RR Ener Fa “ Er. = 002” BETT un [1 2 Ze ZN “ ae ie ee ga Er gi a TEE an Digitized by the Internet Archive in 2010 with funding from University of Toronto http://www.archive.org/details/kryptogamenflorO5danhl Kryptogamenflora der Mark Brandenburg Band Va Kryptogamenflora der Mark Brandenburg und angrenzender Gebiete herausgegeben von dem Botanischen Verein der Provinz Brandenburg Leipzig Verlag von Gebrüder Borntraeger 1914 w Pilze Ill Uredineen von H. Klebahn Ustilagineen, Auriculariineen, Tremellineen von G. Lindau Mit 380 in den Text gedruckten Abbildungen Leipzig Verlag von Gebrüder Borntraeger 1914 ‚ar Heft ” I (Seite I ( AN ”„ ” IV ( Dit ” ” ” ” 167400) 705 Rt: 541 800) 0 80 96) 5 1—160) erschien am 27. August 1912 31. März 1913 20. August 1913 1. Dezember 1913 20. Juli 1914 Alle Rechte vorbehalten Druek von E. Buehbinder (H. Duske), Neuruppin. II. Klasse: Basidiomycetes. Hauptfruktifikation mit Basidien oder basidienähnlichen Ko- nidienträgern. Übersicht der Unterklassen. A. Bildung von Sporen (Chlamydosporen) durch Zerteilung des Mycels. Auskeimung der Sporen in basidienähnliche Konidien- träger oder seltner in sterile Mycelien. . . I. Hemibasidii. B. Echte Basidien unmittelbar vom Mycel gebildet, seltner ein Chlamydosporenstadium eingeschoben . . . . Il. Eubasidii. I. Unterklasse: Hemibasidii (Ustilagineae) von 6. Lindau. Mit dem Namen „Brandpilze“ faßt man verschiedenartige Parasiten höherer Pflanzen zusammen, die sich in ihrem Ent- wicklungsgang ähnlich verhalten und alle die Eigenschaft haben, die gesamte Nährpflanze oder Teile von ihr zum Absterben zu bringen. Lange bevor man den Zusammenhang der Brandkrank- heiten mit ihren Erregern ahnte, kannten die Landleute den Brand als gefürchtete Krankheit des Getreides. Eine Stelle des alten Testamentes, sowie mehrere Angaben klassischer Schriftsteller lassen nur die Annahme zu, daß man bereits im Altertum den Getreidebrand kannte und fürchtete. Man schrieb allerdings sein Auftreten widrigen Witterungseinflüssen zu. Diese geringen Kennt- nisse wurden erst im 18. Jahrhundert vermehrt, als man den Pilzen mehr Verständnis und Aufmerksamkeit entgegenbrachte. Wenn wir von früheren Erwähnungen bei botanischen Schrift- stellern absehen, so wäre als erster, der bereits eine gewisse Kenntnis besaß, Persoon zu nennen und von ihm aus läßt sich verfolgen, wie unser Verständnis für die Brandpilze allmählich durch Forscher wie E. Fries, Tulasne, de Bary, Fischer Kryptogamenflora der Mark Va. l a von Waldheim, Woronin, Cornu, Schroeter gefördert wird, um in den Arbeiten Brefelds den vorläufigen Abschluß zu er- reichen. Brefeld hat in seinen Untersuchungen eigentlich alles zusammengefaßt, was wir von der Gruppe wissen, und hat für die Erkenntnis des Entwicklungsganges und der Biologie neue und ungeahnte Wege eingeschlagen. Es kann aber bei einer Provinzial- flora nicht auf eine Würdigung der Leistungen der einzelnen Mykologen ankommen, als vielmehr auf einen kurzen Abriß über die Arbeit derjenigen, die als Sammler und Forscher den Usti- lagineen in der Provinz ihre Aufmerksamkeit zugewendet haben. Schon Rebentisch hat in seinem Prodromus einige Arten aufgeführt, mischt sie aber noch mit Rostpilzen zusammen, wie es damals allgemein üblich war. Link und Schlechtendahl kannten bereits eine ganze Anzahl dieser Pilze und beschrieben neue Formen. Rabenhorst durchforschte den äußersten Süden des Gebietes, Lasch die Nordostecke bei Driesen. Der uner- müdliche A. Braun sammelte auch bei uns viele Vertreter der Gruppe. Von den siebziger Jahren an erwacht dann ein größeres Interesse. Vor allen hat P. Magnus im Laufe der letzten Jahr- zehnte in allen Teilen der Provinz, wesentlich aber in der Um- gebung von Berlin gesammelt und seine Erfahrungen in einer Übersicht der Brandpilze der Provinz 1895 und 1896 in den Verhandlungen des Botanischen Vereins niedergelegt. P. Sydow hat in seiner Mycotheca marchica und in den Ustilagineen reiches Material aus allen Teilen Brandenburgs der Öffentlichkeit zu- gänglich gemacht. Neben gelegentlichen Sammlern waren es Ule und Urban, die in den siebziger Jahren eifrig Ustilagineen gesammelt haben, sowie später Hennings. Ihm besonders ist es zu danken, daß wir die Brandpilze des alten Botanischen Gartens und die der näheren Umgebung Berlins so ziemlich voll- ständig kennen. In neuerer Zeit hat Jaap den Nordwesten des Gebietes genauer untersucht. Wenn wir wohl auch sagen können, daß der Bestand an Ustilagineen so ziemlich bekannt ist und nur unwesentliche Ver- mehrung erfahren dürfte, so sind wir doch noch weit entfernt, die Verbreitung der Brandpilze im Gebiet genauer zu überblicken. Eine Durchmusterung der Standorte bei den einzelnen Arten ergibt ohne weiteres, daß eigentlich nur die Umgebung Berlins as Bee genau durchsucht ist. In allen übrigen Teilen des Gebietes sind gelegentliche Funde gemacht worden, ohne daß von einer ein- dringlichen Kenntnis die Rede sein kann. Die Frühlingsver- sammlungen des Vereins haben manchen guten Fund fernab von Berlin veranlaßt, aber alles das hilft über die Tatsache nicht hinweg, daß unser Wissen noch sehr lückenhaft ist und dringend der Ergänzung bedarf. Seit der Bearbeitung von Magnus vor 17 Jahren ist kaum neues Material hinzugekommen. Ich muß mich deshalb allent- halben auf diese sorgfältige Arbeit stützen. Der Bestand an Ustilagineen ist fast mit dem Schlesiens gleich; es fehlen uns einige Gebirgsformen, während unser Gebiet einige Arten aufweist, die in Niederschlesien sicher noch gefunden werden dürften. Einen näheren Vergleich unterlasse ich an dieser Stelle. Merkmale. Das Hauptmerkmal der Ustilagineen besteht in der Bildung der Chlamydosporen und ihrer charakteristischen Auskeimung. Brefeld erkannte zuerst, daß die Ustilagineen in ihrem Auskeimungsprodukt mit den Basidiomyceten die meisten Berührungspunkte hätten, und erhob deshalb die Gruppe zu einer besonderen Klasse der Hemibasidii, deren Konidienträger basidien- ähnlich, d. h. noch unregelmäßig in ihrer Form, Sporenzahl usw. sind. Er stellte die Hemibasidii als eine Art Zwischengruppe zwischen Basidiomyceten und Phycomyceten hin, wobei er aller- dings mehr den Anschluß an erstere betonen als den Ausgangs- punkt von letzteren angeben konnte. Wir müssen als wichtigste Merkmale, die durch die folgenden Abschnitte zu ergänzen sind, angeben: Parasiten auf höheren Pflanzen mit fast ausschließlich inter- zellularem vegetativen Mycel, das lokalisiert oder durch die ganze Pflanze verbreitet sein kann. Sporenbildung nur lokalisiert durch Zerfall des Mycels oder gedrängt entstehender Zweige in einzelne Abschnitte. Diese Sporen sind Chlamydosporen und keimen ent- weder sofort oder nach einer Ruhepause aus. Sporen einzeln oder in bestimmt geformten Ballen zusammentretend. Keimschläuche (Hemibasidien) entweder seltner mycelartig oder zylindrisch, ein- oder mehrzellig, an der Spitze und an den Querwänden Konidien erzeugend. Konidien wieder aussprossend oder auf der Nährpflanze 1 ae sofort mit Keimschlauch austreibend. In einzelnen Fällen Myecel- konidienbildung am Mycel selbst oder an Trägern. Vegetationsorgane. Als echte Parasiten besitzen die Brand- pilze ein in der Nährpflanze lebendes Mycel, das in den Inter- zellularräumen wuchert und ins Innere der Zellen Haustorien entsendet. Diese Haustorien sind nur höchst selten blasig an- geschwollene, sondern meist klumpig oder traubig verzweigte Seitenäste. Nach außen bricht das Mycel selten zum Zwecke der Konidienbildung durch (Entyloma). Die Mycelfäden sind meist dünn und zeigen mehr oder weniger reiche Verzweigung und Septierung. Erst gegen die Zeit der Sporenbildung wird beides reichlicher. Die Zweige des Mycels können gelegentlich auch in die toten Zellen der Nährpflanze eindringen, aber meist nur zum Zweck der Sporenbildung. Während in den meisten Fällen das Mycel von außen nicht sichtbar ist oder sich höchstens in Form von verfärbten Flecken auf den Blättern kund gibt (Entyloma, Doassansia), kommt es in anderen Fällen zu gallenartigen oder schwieligen Anschwellungen, die namentlich im Zustande der Sporenbildung sehr auffallend in die Erscheinung treten. Der Sitz des Mycels ist bei den einzelnen Arten sehr verschieden. Es kann die ganze Nährpflanze durchziehen oder von vornherein lokalisiert in einzelnen Teilen derselben sein. Diese Verhältnisse hängen von den Lebensbedürfnissen der Art ab, worüber der Abschnitt über die Biologie weitere Tatsachen bringen wird. Wenn aber das Mycel zur Sporenbildung schreitet, so konzentriert es sich stets auf ganz bestimmte Teile der Nährpflanze und ergreift niemals etwa die ganze Nährpflanze. Fortpflanzung. Die wichtigste und auffallendste Art der Fortpflanzung ist die durch Chlamydosporen oder kurz Sporen genannt. Bei ihrem Eintritt beginnt am Orte der Sporenbildung das Mycel sich reichlich zu verzweigen und durch Scheidewände in kleinere Partien zu zerlegen, die dann direkt zu Sporen werden. Das Mycel kann entweder restlos aufgebraucht werden oder es bleiben winzige Stückchen oder einzelne Fäden übrig, die zwischen den Sporen liegen bleiben (z. B. Ustilago olivacea). Da die Sporen nicht immer einzeln, d.h. voneinander getrennt bleiben, sondern auch Sporenballen gebildet werden, so kommen für diese noch besondere Modifikationen in Betracht, deren Schilderung bei den ——— FE Te dig; a einzelnen Gattungen erfolgen mag. Die Sporenballen enthalten nicht immer gleichwertige Sporen, sondern häufig werden die wirklich fertilen Sporen umgeben von einer mehr oder weniger geschlossenen und regelmäßigen Hülle von Nebensporen, welche steril bleiben und dazu dienen, den Ballen zum Fliegen oder Schwimmen tauglich zu machen. Vielleicht dienen sie nebenbei auch zum Schutz und zur Wasseraufnahme. Die Stellen der Nährpflanze, an denen Sporen erzeugt werden, treten nach Reifung der Sporen meist auffällig in die Erscheinung, indem Schwielen, Beulen oder Gallen gebildet werden, aus denen die dunklen Sporenhaufen als staubige Massen hervorkommen. Die einzelnen Arten verhalten sich dabei sehr verschieden. Die Sporen selbst besitzen meist ein dunkles, dickes Epispor, das entweder glatt sein kann oder irgend welche Skulptur zeigt. Es finden sich feine Körnelungen oder stumpfe Warzen, Stacheln von sehr verschiedener Größe und endlich Leisten, welche netz- artige, meist äußerst zierliche und regelmäßige Waben bilden. Keimporen sind an den Sporen nicht vorhanden. Außer dem Exospor besitzt die Spore ein hyalines, dünnes Endospor, das sich bei der Keimung schlauchartig hervorstülpt. Der wichtigste Vorgang, der von jeher die Aufmerksamkeit der Forscher erregt hat, prägt sich in der Keimung der Sporen aus, die mit ihrer Mannigfaltigkeit wichtige Unterschiede bei den einzelnen Gattungen ergibt und zugleich den Hinweis auf den verwandtschaftlichen Anschluß der Brandpilze bietet. Keimungs- versuche wurden seit Tulasne zahlreich angestellt, aber man ließ die Sporen nur in Wasser auskeimen. Erst Brefeld begann in zielbewußter Weise auch die Keimung in Nährlösungen zu studieren und zeigte, daß die Auskeimung dann in viel sichererer, aber auch meist in viel charakteristischerer Form vor sich geht als in dem nährstoffarmen Wasser. Allerdings wird das typische Bild durch das üppige Wachstum häufig etwas verwischt, aber durch gleichzeitige Auskeimung in Wasser war stets die Kontrolle möglich. Die meisten Sporen keimen sofort aus und zwar in Nähr- lösung gewöhnlich eher als im Wasser, manche aber bedürfen einer längeren Ruhepause, meist die Zeit des Winters, ehe die Keimung eintritt. Im allgemeinen erfolgt die Keimung so, daß EUR das Exospor aufplatzt und das Endospor sich als Keimschlauch hervorstülpt. Dieser Keimschlauch kann ganz verschiedene Länge besitzen und wird bei den Ustilaginaceen durch Querwände ge- gliedert, während er bei den Tilletiaceen unseptiert ist. Die oft sehr regelmäßige Form des Keimschlauches gab bereits den früheren Beobachtern Anlaß, ihn für etwas Besonderes zu halten; er erhielt deshalb den Namen Promycel. Nachdem dann Brefeld erkannt hatte, daß das Promycel eine wirkliche Fruktifikation, einen Ko- nidienträger, darstellt und als Vorläufer der Basidie zu gelten hat, schlug er den Namen Hemibasidie dafür vor, eine Be- nennung, die viel schärfer und bezeichnender als die ältere ist. Die Hemibasidie stellt bei den Ustilaginaceen in den meisten Fällen einen kurzen zylindrischen Schlauch dar, der durch 1—3, seltner mehr Querwände gegliedert erscheint. In seltenen Fällen tritt die Umbildung der Hemibasidie zu einem verzweigten sterilen Mycel ein (Ustilago hypodytes, U. panici glauci), bisweilen bleibt die Hemibasidie gleichsam in der Spore stecken und die Konidien entstehen unmittelbar an der Spore (U. olivacea). Die Mannig- faltigkeit der äußeren Form zeigt am besten die Gattung Ustilago, auf die hier verwiesen sein mag. An den Hemibasidien entstehen die Konidien (früher Sporidien genannt). Bei schmaler Ernährung wird an jeder Zelle der Hemi- basidie eine Konidie gebildet und zwar bei der Endzelle an der Spitze, bei den anderen gewöhnlich oben unter der Scheidewand. Die ungeteilten Hemibasidien der Tilletiaceen bringen an der Spitze mehrere Konidien hervor (Kranzkörper). In Wasserkulturen schließt die Entwicklung im allgemeinen damit ab. Bisweilen versucht eine Konidie einen kurzen Keim- schlauch zu treiben, der aber bald still steht, bisweilen findet eine Kopulation zweier Konidien oder sogar von zwei Zellen einer Hemibasidie statt, besonders auffällig bei den Konidien von Tilletia. Derartige Kopulationen müssen als Hungerstadien aufgefaßt werden, indem sich zwei Konidien zusammenzutun versuchen, um eine normale Keimung zustande bringen zu können. Wahrscheinlich wird auf der Nährpflanze die Kopulation häufig stattfinden, damit ein kräftiger Keimschlauch zum Eindringen in das Gewebe sich bilden kann. Durch Hunger bedingt ist es anch aufzufassen, wenn eine Konidie zu einem Schlauch auskeimt und am Ende a eine etwas kleinere Konidie erzeugt und diese dann wieder in ähnlicher Weise auswächst. Sobald genügend Nährstoffe bei saprophytischer Ernährung vorhanden sind, ändert sich das Bild wesentlich. Die Hemi- basidien werden kräftiger, wachsen häufig unregelmäßig aus und bringen nicht eine, sondern gewöhnlich mehrere Konidien gleich- zeitig oder nacheinander hervor. Die Konidien selbst kopulieren viel seltener, vermehren sich aber durch Hefesprossung, so lange die Nahrung vorhält. Die Zahl der keimfähigen Konidien vermehrt sich dabei ins Unendliche. Vergleicht man diese Sprossungen etwa mit denen der echten Hefen (Saccharomyces), so fällt sofort die große Ähnlichkeit auf. Da ich die Sprossungen der Saccharomyceten als rein myceliales Wachstum auffasse, indem statt der Gliederung durch Querwände eine Abgliederung der neuen Zellen erfolgt, so hätten wir es bei der Sprossung der Ustilagineenkonidien auch nur mit einer Art von mycelialer Ver- mehrung zu tun, die aus biologischen Gründen erfolgt. Die wenigen Konidien, die an der Hemibasidie gebildet werden, haben nur geringe Aussicht, daß sie auf eine infektionsfähige Nährpflanze treffen. Durch die Einschiebung der Sprossung, die stets erfolgt, wenn im Erdboden, in Dunghaufen usw. genügend Feuchtigkeit mit Nährstoffen zu Gebote steht, wird erreicht, daß sehr viele Zellen für die spätere Infektion zur Verfügung gehalten werden. Die Auffassung dieses Sproßstadiums vom morphologischen Ge- sichtspunkt aus tut indessen wenig zur Sache, da es ziemlich gleichgültig ist, ob die Sproßkonidie als wirkliche fruktifikative Spore oder als einzelliges Mycelstück betrachtet wird. Alle diese Konidien können nun, sobald sie auf eine zusagende Nährpflanze kommen, mit einem Keimschlauch austreiben und die Infektion veranlassen, allerdings fast bei jeder Art in be- sonderer Weise, wie wir gleich sehen werden. Biologie. Wenn wir die Teile der Nährpflanzen in Betracht ziehen, in denen die Sporenlager gebildet werden, so fällt es sofort auf, daß die meisten Arten die äußersten Enden der Achse be- vorzugen, so die Staubblätter, Fruchtknoten und Samenknospen. Andere wieder bringen die Brandbeulen an den Stengeln oder Blättern hervor. Bisweilen tritt auch der eigenartige Fall ein, daß die Hauptachse gesund bleibt, dafür aber ein Seitensproß Er IE at infiziert ist. Es wird also von vornherein wahrscheinlich, daß in manchen Fällen das Mycel durch die ganze Pflanze verbreitet, in anderen wieder streng lokalisiert ist. Obwohl wir in den meisten Fällen schon aus der äußeren Betrachtung mit einiger Wahrscheinlichkeit entscheiden können, welche von den beiden Möglichkeiten zutreffen wird, so hat doch erst Brefeld für einige Fälle in einwandsfreier Weise dargetan, wie die Infektion und die Ausbreitung des Mycels in der Nähr- pflanze erfolgt. Der Haferflugbrand (Ustilago avenae) zerstört die Ährchen des Hafers, bildet aber nirgends sonst an der Pflanze Brandbeulen aus. Brefeld bewirkte die Infektion durch die in Nährlösung ge- züchteten Sproßkonidien. Mit einem Zerstäuber wurden die Konidien auf junge Haferpflänzchen übertragen. Als Resultat ergab sich, daß nur ganz junge Keimpflanzen, bei denen das Scheidenblatt noch nicht durchstoßen war, infektionsfähig waren. Der Keimschlauch dringt in das junge Gewebe ein und bildet ein reich verzweigtes Mycel, das nach dem Scheitel der Achse hin- wächst. In dem Maße, wie die junge Pflanze sich streckt, wächst nun das Mycel am Scheitel weiter, bis es schließlich in den jungen Blütenteilen Gelegenheit findet, die Brandlager auszubilden. Nicht in jedem Falle aber erreichen die Pilzfäden den Scheitel. Häufig erfolgt das Wachstum der Pflanze so schnell, daß das Mycel nicht mehr mit kann, sondern vom Scheitel zurückbleibt. Solche Pflanzen werden nicht brandig. Das Mycel wird in diesem Falle in den erstarkten Geweben gleichsam eingekapselt und Spuren davon lassen sich in der ganzen Pflanze nachweisen. Ähnliche Verhältnisse bietet auch der Hirsebrand. Es läßt sich nun leicht erklären, woher es kommt, daß bei anderen Arten die Hauptachse brandfrei ist, während ein Seiten- trieb brandig wird. Die Infektion hat in solchen Fällen einmal bei der jungen Pflanze stattgefunden, ist aber nicht bis zum Scheitel vorgedrungen, sondern in den Geweben stecken geblieben. Sobald nun ein Seitentrieb angelegt wird, findet das eingekapselte Mycel die Gelegenheit, hinein zu wachsen und die Blüten zu infizieren (U. perennans). Ein anderer Typus der Infektion wird durch den Maisbrand dargestellt. Hier können die Brandbeulen an allen Teilen der ENG, u Nährpflanze entstehen. Brefeld zeigte, daß die Infektion bei allen _ jungen, noch wachstumsfähigen Teilen erfolgen kann, daß aber der eingedrungene Keimschlauch dann ein völlig lokalisiertes een bildet, das für die Bildung der Brandsporen ver- A ee braucht wird. Diese beiden Typen der Infektion lassen sich noch aus einem anderen Grunde begreiflich machen. Der Haferbrand bildet Sproßkonidien, die im Erdboden oder im Dung wachsen und nun vom Erdboden aus die Ansteckung bewirken. Deshalb genügt es, wenn die Keimpflanze infektionsfähig ist. Beim Maisbrand dagegen tritt die Aussprossung nicht allein in Flüssig- keit ein, sondern erfolgt viel häufiger in der Luft. Die Luft- konidien werden dann durch den Wind übertragen; es hätte hier also keinen Sinn, wenn nur die Keimpflanze infektionsfähig wäre, sondern es müssen alle Teile der Pflanze, so lange sie noch in jugendlichem Zustande sich befinden, für den Pilz er- reichbar sein. Noch anders liegen die Verhältnisse bei Flugbrandarten, wie Ustilago tritii und nuda, wo keine Konidien gebildet werden, sondern die Hemibasidien zu sterilen Mycelien auskeimen. In solchen Fällen konnte nur an eine direkte Blüteninfektion gedacht werden, die durch die Brandsporen selbst hervorgerufen werden mußte. Brefeld infizierte mit den Brandsporen die jungen Blüten von Weizen und Gerste, indem er teils mit dem Pinsel die Brand- sporen auf die Narbe auftrug, teils sie aufblies, indem er vorher die ganze Ähre in einen unten mit Watte verschlossenen Zylinder steckte. Die Sporen keimten auf den Narben und jungen Frucht- knoten aus. Die aus den so infizierten Blüten hervorgegangenen Samenkörner waren vollständig normal. Wurden sie im folgenden Jahre unter den nötigen Vorsichtsmaßregeln ausgesäet, so ent- standen bis 100 Prozent total brandiger Ähren. Dagegen ergab die versuchte Infektion der jungen Keimpflänzchen gesunder Samen kein Resultat, wenn die Brandsporen, wie etwa beim Haferbrand, der Erde beigemischt wurden, in der die Keimung der Samen vor sich ging. Es geht also die Infektion beim Weizen- und Gerstenbrand in den Blüten vor sich, der Pilz ruht im Samen während des Winters und wächst dann mit der jungen Pflanze hoch, um die Ähren brandig zu machen, a Ähnliche Verhältnisse herrschen wohl auch bei Brandarten, die in den Antheren von insektenblütigen Pflanzen ihre Lager ausbilden z. B. bei Ustilago violacea. Wenn auch Brefelds dies- bezügliche Versuche durch äußere Umstände nicht vollständig beweisend erscheinen, so spricht doch das erreichte Resultat ent- schieden dafür, daß der Brand auch bei solchen Pflanzen in den Samen im Winter ruht und in der jungen Pflanze dann empor- wächst. Bei den Brandarten von Wasserpflanzen (Doassansia) kann als übertragendes Vehikel nur das Wasser in Frage kommen. Deshalb erscheinen die Sporenballen dieser Brandarten auch mit Einrichtungen versehen, welche sie zum Schwimmen auf der Wasseroberfläche befähigen (Hüllzellen). Diese wenigen genau untersuchten Beispiele zeigen deutlich, daß die Brandsporen, ähnlich wie die Pollenkörner, durch den Wind, die Insekten und das Wasser übertragen werden können oder auch wie beim Haferbrand durch direkte Berührung mit den Konidien. Bekämpfung. Nach den verschiedenen Typen der Über- tragung hat sich dann auch die Bekämpfung der Flugbrandarten des Getreides zu richten. Als Brefeld gezeigt hatte, daß sich in nährstoffhaltigen Flüssig- keiten die Konidien in unendlicher Sprossung vermehren konnten, da setzte man mit der Bekämpfung an diesem Punkte ein. Werden brandige Ähren auf den Düngerhaufen geworfen, so muß natürlich die Produktion der Sproßkonidien solange erfolgen, wie noch ver- fügbare Nährstoffe vorhanden sind. Je frischer der Dünger war, wenn er wieder auf dem Felde zur Verwendung kam, um so eher war die Infektion durch die Sproßkonidien zu befürchten. Es standen dann eben noch genügende Nährstoffe zu Gebote und außerdem hatte die Infektionskraft des Pilzes durch eine zu lange saprophytische Ernährung noch nicht gelitten. Man lagerte deshalb den Dünger möglichst lange ab, ehe man ihn verwendete, ein Verfahren, das die Praxis meist schon instinktiv zur Anwendung gebracht hatte. Diese Art der Infektion würde nach unserer heutigen Erkenntnis hauptsächlich beim Haferbrand zu be- fürchten sein, ei Bern — Ein weiterer Weg wurde dann eingeschlagen, indem man das Saatgut beizte d.h. sterilisierte.e Man tut dies mit Kupfer- vitriollösung, heißem Wasser oder Formaldehyd. Durch diese Beizverfahren erreicht man natürlich die Abtötung der außen an den Körnern hängenden Sporen, aber eine Gewähr gegen eine spätere Infektion der Keimpflanze durch den verseuchten Boden gewinnt man natürlich nicht. Nachdem nun die Blüteninfektion beim Weizen- und Gersten- brand erkannt und damit festgestellt ist, daß der Brand im Innern des Samens überdauert, erweist sich natürlich die genannte Art von Vorbeugung oder Bekämpfung als illusorisch. Dazu kommt, daß die brandkranken Körner sich in nichts von den gesunden äußerlich unterscheiden lassen. Es bleibt deshalb nur eine Art der Vorbeugung übrig, daß man sorgfältig den Ursprungsort des Saatgutes feststellt. Hat dort der Brand im Erntejahr geherrscht, so kann man sicher darauf rechnen, daß in vielen Körnern der Brand sitzt; herrschte dagegen kein Brand, so kann man auch unbedenklich das Saatgut als gesund ansehen. In der Theorie sieht natürlich diese Bekämpfungsart sehr viel versprechend aus, aber in der Praxis ergibt sich allein daraus die größte Schwierigkeit, daß sich die Ursprungsstelle des Saat- gutes und der Befall durch Brand gewöhnlich nicht feststellen lassen. Deshalb hat Appel noch einen letzten Weg versucht, der bisher gute Erfolge gezeitigt hat. Die Überlegung für diese Bekämpfungsart ist folgende. Das im Korn steckende Mycel ist während der Ruhe des Kornes unempfindlich. Sobald aber beim Beginn der Keimung die Zellen ihre Lebenstätigkeit zu entfalten beginnen, erwacht auch das Pilzmycel. In diesem Stadium ist es aber sehr empfindlich und es gilt deshalb, es gerade dann mit irgend einer Bekämpfungsart zu fassen. Man quillt die Körner in gewöhnlichem Wasser 4—8 Stunden lang ein und behandelt sie dann 10 Minuten lang mit Wasser von 52—56 °C. Die Körner werden dann möglichst schnell unter fortwährendem Umschaufeln getrocknet. Hat man einen Trockenapparat zur Verfügung, so werden die Körner wie oben vorgequollen und dann bei 58—60 ' im Apparat getrocknet. Diese Verwendung der Heißwassermethode, bei der nicht bloß außen anhängende Sporen, sondern auch das innere Mycel abgetötet wird, schadet der Keimkraft des Weizens und der Gerste so gut wie gar nicht, so daß sie unbedenklich zur Anwendung kommen kann. Die Verwendbarkeit des Ver- fahrens hat sich bei den bisherigen Versuchen bewährt. Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß es eine durchgreifende Methode der Bekämpfung der Getreidebrande nicht geben kann, sondern daß man für die Praxis je nach der Brandart verschiedene Wege der Bekämpfung einzuschlagen hat. Am besten mit unseren heutigen Kenntnissen stimmt das überein, was Appel in Form einer Tabelle wiedergibt. Das hauptsächlichste daraus ist: Weizen: Tilletia, Steinbrand, Stinkbrand (Abschwemmen und Beizen mit Kupfervitriol- oder Formaldehydlösung). „ : Ustilago tritici, Flugbrand, Staubbrand (Heißwasser mit Vorquellen). Gerste: Ustilago nuda, Flugbrand, Staubbrand (Heißwasser mit Vorquellen). „..» Ustilago hordei, Hartbrand, gedeckter Brand (Beizen mit Kupfervitriol- oder Formaldehydlösung). Hafer: Ustilago avenae, Flugbrand, Staubbrand (Beizen oder gewöhnliche Heißwasserbehandlung). Daß daneben noch eine sorgfältige Auswahl des Saatgutes zu erfolgen hat, braucht nicht erst betont zu werden. Wenn sich mit der beschriebenen Behandlung des Saatgutes auch nicht alle Schädigungen vermeiden lassen, so ist man doch imstande, sie auf ein ganz geringes Maß herabzudrücken, und das muß schließlich unser Hauptbestreben sein, denn eine völlige Unterdrückung der Brandkrankheiten wird wohl niemals glücken. Die wichtigste Literatur über Brandpilze, soweit sie für unsere Zwecke in Betracht kommt, ist folgende: Appel, O., Bekämpfung des Getreidebrandes (Flugbl. d. Deutsch. Landw. Ges. Nr. 8, 3. Aufl., 1910) cf. Ber. D. Bot. Ges. XXVI, 1909. Appel, OÖ. u. Gaßner, G., Der. derzeitige Stand unserer Kenntnisse von den Flugbrandarten des Getreides (Mitteil. K. Biol. Anstalt. Heft 3, 1907). de Bary, A., Protomyces microsporus und seine Verwandte (Bot. Zeit. XXXI, 1874). Brefeld, ©., Untersuchungen aus dem Gesamtgebiet der Mykologie. Heft V, 1883; XI, 1895; XII, 1895; XIII, 1905, a Ich habe im systematischen Teile der Kürze halber nicht bei jeder Art das Zitat gegeben; wer die genaueren Vorgänge bei der Keimung der Arten nachsehen will, muß das Werk zur Hand haben. Clinton, G. P., North American Ustilagineae (Proc. Boston Soc. Nat. Hist. XXXI, 1904). Cornu, M., Sur quelques Ustilaginees nouvelles ou peu con- nues (Ann. sc. nat. 6. ser, XV, 1883). Dietel, P., Hemibasidii in Engl. Prantl. Nat. Pflanzenfam. I, 195.1898. Fischer von Waldheim, A., Apercu systematique des Ustilaginees. Paris 1877; ferner in Bot. Zeit. XXV, 1867, Pringsh. Jahrb. VII, 1869. Hecke, L., Zur Theorie der Blüteninfektion des Getreides durch Flugbrand (Jahresb. Ver. Vertr. angew. Bot. III, 1906). Jaap, O., Verzeichnis der bei Triglitz beobachteten Usti- lagineen usw. (Verh. Bot. Ver. Prov. Brand. XLII, 1900). Kellermann u. Swingle in 2. Ann. Rep. Kansas Agric. Exp.-Stat. 1890. Magnus, P., Die Ustilagineen der Provinz Brandenburg (Verh. Bot. Ver. Prov. Brand. XXXVII, 1895). — Nachtrag (l. c. XXXVIL, 1896). Im Text abgekürzt als Ustil. und Nachtr. Rostrup, E., Ustilagineae Daniae (Bot. Foren. Festskrift 1890). Saccardo, P. A., Sylloge Fungorum VIII, Pars 2, 1888. Schellenberg, H. C., Die Vertreter der Gattung Sphacelotheca auf den Polygonum-Arten (Ann. myc. VII, 1907). Die Brandpilze der Schweiz in Beitr. zur Kryptogamenflora der Schweiz Bd. III, Heft 2. Bern 1911 (diese schöne und inhaltreiche Arbeit konnte leider nicht mehr benutzt werden, da das Manuskript vollständig abgeschlossen war). Schlechtendahl, J., Flora berolinensis II, 1824. Schroeter, J., Brandpilze in Schles. Krypt. Fl. Pilze I, 1887. — Über die Brand- u. Rostpilze Schlesiens (Abh. Schles. Ges. vat. Kult. 1872). Tulasne, L.R. et Ch., Memoire sur les Ustilaginees ete. (Ann. sc. nat. 3. ser., VII, 1847). — Second. memoire ete. (l. c. 4. ser., II, 1854). Ule, E., Mykologisches (Hedwigia XVII, 1875). BEER = Winter, G., Brandpilze in Rabenh. Krypt. Fl. Pilze I, 1881. Woronin, M., Beitrag zur Kenntnis der Ustilagineen in de Bary und Woronin Beiträge V (Abh. Senckenb. Nat. Ges. Frankfurt XII, 1882). (Die genaueren Zitate, sowie weitere Literatur finden sich in Lindau u. Sydow, Thesaurus literaturae mycologicae usw.). Systematik. Die Einteilung der Hemibasidii in Familien erfolgt ausschließlich auf Grund der Keimung der Brandsporen. Obwohl man bereits früher den Keimungsmodus berücksichtigte, führte doch Brefeld zuerst seine Anwendung durch und unter- schied im Gegensatz zu früher nur die beiden Familien Usti- laginaceae und Tilletiaceae mit geteilten und ungeteilten Hemi- basidien. Bei der Abgrenzung der Gattungen liegt das Hauptgewicht auf der Bildung der Sporen, die teils durch Verbrauch des ge- samten Mycels oder nicht, teils einzeln oder in Ballen entstehen. Der Bau der Sporenballen liefert dann noch weitere Unter- scheidungsmerkmale. Die Arten sind außerordentlich scharf angepaßt und nur wenige kommen auf mehreren Nährpflanzen vor und dann immer nur auf solchen derselben Familie oder Gattung. Übersicht der Familien. A. Hemibasidien meist schlauchartig, fast stets mehrzellig, an der Spitze und an den Querwänden Konidien bildend, sehr selten nur sterile Mycelien gebildet. . . . . I. Ustilaginaceae. B. Hemibasidien schlauchartig, ungeteilt, an der Spitze meist zahlreiche Konidien bildend . . . . .... NH. Tilletiaceae. I. Familie: Ustilaginaceae. Der Hauptcharakter der Familie besteht in der Mehrzelligkeit der Hemibasidien. Dadurch erweist sich die Ustilaginaceen- hemibasidie als Vorläufer der Protobasidie der Auriculariaceen und Uredineen. Es gibt mannigfache Modifikationen der Grund- form, bisweilen treten sogar sterile Mycelien an Stelle der fertilen Hemibasidie auf. Die Konidien entstehen stets an der Spitze oder unterhalb der Querwände. Te jeie ee Übersicht der Gattungen. A. Sporen stets einzeln, nicht organisch zu Ballen vereinigt. a) Mycel bei der Sporenbildung vollständig aufgebraucht oder nur einzelne Fäden übrig bleibend. Hemibasidien ver- schieden . . . . 4. Ustilago. b) Mycel ein eohreurtigee ‚ee abe bildend. I. Äußere Partie des Sklerotiums zur Sporenbildung schrei- tend. Hemibasidien zweizellig und jede Zelle auf einem Sterigma Konidien bildend. . . . . 2. Cintractia. II. Sporen im Innern in einer Ringzone gebildet, so daß eine sterile Mittelsäule stehen bleibt. Hemibasidien dreizellig, an den Querwänden Konidien bildend: 3. Sphacelotheca. B. Sporen organisch zu Ballen verbunden. a) Sporen zu zweien vereinigt . . . . . 4. Schizonella. b) Sporen zu mehr als zweien vereinigt. I. Sporen nur lose vereinigt, in der Jugend mit Gallert- hülle umgeben. . . 2 2..2.......5. Sorosporium. II. Sporen zu festen Ballen verbunden. 1. Hemibasidien mit endständigen und seitenständigen Konidien.e in. % . 0... 6. Tolyposporium. 2. Hemibasidien mit nur einer endständigen Konidie. 7. Thecaphora. 1. Gattung: Ustilago Pers.,, Syn. Fung. S. 224 (1801); Fries Syst. III, 517. Ableitung des Namens von ustilago, das von urere (brennen) kommt. Mycel im Innern der Nährpflanze, bei der Sporenbildung meist vollständig aufgebraucht. Sporen durch Zerteilung des Mycels entstehend, zuletzt in mehr weniger großen, staubigen Lagern zusammenliegend. Keimung in Hemibasidien mit Quer- wänden und an der Spitze gebildet. Seltner Auskeimung in sterilen Mycelien. Gegenüber Cintractia und Sphacelotheca zeichnet sich Ustilago dadurch aus, daß im Lager keine sterilen Mycelpartien bei der Reife vorhanden sind. Brefeld hat von sehr vielen Arten die Keimung untersucht und kommt danach zu einer Teilung in drei Untergattungen: A 1. Proustilago. Die an den Hemibasidien gebildeten Ko- nidien keimen zu Mycelien oder Fruchtträgern von unbestimmter Gestalt aus, an deren Scheidewänden wieder Konidien entstehen. 2. Hemiustilago. Die Konidien erzeugen wieder Frucht- träger von der Form der Hemibasidien. 3. Euustilago. Die Konidien entstehen nur an den Hemi- basidien und sprossen hefeartig aus. Diese Einteilung läßt sich deshalb nicht vollständig durch- führen, weil viele Arten noch nicht auf ihre Keimung untersucht worden sind. So gehören zu Proustilago die Arten U. grandis und longissima, zu Hemiustilago nur U. bromivora und Vaillantii, während die Hauptmenge zu Euustilago zu rechnen ist. Bei der Aufführung der Species habe ich die Einteilung in diese drei Untergattungen nicht durchgeführt, sondern ich habe es für vorteilhafter gehalten, die Arten in der Reihenfolge der Nährfamilien nach der Anordnung des Englerschen Systems zu geben. Dadurch wird eine leichtere Übersicht erzielt, denn die Flora soll in erster Linie dem Bestimmen dienen. Die Keimung der Sporen, welche für die wissenschaftliche Anordnung stets die Hauptsache bleiben wird, ist für die Bestimmung einer Art meist nebensächlich und wird für den Floristen wegen der großen Schwierigkeit der Untersuchung kaum durchführbar sein. Die Untersuchung des frischen Sporenmateriales sollte sich stets auf die Keimung in Wasser erstrecken. Das Arbeiten mit Nährlösungen wird unter gewöhnlichen Verhältnissen schwer ge- lingen, obgleich die typische Form der Keimung in den meisten Fällen erst dann hervortritt. I. U. echinata Schroet. im 48. Jahresber. Ges. vat. Kult. Breslau, S. 92 (1870) u. Abh. Schles. Ges. Abt. Naturw. u. Med. S. 4 (1872); Magnus Ustil. S. 71. Exsice.: Sydow, Ustil. 354; Syd., Myc. germ. 668. Sporenhaufen schwärzlich olivenbraun, in langen parallelen Schwielen in den Blättern sitzend. Sporen kuglig oder ellipsoidisch, 12—15 (selten bis 18) x 11—13 u, mit gelbbraunem Epispor, das dicht mit stumpfen, ziemlich langen Stacheln besetzt ist. In den Blättern, besonders den oberen, von Phalaris arundinacea auf den Warthewiesen bei Tamsel (Vogel), den Havelwiesen bei Rathenow (Orth), bei Kyritz (Lauche). Wird wahrscheinlich auch in den Oder- und Netze- niederungen häufig zu finden sein. 2. U. sorghi (Link) Passer. in v. Thüm. Herb. mye. oec. 63 (1872); Magnus, Ustilag., Nachtr. S. 9. — Sporisorium sorehi Link Spec. Plant. II, 86 (1825). Exsice.: Sydow, Myc. march. 4304; Sydow, Ust. 57. Sporenhaufen schwarz, grob pulverig, im Fruchtknoten (seltner in den Staubblättern) gebildet und ihn in einen länglichen, die Spelzen gewöhnlich wenig überragenden, häufig aber mit vor- tretenden und sehr auffälligen, mit einem dünnen Häutchen über- zogenen Brandbeutel umwandelnd. Sporen kuglig oder länglich, bisweilen kantig, 5—7 X 4—5,5 u, mit glattem, gelblich oliven- braunem Epispor. Hemibasidien zylindrisch, etwas oberhalb der Ursprungsstelle eingeschnürt. Konidien länglich, zahlreich. Auf Sorghum vulgare im Sommer und Herbst. Im Gebiet bisher nur in einem Garten in Steglitz (Sydow) und wohl nur eingeschleppt. 3. U. cruenta Kühn in Hamburg. Garten- u. Blumenzeit. SANT 177 (1872). Exsice.: Sydow, Ust. 427. Sporenhaufen schwärzlich-olivenfarben, in den Blütenrispen und Blütenstielen, seltner an Spelzen und Grannen rotbraune Pusteln bildend, die oft zu dicken, weiten ausgedehnten Schwielen zusammenfließen und Verkrümmungen der Rispe veranlassen. Sporen kuglig oder kurz ellipsoidisch, 5—8 X 5-—7 u, mit oliven- braunem, glattem Epispor. Hemibasidie fädig, meist vierzellig, Konidien seiten- und endständig, ellipsoidisch-spindelförmig. Sproß- zellen ähnlich gestaltet. Auf Sorghum vulgare im botanischen Garten zu Dahlem (Sydow), im Herbst nur einmal gefunden. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß die Art nur gelegentlich in das Gebiet eingeschleppt wird. 4. U. zeae (Beckm.) Unger, Einfl. d. Bod. 8. 211 (1836). — Lycoperdon zeae Beckmann in Hannöv. Magaz. VI, 1330 (1768). — U. maydis (DC.) Corda, Icon. V, 3 (1842). — U. mays zeae (DC.) Magn. Ustil. S. 72 (1895). Exsice.: Sydow, Myc. march. 507; Sydow, Ustil. 28. S. 21, Fig. 1. a) Keimende Spore, b) Luftkonidienbildung (nach Brefeld). onllora der Mark Va 2 re Sporenhaufen olivenbraun, verstäubend, an allen Teilen der Nährpflanze auftretend, besonders in den Blütenteilen, lokalisiert bleibend und große, kuglige oder sackförmige Anschwellung hervor- rufend, die von einer derben, weißlichen, zuletzt aufplatzenden Haut umgeben werden. Sporen kuglig oder kurz ellipsoidisch, S—13 x 8--10 u, mit gelbbraunem, feinstachligem Epispor. Hemibasidien fädig, Konidien an den Querwänden und endständig gebildet, spindelförmig. Sproßzellen länglich spindelförmig. Auf Zea mays im Spätsommer. Im Gebiet überall auf den kultivierten Pflanzen vorkommend. Wie Magnus ]. ce. nicht mit Unrecht vermutet, dürfte der Mais- brand erst um die Mitte des vorigen Jahrhunderts eingeschleppt worden sein, da die älteren Autoren, wie Rebentisch, Schlechtendahl, Rabenhorst usw. ihn nicht erwähnen. 5. U. Rabenhorstiana Kühn in Hedwigia XV, 4 (1876): Magnus, Ustil. S. 72. Exsiec.: Sydow, Myc. march. 114; Sydow, Ustil. 20, 115. Sporenhaufen schwarz, die Blütenteile mit den Spindeln zer- störend, der ganze Blütenstand in den Blattscheiden eingeschlossen bleibend oder nach seinem Hervortreten vollständig verstäubend. Sporen kuglig oder länglich ellipsoidisch, &—10 x 8—11 u, mit dunkelbraunem, dicht mit sehr kurzen, bei stärkerer Vergrößerung deutlich sichtbaren Stacheln besetztem Epispor. Hemibasidien zylindrisch. Konidien fehlend oder selten vorhanden, ellipsoidisch. Auf Panicum lineare im Sommer in Berlin im Friedrichshain (Ule), bei Heinersdorf (Magnus), bei Grünau und Erkner (Sydow), bei Zehlendorf (Magnus), bei Spandau (Schroeter). Dürfte im Süden der Provinz noch aufzufinden sein. 6. U. panici glauci (Wallr.) Wint. in Rabenh. Krypt. Fl. Pilze I, 97 (1881); Magnus Ustil. S. 71. — Erysibe panicorum var. panici glauci Wallr. Fl. erypt. Germ. II, 216 (1833). — Ustilago neglecta Niessl in Verh. naturf. Ver. Brünn X, 156 (1872). Exsiec.: Klotzsch, Herb. myc. 1296; Sydow, Myc. march. 237. Sporenhaufen schwarz, im Fruchtknoten entstehend und ihn stark auftreibend. Sporen kuglig oder ellipsoidisch, 10—13 X 8—11 u, mit gelbbraunem, dicht mit kurzen Stacheln besetztem Epispor. Sporen zu sterilen Mycelien auskeimend. In den Fruchtknoten von Panicum glaucum und viride, die ganze Ähre gedunsen erscheinen lassend, im Spätsommer. BO; Im Gebiet nur auf P. glaucum bei Rangsdorf (Sydow), bei Driesen (Lasch). Wahrscheinlich viel häufiger. — In Anhalt im Kreis Dessau (Staritz). 7. U. panici miliacei (Pers) Wint. in Rabenh. Krypt. Fl. Pilze I, 89 (1881); Magnus, Ustil. S. 72. — Uredo segetum var. panici miliacei Pers., Syn. $. 224 (1801). — Caeoma destruens Schlecht. Flor. Berol. II, 130 (1824). Exsicc.: Sydow, Myc. march. 3008. S. 21, Fig. 2. Keimende Spore (nach Brefeld). Sporenhaufen schwarz, pulverig, den ganzen Blütenstand und die Blütenteile durchsetzend. Die erkrankten Blütenstände bleiben entweder als spindelförmige Anschwellung zwischen den Blatt- scheiden stecken oder treten zum Teil als verkrümmte und ver- bildete Rispen hervor. Sporen kuglig oder ellipsoidisch, 9—12 X 8—10 u, mit glattem oder undeutlich punktiertem, gelbbraunem _ Epispor. Hemibasidie fädig, meist mit 3 Querwänden, häufig mit Schnallenbildung. Konidien seiten- und endständig, eiförmig bis länglich ellipsoidisch. In den Blütenständen von Panicum miliaceum im Sommer. Im Gebiet sehr zerstreut, aber wohl wenig beachtet. Villenkolonie Grunewald (Hennings), im Botanischen Garten in Dahlem (Graebner), bei Burg im Spreewald (Magnus), bei Dahme (Groenland). 8. U. avenae (Pers.) Jensen, Charb. Cereal. S.4 (1889); Magnus, Ustil. S. 69. — Uredo segetum var. avenae Pers. Tent. Disp. meth. Fung. S. 57 (1797). Exsiec.: Sydow, Myc. march. 3338, 4214. Sporenhaufen in den Ährchen, eine dunkel olivenbraune, staubige Masse bildend, ungefähr 6—12 mm lang, meist die Blüten- teile vollständig zerstörend. Sporen fast kuglig oder oft mehr länglich, auf einer Seite etwas heller gefärbt, fein stachlig, 5—9 u lang. Hemibasidien wie bei U. laevis. In den Ähren von Avena-Arten im Sommer. Auf Avena sativa im ganzen Gebiet verbreitet, aber nirgends massenhaft; auf A. sterilis und A. tatarica im Berliner Botanischen Garten (Magnus); auf A. hybrida ebenda (Sydow); auf A. orientalis und strigosa bei Triglitz (Jaap). 9. U. laevis (Kellerm. et Swingle) Magnus Ustil. S. 69 (1896). — U. avenae var. laevis Kellerm. et Swingle in 2. Ann. Rep. Kansas Agr. Exp. Stat. S. 259 (1890). — U. Kolleri Wille in Bot, Notis. S. 10 (1893). 23 ER EONNT AN Exsice.: Sydow, Ustil. 52. Sporenhaufen in den Ährchen, eine schwarzbraune anhängende Masse bildend, meist klein und allseitig eingehüllt durch die Spelzen, später deutlich und die inneren und basalen Teile zer- störend. Sporen auf einer Seite etwas heller, mehr weniger kuglig oder seltner etwas mehr verlängert, glatt, 5—9, seltner 11 u lang. Hemibasidien vierzellig, Konidien länglich, an der Spitze und an den Querwänden gebildet, weiter sprossend. In den Ährchen von Avena-Arten im Sommer. Auf A. sativa bei Berlin-Wilmersdorf (Magnus), bei Rixdorf (Scheppig), auf der Pfaueninsel (Magnus); auf A. nuda im Berliner Botanischen Garten (Hennings). I0. U. perennans Rost. in ÖOvers. k. danske Vidensk. Selsk. Forh. S. 15 (1890); Magnus, Ustil. S. 71. Exsice.: Sydow, Myc. march. 2008, 2625; Sydow, Ustil. 113. Perennierendes Mycel in den perennierenden Teilen der Pflanze. Sporenhaufen in den Ährchen, gewöhnlich die inneren und basalen Teile zerstörend, seltner auf die Stielchen übergehend, länglich, etwa 3—8 mm lang, mit dunkel olivbraunen Sporenmassen. Sporen mehr weniger kuglig, bisweilen eiförmig bis ellipsoidisch, ge- wöhnlich auf einer Seite heller gefärbt, mehr weniger feinstachlig, besonders auf der helleren Seite, 5—8 u lang. In den Ährchen von Avena elatior im Sommer. Um Berlin häufig, bei Nauen (Benda), bei Rüdersdorf (Sydow), Freien- walde (Magnus), bei Schwedt (Kühne), bei Frankfurt a. OÖ. (Hennings), bei Triglitz (Jaap). — In Anhalt im Kreis Dessau (Staritz). Il. U. grandis Fr. Syst. III, 518 (1832); Magnus, Ustil. S. 73. S. 21, Fig. 3. Keimende Spore und Hefekonidien (nach Brefeld). Sporenhaufen schwarz, grobpulverig, in den Halmen gebildet, von der Oberhaut lange bedeckt bleibend, dicke, durch mehrere Internodien gehende und an den Knoten zusammengeschnürte zylindrische Auftreibungen bildend. Sporen kuglig, ellipsoidisch, bisweilen etwas unregelmäßig, 7—11 (meist 8&—9) x 6—8 u, mit glattem, dunkelbraunem Epispor. Hemibasidie fädig, mit meh- reren Querwänden. Konidien end- und seitenständig, ellipsoidisch- spindelförmig, gestielt, mit spindelförmigen Sproßzellen. In den Halmen von Arundo phragmites vom Sommer bis Herbst. 1. Ustilago zeae. 2. U. paniei miliacei. 3. U. grandis 4. U. longissima. 5. U. bromivora. 6. U. hordei. 7. U. nuda. 8. U. Vaillantii. 9. U. violacea. 10. U. holostei. 11. U. tragopogi pratensis. 12. U. cardui. — 13. Cintractia carieis. 14. C. subinelusa. — 15. Sphacelotheca hydropiperis. — 16. Schizonella melanogramma. — 17. Sorosporium saponariae. 2. Im Gebiet bisher nur gefunden bei Weissensee (Ule), an den Havel- ufern bei Pichelswerder (Sydow), bei Templin und Kaput (Magnus), auf Wiesen im Bredower Forst (Retzdorff). 12. U. longissima (Sow.) Tul. in Ann. sc. nat. 3. ser., VI, 76 (1847); Magnus Ustil. S. 74. — Uredo longissima Sow., Engl. Fung. Tab. 139 (1799). — Caeoma longissimum Schlecht. Fl. Berol. II, 129 (1824). Exsice.: Sydow, Myc. march. 430, 1307, 2118; Sydow, Ustil. 12. S. 21, Fig. 4. a), b) Keimende Sporen (nach Brefeld). Sporenhaufen olivenbraun, in langen parallelen Streifen aus den Blättern hervorbrechend, meist oberseitig, staubig, später leere, trockene Stellen hinterlassend. Sporen kuglig oder ellipsoidisch, 4—7 (meist 4—5) u lang, 3,5—4,5 u dick, mit glattem, hell olivenbraunem Epispor. Hemibasidien winzig klein. Konidien spindelförmig in ebenso lange, spindelförmige Zellen aussprossend. In den Blättern von Glyceria-Arten vom Frühjahr bis Herbst. Auf G. aquatica, fluitans, nemoralis und plicata im Gebiet überall gemein. Der Pilz ist, wenn er frisch an das Vieh verfüttert wird, schädlich und gibt zu Kolik Anlaß. Den Landleuten ist deshalb der Schädling aufgefallen und sie haben ihn sogar mit besonderen Namen belegt. Nach Magnus’ Angabe heißt er bei Wittenberg „Sparrschilf“, bei Rhinow „Rotes Schilf“, in der Lausitz „Platze- Gras“, im Gebiet von Dessau „Berstegras“. I3. U. bromivora (Tul.) Fisch. v. Waldh., Apercu $. 22 (1877); Magnus, Ustil. S. 71. — U. carbo var. vulgaris d. bromivora Tul. in Ann. sc. nat. 3. ser., VII, 81 (1847). Exsice.: Sydow, Myc. march. 58, 3339; Sydow, Ustil. 4; Rabenh., Fungi eur. 2587. S. 21, Fig.5. a—d) Keimende Sporen (nach Brefeld). Sporenhaufen schwarz, an den Blütenteilen in blasigen, bald stäubenden Höckern entstehend. Sporen kuglig oder ellipsoidisch, 8—12 (meist 9—10) X 8—10 u, mit dunkelbraunem Epispor, das bei stärkerer Vergrößerung mit nicht vorragenden Punkten oder kurzen Strichen dicht besetzt erscheint. Hemibasidien zylindrisch spindelförmig, leicht abfallend, meist mit einer Querwand. Konidien end- und seitenständig, spindelförmig, meist zweizellig, neue Konidien durch Sprossung erzeugend. | De In den Ähren von Bromus-Arten im Sommer. Auf B. mollis bei Berlin nicht selten (Zopf, Sydow), im Bredower Forst (Benda), bei Gransee (Magnus); auf B. secalinus beim Hippodrom in Char- lottenburg (Urban); auf B. brachystachys im Berliner Botanischen Garten (Hennings). 14. U. tritici (Pers.) Jensen in 2. Ann. Rep. Kansas Agric. Exp. Stat. S. 262 (1890); Magnus, Ustil. S. 68. — Uredo segetum var. tritici Pers. Tent. Disp. meth. fung. S. 57 (1797). Exsice.: Sydow, Myc. march. 2119. Sporenhaufen in den Ährchen, eine dunkel olivbraune Masse bildend, etwa 8—12 mm lang, meist die Blütenteile völlig zer- störend und bisweilen nach der Verstäubung die nackte Spindel zurücklassend. Sporen auf einer Seite heller gefärbt, mehr weniger kuglig, gewöhnlich etwas verlängert, fein stachlig auf der helleren Seite, 5—9 u lang. Sporen zu sterilen Mycelien auskeimend. In den Blütenteilen von Triticum vulgare im Sommer. Im Gebiet zer- streut. Berlin-Wilmersdorf (Magnus), bei Tangermünde und Dahme (Magnus), bei Wrietzen (Frank), bei Landsberg a. W. (Sydow). 15. U. hypodytes (Schlecht.) Fr., Syst. III, 518 (1832); Magnus, Ustil. S. 74. — Caeoma hypodytes Schlecht. Flor. berol. II, 129 (1824). Exsice.: Sydow, Myc. march. 522, 1382; Sydow, Ustil. 10, 106; Rabenh., Fung. eur. 3201. Sporenhaufen schwarz, mit olivenbraunem Schimmer, als ge- schlossener, weit verbreiteter Überzug an den Internodien hervor- brechend und zwischen den Halmen und den Blattscheiden ab- gelagert, staubig. Sporen kuglig oder ellipsoidisch, oft auch unregelmäßig länglich oder eckig, 3—6 X 3—4,5 u, mit glattem, gelblich olivenbraunem Epispor. Sporen zu unfruchtbaren Mycelien auskeimend. In den Halmen von Gramineen im Sommer. Auf Triticum repens bei Berlin häufig (Magnus, Ule, Sydow); auf Hordeum arenarium bei Berlin (Magnus, Sydow, Retzdorff, Scheppig), bei Lenzen (Jaap). Kommt gewiß auch anderswo im Gebiet häufig vor. — In Anhalt im Kreis Dessau (Staritz). 16. U. hordei (Pers.) Kellerm. et Swingle in 2. Ann. Rep. Kansas Agr. Exp. Stat. S. 268 (1890); Magnus, Ustil. S. 70; Nachtr. S. 9. — Uredo segetum var. hordei Pers. Tent. Disp. meth. Fung. S. 57 (1757). — Ustilago hordei var. tecta Jens. Charb. Cereal. S. 4 (1889). — U. Jensenii Rostr. in Overs. k. dansk. Vidensk. Selsk. Forh. S. 12 (1890). Exsiec.: Sydow, Ustil. 155, 306. S. 21, Fig. 6. Keimende Spore (nach Brefeld). Sporenhaufen in den Ährchen, eine anhängende, purpur- schwarze Masse bildend, ungefähr 6—10 mm lang, bedeckt mit den durchscheinenden Basalteilchen der Ährchen. Sporen heller gefärbt auf einer Seite, gewöhnlich kuglig oder fast kuglig, 5—I u im Durchmesser, seltner mehr verlängert, 9—11 u lang, glatt. Hemibasidien zylindrisch, vierzellig, unterhalb der Querwände und an der Spitze ellipsoidische Konidien bildend. In den Ährchen von Hordeum-Arten im Sommer. Auf H. distichum bei Berlin nicht selten (Hennings, Sydow, Magnus), bei Triglitz (Jaap), bei Zossen (Krieger), bei Tamsel (Vogel); auf H. vulgare bei Zehlendorf (Sydow), bei Triglitz (Jaap), bei Spremberg (Diedicke). 17. U. nuda (Jens.) Kellerm. et Swingle in 2. Ann. Rep. Kansas Agr. Exp. Stat. 8. 277 (1890); Magnus, Ustil. S. 70. — U. hordei var. nuda Jens. Charb. Cereal. S. 4 (1889). — U. hordei Rostr. in Festskr. bot. Foren. Kopenh. S. 137 (1890). Exsice.: Sydow, Myc. march. 4215, 4216. S. 21, Fig. 7. Keimende Spore (nach Brefeld). Sporenhaufen in den Ährchen, eine dunkel olivenbraune Masse bildend, ungefähr 6—10 mm lang, zuerst mit einer weißen, durch- scheinenden Membran bedeckt, dann verstäubend und die nackte Ährenspindel zurücklassend. Sporen etwa kuglig oder bisweilen mehr länglich, auf einer Seite heller gefärbt, feinstachlig, 5—9 u lang. Hemibasidien zylindrisch, vierzellig, keine Konidien bildend, sondern zu Fäden austreibend. In den Ährehen von Hordeum-Arten im Sommer. Auf H. distichum um Berlin häufig, bei Nauen und Tangermünde (Magnus); auf H. vulgare bei Berlin-Wilmersdorf, Steglitz (Sydow), bei Schmargendorf (Hennings), bei Potsdam (Magnus), bei Tamsel (Vogel), bei Triglitz (Jaap). 18. U. olivacea (DC.) Tul. in Ann. sc. nat. 3. ser., VII, 88 (1847), Tab. IV, Fig. 11; Magnus, Ustil. S. 78. — Uredo olivacea DC. Fl. frang. VI, 78 (1815). Sporenhaufen schwärzlich olivenbraun, die Fruchtknoten zer- störend und aus ihnen mit Fäden untermengt staubig hervor- brechend. Sporen kuglig, ellipsoidisch, länglich, oft gekrümmt, 5—16 X 5—6 u, mit gelblich olivenbraunem, fast glattem oder fein punktiertem Epispor. Sporen direkt zu kleinen, spindel- förmigen Konidien auskeimend und diese weiter sprossend. Auf Carex-Arten im Sommer und Herbst. Auf Carex riparia am Plagesee bei Chorinchen (Brefeld); von Schlechtend. ohne Standort angegeben (Flor. Berol. II, 130). Ein seltner Pilz, der aber vielleicht doch auch an anderen Orten zu finden sein dürfte. 19. U. luzulae Sacc. in Atti Soc. Venet. Trent. Sc. nat. II, 121 (1873), Tab. XVII, Fig. 33—34. Exsice.: Sydow, Ustil. 308. Sporenhaufen in den ÖOvarien, schwarz, stäubend. Sporen kuglig, etwa 20 « im Durchmesser, mit schwarzbraunem, ziemlich dickem Epispor, das mit kleinen deutlichen, nicht netzartig zu- sammentretenden Papillen besetzt ist. In den Ovarien von Luzula-Arten im Frühjahr. Im Gebiet nur einmal auf Luzula pilosa bei Marienspring bei Lands- berg a. W. (Sydow) gefunden. 20. U. Vuyckii Oudem. et Beijerinck in Versl. en Med. K. Ac. Wet. Amsterdam III, 55 (1894). Exsice.: Sydow, Ustil. 311. Sporenhaufen im Ovar entwickelt und verstäubend, ziegelrot. Sporen kuglig, 14—19 u im Durchmesser, mit rotbraunem Epispor, das mit 1,5 w hohen, zu 2 « weiten, 5- oder 6-eckigen Areolen vereinigten Leisten bedeckt ist. Areolen im Äquator der Spore sehr regelmäßig zusammenschließend, nach den Polen zu etwas unregelmäßig, etwa 20 an der Zahl. Hemibasidien zylindrisch oder schmal keulig, 24 X 2—3 u, meist mit 3 Querwänden, selten etwas verzweigt. Sporidien an der Hemibasidie oder ihren Ästen end- oder seitenständig, ellipsoidisch oder eiförmig, 3,5 X 2,5 u. Hemibasidien vierzelli.. Konidien eiförmig, zahlreich, sprossend. In den Ovarien von Luzula-Arten im Frühjahr. Im Gebiet nur einmal auf Luzula pilosa bei Marienspring bei Lands- berg a. W. (Sydow) gefunden. Wurde in Holland auf L. campestris entdeckt. — Unter- scheidet sich von U. luzulae durch die netzförmige Areolierung des Epispors. EIER 2I. U. Vaillantii Tul. in Ann. sc. nat. 3. ser., VII, 90 (1847), Tab. III, Fig. 15—19; Magnus, Ustil. S. 75. Exsicc.: Sydow, Myc. march. 722; Sydow, Ustil. 120. S.21, Fig.8. a) Keimende Spore, b, c) keimende Konidien (nach Brefeld). Sporenhaufen gelblich olivenbraun, zuletzt schwärzlich, staubig, in den Antheren, selten in den Fruchtknoten gebildet. Sporen kuglig oder ellipsoidisch, 7—14 (meist 8—11) x 8—10 u, mit gelbbraunem, glattem oder seltner undeutlich körneligem Epispor. Hemibasidie mit Stiel, spindelig, in Wasser meist mit nur einer Querwand. Konidien auf Sterigmen, ellipsoidisch -spindelförmig. Auf Muscari-Arten im Frühjahr. In der Mark nicht heimisch, aber auf kultivierten Muscari-Arten in Gärten bisweilen beobachtet. Auf M. comosum in Wilmersdorf (Sydow); auf M. Schliemanni, aus Troas stammend, im Berliner Botanischen Garten (Henvings, Lindau). In Nährlösung bildet die Spore wiederholt Hemibasidien, die sich dann abtrennen. Diese Hemibasidien wachsen darauf zu dreizelligen Konidienträgern heran, welche auf Sterigmen Konidien erzeugen. Die Konidien wachsen wieder zu dreizelligen Trägern heran und setzen die Produktion fort, so lange die Nährlösung ausreicht. 22. U. ornithogali (Kze. et Schm.) Magnus in Hedwigia XIV, 19 (1875), Ustil. S. 75. — Uredo ornithogali Kze. et Schm. Deutschl. Schwämme 217 (1819). — Caeoma ornithogali Schlecht. Flor. Berol. II, 125 (1824). Exsice.: Sydow, Myc. march. 831; Sydow, Ustil. 15, 159; Rabenh., Fung. eur. 1482. Sporenhaufen schwärzlich olivenbraun, an den Blättern und Schäften als blasige oder lang schwielenförmige Auftreibung ent- stehend und mit langem Längsspalt aufbrechend und dann ver- stäubend. Sporen kuglig, ellipsoidisch, bisweilen langgestreckt, eckig, oft an einer oder mehreren Seiten spitz ausgezogen, 13 bis 22 (bisweilen bis 25) X 11—17 «u, mit glattem, olivenbraunem Epispor. Auf Gagea-Arten im Frühjahr. Auf G. arvensis im Berliner Botanischen Garten, Tiergarten (Sydow, Magnus); auf G. silvatica im Berliner Botanischen Garten (Hennings); auf G. prateusis im Berliner Botanischen Garten, bei Tempelhof (Hennings), bei BE NoT: on Rüdnitz bei Bernau (Sydow); auf G. spathacea bei Triglitz (Jaap). — Auf G. minima und silvatica in Anhalt im Kreis Dessau (Staritz). 23. U. Parlatorei Fisch. v. Waldh. in Hedwigia XV, 177 (1876); Magnus, Ustil. S. 75. Sporenhaufen dunkel rotviolett, in kurzen dicken, mannigfach gekrümmten, zuletzt trockenen Schwielen, verstäubend. Sporen meist unregelmäßig kuglig, seltner kurz eiförmig, 10—15 u im Durchmesser, mit dunkelviolettem, etwas durchsichtigem, grob netzmaschigem Epispor. In allen vegetativen Teilen von Rumex-Arten im Spätsommer. Nur einmal in R. maritimus an einem Tümpel bei Dahlem (Urban) im September gefunden, aber gewiß an anderen Orten nur übersehen. 24. U. Goeppertiana Schroet. in Schles. Krypt. Fl., Pilze I, 272 (1887). Sporenhaufen meist rein weiß oder hell violett, seltuer etwas dunkler, im Blatt- und Blattstielgewebe, selten im Stengel und in den Blüten, meist von der Oberhaut bedeckt bleibend oder durch Spalten hervorbrechend. Sporen kuglig oder ellipsoidisch, 10—15 x 13 u, mit farblosem oder sehr hellviolettem Epispor, das mit sehr niedrigen, zu ca. 1 «. weiten, polygonalen Maschen verbundenen Leisten bedeckt ist. Sporen bei der Keimung eine oder mehrere längliche Konidien bildend, die ihrerseits durch Hefesprossung sich vermehren. Auf Rumex-Arten im Frühjahr und Sommer. Im Gebiet bisher nur auf Rumex acetosella bei Triglitz (Jaap), auch bei Hamburg. Die Brandstellen sind sehr verschieden groß. Während für gewöhnlich die Lokalisierung auf einen kleinen Bezirk des Blattes stattfindet, kommt es vor, daß das ganze Blatt zu einem Brand- beutel verwandelt wird, wodurch es aufgeschwollen und mit Sporenpulver gefüllt erscheint. 25. U. utriculosa (Nees) Tul. in Ann. sc. nat. 3. ser., VII, 102 (1847), Tab. IV, Fig. 2—6; Magnus, Ustil. S. 75, Nachtr. S. 9. — Caeoma utriculosum Nees Syst. S. 14 (1817), Fig. 6. Exsicc.: Sydow, Myc. march. 18, 429, 2622; Sydow, Ustil. 59, 119, 168; Sydow, Myc. germ. 472. Sporenhaufen dunkelviolett, staubig, in den Blütenstielen sitzend und die geschlossene Blüte rundlich-blasig auftreibend. Sporen kuglig oder ellipsoidisch, meist 9—12 u im Durchmesser, mit violettem Epispor, das mit etwa 2 «u hohen, zu etwa 3 u weiten Maschen verbundenen Leisten besetzt ist. Hemibasidien zylindrisch mit drei Querwänden. Konidien ellipsoidisch, an den Querwänden gebildet und sprossend. Auf Polygonum-Arten im Sommer bis zum Herbst. Auf P. tomentosum bei Triglitz (Jaap); auf P. nodosum bei Charlotten- burg und Zehlendorf (Sydow), bei Nikolassee (Hennings), bei Lenzen, Sagast, Redlin und Triglitz (Jaap); auf P. persicaria bei Wilmersdorf (Hennings), bei Zehlendorf (Sydow), auf den Rudower Wiesen bei Rixdorf (Ule), bei Luckenwalde (Sydow), bei Jessen bei Spremberg (Diedicke), bei Triglitz (Jaap); auf P. hydropiper bei Charlottenburg (Sydow), bei Potsdam (Rößler), bei Putlitz und Triglitz (Jaap), bei Muskau (Sydow). 26. U. anomala Kunze in Fungi sel. exs. 23 (1876); Magnus Ustil. S. 75, Nachtr. S. 9. Exsicc.: Sydow, Myc. march. 1018, 4112; Sydow, Ustil. 1. Sporenhaufen fleischrot, staubig, die Blüten ganz ausfüllend und zum Aufschwellen bringend. Sporen kuglig oder ellipsoidisch, J—11 u im Durchmesser, mit hellem, violettrötlichem Epispor, das mit 1,5 zu hohen, zu Maschen von ca. 2 u Weite zusammen- schließenden Leisten besetzt ist. Neben diesen netzförmigen Sporen bisweilen größere, farblose und glatte. Hemibasidien zylindrisch, mit drei Querwänden. Konidien ellipsoidisch, einseitig abgeflacht, paarig an den Querwänden gebildet und am Grunde kopuliert, in Wasser auskeimend, in Nährlösungen sprossend. Auf Polygonum-Arten im Sommer bis zum Herbst. Auf P. convolvulus bei Berlin in der Jungfernheide (Rübsaamen), bei Birkenwerder (Hennings), im Botanischen Garten in Dahlem (Hennings), bei Wilmersdorf (Magnus), Schmargendorf (Hennings), Treptow (Ule), Wannsee (Sydow), bei Triglitz (Jaap); auf P. dumetorum bei Wannsee (Magnus). — In Anhalt bei Gohrau auf P. convolvulus (Staritz). Beim Trocknen werden die Sporen und das Sporenpulver etwas dunkler, nämlich rotbräunlich. 27. U. bistortarum (DC.) Schroet. in Cohns Beitr. II, 356 (1877); Magnus, Ustil. S. 75. — Uredo bistortarum DC. Flor. frang. VI, 76 (1815). Exsice.: Sydow, Myc. march. 3805; Sydow, Ustil. 3. Sporenhaufen schwarzviolett, in der Blattsubstanz sitzend, in Form von halbkugligen Warzen vorbrechend, die anfangs von = N der rotgefärbten Oberhaut bedeckt sind und dann aufbrechen und verstäuben. Sporen kuglig oder ellipsoidisch, meist 11—15xX 13 u, seltner bis 23 «, mit dunkelviolettem, undeutlich punktiertem Epispor. Hemibasidien vierzellig.. Konidien nur an zwei Quer- wänden gebildet, paarweise fusionierend und mit Keimschlauch auswachsend oder hefeartig sprossend. In den Blättern von Polygonum bistorta im Sommer. Im Gebiet bisher nicht beobachtet, aber bei Muskau (Sydow) gefunden. 28. U. violacea (Pers.) Fuck. Symb. S. 39 (1869); Magnus, Ustil. S. 76, Nachtr. S. 9. — Uredo violacea Pers. Tent. disp. meth. S. 57 (1797). — Ustilago antherarum Fries Syst. III, 518 (1832). — U. pallida v. Lagerh. mscr. ap. Sydow, Ustil. 160. Exsicc.: Sydow, Myc. march. 509, 1019, 1418, 2320, 2623, 3222, 3223, 4502; Sydow, Ustil. 27, 62, 121, 160, 214, 310; Rabenh., Fungi eur. 2497. S. 21, Fig. 9. Keimende Spore (nach Brefeld). Sporenhaufen heller oder dunkler violett, in den Antheren gebildet, verstäubend. Sporen kuglig, 6—7 u im Durchmesser, mit hellviolettem Epispor, das mit ca. 0,5 w hohen, zu 0,5 u weiten Maschen zusammenschließsenden Leisten besetzt ist. Hemi- basidien spindelförmig, mit einer oder drei Querwänden. Konidien einzeln an den Querwänden und endständig, ellipsoidisch bis ei- förmig, mit länglich ellipsoidischen Sproßzellen. Auf Caryopbyllaceen im Sommer bis zum Herbst. Auf Melandryum album überall häufig, schon von weitem an der violett bräunlichen Verfärbung der Kronblätter kenntlich. Auf Dianthus carthu- sianorum bei Klein Machnow (Sydow), bei Potsdam (Magnus, Hoffmann), bei Nauen (Benda), bei Landsberg a. W. (Sydow); auf D. deltoides bei Potsdam (Sydow), bei Triglitz und Sukow (Jaap); auf D. glacialis im Berliner Bo- tanischen Garten (Pax); auf Viscaria viscosa bei Finkenkrug (Hoffmann), bei Nauen (Benda), bei Muskau (Sydow), bei Sukow (Jaap); auf Silene viscosa im Berliner Botanischen Garten (Sydow); auf S. nutans bei, Pichelsberge (Hennings), bei Tegel (Magnus); auf S. chlorantha bei Tegel (Ascherson); auf Coronaria flos eueuli auf den Rudower Wiesen bei Rixdorf (Müller und Retzdorff), bei Groß Lichterfelde (Urban), bei Genshagen bei Berlin (Sydow), bei Sagast und Triglitz (Jaap), bei Muskau (Sydow); auf Saponaria officinalis bei Lenzen (Jaap); auf Alsine verna im Berliner Botanischen Garten (Magnus); auf Stellaria graminea bei Zerbst (Kummer); auf Malachium aquaticum im Tiergarten (Magnus), bei Rangsdorf (Sydow), bei Rathenow (Kirschstein), — In Anhalt im Dessauer Kreise verbreitet (Staritz). = 29. U. holostei de By. ap. Fischer v. Waldh. in Pringsh. Jahrb. VII, 105 (1869); Magnus, Ustil. S. 77. Exsice.: Sydow, Myc. march. 2905; Sydow, Ustil. 8. S. 21, Fig. 10. a, b) Keimende Sporen, bei b Kopulation der Konidien (nach Brefeld). ’ Sporenhaufen schwarzviolett, die Samen zerstörend und die ganze Frucht mit dem Sporenstaub füllend. Sporen kuglig, 11 bis 14 u im Durchmesser, mit dunkelviolettem Epispor, das mit ca. 1,5 « hohen, unregelmäßige Maschen bildenden Leisten besetzt ist. Hemibasidien vierzellig, an der obersten und untersten Zelle eiförmige Konidien gebildet, die paarweise fusionieren. In den Samenknospen und Fruchtknoten von Holosteum umbellatum im Frühjahr. Bei Berlin bei Friedenau (Sydow), auf den Rudower Wiesen bei Rixdorf (Scheppig), auf dem Pählitz-Werder im Paarsteiner See (Magnus), bei Birken- werder und Pichelswerder (Hennings). — In Anhalt bei Radegast (Staritz). 30. U. Durieuana Tul. in Ann. sci. nat. 3. ser., VII, 105 (1847), Tab. V, Fig. 32; Magnus, Ustil. S. 77. Exsiec.: Sydow, Myc. march. 720; Sydow, Ustil. 7; Rabenh., Fungi eur. 3303. Sporenhaufen zuerst fast schleimig, später verstäubend, in den Kapseln gebildet, die zuletzt mit 10 Zähnchen aufspringen und die gelbbraunen Sporen entlassen. Sporen kuglig, 10—12 u im Durchmesser, mit gelbbraunem Epispor, das mit zahlreichen ziemlich dicken, zu Maschen vereinigten Höckern besetzt ist. Im Fruchtknoten von Cerastium-Arten im Frühjahr. Auf Cerastium semidecandrum im Grunewald bei Pichelswerder (Ule), Westend (Hennings), auf dem Pählitz-Werder im Paarsteiner See (Magnus). 31. U. major Schroet. in Schles. Krypt. Fl. Pilze I, 273 (1887); Magnus, Ustil. S. 77. Exsice.: Sydow, Myc. march. 630, 2626; Sydow, Ustil. 13, 109. Sporenhaufen schwarzviolett, in den Antheren entstehend, die Blumenblätter zum Verkümmern bringend, verstäubend. Sporen kuglig oder länglich ellipsoidisch, 7—-13 (meist 8S—11) X 7—9 u, mit violettem Epispor, das mit ca. 1 u hohen, zu 1 w weiten Maschen verbundenen Leisten besetzt ist. Hemibasidien vierzellig, davon eine in der Spore bleibend, die andern drei sich abtrennend. Konidien an den Querwänden und Enden hervorsprossend, hefe- artig weitersprossend. an. Be Auf Silene otites im Sommer. Bei Berlin vor dem Königstor (Magnus), bei Westend (Sydow), bei Spandau im Grunewald (Magnus), bei Potsdam (Löske, Sydow), bei Rüdersdorf (Sydow), bei Erkner (A. Braun), bei Ebers- walde (Hennings), bei Frankfurt a. OÖ. (Huth), bei Lenzen (Jaap), bei Muskau (Sydow). 32. U. scabiosae (Sow.) Wint. in Rabenh. Krypt. Fl. Pilze I, 99 (1881); Magnus, Ustil. S. 75. — Farinaria scabiosae Sow. Engl. Fungi Tab. 396, Fig. 2 (1809). Sporenhaufen hell fleischfarben, fast weißlich, in den Staub- beuteln entwickelt und die ganze Blüte mit Sporenstaub ausfüllend. Sporen kugligs, S—10 uw im Durchmesser, mit fast farblosem Epispor, das mit kaum 1 w hohen, zu polygonalen, ca. 1 « breiten Maschen vereinigten Leisten besetzt ist. Hemibasidien zylindrisch, meist mit drei Querwänden. Konidien ellipsoidisch, einzeln an den Querwänden und bisweilen auch am Ende gebildet. Auf Knautia arvensis im Sommer. Nur bei Steglitz und bei Schmargen- dorf (Hennings) gefunden, aber gewiß häufiger. — In Anhalt bei Gröbzig (Staritz). 33. U. tragopogi pratensis (Pers.) Wint. in Rabenh. Krypt. Fl. Pilze I, 101 (1881); Magnus, Ustil. S. 77. — Uredo tragopogi pratensis Pers. Syn. $S. 225 (1801). — Ustilago receptaculorum (DC.) Fries, Syst. III, 518 (1832). Exsice.: Sydow, Myc. march. 1210, 2907, 3221. 8.21, Fig. 11. a, b) Keimende Sporen (nach Brefeld), e—e) Bildung der Sporen (nach de Bary). Sporenhaufen schwarzviolett, die Blütenteile schon in der Knospe zerstörend und vom Hüllkelch umschlossen bleibend. Sporen kuglig oder ellipsoidisch, 13—17 X 11—13 u, mit dunkel violettem, fast undurchsichtigem Epispor, das mit ca. 1 . hohen, zu 1—1,5 u weiten Maschen vereinigten Leisten bedeckt ist. Hemibasidien zylindrisch, mit drei Querwänden. Konidien länglich ellipsoidisch, an den Querwänden gebildet, paarweise kopulierend. Auf Tragopogon-Arten im Frühjahr. Sehr häufig im Gebiet auf T. pratensis; auf T. major bei Kladow bei Landsberg a. W. (Sydow). — In Anhalt im Kreis Dessau (Staritz). 34. U. scorzonerae (Alb. et Schwein.) Schroet. in Schles. Krypt. Fl. Pilze I, 274 (1887); Magnus, Ustil. $. 77. — Uredo tragopogi var. scorzonerae Alb. et Schwein. Conspect. S. 130 (1805). Exsice.: Sydow, Myc. march. 721. BER BE Sporenhaufen schwarzviolett, in den Blütenteilen gebildet, schnell ausstäubend und dann nur in geringer Menge auf dem Blütenboden zurückbleibend. Sporen kuglig, 8-11 u im Durch- messer, mit dunkelviolettem Epispor, das mit ca. 1 u hohen, zu 1,5—2 u weiten Maschen verbundenen Leisten besetzt ist. Hemi- basidien vierzellig. Konidien ellipsoidisch, an den Wänden und am Ende gebildet, sprossend. Auf Scorzonera humilis im Frühjahr. Bisher nur im Berliner Botanischen Garten (Hennings) beobachtet. 35. U. cardui Fisch. v. Waldh. in Bull. Soc. Imp. Nat. Moscou XL, P. I, S. 255 (1867); Magnus, Ustil. S. 77. Exsice.: Sydow, Myc. march. 431. S. 21, Fig. 12. a, b) Keimende Sporen (nach Brefeld). Sporenhaufen dunkel braunviolett, zuletzt braun, staubig, in den Blüten gebildet, so daß die Köpfchen verkümmern. Sporen kuglig oder ellipsoidisch, 15—20 X 11—15 «u, mit bräunlich- violettem, zuletzt hellbraunem Epispor, das mit starken, bis 2,5 u hohen, zu 2—2,5 u weiten Maschen verbundenen Leisten versehen ist. Hemibasidien zylindrisch, mit Querwänden. Konidien ei- förmig, sprossend. Auf Carduus-Arten im Sommer. Auf C. acanthoides nur einmal bei Rangsdorf (Sydow) gefunden. 2. Gattung: Cintraectia Cornu in Ann. sc. nat. 6. ser., XV, 279, (1883). — Anthracoidea Bref., Untersuch. XII, 144 (1895). Ableitung des Namens von dem französischen Botaniker Cintract. Mycel den ganzen Fruchtknoten erfüllend. Sporen in einer hymenialen Zone, die den ganzen Fruchtknoten überzieht, in den Epidermiszellen desselben gebildet. Ihre Abgliederung schreitet in den verquellenden Fruchthyphen basipetal fort, so daß stets mehr im Innern noch junge Sporen anzutreffen sind. Hemi- basidien zweizellig, obere Zelle an der Spitze, untere an der Scheidewand zu einem Sterigma verlängert, das an der Spitze nach- und nebeneinander Konidien hervorbringt. Der Unterschied gegen Ustilago beruht darauf, daß das Mycel von außen nach innen zur Sporenbildung fortschreitet. Dadurch bleibt stets im Innern des Fruchtknotens noch ein steriler Mycel- mar. rest stehen. Die Auskeimung unterscheidet die Gattung sofort von Ustilago. Cornu hatte Cintractia auf Grund der Entwicklung der Sporen bei einer tropischen Art aufgestellt. Brefeld hält es für wahr- scheinlich, daß C. caricis zu derselben Gattung gehört, er wollte aber auf Grund der Keimung seine Gattung Anthracoidea noch getrennt halten, bis die Keimung der tropischen Arten bekannt ist. Ich möchte beide Gattungen zusammenziehen, da die Bildung der Sporen eine zu gleichartige ist, als daß man eine Trennung vornehmen könnte. I. C. caricis (Pers.) Magnus, Ustil. S. 79 (1895); Nachtr. S. 9. — Uredo caricis Pers. Syn. S. 225 (1801). — Ustilago caricis Fuck. Symb. S. 39 (1869). — Anthracoidea caricis Bref., Unter- such. XII, 144 (1895). — Ustilago urceolorum (DC.) Tul. in Ann. sci. nat. 3. ser., VII, 86 (1847), Tab. IV, Fig. 7—10. — Cintractia Montagnei (Tul.) Magnus, Ustil. S. 79 (1895). Exsice.: Sydow, Myc. march. 238, 506, 1514, 2009, 2624, 2908, 3224, 4721; Sydow, Ustil. 77, 123, 124, 180, 221, 222. S. 21, Fig. 13. Keimende Spore (nach Brefeld). Sporenhaufen schwarz, die Fruchtknoten erfüllend und sie zu einer festen, rundlichen, hervorragenden Masse umbildend. Sporen kuglig, ellipsoidisch, länglich, eckig, oft zusammengedrückt, 12—24 x 7—20 u, mit dunkel schwarzbraunem, körnig punk- tiertem Episporr. Hemibasidien zweizellig, an jeder Zelle auf einem Sterigma zuerst eine eiförmige Konidie gebildet, dann neben der ersten noch mehrere in ähnlicher Weise. Konidien mit Keimfäden austreibend. Auf Carex- und Rhynchospora-Arten vom Frühjahr bis Herbst. Im Gebiet überall, aber nirgends in Menge. Am häufigsten auf C. arenaria und ligerica, ferner auf C. digitata, echinata, ericetorum, hirta, humilis, limosa, montana, panicea, pilulifera, praecox, supina, verna und vulpina. Auf Rhyuchospora alba selten, am Teufelssee bei Menz (Roeber), am Barschpfuhl bei Buckow (Ulbrich), bei Muskau (Sydow). — In Anhalt auf C. ericetorum bei Gröbzig und Gohrau (Staritz). C. carieis wird bei Untersuchung von umfassendem Material, wie es eine Provinzialflora nicht ergeben kann, wahrscheinlich in eine Reihe von Arten zerlegt werden müssen. C. Montagnei hat schon Tulasne abgetrennt, aber Magnus beibehalten. Wie Magnusl.c. angibt, hat er Unterschiede in der Sporengröße bei einzelnen Kryptogamenflora der Mark Va. 3 Se Carex-Arten gefunden, so bei Carex pilulifera 22,3 X 15 u, bei C. vulpina 13,5 X 10,3 u, bei ©. stenophylla 15,7 X 11,6 u. Diese Unterschiede allein können aber für die Zerlegung der Art nicht in Frage kommen, sondern es würde dazu das Studium der Aus- keimung kommen müssen. Finden sich dabei ebenfalls Unter- schiede, so müssen mehrere Arten unterschieden werden. Vor- läufig, bis eine solche Untersuchungsreihe durchgeführt ist, tut man am besten, die Art im alten Umfang zu belassen. 2. C. subinclusa (Körnicke) Magnus, Ustil. S. 79 (1896). — Ustilago s. Körnicke in Hedwigia XIII, 159 (1874). — Anthra- coidea s. Bref. Untersuch. XII, 144 (1895). S. 21, Fig. 14. Keimende Spore (nach Brefeld). Sporenhaufen klumpig, schwärzlich olivenbraun, ziemlich fest, später krümlig-bröckelig, ohne Fäden, die Fruchtknoten sprengend und hervorragend. Sporen kuglig oder ellipsoidisch, oft kantig, 13—20 x 11—138 u, mit dunkel schwarzbraunem Epispor, das dicht mit unregelmäßigen, dieken, stumpfen, farblosen Stacheln besetzt ist. Hemibasidien zweizellig, jede Zelle auf langem Sterigma eiförmige Konidien nacheinander bildend. Konidien mit Keim- schlauch austreibend. Auf Carex-Arten im Frühsommer. Auf Carex riparia am Plagesee (Brefeld), sonst nicht gefunden. 3. Gattung: Sphacelotheca de By., Vergl. Morphol. S. 87 (1884). Der Name kommt vom griechischen sphakelos (Entzündung, Knochenfraß) und theke (Behältnis). Mycel den Fruchtknoten ausfüllend, im Innern und außen steril, so daß die Sporen nur in einer kalottenförmigen Schicht in der Mitte des Mycels entstehen. Sporen durch Aufbrechen des oberen Teiles der Hülle frei werdend, Mittelsäule dann hervor- ragend. Keimung mit dreizelligen Hemibasidien, welche an den Scheidewänden die Konidien bilden. Die Sporenbildung geht ausschließlich in einer kalottenförmigen Zone inmitten des stromaartigen Mycels vor sich. Die Sporen treten nach Sprengung der äußeren Hülle an der Spitze des Fruchtknotens hervor und man sieht im Innern dann die sterile Mittelsäule stehen. fin nn Ban. = I. $S. hydropiperis (Schum.) de By., Vergl. Morph. 8. 187 (1884), Fig. 80; Magnus, Ustil. S. 80. — DUredo hydropiperis Schum. En. Pl. Saell. II, 234 (1803) Exsice.: Sydow, Myc. march. 1109, 2321; Sydow, Ustil. 332. S. 21, Fig. 15. a) Brandiger Fruchtknoten ungeöffnet, b) durchschnitten, ce) geöffnet (nach de Bary), e) keimende Spore (nach Brefeld). Fruchtkörper hornförmig, aus der umgewandelten Samen- knospe gebildet und aus dem Perigon vorragend, zuletzt an der Spitze becherförmig geöffnet und die schwarzvioletten Sporen ver- stäubend. Sporen einzeln, kuglig oder ellipsoidisch,h 9—12 u lang, 8—11 u dick, selten größer, mit glattem, dunkel violettem Epispor. Hemibasidie fädig, mit zwei Querwänden. Konidien .ellipsoidisch, an den Scheidewänden gebildet und hefeartig aus- sprossend. In den Samenknospen von Polygonum-Arten vom Sommer bis Herbst. Im Gebiet sehr zerstreut, aber wohl nur übersehen. Auf P. hydropiper bei Berlin-Wilmersdorf (Sydow), bei Birkenwerder und Halensee (Hennings), bei Haselhorst bei Spandau (Schroeter), bei Nauen (Mildbraed), auf der Römerschanze bei Potsdam (Magnus), bei Senftenberg (Magnus), bei Triglitz und Putlitz (Jaap); auf P. minus in der Jungfernheide (Sydow); auf P. persicaria bei Triglitz (Jaap), selten. 4. Gattung: Schizonella Schroet. in Cohns Beitr,. II, 362 (1877). Der Name ist vom griechischen schizein (spalten) abgeleitet. Sporen an den fertilen Hyphen in Reihen entstehend, jede Spore durch eine senkrechte Scheidewand zweiteilig, später aus zwei lose zusammenhängenden Zellen bestehend, von denen jede in eine vierzellige Hemibasidie auskeimt. Der Unterschied gegen Ustilago, der äußerlich nicht hervor- tritt, besteht darin, daß die Sporen aus zwei locker aneinander hängenden, sich nicht trennenden Zellen gebildet werden. Die Auskeimung ist von Ustilago nicht wesentlich verschieden. I. S. melanogramma (DC.) Schroet. in Cohns Beitr. II, 362 (1877); Magnus, Ustil. S. 90. — Uredo melanogramma DC. Flor. franc. VI, 75 (1815). Exsice.: Sydow, Myc. march. 2410; Sydow, Ustil. 334. S. 21, Fig. 16. Keimende Spore (nach Brefeld). Fertile Hyphen in den Epidermiszellen der Blattoberseite gebildet. Sporenhaufen in kleinen, oft zusammentfließenden Strichen 3* Be 1 hervorbrechend, schwarz, staubig. Sporen aus zwei nur an einer schmalen Verbindungsstelle zusammenhängenden Teilzellen gebildet, Teilzelle kuglig, olivenbraun, ca. 8$—-11 u im Durchmesser, Epispor der äußeren Hälfte ziemlich diek mit undeutlichen Höckern und Punkten, das der inneren Seite zarter, glatt. Hemibasidien fädig spindelförmig, vierzellig, eine Zelle in der Spore bleibend. Ko- nidien länglich ellipsoidisch bis spindelförmig, hefeartig sprossend. In den Blättern von Carex-Arten im Frühjahr und Sommer. Im Gebiet selten, bisher nur auf C. leporina bei Branitz bei Kottbus (Sydow); auf €. pilulifera bei Nedlitz bei Potsdam (Magnus); auf C. digitata bei Marienspring bei Landsberg a. W. (Sydow); auf C. supina bei Oderberg auf dem Pimpinellenberg (Hennings). — In Anhalt auf C. pilulifera bei Gohrau (Staritz). 5. Gattung: Sorosporium Rudolphi in Linnaea IV, 116 (1829). Der Name wird abgeleitet vom griechischen soros (Haufe) und spora. Sporen an den Enden von einwärts gekrümmten Hyphen einzeln entstehend, zuletzt in größerer Zahl in Ballen verbunden. Sporenballen in der Jugend von einer Gallerthülle umgeben, die allmählich vergeht. Sporen bei der Reife nur locker verbunden und sich trennend. Die Auskeimung erfolgt mit sterilem Mycel oder mit mehrzelligen Hemibasidien, die end- und seitenständig Konidien tragen. Der Charakter der Gattung besteht darin, daß die Sporen große Ballen bilden, die zuerst von Gallerte zusammengehalten werden. Mit zunehmender Reife verschwindet die gallertige Hülle und die Sporen bleiben nur in lockerem Verbande. Die Keimung ist bisher nicht ausreichend genug untersucht worden, um sie als Gattungscharakter heranzuziehen. I. S. saponariae Rud. in Linnaea IV, 116 (1829); Magnus, Ustil. 8. 80. S. 21, Fig. 17. Sporenballen (nach Dietel). Sporenhaufen in den Blütenteilen, hell rotbraun, grobkörnig, in kuglige oder ellipsoidische Sporenballen zerfallend, die entweder 50—90 u im Durchmesser haben oder bis 130 u lang sind. Sporen locker verbunden, kuglig oder kurz ellipsoidisch, meist durch gegenseitigen Druck kantig und abgeflacht, 12—18 X 10—13 u, on mit dickem, ockerfarbenem Epispor, das an den freien Seiten mit regelmäßigen, abgerundeten Warzen oder kurzen, dicken Leisten besetzt ist. Hemibasidie quer geteilt, Konidien seiten- und end- ständig oder fädig, steril. In den Blütenteilen von Caryophyllaceen im Frühjahr und Sommer. Im Gebiet nicht häufig. Auf Dianthus carthusianorum bei Neuruppin (Warnstorf); auf D. atrorubens im Berliner Botanischen Garten (Hennings); auf D. deltoides bei Nauen (Graebner); bei Berlin ohne nähere Angabe (Vatke), bei Triglitz (Jaap). Der Pilz befällt noch in der Knospenlage die Fruchtknoten, den Blütenboden oder die unteren Teile der Staub- und Blumen- blätter, so daß die Blüte nicht zur Entfaltung kommt und in ein kegliges, in der Knospenlage verharrendes Gebilde verwandelt wird. 6. Gattung: Tolyposporium Woron. in de By. u. Wor. Beitr. V, 21 (1882). Der Name leitet sich vom griechischen tolype (Knäuel, Klumpen) und spora ab. Sporen durch Zerteilung von knäuelartig verflochtenen Hyphen gebildet, zu großen unregelmäßigen Ballen fest verbunden bleibend und durch gegenseitigen Druck polyedrisch werdend, alle gleich- artig und fertil. Hemibasidien mehr als vierzellig mit länglichen Konidien an den Querwänden und am Ende. Vor der Entstehung der Sporen verknäueln sich die Hyphen und ihre Verzweigungen und bilden schließlich durch Zerteilung kompakte Sporenballen, deren gleichartige Sporen sich nicht trennen. Die Hemibasidien sind mehr als vierzellig, doch dient die unterste Zelle lediglich als Stielzelle und ist deshalb un- fruchtbar. I. T. junci (Schroet.) Woron. in de By. u. Wor. Beitr. V, 21 (1882); Magnus, Ustil. S. 95. — Sorosporium junci Schroet. in 48. Jahresb. Schles. Ges. S. 92 (1870), Abh. Schles. Ges. Abt. Naturw. u. Med. S. 6 (1872). Exsiec.: Sydow, Myc. march. 97; Rabenh., Fungi eur. 3304. S. 40, Fig. 1. Keimender Sporenballen (nach Brefeld). Sporenhaufen schwarze, ziemlich feste, 1—2 mm dicke und bis 4mm lange gallenartige Schwielen bildend, aus rundlichen oder länglichen, 10—80 u langen, bis 50 u dicken Sporenballen bestehend, die 50 und mehr Sporen enthalten. Sporen unregel- U mäßig kuglig, ellipsoidisch oder kantig, ziemlich fest aneinander haftend, 11—17 x 7—14 u, mit dunkel olivenbraunem Epispor, das bei den peripherischen Sporen undeutlich warzig-punktiert, bei den inneren dagegen glatt ist. Hemibasidien einfach fädig, mit mehr als vier Querwänden. Konidien an den Querwänden und am Ende meist zu 2—4, zylindrisch spindelförmig, hefeartig weiter sprossend. An Halmen, Blütenstielen und Fruchtknoten von Juncus bufonius vom Sommer bis Herbst, im Gebiet selten gefunden, aber wohl nur übersehen. Bei Berlin in der Jungfernheide, bei Rixdorf (Sydow), bei Hohen-Schönhausen (Ule), bei Mariendorf und Steglitz (Hennings), bei Triglitz (Jaap). — In Anhalt bei Oranienbaum (Staritz). 7. Gattung: Thecaphora Fingerh. in Linnaea X, 230 (1835). Der Name wird vom griechischen theke (Behältnis) und phorein (tragen) abgeleitet. Sporen untrennbar zu festen Ballen verbunden, Einzelsporen auf der Außenfläche gewölbt und warzig, Innenflächen kantig, glatt. Hemibasidien mycelartig, steril oder septiert und an der Spitze eine spindelförmige Konidie tragend. Die Gattung ist Tolyposporium sehr ähnlich, der Haupt- unterschied würde darin liegen, daß bei ihr die 'Hemibasidien nur eine einzige Konidie an der Spitze abschnüren (T. lathyri) oder ganz steril sind (T. capsularum). Zur Befestigung des Gattungscharakters sind noch weitere Untersuchungen notwendig. I. T. capsularum (Fries) Desm. in Plant. Crypt. Gall. ex Tulasne in Ann. sci. nat. 5. ser., V, 135 (1866); Magnus, Ustil. S. 80. — Ustilago capsularum Fries Syst. III, 519 (1832). — T. hyalina Fingerh. in Linnaea X, 230 (1835). Exsice.: Jaap, Fungi sel. 34. S. 40, Fig.2. Keimender Sporenballen (nach Woronin). Sporenhaufen in den Blütenteilen, meist im Samen der Nähr- pflanze, hell rötlichbraun, grobpulverig, aus Sporenballen von etwa 26—33 u Durchmesser gebildet, die aus 3—10 Sporen be- stehen. Sporen etwa kuglig, 12—13 u breit, mit hellbraunem, auf der freien -Fläche dicht stumpfwarzigem Epispor. Hemibasidien mycelartig verzweigt, Sporidien unbekannt, EBEN Ln In den Samen und Staubfäden von Convolvulaceen im Sommer. Im Gebiet selten, bisher nur auf Convolvulus arvensis und Calystegia sepium bei Neuruppin (Warnstorf) und bei Triglitz (Jaap). — In Anhalt auf letzterer Nährpflanze bei Gröbzig und Kakau (Staritz). Um den Typus der Auskeimung bei Bildung von Konidien zu zeigen, gebe ich ein Bild von T. lathyri Kühn auf S. 40, Fig. 3, nach Kühn. 2. Familie: Tilletiaceae. Hemibasidien stets einzellig mit den Konidien an der Spitze. In den übrigen Merkmalen der 1. Familie entsprechend. Übersicht der Gattungen. A. Sporen nicht zusammenhängend, einzeln. a) Sporen verstäubend, Brandlager in den Blütenteilen oder als längliche Schwielen in den vegetativen Organen. I. Tilletia. b) Sporen nicht verstäubend, Brandlager in den vegetativen Organen. I. Brandlager in meist wenig ausgedehnten Flecken der Blätter (oder Stengel) sitzend. Sporen hell. 2. Entyloma. II. Brandlager sehr ausgedehnt, große Teile der Nährpflanze ergreifend. Sporen dunkel . . . 3, Melanotaenium. B. Sporen zu mehreren organisch verbunden. a) Sporen eines Ballen gleichartig, alle fertil. 4. Tubureinia. b) Sporenballen mit sterilen und fertilen Zellen. I. Sporen in geringer Zahl vereinigt, sterile Zellen außen, unregelmäßig verteilt. . . - . . . „65. Urocystis. II. Sporen in großer Zahl vereinigt, außen mit einer zu- sammenhängenden Hülle von sterilen Zellen. 6. Doassansia. 1. Gattung: Tilletia Tul. in Ann. sc. nat. 3. ser., VII, 112 (1847). Der Name ist abgeleitet von dem französischen Mykologen Mathieu Tillet (1714—1791), der über Brandkrankheiten ge- schrieben hat. Sporen einzeln am Ende der gallertig aufquellenden Hyphen oder Seitenzweige gebildet, zuletzt pulverförmige Haufen darstellend. Hemibasidie einzellig mit endständigen spindel- oder fadenförmigen Konidien. Zu 1, Tolyposporium junei. 2. Thecaphora capsularum. 3. T.lathyri. 4. Tilletia caries. 5. Entyloma calendulae. 6. E. Magnusii. 7. Melanotaenium endogenum. AT Zn In Wasser fusionieren je zwei Konidien und treiben einen kurzen Schlauch, der sichelförmige Sekundärkonidien bildet. In Nährlösungen treibt jede Konidie aus und bilden Mycelien mit reichlicheren Sekundärkonidien. Diese bilden wieder Mycelien mit massenhafter Konidienproduktion. I. T. sphagni Nawaschin in Bot. Centralbl. XLIII, 290 (1890), Melang. biol. St. Petersbourg XII, 349 (1893) Tab.; Magnus, Ustil. S. 90. Exsicc.: Sydow, Ustil. 272. Sporenhaufen die Sphagnumkapseln erfüllend, pulverig, braun, nach Aufspringen des Deckels frei werdend. Sporen kuglig, meist eckig, 11—12 # im Durchmesser, mit netzigem, lebhaft braunem Epispor. In den Kapseln von Sphagnum-Arten im Spätsommer. Sehr selten, bisher nur auf S. cymbifolium bei Stöffin bei Neuruppin (Warnstorf) und auf S. cuspidatum bei Birkenwerder (Sydow). 2. T. striiformis (Westend.) Oudem. in Bot. Zeit. XXXVI, 441 (1878); Magnus, Ustil. S. 86. — Uredo striiformis Westend. in Bull. Acad. Brux. XVIII, Pt. 2, 406 (1851). — Ustilago alopecurivora et brizae Ule in Hedwigia XXV, 113 (1886). — Tilletia milii Fuck. Symb. S. 40 (1869); Magnus, Ustil. S. 89. Exsice.: Rabenhorst, Fungi eur. 3393; Sydow, Myc. march. 20, 26, 1416, 1610, 2013, 2014, 2120, 3009, 3340, 3507, 3508, 4503, 4807; Sydow, Ustil. 33, 69, 132, 133, 134, 269, 439; Rabenh., Fungi eur. 2490, 2491, 3393; Sydow, Myc. germ. 473. Sporenhaufen in Längsreihen an den Blättern, Blattscheiden und Halmen sitzend, schwärzlich, olivenbraun durchschimmernd, zuletzt die Oberhaut aufbrechend und die Sporen ausstäubend. Sporen kuglig oder ellipsoidisch, oft etwas unregelmäßig, 10—13 u lang, selten etwas länger, 9—11 u dick, mit olivenbraunem, stachligem Epispor, Stacheln dicht stehend, ca. 1 u lang, am Grunde meist undeutlich netzig verbunden. Keimung wie bei T. tritici. Auf vielen Gramineen vom Mai bis zum Herbst. Im Gebiet nicht selten, aber wohl vielfach noch übersehen. Auf Alopecurus pratensis im Berliner Botanischen Garten (Magnus), bei Wilmers- dorf (Sydow); auf Agrostis alba bei Schöneberg (Sydow), Weißensee (Ule); auf Holcus lanatus im Grunewald (Ule), Groß-Lichterfelde (Sydow), Zossen (Sydow); auf H. mollis bei Zehlendorf, in der Wuhlheide (Ule), bei Steglitz DT (Hennings), bei Nauen (Sydow), bei Triglitz (Jaap); auf Briza media bei Finkenkrug (Sydow), bei Muskau (Sydow); auf Dactylis glomerata im Berliner Botanischen Garten (Hennings); auf Poa trivialis bei Rangsdorf bei Zossen (Sydow); auf P. pratensis bei Wilmersdorf (Sydow), bei Rixdorf (Ule); auf Festuca ovina var. duriuscula im Friedrichshain, bei Treptow (Ule); auf F. ovina var. glauca bei Hohen-Schönhausen und Treptow bei Berlin (Ule); auf Bromus inermis bei Wilmersdorf (Sydow), bei Rüdersdorf (Sydow); auf B. erectus bei Tamsel (Vogel); auf Lolium perenne im Friedrichshain, bei Weißensee (Ule); auf Avena elatior bei Rüdersdorf (Sydow); auf Milium effusum im Bredower Forst (Sydow), bei Kyritz am Stolper See (Jaap). Mir ist es nicht möglich, einen Unterschied zwischen T. milii und striformis zu finden. 3. T. decipiens (Pers.) Wint. in Rabenh. Krypt. Fl. Pilze I, 111 (15881); Magnus, Ustil. S. 86. — Uredo segetum var. decipiens Pers. Syn. S. 225 (1801). Sporenhaufen schwarz, fest, die Fruchtknoten zu kleinen, festen Körnern umwandelnd, die beim Zerreiben übel riechen. Sporen kuglig, 24—28, meist 26 « im Durchmesser, mit dunkel- braunem Epispor, dessen Netzleisten 2,5—3 u hoch und dessen Maschen 4 «u weit sind. Hemibasidien fädig, an der Spitze 8 bis 10 Konidien bildend, die im unteren Teil paarweise fusionieren. Auf Agrostis-Arten im Sommer. Das Vorkommen der Art ist für das Gebiet noch nicht sicher fest- gestellt. Wenn Rebentisch im Prodr. Fl. Neom. S. 356 den Ustilago segetum auf Agrostis angibt, so könnte sich diese Angabe, wie Magnus richtig be- merkt, auch ebenso auf T. separata beziehen. Die Art würde also noch zu suchen sein, in Schlesien kommt sie auf A. vulgaris vor, ferner ist sie von Halle und. Leipzig bekannt. 4. T. separata Kze. ap. Winter in Rabenh. Kıypt. Fl. Pilze I, 111 (1881); Magnus, Ustil. S. 86. Exsicc.: Sydow, Myc. march. 19; Sydow, Ustil. 129. Sporenhaufen den Fruchtknoten ausfüllend. Sporen kuglig, häufiger unregelmäßig kuglig, sehr selten kurz ellipsoidisch, fast undurchsichtig, 21—26, meist 24 u im Durchmesser, mit dunkel- braunem Epispor, dessen Netzleisten 2,5—3 u hoch und dessen Maschen 4 w breit sind. In den Fruchtknoten von Agrostis spica venti bei Weißensee und bei Potsdam (Sydow) gefunden. — In Anhalt im Kreis Dessau (Staritz). 5. T. calamagrostidis Fuck., Symb. myec. S. 40 (1369); Magnus, Ustil. S. 89. — T. aculeata Ule in Hedwigia XXV, 112 (1886). Exsice.: Sydow, Myc. march. 10, 71, 2620, 3603, 4305; Sydow, Ustil. 31, 69, 71, 127; Rabenh., Fungi eur. 2394. Habituell der T. striiformis ähnlich. Sporen 12—16 « im Durchmesser, durchschnittlich etwas größer als die von T. strii- formis, dunkler und mit etwas längeren Stacheln. Auf Arten von Calamagrostis und Triticum, im Sommer. Auf C. lanceolata in der Jungfernheide (Sydow); auf Ü. epigaea bei Johannistal und Köpenick (Ule), bei Rüdersdorf (Sydow); auf C. arundinacea bei Wannsee (Sydow); auf Triticum repens bei Steglitz (Ule), bei Wilmersdorf (Sydow). Von T. striiformis ist die Art vorsichtig zu unterscheiden. Die Sporen sind etwas größer, dunkler und die Bestachelung etwas stärker als bei jener Art. Im Habitus liegen dagegen kaum Unterschiede vor. 6. T. olida (Rieß) Winter in Rabenh. Krypt. Fl. Pilze I, 107 (1881). — Uredo olida Rieß in Klotzsch Herb. myc. 1695 (1852). Exsice.: Sydow, Ustil. 319. Sporenhaufen braunschwarz, strichförmige Brandpusteln in den Blättern bildend. Sporen unregelmäßig kuglig oder länglich, -oft eckig, bis 26 X 17—23 u, mit dunkelbraunem, fast durch- sichtigem Epispor, das mit niedrigen, zu engen Maschen ver- bundenen Leistchen versehen ist. In den Blättern von Brachypodium-Arten im Sommer. Im Gebiet bisher nur auf Brachypodium pinnatum bei Tamsel (Vogel). Ze carıes DE) Tul.2 in! Ann. se, nat. 2. ser., II, 161 (1854), Tab. XII, Fig. 1—26; Magnus, Ustil. S. 85. — Uredo caries DC. Flor. franc. VI, 78 (1815). — T. tritiei (Bjerk.) Wint. in Rabenh. Krypt. Fl. Pilze I, 277. Exsice.: Klotzsch, Herb. myc. 1398; Sydow, Myc. march. 1901, 2621. S.40, Fig. 4. a) Keimende Spore, b) kopulierende Konidien (nach Brefeld). Sporenhaufen schwärzlich-olivenbraun, die Fruchtknoten voll- ständig erfüllend und auftreibend, die Oberhaut des Kornes nicht sprengend und daher nicht stäubend, pulverig und leicht zer- reiblich, nach Heringslake riechend. Sporen kuglig, 16—20, ET meist 17 «u im Durchmesser, mit dickem, trüb-olivenbraunem Epispor, das mit 1—1,5 u hohen, zu etwa 3 u breiten Maschen zusammenschließenden Netzleisten besetzt ist. Konidien an der Spitze der Hemibasidie zu mehreren stehend, je zwei H-förmig kopulierend. In den Fruchtknoten von Triticum vulgare und zwar alle einer Pflanze gleichmäßig befallend, im Sommer. Im Gebiet überall vorkommend, aber meist nur sporadisch zwischen den gesunden Pflanzen. Im Gegensatz zu den Flugbrandarten (Ustilago) bilden die Sporen anfangs feste Massen, die einen heringslakeartigen Geruch besitzen (Stinkbrand, Schmierbrand). 8. T. laevis Kühn in Rabenh. Fungi eur. 1697 (1873), Hedwigia XII, 152; Schroet., Schles. Pilzfl. Pilze I, 277. Sporenhaufen denen von T. caries im Aussehen, Farbe und Geruch völlig gleich. Sporen kuglig, ellipsoidisch oder eiförmig, oft eckig oder unregelmäßig länglich, entweder 14—20 u im Durchmesser oder 17—23 (selten 28) w lang, 14—18 u dick, mit dickem, glattem, hellbraunem Epispor. Sporidien wie bei T. caries. Im Fruchtknoten von Sommerweizen im Sommer. Diese Art ist im Gebiet noch nicht sicher nachgewiesen, dürfte sich aber wahrscheinlich finden, namentlich im Süden des Gebietes. Kühn fand sie zuerst in Niederschlesien, Der Unterschied gegen T. caries ist rein mikroskopisch. Die Sporen sind unregelmäßig gestaltet und ganz glatt, während T. caries stets netzige und fest regelmäßig kuglige Sporen besitzt. 9. T. secalis (Corda) Wint. in Rabenh. Kr. Fl. Pilze I, 110 (1881). — Uredo secalis Corda in Hlubek Ökon. Neuigk. I. 9 (1848), Tab. 1. Sporenhaufen schwarzbraun, im Fruchtknoten sitzend, aber bald durchbrechend und verstäubend, stinkend. Sporen kuglig oder unregelmäßig kuglig, selten kurz und breit ellipsoidisch, 18 bis 23, meist 21 „ im Durchmesser, mit dunkelbraunem Epispor, das mit 2 u hohen Netzleisten und 3,5—4 u weiten Maschen versehen ist. Im Fruchtknoten von Secale cereale im Sommer. Im Gebiet bisher nicht gefunden, aber wohl sicher zu erwarten, aus Schlesien bekannt, aber sehr selten. 2. Gattung: Entyloma de By. in Bot. Zeit. XXXII, 101 (1874). Der Name wird abgeleitet von dem griechischen Verbum entyloo (ich bekomme Schwielen). Sporen im Verlauf der interzellularen Mycelfäden einzeln gebildet, gewöhnlich zahlreich in rundlichen Nestern oder etwas aufgetriebenen Lagern in der Nährpflanze gebildet, nicht aus- stäubend, mit meist dicker, mehrschichtiger, glatter oder höckeriger, hyaliner oder bräunlich gefärbter Membran. Hemibasidien kurz mit scheitelständigen Konidien, die meist paarweise kopulieren. Meist werden schon am Mycel hyaline, fädige Konidien gebildet, die an kurzen, die Epidermis durchbohrenden Trägerhyphen entstehen. Dadurch, daß die Sporen ausschließlich in dem Blattgewebe der Nährpflanzen entstehen und darin zur Reife kommen, werden bleiche, mehr oder weniger deutliche Flecken gebildet. Auf diesen Flecken findet man in Form weißer, kleiner Räschen die Mycel- konidien, die oft in großer Menge produziert werden. Sie stellen diejenige Fruchtart vor, durch die sich diese Parasiten während der Vegetationsperiode verbreiten, während die Sporen wohl meist erst eine Ruheperiode durchmachen müssen, ehe sie die Hemi- basidien bilden. Über die weitere Lebensweise dieser Formen wissen wir so gut wie nichts. I. E. ranunculi (Bon.) Schroet. in Schles. Krypt. Fl. Pilze I, 282 (1887); Magnus, Ustil. S. 81, Nachtr. S.9. — Fusidium ranuneuli Bon. Handb. allgem. Myk. S$. 43 (1851). Exsicc.: Sydow, Myc. march. 1111, 1112, 1113, 1231, 1303; Sydow, Ustil. 46, 145, 328. Sporenhaufen in kreisförmigen, flachen, anfangs rein weißen, später gelblichen oder bräunlichen, meist sehr reichlich auf dem Blatte auftretenden Flecken von 2—5 mm im Durchmesser, die in der Jugend mit einem dichten Lager von Sporidien bedeckt sind. Sporen kuglig, 11—14 u im Durchmesser, mit glattem, hellbraunem, etwa 1 u. dickem Epispor. Mycelkonidien spindel- oder fadenförmig, hyalin, bis 40 u lang, 2—3 u dick, zu Mycelien auskeimend, die ähnliche Konidien erzeugen. , Auf Blättern von Ranunculus-Arten im Sommer bis zum Herbst. Auf R. auricomus bei Frankfurt a. OÖ. (Hennings); auf R. repens bei Berlin im Botanischen Garten und bei Steglitz (Hennings), bei Wilmersdorf, Charlottenburg, Spandau (Sydow), bei Tamsel (Vogel); auf R. sceleratus im Grunewald mehrfach (Hennings, Magnus), bei Steglitz (Sydow), bei Wilmers- dorf (Koehne), am Saupfuhl vor dem Königstor in Berlin (Magnus); auf R. ficaria bei Charlottenburg und Schönhausen (Sydow), bei Potsdam, Freien- walde, Eberswalde, Oderberg (Magnus), bei Straußberg (Hennings), bei Buckow (Sydow), bei Triglitz und Putlitz (Jaap). — In Anhalt im Dessauer und Cöthener Kreise auf R. acer, auricomus, ficaria (Staritz). 2. E. microsporum (Ung.) Schroet., Krypt. Fl. Schles. Pilze I, 284 (1887); Magnus, Ustil. S. 83. — Protomyces microsporus Ung. Exanth. S. 343 (1835). Exsice.: Sydow, Ustil. 283. Sporenhaufen in schwielenförmigen, spindeligen oder halb- kugeligen Anschwellungen von 2—10 mm Länge, im Innern weiß, außen zuerst weiß, hornartig, später gelblich oder bräunlich, auf den Blättern oder den Blattstielen. Sporen ellipsoidisch oder un- regelmäßig kuglig, oft eckig, 15—24 X 12—17 u, mit farblosem oder hell gelblichem, mehrschichtigem, bis 7 «u dickem Epispor. Konidien zylindrisch spindelig, paarig kopulierend. Auf Ranunculus repens vom Sommer bis in den Herbst. Bei Zehlendorf (Magnus), in der Jungfernheide (Sydow), Königs- Wusterhausen (Urban), Eberswalde bei Warbecks Mühle (Pippow), bei Triglitz (Jaap). — In Anhalt im Dessauer Kreise (Staritz). In Schlesien weiter verbreitet und auch auf R. bulbosus vorkommend. Die Art dürfte in der Provinz häufiger sein und wurde wohl nicht genügend beachtet. 3. E. fuscum Schroet. in Cohns Beitr. II, 373 (1877); Magnus Ustil. S. 81. — E. bicolor Zopf in Rabenh. Fungi eur. 2496 (1878). Exsiee.: Rabenhorst, Fungi eur. 2496; Sydow, Myc. march. 11, 1381, 2909; Sydow, Ustil. 86, 140, 320. Sporenhaufen in rundlichen, selten etwas länglichen, flachen, zuerst weißen, dann braunen, zuletzt schwarzen, 3—10 mm breiten, rotgesäumten Flecken. Sporen kuglig oder ellipsoidisch, oft eckig, 12—17 u im Durchmesser, bisweilen länger, mit glattem, kastanien- braunem, zuerst gallertartigem, diekem Epispor. Mycelkonidien auf einfachen oder verzweigten Hyphen an der Unterseite der EEE: Flecken, zylindrisch, gebogen, hyalin, ungeteilt oder septiert, 10 bis 22 X 3 u. Auf Blättern von Papaver-Arten im Frühsommer. Auf P. rhoeas bei Berlin in der Hasenheide, bei Tempelhof, Schöneberg (Zopf), Friedenau (Magnus), Wilmersdorf (Sydow), Rheinsberg (Hennings), Tamsel (Vogel); auf P. dubium bei Berlin sehr häufig (Sydow, Magnus, Hennings), bei Rüdersdorf (Magnus), bei Lenzen und Triglitz (Jaap). — In Anhalt in Dessauer Kreise (Staritz). 4. E. corydalis de Bary in Botan. Zeit. XXXII, 104 (1874); Magnus, Ustil. S. 82. Sporenhaufen in rundlichen, 1—3 mm breiten, flachen, zuerst rein weißen, später bräunlichen Flecken, die in der Jugend von büschlig hervorbrechenden, weißen Konidienrasen bedeckt sind. Sporen kuglig oder ellipsoidisch, 10—13 uw im Durchmesser, mit dickem, gelbbraunem Epispor, das unregelmäßige, wellenförmige Höcker zeigt. Mycelkonidien länglich zylindrisch, bis 30 w lang, 2,5 u dick. Auf den Blättern von Corydalis cava einmal im Berliner botanischen Garten (Hennings) gefunden, aber wohl nur zufällig eingeschleppt. Aus Schlesien bekannt. 5. E. chrysosplenii (Berk. et Br.) Schroet. Schles. Krypt. Fl. Pilze I, 283 (1887); Magnus, Ustil. S. 82. — Protomyces chrysosplenii Berk. et Br. in Ann. and Mag. Nat. Hist. 4. ser., XV, 36 (1875). Exsice.: Sydow, Myc. march. 2911; Sydow, Ustil. 278. Sporenhaufen in rundlichen, 2—6 mm breiten, flachen, zuerst weißen, später blaß gelblichen Flecken. Sporen kuglig oder kurz ellipsoidisch, 10—12 u im Durchmesser, mit dünnem, glattem, fast farblosem Epispor. In den Blättern von Chrysosplenium alternifolium im Sommer. Im Gebiet bisher nur bei Marienspring bei Landsberg a. W. (Sydow), in Schlesien häufiger. 6. E. eryngii (Corda) de Bary in Bot. Zeit. XXXI, 105 (1874), Tab. II, Fig. 23—24; Magnus, Ustil. S. 82. — Physoderma eryngii Corda Icon. III, 3 (1839), Fig. 8. Exsice.: Sydow, Myc. march. 236. Sporenhaufen in rundlichen oder eckigen, 1—3 mm breiten, bräunlichen, flachen oder schwach gewölbten Flecken. Sporen kuglig oder ellipsoidisch, oft etwas unregelmäßig und eckig, 10 bis 20 u lang, meist 12—15 «u, und 10—15 u dick, mit glattem, hell bräunlichem, 1,5—2 u diekem Epispor. Konidien lang spindel- förmig. Auf Blättern von Eryngium campestre im Sommer. Im Humboldthain (Sydow), bei Storkow bei Tangermünde (Magnus), bei Lenzen (Jaap), bei Eichenbarleben bei Magdeburg. — In Anhalt bei Neken (Staritz). 7. E. heliosciadii Magnus in Hedwigia XXI, 129 (1882) ie. Exsice.: Sydow, Ustil. 281. Sporenhaufen in kleinen, etwa stecknadelknopfgroßen, weißen Pusteln der Blätter. Sporen am Mycel interkalar, bisweilen reihen- weise gebildet, länglich, 7,5—10 X 6,3 u, hyalin, mit glattem, dünnem Epispor, bald keimend. Hemibasidien fädig, meist ver- zweigt, an der Spitze kleine, stäbchenförmige Konidien mit oder ohne Sterigmen bildend. Auf Umbelliferen im Sommer. Bisher nur auf Berula angustifolia bei Birkenwerder (Sydow) gefunden. 8. E. Fergussoni (Berk. et Br.) Plowr., Monogr. Br. Ured. and Ustil. S. 289 (1889); Magnus, Ustil. S. 81. — Protomyces Fergussoni Berk. et Br. in Ann. and Mag. Nat. Hist. 4. ser., XV, 836 (1875). — Entyloma canescens Schroet. in Cohns Beitr. I, 872 (1877). Exsice.: Sydow, Myc. march. 1110, 1512; Sydow, Ustil. 88, 323, 324; Rabenh., Fungi eur. 2493. Sporenmassen in rundlichen, 1—3 mm breiten, grauweißen, anfangs von Sporidienrasen bedeckten Flecken. Sporen kuglig, 11—13 u im Durchmesser, mit ziemlich dünnem, glattem, hell- braunem Epispor. Konidien zylindrisch, 26—40 u lang, 2,5 bis 3 w dick. Auf Blättern von Myosotis-Arten im Sommer. Auf M. palustris bei Klein Machnow, Wannsee (Sydow), im Grunewald (Ule), am Liepnitzsee (Magnus), bei Triglitz (Jaap), bei Muskau (Sydow); auf M. intermedia bei Zehlendorf (Sydow), bei Triglitz (Jaap), bei Rheinsberg (Hennings); auf M. arenaria und hispida bei Triglitz (Jaap). 9. E. serotinum Schroet. in Cohns Beitr. II, 437 (1877); Magnus, Ustil. S. 80; Nachtr. S. 8. Exsice.: Sydow, Myc. march. 1611; Sydow, Ustil. 94. RN we: VE Dear zer — Sporenhaufen in kreisförmigen, 2—4 mm breiten, zuerst rein weißen, dann bräunlichen, reichlich auf jedem Blatte vorhandenen Flecken. Sporen kuglig, seltner etwas länglich oder eckig, 11 bis 14 u im Durchmesser, mit glattem, hellbraunem, dünnem Epispor. Mycelkonidien vor der Sporenausbildung am Mycel gebildet, fädig, 26—40 X 2,2—3 u, in weißen Rasen. Auf Blättern von Borraginaceen im Sommer und Herbst. Auf Symphytum offieinale in der Jungfernheide (Sydow), bei Rüders- dorf (Magnus), bei Freienwalde (Hennings), bei Lenzen und Putlitz (Jaap), bei Muskau (Sydow). 10. E. linariae Schroet. in Cohns Beitr, II, 371 (1877); Magnus, Ustil. S. 82. Exsice.: Sydow, Myc. march. 1115; Sydow, Ustil. 91, 365. Sporenhaufen in rundlichen oder unregelmäßigen, oft zu- sammenfließenden, flachen, 2— 6 mm breiten, zuerst weißen, dann gelblichen Flecken. Sporen kuglig, kurz ellipsoidisch und eckig, 11—14 x 9—12 u, mit gelblich-braunem, 2—2,5 u dickem, durch unregelmäßige Verdickungen eckigem Epispor. Auf den Blättern von Linaria vulgaris im Sommer und Herbst. Im Gebiet nur bei Berlin-Wilmersdorf, bei Kl. Machnow (Sydow) und bei Triglitz (Jaap) gefunden. In Schlesien bei Liegnitz und bei Muskau (Sydow). Il. E. bellidis Krieger in Hedwigia XXXV, (145) (1896). Exsicc.: Sydow, Ustil. 227. Sporenhaufen im Blattgewebe in rundlichen, 1—3 mm breiten, weißlichen oder gelblichen, oft zusammenfließenden oder die ganze Blattfläche einnehmenden Flecken. Sporen kuglig, hyalin oder gelblich, 9—14 u im Durchmesser, mit 1,5 « dickem Epispor. Mycelkonidien beiderseitig auf den Flecken, in weißen, sehr kleinen Räschen, nadelförmig, etwas gebogen, hyalin, 22—40 X 1,5 u. Sehr selten, nur einmal auf Bellis perennis bei Chorin (Sydow) gesammelt. Wie Krieger angibt, finden sich die Mycelkonidien im Herbst, während die im Blattgewebe sitzenden Sporen erst im Frühjahr auftreten. 2. E. matricariae Rostr. in v. Thüm. Myc. univ. 2223 (1884); Magnus, Ustil. S. 83. Exsice.: Sydow, Myc. march. 3066; Sydow, Ustil. 183. Sporenhaufen in rundlichen, weißlichen, etwas höckerigen, gehäuften, kleinen Flecken. Sporen kuglig oder unregelmäßig Kryptogamenflora der Mark Va. 4 N FE kuglig, 12—13 u im Durchmesser, mit dünnem, glattem, blaß- braunem Epispor. Mycelkonidien eiförmig, 4—6 X 2—2,5 u. Auf den Blättern von Chrysanthemum inodorum bei Berlin-Schöneberg (Sydow); auf Achillea millefolium bei Berlin-Wilmersdorf (Sydow), bei Triglitz (‚Jaap). Die Art scheint selten zu sein und wurde bisher nur in Schweden gefunden. Es ist notwendig, noch weiter auf ihr Vor- kommen zu achten. 13. E. calendulae (Oud.) de Bary in Bot. Zeit. XXXII, 105 (1874), Tab. II, Fig. 14—22; Magnus, Ustil. S. 82, Nachtr. S. 10. — Protomyces calendulae Oudem. in Arch. neerl. VIII, 884 (1873). Exsicc.: Sydow, Myc. march. 12, 1417, 2122, 3225; Sydow, Ustil. 87, 142, 143. S. 40, Fig.5. a) Sporen bildende Hyphen, b, c) auskeimende Sporen (nach de Bary). Sporenhaufen in runden, bis 4 mm breiten, flachen, anfangs grünlichen oder weißlichen, später sich bräunenden Flecken. Sporen kuglig oder etwas eckig, 9—14 u im Durchmesser, mit dünnem, glattem, hellbräunlichem Epispor. Mycelkonidien nadel- förmig. In den Blättern verschiedener Compositen, im Sommer. “Auf Calendula offieinalis in Gärten in Berlin (Sydow), Birkenwerder (Hennings), Tasdorf bei Rüdersdorf (Magnus), bei Triglitz (Jaap), bei Tamsel (Vogel); auf ©. fulgens in Gärten in Breitebruch bei Landsberg a. W. und in Eggersdorf bei Strausberg (Sydow); auf C. mierocephala im Berliner Bo- tanischen Garten (Hennings); auf Arnoseris minima bei Storkow bei Tanger- münde (Magnus), bei Woßna bei Sorau (Sydow), bei Triglitz und Kyritz (Jaap), bei Muskau (Sydow); auf Hieracium murorum im Bellevuegarten in Berlin (Sydow), bei Schlachtensee (Sydow). 14. E. picridis Rostrup ap. Winter in Rabenh. Krypt. Fl. Pilze I, 115 (1881). Blattflecken flach, graubräunlich, von einem breiten, gelb- lichen Hofe, besonders in der Jugend, umgeben. Sporen kuglig oder meist polygonal, oft etwas länglich, mit ungleich dickem, geschichtetem, gelbbraunem Epispor, 10—15 u im Durchmesser, bis 17 u lang. In den Blättern von Picris hieracioides im Sommer. Im Gebiet noch nicht beobachtet, aber bei Gröbzig in Anhalt (Staritz) gefunden. Der N — 15. E. Magnusii (Ule) Woron. in de By. et Wor. Beitr. V, 24 (1882); Magnus, Ustil. S. 83. — Sorosporium Magnusii Ule in Hedwigia XVII, 20 (1878). Exsice.: Sydow, Myce. march. 48; Sydow, Ustil. 144; Rabenh., Fungi eur. 2488. S. 40, Fig. 6. a, b) Keimende Sporen (nach Woronin). Sporenhaufen rundliche, gallenartige, 3—10 mm breite An- schwellungen an Stengeln und am Wurzelhals bildend, im Innern weißlichgelb, später hell rostfarben. Sporen unregelmäßig kuglig, oft eckig, 17—22 X 11—15 u, mit 4—6 u dieckem, mehrschich- tigem, gelbem Epispor. Hemibasidie ohne Seitenast. Konidien zu dreien endständig, zylindrisch fädig, am Ende schmale, hirsch- geweiheartig verzweigte Sekundärkonidien bildend. Auf Gnaphalium luteoalbum im Spätsommer. Bei Weißensee und Treptow bei Berlin (Ule), bei Finkenkrug (Sydow). Der Pilz ist anscheinend selten und außerdem wohl vielfach übersehen. In Schlesien findet er sich bei Liegnitz auf G. uli- ginosum, sowie auf der angegebenen Art. 16. E. Aschersonii (Ule) Woron. in de By. et Wor. Beitr. V, 24 (1882); Magnus, Ustil. S. 83. — Sorosporium Aschersonii Ule in Hedwigia XVII, 18 (1878). Exsice.: Sydow, Myc. march. 35, 2208; Rabenh., Fungi eur. 2487. Sporenhaufen knollige gallenartige, oft fast kuglige und bis l cm dicke Anschwellungen an den Stengeln und am Wurzelhals bildend, im Innern zuerst hellbraun, später kastanienbraun, oft in großer Menge vorhanden und die Triebe abtötend. Sporen kuglig oder ellipsoidisch, meist etwas kantig, 15— 22 X 11—20 u, mit 4—7 u dickem, mehrschichtigem, kastanienbraunem Epispor. Hemibasidie meist am Grunde mit einem fertilen Seitenast. Ko- nidien spindelförmig, an langen Keimschläuchen abgegliedert. Auf Helichrysum arenarium im Sommer. Nicht häufig, bei Berlin im Friedrichshain, in der Jungfernheide, bei Tempelhof (Ule), bei Kladow bei Landsberg a. W. (Sydow). 3. Gattung: Melanotaenium de By. in Bot. Zeit. XXXII, 106 (1874). Der Name ist vom griechischen melas (schwarz) und tainia (Binde, Streifen) abgeleitet. 4* EEE Mycel perennierend, die ganze oder größere Teile der Nähr- pflanze durchziehend. Sporen interkalar an nicht verquellenden Fäden gebildet, in großen, nicht verstäubenden Lagern. Hemi- basidien mit kurzen, dicken Konidien, die paarweise fusionieren. Der Hauptcharakter der Gattung liegt in dem perennierenden Mycel, das nachher die Nährpflanze zum größten Teil durchzieht. Die Sporen liegen in weit ausgebreiteten, schwielenartigen Lagern. Die Nährpflanze bleibt klein und verkümmert. Die Auskeimung der Sporen ist bisher nicht in Nährlösungen untersucht worden. I. M. endogenum (Ung.) de By. in Bot. Zeit. XXXII, 106 (1874); Magnus, Ustil. S. 84. — Protomyces endogenus Ung. Exanthem. S. 342 (1833). S. 40, Fig. 7. a) Haustorien und sporenbildende Hyphen, b) Keimende Spore (nach Woronin). Mycel die ganze Nährpflanze durchziehend und an beliebigen Stellen ausgedehnte, schwarze Sporenlager bildend, die von der Oberhaut bedeckt bleiben und deshalb bleigrau aussehen. Sporen kuglig oder ellipsoidisch, ca. 15—22 X 12—20 u, mit glattem, schwarzbraunem, fast undurchsichtigem Epispor. Hemibasidie am Grunde meist mit einem fertilen Ast. Konidien zylindrisch, paarig kopulierend und direkt auskeimend. Auf Galium-Arten im Frühsommer sehr selten. Auf G. verum bei Potsdam an der Chaussee nach Baumgartenbrück (Magnus), am Wege nach dem Gördensee bei Brandenburg (Bester); auf G. mollugo bei Birkenwerder (Hennings). Durch das die ganze Pflanze durchziehende Mycel bleibt diese klein, indem die Internodien sich verkürzen und die Blätter schrumpfen. Blüten werden meist gar nicht entwickelt. Die Sporenlager werden meist an den Knoten, an dem Blattansatz gebildet und umziehen gewöhnlich ein ganzes Internodium. Auch in den Blütenrudimenten finden sich bisweilen die Sporenlager. 4. Gattung: Tubureinia Fries, Syst. II, 439 (1832); em. Woron. in de By. et Woron. Beitr. V, 4 (1882). Der Name ist vom lateinischen tubureinari (verschlingen, aufessen) abgeleitet. Sporen in größerer Zahl fest zu unregelmäßigen oder etwa kugligen Ballen verbunden, alle gleichartig, hervorgehend aus einer ein oder mehrzelligen Anlage. Hemibasidien kurz zylindrisch, 55 4. U, violae. 3. U. filipendula. 2. Urocystis oceulta. 1. Tubureinia trientalis. - — 54 — am Scheitel mit 4—S länglichen Konidien, die paarweise fusio- nieren und zu sekundären resp. tertiären Konidien austreiben. Mycelkonidien an einfachen Traghyphen, ausgebreitete, schimmel- förmige Lager bildend. Der Gattungscharakter wird durch die aus gleichartigen Sporen gebildeten Ballen bestimmt, die aus einer Anlage durch Teilung hervorgehen. Die lokalisierten Mycelien bilden zuerst die Mycel- konidienlager, indem die Träger durch die Spaltöffnungen oder zwischen den Epidermiszellen hervorwachsen. Im Innern ent- stehen dann später die Brandsporen. I. T. trientalis Berk. et Br. Outlines S. 336 (1860); Magnus, Ustil. 8. 95. Exsice.: Sydow, Myc. march. 2617. S. 53, Fig. 1. a) Hyphenverknäulung zur Bildung der Sporenballen, b) Sporenballen im Nährpflanzengewebe, c) keimender Sporenballen, d) Mycel- konidien (nach Woronin). Sporenhaufen schwarz, durch die Oberhaut bedeckt und des- halb bleigrau schimmernd, entweder den Stengel in flachen Krusten umziehend oder auf den Blättern unregelmäßige, rundliche Flecken bildend, aus unregelmäßig kugligen oder länglichen, meist 50 bis 75 a langen, aus 50—100 Einzelsporen bestehenden Sporenballen zusammengesetzt. Sporen kuglig oder ellipsoidisch, oft kantig, 15—32 x 10—17 u, mit dunkelbraunem, fast undurchsichtigem, glattem Epispor. Hemibasidie wie bei Entyloma. Konidien in größerer Zahl endständig, zylindrisch -spindelförmig, am Grunde paarweise kopulierend, in spindelförmige Sekundärkonidien aus- sprossend. — Mycelkonidien in weit verbreiteten, weißen, schimmel- artigen Lagern auf der Unterseite der Blätter hervorbrechend, eiförmig oder birnförmig, nach oben verjüngt, hyalin, endständig an langen, dünnen, zwischen den Epidermiszellen hervorkommenden, aufrechten, einfachen Konidienträgern entstehend. Auf Trientalis europaea im Sommer. Im Gebiet in der Konidienform nur einmal bei Marienspring bei Lands- berg a. W. (Sydow), in der Sporenform nur bei Ruhlsdorf bei Bernau (Sydow) gefunden. 5. Gattung: Uroecystis Rabenh. in Klotzsch Herb. myec. 2. ed. 393 (1856). — Polycystis Lev. in Ann. sc. nat. 3. ser., V, 269 (1846) nec Kütz. 1845. en inh 1 Der Name leitet sich ab vom griechischen oura (Schwarz) und kystis (Blase). Sporen in geringer Zahl zu Ballen vereinigt, bisweilen auch einzelne zwischen den Ballen, fertile in der Mitte gelegen und von wenigen sterilen, meist helleren Sporenzellen (Nebensporen) unvollkommen umhüllt. Keimung der fertilen Innensporen wie bei Tilletia mit Konidien oder mit in Mycelien austreibenden Endästen. Wir finden hier die Differenzierung zwischen fertilen und sterilen Sporen in den Anfängen. Die fertilen Innensporen werden von wenigen Nebensporen noch unvollkommen eingeschlossen, die Verteilung an der Peripherie des Ballens ist daher eine ganz un- regelmäßige. Die Bedeutung dieses Baues liegt darin, die Ballen zur Verbreitung durch den Wind fähig zu machen. I. U. occulta (Wallr.) Rabenh. in Klotzsch, Herb. myc. 2. ed. 395 (1856); Magnus, Ustil. S. 94, Nachtr. S. 10. — Erysibe occulta Wallr. Fl. erypt. Germ. II, 212 (1833). Exsice.: Sydow, Myc. march. 241; Sydow, Ustil. 44. S. 53, Fig. 2. Keimung des Sporenballens (nach Brefeld). Mycel einjährig. Sporenhaufen schwarz, in Längsreihen an allen Pflanzenteilen gebildet, zuerst von der ÖOberhaut bedeckt, blaugrau, später nach Ablösung der Oberhaut vorbrechend, schwarz verstäubend. Sporenballen kuglig oder ellipsoidisch, 17—24 u lang, 15—20 u dick, aus 1—2 (selten 3) Hauptsporen gebildet, die von einer einfachen, ununterbrochenen Schicht von Neben- sporen umgeben sind. Hauptsporen + kuglig, etwas abgeflacht, meist 13—18 u im Durchmesser, mit glattem, dunkelbraunem Epispor. Nebensporen + kuglig, abgeflacht, hellbraun, 4—6 u im Durchmesser. Hemibasidien kurz oder etwas verlängert, mehrere sterile Quirläste bildend. Auf Gramineen von Mai bis Juli. Im Gebiet auf Secale cereale sehr häufig, aber nicht immer regelmäßig auftretend, gelegentlich durch die Massenhaftigkeit des Auftretens das Ge- treide schädigend. Selten auf Lolium perenne, bei Tamsel (Vogel). 2. U. agropyri (Preuß) Schroet. in Schles. Krypt. Fl. Pilze I, 279 (1887); Magnus, Ustil. S. 94. — Uredo agropyri Preuß in Sturm Deutschl. Fl. Pilze VI, 1 (1848), Tab. 1. — U. festucae Ule in Hedwigia XXV, 114 (1886). Exsice.: Sydow, Myc. march. 2010, 2011, 2012; Sydow, Ustil. 37, 38, 191, 193, 244, 290, 291, 338. Mycel perennierend, deshalb der Pilz jährlich auf der Pflanze wiederkehrend. Sporenhaufen wie bei U. occulta. Sporenballen meist 20—26 u lang, 16—20 u diek, mit 1—3 Hauptsporen und einer einfachen Lage von gelbbraunen, 5—9 u breiten, die Haupt- sporen meist vollständig umhüllenden Nebensporen. Keimung un- bekannt. In den Blättern und Infloreszenzen von Gräsern im Frühjahr und Sommer. Auf Triticum repens bei Schöneberg, Wilmersdorf (Sydow), Treptow (Ule), Lichtenberg (Hanspach), bei Tamsel (Vogel); auf Festuca ovina am Kurfürstendamm bei Berlin und bei Buch (Sydow); auf F. rubra bei Steglitz (Sydow); auf Poa pratensis bei Zehlendorf (Sydow); auf P. trivialis bei Buch, Rüdersdorf (Sydow); auf Dactylis glomerata bei Rüdersdorf (Sydow); auf Agrostis vulgaris bei Steglitz (Sydow). — In Anhalt bei Gröbzig (Staritz). 3. U. Ulei Magnus in Rabenh. Fungi eur. 2390 (1878), Ustil. S. 95. Exsiee.: Rabenhorst, Fungi eur. 2390; Sydow, Myc. march. 24. Sporenhaufen schwarz, in Längsstreifen an der Oberseite der Blätter oder seltner an den Spindeln und Brakteen der Blüten. Sporenballen 24—30 u im Durchmesser. Fertile Sporen 1—2, seltner mehrere, etwa 12—13S u im Durchmesser. Sterile Rand- zellen die fertilen nicht vollständig umhüllend, ca. 6 «u hoch. In den Blättern und seltner den Infloreszenzteilen von Poa pratensis und ihrer Varietät angustifolia im Frühjahr bis Juli. Bei Berlin im Friedrichshain, bei Weißensee, Treptow, Rixdorf, in der Jungfernheide, im Grunewald (Ule), bei Potsdam mehrfach (Ule, Magnus), beim Kloster Chorin (Magnus), auf Pehlitz- Werder im Parsteiner See (Ule), bei Triglitz (Jaap). 4. U. Iuzulae Schroet. in Schles. Krypt. Fl. Pilze I, 279 (1887). — Polycystis luzulae Schroet. in Cohns Beitr. II, 380 (1877). Exsicc.: Sydow, Myc. march. 4720; Sydow, Ustil. 138. Sporenhaufen schwarz, in sehr dicht stehenden, oft zu- sammenfließenden, von der Oberhaut bedeckten, blaugrauen Längs- streifen an den Blättern. Sporenballen kuglig oder länglich, 22 bis 40 X 15—26 u. Hauptsporen zu 3—5, mit glattem, dunkel kastanienbraunem Epispor, 11—13 u im Durchmesser. Neben- a ieh: „on sporen in einfacher Lage, stark zusammengedrückt, kastanienbraun, 6—5 u breit. Im Gebiet auf Luzula pilosa nur im Bredower Forst und in der Jungfernheide (Sydow) gefunden im Frühjahr. 5. U. junci v. Lagerh. in Bot. Notis $. 201 (1888); Magnus, Ustil. S. 93. Exsicc.: Sydow, Myc. march. 3506. Sporenhaufen in der Mitte der nicht angeschwollenen Stengel oder Blätter parasitisch. Sporenballen + kuglig oder + länglich, 20—70 u lang, häufig abgeplattet, aus 2—15 Hauptsporen und zahlreichen Nebensporen bestehend. Hauptsporen kuglig-eckig, 14—16 u im Durchmesser, mit braunem Epispor. Nebensporen abgeflacht halbkuglig, 6—10 u im Durchmesser, 3—4 u hoch, mit hellbraunem, durchsichtigem Epispor. Auf Juncus filiformis, der durch den Pilz steril wird, sehr selten im Gebiet, im Sommer. Bisher nur auf den Nuthewiesen bei Potsdam (Sydow). Sonst noch bekannt vom Berninabach in Graubünden. Die Art scheint in der Ebene bisher übersehen worden zu sein. 6. U. Johansonii (v. Lagerh.) Magnus in Verh. Bot. Ver. Pr. Brand. XXXVII, 94 (1895). — U. junci var. Johansonii v. Lagerh. in Bot. Notis. S. 201 (1888). Exsice.: Sydow, Myc. march. 2627. Sporenhaufen schwarz, im unteren, dadurch zwiebelartig an- geschwollenen Teil des Blattes, durchschimmernd. Sporenballen meist rundlich, 16—35 u im Durchmesser, mit 1—5 fertilen, dunkelbraunen Sporen, 14—16 u im Durchmesser. Sterile Sporen flach halbkuglig, zahlreich, etwas heller als die fertilen gefärbt, 6—10 u im Durchmesser, 3—4 u hoch. An den Blattbasen von Juncus bufonius an der Jungfernheide auf Äckern (Sydow), bei Steglitz an Tümpeln (Hennings, Graebner). Sonst nur aus Schweden und Schleswig bekannt. Die befallenen Pflanzen bleiben klein, blühen nicht und trocknen schließlich vollständig ein. 7. U. colchici (Schlecht.) Rabenh. Fungi eur. 396 (1861). — Caeoma colchiei Schlecht. in Linnaea I, 241 (1826). Exsiec.: Sydow, Myc. march. 113. BE en Sporenhaufen schwarz, in den Blättern dicke, breite, lange, später aufreißende Schwielen bildend. Sporenballen kuglig oder länglich, 20—33 X 16—20 u. Fertile Sporen zu 2—4, etwa 12 bis 15 « im Durchmesser, mit glattem, kastanienbraunem Epispor. Sterile Sporen dicht, bisweilen zweischichtig, 7—11 # im Durch- messer, gelbbraun gefärbt. Auf Liliaceen im Frühjahr bis Sommer. Auf Colchieum autumnale im Universitätsgarten zu Berlin (Zopf); auf Ü. orientale im Berliner Botanischen Garten (Hennings). 8. U. anemones (Pers.) Schroet. in Schles. Krypt. Fl. Pilze I, 280 (1887); Magnus, Ustil, S. 93, Nachtr. S. 10. — Uredo ane- mones Pers. Disp. meth. S. 56 (1797). Exsicc.: Sydow, Myc. march. 240, 242, 723, 2619, 3118; Sydow, Ustil. 39, 40, 135, 420, 427; Jaap, Fungi sel. 381; Sydow, Myc. germ. 476, 775. Sporenhaufen schwarz, in länglichen oder mehr rundlichen, deutlichen, oft gallenartig aufgeschwollenen und verbogenen Schwielen, die an den Blattrippen, Blattstielen und Stengeln sitzen und lange von der Oberhaut bedeckt sind, später aber unregel- mäßig aufreißen. Sporenballen + kuglig oder länglich, bis 35 w lang, bis 25 u dick, aus 1—2 Hauptsporen und wenigen, seltner sogar ganz fehlenden Nebensporen bestehend. Hauptsporen 12 bis 15 X 10—12 u, mit undeutlich punktiertem, dunkelkastanien- braunem Epispor. Nebensporen gelbbraun, 7—10 « im Durch- messer. Hemibasidie sehr kurz, dicht an der Spore mehrere sterile Quirläste bildend. Auf Ranunculaceen vom Mai bis August. Im Gebiet auf Anemone nemorosa wohl überall; auf A. silvestris bei Rüdersdorf (Magnus, Sydow, Lindau), bei Oderberg (Treichel); auf Hepatica triloba im Berliner Botanischen Garten (Braun, Hennings), bei Strausberg, Öderberg und Lanke (Hennings), bei Freienwalde (Sydow), bei Berlinchen (Graebner), bei Tiefensee bei Werneuchen (Sydow), bei Templin (Lindau); auf H. acutiloba im Berliner Botanischen Garten (Hennings); auf Ranunculus bulbosus bei Zehlendorf (Sydow); auf R. repens bei Triglitz (Jaap); auf Ficaria ranunculoides bei Tamsel (Vogel); auf Helleborus niger bei Küstrin (Vogel). — In Anhalt im Dessauer Kreise (Staritz). 9. U. sorosporioidis Körn. in Fuckel Symb. Nachtr. II, 10 (1875) sine diagn.; Winter in Rabenh. Kr. Fl. Pilze I, 124 (1881); Magnus, Ustil. 93. Exsice.: Sydow, Myc. march. 2618. =—-,59 — Sporenhaufen schwarz, zuerst von der grauweißen Oberhaut bedeckt, dann frei werdend und stäubend, an den Blättern auf- getriebene, an den Stengeln und Blattnerven und Blattstielen längliche Schwielen bildend. Sporenballen + kuglig oder länglich, 22—48 X 15—31 u, aus 4—6 (seltner mehr) Hauptsporen und einer Schicht von zahlreichen Nebensporen bestehend. Hauptsporen kuglig oder halbkuglig, 11—17 u im Durchmesser, mit dunkel- braunem Epispor. Nebensporen fast kuglig oder meist flach halb- kuglig, 7—12 u im Durchmesser, mit gelbbraunem, viel hellerem Epispor. Auf Thalietrum minus im Sommer nicht häufig. Im Gebiet bisher nur bei Klein Machnow (Sydow) und im Bredower Forst bei Nauen (Roß, Matz). I0. U. filipendulae (Tul.) Fuck. Symb. Nachtr. I, 5 (1871). — Polyeystis filipendulae Tul. in Ann. sc. nat. 4. ser., II, 163 (1854). Exsicc.: Sydow, Ustil. 295. S. 53, Fig. 3. Keimung des Sporenballens (nach Brefeld). Sporenhaufen schwarz, an den Blattstielen und Blattnerven schwielenartige Auftreibungen bildend, die aufreißen und ver- stäuben. Sporenballen von sehr verschiedener Gestalt und Größe, bis 44 u lang. Hauptsporen zu 3—7 mit unregelmäßig höckerigem Epispor, 15—20, seltner bis 24 u lang, 11—13 u dick. Neben- sporen unregelmäßig, halbkuglig, den Hauptsporen gleichend, 8 bis 12 « breit, dunkelbraun. Hemibasidien sehr kurz, sich un- mittelbar an der Spore in mehrere Quirläste verzweigend, die steril weiter wachsen. Auf Filipendula hexapetala bei Rüdersdorf (Sydow) im Spätsommer; scheint sehr selten zu sein. Il. U. violae (Sow.) Fisch. v. Waldh. Apercu syst. Ustil. S. 41 (1877); Magnus, Ustil. S. 93. — Granularia violae Sow. Engl. Fungi Tab. 440 (1809?). Exsiec.: Sydow, Ustil. 197, 298, 1513. S.53, Fig. 4. Keimung des Sporenballens (nach Brefeld). Sporenhaufen schwarz, an Blattrippen und Blattstielen aus- gedehnte, dicke, unregelmäßig aufreißende und stäubende Schwielen bildend. Sporenballen kuglig oder ellipsoidisch, 33—50 X 20—40 u, mit meist 6—8 Hauptsporen (selten einzeln) und zahlreichen Nebensporen. Hauptsporen + kuglig, 11—15 u im Durchmesser, —S ONE mit dunkelbraunem Epispor. Nebensporen halbkuglig, stark ge- wölbt, 6—10 u im Durchmesser, mit hellbräunlichem Epispor. Konidien zylindrisch, am Ende der Hemibasidie zu mehreren ge- bildet, entweder Sekundärkonidien bildend oder Mycelien erzeugend, die wieder Konidien hervorbringen. Auf Viola-Arten im Sommer. Auf Viola odorata in Gärten nicht selten. Im Universitätsgarten (Magnus), in Potsdam (Magnus), Birkenwerder (Hennings), Dahme (Groenland), Marienspring bei Landsberg a. W. (Sydow); auf V. eyanea im Berliner Bo- tanischen Garten (Sydow). — In Anhalt im Dessauer Kreise auf V. odorata (Staritz). 12. U. primulicola Magnus in Verh. Bot. Ver. Pr. Brand. XX, Sitzungsber. S. 53 (1878); Sporenhaufen schwarz, in den bauchig angeschwollenen Frucht- knoten gebildet. Sporenballen fast kuglig, bisweilen unregelmäßig, 25—48 u im Durchmesser, im Durchschnitt etwa 34 u. Fertile Sporen 3—6, seltner mehr, kuglig, ca. 9—15 w im Durchmesser, mit glattem, braunem Epispor, äußere sterile Sporen zahlreicher, kleiner. Hemibasidien zylindrischh Konidien terminal, bis vier, eiförmig oder länglich, mit kurzem Stielchen. Auf Primula-Arten im Frühsommer. Bisher nur auf P. offieinalis und elatior im Bot. Garten zu Dahlem (Graebner, Hennings). Ist wohl nur eingeschleppt. 6. Gattung: Doassansia Cornu in Ann. sc. nat. 6. ser., XV, 285 (1883). — Setchellia Magnus, Ustil. S. 91 (1895). Der Name ist abgeleitet von dem französischen Mykologen E. Doassans. Sporen in großen kugligen, halbkugligen oder mehr unregel- mäßigen Ballen fest vereinigt. Fertile Zellen in größerer Zahl im Innern des Ballens, außen von einer geschlossenen Schicht von sterilen Zellen umhüllt, die meist abweichend gestaltet sind oder seltner nur zur Hälfte von den sterilen Zellen umgeben. Keimung mit Hemibasidien und endständig gestellten Konidien, die Se- kundärkonidien bilden, welche in Nährlösung sprossen. Die Sporenballen der ausschließlich auf Wasserpflanzen wachsenden Arten sind vermöge ihres Baues an das Schwimmen auf dem Wasser angepaßt. Gewöhnlich geht die Rindenschicht lückenlos um den ganzen Ballen herum, wenn aber, wie bei Dee a rn u Biber. > BE. D. punctiformis, die Ballen unmittelbar unter der Epidermis der Nährpflanze liegen, so wird die Rindenschicht nur halbkuglig ausgebildet. Auf dieses Merkmal hat Magnus die Gattung Set- chellia begründet. Da aber auch ganz berindete Sporen bei D. punctiformis sich finden, so wird sich die Gattung nicht aufrecht erhalten lassen, wenn man dieses Merkmal an die Spitze stellt. I. D. alismatis (Nees) Cornu in Ann. sc. nat. 6. ser, XV, 285 (1883), Tab. XVI, Fig. 1—4; Magnus, Ustil. S. 91. — Sele- rotium alismatis Nees in Fries Syst. II, 257 (1822). — Dothidea alismatis Lasch in Klotzsch Herb. mye. 553 (1844). Exsiec.: Klotzsch, Herb. myc. 553; Sydow, Myc. march. 1305, 4110; Sydow, Ustil. 285. 8. 62, Fig. 1. Stück eines Schnittes durch ein Sporenhäufchen (nach Dietel). Flecke meist begrenzt, rundlich, bis 1 cm im Durchmesser, seltner zusammfließend und kleiner, wenig verfärbt. Sporen- häufchen beiderseitig, pustelförmig, rundlich oder länglich, zahlreich, braun, etwa '/; mm im Durchmesser. Sporen kuglig oder eckig, 10—12 X S—10 u, seltner größer, Epispor hellbraun, glatt. Spo- ridien lang zylindrisch, zahlreich am Ende der Hemibasidie ge- bildet, paarweise fusionierend. Auf Blättern von Alisma plantago im Sommer. Sehr zerstreut in der Provinz. Im Berliner Botanischen Garten, bei Steglitz und Friedrichshagen (Hennings), bei Klein-Machnow (Sydow), bei Nauen (Sydow), bei Driesen (Lasch). — In Anhalt bei Groß Kühnau, selten (Staritz). 2. D. sagittariae (Westend.) Fisch in Ber. D. Bot. Ges. II, 405 (1884); Magnus, Ustil. S. 91. — Uredo sagittariae Westend. in Crypt. belg. 1177. Exsice.: Sydow, Myc. march. 994; Sydow, Ustil. 96. S. 62, Fig. 2. Keimendes Sporenhäufchen (nach Brefeld). Flecke rundlich, bis 1 cm breit, gelblich. Sporenballen beider- seitig, besonders unterseitig hervortretend, zahlreich, oft zusammen- fließend, pustelförmig, gelbbraun, bis '/ıo mm im Durchmesser. Sporen kuglig-eckig, mit hellbraunem, glattem Epispor, etwa 9 bis 10 u im Durchmesser, oder wenig größer. Konidien ähnlich an kurzen Hemibasidien in größerer Zahl quirlförmig an der Spitze ee entstehend, nicht fusionierend, Sekundärkonidien an der Spitze erzeugend. Auf Blättern von Sagittaria sagittifolia im Sommer. Bisher nur an wenigen Stellen gefunden, aber gewiß häufiger im Gebiet. Berlin im Universitätsgarten und im Botanischen Garten (Magnus, Hennings), 1. Doassansia alismatis. 2. D. sagittariae. 3. Entorrhiza eypericola. 4. E. Aschersoniana. 5. E. Casparyana. 6. Schroeteria delastrina. 7. Graphiola phoenieis. bei Gr. Lichterfelde (Magnus), Mariendorf, Steglitz, Zehlendorf (Hennings); Teiche bei Peitz (Diedicke). — In Anhalt bei Dessau häufig (Staritz). 3. D. punctiformis (Niessl) Schroet. in Schles. Krypt. Fl. Pilze I, 287 (1887). — Protomyces punctiformis Niessl in Verh. BIO naturf. Ver. Brünn X, 166 (1871). — Setchellia punctiformis Magnus, Ustil. S. 93 (1895), Tab. I, Fig. 1, 2. Exsice.: Sydow, Myc. march. 1206. Flecken undeutlich, klein, etwas heller als die Umgebung. Sporenhäufchen dicht unter der Epidermis gelegen, ca. '/; mm im Durchmesser, aus sehr vielen Sporen bestehend. Fertile Innen- sporen hellfarbig, etwa kuglig, 9—11 u im Durchmesser, halb- kuglig umgeben (mit Ausnahme der Außenseite) von einer Schicht steriler ähnlicher Zellen mit hellbraunem, glattem Epispor. Hemi- basidien kurz, an der Spitze mehrere längliche Konidien bildend, die wieder auskeimen und Sekundärkonidien am Keimschlauch erzeugen. In Blättern und Stengel von Butomus umbellatus im Sommer. Bisher nur im Berliner Botanischen Garten (Sydow), aber gewiß auch sonst zu finden. Während bei den übrigen Arten die Sporenballen von einer zusammenhängenden Rindenschicht umgeben sind, fällt hier die Berindung auf der äußeren Seite fort, so daß der halbkuglige Ballen nur auf der Kugelfläche von der Rindenschicht bedeckt wird. Magnus hat hauptsächlich auf diese Verschiedenheit seine Gattung Setchellia begründet. 4. D. hottoniae (Rostr.) de Toni in Journ. of Myc. IV, 18 (1888); Magnus, Ustil. S. 91. — Entyloma hottoniae Rostr. in v. Thüm. Myec. univ. 2222 (1884). Exsiec.: Sydow, Myc. march. 2322; Sydow, Ustil. 90. Sporenhäufchen gesellig, halbkuglig, SO—200 vw im Durch- messer, seltner länglich, rötlich. Sporen kuglig-eckig, mit glattem, dünnem, blaß bräunlichen Epispor, 9—14 u im Durchmesser. Auf Blättern von Hottonia palustris in Dänemark. Nur einmal bei Zehlendorf gefunden (Sydow) im Oktober. Zweifelhafte Gattungen der Hemibasidii. A. Sporen intrazellular in den Wurzelzellen gebildet. I. Entorrhiza. B. Sporen in den Samen gebildet, zu zwei zusammenhängend. 2. Schroeteria. C. Fruchtkörper auf den Blättern, zwischen den Sporen lange Baden), 0... 0m ., . .. 9. .Graphiola. 1. Gattune: Ennterrhiza C. Weber in Bot. Zeit. XLIT, 378 (1884). AN en Der Name ist abgeleitet von dem griechischen Worte entos (innen) und rhiza (Wurzel). Mycel in den Wurzeln und an ihnen kleine gallenförmige Auswüchse bildend. Sporen einzeln an den Enden von Mycel- zweigen intrazellular gebildet. Keimung mit Keimschläuchen, die an der Spitze oder unter ihr kleine sichel- oder nierenförmige Konidien abschnüren. Die Gattung wird gewöhnlich als Anhang zu den Ustilagineen gestellt, gehört aber wohl kaum hierher. Dagegen spricht die Auskeimung der Sporen. Manche identifizieren die Gattung mit Schinzia Naeg. (Lin- naea XVI, S. 281 (1842) und besonders hat Magnus sich bemüht, den gleichen Bau beider Gattungen zu erweisen. Es müßte nach ihm der Name Schinzia vorangestellt werden. Dazu ist zu sagen, daß der Naegelische Pilz in Iriswurzeln ganz problematisch und nie wiedergefunden worden ist. Wenn auch die Ähnlichkeit in der Sporenbildung unverkennbar besteht, so möchte ich doch das vorläufige Getrennthalten der beiden Gattungen für zweckmäßig halten, vor allem deswegen, weil wir in den drei Cyperaceen be- wohnenden Pilzen etwas sicher generisch Zusammengehöriges haben, das wir bereits näher in der Entwicklung kennen. Sollte der Naegelische Pilz sich einmal wiederfinden, so ist es immer noch Zeit, die Frage der Identität der Gattungen zu prüfen. I. E. cypericola (Magnus) De Toni in Sacc. Syll. VII, 498 (1888). — Schinzia eypericola Magnus in Verh. Bot. Ver. Pr. Brand. XX, Sitzungsber. $S. 54 (1878); Ber. D. Bot. Ges. VI, 102 (1888), Fig. 1, 2; Ustil. S. 84. Exsice.: Sydow, Myc. march. 1138. S. 62, Fig. 3. Spore an der Ursprungshyphe (nach Magnus). Sporen länglich, 17—20 X 11—14 u mit hellgelblichem Epispor, das mit zierlichen, dicht nebeneinander stehenden Maschen versehen ist. Um das Epispor findet sich häufig noch eine helle dicke Membran, die wohl aber nur in der Jugend vorhanden ist. An endständigen Anschwellungen der Wurzeln von Carex- und Cyperus- Arten. Bisher nur an Cyperus flavescens am Halensee (C. Müller), an den Müggelbergen (Lackowitz). 2 re ET 2. 2. E. Aschersoniana (Magnus) De Toni in Sacc. Syll. VII, 497 (1888). — Schinzia Aschersoniana Magnus in Ber. D. Bot. Ges. VI, 103 (1888), Fig. 3, 4; Ustil. S. 84, Nachtr. S. 10. — Entorrhiza cypericola Web. in Bot. Zeit. XLII, 378 (1884) ie. Exsice.: Sydow, Myc. march. 2615, Sydow, Ustil. 47. S. 62, Fig. 4. a) Sporen (nach Magnus), b) keimende Spore (nach Weber). Sporen länglich, 15—17 u lang, 11—15 u dick, mit dickem, gelbem oder kastanienbraunem Epispor, das mit zahlreichen, dicht bei einander stehenden, warzenförmigen Verdickungen besetzt ist. Konidien sichelförmig, schraubig gewunden, sehr klein. In endständigen Anschwellungen der Wurzel von Juncus bufonius. Im Gebiet zerstreut, aber wohl häufiger zu finden. Bei Berlin in der Jungfernheide (Magnus, Sydow), Halensee (Ascherson), Steglitz (Graebuer), bei Groß-Mehsow bei Kalau (Graebner), bei Neuruppin (Warnstorf), bei Triglitz und Putlitz (Jaap), außerhalb der Provinz bei Hoyerswerda und bei Neu- haldensleben. 3. E. Casparyana (Magnus) De Toni in Sacc. Syll. VI, 497 (1888). — Schinzia Casparyana Magnus in Ber. D. Bot. Ges. VI, 103 (1888), Fig. 5, 6; Ustil. S. 85. S.62, Fig.5. Spore (nach Magnus). Sporen kuglig, 17—22 u im Durchmesser mit dickem, hell- gelbem Epispor, das mit großen, unregelmäßigen, stumpfen, stark hervorragenden Warzen besetzt ist. Warzen bis '/ı des Durch- messers des Sporenlumens hoch. In endständigen Anschwellungen der Wurzeln von Juncus tenageia. Im Gebiet bisher nicht gefunden, dagegen in der Öberlausitz bei Kühnicht bei Hoyerswerda (Ascherson) und bei Uhyst (Barber). 2. Gattung: Schroeteria Wint. in Rabenh. Krypt. Fl. Pilze I, 117 (1881). — Geminella Schroet. in Abh. Schles. Ges. Abt. f. Naturw. u. Med. 1869—71, S. 5 (1872). Der Name ist dem deutschen Mykologen J. Schroeter (1857 bis 1895) zu Ehren gegeben. Sporen in den Samen gebildet, zu zweien (selten zu drei) mit breiter Fläche zusammenhängend, an der freien Fläche warzig. Keimung mit Keimschlauch, der am Ende eine Kette keimungs- unfähiger kugliger Konidien trägt. In Nährlösungen sterile My- celien mit sklerotienartigen Verdickungen gebildet. Über die vermutliche Stellung der. Gattung siehe die Be- merkung bei S. delastrina. Kryptogamenflora der Mark Va. 5) STERnE E I. S. delastrina (Tul.) Wint. in Rabenh. Krypt. Fl. Pilze I, 117 (1881), Magnus, Ustil. S. 91. — Thecaphora delastrina Tul. in Ann. sci. nat. 3. ser., VII, 108 (1847), Tab. IV, Fig. 24, 25. Exsice.: Sydow, Myc. march. 112; Sydow, Ustil. 241. S. 62, Fig. 6. Keimende Sporenpaare (nach Brefeld). Sporenhaufen blaugrau, staubig, in den Samen gebildet. Sporen zu zwei (seltner zu drei) verbunden, an der Verbindungs- stelle breit abgeflacht. Doppelsporen 15—23 X 8—11 u, mit graublauem, unregelmäßig warzigem Epispor. Konidienträger (Hemibasidie) kurz, fädig, einfach oder mit einem Seitenzweig, Konidien kuglig, kettenförmig am Ende des Trägers. In Nähr- lösung nur Auskeimung mit sterilen Mycelien. In den Samen von Veronica-Arten im Frühjahr. Selten. Auf V. arvensis bei Steglitz (Hennings), bei Zehlendorf und Großbeeren (Sydow), bei Treptow (Ule), bei Hangelsberg (Graebner), bei Neu- ruppin (Warnstorf); auf V. verna bei Hangelsberg (Graebner); auf V. tri- phyllos bei Buckow (Magnus). — In Anhalt bei Radegast auf V. triphyllos (Staritz). Brefeld hat die Entwickelung genauer untersucht und fand, indem er die älteren Beobachtungen bestätigen konnte, daß in Wasser aus der Spore ein Keimschlauch hervorgeht, der am Ende eine kurze Kette von kugligen, kleinen Konidien trägt. Die Keime hatten verschiedene Länge und trugen oft einen kurzen Seiten- zweig. Die Entwicklung stand bald still und die Konidien keimten niemals aus, auch in Nährlösung nicht. Anders aber wurde die Sache, sobald die Sporen in Nährlösung kamen. Dann wurden die Kugelkonidien nicht mehr gebildet, sondern es entstand ein reich verzweigtes, steriles Mycel.e. An den Fäden, häufig sogar unmittelbar an oder in den Sporen traten knotige Verdickungen auf, die sich teilten und von denen dann Fäden ausgingen. Diese verflochten sich und bildeten dicke sklerotienartige Gebilde, die aber niemals, weder außen noch innen, eine Spur weiterer Frukti- fikation enthielten. Dieser Entwicklungsgang ist so abweichend von dem der Ustilagineen, daß wohl die Vermutung zu Recht besteht, daß Schroeteria überhaupt nicht hierher gehört. Freilich läßt sich nicht beweisen, daß wir es mit einem Ascomyceten zu tun haben, aber die Wahrscheinlichkeit spricht dafür. Vorläufig müßte die Gattung zu den Hyphomyceten gestellt werden. Da sie aber ganz Na allgemein zu den zweifelhaften Ustilagineen gestellt wird, so lasse ich sie hier stehen, da man sie hier zu suchen gewöhnt ist. 2. S. Decaisneana (Boudier) De Toni in Sacc. Syll. VII, 501 (1888); Magnus, Ustil. S. 91. — Geminella Decaisneana Boud. in Bull. Soc. Myc. France III, 150 (1887), Tab. XV, Fig. 2. Exsice.: Sydow, Myc. march. 1304, 4109; Jaap, Fungi sel. 14. Sporenhaufen in den Samen. Sporen wie bei S. delastrina, aber bald sich trennend und dann die Einzelsporen abgerundet oder breit ellipsoidisch, 10—12 X 8—12 u, mit warzigem Epispor. In den Samen von V. hederifolia, selten. Bei Gr. Lichterfelde, im Charlottenburger Schloßpark (Sydow), im Tempelhofer Park (Hennings), bei Straußberg und Buckow (Hennings), bei Triglitz (Jaap). 3. Gattung: @raphiola Poit. in Ann. sc. nat. 1. ser., III, 473 (1824). Die Ableitung des Namens vom lateinischen graphiolum (kleiner Schreibgriffel). Mycel im Gewebe der Nährpflanze wachsend. Fruchtkörper hervorbrechend, von einer festen äußeren und einer dünnen inneren Peridie umgeben. Am Grunde des Fruchtkörpers erheben sich Bündel von sterilen und fertilen Hyphen. Letztere mit kurzen, fast isodiametrischen Zellen, an denen zu mehreren seitlich kuglige Sporeninitialen hervorsprossen ; aus diesen entstehen durch Zwei- teilung die Sporen. Sterile Hyphen lang hervorwachsend und die Sporen nach außen hebend. Keimung mit fädigem Mycel oder spindelförmigen Konidien. Die Gattung gehört nicht zu den Ustilagineen, aber man weiß keinen rechten anderen Anschluß. Die Entwicklung in der Kultur ist noch nicht verfolgt. Die Bildung der Sporen ist sehr merk- würdig, denn die Zellen der fertilen Hyphen lassen durch Sprossung mehrere kuglige Sporeninitialen entstehen. Diese teilen sich dann, so daß zuletzt Sporen gebildet werden, die zweizellig sind und eine etwas verdickte Wandung besitzen. Wieviel Sporen eine Initiale zu bilden vermag, hat sich nicht feststellen lassen. Über den Bau des Fruchtkörpers usw. siehe E. Fischer in Bot. Zeit. XLI, 745 (1883), Tab. VI. HF I. G. phoenicis (Moug.) Poit. in Ann. sc. nat. 1. ser., III, 473 (1824), Tab. XXVI, Fig. 2; Schroet., Schles. Kr. Fl. Pilze I, 289. — Phaeidium phoenicis Moug. in Fries Syst. II, 572 (1823). Exsice.: Sydow, Myce. march. 1020, 4504; Sydow, Ustil. 98, 150. S. 62, Fig. 7. a) Sporenbildende Hyphen, b) Sporen in verschiedenen Stadien, c) keimende Sporen, d) keimende Konidien (nach E. Fischer). Fruchtkörper aus der Blattsubstanz hervorbrechend, 1—1,5 mm im Durchmesser, 0,5 mm hoch, an der Spitze aufbrechend und die sterilen Hyphenbündel säulenartig vortreten lassend, mit horn- artiger, schwarzer, äußerer Peridie und zarter, hyaliner, innerer Peridie. Sterile Hyphenbündel gelb, faserig geteilt an der Spitze, bis 2 mm und mehr hervorragend, Fäden 10—15 u dick. Sporen in Masse gelb, kuglig oder ellipsoidischh 3—6 u im Durchmesser, mit dickem, glattem, farblosem Epispor. Auf Blättern von Phoenix-Arten das ganze Jahr. Im botanischen Garten, in Gärtnereien, vielfach auch im Zimmer auf P. canariensis und dactylifera. An größeren Exemplaren der genannten Palmen dürfte man den Pilz kaum vergeblich suchen; meist verschwindet er mit Hinterlassung von gelben Flecken nach einigen Jahren im Zimmer von selbst. Nr II. Unterklasse: Eubasidii. Übersicht der Reihen und Ordnungen. A. Basidien mehrzellig . . . .I. Reihe: Protobasidiomycetes. a) Basidien aus vier übereinander stehenden Zellen gebildet. «@) Mehrere Chlamydosporenformen vorhanden. Basidien aus Chlamydosporen (Teleutosporen) hervorgehend. I. Ordnung: Uredineae. 8) Keine Chlamydosporenformen vorhanden. Basidien am Mycel entstehend . . . 2. Ordnung: Auriculariineae. b) Basidien aus vier nebeneinander über Kreuz stehenden Zellen gebildet RR 3. Ordnung: Tremellineae. B. Basidien einzellig (s. Bd. VT). Il. Reihe: Autobasidiomycetes. I. Reihe: Protobasidiomycetes. 1. Ordnung: Uredineae von H. Klebahn. Vorbemerkungen. Im Rahmen der von dem Botanischen Verein der Provinz Brandenburg herausgegebenen Kryptogamenflora der Provinz müssen auch die Uredineen ihren Platz finden, und der von seiten des Vereins an mich ergangenen Aufforderung, die Bearbeitung dieser Pilzgruppe zu übernehmen, glaubte ich mich nicht entziehen zu dürfen. Für sich allein genommen hätte allerdings eine Neu- bearbeitung mitteleuropäischer Uredineen, noch dazu mit der Be- schränkung auf ein so enges Gebiet, vielleicht auch heute noch kaum eine genügende Berechtigung; denn in den erst vor wenigen Jahren erschienenen „Uredineen der Schweiz“ von E. Fischer (Bern 1904) liegt eine so vorzügliche Darstellung auch der über- wiegenden Mehrzahl der in Norddeutschland wachsenden Uredineen vor, daß es nicht möglich erscheint, schon jetzt erhebliche Fort- > schritte zur Geltung zu bringen. Zwar sind in den verflossenen acht Jahren im einzelnen manche neue Beobachtungen gemacht worden; aber das Gesamtbild wird dadurch doch nicht wesentlich verändert. Es ist unter diesen Umständen selbstverständlich, daß das Fischersche Werk der vorliegenden Darstellung zugrunde gelegt worden ist. War dies zunächst ein großer Gewinn, so erleichterte es die Arbeit doch nur teilweise, denn es konnte nicht meine Aufgabe sein, im wesentlichen nur einen Auszug oder eine Kopie zu liefern; es erwuchs mir vielmehr die Pflicht, bei der Ver- gleichung der mir vorliegenden Pilze mit den Diagnosen diese und auch die sonstigen Angaben genau durchzuprüfen und die vor- handenen Lücken nach Möglichkeit zu ergänzen, und diese Arbeit war um so mühsamer, je genauer die zahlreichen, oft wenig ver- schiedenen Formen bereits beschrieben waren. Im Verlaufe dieser Arbeit zeigte sich dann freilich, daß durch verbesserte Methoden und genaueste Untersuchung noch morphologische Feinheiten zu finden sind, die für die systematischen Verhältnisse wichtig werden können. Namentlich hinsichtlich der Uredo- und Aecidiosporen haben sich manche Einzelheiten ergeben, die bisher nicht oder wenig bekannt waren. Dieser Art der Bearbeitung gemäß habe ich in den Diagnosen stets auf ihre Herkunft und auf stattgefundene Ergänzungen hin- gewiesen, vor allem aber zu den Abbildungen, soweit nicht schon eigene Zeichnungen aus meinen früheren Arbeiten vorlagen'), mit ganz wenigen Ausnahmen nur neue eigene Zeichnungen benutzt, die alle bis auf einige besonders bezeichnete und die Habitus- bilder bei derselben Vergrößerung (7) wiedergegeben sind. Ich legte besonderen Wert darauf, in allen Fällen möglichst auch die Uredo- und Aecidiosporen abzubilden, um die wichtigen, an den- selben vorhandenen Merkmale anschaulich vorzuführen. Leider gestattete der Raum nicht, eine größere Zahl von Zeichnungen beizugeben, so daß ich mich darauf beschränken mußte, im all- gemeinen nur je eine charakteristische Spore abzubilden. Wenn ich die vorliegende Arbeit jetzt abschließe, so geschieht es nicht, weil ich sie für vollendet halte, sondern weil ich den ") Auch diese wurden teilweise durch neue ersetzt. Wunsch habe, andere Aufgaben, denen ich mich übermäßig lange habe entziehen müssen, wieder in Angriff zu nehmen. Sehr viel wäre im einzelnen noch zu tun; seitdem ich in der letzten Zeit häufiger die stärksten Ölimmersionen zum Studium der Sporen verwendet habe, habe ich gesehen, daß noch manche bisher über- sehene Feinheit in der Struktur der Sporenmembranen aufgefunden werden kann, und es wäre wünschenswert, noch einmal von diesem Gesichtspunkte aus das ganze Material durchzuprüfen. Aber es handelt sich dabei im wesentlichen um Kleinarbeit, aus der sich größere Gesichtspunkte vielleicht erst dann ergeben, wenn viel derartige Untersuchungen vorliegen. Vor allem aber scheint es mir, daß es richtiger ist, solche Aufgaben in kleineren Mono- graphien zu erledigen, die sich auf einzelne Gruppen verwandter Pilze beschränken, nachdem man diese kultiviert und mit mög- lichster Beschaulichkeit an lebendem und bestkonserviertem Material eingehend geprüft hat, wie es teilweise in meinen früheren Ar- beiten (Kulturversuche 1892— 1906) und in den zahlreichen Ar- beiten Fischers und seiner Schüler bereits geschehen ist. Überhaupt hat mich die Fertigstellung der vorliegenden Be- arbeitung nur wieder in der Ansicht, die schon immer die meinige war, bestärkt, daß es in vielen Fällen unfruchtbar ist, trockenes Material zu untersuchen, und daß ein wirklicher Fortschritt nur durch das Studium der lebenden Pflanze, oder wenigstens durch Verbindung des Kulturversuchs mit der Exsiccatenarbeit zu er- reichen ist. Ich habe daher auch in der Darstellung die bio- logischen Momente in den Vordergrund gerückt, und ich glaubte mich dazu um so mehr berechtigt, als nicht nur die Fortschritte, welche die Rostpilzkunde in den letzten 20—30 Jahren gemacht hat, in erster Linie auf der Einführung der experimentellen Be- handlung beruhen, sondern auch die biologischen Verhältnisse an sich in höherem Grade das Interesse erregen als die rein morpho- logischen. Ist doch auch die Flora die Gesamtheit der lebenden Pflanzen, und nicht ein Herbarium. Genauer als es in der Fischerschen Arbeit der Fall ist, glaubte ich die ältere Literatur zitieren zu sollen. Wenn, wie es üblich und im allgemeinen ja auch gut ist, das Prioritätsprinzip die Namengebung beherrschen soll, so ist es notwendig, bei jedem Namen durch Angabe der ältesten Quellen über seine Berechtigung BE. Au orientiert zu sein, und es stellte sich heraus, daß in den üblichen Zitaten mancherlei Fehler oder Ungenauigkeiten vorhanden sind. Soweit es möglich war, habe ich mich bemüht, die ältesten Schriften selbst einzusehen und die Zitate zu kontrollieren. Alles zu erhalten, war leider nicht möglich, da viele der älteren Werke sehr selten sind. Auf die Aufnahme der gesamten Synonymik ist dagegen verzichtet worden, um den Umfang der Arbeit nicht über Gebühr aufzuschwellen. Den Nährpflanzen die Autorennamen nach Möglichkeit beizufügen, schien mir eine Forderung wissen- schaftlicher Genauigkeit. Leider fehlen die Autorennamen in vielen mykologischen Arbeiten, so daß es bei vorhandener Syno- nymik oft schwer zu entscheiden ist, welche Nährpflanzen gemeint sind, und daß Verwechselungen oder andere Irrtümer entstehen. Nächst dem Buche Fischers sind die Bearbeitungen der Ure- dineen von Winter in Rabenhorsts Kryptogamenflora von Deutsch- land, Österreich und der Schweiz (Leipzig 1884) und die von Schroeter in Cohns Kryptogamenflora von Schlesien (Breslau 1889, Uredineen bereits 1887) als die wichtigsten Quellen der neueren Uredineenbeschreibung überall benutzt und in abgekürzter Form zitiert worden, ebenso Plowrights Monograph of the British Ure- dineae and Ustilagineae (London 1889), als das erste Werk, welches in ausgiebigerem Maße biologische Gesichtspunkte in einer flo- ristischen Bearbeitung zur Geltung bringt. Daß auch de Tonis Bearbeitung der Uredineen in Saccardos Sylloge benutzt wurde, ist selbstverständlich, indessen bringt dieses Werk gegenüber den genannten wenig neue Gesichtspunkte. Mit großem Nutzen wurde mehrfach die Revision des Champignons des Bays-Bas von C. A. J. A. Oudemans (Verh. d. k. Akad. v. Wetenschappen te Amsterdam 2, II, 1892) zu Rate gezogen, ein Werk, das sich namentlich auch durch sorgfältige Behandlung der Literaturzitate auszeichnet. P. und H. Sydows Monographia Uredinearum wurde, soweit sie er- schienen ist, durchgesehen und überall zitiert; doch habe ich bei Benutzung dieses Werkes aus den weiter unten angeführten Gründen möglichste Vorsicht walten lassen. Auch Liros Buch Uredineae fennicae (Helsingfors 1908) und Migulas Uredineen in Thomes Kryptogamenflora, die mir dank der Liebenswürdigkeit der Verfasser zur Verfügung standen, sowie Bubäks Bearbeitung der Rostpilze Böhmens (Arch. f. d. naturw. Landesdurchforschung Böhmens XIII, 1908) wurden verglichen. Bei der genaueren morphologischen Durcharbeitung und namentlich bei der Darstellung der biologischen Verhältnisse wurde die umfangreiche neuere Literatur seit den grundlegenden Arbeiten von Leveille und von Tulasne und namentlich seit de Bary in möglichster Vollständigkeit herangezogen, und es sind die in Be- tracht kommenden Angaben möglichst direkt aus den Originalen entnommen worden. Einen Teil dieser Arbeit hatte ich bereits in meinen „Wirtswechselnden Rostpilzen“ (Berlin 1904) früher erledigt. Es genüge hier, als die hervorragendsten Förderer der neueren Uredineenkunde außer den bereits genannten Autoren noch die folgenden zu nennen: J. C. Arthur, Fr. Bubäk, M. A. Carleton, M. Cornu, P. Dietel, J. Eriksson, W. G. Farlow, R. Hartig, O. Juel, W. A. Kellerman, J. Kühn, G. v. Lagerheim, J.I. Lind- roth (Liro), P. Magnus, P. Nielsen, A. $. Örsted, E. Rathay, M. Reess, E. Rostrup, H. T. Soppitt, R. Thaxter, W. Tranzschel, K. v. Tubeuf, P. Vuillemin, H. Marshall Ward, R. Wolff, außer- dem die zahlreichen Schüler E. Fischers, unter denen E. Jacky und E. Jordi besonders namhaft gemacht seien, und noch manche andere. Für die spezielle Bearbeitung der in der Mark Brandenburg verbreiteten Uredineen waren für mich die beiden wichtigsten Quellen das Privatherbarium des Herrn O. Jaap in Hamburg und das Herbarium des Königlichen Botanischen Museums in Berlin. Herr Jaap hat seit vielen Jahren in seiner Heimat, Triglitz in der Prignitz, und an andern Stellen der Ost- und West- prignitz mit solcher Gründlichkeit gesammelt, daß nur verhältnis- mäßig wenige der Rostpilze, die überhaupt in der Mark gefunden worden sind, nicht auch in jener Gegend beobachtet wären. Es ist ja auch bekannt, daß Herr Jaap ein Exsiccatenwerk heraus- gibt, von dem gegenwärtig 5 Centurien vorliegen, und es verdient besonders hervorgehoben zu werden, daß diese Sammlung in bezug auf sorgfältige Behandlung, gute Beschaffenheit und Reichlichkeit der gebotenen Pilze zu den besten gehört, die wir überhaupt haben'). Herr Jaap stellte mir sein gesamtes Uredineen-Herbarium zur unbeschränkten Benutzung zur Verfügung, und dasselbe bildet die Grundlage für die morphologische Bearbeitung der meisten ') Verzeichnisse sind in den Verhandlungen des Botanischen Vereins der Provinz publiziert, 1905, 1907, 1908, 1909. TE derjenigen Pilze, die mir nicht schon durch meine früheren Ar- beiten genauer bekannt waren. Die im Herbar des Kgl. Botanischen Museums in Dahlem bei Steglitz-Berlin enthaltenen, in der Mark gesammelten Uredineen, die mir von der Verwaltung des Kgl. Museums für längere Zeit in liebenswürdiger Weise zur Bearbeitung überlassen wurden, ergaben viele wertvolle Ergänzungen für die Untersuchung und waren namentlich deshalb von wesentlicher Bedeutung, weil sie die Grundlagen lieferten für die Verbreitung der Uredineen durch das Gesamtgebiet. Diese Sammlung gewährt auch zugleich einige, wenngleich in der älteren Zeit sehr spärlich fließende Auskunft über die Geschichte der Uredineenforschung in der Mark; um ein etwas vollständigeres Bild zu erhalten, ist es freilich nötig, die Literatur mit zu berücksichtigen. Der älteste Botaniker, der nachweislich Uredineen in der Mark beobachtet hat, scheint C. L. Willdenow (1765—1812) ge- wesen zu sein. Wir verdanken ihm die erste Beschreibung und Abbildung des Rindenblasenrosts der Kiefern (1788), den er in der Jungfernheide gesammelt hatte, und er war nahe daran, den Zusammenhang zwischen dem Getreiderost und dem Berberitzen- rost, den er aus seinen Beobachtungen erschlossen hatte, als erster wissenschaftlich zu beweisen‘). (Näheres darüber s. Klebahn, Wirtw. Rostp. 