3 e ene LIBRARY OF THE UNIVERSITY OF ILLINOIS I URBANA-CHAMPAIGN 595.78 324 K 1867 . — 2 Mee > * 85 . 2 7 2 5 1 . rain Se } | 1717 hr. Filip Pr 1 79 85 897 DIT Digitized by the Internet Archive in 2010 with funding from University of Illinois Urbana-Champaign http://www.archive.org/details/kferbchleino00reba Käfer⸗Büchlein o der Deſchrribung der ſchönſten, nützlichſten und ſchädlichſten in: und ausländiſchen Käfer. Nebſt einer kurzen Anmeiſung, Käfer zu fangen und ſie, nebſt ihren Eiern, Larven und Puppen für Sammlungen herzurichten. es- Für Knaben, ’ die ſich in ihren Freiſtunden gern angenehm und nützlich beſchäftigen wollen, = EZ jo wie für Candwirthe, Forſtmänner und gartenbeſitzer. Herausgegeben 1 = von . Heinrich Nebau. Mit 5 Tafeln Abbildungen. — Dritte Auflage. Neutlingen, 1867. Druck und Verlag von Fleiſchhauer und Spohn. ww RAE \&67 » . — * a er Vorwort. Das vor einigen Jahren von mir herausgegebene Schmetterlingsbüchlein hatte N 0 ſich einer günſtigen Aufnahme zu erfreuen. Dieß veranlaßte den Verfaſſer deſſelben, die Käfer nach und nach auf die nämliche Weiſe zu beſchreiben. Die Abſicht, die ihm bei ſeiner Arbeit vorſchwebte, war die: die Jugend mit den merkwürdigſten Käfern Deutſchlands bekannt zu machen und ihr zugleich einige, durch Größe, Schönheit oder eigenthümliche Körperbildung ausgezeichnete Arten des Auslands vorzuführen. * Daß bei den inländiſchen Käfern auf die mehr oder weniger nützlichen und ſchädlichen 0 * beſondere Rückſicht genommen, daß ihnen die ausführlichſte Schilderung gewidmet worden iſt, wird man in der Ordnung finden; eben ſo wird es gut geheißen werden, daß bei den ſchädlichen die Mittel angegeben ſind, durch welche man ſich ihrer am ſicherſten ent— ledigen, ihrer verderblichen Ueberhandnahme vorbeugen kann. Demnach dürfte das Käfer— — N77 - büchlein ſelbſt für Erwachſene, namentlich für Gartenbeſitzer, Land- und Forſtwirthe nicht ohne Werth ſein, dürfte es ihnen in verſchiedenen Fällen ein belehrender Wegweiſer, ein beachtenswerther Rathgeber werden. Die beigegebenen Abbildungen ſind nach Röſel, Herbſt, Schäffer, Panzer, Ratzeburg und Andern ausgeführt worden. N So möge das Büchlein denn der Jugend eine angenehme Beſchäftigung gewähren und recht vielen Nutzen ſtiften. R. H. Einleitung. Die Käfer ſind hinſichtlich ihres Baues, beſonders der äußeren Theile, unſtreitig die voll— kommenſten unter den Inſekten oder Kerfen, in deren Klaſſe fie gehören. Ihr ganzer Leib iſt mit einer hornigen, deutlich geringelten, bei nicht wenigen in ſchönen Farben glänzenden Haut bedeckt. Kopf, Bruſt und Hinterleib ſind vollkommen geſchieden. An dem Kopfe, der breiter als hoch iſt und ſich häufig in einen Rüſſel verlängert, läßt ſich Stirn und Scheitel, häufig auch das Kopfſchild deutlich unterſcheiden. Er trägt Augen, Fühlhörner und Freß werkzeuge. Die Augen find, da ihre Oberfläche netzartig in viele kleine Felder getheilt iſt, Netzaugen. Ihre Zahl beträgt in der Regel zwei; doch zeigt ſich bei einigen Käfern ein Nebenauge auf der Stirn; auch erſcheinen ſie manchmal durch eine in ſie hineintretende Leiſte doppelt. Sie kommen von verſchiedener Größe vor, find aber nie jo klar und groß, als bei den Schmetterlingen. Die Fühlhörner oder Fühler, die aus dem vordern oder oberen Theile des Kopfes heraustreten, ſind gewöhnlich aus 10 bis 11, manchmal auch 12, 8 oder 9, ſelten nur aus 6 Gliedern, die in einer Reihe auf einander folgen, zuſammengeſetzk und laſſen ſich biegen. Sie find kurz, lang oder ſehr lang und erſcheinen im Weſentlichen borftenförmig, wenn ſte ſich ſo allmälig wie eine Schweinsborſte zuſpitzen, oder fadenförmig, wenn ſie am Ende nicht dünner werden und aus walzigen oder etwas kegelförmigen Gliedern beſtehen, oder perlſchnurförmig, ſchnurförmig, wenn fie kugelige Glieder haben, oder geſägt, wenn ein Winkel ſo wie der Zahn einer Säge vorſpringt, oder gekämmt, wenn die Zähne in lange Strahlen auslaufen, oder feulenförmig, wenn die letzten Glieder allmälig dicker werden, oder geknopft, wenn ſie ſehr plötzlich anſchwellen, oder geblättert, wenn die letzten Glieder einen kamm— zahnähnlichen oder blattartig breiten Fortſatz bekommen. Ihrer Lage und Richtung nach ſieht man ſie häufig gebogen, bald vorwärts, bald ruͤckwaͤrts oder ſeitwärts gerichtet. Ueber ihre Beſtimmung weiß man noch nichts Zuverläßiges; wahrſcheinlich ſind ſie aber Taſtorgane und vielleicht auch Gehörwerk— zeuge. Aus dem untern Theile des Kopfes treten die Freß werkzeuge heraus. Dieſe dienen zum r w ß 92 * 0 Koſten, Aufnehmen und Zerkleinern der Nahrung, ſo wie auch oft dazu, den abzulegenden Eiern eine Aufnahme durch Nagen zu bereiten und beſtehen aus einer Oberlippe oder Lefze, zwei zangenförmig beweglichen, meiſtens hornartigen, nicht felten gezahnten Kinn backen oder Ober— kiefern oder Freßzangen, zwei Kinnladen oder Unterkiefern und einer Unterlippe, an welcher man das mittlere vordere Stück als Zunge unterſcheidet. An jeder der beiden Kinnladen ſitzen eine oder zwei Freßſpitzen, deßgleichen an der Unterlippe und zwar an der ſogenannten Zunge auch zwei, alſo in allem vier oder ſechs, wovon gewöhnlich die erſten vier, die andern drei Glieder haben. Man nennt ſie auch Taſter, Palpen. Manchmal werden die Oberk r ungeheuer groß und bilden vorn am Kopfe eine Art Hörner, eine Bildung, die z. B. beim Hirſch⸗ ſchröter äußerſt merkwürdig iſt. Die Bruſt (Bruſtſtück, Thorar) der Käfer nimmt den mittlern Theil ihres Leibes ein, und trägt ſowohl die Beine, als die Flügel. Sie iſt immer in drei Ringe getheilt, welche Hals oder Vorderbruſt, Mittelbruſt und Hinterbruſt heißen. Der erſte Ring bildet oben ein Schild, welches man Halsſchild nennt. Zwiſchen dem Anfang beider Flügeldecken ſieht man ein kleines, meiſt dreieckiges Schildchen, welches Rückenſchildchen genannt wird. An dem Bauchbogen eines jeden Bruſtringes ſteht ein Beinpaar. Dagegen wachſen die Flügel aus dem oberſten Theil, aus dem Rückenbogen der Bruſtringe, heraus; aber der erſte Bruſtring trägt niemals Flügel, und niemals ſind mehr als ein einziges Paar auf jedem der beiden andern vorhanden, ſo daß mithin ihre Zahl zwei Paare beträgt. Man unterſcheidet an den Beinen der Käfer zwei Hüftglieder, einen Schen— kel, ein Schienbein und eine Fußwurzel (Fuß, Tarſus), die in mehrere Glieder getheilt iſt und in Krallen oder Klauen ausläuft. Die Zahl der Fuß- oder Zehenglieder wechſelt zwiſchen zwei bis fünf und iſt nicht immer an allen ſechs Beinen die gleiche. Von den Flügeln eignen ſich nur die des erſten Paares, die Flügeldecken, zum Fluge. Dieſe legen ſich in der Mitte in einer Linie der Länge nach aneinander (eine Naht bildend) und bedecken gewöhnlich den ganzen Hinter— leib, zuweilen auch nur das vordere Drittheil desſelben. Unter ihnen liegen die häutigen, mit einigen Adern durchzogenen Flügel, im Zuſtand der Ruhe in der Quere gefalten. Bei manchen Käfern find die Flügeldecken zu Einem Schilde verwachſen und keine häutigen Flügel darunter. Letztere fehlen auch den Weibchen der Johanniswürmchen; ſo wie auch erſtere bei mehreren Arten ſo verkümmert ſind, daß ſie nur durch kurze Stummel bezeichnet werden. Setzen die Käfer ſich vom Fluge nieder, ſo ſchieben ſie durch eine Bewegung des Hinterleibes die Fluͤgel wieder in die Falten zurück, die ſich an denſelben naturgemäß finden. Die Flügeldecken ſind theils hornartig, theils lederartig, bei einigen hart und feſt, bei andern weich und biegſam. Ihre Oberfläche ift durch Behaarung, Punktirung, Streifen, Gruben und dergleichen mannigfach verſchieden. Der mit ſeiner ganzen Breite an die Bruſt gewachſene Hinterleib iſt aus über einander beweglichen Ringen zuſammengeſetzt, deren Zahl ſich häufig auf neun beläuft. Wenn man weniger daran bemerkt, jo kommt dieß daher; daß zwei oder mehrere derſelben mit einander verwachſen find. An jeder Seite der Hinterleibsringe, den letzten ausgenommen, befindet ſich ein Luftloch. Der Querſpalt hinten am Ende iſt die Afteröffnung. Beide Geſchlechter ſind bei den Käfern von einander verſchieden, und oft iſt der Unterſchied zwiſchen dem Männchen und Weibchen ſehr bedeutend, wie z. B. bei dem Hirſchſchroͤter und den 8 — VII — N Leuchtkafern. Alle legen Eier und zwar bald nach der Paarung und an einem Orte, wofelbft die Jungen beim Auskriechen ſogleich Nahrung finden. Die Zahl dieſer Eier iſt bei weitem geringer, als die der Schmetterlinge; auch iſt ihre Form und Färbung viel einfacher, indem ſie meiſt laͤng⸗ lichrund, gelblich weiß oder grünlich ſind. Sie werden an und in verſchiedene Theile der Pflan— zen, an todte Thiere, in Miſt, in die Erde ꝛc abgeſetzt und entwickeln ſich in der Regel nach kurzer Zeit. Die Larven, welche gewöhnlich 3 Paar kurze Beine, ſelten gar keine haben, ſind größtentheils weißgelb, gewöhnlich mit dunkler gefärbtem, hornartigem Kopf und Beinen. Ihr 1 beſteht außer dem Kopfe aus zwölf häutigen, bisweilen mit kleinen Schildchen oder Wärz- chen beſetzten Ringen und hat manchmal hinten Verlängerungen oder Höckerchen, ſowie an den Seiten der Ringe neun Paar Luftlöcher. Sie leben in der Erde, im Miſte, in Blüthen und Früchten, im lebendigen und abgeſtorbenen Holze, in Pilzen, im Aaſe ꝛc., und haben zu ihrer völligen Entwicklung kürzere oder längere Zeit, mehrere zwei bis 3, einige ſogar 4 bis 5 Jahre nöthig. Die Puppen, weiß oder mehr oder weniger gelb oder bräunlich, eben ſo ſelten bunt als die Larven, mit feinen Härchen, auch wohl mit Borſten oder Dornhöckern beſetzt, nehmen keine Nahrung zu ſich und zeigen ſchon alle Theile des vollkommenen Inſekts unter der dünnen Haut, die ſie umſchließt. Bei den Käfern findet ſich, wie bei ihren Larven und Puppen, weit weniger Farbenſchmuck als bei den Schmetterlingen. Die meiſten erſcheinen braun oder ſchwärz, mit mehr oder weniger Glanz; auch rothe und grüne gibt es in ziemlicher Menge. Häufig haben Männchen und Weib— chen nicht die gleiche Färbung; auch ſtehen letztere in der Regel den erſteren an Groͤße merklich nach. Sie nähren ſich theils von thieriſchen, theils von pflanzlichen Stoffen; gehen aber weder an warmblütige, noch, ein paar Ausnahmen abgerechnet, an kaltblütige Wirbelthiere in lebendigem Zuſtande. Viele freſſen lebende Inſekten, oder ſaugen dieſelben bloß aus; viele nur faules oder getrocknetes Fleiſch, Unrath, modernde Pflanzen, abgeſtorbenes Holz; viele auch freſſen lebendiges Holz, Blätter, Blüthen, Früchte ꝛe. Einige halten ſich im Waſſer, andere auf der Erde, auf Koth und Aas, im Holze, auf Bäumen und unter deren Rinde, auf Blumen ꝛc. auf. Die meiften beſitzen eine außerordentliche Muskelkraft und viele erreichen eine anſehnliche Größe. Ihr Flug, wobei ſie die Flügeldecken emporheben und mit den Fluͤgeln ſchlagen, iſt nicht ſonderlich ſchnell und meiſt ſehr ungeſchickt, viele aber laufen mit großer Behendigkeit. Sie ſind uͤber die ganze Erde verbreitet. Unmittelbaren Nutzen zieht der Menſch nur von ſehr wenigen; indeſſen ſind ſie im Haushalte der Natur ſehr wichtige Geſchöpfe. Mehrere Arten fügen der Land- und Forſtwirth⸗ ſchaft oft ſehr bedeutenden Schaden zu, wie der Kornwurm, der Borkenkäfer, die Erdfloͤhe ꝛc. Die Zahl der Käfer iſt überaus groß, denn man kennt bereits mehr als 30,000 Arten. Latreille, einer der berühmteſten Inſektenkenner, theilt ſämmtliche Käfer nach der Bildung ihrer Fußwurzel, nach der Anzahl der Zehenglieder, ein. Dieſer Eintheilung wollen auch wir fol— gen, da ſie das Aufſuchen unbekannter Kaͤfer ungemein erleichtert, wenn auch dabei manche nahe verwandte weit voneinander getrennt und dagegen ganz fremdartige miteinander vereinigt werden. 5 6 > Che wir nun aber mit der Beſchreibung der Käfer nach ihren verſchiedenen Abtheungen, Geſchlechtern und Arten beginnen konnen, muß noch Einiges über die Art geſagt werden, wie man dieſelben fängt und nebſt ihren Eiern, Larven und Puppen aufbewahrt, da gewiß mancher von unſern Leſern eine Sammlung dieſer merkwürdigen Inſekten anzulegen gedenkt. Da den Käfern mit wenigen Ausnahmen die Flüchtigkeit der Schmetterlinge abgeht, ſo be— darf man zu ihrem Fange weder des im Schmetterlingsbüchlein beſchriebenen Netzes, noch der Scheere oder Klappe, ſondern blos des Deckers oder Schöpfers. Dieß iſt ein aus Eifen- draht hergerichteter, ſteifer Ring, deſſen Durchmeſſer 10 bis 12 Zoll hält, und ſitzt an einem 2 bis 3 Zoll langen Stiele feſt, den man auf einen ‚hölzernen Griff oder einen hiezu beſtimmten Stock ſchraubt. An den Ring iſt unten ein aus feiner Leinwand verfertigter, ſchuhtiefer Sack von gleichem Umfange angenäht. Dieſes Werkzeug wird dazu angewendet, daß man Wieſen oder Anhöhen ſtrichweiſe abgeht, Gras und Blüthen von der rechten zur linken und von dieſer zu jener Seite im Gehen damit abſtreift und alle 30 bis 40 Schritte ſtehen bleibt, um die gefangenen Käfer herauszunehmen und in Weingeiſt zu bringen. Zum Fangen der im Schlamme und in Sümpfen ſich aufhaltenden Käfer bedient man ſich eines faſt ganz ähnlichen Werkzeugs, nur daß es ein ſtärkeres Eiſen und einen 5 bis 6 Zoll tiefen Sack aus gröberer Leinwand hat und an einem langen Stabe befeſtiget if. Man fährt damit in das Waſſer einige Zoll tief unter den Schlamm, hebt es raſch in die Höhe und ſucht, nachdem das Waſſer abgelaufen, Alles heraus, was zu brauchen iſt. Hat man keinen Schöpfer dieſer Art, ſo thut es auch ein Rechen. Dieſer wird, ſo weit man reichen kann, in den Schlamm geſetzt und dann, während man ihn feſt nieder— drückt, herausgezogen, wo eine Menge Käfer, Larven aller Art und ſonſt mancherlei Gethier die ge— wöhnliche Ausbeute ſind. Auch ſchlägt oder klopft man bei Tagesanbruch vermittelſt eines Stabes an Hecken, Baumäſte und Stauden, wo dann die darauf befindlichen, noch ziemlich ruhigen Käfer auf das vorher untergebreitete Tuch fallen und da in Beſchlag genommen werden. Nimmt man das Geſchaft ſpäter vor, ſo entfliehen die inzwiſchen wach und rührig gewordenen Käfer mit der ihnen eigenen Schnelligkeit, und man fängt wenig oder nichts. Die gefangenen Käfer werden in flachgedrückte, bis an den Hals mit Weingeiſt gefüllte Flaſchchen gethan, wie ſie die Weinhändler zum Verſenden der Weinproben haben. In dieſer Flüſſigkeit halten die Thiere ſich Wochen, ja Monate lang, bis man Zeit hat, ſie an Nadeln zu ſtecken und auszuſpannen. Sehr haarige Käfer dürfen dem Weingeiſte natürlich nicht übergeben werden, weil ihre Haare ſonſt zuſammenkleben wür— den; man muß fie daher in einer kleinen Schachtel oder in einer Düte lebendig mit nach Haufe nehmen, auf ein mit Nadelſtichen durchlöchertes Papier ſpinnen, über ſiedendes Waſſer halten und durch die heißen Dämpfe abſterben laſſen. Zum Herrichten und Aufbewahren der Käfer braucht man mancherlei Geräthſchaften. Vor allem nöthig iſt ein 1½ bis 2 Zoll dickes Ausſpannbrett, das 1 Schuh Länge, % Schuh oder 8 Zoll Breite haben muß und mit reihenweis ſtehenden Löchern durchbohrt wird, in welche man gewöhnliche Korkſtöpſel einleimt, damit die Nadeln ſich deſto leichter einſtecken laſſen; auch kann man ſich dieſe Mühe erſparen, wenn man das ganze Brett aus jungem Linden-, Meiden-, * 5 5 * ’ e “ & 1 — IX — Erlen- oder Pappelholz machen läßt. Ferner braucht man Wiener Inſektennadeln von 3 bis 4 Nummern verſchiedener Größe und Dicke; deßgleichen mehrere Arten Malerpinſel zum Reinigen der Haare ꝛc.; dann Glimmerblättchen, die man, nachdem fie durch mehrmaliges Spalten zu dünnen, völlig durchſichtigen Scheibchen gebildet worden ſind, mit einer Scheere in kleine 4 bis 5 Linien haltende Vierecke ſchneidet und an Nadeln ſteckt, um kleine Käfer, vermittelft Gummi, aufzutragen; endlich ein Skalpell oder Zergliederungsmeſſer zum Oeffnen einzelner Körpertheife an großen Käfern; ein kleines Scheerchen; ein gutes Vergrößerungsglas, ſowie ein Zänglein (eine Pincette) und eine Drahtzange mit langen und ſchmalen Spitzen, deren man ſich bedient, um einzelne, an den Nadeln ſteckende Käfer aus der Sammlung nehmen zu können, ohne mit den Fingern etwas zu verletzen. u Die Käfer laſſen ſich unter allen Inſekten am leichteſten für die Sammlungen herrichten. Man nimmt ſie zu gelegener Zeit aus dem Weingeiſte, in welchem ſie erſtickt wurden, heraus, läßt fie ablaufen und durchſticht die rechte Flügeldecke nahe an ihrer Grundlinie, druckt die Nadel durch den Hinterleib, ohne jedoch bei dem Hervortreten derſelben an der untern Fläche ein Bein beſchaͤdigen oder es in eine widernatürliche Lage ſchieben zu laſſen, führt die Nadel zwei Drittheile durch, ſo daß das letzte Drittheil über der Flügeldecke zu ſtehen kommt, und ſteckt fie dann in den Kork des Ausſpannbrettes jo weit ein, daß die Füße des Käfers den Boden berühren. Nun ftellt man die Endglieder in Ordnung, hilft mit Nadeln nach, unterſtützt fie, wenn es nöthig iſt, legt die Mundtheile gehörig auseinander und richtet die Fühlhörner naturgemäß. Sollen letztere ihre gehörige Richtung erhalten, ſo muß man ſie gewöhnlich mit Papier oder Hölzchen an Nadeln unterſtützen, bis ſie völlig getrocknet und erhärtet ſind. Dann bringt man das Inſekt, von Stützen, Unterlagen und Nadeln befreit, in die Sammlung. Kleine Käfer, welche nicht durchſtochen werden dürfen, klebt man mit Gummi auf ein an die Nadel geſtecktes Glimmerblättchen. Nach der Größe der Käfer muß man die Nummern der Nadeln wählen, damit kein Mißverhältniß hinſichtlich des Aufſteckens entſteht. Bei dem Ausſpannen der Käferflügel müſſen zuvörderſt die Flügeldecken gehoben und durch dünnen Draht oder Haarnadeln ſo geſtellt werden, daß ſie während des Ausſpannens der Flügel unverändert ſtehen bleiben. Nun ergreift man mit einem Zänglein den äußern harten Flügelrand, zieht den Flügel auseinander, unterlegt ihn mit einem Stuͤckchen ſteifen Papiers, ſetzt deſſen Ende, To wie die Spitze des Flügels auf ein Klötzchen und beſchwert fie mit einem Metallwürfel, geht dann an den entgegengeſetzten, hier auf gleiche Weiſe verfahrend, und läßt alle Unterlagen und Stützen ſo lange ſtehen, bis der Kaͤfer mit allen ſeinen Theilen durch die Einwirkung der Luft getrocknet iſt. Käfern, die einen weichen und großen Hinterleib haben, ſchneidet man denſelben an der Bauchfläche auf, nimmt die Eingeweide heraus und füllt die entſtandene Höhle mit Baum— wolle aus, wodurch das Schwinden und Einſchrumpfen gänzlich verhütet wird. Die für die Sammlung beſtimmten Eier der Käfer müſſen einige Tage im Weingeiſt liegen, dann an der Luft getrocknet und mit Gummi auf an Nadeln geſteckten Gtimmerbtättehen aufgeleimt Rebau, Käfer⸗Sammlung. u 0 » — X en N > werden; auch kann man fie, ftatt fie in Weingeiſt zu legen, noch im friſchen Zuſtande mit n nl überziehen und ste ſogleich auf die Glimmerblättchen ſetzen. . 1 Die Larven der Käfer, die gewöhnlich fleiſchig, dick und weich ſind, kann man, wie die Raupen der Schmetterlinge, durch Aufblaſen über Kohlenfeuer erhalten; die der Waſſerkäfer aber bedürfen wegen ihrer ſtarken Decke einer ſolchen Vorbereitung nicht; ſondern man ſteckt ſie, nach— dem ſie einige Tage in Weingeiſt gelegen haben, ſogleich an Nadeln und richtet die Füße. Wie das Aufblaſen über Kohlenfeuer geſchieht, iſt in H. Rebau's Schmetterlingsbüchlein, das in den Händen eines jeden Inſektenliebhabers fein muß, Seite 8 ausführlich beſchrieben worden, weßhalb hier auf dasſelbe verwieſen wird. Daſelbſt iſt auch über die Anordnung der Eier, S. 7, das Nöthige geſagt und über die Aufſtellung der Inſekten in Schubladen und Schränken alles Wiſſenswerthe genau angegeben worden. 8 Die Puppen der Käfer läßt man einen oder zwei Tage in Weingeiſt liegen, theils damit ſie abſterben, theils damit die äußere Decke die gehörige Starrheit bekommt, theils endlich um die inneren Theile während des Trocknens vor Fäulniß zu ſchüͤtzen. Getrocknet befeſtigt man ſie mit Gummi auf Blättchen ſteifen Papiers oder dünner Pappe, oder legt ſie auf Baumwolle. Vorwort Inhaltsverzeichniß. . Seite Erſte Abtheilung. Käfer mit 5 deutlichen Zehengliedern, Fünfgliederige — Pentamera. I Sandkäfer — Cieindela Der Feldſandkäfer, Feldläufer — 0. Sam Der Waldſandkäfer — C. sylvatien Der Zwitter- oder Baſtard-Sandkäfer — C. hybrida Der deutſche Sandkäfer — C. germanica Der buchtige Sandkäfer — C. sinuata Der grüne Sandkäfer — C. femoralis Der königliche Sandkäfer — C. regalis Der ſchöne Sandkäfer — C. adonis Grablaufkäfer — Scarites 8 Der großköpfige Grablaufkäfer — Se. nalen Kurzdeckkäfer oder Stutzlaufkäfer — Brachinus Der gemeine Bombardirkäfer — B. crepitans Der knallende Kurzdeckkäfer — B. explodens . Laufkäfer — Carabus Der geſchulterte Laufkäfer — C. Wonen Der blauköpfige Laufkäfer — C. eyanocephalus . Der vierfleckige Laufkäfer — C. qnadrimaculatus Der ſchnellfüßige Laufkäfer — C. agilis Der gezeichnete Laufkäfer — C. signatus Der azurfarbige Laufkäfer — C. azureus . Der buckelige N — C. gibbus . Der kupferige L . — C. cupreus Der großköpfige Laufkäfer — C. cephalotes . Der metalliſche Laufkäfer — C. metallicus Der punktſtreifige Laufkäfer — C. fasciatopunctatus Der ſchwarze Laufkäfer — C. niger 8 Der Rüſſellaufkäfer — C. rostratus Der große Raupenjäger C. sycophanta ; Der kleine n oder ee — C. in- quisitor . 0 Der Ausſpürer — ee, indagator 5 Der lederige Laufkäfer, Lederkäfer — C. coriaceus Der blaue Laufkäfer — C. eyaneus Der gelbfüßige Ahlenkäfer — B. Aae Der röthliche Ahlenkäfer — B. rubens Strand- oder Uferkäfer — Elaphrus Der gemeine Uferkäfer — E. riparius . Der Waſſerſtrandkäfer — E. 5 Dammiäfer — Nebria Der fahle Dammkäfer — N. livida Grundkäfer — Scolytus Der geſaumte Grundkäfer — Se. mbar Waſſerkäfer — Dytiscus . Der breiteſte Waſſerkäfer — D. Miri Der geſaumte Waſſerkäfer, e — D. mar- ginalis Der gefurchte Waſſerkäfer — D. sulcatus Der punktirte Waſſerkäfer — D. punctulatus Der Sumpfwaſſerkäfer — D. lacustris . Der geſprenkelte Waſſerkäfer — D. adspersus Der abgekürzte Waſſerkäfer — D. abbreviatus . Der kleine glatte Waſſerkäfer — D. minutus Der geſtichelte Waſſerkäfer — D. impressus . vr Wirbelfäfer — Gyrinus Der Goldlaufkäfer Gotdhäßnten, Galdſcmted) — C. auratus 8 Der goldglänzende X Lauftäfer — C. auronitens Der glänzende Laufkäfer — C. nitens . Der körnige Laufkäfer — C. granulatus Der gitterige Laufkäfer — C. cancellatus irbelfäfer — G. Anta . belfäfer — G. villosus Der tauchende? Der haarige Raubkäfer — Staphylinus Pilzraubkäfer — Oxyporus . Se rothe Raubkäfer — St. 1 1 19155 B Der Kinnladenraubkäfer — St. (Oxyp.) maxillosus Eigentliche Raubkäfer Der rauhe Raubkäfer — St. hirtus . Der Kinnladenraubkäfer — St. maxillosus Der mausgraue Raubkäfer — St. murinus . Seite HIN Sinlertunge g V 0 Seite Der geſtrichelte Laufkäfer — C. catenulatus . Der Feldlaufkäfer — C. arvensis Der violettrandige Laufkäfer — C. violaceus Der Gartenlaufkäfer — C. hortensis Der Waldlaufkäfer — C. sylvestris Der gewölbte Laufkäfer — C. convexus Ahlenkäfer — Bembidion * Seite Der rothflügelige Raubkäfer — St. erg ıropberus Der ölige Raubkäfer — St. oleus Der blaue Raubkäfer — St. cyaneus . Der grünflügelige Raubkäfer — St. chloropterus Uferraubkäfer — Paederus Der rothflügelige . — St. (Päederus) fulvipennis .. Der gedüpfelte Üferraubtäfer St (Stenus), bi- guttatus . . ” Dornraubkäfer — Oxytelus Der gefurchte Dornraubkäfer — St. (Oxytelus) carinatus Der dreihörnige Dornenubtüfer N „Owen tricornis D Prachtkäfer — Buprestis Der erzfarbige Prachtkäfer — B. 12 . Der öſterreichiſche Prachtkäfer B. austriaca . Der achtfleckige Prachtkäfer — B. octoguttata Der goldrandige Prachtkäfer — B. rutilans Der Goldpunkt — B. chrysostigma . Der glänzende Prachtkäfer — B. nitidula . Der grüne Prachtkäfer — B. viridis Der gemeine Prachtkäfer — B. rustica Der vierpunktige Prachtkäfer — B. quadripunctata Der zweitropfige Prachtkäfer — B. biguttata Der kleine Prachtkäfer — B. minuta Der Rieſenprachtkäfer — B. gigantea Der reiche Prachtkäfer — B. opulenta 5 Der geäugelte Peschtkäfer — B. ocellata Springkäfe 2 gfäfer — B. rg Der roſtrothe Der kammhörnige Springkäfer — E. pectinicornis Der gewürfelte Springkäfer — E. tesselatus Der mausgraue Springkäfer — E. murinus Der blutrothe Springkäfer — F. sanguineus Der bandirte Springkäfer — E. fasciatus Der ſchwarze Springkäfer — E. niger Der kupferfarbige Spalte Brehnläüfer — E. cupreus Der gezeichnete S U signatus. Der ſchwarzgefleckte pffügläfer. — E. Lephippium . Der purpurrothe Springkäfer — E. haematodes Der ſchöne Springkäfer — E. aulicus . 8 Der Kreuzſpringkäfer — E. cruciatus 3 Der geftreifte Springkäfer, ee m striatns, segetum . 8 Der leuchtende Springkäfer iR Der Rieſenſpringkäfer — E. gigas Leuchtkäfer — Lampyris Der Johanniskäfer — L. Wos til : Der glänzende Leuchtläfer — J. splendidu!a Fliegenkäfer — Cantharis . . Der gemeine (braune) Fliegenkäfer, Share — C. (Telephorus) fusca 2 0 Der dunkle Fliegenkäfer — C. obscura noctiluens 8 2 * XII — 8 Warzenkäfer — Malachius 8 = 2 metallgrüne Fliegen- oder Warzenkäfer — oe C. (Mal.) ahenea sr — Der bandirte Fliegen - oder W. zarzenkäfer — C. . (Mal.) fasciata . . - . Der zweiblatterige Fliegen⸗ oder Warzenkäfer — €. (Mal.) bipustulata u = Schnauzenkäfer — Lycus „ „ — Der blutrothe Fliegen⸗ oder Schnauzenkäfer — C. (Lyeus) sanguinea De 55 Aurora-, Fliegen - oder Sonn entäer — C. (Ly cus) Aurora Se — Werftkäfer — ae 5 Der Schiffsfliegenläfer, Schiffswerftstäfer, Holz⸗ bohrer — C. (Lymex.) navalis Der ſchabkäferartige Fliegen- oder Werſtefer — — C. (Lymex.) dermestoides . 8 Bohrkäfer — Ptinus N 5 Der kaiſerliche Bohrkäfer — Pr. ene 8 Der gemeine Bohrkäfer, Dieb — Pt, fur . Der Trotzkopf — Pt. . Der geſtreifte Bohrkäfer,? Todtenuhr — Pt. striatus Das Brotkäferchen — Pt. paniceus Kammhornkäfer — Piihnus Ro Der langſtrahlige Kammhornkäfer — Ptil. pen nicornis . - Der gerippte Kammhornkäfer — Ptli. costatus ? Immenkäfer — Clerus . 8 Der ameiſenſörmige Immenkäfer — Cl. Word carius Der afterbienenartige Immenkäfer — IC: mutil- larius „ 1 Der Immenkäfer oder Bienenwolf — Cl. apiarius 2 Der rothbandirte Immenkäfer — Cl. alvearius 8 Stutzkäfer — Hister 8 Der einfarbige Stutzkäfer — II. miele 8 Der vierfleckige Stutzkäfer — H. quadrimac ulatus Der rothgezeichnete Stutzläfer — H. signatus Aaskäfer — Silpha Der Strandaaskäfer — litoralis 2 Der vierpunktige Aastöſer— S. quadripunctata 5 Der rothbruſtige Aaskäfer — S. thoracica Der ſchwarze Aaskäfer — S. atrata Todtengräber — Necrophorus . Der gemeine Todtengräber — N. vespillo Der deutſche Todtengräber — N. germanicus Der Trauertodtengräber — N. humator N Der kleine Todtengräber — N. mortuorum . Glanz käfer — Nitidula Der zweiblatterige Glanzkäfer — Nit, WIA Der Repskäfer — Nit, aenea . 5 8 Der ſtarkpunktirte Glanzkäfer — N. punctatissima Der ftreifige Glanzkäfer — N. striata l Seite lei is Pelzkäfer — Dermestes 0 Der Speckkäfer — D. lardarius- . Der Kürſchner — D. pellio 8 Der mausgraue Pelzläfer — D. murinus Fugenkäfer — Byrrhus Der gemeine Fugenkäfer, der Pillenkäfer — B. pilula . 5 Der bandirte Fugenkäfer — B. fase iatus . Der größte Fugenkäfer — B. gigas 3 Der gezeichnete Fugenkäfer — B. signatus Der Kabinetkäfer — B. museorum Der Braunwurzfugenkäfer — B. serophulariae Der Wollkrautkäfer — B verbasei l Schwimmkäfer — Hydrophilus E 5 Der große oder pechſchwarze Scwimmtifer — II. piceus l Der Lauffäferartige Schwimmtafer = =: cara- boides B Der grubige Schwimmkäfer e Der ſchmutzige Schwimmkäfer — H. luridus Der blattkäferartige e — H. chıy- somelinus 8 5 Kugelkäfer — Sea Der gemeine Kugelkäfer — Sph. se el ie Der Einpunktkugelkäfer — Sph. unipunctatum Der gelbe Kugelkäfer — Sph. luteum Pillenkäfer — Scarabaeus Der Menſchenkoth-Pillenkäfer — Se. 1 ; Der ſtinkende Pillenkäfer — Se. foetens . 