wied III. 1106. 1. Tinactor fuscus; Pelz. 86. 89. Sclerurus caudacutus. — Papa- formigas. — Süd-Brasilien. 6. Phloeoeryptes melanops (Vieill.) 63. Süd-Brasilien, Nord-Argentinien, Chile, Peru. 7. Synallaxis ruficapilla (Vieill.) 63. Burm. III. 38. 1. ($ nec 9); Pelz. 35. 8; Wied III. 685. 1. S. cinereus — Turucuhe. — Süd-Brasilien. 8. Synallaxis frontalis Pelz. 63. Burm. III. 38. 1. 8. ruficapilla (2 nec 93); Pelz. 35. 10; Arg. Orn. I. 178. 191. — Turucuhe. — Trop. Süd-Amerika. 9. Synallaxis spiwi Scl. 63. Burm. III. 39. 2. 8. albescens; Pelz. 35. 9; Arg. Orn. I. 179. 193. — Turucuhe. — Süd-Brasilien, Nord-Argentinien. 10. Synallaxis albescens Tem. 63. Burm. III. 39. 2. S. albescens $;, Pelz. 36. 11; Arg. Orn. I. 179. 194. — Turucuhe. — Trop. Süd-Amerika. 11. Synallaxis cinerascens Tem. 63. Burm. III. 40. 3; Pelz. 36. 12. — Süd-Brasilien. 12. Synallaxis torguata Wied 63. Burm. III. 37. 1. Melanopareia torguata; Wied III. 697. 4; Pelz. 36. 15. — Turucuhe. — Ost-Brasilien. 13. Synallaxis rutilans Tem. 64. Burm. III. 40. 4; Pelz. 36. 14. — Turucuhe. — S. Paulo u. Nord-Brasilien. 14. Synallaxis pallida Wied 64. Burm. III. 41. 5; Wied III. 690. 2; Pelz. 38. 24. — Turu- cuhe. — Ost-Brasilien. 15. Synallaxis ruticilla Cab. et Heine 64. Pelz. 38. 25. 8. fitis. — Turucuhe. — Süd-Brasilien. 16. Synallaxis ruficauda Vieill. Burm. III. 41. 6. S. mentalis, Wied IIL 692. 4. S. cauda- cutus, Pelz. 357. 19. — Turucuhe. — Ost-Brasilien. 17. Anumbius acuticaudatus (Less.) 64. Pelz. 38. 28; Arg. Orn. I. 189. 206. — Süd-Brasilien, Nord- Argentinien, Paraguay. 18. Thripophaga sclateri Berlp. Ibis 1883. pag. 490. pl. XIII. — Süd-Brasilien. 19. Automolus sulphurascens (Leht ) 65. Burm. III. 27. Anabates leucophthalmus;, Wied IIL. 1170 2; Pelz. 39. 34. — Ost- u. Nord-Brasilien. 20. Philydor rufus (Vieill.) 66. Burm. III. 29. 5. Anabates poliocephalus; Pelz. 40. 42. — S. Paulo, Paranä, Minas, Rio. 364 G. Koenigswald: 21. Philydor superciliaris (Lcht.) 66. Burm. III. 28. 3. Anabates superciliaris; Pelz. 40. 41. — S. Paulo, Minas, Rio. 22. Philydor infuscatus (Tem.). Pelz. 40. 38. Anabates infuscatus (Tem.). — S. Paulo. 23. Heliobletus supereiliosus (Lcht.) 66. Burm. III. 32; Pelz. 40. 39. Anabates contaminatus? — S. Paulo, Minas, Rio, Parana. 24. Anabatoides fuscus (Vieill.) 66. Burm. III. 24. 1; Pelz. 41. 48. Xenops anabatoides. — S. Paulo, Minas. 25. Anabacenops rufosuperciliatus (Lafr.) 66. Burm. III. 24. 2. Anabatoides adspersus; Pelz. 39. 37. Anabates rufosuperciliatus. — S. Paulo, Minas, Rio, Paranä. 1-26. Xenops rutilus Leht. 66. Burm. III. 232; Wied III. 1159; Pelz. 42. 52. — Süd- u. Ost-Brasilien. +27. Xenops genibarbıs Ill. 66. Burm. III. 22. 1; Wied III. 1155. 1; Pelz. 41. 49. — Trop. Süd-Amerika bis Mexico. 28. Sittasomus erithacus (Leht.) 66. Burm. III. 20; Pelz. 42. 55; Arg. Orn. I. 198. 215. — Süd- u. Ost-Brasilien, Nord-Argentinien. 29. Dendrocincla turdina (Lcht.) 67. Burm. III. 8; Pelz. 42. 60; Wied III. 1112. 1. Dryocopus turdinus. — Ost-Brasilien. 30. Dendrocolaptes picumnus (Lcht.) 67. Burm. III. 9. Dendrocopus platyrhynchus Rehb.; Pelz. 43. 64; Arg. Orn. I. 199. 217. — Süd-Brasilien, Nord-Argentinien. 31. Xiphocolaptes albicollis (Vieill.) 68. Burm. III. 10. 1. Dendrocolaptes decumanus, Wied III 1120 1. Dendrocolaptes guttatus, Pelz. 43. 68; Arg. Orn. I. 200. 219. — Arapacu. — Süd- u. Ost-Brasilien, Nord-Argentinien. 32. Picolaptes squamatus (Leht.) 68. Burm. III. 14. 6. Dendrocolaptes squamatus,; Pelz. 44. Nota 2. — S. Paulo, Minas, Rio. 33. Picolaptes faleinellus (Cab.) 68. Pelz. 44. 72. — Arapacü. — S. Paulo. 34. Picolaptes tenuirostris (Leht.) 69. Burm. II. 14. 7. Dendrocolaptes tenuirostris; Wied III. 1127. 3; Pelz. 44. 73. — Ost-Brasilien. 35. Picolaptes bivittatus (Lcht.) 69. Burm. II. 17; Pelz. 44. 74; Wied III. 1130. 4. Dendro- colaptes rufus. — Ost-Brasilien. Ornithologia Paulista. 365 36. Xiphorhynchus procurvus (Tem.) 69. Burm. III. 16. X. Zrochilirostris; Pelz. 44. 77. — Beija flör da matta virgem. — S. Paulo, Rio, Minas. Fam. 18. Formicariidae. 1. Batara cinerea (Vieill.) 69. Burm. III. 89. 1. Thamnophilus undulatus;, Pelz. 74. 6. — Mbujara, Alma do Caboclo. — Süd- u. Ost-Brasilien. 2. Thamnophilus leachi Such. 69. Buum. 111.90: 3; Pelz. 74. 7; Arg. Orn..I. 202. 3227 Mbujara. — Süd-Brasilien, Nord-Argentinien. 3. Thamnophilus severus Lcht. 69. Burm. III. 90. 2; Pelz. 75. 9. — Mbujara. — Süd-Brasilien. 4. Thammophilus guttatus Vieill. 69. ’ Burm. II. 91. 4. Th. meleager Leht.; Wied III. 1019; Pelz. 75. 10. — Mbujara. — Süd- u. Ost-Brasilien. +5. Thamnophilus naevius (Gm.) 70. Burm. III. 94. 7; Pelz. 76. 19. — Choca. — Trop. Süd- Amerika. 6. Thamnophilus ambiguus Cab. und Heine. 70. Burm. III. 96. 9. Th. nigricans; Wied III. 1006. 5; Pelz. 76. 17. — Choca. — Süd- u. Ost-Brasilien. 7. Thamnophilus palliatus Leht. 70. Burm. III. 99. 12; Wied III. 1010. 6; Pelz. 78. 33. — Choca parda. — Süd- u. Ost-Brasilien. 8. Thamnophilus ruficapillus Vieill. Pelz. 79. 35. — Choca. — Süd-Brasilien. 9. Thamnophilus maculatus Lafr. et d’Orb. Burm. Ill. 95. 8. Tk. pileatus;, Pelz. 76. 19. Anm.4. Th. naevius var. gilvigaster. — Süd-Brasilien. 10. Biatas nigropectus (Lafr.) 70. Burm. III. 84. Biastes nigropectus; Pelz. 74. 4. — Ost- Brasilien. 11. Dysithamnus gutitulatus (Leht.) 71. Burm. Ill. 81. 2; Pelz. 79. 38; Wied Ill. 1013. 7. Thamno- philus strictothorax. — Ost- u. Central-Brasilien, Bolivien. +12. Dysithamnus mentalis (Tem.) 71. Burm. 11. 82. 3; Pelz. 79. 39; Wied III. 1098. 18. Myvo- thera poliocephala. — Ost- u. Central-Brasilien, Bolivien. 13. Herpsilochmus atricapillus Pelz. 71. Pelz. 80. 44; id 150 Beschr. — S. Paulo, Goyaz. 14. Herpsilochmus rufimarginatus (Tem.) 71. Burm. III 79. 7. Formiecivora rufimarginata Tem; Wied II. 1083. 12. Myiothera scapularis; Pelz. 80. 47. — Ost- u. Nord- Brasilien, Venezuela. 366 G. Koenigswald: Ornithologia Paulista. 15. Herpsilochmus longirostris Natt. Pelz. 80. 45; id pag. 150 Beschr. — Ost- u. Central-Brasilien. 16. Myrmotherula gularis (Spix) 71. Burm. Ill. 56. 2; Wied III. 1093. — Süd- u. Ost-Brasilien. 17. Myrmotherula melanogastra (Spix) 72. Pelz. 81. 56. — S. Paulo, Rio, Minas. 18. Myrmotherula unicolor Menetr. 72. Burm. III. 77. 4. _ Formiciwora wnicolor,; Pelz. 82. 62. — Ost-Brasilien. an 19. Formicivora rufatra (Lafr. et d’Orb.) 72. Burm. IIL 74. 1. F. supereiliaris Burm. nec Wied; Pelz. 83. 64. — Üentral-Brasilien, Bolivien. 20. Formicivora ferruginea (Leht.) 72. Burm. II. 71. 7. Ellipura ferruginea Lcht.; Pelz. 83. 68. — S. Paulo, Rio, Minas. 21. Formicivora malura Tem. 72. Burm. III. 68 3. Ellipura malura;, Pelz. 83. 70. — Ost- Brasilien. 22. Formicivora squamata Leht. 72. Burm. III. 70. 5. Ellipura squamata; Wied III. 1070. 7. Myiothera squamata;, Pelz. 84. 71. -- 8. Paulo, Rio, Minas. 23. Formicwora genei Filippi. Pelz. 83. 69. — S. Paulo. +24. Terenura maculata (Wied) 72. Burm. III. 73. 3. Ramphocaenus maculatus, Wied III. 1088. 14. Myiothera maculata, Pelz. 84. 73. — Ost-Brasilien. 25. Pyriglena leucoptera (Vieill.) 73. Burm. 59. 1. FP. domicella Lcht.; Wied III. 1058. 3. Myiothera domicella; Pelz. 85. 84. — Ost-Brasilien. 26. Myrmeciza squamosa Natt. 74. Pelz. 87. 93. — Süd-Brasilien. 27. Myrmeciza loricata Leht. 74. Burm. III. 64. 2. Myrmonax loricatus,; Wied III. 1060. 4. Myiothera ruficauda; Pelz. 87. 92. — Ost-Brasilien. 28. Chamaeza brevicauda (Vieill.) 75. Burm. III. 47. 1. Chamaegosa marginata, Wied III. 1035. 3. Myioturdus marginatus; Pelz. 91. 116. — Tovacca. — Süd- u. Ost-Brasilien. 29. Grallaria imperator (Lafr.) 75. Burm. III. 50. 2; Pelz. 91. 118. — Tovaccucu. — Süd- Brasilien. 30. Grallaria ochroleuca (Pr. W.) 76. Burm. III. 48. 2. Ohamaezosa ochroleuca; id 50. 3. Anm.; Wied Ill. 1032. 2. Myioturdus ochroleuceus; Pelz. 91. 121. — Ost-Brasilien. (Fortsetzung folgt). Dem Herausgeber zugesandte Schriften. 367 Dem Herausgeber zugesandte Schriften. Aquila. Zeitschrift für Ormithologie. Ill. No. 1. 2 1896. The Auk. A Quarterly Journal ofOrnithology. Vol.XIIl. No.2. 1896. Bulletin of the British Ornithologists’Club No.XXXIV—XXXV. 1896. Bulletin de la Societe Philomathique de Paris (8.) VII. No. 4. 1894 — 95. Compte-Rendu sommaire de Seance de la Societe Philomathique de Paris. No. 10—13 Fevr.— Avril 1896. The Ibis, A Quarterly Journal of Ornithology. No. 2 1896. Mittheilungen des ornithologischen Vereinsin Wien „Die Schwalbe“ XX. Jahrg. No. 1 1896. Ornithologisches Jahrbuch. Organ für das palaearktische Faunen- gebiet. Herausg. von Victor Ritter v. Tschusi zu Schmid- hoffen (Hallein), Heft 2 u. 3 1896. B Altum, Über Baumbeschädigungen durch Spechte und zur Abwehr. (Abdruck aus: Zeitschr. f. Forst- u. Jagdwesen 1896 p. 211—215.) M. Berezowski u. V. Bianchi, Aves expeditionis Potanini per provinciam Gan-su et confinia 1884 — 1887. St. Petersburg 1891. H. v. Berlepsch-Paderborn, Die Vogelschutzfrage, soweit die- selbe durch Schaffung geeigneter Nistgelegenheiten zu lösen ist. (Abdruck aus: XLI. Bericht des Ver. f. Naturkunde zu Cassel.) D. Bruun, Ornithologiske Jagttagelser fra Sydgronland; Sommeren 1894. (Abdruck aus: Vidensk. Meddel. naturh. Foren. 1895 Be 17) J. Büttikofer, Zoologische Skizzen aus der niederländischen Expedition nach Central-Borneo. (Abdruck aus: Compt. Rend. Sc. Trois. Congres Intern. de Zool. Leyden 1896.) J. Büttikofer, On a probably new Species of Crypturus. (Ab- druck aus: Not. Leyden Mus. XVIII. p. 1.) J. Büttikofer, On the Genus Pycenonotus and some allied Genera. (Abdruck aus: Not. Leyden Mus. XVII. p. 225—252.) E. Hartert, Preliminary Descriptions of some new Birds from the Mountains of Southern Celebes. (Abdruck aus: Novit. Zool. IIl. 1896 p. 69—71.) 368 Dem Herausgeber zugesandte Schriften. P. Leverkühn, Bücher-Vorlagen aus der Bibliothek Leverkühn. (Abdruck aus: Monatsschr. d. D. Ver. z. Schutze d. Vogelw. 1891—93.) L. v. Lorenz [Über Pieridophora alberti und Parotia carolae]. (Abdruck aus: Verhandl. zool. bot. Ges. Wien XLVI. Mnts. Vers. 5. Febr. 1896.) A. B. Meyer u. F. Helm, VIL—X. Jahresbericht (1891 — 1894) der Ornithologischen Beobachtungsstationen im Königreiche Sachsen. Nebst einem Anhange: Die sonstige Landesfauna betreffende Beobachtungen. Berlin 1896. A. B. Meyer und L. W. Wiglesworth, The Birds of Celebes and the Neighbouring Islands. Berlin (R. Friedländer). Pro- spectus. W. P. Pycraft, The Wing of Archaeopterya. (Abdruck aus: Natural Science VIII. No. 50 1896.) C. W. Richmond, Description of a new Species of Plover from the East Coast of Madagascar. (Abdruck aus: Proc. Biol, Soc. Washington X. 1896 p. 53—54). W. Rothschild and E. Hartert, Contributions to the Ornitho- logy of the Papuan Islands. (Abdruck aus: Novit. Zool. III. 1896 p. 8—20.) | T. Salvadori, Uccelli della Nuova Guinea Meridionale-Orientale. Viaggio di Lamberto Loria nella Papuasia Orientale XV. (Abdruck aus: Ann. Mus. Civ. St. Nat. Genova 2. ser. XV. 1896 p. 55—120). W.Schlüter, SystematischesVerzeichnis der Europäisch-Sibirischen Vögel mit Einschlufs der mediterranen Formen, nebst Eti- quettenanhang. Halle a. S. Records of the Australian Museum Vol. II No. 7. 1896. Report of the Council of the Zoological Society of London for the year 1895. London 1896. Thirteenth Annual Report of the Board of Trustees of the Public Museum of the City of Milwaukee. Spt. 1. 1894 to Aug. 31. 1895. Druck von Otto Dornblüth in Bernburg. JOURNAL fü ORNITHOLOGIE, Vierundvierzigster Jahrgang. No. 4. October. 1896. Ornithologia Paulista. Von Gustav Koenigswald, S. Paulo. (Fortsetzung und Schluss.) Fam. 19. Pteroptochidae. 1. Scytalopus indigoticus (Wied) 76. Burm. III. 633; Pelz. 46. 90; Wied III. 1091. 15. Myiothera indigotica. — Ost-Brasilien. 2. Merulaxis rhinolophus (Wied) 76. Burm. III. 62. 2. Scytalopus rhinolophus; Wied III. 1051. 1. Myiothera rhinolopha; Pelz. 46 Anm. 3. — Ost-Brasilien. Ord. II. — Macrochires. Fam. 1. Trochilidae. 1. Grypus naevius (Dumont) 78. Burm. Il. 320; Pelz. 27. 11. — Beija flör. — Ost-Brasilien. 2. Phaethornis eurynome (Less.) 78. Burm. II. 324. 2; Pelz. 27. 4. — Beija för. — Süd-Brasilien. 3. Phaethornis squalidus (Tem.) 78. Burm. II. 325. 3; Pelz. 27. 25. — Beija flör. — S. Paulo, Goyaz, Matto Grosso. 4. Phaethornis pretrii (Less., Delattre) 78. Pelz. 27. 2. — Beija flör. — Central-Brasilien. Journ, f, Orn. XLIV. Jahrg. October 1896, 24 370 G. Koenigswald: 5. Phaethornis eremita Gould. Burm. II. 326. 4. Ph. rufigaster Vieill.; Wied IV. 111. 19. Trochilus brasiliensis Lath.; Pelz. 27. 7. — Beija flör. — Ost- und Nord-Brasilien. 6. Eupetomena macrura (Gm.) 79. Burm. II. 330. Prognornis macrurus, Wied IV. 93. 14. Trochilus macrurus;, Pelz. 28. 14. — Beija flör. — Ost- und Nord- Brasilien. 7. Campylopterus largipennis (Bodd.) 79. Pelz. 28. 12. — Beija flör. — Ost- und Nord-Brasilien. 8. Aphantochroa ceirrochloris (Vieill.) 80. Burm. II. 329. 2. Campylopterus campylostylus; Pelz. 28. 13. — Beija flör. — Ost- und Central-Brasilien. +9. Lampornis nigricollis (Vieill.) Burm. II. 331. L. mango Burm. nec L.; Wied IV. 47.1. Trochilus mango Pr. W. nec L.; Pelz. 28. 15. — Beija flör. — Trop. Brasilien. +10. Thalurania glaucopis (Gm.) 83. Burm. II. 333. 1. Glaucopis frontalis Lath.; Wied IV. 85. 12. ZTrochilus glaucopis; Pelz. 29. 29. — Beija flör. — Süd- u. Ost-Brasilien. 11. Thalurania eriphile (Less.) 83. Burm. II. 334. 2. Glaucopis eriphile Less.; Pelz. 30. 32. — Beija flör. — Ost- und Central-Brasilien. 12. Thalurania iolaemos (Natt.) ” Pelz. 30. 30, id pag. 57. Beschr. — Beija flör. — S. Paulo. 13. Florisuga fusca (Vieill.) 83. Burm. I. 338. 1. Fl. atra Pr. W.; Wied IV. 52. 2. Tro- chilus ater, Pelz. 30. 36. — Beija flör. — Ost-Brasilien. 14. Lophornis magnificus (Vieill.) 83. Burm. II. 353. 1; Pelz. 32.45; Wied IV. 79. 11. Trochilus magnificus Vieill. — Beija flör. — Süd- und Ost-Brasilien. 15. Polemistria chalybea (Vieill.) 83. Burm. II. 354. 2. Lophornis festivus, Pelz. 32. 47. Lo- phornis chalybea (Vieill.). — Beija flör. — Süd-Brasilien. 16. Gouldia langsdorffi (Vieill.) 84. Burm. II. 357; Pelz. 32. 43. — Beija flör. — Central- und Nord-Brasilien. 17. Calliphlox amethystina (Gm.) 85. Burm. II. 359. C. amethystoides,; Wied IV. 90. 13. Trochilus amethystinus; Pelz. 32. 44. — Beija flör. — Ost-Brasilien. Ornithologia Paulista. 371 18. Cephalolepis delalandii (Vieill.) 88. Burm. I. 351.1. Orthorhynchus delalandü; Pelz. 33. 49. — Beija flör. — S. Paulo, Rio und Minas. 19. Cephalolepis loddigesi (Gould) 88. Burm. II. 352. 2. Orthorhynchus loddigesi; Pelz. 33. 50. — Beija flör. — Süd-Brasilien. 20. Cephalolepis beskii Pelz. 88. Pelz. 33 Anm. 1., id pag. 58 Beschr. — Beija flör. — S. Paulo, Rio, Minas. 21. Heliothrix auriculatus (Nordm.) 88. Burm. II. 336. H. auritus Burm. av. juv.; Pelz. 34. 59. H. nigrotis (Less.) — Beija flör. — Central-Brasilien. 22. Heliactin cornuta (Wied) 88. Burm. II. 356. Helactinus cornutus;, Wied IV. 99. 16. Tro- chilus cornutus;, Pelz. 32. 42. — Beija flör. — Ost-Brasilien. 23. Petasophora serrvrostris (Vieill.) 89. Burm. II. 335. P. erispa Spix; Wied IV. 76. 10. Trochilus petasophorus; Pelz. 28. 16; Arg. Orn. Il. 2. 233. — Beija flör. — Brasilien, Nord-Argentinien. 24. Olytolaema rubinea (Gm.) 90. Burm. Il. 340. 2. Calothorax rubineus Lath.; Pelz. 31. 40. — Beija flör. — Süd-Brasilien. 25. Lepidolarynxz mesoleucus (Tem.) 90. Burm. II. 339. 1. Calothorax mesoleucus Tem.; Pelz. 31. 38. Heliomasier squamosus. — Beija för. — S. Paulo, Goyaz. 26. Calliperidia fureifer (Shaw) 90. Pelz. 30. 37. Heliomaster regis (Schreibers); Arg. Orn. 1. 5.235. — Beija flör. — Süd-Brasilien, Paraguay, Nord-Argentinien. 27. Agyriria brevirostris (Less.) Sel. pag. 91. Thaumatias brevirostris;, Burm. Il. 342. 2; Pelz. 29. 24. — Beija flör. — Süd-Brasilien. 28. Leucochloris albicollis (Vieill.) Burm. II. 342. 1. Thaumatias albicolis,; Wied IV. 72. 8. Trochilus vulgaris (av. juv.); Pelz. 29. 20. Agyrtria albicollis ; Arg. Orn. U. 7. 237. — Beija flör. — Süd-Brasilien, Nord-Argen- tinien, Paraguay. 29. Chrysuronia ruficollis (Vieill.) Scl. 93. Ch. chrysura (Less.); Burm. II. 345. 4 Thaume- tias chrysurus , Pelz. 33. 51. Ch. chrysura; Arg. Orn. 1. 8. 238. — Beija flör. — Süd-Brasilien, Nord-Argentinien, Paraguay. 24* 372 G. Koenigswald: -+30. Hylocharis sapphirina (Gm.) 93. Burm. Il. 346. 1; Pelz. 33. 52; Arg. Orn. II. 8. 239; Wied IV. 64. 5. Trochilus latirostris (av. juv.) — Beija flör — Bra- silien, Paraguay, Nord-Argentinien. 31. Hylocharis lactew (Less.) 93. Burm. Il. 347. 2; Pelz. 33. 53; Wied IV. 61. 4. Trochilus sapphirinus — Beija flör — Ost-Brasilien. 32. Ohlorostilbon splendidus (Vieill.) Burm. II. 348. 4. Hylocharis bicolor Burm. nec Gm.; Pelz. 33. 55. Hylocharis flavifrons Pelz nec Gm.; Arg. Orn. II. 9. 240 — Beija flör — Süd-Brasilien, Nord Argentinien, Paraguay. - Fam. 2. Cypselidae. +1. Hemiprocne zonaris (Shaw) 95. Burm. II. 364. 1. Acanthylis collaris; Wied III. 344. 1. Oyp- selus collaris Temm.; Pelz. 15. 1. Chaetura zonaris (Shaw); Arg. Orn. II. 11. 241. — Taperucü — Von Argentinien bis Mexico. +2. Ilemiprocne biscutata (Scl.) 95. Pelz. 15. 2. Chaetura biscutata — Taperucu — Süd- und Ost-Brasilien. +3. Chaetura poliura (Tem.) 95. Burm. II. 368. Nota 2. Cypselus poliurus Tem.; Pelz. 16. 4. — Andorinhäio — Ost- u. Nord-Brasilien, Guiana. 4-4. Chaetura cinereiventris Scl. 95. Pelz. 16. 5. — Andorinhäio — Ost-Brasilien. 5. Oypseloides senex (Tem.) Burm. II. 365. 2. Acanthylis senex Tem.; Pelz. 16. 3. Chae- tura senece — Andorinhäio — Ost-Brasilien. 6. Oypseloides fumigatus (Streubel) 95. Burm. II. 365. Nota 2. Cypselus fumigatus;, Pelz. 16. 7. Ne- phocaetes fumigatus — Andorinhäio — Süd- u. Central-Brasilien, Bolivien, Peru. Fam. 3. Caprimulgidae. —1. Nyetibius grandis (Gwm.) 95. Burm. II. 374. 1; Pelz. 10. 4; Wied III. 295. 1. Caprimulgus grandis L. — Urutaü, Pregnica, Chora-lua, Mae da lua. — Trop. Brasilien, Guiana, Venezuela. Ornithologia Paulista. 373 2. Nyctibius aethereus (Wied) 95. Burm. II. 375. 2; Pelz. 10. 1; Wied III. 303. 2. Caprimulgus aethereus — Urutaü — Ost Brasilien. 73. Nyctibius jamaicensis (Gm.) 95. Burm. II. 376. 3. N. cornutus (Vieill.); Pelz. 10. 2. — Urutaü — Trop. Süd-America, Central-America u. Jamaica. 4. Podager nacunda (Vieill.) 95. Burm. II. 400; Pelz. 15. 28. Arg. Orn. II. 12. 242; Wied III. 326. 5. Caprimulgus diurnus — Curiango, Nhacunda — Trop. Süd- Amerika. 5. Lurocalis nattereri (Tem.) 95. Burm. II. 398. 6. Ohordeiles nattereri (Tem.); Pelz. 15. 26. Curiango — Ost-Brasilien. +6. Chordeiles acutipennis (Bodd.) 96. Burm. II. 395. 4. Ch. acutus Gm.; Wied III. 330. 6. Capri- mulgus semitorguatus Wied nec L.; Pelz. 14. 23. — Bacuräu — Trop. Süd-Amerika. +7. Chordeiles popetue (Vieill.) Peiz. 14. 21. — Bacuräu — Ost-Brasilien. 8. Anitrostomus serico-caudatus Cass. 96. Pelz. 13. 17. — Curiango — Trop. Brasilien. 8. Antrostomus parvulus (Gould) 96. Pelz. 12. 14. Stenopsis parvula;, Arg. Orn. II. 14. 244. — Curiango — Süd-Brasilien, Nord-Argentinien. 10. Antrostomus ocellatus (Tsch.) 96. Burm. II. 386. 2; Pelz. 13. 19; Wied Ill. 337. 7. Caprimulk- gus brasilianus L. — Curiango — Ost- u. Central-Brasilien, Bolivien, Ost-Peru. 11. Stenopsis candicans (Natt.) Pelz. 12. 11., id pag. 49. Beschreibung — Curiango — Ost- Brasilien. 12. Stenopsis platura Natt. Pelz. 12. 15., id. pag. 53. Beschr. — Curiango — S. Paulo. 13. Hydropsalis torgquata (Gm.) 96. Burm. II. 382. Anm. Caprimulgus torguatus Gm.; Pelz. 11. 7. — Bacuräu — Süd- u. Ost-Brasilien. 374 G. Koenigswald: 14. Hydropsalis furcifera (Vieill.) 96. Burm. II. 381.2. H. psalurus (Tem.); Pelz. 11.8. H. pal- lescens Pelz. (?); Arg. Orn. I. 15. 216. — Bacuräu tesoura — Süd-Brasilen, Nord-Argentinien, Paraguay, Bolivien. 15. Hydropsalis forcipata (Nitzsch) 96. Burm. II. 380. 1; Pelz. 11. 5. — Bacuräu tesoura, Suindara. Süd- u. Ost-Brasilien. 16. Hydropsalis ypanemae Pelz. Pelz. 11. 6. — Bacuräu — S. Paulo. 17. Heleothreptus anomalus (Gould) 97. Burm. II. 388. 3; Pelz. 12. 10; Arg. Orn, IH. 16. 247. — Curiango — Süd-Brasilien, Nord-Argentinien. +18. Nyctidromus albicollis (Gm.) 97. Burm. Il. 389. 1; Pelz, 13. 20; Wied III. 318. 4. Caprimul- gus gwianensis L. — Bacuräu, Mede leguas — Trop. Süd-Ame- rika u. Central-Amerika. Ord. III. — Pici. Fam. 1. Picidae. 1. Pieumnus cirrhatus Tem. 98. Burm. II. 246. 3. P. exiis Leht.; Pelz. 241. 2. — Pica päo anäo, Pica päozinho. — Süd- u. Central-Brasilien. 2. Picumnus temmincki Lafr. 98. Burm. II. 246. 2; Pelz. 240. 1. — Pica pao anäo. — Süd- Brasilien. 3. Picumnus pygmaeus (Lcht.) 98. Burm. II. 247. 4. — Pica päs anäo — Ost- u. Central-Bra- silien. 4. Campephilus melanoleucus (Gm.) 98. Burm. II. 221. Dryocopus albirostris Vieill.; Wied IV. 393. 3. Picus comatus 1Ill.; Pelz. 242. 9. — Picapäo. — Trop. Süd- Amerika. 5. Cammephilus robustus (Lcht.) 98. Burm. I. 217. 1; Pelz. 243. 12; Wied .IV. 385: Trage robustus Leht. — Picapao. — Süd- u. Ost-Brasilien, Paraguay. +6. Dryocopus lineatus (L.) 99. Burm. II. 219. 1; Pelz. 243. 13; Wied IV. 389. 2. Picus lineatus, L. — Picapao — Trop. Brasilien. Ornithologia Paulista. 375 7. Dryocopus erythrops (Val.) 99. Burm. II. 220. Anm. 2. Picus erythrops Cuv.; Pelz. 243. 14; Arg. Orn. II. 18. 250. — Picapäio — Süd-Brasilien, Nord-Ar- gentinien. 8. Dryocopus galeatus (Tem.) 99. Burm. Il. 222. Anm. 1. Picus galeatus Natt.;, Pelz. 243. 15. Dryocopus galeatus — Picapao — Süd-Brasilien. 9. Picus mixtus Bodd. 99. Burm. II. 242. 2. Dendrobates maculatus;, Pelz. 245. 22. Picus cancellatus Wagl.; Arg. Orn. II. 19. 251. — Picapio — Süd-Brasilien, Nord-Argentinien. 10. Chhloronerpes affınis (Wagl.) 99. Burm. II. 223. 1. Dendrobates passerinus, Burm. Arg. Orn. I. 20. 253. — Picapäo — Süd-Brasilien, Nord-Argentinien. 11. Chloronerpes spilogaster (Wagl.) 99. Burm. Il. 223. 1. Dendrobates passerinus Burm. nec L. (av. iuv.); Pelz. 245. 23. Oampias maculifrons — Picapio — Ost- u. Central-Brasilien. 12. Chloronerpes aurulentus (Lcht.) 99. Burm. 11. 227. 2; Pelz. 243. 16; Arg. Orn. II. 21. 255. — Picapao — Süd-Brasilien, Nord-Argentinien. 13. Chloronerpes erythropis (Vieill.) 99. Burm. II. 228. 3. Ch. icterocephalus Lath.; Wied. IV. 427. 1. Picus erythrops Vieill.; Pelz. 244. 19. — Picapäo. — Süd- u. Ost-Brasilien. 14. Chrysoptilus eristatus (Vieill.) 100. Burm. II. 242. 1. Ohr. melanochlorus Burm. nec. Gm.; Pelz. 249. 37. Ohr. chlorozostus (Wagl.) — Picapaäo. — Süd-Brasilien, Nord-Argentinien. 15. Melanerpes flavifrons (Vieill.) 100. Burm. II. 239. 1. Tripsurus coronatus Ill.; Wied IV. 419. 9. Picus coronatus; Pelz. 248. 54. — Picapio — Süd- u. Ost- Brasilien. 16. Leuconerpes candidus (Otto) 100. Burm. II. 237; Pelz. 247. 30; Arg. Orn. II. 23. 258; Wied IV. 415. 8. Picus candidus — Picapäo branco — Süd- u. Ost- Brasilien, Nord-Argentinien, Paraguay, Bolivien. 17. Colaptes campestris (Vieill.) 101. Burm. II. 235; Wied IV. 409. 7. Picus campestris; Pelz. 249. 38. Pediopipo campestris (Viell.) — Chanchan, Picapao do campo. — Ost- u. Central-Brasilien, Bolivien. 376 G. Koenigswald; 18. Celeus flavescens (Gm.) 101. Burm. IL 281 .1; Pelz. 250. 41; Wied IV. 396. 4. Picus flavescens — Picapäo de pennacho — Süd- u. Ost-Brasilien. Ord. IV. — Coccyges. a. Coceyges anisodaetylae. Fam. 1. Momotidae. 1. Baryphtengus ruficapillus (Vieill.) 102. Burm. II. 411. 1. Prionites ruficapillus, Wied III. 1257. 1; Pelz. 19. 4. Momotus levaillanti Less. — Taguara, Jeruva, Pira- paya, Gello do matto, Surucü, Joäo grande — Brasilien, Paraguay. Fam. 2. Alcedinidae. +1. Ceryle torguata (L.) 103. Burm. II. 404. Megaceryle torguata Kaup; Wied IV. 5. 1. Alcedo cyanea Vieill.; Pelz. 23. 21. — Martim pescador, Martim cajaca — Trop. Süd- u. Central-Amerika. —+2. Ceryle amazona (Lath.) 103. Burm. II. 405. 1. Chloroceryle amazona; Wied IV. 12. 2. Alcedo amazona; Pelz. 23. 22. — Martim pescador, Papa peixe — Von Argentinien bis Mexico. 3. Ceryle americana (Gm.) 103. Burm. I. 407. 3. Chloroceryle americana; Wied IV. 17. 3. Alcedo americana;, Pelz. 23. 24. — Martim pescador — Trop. Süd-Amerika. b. Coceyges heterodactylae. Fam. 3. Trogonidae. +1. Trogon atrieollis Vieill. 104. Burm. II. 279. 6; Wied IV. 309. 3; Pelz. 20. 7 u. 8. — Surucuä dourado. — Trop. Süd- u. Central-Amerika. 2. Trogon viridis L. 104. Burm. II. 277. 4; Pelz. 20. 5; Wied IV. 297. 1. Zr. viola- ceus Gm. — Surucuä. — Trop. Süd-Amerika. 3. Trogon aurantius Spix 104. Burm. II. 279. 5; Pelz. 20. 9. — Surucud. — Ost-Brasilien. Ornithologia Paulista. 377 4. Trogon surucura Vieill 104. Burm. II. 274. 1; Pelz. 19. 2. — Surucuä. — Süd-Brasilien, Paraguay. e. Coceyges zygodactylae. Fam. 4. Galbulidae. 1. Galbula rufoviridis Cab. 104. Burm. I. 299. Galbula viridis Burm. nec Lath.; Wied IV. 436. — Chupa flor grande. — Ost- und Central-Brasilien, Bolivien. 2. Brachygalba melanosterna (Scl.) 105. Burm. Il. 526. Nachtrag.; Pelz. 24. 34. — Chupa flor grande. — Üentral-Brasilien, Bolivien. 3. Jacamaralcyon tridactyla (Pall.) 105. Burm. II. 303. 8. Galbula tridactyla;, Pelz. 25. 35. — Cui- telucü. — Central-Brasilien. Fam. 5. Bueconidae. 1. Bucco swainsoni Bp. 105. Burm. II. 283. 1. Oapito macrorhynchus Gm.; Burm. II. 525. Nachtrag.; Pelz. 21. 3. — Capitäo de bigode — Ost- u. Central- Brasilien. E 2. Bucco chacuru Vieill. 106. Burm. II. 287. 6. Capito melanotis Tem.; Wied IV. 359. 1; Pelz. 22. 9. — Dormiäo, Joäo tolo, Joäo bobo — Süd- und Ost- Brasilien, Paraguay. 3. Malacoptila torgquata (Hahn) 106. Burm. II. 290. 1. Monasa fusca Burm. nec aut.; Wied IV. 364. 2. Capito fuscus; Pelz. 23. 15. — Barbado, Joäo doido — Süd- u. Ost-Brasilien. 4. Nonnula rubecula (Spix) 106. Burm. II. 292. Monasa rubecula;, Pelz. 23. 18. — Joäo bobo — Ost- u. Nord-Brasilien. 5. Monasa leucops 11. Burm. II. 293. 4.; Pelz. 22. 14; Wied IV. 368. 3. Oapito leucops — Juip do matto — Öst-Brasilien. 6. Chelidoptera tenebrosa (Pall.) 106. Burm. II. 294. 6. Monasa tenebrosa Pall.; Wied IV. 372. 4. Capito tenebrosus Pall.; Pelz. 23. 20. — Tatera, Andorinha do matto — Ost-Brasilien bis Columbien. 378 G. Koenigswald: Fam. 6. Cuculidae. 71. Crotophaga ani L. 107. Burm. Il. 254. 2; Wied IV. 314. 1; Pelz. 269. 2. — Anü preto. — Von Argentinien bis Mexico. 2. Crotophaga maior L. 107. Burm. II. 253. 1; Wied IV. 319. 2; Pelz. 268. 1. — Anü guassü, Anü do brejo. — Von Süd-Brasilien bis Guiana. 3. Guira piririgua (Vieill.) 107. Burm. I. 257. Ptiloleptis guira Gm.; Wied IV. 335. 3. Coc- cyzus guira, Pelz. 269. 3. Octopteryx gwira — Anü branco, Anü do campo. — Süd- u. Ost-Brasilien, Paraguay. 14. Dromococcyx phasianellus (Spix) 107. Burm. II. 260; Wied IV. 353. 1.; Pelz. 270. 4. — Peixe frito — Von Brasilien bis Mexico. +5. Diplopterus naevius (Gm.) 107. Burm. II. 261. 1; Pelz. 271. 6. — Sassy, Soci — Trop. Süd- u. Central- Amerika. 6. Piaya cayana (L.) 108. Burm. II. 265. 1. Coccygus cayanus L., Wied IV. 329. 2; Pelz. 272. 9. Piaya macroura Gambel; Pelz. 272. 10. — Alma do gato, Rabilonga, Rabo, de palha Rabo de escrivao, Meia pa- taca, Maria Caraiba, Tingacı. — Brasilien bis Mexico. +7. Coccyzus americanus (L.) 108. Arg. Orn. II. 37. 271; Coues, North American Birds, pag. 476. 429. — Süd- u. Nord-Amerika. 78. Coccyzus melanocryphus Vieill. 108. Burm. Il. 267. 3. Coccygus seniculus Lath.; Wied IV. 348. 5.; Pelz. 273. 14. — Trop. Süd-Amerika. +9. Coceyzus cinereus Vieill. 108. Burm. II. 268. Anm. 2. C. cinereus Vieill.;, Pelz. 273. 15. C. bairdi Scl.; Arg. Orn. II. 38. 273. pl. XIll. — Süd-Brasilien, Nord-Argentinien, Paraguay. Fam. 7. Rhamphastidae. 1. Rhamphastos toco (Gm.) 108. Burm. II. 203. 1; Wied IV. 271. 1; Pelz. 233. 1 — Tucano grande, Tucanacu. — Brasilien. Guiana. Ornithologia Paulista. 379 2. Rhamphastos ariel Vig. 108. Burm. II 205. 3. R. temminckii Wagl.; Wied IV. 272. 2; Pelz. 234. 6. — Tucano de bico preto. (Schwarzschnabeltukan) — Süd- u. Ost-Brasilien. 3. Ikhamphastos dicolorus (L.) 108. Burm. II. 204. 2; Pelz. 235. 8. — Tucano de bico verde. (Grünschnabeltukan) — Brasilien. 4. Pteroglossus wiedii Sturm 108. Burm. IH. 208. Anm. 1.; Pelz. 235. 9; Wied IV. 283. Piero- glossus Aracari Wied nec aut. — Arassari. — Süd- u. Ost-Brasilien. 5. Selenidera maculirostris (Lcht.) 109. Burm. Il. 210. 4. Pieroglossus maculirostris Ill.; Wied IV. 290. 2; Pelz. 238. 20. — Arassari pocca — Süd- u. Ost-Brasilien. 6. Andigena bailloni (Vieill.) 109. Burm. II. 209. 2. Pteroglossus bailloni; Pelz. 238. 19; Wied IV. 281. 3. Rhamphastos sp. — Druminocca — Süd- u. Ost- Brasilien. Ord. V. — Psittaci. Fam. 1. Psittacidae. 1. Ara hyacinthina (Lath.) 111. Burm. II. 159. 3. Macrocercus hyacinthinus Lath.; Pelz. 254. 1. Sittace hyacinthina — Arar& una — Central-Brasilien. +2, Ara chloroptera Gray. 111. Pelz. 255. 3. Sittace chloroptera — Arara piranga, Ararä vermelha — Von Brasilien bis Central-Amerika. 3. Ara ararauna (L.) 111. Burm. I. 157. 2. Macrocercus ararauna L.; Wied IV. 153. 2. Psittacus ararauna; Pelz. 255. 4. Sitiace ararauna. — Ua- ninde — Trop. Süd-Amerika. 4. Ara maracana (Vieill.) 111. Burm. II. 161. 5. Macrocercus illigeri Kuhl; Wied IV. 160. 4. Psittacus illigeri, Pelz. 255. 7. Sittace maracana (Vieill.) — Maracanä — Brasilien, Paraguay, Bolivien, Perü. +5. Ara nobils (L.) 111. Burm. II. 162. 6. Macrocercus nobilis (L.); Wied IV. 165. 5. Psitiacus nobilis;, Pelz. 256. 9. Sittace nobilis — Maracana — Süd- u. Ost-Brasilien. 380 G. Koenigswald: 6. Conurus pavua (Bodd.) 112. Burm. II. 164. 1. ©. gwianensis Briss.; Wied IV. 169. 6. Psittacus guianensis L.; Pelz. 256. 13. — Araguahy, Maracana — Brasilien, Guiana. 7. Conurus jendaya (Gm.) 112. Burm. II. 167. 5. C. auricapillus Ill.; Wied IV. 178. 8. Psittacus auricapillus Il.; Pelz. 257. 15. Jendaya, Nhendaya, Periquito de cabeza amarella. Süd- u. Ost-Brasilien. 8. Conurus aureus, Gm. 112. Burm. I. 169. 7. C. canicularis L.; Wied IV. 173. 7. Psittacus aureus L.; Pelz. 258. 17. Jendaya, Periquito-rei. Bra- silien, Guiana. 9. Conurus eruentatus (Pr. W.) 112. Burm. II. 176. 16; Pelz. 259. 19; Wied IV. 183. 9. Fsiita- cus crunentatus — Tiriba grande, Fura-matto. Süd- u. Ost-Brasilien. 10. Conurus vittatus Shaw 112. Burm. II. 178. 18; Pelz. 259. 20. — Tiriba, Periquito. Süd- Brasilien. 11. Conurus leucotis Leht. 112. Burm. II. 177. 17; Pelz. 259. 21; Wied IV. 188. 10. Psitta- cus leucotis — Periquito-tapuya, Tiriba pequena — Ost- u. Central- Brasilien. 12. Brotogerys tiriacula (Bodd.) 113. Burm. II. 172. 11. Conurus viridissimus Tem; Wied IV. 198. 12. Psittacus viridissimus, Pelz. 260. 27. — Periquito verda- deiro. — Süd- u. Ost- Brasilien. 13. Brotogerys xanthoptera (Spix) 113. Burm. 1. 174. 13. Conurus xanthopterus Spix; Pelz. 260. 28. — Periquito — Central-Brasilien, Bolivien. 14. Chrysotis pretrü (Tem.) 113. Pelz. 265. Anm. 2. — Charao — Süd-Brasilien. 15. Chrysotis brasiliensis (L.) 113. Burm. II. 185. Anm. Psittacus brasiliensis L.; Pelz. 265. 47. — Papagaio grego — Süd-Brasilien. 16. Chrysotis vinacea (Wied) 113. Burm. I. 184. 3. Psittacus vinaceus; Wied IV. 220. 16; Pelz. 265. 48. — Papagaio Jurueba — Süd- u. Ost-Brasilien. 17. Chrysotis dufresniana (Kuhl) 113. Burm. II. 183. Psittacus dufresianus Kuhl; Wied IV. 225. 17; Pelz. 266. 50. — Jauä, Camutanga — Süd- u. Ost-Brasilien. Ornithologia Paulista. 381 18. Ohrysotis ferinosa (Bodd.) 113. Burm. II. 182. 1. Psittacus pulverulentus; Wied IV. 231. 18; Pelz. 266. 52. — Jurü, Papagaio-Moleiro — Brasilien, Guiana. 19. Chrysotis amazonica (L.) 114. Burm. II. 186. 5. Psittacus aestivus Burm. (nec aut.); Wied IV. 205. 14; Pelz. 266. 53. — Papagaio dos maugues, Curica — Brasilien, Guiana, Columbien. 20. Chrysotis aestiva (Lath.) 114. Burm. II. 187. 6. Psittacus amazonicus; Wied IV. 213. 15; Pelz. 267. 55; Arg. Orn. II. 47. 284. — Papagaio verdadeiro. — Brasilien, Paraguay, Nord-Argentinien. 21. Trielaria cyanogastra (Wied) 114. Burm. I. 181; Wied IV. 202. 113. Psittacus cyanogaster ; Pelz. 261. 34. Pionias cyanogaster — Sabiä sicca — Süd- u. Ost-Brasilien. +22. Pionus menstruus (L.) 114. Burm. II. 190. 1; Pelz. 264. 42; Wied IV. 237. Psittacus menstruus L. — Maitaca — Trop. Süd-Amerika. 23. Pionus maximiliani (Kuhl) Burm. II. 191. 2. Pionus flavirostris; Wied IV. 243. 20. Psittacus flavirostris; Pelz. 264. 43; Arg. Orn. II. 47. 285 — Maitaca grande — Süd- u. Ost-Brasilien, Paraguay, Bolivien, Nord-Argentinien. 24. Pionopsitta pileata (Scop.) Burm. II. 194. 1. Psitiacula püeata,;, Wied IV. 247. 21. Psittacus pileatus; Pelz. 262. 36. Pionias mitratus — Cuyü-Cu- yü, Maitaca de cabeza vermelha — Ost- u. Süd-Brasilien. 25. Urockroma surda (Kuhl) 114. Burm. I. 195. 2. Psittacula surda, Wied IV. 252. 