208 u. 376). Herbarexemplare von Willdenow scheinen allerdings nicht erhalten zu sein. Die ältesten Exsiccaten, von denen man annehmen kann, daß sie in der Mark, und zwar wahrscheinlich in der näheren Umgebung Berlins gesammelt sind, stammen aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts und aus den Herbarien von H.F. Link (1767—1851), K. W. Eysenhardt (1794—1825) und Chr. G. Ehren- berg (1795—1876). Leider fehlt allen diesen alten Exsiccaten jede genauere Standortsangabe. Die von Link stammenden sind meist nur bezeichnet „e hb. Link“. Eine Reihe von Etiketten trägt die Bezeichnung „ded. Eysenhardt 1819“. Einmal steht bei einem Ehrenbergschen Pilze „ad Berolinum legi 1817°. Daß ') Vgl. C. L. Willdenow, Observationes Botanicae, in Römer u. Usteri, Magazin für die Botanik IV, 1788; Bemerkungen über einige Bauchpiize, in Weber u. Mohr, Beiträge zur Naturkunde I, 1805. Se Link mehr gesammelt oder wenigstens beobachtet hat, als im Herbarium enthalten ist, dürfte nach seinen Schriften anzu- nehmen sein). Ungefähr in dieselbe Zeit und teilweise etwas später fällt die Tätigkeit von D. F.L. v. Schlechtendal. In seiner „Flora Bero- linensis“ (1824) beschreibt er 90 Uredineenarten, darunter mehrere zum ersten Male, so Puccinia saxifragae, Aecidium (Caeoma) parnassiae, Aecidium (Caeoma) lysimachiae, leider sämtlich ohne nähere Fundortsangabe, so daß nicht ersichtlich ist, ob es sich nur um mögliches oder um nachgewiesenes Vorkommen bei Berlin handelt, und ob es eigene oder fremde Beobachtungen sind. Daß Schlechtendal das Aecidium lysimachiae im Grunewald gefunden habe, wird später von Magnus angegeben. Zwei Jahre später beschreibt Schlechtendal?) noch einige neue Uredineen, darunter Xenodochus carbonarius als Vertreter einer neuen Gattung, aber auch wieder ohne jede Angabe über die Herkunft dieser Pilze. Schlechtendal hat auch ein Herbarium angelegt, von dem sich Reste in Halle befinden. Ob ein Teil der dort vorhandenen Pilze auf Schlechtendal zurückzuführen ist, hat bisher nicht fest- gestellt werden können, da auch hier wieder alle näheren An- gaben fehlen (nach gütiger Mitteilung von Herrn Prof. Dr. H. Fitting in Halle). Statt die Angaben Schlechtendals aus der Flora Bero- linensis in die Standortslisten aufzunehmen, gebe ich im folgenden eine Aufzählung der von ihm beschriebenen Pilze unter Zufügung von Erläuterungen zum Verständnis der etwas eigenwillig ge- bildeten Namen: Caeoma (Aecidium): cancellatum, penicillatum, cornutum, berberidis, crassum (Rhamnus und Frangula), urticae, asperifoli (Lycopsis, Echium), pedicularis, ranunculacearum (Ranunculus, Ficaria, Caltha), parnassiae, lysimachiae, violae, compositarum (Tussilago, Lactuca muralis, Taraxacum, Cirsium, Crepis), ribis (— Aec. grossulariae), rumicis (Rumex crispus), ') Genannt seien von Link besonders die Observationes in ordines plan- tarum naturales, Magazin d. Ges. naturf. Freunde Berlin III, 1809 u. VII, 1816, sowie die Bearbeitung der Pilze in Linne, Species Plantarum, edit. 4, olim curante C. L. Willdenow, continuata a H. F. Link, Bd. VI, 1825. — K. W. Eysenhardt schrieb über Uredineen: „Die Gattung Phragmidium und Puceinia Potentillae in bezug auf Bildungsgesetze erläutert“. Linnaea III, 1828, 84. °) Fungorum novorum et descriptorum illustrationes. Linnaea I, 1826. lonicerae, galii, elegans (Convallaria etc.), umbelliferarum (Pimpi- nella), leucospermum, falcariae, thesii (Th. ebracteatum), cichora- cearum (Tragopogon, Crepis tectorum), euphorbiae, pini; — (Cae- oma und Uredo-Formen): chrysoides (Orchis), scorodizon (Uredo alliorum), oblongatum (Luzula), lineare (auf Gramineen und Cype- raceen), cylindricum (Populus balsamifera), betulinum, senecionis (Coleosporium), compransor (Coleosporium tussilaginis und sonchi), miniatum (Aecidium, Phragmidium auf Rosa), rosae (Uredo zu Phragmidium), ruborum (Phragmidium), potentillae (Phragm.), gyrosum (Phr. rubi idaei), saxifragarum, cerastii (Melampsorella), campanulae (Coleosporium), pirolae (Uredo pirolae?), ledi (Chry- somyxa), hypericorum (Melampsora), symphyti (Melampsorella), rhinanthacearum (Coleosporium), confluens (Caeoma mercurialis); — (Melampsora): populi (P. nigra, tremula), aegirinum (Populus alba), mixtum (Salix triandra, fragilis, alba), saliceti (Salix fragilis, vitellina), epiteon (Salix viminalis, pentandra), capraearum (Salix capraea etc.), helioscopiae, poterii (Sanguisorba minor), lini; — („Nigredo“ —= Uromyces und Puceinia): ornithogali (U. gageae), polygonorum (U. polygoni, Pucc. polygoni u. bistortae), rumicum (U. rumieis u. acetosae), armeriae, cynapii (P. petroselini, chaero- phylli, pimpinellae), ephialtes („P. hieracii‘“ auf Hieracium, Tara- xacum, Lappa, Centaurea, Cirsium, Lampsana, Crepis), suaveolens, formosum (P. chondrillae), leguminosarum (U. trifolii, fabae, Genistae tinctoriae), ficariae (Urom.), geranii (Urom.), labiatarum (P. menthae), silenes (Urom. behenis?), scutellatum, apiculatum (Urom. genistae tinctoriae, U. striatus), appendiculatum (U. pisi, fabae, phaseoli).,. — Puceinia: striola (P. phragmitis?), graminis, caricis, polygonorum (P. amphibium, bistorta, avicularia, con- volvulus), verrucosa (= P. arenariae, auf Arenaria, Stellaria, Spergula), annularis, glechomae, labiatarum (Mentha, Clinopodium), violae, compositarum (Hieracium, Lampsana etc.), umbelliferarum (Pimpinella, Aegopodium), saxifragae, anemones (P. fusca). — Podisoma juniperi. — Phragmidium: obtusum (in foliis Poten- tillarum Caeomati potentillarum parasitice innascens), mucronatum (in foliis Rosarum Caeomati rosae parasitice innascens), bulbosum (in foliis Ruborum Caeomati ruborum parasitice innascens). Die nächsten Uredineenfunde in der Mark sind diejenigen, die in den von Klotzsch und von Rabenhorst herausgegebenen Exsiccatenwerken vorliegen. Es sind meist Beobachtungen von ° @. W. Lasch (f 1863), bei Driesen im Kreise Friedeberg gemacht, außerdem einige von Kretzschmar!) aus der Gegend von Sonne- walde (Luckau). Zahlreicher werden die aufbewahrten Exsiccaten erst seit etwa 1850. Es finden sich ziemlich viele von Alexander Braun (1805—1877) eingelegte Pilze, der älteste von 1852. Dann folgen etwa von den sechziger Jahren an Beobachtungen von einer großen Zahl von Sammlern, die allerdings zum Teil nur einmal oder wenige Male, zum Teil aber wiederholt Beiträge geliefert haben. Zu nennen wären: P. Ascherson, H. Bauke (7 1879), C. Benda, K. Bolle, R. Caspary (7 1887), H. Diedicke, F. Eichelbaum, v. Gans- auge (f 1885), P. Graebner, J. Grönland (f 1891), Günther, Hei- land (f), P. Hennings (7 1908), F. Hoffmann (7), E. Hunger (7 1885), H. Itzigsohn (f 1878), L. Kärnbach (T 1896), W. Kirschstein, L. Kny, E. Koehne, A. Krause, F. Kurtz, J. Lange, W. Lauche (7 1883), G. Lindau, P. Magnus, W. Magnus, J. Mildbraed, C. Müller (7 1907), E. Nitardy, C. Pauckert (f 1885), H. Paul, C. Peters, A. Pippow (r 1880), T. Plöttner, H. Poeverlein, H. Potonie, A. Rehder, C. Reimann (7), Rettig, W. Retzdorff (f 1910), A. Reuter (7), R. Rietz, P. Roeseler, Rübsaamen, C. Sanio (7), Scheffler, O. v. Seemen (7 1910), K. Scheppig (7), Schottmüller, P. Sydow, A. Treichel (7), v. Türk- heim, E. Ule, J. Urban, P. Vogel, G. Volkens, J. Warnstorf, W. Zopf (r 1909). Hervorzuheben sind außer P. Magnus namentlich P. Hennings, dem das Verdienst gebührt, sehr zahlreiche Beiträge geliefert zu haben, ferner Vogel in Tamsel und ganz besonders P. Sydow, dem sich neuerdings H. Sydow angeschlossen hat. Sydow ist ohne Zweifel einer der fleißigsten Sammler und hat speziell um die Pilzflora der Provinz Brandenburg die größten Verdienste. Unter den von ihm gesammelten und den in der von Zopf begründeten, von Sydow weitergeführten „Mycotheca marchica“, sowie in seinen übrigen Exsiccatenwerken herausgegebenen Pilzen ist der größte Teil der in der Provinz überhaupt vorkommenden Uredineen ver- treten. Leider aber kann an dieser Stelle nicht verschwiegen werden, daß die Sammlung mehr durch die Zahl ihrer Nummern !) Oberlehrer in Berlin, um 1850 in Sonnewalde, Nähere Nachrichten fehlen. Fr (bis jetzt ca. 4900) glänzt als durch ihre Qualität. Die meisten Pilze sind in äußerst dürftigen Exemplaren ausgegeben, die Nähr- pflanzen sind oft kaum erkennbar, und die Bestimmung der Pilze oder der Nährpflanzen ist in zahlreichen Fällen falsch. Schon Magnus (Abh. Bot. Ver. Prov. Brand. XXXV, 1893, 58) hat auf eine Reihe von Fehlern aufmerksam gemacht, und ich muß ihm völlig Recht geben, wenn er sagt, daß diese Sammlung nur mit der größten Vorsicht zu benutzen sei. Es ist bedauerlich, daß sich der Verdacht der Unzuverlässigkeit auch auf die übrigen Leistungen des überproduktiven Herausgebers überträgt, und soweit ich genötigt war, neuere Arbeiten und Exsiccaten desselben Autors - zu prüfen, habe ich, bei aller Anerkennung der Massenleistung, keinen Grund, mein Urteil hinsichtlich der Qualität wesentlich zu mildern. Soweit es möglich war, sind die Fehler in der vor- liegenden Bearbeitung berichtigt worden. Leider bleiben nur zu viele Fälle übrig, wo der Versuch wegen der Dürftigkeit des Materials aufgegeben werden mußte. Eine dritte wertvolle Quelle für die vorliegende Bearbeitung war das Privatherbarium des Herrn Geh. Regierungsrat Prof. Dr. P. Magnus, das neben Pilzen aus den verschiedensten Ländern auch zahlreiche Funde aus der Provinz Brandenburg enthält. Es erwies sich als unmöglich, die umfangreiche Samm- lung zu verschicken oder die Brandenburger Uredineen heraus- zulegen. Herr Prof. Magnus nahm mich aber zu wiederholten Malen in liebenswürdigster Weise in seiner Wohnung auf und unterstützte mich bei der Durchsicht in tagelanger Arbeit; so daß sich Herr Prof. Magnus außer durch seine sorgfältige wissen- schaftliche und seine umfassende sammelnde Tätigkeit noch ein weiteres Verdienst an dem Zustandekommen der vorliegenden Arbeit erworben hat. Andere Sammlungen, die bemerkenswerte Ergänzungen zu dem hiermit vorliegenden Material liefern könnten, dürften kaum vorhanden sein, oder waren mir wenigstens nicht zugänglich. Zu einzelnen Ergänzungen wurde das in der Station für Pflanzen- schutz aufbewahrte Pilzherbar der Botanischen Staatsinstitute in Hamburg herangezogen, und ich bin meinem Kollegen Herrn Prof. Dr. C. Brick für seine dabei stets bereitwillig gewährte Unterstützung dankbar. gr: An früheren Veröffentlichungen über die Uredineenflora der Provinz Brandenburg liegt eine größere Zahl von Pilzverzeich- nissen vor, die in den Verhandlungen des Botanischen Vereins der Provinz erschienen sind. Sie beruhen zum Teil auf sorg- fältiger Durchforschung einzelner kleinerer Gebiete, zum Teil sind es die Ergebnisse der Exkursionen, welche bei Gelegenheit der sommerlichen Wanderversammlungen des Vereins stattgefunden haben. Da die Auffassung und Umgrenzung der Formen der Uredineen in den letzten Jahrzehnten manche Änderungen er- fahren hat, ist es nicht immer möglich, aus den meist nach der älteren Weise angegebenen Namen die gemeinten Formen zu er- kennen, und es sind daher diese Verzeichnisse mit der dadurch gebotenen Beschränkung benutzt worden. Übrigens ergab sich, daß ein großer Teil der darin genannten Pilze von denselben Standorten und meist auch von demselben Sammler auch in den zugrunde gelegten Herbarien enthalten ist, so daß ich den Stand- orten, von denen ich die Pilze selbst in der Hand gehabt und kontrolliert habe, nicht allzuviel hinzuzufügen brauchte. Soweit ich mich nur auf diese Verzeichnisse beziehen konnte und mich also auf die richtige Bestimmung von seiten der Autoren verlassen mußte, ist das erforderliche Zitat stets hinzugefügt worden. Die in Betracht kommenden Publikationen, geordnet nach den Jahr- gängen des Botanischen Vereins der Provinz Brandenburg (B. V. P. B.), sind die folgenden: XXVII, 1886. Magnus, Verzeichnis der während der Versamm- lung (in Landsberg a. W.) von ihm gesammelten Pilze. XXIX, 1887. Magnus, Verzeichnis der am 1. Mai und am 5.u. 6. Juni 1887 bei Buckow gesammelten Pilze. XXX, 1888. Magnus, Verzeichnis der am 27. Mai bei Fürsten- walde gesammelten Pilze. XXXI, 1889. Magnus, Verzeichnis der am 15. u. 16. Juni 1889 bei Tangermünde beobachteten Pilze. (Angrenzende Gebiete der Provinz Sachsen). XXXII, 1890. Magnus, Verzeichnis der am 15. Mai und 1. Juni 1890 bei Freienwalde a. O. beobachteten Pilze. XXXIH, 1891. Magnus, Verzeichnis der bei Oranienburg am 30. April und 24. Mai 1891 beobachteten Pilze. XXXIV, 1892. Magnus, Verzeichnis der bei Schwedt a. O.-am 11. u. 12. Juni 1892 beobachteten Pilze. ZINN XXXV, 1893. Magnus, Verzeichnis der bei Burg bei Magdeburg am 19. April u. 27—28. Mai 1893 beobachteten Pilze. Warnstorf, Beobachtungen in der Ruppiner Flora im Jahre 1893. XXXVI, 1894. Hennings und Lindau, Verzeichnis der bei Templin am 20. Mai 1894 beobachteten und gesammelten Pilze. XXXVII 1895. Hennings, Verzeichnis der bei Frankfurt a. O. am 8. u. 9. Juni 1895 beobachteten und gesammelten Pilze. XXXVII, 1896. Hennings, Verzeichnis der bei Strausberg am 25. u. 26. April und am 30. u. 31. Mai 1896 beobachteten und gesammelten Pilze. XXXIX, 1897. Jaap, Zur Flora von Meyenburg in der Prignitz. Hennings, Erster Beitrag zur Pilzflora der Umgegend von Eberswalde. XL, 1598. Kirschstein, W., Verzeichnis von Ustilagineen, Ure- dineen, Erysipheen und Peronosporeen aus der Mark Bran- denburg. [Rathenow, Gr. Behnitz, Baudach bei Krossen, Arneburg-Hämerten, Prov. Sachsen.] XLI, 1899. Jaap, Aufzählung der bei Lenzen beobachteten Pilze. XLII, 1900. Hennings, Verzeichnis der bei Fürstenberg und Neustrelitz am 9. u. 10. Juni beobachteten Pilze. (An- grenzende Gebiete von Mecklenburg). Hennings, Aufzählung der bei Oderberg i. d. Mark am 27. u. 28. Mai 1899 beobachteten Pilze. Jaap, Verzeichnis der bei Triglitz in der Prignitz beobachteten Ustilagineen, Uredineen und Erysipheen. XLIII, 1901. Hennings, Verzeichnis der bei Lehnin am 1. u. 2. Juni 1901 beobachteten Pilze. XLIV, 1902. Hennings, Beitrag zur Pilzflora von Buckow. XLV, 1903. Hennings, Beitrag zur Pilzflora von Rheinsberg. Staritz, R., Beiträge zur Pilzkunde des Herzogtums Anhalt. XLVI, 1904. Jaap, Erster Beitrag zur Pilzflora von Putlitz. XLVI, 1905. Hennings, Verzeichnis der bei Lanke am 17. u. 18. Juni 1905 beobachteten Pilze. Hennings, Beitrag zur Pilzflora von Lanke. Als ein angrenzendes Gebiet behandelnd wäre noch zu nennen W. Lübstorf, Beiträge zur Pilzkunde von Mecklenburg, im Archiv des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg Bea 2 XXXI, 1877, ein Aufsatz, der besonders Beobachtungen aus der Gegend von Parchim enthält. Nach der Gesamtheit der vorliegenden Standorte kann man sich ein ungefähres Bild von dem Grade der Durchforschung der Provinz machen. Es ist ganz natürlich, daß die nähere Umgebung Berlins, und in derselben namentlich diejenigen Ört- lichkeiten, die mit den vorhandenen Verkehrsmitteln leicht zu erreichen sind oder infolge landschaftlicher Reize oder interessanter Flora den Botaniker anziehen, am besten durchforscht sind. Dem- gemäß stellen bestimmte Teile der Kreise Teltow und Nieder- barnim eine überwiegende Menge von Standorten. Daran reihen sich Teile von Oberbarnim, Ost- und Westhavelland, Zauch-Belzig und Angermünde. Einzelne Lokalitäten von hervorragendem Interesse kehren besonders oft wieder; die Gegend von Nauen (Finkenkrug, Bredower Forst usw.), die von Rüdersdorf seien in diesem Sinne besonders genannt. Durch die Tätigkeit einzelner Beobachter sind sodann einige entferntere Gebiete der Provinz besser oder zum Teil sehr genau bekannt. Die Durchforschung der Prignitz durch O. Jaap und die Beobachtungen von W. Lasch bei Driesen im Kreise Friedeberg (Neumark) wurden bereits er- wähnt. Ferner sammelten W. Kirschstein in der Umgegend von Rathenow und an andern Punkten von Westhavelland, außerdem in den angrenzenden Teilen der Provinz Sachsen und gelegentlich in Krossen, J. Warnstorf bei Neuruppin, P. Vogel bei Tamsel bei Küstrin. Alles andere sind zerstreute oder nur gelegentlich gemachte Beobachtungen, so namentlich diejenigen, die auf den Frühjahrsversammlungen des Vereins gemacht worden sind, und die sich infolgedessen fast alle auf die Zeit von Ende Mai bis Anfang Juni beschränken. Es bleiben also fast überall große Gebiete übrig, die wenig oder gar nicht durchforscht sind, nament- lich im östlichen Teile der Provinz; die Kreise Prenzlau, West- und Öststernberg, Züllichau-Schwiebus, Guben, Kottbus, Sorau, Spremberg mögen besonders genannt sein. Einzelne Beobachtungen des Herrn H. Diedicke (Erfurt) aus diesen Gebieten wurden mir neuerdings zugänglich gemacht. Was gegenwärtig an Rostpilzen aus der Mark bekannt ist, kann daher noch nicht den Gesamtbestand der vorkommenden Arten ausmachen. Eine Reihe von Rostpilzen aus umliegenden Kryptogamenflora der Mark Va. 6 Er re Gebieten, z. B. Holstein, Mecklenburg, Schlesien usw. ließe sich nennen, die sicher noch in der Mark gefunden werden dürften. Aus diesem Grunde hielt ich es für richtig, alle diejenigen Pilze aufzunehmen, die auf den in der Provinz gefundenen Nährpflanzen vorkommen können, und dabei möglichst die vorhandenen Be- obachtungen aus den umliegenden Gebieten heranzuziehen. Die angegebenen Fundorte sollen aber nur als Beispiele dienen und die mir bekannt gewordenen nächsten Stellen des Vorkommens bezeichnen. Hierin Vollständigkeit anzustreben, würde die Arbeit weit über die gebotenen Grenzen ausgedehnt haben. Die Myco- theca marchica Sydows ist damit vorangegangen, eine Anzahl Pilze aufzunehmen, die in Schlesien (Muskau) gesammelt sind, und sogar einzelne aus Sachsen (Königstein). Man hat dies ge- tadelt, vielleicht des Namens der Sammlung wegen mit Recht. Aber die vorliegende Bearbeitung soll nicht bloß den gegenwärtigen Stand darstellen, sondern mehr noch der weiteren Erforschung dienen und muß daher auch nach Möglichkeit Auskunft geben über das, was noch gefunden werden kann. Es sind daher ‘vor allem die bereits oben erwähnten zumeist in den Verhandlungen des Vereins enthaltenen Zusammenstellungen über die Pilzflora einiger ganz nahe liegender Gebiete mit mehr oder weniger ähnlichen floristischen Verhältnissen berücksichtigt worden, ich meine die Mitteilungen von R. Staritz über die Pilze des Herzogtums Anhalt und die oben bereits erwähnten Be- obachtungen von Magnus bei Tangermünde in der Provinz Sachsen, von Lübstorf bei Parchim und von Hennings bei Fürstenberg und Neustrelitz in Mecklenburg. Ferner schien es mir gerechtfertigt, einige Angaben von Schroeter über Rostpilze aus Schlesien, sowie Beobachtungen von J. Kunze und von H. Diedicke aus Thüringen, von W. Krieger aus Sachsen, von O. Jaap aus Mecklenburg, sowie eigene Beobachtungen und solche von Jaap aus dem nordwest- lichen Deutschland heranzuziehen, soweit sie für das Vorliegende ein Interesse haben konnten. Endlich sind mehrere Strand- formen aufgenommen, teils weil dieselben mitunter auch im Binnenlande an Salzstellen vorkommen und einige bereits von derartigen Stellen in der Mark bekannt sind, teils weil der Ost- seestrand nicht allzuweit von den nördlichsten Punkten der Mark entfernt liegt. ga Eine Anzahl von Arten, deren Auftreten in der Provinz weniger wahrscheinlich, aber infolge des Vorkommens der Nähr- pflanzen wenigstens nicht unbedingt ausgeschlossen ist, wurde nur dem Namen nach aufgeführt. Einige der dem Gebiete ange- hörenden Arten sind nur ein- oder wenige Male gefunden; es ist anzunehmen, daß man sie bei weiterer Erforschung der Provinz häufiger finden wird. Eine große Zahl von Rostpilzen ist in den Botanischen Gärten zu Berlin-Schöneberg und Dahlem gesammelt worden. Die ältesten Beobachtungen stammen von A. Braun her; einzelnes hat vielleicht schon Link im Botanischen Garten gesammelt und eingelegt. Später hat L. Kärnbach eine Liste solcher Funde ver- öffentlicht, und Magnus und Hennings haben Ergänzungen ge- liefert. Es scheint, als ob die Berliner Gärten stets besonders reich an parasitischen Pilzen gewesen sind, wenigstens im Vergleich mit dem mir genauer bekannten botanischen Garten in Hamburg, wo zumal Rostpilze nur in sehr geringer Zahl gefunden worden sind. Ein Teil dieser Pilze gehört unzweifelhaft der Flora der Provinz an und ist vielleicht von Anfang an auf dem Gelände der Gärten, besonders in Dahlem, heimisch gewesen. Andere sind mit den Nährpflanzen eingeschleppt worden. Pilze der ver- breiteten Kulturpflanzen rechnet man gewöhnlich der heimischen Flora zu, z. B. Pilze auf Kartoffel, Weizen, Weinstock usw. In bezug auf die Pilze der Pflanzen eines botanischen Gartens ist dies natürlich nicht zulässig, indessen wird es kein Fehler sein, wenn die wichtigsten Funde in der vorliegenden Flora erwähnt werden. Es knüpfen sich ein paar ganz interessante Probleme daran, nämlich erstens das des Übergehens von Pilzen auf neue Nährpflanzen, auf das schon Magnus aufmerksam gemacht hat, und zweitens die Frage, auf welche Weise nicht einheimische Pilze verschleppt werden und sich bei uns erhalten. Von den diesen Gegenstand behandelnden Schriften kommen die folgenden in Betracht. Verhandl. d. Bot. Ver. d. Prov. Bran- denburg: XXIX, 1887. Kärnbach, L., Die bisher im Königl. Botanischen Garten zu Berlin beobachteten Uredineen und Ustilagineen mit Einschluß von Protomyces. Mit Vorwort von P. Magnus (6—11). 6? ze Magnus, Nachtrag zu dem Verzeichnis der im Botanischen Garten zu Berlin beobachteten Ustilagineen und Uredineen (12). XXXII, 1890. Magnus, P., Zweiter Nachtrag zu dem Verzeich- nisse der im Botanischen Garten zu Berlin beobachteten Ustilagineen und Uredineen (251— 254). XXXVI, 1594. Magnus, Dritter Nachtrag zu dem Verzeichnis der im Botanischen Garten zu Berlin beobachteten Ustilagineen und Uredineen (1—6). XXXNVII, 1895. Hennings, P., Aecidium importatum Hennings n. sp. (S. XXV) und Mykologische Notizen I (S. 1 ff.). XL, 1898. Hennings, Die in den Gewächshäusern des Berliner botanischen Gartens beobachteten Pilze. XLIV, 1902. Hennings, Über die in der Neuanlage des bo- tanischen Gartens in Dahlem bisher beobachteten interessan- teren Pilze. Ferner: Hennings, Eine schädliche Uredinee auf Orchideen unserer Ge- wächshäuser. Gartenflora LIV, 1905, 522. Um nun aber doch bei der Aufnahme aller der erwähnten Pilze ein Bild von der einheimischen Flora zu geben und eine leichte Orientierung darüber zu ermöglichen, was innerhalb der politischen Grenzen der Provinz gefunden ist und was nicht, sind alle diejenigen Pilze mit einem * ausgezeichnet worden, die innerhalb der Provinz auf wildwachsenden Pflanzen gefunden sind, mit zwei ** alle diejenigen, die auf Garten- und Kulturpflanzen gefunden und als eingeschleppt zu betrachten sind, während endlich alle diejenigen, die in der Provinz selbst noch nicht be- obachtet wurden, ohne Auszeichnung blieben. Was die Gesamtzahl der Rostpilzarten der Provinz Bran- denburg betrifft, so kann dieselbe, selbst wenn man diejenigen Arten mitzählt, die zwar noch nicht nachgewiesen sind, deren Vorkommen aber wahrscheinlich ist, nicht eine solche Höhe er- reichen, wie etwa die Zahl der Uredineen der Schweiz. Es liegt dies naturgemäß an der Verbreitung der Nährpflanzen, an dem völligen Fehlen der Hochgebirgsflora und dem starken Zurück- treten der Gebirgsformen überhaupt. Das letztere macht sich schon bemerkbar, wenn man die Uredineenflora der Provinz Bran- denburg z. B. mit der von Böhmen vergleicht, die kürzlich von aut pn —ie Bubäk bearbeitet worden ist. Soweit indessen die Nährpflanzen überhaupt vorkommen, und zwar nicht bloß als ganz vereinzelte Seltenheiten, hat man im allgemeinen auch die für sie charak- teristischen Rostpilze beobachtet. Allerdings gibt es eine Reihe von Ausnahmen, und es ist nicht ohne Interesse, dieselben näher zu betrachten. Die Pilze Uromyces solidaginis und Puccinia virgaureae, P. gigantea, P. trollii und P. geranii silvatiei sind in der Provinz nicht gefunden worden, obgleich ihre Nährpflanzen, Solidago virgaurea, Epilobium angustifolium, Trollius europaeus, Geranium silvaticum, zum Teil nicht selten sind. Es scheinen Pilze der höheren Gebirge und der nordischen Gebiete zu sein, die ihren Nährpflanzen nicht in das gemäßigte Klima zu folgen vermögen. Sie gehören zu den Mikroformen, und es ist be- merkenswert, daß gerade diese biologische Gruppe, wie aus den Erörterungen von Johansen (Bot. Cbl. XXVIII, 1886, 347), Magnus _ (D. B. G. XI, 1893, 453; Hedw. XXXIX, 1900, (147) und Fischer (Ur. Schw. S. XIX ff., Verh. Schweiz. naturf. Ges. Luzern, 88. Ver- sammil. 1906, S. 47) hervorgeht, in der nordisch-alpinen Flora verhältnismäßig weit zahlreicher ist als in der Flora der Ebene. Indessen fehlen die Mikroformen der Ebene keineswegs, wie auch die nachfolgende Darstellung zeigt. Unter den in der Provinz Brandenburg bisher nachgewiesenen Uredineen stellt sich das Verhältnis folgendermaßen: Uromyces überhaupt 34 Arten, davon Puceinia rr 2er = 8 1 5 Gesamtzahl der Uredineen 228, Anteil der Mikroformen also 6,6 °/o. Einzelne Mikroformen, die in den umliegenden Gebieten vor- kommen, wie Uromyces phyteumatum, dürften in der Provinz vielleicht noch gefunden werden. Solche, deren Nährpflanzen fehlen, wie im vorliegenden Falle Uromyces lycoctoni u. a., müßten aber bei der Vergleichung verschiedener Florengebiete streng ge- nommen ausgeschieden werden. Ein anderes Beispiel ist Puceinia sonchi. Die Nährpflanzen, Sonchus arvensis, asper, oleraceus, paluster sind allverbreitete Unkräuter, aber vielleicht am Strande urwüchsig und von da auf das Kulturland übergegangen (Höck, Bot. Cbl. Beih. X, 1901). Auch der Pilz liebt, wie es scheint, eine gewisse Nähe des Meeres, Fundorte sind z. B. Kappeln und Glücksburg in Schleswig-Holstein, [2} Mikroformen, D © Be ae Bremen u. a. -v. Lagerheim bezeichnet ihn als „maritim-alpin“. Im Binnenlande soll er fehlen. Übrigens gibt ihn Fischer für die Schweiz an. Ob er vielleicht in den nördlichsten Teilen der Provinz oder in den angrenzenden Gebieten von Mecklenburg und Pommern vorkommt, bleibt festzustellen. Wieder andere Verhältnisse zeigt Melampsoridium carpini. Die Nährpflanze, Carpinus betulus, ist überall teils wild, teils angepflanzt verbreitet. Der Pilz ist jedoch aus Nord- und Mittel- deutschland, wie es scheint, überhaupt nicht bekannt, die Angabe für Anhalt-Dessau bei Staritz (Bot. Ver. Prov. Brand. XLV, 1903) beruht, wie ich an von Herrn Staritz freundlichst überlassenem Material feststellen konnte, auf falscher Bestimmung; dagegen kommt er in Süddeutschland vor. Der (noch unbekannte) Wirts- wechsel kann nicht die Ursache des Fehlens in den nördlichen Gebieten sein, da die Uredosporen die Überwinterung bewirken können. Vielleicht haben wir es in diesem Falle mit einer süd- lichen Pilzform zu tun. Im einzelnen hängt die Zusammensetzung der Rostpilz- flora natürlich von der Flora der höheren Pflanzen ab, und es ist daher erforderlich, auf diese einen Blick zu werfen. P. Graebner hat im 1. Bande des Sammelwerkes „Landeskunde der Provinz Brandenburg“ (Berlin 1909) eine Schilderung der Pflanzenwelt der Provinz entworfen, die hier zunächst zugrunde gelegt sein mag. Danach ist die Mark Brandenburg, wenn ihr auch die vertikale Gliederung fast ganz abgeht, die geologischen Verhältnisse eintönig sind, das Klima keine großen Gegensätze aufweist und die dadurch bedingte Mannigfaltigkeit der Pflanzenformen fehlt, doch botanisch deshalb besonders interessant, weil sie an der Grenze zweier ver- schiedener Florenbereiche liegt, die hier in mannigfaltiger Weise ineinander greifen, und weil infolgedessen zahlreiche Grenzlinien von Charakterpflanzen durch die Provinz laufen. Im Westen er- strecken sich die Ausläufer der Lüneburger Heide bis an die Nordwestgrenze, und zwei größere abgetrennte Heidegebiete fallen außerdem teilweise in die Provinz hinein, nämlich in der Prignitz und in der Lausitz. Dadurch gelangen die Vertreter der Heide- flora und mit ihnen atlantische Florenelemente in das Gebiet, hier ihre Ost- oder Südostgrenze erreichend.. Von der andern Seite dagegen dringen auf den sonnigen Diluvialhügeln, soweit es das Klima zuläßt, viele Pflanzen des Pontischen oder Pannonischen Florenbereichs weit in die Provinz hinein vor, erreichen hier ihre Nordwestgrenze und verleihen manchen der östlichen Bezirke eine Physiognomie, die der der Steppe ähnelt. Diese Verhältnisse sind naturgemäß auch auf die Zusammensetzung der Rostpilzflora von Einfluß und geben derselben eine erheblich größere Mannigfaltig- keit, als sie namentlich die Gebiete des Deutschen Nordwestens besitzen, in denen die pontischen Elemente zurücktreten oder ganz fehlen. Es müßte daher hohes Interesse gewähren, die Zusammen- setzung der Rostpilzflora nach diesen Gesichtspunkten näher zu beleuchten, aber auf die Rostpilze sind derartige Betrachtungen überhaupt noch kaum ausgedehnt worden, wenn man von der Liste der Uredineen der Heide in Graebners Studien über die norddeutsche Heide (Englers Bot. Jahrb. XX, 1895) und den Zu- sammenstellungen in der Einleitung zu Fischers Uredineen der Schweiz absieht, und jedenfalls fehlt es an Darstellungen auf Grund direkter Beobachtung in der Natur. Es können daher an dieser Stelle nur einige charakteristische Erscheinungen hervor- gehoben werden. Eine eingehendere Darstellung verbietet einerseits der zur Verfügung stehende Raum, andererseits aber auch der Umstand, daß es in der reichhaltigen pflanzengeographischen Literatur doch an einer Darstellung fehlt, die in einfacher und übersichtlicher Weise bei jeder Phanerogamenspezies über ihre Zugehörigkeit zu den einzelnen Florengebieten genügend bestimmte Auskunft gäbe'). Außerdem stimmen die Angaben der einzelnen Autoren nicht genügend überein ?). ') Durchgesehen wurden außer den im Text erwähnten Schriften noch: Graebner, Die Heide Norddeutschlands 1901. Handbuch der Heidekultur 1904. Höck, Studien über die geographische Verbreitung der Waldpflanzen Bran- denburgs. Verh. B. V. Pr. Br. XXXVII, 1895 bis XLIV, 1902; Die Ver- breitung der Meerstrandpflanzen Norddeutschlands, Bot. Cbl. Beih. X, 1901: Versuch einer pflanzengeographischen Umgrenzung und Einteilung Nord- deutschlands. Petermanns Mitteilungen LIII, 1907; ferner weitere Schriften desselben Verfassers, Schriften von Aug. Schultz (Deutsch. Bot. Ges. 1906 und folg.) und andere. ?) Erwähnt sei hier noch die Darstellung von Höck (1907). Danach bildet die Provinz im wesentlichen den westlichsten Teil des „ostdeutschen Binnenlandbezirks“, der westlich bis an den „nordwestdeutschen Heidebezirk“ Be ag, ee Eine verhältnismäßig einfache, für die vorliegenden Zwecke geeignete Gliederung der Florenbereiche gibt Hegi. (Bot. Ver. Prov. Brand. XLVI, 190) in einem Aufsatze über mediterrane Ein- strahlungen in Bayern. Er unterscheidet in der bayrischen Flora 1. das endemisch-alpine, 2. das arktisch-alpine Element, 3. die asiatisch-europäische Waldflora, 4. das xerotherme Element und innerhalb desselben die pontische (4a) und die mediterrane (4b) Flora als Untergruppen, endlich 5. das atlantische Element, das der xerothermen und speziell der mediterranen Flora sehr nahe stehen soll. Dazu kommen, wie auch bei Graebner, noch die Salzpflanzen und die Ackerunkräuter und Ruderalpflanzen. Diese Einteilung sowie die von Hegi gegebenen Aufzählungen seien mit einigen Ergänzungen aus andern Schriften den nach- folgenden Übersichten zugrunde gelegt. Es sind dabei die in der Provinz nachgewiesenen Rostpilze mit einem ! ausgezeichnet. Von arktisch-alpinen Pflanzen kann nur Empetrum nigrum genannt werden, das im nordwestlichen Deutschland vielerwärts vorkommt, in der Provinz nur bei Guben und in der Prignitz beobachtet ist. Die darauf lebende Chrysomyxa empetri ist in Oldenburg, Nordhannover und Holstein nachgewiesen. Unter den für das atlantische Florenelement besonders charak- teristischen Pflanzen, wie Myrica gale, Erica tetralix, Cicendia filiformis, Heliosciadium inundatum, Ulex europaeus, Myriophyllum alternifolium usw. finden sich nur wenige Wirte von Rostpilzen. Es können nur genannt werden: Teucrium scorodonia mit Puccinia annularis (eben außerhalb des Gebiets bei Muskau gefunden, außerdem in Oldenburg). Lonicera periclymenum mit dem Aecidium von Puceinia festucae!, falls Festuca ovina in der Nachbarschaft vorkommt. Sarothamnus scoparius mit einer Form von Uromyces genistae tinctoriae (anscheinend selten, außerhalb des Gebiets bei Muskau gefunden). Die erwähnten Pflanzen sind charakteristisch für die Heide. Nimmt man die übrigen Heidepflanzen, ohne Rücksicht auf ihre vordringt und südlich an das „hereynische Gebiet“ angrenzt, während Teile des nördlich gelegenen „Baltischen Buchenbezirks“ noch der Provinz ange- hören. Auch nach dieser Darstellung umfaßt die Provinz eine Reihe von Grenzgebieten verschiedener Florenbezirke. Sale Zugehörigkeit zu bestimmten Florenarealen, hinzu (nach der Zu- sammenstellung in Graebner, Studien über die norddeutsche Heide), so wächst die Möglichkeit des Auftretens von Rostpilzen bedeutend. Allerdings beherbergen nur wenige dieser Pflanzen einen Rostpilz für sich allein, so Aera flexuosa mit Uredo aerae! Hypericum humifusum mit Melampsora hypericorum ! und Uredo hyperici humifusi ! Hypericum pulchrum mit Melampsora hypericorum (auf diesen Pflanzen nicht gefunden). Gentiana pneumonanthe mit Puceinia gentianae ! Thymus serpyllum mit Puceinia caulincola ! Viele sind Wirte heteröcischer Rostpilze, und es bedarf in der Regel des Hinzukommens anderer, in der Heide vorkommender, aber nicht für dieselbe so charakteristischer Pflanzen, um deren Auftreten zu ermöglichen. Hier wären zu nennen: Pinus silvestris, Pulsatilla vulgaris und pratensis, alle drei nach Graebner für die Heide charakteristisch, aber P. pratensis pontisch nach Drude, mit Coleosporium pulsatillae !, ferner Juni- perus communis, Agrostis vulgaris, Calamagrostis epigeios, Molinia coerulea, Carex dioica, arenaria, ligerica, limosa, Luzula campestris, Epilobium angustifolium, Ledum palustre, Vaceinium uliginosum und oxycoccus, die des Hinzukommens eines zweiten Wirts be- dürfen, um Rostpilze zu beherbergen, soweit die letzteren nicht imstande sind, sich durch Uredoüberwinterung zu erhalten, wie vielleicht die Pilze auf Luzula und Vaccinium. Es würde zu weit führen, diesen Gegenstand weiter auszuführen. Mit besonderer Vollständigkeit und einer gewissen Vorliebe pflegen die pflanzengeographischen Arbeiten die xerothermen Elemente zusammenzustellen; allerdings werden sie nicht immer genügend scharf von den übrigen Florenbestandteilen gesondert. Sie sind die Bewohner trockener sonniger Hügel, die auch wohl als „Pontische Hügel“ bezeichnet werden, und umfassen eine größere Anzahl von Wirten interessanter Rostpilze. Hegi unter- scheidet die beiden Untergruppen der pontischen und der medi- terranen Elemente, führt aber eine größere Zahl einfach als xero- therme Arten auf. Von den letzteren seien die nachfolgenden als für den vorliegenden Zweck in Betracht kommend genannt. Es BERN sind darunter mehrere, die Drude (Der Hercynische Florenbezirk, 1902) als pontisch bezeichnet; diese sind durch ein (p) hervor- gehoben worden. Stipa capillata (p) und St. pennata (p), dazu Salvia silvestris (p) mit Puceinia salviae-stipae (Erfurt). Andropogon ischaemum (p) mit Puceinia Cesatii (! nach Sydow bei Neuendorf bei Frankfurt a. O.; Halle a. S.). Weingaertneria canescens mit einer Form von Puceinia graminis | Carex humilis (p) und Aster linosyris (p) mit Puceinia lino- syridi-caricis (nicht gefunden). Anemone pulsatilla mit Coleosporium pulsatillae!, Puceinia pulsatillae (nicht nachgewiesen) und P. Baryana (!auf Pulsatilla pratensis). Medicago minima mit Uromyces Magnusii ! Genista tinetoria mit Uromyces genistae tinctoriae ! Oxytropis pilosa (p) und Astragalus danicus (p) mit Uromyces euphorbiae-astragali (Thüringen; in Brandenburg auf A. glycy- phyllos). Peucedanum cervaria mit Puccinia athamantae (! nach Lindroth). Peucedanum oreoselinum mit Puccinia oreoselini ! Stachys recta mit Puceinia stachydis ! Asperula eynanchica mit Puccinia asperulae eynanchicae {nicht gefunden); Asperula glauca (p) mit Pucc. coaetanea (Sachsen). Aster linosyris (p) und Carex humilis (p) mit Aecidium von Puceinia linosyridi-carieis (nicht gefunden). Artemisia absinthium mit Puceinia absinthii (! vielleicht nur in Gärten). Artemisia campestris mit Puceinia artemisiicola ! Chrysanthemum corymbosum mit Puccinia pyrethri (! vielleicht nur in Gärten). Echinopus sphaerocephalus mit Puceinia echinopis (nicht gefunden). Podospermum laciniatum mit Puceinia podospermi (in Anhalt nach Staritz). Unter den von Hegi speziell der Pontischen Flora zuge- rechneten Pflanzen kommt hier nur in Betracht: Anemone silvestris mit Puccinia Baryana ! Be Dagegen werden von Drude noch die folgenden als pontisch genannt: Pulsatilla pratensis mit Puceinia pulsatillae (nicht nach- gewiesen) und P. Baryana ! Astragalus exscapus mit Uromyces Jordianus (Thüringen, Anhalt-Bernburs). Bupleurum falcatum mit Puccinia bupleuri falcati (Thüringen). Crepis praemorsa mit Puccinia intybi (nicht nachgewiesen). Centaurea maculosa mit Puceinia centaureae ! und P. verruca ! Was sonst von den Autoren als Bewohner der sonnigen Hügel zusammengestellt wird, ist nicht immer streng nach Floren- arealen gesondert, und es dürften manche Pflanzen dabei sein, die sich den eigentlichen pontischen Elementen nur beigesellen. So nennt z. B. Graebner (in Landeskunde usw.) die folgenden Nährpflanzen von Rostpilzen als Bewohner der Pontischen Hügel: Avena pratensis mit Puceinia pratensis (Schweden). Silene nutans mit Uromyces inaequialtus ! Viscaria vulgaris mit Uromyces cristatus ! Thalictrum minus mit dem Aeeidium von Puccinia persistens ! und Puceinia elymi (Teleut. auf Rügen). Ulmaria filipendula mit Triphragmium filipendulae ! Anthyllis vulneraria mit Uromyces anthyllidis ! Betonica offieinalis mit Puceinia betonicae (! nach Kirschstein). Carlina vulgaris mit Puccinia divergens !, C. acaulis mit P. carlinae (nicht gefunden). Carduus nutans mit Puccinia carduorum ! Anthemis tinctoria mit Puceinia Bäumleriana (nicht gefunden). Nach Graebner, Botan. Führer durch Norddeutschland 1903, würden sich noch die folgenden hier anreihen: Festuca pseudomyurus mit Puceinia pseudomyuri ! Thesium ebracteatum mit Puceinia Passerinii !, Th. intermedium mit P. thesii ! Tunica prolifera mit Uromyces caryophyllinus (bisher nur im Botan. Garten). Thalietrum flexuosum mit Puceinia thalietri ! Sanguisorba minor mit Phragmidium sanguisorbae ! Hypericum perforatum mit Melampsora hypericorum ! Falcaria Rivini mit Puceinia falcariae ! Vincetoxicum officinale mit Cronartium asclepiadeum ! Origanum vulgare mit einer Form von Puccinia menthae ! und mit P. Rübsaameni (nicht gefunden). Galium eruciata mit Puccinia Celakovskyana ! Campanula glomerata, rotundifolia, rapunculoides, persicifolia mit Coleosporium campanulae ! Von Nährpflanzen aus dem Bereich der mediterranen Elemente (nach Hegi) könnten vielleicht genannt werden: Gagea saxatilis mit Uromyces gageae (! auf G. lutea) und U. ornithogali. Allium sphaerocephalum mit Puceinia porri (!auf Allium schoenoprasum, sativum u. a.). Leucojum aestivum mit dem Aecidium von Puceinia Schmidtiana (in Holstein gefunden). Im übrigen dürfte das meridionale Element unter den Ure- dineen der brandenburgischen Flora nur insoweit vertreten sein, als die in Betracht kommenden Nährpflanzen Kulturpflanzen ge- worden sind. Dies trifft z. B. zu für Uromyces scillarum auf Muscari racemosum, U. genistae auf Cytisus laburnum, Pucecinia liliacearum auf Ornithogalum umbellatum, Puccinia asparagi auf Asparagus officinalis, Gymnosporangium sabinae und confusum auf Juniperus sabina (vgl. Fischer, Ured. Schw. S. XXXVII). Die Elemente der asiatisch-europäischen Waldflora bezeichnet Hegi, ohne Beispiele zu nennen, als die im allgemeinen weitest verbreiteten und gemeinsten Arten. Ich muß aber an dieser Stelle davon absehen, darauf einzugehen; abgesehen davon, daß die Aufzählung für die vorliegende Darstellung zu umfangreich werden würde, finde ich in den eingesehenen Schriften die in Betracht kommenden Florenbestandteile nicht in einer derartigen Weise zusammengestellt und das Charakteristische daraus hervorgehoben, wie es für den vorliegenden Zweck erwünscht wäre. Die Ruderalpflanzen und Ackerunkräuter sind unter den Wirten von Rostpilzen ziemlich zahlreich vertreten. Von wahr- scheinlich nicht einheimischen wären zu nennen: Bromus secalinus mit Puccinia symphyti-bromorum ! und P. graminis. Apera spica venti mit Puceinia graminis ! und coronifera(?) | Centaurea cyanus mit Puceinia ceyani! EL Die folgenden betrachtet Drude (l. c.) als einheimisch: Bromus sterilis und tectorum mit Puccinia symphyti-bro- morum |! Arenaria serpyllifolia mit Puceinia arenariae ! Seleranthus annuus mit Uromyces scleranthi (Dänemark). Herniaria glabra mit Puccinia herniariae |! Viola tricolor mit Puccinia violae ! Aethusa cynapium mit Puceinia petroselini ! Lappa-Arten mit Puccinia bardanae ! Cirsium arvense mit Puccinia suaveolens! Lampsana communis mit Puccinia lampsanae ! Hypochaeris glabra mit Puccinia hypochaeridis ! Die Anzahl dieser Fälle läßt sich ohne Zweifel noch be- deutend vermehren. Die salzliebenden oder salzertragenden Pflanzen finden ihre hauptsächlichste Verbreitung am Strande, treten aber zum Teil auch an salzhaltigen Stellen im Binnenlande auf, so z. B. in der Provinz an der Salzstelle bei Nauen. Als Wirte von Rostpilzen kommen u. a. in Betracht: Ammophila arenaria mit Uredo ammophilae. Juncus Gerardi bei gleichzeitigem Vorkommen von Sonchus arvensis mit Puccinia junci! (Salzstelle bei Nauen). Suaeda maritima mit Uromyces chenopodii (Nordseeinseln). Salicornia herbacea mit Uromyces salicorniae in der Provinz Sachsen bei Eisleben nachgewiesen; in Brandenburg soll Salicornia an der Salzstelle beim Selbelanger Jägerhause jetzt verschwunden sein. Salsola kali mit Uromyces salsolae (nicht gefunden). Die Nährpflanze dringt an Bahndämmen auch ins Binnenland ein. Spergularia salina mit Uromyces sparsus, aus Holstein (Oldesloe) bekannt. Apium graveolens mit Puceinia apii (auf kultiviertem Apium). Glaux maritima und Seirpus maritimus mit Uromyces mari- timae (lineolatus) (bei Eisleben beobachtet). Statice limonium mit Uromyces limonii (Nordseeküste). Aster tripolium bei Gegenwart von Carex extensa mit Aecidium von Puceinia extensicola (Strand bei Warnemünde). Salzhaltigen Boden lieben auch: Carex vulpina mit Puceinia vulpinae ! (Aecidien auf Tana- cetum vulgare). BETT Trifolium fragiferum mit Formen der alten Species Uromyces trifolii ! Eine genauere Behandlung des vorliegenden Gegenstandes würde eine dankbare Aufgabe für eine Spezialuntersuchung sein. Derselben müßte aber neben einer eingehenden Berücksichtigung der pflanzengeographischen Verhältnisse der Nährpflanzen insbe- sondere auch ein auf Beobachtung in der Natur beruhendes Studium der wirklichen Verbreitung der Uredineen zugrunde liegen. Allgemeine Morphologie, Biologie und Systematik der Uredineen. Die Rostpilze (Uredineen) umfassen ausschließlich parasitische Pilze, deren Mycel im Innern höherer Pflanzen (Phanerogamen und Farne) lebt. Ihre besonderen Merkmale liegen in der Mannig- faltigkeit und der eigentümlichen Ausbildung ihrer Sporen; sie erweisen sich dadurch als eine in sich geschlossene, wohl charak- terisierte Gruppe. Das Mycel verbreitet sich bei den meisten Arten interzellular, sendet aber häufig Haustorien in die Wirtszellen und kann auch bei der Bildung der Fruchtkörper einzelne Zellen ganz durch- dringen und ausfüllen. Es ist fadenförmig und vielfach verzweigt. Die fortwachsenden Enden der Fäden sind dicht mit Protoplasma angefüllt und meist ungegliedert. In den älteren Teilen treten aber zahlreiche Querwände und im Protoplasma Vakuolen auf. Oft führen die Zellen Tröpfchen von orangeroter oder gelber Farbe. Von den Zellkernen wird weiter unten die Rede sein. Die Haustorien sind in einigen Fällen einfache rundliche, längliche oder wurstförmige Körper, die durch einen langen und dünnen, die Wand der Nährzelle durchdringenden Stiel mit der außerhalb der Zelle befindlichen Traghyphe zusammenhängen, in anderen Fällen bestehen sie aus ziemlich großen, verzweigten, verknäuelten oder mit knorrigen Anschwellungen versehenen Fäden von ziemlich verwickeltem Bau. Haustorien dieser letzteren Art beschreibt z. B. Magnus (D. B. G. XVII, 1899, 339) für Melam- psorella caryophyllacearum, während die einfachen Formen nament- lich am Mycel der Getreiderostpilze genauer bekannt geworden sind (Klebahn, Z. f. Pflanzenkr. X, 1900, 89; Eriksson, Vetensk. an. = Akad. Handl. Bd. 37, 38, 39, 1904 u. 1905); Marshall Ward, Phil. Transact. B, Bd. CXCVI, 1903). Zwischen benachbart wachsenden Hyphen kommen nach Voß (D. B. G. XXI, 1903, 366) gelegentlich Fusionen vor. Ferner hat derselbe Autor Schnallen nachgewiesen, ähnlich denjenigen, wie sie bei den Basidiomyceten bekannt sind. Die vom Rostpilzmycel befallenen Gewebe werden zunächst nicht getötet, sondern in den Dienst des Schmarotzers gestellt, der, wie es scheint, nur dem lebenden Gewebe seine Nahrung entnehmen kann. Die ergriffenen Teile gehen meist erst zugrunde, wenn die Entwickelung des Pilzes ihrem Ende naht. Ob derselbe vielleicht in diesen letzten Stadien das absterbende Gewebe aus- zunutzen vermag, ist schwer zu sagen. Nur übermäßig starker Befall führt zu einem vorzeitigen Absterben. Die Wirkung des Schmarotzers auf die Pflanze zeigt sich äußerlich in sehr verschiedener Weise. Oft ist nur eine blasse, gelbe oder auch rote Verfärbung der befallenen Teile sichtbar. Beispiele bilden die Uredo- und Teleutosporenlager zahlreicher Uredineen auf Gramineen, Cyperaceen, aber auch auf anderen Monokotylen und auf Dikotylen. In andern Fällen aber, und dies betrifft vorwiegend die Mycelien der Aecidiumgenerationen, wird ein Einfluß auf das Wachstum ausgeübt, so daß in den ein- facheren Fällen Anschwellungen, Verkrümmungen oder gallen- artige Wucherungen entstehen, in den verwickelteren Fällen aber, die noch eingehender zu besprechen sind, der Wuchs ganzer Organe oder selbst der ganzen Pflanze erheblich verändert wird. Sehr häufig bildet das Mycel nur eng umschriebene Herde, deren Ausdehnung wenige Millimeter nicht überschreitet, an den Blättern oder auch an Achsenteilen. Werden diese Pilzflecken künstlich oder durch ihr natürliches Absterben von der Pflanze entfernt, so ist die letztere von dem Pilze befreit, soweit nicht inzwischen von außen her oder durch die auf dem Lager ent- standenen Sporen neue Infektionsstellen entstanden sind. Die Dauer derartiger lokalisierter Mycelien beträgt in der Regel nur einige Wochen, selten einige Monate, letzteres z. B. bei den Roestelien auf Pirus communis und Sorbus aria. Oft sterben solche Infektionsstellen ab, bevor der ergriffene Pflanzenteil zu- grunde geht, und hinterlassen trockene, gebräunte Flecken in den im übrigen gesunden Organen. SION In anderen Fällen besitzt das lokalisierte Mycel ein gewisses Ausbreitungsvermögen. Ein gutes Beispiel liefern die Herde von Puccinia glumarum auf Weizen- oder Gerstenblättern, die von ihrer Ursprungsstelle aus dem Verlaufe der Blattnerven folgend rasch nach oben und nach unten vordringen, stets neue Uredo- lager den bereits vorhandenen anreihend. Das Mycel der Kiefernblasenroste (Peridermium strobi, pini usw.) wächst von der Infektionsstelle aus alljährlich ein Stück weiter in das gesunde Gewebe hinein, und zwar, da die oberhalb des Pilzherdes liegenden Teile in der Regel rasch absterben, wesentlich in der Richtung nach dem Stamme und nach der Wurzel hin. Diese Beispiele führen hinüber zu den Fällen, wo ganze Sproßsysteme oder selbst ganze Pflanzen von dem Pilzmycel durchzogen werden. Der Pilz dringt direkt von außen oder von bereits befallenen Teilen aus gegen den Vegetationspunkt vor, und die aus diesem sich neu entwickelnden Triebe sind von Anfang an von Mycel durchsetzt. Der Pilz äußert in diesen Fällen anfangs keine merklich verheerende Wirkung; gewisser- maßsen in Symbiose, einem Flechtenthallus vergleichbar, wachsen Nährpflanze und Pilz gemeinsam, oft sehr kräftig, weiter. Erst wenn der letztere seine Fruktifikation beendet hat, werden die pilzbehafteten Teile dem Untergange geweiht. Dagegen kommt in diesen Fällen meist eine erhebliche Beeinflussung der Formgestaltung der Nährpflanze durch den Pilz zustande; die Gestalten werden schlanker und höher oder auch fleischiger, die Umrisse der Blattformen oft verändert, die Blütenbildung wird nicht selten gestört oder ganz unterdrückt (Puccinia fusca und Aecidium leucospermum auf Anemone-Arten, Uromyces scutellatus und Aecidium euphorbiae auf Euphorbia, Puceinia suaveolens auf Cirsium usw.). In anderen Fällen führt vermehrte Knospen- bildung zur Entstehung von Hexenbesen (Aecidium graveolens auf Berberis), und an diesen zeigt die Richtung und Anordnung der Zweige und der Blätter oft auffällige Abweichungen vom Normalen (Aecidium elatinum auf Abies pectinata). E. Fischer hat kürzlich (Verh. Schweiz. naturf. Ges. 89. Jahresversamml. St. Gallen S. 170) eine Darstellung dieser Verhältnisse gegeben, in der die Veränderungen noch mehr in Gruppen geordnet und eingehender behandelt sind. RT — Oft sind die besprochenen Erscheinungen mit Perennieren des Pilzes verknüpft; bei Holzgewächsen bleibt im Holz oder in der Rinde das Mycel jahrelang lebendig, bei Stauden dringt es in die Grundachsen ein und gelangt aus diesen in die alljährlich sich entfaltenden Knospen. Die Angaben der älteren Autoren über das Perennieren der Mycelien sind etwas dürftig und be- ruhen nur zum kleinen Teil auf mikroskopischer Prüfung. Von neueren Arbeiten sind die von Magnus über Melampsorella caryo- phyllacearum und Aecidium graveolens (D. B. G. 1897, 148; 1899, 337: Ann. of Bot. XV, 1898, 155) hervorzuheben. Über einige andere neuere Beobachtungen wird im speziellen Teile berichtet werden; weitere Untersuchungen sind wünschenswert. Bei mikroskopischer Untersuchung der umgestalteten oder vergrößerten Pflanzenteile lassen sich Veränderungen in den Ge- weben feststellen. Die Hexenbesen der Weißtanne, die durch Gymnosporangium-Arten bewirkten Anschwellungen der Juniperus- Zweige, die veränderten Triebe von Euphorbien und Anemonen, die Gallen einer Reihe von Aecidien und andere Beispiele sind untersucht worden. Im allgemeinen läßt sich feststellen, daß die Veränderungen auf Vermehrung und Vergrößerung der paren- chymatischen Elemente, auf Eindringen derselben zwischen die Bestandteile der Gefäßbündel, auf unvollkommener und oft un- regelmäßiger Ausbildung der Elemente der Gefäßbündel, auf ge- ringerer Verdickung der Zellwände der Bestandteile des Holzes und der mechanischen Gewebe, teilweise auch auf dem Aus- einanderdrängen der Zellen durch das Mycel beruhen.‘ Einzel- heiten lassen sich hier nicht wiedergeben; es sei auf die Unter- suchungen von de Bary, Fentzling, Geneau de Lamarliere, v. Gutten- berg, Hartmann, Magnus, Mer, W. Müller, Woernle und anderen verwiesen, die man größtenteils in der letzterschienenen Arbeit von R. Stämpfli (Hedw. XLIX, 1909) zitiert und in meinen „Wirtswechselnden Rostpilzen“ teilweise kurz referiert findet. Die Ausbreitung des Mycels in den Geweben wird durch deren Beschaffenheit beeinflußt. An Nährstoffen reiche Zellen dürften chemotaktische Reize ausüben. Sklerenchymatische Zell- komplexe setzen der Ausbreitung meist eine Grenze. In den Holzkörper können einzelne Mycelien eindringen (z. B. Peridermium strobi). — Kryptogamenflora der Mark Va. an Soweit exakte Untersuchungen vorliegen, ist die Entstehung des Mycels stets auf den in die Gewebe eindringenden Keim- schlauch einer Spore zurückzuführen. Die ersten Untersuchungen über diesen Gegenstand verdanken wir namentlich de Bary (A. S. N. 4, XX, 1863, 77 ff.), während die Keimung der Sporen bereits früher beobachtet worden war (Tulasne, Compt. rend. XXXVI, 1853, S. 1093). Für die Rostpilze einiger Gramineen und des Ge- treides sind die Vorgänge bei der Infektion neuerdings von Marshall Ward (Philos. Transact. B. Bd. OXCVI, 1903, 29 ff.) und Pole Evans (Ann. of Bot. XXI, 1907, 441) genauer verfolgt worden. Stets erfolgt die Infektion an gesunden und unverletzten Pflanzen- teilen, niemals an Wunden oder an abgestorbenen Organen. Die Ansicht, daß eine Schwächung des Gesundheitszustandes die Möglichkeiten der Infektion steigere, dürfte kaum durch genügend sichere Tatsachen eine Stütze finden. Der Ort der Infektion sind meist die Blätter oder die noch grünen, mit Epidermis bekleideten Stengelteille. Die Keimschläuche der Sporidien dringen in der Regel direkt durch die Epidermis ein, und zwar an beliebigen Stellen, aber meist nur in einem genügend jugendlichen Zustande der Gewebe. Die Keimschläuche der Aecidiosporen und der Uredosporen dringen dagegen durch die Spaltöffnungen ein, und vermögen, wahrscheinlich infolge dieses Verhaltens, auch älter gewordene Blätter und Stengelteile zu infizieren. Ausnahmen von diesen Regeln kommen übrigens vor (de Bary, A.S.N. 3. ser., XX, 1863, 87; Bolley, Cbl. Bact. IV, 1898, 918). Der Kork dürfte von den Keimschläuchen nicht durchbohrt werden können, und für die in korkbedeckter Rinde lebenden Pilze (Peridermium strobi, Gymnosporangium usw.) muß daher der Ort der Infektion wohl an den Blättern oder an der Rinde vor der Peridermbildung gesucht werden. Bemerkenswert ist die in einigen Fällen nach- gewiesene Infektion unterirdischer Knospen, die zur Entstehung ganz myceldurchzogener Triebe führt (Aecidium leucospermum, s. Klebahn, Z. f. Pflanzenkr. XVII, 1907, 143; Aecidium euphorbiae s. Jordi, Cbl. Bact. 2, XIII, 1904; Endophyllum euphorbiae sil- vaticae s. Müller, Cbl. Bact. 2, XX, 1908). Die Inkubationszeit, d.h. die Zeit vom beginnenden Ein- dringen der Keimschläuche bis zum Sichtbarwerden neuer Sporen- lager beträgt bei den kurzlebigen Rostpilzen nur 8—14 Tage. In ef u N VER —. SW e— besonderen Fällen aber, bei den Pilzen mit perennierendem Mycel, bei der Infektion unterirdischer Knospen oder holziger Zweige vergeht längere Zeit, mitunter bis 1?/; Jahr. Nach Versuchen von Iwanoff (Cbl. Bakt. 2, XVIII, 1907) ist das Klima von Einfluß, warme sonnige Witterung bewirkt eine Abkürzung der Ent- wicklungszeit. Eindringen der Keimschläuche findet mitunter auch statt, wenn die Wirtspflanze zur Infektion ungeeignet ist. Der Pilz entwickelt spärliche Hyphen in dem der Eintrittstelle zunächst gelegenen Gewebe, stirbt dann aber ab, und zwar vielleicht mehr durch Giftwirkung von seiten der unpassenden Wirtspflanze als durch Nahrungsmangel. Miß C. M. Gibson (The new Phytologist III, 1904, Nr. 8) hat eine Reihe von Fällen des Eindringens der Keimschläuche von Uredo- und Aecidiosporen in fremde Nähr- pflanzen beschrieben. Als Beispiele des Eindringens von Sporidien- Keimschläuchen in ungeeignete Wirte seien meine Beobachtungen an Puceinia convallariae-digraphidis genannt, s. Zeitschr. f. Pflan- zenkr. VI, 1896, 262. Im Gegensatze zu den im Voraufgehenden dargestellten Tat- sachen, nach denen jedes Pilzlager direkt auf die Ausbreitung der Keimschläuche einer von außen an den betreffenden Pflanzen- teil gelangten Spore zurückzuführen ist, nimmt die viel erörterte Mykoplasmahypothese Erikssons an, daß in bestimmten Fällen, und zwar vielleicht schon vom Samen und damit von den Vorfahren her, in den Zellen der Nährpflanze ein inniges Gemenge von Wirtsplasma und Pilzplasma vorhanden sei. Aus diesem „Mykoplasma“ entstehen nach Erikssons Auffassung, die in mehreren in Kungl. Svenska Vetensk. Akad. Handlingar Bd. 37 bis 39 erschienenen Arbeiten niedergelegt ist, durch Sonderung der beiden Plasmen zunächst innerhalb der Zellen die „primären“ oder „endogenen“ Haustorien und von diesen gelangt Pilzplasma in die Interzellularräume, um hier ein plasmodiumartiges „Proto- mycelium“ und später membranbekleidete Hyphen zu bilden. Bisher stehen die Mykologen der Mykoplasmahypothese fast ausnahmslos ablehnend gegenüber. Die „Isolierkultur“-Versuche sind anfechtbar; ob die an Mikrotomschnitten gewonnenen Bilder richtig gedeutet sind, wird bezweifelt. Eriksson hält trotz aller Einwendungen an seiner Anschauung fest (vgl. die letzte polemische 7* — 10 — Äußerung in Sitzungsber. K. Akad. Wien CXIX, 1910); neuerdings (Cbl. f. Bakt. 2, XXXI, 1911, 93; K. Vet. Akad. Handlingar XLVI, Nr. 2, 1911) hat er versucht, an einem andern Unter- suchungsobjekt (Puccinia malvacearum) neue Gesichtspunkte zu gewinnen und auch die Entstehung des Mykoplasmas zu erklären (vgl. die unten folgenden Angaben über die Keimung der Teleuto- sporen und die besondere Besprechung von P. malvacearum im systematischen Teile). Übertragung der Rostpilze auf die Nachkommenschaft mittels der Samen wäre übrigens auch ohne Mykoplasma denkbar, wenn es sich erweisen ließe, daß an oder in den Samen gelegentlich Mycelwucherungen oder Sporenbildungen vorhanden sind, die ihre Entwickelungsfähigkeit bis zur Keimung der Samen bewahren, ein Verhalten, für das in andern Pilzgruppen ver- schiedenartige gut geklärte Beispiele vorliegen. Auch für die Rostpilze ist die Möglichkeit einer derartigen Übertragung mehrfach behauptet worden. Bemerkenswert ist namentlich eine Angabe von Carleton (U. S. Dep. of Agr., Bur. Plant Industry, Bull. 63, 1904), wonach Samen von Euphorbia dentata geschält und des- infiziert pilzfreie, unbehandelt dagegen mit Aecidien und später mit Uredo von Uromyces euphorbiae C. et P. behaftete Pflanzen ergeben haben sollen. Rostsporen an Getreidekörnern kommen nicht selten vor, sollen aber nach KEriksson (Getreideroste) den Rost nicht auf die Keimpflanze übertragen. Dagegen hat Pritchard (Phytopathology 1911, 150) in Keimpflanzen aus solchen Körnern Mycel gefunden; aber der Beweis, daß es Rostpilzmycel und aus den Sporenlagern an den Körnern hervorgegangen sei, scheint mir nicht einwandfrei erbracht zu sein. Die Frage muß wohl noch als eine offene bezeichnet werden. Was die Sporen der Rostpilze betrifft, so treten deren fünf verschiedene Formen auf, die in den verwickeltsten Entwickelungs- kreisen sämtlich vorhanden sind, während sie in den einfacheren teilweise fehlen. Die sogen. Spermatien sind sehr kleine, nur etwa 2 u große, rundliche oder ovale Zellen, die in basipetaler Folge an den Enden dünner Sterigmen abgeschnürt werden. Letztere sind mitunter bei palisadenartiger Anordnung zu flachen, in einigen Fällen (Aecidium strobilinum, Peridermium strobi usw.) sehr ausgedehnten — 101 — Lagern vereinigt; häufiger bilden sie konvergierend die innere Auskleidung einer halbkugeligen oder kugelig-flaschenförmigen Höhle, aus deren Öffnung Mündungsparaphysen hervorragen. Diese Ansammlungen werden als Spermogonien oder, da sie den Konidien- früchten der Askomyceten und der Fungi imperfecti gleichen, als Pykniden bezeichnet. Ihre Anlage erfolgt in einigen Fällen unter der Epidermis, in anderen zwischen den Epidermiszellen und deren Cuticula; bei den Peridermium-Arten entstehen sie unter dem Kork der Rinde. Die Spermatien treten stets als Vorläufer einer anderen Sporen- form auf, meist der Aecidien, seltener der Teleutosporen oder der Uredosporen. Meist gehen sie dieser andern Sporenform kurz voran (Aecidien zu Puceinia, Uromyces usw.); in’ seltenen Fällen sind sie durch einen längeren Zeitraum, der bei den rindebewohnenden Peri- dermium-Arten mindestens °/ı Jahr beträgt, von ihnen getrennt. Ihre Bedeutung ist unbekannt. Früher hielt man sie für männ- liche Geschlechtszellen. Wenn sie das wären, müßten sie mit Hyphen, die trichogyneartig aus dem Nährgewebe hervortreten, kopulieren. Nun dringen zwar durch die Spaltöffnungen und auch wohl zwischen den Epidermiszellen Hyphen bis an die Oberfläche vor, es hat sich aber nicht erweisen lassen, daß diese mit den Uranlagen der Aecidien oder anderer Sporenlager in direktem Zusammenhange stehen, und ebensowenig, daß Spermatien mit ihnen kopulieren. Gegen eine geschlechtliche Funktion der Sper- matien spricht auch der Umstand, daß sie in einigen Fällen bei der einen Rostpilzart (z. B. Uromyces minor, Puccinia uliginosa, Calyptospora goeppertiana) völlig fehlen, während sie bei der nächst verwandten vorhanden sind, und der weitere, daß die Aecidien gelegentlich im Innern der Gewebe (Puccinia cari-bistortae, s. Klebahn, Zeitschr. f. Pflanzenkr. IX, 1899, 158) oder an der Innenwand von Höhlen (Mahonia-Früchte, nach eigener Be- obachtung) auftreten, an Stellen also, wo eine von außen kom- mende Befruchtung nicht wohl angenommen werden kann. Die neueren Mykologen (Brefeld und seine Schule) haben daher behauptet, daß die Spermatien Konidien seien, und ihre Bildungsstätten als Pykniden bezeichnet. Aber auch diese Auf- fassung ist nicht haltbar. Es läßt sich nicht erweisen, daß die = We Spermatien als Vermehrungszellen dienen. Sie lassen sich nicht zur Weiterentwicklung bringen, wenn es auch gelingt, ihnen in Nährlösungen einen schwachen Keimschlauch zu entlocken, und vor allem, sie rufen keine Infektionen hervor. So bleibt nur der Ausweg, sie für funktionslos gewordene Organe zu erklären, und die Vertreter der unten zu erwähnenden neueren Theorie über die Sexualität der Rostpilze neigen dahin, sie wegen des Über- wiegens der Kernsubstanz gegenüber ihrem Protoplasma für funktionslos gewordene Geschlechtszellen zu halten. Auch diese Anschauung befriedigt nicht recht. Es lassen sich im Bau der Spermogonien keine Rückbildungen erkennen, die man doch er- warten könnte, wenn sie funktionslos wären; sie werden überall, wo sie vorkommen, mit großer Regelmäßigkeit gebildet, und vor allem, sie werden mit einer gewissen Verschwendung hervor- gebracht. Wenn man sie in größerer Menge beisammen hat, so z. B. bei Puceinia suaveolens, Peridermium strobi, Aecidium stro- bilinum, oder wenn sie bei Infektionsversuchen in sehr reichlicher Menge entstanden sind, läßt sich erkennen, daß sie einen deutlich süß schmeckenden Saft ausscheiden und einen auffälligen, süß- lichen, oft etwas widerlichen Geruch von sich geben, so daß der Gedanke an eine Anlockung von Insekten zum Zwecke der Ver- breitung der in dem Safte enthaltenen Spermatien sich aufdrängt. Es hält schwer, sich vorzustellen, daß diese Einrichtungen im Kampfe ums Dasein erhalten geblieben sind, wenn sie nicht noch gegenwärtig für die Rostpilze eine Bedeutung haben; aber es gibt einstweilen keine Lösung des Rätsels. Anhangsweise sei hier bemerkt, daß nach Schaffnit (Ann. myc. VII, 1909, 523) auch die Uredo- und Aecidiosporen Duft- stoffe enthalten sollen. Die Aecidiosporen sind größere (15—40 u), einzellige Ge- bilde von rundlicher, ovaler oder etwas poly@drischer Gestalt. Ihre Mutterzellen entstehen in basipetaler Reihenfolge aus Zellen eines Hymeniums. Jede Mutterzelle teilt sich in eine Spore und eine darunter liegende Zwischenzelle; die letztere wächst nicht mit und verschwindet später. Infolge dieser Entstehung sind die Sporen in dichtgedrängten parallel gelagerten Ketten zu besonderen Lagern, den Aecidien, vereinigt, und sie bleiben in dieser Anordnung mehr oder weniger lange beisammen. Die Entstehung in Ketten ist — 18 — allgemein für die Aecidiosporen charakteristisch; sie kommt jedoch in einigen Fällen auch bei den Uredosporen und bei den Teleuto- sporen vor. Die Anlage der Aecidien erfolgt in dem Gewebe unter der Epidermis; letztere wird bei der Reife durchbrochen. Es gibt aber auch Aecidien, die an verholzten Zweigen leben und durch die Korkrinde hervorbrechen (Peridermium). Die Membran der Aecidiosporen ist in der Regel farblos und dünn, mitunter auch dicker und in einzelnen Fällen (Gymno- sporangium) braun gefärbt. Die Oberfläche ist in verschiedener Weise warzig. Nur selten finden sich einzelne, durch größere Zwischenräume getrennte Stachelwarzen über die Oberfläche ver- teilt (Phragmidium violaceum, Phr. rubi idaei); meist stehen die Warzen dicht gedrängt. Dabei ist die Warzenstruktur entweder nur in der äußersten Membranschicht entwickelt und dann oft sehr fein und dicht, wie bei vielen Aecidien von Uromyces und Puceinia und bei den Caeoma-Formen, oder, und dies gilt nament- lich für die als Peridermium bezeichneten Aecidien, es sind senkrecht zur Fläche gerichtete Stäbchen vorhanden, die, durch kleine Abstände getrennt und anscheinend durch eine Zwischen- substanz verbunden, oft über die Hälfte der Membrandicke ein- nehmen und der Oberfläche eine mehr oder weniger grobwarzige Beschaffenheit verleihen. Auch bei einigen Caeoma-Arten haben die Warzen den Charakter von Stäbchen, aber diese sind sehr kurz und fein und nehmen nur die äußerste Schicht der Mem- bran ein. Mitunter verbreitern sich die Stäbchen oder die Warzen zu plattenartigen Gebilden, entweder über die ganze Membran- fläche, so daß die Membran mit Platten statt mit Warzen bedeckt ist (Phragmidium rubi), oder nur an einer Stelle, so daß hier eine areolierte glattere Fläche (Peridermium pini, Cornui) oder, wenn die Platten verschmelzen, eine ganz glatte Fläche (Peri- dermium strobi) zustande kommt. Eine bisher noch wenig beachtete Erscheinung ist die, daß einzelne Warzen sich durch auffallende Größe von den übrigen unterscheiden. Diese größeren Warzen liegen dann entweder ganz zerstreut zwischen den feineren, oder häufiger so, daß sie an be- stimmten Membranstellen oder in einer um die Spore verlaufenden Zone, zwar stets durch feinere Warzen getrennt, herdenweise auf- treten. Ich beschrieb dieses Verhalten zuerst bei Uromyces — 104 — lineolatus (Kult. XI, 37, Jahrb. Hamburg. wiss. Anst. XX, 1902). Inzwischen habe ich es bei vielen andern Aecidien gefunden, sehr ausgeprägt z. B. bei Puceinia urticae-carieis, P. symphyti-bromorum, den verschiedenen Aecidien der Gruppe P. sessilis usw. Diese Beobachtungen führen uns dem Verständnis einiger Verhältnisse näher, auf die zuerst Magnus (Ber. D.B.G. XIX, 1901, 297) aufmerksam gemacht hat. Magnus stellte fest, daß bei Puccinia rubiivora, sowie bei Aecidien auf Hamamelis und auf Galium helveticum aus der Membran der Aecidiosporen größere oder kleinere runde Membranpartien ausgestoßen werden, die zuerst als glänzende Buckel knopfartig hervorragen und dann immer mehr heraustreten, bis sie abfallen. Nach ihrem Wegfall sollen verdünnte Stellen oder Löcher in der Membran zurückbleiben. Ich habe diese Erscheinung im Verlauf der vorliegenden Be- arbeitung bei sehr zahlreichen Aecidien gesehen. Anfangs hielt ich die abfallenden Gebilde wegen ihrer unregelmäßigen Lage und Größe und wegen ihres fettartigen Glanzes für eine abnorme Ausscheidung aus den Zellen, die vielleicht durch das Trocknen des Materials oder durch die Präparation entstanden sein konnte. Die genauere Untersuchung zeigte aber, daß sie in ganz be- stimmten Formenkreisen vorkommen, in andern fehlen. Das spricht dafür, daß es sich um eine normale Erscheinung handelt. Ich gebe zunächst eine Liste derjenigen Uredineen, in deren Aecidien die Gebilde gefunden wurden, hernach eine Liste der- jenigen, wo ich sie nicht fand. Diejenigen Arten, bei welchen zwischen den feinen Warzen Gruppen gröberer vorkommen, sind mit einem * ausgezeichnet worden. Abfallende Membranplättchen sind vorhanden bei: Puccinia Zopfii*, epilobii tetragoni, argentata*, junci (nach Liro, Ured. Fenn. 214), obscura*, graminis*, uliginosa*, ribesi- carieis*, limosae*, Opizii*, serratulae-carieis*, silvatica* (Aec. auf Taraxacum officinale und auf Senecio nemorensis), extensicola*, Schoeleriana*, dioicae*, eriophori*, seirpi*, polygoni amphibii*, ambigua*, galii*, coaetanea*, poarum*, Aecidium circaeae*, Ae- cidium centaureae* (auf Centaurea paniculata). Abfallende Membranplättchen wurden nicht gefunden bei: Uromyces lilii, acetosae, betae, gerani, phaseoli, trifolii repentis(*), minor, pisi*, valerianae*, polygoni, cehenopodiü, in- — 15 — aequialtus, behenis, orobi(*), ervi(*), lineolatus*, dactylidis*, ra- nunculi-festucae, scrophulariae, Puccinia Passerinii, pruni spinosae, violae, cari-bistortae, polygoni vivipari, saniculae(”), falcariae, chaerophylli, retifera, pimpinellae, menthae, nigrescens, commu- tata*, chondrillae, lampsanae, variabilis, crepidis, major, trago- pogonis, asparagi, magnusiana, longissima, phragmitis“, Trailii*, nemoralis, salviae-stipae, urticae-carieis*!, paludosa*, thesii, calthae, porri*, smilacearum-digraphidis*, allii-phalaridis*, Schmidtiana*, orchidearum-phalaridis*, ari-phalaridis*, arrhenatheri, perplexans*, agrostis(*), persistens(*?), dispersa, symphyti-bromorum*, coronata, coronifera, festucae, Aecidium conorum piceae, pseudocolumnare, coruscans, Tranzschelianum, hepaticae. In den folgenden Gattungen wurden weder abfallende Mem- branplättehen noch auch die Struktur größerer zwischen den feineren zerstreuter Wärzchen gefunden: Gymnosporangium, Gymnoconia, Phragmidium, Chrysomyxa, Cronartium, Coleosporium, Ochropsora, Melampsora, Melampso- ridium, Melampsorella, Pucciniastrum, Thecopsora, Calyptospora. Zwar sind in vielen Fällen, z. B. bei den Peridermien, die Warzen von ungleicher Größe, aber diese Struktur hat einen andern Charakter. Bei genauer Durchsicht namentlich der ersten Liste muß es auffallen, daß es unter anderen besonders die Aecidien der Carex- Puceinien sind, bei denen die erwähnten Membranplättchen vor- handen sind. Sonderbarerweise aber fand ich sie bei Puccinia urticae-caricis und P. paludosa nicht; doch dieser Umstand gibt, wie mir scheint, den Schlüssel zu einer gewissen Klärung der vorliegenden Verhältnisse. Man wird aus den Listen und den Zeichnungen feststellen, daß die abfallenden Plättchen stets zu- sammen mit den oben erwähnten vergrößerten Warzen vorkommen, umgekehrt allerdings häufig vergrößerte Warzen ohne abfallende Plättchen. Nun zeigt aber gerade Puccinia urticae-caricis die vergrößerten Warzen in sehr auffälliger, ausgeprägter Weise, und genauere Untersuchung lehrt, daß sie sich in ähnlicher Weise aus der Membran herausschälen, wie die größeren Plättchen, wenn sie vielleicht auch nicht oder weniger leicht abfallen. Ich halte also die abfallenden Plättchen für noch weiter vergrößerte Warzen, und somit lassen sich P. urticae-carieis und P. paludosa an die übrigen — 106 — Carex-Puceinien anreihen. Auch bei P. Trailii schien es mir, als ob die größeren Warzen sich loslösen können, und vermutlich kommt dieses Verhalten noch häufiger vor. Damit ist also ein Anschluß der mit den abfallenden Plättchen versehenen Aecidien an die übrigen gegeben, zunächst an diejenigen, welche die Gruppen ungleicher Warzen haben, und durch diese an die übrigen. Ob die Plättchen stets zum Abfallen kommen, ist schwer zu sagen, da man es nur gelegentlich sieht. Wo es der Fall ist, verbleibt eine verdünnte, warzenfreie rundliche Stelle in der Membran (nicht ein Loch); es sind dies die kleinen kahlen Stellen, die ich in meinen früheren Arbeiten (Kult. VIII, 391, 393, 397, Jahrb. £. wiss. Bot. XXXIV) als bei den Aecidien der Carex-Puccinien vor- kommend bereits erwähnt und abgebildet habe. Zu entscheiden, ob die ganze Erscheinung nur als eine Folge der Variabilität auf- zufassen ist, oder ob derselben eine biologische Bedeutung zu- kommt, könnte die Aufgabe weiterer Forschung sein. Bemerkt sei noch, daß ich den Eindruck gewann, als ob die Aecidiosporen, an denen sich die abfallenden Plättchen finden, und teilweise auch die mit größeren Warzen stets regelmäßig ge- schichtet sind und infolge dieser Schichtung, so lange sie in den Aecidien enthalten sind, eine polyedrische Gestalt haben, d.h. meist sechseckig erscheinen, und in der Regel breiter als hoch sind, während die Sporen mit gleichmäßigen Warzen mehr oval gerundete Formen haben und oft höher als breit, manchmal nach oben sogar etwas spitz sind. Da ich diese Verhältnisse erst bei den letzten Revisionen meiner Präparate und Aufzeichnungen fand, bedürfen sie weiterer Bestätigung, und ich empfehle sie der Nach- prüfung. Vielleicht werden sich die beschriebenen Erscheinungen künftig auch für die Systematik verwenden lassen; ich sehe einstweilen, weil die Sache noch zu neu ist, davon ab, Schlüsse in diesem Sinne zu ziehen. Immerhin fällt es schon jetzt auf, daß in ge- wissen Formenkreisen die erwähnten Erscheinungen auftreten, in andern fehlen, und daß sich auch Unterscheidungsmerkmale für verschiedenartige Aecidien auf derselben Nährpflanze (z. B. Puceinia Zopfii und calthae, Uromyces geranii, Puceinia polygoni amphibii und Aeeidium Tranzschelianum, Puceinia chondrillae und P. Opizii) daraus ergeben. — 107 — Vorgebildete Keimporen sind in der Membran der Aecidio- sporen meistens nicht sichtbar. Eine Ausnahme bilden die Aecidio- sporen von Gymnosporangium, an denen in der braungefärbten Membran eine größere Zahl von Keimporen, etwa 8, deutlich hervortritt. Bei Phragmidium sind nach Dietel (Hedw. XLVIII, 1908/09, 121) die Stellen, wo die Keimschläuche austreten, zwar nicht wie Keimporen gebaut, aber an der linsenförmig verdickten nach innen vorspringenden Membran schon vor der Keimung kenntlich. Die Deutung als Keimporen, die ich den vorhin er- wähnten, durch das Abfallen von Membranplättchen entstehenden kahlen Stellen seinerzeit (Jahrb. wiss. Bot. XXXIV, 391 ff.) ge- geben habe, möchte ich gegenwärtig ohne bestimmte Beweise nicht aufrecht erhalten. In der Regel sind das Hymenium und die Sporenketten der Aecidien von einer anfangs geschlossenen, später sich öffnenden und die Sporen freilassenden Hülle, der Pseudoperidie (auch kurz Peridie) umgeben. Diese ist selten fast ganz in das Nähr- gewebe eingesenkt und bleibt dann mehr oder weniger kugelig; meistens ist sie becherförmig und ragt zum Teil aus dem Gewebe hervor, wobei ihr Saum sich in der Regel zurückrollt und dabei in zahlreiche Zipfel zerschlitzt wird (Aecidien der meisten Pucecinia- und Uromyces-Arten). In andern Fällen tritt die Peridie als cylindrische Röhre (Puceiniastrum abieti-chamaenerii) oder unregelmäßiger Sack (Peri- dermium) weit aus dem Gewebe heraus und zerreißt später mehr oder weniger unregelmäßig. Eine Zersplitterung in lange schmale Streifen kommt bei Gymnosporangium vor, besonders eigenartig bei G. sabinae, wo die Streifen an der Spitze verbunden bleiben und so einen zierlichen Käfig bilden. Sehr derb entwickelte dick- wandige und verholzte Peridien, die sich mit einem Querrißs öffnen, bildet Aecidium strobilinum. Die Wand der Peridie besteht meist aus einer einzigen Zellenlage, sehr selten aus mehreren (einige Peridermium-Arten). Sie wächst ähnlich den Aecidiosporen von einem Hyphenkranze aus, der das Hymenium umgibt, nach; die Zellen sind daher vielfach in mehr oder weniger deutlichen Reihen angeordnet. Auch hängt damit zusammen, daß die Peridien in manchen Fällen (z. B. Aecidium berberidis, Aecidien auf Rham- nus) usw. zu langen Röhren auswachsen, wenn sie dem Einfluß — 18 — von Wind und Wetter entzogen werden, durch den ihr Saum unter den gewöhnlichen Verhältnissen die eben beschriebene, zurückgekrümmte und zerschlitzte Beschaffenheit erhält. Nur die obersten, die Aecidien anfangs schließenden Teile der Peridie gehen nicht von dem das Hymenium umgebenden Hyphenkranze aus, sondern entstehen nach neueren Untersuchungen (s. Dittschlag, Chbl. Bakt. 2, XXVIII, 1910, 473) aus den obersten Zellen der- jenigen Hyphen, welche die Sporenketten liefern. Die Zellen der Peridie sind meist von der Fläche gesehen unregelmäßig sechs- eckig oder auch rechteckig, im Peridienlängsschnitt erscheinen sie rechteckig oder schief rhomboidisch. In manchen Fällen sind sie auch zusammengesunken und unregelmäßig gestaltet. Meistens decken sie sich etwas dachziegelartig, indem die obere Zelle auf der Außenseite der Peridie über die untere hinübergreift. Dies kommt in manchen Fällen bloß durch die schief-rhomboidische Gestalt der Zellen zustande; in andern Fällen springt anscheinend ein Fortsatz der Außenwand nach unten vor, der aber in der Regel wohl zugleich aus einem bis zum Verschwinden des Lumens an die Außenwand angepreßten Teile der Zwischenwand mitge- bildet ist. Die Membranen selbst sind dünn oder verdickt, häufig auf der Außenseite und auf der Innenseite der Peridie verschieden dick; die Innenwände sind fast stets durch Stäbchenstruktur derb- warzig, die Außenwände zeigen manchmal gleichfalls eine derartige Stäbchenstruktur, manchmal sind sie nur quergestreift und von der Fläche punktiert, manchmal auch völlig glatt und ohne Struktur. Eine bemerkenswerte Ausnahme bildet das Aecidium von Uromyces lilii, bei dem die Innenwand glatt, die Außenwand warzig ist. Meist ist die Membran farblos, in seltenen Fällen gebräunt (Aecidium strobilinum). Auf die Ausbildung der Peridie, insbesondere die Wandstärke und deren Verhältnis zum Lumen der Zellen sind nach Mayus (Cbl. Bakt. 2, X, 1903) und Iwanoff (Cbl. Bakt. 2, XVIII, 1907) klimatische Verhältnisse von Einfluß. Trockener Standort, xero- philer Blattbau und diekwandige, englumige Peridienzellen einer- seits, feuchter Standort, hygrophiler Blattbau und dünnwandige weitlumige Peridienzellen pflegen mehr oder weniger parallel zu gehen. Für einige Fälle, z. B. Aecidium von Puccinia graminis, ist die experimentelle Beeinflußbarkeit dieser Verhältnisse durch — 109 — die äußeren Umstände festgestellt worden. Die aus dem Bau der Peridienzellen abgeleiteten Merkmale erleiden dadurch eine gewisse Verminderung ihres Wertes, die aber bei den für bestimmte Standorte charakteristischen Pilzen verhältnismäßig wenig in Be- tracht kommen dürfte. Man unterscheidet Aecidien mit Peridie und solche ohne Peridie. Zu den ersteren gehören außer den Formen der alten Gattung Aecidium, die größtenteils Entwickelungszustände von Uromyces- und Puccinia-Arten sind, auch die früher als Roestelia und die als Peridermium beschriebenen Formen. Die Aecidien ohne Peridie, die mitunter statt der letzteren als Hülle einen Kranz von Paraphysen haben, bezeichnet man wohl noch jetzt zum Unterschiede mit dem alten Gattungsnamen Caeoma. Ein prinzipieller Unterschied ist zwar nicht zu machen, es kommen auch in Formenkreisen, deren Aecidien in der Regel wohlaus- gebildete Peridien haben, solche mit rudimentärer oder selbst fast ganz fehlender Peridie vor (Puceinia cirsii lanceolati und Ver- wandte, Pucc. retifera); indessen gibt die erwähnte Unterscheidung doch im allgemeinen gute Merkmale für die systematische Gruppen- bildung ab. Caeomaartige Aecidien sind für die Gattungen Phrag- midium, Triphragmium und Melampsora charakteristisch, gewöhn- liche Aecidien haben mit den oben erwähnten Ausnahmen die Gattungen Uromyces und Puceinia, und Aecidien von besonderem Bau finden sich bei einem Teil der übrigen Gattungen. In der Regel sind die Aecidien oder die Caeomalager gruppen- weise auf gallenartigen Anschwellungen der Nährpflanze vereinigt, von den Resten der ihnen voraufgehenden Spermogonien begleitet; selten treten sie einzeln und zerstreut auf. Die Keimung der Aecidiosporen kann sogleich nach der Reife stattfinden; sie erfolgt mit einem einfachen Keimschlauche, der bei der Infektion durch die Spaltöffnungen der Nährpflanze eindringt. Überwinternde Aecidien finden sich bei Aecidium strobilinum. Die Uredosporen sind gleichfalls größere Sporen (15— 40 u); sie sind einzellig, ihre Gestalt ist rund, oval oder auch länglich bis keulenförmig. Sie finden sich in Lagern auf den Blättern und grünen Stengeln, seltener auf der Rinde verholzter Zweige (Kuehneola albida, Melampsora allii-salieis albae). Sie entstehen — 110 — in der Regel einzeln an den Enden von Hyphen. Nur in wenigen Gattungen (Coleosporium, Chrysomyxa) werden sie ähnlich den Aecidiosporen in Ketten gebildet, und es finden sich dann im jugendlichen Zustande auch Zwischenzellen zwischen ihnen. Man hat angenommen, daß in diesen Fällen die Uredosporen aus Aecidiosporen hervorgegangen seien. In andern Fällen hat man aus der morphologischen Ähnlichkeit einen phylogenetischen Zu- sammenhang zwischen Aecidiosporen und Uredosporen abzuleiten versucht (Phragmidium, Dietel, Hedw. XLVIII, 1908/09). In der Regel sind alle Uredosporen derselben Spezies gleichartig. Mit- unter sind die primären Uredolager, d. h. die aus Sporidien- infektion hervorgehenden, meist von Spermogonien begleiteten, zuerst auftretenden Uredolager (z. B. bei Triphragmium ulmariae) größer als die später entstehenden, aus Uredosporen hervorgehenden sekundären Lager, weil ihr Mycel die noch jungen Gewebe der Nährpflanze im Wachsen beeinflußt, während das Mycel der se- kundären Lager einen solchen Reiz nicht ausübt (Dietel, Hedw. 1901, 130); aber die Sporen sind in den primären und in den sekundären Lagern dieselben. Nur bei einigen farnbewohnenden Rostpilzen (Hyalopsora, Uredinopsis) kommen zweierlei Uredosporen vor. Außerdem sind auf einigen nicht einheimischen Puceinia- und Uromyces-Arten neben den gewöhnlichen noch besonders ge- staltete Uredosporen beobachtet worden (Amphisporen, cf. Arthur, Bull. Torr. Bot. Club XXXII, 1905; Dietel, Hedw. XLVIII, 1908/09). Biologisch vertritt die primäre Uredo das fehlende Aeeidium. Es ist bemerkenswert, daß in einigen Fällen zusammen mit der primären Uredo auch bereits Teleutosporen auf ähnlichen stark vergrößerten Lagern vorkommen (Dietel, Hedw. XL, 1901). Die Membran der Uredosporen ist meist ziemlich dick und entweder farblos oder gelblich bis braun gefärbt. Die Oberfläche ist in einigen Fällen fein und dicht warzig, in der Regel aber mit mehr oder weniger entfernt stehenden Stacheln oder Stachel- warzen besetzt. Mitunter kommen kahle Stellen vor, am oberen Ende, am unteren Ende, unter den Keimporen oder um dieselben, seltener in unregelmäßiger Lage. Ihr bisher wenig beachtetes Vorhandensein gibt brauchbare Merkmale für die Unterscheidung der Arten oder Artengruppen ab (vgl. die Puceinia-Arten auf — 111 — Compositen und auf Carex, die Melampsora-Arten usw.). Völlig kahle Uredosporen dürften kaum vorkommen, auch bei denen von Puceinia oblongata fand ich feine Wärzchen. In vielen Fällen sind Keimporen in der Membran sichtbar. Sie bestehen aus einem runden Loch in der Membran, das durch eine Substanz von abweichender Beschaffenheit ausgefüllt ist. Darüber bildet - picht selten die äußerste Membranschicht eine farblose, linsen- förmige, oft quellungsfähige Papille, und in diesen Fällen pflegt die Membranstelle mit dem Porus etwas nach innen eingedrückt zu sein. Mitunter ist auch auf der Innenseite dem Keimporus eine verdickte Membranschicht aufgelagert. Die Zahl der Keim- poren schwankt von 1 bis gegen 10. Uromyces geranii hat nur einen Keimporus, einige Carex- und Compositen -Puceinien haben 2, andere 3, Puccinia graminis 4, Puccinia dispersa gegen S oder mehr Keimporen. Mehr als 10 dürften nicht vorkommen. Zahl und Verteilung der Keimporen geben gute Merkmale zur Unterscheidung der Arten; es ist daher wichtig, sie leicht und mit Sicherheit nachweisen zu können. An den Uredosporen mit derber, braun gefärbter Membran erkennt man sie meist leicht, doch hindert auch hier oft der Zellinhalt die Beobachtung. An Uredosporen mit zarter farbloser Membran sind sie dagegen oft überhaupt nicht sichtbar. Dietel (Z. f. angewandte Mikroskopie I, 1895, 69) hat empfohlen, mit einer Nadel auf das Deckglas einen Druck aus- zuüben. Dadurch wird der Sporeninhalt klar, die Membran- skulptur undeutlich und die Keimporen treten als helle Flecken hervor. Einen ähnlichen Effekt erreicht Bubäk (nach brieflicher Mitteilung), indem er mittels eines glatt zusammengelegten Tuches auf das Deckglas drückt, dadurch das Wasser des Präparats zum großen Teil entfernt und die Sporen dicht an das Deckglas preßt. Ich kann bestätigen, daß die Keimporen auf diese Weise oft sehr deutlich werden. Nach eigenen Erfahrungen möchte ich aber noch ein anderes Mittel empfehlen, das in mehrfacher Beziehung bequemer ist, nämlich eine fast konzentrierte Lösung von Chloralhydrat mit einem genügenden Zusatz von Jod, eventuell auch ohne den letzteren. Das Chloralhydrat macht den Zellinhalt klar und läßt die Papillen oft etwas aufquellen. Das Jod färbt die Membran und leistet — 112 — dabei mitunter Dienste, den Farbenunterschied zwischen Membran und Keimporus deutlicher zu machen. Gleichzeitig tritt auch die Warzenstruktur der Membran erheblich deutlicher hervor. Etwas Erwärmen ist förderlich. Ich bedaure, dieses Mittel erst beim Abschluß dieser Arbeit gefunden zu haben, so daß ich nur einen Teil der zweifelhaften Fälle damit nachprüfen konnte. Ich fand damit z. B., daß bei Puccinia oblongata vier äquatoriale Keim- poren vorhanden sind, und auch die sonst nicht sichtbaren Warzen der Membran wurden deutlich. Ich mußte freilich auch Fälle kennen lernen, wo auch dieses Mittel versagte, z. B. bemühte ich mich jetzt vergebens, an den meisten Materialien von Puceinia coronifera die Keimporen deutlich zu machen. Ich möchte daher und aus Mangel an genügender Erfahrung auch nicht entscheiden, welches der erwähnten Mittel den Vorzug verdient. Vielleicht ist in einigen Fällen das eine, in andern das andere vorzuziehen. Ein Vorzug der Chloralhydratmethode besteht übrigens darin, daß es mit Hilfe derselben mitunter gelingt, Dauerpräparate her- zustellen, in denen die Keimporen gut sichtbar bleiben. Zu dem Zwecke saugt man das Reagens durch Aufdrücken von Lösch- papier auf das Deckglas möglichst ab und läßt dann gleichzeitig von allen vier Seiten her, damit die Sporen nicht fortschwimmen, Glyzeringelatine zutreten. Nach einigen Tagen erwärmt man noch einmal, damit das verdunstende Wasser durch Gelatine ersetzt wird. Das Jod verschwindet allmählich von selbst. Der Zellinhalt der Uredosporen ist in der Regel gelbrot ge- färbt. Einige wenige Rostpilze bilden zwei verschiedene Arten von Uredosporen aus, so mehrere Arten auf Farnkräutern. Auch für Pucecinia pruni ist ähnliches behauptet worden, doch wird dies von anderer Seite bestritten. Die sporenbildenden Hyphen sind unter der Epidermis zu Lagern vereinigt, die Lager sprengen die Epidermis früher oder später und sind dann in der Regel nackt und staubig. Die häufig rostähnliche Färbung der Uredolager hat der ganzen Familie den Namen gegeben; sie schwankt übrigens zwischen gelb, orange, rostfarben, kaffeebraun und selbst ziemlich dunkelbraun. In vielen Fällen sind den Uredosporen Paraphysen bei- gemischt oder die Lager von einem Kranze von Paraphysen um- geben. Diese Gebilde haben entweder eine einfache keulenförmige \ — 13 — Gestalt oder sie tragen auf dünnem Stiel einen rundlichen Kopf; ihre oft verdickte Membran ist farblos oder seltener etwas gefärbt. Eine Funktion der Paraphysen mag darin bestehen, daß sie die Sporenlager, namentlich die jungen sich neubildenden Sporen gegen Verdunstung schützen (Dietel, Hedw. XLI, 1902, (58)). Die rand- ständigen Paraphysen scheinen dazu beizutragen, die über den jungen Lagern befindliche Epidermis emporzuheben und zu sprengen (Magnus, D. B.G. XX, 1902, 335). In einigen Gattungen (Puc- ciniastrum, Thecopsora, Melampsoridium, Melampsorella, Cro- nartium u. a.) sind die Uredolager auch von einer Peridie um- geben und überwölbt. Diese sprengt die darüber liegende Epidermis, mit der sie oft mehr oder weniger fest zusammenhängt, und öffnet sich darunter mit einem anscheinend vorgebildeten, oft von be- sonders geformten Zellen (Melampsoridium) umgebenen Loche, durch das die Sporen entleert werden. Im übrigen ist sie von einfacherem Bau, als die Peridie der Aecidien, ihre Membran ohne Struktur, und sie unterscheidet sich auch dadurch, daß sie, wie es scheint, nicht nachwächst. Die Keimung der Uredosporen erfolgt durch einfache Keim- schläuche, die an den Keimporen hervorwachsen und bei der Infektion der Nährpflanze durch die Spaltöffnungen eindringen. Die an den Sporenmembranen mitunter vorhandenen Membran- verdickungen, ebenso auch die über den Keimporen liegenden quellungsfähigen Papillen sollen nach Dietel (Naturw. Rundschau XVI, 1901, 41) als Wasserspeicher eine Rolle spielen und bei der Keimung der Sporen förderlich sein. Die Keimfähigkeit tritt gleich mit der Reife ein. Diese erfolgt nach Schafnit (Ann. myc. VII, 1909, 568) nur, solange sich die Sporen noch an ihren Stielen befinden. Mit den Um- ständen, unter denen die Sporen reifen, hängt es wohl zusammen, daß oft nur ein Teil derselben keimfähig ist oder die Keimung launenhaft erscheint (Eriksson). Die Keimung eines Bruchteils der Sporen genügt aber, um erhebliche Infektionen hervorzurufen. Auch Untersuchungen über den Einfluß äußerer Bedingungen auf die Keimung liegen vor (Eriksson, Marshall Ward, Schaffnit u. a.); aber es würde hier zu weit führen darauf einzugehen. Die Dauer der Keimkraft ist verschieden. In der Regel hält sie sich nur bei trockener Aufbewahrung der Sporen längere Zeit, Kryptogamenflora der Mark Va. (a) — 114 — einige Wochen oder selten einige Monate. Überwinterung der Rostpilze durch die Uredosporen ist aber eine häufige Erscheinung und vielleicht viel häufiger als gegenwärtig bekannt ist. Sie kommt in der Regel so zustande, daß die Bildung von Uredo- lagern während des Winters verlangsamt weiter geht, daß also entweder bei mildem Wetter während des Winters neue Infektions- stellen entstehen, oder daß solche, die im Herbst entstanden sind, erst im beginnenden Frühjahr zur Sporenbildung gelangen (Puc- cinia dispersa). Christman (Transact. Wisconsin Ac. of Sc. XV, 1905, 98—107) gelang es, in Wisconsin während des ganzen Winters keimfähige Uredosporen mehrerer Getreideroste zu finden; auch Marshall Ward (Ann. mye. I, 1903, 132) stellte das Vor- handensein keimfähiger Uredosporen im Februar und März fest. Das Gesagte entspricht auch den neuerdings von Schaffnit (Mitteil. Kaiser Wilhelms-Institut Bromberg III, 1910, 113) allgemein hinsichtlich der Überwinterung der Getreideroste gewonnenen An- schauungen. Es gibt aber auch Fälle wirklichen Überwinterns der Sporen, die Schaffnit wenigstens für die Getreideroste be- streitet. Für Melampsora carpini und Thecopsora agrimoniae habe ich durch einwandfreie Versuche nachgewiesen, daß im Herbst gebildete und dann im Freien überwinterte Sporen im Frühjahr noch infektionstüchtig waren (Kult. XIII; Z. f. Pflan- zenkr. XVII, 1907, 149 u. 152). Ähnliches berichtet Jacky (Cbl. Bakt. 2, XVII, 1907, 90) für P. mulgedi. Die Teleutosporen zeigen in ihrer Ausbildung eine große Mannigfaltigkeit und geben dadurch die Hauptmerkmale für die Unterscheidung der Gattungen und manchmal auch der Arten ab. Sie sind einzellig, zweizellig oder mehrzellig und gewöhnlich ziemlich groß, die mehrzelligen oft sehr groß. Streng genommen müssen die zwei- und mehrzelligen als Sporenaggregate angesehen werden, da jede Zelle sich wie eine selbständige Spore verhält, insbesondere selbständig auskeimt (s. unten). Sie sind fast stets in größerer oder geringerer Zahl zu Lagern vereinigt, die unter der Epidermis, seltener zwischen Epidermiszellen und Cuticula entstehen und aus einem gemeinsamen Hymenium hervorgehen. Die Lager werden durch Sprengen der Epidermis frei oder bleiben dauernd, d.h. bis zur Keimung, von derselben bedeckt. — 15 — In einer großen Abteilung der Rostpilze entstehen die Sporen einzeln an den Enden von Traghyphen und frei voneinander. Hierher gehören die Gattungen Uromyces, Puccinia, Phrag- midium und andere, die sich nach der Zahl und Anordnung der Sporenzellen unterscheiden. Indessen ist das für die Trennung von Uromyces und Puceinia ausschließlich entscheidende Merkmal der Zellenzahl ein künstliches, und es verliert noch dadurch an Wert, daß neben den zweizelligen Sporen in denselben Lagern häufig einzellige, Mesosporen, auftreten. Die Traghyphen der Sporen dieser Gruppe entwickeln sich mitunter zu langen Stielen, die in einigen Fällen (Phragmidium) eigentümliche Gestalt an- nehmen. Je nachdem die Sporen fest an ihren Stielen haften oder leicht abfallen, bilden die Teleutosporenlager nach dem Sprengen der Epidermis feste Polster oder lockere staubige Häuf- chen. Wenn die Epidermis nicht gesprengt wird, machen sie stets einen festen Eindruck. Nicht selten treten dann braune säulenförmige Paraphysen auf, welche die Epidermis abstützen und die Sporenlager in einzelne Abteilungen zerlegen (z. B. Puc- einia porri, allii, pygmaea u. a.). Diese Verhältnisse sind geeignet, innerhalb der Gattungen Uromyces und Puceinia große und an- scheinend natürliche Gruppen unterscheiden zu lassen. Die Gattung Gymnosporangium, die sich der eben erwähnten Gruppe anreiht, aber ihre Teleutosporen meist auf der Rinde holziger Zweige bildet, unterscheidet sich dadurch, daß die Sporen und deren sehr lange Stiele durch eine Substanz, die beim Benetzen stark gallertartig aufquillt, verklebt sind. In den übrigen Gruppen der Rostpilze kommen ziemlich verschiedene Arten der Teleutosporenausbildung vor. Sporen in Ketten, durch Zwischenzellen getrennt, im Aus- sehen völlig den Aecidiosporen gleichend, auch wie diese von einer Peridie umschlossen und später völlig frei verstäubend, nur durch die Art der Keimung als Teleutosporen charakterisiert, besitzt die Gattung Endophyllum. Eine Reihe von Gattungen bilden die Sporen in größerer Zahl zu Gewebekörpern verwachsen. Krustenförmige Lager mit palisadenartiger Anordnung der Einzel- sporen, meist unter der Epidermis (selten unter der Cuticula) ent- wickelt, finden sich bei Coleosporium, Melampsora und Verwandten, Gewebekörper, in denen die Sporen neben- und übereinander s*+ — 16 — liegen, bei Chrysomyxa und in sehr eigentümlicher Weise bei Cronartium, wo diese Gebilde fadenförmig oder hörnchenförmig gestaltet sind und wie ein Haarkleid die befallenen Teile der Blätter bedecken. Ein eigentümlicher Fall ist die Entstehung der Teleutosporen innerhalb der Epidermiszellen, die bei Calypto- spora, Thecopsora und einigen der Rostpilze der Farne vorkommt. Es kann auch in diesen Fällen zur Krustenbildung kommen, doch sind dann die Zwischenmembranen der Epidermiszellen an der Krustenbildung beteiligt. Vereinzelt in den Interzellularräumen oder in den Zellen des Nährgewebes liegende Sporen finden sich endlich bei Puceiniastrum eircaeae, bei Uredinopsis und Milesina, daneben allerdings auch kleine Gruppen von Sporen, die sich mehr oder weniger deutlich krustenförmig anordnen und dadurch die Beziehungen zu den verwandten Arten mit krustenförmiger Sporenanordnung kennzeichnen. Eine Anzahl außereuropäischer Gattungen weist noch weitere Besonderheiten auf, auf die hier nicht eingegangen werden soll. Wenn die Teleutosporen im Innern der Epidermiszellen ent- stehen, oder wenn sie zu Krusten oder Gewebekörpern vereinigt sind, ist ihre Membran gewöhnlich dünn und meist gar nicht oder wenig gefärbt. Auch die freien Sporen sind mitunter dünn- wandig, wenigstens soweit sie sich gegenseitig berühren, und manchmal auch wenig oder gar nicht gefärbt. Häufiger aber haben die freien Sporen dickere und namentlich dunklere Wände, und sehr allgemein ist, auch bei verwachsenen Sporen, eine Ver- diekung der Membran und vielfach auch eine dunklere Färbung derselben an der Seite vorhanden, die nach außen hin gelegen ist. In einigen Fällen finden sich hier außerdem hornartige Membranfortsätze (Puccinia coronata und Verwandte). Es liegt nahe, den Membranverdickungen die Funktion des Schutzes der Sporen zuzuschreiben; auch mögen sie in dem Sinne von Dietel (Naturw. Rundschau XVI, 1901, 41; vgl. auch das über die Uredosporen Gesagte) als Wasserspeicher für die Keimung förderlich sein. Die verdickten Stiele der Phragmidien machen bei der Wasseraufnahme und Abgabe Bewegungen, die zur Los- lösung der Sporen führen (Dietel). Daß die Krönchenfortsätze der Gruppe Puccinia coronata eine besondere Funktion haben, ist wenig wahrscheinlich, weil sie sich nur in dieser ganz kleinen — 17 — Gruppe finden, die sich in ihrer Lebensweise in keiner Weise abweichend von solchen Formen verhält, denen die Fortsätze fehlen, und diesen gegenüber auch keine merklichen Vorteile im Kampfe ums Dasein zu haben scheint. Es muß nicht alles einen „Zweck“ haben, was die Laune der Natur an Mutationen hervor- bringt. Die Oberfläche der Teleutosporenmembran ist in vielen Fällen glatt, in anderen mit Warzen, mitunter mit Leisten und seltener mit grubigen Vertiefungen besetzt. Derartige auffällige Membran- unebenheiten scheinen nur bei den abfälligen, staubige Lager bildenden Teleutosporen vorzukommen, und auch hier nicht all- gemein; die festsitzenden Teleutosporen haben fast ausnahmslos glatte Membranen. Jede Teleutosporenzelle (streng genommen also jede Spore) hat einen Keimporus, der aber nicht immer sichtbar ist, selten mehrere (Phragmidium). Die Keimporen liegen häufig an den Stellen, wo die Membran verdickt ist, besonders am Scheitel der Sporen; die Membranverdickungen, die über ihnen abgelagert sind, unterscheiden sich manchmal von der übrigen Membran wenig; in andern Fällen heben sie sich als besonders aufgesetzte farblose oder heller gefärbte, oft besonders gestaltete Papillen auf- fällig ab. Es gibt aber auch zahlreiche Fälle, wo weder Ver- diekungen noch Papillen über den Keimporen vorhanden sind. Das Vorkommen der Papillen beschränkt sich auf die abfälligen Teleutosporen, ist aber auch dort nicht allgemein. Es liegt nahe, auch hier wieder nach einer biologischen Bedeutung zu suchen, denn die festen Teleutosporen gelangen auf ihrem ursprünglichen Substrat zum Auskeimen, während die abfallenden, wenigstens in vielen Fällen, zerstreut werden und vereinzelt ihre Entwickelung fortsetzen müssen. Die Gesamtfarbe der Teleutosporenlager ist in einigen Fällen ganz blaß (Melampsorella), in anderen durch den Zellinhalt orange- bis blutrot (Coleosporium), in den meisten Fällen beruht sie in erster Linie auf der Färbung der Membranen und schwankt zwischen blaßbraun und fast schwarz. Stets ist sie dunkler als die Farbe der einzelnen Sporen im Mikroskop. Das entscheidende Merkmal der Teleutosporen ist die Art ihrer Keimung. Es entsteht dabei die fünfte Sporenform der — 115 — Uredineen, die Sporidien. Die Art und Weise ihrer Entstehung hat Ähnlichkeit mit der Bildung der Basidiosporen gewisser Ba- sidiomyceten, es beruhen darauf die verwandtschaftlichen Be- ziehungen, die man zwischen den Uredineen und dieser Pilzklasse angenommen hat, und man bezeichnet die Sporidien daher auch wohl geradezu als Basidiosporen. In der Regel treibt jede Te- _ leutosporenzelle durch ihren Keimporus einen kurzen Keimschlauch, der sich darauf durch Querwände in vier Zellen teilt, das Pro- mycelium oder die Basidie. Jede Zelle bildet dann aus einem am oberen Ende hervorsprossenden dünnen Faden, dem Sterigma, eine kleine (ca. 10—12 u) runde, ovale oder etwas nierenförmige Zelle, die Sporidie. Seltener entsteht das Promycel im Innern der (einzelligen) Spore, so daß diese vierzellig wird, und es wachsen dann nur die Sterigmen mit den Sporidien hervor (Coleosporium, Ochropsora),. Die Sporidien haben eine zart bleibende Membran und sind sogleich keimfähig. Ihr Keimschlauch dringt in der Regel direkt durch die Membran in die zu infizierenden Gewebe ein, aber nur an genügend jugendlichen Pflanzenteilen. Wegen der gleichartigen Auskeimung der einzelnen Zellen der mehrzelligen Teleutosporen müßte man streng genommen, wie schon oben angedeutet, die einzelnen Zellen derselben als Sporen, die ganze Spore als Sporenaggregat auffassen; dann wären die Uromyces-Spore, die Einzelzelle in der Puceinia- oder Phragmidium- Spore und die Einzelzelle im Cronartium-Hörnchen auch nach ihrer Benennung gleichwertige Gebilde. Eine gänzlich abweichende Art der Keimung will neuerdings Eriksson (Cbl. f. Bakt. 2, XXXI, 1911, 93; K. Vet. Akad. Handl. XLVIH, Nr. 2, 1911) an einem Teil der Teleutosporen von Puccinia malvacearum beobachtet haben. Die betreffenden Teleutosporen sollen sehr lange Keimschläuche hilden, „deren kurze Endglieder als Konidien auseinanderfallen“. Aus diesen Konidien geht, wie Erikseon meint, das Mykoplasma (vgl. S. 99) hervor, in dem sich ihr Plasma durch die Plasmodesmen der Außenwand in die Epi- dermiszellen ergießt und dann ebenso durch die Zellwände von Zelle zu Zelle weiter wandert. Man kann diese sonderbar an- mutenden Angaben einstweilen nur registrieren und muß ihre Prüfung durch andere Beobachter abwarten. Es muß noch be- merkt werden, daß der Zerfall der Keimschläuche in konidien- — 119 — artige Stücke auch von Taubenhaus (Phytopathology I, 1911, 55 bis 62) beobachtet ist, daß zugleich aber mitgeteilt wird, daß die konidienartigen Stücke unter Bildung je eines Sterigmas mit Sporidie auskeimen. Diese letztere Beobachtung wird von Eriksson (l. c. 118) bei Besprechung der Taubenhausschen Arbeit nicht er- wähnt. Die Keimung der Teleutosporen tritt in zahlreichen Fällen erst nach Ablauf einer Ruheperiode, in unseren Breiten nach der Überwinterung ein, und es ist während der Überwinterung die Einwirkung von Wind und Wetter erforderlich, um die Keim- fähigkeit hervorzurufen. So verhalten sich Arten von Uromyces, Puccinia, Phragmidium, Melampsora usw. Es fehlen noch Unter- suchungen darüber, welche der in Betracht kommenden klimatischen Faktoren die entscheidenden sind und wie lange ihre Einwirkung dauern muß'). In andern Formenkreisen aber, so bei den Gattungen Coleosporium, Melampsorella, Cronartium, Gymno- sporangium, ferner in den als Leptopuceinia und Leptouromyces bezeichneten biologischen Gruppen und außerdem bei einzelnen Arten aus Kreisen, die sonst überwinternde Teleutosporen haben, z. B. Puccinia dispersa, sind die Teleutosporen gleich nach der Reife keimfähig. Über die Dauer der Keimkraft ist wenig bekannt. Nach den bisher vorliegenden Untersuchungen hält sie sich bei den überwinterten 'Teleutosporen bei trockener Aufbewahrung bis in die Mitte des Sommers oder etwas länger. Neuerdings gibt Tranzschel aber an, daß überwinterte Teleutosporen von Puceinia isiacae auch im zweiten Sommer nach der Überwinterung noch keimfähig gewesen seien. Da Uredo- und Teleutosporen an demselben Mycel auftreten und bald die eine bald die andere Sporenform überwiegt, so entsteht die Frage, inwieweit äußere Umstände die Entstehung dieser beiden Sporenformen beeinflussen. Das oben bereits er- wähnte reichlichere Auftreten von Mikroformen in den nordischen und alpinen Regionen läßt den Schluß zu, daß kühleres Klima und abgekürzte Entwicklungszeit der Nährpflanze die Ausbildung der Uredosporen hemmen. ‘) Neuerdings hat Dietel (Cbl. Bakt. 2, XXXI, 1911, 95—106) Unter- suchungen über den Einfluß äußerer Faktoren auf die bereits keimfähigen Teleutosporen veröffentlicht. — 120° — Iwanoff (Cbl. Bakt. 2, XXVII, 1907) hat dies direkt experi- mentell zu zeigen versucht. Dagegen tritt in Gebieten mit wär- merem und gleichmäßigerem Klima die Uredobildung mehr hervor, und nicht selten werden die Teleutosporen mehr oder weniger ausgeschaltet, indem die Uredosporen die dauernde Erhaltung des Pilzes oder die Überwinterung ganz oder teilweise übernehmen (Einzelheiten und Literatur bei Klebahn, Ww. R. 51 ff., 61 ff.). Bei Puceinia asparagi hat R. E. Smith (Bot. Gaz. XXXVII, 1904, 19) Hemmung der Uredobildung und Förderung der Teleuto- sporenbildung durch trockene Luft und die umgekehrte Wirkung feuchter Luft nachgewiesen. Insbesondere scheint die Uredo- bildung einen kräftigen Lebenszustand der befallenen Pflanzenteile vorauszusetzen. Versuche von Morgenthaler (Chbl. Bakt. 2, XXVII, 1910) zeigten, daß bei Uromyces veratri Störungen des Gesundheits- zustandes der Gewebe der Nährpflanze die Uredobildung zurück- drängen, die Teleutosporenbildung beschleunigen. Derartige Ver- hältnisse dürften auch bis zu einem gewissen Grade die Verlegung der Teleutosporenbildung an das Ende der Vegetationszeit der Wirtspflanzen beherrschen. Indessen gibt es Beispiele von ganz anderem Verhalten; bei Melampsorella caryophyllacearum und Hyalopsora polypodii dryopteridis werden die Teleutosporen auf den jungen Blättern im Frühjahr gebildet, und man muß sich also hüten, voreilig zu verallgemeinern. Die Verbreitung der Sporen, und zwar der Aecidiosporen, Uredosporen und Sporidien, der Teleutosporen, soweit sie abfallen, erfolgt wesentlich durch den Wind, vielleicht gelegentlich auch durch Insekten. Die festsitzenden Teleutosporen können nur mit den ganzen Blättern oder Stengeln, auf denen sie sitzen, trans- portiert werden, und dies geschieht gelegentlich durch den Wind, mitunter auch durch fließendes oder überschwemmendes Wasser. Viele, z. B. die Puceinien auf Gramineen und Cyperaceen, werden wesentlich am Orte ihrer Entstehung bleiben. Ob die durch Saft und Duft der Spermogonien angelockten Insekten später die Ver- breitung der Aeeidiosporen fördern, wäre zu prüfen. An be. sonderen Einrichtungen ist nur das Abschleudern der Sporidien zu nennen, durch das diese wenigstens einige Millimeter weit von den Teleutosporen fort in die Luft gelangen. Die Keimfähigkeit der Uredo- und Aecidiosporen bleibt genügend lange erhalten, um no er HD einen weiten Transport zu ermöglichen; aber selbst die zarten Sporidien müssen einen längeren Transport durch die Luft er- tragen können, da man Infektion mit denselben (z. B. Aecidien auf Berberis, Ribes usw.) oft in weiter Entfernung vom Standort der Teleutosporen finde. Keimung der Sporen und Infektion sind vom Feuchtigkeitsgehalt der Luft abhängig und werden daher durch den Standort, durch Tau und Niederschläge beeinflußt, offenbar nach den Lebensbedingungen der einzelnen Arten in verschiedener Weise. Der volle Entwickelungskreis der am vollständigsten ausge- stalteten Rostpilze verläuft so, daß die sämtlichen erwähnten Sporenformen in regelmäßiger Folge nacheinander auftreten. Aus den Sporidien geht ein Mycel hervor, das Spermogonien und dann Aecidien hervorbringt. Die Aecidiosporen rufen ein neues Mycel hervor, an dem zunächst Uredosporen entstehen. Die Uredo- sporen erzeugen weitere Mycelien derselben Art, und dieser Vorgang kann sich mehrere Male wiederholen. Endlich schließt die Ent- wicklung der uredobildenden Mycelien mit der Entstehung von Teleutosporen ab. Die Teleutosporen bringen bei der Keimung in der bereits geschilderten Weise Sporidien hervor, und mit diesen beginnt der Kreislauf von neuem. So kommt ein Gene- rationswechsel zustande. Es mag gerechtfertigt sein, im Anschluß an diesen regel- mäßigen Entwicklungsgang zunächst die neueren Anschauungen über das Verhalten der Zellkerne und über die Sexualität der Rostpilze kurz zu besprechen. Zahlreiche Forscher haben sich an der allmählichen Aufklärung dieser Verhältnisse beteiligt, ich nenne in ungefähr historischer Reihenfolge: Schmitz (Sitz. nieder- rhein. Ges. 1880), Rosen (Beitr. Biol. VI, 1893), Dangeard, Sapin- Trouffy (Le Botaniste III—V, 1892—96), Poirault u. Raciborski (Journ. de Bot. IX, 1895), Richards (Proc. Americ. Acad. XXXI, 1896), Maire (Journ. de Bot. XIV, 1900), Holden u. Harper (Transact. Wisc. Acad. XIV, 1903), Blackman (u. Fraser) (Ann. of Bot. XVIII, 1904; XX, 1906), Christman (Bot. Gaz. XXXIX, 1905; XLIV, 1907; Transact. Wise. Acad. XV, 1905), Olive (Ann. of Bot. XXII, 1908), Kurssanow (Zeitschr. f. Bot. II, 1910), Dittschlag (Cbl. Bakt. 2, XXVIII, 1910), Hoffmann (Cbl. Bakt. 2, XXXI, 1911). Gegenwärtig scheinen etwa die folgenden Ver- hältnisse als festgestellt betrachtet werden zu können. Es gibt im vollen Entwickelungskreis der Uredineen einen regelmäßigen Wechsel von zwei Zuständen, nämlich einen, in welchem die Zellen je einen Zellkern haben, und einen zweiten, in welchem die Zellen je zwei Zellkerne haben. Je einen Zellkern enthalten die Zellen der reifen Teleutosporen, des Promycels, die Sporidien, die Zellen des Mycels der Spermogonien und der Aecidien nebst den Spermatien. Je zwei Zellkerne finden sich in den Aecidio- sporen, im Mycel der Uredo- und Teleutosporen, in den Uredo- sporen und in den jungen Teleutosporen. Die Teilung der Zell- kerne geschieht auf karyokinetischem Wege; die Einzelheiten mögen hier übergangen sein. Wichtig aber ist, festzustellen, daß die beiden Zellkerne der zweikernigen Zellen sich stets gleich- zeitig teilen, und daß von beiden Kernen stets der eine Tochter- kern in die neu hinzukommende Zelle hinübergelangt, während der andere in der alten Zelle verbleibt (konjugierte Kernteilung). So verlaufen also durch das zweikernige Stadium des Pilzes zwei zwar völlig parallele und gleichen Schritt haltende, im übrigen aber doch völlig getrennte Kernentwickelungen nebeneinander her, und die beiden Kerne einer jungen Teleutosporenzelle sind direkte, unvermischte und auf eine gleiche Zahl von Ahnen zurück- blickende Nachkommen der beiden Kerne derjenigen Aecidiospore, aus der die Uredo- und Teleutosporengeneration hervorgegangen ist, Der Übergang aus dem zweikernigen Zustand in den ein- kernigen findet in der reifenden Teleutospore statt, und zwar durch Verschmelzen der beiden Kerne. Es lag nahe, diesen Vorgang als Befruchtung anzusehen, wie es Dangeard und Sapin- Trouffy taten. Die neueren Beobachter betrachten jedoch die Kernverschmelzung als unwesentlich und suchen die Befruchtung in den Vorgängen bei der Entstehung des zweikernigen Zustandes. Über diese scheint festzustehen, daß in den Anlagen des Hy- meniums der jungen Aecidien Paare benachbarter, nach den neuesten Arbeiten gleichwertiger, einkerniger Zellen unter Re- sorption der trennenden Zellwand miteinander verschmelzen, so daß die Plasmen sich vereinigen und die beiden Zellkerne in denselben Raum gelangen. Aus jeder der so entstandenen zwei- kernigen Zellen geht dann durch wiederholte Teilung eine Sporen- kette des Aecidiums hervor, Die obere Tochterzelle, die von / jedem Zellkern den einen Tochterkern erhält, wird Aecidiosporen- - Mutterzelle und zerfällt durch abermalige Teilung in die Spore und die darunter liegende Zwischenzelle. Die untere Zelle, die gleichfalls von jedem Kern einen Tochterkern behält, unterliegt gleichfalls einer Teilung und liefert dabei eine zweite Sporen- mutterzelle, die unter der ersten eingeschaltet wird, und einen zurückbleibenden Teil, der sich nun in genau derselben Weise wieder teilt, eine dritte Sporenmutterzelle liefert usw. Stets erhält jede Tochterzelle von jedem Zellkern je einen Tochterkern, auch bei der Teilung der Sporenmutterzellen. Die bei der Kernver- schmelzung in der Teleutosporenzelle vermutlich eintretende Ver- doppelung der Chromosomenzahl läßt das Vorkommen einer Re- duktionsteilung erwarten. Man hat dieselbe bei der Keimung der Teleutosporen und der Bildung der Sporidien gesucht, aber sie noch nicht nachweisen können. Wie schon weiter oben ange- deutet, sind einige Forscher geneigt aufzunehmen, daß die gegen- wärtig vorhandene Befruchtung durch Verschmelzen benachbarter Hyphenzellen an die Stelle einer einst vorhanden gewesenen Be- fruchtung durch Spermatien getreten sei. Bei den Rostpilzen mit einfacherer Entwickelung (s. unten) erleiden auch die geschilderten Vorgänge entsprechende Ab- änderungen, auf die hier nicht eingegangen werden soll, nur mag angedeutet werden, daß die Aufklärung dieser Verhältnisse auch für die morphologische Bewertung und Vergleichung der einzelnen Sporenformen (z. B. Aecidien und primäre Uredo) Bedeutung ge- winnt. Es mag endlich noch erwähnt sein, daß die fortwachsenden Hyphenenden mitunter zahlreichere Zellkerne enthalten, z. B. bei Puccinia glumarum (Klebahn, Zeitschr. f. Pflanzenkr. X, 1900, 90). Es bedarf noch der Untersuchung, ob dieselben auch hier als konjugierte Paare auftreten und sich in der oben erwähnten Weise teilen. Nicht alle Rostpilze bilden in ihrem Entwicklungskreislauf sämtliche oben beschriebenen Sporenformen aus. Vielen fehlen eine oder mehrere der letzteren, und es ergeben sich danach innerhalb der meisten Gattungen verschiedene Entwickelungs- typen, die von manchen Forschern (Schroeter, Winter, de Toni [in Saccardo], usw.) auch als systematische Gruppen betrachtet worden sind. Auf den Versuch Arthurs, dieselben in noch hö- — 1214 — herem Maße als bisher für die Systematik zu verwerten, wird unten zurückzukommen sein. A. Vollständig bekannte Rostpilze. 1. Eu-Formen (z. B. Eupuceinia). Dies sind diejenigen Rostpilze, die in der oben beschriebenen Weise sämtliche Sporenarten bilden. Schema: Sperm. A. U, U... U. T. Sporid. Beispiele: Uromyces betae, Puccinia gra- minis, Melampsora amygdalinae. In vereinzelten Fällen fehlen die Spermogonien (Puceinia polygoni-vivipari, P. uliginosa). Ein anderer seltener Ausnahmefall ist der, daß die Aecidiosporen neue Aecidien ohne Spermogonien hervorbringen; dann pflegt die Uredobildung zurückzutreten. Schema: Sperm. Aı, As... As. U. T. Sporid. (Uromyces ervi).. Auch Unregelmäßigkeiten anderer Art kommen vor. So kann nach Wurth und Bubäk bei Puceinia galii und Verwandten das Aecidium übersprungen werden, indem Uredo- lager gleich am Spermogonienmycel auftreten. Man kann P. celakovskyana als eine Form auffassen, bei der das Aecidium bereits völlig verschwunden ist. 2. -opsis-Formen (z. B. Puceiniopsis). Die Uredobildung fällt aus. Die Aecidiosporen erzeugen direkt Teleutosporen oder zunächst neue Aecidien. Das letztere kommt nur bei solchen Pilzen vor, deren Aecidienmycel nicht perenniert. Schema: a) Sperm. A. T. Sporid. Aecidienmycel perennierend (Puc- cinia tragopogonis) oder nicht perennierend (Uromyces minor, (syınnosporangium). b) Sperm. Aı, Az... As. T. Sporid. Aecidienmycel nicht perennierend (Uromyces behenis, U. scrophulariae). 3. Brachy-Formen (z. B. Brachypuceinia). Den Spermogonien folgen direkt Uredolager. An Stelle der Aecidien tritt die von Spermogonien begleitete, gewöhnlich größere Lager bildende und nicht selten Deformationen verursachende „primäre Uredo“. Sonst wie die Eu-Formen. Schema: Sperm. U. U... Us. T. Sporid. Beispiele: Puccinia suaveolens, P., cirsii, P. hieracii, Triphragmium ulmariae, —- 125 — 4. Mikro-Formen (z. B. Micropuccinia). Es werden nur Teleutosporen gebildet, und zwar nur einmal im Jahre; sie keimen nach der Überwinterung. Mitunter gehen Spermogonien voran. Schema: (Sperm.) T. Sporid. Beispiel: Puceinia fusca (mit Sperm.), Uromyces gageae (anscheinend ohne Sperm.). 5. Lepto-Formen (z. B. Leptopuccinia). Es werden nur Teleutosporen gebildet, die sogleich keimfähig sind. Zahlreiche Generationen folgen einander im Jahre; die zuletzt gebildeten überwintern. Schema: T. Sporid. T. Sporid...... T. Sporid. Beispiel: Puccinia arenariae, P. malvacearum. B. Unvollständig bekannte Rostpilze. 6. Hemi-Formen. Man kennt nur Uredo- und Teleutosporen. Es steht nicht fest, wie sich die aus den Teleutosporen hervorgehenden Sporidien weiter entwickeln. Beispiel: Puccinia Baryi, pygmaea, gibberosa. Allerdings behauptet Tranzschel (Ann. myc. VII, 1909, 182) auf Grund von Versuchen, daß aus den Sporidien der Teleuto- sporen von Puceinia allii und P. porri direkt Uredolager ohne Spermogonien hervorgehen. Wenn sich das bestätigte, so wäre damit die Existenz von Hemiformen als eines selbständigen Ent- wickelungstyps der Uredineen bewiesen. Aber viele der früher als Hemi-Formen bezeichneten Rostpilze sind nach und nach als Eu-Formen oder Brachy-Formen erkannt worden, und für manche der noch jetzt hierher zu ziehenden Uredineen dürfte ähnliches zu erwarten sein. In einigen Fällen scheinen sich diese Pilze wesentlich durch ihre Uredosporen zu erhalten, und die Bildung der Teleutosporen dürfte, wenigstens für gewisse Gegenden, be- deutungslos geworden sein (Puccinia triticina, glumarum und ähnliche). 7. Isolierte Uredoformen. Rostpilze, von denen man bisher nur Uredosporen gefunden hat. Es entsteht die Frage, ob diese Pilze unter bestimmten Umständen doch andere Sporenformen bilden können oder nicht, und im letzteren Falle, ob sie stets nur Uredo gebildet haben, — 126 — oder ob sie die anderen Sporenformen verloren haben. Beispiel: Uredo airae, U. anthoxanthina. 8. Isolierte Aecidien. Nur Aecidien bekannt. Beispiel: Aecidium conorum piceae, Peridermium pini. Soweit nicht in einzelnen Fällen eine über- sehene Entwicklung nach der Weise von Endophyllum vorliegt, dürften die isolierten Aecidien in den Entwicklungskreis noch unbekannter heteröcischer, vielleicht auch teilweise autöcischer Uredineen gehören. Selbstreproduktion von Aecidien ohne Hinzu- kommen anderer Sporenformen (vergl. 1 u. 2) ist bisher nicht bekannt geworden. Man bezeichnet die zu Nr. 7 u. 8 zu stellenden Pilze mit den alten Gattungsnamen Uredo, Aecidium, Caeoma, Roestelia, Peridermium. Die meisten Rostpilze bilden ihre sämtlichen Sporenformen auf derselben Nährpflanze. Man nennt sie autöcische Pilze. Unter den Eu- und -opsis-Formen gibt es aber eine recht große Anzahl, die, um ihren vollständigen Entwickelungskreis durch- zumachen, zweier verschiedener Wirte bedürfen. Diese werden als wirtswechselnd oder heteröcisch bezeichnet. Um die Ent- wickelungsart kurz zu charakterisieren, pflegt man den Gattungs- namen die Zusätze Auto- und Hetero- vorzusetzen, z. B. Auto- eupuceinia, Heteroeupuccinia. Zeitweilig wurden auch diese Ent- wickelungstypen als systematische Gruppen aufgefaßst. Die beiden Wirte der wirtswechselnden Rostpilze haben keine näheren ver- wandtschaftlichen Beziehungen zueinander, sondern stehen sich in der Regel sehr fern. Der eine beherbergt die Aecidien mit den Spermogonien, der andere die Teleutosporen und, falls solche gebildet werden, die Uredosporen; die Aecidiosporen infizieren nur den Teleutosporenwirt, die Sporidien der Teleutosporen nur den Aecidienwirt. Es gibt Fälle, wo der Wirtswechsel mit Notwendig- keit eintreten muß (Coleosporium euphrasiae, Gymnosporangium- Arten), und solche, wo der ganze Kreislauf nur unter geeigneten Umständen durchlaufen wird und die Uredosporen die dauernde Erhaltung des Pilzes besorgen oder wenigstens gelegentlich mit übernehmen können (Puccinia dispersa. Die Entstehung der Aecidien ist aber stets an Wirtswechsel geknüpft. > — 127 — Im Entwickelungsgang der heteröcischen Rostpilze lassen sich mehrere erheblich verschiedene Entwicklungstypen unter- scheiden. A. Teleutosporen im Herbst gebildet, erst nach der Überwinterung | im Frühjahr keimend. 1. Aecidien auf kurzlebigem Mycel im Frühjahr oder Sommer entstehend, Sporen sogleich keimend. a) Uredo während des Sommers den Pilz vermehrend. Ent- wicklungskreis einjährig. Hierher die Mehrzahl der auf Gramineen und Cyperaceen lebenden Uromyces- und Puccinia-Arten, Arten von Melampsora, Pucciniastrum, Melampsoridium u. a. In einigen Fällen, vielleicht häufiger, als bekannt ist, wird der Wirtswechsel durch Uredoüberwinterung unterbrochen oder entbehrlich ge- macht (Puccinia urticae-cariecis nach Magnus, Melampsora allii-salicis albae). Derartige Fälle bilden einen Übergang zu Hemi-Formen mit fehlendem, seltenem oder unbe- kanntem Aecidium. b) Uredo fehlend. Teleutosporenmycel überwinternd oder wenige Jahre perennierend. Calyptospora goeppertiana. 2. Aecidien nach längerer Entwicklungsdauer erst im Herbst gebildet, Sporen im folgenden Frühjahr keimend. Uredo während des Sommers den Pilz vermehrend. Entwickelung zweijährig. Thecopsora padi (areolata). 3. Aecidien auf perennierendem Mycel spärlich im ersten, wesentlich erst im zweiten und in den folgenden Sommern gebildet, Sporen sogleich keimend. Uredo während des Sommers den Pilz vermehrend. Puceinia arrhenatheri. B. Teleutosporen auf überwinterndem oder perennierendem Mycel im Frühjahr gebildet und sogleich keimend. 1. Teleutosporenmycel überwinternd, aber nicht perennierend. Aecidien auf kurzlebigem Mycel im Sommer, Sporen so- gleich keimend. Uredo den Pilz vermehrend und infolge der Mycelüberwinterung die Uredo- und Teleutosporen- generation oft auch ohne Wirtswechsel erhaltend. Chryso- myxa ledi und rhododendri. 2. Teleutosporenmycel perennierend. — 123 — a) Uredo vorhanden. Erhaltung der Uredo- und Teleuto- sporengeneration vom Wirtswechsel unabhängig möglich. «) Aecidienmycel kurzlebig. Melampsorella symphyti. 8) Aecidienmycel perennierend. Melampsorella caryo- phyllacearum. b) Uredo fehlt. Aecidien früh im Sommer angelegt, im Herbst reifend, Sporen dann gleich keimend. Vermehrung nur heteröcisch möglich. Gymnosporangium-Arten. C. Teleutosporen im Herbst gebildet und sogleich keimend. 1. Aecidien noch im Herbst gebildet, Sporen sogleich keimend. Uredo während der ganzen Vegetationsperiode den Pilz vermehrend und durch überwinternde Infektionsherde von Jahr zu Jahr erhaltend. Wirtswechsel daher oft ausge- schaltet. Puceinia dispersa. 2. Aecidien auf überwinterndem Mycel erst im folgenden Frühjahr gebildet, Sporen dann gleich infizierend. Uredo den Pilz während des Sommers vermehrend. Coleosporium- Arten. Die Formen, deren Teleutosporen auf einjährigen, nur im Sommer vegetierenden Pflanzen leben (Alectorolophus, Melampyrum), sind streng wirtswechselnd. Bei den übrigen scheint gelegentlich Uredoüberwinterung vorzukommen. o> . Aecidien auf perennierendem Mycel frühestens im zweiten Frühjahr nach der Infektion, Sporen sogleich infizierend. Uredo den Pilz während des Sommers vermehrend. Ent- wicklung, soweit bekannt, streng wirtswechselnd, Uredo- (oder Mycel-)überwinterung nicht nachgewiesen. Cronartium- Arten. Die Entscheidung darüber, ob ein Rostpilz sich autöcisch oder heteröcisch entwickelt, und die Feststellung der Zusammen- gehörigkeit der Formen ist nur auf dem Wege des Infektions- versuchs möglich. Dadurch wird der Kulturversuch auf diesem Gebiete auch für die Systematik ein unentbehrliches Hilfsmittel. Vermutungen über Zusammenhänge können im allgemeinen nur auf Grund der Beobachtung des Zusammenvorkommens in der Natur gewonnen werden, führen aber nur bei Pilzen von lokaler Verbreitung mit einiger Sicherheit zum Ziel. Analogieschlüsse auf Grund bekannter Fälle können die Untersuchung fördern, z. B. die Beobachtung, daß viele Gramineenroste mit Aecidien auf Me ”' — 129 — Ranunculaceen, viele Cyperaceenroste mit Aecidien auf Compositen in Zusammenhang stehen, daß Caeoma-Aecidien zu Melampsora- Arten gehören usw. Besonders interessant ist die in ihren Anfängen schon auf de Bary zurückzuführende, von Dietel und besonders von E. Fischer zuerst klar ausgesprochene Erfahrung, daß auf den Aecidien- nährpflanzen heteröcischer Rostpilze oder auf nahen Verwandten derselben mitunter Teleutosporenformen vorkommen, die den Te- leutosporen jener Aecidien morphologisch entsprechen. So lebt auf der Fichte das Aecidium von Chrysomyxa rhododendri, außerdem aber die nur Teleutosporen bildende Chrysomyxa abietis. Ein noch auffälligeres Beispiel liefern die auf einigen Rhamnus-Arten lebenden Leptopuceinien, z. B. Puccinia Mesneriana Thümen, deren Sporen mit Krönchenfortsätzen versehen sind ähnlich den auf Rhamnus-Arten ihre Aecidien bildenden Kronenrosten. Tranzschel hat zuerst auf die Möglichkeit hingewiesen, auf Grund dieser Verhältnisse die Biologie wirtswechselnder Rostpilze vorauszusehen, und in einer Reihe von Fällen, nämlich bei Puceinia polygoni amphibii, P. pruni, P. veratri, Uromyces caricis sempervirentis, U. veratri, U. rumieis (Tranzschel), U. caryophyllinus (Fischer), hat sich dieses Prinzip inzwischen bewährt. Das letztere ist der beste Beweis dafür, daß es sich nicht um ein bloß zufälliges Zusammen- treffen handelt, sondern daß ein in der phylogenetischen Ent- wiekelung der Rostpilze begründetes Verhältnis vorliegt. Man hat wohl mit Recht angenommen, daß die beiden in Betracht kommenden Pilze auf eine gemeinsame Stammform zurückweisen, die auf der Aecidiennährpflanze des wirtswechselnden Pilzes lebte, und man kann sich die Entstehung der beiden Pilze etwa in folgender Weise vorstellen. Die Stammform fand zwei Mösglich- keiten der Weiterexistenz. Die eine war die, daß sie ihren Lebens- zyklus auf zwei verschiedene Pflanzen verlegte; das Mycel mit einkernigen Zellen, dessen Entwickelung mit dem Auftreten des zweikernigen Zustandes in den Aecidiosporen endet, verblieb auf der ursprünglichen Nährpflanze; das Mycel mit konjugierten Zell- kernen, das Uredo- und Teleutosporen bildet, siedelte dagegen auf eine andere Nährpflanze über. So entstand der heteröcische Pilz. Die andere Möglichkeit war die, daß der Pilz zwar auf seiner Nährpflanze verblieb, aber nur Mycel mit einkernigen Zellen Kryptogamenflora der Mark Va. 9 — 130° — und außer den Sporidien nur eine Sporenform, die Teleutosporen, ausbildete, bei deren Entstehung der zweikernige Zustand der Zellen rasch durchlaufen wird. So kam der Teleutosporenpilz auf der Aecidiennährpflanze zustande. Von welcher Art die ursprüng- liche Stammform war, welche Sporenformen sie hatte, ob der heteröcische Pilz durch Neuauftreten von Sporenformen oder der nichtheteröeische durch Rückbildung entstanden sei, und welche Umstände überhaupt die ganze Entwickelung bedingten, darüber lassen sich nur Vermutungen aussprechen. Es würde weit aus dem Rahmen der vorliegenden Arbeit herausfallen, auf diesen Gegenstand, die darüber ausgesprochenen Meinungen und die mannigfaltigen Fragen, die sich daran knüpfen, näher einzugehen, und es sei statt dessen auf die Erörterungen in den Schriften von Fischer (Entwickl. Untersuch. 1898; Ured. d. Schweiz 1904) und in meinen „Wirtswechselnden Rostpilzen“ (1904), auf die an das letztgenannte Werk angeschlossenen Betrachtungen von Dietel (Cbl. Bact. XII, 1904, 218) und auf den Artikel von W. Krieg in der Naturwissenschaftlichen Wochenschrift 1908, Nr. 36 ver- wiesen. Dagegen kann eine Folgerung aus den oben besprochenen Beispielen hier nicht übergangen werden. Wenn die Hypothese des gemeinschaftlichen Ursprungs solcher Pilze wie Chrysomyxa rhododendri und Chr. abietis, Puccinia coronata und P. Mesneriana, P. polygoni amphibii und P. Morthieri usw. richtig ist, — die Tatsachen sprechen dafür —, so müssen die betreffenden Gruppen als nächste Verwandte betrachtet und in der Systematik vereinigt werden. Daraus ergibt sich also eine Rechtfertigung einerseits der nach dem Vorgange Fischers auch in der vorliegenden Arbeit befolgten systematischen Anordnung, andererseits der weiter unten gegen das neue Uredineensystem Arthurs vorgebrachten Einwände. Noch ein anderer Gegenstand kann hier nur kurz gestreift werden. Wenn auch für die Entstehung der Heteröcie Mutationen im Sinne von de Vries anzunehmen sind, d.h. von äußeren Umständen nicht direkt abhängige, scheinbar aus dem inneren Wesen der Pilze entspringende Veränderungen, so konnten sich doch die Mutanten nur weiter entwickeln, soweit sie in ihrer Umgebung Pflanzen vorfanden, die sie zu infizieren vermochten. Das weist also einmal darauf hin, daß von seiten der Umgebung eine auslesende Wirkung ausgeübt wurde, die zur Erhaltung des — 121 — Geeigneten, zur Beseitigung des Ungeeigneten führte, andererseits zeigt es die Bedeutung pflanzengeographischer Gesichts- punkte für das Problem der Heteröcie. Fr. v. Tavel (Ber. schweiz. Bot. Ges. 1893) hat zuerst darauf aufmerksam gemacht, daß bestimmte Wiesentypen der Schweiz durch die Pflanzen, die zu ihren charakteristischen Bestandteilen oder zu ihren mehr oder weniger regelmäßigen Begleitern gehören, das Auftreten bestimmter wirtswechselnder Rostpilze möglich machen. Später habe ich diese Betrachtungen auf die wichtigsten mitteleuropäischen Vege- tationsformationen ausgedehnt, zugleich aber gezeigt, daß nur ein Teil der wirtswechselnden Rostpilze innerhalb einer und derselben Formation seine Existenzbedingungen findet, daß vielmehr in zahlreichen Fällen erst das Zusammentreffen zweier oder mehrerer Formationen das Auftreten eines wirtswechselnden Pilzes ermöglicht (Wirtsw. Rostp. S. 97 ff... Darauf hat wieder Fischer diese Ver- hältnisse in seiner Uredineenflora der Schweiz geschildert. Es mag an dieser Stelle auf die erwähnten Darstellungen verwiesen sein, da ein kurzer Auszug sich nicht wohl herstellen läßt. Für eine besondere Behandlung der Verhältnisse der Provinz Bran- denburg wäre an die pflanzengeographische Darstellung, die bereits oben gegeben ist, und an die daselbst erwähnte Literatur anzu- knüpfen; besonders Graebners Schilderung der Pflanzenwelt der Provinz, sowie sein Handbuch der Heidekultur würden die er- forderlichen Grundlagen liefern. Woran es aber für den vor- liegenden Zweck besonders fehlt, das sind wirkliche Beobachtungen in der Natur. Die Anpassungsverhältnisse zwischen Schmarotzer und Wirtspflanze sind bei den Rostpilzen besonders enge. Kür das Eintreten der Infektion ist eine gewisse Breite der Gesundheit erforderlich; es liegen keine Beobachtungen vor, die dafür sprächen, daß geschwächte oder kränkliche Pflanzen leichter befallen werden. Es ist auch bisher nicht gelungen, Rostpilze auf künstlichem Nährboden zur Entwickelung zu bringen, so daß es scheint, daß sie nur lebenden Zellen ihre Nahrung entnehmen können. Auch in bezug auf die lebenden Wirte selbst sind die Rost- pilze äußerst wählerisch. Manche entwickeln sich nur auf einer einzigen, ganz bestimmten Pflanzenart (Puceinia suaveolens) oder mitunter, aber nicht immer und manchmal schwächer auf deren 9* — 152 — nächsten Verwandten (Melampsora amygdalinae). Der Wirtswechsel stößt diese Behauptung nicht um, insofern man nur die Nähr- pflanzen je einer der beiden Generationen ins Auge faßt (Puc- cinia coronata, Aecidium; Melampsora ribesii-viminalis, Teleuto- sporen). In einigen Fällen allerdings werden viele oder die meisten Arten derselben Gattung (Cronartium ribicola auf Ribes) oder sogar verschiedene Gattungen derselben Familie unterschiedslos befallen (Puccinia malvacearum). Angehörige verschiedener Familien be- herbergen, von dem Wirtswechsel abgesehen, nur sehr selten denselben Rostpilz, und in diesen Fällen überrascht die eigen- tümliche und sehr eng begrenzte Auswahl der Wirte, so daß ein Widerspruch zu dem vorhin Gesagten nicht entsteht (Cronartium asclepiadeum, weniger ausgeprägt Uromyces lineolatus). Eine fast unglaubliche, für die Rostpilze gemäß den bisherigen Erfahrungen unerhört große Mannigfaltigkeit der Wirte zeigt die in Deutschland noch nicht nachgewiesene Puceinia isiacae, deren Aecidien nach Tranzschel außer auf zahlreichen Cruciferen noch auf Vertretern von nicht weniger als acht anderen Pflanzenfamilien zu leben vermögen. In dem eben erwähnten Falle des Cronartium asclepiadeum entspricht die Pleophagie wohl nicht den ursprünglichen natür- lichen Verhältnissen. Es sind vielmehr durch die Kultur Pflanzen in den Bereich des Pilzes gelangt, die zufällig so beschaffen waren, daß sie infiziert werden konnten. Das Beispiel ist aber insofern besonders lehrreich, als es einen direkten Beweis für das Über- gehen eines Pilzes auf neue Wirte bringt und damit zugleich auf die Möglichkeit von Änderungen in dem Kreise der Nährpflanzen und die daraus in besonderen Fällen vielleicht sich ergebende Ent- stehung von neuen Formen hinweist'). In den meisten Fällen, wenn ein Rostpilz anscheinend eine größere Anzahl verschiedenartiger Nährpflanzen befällt, erweist es sich, daß derselbe in sich keineswegs einheitlich ist, sondern vielmehr in eine ganze Reihe von Formen zerfällt, von denen jede für sich an eine einzige Nährpflanze oder eine kleine Gruppe von solchen angepaßt und nicht imstande ist, auf die andern überzugehen. Das bekannteste Beispiel liefert Puccinia graminis. ') Weiteres über das Ergreifen neuer Wirte ist im speziellen Teile unter Cronartium ribicola und Coleosporium senecionis zu vergleichen. — 133 — Die Form dieses Pilzes, die auf dem Roggen lebt, geht zwar auf einige andere Gräser über, aber nicht auf den Hafer und nicht auf den Weizen, die Form, die auf dem Hafer lebt, geht nicht auf den Roggen und nicht auf den Weizen, die Form auf dem Weizen befällt im allgemeinen den Roggen und den Hafer nicht; außerdem gibt es weitere Formen auf anderen Gräsern, die ein entsprechendes Verhalten zeigen. Augenfällige morphologische Unterschiede lassen sich zwischen derartigen verschieden ange- paßten Pilzen in der Regel nicht nachweisen, wenn auch eben- sowenig behauptet werden kann, daß dieselben ganz fehlen, und man hat daher im Gegensatze zu den morphologischen Arten diese Pilzformen als biologische Arten, auch wohl als species sorores oder bei geringerer Schätzung ihres systematischen Wertes als biologische Formen und Rassen, als spezialisierte Formen (formae speciales) und als Gewohnheitsrassen bezeichnet. Dem letzterwähnten Ausdruck liegt der Gedanke zugrunde, daß sie aus plurivoren Pilzen unter allmählicher Anpassung an einzelne Wirte und unter Verlust des Infektionsvermögens gegen die andern ent- standen seien. Experimentell ist gezeigt worden, daß das In- fektionsvermögen durch Gewöhnung in gewissem Grade beeinflußt werden kann (Puccinia smilacearum-digraphidis, s. Klebahn, 2. f. Pflanzenkr. 1892—1907). Die Erziehung einer als fest geworden anzusehenden biologischen Art ist aber bisher nicht gelungen. Auch die Verhältnisse der Verbreitung von Pilz und Nährpflanze geben in vielen Fällen der Ansicht, daß die Anpassung an einen bestimmten Wirt infolge Fehlens der andern erfolgen mußte, keine genügende Stütze. Deshalb scheint es mir, daß die Ge- wöhnung nicht ausreicht, um die Entstehung der spezialisierten Formen zu erklären, und daß man die Möglichkeit zugeben muß, daß plötzliche Veränderungen im Sinne der Mutationen von de Vries, die aus unbekannten inneren Ursachen, vielleicht allerdings durch Anpassung beeinflußt, zustande kommen, eine Rolle mitgespielt haben. Die Feststellung der biologischen Formen ist nur durch den Kulturversuch möglich, und das entscheidende Moment ist dabei der negative Versuchsausfall, der bestimmten positiven gegenübersteht. Nun fehlt ja allerdings den negativen Versuchs- ergebnissen die unmittelbare Beweiskraft, und die aus den Ver- — 134 — suchen gezogenen Schlüsse haben daher viel Anfechtung gefunden; es ist behauptet worden, man überschätze die Bedeutung der negativen Versuchsergebnisse, aber eigentlich nur von solchen Mykologen, die keine eigenen Versuche gemacht haben und mit der Technik der Versuche nicht vertraut sind. Es ist den Ein- wänden oft genug entgegnet worden; noch kürzlich hat E. Fischer (Z. £. Bot. I, 1909, 684) zusammengefaßt, was sich zugunsten der Unterscheidung von Arten auf Grund von Kulturversuchen sagen läßt, und eine solche Unterscheidung an einem interessanten Beispiel (Gymnosporangium juniperinum und G. amelanchieris) durchgeführt. Hier mag nur erwähnt sein, erstens, daß der sichere Nachweis der Verschiedenheit auf Grund von Versuchen Versuche in beiden Richtungen voraussetzt, bei denen also Pilz A die Nährpflanze M, aber nicht N, infizieren muß, umgekehrt Pilz B die Nährpflanze N, aber nicht M, und dabei womöglich so, daß man dieselben Pflanzenstöcke verwendet, damit man dem Einwande begegnen kann, die verschiedenen Infektionsergebnisse seien durch individuelle Verschiedenheiten der Versuchspflanzen veranlaßt, und zweitens, daß stets nur aus einer größeren Zahl von Versuchen Schlüsse gezogen werden dürfen und daß über- haupt jede nur mögliche Sorgfalt und Kritik dabei zur Anwendung kommen muß. Näher auf die Technik der Versuche einzugehen, ist hier nicht am Platze; es sei auf die Darstellung in meinen „Wirts- wechselnden Rostpilzen“ (S. 84) und die besonderen Angaben der einzelnen Experimentatoren verwiesen. Nur wenn die erwähnten Bedingungen bei den Versuchen in genügender Weise erfüllt gewesen sind, können die Folgerungen aus negativen Versuchsergebnissen als vollwertig angesehen werden. Es liegt hier natürlich kein Grund vor, Zweifel in die Ergebnisse - irgend eines Versuchsanstellers zu setzen; aber immerhin muß die Möglichkeit zugegeben werden, daß künftige Forschung kleine Änderungen an den bisher erhaltenen Resultaten bringen kann und wird. Um nur ein Beispiel zu nennen, so stimmen die Kreise der Wirte, die für die europäischen und für die ameri- kanischen Formen der Puceinia graminis festgestellt worden sind, nicht vollkommen miteinander überein. Die Ursachen können in der Auswahl der Versuchspflanzen oder in der Art der Versuchs- — 15 — anstellung liegen, sie können aber auch auf einer wirklichen Ver- schiedenheit der in verschiedenen Gegenden lebenden Formen beruhen. Ob nun der eine oder der andere dieser Gründe vor- liegt, auf jeden Fall wird weitere Forschung kleine Änderungen bringen und entweder zu einer völligen Vereinigung der räumlich getrennten Formen oder zur Unterscheidung neuer geographischer Rassen des Pilzes führen. Der Grundgedanke der biologischen Formen dürfte jedoch kaum beeinflußt werden. Man muß sich eben vergegenwärtigen, daß jede einzelne Feststellung einen mühevollen und zeitraubenden Versuch vor- aussetzt, und daß es nicht nur schwierig und umständlich ist, Versuche in größerer Zahl anzustellen, sondern vor allem kaum möglich, dieselben beliebig oft und zu beliebigen Zeiten zu wiederholen. Es ist mehrfach die Frage aufgeworfen und erörtert worden, ob nicht das Aecidium eine Vermittelung zwischen den spezi- alisierten Formen übernehmen, als Brücke zwischen denselben dienen könne. Nach den übereinstimmenden Ergebnissen der bisherigen Versuchsansteller, insbesondere auch Erikssons bei den Getreiderosten, ist dies nicht der Fall. Vielmehr kann man be- haupten, daß, wenn die Uredosporen einer forma specialis die Nährpflanze M infizieren, die Nährpflanze N nicht, auch die aus den Teleutosporen dieser Form gezogenen Aecidiosporen nur M infizieren und nicht N. Die Gründe, welche Arthur (Mycologia II, 1910, 228) für die Rolle der Berberitze als „bridgeing host“ zwischen den Formen von P. graminis vorbringt, kann ich einst- weilen nicht als beweisend ansehen (vergl. den speziellen Teil). Bei den Rostpilzen, die auf den Kulturpflanzen leben, tritt noch die Erscheinung hervor, daß die Empfänglichkeit der verschiedenen Sorten oder Kulturrassen gegen den Pilz eine ver- schiedene ist. Es gibt gegenüber dem Rost mehr oder weniger empfängliche, zum Teil sehr empfängliche und zum Teil auch fast unempfängliche Sorten der Kulturpflanzen. Zahlreiche Angaben über die Rostempfänglichkeit der Ge- treidesorten liegen vor von Eriksson. Als besonders charak- teristisch sei nur das eine hervorgehoben, daß einige Weizen- und Gerstensorten in Europa von dem Gelbrost (Pucceinia glumarum) mit solcher Regelmäßigkeit befallen werden, daß man sie geradezu — 136 — als Gelbrostfänger bezeichnen möchte, und daß es verständlich wird, wie Eriksson zu der indessen bis jetzt nicht bewiesenen Ansicht kommen konnte, daß der Keim der Rostkrankheit bereits im Samen enthalten sei. In ähnlicher Weise dürften auch die einzelnen „elementaren Arten“ der wildwachsenden Pflanzen ver- schiedene Empfänglichkeit gegen die Rostpilze der Gesamtarten aufweisen. So wird z. B. in der Arbeit von Probst (Chl. Bact. 2, XXI, 1909, (42)) erwähnt, daß dieselbe Subspezies von Hieracium pilosella, von verschiedenen Standorten entnommen, sich gegen die Infektion mit Puccinia hieracii verschieden verhalten habe. Kurz erwähnt sei noch, daß die Empfänglichkeit in einigen Fällen als eine erbliche Eigenschaft erkannt worden ist, die sich bei der Kreuzung dominierend zu verhalten und der Mendelschen Spaltungsregel zu unterliegen scheint (Biffen, Journ. of Agrie. Science II, 1907, 109, s. auch Fischer, Zeitschr. f. Bot. I, 1910, 762). Nicht unwesentliche Schwierigkeiten bereiten die bio- logischen Formen in der Systematik, besonders seitdem ihre Zahl so groß geworden ist. Es ist freilich nicht möglich, diese Formen nach dem bisherigen Verfahren zu „bestimmen“, und das ist für ein Herbarium allerdings unbequem. Aber ihre Existenz und ihre Bedeutung für die lebende Natur sind nicht zu bestreiten; daran ändert der Schmerzensschrei nichts, daß durch ihre Einführug in die Systematik „grenzenlose Konfusion* hervorgerufen werde'), und der Systematiker wird sich mit ihnen ab- finden müssen. Meiner Meinung nach sind die biologischen Formen am besten den „elementaren Arten“ der höheren Pflanzen zu ver- gleichen, deren Bedeutung in neuerer Zeit einerseits infolge der Studien, die sich an den Gedanken der Mutation anschließen, andererseits infolge der bei der praktischen Pflanzenzüchtung ge- wonnenen Erfahrungen nicht mehr bestritten wird. Auch in den floristischen Bearbeitungen höherer Pflanzen finden die kleinen Arten mehr und mehr Berücksichtigung, ich verweise z. B. auf die Synopsis der mitteleuropäischen Flora von Ascherson und Graebner. Allerdings sind hier morphologische Unterschiede, wenn auch geringfügige, zwischen den Formen vorhanden. Es läßt sich aber darüber streiten, ob es gerechtfertigt ist, morphologische 7 P. Hennings, Zeitschr. f. Pflanzenkr. XII, 1902, 132. — 137 — Unterschiede unbedingt höher einzuschätzen als biologische. Die Verschiedenheit der Protoplasmen, die das entscheidende ist für die Verschiedenheit der Organismen, braucht sich nicht an den Zellwänden auszudrücken, die das Protoplasma einschließen. Die Aecidiosporen sehr zahlreicher Rostpilze sehen einander vollkommen ähnlich, sind jedenfalls morphologisch nicht unterscheidbar, und doch gehen sehr verschiedenartige Pilze aus ihnen hervor. Wenn bei den elementaren Arten höherer Pflanzen größere Verschieden- heiten sichtbar werden, so ist das zum großen Teil eine Folge ihres weit verwickelteren Baues. Es ist nun freilich nicht möglich, alle die zahlreichen nur biologisch verschiedenen Rostpilzformen als gleichberechtigte Arten nebeneinander zu reihen. Es muß eine Zusammenfassung zu Gruppen erfolgen, und dabei werden selbstverständlich die morpho- logischen Unterschiede als der sicherste Beweis für vorhandene Verschiedenheit der Protoplasmen in erster Linie entscheiden. Es fehlt nicht an Stimmen, welche dafür eintreten, über- haupt nur diejenigen Pilzformen, die sich morphologisch unter- scheiden, als Arten gelten zu lassen. So ist z. B. Marshall Ward nicht davon abgegangen, den Bromus-Rost als Puceinia dispersa Eriksson zu bezeichnen, obgleich er wußte, daß derselbe von dem Rost auf Secale und Anchusa biologisch verschieden ist (vergl. Ann. of Bot. XIX, 1905). Sobald man aber den Versuch macht, in dem angedeuteten Sinne zusammenzuziehen, ergeben sich die mannigfaltigsten Schwierigkeiten. Erstens sind die biologischen Formen keineswegs alle ohne morphologische Unterschiede. Größenunterschiede sind fast stets vorhanden, oft: auch kleine Formverschiedenheiten. Manchmal ergibt die feinere mikroskopische Untersuchung bisher übersehene Unterschiede. In andern Fällen würden die bisher noch wenig verwendeten Methoden der Variationsstatistik die Unterschiede sicher deutlich zeigen; freilich sind sie für die praktische Be- stimmung nicht anwendbar. Zweitens sind auch die morphologischen Verschiedenheiten, nach denen man in neuerer Zeit Uredineenarten unterschieden hat, in manchen Fällen so fein, daß die neuen Arten keinen höheren Rang verdienen als scharf und bestimmt getrennte bio- logische Formen. — 13 — Drittens bestehen zwischen den nur biologisch und den morphologisch verschiedenen Arten Übergänge, so daß es nicht möglich ist, eine Grenze zu ziehen. Endlich gibt es biologisch unterschiedene Pilze von höherem Range, die sich nach andern Gesichtspunkten nochmals in Unter- formen spalten lassen (Puceinia coronata und coronifera). Einige Beispiele mögen die Verhältnisse weiter erläutern. Die Untergruppen der Puccinia graminis, P. coronata, P. coronifera und anderer Gramineenroste werden ziemlich allgemein nur als „formae speciales“ betrachtet. Sie unterscheiden sich nach den Gattungen der Nährpflanzen. Bei den Rostpilzen der Cyperaceen, speziell der Carex-Arten, stehen die auf verschiedenen Arten lebenden Pilze einander vielfach weit ferner, als bei den Gra- mineenrosten die auf verschiedenen Gattungen lebenden. Wollte man die bei Puccinia graminis übliche Abschätzung der Formen auf die Gattung Coleosporium übertragen, so müßten fast sämtliche Arten dieser Gattung auf eine einzige Spezies zu- sammenschmelzen, da morphologische Unterschiede zwischen den Arten, auch den von den älteren Autoren, wie Winter und Schroeter, unterschiedenen, kaum vorhanden sind. Ganz unhalt- bare Verhältnisse würden in der Gattung Melampsora entstehen, wenn man nur die Formen als Arten gelten lassen wollte, die sich morphologisch unterscheiden. Man könnte dann dahin kommen, nicht nur die Rostpilze auf Populus tremula mit Cae- omaaecidien auf Pinus, Larix, Chelidonium und Mereurialis, sondern mit ihnen zugleich die Pilze vom alten Typus der Melampsora epitea auf Salix aurita, cinerea, viminalis, purpurea, repens u.a. mit Caeomaaecidien auf Larix, Orchis, Ribes, Evonymus sämtlich zu einer Art zusammen zu ziehen, denn so verschiedenartig diese Pilze und insbesondere ihre Aecidien teilweise aussehen, wenn man sie auf ihren Nährpflanzen beobachtet, morphologische Unter- schiede, an denen man die Pilze „bestimmen“ könnte, wenn man sie für sich allein hätte, sind nicht bekannt. Und doch ist es keineswegs ausgeschlossen, daß verfeinerte Untersuchungs- methoden auch hier noch Unterschiede ergeben können. Als ich jüngst die Caeomasporen mehrerer Melampsora-Arten mit dem Zeißschen Apochromat 2,0 mm Apert. 