8 Der vierzähnige Pillenkäfer — Sc. quadridens . Der gewürfelte Pillenkäfer — Sc. lux dus Der zweifleckige Pillenkäfſen — Sc. bimaculatus Der dreizähnige Pillenkäfer — Sc. tridens Der Rüſſelpillenkäfer — Sc. proboscidens Hardwichs 8 — Sc. Hardwicki . Dungkäfe Der 1 fEinige Dungkäfer — €. Der gehörnte Dungkäfer — C. „ Copris . lunaris . nuchicornis . Der Ziegendungkäfer — C. capra 3 Der abgerandete Dungkäfer — C. emarginatus Der heilige Dungkäfer — C. sacer ; Der Gaukler — C. mimas De Der Dungkäfer der Iſis — C. Isidis . Kothkäfer — Aphodius r Der grabende Kothkäfer — Aph. " fossor Der gemeine Kothkäfer — Aph. fimetarius . . Der rothafterige Kothkäfer — Aph. haemorrhoidalis - Zweit XIII Seite 16 Der bandirte Kothkäfer — Aph. — Roßkäfer — Geotrypes . Der gemeine Roßkäfer, Miſtkäfer — G. stercorarius Der Frühlingsroßkäfer — G. vernalis Der dreizackige Roßkäfer — G. typhoeus . Der Waldroßkäfer — G. sylvaticus an dwühlkäfer — Trox EURER Der gemeine Sandwühlkäfer — T. sabulosus Der punktirte Sandwühlkäfer — T. arenarius Nashornkäfer — Oryctes 2 Der Nashornkäfer — O0. nasicornis Der Aktion — 0. Actaeon 8 Der Gideon — 0. Gideon Der Herkules — 0. Hercules Laubkäfer — Melolontha . Der Maikäfer — M. vulgaris Der Ropfaftanien: M aitäfer — M. hippocastani Der Walker, Juliuskäfer — M. fullo Der kleine Maikäfer, der Poesie, — RI. sol- stitialis . c 5 8 Der Weinlaubkäfer — =. Juli 2 Der rothhörnige Laubkäfer — M. ruſicornis Der Getraidelaubkäfer — M. fruticola Ä Der Gartenlaubkäfer, Roſenkäfer — M. horticola Schirmblumen- oder Pinſelkäfer — Trichius Der edle Schirmblumenkäfer — T. nobilis ee Eremit — JT. eremita Der achtpunktige Söiemblumentäfer — "Ei octo- punctatus 0 . Der bandirte Schirmblumentäfer em fasciatus : Gold käfer — Cetonia . Der gemeine Goldkäfer — C. aurata Der marmorirte Goldkäfer — C. marmorata Der dunkle Goldkäfer — C. aene . .. Der ſtolze Goldkäfer, Fee ee — C. fastosu 8 0 9 2 Der rauhe Goldkäfer — B. hirta Walzenkäfer — Sinodendron 9 Der gemeine Walzenkäfer — S. eylindrieum Schröter — Lucanus Der Hirſchkäfer, — L. cervus Der viereckige Schröter oder burſchinfer EA parallelepipedus 8 £ Der laufkäferartige Schröter — L. caraboides Der Bärenkäfer — L. ursus . fasciatus z ‘ Schröter, Feuer ſchröter, Börner e Abtheilung. Käfer, die an den Zehen der beiden vordern Fußpaare 5, an denen des hinterſten Fußpaars 4 Glieder haben, Ungleichgliederige — Heteromera. Schlupf: oder Todtenkäfer — Blaps 2 Der gem, Schlupfkäfer, Todtenkäfer — B. mortisaga Seite 29 Der glatte Schlupfkäfer — B. glabra Der Schenkelſchlupfkäfer — B. femoralis. Seite 29 en Eu or Seite Seite Der große Schlupfkäfer — B. gigas 29 Feuerkäfer — Pyrochroa . . Et Sandgräber — Opatrum . . N Der ſcharlachrothe Feuerkäfer — P. coccinen — Der gemeine Sandgräber — 0. Sanne rt Der kammhörnige Feuerkäfer — P. pectinicornis — Mehlkäfer — Tenebrio Stachelkäfer — Mor della * er Der gemeine Stachelkäfer — M. i 9 6 er Müller, Mepfuen ar: 30] Der bandirte Stachelkäfer — M. fasciata 32 Der braune Mehlkäfer, Küchengaſt in J. kg Der geſchulterte Stachelkäfer M. humeralis . — Der dunkle Mehlkäfer — T. obscurus . E Kammkäfer — Rhipiphorus — Düſterkäfer — Helops — Der paradoxe Kammkäfer — Rh. en — Der ſchwarze Düſterkäfer — H. tee — | Der zweifledige Kammkäfer — Rh. bimaculatus — Fadenkäfer — Cistela . . e Kronenkäfer — Cerocoma . 3 Der ſchwefelgelbe Fadenkäfer — c. udp — Der Schäffer'ſche Kronenkäfer — C. Schaeffer . — Der braune Fadenkäfer — C. fusca . . — Oel- oder Maiwurmkäfer — Meloe . . . „a — Der ſchulternfleckige Fadenkäfer — C. humeralis — Der gemeine Oel- oder ee Maiwurm Schwarzkäfer — Melandrya 0 3 — M. proscarabaeus . . 3 ee — Der gemeine Schwarzkäfer — NM. serrata 31 Der bunte Maiwurm — M. Mmafelig „ 5) Zipfelkäfer — Oedemara . . .. —|Blafen- oder Ziehkäfer — Lytta . Der grüne Zipfelkäfer — Oed. thalassia.. . . — Der gemeine Blaſenkäfer, Pflaſterkäfer, wunde Wollkäfer — Lagria . . „ 5 Fliege — L. vesicatoria . — Der gemeine Wolltäfer CCC u Blaſenkäfer — L. erythrocephala 34 Dritte Kotheilung. : Käfer, die an allen Zehen nur 4 Glieder haben, Viergliederige — een ! g 9 Seite Seite Blüthenreiber — Anthribus . . . 34] Der Apfelblüthenbohrer — Anth. (Curc.) mali 57 ( Der weißliche Blüthenreiber — A. albinus Der Juwelen- oder Brillantkäfer — Anth. er Der breitrüſſelige Blüthenreiber — A. latirostris — imperialis R ; = Der marmorirte Blüthenreiber — A. scabrosus —[Rüſſelkäfer — Rlıynchaenus 1 8 „ 38 Der Harzer Rüſſelkäfer — Rh. Here Muffel⸗ oder Samenkäfer — Bruchus . —] Der kleine braune Kiefern - za — Rh. Der Erbſenkäfer — B. pisi . . a 35 abietis — Der Hülſenſamenkäfer — B. granarius Der Weißtannen⸗ Rüſſelkafer — Rh. pie eu Der deutſche Rüſſelkäfer — Rh. germanus [ — Afte rrüſſelkäfer — Attelabus . . . — Der grüne Stoffen N iridis a r Der Haſel-Afterrüſſelkäfer — A. (Curculio) le — Der Eolon-Rüfjelfäfer — Rh. colon — ‚es — Der Kirſchrüſſelkäfer — Rh. ceras . . — Obst ſte cher F 8 Der Aide 195 graue ie — Nu. Der purpurfarbige Obſtſtecher oder Rüsselkäfer — — incanus . g — Rh. (Cureulio) Bacchus — | Der Rilaumenrüffeltäfer" Rh pruni u — Der Rebenſtecher, Weinen — Rh. (Onreu- Der borftige Rüſſelkäfer — Rh. geminatus — lio) betuleti . — Der gezeichnete Rüſſelkäfer, Weißpunttrüfeltäer Der kupferrothe Obſtſtecher, Pilaumenboprer — — Rh. notatus . . N — Rh. (Cureulio) cupreus . . 36] Der große braune Kiefernrüſſelkäſer — Rh. Der Stängelbohrer, Sproſſenbohrer — Rh. co- (Curc.) pini (Hylobius abietis . . 39 nicus (Cure.) alliarine . * . — 1] Der ſchwarze e — Rh, ater (Curc, Der Birkenfteher — Rh. betulae . . . — rufipes) . 40 Der Pappelſtecher, Pappelrüſſelkäfer — Rh. Der violette Rüſſelkäfer — Rh. (Carc.) violaceus — Ene populil ll er BEE Schaber — Cionus . . . — Blüthenbohrer — Anthonom uns. — Der Wollblumenſchaber — C. (Cureulic) hop 41 Der Obſtblüthenbohrer, Obſtrüſſelkäfer, Apfel: Der Braunwurzſchaber — C. (Curc.) scrophulariae — rüſſelkäfer — Anth. (Cure. ) pomorum . . [Springer — Orchestes . ns Der Birnblüthenbohrer, era — Anth. Der Rüſterſpringer — O. ulm —i (Curc.) pri * 37] Der Weidenſpringer — 0. sali cis — Blattnager — Hypera . 5 Der Nelkennager — H. nigrirostris Pflanzennager — Phyllobia Der ſchimmernde Pflanzennager — Ph. cure micans . Der längliche Pflanzennager, der Schmelbauc — Ph. (Curculio) oblonga & 3 Nußbohrer — Baloninus Der Haſelnußbohrer, Rußeifetäfer - — B. (Cure) ) nucum . . 0 een ene oe lähmende Stängelbohrer oder Ruſſelkäfer — L. (Cureulio) paraplecticus 8 NEE, Rornbogrer— Calandra : Der Kornbohrer, ſchwarzer oder an Korn: wurm, Korner, Korneufeiifer — C. (Curc.) granaria ne . . Der Palmenbohrer 5 (Cure. 1 palmarum Samenſtecher — Apion . r Der Kornſtecher, rothe Kornwurm, Ampferrüffel: käfer — (Cure.) frumentarium . 8 Der Wickenſtecher — A. viciae Borkenkäfer — Bostrychus . 0 Der Kapuziner, Kapuzinerkäfer — B. capueinus s. Apate capueina © Der zerſtörende Borkenkäfer . ster) destructor Der große Düfternbostenfäfer — B. (Eccoptoga- ster) scolytus A 5 Kiefernborkenkäfer, „Sisferngmeigsafeüer — B. (Hylesinus) piniperda . . Der gelbbraune Borken- oder Baſttäfer E (Hylesinus) palliatus Der doppeläugige Borken— oder Baſtkäfer SIR. (Hylesinus) poligraphus . Der gemeine Borkenkäfer, Buchdrucker, Fichten— borkenkäfer, Holzwurm, Tannenwurm, achtzäh— e Fichtenborkenkäfer — B. typographus . Der große Kiefernborkenkäfer — B. stenographus s. pinastri f. oe Der Lerchenborkenkäfer, vielzähnige Borkenkäfer — B. laricis Der krummzähnige videns Der zweizähnige Kiefernborkenkäfer — B. bidens s. bidentatus . Der ſechszähnige Fichtenborkenkäfer, der Rupfer ſtecher — B. chalvographus . 2 Der linirte Borkenkäfer — B. lineatus Der höckerige Eichenholzkäfer — B. monographus Der ungleiche Borkenkäfer — B. dispar Getreide- oder Brotkäfer — Trogosita Der gemeine Getreide- oder e — T. ca- eee > e Z Splintkäfer — a „ ER OR, * (Becoptoga- e Tannenborfentüer — B. eur- Der gekerbte Splintkäfer — L. erenatus . Der braune oder grubige e — L. ca- naliculatus (Silpha fusca) Plattkäfer — Cucuius . 0 : Der niedergedrückte Plattkäfer — 0. depressus Rollenſchröter — Spondylis 5 5 Der gemeine Rollenſchröter — Sp. N Sägeböcke, Sägeſchröter — Prionus Der Gerber-Sägebock — P. coriarius Der gemeine Sägebock — P. serrarius — Der Zimmermanns-Sägebock — P. faber Der geweihtragende una, ae — P. cervicorn 's 8 . Der bewaffnete Sägebock up armatus 8 Zimmerböcke oder Zimmerſchröter — Lamia Der gemeine Zimmerbock, e — L. aedilis a Der Weberzimmerbock, Weber — L. textor : Der filzige Zimmerbock — L. fuliginator Der linirte Zimmerbock — L. lineata. Der nebelige Zimmerbock — L. nebulosa Der langarmige Zimmerbock — L. longimana . Walzenſchröter — Saperda 8 Der Pappel-Walzenſchröter, Holzbock, gedüpfelte Walzenſchröter — S. carcharias Der Aspen-Walzenſchröter, gelbſtreifige Aspen⸗ bockkäfer — S. populnea Erin Der Haſelſchröter, Haſelbockkäfer — S. linearis Der 12punftige Walzenſ Se — S. duodecim- punctata . 5 Der Spunktige Walzenſchröter — . tremulae Aechte Bockkäfer — Cerambyx 3 Der Eichenbock, Heldbock, Spießbock — C. here Der Biſam- oder Moſchusbock — C. moschata . Der Runzel- oder Buchenbock — C. cerdo Der Alpenbock — C. alpinns . Schönſchröter — Callidium 8 Der zerſtörende Fichtenſchönſchröter — C. lu— riıdum . 4 = blutrothe Schönſchröter Ze eanguineum Der braunſchwarze Schönſchröter — C. baiulum Der ſtahlblaue Schönſchröter — C. fennicum Der veränderliche Schönſchröte i Der Bauernſchönſchröter = C. rusticum . Widder ä fer G Ä Der gebänderte Widderkäfer — Cl. arcuatus Der gelbhalſige Widderkäfer — Cl. arietis Der abgenutzte Widderkäfer — Cl. detritus. Der dreibindige Widderkäfer — Cl. trifasciatus Fliegenkäfer — Necydalis . Der ſchwarzköpfige Anneke ZN: . cephalaa 8 8 5 0 8 Halbbockkäfer — lerchas 7 5 Der abgekürzte e Afterholgbet — M. abbreviatus . . Dura. a Dornböcke — Rhagium . . . . Der Weidendornbock — Rh. salicis } Der beißige Dornbockkäfer — Rh. mordax Der Spion, Aufpaſſer — Rh. inquisitor . Der Nadelholzdornbock — Rh. indagator Afterbockkäfer, Schmalbockkäfer — Leptura Der fahlgelbe After: oder e — L. rubro-testacea 3 Der vierbindige Shmalsodtifer ER quadri- fasciata Er Der mittägige Schmalbock — 15 meridiana Der Einpunktſchmalbock — unipunctata Der rothe Schmalbock — L. rubra. Waſſerpflanzenkäfer — Donacia Der Halsbandwaſſerkäfer — D. collaris Der goldgrüne Waſſerpflanzenkäfer — D. EEE? Der Schwingelkäfer — D. festucae Zirpkäfer — Crioceris 0 . Der Lilienzirpkäfer, das Sitiengägncpen 8. merdigera Se > Der Spargelzirpkäfer — €: asparagi R Der zwölfpunktige e — C. duodecim- punctata Se Stachelkäfer — Hispa Der ſchwarze Stachelkäfer — H. atra Der zweifleckige Stachelkäfer — H. bipustulata Schildkäfer — Cassida Der grüne Schildkäfer — C. Yiridis Der Ritterſchildkäfer — C. equestris Blattkäfer — Chrysomela . Sägekäfer — Clythra ee Der langfüßige e — Chrysomela s. Clythra longipes N XVI Der langarmige Sägekäfer — C. longimana Der vierpunktige Sägekäfer — C. quadripunctata Der blaudeckige Sägekäfer — C. cyanea . Fallkäfer — Cryptocephalus Der Weinſtockfallkäfer — C. vit's Der ſeidenglänzende Fallkäfer — serieus . Der bunte Fallkäfer — C. laetus Der gelappte Fallkäfer — C. lobatus . Der Fichtenfallkäfer — C. pini Eigentliche Blattkäfer — DE Der Pappelblattkäfer — Ch. populi Der Aspenblattkäfer — Ch. tremulae . Der Kupfer- oder ee — Ch. aenea, alni . Der Weidenblattkäfer Ch Vite Der Grasblattkäfer, das Grashä graminis . . — Der violettſchwarze Blatt käfer — Ch. goettingensis Der rothgeſäumte Blattkäfer — Ch. sanguinolenta Der dunkle Blattkäfer — Ch. tenebricosa 5 Be Ch. Vierte Adtheilung. Käfer mit 3 deutlichen Zehengliedern, Dreigliederige — Trimera. Sonnenkäfer — Coccinella Der gemeine oder ſiebenpunktige Sonnen- oder Blattlauskäfer, Siebenpunkt, Marienkäfer, Got— teslämmchen, Sommerkind ze. — C. septem- punctata . e Der zweiblatterige Se oder Blattlauskäfer C. bipustulata 3 Seite 60 Seite 56 See sn! Der doppelſtreifige Blattfäfer — Ch. alternaus Frucht käfer — Galeruca . . . Der Erlenſruchtkäfer, blaue Erlenblattkäfer — G. alni Der Kiefernfruchtkäfer, ſcwarze Kiefernblatekäfer — G. pinicola = Der Salweidenfruchtkäfer, gelöbeaune Birten⸗ blattfäfer — G. capreae . — . oder Flohkäfer — Haltica 5 — Der gemeine Erdfloh oder Flohkäfer — H. ole- racea — — Der gebogene Erdfloh — H. ſlexuosa- 59 Der punktirte Erdfloh — H. helxines — Der glänzende Erdfloh — H. nitidula — * Seite Der vierzehntropfige Sonnen- oder Blattlauskäfer — C. quatuordecimguttata RER e Dun FU Der eingedrüdte Fühlkäfer — Ps. impressus Der rothe Fühlkäfer — Ps. sanguineus Keulenträger — Claviger Der braune Keulenträger — Cl. testaceus 22127 Erſte Abtheilung. Käfer mit fünf deutlichen Zehengliedern, Fünfgliedrige — Pentamera. Sandkäfer — Cieindeln, * Sie haben ſchmale Unterkiefer mit einem beweglichen Zahn an der Spitze, an der innern Seite der Ober— kiefern 4 ſcharfe Zähne, ein ſchmales Bruſtſtück, einen großen Kopf mit großen runden Augen, eine flach einge— drückte Stirn, fadenförmige Fühler, lange dünne Beine und ziemlich flache Flügeldecken. Der Aufenthalt dieſer von andern Inſekten lebenden Käfer, die, wenn man ſie berührt, einen braunen Saft aus dem Munde von ſich geben, ſind ſandige, trockene Gegenden. Sie laufen und fliegen gleich ſchnell, aber immer abwechſelnd, nur auf eine kurze Strecke. Ihre mit ſtarken Kiefern, Fühlern und Freßſpitzen verſehenen Larven lauern in Erdlöchern auf die vorüberkommenden oder hineinfallenden Inſekten, die ihnen zur Nahrung dienen. Es gibt von dieſen Käfern mehr als 130 Arten. Der Feld-Sandkäfer oder Feldläufer — Cieindéla campestris — (Taf. 1. Fig. 1.), iſt 5½ Linien lang, 2½ Linien breit, oben ſchön blaugrün mit etlichen weißlichen Flecken am Rande der Flügeldecken, unten goldgrün, an den Seiten der Bruſt und den Beinen purpurgold— farbig, und findet ſich häufig auf ſandigen Wegen in Wäldern, Gärten und auf Feldern. Die doppelt ſo große Larve iſt bräunlich weiß und ihr Kopf braunſchwarz. Der Wald-Sandkäfer — C. Sylvatica —, 1½ Linien länger, auch etwas breiter, oben kupferſchwarz mit ſammetartigem Glanze, unten grün, auf den Flügeldecken vorn ein halbmond— förmiger gelblichweißer Fleck, in der Mitte eine geſchlängelte weißliche Querbinde und am Außen— rande gegen die Spitze ein weißlicher Punkt. Der 6 Linien lange Zwitter- oder Baſtard-Sandkäfer — C. hybrida —, oben dunkel- grün mit Kupferröthe vermiſcht, aber glanzlos, hat eine weißliche Oberlippe und am Rande der Flügeldecken weiße Flecken, in der Mitte dagegen eine gezackte weiße Querbinde. Der deutſche Sandkäfer — C. germanica —, 4½ Linien lang und 2 breit, grün mit Kupferglanz, braunen Augen und 2 weißen Flecken am hintern Flügelrande, findet ſich auf ſonni— gen, ſandigen Höhen. Der buchtige Sandkäfer — C. sinuata —, um ½ Linie kleiner, von dunkelgrüner Farbe, zeichnet ſich durch 3 mondförmig ausgebuchtete, weißlichgelbe Linien am Rande der Flügeldecken aus. Der grüne Sandkäfer — C. femoralis — (Taf. 1. Fig. 2.), der größte von allen, 8 Linien lang, glänzend bläulichgrün, Schenkel, Wurzel und Ende der Fühler ſchwarz, das Uebrige blaß rothgelb. Hieher gehören ferner: der königliche Sandkäfer — C. regälis (Taf. 1. Fig. 3.), am Senegal, ſehr ſchön kupfergrün, gelb und violett gezeichnet; der ſchöne Sandkäfer — C. adonis — (Taf. 1. Fig. 4.), auf Kuba, Schön grün, Unterleib, Ende der Flügeldecken, Mundtheile und Fühler gelb, und andere Arten. Rebau, Käfer-Sammlung. | 1 EN 0 5 Grablaufkäfer — Scarites. Sie haben einen großen Kopf mit langen, an der Innenſeite ſtark gezähnten Kiefern, ein gewölbtes, faſt vier⸗ eckiges Bruſtſtück und am Schienbein der Vorderfüße fingerförmige Zähne, womit ſie Löcher in den Sand graben, um ſich darin zu verſtecken. Am größten darunter iſt der großköpfige Grablaufkäfer — Scarites cepha- lotes —, der 8 bis 9 Linien lang und blauſchwarz ift. Man findet ihn unter Steinen. +. Kurzdeckkäfer oder Stutzlaufkafer — Brachimus. Sie haben kurze, fadenförmige Fühler, einen Kopf, der wenig ſchmäler als das Halsſchild iſt, ein herzför⸗ miges Bruſtſtück, ſtarke Beine, die vordern am Schienbeine tief ausgeſchnitten, und abgeſtutzte Flügeldecken; halten ſich gewöhnlich unter Steinen auf und ſtoßen, wenn ſie berührt oder von andern Käfern verfolgt werden, zuweilen 8 bis 10 mal hinter einander, von hinten einen ſcharfriechenden blauen Dunſt mit einem hörbaren Knalle aus, wodurch der Feind erſchreckt und für fie Zeit zum Verſtecken gewonnen wird. Daher der Name Bombardir-Käfer. Der gemeine Bombardirkäfer — Brachinus cerepitans Caf. 1. Fig. 5.), roſtroth, Augen und Hinterleib ſchwarz, Flügeldecken bläulichſchwarz, iſt nur 4 Linien lang und 2 breit. Der knallende Kurzdeckkäfer — Brachinus explödens —, auch roſtroth, Augen und Hinterleib ſchwarz, Flügeldecken dunkelblau. 0 Die übrigen Arten, gegen 20, find ſeltener und faſt insgeſammt dem Ausland angehörig. Laufkäfer — Carabus. * Sie zeichnen ſich durch fadenförmige Fühlhörner, ſehr große, am Ende mehr oder weniger verdickte Freß— ſpitzen, ſtarke, ſpitzige, am Grunde mit einem kleinen Zahn verſehene Kiefer, einen großen Kopf mit vorſtehenden runden Augen, ein hinten und vorn ausgeſchweiftes, mehr oder weniger herzförmiges und verlängertes Bruſtſtück, länglichrunde, gewölbte, meiſt gefurchte Flügeldecken und ſtarke Füße mit Dornen am Ende der Schienbeine aus. Bei vielen ſind die Flügel ſehr verkümmert, wie dieſe Käfer denn überhaupt ſelten fliegen, dagegen ausgezeichnet ſchnellfüßig ſind. Es gibt in Deutſchland allein mehr als hundert Arten, die meiſten von anſehnlicher Größe, nicht wenige mit glänzendem Farbenſchmuck. Man findet ſie an der Erde zwiſchen Gras, unter Steinen, Moos und dürren Blättern, an Wegen, auf Feldern und in Gärten und Wäldern. Sie ſind, gleich ihren Larven, überaus gefräßig, aber zu unſerm Vortheil, da fie ſich allein von Inſekten nähren. Ihre langen, theils einfar— bigen, theils bunten und gezeichneten Larven mit ſehr ausgebildeten Füßen und ſtarken Kiefern, Fühlhörnern und Freßſpitzen halten ſich in der Erde auf. Der geſchulterte Laufkäfer — Carabus humerälis —, 5 Linien lang, 2 breit, ſchwarz, punktirt, Fühlhöͤrner, Beine und ein mit dem ſchmalen Saum der gefurchten Flügeldecken zuſam— menhängender, länglicher Schulterfleck roſtgelb, findet fich geflügelt und ohne Flügel. Der blauköpfige Laufkäfer — C. cyanocephälus —, dunkelblau, Halsſchild und Beine roth, nur 3 Linien lang. Der vierfleckige Laufkäfer — C. quadrimaculätus — (Taf. 1. Fig. 6.), ſchwarz, mit roſtrothem Halsſchild, das Ende der ſchwachgefurchten Flügeldecken, ein Fleck an der Schulter, die Fühlhörner und Beine bleichgelb, 2¼ Linien lang. Der ſchnellfüßige Laufkäfer — C. agılis — (Taf. 1. Fig. 7.), wenig größer, rothbraun mit ſchwärzlichen, gefurchten Flügeldecken, bleichgelben Fuͤhlhoͤrnern und Beinen. Der gezeichnete Laufkäfer — C. signatus — (Taf. 1. Fig. 8.), 6 Linien lang, ganz ſchwarz bis auf die gelbbraunen Zehen und Füͤhlhoͤrnerenden, breit, flachgedrückt, mit zwei rothen Punkten auf der Stirn, die aber auch häufig fehlen. ” — 3 =. Der azurfarbige Laufkäfer — C. azur&us —, 4½ Linien lang und 2 breit, ſchwarz— blau, Fühlhörner und Beine braunroth, Halsſchild viereckig. Der budelige Laufkäfer — C. gibbus —, 7 Linien lang, 3 breit, mit hochgewölbtem Rücken, glänzend ſchwarz, Fühlhörner und Beine pechbraun, Flügeldecken punktirt-gefurcht, wird den Getreidefeldern oft ſehr nachtheilig, indem er bei Nacht die Körner der Aehren ausfrißt. Den Tag über hält er ſich unter Schollen und Steinen verborgen. Noch ſchädlicher aber ſind ſeine bis 1 Zoll langen, ſchmalen, platten, aus 13 Abſchnitten beſtehenden, gelblichweißen, über den Rücken hin braunen Larven, von denen es in manchen Jahren auf den Feldern wimmelt. Sie kommen mehr bei Nacht aus den Erdlöchern, worin ſie ſich am Tage aufhalten, hervor und zer— freſſen die jungen Getreideſtängel, ſo daß nicht ſelten die ganze Winterſaat von vielen Morgen zu Grunde geht. 0 Der kupferige Laufkäfer — C. cupreus —, 5 Linien lang und 2 breit, ſchwarz, oben grünkupferig, Halsſchild viereckig, Flügeldecken fein geſtreift, findet ſich überall in Gärten, Feldern, Wieſen und Wäldern, beſonders an trockenen Orten. Der großköpfige Laufkäfer — C. cephalötes (Taf. 1. Fig. 9.), 10 Linien lang und faſt 4 breit, ſchwarz mit ſehr fein punktirt-geſtreiften Flügeldecken und ſehr großem Kopf. Der metalliſche Laufkäfer — C. metallieus —, ſchwarz, oben metalliſchgrün mit ſchönem Kupferglanz, ungeflügelt. Der punktſtreifige Laufkäfer — C. fasciatopunetatus —, 7 Linien lang, 2 ͤ breit, ſchwarz, mit ſehr langen Beinen, Flügeldecken glattgefurcht, mit in Querbinden gereihten Hohl- punkten in den Zwiſchenräumen. Der ſchwarze Laufkäfer — C. niger — (Taf. 1. Fig. 10.), 7 bis 9 Linien lang, 3 bis 4½ breit, ſchwarz, mit länglich viereckigem, hinten etwas verengtem Halsſchild. Der Rüſſel-Laufkäfer — C. rosträtus — (Taf. 1. Fig. 11.), 6 bis 8 Linien lang, 2% bis 3½ breit, Schwarz, Kopf ruͤſſelförmig vorſtehend, Flügeldecken gewölbt, dicht gekörnelt. Der große Raupenjäger — C. sycophanta — (Taf. 1. Fig. 12.), 9 bis 14 Linien lang, 5% bis 7 breit, violetiſchwarz, Flügeldecken grün, mit Kupferſchiller, punktirt-geſtreift, Kopf und Beine ſchwarz, geflügelt. Dieſe, wie die beiden folgenden Arten, gehören zu den nützlichſten Käfern, denn ſie machen auf Puppen und Raupen, auf der Erde wie auf Bäumen, eifrig Jagd und freſſen ſelbſt ſolche, die von Vögeln in der Regel nicht angerührt werden. Ihre Larven leben ebenfalls von Puppen und Raupen, und ſpüren denſelben ſogar im Winter unter Moos, Baum— rinden ꝛc. nach. Der große Raupenjäger und feine ſchwarze Larve find beſonders den Prozeſſions— raupen, ſiehe Schmetterlingsbüchlein von H. Rebau Seite 41, ſehr gefährlich und vertilgen eine Menge derſelben. Der kleine Raupenjäger oder Aufpaſſer — C. inquisitor — (Taf. 1. Fig. 13.), 8 bis 9 Linien lang, 4 bis 4½ breit, dunkelgruͤn und kupferglänzend, mit ſchwarzen Beinen und Fühlhörnern, in den punktirt-gefurchten Flügeldecken 3 Reihen goldgrüner Grübchen, findet ſich in Gärten und Wäldern unter Steinen. Der Ausſpürer — C. indagator —, 11 bis 13 Linien lang, 4 bis 5 breit, bronze— ſchwarz, mit 3 Reihen goldgrüner Grübchen in den feingeſtreiften Flügeldecken. 1 * r —. 1 — 4 A 0 Der lederige Laufkäfer, Lederkäfer — C. coriaceus — (Taf. 1. Fig. 14.), der größte unter den europäiſchen Laufkäfern, 15 Linien lang, 6 breit, ganz mattſchwarz, mit gewölbten runzeligen Flügeldecken, iſt ziemlich häufig in Gärten, in Miſt und unter Steinen, auch auf Wald— wieſen zu ſehen. 1 5 * Der blaue Laufkäfer — C. eyaneus —, 1 Zoll lang und 5 Linien breit, ſchwarz, oben dunkel veilchenblau, Augen und Hälfte der Fühlhörner gelb, auf den grobrunzeligen Flügeldecken 3 Streifen von Höckern. Der Goldlaufkäfer, auch Goldhähnchen, Gärtner, Goldſchmied genannt, — C. aurätus — (Taf. 1. Fig. 15.), faſt 1 Zoll lang, 4 Linien breit, glänzend goldgrün, Fühlhörner, Kiefer, Freßſpitzen und Beine gelblich, letztere auch bisweilen pechbraun oder ſchwärzlich, Hinterleib ſchwarz, auf jeder Flügeldecke 3 Kanten, findet ſich ſehr häufig auf Wieſen und in Gärten, an feuchten Orten unter Steinen und modernden Pflanzen. Der goldglänzende Laufkäfer — C. auronitens — (Taf. 1. Fig. 16.), 10 Linien lang, 4 breit, oben glänzend goldgrün, unten ſchwarz. * Der glänzende Laufkäfer — C. nitens —, 7 Linien lang, 3 breit, oben glänzend grün, Unterſeite, Beine, Fuͤhlhörner, Taſter ſchwarz, die Flügeldecken mit goldenem Saum. Der körnige Laufkäfer — C. granulatus — (Taf. 1. Fig. 17.), faſt 1 Zoll lang, über 4 Linien breit, unten ſchwarz, oben kupferglaͤnzend grün, auf den Flügeldecken 3 erhöhte Längs- ribben und dazwiſchen 3 Reihen länglicher Höcker, hält ſich in Wäldern und Gärten an feuchten Stellen, unter Steinen und modernden Pflanzen auf. Der gitterige Laufkäfer — C. cancellatus — (Taf. 1. Fig. 18.), faſt von der Größe des vorigen, grünlich erzfarben, hat auf den Flügeldecken 3 körnige Streifen und dazwiſchen glatte Ribben und findet ſich in Wäldern unter Moos und Steinen häufig. Der geſtrichelte Laufkäfer — C. catenulatus —, 10 Linien lang, ſchwarz, Halsſchild und Außenrand der Flügeldecken veilchenblau, auf den Flügeldecken erhabene und rauhe Striche mit runzeligen Zwiſchenräumen und 3 Reihen kleiner Höckerchen. Der Feldlaufkäfer — C. arvensis —, 7 Linien lang, ſchwarz, oben gruͤnkupferig, bronze— braun, veilchenblau oder ſchwarz, auf ſandigen Feldern ſich findend. Der violettrandige Laufkäfer — C. violaceus — (Taf. 1. Fig. 19.), 1 Zoll lang, ſchwarz, der Außenrand des Halsſchildes und der Flügeldecken violett oder blau, in Waͤldern unter Steinen und Moss, läuft ſehr ſchnell. Der Gartenlaufkäfer — C. hortensis — (Taf. 1. Fig. 20.), von der Größe des vorigen, glänzend ſchwarz, auf den mit goldenen Punkten beſtreuten Flügeldecken ins Violette ziehend, ſehr gemein in unſern Gärten. Der Waldlaufkäfer — C. sylvestris —, 9 Linien lang, ſchwarz bronzefarbig, oben mit Kupferglanz, auf den geſtreiften Flügeldecken 3 Reihen grünglänzender Grübchen; man findet ihn in Bergwaͤldern. Der gewölbte Laufkäfer — C. convexus —, 7 Linien lang, ſchwarz, mit eiförmigen, ſtark gewölbten Fluͤgeldecken, deren Außenrand, wie der des Halsſchildes, blaͤulich iſt, findet ſich in Wäldern. Ahlenkäfer — Bembidion. Dieſe kleinen Käfer haben einen länglichen Leib, meiſt mit einem herzförmigen Hals, an der Innenſeite der vordern Schienbeine einen Ausſchnitt und pfriemenförmig verlängerte Kiefer-Freßſpitzen und leben an feuchten Orten, meiſtens an Ufern unter Moos, nicht aber im Waſſer ſelbſt. Der gelbfüßige Ahlenkäfer — B. flavipes —, 2 Linien lang, ſchwarzgrün, oben kupferig, mit 2 Hohlpunkten auf jeder Flügeldecke, blaßgelben Beinen und großen Augen, findet ſich ziemlich häufig an feuchten Sandufern. Der röthliche Ahlenkäfer — B. rubens —, von der Größe des vorigen, roſtfarben, mit ſchwarzen Augen, die Flügeldecken bleicher, häufig an feuchten Orten, im Felde unter Steinen und in Grasgärten. Strand- oder Üferkäfer — Elaphrus. Es ſind kleine artige Käfer, die einen ziemlich dicken Leib mit vorſtehenden Augen und Kiefern haben, ſchnell laufen und fliegen und gern an feuchten Plätzen leben, wo ſie ſich unter Pflanzen und Wurzeln verſtecken. Der gemeine Uferkäfer — E. riparius — (Taf. 1. Fig. 21.), 3 Linien lang, dunkel metalliſchgrün mit 4 Reihen grüner Wärzchen und einem kupferglänzenden Flecken auf jeder Flügel— decke, ſchwarzen Fühlhörnern und grünen Beinen, faſt überall an ſumpfigen Orten anzutreffen. Der Waſſerſtrandkäfer — E. aquaticus —, kaum 3 Linien lang, dunkel rothbraun, ſtellenweiſe mit ſtarkem Kupferglanz. Dammkäfer — Nehria. Dieſe länglich ovalen und platten Käfer haben einen ſchmalen, herzförmigen Hals und ein deutliches Schildchen. Zu ihnen gehört neben andern der fahle Dammkäfer — N. livida — gegen 7 Linien lang, ſchwarz, Hals, Rand der Flügeldecken und Beine fahl, an ſandigen Ufern, beſonders der Seen, zu finden. Grundkäfer. — Seolytus. Sie ſind ziemlich gewölbt und faſt ſcheibenförmig, mit ſehr breitem, vorn ausgeſchnittenem Bruſtſtück, worin der breite Kopf ſteckt, und haben vorſpringende Augen und Kiefer. Ihre Larven ähneln denen der Waſſer— käfer, ſind lang, faſt kegelförmig und platt und zeigen hinten einen Faden mit zwei Borſten. Der geſaumte Grundkäfer — S. limbätus — (Taf. 1. Fig. 22.), 3 Linien lang und 2 breit, roſtgelb, metalliſchgrün gezeichnet, mit blaßgelben Fühlhörnern und Beinen, hält ſich immer an den Ufern der Flüſſe und Suͤmpfe zwiſchen Wurzeln auf. Waſſerkäfer — Dytiseus. Der Körper dieſer Käfer iſt eirund, der Halsſchild mehr breit als lang, die Hinterfüße ruderartig flach, mit Borſten gewimpert, die Vorderfüße meiſt kürzer als die übrigen, und die fadenförmigen Fühlhörner länger als der Kopf. Bei den meiſten Männchen bilden die Füße der Vorderbeine eine Scheibe, welche kleine Saugnäpfe zum Heften an glatte Flächen hat. Ihr Aufenthalt iſt das Waſſer. Sie ſchwimmen ſchnell und fliegen auch, wenn ein Gewäſſer austrocknet, nach einem andern; überwintern theils im Waſſer, theils unter Mooſe, nähren ſich von allerlei kleinen Waſſerthieren, die ſie mit Heftigkeit verfolgen, und ſind, wenn es auch unter ihnen welche von 1½ Zoll Länge gibt, doch der Mehrzahl nach klein, zum Theil ſehr klein. Ihre Larven, welche man in allen ſtehenden . 3 Gewäſſern, in Teichen, Seen, Sümpfen, Gräben und Lachen leicht ſinden kann, haben einen aus 11 bis 12 Ringen beſtehenden Körper, der hinten verſchmälert und mit Anhängſeln verſehen iſt, einen großen Kopf mit 6 einfachen Augen auf jeder Seite, große Freßzangen zum Fangen und Ausſaugen ihrer Nahrung, die in Waſſeraſſeln, den Larven der Waſſerjungfern, Eintagsfliegen, Schnaken ꝛc. beſteht, und 6 lange behaarte Füße, die in 2 Klauen endigen. Ihre Verpuppung geſchieht in der feuchten Erde des Ufers. 2 Der breiteſte Waſſerkäfer — D. latissimus — (Taf. 1. Fig. 23.), der größte von allen, 18 Linien lang und faſt 12 breit, ſchwarz grünlichbraun, Vorderkopf, Fühlhörner, Beine, Einfaſſung des ganzen Halsſchildes und 2 Linien am Außenrande der beim Männchen glatten, beim Weibchen mit Längsfurchen verſehenen Flügeldecken gelb. Dieſe überaus räuberiſchen Käfer, welche des Nachts nach andern ſtehenden Gewäſſern fliegen, verfolgen ſelbſt die großen ſchwarzen Schwimm— käfer, deren Hinterleib ihnen ein angenehmer Fraß iſt, und hängen ſich mit ihren Saugnäpfen nicht allein an todte, im Waſſer ſchwimmende Thiere, Löcher in die Haut freſſend, ſondern ſogar an lebendige Fiſche. Nimmt man ſie aus dem Waſſer, ſo laſſen ſie aus dem Hintern ein weißes Tröpflein dringen, das einen argen Geſtank verbreitet. 