22. Psittacus surdus — Periquito — Ost- u. Nord-Brasilien. Psittacula passerina (L.) 115. Burm. II. 197. 2; Pelz. 267. 57; Wied IV. 260. 24. Psitta- cus passerina. — Periquito — Süd- u. Ost-Brasilien. Ord. VI. — Striges. Fam. 1. Strigidae. +1. Strix flammea L. 116. Burm. II. 137. Strix perlata Lcht; Wied III. 263. 5; Pelz. 10. 17. — Mocho (Schleiereule) — Gemein in ganz Amerika u. der alten Welt. 382 G. Koenigswald: Fam. 2. Bubonidae. +1. Otus americanus (Gm.) 116. Burm. II. 123. 1; Pelz. 10. 16; Wied IV. 181.8. Sirix macu- lata — Corujä da matta virgem. — Trop. Süd-Amerika bis Mexico. +2. Otus brachyotus (Forst.) 116. Burm. II. 125. 2; Pelz. 10. 14. — Corujä. — Gemein. +3. Nyetalops stygius (Wagl.) 116. Pelz. 10. 15. Otus stygius — Corujä — Trop. Süd- u. Central- Amerika. 4. Syrnium hylophilum (Tem.) 116. Burm. I. 133. 2. Ciccaba hylophila; Pelz. 9. 11. — Mocho — Brasilien, Guiana, Venezuela. 5. Syrnium fasciatum (Vieill.) Pelz. 9. 12. — Mocho. — S. Paulo. +6. Bubo virginianus (Gm.) 116. Burm. I. 121. B. erassirostris; Wied III. 274. 7. Strix na- curutu;, Pelz. 9. 7. Bubo magellanicus — Jacurutü — Süd- u. Nord-Amerika. +7. Scops brasilianus (Gm.) 117. Burm. II. 126. 1. Sc. decussata; Wied III. 286? Sirix bra- siliana; Pelz. 9. 9. Ephialtes choliba — Corujaä — Gemein im ganzen trop. Amerika. +8. Pulsatrix torquata (Daud.) 117. Burm. II. 130. Ulula torguata,; Wied III. 268. 6. Syrnium pulsatrix;, Pelz. 8. 2. Athene torgquata — Corujä. — Trop. Süd- u. Central-Amerika. 9. Ciccaba huhula (Daud.) 117. Burm. II. 132. 1; Pelz. 8. 1. — Corujä preta — Brasilien, Guiana. 10. Ciccaba melanonota (Tsch.) 117. Burm. II. 134. Anm. Noctua melanonota; Pelz. 9. 3. Athene melanonota — Corujäa — Central-Brasilien, Bolivien, Peru. 11. Ciccaba suinda (Vieill.) 117. Burm. II. 135. 3. — Coruja, Suindä. -—— Süd-Brasilien, Pa- raguay. 12. Pholeoptynx cunicularia (Mol.) 117. Burm. II. 139. Noctua cunicularia; Wied III. 248. Strix cu- nicularia; Pelz. 9. 6. Athene cunicularia — Corujä do campo, Corujä buraqueira.. Campeule — Gemein in Süd- und Nord- Amerika. Ornithologia Paulista. 383 +13. Glaucidium phalaenoides Daud. 117. Burm. II. 141. 1. Gl. ferrugineum Wied; Burm. II. 141. 2. Gl. passerinoides Tem.; Wied III. 234. 1. Strix ferruginea; Pelz. 9. 4. Athene ferruginea — Cabure. — Gemein in ganz Amerika. +14. Glaucidium pumilum Tem. 117. Burm. II. 144. 3; Wied III. 242. 3. Strix minutissima; Pelz. 9, 5. Athene minutissima (Wied) — Cabur& do Sertao — Süd- u. Ost- Brasilien. Ord. VII. — Aceipitres. Fam. 1. Falconidae. 1. Circus macropterus Vieill. 118. Burm. II. 116. 1. C. superciliosus Tem.; Wied III. 224. 29. Falco palustris; Pelz. 8. 57. — Gaviao.— Süd-Amerika. +2. Asturina nitida (Lath.) 118. Burm. Il. 68. Astur nitidus,; Wied III. 209. 26. Falco strio- latus Tem.; Pelz. 5. 12. — Gaviao. — Trop. Süd-Amerika. 3. Asturina nattereri Scl. Salv. 118. Burm. II. 76. 4. Nisus magnirostris Burm. nec aut.; Wied Ill. 102. 6. Falco magnirostris; Pelz. 6. 43. Astur magnirostris. — Gaviao carijö. — Süd- u. Ost-Brasilien. 4. Asturina leucorrhoa (Quoy Gaim.) 118. Pelz. 7. 45. Astur leucorrhous. — Gaviao. — Brasilien, Venezuela, Columbien. +5. Buteola brachyura (Vieill.) 118. Wied III. 187. 22. Falco allifrons; Pelz. 3. 18. Buteo minutus Natt. — Gaviao. — Brasilien bis Guatemala. —+6. Buteo swainsoni Bp. 118. Arg. Orn. II. 59. 295. — Gaviao. — Süd- u. Central-Amerika. —+7. Buteo pierocles (Tem.) 119. Burm. II. 49. 2; Pelz. 3. 19. — Gaviao branco, Curucutury — Süd- u. Central-Amerika. +8. Buteogallus aequinoctialis (Gm.) 119. Pelz. 3. 9. Urubitinga aequinoctialis. — Gaviao dos man- gues — Trop. Süd-Amerika. +-9. Buteogallus nigricollis (Lath.) 119. Burm. II. 47. 1. Buteo nigricollis; Wied III. 213. 27. Falco busarellus Daud; Pelz. 3. 11. Ichthyoborus nigricolis — Gaviao — Trop. Süd- u. Central-Amerika. 384 G. Koenigswald: 10. Urubitinga zonuro, (Shaw) 119. Burm. II. 43 Hypomorphnus urubitinga; Wied III. 196. 24. Falco urubitinga — Gaviao — Brasilien bis Mexico. 11. Urubitinga unicincta (Tem.) 119. Burm. II. 82. Asturina unicincta;, Pelz 3. 10; Arg. Orn. 63. 298. Antenor unicinctus — Gaviao — Trop. Süd- u. Central- Amerika. -#12. Heterospizias meridionalis (Lath.). Scl. 119. Urubitinga meridionalis Lath.; Pelz. 28; Wied III. 218. 28. Falco rutilans Lcht.; Burm. I. 80. 1. Asturina rutilans; Arg. Orn. 1I. 65. 299. — Gaviao. — Süd- u. Central-Amerika. 13. Leucopternis palliata (Pelz.) 119. Pelz. 3. 17. — Gaviao. — Süd-Brasilien. 14. Leucopternis scotoptera (Wied) 119. Burm. II. 51. Buteo scotopterus,; Wied III. 204. 25. Falco scotopterus; Pelz. 3. 16. — Gaviao. — Süd- u. Ost-Brasilien. 15. Geranoaötus melanoleucus (Vieill.). Burm. II. 54. Hulaötus melanoleucus; Pelz. 4. 27. — Ga- viao. — Brasilien, Argentinien, Chile, Peru, Columbien. 716. Harpyhaliaetus coronatus (Vieill.) 119. Burm. II. 61. Nota 1. COircaetus coronatus;, Pelz. 4. 25. — Harpya. -- Süd-Brasilien, Argentinien, Patagonien. +17. Thrasaetus harpya (L.) 120. Burm. II. 59. Harpya destructor Daud.; Pelz. 4. 24. Morph- nus harpya (L.). — Uracü, Harpya, Gaviao real. — Trop. Süd- u. Central-Amerika. ‚18. Morphnus guianensis (Daud.) 120. Burm. "" 66; Pelz. 4. 23; Wied III. 90.4. Folco guianensis. — Harpya branca. — Trop. Süd-Amerika. 19. Spizaetus ornatus (Daud.) 120. Burm. II. 64. 2; Pelz. 4. 21; Wied III. 78. 2. Falco ornatus. — Npacanim, Gaviao de pennacho. — Trop. Süd- u. Central- Amerika. +20. Spizaetus tyrannus (Wied) 120. Burm. I. 62., id. II. 523. Nota; Pelz. 4. 22; Wied III. 84. 3. Falco tyrannus. — Gaviao dos micos. — Trop. Süd- und Central-Amerika. +21. Spizaötus melanoleucus (Vieill.) 120. Burm. I. 65. Nota. Sp. atricapillus Cuv.; Pelz. 4. 20. — Gaviao branco. — Brasilien bis Guatemala. Ornithologia Paulista. 385 22. Accipiter pileatus (Tem.) 120. Burm. II. 73. 3. Nisus pileatus; Wied III. 107. 7. Falco pileatus;, Pelz. 8. 54. Acecipiter pileatus $;, id. 8. 55. Ace. po- liogaster 2. — Gaviäo. — Brasilien. 23. Accipiter erythrocnemis Scl. 120. Burm. II. 71. Nisus siriatus Burm. nec Vieill. — Gaviäo. — Süd-Brasilien. -24. Accipiter tinus (Lath.) 120. Burm. II. 70. 1. Nisus tinus; Pelz. 8. 56. — Gaviäo. — Trop. Süd- u. Central-Amerika. 25. Micrastur ruficollis (Vieill.) 120. Burm. I. 85. 1. Olimacocerus zanthothorax; Pelz. 7. 51. Micrastur xzanthothorax. — Gaviäo. — Süd-Brasilien. 726. Micrastur melanoleucus (Vieill.). Burm. II. 88. 3. Olimacocercus brachypterus; Pelz. 7.49. — Gaviäo. — Ost-Brasilien. +27. Geranospiza coerulescens (Vieill.) 121. Burm. Il. 77. Nisus gracilis Temm.; Pelz. 7. 47. Geranopus gracilis. -— Gaviäo. — Süd-Brasilien, Paraguay. +28. Falco peregrinus (L.) 121. Pelz. 5. 28. — Gaviäo. — Süd- u. Nord-Amerika. -+29. Falco deiroleucus Tem. 121. Pelz. 397. Hypotriorchis devroleucus. — Gaviäo. — Trop. Süd- u. Central-Amerika. +30. Falco fusco-coerulescens Vieill. 121. Sel. 121. Hypotriorchis femoralis (Temm.); Pelz. 5. 30; Burm. II. 96. Falco femoralis; Arg. Orn. IL 69. 304. — Gaviäo — Argentinien bis Mexico. —+31. Hypotriorchis rufigularıs (Daud.) 121. Burm. 1. 98. 3. Falco aurantius Lath.; Pelz. 5. 29. — Gaviäo — Trop. Süd- u. Central-Amerika. +32. Tinnunculus cinnamominus (SWw.) Seh 121. T. sparverius (L.); Pelz. 5. 31; Burm; 1,931. Falco sparverius, Wied III. 116. 9. — Quiri-quiri. — Süd- u. Nord-Amerika. 7 33. Elanoides furcatus (L.) 121. Burm. I. 110. Nauclerus furcatus; Wied III. 141. 15. Falco yetapa;, Pelz. 6. 39. Nauclerus furcatus — Tapenna, Ytapema, Gaviäo tesoura — Trop. Amerika. +34. Elanus leucurus (Vieill.) 121. Burm. II. 113; Pelz. 6. 37; Arg. Orn. II. 71. 306 — Gaviäo — Süd- u. Central-Amerika. Journ. f, Ornith. XLIV. Jahrg. October 1896. z 25 386 6. Koenigswald: -135. Rosthramus soeiabilis (Vieill.) 121. Burm. II. 46. R. hamatus; Pelz. 6. 41; Wied III. 182. 21. Falco hamatus; Arg. Orn. II. 72. 307. — Gavigo. — Süd- u. Central-Amerika. -36. Oymindis cayennensis (Gm.) 122. Burm. II. 107. 1; Pelz. 5. 34; Wied III. 148. 16. Falco palliatus — Gaviäo. — Trop. Süd- u. Central-Amerika. +37. Cymindis uncinatus (Tem.) 122. Burm. II. 108. 2; Pelz. 5. 35; Wied III. 172. 19. Falco uncinatus. — Gaviäo. — Trop. Süd- u. Central-Amerika. -38. Ictinia plumbea (Vieill.) 122. Burm. II. 104; Pelz. 6. 40; Wied III. 126. 12. Falco plumbeus. — Sovi, Sevi, Gaviäo-Pomba. — Trop. Süd- u. Central- Amerika. 39. Harpagus diodon (Tem.) 122. Burm. II. 102. 2; Pelz. 5. 33; Wied III. 138. 14. Falco diodon. — Gaviäo. — Süd- u. Ost-Brasilien. 40. Harpagus bidentatus (Lath.) 122. Burm. II. 100. 1; Pelz. 5. 32; Wied III. 132. 13. Falco bidentatus. — Gaviäo. — Brasilien, Venezuela, Columbien. A-41. Ibyeter americanus (Bodd.) 122. Pelz. 2. 1. — Gaviäo. — Brasilien bis Guatemala. 42. Ibycter formosus (Lath.) 122. Burm. II. 37. 2. Milvago nudicollis; Wied III. 153. 17. Falco nudicollis; Pelz. 22. — Cauncam, Uracacü, Caracara preto. — Süd- u. Ost-Brasilien. 743. Milwago chimachima (Vieill.) 122. Burm. IH. 36. 1. .M. ochrocephalus; Wied III. 162. 18. Falco degener, Pelz. 2. 4. — Chimango, Caracara branca. — Brasilien bis Mexico. 44. Polyborus tharus (Mol.) 123. Burm. II. 40. P. vulgaris Vieill.; Wied III. 190. 23. Falco brasiliensis L.; Pelz. 2. 5. P. brasiliensis. — Carancho, Caracarä. — Süd-Amerika. Fam. 2. Cathartidae. 1-1. Cathartes aura (L.) 123. Burm. II. 30. 1; Wied III. 64. 3; Pelz. 1. 3. — Urubü do campo. — Trop. Amerika. 2, Cathartes atratus (Bartr.) 123. Burm. Il. 32. 2. C. wrubu; Wied III. 58. 2. C. foetens; Pelz. 1. 2. — Urubü, Urubü peba, Corvo. — Trop. Süd- u. Central-Amerika. Örnithologia Paulista. 387 -+-3, @yparchus papa (L.) Burm. II. 28. Sarcorhamphus papa; Wied II. 56. 1. Cathartes papa; Pelz. 1.1. Sarcorhamphus papa. — Urubü-tinga, Bine Corvo-grande, Corvo-branco. — Trop. Süd- u. Central- merika. Ord. VIII. — Steganopodes. Fam. 1. Fregatidae. +1. Fregata aquila (L.) 124. Burm. III. 450. Tachypetes aquilus; Wied IV. 885. 1; Pelz. 326. 4. — Alcatraz, Grapira.. — An den Küsten von Süd- und Central-Amerika. Fam. 2. Pelecanidae. +1. Sula fiber (L.) 124. (?) Burm.. III. 458. Sula brasiliensis; Wied 1V. 890. 1. Dysporus sula; Pelz. 325. 2. Sula fusca. — Mergulhäo. — Brasilien, Antillen. Fam. 3. Phalacrocoracidae. +1. Phalacrocorax brasilianus (Gm.) 124. Burm. III. 460. Hakeus brasilianus; Wied IV. 895. 1; Pelz. 325. 1. Graculus brasikianus (Gm.); Arg. Orn. II. 91. 314. — Biguä, Cormaräo. — Süd- u. Central-Amerika. Fam. 4. Plotidae. +1. Plotus anhinga L. 124. Burm. III. 461; Wied IV. 900. 1; Pelz. 325. 1. — Riguä-tinga, Carara. — Süd- u. Central- -Amerika. Ord. IX. — Herodiones. Fam. 1. Ardeidae. +1. Ardea cocoi L. 125. Burm. III. 415. 14; Wied IV. 598. 1; Pelz. 300. 2. — Maguary, Joäo ac — Trop. Süd-Amerika. 2, Ardea egreita (Gm.) 125. Burm. I. 416. 15. A. leuce Ill.; Wied IV. 607. 3; Pelz. 300. 3. — Garca branca. — Trop. Süd- u. Nord- Amerika. 3, Ardea candidissima (Gm.) 125. Burm. III. 417. 16. 4. nivea; Burm. II. 417. 16. Anm.]. A. candida; Wied IV. 612. 4; Pelz. 300. 4. — Garca real. — Süd- u. Nord-Amerika. 25* 388 G. Koenigswald: -/-4. Ardea coerulea (L.) 125. Burm. III 414. 13; Wied IV. 604. 2; Pelz. 301. 5. — Garca azul. — Trop. Süd- u. Central-Amerika. 5. Ardea sibilatrix (Tem.) 125. Burm. III. 407. 3; Pelz. 301. 7. — Socö. — Süd-Brasilien. +6. Butorides virescens (L.) 125. Burm. III 412. 10. Ardea virescens — Socö. — Trop. Süd- u. Central-Amerika. +7. Butorides cyamurus (Vieill.) 125. Burm. III 4il. 9. Ardea scapularıs; Wied IV. 623; Pelz. 301. 9. — Socö. — Trop. Süd-Amerika. --8. Ardetta exilis (Gm.) 125. Burm. III. 413. 11. Ardea erythromelas; Wied IV. 629. 7; Pelz. 302. 10. — Sococinho. — Brasilien bis Mexico. -F9. Botaurus pinnatus (Wagl.) 125. Burm. III. 408. 5. Ardea pinnata; Wied IV. 642. 9. Ardea brasiliensis; Pelz. 302. 11. — Soc6. — Brasilien bis Mexico. 10. Tigrisoma brasiliense (L.) 125. Burm. III. 410. 8. Ardea brasiliensis ; Pelz. 302. 12; Burm. III. 409. 7. Ardea tigrina. — Socö. — Trop. Süd-Amerika. ll. Tigrisoma fasciatum (Such) 125. Burm. III. 409. 7. Ardea tigrina Burm. (av. juv.). — Socö. — Süd-Brasilien. +12. Nyeticorax garden (Gm.) 126. Burm. III. 405. 1. Ardea gardeni; Wied IV. 646. 10. Ar- dea nycticorax L.; Pelz. 303. 15. — Socö. — Brasilien bis Mexico. +13. Nyeticorax violaceus (L.) 126. Burm. III. 407. 4. Ardea violacea; Wied IV. 652. 11. Ar- dea cayennensis; Pelz. 303. 16. — Socö. — Trop. Süd- u. Central- Amerika. 14. Nyeticorax pileatus (Bodd.) 126. Burm. 1II. 406. 2. Ardea pileata,; Wied IV. 617. 5. Ardea pileata; Pelz. 302. 14. — Socö. — Brasilien. 15. Cancroma cochlearia (L.) 126. Burm. III. 404; Wied IV. 660. 1; Pelz. 393. 17. — Tamutia, Colhereiro. — Trop. Süd- u. Central-Amerika. Fam. 2. Ciconidae. +1. Mycteria americana (L.) 126. Burm. III. 418. 1. Ciconia mycteria; Wied IV. 675. 1; Pelz. 305. 20. — Jabirü, Tujujü, Jabiru-Moleque. — Trop. Süd- u. Central-Amerika. Ornithologia Paulista. 389 2. Ciconia maguari (Gm.) 126. Burm. 111. 419. 2; Wied IV. 077.9; Pelz. 304. 19; Arg. Orn. IL. 106. 325. Euxenura maguari. — Maguary, Jabirü, Tapu- caja. — Süd-Amerika. +3. Tantalus loculator (L.) 126. Burm. III. 420; Wied IV. 682; Pelz. 305. 21. — Jabiru. — Trop. Süd- u. Central-Amerika. Fam. 3. Plataleidae. - 1. Ibis rubra (L.) 126. Burm. III. 425. 7; Pelz. 306. 22. -—— Ibis, Curucaca. -- Trop. Süd- u. Gentral-Amerika. +2. Plegadis guarauna (L.). Scl. 126. Falcinellus igneus (Gm.); Burm. III. 424. Ibis guarauna; Pelz. 306. 23. Ibis faleinellus L.; Arg. Orn. II. 109. 327. — Quricaca. — Süd-Amerika. 3. Theristicus caudatus (Bodd.) 127. Sch. 127. Th. melanopis (Gm.); Burm. III. 421. 1. Ibis me- lanopis;, Wied IV. 693. 1. Ibis albicollis; Pelz. 307. 24. Ge- ronticus albicollis; Arg. Orn. II. 110. 328. — Curucaca. — Süd- Amerika. +-4. Harpiprion cayennensis (Gm.) 127. Burm. III. 423. 4. Ibis cayennensis; Wied IV. 702.3. Ibis syWwatica , Pelz. 307. 26. Geronticus cayennensis. — Tapicurü. — Trop. Süd-Amerika. +5. Phimosus infuscatus (Leht.) 127. Burm. III. 422. Ibis infuscata; Wied IV. 699. 2; Pelz. 307. 37. Geronticus infuscatus. — Curucaca. — Caräo. — Trop. Süd-Amerika. +-6. Ajaja rosea (Rehb.) Scl. 197. Platalea ajaja (L.); Burm. II. 427; Wied IV. 668; Pelz. 304. 18; Arg. Orn. Il. 114. 331. — Colhereiro. — Trop. Süd- u. Central-Amerika. Ord. X. — Anseres. Fam. 1. Palamedeidae, 1. Palamedea cornuta (L.) 128. Burm. IN. 396. 1; Wied IV. 585. 1; Pelz. 313. 2. — An- huma. — Ost-, Central- u. Nord-Brasilien. 2. Chauna chavaria (L.) 128. Burm. Il. 397. 2. Palamedea chavaria; Pelz. 314. 3. — Chajä, Anhupoeca. — Süd-Brasilien, Nord-Argentinien, Paraguay. 390 6. Koenigswald: Fam. 2. Anatidae. 1. Oygnus nigricollis (Gm.) 129. Burm. III. 432; Arg. Orn. II. 124. 338. — Cisne, Pato ar- minho. — Süd-Brasilien, Argentinien, Chile. 2. Dendrocygna viduata (L.) 129. Burm. III. 434. 1. Anas viduata; Wied IV. 921. 3; Pelz. 319. 4. — Marreca, Arere. — Trop. Süd-Amerika. +3. Cairina moschata (L.) 229. Burm. III. 440; Pelz. 320. 9; Arg. Orn. II. 129. 343; Wied IV. 910. 1. Anas moschata. — Pato do matto. — Trop. Süd- Amerika. 4. Querguedula brasiliensis (Gm.) 129. Burm. III. 437.4. Anas brasiliensis; Wied IV. 933. 6; Pelz. 320.8. — Marreca. — Central- u. Süd-Brasilien, Bolivien, Para- guay, Nord-Argentinien. 5. Dafıla spinicauda (Vieill.) 130. Pelz. 321. 11. Erismatura spinicauda (Vieill.); Arg. Orn. II. 134. 350. — Marreca. — Süd-Brasilien, Argentinien, Chile. 76. Dafila bahamensis (L.) 130. Burm. III. "456 3; Wied IV. :925. 4; Pelz. 320772 472 Orn, II. 135. 351. — Marreca. — Süd- u. Ost- Brasilien, Ar- gentinien, Chile. —+7. Nomony& dominicus (L.) Scl. 131. Erismatura dominica (L.); Pelz. 320. 10; Burm. III. 439. 6. Anas dominica; Wied IV. 938; Arg. Orn. II. 138. 356. — Marreca, Caucau. — Süd- u. Central-Amerika. 8. Mergus brasiliensis Vieill. 131. Burm. III. 441; Pelz. 322. 12. — Mergulhäo. — Süd-Brasilien. Ord. XI. — Columbae. Fam. 1. Columbidae. +1. Columba rufina (Tem.) 132. Burm. III. 291. 1. Chloroenas rufina;, Pelz. 275. 4; Wied IV. 453. 2. — Pomba saroba, Pomba legitima. — Trop. Süd- u, Central-Amerika. 2. Columba plumbea Vieill. 132. Burm. III. 292. 2. Chloroenas infuscata Leht.; Wied IV. 455. 3. Columba locutrix Tem.; Pelz. 274. 3. Chloroenas plumbea (Vieill.) — Pomba torocä, Picazuroba, Pomba amargosa, Pomba preta. — Brasilien, Bolivien, Peru, Columbien. 5 er maculata (Vieill.) 132. Burm. III. 302. 1; Pelz. 276. 7. — Bairari. — Von Ar- gentinien bis en) Ornithologia Paulista. 391 4. Scardafella squamosa (Tem.) 133. Burm. III. 298. 1. Columbula sgquamosa; Wied IV. 469. 7; Pelz. 277. 12. — Fogo-pagon. — Süd- u. Ost-Brasilien. 5. Chamaepelia talpacoti (Tem.) 133. Burm. III. 297. 7; Pelz. 277. 11; Wied IV. 465. 6. Columba talpacoti. — Pomba-rola. — Brasilien, Bolivien, Paraguay. +6. Peristera cinerea (Tem.) 133. Burm. III. 303. 1; Pelz. 278. 14. — Pomba. — Trop. Süd- u. Central-Amerika. +7. Peristera geoffroyi (Tem.) 133. Burm. III. 304. 2; Pelz. 278. 15. — Pomba d’espelho. — Süd- u. Central-Brasilien. 8. Leptoptila ochroptera Pelz. Wied IV. 478. 8. Columba rufaxilla; Pelz. 278. 16. — Juruty. — ÖOst-Brasilien. 9. Leptoptila chalcauchenia Scl. Salv. Burm. III. 305. 3. Perisiera frontalis Q Burm., nec Tem. — Juruty. — Süd-Brasilien, Argentinien. 10. Leptoptila reichenbachi Pelz. Burm. III. 305. 3. Peristera frontalis $ Burm. nec Tem. Scl. 133. L. erythrothorax Sel. Salv. (nec Tem.); Pelz. 279. 18; id. pag. 357 Beschreibung. — Juruty. — Süd-Brasilien. +11. Geotrygon montana (L.) 134. Burm. III. 306. 1. Oreopelia montana; Wied IV. 479. 4. Columba montana;, Pelz. 279. 19. Oreopeleia montana. — Pariry, Juruty-piranga. — Trop. Süd- u. Central-Amerika. 12. Geotrygon violacea (Tem.) 134. Burm. II. 307 Anm. 2. Columba violacea, Pelz. 279. 20. Oreopeleia violacea. — Pariry. — Süd-Brasilien. Ord. Xll. — Gallinae. a. Gallinae Peristeropodes. Fam. 1. Cracidae. 1. Orax carunculata Tem. 135. Burm. III. 345. 2. CO. blumenbachü; Wied IV. 528. 1. CO. yubrirostris. — Mutum. — Süd-Brasilien. 2. Penelope jacucaca Spix 136. Burm. III. 338 Anm. 3. — Jacü-guassü, Jacücaca. — Ost- Brasilien. 3. Penelope superciliaris Tem. 136. Burm. III. 337. 2; Wied IV. 539. 1; Pelz. 282. 7. — Jacü- pemba. — Süd- u. Ost-Brasilien. De a Eoor u... 3 392 G. Koenigswald: 4. Pipile jacutinga (Spix) 136. Burm. III. 336. 1. Penelope pipile Gm.; Wied IV. 544. 2. Penelope leucoptera; Pelz. 233. 8. Penelope jacutinga. — Jacü- tinga. — Süd- u. Ost-Brasilien. 5. Ortalida canicollis Wagl. 136. Burm. III 341 Anm. 11. Penelope canicollis;, Pelz. 286. 16. — Jach-caraguatä, Aracuäo. — Süd-Brasilien, Paraguay. 6. Ortalida albiventris Wagl. 136. Burm. III. 341 Anm. 9. Penelope albiventris, Pelz. 286. 15. — Jacu-caraguatä, Aracuäo. — Ost- u. Süd-Brasilien. b. Gallinae Aleetoropodes. Fam. 2. Tetraonidae. 1: Odontophorus dentatus Tem. 138. Burm. IIl. 333; Pelz. 289. 2; Wied IV. 486. 1. Perdix dentata. — Urü, Capoeira. — Süd- u. Ost-Brasilien. Ord. Xlll. — Geranomorphae, a. Fulieariae. Fam. 1. Rallidae. —H. Rallus maculatus Bodd. 139. Burm. III. 382. 2. KR. variegatus Gm.; Arg. Orn. U. 148. 369. — Saud. — Argentinien bis West-Indien. +2. Rallus longirostris Bodd. 139. Burm. IIL 381. 1. — Sauä. — Brasilien, Guiana, Antillen. 3. Rallus rythyrhynchus Vieill. 139. Pelz. 315. 3. R. zelebori Pelz.; Arg. Orn. II. 149. 371. — Se — sSüd-Brasilien, Argentinien, Paraguay, Chile, Bolivien, eru. 4. Rallus nigricans Vieill. 139. Wied IV. 782. 1; Pelz. 315. 2; Are. Or. I Sera Burm. III. 385. Aramides nigricans. — Sauä, Saracura. — Ost- u. Süd-Brasilien. Paraguay. +5. Aramides cayennensis (Gm.) 139. Burm. III. 384. 3; Pelz. 315. 4; Wied IV. 798.2. Gallinula cayennensis. — Saracura. — Trop. Süd-Amerika u. Trinidad. 6. Aramides ypecaha (Vieill.) 139. _Burm. UI. 383. 1. 4A. gigas Spix; Arg. Orn. II. 150. 373. — Saracura, Ypecaha. — Süd- u. Central-Brasilien, Paraguay, Argentinien. Ornithologia Paulista. 393 7. Aramides saracura (Spix) 139. ‚Burm. III. 383. 2. A. plumbeus Vieill.; Wied IV. 795. 1. Gallinula plumbea; Pelz. 316. 6. — Saracura do brejo. — Ost- u. Süd-Brasilien, Paraguay. 8. Porzana albicollis (Vieill.) 139. Burm. III. 387: Ortygometra albicollis. — Pinto d’agua. -— Brasilien, Paraguay, Venezuela. 9. Porzana melanophaea (Vieill.) 140. Burm. Ill. 387. 3. Ortygometra lateralis (Leht.); Wied IV. 805. 4. Gallinula lateralis,; Pelz. 317. 11. — Pinto d’agua. — Brasilien, Paraguay, Bolivien, Venezuela. -10. Porphyrio martinicus (L.) 140. Burm. III. 392; Pelz. 317. 15; Wied IV. 812. 6. Gallinula martinicensis Lath. — Frango d’agua. — Süd-Amerika. . 11. Porphyriops melanops (Vieill.) 140. Arg. Orn. II. 156. 377. — Frango d’agua. — Süd-Brasilien, Argentinien, Chile, Peru, Columbien. 12. Gallinula galeata (Leht.) 141. Burm. III. 389; Wied IV. 807. 1; Pelz. 318. 17;' Arg.'Orn. Il. 156. 378. — Frango d’agua. — Süd-Amerika. 13. Fulica armillata Vieill. 141. Burm. III. 390; Pelz. 318. 18; Are. Orn. II. 157. 379. — Frango d’agua. — Süd-Brasilien, Paraguay, Argentinien, Chile. b. Aleetorides. Fam. 2. Aramidae. 1. Aramus scolopaceus (Gm.) 141. | Burm. II. 380; Pelz. 314. 1; Arg. Orn. II. 159. 382; Wied IV. 777.1. Notherodius guarauna. — Caräo. — Brasilien, Guiana. Fam. 3. Cariamidae. 1. Cariama ceristata (L.) 141. Burm. III. 401. Dicholophus eristatus; Wied IV. 570. 1; Pelz. 299. 6; Arg. Orn. II. 161. 383. — Seriema. — Süd- u. Ost- Brasilien, Paraguay, Argentinien. Ord. XIV. — Limicolae. Fam. 1. Parridae. 1. Parra jacana (L.) 142. Burm. II. 394: Wied, IV. 786% 17: Pelz. 313.1; Are, Om. IE 163. 385. — Jacana, Piasoca. — Brasilien, Paraguay, Argentinien, Guiana. 394 G. Koenigswald: Fam. 2. Charadriidae, 41. Hoplopterus cayanus (Lath.) 142. Burm. II. 358. 2. Oharadrius cayanus; Wied IV. 764. 2. Ch. spinosus L.; Pelz. 296. 3. — Massarico. — Trop. Süd- u. Central-Amerika. 2. Vanellus cayenmensis (Gm.) 142. Burm. III. 363. 2; Wied IV. 754. 1; Pelz. 296. 2; Arg. Orn. II. 165. 386. — Quero-Quero. — Süd-Amerika. +3. Charadrius dominicus Müller Scl. 142. Ch. virginicus; Burm. III. 357; Wied IV. 761. 1; Pelz. 297. 5. Ch. pluvialis. — Massaricc. — Süd- u. Nord- Amerika. 4. Aegialitis semipalmata (Bp.) 143. Burm. III. 359. 3. Charadrius brevirostris; Wied IV. 769; Pelz. 297. 6. — Batuira. — Brasilien bis Mexico. +5. Aegialitis collaris (Vieill.) 143. Burm. II. 360. 6. Charadrius Asarae Lcht.; Wied IV. 772. 5; Pelz. 297. 8; Arg. Orn. Il. 173. 390. — Batuira. — Süd- u. Central-Amerika. +6. Strepsilas interpres (L.) 143. Burm. III. 364. Str. collaris Tem.; Wied IV. 730; Pelz. 297. 9. — Batuira. — Trop. Süd- u. Nord-Amerika. +7. Haematopus palliatus (Tem.) 143. Burm. III. 366; Wied IV. 746. 1; Pelz. 298. 10; Arg. Orn. II. 176. 392. — Batuira do Mar grosso, Pirü-piru, Baiactu. — Süd- u. Nord-Amerika. Fam. 3. Scolopacidae. +1. Himantopus nigricollis (Vieill.) 144. Burm. III. 367. H. mexicanus; Wied IV. 741. 1; Pelz. 310. 11. — Pernilonga. — Brasilien bis Mexico. +2. Himantopus brasiliensis Brehm 144. Arg. Orn. II. 179. 395. — Pernilonga. — Süd-Brasilien Argentinien, Chile. 3. Gallinago frenata (Wied) 144. Burm. III. 377. 2. Scolopax frenata;, Wied IV. 712.1; Pelz. 312. 19. — Batuiräo, Batuirussü, Narseja. — Brasilien, Guiana. 4. Gallinago gigantea (Tem.) 145. Burm. III. 376. 1. Scolopax gigantea; Pelz. 312. 18. — Gallinhola, Rapaz. — Süd-Brasilien. +5. Tringa canutus L. 145. } Burm. III. 373. 1; Wied IV. 735. 1. Tringa cinerea. — Massarico. — Brasilien, Guiana. Ornithologia Paulista. 395 +6. Tringa maculata (Vieill.) 15. . Pelz. 311. 13; Arg. Orn. II. 183. 399. — Massarico. -— Süd- u. Central-Amerika. +7. Tringa fuscicollis (Vieill.) 145. Burm. Ill. 374. Tr. campestris Lcht.; Wied IV. 736. 2. Tr. minutilla Wied (nec Vieill.); Pelz. 311. 14. Tr. bonapartei Schl.; Arg. Orn. II. 185. 401. — Massarico. — Süd- u. Nord- Amerika. +8. Öalidris arenaria (L.) 145. Burm. III. 371; Wied IV. 750. 1; Pelz. 312. 17; Arg. Orn. II. 186. 402. — Massarico. — Süd- u. Nord-Amerika. +9. Totanus melanoleucus (Gm.) Scl. 145. Gambetta melanoleuca; Wied IV. 727.2. T. ma- culatus; Burm. III. 368; Pelz. 308. 4; Arg. Orn. II. 186. 403. — Massarico. — Süd- u. Central-Amerika. +10. Totanus flavipes (Gm.) Scl. 145. Gambetta flavipes; Burm. III. 369. 2; Wied IV. 723; Pelz. 309. 5; Arg. Orn. Il. 187. 404. — Massarico. — Süd- u. Central-Amerika. +11. Rhyacophilus solitarius (Wils.) 146. Burm. III. 370. 3. Totanus caligatus Lcht.; Pelz. 309. 6. Totanus solitarius; Arg. Orn. II. 188. 405. — Massarico. — Süd- u. Central-Amerika. +12. Tringoides macularius (L.) 146. Pelz. 309. 8. — Batuira. — Trop. Süd- u. Central-Amerika. +13. Actiturus bartramius (Wils.) 146. Pelz. 310. 9. Tringoides bartramia; Arg. Orn. II. 189. 406. — Batuira do campo. — Süd- u. Central-Amerika. +14. Tryngites rufescens (Vieill.) 146. Pelz. 310. 10. Tringoides rufescens; Arg. Orn. I. 190. 407. — Batuira. — Süd-Amerika. +15. Limosa haemastica (L.). Scl. 146. L. hudsonica (Lath.); Pelz. 308. 3; Arg. Orn. II. 194. 408. — Massarico. — Süd- u. Nord-Amerika. +16. Numenius borealis (Forst.) 146. Burm. III. 375. Anm. Limicola brevirostris,; Pelz. 308. 2. N. brevirostris; Arg. Orn. Il. 192. 409. — Massarico. — Süd- u. Nord-Amerika. Ord. XV. — Gaviae. Fam. 1. Laridae. 1. Rhynchops melanura SW. Scl. 147. Rh. nigra L.; Burm. Ill. 454; Wied IV. 877. 1; Pelz. 324. 4; Arg. Orn. Il. 193. 410. — Talha-mar, Corta-mar, Mayador, Rico rasteiro. — Brasilien, Argentinien. 396 G. Koenigswald: +2. Phaethusa magnirostris (Leht.) 147. Burm III. 450. 2. Sterna magnirostris, Wied IV. 861. 3° Pelz. 324. 6; Arg. Orn. II. 194. 411. — Gaivota. — Süd-Amerika. +3. Sterna mazima Bodd. 147. Arg. Orn. II. 195. 412. — Gaivota. — Süd-Amerika u. Antillen. +4. Sterna galericulata Leht. 147. Burm. III. 450. 1. st. erythrorhyncha, Wied IV. 857. 1; Pelz. 324. 5. — Gaivota, Trinta reis. — Brasilien, Peru, Central- Amerika. nd. Sterna hörundinacea Less. 147. Scl. 147.6. S%. cassini Scl.; Burm. 451. 3. St. wilsonii Bp.; Wied IV. 865. 3. 82. hirundo L.; Pelz. 325. 10. sS£. wilsoni. — Gaivota. — Brasilien, Argentinien, Chile. 6. Sterna superciliaris Vieill. 147. Burm. III. 452. 5. St. argentea Wied; Wied IV. 871. 5; Pelz. 325. 9; Arg. Orn. II. 197. 425. — Gaivota. — Süd-Amerika. +7. Gelochelidon anglica (Mont.) 147. Burm. III. 452. 4. sSterna aranea Wils.; Wied IV. 867. 4. St. anglica; Pelz. 325. 11. S£. aranea. — Gaivota. — Brasilien bis Westindien. 8. Larus dominicanus Leht. 148. Burm. III. 448. 1. L.vociferus Gray; Pelz. 323.1. L. azarae Less.; Wied IV. 850; Arg. Orn. II. 197. 416. — Gaivota. — Bra- silien, Argentinien, Chile. 9. Larus maculipennis Leht. 148. Pelz. 323. 2; Arg. Orn. II. 198. 417; Burm. III. 449. Anm. L. serranus Burm. nee Tsch. — Gaivota. — Brasilien, Argentinien. 10. Larus eirrhocephalus Vieill. 148. Ars. Orn. II. 201. 418; Burm. III. 448. 2. L. maculipennis Burm. nec Lcht.; Wied IV. 854. 2. L. poliocephalus Tem. — Gaivota. — Brasilien, Argentinien, Chile. Fam. 2. Procellariidae. +1. Diomedea melanophrys (Tem.) 148. Gaivotäo. — Brasilien, Argentinien, Chile. +2, Procellaria oceamica Kuhl 148. Burm. III. 446. 1. Thalassidroma wilsonü Bp.; Pelz. 322. 1. Thalassidroma oceanica. — Alma de mestre. — Brasilien. 3. Majaqueus aeqwinoctialis L. 149. Burm. III. 445. 1. Procellaria aequinoctialis L.; Wied IV. 840. 1. — Brasilien. 4. Aestrelata fuliginosa (Kuhl) 149. & Burm. III. 445. 2. Procellaria atlantica Gould. — Brasilien. Ornithologia Paulista. 397 7-5. Daption capensis (L.) 149. Pelz. 323. 2. Procellaria capensis L. — Feixas fradinho. — Brasilien, Peru. 6. Prion vittatus (Gm.) 149. Burm. III. 444. Pachyptila vittata Forst.; Wied IV. 846.1. P. forsteri Ill. — Brasilien. Ord. XVI. — Pygopodes. Fam. 1. Podicipitidae. +1. Tachybaptus dominicus (L.) 150. Arg. Orn. Il. 205. 422; Burm. III. 463. 1. Podiceps dominieus; - Wied IV. 835. 2; Pelz. 322. 1. — Picabarro. — Süd- u. Central- Amerika. 72. Podilymbus podiceps (L.) 150. Bei27922.2, Are. Orn. 11.206. 423: Burm. 17: 46323 Podiceps ludovieianus Lath.; Wied IV. 830. 1. — Mergulhäo. — Süd- u. Central-Amerika. Ord. XVil. — Crypturi. Fam. 1. Tinamidae. 1. Tinamus solitarius (Vieill.) 152. Burm. III. 324. 1. Trachypelmus tao Burm.; Pelz. 290. 2. — Macuco. — Süd-Brasilien, Paraguay. 2. Orypturus obsoletus (Tem.). Burm. III. 316. 2; Pelz. 292. 7. Tinamus obsoletus. — In- ambu-guassü. — Süd-Brasilien, Paraguay. 3. Orypturus tataupa (Tem.) 152. Burm. III. 314. 1; Wied IV. 515.4. Tinamus tataupa; Pelz. 294. 14. — Inambü. — Ost- u. Süd-Brasilien, Paraguay. 4: Orypturus parvirosiris Wagl. 152. Burm. III. 315. Anm.; Pelz. 294. 15. Tinamus parvirostris. — Inambü. — Süd-Brasilien. 5. Orypturus noctivagus (Wied) 152. Burm. III. 320. 7; Wied 504. 2. Tinamus noctwagus. — Sabele, Joö, Jah6. — Süd- u. Ost-Brasilien. 6. Orypturus undulatus (Tem.) 152. Pelz. 292. 8. Tinamus undulatus;, av. ad. Burm. III. 318. 5. C. vermiculatus; av. juv. id. III. 319. 6. CO. adspersus. — Jah6. — Süd- u. Central-Brasilien. 7. Rhynchotus rufescens (Tem.) 153. Burm. II. 327; Pelz. 294. 16. — Perdiz. — Süd-Brasilien, Paraguay. 398 G. Koenigswald: Ornithologia Paulista. 8. Noihura maculosa (Tem.) 153. Burm. IIL 330. 2; Wied IV. 519. 5. IZinamus maculosus; Pelz. 295. 17. Nothura major. — Codorna, Codornix. — Süd- u. Ost-Brasilien, Paraguay, Argentinien. | 9. Nothura media (Spix) 153. Burm. III. 331. Anm.; Pelz. 295. 18. — Codorna, Buraqueiro. — Süd-Brasilien. 10. Taoniscus nanus (Tem.) 153. Burm. III. 331. Anm. 4. Nothura nana; Pelz. 295. 19. — Buraqueiro. — Süd-Brasilien, Paraguay. Ord. XVill. — Struthiones. Fam. 1. Rheidae. 1. Rhea americana Lath. 154. Burm. III. 352; Wied IV. 559. 1; Pelz. 295. 1. — Emü. Nhandü. — Brasilien, Argentinien. Ornithologische Berichte von der Kurischen Nehrung. III. (1895). Von Dr. Curt Floericke,. Die ersten Monate des Jahres 1895 zeichneten sich durch ungewöhnlich starke Schneefälle und ziemliche Kälte aus. Das winterliche Vogelleben war währenddem ein reges, und nur die nordischen Enten waren in verhältnismässig geringer Anzahl ver- treten, da das Haff von einer festen Eisdecke überzogen war, und auch am Seestrande sich beträchtliche Eismassen zusammen- geschoben hatten. Schneeammern, Grünfinken, nordische Dom- pfaffen, Bergfinken und Stieglitze waren ausserordentlich gemein; weniger die Seidenschwänze, Kreuzschnäbel und Leinzeisige. Auch Kirschkernbeisser und Berghänflinge traten zahlreicher als in anderen Jahren auf. Erscheinungen von besonderem Interesse sind in meinem Tagebuche in nachfolgender Weise verzeichnet: 11. Januar. 0. — 3°. Trübe. 3 Fuss Schnee. Das ganze Dorf und seine Umgebung wimmelt förmlich von Grünfinken. Daneben auch Misteldrosseln, Nebelkrähen, Goldhähnchen und Buchfinken (ausschliesslich zur subspecies minor gehörig). 28. Januar. — 11°. Heiter. Turdus torquatus 2 lebend erhalten. Mitte März setzt der Frühjahrszug ein, den ich heuer zum ersten Male auf der Kurischen Nehrung beobachten konnte. Der- selbe bringt für den Forscher insofern eine grosse Enttäuschung, als die Strandvögel durchgängig in hoher Luft über die Nehrung dahinziehen, ohne unter normalen Verhältnissen zum Boden herab zu kommen und in der Umgebung von Rossitten Rast zu machen. Auf diese Weise fehlen die grossen Strandvogelschwärme, welche der Nehrung im Herbste ein so eigenartiges und lebhaftes Ge- präge verleihen, im Frühling fast vollständig. 16. März. S. Trübe. 0°. Starker Zug von Dohlen, Saat- und Nebelkrähen. 400 17. 18. 19. 20. 21. 22. 24. 25. 26. 27. 28. 29. C. Floericke: März. W. 0°. Starker Nebel. Die ersten Kiebitze, Stare und Feldlerchen sind eingetroffen. März. S. +2°% Schön. Abends Nebel. Starker Zug von Elstern, Dohlen und Nebelkrähen und zwar trotz des klaren Wetters ganz niedrig. Die schneefreien Stellen auf den Feldern liegen voll von Lerchen und Kiebitzen. März. Schnee. — 1°. Cannabina flavirostris erhalten. Die Bergfinken rüsten zum Abzug. März +1°%. NW. Heiter. Der Krähen- und Dohlenzug stockt völlig. Die Lerchen haben an Zahl noch zugenommen, sind aber jetzt sehr wild, nachdem sie die erste Müdigkeit überwunden haben. 