1,30 untersuchte, was ich bisher noch nicht getan hatte, war ich überrascht, zu sehen, daß — 139 — die Oberflächenskulptur der Membran bei den Caeomasporen von Larix durch sehr kurze Stäbchen, die der Caeomasporen von Mercurialis durch flache Warzen hervorgebracht wird. Es ist also zwischen Melampsora larici-tremulae und M. Rostrupii (= mer- euriali-tremulae), die man bisher für nur biologisch verschieden hielt, doch ein ganz bestimmter morphologischer Unterschied vor- handen. Auch zwischen den oben erwähnten Pilzen Puceinia dispersa und den Bromus-Rosten, die Marshall Ward nicht von- einander trennen wollte, ist, vorausgesetzt, daß die letzteren all- gemein zu Aecidium symphyti gehören, ein morphologischer Unterschied vorhanden, denn die Aecidiosporen auf Anchusa und die auf Symphytum sind deutlich verschieden (s. den speziellen Teil). Man sieht daraus, wie vorsichtig man bei der Beurteilung der einschlägigen Verhältnisse sein muß. Vielleicht würden sich noch weitere morphologische Unterschiede zwischen biologisch verschiedenen Rostpilzformen finden, wenn es einmal gelänge, die Rostpilze auf künstlichem Nährboden rein zu züchten. Die erwähnten Beispiele zeigen ferner, daß die konsequente Durchführung des Prinzips, nur morphologisch verschiedene Pilze als Arten anzuerkennen, zu einem Bruch mit der ganzen bis- herigen Speziesunterscheidung und Nomenklatur der Uredineen führen würde. Schon die älteren Autoren haben viele Spezies ausschließlich nach der Verschiedenheit der Nährpflanze unter- schieden, und zwar ohne den durch Experimente geführten Beweis, daß die Pilze verschiedener Nährpflanzen wirklich in den meisten Fällen verschieden sind. Die Heranziehung des biologischen Moments bei der Spezies- unterscheidung der Uredineen ist nicht zu umgehen, und wenn sie auf Grund exakt durchgeführter Versuche stattfindet, so be- finden wir uns damit auf einem streng wissenschaftlichen Boden. Allerdings wird es im Interesse der Übersicht, und um die zu weit getriebene Aufsplitterung in kleine Arten zu vermeiden, nötig sein, eine Grenze zwischen Arten und Formen zu ziehen. Aber dies kann bis zu einem gewissen Grade nur willkürlich geschehen. Die folgenden Regeln, die mit geringen Abweichungen den schon von Fischer (Ured. Schw. S. LIX) vorgeschlagenen entsprechen, und an denen Fischer in der Praxis auch neuerdings festhält, wenn er auch in der Theorie der gegenteiligen Ansicht — 10 ° — eine gewisse Konzession gemacht hat (s. „Der Speziesbegriff bei den parasitischen Pilzen“ in Schweiz. naturf. Ges. Jahresversamml. Luzern 1905), erscheinen mir empfehlenswert: I. Arten sind 1. alle morphologisch genügend unterschiedenen Pilze; 2. alle Pilze von verschiedenem Entwicklungsgang, d.h. solche, die sich durch Vorhandensein und Fehlen einer Sporenform unterscheiden; 3. rein biologisch verschiedene Pilze, wenn die unterscheidenden Nährpflanzen mindestens verschiedenen Gattungen angehören. II. Formen bezugsweise formae speciales sind 1. alle morpho- logisch nur wenig verschiedenen Pilze; 2. alle nur nach Spezies der Nährpflanzen biologisch unterschiedenen Pilze. III. Morphologisch übereinstimmende, biologisch verschiedene Arten werden zu Gesamtarten, Typen oder Gruppen zu- sammengefaßt. Mit der Festsetzung derartiger Regeln sind aber die Schwierig- keiten keineswegs gehoben. Die sehr verschiedenartige Abstufung der morphologischen Unterschiede erschwert die Abgrenzung, und die Beurteilung des systematischen Wertes der Pilze nach dem der Nährpflanzen ist ein mechanisches Verfahren, wenngleich nicht zu leugnen ist, daß es in vielen Fällen das richtige trifft. Auch die Aufstellung von Gesamtarten erledigt sich nicht ohne weiteres. Meines Erachtens gehören z. B. Puccinia fusca und P. pruni eng zusammen, einmal wegen des Baues der Te- leutosporen und zweitens wegen der Beziehungen zu Anemone, und doch dürfte von einzelnen Mykologen diese Zusammenziehung beanstandet werden. In manchen Fällen fehlt es auch noch an den nötigen Untersuchungen, um zu einer richtigen Abgrenzung der Gruppen zu kommen. Ein Beispiel bilden die Pilze Puceinia corrigiolae, herniariae, spergulae und arenariae, die morphologisch soweit übereinstimmen, daß man sie zu einer Spezies vereinigen könnte. Die drei erstgenannten sind, wie man annehmen kann — Untersuchungen liegen zwar nicht vor —, auf ihre Nährpflanzen spezialisiert; P. arenariae aber ist ohne Zweifel eine Sammel- spezies. Bevor diese nicht auf Grund von Kulturversuchen in ihre Bestandteile zerlegt ist, die als den ersten drei Arten gleich- wertig anzunehmen sind, läßt sich in dieser Gruppe eine kon- sequente Abgrenzung der Formen nicht vornehmen. Daß schon — 1411 — bei der Zusammenfassung dieser Pilze zu einem Gesamttypus ein biologisches Moment verwendet ist, sei hier nochmals hervor- gehoben; es sind sämtlich Pilze auf Caryophyllaceen. Wollte man nach rein morphologischen Gesichtspunkten verfahren, so könnte man leicht noch Puceinia chrysosplenii, circaeae, annularis, valantiae mit diesem Typus vereinigen. Noch eine weitere Schwierigkeit ergibt sich aus der Nomen- klatur. Sobald man Änderungen im systematischen Werte oder in der Gruppierung der Formen vornimmt, machen sich auch Änderungen oder Neubildungen der Namen nötig, und diese sollten vermieden werden, soweit nicht ganz zwingende Gründe sie erheischen; ich habe mich deshalb in mehreren Fällen darauf beschränkt, nur Andeutungen hinsichtlich vorzunehmender Ver- änderungen zu machen, nicht aber dieselben durchgeführt. Im übrigen ist hinsichtlich der Behandlung der Systematik in der vorliegenden Bearbeitung das Folgende zu bemerken: Was die Auffassung, Umgrenzung und Benennung der Gat- tungen betrifft, so halte ich im wesentlichen an dem Hergebrachten fest. Bekanntlich hat J. C. Arthur (Result. scient. du Congres int. de Bot. Wien 1905, S. 331) versucht, eine neue Umgrenzung und Einteilung, zugleich mit erheblichen Namenänderungen, zur Geltung zu bringen. Das wesentlichste Prinzip, welches Arthur zur Auf- teilung der bisherigen Gattungen verwendet, ist allerdings weder neu noch der älteren Systematik fremd, es handelt sich um die von Schroeter zuerst aufgestellten Entwickelungstypen, die sich aus dem Vorhandensein oder Fehlen der verschiedenen Sporen- formen ergeben. Die Eu-Formen Schroeters bezeichnet Arthur als Eugyrinae, die -opsis-Formen als Aeciogyrinae, die Brachy- und Hemi-Formen als Urogyrinae, die Micro- und Lepto-Formen als Teliogyrinae; dementsprechend wird z. B. der größere Teil der alten Gattung Puccinia in die vier neuen Gattungen Dicaeoma, Allodus, Bullaria und Dasyspora, der größere Teil von Uromyces in Nigredo, Uromycopsis, Klebahnia und Telospora aufgespalten; in ähnlicher Weise werden die andern Gattungen behandelt. Dazu kommen dann noch einige andere Veränderungen, von denen für die Pilze der Brandenburger Flora von Interesse ist, daß der Typus der Puccinia fusca in die Gruppe der Raveneliatae gebracht wird, so daß die neue Gattung Tranzschelia der P. pruni, die — 112 — Gattung Lysospora der P. singularis, die Gattung Polythelis der P. fusca nebst P. thalietri und pulsatillae entspricht. Das System Arthurs ist in der nachfolgenden Bearbeitung nicht benutzt worden, weil es meiner Meinung nach nicht der natürlichen Verwandtschaft der Uredineen Ausdruck leiht, sondern derselben geradezu zuwiderläuft. So finden z. B. die zweifellos vorhandenen im voraufgehenden bereits erwähnten verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen heteröcischen Rostpilzen und gewissen Teleutosporenformen auf der Aecidiennährpflanze keinen Ausdruck, es werden im Gegenteil die Hetero-Formen und die parallelen Lepto- oder Miero-Formen als Eugyrinae und Teliogyrinae in verschiedene Gattungen gebracht. Ebenso werden im Bereich der Umbelliferen bewohnenden oder der Compositen bewohnenden Puceinien sehr ähnliche Pilze, die sich durch Vorhandensein oder Fehlen von Aecidiosporen, Uredo- sporen oder von beiden unterscheiden, wie Puceinia aegopodii, bullata, apii und falcariae oder P. podospermi und tragopogonis oder P. tanaceti mit Verwandten und P. helianthi auseinander gerissen, andere, die viel größere Unterschiede zeigen, zusammen- gestellt; auch Calyptospora und Pucciniastrtum werden getrennt, während Thecopsora und und Puceiniastrum vereinigt bleiben. Es ist ohne weiteres zuzugeben, daß die Gattung Puceinia eine unbequeme Größe erreicht hat, und daß man früher oder später vielleicht dazu kommen wird, die Bestandteile dieser Gattung anders zu gruppieren. Ich denke mir aber, daß es sich dann im wesentlichen nur um die Aufstellung von Untergattungen handeln kann, etwa so, wie man innerhalb der großen alten Gattung Agarieus . die kleineren Gattungen Amanita, Armillaria, Tricho- / loma usw. unterschieden hat. Eine Reihe solcher Typen tritt schon in der nach Fischers Vorgang auch im folgenden zugrunde gelegten Anordnung ziemlich deutlich hervor, so die eben schon erwähnten Umbelliferen-Pilze, die sich an Puccinia aegopodii an- reihen, ferner verschiedene Gruppen Compositen bewohnender Pilze, die Puceinia lampsanae, P. hieracii, P. eirsii, P. tanaceti mehr oder weniger ähnlich sind, sodann die im Bau an Pucecinia graminis und P. carieis sich anschließenden, feste Teleutosporen- lager bildenden Pilze, unter denen sich noch wieder einige Unter- gruppen bilden lassen, endlich die subepidermalen Roste, deren jr Br ie — 143 — Teleutosporenlager dauernd von der Epidermis bedeckt bleiben, die gleichfalls eine recht natürliche Gruppe bilden, innerhalb welcher aber auch wieder einzelne Typen besonders hervortreten. In diesem Sinne wäre es auch gerechtfertigt, den Typus der Puccinia fusca als besondere Gruppe anzusehen. Daß derselbe aber der Gattung Ravenelia näher stehen soll als den übrigen Puceinien, wie Arthur meint, und daher mit Recht schon jetzt aus der Gattung Puceinia entfernt werden kann, erscheint mir doch recht zweifelhaft. Eine weitere Veränderung, die sich an eine derartige Auf- teilung der Gattung Puceinia anzuschließen hätte, müßte das Ver- hältnis derselben zu der Gattung Uromyces betreffen. Uromyces und Puceinia sind sehr nahe verwandt. Die Unterscheidung nach der Zellenzahl der Teleutosporen ist eine künstliche, die Zellenzahl selbst eine schwankende, wie Pilze wie Puccinia simplex, P. chry- santhemi, P. elymi und die bei zahlreichen Puccinien vorkommenden Mesosporen beweisen, und es ist schon von anderer Seite darauf aufmerksam gemacht worden, daß es Arten der einen Gattung gibt, die solchen der andern Gattung näher stehen als ihren eigenen Gattungsgenossen, so Puccinia acetosae und Uromyces acetosae, Puccinia virgaureae ınd Uromyces solidaginis (cf. Dietel, Bot. Cbl. XXXII, 1887, 86). Ich möchte hier besonders noch auf die im speziellen Teil näher besprochenen Pilze auf Allium, nämlich Uromyces ambiguus, Puceinia porri und P. allii verweisen. Viel- leicht würden auch Uromyces junei und Puceinia juneci eine solche Gruppe bilden, endlich wäre auf die subepidermalen Puceinien vom Typus der Puceinia persistens mit Aecidien auf Ranunculaceen zu verweisen, denen vielleicht Uromyces dactylidis und U. poae, gleichfalls mit Aecidien auf Ranunculaceen, nahe verwandt sind. Demgegenüber muß allerdings bemerkt werden, daß es für jede der beiden Gattungen einige Besonderheiten gibt, so das Zurück- treten der Uromyces- Arten auf Compositen und besonders auf Umbelliferen und das fast völlige Fehlen der Puceinia-Arten auf Papilionaceen. Was im übrigen die Behandlung der Systematik in der vor- liegenden Bearbeitung betrifft, so ist das Gebiet ein zu enges, als daß sich die Aufgabe ergeben konnte, eine kritische Durcharbeitung der gesamten Systematik vorzunehmen. Dennoch möchte ich — 14 — einige Bemerkungen nicht unterdrücken. Die erste betrifft die Stellung der Gattung Endophyllum. In seiner ursprünglichen Bearbeitung der „Uredinales“ in den „Natürlichen Pflanzenfamilien “ macht Dietel dieselbe zum Typus einer besonderen Familie „Endo- phyllaceae“, in den Nachträgen bringt er sie mit Cronartium und andern in die Familie „Oronartiaceae“. Die Bildung der Sporen in nebeneinander liegenden Reihen ist aber das einzige Endo- phyllum mit Cronartium verbindende Merkmal; in allen andern Beziehungen sind die beiden Gattungen grundverschieden, und die Vereinigung erscheint mir sehr künstlich. Wenn man auch eine Anzahl vermittelnder Formen zwischen die beiden Extreme einschalten kann, so ist damit doch noch nicht gesagt, daß diese eine natürliche Entwickelungsreihe darstellen. Dagegen sind un- verkennbare Beziehungen zwischen Endophyllum und den echten Aecidien vorhanden. Nach Maire (Journ. de Bot. XIV, 1900, 80 ff.) bildet Endophyllum Spermogonien, die Mycelzellen haben je einen Zellkern, bei der Entstehung der Sporen treten zwei Zellkerne auf, die Sporen werden durch Zwischenzellen getrennt. Eine bald mehr bald weniger deutlich ausgebildete Peridie ist vorhanden. Die Membranstruktur der Sporen gleicht vollkommen der von Aeeidiosporen. Die Unterschiede bestehen einzig und allein darin, daß die beiden Zellkerne der Spore verschmelzen (nach Maire) und diese dann mit Promycel auskeimt. Man könnte sich vorstellen, die Endophyllum-Arten seien Aecidien, deren Sporen die Rolle der Teleutosporen übernommen haben. Die dafür vorauszusetzende Veränderung ist nicht gewaltsamer als das Ausfallen oder Neuauftreten von Sporenformen, das man zur Erklärung der Entstehung der Entwicklungstypen (Eu-Formen, Brachyformen usw.) aus einer gemeinsamen Grundform anzu- nehmen genötigt ist. Im Sinne dieser Vorstellung ist es sehr interessant, daß Maire einen Pilz beobachtet hat, der sich von Endophyllum sempervivi nur dadurch unterscheidet, daß die Sporen sich wie echte Aecidiosporen verhalten, d.h. bis zuletzt zwei Kerne enthalten, mit einfachem Keimschlauch auskeimen und, auf ihre Nährpflanze ausgesät, diese nicht infizieren. Auch auf den Nährpflanzen anderer Endophyllum-Arten oder deren nächsten Verwandten sind echte Aecidien bekannt. Es möchte daher vielleicht gerechtfertigt sein, den Anschluß von Endo- — 145 — phyllum bei den Pucciniaceen zu suchen. Da sich aber direkte Beziehungen dieser Art nicht nachweisen lassen, scheint es mir am richtigsten, Endophyllum zum Vertreter einer selbständigen Gruppe zu machen, die man, um nicht allzusehr von Dietel ab- zuweichen, und bis ein besserer Anschluß gefunden ist, einstweilen neben die Cronartiaceen stellen könnte!). Ein zweiter Gegenstand ist das Verhältnis der Gattung Cro- nartium zu Coleosporium. Ich stehe unter dem Eindruck der Ähnlichkeit der zugehörigen Aecidien, die so groß ist, daß man dieselben früher als Formen einer einzigen Art aufgefaßt hat. Nun unterscheiden sich Cronartium und Coleosporium allerdings nicht allein durch die Teleutosporen und die Art der Promycel- bildung, sondern auch, was mir wichtiger erscheint, durch den Bau der Uredolager und der Uredosporen, und die vorhandene Kluft ist nicht zu leugnen. Ich habe aber doch geglaubt, der Ähnlichkeit in den Aecidien dadurch Ausdruck verleihen zu sollen, daß ich die beiden Gattungen, ohne die Kluft zu beseitigen, wenigstens gleich aneinander anreihe. Endlich sei bemerkt, daß mir die Vereinigung von Coleo- sporium und ÖOchropsora wieder als eine künstliche erscheint. Die Art der Teleutosporenkeimung ist eigentlich das einzige ver- bindende Merkmal, die Uredolager zeigen keine Übereinstimmung in der Bildung und der Gestalt, die Aecidien sind sehr ver- schieden. Ich habe die beiden Gattungen daher als Vertreter zweier Unterfamilien der Familie der Coleosporiaceen aufgefaßt, wie es schon Arthur getan hatte. Noch richtiger wäre es vielleicht, sie ganz zu trennen. Freilich ständen sie dann beide ganz oder fast ganz isoliert; aber das ist ein Schicksal, welches sie mit vielen andern eigenartig entwickelten Organismen teilen. Was die Gattungen Phragmidium und Puceiniastrum betrifft, so habe ich mich für die Aufteilung in die kleineren Gattungen entschieden, bei Phragmidium, weil mir namentlich Kuehneola und die typischen Phragmidien zu verschieden zu sein scheinen, um sie in einer Gattung zu vereinigen, bei Pucciniastrum, weil man sonst genötigt wäre, die kleinen Gattungen der auf Farnen lebenden ') Die von der hier vertretenen Ansicht abweichenden Anschauungen Dietels finden sich zuletzt Hedwigia XLVIII, 1908, 118 dargestellt und begründet. Kryptogamenflora der Mark Va. 10 — 146 — Rostpilze, wie sie Magnus neuerdings unterscheidet, gleichfalls aufzuheben und alles zu einer wenig scharf charakterisierten Sammelgattung zu vereinigen. Einige Worte mögen an dieser Stelle auch über die Nomen- klatur gesagt sein. Was die Gattungen betrifft, so stehe ich auf dem Standpunkte, daß die Namen Puceinia, Uromyces, Gymno- sporangium, Melampsora usw. unbedingt in dem bisherigen Sinne beizubehalten sind, solange diese Gattungen in ihrem bisherigen Umfange bestehen bleiben. Das verlangt gebieterisch der große Umfang der vorhandenen Literatur, in der diese Namen gebraucht sind, sowohl der systematischen wie der sonstigen. Bei der Nomenklatur der Arten entscheidet das Prioritäts- prinzip im allgemeinen mit Recht. Nur sollte das Prioritäts- prinzip nicht einem gesunden Fortschritt der Nomenklatur, wo die erweiterte Erkenntnis einen solchen verlangt, im Wege sein; denn die meisten Namen stammen aus einer Zeit, wo die Kenntnis der Formen eine äußerst mangelhafte war und wegen der Un- vollkommenheit der Hilfsmittel sein mußte. Vor allem sollten sinnlose oder irreführende Kombinationen, die durch Prioritäts- gründe zustande kommen, verworfen werden können. Es wider- spricht der Logik, einen Pilz Puccinia lolii zu nennen, wenn die meisten seiner Formen gar nicht auf Lolium leben; ich habe daher in diesem Falle den Namen P. coronifera beibehalten, zumal die Änderung keineswegs durch zwingende Gründe geboten war und noch weitere Gründe für die Beibehaltung des allgemeinen und bezeichnenden Namens sprechen. Ähnliche Fälle sind aber keineswegs selten. Schlechte Namen sind z. B. Puceinina petroselini, P. chondrillae, Melampsorella cerastii, P. arenariae, Hyalopsora polypodii. Selbstverständlich habe ich keine neuen Namen gebildet, um nicht das Chaos der Nomenklatur noch mehr zu verschlimmern!). Vermieden werden sollten auch sinnlose Namen oder solche, die sich aus einem völlig nebensächlichen, nicht im Wesen des Pilzes begründeten ') Es lassen sich auch Beispiele anführen, wo im Interesse einer logisch richtigen Benennung vorgenommene Änderungen von Namen entgegen dem Prinzip der Priorität unbeanstandet angenommen worden sind. Ein Beispiel ist Peridermium conorum piceae, das ursprünglich P. conorum abietis genannt worden war. — 1417 — - Verhältnis herleiten, wie Pucceinia commutata, d.h. die Puceinia ' mit dem veränderten Namen, und Uromyces renovatus, der er- neuerte Uromyces. Bei der Benennung der heteröcischen Rostpilze habe ich die von Barclay zuerst angewandten und von mir eingeführten Doppel- namen beibehalten, und ich möchte sie weiterer Verwendung empfehlen. Gegenüber neueren Vorschlägen, die hie und da gemacht sind, spricht für die gewählte Form das Prioritätsprinzip, und stichhaltige Gründe dagegen hat niemand vorgebracht. Ich bemerke hier noch, daß ich den ersten Teil des Doppel- namens, der auf das Aecidium hinweist, als einen beschränkenden Zusatz auffasse, der sich wohlklingend anschließen soll, nicht als Genitiv, wenn er auch mitunter dessen Form hat, daß daher das Genitiv-s vermieden wird (larici-tremulae, abieti-chamaenerii) ur.d daher auch die Voranstellung gerechtfertigt ist. In einigen Fällen habe ich durch einen Zusatz Doppelnamen hergestellt oder auch entgegen der Priorität einem Doppelnamen den Vorzug gegeben, wenn es nämlich im Interesse der Logik oder der Bestimmtheit geboten schien. Als Magnus 1872 den Wirtswechsel zwischen Puceinia cariecis und Aecidium urticae fand, konnte er natürlich nicht ahnen, daß innerhalb der alten P. carieis zahlreiche nach den Aecidien verschiedene Arten vorhanden seien. Gegenwärtig aber erscheint der für den ersten als wirtswechselnd erkannten Carex-Rost gewohnheitsmäßig beibehaltene Name P. caricis unlogisch. Der Zusatz urticae beseitigt die Schwierigkeit und ermöglicht es, die Carex-Roste mit noch unbekanntem Wirts- wechsel, für die es gar keinen andern Namen gibt, P. carieis zu nennen. Ob Puccinia bromina Eriksson der Pilz ist, dessen Aecidium auf Symphytum lebt, steht nicht fest. Daher verdient der Name P. symphyti-bromorum Müller den Vorzug, weil er einen ganz genau definierten Pilz bezeichnet. Ähnliche Fälle ließen sich noch mehr nennen. Die biologisch unterschiedenen Pilze werden, soweit sie nicht als Arten angesehen sind, gemäß Erikssons Vorschlag als formae speciales bezeichnet. Hinsichtlich der Synonymik und der Zitierung der Autoren ist oben schon bemerkt, daß möglichste Sorgfalt angewandt wurde, und daß sich dabei mehrfache Irrtümer in den üblichen Zitaten 10* —. 138 — ergaben. Leider war es nicht möglich, in allen Fällen die älteste Literatur herbeizuschaffen. Eine wichtige noch nicht entschiedene Streitfrage ist die, ob der ältere Name einer Nebenfruchtform vor dem später gebildeten Namen der Hauptfruchtform den Vorzug erhalten soll oder nicht'). Soll also Puceinia graminis künftig Puccinia poculiformis heißen? ” Ist es richtiger zu sagen Uromyces scirpi oder Uromyces lineo- 7’ latus? | Zunächst scheint es mir zwar nach den neueren cytologischen Untersuchungen und den daran geknüpften Folgerungen allerdings. falsch zu sein, die Aecidien nur als Nebenfruchtformen aufzufassen. Aber die Teleutosporen haben sich als in erster Linie entscheidend für die Aufstellung der Gattungen bewährt, und man wird nicht wieder davon abgehen. Dann aber handelt es sich wieder ganz einfach um eine Forderung der Logik, daß man in zweifelhaften Fällen dem Teleutosporennamen den Vorzug gibt; sonst würde die Nomenklatur, einem starren Prinzip zu liebe, in Formalismus ausarten. Puccinia poculiformis ist zu verwerfen, denn nicht die Puceinia ist poculiformis, sondern das Aecidium; daher darf sie auch nicht so genannt werden. Puccinia grossulariae für P. Prings- heimiana ist zu verwerfen, denn die Puccinia lebt nicht auf Grossularia, sondern nur ein Teil derselben. Ich bin aus diesem Grunde auch mit Fischers Neubildung Gymnosporangium ame- lanchieris nicht recht einverstanden. Man hat eingewandt, daß die Namen nur Namen seien und keine Bedeutung zu haben brauchten (s. z. B. Arthur, The Plant World VII, 1905, 71). Freilich ist die sinnvolle Bedeutung, welche die Personennamen | einst hatten, jetzt vergessen, und sie werden ohne Sinn gegeben. | Aber ist es wissenschaftlich, das nachzumachen? Da wäre es schließlich richtiger und bequemer, die Pflanzen einfach zu nu- merieren| | Schwieriger ist die Frage, ob der Uredo-Name die Priorität? vor einem später gebildeten Teleutosporennamen haben kann; ° denn Uredo- und Teleutosporen hängen viel enger zusammen, und der einer Uredoform gegebene Name sollte schließlich auch den’ ') Vergl. zu dieser Frage: Magnus, Öst. bot. Zeitschr. LII, 1902, 4915 1: Festschrift zu P. Aschersons 70. Geburtstage 431ff. (1904); Arthur, The’ Plant World VIII, 1905, 71 ff.; Proc. Indiana Acad. 25. anniv. meeting 190% 4 — 149 — Teleutosporen zukommen, die auf demselben Mycel in der Regel später nachfolgen. Es gibt Fälle, wo die Uredoform ganz do- minierend auftritt und die Teleutosporen sich nur wenig auffällig bemerkbar machen, z. B. Hyalopsora aspidiotus — polypodii dry- opteridis, und in solchen Fällen möchte selbst Magnus, der sonst energisch für die Benennung der Pilze nach dem ältesten Namen der Hauptfruchtform eintritt, davon absehen, die Regel mit mechanischer Starrheit anzuwenden, und auf die Gesamtheit der begleitenden Umstände taktvolle Rücksicht nehmen. Zum Glück sind die Fälle, wo eine Entscheidung nach dieser Regel zu treffen ist, für den Bereich der vorliegenden Arbeit nicht allzu zahlreich. Beispiele sind Uromyces lineolatus (statt U. scirpi), U. inaequialtus (statt U. silenes), Gymnoconia Peckiana (statt interstitialis.. In zweifelhaften Fällen sollte man die Herstellung einer klaren, sinngemäßen Nomenklatur höher einschätzen als die Durchführung eines starren Prinzips (vgl. Uromyces phaseoli). Zum Schluß mögen noch einige Bemerkungen über die Be- deutung der Rostpilze im Haushalte der Natur und des Menschen angeknüpft sein. Da die Rostpilze auf Kosten der Nährpflanzen leben, fügen sie denselben auf alle Fälle Schaden zu. Die Größe des Schadens und der äußerlich sichtbaren Beeinflussung der Pflanze sind sehr verschieden. Am auffälligsten sind sie, wenn der Pilz ganze Sproßsysteme oder die ganze Pflanze durchzieht und dadurch die gesamte Tätigkeit derselben für sich in Anspruch nimmt. Die Schädigungen durch lokalisierte Mycelien sind unerheblich, wenn die Infektionsstellen vereinzelt bleiben, können aber. durch massen- haftes Auftreten der Pilzlager sehr verheerend werden (Getreide- roste),. Immerhin ist es auffällig, daß selbst starker Befall die Pflanzen in ihrem Gedeihen oft nicht übermäßig beeinträchtigt (z. B. Puccinia dispersa auf Roggen). Die Pilze der wildwachsenden Pflanzen pflegen mit diesen in einem derartigen Anpassungsver- ' hältnis zu leben, daß sie für die Weiterexistenz der Nährpflanzen keine Gefahr bedeuten. Die Pilze der Kulturpflanzen können dagegen gelegentlich für die Kulturen verhängnisvoll werden. Sie ' beanspruchen daher neben dem wissenschattlichen vielfach noch ‚ ein praktisches Interesse. Am wichtigsten sind die Getreiderost- pilze, deren Schädigungen in Jahren starken Befalls (sogen. Rost- — 150 — jahren) nach den vorliegenden Schätzungen angeblich bis auf nahezu ein Drittel der gesamten Ernte steigen können. Von andern Rostpilzen, die an- heimischen Kulturpflanzen mitunter erheblichen Schaden hervorgerufen haben, seien genannt Chryso- myxa abietis an Fichten, Peridermium pini an Kiefern, Cronartium ribicola (Peridermium strobi) an Weimutskiefern, Gymnosporan- gium sabinae an Birnbäumen, Phragmidium rubi und violaceum an Brombeeren, Puccinia malvacearum an Stockrosen, P. ribesii- caricis an Stachelbeeren, Uromyces pisi an Erbsen, U. phaseoli an Bohnen usw. An Schutzmaßregeln ist wenig erprobt und wenig praktisch durchführbar. Die Beseitigung von Juniperus sabina ist ein vielfach bewährtes Mittel gegen den Rost der Birn- blätter. In allen Fällen aber, wo die Pilze nicht oder nicht un- bedingt von dem Vorhandensein einer andern Nährpflanze ab- hängig sind, insbesondere, wenn in irgend einer Weise eine Über- winterung durch Uredosporen stattfindet, ist die Bekämpfung schwierig oder manchmal erfolglos. Die Angaben über schädliche Wirkungen der Rostpilze auf Menschen und Vieh bedürfen wohl noch einer vorurteilslosen Prüfung. Irgend welchen Nutzen bringen die Rostpilze nicht, wenn man davon absieht, daß die durch Aecidium coruscans umge- wandelten Fichtentriebe in einigen Gegenden gegessen werden. Als Feinde der Rostpilze treten einige andere Pilze auf, nämlich erstens Darluca filum (Bivon.) Castagne, aus der Gruppe Sphaerioideae hyalodidymae, und zweitens mehrere Arten von Tubereulina [besonders T. persicina (Ditmar) Sacc.], einer Gattung, die nach neueren Beobachtungen (Arb. biol. Abteil. des Gesundh.- Amts III, Heft 1) besser bei den Fungi imperfecti als bei den Ustilagineen ihren Platz findet. Die Mycelien beider sollen nach Sapin-Trouffy (le Botaniste V) auf dem Rostpilzmycel schmarotzen. Ferner findet man auf den Rostpilzlagern, besonders den Aecidien, die Larven winziger Mücken (Diplosis), welche die Sporen verzehren und dadurch vielleicht der allzustarken Verbreitung des Rostes entgegenarbeiten. Es steht aber nicht fest, ob nicht die Mücken umgekehrt die Sporen verbreiten helfen und dadurch den Schaden wieder gut machen. — 1531 — Tabelle zur Bestimmung der Sporenformen und der Gattungen. I. Sporenlager aus dem Substrat hervorbrechend oder Sporen aus der Öffnung eines Gehäuses frei hervortretend. A. Sporenlager zahlreiche, freie oder freiwerdende, d.h. nicht verwachsene oder verklebte, ein- oder mehrzellige Sporen- körper enthaltend. a) Sporen einzellig. a) Sporen einzeln an Stielen, nicht in Ketten. T Fr Sporenlager braun bis schwarz. Sporenmembran heller oder dunkler braun, glatt oder mit dicht stehenden Warzen oder mit Leisten, mit einem einzigen, scheitelständigen, nicht immer deutlichen Keimporus, am Scheitel mehr oder weniger verdickt oder mit einer dem Keimporus aufgesetzten Papille. Teleutosporen von Uromyces. Sporenlager weißlich, gelb, orange, rot oder hell- braun, selten dunkler. Sporenmembran farblos, gelblich oder braun, selten fast glatt, meist mit locker stehenden Stachelwarzen, in andern Fällen mit dicht stehenden, gröberen oder feineren Warzen, selten mit nur einem, dann aber nicht scheitel- ständigem Keimporus, meist mit 2, 3 oder mehr (bis 10) Keimporen, über denen die Membran mit- unter nach außen oder nach innen mehr oder weniger aufquillt, mehr oder weniger ausgeprägte Papillen bildend. Bei mehr als 4 Keimporen mit- unter einer scheitelständig. Bei farbloser Membran Keimporen oft undeutlich oder nicht sichtbar. Uredosporen. S Sporenlager ohne Gehäuse oder mit undeutlich entwickeltem Gehäuse (z. B. Paraphysenkranz). /A Ohne Paraphysen. 1. Auf Farnen (auf das Vorkommen von Paraphysen genauer zu prüfen. Vgl. AA 4). Uredo zu Hyalopsora. 2. Auf Rubus-Arten. Uredo zu Kuehneola. — 152 — 3. Auf Ulmaria-Arten. Uredo zu Triphragmium. 4. Auf andern Pflanzen. Uredo zu Uromyces und Puceinia'). AA Mit keulenförmigen oder kopfigen Paraphysen, welche die Lager wie ein Kranz umgeben oder den Sporen beigemischt sind. 1. Auf Pirus malus, Sorbus-Arten, Spiraea aruncus. Sporenlager und Sporen blaß, Paraphysenkranz spärlich. Uredo zu Ochropsora. 2. Auf andern Rosaceen. Sporenlager und Sporen lebhaft orange. Paraphysen meist deutlich und reichlich. Uredo zu Phragmidium und Xenodochus. 3. Auf Salix, Populus, Linum, Hypericum, Euphorbia, Saxifraga. Sporen und Sporen- lager lebhaft orange. Paraphysen kopt- förmig, zahlreich. Uredo zu Melampsora. 4. Auf Farnen.. . . Uredo zu Hyalopsora. 5. Auf andern Pflanzen, insbesondere Gra- mineen und Cyperaceen. Uredo zu Uromyces und Puceinia'). SS Sporenlager von einem Gehäuse umgeben. 1. Auf Ribes, Vincetoxicum, Paeonia, Pedicularis. Uredo zu Cronartium. 2. Auf Symphytum und Alsineen. Uredo zu Melampsorella°). 3. Auf Betula und Carpinus. Zellen des Ge- häuses an der Mündung reusenartig ver- längertt . . . Uredo zu Melampsoridium. 4. Auf Epilobium, Circaea, Agrimonia. Uredo zu Pucciniastrum. 3 ') Unterscheidung dieser beiden Gattungen nach den Uredosporen ist unmöglich. Entscheidend sind die nachfolgenden Teleutosporen. ?) Nach Liro sollen die Sporen in Ketten entstehen. Vgl. BS$S$ und die Ausführungen im speziellen Teile. en a u nn nn ge — 153 — 5. Auf Prunus padus, Vaccinium, Galium, Pirola. Uredo zu Thecopsora. . Auf Linum. . . Uredo zu Melampsora lini. /. Auf Farnen. Uredo zu Milesina und Uredinopsis. 8) Sporen in Ketten gebildet (aber frei werdend). Ketten meist deutlich, seltener undeutlich. f Sporenketten von einem Gehäuse umschlossen. $ Gehäuse weit hervortretend, halbkugelig, röhren- förmig, sackförmig oder unregelmäßig, meist un- regelmäßig aufreißend. Sporenmembran meist mit ziemlich derber Stäbchenstruktur. Auf Gymno- spermen . . . .AÄecidium und Peridermium. A Auf den Nadeln von Larix. Gehäuse klein, sackförmig, seitlich zusammengedrückt. Zu Melampsoridium. {ep} AA Auf Pinus-Arten. 1. Auf den Nadeln. Gehäuse sackförmig, seitlich zusammengedrückt. Zu Coleosporium. 2. Auf der Rinde. Gehäuse sackförmig oder unregelmäßig, sehr groß. Zu Cronartium s. auch Peridermium pini. NAA Auf Abies pectinata. 1. Auf den Nadeln von Hexenbesen (Mycel ganze Triebe durchziehend). Zu Melampsorella caryophyllacearum. 2. Auf den Nadeln gewöhnlicher Triebe (Mycel nur in den Nadeln). X Sporen orange. * Gehäuse lang röhrenförmig, Spermo- gonien vorhanden. Sporen 13—21 : 10—14 u, mit einer fast glatten Stelle. Zu Puceiniastrum abieti-chamaenerii. ** Gehäuse lang röhrenförmig, Spermo- gonien fehlend. Sporen 16—23 : 12 16 u, ohne glatte Stelle. Zu Calyptospora Goeppertiana. — 154 — ##** Gehäuse kurz röhrenförmig, Spermo- gonien vorhanden. Sporen 20—40 : 18—29 u. Zu Melampsorella symphyfti. xx Sporen weiß, 24—33 : 14—20 u. Aecidium pseudocolumnare. ANAA Auf Picea excelsa. 1. Auf den Nadeln. Zu Chrysomyxa s. auch Aecidium coruscans. 2. Auf den Zapfenschuppen. * Gehäuse verhältnismäßig klein, dicht ge- drängt, halbkugelig, sehr derb, fast holzig. Zu Thecopsora padi. ** Gehäuse sehr groß, unregelmäßig, in der Regel zwei auf der Unterseite der Schuppen. Aecidium conorum piceae. SS (s. auch $$$). Gehäuse weit hervortretend, bräun- lich, mit gitterförmig oder pinselförmig zer- schlitztem, weit vorragendem Saume. Sporen mit dicker, feinwarziger, brauner Membran. Auf Pomaceen. Aecidium (Roestelia) zu Gymnosporangium. SSS Gehäuse mit weißem, wenig (mitunter gar nicht) hervortretendem, zurückgebogenem, sternförmig zerschlitztem Saume. Sporen orange oder weiß, mit farbloser, meist sehr fein und dicht warziger Membran. Auf Angiospermen (s. auch $SSS). /\ Sporen mit Promycel keimend und Sporidien bildend. In der Provinz nur auf Semper- vivum-Arten . . » 2... . Endophylium. AA Sporen mit einfachem Keimschlauch keimend. Auf andern Pflanzen. Aecidium zu Uromyces, Puccinia, Ochropsora und isolierte Aecidien'). SS$SS$ Gehäuse nicht hervortretend, unter der Epidermis verborgen bleibend, diese nur pustelförmig hebend, am Scheitel mit einem runden Loch sich öffnend. Sporen in ganz kurzen Ketten oder fast einzeln. ') Meist ohne die Nährpflanzen oder ohne Versuche nicht unterscheidbar. — 15 — Auf Symphytum und auf Alsineen (vgl. oben «8$S2). . . 2... Uredo zu Melampsorella. ir Lager der Sporenketten ohne Gehäuse. $ Lager in das Substrat eingesenkt, von diesem wie von einem Gehäuse umgeben. Aecidium zu Puc- cinia ceirsii lanceolati und Verwandten. $$ Lager oberflächlich, polsterförmig vortretend. A Den Sporenlagern gehen Spermogonien voran. Caeoma (Aecidien). 1. Lager von einem Kranze kopfiger oder keulenförmiger Paraphysen umgeben. Auf Rosaceen. Caeoma zu Phragmidium und Xenodochus. 2. Lager ohne Paraphysen. * Auf Rubus-Arten. Caeoma zu Gymnoconia. ** Auf andern Pflanzen. Caeoma zu Melampsora. AA Spermogonien werden nicht gebildet. Gleich- zeitig und später treten blaß oder lebhaft orange oder rot gefärbte Teleutosporen auf. Uredo zu Coleosporium und Chrysomyxa. b) Sporen zweizellig (s. auch ce). «) Membran über der Gegend der Keimporen mit 1—6 kleinen hyalinen Papillen. Caeoma-Aecidien, aber keine Uredo zugehörig. Auf Rubus-Arten. Teleutosporen von Gymnoconia. $) Membran obne Papi!len oder mit je einer Papille über den Keimporen. Teleutosporen allein, oder Uredo, oder echte Aecidien, oder beides zugehörig. Mitunter einzellige Teleutosporen beigemischt. Teleutosporen von Puceinia. c) Sporen mehr als zweizellig. a) Sporenkörper drei- bis vielzellige Ketten bildend. $ Stiele deutlich abgesetzt, unten verdickt. Sporen- membran stark verdickt, dunkel. Keimporen 2 bis 3, in der Mitte der Seitenwand gelegen. Sporen nach der Überwinterung keimend. Teleutosporen von Phragmidium. — 16 — SS Stiele nicht deutlich abgesetzt, Sporen in dieselben übergehend. Membran bald mehr bald weniger verdickt, dunkel oder hell. Keimporen 1—2, nahe unter den Querwänden gelegen. Sporen zum Teil gleich nach der Reife keimend. Teleutosporen von Xenodochus. SSS$ Stiele nicht abgesetzt. Membran farblos, in jeder Zelle nach oben dicker. Keimporen nahe unter den Querwänden. Sporen gleich nach der Reife keimend . . . . Teleutosporen von Kuehnebola. 5) Sporenkörper rundlich, gestielt, aus drei nach Art eines Dreiecks zusammengewachsenen Zellen gebildet. Teleutosporen von Triphragmium. B. Sporenlager aus verwachsenen oder verklebten Sporen- körpern gebildet. a) Sporenlager groß, mit Wasser stark aufquellend, aus zweizelligen Sporenkörpern gebildet, die durch eine Gallertmasse, welche aus den langen Stielen und den äußersten Schichten der Sporenmembran hervorgeht, verklebt sind. Auf Juniperus-Arten. Teleutosporen von Gymnosporangium. b) Sporenlager klein, feucht nicht merklich aufquellend, aus in Reihen abgesonderten einzelligen Sporen ohne dazwischen befindliche Gallert zusammengesetzt. a) Sporen in einfachen oder verzweigten Reihen zu linsen- oder warzenartigen Polstern vereinigt. Chrysomyxa. ß) Sporen in Reihen zu zylindrischen oder haarartigen, trocken hornartigen Säulchen verwachsen, die Haaren ähnlich aus dem Substrat hervorwachsen. Cronartium. II. Sporen im Gewebe eingeschlossen bleibend (von Epidermis oder Cuticula oder deren Überresten bis zur Keimung bedeckt bleibend, selten tiefer im Gewebe). A. Sporen nicht verwachsen, durch Präparieren leicht trennbar. a) Sporen einzellig (selten einzeln zweizellig). Teleutosporen von Uromyces. b) Sporen zweizellig (selten einzeln einzellig). Teleutosporen von Puccinia. Be B. Sporen verwachsen, durch Präparation nicht trennbar, mehr oder weniger entwickelte Krusten bildend, seltener mehr vereinzelt oder tiefer im Gewebe gebildet. a) Sporen in den Interzellularräumen unter der Epidermis oder der tieferen Gewebe, oder auch zwischen den Epi- dermiszellen und deren Cuticula entstehend. a) Sporen einzellig, palisadenartig zu meist dichten Krusten vereinigt. Zugehörige Uredo meist ohne Gehäuse. $ Sporen bei der Keimung durch Querwände vier- zellig werdend, jede Einzelzelle eine Sporidie bil- dend. Die Sporen entstehen im Herbst und keimen alsbald. + Sporenlager frisch dunkelrot, zugehörige Uredo- sporen in Ketten, orangegelb. Teleutosporen von Coleosporium. +r Sporenlager blaß, zugehörige Uredosporen nicht in Ketten. Auf Sorbus-Arten, Pirus malus und Spiraea aruncus. Teleutosporen von Ochropsora. $$ Sporen einzellig bleibend, in der gewöhnlichen Weise mit vierzelligem Promycel keimend. + Teleutosporen dunkelbraun, im Herbst entstehend, | erst im Frühjahr keimend. Zugehörige Uredo / mit kopfigen Paraphysen, meist ohne deutliche | Peridiie . . Teleutosporen von Melampsora. | 7r Teleutosporen rotbraun, im Herbst gebildet, im Frühjahr keimend. Zugehörige Uredo ohne kopfige Paraphysen, mit charakteristischem Ge- häuse. Auf Betula und Carpinus. Teleutosporen von Melampsoridium. 8) Sporen durch Längswände zwei- bis vierzellig. Zu- gehörige Uredo mit Gehäuse. $ Sporen einzeln im parenchymatischen Gewebe zer- streut liegend. Auf Farnen. Teleutosporen von Uredinopsis. $$ Sporen mehr oder weniger dicht zu größeren oder kleineren Krusten vereinigt, seltener teilweise ver- — 158 — einzelt, unter der Epidermis gelegen. Bei dichter Krustenbildung ist der Bau der Einzelzellen nicht zu erkennen. Farbe der Lager dunkel oder fast blaß . . . . Teleutosporen von Puceiniastrum. b) Sporen im Innern der Epidermiszellen gebildet, durch Längswände zwei- bis vierzellig oder selbst bis achtzellig und gleichfalls in der Regel (samt den Epidermiszellen) zu Krusten zusammenschließend. a) Auf Farnen lebend. 7 Zugehörige Uredo mit Gehäuse. Teleutosporen von Milesina. Tr Zugehörige Uredo ohne Gehäuse. Teleutosporen von Hyalopsora. 8) Auf andern Pflanzen lebend. Sporenlager braun oder dunkelbraun, im Herbst gebildet, im Frühjahr keimend. S Sporenlager auf den Blättern der Nährpflanzen, zerstreute oder teilweise zusammenfließende Krusten bildend. Uredo vorhanden. i Teleutosporen von Thecopsora. SS Sporenlager hexenbesenartig veränderte, auf das mehrfache verdickte und abnorm gestreckte Stengelteile in zusammenhängender Schicht über- ziehend. Uredo fehlend. Auf Vaceinium vitis idaea . . . Teleutosporen von Calyptospora. fr Sporenlager blaß, im Frühjahr gebildet und alsbald keimend. Uredo mit Gehäuse. Mycel die ganze Pflanze durchziehend. Teleutosporen von Melampsorella. Tabelle zur Bestimmung der Arten mit Hilfe der Nähr- pflanzen. Zugleich Register der Nährpflanzen. Abies pectinata. 1. Aecidien mit Peridie. a) hexenbesenbildend . .Melampsorella caryophyllacearum. b) nicht hexenbesenbildend. «) Sporen orange. — 159 — aa) Peridie lang röhrenförmig. * Spermogonien vorhanden. Puceiniastrum abieti-chamaenerii. ** Spermogonien fehlend. Calyptospora Goeppertiana. 88) Peridie kurz röhrenförmig. Melampsorella symphyti. 8) Sporen weiß. . . . . Aecidium pseudocolumnare. 2. Aecidien ohne Peridie . .Melampsora abieti-capraearum. Achillea clavennae . . . » 2.2.2... Puceinia millefolii. = mulletokum - '" -. ... .. 2... .Puccinia millefolii. * ptarmica a) Aecidien. Puccinia vulpinae siehe auch Aecidium ptarmicae. 8) zweizellige Teleutosporren . . Puceinia ptarmicae. Aconitum Iycoctonum . . . 2... . Puceinia Iycoctoni. Aecidium circinans. R napellus . . 2... Aecidium aconiti-napelli. Actaea spicata, Aecidium . . . . Puceinia actaeae-agropyri. Adenophora-Arten.. . . 2... Coleosporium campanulae. Adenostyles . . . 22.2.2020. Coleosporium cacaliae. Adoxa moschatellina. 1. Aecidien. a) Sporeninhalt frisch goldgelb . Puccinia argentata. b) 2 frisch farblos . . Puceinia albescens. 2. Zweizellige Teleutosporen. a) Kleine zerstreute Lager, mit Uredo. j Puccinia albescens. b) Ausgedehnte Lager, ohne Uredo . Puccinia adoxae. Aegopodium podagraria. a) Zweizellige Teleutosporren . . . .Puceinia aegopodii. b) Aecidien ohne Peridie . . . . . Caeoma aegopodii. Aera caespitosa. | 1. schwarze nackte Lager zweizelliger Teleutosporen, längliche Uredosporen mit vier äquatorialen Keimporen. Puccinia graminis. DD — 160 ° — . Epidermis bedeckte zweizellige Teleutosporen mit Krön- chenfortsätzen am Scheitel, rundlich-ovale Uredosporen. Puccinia coronata (oder coronifera?). . Nur Uredo mit Paraphysen. . . . . .ÜUredo aerae. Aera flexuosa. Rundliche Uredo ohne Paraphysen. Uredo aerae flexuosae. Aethusa cynapium. Puccinia petroselini, Aecidium aethusae. Agrimonia eupatoria . . . . .. . Puceciniastrum agrimoniae. Agropyrum. 1. schwarze nackte Lager zweizelliger Teleutosporen, läng- liche Uredosporen mit vier äquatorialen Keimporen. Puccinia graminis. . von der Epidermis bedeckte Teleutosporenlager, Uredo- sporen rund mit zahlreichen oder undeutlichen Keimporen. a) Teleutosporen am Scheitel mit Krönchenfortsätzen. Puceinia coronifera. b) Teleutosporen am Scheitel gestutzt. «@) Uredolager gelb, in langen Reihen geordnet. Puccinia glumarum. ß) Uredolager dunkler, zerstreut angeordnet. Auf A. junceeum . . Puccinia agropyri juncei. Auf A. repens. Puceinia persistens, P. agropyrina. Auf A. caninum. Puccinia actaeae-agropyri, P. thulensis. Auf A. glaueum . .Puccinia clematidi-agropyri. Auf A. spec. . .Puceinia cerinthes-agropyrina. Nur mittels der Aecidien sicher unterscheidbar. Agrostemma githago . . . » . 2... Puceinia arenariae. Agrostis vulgaris und alba. 1% o schwarze nackte Lager zweizelliger Teleutosporen, Uredo- sporen länglich mit vier äquatorialen Keimporen. Puccinia graminis. Von der Epidermis bedeckte Teleutosporen mit abge- stutztem Scheitel, Uredosporen rundlich mit zahlreichen Keimporen . . . 2.2... „ Püceinia agrosus Von der Epidermis bedeckte Teleutosporen mit Krönchen- fortsätzen am Scheitel . . . . .Puceinia coronata. — 161 — Aira s. Aera. Alchimilla vulgaris . . . 2 2.2... Uromyces alchimillae. Aleetorolophus-Arten . . . . .... Coleosporium euphrasiae. Allium -Arten. 1. Aecidien mit Peridie a) auf Allium ursinum . . . Puceinia allii-phalaridis. b) auf andern Arten. . - » . Puceinia porri. 2. Aecidien ohne Peridie (Casomi) Melampsora allii-populina, Mel. allii-fragilis, Mel. allii- salicis albae (nur mittels der Teleutosporen unter- scheidbar). 3. Uredo- und Teleutosporen. a) Teleutosporen ganz oder überwiegend einzellig. Uromyces ambiguus. b) Teleutosporen überwiegend zweizellig. a) Teleutosporen teilweise bis 80 « lang. Puceinia allii. £) Teleutosporen nicht über 50 « lang. Puceinia porri. Alopecurus. a) schwarze nackte Teleutosporenlager, längliche Uredo- sporen mit 4 äquatorialen Keimporen. Puccinia graminis. b) epidermisbedeckte Teleutosporen, runde Uredo mit zahlreichen oder undeutlichen Keimporen. @) Teleutosporenscheitel abgestutzt. Puceinia perplexans. 8) Teleutosporenscheitel mit Krönchenfortsätzen. Puccinia coronifera. Althaea rosea . . . . 2.2.2.0. Pucecinia malvacearum. Amelanchier vulgaris, canadensis (Aecidien). Gymnosporangium clavariiforme, Gymnosporangium ame- lanchieris. Ammophila arenaria . . . 2.2.2... Vredo ammophilina. Ammophila baltica und ? arenaria. . . . Uredo ammophilae. Amygdalus communis . . . . .... Puceinia pruni spinosae. Anchusa arvensis, Anchusa offieinalis (Aecidien). Puccinia dispersa. Andropogon ischaemum . . 2.2.2... Puceinia Cesatii. Kryptogamenflora der Mark Va, jhil — 12 — Anemone-Arten. 1. Aecidien. a) Peridie in wenige breite Lappen gespalten. Sporen- membran am unteren Ende dicker. Spermogonien auf beiden Blattseiten (Anemone ranunculoides, coronaria). Pucecinia pruni spinosae. b) Peridie in zahlreiche Lappen gespalten. Sporen- membran am oberen Ende dicker. Spermogonien nur oberseits (Anemone nemorosa). . Ochropsora sorbi, c) auf Anemone silvestris Aecidium anemones silvestris? 2. Zweizellige Teleutosporen. a) Sporen stark eingeschnürt, mit groben Warzen. Lager staubig, auf A. nemorosa . . . . Puceinia fusca. b) Sporen gestreckt, wenig eingeschnürt, Membran glatt. Feste epidermisbedeckte Lager mit säulenförmigen Pa- raphyen -. . . » ........ Puccinia Baryana. Anethum graveolens. . . » . 2... „Puceinia petroselini. Angelica silvestris. 1. Aecidien. a) Peridie nicht vortretend. Außenwände kaum verdickt. Aecidien pustelförmig . . Puccinia cari-bistortae. b) Peridie vortretend, umgebogen, Außenwände verdickt, Aecidien becherförmig. Puccinia angelicae-mamillata. 2. Zweizellige Teleutosporen. a) Spermogonien, Uredo, Teleutosporen. Puccinia angelicae. b) nur Teleutosporen . . . . . Pucecinia Karstenii. Anthemis tinctoria . : : > 2.20.2020... P. Baeumleriana. Anthoxanthum. 1. Ovale Uredosporen mit 4 äquatorialen Keimporen ohne Paraphysen; 2-zellige Teleutosporen. Puceinia anthoxanthi. 2. Rundliche Uredosporen mit kopfigen Paraphysen. Teleu- tosporen nicht bekannt. . . . Uredo anthoxanthina. Anthriscus silvestris. a) Aec., Ur, Tel. . . . ... Pucecinia chaerophylli. b) nur Teleutosporen . . . . . Puceinia Svendseni. Anthyllis vulneraria. . » » 2... Üromyces anthyllidis. — 165 — Apera spica venti. a) Tel. ohne Krönchenfortsätzee . . Puceinia graminis. b) Tel. mit Krönchenfortsätzen. Puccinia coronata oder coronifera. Apium graveolens. a) Aecidien . . . 2 ..2..0...? Uromyces lineolatus. Der. Bel: Au ART N AerPuceinie 'apil. Aquilegia vulgaris (Aecidium) . . . . . . Pucecinia agrostis. Archangelica offieinalis u. and. Arten . . Puceinia angelicae. Arctostaphylos uva ursi . . . 2... Thecopsora sparsa. Arenaria serpyllifolia . . . - . . Puceinia arenariae. Armeria vulgaris, maritima ER DV. u. T.). Uromyces armeriae. Aronia (siehe Amelanchier). Arrhenatherum elatius. a) rundliche Uredo mit Paraphysen, epidermisbedeckte zweizellige Teleutosporen mit abgestutztem Scheitel. Puceinia arrhenatheri. b) rundliche Uredo, epidermisbedeckte zweizellige Teleuto- sporen mit Kronenfortsätzen am Scheitel. Puccinia coronifera. c) längliche Uredo mit 4 Keimporen, nackte Teleuto- sporenlager . . ». ». 2... Puceinia graminis. Artemisia-Arten. a) Uredo- und Teleutosporen, auf A. absinthium, vul- garis, abrotanum, dracunculus . . Puccinia absinthii. b) nur Teleutosporen, sogleich keimend auf A. campestris. ) Puccinia artemisiicola. Arum maculatum a) Aecidien mit Peridie. . . .Puceinia ari-phalaridis. b) Caeoma ohne Peridie . . . . Caeoma ari italici. Aruncus silvester a) Uredo und Teleutosporen . Ochropsora sorbi, f. spec. bDieAzeidien. - - -» . u... „Aeeidium 'arunci. Asarum europaeum . . . 0. Puceinia asarina. Asparagus officinalis u. and. Arte (Aec. Ur., Tel.). Puccinia asparagi. Asperula. 1. Uredo und freie zweizellige Teleutosporen. 117 a. A. odorata . . . . . Puceinia asperulae odoratae. A. eynanchica . . . Puccinia asperulae cynanchicae. A. galioides . . » . 22... Puceinia coaetanea. A. tinetoria . » . 2.2.0.0. Puceinia asperulina. 2. Uredo mit Peridie und Teleutosporen in den Epidermis- BEE MIEML. 0... 0. ESTIEconSor 3. Uaboma . 2.2 2 20a. „ GCaeoma asnerues Aspidium spinulosum . . 2. 2... Milesina Kriegeriana. Asplenium ruta muraria . . . 2.2.20... Üredo murariae. Asplenium septentrionale . . . 2... Milesina Feurichii. Aster-Arten (nur Teleutosporen) . . . . . . Puceinia asteris. Aster linosyris (Aec.) . . . ... Pueeinia linosyridi-caricis. Aster tripolium (Aec.) . . . . 2... Puceinia extensicola. Astragalus exscapus . . . 2... Uromyces Jordianus. Astragalus glyeyphyllus, arenarius, danicus. Uromyces euphorbiae-astragali. Astrantia major . . . 2.0... Puceinia astrantiae. Avena sativa und andere Alten 1. schwarze nackte Lager zweizelliger Teleutosporen, längliche Uredosporen mit 4 äquatorialen Keimporen. Puccinia graminis. 2. Zweizellige, epidermisbedeckte Teleutosporen mit Krön- chenscheitel, rundlich ovale Uredo Pucecinia coronifera. Avena pratensis . . . 2.22.0202... Puceinia pratensis. Avena pubescens . . . . . . Pucecinia avenae pubescentis. Bellis perennis, Aecidien . . . 2. 2... Puceinia obscura. Berberis vulgaris. Aecidien a) einzelne Blattflecken bildend . . Puccinia graminis. b) die Blätter an Hexenbesen ganz bedeckend. Puceinia arrhenatheri. Berula angustifolia (Aec.) . . . . ..... Uromyces lineolatus. Beta vulgaris (Aec., Ur., Tel.) . . . ......Uromyces betae. Betonica offieinalis . . . 2.2.2... . Puceinia betonicae. Betula nana, pubescens, verrucosa . Melampsoridium betulinum. Blechnum spicant . . . 2.2.20... Melampsorella blechni. Brachypodium pinnatum, silvaticum und andere Puceinia Baryi. Borrago offieinalis . . 2.2.2020... Aecidium asperifolii. 1 Bromus. — 15 — a) längliche Uredosporen mit 4 äquat. Keimporen, nackte Teleutosporenlaser . . . . . Puceinia graminis. b) rundliche Uredo mit zahlreich. oder undeutl. Keimp. Tel. epidermisbedeckt. «@) Teleutosporenscheitel gestutzt. P. symphyti-bromorum (bromina). 8) Teleutosporenscheitel mit Krönchenfortsätzen. P. coronifera. Briza a) Teleutosporenscheitel mit Fortsätzen, Uredo rundlich. Puccinia coronata. b) Teleutosporenscheitel ohne Fortsätze, Uredo länglich. Puceinia graminis. Brunella vulgaris (Aecidium). . Puceinia brunellarum-moliniae. Bupleurum faleatum . . . . ..... Puceinia bupleuri falcati. Bass genipervitens . . . ...'2.. 2... .Puceinia huxi. Cacalia . . Coleosporium cacaliae. Calamagrostis. a) epidermisbedeckte zweizellige Teleutosporen mit kronen- artigen Membranfortsätzen am Scheitel. «@) Auf Calamagrostis lanceolata, arundinacea u. a. Puccinia coronata. ß) Auf C. epigeios . . . . . Puceinia coronifera. b) Teleutosporen am Scheitel abgestutzt. @) Uredolager in langen Reihen, gelb, auf C. epigeios. Puceinia glumarum. ß) Uredolager zerstreut, dunkler, auf C. epigeios, arun- dinacea, Halleriana . . . . Puceinia pygmaea. Calamintha-Arten : . . 2.20.20 % ©... Puceinia: menthae. Caltha palustris. a) Zweizellige, warzige, abfällige Teleutosporen ohne aus- geprägte Papille. Aecidiosporen mit abfallenden Plätt- chen, Uredosporen mit 2—3 Keimporen. Puceinia Zopfii. b) Zweizellige glatte Teleutosporen mit festem Stiel und deutlichen Papillen. Aecidiosporen ohne abfallende — 166 — Plättchen, Uredosporen mit 2 Keimporen und kahler Stelle darunter . . . . 2... Puceinia calthae. Campanula -Arten. a) orangegelbe Uredo- und rote Teleutosporenlager mit palisadenartig verwachsenen, anfangs einzelligen Te- leutosporen . . .... . Coleosporium campanulae. b) rotbraune Lager loser zweizelliger Teleutosporen. Puccinia campanulae. e) Aecidien . . 2 2.2... Aecidium campanulae. Cannabis sativa . . . 2 2.2.2020... Uredo Kriegeriana. Caragana . . . 2.2.2020. .Uromyces genistae tinctoriae. Carduus-Arten. a) Uredo- u. Teleutosporen . . .Puceinia carduorum. b) nur zweizellige Teleutosporen ? Puceinia cnici oleracei. c) Aecidien . . . .. . Aecidium cardui. Carex-Arten. Ovale Uredo N brkunlicher Membran und zwei- zellige Teleutosporen . . Sammelspecies Puccinia caricis. Zwei Haupttypen: A. Uredosporen mit 3 (selten 4) äquatorialen Keimporen, Membran ganz warzig. B. Uredosporen mit gegenüberliegenden, dem oberen Ende genäherten Keimporen, darunter je ein kahler Fleck. acuta (3 Keimporen) Puceinia (urticae-) caricis £. urticae acutae. Puccinia ribesii-caricis f. Pringsheimiana und £. ribis nigri- acutae. C. acutiformis (3 Kp.) P. (urticae-) caricis f. urticae-acutiformis. P. ribesii-caricis f{. Magnusii. ‚62 e’alba@ Kp). . :% 2 2 202% P, contaukeae- care ), arenaria 2 Kp.) : . . ...P. silvatica. P. Schoeleriana. ERBE P//CEntaureae- rare C. brizoides (2 Kp.) . . Se P. silvatica. ‘. caespitosa (3 Kp.) . . .P. ribesii-c caricis £. Pringsheimiana. CO; Davalliana @ Rp). 2.29 vn re Cidielttdd Rp) in DL RE A C. dioica (? Ka; ! 275-2 WAREZ Guru)... BE C. extemia (3Kp.). 2.1 0mnolu allein SulsenPirexienzicoim ©. ferruginea . 2:4 2 Er 2 Prurllcae-Caricıe: sre-ekegege® — 167 — EB RD.). nn :% 2 20% 020. . P, serratulae-tarici®. een 5a P.{earicis B. RR BR). 2\ian-aeniin 2. 0.20. P. earicis A. . Goodenoughii (3 Kp.) P. (urticae-) caricis. P. ribesii-caricis f. Pringsheimiana. P. paludosa. P. uliginosa. . hirta (3Kp.). . . . P, (urticae-) caricis f. urticae-hirtae. ARD). 2... nn P. linosyridi-caricis. . leporina (2 Kp.) . . P. caricis B. P. centaureae-caricis. . ligerica (2 Kp.). . . . . .P.silvatica. P. Schoeleriana. Bela RKp) ... : 2... %..P. limosae. . P. karelica. . montana (2? Kp.) . P. aecidii leucanthemi. P. centaureae- caricis. BE aimzieata (3. Kp.., seltener 2)... . sten. 2:00.05 P-, Opizii. BE en Bern, amade. GENTalrBae-Caricis. I Rn ae arten iD BARICIS. B. . pallescens (3 Kp.) . . . .P. urticae-caricis. P. caricis A. a tete Tr lenteea nsENSiValica, Beamer (3 Kp.). ı... 4... ee HERRTBArIcIS paniculata (3: Kp.)... 2 0.0 .0.P. ribesii- carieis f. ribis nigri- paniculatae. . paradoxa (3 Kp.) . . . . P. ribesii-carieis f. ribis nigri- paniculatae. a 1a Pirurticae-Garieis. mEeWuKaRpaN (iin Bann. „ins upragkaben ih ga. PX earicis. on) ra ee ae» P,>silvatica. . pseudocyperus (3 Kp.) P. urticae-caricis. P. ribesii-caricis f. pseudocyperi. lese. als. rin uengwolnsioTl seilssiogN-(P; cariels. dep... Re en Päcaricis: A: . riparia (3 Kp.) P. urticae- -caricis. P. ribesii-caricis f. Magnusii. RER) aTasumsis®i .—.. ewpiolslsP, .earicis- A. Eee Knyaiclioie lellnanes muibiar.oruPsilvatiea. . sparsiflora s. vaginata. . strieta (3 Kp.) P. ribesii-caricis £. Pringsheimiana und f. ribis nigri-acutae. . supina, zahlreiche einzellige Teleutosporen . . P. caricicola. vaginata (3Kp.) . . . .P. caricis A. P. urticae-caricis. — 1685 — C. vesicarla. a) 3 Kp. Teleutosporen überwiegend zweizellig. P. urticae-caricis f. urticae-acutiformis. b) Zahlreiche einzellige Teleutosporen . P. microsora. C. vulpina (2 Kpi)iun .I: enkılaa Genie Garlinn-acaulis - 3:7: 0 MR oe PUceiniareanme Carlina vulgaris: . . ......2 02020.. Puceinia divergens. Carpinus betulus . . . 2.2... .„Melampsoridium carpini. Carum bulbocastanum. a) Aecidien .\. . 2.20.60 ABclliumananın b) Aecidien und Toleute . Puceinia bulbocastani. Carum carvi (Aec). . . . 2.2... Puccinia cari-bistortae. Centaurea-Arten. 1. Aecidien Puceinia centaureae-caricis, siehe auch Aeci- dium centaureae und Aecidium cyani. 2. Zweizellige glatte Teleutosporen, zu festen Lagern vereinigt, ohne Uredo .. . 2... 4. ».HPUGEINIATVErREEE 3. Zweizellige warzige Teleutosporen in lockeren Lagern mit Uredo. a) Mycel der ersten Generation ganze Sprosse durchziehend. Auf Centaurea eyanus. . ...: „ „AUENBEPEENGETE b) Mycel nur lokalisiert. Auf anderen Arten. a) Uredosporen mit 3 äquatorialen Keimporen, ganz warzig . . 0: - © ß) Uredosporen ee 2 nach oben gerückten Keimporen, darunter mit kahlem Fleck. . . . P. jaceae. Centranthus ealeitrapa . . : . ...... Puccinia commutata. Cerastium-Arten. a) Zweizellige Teleutosporen in festen Polstern. Puccinia arenariae. b) gelbe Uredo und unter der Epidermis verborgene Teleutosporen . Melampsorella caryophyllacearum. Cerinthe minor Aecidium asperifolii, vielleicht zu Pucecinia ce- rinthes-agropyrina. Chaerophyllum -Arten. 1. nur Teleutosporen, auf Ch. hirsutum . Puccinia Pozzii. 2. Teleutosporen, Uredosporen und Aecidien. Auf Ch. aromaticum . . ..,. . Puceinia aromatica. Pr s P3 - EEE A TUT NE — 169 — Auf Ch. bulbosum . . . . .... Puceinia retifera. Auf Ch. aureum, hirsutum u. and. Puceinia chaerophylli. Chelidonium majus (Caeoma) . . . Melampsora Magnusiana. Chenopodina s. Suaeda. Chondrilla juneea . . . 2.2... Puceinia chrondrillina. Chrysanthemum indieum . . . . .. . Puceinia chrysanthemi. Chrysanthemum parthenium . . . . . Puccinia Heeringiana. Chrysanthemum leucanthemum (Aee.) . P. aecidii leucanthemi. Chrysanthemum corymbosum . . . . .. Puceinia pyrethri. Chrysosplenium . . 2. 2.2.2.2... Puceinia chrysosplenii. Ciehorium intybus, endivia . . » . . .. . Puceinia cichorii. Beammosa. 2! 2.2.2 02020200... Puceinia cicutae. Cineraria palustris s. Senecio paluster. C. Webbiana, papyracea . . . . . Coleosporium ? senecionis. Circaea alpina, intermedia, lutetiana. a) Aecidien °. . 2 2.2.2.0. Aecidium circaeae. b) feste Lager freier zweizelliger Teleutosporen, ohne rede se... uele.al.golinsPuccinia circaeae. c) gelbliche Uredolager mit Peridie, Teleutosporen im Ge- webe eingeschlossen. . . Pucciniastrum circaeae. Cirsium -Arten. a) Aecidien. «) pustelförmig, ohne deutliche Peridie. —+- Cirsium lanceolatum Puceinia cirsii lanceolati. ++ Cirsium eriophorum Puceinia cirsii eriophori. ß) becherförmig mit Peridie. C. heterophyllum, olera- ceum, palustre, rivulare, spinosissimum. Puccinia dioicae. b) Zweizellige Teleutosporen in lockeren Lagern mit Uredo. «@) Cirsium arvense. Erste Generation deformierte Sprosse ganz überziehend, Spermogonien und Ureldo. Pucecinia suaveolens. ß) auf Cirsium lanceolatum, nur isolierte Lager. Pucecinia cirsii lanceolati. y) auf Cirsium eriophorum, ebenso. Puceinia cirsii eriophori. d) auf andern Arten, ebenso. . . . Puceinia cirsii. ce) nur (zweizellige) Teleutosporen Puceinia cnici oleracei, — 170 — Clematis vitalba . . 2... Puceinia clematidi-agropyri. Clinopodium vulgare . . . 2.2.2... . Puccinia menthae. Cnidium venosum. a) Aecidien . . . .7 2.2 2 22.0 Aecidium’seline b) Uredo und Teleutosporen. . . . Puceinia bullata. Colutea . 2. 020202020.20...Üromyces genistae tinctoriae. Conium 'maeulatum . . . ......0000% 027 »Puceinia-conik Convallaria majalis (Aecidien) Puceinia smilacearum-digraphidis. Convolvulus arvensis, sepum . . . . .. Puceinia convolvuli. Coriandrium sativum . . 2.2.2... . Puceinia petroselini. Goronilla . v2 20202220. 02 Uromyces anihyliee Gorigtola U N. 202222202... 2 PUCCIniaScDE Corydalis cava, solida. . . . . ... Melampsora Magnusiana. Crataegus monogyna, oxyacantha und and. Arten (Aecidien). a) Seitenwände der Peridienzellen mit rundlichen Höckern. Gymnosporangium clavariiforme. b) Seitenwände der Peridienzellen mit quer oder schräg verlaufenden Leisten . G@ymnosporangium confusum. Crepis-Arten. 1. Aecidien, Uredo- und Teleutosporen auf derselben Pflanze. a) Aecidienmycel ganze Sprosse durchziehend. Auf Crepis teetorum und virens . . . . . Puceinia crepidis. b) Aecidienmycel lokalisiert. Auf Crepis biennis . . . . . .Puccinia praecox. Auf Crepis paludosa . . . .» . Puceinia major. Auf anderen Arten . . . Puceinia intybi, crepidicola, erepidis grandiflorae, blattarioidis. Näheres im Text. 2. Aecidien auf Crepis biennis, Uredo und Teleutosporen auf Carex. . Puceinia silvatica s. auch Aecidium Rostrupii. Croeus 7 RE ale) Ines er Cueubalus . . 2. 20202020202... Üromyces verruculosus. Cydonia vulgaris . . . . ...... Gymnosporangium confusum. Cynodon daetylon. . . Puccinia cynodontis. Puccinia coronata. Puceinia graminis. Cynoglossum offieinale . . . 2 ....... Aecidium asperifolii. Cystopteris fragilis . . . 2 2.2... Hyalopsora polypodii. Cytisus lJaburnum . . ....... Uromyces genistae tinctoriae. WON ee An Im — 171 — Cytisus capitatus, prostratus, hirsutus . . . Uromyces pallidus. Dactylis glomerata. 1. Einzellige Teleutosporen, rundliche Uredosporen. Uromyces dactylidis. 2. Zweizellige Teleutosporen. a) Nackte Teleutosporenlager, Uredosporen länglich mit 4 Keimporen . . . . ..... Puceinia graminis. | b) Epidermisbedeckte Teleutosporenlager, Uredosporen | rundlich mit zahlreichen Keimporen. a) gelbe Uredo in langen Reihen Puccinia glumarum. ß) dunklere zerstreute Uredolager Puceinia dactylidina. Daueus carota. - 2 2 2.202.202. ? Uromyces lineolatus. Dentaria bulbifera . . . 2.2.2.2... Pucecinia dentariae. Deschampsia s. Aera. Dianthus. 1. Zweizellige Teleutosporen, ohne Uredo. Pucecinia arenariae. | 2. Einzellige Teleutosporen, mit Uredo. / a) Tel. warzig, abfällig.. . . Uromyces caryophyllinus. / b) Tel. glatt, auf festen Stielen . Uromyces inaequialtus. Echinops sphaerocephalus . . . . . .. . Puceinia echinopis. Echium vulgare . . . 2.22.2020. Aecidium asperifolii. Elymus. 1. nackte schwarze Teleutosporenlager, längliche Uredosporen mit 4 Keimporen. . . . 2... Puceinia graminis. 2. epidermisbedeckte Teleutosporenlager, Uredosporen mehr rundlich mit zahlreichen Keimporen. a) Teleutosporen meist dreizellig, Uredolager hellbraun, Zersiremtilul..n os. „0.0! „u Puccinia elymi. b) Tel. zweizellig, Uredolager gelb, in langen Reihen. Puceinia glumarum. Empetrum nigrtum . . 2.2.2020... Chrysomyxa empetri. Endymion . . . . 22.2.2022 Uromyces scillarum. Epilobium -Arten. 1. Aecidien. Auf Epil. Fleischeri . . . Puccinia epilobii Fleischeri. Auf anderen Arten, . . . Puccinia epilobii tetragoni. 2. Zweizellige freie Teleutosporen. a) Teleutosporen abfällig, feinwarzig, ohne Uredo. Auf E. roseum . . 2.20.20... Puceinia epilobii. b) glatt, ohne Uredo. Auf E. Fleischeri. Puceinia epilobii Fleischeri. c) glatt, mit Uredo. Auf anderen Arten. Puccinia epilobii tetragoni. d) auf festen Stielen, nur Teleutosporen. Auf Epil. angusti- tifolium ... . .20..2000...% -Puccinia gigantea: 3. Krustenförmige subepidermale Teleutosporenlager u. Uredo- lager mit Peridie. | a) Uredolager klein, Teleutosporenlager reichlich. Auf E. angustifoium und dodonaei. 'l Puceiniastrum abieti-chamaenerii. b) Uredolager groß, blasenförmig, Teleutosporenlager ” ' spärlich. Auf anderen Arten Puceiniastrum epilobii, Eriophorum ". . 2.202002 22.002. PlCEinlar erinuneee Ervum hirsutum . . 2. 1.7 2 22 ZEUroMmyCeS Bra Eryngium campestte . . 2.2.2.0... Aecidium eryngii. Euphorbia-Arten. 1. Aecidien mit Peridie, deformierte Triebe ganz bedeckend, ) ohne gleichzeitig auftretende andere Sporen. Auf Eu- phorbia ceyparissias, esula . . . . .. Uromyces pisi. Uromyces striatus. Uromyces euphorbiae-astragali. Uromyces euphorbiae-corniculati. Formen unbekannter Zugehörigkeit zu Teleutosporen. E. Aecidium euphorbiae. Aecidium lobatum. 2. Aecidien mit Peridie, mit einzelligen Teleutosporen auf” denselben Trieben, oder mit nachfolgenden Teleutosporen. Uromyces excavatus. Uromyces tuberculatus. 3. Aecidien ohne Peridie (Caeoma), später Uredo und Te-7 leutosporen (s. 4) Melampsora helioscopiae.. Melam- psora euphorbiae duleis. i {. Uredosporen mit Paraphysen, einzellige Teleutosporen zu braunen Krusten vereinigt. Auf zahlreichen Arten. Melampsora helioscopiae.. Melampsora euphorbiae duleis, — 13 — 5. Freie einzellige Teleutosporen, oft auf deformierten Trieben, mitunter von Aecidien oder Uredosporen begleitet. Uromyces scutellatus. U. cristulatus, U. Winteri. U. striolatus. U. tinctoriicola. U. Kalmusii. U. excavatus. U. alpestris. U. laevis. U. tuberculatus. Näheres in der Übersicht zu Uromyces. Euphrasia-Arten . . . 2.2.2... Goleosporium euphrasiae. Evonymus europaeus, latifolius (Caeoma). Melampsora evonymi-capraearum. Palearia Rivini . . . 2.020200. 020.0. Puceinia falcariae. Festuca-Arten. | 1. Einzellige Teleutosporen, rundliche Uredosporen auf Fe- stuca ovina. . . . . Vromyces ranunculi-festucae. Desgl. auf F. mbra . . . . .. „ Uromyces festucae. 2. Zweizellige Teleutosporen. a) Teleutosporenscheitel mit Krönchenfortsätzen, Uredo- sporen rundlich. Auf Festuca-Arten Puccinia coronifera oder coronata. Auf Festuca ovina, duriuscula (rubra ?) Puccinia festucae. Auf Festuca silvatica . . . . Puccinia gibberosa. b) Teleutosporenscheitel ohne Fortsätze. a) Teleutosporenlager nackt, Uredosporen länglich. Pucecinia graminis. ß) Teleutosporenlager epidermisbedeckt, Uredosporen rund. Auf Festuca pseudomyurus. Puccinia pseudomyuri. Braucht3 „4°... 0.» Ured6festucae. Ficaria verna. 1. Aecidien (nicht unterscheidbar). Uromyces poae. Uromyces rumicis. 2. Einzellige Teleutosporen . . . . Uromyces ficariae. Frangula alnus (Aecidien) . . . . . .. Puceinia coronifera. Wetillaria . ... . > 20.20. Vromyeces |Iilii. Gagea-Arten . . . Uromyces gageae. Uromyces ornithogali. Uromyces acutatus. ‚Galanthus. a) Caeomalager . . . Melampsora galanthi-fragilis. — 1714 — b) Zweizellige Teleutosporen . . . Puceinia galanthi. Galium. 1. Aeecidien. Auf Galium aparne . . 2... Puccinia ambigua. Auf Galium mollugo, verum. | Puccinia galii, s. auch Aecidium molluginis. 1 Auf Galium uliginosum, palustre . Puccinia deminuta. i Auf Galium silvaticum . . . Puceinia galii silvatici. 2. Uredo und Teleutosporen. a) freie zweizellige Teleutosporen. @) hellbraune, feste polsterförmige Teleutosporenlager ohne Uredo . . . ...... Puceinia valantiae. ß) dunkle Lager, nicht polsterförmig. } + Auf Galium cruciata, mit Uredo, keine Aecidien bildend . . . . .... Puceinia celakovskyana. —+ Auf Galium aparine, ohne Uredo, aber Aecidien bildend . . . ..... Puceinia ambigua. —+-+-- Auf Galium heingit verum u.a., Aec., Ur, TeR Puceinia galii. ++ Auf Galium uliginosum u. palustre, Aec., Ur., Tel. Puccinia deminuta. +++ Auf Galium silvaticum, Aec., Ur., Tel. Puceinia galii silvatici. b) Teleutosporen in den Epidermiszellen, zu Krusten ver- bunden. Uredo mit Peridie . . Thecopsora galii. Genista . 2%. 2.0.20... Üromyces genistae tinctoriae. Gentiana a nsakke (Aec., Ur., Tel.). . Puccinia gentianae. Geranium -Arten. 1. Aecidien. a) Sporenmembran mit größeren abfallenden Plättchen und ungleichen Warzen. Peridienzellen fest verbunden, Außenwände verdickt, Blattllecken nicht verdickt. . . Puccinia polygoni amphibii. Puccinia polygoni. b) Sporenmembran gleichmäßig warzig. «) Peridienzellen nicht fest verbunden, Außenwände nicht dicker, Blattflecken verdickt . . Üromyces geranii, Uromyces Kabatianus. — 15 — ß) Außenwände sehr stark verdickt. Aecidium Tranzschelianum. 2. Uredo und freie Teleutosporen. a) einzellige Teeleutosporen mit Uredo Uromyces geranii. Uromyces Kabatianus. b) zweizellige Teleutosporen, ohne Uredo. Pucecinia geranii silvatici. Puccinia Morthieri. Glaux maritima (Aee.). . . . - . Uromyces lineolatus. Glechoma hederacea Puceinia glechomatis, Aecidium glechomae. Glyceria aquatica. . . . - . Puceinia coronifera. Merkansıan. .° . Puccinia coronifera oder coronata. Grammatocarpus volubilis. . . . Cronartium asclepiadeum. Gymnadenia conopea (Aec.) . Pucceinia orchidearum-phalaridis. Gypsophila. a) Uredo und einzellige Tel. . Uromyces caryophyllinus. b) nur zweizellise Tel... . . . . Puccinia arenariae,. Helianthus annuus, tuberosus und andere Arten. Pucecinia helianthi. Helleborus . . . . . - 2 22... Aeeidium hellebori. Hepatica triloba . . . . . 2... Aecidium hepaticae. Heracleum sphondylium . . . 2.2... Puceinia heraclei. ran: 2 ern.» Pucelnia herniariae. mn. .: 2. 2.20% Puceinia hieracii. Hierochloa. a) Tel. ohne Fortsätze . . . Puccinia hierochloina. £) Tel. mit Fortsätzen . . .Puceinia coronata oder coronifera. Hippuris vulgaris (Aec) . . . 2... Uromyces lineolatus. Holcus lanatus, mollis. a) epidermisbedeckte zweizellige Teleutosporen. @) mit Krönchenfortsätzen am Scheitel. Puceinia coronata. Puccinia coronifera. 8) ohne Krönchenfortsätze am Scheitel. Puccinia holcina. b) nackte Teleutosporenlager . . . Puccinia graminis. Bolosteum . . . . 2. .2.2.2.202. 2, Puccinia arenariae. Hordeum. a) Teleutosporen zweizellig, nackte schwarze Lager bildend, — 116 — Uredosporen länglich mit 4 äquatorialen Keimporen. Puccinia graminis. b) Teleutosporen von der Epidermis bedeckt bleibend. a) Uredolager zerstreut, Uredosporen rundlich mit zahl- reichen Keimporen. Auf kultivierten Sorten. . . Puceinia simplex. Auf Hordeum murinum . . . Puccinia hordei. ß) Uredolager in langen Reihen, gelb. Puccinia glumarum. c) Teleutosporenscheitel mit Krönchenfortsätzen. Puccinia ? coronata. Hyaeinthus. . . 2. 2.2.022020202. Uromyces secillarum. Hydrocharis morsus ranae. . . . . Aecidium hydrocharidis. Hydrocotyle vulgaris . . . ...... . Pucecinia hydrocotyles. Hypericum -Arten. a) Caeoma und Teleutosporen Melampsora hypericorum. b) Uredo mit Paraphysen . . ÜUredo hyperici humifusi. Hypochaeris glabra, radicata . . . . Puceinia hypochaeridis. Impatiens nolitangere . . . 2.2... . Puccinia argentata. Impatiens balsamina . . . . .. .„Cronartium asclepiadeum. Inula salieina, Vaillantii, helenium, media. Gelbe Uredosporen, rote Krusten von Teleutosporen . . Coleosporium inulae. Inula helenium, Aecidien . . . . .. Aecidium inulae helenii. Iris-Arten 72.20.00 Wi ee Dr ur Jasione montana . . . 2... Coleosporium campanulae. ‚Juncus. a) Uredo und einzellige Teleutosporen auf J. obtusiflorus. Uromyces junci. b) Uredo und zweizellige Tel. auf J. Gerardi und com- pressus: .. .." an... en Wir erPucchna Nie Juniperus communis und var. hibernica, J. nana. 1. Teleutosporenlager dünn und lang, zungen- oder band- förmig. Sporen langgestreckt-spindelförmieg. Gymnosporangium clavariiforme. 2. Teleutosporenlager polster- oder muschelförmig, mitunter lappig. Sporen oval. Gymnosporangium ariae-tremel- loides, mali-tremelloides, juniperinum, amelanchieris, torminali-juniperinum. — 117 — Juniperus oxycedrus. a) Sporenlager dünn und lang, Sporen langgestreckt. Gymnosporangium clavariiforme. b) Sporenlager dick und kurz, Sporen oval. Gymnosporangium sabinae. Juniperus sabina, virginiana. Teleutosporenlager kegelförmig oder zylindrisch, dick. a) Obere Zelle der dickwandigsten Sporen abgerundet kegelförmig. . . . . Gymnosporangium sabinae. b) Dieselbe mehr gerundet Gymnosporangium confusum. Kleinia fulgeens . . . . 2. 2.2.2020. =. 6oleosporium: Bimbella ..)... = 2-20. 2... Puccinia malvacearum. Knautia arvensis, silvatica . . . . ... Aecidium scabiosae. Koeleria. a) Uredosporen mit zahlreichen (10) Keimporen, Teleuto- sporen zweizellig, 55—125 u lang. Puccinia longissima. b) Uredosporen mit 4 äquatorialen Keimporen, Tel. zwei zellig, 26—77 u lang . . . . Puccinia graminis. Laetuca muralis. 1. Aecidien. a) pustelförmig, ohne deutliche Peridie. Puceinia chondrillae. b) becherförmig, mit deutlicher Peridie Puceinia Opizii. 2. Uredo und Teleutosporen . . . Pucecinia chondrillae. Laetuca scariola (Aec). . -. - . 2 2... Puceinia Opizii. Laetuca perennis (Aec. U. T.) . . . . Puceinia lactucarum. Lamarckia aurea. a) runde Uredo mit Paraphysen. . Uredo lamarckiae. b) längliche Uredo ohne Paraphysen, und Teleutosporen. Puccinia graminis. Lampsana communis. a) Aecidien . . . . .... . Aecidium lampsanicolum. b) Aecidien, Uredo, Teleutosporen Puceinia lampsanae. Lappa-Arten. a) Uredo und Teleutosporen ohne Aecidien. Puceinia bardanae. mM Aeridien‘. ua ul 0, Puceinia. silvatica. Kryptogamenflora der Mark Va. 12 — 118 — Larix deeidua. a) Aecidien mit Peridie. . Melampsoridium betulinum. b) Aecidien ohne Peridie (Caeoma). a) Sporenfarbe frisch tief gelborange Melampsora larici-populina. Melampsora larici-pentandrae. 8) Sporenfarbe frisch blaß orange Melampsora larici- tremulae. Melampsora larici-capraearum. Me- lampsora larici-epitea. Laserpitium prutenieum . . 2.2.20... . Puceinia bullata. Lathyrus montanus (Aec., Ur., Tel.) . . . . Uromyces orobi. Lathyrus, andere Arten. 1. Aecidien. ._. . : 2 2 2. 2 Uromycasmanne: 2. Uredo- und Teleutosporen. a) Teleutosporen auf festen Stielen, glatt. AufL. palustris, vernus, niger u.a. . . Uromyces fabae. U. orobi. b) Teleutosporen abfällig, warzig. Auf_L. pratensis, vernus, silvester u.a. . . 2 2.2.2020... Üromyces pisi. Lavatera. . . 2202020202020. „ Puceinia malvacsarum. Lens esculenta . . 2. 2.2... Üromyces viciae craccae. Leontodon Arten . . . 2 2.2... . Puccinia leontodontis. Lepigonum s. Spergularia. Leucojum aestivum (Aec.). . . . . . Puccinia Schmidtiana. Libanotis sibirica . . - . 22.2... Puceinia petroselini. Libanotis montana . . 2. 2 2.20.20. Puceinia libanotidis. Ligularia .:. . 2202020... Goleosporium spec. Ligustrum vulgare, Keadiam. 2.0... Pucecinia obtusata. Caeema . .: 2.2.2... Gaeoma ligustri Iilium-ArtenWe .. 0 MUrOMyCESS Limnanthemum nnhaehdel de) 2... Puceinia seirpi. Linum catharticum, usitatissimum . . . . .. Melampsora lini. Listera ovata, Aecidium . . Puceinia orchidearum-phalaridis. Caeoma . . . . Melampsora orchidi-repentis. Lithospermum-Arten. . . 2... . Aecidium lithospermi. Loasa-Arten . . 2 2020.20... Aecidium Rehderianum. Lobelia oeymoides . . . . . . Coleosporium campanulae. Lolium-Arten. a) schwarze nackte Lager zweizelliger Teleutosporen, Uredo- — 19 — sporen länglich, mit 4 äquatorialen Keimporen (L. te- mulentum) . . . 2.2.2... Puceinia graminis. b) epidermisbedeckte Lager zweizelliger Teleutosporen mit Krönchenfortsätzen am Scheitel, rundliche Uredosporen. t Pucecinia coronifera. Lonicera perielymenum, xylosteum (Aecidien). Puccinia festucae. Lotus cornieulatus (uliginosus?). Uromyces euphorbiae-corniculatae. Lupinus-Arten . . ÜUromyces renovatus. Uromyces lupinicola. Luzula-Arten. a) zweizellige Teleutosporen, Uredosporen ellipsoidisch bis eiförmig. Membran stachelig, unterhalb der zwei Keimporen mit glattem Fleck . Puccinia obscura. b) zweizellige Teleutosporen, Uredosporen birn- oder keulenförmig, Bestachelung und (4) Keimporen sehr schwer sichtbar . . . . . .. Puccinia oblongata. Lysimachia vulgaris, thyrsiflora . . . . . Pucecinia limosae. Lythrum salicaria . . 2... Aecidium pallidum. Mahonia aquifolium (Aecidien) 20.0.0. Pueeinia graminis. Majanthemum . . . . . . Puceinia smilacearum-digraphidis. Malachium aquaticum. a) blaßbraune feste Polster zweizelliger Teleutosporen, ohne Bean. 2... Puceinia arenariae. b) orangegelbe Uredolkeer mit Peridie, blasse Teleuto- sporen in den Epidermiszellen. Melampsorella caryophyllacearum. Malope . 2... 20.20.0000. Puccinia malvacearum. Malva, Malvastrtum . . . . 2.2... Puccinia malvacearum. Medicago falcata, lupulina, media, sativa. Teleutosporen mit Bee „nu... „lromyces:striatus. Medicago minima. Tel. mit Warzen . . Uromyces Magnusii. Melampyrum cristatum, nemorosum, pratense, silvaticum. 1. Aecidien (bisher nur auf M. pratense) Puccinia nemoralis. 2. orangegelbe Uredolager, rote Teleutosporenkrusten. Coleosporium melampyri. Melandryum album, rubrum. 1. Teleutosporen einzellig, meist nur Uredo. Uromyces verruculosus. 12* — 180° — 2. Teleutosporen zweizellig, Uredo fehlt Puccinia arenariae. Mellta dutans sven 2.2. 0 ER ENIER PTIeEe Melilottus . . 2. 202020202... Üromyces baeumlerianus. Mentha-Arten . . . . 2.2.2. 0.0.0. Puccinia menthae. Mercurialis perennis (Caeoma) . . . .Melampsora Rostrupii. Mespilus germanica (Aec.). . . Gymnosporangium confusum. Meum-Arten Puccinia mei-mammillata. Triphragmium echinatum. Aecidium mei-mutellinae. Michauxia laevigata . . . . . . Coleosporium campanulae. Milium effusum. a) nackte Teleutosporenlager . . . Puceinia graminis. b) epidermisbedeckte Teleutosporenlager Puccinia milii. Moehringia trinervia. a) Polster zweizelliger Tel. ohne Uredo. Puccinia arenariae. b) orangegelbe Uredo mit Peridie und blasse Tel. in den Epidermiszellen .Melampsorella caryophyllacearum. Molinia coerulea. a) Teleutosporenscheitel gerundet. Nur durch die Aecidien unterscheidbar Puceinia nemoralis. Puccinia brunel- larum-moliniae. Puccinia moliniae. b) Teleutosporenscheitel mit Krönchenfortsätzen. Puccinia coronata? Muscari. a) einzellige Teleutosporen . . . ÜUromyces secillarum. b) zweizellige Teleutosporen Puceinia liliacearum. P. Lojkaiana. ec) Aecidien. . : 2.2.0.0. Aecidium muscari. Myosotis-Arten . Aecidium Kabatianum. Aecidium myosotidis. Myrrhis odorata . . » 2 2.2.0. . Puceinia chaerophylii. Nareissuss . . 2. 2 22.2...» Puceinia Schroeterii. Nemesia eoerulea. . . . ....... Cronartium asclepiadeum. Nonnea pulla . . » 22.202020... Aeeidium nonneae. Odontites s. Euphrasia. Oenanthe aquatica, erocata, Lachenalii (Aec.) Uromyces lineolatus. Onobrychis sativa, montana . . . . Uromyces onobrychidis. Ononis spinosa . » 2 22.202020... Üromyces ononidis. Orchis. — 1831 — 1. Aecidien mit Peridie Puceinia orchidearum-phalaridis. (Puccinia moliniae ?). 2. Aecidien ohne Peridie (Caeoma). Melampsora orchidi-repentis. Origanum vulgare. 1. Mycel lokalisiert . . . 2... Puccinia menthae. 2. Mycel ganze Sprosse durchziehend Puceinia Rübsaameni. Ornithogalum. a) einzellige Teleutosporen. . . Uromyces ornithogali. b) zweizellige en . . Puceinia liliacearum. ÖOrobus tuberosus. . . > 2020... Üromyces orobi. Oxalis corniculata, strieta u. a. (Arien) . Puccinia maydis. Oxytropis . . . 2.2.0.2... Üromyces euphorbiae-astragali. Paeonia-Arten . . . . 2... Gronartium asclepiadeum. Paris quadrifolia SE . . Puccinia smilacearum-digraphidis. Parnassia palustris (Aec.) . . . . ...... Puceinia uliginosa. Pastinaca sativa (Aec.) . . . 2.2... Uromyces lineolatus. Pedicularis palustris, silvatica. 1. Aecidien.. . . 20.20... Puccinia paludosa. 2. Uredo mit Peridie, säulen- oder fadenförmige Teleuto- sporenkörper . . . . .. Cronartium asclepiadeum. 3. Uredo ohne Peridie mit Sporen in Ketten, krustenförmige rote Teleutosporenlager . . Coleosporium euphrasiae ? Peltandra virginica (Spermogonien und Aecidien). Aecidium importatum. Petasites. 1. Aecidien. . . 20... Aecidium petasitis. 2. orangegelbe Desk: iger, rote Teleutosporenkrusten. Coleosporium petasitis. Petroselinum sativum . . 2.2... Pucecinia petroselini. Peucedanum cervaria . . . ........ Puceinia athamantae. Peucedanum oreoselinum . . . . 2... Puceinia oreoselini. Peucedanum palustre s. Thysselinum. Phalaris arundinacea, rundliche Uredosporen und epidermisbe- deckte Teleutosporen. a) Teleutosporen am Scheitel mit Krönchenfortsätzen. Puccinia coronata. b) Teleutosporen am Scheitel abgestutzt, Unterscheidung — 12 — nur nach den Aeeidiennährpflanzen möglich . Puceinia smilacearum-digraphidis. Puceinia allii-phalaridis. Puc- cinia Schmidtiana.. Puccinia orchidearum-phalaridis. Puceinia She Phalaris canariensis . . - .... Puceinia graminis. Phaseolus multiflorus, nanus, olaans (Aec., Ur., Tel.). Uromyces phaseoli. Phegopteris dryopteris und Robertiana. Hyalopsora polypodii dryopteridis. Phegopteris polypodioides . . . . . .. . Uredinopsis filicina. Phleum-Arten. Phl. Boehmeri, asperum . . . . . Puceinia graminis. Phl. Michelii, pratense . . . . Pucecinia phlei pratensis. Ohne Kulturversuch nicht unterscheidbar. Phragmites communis. 1. Teleutosporen am Grunde in den Stiel verschmälert, am Scheitel diekwandig, Stiel kürzer als die Spore. Lager Hachyaen, 2. 2... Puccinia Magnusiana. 2. Teleutosporen am Gründe gerundet, Stiel sehr lang. Lager stark vorgewölbt. a) Teleutosporen am Scheitel mit Papille, etwas verjüngt. a) glatt. . » 2 2.20.20... Puceinia phragmitis. ß) sehr feinwarzig (kaum unterscheidbar). Pucecinia Trailii. b) Teleutosporen ohne Papille, oben gerundet. Pucecinia obtusata. Puccinia isiacae. Phyteuma. a) einzellige Teleutosporen . . Uromyces phyteumatum. b) orangegelbe Uredo und rote Teleutosporenkrusten. Coleosporium campanulae. c) Aeeidien. . . 2... „ Aecidium phyteumatis. Picea excelsa. 1. Aecidien. a) auf sämtlichen Nadeln eben hervorbrechender Triebe. Aecidium coruscans. b) auf einzelnen ausgewachsenen Nadeln. a) Peridienzellen mit Warzen. Chrysomyxa rhododendri. — 13 — ß) Peridienzellen mit grubigen Vertiefungen. Chrysomyxa ledi. c) auf den Zapfenschuppen. a) zahlreiche kleine Aecidien mit derber Wand. Thecopsora areolata. 8) meist zwei sehr große unregelmäßige Aecidien. Aecidium conorum piceae. 2. Orangefarbene polsterförmige Lager verwachsener Teleuto- sporen auf den Nadeln. . . . Chrysomyxa abietis. Pieris hieraciids . . . » 2 2.2... Puceinia picridis. Pimpinella magna, saxifraga. a) Aec., Ur., Tel.; Tel. mit grubigen Vertiefungen. Puccinia pimpinellae. b) Nur Tel., ohne Vertiefungen. Auf Pimpinella magna. Puceinia corvarensis. Pinus cembra, strobus, lambertiana, monticola (Rindenaecidium). Cronartium ribicola. Pinus silvestris, montana u. a. 1. Aecidien mit blasenförmiger Peridie. a) auf den Nadeln. . . . . .. Coleosporium-Arten. Nicht unterscheidbar. b) auf der Rinde . . . . Cronartium asclepiadeum. Peridermium pini. Nicht oder kaum unterscheidbar. 2. Aecidien ohne Peridie (Caeoma), auf der Rinde der Sommertriebe . . . . . ... Melampsora pinitorqua. Pirola. 1. Uredolager mit Peridie, einzelne kleine Gruppen auf der Blattunterseite, Sporen einzeln abgeschnürt. Teleutosporen ? Uredo (Thecopsora?) pirolae. 2. Uredolager ohne Peridie, über die Blattunterseite gleich- mäßig verteilt, Sporen in Ketten. Teleutosporen über die Blattfläche verbreitet, Polster aus seitlich vereinigten Zell- ketten bildend. a) auf Pirola (Ramischia) secunda. Chrysomyxa ramischiae. b) auf andern Arten. . . . .. Chrysomyxa pirolae. — 14 — Pirus communis und verwandte Arten (Aecidien). a) auf starken Anschwellungen der Blätter. Peridie am Scheitel geschlossen bleibend, durch seitliche Längs- spalten sich öffnend . . Gymnosporangium sabinae. b) auf weniger starken Anschwellungen. Peridie zy- lindrisch, am Scheitel geöffnet, zerfasert. Gymnosporangium clavariiforme, G. confusum. Unterscheidung s. Crataegus. Pirus malus. 1. Aeeidien. . . . @ymnosporangium mali-tremelloides. 2. blasse Uredo- und Teleutosporen, letztere kleine Krusten bildende 7n252. ...... Ochropsora sorbi. Pisum sativum (einzellige Teleutosporen). a) Teleutosporenmembran warzig, am Scheitel mit Papille. Uromyces pisi. b) Teleutosporenmembran glatt, am Scheitel verdickt. Uromyces fabae. Plantago lanceolata und andere Arten (Aecidien). Puccinia cynodontis. Platanthera. 1. Aecidien mit Peridie. Puceinia orchidearum-phalaridis. (? Puccinia moliniae). 2. Aecidien ohne Peridie . .Melampsora orchidi-repentis. Poa. 1. Einzellige Teleutosporren . . . . . Üromyces poae. 2. Zweizellige Teleutosporen. a) früh nackte schwarze Polster. . Puccinia graminis. b) dauernd von der Epidermis bedeckt. «) mit Krönchenfortsätzen am Scheitel. P. coronata. 8) ohne Krönchenfortsätze am Scheitel. Puccinia poae trivialis.. P. poarum. P. persistens. Podospermum Jlaeiniatum . . . .... . Puceinia podospermi. Polygonatum multiflorum, vertieillatum (Aecidien). Puccinia smilacearum-digraphidis. Polygonum avieulare (Aec., Ur., Tel). . . Uromyces polygoni. Polygonum amphibium (Ur., Tel.) . Puccinia polygoni amphibii. Polygonum bistorta, viviparum. a) Teleutosporen glatt, an Basis und Scheitel meist ver- jüngst. © 2 2.2... Puceinia septentrionalis. — 15 — b) Teleutosporen mit Punktreihen oder einzelnen Wärzchen, an beiden Enden gerundet. a) ohne Papille auf den Keimporen. Puceinia cari-bistortae. ß) mit stark vortretender Papille. Pucecinia angelicae- mamillata. P. mei-mamillata. Polygonum convolvulus, dumetorum (Ur., Tel.) Puceinia polygoni. Polygonum persicaria, lapathifolium, angeblich Puceinia polygoni amphibii (??). Polypodium vulgare. . . . . .. .„Melampsorella Dieteliana. Populus-Arten. Orangegelbe Uredolager mit kopfigen Paraphysen und braunschwarze Teleutosporenkrusten. 18 Uredosporen rundlich, gleichmäßig entfernt stachelwarzig. Wesentlich auf Populus alba und P. tremula. Die Formen nur durch die Aecidien unterscheidbar Melampsora larici-tremulae, M. pinitorqua, M. Rostrupii, M. Mag- nusiana. . Uredosporen länglich, im oberen Viertel glatt, sonst ent- fernt stachelwarzig. Auf Populus nigra, canadensis, bal- samifera u. a. a) Teleutosporen auf der Blattoberseite, Uredosporen mit äquatorialer Wandverdickung. Melampsora larici-populina. b) Teleutosporen auf die Blattunterseite, Uredosporen ohne äquatoriale Wandverdichtung. Melampsora allii-populina. Potentilla. 7 Stiele der Teleutosporen deutlich abgesetzt, Keimporen in der Mitte der Seitenwand. a) Teleutosporen fünf- bis sechszellig, mit schwach ent- wickelter Papille. Uredo- und Aecidiosporen mit feinen lockerstehenden Warzen. Auf verschiedenen Potentilla-Arten . . . . Phragmidium potentillae. b) Teleutosporen meist vierzellig, am Scheitel rund, ohne Papille. Uredo- und Aecidiosporen mit breiten Warzen. Auf Potentilla alba und sterilis (P. fragariastrum). Phragmidium fragariastri. a IN Stiele nicht abgesetzt, Keimporen nach oben gerückt. Teleutosporen zwei- bis siebenzellig. Auf Potentilla tor- mentilla, procumbens, mixta, reptans. Xenodochus tormentillae. Prenanthes purpurea (Aec., Ur., Tel.). Puccinia prenanthis purpureae. Primula. a) einzellige Teleutosporen Uromyces primulae. Uro- myces primulae minimae. b) zweizellige Teleutosporen . . . Puccinia primulae. Prunus. 1. Pr. cerasus. Uredo und glatte zweizellige Teleutosporen. Puceinia cerasi. 2. Pr. armeniaca, domestica, insititia, persica, spinosa. Uredo mit Paraphysen. Warzige, eingeschnürte, zweizellige Teleutosporen . . . . . . Puceinia pruni spinosae. Pr. padus, virginiana. Uredolager mit Peridie, Teleuto- sporen in den Epidermiszellen, krustenbildend. Thecopsora areolata. Uredinopsis pteridis. wu Ptens aguillmanıe .* .. \. Pulicaria dysenterica (Aecidien) . . . . . . Üromyces junci. Pulmonaria montana (Aecidien) . Puccinia symphyti-bromorum. Pulmonaria offieinalis (Aecidien) . . . Aecidium pulmonariae. Pulsatilla vulgaris, patens, pratensis. 1. Schwarzbraune Lager zweizelliger, freier Teleutosporen, ohne Uredo. a) Sporen pulverig, stark eingeschnürt, derbwarzig. Puccinia pulsatillae. 8) Sporen epidermisbedeckt, kaum eingeschnürt, glatt. Puccinia Baryana. 2. Zu roten Krusten vereinigte einzellige (später vierzellig werdende) Teleutosporen und orangegelbe Uredo. Coleosporium pulsatillae. Pyrethrum tanacetifoium . . 2... Puceinia balsamitae. Ranunculus-Arten. 1. Aecidien. Auf R. acer. . . . Uromyces dactylidis?. Puccinia perplexans. — 1837 — Auf R. aconitifolius . . . . . Uromyces dactylidis. so „-alpestiis . . 0... . Uromyces dactylidis. Er anrlenimus‘; 4 arg 220 +. au. Üromyces: poae. » » bulbosus . . . Uromyces poae, U. dactylidis, U. ranunculi-festucae, Puccinia Magnusiana. „„ eassubieus. -. - =» » ....2... Üromyces poae. „ ficaria s. Ficaria verna. m glacialis . . 2. 2.20. Uromyces dactylidis. » » Januginosus . . . . .. Uromyces dactylidis. » » Jingua . . . . .„Aecidium ranunculacearum. » „ platanifolius . . . . . Uromyces dactylidis. » » polyanthemos. . . . . Uromyces dactylidis. Bkarepens.r. u. unse Uromyees.dactylidis, U. poae, Puccinia magnusiana. »„.» Silvatieus . . . 2... Uromyces dactylidis. Auf anderen Arten . . .Aecidium ranunculacearum. Die Formen sind morphologisch nicht unterscheidbar. . Teleutosporen. Auf R. acer, alpestris, auricomus . . Puccinia Blyttiana. „ R. ficaria, s. Ficaria verna. Rhamnus cathartica u. and. Arten, nicht Rh. frangula (Aecidien). Puccinia coronifera. Rheum offieinale, undulatum (Aecidien) . Puccinia phragmitis. Rhododendron ferrugineum, hirsutum. Chrysomyxa rhododendri. Ribes- Arten. 1. Aecidien mit Peridie . . . . Puceinia ribesii-cariecis. 2. Aecidien ohne Peridie (Caeoma). a) Sporenmembran sehr fein und dicht warzig. Melampsora ribesii-viminalis, M. ribesii-auritae. b) Sporenmembran mit etwas: derberen Warzen. Melampsora ribesii-purpureae. . Zweizellige warzige Teleutosporen ohne Uredo. Puceinia ribis. . Uredo mit Peridie, Teleutosporen zu zylindrischen, aus der Epidermis haarartig vortretenden Säulchen vereinigt. Cronartium ribicola. Rosa-Arten. 1. Aecidiosporen (Caeoma) mit locker stehenden Stacheln. DD - 18 — Teleutosporen 8—13zellig, 21—24 u dick, am Scheitel verjüngt. Auf R. alpina . . Phragmidium fusiforme. Aeecidiosporen mit locker stehenden Stacheln. Teleuto- sporen 5—9zellig, 30—45 u dick, am Scheitel etwas verjüngt, mit kurzer Papille. Phragmidium subcorticium, Phr. rosae pimpinellifoliae. 3. Aecidiosporen mit dicht stehenden groben Warzen. Uredo- sporen mit stark nach innen aufquellenden Keimporen. Teleutosporen 5- 6zellig, 32—35 u dick, am Scheitel gerundet und mit langer (bis 24 u) farbloser Spitze ver- sehen . . . 2... Phragmidium tuberculatum. Rubus- Arten. jr Caeomalager die ganze Unterseite mehr oder weniger de- formierter Blätter bedeckend, ohne Paraphysen. Uredo fehlend. Teleutosporen zweizellig. os 4. Gymnoconia interstitialis. . Caeomalager zerstreut, mit Paraphysen. Uredo vorhanden, mit Paraphysen. Teleutosporen mehr als zweizellig, schwarzbraun, groß. a) Auf R. Idaeus. Teleutosporen 7—Szellig, am Scheitel mit Papille oder Spitze . . Phragmidium rubi idaei. b) Auf R. saxatilis . . .Phragmidium rubi saxatilis. c) Auf anderen Arten. a) Teleutosporen meist 4-zellig, am Scheitel mit stumpfer Papille, Uredo- und Aecidiosporen sehr entfernt stachelwarzig. . . . . Phragmidium violaceum. 8) Teleutosporen meist 6-zellig, am Scheitel mit pfriem- licher Spitze. Uredosporen ziemlich dicht warzig, Aecidiosporen mit großen flachen Warzen. Phragmidium rubi. . Caeoma durch primäre Uredo vertreten. Uredo ohne Paraphysen, Lager über die ganze Blattunterseite verteilt, mitunter am Stengel. Teleutosporen farblos, unscheinbar, in die Stiele übergehend. . . . . Kuehneola albida. Nur Uredo, auf Rubus areticuss . . . ÜUredo arctica. Rumex-Arten. L.. Aecidien mit weißen Sporen. Sporenmembran mit feinen Warzen und dazwischen zerstreuten gröberen. Salıx — 189 — ER Auf Re agetosa, Ta FPucecinia Trailü. b) Auf R. conglomeratus, cerispus, hydrolapathum, obtusi- foltusu.ta..n . - .... Puceinia phragmitis. 2. Aecidien mit ing Sporen, Sporenmembran gleichmäßig warzig. Uromyces acetosae, U. polygoni? 3. Uredosporen und einzellige Teleutosporen. a) Teleutosporen abfällig, Membran am Scheitel nicht verdickt. a) Teleutosporen ohne Scheitelpapille, Uredosporen dichtwarzig, mit 2—3 Keimporen. Auf R. acetosa, R. acetosella . . . . . .. Uromyces acetosae. $) Teleutosporen mit Scheitelpapille, Uredosporen ent- fernt warzig, mit meist 3 Keimporen. Auf anderen Rumex-Arten. . . . 2... Uromyces rumieis. b) Teleutosporen auf festen Stielen, Membran am Scheitel stark verdickt. Uredosporen dicht warzig. Angeblich auf R. acetosella . . . . . .Uromyces polygoni. 4. Uredosporen und zweizellige Teleutosporen. Teleutosporen feinwarzig, abfällig, selten oder spärlich gebildet. Uredo- sporen entfernt warzig, mit 3 Keimporen. Auf R. acetosa, acetosella, arifolius . . . 2... Pueccinia acetosae. ee . 2.2022 3... -"Puccinia arenariae. Ballermann... 22 25 2. Üromyces salicorniae. . Melampsora-Arten. 1% ssefirbene Silke Sporen in Ketten, in Lagern ohne Paraphysen (Caeoma). Auf Salix amygdalina (und pentandra) . . . ....... Melampsora amygdalinae. . Einzeln abgeschnürte orangefarbene Uredosporen mit Para- physen und braune Krusten einzelliger Teleutosporen. Unterscheidung nach den Merkmalen siehe Übersicht zu 89) Melampsora. Auf Salix ee ee ee na se SE Farici-epitea: Be. an De Mo allii-salieis albae. BIT Fragilis 2... enmern ro Moallüi-fragilis. amygdalina . . . 20.20... M. amygdalinae. aurita.. . M. larici- -epitea, M. ribesii-epitea, M. evonymi- capraearum, M. larici-capraearum. — 19% — capraea. M. larici-capraearum, M. larici-epitea |M. evonymi- capraearum]. einerea . . . M.larici-epitea, M. evonymi-capraearum. daphnoides. M. larici-epitea £. spec., |M. ribesii-purpureae]. dasyclados . . - . M. larici-capraearum ? fragilis. M. allii- fragilis, M. galanthi- -fragilis |amygdalinae, M. larici-pentandrae|. fragilis X pentandra . M. allii-fragilis, M. galanthi-fragilis, M. larici-pentandra. grandifolia. M. larici-capraearum, M. ribesii-epitea f. spec. hastata ©. : . 2... ..022 0 Mlarichepiteastsepen inaana . 2.2.0.0... M. evonymi-capraearum f. spec. nigricans . . . 0. M. larici-epitea f. spec. pentandra. M. larici- -pentandrae |M. amygdalinae, M. allii- fragilis, M. galanthi-fragilis]. pruinosa . . - 0. M.larici-epitea £. spec. purpurea . . M. mbesir -purpureae, M. larici-epitea £. spec. purpurea X viminalis . . . „2... M. ribesii-purpureae. TepenB: 2 2 2.02 000.020. m 0. M. orchidi-ronenee retieulata. °. ......20% 0.057 M. larici-epiieast ep retusa. oı. 202 = 02020200 IM. larici-epitearisenee serpyllifolia . . . » 2.2... M.larici-epitea f. spec. Smitklanmaaı... 3: ... M. larici-capraearum. vimmaliatan. 2%. M. larici-epitea, M. ribesii-viminalis. Salvia. 1. Nur Aecidien, auf S. silvestris und pratensis. vw Puccinia stipina. . Aecidien, Uredo- und zweizellige Teleutosporen. Auf 8. vertiilata . - -» > 2°... Puceinia nigrescens. Nur zweizellige Teleutosporen. Auf S. glutinosa. Puccinia glechomatis (salviae). Sanguisorba. ]. Auf Sanguisorba minor und anderen Arten. Caeoma mit Paraphysen, Uredo mit Paraphysen, 2—5-zellige, am Grund gerundete, vom Stiel abgesetzte Teleutosporen. Phragmidium sanguisorbae. . Auf Sanguisorba offieinalis und anderen Arten. Caeoma — 191 — mit Paraphysen, ohne Uredo, bis 22-zellige am Grunde verjüngte, in den Stiel übergehende Teleutosporen. Xenodochus carbonarius. Sanieula europaea (Aec., Ur., Tel.) . . . .Puceinia saniculae. Saponaria, 2-zellige Teleutosporen . . . Pucecinia arenariae. Saponaria ocymoides, einzellige Teleutosporen. Uromyces caryophyllinus. Sarothamnus scoparius . . . . ÜUromyces genistae-tinctoriae. Balmseya Arten... . 0. Yorcaı 2 00 ©» Puceinia menthae. Saxifraga. 1. Zweizellige Teleutosporen ohne Uredo. Auf S. granulata und anderen Arten . . . . . Puceinia saxifragae. 2. Aecidien ohne Peridie (Caeoma), später braune Teleuto- sporenkrusten. Uredo fehlt. Auf S. granulata. Melampsora vernalis. 8. Uredo mit Paraphysen und braune Teleutosporenkrusten. Caeoma unbekannt. Auf S. hirculus. Melampsora hirculi. Schizanthus Grahami . . . 2.2.2... Coleosporium sp. Seilla. 1. Einzellige Teleutosporen . . . . Uromyces scillarum. 2. Zweizellige Teleutosporen . . . . Puccinia Rossiana. Seirpus maritimus. . . =... YUromyces lineolatus. Seirpus lacustris (Se. Fabeinaehöntenie) . . . Puceinia scirpi. Seleranthus peremis . . . . .......... Üromyces scleranthi. Scolochloa festucacea. . . 2... Puceinia coronata? Scorzonera-Arten . . Preema scorzonerae, P. scorzonericola, Aecidium scorzonerae. Serophularia nodosa . . . . ..... .. Uromyces scrophulariae., Secale cereale. 1. Längliche Uredosporen mit 4 äquatorialen Keimporen. Nackte schwarze Lager zweizelliger Teleutosporen. Puccinia graminis. 2. Zerstreute rostfarbene Lager rundlicher Uredosporen mit blaßbräunlicher Membran und zahlreichen Keimporen. Epidermisbedeckte zweizellige Teleutosporen. Puccinia dispersa. 3. In langen Reihen angeordnete gelbe Lager rundlicher Uredosporen mit farbloser Membran und zahlreichen — 192 — Keimporen. Epidermisbedeckte zweizellige Teleuto- Sporen... una 5 vu 2m RRERPUCCHNIAN GUN Sedum acre, boloniense (Aecidium) . . . Puceinia longissima. Selinum carwvifolia. . . . - 2 2.2.2... Puceinia hullata. Sempervivum tectorum und andere Arten. Aecidiumartige Te- leutosporenlager . . . . .. . Endophyllum sempervivi. Senecio. 1. Aecidien mit Peridie. a) Auf Senecio Fuchsii, nemorensis . Puceinia silvatica. b) Auf Senecio jacobaea, silvaticus . Puccinia Schroete- riana s. auch Aecidium senecionis. c) Auf Senecio paluster . . . . .Pucecinia eriophori. 2. Aecidien ohne Peridie (Caeoma). Auf S. paluster. Caeoma cinerariae. 3. Aecidien und freie zweizellige Teleutosporen. Auf Senecio Fuchsii, nemorensis, sarracenicus . Puccinia senecionis. 4. Nur zweizellige Teleutosporen. Auf S. Fuchsii, nemorensis. Puccinia uralensis. . Uredosporen in kurzen Ketten, ohne Gehäuse. Krusten- förmige rote Teleutosporenlager. Auf Senecio silvaticus, vernalis, viscosus, vulgaris und anderen. Coleosporium senecionis. oo Serratula tinctoria. 1. Aecidien . . . 2... . Puccinia serratulae-caricis. 2. Uredo- und Teleutosporen . . .Puceinia tinctoriicola. Seseli-Arten. 1. Uredo- und Teleutosporen. Pucecinia petroselini, P. bullata. 2. Aeeidin .ı 2:7... 2022. Mekochumee Sesleria coerulea . Puccinia sesleriae-coeruleae, P. coronifera? Sherardia arvensis. . . . . 2.2... Thecopsora galii. Sida . 1. dl. „er ne 22 PUCCinIamean Silaus pratensis . . . . 2.2. 20.0.5 Puccinachulare Silene-Arten. 1. Einzellige, abfällige Teleutosporen mit mehr oder weniger deutlichen Höckern, selten oder spärlich gebildet; entfernt warzige Uredosporen mit 3—4 Keimporen. Auf S. nutans, pendula und anderen. . . . ÜUromyces verruculosus. 2, Einzellige glatte Teleutosporen auf festen Stielen. N — 19 — a) Mit Aecidien und Uredo. Uredosporen dicht warzig, mit 3 Keimporen. Auf Silene nutans, chlorantha. Uromyces inaequialtus. b) Mit Aecidien, ohne Uredo. Auf Silene inflata. Uromyces behenis. 3. Zweizellige Teleutosporen. a) Teleutosporen auf zarten Stielen, aber ellipsoidisch ; Keimporus der unteren Zelle herabgerückt. Mit Aecidien und Uredosporen. Uredosporen entfernt warzig, Keim- poren 3—4. Auf Silene inflata, nutans und anderen. Puccinia behenis. b) Teleutosporen auf festen Stielen, nicht abfällig, spindel- förmig. Nur Teleutosporen. . Pucecinia arenariae. 4. Aecidien. a) Auf Silene inflata. Uromyces behenis. Puccinia behenis. b) Auf Silene nutans. . . . ÜUromyces inaequialtus. e) Auf Silene otites . . . 2.2... Aecidium otitis. Sium latifolium . . . 2.2.2020... Uromyces lineolatus. Solidago virga aurea. 1. Einzellige Teleutosporen . . . . Uromyces solidaginis. 2. Zweizellige Teleutosporren . . . Puccinia virgaureae. Sonchus arvensis, asper, oleraceus, paluster. 1. Aecidien . . Puceinia junci s. auch Aecidium sonchi. 2. Entfernt stachelwarzige, einzeln abgeschnürte Uredosporen. Epidermisbedeckte, von Paraphysen umgebene, ein- und zweizellige, freie, braune Teleutosporen. Puceinia sonchi. 3. Dichtwarzige, in kurzen Ketten gebildete Uredosporen. Einzellige Teleutosporen palisadenartig zu roten Krusten verwachsen . . . 2.2... Coleosporium sonchi. Sorbus. 1. Aecidien. a) Peridie zylindrisch, oben geöffnet und wenig zerschlitzt. a) Auf Sorbus aucuparia, seltener auf S. americana, hybrida . . . Gymnosporangium juniperinum. ß) Auf Sorbus torminalis, latifolia. Gymnosporangium torminali-juniperinum. b) Peridie zuletzt stark zerschlitzt. Kryptogamenflora der Mark Va. 13 — 194 — a) Peridienzellen auf den Seitenwänden mit breiten Rippen, die nicht ganz bis außen reichen. Auf Sorbia aria, seltener auf S. hybrida, latifolia, cha- maemespilus. Gymnosporangium ariae-tremelloides. 8) Peridienzellen auf den Seitenwänden mit ungleichen rundlichen Höckern. Auf Sorbus latifolia. Gymnosporangium clavariaeforme. y) Peridienzellen auf den Seitenwänden mit schräg verlaufenden kurzen Leisten. Auf Sorbus torminalis. Gymnosporangium confusum. 2. Uredo mit Paraphysenkranz; einzellige Teleutosporen, bei der Keimung vierzellig werdend, in kleinen blassen Krusten. Auf Sorbus aria, aucuparia, torminalis. Ochropsora sorbi. Specularia speceulum, perfoliata . . Coleosporium campanulae. Spergula, zweizellige Teleutosporen . . . Puccinia spergulae. Spergularia. 1. Uredo- und einzellige Teleutosporen. Uromyces sparsus. 2. Nur zweizellige Teleutosporen . . Puccinia arenariae. Statice imonium . . : 2.2.2.2 20... Vromyces limonii. Stachys recta. . 1. Teleutosporen auf kurzen abfälligen Stielen. Puccinia Vossii. 2. Teleutosporen auf längeren festen Stielen. Mit Spermo- gonien und Uredo. . . . . . .Puceinia stachydis. Stellaria-Arten. 1. Hellbraune feste Lager zweizelliger freier Teleutosporen, ohne Uredo . .-. . 2... Puccinia-arenariae. 2. Uredolager mit Peridie. Blasse Teleutosporen, im Innern der Epidermiszellen, gelbliche oder hell fleischfarbige Verfärbung der Blattunterseite hervorrufend. Melampsorella caryophyllacearum. Stipa capillata . Puceinia stipina. Struthiopteris germanica. . . . .Uredinopsis struthiopteridis. Suaeda maritima . . 2. 2.2.2020... Vromyces chenopodii. Sweertia peremnis . . : 2.2.2.2... Puccinia sweertiae. Symphyandra-Arten . . . . . .. Coleosporium campanulae. Symphytum offieinale. — 19 — 1. Aecidien . . . „. . . Puccinia symphyti-bromorum, s. auch Aecidium asperifolii. 2. Uredolager mit Peridie über die ganze Blattunterseite verteilt. Teleutosporen in den Epidermiszellen, größere Flächen der Blattunterseite weißlich bis rosa verfärbend. Melampsorella symphyti. Tanacetum balsamita (Sperm., Ur., Tel.) . Puccinia balsamitae. Tanacetum vulgare. a) Uredo- und Teleutosporen . . . Puccinia tanaceti. Braecidien © 2. ......2.. . ... Puccinla vulpinae. Taraxacum officinale. 1. Nur Aecidien, diese auf orangegelben angeschwollenen Blattflecken dicht gedrängt. Sporenmembran mit feinen und gröberen Warzen und mit abfallenden Plättchen. Außenwände der Peridie dick . . . Puceinia silvatica. 2. Aecidien, Uredo- und Teleutosporen. Aecidien einzeln und in ganz kleinen Gruppen zerstreut, ohne Anschwellung und Fleckenbildung, Sporenmembran gleichmäßig warzig. Uredosporen spärlich, ganz warzig, mit 2 äquatorialen Keimporen. Teleutosporen kleiner und unregelmäßiger als bei der folgenden, reichlich gebildet. Puccinia variabilis. 3. Aecidien fehlend. Uredosporen reichlich, 2 Keimporen dem oberen Ende genähert, darunter je eine kahle Stelle. Teleutosporen spärlich, größer und regelmäßiger ellip- soidisch gerundet . . . . ...... Puceinia taraxaci. Teucrium scorodonia und andere Arten . .Pucecinia annularis. Thalietrum. 1. Aecidien. Th. flavum, foetidum, minus, aquilegifolium. Pucecinia persistens. Th. alpnum. . . ........ Puceinia septentrionalis. ans) 09 ei ren ‚Buceinia elymi: 2. Grobwarzige zweizellige Teleutosporen (Th. flavum, flexu- osum, minus) . . 2... Puceinia thalictri. Thesium, zweizellige freie Teisttolleren, Uredo und Aecidien. 1. Teleutosporen leicht ablösbar, feinwarzig. 13* — 196 — a) Besonders auf Th. ebracteatum. Uredo spärlich oder fast fehlend . . . . . . ... „Puceinia Passerinii. b)ı Auf Th. alpinum '‘..' ".,r,; Puccinia Mougebotii. 2. Teleutosporen auf festen Stielen, Kiel. Uredo reichlicher vorhanden. Auf Th. intermedium, montanum und anderen. Puceinia thesii. Thlaspi alpestre . . . . 2... Puceinia thlaspeos. Phrineia birtan = ya. .: Puceinia leontodontis f. thrinciae. Thymus serpyllum und andere Arten. 1... Ascidiens. .. . > 25a. 220 „PUCCINIasSHun 2. Zweizellige Meleornercn . . .. Puceinia caulincola. Thysselinum palustre. a) Aecidien . . . . . .. Aecidium thysselini. b) Uredo- und een .. Puceinia bullata. Torilis nodosa . . . 2 2.202020... ?Uromyces lineolatus. Tragopogon orientalis, pratensis. Aecidien und zweizellige Te- leutosporen . . . 2.2.2... Puceinia tragopogonis. Trientalis europaea (Aec) . . . . ..... Puceinia karelica. Trifolium-Arten. Einzellige freie Teleutosporen. 1. Teleutosporen mit vereinzelten Wärzchen oder Reihen von solchen. a) Tel. 15—25:14—18 u. Aecidien vorhanden. Uredo Tekipen. 7.207, 2.2... Üromyces minor. b) Tel. 20—30: 1523 u. «) Aecidien, Uredo- und Teleutosporen auf Trifolium repens (und anderen Arten). Uredosporen mit 2, 3, seltener 4 Keimporen. Uromyces trifolii-repentis. ß) Uredosporen mit 4—7, meist 5 Keimporen. Aecidien selten. Auf Tr. pratense (und anderen Arten). Uromyces trifolii. y) Nur Teleutosporen. Auf Tr. repens (und anderen Arten). .,. 202.0... Üromyces flectens. 2. Teleutosporen über die ganze Fläche warzig. Auf Tr. minder \; > 2... Üromyces Jaapianus. 3. Teleutosporen mit Län releiien Uredo vorhanden. Auf Trifolium agrarium, arvense, procumbens, minus. Aecidien auf Euphorbia . . . . 2.2... Uromyces striatus. Trisetum Havescens . : . . 22 200... Puceinia frisems — 117 — Trisetum spec... . » 2» 2.20.2020... Pucecinia graminis. Tritieum. 1. Nackte schwarze Lager zweizelliger Teleutosporen. läng- liche Uredosporen mit 4 äquatorialen Keimporen. Puccinia graminis. 2. Epidermisbedeckte zweizellige Teleutosporen, rundliche oder ovale Uredosporen. a) Uredolager zerstreut, rostbraun, Sporenmembran bräun- chen 9% - 2... Puceinia triticina. b) Uredolager in finseh Längsreihen, hellgelb, Sporen- membran farblos . . . . . Puccinia glumarum. Trollius europaeus. DerAeeidien .. ....... . 20,03" .Puetinia thulensis. b) Zweizellige Tel... . . -. - . . . Puceinia trollii. Tunica Ur 2... 9 200%. Uromyces caryophyllinus. Tussilago farfara. Faeerdiems....'. 2... Puceinia poarum. 2. Gelbe Uredolager (öperan in kurzen Ketten) und rote wachsartige Krusten einzelliger Teleutosporen mit farb- loser Membran . . . . . Coleosporium tussilaginis. Ulmaria filipendulla . . . . . . Triphragmium filipendulae. Ulmaria palustris . . . 2. 2.2... Triphragmium ulmariae. Urtica dioica, urens. Aecidien .- . . Pucecinia urticae-cariecis. Vaceinium. 1. Uredolager mit Peridie. Teleutosporen selten auftretend, in den Epidermiszellen, kleine Krusten bildend. Auf den Blättern. . . . . . .„Thecopsora vacciniorum. 2. Nur Teleutosporen, in den Epidermiszellen verlängerter und verdickter Stengel, diese in zusammenhängender Schicht überziehend. Nur auf V. vitis-idaea. Calyptospora Goeppertiana. Valeriana. 1. Einzellige Teleutosporen, Aecidien, Uredo. Uromyces valerianae. 2. Zweizellige Teleutosporen, Aecidien, ohne Uredo. Puccinia commutata. Valerianella olitoria und andere . . . Aecidium valerianellae. Verbena teucrioides, erinoides. . . Cronartium asclepiadeum. 1 ] — 183 ,— Veronica . . 2... Puccinia veronicae. P. veronicarum. Vicia, einzellige Teleutosporen. 1. Teleutosporen abfällig. a) Auf Vicia cracca, mit runden Warzen. Uromyces Fischeri-Eduardi. b) Auf Vicia cracca und V. tenuifolia, mit länglichen Warzen oder Leisten . . ÜUromyces viciae craccae. c) Auf Vieia hirsuta . . . . Uromyces Heimerlianus. 2. Teleutosporen auf festen Stielen. a) Auf Viecia hirsuta. Uredosporen mit 2 Keimporen. Uromyces ervi. b) Auf V. faba, villosa, sepium, sativa, angustifolia, lathy- roides und anderen. Uredo mit 3—4 Keimporen. Uromyces fabae. Vina He kurt en Sea Vincetoxicum officinale . . . . . 6Cronartium asclepiadeum. Viola-Arten. a) Aec., Ur., Tel., Tel. beiderseits gerundet. Puccinia violae. P. aegra. b) Nur Teleutosporen. Tel. beiderseits etwas verjüngt. Puccinia Fergussoni. Visecaria vulgaris . : . 2. 2.202.202. . Üromyces-cristatus. Wahlenbergia hederacea. . . . . Coleosporium campanulae. Weingaertneria canescens . . . . .... . Puceinia graminis. Lea may. ae Sasse SEHE Häufig gebrauchte Abkürzungen. Die allgemein gebräuchlichen Abkürzungen für namhafte Werke aus der älteren Literatur, z. B. Persoon, Synopsis methodica Fungorum 1801, de Candolle, Flore frangaise 1805 und 1815 usw. sind nicht in das nachfolgende Verzeichnis aufgenommen worden. Act. Fenn. — Acta Societatis pro fauna et flora Fennica. Arch. Meckl. = Archiv des Vereins der Freunde der Natur- geschichte in Mecklenburg. A.S. N. = Annales des Sciences naturelles.. Botanique. Ber. D.B. G. = Berichte der deutschen Botanischen Gesellschaft. Biol. = Arbeiten, welche die Entwicklungsgeschichte und Lebens- weise der Pilze betreffen. Bot. Cbl. = Botanisches Centralblatt. — 199 — Bubäk, Rostp. Böhm. — Die Pilze Böhmens. I. Teil Rostpilze, im Archiv für die naturwiss. Landesdurchforschung Böhmens XIH, Nr. 5, 1908. B. V.P.B. = Verhandlungen des Botanischen Vereins der Pro- vinz Brandenburg. B. Z. — Botanische Zeitung. Cbl. Bakt. —= Centralblatt für Bakteriologie, Parasitenkunde und Infektionskrankheiten. 2. Abteilung. Cytol. = Arbeiten, welche das Verhalten der Zellenbestandteile (Zellkern, Befruchtung), auch anatomische Gegenstände und dergl. behandeln. D.B.G. = Berichte der Deutschen Botanischen Gesellschaft. Eriksson, Getr. = Eriksson, J., und Henning, E., Die Getreide- roste. Stockholm 1890. Fischer, Entw. U. — Entwickelungsgeschichtliche Untersuchungen über Rostpilze. Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz Bd. I. Bern 1898. Fischer, Ur. Schw. —= Die Uredineen der Schweiz. Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz. Bd. II. Bern 1904. Fuckel, Symb. — Symbolae mycologicae. Jahrbuch des Nassau- ischen Vereins für Naturkunde Bd. XXI u. XXIII, 1869. Nachträge I, 1871, Bd. XXV u. XXVI; I, 1873, Bd. XXVII u. XXVII; III, 1875, Bd. XXIX u. XXX. H. (bei Standortsangaben) —= Paul Hennings 7 (Berlin). J. (bei Standortsangaben) —= O0. Jaap (Hamburg). Jaap, F. s. e (mit Nummer) —= Fungi selecti exsiccati. Karsten, Myc. Fenn. —= Mycologia Fennica IV in Bidrag till Kännedom of Finlands Natur och Folk. XXXI. Heft. 1879. Klebahn, Kult. = Kulturversuche mit Rostpilzen. Berichte I bis VII: Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten II, 1892 —IX, 1899; VIII u. IX: Jahrbüch. f. wissensch. Botanik XXXIV, 1900 u. XXXV, 1901; X: Zeitschr. f. Pflanzenkr. XII, 1902; XI: Jahrb. der Hamburg. Wissensch. Anstalten für 1902, Hamburg 1903; XII, XIII, XIV: Z. f. Pflanzenkr. XV, 1905, XV, 1907 u. XXI, 1912. Klebahn, Ww. R. = Die wirtswechselnden Rostpilze. Berlin 1904. Klotzsch, Herb. myc. (mit Nummer) = Herbarium vivum mycologicum. — 200 — Liro, Ur. Fenn. —= Uredineae Fennicae. Helsingfors 1908. Rabenh., F. eur. (mit Nummer) — Rabenhorst, Fungi europaei exsiccati, Klotzschii Herbarii vivi mycologiei continuatio. Rabenh.-Pazschke, F. e. et e. (mit Nummer) —= Rabenhorst- Pazschke, Fungi europaei et extraeuropaei. M. (bei Standortsangaben) —= P. Magnus (Berlin). Oest. B. Z. — Oesterreichische Botanische Zeitschrift. Oudemans, Revision — Revision des champignons, tant superieurs qu'inferieurs trouves jusqu’ä ce jour dans les Pays-Bas. Verh. K. Akad. van Wetensch. te Amsterdam 2. sect. deel 2. Amsterdam 1902. P. (mit Seitenzahl) = Plowright, A Monograph of the British Uredineae and Ustilagineae. London 1889. Plowright, Br. Ur. —= dem voraufgehenden. Sch. (mit Seitenzahl) = Schroeter, Pilze I in Cohn, Krypto- gamenflora von Schlesien 1889. Uredineen bereits 1887 erschienen. Syd. (bei Standortsangaben) — P. Sydow (Berlin). Syd. (mit Seitenzahl) — P. u.H. Sydow, Monographia Uredinearum. Leipzig, seit 1904. Bd. I: Puccinia, Leipzig 1904. Bd. II: Uromyces. Syd. M. germ. (mit Nummer) — Sydow, Mycotheca germanica. Syd. Myc. march. (mit Nummer) — Sydow, Mycotheca marchica. Syd. Ur. (mit Nummer) — Sydow, Uredineen. Thüm., M. univ. (mit Nummer) = v. Thümen, Mycotheca universalis. Troms. Mus. — Tromsö Museums Aarshefte. V. (bei Standortsangaben) = P. Vogel (Tamsel). W. (mit Seitenzahl) —= Winter, Pilze I, 1880—84 in Rabenhorst, Kryptogamenflora von Deutschland, Österreich und der Schweiz, 2. Auflage. 2. f. Pfl. (Z. f. Pflanzenkr.) — Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. Die Vergrößerung aller Abbildungen beträgt, soweit nichts besonderes bemerkt ist, °1%/,. Die Standorte sind so geordnet, daß zunächst die von Berlin und dessen nächster Umgebung kommen und die übrigen nach den Kreisen der Provinz folgen, und zwar in der Reihenfolge, wie sie in Kießlings großer Karte der Provinz Brandenburg enthalten ist. ne Spezieller Teil. Beschreibung der Familien, Gattungen und Arten mit Angabe der Fundorte. Übersicht der Familien. 1. Teleutosporen einzeln an Stielen (die oft kurz sind) gebildet, voneinander frei oder seltener durch quellbare Gallerte verklebt, einzellig oder zwei- bis vielzellige Zellreihen, selten anders ge- formte Sporenkörper bildend. Promycel hervortretend. 1. Fam. Pucciniaceae. a) Teleutosporen ein- oder zweizellig, frei voneinander. Aecidio- sporen in eine (selten unvollkommen entwickelte) Pseudo- peridie eingeschlossen . . . . 1. Unterfam. Puceinieae. b) Teleutosporen zweizellig, an sehr langen Stielen, durch quell- bare Gallerte zu naß stark anschwellenden Lagern verklebt. Aecidien mit stark entwickelter Pseudoperidie. 2. Unterfam. Gymnosporangieae. c) Teleutosporen zwei- bis vielzellige, voneinander freie Ketten, selten anders geformte Sporenkörper bildend, meist mit deutlichen Stielen. Aecidiosporen in flachen freien Lagern ohne Pseudoperidie . . . . 3. Unterfam. Phragmidieae. 2. Teleutosporen in Ketten mit Zwischenzellen gebildet, einzellig, später frei werdend, von einer becherförmigen Pseudoperidie umschlossen. Promycel hervortretend. 2. Fam. Endophyllaceae. 3. Teleutosporen in Reihen gebildet, die mitunter verzweigt sind. Reihen in sich und untereinander in Zusammenhang bleibend, vielzellige linsen- bis säulenförmige Sporenkörper bildend, die oft weit aus dem Substrat hervorragen. Promycel hervor- tretend. Uredosporen einzeln oder in Ketten, mitunter mit Peridie. Aecidien mit Peridie. . . 3. Fam. Cronartiaceae. — 202 — 4. Teleutosporen palisadenartig zu krustenförmigen Lagern ver- einigt, anfangs einzellig, bei der Reife vierzellig werdend, jede Zelle an einem Sterigma eine Sporidie bildend. 4. Fam. Coleosporiaceae. a) Uredosporen in Ketten mit Zwischenzellen gebildet. Aecidien mit blasenförmiger Pseudoperidie. 1. Unterfam. Coleosporieae. b) Uredosporen einzeln an Stielen gebildet. Aecidien mit becherförmiger Pseudoperidie. 2. Unterfam. Ochropsoreae. 5. Teleutosporen palisadenartig zu krustenförmigen Lagern ver- einigt, seltener ganz oder teilweise vereinzelt im Gewebe der Nährpflanze, einzellig oder durch Längswände mehırzellig, jede Zelle mit hervortretendem Promycel keimend. Uredosporen einzeln an Stielen, selten in kurzen Ketten, mitunter von einer Peridie eingeschlossen. Aeeidien mit oder ohne Peridie. 5. Fam. Melampsoraceae. I. Familie: Pucciniaceae. Teleutosporen einzellig oder mehrzellig (in diesem Falle streng genommen aus Einzelsporen zusammengesetzte Gewebe- körper bildend), stets gestielt (aber Stiele mitunter sehr kurz und oft hinfällig), meist frei voneinander, auch wenn sie im Gewebe der Nährpflanze eingeschlossen bleiben, seltener durch eine Gallert- masse vereinigt. Promycel aus der Teleutosporenzelle hervor- tretend. Uredosporen einzeln an Stielen. l. Unterfamilie: Puccinieae. Teleutosporen ein- oder zweizellig, frei voneinander. Uredo- sporen selten mit Paraphysen. Aecidien fast stets mit Peridie, diese in der Regel becherförmig, mit zartem weißem, meist zurück- gebogenem und zerschlitztem Saume; selten Peridie fehlend oder verkümmert; in diesem Falle Aecidien ganz in das Gewebe ein- gesenkt. Aecidiosporen meist mit dünner, farbloser, feinwarziger Membran. Übersicht der Gattungen. a) Teleutosporen einzellig (ausnahmsweise auch zweizellig). I. Uromyces. j j er — 203 — b) Teleutosporen zweizellig (ausnahmsweise auch einzellig). 2. Puccinia. 1. Gattung: Urompyces Link, Observ. in Ord. plant. II, in Mag. d. Ges. naturf. Freunde zu Berlin VII, 28. Name von oöo«, Schweif und uvxns, Pilz, wegen der Gestalt der gestielten Teleutosporen. Spermogonien meist eingesenkt, krugförmig mit kegel- förmiger Mündung. Aecidien mit deutlicher Peridie. Aecidio- sporen ohne deutliche Keimporen. Uredosporen einzeln auf ihren Stielen gebildet, meist mit mehreren, meist deutlichen Keimporen. Teleutosporen einzellig, einzeln auf gesonderten Stielen gebildet, mit einem meist scheitelständigen Keimporus, zu pulverigen Häufchen oder zu festen Polstern vereinigt. Spo- ridien einseitig abgeflacht, fast nierenförmig. Übersicht und Bestimmungstabelle. I. Teleutosporenlager früh nackt und pulverig werdend, Teleuto- sporen auf zarten Stielen, leicht abfällig. Membran gleich- mäßig dick, meist mit farbloser Papille über dem scheitel- ständigen Keimporus. 1. Teleutosporen auf Liliaceen. a) Ohne Scheitelpapille . . . . . 1°* U. scillarum. b) Mit Scheitelpapille. a) Teleutosporenmembran glatt. . . 2.* U. gageae. 8) Teleutosporenmembran mit Warzen. 3. U. ornithogali. y) Teleutosporenmembran mit Leistchen. 4.°* U. Iilii. 2. Teleutosporen auf Polygonaceen. a) Teleutosporen mit Scheitelpapille . . 5.* U. rumieis. b) Teleutosporen ohne Scheitelpapille. . 6.* U. acetosae. 3. Teleutosporen auf Chenopodiaceen. . . 7.** U. betae. 4. Teleutosporen auf Ranunculaceen . . . 8* U. ficariae. (U. aconiti Iycoctoni). 5. Teleutosporen auf Geraniaceen . . . . 9.* U. geranii. 10.** U. Kabatianus. 6. Teleutosporen und Aecidien auf Papilionaceen. Teleuto- sporenmembran glatt oder mit vereinzelten Wärzchen oder Wärzchenreihen. -] a) Auf Phaseolus b) Auf Trifolium. 204 — 11.”* U. phaseoli. a) Autoeuuromyces(?) mit 4 oder mehr Keimporen an den Uredosporen . 12.* U. trifolii. 8) Autoeuuromyces mit 2—4 Keimporen an den Uredo- sporen y) Microuromyces d) Uromycopsis . Teleutosporen auf Hupkorkikeeen oder Aecidien auf Eu- 13.* U. trifolii repentis. 14. U. flectens. 15.* U. minor. phorbiaceen und zugehörige Teleutosporen auf Papilionaceen oder Caryophyllaceen, oder morphologisch ähnliche Hemi- formen auf Papilionaceen oder Caryophyllaceen. Teleuto- sporenmembran in verschiedener Weise dichtwarzig. a) Teleutosporen auf Papilionaceen, Aecidien, soweit be- kannt, auf Euphorbia. a) Teleutosporen mit rundlichen Warzen. Teleutosporen auf Pisum, Lathyrus ” 16.* U. pisi. Vieia cracca. 17.* U. Fischeri-Eduardi. Vieia hirsuta (Ervum hirsutum) U. Heimerlianus. Astragalus, Oxytropis. 18.* U. euphorbiae-astragali. 19. U. Jordianus. Anthyllis . . 20.* U. anthyllidis. Medicago minima. 21.* U. Magnusii. Melilotus albus. 2la. U. Baeumlerianus. Lupinus . . 22a. U. renovatus. 22b. U. Iupinicola. Ononis. . . .23. U. ononidis. Trifolitum minus. 24”. U. Jaapianus. Genista, Cytisus, Colutea. 25.* U. genistae tinctoriae. Onobrychis. 26.** U. onobrychidis. Lotus. 27.* U. euphorbiae-corniculati. — 205 — 8) Teleutosporen mit länglichen Warzen oder Längsleisten. Teleutosporen auf Trifolium, Medicago. 28.* U. striatus. 4 „ Vieia, Lens. 29.**U, viciae craccae. b) 3 „ Caryophyllaceen. Aecidien, soweit bekannt, auf Euphorbia. a) Teleutosporenmembran sehr fein warzig. 30.** U. caryophyllinus. ß) mit größeren, flachen Warzen. + Auf EReubalns, Melandryum, Silene. 31.* U. verruculosus. ++ Auf Viscaria . . . . . .. 32.* U. cristatus. ce) Teleutosporen auf Scleranthaceen . 33. U. scleranthi. d) Teleutosporen auf Euphorbiaceen. Meist auch Spermo- gonien, mitunter spärliche oder reichliche Uredosporen und in einigen Fällen anscheinend auch Aecidien vor- handen. a) Teleutosporenmycel ganze Sprosse durchziehend, die Nährpflanze mehr oder weniger deformierend. Uredo- sporen, falls vorhanden, spärlich. aa) Teleutosporenmembran mit mehr oder weniger deutlichen Warzen oder Leisten besetzt. + Mit groben, flachen, rundlichen oder ver- längerten Warzen. 34.” U. scutellatus. 34a. U. cristulatus. —-- Mit großen, breit konischen, farblosen, locker gestellten Warzen. . . .34b. U. Winteri. —+-- Mit Längsleisten, die mitunter anastomo- sieren, am Scheitel mit kleinen halbkugeligen Papillen 237 2920879 3Ac., U. striolatus. +++ Mit kleinen, mitunter schwer sichtbaren Warzen. © Warzen locker gestellt. 34d. U. tinctoriicola. OO Warzen dicht gestellt. 7 Warzen deutlich . 35.* U. Kalmusii. 7T Warzen schwer sichtbar. 35a. U. excavatus. 35b. U. alpestris. 906 88) Teleutosporenmembran völlig glatt. 35c. U. laevis. #) Teleutosporenmycel lokalisiert, Aecidienmycel ganze Sprosse durchziehend . . . 36. U. tuberculatus. 8. Teleutosporen auf Rosaceen (Alchimilla). 37.* U. alchimillae. 9. Teleutosporen (und Aecidien) auf Primulaceen. 38.”* U. primulae minimae. (U. primulae). 10. Teleutosporen (und Aecidien) auf Plumbaginaceen. @) Auf’ Armeria . . . ....27%. 39 UF anggeme: 8) Auf Statice limonium . . . . . 40. U. limonii. 11. Teleutosporen auf Campanulaceen . 41. U. phyteumatum. 12. Teleutosporen (und Aecidien) auf Valerianaceen. 42.* U. valerianae. Il. Teleutosporenlager früh nackt, aber nicht pulverig. Teleuto- sporen auf langen und festen Stielen, nicht abfällig, Membran am Scheitel meist stark verdickt, meist regelmäßig gerundet (s. auch III). 1. Heteröcisch, Teleutosporen auf Juncaceen, Aecidien auf Compositen, oder autöcisch, Teleutosporen auf Compositen, ohne Aecidien . . . 43.* U. junci. (U. solidaginis). 2. Teleutosporen (und Aecidien) auf Polygonaceen. 44.” U. polygoni. 3. Teleutosporen (und Aecidien) auf Chenopodiaceen. a) Auf Suaeda maritima . . . . 45. U. chenopodii. ß) Auf Salicomnia . . . . ... 46. U. salicorniae. y) Auf Salsola . . . 2... U. salsolae. 4. Teleutosporen (und Asädien) er. Caryopbylee a) Auf Silene oder Dianthus. a) Autoeuuromyces . . . . . 47. U. inaequialtus. 8) Uromycopsis . . 22.0.7. 7748 U Benene b) Auf Spergularia . . . .. ... . 43 U: sparsus 5. Teleutosporen (und Aecidien) auf Papilionaceen. a) Autoeuuromyces. «@) Uredosporen mit 3 (4) Keimporen. 50.* U. fabae (einschließlich U. orobi). 8) Uredosporen meist mit 2 Keimporen. 51.* U. ervi. b) Leptouromyce . . .» . . ..... 52 U. pallidue III. Teleutosporen dauernd oder lange von der Epidermis bedeckt. Teleutosporen mit unregelmäßigem, oft abgestutztem Scheitel. — 207 _— Membran am Scheitel nur wenig verdickt. Stiele fest, kurz oder von geringer Länge. 1. Teleutosporen (und Aecidien?) auf Liliaceen. 53.* U. ambiguus. 2. Heteröcisch, Teleutosporen auf Cyperaceen (Seirpus), Ae- cidien auf verschiedenen Pflanzen (Umbelliferen, Hippu- ridaceen, Primulaceen). . . . . . 54.* U. lineolatus. 3. Heteröcisch, Teleutosporen auf Gramineen, Aecidien auf Ranunculaceen. a) Teleutosporen auf Dactylis . . 55.* U. dactylidis. 8) Teleutosporen auf Poa. . . . . .56.* U. poae. y) Teleutosporen auf Festuca. 57.” U. ranunculi-festucae. U. festucae. 4. Autöcisch, Teleutosporen und Aecidien auf Scrophulariaceen. 58.* U. scrophulariae. I. Teleutosporenlager früh nackt und pulverig werdend. Te- leutosporen auf zarten Stielen, leicht abfällig, Membran gleich- mäßig dick (am Scheitel nicht verdickt), meist mit farbloser Papille über dem scheitelständigen Keimporus. 1. Teleutosporen auf Liliaceen. a) Teleutosporen ohne Scheitelpapille. 1.** U. scillarum (Grev.) Winter Pilze I, 142 (1880—84). Sch. 312. P. 141. Syd. 278. Fischer, Ur. Schw. 2. — Bubäk, Sitzungsb. böhm. Ges. d. W. 1902. Nr. XLVI, (17.) — Blackman and Fraser, Ann. of Bot. XX, 1906. — Uredo scillarum Greville (in Hook. Herb.) in Smith, English Flora V, 376 (1836, nicht 1826 wie Sydow angibt). S. 222, Fig. Al, Iu. II. Teleutosporen auf Muscari racemosum von Wilmersdorf. Micro-Uromyces. Nur Teleutosporen bekannt, im Mai bis Juli, auf Arten von Muscari, Scilla, Endymion und Hya- einthus beobachtet. Versuche über die Entwickelung und Über- tragungsversuche zwischen den Nährpflanzen sind nicht ausgeführt. Sporenlager meist zu Gruppen vereinigt, mitunter zusammen- fließend, bis !/; mm groß, rundlich oder verlängert, anfangs von — 208 — der emporgewölbten Epidermis bedeckt, später frei, dunkelbraun. Sporen kugelig bis verkehrt eiförmig, 19—30 : 13—21 u, oft etwas ungleichseitig, am Scheitel meist regelmäßig gerundet. Membran hellbraun, gleichmäßig etwa 2 «u dick, glatt oder mit einzelnen meridional verlaufenden oder anastomosierenden Leisten versehen. Keimporus nicht sichtbar. Stiel farblos, länger als die Sporen; diese abfällig (nach Fischer u. eig. Beob.). In den jungen Teleutosporenlagern sollen nach Juel (Bull. Soc. Myc. France 1901, 250) spärliche Uredosporen vorkommen (aus Bubak). Auf Muscari racemosum Mill, Gärten in Wilmersdorf (Sydow, Myc. march. 738); auf Muscari comosum Mill., Gröbzig in Anhalt-Cöthen (Starıtz, B. V PB. XTV, 1903). b) Teleutosporen mit Scheitelpapille. 2.” U. gageae') Beck, Verh. zool.-bot. Ges. Wien XXX, 1880, 26. — Syd. 273. — Bubäk, Sitzungsber. k. böhm. Ges. d. W. 1902. Nr. XLVI, 20. Fischer, Ur. Schw. 4. — Uromyces ornithogali Lev. p.p., W. 141, Sch. 312. S. 222, Fig. A2. Teleutosporen auf Gagea lutea von Berlin. Microuromyces. Nur Teleutosporen, auf Gagea lutea Schultes (und anderen Arten?), April bis Juni. Keimung vermut- lich nach der Überwinterung. Sporenlager auf beiden Blattseiten, zerstreut, rundlich oder meist in der Längsrichtung des Blattes verlängert, 1—2 mm breit, bis 4 mm lang, anfangs von der silbergrau erscheinenden Epidermis bedeckt, dann durch einen Längsspalt freiwerdend, dunkelbraun, staubig. Sporen ellipsoidisch oder oval, seltener kugelig, 25 bis 38 : 19—26 u. Membran tief braun, glatt, 2,5—3 u dick, oben wenig verdickt, über demı scheitelständigen Keimporus mit einer farblosen, 4—5 u breiten, halbkugeligen Papille. Stiel farblos, zart, bis °/; der Sporenlänge, Sporen abfällig (n. Bubak, Fischer u. eig. Beob.). Auf Gagea lutea Schultes, Berlin: Lichtenberger Park (H.); Obbar.: Freienwalde a. OÖ. (Sydow, Myc. march. 138, als U. ornithogali); Whav. Rathenow (Plöttner nach Kirschstein, B. V. P. B. XL, 1898). ' Uromyces gageae ist von der folgenden Spezies, Uromyces ornithogali, fast nur durch das Fehlen der Warzen auf den Sporen ver- schieden, so daß die Möglichkeit zuzugeben ist, beide Pilze als Varietäten derselben Spezies aufzufassen. — 209 — 3. U. ornithogali (Wallr.) Leveille, Disp. meth. Ured. 371 (1897). W. 141. Sch. 312. Syd. 272. — Bubäk, Sitzungsb. k. böhm. Ges. d. W. 1902. Nr. XLVI, 21. — Erysibe rostellata & Ornithogali Wallroth, Fl. crypt. Germ. II, 209, (1833). S. 222, Fig. A3. Teleutospore auf Gagea lutea aus Rabenh., Fl. eur. 1990. Microuromyces. Nur Teleutosporen, auf Arten von Orni- thogalum und Gagea. Kulturversuche sind nicht gemacht worden. Sporenlager ziemlich groß, blasenförmig, rundlich oder ver- längert, oft zusammenfließend, von der silbergrauen, bald durch Risse gesprengten Epidermis bedeckt, dunkelbraun, staubig. Sporen sehr verschieden gestaltet, kugelig, eiförmig, ellipsoidisch - bis länglich, 29 —48 : 22—29 u, an beiden Enden abgerundet oder schwach verjüngt, dunkel kastanienbraun, dickwandig, 2—3 u dick, warzig, am Scheitel mit einer 2—3 u hohen hyalinen Papille; Stiel etwa '/„—”/; der Sporenlänge erreichend. (Aus Bubäk, nach Dietels Material auf Gagea saxatilis (?) von Torgau und Ober- röblingen). Bisher in der Provinz nicht nachgewiesen. — Hierher die Pilze auf Gagea lutea und G. saxatilis in Rabenhorsts Fung. eur. 1990 u. 1987. — Sydows Exsicc. Myc. march. 2022 auf Ornithogalum umbellatum ist Puceinia liliacearum! Uromyces acutatus Fuckel (Symb. 64) auf Gagea pra- tensis Schult. mit Uredosporen und warzigen, mit einem Spitz- chen versehenen Teleutosporen, wird von Schroeter (Pilze 309) als bei Grünberg in Schlesien vorkommend angegeben. Es ist unsicher, ob die von Fuckel beschriebenen Uredosporen wirklich dazu gehören. P. u. H. Sydow vereinigen U. acutatus mit U. Ornithogali. — Uromyces Croci Passerini in Rabenh. Fung. eur. 2078, Microuromyces auf Crocus vernus All. bisher in der Provinz nicht gefunden, könnte gelegentlich auf kultiviertem Crocus auftreten. 4.* U. Iilii (Link) Fuckel, Symb. Nachtr. III, 16. — Fischer, Ur. Schw. 6. Syd. 277. — Voß, Myc. carn. I, 29 (Mit- teil. Musealverein f. Krain 1889). — Bubäk, Sitzungsb. k. böhm. Ges. d. W. 1902. Nr. XLVI, p. 14. — Olive, Ann. of Bot. XXII, 1908. — Caeoma lilii Link in Linn. Spec. plant. ed. VI, VI, 2, S.8. Uromyces erythronii (DC.) Pass. W. 149. Sch. 311. Kryptogamenflora der Mark Va. 14 — 210 — S. 222, Fig. A4. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, III. Teleutospore, auf Lilium candidum von Landsberg. Uromycopsis, auf Lilium-Arten und auf Fritillaria meleagris L., im Juni. Nicht experimentell untersucht, die Zu- sammengehörigkeit der Aecidien mit den Teleutosporen dürfte aber aus ihrem häufig beobachteten gleichzeitigen Auftreten auf den- selben Pilzflecken zur Genüge hervorgehen. Spermogonien bis 150 « und darüber breit, Hymenium flach, oberer Teil kegelförmig hervorragend. — Aecidien auf blassen, bräunlich umrandeten, bis 1 cm langen Flecken, wesent- lich auf der Blattunterseite, oft eine Spermogoniengruppe um- gebend, '/„—1l mm weit; Peridie aus der pustelförmig empor- gehobenen und dann spaltförmig geöffneten Epidermis kaum hervor- tretend. Peridienzellen am Scheitel des noch geschlossenen Ae- eidiums dickwandig, die an den Seiten niedrig und dünnwandiger; Wandstärke 3—8 u. Außenwand quergestreift, diehtwarzig, Innen- wand glatt!). Sporen rundlich oder länglich, 20—30 :17—24 u. Membran 2,5—3 u dick, schwach gelblich oder fast farblos, in der äußersten Schicht mit gleichmäßiger feiner Warzenstruktur, Warzenabstand kaum lu. — Teleutosporenlager auf denselben Blattflecken, oft zwischen den Aecidien, länglich, bis 1 mm, pustelförmig, anfangs von der blasenförmig emporgehobenen Epi- dermis bedeckt, dann pulverig, schwarzbraun. Sporen ellipsoidisch bis fast kugelig, 30—40 : 23—29 u, am Scheitel gerundet, an der Basis gerundet oder in den Stiel verschmälert. Membran kastanien- braun, gleichmäßig 3—3,5 u dick, mit undeutlichen, nur trocken sichtbaren, etwas verzweigten Längsleisten oder Höckerreihen be- setzt, Keimporus. mit halbkugelig kegelförmiger, 4—7 u breiter, 3—4 u hoher farbloser Papille bedeckt. Stiel zart, oben ziemlich breit; Sporen abfällig. Auf Lilium candidum L. in Gärten: Landsb. (Sydow, Myc. march. 3010). — Außerhalb des Gebiets: Prov. Sachsen: Tangermünde (M.); Eisleben (J. Kunze). — Auf Lilium spec. (giganteum? u. a.), Berlin: Botan. Garten (M., H.). Der auf Erythronium dens canis L. vorkommende Uro- myces erythronii (DC.) Passerini (Comm. Soc. critt. ital. II, 452, ') Da bei andern Uredineen in der Regel die Innenwände der Peridien- zellen warzig, die Außenwände glatt oder feiner warzig sind, ist diese den Mykologen anscheinend bisher entgangene Struktur bemerkenswert. — 2ll — Aecidium erythronii de Candolle, Fl. Fr. II, 246), zu dem früher auch U. lilii gestellt wurde, ist nach Voß, Bubäk und Fischer von letzterem durch mehrere Merkmale verschieden. Die Nährpflanze wird in Norddeutschland nur gelegentlich in Gärten angepflanzt. 2. Teleutosporen auf Polygonaceen. a) Teleutosporen mit Scheitelpapille. 5.* U. rumicis (Schum.) Winter, Kr. Fl. I, 145 (1880—84). Sch. 307. Fischer, Ur. Schw. 9. Syd. 238. — Morph.: Magnus, Anh 2BzV. Prov, Br. XXXVII, 11--14; D. B. G. XIV. .1896, 132. — Cytol.: Sappin-Trouffy, Le Botaniste V, 1896/97. — Biol.: Tranzschel, Travaux du Musee Bot. de l’Acad. Imp. d. Se. St. Petersbourg II, 1905, 71; VII, 1909, 16. — Krieg, Centr. f. Bact. 2. XV, 258. 1905. — Uredo rumicis Schumacher, Pl. Saell. II, 231. 1803. Uredo bifrons de Candolle, Fl. Fr. II, 229. Uredo rumicum de Candolle, Fl. Fr. VI, 66. Aecidium ficariae Persoon, Observ. II, 23 pro parte. S. 222, Fig. A5. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Rumex hydro- lapathum von Triglitz. . Heteröcisch, nach Tranzschel. Aecidien auf Ficaria verna Hudson im ersten Frühjahr (vgl. Uromyces poae). Uredo- und Teleutosporen auf Rumex-Arten. Teleutosporen anscheinend überwinternd. Eine von Krieg auf Rumex acetosa beobachtete Form des Pilzes scheint eine besondere Rasse zu bilden, da ihre Uredo auf R. obtusifolius und einige andere Arten nicht übergeht. Aecidien nicht genauer beschrieben, den zu Uromyces poae gehörenden wahrscheinlich morphologisch ähnlich. — Uredo- und Teleutosporenlager zerstreut auf beiden Blattseiten, '/; bis /s mm, rundlich, frühzeitig nackt und staubig. Zuerst größere, ausschließlich Uredosporen bildende, helle braune Lager, dann neben diesen oder sie kreisföormig umgebend dunkelbraune Te- leutosporerlager. — Uredosporen ellipsoidisch oder rundlich, 22—29 : 19—23 u. Membran 1,5—2 u dick, hellbraun, entfernt stachelwarzig, Warzenabstand 2 u, seitlich oder unten oft teilweise kahl; 2—4, meist 3 Keimporen; nach Magnus fast ausnahmslos 3 Keimporen. — Teleutosporen 22—30 : 18—24 u, verkehrt ei- förmig, ellipsoidisch oder fast kugelig, mitunter unregelmäßig 14* —_— 212 — Membran 2,5—3 u dick, braun, glatt. Keimporus (ausnahms- weise 2) scheitelständig, von einer halbkugeligen, farblosen, ca. 7 u breiten Papille bedeckt. Stiel farblos. Sporen abfällig (n. Fischer u. eig. Beob.). v. Lagerheim (Tromsö Mus. Aarsh. XVII, 1894, 40) be- zeichnet die Teleutosporen als „levissime tuberculatae“. Aecidien wahrscheinlich mit den Teleutosporen verbreitet, aber bisher nicht unterschieden und daher als solche in der Provinz nicht nachgewie sen Vergl. Uromyces poae. Uredo- und Teleutosporen. Auf Rumex hydrolapathum Huds. Berlin: Botan. Garten (H.); Niedb.: Tegel (Günther, Eichelbaum); Telt.: Zehlendorf (Sydow, Myc. march. 631); Belz.: Baumgartenbrück (Bauke); Ohav.: Nauen (Mildbraedt), Pichels- werder (Kurtz); Whav.: Rathenow (Kirschstein, B. V. P. B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Putlitz (J.); Fried.: Driesen (Lasch, Rabenh. F. eur. 693); Landsb.: Tamsel (V.). i Auf Rumex obtusifolius L. OÖbbar.: Freienwalde (H.); Niedb.: Birkenwerder (H.); Whav.: Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz (J.). Auf Rumex patientia L. Berlin: Botan. Garten (M., H., Sydow, Myc. march. 1221), Universitätsgarten (A. Braun 1858), Gr. Lichterfelde (Krause), Steglitz (Syd., U. 507). Auf Rumex aquaticus L. Berlin: Gr. Lichterfelde (Sydow, Mye. march. 3610); Landsb.: Tamsel (V.). Auf Rumex maritimus L. Berlin: Botan. Garten (Sydow, Myc. march. 2736); Niedb.: Müggelsee bei Friedrichshagen (H.). Im Botan. Garten zu Berlin außerdem auf R. alpinus L. (3512), R. crispus L., R. dentatus L. (2737), R. Fischeri Reichb. [= crispus] (1222), R. paluster Sm. (354), R. pulcher L., R. salicifolius Weinm. (2218, auch H.),R.stenophyllus Ledeb. (1613). Vergl. Kärnbach, B. V.P.B.XXIX, 1887; Magnus, das. XXXII, 1890, XXXVI, 1894 u. XXXVIII, 1896. Die Nummern beziehen sich auf Sydows Mycotheca marchica. — 1612 (R. arifolius All.) gehört nach Magnus]. c. zu Puccinia acetosae, 2324 auf R. acetosa (Material sehr dürftig) ist ein Aecidium, vielleicht zu Pucc. Trailii. b) Teleutosporen ohne Scheitelpapille. 6.* U. acetosae Schroeter in Rabenhorst Fung. eur. Nr. 2080 (1876, mit Diagn.); Pilze I, 304. W.155. Syd. 241. — Morph.: Magnus, B. V. P. B. XXXVII, 11—14. Lagerheim, Mitt. bad. bot. Verein 1888, 39. — Aecidium rumicum Persoon, Syn. 207 PP- ') Die Uredosporen in dem Schroeterschen Exsikkat (Rabenh. F. eur. 2080) sind, wie oben angegeben, mit feinen Stacheln besetzt, nicht wie Schroeter schreibt, mit eingedrückten Punkten. — 213 — S. 222, Fig. A6. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Rumex acetosa aus Krieger, Fung. sax. 651, IlI. Uredospore, IV. Teleutospore, von Triglitz. Nach Schroeter Autoeuuromyces, auf Rumex acetosa L. und R. acetosella L., doch ist die Zugehörigkeit des Aecidiums nicht experimentell geprüft. Aecidien im Mai, Uredo- und Teleuto- sporen bis zum Herbst. Spermogonien honiggelb, in kleinen Gruppen. — Aecidien in größerer Zahl ziemlich locker zu kleineren oder größeren, rund- lichen oder rautenförmigen Flecken zusammengestellt. Pseudo- peridien kurzzylindrisch, mit weißem, zerschlitztem Rande. Peridien- zellen auf der Außenseite nach unten stark übergreifend, Außen- wände stark verdickt, bis 10 «, fein quer gestreift, Innenwände dünner, 3—4 u dick, durch grobe Stäbchenstruktur warzig. Sporen 17-—20 u lang, 15—17 u breit, rundlich- oder oval-polyedrisch. Membran farblos, ca. 1 a dick, sehr fein, dicht und gleichmäßig warzig, Warzenabstand kaum 1 u. Inhalt orangefarben (nach Schroeter u. eig. Beob.). — Uredolager auf beiden Blattseiten, auf roten Flecken, zerstreut oder kreisförmig um ein zentrales Lager angeordnet, '/„—1 mm, zimtbraun, von Epidermisresten umgeben. Sporen kugelig oder kugelig-oval, 22—25 : 19—22 u. Membran blaßbraun, 2—2,5 u dick, mit etwa 1—1,5 « entfernten, ziemlich deutlich hervorragenden, kurzen Stacheln dicht besetzt und (nach Magnus) mit bald 2, bald 3 Keimporen. Inhalt orange. — Te- leutosporenlager braunschwarz, zwischen den Uredolagern zer- streut oder auch ohne dieselben, klein, /a«—"s mm. Sporen kugelig, ellipsoidisch oder verkehrt eiförmig, 23—85 : 19—24 u. Membran dunkelbraun, etwa 3 u, am Scheitel bis 4—5 u dick, ohne Papille, mit schwer sichtbaren, wellenartigen, punktierten Linien und besonders am Scheitel eine etwas wellige Kontur zeigend, in feuchtem Medium fast glatt erscheinend, nach Lagerheim mit leistenartigen anastomosierenden Verdickungen. Keimporus scheitelständig, wenig auffällig. Stiele lang, abfällig (nach eig. Beob. ergänzt). Aecidien von denen der Puccinia Trailii verschieden durch die (frisch) orangerote Farbe der Sporen, die feine und gleich- mäßige Warzenstruktur der Sporenmenbran und durch die Gestalt der Peridienzellen (vgl. die Abbildungen). —_— 214 — Auf Rumex acetosa L. Telt.: Dahlem, Botan. Garten (H.), Rixdorf (Sydow, Myc. march. 3807); Whav.: Gr. Behnitz (Kirschstein XL, 1898); Rupp.: Neu-Ruppin (Warnstorf B. V. P. B. XXXV, 189); Oprig.: Triglitz (J.); Landsb.: Tamsel (V.). Auf R. acetosella L. Außerhalb des Gebiets: Schlesien, Muskau (Sydow, Myc. march. 3962). Nordseeinsel Röm, Kongsmark (J.). 3. Teleutosporen auf Chenopodiaceen. 7.** U. betae (Pers.) Tulasne, A.S. N. 4, II, 89. — W. 155. Sch. 303. Fischer Ur. Schw. 10. Syd. 224. — Biol.: Kühn, B. Z. 1869, 540. — Sappin-Trouffy, Le Botaniste V, 1896/97. — Uredo betae Persoon, Syn. 220. — Aecidium betae Kühn, 1..c.. 942: S. 222, Fig. A7. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, III. Uredospore, IV. Teleutospore, auf Beta vulgaris von Tiiglitz. Autoeuuromyces auf Beta vulgaris L., B. rapa Dum., B. eicla L. und B. maritima L. Teleutosporen überwinternd; Aecidien im Frühjahr, aus Sporidien entstehend. Aecidiosporen Uredo hervorrufend (Kühn). Das aecidienbildende Mycel scheint in der Nährpflanze zu perennieren und fast das ganze Jahr hin- durch Aecidien zu bilden oder die Aecidiengeneration sich wieder- holt zu reproduzieren (Kühn in Rabenhorst, Fung. eur. 1395 und 1393 b). Spermogonien in kleinen Gruppen, honiggelb, unter der Epidermis gebildet, kugelig, von ca. 150 u Durchmesser, eingesenkt, ohne deutliche Mündungsparaphysen. — Aecidien auf rundlichen oder länglichen, gelblichen Flecken, regellos oder in kreisförmiger Anordnung, schüsselförmig, weiß. Peridienzellen. außen nach unten ziemlich weit übereinandergreifend, Wände dick, äußere 7 bis 10 a, innere 4—7 u, Innenwände mit derber Warzenstruktur, Außenwände glatt. Sporen stumpf poly@drisch, isodiametrisch oder länglich, 17—25:15—18 u. Membran sehr dünn, kaum 1 a, gleichmäßig sehr dicht und fein warzig, Warzenabstand kaum 1 a. Inhalt orangegelb.» — Uredo- und Teleusporenlager über beide Blattflächen zerstreut, oft kreisförmig um ein zentrales Lager gruppiert, '/—1 mm, von den Resten der emporgehobenen Epidermis umgeben. — Uredosporen rundlich, oval oder verkehrt eiförmig, bis 3,5 u lang, 21—24 u breit. Membran ca. 2,5 u dick, blaßgelb, mit feinen, 2,5—3 u entfernt stehenden Stachelwarzen als, und mit 2 einander gegenüberliegenden Keimporen. — Teleuto- sporen 25—32:18—26 u, kugelig bis verkehrt eiförmig. Membran blaßbraun, glatt, 2—2,5 u dick, nach dem Scheitel zu etwas dicker. Keimporus scheitelständig, mit kleiner halbkugeliger Papille be- deckt, die genau die Breite des Porus hat (ca. 2,5 u). Stiel kurz, farblos (n. Fischer u. eig. Beob.). Auf Beta vulgarisL. Berlin: Botan. Garten (A. Braun, 1873, Aec.!; Magnus 1872), Schöneberg (Sydow, Myc. march. 91); Niedb.: Zwischen Birkenwerder und Lehnitz (H.), Rahnsdorf bei Müggelsee (H.); Rupp.: Neu- Ruppin (Warnstorf); Oprig.: Triglitz (J.); Landsb.: Tamsel (V.), Außerhalb des Gebiets: Zw. Zöbritz und Braschwitz und bei Diemitz bei Halle (Kühn in Rabenh. Fung. eur. 1393 u. 1393 b). Callies in Pommern (Sydow). 4. Teleutosporen auf Ranunculaceen. 8.* U. ficariae (Schum.) Leveille, Diet. d’Hist. nat., article Uredinees, 1848, 786!). — Fuckel, Symb. 61. W. 141. Sch. 312. P. 140. Fischer, Ur. Schw. 13. Syd. 208. — Lagerheim, Mitteil. bad. bot. Ver. 1889, Nr. 67-68. Klebahn, Kult. XI, 38. — Sappin-Trouffy, le Botaniste V, 1896/97. Blackn:ıan and Fraser, Ann. of Bot. XX, 1906. — Uredo ficariae Schumacher, Enum. Pl. Saell. II, 1803, 232. S. 222, Fig. AS. I. Uredospore, II. u. III. Teleutosporen, auf Ranun- eulus ficaria von Bremen. Auf Ranunculus ficaria L. (Ficaria verna Huds.). Der Pilz ist morphologisch ein Hemiuromyces, seiner Lebensweise nach aber ein Microuromyces. Die Uredosporen, welche einzeln den Teleutosporen beigemischt sind, spielen in der Entwicklung des Pilzes anscheinend kaum eine Rolle. Die Teleutosporen scheinen nach der Überwinterung zu keimen und zu infizieren, da sich an vorher gesunden Pflanzen, die mit Teleutosporen über- wintert wurden, im Frühjahr Teleutosporenlager fanden (Klebahn). Aecidien werden demnach nicht gebildet. Uredosporen spärlich in den Teleutosporenlagern, kugelig bis ellipsoidisch, 20—30 : 13—24 u; Membran 1—1,5 u dick, farblos oder hellbraun, mit feinen, etwa 2,5 « voneinander ent- fernt stehenden Stacheln besetzt und mit gegen 3 wenig deutlichen !) Das Zitat Urom. ficariae Leveille, A. S. N. VIII, 1847, 390 ist falsch; U. ficariae ist daselbst (S. 369—376) gar nicht erwähnt; die Seitenzahl 390 kommt nicht vor. — 216 — Keimporen. — Teleutosporenlager auf beiden Blattseiten und auf Stielen und Stengeln, zu Gruppen dicht gedrängt, oft kon- zentrisch um ein zentrales Lager, klein, '/; mm, zeitig nackt und pulverig, braun. Sporen leicht ablösbar, ellipsoidisch, mitunter gegen die Basis verschmälert, selten fast kugelig, oft etwas un- gleichseitig und unregelmäßig, 25—43 :18—28 u; Membran glatt, hellbraun, 2,5—3,5 u dick; Keimporus meist am Scheitel, seltener seitlich, von einer kleinen, blassen, konischen Papille bedeckt. Stiel farblos, ziemlich lang, nur ein kleines Stück an der Spore bleibend (n. Fischer u. eig. B.). Auf Ranunculus ficaria L., überall häufig. Berlin: (A. Braun 1867), Botan. Garten (H., M., Sydow, Myc. march. 1309), Tiergarten (M.')); Templ.: Templin (C. Müller, Loesener, H. u. Graebener; H. u. Lindau, B. V. P.B. XXXVI, 1894); Ang.: Oderberg (Mukniz); Obbar.: Freienwalde (M.), Eberswalde (Lindau); Niedb.: Blankenburg (Hunger), Birkenwerder (H.); Telt.: Dahlem, Bot. Garten (H.); Whav.: Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz (J.); Landsb.: Tamsel (V.); Leb.: Buckow (M.); Frankf. Buschmühle (M.), Görbitzsch (Poeverlein); Kal.: Saßleben (M.). An dieser Stelle würde sich U. (Uromycopsis) aconiti lyeoctoni (DC.) Winter anreihen, die z. B. in der Rhön (Beilstein bei Gersfeldl, Sydow, Myc. germ. 556) gefunden wurde. Die Nährpflanze kommt innerhalb der Provinz nicht vor. 5. Teleutosporen auf Geraniaceen. Formenkreis des Uromyces geranii. 9.* U. geranii (DC.) Otth in Wartmann u. Schenk, Schweiz. Krypt. Nr. 401. W. 160. Sch. 302. Syd. 190. — Bubäk, Sitz. böhm. Ges. d. W. 1902. Nr. XLVI. Fischer, Ured. Schweiz 16. Lindroth, Bot. Notiser 1900, 244. — Biol.: Liro, Act. soc. faun. flor. Fenn. XXIX Nr. 6, 21. Bock, Centralbl. f. Bact. 2, XX, 1908. — Sappin-Trouffy, Le Botaniste V, 1896/97. — Uredo geranii de Candolle, Synops. plant. 47. S. 222, Fig. A9. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, III. Uredospore, IV. Teleutospore, auf Geranium palustre von Triglitz. Autoeuuromyces, auf Geranium-Arten. Aecidien im Mai, nach Liro Uredo- und Teleutosporen hervorrufend; letztere wohl überwinternd. — Nach Bock geht der Pilz von G. silvaticum ') Zusammen mit Aecidien, aber beide Pilze stets auf verschiedenen Stöcken. — 217 — L. über auf G. albanum Bieb., columbinum L., cristatum Stev., disseetum L., Endressi J. Gay, incisum Nutt., palustre L., phaeum L., pratense L., pusillum L., pyrenaicum L,, rivulare Vill., rotundifolium L., sanguineum L., silvati- cum L., villosum (? Andr.), dagegen nicht auf G. anemonae- folium L’Herit., argenteum L., armenum Boiss., divari- catum Ehrh., gracile (Ant. ?), ibericum Cav., lancastriense Mill. (= sanguineum L.!), lJucidum L., molle L., nodosum L., prostratum Cav. (= sanguineum L.!), Robertianum L,, Wilfordi Maxim. Die Spezialisierung ist demnach keine sehr weitgehende; es ist aber möglich, daß die nicht infizierten Pflanzen eine andere biologische Form beherbergen. Spermogonien in kleinen Flecken zusammenstehend, 135 bis 150 w Dm., orange. — Aecidien auf verdickten Stellen der Blätter und Blattstiele, auf ersteren oft kreisförmig um eine Spermogoniengruppe, auf letzteren dicht und regellos angeordnet, zuerst halbkugelig-warzenförmig oder etwas verlängert, dann fast wie aufgesetzte Schalen erscheinend. Peridie am Scheitel un- regelmäßig sich öffnend, mit anfangs zusammenneigenden, später etwas nach außen gekrümmten, schwach gezähnelten Rändern. Zellen nicht sehr fest verbunden, oft stark abgeplattet, außen nach unten etwas übergreifend. Außenwand dünn, 2—3 u, fast glatt, Innenwand wenig dicker, 4—5 u, quergestreift, im äußeren Teil mit ziemlich derber Warzenstruktur. Warzen oft zu kleinen Reihen zusammenfließend. Sporen eiförmig, ellipsoidisch, auch kugelig, fast immer polyedrisch, 21—31:17—22 u (n. eig. Mess. Länge nur bis 24 u). Membran auf der einen Seite etwas dicker als auf der andern, bis 2 oder 2,5 u, in der äußersten Schicht dicht und gleichmäßig feinwarzig, Warzenabstand kleiner als 1 uw. Inhalt orange. — Uredolager rundlich oder länglich, bis fast 1 mm groß, hellbraun, über die Blattunterseite zerstreut, selten kreis- förmig angeordnet. Sporen vorwiegend rund, einzeln ellipsoidisch, 21—26 : 19—25 u (eig. Mess.; nach Bubäk 28—33 : 22—24, oder 22—28 u Dm.). Membran hellbraun, ca. 2,5 u dick, mit locker stehenden Stacheln (Abstand 2,5 «#) und einem seitlichen Keim- porus, seltener mit zweien; unterhalb des Keimporus sind die Stacheln kleiner oder fehlen ganz. — Teleutosporenlager gruppenweise auf gelben oder roten Flecken, über die Blatt- — 213 — unterseite zerstreut, bis 0,5 mm groß, selten größer, pulverig. Sporen 29—36 : 19—25 u, ellipsoidisch bis fast kugelig.. Membran dunkelbraun, glatt, 2—3 u dick, über dem scheitelständigen Keim- porus eine farblose, fast halbkugelige, ca. 11 w breite, 5 u hohe Papille. Stiel kurz, farblos; Sporen abfällig. Als charakteristisch für das Aecidium bezeichnet Lindroth die Hypertrophien der Blattstiele, Nerven und Blattspreiten, die geringe Fleckenbildung, die schwache Ausbildung der Peridie mit gleichmäßig dicken Wänden (nicht verdickten Außenwänden), das Zusammentließen der Peridienwarzen zu abgebrochenen Reihen, die ellipsoidisch-eiförmige Gestalt der Aecidiosporen und deren dicke Membran, die Größe der Spermogonien (135—150 u). Vergl. das über die Aecidien unter Puce. polygoni amphibii Gesagte. Auf Geranium pusillum L. Berlin: Tiergarten (M.), Schöneberger Wiesen (Sydow in Rabenh.-Pazschke 4135); Obbar.: Carlsburg bei Freien- walde a. ©. (M.). Die Aecidien in Sydow, Myc. march. 603 gehören m. E. zu Puccinia polygoni oder polygoni amphibii. Auf Geranium palustre L. Berlin: Botan. Garten (Sydow, Mye. march. 426; H., mit Aec.), Lichterfelde (Urban), Wilmersdorf (H., Syd., H., Aec.!), Wilmersdorfer Wiesen (Sydow, Myc. march. 602), Schöneberger Wiesen (Sydow, Myc. march. 2630); Niedb.: Lanke (A. Braun 1855); Obbar.: Freien- walde a. O. (H.), Birkenwerder, Briese (H., Aec.); Telt.: Dahlem, Botan. Garten (H.); Whav.: Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf); Oprig.: Triglitz (J., mit Aec.), Sukow (J.); Wprig.: Lenzen (J.); Kal.: Alt-Döbern (G. R. Holle). Auf Geranium silvaticum L. Berlin: Botan. Garten (H., Sydow, Myc. march. 426). Auf Geranium molle L. Oprig.: Triglitz (nach Jaap). Auf Geranium columbinumL. Berlin: Botan. Garten (H.); Frank- furt a. ©. (Hoffmann). Auf Geranium pratense L. Berlin: Botan. Garten (M., Sydow, Myc. march. 3608); Telt.: Dahlem (M.); Leb.: Fürstenwalde (M.). 10.°* U. Kabatianus Bubäk, Sitzungsb. k. böhm. Ges. d. W. 1902 (XLVI, S. 1). — Fischer, Ur. Schw. 18. Syd. 194. — U. geranii pp. S. 222, Fig. A 10. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Geranium pyrenaicum von Berlin. Autoeuuromyces, auf Geranium pyrenaicum L., jedoch nicht experimentell untersucht. — 219 — „Spermogonien und Aecidien auf rundlichen, gelblichen - Flecken. Spermogonien spärlich, groß, honiggelb, später dunkler, in der Mitte der Flecken auf beiden Blattseiten. Aecidien auf der Blattunterseite, rundliche Gruppen bildend, welche aus wenigen dichtgedrängten Pseudoperidien bestehen; dieselben mit der Basis eingesenkt, halbkugelig, später löcherförmig geöffnet. Pseudo- peridienzellen gleichmäßig verdickt. Aecidiosporen abgerundet oder polygonal und zwar eiförmig, ellipsoidisch oder oblong, orange- gelb, 24—33 u lang, 18—26,4 u breit, mit gelblicher, dicht- und feinwarziger Membran. — Uredosporenlager auf der Blatt- unterseite auf gelben Flecken, kreisförmig gruppiert, selten zer- streut, chokoladenbraun, staubig; Uredosporen kugelig oder seltener eiförmig, 22— 26,5 u im Durchmesser, mit brauner, zerstreut stacheliger Membran. — Teleutosporenlager auf gelben oder karminroten Flecken auf der unteren Blattfläche, ziemlich groß, mit dünner, silberglänzender Membran bedeckt, gewöhnlich kreisförmig gruppiert, bald zusammen- fließend, braun, staubig; Teleutosporen eiförmig, ellipsoidisch oder sehr oft länglich, 33—44 u lang, 15.4—26,4 u breit, hell- braun, glatt, am Scheitel mit einer ziemlich hohen hyalinen, kegelförmigen Papille. Stiel kurz und hyalin, leicht abreißend‘“ (wörtl. nach Bubak). Pilze auf Geranium pyrenaicumL. haben mir von folgenden Stellen vorgelegen: Berlin, Bot. Garten (H.), Bollersdorfer Höhen (M.), Charlottenburg, Schloßgarten (Müllenhoff), Buckow (Magnus), Marburg (Giesenhagen), Weimar, Straße nach Ettersburg (M.). Das von mir genauer untersuchte Material aus dem Berliner Bot. Garten ist durch die auffällig großen (1—2 u) teilweise zu Halbkreisen angeordneten oder zusammenfließenden, braunen, Uredo- und Te- leutosporen enthaltenden Lager, sowie die etwas mehr länglichen Teleutosporen von den als U. geranii bestimmten Pilzen ver- schieden und dürfte dem U. Kabatianus entsprechen (Uredo- sporen 25—29:19—25 u, Membran 2—2,5 u dick, Warzenabstand 3 u; Teleutosporen 23—40 :17—25 u; Membran 2 « dick, Papille 8—9 u breit, 4—5 u hoch). Ob es aber gerechtfertigt ist, U. Kabatianus als „Spezies“ anzusehen, erscheint mir noch zwei- felhaft; ich wäre eher geneigt, denselben als eine Varietät zu be- trachten. Bock (Cbl. Bact. 2, XX, 1908) findet die Unterschiede — 220° — k (kreisförmige Anordnung der Lager, längliche Teleutosporen, stärker gewölbte Papille und dünnere Membran derselben) so ausgeprägt, daß er die Verschiedenheit für möglich hält, obgleich bei seinen Versuchen U. geranii von G. silvaticum auf G. pyrenaicum überging; aber er äußert sich nicht über den dem Pilze im System zu gebenden Rang. Nach P. u. H. Sydow (195) soll J. Lind U. Kabatianus von Geranium pyrenaicum auf Geranium molle und pusillum übertragen haben. 6. Teleutosporen und Aecidien auf Papilionaceen. Teleutosporenmembran glatt oder mit vereinzelten Wärzchen oder Wärzchenreihen. a) Auf Phaseolus. 11.** U. phaseoli (Pers.) Winter, Pilze I, 157. — Plowright, Br. Ur. 122. — Biol.: de Bary, A. S. N. 4, XX, 1863, 80. Flora 1863, 177. — Uredo appendiculata a U. phaseoli Persoon, Observ. mycol. I, 1796, 17; Sym. 1801, 221. — U. appendiculatus Link, Observ. II, 28, in Magaz. Ges. naturf. Freunde Berlin VII, 1816 p. p. Zeveille, A. S. N. 3. VIH, 1847, 371 p.p.; Nährpflanzen nicht genannt!; Dict. d’Hist. nat., art. Uredinees 1848, 786. Sch. 302. Syd. 120. Fischer, Ur. Schw. 19. — Aecidium phaseolorum Wallroth, Fl. Crypt. 256. .U. phase- olorum DC. in Tulasne A. S. N. 8 s. II, 1854, 88; de Bary daselbst 1863, 80. — Hierher wohl auch Uredo leguminum Des- mazieres, A.S. N. 2, X, 1838, 310 (ad legum. Phaseolorum). S. 222, Fig. A 11. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, III. Uredospore, IV. u. V. Teleutosporen, auf Phaseolus vulgaris von Triglitz. Autoeuuromyces. Aecidien, Uredo- und Teleutosporen auf Phaseolus-Arten. Zusammenhang von de Bary nachgewiesen, Entwicklung aber nicht näher beschrieben. Teleutosporen wohl überwinternd. Aecidien erscheinen mitunter noch im Herbst, zu- sammen mit Uredo- und Teleutosporen. Spermogonien oberseits, kugelig, eingesenkt, 100—140 w groß, mit hervorragenden Mündungsparaphysen. — Aecidien auf der Blattunterseite, in Gruppen auf hellen Flecken, oft in kreisförmiger Anordnung, weiß, Peridie nach außen gebogen, zer- schlitzt, weiß. Peridienzellen stark von außen nach innen zu- sammengedrückt, Außenwand 3—5 u dick, Innenwand wenig — 221 — dünner, beide Wände warzig, Innenwand mit derberen Warzen. Sporen stumpf polyedrisch, ellipsoidisch oder eiförmig, oft stark verlängert, bis 42 u lang, mit 18—24 u Durchmesser, nach eig. Mess. 22—27 :16—21 u. Membran ca. 1 a dick, sehr dicht und feinwarzig, Warzenabstand weniger als 1 u. Inhalt farblos. — Uredolager auf beiden Blattseiten, klein, '/,—"!/s mm, zimtfarben. Sporen verkehrt eiförmig, seltener kugelig, 20—28 : 19—21 u, hellbräunlich, Membran 1—1,5 u dick, mit sehr locker stehenden, kräftigen Stacheln besetzt, Abstand derselben 2,5—3,5 u. Keim- poren anscheinend 2, schwer sichtbar, äquatorial, um dieselben je eine kahle Stelle. — Teleutosporenlager auf beiden Blatt- seiten, unten reichlicher, /,—1 mm, schwarzbraun, früh nackt und staubig. Sporen ellipsoidisch oder fast kugelig, 25—35 : 13 bis 27 u; Membran dunkelbraun, 2,5—3,5 u dick, glatt oder mit einer sehr schwer sichtbaren Skulptur von unregelmäßigen flachen Warzen. Keimporus scheitelständig, mit großer gegen 13 u breiter, stark vorragender, fast halbkugeliger, farbloser Papille bedeckt (n. Eischer u. eig. B.). Uredo- und Teleutosporen mitunter dicht neben Aecidien- lagern oder fast aus denselben Lagern hervorbrechend. Auf Phaseolus vulgaris L. und Ph. nanus L. Berlin: Gärten (Sydow, Myc. march. 14, Aec.; M. 1876), Botan. Garten (A. Braun, H., Aen., Tel., auf Früchten), Wilmersdorf (H., Aec.. Ph. nanus), Schöneberg (Sydow, Ur. 202); Charlottenburg: Gärten (Sydow, Myc. march. 232); Niedb.: Birken- werder (H.), Pankow (M.), Eggersdorf (Sydow, Myc. march. 4723, Aec.), Börnicke (Eichelbaum); Telt.: Schmargendorf (H., Ph. nanus), Wannsee (M.); Belz.: Lehnin (M.); Pots.: Potsdam (M., Hinneberg); Oprig.: Triglitz (Aec., Ur. u. Tel., Oktober 1895, J.); Landsb.: Tamsel (V., Ph. nanus). — Prov. Sachsen: Arneburg (Kirschstein, B. V. P. B. XL, 1898). Auf Phaseolus multiflorus Willd. Rupp.: Neuruppin (Warnstorf, B. V. P. B. XXXV, 189). Auf Dolichos ornatus Wall. (= Atylosia barbata Baker). Berlin: Botan. Garten (Sydow, Ur. 405, nicht gesehen, nach M., B. V. P. B. XXX VI], 1894). Die Verwendung des Namens appendiculatus ist sehr ver- worren und hat, wie schon de Bary, A.S.N. 4, XX, 80, hervor- hebt, zu viel Verwechselungen Anlaß gegeben. Link, Observ. II, 28, in Mag. Ges. naturf. Freunde Berlin VII, stellt 1816 Uredo appendiculata Pers. zu Uromyces, nennt aber keine Nähr- pflanzen. Ähnlich verfährt Leveille, A.S.N. 3, VII, 1847, I A SR um RI LEN II NINE #7) U 7 SD ) al ZURNN un TERN, a Tan a e I Uromyces Fig. 1—22. | — 2233 — 371. Caeoma appendiculatum Schlechtendal, Flora Berol. II, 129 und Linnaea I, 607 umfaßt Pilze auf Phaseolus, Pisum, Vieia, Faba, Orobus u.a. Es hat aber Persoon in Observ. mycol. I, 17 bereits 1796 unter Uredo appendiculata mit kurzen Diagnosen unterschieden «) U. phaseoli und 5) U. pisi. Es liegt daher, soweit ich die Verhältnisse übersehe, kein Grund vor, den Namen U. appendiculatus auf den Phaseolus-Pilz allein anzuwenden; dieser sollte also als U. phaseoli bezeichnet werden. ß) Auf Trifolium. Formenkreis des Uromyces trifolii. Ursprünglich wurden alle auf Trifolium-Arten vorkom- menden Uredineen unter dem Namen Uromyces trifolii zusammengefaßt. Genauere Untersuchung hat aber gezeigt, daß eine Reihe von Formen vorhanden ist, die bei ziemlich sroßer morphologischer Ähnlichkeit sich durch ihren Entwicke- lungsgang unterscheiden und daher als verschiedene Arten be- trachtet werden müssen. Zuerst trennte Schroeter (Krypt. Flor., Pilze I, 310) den Uromyces minor auf Trifolium mon- tanum ab, als einen Uromycopsis, der nur Aecidien und Teleu- tosporen bildet. Die übrigen Formen blieben einstweilen als Uromyces trifolii, den man für einen Autoeuuromyces hielt, vereinigt. Schon Dietel (Naturf. Gesellsch. Leipzig 1888/89, 50) fielen aber die Verschiedenheiten im Verhalten der Formen auf den verschiedenen Nährpflanzen auf, er kam indessen noch nicht dazu, die Ursache in dem Vorhandensein mehrerer Pilze von ver- schiedenem Entwickelungsgang zu suchen. Vor einiger Zeit hat Liro (Act. soc. faun. flor. Fenn. XXIX, 1906, 11) einen Pilz auf Trifolium repens als Autoeuuromyces erkannt und als U. trifolii repentis beschrieben, für denselben ist das Vorhanden- sein von 2—4 (meist 3) äquatorial gestellten Keimporen an den Ure- dosporen charakteristisch, und kürzlich hat v. Lagerheim (Svensk. bot. Tidskr. III, 1909, 36) noch einen Microuromyces, U. flec- tens, gleichfalls auf Trifolium repens, abgetrennt, der peren- nierendes Mycel hat und vom Frühjahr an nur Teleutosporen bildet. Damit scheinen die verwickelten Verhältnisse, die Schroeter (Beitr. Biol. III, 78) und Dietel (l. ec.) geschildert haben, wenig- —_— 24 — stens teilweise geklärt zu sein, und wir unterscheiden also gegen- wärtig 1. Uromyces trifolii, auf Trifolium pratense. Uredo- sporen mit meist 5 Keimporen. Vielleicht Autoeuuro- myces, aber meist nur als Uredo auftretend. 2. Uromyces trifolii repentis, auf Trifolium repens. Uredosporen mit meist 3 Keimporen. Autoeuuromyces. 3. Uromyces flectens, auf Trifolium repens. Micro- uromyces. 4. Uromyces minor, auf Trifolium montanum. Uro- mycopsis. Die übrigen Formen des Pilzes bedürfen weiterer Unter- suchung. Im folgenden sind dieselben, soweit es möglich war, den obigen Arten angereiht worden. Noch sei bemerkt, daß auf Trifolium hybridum und incarnatum Aecidien beobachtet sind, von deren Zugehörigkeit man nichts weiß. Auf welche Spezies sich die Untersuchungen von Miss J. K. Howell (Bot. Gaz. XV, 1890, 228), nach denen ein Aecidium zu „U. trifolii“ gehört, beziehen, ist nicht ersichtlich. 12.* U. trifolii (Hedw.) Leveille, A. S. N. 3, VIIL, 1847, 371 u. 376. W. 159. Sch. 301. Syd. 132. — Pucecinia trifolii Hedwig, fung. ined. t. 18 in de Candolle, Fl. Fr. II, 225 (1805)'). Uredo fabae var. trifolii Albertini et Schweinitz, Consp. 127 (1805) sine descript. Caeoma apiculatum Schlechtendal, flor. Berol: 11, 198 S. 222, Fig. A 12. Uredospore auf Trifolium pratense aus Krieger, schädliche Pilze 154. Vielleicht Autoeuuromyces, auf Trifolium pratense L. und anderen Arten; meist nur in der Uredoform auftretend und in dieser überwinternd. Uredolager wesentlich auf der Unterseite der Blätter, auch an den Stengeln, klein, '/ mm, von Resten der sie anfangs be- deckenden Epidermis umgeben, braun. Sporen kugelig bis ellip- soidisch, 20—25 : 16—21 u. Membran etwa 2 u dick, gelbbraun, ') Die in de Candolle, Fl. Fr. mit Hedw. f. als Autor bezeichneten Spezies sind einem nicht zur Publikation gelangten Werke von R. A. Hedwig „Descriptio et adumbratio mieroscopico-analytica Fungorum etc.“ entnommen (nach Arthur, Torreya IV, 1904, 21). — 25 _— mit etwa 2—2,5 u entfernt stehenden Stacheln und mit 4—7 (meistens 5) gewöhnlich zerstreuten Keimporen, von denen in der Regel einer scheitelständig ist. Über den Keimporen blasse Pa- pillen. — Teleutosporenlager rundlich oder länglich, braun- schwarz, besonders unterseits auf den Blättern, an den Blattstielen manchmal zu mehrere Millimeter großen Lagern zusammenfließend. Sporen ellipsoidisch bis kugelig, von ungleicher Größe, 21—31: 16 bis 21 u, einzelne nur 17:14 u. Membran etwa 1,5 « dick, hell- braun, glatt, zuweilen mit wenigen einzeln stehenden oder in Reihen geordneten Wärzchen. Keimporus scheitelständig oder etwas seitlich, mit farbloser, niedriger Kappe. Stiele kurz, farblos; Sporen abfällig.. (Beschreibung der Teleutosporen aus den An- gaben bei Liro zusammengestellt, nicht selbst kontrolliert.) Auf Trifolium pratense L. Berlin: Wilmersdorf (Sydow, Mye. march. 632). — Sachsen: Königstein (Krieger, schädliche Pilze 154). Auf Trifolium pratense var. americanum Harz. Oprig.: Triglitz (J.). Zu dieser Spezies dürften ferner gehören: Auf Trifolium pratense L. Berlin: Schöneberger Wiesen (Sydow, Myec. march. 154); Jüt.: Dahme (M.); Pots.: Potsdam (M.); Whav.: Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V. P. B. XL, 1898); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf); Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Lenzen (J.). 13.” U. trifolii repentis (Castagne) Liro, Act. Fenn. XXIX, 1906, Nr. 6, 11. Ured. Fenn. 94. (1908). Schroeter, Beitr. z. Biol. III, 1, S. 78. Dietel, Flora Bd. 81, 1895, 402. Sitzungsb. Natf. Ges. Leipzig 1888/89, S. 50. Iwanoff, Cbl. Bact. 2, XVIII, 1907. Aecidium trifolii repentis Castagne, Observ. I, 1842, 33. Klotzsch, Herb. myc. Nr. 1994 (1855). Syd. 131. S. 222, Fig. A13. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, III. Uredospore, IV. Teleutospore, auf Trifolium repens aus Vestergren, Mier. 499 u. 1063. Autoeupuccinia, auf Trifolium repens L. Zusammengehörig- keit der Sporenformen von’Liro nachgewiesen. Aecidien reichlich und oft auftretend, nach Dietel sich wiederholend und die spär- lich gebildeten Uredosporen vertretend. Teleutosporen schon vom Juli an in reichlicher Menge. Der Pilz von Trifolium repens geht nach den Versuchen von Liro nicht auf Tr. pratense L. und hybridum L. über. Spermogonien zerstreut oder zusammengehäuft zwischen den Aecidien und auf derselben Blattseite wie diese, rötlichbraun, oval bis rund, ca. 140 u hoch, 125 « dick. — Aecidien zusammen- Kryptogamenflora der Mark Va. 15 gedrängt, auf Blattstiel und Nerven, kleine Hypertrophien hervor- rufend, auf den Blättern mehr oder weniger regelmäßig ringförmig angeordnet. Peridien becherförmig, mit feinzerschlitztem, schmalem Saum. Zellen unregelmäßig angeordnet, kaum oder nicht einander überdeckend, unregelmäßig würfelförmig oder mit unregelmäßig hexagonalem Umriß, bis 23 u lang, 18 « breit und gewöhnlich 10—15 u tief. Außenwände fein quergestreift, nach unten etwas übergreifend, bis 5 w dick. Innenwände 3 « dick, grobwarzig. Sporen polyedrisch bis rundlich, mit sehr fein punktwarziger Membran, 14—20 u im Durchmesser. Warzen nach eig. Beob. etwas ungleich. — Uredolager rundlich ellipsoidisch, klein, ge- wöhnlich auf der Blattunterseite oder am Blattstiel vorkommend, braun. Sporen rundlich oder rundellipsoidisch, von 20—25 u Durchmesser. Membran gelb, mit locker gestellten, ziemlich langen, deutlichen Stacheln besetzt und mit 2—4 (häufig 2 gegenüber- liegenden oder 3 äquatorialen) Keimporen, über denen die Membran nicht aufschwillt (oder nach starkem Kochen in Milchsäure mit wenig hervortretender, farbloser, linsenförmiger Papille). — Te- leutosporenlager wie die Uredolager, aber größer, mehr zu- sammenfließend und dunkler. Sporen rundlich, ellipsoidisch, ver- kehrt eiförmig, bisweilen etwas unregelmäßig, 20—30 : 15—23 u. Membran gelbbraun, gleichmäßig dick, glatt oder mit wenigen, isolierten, rundlichen, sehr kleinen, farblosen Wärzchen besetzt, mit scheitelständigem oder zur Seite gerücktem Keimporus, über demselben mit sehr niedriger, oft kaum bemerkbarer, halbkugel- förmiger, farbloser oder gelblicher Papille. Stiel farblos, faden- förmig, so lang oder länger als die Spore, dicht unter derselben sich leicht ablösend (nach Liro). Für die Unterscheidung dieser Form von U. trifolii macht Liro außer den biologischen Verhältnissen und der geringen Zahl der Keimporen die kräftigeren und lockerer gestellten Warzen der Uredosporen geltend. Einige Pilze auf Trifolium fragiferum und hybridum sollen sich der vorliegenden Art ähnlich verhalten (Lagerheim, Svensk bot. Tidskr. III, 1909, 37). Auf Trifolium repensL. Berlin: Wilmersdorf (Sydow, Myc. march. 633); Wprig.: Lenzen (J). Zu dieser Art gehören ferner wahrscheinlich die folgenden Funde: Berlin: Lichterfelde (Sydow, Myc. march. 357, Aec., nach Dietel); Niedb.: Tegel (M.); Telt.: Grunewald (M.); Rupp.: Neuruppin (Wearnstorf, B. V. P. B. XXXV, 189); Oprig.: Triglitz (J.). — 227 — Nach dem Bau der Uredosporen würden sich hier ferner anreihen: Auf Trifolium hybridum L. Berlin: Am Wilmersdorfer See (Sydow, Myc. march. 1420); Niedb.: Birkenwerder (H.); Oprig.: Triglitz (J.). Auf Trifolium fragiferum L. Berlin: Botan. Garten (H.). 14. U. flectens Lagerheim, Svensk bot. Tidskr. III, 1909, 36. S. 222, Fig. A14. Teleutospore auf Trifolium repens aus Krieger, Schädliche Pilze 153. Microuromyces, nach Lagerheim, auf Trifolium repensL. Mycel perennierend, Teleutosporen vom Frühjahr an. Teleutosporenlager auf der Blattunterseite, besonders auf den Nerven, und auf den Blattstielen, ziemlich groß, blasenförmig, lange von der Epidermis bedeckt, zuletzt staubig, dunkelbraun. Sporen wie die von Uromyces trifolii repentis Liro. Der Pilz ist durch die größeren Teleutosporenlager, welche Anschwellungen und Verkrümmungen der Blattstiele hervorrufen, ausgezeichnet. Auf Trifolium repens L. Sachsen: Königstein (Krieger, Schädliche Pilze 153); Nossen (Krieger, F. sax. 752). Hierher scheinen zu gehören: Auf Trifolium fragiferum L. Berlin: Wilmersdorfer Wiesen (Sydow, Myc. march. 4119), Müggelsee (H.). Ferner gehört vielleicht hierher ein aus dem Herbar. Link stammendes Exsikkat, das nur ein einziges Blatt enthält, anschei- nend von Trifolium repens. Der Pilz ist als Caeoma apicu- losum Lk., Uredo trifolii DC. bezeichnet. Längs der Mittel- rippe sind kleine längliche, 1/„—1 mm lange, dunkelbraune, epider- misbedeckte Teleutosporenlager vorhanden. Die Sporen sind rund- lich bis länglich oval, 21—25 : 17—20 u. Die Membran ist braun- gelb, 1,5—2 u dick, außen mit feinen, etwa 2,5 « entfernten, nur im trockenen Zustande, und auch dann nicht deutlich sicht- baren Warzen besetzt, die mitunter Reihen bilden. Über dem Keimporus ist eine kleine helle Papille. 15.* U. minor Schroeter, Pilze I, 310 (in Cohn, Kryptog. Fl. v. Schlesien). Fischer, Ur. Schw. 25. Syd. 134. — Biol.: Dietel, Flora 81 (Erg.) 1895, S. 398. S. 222, Fig. A 15. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, III. Teleutospore, auf Trifolium montanum von den Rudower Wiesen. Uromycopsis; Aecidien und Teleutosporen auf Trifolium montanum_L. und pratense L. Die Aecidiosporen, im Mai 15* — 22383 — auftretend, rufen ohne Wiederholung des Aecidiums und ohne Uredobildung Teleutosporen hervor. Bei einer nordamerikanischen Form auf anderen Trifolium-Arten scheint wiederholte Aecidien- bildung vorzukommen (Dietel). Spermogonien scheinen zu fehlen. — Aecidien auf rund- lichen oder länglichen, oft bis 1 cm langen Flecken mehrreihig dicht nebeneinander stehend, zylindrisch, tief in das angeschwol- lene und durch Mycelwucherung vergrößerte Blattgewebe eingesenkt. Peridien mit flachem, weißem, zerschlitztem Saume; Peridienzellen in nicht sehr ausgesprochenen Längsreihen, auf der Außenseite nach unten übereinander greifend, fest miteinander verbunden; Außenwände 6—10 u, fein quergestreift, von der Fläche gesehen punktiert, Innenwände 3—5 u dick, derbwarzig. Sporen in deut- lichen Ketten, stumpf polyedrisch, 14—18 : 10—14 u; Membran kaum 1 u dick, sehr fein warzig, Warzenabstand weniger als 1 u. Inhalt orangefarben. — Teleutosporenlager rundlich oder läng- lich, bis 1,5 mm lang, anfangs von der blasig emporgehobenen Epidermis bedeckt, später nackt, pulverig, oft zusammenfließend, schwarzbraun. Sporen ellipsoidisch bis fast kugelig, 15 — 25 : 14 bis 13 u. Membran kastanienbraun, vereinzelt heller, reichlich 1,5 u dick, glatt oder mit vereinzelten, hie und da in Längsreihen angeordneten kleinen Warzen besetzt. Keimporus scheitelständig, von kleiner farbloser Papille bedeckt. Stiel kurz, farblos. Sporen abfällig (nach Fischer u. eig. Beob.). Uromyces minor ist durch das Fehlen der Uredosporen, die Beschaffenheit der Peridien und die geringere Sporengröße von U. trifolii und U. trifolii repentis auffällig verschieden. Auf Trifolium montanum_L. Berlin: (Klotzsch in Klotzsch-Rabenh., Herb. myc. germ. 277, als Caeoma apiculatum), Botan. Garten (H.); Telt.: Rudower Wiesen (A. Braun, 27. Mai 1852, Aec. u. Tel.; M., Sydow, Myec. march. 157, 2632, Juli, Tel.; H., Mai, Aec.); Rixdorfer Wiesen (Sydow, Myc. march. 2825); Oprig.: Triglitz (J.). -- Außerhalb des Gebiets: Mecklenburg: Warnemünde (J.). Anhang. Genauer zu prüfende Pilzfunde auf Trifolium-Arten: Auf TrifoliumhybridumL. Ohav.: Nauen (Plöttner nach Kirschstein, B. V. P. B. XL, 1898); Wprig.: Lenzen (J.). — Sachsen: Nossen bei Pirna (Krieger, Schädliche Pilze 104). Auf Trifolium rubens L. Niedb.: Erkner (Müller). Auf Trifolium alpestre L. Belz.: Zwischen Werder und Wildpark (Bünger). — 229 — 7. Teleutosporen auf Euphorbiaceen, oder Aecidien auf Euphorbiaceen und zugehörige Teleutosporen auf Papiliona- ceen oder Caryophyllaceen, oder morphologisch ähnliche Hemiformen auf Papilionaceen oder Caryophyllaceen. Teleu- tosporenmembran in verschiedener Weise dicht warzig. a) Teleutosporen auf Papilionaceen, Aecidien, soweit bekannt, auf Euphorbia. 16.* U. pisi (Pers.) Schroeter, Hedw. XIV, 1875, 98; Pilze I, 305'). W. 163 p. p. Syd. 124. — Biol.: Schroeter, l. c. Rostrup, Overs. Vid. Selsk. Forh. 1884, 11. Magnus, B. V. P. B. XX, 1878, 5. Klebahn, Kult. I, 335 [19]; Ww. R. 330. Fischer, Ur. Schw. 29. Jordi, Cbl. Bact. 2, XI, 1904; XIII, 1904, 64—72. — Stämpfli, Hedw. XLIX, 1909. Tischler, Flora CIV, 1911, 1—64. — Uredo appendiculata $& U. pisi Persoon, Öbserv. mycol. I, 1796, 17; Syn. 222. U. lathyri Fuckel, Symb. 62. Aecidium cyparissiae de Candolle, Fl. Fr. II, 240 p. p. Aecidium euphorbiae Gmelin in Linne, Syst. nat. II, 1473 p. p. S. 222, Fig. A 16a. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Euphorbia cyparissias; 16b: I. Uredospore, II. Teteutospore, auf Pisum sativum; 16c: I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Lathyrus pratensis von Triglitz. Heteröcisch. Aecidien im Frühjahr, auf Euphorbia cypa- rissias L. und E. esula L. Uredo- und Teleutosporen auf Pisum sativum L., P. arvense L., Lathyrus pratensis L., [Vieia cracca L.|. — Die aecidienbesetzten Euphorbiatriebe sind ganz von Mycel durchzogen und durch dasselbe deformiert; sie sind verlängert und gelblich verfärbt, haben kürzere, fleischig ge- wordene Blätter und gelangen nicht zur Blüte. Das Aecidien- mycel überwintert im Rhizom und ruft nach Magnus reichlichere Adventivknospenbildung hervor. Über die gegenseitige Beein- flussung von Nährpflanze und Pilz, die Verbreitung der Hyphen, die Bildung der Haustorien, die gelegentliche Gesundung infizierter Sprosse und andere, insbesondere auch physiologische Verhältnisse des Zusammenlebens veröffentlichte Tischler (1911) eine inhalt- reiche Studie. Schroeter wies zuerst den Wirtswechsel nach, ') Von einigen Autoren (auch Sydow, Mon. 126) wird de Bary (A.S.N. XX, 1863) als Autor der Verbindung Uromyces pisi genannt. Dies scheint auf einem Irrtum zu beruhen. Es gelingt mir nicht, die Verbindung Urom. pisi an der erwähnten Stelle und in andern Schriften de Barys aufzufinden. —_— 230° — Jordi infizierte Euphorbien mittels überwinterter Teleutosporen von Lathyrus pratensis und Vicia cracca und zeigte, daß die Infektion an den unterirdischen Triebknospen stattfindet und in der Regel erst im zweiten Jahre zu Aecidien führt. Ich selbst infizierte im Frühjahr 1906 Euphorbia cyparissias mit über- winterten Teleutosporen von Pisum sativum und erhielt im Frühjahr 1907 aecidientragende Triebe'). — Hinsichtlich der Nähr- pflanzen ist Spezialisation vorhanden. Die Form auf Lathyrus pratensis geht nach älteren Versuchen von Jordi auf Pisum sativum über, nach neueren Versuchen nicht. Die Form auf Pisum sativum ist nicht geprüft. Die Form auf Vicia cracca geht nicht auf Vicia silvatica, Lathyrus pratensis und Pisum sativum; sie wird von Magnus als besondere Spezies aufgefaßt (s. U. Fischeri-Eduardi). Die Form auf Lathyrus de- formiert Euphorbia stärker und hat etwas kleinere Teleutosporen. Keine der experimentell geprüften Formen infiziert Astragalus glycyphyllus, und Oxytropis campestris. Spermogonien auf der Blattunterseite zwischen den Aecidien, nicht genauer beschrieben. — Aecidien über die ganze Blatt- unterseite verteilt, mit weißer, breit umgeschlagener, tief zer- schlitzter Peridie; Peridienzellen im radialen Längsschnitt rhom- bisch, außen nach unten übereinander greifend; Lumen eng, Außenwand 6—7 u dick, fein quergestreift, Innenwand ca. 3 u dick, durch Stäbchenstruktur warzig. Sporen in Ketten, stumpf polyödrisch, isodiametrisch oder länglich, 18—22 u (eig. Mess. 15—18:12—15 u); Membran kaum 1 u dick, mit etwas gröberen 1,5—2 u entfernten und dazwischen befindlichen sehr feinen, weniger als 1 u entfernten Warzen. Inhalt orangegelb. — Uredo- und Teleutosporenlager auf beiden Blattseiten, zerstreut, rund- lich oder unregelmäßig, Ya—1'/s mm groß, frühe nackt und staubig; Uredolager hellbraun, Teleutosporenlager schwarzbraun. — Uredo- sporen meist kugelig, 22—26 : 18—21 u. Membran 2—2,5 u dick, blaßbraun, mit kleinen, etwa 2—3 u entfernt stehenden Warzen und 4—5 Keimporen. Teleutosporen verkehrt eiförmig bis ellipsoidisch, seltener fast kugelig, 20—-30 : 16—22 u. Mem- ') In ähnlicher Weise wird nach W. Müller, Centralbl. f. Bakt. 2, XX, 1908, 333 auch Euphorbia amygdaloides durch Endophyllum euphorbiae silvaticae (DC.) Winter infiziert. — 231 — bran ziemlich dunkel braun, 2—2,5 u dick, mit feinen, reichlich 1 u entfernt stehenden Warzen besetzt. Keimporus scheitelständig, mit flacher, etwa 7 u breiter, gleichfalls warzenbesetzter Kappe bedeckt. Stiel kurz, farblos. Sporen abfällig (n. Fischer u. eig. B.). Aecidien: Auf Euphorbia cyparissias L. An sehr zahlreichen Fundorten gesammelt; es ist aber an dem trockenen Material nicht zu entscheiden, ob sie zu U. pisi oder zu einer anderen Art gehören. Berlin: Westend (H.), Lichterfelde (M.), Wilmersdorf (Eichelbaum), Kurfürstendamm (Schleppig), Karlshorst (Kuntzen); Temp.: Templin (H.); Ang.: Chorin (M.); Obbar.: Freienwalde (M.), Strausberg (H.); Niedb.: Bruchmühle bei Alt-Landsberg (H. Paul), Friedrichshagen (M.), Wandlitzersee (M.), Oranienburg (M., B. V. P. B. XXXIII, 1891); Telt.: Grunewald (Sydow, Myc. march. 733 und 844 als Peronospora euphorbiae); Belz.: Lehnin, Treuenbriezen, Böllerich (H.); Pots.: Potsdam (M.); Ohav.: Finkenkrug (M.); Whav.: Rathenow (M.), Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V. P. B. XL, 1898); Rupp.: Rheinsberg (H.); Oprig.: Triglitz (J., 17. Aug. 1903!, abweichend aussehend); Landsb.: Lands- berg, Zanzetal (M., B. V.P.B. XXVIII, 1886), Tamsel (V.); Leb.: Fürsten- walde, Buckow (M.); Frankf.: Buschmühle (Gräbner). — Meckl.: Fürstenberg (BIN ZP. RB. XLIT, 1900). Auf Euphorbia esula L. (genaue Bestimmung gleichfalls nicht möglich. Berlin: Tempelhof (Winkler); Wprig.: Perleberg (J.); Leb.: Fürstenwalde (M.). Uredo- und Teleutosporen: Auf Pisum sativum L. Berlin: Botan. Garten (M.), Lichterfelde (M.), Wilmersdorf (Sydow, Myc. march. 827), Schöneberg (Sydow, Myc. march. 6); Niedb.: Börnicke (Eichelbaum); Pots.: Potsdam (M.); Oprig.: Triglitz (J.); Landsb.: Tamsel (V.). Auf Lathyrus pratensis L. Whav.: Rathenow (Kirschstein, B. V. P. B. XL, 1898); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf); Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Lenzen (J.). — Mecklenburg: Parchim (Lübstorf). Auf Lathyrus silvester L. Stechow (Kirschstein, B. V. P. B. XL, 1898); Berlin: Bot. Garten (H., nach M., B. V.P.B. XXXV, 1898). Zu- gehörigkeit zu U. pisi nicht nachgewiesen. Anmerkung: Auch auf Lathyrus vernus Bernh. lebt ein Pilz, der seine Aecidien auf Euphorbia cyparissias bildet. Ich fand die Aecidien Ende Mai 1910 in großen Mengen in der Nähe von Ruhla im Thüringer Walde und vermochte mit den Sporen auf Lathyrus vernus zahlreiche Uredolager hervorzurufen. Die Versuchspflanzen starben aber ab, bevor Teleutosporen gebildet wurden. Ich vermag daher über den Formenkreis, dem der Pilz angehört, noch nichts Genaueres zu sagen. _— 232 — 17.* U. Fischeri-Eduardi Magnus, Ber. D. B. G. XXV, 1907, 340. Syd. 136. Bubäk, Rostp. Böhm. 37. — U. Jordianus Magnus, Ber. D. B. G. XXV, 1907, 253. S. 222, Fig. A 17. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Vicia cracca aus Sydow, Ured. 653. Heteröcisch unter der Voraussetzung, daß der von Magnus beschriebene Pilz mit demjenigen identisch ist, mit welchem Schroeter und Jordi ihre Versuche machten; dann Aecidien auf Euphorbia cyparissias L., Uredo- und Teleutosporen auf Vicia cracca L. Nach Jordi von U. pisi bean nach Magnus auch morphologisch verschieden. Aecidien s. Uromyces pisi. — Uredolager auf beiden Blattseiten, zerstreut oder in kleinen Gruppen, klein, lebhaft orange- braun, staubig, von Resten der durchbrochenen Epidermis um- geben. Sporen meist kugelig, zum kleinen Teil kurz ellipsoidisch, 19—23:18—22 u. Membran dick, 2—2,5 u, blaß graubraun, entfernt stachelwarzig,. Warzenabstand 2—2,5 u; Keimporen 5—7, über die Fläche verteilt, von flacher farbloser Papille bedeckt. — Teleutosporenlager wie die Uredolager, aber dunkelbraun. Sporen verkehrt eiförmig, auch kurz ellipsoidisch und seltener fast kugelig, oft etwas unregelmäßig, 25—31:21—25 u. Membran ca. 2 u dick, lebhaft braun, mit kleinen, wenig über 1 u ent fernten Warzen bedeckt; über dem scheitelständigen Keimporus eine niedrige helle Papille (nach eig. Beob.). Der Beschreibung liegt der von Sydow in Ured. 653 fälschlich unter dem Namen U. fabae (!) ausgegebene Pilz zugrunde, Fund- ort Lichterfelde bei Berlin. Magnus schreibt l. c. 253 über U. Fischeri- Eduardar „Der Keimporus der Teleutosporen ist weit flacher und niedriger als bei U. pisi und springt häufig fast gar nicht vor, sondern verläuft an seinen Seiten allmählich in das Epispor. Wenn er hervorspringt, tritt er nur wenig hervor und wird an der Seite vom braunen Epispor überzogen, so daß der hyaline Teil nur wenig oder gar nicht hervorragt. Ferner ist die Bewarzung viel feiner und dichter“. Anmerkung: U. Heimerlianus Magnus, Ber. Deutsch. Bot. Ges. XXV, 1907, 253; Syd. 137, auf Vicia hirsuta Koch (Ervum hirsutum L.), wird von Magnus gleichfalls als eine von 5 —_— 23 — U. pisi verschiedene, U. Fischeri-Eduardi ähnliche, aber ver- mutlich auch von dieser verschiedene Art angesehen, jedoch gegen- über der letzteren nicht bestimmt charakterisiert. Sporengröße durchschnittlich 24 :18,6. Die Abbildungen ]. c. Taf. IX zeigen einige Unterschiede, es ist aber nicht ersichtlich, wie weit sie konstant sind. Ebensowenig ist bekannt, ob ein Aecidium auf Euphorbia dazu gehört. 18.* U. euphorbiae-astragali') (Opiz) E. Jordi, Centralbl. f. Bact. 2, XI, 1904. — Fischer, Ur. Schw. 32. — Uredo astra- gali Opiz, Seznam rostlin Kveteny deske 1852, S. 151. U. astragali (Opiz) Bubäk, Ann. mycol. III, 1905, 218. Syd. 67. U. astragali (Opiz) Schroeter, Pilze I, 308. U. punctatus Schroeter, Abh. Schles. Ges. f. vat. Kult. 1869, 10. S. 222, Fig. A18a. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Astragalus. glycyphyllus von Freienwalde; 18b: Teleutospore auf A. glycyphyllus von Westend. Heteröcisch. Aecidien auf Euphorbia cyparissias L., die Pflanze in derselben Weise deformierend, wie das Aecidium von U. pisi. Uredo- und Teleutosporen auf Astragalus glycyphyllus. L., Oxytropis montanaDC., lapponica Gaud., campestris DC. und glabra DC.; vielleicht auf Astragalus depressus L., Oxy- tropis Halleri Bung. und Phaca alpina Wulf. Teleutosporen überwinternd (nach Jordi). Aecidien nicht genauer beschrieben. — Uredolager rundlich oder länglich, meist auf der Oberseite der Blätter zerstreut, früh- zeitig nackt und oft zusammenfließend, hellbraun. Sporen kugelig oder ellipsoidisch, 18—25 : 17—22 u. Membran blaßbraun, 1,5 bis 2,5 u dick, mit locker stehenden, 2,5—3 u entfernten Stacheln und 3—4 Keimporen. — Teleutosporenlager dunkelbraun. Sporen kugelig bis eiförmig, 17—25:14—21 u. Membran 1,5 bis 2 u dick, dunkelbraun, mit auch im feuchten Zustande sicht- baren, 1,5—2 u entfernt stehenden rundlichen Warzen besetzt, die zuweilen in Längsreihen geordnet erscheinen und gegen die Ansatz- ') Verwirrungen in der Nomenklatur zu vermeiden, behalte ich den Zusatz euphorbiae für den als heteröcisch erkannten Pilz bei. Als weiterer: Grund ist anzugeben, daß nicht Opiz, sondern Jordi den geschlossenen Entwickelungskreis des Pilzes erkannt und diesen als besondere Form begrenzt. und unterschieden hat. —_— 234 — stelle des Stieles mitunter in kurze Leisten übergehen. Keimporus scheitelständig, von flacher, oft sehr kleiner, farbloser Kappe bedeckt. Stiel kurz, farblos. Sporen abfällig (nach Jordi, Fischer u. eig. Beob.). Auf Astragalus glycyphyllusL. Berlin: Westend (Zopf), Lichter- felde (Sydow, Myc. march. 932, als U. genistae tinctoriae); Ang.: Chorin (Sydow, Ured. 1001); Öbbar.: Freienwalde (H.); Niedb.: Müggelsee bei Rahnsdorf (H.); Landsb.: Tamsel (V.); Leb.: Buckow (Wittmack). Auf Astragalus arenarius L. Telt.: Rangsdorf bei Zossen (Kirsch- stein). Auf Astragalus danicus Retz. Ang.: Chorin (Sydow, Ured. 1001). — Thüringen, Schwellenburg bei Erfurt (Diedicke in Syd. Ured. 1956; Myec. germ. 754). Prov. Sachsen: Eisleben; salziger See zwischen Teutschental u. Langenbogen (Kunze in Rabenh. Fung. eur. 1982; Staritz, B. V. P.B. XLV, 1903). Auf Oxytropis pilosa DC. Thüringen: Schwellenburg bei Erfurt, Wachsenburg bei Neudietendorf (Diedicke in Syd. Ured. 1957; Myc. germ. 755); Prov. Sachsen: Eisleben am süßen See (J. Kunze in Rabenh. F. eur. 179). Die Zugehörigkeit der vorstehend genannten Pilze zu U. euphorbiae- astragali bedarf noch der Untersuchung. Schroeter nennt als Wirte des „U. punctatus“ noch Astragalus nigrescens (Aut.?) und ponticus Pall. 19. U. Jordianus Bubäk, Ann. myc. III, 1905, 218. — Syd. 68. — U. astragali (Opiz) Jordi, Cbl. Bact. 2, XI, 1904, 792. Fischer, Ur. Schw. 36. S. 222, Fig. A 19. Teleutospore auf Astragalus exscapus aus Sydow, 'Ured. 1960. Nur Uredo- und Teleutosporen bekannt, auf Astragalus- exscapus L. Sporenlager meist rundlich, meist auf der Blattoberseite zer- streut, frühzeitig nackt und oft zusammenfließend, Uredolager hellbraun, Teleutosporenlager dunkelbraun. — Uredosporen kugelig oder ellipsoidisch, 18—25 : 17—23 u. Membran 1,5 bis 2,5 a dick, blaßbraun mit locker stehenden Stacheln, mitunter fast glatt, Keimporen 6—8. — Teleutosporen kugelig bis ei- förmig, 17—25 : 14—21 u. Warzen der Membran rundlich, dicht stehend, kräftiger als bei U. euphorbiae-astragali und U. euphorbiae-corniculati. Keimporus scheitelständig, von flacher, oft sehr kleiner, farbloser Kappe bedeckt. Stiel kurz, farblos; Sporen abfällig (n. Jordi). — 25 — Nach Jordi durch den Besitz von 6—8 Keimporen der Uredo- sporen und durch größere Warzen der Teleutosporen von U. euphorbiae-astragali verschieden. Im Gebiete bisher nicht gefunden. — Anhalt Bernburg: Könnern (Staritz, B. V. P.B. XLV, 1903); Thüringen: Vitzenburg bei Nebra (Diedicke, Sydow, Ur. 1960). 20.* U. anthyllidis (Grev.) Schroeter, Hedw. XIV, 1875, 162; Pilze I, 308. Syd. 64. — Beschr.: Bubäk, Sitz. böhm. Ges. d. W. 1902, Nr. XLVI. — Biol.: Jordi, Centralbl. f. Bact. 2. Abt. X, 1903, 777, XI, 1904. Fischer, Ured. Schweiz 36 u. 543. — Iwanoff, Centralbl. f. Bact. 2 Abt. XVII, 1907. — Uredo anthyl- lidis Greville in Smith, Engl. Fl. V, 383 (1836). S. 222, Fig. A20. I. Uredospore auf Anthyllis vulneraria von Triglitz, II. Teleutospore auf A. tetraphylla aus Saccardo, Mye. it. 433. Unvollständig bekannt, bisher nur Uredo- und Teleutosporen, auf Arten von Anthyllis, Lupinus, Coronilla. Die Uredo- sporen herrschen vor, auch in später Jahreszeit; vielleicht findet Uredoüberwinterung statt (Jordi). Nach Jordi geht der Pilz von Anthyllis vulneraria L. nicht über auf Ononis repens L,, OÖ. spinosa L., Lupinus arboreus Sims, Trigonella foenum graecum L.,, Anthyllis montana L. Die Art zerfällt daher anscheinend in mehrere biologische Formen. Uredolager klein, rundlich oder länglich, zimmet- oder cho- koladenbraun, früh nackt, meist auf der Blattoberseite, oft um ein zentrales Lager kreisförmig angeordnet. Sporen kugelig oder ellipsoidisch, 21—26 : 17—24 u, Membran hellbraun, 1,5—2,5 u dick, mit locker stehenden Stacheln, Stachelabstand ca. 2 u, und mit 4—5 oder mehr Keimporen, die von flacher Papille bedeckt sind. — Teleutosporenlager zwischen den Uredolagern, schwarzbraun, früh nackt. Sporen 18—21:17—19 u (22—28 : 18—22, Bubäk), kugelig, selten eiförmig oder ellipsoidisch. Membran tiefbrann, 3 au dick, mit locker stehenden, stark vorspringenden Warzen, die selten etwas leistenförmig verlängert oder zu Reihen angeordnet sind (Abstand 2,5 #). Keimporus scheitelständig, mit breiter, nie- driger, farbloser Kappe. Stiel kurz (bis 33 « nach Bubäk), farb- los; Sporen abfällig. (Nach Bubäk, Fischer und Jordi, teilw. n. eig. Beob.) gan Auf Anthyllis vulneraria L. Niedb.: Birkenwerder nach Lehnitz (H.), Rüdersdorfer Kalkberge (Sydow, Myc. march. 3125); Oprig.: Triglitz (J.), Nettelbek (Köhne); Landsb.: Neu Wilkersdorf bei Tamsel (V.). Auf A. vulneraria var. maritima Schweigg. Pommern: Rügen- waldermünde (Syd., Ur. 802). 2l.* U. Magnusii n. sp. S. 222, Fig. A 21. I. Uredospore, II. Teleutospore. Bisher nur Uredo- und Teleutosporen gefunden, auf Medicago minima Lamarck. Sporenlager auf beiden Blattseiten und auf den Stengeln, rund oder elliptisch, sehr klein, die größten 1 mm kaum erreichend, einzeln und in Gruppen, die Epidermis emporhebend und spren- gend, dann von den Resten derselben umgeben und teilweise be- deckt, teils hell teils dunkler braun, oft Uredo- und Teleutosporen in denselben Lagern. — Uredosporen rundlich bis kurz ellip- soidisch, etwas eckig, 18—25 : 15—21 u. Membran heller oder dunkler graubraun, 2—2,5 u dick, entfernt stachelwarzig, Warzen- abstand 2—2,5 u; 6 oder 7 deutliche, über die Fläche verteilte Keimporen mit farblosen, fast halbkugelig aufquellenden Papillen. — Teleutosporen rund oder kurz ellipsoidisch, 21—25:183 bis 20 u. Membran tiefbraun, 2—2,5 u dick, mit kleinen rundlichen Warzen besetzt, die 2—2,5 u entfernt stehen. Keimporus scheitel- ständig, von einer breiten, blassen, sehr niedrigen Kappe bedeckt. Stiele farblos zart, Sporen abfällig. Auf Medicago minima Lamarck. Landsb.: Zechower Berge (Magnus). Der vorliegende Pilz wurde mir von Herrn Prof. Magnus als eine Form übergeben, die nicht bei den bekannten Arten unterzubringen sei. Er ist durch die warzigen Teleutosporen von den sonst auf Medicago vorkommenden striatus-Formen ver- schieden und ähnelt am meisten U. anthyllidis, dürfte aber wohl kaum biologisch mit dieser Art identisch sein. Weitere Beobachtung ist notwendig. 2la. U. Baeumlerianus Bubäk, Hedw. XLVII, 1907/08, 363. Bisher nur Uredo- und Teleutosporen bekannt, auf Melilotus albus Desr. Uredolager klein, rundlich, beiderseits auf den Blättern zerstreut oder Stengel und Äste bewohnend und dann ein wenig verlängert, braun, bald nackt, staubig. Sporen rundlich eiförmig a — 2337 — oder ellipsoidisch, selten fast länglich, 22—33 : 17—22 u. Mem- bran gelbbraun bis hellbraun, stachelig; 3, selten 4 äquatoriale, mit kleiner hyaliner Kappe bedeckte Keimporen. — Teleuto- sporenlager auf den Blättern besonders unterseits oder auf Stengeln und Ästen, etwas größer als die Uredolager, dunkelbraun, bald nackt und staubig. Sporen kugelig bis kurz eiförmig, 22—27 :17—22 u, oben abgerundet, unten abgerundet oder selten schwach verjüngt. Membran braun, feinwarzig, oben mit einer kleinen bräunlichen Kappe versehen. Stiel kurz, hyalin, hinfällig (nach Bubäk). Von U. anthyllidis durch die Form der Uredosporen und die Zahl der Keimporen abweichend. Bisher nur aus Ungarn bekannt. 22a. U. renovatus Sydow, Monogr. II, 113 (1909). — Litt.: Dietel, Hedw. 1903, Beibl. S. 97. Jordi, Cbl. Bact. 2, XI, 1904, 795. Fischer, Ur. Schw. 37. — Uromyces lupini Saccardo, Nuovo Giorn. bot. Ital. 1873, 274; Sylloge VII, 554. S. 222, Fig. A 22a. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf blauen Lupinen vom Versuchsfeld der landw. Hochschule in Berlin. Ungenügend bekannt, nur Uredo- und Teleutosporen, auf Arten von Lupinus. Uredolager auf beiden Blattseiten, zerstreut, bis 1 mm und etwas darüber groß, früh nackt und staubig,. hellrostbraun, von Resten der emporgehobenen Epidermis umgeben, blasse Flecken erzeugend. Sporen kugelig oder kugelig-ellipsoidisch, 19—26 : 18 —21 u. Membran 3 « dick, blaßgelbbraun, entfernt stachelwarzig, Warzenabstand ca. 2—2,5 u, Keimporen 5—8, über die Fläche verteilt, von farbloser Papille bedeckt. — Teleutosporenlager wie die Uredolager, aber dunkler braun. Sporen meist kugelig, zum kleinen Teil kurz eiförmig oder verkehrt eiförmig, 19—24 : 17 bis 21 u. Membran 2—2,5 u dick, braun, warzig, Warzenabstand 2—2,5 u, über dem scheitelständigen Keimporus eine flache Pa- pille. Stiele kurz, farblos, Sporen abfällig (nach eig. Beob.). Der Pilz ist Uromyces anthyllidis sehr ähnlich und morphologisch kaum davon zu trennen. Die Unterscheidung des- selben als Art beruht auf der Annahme, daß er biologisch ver- schieden sein dürfte, sie bedarf aber noch der Begründung durch Kulturversuche. Bedauerlicherweise muß der Name Uromyces — 23 — lupini Sacc. zu gunsten des einem ganz anderen Typus ange- hörenden U. lupini Berk. et Curt. fallen und dem für unzweck- mäßige Nomenklatur musterhaften U. renovatus Platz machen. Auf blauen und weißen Lupinen, wohl Lupinus angustifolius L, und albus L., auf dem Versuchsfeld der K. Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin, cf. Frank, Deutsche Landw. Presse XXII, Nr. 79, 2. Okt. 1895. Material sandte mir auf meine an Herrn Geheimrat Wittmack gerichtete Bitte Herr Geheimrat Behrens aus der Sammlung der Biologischen Reichs- anstalt. 22b. U. lupinicola Bubäk, Sitzungsb. böhm. Ges. d. W. Prag 1902, (8). Rostp. Böhm. 48. Syd. 114. S. 222, Fig. A 22b. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Lupinus muta- bilis vom Versuchsfeld der K. Landw. Hochschule. Ein zweiter, gleichfalls ungenügend bekannter, dem vorigen ähnlicher, aber doch wie es scheint, merklich verschiedener Rost- pilz auf Arten von Lupinus. Uredolager auf der Blattunterseite, einzeln oder in kleinen Gruppen auf rundlichen bräunlichen Flecken, zimmetbraun, staubig. Sporen kugelig oder fast kugelig, 20—24 : 15—20 u. Membran gelbbraun, dünn (1 «), feinstachelig, nach Bubäk mit 2—3, nach Sydow mit 7 Keimporen. — Teleutosporenlager wie die Uredo- lager, aber dunkler braun. Sporen meist eiförmig, ellipsoidisch bis keilförmig, selten kugelig, 24—35 : 13—20 u, nach Sydow nur 21—30 : 13—20 u, am Scheitel abgerundet, nach unten gewöhn- lich verjüngt; Membran hellbraun, etwa 2 « dick, feinwarzig, am Scheitel oft mit einer dünnen Papille (n. Bubäk). Nach Bubäk von Hoffmann bei Prag auf Lupinus spec. beobachtet. — Nach Sydow (Monogr. 358) in Mecklenburg auf Lupinus angustifolius L., häufig, dort auf Lupinus luteus L. nicht übergehend. Hierher gehört anscheinend ein zweiter von Frank auf dem Versuchsfeld der K. Landwirtschaftlichen Hochschule zu Berlin auf Lupinen beobachteter Pilz. Die Nährpflanze ist als „Lupinus mutabilis Sweet var. Cruckshanksii“ bezeichnet. Auf beiden Blattseiten winzig kleine, von Epidermisresten umgebene Lager. Uredosporen 19—25 : 15—21 u, mit meist gegen 7 über die Fläche verteilten Keimporen, Membrandicke 1,5 u, Warzenabstand ca. 2 u. Teleutosporen 19—25 : 14—18 u, also erheblich kleiner als Bubäk angibt, aber von ellipsoidischer bis birnenförmiger Gestalt, selten kugelig; Membrandicke 1,5 u, Warzenabstand 1,5—2 u. Wohin hei e [SZ RE yo 1 Ki ee ee rn — 239 — die von Staritz (B. V. P. B. XLV, 1903) beobachteten Pilze, Standorte Gohrau, Rehsen, Schlesen, Gollwitz in Anhalt- Dessau zu stellen sind, ist nicht anzugeben. 23. U. ononidis Passerini in Rabenhorst, Fung. eur. 1792 (1874). — Fischer. Ur. Schw. 38. Syd. 118. Bubäk Rostp. Böhm. 48. Sitzungsb. böhm. Ges. d. W. 1902, Nr. XLVI, 9. S. 252, Fig. A 23. Teleutospore auf Ononis spinosa aus Syd. Ured. 1562. Bisher nur Uredo- und Teleutosporen bekannt, auf Ononis spinosa L. und anderen Arten. Die Vermutung Müllers (Chbl. Bact. 2, XVII, 211), daß der Uromyces auf Ononis rotundifolia L. zu Aecidium auf Euphorbia Gerardiana Jacq. gehöre, hat sich nach Fischer (Cbl. Bact. 2, XXVII, 1910, 139) nicht be- stätigt; vielleicht hat Müller die Nährpflanze mit Euph. cypa- rissias verwechselt. Uredosporenlager rundlich, zimmetbraun. Sporen kugelig, eiförmig bis kurz ellipsoidisch, 20—31 : 17,5—22 u. Membran hellbraun, bis 2,5 « diek, mit locker stehenden Stacheln besetzt. Keimporen 4 (nach Bubäk 2—-4, gewöhnlich 3), äußerlich von dieker, deutlicher Papille bedeckt und mit aufquellenden Höfchen. — Teleutosporenlager schwarzbraun, Sporen kugelig, eiförmig bis kurz ellipsoidisch, 20—26 : 18—25 u (nach Bubäk 22-33 : 20 bis 22 u). Membran meist sehr dunkel braun, mit groben, stark. vorspringenden Warzen. Sporen abfällig (nach Bubäk u. Fischer). Von U. anthyllidis durch die größeren Teleutosporen und die abweichende Zahl der Keimporen an den Uredosporen ver- schieden. Auf der verbreiteten Nährpflanze bisher in der Provinz nicht gefunden. In Böhmen bei Prag (Bubäk) und bei Welwarn (Kabät in Syd. Ured. 1562). 24.* U. Jaapianus n. sp. S. 252, Fig. A 24. I. Uredospore, II. Teleutospore. Bisher nur Uredo- und Teleutosporen gefunden, auf Trifolium minus Sm. Uredosporen rundlich oder kurz oval, 20—25 : 20—23 u; Membran gelbbraun, dick, 2—3 u, Warzen 2,5—3.u entfernt, Keimporen 5—6, ohne auffällige Papillen. — Teleutosporen rund- lich oder verkehrt eiförmig, 19—22 : 16—20 u. Membran dunkler braun, dick, 2—3 uw, mit derben 2,5—3 u entfernten Warzen — 240 ° — gleichmäßig besetzt, über dem Keimporus mit sehr flacher, kaum auffälliger Papille. Stiele ziemlich kurz. Auf Trifolium minus Sm. Oprig.: Triglitz (J.). Der vorliegende, von O. Jaap als U. striatus gesammelte Pilz unterscheidet sich durch die großen dickwandigen Uredosporen ohne Papillen und die warzigen, nicht gestreiften, dickwandigen, kaum mit Papille versehenen Teleutosporen. Ich vermag ihn keiner der bekannten Formen mit Sicherheit zuzurechnen und sehe ihn daher einstweilen als neue Art an. Genauere Unter- suchung ist nötig. 25.” U. genistae tinctoriae (Pers.) Winter, Pilze 146 (1884). Syd. 90. — Uredo appendiculata y genistae tinctoriae Persoon, Syn. 222. Uromyces genistae Fuckel, Symb. 63 (1869). Sch. 308. Fischer, Ured. Schw. 38. Puccinia laburni de Candolle, Fl. Fr. II, 224 (1805). Uredo cytisi Strauß, Wetterau. Annal. II, 98. S. 252, Fig. A 25a. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Genista tinc- toria von Rheinsberg; 25b I. u. II. desgl. auf Cytisus laburnum von Triglitz; 25c I.u. II. desgl. auf Colutea arborescens von Tamsel. Unvollständig bekannt, bisher nur Uredo- und Teleutosporen gefunden, auf Genista-, Cytisus- und Colutea-Arten. Nach Arnhardt (Verh. zool. bot. Ges. Wien 1883, Sitzungsb. S. 6) und Voß (Mitteil. Musealverein f. Krain 1889, 31) soll ein Aecidium vorkommen (Fischer). Die Species dürfte mehrere, mindestens biologisch verschiedene Formen umfassen. Sporenlager über die Blattunterseite zerstreut, klein, '/)ı mm, ‘oder größer, dunkelbraun. — Uredosporen kugelig oder ellip- soidisch, 18—26 : 16—21 u. Membran hellbraun, 1,5—2 u dick, entfernt stachelwarzig, Warzenabstand 2,5—3 u, mit 3—5 Keim- poren. — Teleutosporen kugelig, ellipsoidisch oder verkehrt eiförmig, mitunter etwas unregelmäßig, 20—29:16—21 u. Mem- bran hellbraun, 1,5—2 u dick, mit bald mehr, bald weniger deutlicher und oft etwas verschieden entwickelter Warzenstruktur. Über dem scheitelständigen Keimporus eine kleine flache, farblose Kappe. Stiel kurz, farblos, Sporen abfällig. Auf Genista tinetoria L. Rupp.: Menz bei Rheinsberg, Junkern- busch (Magnus). 2 — 241 — Die Sporenlager sind klein, zerstreut auf der Blattunterseite, von der derben emporgehobenen Oberhaut teilweise bedeckt. Die Skulptur der Teleutosporen (Längsreihen von Wärzchen, 2—2,5 u entfernt) ist im feuchten Zustande wenig deutlich. Auf Genista germanica_L. Zerbst (P. Kummer). Auf Genista anglica L. Oprig.: Triglitz (J.). Auf Cytisus laburnum L. Berlin: Lichterfelde (Sydow, Mye. march. 1223); Niedb.: Birkenwerder (H.), Friedrichshagen (H.); Telt.: Steglitz (Syd., Ured. 807); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf, B. V. P. B. XXXV, 1893); Oprig.: Triglitz (J.); Landsb.: Tamsel (V.). Lager über die Blattunterseite zerstreut, oft sie ganz be- deckend, manchmal in Gruppen und dichtgedrängt, bis 1 mm groß, früh nackt und stark pulverig. Skulptur der Teleutosporen feucht deutlich, große rundliche, in Abständen von etwa 2 u ver- teilte Warzen. Auf Cytisus nigricans L. Jüt.: Forstrevier Wunder bei Baruth (Sydow, Myc. march. 1310). — Auf Cytisus spec. Berlin: Lichterfelde (Sydow, Myc. march. 2325 u. 3904). Auf Colutea arborescens L. Tamsel (V.). — Auf Caragana arborescens Lam. und „fruticosa“ (= arborescens!). Berlin: Lichterfelde (Sydow, Myc. march. 3905 u. 3906, Ured. 805 u. 806). Gegen die Meinung Sydows (Mon. 91), daß der Pilz von benachbartem Cytisus laburnum auf Caragana übergegangen sei, spricht der Unterschied in der Teleutosporenskulptur. Die Nährpflanzen in Myc. march. 3905 u. 3906 sind nicht zu unter- scheiden, und mir erscheint ihre Bestimmung unsicher; indessen soll sie richtig sein. Nach Magnus (Pilze Tirols 51) ist in Thümen Myc. univ. 1641 die Nährpflanze nicht Caragana, son- dern Colutea arborescens. Auf Sarothamnus scoparius Koch. Schlesien: Muskau (Syd., Ured. 1053. Nur Uredo, Sporen rund oder kurz ellipsoidisch, Membran dick, hellbraun, mit locker stehenden Warzen und 3 Keimporen. Ob die Zuordnung zu U. genistae tinctoriae richtig ist, bedarf weiterer Prüfung). 26.** U. onobrychidis (Desm.) L&veille, Disp. meth. Ured. 1847. Syd. 118. — Bubäk, Sitzungsb. k. böhm. Ges. d. W. 1902. Nr. XLVI, S.7. — DUredo onobrychii Desmazieres, Catal. pl. omis. 25 (1823). — Urom. genistae tinctoriae (Pers.) Wint. in Magnus, 34. Jahresb. Natf. Ges. Graubünden 1890. 13. W. 146. Kryptogamenflora der Mark Va. 16 S. 252, Fig. A26. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Onobrychis sativa von Berlin. Nur Uredo- und Teleutosporen bekannt, auf Onobrychis- Arten. Die Teleutosporen treten stark zurück, auch im Herbst. Sporenlager auf beiden Blattflächen, rundlich oder länglich, an Blattstielen und Stengeln verlängert, früh nackt und staubig. Uredolager braun, Teleutosporenlager schwarzbraun. — Uredo- sporen kugelig oder ellipsoidisch, 25—28 : 20—25 u (eig. Mess. 19—26 : 16—20 u). Membran 1,5—2 u dick, blaßbraun, mit locker- stehenden Stacheln (Abstand ca. 3 «) und 3-5 Keimporen. — Teleutosporen kugelig bis ellipsoidisch, 21—24 : 18—19 u, nach Bubäk bis 31 u lang und 20 u dick. Membran ca. 2,5 u dick, blaßbraun, mit sehr schwacher, undeutlicher, im Wasser nicht sicht- barer Skulptur (schwache Warzen oder teilweise auch Längsleisten). Der scheitelständige Keimporus mit flacher, kleiner, farbloser Kappe bedeckt. Stiele kurz, farblos. Sporen abfällig (wes. nach Bubäk u. Fischer). Auf Onobrychis sativa Lam. Berlin: Bot. Garten (H.; Sydow, Myec. march. 29). — Thüringen: Berka (Bornmüller). Auf OÖ. montana DC. (= viciifolia Scop.). Berlin: Bot. Garten (H., in Rabenh.-Pazschke Ured. 4134 als U. genistae). Das Zitat U. onobrychidis Lev., A. S. N. 3, VIII, 1847, 371 bei Sydow, Mon. 118, ist falsch. 27.* U. euphorbiae-corniculati E. Jordi, Centralbl. f. Bakt. 2. XI. 1904. — U. genistae tinctoriae p. p., Winter, Pilze 146. U. striatus p. p., Schroeter, Pilze 306. U. loti Blytt, Christiania Vid. Selsk. Forh. 1896. Nr. 6 (37)'). Syd. 110. S. 252, Fig. A27. I.u. II. Uredosporen auf Lotus corniculatus von Westend. Heteröcisch. Aecidien auf Euphorbia cyparissias L., im Frühjahr. Uredo und Teleutosporen auf Lotus corniculatus L. Zugehörigkeit der Pilze auf Lotus uliginosus und anderen Arten bisher nicht nachgewiesen. Aecidien mit perennierendem Mycel, die Nährpflanze in ‚ähnlicher Weise deformierend wie das Aecidium von Uromyces ') Falls sich beweisen ließe, daß der von Blytt (nur in der Uredoform) gefundene und beschriebene Pilz mit dem Jordischen identisch ist, müßte der Name U. euphorbiae-corniculati allerdings dem Namen U. loti weichen. Be nn ee En Me Sie nn ln Ban U in — 2433 — pisi, morphologisch diesem wohl entsprechend, nicht genauer beschrieben. — Uredo- und Teleutosporenlager rundlich oder länglich, häufig von einem blassen Hofe umgeben, vor- wiegend auf der Unterseite der Blätter zerstreut, frühzeitig nackt. Uredolager braun, Teleutosporenlager dunkelbraun bis fast schwarz. Uredosporen kugelig oder ellipsoidisch, 18—25 : 17 bis 23 u. Membran blaßbraun, 2,5—3,5 u dick, mit locker- stehenden Stacheln besetzt. Keimporen 2—5, mit größerer Papille als bei U. euphorbiae-astragali. — Teleutosporen kugelig bis eiförmig, 13—23 : 15—21 u. Membran braun, mit länglich runden Warzen, die in Längsreihen stehen und mehr oder weniger, be- sonders nach unten in Leisten übergehen, oder mit Leisten besetzt (nach Jordi u. Fischer). Von U. striatus durch die dieckwandigeren Uredosporen und die nicht konstant streifige Skulptur der Teleutosporen (in den- selben Lagern streifige und warzige) nach Fischer (Ur. Schw. 35) deutlich verschieden. (Eine entsprechende Form fand Magnus im Unter-Engadin auf Vicia tenuifolia.) Zu dieser Species dürften die folgenden Pilze gehören, deren Heteröcie allerdings noch des Nachweises bedarf: Auf Lotus corniculatus L. Westend bei Charlottenburg (Sydow, Myc. march. 2325), an der Havel hinter Birkenwerder (H.);- Whav.: Rathenow (Plöttner nach Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898}; Rupp.: Neuruppin (Warnstorf). Am vorliegenden Material nur hellbraune, von Epidermis- resten umgebene Uredolager auf kleinen braunen Flecken. Sporen 21—25 : 183—21 u, Membran 2—2,5 u dick, Warzenabstand 2 bis 2,5 u, 3—5 Keimporen. Auf Lotus uliginosus Schk. Whav.: Rathenow (Plöttner nach Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898). Auf Lotus tenuifolius Reichenb. Rathenow (M.). 28.” U. striatus Schroeter, Abh. Schles. Ges. nat. Abt. 1869, 11. — Syd. 115. — Biol.: Schroeter, Pilze I, 306. — Kle- bahn Ww. R. 330. — Cytol.: Sappin-Trouffy, Le Botaniste V, 1896/97. — Aecidium cyparissiae DC. p. p. Uromyces medicaginis Pass. in Thüm., Herb. myc. oec. 156 (1872). Uredo fabae n medicaginis falcatae de Candolle Fl. Fr. VI, 69. W. 159. Uredo apiculata « trifolii Strauß, Wetterau. Annal. II, 97. p.p. 16* _ 244 — S. 252, Fig. A 28a. I. Uredospore, Il. u. III. Teleutosporen, auf Trifolium agrarium von Lichterfelde; 28b Teleutospore auf Tr. minus von Lichterfelde; 28c I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Tr. arvense von Triglitz; 28d I. u. II. desgl. auf Medicago faleata von Birkenwerder; 28e I. u. II. auf M. lupulina von Lichterfelde. Heteröcisch. Aecidien auf Euphorbia cyparissias L,, mit perennierendem Mycel, die Nährpflanze in ähnlicher Weise deformierend, wie das Aecidium von Uromyces pisi. Uredo- und Teleutosporen experimentell nachgewiesen auf Trifolium agrarium L. (Schroeter). Gewöhnlich werden ähnliche Pilze auf einer Reihe anderer Nährpflanzen, als Argyrolobium, Ervum, Lotus?), Medicago, Thermopsis, Trifolium der vorliegenden Art zugerechnet. Dieselben dürften zwar zum Teil oder alle einen ähnlichen Ent- wicklungsgang haben, es liegen aber keine Versuche darüber vor. Vermutlich sind es verschieden spezialisierte Formen. Ich ver- wende den Namen der genau bekannten Form; der alte de Can- dollesche Name kann logischerweise nur den auf Medicago faleata vorkommenden und damit völlig identische Pilze be- zeichnen. Spermogonien und Aecidien nicht genauer untersucht, wahrscheinlich denen von U. pisi im wesentlichen gleich. — Uredo- und Teleutosporenlager über die Blattfläche zerstreut, besonders unterseits, klein, !/; mm, frühzeitig nackt. — Uredosporen meist kugelig, einzeln rundlich-oval, 18—22 :17—20 u. Membran hell- braun, ca. 2 u dick, mit 2—2,5 u entfernt stehenden Stacheln; Keimporen 4. — Teleutosporen 18—24 : 14—20 u, ellipsoidisch, verkehrt eiförmig oder fast kugelig.. Membran hellbraun, 1,5 bis 2 a dick, am Scheitel nicht verdickt, mit kurzen oder längeren, im feuchten Zustande nicht gut sichtbaren Längsleisten dicht be- setzt, Abstand 1—?2 u. Keimporus scheitelständig, von kleiner, bis 4 u breiter, flacher Papille bedeckt. Stiel kurz, farblos; Sporen abfällig (n. Fischer u. eig. B.). Aecidien: Auf Euphorbia eyparissias L. Rupp.: Warenthin u. Bubrok bei Rheinsberg (H.); Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Putlitzer Chaussee (J.). Die lediglich aus dem Standort erschlossene Zugehörigkeit dieser Pilze ist nicht unbedingt sicher. Vergl. die Angaben unter U. pisi. ') Die Pilze auf Lotus dürften auszuscheiden sein; s. die voraufgehende Spezies. Uredo- und Teleutosporen: Auf Trifolium agrarium L. (T. aureum Poll... Berlin: Lichter- felde (Sydow, Myc. march. 3015); Ohav.: Finkenkrug (A. Braun 1867). Auf Trifolium minus Sm. (T. filiforme Auct.). Berlin: Lichterfelde (Sydow, Myc. march. 3014). Auf Trifolium procumbens L. Belz.: Baumgartenbrück (M. u. Ascherson). Auf Trifolium arvense L. Berlin: (Herb. Link), Westend (Zopf), Wilmersdorf (Sydow, Myc. march. 533), Lichterfelde (M., und Sydow, Myec. march. 3513), Tempelhof (H.); Ang.: Chorin (Pippow); Obbar.: Eberswalde (H.), Falkenberg (Kurtz); Niedb.: Müggelsee hinter Friedrichshagen (H.), Reinickendorf (Retzdorf), Woltersdorfer Schleuse bei Rüdersdorf (M.), Tegeler See (M.); Telt.: Pfaueninsel (M.); Ohav.: Nauener Weinberg (Benda); Whav.: Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V. P. B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz, Wittstocker Heide (J.); Wprig.: Lenzen (J.); Landsb.: Zechower Berge (M.). Auf Medicago lupulina L. Berlin: (M.), Tempelhof (Zopf), Schöne- berger Kiesgrube (H.), Lichterfelde (Sydow, Myc. march. 3013), Steglitz (Sydow, Ur. 656); Niedb.: Bernau (Eichelbaum, Tel. 17—20 x lang); Whav.: Mützlich (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf, B. V.P. B. XXXV, 1893). Auf Medicago falcata L. Niedb.: Birkenwerder (H., Tel. 20—26 u lang), Eberswalde (Pippow); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf, B. V. P. B. XXXV, 1893). Auf Medicago media Pers. Niedb.: Rüdersdorf (Sydow, Myc. march, 4724). — Prov. Sachsen: Storkau bei Stendal (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898). i Auf Medicago sp. cult. Telt.: Steglitz (Sydow, Myc. march. 4307). 29.”* U. viciae craccae Constantineanu, Ann. mycol. I, 1904. — Syd. 138. — Magnus, D. B. G. XXV, 1970, 250 (vergl. auch 34. Jahresb. Naturf. Ges. Graubünden S. 12). S. 252, Fig. A 29. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Lens esculenta vom Berliner Botan. Garten. 5 Unvollständig bekannt, bisher nur Teleutosporen auf Vicia eracca L., Uredo- und Teleutosporen auf Vicia tenuifolia Roth und Lens esculenta Moench. Die Zusammengehörigkeit der Formen auf diesen Wirten ist nur aus der morphologischen Über- einstimmung von Magnus erschlossen. Uredolager auf beiden Blattseiten, rundlich oder länglich, von den Resten der blasenförmig gehobenen Epidermis umgeben, hellbraun. — Uredosporen meist rundlich, auch rundlich-ellip- soidisch, 21—24: 17—20 u. Membran ca. 2,5 u dick, blaßbraun- gelblich, entfernt stachelwarzig, Warzenabstand 2—3 u; meist — 246 — 5 Keimporen, mitunter mit etwas aufgequollenem Epispor. — Teleutosporenlager wie die Uredolager, dunkler braun. Sporen ellipsoidisch oder birnförmig, seltener kugelig, 22—27 :21—22 u (eig. Mess. 20—24 :16—20 u, selten bis 29 « lang). Membran (hell) kastanienbraun, 1,5 « dick, mit längs verlaufenden parallelen oder besonders in der Mitte mehr oder weniger anastomosierenden Leisten besetzt; über dem endständigen Keimporus eine kleine, farblose, stumpfkegelförmige Papille (4 « breit, 2,5 « hoch). Stiel bis 40 u lang, farblos, hinfällig (nach Constantineanu u. Magnus, mit einigen Ergänzungen). Auf Lens esculenta Moench. Berlin: Botan. Garten (H.). b) Teleutosporen auf Caryophyllaceen. Aecidien soweit bekannt, auf Euphorbia. 30.** U. caryophyllinus (Schrank) Winter, Pilze I, 1884, 149 [bereits Hedw. XIX, 1880 ohne Diagnose]. Fischer, Ur. Schw. 11. Syd. 210 u. 362. — Biol.: Fischer, Cbl. Bact. 2, XXVII, 1910, 139. — Lycoperdon caryophyllinum Schrank, Baiersche Flora II, 1789, 668. Dieselbe, als Taschenbuch in tabell. Form 1793, 238. Uredo dianthi Persoon, Syn. 222. Uromyces dianthi Nießl, Verh. nat. Ver. Brünn X, 1872, 12. Aecidium euphorbiae Gerardianae Fischer, Ur. Schw. 530. S. 252, Fig. A 30. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Tunica prolifera von Berlin. Heteröcisch, Aecidien [früher zu U. excavatus gerechnet, s. diesen] auf Euphorbia gerardiana Jacq., dazu gehörige Uredo- und Teleutosporen auf Saponaria ocymoides L. (nach Fischer). Ferner morphologisch übereinstimmende, aber an- scheinend biologisch verschiedene Uredo- und Teleutosporenpilze, deren Aecidium noch nicht nachgewiesen ist, auf anderen Arten von Saponaria, sowie auf Arten von Dianthus, Tunica, Gypsophila. Aecidien die ganze Blattseite unterseits bedeckend, schüssel- förmig; Peridienrand nicht oder kaum nach außen gebogen. Peridien- zellen in deutlichen Längsreihen, im radialen Peridienlängsschnitt fast quadratisch, seitlich fest untereinander verbunden, aber nach unten kaum übereinandergreifend. Außenwand ca. 10 « dick, fein quer- gestreift, auf der Fläche feinpunktiert, Innenwand 3—4 u dick, durch Stäbchenstruktur warzig, Warzen klein, aber kräftig. Sporen a ee stumpf polyedrisch, von 16—21 u Durchmesser. Membran nicht sehr dick, äußerst fein und dicht warzig (nach Fischer). — Uredo- lager auf Blättern und Stengeln, klein, kaum 1 mm, anfangs von der Epidermis blasenförmig bedeckt, dann diese durch einen Längs- riß sprengend und braun hervorbrechend. Sporen kugelig oder ellipsoidisch, nach eigenen Messungen 21—28:16—23 u, nach Fischer bis 35 # lang und 21—26 u dick. Membran blaß braun- gelblich, 2—2,5 # dick, entfernt stachelwarzig, Stachelabstand 2,5—3 u; meist 3 äquatoriale, von aufgeschwollenem Epispor be- deckte Keimporen. — Teleutosporenlager den Uredolagern ent- sprechend, aber dunkler; bisweilen Uredo- und Teleutosporen in denselben Lagern. Sporen kugelig bis langgestreckt ellipsoidisch, 20—35 .:18—25 u, nach eigenen Messungen 23—28 :16—17 u. Membran gleichmäßig ca. 2 x dick, kastanienbraun, mit äußerst feinen, selbst in Milchsäure kaum wahrnehmbaren, aber im trockenen Zustande meist sichtbaren, ca. 1,5 a entfernten Warzen besetzt. Keimporus scheitelförmig, mit einer 7—8 u breiten, 2—2,5 u hohen farblosen Kappe bedeckt. Stiel farblos, kurz. Sporen abfällig (nach Fischer u. eig. B.). Das Vorhandensein der Uredosporen unterscheidet diese Art von U. behenis, die Beschaffenheit des Scheitels der Teleuto- sporen von U. behenis und U. silenes (U. inaequialtus). Auf Tunica prolifera Scop. Berlin: Bot. Garten (Uredo- und Te- leutosporen; H.). Auf Dianthus spec. Berlin: Bot. Garten (Sydow, Myc. march. 235. Nur Uredo. Daneben viel schwarze Pykniden eines Fung. imperf. mit farblosen zweizelligen Konidien). Die bisher bekannt gewordene Nährpflanze des Aecidiums, Euphorbia Gerardiana Jacq., kommt zerstreut in Thüringen und Sachsen, aber nicht in Brandenburg vor. Es ist anzunehmen, daß die Uredo- und Teleutosporengeneration nur eingeschleppt ist, oder daß sich der Pilz ohne Aecidien erhalten kann. 31.* U. verruculosus Schroeter, 50. Jahresber. d. schles. Ges. f. vaterl. Kultur 1872, 140; Pilze 309. W. 148. Fischer, Ur. Schw. 12. Syd. 214. — Magnus, Cbl. Bact. 2, X, 1903, 577. — Uredo lychnidis Schroeter ad int., Abh. schles. Ges. f. vat. Kult. 1869, 30 (ohne Diagnose). U. Schroeteri de Toni in Saccardo, Syll. VII, 551. — 245 — S. 252, Fig. A31. Uredospore auf Melandryum rubrum von Triglitz. Unvollständig bekannt, oft bis in den Herbst hinein nur Uredosporen bildend und wohl durch dieselben überwinternd (cf. Magnus). Teleutosporen selten, Aecidien unbekannt. Auf Arten von Cucubalus, Melandryum, Silene. Uredolager zerstreut auf der Blattunterseite, mitunter kreisförmig um ein zentrales Lager, vereinzelt auf der Oberseite, !/; bis fast 1 mm, rundlich, früh nackt, hell kastanienbraun. Sporen kugelig bis ellipsoidisch, 21—27 :18—21 u. Membran etwa 2 u dick, hellbraun, mit feinen, 2—2,5 u entfernten Stachel- warzen und 3—4 Keimporen. — Teleutosporen (nach Schroeter) in schwarzbraunen, oft ringförmig gestellten Häufchen, ellipsoidisch oder fast kugelig, 20—26 : 17—20 u. Membran dunkel kastanien- braun, an den Seiten und besonders am Scheitel mit flachen, manchmal undeutlichen, gleichfarbigen Höckern versehen. Stiel zart. Auf Melandryum rubrum Garcke. Berlin: Tiergarten (Sydow, Myc. march. 4118), Lichterfelde (Magnus, nur Uredo im November); Oprig.: Triglitz (J.). ; Auf Melandryum album Garcke. Berlin: Tiergarten (M., Sydow, Mye. march. 4118), Schöneberg, Bellevue, Lichterfelde und hinter dem Zoolog. Garten (Magnus 1869), Wilmersdorf (Sydow, Myc. march. 593; Telt.: Treptow (Ule, nur Uredo im Oktober); Spandau (Schroeter); Whay.: Rathenow (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898); Rupp.: Neuruppin (Pippow, Warnstorf); Oprig.: Triglitz (J.). Auf Silene pendula L. Steglitz, Etabl. Metz & Co. (Sydow, Mye. march. 1614). Im Botan. Garten in Berlin auf Silene apetala Willd., S. Morisij Todaro, S.trinervia Sebast. et Mauri, S. vesiculifera Gay (Sydow, Myec. march. 2739—41), S. cretica L. (H.). Vergl. Magnus, Abh. B. V.P.B. XXXII, 1890, 253. Alle vorl. Exsiec. enthalten nur Uredo, auch Saccardo, Myec. ital. 19. Anmerkung. Der Name U. verruculosus dürfte dem Pilze doch verbleiben können, da U. verruculosus Berk. et Br. auf Bauhinia tomentosa in Fungi of Ceylon erst 1875 publiziert zu sein scheint (Journ. Linn. Soc. XIV, 92, read 1873, publ. 1875, cf. Vestergren, Arkiv f. Bot. IV, Nr. 15, S. 18, 1905). 32.* U. cristatus Schroeter et Nießl in Rabenh., Fung. eur. 2366 (1877). Sch. 309. W. 149. S. 252, Fig. A 32. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Viscaria vulgaris von Sukow. — 249 — Bisher nur Uredo- und Teleutosporen bekannt, auf Viscaria vulgaris Roehl. Uredo vom Mai an, Teleutosporen im Herbst, angeblich selten entwickelt. Uredolager auf beiden Blattseiten, '/„—1 mm groß, rundlich, kastanienbraun, lange von der Epidermis bedeckt, die stark auf- getrieben wird, von den Resten derselben umgeben. Sporen ellipsoidisch oder eiförmig, 21—30:18—23 u. Membran hell- braun, ca. 2,5 # dick, mit feinen, wenig hervorragenden, 2,5—3 voneinander entfernten Stachelwarzen besetzt und mit meist drei deutlichen, mehr oder weniger äquatorialen Keimporen. — Te- leutosporenlager zum Teil aus Uredolagern hervorgehend, schwarzbraun, mitunter ringförmig um ein zentrales Uredolager, ‚sonst den Uredolagern ähnlich. Sporen verkehrt eiförmig, ellip- soidisch oder rundlich, 22—31:19—23 u. Membran braun, ca. 2,5 u dick, mit großen, 2,5—5 u langen, 1,5—3 u breiten ‘Warzen dicht besetzt, durch welche die Oberfläche wellig uneben wird. Keimporen nicht sichtbar. Stiel kurz, dick, farblos (wes. n. eig. B.). Auf Viscaria vulgaris Roehl. Oprig.: Sukow (J.); Krumbek bei Putlitz (J.).. — An der Grenze des Gebiets: Muskau, Schlesien (Sydow, Myec. march. 4217). — Thüringen: Steinkleve bei Nebra (Diedicke). c) Teleutosporen auf Scleranthaceen. 33. U. scleranthi Rostrup, Bot. Tidskrift XXI, 1897, 40. — Syd. 217. Liro, Ur. Fenn. 87. Uredo- und Teleutosporen auf Scleranthus perennis L. Sporenlager zerstreut, klein, kreisförmig oder länglich, blaß- braun, lange von der Epidermis bedeckt. — Uredosporen kugelig oder oval, 24—25:18—20 u oder von 15—22 u Durchmesser, Membran blaßbraun, stachelig. — Teleutosporen spärlich zwischen den Uredosporen, birnförmig oder schief ellipsoidisch, 23—24 : 19—20 u. Membran rotbraun, am Scheitel mit einer breiten Papille. Stiel farblos, Sporen abfällig (nach Rostrup). Bisher nur aus Dänemark und Skandinavien bekannt. Die Stellung des Pilzes an dieser Stelle ist zweifelhaft. a d) Teleutosporen auf Euphorbiaceen; meist auch Spermo- gonien, mitunter spärliche oder reichliche Uredosporen und in einigen Fällen anscheinend auch Aecidien vor- handen. Die Pilze dieser Gruppe haben kürzlich durch W. Tranzschel (Ann. mycol. VIII, 1910, 1—35) eine eingehende morphologische Bearbeitung gefunden, in der die bisher unterschiedenen Arten schärfer begründet und eine Anzahl neuer Formen, auf die zum Teil schon von früheren Beobachtern (Magnus, Fischer) hingewiesen war, davon abgespalten werden. Es ist bedauerlich, daß Tranz- schel keine Abbildungen gibt (mit der Begründung, daß Hand- zeichnungen kaum die feine Struktur der Teleutosporen gut wieder- geben könnten). Ohne Zeichnungen ist aber sicher die Auffassung viel schwieriger. Ich gebe im folgenden nach Tranzschel die Diagnosen derjenigen Arten wieder, die im Gebiete oder in dessen Umgebung vorkommen oder möglicherweise noch gefunden werden könnten. Sicher nachgewiesen sind im Gebiete bisher nur U. scutellatus und nach Tranzschel U. Kalmusii. Es erscheint aber wünschenswert, die bisher gefundenen Pilze nochmals genauer zu untersuchen — was ich nicht mehr ausführen konnte — und auf das Vorkommen weiterer Formen zu achten. Ob die im folgenden getroffene Anordnung der natürlichen Verwandtschaft entspricht und zur Bestimmung geeignet ist, muß ich dahingestellt sein lassen, da ich mich im wesentlichen nur an die Diagnose halten konnte. Die unter U. scutellatus und U. excavatus zitierte Literatur ist auch zu den übrigen Arten zu vergleichen. a) Teleutosporenmycel ganze Sprosse durchziehend, die Nähr- pflanze mehr oder weniger deformierend. Uredosporen, falls vorhanden, spärlich. aa) Teleutosporenmembran mit mehr oder weniger deut- lichen Warzen oder Leisten. —- Mit groben, flachen, rundlichen oder verlängerten Warzen. 34.* U. scutellatus (Schrank) Leveille, A. S. N. 3, VIII, 371 (1847) p. p., beschränkt durch Tranzschel, Ann. myc. VII, 1910, 25. Syd. 177. — Magnus, Sitzungsb. Ges. nat. Freunde 1877, 79; Hedw. 1877, 71; D.B. G. IX, 1891, (89) mit Abbile — 2531 — 50—57. Fischer, Ur. Schw. 41. — Winter, Hedw. 1880, 21. — Stämpfli, Hedw. XLIX, 1909. — Lycoperdon scutellatum Schrank, Baiersche Flora II, 631 (1789); dieselbe als Taschenbuch in tabell. Form 1793, 238 p.p.; U. tuberculatus Fuckel, Symb. 64 p. p.? — In der von Tranzschel vorgeschlagenen Beschränkung entspricht der Pilz im wesentlichen der Form B nach Fischer, Ur. Schw. 40—43, vergl. daselbst Fig. 32b. S. 252, Fig. A34. I.u. II. Teleutosporen, auf Euphorbia cyparissias, zwei verschiedene Materialien von Nauen. Spermogonien und Teleutosporen, denen mitunter spärliche Uredosporen beigemischt sind, auf Euphorbia-Arten, insbesondere E. cyparissias L., esula L., virgata W. K., lucida W.K,, agraria Bieb., cheiradenia Boiss. et Hohen., im Frühjahr (Mai bis Juli). Entwicklung noch nicht untersucht; Sporidien vermutlich die unterirdischen Triebknospen infizierend (vergl. Ochropsora sorbi und U. pisi). Mycel im Rhizom perennierend''), die ganzen Triebe durchziehend und dieselben deformierend, so daß sie sich gelblich verfärben, nicht zur Blüte kommen und die Blätter kürzer, breiter und fleischiger sind als an den normalen Sprossen. An befallenen Pflanzen sollen die unterirdischen Teile nach Magnus (B. V. P. B. XX, 1878) zahlreichere Adventivknospen bilden. Treiben befallene Sprosse später weiter aus, so werden die ent- stehenden Blätter normal und pilzfrei. Spermogonien spärlich oder reichlich den Teleutosporen vorangehend, mitunter auch fehlend. — Teleutosporenlager auf der Unterseite sämtlicher Blätter, selten auch oberseits, rund- lich, dicht stehend, ca. 0,5 mm groß, meistens flach, von der aufgebrochenen Epidermis umgeben, schwarzbraun. — Uredo- sporen vereinzelt in den Teleutosporenlagern, 24— 30 : 21—25 u. Membran dick, heller als die der Teleutosporen, mit feinen stachel- förmigen Warzen mäßig dicht besetzt und mit 1—3, nach Tranzschel 4 Keimporen. — Teleutosporen in demselben Lager von sehr wechselnder Gestalt und Größe, oval, ellipsoidisch, kugelig oder länglich, 15—40:15—27 u (nach eig. Mess. 20 bis 31:16—22 u). Membran hellbraun, 2—-3 u dick, außen mit groben, oft in der Längsrichtung der Spore gestreckten Warzen ") Bei Untersuchungen, die Herr F. Bock in Hamburg auf meine Ver- anlassung ausführte, wurde Mycel nahe am Vegetationspunkt nachgewiesen. Uromyces Fig. 23—47. —_— 253 — besetzt, die ca. 2 u breit und bis 3 „a lang sind, mitunter aber auch zu 5—7 u langen Leisten verschmelzen. Papille flach, un- deutlich oder fehlend. Stiel kurz, farblos (nach Tranzschel und eig. Beob.). Die im folgenden aufgezählten Materialien haben der vor- stehenden Diagnose gemäß große, mitunter etwas verlängerte Warzen und keine erkennbare Scheitelpapille. Auf Euphorbia cyparissias L. Obbar.: Strausberg am Straussee (Lindau), desgl. beim Aussichtsturm (H., merklich kleinere, aber immerhin noch grobe Warzen); Niedb.: Rahnsdorf (H.); Telt.: Grunewald (Sydow, Myec. march. 933); Zauch-Belz.: Lehnin, Klostersee (H.); Brand.: Tiefensee bei Werneuchen (Sydow, Ur. 804); Whav.: Rathenow (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898); Rupp.: Rheinsberg (H.); Landsb.: Tamsel (V.); Leb.: Buckow IM. B.V.P.B, XXIX, 1887). Auf Euphorbia esula L. Landsb.: Landsberg a. W. (Sydow, Myc. march. 2920). Auf Euphorbia species. Berlin: Westend (H.); Telt.: Zwischen Stolpe und Glienicke (H. Paul); Zauch-Belz.: Lehnin (Weiße). Außerdem liegen im Herbar Magnus folgende als U. scu- tellatus bezeichnete Pilze: Auf Euphorbia cyparissias. Niedb.: Wandlitzer See, Rüdersdorfer Kalkberge (M.); Landsberg (M.). Auf Euphorbia esula. Soldin (Mylius). Magnus gibt den Pilz ferner an auf E. cyparissias von Oderberg (Ang.), cf. Hennings in B. V.P.B. XLII, 1900, und auf E. lucida W.K. von Landsberg, Warthewiesen (B. V.P. B. XX VIII, 1886). 34a.U. cristulatus Tranzschel, Ann. mycol. VIII, 1910, 26. — Uromyces scutellatus Form B? (Siders [Wallis], 27. Aug. 1879 Herb. Morthier), Fischer Ured. Schw. 42 (1904). U. excavatus var. cristulata Tranzschel, Trav. Mus. Bot. Acad. St. Petersbourg I, 38 (1905). Spermogonien, Teleutosporen und einzelne beigemischte Uredo- sporen auf Euphorbia petrophila C. A. Mey. und E. Gerar- diana Jacqg. Mycel ganze Sprosse durchziehend; dieselben ver- längernd, aber die Blätter kaum deformierend. Spermogonien spärlich. — Teleutosporenlager auf der Blattunterseite, von der durchbrochenen Epidermis umgeben, bald flach'), schwarzbraun oder schwarz. Sporen ellipsoidisch oder kugelig, 26—34 : 20—26 u, am Scheitel oft stumpf. Membran ‘) Soll vermutlich „bald nackt“ heißen. _ 0 = dick (2,5—3 u), kastanienbraun, mit groben, oft in Längsreihen geordneten, zu Kämmen zusammenfließenden oder zu Streifen ver- längerten Warzen ohne Papille oder mit breiter flacher Papille. — Uredosporen einzeln den Teleutosporen beigemischt, ellipsoidisch, 26—33 :18—25 u; Membran gelblich, stachelig, mit 4 Keimporen (nach Tranzsche)). Sporenmembran dunkler, Warzen und Leisten dicker als bei Uromyces scutellatus. Auf Euphorbia Gerardiana Jacq. bei Mühlhausen in Böhmen nach- gewiesen, Nährpflanze in Thüringen und Sachsen vorkommend. Anmerkung. Tranzschel macht auf die vollkommene Übereinstimmung der Teleutosporen mit denen von Uromyces cristatus (auf Viscaria vulgaris) aufmerksam und folgert daraus, daß der letztgenante seine Aecidien auf Euphorbia bilde. —+-- Mit großen, breit konischen, farblosen, lockergestellten Warzen. 34b. U. Winteri Wettstein, Sitzungsb. k. Akad. d. Wiss. Wien, math.-naturw. Klasse, XCVIII, Abt. 1. 1889, 353 (1890). Tranzschel, Trav. Mus. Bot. Acad. St. Petersbourg I, 1902, 58—60. Ann. myc. VIII, 1910, 27. — Uromyces hermonis Magnus p.p., Verh. zool. bot. Ges. Wien XLIX, 1899, 91. Abbild.: Magnus, 1. c. Taf. I, Bis 185719. Nur Teleutosporen bekannt, auf Euphorbia falcata L. Mycel die ganze Pflanze durchziehend, die Blätter wenig verändernd. Teleutosporen auf der Unterseite der Blätter gleichmäßig zer- streut, seltener auch auf der Oberseite, schwarz, anfangs von der Epidermis bedeckt. Sporen meist kugelig oder ellipsoidisch, 20—25 : 183—22 u. Membran dick, kastanienbraun, mit ziemlich lockergestellten, breit konischen, ziemlich großen, farblosen, mit- unter in der Längsrichtung verlängerten oder zusammenfließenden Warzen bedeckt, am Scheitel mit breiter, abgestutzter, farbloser, mitunter aber kaum bemerkbarer Papille (nach Tranzschel). Von dem ähnlichen Uromyces tuberculatus durch das die ganzen Sprosse durchziehende Mycel unterschieden. Der Pilz ist bisher nur aus Osteuropa und Asien bekannt, die Nähr- pflanze kommt in Thüringen vor. —_— 2355 — ++ Mit Längsleisten, die mitunter anastomosieren;, am Scheitel mit kleiner halbkugeliger Papille. 34c. U. striolatus Tranzschel, Ann. mycol. VIII. 1910, 23. — Uromyces scutellatus Form A, Fischer, Ured. Schw. 40—42 (1904). — Abbildungen: Fischer, 1. c. Fig. 32a; Magnus, Ber. D. D20028,.1891, Taf. XIV, Fig. 49, Spermogonien und Teleutosporen auf Euphorbia cyparis- sias L. Mycel ganze Sprosse durchziehend und deformierend; die infizierten Blätter breiter als die normalen. Spermogonien auf der Blattunterseite, zahlreich. — Teleu- tosporenlager auf der Blattunterseite, pustelförmig, am Scheitel mit Porus sich öffnend, vom Blattgewebe umgeben, braun. Sporen oval oder birnenförmig, oft verlängert, 27—30 : 17—20 uw (mit- unter 25—40 : 15-23 «), oben gerundet, nach unten meist ver- jüngt. Membran dünn, hellbraun, mit langen, mitunter anasto- mosierenden Längsleisten bedeckt, am Scheitel mit kleiner, halb- kugeliger Papille (nach Tranzschel). Durch die kleine, scharf abgesetzte Papille, außerdem durch die Membranskulptur von U. scutellatus verschieden. Der Pilz ist, obgleich die Nährpflanze weit verbreitet ist, bisher mit Ausnahme des Standorts von Meaux in Frankreich nur aus alpinen Gegenden bekannt, doch dürfte die Ausnahme vielleicht auf eine weitere Verbreitung schließen lassen. +++ - Mit kleinen, mitunter schwer sichtbaren Warzen. O Warzen locker gestellt. 34d. U. tinctoriicola Magnus, Verh. zool. bot. Ges. Wien XLVI, 1896, 429 (Abbild. Taf. VII, Fig. 18—23); Ber. D. B. G. IX. 1891 (Abbild. Taf. XIV, Fig. 41). Tranzschel, Ann. myec. VII, 1910, 28. S. 252, Fig. A 34d. Teleutospore, s. unten. Nur Spermogonien und Teleutosporen bekannt, auf Euphor- bia tinctoria Boiss. et Huet., glareosa M. B., Gerardiana Jacq., nicaeensis All. Mycel ganze Sprosse durchziehend, die Blätter kaum verändernd. Die Zugehörigkeit von Aecidien hält Tranzschel für unwahrscheinlich. Die Teleutosporen scheinen. mitunter gleich nach der Reife keimfähig zu sein. Spermogonien spärlich oder fehlend. — Teleutosporen- lager meist auf der Blattunterseite, eingesenkt, anfangs pustel- — 256 — förmig, vom Blattgewebe umgeben, schwarzbraun oder schwarz. Sporen meist kugelig, 22—30 : 20—25 ü. Membran dick, braun, mit kleinen, aber deutlichen, niedrigen, locker gestellten Warzen, am Scheitel mit sehr niedriger, breiter, farbloser Papille oder ohne dieselbe, mitunter Peridienzellen in den Teleutosporenlagern (nach Tranzschel). Teleutosporen denen von Uromyces verruculosus Schroeter (U. Schroeteri de Toni) sehr ähnlich. Auf Euphorbia Gerardiana Jacq. In Bayern und der Prov. Sachsen (Röblinger See bei Eisleben, Magnus, l.c. Fig. 41) beobachtet. Hierher scheint Vestergren Micr. 497, von Rollsdorf bei Eisleben, zu gehören, siehe S. 252, Fig. A 34d. Dieselbe stimmt allerdings nicht vollkommen zu Magnus Fig. 41. ©O Warzen dicht gestellt. 7 Warzen deutlich. 35.* U. Kalmusii Saccardo, Michelia II, 6, S. 45 (1880); Sylloge VII, 575. Tranzschel, Ann. myc. VIII, 1910, 21. Nur Teleutosporen bekannt, auf Euphorbia cyparissias L. und E. esula L. Mycel ganze Sprosse durchziehend und defor- mierend, so daß die Blätter kürzer und breiter werden. Teleutosporenlager auf der Blattunterseite, zerstreut, kastanienbraun, von einem kaum sichtbaren Saum der gesprengten Epidermis umgeben. Sporen breit ellipsoidisch oder oval, 27 bis 35:22—27 u. Membran braun, mit kleinen aber deutlichen, dichtgestellten, oft teilweise zusammenfließenden und mehr oder weniger schiefe Reihen bildenden Warzen besetzt, am Scheitel mit breiter, gerundeter, warziger, farbloser Papille, die mitunter fehlt (nach Tranzschel). Durch größere und breitere Sporen und die deutliche Papille, außerdem durch die Membranskulptur von U. scutellatus ver- schieden. Auf Euphorbia cyparissias L. Ang.: Chorin und Jüt.: Mahlsdorf (leg. Sydow) nach Tranzschel. — Thüringen: Berka (leg. Bornmüller) nach Tranzschel. 7T Warzen schwer sichtbar. 35a. U. excavatus (DC.) Leveille, A.S.N. 3, VIII, 1847, 371, beschränkt durch Tranzschel, Ann. mycol. VIII, 1910, 14. — Magnus, Verh. B. V. P. B. XIX, 1877; Sitzungsb. 30—34 u. 66. _ 1571 — Sitzungsb. Ges. nat. Fr. 1877, 79—83; Hedw. XVI, 1877, 68—72; XXX, 1891, 196—197, 303—307; Ber. D. B. G. IX, 1891 (85) bis (92), Fig. 40; Bot. Cbl. LXVI, 1896, 287. — Dietel, Hedw. XXVII, 1889, 185—187. — Sydow, Ann. mycol. 1, 1903, 239. — Uredo excavata de Candolle, Fl. Fr. I, 227 (1805)'). — Uro- myces scutellatus Form C p. p., Fischer, Ur. Schw. 40—43, 1904, Fig. 32d. Spermogonien, Aecidien und Teleutosporen, oder Spermogonien und Teleutosporen, oder Spermogonien und Aecidien, auf Sprossen von Euphorbia verrucosa Lam., die von Mycel durchzogen sind. Mitunter Aecidien und Teleutosporen auf verschiedenen Teilen desselben Blattes, mitunter Teleutosporen in Aecidienbechern vorkommend. Die Zugehörigkeit der Aecidien zu den Teleuto- sporen ist daher wahrscheinlich, aber allerdings noch nicht streng bewiesen. Spermogonien auf der Blattunterseite zwischen den Aecidien oder den Teleutosporenlagern zerstreut. — Aecidien auf der Blattunterseite, zerstreut, becherförmig, mit schmalem Saume, Zellen im Peridienlängsschnitt rhomboidisch, außen nach unten übergreifend, Außenwand 7 u dick, mit Stäbchenstruktur, auf der Fläche punktiert, Innenwand 2—3 u dick, auf der Fläche warzig. Sporen fast polyedrischh von 18—24 u Durchmesser. Membran dünn, farblos, fein warzig. — Teleutosporenlager auf der Blatt- unterseite, zwischen den Spermogonien gleichmäßig verteilt, pustel- förmig, vom Blattgewebe umgeben, kleiner als die Aecidien, braun. Sporen ellipsoidisch, kugelig oder länglich, von verschiedener Größe und Form, 22—33 : 17—25 u, oft eckig, oben meist gerundet. Membran gelbbraun, dünn, mit schwer (meist nur an trockenen Sporen) sichtbaren, dicht gestellten, seltener Reihen bildenden punktförmigen Warzen, außerdem, besonders nach oben zu, mit Stäbchenstruktur, am Scheitel mit niedriger, farbloser, warziger Papille (nach Tranzschel). ı) Ob der de Candollesche Name excavatus mit vollem Recht auf diesen Pilz bezogen wird, erscheint doch recht zweifelhaft. Als Nährpflanze nennt de Candolle Euphorbia dulcis, und aus seiner Diagnose „cespitulis fuseis, hypophyllis, parvulis, numerosis, orbieulatis, subimmersis, nempe epidermide subinflato einetis, capsulis subovoideis“ dürfte sich die Identität mit einem der neuerdings unterschiedenen Pilze kaum herleiten lassen. Ähn- liches gilt in vielen andern Fällen für die Beibehaltung alter Namen. Kryptogamenflora der Mark ZE.Va. 17 — 1538 — In Deutschland bisher nur in Bayern beobachtet, Nährpflanze auch in der Rhön. 35b. U. alpestris Tranzschel, Ann. mycol. VIII, 1910, 17. — Magnus, Ber. D. B.G. IX, 1891, Fig. 42, 43 (Warzen zu locker!), 44—48. — U. scutellatus Form C p.p., Fischer, Ured. Schw. 40—43 (1904), Fig. 32e. Spermogonien und Teleutosporen auf Euphorbia eyparis- sias. Mycel ganze Sprosse durchziehend und deformierend. Spermogonien oft fehlend. — Teleutosporenlager pustel- förmig, am Scheitel mit Porus geöffnet, kastanienbraun. Sporen oval, ellipsoidisch oder fast kugelig, von wechselnder Gestalt und Größe, 25—38:18—28 u; Membran gelbbraun, dünn, mit dicht stehenden punktförmigen Warzen, am Scheitel mit niedriger, farb- loser oder bräunlicher, warziger Papille (nach Tranzschel). Teleutosporen etwas größer als bei U. excavatus, Papille weniger vorragend, häufig von braunem Epispor überzogen. Ver- hältnis zu U. excavatus ungefähr wie das von U. pisi zu U. Fischeri-Eduardi. — Häufig Peridienzellen in den Teleuto- sporenlagern, seltener Spermogonien oder Aecidienanlagen an den jüngeren Blättern, mitunter geschlossene Aecidienanlagen mit Aecidiosporen, Peridienzellen und Teleutosporen. Offene Aecidien scheinen nicht vorzukommen. Uredosporen in den Teleutosporen- lagern scheinen selten zu sein. | Bisher in Deutschland nicht gefunden. #8 Teleutosporenmembran völlig glatt. 35c. U. laevis Körnicke, Hedwigia XVI, 1877, 38 p. p. Tranzschel, Ann. myc. VIIL, 1910, 30. — Uromyces scutellatus Fischer, Ured. Schw. 43, Form C p. p. S. 252, Fig. A35c. Teleutospore auf Euphorbia Gerardiana von Bonn. Nur Spermogonien und Teleutosporen, auf Euphorbia Gerar- diana Jacq. Mycel ganze Sprosse durchziehend, die Blätter jedoch kaum deformierend. Die Teleutosporen keimen bald nach der Reife. Spermogonien mitunter vorhanden, mitunter fehlend. — Teleutosporenlager über die ganze Blattunterseite zerstreut, schwarzbraun, pustelförmig, eingesenkt, vom Blattgewebe umgeben. Sporen meist oval, auch länglich oder fast kugelig, 22—30: 16 bis 23 u. Membran von mittlerer Dicke, goldbraun, völlig glatt, — 959 — am Scheitel meist mit glatter, farbloser, breit konischer Papille (nach Tranzsche!). Durch die vollkommen glatten Teleutosporen von allen anderen Arten verschieden. Mitunter Peridienzellen in den Teleutosporenlagern. Die Blätter sind im Umkreise der Sporenlager gelbgrün verfärbt, während die von U. tinctoriicola befallenen Blätter die normale blaugrüne Farbe haben. Prov. Sachsen: Eisleben, Röblinger See (Dietel, nach Tranzschel). ß Teleutosporenmycel lokalisiert, Aecidienmycel ganze Sprosse durchziehend. 36. U. tuberculatus (Fuckel) Magnus, Hedw. 1877, 71. W. 145. .Tranzschel, Ann. mycol. VIII, 1910, 13. Magnus, Ber. D. B.G. IX, 1891, (87), Fig. 12—22. Fischer, Ur. Schw. 43, Fig. 33. — Uredo tuberculata Fuckel, Jahrb. Verein f. Naturk. Nassau XV, 1860, 17; Symb. 64 (1869, hier ohne Diagnose) p. p. — Uromyces excavatus Cooke in Grevillea II, Nr. 23, 1874, 161 (vergl. Magnus, Hedw. 1891, 305). S. 252, Fig. A 36. Teleutospore auf Euphorbia exigua aus Vestergren, Mier. 1410. Vielleicht Autoeupuccinia, auf Euphorbia exigua L. Zusammenhang aus Beobachtungen im Freien und an Exsikkaten erschlossen, aber nicht experimentell bewiesen. Die auf einer Herbaretikette befindliche Notiz eines unbekannten Autors „Uro- myces durch Aussaat der Aecidien erhalten“ (Tranzschel) kann m. E. nicht als genügend beweiskräftig angesehen werden. Aecidienmycel die ganze Pflanze durchziehend, Teleutosporenmycel lokalisiert. Spermogonien und Aecidien über die ganze Blattunter- seite gleichmäßig verteilt. Aecidien becherförmig, vom Blattgewebe umgeben, der gezähnte Saum der Peridie wenig hervorragend. Peridienzellen im Längsschnitt rhomboidisch, Außenwand 7—8 u dick, quergestreift, Innenwand 3 « dick, derb warzig. Sporen polyedrisch-kugelig oder ellipsoidisch, 17— 25 : 14—20 u. Membran farblos, dünn, warzig. — Uredolager auf der Blattunterseite zerstreut, anfangs von der Epidermis bedeckt, zimtbraun. Sporen kugelig, von 20—25 u Durchmesser. Membran 1,5—2 u dick, gelbbraun, stachelig, mit 5—7 meist aufquellenden Keimporen. — Teleutosporenlager auf der Blattunterseite, auch oberseits und 172 — 160° — auf den Stengeln, meist zerstreut, mitunter in kleinen Gruppen, schwarzbraun oder schwarz. Sporen kugelig oder ellipsoidisch, 20 bis 23:18—21 «u. Membran 2,5 « dick, kastanienbraun, mit ziemlich locker gestellten, breit konischen, etwas stumpfen, farb- losen Warzen, Endpapille breit, flach, farblos, aber meistens fehlend (nach Tranzschel). Sporen denen von U. Winteri ähnlich. U. tuberculatus ist von U. scutellatus außer durch die Membranskulptur besonders durch das lokalisierte Teleutosporen- mycel und reichlichere Uredobildung verschieden. Der Pilz ist in der Provinz anscheinend bisher nicht gefunden worden, die Nährpflanze wird angegeben für die Oranke bei Weißensee und die Strängbrücke bei Potsdam. 8. Teleutosporen auf Rosaceen. 37.* U. alchimillae (Pers.) Leveill&, A.S.N. 3, VII, 371. — W. 146. Syd. 196. — Biol.: Fischer, Entw. Unt. 1898, 8.5. Klebahn, Kult. XIIl, 134. — Uredo alchimillae Persoon, Syn. 205. — Trachyspora alchimillae Fuckel, B. Z. 1861, 250. Schroeter, Brand- u. Rostp. 10. S. 252, Fig. A 37. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Alchimilla vulgaris von der Rohlfshagener Kupfermühle. Unvollständig bekannt. Nur Uredo- und Teleutosporen auf Alchimilla vulgaris L. Im Frühjahr entstehen auf etwas deformierten (länger ge- stielten und mit kleinerer Spreite versehenen) Blättern Uredolager, welche sich besonders um die Falte zwischen den Hauptrippen ansammeln. Die Bildung derartiger, ohne Neuinfektion auftretender Uredolager kann sich bis gegen den Herbst fortsetzen (Klebahn 1910). Dieses Verhalten und das Wiederauftreten des Pilzes an denselben Pflanzen im folgenden Jahre spricht für Überwintern des Mycels. Bei Untersuchungen, die Herr F. Bock (Hamburg) auf meine Veranlassung unternahm, wurde Mycel im Rhizom pilztragender Alchimilla-Pflanzen gefunden, das bis in die meristematischen Teile der Knospen vordrang. Aus den Uredo- sporen gelingt es mitunter, auf gesunden Blättern lokalisierte Mycelien hervorzurufen, auf denen Teleutosporen gebildet werden (Fischer 1898, Klebahn 1905 u. 1906). Nicht selten aber miß- lingt die Infektion; ich versuchte 1910 u. 1911 vergeblich, Pflanzen — 2361 — aus dem Hamburgischen Botanischen Garten mit Pilzmaterial aus Thüringen zu infizieren. Die Ursachen dieses Verhaltens sind keineswegs klar. An manchen uredotragenden Blättern treten später Teleutosporen auf, teils zwischen den Uredolagern, teils in diesen selbst. Ob die Teleutosporen die Nährpflanze oder eine andere Pflanze infizieren und Aecidien hervorrufen oder nicht, ist nicht bekannt. Uredolager auf der Unterseite der Blätter, oft fast die ganze Fläche oder große Teile zwischen den Hauptadern bedeckend, rundlich oder in der Richtung des Blattradius verlängert, bis über 1 mm groß, von den Resten der emporgehobenen Epidermis um- geben. Sporen kugelig oder ellipsoidisch, 19—24 : 17—20 u. Membran farblos, 1 « dick, mit zahlreichen feinen, kaum 1 w voneinander entfernten Warzen dicht besetzt. Inhalt orange. — Teleutosporen in rundlichen zerstreuten Lagern oder in den Uredolagern, sehr verschieden gestaltet, kugelig, ellipsoidisch oder länglich und zugleich meist unregelmäßig eckig, 26—43 : 20—30 u, einzeln bis 55 u lang. Membran hellbraun, aus einer 2 z dicken, deutlich abgesetzten Innenschicht und einer etwas helleren Außen- schicht bestehend, die in großen, meridional verlaufenden, 5 « und mehr langen Leisten vorspringt und dadurch in der Dicke zwischen 2 und 4 u wechselt, nach Fischer mitunter auch mehr oder weniger glatt. Stiel farblos, ziemlich lang, abfällig (nach Fischer u. eig. Beob.). Auf Alchimilla vulgaris L. Berlin (Eisenhardt 1819), Botan. Garten (H.); Landsb.: Landsberg (A. Braun 1874); Königsb.: Küstrin II (V.). — Außerhalb des Gebiets: Rohlfshagener Kupfermühle in Holstein (J.). Bei Hamburg mehrfach (K.). Thüringen: Thal (Klebahn), Greiz (Dietel), Berka (Bornmüller). U. alchimillae wird von Fuckel als Vertreter einer be- sonderen Gattung Trachyspora angesehen. So lange der Ent- wickelungsgang nicht vollständig bekannt ist, dürfte es sich emp- fehlen, die Spezies bei Uromyces zu lassen. 9. Teleutosporen auf Primulaceen. 38.”* U. primulae minimae E. Fischer, Bull. Herb. Boiss. VI, 1898, 14. — U. apiosporus Hazslinszky, Math. nat. Mitt., her- ausg. v. d. K. Ungar. Akad. d. W. X, 1873, 44; Verh. K.K. _ ge zool.-bot. Ges. Wien 1873, 362°). Syd. 43. — U. primulae integrifoliae (DC.) in Winter, Pilze I, 150 p. p. — U. primulae (DC.) Schroeter, Pilze 311 p.p. (Pr. minima und Balbisii als Nährpflanzen genannt). S. 252, Fig. A 38. Teleutospore, auf Primula minima aus dem Botan. Garten in Berlin. Microuromyces, nur Teleutosporen bildend, auf Primula minima L. Mycel perennierend. Teleutosporenlager auf der Blattoberseite, zerstreut oder zu Haufen zusammengedrängt, klein, '/;, mm, braunschwarz. Sporen kugelig, ellipsoidisch oder eiförmig, 27—39 :20—27 u, Membran braun, 2—2,5 u dick, über dem Keimporus mit einer bis 14 u breiten, etwas helleren Papille versehen und dadurch daselbst auf gegen 8 « verdickt, Papille und ganze Membran mit etwa 2 u entfernt stehenden, im feuchten Zustande schwer sichtbaren Warzen besetzt. Stiel zart, oft länger als die Spore, Sporen abfällig (n. eig. B.). Auf Primula minima L. in den Botan. Gärten zu Berlin (Schöneberg) und Dahlem (H.). Einschleppung und Erhaltung des der Flora nicht an- gehörenden Pilzes erklären sich durch das Perennieren des Mycels. U. primulae Fuckel, Symb. III, Nachtr. 16 (1875), ein Autoeuuromyces, auf Primula hirsuta All. und vielleicht einigen verwandten Arten [vergl. Magnus, D. B. G. XVIII, 1900, 457], dürfte im Gebiete höchstens zufällig eingeschleppt vor- kommen. 10. Teleutosporen (und Aecidien) auf Plumbaginaceen. 39.** U. armeriae (Schlecht.) Lev., A.S.N.3, VIII, 1847, 375. — Syd. 40. — Beschr.: Bubäk, Sitzungsb. böhm. Ges. d. Wiss. 1902, Nr. XLVI. Fischer, Ured. Schweiz 52. — Caeoma arme- riae Schlechtendal, Fl. Berol. II, 126 (1824). Link in Linn. spec. ° ') Der Name U. apiosporus ist älter als der Name U. primulae minimae, soll sich aber auf sämtliche zu der Diagnose passenden Primu- laceen-Uredineen beziehen. Die Bezeichnung U. primulae minimae ist, wie auch Magnus zugibt, jedenfalls exakter und m. E. daher vorzuziehen. (Vergl. Magnus, Erstes Verzeichnis Pilze Graubünden 1890, 15; Ber. D. B.G. XVIII, 1900, 451. Dietel, Mitteil. Thür. Bot. Verein N. F. Heft III u. IV, 1893, 65). — 2363 — plant. VI, 2, S. 11 (1825). — Uromyces limonii p.p. Winter 156. Schr. 300. — Uredo armeriae Duby, Bot. Gall. II, 899. S. 252, Fig. A 39. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Armeria vulgaris von Triglitz. Autoeuuromyces, indessen liegen Infektionsversuche bisher nicht vor. Auf Armeria-Arten. Spermogonien zwischen den Aecidien zerstreut oder in Gruppen, honiggelb. — Aecidien in kleinen unregelmäßigen Gruppen. Peridien anfangs halbkugelig, eingesenkt, später von dem Blattgewebe getrennt, zylindrisch, ziemlich hoch, mit weißem, tief und unregelmäßig zerschlitztem, nicht umgebogenem Rande. Zellen von sehr verschiedener Gestalt, bis 44 u lang, 22 u breit, in fast regelmäßigen Reihen. Außenwand 5—10, Innenwand 2—3 u dick, auf der Fläche kleinwarzig, Sporen 17—26 (bis 33, Bubäk) : 17—22 u, abgerundet polyedrisch, isodiametrisch oder länglich. Membran dünn, sehr dicht und fein warzig. Inhalt orange (nach Bubak und Fischer). — Uredolager auf Stengeln und Blättern, '/ı—1 mm groß, rundlich oder länglich, anfangs von blasenförmig emporgehobener Epidermis bedeckt, später pulverig, chokoladebraun. Sporen meist kugelig, seltener eiförmig oder ellip- soidischh 20—32 :18—26 u. Membran 2—3 u dick, gelbbraun, dicht mit feinen Warzen besetzt, Warzenabstand 1 u; 2—3 Keim- poren. — Teleutosporenlager rundlich oder länglich, auf den Blättern zerstreut, auf den Stengeln verlängert und oft zusammen- fließend, bis 1,5 mm lang, dunkelbraun, staubig. Sporen ellip- soidisch oder fast kugelig, auch keulenförmig, selten länglich, 28—38 : 24—31 u, (24—33 : 22—26 u eig. Mess... Membran braun, 2—3 u dick, am Scheitel auf 5—8 u verdickt und dunkler, abgerundet oder in eine Spitze verjüngt, ohne Papille oder jedenfalls nicht mit merklich abgesetzter Papille versehen, glatt oder oben etwas uneben. Keimporus scheitelständig, Stiel farblos, zart, kürzer oder so lang wie die Spore, abfallend (nach Bubäk, Fischer u. eig. B.). Auf Armeria vulgaris Willd. Berlin (Link), Tiergarten (M.), ‚Wilmersdorfer Wiesen (Sydow, Myc. march. 53), Schöneberger Wiesen (Sydow, Myc. march. 1905), Lichterfelde (Sydow, Myc. march. 102); Ang.: Niederfinow und Chorin (M.); Niedb.: Birkenwerder (H.), Malchow (Pippow); Telt.: Teltower See (M.), Treptow (Ule); Whav.: Rathenow (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz u. Sukow (J.); Wprig.: Lenzen (J.); Spremb.: Spreedamm bei Spremberg (Diedicke). BE) Im Botan. Garten zu Berlin auf Armeria maritima Willd. (H.), A. plantaginea Willd. (Sydow, Myc. march. 15, Nährpflanze als A. longi- bracteata) u. A. splendens Boiss. (Sydow, Myc. march. 3011), im Bot. Garten zu Dahlem auf A. maritima Willd. (H. u. Scheffler). 40. U. limonii (DC.) Leveill& in Demidoff, Voyage dans la Russie merid. Bd. II, 1842, 128; Diet. d’Hist. nat., Art. Ured. S. 786 (1848). W. 156 (p. p.). [Sch. 300]. Syd. 41. — Oudemans, Revision I, 489. Bubäk, Sitzungsb. Böhm. Ges. d. Wiss. 1902, Nr. XLVI. — Aecidium limonii Duby, Bot. Gall. II, 899. — Puccinia limonii de Candolle, Fl. Fr. II, 595. — Caeoma (Aecidium) statices Rudolphi, Linnaea IV, 510. S. 252, Fig. A40. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Statice limonium von Röm. Autoeuuromyces, auf Statice llmonium L. Zusammen- hang der Sporenformen und Entwickelung nicht experimentell untersucht. Aecidien teils auf den Blättern, unterseits (nach Bubäk beiderseits) auf blassen, schmutzig purpurn umrandeten Flecken, die meist isoliert zwischen den Adern liegen und wenig vorspringen, teils auf den Adern, Blattstielen und Stengeln und hier bedeutende, oft verkrümmte Anschwellungen hervorrufend. Peridie zylindrisch, weiß, am Rande umgebogen und unregelmäßig zerrissen. Sporen fast kugelig oder etwas verlängert, 16—25 :15—20 u; Membran feinwarzig. Inhalt gelb ‘(nach Oudemans). — Uredolager auf beiden Blattseiten, zerstreut, rund oder verlängert, zimtbraun, 0,5 bis 1,5 mm, anfangs von der blasig aufgetriebenen Epidermis bedeckt, dann staubig. Sporen gewöhnlich ellipsoidisch oder länglich, seltener eiförmig, 29—37 : 22—29 u nach Bubäk, 26 bis 31:21—26 u nach eig. Mess.; Membran 2—3 u dick, hellbraun, zart- und dichtwarzig, Warzenabstand 1 u, mit 2 Keimporen. — Mi) Vsıne Teleutosporenlager rund oder länglich, zerstreut oder kreis- förmig gruppiert, lange von der Epidermis bedeckt, dann nackt und von den Resten der Epidermis umgeben, schwarzbraun, ziemlich fest. Sporen länglich oder keulenförmig, seltener ellipsoidisch oder eiförmig, 24—56 : 15—22 u, oben abgerundet oder stark verjüngt, unten meist in den Stiel verschmälert. Membran glatt, gelbbraun oder kastanienbraun, 1,5—2 u dick, am Scheitel stark verdickt (auf 4—8 u) und dunkler. Stiel fest, braun, bis 7 u breit, bis 80 u lang (nach Bubäk u. eig. B.). Auf Statice limonium L. mehrfach an den norddeutschen Küsten, z. B. Röm (J., F. sel. exsice. 114), Dangast (Klugkist, Nat. V. Bremen XVTI). Der Flora der Mark ‚nicht angehörig. Von den bisher unter U. limonii vereinigten Pilzen wurde U. armeriae durch Bubäk abgetrennt. 11. Teleutosporen auf Campanulaceen (Phyteuma), oder Aecidien auf Phyteuma, Teleutosporen auf Carex. Al. U. phyteumatum (DC.) Unger, Einfluß des Bodens 216 (1856). W.151:. Sch. 312. Fischer, Ur. Schw. 55. Syd. 17. — Stämpfli, Hedw. XLIX, 1909. — Puccinia phyteumarum (sic!) de Candolle, Fl. Fr. II, 225; Syn. 46. S. 252, Fig. A 41. Teleutospore auf Phyteuma spicatum von Schandau. Microuromyces, auf Phyteuma spicatum L., orbi- culare L., nigrum Schmidt und andern Arten, jedoch noch nicht experimentell untersucht. Das Mycel perenniert und be- wirkt Deformation der Blätter (kleinere Spreiten). In die spät in der Jahreszeit entstehenden Blätter dringt das Mycel nicht mehr ein. Teleutosporenlager klein, dunkelbraun, über einen großen Teil der Blattfläche verbreitet, besonders auf der Blattunterseite. Sporen eiförmig bis ellipsoidisch, 21—38:17—24 u. Membran braun, glatt, ca. 2,5 « dick. Keimporus scheitelständig, von ca. 12 u breiter, 3’u hoher, farbloser Kappe bedeckt. Stiel zart, farblos, oft ziemlich lang. Sporen abfällig (n. Fischer u. eig. Beob.). Bisher in der Mark nicht gefunden, aber mehrfach in angrenzenden Gebieten: Auf Phyteuma spicatum L. Thüringen: Coburg, Bausenberg (Ule), Friedrichroda (Bornmüller), Dolmar (Diedicke in Syd. Ur. 457), Greiz (Dietel u. Sydow, Myc. march. 158, Ludwig). Sachsen: Glauchau (Dietel, Vestergren Micr. 575), Königstein (M., Krieger in Sydow, Myc. march. 193; Fung. saxon. 5 und Rabenh., Fung. eur. 2611), Waltersdorfer Mühle bei Schandau (M.). — Gersfeld i. d. Rhön (Syd. Ured. 558). Auf Phyteuma spec. Meißner in Hessen (Stein). In dieselbe Gruppe dürfte U. caricis sempervirentis E. Fischer zu stellen sein, dessen Aecidien nach den Versuchen von Tranzschel (Traveaux Mus. Bot. Acad. St. Petersbourg III, 1906, 38) auf Phyteuma orbiculare L. leben. Die Teleutosporen sind denen des U. phyteumatum sehr ähnlich. Die Nähr- pllanze Carex sempervirens Vill. fehlt in Norddeutschland, Der 12. Teleutosporen (und Aeeidien) auf Valerianaceen. 42.” U. valerianae (Schum.) Fuckel, Symb. 63 (1869). W. 157. Sch. 303. Fischer, Ur. Schw. 54. Syd. 19. — Uredo valerianae Schumacher, Pl. Saell. II, 233 (1803). — Aecidium valerianacearum Duby, Bot. Gall. II, 908. S. 252, Fig. A42. 1. Peridienzellen, II. Aecidiospore, III. Uredospore, IV. Teleutospore, auf Valeriana offieinalis aus Krieger, Fung. saxon. 504. Autoeuuromyces; auf Valeriana-Arten. Die Zusammen- gehörigkeit der Formen ist nicht experimentell bewiesen, und es könnten daher vielleicht die auf Valeriana vorkommenden Ae- eidien teilweise zu einer heteröcischen Art gehören (Klebahn, Kult. IV, 327). Spermogonien in kleinen Gruppen, honiggelb. — Aecidien ordnungslos oder in kreisförmiger Anordnung um eine Spermo- goniengruppe, schüsselförmig, wenig vorragend, mit geschlitztem, umgebogenem, weißem Rande. Wände der Peridienzellen 5—7 u dick, Außenwände nicht merklich dicker, fast glatt, Innenwände durch Stäbchenstruktur dichtwarzig. Sporen stumpf polyedrisch bis kugelig oder länglich, 17—24:14—17 u. Membran kaum 1 u dick, mit etwas gröberen, 1,5—2 u entfernten und dazwischen befindlichen äußerst feinen, weniger als 1 u entfernten Warzen. — Uredolager klein, !/; mm, rund, über beide Blattflächen zerstreut, keine auffallenden Flecken bildend. Sporen meist kugelig, einzeln oval, 25—32:19—29 u. Membran gelbbraun, ca. 2 u dick, mit etwa 3—3,5 ıı entfernt stehenden Stacheln und meist 3 Keim- poren. — Teleutosporenlager die Uredolager kreisförmig um- gebend oder über die Blattfläche zerstreut, oft etwas dendritische Figuren bildend, längere Zeit von der Epidermis bedeckt. Sporen ellipsoidisch oder verkehrt eiförmig bis kugelig, 21—27 :15--21 u. Membran dünn (1 «), sehr hell braun, glatt. Keimporus scheitel- ständig, mit niedriger farbloser Kappe bedeckt. Stiel kurz farblos (nach Fischer und eig. B.). Auf Valeriana dioica L. Berlin: Paulsborn (Sydow, Myc. march. 310 u. 1131, Ured.), Lichterfelde (Urban), Jungfernheide (A. Braun, Aec., 1867); Ang.: Wesensee bei Brodowin (M.); Niedb.: Birkenwerder (H., Aec.), Lanke (M.), Rüdersdorf (Poeverlein); Telt.: Grunewald (Ule, M.), Rudower Wiesen (H., Ured.), Rangsdorf bei Zossen (Sydow, Myc. march. 133, Aec.), Klein Machnow (Mützel, Ured.), Königs-Wusterhausen (Urban, Ascherson, Aec.); Rupp.: Warenthiu bei Rheinsberg (H., Aec, u. U.); Whav.: Gr. Behnitz und Rathenow (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz (J.), Schmarsow, Sagast, Redlin (J.); Landsb.: Marwitz (Sydow, Mye. march. 309); Luck.: Sonnewalde, Wiese zwischen Gröbitz und Tanneberg 1846 (Kretzschmar, Aec.). — Hamburg: Diekmoor bei Langenhorn (J., Aec.). Auf Valeriana officinalis L. Berlin: (Ule in Rabenh.-Pazschke 3830), Friedrichshain (Ule), Wilmersdorfer Wiesen (Sydow, Myc. march. 1130, Ured.); Niedb.: Rüdersdorf (Syd., Ured.); Ohav.: Nauen (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898). Auf Valeriana excelsa Poiret (= sambueifolia Mikan). Obbar.: Triglitz (J., Ured.). — Blankenese, Prov. Schleswig-Holstein (J.). Uromyces parnassiae (DC.) Plowright, Br. Ur. 128, ist U. valerianae auf Valeriana dioica s. Sydow, Monogr. 674. 2. Teleutosporenlager früh nackt. Teleutosporen auf langen und festen Stielen, nicht abfällig.. Membran am Scheitel meist stark verdickt, meist regelmäßig gerundet. 1. Heteröcisch, Teleutosporen auf Juncaceen, Aecidien auf Compositen, oder autöcisch, Teleutosporen auf Compositen (ohne Aeeidien). 43.* U. junci (Desmaz.) Winter, Pilze I, 162 (1880—84. P. 132. Syd. 287. — Biol.: Fuckel, Symb., 60 u. 457 (1869); Plowright, Gard. Chron. 3 s., vol. 4 (1888); Grevillea XI, 52; Brit. Ured. 133. Dietel, Hedwigia 1889, 19; Sitzungsb. nat. (es. Leipzig 1858—90, 39. Fischer, Ber. schweiz. bot. Ges. II, 1892, 124; Ur. Schw. 57. Klebahn, Ww. R. 329. — Pucecinia junei Desmazieres, Plant. crypt. ed. II, Nr. 170. — Aecidium zonale Duby, Bot. Gall. II, 906. S. 252, Fig. A43. I. Uredospore, Il. Teleutospore, auf Juncus obtusi- florus von Klein Machnow. Heteröcisch. Aeecidien auf Pulicaria dysenterica Gärtn., im Frühjahr; Uredo- und Teleutosporen auf Juncus obtusiflorus Ehrh. und vielleicht auf noch anderen Juncus-Arten. Die Te- leutosporen keimen nach der Überwinterung, nach Dietel über- wintert auch die Uredo. Spermogonien auf der Blattoberseite. — Aecidien dicht oder ziemlich locker nebeneinander stehend, an der Blattunterseite zu rundlichen Gruppen vereinigt, die von einem ziemlich breiten, violett verfärbten Hofe umgeben sind, Flecken bis 1,5 cm breit. Peridie becherförmig, mit nach außen gebogenem, zerschlitztem 2 Rande; Peridienzellen im radialen Längsschnitt rhombisch, auf der Außenseite nach unten übereinander greifend. Außenwände auf 6—7 u verdickt, Innenwände ca. 4 «u diek, von der Fläche gesehen kleinwarzig. Sporen in deutlichen Reihen, gerundet polyödrisch, Durchmesser 17—21 u. Membran dünn, farblos, sehr dicht und fein warzig. Inhalt blaß orangegelb (nach Fischer). — Uredolager rundlich oder länglich, auf gelblichen oder bräun- lichen Flecken. Uredosporen unregelmäßig rundlich oder eiförmig, 18— 24 :14—18 u. Membran 1—1,5 u dick, hellbraun, mit kleinen, spitzigen, etwa 2,5 u entfernt stehenden Wärzchen besetzt und mit 2 gegenüberliegenden Keimporen. — Teleutosporenlager fest, schwarz, bis '/s mm lang, lange von der Epidermis bedeckt, zuletzt nackt. Teleutosporen auch mit Uredosporen in denselben Lagern auftretend, eiförmig bis keilförmig, 23—40 : 14—18 u (n. eig. Mess. nur bis 34 u lang), am Scheitel meist gerundet, zuweilen auch papillenförmig ausgezogen, an der Basis meist in den Stiel verschmälert. Membran braun, glatt, 1—1,5 # dick, am Scheitel bis auf 14 u (n. eig. Mess. nur 7—10 u) verdickt. Stiel hellbräunlich, fest, oft so lang oder länger als die Sporen; diese nicht abfällig (nach Fischer u. eig. B.). Das von Winter (Pilze I, 163) hierher gezogene Aecidium auf Buphthalmum salicifolium L. gehört nach Fischer (Ur. Schw. 58) nicht zu U. junci. Aecidien bisher nicht beobachtet. Uredo- und Teleutosporen: Auf Juncus obtusiflorus Ehrh. Telt.: Klein Machnow (Sydow, Myc. march. 736). Anmerkung: Der hierher zu stellende Uromyces solida- ginis (Sommerfelt) Nießl, ein Microuromyces, dessen Nähr- pflanze, Solidago virga aurea L., in der Provinz vorkommt, ist nach Bubäk bisher nur in den höheren Gebirgen Mittel- und Nordeuropas gefunden worden (arktisch-alpin nach Lagerheim, Sv. Bot. Tidsskr. III, 1909, 19). Vergl. Nießl, Verh. naturf. Ver. Brünn X, 1871. 13. W.141. Sch. 311. Fischer, Ur. Schw. 59. Syd. 10. Bubäk, Sitzungsb. böhm. Ges. d. Wiss. 1902, Nr. XLVI (Beschr. u. Abbild.). 2. Teleutosporen (und Aecidien) auf Polygonaceen. 44. U. polygoni (Pers.) Fuckel, Symb. 64 (1869). W. 154, Sch. 301. P. 123. Syd. 236. — Puccinia polygoni Persoon, — 269 — Disp. meth. 39 (1797). — Aecidium aviculariae Kunze in Ficinus, Fl. Dresden 129. — Puccinia aviculariae de Candolle, Ki Er 11, 231. S. 252, Fig. 44. I Peridienzellen, II Aecidiospore, IIl Uredospore, IV Teleutospore, auf Polygonum aviculare von Triglitz. Autoeuuromyces, Zusammenhang der Sporenformen jedoch nicht experimentell erwiesen. Auf Polygonum aviculare L. (und anderen Arten?), sowie auf Rumex acetosella L.; die Identität der Pilze auf diesen Nährpflanzen ist nicht geprüft. Die Teleutosporen scheinen nach der Überwinterung zu keimen (Fischer, Ured. Schweiz 62), die Aecidien treten im Mai auf (Sydow). Spermogonien honiggelb, kegelförmig vorragend, in kleiner Zahl beisammen, unter der Epidermis entstehend. — Aecidien auf beiden Blattseiten, aber meist unterseits, zerstreut oder in kleinen Gruppen, auf violett verfärbten Blattflecken. Peridie becherförmig mit zerschlitztem Rande; Zellen nicht in deutlichen Längsreihen, außen nach unten übergreifend, Außenwand bis 8 u dick, fein quergestreift, Innenwand 1,5—3 u dick, durch Stäbchen- struktur dichtwarzig. Sporen stumpf polyädrisch, 15—20 :13 bis 18 u. Membran 1 w dick, gleichmäßig dicht und fein warzig, Warzenabstand kaum 1 u. Farbe blaßgelb. — Uredolager auf beiden Blattseiten, klein, '/ı mm, rundlich oder länglich, zerstreut oder in Gruppen, blaßbraun. Uredosporen kugelig oder länglich, 20— 28: 17-20 u, Membran hell gelbbraun, 2—2,5 u dick, dicht und fein warzig, Warzenabstand weniger als 1 u. Keimporen 3 bis 4 — Teleutosporenlager dunkelbraun, ziemlich fest, auf den Stengeln etwas größer als die Uredolager. Sporen verkehrt eiförmig bis fast kugelig, mitunter etwas eckig, 22—32 : 17—27 u. Membran hellbraun, 1,5—2 u dick, glatt, am Scheitel auf 6—7 u verdickt, mit deutlichem, scheitelständigem Keimporus, ohne Kappe. Stiel sehr lang (bis 90 v), fest, schwach gelblich bis gelbbraun (nach Fischer u. eig. B.). Uredosporen von denen von U. rumicis, Pucc. acetosae u. P. polygoni durch die feinwarzige Membran verschieden, denen von U. acetosae ähnlicher, aber noch feiner warzig. Auf Polygonum aviculare L. Berlin: (Sydow, Myc. march. 135), Steglitz (M.), Schöneberg (Sydow, Myc. march. 103 u. 308), Wilmersdorf (Sydow, Myc. march. 1311, Aec.!); Ang.: Werbellinsee nach Hubertusstock (H.); Obbar.: Biesenthal (A. Braun 1872), zwischen Biesenthal u. Lanke (M.), — 10 — Eberswalde (Pippow); Niedb.: Friedrichshagen (H.), Birkenwerder (H.); Telt.: Wannsee (M.), Gröben (O. Hoffmann), Trebbin (Zopf), Tempelhof-Mariendorf (H.); Jüt.: Dahme (Groenland); Ohav.: Nauen (Ascherson); Whav.: Marzahne (Kirschstein, B. V. P. B. XL, 1898); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf); Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Lenzen (J.); Fried.: Driesen (Lasch in Klotzsch Herb. myc. 1295); Landsb.: Tamsel (V.). 3. Teleutosporen (und Aecidien) auf Chenopodiaceen. 45. U. chenopodii (Duby) Schroeter in Kunze, Fung. sel. exsicc. nr. 214 (1580 nach Syd.), Syd. 233. — Uredo chenopodii Duby, Bot. Gall. 899 (1850). — ?Aecidium suaedae s. unten. S. 252, Fig. A45. 1. Peridienzellen, II. Aecidiospore, III. Uredospore, IV. Teleutospore, auf Suaeda maritima aus Jaap, F. s. e. 36. Autoeuuromyces, auf Suaeda maritima Dumortier (Chenopodina maritima Moq.Tand.). Zusammenhang der Sporenformen nicht experimentell bewiesen, aber aus dem regel- mäßigen Zusammenvorkommen des Aecidiums mit Uredosporen auf derselben Pflanze zu erschließen. Spermogonien gruppenweise, eingesenkt, rundlich, von 100—120 u Durchmesser, mit etwas hervorragenden Mündungs- paraphysen. — Aecidien in Gruppen auf den Blättern. Peridien becherförmig, mit hervorragendem, in wenige Lappen zerschlitztem Saume. Zellen im Peridienlängsschnitt fast quadratisch, ca. 22 u hoch, ca. 19 u tief. Außenwände bis 11 a dick, fein quergestreift, nach unten etwas übergreifend. Innenwände bis 3 « dick, durch Stäbchenstruktur warzig. Sporen rundlich- oder oval-polyädrisch, 16—21:13—16 u. Membran farblos, kaum 1 u dick, gleichmäßig fein und dicht warzig, Warzenabstand kaum 1 u. — Uredolager auf den Blättern, rundlich, polsterförmig, kaffeebraun. Sporen verkehrt eiförmig bis länglich, 22—26 :15—18 u. Membran 1 bis 1,5 « dick, blaßgelblich, stachelwarzig, Abstand der Warzen ca. 2 u. Keimporen undeutlich, anscheinend mehrere, unregel- mäßig verteilt. — Teleutosporenlager an den unteren Stengel- teilen, groß, schwarzbraun, anfangs von der Epidermis bedeckt, später nackt. Sporen verkehrt eiförmig bis länglich oder kurz keulenförmig, 23>—35 : 15—20 u. Membran braun, 2,5—3 u dick, am Scheitel wenig dicker, bis 5 u, meist gerundet, ohne Papille. Keimporus scheitelständig. Stiel fast farblos, bleibend (nach eig. Beob.). —_ 271 — Nach Jaap auf den nordfriesischen Inseln häufig, auf Röm gesammelt (F. s. e. 36). Wahrscheinlich an der Küste weiter verbreitet. Die Nähr- pflanze kommt auch an salzhaltigen Stellen im Binnenlande vor, Schönebeck, Magdeburg, Staßfurt usw.). Daß das Aecidium mit Aecidium suaedae Thümen (Flora LXIII, 1880, 479) auf Suaeda vera Forsk. aus Ägypten identisch wäre, ist wohl wenig wahrscheinlich. Aus der l.c. gegebenen Diagnose lassen sich keine bestimmten Argumente entnehmen, obgleich die Angabe „pseudoperidiis longissime cylindraceis“ eher dagegen als dafür spricht. 46. U. salicorniae (DC.) de Bary in Rabenhorst, Fung. eur. 1385 u. 1386 (1876). W.156. P.129. Liro, Ured. Fenn. 81. Syd. 230. — Aecidium salicorniae de Candolle, Fl. Fr. VI, 1815,. 92. S. 252, Fig. A46. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Salicornia herbacea vom salzigen See. Autoeuuromyces. Aecidien, Uredosporen und Teleuto- sporen auf Salicornia-Arten. Nicht experimentell untersucht. Spermogonien nicht beschrieben. — Aecidien auf beiden Blattseiten, zerstreut oder zu wenigen gehäuft, schüsselförmig oder mit kurzer, zylindrischer, weißer, am Rande unregelmäßig zer- schlitzter Peridie. Sporen rundlich-poly@drisch, von 17—35 u Durchmesser. Membran fein warzig. — Uredolager auf allen grünen Teilen, rundlich-elliptisch, sehr klein, braun, zerstreut, lange von der Epidermis bedeckt. Sporen rundlich oder verkehrt eiförmig bis ellipsoidisch oder länglich, oft seitlich platt gedrückt und unregelmäßig, 22—33 :18—24 u. Membran gleichmäßig ca. 1,5 «u dick, gelblich, entfernt stachelwarzig, Warzenabstand ca. 3 u. Keimporen 4 oder mehr, unregelmäßig. verteilt, meist je 2 übereinander, mit blasser flacher Papille. — Teleuto- sporenlager wie die Uredolager, lange von der Epidermis bedeckt und dann grauschwarz, später nackt und schwarzbraun. Sporen rundlich-ellipsoidisch, verkehrt eiförmig oder kurz keulenförmig, 26—36 : 16—27 u, ausnahmsweise bis 41 « lang, Membran gelb- braun, glatt, ca. 2,5 w dick, nach oben zu dicker, bis 4,5 u, meist gerundet, ohne Papille. Keimporus scheitelständig. Stiel fast farblos, zart, 1 bis 2mal so lang wie die Spore, fest (nach Liro u. eig. B.). — 2112 — Der Strandflora angehörig, im Binnenlande nur sehr vereinzelt, in der Provinz noch nicht nachgewiesen; Salicornia herbacea kommt aber u. a. bei Nauen vor. Fundorte außerhalb der Provinz (Prov. Sachsen): Auf Salicornia herbacea L. Eisleben (de Bary in Thümen, Mye. univ. 2149), am Mansfelder salzigen See (de Bary, Rabenh. Fung. eur. 1385 u. 1386). Am salzigen See, Ostufer (Staritz in Rabenh. Fung. eur. 2477). Auf Salicornia patula Duval Jouve. Wansleben am salzigen See (J. Kunze, Fung. sel. exsicc. 214); auch am süßen See (Staritz, B. V.P. B. XLV, 1903). Anzureihen ist hier der anscheinend noch weniger verbreitete Uromyces salsolae Reichardt (zool. bot. Ges. Wien 1877, 842, nur Teleutosporen bekannt; s. auch Tranzschel, Ann. mycol. V, 1907, 547) auf Salsola kali L. Die Nährpflanze wird für Berlin, das Elbtal und das untere Warthetal angegeben. Der Pilz liegt mir nur aus Rumänien vor. 4. Teleutosporen (und Aeecidien) auf Caryophyllaceen. 47.* U. inaequialtus Lasch in Rabenh., Fung. eur. 94 (1859). W. 161. Fischer, Ur. Schw. 13. Syd. 217. — Uromyces silenes (Schlecht.) Fuckel, Symb. 61 (1869). Sch. 301. — Caeoma silenes Schlechtendal, Fl. Berol. II, 128 (1824)'). — Erysibe silenes Wallroth, Fl. Cr. Germ. II, 1647 p.p. S. 252, Fig. A 47. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Silene nutans aus Allescher, Fung. bav. 307, III. Uredospore, IV. Teleutospore, von Sukow. Autoeuuromyces, auf Silene- und Dianthus-Arten. Aecidien im Mai, Uredo- und Teleutosporen vom Juni an. Zu- sammenhang der Sporenformen nicht experimentell geprüft. Spermogonien honiggelb, kegelförmig hervorragend. — Aecidien kreisförmig gestellt, auf gelblichen, violett gehöften oder ganz violetten Flecken. Peridien kurz zylindrisch, mit breitem, weißem, zurückgeschlagenem, in lange schmale Lappen zerteiltem Rande (Winter). Peridienzellen auf der Außenseite nach unten übereinandergreifend, Außenwand 7 u dick, fein quergestreift, von der Fläche gesehen mit feinen Längsstreifen, Innenwand 3—4 u, mit Stäbchenstruktur, von der Fläche gesehen kleinwarzig. Sporen ') Der von Schlechtendal auf Silene chlorantha beobachtete Pilz scheint nach der Angabe „pulvere ecinnamomeo“ die Uredoform gewesen zu sein. Aus den übrigen Angaben der Diagnose ist nichts zu ersehen. Der Speciesname inaequialtus ist m. E. vorzuziehen. ER — 13 — rundlich bis ellipsoidisch oder stumpf polyedrischh 15—19:14 bis 16 u. Membran dünn, sehr fein- und dichtwarzig. Inhalt orangegelb. — Uredolager auf beiden Blattseiten, vorwiegend unterseits, mehr‘ oder weniger deutliche gelbliche bis violette Blattflecken verursachend, etwa '/; mm groß, zimtbraun. Sporen kugelig oder rundlich-oval, 21—25 :18—23 u. Membran 2 bis 2,5 « diek, hellbraun, mit feinen, kaum 1 « voneinander ent- fernten Warzen besetzt und mit 3, selten mehr Keimporen. — Teleutosporenlager zwischen den Uredolagern, mitunter in kreisförmiger Anordnung um ein zentrales Uredolager herum, ca. Y/s mm groß, schwarzbraun, polsterförmig, ziemlich fest, früh- zeitig nackt. Sporen kugelig oder eiförmig, mitunter breiter als lang, 21—31:18—27 u, am Scheitel abgerundet oder stumpf kegelförmig verjüngt. Membran braun, glatt, 2,5 « dick, am Scheitel bis auf 8 « verdickt, mit deutlichem Keimporus. Stiel bis 95 «u lang (nach Winter, Fischer u. eig. Beob.). Auf Silene nutans L. Obbar.: Biesenthal (A. Braun u. M.); Niedb.: Birkenwerder (H., Ured.), Lanke (M.), Rüdersdorf (Sydow, Myc. march. 4506 u. Ured. 1008, Ured. u. Tel.); Ohav.: Pichelswerder (M.); Potsd.: Potsdam (Bauer); Oprig.: Sukow (J.); Fried.: Driesen (Lasch, Rabenh., Fung. eur. 94); Landsb.: Marienspring (Syd., Ur. 1563, Aec.). — Aecidien auch von Allescher u. Schnabl (Fung. bav. 307) bei München beobachtet. Auf Silene chlorantha Ehrh. Dalldorf (Poeverlein in Herb. Magnus, Aec., vermutl. hierhergehörig). Sydow, Myc. march. 1041 ist Puccinia arenariae. 48.* U. behenis (DC.) Unger, Einfl. d. Bod. 216. W. 153. Sch. 309. P. 138. Syd. 218. — Biol.: Dietel, Flora Bd. 81 (Erg.), 1895, 395. — Iwanoff, Chbl. Bact. 2, XVIIL, 1907. — Uredo behenis de Candolle, Fl. Fr. VI, 63 (1815). — Aecidium behenis de Candolle, Encycl. VIII, 239 (1808); Fl. Fr. VI, 94. 8.280, Fig. A 48. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, III. Teleutospore, auf Silene inflata von Putlitz. Uromycopsis. Spermogonien, Aecidien und Teleutosporen auf Silene inflata Smith und vielleicht auf anderen Arten. An Stelle der fehlenden Uredosporen tritt nach Dietel eine Wiederholung der Aecidien; Teleutosporen treten mit den Aecidien an demselben Mycel und außerdem für sich allein auf. Spermogonien nur die primären Aecidien begleitend. — Aecidien auf der Blattunterseite, vereinzelt auch auf der Öber- Kryptogamenflora der Mark Va. 18 Ma a0 seite, in Gruppen oder mitunter zerstreut, zuweilen in konzen- trischen Kreisen violettrote Flecken hervorbringend. Peridie etwas vorragend, schüsselförmig, mit umgeschlagenem, stark zerschlitztem, gelblich weißem Rande. Zellen in ziemlich deutlichen Längs- reihen, außen nach unten übergreifend. Außenwand 7—10 u dick, fein quergestreift, auf der Fläche mit feinen längs ver- laufenden Streifen, Innenwand 3—4 «u dick, durch Stäbchen- struktur derbwarzig, Warzen '/»—1 u groß, 1 « voneinander ent- fernt. Sporen stumpf polyödrisch bis kugelig oder ellipsoidisch, 15—21 u Durchmesser (18—23 :14—15 nach eig. Mess.). Mem- bran dünn (1 «), gleichmäßig sehr dicht und fein warzig, Warzen- abstand weniger als 1 u. — Teleutosporenlager oft neben und zwischen den Aecidien hervorbrechend, nicht kreisförmig an- geordnet, '/„—1l mm, kompakt, rundlich, dunkelbraun bis fast schwarz, die Epidermis emporhebend und dann sprengend, früh nackt, von den Resten der Epidermis umgeben. Sporen 23 bis 36 :18—27 u, rundlich bis verkehrt eiförmig, seltener etwas un- gleichseitig, meist etwas eckig, oben abgerundet, abgestutzt oder wenig zugespitzt. Membran glatt, gelbbraun, 1,5—2,5 # dick, oben auf ca. 7—9 u verdickt. Stiel sehr lang (bis 73 u), derb, gelblich. Ausnahmsweise zweizellige Teleutosporen (nach Fischer u. eig. B.). Auf Silene inflata Sm. Berlin: Bot. Garten (H.); Ang.: Grimnitzsee bei Joachimsthal (H.), Werbellinsee (Dampfschiffähre, H.); Niedb.: Birken- werder (H.), Obernsee bei Uetzdorf (H.); Telt.: Alter Weinberg bei Teupitz (Treichel); Ohav.: Nauen (Kirschstein, B. V. P. B. XL, 1898); Wprig.: Putlitz (J.); Landsb.: Tamsel (V.). — Außerhalb des Gebiets: Nordseeinsel Amrum (J.); Pommern: Callies (Syd.); Pr. Sachsen: Eisleben (Kunze, Fung. sel. exsiec. 34; M.); Thüringen: Wachsenburg (Diedicke). 49. U. sparsus (Kunze u. Schmidt) Leveille, A.S.N. 3, VIII, 1847, 369. Winter, Pilze 148. P.136. Syd. 221. — Uredo sparsa Kunze u. Schmidt, Deutschlands Schwämme 170 (1816 nach Syd.). S. 280, Fig. A49. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, III. Uredospore, IV. Teleutospore, auf Spergularia salina von Oldesloe. Vielleicht Autoeuuromyces, auf Spergularia salina Presl und Lepigonum medium Wahlenb. [Spergularia media Garcke]. Bisher waren nur Uredo- und Teleutosporen bekannt. EUER — 275 — Herr Dr. Sonder fand kürzlich das Aecidium auf Sp. salina an demselben Standorte, wo auch der Uromyces vorkommt, so daß die Zugehörigkeit wahrscheinlich ist. Zum. exakten Nachweis bedarf es allerdings noch der experimentellen Prüfung. Ich erhielt das im folgenden beschriebene Aecidienmaterial von Herrn OÖ. Jaap. Spermogonien in kleinen Gruppen, kugelig, eingesenkt, von 96—115 u Durchmesser. — Aecidien auf den schmalen Blättern sehr kleine Gruppen bildend, wenige Aecidien um eine zentrale Spermogoniengruppe angeordnet. Peridien becherförmig, mit weit vorragendem, nicht zurückgebogenem, etwas zerschlitztem Saume. Zellen nicht in regelmäßigen Reihen, fest verbunden, von der Fläche gesehen polygonal, im Peridienlängsschnitt fast rechteckig oder etwas schief rhombisch, außerdem mit außen nach unten übergreifendem Vorsprung, Höhe 15—20 u, Tiefe (Peridienwand- dicke) 16—20 u, Außenwände bis 6 wu dick, quergestreift, besonders auf der Innenseite, Außenwände bis 4 @ dick, dureh Stäbchen- struktur derbwarzig. Sporen ellipsoidisch oder eiförmig, oft etwas polygonal, 21—27:13-18 u. Membran ca. 1 u dick, farblos, sehr dicht, fein und gleichmäßig warzig (n. eig. Beob.). — Uredo- lager auf Blättern und Stengeln, stark gewölbt, rundlich oder ‘- elliptisch, /a—1 mm groß, anfangs von der Epidermis bedeckt, später hüllenartig von ihr umgeben, braun. Teleutosporenlager ähnlich, schwarz. — Uredosporen rundlich verkehrt eiförmig oder länglich, mitunter unregelmäßig, 22—29: 16—21 u. Membran blaß gelblich, bis 1,5 « dick, kurz stachelig, Warzenabstand 2,5 bis 3 u. Keimporen 4, ziemlich äquatorial, von niedriger Papille bedeckt. — Teleutosporen rundlich, ellipsoidisch oder verkehrt eiförmig bis kurz keulenförmig, 28—38:14—23 u, nach eig. Mess. 25—831:18—25 u, häufig nach unten keilförmig ver- schmälert. Membran braun, glatt, 2,5—3 u dick, am Scheitel gerundet, bis auf 8 « verdickt, ohne Papille. Stiel sehr lang, bis 80 u, dauerhaft (nach Winter u. eig. Beob.). Auf Spergularia media Garcke. Prov. Sachsen: Eisleben, bei Seeburg am süßen See, bei Wansleben am salzigen See, zwischen Oberröblingen und Erdeborn, Saline bei Artern (Staritz, B. V.P. B. XLV, 1903). Auf Spergularia salina Presl. Holstein: Oldesloe (Sonder, in Jaap, Fung. sel. exsicc. 137). Neuerdings auch Aecidien gefunden (s. oben). 185 _ 276 — 5. Teleutosporen (und Aecidien) auf Papilionaceen. a) Autoeuuromyces. 50.* U. fabae (Pers.) de Bary, A.S.N.4, XX, 1863, 80. Sch. 299. Syd. 103. — Biol.: de Bary I. c. Plowright, Br. Ur. 120. Fischer, Entw. U. (1898), 3; Ur. Schw. 67. Jordi, Cbl. Bact. 2, X, 1903, 777, XI, 1904. — Uredo fabae Persoon in Römer, Neues Magaz. f. d. Bot. I, 1794, 93. — Puccinia fabae Grev., Scott. Crypt. Flora. VI, 1828. — Caeoma appendiculatum Schlechtendal, Linnaea I, 1826, 607 p. p.. — Uromyces appen- diculatus Leveille, A. S. N. 3, VIII, 1847, 371 (?, ohne nähere Angaben!). U. app. Lev. in Tulasne A.S.N.4, I, 1854, 89 (= Uredo fabae Pers... U.app. Link in de Bary, Flora 1863, 178; A.S. N. 4, XX, 1863, 72. — Aecidium orobi Pers. ].c. 92. — Uromyces orobi Fuckel, Syınb. 62. W.158 p.p. S. 280, Fig. A50a. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Vicia faba von Triglitz; 50b, I. u. II. desgl. auf V. cracca von Tamsel; 50e, I. u. II. desgl. auf Lathyrus paluster von Rangsdorf; s. auch 50d unter U. orobi. Autoeuuromyces, auf Vicia faba L.,, Pisum sativum L., Lathyrus vernus Bernh., Vicia eracca L. und verschiedenen andern Arten von Vicia, Lathyrus und Orobus. Die Teleuto- sporen überwintern. Aus den Sporidien entstehen im Frühjahr Aecidien, aus gleichem Mycel oder aus Aecidiosporen später die Uredo. Entwickelung von de Bary eingehend beschrieben. Nach Versuchen von Fischer und Jordi sind folgende spezialisierte Formen zu unterscheiden: 1. Auf Vicia faba L. und Pisum sativum L. 2. Auf ViciacraccaL., Pisum sativum L. und (schwach) auf Vicia hirsuta Koch (Ervum hirsutum L.). 3. Auf Lathyrus vernus Bernh. und vielleicht auch Pisum sativum L. Als eine 4. Form von gleichem systematischem Werte dürfte sich hier U. orobi (Pers.) Plowright, auf Lathyrus montanus Bernh., anreihen. Außerdem gehören noch nicht näher unter- suchte Pilze auf andern Arten von Lathyrus und Viciain diesen Formenkreis. Spermogonien auf der Blattunterseite zwischen den Aecidien. — Aecidien in kleinen Gruppen, oft in kreisförmiger Anordnung. Peridien wenig vorragend, schüsselförmig, mit zerschlitztem um- — 277 — gekrümmtem, weißlichem Rande. Peridienzellen auf der Außen- seite nach unten übereinander greifend. Außenwand stark ver- dickt (6—7 u), von der Fläche gesehen fein punktiert, Innenwand dünner, mit dicht stehenden kleinen Wärzchen besetzt. Sporen stumpf polyödrisch bis kugelig oder elliptisch, 14—21 u, Membran dünn, dicht- und kleinwarzig. Inhalt orangegelb (n. Fischer). — Uredolager hellbraun, teils klein, teils (auf Stengeln und auf Vicia faba) bis 1,5 mm groß, von Resten der emporgehobenen Epidermis umgeben, vorwiegend auf der Blattunterseite, auch auf der Oberseite und außerdem auf Stengeln und Blattstielen. Sporen kugelig oder eiförmig, 21—30:18—26 u. Membran 1,5—2,5 u dick, blaßbraun, ganz oder teilweise mit feinen, etwa 2,5—8 u entfernt stehenden Stachelwarzen besetzt und mit 3—4 deutlichen Keimporen. — Teleutosporenlager dunkelbraun, pulverig, den Uredolagern ähnlich. Sporen verkehrt eiförmig, in den Stiel verschmälert, ellipsoidisch oder fast kugelig, 25—40 :18—28 u, am Scheitel abgerundet, abgestutzt oder auch papillenförmig vor- gezogen. Membran braun, glatt, 2,5—3,5 «u dick, am Scheitel auf 7— 10 u oder selbst mehr verdickt. Keimporus scheitelständig. Stiel fest, gelblich, oft viel länger als die Spore (n. Fischer u. eig. B.). Am Scheitel sind die Sporen manchmal etwas heller, aber eine farblose Papille, wie sie Fischer (Ured. Schw. 66) als mit- unter vorkommend angibt, finde ich an dem vorliegenden Ma- terial nicht. Auf Vicia faba L. Berlin (Link), Bot. Garten (H., Sydow, Myc. march. 634), Schöneberg (Sydow, Myc. march. 1701); Niedb.: Börnicke (Eichelbaum); Jüt.: Dahme (Graebner); Rupp.: Gransee (M.), Neuruppin (Warnstorf); Oprig.: Triglitz (J.). Tel. 29—40:21—26 p, Ur. Membr. 2,5 bis 3 pn. Auf Lathyrus vernus Bernh. (Orobus vernusL.). Telt.: Dahlem, Bot. Garten (H.); Jüt.: Forstrevier Wunder bei Baruth (Sydow, Myc. march. 1313). Tel. 26—39:18—29p. Verdick. 13 p. Stiel blaß. Ur. Membran 2— 252. Auf Lathyrus paluster L. Telt.: Rangsdorf (Sydow, Myc. march. 1419, Aec.), am Rangsdorfer See (Sydow, Myc. march. 3607, Tel.); Spandau (Schroeter); Whav.: Rathenow (Plöttner nach Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898. Ur. 19—26:18—22p. Membr. 2-25. Tel. 26—36 :19—23 ». Verdick. 9 ». Auf Vicia cracca L. Berlin: Bot. Garten (M.), Wilmersdorf (H., Sydow, Myc. march. 53), Rudower Wiesen (Ule), Schöneberger Wiesen (Sydow, 278 — Myc. march. 2219); Obbar.: Eberswalde (Pippow); Whav.: Rathenow (?, Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898); Königsb.: Wilkersdorf (Vogel). Tel. 26 bis 38:18—25 u. Auf Vicia villosa Roth. Berlin: Wilmersdorf (Sydow, Mye. march. 3012). Tel. 25—35:17—22y. Verdick. 9p. Uredomembr. 2—2,5 p. Auf Vieia sepium L. Berlin: Wilmersdorf (Sydow, Myc. march. 1312); Ohav.: Bredower Forst (Sydow, Ured. 654); Whav.: Rathenow (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898). Auf ViciasativaL. Telt.: Steglitz (Sydow, Ured. 203 u. Myc. march. 2735); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf); Oprig.: Triglitz (J.). Ured. 18--26: 16—20 pa. Tel. 26—35:17—23 p. Verdick. 12 p. Auf Vicia angustifolia All. Berlin: Wilmersdorf (Sydow, Mye. march. 934); Obbar.: Eberswalde (Pippow); Telt.: Schmargendorf (H.); Oprig.: Triglitz (J.). Auf Vicia lathyroidesL. Telt.: Grunewald, Hundekehle (H.). Ur. 22—26:16—17 p. Membr. 15—2y. Tel. 26—34:19—25 u. Verdick. 8-9 u. Als besondere Spezies wurde bisher in der Regel aufgefaßt: U. orobi (Pers.) Plowright, Brit. Ured. 121. Fischer, Ur. Schw. 69. Syd. 106. — Die Verbindung Uromyces orobi findet sich bereits, aber ohne nähere Angaben, bei Leveille, A. S.N. 3, VIII, 1847, 371 u. 376. Sie bezieht sich auf Uredo orobi de Candolle, Fl. Fr. VI, 66, als deren Nährpflanzen de Candolle Orobus tuberosus und ?O. vernus nennt. — Aecidium orobi tuberosi Persoon, Synops. 210. Persoon zitiert noch Disp. meth. fung. S. 12. S. 280, Fig. A 50d. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, III. Uredospore, IV. Teleutospore, auf Lathyrus montanus von der Wittstocker Heide. Dieser auf Lathyrus montanus Bernh. (Orobus tuberosus L.) lebende Pilz geht nach Jordi, Cbl. Bakt. 2, XI, 1904, nicht über auf Lathyrus vernus'), pratensis, luteus, niger, Vicia sativa, faba, hirsuta, angustifolia, Pisum sativum. Der- selbe stimmt morphologisch mit Uromyces fabae überein und unterscheidet sich nach Jordi nur durch die diekwandigeren Uredosporen (3—4 u). An dem mir vorliegenden Material sind die Uredosporenmembranen nicht dicker als an den verschiedenen Exsikkaten von U. fabae, ca. 2—2,5 u. Die Dicke 4 u erreichen nur einzelne Sporen mit farbloser, aufgequollen erscheinender Membran. Ich möchte U. orobi daher für eine wesentlich nur ') 8. auch Bubäk, Cbl. Bakt. 2, XII, 1904, 422. En — 279 — biologisch verschiedene Form halten, die mit den Formen von U. fabae auf gleiche Stufe zu stellen ist. Untersuchung mir vorliegender Materialien (Aecidien von Forst Höpen bei Harburg) ergab das folgende: Spermogonien unter der Epidermis entstehend, eingesenkt, oberer Teil kegelförmig vorragend. — Aecidien um eine Spermo- goniengruppe auf 2—3 mm großen, rundlichen oder länglichen hellen Flecken unterseits, einzeln auch oberseits hervorbrechend. Zellen der Peridie in unregelmäßigen Reihen, außen nach unten übereinander greifend, nicht besonders hoch, 15—18 u; Außen- wand bis 6 « dick, fein quergestreift, Innenwand bis 4 « dick, durch Stäbchenstruktur derbwarzig. Sporen abgerundet polyödrisch, 13—18:12—16 u. Membran farblos, kaum 1 dick, außen sehr fein warzig, Warzen etwas ungleich, Warzenabstand weniger als 1 u. — Uredosporen 22—25 :: 19—21 u, Membran 2—2,5 u, Warzenabstand 2,5 u. — Teleutosporen 23—39:17—25 u. Membrandicke am Scheitel 10—13 u. Stiele blaß. Auf Lathyrus montanus Bernh. Berlin: Bot. Garten (H.; Kärnbach in Sydow, Myc. march. 1225; Sydow, Ured. 652), Rudower Wiesen (Rocher); Obbar.: Freienwalde (Zopf in Sydow, Myc. march. 28, Aec.!; Sydow, Myc. march. 231, Tel.), Eberswalde (Pippow); Niedb.: Lanke (M.); Oprig.: Witt- stocker Heide (J.); Landsb.: Marienspring bei Cladow (Sydow, Ur. 307). — Außerhalb des Gebiets: Lornsenhain auf Sylt (J.). Forst Höpen b. Harburg (J., Aecid.). Auf Lathyrus montanus var. linifolius Reichenb. Berlin: Bot. Garten (Kärnbach in Sydow, Myc. march. 1225). 51.* U. ervi (Wallr.) Westendorp, Bull. Acad. Belg. XXT, Part. II, 1854, 246. Plowright, Brit. Ured. 140. Syd. 96. — Biol.: Plowrightl.c. Dietel, Z. £. Pfikr. III, 1893, 263. Jordi, Cbl. f. Bakt. 2, X, 1903, 777; XI, 1904. Fischer, Ur. Schw. 69. — Aecidium ervi Wallroth, Fl. erypt. germ. II, 247. — Uro- myces orobi (Pers.) p.p. Winter, Pilze I, 158. — U. fabae (Pers.) p. p. Schroeter, Pilze I, 300. S. 280, Fig. A51. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, III. Uredospore, IV. Teleutospore, auf Vieia hirsuta von Triglitz. Autoeuuromyces, auf Vicia hirsuta Koch (Ervum hir- sutum L.), nicht auf V. faba, sativa, Pisum sativum, La- thyrus pratensis. Aus Aecidiosporen können wieder Aecidien hervorgehen (Dietel, Jordi); infolgedessen findet man auf der ) gs ie a voll NOTE ESSE Ir x DEE TIACND AR Se on, WS EEE: a BEZ! In, >> E 2 UNION INN N Qu) ZT GTA NULL U INN | ll Uromyces;Fig. 48—55. — 2831 — Nährpflanze das ganze Jahr hindurch Aecidien. Die Uredobildung tritt dagegen zurück; nach Plowright und nach Schroeter (Pilze I, 300) kommt sie spärlich, nach Fischer aber doch mehr- fach vor. Uredo- und Teleutosporen schon im Juni (Fischer). Aecidien (sekundäre) auf der Blattunterseite, seltener auf der Oberseite, einzeln oder zu 2—5 in kleinen Gruppen, an den Blattstielen und Rippen in größerer Zahl, becherförmig, mit schwach umgebogenem Rande. Peridienzellen in deutlichen Längsreihen; Außenwand bis 5 u, fein quergestreift, Innenwand bis 3 « dick, letztere durch Stäbchenstruktur ziemlich dicht warzig. Sporen stumpf polyedrisch bis ellipsoidisch, 15—20 :11—15 u. Membran kaum 1 u dick, sehr fein und dicht warzig, Warzen etwas ungleich, Warzenabstand weniger als 1 u. — Uredolager an Stengeln und Blattstielen zerstreut, länglich, ca. '/; mm, anfangs epidermisbe- deckt, dann durch spaltförmiges Aufreißen der Epidermis frei, hellbraun. Sporen ellipsoidisch oder eiförmig, oft unregelmäßig, 20—32 :16—21 u. Membran hellbräunlich, 1,5—2 «u dick, mit locker stehenden, 2—2,5 u entfernten Stacheln; Keimporen meist 2. — Teleutosporenlager wie die Uredolager, schwarzbraun. Sporen 18—30:13—21 u, kugelig bis birnförmig, am Scheitel gerundet, seltener abgeplattet oder verjüngt, unten gerundet oder in den Stiel verschmälert. Membran braun, glatt, 2,5—3 u dick, am Scheitel bis auf 8 „ verdickt, hier mit Keimporus. Stiel hellbraun, fest, länger als die Spore. Sporen leicht ablösbar (nach Fischer u. eig. Beob.). Auf Vicia hirsuta Koch (Ervum hirsutum L.). Berlin: Wilmers- dorf (H., Aec.; Sydow, Myc. march. 151, 152, 2629, mit Aec.), Lichterfelde (Sydow, Aec.); Ang.: Oderberg (H., B. V. P. B. XLII, 1900); Niedb.: Birken- werder (H.), Müggelsee bei Friedrichshagen (H.); Telt.: Steglitz (Sydow, Mye. march. 2628), Dahlem, Bot. Garten (H.); Whav.: Mützlitz, Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz (J., Aec.), Kyritz, zwischen Stolpe und Karnzow (J.); Arns.: Reetz, Conradener Park (Paeske); Landsb.: Tamsel (V.). ß) Leptouromyces. 52. U. pallidus Nießl, Verh. naturf. Ver. Brünn X, 1872, 14. W. 140. Schr. 313. Syd. 89. — Leptouromyces, auf Cytisus capitatus Scop., prostratus Scop., hirsutus L. Teleutosporenlager polsterförmig, rundlich, meist in regel- wäßigen Kreisen um ein im Mittelpunkte stehendes Häufchen, hellbraun, meist weiß bestäubt. Sporen elliptisch ‚oder keulen- förmig, 3040 : 11—17 u, am Scheitel etwas zugespitzt, Membran hell ockerfarben, glatt, am Scheitel verdickt, mit deutlichem Keim- porus, oft ausgekeimt. Stiel fest, bis 60 « lang, farblos. Von Schroeter bei Gr. Strehlitz in Schlesien auf Cytisus capitatus Scop. beobachtet. III. Teleutosporenlager dauernd oder lange von der Epidermis bedeckt. Teleutosporen mit unregelmäßigem, oft abgestutztem Scheitel, Membran am Scheitel nur wenig verdickt, Stiele fest, kurz oder von geringer Länge. 1. Teleutosporen (und Aecidien?) auf Liliaceen. 53.* U. ambiguus (DC.) Leveille, A.S.N. 3, VIII, 1847, 375. Fuckel, Symb. myc. 64 (1869). Schroeter, Pilze I, 307. Syd. 262. — Uredo ambigua de Candolle, Fl. Fr. VI, 64 (1815). S. 250, Fig. A53a. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Allium scoro- doprasum von Berlin; 53b. Teleutosporenlager mit Paraphysen aus Rabenh., Fung. eur. 1692; 53c. Teleutosporenlager ohne Paraphysen aus Kunze, Fung. sel. exsice. 222; b u. c °°*. Unvollständig bekannt, nur Uredo- und Teleutosporen, auf Allium scorodoprasum L., nach P.u. H. Sydow auch auf A. rotundum L., schoenoprasum L., sphaerocephalum L. Juni bis Oktober. Uredolager auf beiden Blattseiten, bis 1 mm groß, anfangs von der blasenförmig emporgewölbten Epidermis bedeckt, die später mit einem Längsspalt aufreißt, rostrot, trocken blaß. Sporen rundlich oder oval, 20—27:17—20 u. Membran farblos oder fast farblos, 2—3 u dick, mit locker stehenden (Abstand 2—2,5 u) Stacheln besetzt; Keimporen undeutlich. — Teleutosporenlager auf beiden Blattseiten, schwarz, lange von der Epidermis bedeckt, teils klein, rundlich, '/); mm groß, teils größer, bis 3 mm lang, unregelmäßig gestaltet und in der Längsrichtung des Blattes gestreckt. Sporen rundlich, elliptisch, ei-, birn- oder keulenförmig, 22—32:18—21 u. Membran 1,5—2 u, am Scheitel bis fast 3 u dick, kastanienbraun, glatt, ohne Spitzen oder Papillen. Stiel bis 30 a lang, zart, farblos. Säulenförmige braungefärbte Para- physen, weiche die Teleutosporenlager umgeben und sie in Gruppen teilen, mitunter vorhanden, mitunter fehlend (Wesentl. n. eig. B.). a Auf Allium scorodoprasum L. Berlin: Bot. Garten (H.); Ohav.: Nauen, Bredower Forst (Syd.), Finkenkrug (Sydow, Myc. march. 4804, 4805). — Im Herb. Magnus noch von folgenden Stellen entfernterer Gebiete: Rostocker Heide (Fisch.). Elbufer bei Billberge bei Stendal (M., Syd. Ur. 201). Bernburg (M.). Dessau (M.). Curslak bei Hamburg (J.). Kreuznach (Geysen- heiner). Tangermünde (M.). Uromyces ambiguus zeigt enge Beziehungen zu Pucecinia porri, bei der die Teleutosporen mitunter überwiegend einzellig sind, und selbst zu P. allii (vergl. diese); Winter (Pilze I, 200) stellt denselben infolgedessen zu P. porri, während dagegen Schroeter (Pilze I, 307) bemerkt, daß er bei dem Uromyces nie zweizellige Sporen gefunden habe. Die Trennung zwischen Uromyces und Puceinia ist im vorliegenden Falle sicher eine künstliche; es ist aber augenblicklich der Gesichtspunkt noch nicht gefunden, nach dem eine zweckmäßigere Gruppierung der Arten dieser beiden Gattungen vorgenommen werden könnte. Eine genauere Untersuchung der Gruppe der Allium-Pilze ist not- wendig, es scheint mir aber wünschenswert zu sein, gleichzeitig die Zusammengehörigkeit der Formenkreise durch Infektionsver- suche zu prüfen (vergl. P. porri!). 2. Heteröcisch, Teleutosporen auf Cyperaceen (Seirpus), Aeeidien auf verschiedenen Pflanzen (Umbelliferen, Hippu- ridaceen, Primulaceen). 54.* U. lineolatus (Desm.) Schroeter!) in Rabenhorst, Fung. eur. 2077 (1876). W. 143. — Beschr.: Juel, Oefv. k. Vet. Akad. Förh. 1899. Lindroth, Act. soc. faun. fl. Fenn. XXII, 1902, Nr. 1, 156. Klebahn, Kult. XI, 33. — Biol.: Dietel, Hedwigia 1890, 149. Plowright, Gard. Chron. VII, 1890, 682 u. 746; Grevillea XXI, 109; Journ. R. Hort. Soc. XII, S. CIX. Rostrup, Bot. Tidsskr. XVIII, 1892, 71. Bubäk, Cbl. f. Bact. 2, IX, 1902, 126 u. 926; Bubäk in Vestergren, Micr. rar. sel. 301. Klebahn, Bl X, 141. (37); XI, 33;.XIL 74; XIII; 136; -Wirtsw. Rostp. 325 ff. Arthur, Journ. of Myc. XIII, 1907, 199; Mycologia I, 1909, 137. — Cytol.: Olive, Ann. of Bot. XXII, 1908. — Puc- cinia lineolata Desmazieres, A.S. N. 3, XI, 1849, 273. — Uredo ‘) Die Entscheidung über die Speziesnamen lineolatus und scirpi hängt davon ab, ob ein älterer der Uredoform gegebener Name vor dem jüngeren der Teleutosporenform gegebenen den Vorzug erhält oder nicht, a scirpi Castagne, Catal. d. Pl. de Mars. 214 (1845). — Uromyces scirpi (Cast.) Burrill, Bull. Illinois State Labor. of Nat. Hist. Peoria II, 1885. Lagerheim, Tromsö Museums Aarshefter XVII, 1894. Syd. 302. — Aecidium sii latifolii (Fiedl.) Winter, Pilze 265. — Aecidium falcariae DC. var. latifolii Fiedler in Klotzsch, Herb. mye. 1176. — Aecidium hippuridis Joh. Kunze (in litt. et sched.) Winter, Pilze 265. — Aecidium glaucis Dozy et Mol- kenboer, Tijdsskr. Nat. Geschied. XII, 236. Oudemans, Revision 496. — Aecidium berulae Bubäk, Cbl. Bakt. 2, IX, 1902, 126. — ?Aecidium earotinum Bubäk 1. c. — Aecidium pastinacae Rostrup in Thümen, Mye. univ. 2027. S. 280, Fig. A54. Uromyces pastinacae-scirpi, I. Peridienzellen, Il. Aecidiosporen, auf Pastinaca sativa, III. Uredosporen, 1V. Teleuto- sporen, V. Teleutosporenlager (*/,), auf Scirpus maritimus. Nach kulti- viertem Material. Heteröcisch. Aecidien auf verschiedenen Nährpflanzen (s. unten) im Frühjahr, Uredo- und Teleutosporen auf Scirpus maritimus L. Teleutosporen nach der Überwinterung keimend. In seinem biologischen Verhalten zeigt dieser Pilz eine eigen- tümliche Mischung von Pleophagie und Spezialisierung, die an- scheinend noch erheblich verwickelter ist, als sie nach den vor- liegenden Kulturversuchen erscheint. Gegenwärtig läßt sich darüber etwa folgendes feststellen. 1. Am meisten untersucht ist eine Form, die ich seinerzeit als Uromyces pastinacae-scirpi bezeichnet hatte (Kult. XJ). Sie bildet aber ihre Aecidien, wie sich inzwischen herausgestellt hat (Kult. XII, XIII), außer auf Pastinaca sativa L. auch auf Oenanthe aquatica Lam., Berula angustifolia Koch und mitunter spärlich auf Hippuris vulgaris L. — Glaux mari- tima L. scheint völlig immun dagegen zu sein, und auch auf Sium latifolium L. wurden bisher in keinem Falle reife Aecidien erhalten. — Hierher gehört vielleicht auch der nach Bubäk von Kabät untersuchte Pilz, der seine Aecidien auf Berula angusti- folia bildet. 2. Das Material, vom salzigen See bei Oberröblingen (Eis- leben), an welchem Dietel den Wirtswechsel des Pilzes zuerst nachwies, infizierte Sium latifolium L. und Hippuris vulgaris L., beide reichlich. Es ist zwar nicht bewiesen, erscheint aber jetzt durchaus möglich, daß es ein einheitliches Pilzmaterial ge- — 25 — wesen ist. Eine Wiederholung der Versuche ist nicht möglich gewesen, da der Standort verändert ist. 3. Plowright (Gard. Chron. 1890 usw.) bezeichnete als Uromyces maritimae einen Pilz, der seine Aecidien auf Glaux maritima L. bildet. Ich bin geneigt, denselben für bestimmt verschieden von den übrigen zu halten, weil die bisher von mir geprüften Materialien der Form Nr. 1 stets ohne jeden Erfolg auf Glaux waren. Hiermit sind aber, wie es scheint, die in Betracht kommenden Verhältnisse keineswegs erschöpft. Ein im Sommer 1910 ge- prüftes Material, von Herrn Jaap bei Altengamme, Hamburg, an einer Stelle gesammelt, wo Aecidium auf Sium vorkommt, in- fizierte Berula und Oenanthe sehr reichlich, Pastinaca und Glaux gar nicht, auf Hippuris entstanden mehrere wohlent- wickelte Aecidienlager, auf Sium nur zwei winzige gelbe Pünkt- chen, die sich nicht zu Pilzlagern entwickelten. Ich enthalte mich einstweilen weiterer Schlüsse aus diesen Beobachtungen, aber der Versuch regt zu erneuerten Untersuchungen an. Über einige sehr merkwürdige Beobachtungen war Herr Prof. R. Maire in Caen, jetzt in Algier, so liebenswürdig, mir einige Mitteilungen zu machen. Danach gehören sicher Aecidien auf Oenanthe crocata L.,, Oenanthe pimpinelloides L. und Daucus carota L. (vergl. Bubäk) und wahrscheinlich solche auf Torilis nodosa Gaertn, Apium graveolens L. und Oenanthe Lachenalii Gmel. zu U. lineolatus, und außerdem ist es auffällig, daß die Aecidien eine eigentümliche zeitliche Reihenfolge zeigen, so zwar, daß im April und Mai das Aecidium auf Oenanthe crocata, Ende Mai das auf Glaux maritima, Ende Juni oder Anfang Juli die auf Torilis nodosa, Daucus cearota und Apium graveolens und im Juli die auf Oenanthe Lachenalii auftreten. Es würde sehr interessant sein, festzustellen, ob diese zum Teil an denselben Lokalitäten auftretenden Pilze zeitlich aufeinander folgende Ausprägungen derselben Spezies und Form sind, oder ob es sich um eine Anzahl spezialisierter Formen handelt, die örtlich vereinigt wachsen. Teleutosporen, in der Nähe von Oenanthe crocata gesammelt, infizierten gleichzeitig Oe. pimpinelloides L. und Daucus carota L. Noch sei erwähnt, daß der in Amerika auf Scirpus fluvia- tilis A. Gray vorkommende Pilz (cf. Uromyces scirpi Burrill) — 286 — nach Arthur zu derselben Spezies gehört oder sich wenigstens ganz ähnlich verhält. Aecidien sind auf Cicuta maculata L. nachgewiesen. Die nachfolgende Beschreibung entspricht der Form pasti- nacae-scirpi: Spermogonien eingesenkt, von 70—85 u Durchmesser, Mün- dungsparaphysen hervorragend. — Aecidien auf der Blattunterseite' und auf den Blattstielen, dicht gedrängt auf gelblichen bis bräun- lichen Flecken, becherförmig, der zerschlitzte Peridiensaum hervor- ragend. Peridienwand aus ziemlich regelmäßigen Reihen von Zellen gebildet, die einander dachziegelig decken. Zellen von der Fläche gesehen unregelmäßig 4—6-seitig, im Peridienlängsschnitte schief rhomboidisch, 15—24 u hoch, 10—16 u dick (Diagonalen des Rhomboids 26—37 und 11-17 u); Außen- und Innenwände ziemlich gleich dick, 3—4 u, durch Stäbchenstruktur feinwarzig, innen etwas gröber. Sporen in regelmäßigen Reihen, rundlich, polyödrisch, meist mehr oder weniger sechsseitig erscheinend, 15—20:14—19 u. Membran farblos, kaum 1 w dick, mit eigen- tümlicher Struktur: einzelne Stellen mehr oder weniger glatt, der größte Teil der Fläche sehr fein warzig, Warzenabstand kaum l u, zwischen den feineren Warzen sind gröbere von 1 « Durch- messer unregelmäßig verteilt. — Uredolager auf der Unterseite der Blätter, kleine staubige Polster (!/—1 mm) auf schmalen gelben Längslinien bildend, seitlich von den Resten der durch- brochenen Epidermis umgeben. Das zugehörige Mycel verbreitet sich in dem Raume zwischen zwei Gefäßbündeln durch die ganze Dicke des Blattes. Sporen meist eiförmig, oben dicker, nach unten verjüngt, zum Teil auch länglich, oben und unten gleich dick, einzeln rundlich, vom Stiel, der farblos, dünnwandig und von etwa halber Sporenlänge ist, abfallend, 21—33 : 17—20 u. Membran derb, braun, gleichmäßig 2—2,5 uw dick, mit 3 äqua- torialen Keimporen, außen fein und entfernt stachelwarzig, Warzen im feuchten Zustande schwer sichtbar, Abstand 2—3 u. — Te- leutosporenlager auf verfärbten Längslinien auf beiden Blatt- seiten, einzeln oder auch zu zweien nebeneinander auf dem Platze zwischen zwei Gefäßbündeln, reihenweise angeordnet und mehr oder weniger zu Längsreihen zusammenfließend, ganz eingesenkt und von der Epidermis bedeckt,, von einer Schicht gebräunter N N j5 a eg u ı — 23837 — Hyphen umgeben und im Blattquerschnitte infolge der kreis- förmigen Begrenzung Perithecien ähnelnd. Das zugehörige Mycel derb, mit bräunlichen Wandungen. Teleutosporen teils auf langen, teils auf kurzen Stielen das Innere des Lagers erfüllend, unregel- mäßig ellipsoidisch oder eiförmig, gewöhnlich in der Mitte schief bauchig und nach beiden Enden zugespitzt, 23S—40 :14—20 u. Membran hellbraun, nicht über 1 u dick, nur oben an der Spitze auf 3—4 u verdickt; Keimporus nicht sichtbar (n. eig. B., Kult. X]). Die Beschreibung des Aecidiums (auf Sium latifolium?) bei Lindroth weicht etwas ab: Spermogonien 115—135 u Durchmesser. Peridienzellen 25—40 u lang, 18—24 u breit. Außenwand 4—6 u dick. Sporenmembran dicht und fein punkt- warzig. Aecidien: Auf Sium latifolium L. Ohav.: Nauen, Salzstelle (Benda), Segefeld (M.). — Außerhalb des Gebiets: Zwischen dem süßen und salzigen See bei Oberröblingen bei Eisleben (Dietel; vergl. Kunze in Thümen, Mye. univ. 2137). Altengamme bei Hamburg (J., F.s. e. 383). Greifswald (Lind). Boltenhagen in Mecklenburg (Fiedler, nach Lindroth). Auf Hippuris vulgaris L. Bisher nur außerhalb ‘des Gebiets: Zwischen dem süßen und salzigen See bei Oberröblingen bei Eisleben (Dietel). Lakolk auf Röm (J., F. s. e. 92). Auf Glaux maritima L. Bisher nur außerhalb des Gebiets: Eisleben, am salzigen See um die Teiche bei Wansleben (J. Kunze in Rabenh., Fung. eur. 1599 und in Kunze, Fung. sel. exsiec. 51). Lakolk auf Röm (J., F. s. e. 93). Elbe bei Belun, Land Hadeln, Hannover (Klugkist, Nat. V. Bremen XVI). Neuhaus a. d. Öste (Fitschen in Syd. Ured. 810). Warnemünde (J., Ann. myecol. 