7 Der geſaumte Waſſerkäfer, Gelbſaum — D. marginälis — (Taf. 1. Fig. 24.), 14 Linien lang und 8 breit, oben bläulich ſchwarzbraun, unten und an den Fuͤßen rothbraun, Vor— derkopf, Seiten der Flügeldecken und Bruſtſtück mit ganz gelbem Rande. Sie find ſehr geſchwinde Schwimmer, fliegen des Abends umher und machen ſich bei ihrer großen Gefräßigkeit an Fröſche, die dreimal größer als ſie ſelbſt ſind. Damit, auch mit Spinnen, Mücken, ſelbſt mit Stückchen Rindfleiſch laſſen fie ſich mehrere Jahre in Gläſern erhalten. Ihre nach 8 bis 12 Tagen aus den Eiern kriechenden Larven erreichen eine Länge von faſt 2 Zoll und ſind mit weit vorragenden, krummen, ſpitzigen Freßzangen zum Packen ihrer Beute verſehen. Sie verpuppen ſich in einer am feuchten Ufer ſelbſt gemachten Höhle; nach 16 bis 21 Tagen geht der Käfer aus der weißlichen Puppe hervor, aber erſt 8 Tage ſpaͤter, wenn er feine gehörige Härte und Farbe bekommen hat, in's Waſſer. Der gefurchte Waſſerkäfer — D. suleätus —, 8 Linien lang, 5 breit, braun, Hals und Kopf mit gelben Rändern, unten gelb, auf jeder Flügeldecke des Weibchens 4 haarige Langs— furchen, iſt vom Frühling bis Herbſt haͤufig in Sümpfen zu ſehen. Der punktirte Waſſerkäfer — D. punctulatus —, 1 Zoll lang, ſchwarzgrün mit gelber Einfaſſung, Unterleib und Füße ſchwärzlich, iſt als Larve hellbraun und als Puppe bräunlichgelb. Der Sumpfwaſſerkäfer — D. lacustris —, faſt 6 Linien lang und über 3 breit, ſchwärz— lich, Außenrand des Halsſchildes und der Flügeldecken, Beine und 2 Punkte auf dem Kopfe roſt— farb, Fühlhörner gelb. f Der geſprenkelte Waſſerkäfer — D. adspersus —, faft 5 Linien lang, über 2% breit, gelb, im innern Rand der Fluͤgeldecken dunkelbraun, weißlich geſprenkelt. Der abgekürzte Wafferfäfer — b. abbreviatus —, dunkelbraun, Kopf und Beine röth- lich, auf den Flügeldecken vorn eine nicht bis zur Naht gehende, gezackte, gelbe Binde, weiter hinten eine kleinere und am Ende ein gelber Punkt. Der kleine glatte Waſſerkäfer — D. minutus —, nur 2½ Linien lang und 1 breit, gelblichgrün und ſehr glatt, Flügeldecken bräunlichgrün und durchſichtig, mit weißlichen Flecken am BE * * Ta, jies Rande, Seiten des Hinterleibs behaart, ſchwimmt überall in ſtehenden Gewäſſern ſehr geſchwind herum, fliegt oft heraus und macht mit ſeinen langen Hinterfüßen große Luftſprünge. Der geſtichelte Wafferfäfer — D. impressus —, nicht größer als ein Floh, ſchwarz, der Hals gelb, Fluͤgeldecken grau, mit Stichen geſtreift, ſchwarz gefleckt, hat ſehr lange Hinterfüße und iſt ein außerordentlich ſchneller Schwimmer. Wirbelkäfer — Eyrinus. Die nach vorn keulenförmig verdickten Fühlhörner ſind kürzer als der Kopf; die Vorderbeine länger als die übrigen, mit Schwimmborſten verſehenen; die Augen durch eine Kante geſchieden, daß ſie wie vier ausſehen, und die Flügeldecken nicht bis an's Ende des Hinterleibes reichend. Es ſind lauter kleine Käfer, die man vom Frühling bis in den Herbſt hinein mit großer Behendigkeit auf der Oberfläche des Waſſers in Kreiſen herum— ſchwimmen ſieht; auch laufen ſie auf dem Grunde hin und her und fliegen mitunter. Beim Untertauchen nehmen ſie am Ende des Leibes ein glänzendes Luftbläschen mit. Wenn man ſie anfaßt, ſo bleibt an den Fingern ein unangenehmer Geruch zurück. Ihre ſchlanken, durchſichtigen Larven, die aus einem großen Kopf und 13, an den N einem häutigen und behaarten Faden beſetzten Ringen beſtehen, große, ſcharfe Kiefer und lange Beine haben, machen ſich zur Verpuppung ein weißliches Geſpinnſt an Waſſerpflanzen, woraus nach 4 Wochen der Käfer kommt, der ſogleich in's Waſſer geht. Der tauchende Wirbelkäfer — G. natator —, (Taf. 1. Fig. 25.), 3 Linien lang, eirund, glatt, ſchwarz, unten gelbbraun, die Flügeldecken mit feinen, aus Pünktchen beſtehenden Streifen. Seine Larve verpuppt ſich Anfangs Auguſt auf die angegebene Weiſe. Der haarige Wirbelkäfer — ©. villosus —, 2 Linien lang, ſchwarz, grau behaart, unten gelb. Naubfäfer — Staphylinus. Sie haben nur Ein Paar Unterkiefertaſter, ſtarke Oberkiefer, einen breiten Kopf mit einfachen, aus kurzen Gliedern beſtehenden Fühlhörnern, einen ſchmalen Körper und kurze, den größten Theil des Hinterleibes unbedeckt laſſende Flügeldecken, unter denen ſich die Flügel, die ſo groß ſind wie bei andern Käfern, zuſammenziehen; leben theils vom Raute, theils von Miſt, ſaulenden Thierſtoffen, Pilzen und andern weichen Pflanzentheilen; fliegen und laufen ſchnell und heben, wenn man ſie anfaßt, den Hinterleib empor, als ob ſie damit ſtechen wollten. Man hat in neuerer Zeit mehrere Geſchlechter daraus gebildet. Zuerſt die Pilzraubkäfer (Oxyporus), die einen ſehr breiten Kopf mit langen vorſtehenden Kiefern und kurzen Fühlhörnern haben. Der rothe Naubfäfer — St. (Oxyporus) rufus — (Taf. 1. Fig. 26.), 4 Linien lang und 1½ breit, Kopf, Spitze des Hinterleibes und Hintertheil der Flügeldecken ſchwarz, Fühlhörner und Beine bräunlich rothgelb, findet ſich beſonders in faulen Pilzen, aber die Larve lebt vom Fleiſche, wie bei allen Pilzraubkäfern. Der Kinnladen-Raubkäfer — St. (Oxyporus) maxillosus —, 1 Linie kleiner als der vorige, mit weit vorragenden Oberkiefern, braungelblich, Kopf, Halsſchild und äußeres Flügel— deckenende ſchwarz. Es folgen nun die eigentlichen Raubkäfer, die größten von allen. Sie haben große Freß—⸗ zangen, jadenförmige Freßſpitzen und über der Oberlippe zwiſchen den Augen ſtehende Fühlhörner # = * © m, — und nähren ſich vornemlich von Larven, Puppen und Aas. Man findet fie unter Steinen, auch im Miſt und an den Rändern der Wege. Der rauche Raubkäfer — St. hirtus —, bis 10 Linien lang und 3 ½ breit, ganz rauch von ſchwarzen Haaren, Hals und Hinterhälfte des Hinterleibes gelb, findet ſich an todten Thieren. Der Kinnladenraubkäfer — St. maxillosus — (Taf. 1. Fig. 27.), 8 bis 9 Linien lang, ſchwarz, mit ſehr langen, ſpitzigen Kinnladen und braungelben Augen, Flügeldecken mit grauer Querbinde von Haaren, unten aſchgrau, ebenfalls bei todten Thieren, auch im Dünger zu finden. Der mausgraue Raubkäfer — St. murinus —, bis 6 Linien lang, überall weich behaart, glänzend graulichſchwarz, mit mattſchwarzen Querſtreifen auf den Flügeldecken und 2 Längsreihen ſchwarzer Sammetflecken auf dem Hinterleibe, ſpuͤrt in todten Thieren und im Roßmiſt den darin beſindlichen Inſekten nach, läuft ſehr geſchwind und fliegt leicht. Der rothfluͤgelige Raubkäfer — St. erythropterus — (Taf. 1. Fig. 28.), bis 10 Linien lang, ſchwarz, mit braunrothen Flügeldecken und goldgelben Flecken auf dem Hinterleibe, findet ſich häufig auf Miſt und todten Thieren und greift auch andere Inſekten an. Der ölige Raubkäfer — St. oleus — (Taf. 1. Jig. 29.), der größte unſrer Raubkäfer, 1 Zoll lang, ganz ſchwarz, keck alles angreifend, was ihm begegnet, allenthalben auf gedüngten Feldern, bei todten Thieren, unter Steinen zu finden. i Der blaue Raubkäfer — St. cyaneus —, 6 bis 8 Linien lang, ſchwarz, Kopf, Hals— ſchild und Flügeldecken blau, im Sande, unter Steinen und im Dünger anzutreffen. Der grünflügelige Raubkäfer — St. chloropterus — (Taf. 1. Fig. 30.), nur 3 Linien lang, Kopf und Bruſtſtück kupferig mit etwas Grün, Fluͤgeldecken grün mit gelbem Hinterſaum, Hinterleib gelblich. Zu den Ufer-Raubkäfern (Paederus), kleinen und ſehr ſchmalen Käfern mit großem Kopf und langen Freßſpitzen, gehören: Der Uferraubkäfer — St. (Paederus) riparius —, 3½ Linien lang und ¼ breit, glänzend braunroth mit blauen Flügeldecken, ſchwarzem Kopf und Hinterleibsende, an den Ufern der Gewäſſer. Der rothflügelige Uferraubkäfer — St. (Paederus) fulvipennis — (Taf. 1. Fig. 31.), 4 Linien lang, vorn glänzend ſchwarz, hinten braun, mit rothen Flügeldecken. Der gedüpfelte Uferraubfäfer — St. (Stenus) biguttatus —, 2 Linien lang, ganz ſchwarz, mit einem röthlichen Dupfen auf jeder Fluͤgeldecke, ziemlich häufig an feuchten Sandufern. Bei den Dornraubkäfern (Oxytelus), die nun folgen, find die Füße mit Dornen verſehen. Der gefurchte Dornraubkäfer — St. (Oxytelus) carinatus —, 2 Linien lang, ſchwarz, mit pechbraunen Beinen und 3 Furchen auf dem Halsſchild, häufig unter Steinen, auf gedüngten Feldern ꝛc. Der dreihörnige Dornraubkäfer — St. (Oxytelus) tricornis —, 3 Linien lang, ſchwarz, mit röthlichen Flügeldecken, Halsſchild beim Männchen vorn mit einem geraden Stachel. erg — 4 Prachtkäfer — Buprestis, Sie haben einen harten, faſt walzigen oder keulenförmigen Leib, einen bis an die Augen in der Bruſt ſteckenden Kopf, körnige und gezähnte Fühlhörner, flache, lange Flügeldecken und ſtarke Füße, zeichnen ſich durch die Mannigfaltigkeit und den metalliſchen Glanz ihrer Farben aus und finden ſich nur in Wäldern. Bei den meiſten iſt der Leib länglich, hinten zugeſpitzt. Droht ihnen Gefahr, ſo ziehen ſie Beine und Fühlhörner in eigene Fugen und laſſen ſie fallen. Die meiſten, zugleich die größten und ſchönſten, gehören den heißen Ländern an: von den bei uns einheimiſchen Arten erreicht keine einen Zoll Länge. Ihre Larven leben im Holze. Der erzfarbige Prachtkäfer — Buprestis ahenea —, 10 Linien lang und 4% breit, metalliſch braun, durchweg punktirt, unten glänzend kupferroth. Der öfterreihifche Prachtkäfer — B. austriaca —, 5 bis 6 Linien lang, glänzend grün, hinten und an den Seiten der Flügeldecken kupferroth, lebt auf Eichen. Der achtfleckige Prachtkäfer — B. octoguttata —, 6 Linien lang, glänzend blau, in's Schwarze ſpielend, mit 2 weißen Strichen auf der Stirn, gelbem Ausrand des Halsſchildes, 4 hell— gelben runden Flecken auf jeder Flügeldecke und 2 Reihen gelblicher Mehr an jeder Seite des Hinterleibes, iſt in Nadelholzwäldern nicht ſelten. Der goldrandige Prachtkäfer — B. rutilans — (Taf. 1. Fig. 320, bis 6 Linien lang, grünlichblau, überall ſchwarz punktirt, Halsſchild und Flügeldecken am Rande vergoldet, findet ſich auf der Roßkaſtanie. . Der Goldpunkt — B. chrysostigma — (Taf. 1. Fig. 34.), ½ Zoll lang, glaͤnzend braun, mit Goldpunkten auf den Flügeldecken, unten goldig grün ſchimmernd. Der glänzende Prachtkäfer — B. nitidula — 2 Linien lang, glänzend grün, Kopf und Hals goldig roth. Der grüne Prachtkäfer — B. viridis — (Taf. 1. Fig. 33.), kaum 3 Linien lang, glänzend grün, unten ſchwarz. i Der gemeine Prachtkäfer — B. rustica —, 7 Linien lang, goldgrün, in's Blaue und Purpurfarbige, jede Flügeldecke mit 10 Punktreihen. Der vierpunktige Prachtkäfer — B. quadripunctata — (Taf. 1. Fig. 35.), 3 Linien lang, ſchwarz und etwas metalliſch braun, hat auf dem Halsſchilde 4 rundliche Grübchen in einer Querreihe und iſt überall punktirtrunzelig. Der zweitropfige Prachtkäfer — B. biguttata —, ½ Zoll lang, grün, hat hinten auf den Flügeldecken an jeder Seite der Naht einen weißen Fleck und an den Seiten des Hinter— leibes mehrere. Der kleine Prachtkäfer — B. minuta —, glänzend kupferbraun, mit 4 oder 5 weiß⸗ lichen Querbändern von Haaren, iſt nur 1½ Linien lang und findet ſich häufig auf den Blättern der Rüſtern und Haſelſträucher. Von den ſchönen Ausländern nur einige zum Schluß. Der Rieſenprachtkäfer — B. gigantea — (Taf. 1. Fig. 36), 2½ Zoll lang und über / breit, der größte aller Prachtkäfer, grün, kupferig und rothglänzend, mit 2 ſchwarzen Halsflecken, tiefgefurchten Flügeldecken und braunrothen Augen, iſt in Braſilien, Jamaika ꝛc. einheimiſch. Aus ſeinen Flügeldecken macht man prächtige Ohrringe. Rebau, Käfer⸗Sammlung. 2 ». — * * 2 ” — 10 — ’ . . * . * Der reiche Prachtkäfer — B. opulenta —, nur wenig kleiner als der vorige, ſchön goldgrün, mit einer gelblichen Querbinde auf jeder Slügelnene, lebt auf Java. Der geäugelte Prachtkäfer — B. ocellata —, , Zoll lang, bräunlich, hat gelbe, blaue und rothe Augenflecken auf den Flügeldecken, die in China zu Stickereien und Verzierungen der Zimmergeräthe genommen werden. Springkäfer — Elater. Dieſe Käfer, die man auch Schnellkäfer, Schmiede nennt, haben einen kleinen, etwas in das Bruſtſchild ge⸗ zogenen Kopf, einen länglichen und breiten Leib, körnige, bei vielen Männchen kammartige Fühlhörner, flache, meift längsgeſtreifte Flügeldecken und ſehr kurze Füße. Ihr vorn abgerundetes Bruſtbein geht bis zum Munde, läuft aber nach hinten in eine hornige Spitze aus, welche in eine Grube der Mittelbruſt eingreift. Wenn man dieſe Käfer an- rühren will, ſo ſtellen ſie ſich todt, ziehen die Beine an ſich und legen die Fühlhörner in zwei Längsrinnen an der Unterſeite der Bruſt; auf den Rücken gelegt, ſchnellen ſie ſich aber in die Höhe, um wieder auf die Beine zu kommen und zu entwiſchen. Um dieß zu bewerkſtelligen, biegen ſie ſich ſo weit aufwärts, daß die erwähnte nige Spitze aus ihrer Grube tritt, ſetzen dieſelbe alsdann auf den Rand der Grube und drücken den Körper zurück, wobei die hornige Spitze abglitſcht und in ihre Grube zurückſchnellt, der Käfer aber zugleich in die Höhe geworfen wird. Hie⸗ durch unterſcheiden ſie ſich von allen andern Käferarten. Es gibt eine Menge Arten, die größten darunter find Aus⸗ länder. Sie leben auf 11 auf Blumen und im Graſe; fliegen zwar ſehr gut, aber ſelten und nicht weit und kriechen immer mit niederhängendem Kopf. Da ſie ſich wie todt auf die Erde fallen laſſen, ſobald man ein Blatt berührt, ſo muß man, um ſie ſicher zu fangen, den Hut oder ſonſt etwas unterhalten. Der roſtrothe Springkäfer — E. ferrugineus — (Taf. 1. Fig. 37.), 10 Linien lang, roſtroth, Kopf, Beine, Fühlhörner und Hinterrand des Bruſtſtücks ſchwarz. Der kammhornige Springkäfer — E. pectinicornis — (Taf. 1. Fig. 38.), faſt 8 Li⸗ nien lang, metalliſchgrün, Beine und Fuͤhlhörner ſchwarz, letztere beim Männchen kammförmig. Der gewürfelte Springkäfer — E. tesselatus —, glänzend kupferbraun, mit grünlich- grauen Haarflecken, ſchwarzen Fühlhörnern und röthlichen Krallen, auf Wieſen und in Grasgärten häufig zu ſehen. Der maus graue Springkäfer — E. murinus —, 6 Linien lang, ſchwärzlich, mit grau⸗ lichgrünen Haarflecken, braunrothen Beinen und ſchwarzen Fuͤhlhörnern, ſehr häufig auf Garten— kräutern. Der blutrothe Springkäfer — E. sanguineus —, 6 Linien lang, ſchwarz, mit pech⸗ braunen Füßen und blutrothen geſtreiften Flügeldecken, besonders auf Doldengewächſen. Der bandirte Springkäfer — E. fasciatus —, 7 Linien lang, ſchwarz, am Hintertheile der Weißes Flügeldecken eine weißliche Binde. u Der ſchwarze Springkäfer — E. niger —, ½ Zoll lang, glänzend ſchwarz, ait 3 ſtreiften Fluͤgeldecken, in Wäldern und auf Hecken. Der kupferfarbige Springkäfer — E. cupreus —, 7 Linien lang, kupferfarbig, Fluͤ⸗ geldecken geftreift, gelb, das letzte Drittel ſchwärzlich, Süftöene des Männchens kammfoͤrmig, auf Fichten und Waldgräſern. Der gezeichnete Springkäfer — E. signatus —, ½ Zoll lang, Kopf und Bruſtſtück dunkel metallgrün, Flügeldecken braungelb mit ſchwarzer Zeichnung. Der ſchwarzgefleckte Springkäfer — E. ephippium —, 3½ Linien lang, ſchwarz⸗ a 1 For * — 11 — braun, hat in der Mitte der rothen Flügeldecken einen ſchwarzen Fleck und lebt zu Hunderten in Erlengebüſchen. Der purpurrothe Springkäfer — E. haematodes — (Taf. 1. Fig. 39.), etwas über 4 Linien lang, ſchwarz, die punktirten, geſtreiften Flügeldecken roth mit 2 nicht bis an's Ende gehenden Linien, lebt in Gärten. Der ſchöne Springfäfer — E. aulicus — (Taf. 1. Fig. 40.), 7 Linien lang, Unter— körper, Kopf und Bruſtſtuͤck glänzend dunkel metallgrün, Flügeldecken braungelb. Der Kreuzſpringkäfer — E. eruciatus —, 4 Linien lang, mit roſtrothem Bruſtſtück und gelben Flügeldecken, letztere auf der Mitte mit einer ſchwarzen Kreuzzeichnung. Der geſtreifte Springkäfer, Saatſpringkäfer — E. striatus, segetum —, ſchwärz⸗ lich, graubehaart, hat graugeſtreifte, feinpunktirte Flügeldecken und braungelbe Fühlhörner und Beine. Seine, dem Mehlwurm ähnliche, braune Larve verderbt zuweilen, wenn ſie in großer Menge vor— handen iſt, durch Benagen die Wurzeln des Getreides, beſonders des Hafers, welcher davon gelbe Blätter bekommt und abſtirbt. ’ Der leuchtende Springfäfer — E. noctilüeus —, 1 bis 1% Zoll lang und faſt % Zoll breit, braun, mit gefurchten Flügeldecken und einem gelben, durchſichtigen Flecken auf jeder Seite des Bruſtſtücks, woraus des Nachts ein ſo ſtarkes Licht kommt, daß man dabei leſen kann, findet ſich auf Jamaika und andern weſtindiſchen Inſeln, wo man ſich deſſelben als Leuchte im Dunkeln bedient. j Der Rieſenſpringkäfer — E. gigas — (Taf. 1. Fig. 41.), am Senegal, der oben dunkelbraun, unten ſchwarz iſt, erreicht eine Länge von 3 Zoll. Leuchtkäfer — Lampyris. Der platte Körper hat einen etwas im Bruſtſtück ſteckenden kleinen Kopf mit fadenförmigen Fühlhörnern und großen Augen. Die Füße ſind kurz. Den Weibchen der bei uns einheimiſchen Arten fehlen die Flügel und weichen Flügeldecken der Männchen. Sie krümmen ſich, wenn man ſie angreift, zuſammen und verbreiten im Dunkeln ein phosphorartiges Licht, das von den weißen oder gelben Flecken auf den 3 letzten Ringen des Hinter— leibes ausgeht und im Tode, wenn ſie trocknen, erliſcht, ſich aber wieder zeigt, wenn man ſie mit lauem Waſſer aufweicht. Es ſind nächtliche Thiere, von denen die bei uns vorkommenden Arten, weil ſie ſich beſonders um Johannis zeigen, Johanniswürmchen genannt werden. Die Weibchen leuchten auf der Erde an Wegen, Hecken und Waldrändern, wo ſie langſam umher kriechen, während die Männchen, wie kleine Sterne, umherfliegen. Die Larven und Puppen leuchten ebenfalls, jedoch weniger ſtark als die Weibchen. Der Johanniskäfer — L. noctiluca —, das Männchen kaum 4 Linien lang, das Weibchen über die Hälfte größer, jenes braun mit graulichem Bruſtſtück und 4 leuchtenden Punkten am Hinterleibe, dieſes grau gelbbraun und weit ſtärker leuchtend als das Männchen. Die Cier, die an Pflanzen oder in die Erde, theils einzeln, theils in Haufen gelegt werden, ſind eitronengelb; die Larven, die ungefähr 1 Zoll lang und 3 Linien breit werden, ſehen ziemliches wie das vollkom— mene Inſekt aus; die Puppe iſt grünlichbraun, an den Seiten blaß roſenroth, unten gelblichgrau und liegt gekrümmt, ohne ſich zu bewegen. Der glänzende Leuchtkäfer — L. splendidula —, gegen 4 Linien lang, braun, mit blaſſen Beinen; das etwas größere Weibchen weißlich in's Gelbe, mit einer geringen Spur von Flügel: 2 * LIBRARY UNIVERSITY og ILLINOIS — 1 0 * * * * decken, die Larve lederbraun, leuchtet viel ſtärker als die vorige Art und gewährt im nördlichen Deutſchland, z. B. in Sachſen, wo man in warmen Juninächten Hunderte 2 Käfer herum⸗ fliegen ſieht, ein wunderſchönes Schauſpiel. a Fliegenkäfer — Cantharis. Sie haben weiche Flügeldecken, fadenförmige, zum Theil geſägte Fühlhörner, einen ſchmalen, weichen Leib und ein gerandetes Halsſchild. Der gemeine (braune) Fliegenkäfer, Scharrkäfer — C. (Telephörus) fusca —, 7 bis 8 Linien lang, mit dunkelbraunen Flügeldecken, hat ein braunrothes, vorn ſchwarzfleckiges Halsſchild und einen hängenden Kopf mit großen ſich kreuzenden Freßzangen, womit er empfindlich beißt und andere Inſekten zerfleiſcht; findet ſich im Juni und Juli auf unſern Obſtbäumen, Sträu— chern und an Zäunen ſehr häufig; läuft ſchnell und kann, da ſeine Flügel ziemlich lang ſind, auch ſehr leicht und hurtig fliegen. Die 1 Zoll langen, ſammetſchwarzen, weichen, aus 12 Nngen be⸗ ſtehenden Larven, die einen hornigen platten Kopf, ſtarke Kiefer, womit ſie ihren Raub, Inſekten, Larven, Raupen und Regenwürmer, wie mit einer Zange faſſen, und 3 Paar Füße haben, leben in feuchter Erde und unter Moos, und kommen bei ſchnell eintretendem Thauwetter oft in großen Schaaren auf den Schnee, werden auch zuweilen durch heftige Winde mit der lockern Schneedecke fortgeführt und an andern Orten abgeſetzt, welches den Glauben erzeugte, daß ſie aus den Wolken fielen. Die Puppen ſind gebogen, von blaßrother Farbe. Der dunkle Fliegenkäfer — C. obscura —, etwas kleiner als der vorige, ſchwarz, Kinnbacken, Seitenrand des Halsſchildes und des Hinterleibes blaßröthlich. Die nun folgenden Arten, die man Warzenkäfer — Malachius — nennt, können ziemlich große rothe Blaſen aus den Seiten des Körpers treiben, leben auf Blumen, ihre Larven aber in der Erde, und ſind klein, jedoch meiſt ſehr ſchön gefärbt. Der metallgrüne Fliegen- oder Warzenkäfer — C. 010 ahenea — (Taf. 1. Fig. 42.), nur 3 Linien lang, metalliſchgrün, behaart, Rand der Flügeldecken dunkelroth. Der bandirte Fliegenkäfer oder Warzenkäfer — C. (M.) fasciata —, 1½ Linien lang, ſchwärzlich mit 2 rothen Binden auf den Flügeldecken. Der zweiblättrige Fliegen- oder Warzenkäfer — C. (M.) bipustulata —, über 2 Linien lang, metalliſchgrün, Spitze der Flügeldecken roth. Die folgenden, bei denen ſich der Kopf vorn ſchnauzenförmig verlängert, werden S nahe zenkäfer — Lycus — genannt. Der blutrothe Fliegen- oder Schnauzenkäfer — C. (Lycus) sanguinea — (Taf. 2. Fig. 1.), 4 Linien lang, ſchwarz, die Seiten des Halsſchildes und die ſchwachgeſtreiften Flügeldecken blutroth. Der Aurora-, Fliegen- oder Schnauzenkäfer — C. (L.) Aurora —, von der Größe des vorigen, ſchwarz, Bruſtſtück und Flügeldecken roth. a Hieher gehören endlich noch die Werftkäfer — Lymexylon —, die vorſpringende Augen haben und nebſt ihren Larven in ſtehendem und geſchlagenem Holze leben. ” Der Schiffsfliegenkäfer, Schiffswerftkäfer, Holzbohrer — C. (Eymexylon) navalis — (Taf. 2. Fig. 2.), 2 bis 5, 6 Linien lang. Die Weibchen ſind meiſt ſehr auffallend größer als die Männchen und haben eine lang vorragende Legeröhre, letztere dagegen große vor— ragende Taſter. Die Männchen ſind nie oben ganz ſchwarz, ſie bleiben immer an der Wurzel der Flügeldecken etwas braun; die Weibchen dagegen ſind nie ganz braun, indem wenigſtens der Kopf ſchwarz iſt. Man findet dieſen Käfer in Eichenwäldern, wo ſeine lange, dünne, weiße oder ſchmutzig bräunlichweiße Larve mit hell gelblich braunem Kopf und Füßen die abfterbenden Stämme zerſtört. Auch richtet ſie mitunter auf den Schiffswerften bedeutenden Schaden an; kann jedoch vernichtet werden, wenn man das Holz eine Zeit lang unter Waſſer ſenkt. Der ſchabkäferartige Fliegen- oder Werftkäfer — C. (I.) dermestoides — (Taf. 2. Fig. 3.), 3, 5 bis 7 Linien lang, bei den Männchen Kopf, Halsſchild und Flüuͤgelſpitzen ſchwarz, die größern Weibchen, bis auf die Augen und einzelne Flecke unten, ganz hellbraun. A Bohrkäfer — Ptinus. ® Dieſe kleinen dunkelfarbigen Käfer mit rundem, ziemlich in die gewölbte Bruſt zurückgezogenem Kopfe und faden oder kammförmigen Fühlhörnern, finden ſich in altem Holze, häufig in Gebäuden, wo fie Hausgeräthe, Getäfel, Bücher ꝛc. durchbohren; kriechen nur langſam, fliegen faſt nie und ſtellen ſich, wenn man fie berührt, meiſt todt, indem ſie Kopf, Fühlhörner und Beine an den Leib ziehen. Ihre weichen, weißen, braunköpfigen Larven zernagen mit ihren ſtarken Kiefern altes Holz, auch Pelzwerk, Naturalien ꝛc. und richten nicht unbedeu— tenden Schaden an. Der kaiſerliche Bohrkäfer — Ptinus imperialis — (Taf. 2. Fig. 4.), 2½ Linien lang, roſtbraun, auf den röthlichbraunen Flügeldecken eine weiße Zeichnung in Form eines doppelten Wappenadlers. Der gemeine Bohrfäfer, Dieb — Pt. fur —, über 4 Linien lang, rothbraun, kurz behaart, mit 2 weißlichen Binden auf den Flügeldecken und 2 Höckern auf dem Bruſtſtück, richtet nebſt ſeiner grauweißen, haarigen Larve, die einen rothbraunen Kopf hat, in Thier- und Pflanzen— ſammlungen oft großen Schaden an. Der Trotzkopf — Pt. pertinax —, 2½ Linien lang, ſchwaͤrzlich, mit punktirtgeſtreiften Flügeldecken, hat ſeinen Namen davon, daß er ſich, wenn man ihn berührt, zuſammenzieht und todt ſtellt und ſich alsdann lieber am Feuer braten läßt, als ein Lebenszeichen von ſich gibt. Der geſtreifte Bohrkäfer, auch Todtenuhr genannt — Pt. striatus —, nur 2 Linien lang, braun, mit feinen weißlichen Härchen bedeckt, hat punktirtgeſtreifte Flügeldecken und ein vorn abgerundetes, hinten eckiges Bruſtſtück mit 2 roſtfarbigen Flecken, und gibt oft einen Ton von ſich, der wie das Pickern einer Taſchenuhr klingt und Abergläubiſche als Vorbote eines Todesfalles ſchreckt. Männchen und Weibchen ſollen einander durch dieſen Ton rufen und denſelben hervor— bringen, indem ſie mit den Kiefern an das Holz ſchlagen. Das Weibchen legt ſeine Eier an Hausgeräthe ꝛc., welches die Larven dann in allen Richtungen zerfreſſen. Das Brotkäferchen — Pt. paniceus —, 1 Linie lang, glänzend roſtroth, behaart, mit feingeftreiften Flügeldecken, frißt mehlige Waaren und wird den Inſektenſammlungen oft verderblich. — — Kammhornkäfer — Ptilinus. Sie ähneln dem vorigen Geſchlecht; aber die Männchen haben kammförmige, die Weibchen tiefgeſägte Fühl⸗ hörner. Man nennt ſie auch Federbuſchkäfer. Der langſtrahlige Kammhornkäfer — Pt. pectinicornis — (Taf. 2. Fig. 5.), bis 2, Linien lang, mit hellröthlichbraunen Flügeldecken, iſt faſt überall im Holze der Eichen und Buchen zu finden, dem er merklichen Schaden zufügt. * Der gerippte Kammhornkäfer — Pt. costatus — (Taf. 2. Fig. 6.), etwas größer und dunkler, als der vorige, meiſt ſchwärzlichbraun, kommt nur in Weiden und Pappeln vor. Immenkäfer — Clerus. a * Der längliche, walzenförmige Körper hat einen niedergebogenen, zum Theil im gewölbten Bruſtſtück ſtecken⸗ den, großen Kopf; die Fühlhörner ſind am Ende kolbenförmig, die Flügeldecken ziemlich abgeflacht und die Füße ſtark. Dieſe gewöhnlich bunten Käfer finden ſich meiſt in Wäldern auf Blumen, deren Staub ihre Nahrung ausmacht; ihre Larven dagegen leben von Inſekten. Der ameiſenförmige Immenkäfer — Cl. formicarius — (Taf. 2. Fig. 7.), gegen 4 Li⸗ nien lang, roth, Kopf und Flügeldecken ſchwarz, auf letzteren 2 weiße Querbinden, ähnelt von weitem einer großen Ameiſe und findet ſich auf Blüthen, Stauden ꝛc. a Der afterbienenartige Immenkäfer — Cl. mutillarius —, 5 Linien lang, ſchwarz, Anfang der Flügeldecken roth mit zackig gelbweißer Einfaſſung, weiter hinten eine gelbweiße Quer— binde, auf Schirmblumen in Wäldern. Der Immenkäfer oder Bienenwolf — Cl. apiarius — (Taf. 2. Fig. 8.), faſt ½ Zoll lang, blau, überall behaart, hat ſchön rothe Flügeldecken mit 3 dunkelblauen Querbinden, zeigt ſich häufig auf Blumen, beſonders der Schirmpflanzen und legt ſeine Eier in die Bienenſtöcke, in welchen die daraus entſtehenden rothen Larven oft großes Unheil unter den Bienenmaden anrichten. Der rothbandirte Immenkäfer — C. alvearius —, jo groß wie der vorige, ſchwarz mit violettem Schein und rothbandirten Flügeldecken, lebt als Larve in den Zellen der Mauerbienen. Stutzkäfer — Hiister, Der Körper iſt breit, faſt viereckig, und der kleine Kopf ſteckt zum Theil im Bruſtſtücke; die ſehr harten Flügeldecken find abgeſtutzt und kürzer als der Leib, die Füße kurz, die Fühlhörner kolbig und die Kiefer vor- ſtehend. Man kennt in Deutſchland faſt 30 Arten dieſer meiſt dunkelfarbigen Käfer. Sie leben unter der der Bäume, öfters im Miſte und Aaſe, und ſtellen ſich, wenn man ſie berührt, todt, wobei ſie die Füße eigene Vertiefungen andrücken. 1 Der einfarbige Stutzkäfer — MH. unicölor —, 4 Linien lang, glänzend ſchwarz, im Kuhmiſt ze. Der vierfleckige Stutzkäfer — H. quadrimaculatus —, 3 Linien lang, mit 4 rothen Flecken auf den Flügeldecken, im Dünger zu finden. . Der roth gezeichnete Stutzkäfer — H. signatus — (Taf. 2. Fig. 9.), 4 Linien lang, ſchwarz, nach der rothen Zeichnung an den Seiten der Flügeldecken benannt. a Al, Aaskafer — Silpha. Sie haben einen flachen Körper, ein ſchildförmiges Bruſtſtück, einen hängenden Kopf mit kurzen, kolbigen Fühlhörnern, kurzen aber ſtarken und ſpitzigen Kiefern und kurze, ſtarke Füße; laſſen, wenn man ſie berührt, eine übelriechende Feuchtigkeit von ſich und leben nebſt ihren länglichen, mit hornigen Schilden auf den Ringeln ver— ſehenen Larven im Miſt und im Aaſe. Der Strandaaskäfer — S. litoralis (Taf. 2. Fig. 10.), 9 Linien lang und 5 breit, ganz ſchwarz, nur die 3 letzten Glieder der Fühlhörner ron Der vierpunktige Aaskäfer — S. quadripunctäta —, faſt 6 Linien lang, gelb, 4 Punkte auf den Flügeldecken, die Mitte des Bruſtſtücks, Fühlhörner 1 Füße ſchwarz. Der rothbruſtige Aaskaͤfer — S. choracica —, ½ Zoll lang und faſt 4 Linien breit, mit roſtrothem Bruſtſtück, überall anzutreffen. Der ſchwarze Aaskäfer — S. aträta —, 7 Linien lang, glänzend ſchwarz, mit vorn ausgebuchtetem Bruſtſtück. Todtengräber — Neeröphorus. Der Körper iſt länglich, das Bruſtſtück rundlich, vorn abgeſtumpft; die 11gliederigen Fühlhörner ſind kolbig, die Augen groß, die Füße kräftig und die Flügeldecken kürzer als der Leib. Es ſind wunderbar fleißige Käfer, welche, wahrſcheinlich durch ihren feinen Geruchsſinn angelockt, die Leichname aller kleineren Thiere, wie Fröſche, Kröten, Vögelchen, Mäuſe, Maulwürfe und dergleichen begraben, theils um ſich davon zu nähren, theils um ihre Eier darein zu legen. Sie laufen, wenn ſie ein todtes Thier entdeckt haben, gewöhnlich ihrer 2 bis 5, geſchäftig um dasſelbe herum, unterſuchen den Boden, worauf es liegt, und beginnen, wenn dieſer nicht zu hart iſt, die Erde unter dem Leichnam mit den Vorderfüßen wegzuſchaffen, um eine Höhle für denſelben zu bereiten, was auch binnen 12 Stunden ſo ſchön und ſauber geſchieht, daß man den Begräbnißort gar nicht mehr bemerkt. Iſt die Stelle nicht tauglich, jo ſchaffen fie die Leiche an eine paſſende und gehen dann raſch an's Werk, bis dieſelbe , bis 1 Fuß tief in der Erde liegt. Dann kommen ſie hervor, paaren ſich, kriechen wieder hinab, das Weibchen legt ſeine Eier in die Leiche; hierauf verlaſſen ſie die Erde und ſterben nach kurzer Zeit. Die langen, graulich— weißen, bräunlich gefleckten Larven finden, wie ſie aus den Eiern ſchlüpfen, ihre Nahrung und graben, wenn die— ſelbe verzehrt iſt, tiefer hinab, um ſich in einer ſelbſtgemachten Höhlung zu verpuppen. * Der gemeine Todtengräber — N. vespillo — (Taf. 2. Fig. 11.), weil er, wie alle Arten ſeines Geſchlechts, ſtark nach Biſam riecht, auch Biſamkäfer genannt, 10 Linien lang und 4 breit, iſt ſchwarz, und ſeine Flügeldecken haben 2 orangerothe Querbinden. Der deutſche Todtengräber — N, germanicus — (Taf. 2. Fig. 12.), über 2 Linien länger als der vorige, ganz ſchwarz mit braunen Flügeldeckenraͤndern und einem weißen Fleck auf der Stirn. Der Trauer-Todtengräber — N. humator —, 9 Linien lang, ebenfalls ganz ſchwarz, nur daß die Kolben der Fühlhörner rothgelb ſind. Der e kleine Todtengräber — N. mortuorum —, nur ½ Zoll lang, bis auf 2 orange— rothe Querſtreifen über die Flügeldecken, deren hinterſten in der Milte ein ſchartzer Fleck unter⸗ bricht, gleichfalls ganz ſchwarz, findet ſich auch in faulenden Pilzen. (N Glanzkäfer — Nitidula. Die Fühlhörner ſind kurz und kolbig, der Körper flach, das Bruſtſtück gerandet, die Flügeldecken kurz und ſchwarz gewölbt und die Füße, deren Zehen bei vielen nur viergliedrig zu ſein ſcheinen, weil man das fünfte Glied kaum bemerkt, kurz und ſtark. Alle dieſe Käfer, von denen man in Deutſchland mehr als 30 Arten kennt, ſind klein. Sie leben im Aaſe, in Schwämmen, unter der Rinde der Bäume, auch auf Blumen. Der zweiblatterige Glanzkäfer — N. bipustulata —, 2½ Linien lang, ſchwarz, in der Mitte jeder Flügeldecke ein runder rother Fleck, lebt im Aaſe, aber auch auf Blumen. Seine bis 3 Linien lange, hellbraune Larve iſt dornig und die Puppe bleibt bei der Verwandlung in der Haut liegen. Der Repskäfer — N. aenea — (Taf. 2. Fig. 13.), nur 1¼ Linien lang, eirund, ſehr punktirt, oben glänzend kupfergrün, unten ganz ſchwarz, findet ſich oft in großer Menge auf den Blumen der Oelgewächſe, namentlich des Repſes, und zerftört dieſelben dermaßen, daß die ganze Ernte verloren geht. Der ſtarkpunktirte Glanzkäfer — N. punctatissima —, etwas größer als der vorige, dunkelbraun, mit vielen bräunlichrothen Punkten und Flecken. Der ftreifige Glanzkäfer — N. strigäta — (Taf. 2. Fig. 14.), 2 Linien lang, braun⸗ ſchwarz, die Flügeldecken mit roſtgelber Einfaſſung und zackigen, ebenfalls roſtgelben Querſtreifen, lebt auf Obſtbäumen 2c, Pelzkäfer — Dermestes. Der Körper iſt ſchmal, gewölbt, der Kopf einziehbar; die Fühlhörner ſind kurz mit dreigliederiger Kolbe, die Flügeldecken manchmal ſehr kurz und die Füße kräftig. Es ſind lauter kleine Käfer, die ſich nur in thieri⸗ ſchen Stoffen, im Speck, in Thierſammlungen, im Pelzwerk, in Wollenwaaren aufhalten, das Licht fliehen und ſich, wenn man ſie berührt, gewöhnlich todt ſtellen. Ihre langen, haarigen Larven theilen den Aufenthalt mit ihnen und verpuppen ſich auch daſelbſt. Der Speckkäfer — D. lardarius — (Taf. 2. Fig. 15.), 3½ Linien lang, ſchwarz, auf der vordern Hälfte der Flügeldecken mit einer grauen Querbinde, findet ſich ſehr haͤufig in den Häuſern, beſonders in geräuchertem Fleiſch und im Fpeck, auch auf Thierblaſen, an ausgeſtopften Vögeln, in Inſektenſammlungen und im Pelzwer bo er arge Zerſtörungen anrichtet. Dasſelbe thun auch feine bis 8 Linien langen Larven, die bben braun, unten weiß find, lange Haare und 3 ſchuppige Hörnchen auf dem letzten Ringe haben und ſich im Auguſt in eine weiße Puppe mit bräunlichen Querſtreifen verwandeln. 