3 Larus marinus hoch über dem Haff. Abends springt der Wind unter starken Hagelschauern nach O. herum. Während der Nacht tobt ein heftiger Schnee- sturm. März. — 3° Schneesturm aus O0. In den Gärten viele Raubwürger. März. Heftige Schneeböen aus 0. — 4°. Cannabina flavi- rostris ist nicht selten. März. SO. — 3°. Trübe. Schneegestöber. Die Bluthänflinge sind in grossen Schwärmen angekommen. Abends geht der Wind nach S. herum, bringt Regen und Tauwetter. März. Heftiger SW. mit starkem Seegang. +4°. Buchfinken, Zeisige, Amseln, Stare, Dohlen und Nebelkrähen ziehen. Einige erlegte Sturnus erweisen sich als echte menzbieri. An der See ein Flug Spiessenten. Die ersten Rotkehlchen! März. SOS. Heiter u. schön. Ausser denselben Vogelarten wie am 25. ziehen heute auch noch viele Eichelheher. Die dd der genannten Kleinvögel lassen heute schon ihren vollen Gesang hören. Alle schneefreien Lagen der Felder wimmeln von Lerchen. Viele Kiebitze, auch schon einige Tringen. Die Rabenvögel ziehen heute sehr hoch. März. Schwacher SO. +4° Die Ringeltauben sind an- gekommen. März. +1°. Fast windstill. Starker Nebel. Fulica atra trifft ein. Einige Stücke sind so ermattet, dass sie sich mit Händen greifen lassen. März. +1°% SO. Trübe und regnerisch. Grosse Scharen von Wildgänsen ziehen niedrig über das Dorf hin. Berichte von der Kurischen Nehrung. 401 30. März. SO. +2°% Meist dicker Nebel. Ueberall hört man 31. die klingenden Flügelschläge der ziehenden Gänse. Die ersten Waldschnepfen wurden geschossen. Kleine Flüge von Zring« alpina. März. +5°. Schwacher S. Herrliches Frühlingswetter. Neu angekommen sind zahlreiche Anthus pratensis sowie einzelne Falco tinnunculus und Emberiza schoenichus. Am Bruch viele Enten (elypeata, erecca, nigra) und Möven. Obwohl die Raben- vögel heute ziemlich hoch ziehen, hört man doch deutlich das Geräusch ihrer Flügelschläge. ‚April SO. 0°. Den ganzen Tag über dicker Nebel. Mehrfach werden mir ermattete Ringeltauben und Bergfinken über- bracht. . April. Leichter W. + 1°. Rauhreif. Früh Nebel,. welcher den ganzen Krähenzug in Verwirrung bringt. Mittags klar, abends wieder Nebel. Goldammern, Wachholderdrosseln und Waldschnepfen ziehen in Menge. . April. 0°. Leichter W. Starker Nebel. Sehr rauh. Starker Zug der Rotkelchen. Abends kreist eine ofienbar durch den Nebel irritierte Schar Störche lange um die Kirche und lässt sich endlich am Dorfteich nieder. . April. +1°. Ein heftiger und sehr rauher Sturm aus N.W. verscheucht die Nebelmassen. Abends springt der Wind unter starken Hagelschauern nach O. herum. Dann folgt starker Schneefall und nachts tritt scharfer Frost ein. Im Walde liegen viele Schnepfen. Auf der Vogelwiese einige kleine Trupps Aegialites hiaticola, alle im prachtvollsten Hochzeitskleid. . April. — 3%. Steifer 0. Ein Fuss Schnee. Grosse Not unter den bereits eingetroffenen Vögeln. Neu angekommen sind Motacilla alba und ZLullula arborea. Mittags windstill, abends 0. . April. Sturm aus W. + 1%. Nebel- und Schlackwetter. Himmel schwer bewölkt. Starke Durchzüge von Ciconia alba, Motacilla alba und Lullula arborea. . April. + 3%. Heftiger W. mit starken Regengüssen. Da, wo das Hafieis in der Rossittener Bucht losgelassen hat, tummeln sich Unmengen von Harelda glacials. . April. + 2°. Sturmartiger S.W. mit heftigen Regenböen. Auf dem Bruch sind die Lachmöven eingetroffen. Abends ziehen Journ. f. Omith. XLIV. Jahrg. Oktober 1896. 26 402 C. Floericke: dieselben in Gesellschaft von etlichen canus wieder aufs Haft, dessen Eisdecke jetzt in Trümmer geht. 11. April. S. Schön. + 4°. Fahrt nach Memel. Starker Vogelzug. insbesondere von Corvus cornix, Buteo lagopus, Ciconia alba, Aegilalites hiaticola und Erithacus rubecula. An den Niddener Blänken stehen 2 Numenius phaeopus. Neu eingetroffen ist Saxicola oenanthe, aber noch vereinzelt. Am Seestrande Larus fuseus. 18. April. S.O. 0°. Schön. Rückfahrt nach Rossitten. Unter- wegs viele Schellenten gesehen. Ankunft von Ruticilla phoe- nicurd. 19. April. SO. +5° Schön. Abends springt der Wind nach S. um und bringt Regen. Auf dem Bruch sind die Hauben- taucher eingetroffen. Alles wimmelt von weissen Bachstelzen, die grosse Ermattung zeigen. Dasselbe scheint bei den Störchen der Fall zu sein, die in Gesellschaften von 20—50 Stück überall herum stehen. 20. April. S. + 7° Regnerisch. Die Bachstelzen sind sämtlich weiter gezogen: auch von den Staren sind jetzt nur noch die wenigen Brutvögel da. Neu angelangt sind Milvus ater und Colymbus nigricollis. Am Bruch herrscht reges Vogelleben. Massenhaft Enten, namentlich ferina, nyroca, penelope, acuta, crecca und am nächsten Tage auch sirepera. Die Lachmöven ziehen abends wieder sämtlich auf’s Hafi. Die zahlreichen Taucher sind recht fluglustig und suchen sich vor dem Hunde durch Fliegen, nicht durch Tauchen zu retten, lassen auch fleissig ihre Stimme ertönen. 21. April. Ganz schwacher S. mit wechselnder Bewölkung. + 8°, Neu eingetroffen sind Upupa epops und Gallinago coelestis. Wildgänse, Schwäne und Kraniche ziehen in grosser Höhe nach N. Alles wimmelt von Rotkehlchen und Steinschmätzern. An den Kunzener Tümpeln einen Nachtreiher und eine Sperbereule beobachtet, aber nicht erlest. 22 April. Schwacher SO. +5°% Früh dicker Nebel, nachmittags schön. Kolossaler Zug von Rotkehlchen und Gartenrot- schwänzchen. Erstere gehören der grossen Gebirgsform an (wohl skandinavische Vögel) und haben einen ganz hervor- ragend guten Gesang; die hier brütenden Rotkehlchen singen nicht annähernd so gut. Auf den Wiesen einige offenbar 23. 24. 25. 26. 27. 30. Berichte von der Kurischen Nehrung. 403 geparte Tringa alpina schinzi, deren $g den leiernden Balzgesang hören lassen. April. Windstill. +6°% Trübe und regnerisch. Abends Gewitter. Starker Zug von Buch- und Bergfinken. April. Schwacher SW. + 9% Prachtvolles Frühlingswetter. Am Abend ein heftiges Gewitter. In den Kunzener Büschen einige hundert Hohltauben und wolkenartige Schwärme von Wachholderdrosseln; Wiesenweihen, Turmfalken und Be- kassinen sind zahlreich. April. S. +11° Heiter. Neu eingetroffen sind Muscicapa grisola und atricapilla sowie Totanus glottis. April. Schwacher SO. +12°%. Schön. Actitis hypoleucus ist an geeigneten Stellen überall paarweise zu finden. Zug von Steinschmätzern und Heidelerchen. Ich sammle ein ganz ermattetes altes 5 von Saxicola stapazina! April. Starker SO., der sich abends unter Regengüssen zum Sturm steigert. Ankunft von Phylloscopus rufus. April. 8. +16% .Budytes flavus und Iynx torquilla sind massenhaft erschienen. 9. Mai. Schwacher SO. +214°. Heiter. Am Bruch Sierna minuta erlegt. Auch 8. hirundo hat sich daselbst eingestellt, aber in weit geringerer Anzahl wie im Vorjahre. Die Lach- möven haben zu tausenden ihre Brutplätze auf dem Bruch bezogen. Neu angelangt sind Lanius collurio und endlich auch Hirundo rustica, letztere aber in erschreckend geringer Zahl, kaum !/,, des vorjährigen Bestandes. Gleiches wird in den Tageszeitungen auch aus allen anderen Gegenden der Provinz übereinstimmend berichtet, und es scheint demnach, als ob unsere ostpreussischen Schwalben bei dem Zuge srösstenteils verunglückt sind. Erfreulicher Weise brachten sie wenigstens die 95er Bruten allenthalben gut auf. 3. Mai. N. + 15°. Heiter. Unzählige Budytes flavus im Pracht- kleide auf den Wiesen, insbesondere zwischen den Schaf- heerden. In einigen Mövennestern liegen 1—2 Eier und werden im ganzen 30 gesammelt. Auch Colymbus nigricollis hat schon einzelne Eier, Fulica atra bereits volle Gelege. Eine Nebelkrähe hat ihr Nest mit 3 frischen Eiern auf einer einzeln stehenden und kaum manneshohen Weide mitten im Bruch; darunter liegen viele Reste von Möveneiern. 26* 404 C. Floericke: 5. Mai. Schwacher NO. + 17°. Heiter. Die Lerchenfalken, Kuckucke und Uferschwalben sind angelangt. Ein alter See- adler zeigt sich auf der Pallwe. Auf dem Bruch werden ca. 180 Möveneier gesammelt, worunter schon 2 blaue. 6. Mai. Ankunft der Mandelkrähen. 7. Mai. Die Möven haben mit einer einzigen Ausnahme erst 1—2 Eier. Doch liefert der Bruch schon 500 Stück. Co- Iymbus ceristatus, griseigena und nigricollis haben volle Gelege, die Stockenten erst einzelne Eier. Ein grosser Flug Limosa rufa und einzelne Nlachetes pugnax am Bruch. 8. Mai. O. +16°. Heiter. Grossartiger Zug von .Eudytes arcticus. Sie reissen den grössten Lachsen Stücke aus dem Leibe und verbeissen sich dabei so fest in sie, dass sie mit sefangen werden. Ich erhalte auf diese Weise 13 Exemplare lebend, alle im prachtvollsten Hochzeitskleidee In einem Stallgebäude untergebracht sitzen sie mit nach innen ge- richteten Köpfen kreisförmig und dicht gedrängt zusammen. Stets lagen die Vögel flach auf dem Bauche; nie sah ich die aufrechte Stellung. Wasser nahmen sie an, nicht aber die vorgeschütteten Fische. Dem Menschen gegenüber zeigten sie sich äusserst frech, hüpften wie die Frösche auf jeden Eintretenden zu und versetzten ihm ganz empfindliche Bisse. Auch unter einander waren sie sehr bissig und trotz ihrer schein- baren Geselligkeit höchst boshaft und unverträglich. Stimme wie dumpfer Trompetenton, an die der Kraniche erinnernd, zwei- silbig ,„Krau.“ Auge in der Erregung brennend purpurrot. 10. Mai. Scharfer O0. + 20° Heiter. Die Gelbspötter sind ein- getroffen, darunter ganz grossartige Sänger. 11.Mai. Leiser SO. + 16°. Heiter. Ankunft der Mehlschwalben. Der erste Sprosser lässt sich hören. Der Bruch liefert ca. 1000 Möveneier. 13. Mai. Vom Bruch werden ca. 1100 Möveneier entnommen. Auch die Seeschwalben haben jetzt einzelne Eier. Mehrfach liegen diese oder Tauchereier mit denen von L. ridibundus in einem Neste. 15. Mai. SO. + 14° Trübe. Die Segler und Rohrdrosseln sind angelangt. 17. Mai. OÖ. + 16°. Heiter. Starker Zug von Coracias garrula. Neu angelangt ist Oriolus galbula. Sterna hirundo hat jetzt volle Gelege. Berichte von der Kurischen Nehrung. 405 21. Mai. SO. Die Ziegenmelker und Karmingimpel sind an- gelangt, letztere nur in 10—12 Pärchen. Damit schliesst im wesentlichen der Frühjahrszug. Aus der Zeit der Brutperiode verdient Folgendes hervor- gehoben zu werden: 26. Mai. Ein Gelege der Heidelerche gefunden. Der Vogel ist aber als Brutvogel immerhin selten. Auch Muscicapa atri- capilla als Brutvogel konstatiert. 9. Juni. Endlich den sichern Nachweiss vom Brüten der Zwerg- möve auf der Kurischen Nehrung erbracht. Bereits durch Lindner war das Brüten dieser rara avis bei Rossitten sehr wahrscheinlich gemacht worden, aber der letzte Schlussstein in der Kette der diesbezüglichen Beobachtungen fehte eben noch immer. Ich erlegte ein vom Neste aufsteigendes altes © und nahm das Gelege. Im ganzen mögen 4 Pärchen auf dem Bruche gebrütet haben, die nicht weiter behelligt wurden. Da sie erheblich später legen als ridibundus, werden sie von der Eiersuche nicht mit betroffen. — In den Lachmövennestern hocken jetzt vielfach schon Dunenjunge, von denen einzelne auch schon herum schwimmen. Auch die Taucher führen bereits ihre Nachkommenschaft. 14. Juni. Im Kunzener Busch auf einer sumpfigen Wiese Nu- menius phaeopus mit Jungen! 15. Juni. Ein junges Exemplar der Tringa alpina schinzi vom Bruchrande erhalten, welches wohl dort erbrütet ist. 26. Juni. Im Garten einer Konditorei zu Cranz ein Pärchen Hausrotschwänze beobachtet. Dieser in Mitteldeutschland so häufige Vogel gehört in Ostpreussen zu den grössten Seltenheiten. 1. Juli. Drückend heiss. Windstill. Bei einer auf dem Bruch abgehaltenen Entenjagd gelangt auch eine vereinzelte Ha- relda glacialis zur Beobachtung, wohl ein infolge einer Ver- letzung vom Winter her zurück gebliebenes Exemplar. — Der Strandvogelzug hat bereits begonnen, und tummeln sich zahl- reiche Flussuferläufer und Kampfhähne am Bruch. 3. Juli. SW. Heiss. Die ersten Flüge der Regenbrachvögel so- wie einzelne alte Alpenstrandläufer sind eingetroffen. 4. Juli. Schwacher W. Früh heftiges Gewitter. Schwül. Flüge von Kiebitzen und Hausstörchen beleben die Wiesen; ebenso einzelne Totanus ochropus. 406 C. Floericke: 6. Juli. Schwacher NW. Wolkig und schwül. Auf der Vogel- wiese greift mein Hund 2 Dunenjunge vom Kiebitz. Eben- da hält sich ein Flug von 5—6 Limicola pygmaea auf, wo- von ich 2 Stück erbeutete. Auch die erste diesjährige Tringa minuta erlegt. Actitis hypoleucus, Totanus calidris und Nu- menius phaeopus ziehen. Milvus regalis sitzt auf einer Telegraphenstange. 8. Juli. NW. Warm und heiter. Überall kleine Trupps von Totanus glottis, calidris, ochropus, glareola. Ueberhaupt ent- hält das ganze Zugbild durch das Vorherrschen der Totaniden das ihm für den Juli eigentümliche Gepräge. Kampfhähne und Lerchenfalken stellen sich zahlreich ein. Die dd der ersteren tragen z. T. noch die schöne Halskrause. 9. Juli. Die Alpenstrandläufer werden zahlreicher. Herr Moeschler beobachtet auf dem Bruch Oygnus musicus und auf der Vogel- wiese Limosa rufa. 10. Juli. In der Rossittener Bucht viele Larus minutus, Stern« nigra und minuta. Auf einer Dampferfahrt nach Memel ge- langen am SchwarzorterWalde zur Beobachtung: Ardea einerea, Ciconia alba, Buteo vulgaris, Haliaetus albicilla, Aquila naevia und Pandion haliaetus. Von den alten Horsten auf dem „Reiherberge“ bei Schwarzort waren in diesem Jahre wieder einige bezogen. 11. Juli. Stürmischer W. Trübe. Hr. Moeschler beobachtet 3 Tadorna casarca auf der Vogelwiese. Während der nächsten Woche werden die Vögel täglich von den verschiedensten Beobachtern gesehen und durch’s Glas auf 70—80 Schritt Entfernung unfehlbar erkannt, doch gelingt es leider nicht, ein Belegexemplar zu erbeuten. Im Walde fangen die Sumpf- und Haubenmeisen an zu streichen. 12. Juli. SW. Trübe. Nachmittags Regen. Auf der Vogelwiese 70—80 Limosen sowie einzelne Goldregenpfeifer mit schwarzer Brust und junge Zwergmöven. 14. Juli. Sturm aus W. Tringa subarcuata in reinem Sommer- sefieder. 16. Juli. Sturm aus SW. mit heftigen Regenböen. Machetes pugnax und Totanus glareola sind jetzt für einige Zeit die bei weitem zahlreichsten Vogelarten. Am Haffstrande sind Junge Zwergmöven und Trauerseeschwalben gemein. IM. 18. 20. 22. 0. Berichte von der Kurischen Nehrung. 407 Juli. Aufklärendes Wetter bei starkem West. Auf der Vogel- wiese starke Flüge von Numenien, Limosen, Totaniden, Tringen, Aegialiten, Kiebitzen, Gold- und Kiebitzregenpfeifern ; alles sehr scheu. Juli. W. Schön und warm. Die Strandvogelschwärme auf der Vogelwiese haben sich bedeutend vermindert. Nur von Tringa minuta ist über Nacht neuer Zuzug eingetroffen. Am Bruch wahre Unmassen von Kampfhähnen und Bruch- wasserläufern. Ein Flug Tringa alpina schinzi zeigt noch rein schwarze Brüste. Juli. SO. Warm. Himmel bedeckt. Nachmittags Regen. Der Zug der Kuckuke und Turmfalken beginnt. Auf der Vogelwiese nur noch wenige Numenien und ein grosser Schwarm alter Tringa subarcuata. Anas strepera erlegt. Eine alte Larus minutus mit dick angeschwollenen Füssen wird mir lebend überbracht. Juli. S. mit heftigen Regenböen. Die ersten Bekassinen und Mornellregenpfeifer. Sehr viele Totanus glottis, z. T. als Führer der kleineren Strandvögel. . Juli. SO. Sehr heiss. Der Zug wird noch immer durch Machetes pugnax und Totanus glareola charakterisiert. Auf der Vogelwiese 3 Totanus, die ich für stagnatslis hielt; leider konnte ich kein Exemplar erlegen. Numenien fehlen ganz; dafür werden dieWiesen durch Störche (©. alba) und Goldregen- pfeifer belebt. Abends springt der Wind nach W. herum; nachts Regen. Juli. SW. Trübe und regnerisch. Heute wimmelt wieder alles von Brachvögeln. 2. August. NW. Schön. Die schwarzen Milane stellen sich ein. Auf dem Bruch hat die Zahl der Möven schon sehr ab- genommen. Am Haffstrande viel Saat- und Nebelkrähen. 5. August. 8. Trübe. Die glareola und hypoleucus sind jetzt grösstenteils abgezogen, dafür zahlreiche Totanus ochropus und calidris eingetroffen. Längs der Dünen streicht Aqusla naevia. 7. August. Sturm aus SW. Wolkig, Am Hafistrande grosse Flüge von Sterna hirundo, Lurus ridibundus, minutus, fuscus und camus. Auf der grösstenteils unter Wasser gesetzten Vogelwiese starke Trupps von Aegialites histicola, Totanus ochropus, fuscus, calidris und glareola, Tringa alpina schinzi sowie einzelne Kraniche und Kiebitzregenpfeifer. Am See- 408 ©. Floericke: strande Austernfischer und Spiessenten. An der Pelk tummelt sich Sterna nigra, am Bruch Limosa rufa und. Tringa sub- arcuata. Alle Tringen tragen das Sommerkleid. 9. August. Starker SW. mit Regen. Mehrfach Fischreiher und Schreiadler gesehen. Die erste Tringa islandica! 10. August. S. Aufheiternd. Der Zug der Kuckucke und Ziegen- melker beginnt. Viel Bekassinen, Brachvögel und Milane. 12. August. SO. Regnerisch und trübe. Die isländischen Strand- läufer werden jetzt zahlreicher. Der Steinschmätzerzug setzt ein. Zahllose Numenien ziehen am hellen Tage (!) in kleinen, dicht auf einander folgenden Trupps unter lauten Rufen nach S. Auf der Vogelwiese ganze Wolken der ver- schiedensten Strandvögel. 14. August. SW. mit Landregen. Hr. Jacobi bringt vom Bruch eine Limicola pygmaea mit nach Hause. 15. August. Steifer N. mit heftigen Regenböen. Kühl und rauh. An den zahlreichen Lachen, die sich infolge der fortwährenden Regengüsse auf der Vogelwiese gebildet haben, herrscht ein grossartiges Vogelleben. Massenhaft Krick- und andere Enten. Dicke Flüge von allen Arten Tringen, Totaniden, Charadrien und Numenien. Am Bruch auch sehr viel Kampfhähne. Einzelne Limosen, Austernfischer und Fischreiher. Auch Tringa temmincki, die sonst auf der Nehrung nur vereinzelt vorkommt, bildete eigene, ziemlich scheue Flüge von 10—15 Individuen, und wurden mehrere Belegexemplare erbeutet. Bekassinen in förmlichen Flügen! 3 Ringelgänse (Dranta bernicla) haben sich unmittelbar neben zahmen Gänsen nieder- delassen. Möschler erlegt eine junge Tadorna damiatica, von der ein kleiner Flug am Fusse der Haffdüne sass. Der- selbe schiesst aus einer Tringen-Wolke auch einen Phalaropus hyperboreus heraus. 16. August. Kühles, aufklärendes Wetter. Der Wind springt aus NO. nach NW. um. Das Strandvogelleben hat sich er- heblich vermindert. Charadrius squatarola in Fussschlingen lebend für die Vogelstube gefangen. (Circus cineraceus und Emberiza hortulana mehrfach beobachtet. Cypselus ist noch da. 17. August. WNW. Kühl und heiter. Sehr viel Kampfhähne und Knäckenten. Auf der Vogelwiese wimmelt es wieder von allerlei Strandgeflügel. Ich beobachte auch mehrere kleine Berichte von der Kurischen Nehrung. 409 Flüge vom Wassertreter. Möschler und Jacobi bringen von den Kunzener Feldern 3 Circus maerurus mit heim. 19. August. SW. Trübe und warm. Circus macrurus von Hr. 20. 21. 24. 26. 27. 28. 29. Quednau bei Kunzen erlegt. Auf der Vogelwiese beobachte ich 4 Phalaropus längere Zeit auf 30 Schritt durchs Glas. Die Vögel sind nicht so vertraut, wie wir dies vom 93er Zuge her gewöhnt waren. Die metallisch klirrende Stimme lässt mich die Wassertreter jetzt auch unter grossen ge- mischten Strandvogelschwärmen sofort erkennen. Aus einer grossen Wolke Strandvögel hole ich durch einen Hazardschuss eine Limicola pygmaea heraus; 3 weitere Exemplare dieses seltenen Durchzüglers fangen sich lebend in meinen Fuss- schlingen. August. Leiser SW. Heiter und warm. Auf der Vogelwiese haben sich die Schwärme sehr vermindert; insbesondere sind die Numenien fast ganz verschwunden. Doch sind immer noch einzelne Wassertreter da. Tringa subarcuata ist jetzt die häufigste Art. August. Schön, sehr heiss und fast windstill. Der Zug stockt völlig. . August. Hr. Quednau erlegt am Bruch Circus macrurus und botaurus stellaris. Ich beobachte Corvus corax. August. Leiser NW., gegen Abend auffrischend. Der Zug von Budytes und Phylloscopus beginnt. Gallinago maior, Tringa islandica und Fuligula ferina werden zahlreicher. An den Pillkoppener Kirchhofslachen erlege ich Numenius phaeopus und Totanus calidris. August. Sturm aus WSW. Der Steinschmätzerzug kommt jetzt mehr in Gang. Es werden wiederum 2 Steppenweihen geschossen. August. Limosa rufa ist häufig, ebenso Gold- und Kiebitz- regenpfeifer, sowie Steinschmätzer. 2 Wassertreter beobachtet. Hr. Quednau erlegt am Bruch Circus macrurus und Galk- nula porzana. August. Gelegentlich der am Stiftungsfeste des V. v. V. ver- anstalteten Wagenausfahrt nach dem weissen Berge werden Schreiadler und Wassertreter gesehen. August. Stürmischer SW. Warm und trübe. Der Zug wird charakterisiert durch Gold- und Kiebitzregenpfeifer, sowie isländische Strandläufer, meist prachtvoll ausgefärbte alte 410 C. Floericke. Stücke. Auch bin ich so glücklich, einen einzeln fliegenden Mornellregenpfeifer herunter zu holen. Am Bruch viele Bekassinen und Wachtelkönige. 30. August. Heftiger SW. Warm und trübe. Tringa islandica ist jetzt sehr gemein. Die erlegten Strandläufer zeigen zumeist Uebergangskleider. Vereinzelte Wassertreter. Der Zug der Wiesenschmätzer und Fliegenschnäpper beginnt. 31. August. Sturm aus WSW. mit heftigen Regenböen. Abends klärt sich das Wetter auf und dreht sich der Wind nach WNW. Zug von Turmfalken und Ziegenmelkern. Ein Caprimulgus wird vom Sturme gegen den Telegraphendraht geworfen und mir in betäubtem Zustande überbracht. Auf der Vogelwiese noch immer dasselbe Bild (auch einzelne Phalaropi); auch an den Pillkoppener Kirchhofslachen nichts Neues. 2. September. Der Sturm hat endlich abgestillt. Trübe. Der Zug erhält sein Gepräge durch Limosa rufa und Tringa islandica; namentlich von letzterer sind wahre Unmassen vorhanden. Die Tringen haben jetzt nur noch wenige schwarze oder rote Federn auf der Brustseite. Auch Falco subbuteo ist nicht selten. Die Gartenrotschwänze ziehen in Menge. Hr. Jacobi schiesst einen merkwürdigen Laubvogel, der dem Fitis gleicht, aber grösser, kurzflügeliger, langschwänziger, auf der Voderseite gelber ist, z. T. andere Schwingen- verhältnisse zeigt (2>6) und ganz grasgrüne Füsse mit gelben Sohlen hat. Am Haffstrande gelangt wieder Tadorna damiatica zur Beobachtung. Hr. Quednau erbeutet am Bruch eine grosse Rohrdommel. 4. September. SO. Warm und schön. v. Hippel I schiesst Otus brachyotus, Hr. Seddig bei Pillkoppen 2 Steinwälzer. 5. September. Heiter, aber kühl. SO. Ausflug nach Pillkoppen. An den dortigen Lachen grosse Strandvogelschwärme, aber nur gewöhnliche Arten. Falco peregrinus und Pandion huliaötus gelangen zur Beobachtung. 6. September. SO. Schön. Eine Gallinula porzana und 2 Sazxicola oenanthe liegen tot unter dem Telegraphendrahte. 7. September. NW. Trübe. Ein Bussard kröpft auf einer Telegraphenstange eine Maus, ist.aber dabei sehr vorsichtig und streicht immer auf 200—250 Schritte mit der Maus in den Fängen ab. Am ’Seestrande Austernfischer, Steinwälzer, Berichte von der Kurischen Nehrung. 411 Kiebitz- und Halsbandregenpfeifer. Im Walde Schreiadler und Ziegenmelker. Im ganzen wenig Zug. 8. September. Stürmischer SW. mit Regenböen. 4 Dunenjunge von Orex pratensis (Datum!) werden beim Mähen ergriffen. Ich erhalte auch ein von einer Katze gerissenes altes Exem- plar. Pandion haliaetus fischt über der Pelk. Am Bruchberg kleine Falken, wohl aesalon. 9. September. Stürmischer W. bei meist klarem Himmel. Auf 10. 12, 14. 16. 18. der Vogelwiese ist neuer Zuzug eingetroffen, hauptsächlich von Tringa alpina iuv. An der Pelk viele Limosen, die nicht sehr scheu; Hr. v. Hippel I erlegt in kurzer Zeit allein 6 Stück. Ebenda auch Goldregenpfeifer, isländische und bogenschnäblige Strandläufer. Falco aesalon sucht dicht vor dem Wagen einen Fliegenschnäpper zu schlagen. September. NW. mit wechselnder Bewölkung. Auf der Vogel- wiese Tringen-Schwärme und 2 sehr scheue Kolkraben. In den Kunzener Büschen reges Kleinvogelleben, insbesondere von Rotkehlchen, Tannenmeisen und Goldhähnchen. September. SW. Trübe und regnerisch. Eine Sumpfohreule ist am Telegraphendrahte angeflogen und wird von Hr. Krüger ergriffen. Derselbe beobachtet, wie die Kolkraben ein Reh angreifen. Auf der Pelk viel Limosa rufa, Tringa islandica und alpina. Letztere haben nur noch einzelne schwarze Tropfen auf der Brust. September. SWS. mit starkem Regen. Nachmittags fast windstill und aufheiternd. Starker Zug von Motacilla alba. Auf der Vogelwiese viel junge Kiebitzregenpfeifer und Alpen- strandläufer. Unter Zringa islandica und subarcuata be- finden sich noch immer alte, ganz prachtvoll rote Stücke. September. NO. Trübe. Pieper, Rotkehlchen, Kiebitzregen- pfeifer und Saatgänse ziehen, letztere nach SO. Auch ein- zelne Lerchenfalken und Kolkraben. Gallinula porzana liegt tot unter dem Telegraphendrahte. Hr. Krüger greift einen Kiebitzregenpfeifer lebend, dem der Draht den einen Flügel glatt im Gelenk abgeschnitten hat. Doch lebt der Vogel noch ca. 14 Tage in meiner Vogelstube. September. Leiser SO. Herrliches warmes Wetter. Die Pieper sind über Nacht sämtlich abgezogen, dafür am Bruch zahlreiche Gallinago maior eingetroffen. An der Pelk viele 412 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 28. 29. GC. Floericke: Limosen, am Haff wahre Unmassen von Lachmöven, jetzt schon sämtlich in reinem Winterkleid. September. Sturm aus SW. mit heftigen Regenböen. Viele Raubvögel, inbesondere Turmfalken und Fischadler. September. Der Sturm tobt unverändert weiter. Der Zug stockt gänzlich. Die See- und Haffenten flüchten vor dem Unwetter auf den Bruch. September. ONO. Immer noch heftige Regengüsse. Starker Zug von Astur nisus, Sazxicola oenanthe, Ruticilla phoenicura, Museicapa grisola und Turdus musicus. Letztere fallen leider zahlreich dem unseligen Dohnenstieg zum Opfer. Hr. Seeger jagt einem auf der Telegraphenstange kröpfenden Fischadler einen grossen Hecht ab. September. NW. Aufklärend. Hr. v. Hippel II erlegt auf dem Bruch Botaurus stellaris und an der Pelk Totanus glottis. September. NW. Klar und kühl. Am Bruch vielfach Galli- nago gallinula. Aus einem grossen Schwarm Regenpfeifer hole ich Ch. morinellus heraus. Rauchschwalben und Ziegen- melker lassen sich noch vereinzelt blicken. Starker Zug von Turdus musicus. September. SO. Kühl und klar; abends bewölkt. Die Heer- schnepfen und grossen Regenpfeifer sind über Nacht ab- gezogen, dafür viele Bekassinen und Raubvögel eingetroffen. Immer noch einzelne Tringa islandica. Ein Kormoran treibt sich in der Rossittener Bucht herum. September. O. Schön. Im Walde viel Goldhähnchen und Spechte. Die ersten Bergfinken! September. Wetter unverändert. Sehr viele Schwarzplättchen ziehen. September. SO. Schön und mild, nur früh etwas trübe. Im Dohnenstieg macht wie an allen vorangegangenen Tagen T. musicus reichlich 90° des Fanges aus (!); daneben ein- zelne T. pilaris, viscivorus und iliacus, sowie Rotkehlchen, Dompfaffen, Sperber und Eichelheher. Starker Meisenstrich, besonders von P. maior. Hr. Quednau schiesst 2 Austern- fischer. September. SW. Trübe mit Sprühregen. Heerschnepfe, Zaunkönig und Heckenbraunelle werden beobachtet. Der Zug der Waldschnepfen beginnt, es erbeutet Hr. Quednau bereits 2 Stück. 10. 12. 13. 14. Berichte von der Kurischen Nehrung. 413 . Oktober. SW. Trübe. Hr. Quednau schiesst eine Waldohr- eule und einen prachtvollen Falco lanarius im Jugendkleide. Letzterer ist das erste im Östpreussen nachgewiesene Exemplar seiner Art. . Oktober. Leichter und warmer SO. bei prächtigem Wetter und mondheller Nacht. Sehr starker Zug von Krähen (be- sonders cornix), Finken, Lerchen, Kranichen und Raubvögeln längs der Nehrung. . Oktober. Bis Mittag SO. und heiteres Wetter. Grossartiger Zug von Krähen (besonders frugilegus), Turmfalken und Buchfinken. Um Mittag bricht der Zug plötzlich ab, und eine Stunde später schlägt der Wind in einen böigen W. um und bezieht sich der Himmel mit dicken Regenwolken. Vom 4.— 8. tobt ein furchtbarer Sturm aus W. und SW.! Auf den Feldern grosse Flüge von Anser segetum. Die ersten Kreuz- schnäbel. . Oktober. Orkan aus SW. mit Gewitter, Hagel und heftigen Regenböen. Raubwürger und Sumpfohreule stellen sich ein. . Oktober. SO. Heiter. Starker Zug von Nebelkrähen, Dohlen und Saatgänsen. Im Walde sehr viele Buntspechte, worunter auch medius. AufderVogelwiese noch einzelne Goldregenpfeifer. Oktober. SO. Heiter. Der Krähenzug hat sehr nachgelassen. Im Dohnenstieg stellt noch immer 7. musicus das weitaus grösste Kontingent! Ausserdem fangen sich daselbst: ZT. torquatus, Erithacus, rubeculus, Ruticilla phoenicura, Purus ater, Astur nisus, Sylvia atricapilla. Am Waldrande treiben sich viele kleine Eulen herum. Ein erlegtes Exemplar erweist sich als Nyetala tengmalmı. Oktober. Sturm aus SW. mit Sprühregen. Die Niddener Krähenfänger erbeuten ein altes Exemplar von Aqusle clanga. Im Dohnenstieg u. a. Sylvia hortensis und Turdus torquatus. Oktober. Sturm aus NW. Kühl. Am Strande Lesiris spec.? Auf dem Bruch 17 Schwäne. Ein Eudytes arcticus 5 ad. wird beim Ueberfliegen der Vogelwiese vom Sturm zu Boden geschleudert und mit Händen ergriffen. Oktober. Sturm aus NW. Trübe und regnerisch. Ein Schwan treibt sich auf den überschwemmten Feldern jenseits der Pelk herum. Ebenda massenhaft Lachmöven. Kiebitzregen- pfeifer ziehen hin und her, und Wildgänse fliegen niedrig über dem Dorfe gen SW. Im Dohnenstieg u. a. Turdus 414 €. Floericke: torguatus, Fringilla montifringilla, Erithacus rubecula und in besonders grosser Anzahl Pyrrhula rubicilla, dessen Zug jetzt mit voller Kraft einsetzt. 15. Oktober. Steifer NW. Wetter aufklärend, aber sehr kühl. Starker Zug von Saat- und Nebelkrähen, sowie Feldlerchen, der aber mittags nachlässt, worauf sich abends wieder der . Himmel umzieht und der Wind nach SW. umschlägt. Auf der Vogelwiese viele Limosen, Austernfischer, Gold- und Kiebitzregenpfeifer, Zringa alpina und islandica. “Auf dem Haft zahlreiche Bergenten. 16. Oktober. Schwacher SW. Trübe. Starker Vogelzug, aber alles in grosser Höhe. 21. Oktober. Böiger SW. mit Hagel und Regengüssen. In Pill- koppen wird Rallus aquaticus lebend gefangen. 22. Oktober. Rauher NO. Die Pillkoppener Krähenfänger er- beuten einen prachtvollen Seeadler. Starker Zug von Ar- chibutes lagopus. 27. Oktober. Böiger SO. Am Haff wird eine Bergente lebend ergriffen. Von jetzt ab vorzüglicher Waldschnepfenzug. An der See viele Eis- und anscheinend auch Trauerenten. 2. November. SO. Trübe. Larus marinus wird im Krähennetz gefangen. 4. November. Schwacher W. Bedeckt. Am Strande Anas acuta. Im Walde Sumpfmeisen. Auf den Pappeln im Krause’schen Garten gegen Abend ein Flug Stare. Im Dohnenstieg fangen sich von jetzt ab auch Amseln. 8. November. Starker W. Auf dem Bruch viele Bergenten. Im Walde schiesst Hr. Möschler einen Raubwürger. 13. November. Steifer NW. Trübe und nasskalt. Hr. Quednau erlegt Eudytes septentrionalis auf dem Hafl. Am nächsten Tage ergreift Hr. Pfarrer Schmökel ein zweites Exemplar lebend am Strande auf der Fahrt von Rossitten nach Sarkau. 16. November. Frischer SO. Trübe. Ein Seeadler streicht am Strande auf und ab. Die ersten Seidenschwänze und Schnee- ammern sind eingetroffen. 18. November. Vormittags trübe und windstill mit Regenschauern; nachmittags steifer S. Auf der Pelk hunderte von Lachmöven. In den Fischernetzen auf dem Haff fängt sich ein alter Erpel der Trauerente. Berichte von der Kurischen Nehrung. 415 20. November, Leiser NO. Schön. Eis- und Sammetenten werden von jetzt ab sehr häufig. 21. November. Versteifter NO. Heiter. Im Dohnenstieg fangen sich mehrfach Seidenschwänze. 24. November. O. Frost. Schwärme von Leinzeisigen sind ein- getroffen. Alca torda wird tot am Seestrande aufgefunden. Mehrfach Eichelheher. 29. November. O. und Frost. Hr. Quednau erbeutet Gallinago gallinula, Hr. Möschler Linaria holboell:. 3. December. Wetter unverändert. Gelegentlich einer Treibjagd werden Waldschnepfen, Kreuzschnäbel und Rauchfussbussarde beobachtet. 12. December. Warm und trübe. SO. Auf der Vogelwiese wird ein Nordseetaucher mit Händen gegriffen. 13. December. SO. Stürmisch. Hr. Quednau erlegt am Haff- ufer eine Zwergtrappe! 30. December. ©. —5°%. DBedeckt. In Pillkoppen verwickelt sich ein jagender Rauchfussbussard in die zum Trocknen ausgespannten Fischernetze und wird gefangen. 23. December Leichter O0. -- 3%, Schön. Aufeiner Wagenfahrt nach Memel werden an der See viele Oidemia, Harelda, Somateria (für die Nehrung neu!), Eudytes, Larus canus und fuscus beobachtet. Bei Schwarzort jagt Falco aesalon. Auf der Düne kleine Flüge von Schneeammern. Beiträge zur Ornis des @rossherzogtums Hessen und der Provinz Hessen-Nassau. Unter obigem Titel gedenken wir eine Reihe von Artikeln zu vereinigen, welche einzelne Gebiete der westdeutschen Ornis, insbesondere die Avifauna des Grossherzogtums Hessen und der preussischen Provinz Hessen-Nassau behandeln. Wir wollen damit für die weitere Erforschung der Vogelwelt genannter Länder eine Grundlage schaffen, die ein erspriessliches Weiterarbeiten erleichtern soll, und zwar beginnen wir zunächst mit einem Verzeichniss der ornithologischen hessischen und hessen- nassauischen Litteratur, das in mehrfacher Hinsicht wünschenswert erscheint, sodann sollen aus den verschiedenen Gegenden Artikel folgen, die entweder in faunistischer oder in systematischer Hinsicht Neues bringen und geeignet sind, die Kenntnis der Ornis des Gebiets zu erweitern. Wir richten deshalb an alle hessischen Ornithologen die freundliche Bitte, sich mit uns in Verbindung zu setzen und uns durch Beiträge unterstützen zu wollen, damit die Arbeit möglichst vielseitig wird und ein thunlichst abgerundetes Bild der hessischen Avifauna ergiebt. Sobald die wichtigsten der geplanten Arbeiten veröffentlicht sind, sollen auf Grund dieser Beiträge und der in der gesamten Litteratur niedergelegten Beobachtungen, — kurz zusammen- gestellt, — die Resultate aller bisherigen Arbeiten, bezüglich des Vorkommens und der Verbreitung einer jeden Art im Gebiet genau dargestellt werden. Dann lässt sich mit einem Blick der Stand unserer Kenntnis überschauen, und es ist leicht zu er- sehen, an welchen Stellen das Gesamtbild noch Lücken aufweist, und nach welcher Richtung wir künftig unser Augenmerk haupt- sächlich zu richten haben. Chr. Deichler. O. Kleinschmidt. Beiträge zur Ornis des Grossherzogtums Hessen. 