1905). Auf Pastinaca sativa L., Berula angustifolia Koch, Oenanthe aquatica Lam. bisher in der Mark nicht beobachtet. — Außerhalb liegende Standorte des auf diesen Pflanzen Aecidien bildenden Uromyces sind Bamberg (Vill), Seeburg am süßen See bei Eisleben (Eggers), Blockland bei Bremen (Lemmermann), Kugelbake bei Cuxhaven (Klebahn, cf. Kult. X—XIII). Uredo- und Teleutosporen: Auf Seirpus maritimus L. Ohav.: Nauen (Urban u. Benda), An dieser Lokalität kommen Pastinaca sativa, Berula angustifolia, Oenanthe aquatica, Siumlatifolium und auch Glaux maritima vor. Als Fundstellen von Glaux werden außerdem Zeestow (Ohav.) und Selbelang (Whav.), beide unweit Nauen, angegeben. — Teleutosporen außerhalb des Gebiets an den oben erwähnten Stellen: Eisleben, Altengamme, Lakolk usw., ferner nach Staritz bei Gröbzig, Anhalt (B. V.P.B. XLV, 1903). _ 288 — 3. Heteröcisch, Teleutosporen auf Gramineen, Aecidien auf Ranunculaceen. 55.* U. dactylidis Otth, Mitteil. d. naturf. Ges. in Bern 1861, 8. — W.161. Sch. 304 p.p. Syd. 509. — Biol.: Schroeter, 50. Jahresb. Schles. Ges. 1873, 103; Beitr. z. Biol. I, 3, 1875, 8; III, 1, 1879, 59. Plowright, Quart. Journ. XXV, 1885, 162; Brit. Ured. 130. Klebahn, Ww. R. 323; Kult. XI, Jahrb. Hamb. Wiss. Anst. XX, TY902, 38; XI, zZ Tr PIE 1905, 73; XIII, 136. Krieg, Cbl. f. Bact. 2, XV, 190577253: XVII, 1906, 209; 2, XIX, 697—714 u. 771— 788; 2, XXV, 1909, 430—436. Tranzschel, Trav. Mus. Bot. Acad. St. Petersb. VII, 1909, 17. — Iwanoff, Cbl. Bact. 2, XVIII, 1907. — Aecidium ranunculacearum de Candolle, Fl. Fr. VI, 97 p.p. — Aec. ranunculi bulbosi Plowright, Grevillea XIII, 53. S. 280, Fig. A 55. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Ranunculus lanuginosus, 111. Uredospore, IV. Teleutospore, V. Teleutosporenlager (**/,), auf Daetylis glomerata; Ill aus Sydow, Myc. march. 136, die übrigen von Erfurt. Heteröcisch. Aecidien auf einigen Ranunculus-Arten, im Frühjahr, Uredo- und Teleutosporen auf Dactylis glomerata L. Teleutosporen nach der Überwinterung keimend. — Innerhalb der Spezies sind mehrere biologische Formen vorhanden, deren Verhältnis sich gegenwärtig etwa folgendermaßen darstellen läßt: 1. Aecidien auf Ranunculus bulbosusL. und repensL. (nach Schroeter, Klebahn, Krieg, Tranzschel). Der von Plowright untersuchte Pilz, der R. repens nicht in- fizierte, könnte noch eine Abzweigung dieser Form vor- stellen. DD . Aecidien nur auf R. lanuginosus L. (Ur. lanuginosi- dactylidis Kleb.) oder bei Material von einem andern Standort schwächer auch auf R. bulbosus, nicht auf R. repens (Klebahn). 3. Aecidien auf R. platanifolius L., aconitifolius L., alpestris L., glacialis L. (Ur. platanifolii-dactylidis Krieg) (Krieg). 4. Aecidien auf R. silvaticus Vill. (Ur. silvatici-dacty- lidis Krieg) (Krieg). 5. Aecidien auf R. acer L. und polyanthemos L. (von ln 2 2 0 1 u Te > — — 289 — Schroeter vor Kenntnis der Spezialisierung festgestellte Zusammenhänge). Namentlich die Form 5 und außerdem auch 2 u. 4 bedürfen weiterer Erforschung. Spermogonien in kleinen Gruppen auf der Blattoberseite, von 115—127 u Durchmesser, mit hervorragenden Mündungs- paraphysen. — Aecidien in kleinen rundlichen Gruppen dicht- stehend. Peridie becherförmig, mit umgebogenem, zerschlitztem Saum. Zellen in nicht sehr deutlichen Längsreihen. Außenwand 8—12 u dick, fein quergestreift, fast glatt, Innenwand 3—5 u dick, durch Stäbchenstruktur derbwarzig. Sporen in deutlichen Ketten, stumpf polyeädrisch, 18—22 :15—20 u. Membran kaum 1 u dick, sehr fein warzig, Warzen etwas ungleich, Warzenabstand weniger als 1 « (nach Mat. auf R. lanuginosus). — Uredo- lager klein, elliptisch bis oblong, zerstreut, lange von der Epi- dermis bedeckt. Sporen fast kugelig oder ellipsoidisch, seltener eiförmig, 18—26 :16—22 u. Membran 1,5—2,5 « dick, farblos oder schwach gelblich, stachelig, Warzenabstand 1,5—2 u; 3 oder mehr nicht leicht sichtbare Keimporen. Paraphysen nicht bemerkt (nach dem Mat. in Sydow, Myc. march. 136). — Teleutosporen in denselben Lagern wie die Uredosporen. Lager rundlich oder streifenförmig, lange von der Epidermis bedeckt, schwarz, im Querschnitt rundlich, in das Blattgewebe eingesenkt, ca. 90 w breit. Sporen 20—30 : 14—20 u (eig. Mess. an U. lanuginosi- dactylidis 17—22 : 13—16), eiförmig, oben gerundet oder abgeplattet, unten in den Stiel verschmälert, oft ungleichseitig, meist sehr hell braun und bloß über dem Scheitel dunkel gefärbt. Membran glatt, ziemlich dünn (kaum 1 uw), am Scheitel meist etwas verdickt (bis 2 «). Stiel farblos, kurz, oder der Sporen- länge ungefähr gleichkommend (nach Fischer u. eig. B.). Zwischen den Uredosporen kommen mitunter, aber an- scheinend nicht immer, Paraphysen vor, die Angaben der Autoren sind ziemlich widersprechend. Krieg fand sie bei einer zu Aecidium ranunculi bulbosi gehörenden Rasse. Uredolager nach Krieg braun, Sporenmembran hellbraun, Keimporen 5—8, sehr deutlich. Aecidien: Auf Ranunculus lanuginosusL, Außerhalb der Mark: Rohlfshagen bei Oldesloe, Holstein (J., F. s. e. 163). Erfurt (Diedicke). Kryptogamenflora der Mark Va. 19 Auf Ranunculus polyanthemos_L. Möglicherweise hierhergehörig. Berlin: Schöneberger Park (Sydow, Myc. march. 1902; Nährpflanze als R. lanuginosus bestimmt, vielleicht R. polyanthemos); Oprig.: Triglitz (J., B. V.P. B. XLII, 1900). Auf R. repens L. und bulbosus L. s. unter Uromyces poae. Uredo- und Teleutosporen: Auf Dactylis glomerataL. Telt.: Großbeeren (Sydow, Myc. march. 136): Jüt.: Dahme (Groenland). — Muskau, Oberlausitz (Sydow, Mye. march. 3231). Teleutosporen zu dem Aecidium auf R. lJanuginosus an den oben erwähnten Standorten. 56.” U. poae Rabenhorst, Unio itin. 1866, Nr. XXXVII. — W. 162. Syd. 310. — Biol.: Schroeter, Beitr. z. Biol. III, 1, 1879, 64; Pilze I, 305. Nielsen, Bot. Tidsskr. 3R., I, 33. Plowright, Grev. XII, 36; Bot. Gaz. IX, 132; Journ. of Bot. XXI, 214; Quart. Journ. XXV, 154; Brit. Ured. 13077 BubskE; Zool.-bot. Ges. 1898 (9); Cbl. £. Bact. 2, IX, 927; XVI, 1906, 150; Annal. Myc. Il, 361. Tranzschel, Travaux mus. bot. acad. St. Petersb. II, 1905. Klebahn, Ww. R. 324. Krieg, Cbl. f. Bact. 2, XV, 258; XVII, 208; XIX, 1907, 697 u. 770. Juel, Arkif för Botanik IV, 1905; Svensk Bot. Tidsskrift II, 1908, 169—174. — Cytol.: Blackman and Fraser, Ann. of Bot. XX, 1906. — Aecidium ficariae Pers., Observ. Myc. II, 23 p.p. — Aec. crassum var. ficariae Alb. et Schwein., Consp. 117 p.p. — Uromyces dac- tylidis Sch. 304. S. 280, Fig. A 56. I. Uredospore, II. Teleutospore, III. Teleutosporen- lager (?°%,), auf Poa annua von Triglitz. Heteröcisch. Aecidien auf verschiedenen Ranunculus-Arten, im Frühjahr. Uredo- und Teleutosporen auf Poa-Arten. Teleuto- sporen überwinternd. — Gegenwärtig sind die folgenden Wechsel- beziehungen festgestellt, die anscheinend annähernd ebensovielen biologischen Formen entsprechen (vergl. Juel 1908): 1. £. ficariae-nemoralis, auf R. ficaria und P. nemo- ralis (Schroeter). . £. ficariae-trivialis, auf R. ficaria, P. trivialis und P. palustris (Plowright, Krieg). Aec. nicht auf R. acer, lanuginosus, auricomus. 3. f. ficariae-pratensis, auf R. ficaria und P. pratensis (Plowright?, Bubäk). 189) | — 291 — 4. f. repenti-nemoralis, auf R. repens, bulbosus und P. nemoralis (Bubäk). . £ repenti-trivialis, auf R. repens, P. trivialis (Plowright, Krieg) und P. annua (Nielsen, Bubäk). 6. f. auricomi-pratensis, auf R. auricomus, P. pra- tensis und P. nemoralis (Bubäk, Tranzschel, Krieg, Juel) [Uromyces pratensis Juel 1905]. 7. f. cassubici-pratensis, auf R. cassubicus und Poa pratensis (Juel). Daran reihen sich nach Juel vielleicht noch: 8. f. repenti-pratensis, auf R. repens und Poa pra- ot tensis. 9. £f. bullati-bulbosae, auf R. bullatus und Poa bul- bosa, in Tunis. Spermogonien nicht genauer untersucht. — Aecidien in größeren Gruppen dicht beisammenstehend. Peridie becherförmig, mit weißem, umgebogenem, zerschlitztem Saume. Außenwand der Zellen 7—10 u dick, Innenwand 3—4 u, letztere durch Stäbchen- struktur kleinwarzig. Sporen kugelig bis stumpf poly&@drisch, 18 bis 24:10—18 u. Membran dünn, kleinwarzig, Inhalt orange'). — Uredolager klein, rundlich oder länglich bis lineal, lange von der Epidermis bedeckt, die zuletzt der Länge nach aufreißt. Sporen meist rundlich, zum Teil ellipsoidisch oder eiförmig, 17 bis 22:13—17 u. Membran fast farblos, 1 u dick, mit feinen, etwa 2,5—3 u entfernt stehenden Stachelwarzen besetzt; 3 oder 4 undeutliche Keimporen. Inhalt orange. — Teleutosporen- lager von der Epidermis bedeckt bleibend, kleine schwarze Linien von 1/a—!/s mm Länge und weit geringerer Breite bildend, die oft rautenförmige oder kreisförmige Figuren um ein Uredolager bilden, aus kleinen, im Querschnitt rundlichen Abteilungen von 40—60 u Breite und 50 u Höhe bestehend, die durch braune, bis an die Epidermis vorragende und sich hier verbreiternde Paraphysen getrennt sind. Sporen 21—33 :15—19 u, eiförmig oder ellipsoidisch, am Scheitel meist abgerundet oder abgeplattet, !) Es fehlen genauere vergleichende morphologische Untersuchungen der auf Ranunculus- Arten lebenden Aecidien, und es läßt sich gegenwärtig nicht angeben, ob die zu den verschiedenen Teleutosporenarten gehörenden Aecidien morphologische Unterschiede zeigen oder nicht. 19% — 292 — oft ungleichseitig; Membran glatt, 1—1,5 u dick, hell oder bräun- lich, am Scheitel meist etwas dicker und dunkler gefärbt. Stiel farblos, kurz oder fast so lang wie die Spore (n. Fischer u. eig. B.). Zwischen den Uredosporen mitunter kopfige Paraphysen, die bis 50 u lang und oben bis 14 u dick sind, z. B. an dem Material ‚in Sydow, Myc. march. 3511 und dem von Potsdam, leg. Magnus. Krieg (Cbl. Bact. 2, XIX, 1907) fand keine Paraphysen an einer zu Aec. ficariae gehörenden Form auf P. trivialis. Aecidien: Auf Ranunculus ficaria L. Zugehörigkeit zum Teil auch zu Uro- myces rumicis möglich. Berlin: Bot. Garten (Caspary in Rabenh., Herb. myc. ed. Il, Nr. 89; H.), Tiergarten (Sydow, Myc. march. 737; H.; Magnus), Niederschönhausen, Park (Eichelbaum), Bellevuepark (H.); Ang.: Oderberg im Walde (Graebner); Niedb.: Blankenburg (Hunger), Oranienburg (M.); Telt.: Dahlem, Laubwald (H.); Oprig.: Triglitz (J.); Landsb.: Tamsel (V.); Leb.: Buckow (M.); Kal.: Saßleben (M.). Auf Ranuneulus repens L. Zugehörigkeit auch zu Uromyces dactylidis und Puccinia Magnusiana möglich. Berlin: Wilmersdorfer See (Sydow, Myc. march. 1118); Telt.: Rangsdorf bei Zossen (Sydow, Myc. march. 2631. Nährpflanze fälschlich als R. polyanthemos bezeichnet), Trebbin (Zopf et Sydow. Myc. march. 36), Wannsee (Zopf), Müggelsee (M.); Belz.: Wiesenburg (M.); Landsb.: Tamsel (Vogel. Nährpflanze fälschlich als R. acer bezeichnet). — Muskau, Oberlausitz (Sydow, Myc. march. 3231). Auf Ranunculus bulbosus L. Zugehörigkeit auch zu U. dacty- lidis und Puce. Magnusiana möglich. Berlin: Tiergarten (Potonie); Niedb.: Niederschönhausen (Urban; Sydow, Myc. march. 1902, hier die Nähr- pflanze als R. Januginosus bestimmt), s. auch Magnus, B. V.P.B. XXXV, 1893, 58; Ohav.: Pichelswerder (M.); Whav.: Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V. P.B. XL, 1898). Auf Ranunculus auricomus L. (Zugehörigkeit?). Berlin: Botan. Garten (Caspary in Rabenh., Herb. myc. ed. II, Nr. 89; H.), Charlottenburg, Schloßgarten (Sydow, Myc. march. 3437. Nährpflanze?); Fried.: Driesen (Lasch in Klotzsch, Herb. myc. 891 [1846)). Auf Ranunculus cassubicus L. (Zugehörigkeit?). Lyck in Ost- preußen (Sanio). Uredo- und Teleutosporen: Auf PoaannuaL. Berlin: Britzer Wiesen (Sydow, Myc. march. 3609); Oprig.: Triglitz (J.). Auf Poa compressa L. Berlin:- Lichterfelde (Sydow, Myc. march. 3510 u. 3511). Auf Poa nemoralis L. Berlin: Britzer Wiesen (Sydow, Myc. march. 3509); Obbar.: Eberswalde (M.); Potsdam: (M.), Stieritzsee (M.); Whav.: Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898); Landsb.: Wald an der Zanze (M., B. V.P. B. XX VIII, 1886). Mn ee ei Me — 293 — Auf Poa serotina Ehrh. Muskau, Oberlausitz (Sydow, Myc. mye. 3230). Auf Poa pratensis L. Berlin: Tiergarten (M.); Whav.: Rathenow (M.). Im Botanischen Garten zu Berlin auf P. Rehmanni Asch. et Gr., compressa L., serotina Ehrh. (H.). 57.” U. ranunculi-festucae Jaap, Abh. B. V.P.B. XLVII, 1905, 90; Fung. sel. exs. Nr. 91. Syd. 328. Klebahn, Kult. XIII, 135. S. 293, Fig. A 57. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Ranunculus bulbosus, III. Uredospore, IV. Teleutospore, V. Teleutosporenlager (*%,), auf Festuca ovina, sämtlich von Tiriglitz. Heteröcisch. Aecidien auf Ranunculus bulbosus L. im Frühjahr, Uredo- und Teleutosporen auf Festuca ovinaL. Te- leutosporen nach der Überwinterung keimend. Uromyces Fig. 57, 58. Spermogonien auf beiden Blattseiten, unter der Epidermis, eingesenkt, rundlich-krugförmig, mit hervorragenden Mündungs- paraphysen; Durchmesser 8S0—100 u. — Aecidien unterseits, mehr aufgesetzt als eingesenkt, aber rings von pilzdurchwuchertem, emporgehobenem Gewebe umgeben, becherförmig, 300—400 u weit. Peridie hervorragend, Zellen 20—24 u hoch, 17—20 w dick, im Blattquerschnitt fast rechteckig, Außenwand 7—-8 uw dick, äußerst fein quer gestreift, fast homogen erscheinend, nach unten etwas über die angrenzende Zelle vorgezogen, Innenwand 3—5 u dick, mit derberer Stäbchenstruktur und dadurch warzig. Sporen — 294 — abgerundet polyädrisch, 17—21:15—20 u; Membran 1,5 u dick, farblos, in der äußersten sehr dünnen Schicht sehr fein warzig, Warzen an einer Seite der Sporen ein wenig dicker, Warzen- abstand weniger als 1 «. — Uredolager auf der Oberseite der Blätter, kleine Gruppen bildend, die besonders an trockenem Material durch das Zusammenfalten des Blattes versteckt werden, auf der Außenseite eine Gelbfärbung veranlassend, ohne Para- physen. Sporen meist rundlich, einzeln auch oval oder ellip- soidisch, 18— 26 :17—21 u. Membran blaß bräunlich, 1,5—2 u dick, mit feinen, etwa 2,5 « voneinander entfernten Stachelwarzen und etwa 6—7 deutlichen Keimporen. — Teleutosporenlager auf der Oberseite der Blätter, den Uredolagern ähnlich, wenigstens zum Teil aus diesen hervorgehend, gewöhnlich eine kleine An- schwellung bewirkend, die Gewebe stark braun färbend, schwarz- braun. Sporen verschiedengestaltig, zwischen rundlich oval und keulenförmig schwankend, gewöhnlich etwas unregelmäßig, 22 bis 39:14—18 u. Membran kaum 1 u dick, nach oben etwas, bis auf 2—3,5 u, verdickt, hellbraun, oben dunkler. Keimporus undeutlich. Stiel verschieden lang, bis 45 u, blaß bräunlich, an der Ansatzstelle der Spore dunkler, fest (n. eig. B.). Am Rande der Lager sind mitunter säulenförmige braune Paraphysen, die vom Grunde des Lagers bis zur Epidermis ver- laufen, vorhanden, vereinzelt auch zwischen den Sporen'). Die- selben bilden aber an dem mir vorliegenden Material keineswegs ein besonders charakteristisches Merkmal und fehlen namentlich in den nachweislich aus Uredolagern entstandenen Teleutosporen- lagern. Dagegen finden sich in diesen vielfach farblose Fäden zwischen den Sporen. die ich für die Stiele abgefallener Uredo- sporen halte. Sehr eigentümlich ist die Einsenkung der Lager (auch der Uredolager) in die Rinnen der Blattoberseite; da die Blätter eine Neigung haben, sich zusammenzurollen, erscheinen die Lager im Querschnitt wie becherartige Einsenkungen, und die Sporen dicht zusammen gepreßt. Auf Ranunculus bulbosus L. und Festuca ovina L., bisher nur von Jaaps Öriginalstandort bei Triglitz (Oprig.) bekannt geworden; vergl. Jaap, F. s. e. 91. ') Vergl. die Angaben von Bubäk, Cbl. f. Bact., 2, XVI, 1906, 157. u a ud un ER Aa a 4 TE EEE Sürimn 0 pen, EEE in RIND — 29 — U. festucae Sydow, Hedw. XXXIX, 1900, 117. Ured. exsicc. in Myc. germ. Nr. 356, Monogr. 327. Auf Festuca rubra L. Dürfte morphologisch und vielleicht auch biologisch U. ranunculi-festucae sehr nahe stehen, viel- leicht sogar damit völlig identisch sein. Der von Bubäk, Cbl. Bact. 2, XVI, 1906, 156; 2, XVIIL, 1907 (77), untersuchte Pilz auf Festuca ovina und Ranunculus bulbosus soll mit U. festucae identisch, von U. ranunculi-festucae dagegen ver- schieden sein. Die Unterschiede sind indessen nicht so erheblich, daß man die Verschiedenheit unbedingt anerkennen müßte. Bei U. festucae sollen die Uredosporen in der Gestalt variabel und häufiger nicht rund sein, ihre Größe wird zu 20—33 :17—22 u, die der Teleutosporen zu 28—33 : 15—22 u angegeben (Cbl. Bact. 2, XVII, 771). Auf Festuca rubra L. Thiessow auf Rügen (Sydow, Myc. germ. 356; Ured. 1356). 4. Autöcisch, Teleutosporen und Aeeidien auf Scrophula- riaceen. 58.* U. scrophulariae (DC.) Fuckel, Symb. 63 (1869). Winter, Pilze 151. Sch. 310. P. 139. Fischer, Ur. Schw. 75. Syd. 271). — Biol.: Dietel, Flora, Erg.-Bd. 81, 1895, 396. — Iwanoff, Cbl. f. Bact. 2, XVII, 1907. — Aecidium scrophu- lariae de Candolle, Fl. Fr. VI, 91 (1815). — Uromyces scrophu- lariae Berk. et Br. sec. Schroeter, Pilze Schles. 310. — Uromyces concomitans Berk. et Br., Gard. Chron. 1874, 238. S. 293, Fig. A58. I. Peridienzelle, II. Aecidiospore, III. Teleutospore, auf Scrophularia nodosa. Uromycopsis. Spermogonien, Aecidien und Teleutosporen auf Serophularia-Arten. Aecidien sich wiederholend (Dietel), Spermogonien nur mit der ersten Aecidiengeneration und zwar gleichzeitig mit dieser. Auch Verbascum- und Alectorolophus- Arten werden als Nährpflanzen angegeben. Spermogonien nicht genauer untersucht. — Aecidien in rundlichen oder unregelmäßig begrenzten Gruppen auf verfärbten Blattflecken, meist nicht dicht beisammen, auf der Unterseite, ı) Das Zitat Urom. scroph. Lev. A.S. N.3, VIII, 1847, 127 bei Syd. 27 ist falsch. 2.20, vereinzelt auch oberseits. Peridie gelblich weiß, mit meist nach innen gebogenem, meist glattem, nicht zerschlitztem Rande. Zellen in ziemlich deutlichen Längsreihen, etwa 20 u hoch, Außenwand 3—4 u dick, fein quer gestreift, Innenwand 2—3 u dick, mit ziemlich locker stehenden Warzen. Sporen ellipsoidisch, ab- gestumpft polyedrisch, 17—20 : 13—17 u. Membran farblos, etwa 1 u dick, im oberen Teile warzig, Warzenabstand kaum 1 u, am unteren Pole äußerst fein warzig, fast glatt. — Teleutosporen- lager auf beiden Blattseiten, die Aecidiengruppen umgebend, rundlich oder länglich, bis 1 mm lang und "/s mm breit, häufig durch Zusammenfließen länger, lange von der Epidermis bedeckt, schwarzbraun. Sporen ziemlich verschieden, meist. ellipsoidisch bis birnförmig, seltener fast kugelig oder ungleichseitig, am Scheitel meist gerundet, seltener stumpf konisch vorgewölbt, gegen den Stiel verschmälert, 19—32 :12—19 u. Membran braun, glatt, 1,5—2 u dick, über dem Keimporus mit einer breiten, hellbraun gefärbten, sich nur wenig abhebenden Kappe bedeckt, so daß der Scheitel auf 4—6 u verdickt erscheint. Stiel gelblich, mitunter 1Y/smal so lang wie die Spore, Sporen nicht abfällig (n. Fischer u. eig. B.). Auf Scrophularia nodosa L. Niedb.: Müggelsee beim Schlößchen (H.); Beesk.: Beeskow (H., Sydow, Myc. march. 1224); Fried.: Driesen (Lasch in Klotzsch, Herb. myc. 498, Rabenh. 784); Luck.: Sonnewalde (Kretzschmar 1845). 2. Gattung: Puceinia Persoon, Tent. dispos. meth. 38 RW Name nach Thomas Puccini, Professor der Anatomie in Florenz, zuerst von Micheli 1729 gegeben!'). Spermogonien meist eingesenkt, krugförmig, mit Mündungs- paraphysen, seltener unmittelbar unter der Cuticula und dann halbkugelig.. Aecidien meist becherförmig und in der Regel mit wohlentwickelter Peridie; nur den in die Nährpflanzen eingesenkten Aecidien fehlt die Peridie bisweilen; sie ist dann durch eine dicke Hyphenschicht ersetzt. Uredosporen einzeln an den Hyphen- enden abgeschnürt, meist mit mehreren deutlichen Keimporen. ') Zur Nomenclatur vergl. u. a. Arthur, Proc. Indiana Acad. Sc. 1898, 174; 1900, 131; 1902, 81. h . 4 f — 297 — Teleutosporen zweizellig, mitunter teilweise einzellig, selten drei- oder mehrzellig, meist mit nur einem Keimporus in jeder Zelle, auf getrennten Stielen gebildet. Sporidien einseitig ab- geflacht, fast nierenförmig. Übersicht und Bestimmungstabelle. I. Teleutosporenlager früh nackt und pulverig werdend, Te- leutosporen auf zarten Stielen, leicht abfällig, meist an beiden Enden gerundet, oft am Scheitel mit Papille und oft mit Membranskulptur. 1. [es | Teleutosporen (und Aecidien) auf Liliaceen und Ama- ryllidaceen. a) Teleutosporenmembran glatt. . . 1.** P. Iiliacearum. b) mit we oder Leisten. [P. Lojkaiana, P. Rossiana, P. Schroeteri, P. galanthi.] . Teleutosporen auf Gramineen . . . . 2. P. pratensis. . Teleutosporen und Aecidien, falls vorhanden, auf Santa- laceen und Aristolochiaceen. a) Teleutosporenmembran mit Warzen, auf Thesium. 3.* P. Passerinii. b) x glatt. BAuE Thesium . . 2 „. . . IP. Mougentil.] 8) Auf Asarum . . I ee 3 AP. Asarına: . Teleutosporen auf Ponte dickwandig, höckerig und uneben. Aecidien unbekannt . . . . 5.* P. acetosae. . Teleutosporen (und Aecidien) auf Caryophyllaceen. 6.“ P. behenis. . Teleutosporen und Aecidien, falls vorhanden, auf Ranun- culaceen, oder Aecidien auf Ranunculaceen und zugehörige Teleutosporen auf Polygonaceen oder Amygdalaceen. a) Teleutosporenmembran glatt oder mit undeutlichen Unebenheiten. [P. septentrionalis, P. trollii, P. Iycoc- toni, P. Blyttiana.] b) Teleutosporenmembran warzig. a) Teleutosporen schwach eingeschnürt. ENT Calihas gr Se... .:7" P. Zopfii: —+-- Auf Anemone ranunculoides . |[P. singularis.] 8) Teleutosporen stark eingeschnürt. Be al 4 Auf Anemone 1.5.0 2 are ++ ,„ Thalietrum. -.... + ...9* P. thalicirt. +++ ,„ Pulsailla . .-.0. ... 10.* P. pulsatillae: +++. Aecidien auf Anemone, Teleutosporen auf Prunus. I1.* P. pruni spinosae. 7. Teleutosporen auf Cruciferen . . . .12. P. dentariae. 8. Teleutosporen auf Saxifragaceen, Aecidien fehlen. a) Auf Ribes, Teleutosporen mit Warzen. 13.** P. ribis. b) Auf Saxifraga, Teleutosporen mit Längsleisten. 14.* P. saxifragae. 9. Teleutosporen auf Rosaceen. . . 2 FREE] 10. 3 „ Geraniaceen . Me P. geranii silvatici. 11. Teleutosporen und Aecidien, falls voran auf Violaceen. a) Aecidien und Uredo vorhanden, Teleutosporen oval, beiderseits gerundet . . .16*. P. violae. [|P. aegra.] b) Nur Teleutosporen, diese mehr länglich, beidendig verjungt..... . 2 5 Be BORBEIES 12. Teleutosporen und Kaedıen- falle vorhanden, auf Ona- graceen. a) Mit Aecidien und Uredo, Teleutosporen glatt. 18.* P. epilobii tetragoni. b) Ohne Uredo . . . » . 2. P. epilobii Fleischeri. ec) Nur Teleutosporen, diese warzig . . 19.* P. epilobii. 13. Teleutosporen und Aecidien, falls vorhanden, auf Um- belliferen, Teleutosporen auf Polygonaceen. a) Heteröcische Arten; Teleutosporen auf Polygonaceen, mit Punktreihen auf der Membran, Aecidien auf Um- belliferen. «) Teleutosporen ohne Papillen auf den Keimporen oder mit schwach entwickelten. Peridien nicht becher- förmig; Innenwände derselben dünn. 20.* P. cari-bistortae. |P. conopodii-bistortae, P. polygoni vivipari.] 8) Teleutosporen mit stark vorspringenden Papillen auf den Keimporen. Peridie becherförmig, Innen- und Außenwände verdickt. 21.** P. angelicae-mamillata. Mikropuccinien auf Umbelliferen. Teleutosporen meist ganz glatt. 22.* P. aegopodii. |P. astrantiae, P. corva- rensis, P. Svendseni, P. Karstenii.] b 9 is Fe — 299 — c) Eupuceinien, Brachypuccinien, Puceiniopsis auf Um- belliferen. a) Teleutosporenmembran glatt oder wenig uneben. Uredosporenmembran am Scheitel verdickt. aa) Brachypuccinien. —- Uredosporen unten mehr oder weniger glatt. © Unterer Keimporus der Teleutosporen hinab- gerückt . . . . . 23.* P. petroselini. ©O Unterer Keimporus der Teleutosporen nahe unter der Scheidewand . . 24.* P. conii. —+- Uredosporen gleichmäßig entfernt stachel- warzig. Auf Libanotis montana. 25. P. libanotidis. Auf Angelica und Archangelica. 26.” P. angelicae. Auf Thysselinum, Peucedanum, Selinum, Salaus. u.a. ee 0.22. P. hullata. Auf Peucedanum cervaria. 28. P. athamantae. 88) Autoeupuccinien. Auf Apium graveolens, Uredo mit 3 Keim- Daran ee ee. „29 Bam. Auf Sanicula europaea, Uredo meist mit 2 Keimporen . . . .. 30.* P. saniculae. Auf Bupleurum falcatum, Uredo mit 3—5 Keimporen . . .31. P. bupleuri falcati. yy) Pucciniopsis auf Falcaria . 32.” P. falcariae. 8) Teleutosporenmembran mit gerundeten oder unregel- mäßigen Warzen besetzt. Uredosporenmembran meist am Scheitel verdickt. 33.” P. oreoselini. [P. hydrocotyles]. y) Teleutosporenmembran mit grubigen Vertiefungen bedeckt, so daß die dazwischen befindlichen Ver- diekungen ein zusammenhängendes Netzwerk bilden. Uredosporenmembran gleichmäßig dick. ae) Membranstruktur der Teleutosporen undeutlich. 34.* P. cicutae. — 300 — 88) Membranstruktur der Teleutosporen deutlich. * Auf Heraceum . . . . .35.* P. heraclei. ** Auf Anthriscus und Chaerophyllum. —- Peridie schwach aber deutlich entwickelt. Uredosporen 20—30 : 18—25 u. 36.” P. chaerophylli. —+-+- Peridie fast fehlend, Zellen sporenähnlich, Uredosporen 18—27 :17—21. Auf Chaero- phyllum bulbosum . . 37. P. retifera. —-+-- Zwischen 36 u. 37 die Mitte haltend, auf Chaerophyllum aromaticum. 38. P. aromatica. ### Auf Pimpinella . . . .39.* P. pimpinellae. “#&& Auf Carum bulbocastanum. |[P. bulbocastani.] 14. Teleutosporen und Aecidien, falls vorhanden, auf Primu- laceen.ı 0 N ee 15. Teleutosporen und Aecidien, falls vorhanden, auf Genti- anacen . . .....40.* P. gentianae. [P. sweertiae]. 16. Teleutosporen auf Apocynaceen, Aecidium fehlt. [P. vincae.] 17. Teleutosporen und Aecidien, falls vorhanden, auf Labiaten. a) Autoeuformen: Teleutosporen warzig . . . . .4.* P. menthae. Teleutosporen glatt. . . . 42.** P. nigrescens. b) Mikroformen: Auf Thymus . „vn... 22% 43.” Pecaulmeolg: Auf Betonica . . . 2.2.2... .44.* P. betonicae. Auf Origanum . . ....2....[P. Rübsaameni.] AufsStachys- ...... Se SE SER 15. Teleutosporen und en falls vorhanden, auf Adoxa- ceen, oder Aecidien auf Adoxaceen und Teleutosporen auf Balsaminaceen. a) Heteröcisch auf Adoxa und Impatiens. 45.” P. argentata. b) Autöcisch auf Adoxa mit Aecidien und Uredo. 46. P. albescens. c) Nur Teleutosporen auf Adoxa . . . 47.” P. adoxae. 19. Teleutosporen auf Campanulaceen. 48.” P. campanulae. — 301 — 20. Teleutosporen und Aecidien auf Valerianaceen. | 49.* P. commutata. 21. Teleutosporen und Aecidien, falls vorhanden, auf Compo- siten. a) Teleutosporenmembran glatt. Außenwände der Peridien- zellen dicker als die Innenwände. 50. P. senecionis. b) Teleutosporenmembran warzig, am Scheitel nicht ver- dickt. Keimporus der unteren Zelle meist mehr oder weniger hinabgerückt. a) Eupuccinien mit rudimentärer Peridie. Uredosporen mit 3—4 Keimporen. Auf Cynareen und Cichoraceen. aa) Keimporus der unteren Teleutosporenzelle nahe unter der Querwand. Auf Cirsium lanceolatum. 51.* P. cirsii lanceolati. Auf Cirsium eriophorum. 52. P. cirsii eriophori. 88) Keimporus der unteren Teleutosporenzelle hinab- gerückt. Auf Prenanthes purpurea. 53. P. prenanthis purpureae. Auf Mulgedium . P. mulgedii. Auf Lactuca muralis . . 54.* P. chondrillae. Auf Lactuca perennis. P. lactucae perennis. 8) Eupuceinien mit wohlausgebildeter Peridie, Außen- wände der Peridie dünn, Innenwände stark verdickt. Uredosporen mit 2, seltener 3 Keimporen. Auf Cichoraceen. aa) Auf Lampsana. . . . . 55.* P. lampsanae. 88) Auf Podospermum . . . 56. P. podospermi. pr Auf Taraxacum ze. '52.*= P/varlabilis. 06) Auf Crepis. — Aecidienmycel ganze Sprosse durchziehend, Teleutosporen meist unter 35 u. 58.* P. crepidis. —-+- Aecidienmycellokalisiert, Teleutosporen größer, bis 46 oder 48 u. — 302 — Auf Crepis biennis . . 59. P. praecox. Auf Crepis paludosa . . 60.* P. major. Aufandern Arten. [P.intybi, P. crepidicola.] y) Pucciniopsis, auf Cichoraceen. Auf Tragopogon . . . . 61. P. tragopogonis. Auf Scorzonera . . . . ..62. P. scorzonerae. ö) Brachypuceinia. Auf Cynareen und Cichoraceen. aa) Zwei (Generationen bildend, Mycel der ersten ganze Sprosse durchziehend, Mycel der zweiten lokalisiert. —+ Auf Cirsium arvense, Uredosporen mit 3 Keimporen . . . ...63.* P. suaveolens. ++ Auf Centaurea cyanus, Uredosporen mit 2 Keimporen . 0 a: 58) Nur lokalisiertes Mycel vorhanden. —- Uredosporen mit meist 3, seltener 2 oder 3—4, meist äquatorialen, seltener unregel- mäßig gestellten Keimporen und meist auf der ganzen Fläche warzig, seltener mit un- regelmäßigen kahlen Stellen. Meist auf Cynareen. * 3 (oder 3—4) Keimporen, auf Cynareen. O Membran mit unregelmäßigen kahlen Stellen; 3 äquatoriale Keimporen. Auf Cirsium ..., . 0.65 Jessen Auf Carduus . . 66.” P. carduorum. OO Membran ganz warzig. Auf Lappa. 3, mitunter 4, äquatoriale Keimporen.. . 67.* P. bardanae. Auf Carlina. 3 äquatoriale oder un- regelmäßig gestellte Keimporen. 68. P. carlinae. 69.* P. divergens. Auf Centaurea.. 3 äquatoriale oder unregelmäßig gestellte Keimporen. 70.” P. centaureae. Auf Echinops. 3 äquatoriale Keim- poren . . . . 71. P. echinopis. ** 2 äquatoriale Keimporen. Membran ganz wariig. . . . . 72.* P. hypochaeridis. u} r 2 — 300 — —-- Uredosporen mit 2 meist dem oberen Ende genäherten Keimporen und je einer kahlen Stelle unter jedem derselben. Meist auf Cichoraceen. Auf Serratula (Cynareen!). 73.* P. tinctoriicola. Auf Centaurea (Cynareen). 74.* P. jaceae. Auf Cichoium. .ı : .75.* P. cichorii. Auf Leontodon und Thrincia. 76.” P. leontodontis. Auf Pierison Aura aa) 00223: P: pieridis: Auf Scorzonera. . 78.” P. scorzonericola. Auf Chondrilla. . . 29. P. chondrillina. Auf Taraxaeum“ .. = .80.* P. taraxaci. Auf Hieracium. . . . 81.* P. hieracii. ec) Teleutosporenmembran warzig, seltener glatt, am Scheitel verdickt; Keimporus der unteren Zelle dicht unter der Querwand. Stiele meist fest. Außenwände der Peridien- zellen dick, Innenwände dünn. «) Brachypuceinien, oder nur Uredo- und Teleutosporen bekannt. Auf Tanacetum balsamita und Pyrethrum tana- eetifoium . . . . ...82.** P. balsamitae. Auf Chrysanthemum corymbosum. 83.”* P. pyrethri. Auf Tanacetum vulgare . . .84.* P. tanaceti. Auf Artemisia-Artten . . . .85.* P. absinthii. Auf Chrysanthemum indicum. 86.*“ P. chrysanthemi. 8) Autoeupuceinien, auf Helianthus. 87.** P. helianthi. II. Teleutosporenlager früh nackt, aber nicht pulverig. Teleuto- sporen mit festen, meist langen Stielen, nicht abfällig, am Scheitel meist regelmäßig gerundet oder zugespitzt und ohne Scheitelpapille,. am Grunde keilförmig verschmälert. 1. Teleutosporen auf Iridaceen und Liliaceen. a) Auf Iris, Uredo- und Teleutosporen. . 88.** P. iridis. b) Auf Asparagus, auch Aecidien . . 89.** P. asparagi. 2. Teleutosporen auf Juncaceen, Aecidien, falls bekannt, auf Compositen. — 8304 — a) Teleutosporen und Uredo auf Juncus, Aecidien auf Sonehüis. ıı. Han like ee. 2 O0. VE b) Teleutosporen auf Luzula. @) Uredosporen rundlich, Teleutosporen meist nicht über 50 u lang, Aecidien auf Bellis . . 91.* P. obscura. 8) Uredosporen länglich, Teleutosporen bis 70 w lang, Aecidien unbekamt. . . . . 92.* P. oblongata. AIG ww. . Teleutosporen auf Gramineen, Aecidien, falls bekannt, auf Pflanzen aus andern Familien. A. Aecidiosporen orangefarben. Teleutosporen keulen- förmig, wenig eingeschnürt. «) Aecidien auf Ranunculaceen oder Berberidaceen. aa) Teleutosporen auf Phragmites, Uredo mit un- deutlichen Keimporen, Aecidien auf Ranunculus. 93.” P. Magnusiana. 88) Teleutosporen auf andern Gramineen, Uredo mit 4 äquatorialen Keimporen, Aecidien auf Berberis. 94.* P. graminis. 8) Aecidien auf Crassulaceen (Sedum), Teleutosporen auf Koeleria, sehr lang, Uredosporen mit zahlreichen Keimporen : . „=... . 1.0952 Palongissuna. y) Aecidien auf Oxaliden . . . . 96. P. maydis. ö) Aecidien auf Plantaginacen . . [P. ceynodontis]. B. Aecidiosporen weiß. Teleutosporen ellipsoidisch, wenig eingeschnürt. Vergl. auch C. a) Teleutosporen auf Phragmites. aa) Teleutosporen mit schwach entwickelter Scheitel- papille, Aecidien auf Polygonaceen. | + Teleutosporenmembran glatt, Aecidien auf verschiedenen Rumex- und Rheum-Arten, nicht auf R. acetosa . 97.* P. phragmitis. —-+- Teleutosporenmembran mit (schwer sicht- baren) feinen Warzen, Aecidien auf Rumex acetosa . 1.20, WE EIER ra 88) Teleutosporen ohne Scheitelpapille. —- Aecidien auf Ligustrum . .[P. obtusata.] —+- Aeeidien auf verschiedenen Cruciferen und andern Pflanzen . . . . . [P. isiacae.] — 305° — ß) Teleutosporen auf Molinia. ac) Aecidien auf Melampyrum. 99.* P. nemoralis. #3) Aecidien auf Brunella. 100. P. brunellarum-moliniae. yy) Aecidien auf Orchis(?) . . . . [P. moliniae.] C. Aecidiosporen gelbbraun. Teleutosporen auf Stipa, Aecidien auf Labiaten. 01. P. stipina. Nur Teleutosporen, auf Labiaten . . [P. serpylli.] D. Aecidien unbekannt. a) Pilze, die sich morphologisch P. graminis anreihen. + Auf Phleum. . . . 102.* P. phlei pratensis. —-- Auf Anthoxanthum . . 103.” P. anthoxanthi. ß) Pilze, die morphologisch von P. graminis verschieden sind. Auf Andropogon. Uredosporen rund, dicht- Re EN Tee 7.1047 P.-Gesatiı 4. Teleutosporen auf Carex-Arten; Aecidien, soweit bekannt, auf Pflanzen aus andern Familien. A. Mit überwiegend zweizelligen Teleutosporen. a) Uredosporen mit meist 3, seltener 2 oder 4 äqua- torialen Keimporen, auf der ganzen Fläche entfernt stachelwarzig. a) Aecidien auf Urticaceen, Teleutosporen auf zahl- reichen Carices . . . 105.* PP. urticae-caricis. ß) Aecidien auf Saxifragaceen. a) Aecidien auf Parnassia, Teleutosporen auf Carex Goodenoughüi . . 106.* P. uliginosa. 8) Aecidien auf Ribes, Teleutosporen auf zahl- reichen Carices . . .107.® P. ribesii-caricis. y) Aecidien auf Primulaceen (Lysimachia), Teleuto- sporen auf Carex limosa . . .108.* P. limosae. 0) Aecidien auf Scrophulariaceen (Pedicularis), Te- leutosporen auf Carex Goodenoughii. 109.* P. paludosa. &) Aecidien auf Compositen. —- Aecidien auf Lactuca muralis, Teleutosporen auf Carex muricata.. . . .I110.* P. Opizii. Kryptogamenflora der Mark Va. 20 —-+- Aecidien auf Serratula tincetoria, Teleutosporen auf Carex flava. IM.* P. serratulae-caricis. &) Aecidien unbekannt oder aus den vorhandenen Daten nicht zu erschließen . . . *P. caricis A. b) Uredosporen mit 2 dem oberen Ende genäherten Keimporen; unter jedem Keimporus eine rundliche Stelle der Membran ohne Stachelwarzen. a) Aecidien auf Compositen. aa) Aecidien auf Taraxacum, Senecio, Lappa, Crepis, Teleutosporen auf Carex brizoides, praecox, arenarja, silvatica, ligerica, pallescens. 112.” P. silvatica. ß$) Aecidien auf Aster tripolium, Teleutosporen auf Carex extensa . . 113. P. extensicola. yy) Aecidien auf Linosyris vulgaris, T'eleutosporen auf Carex humilis. 114. P. linosyridi-caricis. 0d) Aecidien auf Tanacetum vulgare (und Achillea ptarmica), Teleutosporen auf Carex vulpina. 115.* P. vulpinae. &&) Aecidien auf Chrysanthemum leucanthemum, Teleutosporen auf Carex montana. 116. P. aecidii leucanthemi. Cd) Aecidien auf Senecio jacobaea, Teleutosporen auf Carex arenaria und ligerica. 117.“ P. Schoeleriana. nn) Aecidien auf Cirsium-Arten, Teleutosporen auf Carex dioica; davalliana, alba. 118.* P. dioicae. 39) Aecidien auf Centaurea-Arten, Teleutosporen auf Carex-Arten. 119. P. centaureae-cariecis. ß) Aecidien unbekannt oder aus den vorliegenden Daten nicht zu erschließen . . . ®P. caricis B. B. Mit zahlreichen oder überwiegenden einzelligen Te- leutosporen. Als selbständige Arten beschriebene, wenig genau bekannte Pilze. a) Auf Carex supina . . . . .. 120. P. caricicola: b) Auf Carex vesicaria . . . .. I2l. P. microsora. 5. Teleutosporen (Leptopuccinien) auf Compositen, den Carex- Puccinien, die ihre Aecidien auf Compositen bilden, sich anreihend. = r : € 1 re; | 10. 11. 12. 13. 14. 15. 26: &: 18. RN NE DEN Ser ea uni 122%, P. asteris: AufeArtemisia . 22.0 2..71.0123.* P. artemisiicola. Auf Achillea.. 124.* P. millefolii. 125.* P. ptarmicae. Auf Anthemis . . . 2.126. P. Baeumleriana. Auf Chrysanthemum . . . . 127.” P. Heeringiana. Ih Benecio, WENN . .» P. uralensis. Mur Drsium. la SR .127a. P. cnici oleracei. Auf Centaurea . . 25.081268 >P. verruca. . Teleutosporen auf riophebum Aecidien auf Compositen. 129. P. eriophori. . Teleutosporen auf Scirpus, Aecidien auf Limnanthemum. 130.* P. scirpi. . Teleutosporen, Uredo und Aecidien auf Santalaceen (The- Base 2% et l3kNP=-thesik; . Teleutosporen auf Bolyzonatesd und Aecidien auf Gerania- ceen, oder, falls die Aecidien fehlen, Teleutosporen auf Geraniaceen. a) Auf Polygonum amphibium. 132.* P. polygoni amphibii. b) Auf Polygonum convolvulus. . . 133.* P. polygoni. c) Nur Teleutosporen, auf Geranium-Arten. P. Morthieri. Teleutosporen auf Caryophyllaceen. Auf Stellaria, Moehringia, Melandryum, Dianthus, Ma- lacht usw N ae "134* Ps arenariae: Anehspersulas el. 2.2.20 Se 135." ‚P. spergulae. Aa Hermaria. 2 02.408.028 %5186.*-P: herniariae. Auf’ Corneiola . .. . ea 137. Pxcorkigiolae. Teleutosporen (und Keeidien) auf Ranunculaceen. 138.” P. calthae. Teleutosporen auf Cruciferen . . . 139. P. thlaspeos. Teleutosporen auf Saxifragaceen (Chrysosplenium). 140.” P. chrysosplenii. Teleutosporen auf Buxaceen . . . . .. 441. P. buxi. Teleutosporen auf Malvaceen . . 142.” P. malvacearum. Teleutosporen auf ÖOnagraceen. 143.* P. circaeae. |P. gigantea]. Teleutosporen und Aecidien auf Convolvulaceen. 144.* P. convolvuli. Teleutosporen auf Labiaten. 20* — 308 — a) Auf Glechoma, Leptopuceinia . 145,” P, glechomatis. b) Auf Teucrium, , » ... 146. P. annularis. c) Auf Stachys, Brachypuceinia . . 147.* P. stachydis. 19. Teleutosporen auf Scrophulariaceen. 148.” P. veronicae. 149. P. veronicarum. 20. Teleutosporen auf Rubiaceen. a) Leptopuceinien, Mikropuceinien, Brachypuceinien, Puc- ciniopsis. «) Leptopuceinia auf Galium-Arten. 150.* P. valantiae. [P. Lagerheimii, P. rubefaciens, P. pallidefaciens.] f) Brachypueccinia auf Galium cruciata. 151.” P. Celakovskyana. y) Puceiniopsis auf Galium aparine. 152.* P. ambigua. b) Autoeupuceinien. a) Auf Galium-Arten. — Auf Galium mollugo, verum u. a., Teleutosporen 42—82 u lang‘. ..... „um lB3szpzeshr —-+ Auf Galium uliginosum und palustre, Teleuto- sporen 33—49 u lang . . 154.*? P. deminuta. —-+-+ Auf Galium silvaticum , Teleutosporen 37—45 u lang: ... „=... 22.2 5. ir Abb Dgalesn ß) Auf Asperula-Arten. —+ Auf Asperula odorata. 156. P. asperulae odoratae. —+-- Auf Asperula eynanchica. 157. P. asperulae cynanchicae. +++ Auf Asperula glauca. Aecidien und Uredolager gleichzeitig . » » . .... 158. P. coaetanea. +++ Auf Asperula tinetoria. Aecidienmycel ganze Sprosse durchziehend . . . 159. P. asperulina. III. Teleutosporenlager dauernd von der Epidermis bedeckt. Te- leutosporen mit kurzen oder fast fehlenden Stielen, fest- sitzend, am Scheitel meist abgestutzt oder unregelmäßig (mitunter mit Fortsätzen), nach unten in der Regel verjüngt. Membran dünn, am Scheitel verdickt. A. Scheitel der Teleutosporen ohne Fortsätze. 1. Teleutosporen und Aecidien, falls vorhanden, auf Lilia- ceen. N — 809 — a) Auf Allium, Teleutosporen bis 50 u lang. 160.” P. porri. b) Auf Allium, Teleutosporen bis SO w lang. 161. P. allii. . Teleutosporen auf Phalaris, Aecidien auf verschiedenen Monoeotylen (Liliaceen, Amaryllidaceen, Örchidaceen, Araceen). a) Aecidien auf Convallaria und Verwandten. 162.“ P. smilacearum-digraphidis. b) Aecidien auf Allium ursinum. 163. P. allii-phalaridis. c) Aecidien auf Leucojum . . 164. P. Schmidtiana. d) Aecidien auf Orchidaceen. | 165.* P. orchidearum-phalaridis. e) Aecidien auf Arum maculatum. 166. P. ari-phalaridis. . Teleutosporen auf verschiedenen Gramineen, Aecidien auf Ranunculaceen oder Berberidaceen, oder falls die Aecidien fehlen, Teleutosporen auf Ranunculaceen. a) Heteröcische Formen. @) Teleutosporen auf Arrhenatherum, Aecidien (hexen- besenbildend) auf Berberis. 167.” P. arrhenatheri. $) Teleutosporen auf Alopecurus pratensis, Aecidien auf Ranunculus acer . . .168.* P. perplexans. y) Teleutosporen auf Agrostis, Aecidien auf Aquilegia. 169.” P. agrostis. d) Teleutosporen auf Agropyrum. Aecidien auf Thalietrum. 170.* P. persistens. s „ Actaea. 171. P. actaeae-agropyri. „ Clematis, Trollius. [P. clematidi-agropyri. P. thulensis.] e) Teleutosporen auf Elymus, Aecidien auf Tha- BeinianN, ee A Ra ee tt 3172. P. .elymi. b) Nur Teleutosporen, auf Anemone und Pulsatilla. 173.” P. Baryana. . Teleutosporen auf verschiedenen Gramineen, Aecidien auf Borraginaceen. a) Teleutosporen auf Secale, Aecidien auf Anchusa. 174.* P. dispersa. — 310 — b) Teleutosporen auf Bromus, Aecidien auf Symphytum und Pulmonaria . .175.* P. symphyti-bromorum. c) Teleutosporen auf Agropyrum, Aecidien auf Cerinthe. P. cerinthes-agropyrina. 5. Teleutosporen auf Gramineen, Aecidien auf Compositen, oder falls die Aecidien fehlen, Teleutosporen auf Compo- siten. a) Heteröcische Art auf Poa und Tussilago. 176.“ P. poarum. |P. cognatella]. b) Mieropueeinia . . . .. .. .. 177. P. virgaureae. 6. Teleutosporen auf Gramineen, Aecidien unbekannt. a) Ohne Paraphysen zwischen den Uredosporen. @) Uredomembran mehr oder weniger bräunlich. Uredolager zerstreut, Mycelfäden dünn. Pilze, die sich morphologisch an Puceinia dispersa an- schließen. Auf Hordeum. 178.” P. simplex. 179.* P. hordei. Auf Tritieum.: 1.00. 220 5 B0-SPREE: Auf Agropyrum repens . I8l. P. agropyrina. Auf Agropyrum junceum. I8lb. P. agropyri juncei. Auf Festuca pseudomyurus. 182.” P. pseudomyuri. Auf Dactylis glomerata. 183. P. dactylidina. Auf Poa trivialis . .. 184. P. poae trivialis. Auf Trisetum flavescens . . 185.* P. triseti. Auf Holcus-Arten . . . .186.* P. holcina. Auf Hierochloa-Arten . 187.”* P. hierochloina. ß) Uredolager in langen, an beiden Enden weiter- wachsenden Reihen, Uredosporenmembran farblos, Mycelfäden dick, weite Strecken durchziehend. 188.” P. glumarum. b) Mit Paraphysen zwischen den Uredosporen. Auf Brachypodium . . . . 189.* P. Baryi. Auf Milium .. 12.0.7 2 msn 2 Auf Calamagrostis-Arten . 191.* P. pygmaea. 7. Teleutosporen auf Compositen, Aecidien unbekannt. 192. P. sonchi. — 35ll — B. Scheitel der Teleutosporen mit Membranfortsätzen. 1. Teleutosporen auf Gramineen, Aecidien auf Rhamnaceen. a) Aecidien auf Frangula alnus . 193.” P. coronata. b) Aecidien auf andern Rhamnus-Arten. 194.* P. coronifera. 2. Teleutosporen aufGramineen, Aecidien aufCaprifoliaceen. 195.“ P. festucae. 3. Teleutosporen auf Gramineen, Aecidien unbekannt. a) Auf Melica nutans. . . . ....196. P. melicae. b) Auf Festuca silvatica. . . . 197. P. gibberosa. I. Teleutosporenlager früh nackt und pulverig werdend, Te- leutosporen auf zarten Stielen, leicht abfällig, meist an beiden Enden gerundet, oft am Scheitel mit Papille und oft mit Membran- skulptur. 1. Teleutosporen (und Aecidien) auf Liliaceen und Ama- ryllidaceen. a) Teleutosporenmembran glatt. 1.”* P. liliacearum Duby, Bot. Gall. II, 891 (1830). — W. 291. Sch. 342. P. 197. Fischer, Ur. Schw. 76 u. 545. Bubäk, Ann. mycol. III, 1905, 222. Syd. 627. — Biol.: Fischer, Cbl. £. Bact. 2, XV, 1905, 230; XVII, 1906, 206. — Cytol.: Sappin- Trouffy, Le Botaniste V, 1896/97. S. 324, Fig. Bl. Teleutospore, auf Ornithogalum umbellatum von Berlin. Micropuccinia, mit Spermogonien, auf Ornithogalum umbellatum L., auch auf OÖ. pyrenaicum L. und narbonense L. übergehend. Morphologisch gleiche Formen von anderer Spe- zialisierung auf Ornithogalum nutans L., Muscari race- mosum Mill, M. comosum Mill. und Bellevalia romana Sweet. Teleutosporen nach der Überwinterung im Erdboden keimend (Fischer). Spermogonien zwischen den Teleutosporenlagern oder die Blattspitzen bedeckend, orangegelb, kugelig, 150—220 u breit. Spermatien groß, 4—6 u lang, 3—4 u breit (nach Bubäk 4 bis 11:4—5 u), kugelig bis länglich, schwach gelblich. — Teleuto- sporenlager auf beiden Blattseiten, ziemlich gedrängt, oft große Flächen bedeckend, mitunter länglich ringförmig eine Spermogonien- gruppe umgebend, tief ins Blattgewebe eingesenkt und lange von der Epidermis bedeckt, die sich schließlich kurz spaltförmig oder porenförmig öffnet, dunkelbraun (an dem vorliegenden trockenen Material halbkugelig vorragende, '/s mm große, epidermisbedeckte Pusteln bildend). Sporen ellipsoidisch bis keulenförmig, 50 bis 70:25—35 u, am Scheitel abgerundet oder stumpf zugespitzt, seltener papillenartig vorgezogen, an der Basis meist in den Stiel verschmälert, an der Querwand wenig eingeschnürt; beide Zellen meist gleich groß oder die untere etwas länger. Membran hell- braun, glatt, gleichmäßig etwa 2 w dick, selten am Scheitel eine kleine papillenartige Verdickung bildend. Keimporen nicht er- kennbar. Stiel farblos, Sporen abfällig. Zwischen den Teleuto- sporen farblose Hyphen (n. Fischer u. eig. Beob.). Der an Ornithogalum pyrenaicum entwickelte Pilz zeigt nach Fischer Abweichungen in der Zellenzahl der Sporen. Auf Ornithogalum umbellatum L. Berlin: In Gärten (A. Braun 1869; Magnus in Rabenh., Fung. eur. Nr. 1476), Bot. Garten (Rabenh.-Pazschke 4128; Sydow, Myc. march. 2022, fälschlich als Uromyces ornithogali bezeichnet; Whav.: Rathenow (M.). — Kgr. Sachsen: Königstein (Krieger in. Sydow, Myc. march. 413). Auf Ornithogalum nutans L. Berlin: Bot. Garten (H.; Magnus in Rabenh.-Pazschke 4324). Auf Ornithogalum narbonense L. (Herb. Link). Anmerkung: Bubäk (Ann. mycol. III, 1905, 222) hat bei Hohenstadt in Mähren Aecidien auf Ornithogalum tenuifolium sefunden, die nicht zu dieser Puceinia, sondern vermutlich zu irgend einer heteröcischen Art gehören (Aecidium ornitho- galeum Bubäk). b) Teleutosporenmembran mit Warzen oder Leisten. Hierher gehören Puccinia Lojkaiana Thümen auf Orni- thogalum nutans L.,, OÖ. umbellatum L., Muscari race- mosum Mill. u.a., P. Rossiana (Sacc.) Lagerh. auf Scilla- Arten, P. Schroeteri Passerini auf Narcissus-Arten und P. galanthi Unger auf Galanthus nivalis L., sämtlich Micro- puceinien, die im Gebiete bisher nicht beobachtet worden sind, aber gelegentlich mit den kultivierten Nährpflanzen eingeschleppt werden könnten. — 5313 — Puceinia porri (Sow.) Winter, die Fischer (Ur. Schw. 30) hier anreiht, scheint mir richtiger neben P. allii ihren Platz zu erhalten. 2. Teleutosporen auf Gramineen (Teleutosporenmembran mit Warzen). 2. P. pratensis Blytt, Christiania Vid. Selsk. Forh. 1896, Nr.6, 52. Syd. 733. Liro, Ur. Fenn. 168. Uredo- und Teleutosporen auf Avena pratensis L. Uredolager auf der Blattunterseite zerstreut, klein, elliptisch oder länglich. Sporen rundlich oder ellipsoidisch, von 27—35 u Durchmesser. Membran gelblich, fein stachelig und mit 6—9 Keimporen. — Teleutosporenlager auf der Blattunterseite, bis 1,5 mm lang, dunkelbraun. Sporen eiförmig oder ellipsoidisch, 835—50 : 27— 32 u, beidendig abgerundet, an der Querwand wenig oder kaum eingeschnürt; Membran gleichmäßig dick (bis 6 a), schwarzbraun, dieht warzig. Keimporus der oberen Zelle scheitel- ständig (?), der der unteren bis zur Mitte oder weiter hinab gerückt. Stiel farblos, dick, abfällig (nach Liro). Der Pilz gehört, wie schon Blytt bemerkt, einem ganz andern Typus an wie die übrigen auf Gräsern wachsenden Puceinien; soweit es sich nach der Diagnose beurteilen läßt (das mir vor- liegende Material hat keine Teleutosporen), findet es an dieser Stelle seinen Platz. Bisher nur aus Schweden und Norwegen bekannt; da aber die Nähr- pflanze in der Provinz vorkommt, wäre auf das Vorkommen des sonderbaren Pilzes zu achten. 3. Teleutosporen und Aeecidien, falls vorhanden, auf San- talaceen und Aristolochiaceen. a) Teleutosporenmembran mit Warzen. 3. P. Passerinii Schroeter, 53. Jahresber. d. Schles. Ges. f. vaterl. Kult. 1875, 117; vergl. Bot. Ztg. 1876, 717. — v. Lager- heim, Tromsö Mus. Aarsh. XVII, 1895, 67. Fischer, Ur. Schw. 82. Syd. 588. — P. Desvauxii Vuillemin, Bull. Soc. mycol. de France, X, 1894, 107—128!). ') Da zu Pucc. thesii (s. diese) ein Aecidium von anscheinend gleichem Bau gehört, dürfte es sich kaum entscheiden lassen, ob Desvaux zuerst g ; — 3l4 — S. 324, Fig. B3. 1. Peridienzellen, II. Aecidiospore, III. Teleutospore, auf Thesium ebracteatum von den Wiesen bei Britz. Autoeupuccinia, mit starkem Zurücktreten der Uredosporen, daher von v. Lagerheim als Pucciniopsis angesehen. Auf The- sium intermedium Schrad., ebracteatum Hayne, montanum Ehrh., humifusum DC., alpinum L. (Vuillemin). Aecidien- mycel ganze Sprosse durchziehend. Mitunter Teleutosporen zwischen den Aecidien vorkommend. Spermogonien auf beiden Blattseiten, fast kugelig, von 190—220 u Durchmesser (170-190 u nach eig. Mess.), nach Vuillemin mit hervorragenden Mündungsparaphysen. — Aecidien auf den Stengeln und Blättern, seltener auf den Deckblättern und Blütenteilen, auf den Blättern beiderseits über die ganze Fläche verteilt und locker stehend. Peridie becherförmig, mit zurück- gebogenem, zerschlitztem Saume, gelblichweiß. Zellen nicht in deutlichen Reihen, außen nach unten übergreifend, Außenwände sehr dick, bis 13 u, fein quergestreift, Innenwände dünner, ca. 4 u, durch Stäbchenstruktur warzig. Sporen kugelig oder stumpf polyedrisch, 15—21 : 14—16 u. Membran dünn, mit feiner dichter und gleichmäßiger Warzenstruktur, Membrandicke und Warzen- abstand geringer als 1 u. Inhalt orange. — Uredosporen in den gleichen Lagern wie die Teleutosporen, selten auftretend, fast kugelig, von 24—25 u Durchmesser. Membran blaß gelbbraun, mit Stäbchenstruktur, von der Fläche fein punktiert erscheinend. Keimporen 5, einer scheitelständig, 4 über der Mitte (mach Vuillemin). — Teleutosporenlager klein, länglich-rund, schwarz- braun, pulverig, anfangs von der Epidermis bedeckt, die dann mit einem Längsspalt aufreißt. Sporen meist ellipsoidisch, 32 bis 38: 25—30 u (35—48:25— 51 u n. eig. Mess.), an beiden Enden gerundet, an der Querwand kaum eingeschnürt, beide Zellen ungefähr gleich groß. Membran 3—4 u dick, gelbbraun, mit Warzen besetzt, deren Abstand 1—2 u beträgt. Keim- porus der oberen Zelle scheitelständig, der der unteren mehr oder weniger hinabgerückt, beide von flacher, undeutlicher und höcke- P. thesii oder P. Passerinii gefunden hat, und es liegt daher kein ge- nügender Grund vor, nach Vuiliemins Vorschlag den von Schroeter gegebenen Namen aufzugeben. jr — 35 — riger Papille bedeckt. Stiel farblos, zart, kurz; Sporen abfällig (n. Vuillemin, Fischer u. eig. B.). Nach Vuillemin soll die Querwand eine schiefe Stellung haben. Auf Thesium ebracteatum Hayne. Niedb.: Baumberge bei Heiligen- see (R. Schlechter); Telt.: Wiesen bei Britz (Sydow, Myc. march. 2918, als P. thesii, von Vuillemin und v. Lagerheim bereits l. c. als P. Passe- rinii bestimmt); Rudower Wiesen (H. Roeber 1868; C. Müller u. Retzdorff). Hierher auch Sydows Exsikkat P. thesii in Myc. march. 3122 (nach Vuillemin l. c.), ferner die von C. Müller und Retzdorff in Baenitz, Herb. eur. 2891, sowie die von Eichelbaum und Magnus am gleichen Fundort gesammelten Aecidien. Zu P. Passerinii dürften endlich auch die von C. Reimann auf den Fuchsbergen (Stralau, Niedb.) gesammelten, sowie die von A. Braun in Klotzsch, Herb. myc. Nr. 87 herausgegebenen Aecidien gehören. b) Teleutosporenmembran glatt. P. Mougeotii Lagerheim, Autoeupuceinia auf Thesium alpinum L. durch schlankere Teleutosporen (283—45 : 1S—21 ) mit glatter, am Scheitel stark verdickter Membran von P. Passe- rinii verschieden, ist in Österreich, Frankreich und der Schweiz, aber bisher nicht in Deutschland beobachtet. Als Fundorte der Nährpflanze werden genannt: Nauen, Möthlow (Ascherson und Lackowitz), Pritzerbe, Rathenow, Friesack, Gransee (Garcke). 4. P. asarina Kunze (in Kunze u. Schmidt, Mykol. Hefte I, 20 (1817). — W. 172. Schr. 344. P. 202. Fischer, Ur. Schw. 85. Syd. 583. S. 324, Fig. B4. Teleutospore, auf Asarum europaeum von Berlin. Mikropuccinia, überwinternde Teleutosporen auf Asarum europaeum L. Nach P. u. H. Sydow auch auf A. caudatum Lindl. Teleutosporenlager klein, von '/ mm Durchmesser, rund, lange von der Epidermis bedeckt, auf beiden Blattseiten, locker stehend zu regelmäßig runden Gruppen vereinigt, welche 5 mm Durchmesser erreichen und später zusammenfließen. Sporen meist kurz spindelförmig, oft unsymmetrisch, 23—44 : 14—24 u, am Scheitel papillenförmig ausgezogen, am Grunde mehr oder weniger gerundet, mitunter auch verjüngt, an der Querwand wenig oder gar nicht eingeschnürt; beide Zellen ungefähr gleich groß. — 5316 — Membran glatt, hell gelbbraun. Der eine Keimporus scheitelständig, der andere nahe unter der Querwand, beide mit blasserer Papille bedeckt; Membran an der Scheitelpapille 5—7 u dick. Stiel farblos, kurz, zart, Sporen abfällig (n. Fischer u. eig. B.). Auf Asarum europaeum L. Berlin: Bot. Garten (H.); Jüt.: Baruther Forst (Sydow, Mye. march. 927). — Thüringen: Ettersberg bei Weimar, und Berka (Bornmüller), Groß Jena (Oertel). — Kgr. Sachsen: Hermsdorf (Krieger, Fung. sax. 307). — Prov. Sachsen: Wolferode bei Eisleben (Kunze, Fung. sel. exsiec. 48). 4. Teleutosporen auf Polygonaceen, diekwandig, höckerig und uneben. Aecidien unbekannt. 5.* P. acetosae (Schum.) Körnicke, Hedw. 1876, 184. — W. 187. Sch. 339. Fischer, Ur. Schw. 134. Syd. 581. = Magnus, Verh. B. V.P.B. XXVI, S. XVIII, 1885; Abh. BV. P. B. XXXVII, 11—14. — DUredo acetosae Schum., Enum. Plant. Saell. II, 231. — Puce. rumicis Lasch in Rabenh., Fung. eur. 496. S. 324, Fig. B5. I. u. II. Uredosporen auf Rumex acetosa von Triglitz. Entwickelung unvollständig bekannt, bisher nur Uredo- und Teleutosporen gefunden, letztere anscheinend selten auftretend, auf Rumex acetosa L., R. acetosella L.,, R. arifolius All., R. nemorosus Schrad. (= sanguineusL.). Der Pilz soll nach Magnus (1885) durch die Uredosporen überwintern. Uredolager auf beiden Blattseiten, zerstreut, wenig über '/; mm, rundlich, braun, früh nackt. Sporen kugelig oder ei- förmig, 24—81 : 21—24 u (n. eig. Mess. 24—27 : 18—21 u), Membran gelbbraun, 1,5—2 u dick, meist nur auf einem Teil der Oberfläche mit Stacheln, diese in ziemlich großen (2—2,5 u), oft ungleichen Abständen; nach Magnus fast ausnahmslos 2 Keim- poren im oberen Teil der Spore, selten 3. — Teleutosporen- lager wie die Uredolager, dunkelbraun. Sporen ellipsoidisch bis birnförmig, 28—42:19—24 u, oben gerundet, unten gerundet oder in den Stiel verschmälert, in der Mitte schwach eingeschnürt. Beide Zellen an Größe gleich oder die untere länger und schmäler. Membran gelbbraun, dick, über den Keimporen breit kappen- förmig verdickt, mit etwas entfernt stehenden feinen Höckern besetzt, die an der unteren Zelle weniger deutlich sind. Keim- porus der oberen Zelle scheitelständig, der der unteren nahe der — 317 — Scheidewand oder tiefer. Stiel kurz, farblos. Sporen abfällig (Ured. n. Fischer u. eig. B., Tel. nach Fischer). In der Uredoform von Uromyces acetosae durch die Warzen der Sporenmembran unterscheidbar. Auf Rumex acetosa L. Berlin: Bot. Garten (M.), Lichterfelde (M.); Niedb.: Tegel (M.); Telt.: Kl. Machnow (Sydow, Myc. march. 324); Whar.: Rathenow (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz (J.). Auf Rumex acetosella L. Berlin: Bot. Garten (M.), Schöneberg (M.), Weißensee (Ule), Rudower Wiesen (Ule), Hundekehle (M.); Oprig.: Triglitz (J.); Fried.: Driesen (Lasch); Spremb.: Spremberg (Diedicke),. — Nordseeinsel Röm, Kongsmark (J.). Auf Rumex arifolius All. Berlin: Bot. Garten (Sydow, Mye. march. 1612 u. Ured. 406, als Uromyces rumicis, nach Magnus), desgl. Dahlem, Bot. Garten (nach H., B. V.P. B. XLIV, 1902). Auf Rumex thyrsiflorus Fingerh. (= acetosa nach Kew Index). Holstein: Heiligenhafen (J.). Ich finde in keinem der mir vorliegenden Exsikkaten (auch Sydow, Myc. germ. 656; Saccardo, Myec. it. 1223 u. 1224) Teleutosporen. Der als Puccinia acetosae bezeichnete Pilz in Vestergren, Mier. 446 ist Uromyces. 5. Teleutosporen (und Aecidien) auf Caryophyllaceen. 6.” P. behenis (DC.) Otth, Mitt. nat. Ges. Bern 1870, 113 (publ. 1871). Fischer, Ur. Schw. 136. — Aecidium behenis de Candolle, Fl. Fr. VI, 94 p. p. — Uredo behenis de Candolle, Fl. Fr. VI, 63. — Puccinia lychnidearum Link, Obs. I, 29 p. p. — P. behenis Winter in Thümen, Mycoth. 635 (irrtümlich als P. behenis Schroeter bezeichnet). — Pucc. silenes Ötth in Herb. P. silenes Schroeter in Winter, Pilze I, 215; Schroeter, Pilze BP, 1AT. Syd. 559. S. 324, Fig. B6. I. Uredospore auf Siline inflata aus Sydow, Mye. march. 931, II. Teleutospore aus Vestergren, Micr. 688. Autoeupucecinia, auf Silene inflata Sm., nutans L. und andern Arten angegeben. Nicht experimentell untersucht. Spermogonien in kleinen Gruppen, honiggelb. — Aecidien gewöhnlich in kleinen kreisförmigen Gruppen. Peridien sehr klein, kurz zylindrisch, mit weißem, zerschlitztem Rande; Sporen von 15 u Durchmesser. Inhalt orange (n. Schroeter). — Uredo- lager rundlich, (auf beiden Blattseiten) zerstreut, (bis 1 mm groß, hellbraun, anfangs von der blasig emporgehobenen Epidermis bedeckt). Sporen kugelig bis eiförmig, von 21—26 u Durchmesser (21—27:18—22 u). Membran hell gelbbraun, entfernt stachel- — 318 — warzig (Warzenabstand 2,5—3 u). Keimporen 3—4, mit niedriger farbloser Kappe bedeckt. [Das Eingeklammerte nach Sydows Exsikkat Myc. march. 931]. — Teleutosporenlager zerstreut, rundlich, früh nackt. Sporen meist ellipsoidisch, 28—36 : 19 —24 u (nach Fischer bis 45 w lang), an beiden Enden meist gerundet, an der Querwand schwach eingeschnürt; beide Zellen gleich groß. Membran gelbbraun, gleichmäßig ca. 3 u dick, glatt. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig oder etwas seitlich, der der unteren mehr oder weniger hinabgerückt, beide von kleiner, flacher bis fast halbkugeliger, farbloser Papille bedeckt. Stiel kurz, zart, farblos; Sporen abfällig (n. Fischer u. eig. B.). Auf Silene inflata Sm. Wilmersdorf (Sydow, Myc. march. 931, nur Uredo). Im Herb. Magnus von folgenden Standorten (sämtlich Uredo). Berlin: Bellevue u. Weißensee (M.), Friedrichshain (Ule). — Prov. Sachsen: Eisleben (J. Kunze in Rabenh., Fung. eur. 1783 und in Kunze, Fung. sel. exsicc. 39, mit Tel., Winter in Thümen, Myc. univ. 635). — Thüringen: Berka (M.). 6. Teleutosporen und Aeecidien, falls vorhanden, auf Ranun- culaceen, oder Aecidien auf Ranunculaceen und zugehörige Teleutosporen auf Polygonaceen oder auf Amygdalaceen. a) Teleutosporenmembran glatt oder mit undeutlichen | Unebenheiten. Hierher die heteröcische Puccinia septentrionalis Juel auf Polygonum viviparum L. und Thalictrum alpinum L. (nordisch und alpin) und die Micropuceinien P. trollii Karsten auf Trollius europaeus L. (in Deutschland gefunden), P. 1y- Hl coetoni Fuckel') auf Aconitum lycoctonum L. (in Deutsch- 7 land gefunden), P. Blyttiana Lagerheim auf Ranunculus alpestris L., auricomus_L. und acerL. (Norwegen und Schweiz). ” Auf P. trollii und P. Blyttiana ist zu achten, da die Nähr- pflanzen zum Teil im Gebiete der Provinz vorkommen. b) Teleutosporenmembran warzig. a) Teleutosporen schwach eingeschnürt. 7* P. Zopfii Winter, Hedw. 1880, 39; Pilze 216. Fischer, 7 Ur. Schw. 91. Syd. 542. — Biol.: Krieg, Cbl. f. Bact. 2, XV, | ") Puceiniopsis? 259 (1905). — Puccinia calthaecola Schroet., Beitr. Biol. HT, 61. S. 324, Fig. B7. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, III. Uredospore, IV. Teleutospore, auf Caltha palustris von Triglitz. Autoeupuccinia, auf Caltha palustris L. Zusammen- hang der Formen von Krieg experimentell nachgewiesen; Winter beobachtete bei Zürich auf demselben Blatte alle drei Frucht- formen gleichzeitig. Spermogonien auf beiden Blattseiten, unter der Epidermis gepildet, rundlich, eingesenkt, von 100—130 u Durchmesser. — Aecidien unterseits in kleinen rundlichen Gruppen, oft kreis- förmig gestellt. Peridie becherförmig, mit ausgebogenem, zer- schlitztem Rande, Zellen im radialen Längsschnitt annähernd rechteckig, 20—25 u hoch, 17—21 u dick, außen nach unten etwas übergreifend, Außenwand 7—8 u dick, fein quergestreift, Innenwand 3—4 u dick, mit derber Warzenstruktur; Sporen stumpf polyedrisch bis ellipsoidisch, 17—22 : 15—17 u. Membran ca. 1 u dick, im ganzen fein warzig, Warzenabstand kaum 1 u; zwischen den feinen Warzen zerstreut gröbere und außerdem ver- einzelt große plattenförmige, die mitunter abfallen und dann kahle Stellen hinterlassen. — Uredolager auf der Blattunterseite, zerstreut, früh nackt, rundlich, braun. Sporen ellipsoidisch bis eiförmig, 22—32:19—26 u. Membran hell gelbbraun, etwa 2,5 u dick, mit locker stehenden, ca. 3 «a entfernten Stacheln besetzt. Keimporen 2—3, ohne oder mit flacher kleiner Papille. — Te- leutosporenlager zerstreut auf der Blattunterseite oder beidseitig, klein, /a—'/s mm, rundlich, früh nackt, schwarzbraun, pulverig, von Epidermisresten umgeben. Sporen ellipsoidisch bis keulen- förmig, 31—59:22—35 u, am Scheitel gerundet, an der Basis gerundet oder in den Stiel verschmälert, in der Mitte leicht ein geschnürt, beide Zellen meist von gleicher Größe. Membran 2,5—4 u dick, kastanienbraun, mit ziemlich kleinen und ziemlich locker stehenden, meist nur an trockenen Sporen bemerkbaren Warzen besetzt. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, der der unteren neben der Scheidewand oder ein wenig herab- gerückt, beide mit breiter (10—14 u), niedriger, farbloser Kappe bedeckt. Stiel farblos, zart. Sporen abfällig. Mitunter treten einzellige Teleutosporen auf (n. Fischer u. eig. B.). — 320 — Über das Aecidium sagt Winter, Hedwigia 1880, 107: „Aecidium ab antecedente (P. calthae) differt margine pseudoperi- diorum parum inciso, laciniis latis ca. 4—5 praedito; ad petiolum calla usque 15 mm longa saepe confluentia adsunt.“ Zuverlässigere Unterschiede dürfte die Membranstruktur der Aecidiosporen er- geben (vergl. P. calthae). Auf Caltha palustris L. Telt.: Rangsdorf bei Zossen (Sydow, Mye. march. 3026!); Oprig.: Rodanewiesen bei Pritzwalk, Mertensdorf, Breiter Ort bei Nettelbek (J.), Triglitz (mit Aec., cf. Jaap, F.s.e. 228; Wprig.: Sagast (J.). P. singularis Magnus, Sitzungsb. Ges. nat. Freunde 1890, 29 u. 145. [P. Baeumleri Lagerheim, Öst. Bot. Ztg. 1890, Nr. 5. Hedw. 1890, 172] auf Anemone ranunculoides L. An- ° scheinend Micropuccinia, ohne Spermogonien, Mycel nicht perennierend, die Nährpflanzen nicht deformierend, Teleutosporen mit kräftig entwickelten Papillen über den Keimporen. Bisher in Deutschland nicht, aber in Dänemark, Frankreich, der Schweiz, Österreich u. s. w. beobachtet, ef. Magnus, Deutsch. Bot. Monats- schrift XX, 1902, 109 u. 138. 8) Teleutosporen stark eingeschnürt. Formengruppe der Puccinia fusca. Dieselbe umfaßt außer den drei mehr biologisch als morpho- logisch verschiedenen Micropuccinien auf Ranunculaceen die heter- öcische P. pruni, deren Teleutosporen man sich als auf Amyg- dalaceen übergesiedelt vorstellen kann. Die erstgenannten Arten würden auch als Varietäten einer Spezies angesehen werden können. 8.” P. fusca (Relhan) Winter, Pilze I, 199 (1884). — P. 205. — Bubäk, Hedw. XLII, (28); Fischer, Ur. Schw. 95; Sappin- Trouffy, Le Botaniste V, 1896/97. — Aecidium fuscum Relhan, Fl. Cantabr. Suppl. II (1795). Aecidium fuscum Persoon in Linn. Syst. Veg. 1473 (1791) nach Syd. Monogr. 530°). Pucecinia fusca Relhan nach Schroeter, Pilze 343. S. 324, Fig. B8. Teleutospore auf Anemone nemorosa von Triglitz. ') Unter „cortice distincto obtecta, seminibus sub epidermide effusis“ ist u. a. erwähnt „fuscum. 14. Ae. seminibus fuscis. Persoon“. Nährpflanze ' nicht angegeben (S. 1473, nicht 1472). Wenn das eine genügende Diagnose ist, muß allerdings Persoon statt Relhan als Autor zitiert werden. — Aal, — Micropuceinia, Spermogonien und Teleutosporen auf Ane- mone nemorosa L., im Mai. Die befallenen Pflanzen sind durch den abweichenden, gedrungenen Bau und die blassere Farbe der Blätter kenntlich; letztere sind unterseits meist ganz mit Teleutosporenlagern übersät. Blüten scheinen an den befallenen Sprossen niemals gebildet zu werden. Das Mycel überwintert in den Rhizomen; bei Untersuchungen, die Herr F. Bock (Hamburg) auf meine Veranlassung anstellte, wurde Mycel in den Winter- knospen ganz in der Nähe der Vegetationspunkte nachgewiesen. Beim Austreiben dieser Knospen kommen die Sprosse von Anfang an infiziert und ganz vom Mycel durchzogen zum Vorschein. Rhizome erkrankter Pflanzen bringen daher, in Töpfe gepflanzt, im nächsten Jahre wieder erkrankte Sprosse hervor. Die Sporen gelangen von den absterbenden Blättern in den Boden, keimen hier vermutlich zwischen Herbst und Frühjahr und infizieren nach Analogie biologisch ähnlicher Pilze (Aecidium leucospermum, Aecidium euphorbiae) die Knospen'), Zu Aecidium leuco- spermum sind außer der biologischen Ähnlichkeit „weitere Be- ziehungen nicht vorhanden. Spermogonien groß, schwarzbraun, später schwarz, auf der oberen oder auf beiden Blattseiten zerstreut (Bubäk). — Teleuto- sporenlager auf der Blattunterseite, bis 1 mm groß, anfangs von der Epidermis bedeckt, frühzeitig nackt, pulverig, braun, fast kreisrund, oft zusammenfließend. Sporen 31—46:17—27 u, an der Grenze der beiden Zellen stark eingeschnürt, so daß die Zellen sich leicht trennen; diese meist fast kugelig, mitunter auch ellip- soidisch, etwas abgeplattet oder unregelmäßig, unter sich meist ziemlich gleich groß. Membran gleichmäßig ca. 3 u dick, braun, mit derben, stark vorragenden, zugespitzten, 2—3 u entfernten Warzen besetzt, die kleiner sind als bei P. pulsatillae. Keim- porus der oberen Zelle scheitelständig, der der unteren hinab- gerückt. Stiel farblos, zart, Sporen abfällig.. Ausnahmsweise ein- zellige [28,5— 33: 17,5— 22 u] und dreizellige Sporen (Fischer u. Bubaäk, u. eig. B.). Auf Anemone nemorosaL. Berlin: (Herb. Link), Bot. Garten (Syd., nach Kärnbach, B. V.P.B. XXIX, 1887); Temp.: Templin (H.; M., B. V.P. B. 1891); Obbar.: Eberswalde (A. Braun 1875), Falkenberg (H.); Niedb.: ') Vergl. hierzu Uromyces pisi und Ochropsora sorbi. Kryptogamenflora der Mark Va. 21 — 322 — Niederschönhausen, Park (Kny, Sydow, Myc. march. 121), Oranienburg (M., B.V.P.B. XXXIII, 1891); Belz.: Treuenbriezen (Pauckert 1855); Ohav.: Rathenow (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz (J.); Leb.: Buckow (H., B. V.P. B. XLIV, 1902). Anmerkung: Auf Anemone ranunculoides scheint der Pilz nicht vorzukommen. In dem Exsikkat des Kgl. Bot. Museums von Niederschönhausen, leg. v. Seemen, ist die Nährpflanze falsch bestimmt. Magnus (Sitzungsb. Ges. nat. Freunde 1890, 145) hat im Park von Niederschönhausen wiederholt vergeblich nach dem Pilze auf A. ranunculoides gesucht (cf. P. singularis). Über die Angabe „Berlin, Bot. Garten“ (A. Braun, nach Kärnbach, B. V.P.B. XXIX, 1887) ist nichts mehr zu ermitteln. 9.* P. thalictri Chevallier, Flor. Paris I, 417 (1826). — W. 177. P. 206. Fischer, Ur. Schw. 94. Syd. 550. — P. tuber- culata (Körnicke) Fuckel, Symb. Nachtr. III, 11. S. 324, Fig. B9. Teleutospore auf Thalictrum flexuosum von Berlinchen. Micropuecinia, auf Thalictrum-Arten. Nach Winter sind die befallenen Pflanzen oft höher, die Internodien gestreckter, die Blätter kleiner und bleicher, ihre Blättchen schmaler. Das nach Plowright vermutlich perennierende Mycel scheint die ganzen Sprosse zu durchziehen. Spermogonien nicht beschrieben. — Teleutosporenlager rundlich, '/; mm groß, dunkelkastanienbraun, pulverig, von einem Saum der aufgesprengten Epidermis umgeben, in großer Zahl über die Blattunterseite zerstreut, dieselbe oft ganz bedeckend. Sporen sehr ungleich, oft aus zwei annähernd kugeligen, durch eine tiefe Einschnürung getrennten Zellen gebildet, in diesen Fällen etwa 30—40 u lang und 19—24 u breit, oder die obere Zelle ist rund und die untere verlängert und schmal, oder beide sind verlängert und schmal, oder seltener die obere allein, oder die Spore wird so dick wie lang oder selbst dicker und die Zellen sind von oben her zusammengedrückt; in den letzteren Fällen kommen extreme Maße vor wie 55:17 oder 26:29 u. Membran braun, 2—3 u dick, mit ziemlich langen, kegelförmigen Stacheln in 2,5—3 u Abstand besetzt. Keimporus der oberen Zelle meist scheitel- ständig oder wenig hinabgerückt, nur zuweilen mit deutlicher farbloser Papille, der der unteren Zelle meist weit hinabgerückt. Stiel zart, farblos, Sporen abfällig. Ausnahmsweise dreizellige Sporen (n. Fischer u. eig. B.). Auf Thalictrum flexuosum Bernh. Oprig.: Berlinchen bei Wittstock (J.). Auf Thalictrum minus L. Insel Rügen: Göhren (Pazschke in Syd., Ur. Nr. 30), Middelhagen (Buchenau 1876 in Herb. Magnus). Auf Thalietrum flavum L.(?). Niedb.: Tegel (M.). 10.** P. pulsatillae (Opiz) Rostrup, Cat. des plantes que la soc. de bot. de Copenh. peut distribuer au printemps 1881, S. 1. — Beschr.: Bubäak, Hedw. XLII, (30); Fischer, Ured. Schweiz 97. — Diceaeoma pulsatillae Opiz, Böheims phan. u. krypt. Gewächse, Prag 1823, 148. — P. fusca (Pers.) Wint. Syd. 530. S. 324, Fig. B10. Teleutospore auf Pulsatilla pratensis von Berlin, Bot. Garten. Micropuccinia, im Frühjahr auf Pulsatilla pratensis Mill., P. vulgaris Mill. und andern Arten. Mycel perennierend; die befallenen Blätter sind meist etwas länger gestielt und haben eine schmälere, weniger ausgebreitete Spreite. Keimung der Sporen noch nicht bekannt. Spermogonien auf der Blattoberseite, sehr spärlich und sehr selten entwickelt, klein, braun (Bubäk). — Teleutosporenlager auf der Blattunterseite in großer Zahl zerstreut, anfangs von der weißlichen Epidermis bedeckt, später nackt, braun, pulverig. Sporen 31—50:18—25 u (eig. Mess., nach Bubäk 31—62:15 bis 28 u), sehr ungleichartig, am Scheitel meist gerundet, unten gerundet oder in den Stiel verschmälert, in der Mitte meist stark eingeschnürt. Zellen gleich oder ungleich groß, selten beide kugelig, häufig die untere weit länger und schmaler. Membran gelbbraun, gleichmäßig dick, mit kräftigen und meist 2—3 u entfernt stehenden Warzen. Mitunter einzellige Sporen, z. B. gemessen 48:16 u. Stiele farblos, zart, Sporen abfällig (n. Bubak, Fischer u. eig. Beob.). Die Spermogonien sind weit seltener, die Teleutosporen wechselnder in der Form, die untere Zelle häufiger länglich und in den Stiel verschmälert, die Warzen oft größer als bei P. fusca. Auf Pulsatilla pratensis Mill. oder pratensis x patens. Berlin: Bot. Garten (H., an Pflanzen aus Westpreußen?). — Wildwachsend in der Mark nicht beobachtet, aber vielleicht noch aufzufinden. 21* il wi N NEN SI Puceinia Fig, 1—20. U) mnnnnNnm, 3 LNLILTT & % N ts Er > N Si Val a ga a I1.* P. pruni spinosae Persoon, Syn. 226, 1801. W. 193. Fischer, Ur. Schw. 157 u. 547. Syd. 484. — Beschr.: Jacky, Cbl. Bact. 2, VII, 1901, 658. Dumee et Maire, Bull. soc. myc. Fr. 1901, 308 [cf. Chbl. Bact. 2, IX, 858]. Magnus, Verh. B. V.P. B. XXXIL, 1901, S. VI—-VHOI. Mc Alpine, Ann. myc. II, 1904, 344. Magnin, Compt. rend. CX, 1890, 913—915. Fischer, Bull. Herb. Boiss. II, 1902, 958. — Biol.: Tranzschel, Trav. mus. bot. Acad. imp. d. Sc. St. P&tersbourg II, 1905, 67. Krieg, Cbl. f. Bact. 2, XVII, 1906, 209. Arthur, Journ. of myec. XIH, 1907, 19. Lagerheim, Sv. Bot. Tidskrift 1909, 31. Brooks, The new Phyto- logist X, 1911, 207. — P. pruni Alb. et Schw., Consp. 131 (1805). Sch. 341. P. 192. — Aecidium punctatum Persoon in Usteri, Ann. d. Bot. 1796, 20. Stück, 135. W. 269. S. 324, Fig. Bll. I. Spermogonien, II. Peridienzellen, III. Aecidiospore, auf Anemone ranunculoides von Berlin; IV. Paraphyse, V. Uredospore, VI. Teleutospore, auf Prunus domestica von Tiriglitz. Heteröcisch, Aecidien auf Anemone-Arten, Uredo- und Teleutosporen auf verschiedenen Amygdalaceen. Der Zusammen- hang ist experimentell nachgewiesen für Anemone coronariaLL,, Amygdalus communis L., Prunus divaricata Ledeb. und spinosa L., sowie für Anemone ranunculoides L. und Prunus spinosa L. von Tranzschel, ferner für Anemone coronaria, Prunus domesticaL., armeniaca L. und spinosa von Krieg, in Amerika von Arthur für Hepatica acutiloba DC. und Prunus serotina Ehrh. und pumila L. Aecidiennährpflanzen sind angeblich auch Eranthis hiemalis Salisb,, Hepatica acutiloba DC. und Anemone nemorosa L.(?) (Saccardo, Syll.). Weitere Nährpflanzen der Teleutosporengeneration s. unten. — Das Aecidienmycel durchzieht die ganzen Blätter, seltener auch die Blüten und ruft Verunstaltungen hervor; die befallenen Blätter haben schmälere Lappen und sind blasser. Die Verunstaltungen der Blüten sind von Magnus und Magnin genauer beschrieben worden. Das Mycel scheint in den Anemone-Rhizomen zu per- ennieren. Die Infektion dürfte wie bei Ochropsora sorbi (vergl. diese) zwischen Herbst und Frühjahr an den unterirdischen Knospen durch die Sporidien der in den Boden gelangten Te- leutosporen stattfinden. — Die Uredosporen scheinen während des Winters im Freien keimfähig zu bleiben (Lagerheim, Tranzschel); — 326 — dadurch würde sich der Pilz unabhängig von den Aecidien er- halten können. Spermogonien auf beiden Blattseiten zerstreut, braun bis schwärzlich braun, der Epidermis aufgesetzt, mit fast flachem, nur etwas uhrglasförmig eingesenktem Hymenium. — Aecidien auf der ganzen Blattunterseite ziemlich gleichmäßig verteilt, aber meist in ziemlich großen Abständen. Peridie mit sehr breitem, nach außen gebogenem, in 3—5 große Lappen zerschlitztem Saume; Zellen außen nach unten übergreifend, mit glatter, nur schwach quer gestreifter, 7—10 u dicker Außenwand und 3—4 u dicker, durch Stäbchenstruktur warziger Innenwand. Sporen rundlich, 16—24 : 17—24 u. Membran dünn, 1—1,5 u, an den reifen, ab- gelösten Sporen meist an einem Ende dicker, bis 3 u, auf der ganzen Oberfläche gleichmäßig sehr fein und dicht warzig. — Uredolager rundlich, früh nackt, zimtbraun, oft weithin zu- sammenfließend. Sporen eiförmig, ellipsoidisch oder birnförmig, seltener fast kugelig, am Scheitel verjüngt, 18—35 : 12—18 u. Membran blaßgelb, am Scheitel stark verdickt, mit feinen, 1,5 bis 2 u entfernten, meist im unteren Teil der Spore kräftigeren und hier nach unten gerichteten Stachelwarzen besetzt. Keim- poren 2, im oberen Teil der Spore einander gegenüberliegend. Zwischen den Uredosporen zahlreiche hellbräunliche, dickwandige Paraphysen mit rundlichem, 12—14 u dickem Kopfe. — Te- leutosporenlager auf der Blattunterseite, einzeln oder in Gruppen, Y4—V/s mm, früh nackt und staubig, braun. Sporen 32—45 : 21—24 u (eig. Mess. 3—39 :20—30 u), an beiden Enden abgerundet und in der Mitte so stark eingeschnürt, daß die beiden Zellen eine abgeplattet kugelige Gestalt erhalten; diese an Größe einander ziemlich gleich oder die untere verschmälert. Membran 1,5—2 u dick, gelbbraun, die der unteren Zelle zuweilen heller, mit kräftigen, ziemlich langen, 2—2,5 u entfernten Stacheln besetzt. Stiel farblos zart. Sporen abfällig.. Keimporen un- deutlich (nach Fischer u. eig. B.). Nach Dum&e und Maire sollen außer den oben be- schriebenen Uredosporen noch kugelige, am Scheitel nicht ver- dickte vorkommen. Nach MeAlpine soll diese Angabe auf einem Irrtum beruhen, entstanden durch die Lage der Sporen unter dem Mikroskop. — Nach Magnus (mündl. Mitteil.) kommen un auf den Anemone-Blättern oft nur Spermogonien, nicht die Aecidien zur Entwicklung. Jacky unterscheidet zwei morphologische Typen, nämlich: 1. f. typica. Teleutosporenzellen gleich groß, gerundet, gleichfarbig. Vorzugsweise auf Prunus spinosa L., domestica L., insititia L., americana Marsh., nicht auf Prunus persica, Pr. armeniaca, Amygdalus communis. 2. £. discolor (Puce. discolor Fuckel). Untere Zelle ver- schmälert, heller, mit schwächeren Warzen. Membran am Scheitel verdickt. Auf Prunus persica Sieb. et Zuce. (Amygdalus persica L.), Pr. armeniaca L, Amyg- dalus communis L., seltener auf Pr. domestica, spi- nosa, insititia. Wie sich diese Formen biologisch zu einander verhalten, ist nicht geprüft. Der von Krieg untersuchte Pilz, der Pr. arme- niaca, domestica und spinosa infizierte, entsprach der Form discolor. Von dem viel häufigeren Aecidium leucospermum (Öchro- psora sorbi) unterscheidet sich das hierher gehörige Aecidium punctatum durch folgende Merkmale: Aecidien größer, Peridie breiter, in weniger zahlreiche Lappen gespalten; Innenwände er- heblich dünner als die Außenwände (bei Aec. leuc. wenig dünner). Spermogonien auch auf der Blattunterseite. Aecidien: Auf Anemone ranunculoides L. Berlin: Bot. Garten (A. Braun 1856); Niedb.: Schönhauser Park (M. 1872; Sydow, Myc. march. 1903, fälsch- lich als Pucc. fusca), Oranienburg (M., B. V.P. B. XXXIIl, 1891); Ohav.: Sanssouci (M.); Whav.: Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V. P. B. XL, 1898); Leb.: Garzin (K. Lindstedt),. — Von Rabenhorst liegt Material von Berlin vor, das als Depazea speirea bestimmt ist. Uredo- und Teleutosporen: Auf Prunus insititia L. Obbar.: Eberswalde (Pippow); Oprig.: Triglitz (J.). Auf Prunus domestica L. Telt.: Treptow (Behse); Jüt.: Dahme (Groenland); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf); Oprig.: Triglitz (J.); Landsb.: Landsberg (Sydow, Myc. march. 22), Tamsel (V.); Kottb.: Zwischen Kottbus und Drebkau (M.). — Mecklenb.: Raddenfort (Lübstorf), Arch. Meckl. 1877). Kgr. Sachsen: Schmilka (Wagner in Krieger, schädl. Pilze 158), Königstein (Krieger, Fung. saxon. 409), Leipzig (Dietel in Krieger, Fung. saxon. 617). — 328 — Auf PrunusspinosaL. Telt.: Zehlendorf (Sydow, Myec. march. 1217); Whav.: Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V. P. B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz (J.). — Kgr. Sachsen: Leipzig (Winter). 7. Teleutosporen auf Cruciferen. I2. P. dentariae (Alb. et Schw.) Fuck., Symb. Nachtr. I, 7 (1871). W. 177. Syd. 511. Liro, Ured. Fenn. 262; Bubak, tostp. Böhm. 149. — Uredo dentariae Alb. et Schw., Consp. 129. S. 324, Fig. B12. Teleutospore aus Vestergren, Micr. 770. Nur Teleutosporen (Micropuccinia?), auf Dentaria bulbi- fera L. Teleutosporenlager auf der Blattunterseite oder an Blatt- stielen und Stengeln, lange von der grauen, blasenförmig empor- gehobenen Epidermis bedeckt, später von deren Resten umgeben, teils klein, teils zu großen, bis 2 cm und darüber langen Massen zusammenfließend und häufig die ganzen Blätter bedeckend, oft starke Verdickungen hervorbringend, staubig, braun. Sporen länglich bis länglich-ellipsoidisch, 30—45 : 14—20 u, oben ge- rundet oder etwas verjüngt, an der Querwand schwach eingeschnürt, unten gerundet oder etwas verjüngt. Membran 1,5 «u dick, gelb- lich, feucht glatt, trocken mit zahlreichen feinen Längsleisten besetzt, am Scheitel mit einer breiten, nicht sehr hohen (5:2 bis 2,5 u), blassen oder farblosen Papille; Keimporen scheitelständig, bezugsweise dicht unter der Querwand. Stiel farblos, Sporen abfällig (nach Liro u. eig. B.). Außerhalb des Gebiets: Landskrone bei Bonn (Rübsaamen in Vestergren, Micr. 770). 8. Teleutosporen auf Saxifragaceen, Aecidien fehlen. I3.** P. ribis de Candolle, Fl. Fr. II, 221 (1805); Synops. plant. 45. — Sch. 345. Fischer, Ur. Schw. 147. Syd. 496. — Eriksson, Rev. gen. Bot. X, 1898, 497. Lagerheim, Hedw. 1889, 107. Dietel, Ber. D. B. G. IX, 1891, 44. — P. granulata de Bary in Rabenh., Herb. myc. II, 499. — P. grossulariae Winter, Pilze 193 p.p. S. 324, Fig. B13. Teleutospore auf Ribes rubrum von Berlin, Bot. Garten. Micropuceinia, auf Ribes-Arten (R. grossularia L., nigrum L.,, rubrum L,, alpinum L., petraeum Wulf. u. a. Teleutosporen im Frühjahr keimend, nach 29—39 Tagen neue — 329 — Sporenlager hervorbringend. Die Formen auf den einzelnen Ribes- Arten biologisch anscheinend nicht identisch, die Form auf R. rubrum geht nicht auf R. nigrum und anscheinend nicht auf R. grossularia über (Eriksson). Teleutosporenlager einzeln oder in Gruppen auf der Blatt- oberseite, meist rund, von 1—2 mm Durchmesser, dunkelbraun, frühzeitig nackt, von einem gelben Hofe umgeben, dem unterseits ein weißlichgelber bis brauner Fleck entspricht. Sporen meist ellipsoidisch, 25—36 :18—21 u, beiderseits gerundet, an der Querwand wenig eingeschnürt, beide Zellen ziemlich gleich groß. Membran braun, ziemlich gleichmäßig 3—4 u dick, mit locker stehenden, etwa 3 u entfernten Warzen besetzt. Keimporen mit etwas helleren, flachen Papillen bedeckt, die deutlich warzig sind; der eine scheitelständig, der andere unweit der Stielansatzstelle. Stiel farblos, Sporen abfällig (wes. nach Fischer). Auf Ribes rubrum L. Berlin: Bot. Garten (H.). Der als Pucc. acerum Link bezeichnete Pilz im Berliner Bot. Museum soll nach Sydow, Monogr. 497 Puce. ribis auf R. rubrum sein. v. Lagerheim unterscheidet zwei Formen: a) Sporen 24--33:18—21 u, an den Enden abgerundet; Membran dick, dunkel, am Scheitel nicht verdickt; Pilzflecken mit gelber und roter Zone. ß) „papillifera“. Sporen 30—36 ::15—138 u, an den Enden verschmälert, Membran dünner, heller, am Scheitel papillenförmig verdickt; Pilzflecken nur mit gelber Zone. Diese Form wurde in Canada beobachtet. 14.* P. saxifragae Schlechtendal, Fl. Berol. I, 134 (1824). — W.174. Sch. 345. P. 208. Fischer, Ur. Schw. 151. Syd. 500. — Dietel, Ber. D. B. G. IX, 1891, 39. S. 324, Fig. B14. Teleutospore auf Saxifraga granulata von Triglitz. Micropuccinia, auf Saxifraga-Arten. — Kürzlich hat Fischer (Mycol. Cbl. I, 1912, 277) eine Spezialisierung unter den Formen der Species nachgewiesen. Der Pilz von Saxifraga stellaris L. geht nicht über auf S. rotundifoliaL. und andro- sacea L. Ferner zeigte Fischer, daß die Sporen zum Teil schon gleich nach der Reife keimfähig sind, der Pilz sich. also nicht ausschließlich wie eine Micropuecinia verhält'). ) Ähnliches gilt nach Schneider (Cbl. Bakt. 2, NXXXII, 1911) für Uro- myces scillarum. — 300 — Teleutosporenlager rundlich, gewöhnlich dichtstehend, zu mehreren vereinigt eine größere Gruppe bildend, früh nackt und pulverig, braun. Sporen ellipsoidischh, 25—33:16—18 u (nach eig. Mess.; nach Dietel bis 42 «u lang und bis 20 w dick), gegen den Scheitel hin etwas zugespitzt, an der Basis gerundet oder in den Stiel verschmälert, in der Mitte kaum eingeschnürt, beide Zellen meist gleich groß. Membran hell gelbbraun, gleichmäßig ca. 1,5 « dick, mit zarten, oft etwas gebogenen Längsleisten besetzt. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, der der unteren dicht an der Scheidewand, beide von halbkugeliger oder fast konischer, ca. 6 # breiter und 3 «u hoher Papille bedeckt. Stiel kurz, farblos; Sporen abfällig (n. Fischer u. eig. B.). Auf Saxifraga granulata L. Berlin (Schlechtendal, Fl. Berol., anscheinend erster Fundort des Pilzes); „e Herb. Ehrenberg“; Charl.: Char- lottenburg, Schloßgarten (Sydow, Myc. march. 321); Telt.: Tempelhofer Feld (Syd.), Buckow (H.); Pots.: Wildpark (H.); Ohav.: Pichelswerder (M., H.); Whav.: Gr. Behnitz u. Rathenow (Kirschstein, B. V. P. B. XL, 1898); Rupp.: Rheinsberg, Park (H.), Bubrok (H., B. V. P. B. 1903); Oprig.: Triglitz (J.). 9. Teleutosporen auf Rosaceen. Hierher Puccinia cerasi (Bereng.) Castagne, Obs. I, 13 (1842); Cat. pl. Mars. 199 (1845), ein im südlichen Europa vor- kommender, anscheinend im nördlichen bisher nicht gefundener Pilz. Sydow gibt ihn für Deutschland an. 10. Teleutosporen auf Geraniaceen. 15. P. geranii silvatici Karsten, Enumeratio (1866) 220 (Not. ur Sällsk. pro Fauna et Flora Fennica Förhandl. 8:de häftet, ny serie, femte häftet, 193—224, cf. Liro, Ur. Fenn. 593); Mye. Fenn. IV, 40. S. 324, Fig. B15. Teleutospore auf Geranium silvaticum aus Kryptog. exsicc. 809. Micropuccinia, auf Geranium silvaticum L. und andern Arten, schwielenartige Anschwellungen und Verkrümmungen hervor- rufend. Sporenlager klein, rundlich oder verlängert, außerordentlich dicht gedrängt, frühzeitig nackt und zusammenfließend, zu rund- lichen Gruppen oder verlängerten Schwielen (30 mm und mehr) vereinigt. Teleutosporen ellipsoidisch bis eiförmig, 22—40 :: 18 bis 21 «, am Scheitel und an der Basis gerundet, an der Quer- wand nicht oder schwach eingeschnürt; beide Zellen meist gleich groß oder die oberen breiter oder länger. Membran hellbraun, gleichmäßig dick, an der oberen Zelle mit kräftigen, an der unteren mit kleineren und undeutlicheren Warzen. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, der der unteren hinabgerückt, beide mit flacher Papille, welche dieselbe Skulptur zeigt, wie die angrenzenden Membranteile. Stiele kurz, farblos. Sporen abfällig. Mitunter einzellige Teleutosporen (n. Fischer). Das Vorkommen dieses aus der Schweiz und aus Tirol bekannten Pilzes im Gebiete der Provinz ist zweifelhaft. Die Nährpflanze kommt vereinzelt, z. B. bei Driesen, vor. ‘11. Teleutosporen und Aeeidien, falls vorhanden, auf Viola- ceen. 16.“ P. violae (Schum.) de Candolle, Fl. Fr. VI, 92 (1815). EW.215. Schr. 319. P. 152. Fischer, Ur. Schw. 139. Syd. 439. — Biol.: de Bary, Monatsb. K. Akad. Berlin 1865. Jacky, BetrBaet? 2, VII, 1901, 658; 2, IX,.1902, 801; 2, XVIIL =07, 30. Klebahn, Kult. XII, 73. Bock, Cbl. f. Bact. 2, XX, 1908. — Sappin-Trouffy, Le Botaniste V, 1896/97. Magnus, Cbl. f. Bact. 2, X, 1903. Iwanoff, Cbl. f. Baet. 2, XVIII, 1907. — Aecidium violae Schumacher, Enum. Plant. Saell. II, 224. S. 324, Fig. B16. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, III. Uredospore, IV. Teleutospore, auf Viola silvestris von Triglitz. Autoeupuccinia, auf Viola-Arten. Aecidien im Mai. Te- leutosporen wahrscheinlich überwinternd.. Zusammenhang der Sporenformen experimentell nachgewiesen durch de Bary, Jacky, Klebahn. Aus den von Bock inbetreff der Specialisierung aus- geführten Versuchen geht nur hervor, daß die Pilze von V. silvatica und von V.odorata auf V.tricolor und der von V. lutea auf V. calcarata, canina und silvatica übergeben. Die gleich- zeitigen negativen Ergebnisse sind nicht genügend beweiskräftig. Spermogonien in kleinen Gruppen, dichtstehend, honig- ‚ farben, rundlich, ca. 100 u dick, eingesenkt. — Aecidien auf oft blasig aufgetriebenen und verbogenen, verfärbten Teilen der Blätter oder an wulstig verdickten Strecken der Blattstiele oder ' Stengel gleichmäßig verteilt. Peridie becherförmig, mit umge- bogenem, zerschlitztem Rande. Zellen in deutlichen Längsreihen, BR. außen nach unten etwas übergreifend. Außenwand bis auf 10 u, Innenwand bis 4,5 « verdickt (am vorliegenden Material 5—7 u, bezw. 3—4 u; Ausbildung nach Mayus und Iwanoff von Stand- ortsverhältnissen abhängig), Innenwand mit derber, Außenwand mit etwas feinerer Warzen- und Stäbchenstruktur. Sporen stumpf polyädrisch bis ellipsoidisch, 14—20 : 10—17 u, Membran kaum 1 « dick, mit feinen, gleichmäßigen, kaum 1 u entfernten Warzen. — Uredo- und Teleutosporenlager rundlich, früh nackt, pulverig, auf der Blattunterseite, weniger reichlich auf der Ober- seite, zerstreut. Uredolager hellbraun, bis 1 mm, Teleutosporen- lager kleiner, '/; mm, dunkelbraun. — Uredosporen kugelig, eiförmig bis ellipsoidisch, 21—28:18—21 u (n. eig. Mess. 18 bis 25:16—21 u). Membran ca. 25 u dick, gelbbraun, mit locker stehenden Stachelwarzen, Warzenabstand 3 u; Keimporen 2, gegen- überliegend, ohne auffällige Papille.. — Teleutosporen ellip- soidisch bis fast kugelig, 21—32: 17—21 u, beiderseits gerundet, in der Mitte nicht oder kaum eingeschnürt. Zellen meist gleich groß. Membran gleichmäßig 2—2,5 u diek, mit schwer sicht- baren Wärzchen besetzt!), fast glatt erscheinend, gelbbraun. Keim- porus der oberen Zelle scheitelständig oder etwas seitlich, der der unteren dicht unter der Scheidewand, seltener etwas hinabgerückt, beide von meist niedriger (ca. 5 a breiter, 1,5 « hoher), farbloser Papille bedeckt. Stiel farblos, kurz. Sporen abfällig (n. Fischer ureigB-) Auf Viola hirta L. Berlin: Bot. Garten (H.); Ang.: Oderberg (H.); Obbar.: Freienwalde (M., B. V.P. B. 1890). — Prov. Sachsen: Hämerten bei Stendal (Kirschstein, B. V. P. B. XL, 1898). £ Auf Viola odorata L. Berlin: In einem Garten (M.); Charl.: Char- lottenburg, Schloßgarten (Syd.); Obbar.: Freienwalde (M., B. V.P.B. AXXIL, 1890). | Auf Viola arenaria DC. Berlin: Bot. Garten (H.), Grunewald (Syd., Myc. march. 3123), Halensee (H.). Auf Viola silvestris Lmk. Berlin: Jungferuheide (Sydow, Myc. march. 3025), Tiergarten (Zopf), Grunewald, Hundekehle (H.), Halensee (H.); Ang.: Werbellinsee (H.); Obbar.: Freienwalde (Sydow, Myc. march. 468), Eberswalde (H., B. V.P. B. XXXIX, 1897), Biesenthal (A. Braun); Niedb.: Charl.: Charlottenburg, Schloßgarten (Syd.); Telt.: Buckow (Lange); Spand.: Spandauer Wald (Sydow, Myc. march. 731); Ohav.: Finkenkrug (Volkens); ') Die Warzen werden durch Erwärmen in Chloralhydratjodlösung deutlich sichtbar. —_— 333 — Whav.: Rathenow (Kirschstein, B. V. P. B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz (J.), Meyenburg (J., B. V.P. B. XXXIX, 1897); Leb.: Buckow (M. u. H., B. V. P. B. XXIX, 1887 u. XLIV, 1902). — Hasserode im Harz (A. Braun). Auf Viola silvestris 3 Riviniana Rchb. Niedb.: Oranienburg (M., B, V.P.B. 1891); Belz.: Lehnin (A. Krause). Auf Viola eanina L. Berlin: Jungfernheide (Sydow, Mye. march. 3124), Grunewald (A. Braun 1872; Sydow, Myc. march. 1040); Belz.: Tehnin (H., B. V.P. B. 1901); Whav.: Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898); Rupp.: Rheinsberg, Bubrok (H., B. V. P. B. 1903); Oprig.: Triglitz (J); Wprig.: Lenzen (J.). Auf Viola canina y lancifolia Thore (V. lactea Sm.). Berlin: Bot. Garten (H.). Auf Viola persicifolia Schk. « elatior Fr. Berlin: Bot. Garten (Sydow, Myc. march. 1521 u. 1522). Auf Viola persicifolia 3 pratensis M.etK. Berlin: Bot. Garten ©H., ef. M,, B. V.P.B. XXIX, 1887). Auf ViolamirabilisL. Obbar.: Freienwalde (Syd.); zw. Falkenberg und Freienwalde (H.). Auf Viola tricolor L. Berlin?: Herb. Link (auf Stengeln, einzeln _ auf Blättern pustelförmige, noch geschlossene Peridien. Im Herbar des K. Su EEE | Bot. Mus. als P. aegra; Whav.: Rathenow (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898). — Pomm.: Rügenwaldermünde (Syd. Ur. 378 u. 456; im Herb. Magnus als P. aegra]. Auf Viola calcarata L. Dahlem (H.). Hell- und dunkelbraune, bis l mm große, von der emporgehobenen Epidermis umgebene Lager, unterseits, einzeln oberseits; im Herbar des K. Bot. Mus. als P. aegra. Auf Viola cornuta L. Dahlem, Bot. Garten (H., B. V P. B. XLIV, 1902). Auf Viola spec. Berlin: (Eysenhardt 1809, Eichelbaum), Tiergarten (M., C. Müller und Retzdorf), Friedrichsfeld (A. Braun 1854); Obbar.: Freien- walde (H.). P. aegra Grove, Journ. of Bot. 1883, 274. Plowright, Brit. Ur. 158. — P. depauperans (Vize) Sydow, Monogr. 442. — Aecidium depauperans Vice, Gard. Chron. 1876, 175, 861, 437. Unter diesem Namen wird von einigen Autoren eine Auto- eupuccinia auf Viola cornuta L., tricolor L. und lutea Sm. unterschieden, die durch perennierendes, die Nährpflanze de- ' formierendes Aecidienmycel, zerstreute Ausbildung der Aecidien und dadurch, daß oft noch im Spätsommer Aecidien zusammen mit Teleutosporen auftreten, charakterisiert sein soll. Dietel ' (Mitteil. Thür. Bot. Verein VI, 1894) hat die Berechtigung dieser — 334 — Art bestritten, während Sydow (l. ce.) neuerdings sie aufrecht hält. Auch Magnus ist (nach mündl. Mitteil.) geneigt, P. aegra als selbständige Art anzusehen. Er macht auf die Seltenheit des Aecidiums auf Viola tricolor aufmerksam, während Puce. violae auf anderen Arten und auch die Aecidien sehr häufig sind. Publiziert scheint nichts zu sein; in Bull. Herb. Boiss. III, 1903, 578 erwähnt er P. aegra ohne weitere Erörterungen. Der von Bock (Chl. f. Bact. 2, XX, 1908) untersuchte Pilz auf V.lutea entsprach der P. violae; Liro (Act. Fenn. XXIX, Nr 7, 57; s. auch Ured. Fenn. 579) vermißt genügende Unterschiede un vermochte P. violae auf P. tricolor zu übertragen. Wenn das letztere auch nicht beweist, daß auf Viola tricolor nicht doch noch eine besondere Form vorkommt, so sinkt damit doch die Wahrscheinlichkeit sehr. Die Diagnose lautet nach Plowright folgendermaßen: Aecidien auf allen grünen Teilen der Pflanze zerstreut, nicht auf runden oder elliptischen Flecken vereinigt. Peridien mit etwas umgebogenem, zerschlitztem, weißem Saume. Sporen rundlich oder länglich, etwas polygonal; 17—21:14—16 u. Membran glatt (?), Inhalt orange. — Uredolager auf beiden Blattseiten, gelbe Flecken verursachend, nicht sehr klein, zerstreut oder in Gruppen, rundlich, flach konvex, von der silbergrauen, glänzenden, bleibenden Epidermis bedeckt. Sporen elliptisch oder eiförmig, von 28—30 u Durchmesser, fein stachelig, braun. — Teleutosporenlager den Uredolagern ähnlich. Sporen ellip- soidisch, länglich oder rundlich, sehr unregelmäßig, 22—30 : 18 bis 24 u, an beiden Enden abgerundet oder verjüngt, mitunter abgestutzt, an der Querwand nicht eingeschnürt. Membran dunkelbraun, glatt. Stiele kurz, farblos. Zwei unter dem Namen P. aegra im Herb. des K. Bot. Museums be- findliche Pilze sind unter P. violae erwähnt. 17. P. Fergussoni Berkeley et Broome, Ann. Mag. Nat. Hist. XV, 1875, 35, Nr. 1465. W. 176. P. 207. Syd. 444. — P. nidificans Magnus, Hedw. XIV, 1875, 20, B. V.P.B. XVJ, 1875, 24, cf. Magnus, Hedw. 1875, 85. S. 324, Fig. B17. 1.u. Il. Teleutosporen auf Viola palustris von Torfhaus. ı — 335 — Micropuccinia, auf Viola palustris L., V. epipsila Ledeb. und deren Bastard. Teleutosporenlager sehr klein, bis '/s mm, lange blasenförmig von der Epidermis bedeckt'), später nackt, schokoladebraun, blatt- unterseits in kleinen (1 —2 mm) oder größeren (bis 10 mm) Gruppen auf hellgesäumten, oberseits gelblich gefärbten Flecken, vereinzelt auch oberseits. Sporen länglich, 27—46 : 13—21 u, meist nach beiden Enden verschmälert, an der Querwand etwas eingeschnürt. Membran glatt, 2,5 u dick, am Scheitel bis auf 5 u verdickt, hellbraun. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, mit blasser Papille bedeckt, Keimporus der unteren Zelle nahe unter der Querwand. Stiel kurz, farblos. Sporen abfällig. Auf Viola palustris L. Torfhaus, Oberharz (J... — Nach Sydow war diese Art in Deutschland bisher nur in Ostpreußen gefunden (Lieper Bruch bei Königsberg). 12. Teleutosporen und Aeecidien, falls vorhanden, auf Ona- graceen. 18.* P. epilobii tetragoni (DC.) Winter, Pilze I, 214 (1884). — Fischer, Ur. Schw. 152. Syd. 424. — Biol.: Plowright, Br. Ur. 151. Dietel, Flora S1, 1895, 401. — Uredo vagans «@ epilobii tetragoni de Candolle, Fl. Fr. II, 225 (1805). — Ae- cidium epilobii de Candolle Fl. Fr. II, 238; Synops. 50. — Puceinia pulverulenta Greville, Fl. Edin. 432. Plowright, Br. Ur. 151. — Unter Pucc. epilobii-tetragoni Winter und P. epilobii Schroeter scheint P. epilobii de Candolle (s. diese) mit einbegriffen zu sein. S. 324, Fig. B18. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, III. Uredospore, IV. Teleutospore auf Epilobium hirsutum von Triglitz. Autoeupuccinia, auf Epilobium hirsutum L., mon- tanum L.,, trigonum Schrank, roseum Schreb., tetragonum L. u. a. Arten. Aecidien im Juni. Aecidienmycel ganze Sprosse durchziehend und dieselben etwas blaß verfärbend, vielleicht per- ennierend. Uredo- und Teleutosporenmycel lokalisiert. Uredo- lager aus Aecidiosporen entstehend (Dietel); schon de Candolle beobachtete das Beisammenvorkommen der Sporenformen, die er getrennt beschrieb. Reproduktion der Aecidien aus Aecidiosporen ') Nach Magnus zwischen der ersten und zweiten subepidermalen Paren- ehymschicht entstehend. — 336 — zweifelhaft (cf. Plowright und Dietel. Ob die Formen auf den verschiedenen Arten biologisch identisch sind, bedarf der Prüfung. Vergl. den Versuch von Dietel, 1. c. Spermogonien honiggelb, zwischen den Aecidien zerstreut. — Aecidien über die ganze untere Blattfläche gleichmäßig verteilt, einzeln auch oberseits, schüsselförmig, mit zurückgebogenem zer- schlitztem Rande. Peridienzellen auf der Außenseite nach unten übereinander greifend, Außenmembran bis 5—7 u dick, fein quergestreift, Innenwand 3—5 u dick, mit kleinen derben Warzen besetzt. Sporen polyedrisch bis ellipsoidisch, 18—22 : 15—20 u, nach Fischer bis 25 « lang. Membran kaum 1 u dick, farblos, mit sehr feinen Warzen von kaum 1 « Abstand und außerdem mit einigen großen, mitunter abfallenden plattenartigen Warzen- bildungen. — Uredo- und Teleutosporenlager auf der Blatt- unterseite, rundlich, bis 1 mm groß, oft ringförmig um ein zen- trales Lager angeordnet, polsterförmig, ziemlich fest, heller oder dunkler kastanienbraun. — Uredosporen rundlich oder ellip- soidisch, 22—28 : 17—25 u. Membran 2,5—3 u dick, braun, mit zwei einander gegenüber liegenden Keimporen, über denen flache Papillen liegen, außen entfernt stachelwarzig, Warzenabstand 2 bis 3 u. — Teleutosporen 23—32:16—21 u, ellipsoidisch, unten und oben in der Regel abgerundet, in der Mitte etwas eingeschnürt; beide Zellen ziemlich gleich groß oder die untere etwas schmäler. Membran 2 u dick, am Scheitel etwas dicker, bis 5 a, glatt, hellbraun. Keimporus der oberen Zelle scheitel- ständig, der der unteren neben der Querwand oder bis zur Mitte hinabgerückt. Mitunter zwei einander gegenüber liegende Keim- poren in der unteren Zelle. Membran über den Keimporen heller, aber keine auffälligen Papillen bildend. Stiel farblos, sehr zart und vergänglich, mitunter so lang wie die Spore (n. Fischer u. eig. B.). Auf Epilobium hirsutum L. Berlin: (M.), Bot. Garten (H.), Schöne- berg (M.); Niedb.: Birkenwerder (H.), Rüdersdorfer Kalkberge (Marsson); Telt.: Kl. Malchow (Sydow, Myc. march. 319); Pots.: Wildpark (H.); Oprig.: Triglitz (J.), Meyenburg (J., B. V. P. B. XXXIX, 1897); Wprig.: Lenzen, Rudower See (J., B. V. P. B. 1899); Fried.: Driesen (Lasch in Rabenh., Herb. myc., Ed. II, 337); Kross.: Baudach (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898). — Anhalt Cöthen: Löberitz bei Zörbig (Staritz. Hamburg, Hammer Deich (J., Aec.). Auf Epilobium montanumL. Holstein: Sattenfelde bei Oldesloe (J.). a ai — 337 — P. epilobii Fleischeri E. Fischer (Ur. Schw. 154) durch den papillenartig vorgezogenen Scheitel und die nach unten ver- jüngte Basis der Teleutosporen, besonders aber durch das Fehlen der Uredosporen von P. epilobii tetragoni verschieden, dürfte im Gebiete fehlen, da die einzige bisher bekannt gewordene Nähr- pflanze, Epilobium Fleischeri, nur im Hochgebirge wächst. 19.* P. epilobii de Candolle, Fl. Fr. VI, 61 (1815)'), 202. Fischer, Ur. Schw. 155. Syd. 427. — Biol.: Dietel, Flora 81, 1895, 401. Fischer, Bull. Herb. Boiss. V, 1897, 395. — Zur Synonymik vergl. P. epilobii tetragoni. S. 324, Fig. B19. Teleutospore auf Epilobium palustre von Triglitz. Miceropuceinia. Auf Epilobium roseum Schreb., pa- lustre L. und andern Arten. Mycel perennierend, ganze Sprosse durchziehend;; die befallenen Sprosse sind etwas deformiert, haben kleinere Blätter, können aber blühen (Fischer). Teleutosporenlager rundlich, '/s mm, unterseits oder auf beiden Blattseiten, dicht stehend, frühzeitig nackt und zusammen- fließend, Streifen oder große Flächenteile der Blätter bedeckend, rotbraun, von einem Ringwulst umgeben, so daß sie fast aecidien- artig aussehen. Sporen ellipsoidisch bis birnförmig, von ziemlich wechselnder Gestalt, 30—45 :20—25 u (n. eig. Mess. 26—36: 13—24 u), meist oben und unten gerundet, seltener nach oben oder nach unten verschmälert, in der Mitte ziemlich stark ein- geschnürt. Beide Zellen in der Regel gleich groß, doch nicht selten die eine oder die andere länger oder breiter oder unregel- mäßig gestaltet. Membran hellbraun, 1,5—2,5 u dick, mit feinen, schwer sichtbaren, 1,5—2,5 u voneinander entfernten Wärzchen besetzt. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, der der unteren ziemlich weit hinabgedrückt, beide mit breiter (bis 10 w), flacher (nur 1 z hoher) Papille bedeckt. Stiel kurz, farblos. Sporen abfällig (n. Fischer u. eig. B.). Auf Epilobium roseum Schreb. Berlin: Bot. Garten (A. Braun, nach Kärnbach, B. V.P. B. XXIX, 1887). Auf Epilobium palustre L. Oprig.: Triglitz (J., cf. Verh. B. V. P. B. XLXIX, 1907, 22). — Außerhalb des Gebiets: Nordseeinsel Föhr, Wyk (J., F. s. e. 118). Prov. Hannover: Neugraben b. Harburg (J.). ') Das Zitat Puce. epilobii de Candolle, Fl. Fr. II, 221 ist falsch! Kryptogamenflora der Mark Va, 22 — 338 — Hierher gehört nach Tranzschel, Ann. mycol. II, 1904, 158, Pucc. veronicae anagallidis Oudemans (Hedw. XXIV, 171; Revision 557), deren Nährpflanze nicht Veronica, sondern ein Epilobium ist. Anmerkung. Nach Tranzschel (Ann. mycol. VII, 1909, 182) bildet Puccinia veratri Duby (Bot. Gall. II, 390) Aecidien auf Epilobium-Arten. Die Teleutosporen der P. veratri ähneln denen von P. epilobii DC., der letztgenannte Pilz ist daher nach Tranzschel die der P. veratri entsprechende Mikroform. Die weitere Durchführung des in der vorliegenden Bearbeitung be- folgten Systems würde daher die Zusammenstellung der (in der Mark nicht vorkommenden) P. veratri mit P. epilobii zu einer besonderen Gruppe und wahrscheinlich die Abtrennung von der morphologisch abweichenden P. epilobii tetragoni erheischen. 13. Teleutosporen und Aeecidien, falls vorhanden, auf Um- belliferen, oder Aecidien auf Umbelliferen, Teleutosporen auf Polygonaceen. a) Heteröcische Arten. Teleutosporen auf Polygonaceen, mit Punktreihen auf der Membran; Aecidien auf Um- belliferen. a) Teleutosporen ohne Papillen auf den Keimporen oder mit sehr schwach entwickelten. Peridien nicht becherförmig, Innenwände derselben dünn. Formengruppe Puccinia bistortae (Strauß) de Candolle, Fl. Fr. VI, 61 (1815). W. 186. Sch. 339. P. 192. Syd. 571. — Uredo polygoni «a bistortae Strauß, Wett. Ann. II, 103 (1811). 20.* P. cari-bistortae Klebahn, Kult. VI, 36, Z. f. Pfl. VIII, 1898, 27. — Biol.: Klebahn, Kult. V—X in Z. £. Pfl. VI (1896), 329; VII, 27; IX, 157; XII, 143 u. Jahrb. wiss Bor Zar 403; XXXV, 708; Ww. R. 319. — Fischer, Schweiz. bot. Ges. XI. -- Semadeni, Cbl. f. Bact. 2, X, 1903; XII, 1904. — Beschr.: Klebahn, Kult. V, 329. Fischer, Ured. Schweiz. 98. Lindroth, Act. soc. Faun. Flor. Fenn. XXII, 1902, Nr. 1. — Puceinia angelicae-bistortae Klebahn, Kult. X, 38; Z. f. Pfl. XII, -1902, "142. — 339 — S. 324, Fig. B20. I. Teil eines Stengelquerschnitts von Carum carvi mit Aecidien (2”/,), II. Peridienzellen, III. Aecidiospore, auf Carum carvi, kultiviertes Material, IV. u. V. Uredosporen, VI. u. VII. Teleutosporen, auf Polygonum bistorta von Blankenese. 20b. Teleutospore von Puccinia conopodii-bistortae, nach Originalmaterial von Soppitt. Heteröcisch. Aecidien auf Angelica silvestris L. und Carum carvi L., im Frühjahr. Uredo- und Teleutosporen auf Polygonum bistorta L., spärlich (nach Semadeni anscheinend etwas leichter) auf P. viviparum L. übergehend. Teleutosporen überwinternd. Spermogonien vorhanden, von 100—120 u Durchmesser, mit hervorragenden Mündungsparaphysen. — Aecidien auf etwas angeschwollenen Lagern von lebhaft orangeroter Farbe, ziemlich tief eingesenkt (mitunter ganz im Gewebe eingeschlossen bleibend), kugelig oder flach, nicht becherförmig. Pseudoperidie nicht hervorragend, sondern kürzer als das sie umgebende Gewebe, Zellen im Längsschnitte mehr oder weniger unregelmäßig viereckig bis rhomboidisch, 15—21:10—13 u. Außenwände 3—3,5 u, Innenwände 2—3 u dick, beide feinwarzig, Innenwände etwas derber. Sporen meist rundlich-polyödrisch, 20 —32 :14—21 u, mit 2—3 u dicker, in der äußersten Schicht sehr fein und ziemlich gleich- mäßig warziger Membran, Warzenabstand ca. 1 u (nach eig. B.). — Uredolager auf der Blattunterseite zerstreut, klein, '/ı bis kaum 1 mm, rundlich, gelbrot, frühzeitig nackt. Uredosporen kugelig bis kurz ellipsoidisch, 20—24 :18—21 u. Membran blaß gelblich, ca. 2,5 «a dick, stachelwarzig, Warzenabstand etwa 2 u; ca. 4 oder mehr nicht sehr deutliche Keimporen. — Teleutosporenlager unterseits, über die Blattfläche zerstreut, zuweilen zu rundlichen Gruppen vereinigt, rundlich, /ı—1 mm, früh nackt und pulverig, schwarzbraun. Sporen kurz ellipsoidisch, selten etwas keulenförmig, nach eig. Mess. 235>—33 : 17—22 u, nach Fischer 23—42 : 16— 25 u, nicht oder kaum eingeschnürt, beide Zellen meist gleich groß. Membran braun, gleichmäßig dick (ca. 2 «), mit ein paar längs oder schräg verlaufenden Reihen punkt- oder strichförmiger Höcker besetzt, im übrigen glatt und ohne Papillen. Oberer Keimporus mehr oder weniger scheitelständig, unterer von verschiedener Lage, oft fast ganz unten. Stiel kurz, farblos, mitunter etwas seitlich. Sporen abfällig (n. eig. B. u. n, Fischer). 29* — 340 — Nach den Ergebnissen meiner Versuche und den Verhältnissen bei Hamburg hielt ich Angelica silvestris für den Haupt- aecidienwirt und schlug vor, den Pilz P. angelicae-bistortae zu nennen (Kult. X). Nachdem aber Fischer (Ured. Schweiz) darauf hingewiesen hat, daß in den Voralpen Carum carvi der Hauptaecidienwirt sei und damit die Berechtigung des Namens P. cari-bistortae gezeigt ist, muß dieser aus Prioritätsgründen wohl beibehalten werden. Das nach Juel (Oefv. Vet. Ak. Förh. 1899, Nr. 1) zu Puc- cinia polygoni-vivipari gehörende, gleichfalls auf Angelica vorkommende Aecidium unterscheidet sich durch das Fehlen der Spermogonien (Klebahn, Kult. XI, 41). Aecidien: Auf Carum carvi L. Bisher nicht gefunden. Auf Angelica silvestris L. Außerhalb der Mark: Wittenbergen bei Blankenese a. E., Holstein (Klebahn, Jaap, F. s. e. 94). Uredo- und Teleutosporen: Auf Polygonum bistorta L. Berlin: Friedrichshain (Sydow, Myc. march. 2209, fälschlich als P. mamillata!), Bot. Garten (H.); Niedb.: Lanke (M.); Telt.: Kl. Machnow (Sydow, Myc. march. 318); Rupp.: Menz bei Rheinsberg (M.); Oprig.: Redlin (J., mit Angelica). Anmerkung: P. conopodii-bistortae Kleb., eine zweite wesentlich biologische Form dieser Gruppe, sowie P. polygoni- vivipari Karsten, durch das Fehlen der Spermogonien und ein wenig kleinere Teleutosporen (23—29 : 18—22 u) verschieden, fehlen im Gebiete. 8) Teleutosporen mit stark vortretenden Papillen auf den Keim- poren. Peridien becherförmig, Innen- und Außenwände verdickt. Formengruppe Puceinia mamillata Schroeter, Pilze 340 (1889); Juel, Oefv, Vet. Ak. Förh. 1895, 385. 21.** P. angelicae-mamillata Klebahn, Wirtsw. Rostp. 321 (1904). — Biol.: Bubäak, Böhm. Ges. d. Wiss. 1900 (Nr. XXVI, S. 6). Lindroth, Act. Fenn. XXI, Nr. 1, 1902. — Aecidium Bubäkianum Juel, Oefv. Vet. Ak. Förh. 1899, Nr. 1, S. 16. S. 360, Fig. B21. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Polygonum bistorta aus Vestergren, Micr. 684. Wahrscheinlich heteröcisch, Aecidien auf Angelica sil- vestris L., Uredo- und Teleutosporen auf Polygonum bistorta — 341 — L., nach Bubak und Lindroth. — Eine zweite biologisch und etwas morphologisch verschiedene Art dieser Gruppe ist P. mei- mamillata Semadeni, Chbl. f. Bact. 2, XIII, 1904 (54), mit Aecidien auf Meum mutellina Gaertn. Spermogonien zwischen den Aecidien und auch blatt- oberseits. — Aecidien in etwas schwielig vortretenden, ver- längerten Gruppen, oft längs der Blattrippen und Blättchenstiele, gedrängt, becherförmig; Peridienzellen in regelmäßigen Längsreihen, im Radialschnitt annähernd quadratisch, Außenwand 5—7, Innen- wand 3—5 u dick, letztere durch Stäbchenstruktur warzig. Sporen stumpf polyedrisch, von 18—24 u Durchmesser. Membran sehr fein und dicht warzig. — Uredolager blattunterseits zerstreut, rotbraun, rundlich, früh nackt, von Resten der gesprengten Epi- dermis umgeben. Uredosporen meist kugelig oder kurz ellipsoidisch bis eiförmig, 20—30:19—24 u. Membran gelblich, bis 2,5 u dick, mit etwa 2,5—3,5 u entfernten Stacheln besetzt und mit 4 nicht genau äquatorialen Keimporen. — Teleutosporenlager auf der Blattunterseite zerstreut, rundlich oder länglich, braun- schwarz, früh nackt, von Epidermisresten umgeben. Sporen meist oblong unregelmäßig, selten ellipsoidisch, 24—42 : 17—26 u, beidendig gerundet, an der Querwand nicht oder kaum ein- geschnürt. Membran gleichmäßig dick, braun, mit einzelnen Gruppen reihenweise geordneter Warzen. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, der der unteren dicht neben der Stielansatz- stelle, beide von stark vorspringender farbloser Papille bedeckt. Stiele kurz, farblos; Sporen abfällig (n. Semadeni). Uredo- und Teleutosporen: Auf Polygonum bistorta L. Dahlem, Bot. Garten (H., in Rabenh.- Pazschke, F. eur. et extr. 4420 und zum Teil in Vestergren, Micr. 684). Im übrigen in der Provinz nicht nachgewicsen. — Thüringen: Paulinzelle (Diedicke). Sachsen: Groitzsch bei Leipzig (Pazschke),. Ob diese Pilze zu P. angelicae-mamillata oder zu P. mei-mamillata gehören, ist nicht zu entscheiden. b) Micropuccinien auf Umbelliferen, Teleutosporen meist ganz glatt. Formengruppe Puceinia aegopodii (Bullatae Lindr. p.p.). 22.* P. aegopodii (Schum.) Martius, Fl. Mosq. 226 (1817). Link, Spec. VI, 2, 8.77 (1824). W. 174. Sch. 344. P. 201. Fischer, Ur. Schw. 105. Syd. 355. — Bubäk, Sitz. böhm. Ges. d. Wiss. 1900, Nr. XXVI. Lindroth, Act. Soc. Faun. Flor. Fenn. XXII, 1902, Nr. 1, 113. Semadeni, Cbl. f. Bact. 2, XIII, 1904. — Uredo aegopodii Schumacher, Enum. Plant. Saell. II, 233. S. 360, Fig. B22. Teleutospore auf Aegopodium podagraria von Triglitz. Micropuccinia, auf Aegopodium podagraria L., nach Semadeni nicht auf Astrantia und Imperatoria übergehend. Sporenlager auf beiden Blattflächen auf weißlichen, schwie- lenartigen Flecken in kleinen Gruppen, ziemlich flach, zuerst von der blasig emporgehobenen, silberglänzenden Epidermis bedeckt, dann nackt, zusammenfließend, staubig und fast schwarz. „Mycel- kranz oben abgebrochen“ (Lindr.). Sporen eiförmig oder ellip- soidisch bis länglich, 28—49 : 15—22 u, meist 35—37 :20 u, oft unregelmäßig eckig, nicht oder nur sehr wenig eingeschnürt, die Scheitelzelle gewöhnlich verjüngt, seltener abgerundet oder ab- gestutzt, ihr Keimporus scheitelständig, mit einer 4—5 u breiten, 2—3 u hohen Warze versehen, die Basalzelle unten abgerundet, ihr Keimporus neben der Scheidewand oder dicht unter derselben, wie jener der Scheitelzelle mit einer Warze bedeckt. Membran kastanienbraun, glatt oder mit einigen Reihen winziger Punkte. Stiel kürzer als die Spore, zart, hyalin (nach Bubäk, Lindroth u. eig. Beob.). An einigen Materialien sind in jungen Sporenlagern spärliche Uredosporen, „breit eiförmig, 20—22:18 u, fast farblos, mit stacheliger Membran“ gefunden worden (Tranzschel nach Lindroth). Auf Aegopodium podagraria L., wohl überall häufig: Berlin: Tiergarten (A. Braun 1866; M.; Sydow, Myc. march. 217). Bot. Garten (H.); Ang.: Schwedt (M., B. V.P. B. XXXIV, 1892), Obbar.: Freienwalde (H.), Mühlental bei Strausberg (H.), Eberswalde (H., B. V.P. B. XXXIX, 1897); Whav.: Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898); Rupp.: Rheinsberg (H.); Oprig.: Triglitz (J.), Meyenburg (J., B. V.P. B. XXXIX, 1897); Lands.: Tamsel (V.); Leb.: Buckow (M., B. V. P.B. XXIX, 1887; H, B.V.P.B. XLIV, 1902); Frankf.: Bruchmühle, Ochsenwerder (H.); Spremb.: Spremberg (Diedicke). — Auch außerhalb der Provinz weit verbreitet, z. B.: Schlesien: Liegnitz (Gerhardt), Schweidnitz, Königszelt (Schroeter, Pilze Schles. 595). Ostpreußen: Schwetz (H.), Königsberg, Waldau (Körnicke). Pommern: Callies (Syd.). — 343 — 22a. P. Pozzii Semadeni, Cbl. f. Bact. 2, XIII, 1904, 532 (45). — Fischer, Ur. Schw. 111. Sydow, Ann. myc. VIII, 1910, 491. Micropuccinia, nur Teleutosporen, die nach der Über- winterung keimen, auf Chaerophyllum hirsutum_L. var. gla- brum Lam. und Ch. cicutaria Vill. Teleutosporenlager auf der Blattunterseite in kleineren oder größeren Gruppen, an den Blattstielen schwielenartige Bie- gungen hervorrufend, bei der Reife schokoladebraun und staubig. Sporen verkehrt eiförmig, ellipsoidisch oder oblong, oft unregel- mäßig und eckig, 22—45:14—28 u, in der Mitte nicht oder kaum eingeschnürt. Membran gelblich braun, gleichmäßig dick und glatt. Keimporus der oberen Zelle meist scheitelständig, der der unteren von der Scheidewand bis zum Stiele alle möglichen Lagen annehmend, beide stets von breiten, gerundeten, bis 3,5 u hohen Papillen bedeckt (nach Semadeni). Auf Chaerophyllum hirsutum L. Thüringen: Stützerbach (J., F, s. e. 534; 600 m hoch). An Puce. aegopodii reiht sich außer P. Pozzii eine Anzahl weiterer Micropuceinien an, von denen die folgenden zum Teil noch in der Mark oder deren Nachbargebieten gefunden werden könnten, da ihre Nährpflanzen vorkommen: 1. P. Svendseni Lindroth, Meddel. Stockholms Högsk. Bot. Inst. IV, 1901. Auf Anthriscus silvestris Hoffm. Bisher nur aus Norwegen bekannt. 2. P. corvarensis Bubäk, Öst. Bot. Zeitschr. 1900, 294. Auf Pimpinella magna L. Tirol. 3. P. Karstenii Lindroth, Meddel. Stockholms Högsk. Bot. Inst. IV, 1901. Auf Angelica silvestris L. (Schweden, Finland). 4. P. astrantiae Kalchbrenner, Mitt. Ungar. Ak. Wiss. III, 1865, 309. Auf Astrantia major L. Auch in Deutsch- land beobachtet. RL c) Eupuccinien, Brachypuccinien, Pucciniopsis auf Um- belliferen. a) Teleutosporenmembran glatt oder wenig uneben. Uredosporen- membran am Scheitel verdickt. aa) Brachypuceinien. Formengruppe der Puceinia bullata (Pers.) Schroeter (Bullatae Lindr. p.p.). Die nachfolgenden, früher mit noch anderen Formen unter dem Namen P. bullata vereinigten Pilze sind morphologisch nur wenig verschieden. 23.* P. petroselini (DC.) Lindroth, Act. Soc. Faun. Flor. Fenn. 22, Nr. 1, 84. Fischer, Ur. Schw. 112. Syd. 399. — Biol.: Schroeter, Beitr. Biol. III, 1879, 74. Semadeni, Cbl. £. Bact. 2, XIII, 1904; X, 1903, 523. — ÜUredo petroselini de Candolle, Fl. Fr. II, 597. — U. cynapii a aethusae cynapii de Candolle, Fl. Fr. VI, 72. — Pucc. aethusae Mart., Fl. Mosg. 225 (1817). — P. bullata W. 191. Sch. 335. P. 183 p.p. S. 360, Fig. B23. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Aethusa cynapıum. Brachypuccinia, nach Schroeter und Semadeni. Die auf Aethusa cynapium L. vorkommende Form geht nach’ Semadeni über auf Anethum graveolens L, Coriandrum sativum L., Seseli glaucum Jacq., S. Pallasii Bess., S. colo- ratum Ehrh., Libanotis sibirica Koch'), vereinzelt auch auf Conium maculatum L., nicht auf Petroselinum sativum Hoffm. Die Form auf Petroselinum dürfte daher eine anders spezialisierte Form sein. Die Nomenklatur dieser Pilze ist demnach unzweckmäßig und sollte, wenn weitere Beobachtungen größere Klarheit gebracht haben, geändert werden. — Der Pilz auf Aethusa ist nach Semadeni ferner nicht identisch mit P. bullata auf - Selinum carvifolia L. und Peucedanum graveolens Benth. et Hook (?), anscheinend auch nicht mit P. bullata auf Seseli montanum L., Peucedanum alsaticum L. und palustre Moench, endlich nicht mit P. angelicae auf Archangelica offiecinalis Hoffm. ') Sie ist darum aber nicht mit Pucc. libanotidis Lindr. identisch. B. % — 3495 ° — Spermogonien unterseits, gelbbraun oder fast hyalin, unter der Epidermis gebildet, gerundet oder keulenförmig (?, Lindroth) von 80—95 u Durchmesser. — Primäre Uredolager den se- kundären gleich und wie diese gerundet, oft ziemlich klein, kaum !/;, mm, meist blattunterseits, zerstreut oder ein wenig zusammen- fließend, anfangs zimtbraun, nach der Bildung der Teleutosporen immer dunkler werdend. Uredosporen gerundet, ellipsoidisch oder verkehrt eiförmig, 22—29:21—25 u. Membran hellbraun oder gelblich, oben locker stachelig, Warzenabstand 2,5—3 u, im unteren Teil oder mitunter nur in der Mitte glatt, 2 u dick, am Scheitel auf 5—6 u verdickt, mit 3 (seltener 2) meist äquatorialen, von breiter farbloser Kappe bedeckten Keimporen. — Teleuto- sporenlager braun bis schwarzbraun, sonst wie die Uredolager, oder am Stengel und an den Blattstielen größer, verlängert, zu- sammenfließend, stäubend. Sporen verkehrt eiförmig, ellipsoidisch oder unregelmäßig gestaltet, 283—49:18—25 u, am oberen Ende gerundet, an der Basis meist ein wenig verschmälert, in der Mitte wenig eingeschnürt. Membran gleichmäßig 2—3 u dick oder über den Keimporen eine mehr oder weniger deutliche Papille bildend, glatt oder mit mehr oder weniger deutlich hervortretenden, niedrigen, gerundeten, wellenförmigen Buckeln versehen. (Nach Lindroth sollen dem Epispor winzige Körner eingebettet sein). Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, seltener ein wenig herabgerückt, der der unteren um !/s—?/, herabgerückt. Stiel zart, farblos. Sporen abfällig (nach Lindroth u. einig. eig. B.). Auf Aethusa cynapium L. Berlin: Wilmersdorf (Sydow, Myc. march. 1122); Nied.: Rüdersdorf (Sydow, Ur. 1261), Friedrichshagen (M.); Whav.: Gr. Behnitz und Rathenow (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf, B. V.P.B. XXXV, 1893), Altruppin (Pippow); Oprig.: Triglitz (J., B. V.P.B. XLII, 1900), Meyendorf (J.,B.V.P.B. XXXIX, 1897; Wprig.: Lenzen (J., B. V. P. B. XLI, 1899); Landsb.: Tamsel (V.). Auf Anethum graveolens L. Arnsw.: Konraden (Paeske in Herb. Magnus). — Mecklenb.: Parchim (Lübstorf, Arch. Mecklenb. 1877). 24.* P. conii (Strauß) Fuckel, Symb. 53 (1869). Fischer, Ur. Schw. 114. Syd. 375 u. 888. — Schroeter, Beitr. Biol. III, 1879, 74. Lindroth, Act. Soc. Faun. Flor. Fenn. XXII, 1902, Nr. 1,88. — Uredo conii Strauß, Wett. Ann. II, 96 (1811). — P. bullata W. 191. Sch. 335. P. 183 p.p. — 346 — S. 360, Fig. B24. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Conium ma- culatum von Zehlendorf. Brachypuceinia, auf Conium maculatum L. Teleuto- sporen nach der Überwinterung keimend (Schroeter). Spermogonien nicht beschrieben, nach Lindroth nicht bekannt, aber Schroeter (l. c.) scheint sie beobachtet zu haben. — Uredolager meist nur blattunterseits, gerundet, zerstreut, klein, am Blattstiel und an den Nerven größer und ein wenig zusammen- fließend, zimmetbraun oder ziegelbraun. Primäre Uredo nach Sydow 888 an Stengeln und Blattstielen große, bis 1 cm lange Polster bildend. Sporen verkehrt eiförmig bis schmal ellipsoidisch, 24—35 :17—26 u. Membran 1,5—2 u dick, hellbraun oder schwach gelblich, am Scheitel auf 4—5 u verdickt, hier stark stachelig, Stachelabstand 2—3 u, Stacheln nach unten zarter werdend, unterer Teil der Spore glatt; 3 Keimporen, meist ein wenig unter der Mitte gelegen, nicht sehr deutlich. — Te- leutosporenlager klein, rund oder elliptisch, am Stengel größer, gestreckt, oft über 1 mm lang, von der grauen Epidermis lange bedeckt, später nackt und staubig, schwarzbraun. Sporen 30 bis 49:20—30 u, meist sehr unregelmäßig gestaltet, oft verkehrt eiförmig oder ellipsoidisch, am Scheitel abgerundet oder in eine häufig schief liegende Ecke verschmälert, in der Mitte nicht oder nur wenig eingeschnürt. Membran 2—3 u dick, braun, fast völlig glatt, aber durch winzige dicht stehende Wärzchen chagriniert!), trocken feinrunzelig erscheinend. Keimporus der oberen Zelle meist scheitelständig, bisweilen ein wenig nach der Seite gerückt, der der unteren dicht an der Scheidewand, beide in der Regel mit einer flachen, farblosen Papille. Stiel kurz, farblos, mitunter etwas seitwärts ansitzend. Sporen abfällig (nach Lindroth und eig. B.). Auf Conium maculatum L. Telt.: Zehlendorf (Sydow, Myc. march. 1216); Belz.: Werder bei Potsdam (Dr. O. Hoffmann); Whav.: Rathenow (Kirschstein, B. V. P. B. XL, 1898); Wprig.: Lenzen (J., B. V. P. B. 1899). — Mecklenb.: Dömitz (Lübstorf, Arch. Mecklenb. 1877). 25. P. libanotidis Lindroth, Meddel. fr. Stockholms Högsk. bot. Inst. IV, 1901, (2); Act. Fenn. XXII, 1902, (92). — P. bullata Aut. p.p. ') Mit Oelimmersion Aprochromat 2,0 (Zeiß) sichtbar. ey U > — 347° — Brachypuccinia, auf Libanotis montana Crantz. Spermogonien rundlich, zerstreut, gelblich, unter der Epi- dermis entstehend, von 90—110 u Durchmesser. Mündungs- paraphysen hervorragend, ca. 30 u lang. — Primäre Uredolager meist an den Nerven hervortretend, lebhaft ziegelbraun, bis 3 cm lang. Sporen denen der zweiten Generation gleich, aber Epispor am Sporenscheitel und oberhalb der Keimporen mächtiger auf- quellend, so daß eine gleichmäßig dicke Kappe um den größten Teil der Spore entsteht. — Sekundäre Uredolager klein, punktförmig, braun oder zimtbraun, auf der Blattunterseite oder beiderseits. Sporen verkehrt eiförmig oder ellipsoidisch, 28 bis 84 :21—26 u (meist 31:23,5) Membran hellbraun, gleichmäßig stachelig, Epispor am Scheitel auf 4—7 u verdickt. Keimporen 3, seltener 4, mit kaum oder nur mäßig aufquellendem Epispor. — Teleutosporenlager wie die Uredolager, aber braun bis schwarzbraun. Sporen länglich, ellipsoidisch oder eiförmig, oft unregelmäßig, 32—50 : 15—-24 u, oben oft gerundet, an der Quer- wand ein wenig eingeschnürt, nach unten verschmälert. Membran ziemlich dünn, braun, glatt, am Scheitel nicht oder kaum merkbar verdickt. Keimporen scheitelständig, bezugsweise dicht unter der Querwand, seltener herabgerückt, mit kaum hervortretender Papille. Stiel kurz, zart, farblos, Sporen abfällig (nach Lindroth). Durch die glatte Teleutosporenmembran und die nicht herab- gerückten Keimporen charakterisiert. Auf Libanotis montana Crantz. Außerhalb des Gebiets: Thiessow und Zicker auf Rügen (Syd.), Lithauischdorf bei Königsberg (Baenitz in Herb. Sydow), nach Lindroth l.c. — Die Nährpflanze wird als sehr selten bei Frankfurt a. OÖ. und Landsberg a. W. vorkommend angegeben. 26.* P. angelicae (Schum.) Fuckel, Syst. myc. 52 (1869). Oudemans, Revision 562. — Fischer, Ur. Schw. 117. Syd. 356. — Lagerheim, Mitt. bad. bot. Verein 1888, 41. Lindroth, Act. Soc. Faun. Flor. Fenn. XXII, 1902, Nr. 1, 97. — Biol.: Semadeni, Chl. f. Bakt. 2, XIII, 1904. — Uredo angelicae Schumacher, Pl. Saell. II, 333. — P. bullata W. 191 p.p. S. 360, Fig. B26. I. Uredospore auf Angelica silvestris, von Schwarzenbek, II. Teleutospore auf Archangelica officinalis, von Triglitz. Brachypuccinia, auf Angelica silvestris L., Arch- angelica officinalis Hoffm., decurrens Ledeb. —= officinalis, — 348 — atropurpurea Hoffm., littoralis Ag. Übergehen der Uredo von Angelica auf die Archangelica-Arten von Semadeni nachgewiesen, ebenso die Verschiedenheit von P. petroselini auf Aethusa cynapium I], und von P. bullata auf Peucedanum palustre Moench. Spermogonien zerstreut, unter der Epidermis gebildet, ge- rundet, 90—100 u hoch, 100—130 u breit, schwach gefärbt, mit hervortretenden Mündungsparaphysen. — Primäre Uredolager anf Blattstielen und Nerven oder in kleinen Gruppen auf der Unterseite der Blätter auf gelb gefärbten Flecken, anfangs intensiv hochgelb, später dunkler werdend, zuletzt dunkelbraun. — Se- kundäre Uredolager isoliert, klein, gerundet, auf sehr kleinen hellgefärbten Flecken unterseits oder auf beiden Blattseiten. Sporen verkehrt-eiförmig-ellipsoidisch bis keulenförmig, 25—40 : 22—28 u. Membran hellbraun, an der Basis mitunter bis auf 4u, am Scheitel meist auf 5 u oder mehr verdickt, sonst 2—3 w dick, gleichmäßig stachelig, Stachelabstand 3—4,5 u; 3 äquatoriale Keimporen mit kräftig aufquellendem Epispor. — Primäre Te- leutosporen zwischen den primären Uredosporen und diese bald ganz verdrängend.. Sekundäre Teleutosporenlager klein, rund, frühzeitig nackt, schwarzbraun bis schwarz, meist auf beiden Blattseiten. Sporen 30—45:15—25 u, ellipsoidisch bis schmal ellipsoidisch oder schmal keulenförmig, zuweilen etwas unregel- mäßig, oben abgerundet oder etwas verschmälert, unten gewöhnlich verschmälert, in der Mitte mehr oder weniger deutlich einge- schnürt. Membran braun, glatt, gleichmäßig dick (2 u) oder am Scheitel wenig verdickt, mit winzigen, in der Regel kaum wahr- nehmbaren Körnern im FEpispor. Keimporus der oberen Zelle meist scheitelständig, der der unteren ?/;—?/ı hinabgerückt, beide mit winziger, nicht hervortretender und den Porus an Breite nicht übertreffender Papille. Stiel kurz, hyalin, hinfällig (nach Lindroth, mit einig. Ergänz.). Auf Angelica silvestrisL. Niedb.: Birkenwerder (H.). — Holstein: Schwarzenbek, Kulauer Forst (J.). Rostbraune Uredolager in kleinen Gruppen, mit Vorliebe an den Adern. Kleine schwarzbraune, etwas pulverige Teleutosporen- lager über beide Blattseiten zerstreut, einzeln und in ganz kleinen (Gruppen. — 349 — Auf Archangelica officinalis Hoffm. Berlin: Wannsee (Sydow, Myc. march. 3808); Oprig.: Triglitz (J., F. s. e. 388). — Pommern: Ucker- münde (H.), Groß Zicker auf Rügen (Syd., nach Lindroth). Mecklenburg: Schwerin (Fiedler in Rabenh.-Pazschke, F. e. et e. 4214). Kleine ('/; mm), gelbbraune, von der Epidermis umgebene Uredolager und größere (bis 1 mm), stärker pulverige, schwarz- braune Teleutosporenlager, zerstreut und in kleinen Gruppen. 27.* P. bullata (Pers.) Schroeter, Pilze 335. Winter, Pilze 191. P.183. Fischer, Ur. Schw. 119. Syd. 403. — Lindroth, Act. Soc. Faun. Flor. Fenn. XXI, 1902,- Nr. 1, 103. — Biol.: Schroeter, Beitr. Biol. III, 1879, 74. Semadeni, Obl. f. Bact. 2, XII, 1904. S. 360, Fig. B27a. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Thysselinum palustre von Triglitz; 27b. desgleichen auf Cnidium venosum von Geesthacht a. d. Elbe. Brachypuccinia, als solche von Schroeter auf Silaus pratensis Bess. nachgewiesen, ferner angegeben auf Cnidium venosum Koch, Laserpitium prutenicum L., Thysselinum palustre Hoffm. (Peucedanum palustre Moench), Arten von Peucedanum, Selinum, Seseli und andern Umbelliferen. Jedenfalls eine Sammelart, die in biologische Formen zu zerlegen ist. Der Pilz auf Silaus pratensis, der auf Seseli glaucum Bieb. übergeht, scheint nach Semadeni eine besondere Form zu sein. Der Pilz auf Peucedanum (Thysselinum) palustre geht nicht über auf Aethusa cynapium L., Petroselinum sativum Hoffm., Conium maculatum L., Angelica silvestris L., Libanotis montana All. Spermogonien gerundet, unter der Epidermis gebildet, gelblich oder fast hyalin, zwischen den primären Uredolagern unregelmäßig zerstreut, von 90—130 u Durchmesser. Mündungs- paraphysen fast hyalin, hervorragend, 20—45 u lang. — Primäre Uredo in dunkelbraunen, bald Teleutosporen erzeugenden, meist länglichen Häufchen, vorwiegend an den Nerven und Blattstielen, erhebliche Hypertrophien verursachend, oft zu mehrere Zentimeter langen Krusten zusammenfließend.. — Sekundäre Uredolager klein, kaum !/s mm, gerundet, zerstreut, braun bis tiefbraun, meist blattunterseits oder beiderseits. Sporen gerundet, kurz und breit ellipsoidisch, verkehrt-eiförmig-ellipsoidisch bis länglich, 25 bis — 350 ° — 40:18—28 u (eig. Mess., Mat. auf Thysselinum 29 52:22 bis 26). Membran hell bis tiefer graubraun, ca. 2 u dick, am oberen Sporenende meist auf 5—6 u verdickt, gleichmäßig stachelig, Stachelabstand 3—3,5 u. Keimporen 3 oder seltener 4, mit nicht, kaum oder bisweilen deutlich aufquellendem Epispor, das an dem unteren Ende der Spore ein wenig verdickt sein kann. — Te- leutosporen in den primären und sekundären Uredolagern und in selbständigen, zerstreuten oder am Stengel oft zusammen- fließenden, tiefbraunen oder schwarzen Lagern, länglich verkehrt eiförmig bis kurz und breit ellipsoidisch, oft unregelmäßig, 28 bis 42:18—32 u (nach eig. Mess. 29—48:20—32 u), an der Querwand meist ein wenig eingeschnürt; obere Zelle am Scheitel meist gerundet, manchmal breiter als die untere, diese unten ab- gerundet oder in den Stiel verschmälert. Membran hell bis tief kastanienbraun, glatt. (Nach Lindroth sollen mitunter sehr winzige Körner in dem meist gleichmäßig dicken oder über den Keim- poren mehr oder weniger jan dem Material auf Thysselinum wenig] papillenförmig hervorragenden Epispor vorhanden sein). Keimporus der oberen Teleutosporenzelle meist scheitelständig, bisweilen ein wenig nach der Seite gerückt, der der unteren Zelle meist ?/; hinabgerückt, auch neben der Anheftungsstelle des Stiels, seltener unter der Scheidewand gelegen. Stiel so lang wie die Sporen oder kürzer, hyalin, zart, hinfällig (nach Lindroth und eig. B.). Auf Thysselinum palustre Hoffm. Berlin: Wannsee (Sydow, Myec. march. 2641, Nährpflanze fälschlich als Silaus pratensis Bess. bestimmt, desgl. Sydow, Myc. march. 4116, Nährpflanze fälschlich als Selinum carvi- folia L. bestimmt); Niedb.: Birkenwerder (H.); Telt.: Kl. Machnow (Sydow, Ur. 863; Myc. march. 3016 nach Lindr.), Rangsdorf (Syd., Ur. 711); Oprig.: Triglitz (J.). — Hamburg, Ohmoor (Klebahn). Auf Selinum carvifolia L. Oprig.: Triglitz (J.. — Hamburg, Borsteler Moor (J.). Auf Cnidium venosum Koch. Hamburg: Besenhorster Wiesen bei Geesthacht (J.). Uredo 27—33 :16—22 p, Tel. 31—45 :19—2%6 p. Auf Seseli hippomarathrum L. Anhalt-Bernburg: Könnern, Georgsburg, Rothenburg (Staritz, B. V.P. B. XLV, 1903). Auf Silaus pratensis Bess. Prov. Sachsen: Tangermünde (n. Kirsch- stein, B. V.P. B. XL, 1898), Eisleben (Kunze in Rabenh., Fung. eur. 1782), Staßfurt (Urban). — Anhalt-Cöthen: Gröbzig: Kattau, Werdershausen, Berwitz, Körmigk, Dohndorf; Radegast: Grötz, Wehlau, Löberitz, Zörbig (Staritz, — 351 — B. V.P. B. XLV, 1903). — Kgr. Sachsen: Leipzig (M., Dietel in Krieger, Fung. saxon. 1304). Ob die Bestimmung der Nährpflanzen in den letzten Fällen richtig ist, kann nicht kontrolliert werden. 28.* P. athamantae (DC.) Lindroth, Act. Soc. Faun. Flor. Fenn. XXII, 1902, Nr. 1, S. 101. — Fischer, Ur. Schw. 121. Syd. 404. — Uredo athamantae de Candolle, Fl. Fr. Il, 228. S. 360, Fig. B28. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Peucedanum cervaria aus Krypt. exsiec. 931. Brachypuceinia, auf Peucedanum cervaria Cusson. Der P. angelicae sehr nahestehend, von P. bullata durch größere Sporen verschieden. Das Verhältnis zu den verwandten Pilzen ist durch Versuche näher zu prüfen. Spermogonien zerstreut, unter der Epidermis gebildet, halbkugelig oder fast kugelig, mit mehr oder weniger lang ge- strecktem Lumen, schwach gelblich, SO—130 u Durchmesser, mit hervorragenden, 25—35 u langen Mündungsparaphysen. — Pri- märe Uredo in verlängerten dunkelbraunen Häufchen auf Blatt- stielen und Nerven, kleine Hypertrophien hervorrufend. Se- kundäre Uredo blattunterseits, kleine, gerundete, zerstreute, braune Häufchen auf gelblichen, bräunlichen oder rötlichen Flecken bildend. Sporen verkehrt eiförmig- oder gerundet-ellipsoidisch, 26—40 :22—30 u; Membran braun, unten dünn, oben auf 4 bis 9 u verdickt, gleichmäßig entfernt stachelig, Warzenabstand 3 bis 3,5 a; 3—4 deutliche Keimporen mit mäßig aufquellendem Epispor. — Teleutosporenlager aus primären und sekundären Uredo- lagern hervorgehend oder selbständig entstehend, im letzten Falle dunkelbraun bis schwarz, stäubend. Sporen 32—45 : 18—24 u, verkehrt eiförmig bis länglich, oben meist abgerundet, nach unten in der Regel verschmälert, in der Mitte nicht oder wenig ein- geschnür. Membran gleichmäßig bis 4 « dick, braun, glatt. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, der der unteren 2/s bis */; hinabgerückt; über den Keimporen schwach entwickelte Papillen. Stiel kurz, farblos, hinfällig (n. Lindroth). Auf Peucedanum cervaria Cusson. Rüdersdorfer Kalkberge (Syd., Ured. 127). — Der Pilz scheint seine vorwiegende Verbreitung im südlicheren Europa zu haben. — 5592 — 8ß) Autoeupuceinien. 29.** P. apii Desmazieres, Catal. des Pl. omis. 1823, 25. Corda, Icon. VI, 30 (1854). — Fischer, Ur. Schw. 118. Syd. 359. — Juel, Oefv. K. Vet. Akad. Förh. 1899. Lindroth, Act. Soc. Faun. Flor. Fenn. XXII, 1902, Nr. 1, 99. — Biol.: Plowright, Br. Ur. 156. — Uredo apii graveolentis Chev., Fl. Paris 398 (1826). — Uredo apii Wallroth, Fl. Crypt. germ. II, 203 (1833). — P. bullata W. 192. Sch. 335 p.p. S. 360, Fig. B29. I. Uredospore auf Apium graveolens von Heiligen- hafen, II. Teleutospore aus Thümen, Myc. univ. 1727. Autoeupuccinia, auf Apium graveolens L. Nach Plowright nicht auf Pimpinella saxifraga übertragbar. Spermogonien auf der Blattunterseite, oft konzentrisch gehäuft, rotbraun, glänzend, unter dem Mikroskop gelbbraun, rundlich, 125—160 u Durchmesser, unter der Epidermis gebildet, mit kaum hervortretenden Mündungsparaphysen. — Aecidien auf der Blattunterseite auf gelblichen Flecken, kleine gerundete Gruppen bildend, die Spermogonien umgebend, becherförmig. Peridie kurz zylindrischh kaum hervortretend, Zellen 20-30 u lang, 10—24 u breit, meist hexagonal oder rektangulär, schwach gelblich, ziemlich regelmäßig angeordnet, dachziegelig einander deckend, mit ziemlich kräftig entwickelter Membran und bisweilen bis auf 8 u verdickten Außenwänden, sehr dicht feinwarzig. Sporen in regelmäßigen Reihen, polyädrisch gerundet oder ellip- soidisch, mit farbloser, dicht und fein punktwarziger Membran; Durchmesser 17—23 u (Lindroth. — Uredolager meist blatt- unterseits, klein, punktförmig, zerstreut oder in kleinen Gruppen beisammen stehend, mitunter über die ganze Blattspreite ver- breitet, braun, von den Resten der emporgehobenen Epidermis umgeben. Sporen verkehrt eiförmig-ellipsoidisch, 23—32 : 19—25 u. Membran 1,5—2 u dick, am Scheitel auf 3—5 u verdickt, gelblich oder bräunlich, gleichmäßig stachelig, Stachelabstand ca. 3 u. Keimporen 3, äquatorial, mit nicht oder wenig, an dem mir vor- liegenden Material ziemlich stark aufquellendem Epispor (nach Lindroth u. eig. B.). — Teleutosporenlager wie die Uredo- lager, aber größer und schwarzbraun, anfangs epidermisbedeckt, bald nackt und stäubend. Sporen ellipsoidisch bis oblong, bis- weilen ein wenig unregelmäßig, 32—48:16—23 u, am Scheitel | | | _ 35 — meist gerundet, nach der Basis etwas verschmälert, an der Quer- wand nur wenig eingeschnürt. Membran glatt, braun oder meist gelblichbraun, gleichmäßig dick oder über den Keimporen mit einer kleinen, mehr oder weniger hyalinen, papillenartigen An- schwellung des Epispors. Keimpörus der oberen Zelle scheitel- ständig, der der unteren tief herabgerückt. Stiel hyalin, so lang wie die Spore, zart, hinfällig (nach Lindroth). Auf Apium graveolens L. Berlin: (Bauer 1830), Bot. Garten (M.), Schöneberg (Sydow, Myc. march. 1518, Ur. 558). — Außerhalb des Gebiets: Dassow u. Techentin in Mecklenburg (Heinrich), Lübeck (Danger), Heiligen- hafen in Holstein (J.). Im Gebiet der Unterweser (Klebahn). In Sachsen bei Dresden (Sorauer), Stetzsch (Steglich), am großen Winterberg (Wagner). Der Pilz ist anscheinend nicht besonders häufig, besonders die Aecidien und die Teleutosporen scheinen nicht oft angetroffen zu werden. 30.* P. saniculae Greville, Fl. Edinb. 1824, 431. W. 213. P. 160. Fischer, Ur. Schw. 122. Syd. 413. — Lindroth, Act. Soc. Faun. Flor. Fenn. XXII, 1902, Nr. 1. — Aecidium sani- ceulae Carmichael in Cooke, Seemans Journ. of Bot. II, 39 (1864), ef. Cooke, Index fung. Brit. no. 1434. S. 360, Fig. B30. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Sanicula europaea von Reinbek, III. Uredospore, IV. Teleutospore, von Dahlem. Autoeupuccinia, auf Sanicula europaea L., aber nicht experimentell geprüft. Ich fand zweimal spärliche Aecidien, ohne an den Fundorten Uredo- und Teleutosporen auffinden zu können; Lindroth hält dennoch P. saniculae für eine echte Autoeu- puccinia, ohne die Möglichkeit zu bestreiten, daß auch ein morphologisch gleiches Aecidium einer heteröcischen Art auf Sanicula vorkommen könnte. Spermogonien rundlich, 125—145 u Durchmesser, gelblich oder bräunlich, ziemlich tief eingesenkt, von einem kräftigen Hyphenmantel umgeben, auf den Bättern oberseits,. — Aecidien in größeren oder kleineren Gruppen auf der Blattunterseite die oberseits befindlichen Spermogonien umgebend, an den Blattstielen zwischen denselben. Peridien becherförmig, kurz hervorragend, mit gelblich-weißem, zurückgebogenem, zerschlitztem Rande; Zellen unregelmäßig angeordnet, 22—27 u hoch, rundlich-polygonal, hexagonal oder fast viereckig, farblos, außen nach unten über- greifend, Außenwände bis 7 u dick, fast glatt, Innenwände un- Kryptogamenflora der Mark Va. 23 —_— 354 — gefähr ebenso dick, durch derbe Stäbchenstruktur warzig, nach eig. Beob. Außenwände nur 2, Innenwände bis 5 u dick; Hyphen- mantel mäßig entwickelt. Sporen in regelmäßigen Reihen, rundlich polyödrisch oder ellipsoidisch, 18—25 : 15—22 u (nach eig. Mess. 16—18:13—17 u); Membran dünn (1 «), sehr dicht und fein- warzig, nach eig. Beob. Warzen etwas ungleich, Abstand kaum 1 u (wes. nach Lindroth). — Uredolager auf beiden Blattseiten, !/)—"/s mm, rundlich, zimtbraun, oft auf kleinen, helleren Flecken, meist isoliert, am Rande von der emporgehobenen Epidermis um- geben. Sporen rundlich oder ellipsoidisch, 25—836 : 18—27 u. Membran nach Lindroth gelblichbraun bis dunkelbraun, nach eig. Beob. gelblich bis fast farblos, gleichmäßig 2,5—3 u dick, auf der ganzen Fläche stachelwarzig, Warzenabstand 2—3 u; 2, selten 3 äquatoriale Keimporen mit nicht oder kaum aufquellendem Episporr. — Teleutosporenlager wie die Uredolager, aber dunkler. Sporen kurz ellipsoidisch bis länglich-verkehrt-eiförmig, ungleichmäßig und oft unregelmäßig, 26—44:18—26 u, oben abgerundet, unten nur wenig verschmälert oder abgerundet, in der Mitte etwas eingeschnürt. Membran hellbraun, glatt, 1,5—2 u dick, Keimporus der oberen Zelle meist scheitelständig, der der unteren ?/s—®/ı hinabgerückt, beide mit flacher, wenig auffälliger, hellerer Papille. Stiel kurz, zart, hinfällig, farblos, mitunter seitlich ansitzend. Vereinzelt einzellige Teleutosporen (n. Lindroth u. eig. B.). Auf Sanicula europaea L. Telt.: Dahlem, bot. Garten (H., ein- geschleppt). — Außerhalb des Gebiets: Stenum in Oldenburg und Reinbek bei Hamburg (Kleb., Aec. ohne später folgende Tel.), Wohldorf bei Hamburg (J.), Glückstadt in Holstein (J., Schr. nat. Ver. Schlesw.-Holst. XIV), Saßnitz auf Rügen (H., Tel.), Eisleben, Helflaer Holz (J. Kunze, F. sel. exs. 22, nach Lindroth), Wachsenburg in Thüringen (Bornmüller), Neuendorf in Pommern (Giesenhagen). 31. P. bupleuri falcati (DC.) Winter, Pilze I, 212 (1884). P. 154. Syd. 364. — Lindroth, Act. Fenn. XXII, 1902, 131. — Stämpfli, Hedw. XLIX, 1909. — Aecidium falcariae $ bu- pleuri falcati de Candolle, Fl. Fr. VI, 91 (1815). S. 360, Fig. B31. Teleutospore auf Bupleurum falcatum aus Kunze, F. sel. exs. 220. Autoeupuccinia mit stark zurücktretender Uredo, so daß der Pilz einen Übergang zu Puceiniopsis bildet, auf Bupleurum nn — 35 — falcatum L. Das Mycel scheint zu perennieren, die befallenen Sprosse tragen auf sämtlichen Blättern Aecidien, haben bleichere und schmälere Blätter und scheinen nicht zu blühen. Spermogonien auf der Blattunterseite zwischen den Aecidien. — Aecidien auf der ganzen Blattunterseite, oft recht dicht stehend, vereinzelt auf der Oberseite. Peridie mit ziemlich schmalem, zurückgeschlagenem, in zahlreiche kleine Lappen zer- teiltem Saum; Zellen nicht in deutlichen Längsreihen, Außenwände bis 7 u, Innenwände 3—4 u dick, letztere kleinwarzig. Sporen ellipsoidisch, ca. 21:18 «u. Membran dünn, sehr fein und dicht warzig. Inhalt orange. — Uredo- u. Teleutosporenlager klein, rundlich oder unregelmäßig, zerstreut oder mitunter kreis- förmig um ein zentrales Lager. — Uredosporen spärlich zwischen den Teleutosporen, kugelig oder kurz ellipsoidisch, 20—22:17 bis 20 u. Membran hellbraun, kurz stachelig, mit 3—4, selten 5 Keimporen. —- Teleutosporen ellipsoidisch, 23—35 : 21—24 u, beidendig gerundet, an der Querwand schwach eingeschnürt, beide Zellen ungefähr gleich groß. Membran gelbbraun, gleichmäßig 2,5—5 u dick, glatt; Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, der der unteren der Stielansatzstelle genähert, beide von flacher, sehr schwacher, bräunlicher Papille bedeckt. Stiel kurz, zart, farblos. Sporen abfällig (wesentl. n. Fischer). Auf Bupleurum falcatum L. Mehrfach bei Eisleben (Öberröblingen, am See und andere Stellen, J. Kunze, F. s. e. 38 u. 220). Freiburg a. d. Unstrut, Naumburg (Staritz, B. V.P. B. XLV, 1903). Hildesheim (Eichelbaum). ’ pn) Puceiniopsis. 32.* P. falcariae (Pers.) Fuckel, Symb. 52 (1869). W. 197. Fischer, Ur. Schw. 125. Syd. 380. — Beschr.: Lindroth, Act. Soc. Faun. Flor. Fenn. XXII, Nr. 1, 134. — Biol.: Schroeter, Beitr. z. Biol. III, 1879, 80. Dietel, Flora Bd. 81, 1895, 399. — Dittschlag, Cbl. Bact. 2, XXVII, 1910, 473 (Zellkerne und Be- fruchtung). — Aecidium falcariae Persoon, Disp. meth. 12 (1797), auch in Römer, Neues Mag. I, 1794. — Puce. sii falcariae (Pers.) Schroeter, Pilze 341. S. 360, Fig. B32. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, III. Teleutospore, auf Falcaria vulgaris von Gr. Lichterfelde. Pucciniopsis, Spermogonien, Aecidien und Teleutosporen auf Falcaria vulgaris Bernh. (= F, Rivini Host), — Das 23* —_ 356 — Aecidienmycel durchzieht die Sprosse der Nährpflanze und über- wintert (nach Schroeter). Aus den Aecidiosporen entsteht das lokalisierte Teleutosporenmycel; Wiederholung der Aecidiengene- ration scheint nicht vorzukommen. Spermogonien rundlich oder ellipsoidisch, von 110—135 u Durchmesser, mit gelben, bis 90 w langen, hervorragenden Mün- dungsparaphysen. — Aecidien über die ganzen Blätter gleich- mäßig zerstreut, schwach becherförmig. Peridie weißlich, mit nach außen gebogenem, tief zerschlitztem Rande. Peridienzellen außen nach unten übergreifend, Außen- und Innenwände ziemlich gleich dick, ca. 7 u, Außenwände glatt, Innenwände durch Stäbchen- struktur warzig. Sporen rundlich polyödrisch oder ellipsoidisch, 21—24:14—15 u, Membran dünn, ca. 1 u, farblos, gleichmäßig fein und dicht warzig, Warzenabstand kaum 1 u. — Teleuto- sporenlager auf beiden Blattseiten, besonders unterseits, zerstreut, anfangs epidermisbedeckt, später fast nackt und stäubend, sehr klein, braunschwarz. Sporen ellipsoidisch, 27—42 :18—26 u, meist an beiden Enden abgerundet, in der Mitte wenig eingeschnürt. Membran gelblichbraun, dünn, glatt. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, der der unteren neben dem Stielansatz oder etwas höher, mit schwach entwickelten, farblosen Papillen- Stiel farblos, zart, hinfällig; mitunter seitlich gestielte Sporen (nach Lindroth, Fischer u. eig. B.). Auf Falcaria vulgaris Bernh. Berlin: (Eisenhardt ded. 1819; Schott- müller 1863), Westend (H.), zwischen Schöneberg und Wilmersdorf (H.), Wilmersdorf (Sydow, Myc. march. 515, Aec.; Myc. march. 2412, Tel.), Lichter- felde (Syd., H.); Obbar.: Freienwalde (H.); Niedb.: Weißensee (M., nach Lindroth); Telt.: Tempelhof (Zopf, Tel.), Zehlendorf (M.), Dahlem (Eichelbaum); Whav.: Rathenow, Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf, B. V. P.B. XXXV, 1893); Landsberg (M., B. V.P.B. XXVIII, 1886); Frankfurt a. O.: Chaussee beim Proviantamt (H.). Die nicht besonders mit Tel. bezeichneten Funde sind Spermogonien oder Aecidien. £) Teleutosporenmembran mit gerundeten oder unregelmäßigen Warzen besetzt. Uredosporenmembran meist am Scheitel verdickt. Psorodermae Lindroth. 33.* P. oreoselini (Strauß) Fuckel, Symb. 52 (1869). — W.191. Sch. 335. Fischer, Ur. Schw. 126. Syd. 401. Magnus, Hedw. 1877, 65; Sitzungsber. B. V. P. B. 1877, 62; Sitzungsber, — 357 — Ges. naturf. Freunde 1877, 123. Lindroth, Act. Soc. Faun. Flor. Fenn. XXII, 1902, Nr. 1, 57. — Semadeni, Cbl. Bact. 2, XIII, 1904. — Uredo oreoselini Strauß, Wetterau. Ann. II, 1811, 97. — Puceinia oreoselini und peucedani Körnicke, Hedw. 1877, Ar 17. S. 360, Fig. B33. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Peucedanum oreoselinum von Laaske. Brachypuccinia, experimentell nachgewiesen auf Peuce- danum oreoselinum Moench, P. rablense Koch (= austri- acum Koch) und Seseli glaucum Bieb. (Semadeni), — Aus den Sporidien geht ein sich weit verbreitendes Mycel hervor, das erst Spermogonien, dann weite Rasen von Uredosporen und später dazwischen auch Teleutosporen bildet (P. oreoselini Körnicke). Die Keimschläuche der Uredosporen wachsen zu kleinen Mycelien heran, die kleine Uredo- oder Puccinia-Rasen ohne Spermogonien bilden (Puce. peucedani Körnicke). Vgl. Magnus. Spermogonien in den großen, primären Uredolagern zer- streut, gerundet, gelblich oder gelbrotbraun, unter der Epidermis gebildet, von ca. 105—130 u Durchmesser. — Primäre Uredo- lager an Blattstiel und Nerven oft Hypertrophien hervorrufend, groß (einige Zentimeter), zimtbraun. Sekundäre Uredolager zerstreut, gerundet, klein, '/—'/s mm, braun. Sporen kugelig bis eiförmig, nach Lindroth 26—40 : 16—28, nach Fischer 21 bis 48:18—535, nach eig. Mess. 25—34:20—23 u. Membran 2,5 bis 3 u, am Scheitel bis 6 « dick, hellbräunlich, mit locker stehenden spitzigen Warzen von ca. 3 u Abstand besetzt und mit 3 äquatorialen Keimporen, die von einer niedrigen, sehr breiten, farblosen Kappe bedeckt sind. — Teleutosporenlager klein, rundlich, zerstreut oder kaum zusammenfließend, schwarzbraun, pulverig, zum Teil aus Uredolagern hervorgehend. Sporen ellip- soidisch oder eiförmig, nach Lindroth bis keulenförmig, nach Lindroth 26—42 : 19—27, nach Fischer 35—42:18—24, nach eig. Mess. 29—38:21—30 u, am Scheitel und meist auch an der Basis gerundet, seltener in den Stiel verschmälert, in der Mitte etwas eingeschnürt, beide Zellen von gleicher Größe oder die untere länger und schmäler. Membran braun, gleichmäßig 2,5 bis 3,5 w dick, mit locker stehenden, ca. 2,5 u entfernten Warzen besetzt, die an der unteren Zelle oft etwas undeutlicher werden. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, der der unteren mehr oder weniger der Stielansatzstelle genähert, beide Keimporen von flacher, niedriger Papille bedeckt. Stiel farblos, zart, Sporen ab- fällig (n. Lindroth, Fischer u. eig. B.). Auf Peucedanum oreoselinum Moench. Berlin: (A. Braun); Obbar.: Freienwalde (H. in Syd., Ur. 326, prim. Uredo); Niedb.: Tegel (Sydow, Myc. march. 125, prim. Ur.)! Börnicke (Eichelbaum); Telt.: Kl. Machnow (Syd., prim. Ur.), Rangsdorf (Syd., Tel.); Potsdam (M., prim. Ur.); Ohav.: Bredower Forst (Syd., prim. Ur.); Landsb.: Marwitz (Syd., prim. Ur.), Cladow, Marien- spring (Sydow, Myc. march. 2126)!. — Oberlausitz: Muskau (Syd.). Alles nach Lindroth (! selbst gesehen). — Außerdem: Ang.: Schwedt (M., B. V. P. B. XXXIV, 1892); Whav.: Rhinsberg bei Landin; Paulinenaue, Gr. Jahn- berge (Kirschstein, B. V.P.B, XL, 1898); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf, B. V.P.B. XXXV, 1893), Rheinsberg, Bubrok (H., B. V.P. B. XLV, 1903); Oprig.: Laaske u. Steffenshagen (J.), Triglitz (J., B. V.P.B. XLII, 1900); Wprig.: Lenzen (J., B. V.P.B. XLI, 1899); Landsb.: Tamsel (V.); Kross.: Sommerfeld, Kulmer Straße (Diedicke); Spremb.: Spremberg (Diedicke). P. hydrocotyles (Link) Cooke, Exot. fungi, Grevillea IX, 1880, 14. — Caeoma hydrocotyles Link, Spec. pl. II, 22, 1824. — Uredo hydrocotyles Mont., Prodr. Iles Ferd. Nr. 59; Fl. de Chile VII, 50. Uredo- und Teleutosporen auf Hydrocotyle vulgaris L. In England, Frankreich und Holland gefunden, meist nur in der Uredoform, in Deutschland anscheinend noch nicht. Vgl. Oude- mans, Revision 546; Syd. 388; Lindroth, Umbell.-Ured. 76 (Act. Fenn. XXI, Nr. l). y) Teleutosporenmembran mit grubigen Vertiefungen bedeckt, so daß die dazwischen befindlichen Verdiekungen ein zusammen- hängendes Netzwerk bilden. Uredosporenmembran gleichmäßig dick. Reticeulatae Lindr. oa) Membranstruktur der Teleutosporen undeutlich. Die nachfolgende Art zeigt den Charakter der Gruppe nur undeutlich und bildet nach Lindroth eine Übergangsform zwischen P. pimpinellae und verwandten Formen einerseits und P. oreo- selini andererseits. 34.* P. cicutae Lasch in Klotzsch, Herb. viv. myc. Nr. 787 (1845). Schroeter, Pilze 341. Syd. 372. — Lindroth, Act. Soc. Faun. Flor. Fenn. XXII, 1902, Nr. 1, 53. — Uredo cynapii Z — 359 — var. cicutae majoris de Candolle, Fl. Fr. VI, 72. — Puccinia cicutae majoris (DC.) Winter, Pilze I, 192. S. 360, Fig. B34. I. Uredospore, II. Teleutospore, anf Cicuta virosa von Redlin. Autoeupuccinia, auf Cicuta virosa L. Vorkommen der Aecidien neben Uredo- und Teleutosporen von Lindroth fest- gestellt, Zusammenhang der Sporenformen allerdings nicht ex- perimentell bewiesen. Spermogonien zwischen den Aecidien zerstreut, gerundet, fast hyalin, unter der Epidermis gebildet, von 100—125 u Durch- messer; Mündungsparaphysen hervorragend, bis 35 u lang. — Aecidien pustelförmig, eingesenkt, in Gruppen an den Blatt- stielen, Stengeln und Nerven, mitunter kleine Hypertrophien hervorrufend. Peridie schwach ausgebildet, nicht hervortretend, Zellen polygonal, unregelmäßig oder elliptisch, kaum doppelt so groß wie die Sporen; Wände dünn, von gleichmäßiger Dicke, fein und dicht punktwarzig. Hyphenmantel wenig entwickelt. Sporen rundlich-ellipsoidisch bis schmal ellipsoidisch, 17—26 : 10—20 u; Membran farblos, sehr fein und dicht warzig (nach Lindroth). — Uredolager klein, '/ı bis kaum 1 mm, auf den Blättern rund- lich, meist unterseits, auf den Stielen länglich, anfangs blasen- förmig von der Epidermis bedeckt, später nackt, hellbraun. Sporen rundlich, ellipsoidisch oder verkehrt eiförmig, 23—29 :16—22 u. Membran farblos oder blaß bräunlich, gleichmäßig 1—1,5 w dick, entfernt stachelig, (Warzenabstand 3 u), mit sicher 2, anscheinend oft 3 äquatorialen Keimporen, über denen das Epispor etwas ge- quollen ist. — Teleutosporen in kleineren, dunkleren Lagern, zum Teil auch mit Uredosporen in denselben Lagern, verkehrt eiförmig bis länglich ellipsoidisch, oft etwas unregelmäßig, 30 bis 40:20—27 u, nach Lindroth bis 48 u lang, an der Querwand ein wenig eingeschnürt, oben und unten meist abgerundet, beide Zellen gleich groß oder etwas verschieden. Membran hellkastanien- braun, 2 u dick, am Rande wellig uneben, besonders oben, auf der Fläche mit anastomosierenden oder netzförmig verbundenen Höckern und Leisten, zwischen denen sich grubige Vertiefungen befinden, doch ist diese Struktur wenig deutlich und schwer sichtbar zu machen. Keimporus der oberen Zelle neben dem Scheitel oder tiefer. der der unteren mehr oder weniger hinab- Im NEN 117 . 