5 Der Kürſchner — D. pellio — kaum 2½ Linien lang, glänzend ſchwarz, auf dem Hals und jeder Flügeldecke ein weißer, durch Härchen gebildeter Punkt, findet ſich an Eßwaaren und Blumen, mehr aber an Pelzwerk und Wollwaaren, wohin das Weibchen auch ſeine Eier legt. Die längliche, vöthlihbraune Larve iſt ganz mit Haaren beſetzt, wovon die hinterſten einen fuchs⸗ rothen Schwanz bilden, und zerſtoͤrt Pelzwerk und Wollwaaren, wenn dieſelben nicht oft ausge— klopft und gelüftet oder durch Juchten, Terpentinöl, Lavendel und dergleichen ſtarkriechende Sachen geſchützt werden. Der mausgraue Pelzkaͤfer — D. murinus —, ſchlanker und etwas länger als der 1 Spedfäfer, ſchwarz, durch Härchen nebelgrau, mit gelblichem Halſe und ſchneeweißem Bauche, iſt als Larve braun und findet ſich im Aaſe. Fugenkäfer — Byrrhus, Der Körper iſt rundlich, faſt kugelförmig, der kleine Kopf einziehbar, die Kolben der kurzen Fühlhörner ſind dicht und die beſtäubten Flügeldecken reichen bis oder faſt bis an's Ende des Leibes. Berührt, ſtellen ſich dieſe kleinen Käfer, die theils an ſandigen, trockenen Orten unter Steinen und abgefallenen Blättern, auf Wie— ſen und Feldern, theils auf Blumen leben, todt und legen ihre kurzen, ſtarken Füße und die Fühlhörner in eigens dazu beſtimmte Fugen oder Vertiefungen ſo ein, daß man dieſelben kaum bemerkt. Ihre Larven halten ſich in thieriſchen Stoffen auf und werden zum Theil ſchädlich. Der gemeine Fugenkäfer oder Pillenkäfer — B. pilula —, bis 4 Linien lang und 2¼ breit, bräunlich ſchwarz mit röthlichen Härchen, auf den ſchwarzen Flügeldecken kupfergrüne unterbrochene Längsbinden von Haaren, zeigt ſich beſonders im Frühjahr an trockenen Orten, unter Steinen und abgefallenen Blättern. Die längliche, ſchmale, dickköpfige Larve hält ſich unter Moos auf. Der bandirte Fugenkäfer — B. fasciatus —, 3 Linien lang und 2 breit, ſchwarz, mit gelben gebogenen Querbändern auf Bruſtſtück und Flügeldecken. Der größte Fugenkäfer — B. gigas —, gegen 5 Linien lang, ana mit punktirten roſtrothen Fluͤgeldecken. Der gezeichnete Fugenkäfer — B. signatus —, über 3 Linien lang, dunkelbraun, auf dem ſchwärzlichen Bruſtſtück ein weißliches Doppelkreuz und auf den Flügeldecken ein weißes gebo— genes Querband. Der Kabinetkäfer — B. museorum —, nur ¼ Linien lang, dunkelbraun, dicht voll grauer Schuppen, mit rothbraunen Bändern auf den Flügeldecken, iſt eine wahre Peſt der Nas turalienſammlungen, beſonders der Inſekten, und ſeine 2 Linien langen Larven mit röthlichbraunen Haarbüſcheln an den Seiten bohren ſich in Schachteln und Schränke ein und verzehren die darin aufbewahrten Inſekten bis auf die Flügel, wie denn auch ausgeſtopfte Vögel, deßgleichen Pelzwerk von ihnen nicht verſchont werden. Der Braunwurzfugenkäfer — B. scrophulariae —, nur 1½ Linien lang, glänzend ſchwarz, mit vielen weißen Schuppen, die Naht der Flügeldecken roth und auf denſelben weiße Querbaͤnder, ein niedliches Käferchen, das im Frühling an verſchiedenen Blumen, auch in den Häuſern ſich häufig ſehen läßt. Seine zuerſt weißliche, dann bräunliche, zuletzt beinahe ſchwarze Larve ift behaart und richtet an Naturalienſammlungen, Kleidern, Pelzwerk, Leder und Eßwaaren nicht unbedeutenden Schaden an. Der Wollkrautkäfer — B. verbasci —, 1½ Linien lang und kleiner, oben ſchwarz, unten aſchgrau, auf den Flügeldecken mit 3 graugelblichen, wellenförmigen Querbinden, findet ſich im Frühling auf mancherlei Blumen und in Häuſern. Seine haarige Larve, die 2 Linien lang, oben braun, unten itraulich iſt, verwüſtet Pelzwerk, wollene Zeuge, Inſekten und andere Naturalien. Rebau, Käfer⸗Sammlung. 3 Schwimmkäfer — Hydrophilus. Sie haben neungliederige kolbenförmige Fühlhörner, ganz hornige Unterkiefer, hinten an der Bruſt einen Spieß, an den Zehen der Mittel- und Hinterfüße Ruderborſten und einen oben gewölbten, unten flachen Leib. Ihre Füße, deren Zehen nur 4 Glieder zu haben ſcheinen, endigen in 2 Klauen, womit ſie ſich an Waſſer⸗ pflanzen anklammern. Bei dem Männchen findet ſich an 2 Zehen der Vorderfüße ein plattes, faſt dreieckiges Stück mit Hohlpunkten, vermöge deſſen es ſich an platte Flächen anſaugen kann, wie naſſes Leder. Dagegen haben die Weibchen am After 2 Spinnwerkzeuge, womit ſie eine Hülſe für ihre Eier verfertigen. Es ſind ziemlich große Käfer, die ſich in allen Arten von Gewäſſern, jedoch gewöhnlich in ſtehenden, aufhalten. Sie ſchwimmen und tauchen gut, fliegen mit Leichtigkeit und ſtarkem Geſumſe, laufen aber ſchlecht. Obgleich ſie lang unter Waſſer aushalten können, ſo müſſen ſie doch bisweilen an die Oberfläche kommen, um Luft zu ſchöpfen. Sie machen bei ihrer großen Gefräßigkeit nicht nur auf andere Inſekten, die ſie mit den Vorderfüßen fangen, ſondern auch auf kleine Fiſche Jagd und freſſen ſelbſt größeren tiefe Löcher in den Leib, fo daß fie den Fiſch⸗ teichen ſehr ſchädlich ſind. Ihre nicht minder räuberiſchen Larven fallen alle ihnen in den Wurf kommenden Inſekten, auch Schnecken und kleine Fiſche an. Ihr Leib, der aus 11 Ringen beſteht, iſt ſpindelförmig und der mit ſichelförmigen Kiefern verſehene Kopf nach oben gerichtet, wodurch fie befähigt werden, die an den Waſſer— binſen hangenden Schnecken ſchnell zu faſſen. Die 3 Paar langen, behaarten Beine ſind eigentliche Ruder. Wenn ſie ſich verpuppen wollen, ſo kriechen ſie an's Ufer und machen ſich daſelbſt eine runde Höhle in der Erde. Der große oder pechſchwarze Schwimmkäfer — H. piceus — (Taf. 2. Fig. 17.), 1½ bis 2 Zoll lang und halb fo breit, glänzend pechſchwarz, mit ſchwach geſtreiften Flügeldecken, braunrothen Fuͤhlhornkolben und Zehen und zugeſpitztem Hinterleibe, ſchwimmt bei Tage auf ruhi- gem Waſſer mit Schnelligkeit und ſonnt ſich oder ruht im Schlamm; gegen Abend aber fliegt er mit ſtarkem Geſumſe umher. Seine Nahrung beſteht in Inſekten, Schnecken, Fiſchbrut und jungen Fiſchen, auch ſetzt er ſich Altern Fiſchen auf den Kopf, nagt die Hirnſchale durch und frißt ihnen die Augen aus. Mehrere zuſammen geſperrt, verzehren ſich ſelbſt bis auf einen und laſſen nur ein feines Pulver zurück. Nimmt man ſie aus dem Waſſer, ſo geben ſie einen braunen, ſtinkenden Saft von ſich. Die gegen 2¼ Zoll langen, ziemlich dicken, braunen Larven entſtehen aus Eiern, die in einer anfangs weichen, gummiartigen, nachher aber verhärtenden, auf dem Waſſer ſchwim— menden Hülfe liegen, und finden ſich am häufigſten in ſtehenden Gewäſſern. Um zu athmen, ſtecken ſie die Spitze des Hinterleibes aus dem Waſſer. Berührt man ſie, ſo drohen ſie ſogleich mit der Schwanzſpitze, als wollten ſie ſtechen, und beunruhigt man ſie ſtärker, ſo laſſen ſie einen ſtinkenden, ſchwarzbraunen Saft aus dem Schwanze gehen. Im Juli bohren fie ſich am Ufer mit den Vorder- fuͤßen ein Loch in die Erde zur Verpuppung. Die Puppe erſcheint, wenn die Haut abgeſtreift iſt, ganz weiß. In der Mitte Auguſts kommt der Käfer zum Vorſchein. Dieſen kann man den ganzen Winter hindurch in einem Glaſe mit Waſſer lebendig erhalten, wenn man ihm der Faͤulniß nahe Kohlblätter und andere grüne Gewaͤchſe gibt. Der lauffäferartige Schwimmkäfer — H. caraboides —, 8 Linien lang und 4% breit, ſchwarz, mit 4 oder 5 punktirten Längsftreifen auf jeder Flügeldecke. Seine Larve, die hinten 2 Haken hat, iſt braun, unten grünlichweiß und die mit vielen Dornen beſetzte Puppe bis auf die gelbe Schwanzgabel und den gelben Kopfdorn ebenfalls grünlichweiß. Der grubige Schwimmkäfer — H. serobiculatus —, von der Größe des vorigen, ſchwarz, die Flügeldecken mit Streifen und kleinen Gruben. Der ſchmutzige Schwimmkäfer — H. luridus —, gruͤnlich graubraun, unten ſchwarz. x — 198 Der blattkäferartige Schwimmkäfer — H. chrysomelinus —, graulich gelbbraun, mit ſchwarzen Augen, hat, wie der vorige, nur eine Länge von 2 Linien. Kugelkäfer — Sphaeridium. Es ſind kleine Käfer mit großem Kopf, kurzen kolbigen Fühlhörnern, gewölbtem Bruſtſtück und gleichen Flü— geldecken, ſtacheligen Schienbeinen und dünnen Zehen; leben im Miſte, den ſie vielfach durchlöchern, auch auf Blu— men, an altem Holze und faulen Schwämmen, und fliegen oft, beſonders gegen Abend, in kleinen Schaaren umher. Der gemeine Kugelkäfer — Sphaeridium scarabaeoides — (Taf. 2. Fig. 18.), 3 Linien lang und 2 breit, faſt kreisrund, flachgewoͤlbt, ſchwarz und glatt, Füße braun, vorn auf jeder Fluͤgeldecke ein rother, hinten ein braungelber Fleck, findet ſich auf Wieſen im Kuhmiſt und auf Wegen im Roßmiſt ſehr häufig. Der Einpunktkugelkäfer — Sph. unipunctatum —, wenig über 1 Linie lang, ſchwarz, in der Mitte der gelben Flügeldecken ein ſchwaͤrzlicher Fleck, lebt im Miſt und auf Blumen. Der gelbe Kugelkäfer — Sph. luteum —, 2½ Linien lang, iſt auf den Blüthen der Obſtbaͤume ꝛc. zu finden. Pillenkäfer — Searabaeus. Ihre Fühlhörner haben 8 bis 10 Glieder; der Kopf iſt faſt dreieckig, der Leib kurz und ſchwach gewölbt, das Bruſtſtück groß, zum Theil ausgeſchweift, die Füße ſind kräftig, die Zehen aber dünn. Sie leben meiſt im Miſte, aus welchem ſie ſich auch Kugeln formen, um in dieſelben ihre Eier zu legen; verwandeln ſich in der Erde und ſind mit einem ſehr feinen Geruch begabt. Der Menſchenkoth-Pillenkäfer — Sc. merdarius —, 2 Linien lang und 1 breit, ſchwarz, Seiten des Bruſtſtücks braunröthlich, Fluͤgeldecken röthlichgelb, gefurcht mit ſchwarzer Naht, findet ſich im Menſchenkoth und Kuhmiſt. Der ſtinkende Pillenkäfer — Sec. foetens —, 2½ Linien lang, dunkelbraun und roth. Der vierzähnige Pillenkäfer — Sc. quadridens —, über 4 Linien lang, rothbraun, durch vier Zaͤhne am Vorderrande des Bruſtſtücks und ſeinen in ein einfaches Horn endenden Kopf ausgezeichnet. Der gewürfelte Pillenkäfer — Sc. luridus — (Taf. 2. Fig. 19.), 4 Linien lang, ſchwarz, mit gerundetem Kopfrand und braungelben, ſchwarzgewürfelten Flügeldecken, findet ſich im Frühlinge im Kehricht. Der zweifleckige Pillenkäfer — Sc. bimaculatus —, 2 Linien lang, ſchwarz, mit einem rothen Fleck auf den Schultern. Von Ausländern gehören hieher: Der dreizähnige Pillenkäfer — Se. tridens — gegen 2 Zoll lang, ſchwarz mit Kupfer- glanz, hat einen vorſtehenden Kopf, der vorn flach iſt und hinten in ein breites dreihöckeriges Stück aufſteigt, und lebt am Senegal. Der Rüſſelpillenkäfer — Se. proboseidens —, 7 Linien lang, braunſchwarz, der Kopf in eine zweitheilige Spitze verlängert, iſt in Neuholland zu Hauſe. E Hardwiks Pillenkäfer — Sc. Hardwickii —, mehr als 2 Zoll lang, braun, glänzend, der Kopf in ein Horn auslaufend, das Bruſtſtück vorn und an den Seiten mit 2 vorwärts ftehen- den Spitzen, lebt in Nepal. Dungkäfer — Copris. Sie haben neungliederige, am Ende eine längliche runde Keule bildende Fühlhörner, einen kurzen ge— wölbten Leib, ein ſehr breites, vorn meiſt ausgeſchnittenes Bruſtſtück, das bei den Männchen, wie der vorn abgerundete Kopf, manchmal durch Erhöhungen ausgezeichnet iſt, und breite, kräftige Füße. Viele davon errei— chen eine beträchtliche Größe. Der mond förmige Dungfäfer — C. lunaris — (Taf. 2. Fig. 20.), 9 Linien lang und 5 breit, glänzend ſchwarzbraun, Fluͤgeldecken glattgefurcht, Bruſtſtück und Hinterleib von gleicher Länge, hat auf dem Kopfe ein langes, etwas rückwärts gebogenes Horn, das bei dem Weibchen weit kürzer iſt, und findet ſich im Roß- und Kuhmiſt, auf Weiden durch ganz Deutſchland. Er fliegt erſt nach Sonnenuntergang mit brummendem Geräuſch herum, kriecht langſam mit abwaͤrts gerichtetem Kopf, und zieht, wenn man ihn berührt, Kopf, Fühlhoͤrner und Füße ein. Der gehörnte Dungkäfer — C. nuchicornis —, faſt 4 Linien lang und über 2 breit, bronzeſchwarz, die Flügeldecken gelblichgrau, ſchwarzbeſprengt, der Hinterkopf des Maͤnnchens mit einem ſchwachen Hörnchen verſehen, kommt im Frühjahr und Herbſt ziemlich häufig im Schaf, Kuh- und Schweinmiſt vor. Der Ziegen dungkäfer — C. capra —, 4 Linien lang, ſchwarz, mit zwei rückwaͤrts ges bogenen Hörnern auf dem Kopfe. Der abgerandete Dungkäfer — C. emarginatus —, 7 Linien lang, ſchwarz, hat ein kurzes, am Ende ſpitziges Horn. Größer, zum Theil ſehr groß und ſonderbar geſtaltet, ſind die in heißen Ländern einheimiſchen Arten. Der heilige Dungkäfer — C. sacer —, faſt 11 Linien lang und über 5 breit, ſchwarz mit hoͤckerigem Kopfſchild, findet ſich häufig in Aegypten, auch im ſuͤdlichen Europa. Er war den alten Aegyptiern als Sinnbild der Ober- und Unterwelt heilig und wurde zwiſchen den Hieroglyphen der Obelisken, Begräbniffe, Tempel und auf einzelnen Steinen abgebildet. Der Gaukler — C. mimas —, gegen 1% Zoll lang und faſt eben fo breit und hoch, grünlich mit Metallglanz, auf den gefurchten Flügeldecken ins Schwarze, hat an den Seiten des Kopfes 2 kurze Hörner und auf dem Bruſtſtück einen Höcker. Man findet ihn in Südamerika. Der Dungkäfer, der Iſis — C. Isidis —, noch größer als der vorige, über 2 Zoll lang, oben braunſchwarz, unten braunroth, mit geſtreiften Flügeldecken, zeigt an den Seiten des Kopfes 2 aufrechtſtehende Hörner und iſt in Aegypten einheimiſch. Kothkäfer — Aphodius. Der Kopf dieſer kleinen, kurzen gewölbten Käfer ſteckt bis zu den Augen im Bruſtſtück, und die neunglie⸗ derigen Fühlhörner bilden eine längliche Keule. ae =. Der grabende Kothfäfer — Aph. fossor — (Taf. 2. Fig. 21.), bis 6 Linien lang und 3 breit, ſchwarz, glänzend, mit ausgekandetem Kopfrand, 3 ſpitzigen Höckern auf dem Kopfſchilde und fein gekerbt-gefurchten Flügeldecken, lebt häufig im Kuhmiſt. Der gemeine Kothfäfer — Aph. fimetarius —, 3½ Linien lang und 1½ breit, glänzend ſchwarz mit rothen gefurchten Flügeldecken, 2 hellbraunen Flecken auf dem Bruſtſtück und 3 Höders chen auf dem Kopfe, hält ſich in allen Arten von Miſt, beſonders in halbvertrocknetem Kuh- und Roßmiſt, auf; zeigt ſich ſchon im erſten Frühjahr und fliegt an heißen Tagen gern umher. Das Weibchen legt ſeine Eier in die im Miſt gemachten Gaͤnge. Die weißen Larven haben einen braunen Kopf und ſchwarze Kiefer und verpuppen ſich im Miſte. Der Kaͤfer fliegt im Juni aus. Der rothafterige Kothkäfer — Aph. haemorrhoidalis —, 2 Linien lang und halb ſo breit, ſchwarz, glänzend, am Ende der Flügeldecken roth, auf dem Kopfſchild 3 Höckerchen, hält ſich im Dünger auf. Der bandirte Kothfäfer — Aph. faseiatus —, 3 Linien lang, mit dem vorigen die 3 Kopfhoͤckerchen und den Aufenthalt theilend, iſt ſchwarz und hat auf den gelben Flügeldecken eine ſchwarze Binde, die nach hinten zuſammenläuft. ; Noßkäfer — Geotrypes. Es find kurze, gewölbte Käfer mit eilfgliederigen Fühlhörnern und ſtarken vorſpringenden Kiefern. Die Füße ſind kräftig. Bei den Männchen zeigen ſich oft allerlei Vorragungen am Halſe. Der gemeine Roßkäfer, gewöhnlich Miftfäfer genannt — . stercorarius —, bis 12 Linien lang und halb fo breit, oben glänzend ſchwarz, unten violett, mit braunrothen Fühlhör— nern, gefurchten Flügeln und einem kleinen Hocker auf dem Kopfe, iſt den ganzen Sommer hindurch bis fpät in den Herbſt hinein auf Straßen und Weiden im Roß- und Kuhmiſt anzutreffen; fliegt Abends ſchnurrend, aber nicht anhaltend, umher; Hält ſich bei ſchlechtem Wetter verborgen; ſtreckt, wenn man ihn im Kriechen berührt, die Beine aus und ſtellt ſich todt, wodurch die Krähen, die ihm nachſtellen, ſich oft täuſchen laſſen. Er iſt häufig dicht mit gelbbraunen Milben bedeckt. Das Weibchen legt feine Eier, je eins, in friſchen, zu einem wälzigen Klumpen gekneteten Miſt in ein ſelbſtgegrabenes Erdloch und bedeckt das Ei dann mit etwas Miſt. Schon nach wenigen Tagen kriecht die dunkelblaue Larve aus, nährt ſich von dem für ſie angerichteten, in der Erde friſch ge— bliebenen Miſte, häutet ſich viermal, macht ſich eine glatte mit ihrem Unrath ausgeſchmierte Höhle, worin fie ſich verpuppt, und fliegt im Frühjahr als Käfer aus. Der Frühlingsroßkäfer — 6. vernälis — (Taf. 2. Fig. 22.), faſt ganz wie der vorige, aber 4 bis 5 Linien kleiner und glänzend violett oder blaugrün, mit ſchwarzen Fühl- hörnern und kaum ſichtbar punktirt-geſtreiften Flügeldecken, theilt auch mit jenem Aufenthalt und Lebensart, zeigt ſich jedoch ſeltener und mehr im Frühjahr als im Herbſt, und riecht ſtark nach Biſam. Der dreizackige Roßkäfer — 6. typhöoeus — (Taf. 2. Fig. 23.), 9 Linien lang und 5 breit, glänzend ſchwarz, Kopf und Schienbeine behaart, Flügeldecken gefurcht, zeichnet ſich durch die beiden langen Hörner aus, die, eins rechts, das andere links, auf der Vorderecke des * — * 5 Halsſchildes nach vorn gerichtet find und in ihrer Mitte noch ein kleineres haben. Dem Weibchen bieten 2 kurze Zähne und in der Mitte eine erhöhte Querlinie Erſatz für dieſen ihm abgehenden Hörnerſchmuck. Er lebt unter Kuh- und Schafmiſt und gräbt ebenfalls tiefe Löcher in die Erde, kommt jedoch nicht häufig vor. Der Waldroßkäfer — 6. sylvaticus —, 8 Linien lang und 6 breit, glänzend ſchwarz, ins Blaue oder Violette, mit einem Höcker auf dem Kopfe, iſt beinahe kugelförmig und haust in Schwämmen, die er oft ganz aushöhlt. Sandwühlkäfer — Trox. Ihre kurzen Fühlhörner haben 10 Glieder, von denen das erſte lang und behaart iſt, und eine dreiblät— terige eirundliche Kolbe. Der Kopf iſt klein, hängend; das Bruſtſtück kurz. Die Oberkiefer find hornartig mit krummer Spitze; die Flügeldecken gewölbt und die Füße kräftig. Man findet dieſe kleinen zum Theil rauhen oder höckerigen Käfer im Sande, unter Steinen, ſelbſt am Aaſe. Man nennt ſie auch Erdkäfer. Der gemeine Sandwühlkäfer — T. sabulosus — (Taf. 2. Fig. 24.), 4 Linien lang und 2 %½ breit, ſchwarz, mit 4 Reihen graulicher Haarflecken auf den Flügeldecken, findet ſich häufig in den erſten Frühlingstagen auf ſandigen Feldern und Fahrwegen und fliegt des Abends umher. Berührt, ziehen ſie zwar Kopf und Füße ein, ſtellen ſich jedoch nicht todt, ſondern laſſen einen zwitſchernden Ton hören. Der punktirte Sandwühlkäfer — T. arenarius —, nur 2 ½ Linien lang, iſt ebenfalls ſchwarz und hat auf den Flügeldecken Reihen vertiefter Punkte. Nashornkäfer — Oryetes. Es ſind meiſtens ſehr große, kegelförmige Käfer mit Zacken und Hörnern am Kopf und Bruſtſtück. Ihre Fühlhörner haben 10 Glieder, von denen das erſte groß und behaart iſt, und die z letzten eine eirundliche Kolbe bilden. Die Ober- und Unterkiefer ſind hornig und etwas vorſtehend und die Hinterbeine ſehr dick, ſtark ausgeſchweift und am Ende ſehr breit. Wir finden unter ihnen die größten Käfer, die es gibt, aber nur Eine Art gehört Europa an. Der Nashornkäfer — 0. nasicornis — (Taf. 2. Fig. 25.), rothbraun, am Unterleibe ſtark behaart, mit geſtreiften Flügeldecken, 15 Linien lang und 8 breit, aber auch noch größer und viel kleiner, hat ein 3 bis 4 Linien langes, rückwärts gekrümmtes Horn auf dem Kopfe, das beim Weibchen nur eine kleine Hervorragung iſt, und 3 ſtumpfe Zähne auf dem Halsſchilde, fliegt langſam und ſchnurrend, beſonders im Juni und Juli, und hält ſich gewöhnlich in Lohhaufen, Miſtbeeten, fauler Holzerde, auf Zimmerplätzen und auch in ſolchen Gartenwegen auf, die mit Loh oder Sägmehl überſtreut worden ſind. Den gleichen Aufenthalt haben ſeine, aus rundlichen, weißen, faſt 1 Linie langen Eiern entſtehenden Larven, die 2 bis 2½ Zoll lang und ½ dick werden, mit Ausnahme des braunen Kopfs ganz weiß find und keine Augen haben. Die Verpuppung geſchieht nach 4 bis 5 Jahren unter der Erde in einer eifoͤrmigen ausgeglätteten Höhle. Die Käfer erſcheinen gewöhnlich im Juni und Juli und leben nur kurze Zeit. Unter den Ausländern ſind am merkwuͤrdigſten: Der Aktäon — O0. Actaeon —, an 5 Zoll lang, dunkelbraun, am Unterleibe behaart, hat auf 2 — 23 — dem Kopfe ein langes gebogenes, aufwärts ſtehendes Horn und an den Seiten des Bruſtſtücks 2 kleinere, die nach vorn gerichtet ſind. Er findet ſich in Braſilien und auf den Antillen. Der Gideon — 0. Gideon —, mehr als 2 Zoll lang, dunkelbraun, die Flügeldecken braun— röthlich, mit 2 vorwärts gerichteten, am Ende geſpaltenen Hörnern, iſt in China und auf Java zu Hauſe. Der Herkules — 0. Hercules —, der größte bekannte Käfer im ſüdlichen Amerika, denn er mißt mehr als 5 Zoll, iſt braunſchwarz, auf den Flügeldecken meiſt grünlichgrau mit ſchwarzen Flecken. Er hat am kleinen Kopf ein langes, nach oben gekrümmtes, vorn gezähntes und auf den Seiten flaches Horn, über welches ſich ein laͤngeres, vom Bruſtſtück auslaufendes, bogenförmig abwärts gekrümmtes Horn legt, das auf der untern Seite mit einem dicken Zahn und mit ſteifen, gelben Borſten beſetzt iſt. Daß dieſer Käfer ſeine beiden Hörner bewegen kann, unterliegt keinem Zweifel; ob er ſie aber gebrauche, wie man ſagt, um Kokosnüſſe und andere hartſchalige Früchte aufzumachen, deren Kern ihm zur Nahrung diene, ſtehet dahin. Laubkäfer — Melolontha. ar Sie haben einen großen, faſt viereckigen Kopf mit großen Augen, acht- bis zehngliederige Fühlhörner, deren Kolben bei den Weibchen ein Blatt weniger zählen und viel kleiner ſind, ein breites Bruſtſtück, gewölbte, längs der ganzen Naht aneinander ſchließende Flügeldecken, einen dicken Leib, der in eine mehr oder weniger verlängerte hornige Spitze ausläuft, und ſtarke Beine mit gezähnten Vorderſchienen. Von den oben durch das Kopfſchild, unten durch die Unterkiefer verſteckten Oberkiefern läßt ſich nur der Außenrand wahrnehmen. Sie leben auf Bäumen und andern Gewächſen von Blättern, Blüthen ꝛc., und die Larven, die mehrere Jahre unter der Erde bleiben, benagen die Pflanzenwurzeln. Der Maikäfer — Melolontha vulgaris — (Taf. 2. Fig. 26.), 12 Linien lang und halb fo breit, ſchwarz, mit behaarter Bruſt, braunrothen Fühlhörnern, Flügeldecken und Beinen, drei— eckigen weißen Flecken an den Seiten des Hinterleibes, der in eine allmählig ſchwächer werdende, nach unten gebogene Spitze endet, und 4 oder 5 erhabenen Längslinien auf den Flügeldecken, führt ſeinen Namen von dem Monate, in welchem er am häufigſten ſich zeigt, wiewohl er auch mitunter ſchon in der Mitte des Aprils oder erſt im Juni erſcheint. Mit dem Ende des Mai— monats verſchwindet er wieder, wenn ihn Kälte oder Näſſe nicht früher aufreiben. Bei Tage ſitzt er ruhig, unbeweglich und gleichſam betäubt auf den Blättern. Sobald aber der Abend herannaht, fängt er mit ſtarkem Geſums an zu ſchwärmen, was höͤchſtens bis gegen Mitternacht währt. Nach der Paarung lebt das Männchen nur noch kurze Zeit, das Weibchen aber legt bald darauf 20 bis 30, nach Andern ſogar 60 bis 80 länglichrunde, gelbweiße Eier in kleine 4 bis 8 Zoll tiefe Erdlöcher, die es am liebſten in trockenen lockeren Boden bohrt, und ſtirbt dann ebenfalls. Vier bis ſechs Wochen nach dem Legen entwickeln ſich aus den Eiern linienlange Wuͤrm— chen, deren Körpertheile zwar noch ſehr klein und kaum erkennbar, aber eben ſo geformt und gefärbt ſind, als an den ausgewachſenen Engerlingen oder Quatten, wie man die Larven des Maikäfers nennt. Nach Verlauf eines Jahres hat der Umfang des Körpers ſo zugenommen, daß die Länge ½ Zoll betraͤgt. Im zweiten Jahre zeigen ſich die Larven zolllang und von der Dicke eines Kindsfingers, und im dritten erreicht ihre Länge 1½ Zoll. Um die Häutung, die jedes Jahr \ — — s " > einmal ftatt findet, ungeſtört abwarten zu können, lebt jeder Engerling während derſelben in einer geräumigen, harten, eirunden Höhle, die er ſich durch vielmal wiederholtes Umwälzen bildet, und mit dem aus dem Schlunde ergoſſenen Speichelſafte auskleidet. Nach abgelegter Haut ver— läßt die Larve den engen Raum, um ihrer Nahrung, die in allerlei Pflanzenwurzeln beſteht, wie— der nachzugehen. Bei eintretendem Winter, beſonders wenn die Oberfläche der Erde zu gefrieren anfängt, ſteigt ſie tiefer in den Boden hinab und verweilt hier in einem betäubten Zuſtande, aus welchem ſie erſt die Frühlingswärme hervorruft. Sie hat eine gelblichweiße, am Ende des aus 12 Ringen beſtehenden weichen, immer einwärts gekrümmten Leibes graue Farbe, einen ziem— lich großen, ſcheibenfoͤrmigen, hornigen, glänzend gelblichbraunen Kopf mit zangenförmigen, dun— kelbraunen Kiefern zum Abſchroten der Wurzeln, keine Augen und 3 Paar röthlichgelbe Füße, iſt ziemlich langſam und kann ſich auf freier Fläche faſt gar nicht fortbewegen. Wird fie beim Pflügen aus der Erde geworfen, ſo ſucht fie ſich geſchwind wieder einzubohren. Im Sommer oder Herbſte des vierten Jahres gräbt ſich der völlig ausgewachſene Engerling zuweilen über 1 Klafter tief in die Erde, legt hier eine eben ſolche Höhle an, wie bei den Häutungen, und verwandelt ſich darin in eine weißliche, allmälig röthlich gelb werdende Puppe, welche die Geſtalt des Käfers ſchon deutlich erkennen läßt und ſich wenden und drehen kann. Gegen den Herbſt hin, oder im Januar, ſpäteſtens im Februar des fünften Jahres entwickelt ſich das vollkommene Inſekt. Es verläßt die Puppenſchale als ein anfangs weicher, weißgelblicher Käfer, deſſen feuchte Flügel unter den Flügeldecken erſchlafft hervorragen, weil ihnen zum Zuſammenhalten noch die Kraft fehlt; aber binnen 10 bis 12 Tagen erhärten Flügel und Flügeldecken, wie die übrigen Theile des Körpers, und bekommen indeſſen auch die bleibenden Farben. Dann ruft ihn das warme Frühlingswetter zu einer neuen Lebensweiſe an's Licht des Tages empor. Man ſieht nicht ſelten die runden Löcher in Fußwegen, aus denen die Maikäfer hervorgekrochen ſind. Die mit rothem Schilde haben ihre Verwandlung in ſandigem, die Schwarzſchildigen dagegen in fettem Boden gehalten. Männchen und Weibchen unterſcheiden ſich durch die Kolbe der Fühlhörner, welche bei jenem aus 7, bei dieſem aber aus 6 und zwar weit kuͤrzeren Blättchen beſteht. Zu große Hitze können die Engerlinge eben ſo wenig ertragen, als zu ſtarke Kälte; doch iſt ihnen ein trockener Winter weit zuträglicher, als ein naſſer. Der Nutzen des Maikäfers iſt für den Menſchen äußerſt gering. Die Engerlinge lockern zwar das Erdreich auf; verwüſten aber dabei weit mehr, als fie gut machen. Aus dem Magens fafte des Käfers bereitet man eine braune Malerfarbe, und der Körper ſelbſt wird, nachdem die Flügeldecken und harten Schilder entfernt ſind, zum Eſſen in Zucker oder Honig eingemacht. In großer Menge eingefangen, laſſen fie ſich als Futter für Federvieh und Schweine brauchen. Außer- dem kann man ein Oel von ihnen gewinnen, welches, wenn es geſtanden iſt, als Wagenſchmiere, vielleicht auch zum Brennen gebraucht werden kann. Man thut in dieſer Abficht die eingeſammelten Käfer in ungefähr 8 Maaß haltende Krüge, und ſtopft dieſe, ſobald ſie voll ſind, mit Stroh zu. Dann waͤhlt man ſich an einem abhängigen Hügel den bequemſten Platz, höhlet daran für die Krüge Löcher aus, ſetzt dieſelben umgekehrt ein und richtet ſie ſo zur Hand, daß ein anderes Geſchirr von gleicher Mündung, welches leer und rein ſein muß, darunter geſchoben werden kann. Hierauf wird über den mit Maikäfern gefüllten umgeſtürzten Krügen von Spänen oder Reiſig ein K [> — 25 Feuer angemacht, welches die Wirkung hervorbringt, daß von den Käfern durch den ſtrohenen Stöpſel eine Menge Fett oder Oel in die untergeſchobenen leeren Töpfe hinabtropft. Weit mehr geben die noch fetteren Engerlinge aus. Letztere find auch ein vortreffliches Futter für Hühner, Enten, Truthühner, Schweine ꝛc.; doch muß man es dieſen Thieren nach dem Genuß einer ſolchen hitzigen Nahrung, wie die Maikäfer und Engerlinge ſind, nicht an hinreichendem Waſſer zum Trinken fehlen laſſen. Der Maikäfer ſchadet den Pflanzen ſowohl unter als über der Erde gleich bedeutend. Der kleine Engerling, der eben die Eiſchale verläßt, bewirkt im Laufe des Jahres noch auf Feldern, Wieſen und in Gärten einen merklichen Schaden, der ſich mit dem Wachsthum des Thieres jährlich vermehrt und ausdehnt, ſo daß nicht nur die Wurzeln der Gräſer und Kräuter, ſondern ſelbſt der jungen Obſtbäume und Waldbäume, die Nadelhoͤlzer nicht ausgeſchloſſen, von ihm zerſtört werden. Noch verheerender zeigt ſich das ausgebildete Inſekt, das ſich in manchen Jahren ſchaarenweis auf unſere Obſtbaͤume, Eichen ꝛc. wirft und nichts Grünes übrig läßt. Die Stämme fangen dann an zu kränkeln und erholen ſich nur langſam wieder oder ſterben auch oft gänzlich ab. Die Vertilgung dieſer ſchädlichen Thiere iſt ſchwierig. Die kleinen Eier in der Erde laſſen ſich nicht aufſuchen, und die Engerlinge kann man nur beim Graben und Pflügen vertilgen. Es bleibt daher nichts übrig, als die Käfer ſelbſt wegzufangen. Indeſſen werden durch Schweine, Spitzmäuſe und Maulwürfe, durch eine Menge Vögel und mehrere Käferarten unzählige dieſer Thiere ſowohl in ihrem vollkommenen als unvollkommenen Zuſtande vertilgt, und kaltes naſſes Wetter thut ihrer zu ſtarken Vermehrung noch beſſer Einhalt. Deſſenungeachtet ſollten alle Landwirthe, Gärtner, Ackerleute und Gartenbeſitzer angewieſen ſein, dieſes Ungeziefer, ſobald es ſich zeigt, auf den Feldern, in Gärten, Hecken und Wäldern aufzuſuchen und einzuſammeln. Hiezu wäre auf dem Lande die Bauernjugend, wären in Städten die Kinder der ärmeren Klaſſe anzuwenden und durch Belohnungen aufzumuntern. Vormittags kann man ſie am leichteſten von den Bäumen ſchütteln; doch muß dieß bald nach ihrer Ankunft, ehe ſie ſich paaren und Eier legen, geſchehen. Zweitens müſſen alle Thiere, welche den Maikäfern und Engerlingen nachſtellen, geſchont werden. Der Roßkaſtanien-Maikäfer — M. hippocastani — (Taf. 3. Fig. 1.), etwas kleiner als der vorige, auch ſtärker behaart, die Ränder der Flügeldecken, das unbedeckte Ende des Hin— terleibes und die Beine ſchwarz, ſonſt in Allem dem gemeinen Maikäfer gleich. Der Walker oder Juliuskäfer — M. fullo — (Taf. 2. Fig. 27.), 16 Linien lang und 8 breit, rothbraun, oben mit vielen größeren und kleineren Flecken, hat ſehr große, aus 7 braunen Blättern beſtehende Fühlhornkolben, die bei dem Weibchen fünfblätterig und viel kleiner ſind. Er verurſacht in den ſandigen Gegenden Deutſchlands an den Kiefern, deren Nadeln er abfrißt, oft beträchtlichen Schaden; geht auch an Laubbäume, ſelbſt an krautartige Gewächſe und an Gräſer; findet ſich jedoch in der Regel nicht ſehr häufig. Die Larve lebt in der Erde und nährt ſich von den Wurzeln der Gräſer. Der kleine Maikäfer oder der Brachkäfer - — NI. solstitialis —, auch Juniuskäfer genannt, 8 Linien lang und 4 breit, gelbbraun, das Bruftftüd haarig, mit ſchwarzem Kopf, rothgelben Füßen und dreiblätterigen Fühlhornkolben, iſt weniger häufig als der Maikäfer, richtet aber doch zuweilen bedeutenden Schaden an den Bäumen an, beſonders wenn ſie ſchon von jenem Rebau, Käfer⸗Sammlung. 