417 I. Bibliographia ornithologiea Hassiae et Hasso - Nassoviae. Von Chr. Deichler. Nachfolgend gebe ich, wie schon erwähnt, ein Verzeichnis der hessischen ornithologischen Litteratur, abgeschlossen am 1. April 1896. Ich bin mir zwar wohl bewusst, dass dasselbe manche Lücken enthält und vorläufig nicht den Anspruch auf Vollständigkeit machen kann; doch hoffe ich dies durch einen Nachtrag erreichen zu können und bin ich für Ergänzungen und Berichtigungen dankbar. In vielen Fällen ist es schwer zu entscheiden, ob ein Artikel, der nur in einzelnen, zum Teil nebensächlichen Bemerkungen die hessische Avifauna berührt, zu erwähnen sei oder nicht. Schwieriger noch ist die Wahl bei der Aufnahme allgemeiner ornithologischer Werke, und ich habe daher nur solche in das Verzeichnis aufgenommen, deren Verfasser entweder im Land wohnten, oder die direkte Beziehungen zum Gebiet hatten. Eine Teilung der gesamten Litteratur in zwei Teile habe ich grösserer Übersichtlichkeit halber für zweckmässig gehalten, allerdings ist eine scharfe Trennung nicht möglich, da die po- litischen Grenzen vielfach geographisch zusammengehörende Ge- biete trennen. I. Faunistik. 1. Grossherzogtum Hessen. Ausschuss für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands: 1885. — — VII. Jahresbericht. In: Journ. f. Orn. 1885. p. 225. 1886. — — X. x ib. 1886. p. 129 u. 1887. p. 338. 1887. — — X. „ ib. 1887. p. 616. ee a ib. 1888. p. 313. 1804—9. Bechstein, J. M. Naturgeschichte der Vögel Deutsch- lands. I. Aufl. 1804—9. 1869. Borggreve, Dr. Bernhard. Die Vogelfauna von Nord- deutschland. Berlin 1869. 1871. — — Erster Nachtrag zu meiner Arbeit über die „Vogel- fauna von Norddeutschland.“ In: Journ. f. Orn. 1871. D.210. 1793. Borkhausen, Dr. M. B. Rheinisches Magazin zur Er- weiterung der Naturkunde. 1. (u. einziger) Band. Gies- sen 1793. Journ. f, Ornith. XLIV. Jahrg. October 1896. 27 418 Deichler und Kleinschmidt: 1800—1803. Borkhausen und Lichthammer. Teutsche Or- nithologie. Darmstadt 1800 —1803. 1869. Böttger, Dr. OÖ. Der nordische Papageitaucher (Mormon arctica L.) verirrt in Hessen. In: Ber. d. Offenbach. Ver. f. Natk. 1869. p. 64. und Zool. Garten Jahrg. 11. P-163: 1854. Bruch, C. Vögel in der Umgegend von Mainz. In: Journ. f. Orn. 1854. p. 276. 1891. Buxbaum, L. Die grosse Trappe (Otis tarda.) In: Zool. Garten. Jahrg. 32. p. 126. 1893. — — Notiz über Vorkommen von Tannenhähern. In: Zool. Garten. Jahrg. 34 und Orn. Monatsber. 1894. P.58) 1870. Droste-Hülshoff, Baron Ferdinand. Eine kritische Musterung der periodischen Wintergäste und der Irr- gäste Deutschlands. In: Ber. üb. d. XVIIL Versamml. d. deutsch. Orn. Gesellschaft z. Hannover und Hildes- heim. 1870. 1886. Eckstein, Dr. Carl. Vögel in der Umgegend von Giessen. In: Zool. Garten. Jahrg. 27. p. 127. 1887. — — Nusshäher bei Giessen. In: ib. Jahrg. 28. p. 353. 1868. Glaser, Prof, Dr. L. Mitteilungen über das Tierleben um Worms mit Beziehung auf den hohen Wasser- stand von 1862 und 1866/67. In: Zool. Garten. Jahrg. 9. p. 146. 1870. — — Allerlei Beobachtungen aus dem Tierleben, insbe- sondere um Worms am Rhein. In: ib. Jahrg. 11. p. 93. 1874. — — Notiz über Vorkommen von Monticola sawatilis bei Bingen am Rhein. In: ib. Jahrg. 15. p. 437. 1893. Hartwig, W. Der Girlitz (Serinus hortulanus Koch), seine gegenwärtige Verbreitung in Mittel- und Norddeutsch- land und sein allmähliches Vordringen polwärts. In: Orn. Monatsber. 1893. p. 1. 1896. Hilgert, Karl. Ornithologisches und Oologisches einer kleinen Insel im Rhein bei Nieder-Ingelheim in Rhein- hessen. In: Zeitschr. f. Oologie 1896. p. 41. 1859. von Homeyer, Alexander. Vorkommen einiger Vögel am Mittelrhein. In: Journ. f. Orn. 1859. p. 51. 1) „Orn. Monatsber.‘“ bedeutet: Reichenow’s Ornithologische Monats- berichte. Vergl. S. 419 Anm. Beiträge zur Ornis des Grossherzogtums Hessen. 419 1862. von Homeyer, Alexander. Zur Naturgeschichte des Gir- litz, Fringilla serinus L. In: ib. 1862. p. 97. 1870. — — Zusätze u. Berichtigungen zu Dr. Bernhard Borggreves Werk: „Vogelfauna von Norddeutschland.“ In: ib. 1870 p. 214. 1853—57. Jäger, Carl. 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In: ib. 1893. p. 295. — — Der Winter- und Frühjahrszug unserer Vögel. In: ib. 1893. p. 252. — — Eine Schwalbenwiege. In: ib. 1893. p. 333. — — Wann unsere Vögel erwachen. In: ib. 1893. p. 374. — — Die Überwinterung unserer Vögel in 1893/94. In: ib. 1894. p. 203. — — Der Vogelzug im Frühjahr 1894. In: ib. 1894. p. 322. — — Ornithologische Beobachtungen. In: ib. 1895. p. 276. — — Der Frühjahrszug der Vögel 1895. In: ib. 1895. p. 291. Diehl. Mitteilungen in d. Sitzungen d. Offenb. Ver. f£. Natk. Nidologisches und Oologisches. In: Bericht d. Offenb. Ver. f. Natk. 1870. p. 7. 14 und 15. Eckstein, Dr. Carl. Aus dem Leben des Staares. In: Zool. Garten. Jahrg. 26. p. 283. — — Der graue Reiher. In: ib. Jahrg. 27. p. 279. Glaser, Prof. Dr. L. Mitteilungen über das Tierleben um Worms mit Beziehung auf den hohen Wasserstand von 1862 und 1866—67. In: ib. Jahrg. 9. p. 146. 428 1870. 1871. 1872. 1875. 1877. 1880. 1896. 1860. 1862. 1857. 1864. 1892. 1892. 1893. 1864. 1864. 1864. 1865. Deichler und Kleinschmidt: Glaser, Prof. Dr. L. Allerlei Beobachtungen aus dem Tierleben, insbesondere um Worms am Rhein. In: ib. Jahrg. 11. p. 93. — — Mitteilungen aus dem Tierleben in den Wormser Promenaden. In: ib. Jahrg. 12. p. 308. — — Zur Sperlingsfrage. In: ib. Jahrg. 13. p. 292. — — Nutzen und Schaden des Storches. In: ib. Jahrg. 16. p. 192. — — Mitteilungen aus dem Tierleben. Schwarze Sper- linge. In: ib. Jahrg. 18. p. 64. — — Beobachtungen aus dem Tierleben im verflossenen Winter. In: ib. Jahrg. 21. p. 279. Hilgert, C. Ornithologisches u. Oologisches einer kleinen Insel im Rhein bei Nieder-Ingelheim in Rheinhessen. In: Zeitschrift f. Oologie. 1896. p. 41. von Homeyer, Alexander. Amsel in Neuvorpommern und am Rhein. In: Journ. f. Orn. 1860. p. 396. — — Zur Naturgeschichte des Girlitz, Fringilla serinus. 1. In: 1b:71862. 9. 97. Jäger, Carl. Wintergäste am Main. Ankunft einiger Zugvögel daselbst. In: ib. 1857. p. 84. — — Ankunft und Abzug der Vögel im Jahre 1864 mit Rücksicht auf das örtliche und quantitative Vorkommen und die hier nistenden Arten. In: Zool. Garten. Jahrg. 5. p. 339—42, 377—80 und 413—15. Kleinschmidt, Otto. Giebt es in Deutschland nur eine Art des Hausrötels (Hausrotschwanzes)? In: Orn. Mo- natsschr. 1892. p. 202. — — Albino von Emberiza meliarie. In: ib. 1892. p. 460. — — Wie hält der fliegende Raubvogel die Fänge? In: Orn. Monatsber. 1893. p. 171. Meyer, Dr. Rudolf. Junger und alter Storch. In: Zool. Garten. Jahrg. 5. p. 399. — — Weisser Staar. In: ib. Jahrg. 5. p. 237. — — Schneeweisse Waldschnepfe und Rabenkrähe. In: ib. Jahrg. 5. p. 203. — — Ormnithologische Mitteilungen. In: ib. Jahrg. 6. p. 75, 234 und 437 1867. 1867. 1868. 1868. 1868. 1872. 1872. 1873. 1873. 1874. 1875. 1894. 1894. 1894. 1894. 1894. 1894. 1894. 1894. 1895. 1895. 1895. 1895. 1895. Beiträge zur Ornis des Grossherzogtums Hessen. 429 Meyer, Dr. R. Der Krammetsvogel (Zurdus pilaris) ein neuer Brutvogel hiesiger Gegend. In: ib. Jahrg. 8. p. 357. und Jahrg. 9. p. 253. — -- Über das Herausfallen der jungen Störche aus dem Neste. In: ib. Jahrg. 8. p. 482. — — Das Herausfallen (?) junger Störche aus dem Nest. In: Ber. d. Offenbach. Ver. f. Natk. 1868. p. 4. — — Doppelehe einer männlichen Rauchschwalbe. In: Zool. Garten. Jahrg. 9. p. 77. — — Wachholderdrosseln. In: ib. Jahrg. 9. p. 253. — — Über den Nestbau des Kleibers oder der Spechtmeise, (Sitta caesia Wolf). In: ib. Jahrg. 13. p. 238. — — Ankunft und Abzug der Schwalbenarten in diesem Jahre, In: ib. Jahre. 13. p. 337. — — Miscellen. (Mitteil. in d. Sitz d. Offenb. Vereins). In: Ber. d. Offenb. Ver. f. Natk. 1873. p. 17. — — Beobachtungen am Kuckuk. In: ib. 1873. p. 8 u. 9. — — Die Turteltaube kein ausschliesslicher Waldvogel. In: Der zoolog. Garten. Jahrg. 15. p. 354. — — Origineller Nistplatz. In: ib. Jahrg. 16. p. 68. Michaelis, Karl. Zutraulichkeit eines Bussards. In: Orn. Monatsschr. 1894. p. 70. — — Zur Schonung der Eulen. In: ib. 1894. p. 207. — -- Phänologische Beobachtungen. In: ib. 1894. p. 237. — — Nutzen der Staare. In: ib. 1894. p. 238. — — Schädlichkeit der Raben. In: ib. 1894. p. 239. — — Amseln fressen im Frühjahr Epheubeeren. In: ib. 1894. p. 299. — — Albino unter Distelfinken. In: ib 1894. p. 356. — — Nordische Wandervögel. In: ib. 1894. p. 297. — — Beobachtungen an der Vogelwelt während des dies- jährigen Winters. In: ib. 1895. p. 225. — — Schutz dem Bussard (Buteo vulgaris). In: ib. 1895. p. 172. — — Verschiedenes über unsere Staare. (Sturnus vulga- ris). In: ib. 1895. p. 170. — — Phänologische Beobachtungen. In: ib. 1895. p. 72. — — Späte Raubvogelbrut. In: ib. 1895. p. 26 430 Deichler und Kleinschmidt: 1865. Müller, Adolf. Beobachtungen an einem jungen Kuckuk. In: Zoolog. Garten. Jahrg. 6. p. 426. 1866. — — Eine Beobachtung an unserem Kuckuk beim Ein- bringen seines Eies in ein Vogelnest. In: ib. Jahrg. 7. p. 373. 1867. — — Kampf zwischen Grünspecht und Eichelheher um den Besitz eines Ameisenhaufens. In: ib. Jahrg. 8. p. 68. 1867. — — Zur Fortpflanzungsgeschichte unseres Kuckuks. Eine Entgegnung auf d. Artikel d. H. Dr. E. Baldamus im Mai-Heft des Zool. Gartens von 1867. In: ib. Jahrg. 8. p. 374, 409. und 449. 1868. — — Das Verhalten zweier Kuckuke in einem Neste. In: ib. Jahrg. 9. p. 345. 1871. — — Wie baut der Pirol sein Nest. In: ib. Jahrg. 12. p. 275. 1876. — — Züge aus dem Leben der gemeinen Krähe, Corvus corone. In: ib. Jahrg. 17. p. 314. 1876. — — Zwei merkwürdige Nester des Zaunkönigs (Trog- lodytes parvulus). In: ib. Jahrg. 17. p. 376. 1880. — — Zur Lebensgeschichte des grossen Bunt- oder Rot- spechtes, sowie einige Aphorismen über unsere Spechte. In: ib. Jahrg. 21. p. 161. 1885. — — Nützlichkeit des Distelfinks. In: ib. Jahrg. 26. p. 188. 1888. — — Der Kuckuk (Cuculus canorus) brütet! In: ib. Jahrg. 290.193: 1888. — — Zum Brüten der Staare. In: Orn. Monatsschr. 1888. p. 276. 1868. Müller, Adolf und Karl. Beobachtungen am Lanius ex- cubitor. In: Journ. f. Orn. 1868. p. 178. 1868. — — Jagd eines Sperbers (Nisus communis) auf ein Eich- hörnchen. In: ib. 1868. p. 245. 1869. — — Beobachtung über Ernährung von Loxia taenioptera. In: ib. 1869. p. 105. 1870. -- — Aus meinen Beobachtungsnotizen. In: ib. 1870. p. 91. 1890. — — 1) Brütet der Kuckuck? Entgegnung auf die An- sriffe des Herrn Ad. Walter im Januarhefte d. „Journ. f. Orn.“ von 1889 auf unsere Mitteilung über diesen Ge- genstand. In: Zool. Garten. Jahrg. 31. p. 182. 1) Die Veröffentlichungen der Gebrüder Müller über das Brüten des Kuckuks (der erste Aufsatz: Unser Kuckuk brütet. In: D. zool. Garten. Jahrg. 9. p. 366 behandelt eine Beobachtung auf nichthessischem Gebiet und ist deshalb im Verzeichnis weggelassen) sind bekanntlich in Ornithologen-Kreisen meist auf Unglauben gestossen, auch vielfach be- . Beiträge zur Ornis des Grossherzogtums Hessen. 431 1891. Müller, Adolf u. Karl. Thatsachen aus der Vogelwelt. In: Orn. Monatsschr. 1891. p. 11. 1875. Müller, Dr. August. Abermals zwei Kuckuckseier in einem Neste des Rotkehlchens. (Luscinia rubecula). In: Zool. Garten. Jahrg. 16. p. 150. 1878. — — Einiges über unseren Kuckuck. (Cuculus canorus.) In: ib. Jahrg. 19. p. 170. 1880. — — Mitteilungen gem. in d. Sitzung. d. Offenbach. Ver. f. Natk. a. Über Männchen von Rutieilla titis im grauen Kleid. In: Ber. d. Offenb. Ver. f. Natk. 1880. p. 46. 1883. — — b. Ornithologische Beobachtungen. In: ib. 1883. p- 66. 1885. — — c. Über hennenfedrige Männchen bei Rutieilla titis. In: ib. 1885. p. 24. 1865. Müller, Karl. Aus dem Leben des Feldhuhns. In: Zool. Garten. Jahrg. 6. p. 426. 1866. — — Beobachtungen über die Blaumeise und die Specht- meiser In. ib, Jahre, 7. p. 221. 1869. — — Notizen aus meinen Erfahrungen und Beobachtun- gen. In: ib. Jahrg. 10. p. 117 und 244. 1870. — — Sehr kluges Bastardnachtigallenpaar. In: ib. Jahrg. : 11. p. 268. 1879. — — Miscellen. In: ib. Jahrg. 20. p. 220. 1879. — — Aus dem Eheleben unseres Storches. In: ib. Jahrg. 20. p. 252. 1880. — — Der Star als mörderischer Nestplünderer. In: ib. Jahrg. 2]. p. 59. 1880. — — Der Wasserschwätzer, Oinclus aquaticus als Fischer. In: ib. Jahrg. 21. p. 65. 1881. — — Aus dem Leben des Auerhahns. In: ib. Jahrg. 22. p- 28. 1882. — — Ornithologische Notizen. In: ib. Jahrg. 23. p. 286. 1889. — — Zur Ernährungsfrage des Eichelhehers. In: ib. Jahrg. 30. p. 277. stritten worden. Es dürfte vielleicht angebracht sein, an dieser Stelle auch die Entgegnungen zu registrieren. Den bereits im Text erwähnten, wäre noch hinzuzufügen: Walter, Ad. Brütet der Kuckuk? In:D. zool. Garten. Jahrg. 31. p. 313. — Rey. Der Müller’sche Kuckuk brütet immer noch. In: Orn. Monatsber. 1395 p. 8. 432 - Deichler und Kleinschmidt: 1889. Müller, Karl. Zur Nahrung des Mäusebussards. In: Orn. Monatsschr. 1889. p. 226. 1890. — — Der Geselligkeitstrieb in der Vogelwelt. In: ib. 1890. p- 268 und 291. 1892. — — Sich im Winter von Kohl ernährende Ringeltauben. In: ib. 1892. p. 108. 1893. — — Über die Zerstörung der Bruten von Singvögeln. In: ib. 1893. p. 429. 1894. — — Annahme der Jungen grauer Grasmücken durch Nachbarpaare und Paare der Dorngrasmücke im Freien. In: ih. 1894: p. 354. 1880. von Reichenau, Wilhelm. Ein fünfzehiger Raubvogel. In: Kosmos. Ztschr. f. einheitl. Weltansch. Bd. 7. p. 318. 1892. — — Zur Krähenfrage. In: Die Natur. 1892. Nr. 10 u. 11. 1893. — — Winterliches Tierleben am Mittelrhein. In: ib. 1893. Nr. 5 bis 8. 1882. Rüdiger, E., Unsere seltenen Gäste. In: Orn. Mtsschrift. d. D. V. z. Schutze der Vogelwelt 1882. p. 206 u. 207. 1882. — — Der Girlitz. In: ibid. 1883. p. 205. 1885. — — Aussergewöhnliche Todesfälle bei Störchen. Inter- essante Niststätte einer Wachholderdrossel. In: Zool. Garten. Jahrg. 26. p. 28. 1885. — — Meine Vogelnachbarschaft. In: ib. Jahrg. 26. p. 218. 1891. — — Aus der Vogelwelt. In: ib. 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In: ib. 1889. p. 79. — — Phaenologische Beobachtungen für Cassel, Frühjahr 1890. In: ib. 1890. p. 258. ! — — Rotkehlchen im Dornbusch. In: ib. 1890. p. 55. — — Sonderbarer Nistplatz einer Haubenlerche. In: ib. 1890. p. 207. — — Verhalten vom Segler. In: ib. 1890. p. 311. — — Bemerkungen über Turdus merula, T. musicus u. a. In: ib. 1893. p. 11. — — Ornithologische Beobachtungen bei Cassel. In: Orn. Monatsschr. 1995. p. 78. — — Weisse Grasmückeneier. In: ib. 1895. p. 78. Kleinschmidt, Otto. Ornithologische Beobachtungen bei Marburg a. L. In: Orn. Monatsschr. 1892. I. p. 417; II. p. 445. — — Noch einiges über den Baumfalken. (F. subbuteo.) In: ib. 1894. p. 109. Kobelt, Dr. W. Turmschwalben in Staarenkästen. In: Zool. Garten. Jahrg. 11. p. 328. Meyer, Dr. Rudolf. [Siehe dessen Arbeiten unter Grosshzgt. Hessen. Viele Beobachtungen nämlich seiner dort aufgeführten Veröffentlichungen sind teilweise auch auf hessen-nassauischen Gebiet gemacht, doch von den anderen nicht zu trennen.] Mühlig, J. G. G. Sittengemälde der Vögel. In: Zool. Garten. Jahrg. 15. p. 138; 179; 218 u. 264. Noll, C. F. Das Wasserhuhn auf dem Main. In: ib. Jahrg. 5. p. 27. — — Eine Saatkrähenkolonie in Frankfurt. In: ib. Jahrg. 10. p. 292. — — Sonderbare Nistplätze. In: ib. Jahrg. 18. p. 139. — — Ankunft des Storches. In: ib. Jahrg. 24. p. 191. Ochs, H. Bemerkungen zu dem Artikel über Pratincola rubicola von H. Schacht. In: Orn. Monatsschr. 1886. p. 14. — — Der Wanderfalk. In: ib. 1886. p. 54. — — Zur Schädlichkeit des Sperlings. In: ib. 1886. p. 104. — — Brutplätze des Sumpfssängers in der Umgegend von Kassel. In: ib. 1890. p. 481. 1890. 1890. 1890. 1890. 1891. 1893. 1893. 1893. 1893. 1893. 1894. 1895. 1883. 1884. 1884. 1885. 1885. 1885. 1871. 1857. 1863. 1844. Beiträge zur Ornis des Grossherzogtums Hessen. 435 — — Baumläufer und Kleiber. In: ib. 1890. p. 207. — — Goldhähnchen sich beissend. In: ib. 1890. p. 208. — — Glückliche Frühbrut einer Haidelerche. In: ib. 1890. p. 239. — — Jagender Sperber. In: ib. 1890. p. 264. — — Verhalten des Bussards kranken oder gefangenen Vögeln gegenüber. In: ib. 1891. p. 150. — — Vogelleben im Winter. In: ib. 1893. p. 148. — — Frisch eingelieferte Eisvögel. In: ib. 1893. p. 84. — — Kohlmeise im Wirtschaftszimmer. In: ib. 1893. p. 120. — — Mit ihren Schnäbeln Ölkitt bearbeitende Rauch - schwalben. In: ib. 1863. p. 354. — — Zerstörte Nester. In: ib. 1893. p. 309. — — Gartenrotschwanzei im Tannenmeisenneste. In: ib. 1894. p. 299. — — Beobachtungen über den Raubwürger (Lanius ex- cubitor) bei Kassel. In: ib. 1895. p. 163. Paulstich, D. Zur Wasserstaar- und Eisvogelfrage. In: Orn. Monatsschr. 1883. p. 293 und 313. — — Der Nestbau der Vögel. In: ib. 1884. p. 117; 205: 263 und 293. — — Schleiereule und Taube in einem Neste. In: ib. 1884. p. 254. s — — Beobachtungen über den Eichelhäher. (Garrulus glandarius). In: ib. 1885. p. 25. — — Die Kohlmeise als Vertilgerin der Puppen des Kohl- weisslings. In: ib. 1885. p. 102. — — Ein interessantes Finkennest. In: ib. 1885. p. 70. Rosner. Oologisches und Nidologisches. (Mitt. i. d. Sitz. d. Offenb. Ver. f. Natk.). In: Ber. d. Offenb. Ver. f. Natk. 1871. p. 17. Snell, F. H. Der Taubenhabicht (Falco palumbarius L.), eine monographische Schilderung seines Lebens in der Vogelwelt. In: Jahrb. d. Ver. f. Natk. i. Hzgt. Nassau 1857. Heft XII. — — Der Rabe, der Beschützer der Schwalben. In: ib. 1863. p. 168. Unzicker, Chr. Wanderungszeiten der gewöhnlichsten Zug- und Strichvögel, welche im Jahre 1842 im Herzog- tum Nassau beobachtet wurden. In: ib. 1844. p. 101. 28* 436 Deichler und Kleinschmidt: 1887. Walter, Adolf. Funde von Kuckukseiern. In: Orn. Monatsschr. 1887. p. 420 (partim). 1888 — — Zum Aufsatze: „Stören die Meisen die Nester ande- rer Vögel?“ In: ib. 1888. p. 49 (partim). 1888. — — Sonderbare Nistplätze und Nistweisen. In: ib. 1888. p. 194. 1889. — — Einige Beispiele von der Frechheit und Tollkühn- heit des Sperbers. In: ib. 1889. p. 292. 1890. — — Merkwürdige Entdeckungen beim Aufsuchen von Kuckukseiern und jungen Kuckuken. In: ib. 1890. p. 472 (partim). 1893. — — Frühzeitig ausgebrütete Vögel. In: ib. 1893. p. 225. 1893. — — Das Brüten des Hausrotschwänzchens im Walde. In: Orn. Monatsber. 1893. p. 58. 1893. — — Sonderbarer Nistplatz einer Amsel. In: ib. 1893. p. 10. 1894. — — Ein sonderbarer Staar. In: Orn. Monatsschr. 1894. p. 92. 1895. — — Die Rauflust der Ohreulen. In: ib. 1895. p. 190. 1892. Ziegler, Dr. Julius. Thierphaenologische Beobachtungen bei Frankfurt a. M. In: Ber. d. Senckenberg. naturforsch. Gesellsch. 1892. p. 47. 1893. — — Storchnester in Frankfurt a. Main und dessen Um- gebung. In: ib. 1893. p. 179. II. Bemerkungen zur Ornis von Rheinhessen. Notizen insbesondere aus der Umgegend von Ingelheim a. Rh. Von Chr. Deichler. Wie bereits ein Blick in das als Nr. I veröffentlichte Litte- raturverzeichnis gezeigt hat, ist die Fülle der Litteratur und da- mit die ornithologische Arbeitsleistung in den drei Provinzen des Grossherzogtums sehr verschieden, und zwar ist Oberhessen den beiden anderen, Starkenburg und Rheinhessen, bei weitem voraus. Oberhessen mit der Wetterau ist von jeher zweifellos der Gegenstand eingehendster und genauester ornithologischer Er- forschung gewesen. In gleicher Weise, wie ein jedes vogelreiche Gebiet Deutschlands in besonderem Masse ornithologisches In- teresse wachgerufen hat, so ist auch die Wetterau die Heimat einer Reihe hervorragender Ornithologen, die weit über die Grenzen ihres Vaterlandes hinaus bekannt geworden sind. Im Anfang unseres Jahrhunderts war es vor allem Dr. P. Leisler in Hanau. Ihm verdanken wir in seinem „Nachtrag zu Bechsteins Naturgeschichte“ die glückliche Lösung vieler systematischen Fragen, u. a. die Klärung und Beseitigung aller Verwirrungen, zu denen die verschiedenen Kleider von Totanus fuscus und Limosa aegocephala Anlass gegeben haben, und die noch heute die Synonymik dieser Arten so schwierig gestalten. Ebenda be- schrieb er ferner zwei neue deutsche Arten, nämlich Zringa tem- mincki Leisl. und Tringa minuta Leisl. Besonders auffallend ist hierbei noch der Umstand, der zudem weniger bekannt sein dürfte, dass er nämlich die Typen, nach denen er diese beiden nordischen Vögel beschrieb, sämtlich zwischen Offenbach und Hanau am Main geschossen hat! Zur gleichen Zeit lebte in Offen- bach am Main Bernhard Meyer, von dessen eifriger und erfolg- reicher Thätigkeit seine Werke, wie „Meyer und Wolfs Taschen- buch der deutschen Vogelkunde“, sowie seine zahlreichen ornitho- logischen Arbeiten in den „Annalen der Wetterauer Gesellschaft“ und später in den Jahresberichten der Wetterauer Gesellschaft für 438 Deichler und Kleinschmidt: die gesamte Naturkunde ein beredtes Zeugnis ablegen. Sein Sohn Dr. R. Meyer erbte vom Vater das Interesse für die Ornitho- logie und hat in den Berichten des Offenbacher Vereins für Naturkunde und im Zoologischen Garten zahlreiche ornithologische Aufsätze veröffentlicht. Um die Erforschung der oberhessischen Ornis haben sich dann später noch verdient gemacht, Carl Jäger, A. Preuschen, B. Borggreve und noch manche Andere, auf deren Arbeiten ich indessen nur mit einem Wort hinweisen kann. An dieser Stelle möchte ich jedoch noch kurz erwähnen die Samm- lungen des Offenbacher Vereins für Naturkunde, die manche seltene Belegstücke aus Hessen, zum Teil unica, enthalten, sowie die Lokalsammlung des Senckenbergischen Museums in Frankfurt a. M.; die des Darmstädter Museums u. A. Einen ausführlichen Bericht über diese Sammlungen gedenke ich in einer der späteren Nummern zusammengestellt hier zu geben. Bedeutend weniger erforscht sind hingegen die beiden anderen Provinzen, Starkenburg und Rheinhessen. Zwar entstanden in ersterem schon sehr früh ornithologische Werke, wie Bork- hausen „Rheinisches Magazin zur Erweiterung der Naturkunde“, doch waren damals, wie er selbst zugab, seine Kenntnisse in der Ornithologie noch sehr lückenhaft. Zahlreiche Irrtümer und Fehler dieses Buches beweisen dies ebenfalls, so dass man sich an die Angaben desselben durchaus nicht halten darf. Von weit sründlicherer Kenntnis dagegen zeugt das Riesenwerk der Darm- städter Ornithologie von Borkhausen, Becker, Lichthammer etc., das in der Grossartigkeit seiner Anlage selbst heute noch von keinem anderen deutschen Werke erreicht worden ist, und welches gleichzeitig wiederum zeigt, wie gross und allgemein zu Anfang des Jahrhunderts das Interesse für die Ornithologie gewesen ist. Ausser Kaup, der als Direktor des Museums in Darmstadt in seinem „Tierreich“ viele wertvolle Angaben über die hessische und speziell starkenburgische Vogelwelt machte, beschäftigte sich indessen lange kaum Jemand mehr damit, und erst aus neuerer Zeit sind in der Litteratur wieder Arbeiten aus Starkenburg zu verzeichnen. Von vollständigen Avifaunen wären da hauptsächlich die Arbeiten W. Müller’s-Giessen „Die Vogelfauna des Gross- herzogtums Hessen“, sowie O. Kleinschmidt’s „Vögel des Grossh. Hessen“ und „Ein weiterer Beitrag zur Ornis des Grossh. Hessen“ durch ihre scharfen und exakten Beobachtungen zu erwähnen. Beiträge zur Ornis des Grossherzogtums Hessen. 439 Ich komme nun zur dritten Provinz Rheinhessen, die von allen jedoch die spärlichste Litteratur zu verzeichnen hat, eines- teils weil sie in Folge ihrer intensiven Kulturwirtschaft die vogel- ärmste unter ihnen ist und dann auch lange Zeit keine be- deutenden Ornithologen besessen hat. Der hervorragendste rheinhessische Ornithologe war der Notar C. Bruch in Mainz, der sich um die Erforschung der Fauna sehr verdient gemacht hat, leider aber nur sehr wenig publizierte. Sein Spezialgebiet waren die Möven, in denen er systematisch viel gearbeitet hat, und die schöne Mövensammlung des Mainzer Museums verdankt noch heute ihm ihre Reichhaltigkeit. Enthält sie doch bedeutende Seltenheiten aus Rheinhessen, ich erwähne nur Lestris catarrhactes und »omatorhinus, Ossifraga gigantea u. A.!) Ich habe in der Litteratur nur eine Arbeit von ihm aus Rheinhessen gefunden, betitelt „Vorkommen einiger seltener Vögel bei Mainz“. Viele Beobachtungen, die er gemacht, finden sich indessen in Jäger „Systematisches Verzeichnis der Vögel der Wetterau“ enthalten. Zu Bruchs Zeiten verweilte auch A. v. Homeyer einige Zeit in Mainz und seiner Feder entstammen damals mehrere Artikel (ef. Litteraturverzeichnis), die sich teils ausschliesslich mit der Ornis Rheinhessens befassen, während andere öfters einschlägige Notizen enthalten. Sodann veröffentlichte der Praeparator des Mainzer Museums, W. Nicolaus einige Notizen, übergab indessen seine meisten Be- obachtungen aus dem Gebiet dem Praeparator A. Römer in Wiesbaden für dessen Arbeit „Verzeichnis der Vögel des Herzog- tums Nassau“, die deshalb auch an dieser Stelle erwähnt werden muss. Ferner schrieb Prof. Glaser in Worms, später in Bingen, eine Reihe kleinerer Aufsätze, die sich häufig mit der Vogel- fauna der Gegend befassen. In neuerer Zeit ist dann vor Allem die wertvolle Arbeit „Bemerkungen über das Vorkommen der Vögel von Mainz und Umgegend“ W. von Reichenau’s zu nennen, die gleichzeitig die einzige vollständige Übersicht über alle Arten Rheinhessens bildet. Ausser der bereits erwähnten Sammlung im Museum zu Mainz, die in den Händen einer wenig interessierten Privat- 1) Von ausserdeutschen ferner ein wundervolles Pärchen der seltenen Larus roseus, sowie eins der schönsten und best ausgestopften Exem- plare von Alca impennis, die ich je gesehen. 440 Deichler und Kleinschmidt: gesellschaft leider nicht die Pflege erhält, die ihr Herr von Reichenau gerne angedeihen lassen möchte, ist besonders die Lokalsammlung des Freiherrn Carlo von Erlanger in Nieder- ingelheim zu erwähnen, die manches seltene Stück aus Hessen aufweist. Wenngleich Vieles aus früherer Zeit ohne Datum und genaue Ettikettierung und damit wissenschaftlich entwertet ist, so hat sie doch den Vorzug, dass sie vorzüglich praepariert ist und sich in einem tadellosen Zustand befindet. Die sämtlichen erwähnten Arbeiten waren indessen fast rein faunistischer Natur, wahrend die biologische Seite, vornehmlich in genauen Zug- und Brutbeobachtungen ziemlich vernachlässigt worden ist. Deshalb möchte ich in folgenden zusammengestellten kurzen Notizen dem Beispiele O. Kleinschmidts folgen, der in seiner Arbeit „Vögel d. Grh. Hessen“ und „Ein weiterer Beitrag z. Ornis d. Grh. Hessen“ neben der systematischen vorzüglich - der biologischen Seite sein Hauptinteresse widmete. Ferner ist die Kenntnis der Vogelfauna keineswegs aus allen Gebietsteilen eine gleiche; in Starkenburg und Rheinhessen ist es hauptsächlich von Mainz hinauf- und abwärts das angrenzende Gebiet, das verhältnismässig gründlich erforscht wurde, während die Ornis des Hinterlandes weniger genau bekannt ist. Dieses Ziel aber zu erreichen, bedarf es guter Lokalfaunen, denn erst muss man eine feste Basis haben, von der aus man weitergehen und auf die man bauen kann. Wenngleich nun Kleinschmidt’s Arbeiten von Nierstein und im weiteren Sinne von Starkenburg, in vieler Beziehung auch für Rheinhessen gültig sind, so bestehen doch mancherlei Unter- schiede, die hauptsächlich in der Verschiedenheit der Gegenden und der lokalen Existenzbedingungen ihren Grund haben. Während der Kornsand, wie ein grosser Teil Starkenburgs, ein einförmiges, flaches Gelände mit grossen Wiesen und Sumpfflächen, aber wenig Laubwald und fast ganz ohne Nadelholz ist, so bildet der Charakter einer rheinhessischen Landschaft hingegen ein ganz anderes Bild. Durchweg von Hügelketten durchzogen, an deren Abhängen meist Weinberge sich ausdehnen, ist es ein fruchtbares, baum- und gehölzreiches Ackerland, dem einige, wenn auch nicht sehr aus- gedehnte, Kiefernwaldungen nicht fehlen. Sehr bemerkbar ist dagegen der gänzliche Mangel an grösseren Laubwäldern, und damit die geringe Zahl von Raubvögeln als Brutvögel. Nach dem Beiträge zur Ornis des Grossherzogtums Hessen. 441 Rheine zu fallen die niedrigen Hügel in eine wiesen- und feld- bedeckte Ebene mit zahlreichen Feldgehölzen ab. Zwischen Mainz und Bingen ziehen sich längs des Stromes die sogenannten Klauern hin, welche mit dichtem Unterholz und zahlreichen hohlen Bäumen und Überständern eine Menge von Vögeln verschiedenster Art bergen. Der Rhein mit vielen Inseln, sogen. Auen, die mit dem Lande Wasserarme von langsamer Strömung bilden und dadurch zum Teil versumpft und mit Schilf und Wasserpflanzen bewachsen sind, bildet für viele Vögel einen Hauptanziehungspunkt. Früher war die Zahl solcher versumpfter Rheinarme und Lachen bedeutend grösser, und darum führen ältere Vogelfaunen eine für heutige Begriffe erstaunliche Menge von Sumpf-, Strand- und Wasservögeln auf, doch sind das eben tempi passati. Durch die Stromregulierung verschwinden diese Idyllen von Jahr zu Jahr mehr und mit ihnen die Vögel — trotz aller Vogelschutzbestrebungen. Auf den Zug übt der Rhein, der hier seine grösste Breite hat, einen unverkennbaren Einfluss aus. Nicht nur, dass fremde Gäste oft seinem Laufe folgen, auch auf die Richtung des Zuges wirkt er ein. Besonders Strand-, Sumpf- und Wasservögel verlassen ihre Zugrichtung NO—SW und folgen der Richtung des Stromes, von Westen nach Osten und um- gekehrt. Mein Hauptbeobachtungsgebiet, die Umgegend von Ingel- heim, hat vor allen rheinhessischen Landschaften den Vorzug, dass es alle vorhandenen Verhältnisse auf verhältnismässig engem Bezirk in sich vereinigt. Hügel wie Ebene, Feld, Wald, Wiesen und dazu der Rhein, diese wechselvolle Mannigfaltigkeit der Gegend hat auch eine an Arten und Individuen für Mittel- deutschland verhältnismässig reiche Ornis zum Grund. 2. Erithacus luscinia (L.) Erster Gesang beobachtet am 28. April 1888 bei Mainz Erste Beobachtung am 19. April 1890. „ » 2 lSd „. „ „ 16. „ 1893. 7 9) ” 15. ’ 1894. i (v. R.) | 5 „> „ 10. „ 1894 in Ingelheim. „ 65) „ 10. ER) 1895. Erster Gesang am 15. April 1895. 15. April 1896. „ ” ) 442 Deichler und Kleinschmidt: Volle Gelege notiert: vom 7. Mai 1895 mit 5 Eiern (unbebrütet). „ 14. eR) 1896 ” 4 „ ” Die Nachtigal ist hier allerorts sehr zahlreich, besonders in den Klauern am Rhein, wie auch auf den Rheinauen; eine Ab- nahme ist jedoch zu verspüren, da an den ihnen zusagenden Stellen das Unterholz und Gebüsch mehr und mehr verschwindet. Die Gesangszeit (Tag oder Nacht) !) richtet sich meinen Beob- achtungen zufolge schwerlich nach der Frequenz des betreffenden Platzes, ist auch nicht einmal eine individuelle Eigentümlichkeit, sondern anscheinend mehr vom Wetter und anderen Einflüssen abhängig. 3. Erithacus cyaneculus (Wolf). 9. April 1893 erste Beobachtnng. BLU MED TSIA NT, 5, g Singend. 13. „ 1896 ein d erlegt. Brütet an verschiedenen Stellen in den Wiesen an Wasser- gräben, mehr jedoch auf den mit dichtem Weidengestrüpp be- wachsenen Partieen der Rheinauen. Ich schoss daselbst am 16. Juli 1893 ein Exemplar im charakteristischen Jugendkleide. Das rotsternige Blaukehlchen dagegen noch nicht beob- achtet. 5. Erithacus rubeculus (L.) Brutvogel. Einzeln den ganzen Winter hindurch beobachtet, am 18. März 1894 in grosser Menge auf dem Zug, die gg sangen eifrig, am 24. März waren sie weiter gezogen. Durchzug in Menge am 24. März 1895. “ RUE „ 24. Oktober 1894. „ LAN „ 830. September 1894. 6. Erithacus phoenicurus (L.) | Erste Beobachtung am 6. April 1894, in Menge kamen sie am 7. April. 1895 notierte ich den 1. April. Hilgert fand am 26. Mai 1893 in einem hohlen Baum ein Nest mit 11 Eiern, augen- scheinlich von 2 2 belegt, denn 5 Eier zeichneten sich vor den anderen durch anderen Typus aus. I) cf. Kleinschmidt. J. f. O. 1894 p. 117. Beiträge zur Ornis des Grossherzogtums Hessen. 