21—41. Puccinia Fig gerückt, beide ohne bemerkbare Papillen. Stiel kurz, mitunter etwas seitlich, Sporen abfällig (nach eig. Beob.). Auf Cicuta virosa L. Niedb.: Birkenwerder (Syd., Ur. 715), Rüders- dorfer Kalkberge (Aec., nach Sydow, Monogr. 373); Telt.: Kl. Machnow (Sydow, Myc. march. 103); Jüt.: Dahme (Groenland); Whav.: Landin (Kirsch- stein); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf, B. V.P.B. XXXV, 1893); Oprig.: Cressinsee bei Redlin (J.); Wprig.: Putlitz (Koehne). — Außerhalb der Mark: Mecklenb.: Wockersee (Lübstorf, Arch. Meckl. 1877). Pommern, Drägerbruch und Schmäckwitz (Syd., nach Lindroth). Bremen, Kuhsiel (Klebahn). B?) Membranstruktur der Teleutosporen deutlich. Gruppe der Puccinia Pimpinellae. 35.* P. heraclei Greville, Scott. Crypt. Flora I, Taf. 42 (1823). Fischer, Ur. Schw. 132., Syd. 387. — Lindroth, Act. Soc. Faun. Flor. Fenn. 22, Nr. 1 (1902), (40). — Pucc. pimpi- nellae Winter, Pilze 212 p.p. P. 155. — Aecidium heraclei (D. et M.) Oudemans, Revision I, 521. — Caeoma heraclei Dozy et Molkenboer, Neederl. Kruidk. Archiv A, I, 56. S. 360, Fig. B35. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Heracleum sphondylium von Lanke. Autoeupuccinia, auf Heracleum sphondylium L. Nicht experimentell untersucht. — Nach Versuchen von Semadeni (Cbl. Bact. 2, XIII, 1904) von Pucc. pimpinellae und P. chaerophylli biologisch verschieden, außerdem von P. pimpi- nellae durch die schwächer ausgebildete Peridie und den Besitz von 3—4 Keimporen auf den Uredosporen abweichend (Fischer). Spermogonien auf beiden Blattseiten zwischen den Aecidien ordnungslos zerstreut, unter der Epidermis gebildet, gerundet, schwach gelblich, von 90—120 u Durchmesser, mit bis 40 wu langen, gelblichen oder fast hyalinen, hervorragenden Mündungsparaphysen. — Aecidien blattunterseits, auf die Blattstiele und die ein wenig hypertrophierten Nerven beschränkt, ziemlich dicht gedrängt, pustelförmig, gelb, unregelmäßig sich öffnend. Peridie schwach ausgebildet, Zellen derselben locker zusammenhängend, rundlich oder elliptisch, den Sporen ähnlich, aber etwas größer und mit dickerer Wand und derberen Warzen. Sporen rundlich ellipsoidisch bis schmal ellipsoidisch, 21—32 : 18—28 u. Membran gleichmäßig feinwarzig (nach Lindroth). — Uredolager auf beiden Blatt- seiten, besonders unterseits, klein, zimtbraun. Sporen rundlich- — 362 — ellipsoidisch oder verkehrt eiförmig-ellipsoidisch, 25—33 :19 bis 27 u. Membran 2—2,5 wu dick, hellbraun, nach Lindroth „ziemlich dieht stachelig“, nach eig. Beob. entfernt stachelwarzig, Warzenabstand 2,5—3 u, mit meist 3 Keimporen, über denselben nicht oder kaum aufquellend.. — Teleutosporenlager auf beiden Blattseiten, zerstreut oder den Nerven entlang mehr oder weniger zusammenfließend, /ı—1 mm groß, schwarzbraun, staubig, von den Resten der emporgehobenen Epidermis umgeben. Sporen meist ellipsoidisch, 26—37 :18—27 u, an beiden Enden abge- rundet, an der Querwand wenig eingeschnürt. Membran braun, gleichmäßig ca. 2,5 « dick, gleichmäßig mit grubigen Vertiefungen versehen, deren Abstand 1,5—2 u beträgt, so daß zwischen den- selben ein erhabenes Netzwerk liegt. Keimporen mehr oder weniger hinabgerückt, der untere mitunter ganz unten, ohne Papillen. Stiel kurz, farblos, mitunter seitlich. Sporen abfällig (nach Lindroth, mit einig. eig. B.). Auf Heracleum sphondylium L. Niedb.: Hellmühle bei Lanke nach Biesenthal zu (H.). — Rügen, Stubbenkammer (Syd.). Das Aecidium scheint selten aufzutreten oder wenig beachtet zu sein. Oudemans (Rev. 521) hebt hervor, daß er das wenig bekannte Aecidium bei Bloemendaal, und daselbst auch Uredo- und Teleutosporen gefunden habe. Die drei nachfolgenden Pilze sind zwar morphologisch etwas verschieden und daher als Arten unterschieden worden, stehen einander aber doch so nahe, daß man sie vielleicht ebenso richtig nur als Varietäten einer Art, P. chaerophylli, betrachten kann. 36.* P. chaerophylli Purton, Brit. Plants III, Nr. 1553 (1821). Fischer, Ur. Schw. 129. Syd. 367. — Beschr.: Lindroth, Act. Soc. Faun. Flor. Fenn. 21, 1901, Nr. 4 (13). — Biol.: de Bary, Monatsb. Akad. Berlin 1865; Semadeni, Cbl. Bact. 2, X, 1903; XIII, 1904. — Aecidium et Uredo chaerophylli Kirchner in Lotos 1856, 180. — Puccinia pimpinellae Winter, Pilze 212. Schroeter, Pilze 321. — P. anthrisci Thümen, Contrib. myc. austr. IIl, Nr. 74 et Hedwigia 1882, 175 in Oudemans, Revision 547. S. 360, Fig. B36. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, III. Uredospore, IV. Teleutospore, auf Anthriscus silvestris von Triglitz. ') Diese Struktur ist feiner und weniger deutlich als bei P. pimpinellae. — 3635 — Autoeupueecinia. Zusammenhang der Sporenformen ex- perimentell nachgewiesen von de Bary und Semadeni. Die Verschiedenheit von P. pimpinellae ergibt sich aus Versuchen von Klebahn (Kult. VIII, 404) und Semadeni. Nach dem letztgenannten Autor sind zwei biologische Formen zu unter- scheiden: 1. auf Anthriscus silvestris Hoffm., A. cerefolium Hoffm. und Myrrhis odorata Scop. 2. nur auf Chaerophyllum aureum L. Außerdem werden folgende Nährpflanzen angegeben: Anthriscus tenerrima Boiss., A. nemorosa Spr., Chaerophyllum colo- ratum L., Ch. hirsutum L., Ch. temulum L., ?Ch. Villarsii Koch, ?Daucus sp. (Lindroth). Spermogonien unter der Epidermis gebildet, schwach gelb- lich, gerundet, 120—135 u Durchmesser, Mündungshyphen hyalin, 25—45 u lang. — Aecidien pustelförmig, gewöhnlich dicht gruppiert, kreisförmig angeordnet, kleine Häufchen mit wenigen Bechern (4—8) bildend, oder ordnungslos zerstreut, auf Blättern, Nerven und Blattstielen oft kleinere Hypertrophien hervorrufend. Peridie von einem Hyphenmantel umgeben, schwach entwickelt. Zellen 32—55 u lang, 19—38 u breit, nicht sehr fest verbunden, polygonal oder gerundet; Außen- und Innenwände ziemlich gleich dick, 2—3,5 u, beide mit ziemlich groben Warzen. Sporen poly- edrisch-gerundet, 18—35 : 16—26 u. Membran farblos, reichlich 1 u dick, mäßig fein warzig, Warzen gleichmäßig'), Warzenabstand reichlich 1 u. — Uredolager blattunterseits, gerundet, zimtbraun, ca. '/; mm groß, oben gelbliche Flecken hervorbringend. Sporen rundlich, eiförmig oder ellipsoidisch, 20—30 : 18—25 u (eig. Mess. 21—26 : 18—22 u). Membran blaß gelb bis gelblichbraun, gleich- mäßig dick, 1,5—2 u, locker stachelig, Warzenabstand 3 u. Keim- poren fast konstant 3, äquatorial, mit kaum oder nur wenig auf- quellendem Epispor. — Teleutosporenlager klein, nackt, pul- verig, schwarzbraun, gerundet oder an Blattstielen und Stengeln länglich. Sporen meist kurz und breit ellipsoidisch, 24—36 : 16 bis 26 u (eig. Mess. 32—34 : 22—23 u), an beiden Enden ge- wöhnlich abgerundet oder gegen die Basis ein wenig verschmälert, ') Die Wiedergabe der Warzen ist in der Abbildung Fig. 36, II etwas lückig ausgefallen, was sich nachträglich nicht mehr ändern ließ, — 564 — in der Mitte mehr oder weniger deutlich eingeschnürt. Membran hellbraun, mit niedrigen, gleichmäßig breiten und hohen, netz- förmig verbundenen Leisten besetzt, infolgedessen grubig punktiert, Gruben mehr oder weniger rundlich, Abstand der Mittelpunkte ca. 2 u. Keimporus der oberen Zelle meist scheitelständig, der der unteren meist um */; herabgerückt, mitunter neben dem Stiele, beide von kaum bemerkbarer Papille bedeckt. Stiel farblos oder fast farblos, zart, so lang wie die Sporen oder kürzer (nach Lindroth u. eig. B.). Auf Anthriscus silvestris Hoffm. (= Chaerophyllum silvestre L.). Berlin: Botan. Garten (H.); Obbar.: Eberswalde (Pippow); Jüt.: Dahme (Groenland); Ohav.: Nauen, Bredower Forst (Sydow, Myc. march. 3809), Finkenkrug (Sydow, Myc. march. 3536); Whav.: Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V. P. B. XL, 1898; Rupp.: Neuruppin (Warnstorf, Abh. B. V. P. B. XXXV, 1893); Oprig.: Triglitz (J.), Meyenburg (J., B. V.P. B. XXXIX, 1897); Wprig.: Lenzen (J., B. V.P.B.1899); Landsb.: Tamsel (V., Aec.); Kottb.: Peitz (Diedicke). — Außerhalb der Mark: Oberlausitz: Muskau (Syd., nach Lindroth). Hamburg: Borsteler Jäger (M.). Auf Chaerophyllum aureum L. Thüringen: Berka, und Ettersberg bei Weimar (Bornmüller). Auf Chaerophyllum hirsutum L. Telt.: Rangsdorf (Sydow, Myc. march. 3619). 37. P. retifera Lindroth, Act. Fenn. XXII, 1902, (20). — Dietel, Sitzungsber. natf. Ges. Leipzig 1888/89, 49. S. 360, Fig. B37. 1. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Chaero- phyllum bulbosum aus dem Berliner Botanischen Garten. Autoeupuccinia, auf Chaerophyllum bulbosum L. — Nach Dietel tritt dieser Pilz (als P. pimpinellae bezeichnet) auf Chaerophyllum bulbosum teils normal so auf, daß den im Mai erscheinenden Aecidien Uredosporen und später Teleuto- sporen folgen, teils, und zwar nur auf jungen Stöcken, so, daß von Mitte April an, ehe Aecidien beobachtet werden, bereits Teleutosporenlager vorhanden sind. Dieses Auftreten wird durch die Annahme erklärt, daß das Mycel in den jungen Pflanzen perenniere. Spermogonien zerstreut zwischen den Aecidien, rundlich, gelblich, unter der Epidermis gebildet, von 115—125 u Durch- messer, mit hervorragenden, 30—40 u langen Mündungsparaphysen. — Aecidien in Gruppen an hypertrophierten Teilen des Blatt- — 365 ° — stiels und der Nerven, pustelförmig, Caeoma-ähnlich, gewöhnlich mit länglichem Spalt sich öffnend. Peridien sehr schwach ent- wickelt, unecht; Zellen besonders locker oder kaum miteinander verbunden, sehr sporenähnlich, rund, 20—33 : 19—25 u, mit ca. 2 u dicker, farbloser, ziemlich grobwarziger Membran. Sporen rundlich oder ellipsoidisch, 19—30 ::17—21 u; Membran dünn, sehr fein und gleichmäßig warzig. — Uredo- und Teleutosporen- lager auf der Blattunterseite.e — Uredosporen rundlich, kurz ellipsoidisch oder eiförmig, 18—27 :17—21 u; Membran ziemlich dick, braun bis gelbbräunlich, gleichmäßig stachelig. Keimporen 3, mit nicht oder kaum aufquellendem Epispor. — Teleuto- sporen ellipsoidisch bis verkehrt eiförmig, 26—34 :19—24 u, meist an beiden Enden abgerundet, an der Querwand etwas ein- geschnürt. Membran ca. 2,5 « dick, kastanienbraun, mit einem engmaschigen Netze von schmalen und niedrigen Leisten. Sonst wie P. chaerophylli (nach Lindroth). Auf Chaerophyllum bulbosum L. Berlin: Botanischer Garten (H.). — Außerhalb des Gebiets: Connewitz bei Leipzig (Dietel in Sydow, Ured. 329 u. 437). Die Nährpflanze wird angegeben für Charlottenburg, Schöne- berg, Wilmersdorf, Buschkrug, Bredower Forst. Anmerkung: Nach Lindroth ist P. retifera besonders durch den Bau der Aecidien und außerdem durch kleinere Uredo- sporen von P. chaerophylli verschieden. Die Sporengröße des vorliegenden Materials von Berlin (Ured. 20—25:17—21, Tel. 30—35:22—23 u) paßt zur Beschreibung, ich finde aber die Uredosporen bei P. chaerophylli kleiner als Lindroth angibt, und ungefähr von derselben Größe wie bei dem Pilz auf Ch. bulbosum. Was die Aecidien betrifft, so sind dieselben bei beiden Pilzen von einem Hyphengewebe umgeben, an das sich eine sehr unvollkommen entwickelte Peridie anlehnt. Bei FP. chaerophylli ist zwischen den Peridienzellen noch etwas Zu- sammenhang und sie erscheinen meist platt gedrückt. Bei P. retifera sind sie im oberen Teil der Peridie völlig zusammen- hangslos und erscheinen wie Sporen, von denen sie sich nur durch derbere Warzen unterscheiden. Es ist beachtenswert, daß sie in den Schnitten etwas festhaften, während die unter ihnen be- findlichen Sporen leichter herausfallen. Nach dem unteren Teil der Peridie zu sind sie auch meist platt gedrückt und etwas mehr in Zusammenhang. Ich habe versucht diese Verhältnisse in den — 366 — Abbildungen (Fig. B36 und 37) darzustellen. Der von Lindroth festgestellte Unterschied ist also vorhanden, aber nicht gerade sehr ausgeprägt, und ich verstehe nicht recht, wie es möglich sein soll, zwischen den beiden Extremen, die P. chaerophylli und P. retifera repräsentieren, noch ein Mittelglied, nämlich P. aro- matica einzuschalten. Doch muß ich zugeben, daß mein Urteil sich nur auf die Untersuchung zweier Exsikkaten stützt und durch die Untersuchung zahlreicherer, frischer oder besser konservierter Materialien vielleicht modifiziert werden könnte. 38. P. aromatica Bubäk in Lindroth, Act. Fenn. XXJ, 1902 (22). — P. chaerophylli Bubäk, Sitzungsb. böhm. Ges. d. W. 1899, 21. Autoeupuceinia, auf Chaerophyllum aromaticum L. Spermogonien auf beiden Blattseiten, in geringer Zahl zwischen den Aecidien, rundlich, gelblich hyalin, unter der Epi- dermis gebildet, von 115—130 u Durchm. Mündungsparaphysen hervorragend, 40—52 u lang. — Aecidien auf der Blattunter- seite, oft den Nerven entlang angeordnet, pustelförmig, anfangs von der Epidermis bedeckt, später durch einen langen Spalt sich öffnend, mehr oder weniger zusammenfließend. Peridie schwach entwickelt, von einem mäßigen Mantel meist paralleler Hyphen umgeben. Zellen rundlich-polygonal, 24—32 :15—26 u, farblos, mit gleichmäßig dicker, warziger Membran, sehr unregelmäßig und locker zusammengefügt. Sporen rundlich, eiförmig oder ellip- soidisch, 19—24 : 15—22 u. Membran farblos, dicht und deutlich warzig. — Uredolager auf der Blattunterseite, anfangs von der Epidermis bedeckt, zimtbraun, größer als bei den verwandten Arten. Sporen kurz ellipsoidisch bis verkehrt eiförmig, 21—28: 17—23 u. Membran gleichmäßig 2,5 w dick, gelblichbraun, gleichmäßig und deutlich stachelig. Keimporen 3, ohne auf- quellendes Epispor. — Teleutosporenlager teilweise aus Uredo- lagern hervorgehend, meist auf der Blattunterseite, klein, rund, an den Blattstielen verlängert, fast schwarz. Sporen ellipsoidisch bis verkehrt-eiförmig, an beiden Enden abgerundet, an der Quer- wand wenig eingeschnürt; Membran bis 4 w dick, braun, Epispor wie bei P. retifera. Teleutosporen auch im übrigen wie bei P. retifera (nach Lindroth). — 367 — P. aromatica soll zwischen P. chaerophylli und P. retifera sowohl im Bau der Peridien wie in der Größe der Uredosporen eine Art Mittelstellung einnehmen. Vergl. das unter P. retifera Gesagte. Außerhalb des Gebiets: Schlesien: Jauer, Brechelshof (Gerhardt in Herb. Sydow). Sachsen: Pirna (Krieger, Fung. saxon. 1003), ferner in Böhmen und Rußland nachgewiesen. Die Nährpflanze kommt im südöstlichen Ge- biet vor. 39.* P. pimpinellae (Strauß) Martius, Fl. Mosq. 2. Aufl., 1817, 226. W. 212. Sch. 321 p.p. P. 155. Fischer, Ur. Schw. 127. Syd. 408. — Biol.: Klebahn, Kult. VIII, 404. Semadeni, Chl. Bact. 2, X, 1903; XIII, 1904. — Iwanoff, Cbl. Bact. 2, XVII, 1907. — Beschr.: Juel, Oefv. Vet. Akad. Förh. 1899. Lindroth, Act. Soc. Faun. Flor. Fenn. XXII, 1902, Nr. 1, 29. — Uredo pimpinellae Strauß, Wetterau. Ann. II, 1811, 102. Uredo pimpinellae Unger, Exanth. 247, non Strauß quae est Puceinia, nach Oudemans, Catal. raisonne 187. S. 360, Fig. B39. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, III. Uredospore, IV. Teleutospore, auf Pimpinella saxifraga von Triglitz. Autoeupuccinia, auf Pimpinella magna L., P. saxi- #rasa L., P. nigra Willd. (=P. saxifraga), P. peregrina L. Zusammengehörigkeit des Aecidiums mit den Uredo- und Teleuto- sporen experimentell nachgewiesen (Klebahn, Semadeni). Lindroth nennt weitere Pimpinella-Arten als Nährpflanzen. Auf die übrigen von früheren Autoren als Nährpflanzen genannten Um- belliferen, soweit sie geprüft sind, nicht übergehend (Semadeni). Spermogonien in Gruppen oder zwischen den Aecidien zerstreut, gerundet, unter der Epidermis gebildet, meist auf beiden Blattseiten, schwach gelblich, 125—140 u Durchmesser, mit hervor- ragenden Mündungsparaphysen. — Aecidien in kleineren oder größeren Gruppen, oft den Nerven entlang angeordnet und kleinere Hypertrophien hervorrufend, gelblich, pustelförmig. Peridien wenig eingesenkt, nicht oder wenig unter der Epidermis hervortretend und dann glänzend weiß und unregelmäßig zerschlitzt. Zellen sehr ungleich, 26—52 u lang, 13—29 u breit, meist viereckig rektangulär, unregelmäßig angeordnet, im Peridienlängsschnitt hoch aber wenig tief (bis 12 «). Wände fast gleichmäßig 3 bis 5 « dick oder Außenwände etwas dicker; Epispor unregelmäßig — 368 — warzig, das der Innenwände etwas gröber. Hyphenmantel mäßig entwickelt. Sporen gerundet ellipsoidisch, hyalin, 22—29 :20 bis 26 u. Membran kaum 1. dick, fein warzig, Warzenabstand kaum 1 u, Warzen etwas ungleich und unregelmäßig, denen von Peridermium entfernt ähnlich. — Uredolager vorzugsweise unterseits, gerundet, klein, '/„—'/; mm, zimtbraun bis kastanien- braun, einzeln, kaum zusammenfließend, kleine gelbliche Flecken hervorbringend. Sporen rund oder oval, 22—32:21—27 u. Membran hellbraun, gleichmäßig ca. 2,5 u dick,. entfernt stachelig, Warzenabstand ca. 3 «, mit 2 (selten 3) Keimporen, mit wenig oder gar nicht aufquellendem Epispor. — Teleutosporenlager braun bis schwarz, sonst wie die Uredolager, am Stengel oft länglich. Sporen meist kurz ellipsoidisch, selten mehr länglich, 27—37 : 19 bis 25 u, beidendig meist abgerundet, in der Mitte etwas ein- geschnürt. Membran braun, gleichmäßig ca. 2,5 a dick, mit gru- bigen, 2—2,5 wa entfernten Vertiefungen, so daß die dazwischen befindlichen Verdickungen ein zusammenhängendes Netzwerk bilden. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, der der unteren ®/3 bis ®”/ı herabgerückt, ohne bemerkbare Papille. Stiel hyalin oder fast farblos, nicht oder kaum länger als die Spore, 6—7 u breit, mitunter seitlich ansitzend (nach Lindroth u. eig. B.). Auf Pimpinella saxifraga L. Berlin: Grunewald (H., Aec.; Syd. 1317 [Aeec.|, 825); Obbar.: Abhang am Straussee bei Strausberg (H.), Ebers- walde (H., B. V.P. B. XXXIX, 1897); Niedb.: Lanke, Hellmühle (H., B. V. P. B. XLVII, 1905); Telt.: Wannsee (Syd., nach Lindroth); Pots.: Neubabels- berg (Syd., nach Lindroth); Oprig.: Triglitz (J.); Landsb.: Düsterlho Schanze (M., B. V.P.B. XXVIII, 1886); Leb.: Fürstenwalde (M., B. V.P. B. 1887); Frankfurt a. ©. Buschmühle (H., P. magna?). Auf PimpinellamagnaL. Berlin: Wilmersdorf (Sydow, Myc. mareh. 1383 [Aec.], 1384; H.), Friedenau (Syd., Ur. 524); Ang.: Werbellinsee bei Joachimsthal (H.); Niedb.: Hellmühle bei Lanke (H.); Telt.: Steglitz (Syd., Ur. 118); Rupp.: Zw. Rheinsberg und Warenthin (H.); Landsb.: Tamsel (V., mit Aec.). Auf Ostericum palustre Bess. (= pratense Hoffm.). Temp.: Lychen (Heiland in Sydow, Mye. march. 1705). Das vorliegende Material zur Unter- suchung zu dürftig. Nach Lindroth ist dieser Pilz von P. pimpinellae mor- phologisch nicht zu trennen. Puceinia bulbocastani (Cum.) Fuckel, Symb. 52 (1869); Fischer, Ur. Schw. 133; Syd. 363, sei als ein weiterer Pilz dieser Gruppe, auf dessen etwaiges Vorkommen in der Mark zu achten wäre, genannt. Puecciniopsis, auf Carum bulbocastanum Koch. In der Rheingegend (Bingen, cf. Thümen, Myc. univ. 932, Bonn, Jo- hannisberg, Nassau) nach Lindroth mehrfach beobachtet. Nährpflanze in der Mark nur eingeschleppt. 14. Teleutosporen und Aecidien, falls vorhanden, auf Pri- mulaceen. P. primulae (DC.) Duby, Bot. Gall. II, 891. Fischer, Ur. Schw. 161. Autoeupuccinia, auf Primula acaulis Jacq., Pr. elatior Jacq., Pr. officinalis Jacg. Die mir bekannt gewordenen Fundorte liegen weit entfernt (Schweiz, Österreich, Norwegen usw.). 15. Teleutosporen und Aecidien, falls vorhanden, auf Gen- tianaceen. 40.* P. gentianae (Strauß) Martius, Fl. Mosq. 226 (1817). Link, Spec. II, 73 (1824). W. 205. Sch. 316. P. 147. Fischer, Ur. Schw. 164. Syd. 340. — Biol.: Bock, Cbl. Bact. 2, XX, 1908. — Uredo gentianae Strauß, Wetterau. Ann. II, 1811, 102. S. 360, Fig. B40. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Gentiana pneumonanthe von Triglitz. Autoeupuccinia, auf Gentiana-Arten. — Von dem Pilze auf G. pneumonanthe L. vermutete Fischer, daß er als be- sondere Art von den übrigen abzutrennen sei. Versuche von Bock ergaben dann aber, daß G. pneumonanthe leicht durch den Pilz von G. eruciata und excisa infiziert wurde. Demnach wäre P. gentianae eine einheitliche Art. Es ist freilich nicht ganz ausgeschlossen, daß auf G. pneumonanthe noch eine zweite Form von abweichendem Verhalten vorkommt. Spermogonien honiggelb, in kleinen Gruppen. — Aecidien in kreisförmigen, länglichen oder unregelmäßigen Gruppen auf bräunlichen Flecken. Peridien flach, mit weißem, zerschlitztem Saume. Außenwand der Zellen bis 5 x dick, Innenwand dünner. Sporen 16—23:14—17 u. Membran dünn, farblos, dicht fein- warzig. Inhalt orange (nach Schroeter, Winter und Fischer). — Uredo- und Teleutosporenlager über beide Blattflächen regel- Kryptogamenflora der Mark Va. 24 — 370 — los zerstreut, zahlreicher auf der Unterseite, zuweilen kreisförmig angeordnet, länglich rund, etwa '/s mm lang, anfänglich von der Epidermis bedeckt, die dann durch einen Längsriß aufreißt. Uredo- lager braun, Teleutosporenlager schwarzbraun. — Uredosporen ellipsoidisch bis eiförmig, 28—32 : 21—24 u, Membran bräunlich- gelb bis ockergelb, ca. 2 u dick, mit locker stehenden, 3—5 uw entfernten Stachelwarzen besetzt und mit 2 oder 3 äquatorialen Keimporen. — Teleutosporen ellipsoidisch bis fast kugelig, in der Mitte ein wenig eingeschnürt, auf Gentiana acaulis L,, excisa Presl. und eruciata L. mehr rund und beidendig ge- rundet, 32—38 :24—32 u, auf G. pneumonanthe L. mehr länglich und ungleichartiger in der Form, 32—45 :18—28 u, auch häufiger unten in den Stiel verschmälert, beide Zellen ungefähr gleich groß. Membran braun, glatt, gleichmäßig etwa 3—4 u dick. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, der der unteren dicht unter der Scheidewand oder bis zur Zellmitte herabgerückt, von einer breiten aber sehr niedrigen Papille bedeckt. Stiel fast so lang wie die Spore, sehr zart, farblos. Sporen abfällig. Aus- nahmsweise einzellige Teleutosporen (wes. nach Fischer). Sporenlager an dem mir vorliegenden Material auf G. pneu- monanthe vorwiegend auf der Öberseite der Blätter. Uredo- sporen 22—27 : 19—22 u, Abstand der Warzen 8—4 u. Teleuto- sporen nach unten nur selten verschmälert, 32—838:19—26 u, Membran am Scheitel und dem unteren Keimporus bis 5 u, sonst gleichmäßig 3—4 w dick, Papille nicht auffällig oder von der übrigen Membran kaum unterscheidbar. Auf Gentiana pneumonanthe L. Ohav.: Finkenkrug (Peters; s. auch Sydow, Mye. march. 4729 u. 4730); Oprig.: Triglitz (J., F. s. e. 437). — Nordseeinsel Röm: Lakolk (J.). Im Botan. Garten zu Berlin auf Gentiana acaulis L. var. excisa Presl. (Peters u. H.). P. sweertiae (Opiz) Winter, Pilze 205 (1884). Fischer, Ur. Schw. 166. Autoeupuccinia, auf Sweertia perennis L. Bisher nicht beobachtet. Die Nährpflanze kommt zwar selten, aber doch an zahlreichen Stellen in der Provinz vor. Der Pilz ist im Riesen- gebirge beobachtet worden: Schneekoppe (Rabenh.-Pazschke, Fung. eur. et extr. 4237), Riesengrund (Vestergren, Micr. 317). — 371 — 16. Teleutosporen auf Apocynaceen, Aecidium fehlt. P. vincae (DC.) Berk., Engl. Fl. V, 364 (1836). Fischer, Ur. Schw. 167. Brachypuccinia, auf Vinca minor L. Die Nährpflanze kommt in der Provinz verwildert und vereinzelt wild vor: Kummersdorfer Forst bei Zossen; ? Rüdersdorf (nach Ascherson-Lackowitz). Der Pilz ist anscheinend nur in entfernten Gebieten (Lothringen, Vestergren Mier. 790, Österreich, Sydow, Ur. 1685 usw.) beobachtet worden. 17. Teleutosporen und Aecidien, falls vorhanden, auf Labiaten. a) Autoeupuccinien. 4l.* P. menthae Persoon, Syn. 227 (1801). — W. 204. Sch. 321. Fischer, Ur. Schw. 168 u. 549. Syd. 282. Biol.: Plowright, Br. Ur. 157. Klebahn, Kult. V, 334 (1896); Ww. R. 57. Cruchet, Cbl. Bact. 2, XVII, 1906, 212. — Cytol.: Sappin-Trouffy, Le Botaniste V, 1896/97. — Aecidium menthae de Candolle, Fl. Fr. IV, 95. — Uredo menthae Pers., Syn. 220. S. 360, Fig. B4la. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore auf Mentha silvestris von Hamburg; 41b. I. Uredospore, 1I. Teleutospore, auf Mentha arvensis von Triglitz; 41c. Uredospore auf Origanum vulgare von Zechow; 41d. Teleutospore auf Clinopodium vulgare vom Werbellinsee. Autoeupuccinia, auf Arten von Mentha, Calamintha, Clinopodium, Origanum, Satureja und einigen anderen La- biaten. Zusammenhang der Uredo- und Teleutosporengeneration mit dem Aecidium durch Versuche bewiesen (Klebahn 1896, Cruchet). — Die Aecidien treten im Frühjahr an jungen de- formierten Trieben auf, die ganz vom Mycel durchzogen sind; man kann die Hyphen bis in die Nähe des Vegetationspunktes nachweisen (Klebahn, Ww. R. 57). Plowright meint, daß das Aecidienmycel (auf M. viridis) perennierend sei. Derartige In- fektionen können aber auch durch Eindringen der Sporidien- keimschläuche in die im Boden befindlichen oder eben hervor- kommenden Knospen zustande kommen (vergl. Ochropsora sorbi und Uromyces pisi), und so soll es nach Cruchet auch hier sein. Die Teleutosporen keimen nach demselben Autor nach der Überwinterung, und zwar in Wasser, nicht in feuchter Luft. Den wesentlichsten Anteil an der Verbreitung des Pilzes über- nehmen die Uredosporen, die ihre Keimfähigkeit zum Teil bis in den Winter bewahren. 24* Nach Cruchet zerfällt P. menthae in eine Reihe von spe- zialisierten Formen: 1 > Auf Mentha longifolia Huds. (= M. silvestris L.); übergehend auf M. arvensis L. var. parietariaefolia Beck, schwächer auf M. rotundifolia Huds., unvoll- kommen auf M. viridis L. und Satureya hortensisL. . Auf M. viridis L.; nur schwierig auf andere Menthae spicatae, selbst auf M. viridis crispata (Schrad.) kaum, und gar nicht auf M. aquatica L., M. piperita L. var. citrata Ehrh., M. arvensis L. und M. dume- torum Schult. übergehend. . Auf M. arvensis L.; auf Satureja hortensis L. nur schwierig Teleutosporen bildend, auf M. rotundifoliaL., alpigena Kerner und spicata-Formen nur schwach sich entwickelnd. . Auf M. aquatica L.; übergehend auf M. arvensis L. var. parietariaefolia Beck, M. piperitaL. var. citrata Ehrh., M. dumetorum Schult., Satureya hortensis L., ferner, jedoch ohne Teleutosporen zu bilden, auf M. ro- tundifolia L., alpigena Kerner, piperita L. var. offieinalis Sole; nicht übergehend auf M. longifolia und arvensis. . AufSatureja eclinopodium (Spenner) |= Clinopodium vulgare L.]. . Auf Satureja calamintha L. (Scheele) [= Calamintha officinalis Mönch] subspec. silvatica (Bromf.). . Auf Satureja calamintha subsp. nepetaL. var. nepe- toides (Jord.) Brig. [Calamintha nepetoides Jord.]. Verschiedenheit von den andern Formen nicht genügend bewiesen. . Auf Satureja acinos L. [= Calamintha acinos Clairv.] und S. alpina L. [= Cal. alpina Lamarck]'). Der Form 5 und einer der Formen 6—8 dürften Pucecinia clinopodii de Candolle, Fl. Fr. VI, 57 und Uredo calaminthae Strauß, Wett. Ann. II, 95 mehr oder weniger entsprechen. !) Bezeichnung der Labiaten nach Cruchet; vergl. Briquet, Les Labiees des Alpes maritimes, und Briquet, Labiaten in Engler u. Prantl, Natürliche Pflanzenfamilien. TEN ur Spermogonien in kleinen Gruppen zusammenstehend oder zerstreut, honiggelb. — Aecidien an Stengeln und Blattstielen sehr weitläufig stehend, dicke Auftreibungen und Verkrümmungen hervorrufend, an den Blättern in rundlichen Flecken, die oft blasenförmig gewölbt sind. Peridie groß, flach, sehr locker gefügt; Zellen stark zusammengedrückt und nicht fest miteinander ver- bunden, Außenwände ca. 2 u dick, mit zarter Stäbchenstruktur, Innenwände ca. 3 u dick, mit derberer Stäbchenstruktur. Sporen länglich ellipsoidisch, 22—29 : 14—18 u, die längere Achse in die Kettenrichtung fallend. Membran ca. 1,5 w dick, farblos, schön gleichmäßig warzig, Warzen ziemlich derb, Abstand 1 „; Inhalt orangerot. — Uredolager auf der Blattunterseite, zerstreut, rundlich, "/a—!/s mm, zimtbraun, mitunter kreisföürmig um ein zentrales Lager. Sporen kugelig, ellipsoidisch oder eiförmig, 21 bis 28 u, nach eig. Mess. 20—26 : 16—21 u. Membran blaßgelb, 1—1,5 u dick, mit locker stehenden, 2,5—3 u entfernten Stacheln besetzt. Keimporen nicht sehr deutlich, sicher 2, vielleicht 3. — Teleutosporenlager unterseits, //—1l mm, regellos zerstreut, mitunter etwas zusammenfließend, früh nackt, schwarz, polster- förmig und etwas fest, aber pulverig. Sporen kurz ellipsoidisch, ziemlich gleichmäßig, 283—35 : 21—22 u, nach eig. Mess. 26 bis 31: 21—25 u, oben und unten gerundet, in der Mitte eingeschnürt. Membran braun, gleichmäßig ca. 2 « dick, mit locker stehenden Warzen besetzt, Abstand derselben 1—4, nach eig. Mess. 2—3 u. Keimporus der oberen Zelle meist scheitelständig, der der unteren Zelle nahe unter der Scheidewand, beide von kräftiger, bis 6 u breiter, 2—3 u hoher Papille bedeckt.. Stiel sehr lang, zart, farblos, mitunter seitlich ansitzend. Sporen abfällig (nach Schroeter, Fischer u. eig. B.). Auf Mentha arvensis L. (Form 3). Berlin: Hippodrom (Sydow, Myc. march. 1819), Schöneberg (Sydow, Myc. march. 3438); Niedb.: Birken- werder u. Müggelsee (H.); Whav.: Rathenow u. Marzahne (Kirschstein, B. V. P. B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Lenzen (J.). Auf Mentha aquatica L. (Form 4). Berlin: Bot. Garten (Kärnbach, B. V.P. B. XXIX, 1887, Wannsee (Sydow, Myc. march. 4507), Grunewald, Schlachtensee (H.); Ang.: Werbellinsee bei Joachimsthal (H.); Telt.: Grünau (Sydow, Mye. march. 119); Whav.: Rathenow (Kirschstein, 1. c.); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf, B. V.P. B. XXXV, 1893), Rheinsberg (H., B. V.P. B. XLV, 1903); Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Lenzen, Rudower See (J., B. V. P. B. 1899). = ae Auf Mentha arvensis X aquatica (Form ?). Telt.: Kl. Machnow (Sydow, Myc. march. 3341, ?); Oprig.: Triglitz (J.). Auf Mentha silvestris L. Berlin (A. Braun 1854, Blätter kahl, Bestimmung der Nährpflanze?), Botan. Garten (Sydow, Myc. march. 1617, ?); Telt.: Dahlem, Bot. Garten (H.). — Holstein: Blankenese, Elbufer (J.). Auf Mentha crispa L. Berlin: Bot. Garten; Telt.: Steglitz (Sydow, Myc. march. 3540, ?). Auf Mentha piperitaL. Berlin: Bot. Garten (Sydow, Myc. march. 822). Auf Mentha rotundifolia x longifolia. Oprig.: Triglitz (J.). Auf Calamintha acinos ÜOlairv. (Form 8). Berlin: Wilmersdorf (H.), Charlottenburg (Zopf u. Sydow, Myc. march. 64); Ang.: Werbellinsee (H.); Obbar.: Freienwalde (H.), zwischen Biesenthal u. Lanke (M.); Niedb.: Birken- werder (H.); Oprig.: Triglitz (J.). Auf Clinopodium vulgare L. (Form 5). Ang.: Werbellinsee (H.); Landsb.: Breitebruch bei Landsberg (Sydow, Myc. march. 2123). — Mecklenb.: Raddenfort (Lübstorf, Arch. Meckl. 1877). Auf Satureja hortensis L. (Form 1?). Berlin: Humboldthain (Sydow, Myc. march. 418). Auf Origanum vulgare L. Landsb.: Zechow (Sydow, Myc. march. 3444). Runde, ziemlich große, hellbraune, von der aufgerissenen Epidermis umgebene Uredolager (nicht zu P. Rübsaameni gehörig, s. diese). Diese Form hat Cruchet nicht untersucht (s. Abbild. 41e). 42.** P. nigrescens Kirchner, Lotos 1856, 182. — Fischer, Ur. Schw. 171. Syd. 288. — Pucc. obtusa Schroeter, Abh. d. Schles. Ges. 1869, S. 13; Pilze 316. Winter, Pilze 203. S. 390, Fig. B42. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, III. Uredospore, IV. Teleutospore, auf Salvia verticillata von Berlin, Bot. Garten. Autoeupucecinia, auf Salvia verticillata L., nach P. u. H. Sydow auch auf S. judaica Boiss. und virgata Ait. — Nicht experimentell untersucht. Spermogonien in Gruppen, unter der Epidermis gebildet, kugelig, eingesenkt, honigfarben, von 150—170 u Durchmesser. — Aecidien den Blattnerven entlang auf länglichen, oft violetten oder rötlich violetten Flecken, in meist verlängerten Gruppen dicht gedrängt. Peridie zylindrisch, mit ausgebreitetem, unregel- mäßig zerschlitztem Saume. Zellen 18—23 u hoch, 14—18 u tief, wenig schief, außen mit einem Fortsatz nach unten weit übergreifend, Wände 3—4 u dick, Außenwand fast glatt, Innen- wand mit ziemlich derber Stäbchenstruktur. Sporen unregelmäßig polyödrisch, goldgelb, Durchmesser 17—26 u. Membran kaum 1 u dick, sehr fein und gleichmäßig warzig, Warzenabstand kaum 1 u (nach P. u. H. Sydow, ergänzt). — Uredolager auf der Unter- seite der Blätter, einzeln auch oberseits, zerstreut, ca. !/s mm groß, hellbraun, pulverig. Uredosporen rundlich-oval, 23—27 : 21 bis 26 u (eig. Mess.); Membran hellbraun, 1—2 u dick, entfernt und ungleichweit stachelwarzig, Warzenabstand bis 3 u; mit 2 deut- lichen Keimporen. — Teleutosporenlager auf der Blattunter- seite, spärlich auf der Oberseite, zerstreut, '/a bis fast 2 mm groß, stark pulverig, braunschwarz. Sporen ellipsoidisch bis eiförmig, 35—45 :21—31 u, nach eig. Mess. 36—48 : 24—29 u, am Scheitel gerundet oder kaum verjüngt, an der Basis meist gerundet, seltener etwas in den Stiel verschmälert, an der Querwand schwach ein- geschnürt; beide Zellen gleich groß oder die untere schmäler und mitunter auch etwas länger als die obere. Membran glatt, dunkel- braun, ca. 3 u, am Scheitel bis 7 u dick, hier mit breiter heller Kappe versehen. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, der der unteren nahe an der Querwand, auch dieser mit einer helleren Kappe. Stiel zart, farblos; Sporen abfällig (nach Fischer und eig. Beob.). Auf Salvia verticillata L. Berlin: Botan. Garten (L. Kärnbach 1886; Sydow, Myc. march. 59 u. 221, Aec.). Auf Salvia spec. Berlin: Botan. Garten (H.). Über Sydows angebliches Exsikkat dieses Pilzes in Baenitz, Herb. eur. 2910, vergl. Puccinia balsamitae. b) Mieropuccinien. 43.” P. caulincola Schneider!), 48. Jahresber. d. schles. Ges. f. vaterl. Kult. 1870, 120. — Winter, Pilze 195. Fischer, Ur. Schw. 172. Syd. 301. — Stämpfli, Hedw. XLIX, 1909. — P. Schneideri Schroeter in Schneider, Herb. Schles. Pilze Fasc. IX; Schroeter, Pilze 344. Plowright, Br. Ur. 201. S. 390, Fig. B43. I. einzellige, II. zweizellige Teleutospore, auf Thymus serpyllum von Biesenthal. Micropucecinia, nachSchroeter, Lagerheim, Plowright?). - Auf Thymus serpyllum L. nebst den Formen chamaedrys ) P. eaulincola Nees ist eine andere Art, ef. P. tanaceti. °®) Das von Winter, Pilze 195, hierhergezogene Aecidium thymi Fuck. gehört zu Puccinia stipae (Opiz) Hora, cf. Bubäk, Cbl. Bact. 2, IX, 1902, 913— 928. Fr., angustifolius Pers. und pannonicus All. Mycel an- scheinend in den Trieben perennierend, die abnorm verlängert werden und nicht zum Blühen kommen. Teleutosporenlager an aufgetriebenen Stellen der Stengel, besonders in der Nähe der Blattansatzstellen. Anfangs von der Epidermis bedeckt, später nackt, von der gesprengten Epidermis umgeben, dunkelbraun. Sporen meist ellipsoidisch, 25—38 : 18 bis 21 u, n. eig. Mess. 23—31:18—22 u, am Scheitel gerundet oder etwas vorgezogen, am Grunde gerundet, an der Querwand etwas eingeschnürt, die beiden Zellen ungefähr gleich groß. Membran blaß gelbbraun, glatt, 2—3 u dick, über den Keimporen papillen- artig auf 4—6 u verdickt. Der obere Keimporus meist scheitel- ständig, der untere in verschiedener Höhe. Stiel sehr lang, farblos, mitunter seitlich ansitzend, Sporen sich leicht ablösend. Häufig einzellige Teleutosporen, 19—25 : 16—20 uw (n. Fischer u. eig. B.). Auf Thymusserpyllum L. Obbar.: Biesenthal (Ule in Rabenh., F. eur. 2617). — Rügen: Zwischen Lobbe und Göhren (Syd. in Vestergren, Micr. rar. sel. 266). Auf Thymus angustifolius Pers. Nieblum auf Föhr (Jaap, F. s. e. 119). Anmerkung. Puccinia constricta Lagerheim, Hedw. 1889, 105, von v. Lagerheim als Varietät zu P. caulincola be- schrieben, wurde von Fischer als Spezies aufgefaßt. Die Nähr- pflanze Teucrium montanum L. kommt zerstreut in Mittel- deutschland vor, nicht in der Provinz. 44.* P. betonicae (Alb. et Schw.) de Candolle, Fl. Fr. VI, 57 (1815). W. 172. Sch. 343. P. 199. Fischer, Ur. Schw. 173. Syd. 274. Fuckel, Symb. mycol., 1. Nachtrag, 8. Plowright, Br. Ured., 200. — Puccinia anemones ß betonicae Albertiri et Schweinitz, Consp. 131. S. 390, Fig. B44. Teleutospore auf Betonica officinalis aus Thümen, Mye. univ. 741. Micropuccinia, auf Betonica officinalis L. Teleutosporenlager rundlich, bis 1 mm groß, über große Strecken der unteren Blattfläche zerstreut, dieselben oft ganz be- deckend, früh nackt, braun, mit leichtem Stich ins Rötliche. Sporen ellipsoidisch, 23—42:18—25 u, oben und unten gerundet, an der Querwand wenig eingeschnürt. Membran glatt, hellbraun, gleichmäßig dick. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig oder etwas zur Seite gerückt, der der unteren Zelle in halber ‘ Höhe oder mehr oder weniger bis zum Stiel hinabgerückt, beide von farbloser, halbkugelig vorgewölbter Papille bedeckt. Stiele kurz, farblos, Sporen abfällig. Mitunter einzellige Teleutosporen (wesentl. nach Fischer). Mycel anscheinend überwinternd. Die befallenen Blätter bleicher, schmäler und länger gestielt als die gesunden. Auf Betonica offieinalis L. Whav.: Hohes Rott, Stechow bei Rathenow (Kirschstein, B. V. P.B. XL, 1898). — Bonn (Körnicke in Thümen, Myc. univ. 741), ferner in Bayern und Österreich beobachtet. In diese Gruppe gehören noch die folgenden, bisher in der Provinz nicht gefundenen Pilze: P. Rübsaameni P. Magnus, Ber. Deutsch. Bot. Ges. XXII, 1904, 344. Fischer, Ur. Schw. 549. Micropuccinia, auf Origanum vulgare L. Das die Triebe durchziehende, hexenbesenbildende Mycel ist von Magnus genauer untersucht worden. (Fundort Remagen am Rhein, leg. Rübsaamen). In der Provinz kommt die Nährpflanze nur vereinzelt vor (Rüdersdorfer Kalkberge, Bredower Forst, Zechow) vergl. P.menthae. Jovanberg, Kara- wanken (J., F.s. e. 276) 1000 m hoch. P. Vossii Körnicke in Rabenh., F. eur. Nr. 1294. Fischer, Ur. Schw. 174. Syd. 298. Micropuccinia, auf Stachys recta L. Aus der Schweiz (Fischer) und aus Krain (Magnus) bekannt, nicht aus Böhmen (Bubäk); vermutlich in Norddeutschland fehlend. Stachys recta wird angegeben für Wilmersdorf, Schmargendorf, Schildhorn, Rüdersdorfer Kalkberge, Stachys annua für Biesenthal und Freienwalde. Vergl. Puc- einia stachydis. 18. Teleutosporen und Aeeidien, falls vorhanden, auf Adoxa- . eeen, oder Aecidien auf Adoxaceen und Teleutosporen auf Balsaminaceen. 45.* P. argentata (Schultz) Winter, Kr. Fl. I, 194 (1884). Sch. 340. P. 193. — Biol.: Bubäk, Cbl. Bact. 2, X, 1903, 574; XII, 1904, 412; XVI, 1906, 150. Klebahn, Ww. R. 323. Fischer, Ur. Schw. 143 u. 546. Syd. 450. — Aecidium argentatum — 378 — Schultz, Prodr. Fl. Stargard 454 (1819). — Aecidium adoxae Opiz?; Graves in Duby, Bot. Gall. II, 908 p.p.? (1830); Fiedler in Klotzsch, Herb. mye. I, 779 (1845). — Aec. albescens Grev. Fl. Edinb. 444 (p. p.?). S. 390, Fig. B45a. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Adoxa moscha- tellina vom Tralauer Forst, III. Uredospore, IV. Teleutospore, auf Impatiens nolitangere von Triglitz; 45 b. Peridienzellen auf A. moschatellina aus Krieger, Fung. sax. 554; 45c. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore auf A. moschatellina aus Rabenh., Fung. eur. 2379 (Zugehörigkeit von 45b u. c?). Heteröcisch. Aecidien auf Adoxa moschatellina L., im Mai. Uredo- und Teleutosporen auf Impatiens nolitangereL. Zusammenhang von Bubäk nachgewiesen. Teleutosporen über- winternd. Das Aecidienmycel durchzieht den ganzen Sproß; nach Bubak (1906) perenniert dasselbe aber nicht; vielmehr müssen die Pflanzen jedes Jahr von neuem infiziert werden). Spermogonien honiggelb, zwischen den Aecidien auf der Unterseite der Blätter zerstreut, 100—180 u breit. — Aecidien über große Teile der Blätter und Blattstiele verbreitet, auf den Blättern unterseits, etwas zerstreut, an den Blattstielen und Stengeln noch etwas entfernter; Peridie weiß, anfangs halbkugelig gewölbt, durch ein zentrales rundliches Loch sich öffnend, endlich mit ziemlich breit umgeschlagenem, tief zerschlitziem Rande, !/a bis !/; mm im Durchmesser. Peridienzellen groß, in regelmäßigen Reihen, im Zusammenhange von eckigem oder länglichem Umriß, im Peridienlängsschnitt rhomboidisch, ca. 22 u hoch, ca. 26 u tief, nach Bubäk Außenwand auf 7—11 u verdickt, an dem mir vorliegenden Material Außen- und Innenwände ziemlich gleich dick, 3—5 u, Außenwände fein quergestreift, Innenwände mit etwas gröberer Stäbchenstruktur, beide auf der Fläche fein warzig. Sporen rundlich-polyädrisch, 18—22 :13—20 u, nach eig. Mess. 16—17:14—16 u. Membran sehr dünn, kaum 1 « dick, sehr ') Durch Aussaat der Aecidiosporen auf Impatiens nolitangere war ich im Frühjahr 1910 imstande, den Zusammenhang zu bestätigen. Die er- haltenen Teleutosporen wurden auf die Erde eines Topfes gebracht, in dem sich Adoxa-Rhizome befanden. Im Frühjahr 1911 kamen zahlreiche Pflanzen ganz mit Aecidien bedeckt hervor. Es findet also eine unterirdische Infektion statt, entweder an den Knospen oder an den daraus hervorwachsenden jungen Trieben (vergl. Ochropsora sorbi). Arthur (Mycologia IV, 1912, 20) übertrug die Aecidiosporen mit Erfolg auf Impatiens aurea Muhl. 2: ee fein warzig, Warzenabstand weniger als 1 u, zwischen den feinen Warzen größere einzeln und in Gruppen und sehr große, die ab- fallende Plättchen bilden. Inhalt goldgelb (nach Bubäk und eig. Beob. an experimentell geprüftem Material. — Uredo- und Teleutosporenlager rundlich, klein, kaum '/; mm, über die Blattunterseite zerstreut, frühe nackt. Uredolager hellbraun, Te- leutosporenlager etwas dunkler; oft beiderlei Sporen in demselben Lager. — Uredosporen kugelig bis ellipsoidisch, von 16—21 u Durchmesser. Membran blaßgelblich, 1,5—2 u dick, mit locker stehenden Stacheln (Abstand 1,5—2 a) und 4—7, meist 4 Keim- poren. — Teleutosporen ellipsoidisch bis kurz spindel- oder keulenförmig, 24—35 :14—18 u (18—24: 15—20, Bubäk), am Scheitel gerundet oder verjüngt, an der Basis gerundet oder in den Stiel verschmälert, an der Querwand schwach oder gar nicht eingeschnürt, beide Zellen gleich oder verschieden groß. Membran gelbbraun, ca. 1,5 « dick, glatt. Keimporus der oberen Zelle meist scheitelständig, der der unteren dicht unter der Scheidewand oder etwas herabgerückt, beide von kräftiger, bis halbkugeliger, 4—5 u breiter farbloser Papille bedeckt. Stiel farblos, zart, Sporen abfällig (nach Fischer, teilw. n. Bubäk u. eig. B.). Aecidien: Auf Adoxa moschatellina L. Schleswig-Holstein: Tralauer Holz bei Kaden (Dr. Hinneberg 1910; von mir experimentell geprüft), Escheburg bei Geesthacht (Jaap, F. s. e. 116; dem vorigen morphologisch ähnlich; Teleutosporen auf Impatiens in der Nähe, s. unten). Sichere Funde aus der Provinz fehlen (vergl. P. albescens). Uredo- und Teleutosporen: Auf ImpatiensnolitangereL. Obbar.: Eberswalde (H.,B. V.P. B. XXXIX, 1897), Freienwalde (M., H.); Oprig.: Triglitz (J.), Meyenburg (J., B. V.P.B. XXXIX, 1897), Jakobsdorf (J.), Nettelbeck (Köhne); Landsb.: Marienspring bei Cladow (Sydow, Myc. march. 1038 u. 2919); Leb.: Buckow (H.). — Außerhalb des Gebiets: Escheburg bei Geesthacht, Schleswig-Holstein (Jaap, F. sel. exs. 116). 46. P. albescens (Grev.) Plowright, Brit. Ured. 153. — Fischer, Ur. Schw. 144. — Biol.: Schroeter, Beitr. z. Biol. III, 1, S. 75 (unter P. adoxae). Nielsen, Bot. Tidsskrift, 3 R. II, 1877, 41. Soppitt in Plowright, 1. c. Fischer, l.c. Bubak, Cbl. Bact. 2, XH, 1904, 417. — Mayus, Cbl. Bact. 2, X, 1903. Iwanoff, Cbl. — 380 — Bact. 2, XVII, 1907. — Aecidium albescens Greville, Fl. Edin. 444 [nicht Puceinia albescens Greville, wie Sydow angibt]. — Pucecinia adoxae p.p. W. 211. Sch. 320. Syd. 203. — Aecidium adoxae p.p. vergl. P. argentata. Autoeupuecinia, auf Adoxa moschatellina L. Aecidien im April und Mai, Uredo- und Teleutosporen im Mai und Juni. Die Aecidiosporen rufen nach Versuchen von Nielsen, Schroeter, Soppitt (in Plowright) und Fischer Uredo- und Teleutosporen auf Adoxa-Blättern hervor. Vermutlich infizieren die über- winterten Teleutosporen im Frühjahr die Knospen oder die jungen Blätter. Plowright meint, daß das Aecidienmycel perenniere; vielleicht beruht aber auch hier das Wiederauftreten des Pilzes auf alljährlicher Neuinfektion durch die in den Boden gelangenden Teleutosporen. — Der Ansicht Dietels, wonach ein und derselbe Pilz stellenweise Aecidien, stellenweise direkt wieder Teleutosporen bildet, so daß P. adoxae und P. albescens zu derselben Art gehören, möchte ich mich, ohne daß experimentelle Nachweise erbracht wären, nicht anschließen. Die Ansicht von P. u. H. Sydow, daß der Pilz auf Adoxa stellenweise nur als Aecidium auftrete, entbehrt jeglicher Begründung. Spermogonien und Aecidien über die ganze Pflanze ver- breitet oder auch auf größeren blaß verfärbten Teilen; Mycel dieselben durchziehend. — Aecidien bald dichter, bald lockerer, aber doch gleichmäßig verteilt. Peridie gelblich weiß, becher- förmig, mit breitem, zurückgeschlagenem, oft in wenige Lappen zerschlitztem Rande. Peridienzellen auffallend tief (bis 35 «) und verhältnismäßig niedrig; Außenwand stärker verdickt als die Seiten- und Innenwand, 7 u erreichend, letztere fein warzig. Sporen stumpf polyedrischh 18—21 u. Membran dünn, sehr dicht und fein warzig (nach Fischer). Zellinhalt farblos (Plowright). — Uredo- und Teleutosporenmycel lokalisiert. Uredolager klein, rundlich oder länglich, auf der Blattunterseite zerstreut oder in kleinen Gruppen, zuweilen ringförmig um ein zentrales Lager geordnet, von weißlichem Hofe umgeben, anfangs epidermis- bedeckt, bald staubig, hellbraun. Sporen ellipsoidisch, eiförmig oder rundlich, 20—30 :17—25 u, Membran hell gelbbraun, locker stachelig, Abstand der Stachelwarzen 2—5 u. Keimporen 2. Inhalt farblos. — Teleutosporenlager klein, rund, zerstreut, — 3831 — oft aus Uredolagern hervorgehend, nach Soppitt (in Plowright) länger von der Epidermis bedeckt bleibend als die von P. adoxae; Sporen spindelförmig oder ellipsoidisch, 32—45:14—25 u, an beiden Enden verjüngt oder gerundet, in der Mitte leicht ein- geschnürt; Membran glatt, braun, Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, der der unteren dicht unter der Scheidewand, beide von stark vorspringender, farbloser Papille bedeckt. Stiel kurz, hyalin, zart, leicht abbrechend. Einzeln 3- und 4-zellige Teleuto- sporen. Besonders charakteristisch für die Art ist das lokalisierte Mycel der Teleutosporen (nach Bubäk und Fischer). Über das Vorkommen dieses Pilzes im Gebiete läßt sich einstweilen nichts sagen, da Unterschiede der Aecidien gegen die von P. argentata und der Teleutosporen gegen die von P. adoxae entweder kaum vorhanden oder bisher nicht genügend festgestellt sind und ein Pilz mit Uredosporen bisher nicht gefunden wurde. Die von Graebner bei Buschmühle, Frankfurt a. Ö. und von Fischer bei Demmin (Rabenh., Fung. eur. 2379) gesammelten Adoxa-Pflanzen tragen außer Aecidien zwar auch Teleutosporen, aber es fehlen die Uredosporen, so daß die Aecidiosporen der P. argentata, die Teleutosporen der P. adoxae angehören dürften, während die Uredo- und Teleutosporen, wenn der Pilz P. albescens wäre, als aus den Aecidiosporen hervorgehend, noch kaum entwickelt sein könnten. Ähnliches gilt für Pilze von Buch (Niedb., leg. Kurtz) und Raddenfort bei Dömitz (Meckl., leg. Lübsdorf) im Herb. Magnus. Das Aecidium in Krieger, F. sax. 554 (Zella bei Nossen, Fig. 45b) zeigt erheblich dickwandigere Peridienzellen, als sie mein Material von P. argentata und E. Fischers von P. albescens hat, und bei weitem nicht die von Fischer angegebene Tiefe der Zellen (nur ca. 20 u gegen 835 u bei Fischer). An mehreren Materialien sind die Peridien- zellen zusammengesunken und nur wenig zusammenhaftend, so daß die freien Teile schuppenartig nach innen und oben in das Lumen der Peridie hineinragen. Auch dies entspricht nicht recht der von Fischer gegebenen Darstellung und Abbildung der Pe- ridienzellen von P. albescens, und es fehlt auch diesen Pilzen die Tiefe der Zellen. Vielleicht ist diese Struktur nur eine Folge der Austrocknung des Materials. Ich fand diesen Bau an folgenden Exsikkaten: — 332 — Auf Adoxa moschatellina L. Wald bei Brest, Stade, Prov. Han- nover, leg. Fitschen (cf. Sydow, Myc. march. 898); Demmin, leg. Fischer (Rabenh., Fung. eur. 2379, Fig. 45c); Buschmühle bei Frankfurt a. O., leg. Graebner (K. Bot. Mus. Berlin). An den Pilzen von Brest und von Buschmühle ist auch der Bau der Aecidiosporen genau derselbe wie an den echten Aecidien der P.argentata. Ich kann daher vorläufig nur sagen, daß die erwähnten, zum Teil als P. albescens bezeichneten Pilze ebenso gut zu P. argentata und die Teleutosporen zu P. adoxae ge- hören können. Die Spärlichkeit der Exsikkaten erlaubte keine eingehendere Untersuchung. Genaue Vergleichung experimentell geprüfter und gut konservierter Pilze ist zuvor erforderlich. 47.* P. adoxae Hedwig. f., Fung. ined. t. 16 in de Candolle, Fl. Fr. II, 220 (1805). Synops. 45. Plowright, Brit. Ured. 207. Fischer, Ured. Schw. 146 u. 546. — Biol.: Schroeter, Beitr. z. Biol. II, 1, S.75f£. Plowright 1. e.,. Fischer 1.e. '"Bubakgzepre Bact. 2, XII, 1904, 418; XVI, 1906, 150. — Dietel, Ber. D. B. G. IX, 1891, 43. — Cytol.: Blackman and Fraser, Ann. of Bot. XX, 1906. — P. adoxae W. 211, Sch. 320, Syd. 203 p.p. S. 390, Fig. B47. I. einzeliige, II. zweizellige Teleutospore, auf Adoxa moschatellina von Triglitz. Micropuceinia, auf Adoxa moschatellina L., im Früh- jahr. Nach Soppitts Versuchen (s. Plowright) entstehen durch Aussaat der überwinterten Teleutosporen direkt wieder Teleuto- sporen (vergl. P. albescens). In der Regel tritt der Pilz alljährlich auf denselben Pflanzen wieder auf. Schroeter und Plowright meinen daher, daß das Mycel perenniere.. Fischers Versuche sprechen dagegen. Mikroskopische Untersuchung der Rhizome auf Mycel, von Hermm F. Bock in Hamburg auf meine Ver- anlassung vorgenommen, führte bisher zu negativen Resultaten. Auch Bubäk ist neuerdings nicht mehr geneigt, Perennieren des Mycels anzunehmen. Vermutlich werden die Knospen alljährlich durch die in den Boden gelangten Sporen infiziert. Der Pilz ist demnach für eine selbständige Art zu halten (über die hiervon abweichende Meinung von Dietel vergl. P. albescens). Teleutosporenlager auf verfärbten Stellen der Blätter oder an den Blattstielen zu größeren Gruppen vereinigt, rundlich, früh- zeitig nackt, pulverig, bis 1 mm groß oder zu größeren Häufchen rg zusammenfließend, dunkelbraun. Sporen ellipsoidisch bis breit spindelförmig, 23—42 :14—21 u, am Scheitel gerundet oder ver- jüngt, an der Basis gerundet, seltener verjüngt, in der Mitte nicht oder kaum eingeschnürt, beide Zellen meist von gleicher Größe. Membran 1,5—2 u dick, glatt, gelblichbraun. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, der der unteren meist dicht unter der Scheidewand, beide von halbkugeliger, farbloser, 5—6 u breiter Papille bedeckt. Stiel kurz, zart, farblos; Sporen abfällig. Selten einzelne einzellige Sporen (nach Fischer u. eig. B.). Auf Adoxa moschatellina L. Berlin: Schönhauser Park bei Pankow (Magnus; Sydow, Myc. march. 124), Niederschönhausen, Park (Magnus, Eichelbaum); Obbar.: Freienwalde (M., B. V. P. B. 1890); Whav.: Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz (J.); Leb.: Buckow (H.); Frankfurt a. O.: Buschmühle (Graebner, vergl. P. albescens!). Dietel spricht sich auf Grund der Übereinstimmung von P. adoxae mit P. pallido-maculata Ell. et Ev. auf Saxifraga punctata für die Zugehörigkeit von Adoxa zu den Saxifraga- ceen aus. 19. Teleutosporen auf Gampanulaceen. 48.” P. campanulae Carmichael in Smith, Engl. Flora V, 365 (1836). W. 173. Sch. 344. P. 200. Syd. 196. Fischer, Ur. Schw. 175. S. 390, Fig, B48. Teleutospore auf Campanula rapunculus aus Sydow, Myc. march. 1207. Micropuccinia, auf Campanula rapunculus L., C. rotundifolia L., C. trachelium L., ?Jasione montana L. Teleutosporenlager rundlich oder länglich, auf der Blatt- fläche zerstreut oder, besonders an den Stengeln und Stielen, zu größeren Gruppen vereinigt, rötlichbraun, anfangs von der Epi- dermis bedeckt, später nackt. Sporen ellipsoidisch oder kurz spindelförmig, 26—40 :13—20 u, am Scheitel papillenförmig aus- gezogen, am Grunde meist gerundet, an der Querwand wenig ein- geschnürt; beide Zellen von gleicher Größe oder auch ungleich. Membran hellbraun, glatt, gleichmäßig ca. 7,5 w dick. Keim- porus der oberen Zelle scheitelständig, mit stark vorgewölbter Papille; Keimporus der unteren Zelle dicht unter der Scheide- wand. Stiel kurz, farblos, Sporen abfällig. Mitunter einzellige Teleutosporen (wes. nach Fischer). — 384 — Auf Campanula rapunculus L. Lichterfelde (Syd., Ur. 1207). — Das Vorkommen ist sehr auffällig; v. Lagerheim bezeichnet den Pilz (auf C. rotundifolia) als arktisch-alpin- maritim (Svensk. Bot. Tidskr. III, 1909, 22). 20. Teleutosporen und Aecidien auf Valerianaceen. 49.” P. commutata Sydow, Monogr. Ured. I, 201 (1902)}). Fischer, Ur. Schw. 178. — Biol.: Dietel, Flora, Erg. 81, 1895, 394-——404. — Puce. valerianae Winter, Pilze 196; Saccardo, Syll. VII, 669; non Carestia). S. 390, Fig. B49. I. Peridienzelle, 1I. Aecidiospore, III. Teleutospore, auf Valeriana officinalis von Rangsdorf. Pucciniopsis, Aecidien und Teleutosporen auf Valeriana officinalis L. und nach P. u. H. Sydow auf der Form V. sam: bucifolia Mik., sowie auf V. tripteris L. und Centranthus calcitrapa Dufr. Die überwinterten Teleutosporen erzeugen Spermogonien und Aecidien, die Aecidiosporen abermals Aecidien ohne Spermogonien; an demselben Mycel entstehen dann Teleuto- sporen (Dietel, s. auch Fischer). Aecidien in kleinen unregelmäßigen Gruppen auf der Blatt- unterseite oder am Blattstiel. Peridie becherförmig, mit stark zerschlitztem Rande, gelblichweiß. Peridienzellen außen nach unten übergreifend; Membranen auf der Innenseite und der Außen- seite ungefähr gleich dick, ca. 6—8 u, auf der Innenseite ziemlich grobwarzig, auf der Außenseite fein quergestreift, glatt oder äußerst feinwarzig. Sporen stumpf polyädrisch bis fast kugelig oder länglich, 14—20 : 12—17 u, Membran dünn, kaum 1 u, fein- warzig, Warzen nach einem Ende der Spore zu gröber werdend, Warzenabstand kaum 1 u. — Teleutosporenlager dunkel kastanienbraun, auf den Blättern klein, an den Rippen und Stielen größer, oft in größerer Zahl auf verkrümmten Teilen ver- einigt, anfangs von der Epidermis bedeckt, später nackt und ') Sydow sucht geltend zu machen, daß der Name P. valerianae Carestia (Erb. critt. Ital. Ser. I, 500) dem von Glowacki (Mitteil. Nat. Ver. Steiermark XXVIII, 1891, S. LXXXIII) als P. norica bezeichneten Pilze auf Valeriana celtica L. zukomme, weil der Carestiasche Pilz Vale- riana celtica als Nährpflanze habe und der P.norica entspreche. Wenn das richtig ist, kann man allerdings der Namenänderung nicht widersprechen, obgleich sie die Synonymik in bedauerlicher Weise vermehrt und der neue Name nichtssagend ist, denn nur der Name, nicht der Pilz ist „umgeändert“. — 385 — staubig, mitunter einzeln in den Aecidiengruppen. Sporen ellip- soidisch bis keulenförmig, 38—63 ::18—28 u, nach eig. Mess. 42—72:19—25 u, oben gerundet oder verschmälert, an der Querwand schwach eingeschnürt, unten meist in den Stiel ver- jüngt, beide Zellen meist gleich groß oder mitunter die obere oder die untere länger und schmäler. Membran 2—2,5 u dick, hell kastanienbraun, glatt; Keimporen scheitelständig, bezüglich dicht unter der Querwand, beide von einer breiten, farblosen Kappe bedeckt. Stiel farblos, zart; Sporen abfällig (nach Fischer unleif-+B.). Aecidien denen von Uromyces valerianae gleich, aber mißfarbige Blattflecken verursachend (Bubäk), während U. vale- rianae keine Flecken hervorbringt; Aecidiosporen bei P. commu- tata kleiner. Auf Valeriana officinalis L., forma sambucifolia Mik. Telt.: Rangsdorf bei Zossen (Sydow, Myc. march. 3622, Aec. u. 3623, Tel.). 21. Teleutosporen und Aecidien, falls vorhanden, auf Com- positen. a) Teleutosporenmembran glatt. Außenwände der Pe- ridienzellen dicker als die Innenwände. 50. P. senecionis Libert, Crypt. Ard. exsicc. Nr. 92. — Syd. 143. Fischer, Ur. Schw. 180. — Dietel, Hedw. 1891, 292; 2. £. Pflanzenkr. III, 1893, 258. — Mayus, Cbl. Bact. 2, X, 1903; Iwanoff, Cbl. Bact. 2, XVII, 1907. S. 390, Fig. B50. Teleutospore auf Senecio Fuchsii aus Krieger, Fung. sax. 761. Pucciniopsis mit Wiederholung der Aecidiengeneration, auf Senecio Fuchsii Gmel., S.nemorensis L., S. sarracenicus L. — Aus den Sporidien entsteht Mycel, das Aecidien und Te- leutosporen bildet; aus den Aecidiosporen geht ebensolches Mycel hervor. Spermogonien fehlen (oder nur bei den primären Aecidien vorhanden?). — Aecidien in kleinen unregelmäßigen Gruppen, mitunter auch einzeln oder in ganz kleiner Zahl beisammen. Peridie becherförmig, mit zerschlitztem, umgebogenem, weißem Saume. Zellen im Peridienlängsschnitt fast rechteckig, außen nach unten nicht oder sehr wenig übergreifend, sehr weitlumig. Außen- Kryptogamenflora der Mark Va. 25 wände stark verdickt (bis 9 «), Innenwände dünner (bis 4,5 u) kleinwarzig. Sporen polyödrisch-kugelig, von 13—21 u Durchmesser. Membran dünn, farblos, fein und dichtwarzig. Inhalt orange. — Teleutosporenlager klein, !/; mm, anfangs von der Epidermis bedeckt, die später porenförmig aufreißt, schwarz, teils in ring- förmigen Gruppen die Aecidien umgebend, teils zerstreut auf- tretend. Sporen meist ellipsoidischh 25—32 :15—20 u, beider- seits gerundet, an der Querwand schwach eingeschnürt; beide Zellen ungefähr gleich groß. Membran 1,5—2 u dick, glatt, braun. Keimporen scheitelständig, bez. nahe unter der Scheide- wand, beide von flacher bis halbkugeliger, farbloser Papille bedeckt. Stiel kurz, farblos, Sporen abfällig (wes. nach Fischer). Auf Senecio Fuchsii Gmel. Außerhalb des Gebiets: Ruine Waldstein im Fichtelgebirge (Sydow, Ured. 1829, Myc. germ. 8). Schlötenmühle bei Greiz (Dietel in Krieger, Fung. sax. 761). — Senecio Fuchsii und sarra- cenicus kommen in der Provinz vor, allerdings selten. b) Teleutosporenmembran warzig, am Scheitel nicht ver- dickt. Keimporus der unteren Zelle meist mehr oder weniger hinabgerückt. «) Eupuceinien mit rudimentärer Peridie. Uredosporen mit 8 bis 4 Keimporen. Auf Cynareen und Cichoraceen. 51.* P. cirsii lanceolati Schroeter, Pilze 317. — Fischer, Ur. Schw. 195. Syd. 51. — Magnus, Ber. D. B. G. XI, 1893, 455 u. 457. — Biol.: Jacky, Z. f. Pflanzenkr. IX, 1899, (46); Cbl. Bact. 2, IX, 1902, 798. Kellermann, Journ. of Myc. IX, 1903, 229. — Magnus, Hedw. XXXIX, 1900, (148). — Cytol.: Olive, Ann. of Bot. XXI, 1908.'— Gymnoconia cirsii lan- ceolati (Schroeter) Bubäak und Caeoma Kabatianum Bubäk, Sitzungsb. böhm. Ges. d. Wiss. 1899, Nr. XIX, S. 10. — Jackya cirsii lanceolati Bubäk, Oest. bot. Z. 1902, 41. S. 390, Fig. B51l. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Cirsium lan- ceolatum von Triglitz. Autoeupuceinia, auf Cirsium lanceolatum Scop., nach Jacky u. Kellerman; spärlich auf C. eriophorum Scop. über- gehend, und zwar vermittels der Sporidien, nach Bubäk nicht vermittels der Aecidiosporen. Spermogonien auf der Blattoberseite, fast kugelig. — Ae- cidien (Abbild. bei Fischer) auf der Unterseite zerstreut, meist ö iu einzeln als gelblich weiße, bis 1 mm große, flache Pusteln, rings umschlossen von einer Hülle von Hyphen, die sich später am Scheitel porenförmig öffnet und becherartig werden kann. Peridie rudimentär, aus isolierten Zellen bestehend, die von den Sporen kaum verschieden sind. Sporen nicht in Längsreihen, kugelig bis unregelmäßig ellipsoidisch, 21—38 : 21—28 u. Membran farblos, ca. 2 u diek, mit kleinen, kräftigen (Durchmesser ca. 1 u), ziemlich dicht stehenden Warzen besetzt (nach Fischer). — Uredolager auf der Blattoberseite, spärlicher auf der Unterseite, in kleinen, einzelnen oder zusammenfließenden, kastanienbraunen Gruppen. Sporen groß, 29—34 .:21—30 u, kugelig bis ellipsoidisch oder eiförmig; Membran hellbraun, etwa 2,5 « dick, entfernt stachel- warzig, Warzenabstand 2—3 u; 3 mit stark aufquellenden Papillen bedeckte Keimporen. — Teleutosporenlager auf der Blatt- oberseite, meist weniger häufig auf der Unterseite, sehr klein, schwarzbraun. Sporen ellipsoidischh manchmal kurz und breit, manchmal länger und schmäler, groß, 34—46 : 20—29 u, oben halbkugelig gerundet oder auch etwas verjüngt, unten häufig etwas in den Stiel verschmälert, in der Mitte schwach eingeschnürt, häufig etwas unregelmäßig; die beiden Zellen oft ungleich. Mem- bran 2—3 u dick, braun, auf der ganzen Fläche äußerst fein warzig, Warzen feucht nur an den Papillen deutlich. Keimporus der oberen Zelle am Scheitel oder nach der Scheidewand zu, der der unteren nahe unter der Scheidewand, beide mit breiter, nicht sehr hoher Papille. Stiel farblos, mitunter etwas seitlich an- sitzend (nach Jacky, Fischer u. eig. B.). Auf Cirsium lanceolatum Scop. Berlin: Wilmersdorf Bar Mye. march. 1027), Schöneberg (Sydow, Myc. march. 2017), Lichtensteiner Brücke (Dr. Hoffmann), Alsenbrücke (Magnus), Grunewald, Halensee (H.); Ang.: Werbellinsee (H.); Obbar.: Eberswalde (H.); Whav.: Rathenow, Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf, B. V.P. B. XXXV, 1893); Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Lenzen (J., B. V. P. B. 1899); Frankfurt a. O.: Ochsenwerder (H.). — Nordseeinsel Röm: Lakolk (J.). Ein Pilz auf Cirsium lanceolatum wird bereits von Martius, Prodr. Fl. mosq. 1817, 226 erwähnt, und Magnus (Oest. Bot. Z. 1902, 490) möchte daraufhin den vorliegenden Pilz P. enici Mart. nennen. Man sollte wirklich nicht auf Grund so mangel- hafter Beschreibungen, wie der dort vorhandenen, aus der nicht einmal zu ersehen ist, ob der Pilz wirklich eine Puccinia war, 25* — 353 — die eingebürgerte Nomenklatur beunruhigen. Die in Betracht kommende Stelle lautet: „Puccinia enici sparsa rotunda cinnamomea; capsulis subelliptieis (in foliis Cnici lanceolati, Aug.—Sept.)“. Man beachte den Ausdruck „cinnamomea“, der nicht auf die schwarzbraunen Teleutosporenlager paßt, und die un- bestimmte Sporenbeschreibung „subellipticis“, aus der auch nicht zu erkennen ist, auf welche Sporenform sie sich bezieht. Es bleibt also zur Bestimmung nur das sonst nicht immer beliebte biologische Moment der Nährpflanze. Auch möchte ich nicht, wie Bubäk versucht hat, diesen Pilz aus der Gattung Puccinia entfernen, wenigstens nicht, so lange man die in vieler Beziehung bunt zusammengesetzte und doch in anderer Beziehung wieder so einheitliche Gattung Puc- cinia im übrigen in ihrer gegenwärtigen Umgrenzung bestehen läßt. In der Uredo- und Teleutosporengeneration reiht sich der Pilz eng an die übrigen Puccinien vom Typus der P. hieracii an. Auch die Aecidiosporen sind so gebaut, wie die Aecidiosporen von Puceinia in der Regel sind, und die Aecidiosporenlager haben durch ihre eingesenkte Lage durchaus den Charakter von Aecidien und nicht den von Caeomalagern. Für die sich ähnlich verhaltenden Arten P. cirsii eriophori, P. prenanthis purpureae und P. chondrillae gilt dasselbe. Vergl. auch Lindroth, Act. Fenn. XX, 1901, Nr. 9, S. 10. 52. P. cirsii eriophori E. Jacky, Z. f. Pflanzenkr. IX, 1899; Cbl. Bact. IX, 1902, 796—844. Bubäk, Oest. bot. Z. 1902, Nr. 2. Fischer, Ur. Schw. 196. Autoeupuccinia, auf Cirsium eriophorum Scop. — P. cirsii eriophori ist von P. cirsii lanceolati, an die sie sich als nächst verwandte Art oder vielleicht auch nur als Forma specialis anschließt, und von P. cirsii lanceolata nach Jacky und nach Bubäk biologisch, sowie durch den stets scheitelständigen Porus der oberen Teleutosporenzelle und die meist blattoberseits auf- tretenden Uredo- und Teleutosporenlager auch etwas morphologisch verschieden. — Hinsichtlich der von Bubäk vorgenommenen Ein- ordnung in die Gattungen Gymnoconia, bez. Jackya ist hier dasselbe zu bemerken, wie unter P. cirsii lanceolati. Die Nährpflanze kommt im Gebiete bei Oschersleben vor; der Pilz ist noch nicht beobachtet. a ne 53.** P. prenanthis purpureae (DC.) Lindroth, Act. Soe. Flor. Faun. Fenn. XX, 1901. — Fischer, Ur. Schw. 197. Syd. 135. — Winter, Hedw. 1880, 107. — Biol.: Jacky, Z. f. Pflan- zenler22, 1899 (5 u. 51); Cbl. Baet. 2, XVIIL 1907, 84. — Aecidium prenanthis 8 prenanthis purpureae de Candolle, Fl. Fr. U, 244 (1805). — P. prenanthis (Pers) Fuckel in Jacky 1. c. S. 390, Fig. B53. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Prenanthes purpurea von Königstein. Autoeupuccinia, auf Prenanthes purpurea L. und vielleicht auf anderen Arten. Biologisch verschieden von der Puceinia auf Lactuca muralis und perennis und von der auf Mulgedium alpinum Cass. (Jacky). Spermogonien in kleinen Gruppen, honiggelb, auf der Blattoberseite zerstreut. — Aecidien auf der Blattunterseite, weniger häufig auf der Oberseite und an den Stengeln, orange- farben, halbkugelig bis flach, von einer Hyphenhülle umschlossen (die schwächer entwickelt ist als bei P. eirsii lanceolati). Be- fallene Blätter oft purpurrot und leicht deformiert. Peridie rudi- mentär in Form von einzelnen, rundlichen oder länglichen, grob- warzigen Zellen an der Peripherie und im oberen Teil der jungen Aecidien, alle Übergänge zu den Aecidiosporen zeigend. Diese kugelig bis ellipsoidisch, 17—21 u Durchmesser. Membran farblos, feinwarzig; Inhalt blaß orange. — Uredolager in fahlroten, rundlichen, bis 1 mm großen, frühzeitig nackten Häufchen, un- regelmäßig auf der Blattunterseite zerstreut, einzeln oder häufiger in kreisförmigen Gruppen angeordnet, auf der Blattoberseite durch gelbliche Flecken kenntlich. Sporen kugelig, von 17—24 u Durch- messer; Membran farblos, stachelig, mit 3, seltener 4 Keimporen, die mit stark gequollenen (10—12 u breiten, ca. 2 w hohen) Pa- pillen bedeckt sind; Inhalt schwach rötlich. — Teleutosporen- lager klein, rundlich, meist einzeln stehend, schwarzbraun, bei der Reife nackt, auf der Blattunterseite. Sporen ellipsoidisch, eiförmig bis annähernd rechteckig, 25—33 : 16—25 u, am Scheitel gerundet, an der Basis gerundet oder ein wenig verschmälert, an der Querwand nicht oder nur wenig eingeschnürt. Membran braun, äußerst fein warzig. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig oder hinabgerückt, oft bis zur Querwand, der der unteren Zelle 390 BT ur >05. ..o Fig. 42—63. Puceinia — 3591 — meist bis zur Hälfte der Zelle hinabgerückt, beide mit mäßig entwickelter Papille. Stiel kurz, farblos (nach Jacky u. Fischer). Auf Prenanthes purpurea L. Berlin: Botan. Garten (H.). — Außerhalb des Gebiets: Königstein, Sächs. Schweiz (Krieger in Sydow, Myec. march. 295). Rügen (Lindau, Hedw. 1897). — Für die Mark wird die Nührpflanze an- gegeben für die Gegenden von Sonnewalde und Luckau (Luck.). Anmerkung. Jacky hat gezeigt, daß der Pilz auf Mulgedium alpinum Cass., der bisher zu Pucc. prenanthis purpureae gerechnet wurde, davon biologisch verschieden ist, und daß die Uredosporen desselben nach der Überwinterung keimfähig sind. P. u. H. Sydow haben dem Pilze den Namen P. mulgedii gegeben. Die Nährpflanze kommt sehr zerstreut in den deutschen Mittel- gebirgen vor. 54.* P. chondrillae Corda, Icones IV, 15 (1840). Fischer, Ur. Schw. 200. — Biol.: Jacky, Cbl. Bact. 2, IX, 1902, 843; vergl. auch Z. f. Pflanzenkr. IX, 1899 (53). — Magnus, Ber. D. B. G. XI, 1893, 455. — Aecidium prenanthis Persoon, Syn. 208 (1801). — Puccinia prenanthis (Pers.) Lindroth, Act. Soc. Faun. Flor. Fenn. XX, 1901. Sydow, Monogr. 106. — P. pre- nanthis Winter 208 (p. p.), Schroeter 318 (p. p.), Plowright 148. — P. lactucarum Sydow, Oest. Bot. Z. 1901, Nr. 1. — P.formosa (Schlecht.) Bubäk, Oest. Bot. Z. 1902, Nr. 2. — Caeoma formosum Schlechtendal, Fl. Berol. II, 127 (1824). S. 390, Fig. B54. I. Aecidiospore auf Lactuca muralis von Rheins- berg, II. Uredospore, III. Teleutospore, von Triglitz. Autoeupuccinia, auf Lactuca muralis Less. Zusammen- hang der Formen und Verschiedenheit von P. prenanthis purpureae (DC.) Lindr. von Jacky nachgewiesen. Aecidien im Mai und Juni. — Der Pilz auf Lactuca perennis ist biologisch (Jacky) und auch morphologisch (Lindroth) verschieden (Puc- cinia lactucae perennis Jacky, P. lJactucarum Lindroth). Aecidien in kleineren oder größeren zerstreuten Gruppen auf der Blattunterseite, pustelförmig vorgewölbt und durch einen Porus sich öffnend, nicht becherförmig. Peridie ganz rudimentär in Form von einzelnen rundlichen oder länglichen Zellen), die ') Das Aecidium ist durch die rudimentäre Peridie von dem der P. Opizii Bubäk (Aecidium lactucinum) verschieden. Warum P. chondrillae trotzdem in der Gattung Puccinia zu verbleiben hat, ist von Lindroth, Act. — 392 — an der Peripherie des Aecidiums liegen, und deren Membran mit gröberen Warzen besetzt ist als die der Aecidiosporen. Sporen kugelig oder kurz ellipsoidisch, von 21—24 u Durchmesser. Mem- bran dünn, gleichmäßig fein und dicht warzig (nach Fischer). — Uredolager auf beiden Blattseiten, vorwiegend unterseits, klein, '/ı mm, rundlich, früh nackt, pulverig, zimtfarbig. Sporen kugelig, 18-22 :14—18 u (eig. Mess... Membran 1,5 « dick, mitunter dieker, mit locker stehenden, ca. 2,5 w entfernten Warzen. Keim- poren 3—4, nach Magnus sogar bis 5, von stark gequollenen, bis 8 u breiten, bis 3 u hohen, farblosen Kappen besetzt. — Te- leutosporenlager auf beiden Blattseiten, vorwiegend unterseits, klein, '/a mm, dunkelbraun, früh nackt, pulverig. Sporen ellip- soidisch oder etwas unregelmäßig, 28—42:18—26 u, nach eig. Mess. 23—30 ::18—21 u, oben und meist auch an der Basis ge- rundet, beide Zellen etwa gleich groß. Membran hellbraun, mit feinen, 1,5—2 u entfernten, im feuchten Zustand undeutlichen Warzen besetzt. Keimporus der oberen Zelle meist scheitelständig, mit flacher, wenig auffälliger Papille bedeckt, der der unteren meist in der Mitte zwischen Scheidewand und Stielansatz (nach Fischer und eig. B.). Der vorliegende Pilz wird von einigen Autoren auf Grund des von Persoon erwähnten Aecidiums auch als Puceinia prenanthis bezeichnet. Da aber auf Lactuca muralis zwei Aecidien vorkommen, dürfte es sich kaum entscheiden lassen, welches von beiden Persoon vorgelegen hat. Eine zweckmäßige Benennung ist weder P. prenanthis noch P. chondrillae, da die Nährpflanze weder als Chondrilla noch als Prenanthes bezeichnet wird. Allerdings läßt sich daraus eine Berechtigung der Sydowschen Neubildung P. lactucarum nicht herleiten (ef. Jacky 1902 und Magnus, Hedw. XLII, 1903, 306). Diesen Namen hat neuerdings Lindroth für den Pilz auf Lactuca per- ennis in Vorschlag gebracht. Auf Lactuca muralis Less. Berlin: Jungfernheide (Sydow, Myc. march. 1214); Ang.: Werbellinsee (H.); Obbar.: Eberswalder Forst (H.), Biesenthal (A. Braun 1872); Niedb.: Obersee bei Lanke (Magnus), Lanke, Fenn. XX, 1901, Nr. 9, S. 10 eingehend erörtert worden. Die Pseudoperidie soll mitunter auch teilweise (an einem Teil des Sporenlagers) ausgebildet sein (Magnus nach Bubäk, Oest. B. Z. 1902, 166). — 893 — Park, Hellsee (H.), Birkenwerder (H.); Charlottenburg: Schloßgarten (H.): Telt.: Bernau, Lankwitz, Park, (Sydow, Myc. march. 3810); Whav.: Rathenow, Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898; Rupp.: Rheinsberg, Park (H., Aecidien!); Oprig.: Triglitz (J.); Landsb.: Tamsel (Vogel). — Holstein: Ladenbek bei Bergedorf (J., Aec.). Die Aecidien in dem Exsikkat aus Klotzsch, Herb. mye. Nr. 1178, von Lasch bei Driesen gesammelt, sowie die in Sydow, Myc. march. 2912 (von Marienspring) gehören zu P. Opizii. Die Form des Pilzes auf Lactuca perennis (s. oben) kommt in der Provinz nicht vor, da die Nährpflanze fehlt. Funde außer- halb: Harz, Roßtrappe (M.) und Schurre (Benda). ß) Eupuceinien mit wohl ausgebildeter Peridie. Außenwände der Peridie dünn, Innenwände stark verdickt. Uredosporen mit 2, seltener 3 Keimporen. Auf Cichoraceen. 55.* P. lampsanae (Schultz) Fuckel, Symb. 53. Sch. 318. Fischer, Ur. Schw. 203. Syd. 112. — Biol.: Plowright, Brit. Ured. 149. — Beschr.: Magnus, Ber. D. B.G. XI, 1893, 455. Jacky, Zeitschr. f. Pflanzenkr. IX, 1899 (50. — Aecidium lampsanae Schultz, Prodr. Flor. Starg. 54 (1819). — Pucc. flos- eulosorum Winter 206. S. 390, Fig. B55. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, III. Uredospore, IV. Teleutospore. auf Lampsana communis von Triglitz. Autoeupuccinia, auf Lampsana communis L., von Plowright experimentell untersucht; nicht auf Taraxacum über- gehend. Ob derselbe Pilz auf Crepis paludosa Moench vor- kommt, wie Schroeter angibt, bedarf der Prüfung (vergl. Puce. major). — Aecidien im Mai. Spermogonien in kleinen rundlichen oder mehr lang- gestreckten Gruppen, honiggelb; kegelförmig hervorragend. — Aecidien auf kreisförmigen oder langgestreckten, oft weit ver- breiteten, angeschwollenen, auf den Blättern oberseits purpurrot gefärbten Flecken, etwas entfernt, auch oberseits hervorbrechend; auch auf den Rippen und Stielen. Peridien flach, mit weißem zerschlitztem Rande. Zellen außen weit nach unten übergreifend, Außenwände dünn, fast glatt, Innenwände 4—6 «u dick, mit ziemlich derber Stäbchenstruktur. Sporen kugelig bis eiförmig, 17—20:17 u, nach eig. Mess. 15—17:13—15 u. Membran farblos, kaum 1 u dick, gleichmäßig sehr fein- und dicht warzig, Warzenabstand weniger als 1 «a. Inhalt orangerot. — Uredo- lager Ys—"V/ı mm, rundlich, oft zusammenfließend, früh nackt, zimtbraun, hauptsächlich auf der Blattunterseite. Sporen kugelig bis ellipsoidisch, klein, 19—24:16—19 u. Membran ca. 1,5 u dick, gelbbraun, entfernt stachelwarzig, Warzenabstand 2,5—3 u. Keimporen 2, meist unter der Mitte einander gegenüber gelegen, ohne Papille. — Teleutosporenlager sehr klein, schwarzbraun, pulverig, einzeln oder in Gruppen, hauptsächlich unterseits. Sporen klein, 21—30:16--23 u, ellipsoidisch, beiderseits abgerundet, selten in der Mitte ein wenig eingeschnürt, mitunter etwas un- regelmäßig. Membran 1,5 «w dick, braun, mit feinen, im feuchten Zustande kaum sichtbaren, 1,5—2 u entfernten Warzen besetzt. Keimporus der oberen Zelle etwas seitlich, der der unteren seit- lich etwa in der Mitte oder noch tiefer, mit sehr wenig ent- wickelter Papille oder ohne dieselbe. Stiel farblos, zart, oft schief ansitzend (nach Fischer u. eig. B.). Auf Lampsana communis L. Berlin: (Herb. Link, Aec.; Sydow, Myc. march. 228, Aec.), Bot. Garten (M., H.), Tempelhofer Park (H.), Tier- garten (Zopf); Obbar.: Biesenthal (A. Braun 1872), Eberswalde (H., B. V.P. B. XXXIX, 1897), Zainhammer (Pippow), Strausberg (Poeverlein); Niedb.: Birkenwerder (H.), Lanke, Park (H.), Obersee (M.); Charlottenburg, Schloß- garten (Sydow, Myc. march. 1523); Potsd.: Nikolskoi (M.); Whav.: Friesack (Plöttner nach Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898); Rupp.: Rheinsberg (H., B. V.P.B. 1903), Neuruppin (Warnstorf); Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Lenzen (J., B. V. P. B. XLI, 1899); Frankf.: Frankfurt (Poeverlein), Görbitzsch (H., B. V.P. B. XXXVII, 1895); Kottb.: Peitz (Diedicke). 56. P. podospermi de Candolle, Fl. Fr. II, 595 (1805). Fischer, Ur. Schw. 207. Syd. 133, — W. 209 unter P. trago- pogonis. Schroeter, Beitr. Biol. III, 1879, 79 u. 82. S. 390, Fig. B56. I. Uredospore, II. Teleutospore, aus Vestergren, Mier. 315. Autoeupuccinia, auf Podospermum laciniatum DC. Aecidienmycel anscheinend perennierend (Schroeter). Spermogonien auf der Oberseite der Blätter. — Aecidien über die ganze Blattfläche zerstreut. Peridie becherförmig, Rand wenig zurückgebogen. Zellen auf der Außenseite nach unten übergreifend. Membran auf der Innenseite stark verdickt (7 bis 10 u), kleinhöckerig. Sporen stumpf polyedrisch, von 18— 23 u Durchmesser. Membran dünn, fein- und dichtwarzig. — Uredo- —-— 395 — und Teleutosporenlager klein, kaum 1 mm, dunkelbraun, zer- streut auf Blättern und Stengeln. — Uredosporen kugelig bis ellipsoidisch, 20—32 :20—26 u. Membran 2 u dick, hellbraun, auf der ganzen Fläche stachelig (Warzenabstand 3—4 u), mit 2 seitlich ungefähr auf halber Höhe befindlichen Keimporen ohne Papille. — Teleutosporen ellipsoidisch bis kugelig, 22—40 : 19 bis 80 u, nach eig. Mess. 34—43 :27—33 u, an beiden Enden abgerundet, an der Querwand nicht eingeschnürt; Zellen meist breiter als hoch. Membran ca. 4 «u dick, braun, mit groben, ziemlich locker stehenden Warzen besetzt, Warzenabstand 3—4 u. Keimporen um '/; bis '/s der Zellenhöhe hinabgerückt, ohne auf- fällige Papille. Stiel farblos, mitunter schief ansitzend (wesentl. nach Fischer). Die Nährpflanze kommt im Elbgebiete vor, bei Magdeburg, Schönebeck, Staßfurt, Bernburg usw. Der Pilz wird von Staritz (B. V.P.B. XLV, 1903) für mehrere Stellen bei Gröbzig in Anhalt-Cöthen angegeben. Zwischen Bahnhof Teutschental und dem salzigen See (J. Kunze, Rabenh., Fung. eur. 1967 u. 1976). Hierher gehört auch ein im Herbar des k. Bot. Mus. in Berlin befindlicher Pilz, der die Bezeichnung „Uredo scorzonerae. E Herb. Link“, aber keine Angabe über den Fundort und nicht den Namen der Nährpflanze trägt. 57.” P. variabilis Greville, Scott. Crypt. Flora II, Taf. 75 (1824); Flor. Edinb. 431. Plowright, Brit. Ured. 150. Fischer, Ured. Schw. 202. Syd. 163. — Biol.: Soppitt und Plowright, s. Plowright l.c. — Beschr.: Magnus, Ber. D.B.G. XI, 1893, 455. Juel, Oefv. Vet. Akad. Förh. 1895, 379 (Abb.!). Jacky, Zeitschr. f. Pflanzenkr. IX, 1899 (53). — P. hieracii Sch. 333 p. p. — P.flosculosorum W. 206 p.p. S. 390, Fig. B57. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, III. Uredospore, IV. Teleutospore, auf Taraxacum officinale von Bergedorf. Autoeupuccinia, auf Taraxacum officinale Web. und der Form T. palustre DC. Zusammenhang der Sporenformen von Soppitt u. Plowrisht nachgewiesen. Spermogonien auf beiden Blattseiten. — Aecidien einzeln und in kleinen rundlichen Gruppen auf nicht verdickten Flecken über die Blattunterseite zerstreut, becherförmig, mit wenig ent- wickeltem und kaum ausgebreitetem, zerschlitztem Saume. Zellen nicht in deutlichen Längsreihen, nicht sehr fest zusammenhängend, außen nach unten übereinander greifend, Außenwand dünn, ca. 2—2,5 u, glatt, Innenwand dick, bis 7 u, durch Stäbchen- struktur warzig. Sporen auf niedrigem Hymenium, nicht in deut- lichen Ketten, ellipsoidisch bis stumpf polyädrisch, 17—21 :1%2 bis 15 u: Membran kaum 1 u dick, gleichmäßig und sehr fein warzig, Warzenabstand kaum 1. — Uredo- und Teleuto- sporenlager klein, rundlich oder länglich, früh nackt. — Uredo- sporen spärlich, unregelmäßig rundlich oder ellipsoidisch, 20 bis 27:19—21 u. Membran hellbraun, 1,5—2 u dick, entfernt stachelwarzig, Warzenabstand ca. 2,5 «u, mit 2 äquatorialen, ein- ander gegenüber liegenden Keimporen. — Teleutosporen ellip- soidisch oder fast kugelig, oft nach den verschiedensten Richtungen hin verzogen, an der Querwand nicht oder kaum merklich ein- geschnürt, 25—31:18—23 u. Membran 1,5—2 u dick, braun, fein warzig. Keimporen beider Zellen deutlich, mehr oder weniger hinabgerückt. Stiel kurz, farblos, abfallend, mitunter etwas seitlich ansitzend (nach Plowright, Jacky, Juel, Fischer u. eig. Beob.). In der Uredo- und Teleutosporenform ist Pucc. variabilis nicht, ohne weiteres von P. taraxaci zu unterscheiden. Charak- teristisch scheint mir folgendes zu sein: P. taraxaci bildet reichlich Uredosporen, spärlich oder sel- tener Teleutosporen. P. variabilis bildet nur spärliche Uredo- sporen zwischen den Teleutosporen. Die Uredosporen sind bei P. taraxaci größer als bei P. variabilis und namentlich die großen runden sind größer als die Teleutosporen. Die Keimporen liegen bei P. taraxaci mehr nach dem oberen Ende zu, während sie bei P. variabilis mehr äquatorial sind. Die Teleutosporen sind bei P. variabilis häufiger unregelmäßig in der Gestalt, bei P. taraxaci mehr gerundet. Das Aecidium ist von dem der Puceinia silvatica ver- schieden durch die nicht verdickten Blattflecken, das niedrige Hymenium, die nicht in regelmäßigen Reihen gebildeten Aecidio- sporen, die nicht regelmäßige Anordnung der Peridienzellen und besonders die stark verdiekten Innenwände und dünnen Außen- wände der Peridienzellen. Auf Taraxacum officinale Web. Außerhalb des Gcbietes: Berge- dorf bei Hamburg (J., F. s. e. 22). Holstein: Sattenfelde bei Oldesloe (J.), Hochholz bei Kitzerau (J.. Nach Warnstorf (B. V.P.B. XXXV, 1893) bei Neuruppin beobachtet (Bestimmung nicht kontrollierbar). Wohl sicher weiter verbreitet. 58.* P. crepidis Schroeter, Pilze 319 (1887). Fischer, Ur. Schw. 207. Syd. 64. Bubäk, Verh.:naturf. Verein Brünn XXXVI. Jacky, Z. f. Pflanzenkr. IX, 1899 (47). Magnus, Ber. D. B. G. XT, 1893, 455; Hedw. XXXIX, 1900 (148). Sydow, P.u. H., Oest. bot. Z. 1901, 23. — P. flosculosorum W. 206 p.p. S. 390, Fig. B58. I. Peridienzelle, II. Aecidiospore, auf Crepis tec- torum, III. Uredospore auf Cr. virens, IV. Teleutospore auf Cr. tectorum, alles von Triglitz. Autoeupuccinia, auf Crepis tectorum L. und Cr. virens Vill.; Aecidienmycel die ganze Pflanze durchziehend, dieselbe höher, schmächtiger und bleicher machend. Uredo- und Teleuto- sporenmycel lokalisiert; Lager nach Sydow mitunter schon in und zwischen alten Aecidienbechern auftretend.. Der Zusammenhang der Sporenformen scheint nicht experimentell untersucht zu sein. Spermogonien zwischen den Aecidien zerstreut, unter der Epidermis entstehend, kugelig teilweise eingesenkt, von 100 bis 140 u Durchmesser, mit weit vorragenden Mündungsparaphysen. —- Aecidien blattunterseits, dichter oder lockerer stehend, über die ganze Blattfläche und meist über alle Blätter einer Nährpflanze verbreitet, pustelförmig vorragend. Peridie ausgebogen, mit zer- schlitztem Rande, Zellen in undeutlichen Längsreihen, außen nach unten übergreifend, Innenwand bis 5 # dick, kleinwarzig, Außen- wand etwas dünner, glatt. Sporen nicht in auffallenden Reihen, stumpf polyödrisch, 14—25 u. Membran dünn, gleichmäßig sehr dicht und fein warzig, Membrandicke und Warzenabstand weniger als 1 w. Inhalt (nach Schroeter) orangefarbig.. — Uredolager auf beiden Blattseiten, vorwiegend unterseits, klein, Y/s mm, ge- rundet, zimtbraun, auch an Stengeln. Sporen kugelig, ellipsoidisch oder eiförmig, 20—25 : 16—20 u; Membran blaßbraun, 1,5 u dick, fein bestachelt, Warzenabstand 2—3 u; mit 2—3 (Fischer) Keim- poren. — Teleutosporenlager auf der Blattunterseite, klein, bis /; mm, an Stengeln oft dicht gedrängt und bis 1 mm lang, lange von der Epidermis bedeckt, braunschwarz. Sporen ellip- soidisch oder eiförmig, mitunter unregelmäßig, 20—36 : 18—25 u, beidendig gerundet, schwach oder gar nicht eingeschnürt. Membran SS te gelbbraun, 1,5—2 u dick, mit kleinen, 1,5—2 u entfernt stehenden Warzen besetzt. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig oder hinabgerückt, der der unteren meist oberhalb der Mitte. Stiel farblos, zart (nach Jacky, Fischer u. eig. Beob.). Magnus (l. c.), nicht Sydow, hat zuerst darauf hingewiesen, daß P. erepidis nur auf Cr. tectorum und vielleicht auf Cr. virens vorkomme; demnach würden die Pilze auf Crepis prae- morsa Tausch, montana Reichenb.'), alpestris Reichenb. und biennis L. nicht hierher gehören. Sydow (1901) hat dann eine Reihe von Crepis-Pilzen als neue Arten benannt. Einige andere Arten waren schon früher von andern Autoren unter- schieden worden. Neuerdings hat Hasler (Cbl. Bact. 2, XXI, 1908, 510) Kulturversuche gemacht und auf Grund derselben noch weitere Formen unterschieden. Ob es berechtigt ist, dieselben alle als Arten anzusehen, bedarf wohl noch der Untersuchung. Der Pilz auf Cr. virens soll nach Jacky und Magnus 2, der auf Cr. biennis 2—3, der auf Cr. montana 3—4 Keim- poren haben. Die zu P. silvatica gehörenden auf Crepis lebenden Aecidien unterscheiden sich, abgesehen von dem lokalisierten Mycel, durch ihre breitelliptischen oder eiförmigen, in regelmäßigen Reihen liegenden Peridienzellen (Bubäk). Auf Ürepis tectorum L. Berlin: (Herbar Link, Eysenhardt 1819, A. Braun 1856), Wilmersdorf (H., Sydow, Myc. march. 512 u. 1029), Schöne- berg (H.), Friedenau (M.); Niedb.: Zwischen Fredersdorf und Bruchmühle bei Alt-Landsberg (H. Paul, Aec.), Tegeler Forst (Rübsaamen), Fuchsberge bei Stralau (Scheppig); Telt.: Dahlem (Jakobasch, M., H.), Steglitz (M., Aec.); Ohav.: Finkenkrug (Schlechter); Whav.: Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz (J., Aec.,Ur.,. Tel., F. 2.2e. 6a) na Lenzen (J.); Landsb.: Tamsel (V.); Wstern.: Görbitzsch (H., B. V. P. B. XXXVII, 1895), Görbitzsch-Bottschow (Gräbener, Aec.). — Hamburg: Langen- horn (J., Aec.). Auf Crepis virens Vill. Telt.: Dahlem (H.); Oprig.: Triglitz (J.). Auf Crepis spec. Luck.: Sonnewalde (Kretzschmar in Rabenh., Herb. myc. 786). 59. P. praecox Bubäk, Verh. naturf. Verein Brünn XXXVI, 1898 (4). — Jacky, Z. f. Pflanzenkr. IX, 1899 (49); Cbl. Bact. ') Magnus’ Angaben beziehen sich insbesondere auf den Pilz auf Cr. montana. — 399 — 2, XVII, 1907, 83. Bubak, Oest. Bot. Z. 1902, 92. Fischer, Ur. Schw. 211. Syd. 67. Hasler, Chbl. Bact. 2, XV, 1906, 257; XXI, 1908, 510. — Aecidium praecox Bubäk, Verh. zool.-bot. Ges. Wien 1898, 20. Autoeupuceinia, auf Orepis biennis L. Nach Hasler (1908) übergehend auf Cr. setosa Hall. fil., taraxacifolia Thuill., foetida L., alpina L., rubra L., nicaeensis Balbis, neglecta L., teetorum L., virens Vill., dagegen nach Bubäk und Jacky auf Cr. virens nicht übergehend. Aecidien sehr früh, schon Ende März auftretend. Aecidienmycel lokalisiert. Spermogonien zwischen den Aecidien zerstreut. — Aecidien auf beiden Blattseiten auf gelben oder rötlichen, meist unregel- mäßigen Flecken, einzeln stehend, nicht gedrängt. Peridien niedrig, mit eingebogenem, zerschlitztem Rand; Zellen meist elliptisch oder lang deltoidisch, nicht in regelmäßigen Reihen. Sporen polyödrisch kugelig, eiförmig oder oblong, 17—30 :17—22 u. Membran blaß, feinstachelig. Inhalt orange. — Uredolager klein, staubig, früh nackt, einzeln auf gelblichen Flecken, schokoladebraun. Sporen kugelig, ellipsoidisch oder eiförmig, 22—33 : 20—29 u. Membran braun, stachelig, mit 2—3 Keimporen. — Teleutosporenlager fast schwarz, sonst wie die Uredolager. Sporen breit ellipsoidisch oder eiförmig, 30-46 : 24—31 u, beidendig abgerundet, an der Querwand wenig oder gar nicht eingeschnürt. Membran tief kastanienbraun, entfernt feinwarzig. Stiel kurz, zart, leicht ab- reißend (nach Bubäk und Jacky). Von P. crepidis durch das lokalisierte Aecidienmycel und die größeren Sporen aller drei Generationen, von P. major durch die nicht gedrängt stehenden Aecidien verschieden. Bisher in der Provinz nicht nachgewiesen, aber zu beachten, da die Nährpflanze verbreitet ist. Nachgewiesen in Sachsen (Pirna, M.)und Thüringen (Weimar, M.; Berka, Bornmüller).. Bestimmung eines Pilzes von Proskau, Schlesien (Jacky, Schles. Gesellsch., zool.-bot. Sect. 29. Nov. 1900) nicht ganz sicher. In Böhmen und Mähren sehr häufig, auch aus der Schweiz und aus Rußland bekannt. 60.“ P. major Dietel, Mitteil. Thür. Bot. Ver. n. F. 1894, Heft VI, 45—48 (Beschr. u. Biol.). — Fischer, Ured. Schweiz 214. Syd. 66. — Bubäk, Verh. naturf. Verein Brünn XXXVI. Jacky, Z. f. Pflanzenkr. IX, 1899. Hasler, Cbl. Bact. 2, XV, 1906, 257; © gi — 400 — XXI, 1908, 510. — P. lampsanae Schroeter, Pilze 318 p.p. — P. lampsanae var. major Dietel, Hedw. 1888, 303. S. 390, Fig. B60. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Crepis paludosa von Forst Marwitz, III. Uredospore, IV. Teleutospore von Triglitz. Autoeupuccinia, auf Crepis paludosa Moench. Bubäk nennt noch Cr. grandiflora Tausch als Nährpflanze. Nach Hasler ist P. major auf Cr. paludosa beschränkt und der Pilz auf Cr. grandiflora eine besondere Spezies. Die Aecidiosporen bringen Uredolager hervor; der Pilz geht nicht auf Lampsana über (Dietel). Spermogonien auf beiden Blattseiten, besonders oberseits, kugelig, eingesenkt, unter der Epidermis entstehend, groß, von 130—170 u Durchmesser. — Aecidien auf der Unterseite der Blätter, spärlich auch oberseits, auf gelben bis kirschroten Flecken dicht gedrängt zu runden oder (auf Mittelrippe oder Blattstiel) länglichen Gruppen. Peridie niedrig, mit weißem, umgebogenem, zerschlitztem Rande. Zellen nicht in deutlichen Längsreihen, außen nach unten übergreifend. Wände meist unregelmäßig ver- bogen, Außenwand dünn, Innen- und Seitenwände dick (4—6 u), kleinwarzig. Sporen eiförmig, seltener fast kugelig, zugleich etwas unregelmäßig polyädrischh 20—30:16—24 u, nach eig. Mess. 18—24:14—17 u. Membran farblos, dünn, 1 u, gleichmäßig fein und dicht warzig, Warzenabstand kaum 1 «. Inhalt orange- gelb. — Uredolager zimtbraun, Teleutosporenlager schwarz- braun, beide klein, bis "/ı mm, über beide Seiten der Blätter unregelmäßig zerstreut, meist einzeln, mitunter in kleinen Gruppen, auf kleinen gelblichen Flecken oder auch ohne Fleckenbildung. Uredosporen rundlich oder ellipsoidisch, 24—-30:: 21—26 u, (eig. Mess.: 23—25:18—23). Membran blaßbraun, ca. 1,5 u dick, stachelwarzig, Warzenabstand 2,5—3 u. Keimporen 2, nicht genau äquatorial und nicht genau gegenüber liegend. — Te- leutosporen ellipsoidisch oder eiförmig, 33—48 : 22—30 u (eig. Mess.: 35—46 :27—33), an beiden Enden abgerundet, in der Mitte ein wenig eingeschnürt, beide Zellen meist gleich groß. Membran kastanienbraun, gleichmäßig ca. 2 w dick, mit sehr schwachen feinen Warzen besetzt. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig oder hinabgerückt, der der unteren mitunter auch am Grunde, beide mit breiter, niedriger heller Papille. Stiel — 401 — farblos, kurz, mitunter seitlich (nach Dietel, Fischer u. eig. Beob.). Von Puceinia crepidis durch das lokalisierte Aecidien- mycel und die größeren Sporen (Dietel), von P. praecox durch die größeren, dicht gedrängten, in Kreisen stehenden Aecidien (Bubäk) verschieden. Auf Crepis paludosa Moench. Niedb.: Lanke (M. 1889; H., B.V. P. B. XLVII, 1905); Rupp.: Rheinsberg, Warenthin (H., B. V. P. B. 1903) Oprig.: Triglitz (J., F. s. e. 62); Landsb.: Forst Marwitz (Sydow, Myc. march. 2917, Aec.); Leb.: Buckow (H.). — Mecklenb.: Schalentiner See (Aec., vermutlich hierher. Lübstorf, Arch. Meckl. 1877). Schlesien: Muskau, Lugknitz (Sydow, Myc. march. 4115). Von den von verschiedenen Autoren noch unterschiedenen Crepis-Puccinien, die im Voraufgehenden nicht genauer be- schrieben sind, seien im folgenden diejenigen aufgezählt, die auf Nährpflanzen aus der Provinz vorkommen oder auf solche über- gehen können. Inwieweit es berechtigt ist, dieselben sämtlich als verschiedene Arten anzusehen, kann hier nicht weiter unter- sucht werden. Puccinia intybi (Juel) Sydow, Oest. Bot. Z. 1901, 16 [P. variabilis f. intybi Juel, Oefv. Vet. Akad. Förh. 1896, Nr. 3, 220] auf Crepis praemorsa Tausch, nach Hasler (Cbl. Bact. 2, XXI, 1908) nur auf dieser Pflanze. Autoeupuccinia mit lo- kalisiertem Aecidienmycel, Aecidien in geringer Zahl (2—5) bei- sammenstehend. Teleutosporen kleiner als bei P. major. P. crepidicola Sydow, Oest. Bot. Z. 1901, 17. Die Form auf Crepis foetida L. (bei Eisleben beobachtet, Kunze, Fung. sel. exsicc. 41), nach Hasler auf diese Spezies beschränkt, die Form auf Crepis taraxacifolia Thuill. übergehend auf Cr. setosa Hall. fil, tectorum L., virens Vill. P. crepidis grandiflorae Hasler, l. c., auf Crepis grandi- flora Tausch, übergehend auf Cr. teectorum L., bellidifolia Loisel., nicaeensis Balbis. P. blattarioidis Hasler, l.c., auf Crepis blattarioides Vill., übergehend auf Cr. tectorum L., virens Vill., alpestris Reichenb. y) Pucciniopsis auf Cichoraceen. 61.“ P. tragopogonis (Pers.) Corda, Icon. Fung. V, 50, t. II, f. 11. Schroeter, Pilze 342. — Magnus, Ber. D. B. G. XI, 1893, Kryptogamenflora der Mark Va. 26 — 402 — 458. — Biol.: de Bary, Flora 1863, 179; A.S. N. 4, XX, 1863, 80. Dietel, Flora 81, 400. Plowright, Br. Ur. 197. — Jacky, Z. f. Pilanzenkr. IX, 1899 (76). — Aecidium tragopogi Persoon, Syn. 211. — P. tragopogi (Pers.) Winter, Pilze 209. Fischer, Ur. Schw. 215. Syd. 167. S. 390, Fig. B61. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, III. Teleutospore, auf Tragopogon pratensis von Krumbek. Puceiniopsis, auf Tragopogon-Arten. Entwickelung ver- folgt von de Bary, Plowright und Dietel. Aecidien im Mai und später; das anscheinend perennierende Mycel derselben durch- zieht ganze Sprosse und dringt jeweils in die neuangelegten Blätter ein. Es ist nach Plowright im oberen Teil des Wurzelstocks nachweisbar. Aus den Aecidiosporen entsteht teleutosporenbildendes Mycel. Dieses ist ganz lokalisiert. Zwischen den Teleutosporen kommen nach de Bary mitunter einzelne Uredosporen vor. Spermogonien honiggelb, auf der Oberseite der Blätter und Stengel, bei den später entstehenden Aecidien meist fehlend. — Aecidien über die ganze untere Blattfläche. in Menge verteilt, oberseits spärlicher, auch auf den Stengeln, Blätter und Stengel deformierend, rundlich oder verlängert. Peridie anfangs zitzen- förmig, später becherförmig, mit weißlichem, zerschlitztem, um- gebogenem Rande. Zellen verhältnismäßig dünnwandig und in- folgedessen zusammenfallend, so daß Außen- und Innenwand genähert sind, Innenwand dicker, etwa 3—5 u, Außenwand dünner, 2—3 u. Innenwand kleinwarzig, Außenwand glatt. Sporen kugelig, polygonal bis ellipsoidisch, 20—25 :16—19 u, ausnahmsweise bis 35 u lang. Membran farblos, 2 u dick, gleichmäßig feinwarzig, Warzenabstand ca. 1 u, nach Jacky mit 3 nicht vorgewölbten Keimporen. Inhalt orangerot. — Teleutosporenlager auf der Blattfläche und den Stengeln zerstreut, klein, '/, mm, rundlich bis länglich, dunkelbraun, etwas fest, lange von der Epidermis E bedeckt bleibend, später von den Resten derselben umgeben. Sporen von merkwürdig verschiedener Größe, 24—48 : 20—35 u, breit ellipsoidisch, meist beidendig abgerundet, leicht eingeschnürt. Membran braun, 2—3 u dick, mit großen, ca. 2,5 u entfernten, stark ausgebildeten Warzen besetzt. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig oder wenig hinabgerückt, der der unteren '/s bis | !/; hinabgerückt, ohne oder mit sehr gering entwickelter Papille. — 403 — Stiel kurz, farblos. Vereinzelt einzellige Teleutosporen (nach Jacky, Fischer u. eig. B.). Auf Tragopogon pratensis L. Berlin: Friedrichsberg (Sydow, Ur. 638); Niedb.: Birkenwerder (H.); Telt.: Rangsdorf bei Zossen (Sydow, Mye. march. 224); Oprig.: Krumbek (J.); Wprig.: Sukow (J.). — Prov. Sachsen: Arneburg bei Stendal (Plöttner, nach Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898), Burg bei Magdeburg (M). Anhalt: Zerbst (Kummer). Auf Tragopogon major Jacq. Charlottenburg, Westend (H.); Lands- berger Chaussee (Rahmer). — Oberlausitz: Muskau (Sydow, Myc. march. 3236, Ur. 528). Auf Tragopogon orientale L. Niedb.: Rüdersdorfer Kalkberge (Sydow, Myc. march. 4510, Tel.); Landsb.: Friedrichsberg (Sydow, Mye. march. 3539, Aec.). Anmerkung: Plowright (199) konstatiert, daß Samen infizierter Pflanzen, die Aecidien auf dem Receptaculum hatten, gesunde Keimpflanzen lieferten. 62. P. scorzonerae (Schum.) Jacky, Z. f. Pflanzenkr. IX, 1899, (54). Fischer, Ur. Schw. 206 u. 552. Syd. 141 u. 866. — Vestergren, Hedw. 1903, 92. — Uredo scorzonerae Schum., Enum. Plant. Saell. II, 229 (1803). — Puce. tragopogi W. 209 p.p. Auf Scorzonera-Arten. Ungenügend bekannt. Von Jacky als Autoeupuccinia angesehen und von P. tragopogonis wegen des Vorkommens von Uredosporen und wegen abweichender Be- schaffenheit der Teleutosporen unterschieden. Er hat aber schon Vestergren darauf aufmerksam gemacht, daß der Pilz in Jacky’s Umgrenzung wahrscheinlich zwei Formen umfasse, nämlich eine Brachypuceinia auf Scorzonera humilis und vielleicht auf Sc. purpurea, und eine Puceiniopsis auf Sc. austriaca. Tranzschel hat die Brachypuccinia als P. scorzonericola (e. diese) näher beschrieben. Die Pucciniopsis bedarf weiterer Erforschung. Man kennt davon das Aecidium auf Scorzonera austriaca Willd., dessen vermutlich perennierendes Mycel die ganzen Sprosse durchzieht und die Nährpflanze deformiert. Auf dieses bezieht sich demnach die’ folgende aus Fischer entlehnte Diagnose. Aecidien über die ganze Blattfläche zerstreut, auch an Stengeln und Hüllblättern, rundlich oder verlängert, anfangs zitzen- förmig, später becherförmig, mit weißlichem, zerschlitztem, um- gebogenem Rande. Sporen kugelig, poly@drisch bis ellipsoidisch, 26* — 404 — mit farbloser, dichtwarziger Membran und orangerotem Inhalt und mit 3 nicht vorgewölbten Keimporen. Länge 27 u, ausnahmsweise bis 35 4, Durchmesser 18 u. — Die Teleutosporen bedürfen er- neuerter Untersuchung. Ob dieser Pilz in der Mark vorkommen kann, ist fraglich. Ein weiteres Aecidium, auf Sc. angustifolia von Castagne in Frankreich gefunden, ist von v. Lagerheim (Troms. Mus. Aarsh. 1895) als Aecidium scorzonerae (Cast. in Herb.) ge- nauer beschrieben worden. Es bildet isolierte Blattflecken, die Sporen sind kleiner (16 u). d) Brachypuccinien auf Cynareen und Cichoraceen. aa) Zwei Generationen bildend; Mycel der ersten ganze Sprosse durchziehend, Mycel der zweiten lokalisiert. Die beiden hierher gehörigen Pllze sind morphologisch durch die Zahl der Keimporen an den Uredosporen verschieden. 63.* P. suaveolens (Pers.) Rostrup, Forh. skand. naturf. 11. möde i Kjöbenh. 1874, 335—350. W. 189. Sch. 333. P. 182. Fischer, Ur. Schw. 219. — Magnus, Ber. D. B. G. XI, 1893, 458. — Biol.: Rostrup, l.c.; Jacky, Z. f. Pflanzenkr. IX, 1899, (33) u. (61). — Uredo suaveolens Persoon, Observ. II, 24 (1799). — P. obtegens Syd. 53: Es ist nach Magnus, Hedw. XLII, 1903, 305 falsch, P. obtegens als Synonym für P. suaveolens zu setzen. S. 390, Fig. 63a. Puceinia suaveolens erste Form: I. Uredospore, II. Teleutospore; 63b zweite Form: I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Cirsium arvense von Triglitz. Brachypuccinia, nach Jacky nur auf Cirsium arvense Scop. — Durch Sporidien-Infektion entsteht im Frühjahr ein Mycel, welches ganze Sprosse durchzieht und einen schmächtigeren Wuchs derselben bewirkt. Es läßt sich bis in den „unterirdischen Stengel und die kriechende Wurzel“ (Rostrup) verfolgen, wo es perenniert. An diesen Sprossen entstehen zuerst Spermogonien, dann Uredo- und Teleutosporenlager. Die spermogonienbesetzten Sprosse verbreiten in auffälliger Weise den für die Spermogonien- zustände aller Rostpilze charakteristischen süßlichen Geruch (Puce. suaveolens). Aus den Uredosporen gehen später lokalisierte Mycelien hervor, die Uredo- und Teleutosporen bilden (Rostrup). 2 u — 405 — Spermogonien dicht gedrängt, honiggelb, beide Blattseiten meist ganz überziehend.. — Uredo- und Teleutosporenlager der ersten Generation über die ganze Blattunterseite zerstreut, 1/,--1 mm groß, oft zusammenfließend, anfangs rötlich kastanien- braun, später schwarzbraun. Lager der zweiten Generation einzeln stehend, selten zusammenfließend, staubig, schwarzbraun, auf der Blattunterseite zerstreut. — Uredosporen kugelig bis ellip- soidisch, 24—28 : 20—24 u, nach eig. Mess. 26—34 : 22—29 u, Membran 1,5—2 u dick, stachelwarzig, Warzenabstand 2—2,5 u. 3 Keimporen mit mäßig entwickelter Papille. — Teleutosporen 28—35.:16—24 u, nach eig. Mess. 32—39 : 21—29 u, ellip- soidisch, ei- bis birnförmig, nicht oder nur unmerklich eingeschnürt, Scheitel abgerundet, Basis oft etwas verschmälert. Membran braun, 2—2,5 u dick, fein warzig, Warzenabstand 2—2,5 u. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, der der unteren hinab- gerückt, oft bis in die Nähe des Stiels, beide mit breiter aber niedriger Papille bedeckt. Stiel farblos, zart (nach Jacky und eig. B.). Auf Cirsium arvense Scop. Temp.: Templin (H., B. V. P. B. 1894); Ang.: Öderberg (H., B. V. P. B. XLII, 1900); Belz.: Lehnin (H., B. V.P.B. 1901); Whav.: Rathenow, Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf, B. V.P.B. XXXV, 1893); Oprig.: Triglitz (J.), Meyenburg (J., B. V.P. B. XXXIX, 1897); Wprig.: Lenzen (J., B. V. P.B. 1899); Frankf.: Proviantamt (H., B. V. P. B. XXXVII, 1895); Kross.: Sommerfeld (Diedicke). — Prov. Sachsen: Tangermünde (M., B. V. P. B. 1889). Der Pilz ist vielfach beobachtet worden, offenbar noch viel weiter ver- breitet, aber in den Sammlungen wenig vertreten. 64.* P. cyani (Schleich.) Passerini in Rabenhorst, Fung. eur. Nr. 1767. Hedw. XIII, 1874, 46. Syd. 38. — Magnus, Beh ZBEV.P.B. XVII, 1875, 89; Ber. D. B.G. XT, 1893, 456. Jacky, Z. f. Pflanzenkr. IX, 1899, (63). Bubäk, Rostp. Böhm. 139. — Uredo cyani Schleicher, Cat. pl. Helv. 1807, S. 38 (nom. nud.). de Candolle, Encyel. VII, 126. — Uredo cyani a Cen- taureae cyani deCandolle, Fl. Fr. VI, 74. — P. suaveolens (Pers.) Schroeter, Pilze 333 p.p. Plowright, Br. Ur. 183 p.p. — P. sua- veolens f. cyani Winter 190. S. 420, Fig. B64. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Centaurea cyanus von Triglitz. — 406 — Brachypuccinia, auf Centaurea cyanus L. Das aus Sporidien entstehende Mycel der ersten Generation durchzieht die ganzen Sprosse und bildet auf der ganzen Fläche der Stengel und Blätter erst Spermogonien, dann Uredo- und Teleutosporenlager. Die zweite Generation entsteht durch Uredoinfektion aus der ersten; Uredo- und Teleutosporenlager auf lokalisierten Infektions- stellen, in vereinzelten rundlichen, früh nackten braunen Lagern auf Stengeln und Blättern. P. eyani ist von P. suaveolens morphologisch und biologisch verschieden (nach Magnus und Jacky). Spermogonien honigbraun, auf allen Blättern und Stengeln der befallenen Pflanze verteilt. — Primäre Uredolager auf allen Blättern besonders unterseits und auf den Stengeln ver- breitet, rundlich oder länglich, anfangs epidermisbedeckt, dann nackt, braun, staubig. — Sekundäre Uredolager sehr zerstreut auf den Blättern, sonst ebenso (nach Bubäk). — Uredosporen ellipsoidisch oder rundlich, 23—31:18—25 u. Membran braun, 1,5—2 u dick, entfernt stachelwarzig, Warzenabstand 2—2,5 u, mit 2 gegenüber liegenden Keimporen. — Teleutosporen ellip- soidisch bis kugelig, 32—37 :24—29 u, beiderseits abgerundet, mitunter nach unten etwas verjüngt oder etwas eckig und un- regelmäßig, in der Mitte nicht eingeschnürt; beide Zellen ungefähr gleich groß. Membran 3—3,5 u dick, dunkelkastanienbraun, fein warzig, Warzenabstand 1,5—2 u, Keimporen meist bis zur Mitte der Zelle hinabgerückt, mit flacher, kaum bemerkbarer Papille bedeckt. Stiel kurz, farblos (nach eig. Beob.). Auf Centaurea cyanus L. Berlin: Bot. Garten (Sydow, nach Kärn- bach, B. V. P. B. XXIX, 1887), Schöneberg (Lindemuth), Lichterfelde (Urban); Ang.: Werbellin-Joachimsthal (H.); Telt.: Steglitz (Sydow, Myc. march. 2640); Whav.: Rathenow (Plöttner); Oprig.: Triglitz (J.); Landsb.: Tamsel (V.); Gub.: Guben (Diedicke). — Schlesien: Muskau, Oberlausitz (Sydow, Myec. march. 4313). 55) Nur lokalisiertes Mycel vorhanden. Unter den Pilzen dieser Gruppe ist eine Anzahl dadurch gut charakterisiert, daß die Uredosporen 2 dem oberen Ende genäherte Keimporen und unter jedem derselben einen rundlichen, der Warzen entbehrenden Fleck haben. Hierher gehören die. meisten auf Cichoraceen lebenden Formen und von den auf Cynareen vor- — 407 — kommenden P. tinctoriicola und P. jaceae. — Die übrigen Pilze dieser Gruppe, die meist auf Cynareen leben, haben 3, seltener 4, in der Regel äquatoriale Keimporen an den Uredosporen. Meist ist die Membran auf der ganzen Fläche warzig; es kommen aber Abweichungen vor, einige Arten haben unregelmäßige kahle Stellen an den Uredosporen. — Die auf der Cichoracee Hypo- chaeris lebende P.hypochaeridis bildet einen Übergang zwischen den beiden Gruppen, indem sie nur 2, aber äquatoriale Keim- poren und ganz warzige Uredosporen hat. Es ist bemerkenswert, daß sich ähnliche Strukturverbältnisse an den Urodosporen der auf Carex lebenden Puccinien wieder- finden. Der Typus mit 2 im oberen Teil der Spore gelegenen Keimporen findet sich (nach den gegenwärtigen Kenntnissen) aus- schließlich bei solchen, deren Aecidien auf Compositen leben, der Typus mit 3 Keimporen vorwiegend bei Carex-Puceinien mit anderem Wirtswechsel. Es liegt nahe, hier einen noch näher aufzuklärenden Zusammenhang zu vermuten. —+- Uredosporen mit meist 3, seltener 2 oder 3—4, meist äquatorialen, seltener unregelmäßig gestellten Keimporen und meist auf der ganzen Fläche warzig, seltener mit unregelmäßigen kahlen Stellen. Meist auf Cynareen. * 3 (oder 3—4) Keimporen, auf Cynareen. © Membran mit unregelmäßigen kahlen Stellen. 3 äqua- toriale Keimporen. 65.* P. cirsii Lasch in Rabenhorst, Fung. eur. 89, (1859). Fischer, Ur. Schw. 217. Syd. 55. — Magnus, Ber. D.B. G. XI, 1893, 456. — Biol.: Fischer, Mitt. naturf. Ges. Bern 1894; Entw. 02013 Jacky, Z. f. Pfilanzenkr. IX, 1899, (18) u. (86), — P. floseulosorum (Alb. et Schw.) Winter, Pilze 206 p.p. — P. hieracii (Schum.) Mart., Prodr. fl. Mosq. 226. Schroeter, Pilze 333 p.p. — P. cirsii heterophylli Magn. und P. eirsii erisithalis Magn., 34. Jahresb. naturf. Ges. Graubünden 1890. S. 420, Fig. B65. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Cirsium olera- ceum von Triglitz. Brachypuceinia, von Fischer und namentlich von Jacky experimentell untersucht, eine Reihe von Cirsium-Arten in- fizierend (C. spinosissimum, heterophyllum All., eriophorum — 408 — Scop., erisithalis Scop., monspessulanum Hill., anscheinend auch C. oleraceum Scop.). Ferner werden als Nährpflanzen genannt ©. bulbosum DC., acaule All, canum MB., palustre Scop. u.a. Die Einheitlichkeit der Spezies bedarf wohl noch weiterer Prüfung. Spermogonien auf der Blattoberseite und an Blattstielen, einzeln oder in Gruppen, anfangs blaß, später orangerot. — Uredo- lager auf beiden Blattseiten, besonders unterseits, '/,—1 mm groß, unregelmäßig zerstreut, pulverig, frühe nackt, braun, ober- seits braune Flecken mit hellerem Hof hervorbringend. Sporen kugelig, ellipsoidisch bis eiförmig, 22—32 : 19—26 u. Membran 2 « dick, dunkelkastanienbraun, einzeln blaß, entfernt stachel- warzig, Warzenabstand 2—3 u, mitunter streckenweise ohne Stacheln; 3 äquatoriale Keimporen mit schwach oder mäßig ent- wickelter Papille.. — Teleutosporenlager vorwiegend auf der Blattoberseite, klein, rundlich, schwarzbraun bis schwarz, frühe nackt, meist einzeln, seltener zusammenfließend. Sporen ellip- soidisch bis eiförmig, 25—37:17—24 u (eig. Mess. s. unten!), am Scheitel und meist auch an der Basis abgerundet, seltener unten leicht verschmälert, in der Mitte nicht oder nur wenig eingeschnürt. Membran dunkelkastanienbraun, 2—3 u dick, fein warzig, Warzenabstand 2,5 «u. Keimporus der oberen Zelle scheitel- ständig oder hinabgerückt, der der unteren bis zur Mitte hinab- gerückt, beide mit breiter, niedriger, aber deutlicher Papille. Stiel kurz, farblos (nach Jacky und eig. Beob. an Mat. auf Cirsium oleraceum). Auf Cirsium oleraceum Scop. Berlin: Wilmersdorfer Wiesen (Sydow, Myc. march. 1119, als P. asteris(!), Ured. 25—26 u, Tel. 32—44: 23—27 »), Rudower Wiesen (Syd., Ur. 174); Oprig.: Triglitz (J., Tel. 35—40 :21—26 p); Landsb.: Warthewiesen (M., B. V. P. B. XXVIII, 1886). Hierher anscheinend auch der Pilz in Klotzsch-Rabenh., Herb. myc. 791, von Sonnewalde, leg. Kretzschmar 1845 (Nährpflanze nicht bestimmt, Ured. 23—26 :21—23, Tel. 30—33 : 21—26 1). Auf Cirsium palustre Scop. Telt.: Paulsborn (Sydow, Myc. march. 3376); Oprig.: Triglitz (J., Ur. 22—29:22—26 x»); Whav,: Rathenow (Kirschstein, B. V. P. B. XL, 1898). Auf Cirsium heterophyllum All. und C. canum M. B. im Bot. Garten zu Dahlem (H., B. V. P. B. XLIV, 1902). — Sachsen: Oberwiesental und Fichtelberg (Krieger, Fung. saxon. 1309 u. 1554). Auf Cirsium bulbosum DC. Thür.: Weimar (M.); Kgr. Sachsen: Leipzig (Dietel). — 409 — 66.* P. carduorum Jacky, Z. f. Pflanzenkr. IX, 1899, (27) u. (58). Fischer, Ur. Schw. 225. Syd. 33 u. 852. — Fischer, Mitt. naturf. Ges. Bern 1894. Probst, Ann. mycol. VI, 1908, 297. S. 420, Fig. B66. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Carduus nutans von Triglitz. Brachypuccinia, auf Carduus-Arten, nicht auf Cirsium übergehend, anscheinend nach den Nährpflanzen spezialisiert (Jacky). Nach Probst lassen sich unterscheiden: 1. Der Pilz auf Carduus crispus L., übergehend auf C. personata L., nicht auf C. defloratus L. und nutansL. (f. sp. erispi). 2. Der Pilz auf Carduus defloratus L., anscheinend auf diesen Wirt beschränkt (f. sp. deflorati Probst). 3. Der Pilz auf Carduus nutans L., noch nicht experi- mentell geprüft. Spermogonien auf der Blattoberseite und an den Blatt- stielen, einzeln oder in Gruppen, anfangs blaß, später orangerot (nach Fischer). — Uredolager auf beiden Blattseiten, unregel- mäßig zerstreut, kaum '/; mm groß, früh nackt und pulverig, braun. Sporen rundlich oder kurz ellipsoidisch, 20—30 : 18—26 u. Mem- bran 1,5—2 u dick, am Grunde oft dicker, bis 4 u, meist grau- oder gelblich-braun, einzeln wenig heller, entfernt stachelwarzig, im unteren Teile glatt, Warzenabstand 2—3 u. Keimporen 3, an- nähernd äquatorial, meist ohne deutliche Papille. — Teleuto- sporenlager auf beiden Blattseiten, klein, rundlich, schwarz- braun, einzeln oder seltener zusammenfließend, früh nackt. Sporen meist kurz ellipsoidisch, aber häufig unregelmäßig (birmförmig, keulenförmig, rautenförmig usw.), 29—-36 : 18—26 u, meist beider- seits abgerundet, an der Querwand wenig eingeschnürt, die beiden Zellen ziemlich gleich groß. Membran 2 u dick, braun, mit Warzen besetzt, deren Abstand 1—2 u beträgt. Keimporus der oberen Zelle am Scheitel oder etwas hinabgerückt, der der unteren hinabgerückt, Papille fehlend oder sehr flach und warzig. Stiel kurz, farblos (nach eig. Beob. an den Pilzen auf C. crispus und nutans). Zwischen den Pilzen auf Carduus crispus und Carduus nutans dürften kaum Unterschiede vorhanden sein. Vielleicht sind die Warzen der Uredosporen von Carduus crispus etwas — 40 — enger gestellt, etwa 2—2,5 u, die von Carduus nutans etwas lockerer, etwa 2,5—3 a. Auch gegenüber P. eirsii sind die Unterschiede gering, zumal bei der letztgenannten Art noch eine gewisse Variabilität vorhanden zu sein scheint; doch sind die Teleutosporen bei P. cirsii wohl im ganzen etwas länger und daher verhältniemäßig schmäler als bei P. carduorum. Auf Carduus erispus L. Berlin: Bellevue, Tiergarten (M.), Wilmers- dorf (Sydow, Mye. march. 1120); Niedb.: Birkenwerder (H.); Whav.: Vieritz bei Rathenow (Kirschstein, B. V. P. B. XL, 1898); Oprig.: Sukow (J., B. V. P. B. XTVI, 1904). Auf Carduus nutans L. Berlin: Lichterfelde (Sydow, Myc. march. 3023), Wannsee (M.); Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Putlitz (J., B. V.P.B. XLVI, 1904); Frankf.: Weg zum Proviantamt (H.). OO Membran ganz warzig, 3, selten 4 äquatoriale oder unregelmäßig gestellte Keimporen. 67.“ P. bardanae Corda, Icones IV, 17, 1840. Fischer, Ur. Schw. 221. Syd. 113 u. 864. — Biol.: Jacky, Z. f. Pflanzenkr. IX, 1899, (61). Cbl. Bact. 2, IX, 1902, 796; XVOEZ190 72268 — P. flosculosorum Winter 206 p. p. — P. hieracii Schroeter 333 p.p. — P. cirsii Lasch, Magnus?, D. B. G. XI, 457. Bubakl, Sitzungsber. Böhm. Ges. Wiss. 1899, Nr. XIX, S. 15 p.p. S. 420, Fig. B67. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Lappa minor von Meyenburg. Brachypuccinia, Spermogonien, Uredo- und Teleutosporen auf Lappa major Gaertn. (officinalis All.), minor DC., minor var. „paniculata“ (Autor?), tomentosa Lam., Kotschyi Hort. Vind. und edulis Sieb. (die drei letzten nach Index Kewensis = major), nicht weiter spezialisiert. Dagegen nicht übergehend auf Cirsium und Taraxacum (Jacky). Spermogonien vermutlich wie bei P. cirsii. — Uredo- lager sehr klein, '/s--'"/ mm, punktförmig, meist einzeln, die primären größer, auf der Blattoberseite, in konzentrischen Ringen um die Spermogonien angeordnet, die sekundären vorwiegend auf der Blattunterseite, unregelmäßig zerstreut, früh nackt, schoko- ladebraun. Sporen kugelig bis ellipsoidisch, 24—30 : 20—27 u. Membran hellbraun, ca. 2 u dick, mit locker stehenden Stachel- warzen, Abstand 2—3 u, Keimporen 3, seltener 4, etwas über der halben Höhe gelegen, mit nur mäßig entwickelter Papille. — Te- — 41 — leutosporenlager über die Blattunterseite zerstreut, klein, dunkel- braun, pulverig. Sporen kurz ellipsoidischh 32—36 : 22—26 u, seltener birnförmig und bis 43 « lang, meist ein wenig ein- geschnürt, beide Zellen meist etwas breiter als hoch und halb- kugelig abgerundet, selten die untere verschmälert. Membran kastanienbraun, 2,5—3 u dick, mit Warzen besetzt, die im feuchten Zustande schwer sichtbar sind, Warzenabstand ca. 1,5 u. Keim- poren vom Scheitel, bezugsweise der Querwand um \/s—!/s der Zellenhöhe hinuntergerückt, nach Fischer „mit mäßig entwickelter Papille“, an dem vorliegenden Material ohne bemerkbare Papille. Stiel kurz, farblos (nach Jacky, Fischer und eig. B.). Durch die größeren Teleutosporen mit abgerundeter Basis auch morphologisch von P. cirsii verschieden (Jacky). Auf Lappa officinalis All. (L. major Gaertn.).. Berlin: Moabit (Sydow, Myc. march. 1321), Bot. Garten (H.). Auf Lappa minor DC. Niedb.: Liepnitzsee bei der Försterei (M.); Oprig.: Meyenburg (J.), Triglitz (J., B. V. P. B. 1900). Auf Lappa nemorosa Körnicke. Berlin: Johannistal (Sydow, Mye. march. 3615). AufLappa tomentosa Lam. Whav.: Böhne bei Rathenow (Kirschstein, B-V.P.B.XT, 1898). Auf Lappa spec. Berlin. Blankenburg (Wiesenthal); Luck.: Sonne- walde (Kretzschmar in Klotzsch, Herb. myc. Nr. 997). 68. P. carlinae Jacky, Z. f. Pflanzenkr. IX, 1899, (59), beschränkt! Fischer, Ur. Schw. 216 p.p. Syd. 35 p.p. — Fischer, Mitt. naturf. Ges. Bern 1894. — P. hieracii (Schum.) Schroeter 333 p.p. S. 420, Fig. B 68. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Carlina acaulis, aus Sydow, Ur. 1467. Brachypuccinia, auf Carlina acaulis L._ Vorkommen auf C. vulgaris L. zweifelhaft, vergl. P. divergens. Noch nicht durch Kulturversuche geprüft. Spermogonien wie bei Pucc. eirsii. — Uredolager auf beiden Blattseiten, mehr auf der Unterseite, klein, oft nur punkt- förmig, braun, lange von der Epidermis bedeckt, bei der Reife nackt. Sporen verhältnismäßig groß, 24—29 : 20—27 u, kugelig bis ellipsoidisch. Membran kräftig entwickelt, gelbbraun, mit feinen, schwer sichtbaren, 2—3 uw entfernten Stacheln. Keimporen 3, verschieden gelegen, oft alle drei seitlich auf halber Höhe, oft zwei seitlich und die dritte am Scheitel, mit mäßig entwickelter Papille. — Teleutosporenlager schwarzbraun und pulverig, sonst wie die Uredolager. Sporen klein, 25—35 :16—23 u, be- sonders große 40:26 u, birnförmig bis eiförmig, seltener keulen- förmig oder ellipsoidischh am Scheitel abgerundet, unten fast immer nach dem Stiel zu verschmälert, in der Mitte wenig oder gar nicht eingeschnürt, untere Zelle meist kleiner als die obere. Membran kräftig, braun, 3—4 u dick, fein warzig; Warzenabstand ca. 2 u. Keimporus der Scheitelzelle gewöhnlich um !/s, der der unteren Zelle nur um '/ı herabgerückt, mit mäßig entwickelten Papillen. Stiel kurz, farblos (wes. n. Jacky). Von P. eirsii nach Jacky durch die größeren Uredosporen mit feineren, schwer sichtbaren Stacheln und die kleinen eiförmigen Teleutosporen mit verschmälerter Basis und anderer Lage der Keimporen verschieden. In der Mark bisher nicht nachgewiesen; die Nährpflanze kommt im östlichen Gebiete vor, allerdings selten. — Außerhalb der Provinz: Hildesheim (Eichelbaum), Berka in Thüringen (Bornmüller). 69.* P. divergens Bubäk, Ber. D. B. G. XXV, 1907, 57. — P. carlinae Jacky, Z. f. Pflanzenkr. IX, 1899, (59) p.p. Fischer, Ur. Schw. 216 p.p. Syd. 35 p.p. Plowright, Br. Ur. 184 p.p. S. 420, Fig. B 69. I. Uredospore, 1I. Teleutospore, auf Carlina vulgaris von Sylt. Vielleicht Brachypuceinia wie P. carlinae Jacky, bisher nur Uredo- und Teleutosporen bekannt, auf Carlina vulgaris L. und der Form C. longifolia Reichenb. (= nebrodensis Guss.) Uredolager auf beiden Blattseiten, besonders auf der Unter- seite, lange von der aufgetriebenen Epidermis bedeckt, die zuletzt spaltenförmig aufreißt, zuletzt nackt, braun, staubig, ca. '/; mm groß. Sporen rundlich oder ellipsoidisch, 24— 30 : 20—27 u [nach Bubäk 28—36 (—40): 22—33]; Membran graubraun, 1,5—2,5 u dick, auf der ganzen Fläche entfernt stachelwarzig, Warzenabstand 2—3 u; 3 Keimporen mit nicht auffällig entwickelter Papille. — Teleutosporenlager wie die Uredolager, aber schwarzbraun bis schwarz. Sporen meist ellipsoidisch, oben und unten abgerundet, selten in den Stiel verschmälert, 34—40 : 26—33 u, nach Bubäk 40—51 u lang, in der Mitte sehr wenig eingeschnürt, beide Zellen ziemlich gleich groß. Membran 3—4 u dick, dunkel kastanien- braun, fein warzig, Warzenabstand etwa 2 u. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig oder etwas hinabgerückt, der der unteren um Ys oder !/s hinabgerückt, mit kaum unterscheidbaren, jedenfalls in der Färbung nicht abweichenden Papillen. Stiel kurz, farblos, mitunter etwas seitlich, hinfällig (n. Bubak und eig. Beob.). Auf Carlina vulgaris _L. Wprig.: Mansfeld bei Putlitz (J., nur Uredo); nach Sydow (Myc. march. 317) bei Spandau und bei Lichterfelde (?). — Außerhalb der Provinz: Eisleben (Zopf). Tinnum auf der Nordseeinsel Sylt (J.). Es fiel mir auf, daß das von Jaap bei Tinnum auf Sylt ge- sammelte Material stark von der Beschreibung der P. carlinae Jacky abwich. Die danach entworfene Diagnose stimmte gut mit Bubäks Beschreibung der P. divergens überein, die mir später bekannt wurde; die Sporen sind aber etwas kleiner. — Von P. carlinae unterscheidet sich P. divergens durch größere, namentlich breitere und unten mehr abgerundete Teleutosporen; die Warzen sind deutlicher, die Keimporen mehr hinabgerückt. Auch die Uredosporen sind etwas größer (die Warzen deutlicher?). Die Vermutung Bubäks, daß auf Carlina vulgaris L. und longifolia Reichenb. nur diese Art vorkomme, bleibt zu prüfen. 70*. P. centaureae de Candolle, Fl. Fr. V, 59, (1815) p. p. — Martius, Prodr. Fl. Mosqu. 226 (1817). Fischer, Ur. Schw. 222. Syd. 39 u. 853, alle p.p. — Biol.: Plowright, Br. Ur. 186. Fischer, Mitt. naturf. Ges. Bern 1894. Jacky, Z. f. Pflanzenkr. IX, 1899, (13) u. (65); Cbl. Bact. 2, XVIII, 1907, 81. Hasler, Cbl. Bact. 2, XXI, 1908, 510. — Magnus, D.B.G. XI, 1893, 456; Oest. B. Z. 1902, 490. — P. floseulosorum Winter 206 p.p. — P. hieracii Schroeter 333 p.p. S. 420, Fig. B70a. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Centaurea scabiosa von Sukow; 70b. Uredospore auf C. jacea von Meyenburg; 70c. Uredospore auf C. jacea aus Thümen, Myc. univ. 232. Brachypuccinia, mit lokalisiertem Mycel, auf Centaurea- Arten. Die primären, von Spermogonien begleiteten Uredosporen bringen sekundäre Uredolager hervor, denen Spermogonien fehlen (zuerst von Plowright an dem Pilze auf C. nigra_L. gezeigt). Die Sporidien der Teleutosporen erzeugen Spermogonien und primäre Uredo (Jacky). a: 2 Die bisher meist unter dem Namen P. centaureae zusammen- gefaßten Pilze auf den einzelnen Centaurea-Arten bilden eine Reihe teils morphologisch teils biologisch verschiedener Formen. Jacky unterscheidet 2 Typen: IR sS) Typus A. Uredosporen mit 2 Keimporen, Teleutosporen breit. Nährpflanzen, auf denen dieser Typus vorkommt, sind Centaurea jacea L., nervosa Willd., dealbata Willd., Endressii Hochst. et Steud., conglomerata C. A. Mey., exarata Boiss., Fenzlii Reichardt und viel- leicht C. nigra L. Die Pilze auf C. jacea und C. nervosa werden als zwei formae speciales jaceae und nervosae unterschieden. Es ist eine Konsequenz der in der vorliegenden Darstellung getroffenen, auf die Beschaffenheit der Uredosporen gegründeten Einteilung, wenn ich diesen Typus als Spezies (P. jaceae Otth) hier ausscheide, wie es übrigens auch schon Magnus (1902) getan hat. . Typus B. Uredosporen mit 3 Keimporen, Teleutosporen schmäler. Hierher stellt Jacky Pilze auf Centaurea scabiosa L., jacea L., nervosa Willd., maculosa Lam. Die Nährpflanzen Centaurea jacea und C. ner- vosa beherbergen demnach jede 2 morphologisch ver- schiedene Pilze; der Pilz von C. scabiosa geht nach Jacky (1907) nicht auf C. jacea über, und der Typus B auf ©. jacea ist demnach sowohl von dem Typus A auf derselben Nährpflanze, und zwar morphologisch, wie von dem Typus B auf ©. scabiosa biologisch verschieden. . Ein Zwischentypus kommt auf C. calcitrapa L. vor, mit 2 oder 3 Keimporen an den Uredosporen und sehr feinwarzigen Teleutosporen, der auch bereits als Art P. calcitrapae DC. aufgefaßt worden ist. Weitere Untersuchungen teilt Hasler mit. Er unterscheidet drei Arten und innerhalb derselben spezialisierte Formen, nämlich: 1. I P. centaureae vallesiacae auf Centaurea vallesiaca Reichenb. f., übergehend auf C. rhenana Bor. (? = macu- losa Lam.), alba L., eyanus L. P. jaceae auf C. jacea L., übergehend auf P. rhenana Bor., transalpina Schleich. (= nigrescens Willd.), =. — 45 — phrygia L., austriaca Willd., jacea var. longifolia Schultz-Bip. 3. P. centaureae. a) f.sp. scabiosae auf Centaurea scabiosa L. b) f.sp. nigrae auf C. nigra L. c) f.sp. nervosae Jacky auf C. nervosa Willd. d) £. sp. transalpinae auf C. transalpina Schleich. übergehend auf C. jacea L., jacea var. longifolia Sch.-Bip., nervosa Willd., phrygia L., austriaca L., alba L., nigrescens Willd. Die morphologisch scharf getrennten Fermen P. jaceae und f. sp. transalpinae stimmen biologisch nahezu überein. Da die vorläufige Mitteilung keine näheren Angaben über die Morpho- logie macht, ist das Verhältnis der von Hasler unterschiedenen Formen zu denen Jackys in einigen Punkten unklar, insbesondere, und das kommt für die Pilze der Provinz Brandenburg in Betracht, ist nicht ersichtlich, ob die f. transalpinae dem von Jacky unterschiedenen und auch in der Provinz nachgewiesenen Pilze auf C. jacea entspricht, der 3 Keimporen an den Uredo- sporen hat. Spermogonien in blassen, später orangeroten, oft einzeln stehenden Gruppen auf der Blattoberseite, weniger häufig auf der Unterseite und an den Blattstielen. — Uredo- und Teleuto- sporenlager hellbraun und dunkelbraun, '/„—'/s mm, rundlich, etwas pulverig, meist auf der Blattunterseite, zerstreut, oberseits oft violettrote Flecken mit gelbem Saume, unten kaum An- deutungen von Flecken verursachend; zum Teil auch auf den Blattstielen. Uredosporen nahezu kugelig, selten eiförmig, nicht selten breiter als hoch, 23—26 :22—26 u. Membran 1,5—2 u dick, entfernt stachelwarzig, Warzenabstand 2-—-3 u. Keimporen 3, auf halber Höhe liegend, mit mäßig entwickelter Papille. — Teleuto- sporen meist ellipsoidisch, mitunter etwas birn- oder keulen- förmig; im ganzen von mehr länglicher Form), 31—41 : 22—27 u, meist beiderseits gerundet, nicht selten auch nach den Enden zu ein wenig konisch verjüngt und dann gerundet, an der Querwand nicht oder sehr wenig eingeschnürt; die beiden Zellen meist so hoch wie breit. Membran 2—3 u dick, braun, feinwarzig, Warzen- ') Vergl. P. jaceae. — 46 — abstand 2—2,5 u. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig oder bis '/; herabgerückt, der der unteren Zelle unter der Quer- wand oder gleichfalls bis '/s herabgerückt. Papille sehr flach warzig, wenig heller als die Membran. Stiel kurz, abfällig, mit- unter seitlich (wes. nach eig. Beob.). Auf Centaurea scabiosa L. Berlin: Wilmersdorf (Sydow, Mye. march. 1028); Niedb.: Birkenwerder (H.), Lanke, Hellmühle (H.); Oprig.: Triglitz und Sukow bei Putlitz (J.). Auf Centaurea jacea L. ÖOprig.: Meyenburg. Hierher auch das Material von Bayreuth in Thümen, Myc. univ. 232. Auf Centaurea maculosa Lam. Berlin: Westend (Sydow, Mye. march. 2015); Telt.: Schmöckwitz (Syd., Ured. 1116). Auf Centaurea atrata Willd. Berlin: Bot. Garten (Sydow, Myec. march. 2213). Die vorstehend erwähnten Pilze habe ich mikroskopisch kontrolliert. Im Herbar Magnus liegen die folgenden Pilze, die nach mündlicher Mitteilung 3 Keimporen an den Uredosporen haben sollen und daher hier anzuschließen sind: Auf Centaurea scabiosa L. Steglitz. (Syd., Ured. 175); Eberswalde (Pippow); Neuruppin (Warnstorf). Auf Centaurea nervosa Willd. Dahlem, Bot. Garten (H.). Jacky stellt hierher auch den Pilz auf C. jacea in Syd., Ured. 1014; an dem mir vorliegenden Material dieses Exsikkats finde ich aber 2 Keimporen auf den Uredosporen und auch im übrigen die für Puccinin jaceae charakteristischen Merkmale (vergl. diese). Anhangsweise seien im folgenden die in der Literatur erwähnten Pilze auf Centaurea genannt, deren Zugehörigkeit zu einer der beiden Formen P. centaureae und P. jaceae ich nicht feststellen konnte: Auf Centaurea jacea L. Niedb.: Lanke (H., B.V.P.B. XLVIJI, 1905); Whav.: Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf, B. V.P.B. XXXV, 1893); Oprig.: Triglitz (J., B. V. P.B. 1900); Wprig.: Lenzenf(J., B. V.P. B. 1899). Auf Centaurea scabiosa L. (wahrscheinlich P. centaureae). Whav.: Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898). Auf Centaurea maculosa Lam. [= panniculata Jacq.] (wahr- scheinlich P. centaureae). Whav.: Paulinenaue bei Rathenow (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898). Die im Botanischen Garten zu Berlin auf Centaurea con- glomerata C. A. Mey. (Sydow, Myc. march. 1215), C. En- dressii Hochst. et Steud., ©. Fenzlii Reichardt, im Botanischen Garten zu Dahlem auf C. nervosa Willd. beobachteten Pilze (vergl. Kärnbach, B. V.P. B. XXIX, 1887; Magnus, das. XXXI Al 1890 und XXXVI, 1894, Hennings, das. XLIV, 1902) scheinen zum größeren Teil O. jaceae gewesen zu sein (vergl. das unten bei dieser Art Gesagte). 71.** P. echinopis de Candolle, Fl. Fr. VI, 57, (1815): Syd. 75. Jacky, Z. f. Pflanzenkr. IX, 1899, 340. Bubäk, Oest. B. Z. 1902, 93; Ured. Böhm. 139. Bisher nur Uredo- und Teleutosporen bekannt, vermutlich Brachypuccinia, auf Echinops sphaerocephalus L. Uredolager meist auf der Blattunterseite, rundlich, staubig, zimtbraun. Sporen kugelig, von 22—30 u Durchmesser. Mem- bran hellbraun, stachelig (Abstand der Stacheln größer als bei P. hieracii). Keimporen 2—4, ziemlich auf halber Höhe ge- legen, mit großen Höfchen und niedrigen hyalinen Kappen ver- sehen. — Teleutosporenlager auf beider Blattseiten, ziemlich groß, schwarzbraun bis schwarz. Sporen ellipsoidisch bis länglich, 35—44:20—24 u, beiderseits abgerundet, seltener nach unten verjüngt, an der Querwand wenig oder gar nicht eingeschnürt; Membran dick, kastanienbraun, feinwarzig.. Keimporen bis Vs» herabgerückt, beide mit sehr niedrigen Papillen (nach Bubäk). Auf Echinops sphaerocephalus L. Berlin: Bot. Garten (H., nach Kärnbach B. V. P. B. XXIX, 1887 und Magnus, daselbst XXXVI, 1894). — Nach Bubäk an einigen Stellen in Böhmen. — Die Nährpflanze kommt in der Provinz mehrfach verwildert vor. ** 2 äquatoriale Keimporen. Membran ganz warzig. 72*. P. hypochaeridis Oudemans, Nederl. Krnidk. Archief II, Ser. 1, 175, (1873). Fischer, Ur. Schw. 232, Syd. 100. — Bubäk, Ann. mycologici III, 1905, 221. Jacky, Z. f. Pflanzenkr. 7x71899, (75); Cbl. Bact. 2, XVII, 1907, 82. Probst, Ann. myc. VI, 1908, 295. — P. floseulosorum Winter, Pilze 206. — P. hieracii Schroeter, Pilze 333. S. 420, Fig. B72. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Hypochaeris glabra von Triglitz. Brachypuccinia, nach Jacky, von Hypochaeris radi- cata L. auf H. glabra L. und Candollei Regel!) übertragbar, auch auf H. maculata L. und uniflora Vill. angegeben. Nach ‘) Nach Index Kewensis = glabra L. Kryptogamenflora der Mark Va. 10} SI — 48 — Probst nicht übertragbar auf Leontodon und Hieracium. Spermogonien nach Bubäk schon im Mai. Spermogonien denen von P. leontodontis gleich (Bubäk). — Uredolager auf beiden Blattseiten und auch auf den Stengeln zerstreut, zimtbraun, anfangs von der blasenförmig gehobenen Epidermis bedeckt, später pulverig, bis '/; mm groß, meist kleine Flecken verursachend, die primären größer als die sekundären, Sporen kugelig bis ellipsoidischh 22—27 : 19—22 u; Membran 2,5—3 u dick, heller und dunkler braun, auf der ganzen Fläche entfernt stachelwarzig, Warzenabstand 2—2,5 u, mit 2 sehr deut- lichen, einander gegenüberliegenden Keimporen mit nicht auf- gequollenem Epispor. — Teleutosporenlager zerstreut, klein, auf den Stengeln bis 1 mm groß, pulverig, braunschwarz. Sporen ellipsoidisch oder eiförmig ellipsoidisch, 28—40 :18—25 u, oben und unten gerundet oder nach unten verschmälert, in der Mitte nicht oder schwach eingeschnürt. Membran 2,5 u dick, braun, mit feinen, im feuchten Zustande nicht sichtbaren Warzen besetzt. Keimporen meist um '/; oder '/s hinabgerückt, ohne hervortretende Papille. Stiele kurz, zart, farblos (nach Sydow u. eig. B.). Auf Hypochaeris glabra L. Berlin: Zehlendorf (Sydow, Myc. march. 3533, Ured. 673), Lichterfelde (Urban); Niedb.: Bernau (Eichelbaum); Potsdam (Eichelbaum); Whav.: Rathenow (Kirschstein, B. V. P. B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz (J.); Luckau (M.). — Außerhalb des Gebiets: Kongsmark auf Röm (J). Auf Hypochaeris radicata L. Berlin: (Sydow, Myc. march. 511), Zehlendorf (Syd., Ured. 970), Gr. Lichterfelde (Arth. Krause); Niedb.: Bruch- mühle bei Alt-Landsberg (Paul); Telt.: Grunewald (Syd., Ured. 430); Oprig.: Triglitz (J., B. V.P.B. 1900); Wprig.: Lenzen (J., B. V.P. B. 1899). — Außerhalb des Gebiets: Sylt (J.). —-- Uredosporen mit 2 meist dem oberen Ende genäherten Keimporen und je einer runden kahlen Stelle unter jedem derselben. Meist auf Cichoraceen (Ausnahme P. tinctoriicola auf einer Cynaree). 73.* P. tinctoriicola P. Magnus, Oest. Bot. Z. 1902, 491. — Syd. 867 u. 150. — Magnus, Ber. D.B.G. XI, 1893, 453, Abb. Taf. XXI. — P. tincetoriae Magnus, Abh. naturf. Ges. Nürnberg XIH, 1900, 37. — Uredo serratulae Schumacher, Enum. plant. Saell. II, 231’). — P.hieracii (Schum.) Schroeter 333 p.p. Sydow, Ann. Mycol. 1903, 247 (prim. Uredo). ') Der Name Puceinia serratulae ist bereits 1880 von v. Thümen an einen Pilz einer sibirischen Species vergeben worden. — 419 — S. 420, Fig. B73. I. Uredospore auf Serratula tinctoria von Falken- hagen, II. Teleutospore von Stenum. Nur Uredo- und Teleutosporen bekannt, auf Serratula tinctoria L. und anderen Serratula-Arten. Uredosporenlager auf beiden Blattseiten, besonders unter- seits, auf undeutlichen blassen Flecken, zerstreut, '/ı bis kaum /) mm, rund, pulverig, am Rande von Epidermisresten umgeben, dunkel zimtbraun, die primären größer, mehr an den Mittelrippen. Sporen kugelig bis ellipsoidischh 29—35 : 21—29 u; Membran dunkelbraun, fast 2 « dick, entfernt stachelwarzig, Warzenabstand 2—3 u; 2 sehr deutliche, dem oberen Ende genähert einander gegenüberliegende Keimporen; unterhalb derselben je ein großer runder Fleck ohne Warzen. — Teleutosporenlager auf beiden Blattseiten, besonders unterseits, zerstreut, klein, rund, staubig, braunschwarz. Sporen ellipsoidisch oder länglich ellipsoidisch, 32— 48: 22—34, etwas unregelmäßig, mitunter schief, an beiden Enden abgerundet, seltener oben, unten oder beidendig etwas ver- jüngt, an der Querwand nicht oder kaum eingeschnürt. Mem- bran 2—3 u dick, braun, feinwarzig, Warzenabstand 2 u. Keim- porus der oberen Zellen meist scheitelständig, der der unteren mehr oder weniger, mitunter bis '/s herabgerückt, beide ohne auffällige Papille, Stiel farblos, bis 14 « lang, mitunter seitlich ansitzend (n. eig. B.). Auf Serratula tinctoria L. Berlin: Friedrichshain (Sydow, Myec. march. 2210); Ohav.: Bredower Forst (H.); Whav.: Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898); Oprig.: Falkenhagen bei Pritzwalk (J.). — Außerhalb des Gebiets: Stenum in Oldenburg (Kleb.). 74.* P. jaceae Otth, Mitt. naturf. Ges. Bern 1865, 173 (publ. 1866). Literatur u. Synonymik s. unter P. centaureae. S. 420, Fig. B74. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Centaurea jacea aus Syd., Ured. 1014 (!). Brachypuccinia, auf Centaurea jacea L., nach Jacky nicht übergehend auf C. scabiosa L., nervosa Willd., mon- tana L., cyanus L., dagegen nach Hasler übergehend auf C. rhenana Bor., transalpina Schleich., phrygia L., austri- aca Willd. Es fehlen aber bei Hasler Angaben über die Uredo- sporen, so daß die Zugehörigkeit seines Pilzes zu P. jaceae nicht ganz sicher ist. 27* ia Fig. 64—34. in c Puc — 31 — Spermogonien nicht besonders beschrieben, wohl wesentlich wie bei P. centaureae. — Uredo- und Teleutosporenlager klein, rundlich, frühe nackt, teils heller, teils dunkler braun, zerstreut auf der Blattunterseite, auf gelben bis braunen Flecken. — Uredosporen kugelig bis eiförmig, meist etwas höher als breit, 26—30:22—27 u. Membran braun, 1,5—2 u dick, ent- fernt stachelwarzig, Warzenabstand 3—3,5 u. Keimporen 2, dem Scheitel genähert, mit mäßig entwickelter Papille, unter denselben je ein kahler Fleck. — Teleutosporen kurz ellipsoidisch, im ganzen von mehr gerundeter Form‘), 29—36 :25—31 u, meist beidendig halbkugelig abgerundet, ohne Einschnürung an der Querwand, die beiden Zellen oft breiter als hoch, Membran bis 2 u dick, braun, feinwarzig, Warzenabstand 2—3 u. Keimporen meist !/s;—!/s herabgedrückt, meist ohne oder mit nur sehr wenig entwickelter Papille (wes. nach eig. Beob.). Die Uredosporen dieser Art sind an den Keimporen leicht von denen der P. centaureae zu unterscheiden. Weniger leicht ist die Unterscheidung der Teleutosporen; die von P. jaceae sind nach meinem Urteil durch die breitere, mehr gerundete Form, die dünnere Membran und die noch mehr als bei P. centaureae zurücktretenden Papillen charakterisiert. Auf Centaurea jacea L. Berlin: Lichterfelde (Syd., Ured. 1014). — Kgr. Sachsen: Königstein und Nossen (Krieger f. sax. 760). Auf Centaurea exarata Boiss. Berlin: Botan. Garten (Sydow, Myec. march. 3024). Jacky stellt den Pilz in Sydow, Ured. 1014 zu P. centaureae. Ich finde aber alle im voraufgehenden erwähnten Merkmale der P. jaceae an dem mir vorliegenden Material (vgl. die Abbildung). Vielleicht ist gemischtes Material zur Ausgabe gelangt? — Der- selbe Autor rechnet zu P. jaceae noch Pilze auf Centaurea nervosa Willd. (f.sp. nervosae Jacky), C. dealbata Willd., E. Endressii Hochst. et Steud. (= C. nigra L. nach Kew Index), C. conglomerata C. A. Mey., C. exarata Boiss., C. Fenzlii Reichardt, und vielleicht auch Plowrights Pilz auf C nigra L. — Nach Magnus (mündliche Mitteilung) gehören hierher die im Botanischen Garten zu Berlin beobachteten Pilze auf ©. conglo- merata, exarata und Fenzlii. ') Vergl. P. centaureae. —_— 42 — 75.” P. eichorii (DC.) Bell. in Kiekx, Fl. Fland. II, 65. — Fischer, Ur. Schw. 227; Syd. 49. — Jacky, Z. £. Pflanzenkr. IX, 1899 (75). — Uredo cichorii de Candolle, Fl. Fr. VI, 74 (1815). P. Hieracii (Schum.) Schroeter 333. Plowright, Br. Ur. 184 p.p. S. 420, Fig. B75. I. Uredospore auf Cichorium intybus von Hei- ligenhafen; II. Teleutospore auf C©. endivia aus Sydow, Myc. march. 641. Vermutlich Brachypuceinia, auf Cichorium intybus L. Nicht biologisch untersucht, die Berechtigung der Spezies bleibt nachzuweisen. Uredolager beiderseits über die ganze Blattfläche zerstreut bis '/; mm groß, dunkelbraun, pulverig. Sporen ellipsoidisch, 24—28 :18—21 u. Membran 1,5—2 u dick, gelbbraun, mit locker stehenden Stachelwarzen, Warzenabstand 2—3 u. Keim- poren 2, in der oberen Sporenhälfte mehr oder weniger gegenüber- liegend, ohne farblose Kappe; unter den Keimporen ein runder kahler Fleck (n. Fischer u. eig. B.). — Teleutosporenlager früh nackt, schwarz, rundlich. Sporen ellipsoidisch bis birnförmig, 32—38S:21 u, beidendig gerundet oder in den Stiel verschmälert, in der Mitte schwach eingeschnürt, beide Zellen ziemlich gleich groß. Membran gelbbraun, mit feinen, ziemlich locker stehenden Wärzchen besetzt. Keimporen meist mehr oder weniger herab- gerückt. Stiel zart, Sporen abfällig (nach Fischer). Auf Ciehorium intybus_L. Berlin: Wilmersdorf (Sydow, Myc. march. 823); Landsb.: Tamsel (V.); Kross.: Sommerfeld (Diedicke). — Außerhalb des Gebiets: Holstein: Heiligenhafen (J.). Mecklenb.: Dömitz (Lübstorf). Prov. Sachsen: Tangermünde (Kirschstein). — Nach Staritz (B. V.P.B. XLV, 1903) mehrfach im Anhaltischen: Mitteledlau, Kirchedlau, Berwitz, Werders- hausen bei Cöthen und Gröbzig, im Krumbholz bei Bernburg. Auf Cichorium endivia L. Berlin: Botan. Garten (Sydow, Myc. march. 641, s. auch Kärnbach, B. V. P. B. XXIX, 1887 und Magnus, daselbst XXXVI, 1894). 76.* P. leontodontis E. Jacky, Z. f. Pflanzenkr. IX, 1899, (75). Fischer, Ured. Schw. 231. Syd. 114. Bubäk, Ann. myco- logiei III, 1905, 221. Probst, Ann. mycol. VI, 1908, 289. — P. hieracii (Schum.) Schroeter 333. Plowright, Br. Ur. 184 p.p. — P. floseulosorunm (Alb. et Schw.) Winter p.p. S. 420, Fig. B76a. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Leontodon autumnalis von Triglitz; 76b. Uredospore auf Thrincia hirta vom salzigen See, | | —_— 413 — Brachypuceinia, auf Leontodon-Arten. — Nach Probst nicht übergehend auf Hieracium- und Hypochaeris-Arten und vielleicht in formae speciales zerfallend; der Pilz auf L. hispidus ging nur in einem Falle spärlich auf L. incanus und hirsu- tus über. Spermogonien auf beiden Seiten der Blattflecken oder auch nur einerseits, in kleinen Gruppen, klein, honigbraun. — Pri- märe Uredolager auf der Blattunterseite, seltener auf der Ober- seite, auf purpurroten oder braunen, länglichen, an den sekun- dären Nerven liegenden Flecken, die etwas deformiert sind, mittelgroß, anfangs von grau erscheinender Epidermis bedeckt, dann nackt, dunkelbraun, staubig, zusammenfließend (nach Bubäk, im Juni auftretend). — Sekundäre Uredolager '/—'/s mm groß, auf beiden Blattseiten zerstreut, etwas größere Lager neben der Hauptrippe, anfangs epidermisbedeckt, zimtfarben. Sporen kugelig oder ellipsoidisch, 27—35 : 23—30 u; Membran ziemlich dunkel braun, 2 « dick, entfernt stachelwarzig, Warzenabstand 2,5 bis 3 u; 2 sehr deutliche, über der Mitte einander gegenüber- gelegene Keimporen, deren Epispor nicht besonders auffällig auf- quillt; unter denselben ein runder kahler Fleck. — Teleuto- sporenlager den Uredolagern ähnlich, schwarzbraun. Sporen ellipsoidisch, aber auch gestreckt oder breitgedrückt, 33—42 : 23 bis 26 a, in der Mitte kaum eingeschnürt, oben und unten ge- rundet, mitunter aber auch abgestutzt oder nach unten etwas ver- schmälert. Membran dunkelbraun, 2—3 u dick, mit feinen, im feuchten Zustande nicht sichtbaren Warzen. Keimporen \/3—!/s hinabgerückt, mit einer kleinen, nicht hervortretenden Papille be- deckt. Stiel kurz, farblos (wes. n. eig. Beob.). Nach dem vorliegenden Material durch die durchschnittlich ziemlich viel größeren Uredo- und Teleutosporen und die dunklere Farbe der Uredosporen von der sehr ähnlichen P. hieracii ver- schieden. Auf Leontodon autumnalis L. Berlin: Bellevue (M.), Zehlendorf (Syd., Ured. 1421); Oprig.: Triglitz (J.). Auf Leontodon hastilis L. Berlin: Botan. Garten (M., B. V.P.B. XXXIL, 1890; Sydow, Myc. march. 2212, Syd., Ured. 369). Auf Leontodon hispidus L. Charlottenburg (Sydow, Myce. march. 1520); Obbar.: Eberswalde (M.); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf); Oprig.: Triglitz (J., B. V. P. B. XLII, 1900). — Schlesien: Muskau (Syd., Ured. 876). — 424 — Auf Leontodon hispidus var. opimus. Berlin: Botan. Garten (Sydow, Myc. march. 3616), Dahlem, Botan. Garten (H., B. V. P. B. XLIV, 1902). non Leontodon asper Reichenb. Berlin: Botan. Garten (Kärnbach, B. V.P.B. XXIX, 1897). P. u. H. Sydow (Monogr. 115) stellen hierher auch einen Pilz auf Kalbfussia Mülleri Sch.-Bip. (= Leontodon S$alz- manni Ball) aus dem Botan. Garten in Berlin (Sydow, Myc. march. 2745), der ziemlich mit P. leontodontis übereinstimmt; indessen fand ich die Uredosporen etwas kleiner (25—29:21 bis 27 u), die Teleutosporen etwas breiter und kürzer (31—40: 25 bis 31 u). *P. leontodontis f. thrinciae. Ein sehr ähnlicher Pilz kommt auf Thrincia hirta Roth vor; er mag hier nur als f. thrinciae bezeichnet sein, da es der Untersuchung bedarf, ob er mit, P. leontodontis identisch ist oder nicht. Mir liegen nur Uredo- lager vor, nach denen folgende Beschreibung entworfen ist: Uredolager auf beiden Blattseiten mehr oder weniger dicht zerstreut, rund, Y/s mm groß, braun, staubig, von den Resten der emporgehobenen Epidermis umgeben. Sporen kugelig oder kugelig ellipsoidisch, 26—34 :21—29 u. Membran ca. 2 u dick, braun, entfernt stachelwarzig, Warzenabstand 3—3,5 u. Keim- poren 2, im oberen Teile der Spore gelegen, unter denselben je eine kahle Stelle. Sydow (Monogr. 115) erwähnt Teleutosporen und bezeichnet. sie als denen von P. leontodontis gleich. Kottb.: Zwischen Kottbus und Drebkau (M.). — Prov. Sachsen: Am salzigen See bei Oberröblingen (Staritz), Rollsdorf am salzigen See (Winter). 77. P. picridis Hazslinszky, Brand- u. Rostpilze Ungarns, 1877 [Math. es term. Közlemenyek Ungar. wiss. Akad. Budapest, Bd. 14]. Fischer, Ur. Sch. 233. Syd. 130. — Biol.: Jacky, Z. f. Pflanzenkr. IX, 1899, (74). S. 420, Fig. B77. Teleutospore auf Pieris hieracioides, aus Sydow, Myc. germ. 666. Anscheinend Brachypuccinia, auf Picris hieracioidesL. Der Pilz bedarf genauerer Untersuchung. Uredolager auf beiden Blattseiten gleich häufig, sehr klein, punktförmig, zerstreut, aber nicht selten zu 2—3 zusammenfließend, — 425 — pulverig, zimtfarben. Uredosporen kugelig bis breit eiförmig, 24—30 :16—20 u oder von 21—27 u Durchmesser. Membran blaßbraun, feinstachelig, mit 2 etwas über der halben Höhe ge- legenen Keimporen. — Teleutosporenlager wie die Uredolager, dunkelbraun. Sporen ellipsoidisch bis eiförmig-ellipsoidisch, 30 bis 39:18—26 uw, beidendig gerundet, an der Grenze beider Zellen nicht oder kaum eingeschnürt. Membran 2—2,5 w dick, braun, feinwarzig, Warzenabstand 2—2,5 u. Warzen eher ein wenig gröber als bei den Hieracium bewohnenden Pucecinien. Keimporen oft bis '/s oder !/; herabgerückt, beide mit kaum merkbarer höckeriger Kappe bedeckt, Stiel farblos, bis 16 u lang (aus Fischer, nach Sydow u. Jacky, u. nach eig. Beob.). Anhalt: Von Staritz (B. V.P.B. XLV, 1903) angegeben für Gröbzig, Werdershausen, Kattau, Mitteledlau, Gerlebogk in Anhalt-Cöthen. Thüringen: Zwischen Sondershausen und Jecha (Oertel in Sydow, Myc. germ. 660), Weimar, Ettersberg (M.). Sachsen: Leipzig (Dietel). 78.” P. scorzonericola Tranzschel, Ann. Mycologiei II, 1904, 159. — Vestergren, Hedw. 1903, 92. — P. plantaginis Westen- dorp, Bull. Acad. Belg. XI, 1861, 649 [Die Nährpflanze ist nach Tranzschel ].c. nicht Plantago lanceolata, sondern Scorzo- nera humilis]. — Teilweise oder ganz ferner: Uredo scorzonerae Schumacher, Enum. Plant. Saell. II, 229 (1803). Juel, Oefv. K. Vet. Akad. Förh. 1896, Nr. 3, 222. — Puccinia scorzonerae (Schum.) Jacky, Z. f. Pflanzenkr. IX, 1899, (54). Fischer Ur. Schw. 206 u. 552. Syd. 141 u. 806. — Pucc. tragopogi Win- ter 209. S.420, Fig. B78. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Scorzonera humilis von Halensee. Brachypuccinia, nach Tranzschel, auf Scorzonera humilis L., vielleicht auch auf Se. purpurea L. Auch nach Juel Spermogonien, Uredo- und Teleutosporen auf Sc. humilis bildend.. Das Verhältnis zu P. scorzonerae bedarf weiterer Klärung. Vergl. diese. Spermogonien auf beiden Blattseiten. — Primäre Uredo- lager auf der Blattfläche beiderseits, meist in kleinen regelmäßigen Kreisen um die Spermogonien gruppiert, braun, von der aufge- rissenen Epidermis umgeben, kleine gelbliche Flecken verursachend;; am Hauptnerv entstehende Lager verlängert. — Sekundäre — 426 — Uredolager auf beiden Blattseiten, klein, zerstreut, nur geringe Fleckenbildung bewirkend, braun. Sporen kugelig oder ellipsoi- disch, 28—31 :23—30 u. Membran braun, stachelig, mit 2 sehr deutlichen, im oberen Teil der Spore einander (mitunter schief) gegenüberliegenden Keimporen ohne deutliche Papille. — Teleuto- sporenlager (teilweise?) aus Uredolagern hervorgehend, schwarz- braun. Sporen ellipsoidisch oder eiförmig, 33—38 : 21—24 u, am Scheitel gerundet, am Grunde abgerundet oder etwas verschmälert, an der Querwand nicht eingeschnürt. Membran gleichmäßig dick, kastanienbraun, feinwarzig. Keimporen meist in der Mitte der Zellen gelegen. Stiel zart (nach Tranzschel). Auf Scorzonera humilis L. Telt.: Zwischen Halensee und Hunde- kehle (H.), Rudower Wiesen (M.). — Schlesien: Peistwiesen bei Panten, Liegnitz (Gerhardt). Holstein: Diekmoor bei Langenhorn (J.). Uredosporen des vorliegenden Materials (Halensee) 23—27 : 17 bis 23 u, Membran 2 u dick, Warzenabstand 2—3 u, Keimporen 2, ohne Papille, unter derselben ein runder kahler Fleck. Teleuto- sporen mitunter auch länglich, keulenförmig und nicht selten un- regelmäßig, 27—42 : 19—25 u. Membran 2—3 u dick, mit groben, 2—2,5 u entfernten Warzen. — Ob der bei den Rüdersdorfer Kalkbergen gesammelte, als Uredo scorzonerae, später als Puceinia tragopogonis bestimmte Pilz im Herbar des K. Botan. Museums (nur Uredo, 2 Keimporen, kahler Fleck oft schwach stachelig) hierher gehört, ist zweifelhaft. Die Nährpflanze scheint nicht Scorzonera zu sein. 79.* P. chondrillina Bubäk et Sydow, in Bubäk, Oest. Bot. Z. 1902, 94. Fischer, Ur. Schw. 228. Syd. 44. S. 420, Fig. B79. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Chondrilla juncea aus Syd., Ured. 2224. Brachypuceinia, auf Chondrilla juncea L. Spermogonien honigbraun, von kreisförmig gestellten, zu- sammenfließenden primären Uredolagern umgeben. Sekun- däre Uredolager rundlich, auf den Blättern beiderseitig zerstreut, auf Ästen und Stengeln verlängert und gewöhnlich zusammen- fließend, anfangs epidermisbedeckt, später nackt, braun, pulverig. Sporen eiförmig oder ellipsoidisch, 21—28 : 14— 21 u, nach Bubäk 36—43:22--26 u (I?). Membran hellbraun, ca. 1 # dick, mit locker stehenden Stacheln besetzt. Keimporen 2, von wenig ent- DE I Er re nn re en nn nn gr a wickelter, wenig breiter Papille bedeckt. — Teleutosporenlager schwarzbraun, rundlich oder länglich, auf den Blättern spärlich, öfters zusammenfließend, auf den Ästen und Stengeln zahlreich entwickelt, gewöhnlich als zusammenfließende Kruste sie bedeckend und von derber Epidermis bedeckt oder umgeben. Sporen birn- förmig bis ellipsoidisch, 32—38 :22 u, nach Bubäk 33—46 : 22 bis 26 u, am Scheitel gerundet, an der Basis gerundet oder ver- jüngt, an der Grenze beider Zellen eingeschnürt. Membran hell- braun, gleichmäßig dick, kleinwarzig (Skulptur oft undeutlich). Keimporus der oberen Zelle scheitelständig oder zur Seite gerückt, der der unteren Zelle in der Mitte zwischen Scheidewand und Stielansatzstelle oder höher. Stiel farblos, zart, Sporen abfällig (nach Fischer). Auf ChondrillajunceaL. Telt.: Teupitz, alte Weinberge (Treichel); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf), nach Magnus Herb. 80.* P. taraxaci (Rebent.) Plowright, Brit. Ured. 186. — Fischer, Ur. Schw. 226. Syd. 164. — Magnus, Ber. D.B.G. XI, 1893, 456. — Jacky, Z. f. Pflanzenkr. IX, 1899, (70); Cbl. £. Bact. 2, XVIIO, 1907, 84. — P. floseulosorum Winter, Pilze 206 p.p. — P. hieracii Schroeter, Pilze 333 p.p. — P. phaseoli var. taraxaci Rebentisch, Fl. Neom. 356 (1804). S. 420, Fig. B80. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Taraxacum officinale von Triglitz. Brachypuceinia, auf Taraxacum officinale Web. und andern Arten. Fast nur biologisch, kaum morphologisch von Puce. hieracii verschieden. Sporen der Pilze von Lampsana, Leontodon autumnale und Centaurea nigra infizieren Taraxacum nicht (Plowright). Mit dem Pilze von Taraxacum machte Jacky erfolglose Aussaaten auf Cichorium endivia und intybus. Die Teleutosporen scheinen erst spät im Herbst gebildet zu werden; vielleicht kann der Pilz auch mittels der Uredosporen überwintern (Jacky). Spermogonien in gelben rundlichen Lagern. — Uredo- lager auf beiden Blattseiten, winzig, /ı mm, rundlich oder läng- lich, meist einzeln, seltener zusammenfließend, dunkelbraun, früh nackt, oft krustenartig. Sporen kugelig bis eiförmig oder kurz ellipsoidisch, 22—31:16—25 u. Membran braun, 2 « dick, stachelig, Warzenabstand 2,5—3 u; 2 seitlich gelegene, dem —_ 42353 — Scheitel genäherte Keimporen ohne Papille; unter denselben je eine runde kahle Stelle. — Teleutosporenlager schwärzlich, staubig, in kleinen, meist nur bis 1 mm großen, rundlichen, selten zusammenfließenden Gruppen auf beiden Blattseiten zerstreut. Sporen ellipsoidisch, seltener eiförmig oder verkehrt eiförmig, 25—38:16—24 u, nicht oder wenig eingeschnürt, unten meist gerundet, selten verschmälert. Membran ca. 1,5 # dick, äußerst fein warzig, braun; Keimporus der oberen Zelle von scheitelstän- diger Lage bis '/s, der der unteren Zelle um '/; oder Y/s herab- gerückt, weit, ohne Papille. Stiel kurz, farblos. Zwischen den Sporen der primären und sekundären Uredolager nach Jacky kein Unterschied!) (nach Jacky u. eig. Beob.). Auf Taraxacum officinale Web. Berlin: Wilmersdorf (Sydow, Myc. march. 