4 8 gelitten haben. Man ſieht ihn von der Mitte Juni bis zur Mitte Juli, wo er des Abends und des Nachts um die Bäume herumſchnurrt. Seine Larve, welche der des Maifäfers gleicht, jedoch nur halb ſo groß iſt, benagt vorzüglich die Wurzeln der Pappeln und Weiden. Die Puppe iſt weißlich, hinten mit 2 Spitzen und auf der Seite eines jeden Ringes mit einem ſchwarzen Knopf verſehen. Der Weinlaubkäfer — M. Julii —, 5 Linien lang und 3½ breit, braun und grünlich, mit ſchwarzem Unterleib, durchlöchert manchmal, wenn er ſich zahlreich einſtellt, im Juli die Wein— blätter ganz; findet fi aber auch auf Birken und anderm Laubholz, ſelbſt an Kornähren. Der rothhörnige Laubkäfer — M. ruficornis —, gegen 6 Linien lang, braun, mit röth— lichen Fühlhörnern und weißlichem Leibe, benagt die unreifen Aehren verſchiedener Getreidearten, und ſeine Larve die Wurzeln des Getreides. 5 Der Getreidelaubkäfer — M. fruticola — (Taf. 2. Fig. 28.), faſt 5 Linien lang und 2 ½ breit, dunkel metalliſch grün, mit weichen Haaren dicht beſetzt, die Flügeldecken bräunlichroth, iſt noch ſchädlicher, denn er findet ſich im Juni oft in ungeheurer Menge an den Aehren des Ge— treides und benagt die jungen Körner. Der Gartenlaubkäfer oder Roſen käfer — M. horticola — (Taf. 2. Fig. 29.), 4% Linien lang und 2½ breit, auch kleiner, Kopf und Bruſtſtück glänzend dunkelgrün, Fluͤgeldecken hellbraun mit flachen Furchen, Unterſeite ſchwarz, alles grau behaart, zerfrißt im Juni, wo er ſich oft in großer Menge zeigt, beſond ers die Blätter und Blüthen der Roſen, auch der Apfelbäume, der Weiden ꝛc. Seine kleine Larve, welche der des Maikäfers ähnelt, richtet in Gärten und Blumentöpfen durch Benagen der Wurzeln Schaden an. Man bemächtigt ſich dieſer Käfer am leichteſten, wenn man fie früh morgens auf untergebreitete Tücher ſchüttelt. Schirmblumen⸗ oder Pinſelkäfer — Trichius. Sie haben einen viereckigen Hinterleib, deſſen Ende unbedeckt iſt, Fühlhörner mit 10 Gliedern, wovon die 3 letzten die Kolbe bilden, kleine Oberkiefer, die einer häutigen Schuppe gleichen, und mit einer Art Haarpiniel endende Unterkiefer und leben auf Blumen, vorzüglich denen der Schirmpflanzen. Der edle Schirmblumenkäfer — T. nobilis — (Taf. 3. Fig. 2.), S Linien lang und halb fo breit, ganz goldgrün, die runzeligen Flügeldecken und der Hinterleib mit gelblichen oder weißen Flecken und Punkten, iſt im Mai auf Schirmblumen zu finden. Seine weißliche Larve lebt in faulem Holze, namentlich dem der Pflaumenbäume und verpuppt ſich im April in der Erde. Der Eremit — T. eremita —, 15 Linien lang und halb fo breit, glänzend pechſchwarz, mit hochgerandetem Kopfſchilde und 2 erhabenen Leiſten auf dem Halsſchilde, hält ſich am Stamme alter Bäume auf, in deren Innerem ſeine Larve lebt. Der achtpunktige Schirmblumenkäfer — T. octopunctatus —, 10 Linien lang, ſchwarz mit weißen Punkten, lebt als Larve in Holzerde und Ameiſenhaufen. Der bandirte Schirmblumenfäfer — T. fasciatus —, 7 Linien lang, ſchwarz, gelb behaart, hat auf den gelben Flügeldecken ſchwarze Querbinden, die an der Naht unterbrochen ſind. Man rechnete dieſe Käfer früher zu den Goldfäfern, mit denen fie auch, wie wir ſogleich ſehen werden, gar Vieles gemein haben. Goldkäfer — Cetonia. Sie gleichen den Schirmblumenkäfern hinſichtlich der Fühlhörner, der Oberkiefer und der Unterkiefer; aber das Bruſtbein verlängert ſich bei ihnen zwiſchen das zweite Fußpaar als eine ſtumpfe Spitze, und zwiſchen den Hinterwinkeln des Halsſchildes und der Flügeldecken hebt ſich auf jeder Seite ein von oben ſichtbares Stück der Bruſt empor. Die etwas flachen Flügeldecken bedecken ziemlich den Hinterleib und die Beine ſind ſtark. Sie ſind mit glänzenden Farben geſchmückt, fliegen gern und halten ſich auf Blumen auf, deren Saft ihnen zur Nahrung dient. Die Larve, die, den kleineren Kopf ausgenommen, wie ein Engerling ausſieht, lebt, ehe ſie ſich verpuppt, mehrere Jahre in der Erde hohler Laubbäume und in Ameiſenhaufen. Der gemeine Goldkäfer — C. auräta — (Taf. 3. Fig. 18.), 10 Linien lang und mehr als halb ſo breit, prächtig goldgrün mit 3 bis 4 graulichweißen ſchmalen Querſtreifen auf den Flügeldecken, unten golden purpurroth mit grauen Haaren, findet ſich ſehr häufig in unſern Gärten, beſonders auf Roſen, deren Blumenblätter und Staubfäden er frißt, auch ſaugt er den aus Weiden und andern Laubbäumen fließenden Saft gierig auf. Man kann ihn eingeſperrt oft mehrere Jahre durch angefeuchtete Brotrinden und friſche Blumen am Leben erhalten. Er gibt, wenn man ihn in die Hand nimmt, hinten einen weißen, übelriechenden Saft von fh. Das Weibchen legt feine Eier in Lohbeete, Holzerde in hohlen Bäumen, Ameiſenhaufen ꝛc., in welchen letzteren man zu jeder Jahreszeit Larven antreffen kann. Dieſe werden gegen 2 Zoll lang, ſind viel dicker und runder als der Engerling des Maikäfers, weißlichgelb, haben einen rothen Kopf ohne Augen und gelbe Luftlöcher und brauchen bis zur Verwandlung mehr als 3 Jahre. Die Puppe ſieht ſchön hellgelb aus und liegt in einem aus Erde, Holzſplittern, Blattabfällen ꝛc. verfertigten, ſehr feſten Gehäuſe, das auswendig rauh, im Innern aber glatt iſt. Der marmorirte Goldkäfer — C. marmorata — (Taf. 2. Fig. 30.), etwas größer und breiter als der gemeine Goldkäfer, glänzend ſchwärzlichgrün mit weißen Zeichnungen auf den Flügeldecken. . Der dunkle Goldkäfer — C. aenea —, über 8 Linien lang, dunkel glänzend bronzefarbig, unten mit Kupferglanz, iſt weit ſeltener als der gemeine Goldkäfer, mit welchem er Aufenthalt und Lebensweiſe gemein hat. Der ſtolze Goldkäfer, Smaragdgoldkäfer — C. fastosa — (Taf. 2. Fig. 31.), 13 Linien lang und 7 breit, glänzend goldgrün, oberhalb heller, findet ſich nur ſelten bei uns. Der rauhe Goldkäfer, auch Bärlein genannt, — C. hirta —, 5 Linien lang und faſt 3 breit, ſchwärzlich metalliſch, etwas ins Olivengrüne gehend, mit langen graubraunen Haaren, auf den gefurchten Flügeldecken mehrere weiße Punkte und Querlinien. Walzenkäfer — Sinodendron. Sie haben einen kleinen walzenförmigen Körper, einen kleinen Kopf mit kurzen Oberkiefern, gewölbte Flügeldecken und gezähnte Beine. Es gibt nur Eine Art. Der gemeine Walzenkäfer — S. eylindrieus — (Taf. 2. Fig. 32.), 6 Linien lang und 3½ breit, auch kleiner, ſchwarz, die Flügeldecken mit vielen Punkten und Streifen, hat einen aus 3 Gliedern beſtehenden Fuͤhlhornkamm, ein zur Aufnahme des Kopfes vorn ausgeſchnittenes Bruſt— ſtück und auf dem Kopfe ein ſtarkes, wenig rückwärts gebogenes Horn, das bei dem Weibchen 4 * EB; zul ſehr kurz iſt. Er hält ſich in faulen Baumſtrünken, beſonders in Tannenwäldern, auch in Eichen und Kirſchbaumen auf, kommt aber nicht häufig vor. Schröter — Lueanus, Die Fühlhörner haben 10 Glieder, von denen die äußerſten eine blätterige Kolbe bilden. Die hornigen Oberkiefer ſind ſtark, groß, vortretend, gezähnt; die Unterkiefer ſchmal, dicht behaart, aus dem Munde hervor— ragend; die Zunge iſt in 2 behaarte Theile geſchieden; das Kinn bedeckt durch ſeine Breite den untern Theil der Unterkiefer. Die Flügeldecken reichen bis zum Ende des Hinterleibes up die ſtarken Beine enden mit 2 gleich langen Krallen, zwiſchen denen ſich ein zweiſpitziges Anhängſel findet. Es gibt darunter ſehr große Arten. Sie halten ſich auf Bäumen auf und fliegen gewöhnlich des Abends 910 5 Ihre großen dicken Larven mit hornigem Kopfe leben in faulem Holze; verpuppen ſich aber in einem feſten Gehäuſe in der Erde. Der Hirſchkafer, Schröter, Feuerſchröter, Börner — L. cervus — (Taf. 2. Fig. 33.), der größte deutſche Käfer, an 2 Zoll und mit den beiden, nach innen gebogenen und am Ende zweiſpitzigen Oberkiefern oder Hörnern über 3 Zoll lang, hat eine ſchwarzbraune, oft ins Rothe ſpielende Farbe und eine in 2 behaarte Theile geſchiedene Zunge, die ihm zum Aufſchlecken des aus den Eichen fließenden Saftes dient, und kann mit ſeinen Oberkiefern, die am Innenrande mit einem langen und vielen kleinen Zähnen beſetzt find, tüchtig kneipen. Der Kopf ift breiter als das Bruſtſtück; bei dem etwa 1½ Zoll langen Weibchen dagegen iſt er viel ſchmäler als das Bruſtſtück, und die Oberkiefer haben kaum die Länge des Kopfes. Man findet dieſen ſtattlichen Käfer im Juni und Juli in Eichwäldern. Der aus den Eichen fließende Saft und Eichenblätter machen feine Nahrung aus. Das Weibchen legt etwa 15 bis 20 länglich runde, gelbliche und 1 Linie lange Eier in die Erde angegangener Eichenſtämme. Die aus 13 Ringen beſtehenden gelb— lichen Larven mit röthlich-gelbem Kopfe und 9 Paar Luftlöchern bleiben 5 Jahr in der Baumerde oder dem modernden Holze, find ausgewachſen gegen 4 Zoll lang und faſt fingerdick, beißen fo ftarf in Holzſplitter, daß man ſie daran aufheben kann, verpuppen ſich in der Erde in einer eirunden Höhle mit glatten harten Wänden und fliegen erſt im ſechsten Jahre als Käfer aus. Die Ver— puppung geſchieht im Auguſt und September. Die gelbliche Puppe bleibt 3 Monate; dann kommt der Käfer zum Vorſchein, der aber noch mehrere Monate bis zur völligen Verhärtung braucht. Man kann den Hirſchkaͤfer mit jungen Eichenblättern, Zucker oder Zuckerwaſſer eine Zeitlang in der Gefangenſchaft erhalten, und wenn man ihm Honig auf der Spitze eines Meſſers vorhält, fo läuft er einem wie ein Hund nach. Der viereckige Schröter oder Hirſchkäfer — L. parallelepipedus — (Taf. 3. Fig. 4.), 12 Linien lang und faſt 5 breit, ganz ſchwarz, mit kurzen, nicht verzweigten Kiefern, woran 2 kleine Zähne ſtehen, und 2 kleinen Hoͤckern auf der Stirn, die wie Nebenaugen ausſehen und dem Weibchen fehlen, hat Aufenthalt und Lebensart mit dem vorigen gemein; erſcheint aber jährlich zweimal, im Juni und September. Man nennt ihn auch Balkenſchröter, Kammerkäfer. Seine Larve lebt in Baumſtrünken und in anbrüchigen Fichten und Tannen. Der laufkäferartige Schröter — L. caraboides —, 5 bis 6 Linien lang, 2 breit, dunkel bläulih, der Leib oft grünlich oder violett ſchimmernd, findet ſich an Eichen und Weiden, als Larve in angegangenen Bäumen. 8 0 Der Bärenfäfer — L. ursus —, über 2 Zoll lang, iſt glänzend dunkelbraun, und lebt auf Java. — ä — — Zweite Abtheilung. Käfer, die an den Zehen der beiden vordern Fußpaare 5, an denen des hinter: ſten Fußpaars A Glieder haben, Ungleichgliederige — Heteromera. Schlupf- oder Todtenkäfer — Blaps. Sie haben dünne IIgliederige Fühlhörner, deren drittes Glied viel länger als das vierte ift, ein breites ſcharfgerandetes Bruſtſtück, einen ovalen, hinten zugeſpitzten Leib, große kugelige Augen, verdickte Freßſpitzen, keine Flügel, harte Flügeldecken mit breitem, umgebogenem Seitenrande und ſtarke Beine, die in zwei unge— theilte Krallen auslaufen. Der gemeine Schlupfkäfer, Todtenkaͤfer — B. mortisaga — (Taf. 2. Fig. 34.), 10 Linien lang und 4 breit, ſchwarz, die gewölbten Flügeldecken hinten in eine Spitze verlängert, findet ſich in feuchten Hausfluren, in Speiskammern, auch in Kellern; gibt, wenn man ihn berührt, hinten einen wie Wanzen ſtinkenden Saft von ſich und wurde ſonſt für einen Todesboten gehalten. Der glatte Schlupfkäfer — B. glabra —, 2½ Linien lang, iſt glatt und ſchwarz, hat ein den Flügeldecken an Breite gleich kommendes Bruſtſtück und hält ſich unter Baumrinden auf. Der Schenkelſchlupfkäfer — B. femoralis —, 4 Linien lang und halb fo breit, ſchwarz, mit dicken Hinterſchenkeln, deren Unterſeite eine Aushöhlung zeigt, findet ſich in Löchern in der Erde. Der große Schlupfkäfer — B. gigas —, 1% Zoll lang, glänzend ſchwarz, hat in 2 Spitzen verlängerte Flügeldecken und ſehr lange Beine mit ſtarken Schenkeln und findet ſich an verſteckten Orten in Süddeutſchland, aber nicht häufig. Sandgräber — Opatrum. Sie ſind eiförmig und gewölbt, haben IIgliederige, am Ende verdickte Fühlhörner und den Flügeldecken an Länge gleiche Flügel. Der gemeine Sandgräber — 0. sabulosum — (Taf. 3. Fig. 5.), 4 Linien lang und halb jo breit, ſchwarz, flach gewölbt, an den Seiten grau, mit erhaben geſtreiften Flügeldecken, findet ſich im Sande und lebt von Aas und andern Unreinlichkeiten. Die Larve iſt glatt und ſchwarz. Mehlkäfer — Tenebrio. Sie haben IIgliederige Fühlhörner, ſehr ſtarke Beine mit dicken Schenkeln und gebogenen Schienbeinen, einen einziehbaren Kopf, einen länglichen platten Leib und in 2 ungetheilte Krallen endende Füße und ſind geflügelt. Dieſe dunkelfarbigen Käfer leben von Mehl, altem Brote, auch von Holzmehl, verbergen ſich ſchüch— tern in Verſtecke und haben, wie ihre Larven, einen unangenehmen Geruch. Letztere, die hornig und glänzend gelb ſind und einen kleinen Kopf und kurze Füße haben, leben im Mehl. . Der gemeine Mehlkäfer, auch Müller, Mehlwurm genannt, — T. molitor — (Taf. 2. Fig. 35.), 7 Linien lang und 2½ breit, ſchwarz, mit fein geſtreiften Flügeldecken und breitem Hals, hält ſich vorzüglich in Mühlen und Bäckereien auf, wo ſich feine Larven ſehr häufig in der Kleie und im Mehl finden. Letztere haben einen walzenförmigen, 1 Zoll langen, aus 12 Ringen beſtehenden Leib von glänzend gelber Farbe, werden Mehlwürmer genannt, verwan— deln ſich, nach viermaliger Häutung, im Juli und Auguſt in weiße Puppen, aus welchen nach einigen Wochen die Kaͤfer kommen, und ſind für inſektenfreſſende Stubenvögel eine vortreffliche Fütterung, weßhalb man ſie häufig in Hecken unterhält. Sie richten am Mehl, das ſie durch ihren Koth und ihre abgeſtreiften Häute verunreinigen, arge Verwüſtungen an und ſind, wo ſte ſich einmal eingeniſtet haben, nicht leicht wieder zu vertilgen. a Der braune Mehlkäfer, der Küchengaſt — T. culinaris —, etwas über 3 Linien lang, roſtbraun, hält fich in Küchen, Speiſekammern und Kellern auf. Der dunkle Mehlkäfer — T. obscurus —, gleicht dem gemeinen Mehlkäfer faſt ganz, iſt aber etwas länger und ſchlanker. Seine ſchwärzliche Larve kann ebenfalls zur Fütterung der Vögel gebraucht werden. Düfterfäfer — Helops. Sie haben hornige, an der Spitze geſpaltene Oberkiefer, 11gliederige, dünne Fühlhörner und am Ende jedes Fußes 2 nicht zweiſpitzige Krallen. Ihr Leib iſt länglich. Man findet ſie in Holzerde und im Kehricht. Der ſchwarze Düfterfäfer — H. ater — (Taf. 3. Fig. 6.), 6 Linien lang und halb jo breit, glänzend ſchwarz, mit Streifen auf den gewölbten Flügeldecken, braunen Fühlhörnern und Beinen, findet ſich im Juli in der Erde alter Weidenſtöcke und unter deren modernder Rinde, wo auch ſeine über 1 Zoll lange ockergelbe Larve lebt und ſich in eine weiße Puppe verwandelt; fliegt Mittags und Abends mit ſchwachem Geräuſch, läuft auch ſchnell und kann lange hungern. Fadenkäfer — Cistela. Dieſe kleinen, auf krautartigen Gewächſen lebenden Käfer find länglich und etwas platt und haben faden— förmige 11gliederige Fühlhörner, die frei auf dem etwas verlängerten Kopfe ſtehen, und ſehr lange Beine, Der ſchwefelgelbe Fadenkäfer — C. sulphurea —, 4 Linien lang, ſchwefelgelb, mit ſchwarzen Augen und Fühlhörnern, iſt ſehr häufig auf Kräutern, beſonders auf der Schafgarbe zu ſehen. Der braune Fadenkäfer — C. fusca —, über 3 Linien lang, dunkelbraun, mit roth⸗ braunen Fühlhörnern und Beinen. Der ſchulternfleckige Fadenkäfer — C. humerälis —, gegen 3 Linien lang, ſchwarz, hat auf jeder Schulter einen roſtrothen Fleck. Schwarzkäfer — Melandrya. Dieſe länglichen Käfer, welche dünne, in einer Bucht der Innenſeite des Auges ſtehende Fühlhörner und lange Beine haben, werden wegen ihrer beilförmigen Kieferfreßſpitzen auch Beilkäfer genannt, und leben in faulem Holz und unter Rinden. 2, Sl. Se Der gemeine Schwarzfäfer — M. serrata — (Taf. 3. Fig. 7.), 6 Linien lang und 2 breit, ſchwarz, mit dunkelblauen, geſtreiften Flügeldecken und an der Spitze gelben Fühlhörnern und Füßen, findet ſich in der Rinde und in den Stämmen fauler Eichen und Pappeln und fliegt nur des Abends aus. u. Zipfelkäfer — Ocdemera, Es ſind längliche, ſchmale Käfer, welche kugelrunde, hinter den fadenförmigen Fühlhörnern ſtehende Augen, weiche Flügeldecken und an allen Füßen das vorletzte Glied geſpalten haben. Sie leben auf Blumen und Bäumen. Der grüne Zipfelkäfer — 0. thalassia —, kaum 4 Linien lang und 1 breit, grün, etwas goldig, mit ſchwärzlichen Fühlhörnern und langen und ſchmalen Flügeldecken mit 4 Längsſtreifen, wovon der vierte nur ein halber iſt, findet ſich häufig auf Kräutern in Gärten und auf Viehweiden. Wollkäfer — Lagria. Sie haben einen walzigen, vorn ſchmalen Leib, einen abgerundeten Kopf mit mondförmigen Augen, Ilgliederige, an einer Bucht der Augen ſitzende Fühlhörner, eirundliche Schenkel und Flügeldecken, die viel breiter als das Bruſtſtück ſind. Bei den meiſten iſt der ganze Körper mit Wollhaaren beſetzt. Sie leben auf Kräutern und ihre Larven unter Rinden. Der gemeine Wollkäfer — L. hirta —, gegen 4 Linien lang und faft 2 breit, voll ſchwarzer Wollhaare, die weichen, fahlen Flügeldecken gelb behaart, findet ſich im Sommer überall auf Kräutern und zieht, wenn man ihn berührt, die Füße an, ſich todt ſtellend. Feuerkäfer — Pyrochroa. Sie haben lange, IIigliederige, bei den Männchen ſägezähnige oder kammartige Fühlhörner, einen rund— lichen Hals und ſtarke lange Beine. Ihr Leib iſt länglich und platt und die Flügeldecken ſind hinten breiter als vorn. Sie leben auf Pflanzen, ihre Larven unter Rinden. Der ſcharlachrothe Feuerkäfer — P. coceinea — (Taf. 3. Fig. 7.), 8 Linien lang und 3 breit, ein gar ſchöner Käfer, Kopf, Fühlhörner und Beine ſchwarz, oben ſchoͤn ſcharlachroth mit rothen Furchen, findet ſich auf Pflanzen und unter Baumrinden, aber nicht häufig. Seine Larve, welche der des Mehlkäfers ähnelt, lebt unter Baumrinden, wo ſie ſich auch im Juni verpuppt. Der Käfer zeigt ſich im Juli. Der kammhörnige Feuerkäfer — P. pectinicornis —, faſt um die Hälfte kleiner als der vorige, gleicht ihm auch, nur daß ſein Roth nicht ſo ſchön iſt. Stachelkäfer — Mor della. Ihr ſehr gebückter Kopf hat fadenförmige 11gliederige Fühlhörner; der Körper iſt hoch und ſchmal, hinten mit einem ziemlich harten Stachel; die Flügeldecken ſind kürzer als der Leib. Sie leben auf Blumen und ſind insgeſammt ſehr klein. Der gemeine Stachelkäfer — M. aculeata — (Taf. 3. Fig. 9.), etwas über 2 Linien lang, glänzend ſchwarz, dicht behaart, am Hinterleib ein langer Stachel, welcher aber nicht ſticht, 1 a hält ſich auf Neſſeln und verſchiedenen Blumen auf, ift ſehr tebhag und läuft ſo geſchwind, daß man ihn kaum erreichen kann. Der bandirte Stachelkäfer — M. fasciata —, etwas größer als der vorige, ebenfalls ſchwarz, behaart, hat ein graugelbliches Band auf dem Vordertheil der Fluͤgeldecken und nach hinten hin einen Fleck von derſelben Farbe. Der geſchulterte Stachelkäfer — M. humeralis — (Taf. 2. Fig. 36.), 1¼ Linien lang, ſchwarz und grau gefilzt, die Seiten des Bruſtſtücks und ein Schulterflecken rothgelb. Kammkäfer — Rhipiphörus. Die Fühlhörner der Männchen ſind kammförmig, die Flügel groß und lang und die Flügeldecken laſſen einen Theil des Hinterleibes unbedeckt. Der paradoxe Kammkäfer — R. paradoxus — (Taf. 3. Fig. 10.), 5¼ Linien lang, ſchwarz, Hinterleib und Flügeldecken gelb, letztere mit ſchwarzer Spitze, lebt als Larve in den Zellen der Wespen. Der zweifleckige Kammkäfer — R. bimaculatus —, 4½ͤ Linien lang, hat hinten auf den rothgelben Flügeldecken 2 runde ſchwarze Flecken und findet ſich auf Blumen. ' Kronenfäfer — Cerocoma. Sie haben einen länglichen Körper, kurze, Igliederige Fühlhörner, große Freßſſpitzen, dünne, ſpitzige Kiefer und lange, unten behaarte Beine und finden ſich auf Blumen. i Der Schäffer'ſche Kronenkäfer — C. Schaefferi — (Taf. 3. Fig. 11.), 6 Linien lang, auch viel kleiner, grün mit gelben Füßen und Fühlhörnern, welche beim Männchen in der Mitte breiter ſind, beim Weibchen dagegen ſich bloß am Ende kolbenförmig verdicken, iſt im Ganzen ziemlich ſelten, findet ſich aber manchmal in der Mitte des Sommers ziemlich häufig auf Blumen, z. B. auf der Schafgarbe, und fliegt hurtig fort, wenn man ihn greifen will. Er ſieht der ſpani— ſchen Fliege ähnlich, iſt aber viel kleiner. Oel- oder Maiwurmkäfer — Meloe. Sie haben einen länglichen, meiſt nur zum Theil von den weichen Flügeldecken bedeckten Körper, keine Flügel, ein rundliches Bruſtſchild, einen hängenden Kopf mit großen, an der innern Seite gezähnten Kiefern, eilfgliederige, ſchnurförmige Fühlhörner und ſtarke Beine mit zweitheiligen Häkchen am Ende der Zehen. Der Hinterleib der Weibchen, die größer als die Männchen ſind, iſt, ehe fie Eier legen, ſehr lang und dick. Es find meiſt ſchwarze Käfer, die träge auf dem Graſe umherkriechen und, wenn man ſie berührt, aus den Gelenken der Beine einen gelben, öligten, ätzenden Saft hervortreten laſſen. > Der gemeine Oel- oder Maiwurmfäfer, der gemeine Maiwurm — M. proscarabaeus — (Taf. 3. Fig. 12.), 1 Zoll lang, auch darüber und darunter, iſt bläulich ſchwarz mit violettem Schein. Die Seiten des großen, hinten breiten Kopfes, der punktirt iſt und herunterhängt, das viereckige, ebenfalls punktirte Bruſtſchild, die in der Mitte verdickten, an der Spitze braunen Fühlhörner und die Beine ſcheinen violett, und die lederartigrunzeligen Flügeldecken bedecken den ſehr gerunzelten Hinterleib gewöhnlich nur zur Haͤlfte, zuweilen aber auch ganz. Er kriecht von der ag, letzten Hälfte des April bis 1 den Juni bei warmem Sonnenſchein auf Feldern und Wieſen, beſonders an Wegrändern herum und frißt Löwenzahn und andere niedrige Kräuter, an denen er hinaufklettert. Wenn man ihn berührt, ſo läßt er aus den Gelenken der Beinen einen gelben, ätzenden Saft hervorquellen, der, wie das ganze Thier, innerlich als Gift wirkt. Das Weibchen, welches größer als das Männchen iſt, hat, ehe es ſeine dottergelben Eier legt, einen ſehr dicken Hinterleib und jest dieſelben in ein mehr als zolltiefes Loch ab, das es mit den Vorderfüßen in etwas feſte Erde gräbt und ſcharrt dieſes dann zu. Nach etwa 24 bis 25 Tagen kommen die ſehr beweglichen, länglichen Larven in großen Schaaren aus der Erde hervor. Sie beſtehen aus 13 Ringen, wovon der vorderſte dreieckige der Kopf iſt und die 3 folgenden ſehr breiten jeder ein Fußpaar tragen; haben hinten einige lang hinausſtehende Schwanzfäden, krumme, ſpitzige Kiefer, ſchwarze Augen und Fühlhörner, ſind gelb, leben als Schmarotzer an Bienen oder andern ähnlichen Inſekten und verwandeln ſich in der Erde, worin ſie überwintern. Der Maiwurm wurde ſeit 2 Jahrhunderten theils als Geheimmittel, theils öffentlich, als unfehlbar wirkſam gegen den Biß toller Hunde angewendet und noch vor etwa 10 Jahren von Dr. Böttger in Dresden durch eine leſens— werthe Schrift empfohlen. Man läßt dieſe Thiere, die man beim Sammeln ganz leiſe anfaßt, damit nichts von dem aus den Gelenken ſchwitzenden Safte verloren geht, in einem Glaſe aus— gelaſſenen Honig ſterben, und zwar ſo viele, daß das oben auf dem Honig ſich ſammelnde Oel ein Zehntel des Honigs beträgt, nimmt dann die Würmer heraus, trocknet fie, zerſtößt fie zu Pulver und vermiſcht dieſes ebenfalls mit dem Honig. Von dieſer Maſſe werden, nachdem man fie vor dem Gebrauche gehörig untereinander gerührt hat, drei Meſſerſpitzen voll, bei Kindern weniger, in eine Taſſe Bier gethan und, wenn dieſes lau gemacht und gut umgerührt worden iſt, getrunken. Milch oder Käſe darf der Kranke 1 bis 2 Stunden vorher nicht genoſſen haben, auch 16 Stunden lang weder eſſen noch trinken, und muß den darauf erfolgenden Schweiß ſorg— fältig abwarten. Dann iſt aber auch die Kur vollendet. Thiere bekommen daſſelbe Mittel, aber in Milch. Der bunte Maiwurm — M. majalis —, 6 bis 11 Linien lang und 3 bis 5 breit, bronze- und kupferfarbig, Kopf und Bruſtſtück ſtark punktirt, die Flügeldecken höckerig, am Hinter— leibe kupferfarbige Querbinden. Blaſen⸗ oder Ziehkäfer — Lytta. Sie haben einen länglichen, nach hinten etwas breitern Körper, fadenförmige, eilfgliederige Fühlhörner, an der innern Seite der Kiefer einen ſtarken abgeſtumpften Zahn und ziemlich weiche Flügeldecken; fliegen häufig, laufen aber auch hurtig und finden ſich in großen Schwärmen auf Bäumen und Sträuchern, beſonders in Wäldern. Der gemeine Blaſenkäfer, auch Pflaſterkäfer, ſpaniſche Fliege, Kantharide genannt, — L. vesicatoria — (Taf. 3. Fig. 13.), 5 bis 12 Linien lang und 2 bis 3 breit, glänzend grün, öfters ins Blaue oder Kupferrothe ziehend, findet ſich im Juni und Juli, oft ſehr zahlreich, beſonders auf Eſchen, die er zuweilen ganz kahl frißt, auch auf ſpaniſchem Flieder, Hartriegel, Liguſter und einigen andern Bäumen und Sträuchern, verbreitet einen ſehr ſtarken, un— angenehmen Geruch, liebt die Wärme, ſtirbt bei naſſer und kalter Witterung ſchnell und ſoll nur vom Igel ohne Nachtheil gefreſſen werden. Das Weibchen legt und verſcharrt ſeine faſt ſchwefel— Rebau, Käfer⸗Sammlung. 5 U gelben, länglichen, ſehr weichen Eier, etwa 44 bis 50, in ein 10 bis 14 Linien tiefes Loch, das es mit ſeinen Vorderbeinen gewöhnlich in etwas feſten Boden gräbt, woraus die Larven 280 5 bis 4 Wochen hervorkommen und ſich über der Erde zerſtreuen. Man ſchüttelt dieſe Käfer, d an Eſchen, beſonders an jungen Eſchenſaaten und in den Eſchenpflanzungen bedeutende Ber- wüſtungen anrichten, in der Kühlung vor Sonnenaufgang, wo ſie halb erſtarrt ſind, von den Bäumen auf untergebreitete Tücher, tödtet fie dann in leinenen Säckchen durch Eſſig- oder Schwe— feldampf, trocknet ſie in heißem Sonnenſchein oder in einer warmen Stube und braucht ſie in den Apotheken zu Pulver und Tinktur, beſonders zu blaſenziehenden Pflaſtern. Die Apotheker zahlen 4 bis 8 Groſchen für das Pfund; beim Sammeln aber muß man vorſichtig fein, weil häufiges Anfaſſen oder unvorſichtiges Zerdrücken dieſer Käfer in den Haͤnden Blaſen erzeugt. Der rothköpfige Blaſenkäfer — L. erythrocephala, — etwas über 7 Linien lang, ſchwarz, mit rothem Kopf und graulich gerandeten Flügeldecken, zeigt ſich auf blühenden Bäumen. —0 . — Dritte Abtheilung. Käfer, die an allen Zehen nur A Glieder haben, Viergliederige — Tetramera. Sie ernähren ſich insgeſammt aus dem Pflanzenreiche. 