443 7. Erithacus titis (L.) und 7a. Erithacus cairii (Gerbe). Herr von Reichenau giebt mir folgende Zugdaten: 22. März 1889 erste Beobachtung; letzte Beobachtung am 15. Oktober 1888. 29. März 1889 Ankunft eines bestimmten Paares an seinem Brutplatz. 25. März 1890 erste Beobachtung; Abe 189l. 5 letzte Beobachtung am 24. Oktober 1891. 22. März 1892 erste Beobachtung; letzte Beobachtung am 25. Oktober 1892. 13. März 1894 erste Beobachtung. Hier zuerst beobachtet am 4. März 1894 in Anzahl am 8. März. Hier zuerst beobachtet am 19. März 1895. „ FR) „ PR 16. März 1896. zuletzt " „ 30. Oktober 1894. » ” 5 „ 10. November 1895. Schwarze Jg (typische titis) sind keineswegs selten, aber auch graue Jg (cairii) brüten häufig. Ich besitze einen Mauservogel vom 15. August 95, der den Übergang vom grauen cairii in das schwarze Kleid des typischen titis zeigt. Schliesslich ein von Hilgert am 9. September 95 in meinem Beisein erlegter Vogel, der schon im ersten Herbst schwarz wird, also die Form Erithacus titis paradoxus (Brehm) repräsentirt. cf. Kleinschmidt: Jour- nal f. O. 1894. pag. 118.!) 8. Pratincola rubicola (L.) Erste Beobachtung am 3. Mai 1894. Bei Mainz am 17. März 1889, am 24. März 1890, am 17. März 1892 und am 12. 1893 zuerst singend gehört (v. Reichenau), Ein am 29. März 1894 abgeschossenes 9 ist bereits am 5. April durch ein neues ersetzt. Diese Art ist im Vergleich zu der folgenden nur spär- lich vertreten, aber sowohl an den Berghängen, wie auf den Wiesen zu finden. Gelege zu 5 Eiern (unbebrütet) vom 12. April 1896. Bi, ss „ 21. Mai 1896. 1) Wir kommen in einer ausführlicheren Arbeit auf die Rot- schwanzfrage zurück. Deichler u. Kleinschmidt. 444 Deichler und Kleinschmidt: 9. Pratincola rubetra (L.) 24. April 1892 erste Beobachtung. (v. R.) 28. April 1893 in Menge beobachtet. 12. April 1895 erste Beobachtung. Volle Gelege notiert: am 12. Mai 1894 mit 6 Eiern (unbebrütet). „27. 5.1893 „5 205° > (schwach bebruter) „14.2 „ee lSg0u nn mag, „ „ ,3l. .„ 1896,00... »(unbebruteh): Ich kann Borggreve nicht zustimmen, wenn er in seiner „Vogelfauna von Norddeutschland“ von dieser Art sagt, dass sie „links von der Weser wohl nur sehr selten noch brütend vor- komme, wenngleich sie auch ‚im westlichen Gebiete zur Zugzeit häufig‘ sei. Hier ist das Braunkehlchen auf den Wiesen ausser- ordentlich häufig und daselbst manche Jahre, wie z. B. 1893 an Individuenzahl der am stärksten vertretene Vogel. Diese Art beschränkt sich aber ganz auf das Wiesengebiet, im Gegensatz zu rubicola die neben Wiesen auch Berghänge, Hecken und dergl. bewohnt. Sind die Wiesen mit kleinen Hecken, besonders Weiden durchsetzt, so nistet rubetra stets in diesen. 10. Saxicola oenanthe (L.) 12. April 1891 erste Beobachtung (v. R.) 29. März 1894 „, 5. bei Mainz (v. R.) DI SI er bei Ingelheim. 2: April 1895 „ „ „ ” 30. März 1896 A, is * “ Noch am 3. Sept. 1890 beobachtet (v. R.) Volles Gelege vom 12. Mai 1894 mit 5 (unbebrüteten) Eiern. In der Ebene weniger als auf den Berghängen, besonders an den Steinbrüchen. In den Weinbergen, wo Steinhaufen und dergl. fehlen, häufig in aufgesetzte Stösse von Weinbergspfählen nistend. Hilgert erhielt am 26. Aug. 1895 einen jungen Vogel mit partiellem Albinismus. Der Rücken ist nahezu weiss. 12. Oinclus einclus (L.) Im Ingelheimer Gebiet nur ganz vereinzelt angetroffen, sowohl im Winter, wie im Sommer, doch fehlen Brutbeobachtungen. Beiträge zur Ornis des Grossherzogtums Hessen. 445 Im sonstigen Rheinhessen ist er auch spärlich zu finden, so an der Nahe und der Selz. 17. Turdus musicus L. Hilgert bohrte am 25. April von einem schwachbebrüteten Gelege ein Ei an und legte es wieder in das Nest zurück. Nach Verlauf einiger Stunden hatte die Drossel das Ei aus dem Neste entfernt. 18. Turdus iliacus L. 12. Oktober 1890 Flüge in den Weinbergen (v. R.) 8. April 1894 auf dem Zuge ein ® erlegt. 19. Turdus visciworus L. Gelege zu 5 Eiern vom 27. Mai 1893. ” „ d „ „ 20. „ 1894. ” ru ih, „ 28 ,„ 1895. (stark bebrütet) Dylan 1896.77, 2 Junge Vögel legen oft Eier, deren Grösse weit unter den Durchschnittsmassen liegt. Im Grossen und Ganzen nistet die Misteldrossel nur vereinzelt in den Kiefernwäldern und auch in einigen Parks. 28. Turdus merula L. Die Schwarzamsel ist hier ganz und gar Standvogel ge- worden. Auch die Weibchen bleiben da. Zug ist überhaupt nicht zu bemerken. Bei grosser Kälte ziehen sie sich in die Nähe menschlicher Wohnungen, so beobachtete ich im kalten Winter 1893—94 täglich ein Paar, dass sich im Hühnerhofe an Küchenabfällen gütlich that. 29. Turdus torquatus (L.) Ich erhielt ein 9, das sich am 20. April 1893 am Telegraphen- drahte den Schädel eingerannt hatte. Ein weiteres Vorkommen in Rheinhessen ist mir nicht bekannt. 31. Regulus cristatus Vieill. In den Kieferwaldungen Rheinhessens einzeln brütend. Im Winter bedeutend zahlreicher. 446 Deichler und Kleinschmidt: 32. Regulus ignicapillus (Brehm, Tem.) Zu allen Jahreszeiten beobachtet; im Frühjahr, Herbst und Winter mehrfach erlegt, so am 5. November 1895 ein @ von Hilgert erlegt, am 4. Januar (!) 1896 in Gesellschaft von Parus coeruleus und fruticeti beobachtet und 1 $ sowie 2 @8 in meinem und Kleinschmidt’s Beisein durch Hilgert geschossen. Von den letzteren befindet sich je ein Stück im Museum H. von Berlepsch, in der Coll. Kleinschmidt’s und in meiner Sammlung. 34. Phylloscopus rufus (Bchst.) Am 28. März 1891, 21. März 1893 und 24. März 1894 zuerst singend beobachtet (v. R.). Ich notierte die erste Beob- achtung am 11. März 1894 und 23. März 1895. Gelege zu 6 Eiern (unbebrütet) am 4. Mai 1895. 36. Phylloscopus trochilus (L.) 1. April 1894 erste Beobachtung (v. R.) Sl BOHREN S Auf dem Zuge traf ich den Fitis am Rhein vielfach in grosser Anzahl ganz wie Rohrsänger im Schilf und Rohr umher- kletternd, ich notierte dies z. B. am 23. September 1894, dann auch am 1. September 1895. Am 12. April 1894 schoss ich ein sehr helles &, das sich in Kleinschmidt’s Sammlung befindet, derselbe erlegte am 18. April 1894 hier ein singendes Männchen mit schwarzen Beinen. 37. Phylloscopus sibilator (Bchst.) Bei Mainz hat ihn Herr von Reichenau am 10. April 1892 und am 26. April 1894 zuerst gehört. Hier brütet er sehr ver- einzelt. 38. Hypolais philomela (L.) 26. August 1890 zuletzt beobachtet (v. R.). In Rheinhessen nur vereinzelt brütend. Hilgert schoss am 15. Juni 1895 ein g. 40. Locustella naevia (Bodd.) Hilgert fand am 28. Juni 1894 ein Nest mit 7 ziemlich stark bebrüteten Eiern, die sich jetzt in meiner Sammlung be- finden. Diese Art ist für Hessen als Brutvogel neu, denn sämtliche Beobachter kennen sie nur auf dem Zuge und auch da nur als grosse Seltenheit. Im darauf folgenden Jahre 1895 Beiträge zur Ornis des Grossherzogtums Hessen. 447 wurde an derselben Stelle wieder während des ganzen Sommers ein d singend gehört, doch gelang es nicht, das Nest zu finden oder einen der alten Vögel zu schiessen. 44. Acrocephalus schoenabaenus (L.) Auf dem Zug Frühjahr und Herbst regelmässig. 45. Acrocephalus palustris (Bchst.) Ein Gelege zu 4 Eiern (schwach bebrütet) vom 2. August 1894 befindet sich in der v. Erlanger’schen Sammlung, ich besitze ein Gelege zu 5 Eiern (stark bebrütet) vom 20. Juni 1895. 46. Acrocephalus streperus (Vieill.) Nach Friderich findet man das Nest mit Eiern erst Anfangs oder gar Mitte Juni. Es ist daher auffallend, dass ich schon am 27. Mai 1893 ein Nest mit eben ausgeschlüpften Jungen fand, gleichzeitig aber auch eins mit 3 frischen Eiern. Allerdings waren 1893 hier alle Bruten sehr früh. Man findet auch noch Eier bis in den August hinein. So notierte ich am 1. Juni 1893 3 Eier (frisch); 28. Juli 1895 flügge Junge; 30. Juli 1894 auf dem Sändchen 3 frische Eier. Hilgert fand am 5. Juli 1895 mehrere Nester mit Jungen. Trotzdem glaube ich nicht, dass streperus hier regelmässig zwei mal brütet, wie es Floericke für Schlesien angiebt, denn dann müssten zu dieser Zeit auch die testes sämtlicher Männchen noch stark angeschwollen sein. Dies ist aber nicht der Fall. So erlegte ich am 8. August 1895 ein altes 3, dessen testes ganz klein, nur 1,5 mm lang waren. Es werden die späten Bruten nur Nachgelege solcher Paare sein, denen das erste Gelege zerstört wurde, was ja allerdings nur allzuoft durch Hochwasser u. dergl. geschieht. 47. Acrocephalus turdoides p. u. Trotz geeigneter Örtlichkeiten nur ganz vereinzelt hier brütend, jedenfalls bedeutend seltener als in Nierstein. Hilgert schoss am 12. Juni 1894 ein altes 9. 48. Sylvia atricapilla (L.) Nach von Reichenau erste Beobachtung am 24. April 1891; letzte Beobachtung eines singenden Vogels am 4. September. 448 Deichler und Kleinschmidt: 50. Sylvia curruca (L.) 27. April 1891 und 22. April 1892 erste Beobachtung (v. R.). 54. Accentor modularis (L.). 24. März 1894 erste Beobachtung. „ ” 1895 ” 15. April ,„ noch ein g snkassen. Hilgert fand am 21. Mai 1896 ein Nest mit 4 flüggen Jungen, und am 30. Juni ein Nachgelege von 4 Eiern (unbebrütet), brütend jedoch selten, meist nur auf dem Zug. 59. Acredula caudata (L.) und Acredula caudata rosea (Blyth). (Taf. XVL) Erstere Art nur im Winter beobachtet und zwar in Gesell- schaft von rosea und allen Übergängen zu dieser subspecies. In solchen Trupps zuletzt am 1. März 1894 beobachtet. Von da an sind während des Sommers nur rosea zu finden und diese unsere Brutvögel. Ich besitze 2 gepaarte Brutpaare von hier, das erste vom 8. April 1894 mit 10 (unbebrüteten) Eiern. Sowohl d wie © sind typische rosea, mit breiten schwarzen Augenstreifen und deutlichem Fleckenkranz auf der Brust, besonders beim g, auch scheinen mir die weissen Federsäume auf den Flügeln weniger breit und weiss zu sein, als bei caudata. Der rote Anflug ist sehr ausgeprägt. Die Eier variiren im Gelege ziemlich stark, zwischen rein weiss und ziemlich stark blassrot gefleckt, die Flecken bald am stumpfen Ende einen Kranz bildend, bald über das ganze Ei gleichmässig verteilt. Die Maasse von 7 Eiern sind folgende: I. 12,9°< 719,6 mm: 11.185x 2705 11..13 0. X 10m. 1V.12,9xX 05 , V. 135x103 „ VI 12,8. X 1 ;; VII 18,31x 911,0); Den Bau dieses Nestes, das etwa 1,5 m über dem Boden an einer Rüster befestigt war, habe ich genau verfolgt. Es wurde am 15. März 1894 begonnen und war am 22. März äusser- lich fertig. Am 8. April entnahm ich ihm 10 Eier und erlegte die beiden Alten. Ein zweites gepaartes Paar von hier erhielt Taf. XV. er Ormıtn 1896, 1 Eimlmde rusmeak evar: ‚2. Acredula caudatarosea (Blyth). Gepaartes Paar beim Nest geschossen im April. Beiträge zur Ornis des Grossherzogtums Hessen. 449 ich erst am 8. März 1896 von Hilgert. Dieses Paar rosea ist nicht ganz so typisch, wie das eben beschriebene, es fehlen nämlich dem 3 die Flecken auf der Brust, auch ist der Augenstreif nicht so breit und tiefschwarz, sondern nach dem Schnabel zu mehr mit helleren, bräunlichen Federchen untermischt. Die sonstige Färbung stimmt mit der des erstbeschriebenen Paares überein. Kleinschmidt besitzt ein gepaartes Paar von Siefersheim in Rhein- hessen mit sehr schwach entwickelten Augenstreifen. Das Ge- fieder ist indessen sehr abgerieben. 61. Parus ceristatus L. Nistet nicht gerade häufig in unseren Kieferwaldungen. Am 14. Mai 1893 ein Nest in einem verlassenen Eichhornnest gefunden. Im Herbst und Winter zahlreicher. 56. Parus fruticeti Wallgr. nec sensu strietiore und Parus salicarius Brehm. Beide Arten sind hier konstatiert. Ich gehe nicht auf nähere Mitteilungen ein, sondern verweise auf die im nächsten Abschnitt erscheinende Abhandlung von Kleinschmidt und mir über unsere Sumpfmeisen. 67. Parus ater L. Am 29. März 1894 beobachtete ich einen Trupp von ungefähr 15 Tannenmeisen, die sich bei NO. Wind hoch in die Luft er- hoben und nach W., also dem Wind entgegen, abstrichen. Brütet nur vereinzelt hier, am 15. Mai 1892 wurde in einem faulen Baumstumpf ein Gelege gefunden, das sich jetzt in der v. Er- langer’schen Sammlung befindet. Im Herbst und Winter oft in grosser Anzahl. - 70. Certhia familiaris L.und Certhia familiaris brachydactyla Brehm. Es war mir schon lange klar, dass es zwei gut unterscheid- bare Formen des Baumläufers giebt, und meine neueren Beob- achtungen haben dies vollauf bestätigt. Die Kennzeichen sind ja vielmals bereits so gut und eingehend beschrieben und ab- gebildet worden, dass ich hier nicht mehr darauf einzugehen brauche. Zu den plastischen- und Färbungsverschiedenheiten kommen auch noch grosse Unterschiede in den Eiern. Ich be- sitze von hier mehrere sichere Gelege der grauen Form (brachy- dactyla), mit den dazu gehörigen Eltern, während ich in den Journ, f. Ornith. XLIV. Jahrg. October 1896. 29 450 Deichler und Kleinschmidt: Nadelwäldern der Mark eine Suite sicherer familiaris-Eier ge- sammelt habe. Diese sind aber so verschieden, dass sie un- möglich mit einander verwechselt werden können. Im Vergleich mit familiaris sind die Eier von brachydaciyla bedeutend stärker gefleckt, die Flecken selbst grösser und in einander überlaufend, so dass sie sich besonders am stumpfen Pol zu, in einen dichten Fleckenkranz häufen (ähnlich dem Ei von Herundo rustica); fa- miliaris hat indessen nur schwach gefleckte Eier, bei denen auch die Flecken nie ausgebreitet und gehäuft auftreten. (Sie sind den Eiern von Parus maior nicht unähnlich). Auch die Bauart des Nestes soll verschieden sein, indem brachydactyla aus anderem Material und bedeutend umfangreichere Nester baut, doch fehlen mir hierüber sichere Beobachtungen. — Thatsache aber ist ferner, dass brachydactyla im Laubwald am liebsten in Kopfweiden, Pappeln und Erlen, familiaris im Nadel- wald lebt. Ingelheim hat beides und kommen auch beide Formen vor, brachydactyla überwiegt jedoch bedeutend. Fehlt einer Gegend die eine oder die andere Holzart gänzlich, so ist auch nur die eine Form des Baumläufers vertreten. Damit hängt auch der Umstand zusammen, dass in Westdeutschland brachy- dactyla, in Ostdeutschland familiaris überwiegt. Je weiter nach Osten man geht, um so mehr tritt der Nadelholzwald in den Vordergrund und mit ihm die rote Form (familiaris), die grossen Nadelholzgebiete im Osten und in Russland werden demgemäss nur diese Art besitzen. Im Westen ist es ebenso mit Laubholz und bdrachydactyla. In Mitteldeutschland greift eben das Ver- breitungsgebiet der beiden Formen übereinander. Dabei sind sie aber doch zu nahe mit einander verwandt, als das sie sich nicht auch da mit einander gelegentlich verbastadierten, wo das gleichzeitige Auftreten ihrer beiderseitigen Gehölzarten sie neben- einander vorkommen lässt, wie dies ja in Deutschland vielfach der Fall ist. Hier wie anderswo hat man, wenn auch nur höchst selten, beobachtet, dass in einem gepaarten Paar das eine der roten, das andere der grauen Form zugehörte. Daher resultieren dann Zwischenformen, die sich der Systematik nicht gerne fügen wollen und die man als Gegengrund gegen die Trennung der beiden Formen angeführt hat. So sind mir junge Exemplare mit kurzer Kralle und familiaris-Färbung vorgekommen, doch ist auch noch festzustellen, ob die Jungen von familiaris nicht eben- falls kurzzehig sind. Beiträge zur Ornis des Grossherzogtums Hessen. 451 Jedenfalls ist man sehr wohl berechtigt, die beiden Formen auseinanderzuhalten, ohne damit im Geringsten, „Artzersplitterei“ zu treiben. Der Einwand, dass sie vielfach nebeneinander vor- kommen und der falsche Schluss hieraus, dass es nur individuelle Abweichungen seien, die lokal nicht von einander getrennt, und demgemäss auch specifisch oder subspecifisch nicht verschieden benannt werden dürften, wird hinfällig, so wie man die gesamte geographische Verbreitung ins Auge fasst und erwägt, dass eben nur keine so scharfe Grenzlinie gezogen ist, wie dies etwa bei Corvus corone und cornix der Fall ist. Ob nun anzunehmen ist, das brachydactyla eine Form des Westens und damit dem dort vorherrschenden Laubwald eigen, und familiaris eine solche des Ostens und hiermit Begleiterin des Nadelholzes sei, oder aber ob die verschiedenen Holzarten (und die damit verbundene verschiedene Lebens- und Nahrungs- _ weise) selbst der Grund der Verschiedenheit seien und nur durch ihre geographische Verteilung zufällig eine gewisse Trennung. in Osten und Westen herbei geführt haben, das ist schwer zu unterscheiden, für das Faktum selbst allerdings ziemlich gleich. Masse und Daten von brachy- dactyla-Eiern. a. Gelege zu 7 Eiern (frisch) vom 17. April 1894 mit zuge- hörigem gepaarten Paar hinter der abgesprungenen Rinde eines Weidenbaumes. „Klauern“ Nie- der-Ingelheim. 1) 16,0 x 12,0 ) 2) 16,2 X 12,5 3) 16,5 X 12,5 4) 16,5 X 12,2 5) 16,5 X 12,5 6) 16,5 X 12,3 7) 16,5 X 12,5 b. Gelege zu 6 Eiern (stark bebrütet) vom 21. April 1894 mit zugehörigem gepaarten Paar aus hohlem Apfelbaum in Nie- der-Ingelheim. Durchschnitt 16,4 X 12,4 Masse und Daten von famsli- aris-Eiern. a. Gelege zu 5 Eiern (frisch) vom 27. April 1896 aus einem Holzstoss im Kiefernwald. Neu- holländer Forst b. Oranienburg (Mark). 1) 16,5 X 13,0 ) 2) 16,2 X 13,0 | 95 hnit 3) 16,0 x 12,5 KON = t A) 10,5 1a | 5) 16,2 X 12,5 | b. Gelege von 6 Eiern (frisch) vom 3. Mai 1896 aus einem Holzstoss im Kiefernwald „Der Krämer“ in der Mark. 29* 452 Deiehler und Kleinschmidt: 1) 16,2 x 12,2 ) 1) 15,8% 12,5 | 2) 16,5 X 12,5 9) 16,0 x 13,0 3) 16,5 x 12,5 | Durchschnitt 3) 16,2 x 13,0 | Durchschnitt ya ed (15,9 %x 19,9 5) 16,6 lädiert ] 5) 15,8 X 13,0 | 6) 16,0 x 13,0 ] 73. Alauda arvensis L. Am 15. Februar 1890 und am 14. Februar 1292 erste Be- obachtung (v. R.). ‚Ich beobachtete die Lerche am 6. Februar '1894 zuerst singend, am 11. Oktober und am 13. Dezember 1894 in Flügen auf den Feldern, sodann während des ganzen Winters hindurch häufig, in Flügen wieder am 1. Februar 1895. Gelege vom: 10. Mai 1894 3 Eier (unbebrütet). 10. „ 1896 4 ,, (schwach bebrütet). 3. Juli 1896 5 ,„ (stark bebrütet). 3.2,,.1506. 47, (unbehrütel), 4. „ 1896 4 „ (8 Eier stark bebrütet, das 4. am 4. Juli! hinzugelegte frisch.) 78. Galerita arborea (L.) Öfters mitten im Winter beobachtet, so am 13. Dezember 1894 einen kleinen Trupp bemerkt und zum Beleg ein Exemplar ge- schossen. Im Frühjahr zuerst wieder am 7. Februar 1894 ge- sehen, am 15. Februar erster Gesang, am 25. Februar 1894 waren aber immer noch viele auf dem Zug. 1895 beobachtete ich sie zuerst am 17. März. Am 20. April 1894 hörte ich nachts bei Möndschein eine Haidelerche laut singen, eine gleiche Beobach- tung teilt mir Hilgert vom 5. Juli 1895 mit. Gelege vom 10. Mai 1894 und vom 9. April 1895. Trivi- alname: Windlerche. 79. Galerita eristata (L.) Am 20. Februar ersten Gesang notiert. Die Haubenlerche ist hier auf jeder Chaussee gemein, im Winter mehr in der Nähe menschlicher Wohnungen. Am 20. April 1894 mit flüggen Jungen. Volle Gelege mit 5 Eiern vom 14. Mai 1893. s N Ba Re „ 4. April 1896 (schwach bebrütet). Beiträge zur Ornis des Grossherzogtums Hessen. 453 80. Budytes flavus (L.) Nach v. Reichenau zuerst beobachtet am 13. April 1889; am 18. April 1890; 12 April 1891; 3. April 1892, 6. April 1894. Letzte Beobachtung am 25. September 1890. Ich notierte 1894 den 5. April und 1895 den 3. April als erste Beobachtung. Volle Gelege: vom 23. Juni 1894 mit 5 Eiern. : > = 10°Man 1390, an „ e$) ” 17. ” 1896 „ 5 „ 84. Motacilla melanope Pall. Im Herbst und Frühjahr, teilweise auch im Winter an der Selz beobachtet. Nistend habe ich sie in der Gegend nirgends angetroffen. 85. Motacilla alba L. Bei Mainz zuerst beobachtet am 9. März 1890; am 4. März 1891; am 21. Februar 1892, eine hatte sich ganz nass gebadet; am 28. Febr. 1893; letzte am 22. Oktober 1893 bemerkt (v. R.). Hier zuerst am 26. Februar 1893, am 21. Februar 1894 die erste am Rhein, in Menge erst am 2. März 1894; 1895 nicht vor dem 9. März beobachtet. 86. Anthus pratensis (L.). Am 30. März in Flügen auf dem Zuge. Ein Exemplar vom 26. Dezember 1894 befindet sich in O. Kleinschmidts Sammlung. 88. Anthus trivialis (L.). Am 19. Mai 1895 auf 6 Eiern brütend. 89. Anthus campestris (L.) Brachpieper. Nicht häufig, doch an einzelnen, ihm zusagenden Stellen regelmässig brütend. Ich besitze ein g ad. vom 1. Juli 1894 und ein g iuv: vom 1. September 1895. Ein junges Exemplar wurde ferner von Hilgert am 29. Juli 1894 erlegt. Zuerst beobachtet im Frühjahr 1895 am 19. April. 94. Emberiza schoeniclus (L.). Am 21. Februar 1894 schoss ich auf dem „Sändchen“ am Rhein ein © und beobachtete noch mehrere, einzelne scheinen demnach zu überwintern. 454 Deichler und Kleinschmidt; 105. Emberiza calandra L. Trivialname: Wiesenkönig. Auf Wiesen gemein. Gelege vom 2. Juni 1894 mit 4 Eiern (unbebrütet); 20. Juni 1894 mit 6 Eiern (schwachbebrütet); 19. Juni 1895 mit 5 Eiern (bebrütet). Sodann am 8. Juni 1894 ein Nest mit 4 kleinen Jungen und einem faulen Ei gefunden, ferner am 24. Juni mit 6 Eiern (stark bebrütet). 109. Loxia ceurvirostra L. Am 12. Juni 1892 wurde hier ein einzelnes @ geschossen, das sicherlich nicht etwa aus der Gefangenschaft entflohen war, doch habe ich sonst noch nie hier Kreuzschnäbel beobachtet. 111. Pyrrhula europea Vieill. Den ganzen Winter hindurch häufig, jedoch brütend nicht beobachtet, letzte am 4. Februar 1893. 115. Serinus serinus (L.) Der Girlitz, der noch vor 20 Jahren hier eine Seltenheit gewesen sein soll, ist jetzt ein recht häufiger Brutvogel geworden. Bei Mainz hat ihn Herr von Reichenau zwar auch überwinternd getroffen, hier indessen ist er regelmässiger Zugvogel, der meist Mitte März erst eintrifft. von Reichenau giebt mir folgende Daten: Erster Gesang: 10. März 1889 und 26. März 1890; erste Beobachtung: 13. März 1891 und 20. März 1892. Am 12. Sep- tember in Flügen. Ich selbst notierte als erste Beobachtung den 9. März 1896 und ersten Gesang am 7. April 1895. Da der Vogel gleich bei seiner Ankunft seinen charakteristischen Gesang hören lässt, so deckt sich das Datum dieses meist auch mit dem der Ankunft. Zum Brutplatz sucht der Girlitz heitere und sonnige Örtlichkeiten, die so recht dem Wesen des Vogels entsprechen. Er ist daher besonders in Gärten und Baumstücken zu finden, an den Rändern kleiner Kiefernwäldchen, die an Felder und Weinberge grenzen, oft geradezu gemein. Dabei passt er sich bei der Wahl seines Nistplatzes ganz den gegebenen Umständen an, bald nistet er ganz niedrig, nur 1 m vom Boden entfernt, bald bis zu 5 m hoch, sowohl auf Laub- wie auf Nadelholz und dort manchmal dicht am Stamm, dann wieder in den überhängenden Ästen. In Gärten bevorzugt er vielfach kleine dichte Coniferen, Beiträge zur Ornis des Grossherzogtums Hessen. 455 ohne sich jedoch irgendwo an eine bestimmte Regel zu binden. Das Nest ist sehr zierlich aus feinen Halmen, Reiserchen, Blüten- stengeln, Moos, Federn, Wolle u. s. w. erbaut, innen mit Federn und Haaren sorgfältig ausgerundet, mit tiefem Napf. Am meisten ähnelt es dem des Hänflings. In der Regel ist es recht dauer- haft, oft aber auch lüderlich, besonders bei der zweiten Brut. Auch in der Grösse variiert das Nest sehr. Ich besitze ein wahres Miniaturnest, dessen innere Weite nur 3,5 cm, die Tiefe des Napfes 4 cm, die äussere Breite nur 5 cm beträgt. Es stand in geringer Manneshöhe in einem Weidenbusch. Die ge- wöhnlichen Masse sind durchschnittlich etwa: Innere Weite 5 cm, Tiefe 3,5 bis 4 cm, Breite des ganzen Nestes 8-9 cm. Das Ge- lege besteht aus 5 und 4 Eiern. In Reichenow’s Systemat. Verz. d. Vögel Deutschlands ist die Brutzeit: „Mitte Mai—Juli ent- schieden zu spät angegeben, denn das erste Gelege ist hier stets schon Ende April vollzählig. Folgende Daten bestätigen dies: 18. April 1894 Gelege mit 4 Eiern (frisch); 7. Mai 1894 mit 4 Eiern (stark bebrütet); 8. Mai 1894 2 Gelege mit je 4 Eiern (mittel bebrütet); 14. Mai 1895 mit 4 Eiern (stark bebrütet), 4. Mai 1896 mit 4 Eiern (unbebrütet), 5. Mai 1896 mit 5 Eiern (un- bebrütet), 7. Mai 1896 3 Gelege zu 4 Eiern (schwach bebrütet), und 1 Gelege zu 4 Eiern (ziemlich bebrütet), am 10. Mai 1896 Nest mit 4 Jungen (ca. 1 Woche alt!), 25. Mai 1896 mit 4 Eiern (unbebrütet). Die Eier variieren in Grösse und Färbung wenig und sind mit denen von Carduelis und Cannabina schon wegen geringerer Grösse nicht zu verwechseln. Durchschnittsmasse sind: 16,5 X 13,0. 118. Ohrysomitris spinus (L.). Fast alljährlich den ganzen Winter hindurch in grossen Flügen, diese bestehen oft nur aus männlichen, andere aus weib- lichen Individuen. Am 21. Februar 1894 in den „Klauern‘“ am Rhein ein Schwarm nur aus Jg bestehend. Noch am 3. April 1894 in Flügen. Diese letzteren brüten wohl in der Nähe, vielleicht im nahen Taunus. 119. Acanthis cannabina (L.). Am 28. August 1890 auf dem Strich. (v. R.) Gelege vom 20. Mai 1894 mit 4 Eiern (unbebrütet). 200°. 1894, 50%. > (bebnüteb). 456 Deichler und Kleinschmidt: Gelege vom 20. Mai 1894 mit 6 Eiern (stark bebrütet). 9. „ 1895 schon mit Jungen. 9. „ 1896 mit 5 Eiern (schwach bebrütet). 13. „. 1896 „ 5... (unbebruten: 13. „ 1896 ,„ kleinen Jungen. 17. „ 1896 „ 5 Eiern (bebrütet). 35. „ .1896. „ 6 „ ‚(ziemlich bekenizrr 29. Juni 1896 „ 5 Jungen (2 Tage alt). 121. Acanthis linaria (L.). Während des Winters 1893/94 hielt sich ein grosser Flug in den kleinen Birkenwäldchen hier auf. Ich beobachtete sie zuerst am 26. Dezember 1893 und zuletzt am 4. Februar 1894. Der Flug bestand vorzugsweise aus Männchen, wie sämtliche ge- schossenen zeigten, teils alten mit roter Brust, teils jungen, die nur eine rote Kopfplatte trugen. 124. Ohloris chloris (L.) 8. März 1891 und 20. März 1892 Gesang (v. R.). Volle Gelege: 8. Mai 1895 mit 5 Eiern, am 30. April 1896 mit 5 Eiern. Am 18. Mai 1895 ein Nest mit Jungen gefunden. (Hilgert). 125. Fringilla coelebs L. Herr von Reichenau giebt mir folgende Daten: 20. Februar 3g in Trupps; 11. März 1891 Ankunft grösserer Trupps. Erster Gesang am 8. März 1890; 21. Februar 1891; 28. Februar 1892; 19. Februar 1893. 126. Fringilla montifringilla L. Nicht jedes Jahr. Im Winter 1894/95 dagegen in grosser Zahl vertreten und wenig scheu. Der erste wurde am 1. November 94 beobachtet. 128. Coccothraustes coccothraustes (L.) In den Klauern am Rhein und in einigen Parks und Obst- gärten regelmässiger Brutvogel. Ein auf einem Obstbaum an- gelegtes Nest war am 29. April 94 beinahe vollendet. Auch im Winter stets beobachtet, am 21. Januar 1894 2 SS und am 8. Januar 1895 1 3 geschossen, doch werden dies wohl Vögel aus Beiträge zur Ornis des Grossherzogtums Hessen. 457 nördlicheren Gegenden sein, die im Rheinthal überwintern. Gelege von 4 Eiern am 20. Mai 1891. 131. Passer domesticus (L.) In einem Parke hier sah ich Sperlingsnester frei auf hohen Bäumen gebaut. Dieselben waren sehr umfangreich und mehrere bei einander. 132. Sturnus vulgaris L. In den Klauern am Rhein zahlreich brütend. Gelege vom 22. April 1894 zu 5 und 7 Eiern, 22. April 1895 zu 6 Eiern (schwach bebr.), 7 Eier (stark bebr.), 4 Eier (frisch). Die grossen Schwärme, die im Herbste die Weinberge hein.- suchen, kommen jedoch von weiterher und werden nur durch planmässiges Schiessen davon abgehalten, in den Weinbergen un- berechenbaren Schaden anzurichten. 134. Oriolus oriolus (L.) Nach v. Reichenau bei Mainz erste Be- Hauptzug am letzter beobachtet obachtung am am 3. Mai 1889; 28. April 1890; 26. Juli 1890; 6. Aug. 1890; 4. Mai 1891; 6. Aug. 1891; 23. Aug. 1891; 27. April 1892; 10. Aug. 1892; 15. Aug. 1892; 23. April 1893; 6. Mai 1894; 29. Juli 1894; 7. Aug. 1894. Ich notierte in Ingelheim als erste Beobachtung den 27. April 1893; oe. 189d: ad. 001894 Veinzelm. Der Pirol brütet hier gleich zahlreich im Nadelwald wie im Laubholz, überhaupt bietet ihm die baumreiche Gegend hier sehr günstige Lebensbedingungen. Gelege vom 12. Juni 1894 mit 4 Eiern (schwach bebrütet) und vom 4. Juni 1894 mit I Ei. Als Curiosum sei erwähnt, dass ein Vogel zu seinem Neste ein Stück Papier aus einem Bilderbuch verwendete, auf dem zufällig 458 Deichler und Kleinschmidt: sein eigenes Bild gedruckt war. Am 29. Juli 1895 verfolgte ein Männchen heftig einen vor ihm abziehenden Habicht und in gleicher Weise sah ich ihn gegen eine Dohle verfahren. 137. Nucifraga caryocatactes (L.) Wieinganz Deutschland, so wurden auch hier verschiedentlich die Tannenhäherzüge in manchen Jahren bemerkt. Vor Jahren wurde ein Exemplar mitten zwischen den Häusern geschossen, ein weiteres befindet sich in der v. Erlangerschen Sammlung. Herr von Reichenau beobachtete sie am 23. Oktober 1893 bei Mainz und schreibt mir darüber folgendes: Im Kiefernwalde bei Gonsenheim einige Tannenhäher in Gesellschaft von Eichelhähern. Mit ihrem langen Schnabel stechen sie faustgrosse Moosklumpen aus der Moosdecke und schleudern sie zur Seite, worauf sie die zahlreich daselbst ruhenden Kerbtiere aufpicken. Grosse Teile des süd- lichen Waldes zeigten später noch die zahlreichen Spuren solcher Arbeit. Es sah ähnlich aus, als wenn Wildschweine gebrochen hätten. 139. Garrulus glandarius (L.) Ungemein schädlich mit Ausnahme eines Falles, da die Eichelheher sich in hervorragender Weise als Vertilger der in den Kiefernwäldern bei Mainz im Juni 1890 auftretenden Viri- danus-Raupe erwiesen. (v. R). Am 23. September beobachtete ich eine halbe Stunde lang einen Zug von Hähern, immer einer hinter dem anderen fliegend, in der Richtung von NO nach SW. Gelege vom 21. Mai 1895 mit 6 Eiern (schwach bebrütet). x ll RS El ea en x 140. Pica pica (L.). Gelege vom 15. April 1894 mit 5 Eiern, vom 28. Mai 1893 mit 6 Eiern (stark bebrütet), 25. April 1895 2 Gelege zu 5 (schwach bebrütet),. Am 15. Februar 1895 ein Exemplar mit schwarzem Unterrücken geschossen, doch dürfte dasselbe kaum zu den hiesigen Brutvögeln gehören, die einen grauweissen Unter- rücken haben. 141. Colaeus monedula (L.) In den Türmen einiger Kirchen in Mainz nisten die Dohlen in grosser Anzahl und führen da mit Turmfalken Krieg um die Nistplätze. Auf dem Lande scheinen ihnen diese sehr zu mangeln Beiträge zur Ornis des Grossherzogtums Hessen. 459 und sind sie daher nur spärlich als Brutvögel vertreten. Das Fehlen an passenden Nistgelegenheiten ist auch wohl die Ver- anlassung zu folgendem sonderbaren Nistplatze gewesen. Auf der Krähenaue im Rheine wurde nämlich am 7. Mai 1893 das Nest einer Dohle in der Röhre eines an einem steilen Abhange angelegten Kaninchenbaues gefunden. Der alte Vogel ver- liess die Höhle erst, als man darüber hinweg ging. Das Nest enthielt 3 Eier, stand jedoch so tief, dass man es mit der Hand nicht erreichen konnte und wurde deshalb nicht ausgenommen. Im folgenden Jahre war dieselbe Höhle wahrscheinlich auch von demselben Pärchen wieder besetzt, und es enthielt das Nest am 9. April 1894 6 frische Eier. Diesmal wurden sie ausgegraben und so die Nisthöhle zerstört. Die Färbung der Eier ist völlig normal. 142. Corvus frugilegus L. Auf der Matschie’schen Verbreitungskarte von 1887 ist zwischen Bingen und Mainz nur eine Kolonie und zwar No. 480 mit 20 Nestern verzeichnet. In Wirklichkeit sind jedoch daselbst 3 Saatkrähenkolonien auf Inseln im Rhein, sog. „Auen.“ Die eine erwähnte oberhalb Rüdesheim besteht aber aus einigen Tausenden von Nestern und heisst die ganze Insel die Rabenau. In den letzten Jahren hat die Zahl allerdings durch systematisches Vertilgen, wie Schiessen, Zerstören der Nester und Fällen der stärkstbesetzten Bäume bedeutend nachgelassen. 30 Nester und mehr auf einem Baume war früher keine Seltenheit. Die nächste Kolonie ist Ingelheim gerade gegenüber auch auf einer Rheininsel. Sie zählt ebenfalls einige hundert Paare, wird aber auch stark ver- folgt. Eine dritte, kleinere Kolonie befindet sich auf einer Rhein- insel unterhalb Mainz. Nur einmal, und zwar dieses Jahr habe ich auf einer alleinstehenden Pappel, */, Stunde von der erst- erwähnten Kolonie ein einzelnes Saatkrähennest gefunden, jedenfalls waren die Besitzer von dort vertrieben worden. Im Jahre 1894 hatte die Ingelheimer Kolonie am 17. April schon flügge Junge, doch waren auch alle anderen Stadien bis zum frischen Ei vertreten. Abnormitäten und Spareier kommen sehr häufig vor. Im Winter in grossen Mengen zugleich mit den anderen Krähenarten. Die ersten grossen Flüge am 24. September 1888. Am 30. Januar 1891 übernachteten grosse Scharen auf Eisbänken im Rheine. (v. R.). 460 Deichler und Kleinschmidt: 143. Corvus cornix L. Es ist merkwürdig, dass die Nebelkrähen im Winter in die Umgegend von Mainz in grossen Mengen kommen, während sie hier, 1!/, Meilen davon nur ganz vereinzelt zu sehen sind. Bei Mainz nach v. Reichenau die ersten beobachtet am die letzten beobachtet am 10. November 1888; 23. Oktober 1889; 24. März 1889; 14. Oktober 1890; 21. März 1890; 16. Oktober 1891; 13. März 1891 Hauptabzug, letzte am 17. März 1891. 