726); Ang.: Schwedt (M., B. V.P.B. XXXIV, 1892); Niedb.: Lanke, Hellmühle (H.); Whav.: Rathenow, Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V. P. B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz (J.), Frehne (J., B. V. P. B. XXXIX, 1897) Landsb.: Tamsel (Vogel); Luck.: Sonnewalde (Kretzschmar). Im Botan. Garten zu Berlin auf Taraxacum officinale Web., crispum Heuff. (= sero- tinum Poir.), alpestre DC. (Kärnbach, Magnus, B. V.P.B. XXIX, 1887 u. XXXVI, 1894). Im Botan. Garten zu Dahlem auf Taraxaeum lividum W.et K. (H.). — Außerhalb des Gebiets: Ostpreußen: Kr. Labiau, bei Dedawe (H). Rügen: Crampus, am Strande (H.). Pr. Sachsen: Tangermünde (M., B. V.P. B. 1889). 81.* P. hieracii (Schum.) Martius, Prodr. Fl. Mosqu. 226, (1817). Schroeter 733. Plowright 184, sämtlich p.p. Fischer, Ur. Schw. 230. Syd. 95. — Biol.: Jacky, Z. f. Pflanzenkr. IX, 1899, (72); XVII, 1907, 78.. Probst, Cbl. Bact..2, XPyzarzz 543; XXIL, 1909. — Magnus, Ber. D. B. G. XI, 1893, 455. — Uredo hieracii Schumacher, Enum. plant. Saell. II, 232 (1803). — Puceinia flosculosorum 1. Forma hieracii Winter, Pilze 207. — Uredo flosculosorum Alb. et Schw., Consp. 362 p.p. S. 420, Fig. BS1. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Hieracium umbellatum von Triglitz. Brachypuccinia, Spermogonien, Uredo- und Teleutosporen auf Hieracium-Arten. Der Pilz kann nach Jacky (1907) auf Hieracium auricula L. im Uredostadium überwintern. ') Jacky schreibt Z. f. Pflanzenkr. IX, S. 71: „Seine (d. h. Plowright’s) Unterschiede zwischen den Sporen primärer und sekundärer Uredolager konnte ich nicht bestätigen“. P. u. H. Sydow wiederholen S. 165 fast dieselben Worte so, als wenn die Beobachtung von ihnen gemacht wäre (!). — 429 — Nachdem zuerst Jacky auf eine Spezialisierung der Hie- racium-bewohnenden Puceinien hingewiesen und eine f. sp. villosi auf H. villosum unterschieden hatte, ist neuerdings durch die Untersuchungen von R. Probst eine weitgehende Speziali- sierung dieser Pilze nachgewiesen worden: 1. Puceinia piloselloidarum Probst infiziert nur Pilo- selloiden (H. pilosella L., auricula Lam., Hoppeanum Schult, Peleterianum Merat usw.) und zerfällt wieder in eine Reihe spezialisierter Formen, die zum Teil nur eine einzige dieser Arten oder der Unterarten derselben, zum Teil auch mehrere zu infizieren vermögen (formae speciales pilosellae a, pilosellae b, auriculae, Hoppeani usw... Eine besonders auffällige Speziali- sierung zeigte die Form pilosellae a insofern, als sie nur die an einem bestimmten Standorte A entnommenen Exemplare der H. pilosella ssp. vulgare «@) genuinum 1. subpilosum befiel, nicht die Exemplare eines zweiten Standorts B, während eine am Standort B entnommene Pilzform sich umgekehrt verhielt. 2. Puccinia hieracii (Schum.) Probst (im engeren Sinne) infiziert nur Euhieracien, z.B. H.silvaticum L., Schmidtii Tausch, cinerascens Jord. usw. und zerfällt gleichfalls in weitere spezialisierte Formen (silvatici, Schmidtii, cinerascentis usw.), die zum Teil noch weiterer Unter- suchung bedürfen. Spermogonien in erst blassen, dann honiggelben Gruppen auf beiden Blattseiten, auf Blattstielen und Stengeln. — Uredo- lager klein, bis '/s mm, rundlich, nur selten zusammenfließend, anfangs epidermisbedeckt, früh nackt, staubig, braun, haupt- sächlich auf der Blattoberseite. Sporen kugelig bis ellipsoidisch, seltener eiförmig, 21—29: 15—25 u. Membran braun, 1,5—2 u dick, stachelwarzig, Abstand der Warzen 2,5—-3 u; 2 seitlich über der Mitte einander gegenüber liegende, von der Fläche sehr auf- fällige Keimporen mit mäßig entwickelter Papille; unter denselben eine runde kahle Stelle. — Teleutosporenlager hauptsächlich auf der Blattoberseite, rundlich, bis 1 mm groß (am vorliegenden Material nur '/,—!/s mm), früh nackt, schwarzbraun, einzeln stehend oder in kleinen Gruppen, oft auch auf den Stengeln — 130 0° — Sporen ellipsoidisch, ei- bis birnförmig, 24—40 : 16—24 u, in der Mitte wenig oder nicht eingeschnürt, obere Zelle meist oben ab- gerundet, untere abgerundet oder in den Stiel verschmälert. Membran dunkelbraun, 2 « dick, mit feinen, ca. 2 u entfernten, im feuchten Zustande nicht sichtbaren Warzen. Keimporen beider Zellen Ys—"/g herabgerückt, mit schwach entwickelter Papille. Stiel kurz, farblos (nach Jacky u. eig. Beob.). Morphologisch unterscheidet sich der Pilz auf den Piloselloiden durch die mehr äquatorial liegenden Keimporen, während bei dem Pilz der Euhieracien die Keimporen über der Mitte liegen und die Sporen vielleicht etwas mehr länglich sind. Probst ist ge- neigt, die f. Piloselloidarum als Spezies anzusehen, und es ist möglich, daß er recht hat. Ich muß die Frage hier offen lassen, weil ich zu wenig Material untersuchen konnte; auch das Ver- halten der kahlen Stelle unter den Keimporen würde dabei zu berücksichtigen sein. Es sei nur bemerkt, daß ich hoch liegende Keimporen und eine deutliche kahle Stelle darunter fand an den Pilzen auf Hieracium umbellatum von Triglitz, H. triden- tatum von Marienspring, dagegen mehr in der Mitte gelegene Keimporen und undeutliche kahle Stellen an den Pilzen auf H. erinigerum in Sydow, Myc. march. 2211, H. bohemicum in Sydow, Myc. march. 3532 und H. pilosella in Sydow, Mye. march. 1080. Es würde die Frage zu entscheiden sein, ob die Unterschiede so groß sind, daß man in ähnlicher Weise wie bei P. centaureae und P. jaceae eine Verteilung dieser Pilze auf die beiden im voraufgehenden unterschiedenen Gruppen vor- nehmen kann. Auf Hieracium pilosella L. Berlin: Zehlendorf (Syd., Ured. 1420); Telt.: Grunewald (Sydow, Myc. march. 1030); Ohav.: Pichelswerder (M.); Whav.: Bamme bei Rathenow (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz (J., B. V.P. B. XLII, 1900); Landsb.: Tamsel (V.). Auf Hieracium praealtum Vill. Niedb.: Rüdersdorfer Kalkberge (Poeverlein). Auf Hieracium bohemicum Fr. Berlin: Botan. Garten (Sydow, Myc. march. 3532, Ured. 520). Auf Hieracium murorum L. OÖbbar.: Eberswalde (Pippow); Telt.: Schmöckwitz (Sydow, Ured. 1128); Landsb.: Tamsel (V.). Auf Hieracium vulgatum Fr. Niedb.: Lanke (H., B. V.P. B. XLVII, 1905); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf, B. V.P. B. XXXV, 1893). — 431 — Auf Hieracium boreale Fr. Whav.: Vogelgesang bei Rathenow (Kirschstein, B. V. P. B. XL, 1898); Rupp.: Neuruppin (Pippow). — Reichen- bach i. V. (Dietel in Syd., Ured. 1021). Auf Hieracium laevigatum Willd.'). Oprig.: Triglitz (J.). Auf Hieracium tridentatum F. Landsb.: Marienspring (Sydow, Myc. march. 2125). Auf Hieracium umbellatum L.'). Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Lenzen (J., B. V.P.B. XLI, 1899). Auf Hieracium erinigerum Jeanb. et Timb. Berlin: Bot. Garten (Sydow, Myc. march. 2211, s. auch Magnus, B. V.P.B. XXXII, 1890; XXXVI, 1894). Auf Hieracium spec. Berlin, Botan. Garten (Sydow, Myc. march. 1812). c) Teleutosporenmembran warzig, seltener glatt, am Scheitel verdickt; Keimporus der unteren Zelle dicht unter der Querwand. Stiele meist fest. Außenwände der Peridienzellen dick, Innenwände dünn. Die Keimporen sind bei einigen Arten von breiten flachen Kappen bedeckt, auf denen die Stachelwarzen fehlen. Infolgedessen scheinen sie inmitten kahler runder Stellen zu liegen. Die hierher zu stellenden Pilze nähern sich durch die meist festen Stiele der Teleutosporen und auch durch die Form der letzteren der folgenden Hauptgruppe, schließen sich aber im übrigen am besten den voraufgehenden Abteilungen an’). Gruppe der Puccinia tanaceti DC. a) Brachypuccinien, oder nur Uredo- und Teleutosporen bekannt. 82.”* P. balsamitae (Strauß) Rabenhorst, Deutschl. Krypto- gamenfl. ed. I, 1844, 24. — Sch. 340. Fischer, Ur. Schw. 189. Syd. 162. — Biol.: Bubäk, Cbl. Bact. 2, IX, 1902, 913. — Uredo balsamitae Strauß, Wetterau. Annal. II, 1812, 106. — P. tana- ceti balsamitae W. 190. — P. neglecta Magnus, D. B. G. 1892, 324. S. 420, Fig. B82a. 1. Uredospore, II. Teleutospore, auf Tanacetum balsamita aus Krieger, Fung. sax. 553; 82b, I. u. II. desgl. aus Baenitz, Herb. eur. 2910. ') Pilze dieser Nährpflanzen scheint Probst nicht untersucht zu haben. ?) Schon Magnus (Ber. D. B. G. XIX, 1901, 292) hat die nachfolgenden Pilze als einer natürlichen Gruppe angehörig bezeichnet. — 432 — Brachypuccinia auf Tanacetum balsamita L. und Pyrethrum tanacetifolium Boiss. (= Tanacetum Auche- rianum Schultz Bip. Spermogonien meist auf der Blattunterseite, in kleinen Gruppen. — Primäre Uredolager größere braune Häufchen auf beiden Blattseiten bildend. — Sekundäre Uredolager klein, rundlich oder länglich, früh nackt, rotbraun, auf beiden Blatt- seiten. Sporen meist kurz ellipsoidisch, 27—34 : 24—26 u. Mem- bran fast 3 « dick, blaßbraun, entfernt stachelwarzig, Warzen- abstand 4 «. Keimporen 3, von sehr breiter (bis 18 u), ca. 3 u hoher, farbloser Kappe bedeckt; Kappe ohne Stachelwarzen. — Teleutosporenlager dunkel braunschwarz, sonst wie die Uredo- lager. Sporen meist ellipsoidisch, 40—50 : 25>—30 u, am Scheitel und an der Basis gerundet, an der Querwand deutlich ein- geschnürt, beide Zellen an Länge und Breite einander ungefähr gleich. Membran braun, gleichmäßig ca. 3 u, an den Keimporen bis 6 «u dick, über die ganze Fläche mit Warzen besetzt, die über den Keimporen ziemlich stark hervortreten; Abstand derselben ca. 2 u. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, der der unteren dicht unter der Scheidewand. Stiele zart, Sporen abfällig (nach Fischer u. eig. Beob.). Von Pucec. pyrethri durch die leicht verstäubenden Lager verschieden (Sydow). a Auf Tanacetum balsamita L. in Gärten. Berlin: Universitätsgarten (M., Pippow), Bot. Garten zu Schöneberg (M., Sydow, Myc. march. 56); Fried.: Driesen (Lasch); Luck.: Sonnewalde (Kretzschmar in Klotzsch, Herb. myc. Nr. 1290). Im Botan. Garten zu Schöneberg auf Pyrethrum tana- cetifolium Boiss. übergegangen, cf. Sydow, Myc. march. 1618; Kärnbach, B. V.P.B. XXIX, 1887; Magnus, das. XXXII, 1890 u. XXXV, 1893. — Außerhalb der Provinz: Eisleben (J. Kunze, F. s. e. 44); Rehsen, Gohrau, Horstdorf in Anhalt (Staritz, B. V.P. B. XLV, 1903); Leipzig (Dr. Delitsch in Rabenh., Fung. eur. 1186 u. Dietel in Krieger, Fung. sax. 553); Schandau in Sachsen (Krieger in Rabenh., Fung. eur. 2087); Proskau in Schlesien (Jacky, Schles. Ges., zool.-bot. Sekt., 29. Nov. 1900). Hierher gehört auch der von Sydow in Baenitz, Herb. eur. 2910 herausgegebene, als Pucc. salviae bezeichnete Pilz. Die Nährpflanze ist fälschlich als Salvia officinalis bestimmt (!). Die vorliegenden Blätter sind am Grunde etwas mehr abgestutzt herzförmig, als es bei Tanacetum balsamita in der Regel der Fall ist, entsprechen aber im übrigen denen dieser Pflanze sehr gut. — 433 0 — Uredo- und Teleutosporen des Pilzes entsprechen gleichfalls denen von Puceinia balsamitae fast vollkommen, nur ist die Teleuto- sporenwand noch etwas dicker (4 «), dunkler braun, und die Warzen sind derber und springen besonders über den Keimporen noch stärker vor. Sporengröße: Uredosporen 30—42 :22—29 u; Teleutosporen 36—52 :26—31 u. Fundort Callies in Pommern, in Gärten. S. 420, Fig. B82b. 83.** P. pyrethri Rabenhorst, Herb. mycol. 1990. — Syd. 45. Fischer, Ur. Schw. 187. — Jacky, Cbl. Bakt. 2, XVII, 1907, 87. — Pucec. discoidarum Link var. pyrethri Wallroth, Fl. crypt. germ. II, 222. S. 420, Fig. B83. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Chrysan- themum corymbosum aus Vestergren, Mier. 1391. Brachypuceinia, auf Chrysanthemum corymbosum L., anscheinend nicht auf Chr. parthenifolium Pers. (= praealtum Vent., siehe unten). Nicht auf Chrysanthemum indicum L. übergehend. Uredolager meist auf der Blattunterseite, zerstreut, klein, meist rundlich, seltener länglich, pulverig, blaß braun. Sporen kugelig bis ellipsoidisch, 20—38 : 16—24 u (eig. Mess. 24—33 : 19—22 u). Membran hell gelbbraun, ca. 2a dick, mit locker stehenden, 3—4 u entfernten Stacheln besetzt; Keimporen 3, etwa in halber Höhe der Spore, von sehr breiter, ziemlich vorgewölbter, farbloser Kappe bedeckt, auf der keine Warzen sind. — Teleuto- sporenlager zerstreut auf beiden Blattseiten, aber meist unter- seits, zuweilen an den Stengeln und hier oft zusammenfließend, klein oder von mittlerer Größe, gerundet, früh nackt, polsterförmig, schwarzbraun. Sporen ellipsoidisch, 42—52 : 25>—32 u, meist an beiden Enden gerundet, an der Querwand sehr schwach ein- geschnürt. Membran braun, 2—3 u dick, am Scheitel auf 9 bis 10 a verdickt, mit etwa 2 u entfernt stehenden Wärzchen besetzt. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, der der unteren dicht unter der Querwand, beide, besonders der obere, mit breiter Kappe, die als Teil der verdickten Membran erscheint und derbere Warzen trägt. Stiel farblos, fest. Einzeln einzellige Teleutosporen (nach Fischer und eig. Beob.). Durch breitere, mehr dickwandige, dunkelbraune, am Scheitel regelmäßig gerundete Sporen von P. tanaceti verschieden. Kryptogamenflora der Mark Va. 28 — 434 — Auf Chrysanthemum corymbosum L. Berlin: Bot. Garten (H.?), Wilmersdorf (Sydow, Mye. march. 1212. Aus einem Garten?, Nährpflanze schwerlich daselbst wild). — Außerhalb des Gebiets: Thüringen: Ohrdruf (Thomas), Berka (Bornmüller), Kösen (Rensch), Crossen bei Gera (Dietel in Syd., Ured. 932). Der Pilz von Steglitz in Sydow, Myc. march. 3711, Nähr- pflanze als Chrysanthemum parthenifolium Pers. bezeichnet, ist völlig falsch bestimmt, vergl. P. Heeringiana. 84.* P. tanaceti de Candolle, Fl. Fr. II, 222; Syn. 45. Fischer, Ur. Schw. 185. Syd. 161. — Sch. 336 p.p. W.209p.p- P. 189 p.p. — Magnus, Ber. D. B. G. XIX, 1901, 292. — Di- caeoma (Pucecinia) caulincola Nees? (s. Winter). S. 420, Fig. B84. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Tanacetum vulgare von Bremen. Unvollständig bekannt, bisher nur Uredo- und Teleutosporen nachgewiesen. Auf Tanacetum vulgare L. Uredolager auf beiden Blattseiten zerstreut, rund, blaß- braun. Sporen meist breit ellipsoidisch, 25—32 :16—25 u. Membran gelblich braun, ca. 2 « dick, auf der ganzen Fläche mit locker stehenden, ca. 3 w entfernten Stacheln besetzt. Keimporen 3, von breiter, farbloser, kahler Kappe bedeckt. — Teleuto- sporenlager auf beiden Blattseiten zerstreut, klein, rundlich, !/a—*/ı mm Durchmesser, früh nackt, kompakt, schwarzbraun bis schwarz. Sporen ellipsoidisch, oft stark verlängert, 35—52:18 bis 25 u, am Scheitel gerundet oder mehr oder weniger verjüngt, seltener ungleichseitig, am Grunde in den Stiel verschmälert oder gerundet; in der Mitte schwach eingeschnürt; beide Zellen un- gefähr gleich groß. Membran gelbbraun bis kastanienbraun, bis ca. 2 a dick, am Scheitel bis auf 7 u verdickt oder hier mit hellerer Kappe bedeckt, mit ziemlich deutlichen Warzen besetzt. Keim- porus der oberen Zelle scheitelständig, der der unteren dicht unter der Scheidewand. Stiel farblos, lang, fest (nach Fischer u. eig. Beob.). Fischer bezeichnet die Teleutosporenmembran als fast glatt oder mit sehr undeutlichen Warzen besetzt. Auf Tanacetum vulgare L. Charlottenburg: Schloßpark (Sydow, Myc. march. 223); Telt.: Steglitz (Syd., Ured. 180); Whav.: Rathenow (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898); Landsb.: Tamsel (V.). — Außerhalb des Gebiets: Stickenbüttel bei Cuxhaven, und Bremen (Klebahn). Hamburg, Ve —_— 435 — Borsteler Jäger (M.). Blankenburg am Harz (A. Braun). Halle (Oertel). Warnemünde (M.). Anmerkung: Woronin (Bot. Z. 1875, 340) behauptet, durch Aussaat überwinterter Teleutosporen dieses Pilzes Aecidien auf Helianthus annuus erhalten zu haben. 85.* P. absinthii de Candolle, Encyel. VIII, 245 (1808). — Syd. 11. Fischer, Ur. Schw. 188. — Biol.: Arthur, Mycologia I, 1909, 243. — Caeoma artemisiae Link, Linn. spec. plant. VI, 2, 8.49 (1825). — Uredo artemisiae Chevallier, Fl. Paris I, 399 (n. Syd.). — Puccinia artemisiae Fuckel, Fung. rhen. 350; Symb. 55 (1869). — Puccinia tanaceti p. p. Winter, Pilze I, 209. Schroeter 333. Plowright 189. S. 444, Fig. B85a. I. Uredospore, II. u. III. Teleutospore, auf Arte- misia absinthium, 85b. I., II. u. III. desgl. auf Artemisia vulgaris, beide von Triglitz. Brachypuccinia, nach Arthur. Spermogonien, Uredo- und Teleutosporen auf Artemisia-Arten. — Nach Treboux (Ann. mycol. X, 1912, 306) sind die überwinterten Uredosporen des Pilzes auf A. absinthium L. und maritima L. im Frühjahr keimfähig. Uredolager meist auf der Unterseite der Blätter, zerstreut oder in Gruppen, pulverig, blaßbraun. Sporen fast kugelig bis ellipsoidisch, 20—35 :15—26 u. Membran 1,5—2 u dick, hell gelbbraun, mit locker stehenden, 3—3,5 u entfernten Stacheln besetzt; meist 3 ungefähr äquatoriale Keimporen, mit sehr breiter, flacher, farbloser Kappe bedeckt, auf der die Stacheln fehlen, so daß die Keimporen inmitten einer großen, runden, glatten Mem- branstelle liegen. — Teleutosporenlager meist auf der Blatt- unterseite, bis 1/) mm groß, zuweilen auch an den Stengeln, zer- streut oder in Gruppen, klein, rundlich, früh nackt, schwarzbraun bis schwarz, auch Uredosporen enthaltend. Sporen lang ellip- soidisch bis keulenförmig, 31—59 : 14—27 u, am Scheitel in der Regel in eine kurze rundliche Spitze verjüngt, oft auch abgerundet, an der Basis in den Stiel verschmälert, in der Mitte schwach eingeschnürt, beide Zellen gleich groß oder die untere, selten die obere länger. Membran kastanienbraun, 1,5—2,5 u dick, am Scheitel bis auf 7 u verdickt, mit ziemlich dicht stehenden, aber im ganzen wenig deutlichen Warzen besetzt, die gegen die Basis 28* — 436 — aufhören. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, der der unteren dicht unter der Scheidewand; die darüber liegende hellere und warzige Kappe, die an dem scheitelständigen sehr dick und breit ist, hebt sich nur wenig von der übrigen Membran ab. Stiel farblos, lang, bis 60 w, fest (nach Fischer u. eig. Beob.). Teleutosporen schlanker als bei P. tanaceti und P. pyrethri. Die Pilze auf den verschiedenen Nährpflanzen zeigen in der Größe der Sporen und teilweise auch in der Gestalt derselben gewisse Unterschiede; da sie vermutlich auch biologisch verschieden sein werden — Experimente sind noch nicht gemacht —, dürfte es erlaubt sein, sie als formae speciales anzusehen. Sie als Spezies aufzufassen, würde zu weit gehen, man müßte dann mit mehr Recht auch die Formen anderer Pilze, z.B. die von Pucecinia graminis, P. ribesii-caricis usw. als Arten ansehen. Es lassen sich einstweilen unterscheiden: 1. f. sp. absinthii auf A. absinthium L. Uredosporen 26—33 : 22—26 u. Teleutosporen 43—59 : 21—27 u. 2. £. sp. artemisiae auf A. vulgaris L. Uredosporen 19—31 : 17—22 u. Teleutosporen 31—53 : 14— 26 u. 3. f. sp. abrotani auf A. abrotanum L. Uredosporen 25— 50 :18—21 u. Teleutosporen 34—47 :19—34 u, oft sehr unregelmäßig gestaltet. Bisher nur an einem Exsikkat untersucht und daher der Nachprüfung bedürftig. Die von P. u. H. Sydow (Monogr. 14) aufgestellte Puccinia artemisiella ist zu streichen. Sie soll nach dem allerdings etwas unklaren Text S. 15 eine Leptopuccinia vom Typus der P. asteris sein; die Sporen werden in der Diagnose als glatt bezeichnet. Die Nachprüfung des Öriginalmaterials (Klotzsch, Herb. myc. 180) ergab aber, daß die Sporen ebenso warzig und auch sonst ebenso beschaffen sind, wie die von P. absinthii, und daß Reste von Uredosporen vorkommen. Das Material ist sehr dürftig, und schon diese Dürftigkeit hätte zur Vorsicht mahnen sollen! — Inzwischen hat Sydow (Ann. mycol. VII, 1909, 438) selbst den Irrtum eingesehen. Statt aber die zu Unrecht aufgestellte Spezies einfach aufzuheben, wird versucht, — 437 — den Namen artemisiella zu retten und daraus eine Spezies zu machen, welche die auf Artemisia vulgaris lebenden Formen umfassen soll, die doch in Monogr. S. 15 ausdrücklich zu P. ab- sinthii gerechnet sind. Das ist eine Verdrehung der faktisch vorliegenden Verhältnisse, die nicht gebilligt werden kann. Die Monogr. 14 gleichzeitig aufgestellte P. artemisiicola besteht dagegen zu Recht als eine Leptopuccinia vom Typus der P. asteris (s. unten). Auf Artemisia vulgaris L. Berlin: Lichterfelde (Sydow, Mye. march. 1213); Niedb.: Lanke (H.,B. V.P.B. XLVIJ, 1905); Whav.: Rathenow, Böhne (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Lenzen (J., B. V.P.B. XLI, 1899); Fried.: Wildenow (Groenland), Driesen (Lasch in Rabenh., Fung. eur. 3217); Kottb.: Zwischen Kottbus und Gallinchen (M.). — Mecklenburg: Stargard u. Neustrelitz (Syd., Ured. 2159; Myc. germ. 758). Pommern: Jershöft (Syd., Ured. 686). Auf Artemisia absinthium L. Berlin: Botan. Garten (Sydow, Myc. march. 928); Niedb.: Erkner (Sydow, Mye. march. 928); Brandenburg (M.); Oprig.: Triglitz (J.). Auf Artemisia abrotanum L. Berlin: Botan. Garten (nach Kärn- bach, B. V. P. B. XXIX, 1887; Syd., Ured. 377); Steglitz, Garten von Metz & Co. (Sydow, Myc. march. 2414). Auf Artemisia dracunculus L. Berlin: (Kramer); Telt.: Steglitz (Sydow, Myc. march. 3555; Ured. 29); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf, B. V. P. B.XXXV, 1893). — Anhalt-Dessau: Wörlitz; Cöthen: Gröbzig (Staritz, DV. PB. XLV, 1903). Auf Artemisia pontica L. Berlin: Botan. Garten (Zopf-Sydow, Mye. march. 63). Auf Artemisia maritimaL. Röm: Kongsmark (J.). Sylt: Rantum (J.). 86.”* P. chrysanthemi Roze, Bull. soe. myc. France XVII, 1900, fasc. 2, 92. — Fischer, Ur. Schw. 190. Syd. 46. — Jacky, epilanzenkr.‘X, 1900; Chbl. £. Bact. 2, X, 1903, 369, da- selbst Literaturverzeichnis; 2, XVIII, 1907, 88. Wittmack, Garten- flora 1898, 625. Magnus, Gartenflora 1900; Chbl. f. Bact. 2, X, 1903, 575. Arthur, Bull. 85, Indiana Agr. Exp. Station 1900. Hennings, Hedwigia 1901, (26). Kusano, Ann. myc. VI, 1908, 806. — Uredo chrysanthemi Roze |. c., 78. S. 444, Fig. BS6. I. Uredospore auf Chrysanthemum indieum von Berlin, aus Vestergren, Micr. 381; II. Teleutospore auf Chr. chinense von Tokyo, aus Rabenh.-Pazschke, Fung. eur. et extr. 4415. Bisher nur Uredo- und Teleutosporen bekannt, vielleicht Brachypuceinia, auf Chrysanthemum indieum L. und — 43 0 — Chr. ehinense Sabine, wahrscheinlich mit den Nährpflanzen aus Japan eingeschleppt. Die Lebensgeschichte ist trotz der Ver- suche von Jacky noch nicht genügend geklärt. Teleutosporen sind auf dem kultivierten Chrysanthemum in Europa selten, der Pilz überwintert auch im Freien mittels der Uredo (Jacky). In Japan lebt P.chrysanthemi in den wärmeren Küstengebieten nur in der Uredoform, während in den kälteren Regionen des Innern regelmäßig Teleutosporen gebildet werden (Kusano). Uredolager meist auf der Blattunterseite, seltener oberseits, staubig, rostbraun, früh nackt, einzeln oder zusammenfließend, mitunter in konzentrisch geordneten Gruppen. Sporen verschieden gestaltig, kugelig, ellipsoidisch, keulenförmig, walzlich, eiförmig, birnförmig, 24—52:17—27 u. Membran hellbraun, entfernt stachelig; 3 Keimporen mit stark quellbarer Papille auf halber Höhe. Mitunter unregelmäßig gestaltete und zweizellige Uredo- sporen mit Übergängen zu normalen. — Teleutosporenlager auf der Blattunterseite, seltener auf der Oberseite, einzeln oder in Gruppen, rundlich, nackt, dunkelbraun. Sporen ellipsoidisch, 35 bis 57 :20—25 u, meist beidendig gerundet, selten nach unten verschmälert, an der Querwand nicht oder schwach eingeschnürt. Membran dick, kastanienbraun, am Scheitel mit kappenförmiger Verdiekung, fein warzig. Keimporus der oberen Zelle scheitel- ständig, der der unteren dicht unter der Querwand. Stiel lang, farblos, fest. Mitunter einzellige und auch 3—5-zellige Teleuto- sporen (nach Jacky u. Fischer). Puceinia chrysanthemi stammt wahrscheinlich aus Japan. In Europa wurde der Pilz auf kultiviertem Chrysanthemum indicum zuerst 1895 in England gefunden, später (1897 u. 1898) auch in Deutschland und Frankreich. Im Jahre 1897 war er auch in Nordamerika vorhanden (ef. Herb. des U. S. Department of Agric. 1897, Oct. 13, in Herb. Magnus). In der Provinz Brandenburg trat er in Gärtnereien bei Berlin und im Botanischen Garten daselbst auf (efr. M. in Krypt. exsicc. 932; Syd, Urea. 1579; H. in Vestergren, Mier. 381; Handelsgärtnerei in Berlin 1903 (Herb. Magnus); Charlottenburg, Tegelweg 1903 (Herb. Magnus). Über Vorkommen bei Proskau in Schlesien berichtet Jacky (Schles. Ges., zool.-bot. Sekt., 29. Nov. 1900). ß) Autoeupuccinien. 87.** P,. helianthi Schweinitz, Syn. fung. Carol. 73 m Schrift. naturf. Ges. Leipzig VI, 1818. — Schroeter, Hedw. 1875, u DA Te — 439 — 177; Pilze 315. Fischer, Ur. Schw. 191. Syd. 92 u. 859. — Biol: Woronin, Bot. Z. 1872, 677. Jacky, Cbl. Bact.'2, IX, 1902, 802; XVIIL, 1907, 78. Arthur, Bot. Gaz. XXXV, 1903, 17; Journ. of Myc. X, 1904, 12; 1905, 54. Kellerman, Journ. of Myc. 1903, 230. M. A. Carleton, Investigation of Rusts S. 11 (Bull. 63, U. S. Dep. of Agr., 1904). Tranzschel, Ann. mye. VII, 1909; 182. S. 444, Fig. B87. I. Uredospore, 1I. Teleutospore, auf Helianthus annuus von Berlin. Autoeupuccinia, nach Woronin, Jacky und Arthur, auf Helianthus-Arten. Von Jacky, Carleton, Arthur und Kellerman wurden Pilze auf Helianthus annuus L., mollis Lam., petiolaris Nutt. (?H. petiolaris Hort. = H. annuus), grosse-serratus Mart. und laetiflorus Pers. experimentell unter- sucht; dieselben gehen sämtlich über auf H. annuus, verhalten sich aber gegen andere Helianthus-Arten verschieden, so daß vielleicht eine beginnende Spezialisierung vorliegt. Sicher ver- schieden dürfte die schon von Woronin als P. helianthorum Schw. abgetrennte Form auf H. tuberosus L. sein, da keiner der erstgenannten Pilze auf H. tuberosus übergeht. Diese Form selbst ist experimentell noch nicht geprüft. Nach Tranzschel soll P. helianthi, zwar schwach, auf Xanthium strumarium L. übergehen. Spermogonien in kleineren oder größeren, rundlichen oder unregelmäßigen Gruppen, gelblich durchscheinend. — Aecidien kreisförmig gestellt oder dichtstehend in rundlichen oder weit verbreiteten länglichen Gruppen. Peridie becherförmig, mit um- gebogenem zerschlitztem Saume. Peridienzellen fest verbunden, in ziemlich deutlichen Längsreihen, außen nach unten überein- andergreifend; Außenwand bis 7 « dick, auf der Fläche fein punktiert, Innenwand dünner, durch Stäbchenstruktur kräftig warzig. Sporen in deutlichen Ketten, ellipsoidisch bis rundlich- polyedrisch, 21—28:18—21 u; Membran ziemlich dünn, dicht und fein warzig. Inhalt orange (nach Fischer). — Uredolager auf der Blattunterseite zerstreut, früh nackt, braun. Sporen rundlich-ellipsoidisch oder eiförmig, 26—30 : 22—26, nach Fischer 25—-28:18—21 u. Membran hellbraun, 1,5—2 u dick, entfernt stachelwarzig, Warzenabstand ca. 2,5 u; Keimporen 2, einander — 440 °— gegenüber gestellt, inmitten einer kahlen runden Membranstelle liegend, mit sehr schwach entwickelter Kappe oder ohne dieselbe. — Teleutosporenlager auf der Blattunterseite, seltener auf der Oberseite, zerstreut, klein, rund, kompakt, polsterförmig, frühe nackt, schwarzbraun. Sporen ellispoidisch, eiförmig oder kurz- keulenförmig, 35—63 : 20—28 u, am Scheitel gerundet oder wenig verjüngt, an der Querwand etwas eingeschnürt, nach der Basis zu etwas verschmälert, seltener gerundet; beide Zellen ungefähr gleich hoch, die untere meist etwas schmäler. Membran glatt, braun, 2—3 u diek, am Scheitel infolge der Ausbildung einer breiten, dicken, etwas helleren Kappe auf 10—11 u verdickt. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, der der unteren dicht unter der Querwand. Stiel sehr lang, bis 120 u, fest, farblos, Sporen nicht abfällig (nach Fischer u. eig. B.). Woronin (Bot. Ztg. 1875, 340) behauptet, aus überwinterten Teleutosporen von Tanacetum Aecidien auf Helianthus erzogen zu haben. Wenn die Beobachtung richtig ist, würde P. tanaceti auch auf Helianthus wachsen können, was nicht undenkbar ist (vergl. Cronartium asclepiadeum). Dagegen kann nicht ge- folgert werden, daß P. helianthi mit P. tanaceti identisch sei; denn P. helianthi ist durch die am Scheitel glatten Sporen von P. tanaceti verschieden. Vergl. auch Magnus, Sitzungsber. Ges. naturf. Freunde, 16. Dez. 1873. Auf Helianthus annuus L. Berlin: Botan. Garten (H., Sydow, Myc. march. 57); Niedb.: Birkenwerder (H.); Telt.: Wannsee (M.), Zossen (Krieger); Whav.: Rathenow (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898); Landsb.: Tamsel (V.). — Mecklenb.: Schwerin (Brockmüller). Auf Helianthus tuberosus L. (P. helianthorum Schw.?). Berlin: Schöneberg (Sydow, Myc. march. 3446). II. Teleutosporenlager früh nackt, aber nicht pulverig, Te- leutosporen mit festen, meist langen Stielen, nicht abfällig, am Scheitel meist regelmäßig gerundet oder zugespitzt und ohne Scheitelpapille, am Grunde keilförmig verschmälert. 1. Teleutosporen auf Iridaceen und Liliaceen. 88.”* P. iridis (DC.) Wallroth in Rabenh., Kryptogamenfl. 1844, S.23. — W. 184. Sch. 337. Plowright, Br. Ur. 189. Fischer, Ur. Schw. 236. Syd. 598. Tranzschel, Trav. Mus. bot. — 441 — Acad. Imp. St. Petersbourg II, 1905; VII, 1909, 19. — Uredo iridis de Candolle, Encyel. VIII, 224 (1806). S. 444, Fig. B88. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Iris pumila von Triglitz. Nur Uredo- und Teleutosporen bekannt, auf Iris-Arten. Vielleicht heteröcisch (Tranzschel). Teleutosporen nach der Über- winterung keimend. Bei Versuchen von Plowright brachten Uredosporen von Iris iberica Hoffm., Tolmieana Herb. in Hook. et Arn. (= missouriensis Nutt.) u. a. keinen Erfolg auf Iris foetidissima L. und I. pseudacorus L. Plowright fand in vielen Fällen nur Uredosporen und beschreibt diese als Uredo iridis (Thüm.) cf. Br. Ur. 257. — Nach Treboux (Ann. mycol. X, 1912, 306) sind die überwinterten Uredosporen des Pilzes auf Iris pumila L. im Frühjahr keimfähig. Uredolager über die Blattfläche zerstreut, hellbraun, in der Längsrichtung des Blattes verlängert, '/«—1 mm lang, die Epi- dermis blasenförmig emporhebend, lange bedeckt bleibend, dann durch einen Längsriß geöffnet. Sporen kugelig bis länglich ver- kehrt. eiförmig, 26—35::18—25 u. Membran 3—4 u dick, gelb- braun, mit locker stehenden, 2—3 u entfernten, kleinen Stacheln und 2—4 oder mehr unregelmäßig verteilten Keimporen; letztere mit stark aufquellendem Epispor. — Teleutosporenlager rundlich oder länglich, anfangs epidermisbedeckt, früh nackt, durch einen Längsriß frei werdend, schwarzbraun. Sporen meist keulenförmig, am vorliegenden Material nicht ellipsoidisch, 35 bis 52:16-—-21 u, am Scheitel meist gerundet, seltener verjüngt oder abgeflacht, an der Basis in den Stiel verschmälert, in der Mitte schwach eingeschnürt; obere Zelle meist breiter und oft kürzer als die untere. Membran 1,5—2,5 u dick, glatt, gelbbraun, am Scheitel bis 14 «u dick und etwas dunkler. Keimporus der oberen Zelle meist etwas seitlich vom Scheitel, der der unteren Zelle schwer sichtbar, anscheinend dicht unter der Scheidewand. Stiel fest, gelblich, Sporen nicht abfällig (nach Fischer u. eig. Beob.). Auf kultivierten Iris-Arten in Gärten mehrfach beobachtet. Auf Iris pumila L. Charlottenburg, Schloßgarten (Sydow, Myec. march. 41); Whav.: Groß Behnitz (Kirschstein); Oprig.: Triglitz (J.). Auf Iris flavescens Red. Charlottenburg, Schloßgarten (Sydow, Myc. march. 4117). Auf Iris sibirica L. Landsb.: Tamsel (V.). u aan Auf Iris furcata Bieb. (= aphylla L.). Steglitz (Metz & Co., Sydow, Myc. march. 4631). Auf Iris germanica L. Tamsel (V.). Auf Iris virginica L. Tamsel (V.). Im Botan. Garten in Berlin auf I. xiphium L. (H., Sydow, Myc. march, 821); I. virginicaL. (Sydow, Myc. march. 1517); I. gracilis Max. (Sydow, Mye. march. 1619); I. pumila L. und I. aequiloba Led. = pumilaL. (M., Kärnbach); I. xiphioides Ehrh. (H.). — Im Botan. Garten zu Dahlem auf I. sibirica L. (H.). Auf der einheimischen Iris pseudacorusL. nicht beobachtet. Winter nennt dieselbe als Nährpflanze. 89.** P. asparagi de Candolle, Fl. Fr. II, 595 (1805)); Synops. 45 (1806). Schr. 314. W. 201. P. 144. Fischer, Ur. Schw. 235. Syd. 615. — Biol.: Smith, R. E., Bot. Gaz. XXXVIH, 1904, 19—43. — Aecidium asparagi Lasch und Uredo aspa- ragi Lasch, Flora 1848, 509. S. 444, Fig. B89. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, III. Uredospore, auf Asparagus officinalis aus Sydow, Myc. march. 2018 u. 3315; IV. ein- zellige, V. zweizellige Teleutospore von Triglitz. Autoeupuccinia, auf Asparagus officinalis L. und anderen Arten, jedoch nicht experimentell untersucht. Smith stellt fest, daß Feuchtigkeit die Uredosporenbildung, Trockenheit die Teleutosporenbildung begünstigt und daß Tau für die Infektion förderlicher ist als Regen. Spermogonien honiggelb, in kleinen Gruppen. — Aecidien am Stengel längliche Gruppen bildend. Peridien flach-zylindrisch, mit weißem, geschlitztem Rande. Zellen im Peridienlängsschnitt gerundet quadratisch, ca. 18 w hoch, ca. 16 u dick; Außenwände bis 8 u dick, quer gestreift, nach unten übergreifend, Innenwände bis 3 u dick, durch Stäbchenstruktur warzig. Sporen kurz ellip- soidisch bis polygonal, 16—20 : 14—17 u. Membran ca. 1 w dick, farblos, gleichmäßig dicht und fein warzig, Warzenabstand ca. 1 u. Inhalt orangerot (nach Schroeter u. eig. Beob.).,. — Uredolager flach, zimtbraun. Sporen kugelig bis eiförmig, 21—30 : 18 — 24 u. Membran ca. 2,5 a dick, hell gelbbraun, mit feinen, dichtstehenden Wärzchen besetzt, Warzenabstand ca. 1 u. Keimporen 3 oder 4, ziemlich äquatorial, mit flacher, hellerer Papille. Inhalt orangerot (nach Fischer). — Teleutosporenlager rundlich oder verlängert, erst von der Epidermis bedeckt, dann nackt, an Stengeln und g ä R i S — 443 — Stielen bis 2 mm lang, durch Zusammenfließen noch größer, schwarzbraun, etwas fest. Sporen ellipsoidisch bis keulenförmig, 30—60 : 21—28 u, nach eig. Mess. 33—50 : 19—24 u, am Scheitel abgerundet oder etwas verjüngt, am Grunde in den Stiel ver- schmälert oder gerundet; beide Zellen ziemlich gleich groß, oder die untere, selten die obere etwas länger und schmäler. Membran braun, mitunter hellbraun, glatt, 2—3 uw dick, am Scheitel bis auf S u verdickt. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, der der unteren unter der Querwand, ohne Papillen. Stiel bis über doppelt so lang wie die Spore (gemessen bis 110 u), fest, braungelblich. Mitunter einzellige Teleutosporen (nach Fischer und eig. Beob.). Auf Asparagus offieinalis L. Berlin: (A. Braun 1869; Sydow, Myc. march. 219), Botan. Garten (Magnus; Syd. 1616; H.), Halensee (Kurtz, H.), Späths Baumschulen (Syd. 3515); Niedb.: Birkenwerder (H.); Telt.: Steglitz (Sydow, Mye. march. 2018, Aec.); Jüt.: Dahme (Grönland); Potsdam (M.); Spandau (Herb. Magnus); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf); Oprig.: Triglitz (J.); Fried.: Driesen (Lasch in Klotzsch, Herb. myc. 1179—1181, Aec., Ured. u. Tel., Aec. zur Untersuchung nicht geeignet); Landsb.: Tamsel, Baum- schulen (V.); Luck.: Sonnewalde (Kretzschmar in Rabenh., Herb. myc. ed. 11, 680; auch Syd., Ured. 59). Im botan. Garten zu Berlin auf Asp. maritimus Pall. und caspius Hort. Vind. (Sydow, Myc. march. 1615 u. 1616) und nach Kämbach (B. V. P. B. XXIX, 1887) auf A. verticillatus L. 2. Teleutosporen auf Juncaceen, Aecidien, wo bekannt, auf Gompositen. 90.” P. littoralis Rostrup in Thümen, Myc. univ. 327 (1876); Diagnose Flora XXXV, 1877, 171%). — Litt.: Liro, Ur. Fenn. 213, auch 38 u. 39. Lindroth, Act. Fenn. XVI, 1899, Nr. 3, 11; Meddel. Soc. Faun. Flor. Fenn. h. 23, S. 48 u. 198. Tranzschel, Ann. mycol. V, 1907, 418; Trav. Mus. Bot. Acad. St. Petersb. VII, 1909, 7. — Uredo junci Strauß, Wetterau. Annal. II, 1812, 105. — Puceinia junci (Strauß) Winter, Hedw. 1880, 28; Pilze 171. Sch. 338 (?). Syd. 642. — Aecidium sonchi Karsten, Myc. Fenn. IV, 43 (143). S. 444, Fig. B 90. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Juncus Gerardi von Nauen. ') Über die Gründe für die Wahl dieses Namens vergl. Tranzschel a. a. 0. (1909). Puceinia Fig. 85—94 f, — 45 — Nach Liro heteröcisch, Zusammenhang aus dem Vor- kommen erschlossen, von Tranzschel experimentell bestätigt. Aecidien auf Sonchus arvensis L., dessen var. maritimus Wahlenb., S. oleraceus und S. asper All. Uredo- und Teleuto- sporen auf Juncus Gerardi Lois. — Wieweit andere Arten in Betracht kommen, bleibt zu untersuchen. P. u. H. Sydow nennen noch J. compressus Jacg. und J. bottnicus Wahlenb. (= Gerardi), Winter und Schroeter J. Leersii Marsson und conglomeratus L. — Neuerdings gibt Treboux (Ann. mycol. X, 1912, 75 u. 504) an, daß die Aecidien auch auf Cichorium intybus L. gebildet werden können, und zwar gleichzeitig auf Cichorium- und Sonchus- Arten aus denselben Teleutosporen. Spermogonien zerstreut, braun, rundlich, von bis 125 u Durchmesser. — Aecidien auf der Blattunterseite, in kleinen Gruppen auf gelben oder gelbroten, oft purpurgerandeten Flecken. Peridien becherförmig, mit breit gespaltenem, aufrechtem oder zurückgebogenem Saume; Zellen ziemlich regelmäßig, dachziegel- artig angeordnet, unregelmäßig rechteckig, ca. 24 u lang, 18 w breit. Membran gleichmäßig ausgebildet, ziemlich dünn, sehr fein punktwarzig. Sporen rundlich polyödrisch, von 15—22 « Durch- messer; Membran dünn, fein punktwarzig und (nach Liro) mit einzelnen großen, als Plättchen abfallenden Warzen. — Uredo- lager elliptisch bis langgestreckt, klein, hellbraun. Sporen schmal ellipsoidisch oder eiförmig, 13—28:12—20 u. Membran gleich- mäßig dick, gelbbraun, feinstachelig, mit 2 in der Mitte gelegenen Keimporen. — Teleutosporen zum Teil aus Uredolagern hervor- gehend, diesen gleich gestaltet, aber dunkler, bis schwarzbraun. Sporen schmal verkehrt-eiförmig oder keulenförmig, 30—55 : 15 bis 23 u, am Scheitel meist abgerundet, seltener zugespitzt, an der Querwand etwas eingeschnürt, nach unten verjüngt. Membran hellbraun bis dunkelbraun, glatt, am Scheitel auf 4—8 u verdickt. Oberer Keimporus scheitelständig, unterer dicht unter der Quer- wand. Stiel gelblich, fest, nicht abfallend, bis 9 w dick und 45 u lang (wes. nach Liro). Aecidien: Auf Sonchus arvensis L. Berlin: Botan. Garten (H., zugehörig?). Uredo- und Teleutosporen: Auf Juncus Gerardi Lois. Nauen, Salzstelle (Benda, Bestimmung der Nährpflanze richtig!). — 446 — Auf Juncuscompressus Jacq. Havelluch bei Nauen (Ule in Rabenh., Fung. eur. 2377; Bestimmung der Nährpflanze nicht kontrolliert). — Die eigentliche Heimat dieses Pilzes ist das Küstengebiet. 91.* P. obscura Schroeter in Passerini, Funghi parm., N. Giorn. bot. ital. IX, 1877, 256 u. 640. — W.183. Sch. 330.. Fischer, Ur. Schw. 237. Syd. 645 u. 898. — Biol.: Plowright, Grevillea XII, 86; Journ. Linn. Soc. London XX, 1884, 511; Brit. Ur. 174. Lagerheim, Mitt. Bad. Bot. Ver. 1888, 42. Klebahn, Ww. R. 317. — Aecidium bellidis Thümen, Fung. austr. 635; Öst. Bot. Zeitschr. 1876, 18. S. 444, Fig. B91. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Bellis perennis von Liegnitz; III. Uredospore, IV. Teleutospore auf Luzula campestris von Triglitz. Heteröcisch, nach Plowright. Aecidien auf Bellis perennis L., im Spätherbst und Winter, Entwickelung langsam. Uredo- und Teleutosporen auf Luzula campestris DC. — Morphologisch übereinstimmende Formen sind beobachtet auf L. maxima DC., multiflora Lej., pallescens Bess. [= sudetica Presl var.], pilosa Willd. (n. Winter), Forsteri DC. (n. Sydow). Lagerheim vermutet Uredoüberwinterung. Spermogonien auf beiden Blattseiten, besonders oberseits, zahlreich, kugelig, eingesenkt, groß, Durchmesser bis 150 u. — Aecidien auf beiden Blattseiten, nach Plowright meist oberseits, auf verfärbten Flecken, in Ringen von 0,5—1,5 mm Durchmesser geordnet oder auch zerstreut, etwas entfernt, zuweilen über die ganze Blattfläche verbreitet. Peridie anfangs halbkugelig vor- ragend (an dem trockenen Material), später flach becherförmig, mit weißem, zerschlitztem Saume. Zellen in deutlichen Reihen, im Peridienlängsschnitt von schief rhomboidischer Gestalt, dadurch außen nach unten und innen nach oben übergreifend; Höhe und Tiefe der Zellen ungefähr 20 u, längere Diagonale 35 u. Außen- und Innenwände ziemlich gleich dick, ca. 4 u, durch Stäbchen- struktur warzig, Innenwände etwas derber. Sporen rundlich polyödrisch, von 13—17 u Durchmesser. Membran farblos, etwa 1 a dick, sehr fein warzig, Warzenabstand kaum 1 «u, zwischen den feinen Warzen einzeln und in Gruppen größere, und außerdem größere abfallende Plättchen. Inhalt orangerot (nach Schroeter und eig. Beob.). — Uredolager meist auf beiden Blattseiten, a rn A TE VE A — 44770 — auf schwarzbraunen Flecken, klein, !/; mm, rundlich oder länglich, von der Epidermis bedeckt, hellgefärbt. Sporen ellipsoidisch bis verkehrt-eiförmig, 18—28:15—22 u. Membran 1,5—2 u dick, blaß bräunlich, mitunter fast farblos, mit locker stehenden, 2 bie 2,5 w entfernten Stacheln besetzt, aber unterhalb der 2 Keimporen (nach Lagerheim) mit glattem, rundem Fleck. — Teleutosporen- lager bis '/s mm lang, länglich rund, früh nackt, schwarzbraun, von der aufgerissenen Epidermis begrenzt. Sporen ziemlich un- gleichartig, ellipsoidisch bis keulenförmig, 32—59 : 14—21 u (eig. Mess. 27—43::17—21 u), am Scheitel abgestutzt, gerundet oder papillenartig verjüngt, an der Grenze beider Zellen schwach ein- geschnürt, unten in den Stiel verschmälert; untere Zelle länger und schmäler oder beide gleichlang. Membran glatt, blaßbräunlich, 1—1,5 u dick, am Scheitel stark verdickt (5 u) und wenig dunkler. Keimporus der oberen Zelle am Scheitel oder etwas seitlich, der der unteren Zelle dicht unter der Scheidewand. Stiel die Länge der Spore erreichend, farblos oder gelblich, fest, Sporen nicht abfallend. Häufig einzellige Teleutosporen (nach Fischer, ält. u. eig. Beob.). Aecidien: Auf Bellis perennis L. Oprig.: Triglitz (J., im Oktober). — Hol- stein: Escheburg bei Hamburg (J.). Sachsen: Königstein (Krieger, Fung. sax. 1107. Selten!),. Schlesien: Neurode, Liegnitz (Gerhardt). Böhmen: Teplitz (Thümen, f. austr. 635). Die Aecidien werden nicht häufig beobachtet; Vestergren (Hedw. 1903, 90) und auch Sydow haben vergeblich danach gesucht. Uredo- und Teleutosporen: Auf Luzula campestris DC. Berlin: Botan. Garten (H.), Oranke (Sydow, Myc. march. 1811, Nährpflanze als „L. pallescens“ bezeichnet); Obbar.: Biesenthal (A. Braun 1873); Telt.: Grunewald (Syd., Ured. 325), Rudower Wiesen (H.); Rupp.: Warenthin bei Rheinsberg (H.), Bubrok (H., B. V.P.B. 1903); Ohav.: Pichelswerder (M.); Oprig.: Triglitz (J.); Fried.: Driesen (Lasch in Rabenh., Herb. myc. 1694, zum Teil!); Luck.: Luckau (M.). — Sachsen: Königstein (Krieger in Sydow, Myc. march. 416). Auf Luzula multiflora Lej. Berlin: Lichterfelde (Sydow, Myc. march. 3233); Obbar.: Freienwalde (M.). Auf Luzula sudetica Presl. Dahlem, Bot. Garten (H.). Auf Luzula pilosa Willd. Telt.: Grunewald zw. Halensee und Hundekehle (H.); Niedb.: Eggersdorf (Nitardy). Auf Luzula spicata DC. Berlin: Botan. Garten (H.). — 448 — 92.* P. oblongata (Link) Winter, Pilze 183 (1884). Schr. 337. P. 190. Fischer, Ur. Schw. 239. Syd. 646. — Caeoma oblongatum Link, Öbserv. II, 27 (1816). — P. luzulae Libert, Exsicc. I, 94. S. 444, Fig. B92. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Luzula pilosa von Koschendorf. Bisher nur Uredo- und Teleutosporen bekannt, auf Luzula campestris DC, maxima DC., pilosa Willd, nivea DC,, vernalis DC. Vielleicht heteröcisch. Wahrscheinlich in der Uredoform überwinternd (Sydow). Uredolager rundlich oder länglich, von der Epidermis längere Zeit bedeckt, zerstreut, besonders auf der Blattoberseite, violettrote oder rotbraune Flecken verursachend. Sporen ellip- soidisch, birnförmig oder keulenförmig, 283—52 :14—18 u, n. eig. Mess. 23—38:14—18 u. Membran farblos, etwa 3 « dick, mit äußerst feinen, 1,5—2 u entfernten Stachelwärzchen besetzt; Keim- poren 4, äquatorial, sehr schwer nachweisbar'). Inhalt rostrot. — Teleutosporenlager länglich oder rundlich, °/ mm, einzeln und in Gruppen, anfangs von der Epidermis bedeckt, dann nackt, schwarzbraun, rotbraune, später schwarzbraune Flecken ver- ursachend. Sporen keulenförmig, länglich oder fast spindelförmig, 42—73:18—24, nach eig. Mess. 33—69 :: 12—20 u, am Scheitel gerundet, verjüngt oder abgestutzt, an der Querwand etwas ein- geschnürt, unten allmählich in den Stiel verschmälert, untere Zelle oft länger und schmäler als die obere. Membran 1—2 u, am Scheitel bis 17 « dick, blaß, auch an den verdickten Stellen nur blaß bräunlich gefärbt. Keimporus der oberen Zelle mehr oder weniger scheitelständig, der der unteren wohl dicht unter der Querwand. Stiel fest, kürzer als die Spore. Vereinzelt aber selten ein- und dreizellige Teleutosporen (Fischer u. eig. Beob.). Durch die länglichen Uredosporen und die längeren und schlankeren Teleutosporen von P. obscura leicht unterscheidbar. Auf Luzula pilosa Willd. Berlin: Herb. Ehrenberg (ad Berol. legi Dec. 1817); Ang.: Pimpinellenberg bei Oderberg (H., B. V. P. B. XLII, 1900); Obbar.: Eberswalde (H.); Niedb.: Börnicke u. Bernau (Eichelbaum); Whav.: Rathenow (Kirschstein, B. V. P. B. XL, 1898); Rupp.: Rheinsberg, Bubrok (H., B. V.P. B. 1903); Fried.: Driesen (Lasch in Rabenh., Herb. myc. 1691 ') Der Nachweis der Warzen auf der Membran und der Keimporen gelang mittels einer konzentrierten Lösung von Chloralhydrat mit Jod. — 449 — und zum Teil in 1694); Landsb.: Marwitz (Sydow, Myc. march. 420); Nieder- lausitz: Koschendorf (Vogel). Nach Kirschstein (l. c.) bei Rathenow auch auf Luzula campestris. 3. Teleutosporen auf Gramineen. Aecidien, wo bekannt, auf Pflanzen aus anderen Familien. A. Aecidiosporen orangefarben, Teleutosporen keulen: förmig, wenig eingeschnürt. a) Aecidien auf Ranunculaceen oder Berberidaceen. 93.* P. Magnusiana Körnicke, Hedw. 1876, 179. — Biol.: Cornu, Compt. rend. XCIV, 1882, S. 1732; Plowright, Bot. Gaz. IX; 1884, 132; Qu. Journ. mier. Sc. XXV, 1885, 156; Brit. Ur. 178. Fischer, Entw. Unt. 50. Klebahn, Kult. I, 337 (21); IX, 706; Ww. R. 286. — W. 221 (mit falschem Aec.). _ Schr. 332. Fischer, Ured. Schw. 241. Syd. 785. — Iwanoff, Cbl. Bact. 2, XVIH, 1907. — Puccinia phragmitis Tulasne, A.S.N.2, IV, 184. — Aecidium ranunculi repentis Plowright, Brit. Ured. 178. S. 444, Fig. B93. I. Peridienzelle, II. Aecidiospore, auf Ranunculus repens, kult. Material; III. Uredospore, IV. Paraphyse, V. Teleutospore auf Phragmites communis. Heteröcisch. Aecidien auf Ranunculus bulbosusL. und R. repens L. im Frühjahr. Uredo- und Teleutosporen auf Phragmites communis Trin. Teleutosporen überwinternd. Spermogonien auf beiden Blattseiten, unter der Epidermis gebildet, kegelförmig vorragend, von ca. 80 u Durchmesser. — Aecidien in rundlichen oder unregelmäßigen Gruppen auf gelblich verfärbten Flecken der Blätter, unterseits hervorbrechend, auch auf Blattstielen und Stengeln, becherförmig mit ausgebogenem, zerschlitztem Rande. Peridienzellen in mehr oder weniger deutlichen Reihen, auf der Außenseite nach unten übergreifend. Außenwand 7—8 u dick, fein quer gestreift. Innenwand 2—4 u dick, mit derberer Warzenstruktur. Sporen in deutlichen Ketten, stumpf polyedrisch bis ellipsoidisch, 16—21:15—17 u. Membran kaum 1 u dick, gleichmäßig dicht und fein warzig, Warzenabstand nicht über !/s u. — Uredolager schmal lineal, Yy—1 mm lang, längere Zeit von der Epidermis bedeckt. Sporen eiförmig bis ellipsoidisch, 25—82:18—21 u, nach eig. Mess. 22—31:15—18 u. Membran Kryptogamenflora der Mark Va. 29 — 450 — 1—1,5 u dick, gelblich, mit locker stehenden Stachelwarzen; Warzenabstand ca. 2 u. Keimporen undeutlich. Zwischen den Uredosporen keulige oder kopfige, dieckwandige Paraphysen von 50—60 u Länge und mit 16—25 u dickem Kopfe. — Teleuto- sporenlager an den Blättern kurz strichförmig, schmal, '/ı mm breit, bis 3 mm lang, mitunter in Reihen, an den Blattscheiden bis '/; mm breit und lang strichförmig, oft mehrere Zentimeter lang, weniger vorgewölbt als die von P. phragmitis, schwarz- braun, nackt, fest. Sporen meist keulenförmig, 42—66 : 14—25 u, nach eig. Mess. 35—56 : 21—25 u, am Scheitel abgerundet oder zu einer rundlichen, mitunter schiefen Spitze verjüngt oder auch abgestutzt, an der Basis in den Stiel verschmälert, an der Grenze beider Zellen wenig eingeschnürt. Membran 1,5—2 u dick, braun, glatt, am Scheitel auf 7—12 u verdickt, verdickte Teile dunkel- braun. Keimporus der oberen Zelle am Scheitel, der der unteren schwer sichtbar, anscheinend dicht unter der Querwand. Stiel fest, meist kürzer, selten länger als die Spore. Sporen nicht ab- fällig. Sporidien 14:9—10 u. Anomalie: Sporen mit geteiltem Scheitel (nach Fischer u. eig. Beob.). Aecidien: Auf Ranunculus repens L. Berlin: Am Wilmersdorfer See (Sydow, Myc. march. 1118; teilweise auch in Myc. march. 2323 mit Aec. von P. per- plexans); Niedb.: Weißensee (M., Sydow, Myc. march. 123), Bernau (Retzdorf), Reinickendorf (M.), Oranienburg (M., B. V.P. B. XXXIII, 1891); Charlotten- burg (Potonie); Potsdam (M., Braun); Telt.: Königswusterhausen (Urban 1872), Treptow (Eichelbaum), Grunewald (Günther); Ohav.: Finkenkrug (M., Hunger); Whav.: Rathenow (M.); Oprig.: Triglitz (in Nachbarschaft der Teleutosporen, Jaap, Fung. sel. exs. 40); Wprig.: Lenzen (J., B. V.P. B. 1890); Leb.: Buckow (Magnus, B. V.P.B. XXIX, 1887). Auf Ranunculus bulbosus L. Niedb.: Niederschönhausen, Park (Urban). Die erwähnten Exsikkaten können auch zum Teil zu Uromyces dactylidis oder U. poae gehören. Uredo- und Teleutosporen: Auf Phragmites communis Trin. Berlin: Wilmersdorf (H.); Niedb.: Weißensee (Sydow, Myc. myc. 123), Rüdersdorf (M.), Börnicke (Eichelbaum), Oranienburg (M.), Erkner (W. Magnus); Telt.: Zehlendorf (Sydow 3535, nur Uredo); Jüt.: Dahme (Herb. Magnus); Pots.: Potsdam (A. Braun, Nährpfl. als Festuca borealis = Sceolochloa festucacea bezeichnet), Pfaueninsel (M.); Whav.: Rathenow (M.); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf, B. V.P. B. > 2 Be 7 eure ee u — 451 — XXXV, 1893); Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Rudower See bei Lenzen (J.); Fried.: Driesen (Lasch in Rabenh., Herb. myc. Nr. 282); Landsb.: Tamsel (V.); Gub.: Guben (M.). — Schlesien: Muskau (Lauche). Pommern: Stralsund (Fischer 1869; Rabenh., Fung. eur. Nr. 1382, Uredo). 94.= P. graminis Persoon, Disp. 39 (1797); Syn. 228. — W. 217. Sch. 322. P. 162. Fischer, Ur. Schw. 243. Syd. 692. — Wirtswechsel: de Bary, Monatsb. Akad. Berlin 1865, 25; 1866, 205. Sonstige Literatur darüber und Geschichte des Wirtswechsels neuerdings zusammengestellt in Klebahn, Ww. R. 205—235; vergl die älteren Darstellungen von de Bary l. c., Nielsen, Ugeskrift f. Landmaend 4R., VIII, 1874, Plowrighi, Gard. Chron. XVIII, 1882, 231 und Brit. Ured. 46 u. 302, Eriksson, Getr. 25—129 und Landw. Versuchsst. XLIX, 1897, 83. — Spezialisierung und sonstige biologische Verhältnisse: Eriksson, - 2. f. Pflanzenkr. IV, 1894, 70; VI, 1896, 193 u. VII, 1897, 198; Ber. Deutsch. Bot. Ges. XII, 1894, 294; Jahrb. wiss. Bot. XXIX, 506; Cbl. f. Bakt. 2, IX, 1902, 596; Sv. Vet. Ak. Handl. XXXIX, Nr. 5, 1905. Hitchcock u. Carleton, Kansas Agr. Coll. Bull. Nr. 46, 1894. Carleton, U. S. Dep. Agr., Div. veg. Path., Bull. Nr. 16, 1899; Bull. 68, Bur. of plant industry 1904. Arthur, Mycologia II, 1910, 228; IV, 1912, 18. Pritchard, Bot. Gaz. LU, 1911, 169; Phytopathology 1911, 150. Freeman and Johnson, U. S. Dep. of Agr., Bur of plant industry, Bull. 216, 1911. — Mayus, Cbl. Bact. 2, X, 1903. Iwanoff, Cbl. Bact. 2, XVII, 1907. — Cytol.: Sappin-Trouffy, Le Botaniste V, 1896/97. Evans, Ann. of Bot. XXI, 1907. — Weitere Literatur bei Eriksson, Getreideroste; Klebahn, Ww. R.; P.u. H. Sydow, Monograph. Ured. 692. — Lycoperdon poculiforme Jacq., Collect. I, 122 (1786). — Aecidium berberidis Gmelin in Linne, Syst. nat. II, 1473. — Uredo linearis Persoon, Syn. 216 (1801). — Uredo linearis var. frumenti Lambert, Act. Soc. Linn. IV, 1798, 193. S. 444 u. 462, Fig. B 94. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore auf Berberis vulgaris von Hamburg; 94a. Uredospore auf Secale cereale von Hamburg; 94b. Teleutospore auf Agropyrum repens von Hamburg; 94c. Teleuto- spore auf Elymus arenarius von Lenzen; 94d. I. u. II. Teleutosporen auf Triticum vulgare aus Sydow, Myc. march. 3531; 94e. Teleutospore auf Avena sativa aus Sydow, Myc. march. 4314; 94f. I. Uredospore, II. Te- leutospore, auf Aira caespitosa von Triglitz; 94g. I. Uredospore, II. Te- 29* — 42 — leutospore, auf Festuca arundinacea von Wittenbergen; 94h. Teleuto- spore auf Apera spica venti von Triglitz; 94i. I. Uredospore, II. Teleuto- spore auf Lolium perenne von Triglitz; 94k. Uredospore auf Wein- gaertneria canescens von Triglitz. Heteröcisch (de Bary 1865). Aecidien im Mai und Juni auf den Blättern und gelegentlich auch auf jungen Trieben und Blütenteilen von Berberis vulgaris L. und andern Arten, außerdem auf den Früchten von Mahonia aquifolium Nutt. Uredo- und Teleutosporen auf den Getreidearten und zahlreichen andern Gramineen. Teleutosporen überwinternd. Spezialisierung: Nach den Teleutosporen - Nährpflanzen zerfällt der Pilz, wie zuerst Eriksson gezeigt hat, in eine Reihe von mehr oder weniger scharf spezialisierten biologischen Rassen. Eriksson und Henning unterscheiden: 1. £. sp. secalis Erikss. et Henn., auf Secale cereale L., Hordeum vulgare L.,, H. jubatum L.,, H. murinum L, H. comosum J. et C. Presl, Agropyrum repens Beauv., A. ca- ninum R. et Sch., A. desertorum Schult., Elymus arenarius L., E. sibirieus L., Bromus secalinus L. Eine entsprechende amerikanische Form läßt sich nach Freeman und Johnson auf dem Wege über Hordeum vulgare auch schwach auf Avena sativa L. übertragen. 2. f. sp. tritici Erikss. et Henn., auf Triticum vulgare Vill., schwächer, spärlich oder unsicher auf Hordeum vulgare L., Secale cereale L. und Avena sativa L. übergehend. Die amerikanische Form verhält sich nach Freeman und Johnson (1911) ähnlich. Nach Carleton (1899 u. 1904) läßt sich dieselbe außerdem übertragen auf Triticum monococcum L., villosum M. B, Hordeum murinum L., jubatum L.,, Agropyrum tenerum Vasey, Richardsoni Schrad., Elymus canadensis L,, E. canadensis var. glaucifolius Muhl., Festuca gigantea Vill., Agrostis alba L. 3. £. sp. avenae Erikss. et Henn., auf Avena sativa L, A. sterilis L., A. brevis Roth, Arrhenatherum elatius M. et K., Dactylis glomerata L., Alopecurus pratensis L., Milium effusum L., Lamarckia aurea Moench., Trisetum disticho- phyllum Beauv., Koeleria setacea DC., Bromus arvensisL., Br. brachystachys Hornung, Br. madritensis L., Festuca myurus Ehrh.,. F. tenuiflora Sibth. (ovina L.), F. sciuroides AT ee d — 453 — Roth (Vulpia bromoides Gm.), Phalaris canariensis L,, Phleum asperum Vill., Briza media L. Von den für die amerikanische Form festgestellten Nährpflanzen wären noch zu nennen: Avena fatuaL., A. pratensis L., Hordeum murinum L., Ammophila arenaria_Lk., Agrostis scabra Willd., Bromus eiliatus L., Holeus mollis L. Nach Freeman und Johnson (1911) geht die amerikanische Form auch schwach auf Hordeum vulgare über. 4. f. sp. airae Erikss. et Henn., auf Aira caespitosa L. und A. bottnica Wahlenb. 5. f. sp. agrostis Erikss. et Henn., auf Agrostis canina L. und A. stolonifera (Koch oder L.?). 6. f. sp. poae Erikss. et Henn., auf Poa compressa L,., P. pratensis L., P. caesia Sm. Nach Plowright (Bull. soc. myc. France XVII, 1901, 97) in- fizierten Aecidiosporen, aus P. graminis von Poa trivialis ge- zogen, nur Poa trivialis, nicht Agropyrum repens, Hor- deum vulgare, Avena sativa, Secale cereale. Freeman und Johnson (1911) betrachten auch: 7. f. sp. hordei Freem. et Johns, auf Hordeum vulgare L., als eine besondere Form. Dieselbe läßt sich schwach auf Secale cereale L. und stärker auf Triticum vulgare Vill. übertragen. Die spezialisierten Formen der Getreidearten sind demnach nach den neueren Beobachtungen nicht ganz streng an je eine oder wenige bestimmte Getreidearten angepaßt, sondern nur vor- wiegend an eine bestimmte Art. Auf die anderen Arten oder wenigstens einen Teil derselben können sie in künstlicher Kultur bald stärker, bald schwächer übertragen werden. In der Natur dürften sie sich wesentlich an die Hauptnährpflanze halten. Es scheint außerdem, als ob die Spezialisierung mit der geographischen Lage oder mit den besonderen örtlichen Verhältnissen wechsele, so daß z. B. die amerikanischen Formen etwas andere Anpassungen besitzen als die von Eriksson untersuchten schwedischen, doch bedarf dieser Gegenstand genauerer vergleichender Beobachtungen. Mit deutschen Formen sind nach dieser Richtung noch keine Untersuchungen durchgeführt worden. In beschränktem Grade sind die spezialisierten Formen auch morphologisch verschieden (s. unten). Die Formen 4—6 sind noch wenig untersucht. Bemerkenswert ist die Beobachtung von Freeman und Johnson, daß die Größe der Uredosporen der £. sp. Tritici, die nach den genannten Autoren normal 31,33 a im Durchschnitt beträgt, bei längerer Kultur dieser Form auf Gerste bis auf 29,01 u abnahm, während umgekehrt die Größe der Sporen der f. sp. Hordei, die normal 28,51 u beträgt, bei längerer Kultur der Form auf Weizen bis auf 31,12 «u zunahm. Die Spezialisierung betrifft nach den Beobachtungen Erikssons, mit denen die Erfahrungen anderer Beobachter an andern speziali- sierten Rostpilzen übereinstimmen, die aus den Teleutosporen der einzelnen Formen hervorgehenden Aecidiosporen in derselben Weise wie die Uredosporen. Indessen erwähnt neuerdings Arthur (Journ. of Myc. XIII, 1907, 198; XIV, 1908, 16; Mycologia II, 1910, 228) einige Versuche, aus denen er folgert, daß die Berbe- ritze als Brücke zwischen den spezialisierten Formen dienen könne („in the aecial stage racial strains play no part, and the barberry acts as a bridging host between each and every other gramineous host“). Meines Erachtens sind die Versuche noch nicht genügend beweisend, da nach Carleton der Kreis der Nährpflanzen, auf welche die amerikanischen Schwarzrostformen in künstlicher Kultur übergehen, ein viel weiterer ist, als ihn Eriksson für die euro- päischen angibt. Jedenfalls bedarf auch diese Frage weiterer Untersuchung. Der Zusammenhang mit Aecidium berberidis ist nach Eriksson noch für Pilze auf folgenden Nährpflanzen nachgewiesen: Agrostis stolonifera L., Aira grandis Nym. —= A. caespitosa L., Avena barbata (Brot.? Pott?), chinensis Fisch. —= A. nuda L., purpuracea (?, purpurea?), Briza maxima L., Bromus ado- änsis Hochst., intermedius (Guss.?, Zumag.?) macrostachys Desf., Elymus glaucifolius Muhl. = E. canadensis L., Poa alpina L., P. aspera (? Aut.), Secale dalmaticum Vis., mon- tanum Guss., Triticum ventricosum CÜes., Pass. et Gib.; ferner nach Arthur für Pilze auf Agrostis alba L, Agropyrum pseudorepens Scribn. et Sm. und Sitanion longifolium J. G. Sm. — 45 — Die auf den Getreidearten lebenden Formen der P. graminis gehören zu den verderblichsten Feinden des Getreidebaues. Die schädliche Einwirkung der Berberitzen auf das Getreide infolge der auf denselben vorkommenden Aecidien ist über jeden Zweifel festgestellt. Die verhältnismäßige Spärlichkeit der Berberitzen bei regelmäßig alljährlichem Auftreten der Puccinia läßt aber die Frage gerechtfertigt erscheinen, ob der Pilz sich auch ohne Wirts- wechsel erhalten könne. Die hauptsächlichste Vermehrung und Verbreitung des Pilzes findet während der Sommermonate durch die Uredosporen statt; um diese Zeit ist ein Gehalt der Luft an Sporen direkt nachweisbar. Ob aber die ersten Uredosporen stets auf Aecidieninfektion zurückzuführen sind, ist fraglich. Über- winterung in der Uredoform auf dem Getreide ist meines Wissens für Mittel- und Nordeuropa bisher nicht nachgewiesen. Allerdings ist in Heft 13 der Berichte über Landwirtschaft, herausgeg. im Reichsamte des Innern (Krankh. u. Beschäd. d. Kulturpfl. im Jahre 1906) S. 61 von der „längstbekannten Überwinterung des Schwarzrostes“ die Rede, aber leider gibt der Verfasser keinen einzigen Nachweis. Dagegen scheinen die besonderen Formen gewisser Gräser im Uredozustande überwintern zu können oder dies regelmäßig zu tun, so nach Eriksson (Getr. 47) vielleicht die Form auf Aira caespitosa, nach meinen eigenen Be- obachtungen vermutlich die Form auf Festuca arundinacea. In Australien soll P. graminis auch auf dem Getreide im Uredo- zustande überwintern '!). Es liegen also einige Gründe vor, Uredoüberwinterung in den wärmeren Ländern und Verbreitung der Sporen von dort durch den Wind als Ursachen des Auftretens der ersten Lager im Sommer anzunehmen. Neuerdings haben Freeman und Johnson gezeigt, daß in Minnesota, Nord-Dakota und Wisconsin die Uredosporen auf Agropyrum repens, A. tenerum und Hordeum jubatum sowohl an ihren natürlichen Standorten, wie auch, wenn sie unter Schnee vergraben wurden, ihre Keimfähigkeit während des Winters bewahren. In den Südstaaten Nordamerikas soll nicht die Er- haltung des Rostes während des Winters, sondern die während der heißen Monate Juli bis September das schwierige Problem sein. ') Mc Alpine, Dep. Agr. Victoria. Bull. Nr. 14, 1891; Cobb, Agr. Gaz. N. S. Wales III, 1892, 186; Proceed. 3d Rust-in-Wheat Conf. 1892, 29. — 456 — Auf eine andere wichtige Frage ist kürzlich wieder die Auf- merksamkeit gelenkt worden, nämlich auf die Übertragung des Rosts mittels der Saat, und zwar ohne das hypothetische Myko- plasma Erikssons. Es kommen an den Getreidekörnern mit- unter Rostsporenlager vor, und Pritchard glaubt neuerdings (1911) festgestellt zu haben, daß aus solchen Lagern Mycel in der Keimpflanze entstehen könne. Mir scheint aber der Nachweis doch nicht einwandfrei genug erbracht zu sein. Weitere Forschung auf diesem Gebiete ist notwendig und wichtig. Spermogonien auf der Blattoberseite auf orange bis rot gefärbten Flecken, eine zentrale Gruppe bildend, einzeln auch zerstreut und unterseits zwischen den Aecidien, kugelig, eingesenkt, von 120—130 u Durchmesser, unter der Epidermis entstehend, mit bis 60 @ lang hervorragenden Mündungsparaphysen. — Aecidien auf der Blattunterseite hervorbrechend, seltener auf Blattstielen und grünen Zweigen, an Mahonia auf den Früchten. Peridie zylindrisch becherförmig, mit umgebogenem, zerschlitztem Rande. Peridienzellen nicht in deutlichen Reihen, fest miteinander verbunden, im radialen Längsschnitt rechtwinkelig bis schief parallelogrammförmig, außen nach unten übergreifend. Außen- wände 7—13 u dick, quer gestreift, Innenwände ca. 3 « dick, durch Stäbchenstruktur warzig. Wandstärke nach Mayus nach den klimatischen Verhältnissen des Standorts verschieden. Sporen rund bis stumpf poly@drisch, 14—16 u Durchmesser. Membran im oberen Teile stark verdickt, bis 6 w, im übrigen dünn (1 u), farblos, sehr fein warzig, Warzenabstand kaum 1 u, zwischen den feinen Warzen einzelne derbere zerstreut, außerdem größere ab- fallende Plättchen. Inhalt gelb. — Uredolager von den Resten der anfangs emporgehobenen, dann spaltförmig aufgerissenen Epidermis umgeben, gelbbraun bis kaffeebraun, auf den Blättern oval bis länglich, zerstreut, auf gelblichen Flecken, besonders zahlreich an den Blattscheiden, hier in langen Reihen oder auch lang gezogene (bis 10 mm lange) Streifen bildend, oft große Flächen dicht bedeckend. Sporen länglich, 20—35:10—15 u (nach Eriksson 17—40 : 14—22 u). Membran bräunlich, 2 u dick, entfernt stachelwarzig (Warzenabstand 11/s—2 u), mit 4 (selten 3 oder 5) kreuzweis in der Mitte der Höhe angeordneten Keim- poren. — Teleutosporenlager vielfach aus den Uredolagern | | le a + BL NEN = 72 — 4571 — hervorgehend, auf den Blättern und besonders an den Blatt- scheiden, hier dieselben langen Streifen bildend, polsterförmig vor- ragend, ziemlich fest, fast von Anfang an nackt, von den Resten der aufgespaltenen Epidermis beiderseits umgeben, schwarzbraun bis schwarz. Sporen spindel- bis keulenförmig, 27—77:13—23 u, am Scheitel gerundet oder zugespitzt, seltener abgestutzt und etwas unsymmetrisch, an der Basis in den Stiel verschmälert, in der Mitte wenig eingeschnürt. Membran ca. 1,5—2 u dick, glatt, unten gelbbraun, oben dunkelbraun, am Scheitel stark verdickt (S—11 u), Spitze wieder heller. Keimporen scheitelständig und dicht unter der Querwand, aber nicht sichtbar. Stiele lang, fest, gelblich bis bräunlich. Einzellige Sporen selten. Messung der Sporen der spezialisierten Formen und der Pilze einzelner Nährpflanzen: f. SP. Secalis Uredosporen. Teleutosporen. Auf Secale cereale 81—44 :13—17 37—-57 : 15— 22 „ Agropyrum repens — 43 —711:15—21 „ Elymus arenarius — 36—65 : 13—23 „ Agropyrum repens 25—32:13—17 32—53 : 16—20 (Krieger, schädl. Pilze. 111). sp. Triticı. Auf Triticum vulgare — 88—56 : 19— 23 »„ Triticum vulgare 21—35 : 12—20 34—72:14—21 (Grzybowice, leg. Raciborski). f. sp. Avenae. Auf Avena sativa — 35—58 : 19—23 „ Avena sativa 23—35 ::16—19 — (Sace., Mye. ital. 1237). „ Avena sativa 22—29 : 15—17 _ (Barthol. F. co- lumb. 2266). „ Dactylis glomerata — 32—53 : 16— 21 (Sace., Myec. ital. 906). — 4585 — T: SP. Airae. Uredosporen. Teleutosporen. Auf Aira caespitosa 19—27 :16—22 35—56 : 15—22 Aira flexuösa 22—27:17—18 32—51 : 14—22 f. sp. Agrostis. Auf Agrostis stolonifera — 26—52 : 14—20 (Sace., Mye. ital. 1078). T: Sp: Poae: Auf Poa serotina —_ 34—52 : 13— 20 (Syd., Ur. 1072; Andere Formen: Auf Apera spica venti 25—80 .:13—17 36—56 : 18—22 Festuca arundinacea 26—39:13—20 32—46 : 18—20 Festuca lachnantha 21—25:13—16 30—46:17—21 „ Lolium perenne 18—27 :14—18 27—50:15—21 Polypogon monspe- liensis 20—23:13—16 36—39 :19—21 » Weingaertneria canes- cens 20—26 : 13—17 — Die nicht besonders bezeichneten Pilze stammen aus der Provinz Brandenburg. Aecidien: Auf Berberis vulgaris L. Berlin: (Eysenhardt 1819; M.), Botan. Garten (A. Braun 1865; 1875 massenhaft B. V. P.B. XV, 1875), Wilmersdorf (Sydow, Myc. march. 1318); Obbar.: Strausberg, beim Schützenhaus (H.), Freienwalde (M., B. V.P.B. 1890); Telt.: Tegeler See (Eichelbaum), Lichter- felde (Sydow, Myc. march. 1424); Belz.: Lehnin (H.); Rupp.: Rheinsberg (H.); Oprig.: Triglitz (J.); Leb.: Fürstenwalde (M., B. V.P.B. XXIX, 1887), Buckow (M., B. V.P.B. XXIX, 1887); Frankf.: Frankfurt (H., B. V.P.B. XXXVII, 1895). Auf Berberis grandiflora Turez. und sibirica Pall.e Muskau, Baumschulen (Sydow, und Sydow, Myc. march. 3237). Auf Mahonia aquifolium Nutt. Königsb.: Wilkersdorf bei Tamsel, Baumschule (auf Blättern und Früchten, Vogel in Syd., Ured. 1819 u. 2122). Im Botan. Garten zu Berlin auch auf Berberis amurensis Rupr., B. aristata DC. und andern Arten (Bolle, B. V.P.B. XV, 1875). Uredo- und Teleutosporen: Soweit es möglich war, nach den spezialisierten Formen geordnet. Unterscheidung der spezialisierten Formen ist an trockenem Material nur in beschränktem Grade mittels der Nährpflanzen möglich. Ne eier — 459 — 1. f. Secalis Erikss. et Henn. Auf Secale cereale L. Oprig.: Triglitz, Lenzen (J., B. V.P.B. XLI, 1899 u. XLII, 1900); Ang.: Hohenlandin; Telt.: Zossen; Schwieb.: Schwiebus (nach Jahresber. f. Pflanzenschutz). Es liegen auffallend wenig Exsikkaten und Literaturangaben vor, der Rost ist aber ohne Zweifel sehr allgemein verbreitet. Auf Hordeum vulgare L. Oprig.: Triglitz (J., B. V.P.B. XLII, 1900); Landsb.: Tamsel (Vogel). Auf Hordeum distichum L. Berlin: Schöneberg (Sydow, Myc. march. 2635). Auf Hordeum jubatum L. Berlin: Botan. Garten (Sydow, Myec. march. 3022). Auf Hordeum murinum L. Landsb.: Tamsel (Vogel). Auf Agropyrum repens Beauv. Berlin: Am neuen Kanal (M.), Bot. Garten (A. Braun), Lichterfelde (Sydow, Myc. march. 2634), Friedenau (Sydow, Myc. march. 3537, fälschlich als P. rubigo vera bezeichnet); Niedb.: Oranienburg (M., B. V.P. B. 1891); Whav.: Rathenow, Gr. Behnitz (Kirsch- stein, B. V.P.B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz, Lenzen (J., B. V.P.B. XLI, 1899 u. XLII, 1900). — Hierher nach Magnus, B. V. P. B. XXXII, 252 auch Sydow, Myc. march. 218, wo die Nährpflanze fälschlich als Leersia ory- zoides bezeichnet ist. — Agropyrum repens ist für unsere Gegenden ein Hauptträger der Puccinia graminis; im Winter findet man auf den Halmen dieses Grases die Teleutosporen des Pilzes fast überall in Menge. Auf Agropyrum caninumR.etSch. Berlin: Botan. Garten (Sydow, Myc. march. 3710); Niedb.: Oranienburg (M., B. V.P.B. 1891). Auf Elymus arenarius L. Berlin: Botan. Garten (A. Braun 1870; Kärnbach); Telt.: Steglitz (Sydow, Myc. march. 3119); Wprig.: Lenzen (J., Tel. 40—69 :13—20 p). Auf Elymus canadensisL. Berlin: Botan. Garten (Kärnbach, B. V. P.B. XXIX, 1887). 2. f. Tritici Erikss. et Henn. Auf Triticum vulgare Vill. Telt.: Steglitz (Sydow, Myc. march. 3531); Oprig.: Triglitz (J., B. V.P. B. XLII, 1900). Auch diese weit ver- breitete Form ist in den Sammlungen wenig vertreten. 3. f. Avenae Erikss. et Henn. ! Auf Avenasativa_L. Berlin: Schöneberg (Sydow, Myc. march. 4314); Oprig.: Triglitz (J., B. V.P.B. XLII, 1900). Auf Avena strigosa Schreb. Oprig.: Triglitz (J.). Auf Dactylis glomerata L. Oprig.: Triglitz (J.). 4. f. Airae Erikss. et Henn. Auf Aira caespitosa L. Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Lenzen (J., in einem als Uredo airae bezeichneten Exsikkat). Auf Aira flexuosaL. Berlin: Wiesen vor der Jungfernheide (Sydow, Myc. march. 2638), Zehlendorf (Sydow, Myc. march. 3909). — 460 ° — 5. f. Agrostis. Auf AgrostiscaninaL. Telt.: Grunewald (Sydow, Myc. march. 3908). Auf Agrostis alba L. Telt.: Kl. Machnow (Sydow, Myc. march. 1127); Oprig.: Triglitz (J.). Auf Agrostis vulgaris With. Berlin: Botan. Garten (Sydow, Myec. march. 3708; Nährpflanze als Agrostis verticillata Thuill.); Telt.: Grunewald (Sydow, Myc. march. 3343). Auf Agrostis lachnantha Nees. Berlin: Botan. Garten (H., Sydow, Myc. march. 3527). 6. f. Poae Erikss. et Henn. Auf Poa compressa L. Berlin: Wilmersdorfer Wiesen (Sydow, Mye. march. 1125, fälschlich als Puce. poarum bezeichnet; hierher gehörig, falls die Nährpflanze richtig bestimmt ist). Auf Poa serotina Ehrh. Muskau (Syd., Ured. 1071, falls Nährpflanze richtig). 7. f£ Festucae arundinaceae nov. f.? Auf Festuca arundinacea Schreb. Der vorliegende Pilz, den ich an der Elbe bei Wittenbergen unterhalb Hamburg auffand, dürfte möglicherweise eine besondere spezialisierte Form sein. Die Uredolager sind kaffeebraun und stark pulverig, sie finden sich in reichlicher Menge zwischen den Rippen auf der Unterseite der Blätter, wo sie die Epidermis in großen Blasen abheben. Die länglich ellipsoidischen Uredosporen, deren Größe 26—39:13—20 u beträgt, haben zwar meist 4, mitunter aber auch 5 Keimporen, die dann meistens nicht äqua- torial gelagert sind, sondern etwas unregelmäßig und nicht selten so, daß auf demselben Meridian 2 übereinander liegen. Der Pilz bildet bis spät in den Herbst hinein (Oktober) fast nur Uredo- sporen und dürfte durch dieselben überwintern. Teleutosporen wurden nur einmal gefunden und nach der Überwinterung zu einem erfolgreichen Infektionsversuch auf Berberitze verwendet. Ihre Dimension betrugen 32—46 : 18—20 u. 8. Formen von P. graminis, die sich den bekannten spezialisierten Formen nicht anreihen lassen und für die der Zusammenhang mit Berberitzenrost nicht nachgewiesen ist. Auf Apera spica venti P. B. Oprig.: Triglitz (J.,, mit Puce coronifera(?) auf demselben Blatte. Teleutosporen am Scheitel auffällig gerundet. Von Bucholtz (Ann. mycol. III, 1905, 446) ist auf Apera spica venti P. B. eine ursprünglich zu P. graminis gestellte ri DA EEE iA Bf — 41 — Puceinia als P. spicae venti beschrieben worden, die aber durch das Vorkommen von Paraphysen vielleicht P. poarum am nächsten stehen soll. Wie es sich mit den entscheidenden Unter- schieden zwischen P. graminis und P. poarum verhält, ist aus der Diagnose leider nicht ersichtlich. Dieselbe lautet übersetzt: Uredolager auf der Blattunterseite zerstreut, elliptisch, gelbbraun. Sporen ellipsoidisch, warzig, gelb, 26—85 :23—26 u, meist 29:23,5 u, dazwischen viele keulenförmige, oben kopfige, bis 17,4 breite Paraphysen. Teleutosporenlager zerstreut, klein, bald nackt, schwarz. Sporen unregelmäßig, fast keulenförmig, am Scheitel abgestutzt, kaum verdickt, aber dunkler, glatt, in der Mitte schwach eingeschnürt, am Grunde meist in den Stiel verjüngt, 43,5—53,6 : 11,6— 17,4 u. Auf Calamagrostis epigeios Roth. Tamsel (Vogel; Nährpflanze?). Auf Lolium perenne L. Oprig.: Triglitz (J.; viel einzellige Teleuto- sporen). Auf Lolium temulentum L. Berlin: Botan. Garten (Kärnbach, B. VZPSBIRKXIX, 18837). Auf Weingaertneria canescens Bernh. Telt.: Grunewald (Sydow, Mye. march. 930); Oprig.: Triglitz (J.). Nur Uredo, Lager kaum !/s mm lang, von der blasenförmig gehobenen Epidermis lange bedeckt bleibend, auf Blättern und Blattscheiden. Sporen meist länglich ellipsoidisch, selten kurz, 20—26 :13—17 u. Membran gelblich, 1,5—2 u, Warzenabstand 2,5 u, 4 äquatoriale Keimporen. Auf nicht einheimischen Gräsern im Botan. Garten zu Berlin (Namen im Herbar des K. Bot. Museums z. T. entstellt): „Chloeopis Blanchardiana“ (Sydow, Myc. march. 3529, falsch bestimmt?, Agropyrum repens?); Elymus canadensis (Kärnbach); E. „Engelmanni“ (Sydow, Myc. march. 1621,?); E. sabulosus Bieb. und E. striatus Willd. (Rehder nach M., B. V.P. B. XXXII, 1890); Festuca lachnantha (wohl Agrostislachnantha Nees, H.); Panicum villosum Lam. (Sydow, Myc. march. 3709); Poa alpina L. (Sydow, Myc. march. 116), Polypogon monspessulanum (wohl P. monspeliensis Desf.?, H.). — Im Botanischen Garten zu Dahlem auf Festuca „Kingii“ (Kingiana Steud.?, Scheffers); F. punctoria Sibth. et Sm. (H.). Von den als P. graminis bestimmten Pilzen der Sydowschen Mycotheca marchica gehören nicht hierher: Nr. 640 u. 3528 (s. P. dispersa), Nr. 2019 (s. P. symphyti-bromorum). Ferner dürften Nr. 3120 u. 3530 zu P. phlei pratensis zu stellen sein. Puccinia Fig. 94 g—99. Whg ß) Aecidien auf Crassulaceen. 95.* P. longissima Schroeter, Beitr. z. Biol. III, 70 (1879); Pilze 38839. W. 170. Fischer, Ur. Schw. 248. Syd. 757. — Biol.: Bubäk, Cbl. Bact. 2, IX, 1902, 126 u. 919; XII, 1904, 419. — Klebahn, Kult. XIII, 131. — Endophyllum sedi Leveille, Bull. Philom. 1825, 232. — Uredo sedi de Candolle, Fl. Fr. II, 227 (1805). — Aecidium sedi Schroeter, Pilze 381. — Aecidium sedi Dietrich, Arch. Naturk. Liv.-, Esth.- u. Kurl. 2, I, 494 (1859). S. 462, Fig. B95. I. Teil der Peridie mit Aecidiosporen, links davon Mycelhülle und Teile der Zellen der Nährpflanze, auf Sedum refiexum von Delitzsch; II. Uredospore, III. Teleutospore auf Koeleria cristata, durch Kultur erhaltenes Material. Heteröcisch. Aecidien auf Sedum acre L., boloniense Loisl. und reflexum L. im Frühjahr. Uredo- und Teleutosporen auf Koeleria cristata Pers., K. glauca DC., K. gracilis Pers., nach Mayor, Ann. mycol. IX, 1911, 348 auch auf K. valesiaca Gaud. Teleutosporen nach der Überwinterung keimend. — Die mit Aecidien behafteten Sprosse sind etwas deformiert. Unter meiner Anleitung von Herrn F. Bock in Hamburg ausgeführte Unter- suchungen bestätigen, daß das Aecidienmycel die ganzen Triebe durchzieht. An Sedum acre wurde es auch im Rhizom nach- gewiesen. Es ist also möglich, daß dasselbe perenniert, doch ist dies experimentell noch nicht gezeigt worden. Spermogonien orangefarben, in kleinen unregelmäßigen Gruppen, meist ziemlich locker gestellt. — Aecidien einzeln auf der Ober- oder Unterseite des Blattes, warzenartig vortretend, dann porenförmig geöffnet mit kaum vortretender Peridie. Peridienzellen ziemlich locker, zuweilen lückenhaft verbunden, auf der Außenseite nach unten nicht übereinander greifend, einer äußeren, etwas ab- weichenden Schicht von Aecidiosporen gleichend. Membran außen und innen ungefähr gleich dick (5—4 u), auf der Innenseite klein- warzig, auf der Außenseite glatt. Außen bildet noch Pseudo- parenchym eine Hülle um die Peridie. Sporen kugelig bis kurz ellipsoidisch, 22—30 : 19— 24 u, vereinzelt auch länger). Membran farblos oder ganz blaß bräunlich, 2 bis 3,5 u dick, in der äußeren Schicht mit Warzenstruktur, Warzen fein, dicht, gleichmäßig, Abstand weniger als 1 u. Keimporen nicht sichtbar (nach Fischer — 464 — 8—10!). Inhalt orange (nach Fischer u. eig. Beob.). — Uredo lager parallel zwischen den Nerven auf der Blattoberseite gelegen, auf der Unterseite durch rotbraune oder gelbrote Flecken markiert, seltener auf den Blattscheiden, strichförmig, oft der Länge nach zusammenfließend, bald nackt, staubig, rostrot. Sporen meistens kugelig, selten eiförmig bis länglich, 26—39 : 22—33 u, nach eig. Mess. 22—26 : 20—23 u. Membran gelblich, ca. 1,5 u dick, mit feinen, etwa 1,5—2 u voneinander entfernten Stachelwarzen. Keim- poren zahlreich, 10 oder mehr. Inhalt orange. Stiel farblos, zart, wellig gebogen, bis 66 «u lang, oben paraphysenartig aufgeblasen und bis 7 w breit. — Teleutosporenlager nur auf den Blättern, auf der Oberseite, auf braunen oder rotbraunen Flecken, kaum 1 u lang, wie die Uredolager beschaffen, aber schwarz, fest, von grauer Epidermis teilweise bedeckt, mitunter mit linealischen, bräunlichen, paraphysenartigen Fäden (Uredostiele?), die ganz oben schwach (7 u) verdickt sind. Sporen sehr variabel, gewöhnlich lang walzen- oder keulenförmig, seltener länglich-ellipsoidisch, 55 bis 125 :13—26 u, nach eig. Mess. 52—91:18—23 u, an der Querwand etwas eingeschnürt; obere Zelle ellipsoidisch, oblong oder walzenförmig, oben abgerundet, verschmälert oder selten ab- gestutzt; untere lang keulenförmig, in den Stiel verjüngt, auch oblong oder walzenförmig, oft um ein Drittel länger als die obere. Membran blaß braun (an dem Material von Schmargendorf etwas dunkler), 1—1,5 u dick, am Scheitel bis auf 11 « verdickt und dunkelbraun. Stiel ziemlich dick, fest, farblos, bis 22 u lang. Vereinzelt einzellige Teleutosporen (nach Bubäk u. eig. Beob.). Aecidien: ' Auf Sedum reflexum L. Pots.: Baumgartenbrück (M., als Endo- phyllum sedi bezeichnet, vermutlich hierher gehörig); Whav.: Kienberg und Rhinower Berge bei Rathenow (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898). — Prov. Sachsen: Delitzsch (Diedicke). Auf Sedum acre L. Ang.: Pimpinellenberg bei Öderberg (M.). — Prov. Sachsen: Delitzsch (H. Diedicke). Uredo- und Teleutosporen: Auf Koeleria cristata Pers. Berlin: Schmargendorf (Sydow 1895, cf. Ured. 972); Niedb.: Stralau, Fuchsberge (Ule). Auf Koeleria glauca DC. Berlin: Wilmersdorf (Syd., Bestimmung?, nur Uredo). Bemerkung: Ein zweites auf Sedum vorkommendes Aecidium, Aecidium erectum Dietel (Hedw. 1892, 291), durch lang zy- | — 465 ° — lindrische Becher ausgezeichnet, gehört zu der im Gebiete nicht bekannten Pucc. australis Körnicke (in Thüm., Fung. austr. 342) auf Molinia serotina M. et K. (Diplachne serotina Lk.), cf. Pazschke, Hedw. 1894, 84. y) Aecidien auf Oxalidaceen. 96. P. maydis Börenger, Atti VI. Riun. se. ital. Milano 1844, 475. Syd. 830. — Biol.: Arthur, Bot. Gaz. XXXVII, 1904, 64—67. Hecke, Ann. mvcol. IV, 1906, 418. Tranzschel, Trav. Mus. bot. St. Petersb. III, 1906, 48—50; VII, 1909, 15; Ann. mycol. V, 1907, 32. Kellerman, Journ. of Myc. XII, 1906, 9—11. — Puceinia sorghi Schweinitz, N.-Americ. Fungi 295 (1834). Fischer, Ur. Schw. 261. — Aecidium Peyritschianum Magnus, Ber. nat.-med. Ver. Innsbruck XXI (1892/93), (34). S. 462, Fig. B96. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Zea mays aus Krieger, Schädl. Pilze 156. Heteröcisch, Aecidien auf Oxalis cymosa Small. (Amerika) und O. corniculata_L. (Europa); in künstlicher Kultur reichlich auf O. strietaL., nach Hecke schwächer auf O. tropaeoloides Hort. (= corniculata L.), rosea Jacq. und vielleicht auf O. valdiviana Hort. Veitch. übergehend. Uredo- und Teleutosporen auf Zea mays L. Das Vorkommen auf Sorghum scheint sehr zweifelhaft zu sein, der ältere Name P. sorghi ist daher nicht empfehlenswert. Spermogonien eine zentrale Gruppe bildend. — Aecidien auf der Blattunterseite ringförmig um die Spermogonien dicht ge- drängt, außerdem mehr oder weniger zerstreut außerhalb des Ringes, stark über die Oberfläche hervortretend. Durch die An- ordnung der Spermogonien und Aecidien und die dickere Sporen- membran von Aecidium oxalidis Thümen (Flora 1876, 425) verschieden (nach Magnus). — Uredolager länglich, in der Längsrichtung des Blattes verlängert, bis 1 mm lang, selten länger, hellbraun, teilweise von der spaltförmig aufgerissenen Epidermis bedeckt. Sporen kugelig, von 21—35 u Durchmesser (eig. Mess. 23—30 :22—25 u). Membran hellbraun, 1,5—2 « dick, mit locker stehenden Stacheln besetzt, Abstand 2—3 u. Keimporen 4 (nach eig. Beob. nur 3!), mit breiten, sehr flachen Kappen. — Teleutosporenlager rundlich oder in der Längsrichtung des Kryptogamenflora der Mark Va. 30 — 46 — Blattes verlängert, anfänglich von der Epidermis bedeckt, später nackt, von Epidermisresten umgeben, schwarz, polsterförmig. Sporen ellipsoidisch, 31—50 : 18—22 u, am Scheitel gerundet oder verjüngt, an der Querwand schwach eingeschnürt, am Grunde meist gerundet. Beide Zellen ungefähr gleich groß. Membran glatt, braun, 3 «u dick, am Scheitel auf ca. 8 u verdickt. Stiel lang, bis 70 u, fest, Sporen nicht abfällig (aus Fischer). Auf Zea mays L. nach Staritz (B. V.P.B. XLV, 1903) in Anhalt- Dessau, Ziegelei bei Wörlitz beobachtet. Die Farbe der Aecidiosporen ist nicht angegeben; ich vermag daher nicht zu sagen, ob der Pilz an dieser Stelle seinen ganz richtigen Platz hat. 0) Aecidien auf Plantaginaceen. Nur erwähnt sei die wahrscheinlich hierher zu stellende Puceinia eynodontis Desmazieres, Exsiec. III, Nr. 655, auf Cynodon dactylon Pers., zu der nach Versuchen von Tranzschel (Trav. Musee bot. Acad. St. Petersbourg III, 1906, 39) und Bubäk (Cbl. Bact. 2, XVIII, 1907, 74) das Aecidium plantaginis Cesati (Erb. critt. ital. Ser. I, S. 247) auf Plantago lanceolata L. gehört. Die Puceinia ist an einigen Stellen in Deutschland, auch in Böhmen (Tabör, n. Bubäk) gefunden worden, die Nähr- pflanze wird angegeben für Stellen bei Potsdam, Luckau und Boitzenburg. In Sydow, Ured. 1749 ist die Nährpflanze nach Bubäk nicht Plantago, sondern eine Orchidee. B. Aecidiosporen weiß, Teleutosporen ellipsoidisch, wenig eingeschnürt. Außer in den weißen Aecidiosporen stimmen die hierher ge- stellten Pilze auch in der Gestalt der Teleutosporen und in den dieckwandigen Uredosporen miteinander überein. Sie bilden da- durch unter sich eine natürliche Gruppe und nehmen innerhalb der übrigen eine Sonderstellung ein. | U a) Teleutosporen auf Phragmites. Aecidien auf Pflanzen aus ver- schiedenen Familien. Formengruppe der Puceinia phragmitis. as) Untergruppe mit (schwach entwickelter) Scheitelpapille der Teleutosporen. Aecidien auf Polygonaceen. 97.* P. phragmitis (Schum.) Körnicke, Hedw. XV, 1876, 179. — Sch. 331. Fischer, Ur. Schw. 250. Syd. 787. — Biol.: Plowright, Proc. R. Soc. London XXXVI, 1883, 47; Hedw. 1883, 118; Grevillea XI, 52; XII, 36; Bot. Gaz. IX, 132; Brit. Ur. 174. Klebahn, Kult. I, 337 (21); VI, 26 (35); XI, 47; Ww. R. 283. Daselbst weitere Literatur. Fischer, Entw. U. 50. Arthur, Bot. Gaz. XXIX, 1900, 269. Liro, Act. Fenn. XXIX, 1906, Nr. 6. In den älteren Arbeiten von Winter, Hedw. XIV, 1875, 115 und Schroeter, Beitr. z. Biol. III, 1, S. 65 sind die Arten P. phrag- mitis und P. Magnusiana nicht genügend unterschieden, be- zugsweise verwechselt. Die Angabe bei Winter, Pilze 221, über den Wirtswechsel ist infolgedessen falsch. — Mayus, Cbl. Bact. 2, X, 1903. Iwanoff, Cbl. Bact. 2, XVIIL, 1907. — Uredo phrag- mitis Schumacher, Enum. Pl. Saell. II, 231 (1805). — Puce. arundinacea Hedw. in de Candolle, Fl. Fr. V, 59. — Aecidium rubellum « rumicis Gmelin, Syst. II, 1473 p.p. — Aec. rumicis Schlechtendal, Fl. Berol. II, 114 p.p. S. 462, Fig. B97. I. Peridienzellen, II. Aeeidiospore, auf Rumex hydrolapathum von Triglitz, III. Uredospore, IV. Teleutospore, auf Phrag- mites communis von Bremen. Heteröcisch. Aecidien auf Rumex conglomeratus Murr., obtusifoliusL., erispus L., hybridus Murr., hydrolapathum Huds., domesticus Hartm., Rheum officinale Baill, im Frühjahr. Außerdem sind auf andern Arten Aecidien beobachtet, die wahrscheinlich hierher gehören. Nicht auf Rumex acetosa L. (vgl. P. Trailii). Uredo- und Teleutosporen auf Phragmites communis Trin. Teleutosporen überwinternd. Als Nährpflanzen werden noch genannt „Phragmites Plinii“ (wohl Arundo Plinii Turra), „Phr. repens“ (?) und Arundo donax L., doch ist die Zugehörigkeit zweifelhaft. Spermogonien auf der Blattoberseite, unter der Epidermis gebildet, kugelig, eingesenkt, von ca. 90 u Durchmesser, weiß. — 30* — 468 — Aecidien!) auf der Blattunterseite auf rundlichen, von einem roten oder violetten Saume umgebenen Flecken um die zentrale Spermogoniengruppe dicht gedrängt zu einem breiten Ringe, der einen Durchmesser von über 1 cm erreichen kann. Peridie becher- förmig, nach oben etwas enger, mit zurückgeschlagenem Rande. Zellen nicht in deutlichen Längsreihen. Außenwand bis auf 10 « verdickt, nach eig. Mess. nur 4—5 u dick, fein quer gestreift, von der Fläche gesehen fein punktiert. Innenwand dünner, 3 bis 4'/»s u, durch kleine dicht stehende Warzen chagriniert. Sporen- masse weiß. Sporen in Ketten, polyädrisch, 16—21: 14—15 u. Membran 1 «u dick, sehr fein warzig, Warzenabstand ca. !/» u, zwischen den feinen Warzen einzelne gröbere, aber keine größeren Platten. Inhalt farblos. — Uredolager auf beiden Blattseiten, in der Längsrichtung des Blattes verlängert, mitunter zusammen- fließend, ziemlich groß, staubig, gewölbt, braun. Sporen verkehrt eiförmig bis ellipsoidisch, 24—39 : 1S—24 u. Membran sehr dick, bis 4 u, hellbraun, entfernt stachelwarzig, Warzenabstand 2,5—3 u; vier Keimporen in einer Querzone. Inhalt farblos. — Teleuto- sporenlager schwarzbraun, stark vorgewölbt, frühzeitig nackt, in der Längsrichtung des Blattes verlängert, bis 1 mm breit, '/s cm und mehr lang, oft der Länge nach zusammenfließend, zum Teil direkt aus Uredolagern hervorgehend. Sporen sehr gleichartig, ellipsoidisch, 40—65 (bis 75 nach Winter und Schroeter) : 19—22 u, an der Grenze beider Zellen etwas eingeschnürt, am Scheitel meist etwas vorgezogen und mit heller, flacher, nicht deutlich ab- gesetzter Papille versehen, an der Basis abgerundet oder nur wenig verjüngt; beide Zellen ziemlich gleich groß. Membran glatt, braun, 2,5—3,5 u, am Scheitel 6—7 u dick ; Keimporus der oberen Zelle am Scheitel, der der unteren dicht neben der Scheidewand. Stiel 3—4-mal so lang wie die Spore, fest, braun, Sporen nicht abfällig (nach Fischer u. eig. Beob.). ') Die Aecidien sind in eine Art Stroma aus senkrecht gegen die Epi- dermis gerichteten Hyphen, das zwischen der zweiten und dritten Zellenschicht gelegen ist, eingebettet. Magnus (B. V.P.B. XV, 1875) hielt daher seinerzeit die Aufstellung einer besonderen Gattung für diese Aecidien für gerecht- fertigt. Hedw. 1877, 68 schreibt Magnus: Mehrere Aecidien in einem ge- meinsamen Stroma, was sonst nicht viel vorkommt. Auf alle Fälle trägt dieses Verhalten dazu bei, der vorliegenden Pilzgruppe eine Sonderstellung zu verleihen. Vgl. Puce. Trailii. — 469 — Aecidien: Auf Rumex obtusifoliusL. Berlin: Wilmersdorfer See (H.); Whav.: Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898)?; Niedb.: Weißensee (M.); Landsb.: Marienspring bei Cladow (Sydow, Myc. march. 2916); Charl.: Char- lottenburg, Schloßgarten (Sydow, Myc. march. 1319); Oprig.: Triglitz (J., B:V.P. B. 1900). Auf R. erispus L. Berlin: Botan. Garten (A. Braun 1879), Wilmers- dorfer See (H.); Ang.: Oderberg (Treichel); Telt.: Wannsee (Syd.); Potsdam (M.); Oprig.: Triglitz (J.). Auf R. crispus X obtusifolius. Oprig.: Triglitz (J.). Auf R. hydrolapathum Huds. Berlin: Wilmersdorfer See (H.); Niedb : Tegel (A. Braun); Telt.: Königswusterhausen (Urban 1872, Ascherson), Wannsee (Syd., Ur. 680); Obbar : Biesenthal (M.); Potsdam (M.); Ohav.: Pichelswerder (Magnus 1873, Urban); Whav.: Rathenow (M.): Oprig.: Triglitz (J.). — Auf dieser Nährpflanze in der Havelgegend häufig, auf R. obtusi- folius und crispus seltener (M., B. V.P.B. XV, 1875). Auf Rumex maximus Schreb. Landsb.: Marienspring (Sydow, Myc. march. 2915), Tamsel (V.). -— Holstein: Wittenbergen bei Blankenese (J.). Auf Rumex sanguineus L. Oprig.: Triglitz (J.). Auf Rumex sp. Berlin: Rudower Wiesen (M.). Auf Rheum undulatum L. Berlin: Wilmersdorf (Syd. 2016); Potsdam (Groenland); Oprig.: Triglitz (J.); Luck.: Sonnenwalde (Kretzschmar nach M., EB NV.P.B. XV, 1875). Auf Rheum officinale Baill.e Potsdam, Gärtnerlehranstalt (Magnus). — Das vorliegende Vorkommen bildet einen Fall des Übergehens eines ein- heimischen Pilzes auf eine aus der Fremde eingeführte Kulturpflanze (cf. M., BEN. PB. XV, 1875). Uredo- und Teleutosporen: Auf Phragmites communis Trin. Berlin: Botan. Garten (Kärnbach in Sydow, Myc. march. 1220), Möckeritzwiese (E. Rübsaamen), Wilmersdorf (Sydow, Myc. march. 639); Obbar.: Biesenthal (M.), Strausberg (H., B. V.P. B. XXXVIII, 1896); Niedb.: Tegel (A. Braun 1869), Scharfenberg (Bolle); Telt.: Machnower See (M.), Teltower See (Ascherson), Rudower Wiesen (Ascherson); Pots.: Potsdam (A. Braun 1864), Pfaueninsel (Magnus); Ohav.: Baumgartenbrück (Bauke); Whav.: Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf); Wprig.: Lenzen (J.); Landsb.: Tamsel (V.); Gub.: Guben (M.). Auf „Phragmites Plinii“ (?). Berlin: Bot. Garten (Sydow, Myc. march. 1220). 98.” P. Trailii Plowright, Brit. Ured. 177. Fischer, Ur. Schw. 252. Syd. 790. — Biol.: Plowright l.c. Nielsen in Rostrup, Ov. Vid. Selsk. Forh. 1884, 10. Klebahn, Kult. II, 136; XI, 47. a Ww. R. 284. — Iwanoff, Cbl. Bact. 2, XVII, 1907. — Aecidium rubellum @ rumicis Gmel., Syst. II, 1473 p.p. S. 462, Fig. B 98. 1. Peridienzelle, II. Aecidiospore, auf Rumex acetosa von Triglitz, IIl. Teleutospore auf Phragmites communis von Borgfeld bei Bremen. ; Heteröcisch. Aecidien (nur) auf Rumex acetosa L., im Frühjahr. Uredo- und Teleutosporen auf Phragmites communis Trin. Teleutosporen überwinternd. Spermogonien kugelig, 130—150 u dick, eingesenkt, unter der Epidermis gebildet. — Aecidien zylindrisch -becherförmig, in eine Schicht aus palisadenartigen Hyphen gebildeten Pilz- gewebes, das sich über dem Mesophyll auf der Blattunterseite erhebt, eingesenkt!). Peridienzellen von der Fläche gesehen poly- gonal, in ziemlich deutlichen Reihen, im Peridienlängsschnitt fast quadratisch, außen mit kurzem Fortsatz nach unten übergreifend, Außenwände 6—7 u dick, quer gestreift, Innenwände 3—5 u dick, mit ziemlich derber Stäbehenstruktur, Querwände dünn. Sporen rundlich-polyädrisch, 14—20:14—15 u, in deutlichen Reihen. Membran kaum 1 u dick, mit feinen, kaum 1 u entfernten Warzen und dazwischen zerstreuten Gruppen gröberer, bis 1 a dicker Warzen besetzt, die auch wohl gelegentlich abfallen, aber nicht mit großen abfallenden Plättchen (nach eig. Beob.). — Uredo- lager ziemlich groß, elliptisch oder länglich, rotbraun, pulverig, auf beiden Blattseiten, ohne Paraphysen. Sporen oval, fast birn- förmig oder manchmal fast kugelig, braun, mit Stachelwarzen besetzt, 25—35 : 20—25 u (nach Plowright). — Teleutosporen- lager braunschwarz, groß, 2—4 mm lang, auch kleiner, dick polsterförmig, bis Ys mm hoch, ziemlich fest, frühzeitig nackt. Sporen ellipsoidisch, spindelförmig oder fast zylindrisch, 34 bis 60 :17—23 u, an der Querwand etwas eingeschnürt, am Scheitel mit undeutlicher Papille versehen, abgerundet oder etwas verjüngt, unten abgerundet oder etwas in den Stiel verschmälert, beide Zellen gleich groß und meist etwas angeschwollen oder die obere etwas dicker. Membran 3—4 u, am Scheitel bis 6 « dick, braun, fein und dicht warzig. Keimporus der oberen Zelle scheitel- ständig, der der unteren dicht unter der Querwand. Stiel oft ') Vgl. die Bemerkungen zum Aecidium von P. phragmitis. De — 41 — mehrere Male so lang wie die Spore, braun, fest. Sporen nicht abfällig (nach eig. Beob.). Abgesehen von der Spezialisierung des Wirtswechsels liegt fast der einzige Unterschied gegenüber P. phragmitis in der noch obendrein nicht leicht sichtbaren feinwarzigen Struktur der Teleutosporenmembran. Vielleicht wäre es also trotz dieses Unter- schiedes richtiger, P. Trailii nur als forma specialis anzusehen. An dem mir vorliegenden überwinterten Material ist die Endpapille weniger deutlich als bei P. phragmitis; doch könnte während der Überwinterung eine Veränderung eingetreten sein. Aecidien: Auf Rumex acetosaL. Niedbar.: Bernau (Sydow, Myc. march. 3811) Oranienburg, Lehnitzsee (M.); Whav.: Rathenow (M.); Oprig.: Triglitz (J., F. s. e. 115); Landsb.: Tamsel (V.); Kross.: Lochwitz (Graebener); Kottb.: Kottbus (Diedicke). — Außerhalb des Gebiets: Muskau (Rehder u. Lauche, Sydow, Myc. march. 3235). Rogätzer Fähre bei Burg bei Magdeburg (H.). Uredo- und Teleutosporen: Auf Phragmitescommunis Trin. Oprig.: Triglitz (J., F.s. e. 115,?); Kottb.: Kottbus (Diedieke,?). — An der Grenze des Gebiets: Muskau, Baum- schulen (Sydow, Myc. march. 3234 u. 3235). Es gelingt mir nicht, an den oben erwähnten Exsikkaten von Triglitz und Kottbus die Warzenstruktur der Teleutosporen zu sehen. An dem von mir experimentell geprüften Material von Borgfeld bei Bremen ist sie deutlich, an dem Material von Muskau (siehe oben) ziemlich deutlich. 85) Untergruppe ohne Scheitelpapille und mit schwächerer Einschnürung der Teleutosporen, sonst der vorigen äußerst ähnlich. Hierher Puccinia obtusata Otth (Mitteil. naturf. Ges. Bern 1857, 46) mit Aecidien auf Ligustrum vulgare L., cf. Fischer, Entw. U. 52 u. Ber. schweiz. bot. Ges. X, 1900, (1), und Puce. isiacae (Thümen) Winter, cf. Tranzschel, Trav. Mus. Bot. Acad. St. Petersbourg III, 1906, 40; VII, 1909, 14; Ann. myec. V, 1907, 32; VII, 1909, 182, die hinsichtlich ihrer Aecidien eine sehr auf- fällige Pleophagie zeigt, nämlich Aecidien bildet auf folgenden Cruciferen: Lepidium drabaL., L. campestre R. Br., L. per- foliatum L., Barbaraea vulgarisR. Br., Nasturtium palustre DC., Erysimum cheiranthoides L., Thlaspi arvense L,, ceratocarpum Murr., Sisymbryum sophia L. Capsella — 412 — bursa pastoris Moench, Raphanus sativus L., Biscutella spec., und ferner auf Stellaria media Cir., Spinacia oleracea L., Anethum graveolens L., Bupleurum rotundifolium L., Valerianella olitoria Poll, Myosotis intermedia Lk. La- mium purpureum L., Galeopsis tetrahit L., Veronica arvensis 1.'), Cleome spinosa Jacg. In der Provinz Brandenburg sind diese Pilze bisher nicht beobachtet, da aber die Nährpflanzen teils wild, teils kultiviert vorkommen, so ist auf das Vorkommen derselben zu achten. 8) Teleutosporen auf Molinia, Aecidien auf Pflanzen aus ver- schiedenen Familien. Formengruppe der Puccinia moliniae Tul. 99.* P. nemoralis Juel, Oefv. Vet. Ak. Forh. Stockh. 1894, Nr. 9, 503 (Beschr., Abb., Biol... Klebahn, Kult. VIII, 402; Ww. R. 288. Liro, Act. Fenn. XXIX, 1906, Nr. 6. — P. moliniae Tul. in Fischer, Ur. Schw. 256; Syd. 762. — Vgl. P. moliniae. — Aecidium melampyri Kunze et Schmidt, Exsiec. Nr. 165. W. 262. S. 462, Fig. B 99. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Melampyrum pratense von Putlitz; III. Uredospore, IV. Teleutospore, auf Molinia coerulea von Niendorf bei Hamburg. — Abb. 99a s. P. moliniae. Heteröcisch. Aecidium auf Melampyrum pratense L. und vielleicht auf andern Arten, im Frühjahr, Uredo- und Te- leutosporen auf Molinia coerulea Moench. Teleutosporen über- winternd. Spermogonien auf der Oberseite der Blätter, kugelig, ein- gesenkt, von ca. 100 u Durchmesser. — Aecidien auf ziemlich großen, oben roten, unten blassen Flecken um die zentrale Spermo- goniengruppe bald dichter bald lockerer angeordnet. Peridie becherförmig, mit weißem, umgebogenem Saume. Zellen in ziemlich deutlichen Reihen, 20—25 u hoch, ca. 15—17 u dick, außen etwas nach unten übergreifend, aber die Außenwände zu einer glatten, 6—9 u dicken Membran zusammenfließend, innen '; Nach den Versuchen und Beobachtungen von Bock, Cbl. Bact. 2, XX, 1908, (27) scheint bei P. obtusata eine derartige Pleophagie nicht vor- handen zu sein 2 san te ee See ee. nicht übergreifend, sondern an den Zellengrenzen eingezogen, Innenwände 3—4 u dick, mit derber Warzenstruktur. Sporen in Ketten, rundlich oval bis polyödrisch, meist etwas höher als breit, 13—21:10—14 u. Membran 1 w dick, farblos, fein und gleich- mäßig warzig, Warzenabstand kaum 1 u. Inhalt farblos (eig. Beob.). — Uredolager klein, braun, '/s mm lang, bald in Te- leutosporenlager übergehend. Uredosporen kugelig oder ellip- soidisch, 21—27 : 18—26 u; Membran sehr dick, ca. 4 u, braun- gelb, mit derben, 3—4 u entfernten Stachelwarzen besetzt. Keim- poren 3, nicht sehr deutlich, mit breitem flachem, nicht auf- gequollenem Epispor. Imhalt farblos. — Teleutosporenlager !/;—3 mm lang, elliptisch bis lineal, stark polsterförmig vor- gewölbt, oft in Gruppen oder Reihen zusammenfließend, schwarz- braun, nackt, nicht sehr fest. Sporen 35—50:20—24 u, nach eig. Mess. an experimentell geprüftem Material 31—46 : 22— 27 u, meist ellipsoidisch, beiderseits gerundet, in der Mitte meist schwach eingeschnürt. Membran 3,5—4 u, am Scheitel bis 7 u dick, braun, glatt. Oberer Keimporus scheitelständig, unterer dicht unter der Scheideward, namentlich der obere von breiter, flacher, aber bräunlicher und nur undeutlich abgegrenzter Kappe bedeckt. Stiel mehrere Male so lang wie die Spore, fest, farblos oder fast farblos, mitunter seitlich ansitzend. Einzeln einzellige Teleutosporen (nach Juel, Winter, Sydow, Fischer u. eig. Beob.). Aecıidien: Auf Melampyrum pratense L. Wprig.: Putlitz (J., Fung. sel. exs. 138), Putlitzer Heide (J.). — Mecklenb.:-Schlesin bei Dömitz (Lübstorf, Arch. Mecklenb. 1877). Uredo- und Teleutosporen: Auf Molinia coerulea Moench. Telt.: Chaussee zwischen Großbeeren und Genshagen (Sydow, Myc. march. 3617 u. 3618); Spand.: Falkenhagener Wald (Schroeter): Oprig.: Groß Langerwisch (J.); Wprig.: Putlitz (J., Fung. sel. exs. 138), Redlin bei Putlitz (J.), Putlitzer Heide (J.); Whav.: Rathenow (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898). — Außerhalb der Mark: Niendorfer Gehölz bei Hamburg (Klebahn, exp. geprüft!). Es ist nach dem morphologischen Verhalten nicht zu entscheiden, ob die erwähnten Materialien alle hierher gehören, doch ist es immerhin wahr- scheinlich, da das Aecidium auf Brunella in der Provinz noch nicht ge- funden und die Zugehörigkeit von Orchideen - Aecidien doch höchst zweifel- haft ist (s. das Folgende). — 44 — 100. P. brunellarum-moliniae Cruchet, Cbl. Bact. 2, XVII, 1906, (38). Fischer, Ur. Schw. 552. — Iwanoff, Chl. Bact. 2, XVII, 1907. — Aecidium prunellae Winter in Sch. 380. Heteröcisch. Aecidien auf Brunella vulgaris L. und Br. grandiflora Jacq. im Frühjahr. Uredo- und Teleutosporen auf Molinia coerulea Moench. Teleutosporen überwinternd. Spermogonien auf der Blattoberseite auf gelben Flecken, kugelig, von 150 u Durchmesser. — Aecidien in ziemlich großen, oft kreisförmigen Gruppen auf der Blattunterseite, seltener auf der Oberseite, von einen violetten Hofe umgeben, mitunter auch auf den Blattstielen. Peridie becherförmig, gut entwickelt, mit umgebogenem, zerschlitztem Saume. Zellen fest verbunden, außen nach unten übergreifend, auf der Innenseite vorspringend. Außen: wände dick (ca. 9 «), ohne Querstreifung, auf der Fläche punktiert, Innenwände dünner (ca. 6—7 u), mit kräftiger Stäbchenstruktur. Sporen in ziemlich deutlichen Ketten, stumpf polyädrisch, 15 bis 18:16—20 u. Membran äußerst dicht und fein warzig. Inhalt farblos, Sporenmasse weiß. — Uredolager klein, die Epidermis durchbrechend, bald durch Teleutosporen ersetzt. Uredosporen rundlich oder schwach ellipsoidisch, 22— 26 : 22—24 u. Membran 3—4 u dick, dunkelbraun, mit derben, vorspringenden, ungleich- weit entfernten Warzen und mit 3 meist schwer sichtbaren Keim- poren. — Teleutosporenlager anfangs klein, später bis zum Herbst größer werdend, 2—15 mm Länge erreichend, polsterförmig, besonders auf der Blattunterseite, einzelne und kleinere Lager auch an den Halmen. Sporen 31—59:18—27 u, verschieden- gestaltig, an beiden Enden mehr oder weniger abgerundet, mit- unter nach unten verjüngt, in der Mitte leicht eingeschnürt (1 bis 3 u von jeder Seite); die beiden Zellen gleich lang oder an den längeren Sporen oft die eine größer. Membran dick, braun. Keim- porus der oberen Zelle scheitelständig, der der unteren dicht unter der Querwand. Endpapille braun, mehr oder weniger deutlich, unscharf abgegrenzt, oft schwer zu unterscheiden. Stiele fest, 30 bis 130 u lang, meist der ganzen Länge nach gelblich (nach Cruchet). Vorkommen in der Provinz nicht ausgeschlossen, da beide Nährpflanzen häufig sind. Das Aecidium ist von Senator Brehmer (Lübeck) bei Münden bei Hannover gesammelt worden (Herb. Magnus). Weiter südwärts ist er anscheinend verbreiteter (Schweiz). Ban a m — 45 — P. moliniae Tulasne, A.S.N.4, II, 1854, 141. Schr. 332. W.219. P.179. Syd. 762. — Biol.: Rostrup, Bot. Tidskr. 2R., IV, 1874, 10 u. 237. Cruchet, Cbl. Bact. 2, XVII, 1906. — ?Aecidium orchidearum Desmazieres, Cat. plant. omises 26. S. 462, Fig. B99a. Teleutospore auf Molinia coerulea, Material von E. Rostrup gesammelt. Rostrup hatte seinerzeit auf Grund von Versuchen, die allerdings anfechtbar sind, angenommen, daß Pucc. moliniae mit Aecidium orchidearum in Zusammenhang stehe. Die Versuche Rostrups haben bisher nicht wiederholt werden können, und da sowohl für Aec. orchidearum, wie für Pilze auf Mo- linia andere Zusammenhänge aufgefunden wurden (vergl. Pucc. orchidearum-phalaridis, P. nemoralis und P. brunellarum- moliniae), so mußte man folgern, daß die Kombination Rostrups falsch sei (vergl. Klebahn, Ww. R. 288). Nun hat aber neuerdings Cruchet die Sporen der Molinia- Pilze nach der variationsstatistischen Methode untersucht, und er kommt dabei zu dem Ergebnis, daß Rostrups Pilz doch eine besondere Spezies sein könnte. Ich muß gestehen, daß mir die beigebrachten Gründe nicht genügend scheinen. Die drei Kurven von P. brunellarum- moliniae beziehen sich auf den Pilz von Fluhgraben und auf Material, das daraus künstlich gezogen ist, in letzter Instanz also auf dasselbe Material. Trotzdem sind in den Kurven für die Sporenlänge erhebliche Abweichungen, die erste hat 2 Gipfel bei 18 und 20, die zweite einen bei 17, die dritte einen bei 19. Vergleicht man damit die Abweichungen, welche das von einem weit entlegenen Standort stammende Rostrup’sche Material zeigt — die Kurve gipfelt bei 18 und 19, bei 19 ein wenig höher, und ist etwas steiler —, so scheinen dieselben wirklich zu un- bedeutend, um darauf wichtige Schlüsse zu gründen. Auffälliger ist schon die betreffende Kurve für P. nemoralis verschieden. Etwas ausgeprägter sind die Unterschiede in den Kurven für die Sporenbreite, und hier stimmen auch die Kurven der drei erst- genannten Materialien besser überein. Immerhin fehlt dem ganzen Verfahren, dessen Bedeutung ich im übrigen keineswegs unter- schätze, die unmittelbare überzeugende Kraft. = A e Noch ein weiteres Argument ergibt sich aus dem morpho- logischen Verhalten der Aecidien. Die Aecidien von P. nemoralis und P. orchidearum-phalaridis gehören merklich verschiedenen Typen an. Es wäre zu erwarten, daß das zu P. moliniae ge- hörende Örchideen- Aecidium dem Aecidium melampyri ent- spräche. Ein solches ist aber bisher nicht bekannt geworden. Eigene Messungen ergaben für die Teleutosporen von Original- material von Rostrup 84—48:21—27 u, für experimentell ge- prüftes Material von P. nemoralis von Niendorf bei Hamburg 31—46 : 22—27 u. Man wird also die Forderung aufrecht erhalten müssen, daß die Angabe Rostrups der Bestätigung durch Versuche bedarf. Den Namen P. moliniae an Stelle von P. nemoralis zu gebrauchen, halte ich für verkehrt 1. weil sich die Richtigkeit der Rostrup’schen Kombination immerhin doch noch bestätigen könnte, 2. weil P. brunellarum-moliniae dasselbe Anrecht auf diesen Namen hat und man schwerlich feststellen kann, auf welche Form sich Tulasnes Beschreibung bezogen hat, 3. weil P.nemoralis Juel nach dem gegenwärtigen Stand unserer Kenntnis einen eindeutig bestimmten Begriff bezeichnet, P. moliniae aber nicht. Dagegen ist P. moliniae ein passender Name für die aus P. nemoralis und brunellarum-moliniae bestehende Gruppe. C. Aecidiosporen gelbbraun. Formenkreis der Puccinia stipina. Die Puccinien auf Stipa gehören zwei verschiedenen Typen an, die allerdings bisher morphologisch noch nicht genauer ver- glichen zu sein scheinen, nämlich: 1. Puccinia stipae Arthur [Bull. Jowa Agric. College 1854, 160; Bull. Lab. Nat. Hist. Univ. Jowa IV, 1898, 389] auf Stipa spartea Trin. in Nordamerika beobachtet, mit Aecidien auf Aster- Arten, cf. Arthur, Journ. of Myc. XI, 1905, 63, und 2. Puccinia stipae Bubäk, auf Stipa capillata L. ın Europa, mit Aecidien auf Thymus und Salvia. Es dürfte wohl Tranzschel Recht zu geben sein, der beide Pilze für wesentlich verschieden ansieht und dem letztbeschriebenen daher einen neuen N:mien gibt. | = u iu iu er ie na RU 101. P. stipina Tranzschel, Trav. Mus. Bot. Univ. St. Petersb. VII, 1909, 114. — Biol.: Bubak, Cbl. Bact. 2, IX, 1902, 126 u. 914. Cruchet, Cbl. Bact. 2, XVII, 1906, (44). — Diedicke, Annal. Mycol. I, 1903, 341. Klebahn, Kult. XH, 68; Ww. R. 272. — Iwanoff, Cbl. Bact. 2, XVIH, 1907. — Puccinia gra- minis foliorum stipae Opiz, Seznam. Rost. Kvet. Cesk& 138 (1852), P. stipae Hora, Syd., Ured. Nr. 28 (1889, nomina nuda nach Arthur). P. stipae (Opiz) Hora in Bubäk, l.c.; Fischer, Ur. Schw. 257. — Aecidium thymi Fuckel, Symb. 376. — Puce. caulincola Schneider, Aecidium, Winter 195. — P. Schneideri Schroeter, Aecidium, Schroeter 344. S. 462, Fig. B101. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Salvia silvestris, III. Uredospore, IV. Teleutospore, auf Stipa capillata, Ma- terial von Erfurt. 3 Heteröcisch. Aecidien auf Thymus- und Salvia-Arten. Uredo- und Teleutosporen auf Stipa capillata L. Teleutosporen überwinternd.. — Innerhalb der Spezies ist eine Spezialisierung nach den Aecidienwirten vorhanden: 1. f. sp. thymi-stipae Klebahn, Ww. R. 272, nach Bubäk mit Aecidien auf Thymus serpyllum L., Th. angustifolius Schreb., Th. vulgaris L., nach Cruchet nicht übergehend auf Salvia pratensis. 2. £. sp. salviae-stipae Klebahn, Ww. R. 273, nach Diedicke und Klebahn mit Aecidien auf Salvia silvestrisL. und S. pra- tensis L., auf Thymus mitunter Spermogonien bildend. Aecidium thymi Fuckel. Spermogonien klein, kegel- förmig, orangegelb, auf beiden Blattseiten ziemlich dicht gestellt. — Aecidien auf der Blattunterseite spärlich entwickelt, zerstreut oder in kleinen kreisförmigen Gruppen dicht gedrängt, auf den Blattadern und Stielen Schwielen und Krümmungen verursachend, manchmal auch die ganze Blattunterseite bedeckend, anfangs von der Epidermis bedeckt und von Hyphengeflecht umgeben, halb- kugelig. Peridie aufrecht, später zerreißend, mit zurückgebogenen Lappen. Peridienzellen polygonal, längsgestreckt mit stark ver- dickter Außenwand, Innenwand dünner, letztere mit kurzen Leisten skulptiert. Sporen kugelig, ellipsoidisch bis länglich, oft polyedrisch, 22—31:15—20 u, oder von 17—22 u Durchmesser. Membran dick, gelbbraun, feinkörnig (nach Diedicke, Bubäk u. Fischer). ip Aecidium auf Salvia!). Spermogonien auf beiden Blatt- seiten, kugelig, von ca. 130 u Durchmesser, unter der Epidermis, eingesenkt, mit wenig vorragenden Mündungsparaphysen. — Ae- cidien auf den Blättern und Blattstielen in unregelmäßigen Gruppen, an Adern und Stielen Schwielen und Verkrümmungen hervorbringend. Peridien schüsselförmig, die Epidermis pustel- förmig hebend, mit nicht hervortretendem, an Längsschnitten ein- wärts gekrümmtem Saume. Peridienzellen polygonal, der Länge der Peridie nach gestreckt, im Peridienlängsschnitt rechteckig, wenig fest verbunden, mit schmalem Lumen, 30— 37 u hoch, ca. 12 u tief; Außenwände bis 9 « dick, mit derber Stäbchenstruktur durch die ganze Dicke, nicht nach unten übergreifend; Innenwände dünn, bis 2 u dick, durch Stäbchenstruktur derbwarzig. Sporen kugelig, eiförmig oder polyädrischh 20—25:16—20 u. Membran blaß bräunlichgelb, 2—2,5 u dick, in der äußersten Schicht gleichmäßig und fein, aber deutlich warzig, ' Warzenabstand fast 1 „ (nach eig. Beob.). Uredolager auf der Blattoberseite, sehr selten auf den Blattscheiden, klein, strichförmig, zwischen den Nerven gelegen, oft der Länge nach zusammenfließend, früh nackt, staubig, rostrot. Sporen kugelig oder eiförmig, mit 20-—27 u Durchmesser oder 24—31:20—24 u, feinstachelig, mit zahlreichen (bis 10) Keim- poren. — Teleutosporenlager schwarz, polsterförmig, fest, sonst wie die Uredolager. Sporen länglich, keilförmig, keulenförmig oder spindelförmig, 42—88:18—24 u, am Scheitel stumpf kegel- förmig verjüngt oder abgerundet, seltener abgestutzt, am Grunde keilförmig in den Sticl verschmälert, seltener abgerundet, an der Querwand gewöhnlich stark eingeschnürt. Obere Zelle breiter, ', Von Hazslinszky (Magyarh. Ueszöky 1877, 8.81, s. auch Just, Jahresbericht 1877, 72) ist ein Aecidium auf Salvia nutans L. unter dem dem Namen Aecidium salviae kurz beschrieben worden. Die Diagnose lautet: Aecidiis confertiusculis hypophyllis; pseudoperidiis prominulis margine rotundo erecto; aeeidiosporis globosis, flavis. Spermogoniis distinctis plerumque in pagina foliorum superiore gregariis, sporulis flavescentibus. Es erscheint mir wegen der Angaben über die Peridie zweifelhaft, ob es mit dem vor- liegenden identisch ist. Es sei ferner auf den von Treboux (Ann. myc. X, 1912, 73) nachgewiesenen Zusammenhang zwischen Aeeidien auf Salvia aethiopis L. und Teleutosporen auf Puccinia Lessingiana Trin. et Rupr. verwiesen. Vergl. zu beiden auch Klebahn, Ww. R. 102 u. 274. FE U ZZ — 479 — kürzer oder länger als die untere. Membran hellbraun, am Scheitel bis auf 11 « verdickt und dunkler. Stiel gelblich, bis 100 w lang. Als abweichende Bildungen kommen ein-, drei- und vierzellige Teleutosporen vor (Triphragmium, Phragmidium und Dior- chidium-ähnlich) (nach Bubak und Diedicke). Aecidien: Auf Salvia silvestris L. Thüringen: Schwellenburg bei Erfurt (Diedicke). Uredo- und Teleutosporen: Auf Stipa capillata L. Thüringen: Schwellenburg bei Erfurt (Diedicke). — Stipa capillata kommt auf den Rüdersdorfer Kalkbergen und bei Potsdam vor. Vergl. Aecidium Tranzschelianum (s. isolierte Aecidien). Puceinia serpylli Lindroth, Act. Fenn. XXV]I (1904), Nr. 5, S. 10, auf Thymus serpyllum, bisher nur aus Finland bekannt, dürfte sich hier anreihen. D. Aecidien unbekannt. a) Pilze die sich morphologisch P. graminis anreihen. 102.” P. phlei pratensis Eriksson et Henning, Zeitschr. f. Pflanzenkr. IV, 1894, 140; Ber. D. B. G. 1894, 309; Getr. 130 (1896). Syd. 784. — Fischer, Ur. Schw. 260. Klebahn, Ww. R. 235. Evans, Ann. of Bot. XXI, 1907. Arthur, Mycologia I, 1909, 251. Kern, Torreya IX, 1909, 3—3. S. 462, Fig. B 102. I. Uredospore auf Phleum pratense von Triglitz, II. Teleutospore von Charlottenburg. Unvollständig bekannt. Uredo und Teleutosporen auf Phleum pratense L. Der Pilz ist Puccinia graminis sehr ähnlich und wurde früher dazu gerechnet. Nach Eriksson infizieren aber die überwinterten Teleutosporen die Berberitze nicht. Ein anderes zugehöriges Aecidium ist bisher nicht gefunden. Eriksson meint, daß der Pilz die Fähigkeit, die Berberitze zu infizieren, verloren habe und „homöcisch“ geworden sei; vergl. dazu Klebahn, Ww. R. 236. Es gibt übrigens nach Eriksson auch echte P. graminis, welche Berberis infiziert, auf Phleum-Arten (Phl. asperum Vill., Boehmeri Wib., Michelii All... Auch Arthur versuchte ver- geblich, mit einem Pilze auf Phleum pratense Berberis zu infizieren, hält denselben aber trotzdem für P. graminis. Kern (nach dem Referat Bot. Cbl. CX, 1909, 547) hält den Pilz für — 480 0 — eine physiologische Spezies, die sich von der typischen P. graminis durch kleinere Aecidienbecher und dünnere Hyphen des Uredo- mycels unterscheidet. P. phlei pratensis soll nach Eriksson auf Festuca elatior L. und schwach auch auf Phleum Michelii All., Secale cereale L. und Avena sativa L. übertragbar sein. Teleutosporen werden nicht immer und oft nur spärlich ge- bildet. Die Erhaltung und Überwinterung scheint durch die reich- lich auftretende Uredogeneration zu erfolgen. Uredolager 1—2 mm lang, auf den Blättern, Blattscheiden und Halmen, oft in langen Reihen mehr oder weniger zusammen- fließend, hellbraun, die Epidermis blasenförmig emporhebend und dann sprengend. Sporen länger oder kürzer ellipsoidisch oder verkehrt eiförmig, 18—27 :15—19 u; Membran ca. 1,5 uw dick, bräunlich oder blaß, entfernt stachelwarzig, Warzenabstand 2 bis 2.5 u; Keimporen äquatorial, nicht sehr deutlich, anscheinend 4 kreuzweis einander gegenüber liegende, sicher sind 2 vorhanden (nach Eriksson u. eig. Beob.). — Teleutosporenlager an Blatt- scheiden und Halmen 2—5 mm lang und länger, zusammen- fließend, schmal, schwarzbraun bis schwarz, frei oder mit nur teilweise abgehobener Oberhaut. Sporen spindel- oder keulen- förmig, 35—52:14—18 u, an der Grenze beider Zellen etwas eingeschnürt, am Scheitel abgerundet oder zugespitzt. Membran kastanienbraun, glatt, 1—2 u dick, am Scheitel stark verdickt (nach Eriksson). Auf Phleum pratense L. Charlottenburg, Schloßpark (Sydow, Mye. march. 3120 als P. graminis, enthält Teleutosporen); Telt.: Steglitz (Sydow, Myc. march. 3530; Nährpflanze als Phleum nodosum bezeichnet); Whav.: Marzahner Fenn (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz (J., B. V.P. B. 1900); Wprig.: Lenzen (J.). — Hamburg: Tatenberg (J.). — Die meisten vorliegenden Exsikkaten enthalten nur Uredosporen. 103.* P. anthoxanthi Fuckel, Symb. Nachtr. II, 15 (1873). W. 180. P.194’(p.p.?). Syd. 727. Fischer, ‘Ur. Schw 200 = Vermutlich die auf Anthoxanthum angegebene Form von P. graminis bei Sch. 323. — P. avenae pubescentis Bubäk, cf. Rostp. Böhmens S$. 98. S. 462, Fig. B 103. I. u. II. Uredosporen, III. Teleutospore, auf Antho- xanthum odoratum von Tiriglitz. Nur Uredo- und Teleutosporen bekannt, auf Anthoxanthum odoratum L. Aussaat der Sporidien auf Ranunculus bulbosus er us te — 4831 — war ohne Erfolg (Bubäk, Chl. Bact. 2, XVIII, 1907, 74). Aus- saatversuche auf Berberis sind bisher m. W. nicht ausgeführt worden. Bei der Ähnlichkeit mit P. graminis wäre aber eine Zugehörigkeit zu jenem Formenkreise keineswegs völlig ausge- schlossen. Uredolager auf beiden Blattseiten, auf gelblichen Flecken, zerstreut oder in Gruppen, elliptisch bis linear, früh nackt, von der längsgespaltenen Epidermis teilweise bedeckt, klein, gelblich rostfarben. Sporen ellipsoidisch bis eiförmig, 17—30 : 14—20 u. Membran 1—1,5 u dick, schwach gelblich, entfernt stachelwarzig, Warzenabstand ca. 2,5 «u; Keimporen 4, äquatorial, mit schwach gequollener Papille.e. — Teleutosporenlager auf beiden Blatt- seiten, klein, früh nackt, polsterförmig, elliptisch bis linear, schwarzbraun, zu 1—4 mm langen Gruppen zusammengestellt. Sporen ellipsoidisch bis fast keulenförmig, 28—48:16—22 u, am Scheitel meist gerundet, an der Querwand schwach ein- geschnürt, am Grunde gerundet, selten verschmälert. Membran glatt, gelbbraun, am Scheitel bis auf 8 w verdickt. Stiel fest, bräunlich, bis 45 « lang (nach Sydow u. eig. Beob). Uredo anthoxanthina Bub. unterscheidet sich von dem vorliegenden Pilze durch die fast kugeligen Sporen und die kopfigen Paraphysen zwischen denselben. — Nach Sydow ist die Uredo im mittleren Deutschland häufig, die Teleutosporen sind dagegen sehr selten. Auf Anthoxanthum odoratum L. Berlin: Botan. Garten (Kärnbach, auch in Sydow, Myce. march. 1218), Grunewald (H.); Niedb.: Birkenwerder (H.); Whav.: Rathenow (Kirschstein); Oprig.: Triglitz (J.). Auf Anthoxanthum Puelii Lec. et Lam. Steinbek bei Hamburg (Klebahn, nur Uredo). Zu den P. graminis ähnlichen Pilzen gehört auch die im Gebiete bisher nicht gefundene Puccinia sesleriae Reichardt (Verh. zool.-bot. Ges. Wien 1877, 842), allerdings sind die Uredo- sporen mehr rund. Die von Reichardt behauptete Zugehörigkeit eines Aecidiums auf Rhamnus saxatilis Jacq. wird bestritten (vergl. Tranzschel, Trav. Mus. Acad. St. Petersb. III, 1906; Bubäk, Cbl. Bact. 2, XVIII, 1907, 77). Unter dem Vorbehalte, daß sie doch zu Recht besteht, hat Fischer, Ur. Schw. 259, diejenigen Pilze auf Sesleria coerulea, die Rhamnus saxatilis nicht in- fizieren, als Pucc. sesleriae-coeruleae bezeichnet. Es gibt Kryptogamenflora der Mark Va. Sl =. 4 auch eine echte Kronenrostform auf Sesleria, die vermutlich mit Aecidium auf Rhamnus cathartica in Verbindung steht. Sesleria coerulea wird als an den Rüdersdorfer Kalkbergen, ferner bei Bernburg wachsend angegeben. Anmerkung. Puccinia avenae pubescentis Bubäk, Ann. myce. IV, 1906, 107 ist einzuziehen. Die Nährpflanze ist An- thoxanthum, der Pilz P. anthoxanthi. Vergl. Bubäk, Rostp. Böhmens S. 98. 104.?* P. Cesatii Schroeter, Beitr. z. Biol. III, 70 (1879). — W. 180. Syd. 722. Fischer, Ur. Schw. 262. — Uredo (Podo- eystis) andropogoni Cesati in Klotzsch-Rabenh., Herb. mye. I, 1997. S. 462, Fig. B104. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Andropogon ischaemum aus Sydow, Myc. march. 1810. Bisher nur Uredo- und Teleutosporen bekannt, auf Andro- pogon ischaemum L. Möglicherweise heteröcisch, doch scheint sich der Pilz in der Regel durch Uredoüberwinterung zu erhalten (Fischer 263; Treboux, Ann. myc. X, 1912, 76). Uredolager dick polsterförmig, in der Längsrichtung des Blattes verlängert, von der aufgesprengten Epidermis umgeben, braun. Sporen auf langen, farblosen Stielen, mehr oder weniger kugelig, von 21—28 u Durchmesser; Membran 3—5 u dick, tief- braun, sehr zierlich und dicht feinwarzig, Warzenabstand 1—1,5 u; meist 4 Keimporen. Zwischen den Sporen dünnwandige farblose Paraphysen. — Teleutosporenlager dick polsterförmig, früh- zeitig nackt, braun. Sporen teils einzellig, teils zweizellig. Die einzelligen kugelig bis kurz ellipsoidisch, 30— 833 :19—21 u, die zweizelligen meist etwas länger ellipsoidisch, 32—42 : 21—29 u, an der Querwand etwas eingeschnürt, mit meist annähernd gleich großen Zellen. Membran hellbraun, glatt, 1,5—2 u, am Scheitel bis 12 u dick. Ein Keimporus scheitelständig, der zweite nahe unter der Querwand. Sporen in dünne farblose Paraphysen ein- gebettet, auf langen, festen, farblosen Stielen entstehend, nicht abfällig (nach Fischer u. eig. Beob.). In den Teleutosporen Uromyces graminis sehr nahestehend, Uredo abweichend. Auf Andropogon ischaemum L. Frankfurt a. O.: ?Neundorf (Sydow, Myc. march. 1810. Der Fundort soll wohl Neuendorf heißen. Ur- — 43 — sprünglich wild ist Andropogon dort nicht. Dagegen wird die Pflanze für Neundorf bei Staßfurt angegeben!). Im Herbar des K. Bot. Museums liegt ein Exemplar mit der Bezeichnung „Berol., e hb. Link“. — Außerhalb des Gebiets: Könnern und Rothenburg bei Bernburg (Staritz, B. V.P. B. XLV, 1903). Halle (Oertel in Rabenh., Fung. eur. 2175). Eisleben (Winter). Thüringen: Steinkleve bei Nebra (Diedicke). 4. Teleutosporen auf Carex-Arten. A. Mit überwiegend zweizelligen Teleutosporen. Alle hierher gehörenden Pilze haben morphologisch sehr ähn- liche Teleutosporen. Wenn auch gewisse Verschiedenheiten vor- handen sind, so sind dieselben doch nicht so ausgeprägt, daß danach eine Bestimmung der Formen möglich wäre. Nach der Beschaffenheit der Uredosporen verteilen sie sich auf zwei Gruppen. In der ersten Gruppe haben die Uredosporen 3, seltener 2 oder 4 ziemlich äquatoriale Keimporen und eine auf der ganzen Fläche mit entfernten Stachelwarzen besetzte Membran; die Uredosporen der zweiten Gruppe haben nur 2 dem oberen Ende genäherte, in der Regel einander gegenüberliegende Keimporen und darunter je eine nicht mit Stachelwarzen besetzte kahle Stelle. Die Pilze der zweiten Gruppe bilden, soweit es bis jetzt bekannt ist, ihre Aecidien auf Compositen, die der ersten auf andern Dicotylen, seltener auf Compositen. Die weitere Be- stimmung innerhalb dieser Abteilungen ist nur mit Hilfe der Nährpflanzen, oft nur durch den Kulturversuch möglich. Die ganze Gruppe liefert treffliche Beispiele für die Bedeutsamkeit der biologischen Momente für die Unterscheidung der Arten bei den Uredineen, denn es erscheint gegenwärtig völlig ausgeschlossen, die zahlreichen hierher gehörigen Formen zu zwei oder wenigen Arten zusammenzufassen. Vergl. auch S. 407. a) Uredosporen mit meist 3, seltener 2 oder 4 äquatorialen Keimporen, auf der ganzen Fläche entfernt stachelwarzig. Artengruppe der Puceinia carieis (Schum.) Rebentisch. a) Aecidien auf Urticaceen. Diese Gruppe umfaßt eine Reihe von Arten, die zwar gewisse morphologische Unterschiede aufweisen, wesentlich aber durch ihr biologisches Verhalten verschieden sind. Trotzdem müssen sie als Br — 484 — Arten aufgefalst werden, und zwar namentlich auch deshalb, weil viele von ihnen in eine Reihe von Unterarten zerfallen, die bio- logisch fast ebenso scharf geschieden sind, wie die Hauptarten. 105.* P. (urticae-) caricis (Schum.) Rebentisch, Fl. Neom. 356 (1804)'). — Beschr.: Klebahn, Kult. II, 7. £. Pfl. IV, 1894, 87. Fischer, Ur. Schw. 265. — Biol.: Magnus, Verh. B. V.P. B. 1872, S. XI; 1885, S. XVII; Sitzungsb. XVI, 1874, 23; Sitz. Ges. nat. Fr. 1873, 75. Schroeter, Schles. Ges. vat. Kult. 1873, 103; Beitr. z. Biol. IL, S4; IH, S. 67; Pilze I, 323.. Fischer, Entweurıre Kellerman, Journ. of Myc. IX, 1903, 9. Klebahn, Kult. II, 86; II, 78; IV, 267; V, 328; VI, 20 (29); VIL 152738), Rz XII, 69; XII, 132; Ww. R. 293, daselbst weitere Lit. Tranzschel, Ann. myc. V, 1907, 32; Trav. Mus. Bot. Acad. St. Petersb. VII, 1909, 14. Arthur, Mycologia II, 1910, 223; Journ. of Myc. XIV, 1908, 14. Kellerman, Journ. of Myc. IX, 1903. Iwanoff, Cbl. Bact. 2, XVII, 1907. — Pucecinia carieis p.p. Schr. 327. W. 222. P. 169. Syd. 648. — Uredo caricis Schumacher, Enum. Plant. Saell. II, 231 (1803). — Aecidium urticae Schu- macher, Enum. Plant. Saell. II, 223. S. 486, Fig. B105. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore auf Urtica dioica; 105a. Il. Uredospore, II. Teleutospore auf Carex acuta; 105b. I. u. II. desgl. auf C. hirta; 105c. I. u. II. desgl. auf C. acutiformis; 105d. I. u. II. desgl. auf C. vesicaria; 105b. von Triglitz, die übrigen nach kultiviertem Material. Heteröcisch. Aecidien auf Urtica dioicaL. und U. urens L. im Frühjahr; nach Tranzschel auch auf U. magellanica Juss.; ') Arthur (Mycologia II, 1910, 223) sucht nachzuweisen, daß die Be- schreibung von Rebentisch (einzige genannte Nährpflanze Carex praecox Jacq.) besser auf Carex silvatica passe, und meint, daß daher P. silvatica richtiger P. caricis heißen müsse! Rebentisch konnte von der Mannig- faltigkeit der Carex-Pucceinien keine Ahnung haben, und er konnte noch weniger beabsichtigen, den Pilz, den wir jetzt P. silvatica nennen, mit Aecidium auf Taraxacum, ausschließlich mit dem Namen P. caricis zu bezeichnen. Es wäre im höchsten Grade bedauerlich, wenn man auf Grund der Arthur’schen Ermittelung den Versuch machen wollte, die gegen- wärtige allgemein anerkannte Nomenklatur dieser Pilze auf den Kopf zu stellen. Die Zufügung des Genitivs urticae zu dem Namen scheint mir zweck- mäßig, um den Namen P. caricis für die Formen mit unbekanntem Aecidium reservieren zu können (s. unten!) — 485 — in Amerika nach Kellerman u. Arthur auf U. gracilis Ait. Uredo- und Teleutosporen auf Carex-Arten, experimentell nach- gewiesen auf C. acuta L., strieta Good., Goodenoughii Gay, hirtaL., riparia Curt., acutiformis Ehrh., vesicaria L.; nach Fischer auf C. ferruginea Scop.; nach Tranzschel auf C. pallescens L. und vaginata Tausch.; nach Schroeter vielleicht auch auf C. pseudocyperus L. und C. pendula Huds.; nach Arthur auf C. aristata R. Br. u. stipata Mühl. Teleutosporen überwinternd. — Nach Magnus (1885) kann P. caricis auf Carex hirta im Uredozustande überwintern. Spezialisierung. Puccinia caricis zerfällt in eine Reihe von spezialisierten Formen. Einstweilen nötigen mich meine Ver- suche, die folgenden zu unterscheiden, von denen aber namentlich die vierte noch genauer zu untersuchen ist. 1.f. sp. urticae-acutae Klebahn, Kult. VII; Ww. R. 295, auf C. acuta L. und C. Goodenoushii Gay (vielleicht auch auf C. stricta Good.). 2. f. sp. urticae-hirtae Klebahn, Kult. VII; Ww. R. 295, auf C. hirta L. 8. f. sp. urticae-acutiformis Klebahn, Kult. XII u. XIII, auf C. acutiformis Ehrh. und der Form Kochiana DC., vielleicht auf C. pseudocyperus. (Auf C. riparia Curt. bisher auf- fälligerweise nicht übertragbar gewesen.) 4. f. sp. urticae-vesicariae Klebahn, Kult. XII u. XIII, auf C. vesicaria L. Nach Tranzschel scheinen auch die beiden Formen auf C. pallescens und (C. vaginata unter sich verschieden zu sein. Spermogonien besonders auf der Blattoberseite, zu kleinen Gruppen vereinigt, rundlich, eingesenkt, unter der Epidermis ge- bildet, von 130—160 u Durchmesser, mit hervorragenden Mün- dungsparaphysen. — Aecidien unterseits auf verdickten und gekrümmten, orange bis rot verfärbten Stellen der Blätter, sowie auf schwielenartig angeschwollenen und gekrümmten, oft lebhaft rot gefärbten Teilen der Blattstiele und Stengel, dicht gedrängt. Peridie becherförmig, am Rande ausgebogen und zerschlitzt. Zellen in deutlichen Längsreihen, von der Fläche gesehen sechseckig bis quadratisch, 15—- 25 u, in den Längsreihen mit breiter Kante zusammenstoßend, im radialen Längsschnitt rechteckig oder fast 108.7 Puceinia Fig. 105—110. — 47 0 — 7 quadratisch; Außenwand der Zellen bis 7 u dick, mit feiner Stäbchenstruktur, nach unten mit einem kurzen Fortsatze über- greifend, Innenwand 3—5 u dick, mit gröberer, sehr regelmäßiger Stäbchenstruktur, mitunter unten gleichfalls ein wenig vorspringend. Sporen in deutlichen Ketten, rundlich oder polyädrisch, 16—20: 15—17 u; Membran farblos, kaum 1 u dick, sehr fein und dicht warzig, Warzenabstand kaum 1 u; zwischen den feinen Warzen gröbere und grobe einzeln und in Gruppen verteilt, letztere bis fast 1,5 u groß und sich ablösend, aber größere abfallende Platten fehlend. — Uredolager auf beiden Blattseiten, klein, ca. 0,5 mm, hellbraun, auf kleinen gelblichen, nur auf der entgegengesetzten Seite sichtbaren Flecken oder ohne Fleckenbildung. Sporen meist oval, 21—36 :15—23 u, Membran fast 2 « dick, hellbraun, auf der ganzen Oberfläche entfernt stachelig, Warzenabstand ca. 3 u; mit 3, seltener 4 äquatorialen Keimporen. Im Lager finden sich zwischen den Sporen paraphysenartige Fäden in mäßiger Menge, die vielleicht die Stiele abgefallener Sporen sind. — Teleuto- sporenlager auf beiden Blattseiten, klein, punkt- oder strich- förmig, bis kaum 1 mm lang, mäßig fest, 50—85 u hoch, braun- schwarz. Sporen mannigfaltig in der Form, bald gedrungener, bald gestreckter, gewöhnlich keulenförmig, 35—58 : 14—24 u, oben meist gerundet, seltener etwas zugespitzt oder abgestutzt, nach unten keilförmig verjüngt, an der Grenze beider Zellen etwas eingeschnürt; obere Zelle breiter als die untere. Membran glatt, braun (die innere Schicht dunkler), bis 1,5 « dick, am Ende auf 5—8 u verdickt und tiefbraun. Stiel fest, gelblich, oft mehr als halb so lang wie die Sporen. Sporen nicht abfällig. Vereinzelt einzellige Sporen vorhanden (nach eig. Beob.). Ob die Formen auf den verschiedenen Carex-Arten in der Sporengröße und Gestalt etwas variieren, wäre genauer zu unter- suchen. Einstweilen kann ich folgende Messungen mitteilen: Uredosporen. Teleutosporen. P. urticae-acutae 22—27:18—23 u 32—47:14—21 u P. urticae-hirtae 21—31:17—25 „ 35—58 :15—24 „ P. urticae-acutiformis 27—38:18—29 , 37—68:17—22 „ P. urticae-vesicariae 21—26::18—21 „ 33—57:16—21 „ Aecidien: Auf Urtica dioica L. Berlin: (Eysenhardt 1819, A. Braun 1852), Halensee (H.), Wilmersdorf (Sydow, Myc. march. 725); Temp.: Templin (H.); — 48 — Ang.: Melzower Forst (M. 1869), Schwedt (M., B. V.P. B. XXXIV, 1892); Obbar.: Freienwalde (M., B. V.P.B. 1890), Strausberg (H., B.V.P.B. XXX VIII, 1896); Niedb.: Oranienburg (M., B. V.P.B. XXXIII, 1891); Belz.: Lehnin (H., B. V.P. B. 1901); Ohav.: Finkenkrug (A. Braun 1854); Whav.: Rathe- now, Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz (J.); Landsb.: Tamsel (V.), Landsberg (M.); Leb.: Fürstenwalde (M., B. V.P.B. 1887), Buckow (H., B. V.P.B. 1902); Frankfurt a.O. (H.,B.V.P.B. XXXVII, 1895). — Mecklenburg: Fürstenberg (H., B. V.P.B. XLII, 1900). Auf Urtica urens L. Ang.: Niederkränig bei Schwedt (M., B. V.P. B. XXXIV, 1892). Auf dieser Nährpflanze wird das Aecidium selten be- obachtet. Uredo- und Teleutosporen: Auf Carex hirta L. Berlin: Hippodrom (Sydow, Myc. march. 1702), Grunewald (M.); Obbar.: Freienwalde (M., B. V.P. B. 1890), Strausberg (H., B. V.P. B. 1896); Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Lenzen (J., B. V.P. B. 1899). Auf Carex vesicaria L. Oprig.: Triglitz (J., F. s. e. 164. Original- standort der Form P. urticae-vesicariae). Auf Carex acutiformis Ehrh. (paludosa Good.). Oprig.: Kyritz, Forst am Stolper See, mit Urtica (J.), Triglitz (J., F. s. e. 192; Original- standort der Form P. urticae-acutiformis), Putlitz (Krumbek), Rostocker Heide, mit Urtica (J.). ß) Aecidien auf Saxifragaceen. 106.“ P. uliginosa Juel, Oefv. Vet. Akad. Förh. 1894, 409. — Fischer, Ur. Schw. 267. Syd. 673. — Biol.: Juel, l. ec. und 1896, 214 (mit Abb.). Klebahn, Kult. III, 1895, 152; IV, 1895, 262; Ww. R. 309. — Iwanoff, Cbl. Bact. 2, XVIH, 19077 = Aecidium parnassiae (Schlecht.) Gravis in Duby, Bot. Gall. II, 904. Schr. 378. W. 267. — Caeoma parnassiae Schlecht., Fl. Berol. II, 113. S. 486, Fig. B106. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Parnassia palustris von Triglitz; III. Teleutospore, auf Carex Goodenoughii von Schierbrook. Heteröcisch. Aecidien auf Parnassia palustris L. im Mai. Uredo- und Teleutosporen auf Carex Goodenoughii Gay und deren var. juncella Fries. Teleutosporen überwinternd. Spermogonien fehlen. — Aecidien kleine Gruppen bildend, auf ziemlich großen (8 mm), rundlichen, oben blassen, unten mattweißen Flecken der Blätter unterseits hervorbrechend, Peridie niedrig becher- oder schüsselförmig mit kurzem, zurückgeschla- genem Saume und blafß orangefarbenem Inhalte. Zellen in deut- — 4859 — lichen Längsreihen, obere Teile nach innen weit vorspringend, außen nach unten durch schräge Stellung der Querwände nur wenig übereinander greifend.. Außenwand bis 7 u dick, fein quergestreift, punktiert, Innenwand bis 4 u, durch Stäbchen- struktur kleinwarzig (nach eig. Mess. Dicke nur etwa 6 u und 3 u). Sporen in deutlichen Ketten, stumpf polyödrisch, 16 —20 : 13—15 u. Membran farblos, ca. 1 u dick, dicht und fein warzig, Warzen- abstand kaum 1 u, zwischen den feinen Warzen spärlich wenig dickere, außerdem größere abfallende Plättehen. — Uredolager auf der Blattoberseite, gerundet oder etwas länglich, wenig zu- sammenfließend. braun. Sporen kugelig oder eiförmig, etwa 23 u dick. Membran braun, stachelig, mit 3 Keimporen. Inhalt farblos. — Teleutosporenlager auf beiden Blattseiten, länglich oder rund, ca. '/s mm lang, schwarz. Sporen keulenförmig, 30 bis 86:14—22 u, nach eig. Mess. 39—50:17—21 u, an der Querwand mehr oder weniger eingeschnürt, obere Zelle meist etwas aufgeblasen, oft rundlich, seltener verlängert, am Scheitel meist abgerundet, seltener in eine stumpfe Spitze ausgezogen, untere Zelle meist länger und schmäler als die obere, in den Stiel verjüngt, selten auch etwas aufgeblasen. Membran braun, glatt, 1,5—2,5 u dick, am Scheitel bis auf 10 «u verdickt. Keim- porus der oberen Zelle scheitelständig, der der unteren dicht unter der Querwand, letzterer weniger deutlich. Stiel 14—32 u lang, fest, braun (nach Juel und eig. Beob.). Aecidien: Auf Parnassia palustris L. Berlin: Botan. Garten (H., Pflanzen aus dem Grunewald); Telt.: Rudower Wiesen (M.), Grunewald (A. Braun), Paulsborn (H.), Rangsdorf (Sydow, Myc. march. 1430), Königswusterhausen (Urban); Oprig.: Triglitz (J.). Uredo- und Teleutosporen: Auf Carex Goodenoughii Gay. Bisher in der Mark nicht nach- gewiesen. Die von Hennings bei Paulsborn auf Carex Oederi in der Nachbarschaft des Aecidiums gesammelte Uredo gehört nicht hierher (siehe unten). — Außerhalb des Gebiets: Oldenburg, Schierbrook (Klebahn 1894, Aee., Ur. u. Tel.; Kulturversuch!). Holstein: Ahrensburg, Moor bei Forst Hagen (J.). Lakolk auf Röm (J., Pucc., als P. uliginosa bezeichnet). Anmerkung. Der in Plowright, Br. Ur. 125 als Uromyces parnassiae bezeichnete Pilz ist zum Teil Uromyces valerianae, die Nährpflanze Valeriana dioica, cf. Syd. 674. — 490 — 107.” P. ribesii-caricis Klebahn, Jahrb. f. wiss. Bot. XXXIV (1900), 395. — Biol.: Klebahn, Kult. I, 341 (25); II, 88; III, 11; IV, 266; V, 324; VI, 12 (21\; VII, 148 (34); VEOlz222; IX, 701; X, 144 (40); XI, 45; Ww. R. 295—302. Soppitt, Gard. Chron. XXIV, 1898, 145. — Fischer, Ur. Schw. 268—272. — Aecidium grossulariae (Gmel.) Schumacher, Enum. Plant. Saell. II, 223. Aec. rubellum $ grossulariae Gmelin in Linne, Syst. nat. II, 1473. S.486, Fig. B107a. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, III. Uredo- spore, IV. Teleutospore, von Puccinia Pringsheimiana auf Ribes grossularia und Carex acuta von Bremen; 107b. I.—IV. desgl. von P. ribis nigri-acutae auf R. nigrum und C. acuta von Finkenkrug; 107c. I.—IV. desgl. von P. Magnusii auf R. nigrum und C. riparia von Finkenkrug; 107d. I.—IV. desgl. u. V. Tel., von P. ribesii-pseudocyperi auf R.nigrum und C. pseudoeyperus von Triglitz; 107e. I.—IV. desgl. von P. ribis nigri-panniculatae auf R. nigrum und C. panniculata von Triglitz. Heteröcisch. Aecidien auf Ribes-Arten, im Frühjahr. Uredo- und Teleutosporen auf Carex-Arten. Teleutosporen über- winternd. Der oben gewählte Name faßt eine Reihe teils mehr teils weniger scharf getrennter, morphologisch nur wenig verschiedener biologischer Arten zusammen, die sich wesentlich nur durch die Nährpflanzen unterscheiden. Über die folgenden liegen Unter- suchungen vor: 1. P. Pringsheimiana Klebahn, Kult. III, 76 (1895). S. auch Kult. I—-V und VII-—X. Abbild. Kult. I, II, VI. Aecidien auf Ribes grossularia L., spärlicher auf R.rubrum L., alpinum L., aureum Pursh, sanguineum Pursh, nicht oder sehr spärlich auf R. nigrum L. Uredo- und Teleutosporen auf Carex acuta L., stricta Good., caespitosa L., Good- enoughii Gay. 2. P. ribis nigri-acutae Klebahn, Kılt. V, 325 (1896). S. auch Kult. VI—VIII. Abbild. Kult. VI. Aecidien auf Ribes nigrum L., auch auf R. alpinum L., spärlicher auf R. sanguineum Pursh und aureum Pursh, nicht oder nur mangelhaft auf R. grossularia L. sich entwickelnd. Uredo- und Teleutosporen auf Carex acuta L. und strieta Good. nachgewiesen, vielleicht auch auf C. Goodenoughii Gay und caespitosa L. übergehend. u. — 491 — 3. P. Magnusii Klebahn, Kult. III, 79 (1895). S. auch Kult. VI, VILu. VIII. Abb. Kult. VI. — Magnus, Naturw. Rund- schau 1893, 499. Aecidien auf Ribes nigrum L., auch auf R. alpinum L,, aureum Pursh und sanguineum Pursh übergehend; R. grossu- laria L. wird nicht infiziert, anscheinend auch R. rubrum L. nicht. Uredo- und Teleutosporen auf Carex riparia Curt. und acutiformis Ehrh. 4. P. ribesii-pseudocyperi Klebahn, Kult. VIII, 390 (1900). S. auch Kult. VIII—XI. Abbild. Kult. VIII, 391. Aecidien auf Ribes nigrum L., auch auf R. alpinum L,, aureum Pursh, sanguineum Pursh, rubrum L. und grossu- laria L. übergehend, aber zum Teil schwächer, und vielleicht in bezug auf diese Wirte weiter spezialisiert. Uredo- und Te- leutosporen auf Carex pseudocyperus L. | 5. P. ribis nigri-panniculatae Klebahn, Kult. VIII, 392 ABO 7&: auch Kult. PX u. X. Abbild. Kult. VIII. Aecidien auf Ribes nigrum L., übergehend auf R. alpinum L. und R. aureum Pursh, schwächer auf R. rubrum L. und R. sanguineum Pursh, nicht oder mangelhaft auf R. grossularia L. Uredo- und Teleutosporen auf Carex panniculata L. und C. paradoxa Willd. Nach neueren Untersuchungen von E. Mayor (Ann. mycol. IX, 1911, 341) gehört auch eine Puccinia auf Carex digitataL. und C. glauca Scop. (flacca Schreb.) in den Formenkreis der Puce. ribesii-caricis. Die Aecidien leben auf Ribes nigrum L. Als eine oder mehrere weitere Formen dürften sich ferner die amerikanischen Pilze mit entsprechendem Wirtswechsel an- reihen. Arthur (Journ. of Myc. VIII, 1902, 33) hatte seinerzeit eine besondere Art, P. albiperidia, unterschieden, die sich durch blasse Farbe der Aecidien auszeichnen soll. Ich konnte aber an Aecidien, die ich aus Material von Arthur gezogen hatte, keinen Unterschied erkennen (Kult. XIII, 132). Neuerdings findet Arthur (Mycologia IV, 1912, 13), daß P. albiperidia außer durch die blasse Farbe der Aecidien durch den Besitz eines einzigen, ganz unten befindlichen Keimporus an den Uredosporen verschieden sei. Nach Orton (Mycologia IV, 1912, 200) soll aber der Pilz mit dem einzigen Keimporus eine besondere Art mit noch un- bekanntem Wirtswechsel sein (P. uniporula) und der damit auf Ribes erhaltene Erfolg sich dadurch erklären, daß der gewöhn- liche, auf Ribes Aecidien bildende Pilz mit 3—4 Keimporen an den Uredosporen stets beigemengt gewesen ist. Spermogonien auf beiden Blattseiten, besonders oberseits, eine zentrale Gruppe bildend, oberseits auch zerstreut, kugelig, eingesenkt, unter der Epidermis entstehend, von ca. 120 uw Durch- messer. — Aecidien auf Blättern und Früchten, auf lebhaft gelb oder rot verfärbten, mehr oder weniger angeschwollenen Flecken, auf den Blättern unterseits hervorbrechend, dicht ge- drängt. Pseudoperidien becherförmig, mit mehr oder weniger hervorragendem, zurückgebogenem, zerschlitztem Saume. Peridien- zellen in der Flächenansicht unregelmäßig sechseckig, in ziemlich deutlichen Reihen, im Peridienlängsschnitt rhomboidisch, so daß jede Zelle außen nach unten und innen nach oben etwas über die angrenzende vorspringt. Außenwände bis 8 u dick, fein quer- gestreift, Innenwand bis 5 « diek, durch Stäbchenstruktur derb- warzig. Sporen rundlich oval bis polyedrisch, 15—22:12—18 u; Membran sehr dünn, kaum I u dick, außen bis auf mehrere runde kahle Stellen dieht und sehr fein warzig, Warzenabstand nicht viel über '/s u; zwischen den feinen Warzen einzeln und in Gruppen etwas größere zerstreut, außerdem einzelne größere Platten, die abfallend kahle runde Stellen zurücklassen. — Uredo- lager auf der Unterseite der Blätter, oberseits gelbe Flecken er- zeugend, die sich meist auch unterseits eine kleine Strecke auf- wärts und abwärts von dem Lager im Blattgewebe ausdehnen, klein, 0,5—1 mm, rundlich oder in der Längsrichtung des Blattes etwas verlängert, einzeln oder genähert und reihenweise, zuerst wachsartig gelb, dann die Epidermis blasig abhebend und pulverig braun hervorbrechend. Sporen rund bis länglich oval, 18—40: 16—23 u, von den farblosen Stielen leicht abfallend.. Membran gleichmäßig etwa 2 u dick, braun, mit meist drei, seltener vier mehr oder weniger äquatorial gestellten Keimporen, auf der ganzen Oberfläche entfernt feinstachelig, Abstand der Stachelwarzen etwa 3 u. — Teleutosporenlager zum Teil aus den Uredolagern hervorgehend, von gleicher Größe und Anordnung wie diese, mit- unter der Länge nach zusammenfließend, polsterförmig, fest, braun- schwarz. Sporen keulenförmig, 34—58 :15—22 u, auf gelblichen, u en U Due rel ARE a AT TDEELEEE 77 bis 50 u langen Stielen, oben abgerundet, seltener abgestutzt oder wenig zugespitzt, an der Querwand wenig eingeschnürt, obere Zelle etwas breiter, untere etwas länger und in den Stiel ver- schmälert. Membran braun, 2—2,5 u dick, am Scheitel auf 7 bis 9 « verdickt und dunkler; Keimporus am Scheitel deutlich. Die oben unterschiedenen biologischen Arten sind auch morphologisch nicht völlig identisch; die Unterschiede lassen sich aber nicht so definieren, daß es möglich wäre, die Pilze auf Grund der morphologischen Untersuchung allein zu bestimmen. Die bisherigen Untersuchungen, deren Kontrolle an weiterem, durch Kultur geprüftem Material erwünscht wäre, ergaben folgendes: = ae P. Magnusii en 5 abe ner; Bes nigri-acutae Et panniculatae Peridienzellen Längsschnitt Höhe 14—20 15—24! 16—20 14-18! 15—20 Dicke 12—16 16—24! 16—24! 17—20 16-20 Diagonale a 25—32 25—43 22—235 21—29 25—32 Diagonale b 15—17 14-20 16—21 15—22 18—21 Dicke der Außen- wand 6—S ca. 4—5 ca. 3—4 3—4 3—4 Dicke der Innen- wand 3--5 ca.2-4 ca. 2—3 2—3 2—3 Aecidiosporen Gestalt Länge 15—21 15—19 18—22 19—22 17—21 Breite 14—18S 12-17 15—17 16—18 14—17 Uredosporen Euer rrueiiruna: en um alten yund, Marlieh eral Länge 18—22 18—29 24—40!! 22—37 23—30 Breite 17—21 16—21 17-23 20—23 17—20 Warzenabstand _ — — B) 3 Teleutosporen Länge 40—58 34—51 37—56 40-56 383—56 Länge der oberen Zelle _ _ — 19-27 18—29 Breite der oberen Zelle 15—22 15—21 15—21 16—22 18—22 — 494 — Verbreitung: 1. Puceinia Pringsheimiana Kleb. Offenbar die verbreitetste der vorliegenden Pilzformen. Die Aecidien auf Ribes grossularia, die fast überall und alljährlich auftreten und in manchen Jahren, namentlich, wenn sie die Früchte befallen, die Stachelbeeren stark schädigen, gehören, soweit nach den bisherigen Untersuchungen geurteilt werden kann, fast ausschließlich hierher (vergl. auch P. ribesii-pseudocyperi). Man findet sie besonders auf Stachelbeerpflanzungen in der Nähe von Carex-Beständen, doch fehlen sie auch in weiterer Entfernung keineswegs, was auf eine wirksame Ver- breitung der Keime durch den Wind schließen läßt. — Experimentell als zugehörig nachgewiesen wurde ein von OÖ. Jaap bei Triglitz (Oprig.) ge- sammeltes Material auf Carex strieta Good. 2. Puceinia ribis nigri-acutae Kleb. Das Originalmaterial sam- melten P. und W. Magnus bei Finkenkrug (Ohav.) auf Carex acuta L. 3. Puceinia Magnusii Kleb. Das ÖOriginalmaterial sammelte P. Magnus bei Finkenkrug auf Carex riparia Curt. Vergl. Sydow, Ured. 818 u. 819 (?). 4. Puceinia ribesii-pseudocyperi Kleb. Das Originalmaterial sammelte OÖ. Jaap bei Triglitz auf ©. pseudocyperusL. (Jaap, F.s. e. 21). 5. Puccinia ribis nigri-panniculatae Kleb. Das Originalmaterial sammelte O. Jaap bei Triglitz auf Carex panniculataL. (Jaap, F.s. e. 21). Getrocknete Pilze lassen sich nicht mit Sicherheit bestimmen; Aecidien können meist mehreren der genannten Formen angehören. Für Teleutosporen ist auch die Zugehörigkeit zu ganz anderen Entwicklungskreisen möglich (z. B. P. urticae-carieis usw.). Aecidien: Auf Ribes grossularia L. (meist zu Nr. 1, seltener zu Nr. 4). Temp.: Templin (H.); Obbar.: Straußsee bei Strausberg (H.); Niedo.: Oranien- burg (M., B. V.P. B. XXXIII, 1891); Belz.: Lehnin, Klostergarten (H.); Pots.: Potsdam (A. Braun 1853); Whav.: Rathenow, Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898); Rupp.: Warenthin bei Rheinsberg (H.); Oprig.: Triglitz (J., F. s. e. 41); Leb.: Buckow (M., B. V. P. B. XXIX, 1887). Auf Ribes rubrum L. (zu Nr. 1, 4, 5). Berlin: Botan. Garten (H.); Rupp.: Rheinsberg bei Warenthin (J.); Oprig.: Triglitz (J., F. s. e. 41). Auf Ribes alpinum L. (zu Nr. 1, 2, 3, 4, 5). Berlin: Bot. Garten (A. Braun 1874, H.); Whav.: Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz (J.); Leb.: Buckow (M., B. V.P.B. XXIX, 1887). Auf Ribes niveum Lindl. (= gracile Michx.) (Zugehörigkeit?). Berlin: Botan. Garten (Braun, M., H.). Auf Ribes petraeum Wulf. (Zugehörigkeit?). Berlin: Botan. Garten (A. Braun). Auf Ribes Beatoni X cf. Loudon, Gard. Mag. XIX, 1843, 269 (Zu- gehörigkeit?). Landsb.: Tamsel (V.). 4 — 495 — Auf Ribes nigrum L. (zu Nr. 2,3,4,5). Berlin: Botan. Garten (H.); Niedb.: Oranienburg (M., B. V.P.B. 1891); Oprig.: Triglitz (J., F. s. e. 21). — Holstein: Ahrensburg, beim Bredenbeker Teich (J.). Auf Ribes niveum Lindl. Berlin: Botan. Garten (M. 1871; Sydow, Myc. march. 3551). Uredo- und Teleutosporen: Auf Carex acutaL. (zuNr. 1u. 2). Telt.: Rudower See (J.); Wprig.: Lenzen (J.). Auf Carex Goodenoughii Gay (zu Nr. 1u.? 2). Oprig.: Triglitz (J.). Auf Carex stricta Good. Oprig.: Triglitz (J., F. s. e. 41). Auf Carex paradoxa Willd. (zu Nr. 5°). Oprig.: Cressinsee bei Redlin (J.). Kleine ('/,;, mm), längliche, von der blasenförmig gehobenen Epidermis bedeckte, später nackte schwarzbraune Teleutosporenlager, einzeln und in Reihen auf gelbbraunen Flecken. Uredo mit 3 Keimporen. Auf Carex pseudocyperus L. (zu Nr. 4?). Telt.: Zehlendorf (Syd., Ur. 612); Oprig.: Krumbek (Sammler?); Jüt.: Dahme (Groenland). Auf Carex panniculata (zu Nr. ?). Telt.: Grunewald (M.). y) Aecidien auf Primulaceen. 108. P. limosae Magnus, Amtl. Ber. 50. Nat. Vers. Münch. 1877, 199. — W. 223. Sch. 329. Syd. 672. — Biol.: Magnus, Ber eKlebahn, Kult. VIII, 396; Ww. R. 310. — Caeoma lysimachiae Schlechtendal, Fl. Berol. II, 113. — Aecidium lysimachiae Wallroth, Fl. crypt. germ. II, 252. S. 486, Fig. B108. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Lysimachia thyrsiflora vom Eppendorfer Moor bei Hamburg; III. Uredospore, IV. Te- leutospore, auf Carex limosa, kultiviertes Material. Heteröcisch. Aecidien auf Lysimachia-Arten, im Mai oder Juni, experimentell nachgewiesen auf L. vulgaris L. und thyrsiflora L. Uredo- und Teleutosporen auf Carex limosa L. Teleutosporen überwinternd. Spermogonien scheinen zu fehlen‘, — Aecidien auf hellgelben Flecken der Blätter meist unterseits, vereinzelt auch oberseits hervorbrechend, auf Lysimachia thyrsiflora außerdem auf großen (bis 3 cm), rotorange gefärbten Flecken der Stengel, dicht gedrängt. Pseudoperidien becherförmig, Zellen im Längs- schnitt rhomboidisch, außen nach unten weit über die Nachbar- zelle vorgezogen, 15—22 u hoch, 15—20 u dick, Diagonalen 30 bis 40 und 14—18 u, Außenwand 5—6 u dick, mit feiner Stäb- ‘) An dem mir vorliegenden Material nicht auffindbar. Schroeter gibt an: „in kleinen Flecken zusammenstehend, orangerot“. — 496 — chenstruktur, Innenwand etwa 4 u dick, mit gröberer Stäbchen- struktur. Sporen rundlich oder oval und dabei etwas polygonal, 14— 20:12—15 u; Membran etwa 1 u dick, farblos, außen sehr fein warzig, Warzenabstand kaum 1 u, einzelne gröbere Warzen zerstreut und außerdem größere abfallende Plättchen, die kahle runde Stellen zurücklassen. — Uredolager auf der Unterseite der Blätter und an den Stengeln, sehr klein, 0,5 mm, braun, hervorbrechend, keine Flecken bildend. Sporen rundlich, zum Teil auch oval, vereinzelt unregelmäßig, auf gegen 30 u langen Stielen, 20—26:18—21 u. Membran braun, 2—2,5 u dick, mit 3—4 äquatorialen Keimporen, entfernt stachelwarzig, Warzen- abstand 2—3 u. — Teleutosporenlager aus den Uredolagern hervorgehend, von gleicher Größe und Anordnung wie diese, polsterförmig, braunschwarz. Sporen keulenförmig, an der Quer- wand etwas eingeschnürt, 35—45 u lang, obere Zelle rund oder verlängert, am Scheitel abgerundet oder etwas verjüngt und dann abgerundet, 19 29:17—21 u, untere Zelle wenig aufgeblasen, 16—22::12—16 u, nach unten in den Stiel verschmälert. Mem- bran fast 2 « dick, braun, am Scheitel sehr stark verdickt, auf 12—16 u, hier mit deutlichem Keimkanal versehen. Keimporus der unteren Zelle wohl dicht unter der Querwand. Stiele bis 28 u (nach eig. Beob., vergl. Kult. VID. Aecidien: Auf Lysimachia vulgaris L. Telt.: Grunewald (A. Braun), Pauls- born (Sydow, Myc. march. 826), Zehlendorf (Syd., Ur. 626). Auf Lysimachia thyrsiflora L. Berlin: Halensee (Sydow, Myc. march. 727); Telt.: Grunewald (Schlechtendal 1824; A. Braun 1860, auch in Rabenh., Fung. eur. 391; M. 1865), Zehlendorf (Syd:, Ur. 625), am Krummen Fenn (M.); Rupp.: Warenthin (H.), Rheinsberger See (J.. Fung. sel. exs. 42). Uredo- und Teleutosporen: Auf Carex limosa L. Berlin: Halensee (Sydow, Myc. march. 636); Telt.: Grunewald (M.;: Kärnbach u. H.; s. Rabenh., Fung. eur. 3210), am Krummen Fenn (M.), Paulsborn (H.); Oprig.: Cressinsee bei Redlin (J., Fung. sel. exsicc. 42). — Hamburg: Eppendorfer Moor (M., Kleb.). Anmerkung. Eine zweite Puccinia auf Carex limosa, P. karelica Tranzschel, morphologisch von P. limosae nicht zu unterscheiden, bildet Aecidien auf Trientalis europaea L., cf. Tranzschel, Trav. Mus. bot. Acad. St. Petersb. II, 1904; Cbl. Bact. 2, XI, 1903, 106. Das Aecidium trientalis Tranzschel, — 4117 — Script. botan. III, 116, s. auch Lindroth, Bot. Notiser 1900, 193, bei Petersburg und in Finland aufgefunden, scheint in Deutschland nicht vorzukommen oder wenigstens bisher nicht beobachtet zu sein. 6) Aecidien auf Scrophulariaceen. 109.