1 Blüthenreiber — Antribus. Sie haben I1gliederige, am Ende verdickte Fühlhörner, die bei den Weibchen gewöhnlich kürzer find, einen kurzen, breiten Rüſſel und runde Augen; leben auf Bäumen und Kräutern, deren Blüthen ſie freſſen, auch in altem Holze, und ſind meiſt ſchwarz mit gelbweißen Flügeldecken. Von der Lebensart ihrer Larven weiß man nichts Gewiſſes. Der weißliche Blüthenreiber — A. albinus — 4 Linien lang, auch größer und kleiner, braun, vorn und hinten weiß behaart, mit 3 ſammetſchwarzen Höckern auf dem Bruſtſtück, findet ſich in Nadel- und Laubwaldungen. Der breitrüſſelige Blüthenreiber — A. Istirostf —, 5 Linien lang und 2¼ breit, ſchwarz, Stirn, Spitze der Flügeldecken und Hinterleib weißlich, iſt in Laubwaldungen in faulen Bäumen anzutreffen. Der marmorirte Blüthenreiber — A. scabrosus — (Taf. 3. Fig. 14.), 2 Linien lang, ſchwarz, auf den braunrothen Flügeldecken erhabene Punktreihen und dazwiſchen abwechſelnd weißliche und ſchwarze Haarflecken, lebt auf Weiden und Roßkaſtanien. Muffel- oder Samenkäfer — Bruchus. Es ſind kleine, eiförmige, dicke Käfer, die einen hängenden Kopf, einen kurzen, breiten Rüſſel, ausgebuchtete Augen, fadenförmige, oft kamm- oder ſägenartig gezähnte Fühlhörner, den Leib nicht völlig bedeckende Flügel: decken und meiſt ſehr verdickte, mit einem Zahn bewaffnete Hinterſchenkel haben. Sie leben auf Kräutern und Bäumen. Die Weibchen der bei uns einheimiſchen Arten legen ihre Eier, immer eins, in den noch zarten Samen, vorzüglich der Hülſenfrüchte und der Getreidearten, und die Larven leben und verpuppen ſich darin. = 38 — Der Erbjenfäfer — B. pisi — (Taf. 3. Fig. 15.), 2 Linien lang, der ſchädlichſte der Samenkäfer, ſchwarz, auf den Flügeldecken graue Punkte und an der Spitze des Hinterleibes ein kreuzförmiger weißer Fleck, findet ſich auf mit Hülfenfrüchten angebauten Feldern. Das Weibchen legt die Eier, immer eins, wie ſchon bemerkt worden iſt, an die Samen der Erbſen und Buff— bohnen, in welche ſich die Larve dann einbohrt, ſie allmälig ganz ausfrißt, ſich darin verwandelt und gewöhnlich erſt im nächſten Frühjahr als Käfer ausfliegt. Dieſer lebt ebenfalls von dem Samen der Huͤlſenfrüchte. In Nordamerika iſt dieſes Inſekt fo häufig, daß in mancher Gegend faſt gar keine Erbſen mehr gebaut werden. Der Hülſenſamenkäfer — B. granarius —, 1 Linie lang, ſchwarz, mit weißen Punkten auf Hals und Flügeldecken, iſt in den Samen der meiſten Hülſenfrüchte anzutreffen. Afterrüſſelkäfer — Attelabus. Charakteriſtiſch iſt der nach hinten verſchmälerte und einen Hals bildende dicke Kopf, der einen dicken Rüſſel und zwölfgliederige Fühlhörner zeigt. Der Haſel-Afterrüſſelkäfer — Attelabus (Cureulio) coryli — (Taf. er Fig. 16), 3½ Linien lang, ſchwarz, die punktirt-geſtreiften Flügeldecken und meiſt auch das ganze Halsſchild ſchön roth, zeigt ſich in manchen Jahren ſehr häufig an verſchiedenen Holzgewächſen, beſonders an Hafeln, aber auch an Buchen, Erlen ꝛc., deren Blätter er in Form einer oben und unten verſchloſſenen Geldtüte zuſammenwickelt. Hieran legt das Weibchen 1 bis 3 kleine, bernſteingelbe Eier, aus wel— chen dottergelbe Larven mit ſchmutzig-graubraunem Kopfe kommen, die 5 Linien lang werden. Sie entwickeln ſich entweder noch in den hängenden Blättern zu Käfern oder fallen im Herbſt mit den Blättern zur Erde, überwintern hier und verpuppen ſich im Frühjahr. Obſtſtecher — Rhynelaites. Sie haben einen eiförmigen, nach vorn abgeflachten Leib, Fühlhörner mit 11 Gliedern, von denen die drei letzten eine Kolbe bilden, und einen langen, fadenförmigen, am Ende breiten Rüſſel. Es gibt ſehr viele Arten und darunter mehrere dem Weinſtock und dem Obſt ſchädliche. Der purpurfarbige Obſtſtecher oder Rüſſelkäfer — Rhynchites (Curculio) Bacchus —, 3 bis 4 Linien lang, ganz purpurfarbig, goldglänzend, nur Ruͤſſel, Fühlhörner und Fußſohlen ſchwarzblau, wurde lange mit dem Rebenſtecher verwechſelt, von dem er ſich aber durch ſeine Farbe und einen längern und ftärfern Rüſſel unterſcheidet. Das Weibchen legt feine Eier um Johanni in Aepfel, in einen 3 bis 4, nachdem es mit ſeinem Rüſſel ein Loch hineingebohrt hat. Die nach wenigen Tagen ausſchlüpfenden ſchwarzköpfigen Larven find in 3 bis 4 Wochen ausge— wachſen und verlaſſen dann den Apfel, um ſich in der Erde zu verwandeln; aber der Käfer erſcheint erſt im nächſten Frühjahr. Der Rebenſtecher, auch Zapfenwickler, Potzenſtocher, Weinrüſſelkäfer ꝛc. genannt — R. (Cureulio) betuletii — (Taf. 3. Fig. 17.), 4 Linien lang, von metalliſch grüner oder ſtahlblauer Farbe, mit faſt viereckigem Hinterleibe, erſcheint im Frühjahr auf Birken, Weiden, Aepfel⸗ und Birnbäumen und wird dem Weinſtock ſehr verderblich, deſſen Blätter er theils zur Wohnung, theils zur Nahrung für ſich und ſeine Nachkommenſchaft braucht. Er zernagt die jungen Sproſſen und das Weibchen rollt die Blätter zuſammen und ſchiebt in jedes 4 bis 6 Eier. 5 * I MAG =; Die nach wenigen Tagen auskriechenden Larven, weiß mit ſchwarzen Querftreifen über den Rüden und einem röthlichen Köpfchen, ſind in 4 bis 5 Wochen vollkommen ausgebildet, verlaſſen dann die zum Theil ausgefreſſene Rolle und graben ſich in die Erde ein, aus welcher ſie im Frühling als Rebenſtecher hervorkommen. Man kann dieſe Käfer, die, da fie den Weinſtock entblättern, jo daß ſich keine Traube auszubilden vermag, oft die Weinleſe vereiteln, nur durch fleißiges Einſammeln der Blattrollen, worin ihre Brut enthalten iſt, vertilgen. Der kupferrothe Obſtſtecher oder Pflaumenbohrer — R. (Curculio) cupreus — (Taf. 3. Fig. 18.), über 2 Linien lang, die gefurchten Flügeldecken von metallglänzender Kupfer: farbe, Leib und Füße etwas dunkler gefärbt, Rüſſel und Fühlhörner ſchwarz, legt ſeine Eier in die Pflaumen und ſchneidet zugleich die Stiele der letzteren mit ſeinem Rüſſel ab, damit ſie auf die Erde fallen, in welcher ſich die in 5 bis 6 Wochen vollkommen ausgebildete weiße Larve mit ſchwarz—⸗ braunem Kopf verpuppt. Der Käfer kommt im Frühlinge zum Vorſchein. Fehlt es den Pflaumen⸗ bäumen an Früchten, ſo werden die Eier in die jungen ſaftigen Sproſſen gelegt. Dieß geſchieht von den letzten Tagen des Juni bis Ende Juli. Zu Anfange dieſer Zeit muß man die Käfer auf untergebreitete Tücher ſchütteln und tödten. Um ihre Brut zu vertilgen, müſſen die von ihnen herabgeſchnittenen Pflaumen geſammelt und zerſtört werden. > . Der Stängelbohrer oder Sproſſenbohrer — R. conicus (Cure.) alliariae —, andert⸗ halb Linien lang, blaugrün, mit ſchmalem, faft kegelförmigem Hals und tiefen Stichreihen auf den Flügeldecken, lebt auf Hagedorn und Obſtbäumen, denen er ſehr ſchädlich wird, indem die Weib— chen ihre Eier in die jungen Sproſſen legen und dieſe dann abſchneiden. Die Sproſſen, von deren Marke ſich die binnen 8 Tagen ausſchlüpfenden weißen, ſchwarzköpfigen Larven nähren, fallen manchmal ſogleich, gewöhnlich erſt ſpäter auf die Erde hinab, in welcher ſich die nach 4 Wochen ausgebildeten Larven in einer einige Zoll tiefen ausgeglätteten geräumigen Kammer verpuppen. Der Käfer kommt im Fruͤhling, wenn die Bäume auszuſchlagen anfangen, hervor, nährt ſich von den Oberhäutchen der Blätter, die er abſchabt, und treibt ſein Weſen im Juni und Juli. Man kann ihn abſchütteln; die herabgefallenen Sproſſen müſſen, wie man fie bemerkt, vernichtet werden. Eine andere, um die Hälfte kleinere Art legt ihre Eier in das Mark des Blattſtieles. Dier Birkenſtecher R. betulae —, kaum 2 Linien lang, glänzend ſchwarz, mit ſehr verdickten Hinterſchenkeln bei den Männchen, lebt an den Blättern der Birke, welche das Weibchen zuſammenrollt, um ſeine Eier hineinzulegen. " Der Pappelſtecher, Pappelrüſſelkäfer — R. (Curc.) populi —, 2% Linien lang, oben glänzend grün, mehr oder weniger goldig, unten dunkel violett, findet ſich auf Zitterpappeln, Birken und Weiden. Blüthenbohrer — Anthonomus. Es ſind kleine Käfer, deren Rüſſel kürzer als der Leib iſt, bei denen die vordern Beine länger als die andern und die Schenkel dick und gezähnt ſind. Man nennt ſie auch Blüthennager. Sie werden den Blüthen der Bäume, beſonders der Obſtbäume, in denen ihre Larven leben und ſich verwandeln, oft ſehr nachtheilig. Der Obſtblüthenbohrer, Obſtrüſſelkäfer, Apfelrüſſelkäfer — A. (Curculio) po- morum (Taf. 3. Fig. 19.), ohne Rüſſel 1¼ Linien lang und faſt 1 breit, braun mit graulichem — 37 — Flaum, Flügeldecken ſchwarzbraun geſcheckt, hinten mit weißlicher und ſchwarzer Binde, das Rückenſchildchen ſchneeweiß, kommt, ſobald im Frühjahr der Safttrieb rege wird, im Marz oder April, je nach der Witterung, aus den Schlupfwinkeln, wo er ſich den Winter über aufgehalten hat, hervor, kriecht an den Obſtbäumen, beſonders Aepfelbäumen hinauf und legt ſeine Eier in die Blüthenknospen, in welche das Weibchen zu dieſem Behufe mit dem Rüſſel ein Loch bis auf den Fruchtboden bohrt, das an den Eingang der Kammer gelegte Ei dann mit dem Rüſſel hinein— ſchiebt und die Oeffnung endlich mit dem Rüſſel wieder verſchließt, worüber ungefähr / Stunden vergehen. In jede Kammer kommt nur Ein Ei. Das Eierlegen iſt, wenn die Entfaltung der Knospen nicht durch kaltes Wetter aufgehalten wird, in 8 Tagen vorüber, binnen welcher Zeit Ein Weibchen wohl kaum 50 unterbringen kann. Die fußloſen, erſt weißen, dann gelblichen Larven mit ſchwarzbraunem Kopfe haufen zwiſchen den Blumenblättern und dem Fruchtboden, freſſen zuerſt den Blüthenſtaub, ſpäter auch die Blumenblätter, werden 3 Linien lang und verpuppen ſich gegen Ende Mai auf dem Fruchtboden, über welchem die gebogenen Blumenblätter ein ſchützendes Gewölbe bilden. Der Puppenznuſtand dauert 8 Tage und die ganze Entwickelung vom Legen des Eies an beträgt nicht mehr als 4 Wochen. Die Käfer, die ſehr ſcheu ſind, und wenn man ſich nähert, gleich herunter fallen, zerſtreuen ſich dann auf den Obſtbäumen, deren zarte Blätter ihnen zur Nahrung dienen, und ſuchen im Herbſte einen Schlupfwinkel zum Ueberwintern auf. Man kann fie vom Hinaufkriechen auf die Obſtbäume durch um den Stamm gelegte, mit Wagenſchmiere ıc, beſtrichene Papierſtreifen abhalten, ſie auf untergebreitete Tücher ſchütteln und an Zwergbäumen wegfangen; auch alle zuſammengeſponnenen Blüthen, die ſich erreichen laſſen, müſſen abgenommen und verbrannt werden. f . Der Birnblüthenbohrer, Birnrüffelfäfer, — A. (Curc.) pyri —, 4 Linien lang und halb fo breit, metalliſchgruͤn mit rothbraunen Füßen und Fühlhörnern und ſehr dünnen und weichen Flügeldecken, deren jede 10 Längsfurchen von Stichen zeigt, hält ſich auf den Blättern der Birnbaͤume auf, in deren Blüthen das Weibchen feine Eier legt. Vertilgungsweiſe wie bei dem vorigen. Der Apfelblüthenbohrer — A. (Cure.) mali — (Taf. 3. Fig. 20.), 1½ bis 2 Linien lang, braun, etwas behaart, auch mit ganz ſchwarzen Flügeldecken, läßt ſich von der Mitte April bis in den Juni und Juli, bisweilen äußerſt zahlreich, auf allen Obſtbäumen ſehen und ſchadet den Blüthen, ſowohl als Larve, als im vollkommenen Zuftande, faſt eben jo viel als der Froſt— ſchmetterling. Das Weibchen legt die Eier in eine kleine, mit dem Rüſſel ausgehöhlte Vertiefung an die Blüthenknospen, die Stiele und auch die Blattſtiele, in welche erſtere ſich die nach 8 bis 12 Tagen ausſchlüpfende, fußloſe Larve hineinarbeitet, dann den Fruchtboden benagt und ſich end— lich einen Gang bis in den Fruchtſtiel hinab bohrt, um mit demſelben zur Erde zu fallen, in welcher ſie ſich wahrſcheinlich verpuppt und überwintert. Nur durch plötzliches Schütteln läßt ſich dieſer Käfer herunterwerfen, weil er ſich ſonſt feſt anhält. Hier wollen wir auch des berühmten Juwelen- oder Brillantkäfers — Curxculio imperialis — (Taf. 3. Fig. 21.), des ſchönſten Käfers gedenken, den es gibt. Man findet ihn in Braſilien von der Größe eines Maifäfers. Er iſt ſchwarz und hat viele goldgrüne Streifen und Dupfen — 38 — auf den Flügeldecken, ſo daß dieſelben im Sonnenſchein wie mit Smaragden, Saphiren und Rubinen beſetzt, erſcheinen. Man trägt ſie in Gold, eingefaßt, als Ohrgehänge. » * Nüſſelkäfer — Rhynchaenus. Sie haben meiſt einen langen Rüſſel und ihre Fühlhörner ſtehen meiſt in der Mitte deſſelben. 8 Der Harzer Rüſſelkäfer — Rh. Hereyniae — (Taf. 3. Fig. 22), faſt 3 Linien lang, braunſchwarz mit bräunlichgelben Punkten und Binden, geſtreckt, der Nüffel ziemlich ſtark gekrümmt und dünn, findet ſich beſonders im Harz, auch im Schwarzwald, aber nur an der Fichte, unter deren Rinde die bis 4 Linien langen Larven Gänge machen. Sie werden nur bei ſtarker Ver— mehrung merklich ſchädlich. Der kleine braune Kiefern-Rüſſelkäfer — Rh. abietis — (Taf. 3. Fig. 23.), über 4 Linien lang, röthlichbraun, kommt an Kiefern, auch an Weimuthskiefern, jedoch nur ſparſam, im Fruͤhjahr und Sommer vor. Der Weißtannen-Rüſſelkäfer — Rh. piceae — (Taf. 3. Fig. 24.), über 4 Linien lang und 2 breit, alſo ſehr gedrungen, ſchmutzig dunkel- röthlichbraune, auf den Flügeldecken ſchmutzig hellbraune Binden, findet ſich nur an Weißtannen, in deren Rinde ſeine bis 6 Linien lange Larve Gänge bohrt, und iſt in manchen Jahren ſehr gemein. Der deutſche Rüſſelkäfer — Rh. germänus —, 7 Linien lang, glänzend ſchwarz mit gelbbraunen Punkten, iſt in Gärten und an alten Mauern anzutreffen. Der grüne Rüſſelkäfer — Rh. viridis — (Taf. 3. Fig. 25.), faſt ½ Zoll lang, grün mit ſchwarzen Punktreihen auf den Flügeldecken, lebt auf Erlen, Haſeln ꝛc. Der Colon-Rüſſelkäfer — Rh. colon —, ſchwarz, mit graulichen Schuppchen bedeckt, auf der Mitte jeder Flügeldecken ein weißer Punkt, hält ſich am Waſſer, beſonders auf Schirm— pflanzen und Weiden auf und iſt 6 Linien lang. Der Kirſchrüſſelkäfer — Rh. cerasi — 1½ Linien lang, ſchwarz mit geſtreiften Flügel— decken, lebt auf Kirſchbäumen. (Taf. 3. Fig. 26.) 3½ Linien lang, ſchwarz, mit grauen, kupferröthlich glänzenden Schuppenhärchen bedeckt, der Rüſſel ſehr kurz und breit, lebt vorzüglich auf Kiefern, denen er jedoch nur ſelten merklich ſchadet. Der Pflaumenrüſſelkäfer — Rh. pruni —, 1½ Linien lang, ganz ſchwarz, mit punktirt⸗ geſtreiften Flügeldecken und rothen Fühlhörnern, lebt nebſt feiner grauen, ſchneckenartigen Made von den jungen Trieben der Pflaumen- und Aprikoſenbäume; laßt ſich aber leicht auf untergebreitete Tücher ſchütteln und vernichten. Der borftige Rüſſelkäfer — Rh. geminatus —, 3 Linien lang und über 2 breit, grauweiß, mit zahlreichen Börftchen beſetzt, richtet an den jungen Weintrieben oft großen Schaden an und zeigt ſich auch auf Kiefern und Buchen. Der gezeichnete Rüſſelkäfer, der Weißpunktrüſſelkäfer — Rh. notätus — (Taf. 3. Fig. 27.), über 3 Linien lang, auch merklich kleiner, gehört unter die ſchaͤdlichſten Käfer. Die Grundfarbe iſt meiſt dunkel, roͤthlich-braun, mehr oder weniger durch die Schuppenhaare verdeckt, ** — 39 — welche größtentheils grauweiß find und auf dem Bruſtſtück 8 größere und kleinere grauweiße Punkte, ſo wie auf den reihig-punktirten Flügeldecken zwei Querbinden bilden. Der Rüſſel des Weibchens iſt r als doppelt fo lang als der Kopf und gekrümmt, der des Männchens etwas kürzer und weniger gekruͤmmt. Seine Larve mißt bis 4 Linien und ihre Fußwülſte treten wenig vor. Bei der eben ſo langen Puppe ſind Kopf und Halsſchild mit Dornenhöckern beſetzt und auch an der Unterſeite des Hinterleibes zeigen ſich ſtarke Dornen. Man findet dieſen Käfer und ſeine Brut nur auf und in Kiefern zu ſehr verſchiedenen Zeiten, erſteren in der Regel im Nachſommer oder Herbſt, wie er denn auch an ſtehenden Kiefern in der Erde oder dicht über der Wurzel zwiſchen den Ritzen der Borke, von Waldſtreu, Moos und Gras geſchützt, überwintert und ſich dann gewöhnlich ſchon im April an geſchlagenem Kiefernholze, lebenden Kiefernſtämmen und Kiefernzapfen ſehen laͤßt. Seiner Nahrung wegen bohrt er nun die Rinde der Kiefern an; auch bringt das Weibchen feine Eier, deren es entweder taglich oder nur nach Zwiſchenräumen von mehreren Tagen eines legt, in die gemachten Bohrlöcher unter. Manchmal findet man an einem und demſelben Stamme friſch gelegte Eier, Larven und Käfer zu gleicher Zeit. Die nach 6 bis 10 Tagen ausſchlüpfenden Larven be— ginnen ſogleich mit dem Durchnagen der Rinde und des Baſtes, um auf das Holz zu kommen, und leben nicht allein in Stöcken, in geſchlagenem Kiefernholze (Klaftern) und unter der Rinde kränklicher, 15 bis 30jähriger Kiefernſtämme, ſondern auch, und ganz vorzüglich gern, in lebenden, kränkelnden und geſunden Kiefern, beſonders in 4 bis Sjährigen, ja, ſelbſt in Kiefernzapfen. Sie freſſen gewöhnlich unterhalb des erſten Quirls, zuweilen aber auch weiter oben. Ihre Gänge, die leicht geſchlängelt ſind und allmälig breiter werden, gehen in der Regel von oben nach unten. Am Ende derſelben gräbt ſich jede eine elliptiſche, etwa 5 Linien lange, 2 Linien breite und 2 Linien tiefe Höhle in das Holz, welche bei dünnen Stämmchen oft bis ins Mark reicht. Hier, auf einem weichen Lager von Holzabnagſeln, verwandelt ſie ſich in eine Puppe. Der Käfer kriecht aus einem zirkelrunden Loche der Rinde hervor, welches nicht größer als ein Schrotkorn Nro. 6, zuweilen noch um eine, ja zwei Nummern kleiner iſt und von ihm mühjfam gebohrt wird. Die meiſten Puppenhüllen finden ſich dicht über der Wurzel. Um dieſes ſo ſchädliche Inſekt zu vertil— gen, muß man das geſchlagene Kiefernholz bald entfernen und die angegriffenen Stämme ſammt der Wurzel herausnehmen und verbrennen; auch legt man friſchgefällte Kieferſtangen auf den Boden, die oft ſchon nach wenigen Stunden ganz von Käfern bedeckt find und dann verbrannt werden müſſen. Die Monate Juni und Juli ſind die geeignetſte Zeit dazu. Der große braune Kiefernrüſſelkäfer — Rh. (Curculio) pini (Hylobius abietis) — (Taf. 3. Fig. 28.), ein ebenſo ſchädlicher Käfer als der vorige, 3 ½ bis 6 Linien lang und bis 3 breit, iſt ſeiner Grundfarbe nach dunkelbraun, zuweilen etwas röthelnd, überall mit einzelnen, roſtrothen Haͤrchen beſetzt, welche auf den punktirt-geſtreiften, viereckigen Flügeldecken 2 ſchiefe, ſchmale, aus Fleckchen beſtehende Querbinden bilden. Sein Rüſſel hat faſt die Länge des Halsſchil— des und die kurzen dicken Fühlhörner find nahe dem Ende deſſelben eingefügt. Seine bis 9 Linien lange und über 2 breite Larve hat einen großen, rothbraunen Kopf und ein getheiltes Halsſchild— chen, und die bis 7 Linien lange Puppe iſt mit vielen Dornenhöckern beſetzt. Dieſer Käfer hält ſich am liebſten auf Kiefern und Fichten auf, woran er ſeine Eier allein abſetzt; geht jedoch auch an Laubhölzer. Man ſieht ihn vom Mai bis in die Mitte des Sommers am zahlreichſten. Die id S4 I u „de DEE u. 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Die Larven richten durch ihren Fraß nur wenig Schade nz dagegen verderben die überaus gefräßigen Käfer nicht allein viele Bäume dadurch, daß ſie dieſelben am Stamme, an den Aeſten und ſelbſt am Wurzelknoten und den hervor ragenden Wurzelverzweigungen gefährlich verletzen oder die Entwicklung ihrer Knoten durch Be— freſſen derſelben verhindern, ſondern auch dadurch, daß die durch ſie gemachten Verwundungen der Bäume, wenn dieſelben noch nicht tödtlich ſind, andere noch verderblichere Feinde herbeilocken. Die größten Wunden haben wohl den Umfang einer Bohne. Um der Vermehrung dieſer Käfer vorzubauen, müſſen die Kiefern- und Fichtenſtöcke (Stumpen), ſo wie die ſehr kranken Stämme ausgerodet und weggeſchafft werden; auch kann man ſich derſelben durch Herunterſchütteln von den Bäumen, in Fanggräben, Fanglöchern, Fangbündeln ꝛc. bemächtigen. Ihre eifrigſten „ ſind die Laufkäfer. ‘ Der ſchwarze Rüſſelkäfer — Rh. ater (Curculio rufipes) — (Taf. 3. Fig. 29.), 4 Linien lang und 2 bis 2½ breit, dabei ſehr ſtark gewölbt, glänzend ſchwarz mit deutlich reihig-punktirten Flügeldecken, die Beine gelb- oder rothbraun mit ſchwarzen Knieen und Zehengliedern, lebt vor— züglich in Gebirgsforſten an Fichten und wahrſcheinlich auch an andern Nadelhölzern, deren Rinde und junge Triebe ihm zur Nahrung dienen. Seine kurze, gedrungene Larve, die einen ſehr großen Kopf und ſehr lange, auf kleinen quergereihten Dornenhöckern ſtehende Haare hat, liegt, gleich der mit vielen Dornen, Borſten und Haaren beſetzten Puppe, in kleinen, inwendig glatten Erd— höhlungen, ſtets in der Nähe der Wurzeln, von denen fie lebt. Sie wird jungen Fichtenpflan— zungen oft verderblich, in denen auch der meiſt im Frühjahr erſcheinende Käfer oft nicht unbeträcht— lichen Schaden anrichtet. Man kann letzteren nur durch Sammeln vertilgen. Der violette Rüſſelkäfer — Rh. (Curculio) violace&us — (Taf. 3. Fig. 30.), 1 bis 2% Linien lang, alſo außerordentlich veraͤnderlich in der Große, rein dunkel ſtahlblau, mit punktirt⸗ geſtreiften, in der Mitte der Zwiſchenräume gekörnelten Flügeldecken, einem ſtark gekrümmten Rüſſel, der doppelt fo lang als der Kopf iſt, und zwölfgliederigen Fühlhörnern, findet ſich im Mai und Juni häufig an Kiefern, auch auf Weißdorn, Fichten und Weinſtöcken, deren junge Triebe er durch Anſtechen verdirbt. Seine Larve frißt ſich durch Rinde und Holz oft bis ins Mark ein und ſchadet ebenfalls beſonders den jungen Trieben. So muß dieſes Inſekt denn unter die merklich ſchädlichen gerechnet werden. Schaber — Cionus. Sie haben einen faſt kugeligen Körper, einen langen, runden, gebogenen Rüſſel, J10gliederige, an den 4 letzten Gliedern dickere Fühlhörner und verdickte Schenkel, ohne jedoch ſpringen zu können. Ihre weißen Larven, welche zu ihrer Ernährung die Haut der Blätter und die darauf ſtehenden Härchen abſchaben, haben ſtatt der Füße unter jedem Ringe 2 Warzen, womit ſie ſich fortſchieben, und in der Unterlippe eine Spinnröhre, vermittelſt deren fie ein mehr oder weniger dichtes Gewebe zur Verwandlung jpinnen. — 41 — N 9 Der Wollblumenſchaber — Ciönus (Cureulio) thapsi —, faft 2¼ Linien lang und 15 breit, ſchwärzlich, Hals und Flügeldecken weißlich behaart, vorn und hinten an der Naht 2 runde, tief ſchwarze Flecke, findet ſich auf der Wollblume oder Königsferze, an deren 1. das Weib⸗ chen auch ſeine Eier abſetzt. Der Braunwurzſchaber — C. (Curculio) scrophulariae — (Taf. 3. 8 g. 31. N beinahe von der Größe des vorigen, dunkelbraun, mit ſchwefelgelbem Bruſtſtück und 2 ſchwarzen Flecken auf der Naht der Flügeldecken, lebt in ziemlicher Menge auf der Braunwurz, deren Blätter er zer— nagt, fällt, wenn man ihn berührt, wie todt zur Erde. Seine Larven, denen ihr klebriger Ueber— zug ein eckelhaftes Ausſehen gibt, freſſen die Unterſeite der Blätter ab, durchbohren ſie auch bis— weilen und benagen ſelbſt die Blüthen und Kapſeln. Springer — Orchestes, Es ſind ſehr kleine Käfer, die einen langen Rüſſel, kurze, 11gliederige, an der Spitze verdickte, meiſt in der Mitte des Rüſſels ſtehende Fühlhörner und zum Springen taugliche, dickſchenkelige Hinterbeine haben und auf Blättern leben. Ihre Larven hauſen zwiſchen den Blatthäuten und verzehren das Mark, wodurch vertrocknete Stellen entſtehen. Der Rüſterſpringer — 0. (Cureulio) ulmi — (Taf. 3. Fig. 32.), 1 Linien lang und ½ dick, von brauner Farbe, erſcheint Ende Juni, ſpringt ſehr gut, lebt auf den Blättern der Rüſtern oder Ulmen, von denen er ſich auch nährt, und überwintert unter der Rinde dieſer Bäume. Seine weiße, fußloſe Larve mit braunem, hornigem Kopf frißt zwiſchen den beiden Blatthäuten das Mark aus und macht ſich ein Geſpinnſt, in welchem ſie ſich in eine gelbe Puppe verwandelt. Der Weidenſpringer — 0. (Curculio) salicis —, nur 1 Linie lang, ſchwarz, mit 2 weißen Querſtreifen auf den Fluͤgeln, findet ſich auf Weiden. Außerdem gibt es noch mehrere andere Arten auf Ulmen, Erlen, Buchen, Pappeln ꝛc., bei denen allen die ſchwarze Farbe vorherrſcht. Blattnager — Hypera, Sie haben einen kurzen, rundlichen Rüſſel und leben mit ihren Larven auf Pflanzen, deren Blätter ſie zernagen. Zu ihnen gehört neben andern der Nelkennager — U. nigrirostris — (Taf. 3. Fig. 33.), der 1 Linie Länge, einen ſchwarzen Rüſſel und eine gelblich braunrothe Farbe hat, auf den Nelken lebt, berührt, den Kopf ſammt dem Rüſſel unter die Bruſt ſteckt, auf die Erde fällt und ſich eine Zeit lang todt ſtellt. Seine fchön roſenrothe Larve mit einer hellgelben Rückenlinie und bläulich— grünen Seiten zerfrißt im Juli die Nelkenblätter und verpuppt ſich in einem gelblichen, durchſichtigen Geſpinnſt. Die ſchön karminrothe, unten hellgelbe Puppe hat einen blaͤulich grünen Kopf und eben ſolche Fluͤgelſcheiden. Pflanzennager — Phyllobia. Es ſind kleine Käfer, die einen länglichen Leib mit langen, ſehr ſtarken Beinen haben und ſich von ver— ſchiedenen Pflanzentheilen nähren. Rebau, Käfer⸗Sammlung. 6 Der ſchimmernde Pflanzennager — Ph. (Curculio) micans —, über 3 Linien lang, glänzend goldbraun mit ziegelfarbenen Beinen und Fuͤhlhörnern, findet ſich auf Hecken und Obſtbäumen. Der längliche Pflanzennager oder der Schmalbauch — Ph. (Curculio) oblonga — (Taf. 3. Fig. 34.), nur 2 Linien lang, Kopf, Bruſtſtück und Leib ſchwarz, Fühlhörner und Beine röthlich, die gefurchten Flügeldecken braunroth oder ſchwärzlich und der Rüſſel kurz, erſcheint ſehr bald im Frühling und fällt gefräßig, wie er iſt, ſogleich über die Blätter her, ehe ſie ſich noch voll— kommen entfaltet haben, wodurch er den jungen Obſtbäumen ſehr verderblich wird. Die Weibchen ſetzen ihre Eier in der Erde ab und die Larven nähren ſich von zarten Pflanzenwurzeln. Nußbohrer — Baloninus. Auch dieſe Käfer, die ſich durch ihren ſehr langen, dünnen, zum Anbohren der Kernfrüchte geeigneten Rüſſel und ſtarke Beine auszeichnen, gehören unter die kleinen. Am bekannteſten darunter iſt der Haſelnuß bohrer oder Nuß rüſſelkäfer — B. (Cureulio) nucum — (Taf. 3. Fig. 35.), deſſen dünner, brauner Rüſſel, gleich dem Körper, 2½ Linien Länge hat. Er iſt ſchwarz, oben von graubraunen Härchen dicht bekleidet und ſeine Füße find rothbraun. Das Weibchen durchbohrt im Juli und Auguſt die noch weichen Haſelnüſſe und legt in jede Ein Ei hinein, woraus eine kleine blaßweiße Larve mit rothbraunem Kopf hervorgeht, welche ſich von dem Kerne nährt. Iſt dieſer verzehrt, ſo macht ſie ſich ein Loch durch die Nuß— ſchale, geht heraus, verkriecht ſich in die Erde, worin ſie den Winter und das Frühjahr über im Larvenzuſtande bleibt, verwandelt ſich im Juni in eine blaßgelbe Puppe und erſcheint im Juli oder Auguſt als geflügeltes Inſekt. Stängelbohrer — Lixus. Sie haben einen langen, ſchmalen Leib, und ihre am Ende verdickten Fühlhörner ſtehen nahe an der Spitze des Rüſſels. Die Larven leben in den Stängeln krautartiger Gewächſe. Der lähmende Stängelbohrer oder Rüſſelkäfer — L. (Curculio) paraplecticus — (Taf. 3. Fig. 36.), 8 Linien lang und 1½ breit, gelblich braungrau, hat Flügeldecken mit 2 auseinander ſtehenden, ziemlich langen Spitzen und auf denſelben viele Längsfurchen mit hohlen Punkten. Es iſt ein ſehr träger, langſam fliegender Käfer, der auf dem Roß- oder Waſſerfenchel lebt, in deſſen Stängel das Weibchen auch ſeine Eier legt. Die 7 Linien lange, milchweiße Larve mit gelblichbraunem Kopf und geſpaltenem Schwanze nährt ſich von dem Mark dieſer Pflanze und verwandelt ſich auch im Juli darin in eine weiße Puppe, aus welcher der Käfer noch vor Ende Juli hervorkommt. Die Larve iſt ehedem in den Ruf gekommen, daß fie die Pferde lähme, wenn ſie dieſelbe mit den Waſſerpflanzen fräßen; es iſt aber wohl der Waſſerſchierling oder der Roß— fenchel ſelbſt, der dieſe Lähmung verurſacht. Kornbohrer — Calandra. Sie haben Sgliederige, am Anfang des Rüſſels ſtehende Fühlhörner, deren letztes Glied dick, faſt kugelrund oder dreieckig iſt, einen von den Flügeldecken nicht völlig bedeckten flachen Leib und kurze, ſtarke Beine und leben als Larven in harten Körnern oder im Holze. Der Kornbohrer, auch ſchwarzer oder brauner Kornwurm, Kornkäfer, Korn: rüſſelkäfer, Weibel ıc. genannt — C. (Cureulio) granaria —, faſt 2 Linien lang und ½ breit, ſchwarzbraun, ins Rothe ſpielend, mit ſehr langem punktirtem Bruſtſtück und geſtreift punktirten Flügeldecken, lebt auf den Kornböden, wo er nebſt ſeiner Larve die Körner des Getreides verzehrt und an den aufgeſpeicherten Vorräthen oft ungeheuren Schaden anrichtet. Der weibliche Käfer legt vom Frühjahr bis in den Sommer 150 bis 200 Eier, jedes einzeln unter die äußere Haut eines Getreidekorns, nachdem er mit dem Rüſſel ein Loch hineingebohrt hat. Aus dem Ei ent— ſteht eine Larve, welche das Mehl im Getreidekorn ausfrißt und ſich alsdann darin in eine weiße, durchſichtige Puppe verwandelt, aus welcher nach 5 bis 6 Wochen, vom Eierlegen an gerechnet, der Käfer hervorkommt. Die Vermehrung dieſes Inſekts iſt überaus ſtark, denn man hat berechnet, daß aus einem einzigen Paar im Laufe eines Jahrs über 6000 Stück entſtehen können. Die im Herbſt lebenden verſtecken ſich in die Spalten und Ritze der Wände und des Fußbodens, er— ſtarren hier und gehen im Frühjahr wieder aufs Getreide, werden aber durch ſehr ſtrenge Winter— kälte getödtet. Da Käfer und Larve Ruhe und Wärme lieben, jo wird ihre Vermehrung durch öfteres Umſchaufeln des Getreides, deßgleichen viel Zugluft, beſonders bei kalter Witterung ſehr vermindert. Gut iſt es auch, wenn man das Getreide wegſchafft und den Boden ein Jahr lang leer ſtehen läßt. Der Palmenbohrer — C. (Curculio) palmarum — (Taf. 3. Fig. 37.), der größte unter den Rüſſelkäfern, über 2 Zoll lang, ſchwarz, mit gefurchten Flügeldecken und ſehr großen Augen, findet ſich in Braſilien, Surinam und Cayenne. Seine Larve, deren weiße Farbe an Kopf und Schwanz ins Gelbliche übergeht, lebt im Mark der Arekapalme, wird 3 Zoll lang und faſt einen Zoll dick, iſt ſehr fett und wird von Amerikanern und Europäern, auf dem Roſte ge— braten, als Leckerſpeiſe auf die Tafeln gebracht. Samenſtecher — Apion. Sie haben einen ſtark aufgetriebenen Hinterleib, einen hinten verengerten Kopf und einen dünnen, ſpitzi— gen Rüſſel. Der Kornſtecher, auch rother Korn wurm, Ampherrüſſelkäfer genannt, — A. (Curc.) frumentarium — (Taf. 3. Fig. 38.), 1½ Linien lang, ganz blutroth mit ſchwarzen Augen und punktirt-geſtreiften Flügeldecken, zerſtört im Frühjahr die Blätter des Gartenamphers. Das Weibchen legt ſeine Eier in Getreidekörner, in jedes eins, und die Larve läßt darin nichts übrig als die Hülfe. Oefteres Umſchaufeln des Getreides leiſtet auch hier die beſten Dienfte. Der Wickenſtecher — A. vieiae —, beinahe 1', Linien lang, blauſchwarz mit graulichen Haaren und gefurchten Flügeldecken, lebt als milchweiße Larve mit egen Kopf in den Samen der Wicken und anderer Hülſengewächſe. 