20. Oktober 1892; 25. März 1892; 22. Oktober 1893; 23. März 1893; 24. März 1894. 144. Corvus corone L. 13. Mai 1894 Gelege von 5 Eiern (3 faul, 1 taubes Sparei und 1 Ei stark bebrütet). Brutzeit etwas später als bei der Saatkrähe. 145. Corvus corax L. Ein altes Individuum, vor Jahren auf der Krähenhütte ge- schossen, befindet sich in der v. Erlanger’schen Sammlung. Brütend nicht im Gebiet seit 1885. cf. J. f. O. 1892. p. 205. 146. Lanius collurio L. Erste Beobachtung am 10. Mai 1890, 27. April 1891, 10 Mai 1893, 4. Mai 1894. 1895 schon am 9. Mai 2 Eier. Am 11. Juni 1893 fand ich ein Nest, das durch Wind oder eine Katze herab- gerissen war, vollständig schief hängend; 3 Eier lagen zertrümmert am Boden und trotzdem brütete der Vogel auf den 3 anderen Eiern weiter. Eine auffallende Beobachtung machte Herr v. Reichenau. Er fand am 4. Juli 1894 ein Weibchen in einem alten Neste auf frisch eingetragenen Blättern brütend. Wahr- scheinlich suchte der Vogel, dem seine Eier wohl genommen waren, auf diese Weise eine Ablenkung für seine Bruthitze zu erlangen. Ähnliche Beobachtungen sind vom Wespenbussard bekannt. Beiträge zur Ornis des Grossherzogtums Hessen. 461 147. Lanius senator L. Ist, wie auch minor, periodisch in seinem Auftreten. Vor einigen Jahren noch ganz selten, trat er in den letzten Jahren recht häufig auf. Gelege vom 14. Mai 1893 zu 4 Eiern (unbebrütet). „ „ 13. ” 1895 „ B) „ ” 4 “lm. 1895 „5 „. (schwach, bebrutel): Rs aloe. 18906 , 6°... (unbebrütet). 148. Lanius minor Gm. Ganz besonders im letzten Jahre zahlreich, während früher nur sehr vereinzelt brütend. Gelege vom 22. Juni 1894 mit 6 Eiern (stark bebrütet). Auf der sog. Jungaue bei Weinheim im Juli 1895 3 Paare mit ihren Jungen beobachtet (Hilgert). 149. Lanius excubitor L. Herr von Erlanger erlegte auf der Krähenhütte im Dezember 1893 einen typischen L. excubitor homeyert. Gelege zu 5 Eiern (unbebr.) vom 17. Juni 1893. Nestbau vollendet am 7. Mai 1894, am 3. Mai 1896 mit 5 Jungen (1 Woche alt). 153. Muscicapa atricapilla L. In einigen Parks, sowie in den Klauern und auf den Rhein- inseln vereinzelt brütend. Auf dem Zuge häufiger. Ein schwarzes d bekam ich am 28. April 1893 von der Aue Ingelheim gegen- über, ein graues & schoss ich in den Klauern am 11. April 1894. Gelege vom 22. Mai 1896 mit 6 Eiern (stark bebrütet). 154. Muscicapa grisola L. Erste Beobachtung am 2. Mai 1893; 23. April 1894. 156. Chelidonaria urbica (L.) Erste Beobachtung bei Mainz Letzte Beobachtung am am 25. April 1891; 30. Sept. 1888; 24. April 1892; einzeln noch bis 14. Oktbr. bei Ingelheim am am 18. Septbr. 1891 noch Junge 8. April 1895; in den Nestern. 10. Oktbr. 11. April 1896; letzte. (v. R.). 462 Deichler und Kleinschmidt: 157. Hirundo rustica L. Erste Beobachtung bei Mainz Letzte Beobachtung am am 29. Septbr. 1888; 13. April 1889; 13. April 1890; 12. April 1891; 6. April 1892; 6. Oktbr. 1892; (in Mainz erst am 12.) 5. Oktbr. 1893; 8. April 1894 (v. R.); 2. Oktbr. 1894; (v. R.) bei Ingelheim am 3. April 1893; einzelne „Quartiermacher.“ 6. April 1894; 28. März 1895; 10. April 1896; Zwei am 7. April 1895 hier geschossene ähneln ausser- ordentlich der südlichen Form cahirica Licht., die Unterseite ist stark rostrot, der Länge des Schwanzes nach zu urteilen, sind es ganz alte Exemplare. 158. Clivicola riparia (L.) 1894 schon am 9. April an ihren Brutplätzen beobachtet. 160. Micropus apus (L.) Bei Mainz erste Be- Letzte Beobachtung (v. R.) obachtung am Haupt-Abzug am Letzte Beob. am 10. Aug. 1888; 12. Aug. 1888; 29. April 1889; 23. Juli 1889; 25. April 1890; 26. Juli 1890; 21. April 1891; 28. Juli 1891; 12. Aug. 1891; 16. April 1892; 29. Juli 1892; 2. Aug. 1892; 20. April 1894 31. Juli 1894; 18. Aug. 1894. vereinzelt. 24. April 1894 Haupt-Ankunft. bei Ingelheim 20. April 1893; 23. April 1895; 26. April 1896; Beiträge zur Ornis des Grossherzogtums Hessen. 463 162. Caprimulgus europaeus L. In der Umgegend von Ingelheim brütet er nicht, vielleicht sagen ihm die Örtlichkeiten nicht zu, gegenüber im Taunus ist er nicht selten. Auf dem Zuge häufiger. 163. Coracias garrula L. Hilgert schoss am 17. Juli 1895 im Kiefernwald ein altes Männchen, dass jetzt in der Coll. v. Erlanger ist. Dieser Fall des Vorkommens in Hessen ist seit langer Zeit der einzige mir bekannte. 164. Upupa epops L. Im ganzen Gebiet durchaus nicht seltener Brutvogel. Erster Ruf am 13. April 1890. Letzte Beobachtung NOS T8gl. 15. August 1891. 31. März 1893. 1. April 1894. 5. „. 1894 bei Mainz (v. R.). 1.841890 8. September 1895. 29. März 1896. Volle Gelege vom 14. Mai 1895 mit 9 Eiern (schwach bebr.). PR e eeleyore 6. ((unbebrüten): 2 5 26. April 18967 „28°, (schwach=bebr). Am 8. Mai 1893 waren in einem Neste die Jungen eben ausgefallen; fütternd am 29. Mai 1891 beobachtet (v. R.). 166. Alcedo ispida L. In meiner Sammlung besitze ich mehrere interessante Schnabel- missbildungen. Ein 9, das am 25. März 1894 an dem Selzbach geschossen wurde, trägt einen durch irgend welche Verletzung um die Hälfte verkürzten Unterschnabel, dafür ist der Ober- schnabel doppelt so lang gewachsen. Dieser hat die respektable Länge von 4,8 cm von der oberen Schnabelbefiederung. Sodann wurde am 15. Januar 1893 von Hilgert bei sehr strenger Kälte ein g geschossen, das mir durch seine geringe Scheu und seinen schlechten Flug aufgefallen war. Es zeigte sich, dass dem Vogel an den Schwanzfedern ein nussgrosses Stück Eis angefroren war, das ihn ausserordentlich hinderte und das sich nach jedesmaligem Tauchen vergrössern musste. Dazu trug er einen ungewöhnlich grossen (4,2 cm), aber in der Mitte nicht schliessenden, sondern 464 Deichler und Kleinschmidt: klaffenden Schnabel. Es scheint, dass er sich mit diesem Schnabel nicht gehörig einfetten konnte und dass auf diese Weise sich auch nur das Eis an seinem Schwanze bilden konnte. Das verschiedentlich angegebene Unterscheidungsmerkmal von Männchen und Weibchen, bestehend in der gelben Wurzel des Unterschnabels habe ich öfters richtig, doch auch mehrfach nicht bestätigt gefunden, so dass auch dies Kennzeichen nicht stichhaltig ist. Die strengen Winter haben die Eisvögel hier sehr dezimiert und sind nur noch wenige Paare in der Gegend. Gelege vom 12. Mai 1892 mit 7 Eiern (unbebrütet). » „.22.April1895 „ 7 „ . (stark bebruteh: 168. Picus viridicanus Wolf. Bedeutend seltener als der Grünspecht. Ich schoss ein © am 28. December 1895. Gelege vom: 14. Mai 1896 mit 8 Eiern (schwach bebrütet) aus den Klauern am Rhein. 170. Dendrocopus minor (L.). War früher viel häufiger als jetzt. Am 22. April 1894 mit 1 Ei gefunden, verliess aber das Nest. Dieses Jahr nur wenige beobachtet. 171. Dendrocopus medius (L.). Brütet nur in wenigen Paaren in den Klauern am Rhein und auf den Inseln. Im Winter zahlreicher. Ein altes 3 schoss ich am 25. Februar 1894, Hilgert 1 Paar am 2. Dezember 1894. Beiträge zur Ornis des Grossherzogtums Hessen. 465 173. Dendrocopus maior (L.). Der Buntspecht ist von allen der am häufigsten vorkommende. 175. Iynx torquilla L. Erster Ruf bei Mainz 18. April 1890, Alzey 5. April 1893, Mainz 7. April 1894 (v. R.), Ingelh. 6. April 1893, 1. April 1894, 3. April 1895. Gelege vom 4. Juni 1894 mit 12 Eiern (unbebrütet). 3 \ 1896 „ 8 ,„ (schwach bebr.). 176. Ouculus canorus L. Erster Ruf bei Mainz 19. April 1890, 23.0: 1891. 160, 89a. R) Erster Ruf bei Ingelh. 1. „ 1895, 11..0.3.,.1806, Bedeutend seltener als in Nord- und Ostdeutschland. 178. Strix flammen L. Ein am 7. Januar 1893 im Pfahleisen gefangener Nogel er- innert sehr an die Mittelmeerform. Die Oberseite ist ziemlich blassgelb, Schleier und Unterseite rein weiss, letztere aber nicht, wie sonst bei weisslichen Varietäten der Schleiereule, mit feinen Schaftstrichen, sondern nur mit einzelnen herzförmigen braunen Tropfen bedeckt. (Siehe d. Abbild. auf S. 466.) 180. Carine noctua (Retz.) - Der Steinkauz sitzt hier häufig in den Röhren von Kaninchen- bauen, besonders auf dem Berg in den Steinbrüchen und fängt sich hier öfters in den auf wilde Kaninchen gestellten Schlingen. Ob er auch in den Röhren brütet, ist mir nicht bekannt. Am 20. April 1894 in hohlem Apfelbaum auf 3 Eiern sitzend. 11. Mai 1895 mit 4 Eiern (bebrütet.) 30. Juli 1894 und 1. Juni 1893 mit flüggen Jungen. 184. Syrnium aluco (L.) Nur vereinzelt in den Klauern. Hilgert fand am 29. April 1894 ein Nest mit 3 fast flüggen Jungen. Als er eben in die Höhle hineingreifen wollte, stiess das graue 9, dasin der Nähe gesessen hatte, von hinten mit Heftig- Journ. f, Omith. XLIV. Jahrg. Oktober 1896. 30 466 Deichler und Kleinschmidt: keit diesem auf den Kopf, so dass ihm der Hut zu Boden flog. Noch ein zweites Mal versuchte der Vogel den Kletterer anzu- greifen, liess jedoch ab, als dieser nach ihm schlug. Das g war rot und sass auf dem nächsten Baume, von wo aus es unbekümmert zusah. Früher öfters in Pfahleisen gefangen. 188. Asio accipitrinus (Pall.) Hilgert fing am 18. Oktober 1894 auf 1,5 m hohem Pfahl eine Sumpfohreule im Eisen. RER RL RLE FE BELLE RE FF G WG: Z DEE; 189. Asio otus (L.) Auch diese Art fängt sich nur zu häufig in Pfahleisen und, wie Kleinschmidt schon erwähnte, auf freiem Felde. Hilgert ent- Beiträge zur Ornis des Grossherzogtums Hessen. 467 nahm am 23. März 1894 einem Horste 4 Eier (schwach bebrütet), die Alten nahmen jedoch diese Störung nicht sehr übel und legten bis zum 1. April in denselben Horst 3 Eier nach. Die ersten 4 Eier messen: Die letzten 3 Eier messen; a.45 X 31 a. 40,5 X 32 BaA3.90 0925 b. 40,5 X 33 c. 41,5 X 32 c. 39,5 X 32. deal 33 Wie bei anderen Vögeln, die runde Eier legen, werden auch hier die Eier der Nachgelege immer runder, während längliche Eier in Nachgelegen immer länger werden. 192. Falco subbuteo L. Zwei sehr interessante Beobachtungen am Baumfalken, der hier nur vereinzelt in den Kiefernwäldchen brütend vorkommt, hat Praeparator Hilgert bereits in der Mainummer 1896 der Zeit- schrift für Oologie ausführlich mitgeteilt und will ich den Inhalt hier kurz noch einmal zusammenfassen: Am 25. Mai 1893 fand ich in einem alten Krähennest den Horst einer Waldohreule, welcher 3 Eier enthielt. Als ich am 1. Juni anklopfte, flog indessen zu meinem Erstaunen statt der Eule ein Baumfalke ab. Daraufhin revidierte Hilgert am 4. Juni wiederum den Horst, sah daraus ebenfalls den Falken abstreichen und schoss auch das 3 dicht dabei. Eine sofortige Besichtigung zeigte, dass neben den Euleneiern 2 Eier des Baumfalken lagen. Das Eulenpaar war von den Falken anscheinend vertrieben worden, jedenfalls war es nicht abgeschossen, denn es siedelte sich nun in einiger Entfernung in einem anderen alten Krähenneste an und brachte auch da seine Jungen hoch. Eine zweite nicht minder auffallende Beobachtung machte Hilgert im folgenden Jahre. Zu wiederholten Malen beobachtete er ein Baumfalkenpaar am Horst und am 4. Juni sass das ©, wie sich beim Besteigen zeigte, auf einem Ei. Einige Tage darauf aber entflog dem Horste beim Anklopfen kein Baum- sondern ein Turmfalke, welchen er auch erlegte. Der Horst enthielt neben dem ersten subbuteo-Ei noch 5 tinnunculus Eier. Kleinschmidt teilt mir mit, dass ihm Verwechslungen zwischen Baum- und Turmfalken vorgekommen seien, doch hält dies Hilgert für gänzlich ausgeschlossen. 30* 468 Deichler und Kleinschmidt: Am 19. Juli fand er nicht weit davon einen zweiten Horst von subbuteo und entnahm demselben nach Abschiessen der beiden Alten 2 etwa 10 Tage alte Dunenjunge (dieselben wurden aufgezogen, waren also bestimmt subbuteo) und 1 faules Ei. Da der Baumfalk nur ganz vereinzelt hier brütet, so erschien es ziemlich sicher, dass es dasselbe Paar gewesen. Im Vergleich mit diesem Ei (von Kleinschmidt und R. Thielemann ebenfalls untersucht) erscheint das bei tinnunculus gefundene subbuteo- Ei bedeutend kleiner (4 X 3,2 gegen 4,3 X 3,4), im Ton etwas mehr rötlich, zeigt aber unverkennbar den gleichen Färbungscha- rakter des am 19. Juli gefundenen sicheren subbuteo-Eies. Auch der am 16. Juni bei dem Horst geschossene Turmfalke (2) ist insofern merkwürdig, als er die Färbung des männlichen Turm- falken hat und sich mitten in der Mauser befindet. Vor Jahren verfolgte ein junges Baumfalkenmännchen einen Sperling bis in ein Zimmer, wo es ergriffen und totgeschlagen wurde. Es befindet sich jetzt ausgestopft in der Coll. v. Erlanger. Eine solche dem Sperber ähnliche Hartnäckigkeit dürfte wohl eine Ausnahme sein. 193. Falco aesalon Tunst. Am 15. September 1893 ein Exemplar vom Baron von Er- langer erlegt. 195. Falco tinnunculus L. Überwintert hier sehr zahlreich, es ist jedoch fraglich, ob dies auch unsere Brutvögel oder nordische Zuzügler sind, wäh- rend diese ihrerseits wieder etwas südlicher gezogen sind. Letz- teres scheint wenigstens da der Fall zu sein, wo Herr v. Rei- chenau mir Daten für die „Ankunft“ der Brutpaare an der Mainzer Peterskirche angiebt. Und zwar erschienen sie daselbst am 24. März 1889, am 3. März 1891 und am 26. März 1892. Zwecks der verschiedenen Brutzeit alter und junger Vögel gebe ich hier einige Brutdaten: Brütegrad. Am 14. April 1894 mit 6 Eiern (stark). wild. east Gzieiniiche u. BYHT N aRSIEL 31028 BI unbebnutei. ;- 'd. Mai. 1895. 7), 767755, Schwach: Beiträge zur Ornis des Grossherzogtums Hessen. 469 Brütegrad. Am 13. Mai 1894 mit 6 Eiern (ziemlich). Bla, 189477, 62 2,...@iemlich): „ 24 „ 189 „ 2 „ (unbebrütet abnorme Färbung). 62. Juni 1895... .4. 5. (mässig). lo, 1895,20 05. (schwach). „ 16. „ 1895 „ 5 kleine Dunenjunge. 01894, ArBiern (Irisch). 196. Falco peregrinus Tunst. In der näheren Umgegend nur Zugvogel. Beobachtet am 25. Oktober 1892. 206. Archibuteo lagopus (Brünn.) Wurde in Ingelheim trotz langjähriger Jagd auf der Krä- henhütte noch nicht erlegt. Im Museum in Mainz befinden sich indessen 2 Exemplare aus Rheinhessen. Bei Mainz beobachtet am 29. September 1888. (v. R.) 209. Buteo buteo (L.) In Rheinhessen mangels grösserer Wälder nur vereinzelt brütend. Im nahen Hunsrück, wo er gemein ist, machte ich voriges Jahr eine sonderbare Beobachtung. Am 20. April 1895 waren eine ganze Reihe von Bussardhorsten angenommen, mit frischem Grün ausgelegt, aber kein einziger wurde belegt. Auch die Bussarde verschwanden wieder. (Vergl. hierüber auch in der später folgenden Avifauna von Marburg die Mitteilungen von O. Kleinschmidt.) 211. Pandion haliaetus (L.) Regelmässig auf dem Zuge besonders im Frühjahr. 1893 noch am 28. April von Hilgert 2 Exemplare am Rhein gesehen, so dass es nicht unmöglich erscheint, dass manchmal ein Pär- chen auch hier in der Gegend brütet. Baron v. Haymele schoss am 26. September 1893 ein © am Rhein. 1894 am 3. April be- obachtet. 213. Pernis apivorus (L.) Das Jahr 1895 scheint ein besonders reiches an Wespen- bussarden gewesen zu sein. Denn wie dieselben bei Marburg auffallend zahlreich brüteten, so wurden auch hier mehrere 'ge- 470 Deichler und Kleinschmidt: schossen. Baron v. Erlanger erlegte ein junges 2 am 22. August 1895, und bei Heidesheim wurde ein junges 9 am 26. September 1895 geschossen. Der Kropfinhalt bestand lediglich aus Wespen und Waben. 214. MiWwus migrans (Bodd.) Am Rhein eine gewöhnliche Erscheinung. Erste Beobachtung: 21. April 1891. 2 “ TE LSA. AR) R 4 14.) — 1895. Als besonderes Curiosum sei folgender Fall erwähnt. Auf der Fulder Au fand ich am 13. Mai 1894 einen Horst mit 2 Eiern (stark bebrütet). Derselbe enthielt ausserdem ein ganzes Zeitungsblatt der ‚Kleinen Presse“ aus Frankfurt a. M. und hierauf stand obenan mit fetten Lettern: „Cafe Milani.“ etc. zu lesen. Die Zeitung war vom 2. Mai 1894 datiert, beweist also, dass der Milan, wie andere Raubvögel auch während des Brütens noch Material in die Horstmulde einträgt. 215. MiWwus milvus (L.) In Rheinhessen wohl kaum brütend, dagegen sehr häufig und regelmässig auf dem Zuge. Am 20. Februar 1894 1 Ex. Nachmittags 51/, U. bei starkem NO. Wind nach NO. sehr hoch ziehend. Am 5. März 1893 1 Ex. Nachmittags 3 U. bei schwachem SW. Wind nach O. schnell und sehr hoch ziehend. Am 6. März 1895 1 Ex. Vorm. 1,12 U. bei stürmischem SW. Wind nach NNO. niedrig und langsam ziehend. Am 19. März 1895 2 Ex. Nachm. 1,3 U. bei mässigem NW. Wind nach NO. hoch und schnell ziehend. Am26.März1893 1 g aufder Krähenhütte geschossen. (Hilgert.) 216. Accipiter nisus (L.) Am 6. Januar sah ich aus einem Versteck ein altes Sperber- weibchen auf zwei in einer offenen Stelle des sog. kleinen Rheines schwimmende Wasserhühner mehrmals stossen. Diese tauchten jedoch geschickt unter, worauf der Sperber abzog. 217. Astur palumbarius (L.) Fast zu allen Jahreszeiten beobachtet, trotzdem er im engeren Umkreis nicht brütet. Häufiger zur Zugzeit. Beiträge zur Ornis des Grossherzogtums Hessen. 471 Von mir beobachtet am 9. März 1894, am 31. März 1893 und am 29. Juli 1895, von Herrn v. Reichenau am 3. März 1892 bei Mainz. 218. Circus aeruginosus (L.). Ein einjähriges @ am 2. August 1895 hier geschossen. Dasselbe war mitten in der Mauser. 232. Coturnix coturnix (L.) Wie vielerorts, so war auch hier die Wachtel stetig im Ab- nehmen begriffen und mit jedem Jahre hörte man ihren Schlag seltener, ohne dass sich besondere Gründe dafür angeben liessen. Dagegen kamen im Jahre 1893 aus den verschiedensten Gegenden Nachrichten von einem ungewöhnlich zahlreichen Auftreten der Wachteln !) und auch im Rheinthal machte sich ihre Anwesenheit durch den rhythmischen Schlag vieler verliebter Hähne bemerkt. Leider fielen beim Mähen der Wiesen eine grosse Anzahl von Gelegen der Sense zum Opfer, ein Mäher fand in der Zeit vom 20. bis 28. Juni 1893 allein 6 Gelege und zwar mit 13, 11, 10, 8, 4 und 5 Eiern. Das Jahr 1894 zeigte indessen wieder ein be- deutendes Nachlassen in der Zahl der Brutpaare und erhielt ich auch nur 1 Gelege mit 13 Eiern vom 26. Juni. Was mag wohl die Ursache zu diesem plötzlichen zahlreichen Auftreten und wieder Verschwinden sein? Den ersten Schlag im Jahre 1895 hörte ich am 2. Mai. Am 20. August verunglückte ein Stück am Telegraphen- drahte. (v. R.) 234. Perdix perdix (L.) Herr v. Reichenau fand am 31. Mai 1891 ein Nest mit 17 Eiern und zwar standen diese alle auf der Spitze. Verlegt oder vom Raubzeug weggeschleppt waren wohl die, welche ich am 35. Mai 1893 im Kiefernwald am Boden nicht weit von einander liegend fand. Im Jahre 1894 wurden an verschiedenen Stellen hier krank- hafte und abnorme Rebhuhneier gefunden, besonders auf dem Sändchen bei Weinheim. Dieselben messen 34/26,5 und 35/26,5, sind sehr dünnschalig, schneeweiss und entbehren des gelblichen Farbentons der sonst den Rebhuhneiern eigen ist. Sie lagen 1) ef. Schlegel. Or». Monatsschr. 1891. p. 339 u. 1893. p. 403. 472 Deichler und Kleinschmidt: ohne Unterlage einzeln im Gras, und ich erhielt ein solches Stück vom 13. Mai und eins vom 15. Mai 1894. Ein weiteres besitzt Herr Baron von Erlanger. 236. Turtur turtur (L.) Erste Beobachtung bei Mainz am 1. Mai 1889, „ 24. April 1890, „ 23. April 1891, bei Ingelheim ‚, 26. April 1894. Das erste Gelege erhielt ich am 21. Mai 1895, das letzte noch am 14. August 1893 (unbebrütet). Herr v. Reichenau be- obachtete indessen schon am 20. Mai 1889 Junge. Am 27. August 1889 in grösseren Flügen. Am 13. Juni 1893 fand ich ein Nest mit 2 Eiern nur 30 cm hoch vom Boden entfernt in einem Weidenbusch. 242. Ardea cinerea L. Trotzdem in Rheinhessen keine Reiherkolonie mehr existiert, sieht man doch das ganze Jahr hindurch am Rheine Reiher, einige bleiben auch im strengsten Winter da. Bei der fürchter- lichen Kälte im Februar 1895 wurde ein altes, ganz ermattetes Exemplar von einem Fischer mit den Händen gegriffen, auch in Fangeisen, in offenen Wassergräben gestellt und mit einem Fisch beködert, fing sich einer. 245. Botaurus stellaris (L.). Nur noch sehr selten auf dem Zuge. Herr v. Reichenau schoss eine Rohrdommel bei Schierstein im Dezember 1889; die letzte brütete daselbst im Jahre 1869; seitdem ist sie aus dem Gebiete als Brutvogel verschwunden. 248. Oiconia ciconia (L.) Erste Beobachtung in Worms 5. März 1889, in Mainz 23. „ 1890, ” ” IN „ 1891, » „» 20. Februar 1892, ’ „ 24. „ 1894. Letzte Beobachtung 10. August 1888. In Rheinhessen sehr wenige brütend, in Ingelheim und dessen Umgegend schon seit langen Jahren keiner mehr. Beiträge zur Ornis des Grossherzogtums Hessen. 473 Das Jahr 1895 brachte indessen einen grossen Zuwachs an Brutvögeln. An verschiedenen Stellen entstanden Storchnester, wo früher keine gewesen. Auch auf dem Zuge gegen sonst in grosser Zahl, besonders häufig im Anfang Juli. Am 10. Juli schoss Hilgert 2 Exemplare, einen alten und einen jungen, bei Nacht von hohen Bäumen in den Wiesen, die sie zum Schlafen benutzten, herunter. Der letzte wurde am 31. August beobachtet. 253. Fulica atra L. Ich erhielt ein Exemplar, das gegen den Telegraphendraht geflogen war und sich den Brustknochen eingedrückt hatte. 254. Gallinula chloropus (L.). Auf die gleiche Weise verunglückte ein Rohrhuhn durch Einrennen des Schädels, und einen zweiten Fall vom 16. Oktober 1890 teilt mir Herr v. Reichenau mit. Der Zug scheint auch bei diesen durch Flug zu geschehen. 257. Ortygometra porzana (L.). Zur bekannten Controverse Floericke-Ziemer in d. Orn. Monatsschr., ob der Zug zu Fuss oder fliegend geschehe, sei hier ein Fall bemerkt, da sich am 18. September 1889 ein wohl auf dem Zuge befindliches Exemplar am Telegraphendraht den Schädel einrannte, auch bei einem Praeparator in Mainz sah ich ein auf diese Weise erbeutetes Sumpfhühnchen. 258. Orex crex (L.) Auf dem Sändchen bei Weinheim beobachtete ich am 14. September einen Wachtelkönig bei einer Kette Rebhühner. Während diese jedoch bei Annäherung des Menschen aufgingen, lief jener rasch weg und liess sich trotz Hundes nicht zum Aufstehen be- wegen. Noch am 11. Oktober 1894 ein 3 geschossen. 360. Grus communis Behst. Frühjahrsdurchzug bei Mainz (v. R.) 19. März 1890. Zug nach NO., n ” GB LSRNE 5 ” 200 2,,2.01892% & = 14. „1894, 474 Deichler und Kleinschmidt: bei Ingelheim 22. Febr. 1893 bei Nebel, 4. März 1894 N. 41), U. 50 Stück s. hoch bei mäss. NW. Wind, An n 4. „1894 N.5 U. 26 Stück NW. Wind, * r 8 „1894 N. 4. U. 42 Stück hoch W.— O. über dem Rhein, leichter W. Wind, n R 15. ,„ 1895 N.3U.50- 60 nach O. Abends noch ein Zug, 19. ,„. 1895 44, U. 40 Stück niedrig nach O. leichter SW. Wind, 19. ,„ 1895 8 U. bei dunkler Nacht noch 1 Flug, » » 23. „. 1895 12 Stück nach2N02 „ „ 14. ”» 1896 5 ” „ „ n # 16.0 2.0.2 D1S9bw lee ». .. 0. Sun scher SW. Wind. ‚Herbstdurchzug bei Mainz (v. R.) 10. Oktober 1888, Re 26. ® 1880 grosser Zug nach SW,, „ „ 27. „ 1891, Te 1a en I: an, : ne nach SW., „ „ 17. „ 1894, bei Ingelheim 17: ah 1894 ein grosser FlugNO.—SW., » & 24. N 1894 40 Stück nach SSW. 263. Otis tarda L. Im Winter werden öfters welche in der Gegend geschossen. So im Januar 1892 2 Stücke bei Massenheim, ferner am 23. Januar 1892 12 Stücke am Main beobachtet. 264. Scolopax rusticula L. Herr von Reichenau giebt mir folgende Daten: 18. März 1889 erste beobachtet, letzte am 7. April 1889. 16, 1.,0h1890,. 7; B 21. , 1891 erste bei Friedberg. 22.42.1891 >, "beicMainz. 3l. , 1891 Hauptstrich. Beiträge zur Ornis des Grossherzogtums Hessen. 475 6. April 1892 beobachtet. 21. März 1894 Strich, dauert bis 28. März 1894. 265. Gallinago gallinula (L.) Auf dem Sändchen bei Frei-Weinheim am 26. Dezember 1894 ein Stück geschossen. 266. Gallinago gallinago (L.) Besonders in den Gaulsheimer Wiesen am Rhein brütend. 268. Numenius phaeopus (L.) und 270. Numenius arcuatus (L.) Am 16. August 1893 bei Fr. Weinheim am Rhein beobachtet. 271. Limosa aegocephala (L.) Bei der Überschwemmung der Felder am Rhein im April 1895 zeigten sich auch einige Limosen, von denen Baron C. v. Erlanger 1 Exemplar im Winterkleid erlegte. 273. Totanus pugnax (L.) Am 14. Mai 1894 war auf den Sändchen bei Weinheim ein Flug von etwa 15 anscheinend jungen Exemplaren. Ein junges $ ohne Halskragen wurde davon am 16. Mai geschossen, und noch am 27. Mai 1891 ein 9. 274. Totanus hypoleucus (L.) Einzelne überwintern öfters, wenn die Kälte nicht zu gross wird. So beobachtete ich noch ein Exemplar am 26. Dezember 1894. Die meisten kommen erst Anfang April wieder. 1895 der erste am 3. April. Schon am 1. Mai 1893 Gelege mit 3 Eiern. 10. „ 1896 2 Gelege zu 4 Eiern (schwach bebr.) 8. Juni 1894 unvollständiges Gelege von 3 Eiern, der Vogel legte nach Wegnahme dieser das 4. Ei nach. 33. Mai 1895 4 kleine Dunenjunge gefangen. 17. Juni 1894 ı kleines Dunenjunge gefangen. 1. Juni 1894 Gelege von 4 Eiern. 23. Mai 1895 5 „ 4 „ (ziemlich bebr.). Ba “ 4 ol(stark 'bebr.). 232,8 21695 a „ 4 , (unbebrütet). 10. „ 1896 2 Gelege von 4 Eiern (bebrütet). 14. „ 1896 Gelege von 4 Eiern (unbebrütet). 476 Deichler und Kleinschmidt: Das Nest ist meist aus kleinen, sorglos zusammengelegten Reiserchen gebildet, oft auch nur eine mit Blättern ausgelegte Vertiefung. 275. Totanus calidris (L.) Auf dem Frühjahrs- und Herbstzug häufig auf dem Sänd- chen bei Weinheim. Junge Individuen bleiben oft bis in den Sommer hinein da. Am 9. April 1893 2 Stück auf dem Sändchen beobachtet. „29. Mai Jesal 0 0 » 4. August 1895 1 Exemplar ahaeser: 21. „018981 a = 277. Totanus littoreus (L.) Am 16. September 1893 auf dem Sändchen mehrere be- obachtet, einer geschossen. Ebenda schoss ich noch am 17. Mai 1894 ein junges 9. 278. Totanus ochropus (L.) Auf dem Zuge der häufigste aller Wasserläufer. 1893 vom 6. April an auf dem Sändchen. Ich schoss einen am 9. April 1893 und am 23. April 1893. 1894 schon am 28. März an der Selz beobachtet. 281. Tringa minuta Leisl. Kleinschmidt schoss am 17. September auf dem Sändchen 2 Tr. minuta, 2 alpina und eine schinzi mit einem Schuss. 282. Tringa temmincki Leisl. In der Coll. v. Erlanger befindet sich ein hier geschossenes Exemplar, leider ohne Datum. 283. Tringa subarcuata (Güld.) Hilgert schoss am Rhein am 24. Mai 1894 2 Exemplare im Sommerkleid. Dieselben befinden sich in meiner Sammlung. 286. Tringa canutus L. Belegexemplare in der Coll. v. Erlanger. 289. Calidris arenaria (L.) Ein Exemplar von hier ohne Datum in der Coll. v. Erlanger. Beiträge zur Ornis des Grossherzogtums Hessen. 477 295. Vanellus vanellus (L.) Brütet zahlreich in den Wiesen am Rhein. Im Jahre 1894 einen grossen Flug mitten im Winter hier beobachtet, auch am 8. November 1891 bei Mainz. Am 28. Mai 1893 auf trockenem Felde ein starkbebrütetes Gelege von 4 Eiern gefunden. Die Alten müssen wohl schon schlechte Erfahrungen gemacht haben, denn entgegen ihrer son- stigen Gewohnheit entfernten sie sich lautlos und liessen sich auch nicht wieder blicken. 297. Charadrius curonicus Gm. ' Erste Beobachtung am 29. März 1894 auf dem Sändchen bei Weinheim a. Rh. Ebendaselbst beobachtete ich auch am 8. April 1893 die Paarung mit dem eigentümlichen Balzspiel und Balzgesang, den Liebe in der Orn. Monatsschr. 1888 pag. 64 so anziehend geschildert hat. Am 1. Juni 1893 fand ich ein Gelege von 4 Eiern (un- bebrütet) auf kiesigem Boden. Die Unterlage bestand aus kleinen in der Grösse ganz gleichen bunten Kieselsteinchen und sah so schön aus, dass es den Eindruck machte, als ob sie vom Vogel mit Kunstverständnis zusammengetragen seien. Es schien mir unwahrscheinlich, dass durch Drehen des Vogels in der Ver- tiefung allein sich die Steinchen so regelmässig ordnen könnten. In anderen Fällen war derartige Sorgfalt nicht verwendet, so hatte ein am gleichen Tage (1. Juni 1893) gefundenes Gelege (stark bebrütet) als Unterlage nur einige Hälmchen. Weitere Gelege vom 15. Mai 1894 mit 3 Eiern, nach Weg- nahme wurde noch 1 Ei in dasselbe Nest gelegt. 1. Juli 1894 mit 3 Eiern, 23. Mar 1895), 4, 297. Charadrius alexandrinus L. Herr Baron C. v. Erlanger schoss am 16. August 1893 bei Frei Weinheim a. Rh. in Kleinschmidt’s und meinem Beisein ein altes Exemplar, welches wohl das erste für Rhein-Hessen nach- gewiesene sein dürfte. Es befindet sich in der Coll. Kleinschmidt. 298. Charadrius hiaticola L. Schon am 4. August 1895 auf dem Sändchen geschossen. Vielleicht brütet hiaticola nicht weit von hier, zumal er ja auch 478 Deichler und Kleinschmidt: an anderen Stellen des Binnenlandes schon brütend beobachtet worden ist. 300. Charadrius pluvialis L. Am 29. Juli 1894 4 Stück auf dem Zuge nach SW. be- obachtet. Bei Mainz noch am 3. November 1892 auf dem Zus (vu R.) 305. Haematopus ostrilegus L. Wiederholt halten sich jüngere Exemplare den ganzen Sommer hindurch am Sändchen auf, so im Mai 1893 und am 19. Juli 1896 beobachtet. Auch auf dem Zuge, aber selten. 306. Oygnus olor (Gm.). In sehr strengen Wintern hier beobachtet und geschossen. In der Coll. v. Erlanger sind alte und junge Exemplare. Am 1. Februar 1893 wurden auf dem Mainzer Berg 3 Stück be- obachtet und im Januar 1891 ebenfalls 3 an der Petersaue bei Mainz. 313. Anser segetum (Gm.). Im Januar 1891 bei starkem Eisgang des Rheins bei Mainz beobachtet, woselbst sie wenig scheu waren. (v. R.) Am 26. März 2 Stück am Rhein bei Ingelheim. Anfangs Februar 1895 in grossen Flügen, mehrere wurden geschossen. Am 10. Januar 1893 auf dem Zuge. 323. Anas crecca L. Auf dem Zuge sehr regelmässig und häufig. Kleinschmidt vermutete, dass die Krickente in Hessen auch brüte, dies fand sich bestätigt, als am 3. Juli 1894 in einem versumpften Rhein- arme, der sog. Halleraulache, 2 halbflügge Junge geschossen wurden. Auch am 29. Juli 1894 schoss Hilgert daselbst 2 noch nicht flug- bare junge Krickentchen. Auf dem Zug am 26. März 1894, am 16. April 1893 und am 15. April 1895, sowie am 14. September 1895. 324. Anas querquedula L. Nur auf dem Zuge und zwar in Gesellschaft von erecca und penelope am 16. April 1893 in der „Haller Aulache“, sowie auf dem Sändchen am 14. September 1895. 326. Anas acuta L. Am 1. April 1894 von Lebert auf dem Rhein beobachtet. Beiträge zur Ornis des Grossherzogtums Hessen. 479 327. Anas penelope L. Auf dem Zuge am 7. April 1894 beobachtet und am 27. April 1894 von Lebert ein @ geschossen. 329. Anas clypeata L. Lebert erleste am 3. November 1895 2 99 auf dem Rhein. 333. Fuligula hyemalıs (L.). Ein noch im Jugendkleid befindliches Exemplar im Dezember 1889 hier geschossen. 334. Fuligula clangula (L.). Jeden Winter in grosser Anzahl auf dem Rhein. Auf- fallender Weise sind die Geschlechter meist getrennt in kleineren Trupps. Die erste bei Mainz am 22. Oktober 1890. 340. Oidemia nigra (L.). Noch am 17. März 1893 ein 3 geschossen. 345. Mergus albellus L. In manchem Winter recht häufig, so 1893/94. Mit Vorliebe suchen sie die Gesellschaft der Schellenten auf, mit denen sie sich auch gut vertragen, nur selten sieht man sie allein. 346. Mergus serrator L. Ein im Januar 1893 geschossenes € ist in der Coll. v. Erlanger. Sonst sehr selten. 347. Mergus merganser L. Jeden Winter in grosser Anzahl auf dem Rhein. Einzelne Paare bleiben im Frühjahr so lange hier, dass die Vermutung nahe liegt, sie möchten auch vielleicht hier nisten, doch ist mir noch kein Fall bekannt geworden. 1894 bis zum 29. März in Paaren beobachtet. 1895 beobachtete Lebert am 17. März ein Pärchen, welches sich paarte. 352. Phalacrocorax carbo (L.). Soll früher auf der „Krähenaue“ oberhalb Rüdesheims häufig gebrütet haben, seit einigen Jahren jedoch nur auf dem Zuge be- obachtet. 1894 in der Zeit vom 18. bis 24. März, Lebert schoss 480 Deichler und Kleinschmidt: dann noch einen im Jugendkleid am 11. April 1894; ferner am 13. April 1895 und am 14. Juli von Lebert beobachtet. 353. Hydrochelidon nigra (L.). Nach v. Reichenau im August 1888 in Flügen von alten und jungen zwischen Schierstein und Walluf. Einzelne alte den ganzen Sommer hindurch. Abzug am 19. September 1888. Ein Pärchen hielt sich den ganzen Sommer 1895 über auch am Sändchen bei Weinheim auf, Freiherr von Erlanger erlegte sie am 25. August 1895. Am 2. August 1896 zeigte sich ein Flug von 15 Stück ebenda, von denen 8 Stück erlegt wurden. 357. Stierna hirundo L. Auf dem „Sändchen“ bei Fr. Weinheim a. Rh. befindet sich noch eine kleine Kolonie der prächtigen Seeschwalbe, so viel mir bekannt, die letzte und einzige noch in ganz Hessen. Noch vor 6 Jahren zählte sie an 100 Paare, die heute allerdings auf einen kleinen Rest zusammengeschmolzen sind. Der Hauptgrund der Abnahme liegt in dem leidigen Plün- dern der Eier. Besonders sind es Kinder und halbwüchsige Jungen, die sie teils zum Essen, grösstenteils aber aus reiner Zerstörungswut, aufsammelten, um sie dann meist — wegzuwerfen. Leider kam noch der Umstand hinzu, dass das Sändchen von Seiten des Staates zum grossen Teil in Wiesen umgewandelt worden ist, wodurch das früher völlig öde und einsame Inselchen von Menschen nur zu häufig besucht wurde. Im Jahre 1893 war das Eierplündern bei einem Bestand von nur noch etwa 10 Paaren derartig, dass im ganzen Sommer nur ein Junges hochkam. In Folge dessen sank die Zahl der Brutvögel 1894 auf 5 Paare, die wiederum kein einziges Junge aufbrachten. Merkwürdiger Weise erschienen 1895 etwa 13 Paare wieder. Diesmal gelang es den vereinten Bemühungen des Praeparators Hilgert und mir, das Eiersammeln zu verhindern, wobei ein hoher Wasserstand, der das unbefugte Betreten erschwerte, uns zu statten kam. Der Erfolg war der, dass die Seeschwalben ungefähr 25 Junge grossziehen konnten und dieses Jahr 1896 in etwa 30 Paaren zurückkamen. Leider kam die erste Brut wieder durch das Plündern der Eier um, während es indessen gelang, die Nach- gelege einigermassen zu schützen. Da die Eier völlig ohne Deckung auf dem Sande liegen, so werden sie gar zu leicht von Beiträge zur Ornis des Grossherzogtums Hessen. 481 Unberufenen gefunden. Es wäre sehr schade, wenn diese an- mutigen Flieger, die eine Zierde des Rheins bilden und gleich- zeitig die einzigen in Hessen sind, völlig aufgerieben würden. Hier wäre ein gesetzlicher Vogelschutz entschieden von grossem Werte, während sonst die Vogelschutzgesetze meist nicht den gewünschten Erfolg haben. Ein striktes Verbot, diese Eier zu sammeln, sowie auch für Kinder den Brutplatz vom 1. Mai bis 1. Juli zu betreten, wäre sehr wesentlich. Dann wäre, so lange der Brutplatz (Südspitze der Insel) noch nicht durch weitere Anlage von Wiesen eingenommen wird, die einzige Kolonie un- serer schönsten Vögel des Rheins gerettet. Ankunftsdaten am Brutplatze: Am 10. April 1893 die beiden ersten beobachtet. „ 12. „ 1894 5 Paare beobachtet. „ 15. „1895 mehrere ar 1896 in Anzahl Brutdaten: Am 27. Mai 1893 mehrere Gelege (hoch bebrütet) und kleine Junge. „ 1. Juni 1893 ein Nachgelege zu 3 Eiern. „ 15. Mai 1894 3 Gelege zu 4, 3 und 2 Eiern. „ 24. ” 1894 5 „ „ 2, 3 „ 3 ” „ 15. Juli 1894 9 Eier in einem Nest (von mehreren 29% zu- sammen gelegt?) „ 8. August 1894 noch ein Gelege von 2 Eiern gefunden, das die alten Vögel schreiend umflogen, nur noch 2 Paare an dem Brutplatz. „ 16. Juni 1895 schon fliegende Jungen. „ 10. Mai 1896 2 Gelege zu 3 und 2 Eiern sowie 2 unvoll- ständige Gelege mit je 1 Ei. ” „ 368. Larus ridibundus L. Die schwarze Kopfplatte scheint sich im Frühjahr nicht durch Mauser, sondern durch Verfärbung zu bilden, auch ent- steht sie schon zu einer noch so kalten Jahreszeit, wo eine Mauser an und für sich schon unwahrscheinlich ist. Herr v. Reichenau beobachtete am 10. März 1889 Lachmöven mit schwar- zem Kopf, desgleichen einzelne schon am 25. Februar 1890 und am 24. Februar 1891. Auch bei den Seeschwalben entsteht die schwarze Kappe nur durch Verfärbung. Gerade diese Vorgänge verdienen noch eingehendste Untersuchungen. Journ. f. Ornith. XLIV. Jahrg. Oktober 1896. 3l 482 Deichler und Kleinschmidt: 369. Larus canus L. Ein junges Exemplar bei Weinheim am 26. Dezember 1894 geschossen. 370. Larus fuscus L. Am 12. Februar 1893 ein junger Vogel bei Mainz beobach- tet. (v. RB.) 371. Larus marinus L. Eine Mantelmöve im Jugendkleid in der Zeit vom 25. Sep- tember bis zum 16. November 1888 bei Mainz beobachtet. (v. R.) 372. Larus argentatus Brünn. Ende Dezember 1888 ein junges Exemplar bei Mainz (v. R.). 375. Stercorarius longicauda Vieill. Ich erhielt am 12. Oktober ein bei Heidesheim geschossenes Exemplar im Jugendkleid. Dasselbe war völlig abgemagert und muss dem Hungertod nahe gewesen. Dasselbe wird mir von allen im Binnenlande erbeuteten Raubmöven berichtet. Herr v. Reichenau glaubt bei Walluf auch einmal einen alten Vogel dieser Art gesehen zu haben. Jedenfalls fehlte bis dahin ein Beleg- exemplar für das Grossherzogtum Hessen. 377. Stercorarius pomatorhinus (Tem.). Das Mainzer Museum besitzt einen jungen Vogel, der in der Nähe von Mainz geschossen wurde. 378. Stercorarius catarrhactes (L.). Ein noch aus Bruchs Zeiten stammendes Exemplar aus der Gegend von Mainz im Museum daselbst ist leider ohne nähere Notiz. 383. Podiceps flwviatilis (Tunst.). Im Winter bedeutend zahlreicher. Ein @ wurde dicht vor mir, als ich über den Rhein fuhr, am 4. Januar 1893 beim Auf- tauchen von 2 Eisschollen erdrückt. Ein weiteres Exemplar ver- unglückte am 5. Oktober 1889 an einem Telegraphendraht. 387. Podiceps cristatus L. Nur auf dem Zuge. Lebert schoss am 3. November 1895 4 junge Haubentaucher auf dem Rhein. Beiträge zur Ornis des Grossherzogtums Hessen. 483 388. Colymbus septentrionalis (L.). Im Dezember 1889 wurde bei Mainz ein © bei starkem Eisgang verhungert gefunden. 390. Oolymbus arcticus (L.). Bei strenger Kälte und stärkstem Eisgang auf einer „Krippe“ im Rhein liegend erlegte ich am 4. Januar 1893 ein junges g nach langer bewegter Jagd aufdasselbe. Der erste Schusshattees auf dem Wasser anscheinend tot niedergestreckt, doch plötzlich tauchte es wieder unter, um an dem jenseitigen Ufer zu erscheinen. Dort verfolgte ihn Herr Baron v. Erlanger mit vielen Schüssen, ohne ihn zu erlangen. Völlig ermattet und von vielen Schrotkörnern bereits getroffen, tauchte er plötzlich vor mir wieder auf, und kletterte nun vom Wasser aus auf die feste Eiskante. Er nahm dazu den Schnabel zu Hilfe und schob sich auf dem Bauche liegend, mit den Füssen weiter. Er wähnte sich dabei gänzlich unbeobachtet, bis ihn mein Schuss endlich tötete. Ein weiteres Exemplar, ein junges @ wurde am 19. Dezember 1895 bei Heidesheim erlegt. Dem Herausgeber zugesandte Schriften. J. A. Allen, Alleged Changes of Color in the Feathers of Birds without Molting. (Abdruck aus: Amer. Mus. N. H. VII. 1896. p. 13—44). C. W. Andrews, On the extinet Birds of the Chatham Islands. Part I. The Osteology of Diaphorapteryc hawkinsi. (Novit. Zool. III. 1896 p. 73—84). C. W. Andrews, Note on the Skeleton of Diaphorapteryx haw- kinsi. (Abdruck aus: Geol. Mag. 1896 p. 337—338). C. W. Andrews, On the Skull, Sternum, and Shoulder-Girdle of Aepyornis. (Abdruck aus: Ibis 1896. p. 376—389). C. Berg, Comunicaciones oolögieas. (Abdruck aus: Anal. Mus. Nac. Buenos Aires V. 1896 p. 33—38). J. Büttikofer, Rectification of two Generic Names. (Abdruck aus: Not. Leyden Mus. XVIII. 1896 p. 58). al* 484 Deichler und Kleinschmidt: J. Büttikofer, On a new Duck from the Island of Sumba. (Abdruck aus: Not. Leyden Mus. XVIII. 1896 p. 59—62). R. Blasius, V. Bericht über das permanente internationale ornithologische Comite für die Jahre 1891—1895. W. Blasius, Vögel von Pontianak (W. Borneo) und anderen Gegenden des indomalayischen Gebietes, gesammelt von Kpt. H. Storm. (Abdruck aus: Mitt. Geogr. Ges. u. Naturh. Mus. Lübeck 1896 p. 90—145). W. L. Buller, Notes on New, Zealand Ornithology, with an Exhibition of Specimens. (Abdruck aus: Trans. N. Zeal. Inst. 1895. p. 326—358). W. L. Buller, On the Occurence of the Nankeen Kestrel of Australia (Uerchneis cenchroides) in New Zealand. (Abdruck aus: Trans. N. Zeal. Inst. 1895 p. 359). C. Floericke, Zweiter Nachtrag zur Ormis der Kurischen Neh- rung. (Abdruck aus: Die Schwalbe XX. 1896 p. 10—15). E. A. Goeldi, Johannes von Natterer. (Boletim do Museu Pa- raense de Hist. Nat. e Ethnogr. 1896 No. 3). E. 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I I a =) I > Acanthis cannabina 234, 455. — flavirostris 234. — linaria 234, 456. Acanthylis collaris 372. — senex 372, Accentor modularis 228, 448 Aceipiter erythrocnemis 385 — hartlaubi 50. — nisus 301, 307, 470. — pileatus 385. — poliogaster 385. — tinus 385. — zenkeri 5, 50. Accipitres 282. Acredula caudata 228, 229, 432, 448. — rosea 229, 448. ueehalus aquaticus 27. — arundinaceus 66, 70. 227. — palustris 70, 227, 447. — phragmitis 213. — schoenobaenus 227,447. — streperus 227, 447. — turdoides 447. Actitis 72. — hypoleucus 70, 71, 72, 183, 403, 406. Actiturus bartramius 39. Actodromas minuta 183. Aedon galactodes 196. Aegialitis cantianus 178. — collaris 394. — hiaticola 73, 401, 402, 407. — minor 72, 177. — semipalmata 394. Aestrelata fuliginosa 396. Agapornis pullaria 8, 49. — swinderniana 8. — zenkeri 8, 49. Agelaeus chopi 355. Index. 1896. Agelaeus cyanopus 354. — ruficapillus 354. — thilius 354. Agelasticus chrysopterus 354. Agyıtria albicollis 371. — brevirostris 303, 371. Ajaja rosea 389. Alauda arvensis 69, 70, 79, 97, 230, 452. — ceristata 304. — magna 213. Alca torda 79, 302, 415. Alcedinidae 293. Alcedo amazona 376. — americana 376. — cyanea 376. — guentheri 18, 55. — ispida 241, 303, 464. — leucogastra 55. — pieta 18. — quadribrachys '8. — rudis 198, Aleidae 287. Alectorurus tricolor 356. Alethe castanea 65. — hypoleuca 65. Alseonax comitata 20, 59. — epulata 20, 59. — Jugens 58. — obscura 58. Amblyospiza capitalba 33, 60. Ammomanes algeriensis 133.216. — cinctura 207, 216. — pallida 207. Ampelio ceucullatus 362. — melanocephalus 362. Ampelis eincta 362. — cotinga 362. — purpurea 362. Anabacenops rufosuperci- liatus 364. Anabates contaminatus 364. Anabates dendrocolaptoi- des 362. — infuscatus 364. — leucophthalmus 363. — poliocephalus 363. — rufosuperciliatus 364. — superciliaris 364. Anabatoides adspersus 364. — fuscus 364. Anas acuta 212, 301, 319, 478. — angustirostris 192, 195. — boscas 70, 73, 76, 301, 319. — brasiliensis 390, — capensis 250. — clypeata 212, 319, 479. — crecca 76, 77, 212, 318, 478. cuprea 3. cyanoptera 3. dominica 390. hartlaubi 3, 45. marmorata 192. moschata 390. nyroca 73. penelope 319, 479, querquedula 318, 478. strepera 319, 407. — viduata 390. Andigena bailloni 379, Andropadus 3%. -—- cameronensis 63. — gracilirostris 36, 63. — gracilis 36, 63. — latirostris 63. — montanus 693. — serinus 36, 63. — virens 36, 63. Anous stolidus 3, 46. Anser ferus 318. — segetum 301, 318, 413. 478. Anseres 283. Anseriformes 283. else 488 Antenor unicinetus 384. Anthothreptes hypodila 38. — hypogrammicus 304. — tephrolaema 39. Anthracoceros malabari- cus 302. Anthreptes aurantia 64. — gabonica 65. — hypodila 64. — tephrolaema 64. Anthropoides virgo 207, 301. Anthus aquaticus 213. — arboreus 74. — campestris 231, 453. chii 346. correndera 346, gouldi 63. — lutescens 346. poecilopterus 362, pratensis 80, 199, 231, 401, 453. — rufogularis 199. — rufus 346, — trivialis 231, 453. Antrostomus ocellatus 373. — parvulus 373. — serlico-caudatus 373. Anumbius acuticaudatus 363. Apalis binotata 41, 66. — cervicalis 40, 66. Aphantochroa cirrochloris 370 Aphobus chopi 355. Aptenodytes palpebrosus 300. Apterygidae 280. Apteryx mantelli 251,300. Aquila albicans 199. — albieilla 419, 423, — bonellii 196. — chrysaötus 196, 211, 248 — clanga 248, 413. — naevia 406, 407, 421. — naevioides 197, 199, 206. — pennata 213, 247. — pomarina 247. — rapax 197, 199, 204, 21: Ara ararauna 379. — chloroptera 379. — hyacintha 379, — maracana 379. — nobilis 379. — severa 302. Index. Arachnothera affınis 304. Aramides cayennensis392. — gigas 392. — nigricans 392. — plumbeus 393. — saracura 393, — ypecaha 301, 392. Aramus scolopaceus 393. Archaeopteryx 368. Archibuteo lagopus 68, 248, 414, 469. — brasiliensis 388. Ardea bubulcus 212. candida 387. candidissima 387. cayennensis 388. eiconia 179. cinerea 48, 73, 180, 207, 301, 312, 406, 472. — cocoi 387, coerulea 388. comata 180. egretta 387. egrettoides 199. gardeni 388. leuce 387. nivea 387. nycticorax 388. pileata 388. pinnata 388. purpurea 48. ralloides 180. scapularis 388. sibilatrix 388. tigrina 388. violacea 388. virescens 388. Ardetta erythromelas 388. — exilis 388. — minuta 301, 312. — sturmi 48. Arenaria interpres 72. Arremon flavirostris 351. — semitorquatus 351. — Artomyias fuliginosa 23, 58. Arundinicolaleucocephala 356. Asio accipitrinus 245, 466. — otus 245, 302, 466. Astur erythropus 5, 6. magnirostris 383. leucorrhous 383. macroscelides 6, 50. melanoleucus 50. nisus 76, 412, 413. nitidus 383. — palumbarius 69, 206, 308, 470. ll ae lelelah Nele Bee Astur tachiro 7. Asturina leucorrhoa 383. — nattereri 383. — nitida 383. — rutilans 384. — unicineta 384. Asturinula monogrammica 7, 50. Athene cunicularia 382. — ferruginea 383. — glaux 204. — melanonota 382. — torquata 382. Atrichia rufescens 304. Atticora cyanoleuca 347, — fucata 348. Attila cinereus 362, — phoenicurus 362, Aulacorhamphus sulcatus 303. Automolus sulphurascens 363. Balearica pavonina 207. Barbatula atroflava 11. — coryphaea 53. — duchaillui 12, 53. — erythronota 11, 53. — gymnophthalmus 13. — leucolaema 12, 53. — scolopacea 12, 53. — subsulphurea 53. Baryphtengus ruficapillus 376. Basileuterus auricapillus 346. — flaveolus 346. hypoleucus 346. — leucoblepharus 346. leucophrys 346. stragulatus 346. — vermivorus 346. Batara cinerea 365. Bathmidurus melanoleu- cus 361. — variegatus 361. Bathmocereus rufus 43. Batrachostomus javensis 303. Baza cuculoides 50. Berenicornis albocristatus 16. Bethylus picatus 351. Bias musicus 21, 58. Biastes nigropectus 365. Blax gymnophthalmus 13, 53 Bombycilla garrula 239. Botaurus pinnatus 388. Botaurus stellaris 74, 75, 312, 409, 412, 472. Brachygalba melanoster- na 377. Branta bernicla 408. Brotogerys tiriacula 380. — xanthoptera 380. Bubo crassirostris 382. — ignavus 245. — leucostictus 48. — magellanicus 382. — virginianus 382. Bubulecus ibis 48. Bucanetes githagineus133, Bucco chacuru 377. — cyanurus 388. — macrorhynchus 303. — maculatus 303. — swainsoni 377. Bucconidae 295. Buceros albotibialis 16. — sharpei 16. Bucerotidae 289. Budytes flavus 36, 63, 230, 403, 453. Buphus ralloides 180. Burnesia bairdi 41, 42, 65. — epichlora 66. — leucopogon 42, 66. — reichenowi 42, 66. — taeniolata 42, 65. Buteo buteo 301. — desertorum 122, 204, — minutus 383. — nigricollis 383. — pterocles 383. — scotopterus 384. — swainsoni 383. — tachardus 206. — vulgaris 97. 305, 406, 429, 469. Buteogallus aequinoctialis 383. — nigricollis 383. Buteola brachyura 383. Butorides atricapillus 48. — virescens 301, 388. Bycanistes albotibialis 16, 54 — sharpei 6, 53. — subeylindricus 15, 54. Cacatua galerita 302. Caccabis petrosa 134, 161. — spatzi 161, 162, 163. Cairina moschata 390. Calamoeichla parva 42. Index. Calamoeichla plebeja 42, 65 Calamodus aquaticus 212. — schoenobaenus 212. Calamoherpe arundinacea 434. — turdoides 207. Calamonastes bairdi 41. Calandrella minor 205. — reboudia 205, 207, 212. Calcarius nivalis 232. Calerodius leuconotus 48. Calidris arenaria 74, 77, 395, 476. Callene isabellae 65. Calliperidia fureifer 371. Calliphlox amethystina 370. — amethystoides 370. Calliste brasiliensis 349. — citrinella 349. — cyaneiventris 349. — festiva 349. — flava 349. — melanonota 349. — pretiosa 349. — thoracica 349. — trieolor 349. Calopelia puella 50. Calopsittacus novaehol- landiae 302. up fuliginosus 30 Calothorax mesoleucus 371. — rubineus 371. Calyptomena viridis 304. Camaroptera 93. — concolor 66. — flavigularis 100. — tineta 66. Campias maculifrons 375: Campephilus melanoleu- cus 374. — robustus 374. Campophaga quiscalina59. Campothera caroli 14, 53. — nivosa 54. — permista 15, 53. — tullbergi 53. Campylopterus campylo- stylus 370. — largipennis 370. Cancroma cochlearia 388. Cannabina flavirostris 400. — linaria 251. — linota 433. — sanguinea 131. Capito fuscus 377. 489 Capito leucops 377. — macrorhynchus 377. — melanotis 377. — tenebrosus 377. Capitonidae 296. Caprimulgidae 294. Caprimulgus aegyptius 121, 216. — aethereus 373. — brasilianus 373. — diurnus 373. — europaeus 76, 240, 303, 433, 463 fossei 54. grandis 372. — guianensis 374. — isabellinus 197. — ruficollis 194, 196. — semitorquatus 373. torquatus 373. ss flaveola 358. Carbo africanus 196, 200. — niepcii 200. Cardinalis virginianus 304. Carduelis elegans 129, 233. Cariama cristata 393. Carine noctua 244, 302, 465. — passerina 244. Carpodacus 71. — crassirostris 133. Casiornis rubra 362. Cassiculus albirostris 354. Cassicus albirostris 354. — cristatus 354. — haemorrhous 354. — ieteronotus 354. — niger 355. — persicus 354. Cassidix ater 355. — oryzivora 355. Cassinia finschi 22, 23. — fraseri 23, 58. — zenkeri 22, 23, 58. Casuarius 300. Catharista aura 301. Cathartae 286. Cathartes atratus 386. — aura 386. — foetens 386. — papa 387. — urubu 386. Celeus flavescens 376. Centropus leucogaster 52. — monachus 52. — senegalensis 302. Cephalolepis beskii 371. — delalandii 371. — loddigesi 371. 490 Ceratogymna atrata 15,54. — elata 54. Cercococcyx mechowi 52. Certhia familiaris 68, 194, 230, 449. — familiaris brachydac- tyla 449. Certhilauda alaudipes 171, 205, 207. _ duponti 207. — salvini 205, 207. Certhiola chloropyga 348. — flaveola 348. Ceryle amazona 376. — americana 376. — maxima 55. — rudis 55, 303. — sharpei 55. — torquata 376. Cettia sericea 207, 212. Ceuthmochares aeneus 10. — aereus 10, 52. Chaetura biscutata 372. — cinereiventris 372. — poliura 372. — senex 372. — zonaris 372. Chalcopelia afra 5, 50. Chamaepelia talpacoti 391. Chamaeza brevicauda 366. Chamaezosa marginata — ochroleuca 366. Charadriiformes 284, 287. Charadrius albifrons 178. — alexandrinus 178, 477. auratus 72, 74. — azarae 394. brevirostris 394. cayanus 394. — curonicus 47, 177, 317, 477. — dominicus 394. fluviatilis 177. — gallicus 165. — hiaticola 317, 477. himantopus 186. — littoralis 178. — minor 177. morinellus 176, 199, 412. — pecuarius 47. = Se 19, 212, 317, 394, 478. E Spinosus 199, 394. — squatarola 318, 408, 420, 422, 424. — tenellus 47. — virginicus 394, Index. Chasmarhynchus nudicol- lis 304, 362. Chauna chavaria 301, 389. Chaunonotus sabinei 59. Chelidon urbica 250, 304. Chelidonaria urbica 239, 461 61. Chelidoptera tenebrosa 303, 377. Chenalopex aegyptiacus 301, 420, 424. Chionis alba 302. Chiromachaeris gutturosa 361. Chiroxiphia caudata 361. Chlamydotis 169 Chloris hortensis 234. Chloroceryle amazona376. — americana 376. Chloroeichla gracilirostris 36. — gracilis 36. Chloroenas infuscata 390. — plumbea 390. — rufina 390. Chloronerpes affınis 375. — aurulentus 375. — erythropis 375. — icterocephalus 375. — spilogaster 375. Chloropeta pallida 206. Chlorophonia viridis 348. Chloropicus vaillantii 197, 19 9. Chlorospiza chloris 128. Chlorostilbon splendidus 372 Chordeiles acutipennis373. — acutus 373. — nattereri 373. — popetue 373. Chotorhea versicolor 303. Chroicocephalus ridibun- dus 190. nn eupreus 11, _ Paasi 11, 52, 302. _ smaragdineus AR. Chrysomitris icterica 353. — magellanica 353. — spinus 233, 455. an chlorozostus — ae 375. — melanochlorus 375. Chrysotis aestiva 381. — amazonica 302, 381. — brasiliensis 380, — capistratus 19U. Chrysotis dufresniana 380. — farinosa 381. — melanocephalus 190. — pretrüi 380. — vinacea 380. Chrysuronia arms 371, — ruficollis 371. Ciccaba huhuls 382. — hylophila 382. — melanonota 382. — suinda 382. Ciconia alba 71, 72, 179, n 2: 312, 401, 402, 406. — ciconia 301. — maguari 389, — mycteria 388, — nigra 73, 313. Ciconiiformes 284, 286. Cinclus aquaticus212,421, 431. — — minor 212. — merula 224, 444, Cinnyris angolensis 65. — chloropygia38, 61, 304. cuprea 37, 64. cyanolaema 65. fuliginosa 65. obscura 38, 65. oritis 64. preussi 38, 64. reichenbachi 65. superba 38, 64. — verticalis 38, 64. Circaötus coronatus 384. — gallicus 206, 301, 305. Circus aeruginosus 301, 308, 471. — cineraceus 194, 408. — cyaneus 211, 308. — macropterus 383. — macrurus a — pygargus 309. = a: 383. Cissopis leveriana 351. — maior 351. Cisticola ruficapilla 43. — rufopileata 43, 65. — discolor 65. Cistothorus polyglottus 345 Clibanornis dendrocola- ptoides 362. Climacocercus brachypte- rus 385. — xanthothorax Br Clivicola cincta 19, 5 — riparia 240, 462. Clupeilarus fuscus 189, Clytolaema rubinea 371. Cnipolegus comatus 356. — ceyanirostris 356. Coccoborus ceyaneus 352. Coccothraustes vulgaris 127, 234, 304. Coceyeolius iris 96. Coceygus cayanus 378. — seniculus 378. Coccystes afer 52. — glandarius 196, 200. Coceyzus americanus 378. bairdi 378. cinereus 378. guira 378. melanocoryphus 378. Coereba coerulea 348. — flaveola 348. Colaeus monedula237,458. Colaptes campestris 340, 375. Coliidae 45. Coliopasser macrurus 35, Colius 29. — nigricollis 10, 51, 96, 303. — nigriscapalis 10, 51. Coliuspasser concolor 35, 62. Collocalia sp. 303. Columba aegyptiaca 143. — arquatrix 50. cambayensis 143. domestica 302. livia 140, 141. loeutrix 390. montana 391. oenas 140,207,302,312. palumbus 136, 312. plumbea 390. rufaxilla 391. rufina 390. senegalensis 143. talpacoti 391. torquata 136. turricola 141. turtur 142. — violacea 391. Columbidae 288. Columbiformes 280, 284. Peer ee Columbula squamosa 391. Colymbomorphae 280. Colymbus arcticus 483. — cornutus 80. — cristatus 322, 404. — fluviatilis 45, 321. — griseigena 322, 404. — nigricollis 70, 321,402. 403, 404. 1 EEE EEE ee Eee ER ER EEE ee Index. Colymbus septentrionalis 483 Comatibis calvus 207. — comata 205. Conopias trivirgata 359. Conopophaga aurita 304. — lineata 355. — maximiliani 355. — perspieillata 355. Conurus aureus 380. auricapillus 380. canicularis 380. eruentatus 380. guianensis 380, jendaya 38V. leucotis 380. pavua 380. viridissimus 380. vittatus 380. xanthopterus 380. Copurus colonus 356. — filicauda 356. Coraciae 292. Coracias garrula 71, 240, 303, 404, 463. Coraciformes 291. Coracina scutata 362. Coraciomorphae 288. Corethrura elegans 47. Coronideus azureus 355. — coeruleus 355. Corospiza simplex120,123. Corvus corax 207, 238, 304, 409, 460. — cornix 69, 71, 73, 237, 402, 419, 424, 460. — corone 68, 238, 419, 424, 430, 460. — cristatellus 355. — frugilegus 85, 237, 304, 419, 424, 459. — fuscicollis 214. — monedula 69, 206, 213, 304. — scapulatus 56. — tingitanus 207. Corydon sumatranus 304. Coryphospingus cristatus 353 — pileatus 353. Corythaeola 9. — cristata 9, 51, 96. Corythopis calcarata 355. Corythornis cyanostigma 55, 303 Cossypha cyanocampter 4, 69. Cotinga eincta 362. Coturniculusmanimbe353. ee 491 Coturnix adansoni 51. — communis 160, 310, 471. — dactylisonans 160. Cotyle flavigastra 348. — fucata 348. — leucoptera 347. — obsoleta 304. . — rupestris 108, 194. — tapera 347. Coua cristata 302. Cranorrhinus corrugatus 302. Crateropus fulvus 204. Crax alector 301. — blumenbachii 391. — carunculata 391. — rubrirostris 391. Crex pratensis 212, 301, 314, 411, 473. Criniger 36. — calurus 37, 64. — chloronotus 64. — gularis 37. leucopleurus 37. notatus 37. simplex 37. tricolor 64. — verrreauxi 37, 64. Crithagra chrysopyga 35. Crotophaga ani 302, 340, 378 — maior 378. Cryptospiza ‚62. Crypturus 367. adspersus 397. noctivagus 397. obsoletus 397. parvirostris 397. tataupa 397. undulatus 397. vermiculatus 397. nenn 290. Cuculus abyssinicus 196. — aurivillii 52. — canorus 10, 52, 70 243, 302%, 426, 430, 431, 465: — gabonensis 52. — sonnerati 302. —_ ee algirus reichenowi an — stenura 357. Cursorius europaeus 165. — gallicus 165. — isabellinus 165. Cyanocorax azureus 300. 492 Cyanocorax cyanoleucus 5 — pileatus 335. Cyanorhamphus unicolor 251. Cyanotis azarae 357. — omnicolor 357. Cybernetes yetapa 356. Cyclorhis ochrocephala 347. — viridis 347. — wiedi 347. Cygnus atratus 301. — musicus 406, 421. — nigricollis 390. — olor 318, 478. Cymbirhynchus affinis304. — macrorhynchus 304. Cymindis cayennensis386. — uncinatus 386. Cypseloides fumigatus372. — senex 372 Cypselus 408. — apus 433. — collaris 372. — fumigatus 372. — melba 420. — poliurus 372. Cypsnagra ruficollis 350. Bacelo gigas 303. Dacnis cayana 348. — cyanocephala 348. — cyanomelas 348. — nigripes 348. — speciosa 348. Dafila bahamensis 390. — marmorata 192. — spinicauda 390. Dandalus rubecula 207. Daption capense 300, 397. Dasycephala cinerea 362. — rubra 362. Dendrobates 375. — passerinus 375. Dendrocincla turdina 364. Dendrocolaptes decuma- nus 364. — guttatus 364. — picumnus 364. — tenuirostris 364. Dendrocopus maior 243, 303, 465. martius 243, 303. medius 242, 465. minor 242, 303, 464. platyrhynchus 364. rufus 364. maculatus Index. Dendrocopus squamatus Dendrocygna personata 45. — viduata 390. Dendropieus gabonensis 15, 54. — reichenowi 54. — sharpei 15, 54. Diaphorophya castanea 21, 58. Dicaeidae 39. Dicholophus cristatus 393. Dierurus atripennis 60. — coracinus 60. Diomedea exulans 300. — melanophrys 396. Diplopterus naevius 378. Diuca fasciata 351. Diucopis fasciata 351. Dolichonyx ruficapillus 354. Donacobius atricapillus 345. Donacospiza albifrons 353. Dromaeus novaehollandi- ae 300. Dromococeyx phasianel- lus 378. Dromolaea leucocephala 195. — leucopygia 195. Drymocataphus cleaveri 65. Drymoeca saharae 205. Drymoica striaticeps 205. Dryocopus albirostris 374. — erythrops 375. — galeatus 375. — lineatus 374. — turdinus 364. Dryoscopus 27. — affınis 24, 59. angolensis 25. 59. gambensis 26, 59. leucorhynchus 59. lühderi 26, 59. maior 25, 59. tricolor 24, 59. — verreauxi 24. Dryotriorchis spectabilis Dysithamnus 369. — mentalis 365. Dysporus sula 387. Eclectus roratus 302. Elaenea brevirostris 358. — coronata 359. guttulatus Elaenea miles 358. — murina 358. — obsoleta 358. Elainea affınis 358. — albiceps 358. — albivertex 358. — implacens 358. — caniceps 358. — modesta 358. — obscura 358. — pagana 358. Elanoides furcatus 385. Elanus leucurus 385. Ellipura ferruginea 366. — malura 366. — squamata 366. Elminia longicauda 21, 57. Emberiza caesia 1, 10. — calandra 232, 454. — cia 207, 212, 213. — ceirlus 105, 195. — citrinella 232, 304. — hortulana 70, 231, 408. — lesbia 196. — miliaria 105, 428. — sahari 108, 204. — schoeniclus 231, 401, 453. Emberizoides 398. — melanotis 353. — sphenurus 353. Embernagra platensis 353. Empidochanes fringillaris 360. — fuscatus 360. Empidonomus varius 360. Ephialtes choliba 382. Eremomela badiceps40,66. — pusilla 40, 66. Erismatura dominica 390. — leucocephala 197. — spinicauda 390. Erithacus cairü 443. — cyaneculus 223, 442. — luseinia 222, 441. — moussieri 199. — philomela 70, 222. — phoenicurus 223, 442. — rubecula 212, 223, 304, 402, 413, 414, 442. — suecicus 223. — titis 223, 443. Erythrocercus maccallü macrurus Erythrospiza githaginea 132, 133. Estrilda atricapilla 62. — melpoda 34, 62. Estrilda minor 34, 62. — tenerrima 33, 62. Eudromias morinellus 176. Eudynamis orientalis 302. Eudytes arcticus 78, 404, 413. — septentrionalis 414. Eupetomena macrura 370. Euphone viridis 348. Euphonia chalybea 348. — musica 348. — nigricollis 348. — ochrascens 349. — pectoralis 348. — rufiventris 348. — serrirostris 349. — violacea 348. Eupodotis undulata 169. Euprinodes cinereus 66. — schistaceus 66. Eurylaemidae 299. Eurylaemus ochromelas 304. Eurystomus afer 19, 55. — gularis 19, 55. Euscarthmus aurifrons 361. — caniceps 358. — einereicollis 357. — cinereus 357. — eximius 357, — gularis 357. — margaritaceiventris357. meloryphus 357. nidipendulus 356. nigricans 357. pectoralis 357. superciliaris 357. — ‚ventralis 357. onen maguari 389. Falcinellus guarauna 301. — igneus 389. Falco aesalon 246, 411, 415, 468. — albifrons 383. — aurantius 385. — barbarus 134, 194, 204, 206, 209, 213. —_ belisarius 199, 204. — bidentatus 386. — brasiliensis 386. — busarellus 383. — candicans 253. — cenchris 246. — ceirtensis 204. — fusco-coerulescens 385. — cuvieri 8, 50. Index. Falco degener 386. — deiroleucus 385. — diodon 386. eleonorae 213. femoralis 385. guianensis 384. gyıfalco 251. hamatus 386. islandicus 253. lanarius 204, 413, magnirostris 383. nudicollis 386. ornatus 384. palliatus 386. palumbarius 435. palustris 383. peregrinus 199, 247, 301, 385, 410, 469. pileatus 385, plumbeus 386. punicus 197, 204, 206. rusticulus 253. rutilans 384. sacer 198. sager 204, 206. scotopterus 384. sparverius 385. striolatus 383. subbuteo 71, 206, 213, 246, 410, 434, 467. _ tinnunculus "74, 247, 301, 401, 468. tyrannus 384. uncinatus 386. urubitinga 384. vespertinus 74, 246. — yetapa 385. Florisuga atra 370. — fusca 370. Formicivora 366. genei 366. malura 366. rufatra 360. rufimarginata 365. squamata 366. superciliaris 356. — unicolor 366. Kanes: lathami 51. — modestus 5. — squamatus 5, 51. Fraseria cinerascens 59. — ocreata 24, 59. Fregata aquila 387. Fregilus graculus 213. Fringillaafricana 114, 117. 204. — brasiliensis 353, — brissonü 352. SEE BEREIT elle ferruginea 493 Fringilla canariensis 87. — cannabina 131. — carduelis 129, 304. — coelebs 70, 115, i17, 234. chloris 70, 128. coccothraustes 127. domestica 118, githaginea 132. gnatho 351. hispaniolensis 119. iugularis 351, leucopogon 352. linota 131. magellanica 353. manimbe 353. matutina 353. melanocephala 352. montifringilla 234, 414. ornata 353. pileata 353. plumbea 352. rufirostris 352. salicicola 119. serinus 132, 197, 419, 423, 428, _ simplex 120. — splendens 352. — spodiogenia 114, 206, — spodiogenys 114, 204. — spodiogenys kKoenigi 117 — torrida 352. Fringillaria cabanisi 63. — saharae 108, 114, 195, 204, 216. — striolata 110, 114. Fulica armillata 393. — atra 70, 76, 181, 301, 314, 400, 403, 473, _ eristata ’199, Fuligula clangula 319, 479. — eristata 320. — ferina 319, 409. _ histrionica, 80. — hyemalis 479. — marmorata 192. — nyroca 319. Furnarius badius 362. — rufus 340, 362. Gialbula ruficauda 303. — rufoviridis 377. — tridactyla 377, — viridis 377. Galbulidae 295. Galerida abyssinica 207, 212. — arenicola 205. 494 Galerida 205. Galerita arborea 230, 452. — arenicola 195. — cristata 230, 452, Galliformes 284, 285. Gallinago coelestis 181, 315, 402, 475. — frenata 394. — gallinula 212, 315, 412, 415, 475. — gigantea 394. — maior 302, 409, 411. — scolopacina 73. Gallinula angulata 46, — baillonii 199. — cayennensis 392. - chloropus 199, 301, 314, 473, — galeata 39. — lateralis 393. — martinicensis 393. — plumbea 39. — porzana 409, 410, 411. — pusilla 199. Gallus domesticus 301. Gambetta flavipes 39. — melanoleuca 395. Garrulus atricapillus 204, — cervicalis 134, 194, 204, 206, 216. — glandarius 87, 237, 304, 435, 458. Gavia ridibundus 190. Geobates poecilopterus 362. Geeinus punicus 303. — vaillanti 194, 204, 206. Gelochelidon anglica 396. Geocichla crossleyi 66. Geopelia tranquilla 302. Geotrygon montana 391. — violacea 391, — venezuelensis 502. Geothlypis velata 346. Geranoaötus melanoleucus 384. Geranopus gracilis 385. Geranospiza coerulescens 385. Geronticus albicollis 389. — cayennensis 389. — comatus 207. — infuscatus 389. Glareola pratincola 250. — torquata 165, Glaueidium ferrugineum 383, macrorhyncha Index. Glaucidium kilimense 250. — passerinoides 383. — perlatum 250. — phalaenoides 383. — pumilum 383. — sjöstedti 48. Glaucopis eriphile 370. — frontalis 370, Gouldia langsdorffi 370. Graculus brasilianus 387. Grallaria imperator 366. — ochroleuca 366. Graucalus azureus 59. -- preussi 59. Gruiformes 284, 285. Grus cinerea 207, 212, 301. — communis 314, 473. — virgo 199. Grypus naevius 369, Gubernetes yiperu 356. Guira piririgua 378. Guiraca cyanea 352. Gymnobucco bonapartei 12, 52. — calvus 12, 52. — peli 12, 52, Gypaetus barbatus 206. Gyparchus papa 387, Gypohierax angolensis 7, 49, 301. Gyps fulvus 309. Habrura minima 357. — pectoralis 357. Hadrostomus atricapillus 361. Haematopus 74. — ostralegus 419, 423. — ostrilegus 77, 301, 318, 478. — palliatus 394. Halcyon badius 17, 55. — cheliouti 18, 55. — chloris 303. — cyanoleucus 55. — forbesi 17, 55. — senegalensis 17, 55. Haliaötus albicilla 69, 305, 406. — melanoleucus 384. — vocifer 49. Halieus brasilianus 387. Hapalocercus meloryphus 357. — pectoralis 357. — rufomarginatus 357. Hapaloderma narina 11, ol. Hapalodernis vittatum 11, Hapalura stenura 357. Haplopelia inornata 50. — johnstoni 250. Haplospiza unicolor 352. Harelda glacialis 401, 405. Harpactes diardi 303. — kasumba 303. Harpagus bidentatus 386. — diodon 386. Harpiprion cayennensis 389 Harpya destructor 384. Herr az coronatus 384. Heleothreptus anomalus 374. _ Heliactinus cornutus 371. Heliobletus supereiliosus 364. Heliomaster squamosus 371. — regis 371. Heliothrix auriculatus371. — auritus 371. — nigrotis 371. . Helodromas ochropus 184. Helotarsus ecaudatus 301. Hemipodiüdae 285. Hemipodius tachydromus 196, 200. Hemiprocne biscutata 372. — zonaris 372. Hemitriccus diops 357. Herodias alba 48. — gularis 48. Herpsilochmus atricapil- lus 365. — longirostris 366. — rufimarginatus 365. Heteropelma aurifrons361. — flavicapillum 361. — virescens 361. Heterospizias meridionalis 384. Heterotrogon 99, — vittatum 51. Himantopus atropterus 186. — brasiliensis 394. — candidus 186. — melanopterus 186. — mexicanus 394. — nigricollis 394. — rufipes 186. — vulgaris 186. Himantornis haematopus 9, 47. Hirundinea bellicosa 359. — rupestris 359. Hirundo albiventris 347. — boissonneautii 196,198. — chalybea 347. — fucata 348. — iugularis 348. — leucoptera 347. — leucorrhoa 347. — minuta 347. — nigrita 57. — pascuum 347. — pratincola 165. — puella 57. — riparia 72, — rufa 347. — rupestris 196. — rustica 57,98, 240,254, 403, 462, — senegalensis 19, 57. Hoplopterus cayanus 394. Houbara fuertaventurae 173. Hydrochelidon leucoptera 320. — nigra 46, 480. Hydropsalis forcipata 374. — furcifera 374. — pallescens 374. — psalurus 374. — torquata 373. — ypanemae 374. Hylia prasina 43, 66. Hyliota flavigastra 44, 58, — nehrkorni 23, 58, — violacea 23, 44, Hylocharis bicolor 372. — flavifrons 372, — lactea 372. — sapphirina 372. u eyanoleucus 350. — guira 350. — poecilotis 347. — ruficeps 350. — thoracieus 347. Hypargus monteiri 62. — schlegeli 62. Hyphantes pyrrhopterus 354. Hyphantospiza olivacea 63 Hypolais philomela 227, 446 — polyglotta 195. Hypomorphnus urubitinga 384. Hypotriorchis deiroleucus 385. Index. Hypotrior. femoralis 385. — rufigularis 385. Hypuroptila buffoni 303, Hacamaralcyon tridactyla 377. Ibis aethiopica 47. — albicollis 389. calvus 205. cayennensis 389. comata 207. faleinellus 389. guarauna 389. infuscata 389. melanopis 389. religiosa 199. rubra 389. sylvatica 389. Ibycter americanus 386. — chimachima 301. — formosus 386. Ichthyoborus nigricollis 383. Icterus auricapillus 304. — cayanensis 354. — jamacai 354. — pyrrhopterus 354. — unicolor 355. — violaceus 354, Ictinia plumbea 386. Dicura militaris 361. Indicator 297, 303. — stietithorax 53. Ispidina pieta 18, 55. - Ixonotus guttatus 63. Iynx pulchricollis 14, 53. — torquilla 243, 303, 403, 465. Elle Lampornis mango 370. — nigricollis 370. Lamprocolius glaucovi- rens 60. — purpureiceps 60. Laniarius atroflavus 60. — bocagei 26, 59. — gladiator 27, 60. — hypopyrrhus 27, 60. — multicolor 60. — perspicillatus 27, 60. — rubiginosus 27. Lanius algeriensis 109, 209. — collurio 72, 74,86, 238, 304, 403, 460. — dealbatus 216. — excubitor 238,435,461. — lathora 252. — mackinnoni 28, 59. 