6 * e Borkenkäfer — Bostrychus. Ihr Kopf iſt mehr oder weniger in das Bruſtſtück zurückgezogen und die kurzen Fühlhörner haben 8, 9, auch 10 Glieder. Linne zählte fie zum Geſchlechte Dermestes; Neuere haben fie in mehrere Geſchlechter vertheilt. Der Kapuziner oder Kapuzborkenkäfer — B. capueinus 8. Apäte capueina — (Taf. 3. Fig. 39.), 6 Linien lang und über 2 Linien breit, auch viel kleiner, ſchwarz mit ziegel- rothem Hinterleibe und rothen, unregelmäßig grob punktirten Flügeldecken, hat einen walzenförmi— gen Leib, ein faſt kugeliges, höckerig rauhes, vorn eingedrücktes Halsſchild, 10gliederige Fühlhörner mit ſägezähniger Keule und kugelige Augen und lebt mit ſeiner weißen Larve nur in abgeſtorbe— nem Holze, ohne ſchaͤdlich zu werden. Der zerſtörende Borkenkäfer — B. (Eccoptogaster) destruetor — (Taf. 3. Fig. 40.), bis 3 Linien lang, glänzend ſchwarz, findet ſich vorzüglich unter der Rinde der Birken, denen er ſchädlich wird. Der große Rüſternborkenkäfer — B. (Eccoptogaster) scolytus — (Taf. 3. Fig. 41.), bis 2¼ Linien lang, deſſen Flügeldecken und Beine meiſt röthlichbraun oder ſchwarz gefleckt, Kopf, Halsſchild und Unterſeite dagegen größtentheils ſchwarz ſind, hat, wie der vorige, einen kurzen, faſt viereckigen Hinterleib und findet ſich in kranken, wie in geſunden Rüſtern, denen er oft ver— derblich wird. Die nun folgenden Arten leben weder in der Borke, noch tief im Holze, ſondern nur auf dem Baſte der Bäume und find daher in ein eigenes Geſchlecht: Baſtkäfer — Hylesinus — vereinigt worden. Ihr Kopf iſt nicht vom Bruſtſtück umgeben, wie bei den übrigen Borkenkäfern, und hat eine kleine rüſſelförmige Verlängerung, welche die Fühlhörner trägt. Der Kiefernborkenkäfer, Kiefernzweigbaſtkäfer — B. (Hylesinus) piniperda — (Taf. 3. Fig. 42.), der ſchädlichſte unter den Baſtkäfern, bis 2 Linien lang, ſchwarz oder braungelb, auch ſchwarz mit vöthlich-braunen Flügeldecken, letztere überall punktirt-geſtreift, findet ſich durch ganz Deutſchland und kommt ſehr bald im Frühling zum Vorſchein. Er zerftört nicht nur die jungen Triebe der Kiefern, ſondern ſchadet auch dem ſtehenden Holze, indem er ſich am Fuße deſſelben über Winter einbohrt, und richtet ſogar mitunter ganze Beſtände zu Grunde. Der gelbbraune Borkenkäfer oder Baſtkäfer — B. (Hylesinus) palliatus — 1% Linien lang, mehr oder weniger hellbraun und ſehr gedrungen, bewohnt Fichten, Weißtannen, Kiefern und Lerchen, überwintert ſelbſt unter Buchenrinde, ſcheint jedoch nur den beiden erſteren ſchäͤdlich zu werden. Der doppeläugige Borken- oder Baſtkäfer — B. (Hylesinus) poligräphus — wenig über 1 Linie lang, hat eine ſchmutzig röthlichbraune Grundfarbe, iſt oben graubräunlich, unten gelblichgrün behaart, zeichnet ſich beſonders dadurch aus, daß jedes ſeiner Augen in 2 gleiche Hälften getheilt iſt, und findet ſich in Fichten. Mehrere Arten dieſer Käfer leben auch auf dem Baſte der Laubhölzer, z. B. der Eſchen. Jetzt gehen wir zu den eigentlichen Borkenkäfern über, von denen die allermeiſten Nadel— holzfreſſer ſind. Die meiſten leben zwiſchen Baſt und Splint, ziemlich viele im Holze und einige auch in der Borke. Unter ihnen ſind die verheerendſten Borkenkäfer, namentlich für die Fichte. Sie Pan: zeichnen ſich durch kurze ganze Fußglieder aus, haben eine meiſt vollkommen walzige Form, und ihr rundes Bruſtſtück wölbt ſich kapuzenförmig über den faſt ganz kugeligen Kopf. Der gemeine Borkenkäfer, auch Buchdrucker, Fichtenborkenkäfer, Holzwurm, Tannenwurm c., am paſſendſten achtzähniger Fichtenborkenkäfer genannt, — Bo- stryjchus typographus — (Taf. 3. Fig. 43.), 2 bis 2 ½ Linien lang und 1 bis 1'/, Linien breit, iſt faſt ganz walzig und gedrungen, vorn und hinten nur wenig und plötzlich verſchmälert und zeichnet ſich durch die hinten eingedrückten, mit 8 Zähnen beſetzten Flügeldecken aus, welche punktirt— geſtreift ſind. Der Kopf hat ſcharfe, gezähnelte Oberkiefer, längliche ſchwarzbraune Augen und ſteckt unter dem vorwärts gebogenen, höckerigen Bruſtſchilde, welches mit dem Kopfe faſt fo lang, als der ganze übrige Leib iſt. Die Beine ſind ziemlich dick und dornig. Das Weibchen iſt größer und etwas breiter als das Männchen und hat auch eine ſtärker behaarte Stirn. Seine Farben wechſeln vom hellſten Strohgelb bis zum dunkelſten Braunſchwarz. Man findet ihn nur in der Fichte, die er ſowohl in aus Kiefern und Fichten gemiſchten Beſtänden, als wenn ſie einzeln in großen Laubholzrevieren ſteht, befällt, dagegen vermeidet, wenn ſie einzeln, frei, von großen Beſtänden entfernt ſteht. Die Larve, welche 3 Linien lang wird, iſt weiß und hat einen gelblichen Kopf mit ſcharfen Kiefern und kleinen Fühlhörnern, ſechs gelbliche Füßchen und einen runzeligen Leib; die anfangs weiße und weiche Puppe wird nach und nach härter und gelblicher und hat eine dem Käfer ähnliche Geſtalt. Die Entwicklung vom Ei bis zum vollkommenen Inſekt geſchieht, je nach dem die Witterung mehr oder weniger günſtig iſt, in 10 bis 16, während der heißen Sommermonate ſogar ſchon in 6 bis 8 Wochen. Der Fichtenborkenkäfer überwintert theils als Larve oder Puppe unter der Rinde und kommt, ſobald das Wetter warm wird, aus ſeinem Winter— quartier oder Schlupfwinkel hervor und bezieht entweder ſogleich die Brutplätze oder erhebt ſich, wie es ſcheint, um die paſſendſten erſt auszuſpähen, in dichten Schwärmen hoch in die Luft. Zu den Brutplätzen wählt er lieber liegendes als ſtehendes, lieber altes als junges Holz, lieber kranke als geſunde Stämme, verſchont aber letztere keinesweges. Oft bohren ſich ganze Schwarme zugleich an einem Stamme ein. Unter günftigen Umſtänden iſt das Bohren ſchon in einigen Stunden vollendet; bei kaltem Wetter und in dicker Borke alter Stämme aber manchmal erſt nach einer Woche. Es geht in ſtehendem Holze ſchraͤg nach oben, damit kein Regenwaſſer eindringen kann. Zuerſt wird die Rammelkammer angelegt, worin ſich Männchen und Weibchen paaren. Von dieſer führen, je nachdem viel oder wenig Käfer darin waren, ein, gewöhnlich aber mehrere, 2 bis 6 Zoll lange Gänge, die man Muttergänge nennt, nach unten und oben. In jedem Muttergange werden 2 bis 5 Luftlöcher angebracht, welche die äußerſte Rindenſchicht nicht ganz durchbrechen. Die zu jeder Seite, die erſten 4 bis 6 Linien von der Rammelkammer entfernt abgeſetzten, mohnkorngroßen, glänzendweißen Eier, 20 bis 60, auch wohl 100 bis 130, werden mit Wurmmehl verklebt. Die nach 8, 14 bis 21 Tagen auskommenden Larven machen zierlich gefchlängelte, auch auf dem Splinte mehr oder weniger bemerkbare, immer breiter werdende Gänge und verpuppen ſich nach 2 bis 3 Wochen am Ende derſelben im Baſte oder der Rinde. Wenn die Alten ihre Brut untergebracht haben, bleiben ſie noch längere oder kürzere Zeit in den Gängen und ſterben dann entweder in denſelben oder kommen heraus. Die aus den Puppen ſchlüpfenden jungen Käfer freſſen noch eine Zeit lang in der Rinde unregelmäßige, mit Wurmmehl vollgeftopfte Gänge, wodurch die Mutter- Ag Mer und Larvengänge oft ganz unkenntlich gemacht werden. Iſt es ſchon ſpät im Jahre, fo überwin- tern ſie hier; werden ſie dagegen durch gutes Wetter hinausgelockt und machen keine Brut, ſo be— ziehen fie gewöhnlich eigene Winterquartiere in Stämmen, Stöcken und an Wurzeln, nach Einigen in Ritzen und Rindenſchuppen, nach Andern in eigens gebohrten Löchern. Weder Schnee und Eis, noch Näſſe bringen ihnen den Tod; dagegen gehen Eier, Larven und Puppen, wenn fie der Ein- wirkung der Sonne ausgeſetzt ſind, zu Grunde. Unſtreitig gehört dieſer Käfer, der bei günſtiger, d. h. warmer und trockener Witterung in Einem Jahre zwei Bruten macht, unter die ſchäd— lichſten Forſtinſekten. Denn wenn er ſich auch meiſt mit Abfällen und kränkelnden Bäumen be— gnügt und oft Jahre lang ohne merklichen Schaden lebende Bäume bewohnt, ſo geht er doch auch unerwartet geſunde, brauchbare Stämme an, durchlöchert Baſt und Rinde ſo ſehr, daß der Saft nicht mehr in die Höhe ſteigen kann und der Baum von oben herab abzuſterben anfängt. Es ent— ſtehen dadurch nicht allein gefährliche Lücken in den Beſtänden, ſondern letztere werden auch wohl auf weiten Strecken ganz zu Grunde gerichtet, ſo daß Holz und Rinde nicht einmal mehr zu ge— brauchen find. Bei großer Vermehrung ſieht man ſie zu Millionen im Walde herumfliegen und ordentliche kleine Wolken bilden; erſaufen dann auch Tauſende, ja Millionen, wenn ſie durch die Rinde geſunder Bäume bohren, im hervorquellenden Harze, ſo nehmen ſie doch nicht merklich ab und die bald erkrankenden Stämme geben den nachfolgenden Käfern dann eine paſſende Wohnung und Nahrung. Die durch ſie erzeugte Krankheit und Zerſtörung der Fichten wird Baum- oder Wurmtrockniß, Wurmfraß, Fichtenkrebs, Darre ꝛc. genannt. Die ſicherſten Mittel, den Wald vor den Verheerungen dieſes Käfers zu ſchuͤtzen, find: daß man keine kranken Bäume darin duldet; gefällte Bäume und Klafterholz wegſchaffen läßt, ehe die warme Jahreszeit eintritt; Bäume, die er angefreſſen hat, alsbald fällt und ſchnell wegſchafft und die inſektenfreſſenden Vögel, beſonders Spechte und Meiſen, ſchont. Auch leiſten Fangbäume gute Dienſte. Der große Kiefernborfenfäfer — B. stenographus s. pinastri — (Taf. 3. Fig. 44.), bis 3¼ Linien lang und 1¼ breit, weniger vollkommen walzig als der vorige, weil Halsſchild und Flügeldecken ſich am Ende merklicher verſchmälern, iſt bald dunkler, bald heller braun, findet ſich nur in Kiefern in Menge und ſtimmt in ſeiner Lebensweiſe mit dem achtzähnigen Fichtenborkenkäfer ganz überein, nur daß er eine andere Holzart bewohnt und nie ſo häufig geworden iſt, wie jener. Man ſieht ihn gewöhnlich nur an Klaftern und liegenden Stämmen; doch geht er auch in manchen Jahren an ſtehende, geſunde Bäume und wird dann mehr oder weniger ſchädlich. Der Lerchenborkenkaͤfer, der vielzähnige Borkenkäfer — B. larieis — (Taf. 3. Fig. 45.), bis 1¾ Linien lang, noch walziger als der gemeine Borkenkäfer und beſonders ausge— zeichnet durch das an der hintern Hälfte weitläufig punktirte Halsſchild und 6 bis 12 Zähne über dem Eindruck der Flügeldecken, iſt am Kopfe gelb, übrigens bräunlich behaart, von Farbe pechbraun bis pechſchwarz, findet ſich in Kiefern, Fichten, Weißtannen und Lerchen, macht jährlich 2 Bruten und gehört unter die merklich ſchädlichen Käfer. Der Frummzähnige Tannenborkenkäfer — B. curvidens —, bis 1% Linien lang und ½ breit, ausgezeichnet durch außerordentlich ſtarke Punkte der Flügelreihen, deren nahtſtändige ſogar eine ſtark vertiefte Furche bilden, ſo wie durch den Eindruck hinten, welcher beim Maͤnnchen ſtärker iſt und jederſeits 6 bis 7 Randzaͤhne, beim Weibchen aber nur 3 recht deutliche und mehrere — u verſchwindende zeigt. Letzteres hat einen ausgezeichneten Schopf langer goldgelber Haare, das über und über ſtärker behaarte Männchen aber nur ganz gewöhnliche. Man findet ihn nur in Weißtannen, die er vom Wipfel an nach unten zerſtört. Seine Gänge ſind wagrecht, doppelarmig. Er überwintert unter der Rinde des ſtehenden Holzes, fliegt ſchon in der erſten Hälfte des April und wird um ſo mehr zu den merklich ſchaͤdlichen Käfern gezählt, als er das einzige bis jetzt be— kannte, die Weißtanne in größerer Menge tödtende Inſekt iſt. Der zweizähnige Kiefernborkenkäfer — B. bidens s. bidentätus —, kaum oder wenig über 1 Linie lang, punktirt und nicht ſtark behaart, ſchwarz oder dunkelbraun, die Flügel⸗ decken hellbraun, das Halsſchild mit einer glatten Leiſte, hat am Rande des Eindrucks der Flügel— decken jederſeits einen gekrümmten Zahn und ein Höckerchen darüber, ſtatt deren ſich beim Weibchen nur eine ſchmale Furche zeigt, und findet ſich nur in Kiefern, deren Beſtänden er zuweilen ſehr ſchädlich wird. Zur Verpuppung gehen ſeine Larven ſowohl in die Rinde als ins Holz. Seine verzweigten Gänge, die in einen Mittelpunkt zuſammenlaufen und Sterngänge genannt werden, greifen tief in den Splint ein. Der ſechszähnige Fichtenborkenkäfer, der Kupferſtecher — B. chalcographus —, bis etwas über 1 Linie lang, hell röthlichbraun, am Bruſtſtück etwas dunkler, hat in jeder der hinten abge— ſtutzten Flügeldecken, die ſich durch äußerſt feine Punktſtreifen auszeichnen, 3 undeutliche kleine Zähne und findet ſich in allen Fichtenwäldern. Er wohnt unter der Rinde des Stammes, ſucht jedoch häufiger | die Spitzen großer Bäume und ihre Aeſte auf, greift auch die geringen Stangenhölzer an. Er macht nebſt ſeiner Larve Sterngänge und gehört unter die ſchädlichſten Forſtkäfer. Die Mittel, die man zu feiner Vertilgung anwendet, find die beim gemeinen Borkenkäfer angegeben. Alle bis jetzt geſchilderten Borkenkäfer, vom gemeinen oder achtzähnigen an, leben nur in oder unter der Rinde; dagegen gehen die nachfolgenden bis ins Holz. Der linirte Borkenkäfer — B. lineatus —, bis 1% Linien lang, ſehr gedrungen und walzig, ziemlich ſtark behaart, dunkelbraun und hell gelblichbraun, mit 3 dunkleren und helleren Streifen auf jeder Flügeldecke, gehört zu den gemeinſten Arten der Borkenkäfer und findet ſich in Kiefern, Fichten, Tannen und Lerchen, doch ſcheint er die Weißtannen den andern Holzarten vor— zuziehen. Man ſieht ihn oft ſchon gegen Ende des Maͤrzes fliegen; feine Brut wird jedoch ſehr ſpät fertig, gewöhnlich erſt im Auguſt. Er greift am liebſten kränkliche Stämme, geſchlagenes Holz und friſche Stöcke an, die er bis aufs Herz durchbohrt; geht aber auch an ganz geſundes Holz und durchlöchert ſelbſt entrindetes Holz wie ein Sieb, ſo daß es zum Bauen untauglich wird. Die leichtgeſchlängelten Gänge der Larve verzweigen ſich in einige Arme. Als Vorbauungs- und Vertilgungsmittel gegen dieſen fo ſchädlichen Käfer gelten Wegſchaffen kraͤnkelnder Stämme und Stöcke bis zur Flugzeit, zeitige Durchforſtungen und Verwahrung der gefällten Ruphölger; auch bedient man ſich der Fangbaͤume gegen ihn mit Erfolg. 12 Der höckerige Eichenholzkäfer — B. monographus —, iſt ſtark behaart und röthlich- braun. Das bis anderthalb Linien lange Weibchen hat ein in der Mitte knopfiges Bruſtſtück und ift ganz walzig und ſehr ſchmal; das nur 1¼ Linien lange Männchen mit vorn zugeſpitztem Bruſt— ſtück dagegen ſehr gedrungen. Man findet dieſen Kaͤfer nur in Eichen, ſowohl in geſchlagenem als in lebendigem Holze, beſonders in jungen Eichenftämmen. 4 * 0 N 8 * A. 2 21 * * — ** 4 — a, 4 — u * . * 2 * en — 2 2. l u. = = 2 — & — —— . .. er u u» * 1 Der ungleiche Borkenkäfer 5 Sep —, fahrt ſeinen Namen von der Ungleichheit, die zwiſchen Männchen und Weibchen ſtattfindet. Letzteres iſt 1½ bis 1½ Linien lang, ſehr ftarf gedrungen und walzig, ſtark behaart mit tugeligem, geknopftem Bruſtſtück, von dunkelbrauner oder ſchwarzer Farbe; das dunkelbraune Männchen, faſt kreisrund, ſehr ſtark behaart, mit einer glatten Leiſte am Hintertheile des Bruſtſtücks und ſtark punktirten abſchüſſigen Flügeldecken, hat kaum 1 Linie Länge. Man trifft dieſen Käfer in verſchiedenen Laubhölzern, gewöhnlich in Buchen und Birken, theils in Stöcken, theils in geworfenen Stämmen; aber auch in lebenden geſunden Apfel- und Pflaumenbäumen, von denen er bisweilen viele zu Grunde richtet. Getreide⸗ oder Brotkäfer — Trogosita. * ! Sie haben einen ſchmalen Körper, 11gliederige Fühlhörner, die länger als der Kopf ſind und ſich nach der Spitze hin allmälig verdicken, ſtarke, vorſtehende, gezähnte Oberkiefer und ein von den Flügeldecken durch einen Zwiſchenraum getrenntes Halsſchild. Der gemeine Getreide- oder Brotkäfer — T. caraboides — (Taf. 3. Fig. 46.), 4 Linien lang und 1½ breit, ſchwarz oder ſchwarzbraun, unten pechbraun, die Flügeldecken geſtreift, findet ſich im faulen Holz, beſonders von Linden, Fichten und Buchen, im Getreide auf den Spei— chern, im Brot und in Wallnüſſen. Seine 8 Linien lange, weißliche, braun und ſchwarz gefleckte Larve mit braunem Kopfe thut im füdlichen Frankreich großen Schaden an Getreidevorräthen, indem ſie mehrere Körner theilweiſe verzehrt. Sie verpuppt ſich im Frühjahr im Staub oder in der Erde. Der Käfer zeigt ſich den ganzen Sommer hindurch. Splintkäfer — Lyetus. Sie haben IIgliederige Fühlhörner, die ſich mit einer 2gliederigen Kolbe enden, große, vorſtehende Kiefer und Augen und ein langes Bruſtſtück, ſind ſehr ſchmal und halten ſich unter Baumrinden auf. Der gekerbte Splintkäfer — L. erenatus —, gegen 2 Linien lang, ſchwarz, Anfang und Ende der vertieft geſtreiften Flügeldecken roſtbraun, das Bruſtſtück mit 4 erhabenen Linien. Der braune oder grubige Splintkäfer — L. canaliculatus (Silpha fusca) —, über 2 Linien lang, braun, mit Haarreihen auf den gewölbten Flügeldecken und einer Grube auf dem Bruftftüc, findet ſich ziemlich häufig unter faulen Rinden und in trockenem Eichenholz. 61 Plattkäfer — Cuenius. Sie haben einen ganz flachen Körper, vorſpringende Oberkiefer und kurze Beine mit ſtarken Schenkeln und halten ſich unter Baumrinden auf. Der niedergedrüdte Plattkäfer — C. depressus — (Taf. 3. Fig. 47.), bis 6 Linien lang und faſt 2 breit, lebhaft roth, Augen, Fuͤhlhörner, Beine und Unterkörper ſchwarz, hat perl- ſchnurförmige, nach der Spitze hin wenig verdickte Fuͤhlhoͤrner, einen ſehr großen Kopf und einen außerordentlich flachen Leib und findet ſich unter der Rinde abgeftorbener Bäume. — 1 — 2 E — . x “ Nollenjchröter — Spondylis, Sie haben ein gerundetes Halsſchild, einen gewölbten Körper und dünne ſehr kurze Fühlhörner. Der gemeine Rollenſchröter — Sp. buprestoides — (Taf. 4. Fig. 1.), 6 bis 7 Linien lang, glänzend ſchwarz, ſehr punktirt, mit erhabenen Linien auf den Flügeldecken, fliegt im Juli und Auguſt überall im Walde oder auf Holzhöfen, wo faulende Stöcke und Klaftern von Kiefern ſich finden, umher. Seine weißliche Larve hat kurze Fuͤße und die Puppe iſt ſtark gedornt. Sägeböcke, Sägeſchröter — Prionus. Bei dieſen Käfern, die des Abends fliegen, iſt der Körper ziemlich platt, ſind die Fühlhörner ſägezähnig oder kammartig oder einfach oder dornig, die Beine kurz und ſtark, das Bruſtſtück an den Seiten mit Zähnen, Dornen oder Ecken verſehen. * Der Gerber-Sägebock — P. coriarıus — 18 Linien lang und 7 breit, das Männchen kleiner, glaͤnzend braunſchwarz, mit 12gliederigen geſägten, beim Männchen dicken Fuͤhlhörnern und gezähntem, am Vorder- und Hinterrand gelbem Bruſtſtück, zeigt ſich im Juli und Auguſt und ſaugt den ausfließenden Eichenſaft. Die bis 2½ ũ Zoll lange Larve, die aus gelblichen, länglichrunden Eiern entſteht, hat einen rothbraunen Kopf, mit 2 gelben Flecken, 13 Ringe, von denen die beiden vordern ockergelb ſind, und rothbraune Luftlöcher und ſieht außer den bezeichneten Theilen gelbweiß aus. Sie lebt in Eichen-, Birken-, Buchen-, Kiefern- und Fichtenſtrünken, braucht zu ihrer Aus- bildung 2 bis 3 Jahre, geht ſodann in die Erde und verwandelt ſich in einem ſehr großen, in— wendig glatten Gehäuſe von gelbbrauner Farbe in eine gelbweiße Puppe. Der gemeine Sägebock — P. serrarius — (Taf. 4. Fig. 2.), mehr als 18 Linien lang, ſchwarz, mit rothbraunen Flügeldecken und braunen, dornigen Zehengliedern, findet ſich in alten Fichten⸗ und Kiefernſtrünken. f Der Zimmermannsſägebock — P. faber —, bis 24 Linien lang und 9 breit, pech— braun, ins Schwarze oder Hellbraune ziehend, mit fein lederartig gekerbten Flügeldecken und bräunlichen Augen und Zehen, zeigt ſich im Juni und Juli. Das Männchen unterſcheidet ſich von dem Weibchen dadurch, daß bei jenem die Fühlhörner länger, bei dieſem kürzer als der Leib ſind. Die Larve lebt im Fichten- und Tannenholze. 0 Der geweihtragende Sägebock, der Hirſchſägebock — P. cervicornis — (Taf. 4. Fig. 3.), 3½ Zoll und mehr lang und 1 ¾ Zoll breit, hell rothbraun mit ſchwarzen Zeichnungen, hat ein am Rande gezähntes, nach hinten ſtark ausgeſchnittenes Bruſtſtück, wodurch an jeder Seite ein ſtarker Zahn entſteht, und an dem langen, oben flachen Kopfe 2 große, zackige, dreiſeitige, oben einwärts gefrümmte, auf der innern Seite fein gezähnte Kiefer, die ihm eine große Aehn— lichkeit mit unſerem Hirſchſchröter geben. Man findet dieſen Käfer, der nur ſelten und dann ſchwerfällig, rauſchend und nie weit fliegt, in den Pflanzungen Südamerikas. Seine 3 Zoll lange, fingerdicke Larve wird von den Ureinwohnern aufgeſucht und gern gegeſſen. Der bewaffnete Sägebock — P. armätus — (Taf. 4. Fig. 4.), bis 4 Zoll lang, roth⸗ braun, mit 4 ſcharfen Zähnen an jeder Seite des vorn ausgeſchnittenen Bruſtſtücks und ſehr langen, mit zahlreichen Dornen beſetzten Fühlhoͤrnern und Vorderbeinen, findet ſich in Oſtindien. Rebau, Käfer⸗Sammlung. 7 ee Zimmerböcke oder Zimmerſchröter — Lamia. Ihr Kopf ſteht ſenkrecht, ſo daß der Mund nach unten gerichtet iſt, und zu den Seiten des kurzen Bruſtſtücks zeigen ſich Dornen. Ihre Fühlhörner ſind meiſt ungemein lang und werden nach der Spitze hin immer dünner. Der gemeine Zimmerbock, der Schreinerbock —, L. aedilis — (Tafel 5. Fig. 1.), 8 Linien lang und faſt 3 Linien breit, auch kleiner, ziemlich platt, bräunlich, dicht graubehaart, mit halb verloſchenen Binden auf den Flügeldecken und 4 ſchmutziggelben Flecken auf dem Bruſtſtück, hat 11gliederige Fühlhörner, welche Amal ſo lang als der Körper, bei dem Weibchen aber nur doppelt ſo lang ſind, und kommt in den Bretterniederlagen der Schreiner ſehr häufig zum Vorſchein. Bei heißem Wetter ſieht man ihn geſchwind umherlaufen und die Fühlhörner bald vorwärts ſtrecken, bald nach hinten über den Ruͤcken legen. Wenn man ihn fängt oder reizt, jo gibt er einen ſehr lauten, knarrenden Ton von ſich. Das Weibchen legt ſeine Eier vermittelſt einer weichen Röhre am letzten Ringe des Hinterleibes in die Ritzen der Rinde oder des Holzes. Die fußloſen, klein— köpfigen, bis 11 Linien langen Larven machen in Kiefern und Fichten ſehr breite, mit bunten, aus Baſt⸗ und Splintfpänden gemiſchten Abnagſeln verſtopfte Gänge, gehen auch zuweilen tief ins Holz und ſchaden dann den lange liegenden Nutzhölzern. Der Weberzimmerbock oder Weber — L. textor —, 14 Linien lang und über 5 breit, dunkelbräunlichſchwarz, Halsſchild runzelig-lederartig, die gewölbten Flügeldecken vorzuͤglich vorn geförnelt, mit ſehr ſtarken Fühlhörnern, hat eine ſehr harte Haut voll Höcker und lebt in alten Baumſtöcken, auch im faulenden Holz der Gebäude. Der filzige Zimmerbock — L. fuliginator —, 6 Linien lang und 2½ breit, eirund, ſchwarz mit grauen Flügeldecken, findet ſich häufig an Grasrainen und Hohlwegen, auf niedrigen Kräutern und Sträuchern, wie ein Hund auf dem Hintern ſitzend. Der linirte Zimmerbod — L. lineata —, 6½ Linie lang, auch kleiner, ſchwaͤrzlich, mit einer weißen Linie auf Kopf und Bruſtſtück, wie denn auch an den Flügeldecken die Naht, der Außenrand und eine, ſich vorn und hinten mit letzterem verbindende Linie weiß ſind. Der nebelige Zimmerbock — L. nebulosa —, 5½ Linie lang und 2% breit, iſt ſchwarz, hat auf den grauen Flügeldecken ſchwarze Punkte und nach dem Ende hin eine ſchwarze Querbinde und zeigt ſich auf Weiden und Nadelhölzern. Der langarmige Zimmerbock — L. longimana — (Taf. 4. Fig. 5.), der größte feines Geſchlechts, vom Kopfe bis zum Ende über 2 Zoll lang und faſt 1 Zoll breit, dunkel oliven= grün mit feuerfarbigen, ſchwarzen, gelben und weißlichen, gar ſonderbaren Zeichnungen, hat an den Seiten des Bruſtſtücks bewegliche Dornen und gezaͤhnte Vorderfüße, die zweimal ſo lang als der Leib find. Seine Heimath iſt das ſuͤdliche Amerika. Walzenſchröter — Saperda., Sie unterſcheiden ſich von den Zimmerböcken durch ein walziges, dornenloſes Halsſchild. Der Pappelwalzenſchröter, auch Hundsbock, gedüpfelter Walzenſchröter ge— nannt, — S. carcharias — (Taf. 4. Fig. 6.), über 12 Linien lang und 3½ breit, das Maͤnn⸗ chen einige Linien kürzer, matt bräunlich- oder gelblich-grau, mit vielen zerſtreuten, glaͤnzend ſchwarzen Koͤrnchen und ſchwarz geringelten Fühlhörnern, findet ſich im Juni und Juli auf den SE 51 Zweigen und an den Stämmen aller Pappelarten, in deren Holze ſeine Larven leben. Diefe werden faſt anderthalb Zoll lang und 3 Linien breit, find bräunlichweiß, haben einen, gleich ihren Waͤrzchen, Haaren und Luftlöchern, meiſt röthlichbraunen Kopf und durchbohren die Stämme unten jo, daß der Wind ſie leicht umbricht. Die bräunlichweiße Puppe iſt über 1 Zoll lang. Der Aspenwalzenſchröter, auch gelbſtreifiger Aspenbockkäfer genannt, — 8. populnea — (Taf. 3. Fig. 48.), 5 bis 6 Linien lang und 1°/, breit, mit borſtenförmigen Fühl— hörnern und bräunlich-ſchwarzen und bräunlich-gelben feinen Härchen, welche an jeder Seite des Halsſchilds einen Längsſtreifen und auf jeder Flügeldecke 4 in Längsreihe ſtehende Flecken bilden, lebt nebſt ſeiner fußloſen, gelben, bis 11 Linien langen Larve vornämlich an und in der Aspe und ſchlüpft erſt nach 2 Jahren aus. Der Haſelſchroͤter (Haſelbockkäfer) — S. linearis — (Taf. 3. Fig. 49.), bis 6 Linien lang und kaum 1 breit, ſchwarz, mit gelben Beinen, entſteht aus einer fußloſen, hell dottergelben, ſchwach behaarten Larve, die faſt 1 Zoll lang und nicht über 1 Linie breit iſt und das Mark der jungen Haſeltriebe ausfrißt, zeigt ſich im Mai und Juni und iſt ſehr flüchtig. Die hochgelbe Puppe bleibt 3 Wochen liegen. Der zwölfpunktige Walzenſchröter — S. duodeecimpunctata —, über 6 Linien lang, ſchmutzig hellgrün, mit ſchwarzen Flecken von verſchiedener Größe, gehört unter die ſeltenen Käfer. Der achtpunktige Walzenſchröter — S. tremulae —, etwas mehr als ½ Zoll lang, blaugrün, mit 2 ſchwarzen Punkten auf dem Bruſtſtück und 4 ebenfalls ſchwarzen Punkten auf jeder Flügeldecke, iſt auf Pappeln, auch auf Linden und auf Obſtbaͤumen zu finden. Aechte Bockkäfer — Cerambyx. 8 Sie haben einen langen, wenig gewölbten Leib, einen gebeugten Kopf, borſtenförmige Fühlhörner mit ge— drückteckigen Endgliedern und ein höckeriges oder runzeliges Halsſchild ohne vorſtehenden ſcharfen Rand, leben auf Bäumen und Sträuchern und bringen ihre Larvenzeit in Baumſtämmen zu. Der Eichenbock, Heldbock, Spießbock — C. heros — (Taf. 5. Fig. 2.), 21 Linien lang und 6 breit, auch kleiner, ſchwarz, hinten rothbraun überflogen, iſt nach hinten viel dünner und hat an jeder Seite des Bruſtſtücks einen kurzen, ſpitzen Dorn. Die Fühlhörner des Männ— chens find faſt von doppelter Körperlänge. Man ſieht ihn in allen deutſchen Eichenwäldern. Er geht nur an lebende Eichen und benutzt anbrüchige Stellen, um ſeine Eier darein zu legen. Die Larven, gelblichweiß mit ſchwarzem Kopf und faſt 3 Zoll lang, durchwühlen das Holz dann mit von außen hörbarem Knarren nach allen Richtungen, und die geſchlängelten, bald quer, bald von oben nach unten laufenden Gänge werden zuletzt bis 1¼ Zoll breit. Die Verwandlung geſchieht im Herbſt oder auch im Frühjahr in einer äußerſt glatt ausgenagten Höhle am Eingange. Die Puppe iſt ganz weiß. Die Eichen gehen, wenn viele Larven zugleich darin leben, ein und ver— lieren wenigſtens als Nutz- und Brennholz an Werth. Der Biſam- oder Moſchusbock — C. moschätus — (Taf. 5. Fig. 3.), 12 bis 15 Linien lang und 3½ breit, metalliſchgruͤn, findet ſich im Juli an Weiden und Obftbäumen, in denen auch ſeine Larven leben, und hat einen ziemlich durchdringenden, aber nicht unangenehmen Moſchus— geruch. Er bringt durch Reiben der Flügeldecken am Bruſtſtück ein ſummendes Geräuſch hervor. 