495 Lanius minor 238, 422, 461. — senator 238, 461. Laridae 237. Laroides argentatus 188. Larus argentatus 73, 77, 188, 302, 482. — atrieilla 199. — audouini 199, 205. — azarae 3%. — cachinnans 188. — canus 73, 74, 76, 79, 189, 407, 415, 482, — capistratus 199. eirrhocephalus 396. eurvirostra 68. dominicanus 396. fuscus 73, 77, 189,321, 402, 407, 482. — fuscescens 189. — glaucus 67, 79. — leucophaeus 188. — maculipennis 396. — marinus 77, 400, 414, 482. — melanocephalus 199. — michahellesii 188. — minutus 70, 73, 406, 407. — poliocephalus 396. — ridibundus 190, 321, 404, 407, 481. — serranus 396. — vociferus 396. Legatus albicollis 358. Lepidolarynx mesoleucus 371. Leptopogon amaurocepha- lus 357. Leptoptila chalcauchenia 391. — ochroptera 391. — reichenbachi 391. Lestris 72, 79, 80. — catarrhactes 302. — pomarina 421, 425. Leucochloris albicollis371. Leuconerpes candidus 375. Leuconotopicus numidicus 196 Leucopternis palliata 384. — scotoptera 384. Leucopygia ruficollis 350. Ligurinus aurantiventris 128. — chloris 128. Limicola brevirostris 395. — pygmaea 406,408,409. Limosa aegocephala 316, 475, 496 Limosa haemastica 395. — hudsonica 395. — lapponica 71,72,75,77. — melanura 199, 302. Ben, 404, 406,408, 410, 1hlc Linaria 70, 71. — holboelli 415. Lipaugus virussu 361. Lobivanellus albiceps 47. — superciliosus 47, Lobornis 39. — alexandri 39, 65. — erythrothorax 391. Lochmias nematura 362. Locustella naevia 227, 446. Lophoaetus oceipitalis 7, 49 Lophoceros camurus16,55. — fasciatus 16, 54. — hartlaubi 16, 55. Lophornis chalybea 370. — festivus 370. — magnificus 370. Lophortyx californicus 301. Lorius flavopalliatus 99, 256. — garrulus 302. Loxia bifasciata 232. — chloris 128. — coccothraustes 127. — curvirostra 78, 134, 195, 232, 433, 454. En pityopsittacus, 68, 78, 79, 233 — taenioptera 421. Lullula arborea 78, 195, 401. Lurocalis nattereri 373. Luscinia rubecula 431. Luseciniopsis savi 207. Machaerhamphus anders- soni 50. Machaeropterus regulus 360 Machetes pugnax 75, 184, 301, 404, 406, 407. Machetornis rixosa 356. Macrocercus ararauna379. — hyacinthinus 379. — illigeri 379. —- nobilis 379. Macronyx wintoni 250. Majaqueus aequinoctialis 396. Malacoptila torquata 377, Index. Malimbus cristatus 29. — erythrogaster 30, 61. — malimbicus 29, 30, 61. — nitens 61. — Tacheliae 61. — rubriceps 30, 61. — rubricollis 61. — scutopartitus 60. Malurus numidicus 204. Marmaronetta angustiro- stris 192. Megabias flammulatus 58. Megaceryle torquata 376. Megalophus regius 359. Megapodius senex 301. Megarhynchus pitangua 239: Megerodius goliath 48. Melanerpes flavifrons 575. Melanopareiatorquata363. Melanoparus funereus 39. Meleagris gallopavo ame- ricana 311. Melittophagus pusillus 55. Melizophilus deserticolus 195, 216. — provincialis 207. — undatus 212. Melopsittacus undulatus 302. Mergus albellus 320, 479. — brasiliensis 390. — merganser 320, 479. — serrator 479, Meropidae 293. Meropiscus australis 19, 55. — gularis 303. — mülleri 18, 55. Merops albicollis 19, 55. — apiaster 194, 241. — oreobates 250. — persicus 55, 194, 216. — savignü 198. Merulaxis rhinolophus 369. Mesopicus goertan 53. — griseiceps 250. — johnstoni 53. — pyırhogaster 53. — xantholophus 15, 53. Metopia galeata 361. Micrastur melanoleucus 385. — ruficollis 385. — xanthothorax 385. Microcarbo algeriensis 206. Micropodidae 29. Micropus apus240,303,462 Milvago chimachima 386. — nudicollis 386. — ochrocephalus 386. Milvulus tyrannus 360, — vetula 356. Milvus aegyptius 7, 50. — ater 111, 402. — ietinus 307, 470, — migrans 207, 307, 470. — regalis 206, "406, 433. Mimus brasiliensis 345. — lividus 345. — saturninus 345. Mionectes rufiventris 357. Mitua mitu 301. Molobrus sericeus 354. Molothrus bonariensis 354. Momotus levaillanti 376. Monasa fusca 377, — leucops 377. — rubecula 377. — tenebrosa 377. Monticola cyana 108, — saxatilis 224, 418. Morinellus sibiricus 176. Mormon arctica 418. — fratereula 302. Morphnus guianensis 384. — harpya 384. Motacilla alba 73, 231, 304, 401, 411, 453. boarula 212. — citreola 197. — flava 36. — flaveola 198. — longicauda 35, 63. — melanope 230, 453. — vidua 63. 403, — aurifrons 361. — brevirostris 458. — chrysochloris 356, — cinerea 362. — collaris 239. — comata 356. — coronata 359. — forox 360. — grisola 20, 58, 74, 239, 304, 403, 412, 461. ne leucocephala” 356. — monacha 356, — parva 73, 239. — pitangua 359. — polyglo we 355. — similis 358 Museicapa squamata 361. — trivirgata 359. — tyrannus 360. — velata 355. — virescens 361. Muscipeta asilus 558. — barbata 359. chrysoceps 359. eitrina 358. fuscata 360. ineanescens 358. megacephala 359. miles 358. modesta 358. nigriceps 361. regia 359. ruficauda 360. splendens 361. — virgata 359. Muscipipra vetula 356. Museivora ferruginea 359. — regia 359. Musophagidae 290, Musophaga rossae 302. Mycteria americana 388, Myiagrus lineatus 355. Myiarchus cantans 360. — cinereus 360. — erythrocerceus 360. — ferox 360, — sibilans 359. — tyrannulus 360. Myiobius barbatus 359. — naevius 359. — xanthopygius 359. Myiochanes cinereus 360. ea ea Myiodynastes solitarius 359. Myiopatisincanescens358. — obsoleta 358, Myiothera calcarata 355. — domicella 366. indigotica 369. maculata 366. poliocephala 365. rhinolopha 369. ruficauda 366. scapularis 365. squamata 366. Myiothlypis flaveolus 346. Myioturdus marginatus 366. — ochroleucus 366. — perspicillatus 355. Myiozetetes similis 358. Myrmeeiza loricata 366. — squamosa 366. Myrmonax loricatus 366. Myrmotherula gularis 366, Index. Myrmotherula melano- gastra 366. — unicolor 366. NWauclerus furcatus 385. Nectarinia tacazze 250. Nectarinüdae 39. Nectris cinerea 191. Nemosia fulvescens 350. — fulviceps 350. — guira 350. — pileata 350. — ruficapilla 350. — ruficeps 351. Neocossyphus poensis 66. Neopelma aurifrons 361. Neophron perenopterus 301. Nesonetta aucklandica251. Nicator chloris 27, 60. Nigrita bicolor 62. — canicapilla 62, 98. — fusconota 34, 62. — kretschmeri 98. — lucieni 62. — luteifrons 62. Nilaus afer 28, 60. Nisus communis 430. — gracilis 385. — magnirostris 383. — pileatus 385. — striatus 385. — tinus 385. Noctua eunicularia 382. — melanonota 382. Nomonyx dominicus 390. Nonnula rubecula 377. Notherodius guarauna393. Notbura maculosa 398. — maior 398. — media 39. -- nana 398. Nucifraga caryocatactes 421, 458. _ macrorhyncha 256. Numenius 46, 72, 74. — arcuatus Ei 302, 316, 475. — borealis 39. — brevirostris 39. — phaeopus 46, 315, 402, 405, 406, 409, 475. Numida meleagris all. — ptilorhyncha 250. Nyctale tengmalmi 244. Nyctalops stygius 382. Nyctea scandiaca 245. — ulula 244. Nyctibius 303. Journ, f, Omith. XLIV, Jahrg. Oktober 1896. 497 Nyctibius aethereus 373. — cornutus 373. — grandis 372, — jamaicensis 373. Nycticorax gardeni 388. — griseus 312. — nycticorax 48, 301. — pileatus 388. — violaceus 388. Nyctidromus albicollis 303, 374. Nyctiornis amicta 303. ©ctopteryx guira 378. Ocyphaps lophotes 302. Odontophorus dentatus 392. Oedemia fusca 320, — nigra 320. Oedienemus crepitans 302. — — saharae 173. — scolopax 317. Oidemia nigra 479. Ouy Lea hartlaubi 60. — preussi 60. ÖOpetiorhynchus ruficau- dus 362. Opisthocomus 9. — cristatus 301. Orchesticus abeillaei 351. — ater 351. — capistratus 351. — oceipitalis 351. Orchilus auricularis 357. Oreopeleia montana 391. — violacea 391. Oriolus brachyrhynchus 29, 60. _ galbula 70, 236, 304, 404, 457. — nigripennis 60. Ornithion incanescens 358. — obsoletum 358. Ortalida albiventris 392, — canicollis 392. Orthogonys viridis 350. Ortholophus albocristatus 16, 54. Orthorhynchus delalandii 371. _ loddigesi 371. Ortygometra albicollis393. egregia 47. lateralis 393. nigra 4, 47. porzana 314, 473. pusilla 314. Orynx phoenicomera 62. 32 498 Oryzoborus torridus 352. Oseines 299. Ostinops cristatus 354. Otis arabs 204. — houbara 169. — tarda 204, 315, 418, 419, 427, 474. — tetrax 207, 212, 301. Otocorys alpestris 230. — bilopha 195, 216. Otogyps nubicus 206. Otus americanus 382. — brachyotus 382, 410. — stygius 382. Oxyrhamphus flammiceps 355. Pachyptila forsteri 397. — vittata 397. Pachyrhamphus nigriceps 361. — polychropterus 361. — rufescens 351. — validus 361. — viridis 361. Palaeornis torquata 302. Palamedea chavaria 389. — cornuta 389. Palamedeae 283. Palumbus excelsus 136. — torquatus 136, 195. Pandion haliaötus 49, 301, 306, 406, 410, 411, 469. Parisoma plumbeum 58. Parmoptila 39. — woodhousei 39, 65. Paroariä cucullata 353. — dominicana 353. — larvata 353. Parotia carolae 368. Parra africana 47, 302. — jacana 39. Parula pitiayumi 346. Parus ater 4, 13, 229, 449, caeruleus 68, 229. coeruleanus 196, 204. eristatus 229, 449. — fruticeti 229, 449. funereus 39, 56. ledouci 194, 196, 206. — maior 68, 194, 229, 304, 412, — palustris 68. — salicarius 449, — teneriffae 204. — ultramarinus 196, 204, 206. Passer diffusus 63. Index. Passer domesticus 118, 120, 195, 235, 457. — hispaniolensis 119. — italiae 118, 195, 207. — lichtensteinii 120. — montanus 125, 126, 235. — petronius 234. — simplex 120, 195, 216. Passeres 29. Pastor roseus 235, 420. Pavo ceristatus 301. Pedilorhynchus stuhlman- ni camerunensis 58. Pediopipo campestris 375. Pelargopsis gurial 303. Pelecanus 300. — onocrotalus 250. — rufescens 45. Pelidna 182. — alpina 182. — minuta 183. — temminckii 183. — variabilis 182. Penelope jacucaca 391. — jacutinga 392. — leucoptera 392. — pipile 392. — superciliaris 301, 391. Penthetria macrura 62. Penthetriopsis macrura 35. Perdix einerea 310, 471. — coturnix 160. dentata 392. francolinus 198. perdix 301. rubra barbarica 161. saxatilis 199. Peristera cinerea 391. — frontalis 391. — geoffroyi 391. — senegalensis 143. — turtur 142, Pernis apivorus 49, 306, 420, 469. Petasophora crispa 371. — sermirostris 371. Petrochelidon albiventris 347. — americana 347. fulva 304. leucorrhoa 347. pyrrhonota 347. tapera 347. Phaethornis eremita 370. eurynome 369. pretrü 369. rufigaster 370. squalidus 369. Phaöthusa magnirostris 396. Phaeton 300. Phalacrocorax brasilianus 387. — carunculatus 301. — carbo 479. — pygmaeus 200, 206. Phalaropus hyperboreus 77, 403. — lobatus 302. Phasianus colchicus 310. — ignitus 255. — reevesii 301. Phibalura flavirostris 362. Philydor infuscatus 364. — rufus 363. — superciliaris 364. Phimosus infuscatus 389, Phloeocryptes melanops 363. Phoenicopterus 286. — antigorum 191. — roseus 191, 301. Phoenicothraupis rubica 350. FE cunicularia 382. Pholidauges leucogaster 29, 60. Pholidornis 39. — rushiae 39, 65. Phrygilus unicolor 352. Phyllomanes agilis 349. Phyllomyias brevirostris 358. — burmeisteri 358. — subviridis 358. — virescens 358. Phyllopneuste bonellii194. Phylloscopus rufus 226, 403, 446. — sibilator 226, 446. -— sibilatrix 66. — trochilus 44, 66, 226, 446, Phylloscartes ventralis 357. Phyllostrephus 93. Piaya cayana 378. — macroura 378. Pica caudata 304. — mauritanica 134, 139, 196, 197, 204, 216. — rustica 237, 458. Picidae 297. Picolaptes bivittatus 364. — falcinellus 364. — squamatus 364. Picolaptes tenuirostris 364. Picumnus ceirrhatus 374. — exilis 374. — pygmaeus 374. -— temmincki 374. Pieus algirus 204. — campestris 375. cancellatus 375. candidus 375. canus 146. comatus 374. coronatus 375. erythrops 375. flavescens 376. galeatus 375. ledouci 199. lineatus 374. minor 194, 199. mixtus 375. numidicus 197, 204, 206. — robustus 374. — viridicanus 242, 464. — viridis 196, 242. Pipile albiventris 392. — canicollis 392. — jacutinga 392. Pionias cyanogaster 381. — menstruus 381. — mitratus 331. Pionopsitta pileata 381. Pionus flavirostris 381. — maximiliani 381. Pipra caudata 361. — erythrocephala 360. — fasciata 360. — leucocapilla 360. — leucocilla 360. -— longicauda 361. — manacus 361. — militaris 361. — opalicans 252. — rubricapilla 360. — strigilata 360. Pipridea melanonota 349. Piprites chloris 360. Pitangus bellicosus 359. — bolivianus 359. — maximiliani 359. Pitta angolensis 19, 56, 96, 250. — cyanoptera 304. Pitylus coerulescens 351. — fulginosus 351. Platalea ajaja 301, 389. — leucorodia 421. Platyrhynchus cancroma 306. ea Index. Platyrhynchus mystaceus 356 — rupestris 359. Platystira castanea 21. — cyanea 20, 58. Plegadis guarauna 389. Plictolophus moluccensis 87. Ploceus cucullatus 32, 61. — monachus 61. — nigerrimus 32, 60. — tricolor 31, 61. Plotus anhinga 387. — leyaillanti 45. Podager nacunda 373. Podargus sp. 503. Podica camerunensis 46. — senegalensis 46. Podiceps auritus 300. — bicornis 300. — cristatus 300, 482. — dominicus 327. — fluviatilis 482. — ludovieianus 397. Podicipedidae 280. Podilymbus podiceps 397. Poeocephalus gulielmi 49. Poeoptera lugubris 60. Pogonorhynchus bidenta- tus 13, 52. — vieilloti 14, 52. Pogonotriceus eximius 357 Polemistria chalybea 370, Polioptila dumicola 345. — leucogastra 345. Polyboroides typicus 5, 49. Polyborus brasiliensis 386. — tharus 386. — vulgaris 386. Poospiza lateralis 353. — thoracica 353. Porphyrio alleni 47. — martinicus 393. — porphyrio 301. Porphyriolamartiniea 301. Porphyriops melanops392. Porzanaalbicollis 301,393. — marginalis 211. — maruetta 212. — melanophaea 39. — pygmaea 212. Pratincola axillaris 44, — moussieri 216, — pallidigula 44, 66. — rubetra 223, 444. — rubicola 223, 434, 443. Prinia mystacea 42, 66. Prion vittatus 397. Prionites ruficapillus 376. 499 Prionops poliolophus 250. Procellaria aequinoctialis 396. — atlantica 396. — capensis 397. — cinerea 191. — glacialis 300. — kuhli 191. — oceanica 396. Procellariidae 281. Procellarüformes 280. Procnias tersa 348, — ventralis 348. Procnopismelanonota 349. Progne chalybea 347. — domestica 347. — dominicensis 347. — purpurea 304. — tapera 347. Prognornis macrurus 370. Psalidoprocne chalybea 20, 57, — fuliginosa 57. — nitens 57. Psaris brasiliensis 361. — inquisitor 361. Psarocolius unicolor 355. Pseudoleistes viridis 354. Psittaci 289. Psittacula passerina 302, — pileata 381. — surda 381. Psittacus amazonicus 381. — ararauna 379. — aureus 380. — auricapillus 330. — brasiliensis 380. — cruentatus 380. — cyanogaster 381. — dufresnianus 380. — erithacus 49, 99, 256, 302. — flavirostris 381. — guianensis 380. — illigeri 379. — leucotis 380. — menstruus 3831. — nobilis 379. — pileatus 381. — pulverulentus 381. — surdus 381. — vinaceus 380. — viridissimus 380. Psophia undulata 169. Pteridophora alberti 254, 368. Pteroclesalchata149, 302. — arenarius 145. 32* 500 Pterocles coronatus 148, 1537195: — guttatus 155. — senegalensis 155. — senegalus 148, 171. — setarius 149. Pteroclidae 288. Pteroclurus alchata 149. — senegalus 155, 195. Pteroglossus bailloni 379. — maculirostris 379. — wiedi 379. Ptilochloris chrysoptera 362. — squamata 361. — virescens 361. Ptiloleptis guira 378. Puffinus anglorum 199. — cinereus 191. — kuhli 191. Pulsatrix torquata 382. Pyononotus 367. — barbatus 212. — gabonensis 36, 64. Pyranga coccinea 350. — saira 350. Pyrenestes coccineus 62. — personatus 33, 62. Pyrgita salicaria 119. Pyriglena leucoptera 366. — domicella 366. Pyrocephalus rubineus 359 Pyroderus scutatus 362. Pyromelana flammiceps 35, 62. Pyrrhocoma ruficeps 351. Pyrrhocorax graculus 206. Pyrrhula europaea 233, 454. — payraudaei 132. — rubicilla 414. Pytelia monteiri 34. @uelea erythrops 62. Querquedula angustiro- stris 192. — brasiliensis 390. — cyanoptera 3. — hartlaubi 3, 4. Quiscalus sp. 304. Ralliformes 284, 285. Rallus aquaticus 314, 414. — longirostris 392, — maculatus 392. — minutus 213. ü — nigricans 392. — oculeus 4, 47. Index. Rallusrythyrhynehus 392. — variegatus 392. — zelebori 392. Ramphocaenus maculatus 366. Ramphocoelus brasilius — atrosericeus 350. Ratitae 279. Recurvirostra avosetta 45, 187. Regulus cristatus 76, 212, 226, 445. — ignicapillus 194, 226, 446 Rhamphastidae 296. Rhamphastos ariel 379. — dicolorus 379. — temminckii 379. — toco 378. Rhamphastus discolor 303. — erythrorhynchus 303. Rhamphocoris Clot - Bey 148. Rhea 98, 257. — americana 257, 272, 300, 398. — darwini 257, 272. — macrorhyncha 259. Rhinortha chlorophaea 302. Rhopodytes diardi 302. Rhyacophilus 185. — solitarius 395. Rhynchaea capensis 302. Rhynchocyclus megace- phalus 359. — olivaceus 358. — sulphurescens 359. Rhynchops melanura 395. — nigra 39. Rhynchotus rufescens 300, Sehe Rosthramus sociabilis 386. — hamatus 386. Rissa tridactyla 320. Rutieilla moussieri 199, 206, 208. — phoenicura 74, 256, 402, 412, 413. Ruticilla tithys 212, 213, 254. — titis 431, 433. Saltator atricollis 351. — coerulescens 351. . — magnus 351. — similis 351. — superieliaris 351. Sarcorhamphus papa 387. Saurophagus sulphuratus 359. Saxicola aurita 199. — deserti 171, 205, 207, 212. — halophila 205, 207. — homochroa 205, 207, 212. — lugens 141, 195, 205, 207, 216. — moesta 205, 208. — oenanthe 75, 224, 402, 410, 412, 444. — philothamna 205, 208. — seebohmi 195. — stapazina 199, 403. Scaphidurus ater 355. Scaphorhynchus audax 359. — pitangua 359. — sulphuratus 359. Scardafella squamosa 351. Schistochlamys leuco- phaea 351. — melanopis 351. Schizorhis 9. — concolor 302. Sclerurus caudatus 363. — umbretta 363. Scolopax coelestis 182. — frenata 394. — gallinago 181. — gallinaria 181. — gigantea 394. — rusticula 212, 315,474. Scops brasilianus 382. — decussata 382. Scopus umbretta 48, 301. Scotornis elimacurus 54. Scytalopusindigoticus369. — rhinolophus 369. Selenidera maculirostris 379. Serinus burtoni 63. — hortulanus 132, 233, 418, 423, 454. — icterus 35, 69. — meridionalis 132. Serpophaga cinerea 357. — nigricans 357. — suberistata 357. Sigmodus rufiventris28,59. Sirystes sibilator 359. Sisopygis ieterophrys 356. Sitta caesia 229, 429. — europaea 198. Sittace ararauna 379. — chloroptera 379. Sittace hyacinthina 379. — maracana 379. — nobilis 379. Sittasomus erithacus 364. Smilorhis leucotis 303. Smithornisrufolateralis22, Somateria mollissima 420. Spatula clypeata 71, 301. Speotyto cunicularia 302. Spermestes cucullata 33, — poensis 32, 62. — punctata 32, 62. — stigmatophorus 32, 62. Spermophila aurantia 352. — coerulescens 352. — cucullata 352. gutturalis 352. hypoleuca 352. lineola 352. melanogaster 352. pileata 352. — plumbea 352. — supereiliaris 352. Spermospiza guttata33,60. Sphenisciformes 280. Spheniscus 281. — humboldti 300. Spinus carduelis 129. Spizaetus atricapillus 384. — melanoleucus 384. — ornatus 384. — tyrannus 384. Sporophila ornata 352. Steatornis 291. — caripensis 302. Steganopodes 280, 231. Se bidepteryz ruficollis 348. Stenopsis candicans 373. — parvula 373. — platura 373. Stephanophorus coeru- leus 349. — leucocephalus 349. Stercorarius catarrhactes 482. — longieauda 321, 482. — pomatorhinus 321,482. Sterna anglica 396. — aranea 396. — argentea 396. bergi 46. cantiaca 187. cassini 396. erythrorhyncha 396. galericulata 396. hirundinacea 396. ale ll Index. Sterna hirunda 302, 396, 403, 404, 407, 480. — macrura 46. magnirostris 396. maxima 396. minuta 46, 403, 406. nigra 71, 406, 408. superciliaris 396. — wilsonii 396. Stiphrornis gabonensis 65. Strepsilas collaris 394. — interpres 394. Strigidae 291. Strix brasiliana 382. — choucou 196. — cunicularia 382. — ferruginea 383. — flammea 48, 244, 302, 381, 465. — maculata 382. minutissima 383. nacurutu 382. nisoria 420. numida 204. — perlata 381. Struthio 98. — australis 273. — camelus 207. — molybdophanes 273. Sturnus menzbieri 235, 400. — unicolor 206. — vulgaris 235, 304, 429, 457. Sula brasiliensis 337. — alba 301. — fiber 387. — fusea 387. Sycalis arvensis 354. — brasiliensis 353. — ceitrina 354. — flaveola 353. — hilarii 354. Sylvia aquatica 198. — atricapilla 70, 228, 413, 447. — canicapilla 346. — cetti 198. — cinerea 198. — conspicillata 198. — curruca 207, 213, 228, 448. — deserti 195, 214, 216. — deserticola 205, 214. — dumicola 345. — hortensis 70, 78, 198, 228, 413. — locustella 423. — Juscinioides 198. aa Klein! 501 Sylvia melanopogon 198. — nana 214. — nattereri 198. nisoria 198, 228. passerina 198. philomela 198. phragmitis 198. poecilotis 347. rufa 198, 228. rubiginosa 196. thoracica 347. — venusta 346. Sylvicola speciosa 348. — venusta 346. Symplectes auricomus 31, 61, 96. brachypterus 61. eroconotus 31, 61. dorsomaculatus 31, 61. melanogaster 61. nigricollis 30, 61. preussi 96. tephronotus 30, 61. nallaxis albescens 369. caudacutus 363. cinerascens 369. ceinereus 363. fitis 363. frontalis 363. mentalis 363. pallida 363. ruficapilla 304, 363. ruficauda 363. ruticilla 363. rutilans 363. spixi 369. torquata 363. yrnium aluco 194, 245, 466. — fasciatum 382. — hylophilum 38. — nuchale 48. — pulsatrix 382. -—- uralense 245. Syrrhaptes paradoxus 302, 313, 421. ERZERErRZEBer ee a Tachornis ambrosiaca 45. Tachybaptus dominicus 397. Tachycineta leucorrhoa 347. Tachydromus europaeus 169. Tachypetes aquilus 387. Tachyphonus coronatus vr 3. — oristatus 350. — quadricolor 350. 502 Tachyphonus rubicus 350. Tadorna casarca 98, 406. — tadorna 301, 408, 410. Taenioptera icterophrys 356. — irupero 356. — moesta 356. — nengeta 355. — velata 355. Tanagra archipiscopus — auricapilla 350. brasilia 350. brasiliensis 349. capistrata 351. eitrinella 349. cristata 350. cyanoptera 349. fasciata 351. flammiceps 350. flava 349. gyrola 349. magna 351. melanopis 351. missisippensis 350. olivascens 349. ornata 349. palmarum 304, 349. rubricollis 349. sayaca 349, 350. superciliaris 351. — tatao 349. Tantalus loculator 389. Taoniscus nanus 398. Telephonus erythropterus 212. — senegalus 28, 59. Telmatias gallinago 182. Terenura maculata 366. Terpsiphone cristata 21. — tricolor 58. — viridis 21, 57. Tetrao alchata 149. — arenaria 145. — coturnix 160. — mlokosiewiczi 256. — petrosus 161. — senegalus 155. — tetrix 309. — urogallo-tetrix 310. — urogallus 310. Tetraogallus caucasicus 256. Thalassidroma 300. — oceanica 45, 396. — wilsonii 396. Thalurania eriphile 370. — glaucopis 370. — jolaemos 370. eeeeeeklzakletsialsiläl Index. Thamnophilus ambiguus 365. gilvigaster 365. guianensis 347. guttatus 365. leachi 365. maculatus 365. meleager 365. naevius 365. nigricans 365. palliatus 365. pileatus 365. ruficapillus 365. strictothorax 365. "undulatus 365. — severus 36H. Thaumatias albicollis 371. — brevirostris 371. — chrysurus 371. Theristieus caudatus 389. — leucocephalus 47. — melanopis 389. — olivascens 47. Thrasaetus harpya 384. Thripophaga sclateri 363. eelalelzelelaeläl Thryophilus longirostris 345. Thryothorus interscapu- laris 345. — platensis 345. — polyglottus 345. — striolatus 345. Tiaris ornata 353. Tigrisoma brasiliense 388. — fasceiatum 388. Timeliidae 39. Tinactor fuscus 363. Tinami 280. Tinamus maculosus 398. — noctivagus 397. — obsoletus 397. — parvirostris 397. — solitarius 397. — tataupa 397. — undulatus 397. Tinnunculus cinnamomi- nus 385. — sparverius 385. Tijuca nigra 362. Tityra inquisitrix 361. — brasiliensis 361. Tmetoceros 94. Todidae 295. Todirostrum einereum 304, 356. — poliocephalum 356. Todus melanocephalus 356. Todus subulatus 303. Totanus bartrami 302. — calidris47,73,316,395, 406, 407, 409, 476. — flavipes 395. — fuscus 73, 75, 316, 407. — glareola 46, 70, 72, 73, 74, 185, 316, 406, 407. — glottis 4, 71, 72, 75, 403, 406, 407, 412. — hypoleucus46,183,316, 475. — littoreus 4, 46, 476. — macularia 196. — maculatus 395. — melanoleucus 395. — ochropus 46, 70, 71, 72, 184, 316, 405, 406, 407, 476. — pugnax 184, 316, 475. — solitarius 395. — stagnatilis 213. Trachypelmus tao 397. Trachyphonus purpuratus 14, 52, 303. Treron calvus 5. Triccus auricularis 357. — gularis 357. — melanocephalus 356. — nidipendulus 356. — poliocephalus 356. Trichasleucoblephara 346. — stragulata 346. — velata 346. Tricholaemaflavopunctata 53. Trichothraupis quadricolor 350 Trielaria cyanogastra 381. Tringa alpina 74, 76, 78, 182, 317,407, AIR 414. — — schinzi 71, 74, 403, 405, 407. — bonapartei 395. ealidris 74. campestris 395. canutus 73, 394, 476. ceinclus 182. cinerea 199, 394. fuscieollis 395. fuscus 74. glareola 185. glottis 74, 183. hypoleucus 71, 83. islandica 73,76,78, 408, 410, 412, 414. — maculata 395. — maritima 199, Bere] Tringa minuta 74, 76,78, 183, 199, 316, 406, 407, 476. — minutilla 395. — ochropus 184. — pectoralis 301. — pugnax 184. — schinzi, 74, 75, 78. — subarcuata 46, 71, 74, I 199,406, 408,411, 76. — temmincki 72, 77, 199, 408, 476. — varliabilis 199. Tringoides bartramia 395. — macularius 395. — rufescens 395. Tripsurus coronatus 375. Trochilidae 295. Trochilus amethystinus 370. — ater 370. brasiliensis 370. cornutus 371. glaucopis 370. latirostris 372. macrurus 370. magnificus 370. mango 370. petasophorus 371. — saphirinus 372. — vulgaris 371. Trochocereus albiventris — nigromitratus 58. — nitens 21, 57. Troglodytes furvus 345. — parvulus 228, 430. — platensis 345. Trogon atricollis 376. — aurantius 376. — surucura 377. — violaceus 376. — viridis 376. Trogones 292. Tropidorhynchus buceoi- des 304. Trynga littorea 185. Tryngites rufescens 395. Turacus 94. — buffoni, 9, 10. — — zenkeri 9, 51, 94. — donaldsoni 94. — meriani 51. — persa 10, 51, 302. Turdinus fulvescens 44, — monachus 65. — rufiventris 43. Index. Turdirostris fulvescens 44. Turdus albicollis 344. albiventris 344. carbonarius 345. erotopezus 344. elgonensis 250. ferrugineus 345. flavipes 345. fulvescens 65. fumigatus 345. gurneyi 250. iliacus 97, 224,412,445. leucomelas 344. merula 226, 304, 434, 445. — musicus 70, 212, 213, 224, 256, 412, 434, 445. — nigrilorum 66. — pilaris 225, 412, 429. — rufiventris 65, 345. — saturatus 66. — torquatus212,226,399, 413, 445. — viscivorus 68, 195, 225, 412, 445. Turnix afrieanus 207. — andalusicus 200. — pugnax 301. — sylvatica 196. Turtur auritus 142. — communis 311, 472. — risorius 144. — semitorquatus 50. — senegalensis 143. — turtur 302. — vulgaris 142. Turturoena delegorguei 250. Tympanistriatympanistria 50 Bea Tyrannus furcatus 360. — melancholicus 360. — rufinus 360. — 05 SR — violentus 360. Ulula torquata 382. Upupa epops 72, 87, 241, 302, 402, 463. Upupidae 289. Uria troile 302. Urinator articus 322. — septentrionalis 322. Urobrachya macroura 35. — macrura 35. Urochroma surda 381. Urococoyx erythrognathus 302. 503 Uroleuca cristatella 355. Urubitinga aequinoctialis 383. — meridionalis 384. — unieineta 384. — zonura 384. Wanellus capella 317. — cayennensis 394. — ceristatus 72, 73, 212, 301. — vanellus 477. Vidua serena 62. Vinago calva 5, 50. — waalia 302. Vireosylvia agilis 346. — chivi 346. Volatinia jacarina 352. Vultur auricularis 250. — monachus 301, 309. Xantholaema haematoce- phala 303. Xanthornus chrysopterus 354. Xanthosomus ruficapillus 354. Xema ridibundus 190. Xenocichla 36. — clamans 63. — flavigula 64. — genibarbis 364. — leucopleura 37, 63. — notata 37, 63. — poliocephala 64. — simplex 37, 64. — syndactyla 64. — tephrolaema 64. Xenops anabatoides 364. — rutilus 364. Xiphocolaptes albicollis 364. Xipholena atropurpurea 362. Xiphorhynchus procurvus 365 — trochilirostris 365. Xylobucco duchaillui 12. — scolopaceus 12. Zenaida maculata 390. Zonotrichia matutina 353. — pileata 353. Zosterops melanocephala — stenocricota 64. \r D ‘ Yyy Fr A « Kr ; HET DEE Aida “er ? t P 1 a UN, AehE FRRIRE a BR a 1a: EST x ‘ n Die x « er sun ie E u ce Er 5 T ‘ X = 1 : A Y . Druck von Otto Dornblüth in Bernburg. JOURNAL ORNITHOLOGIE. _ GEGRÜNDET VON 7. UABAN 18. Im Auftrage der & Algemeinen. Deutschen Örnithoioalschen Gesellschaft herausgegeben von Prof. Dr. Ant. Reichenow, \ * Kustos der Ornithologischen Abteilung der Kgl. Zoologischen Sammlung in Berlin ; Hp, Generalsekretir der Allg. Deutschen Ornithologischen Gesellschaft, Ehrenmitglied der "Natur- : zschenden Gesellschaft des Osterlandes, der American Omithol ogists’ Union, ae British ‚Omithologists’ Union und der Ungarischen Ornithologischen Centrale. DE | XLIV. Jahrgang. 2 Heftl E = Fünfte Folge, 3. Band. 1896. Mit 5 farbigen Tafeln. Leipzig 1896. ah al Verlag von L. A. Kittler. EG ann, | Paris, New-York, ey Williaras & Norgate, 14. F. Vieweg, rue Richelien, 67. B, Westermann & Co, Honrietta Street, Coventgarden. . 812 Broadway. % “ Preis des ange (4 Hefte mit Abbildungen) 3 20 Rmk, DEREN. JOURNAL RNITHOLOGIER. Im Auftrage der - Allgemeinen Deutschen Ornithologischen Gesellschaft . herausgegeben von Prof. Dr. Ant. Reichenow, ». Kustos der Ornithologischen Abteilung der Kgl. Zoologischen Sammlung in Berlin, . Generalsekretär der Allg. Dentschen Ornithologischen Gesellschaft, Ehrenmitglied der Natur- 'forschenden Gesellschaft des Osterlandes, der American Ornithologists’ Union, ‘ der British Otnithologists’ Union und der Ungarischen Ornithologischen Centrale, | | | ET XLIV. Jahrgang. | Beh ER... Fünfte Folge, 3. Band. 1896. \ \ Mit 2 farbigen Tafeln. i Leipzig 1896. Ra ‚Verlag von LA. Kittler. N London, Paris, © New-York, 00 Williams & Norgate, 14. F, Vieweg, rue Richelien, 67. B, Westermann &: Co, ? ' Honrietta Street, Coventgarden. ’ 812 Broadway. © Preis des Jahrganges (4 Hefte mit Abbildungen) 20 Imk. praen. USA RD \ } ERS wir) E Eu, ass JOURNAL ORNITHOLOGIE. GEGRÜNDET VON J. CABANIS. Im Auftrage der Allgemeinen Deutschen Ornithologischen Gesellschaft herausgegeben von Prof. Dr. Ant. Reichenow, Kustos der Ornithologischen Abteilung der Kgl. Zoologischen Sammlung in Berlin, Generalsekretär der Allg. Deutschen Ornithologischen Gesellschaft, Ehrenmitglied der Natur- forschenden Gesellschaft des Osterlandes, der American Ormithologists’ Union, der British Ornithologists’ Union und der Ungarischen Ornithologischen Centrale. XLIV. Jahrgang. Heft III. Fünfte Folge, 3. Band. 1896. Mit 7 schwarzen Tafeln. Leipzig 1896. Verlag von L. A. Kittler. London, Paris, New-York, Williams & Norgate, 11. F. Vieweg, rue Richelieu, 67. B, Westermann & Co. 5, ? Henrietta Street, Coventgarden, 812 Broadway. Preis des Jahrganges (4 Hefte mit Abbildungen) 20 Rmk. praen., JOURNAL ORNITHOLOGIE Im Auftrage der Deutschen Ornithologischen Gesellschaft herausgegeben von Prof, Dr. Ant. Reichenow, . Kustos der Ornitholosischen Abteiluns der Kgl. Zoologischen Sammlung in Berlin, ‚Generalsekretär der Deutschen Ornithologischen Gesellschaft, Ehrenmitglied der Natur- forschenden Gesellschaft des Osterlandes, der American Ornithologists’ Union, der British Omithologists’ Union und der Ungarischen Ornithologischen Oentrale. XLIV. Jahrgang. Heft IV. Fünfte Folge, 3. Band. 1396. Mit 1 Tafel w. 1 Karte. Leipzig 1896. Verlag von L. A. Kittler. London, Paris, New-York, "Williams & Norgate, 14. P. Vieweg, rue Richelieu, 67. B. Westermann & Co, Henrietta Street, Coventgarden. 812 Broadway. Preis des Jahrganges (£ Hefte mit Abbildungen) 20 Rmk. praen. ß ET 4 - \%