7 * I Der Runzel-⸗ oder Buchenbock — C. cerdo —, 9 bis 12 Linien lang und 3 breit, ſchwarz, das Bruſtſtück mit ziemlich regelmäßigen Querrunzeln, beiderſeits ein ſpitzer Höcker, iſt im Mai und Juni an Buchen und Eichen zu finden, deren auslaufenden Saft er leckt. Die Larve wohnt in Buchen. Der Alpenbock — C. alpinus — (Taf. 5. Fig. 4.), der 1 Zoll und darüber lang iſt und auf den europäiſchen Alpen gefunden wird, zeichnet ſich durch feine ſchoͤne Zeichnung aus: blau mit ſchwarzen, weiß eingefaßten Flecken. . Schönſchröter — Callidium. Sie haben einen gebeugten, an der Vorderſeite ſtumpfen, abgerundeten Kopf mit fadenförmigen Fühl⸗ hörnern, die gewöhnlich nicht länger als der Körper ſind, und ein plattes, faſt kreisrundes Halsſchild. Der zerſtörende Fichtenſchönſchröter — C. luridum — (Taf. 5. Fig. 5.), 5 bis 7 Linien lang, ſchwarz, die Flügeldecken zuweilen braun, iſt auf Fichten einheimiſch, unter deren Rinde ſeine weißen, braunköpfigen, 1 Zoll langen Larven ſehr breite Gänge machen. Die Ver— puppung geſchieht auch unter der Rinde, viel häufiger aber im Holze. Hieraus läßt ſich die Schädlichkeit dieſes Inſekts abnehmen. i Der blutrothe Schönſchröter — C. sanguineum — (Taf. 5. Fig. 6.), bis 5 Linien lang, ſehr gedrungen, oben blutroth, Beine und Fühlhörner ſchwarz, frißt als Larve unter der Rinde der Buchen und verpuppt ſich auch daſelbſt oder im Splint. Der braunſchwarze Schönſchröter — C. bajülum — (Taf. 4. Fig. 7.), bis 9 Linien lang und 2½ breit, aber auch viel kleiner, braunſchwarz, mit 2 glänzenden Höckerchen auf dem Halsſchilde und weißfleckigen Flügeldecken, findet ſich in Nadelwäldern, mehr jedoch in Haͤuſern, nämlich in Kiefernbalken und Geräthſchaften. Der ſtahlblaue Schönſchröter — C. fennicum — (Taf. 5. Fig. 7.), 2½ bis 6 Linien lang, ſchlank, ſtahlblau, mit mehr oder weniger Roſtroth und ſchwarzem Kopf, verwandelt als Larve den Baſt in Eichen und Buchen oft ganz in Wurmmehl. Der veränderliche Schönfhröter — C. variabile — (Taf. 5. Fig. 8.), 7 Linien lang und 2 breit, auch viel kleiner, mit ſchwarzem Kopf, röthlichgelbem Bruſtſtück, blauen, ſehr fein punktirten Flügeldecken und ſchwarzem Unterleibe, findet ſich im Juni und Juli auf Holzplätzen. Der Bauernſchönſchröter — C. rustieum —, 12 Linien lang, braun, mit 2 etwas er- habenen Längslinien auf den Flügeldecken, findet ſich in Wäldern. Widderkäfer — Ciytus. Sie haben einen ſehr langen, faſt walzenförmigen Leib, ein hohes, abgerundetes Bruſtſtück und ſehr lange Beine, fliegen häufig umher, leben als weißliche, weiche, lange Larven im Innern der Bäume und halten ſich in Wäldern an Bäumen oder auf Blumen auf, deren Saft ihnen zur Nahrung dient. Der gebänderte Widderkäfer — Cl. arcuätus — (Taf. 5. Fig. 9.), 6 bis 8 Linien lang und 2 bis 2¼ breit, ſchwarz, mit gelben Fugen, Hals, Rand und 2 Striche darauf gelb, ebenſo die Punkte und Binden auf den Flügeldecken, findet ſich im Juni an Eichen, Buchen und Fichten, in deren Innerem die Larve mit ihren ſtarken Kiefern Gänge macht. Der gelbhalſige Widderkäfer — Cl. arietis —, 4½ bis 6 Linien lang und 1½ bis 1¾ breit, ſchwarz, mit gelbem Hals, hat auf den Flügeldecken 3 gelbe Querbinden, deren mittelfte von der Naht an links und rechts vorwärts gebogen iſt, ſo daß man die Hörner eines Widder— kopfes zu ſehen meint. Man ſieht dieſen Käfer im Juli. Der abgenutzte Widderkäfer — Cl. detritus — bis 9 Linien lang und 3 breit, ſchwarz, mit gelben Querbinden auf dem Bruſtſtück und den Flügeldecken und 1 Fühlhörnern und Beinen, findet ſich an Eichen. % Der dreibindige Widderfäfer — Cl. trifaseiatus —, 4 Linien lang, ſchwarz, mit weiß— gezeichneten Flügeldecken und rothem Bruſtſtück, lebt im ſüdlichen Europa. Alle dieſe Käfer, von den Rollenſchrötern an, bildeten früher nur Ein Geſchlecht: Bockkäfer — Cerambyx. Fliegenkäfer — Neeydälis.“ Bei ihnen verſchmälert ſich der Leib ſtark nach hinten und die Flügeldecken werden gegen die Mitte hin plötzlich ſchmäler. Es ſind kleine, auf Blumen lebende Käfer. Der ſchwarzköpfige Fliegenkäfer — N. melanocephala — (Taf. 5. Fig. 10.), über 3 Linien lang, hat ein gelbes Bruſtſtück und eben ſolche Flügeldecken. Halbbockkäfer — Molorchus. Sie haben einen langen Leib, aber jo kurze Flügeldecken, daß mehr als drei ee der Flügel unbe- deckt bleiben, aufgetriebene Schenkel und ſehr lange Hinterbeine. Der abgekürzte Halbbockkäfer, auch Afterholzbock genannt — M. abbreviatus — (Taf. 5. Fig. 11.), 12 Linien lang und ſtark 2 breit, auch größer oder kleiner, ſchwarz, die nicht über die Bruſt hinausragenden Flügeldecken roſtroth mit goldgelben Haaren, die Flügel gelblich, Fühlhörner und Beine roſtgelb, lebt im Buchenholze. Dornböcke — Rhagium. Sie zeichnen ſich durch einen Dorn an jeder Seite des hinten abgeflachten Bruſtſtücks aus, haben einen großen, breiten Kopf, fadenförmige Fühlhörner und einen von den Schultern an nach hinten zu allmälig ſchmä— ler werdenden Körper und leben auf Blättern, als Larven im Holze. Der Weidendornbock — Rh. salicis —, % Zoll lang, Sin, mit dunkelblauen Flügel— decken, lebt auf Weiden und Ulmen. Der beißige Dornbockkäfer — Rh. mordax —, 12 Linien lang und faſt 4 breit, auch größer und kleiner, roſtbraun, mit kleinen Fleckchen auf Den Flügeldecken, findet fih vom Mai bis Juni in anbrüchigen Eichen. Er beißt haſtig um ſich, wenn man ihm nahe kommt. Der Spion, Aufpaſſer — Rh. inquisitor — (Taf. 5. Fig. 12.), 8 bis 10 Linien lang, dunkelgraubraun mit 2 röthlichbraunen Binden auf den Flügeldecken, iſt unter der Rinde abſtän— diger Buchen zu finden. Der Nadelholzdornbock — Rh. indagator — (Taf. 5. Fig. 13.), 6 bis 8 Linien lang, dunkelgraubraun mit undeutlichen Binden auf den ſtarkgerippten Flügeldecken, findet ſich als Larve unter der Rinde der Kiefern und Fichten, am häufigſten in Stöcken und in vertrodneten Bäumen und Klaftern, und zeigt ſich zuweilen ſchon im Herbſte, meiſt aber erſt im Mai und Juni. Afterbockkäfer, Schmalbockkäfer — Leptüra. Der Kopf dieſer Käfer verſchmälert ſich hinter den Augen in Form eines Halſes; die Seiten des Bruſt— ſtücks ſind unbewaffnet, die Flügeldecken hinten abgeſtumpft, und der Körper wird von den ſcharf vorſpringenden Schultern an nach hinten zu allmälig ſchmäler. Sie laufen geſchwind, fliegen mit Leichtigkeit und ſetzen ſich gern auf Blumen, deren Honig ihnen zur Nahrung dient. Die Larven und Puppen leben im Holze. Der fahlgelbe After- oder Schmalbockkäfer — L. rubro-testacea — (Taf. 5. Fig. 14.), das Männchen 6, das Weibchen 8 Linien lang, ſchwarz, mit fahlgelben, hinten ſchmälern Flüͤgel— decken, welche beim Weibchen, gleich dem Bruſtſtück, roth find, findet ſich ſehr häufig auf den Dol- denblüthen der Wieſen und den Blüthen der Sträucher und Bäume. Der vierbindige Schmalbockkäfer — L. quadrifasciata — (Taf. 5. Fig. 15.), bis 9 Linien lang, auch kleiner, ſchwarz, mit 4 gelben Querbinden auf den Flügeldecken. u Der mittägige Schmalbock — L. meridiana —, 8 bis 12 Linien lang und 2%½ bis 3 breit, Kopf und Bruſtſtück braun, Vordertheil der Flügeldecken rothbraun, das übrige dunkel— braun, iſt im Mai und Juni in Laub- und Nadelwäldern und auf Blumen zu ſehen. Der Einpunktſchmalbock — L. unipunctata —, über 5 Linien lang, ſchwarz, mit rothen Flügeldecken und Augen, auf jeder der erſteren ein ſchwarzer Punkt. Der rothe Schmalbock — L. rubra — (Taf. 5. Fig. 16.), 7 Linien lang, Kopf ſchwarz, Bruſtſtück und Fluͤgeldecken roth, zeigt ſich auf Wieſenblumen. Waſſerpflanzenkäfer — Donaeia, Sie haben kleine vorſpringende Augen, fadenförmige Fühlhörner, einen faſt dreieckigen Hinterleib und große, keulenförmige Hinterſchenkel und wohnen auf Waſſerpflanzen, in deren Innerem ihre Larven hauſen. Die Puppen hängen auswendig an ihren Zaſern wie Zwiebelchen. Der Halsbandwaſſerpflanzenkäfer — D. collaris —, 3½ Linien lang, grün mit dunkleren Flecken auf den Flügeldecken, das Bruſtſtuͤck blau. Der goldgrüne Waſſerpflanzenkäfer — D. crassipes —, eine Linie länger als der vorige, goldgrün oder violett, hat auf den verkürzten Flügeldecken 10 Reihen Striche, wodurch er ein artiges Anſehen bekommt, und hält ſich immer in der Nähe des Waſſers, an den Blättern der Binſen, Iris ꝛc. auf. Der Schwingelkäfer — D. festucae — (Taf. 5. Fig. 17.), 3 Linien lang, blau, findet ſich auf dem Mannagras ze. Zirpkäfer — Crioceris. Ihr Kopf mit IIgliederigen, ſchnurförmigen Fühlhörnern und hohen, ausgeſchweiften Augen bildet hinten eine Art Hals. Sie wohnen auf Gewächſen, beſonders auf Lilien und Spargel, und geben, wenn man fie an— rührt, oft einen Ton von ſich. Die weichen, kurzen, dicken Larven leben von denſelben Gewächſen, und häkeln ſich mit ihren hornigen Füßchen daran, gehen aber zur Verpuppung in die Erde. — 55 — Der Lilienzirpfäfer, das Lilienhähnchen — C. merdigera — (Taf. 5. Fig. 18.), faſt 4 Linien lang und 1¾ breit, ſchwarz, das auf beiden Seiten ausgebuchtete Halsſchild und die geſtreift-punktirten Flügeldecken roth, iſt im Frühjahr und Sommer auf den Blättern der weißen Lilien zu ſehen, und gibt, wenn man es mit den Fingern anfaßt, einen ſchwachen Laut von ſich, welcher vom Reiben der Bauchringe an den Flügeldecken herkommt. Die olivenfarbene Larve durch— löchert die Lilienblätter im Mai, frißt fie ſogar manchmal ganz auf und bildet auf ihrem Rücken eine Art Panzer aus ihrem eigenen Miſte, der ſie vor Sonnenſchein und Regen ſchützt. Der Spargelzirpkäfer — C. asparagi —, nur 3 Linien lang und eine dick, ſchwarz— grün, Bruſtſtück roth mit 2 ſchwarzen Punkten, die Flügeldecken gelb mit rother Einfaſſung und 6 bläulich ſchwarzen Flecken, findet ſich auf den Spargelblättern, an welche das Weibchen ſeine kegelförmigen Eier legt. Die an 4 Linien lange grünlichgraue Larve mit einem ſchwarzen Strich auf dem Kopfe entblättert im Sommer den Spargel, auf deſſen Zweigen und Blättern ſie langſam herumkriecht. Der zwölfpunftige Zirpkäfer — C. duodeeimpunctäta —, wenig über 2 Linien lang, roth, die braungelben Flügeldecken mit 12 ſchwarzen Punkten, Fühlhörner, Augen, Unterſeite der Bruſt, Anfang des Hinterleibes, Schenkelſpitze und Füße ſchwarz, lebt ebenfalls an dem Spargel, den die Larve entblättert. Stachelkäfer — Hispa. Ihr länglich- eirunder Körper iſt mit Stacheln beſetzt, und die ſehr weit vom Munde entfernten Fühl⸗ hörner ſtehen oben auf dem Kopfe nahe beiſammen. Der ſchwarze Stachelkäfer — H. atra — (Taf. 5. Fig. 19.), 2 Linien lang und ?/, breit, ganz ſchwarz, Über und über mit Stacheln bedeckt, hält ſich im Gras auf und iſt ziemlich felten. Der zweifleckige Stachelkäfer — H. bipustuläta —, wenig größer, ebenfalls ſchwarz, aber mit 2 rothen Flecken an den Seiten der Flügeldecken gezeichnet, findet ſich auf Blumen. Schildkäfer — Cassida. Sie haben einen breiten, ſcheibenförmigen Leib mit ſchildförmigem Hals, worunter der Kopf verborgen liegt, und fadenförmige, nach der Spitze zu etwas verdickte Fühlhörner. Die Flügeldecken reichen über den Hinterleib hinaus. Der grüne Schildkäfer — C. viridis — (Taf. 5. Fig. 20.), kaum 3 Linien lang, ſchoͤn grün gefärbt, mit ſchwarzen Beinen, lebt auf den Blättern der Artiſchocken, der Melde ꝛc., die er, gleich ſeiner Larve, frißt. Dieſe, von grünlicher oder ſchwarzer Farbe, bedeckt ſich mit ihrem eigenen Unrath, den ſie in Maſſe an ihre Schwanzgabel über ſich anſammelt, und verwandelt ſich auch unter demſelben im Juli in eine blaßgrüne, braun gedüpfelte Puppe, aus welcher nach 14 Tagen der Käfer hervorgeht. Der Ritterſchildkäfer — C. equestris —, 4 Linien lang und knapp 3 breit, oben grün, unten ſchwarz, die Flügeldecken gedrängt unregelmäßig punktirt, findet ſich auf Kräutern. wo Blattkäfer — Chrysomela. Dieſes Geſchlecht ift nach Linné von Fabricius und ſpäter von andern in mehrere Geſchlechter vertheilt worden. Alle leben, wie die Stachel- und Schildkäfer, auf den Blättern der Pflanzen, auch die Larven. Nur wenige gehen zur Zeit der Verwandlung in die Erde. Viele zeichnen ſich durch brennende Metallfarben aus. Einige ſind mit Springfüßen verſehen und ſind gemeinhin unter dem Namen Erdflöhe bekannt, dieſe ſpringen ort, wenn man ſich ihnen nähert; Andere ziehen Kopf, Fühlhörner und Beine ein und laſſen ſich herabfallen. a) Sägekäfer — Clythra. Sie haben einen faſt walzenförmigen, runden, kurzen Körper und einen ſenkrechten, beinahe ganz in das Halsſchild aufgenommenen Kopf mit kurzen I1gliederigen ziemlich ſägezähnigen Fühlhörnern. Der langfüßige Sägefäfer — Chrysomela s. Clythra longipes — (Taf. 5. Fig. 21), 6 Linien lang, bläͤulichſchwarz, Flügeldecken blaßgelb, jede vorn mit 1, hinten mit 2 ſchwarzen Punkten, findet ſich auf Buchen und Haſeln. Der langarmige Sägefäfer — C. longimana —, faft 3 Linien lang und 1% breit, dunkel ſtahlblau mit gelben, ſchwarzpunktirten Flügeldecken, lebt auf dem Bergklee und andern Pflanzen. Der vierpunktige Sägekäfer — C. quadripunctäta — (Taf. 5. Fig. 22.), bis 5 Linien lang und 2 breit, glänzend ſchwarz, hat auf jeder der röthlichen Flügeldecken auf der Schulter einen kleinen und hinter der Mitte einen großen ſchwarzen Fleck. Man findet ihn an jungen Büſchen und Bäumen, beſonders Salweiden, Zitterpappeln und Birken, die er manchmal ent— blättert. Seine Larve ſteckt in einer rauhen Hülſe. 8 Der blaudeckige Sägekäfer — C. cyansa — (Taf. 5. Fig. 23.), 2°/,; Linien lang, bläulichſchwarz, Flügeldecken blau, fein punktirt, Bruſtſtück und Beine roth, findet ſich auf dem gemeinen Knöterich. N b) Fallkäfer — Cryptocephälus, Sie haben einen faſt länglichrunden Körper, einen in das Bruſtſtück eingeſenkten Kopf und Fühlhörner mit walzenförmigen Gliedern. Der Weinſtockfallkäfer — ©. vitis —, nur 2 Linien lang und 1 breit, ſchwarz mit rothen Flügeldecken, nährt ſich von den erſten Sproſſen, dann von den Blättern, Ranken und den jungen Trauben des Weinſtocks und wird dadurch ſchädlich. Der ſeidenglaänzende Fallkäfer — C. sericeus —, ziemlich walzig, ſtark 3 Linien lang und 2 breit, ſeide nartig, überall punktirt, lebhaft grün und mehr oder weniger goldig, kupferroth oder bläulich, manchmal auch ganz blau, zerſtört die Blüthen von Sträuchern und Waldbaͤumen. Der bunte Fallkäfer — C. laetus — 2½ Linien lang und 1½ breit, überall gedrängt punktirt, ſchwärzlichgrün, die Flügeldecken ſchmutziggelb mit 2 ſchwaͤrzlichen Flecken, findet ſich auf Blumen. 0 Der gelappte Fallkäfer — C. lobatus —, über 2 Linien lang, dunkelblau, durch einen Lappen am Ende der Hinterſchienbeine ausgezeichnet. Der Fichtenfallkäfer — C. pini — (Taf. 5. Fig. 24), bis 2'/, Linien lang, gedrungen, a 2 * * . Som a 1 braungelb, findet ſich im Herbſt auf Kiefern und Fichten, deren Nadeln er zerfrißt, ohne jedoch merklichen Schaden zu thun. u e) Eigentliche Blattkafer = Chrysomela. . * 2 * Sie haben einen eirundlichen, bisweilen faſt runden Körper, einen mehr oder weniger geſenkten Kopf und vor den Augen ſtehende Fühlhörner, deren letztes Glied faſt kugel- oder kreiſelförmig iſt. * = Der Pappelblattkäfer — Ch. populi — (Taf. 5. Fig. 25.), faſt 5 ¼ Linien lang, auch kleiner, glänzend dunkelblau, mit großen, gewölbten, überall dicht feinpunktirten, ziegelrothen Flügeldecken, deren Außerfte Spitze ſchwarz iſt, findet ſich nebſt feiner Larve auf den Blättern der Weiden, beſonders aber junger Schwarz- und Zitterpappeln, die er manchmal ganz auffrißt. Man trifft ihn im April und Mai, mitunter auch zum zweitenmal im September. Die Larve, 6 Linien lang, graugelb, mit ſchwarzem Kopf und ſchwarzen Flecken, verwandelt ſich im Juli, an den Blättern aufgehängt, in eine braͤunlichgelbe, ſchwarzgedüpfelte Puppe, aus welcher nach 8 Tagen der Käfer kommt. Larve und Käfer kann man leicht einſammeln und tödten. Der Aspenblattkäfer — Ch. tremulae — (Taf. 5. Fig. 26.), faſt anderthalb Linien kürzer als der vorige, hat keine ſchwarze Spitze hinten auf den Flügeldecken, ſieht aber ſonſt eben ſo aus und hat dieſelbe Lebensart. Der Kupfer- oder Erlenblattfäfer — Ch. aenea, alni — (Taf. 5. Fig. 27.), bis faft 3 ½ Linien lang, eiförmig, mit unregelmäßig punktirten Flügeldecken, metalliſch-blau oder grün, die grünen zuweilen mit etwas Kupferſchiller, zerfrißt nebſt ſeiner Larve Birken und Erlen. Der Weidenblattkäfer — Ch. vitellinae — (Taf. 5. Fig. 28.), 2 Linien lang und 1 breit, auch etwas größer oder kleiner, nicht ſtark gewölbt, mit reihig-punktirten Flügeldecken, metalliſch— bräunlichgrün, ſelten blau, ſtark glaͤnzend, zerfrißt nebſt ſeiner Larve die Blätter der Weiden und Zitterpappeln oft ſehr arg. Die gelbe, ſchwarzpunktirte Larve mit ſchwarzem Kopf und Schwanz ſtinkt und pflegt in Reihe und Glied zu gehen. Die kleine Puppe iſt blaßgelb. h Der Grasblattkäfer, das Grashähnchen — Ch. graminis —, bis 5 Linien lang und 3 breit, auch etwas kleiner, hochgewölbt, glaͤnzend grün, mehr oder weniger ganz oder nur in der Mitte blau, findet ſich beſonders auf der Waldmünze, Taubneſſel und andern Lippenblumen im Juli und Auguſt, ſowohl Larve als Puppe, truppweiſe. Der violettſchwarze Blattkäfer — Ch. goettingensis —, überall auf Wieſen anzu— treffen, faſt kugelförmig, 4 Linien lang und 2½ breit, glänzend violettſchwarz. Der rothgeſäumte Blattkäfer — Ch. sanguinolenta — (Taf. 5. Fig. 29.), 4½ Linien lang und 2% breit, ſchwarz mit rothgeſäumten rauhen Flügeldecken, unten glänzend violett. Der dunkle Blattkäfer — Ch. tenebricösa —, 4 bis 8 Linien lang, ſchwarz mit breiten Füßen, kriecht, da er ungeflügelt iſt, langſam herum und gibt, verwundet, einen röthlichen Saft von ſich. Die dicke Larve von grünlicher oder violetter, hinten roſtgelber Farbe, lebt auf dem gelben Labkraut. Der doppelſtreifige Blattkäfer — Ch. alternaus —, ein ſchöner 2 Linien langer Käfer, kupferroth und blau geſtreift, mit ſchwarzen Fühlhörnern und Beinen. Rebau, Käfer⸗Sammlung. 8 # u : * N 1 . - 10 8 % Sue . r mt ur : 23 ; + ‘a * a vo \ 8 1 . N 2 #4 4 rn 82 2 2 29 * 3 a 5 * Fi 94 \ ‚® 4 ” .. d) Furchtkäfer — Galeeren. 1 149 . 2 ei ® . Bei ihnen ſtehen die fadenförmigen, am Ende verdickten Fühlhörner dicht beiſammen zwiſchen den Augen, und der Leib iſt ziemlich kugelförmig. Sie nähren ſich nebſt ihren Larven von den Blättern der Pflanzen, auf denen ſie leben. . .. „„ Der Erlenfurchtkaͤfer, der blaue Erlenblattkäfer — . alni — (Taf. a 809. 30.), 3 Linien lang, auch um ½ Linie kleiner, eiförmig-länglih, unregelmäßig punktirt, veilchenblau, en etwas ins Röthliche ziehend, lebt nur auf Erlen, deren Blätter er nebſt feiner arve ſkeletirt. Die glänzend gelben Eier liegen in kleinen Häufchen auf den Blättern. Die Larven, bis 6 Linien lang, dunkelſchwarz, ins Grünliche ſtechend, ſehr glänzend, erſcheinen im Mai und Juni und freſſen dann bis in den Juli und Auguſt, wo ſie ſich in der Oberfläche der Erde verpuppen. Im Auguſt und September finden ſich die Käfer ſchon wieder auf den Erlen ein und freſſen nun, ſo lange es nicht friert, oft bis Ende Oktober; den Winter bringen ſie unter den abgefallenen Blättern zu. Es find für die Erlen höchſt ſchädliche Inſekten, die nur durch Sam— meln vertilgt werden können. 9 Der Kiefern furchtkäfer, der ſchwarze Kiefernblattkäfer — G. pinicöla — (Taf. 5. Fig. 31.), das Weibchen 1¾, das Männchen 1½ Linien lang, bräunlich ſchwarz, beim Weibchen das Bruſtſtück gelb, benagt im Sommer die Baſthaut der neuen Jahrestriebe und im Auguſt und September, wenn ihm dieſe zu ſtark wird, auch die Nadeln der Kiefern. Der Salweidenfurchtkäfer, der gelbbraune Birfenblattfäfer — G. capreae — (Taf. 5. Fig. 32.), 2½ Linien lang, länglich eirund, ſtark gewölbt, ſchmutzig gelbbraun, Kopf, einige Flecken des Bruſtſtücks und Schenkel ſchwarz, lebt auf verſchiedenen jungen Laubhoͤlzern, beſonders gern auf Birken und Salweiden, an deren Blättern er oft arge Verwüſtungen anrichtet. e) Erdflöhe oder Flohkäfer — Haltiea. 1 Dieſe kleinen Käferchen mit fadenförmigen, dicht beiſammen zwiſchen den Augen ſtehenden Fühlhörnern haben auffallend dicke Schenkel an den Hinterbeinen, hüpfen in großen Sprüngen und richten. durch Benagen der Pflanzenblätter, auf denen ſie nebſt ihren Larven leben, vielen, oft ſehr bedeutenden Schaden an. Es gibt eine große Menge Arten. Sie gehören zu den kleinſten Inſekten. Mehrere ſind kaum 1 Linie lang, die größten etwa 2 und 1 breit. Die Farbe der meiſten iſt glänzend grün, andere ſehen ſchwarz oder braun, auch gelb aus in mancherlei Abänderungen. Im beginnenden Frühjahr ſieht man ſie häufig an Mauern und andern ſonnigen Stellen ſitzen; den Winter bringen ſie in der Erde, im Miſte, unter abgefallenem Laub, an Pflanzenſtielen und in Baumritzen zu. Von den erſten warmen Frühlingstagen an bis in den Herbſt hinein haben ichen, Haſeln und andere Laubhölzer, ferner verſchiedene Gemüſearten, namentlich Kohlgewächſe, die Leinſaat, der Hopfen, die Tabakspflanzen, ganz vorzüglich aber Sommer- und Winterrübſaat furchtbare Feinde an ihnen, wie ſie denn bei heißem trockenem Wetter während der Blüthe oft die ganze Ernte dieſer Oelpflanzen vernichten. Ihre Gefräßig— keit ſteht mit ihrer Größe in keinem Verhältniß, fie iſt außerordentlich. Sonnenſchein und Wärme find ihnen gedeihlich; daher geht ihre Vermehrung in recht trockenen Sommern zuweilen ins Ungeheure; kühle, regneriſche Witterung aber richtet ſie zu Grunde. Der gemeine Erdfloh oder Flohkäfer — H. oleracea — (Taf. 5. Fig 33.), bie bes kannteſte und größte Art, 2 Linien lang und 1 breit, auch um ¼ Linie kürzer, ſtahlblau oder metalliſch grün, unregelmäßig fein punktirt, mit hinten quergefurchtem Halsſchild, findet ſich in, * 6 “ii ne — | 22 UM. aan en ud in Wäddern. Das Weibchen legt ſchon im April eine große Menge kleiner bernfteing ber Eier auf einen Haufen zuſammen. Im Mai erſcheinen die kleinen, ſchmutzig— braunen 1 und freſſen bis in den Juni oder Juli. Die in der Erde erfolgende Verpuppung geht in 10 bis 14 Tagen vorüber, und die Käfer kommen dann gleich hervor und freſſen mit den noch vorhandenen Larven gemeinſ chaftlich, ſpäter allein. Der Fraß dieſes Inſekts iſt ſehr mannigfaltig. Es kommt nicht allein auf den verſchiedenſten Laubhölzern, beſonders Straͤuchen von Haſeln und Eichen, vor, ſondern auch auf vielen jungen Gewächſen, namentlich auf Kohl, Rüben, Rübſamen, Radieschen, Kreſſe ꝛc., die dadurch oft ſchrecklich verwüſtet werden. Um der ſchnellen Vermehrung der Erdflöhe vorzubeugen, muß man ſie, wo möglich, im März und April zu vertilgen ſuchen. Zu dieſem Ende beſtreut man die Felder und Beete mit geſiebtem Hühnermiſt, mit Gyps, Kalk, Ruß, Aſche, Chauſſeeſtaub, ſchüttet Miſtjauche, Abkochungen von Wermuth, Tabak und dergleichen ſtark riechenden und beizenden Sachen darauf. Andere ſchuͤtten auf eine Handvoll Wer— muth (friſch oder trocken) 1 Eimer kochendes Waſſer, laſſen es 12 bis 24 Stunden ſtehen, ſtecken dann die Pflanzen, die verſetzt werden ſollen, mit ihren Blättern und Herzen bis zum Stängel, ſo daß die Wurzeln nicht benetzt werden, im Keller oder an ſonſt einem kühlen Orte in den Aufguß und ſetzen dieſelben 6, 8 bis 10 Stunden darauf ins Land; auch beſprengt man die ſchon verſetzten Pflanzen mit dieſem Waſſer. Statt Wermuth nehmen manche Tabak. Rauchfeuer, die man auf der Seite des Ackers anmacht, von welcher der Wind kommt, ſollen nicht weniger wirkſam ſein zur Vertilgung der Erdflöhe. In den Gärten thut ferner Reinlichkeit, d. h. das Entfernen alles nnügen Krautes, Laubes und dergleichen, worin die Käfer überwintern, treffliche Dienſte; auch Kan man an mit truͤbem Del, Theer oder Vogelleim beftrichenen Latten, die man kreuzweiſe über die Beete legt, viele fangen, wenn man die Pflanzen, an denen ſie ſitzen, erſchüttert. Der gebogene Erdfloh — H. flexuosa — (Taf. 5. Fig. 34.), 1¼ Linie lang, ſchwarz, mit gelber, mehr oder weniger ſtark geſchwungener Längsbinde auf den Flügeldecken, iſt auf man- cherlei Samenpflanzen häufig. Der punktirte Erdfloh — H. helxines — (Taf. 5. Fig. 35.), anderthalb Linien lang, hat metalliſchgrüne oder blaue Flügeldecken mit ſtarken Punktreihen und glatten Zwiſchenraumen und findet ſich auf Weiden und Pappeln. Der glänzende Erdfloh — M. nitidula —, über 1 Linie lang, ſchwarz, Kopf und Bruſt— ſchild goldgrün, Flügeldecken blau oder grün, lebt vom April bis in den Oktober auf Weiden und andern Bäumen und wird, da er die jungen Holzſamenkeime abfrißt, den Forſten ſchädlich. * 8 * 5 3 vierle Abtheilung. Käfer mit drei deutlichen Zehengliedern, Dreigliederige — Trimera. 2 Sonnenkäfer — Coceinella. 8 a N * Der Körper iſt eiförmig, gewölbt, faſt wie eine Halbkugel, das Bruſtſtück, gleich den gegen das Ende ver— dickten Fühlhörnern und den Beinen, ſehr kurz, die Flügeldecken dagegen ſind lang. Von den zahlreichen Arten dieſes Geſchlechts erreichen nur einige eine Länge von 4 bis 5 Linien. Sie ſind größtentheils ganz kahl und glänzend, wenige ſchwach behaart und matt, und kommen von allen Farben, meiſt mit Punkten beſtreut, vor. 200 5 nicht allein unſchädliche, ſondern vielmehr nützliche Thiere, indem ſie nebſt ihren gefräßigen Larven g von Blattläuſen ſich nähren, die fie überall aufſuchen. Deßhalb nennt man fie auch Blattlauskäfer. Sie kriechen und fliegen oft in die Häuſer, und ſelbſt mitten im Winter ſieht man ſie in der warmen Stube herumlaufen. Angefaßt, laſſen ſie aus den Kniegelenken einen gelben, faſt wie Opium riechenden Saft, ziehen Beine und Fühlhörner an ſich und ſtellen ſich todt. Die Weibchen legen ihre gelben länglichen Eier in Häufchen an Pflanzen. Die bald auskriechenden Larven mit 6 Füßen haben einen länglichen, nach hinten verſchmälerten Leib von weißer, ſchwarzer, grauer, brauner oder rother Farbe, der ebenfalls meiſt durch Punkte zeichnet iſt, haarige Höcker hat und aus 12 Ringen beſteht. Bei der Verwandlung hängen ſie ſich mittelſt eines klebrigen Saftes aus der fleiſchigen Schwanzwarze an dieſer auf und ziehen den Kopf unter den Leib, wie man dieß im Juli oder Auguſt häufig an Blättern ſehen kann. Binnen wenigen Tagen platzt die Haut, ſtreift ſich bis zur Schwanzſpitze ab und bildet hier einen kleinen Klumpen. Aus der röthlichen oder gelblichen, ſchwarz punktirten Puppe entwickelt ſich nach 12 bis 18 Tagen der mattgefärbte Käfer, der dann an der Luft erhärtet und ſeine natürliche Farbe erhält. Im Herbſt ausgekommene Käfer überwintern unter Steinen, Laub, Wurzeln und in andern Schlupfwinkeln, kommen im Frühjahr mit den erſten warmen Tagen zum Vorſchein und paaren ſich dann. Man findet ſie durch ganz Deutſchland zahlreich, ſowohl in Gärten und Feldern, als in Wäldern, auf Bäumen, Sträuchen und Kräutern. Will man einzelne Pflanzen oder ganze Gewächshäuſer von Blattläuſen reinigen, ſo braucht man nur die Larven dieſer Käfer, die jenen ſchädlichen Thieren am gierigſten nachſtellen, darauf oder hinein zu ſetzen, und fie werden bald damit aufgeräumt haben. Die Käfer ſind bei rheumatiſchem Zahnweh, wenn man ſie zwiſchen den Fingern lebend zerreibt und mit dieſen dann Zahnfleiſch und Zahn beſtreicht, ein oft augenblicklich wirkſames Heilmittel. Der gemeine oder ſiebenpunktige Sonnen- oder Blattlausfäfer, der Sieben— punkt, auch Marienkäfer, Gotteslämmchen, Sommerkind, Muhkühchen ꝛc genannt — C. septempunctata (Taf. 5. Fig. 36.), 3½ Linien lang und 2% breit, ſchwarz, mit 2 weißen Flecken vorn am Bruſtſtück und ſchwarzen runden Flecken auf den jchön rothen Flügeldecken, findet ſich überall auf Pflanzen und kommt auch nicht ſelten in die Häuſer. Die bis ½ Zoll lange Larve iſt graublau mit theils ſchwarzen, theils rothgelben Höckern und verwandelt ſich in eine rothgelbe, auf dem Rücken ſchwarzpunktige Puppe, die ſich, wenn fie beunruhigt wird, mit dem Vordertheil erhebt und dann wieder fenkt, Der zweiblatterige Sonnen- oder Blattlauskäfer — C. bipustulata — (Taf. 5. Fig. 37.), 2 Linien lang und 1?/, breit, ſehr hoch gewölbt, glänzend ſchwarz, mit einer meiſt aus Flecken zuſammengeſetzten Binde über die Mitte der Flügeldecken. 1 8 660 Der vierzehntropfige Sonnen- oder Blattlauskäfer — C. quatuordeeimguttata — (Taf. 5. Fig. 38.), über 2 Linien lang, rothgelb mit weißen Düpfeln und Flügeldeckenrändern. Fühlkäfer — Pselaphus. Es ſind ſehr kleine Käfer, die kurze Flügeldecken, 11gliederige, an der Spitze verdickte Fühlhörner und an der Fußſpitze meiſt nur eine Kralle haben. Sie leben unter Steinen, Moos und Holz an der Erde. Der eingedrückte Fühlfäfer — Ps. impressus —, noch nicht 1 Linie lang, ſchwarz, mit rothen Flügeldecken, von denen der Leib nur zur Hälfte bedeckt wird. Der rothe Fühlfäfer — Ps. sanguineus —, kaum 1 Linie lang und ½ breit, ſchwarz— braun, mit braunrothen Flügeldecken, die an der Naht und in der Mitte gefurcht ſind. Keulenträger — Claviger. Dieſe ebenfalls ſehr kleinen Käfer, die kaum ſo groß als ein Floh ſind, haben einen länglich ovalen Leib, einen vorſtehenden kleinen Kopf ohne Augen, ſehr kurze und breite Flügeldecken, gar keine Flügel und kurze, 6gliederige Fühlhörner mit einem Kolben. Der braune Keulenträger — Cl. testaceus —, (Taf. 5. Fig. 39.), nur ¼ Linien lang, glänzend hellbraun faſt wie ein Floh, mit feinen Härchen bedeckt, hat hinten am Kopf 2 Haarbüſchel und findet ſich immer in Geſellſchaft der Ameiſen, beſonders der kleinen gelben oder ſchwärzlichen, die gewöhnlich unter Steinen hauſen. Die Ameiſen ſtreicheln und belecken ihn nicht nur, ſondern er wird auch von ihnen gefüttert. he — * * Mr w KR EN 3 * 5 * er . Be 8 * z 11 5 . tan u 7 % J . ie * - HM n 85 MIN ET . ige 0 - 5 u * 9 5 5 K n N e 5 a AN zen vun „en MH 9 N 5 er w BR 3 n 1 1 n A Ei e * 1 Pen PR Anl 1 2 * e A ar 8 e in) A en 8 “ „4 u F. Fra r N . E 1 1 0 ww * = 1 he. 5 >, 8 g N 1 1 / — — f . * Re, Ar * - n 7] - g * . * N 4 Taf. II. » U u Ep Taf. III: Taf. IV. a rEn gr zul we 2 ei 1 25