* P. paludosa Plowright, Brit. Ured. 174 (1889). — Fischer, Ur. Schw. 273. Syd. 671. — Biol.: Plowright 1. c. — Klebahn, Ww. R. 309. — Iwanoff, Cbl. Bact. 2, XVIII, 1907. — Aecidium pedicularis Libosch, Mem. de la soc. d’hist. nat. de Moscou V, 1814, 76 (taf. 5, fig. 1). Sch. 380. W. 262. S. 486, Fig. B109. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Pedicularis silvatica von Triglitz. Heteröcisch. Aecidien auf Pedicularis palustris L., im Juni und Juli; Uredo- und Teleutosporen auf Carex Goode- noughii Gay. Teleutosporen überwinternd. Ob die Aecidien auf Pedieularis silvatica L. und die von Plowright angegebenen Teleutosporen auf Carex strieta Good., fulva Good. (Horn- schuchiana X flava) und panicea L. hierher gehören, bleibt za untersuchen. Spermogonien in kleinen Gruppen beisammenstehend, honig- gelb. — Aecidien in rundlichen oder länglichen Gruppen oder unregelmäßig dichtstehend. Peridie flach zylindrisch, mit weißem zerschlitztem Saum. Peridienzellen fest verbunden, auf der Außen- seite nach unten übereinander greifend; Außenwand dick (7”—9 u), von der Fläche gesehen klein punktiert; Innenwand dünner (3 bis 5 a), mit dichtstehenden vertikalen Stäbchen skulptiert, von der Fläche gesehen klein warzig. Sporen in deutlichen Ketten, stumpf polyödrisch, Durchmesser 14—18 u, Länge bis 22 # (nach Plowright 15—28 : 10—16 u); Membran dünn, 1 u, dicht und fein warzig, Warzenabstand kaum 1 u, zwischen den feinen Warzen gröbere und ziemlich große einzeln und in Gruppen zerstreut, aber keine abfallenden Platten. — Uredolager klein, oval oder länglich, hellbraun, bald nackt und pulverig, auf gelblichen Flecken. Sporen rundlich oder kurz ellipsoidisch, Durchmesser 20—25 u, Länge bis 28 u. Membran braun, 3 « dick, mit spitzen, nicht sehr zahlreichen Stachelwarzen besetzt; 3 Keimporen. — Teleuto- sporenlager klein, rund oder verlängert, oft in Reihen, schwarz, frühe nackt. Sporen keulenförmig, 56—70:18—22 u, an der Kryptogamenflora der Mark Va. 32 — 498 — Querwand schwach eingeschnürt, oben gerundet oder etwas ab- gestutzt, selten verjüngt, untere Zelle meist länger und schmäler als die obere, in den Stiel verjüngt. Membran glatt, braun, am Scheitel auf 7—10 u verdickt. Keimporus der oberen Zelle seitlich am Scheitel, der der unteren dieht unter der Querwand. Stiel kurz, fest, gelblich, Sporen nicht abfällig (nach Plowright und Fischer). Die Untersuchung der Aecidien auf Pedicularis silvatica ergab folgendes: Spermogonien kugelig, ca. 100 u Durchmesser, eingesenkt, mit hervorragenden Mündungsparaphysen. Aecidien auf den Blättern und auf hypertrophierten Stengelteilen, auch auf den Kelchen. Peridien becherförmig zylindrisch, Außenwände 6 bis 7, Innenwände 3—4 u dick, erstere fein quer gestreift, letztere mit derberer Stäbchenstruktur. Sporen 15—20 : 12—16 u, Mem- bran kaum 1 a dick; zwischen den feinen, nur ungefähr Ys u entfernten Warzen finden sich einzelne gröbere. Im übrigen der vorstehenden Beschreibung entsprechend. Das Aecidium auf P. silvatica dürfte demnach mit dem von P. palustris morpho- logisch fast völlig übereinstimmen. Aecidien: Auf Pedieularis palustris L. Telt.: Grunewald (A. Braun 1852; ex herb. Gansauge); Luck.: Sonnewalde (Kretzschmar in Klotzsch-Rabenh. 1493). — Pommern: Stolpmünde (Syd., Ur. 146). Auf Pedieularis silvatica L. Kongsmark u. Lakolk auf Röm (J.). Uredo- und Teleutosporen sind bisher in der Mark nicht gefunden und dürften nur auf experimentellem Wege sicher bestimmbar sein. &) Aecidien auf Compositen. 110.* P. Opizii Bubäk, Cbl. Bact. 2, IX, 1902, DEE 659. Fischer, Ur. Schw. 288. — Biol.: Bubäk, l.c. Arthur, Journ. of myc. XIII, 1907, 194. Tranzschel, Ann. mycol. VI, 1909, 182. — Klebahn, Ww. R. 306. — Aecidium lactucinum Lagerh. et Lindr., Act. Soc. Faun. Flor. Fenn. XX, Nr. 9, 19 (1901), — ?Aecidium lampsanicola Tranzschel, Trav. Mus. Bot. Acad. St. Petersb. II, 1904, 42. S. 486, Fig. B110. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Lactuca muralis von Marienspring, Ill. Uredospore, IV. Teleutospore, auf Carex muricata, Originalmaterial von Bubäk. Heteröcisch. Aecidien nach Bubäk auf Laetuca muralis Less. und L. scariola L. Nach Arthur auf L. canadensisL,, | | | | De — 499 — virosa L., sativa L., nach Tranzschel auch auf Lampsana communis_L., doch ist nicht ausgeschlossen, daß eine Mischung zweier Pilze vorlag. Uredo- und Teleutosporen auf Carex muri- cata L. Teleutosporen überwinternd. Spermogonien auf der Blattoberseite, gerundet, oft auf isolierten Flecken ohne Aecidien auftretend (Lindroth). — Aecidien in rundlichen Gruppen, die bis !/» cm Durchmesser erreichen können, auf violett und gelb verfärbten Blattstellen, nach Lindroth keine Hypertrophien der Nerven hervorrufend. Peridie becher- förmig, mit kaum nach außen gebogenem Rande; Zellen in deut- lichen Längsreihen, im Peridienlängsschnitt rhomboidisch und mehr oder weniger zusammengedrückt, 12—14 u hoch (die längere Diagonale bis 30 « lang), sich nur mit kleiner Fläche berührend, auf der Außenseite nach unten übergreifend, auf der Innenseite oben ziemlich weit in die Höhlung der Peridie vorspringend. Außenwände bis 6 « dick, fein quergestreift, von der Fläche ge- sehen punktiert, Innenwände dünn und mit derberer Warzen- struktur. Sporen kugelig bis polyedrisch, von 18—21 u Durch- messer, nach eig. Mess. 12—16:10—12 u. Membran kaum 1 u dick, fein und dicht warzig, Warzenabstand fast 1 «u, zwischen den feinen Warzen besonders im oberen Teil gröbere und außerdem größere abfallende Plättehen (nach Lindroth, Fischer u. eig. Beob). — Uredolager auf den Blättern und Halmen auf kleinen gelb- lichen Flecken, mehr oder weniger zerstreut, klein, oval bis länglich, anfangs von der silberglänzenden Epidermis bedeckt, später der Länge nach entblößt, staubig, schokoladenbraun. Sporen kugelig, eiförmig oder ellipsoidisch bis länglich, nicht selten eckig und unregelmäßig, 18— 33 ::18—22 u. Membran kastanienbraun, auf der ganzen Fläche entfernt feinstachelig,' Warzenabstand ca. 2,5 u; Keimporen 3, mitunter auch nur 2, meist ziemlich äquatorial, oft auch unregelmäßig gelegen, mit kaum bemerkbarer Papille. — Teleutosporenlager Blätter und Halme sanz bedeckend'), sonst wie die Uredolager, aber schwarz, fest, teilweise bis zum Frühjahr bedeckt bleibend. Sporen birnförmig bis lang keulen- ‘) Wörtlich nach Bubäk. An dem mir vorliegenden von Bubäk bei Prag gesammelten Material (Rabenh.-Pazschke, Fung. eur. et extr. 4422) sind die Unterseiten der Blätter mit zerstreuten Lagern ziemlich dicht besetzt, ‚die Oberseiten frei. 32* — 50 — förmig, 35—60:13—24 u, am Scheitel abgerundet, abgestutzt oder kegelförmig verjüngt, an der Querwand mehr oder weniger eingeschnürt, am Grunde in den Stiel verschmälert. Membran glatt, braun, am Scheitel auf 11—18 u verdickt. Keimporus der oberen Zelle seitlich vom Scheitel, der der unteren dicht unter der Querwand. Stiel farblos, etwa so lang wie die Spore, fest (nach Bubäk u. einig. eig. Beob.). Aecidium: Auf Laetuca muralis Less. Belz.: Lehnin, Waldrand b. Gohlitzsee (H.); Fried.: Driesen (Lasch in Klotzsch, Herb. myc. 1178); Landsb.: Ma- rienspring bei Cladow (Syd., Ured. 463 [334 nach Lindroth]; Mye. march. 2912 nach eig. Unters.). — Hierher auch Aecidium prenanthis in Funck, Sammlung krypt. Gewächse. Das Aecidium auf Lampsana wurde in Böhmen nachgewiesen. Uredo- und Teleutosporen: Bisher in der Provinz nicht nachgewiesen. In Böhmen bei Prag (Bubäk in Rabenh.-Pazschke, Fung. eur. et extr. 4422). An dem von Bubäk gesammelten Material in Rabenhorst- Pazschke, Fung. eur. et extr. 4422 und später auch an aus Aecidiosporen gezogenem Material, das Herr Prof. Bubäk die Liebenswürdigkeit hatte mir zu senden, konnte ich in Über- einstimmung mit Herrn Prof. Bubäk feststellen, daß die Uredo- sporen 3, nicht selten allerdings auch nur 2 Keimporen haben, aber nicht ausschließlich 2, wie nach Bubäks bisheriger Angabe anzunehmen war. Da dieselben von mehr oder weniger äqua- torialer oder auch von unregelmäßiger Lage und die Uredosporen auf der ganzen Fläche warzig sind, so gehört demnach P. Opizii nicht zu dem Typus der Puccinia silvatica, sondern schließt sich dem Typus der P. caricis an oder bildet eine selbständige Gruppe, die sich der letzteren nähert. Durch das hiermit nach- gewiesene Vorkommen von derartigen Uredosporen bei einer mit einem Compositen- Aecidium in Verbindung stehenden Puceinia gewinnt auch meine Angabe über 3 Keimporen an den Uredo- sporen bei Puce. serratulae-carieis (vergl. das dort Gesagte) eine weitere Stütze, und ich vereinige daher diese beiden Pilze bis auf weiteres zu einer Gruppe. Einen anscheinend der Puceinia Opizii nahestehenden Pilz bespricht E. Mayor, Ann. mycol. IX, 1911, 341: Aecidien auf Crepis biennis L. Uredo- und Teleutosporen auf Carex muricata L. — 501 — Im Freien zufällig daneben wachsende Lactuca muralis Less. wurde auch infiziert, nicht Taraxacum. Das Verhältnis zu den verwandten Formen wurde nicht untersueht. Vergl. P. silvatica. — Arthur (Mycologia IV, 1912, 7) stellt neuerdings noch Carex siccata Dewey als Nährpflanze der P. Opizii fest. I.* P. serratulae-caricis Klebahn, Kult. IV, 260 (1895). — Biol.: Klebahn, 1. c.; Kult. VI, 30; Ww. R. 315. — P. Schroe- teriana Kleb., Kult. IV, 260. Syd. 656. — Aecidium serra- tulae Schroeter, Pilze 379. S. 522, Fig. Bill. 1. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Serratula tinetoria, Ill. Uredospore, IV. Teleutospore, auf Carex flava von Stenum in Oldenburg. Heteropuccinia, Aecidien auf Serratula tinctoria L,, im Mai und Juni. Uredo- und Teleutosporen auf Carex flava L. experimentell nachgewiesen [nicht auf C. vulpina, wie P. u. H. Sydow angeben, vergl. unten]. Teleutosporen überwinternd. Spermogonien auf der Blattoberseite, unter der Epidermis gebildet, kugelig, von 80—90 u Durchmesser, eingesenkt, mit wenig hervorragenden Mündungsparaphysen. — Aecidien in nicht großer Zahl und nicht besonders dicht gedrängt zu kleinen rundlichen Gruppen auf der Blattunterseite vereinigt, von einem gelb bis braun verfärbten Hofe umgeben und oberseits ent- sprechend verfärbte Flecken verursachend. Peridie becherförmig- zylindrisch, eingesenkt, Saum wenig hervorragend, zerschlitzt. Zellen 18—22 u hoch, 18—20 u tief, mit schräg liegenden Quer- wänden, dadurch etwas dachziegelig sich deckend, im übrigen aber nicht übergreifend, Außenwand bis 8 «u dick, fein quer- gestreift, Innenwand bis 4 „u dick, durch Stäbchenstruktur derb- warzig. Sporen in deutlichen Ketten, ellipsoidisch bis polyödrisch, 14—17 u breit, 12—14 u hoch. Membran kaum 1 u dick, farblos, feinwarzig, Warzenabstand kaum 1 u, zwischen den feinen Warzen einzelne gröbere zerstreut und außerdem größere Platten, die ab- fallend kahle runde Stellen zurücklassen. — Uredolager auf der Unterseite der Blätter, bis '/; mm groß, hellbraun. Sporen rundlich oder kurz ellipsoidischh 24—26:18—21 u. Membran bräunlich, 2—2,5 u dick, entfernt stachelwarzig, Warzenabstand ca. 2,5 u, mit anscheinend meist 3 Keimporen. — Teleutosporen- lager meist auf der Blattoberseite, mitunter in kleinen Gruppen dicht gedrängt, klein, '/„—1 mm lang, anfangs braun, später schwarz, die Epidermis durchbrechend und nackt werdend. Sporen kurz keulenförmig oder verlängert, manchmal unregelmäßig, 36 bis 60:14—22 u, an der Querwand etwas eingeschnürt, obere Zelle meist etwas angeschwollen, am Scheitel abgerundet oder gerade oder schief zugespitzt, untere Zelle meist schmäler, wenig angeschwollen, in den Stiel verschmälert. Membran tiefbraun, 1—2 u dick, oben auf 6—10 u verdickt. Keimporus der oberen Zelle am Scheitel oder wenig seitlich, der der unteren wahr- scheinlich dicht unter der Querwand. Stiel die Länge der Spore erreichend, schwach gelblich, fest (nach eig. Beob.). Da der Name P. Schroeteriana beanstandet worden ist, weil bereits eine Pucc. Schroeteri Pass. existiert, ziehe ich es vor, den seinerzeit gleichzeitig in Vorschlag gebrachten Namen P. serratulae-caricis zu gebrauchen. Ob Pucc. serratulae- caricis wirklich in die Gruppe mit 3 Keimporen an den Uredo- sporen gehört, kann ich nicht mit voller Sicherheit behaupten. In meiner ersten Veröffentlichung über den Pilz ist von „einigen“ Keimporen die Rede und es sind 3 gezeichnet. Es war aber schon damals nur dürftiges Uredomaterial vorhanden, und dasselbe war nicht durch Kultur erhalten. An den aufbewahrten Proben finde ich auch jetzt 3 Keimporen; es könnte aber ein Irrtum in bezug auf die Zugehörigkeit vorliegen. Neue Versuche habe ich bisher nicht anstellen können; dieselben wären aber sehr wünschens- wert, um die vorliegende Frage zu entscheiden. Aecidien: Auf Serratula tinctoria L. Telt.: Wiesen bei Köpenick (H. Paul); Ohav.: Finkenkrug (Sydow, Mye. march. 4734); Whav.: Hohenauer See bei Rathenow (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898). Uredo- und Teleutosporen: In der Provinz bisher nicht nachgewiesen. Außerhalb des Gebiets auf Carex flava L. bei Stenum in Oldenburg (Originalstandort). In den unter dem Namen P. Schroeteriana Kleb. heraus- gegebenen Exsikkaten Sydows (Myc. march. 4735 und Ured. 1322), die bei Finkenkrug anscheinend in der Nachbarschaft des Aecidiums gesammelt wurden, ist die Nährpflanze fälschlich als Carex vulpina bezeichnet; das Material ist zur Bestimmung nicht ausreichend, ob sie C. flava sein könnte, ist nicht festzustellen. Es sind — 50° — nur längliche Uredosporen, 20—28:15—19 u, mit 2 im oberen Teile liegenden Keimporen vorhanden. Die auf den Britzer Wiesen (Sydow, Myc. march. 3621) und im Grunewald hinter Paulsborn (H.) angeblich auf C. flava gesammelten Pilze sowie der an dem letztgenannten Standort auf der verwandten C. Oederi gesammelte Pilz (H.) haben 2 Keimporen an den Uredosporen. Serratula soll an diesen beiden Standorten nicht vorhanden sein. £) Aecidien unbekannt, bezugsweise aus den vorhandenen Daten (Nährpflanze, Standort) nicht zu erschließen. Die im folgenden zusammengefaßten Pilze bilden weder eine Spezies noch überhaupt eine natürliche Gruppe, sondern gehören entweder zu irgend einer der voraufgehend genannten Arten oder sind Arten mit noch aufzufindendem Aecidium. Wenn sie mit einem Namen bezeichnet werden sollen, ist Puccinia caricis der einzig mögliche'). Im Gegensatze zu der später folgenden morpho- logisch abweichenden Gruppe bezeichne ich die hier vorliegende als Puccinia caricis A. Ob die Nährpflanzen immer richtig bestimmt sind, muß dahin gestellt bleiben. Die in den Exsikkaten enthaltenen Proben sind meist zur Kontrolle zu dürftig. Auf Carex filiformis L. Uredo 22—30 :18—12 u, tiefbraun. Telt.: Grunewald (Sydow, Myc. march. 635); Rudower Wiesen (Sydow, Myc. march. 3442, Nährpflanzen richtig bestimmt ?). Auf Carex acutiformis Ehrh. (paludosa Good.) vergl. P. urticae- caricis u. ribesii-caricis. ÖOhav.: Bredower Forst (Syd., Ured. 818); 'Whav.: Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf, B. V.P. B. XXXV, 1893); Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Lenzen (J., B. V.P.B. XLI, 1899). Auf Carex vesicaria L. Uredo 23—27:20—22 p, rundlich, hell- braun. Berlin: Genshagen (Sydow, Myc. march. 3612). — Pommern: Rügen- walde (Syd., Ured. 817). Auf Carex rostrata With. (ampullacea Good.). Uredo 29—34: 22—25 x, eiförmig, tiefbraun. Zehlendorf (Sydow, Myc. march. 513, Nähr- pflanze?). ') Ich halte es für unbedingt zweckmäßig, den Namen P. caricis für die Formen mit unbekanntem Aecidium zu reservieren, da es auch bei fort- geschrittenerem Stande unserer Kenntnis immer noch solche geben wird, deren Aecidium man noch nicht kennt, und die man auch nicht als neue Arten beschreiben kann. — 504 — Auf Carex pseudocyperus L. Berlin: Riemeister See (Sydow, Myec. march. 1124), Schlachtensee (Syd., Ur. 960); Jüt.: Dahme (Groenland). Auf Carex pallescens L. Uredo 23—29:18—21p, rundlich und eiförmig, hellbraun. Muskau (Sydow, Mye. march. 4309; Nährpflanze?). Auf Carex sparsiflora Steudel (vaginata Tausch). Uredo 22—25: 19— 21 u, rundlich, hellbraun. Berlin: Botan. Garten (Sydow, Myc. march. 3017). — In nordischen Ländern ist auf der Nährpflanze Puccinia vaginatae Juel (Aecidium auf Saussurea) beschrieben worden. Auf Carex panicea L. Berlin: Botan. Garten (Kärnbach); Telt.: Grunewald, Paulsborn (H.); Ohav.: Finkenkrug (M.); Wprig.: Putlitzer Heide (J.). — Holstein: Meyendorf (J.). — Uredolager bis '/, mm, hellbraun, in Reihen. Sporen 21—27:19—22p. Membran 2—3 }. dick, auf der ganzen Fläche stachelwarzig, Warzenabstand 2,5—3 p. Keimporen 3 (—4?), äquatorial ge- legen. Teleutosporenlager bis reichlich Y,;, mm lang, rund oder länglich, in Gruppen oder in Reihen größere Flächen bedeckend. Sporen 32—57 :16—21 p. Membran braun, 1—1,5 x dick, am Scheitel bis auf 11 p. verdickt; hier bildet die äußere Schicht eine Art breiter heller Kappe. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig. Auf der den beiden voraufgehenden Arten verwandten C. pendula Huds. wird von Schroeter P. urticae-caricis angegeben. Auf Carex rigida Good. Uredo 23—27 :20—22 p, rundlich, hellbraun. Berlin: Botan. Garten (H.). Auf Carex acuta L. Berlin: Botan. Garten (Kärnbach, Nährpflanze als Car. tricostata), Tiergarten (M.); Telt.: Zehlendorf (Sydow, Myec. march. 4308); Niedb.: Börnicke (Eichelbaum), Tegel (M.); Rupp.: Neuruppin (Warn- storf); Oprig.: Elsholz bei Laaske (J., Urtica und Ribes in der Nähe. Uredo 30-35 :23—29 u; Teleutosporen 39—57 : 18—21 y); Wprig.: Lenzen, Rudower See (J., B. V.P.B. 1899), vergl. P. urticae-carieis u. ribesii-carieis. Auf Carex Goodenoughii Gay. Berlin: Paulsborn (Sydow, Mye. march. 1123), Botan. Garten (nach M., B. V.P.B. XXXVI, 1894); Wprig.: Putlitzer Heide (J.; Uredo 22—24 :21—22 u; Teleutosporen 35—61 :18—22 p), vergl. P. urticae-caricis, ribesii-caricis, paludosa, uliginosa. Auf Carex stricta Good. Telt.: Genshagen (Sydow, Mye. march. 3611), vergl. P. urticae-caricis u. ribesii-caricis. b) Uredosporen mit 2 dem oberen Ende genäherten, meist einander gegenüberliegenden Keimporen; unter jedem Keimporus eine rundliche Stelle der Membran ohne Stachelwarzen. Artengruppe') der Puccinia silvatica. a) Aecidien auf Compositen. 112.* P. silvatica Schroeter, Beitr. z. Biol. III, 68 (1879). W. 223. P. 172. Fischer, Ur. Schw. 289. Syd. 657. — Biol.: e) Vergl. das zu der Artengruppe der P. caricis Gesagte. — 505 ° — Schroeter 1. c.; Pilze 328. Dietel, Oest. Bot. Z. 1889, 258. Magnus, Nat. med. Verein Innsbruck XXI (19). Klebahn, Kult. I, 20; Ww. R. 302. Wagner, Hedw. XXXIV, 228; D. B. G. XIV, 215. Dietel, Hedw. XXIV, 230; Ber. nat. Ges. Leipzig 1895/96, 198. Fischer, Entw. Unt. 45. Bubäk, Verh. nat. Ver. Brünn 1898, 2. — Beschr.: Juel, Oefv. Vet. Ak. Förh. 1896, Nr. 3, 218. — Mayus, Chl. Bact. 2, X, 1903. Iwanoff, Cbl. Bact. 2, XVII, 1907. — Aecidium taraxaci Schmidt et Kunze, Myk. Hefte I, 85. — Caeoma compositarum Link, Spec. II, 50 p. p. S. 522, Fig. B112. 1. Peridienzellen, II. Aecidiospere, auf Taraxacum officinale von Bremen; 112a. I. Uredospore, II. Teleutospore auf Carex Schreberi vom Grunewald; 112b. I. u. Il. desgl. auf C. brizoides aus dem bot. Garten in Berlin; 112c. I. u. Il. auf Ü. ligerica von Altengamme. Heteröcisch. Aecidien des ursprünglich als P. silvatica beschriebenen Pilzes auf Taraxacum officinale Web., im Juni, mitunter auch später, noch im September oder Oktober. Uredo- und Teleutosporen auf Carex brizoides L. (Schroeter). Teleuto- sporen überwinternd. Später wurden weitere Kombinationen von Compositen-Aeeidien mit Carex-Puccinien als Puccinia silvatica bezeichnet, ohne daß über das genauere Verhältnis zu dem erstgenannten Pilze Untersuchungen angestellt worden sind. Gegenwärtig sind folgende Fälle bekannt: Uredo- und Teleuto- Aeecidien auf: E Gewährsmann: sporen auf: Taraxacum offi- cinale Web. Carex brizoidesL. Schroeter 1879. Wagner 1895. Fischer 1898. Die- tel 1895. Fischer 1898. » 5: su) PrACCOx Schreb. Schroeter 18837. 5 a „ arenaria L. Klebahn 1892. 5 m x silvatica Huds.? Wagner 1895'). ') Wagner hat außer mit dem Pilze auf Carex brizoides auch mit einem Pilze auf C. silvatica Versuche gemacht und behandelt beide wie — 506 — Y Uredo- und Teleuto- Aecidien auf: sporen auf: Gewährsmann: Taraxacum offi- cinale Web. Carex ligerica Gay') Klebahn 1910, „ eroceum Dahlst. „ ‚capıllarısb. Juel 1917 „ serotinum W.K. » Steno- phylla Wahlenb. Treboux 1912°). Senecio nemoren- sis L. „ brizoides Schroeter 1887. Wagner 189. „ silvatica? Wagner 1895). r Fuchsii Gmel. „ brizoides Wagner 1895. „. silyatica? Wagner 1895)). „ 5» Lappa officinalis All. 14 brizoides Dietel1889. Wag- ner 1895. 2 2 „. silvatica? Wagner 18951). Crepis spec.? »„ brizoides Magnus 1892. „. biennis D. »„ pallescens L. Bubäk 1898. n &: „ muricataL. Mayor 1907 Anscheinend gehören aber die Pilze mit den Aecidien auf Taraxacum, Senecio, Lappa und Crepis verschiedenen bio- logischen Arten an. Spermogonien in kleinen Gruppen zusammenstehend, honig- gelb. — Aecidien (auf Taraxacum officinale) auf ange- schwollenen, von einem verfärbten Hofe umgebenen und oberseits völlig identisch. Es ist aber aus seiner Darstellung nicht ersichtlich, welche Versuche mit dem Pilze auf ©. silvatica gemacht sind, ?) Svensk Bot. Tidskr. V, 1911, 232. Zusammenhang nur aus dem Vor- kommen erschlossen. ®) Ann. mycol. X, 1912, 75. Vielleicht hierher gehörig. *) Ann. mycol, IX, 1911, 341. Platz an dieser Stelle zweifelhaft, vgl. P. Opizii. ä Br — 507 — gelb oder rötlich gefärbten Blattflecken, die zentrale Spermogonien- gruppe meist dicht gedrängt umgebend, größere oder kleinere, rundliche oder unregelmäßige Haufen bildend, unterseits oder selten vereinzelt oberseits hervorbrechend; nicht selten auch an den Blütenschäften. Peridie becherförmig, mit ausgebogenem, zerschlitztem Rande. Peridienzellen fest verbunden, in deutlichen Längsreihen, außen nach unten übereinandergreifend. Außen- wand dick, bis 8 u, deutlich quergestreift, auf der Fläche punktiert. Innenwand etwas dünner, 4—6 «, an den Rändern dicker als in der Mitte, durch Stäbchenstruktur gleichmäßig kleinwarzig. Sporen in langen deutlichen Ketten, rundlich- bis oval-polyedrisch, 12—16:10—14 u. Membran dünn, 1 u, sehr dicht und fein warzig, Warzenabstand kaum 1 u, zwischen den feinen Warzen stellenweise gröbere und außerdem größere abfallende Plättchen. Tragzellen lang, Hymenium hoch, zwischen ausgewachsenen und eben angelegten Sporen allmählicher Übergang!) (nach Fischer, Juel u. eig. Beob.). — Uredolager auf der Blattunterseite auf gelblichen Flecken, klein, 1 mm, elliptisch, von Resten der anfangs blasenförmig emporgehobenen Epidermis umgeben, bräunlichrot. Sporen eiförmig, 21—24:14—20 u; Membran gelbbraun, mit locker stehenden Stacheln besetzt, Warzenabstand 2—3 u. Keim- poren 2, im oberen Teil der Spore, meist einander gegenüber liegend; unter denselben je eine rundliche Membranstelle ohne Stacheln. — Teleutosporenlager auf der Blattunterseite, länglich rund oder strichförmig, bis '/ı mm breit, stark polsterförmig vor- gewölbt, früh nackt, schwarzbraun. Sporen meist keulenförmig, 35—52 :14—21 u, am Scheitel gerundet oder abgeplattet, seltener verjüngt oder ungleichseitig, am Grunde in den Stiel verschmälert, an der Grenze beider Zellen mehr oder weniger eingeschnürt, untere Zelle meist länger und schmäler als die obere. Membran gelbbraun, glatt, am Scheitel dunkler und auf 7—10 u verdickt, je ein Keimporus seitlich vom Scheitel und dicht unter der Scheide- wand. Stiel ziemlich kurz, fest, gelblich. Sporen nicht abfällig (nach Fischer). Aecidien durch die verdickten Blattflecke, das hohe Hymenium und die deutlichen Peridienzell- und Sporenketten von denen der P. variabilis verschieden (Jue]). ') Vergl. P. variabilis, — 508 — Aecidien: Auf Taraxacum officinale Web. Berlin: (Eysenhardt 1819), Bot. Garten (H., auch in Sydow, Myec. march. 730; im September und Oktober gesammelt), Hippodrom (Syd., Ur. 27), Wilmersdorfer Wiesen beim Joachims- thaler Gymnasium 1888 (Sammler?); Ang.: Pimpinellenberg bei Oderberg (M.); Telt.: Wannsee (Syd., Ur. 634); Belz.: Lehnin, Waldrand am Golitzsee (H.); Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Lenzen (J., August-September!); Landsb.: Zechower Berge (M., B. V.P.B. XXVIIl, 1886), Tamsel (V.). — Prov. Sachsen: Hämerten bei Stendal (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898). Auf Senecio nemorensis_L. Sachsen: Königstein (Krieger in Sydow, Myc. march. 200; Rabenh., Fung. eur. 4031). Gr. Winterberg (M.; Syd., Ur.*337). Auf Lappa officinalis All. Leipzig (Pazschke in Syd., Ur. 228). Uredo- und Teleutosporen: Auf Carex arenaria L. Außerhalb des Gebiets: Jakobsberg bei Bremen (Kleb., durch Kulturversuch 1892 geprüft). Auf Carex ligerica Gay. Außerhalb des Gebiets: Kirschwärder bei Hamburg (J., von mir durch Versuche 1910 geprüft, cf. F. s.. e. 385). Die nachfolgenden Uredo- und Teleutosporenpilze lassen sich nur mit Vorbehalt hierher ziehen: Auf Carex brizoides L. Berlin: Botan. Garten (H., auch in Sydow, Myc. march. 729; Ur. 26). Auf Carex Schreberi Schrnk (= praecox Schreb.). Berlin: Botan. Garten (H.), Hippodrom (Sydow, Myc. march. 2215; Ur. 227), Grunewald- see (H.). Auf Carex ligerica Gay. Schlachtensee (Syd., Ur. 580, 581). Auf Carex pallescens L. Oprig.: Triglitz, Telschow bei Putlitz (J). Uredolager 0,5 mm lang, hellbraun, blattunterseits, in Reihen, über die ganze Fläche verteilt. Sporen kurzellipsoidisch, 21—29:17—20 »; Membran 1,5 bis 2,5 » diek, Warzenabstand 2—25 y. Keimporen 2, gegenüberliegend. 113. P. extensicola Plowright, Brit. Ured. 181 (1889). — Syd. 667. Klebahn, Ww. R. 315. Liro, Ured. Fenn. 199. Fig. 522, Fig. B1l3. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Aster tripolium, IlI. Uredospore auf Carex extensa von Heiligenhafen. Heteröcisch, Aecidien auf Aster tripolium im Frühjahr, Uredo- und Teleutosporen auf Carex extensa Good., nach Plowright. Teleutosporen überwinternd. Spermogonien eine zentrale Gruppe zwischen den Aeecidien bildend.. — Aecidien auf beiden Blattseiten und auf Stengel- teilen, auf /s—1 cm großen helleren Flecken, locker gestellt, zerstreut oder in Gruppen, mitunter in Kreisen, schalenförmig, — 509 — mit gelblich-weißem, umgebogenem, zerschlitztem Saume. Peridien- zellen im Peridienlängsschnitt schief parallelogrammförmig, außen nach unten und innen nach oben übergreifend, groß, ca. 20 u hoch, ca. 18 u tief, längere Diagonale bis 40 u. Außenwände bis 7 u dick, fein quergestreift, Innenwände wenig dünner, bis 4 u dick, durch Stäbchenstruktur derbwarzig. Sporen rundlich, 13—13 u. Membran dünn, kaum 1 u, farblos, sehr fein und dicht warzig, Warzenabstand kaum 1 «, zwischen den feinen Warzen gröbere und außerdem größere abfallende Plättchen. — Uredolager zerstreut, /s—-1 mm groß, länglich oder langgestreckt, auf blassen Flecken, besonders der Blattoberseite, von der gespaltenen Epi- dermis teilweise bedeckt, einzeln oder in kleinen Gruppen. Sporen rundlich oval oder unregelmäßig, 22—30 :16—22 u, nach eig. Mess. 18—23 :14—20 u. Membran ca. 1,5 w dick, hellbraun, entfernt stachelwarzig, Warzenabstand 2—3 u; Keimporen 2, im oberen Teil einander gegenüberliegend, darunter je eine rundliche Membranstelle ohne Stacheln. — Teleutosporenlager klein, 0,5—1 mm lang, lange von der Epidermis bedeckt, zuletzt frei, schwarz. Sporen fast keulenförmig, 40—60 :18S—24 u, oben abgestutzt oder abgerundet, selten zugespitzt, an der Querwand wenig eingeschnürt, nach unten verjüngt. Membran glatt, braun, am Scheitel bis auf 8 « verdickt. Stiel kurz, farblos. Mitunter einzellige Teleutosporen (nach Plowright, Liro u. eig. Beob.). An der Ostsee bei Warnemünde und bei Heiligenhafen (J.). In der Provinz bisher nicht gefunden. 114.* P. linosyridi-caricis Fischer, Ured. Schw. 275. — Iwanoff, Cbl. Bact. 2, XVII, 1907. — Aecidium linosyridis Lagerheim, Mitteil. bad. bot. Verein Nr. 55/56, 1888 (46). Heteröcisch, Aecidien auf Aster linosyris Bernh. Uredo- und Teleutosporen auf Carex humilis Leyss. Spermogonien auf beiden Blattseiten, fast kugelig., — Aecidien in kleinen Gruppen auf beiden Blattseiten, becher- förmig, mit zerschlitztem Saum. Zellen in Längsreihen, fest ver- bunden, außen nach unten, innen nach oben übergreifend. Außen- wände bis 7 u dick, quergestreift, Innenwände bis 5—6 w dick, durch Stäbchenstruktur warzig. Sporen in deutlichen Ketten, kugelig bis polyädrisch, selten länglich, 21 :14—18 u, Membran dünn, sehr fein warzig. Inhalt orange. — Uredolager bald — 510 — durch Teleutosporen ersetzt. Uredosporen ellipsoidisch oder seitlich abgeplattet, 13—24 :14—20 u. Membran bis 3 „ dick, entfernt stachelig, auf der Breitseite oft glatt. Keimporen 2, oberhalb der Mitte meist einander gegenüberliegend, an abgeplatteten Sporen auf der Breitseite.. — Teleutosporenlager auf der Blattunter- seite, elliptisch oder rundlich, '/ı—'/s mm lang, schwarzbraun, stark polsterförmig, anfangs epidermisbedeckt, später nackt. Sporen ellipsoidisch bis keulenförmig, 35—56 :19—24 u, am Scheitel meist gerundet oder verjüngt, an der Querwand nicht stark ein- geschnürt, nach unten verjüngt; untere Zelle meist länger und schmäler. Membran glatt, hellbraun, oben dunkler, am Scheitel bis auf 12 u verdickt. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, aber meist etwas seitlich, der der unteren dicht unter der Quer- wand. Stiel fest, gelblich, Sporen nicht abfällig (nach Fischer). Uredo- und Teleutosporen: Auf Carex humilis Leyss. Ang.: Pimpinellenberg bei Oderberg (M). Aecidien bisher nicht nachgewiesen, Aster linosyris wird aber .als im Odertal, z. B. bei Freienwalde (ca. 2 Meilen von Oderberg) vorkommend angegeben. 115.* P. vulpinae Schroeter in Rabenh., Fung. eur. (1874) Nr. 1886; Hedw. 1874, 187. W. 182. Syd. 669. — Biol.: Schroeter, Pilze I, 1887, 330; Beitr. z. Biol. III, 69 (1879). — Klebahn, Ww. R. 307. S. 522, Fig. B115. I. Uredospore, II. Teleutospore auf Carex vulpina von Triglitz. Heteröcisch. Aecidien auf Tanacetum vulgare L. (Schroeter 1887), vielleicht (eine andere Form oder Spezies?) auch auf Achillea ptarmica L. (Schroeter 1879), im Mai und Juni. Uredo- und Teleutosporen auf Carex vulpina L. Teleutosporen überwinternd. Spermogonien in kleinen Gruppen beisammenstehend, orangerot. — Aecidien kreisförmig gestellt, kurz zylindrisch, mit weißem, zerschlitztem Saume. Sporen orangerot (Schroeter, Pilze I, 330). — Uredolager auf der Blattunterseite, klein, punkt- oder strichförmig, bis '/; mm groß, in langen Reihen angeordnet, mit- unter die ganze Fläche bedeckend. Sporen kugelig, ellipsoidisch oder eiförmig, 20—30 :14—20 u. Membran 1,5—2 u dick, hell- braun, stachelwarzig, Warzenabstand ca. 2u. Zwei nicht sehr — 51 — deutliche, meist im oberen Teil einander gegenüberliegende Keim- poren, darunter je ein kahler Fleck. Inhalt mit hellrotem Öl. — Teleutosporenlager auf der Blattunterseite elliptisch oder linien- förmig, meist nicht über '/; mm lang, mitunter zu längeren Strichen zusammenfließend, in langen Reihen angeordnet oft über die ganze Fläche verteilt, lange von der Epidermis bedeckt. Sporen keulen- oder spindelförmig oder auch fast walzenförmig, 36 — 60 : 14—17 u, einzeln bis 70 «u lang, am Scheitel rundlich abgestutzt oder auch in eine stumpfe Spitze verjüngt, in der Mitte wenig eingeschnürt, am Grunde allmählich oder bogenförmig verschmälert. Membran sehr hell bräunlich, 1—1,5 u dick, am Scheitel nicht sehr stark, nur auf etwa 5 u verdickt. Keimporen undeutlich. Inhalt frischer Sporen hellrötlich. Einzeln einzellige Teleutosporen (n. Schroeter u. eig. Beob.). Die Teleutosporen weichen durch die verhältnismäßig geringe Membranverdickung am Scheitel von denen der verwandten Arten ab. Aecidien: Auf Tanacetum vulgare L. Bisher in der Provinz nicht gefunden, von Schroeter bei Breslau beobachtet. Uredo- und Teleutosporen: Auf Carex vulpinaL. Niedbar.: Birkenwerder (H.); Oprig.: Triglitz (J.), Meyenburg (nach J., B. V.P.B. XXXIX, 1897); Wprig.: Lenzen (J., B. V.P.B. XLI, 1899). — Thüringen: Ilversgehofen bei Erfurt (Diedicke). Der als P. vulpinae bezeichnete Pilz von Pichelswerder in Sydow, Mye. march. 1126 gehört nicht hierher, sondern vermutlich zu P. urticae-caricis oder zu P. ribesii-carieis. Die Nähr- pflanze ist nicht Carex vulpina, sondern vielleicht C. acuta oder etwas Ähnliches. Auch in Sydow, Mye. march. 4735, von Finkenkrug, ist die Nährpflanze fälschlich als P. vulpina bestimmt (vergl. P. serratulae-caricis). 16. P. aecidii-leucanthemi Fischer, Bull. Herb. Boiss. VI, 1898, 11; Ur. Schw. 277. Syd. 663. — Iwanoff, Cbl. Bact. 2, XVII, 1907. — Aecidium leucanthemi de Candolle, Fl. Fr. VI, 94. W. 263. Heteröcisch, Aecidien auf Chrysanthemum leucan- themum L. Uredo- und Teleutosporen auf Carex montanaL. — 512 — Spermogonien auf beiden Blattseiten, unterseits in der Mitte von Aecidiengruppen. — Aecidien in runden Gruppen, mitunter kreisförmig gestellt. Peridien weißlich, Saum umgebogen und zerschlitzt. Zellen in deutlichen Reihen, außen nach unten, innen dachziegelartig nach oben übergreifend; Außenwände bis 10 u, quergestreift, Innenwände 3—4 u dick, durch Stäbchen- struktur warzig. Sporen in deutlichen Ketten, stumpf polyädrisch, Durchmesser 14—18 u; Membran dünn, undeutlich feinwarzig. — Uredolager klein, in der Längsrichtung des Blattes verlängert, bis '/ı mm lang, lange von der Epidermis bedeckt. Sporen kugelig bis eiförmig, Durchmesser 18—21 u. Membran farblos oder gelblich, mit kurzen, entfernt stehenden, konischen Stacheln besetzt. Keimporen 2, etwas über der Mitte der Sporen gelegen. — Teleutosporenlager den Uredolagern entsprechend. Teleuto- sporen birnförmig bis keulenförmig, 42—50 : 1S—21 u, am Scheitel oft papillenförmig vorgezogen, zuweilen ungleichseitig, seltener regelmäßig gerundet, an der Querwand wenig eingeschnürt, am Grunde verjüngt; untere Zelle etwas länger und schmäler. Membran glatt, braun, am Scheitel auf 14—17 u verdickt. Stiel meist kürzer als die untere Zelle, Sporen nicht abfällig (nach Fischer). Von A. Vill bei Haßfurt in Franken gefunden (Allescher u. Schnabl, F. bav. 627), in der Provinz Brandenburg bisher nicht beobachtet. Die Aecidiennährpflanze ist gemein, die Teleutosporennährpflanze kommt nur sehr zerstreut vor. 117.“ P. Schoeleriana Plowright u. Magnus, Quart. Journ. Micer. Science n. 8. XXV, 167 u. 170. [Referat: Hedw. 1886, 39]. Biol. auch Journ. Linn. Soc. Bot. XXIV, 90—93. — Plo- wright, Br. Ur. 171. Klebahn, Ww. R. 308. Syd. 659. — Aecidium jacobaeae Greville, Flor. Edin. 445 (1824). — Ae- cidium senecionis Desm., A.S.N. 2, VI, 1836, 242. S. 522, Fig. B117. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Senecio jacobaea, von Wannsee; 117a. I. Uredospore, II. Teleutospore auf Carex ligerica aus Sydow, Myc. march. 3534; 117b. Teleutospore auf C. ligerica aus Sydow, Myc. march. 3538. Heteröcisch, Aecidien auf Senecio jacobaea L. im Mai und Juni, Uredo- und Teleutosporen auf Carex arenaria L. Teleutosporen überwinternd. — Ob die im folgenden erwähnten Pilze auf Carex ligerica Gay hierher gehören, bedarf der Unter- suchung. — 53 — Spermogonien auf der oberen Blattseite.e — Aecidien besonders auf den unteren Blättern, auf runden gelben Flecken, unterseits hervorbrechend. Peridien mit umgebogenem, zerschlitztem Saume. Zellen sehr groß, im Peridienlängsschnitt rhombisch, außen nach unten übergreifend, nach innen weit vorspringend, ca. 20 u hoch, die längere Diagonale bis 45 uw lang, Außenwand bis 7 u dick, fein quergestreift, Innenwand bis 4 u, durch Stäbchen- struktur derbwarzig.. Sporen rundlich-poly@drisch, 15—20:12 bis 17 u; Membran kaum 1 u dick, farblos, feinwarzig, Warzen- abstand kaum 1 u. Zwischen den feinen Warzen einzeln und in Gruppen gröbere und außerdem größere Plättchen, die abfallend runde kahle Stellen hinterlassen (nach eig. Beob. an Sydows Material von Wannsee). — Uredolager rundlich oder länglich, braun, meist auf der Blattunterseite, von der zurückgebogenen Epidermis umgeben, blaßgelbe Flecken verursachend. Sporen fast kugelig oder oval, 25—30 :14—20 u. Membran gelblich braun (nach Plowright.. — Teleutosporenlager länglich oder verlängert, groß, hervorragend, schwarz, bald nackt, auf der Blatt- unterseite hervorbrechend. Sporen 60—80:15—20 u, in der Mitte leicht eingeschnürt, obere Zelle rundlich, oval oder nach oben verjüngt, oben gerundet oder zugespitzt, untere Zelle nach unten keilförmig verjüngt; Membran glatt, tiefbraun, die der unteren Zelle oft heller, am Scheitel stark verdickt. Stiele lang, fest (nach Plowright). Mit der Fundortsbezeichnung Wannsee hat Sydow Pilze auf Carex ligerica unter verschiedenen Namen eingelegt und teil- weise auch herausgegeben, nämlich 1. als P. Schoeleriana Plowr. mit Carex ligerica als „neuer Nährpflanze“ 1892, dazu ein Aecidium auf Senecio jacobaea, vergl. Myc. march. 3538 und 3620, Ured. 683, 684 u. 727, und 2. als P. ligericae n. sp, mit der handschriftlichen Be- merkung: „Das Aecidium dieser Art entwickelt sich auf Senecio silvaticus“ 1892, vergl. Myc. march. 3534, ferner Ured. 676 2.677. Zu Puce. ligericae wird in Sydows „Monographia“, wo S. 658 u. 659 P. ligericae und P. Schoeleriana als ver- schiedene Arten aufgeführt werden, Senecio viscosus als Nähr- Kryptogamenflora der Mark Va. 33 — 514 — pflanze des Aecidiums bezeichnet. Ein Exsikkat dieser Aecidien scheint nicht vorhanden zu sein. Über Versuche mit diesen Pilzen hat Sydow nichts weiter publiziert als den Satz in Ured. 677: „Die von mir angestellten Kulturen ergaben die Zusammengehörig- keit beider Fruchtformen“. Eine kurze Notiz nach einer brief- lichen Mitteilung habe ich seinerzeit in die „Wirtswechselnden Rostpilze“ (S. 309) aufgenommen; man könnte erwarten, in der „Monographia Uredinearum“ näheres über die Versuche zu finden, namentlich über die Art und Weise, wie sie angestellt worden sind; aber sie werden dort überhaupt nicht erwähnt! Die daselbst gegebenen Diagnosen stimmen zwar nicht wörtlich überein, aber als einzigen sachlichen Unterschied, auf den Wert zu legen wäre, kann ich daraus nur den in der Länge der Teleutosporen ent- nehmen, die für P. ligerica zu 42—56, für P. Schoeleriana zu 45—80 u (vergl. Plowright 60—80 u) angegeben ist. Ich selbst finde bei der Untersuchung der vorliegenden Materialien keine Unterschiede. Es ist demnach durch die publizierten Tatsachen einstweilen keineswegs bewiesen, daß die beiden oben erwähnten als P. Schoeleriana und P. ligericae unterschiedenen Pilze der Carex ligerica verschiedene Arten oder Formen sind, und es darf nicht überraschen, wenn ich mich auf Grund der zahlreichen, in der vorliegenden Darstellung zur Genüge beleuchteten Ungenau- igkeiten in der wissenschaftlichen Arbeit Sydows auch in diesem Falle sehr skeptisch verhalte. Die Untersuchung der vorhandenen Materialien ergab das Folgende: Uredosporen (Sydow, Myc. march. 3534) meist ellipsoidisch, seltener rundlich, 18—25 : 16 bis 21 u, Membran hellbraun, 1,5—2 « dick, entfernt warzig (Abstand 2,5—3 u), mit 2 gegenüberliegenden Keimporen ver- sehen und unter jedem derselben mit kahlem Fleck. Teleuto- sporen der als P. ligericae und der als P. Schoeleriana be- zeichneten Exsikkaten keulenförmig, 31—55 : 17—22 u, oben meist gestutzt, selten verjüngt, unten in den Stiel verschmälert, in der Mitte etwas eingeschnürt; Membran 1,5 u, am Scheitel bis 12 u dick, hellbraun, Keimporen scheitelständig, bezugsweise unter der Querwand gelegen. Stiel gelblich und fest, mitunter länger als die Spore. Fundort der im voraufgehenden erwähnten Pilze: Wannsee bei Berlin. Von dort liegt im Herbar des K. Museums auch ein Aecidium auf Senecio jacobaea L. (1892). Weitere Beobachtungen über P. Schoeleriana aus der — 515 — Provinz liegen nicht vor. Einen Pilz auf C. ligerica, der aber auch zu Puce. silvatica gehören kann, erwähnt Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898 von Rathenow. 118.” P. dioicae Magnus, Amtl. Ber. 50. Nat. Vers. München 1877, 200. — W.182. P. 173.. Fischer, Ur. Schw. 283. Syd. 653. — Biol.: Schroeter, Pilze I, 330 (1887). Rostrup, Ov. Vid. Selsk. Forh. 1884, 16. Fischer, Entw. Unt. 8. Jacky, Schweiz. bot. Ges. IX, 1899, 27. Klebahn, Ww. R. 304. — Iwanoff, Cbl. Bact. 2, XVII, 1907. — Aecidium cirsii de Candolle, Fl. Fr. VI 94. S. 522, Fig. B118. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore auf Cirsium oleraceum, III. Teleutospore auf Carex dioica von Triglitz. Heteröcisch. Aecidien auf Cirsium-Arten, experimentell nachgewiesen auf C. oleraceum Scop., palustre Scop., spino- sissimum Scop., heterophyllum All., rivulare Horn. (?), im Frühjahr (Mai, Juni). Uredo- und Teleutosporen auf Carex dioica L., ferner nach Jacky auf C. Davalliana Sm. und C. alba Scop. Teleutosporen überwinternd. Spermogonien auf der Blattoberseite, rundlich, eingesenkt, unter der Epidermis gebildet, von 110—140 u Durchmesser. — Aecidien dichtstehend in rundlichen Gruppen auf der Blatt- unterseite, zuweilen auch oberseits. Peridie weiß, becherförmig, Rand nach außen gebogen, zerschlitzt. Zellen groß, 25—30 u hoch, bis 25 u dick, fest miteinander verbunden, außen nach unten übereinander greifend, auf der Innenseite einander nach oben dachziegelartig deckend, in deutlichen Reihen. Außenwand bis auf 10 u verdickt, fein quer gestreift, außen punktiert, Innen- wand dünner, nach oben etwas an Dicke zunehmend, durch Stäbchenstruktur warzig. Sporen in deutlichen Ketten, stumpf- polyeödrisch, 24:21 u. Membran kaum 1 u dick, fein warzig, Warzenabstand kaum !/s uw, zwischen den feinen Warzen einzeln und in Gruppen etwas derbere und außerdem größere Platten, die abfallend kahle Stellen hinterlassen. — Uredolager klein, rund- lich, kastanienbraun. Sporen kugelig, ellipsoidisch oder eiförmig, bis 25 wu lang. Membran hellbraun, stachelig. Keimporen? Inhalt farblos (nach Schroeter).. — Teleutosporenlager rundlich oder verlängert, '/„--2 mm lang, oft fast von derselben Breite wie das Carex-Blatt, auf dem sie sitzen, mitunter auch zwei neben- 332 — 516 — einander, sehr dick polsterförmig und auffällig, früh nackt, von Epidermisresten umgeben, tief schwarz. Sporen teils kurz-, teils langgestreckt-keulenförmig, teils auch lang-spindelförmig, 32—62: 15—21 u, am Scheitel abgerundet oder zugespitzt, seltener ab- gestutzt, oft ungleichseitig, an der Grenze beider Zellen mehr oder weniger eingeschnürt, unten in den Stiel verschmälert; untere Zelle meist länger und schmäler als die obere. Membran glatt, braun, am Scheitel auf 7—10 u verdickt. Keimporus der oberen Zelle seitlich an der Scheitelverdickung, der der unteren Zelle dicht an der Scheidewand. Stiel fest, bräunlich, mitunter die Länge der Spore erreichend, Sporen nicht abfällig (nach Fischer u. eig. Beob.). Da der Bau der Uredosporen nicht genügend beschrieben ist, ist die Stellung des Pilzes unsicher. Aecidien: Auf Cirsium oleraceum Scop. Berlin: (Sydow, Myc. march. 128; als Aec. zu P. flosculosorum bezeichnet); Rupp.: Warenthin (H.,B.V.P.B. 1903); Landsb.: Zechow bei Landsberg (Syd., Ur. 316; Myc. march. 2913). — Prov. Sachsen: Löberitz b. Zörbig (Staritz in Rabenh., Fung. eur. 2190). Auf Cirsium palustre Scop. Obbar.: Eberswalde (Ascherson); Rupp.: Warenthin und Zarenthin (H.); Oprig.: Triglitz (J.); Landsb.: Marienspring (Sydow, Myc. march. 2914), Marwitz (Syd., Ur. 317). — Mecklenb.: Schalen- tiner See (Lübstorf, Arch. Mecklenb. 1877). Uredo- nnd Teleutosporen: Auf Carex dioica L. Berlin: Botan. Garten (H. 1889); Telt.: Grune- wald, Paulsborn (Sydow, Myc. march. 2822), Rudower Wiesen (Bauer 1831); Belz.: Lehnin (M.); Oprig.: Triglitz (J.). — Holstein: Diekmoor bei Hamburg (J., F. s. e. 384). — Die Uredosporen scheinen selten beobachtet worden zu sein. Auch an dem vorliegenden Material sind nur Teleutosporen. 119.* P. centaureae-caricis Tranzschel, Mus. Bot. Acad. St. Petersb. VIL, 1909, 12. Heteröcisch. Aecidien auf Centaurea-Arten, Uredo- und Teleutosporen auf Carex-Arten. Nach Tranzschels Vorschlag vereinige ich in dieser Sammelspezies die bisher als getrennte Arten beschriebenen Centaurea-Carex-Puccinien und betrachte sie als Spezialformen, in ähnlicher Weise, wie es oben mit den Ribes-Carex-Puccinien geschehen ist. Die gesonderte Besprechung und die ursprünglichen Diagnosen sind jedoch auch hier bei- behalten worden. Die Vereinigung geschieht übrigens unter dem Vorbehalt, daß die Uredosporen aller Formen denselben Bau haben, was bisher nicht untersucht ist. Es sei auf die Unterschiede verwiesen, die sich zwischen den beiden hier unterschiedenen Hauptgruppen der Carex-Puccinien, sowie auch zwischen Puc- cinia centaureae und P. jaceae finden, und die sich mög- licherweise innerhalb dieser heteröcischen Formen wiederholen könnten. Die zugehörigen Aecidien dürften unter dem Namen Aecidium centaureae (DC.) zusammenzufassen sein). 1. P. earieis-montanae Fischer, Bull. Herb. Boiss. VI, 1898, 12. — Syd. 662 u. 899. — Biol.: Fischer, Entw. Ur. 23; Ur. Schw. 279. DBandi, Hedw. 1903. — Mayus, Cbl. Bact. 2, X, 1903. Iwanoff, Cbl. Bact. 2, XVII, 1907. — Aecidium cen- taureae-scabiosae Magnus, Naturf. Ges. Graubünden, 34. Jahresb. 1890 (34). Aecidien auf Centaurea scabiosa L.,, C. montana L,, C. jacea L., C. jacea var. nigrescens Willd.,, C. nigra L, C. melitensis L, C. amara L., C. axillaris Willd.e Es sind zwei noch weiter spezialisierte Formen vorhanden, von denen die eine mehr an C. scabiosa, die andere mehr an C. montana angepaßt ist. Uredo- und Teleutosporen auf Carex montanaLl,., vielleicht auf C. leporina L. übergehend; Uredo auch auf C. alba Seop. (Fischer u. Bandi). Nach Bandis Versuchen von P. are- nariicola und P. tenuistipes wenigstens biologisch verschieden. Spermogonien auf beiden Blattseiten in kleinen Gruppen, unterseits in der Mitte der Aecidiengruppen. — Aecidien auf der Blattunterseite, meist in rundlichen Gruppen, meist von einem verfärbten Hofe umgeben. Peridie becherförmig, mit umgebogenem zerschlitztem Saume. Zellen in deutlichen Reihen, fest verbunden, außen nach unten und innen nach oben übergreifend; Außen- wände 7—10 # dick, von der Fläche gesehen fein punktiert, Innenwände bis über 5 # diek, mit Stäbchenstruktur, auf der Fläche dichtwarzig. Sporen in deutlichen langen Ketten, stumpf ) Aecidium rubellum Gmelin Syst. 1873 y centaureae de Candolle, Fl. Fr. II, 241 (1805). Bestimmte Nährpflanzen werden nicht genannt. Vergl. auch das unten unter Aec. centaureae beschriebene isolierte Aecidium auf C. paniculata. — 513 — polyödrisch, Durchmesser 14—18 u. Membran dünn, sehr fein warzig. — Uredolager bis 1 mm lang, '/ı—"s mm breit, früh- zeitig nackt. Sporen kugelig bis ellipsoidisch, Durchmesser 18 bis 21 a. Membran braun, entfernt fein warzig, Keimporen 2, im oberen Teile. — Teleutosporenlager den Uredolagern ent- sprechend. Sporen birnförmig, 42—52:18—24 u, am Scheitel gerundet, selten papillenartig vorgezogen, mitunter ungleichseitig, an der Querwand wenig eingeschnürt, nach unten verjüngt; untere Zelle schmäler und oft länger. Membran glatt, am Scheitel auf 10—14 «a verdickt, braun, nach unten heller. Keimporus der oberen Zelle seitlich von der Scheitelverdickung, der der unteren dicht unter der Querwand. Stiel farblos, fest, mitunter so lang wie die Spore; Sporen nicht abfallend. Sporidien farblos (nach Fischer). Uredo- und Teleutosporenlager größer und früher nackt als bei P. aecidii-leucanthemi. Bisher in der Provinz nicht gefunden. Die Teleutosporennährpflanze tritt nur selten auf (Jungfernheide, Bredower Forst). Aecidien auf Centaurea montana bei Arnstadt in Thüringen von Wiesner gesammelt (Herb. Magnus). 2. P. tenuistipes Rostrup in Schroeter, Pilze I, 329 (1887). Hedw. 1887, 180 (nur Referat). — Syd. 660. Liro, Ured. Fenn. 205. — Biol.: Schroeter, 1. c. Aecidien auf Centaurea jacea L., Mai bis Juli. Uredo- und Teleutosporen auf Carex muricata L. — Schroeter erwähnt kurz, daß er durch Aussaat der Puccinia das Aecidium erzogen habe. Weitere Untersuchungen fehlen. Spermogonien in kleinen Gruppen, honigfarben, rund, von 150 u Durchmesser. — Aecidien auf der Blattunterseite, auf rundlichen oder unregelmäßigen, gelblichen oder roten Flecken, mehr oder weniger dicht stehend, in kreisförmigen oder unregel- mäßigen Gruppen. Peridie becherförmig, mit zurückgebogenem zerschlitztem Saume. Zellen mehr oder weniger regelmäßig würfel- förmig, 14—21 w lang, hoch und breit, oft etwas schief, nicht einander deckend, wenig regelmäßig angeordnet. Außenwände 5 bis Su dick, fein quergestreift, Innenwände warzig., Sporen kugelig-polyödrisch, von 16—22 u Durchmesser. Membran dünn, äußerst fein warzig, mit kleinen abfallenden Membranpartikelchen. Inhalt orange (nach Schroeter und Liro). — Uredolager klein, FE — 519 — dunkelbraun. Sporen ellipsoidisch oder eiförmig, 20—26 :15 bis 22 u. Membran stachelig, braun; Inhalt farblos. — Teleuto- sporenlager klein, rundlich-polsterförmig, fest. Sporen keulen- förmig, meist 40—48:11—15 u, am Scheitel abgerundet oder zugespitzt, in der Mitte etwas eingeschnürt, untere Zelle schmäler, in den Stiel verschmälert. Membran glatt, am Scheitel ziemlich stark verdickt. Stiel etwa so lang wie die Spore, hell, aber fest (nach Rostrup in Schroeter). Aecidien: Auf Centaurea jacea L. Telt.: Schmargendorf (Sydow, Myc. march. 2413; Material dürftig; Nährpflanze soll richtig sein). Whav.: Rathenow, Semliner See (Plöttner in Sydow, Myc. germ. 10). — Außerhalb der Provinz Torgau (Dietel in Syd., Ur. 636). — Die vorliegenden Aecidien können auch: zu einer andern spezialisierten Form gehören, s. die folgenden Formen. Uredo- und Teleutosporen nicht beobachtet. 3. P. jaceae-leporinae Tranzschel, 1. c. Aecidien auf Centaurea jacea L., Uredo- und Teleutosporen auf Carex leporina L. Beschreibung nicht vorhanden. Auf das Verkommen dieser Form in der Provinz ist zu achten. Vergl. die Aecidien auf C. jacea. 4. P. jaceae-capillaris Tranzschel, 1. c. Aecidien auf Centaurea jacea L., Uredo- und Teleuto- sporen auf Carex capillaris L. Beschreibung nicht vorhanden. Diese Form dürfte nur im höheren Gebirge zu erwarten sein, Carex capillaris z. B. im Riesengebirge. 5. P. arenariicola Plowright, Journ. Linn. Soc. (Bot.) XXIV, 1887, 90. Brit. Ur. 170. — Syd. 661. Aecidien auf Centaurea nigra L., Uredo- und Teleutosporen auf Carex arenaria L. Aecidien meist auf der Blattunterseite, selten auf der Ober- seite, auf runden, bis 1 cm großen, gelben, purpurrandigen Flecken in rundlichen Gruppen. Peridie becherförmig, gelblich, mit zurück- gebogenem, zerschlitztem Rande. Sporen rundlich oder polyädrisch, von 15—20 u Durchmesser, gelblich. Membran fast glatt. — Uredo- lager auf gelben Flecken, linealisch oder länglich, braun, von der zerrissenen Epidermis umgeben. Sporen kugelig oder eiförmig, von 18—22 u Durchmesser. Membran blaßbraun, feinstachelig. Keimporen? — Teleutosporenlager meist auf der Blattunter- seite, zerstreut oder mitunter herdenweis, klein, bis 1 mm lang, länglich, polsterförmig, schwarz. Sporen keulenförmig oder länglich- keulenförmig, 40—65 :14— 22 u, oben meist abgerundet, in der Mitte schwach eingeschnürt, nach unten verjüngt. Membran glatt, braun, am Scheitel dunkler und bis auf 14 w verdickt. Stiel bräunlich, fest, bis 40 uw lang. Die Form P. arenariicola ist in der Provinz nur zu erwarten, falls das Aecidium auch auf andern Arten gebildet werden kann, da Centaurea nigra im Gebiete nicht vorkommt. 8) Aecidien unbekannt oder aus den vorliegenden Daten nicht zu erschließen. P. caricis B. Auf Carex Oederi Ehrh. Telt.: Grunewald, Paulsborn, neben Aecidium parnassiae, aber schwerlich dazu gehörig (H.), Britzer Wiesen (Syd., Ur. 633); Oprig.: Triglitz (J.); Landsb.: Marwitz (Sydow). Uredolager 0,5 mm lang, die Epidermis blasenförmig empor- hebend, auf braunen Flecken. Sporen ellipsoidisch oder eiförmig, auch rundlich, 18—26:13—18 u; Membran braun, mitunter heller, 2,5—3 u dick, Warzenabstand 2—2,5 u, Keimporen 2, gegenüberliegend. Mit C. Oederi ist C. flava verwandt, die Nährpflanze von P. serratulae-caricis. Auf Carex flava L. Telt.: Paulsborn (H.), Britzer Wiesen (Sydow, Myc. march. 3621), Uredo 19—22:14—18 p, rundlich oval, tiefbraun. Vgl. P. serratulae-caricis. Auf Carex leporina L. Telt.: Dahlem (H., ?); Oprig.: Triglitz (J.), Wittstocker Heide (J.). — Sachsen: Gr. Winterberg (M., ?). Uredolager klein, zerstreut. Sporen 20—23:16—20 u; Membran blaßbraun und dunkler, 1—1,5 u dick, Warzen un- deutlich, Keimporen 2, im oberen Teil der Spore einander gegen- über gelegen, darunter je eine kahle Stelle. Teleutosporenlager auf den Blättern klein, rund, auf den Stengeln bis 1 mm lang, polsterförmig. Sporen keulenförmig, 34—46::17—21 u. Mitte eingeschnürt, oben gerundet oder gestutzt, unten verjüngt. Stiel halb so lang wie die Spore, braun. Membran dunkelbraun, 1 bis 1,5 a, oben bis 7 u dick. Nach einem Versuch von Bandi, Hedw. 1903 (32), gehört eine Puceinia auf C. leporina möglicherweise zu Pucc. caricis ee montanae. Die Aecidiennährpflanze Centaurea montana fehlt der Provinz. — Nach Tranzschel (Ann. myc. V, 1907, 418) gehört zu einer Puccinia auf Carex leporina sowie zu einer solchen auf C. capillaris ein Aecidium auf Centaurea jacea. Auf Carex arenariaL. Thiessow auf Rügen (Sydow). Uredo 22 bis 25:17—21 y, rundlich, hellbraun. Anhang. Formen von Puccinia caricis, die wegen des Fehlens der Uredosporen nicht in eine der beiden Gruppen A u. B eingeordnet werden können, und Exsikkaten im Herb. Magnus, die nicht untersucht wurden. Auf Carex pulicaris L., im Botan. Garten zu Berlin von Hennings gesammelt. Die Bestimmung der Nährpflanze ist zweifelhaft. Juel (Oefv. Vet. Akad. Förh. 1896, 221) beobachtete in Gotland Aecidien auf Cirsium palustre neben Teleutosporen auf Carex pulicaris; bei Jackys Versuchen mit Aecidiosporen von Cirsium oleraceum blieb aber €. pulicaris pilzfrei. Über die Zugehörigkeit des vorliegenden Pilzes ist daher nichts zu sagen. Auf Carex pilulifera L. Landsb.: Tamsel (V.). Auf Carex digitata L. Landsb.: Wald an der Zanze (M., B.V.P.B. XXVIII, 1886). Auf Carex flacca Schreb. (glauca Scop.). Jungfernheide (M.). Auf Carex distans L. Außerhalb des Gebiets: Warnemünde (J.; Material spärlich). Teleutosporenlager kleine, kaum !/s mm große, dicke, braunschwarze Polster (an den Stengeln) bildend. Sporen länger oder kürzer keulenförmig, 35—61:15—22 u, oben oft in eine rundliche Spitze verjüngt, an der Querwand schwach eingeschnürt, unten meist in den Stiel verschmälert. Membran dunkelrotbraun, unten 1 w, höher hinauf 2 « dick, am Scheitel bis auf 12 u ver- dickt. Uredo nicht vorhanden. Auf Carex „briziformis“. Berlin: Bot. Garten (H.). C. briziformis fehlt im Kew Index. Falsch bestimmt sind Sydow, Myc. march. 115 (Botan. Garten, Berlin) als Eriophorum angustifolium und 3443 (Schöneberger Wiesen) als Carex riparia. Ein Erkennen der richtigen Spezies ist an dem ungenügenden Material nicht möglich. — 523 — B. Mit zahlreichen oder überwiegenden einzelligen Te- leutosporen. (Als selbständige Arten beschriebene, wenig genau bekannte Pilze). 120. P. caricicola Fuckel, Symb. Nachtr. II, 16 (1873). W. 182. Syd. 680. Nur Uredo- und Teleutosporen bekannt, auf Carex supina Wahlenb. (= C. obtusata Lilj.). Uredolager auf der Blattunterseite, zerstreut oder in Reihen, rund oder linealisch, klein, braun. Sporen rundlich oder ellip- soidischh, 19—28 : 15—20 u. Membran gelbbraun, stachelig. — Teleutosporenlager meist auf den trocknen Blättern entwickelt!), zerstreut, rundlich oder länglich, dunkelbraun. Sporen wenig zahlreich, länglich, 30—45 : 15—20 u, oben gerundet oder seltener schwach verjüngt, in der Mitte wenig eingeschnürt, unten meist gerundet?); Membran glatt, braun, am Scheitel wenig verdickt. Stiel ziemlich kurz, bräunlich, fest. Mesosporen sehr zahlreich, oval, länglich oder birnförmig, 23—40 : 14—19 u, oft mit blasserem Scheitel (nach Fuckel u. Sydow). Die Nährpflanze kommt bei Potsdam und auf Pichelswerder vor. 121. P. microsora Koernicke in Fuckel, Symb. Nachtr. III, 14 (1875). W. 181. Syd. 680. S. 522, Fig. B121. I. Uredospore, II. zweizellige, III. einzellige Te- leutospore, aus Vestergren, Mier. 777. Nur Uredo-und Teleutosporen bekannt, auf Carex vesicarial. Uredolager auf der Blattunterseite, zerstreut, klein, elliptisch oder linealisch, gelbbraun. Sporen ellipsoidisch oder birnförmig, 24— 35 :19—26 u. Membran gelblich, fein stachelig. — Teleuto- sporenlager auf der Blattunterseite, zerstreut oder in Reihen, rundlich oder elliptisch, von der gespaltenen Epidermis bedeckt, sehr klein, dunkelgraubraun. Zweizellige Sporen wenig zahlreich, unregelmäßig länglich oder fast linealischh 35—60 : 12—17 u, oben meist spitz, in der Mitte nicht oder kaum eingeschnürt, unten verjüngt; Membran glatt, fast farblos oder blaß gelb. Stiel ) Sydow (Monogr. 680) entstellt den Sinn der von Fuckel gegebenen Diagnose, indem er statt evolutis in foliis aridis schreibt: in foliis aridis in- volutis. ?) Fuckel schreibt „basi angustatis“; in der Abbildung ist die Basis indessen gerundet. — 524 — kurz, farblos, fest. Einzellige Sporen sehr zahlreich, verkehrt eiförmig oder fast keulenförmig, 35—60 : 17—26 u, oben gerundet, abgestutzt oder zugespitzt, unten verjüngt; Membran blaßbraun, glatt, am Scheitel wenig verdickt. Stiel blaß fest, bis 40 u lang (nach Fuckel und Sydow). In der Provinz bisher nicht nachgewiesen. Die vorliegenden Pilze auf C. vesicaria entsprechen der Beschreibung nicht. — Pommern: Rügenwalde nach Sydow (Ur. 373, ?). Von Koernicke 1873 bei Bonn ‚gesammelt (Fuckel, F. rhen. 2637). „Durch die sehr kleinen, mit der hellen Epidermis bedeckten Häufchen so- gleich von den anderen Puceinien der Carices zu unterscheiden“ (Koernicke). — Der Pilz in Vestergren Mier. 777 (Woippy in Lothringen, leg. R. Maire) entspricht der Diagnose; die Membran der Teleutosporen ist etwas unregel- mäßig verdickt und dadurch höckerig uneben und etwas eckig. 5. Pucceinia-Formen (Leptopuceinien) auf Compositen, den Garex-Puceinien, die ihre Aeeidien auf Compositen bilden, sich anreihend. Artengruppe der Puccinia asteris. 122. P. asteris Duby, Botan. Gall. II, 888. W. 167 p.p. Schroeter, Hedw. 1875, 169. Pilze 349. P. 215. Syd. 15. S. 522, Fig. B 122. Teleutospore auf Aster tripolium vom salzigen See. Auf Aster-Arten, z.B. A. amellus L., linosyris Bernh., tripolium L., salignus Willd. u. a. Teleutosporenlager auf der Blattunterseite, zerstreut oder in Gruppen, konzentrisch angeordnet oder mehr oder weniger zu- sammenfließend, fest, schwarzbraun, auf runden oder unregel- mäßigen, verfärbten Flecken. Sporen länglich keulenförmig bis keulenförmig, 85—60 ::14—24 u, oben abgerundet oder etwas zugespitzt, an der Querwand wenig eingeschnürt, nach unten meist verjüngt; obere Zelle so breit wie die untere oder aufgeblasen, breiter und meist kürzer. Membran glatt, braun, am Scheitel bis auf 14 „ verdickt. Stiel farblos oder oben bräunlich, dick, bis 100 a lang, bleibend. Einzelne Mesosporen vorhanden (wes. n. Sydow). Bisher in der Provinz nicht nachgewiesen. Die erwähnten Nährpflanzen kommen vor. Auf Aster tripolium L. Am salzigen See bei Wansleben (J. Kunze, F. sel. exs. 226; Magnus). Am Saalgraben bei Artern (Oertel, Rabenh., F. . eur. 2290). Bu, — 525 — 123.* P. artemisiicola Sydow, Monogr. 14 (1902). S. 522, Fig. B123. Teleutospore auf Artemisia campestris aus Syd., Ured. 186. Leptopuccinia, nur Teleutosporen, die sogleich keimen, auf Artemisia campestris L. Teleutosporenlager auf den Blättern und auf den Stengeln, klein, rund oder unregelmäßig, aber meist zu größeren Gruppen vereinigt und mehr oder weniger zusammenfließend, polsterförmig, fest, schwarzbraun, oft von der aufgespaltenen Epidermis umgeben. Sporen schlank keulenförmig, 42—57 : 17—25 u, an der Querwand schwach eingeschnürt, obere Zelle meist kürzer und breiter als die untere, oft aufgeblasen, am Scheitel gerundet, seltener etwas zugespitzt, untere Zelle länger und schmäler, allmählich in den Stiel verjüngt. Membran blaßbräunlich, oben wenig dunkler, dünn (1 a), am Scheitel bis auf 14 « verdickt. Scheitelständiger Keimporus deutlich. Stiel lang, farblos oder oben gelblich, bleibend, Sporen nicht abfällig (wesentlich nach eig. Untersuchung). Auf Artemisia campestris L. Jungfernheide bei Charlottenburg (Ule; Sydow, Myc. march. 2645 und Ured. 186). 124.* P. millefolii Fuckel, Symb. mye. 55 (1869). P. 215. Syd. 2. Fischer, Ur. Schw. 296. — P. asteris Schroeter, Pilze 349 p.p. W. 167. S. 522, Fig. B124. Teleutospore auf Achillea millefolium von Sukow. Leptopuccinia, auf Achillea millefolium L. — Nach Plowright ist der Pilz nicht auf Aster tripolium L. über- tragbar und daher von P. asteris Duby verschieden. Weitere Versuche stehen noch aus. Teleutosporenlager klein (l/s mm), fest, polsterförmig, rundlich, dunkelrotbraun bis schwarzbraun, auf den Blättern mehr einzeln, auf den Stengeln in größeren Gruppen. Sporen meist länglich, selten kurz keulenförmig oder ellipsoidisch, 36—49 : 14 bis 23 u, in der Mitte schwach eingeschnürt, obere Zelle meist breiter und kürzer als die untere, am Scheitel meist gerundet oder auch etwas verjüngt, untere in den Stiel verschmälert. Membran glatt, blaßbraun, 1,5—2 u, am Scheitel bis 9 u dick. Oberer Keimporus scheitelständig, unterer dicht unter der Quer- — 526 — wand. Stiel ungefähr so lang wie die Spore, fest (nach Fischer u. eig. Beob.). Auf Achillea millefolium L. Berlin: Grunewald (Sydow, Mye. march. 824), Weißensee (Müller und Retzdorf); Niedb.: Birkenwerder (H.); Whav.: Mützlitz und Steckelsdorf bei Rathenow (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898); Wprig.: Sukow bei Putlitz (J.); Fried.: Driesen (Lasch in Klotzsch, Herb. mye. 1188). — Außerhalb des Gebiets: Muskau (Syd., Ur. 14). 125.* P. ptarmicae Karsten, Myc. Fenn. IV, 41 in Bidr. t. känned. af Finlands Nat. och Folk 31. Heft. Syd. 3. — P. asterigs W: 167 p.p: S. 522, Fig. B125. Teleutospore auf Achillea ptarmica von Triglitz. Leptopuceinia, auf Achillea ptarmica L. Teleutosporenlager auf braunen oder rotbraunen, von einer breiteren gelblichen Fläche umgebenen Flecken unterseits dicht gedrängt oder mehr oder weniger zusammenfließend, die einzelnen Lager kaum '/s mm groß, ziemlich fest, polsterförmig, die mittleren schwarzbraun, die äußeren rotbraun. Sporen keulen- förmig, 37—52:19—23 u, in der Mitte schwach eingeschnürt, obere Zelle meist breiter und mitunter kürzer als die untere, 19 bis 27 u hoch, am Scheitel verjüngt oder abgerundet, untere meist etwas in den Stiel verschmälert, 17—25: 14—18 u. Membran glatt, gelbbraun, 1,5—2,5 u, am Scheitel bis 10 u dick. Oberer Keimporus scheitelständig, der untere dicht unter der Querwand. Stiel lang (40 «), gelblich. Sporen nicht abfällig (nach eig. Beob.). Auf Achillea ptarmica L. Telt.: Steglitz (H.; Sydow, Myc. march. 2644); Oprig.: Triglitz (J.). — Hamburg: An der Elbe bei Kirchwärder (J.). Puccinia ptarmicae ist P. millefolii morphologisch sehr ähnlich; die abweichende Beschaffenheit der Pilzlager und der Blattflecken dürfte ebenso sehr oder mehr von der Verschiedenheit der Nährpflanze als von der der Pilze abhängen. Es wäre vielleicht richtiger, beide Pilze nur als Varietäten einer Art, bezugsweise, da wahrscheinlich biologische Verschiedenheit vorhanden sein wird, als spezialisierte Formen anzusehen. Im Herbar des K. Bot. Museums in Berlin liegen Exemplare eines Pilzes auf Achillea clavennae L. aus dem Garten der Biolog. Reichsanstalt, sowie aus dem Botan. Garten in Dahlem, die von P. Hennings als Pucc. millefolii var. clavennae P. Henn. bezeichnet und mit einer handschriftlichen Diagnose versehen sind. Die polsterförmigen größeren Sori und die am — 527 — Scheitel oft lang ausgezogenen oder eingeschnittenen Sporen sollen charakteristisch sein. Mir scheinen diese Unterschiede zur morpho- logischen Trennung des Pilzes von P. millefolii und P. ptarmicae nicht ausreichend zu sein; doch könnte auch diese Form biologisch verschieden sein. 126. P. Bäumleriana Bubäk, Ann. mycologici VI, 1908, 22 (mit Abbild.). Leptopuccinia, auf Anthemis tinctoria L. Teleutosporenlager auf den Blattzipfeln unterseits zerstreut oder in Gruppen, klein, polsterförmig, kompakt, dunkelbraun bis schwarzbraun. Sporen meist länglich, birnförmig bis keulenförmig, selten ellipsoidisch, 44—75:13—22 u, am Scheitel verjüngt oder abgerundet oder seltener abgestutzt, manchmal mit seitwärts ge- richteter stumpfer Spitze, in der Mitte wenig oder gar nicht ein- geschnürt, untere Zelle länger und schmäler als die obere, all- mählich in den Stiel verjüngt. Membran gelbbraun, oben dunkler, unten heller, glatt, am Scheitel auf 5—9 u verdickt, Stiel dick, fest, gelblich. Selten einzellige Teleutosporen (nach Bubäk). Die Nährpflanze wird als zerstreut und bei den Rüdersdorfer Kalk- bergen vorkommend bezeichnet. 127.** P. Heeringiana n. sp.'). S. 522, Fig. B127. Teleutospore, aus Sydow, Myc. march. 3711. Nur Teleutosporen, anscheinend Leptopuccinia, angeblich auf Pyrethrum parthenifolium Willd. = Chrysanthemum praealtum Vent., in Sydow, Myc. march. 3711. Die Nährpflanze scheint aber Chrysanthemum parthenium Bernh. zu sein. Teleutosporenlager auf beiden Blattseiten, besonders unter- seits, klein, bis 1 mm groß, rund, polsterförmig, ziemlich fest, dunkelbraun. Sporen schlank keulenförmig, 36—52:16—21 u, an der Querwand schwach eingeschnürt, obere Zelle kürzer und breiter als die untere, meist rundlich aufgeschwollen, am Scheitel meist gerundet, seltener etwas zugespitzt, untere länger und schmäler, von oben nach unten allmählich verjüngt. Membran blaß gelblichbraun, unten heller, 1 « dick, am Scheitel bis auf ı) Herr Dr. W. Heering, Botanische Staatsinstitute Hamburg, hat wiederholt durch Kontrollierung zweifelhaft bestimmter Nährpflanzen das Zustandekommen der vorliegenden Bearbeitung gefördert. 8—11 u verdickt. Scheitelständiger Keimporus deutlich. Stiel bleibend, fast farblos. Die Beschreibung ist nach dem dürftigen Material in Sydow, Myc. march. 3711 entworfen, wo der Pilz fälschlich als Puce. pyrethri ausgegeben ist. Weitere Untersuchung, namentlich hinsichtlich der biologischen Verhältnisse, ist erforderlich. Fundort: Steglitz, wohl in einem Garten. Anmerkung. Puccinia uralensis Tranzschel, Bot. Kabinet Univ. St. Petersb. III, 1891 (Syd. 145; Fischer, Ur. Schw. 297) auf Senecio Fuchsii Gm. und S. nemorensis L., anscheinend Leptopuecinia, aus der Schweiz, Ungarn und Rußland bekannt, dürfte in der Provinz oder den angrenzenden Gebieten kaum vor- kommen. 127a. P. cnici oleracei Persoon in Desmazieres, Cat. des plantes omises 24 (1823). Syd. 58. Fischer, Ur. Schw. 292. — P. cardui Plowright, Br. Ur. 216. Leptopuccinia auf Cirsium oleraceum Scop., lanceo- latum Scop., ochroleucum All., heterophyllum All., palustre Scop., ?Carduus crispus L. (nach Sydow). Sporenlager klein, rundlich, frühzeitig zu großen Polstern zusammenfließend, welche bis !/s cm Durchmesser zeigen, stark vorgewölbt, fest, dunkelbraun und über die Blattfläche zerstreut sind und oberseits runde braune, vertiefte Flecken erzeugen. Sporen keulenförmig oder ellipsoidischh 38—56 : 14—21 u, am Scheitel meist gerundet, seltener abgestutzt oder stumpf kegelförmig, am Grunde gerundet oder in den Stiel verschmälert, an der Querwand schwach eingeschnürt; untere Zelle so lang oder länger, so breit oder schmäler als die obere. Membran hellbraun, glatt, am Scheitel stark verdickt. Stiel gelblich, fest (nach Fischer). Auf Cirsium oleraceum Scop. Holstein: Glücksburg (J., F. s. e. - 330). — Es erscheint möglich, daß dieser Pilz in der Provinz noch auf- gefunden wird. 128.* P. verruca Thümen, Revue Myc. I, 9 (1879). — Fischer, Ur. Schw. 293. Syd. 42. S. 522, Fig. B128. Teleutospore auf Centaurea scabiosa von Triglitz. Leptopucecinia, Teleutosporen, gleich nach der Reife keimend, auf Centaurea-Arten. ee a er NEE — 529 — Teleutosporenlager '/—1 mm groß, vorwiegend auf der Unterseite der Blätter, einzeln auch oberseits, auf 2—4 mm großen, rotbraunen, gelbgerandeten, oft zusammenfließenden Flecken zer- streut oder auch gehäuft, oft zu 2—3 mm großen Gruppen eng zusammengedrängt und zusammenfließend, mitunter ringförmig um eine kahle Fläche, polsterförmig, dunkelbraun, fest. Sporen 36—60 u lang, keulenförmig, meist schlank, obere Zelle meist dicker und oft etwas kürzer als die untere, 19—29:14—19 u, oben abgerundet oder verjüngt, untere Zelle in den Stiel ver- schmälert, 19—32 : 11—17 u. Membran bräunlichgelb, glatt, 1 bis 2 u dick, am Scheitel auf 6—7 oder selbst 12 u verdickt. Keimporus der oberen Zelle seitlich unter der Spitze. Stiel lang (60 u), fast farblos (wes. n. eig. Beob.). Auf Centaurea scabiosa L. Berlin: Lichterfelde (Sydow, Mye. march. 3516); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf, B. V.P. B. XXX V, 1893); Oprig.: Triglitz (J.), Lenzen (J.); Sukow (J.). Auf Centaurea maculosa Lmk. Niedb.: Angeblich Rüdersdorfer Kalkberge, nach Sydow, Myc. march. 4726. Das vorliegende Material ent- hält aber überhaupt keine Rostpilzlager! Die Ursache der an der Nähr- pflanze vorhandenen gallenartigen Bildungen festzustellen gelang an dem trockenen Material nicht. Ob der in Krieger, F. sax. 1001 enthaltene, auf Centaurea montana bei Schmilka gesammelte Pilz hierher gehört, erscheint mir zweifelhaft. Die Sporen zeigen etwas abweichende Gestalt und eine viel dunklere Farbe. 6. Teleutosporen auf Eriophorum, Aecidien auf Compositen. 129. P. eriophori Thümen, Pilzflora Sibiriens Nr. 695. — Syd. 686. Fischer, Ur. Schw. 299. — Biol.: Rostrup, Overs. Vid. Selsk. Forh. 1884, 17; Revue mycol. 1884, 212. Tranzschel, Ann. mycolog. V, 1907, 418; Trav. Mus. Bot. Acad. St. Petersb. VII, 1909, 4. — Aecidium cinerariae Rostrup l. c. — Aec. ligulariae Thümen, Nuov. Giorn. Bot. Ital. XII, 1880, 196. S. 522, Fig. B129. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Senecio paluster DC. vom Oyter Moor bei Bremen; III. Teleutospore auf Erio- phorum angustifolium aus Thümen, Myc. univ. 2234. Heteröcisch, nach einer Vermutung von Rostrup, die von Tranzschel bestätigt wurde. Aecidien auf Ligularia sibirica Cass. und Senecio paluster DC. (Cineraria palustris L.). Uredo- und Teleutosporen auf Eriophorum angustifolium Kryptogamenflora der Mark Va. 34 — 20 — Roth experimentell nachgewiesen. Morphologisch übereinstimmende Pilze auf E. latifolium Hoppe und alpinum L. Spermogonien auf beiden Blattseiten, unter der Epidermis gebildet, eingesenkt, ellipsoidisch, von 120—150 u Durchmesser, mit etwas hervorragenden Mündungsparaphysen. — Aecidien auf runden gelblichen Flecken der Blattunterseite, einzeln auch auf der Oberseite, rundliche Gruppen bildend. Peridie schüssel- bis becherförmig, mit zurückgebogenem, zerschlitztem Saume. Zellen in ziemlich regelmäßigen Reihen, groß, im Peridienlängs- schnitt rhomboidisch, 20—30 u hoch, bis 20 u tief, infolge der schräg liegenden Querwände außen nach unten übergreifend, innen oben vorragend, Außenwände bis 11 w dick, kräftig quergestreift, Innenwände 4—5 u dick, durch Stäbchenstruktur derbwarzig. Sporen rundlich oder polyädrisch, 16—21 :14—20 u. Membran farblos, 1 w dick, fein warzig, Warzenabstand ca. 1 u, zwischen den feinen Warzen einzeln und in Gruppen derbere und außerdem größere Platten, die abfallöend kahle Stellen hinterlassen (n. eig. Beob.). — Uredolager!) auf der Blattunterseite, oblong, gelbbraun. Sporen eiförmig, ellipsoidisch oder oblong, 30—37 :19—23 u. Membran gelbbraun, stachelig, mit 2 Keimporen (nach Tranzschel). — Teleutosporenlager zerstreut oder in Gruppen auf der Blatt- unterseite, keine oder undeutliche Flecken bildend, bis 6 mm lang und bis 1 mm breit, flach, ziemlich fest, zuletzt nackt, dunkel graubraun. Sporen keulenförmig, 45—64 :19—24 u, oben ge- rundet oder wenig zugespitzt, in der Mitte eingeschnürt, nach unten verjüngt; obere Zelle oft geschwollen und breiter als die untere, selten schmäler. Membran glatt, blaßbraun, am Scheitel auf 6—14 u verdickt und dunkler. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, der der unteren dicht unter der Querwand. Stiel bräunlich, dick, 50—60 u lang. Paraphysen fehlen (nach Sydow u. einigen eig. Beob.). Aecidien: Auf Cineraria palustris L. (Senecio paluster DC.). Oyter Moor bei Bremen (Klebahn). Uredo- und Teleutosporen bisher nicht nachgewiesen. ') In Thümen, Myc. univ. 2234, leg. E. Rostrup, sind keine Uredolager vorhanden. — 5 — Das Exsikkat Sydows, Myc. march. 115, gehört nicht hierher; die Nährpflanze ist nicht, wie angegeben, Eriophorum, sondern eine Carex-Art, vielleicht C. strieta oder eine verwandte. 7. Teleutosporen auf Seirpus, Aecidien auf Limnanthemum. 130.* P. scirpi de Candolle, Fl. Fr. II, 223 (1805); Syn. Plant. 46. Sch. 338. W. 182. P. 191. Syd. 688. Fischer, Ur. Schw. 298. — Biol.: Chodat, Verh. Schweiz. Nat. Ges. 1388/89, 43; Compt. rend. 72. Sess. soc. helvet. sc. nat. 1889, 27. Bubäk, Oesterr. Bot. Zeitschr. 48, 1898, 14. — Klebahn, Ww. R. 316. — Iwanoff, Cbl. Bact. 2, XVIII, 1907. — Uredo scirpi Westendorp, 7. not. Nr. 33 in Bull. Acad. r. Belg, 2. ser., XI, 1861. — Ae- cidium nymphoidis de Candolle, Fl. Fr. I, 597; Synops. 51. W. 262. S. 522, Fig. B130. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Limnan- themum nymphaeoides; III. u. IV. Uredosporen, V. einzellige, VI. zwei- zellige Teleutospore auf Scirpus Jacustris, von Kuhsiel bei Bremen. Heteröcisch. Aecidien auf Limnanthemum nymphaeo- ides Lk. im Frühjahr. Uredo- und Teleutosporen auf Scirpus Jaeustris L. experimentell nachgewiesen, angeblich auch auf Sc. Tabernaemontani Gmel. vorkommend (?). Spermogonien auf der Blattoberseite in kleinen Gruppen dicht gedrängt, kugelig, von 90—100 uw Durchmesser, eingesenkt, mit wenig vorragenden Mündungsparaphysen. — Aecidien in kreisrunden Gruppen auf der Blattoberseite, dicht gedrängt um eine zentrale Spermogoniengruppe, von einem schmalen hellen Hof verfärbten Blattgewebes umgeben. Peridien napfförmig, mit etwas vorspringendem, umgebogenem Saume. Peridienzellen in regelmäßigen Reihen, infolge der schräg liegenden Querwände innen nach oben und außen nach unten dachziegelig übereinander ragend. Außenwand bis 7 w dick, fein quer gestreift, von der Fläche gesehen punktiert, Innenwand bis 4 u dick, außen durch Stäbehenstruktur derbwarzig. Sporen rundlich polyedrisch, 14 bis 20 :13—16 u, Membran kaum 1 u dick, fein warzig, Warzen- abstand weniger als 1 w; zwischen den feinen Warzen einzeln und in Gruppen derbere und außerdem größere Platten, die ab- fallend runde kahle Stellen zurücklassen. — Uredolager länglich, !/; mm lang, von der blasenförmig gehobenen Epidermis bedeckt. 34* Ba 2 0 Sporen eiförmig, birnförmig oder länglich, oft stark von der Seite abgeplattet, 22—30:17—23 u. Membran gelblich oder blaß bräunlich, ca. 1,5 « dick, entfernt stachelwarzig, Warzenabstand 2—3 u, Keimporen 2, auf der Flachseite der Sporen einander gegenüberliegend. — Teleutosporenlager '/„—1 mm lang, lange von der längs aufgespaltenen Epidermis bedeckt bleibend, schwarz- braun, auf braunen Flecken der Halme. Sporen meist keulen- förmig, selten spindelförmig, 27—46:18—30 w (nach Fischer 35—60:14—25 a), an der Querwand nicht oder wenig ein- geschnürt, obere Zelle am Scheitel gerundet, untere Zelle schmäler und meist länger, allmählich in den Stiel verjüngt. Membran glatt, unten 1—1,5 u dick, am Scheitel bis auf 7 u verdickt, heller oder dunkler braun, oben die innere Schicht dunkler. Keimporen undeutlich, der der oberen Zelle etwas seitlich vom Scheitel, der der unteren dicht unter der Querwand. Stiel fest, gelblich, halb so lang bis länger als die Spore. Häufig einzellige Teleutosporen, diese meist eiförmig mit gerundetem, verdicktem Scheitel (nach Fischer u. eig. Beob.). Aecidien: Auf Limnanthemum nymphaeoides Lk. Telt.: Wannsee (Sydow, Myc. march. 3553), Grunewald, Teufelssee (Dr. F. Hoffmann, Köhne). Im Herbar des K. Bot. Mus. ferner Blätter, gefunden in der Grunewaldstraße beim Bot. Garten, vermutlich aus der Havel bei Schildhorn stammend. Uredo- und Teleutosporen: Auf Seirpus lacustris L. Berlin: Botan. Garten (H.); Telt: Rangs- dorf bei Zossen (Sydow, Myc. march. 126), Wannsee (Nitardy), Grunewald (Günter); Ohav.: Havelufer bei Schildhorn (M.); Gub.: Markersdorf hinter dem Gut (H.). — Außerhalb des Gebiets: Kuhsiel bei Bremen, Aecid. und Tel. (Klebahn). Mecklenb.: Parchim (Lübstorf, Arch. Meckl. 1877). Auf Scirpus Tabernaemontani Gmel.(?). Berlin: Botan. Garten (H.; Syd., Ur. 578); Gub.: Pichelswerder (Sydow, Myc. march. 1121). Im letztgenannten Exsikkat ist die Nährpflanze nach Magnus, B. V. P.B. XXXV, 1893, 58 nicht Sc. Tabernaemontani, sondern Sc. iacustris. 8. Teleutosporen auf Santalaceen. 131.® P. thesii (Desv.) Chaillet in Duby, Bot. Gallic. II, 889 (1830). W. 202. Sch. 315. P. 145. Syd. 585. Fischer, Ur. Schw. 300. — Vuillemin, Bull. soc. myc. X, 1894, 107—128. — Aecidium thesii Desvaux, Journ. de Bot. I, 1809, 311 p.p. — 5355 — S.546, Fig. B131. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, III. Uredo- spore, IV. Teleutospore, auf Thesium intermedium aus der Jungfernheide. Autoeupuccinia, auf Thesium montanum Ehrh., inter- medium Schrad., pratense Ehrh., divaricatum Jan, nach Vuillemin; P. u. H. Sydow nennen außerdem Th. longifolium Turez., ramosum Hayne, simplex (Aut.?.. Nach Vuillemin sind Aecidien nicht bekannt. Es hat aber Fischer bei einem Aussaatversuch mit Teleutosporen Aecidien erhalten (wie es scheint, auf Th. pratense); außerdem sollen nach Sydow (587) in dem Material in Kunze, Fungi selecti Nr. 40 Aecidien und Teleuto- sporen nebeneinander vorhanden sein. Daher braucht das von Desvaux auf Thesium linophyllum L. (= Th. montanum und intermedium) zuerst beschriebene Aecidium nicht unbedingt zu Puccinia Passerinii zu gehören, wie Vuillemin meint, sondern kann auch das Aecidium der vorliegenden Art gewesen sein. Spermogonien auf beiden Blattseiten, zahlreich, zwischen den Aecidien, rundlich, von ca. 150 u Durchmesser. — Aecidien auf beiden Blattseiten, meist über die ganze Blattfläche zerstreut, seltener in rundlichen oder länglichen Gruppen. Peridie schüssel- förmig bis becherförmig, mit zurückgebogenem, zerschlitztem Saume, weißlich. Zellen im Peridienlängsschnitt bis 30 « hoch, bis 23 u tief, Außenwände sehr dick, bis 14 u, fein quer gestreift, auf der Außenseite weit nach unten übergreifend, Innenwände ca. 4 w dick, durch Stäbchenstruktur warzig. Sporen rundlich bis ellip- soidisch, etwas polyödrisch, 17—23 : 15—17 u (eig. Mess.). Mem- bran sehr dünn, farblos, gleichmäßig feinwarzig, Membrandicke und Warzenabstand geringer als 1 u. — Uredolager rund, von 0,2 mm Durchmesser. Sporen kugelig oder ellipsoidisch, 27 bis 81 :25—27 u (eig. Mess.), Membran 2—3 w dick, hell gelbbraun, mit feinen, wenig mehr als 1 w entfernten Warzen dicht besetzt und mit 4—5 Keimporen. — Teleutosporenlager braun- schwarz, anfangs von der Epidermis bedeckt, später nackt, etwas fest. Sporen ellipsoidisch bis eiförmig oder keulenförmig, 38 bis 60 :20—28 u, nach eig. Mess. 36—52 : 23—29 u, zuweilen mehr oder weniger ungleichseitig, am Scheitel meist gerundet, seltener verjüngt, am Grunde gerundet oder gegen den Stiel verschmälert, an der Querwand sehr wenig eingeschnürt, beide Zellen gleich groß oder die untere wenig schmäler und länger. Membran — 54 — dunkelbraun, glatt, ca. 3 u dick, am Scheitel bis auf 3 u verdickt, hier zuweilen eine breitere, hellere Kappe bildend. Keimporen scheitelständig, bezüglich dicht unter der Scheidewand. Stiel gelblich, fest, bis dreimal so lang wie die Spore (nach Fischer und eig. Beob.). Die Teleutosporen lösen sich nach Fischer oft ziemlich leicht los; es bleibt aber stets der Stiel daran haften. Die Aecidien zeigen, falls die mir vorliegenden die richtigen waren, keinen Unterschied gegenüber denen von P. Passerinii. Auch in Fischers Beschreibung ist kein Unterschied zu finden. Auf Thesium intermedium Schrad. Berlin: Jungfernheide (Sydow, Myc. march. 222, vermutlich auch die Aecidien in Myc. march. 3541); Ohav.: Finkenkrug (H.). — Kirschstein (B. V. P. B. XL, 1898) bezeichnet Pilze auf Th. ebracteatum Hayne und Th. alpinum L., von Schollene bezügl. Vieritz bei Rathenow, als P. thesii. Ob die Bestimmung (P. thesii oder Passerinii?) richtig war, ist nicht festzustellen. — Außerhalb der Provinz auf Th. intermedium: Eisleben (Kunze in Rabenh., Fung. eur. 1784). Auf Th. montanum Ehrh. Leipzig (Oertel). P. u. H. Sydow (587) meinen, daß auf Thesium ebrac- teatum nur Puce. Passerinii'), auf Th. pratense und Th. linophyllum (montanum u. intermedium) nur P. thesii, auf den übrigen Arten beide Pilze vorkämen. Es soll auch unter den zu P. Passerinii gerechneten Formen mit warzigen Teleuto- sporen solche mit geringerer oder sehr feiner Entwicklung der Warzen geben. 9. Teleutosporen auf Polygonaceen und Aecidien auf Ge- raniaceen, oder, falls die Aecidien fehlen, Teleutosporen auf Geraniaceen. 132.“ P. polygonii amphibii Persoon, Syn. 227 (1801). W. 186. Fischer, Ur. Schw. 301 u. 554. — Biol.: Tranzschel, Cbl. Bact. 2, XI, 1903, 106; Trav. Mus. bot. Acad. Imp. St. Peters- bourg II, 1904. Klebahn, Ww.R. 322; Kult. XII, Z. £. Pfl. XV, 1905, 70. Bubäk, Ann. mycol. II, 1904, 361; Chbl. Bact. 2, XV], 1906, 152. Vanderyst, Revue generale agronom. de Louvain 1904. Arthur, Journ. of Myc. XI, 1905, 59. — Hist.: Sappin-Trouffy, Le Botaniste V, 1896/97. — Puccinia polygoni Schroeter 336. ') Dieser Gedanke stammt von v. Lagerheim, Tromsö Mus. Aarsh. XVII, 1894, 68. — 535 — Plowright, Br. Ur. 188. — P. polygoni amphibii Syd. 569 p. p. — P. amphibii Fuckel, Symb. II, 15. — Aecidium sanguino- lentum Lindroth, Bot. Notiser 1900, 241. — P. lysimachiae Karsten, Myc. fenn. IV, 27 in Bidrag t. Kännedom af Finlands Natur och Folk XXXI, 1879, nach Lindroth, 1. c. 251. S. 546, Fig. B132. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Geranium molle von Triglitz; III. Uredospore, IV. Teleutospore, V. Teleutosporenlager (@%/,), aut Polygonum amphibium von Groden bei Cuxhaven. Fig. 132a. Peridienzelle des Aecidiums auf Geranium molle von Schmargendorf (Sydow, Myc. march. 1314; Sporen denen von Uromyces geranii ähnlich). Heteröcisch. Aecidien auf Geranium palustre L., pratense L., affine Led, nodosum L., phaeum L., molle L., silvaticum L. experimentell festgestellt, im Frühjahr. Eine amerikanische Form auf Geranium maculatum L. und Poly- gonum emersum Britt. Uredo- und Teleutosporen auf Poly- gonum amphibium L. Die Teleutosporen keimen nach der Überwinterung. Auf Polygonum persicaria L. und lapathi- folium_L. scheint der Pilz nicht überzugehen. Tranzschel ver- mutet wohl mit Recht, daß die Angaben der Autoren hinsichtlich dieser Nährpflanzen auf Verwechselungen mit der Forma terrestris von Polyg. amphibium beruhen'). Spermoögonien etwas eingesenkt, auf beiden Blattseiten, rundlich, 90—105 :90 «, in geringer Anzahl. — Aecidien auf gewöhnlich stark rötlichen, blutroten oder purpurgefärbten, zu- weilen von einer grüngelben Zone umgebenen, nicht angeschwollenen Flecken auf der Blattunterseite, oft konzentrisch gruppiert. Peridie kurz zylindrisch-becherförmig, mit sehr fein zerschlitztem, zurück- gekrümmtem Rande, zu äußerst von einem mäßig entwickelten Hyphenmantel umgeben; Zellen kräftig ausgebildet, fest verbunden, polygonal, viereckig, eckig elliptisch, in regelmäßigen Reihen, Länge 17—30, Breite 15—25 u, im Peridienlängsschnitt nahezu rechteckig, 15—20 u hoch, in radialer Richtung ca. 15 w tief, auf der Außenseite mit einem langen Fortsatz nach unten über- greifend, Außenwände ca. 5 u dick, quer gestreift, Innenwände ) Nach Treboux (Ann. myc. X, 1912, 305) ist auch Geranium collinum Steph. eine Nährpflanze des Aecidiums. Dagegen wurden G.al- banum M.B. columbinumL., disseetum L., Jucidum L., pyrenaicum L., rotundifolium L. durch Teleutosporen und Polygonum lapathi- folium L. durch Aecidiosporen nicht infiziert. — 56 — 3 « dick, durch Stäbchenstruktur derbwarzig. Sporen rundlich oder kurz ellipsoidisch und dabei polyädrisch, von 18—23 u Durchmesser. Membran dünn, nicht über 1 « dick, blaß, sehr fein und dicht warzig, Warzenabstand kaum 1 u; zwischen den feinen Warzen einzeln und gruppenweise derbere und außerdem größere abfallende Plättchen. Inhalt gelblich, bald verbleichend (nach Lindroth u. eig. Beob.). — Uredolager rundlich, früh nackt, auf beiden Blattseiten. Sporen verkehrt-eiförmig bis ellip- soidisch, 25—28:18—21 u. Membran ca. 2 u dick, gelbbraun, mit locker stehenden Stacheln. Abstand derselben ca. 2,5 u. Keimporen 2, oft einander gegenüber liegend, in der oberen Sporenhälfte. Stiel lang, farblos. — Teleutosporenlager teil- weise aus Uredolagern hervorgehend, dann auf beiden Blattseiten, nackt, mit zahlreichen farblosen Fäden (Stielen der Uredosporen) untermischt, welche die Teleutosporen überragen; teilweise aus- schließlich Teleutosporen enthaltend, dann oft kreisförmig um die uredoführenden angeordnet, anfangs eingesenkt und epidermis- bedeckt, braun, warzig-höckerig und vorwiegend unterseits. Sporen meist keulenförmig, teils kurz, teils verlängert, 35—59 : 16—22 u, die der uredoführenden Lager am Scheitel meist gerundet, die der epidermisbedeckten Lager oft mit unregelmäßigem, abgestutztem Scheitel, alle unten in den Stiel verschmälert, in der Mitte wenig eingeschnürt; untere Zelle gewöhnlich etwas länger und schmäler. Membran ca. 1,5 u dick, glatt, hellbraun, am Scheitel bis auf 9 u verdickt und dunkelbraun. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, der der unteren dicht unter der Scheidewand. Stiel fest, gelblich oder farblos. Vereinzelt einzellige Teleuto- sporen (wes. nach Fischer). Teleutosporen nach eig. Beob. zuletzt polsterförmige, feste, von der Epidermis bedeckte, kleine, !/ mm große oder größere und zusammenfließende Krusten von schwarzgraubrauner Farbe bildend, die oft die ganze Blattunterseite dicht bedecken und oben braune Flecken hervorrufen. Durch das Bedecktbleiben der Teleutosporen zeigt P. polygoni Beziehungen zu der dritten Hauptgruppe der Gattung, nach der Beschaffenheit der Sporen gehört sie wohl richtiger hierher. Als charakteristisch für das Aecidium bezeichnet Lindroth das Fehlen der Hypertrophien, die intensive Fleckenbildung, die a a ar U EEE > — 537 — kräftige Entwicklung der Peridie, die Verdickung der Außenwände derselben, die isolierten Punktwarzen der Wände, die polyädrisch- gerundeten Aecidiosporen mit dünner Wand und die kleineren Spermogonien. Vergl. Uromyces geranii. Trotz dieser Angaben scheinen mir die Verhältnisse der auf Geranium-Arten lebenden Aecidien noch nicht genügend geklärt zu sein, und es war mir nicht möglich, über die vorliegenden Materialien zu völliger Klarheit zu kommen. Bei zweifellosem Uromyces geranii auf Geranium palustre fand ich die Aecidiosporen ellipsoidisch und gleichmäßig warzig, die Außen- wand der Peridie dünn und glatt. Im folgenden sind zu P. poly- goni amphibii diejenigen Aecidien gestellt, bei denen die Aecidio- sporen mehr polygonal, mit ungleichen Warzen und abfallenden Plättchen versehen und die Außenwände der Peridienzellen quer gestreift sind; leider ist von meinen seinerzeit angestellten Ver- suchen kein Material erhalten, so daß ich experimentell geprüfte Aecidien nicht untersuchen konnte. An dem unten erwähnten Pilz aus Sydow, Myc. march. 1314 sind aber die Sporen gleich- mäßig warzig und die Außenwände der Peridie dick und quer gestreift (s. Fig. 132a). Ich wage nicht, denselben als besondere Art anzusehen, weil die ganze Gruppe noch weiterer Bearbeitung bedarf. Auch das zu P. polygoni (siehe die folgenden Species) gehörende Aecidium ist morphologisch noch nicht untersucht, es dürfte sich zwar vielleicht von dem zu P. polygoni amphibii gehörenden nicht wesentlich unterscheiden. Vergl. auch Aecidium Tranzschelianum. Aecidien: Auf Geranium molleL. Triglitz (J., Sporenmembran mit abfallenden Plättchen). Auf Geranium pusillum L. Berlin, Friedenau (Sydow, Myc. march. 603, als Uromyces geranii. Es sind aber abfallende Plättchen auf der Membran der Aecidiosporen vorhanden, die bei U. geranii fehlen); Triglitz (J., Sporenmembran mit abfallenden Plättchen). Uredo- und Teleutosporen: Auf Polygonum amphibium L. Berlin: Jungfernheide (Nitardy; Sydow, Myc. march. 218; M.), Schöneberg (Sydow, Myce. march. 1385; Ured. 148, Nährpflanze fälschlich als P. lapathifolium), Plötzensee (M.); Niedb.: Dalldorf (Hunger), Börnicke (Eichelbaum), Neuenkrug bei Rahnsdorf (W. Magnus); Telt.: Treptow (Ule); Ohav.: Finkenkrug (M.), Nauen (Benda); Rupp.: Altruppin (Pippow), Neuruppin (Warnstorf), Menz bei Rheinsberg —_— 533 — (M.); Oprig.: Triglitz (J., B. V.P.B. 1900), Meyenburg (J., B.V.P.B. XXXIX, 1897); Wprig.: Lenzen (J., B.V.P.B. 1899); Fried.: Driesen (Lasch in Rabenh., Fung. eur. 489). — Außerhalb des Gebiets: Bremen; vielfach bei Cuxhaven (Klebahn). Anhang: Aecidien zweifelhafter Stellung. Auf Geranium molle L. Schmargendorf (Sydow, Myc. march. 1314). Außenwand der Peridienzellen sehr dick, quer gestreift. Sporen nicht poly- edrisch, gleichmäßig feinwarzig, s. Fig. B132a. Nicht genauer untersucht: Wilmersdorf (Syd., Ured. 104), Tamsel (V.). 138.* P. polygoni Albertini et Schweiniz, Conspectus 132. W.185. Fischer, Ur. Schw. 303. — Biol.: Tranzschel, Trav. du Mus. bot. de l’Acad. Imp. d. Sc. de St. Petersbourg II, 1905. — Puceinia polygoni convolvuli de Candolle, Encyel. VIII, 251. — P. polygoni Schroeter 336. Plowright, Brit. Ur. 188. Syd. 569 p.p. — Uredo betae var. convolvuli Alb. et Schw. Consp. 127. S. 546, Fig. B133. 1. Uredospore, II. Teleutospore, auf Polygonum convolvulus von Triglitz. Heteröcisch. Aecidien auf Geranium pusillum L., im Frühjahr; Uredo- und Teleutosporen auf Polygonum convol- vulus L. Zusammenhang von Tranzschel experimentell nach- gewiesen. Inwieweit andere Arten der Nährpflanzengattungen in Betracht kommen, steht nicht fest. Aecidien nicht genauer beschrieben, nach Tranzschel denen von Aecidium sapguinolentum Lindr. gleichend, doch sind die Flecken bleichgrün, nicht rot. Es sollen hierher gehören Pazschke, Fung. eur. 4135 und Sydow, Ured. 603. — Uredo- lager bis 1 mm groß, hellbraun, rundlich, frühe nackt, blatt- unterseits, einzeln auch oberseits, hier braune Flecken mit gelbem Hof hervorbringend. Sporen meist länglich ellipsoidisch bis verkehrt eiförmig, seltener kurz oval, an der Basis schwach ab- geflacht, 22—30 :15—20 u. Membran hellgelbbraun, etwa 1,5 u dick, mit locker stehenden, 2—2,5 u entfernten Stacheln besetzt; zwei einander gegenüber, aber meist nicht genau äquatorial liegende Keimporen. — Teleutosporenlager braunschwarz, früh nackt und am Rande von der emporgehobenen Epidermis umgeben, fest, polsterförmig, rundlich oder länglich, bis 1 mm groß, auf der unteren Blattfläche, einzeln oder in kleinen Gruppen, auch zu- 4 sammenfließend. Sporen ellipsoidisch bis keulenförmig, am Scheitel meist gerundet, seltener abgeplattet oder verjüngt, unten in den Stiel verschmälert, in der Mitte schwach eingeschnürt, 82—49: 17—21 u; untere Zelle meist länger und schmäler als die obere. Membran 1,5—2 u dick, braun, glatt, am Scheitel bis auf 9 verdickt; Keimporus der oberen Zelle scheitelständig oder seitlich neben dem Scheitel, der der unteren dicht neben der Scheide- wand. Stiel fest, hellgelbbraun, meist kürzer als die Spore. Sporen nicht abfallend (nach Fischer u. eig. Beob.). Pucecinia polygoni unterscheidet sich von P. polygoni amphibii durch die frühzeitiger nackten, mehr vorspringenden, etwas mehr pulverförmigen Teleutosporenlager und die am Scheitel mehr gerundeten Sporen. Wenn auch diese Unterschiede bei außereuropäischen Formen weniger auffällig hervortreten, wie Sydow hervorhebt, so liegt doch kein Grund vor, die europäischen nicht zu trennen, da diese, wie es scheint, auch biologisch ver- schieden sind. Aecidien bisher nicht sicher festgestellt. Vergl. die Bemerkung unter P. polygoni amphibii. Uredo- und Teleutosporen: Auf Polygonum convolvulus L. Berlin, Schöneberg (Sydow), Charlottenburg (Sydow, Myc. march. 122); Teltow: Rudower Wiesen (Ule); Whav.: Barnewitz und Rathenow (Kirschstein, B. V. P. B. XL, 1898); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf); Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Lenzen (J., B.V.P. B. XL, 1899); Landsb.: Tamsel (V.). — Außerhalb des Gebiets: Tanger- münde (M., B. V.P.B. 1889). Auf Polygonum dumetorum L. Berlin, Hippodrom und Tiergarten (Syd., Ur. 224 u. Myc. march. 421. Nährpflanzen?); Telt.: Wannsee (M.); Whav.: Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898). In diese Gruppe ist zu stellen die in Norddeutschland an- scheinend noch nicht gefundene Puccinia Morthieri Körnicke, Hedw. 1877, 19. Mikropuccinia auf Geranium silvaticum L., macror- rhizum L., pratense L. Sie zeigt eine Reihe von morphologischen Beziehungen zu Puccinia polygoni amphibii, cf. Tranzschel, Trav. Mus. Bot. Acad. St. Petersb. II, 1904. — 540 ° — 10. Teleutosporen auf Garyophyllaceen. Gruppe der Puccinia arenariae. 134.* P. arenariae (Schum.) Winter, Kr. Fl. I, 169 (1884). Schr. 345. P. 210. Syd. 553. Fischer, Ur. Schw. 307. — Biol.: de Bary, Ann. sc. nat. 4, XX, 1863, 87; Flora 1863, 180. Cornu, Compt. rend. XCI, 1880, 98. Schroeter, Beitr. z. Biol. III, 85. Wagner, Ber. D. B. G. XIV, 1896, 212. — Uredo arenariae Schumacher, Enum. Pl. Saell. II, 232 (1803). — Puceinia di- anthi de Candolle, Fl. Fr. II, 220 und zahlreiche andere Synonyme. S. 546, Fig. B134. Teleutosporen, a auf Stellaria holostea, b auf Sagina procumbens, ce auf Dianthus barbatus, sämtlich von Triglitz. Leptopuccinia, nach de Bary, auf zahlreichen Caryo- phyllaceen. Vermutlich sind mehrere spezialisierte Formen vor- handen. Der Pilz von Dianthus barbatus L. geht nicht über auf Silene inflata Sm. und Melandryum rubrum Garcke (de Bary). Die Pilze auf Stellaria holostea L., Stellaria media Cir. und Moehringia trinervia Qlairv. sind nach Cornu identisch. Dieselbe Pilzform hatte vermutlich Wagner vor sich, der den Pilz von Moehringia trinervia und Malachium aquaticum Fr. auf Stellaria holostea übertrug. Teleutosporenlager rundlich oder länglich, anfangs epi- dermisbedeckt, bald nackt, '/ı bis über 1 mm groß, polsterförmig, fest, braun, auf der Blattfläche zerstreut, gewöhnlich aber zu Gruppen vereinigt und oft kreisförmig gestellt, blasse gelbliche Flecken hervorbringend. Sporen sofort keimend, ellipsoidisch oder spindelförmig, 235—49 (—63) : 10—-18 u, am Scheitel meist etwas zugespitzt oder papillenförmig ausgezogen, an der Basis meist in den Stiel verschmälert, selten gerundet, in der Mitte schwach eingeschnürt. Beide Zellen ungefähr von gleicher Größe. Membran glatt, hellgelb, am Scheitel stark verdickt. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig oder etwas seitwärts, der der unteren Zelle dicht neben der Scheidewand. Stiel sehr lang (bis 140 u) fest, farblos. Sporen nicht abfällig.. Albnormerweise drei- zellige Sporen (wes. nach Fischer). Promycel und Sporidien nach Schroeter blaß. Die Formen auf den verschiedenen Nährpflanzen sind, ab- gesehen von dem durch die Nährpflanze und die Größe der Blätter beeinflußten äußeren Aussehen der Pilzlager, auch morphologisch — 541 — nicht völlig identisch; ich fand die Sporen der Form auf Dianthus barbatus länger, 43—55 : 12—17 u, der Formen auf Stellaria holostea (34—47 :14—17) und Sagina procumbens (0—55: 12—17) kürzer. Auch die Sporenlager sind auf Dianthus barbatus erheblich größer, mehrere Millimeter groß, auf den Alsinaceen meist kleiner. Diese Verhältnisse dürften mit den angedeuteten biologischen Verschiedenheiten Hand in Hand gehen. Genauere Untersuchungen fehlen noch. Auf Gypsophila elegans Bieb. Telt.: Steglitz (Syd., Ured. 360). Auf Dianthus barbatus L. Berlin: Bot. Garten (A. Braun 1869; M. in Rabenh., Fung. eur. 2091; Sydow, Myc. march. 225); Niedb.: Pankow (M.); Oprig.: Triglitz (J.); Königsb.: Neudamm bei Küstrin (Itzigsohn 1849). Auf Dianthus sp. Landsb.: Tamsel (V., ob D. barbatus?). Auf Saponaria orientalis L. Berlin, Bot. Garten (Sydow, Mye. march. 3021). Auf Saponaria persica Boiss. Berlin, Bot. Garten (Rettig). Auf Silene glauca (Lag.?). Berlin, Bot. Garten (Sydow, Myc. march. 1025). Auf Silene nutans L. Marwitz bei Landsberg (Sydow, Myc. march. 1041, als Uromyces inaequialtus). Auf Melandryum album Garcke. Berlin, Lichterfelde (Sydow, Myec. march. 3232), Bot. Garten (Kärnbach, B. V.P. B. XXIX, 1887), Wilmersdorf (H.); Telt.: Buckow, Nonnenwiesenweg (Mildbraed); Whav.: Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898); Königsb.: Küstrin I, Oderufer (Vogel); Leb.: Buckow H., B. V.P.B. 1902); Frankf.: Proviantamt (H., B. V.P.B. XXXVII, 1895. Auf Melandryum rubrum Garcke Berlin (A. Braun 1854), Tier- garten (Sydow, Myc. march. 2411). Auf Agrostemma githago L. Berlin, Bot. Garten (H.; Sydow, Myc. march. 1021); Telt.: Grunewald, Halensee (H.). Auf Sagina procumbens L. Berlin, beim Joachimstaler Gymnasium (Sydow, Myc. march. 1219; ob S. procumbens?); Telt.: Steglitz (H.); Oprig.: Triglitz (J.). Auf Sagina nodosa Fenzl. Ohav.: Nauen, Bredower Forst (Sydow, Myc. march. 4725). Auf Sagina occidentalis S. Wats. Berlin, Bot. Garten (Kärnbach; Sydow, Myc. march. 724). Auf Spergula arvensis L. Berlin (M.), Wilmersdorf (Sydow, Myec. march. 638), Jungfernheide (H.); Whav.: Rathenow (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898); Rupp.: Rheinsberg (M.); Oprig.: Triglitz (J.). — Dresden (L. R., in Rabenh., Fung. eur. 1681). Auf Spergula Morisonii Boreau (vernalis Willd. p.p.). Oprig.: Triglitz (J.). Auf Spergula pentandra L. Fried.: Driesen (Lasch in Rabenh., Fung. eur. Nr. 788). Auf Moehringia trinervia Clairv. Berlin: (e herb. Link; A. Braun), Bot. Garten (H.), Wilmersdorf (H.), Schöneberg (H.), Tiergarten (Zopf); Ang.: Melssower Forst zwischen Angermünde und Prenzlau (M.), Grimnitzsee bei Joachimstal (H.); Obbar.: Freienwalde (M., B. V. P. B. 1890); Niedb.: Lanke (H.); Telt.: Rangsdorf bei Zossen (Sydow, Myc. march. 226); Belz.: Lehnin (H., B. V. P. B. 1901); Rupp.: Rheinsberg (H.); Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Lenzen, Rudower See (J., B. V.P.B. 1899); Leb.: Buckow (H., B. V.P.B. 1902), Fürstenwalde (M., B. V.P.B. 1887); Kross.: Baudach (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898); Gub.: Fürstenberg (H., B. V.P. B. XLII, 1900). Auf Arenaria serpyllifolia L. Berlin: Bot. Garten (H.); Oprig.: Triglitz (J., B. V. P. B. 1900); Niedb.: Rüdersdorfer Kalkberge (M.). Auf Arenaria leptoclados Boiss. Berlin: Wilmersdorf (Sydow, Myc. march. 1022, Nährpflanze als A. leptoclados). Auf Holosteum umbellatum L. Oprig.: Triglitz (J.). Auf Stellaria nemorum L. Oprig.: Triglitz (J.); Landsb.: Marwitz bei Landsberg (Sydow, Myc. march. 1023), Tamsel (V.). Auf Stellaria media Cyrillo. Berlin: (?, herb. Ehrenberg); Rupp.: Rheinsberg (M.); Oprig.: Triglitz (J.). Auf Stellaria holosteaL. Berlin: (?, herb. Link), Tiergarten (?, 1852); Ohav.: Finkenkrug (Sydow, Myc. march. 3514); Whav.: Grünauer Forst bei Rathenow (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz (J.). Auf Stellaria glauca With. Berlin, Zehlendorf (Sydow, Myc. march. 3910). Auf Stellaria graminea L. Berlin, Wilmersdorf (Sydow, Myec. march. 1024); Oprig.: Triglitz (J.). Auf Stellaria uliginosa Murr. Berlin, Zehlendorf (Sydow, Myec. march. 3121); Oprig.: Triglitz (J.). Auf Malachium aquaticum Fr. Berlin, Wilmersdorf (H.; Sydow, Myc. march. 913); Niedb.: Birkenwerder (H.). Auf Cerastium glomeratum Thuill. (C. vulgatumL. herb.). Telt.: Rangsdorf bei Zossen (Sydow, Myc. march. 1912). Auf Cerastium triviale Lk. Berlin: Wilmersdorfer Wiesen (Sydow, Myc. march. 820). Auf Cerastium arvense L. Obbar.: Biesental (M.). Auf Cerastium caespitosum Gil. Berlin: Bellevue (M.). 135.* P. spergulae de Candolle, Fl. Fr. II, 219 (1805); Syn. 44. Schroeter, Pilze I, 346. Syd. 560. Schroeter, Beitr. z. Biol. III, 85. — P. arenariae Winter, Pilze 169 p.p. Plowright, Br. Ur.,210 pP; S. 546, Fig. B135. Teleutospore auf Spergula arvensis von Triglitz. Leptopuceinia, auf Spergula-Arten. Teleutosporenlager ca. '/; mm groß, fest, polsterförmig, rundlich oder lang gestreckt, anfangs braun, später fast schwärzlich. Sporen spindel- oder keulenförmig, 30—42:11—18S u (nach Schroeter bis 50 u lang), am Scheitel zugespitzt oder abgerundet, am Grunde verschmälert, an der Querwand etwas eingeschnürt, beide Zellen meist gleich breit oder die untere etwas schmäler. Membran blaßbraun, glatt, 1,5—2 u dick, am Scheitel auf 5 bis- 7 w verdickt. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, der der unteren anscheinend unter der Scheidewand. Inhalt der jungen Sporen, des Promycels und der Sporidien hellrötlich. Stiel 33—60 u lang, farblos, fest (nach Schroeter u. eig. Beob.). Auf Spergula arvensis L. Oprig.: Triglitz (J.). AufSpergula vernalis Willd. (Morisonii Bor.?). Oprig.: Triglitz (J.). Nach Schroeter ist das Protoplasma des Promycels und der Sporidien bei P. arenariae blaß, bei P. spergulae hellrötlich gefärbt. Sonstige morphologische Unterschiede sind kaum vor- handen, biologisch dürften diese Pilze allerdings verschieden sein. Immerhin meine ich, daß P. spergulae wohl kaum in einem andern Verhältnis zu P. arenariae steht, als die Formen der P. arenariae unter sich und daß, wenn man P. spergulae als Spezies ansehen will, auch die Formen von P. arenariae als solche betrachtet werden müssen. Die ganze Angelegenheit bedarf genauerer Untersuchung. 136.* P. herniariae Unger, Einfl. d. Bod. 1836. Kirchner in Lotos 1856, 182. Schroeter, Pilze 346. Syd. 558. — P. are- nariae Winter, Pilze 169 p.p. S. 546, Fig. B136. Teleutospore auf Herniaria glabra von Triglitz. Leptopuceinia. Nur Teleutosporen, die gleich nach der Reife keimen, auf Herniaria glabraL., hirsutaL. u. odorata Andız. Teleutosporenlager '/}„—1l mm groß, dick, polsterförmig, fest, auf Blättern und Stengeln. Sporen spindel- oder keulen- förmig, 27—42 : 13—17 u, am Scheitel zugespitzt oder abgerundet, unten in den Stiel verschmälert, an der Querwand deutlich ein- geschnürt. Membran glatt, blaßbräunlich, 1,5 u dick, am Scheitel bis auf 8 u verdickt. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, der der unteren anscheinend dicht unter der Querwand. Be- sondere Papillen fehlen. Stiel bis 90 w lang, farblos, fest (nach eig. Beob.). Auf Herniaria glabra L. Berlin: Zehlendorf (Sydow, Myc. march. 320), Tempelhofer Feld (H.); Niedb.: Müggelsee (H.); Rupp.: Rheinsberg, Bubrow (H.), Warenthin (H., B. V.P.B. 1903); Oprig.: Triglitz (J.); Fried.: Driesen (Lasch in Klotzsch, Herb. myc. Nr. 1397). Auch P. herniariae ist P. arenariae sehr ähnlich und vielleicht, wenn auch wahrscheinlich biologisch verschieden, nur als Varietät oder Unterart aufzufassen. Zu beachten ist, daß die Nährpflanzen einem Verwandtschaftskreise angehören, der denen von P. arenariae etwas ferner steht. Dasselbe gilt auch für die in der Provinz bisher nicht nachgewiesene folgende Spezies. 137. P. corrigiolae Chevallier, Fl. de Paris I, 420 (1826). Schroeter in Rabenh., Fung. eur. 1678 und Pilze I, 346. S. 546, Fig. B137. Teleutospore auf Corrigiola littoralis aus Rabenh., Fung. eur. 1678. Leptopuccinia, auf Corrigiola littoralis L. Sporenhäufchen rundlich, fest, 1—2 mm breit, anfangs gelb, später braun. Sporen spindel- oder keulenförmig, durch- schnittlich 41,4 u lang, 15 u breit, am Scheitel abgerundet oder zugespitzt, unten keilförmig verschmälert, an der Querwand ein- geschnürt, Breite hier 12 u, obere Zelle meist breiter und bis 5 w länger als die untere, diese durchschnittlich 19,4 u lang. Membran hellbraun, am Scheitel verdickt. Stiel fest, farblos, bis 90 w lang, 5 a dick (nach Schroeter). Sonderbarer Weise gibt Schroeter in derselben Diagnose die Breite der oberen Zelle auch noch zu 22 u an; es muß irgend ein Versehen vorliegen. Eigene Messungen ergaben 29—46 : 12 bis 20 u. — Durch die größere Breite der oberen Zelle gegen- über der unteren und die starke Scheitelverdickung von P. sper- gulae nach Schroeter verschieden. Reinberg bei Gr. Glogau in Schlesien (Schroeter); an der Murg bei Rastatt (Schroeter in Rabenh., Fung. eur. 1678). 11. Teleutosporen (und Aecidien) auf Ranunculaceen. 138.* P. calthae Link, Spec. VI, 2, S. 79 (1825). W. 216. Schr. 315. P. 145. Syd. 540. Fischer, Ur. Schw. 310. — Iwanoff, Cbl. Bact. 2, XVII, 1907. — Aecidium calthae Grey., Fl. Edinb. 446. — Uredo calthae Req. in Duby, Bot. Gall. II, 900. — Puccinia elongata Schroeter, Beitr. Biol. III, 61. Winter, Hedwigia 1880, 107. — 545 — S. 546, Fig. B138. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, III. Uredospore, IV. u. V. Teleutosporen, auf Caltha palustris von Triglitz. Autoeupuccinia, auf Caltha palustris L. Nicht experi- mentell untersucht; jedoch hat Winter (Hedw.) im Frühjahr im Freien Aecidien an Stöcken gefunden, die im voraufgehenden Herbst Teleutosporen getragen hatten. Spermogonien fehlend? (an dem mir vorliegenden Material nicht vorhanden). — Aecidien auf der Blattoberseite gelbe, später braune, unregelmäßig runde oder verlängerte, mitunter zu- sammenfließende, auf der Unterseite höckerige, 1—5 mm lange Flecken, an den Blattstielen bis 6 mm lange Geschwülste bildend. Peridien unregelmäßig oder seltener konzentrisch angeordnet, schüsselförmig, wenig eingesenkt, mit weißem, zurückgeschlagenem, vielfach zerschlitztem Saume; Zellen polygonal, abgerundet oder verlängert, bis 45, selten bis 60 u lang, 22—35 u dick, farblos, mit dicker, warziger Wand. Sporen rundlich, meist etwas poly- edrisch, von 22—30 u Durchmesser, warzig, orangerot (nach Schroeter). Zellen der Peridie im Blattquerschnitt rhomboidisch, 15—23 u hoch, 17—1S u tief, außen nach unten etwas über- greifend, Außenwände 4—7 u dick, fein quer gestreift, Innen- wände 3—4 u dick, mit derberer Stäbchenstruktur. Lumen weit, Diekenunterschied der Wände nicht immer groß. Sporen poly- edrisch, von 13—17 u Durchmesser. Membran kaum I u dick, Warzenstruktur sehr fein, gleichmäßig, Warzenabstand weniger als 1 u (eig. Beohb.). — Uredolager zerstreut, vorwiegend auf der Blattunterseite, einzeln oder zu wenigen, auf braun verfärbten Flecken, kaum !/s mm groß, rundlich, hellbraun, früh nackt. Sporen ellipsoidisch bis eiförmig, 23—35 : 18—25 u (25— 29:17 bis 22 u eig. Mess). Membran hellbraun, 2 « diek, mit locker stehenden, 2—3 u entfernten Stacheln. Keimporen 2, in der oberen Hälfte der Spore, meist einander gegenüber liegend; unter denselben eine Stelle ohne Stacheln. — Teleutosporenlager einzeln oder in kleinen Gruppen auf der Blattunterseite, auch oberseits ziemlich zahlreich, manchmal ringförmig um ein zentrales Lager, etwas größer als die Uredolager, anfangs epidermisbedeckt, dann nackt, von den Resten der Epidermis umgeben und teilweise bedeckt, rundlich, ziemlich fest, braun. Sporen ellipsoidisch bis keulenförmig oder spindelförmig, ziemlich verschiedenartig und Kryptogamenflora der Mark Va, 39 119: N Jaso-b | Puccinia Fig. 131—152. unregelmäßig, 32— 60: 14—20 u, nach eig. Mess. 34—50 : 16 bis 21 u, meist nach dem Scheitel und nach der Basis verjüngt, mitunter am Scheitel schräg abgestutzt, kaum eingeschnürt. Beide Zellen meist gleich groß. Membran 2—2,5 u dick, hell gelbbraun, glatt. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, der der unteren dicht unter der Scheidewand, beide mit kräftigen blassen Papillen bedeckt, Scheitelpapille schmal (5 «) und ziemlich hoch (3—4 u). Stiel farblos, fest, ziemlich lang (50 a), Sporen nicht abfällig. Vereinzelt einzellige Teleutosporen (nach Fischer u. eig. Beob.). Von P. Zopfii durch die mikroskopische Beschaffenheit der Teleutosporen leicht zu unterscheiden. Wenig ausgeprägt ist da- gegen der Unterschied in der Festigkeit der Lager. Die Uredo- sporen sind durch das Vorkommen von nur 2 Keimporen und die kahle Stelle unter denselben, die Aecidiosporen durch das Fehlen der abfallenden Plättehen von denen der P. Zopfii ver- schieden. Auf Caltha palustris L. Berlin: Wilmersdorfer Erlenbruch (Kärn- bach; vergl. Syd., Ur. 113); Niedb.: Rüdersdorf (Poeverlein, nach Magnus); Telt.: Klein Machnow (Sydow, Mye. march. 322), Rudower Wiesen (H., Aeec.?), Rangsdorf (Sydow, Myc. march. 3026, nach Magnus); Oprig: Triglitz (J.), Cressinsee bei Redlin (J., B. V.P. B. 1904); Luck.: Sonnewalde (Kretzschmar in Klotzsch, Herb. mye. Nr. 465 nach Magnus). — P. calthae (Bestimmung richtig?) wird ferner angegeben von Gr. Behnitz bei Rathenow (Whav.) von Kirschstein (B. V. P. B. XL, 1898) und aus dem botanischen Garten in Berlin von Kärnbach (B. V.P.B. XXIX, 1887), ferner vom Wockersee und der Markower Mühle in Mecklenburg (Lübstorf, Arch. Mecklenb. 1877). 12. Teleutosporen auf Crueiferen. 139. P. thlaspeos Schubert, Fl. Dresd. II, 254 (1823). W. 170. Syd. 515. Fischer, Ur. Schw. 312. Schröter, Beitr. Biol. III, 86. Vuillemin, Bull. soc. bot. Fr. XXXII, 1885, 184. Dietel, Bot. Cbl. XXXII, 1887, 153. S. 546, Fig. B139. Teleutospore auf Thlaspi alpestre aus Sydow, Ured. 1611. Leptopuccinia, nur Teleutosporen auf Thlaspi alpestre L., arvense L., perfoliatum L. u. a. Arten, ferner auf Arabis Halleri L., hirsuta Scop. und Stenophragma Thaliana Celak. Das Mycel perenniert nach Schroeter und deformiert die Sprosse. Die Blütenstände kommen nicht zur Entwicklung oder vergrünen, die Blätter der Triebe pflegen sämtlich mit Pilzlagern bedeckt, 35* — 548 0 — die basalen Blätter dagegen pilzfrei zu sein; so auch an dem vorliegenden Material. Teleutosporenlager rundlich, polsterförmig, braun, dicht stehend, die ganze Unterseite der Blätter bedeckend. Teleuto- sporen eiförmig oder ellipsoidisch, 35—45 : 14—21 u, am Scheitel gerundet oder etwas zugespitzt, an der Querwand nicht stark eingeschnürt, am Grunde meist in den Stiel verschmälert; obere Zelle oft etwas kürzer und breiter als die untere: Membran dünn (kaum 1 u), glatt, zart, farblos, am Scheitel bis auf 5 w verdickt, bei der Keimung am Scheitel zuweilen mit einigen kurzen Spitz- chen (Dietel). Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, der der unteren dicht unter der Scheidewand. Stiel nicht sehr lang, farblos. Mitunter einzellige Teleutosporen (wes. nach Fischer). Auf Thlaspi alpestre L. Kgr. Sachsen: Schmilka (M.), Königstein (Krieger in Fung. sax. 55 und in Rabenh., Fung. eur. 3717), Glauchau (Dietel), Fichtelberg im Erzgebirge (Wagner in Syd., Ur. 1611). Auf Arabis hirsuta Scop. Holzmarken bei Wolferode, Eisleben (Kunze, Fung. sax. eur. 224). 13. Teleutosporen auf Saxifragaceen (Chrysosplenium). 140*. P. chrysosplenii Greville in Smith, Engl. Flora V, 367 (1826). — Schr. 347. W.167. P. 211. Syd. 493. Dietel, Ber. D. B. G. 1891, 36 (Abbild.). Fischer, Ur. Schw. 318. S. 546, Fig. B 140. Teleutospore auf Chrysosplenium alternifolium von Marienspring. Leptopuccinia mit sofort keimenden und mit überwinternden Teleutosporen, auf Chrysosplenium alternifolium L., oppo- sitifolium L. u. a. Lager der sofort keimenden Teleutosporen (f. per- sistens) klein, bis '/; mm, polsterförmig, zu kleinen, ca. 3 mm großen Gruppen vereinigt, oft kreisförmig gestellt, hellbraun. Sporen breit spindelförmig, 28—38:12—18 u, nach eig. Mess. 29—42 :10—15 u, an der Querwand schwach eingeschnürt. Die beiden Zellen gleich lang und ungefähr gleich breit oder die untere länger. Membran glatt, blaß gelblich, dünn, aber am Scheitel auf 5—6 u verdickt. Ein Keimporus scheitelständig, der zweite dicht unter der Scheidewand. Stiel ziemlich lang, fest, farblos (nach Fischer u. eig. Beob..,. — Lager der über- winternden Sporen (f. fragilipes) nach Dietel auf der Blatt- — 549 — oberseite einzeln oder in kleinen Gruppen, pulverig. Sporen länglich ellipsoidisch, 355—42 : 14—19 u, an der Querwand deutlich eingeschnürt, am Scheitel mit meist deutlich abgesetzter kegel- förmiger Papille.. Membran gelbbraun, mit schwachen Längs- rippen (an eingetrocknetem Material sichtbar). Stiel sehr hinfällig (nach Dietel und Fischer). Die Sporen der f. persistens scheinen den Pilz von Pflanze zu Pflanze zu verbreiten. Durch Infektion mittels der über- winterten f. fragilipes dürften zuerst Lager entstehen, die wesentlich aus der f. persistens bestehen, und in deren Um- gebung dann später Lager der f. fragilipes hervorbrechen (vergl. P. veronicarum, Fischer 323). Auf Chrysosplenium alternifolium L. Berlin: Bot. Garten, spärlich (H.); Landsb.: Marienspring, am Kesselsee (Sydow, Mye. march. 1032); Leb.: Buckow bei Müncheberg (C. Müller u. W. Retzdorff). 14. Teleutosporen auf Buxaceen. 141. P. buxi de Candolle, Fl. Fr. VI, 60 (1815). — Biol.: Fischer, Schweiz. Bot. Ges. XI, 1901, 10; Ur. Schw. 316. Mieropuccinia, auf Buxus sempervirens L. Die Teleuto- sporen keimen im Frühjahr und infizieren die jungen Blätter. Das während des Sommers sich entwickelnde Mycel veranlaßt Hypertrophie des Blattgewebes und bringt im Herbst und Winter neue Teleutosporen hervor. Teleutosporenlager rund, stark polsterförmig vorgewölbt, fest, früh nackt, auf der Blattfläche zerstreut, bis 2 mm groß. Sporen lang ellipsoidisch, 70—85 : 20—30 u; mitunter bis 100 u lang, gegen den Scheitel etwas verschmälert, aber abgerundet, an der Querwand meist stark eingeschnürt, am Grunde in den Stiel verschmälert. Beide Zellen ziemlich gleich groß. Membran glatt, hellbraun, seltener kastanienbraun, dick, am Scheitel nicht dicker. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, der der unteren dicht unter der Querwand. Stiel sehr lang, farblos, fest. Mitunter ein- und dreizellige Teleutosporen. Bisher in der Provinz nicht gefunden; die Nährpflanze wird häufig in Gärten kultiviert. — In Bayern (Rabenh., Fung. eur. 3710) und in der Rheingegend (Fuckel) beobachtet. — 50 ° — 15. Teleutosporen auf Malvaceen. 142.* P. malvacearum Montagne in Gay, Hist. fis. y polit. de Chile, Bot. Bd. VII, 43 (1852); Syll. Nr. 1159 [S. 314 (1856) nach Sydow]. Sch. 347. W. 168. P. 212. Syd. 476. Fischer, Ur. Schw. 313. — Histol.: Sappin-Trouffy, Le Botaniste V, 1896/97. Blackman and Fraser, Ann. of Bot. XX, 1906. — Biol.: Keller- mann, Bot. Zeit. 1574, 700. Cornu, Bull. soc. bot. France XXT, 1574, 292. Ihne, Hedw. 1880, 137. Rathay, Verh. zool.-bot. Ges. XXXI, 1882, 9. W.G. Smith, Gard. Chron. XVII, 1882, 151. Fischer, Entw. Unt. 79. Dandeno, 9. Report Michig. Acad. of Science 1907, 68, cf. Cbl. Bact. 2, XXIV, 549. Eriksson, Cbl. Bact. 2, XXXI, 1911, 93; K. Vet. Akad. Hand 'XENIE Nr. 2, 1911. Taubenhaus, Phytopathology I, 1911, 55—62. — Wanderung: Ihne, Ber. Oberhess. Ges. Gießen 1877, 49, daselbst die ältere Literatur. Körnicke, Hedw. 1877, 18. Magnus, Hedw. 1877, 145; B. V. P. B. XIX, 1877, 8. XXVIE Sasse Schiedermayr, Hedw. 1877, 97. Farlow, Bot. Gaz. XI, 1886, 309. Plowright, Brit. Ured. 213 (1889). ZEriksson, Bot. Cbl. XXXI, 1887, 389. Hisinger, Act. Fenn. XVI, 1891. Klebahn, Ww.R. 77. Fischer, Ur. Schw. 315. S. 546, Fig. B142. Teleutospore auf Malva silvestris von Triglitz. Leptopucecinia, auf zahlreichen Malvaceen (Malva, Mal- vastrum, Althaea, Lavatera, Malope, Sida, Kitaibelia). Im allgemeinen scheint der Pilz auf den verschiedenen Nähr- pflanzen derselbe zu sein, doch liegen einige Erfahrungen vor, die auf eine gewisse‘ Spezialisierung hinzudeuten scheinen und weiterer Klärung bedürfen (näheres bei Eriksson 1911). — Die Sporen keimen gleich nach der Reife. Im Winter wird nach Fischer die Keimung durch die Witterung zurückgehalten. und es soll durch die erst später keimenden Sporen die Überwinterung zustande kommen. — Nach Dandeno bleiben die Sporen nicht bis zum Frühjahr keimfähig, der Pilz hält sich aber während des Winters an Pflanzen, die, z. B. in hohem Grase, einen geschützten Standort haben. Aus Samen hervorgehende Pflanzen bleiben nach Dandeno gesund, wenn Infektion von außen verhütet wird. — Nach Eriksson soll dagegen die Hauptverbreitung des Pilzes durch die Samen stattfinden; auf den Keimpflanzen soll der Pilz nach drei Monaten als „primärer Krankheitsausbruch“ erscheinen. u _ ER Keee e e 5 — 51 — Überwinterung soll weder durch Mycel noch durch Sporen statt- finden, sondern durch Mykoplasma in den Stammknospen. Das Mykoplasma soll durch abweichend keimende Teleutosporen ent- stehen, deren Keimschläuche in Konidien zerfallen; diese ergießen ihr Protoplasma ohne sichtbare Durchbohrung der Membran in die Epidermiszellen. Ein morphologischer Unterschied zwischen den beiden Sporenarten ist nicht vorhanden. Die abweichend keimenden Teleutosporen sollen besonders in den „primären Frühjahrsausbrüchen“ vorhanden sein. — Auch Taubenhaus sah die abweichende Keimung der Teleutosporen. Er fand aber, daß die Teilstücke je ein Sterigma und daran eine Sporidie bilden, also sich doch sozusagen normal verhalten. Eriksson erwähnt den ersten, aber nicht den letzten Teil der Beobachtung von Taubenhaus. Teleutosporenlager über die untere Blattfläche zerstreut, selten oberseits, rund, polsterförmig, hochgewölbt, fest, nackt, braun, auf rundlichen, oberseits. weißlichen, gelben oder bräun- lichen, oft vertieften Flecken, auf kräftigen Blättern bis 1 mm groß oder größer, an den Stengelteilen und Blattnerven oft weit ausgebreitet und Verkrümmungen verursachend, auch auf Kelch- blättern und jungen Früchten. Sporen kurz spindelförmig, seltener kurz keulenförmig, 35—63 ::17—24 u, nach eig. Mess. 35—49: 19—23 u, am Scheitel abgerundet oder in eine gerundete Spitze ausgezogen, in der Mitte schwach eingeschnürt, beide Zellen un- gefähr gleich groß. Membran glatt, hellgelb, 2—3 u dick, aber am Scheitel mitunter etwas dicker. Keimporus der oberen Zelle neben dem Scheitel, der der unteren dicht unter der Scheidewand. Stiel sehr lang, bis 150 «#, farblos, fest. Ausnahmsweise drei- zellige Sporen und solche mit unvollkommener Scheidewand (nach Fischer u. eig. Beob.). P. malvacearum hat sich, anscheinend von Chile aus, von wo sie zuerst (1852) bekannt wurde, in verhältnismäßig kurzer Zeit über einen großen Teil der Erde verbreitet. Sie wurde 1865 in Australien beobachtet, 1869 in Spanien, 1872 in Frankreich, 1873 in England und in Süddeutschland, 1874 in Norddeutschland und Italien, 1875 in der Schweiz und am Kap der guten Hoffnung, 1876 in Oesterreich und Ungarn, 1877 in Griechenland, 1886 in Massachusets, 1887 in Schweden, 1890 in Finland usw. Eine EB 5. zusammenfassende Darstellung der Einwanderung gab zuerst Ihne (1877). In der Provinz Brandenburg ist P. malvacearum zuerst 1577 bemerkt worden, und zwar sogleich an verschiedenen Stellen, in Pankow, im botanischen Garten, im Bellevuegarten bei Tem- pelhof und bei Moabit (Magnus, Sydow, Ule, Perring, vergl. B.V. P. B. XIX, 1877). Ein von Ascherson 1877 eingelegtes Exsikkat aus Pankow befindet sich im Herbar des k. Museums. Auf Malva silvestris L. Berlin: Botan. Garten (H.; Sydow, Mye. march. 227); Ang.: Werbellinsee bei Joachimsthal (H.); Niedb.: Birkenwerder (H.), Müggelsee, Forsthaus (H.); Brand.: Schmerzke (Barnewitz); Wharv.: Gr. Behnitz, Mützlitz (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz (J.); Frankf.: Talmühle (H.). — Tangermünde (M., B. V.P. B. 1889). Auf Malvaneglecta Wallr. Berlin, Wilmersdorf (Sydow, Mye. march. 637); Niedb.: Lanke (H., B. V.P.B. XLVII, 1905); Oprig.: Triglitz (J.); Kross.: Baudach (Kirschstein, 1. c.). Auf Malva parviflora L.(?). Niedb.: Lanke bei Biesental (H.). Auf Althaea rosea Cav., in Gärten. Berlin: Friedrichsberg (M.), Botan. Garten (Kärnbach, B. V.P. B. XXIX, 1887); Obbar.: Freienwalde, Brunnental, Amalienhof (Ascherson 1878); Niedb.: Pankow (Ascherson 1877); Whav.: Rathenow (Kirschstein 1. e.); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf, B.V. P. B. XXXV, 1893); Oprig.: Triglitz (J.); Kross.: Sommerfeld (Diedicke). Im Botanischen Garten zu Berlin, falls die Bestimmung richtig ist, auf Malva alcea L. var. fastigiata Cavara (M., B. V.P.B. XXIX, 1887), Heldreichii Boiss. (Sydow, Myc. march. 120), mauritiana [? L. = sil- vestris, Willk. = Lavatera cretica] (Sydow, als Malvastrum tri- dactylites Garcke bestimmt, so auch bei Kärnbach, B. V.P.B. XXIX, 1887), moschata L. (Kärnbach, 1. c.), parviflora L. (H.; Sydow, Myc. march. 1515); Althaea apterocarpa Fenzl. (?, als asterocarpa bezeichnet, Sydow, Myc. march. 85), armeniaca Tenore (Sydow, Myc. march. 1421), cannabina L. (M., B. V.P.B. XXIX, 1887), ficifolia Cav. (H.; Sydow, Mye. march. 1492), officinalis L. (H.; Sydow, Myc. march. 323), tauri- nensis [? C.A.Mey. = armeniaca, DC. = officinalis] (M., 1878), Lavatera cretica L. (H., Kärnbach 1. c. als Malva mamillosa Lloyd), plebeja Sims (M.), thuringiaca (Kärnbach, 1. c.), Kitaibelia vitifolia Willd. (M., 1878). 16. Teleutosporen auf Onagraceen. 143.* P. circaeae Persoon, Disp. meth. 39 (1797); Syn. 228 (1801). — Schroeter, Pilze 348. Winter, Pilze 168. P. 213. Syd. 422. Fischer, Ur. Schw. 319. S. 546, Fig. B143. Teleutospore auf Circaea lutetiana von der Rostocker Heide. j | : Leptopuceinia, nach Schroeter u. Winter, mit blassen, sofort keimenden und mit dunkleren, überwinternden Teleuto- sporen, auf Circaea alpina L., C. lutetiana L,, C. intermedia Ehrh., C. pacifica Asch. et Magn. Teleutosporenlager der ersten Art klein, kaum '/; mm, rund, braun, fest, polsterförmig, zu oft sehr dichten kleinen Gruppen vereinigt, auf kleinen rotvioletten Blattflecken. Sporen sofort keimend, 22—35 : 8—13 u, keulen- oder spindelförmig, am Seheitel meist papillenartig ausgezogen, am Grunde in den Stiel ver- schmälert, in der Mitte sehr schwach eingeschnürt, beide Zellen ziemlich gleich groß oder die obere mitunter etwas breiter. Membran hellgelb, dünn (1 «), glatt, am Scheitel stark verdickt; Keimporus der oberen Zelle nahe am Scheitel, der der unteren dicht unter der Scheidewand. Stiel farblos, fest. — Teleuto- sporenlager der zweiten Art größere, dunkelbraune, längliche Polster bildend. Sporen erst nach Überwinterung keimend, mit dunkelbrauner Membran, sonst wie die der ersten Art (wes. nach Fischer). An dem vorliegenden Material sind hie und da größere hellere Lager umgeben von kleineren etwas dunkleren vorhanden. Die Sporen sind zum Teil ein wenig dunkler, aber nicht dunkelbraun. Auf Circaea lutetiana L. Berlin: Botan. Garten (H.); Obbar.: Eberswalder Forst (Lindau); Niedb.: Lanke, Park, am Hellsee (H.); Telt.: Rangsdorf bei Zossen (Sydow, Myc. march. 419); Whav.: Böhne bei Rathenow (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898). — Außerhalb des Gebiets: Rostocker Heide (J.), zusammen mit Aecidium circaeae (s. dieses). Auf Circaea intermedia Ehrh. Landsb.: Forst Marwitz bei Lands- berg a. W. (Sydow, Myc. march. 2124). Auf Circaea alpina L. Telt.: Rangsderf bei Zossen (Sydow, Myc. march. 419); Oprig.: Natteheide bei Wittstock (J.). Die hierher zu stellende Micropuceinia Puccinia gigantea Karsten auf Epilobium angustifolium L. kommt anscheinend nur im Hochgebirge vor (Schweden, Schweiz), obgleich die Nähr- pflanze auch in der Ebene häufig ist. 17. Teleutosporen und Aeeidien auf Convolvulaceen. 144.* P. convolvuli (Pers.) Castagne, Observ. I, 16 (1843); Cat. Pl. Mars. 202 (1845). W.204. P.146. Syd. 319. Fischer, Ur. Schw. 322. — Biol.: Arthur, Botan. Gazette 1900, 270. — — 554 — Uredo betae 8 convolvuli Pers., Synops. 221. — Uredo u. Aecidium calystegiae Desm., Ann. sc. nat. 3, VIII, 1847, 10 u. 14. — Uromyces calystegiae Fuckel, Symb. 63. S. 546, Fig. B144. 1. Uredospore, II. Teleutospore, auf Convolvulus sepium von Friedrichshagen. Autoeupucecinia, auf Convolvulus sepium L., arvensis L. und anderen Arten. Zusammengehörigkeit von Aecidien und Teleutosporen durch Arthur nachgewiesen. Aecidien in rundlichenGruppen, oft kreisförmig gestellt. Pe- ridie becherförmig, mit schmalem, früh zerfallendem, nach außen gebogenem Saume. Peridienzellen außen nach unten übereinander- sreifend, Membran außen und innen ungefähr gleich dick, 4—5 u, innen mit Stäbchenstruktur. Sporen stumpf polyödrisch bis ellip- soidisch, 21—35: 18—22 u. Membran dünn, sehr dicht und fein warzig (nach Fischer). — Uredolager auf der Blattunterseite zerstreut, rundlich, braun, früh nackt. Sporen kugelig bis ei- förmig, 25—28:21—25 u, nach eig. Mess. 27—32 : 18—23 u. Membran hellbraun, 2—2,5 «u dick, mit locker stehenden, 3 bis 3,5 a entfernten Stachelwarzen, die in der äquatorialen Zone oft fehlen, und mit 2—3 Keimporen in der oberen Hälfte der Spore. — Teleutosporenlager rundlich, schwarzbraun, zusammen- fließend, lange von der grauschimmernden Epidermis bedeckt. Sporen keulenförmig, seltener ellipsoidischh 45—73 : 25—82 u, nach eig. Mess. 43—52 :25—29 u, am Scheitel meist gerundet, seltener etwas verjüngt, an der Basis meist allmählich in den Stiel verschmälert, an der Querwand etwas eingeschnürt; untere Zelle meist länger und schmäler als die obere. Membran glatt, dunkelbraun, ca. 3 «, am Scheitel bis 12 u dick. Keimporus der oberen Zelle fast scheitelständig, der der unteren dicht unter der Querwand. Stiel kurz, bräunlich, fest (nach Fischer u. eig. B.). Auf Convolvulus sepium L. Niedb.: Friedrichshagen, bei der Dampffähre bei der Brauerei am Müggelsee (H., Ur. Aug. 1895, Tel. Sept. 1895; cf. Syd., Ur. 961). 18. Teleutosporen auf Labiaten. 145.“ P. glechomatis de Candolle, Eneyel. VIII, 245 (1803). Schroeter, Pilze 349. P. 214. Syd. 277. Fischer, Ur. Schw. 327. — Biol.: Schroeter, Beitr, z. Biol. III, 90, Cruchet, Cbl. Bact. 2, — 559 — XVI, 1906. — Aecidium verrucosum Schultz, Prodr. Flor. Stargard. 452 (1819). — P. verrucosa (Schultz) Winter, Pilze 166. S.546, Fig. B145. Teleutospore auf Glechoma hederacea von Triglitz. Leptopuccinia. Auf Glechoma hederaceaL. (und andern Labiaten?). Nach Cruchet scheint der Pilz auf Glechoma von dem auf Salvia glutinosa (Pucc. salviae Ung.) verschieden zu sein. Teleutosporenlager '/„—?/ı mm, rund, polsterförmig, sehr fest, heller und dunkler kaffeebraun, dicht stehend, in kleinen Gruppen, oft in einem engen Kreise um ein zentrales Lager, oben kleine runde Flecken verursachend, Teleutosporen sofort keimend, ellipsoidisch oder eiförmig, 35—45:18—24 u, nach eig. Mess. 28—39:15—21 u, am Scheitel meist in einen mehr oder weniger entwickelten, bis 9 u langen hornförmigen Fortsatz ausgezogen, unten gerundet oder verjüngt, in der Mitte nur schwach ein- geschnürt. Membran von zart und farblos bis derber und braun schwankend, bis 3 u dick, am Scheitel je nach der Größe des Schnabels dicker. Oberer Keimporus neben dem scheitelständigen Fortsatz, unterer dicht unter der Scheidewand. Stiel farblos, oft sehr lang (100 w#), bleibend. Ausnahmsweise unvollständig ge- fächerte und dreizellige Teleutosporen (nach Fischer u. eig. Beob.). Nach P. u. H. Sydow soll auf Glechoma namentlich im Spätherbst eine zweite Sporenform mit verhältnismäßig großen, gewöhnlich in Kreisen angeordneten, schwarzbraunen bis fast schwarzen Lagern auftreten, deren Sporen nicht sofort, sondern erst nach längerer Ruhepause keimen. Auf Glechoma hederacea L. Berlin: (Eysenhardt 1819; M.), Bot. Garten (Kärnbach, B. V. P. B. XXIX, 1887), Tiergarten (M.; Sydow, Mye. march. 417), Nonnendamm (E. Rübsaamen), Friedrichshain (Syd.), Wilmers- dorf (H.); Niedb.: Birkenwerder (H.); Ohav.: Pichelswerder (Retzdorf); Whav.: Rathenow (Kirschstein, B. V. P.B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz u. Lenzen (J.); Fried.: Driesen (Lasch in Klotzsch, Herb. myc. 195); Landsb.: Tamsel (V.); Kross.: Baudach (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898). Ohne Fundort in Rabenh., Herb. myc. 272. Eine ganz zufällige Einschleppung in den Berliner Botanischen Garten war die von Zopf in Myc. march. 40 als neue Spezies herausgegebene P. Sydowiana auf Lophanthus nepetoides Benth. (= Hyssopus nepetoides L.) und L, scrophulariifolius — 556 — Benth. Der Pilz ist in Nordamerika heimisch und war bereits vorher von Schweinitz [N. americ. Fungi 296 (1834)] unter dem Namen P. hyssopi beschrieben, den er auch behalten muß. 146.?* P. annularis (Strauß) Schlechtendal, Fl. Berol. II, 132 (1824). Winter, Pilze 165. P. 217. Syd. 300 u. 878. Fischer, Ur. Schw. 329. — Biol.: Schroeter, Beitr. z. Biol. III, 88. Cruchet, Chl. Bact. 2, XVII, 1906. — Uredo annularis Strauß, Wetter. Ann. H, 106. — Pucc. scorodoniae Link in Linne, Spec. pl. VI, 2, 72. — P. chamaedryos Ces. in Klotzsch, Herb. mye. I, 1991. — Synonym ist noch P. teucrii Fuck., während P. teucrii Biv. Bernh. eine sehr ähnliche Form auf T. fruticans bezeichnet. S. 546, Fig. B146. Teleutospore auf Teucrium scorodonia von Muskau. Leptopuccinia, auf Teucrium chamaedrys L., scoro- donia L., botrys L. und andern Arten. Nach Cruchet sind die Formen auf T. scorodonia L. und T. chamaedrys L. bio- logisch verschieden. Teleutosporenlager auf der Blattunterseite, klein, kaum !/s mm, polsterförmig, fest, zu größeren rundlichen Gruppen dicht gehäuft oder kreisförmig gestellt, hellgraubraun, gelbliche oder braune, dunkler umrandete, oberseits vertiefte, unterseits gewölbte Blattflecken hervorrufend. Sporen ellipsoidisch bis keulenförmig, 33—50 :14—19 u, am Scheitel gerundet oder verjüngt, an der Basis in den Stiel verschmälert, an der Querwand wenig ein- geschnürt; obere Zelle oft etwas kürzer und breiter als die untere, selten die letztere kürzer. Membran 1—1,5 u dick, am Scheitel bis auf 6 u verdickt, blaß gelblich. Keimporen scheitelständig, bezw. unter der Querwand. Stiel lang (20 w und mehr), fast farblos, fest, Sporen nicht abfällig. Mitunter dreizellige Teleuto- sporen (nach Fischer u. eig. Beob.). Zwischen den Sommer- und den Wintersporen fand Cruchet keinen Unterschied. Auf Teuerium scorodonia L. In der Provinz anscheinend bisher nicht beobachtet, aber vielleicht noch aufzufinden (vergl. Einleitung, 8. 75). — Außerhalb des Gebiets: Schlesien: Muskau (Sydow, Myc. march. 861 u. 4114). Holstein: Rissen (J.). Oldenburg: Hahlbeke bei Stenum (Klebahn). Bremen: Heumannsbusch nördlich Burgdamm (Klugkist). Prov. Sachsen: Wildenhain bei Torgau (Dietel). Kgr. Sachsen: Königsbrück, Chemnitz (Auerswald). — 557 — 147.* P. stachydis de Candolle, Fl. Fr. I, 595 (1805); Syn. 45 (1806. W.18S. Syd. 298. Fischer, Ur. Schw. 330. — Biol.: Cruchet, Cbl. Bact. 2, XVII, 1906 (48). S. 546, Fig. B147. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Stachysrecta aus Syd., Ured. 1183. Brachypuceinia, Spermogonien, Uredo- und Teleutosporen, auf StachysrectaL. und St. annua L., nicht auf St. silvatica L. Die Teleutosporen erzeugen Spermogonien, denen Uredo folgt (nach Cruchet). Spermogonien gelblich, eingesenkt, mit großen Mündungs- paraphysen; ihr Hals einen ziemlich auffälligen Vorsprung bildend (Cruchet). — Uredolager rundlich, früh nackt, braun, auf beiden Blattseiten zerstreut. Sporen seitlich abgeplattet, Länge und größerer Durchmesser 21—23S u, kleinerer Durchmesser 18 u. Membran braun, ca. 2 u dick, auf einem Teil der Oberfläche mit locker stehenden (3—5 u entfernten) Stacheln besetzt; Keimporen 2—3. — Teleutosporenlager rundlich, polsterförmig, schwarz, früh nackt. Sporen ellipsoidisch bis eiförmig, 35—49 : 21—25 u (eig. Mess. 32—43 : 13—26 u), am Scheitel und meist auch an der Basis gerundet oder zugleich etwas konisch verjüngt, an der Querwand schwach eingeschnürt; beide Zellen gleich groß oder die untere länger und schmäler. Membran braun, glatt, dick, am Scheitel sehr stark verdickt (7”—12 u). Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, der der unteren dicht unter der Querwand und mit flacher blasser Papille bedeckt. Stiel fest, farblos, so lang wie die Spore oder länger, Sporen nicht abfallend (nach Fischer u. eig. Beob.). Auf Stachys recta. Niedb.: Rüdersdorfer Kalkberge (Sydow, Mye. march. 2642, Ured. 1183). — Prov. Sachsen: Kreisfeld bei Eisleben (J. Kunze, Fung. s. e. 45. Kgr. Sachsen: Bienitz bei Leipzig (Oertel). 19. Teleutosporen auf Serophulariaceen (Aecidien fehlend). 148.* P. veronicae Schroeter, Beitr. z. Biol. III, 79 (1879); Pilze I, 347 (1887). — W. 166. P. 211. Syd. 256. Fischer, Ur. Schw. 323. — Magnus, D. B. G. 1890, 167, Taf. XII, Fig. 15 bis 21. — Schumachers Uredo veronicae in Enum. Pl. Saell. II, 228 (1803) ist nach Rostrups (Overs. Vid. Selsk. Forh. 1884) Untersuchung von ÖOriginalmaterial gar keine Uredinee; die Nähr- pflanze ist Veronica officinalis, — 58 — S. 546, Fig. B148a. Teleutospore auf Veronica montana aus Sydow, Myc. march. 3445; 148b. aus Krieger, Fung. sax. 808. Leptopuceinia, auf Veronica montana L. Teleutosporenlager auf der Blattunterseite, länglich rund, in konzentrischen Kreisen zu Gruppen von 1—2 mm Durchmesser angeordnet, früh nackt, hellockerfarben, später hellbraun. Sporen lang ellipsoidisch, keulenförmig bis fast spindelförmig, 35—52: 10—16 u, an beiden Enden verjüngt oder seltener am Scheitel serundet, an der Querwand kaum eingeschnürt; untere Zelle meist länger, oft auch schmäler als die obere. Membran elatt, farblos oder blaßgelblich, dünn, am Scheitel bis auf 7 u verdickt. Oberer Keimporus scheitelständig, unterer dicht unter der Querwand. Stiel fest, farblos, meist so lang wie die Sporen (nach Magnus und Fischer). Es ist bisher nur eine Sporenform bekannt, die der f. per- sistens (sofort keimend und mit festem Stiel) der verwandten P. veronicarum und der P. chrysosplenii entspricht (vergl. diese). Auf Veronica montanaL. Arns.: Neu Wedell, Forst Schrat (Sydow, Myc. march. 3445). — Außerhalb des Gebiets: Kgr. Sachsen: Gr. Winterberg (M.; Wagner in Krieger, Fung. sax. 808); Leipzig (Dietel in Syd., Ur. 183). Oldenburg: Urwald bei Varel (Klugkist, Abh. nat. Ver. Bremen XVI, 310, 1899). 149. P. veronicarum de Candolle, Fl. Fr. II, 594 (1805); Syn. 45. Fischer, Ur. Schw. 323. Syd. 256. Magnus, Ber. D. B. G. 1890, 167, Taf. XII, Fig. 12—17. Fischer, Entw. Unt. 78. Sch. 348. S. 546, Fig. B149. Teleutosporen der f. fragilipes auf Veronica urtieifolia Jaeg. (= latifolia L.) aus Krypt. exsiec. 930. Leptopuceinia auf Veronica longifolia L., offieinalis L. u. a., mit forma persistens (sofort keimend, mit festem Stiel) und f. fragilipes (nach der Überwinterung keimend, Sporen abfällig). Aus den überwinterten fragilipes-Sporen entstehen im Frühjahr Lager der f. persistens, deren Sporen neue Lager der gleichen Art hervorbringen. Später entstehen an demselben Mycel auch Lager der f. fragilipes. Die Pilze der einzelnen Nähr- pflanzen vielleicht biologisch verschieden; der Pilz von V. urtiei- folia Jacqg. (= latifolia L.) ging in Fischers Versuchen nicht auf V. officinalis L. über. — 559 — Teleutosporenlager meist auf der Blattunterseite, oben helle Flecken verursachend, klein, dicht gedrängt, oft kreisförmig gestellt, braun und staubig (f. fragilipes) oder fest polsterförmig und grau angeflogen (f. persistens).. Sporen der f. fragilipes ellipsoidisch bis spindelförmig, 28—40:14—21 u, am Scheitel papillenförmig vorgezogen, an der Querwand eingeschnürt, am Grunde rasch in den Stiel verschmälert. Membran 1,5—2 u dick, gelbbraun, glatt. Keimporen scheitelständig bezugsw. dicht unter der Querwand, über denselben die Membran zu blassen Papillen verdickt, besonders am Scheitel, wo die Verdiekung bis ca. 6 u beträgt. Stiel kurz, farblos, Sporen abfällig. Sporen der f. persistens durch dünne, farblose oder fast farblose Membran und festen Stiel unterschieden. In der Provinz bisher nicht gefunden. Auf Veronica longifolia L. Schlesien: Liegnitz (Schroeter, Pilze). Auf Veronica spieata L. Schlesien: Grünberg (Schroeter, Pilze). P. veronicae-anagallidis Oudemans, Hedw. XXIV, 171 (1885), Revision 557, Magnus, D. B. G. VIII, 1890, 173 ist nach Tranzschel (Ann. mycol. II, 1904, 158) Puccinia epilobii DC., die Nährpflanze ein Epilobium (vielleicht palustre?). 20. Teleutosporen auf Rubiaceen. a) Leptopuccinien, Micropuceinien, Brachypuceinien, Puceiniopsis. 150.* P. valantiae Persoon, Observ. Myce. II, 25 (1799)'); Syn. 227. Sch. 347. W. 167. P. 212. Syd. 217. Fischer, Ur. Schw. 336. — Als Synonyme werden angegeben: Pucec. stellatarum Duby, Bot. Gall. II, 888. P. galii eruciatae Duby, l.c. 890. P. heterochroa Rob. in Desm., A.S.N. 3ser., XIV, 108. P. galii verni Cesati, Erbar. critt. ital. 99. P. acuminata Fuckel, Symb. 55. Nicht P. valantiae Alb. et Schw., cf. P. galii. S. 546, Fig. 150a. Teleutospore auf Galium mollugo von Triglitz; 150b. desgl. auf G. cruciata aus Sydow, Myc. march. 1315. Leptopuceinia, auf Galium-Arten. Teleutosporenlager rundlich oder länglich, auf den Blättern /»—1 mm, am Stengel 1—2 mm lang, oft durch Zusammenfließen ') Pars II von Persoons Observ. mye. trägt die Jahreszahl 1799. ee oT noch größer, fest, polsterförmig, braun. Sporen meist spindel- förmig, 33—50 ::14—18 u (nach eig. Mess. bis 62 w lang), am Scheitel konisch verjüngt oder gerundet, unten in den Stiel ver- schmälert, an der Querwand schwach eingeschnürt, Zellen ungefähr gleich groß oder die untere etwas länger. Membran 1—2 u dick, am Scheitel auf 6—7 u verdickt, gelblich, glatt. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig, der der unteren dicht unter der Querwand. Stiel farblos, fest, bis 90 « lang (nach Fischer und eig. Beob.). Auf Galium mollugo L. Telt.: Zwischen Steglitz und Dahlem (H.), Steglitz (Sydow, Myc. march. 2643; Ur. 184); Rupp.: Zwischen Rheinsberg und Warenthin (H.); Oprig.: Triglitz (J.). — Außerhalb des Gebietes: Bremen, zwischen Arsten und Kattenturm (Klugkist, Nat. Ver. Bremen XVI, 310). Auf G. verum L. Whav.: Steckelsdorf bei Rathenow (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898). — Prov. Sachsen: Mittelhütte bei Eisleben (Zopf). Auf G. silvatieum L. Obbar.: Eberswalde (anscheinend hierher, M.). Auf @. saxatile L. Prov. Hannover: Neugraben bei Harburg (J.). Auf G. erueiata Scop. Berlin: Friedrichshain (Sydow, Myc. march. 1315; Nährpflanze dort wohl nicht wild). An dem genauer untersuchten Material auf Galium mollugo von Triglitz sind die Sporen zum Teil ausgekeimt; ich stelle es daher zu (Lepto-) Puccinia valantiae, obgleich die Sporenlänge die von den Autoren angegebenen Maße überschreitet, und nicht zu der auf Galium silvestre Poll. gefundenen, mit größeren Sporen (35—70:14—22 u) versehenen Puceinia Lagerheimii Lindroth [Meddel. fr. Stockholms Högsk. bot. Inst. IV, 1901], die eine Mieropuceinia sein soll. Auch die Micropuceinien P. rube- faciens Johansen (Bot. Not. 1886, 174) und P. pallidefaciens Lindroth (a. a. O.), beide auf Galium boreale L., scheinen unter sich und von P. valantiae nur wenig verschieden zu sein. P. Lagerheimii ist aus der Schweiz, die andern beiden sind aus Nordeuropa bekannt geworden; die Nährpflanzen kommen zerstreut in ‘der Provinz vor. 151.* P. Celakovskyana Bubäk, Kral. Cesk& Spoleenosti Näuk (Ber. böhm. Ges. d. Wiss.) 1898, Nr. XXVIIL, S. 11. — Fischer, Ur. Schw. 335 u. 555. Wurth, Cbl. Bact. 2, XIV, 1905 (2) u. (17). Iwanoff, Cbl. Bact. 2, XVIII, 1907. S. 546, Fig. B. 151. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Galium eruciata aus Sydow, Ured. 1414. — 561 — Brachypuceinia, Spermogonien, Uredo- und Teleutosporen auf Galium cruciata Scop. und pedemontanum All. Ent- wickelung von Wurth experimentell verfolgt. Nicht übergehend auf G. mollugo, verum und andere Arten, auch nicht auf Asperula odorata usw. Nach Treboux (Ann. myc. X, 1912, 306) sind die Uredosporen von P. punctata auf Galium cruciata (gemeint ist wohl P. Celakovskyana) im Frühjahr keimfähig, so daß der Pilz vermutlich auch durch Uredosporen überwintert. Spermogonien auf beiden Blattseiten, kugelig, eingesenkt oder bis zur Hälfte vorragend, honigfarben, von 105—165 uw Durchmesser. Mündungsparaphysen bis 52 u lang, frei, farblos. — Primäre Uredolager am Spermogonienmycel entstehend, lange bedeckt, später von der zerrissenen Epidermis umgeben, zu Gruppen vereinigt. — Sekundäre Uredolager auf beiden Blattseiten, früh nackt, zerstreut, hellkastanienbraun. Sporen kugelig, ellip- soidisch oder birnförmig, 21—30 : 18—25 u. Membran hellbraun, auf der ganzen Fläche mit locker stehenden Stachelwarzen (Ab- stand 2—3 u) besetzt und mit zwei äquatorialen Keimporen mit schwach quellbarem Epispor. — Teleutosporenlager schwarz- braun, auf den Blättern rund oder oval, unterseits, am Stengel meist an der Innenseite des Kantenwulstes, bis 1 cm lang. Sporen eiförmig, 35—56 : 17—25 u, am Scheitel meist gerundet, seltener gestutzt oder zugespitzt, am Grunde verjüngt, an der Querwand schwach. eingeschnürt. Membran glatt, kastanienbraun, am Scheitel bis auf 7—14 u verdickt. Oberer Keimporus scheitelständig oder etwas seitlich, unterer dieht unter der Querwand (nach Wurth u. einig. eig. B.). Auf Galium eruciata Scop. Wprig.: Zwischen Nitzow und Havel- berg (J., 10. VI. 1911, erste Auffindung in der Provinz). — Connewitz bei Leipzig, Syd., Ur. 463, in Herb. Magnus als P. Celakovskyana. Außerdem bekannt aus Böhmen (Syd., Ur. 1414), Mähren (Vestergr., Mier. 310), Ungarn, Frankreich, England, der Schweiz usw. 152.” P. ambigua (Alb. et Schw.) Lagerheim in Sydow, Ured. Nr. 1056 (1897). Syd. 216. — Bubäk, Vestnik Kr. Ceske Spol. Nauk (Ber. böhm. Ges. d. Wiss.) Prag 1898, Nr. XXVIII, 14. — Aecidium galii var. ambiguum Alb. et Schw., Consp. 116 (1805). — Puce. difformis Kunze und Schmidt, Mycol. Hefte I, 71, 1817. Kryptogamenflora der Mark Va, 36 — 562 — S. 546, Fig. B. 152. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, III. Teleuto- spore, auf Galium aparine von Triglitz. Puceiniopsis, Aecidien und Teleutosporen auf Galium aparine L. Durch das Fehlen der Uredosporen von P. galii verschieden. Aecidien mit den Teleutosporen zusammen bis in den Herbst auftretend; vielleicht wiederholte Aecidienbildung (Bubäk)!). Aecidien auf der Blattunterseite, auf gelblichen Flecken, einzeln oder über die Blattfläche unregelmäßig zerstreut; Peridien gelblichweilS mit zerschlitztem, zurückgebogenem Saume. Zellen im Peridienlängsschnitt rhombisch, außen nach unten und innen nach oben nur wenig übergreifend, ca. 17 u hoch, 19—21 u tief, Membran 3—5 « dick, mit Stäbchenstruktur. Sporen kugelig oder polyädrisch, von 13—25 u Durchmesser, orangefarben. Membran kaum 1 u dick, sehr dicht und fein warzig, Warzen- abstand kaum 1 u, zwischen den feinen Warzen derbere einzeln und in Gruppen verteilt; außerdem größere abfallende Plättchen. — Teleutosporenlager lange von der grau erscheinenden Epi- dermis bedeckt, später frei, schwarz, fest, auf den Blättern unter- seits, klein, elliptisch, einzeln oder gehäuft, an den Stengeln oft verlängert und zusammenfließend. Sporen ellipsoidisch, länglich oder keulenförmig, 32—46 :17—21 u, in der Mitte wenig ein- geschnürt, nach unten verjüngt. Membran glatt, braun, 1—2,5 u dick, am Scheitel bis auf 10 «a verdickt. Oberer Keimporus mehr oder weniger scheitelständig, der untere dicht unter der Querwand. Stiel so lang wie die Sporen oder länger, bräunlich, bleibend (nach Bubäk u. eig. Beob.). Auf Galium aparine L. Berlin: Lichterfelde (Sydow, Myc. march. 1423, Aec., 1908, Tel.!), Schöneberg (Syd., Ur. 621), Wilmersdorf (Syd.); Oprig.: Triglitz (Jaap, F.s.e. 328); Kottb.: Peitz (Diedicke). — Schleswig- Holstein: Glücksburg (J., Schr. nat. Ver. Schlesw.-Holst. XIV). Sachsen: Schmilka (M.). b) Autoeupuceinien. Gruppe der Puceinia galii. Die dem autöcischen Typus der Puceinia galii angehörenden Pilze sind neuerdings nach den Nährpflanzen und auf Grund ) Die Vermutung Bubäks wurde durch Treboux (Ann. myc. X, 1912, 305) bestätigt, der durch Aussaat von Aecidiosporen neue Aecidien erhielt. | | u — 563 — kleiner morphologischer Verschiedenheiten in zahlreiche Formen aufgespalten worden. Kulturversuche liegen nur wenige vor, allerdings ist anzunehmen, daß den morphologischen Unterschieden auch ein verschiedenes biologisches Verhalten entspricht. Ich führe die in Betracht kommenden Formen im folgenden auf, ohne damit eine Anerkennung der unterschiedenen Formen aus- sprechen zu wollen, da ich wenig eigene Untersuchungen an- stellen konnte. 153.* P. galii Winter, Pilze I, 210. Schroeter, Pilze I, 814. — P. 143. Fischer, Ur. Schw. 332 u. 554. — Biol.: Bubäk, Cbl. Bact. 2, XII, 1904, 421; XVI, 1906, 153. Wurth, Cbl. Bact. 2, XIV, 1905. — Iwanoff, Chbl. Bact. 2, XVIII, 1907. — Pucecinia punctata Link, Observ. II, 30 (1816). — P. galiorum Link, Spec. pl. II, 76 (1825). — P. valantiae Alb. et Schw., Consp. 131, non Pers. 8.574, Fig. B153. I. Peridienzelle, II. Aeeidiospore, auf Galium verum von den Rudower Wiesen; III. Uredospore, IV. Teleutospore, auf G. mollugo von Finkenkrug. Autoeupuccinia, nach Wurth auf Galium mollugo L. und G. verum L. als Hauptnährpflanzen, auf Galium aparine L. nur Spermogonien, auf G. silvaticum L. Spermogonien, Aecidien und Uredo, aber keine Teleutosporen bildend, nicht übergehend auf G. rubrum L.,, rotundifolium L. und Aspe- rula-Arten; nach Bubäk auch G. silvatieum nicht infizierend. Über die Pilze anderer Galium-Arten ist nichts Näheres bekannt. — Mitunter entstehen die Uredosporen schon gleichzeitig mit den Aecidien oder selbst früher (Wurth, Bubäk). Spermogonien auf beiden Blattseiten, kugelig, wenig oder nicht über die Blattfläche vorragend, orange, von 87—105 u Durchmesser. — Aecidien blattunterseits zu Gruppen vereinigt, die Blattfläche ringsum heller gefärbt. Peridie becherförmig, mit wenig vorragendem, fein zerschlitztem Rande. Peridienzellen in deutlichen Reihen, in der Flächenansicht unregelmäßig sechseckig, im Peridienlängsschnitt schief rhomboidisch, dadurch auf der Außenseite nach unten etwas übergreifend, Maße der Zellen in der Höhenrichtung 17—22, in der radialen Richtung 17—21 u, Diagonale 32—37 u. Außenwände 5—7 u dick, quer gestreift, Innenwände 3—4 u dick, durch Stäbchenstruktur derbwarzig. 36* — 564 — Sporen in Reihen, rundlich oval bis stumpf polyedrisch, 16—18: 11—15 u. Membran ca. 1 «u dick, farblos, sehr dicht und fein warzig, Warzenabstand kaum 1 «u, zwischen den feinen Warzen einzelne gröbere, außerdem große abfallende Plättchen. — Uredo- lager vor dem Aufbrechen meist orange, später hell bis dunkel kastanienbraun, am Stengel Striche oder große Flecken (10:3 bis 4 mm), auf der Blattunterseite rundliche bis 2 mm breite Häuf- chen bildend und oft von einem hellen kreisrunden Hofe um- geben. Sporen kugelig, ellipsoidisch oder birnförmig, 17—28: 14 bis 21 u. Membran braun, 1,5—2 u dick, entfernt feinstachelig, Warzenabstand ca. 3 «u; Keimporen 2, äquatorial, mit wenig quellbarem Epispor. — Teleutosporenlager schwarzbraun, fest, am Stengel strichförmig, selten über Il mm breit, oft zu langen Lagern zusammenfließend, auf der Blattunterseite rundlich, 0,5 bis 2 mm breit, zerstreut oder in Gruppen. Sporen ellipsoidisch oder birnförmig, 42—56 : 17—25 u (nach Fischer 77—82 :18 bis 24 u), selten abgestutzt, unten in den Stiel verschmälert, an der Grenze beider Zellen etwas eingeschnürt. Membran hell- bis dunkelbraun, glatt, am Scheitel auf 9—14 u verdickt. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig oder etwas seitlich, der der unteren dicht unter der Querwand (nach Wurth u. eig. Beob.). Juel (Hedw. XXXV, 1836, 194) hat nachgewiesen, daß die Nährpflanze von Aecidium galii Persoon, Syn. 207 (1801) nicht Galium boreale L. sondern Asperula tinctoriaL. ist. P.u. H. Sydow (Monogr. 215) haben infolgedessen den eingebürgerten und bezeichnenden Namen P. galii zu Gunsten des sinnlosen (da an dem Pilze nichts besonders Punktiertes ist) P. punctata Link aufgegeben. Es wäre aber wohl richtiger, wenn schon ge- ändert werden muß, dann wenigstens den Namen P. galiorum Link zu wählen. Ein notwendiger Grund liegt aber m. E. gar nicht vor, da Persoon doch sicher einen Pilz auf Galium hat beschreiben wollen, auch Unterscheidung von einem Asperula- Pilze seinerzeit kaum möglich gewesen wäre. Auf Galium verum Il. Berlin: Wilmersdorf (Sydow, Myc. march. 1620), Johannistal (M.), Wuhlheide (M.); Obbar.: Strausberg (Poeverlein); Niedb.: Birkenwerder (H.), Lanke (M.), Rüdersdorfer Kalkberge (Poeverlein), Tegel (Dumas, M., A. Braun 1870, Aec.); Charlottenburg, Schloßgarten (Syd.); Telt.: Rudower Wiesen (H., Aec., C. Müller); Pots.: Nowawes (H.); Ohav.: Pichelswerder (W. Dumas); Whav.: Rathenow (Kirschstein, B. V.P.B. XL, he N ner a. — 565° — 1898); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf); Fried.: Driesen (Lasch in Klotzsch, Herb. myc. 694); Landsb.: Tamsel, Wilkersdorfer Straße (Vogel). Anscheinend gehören auch die folgenden Beobachtungen hierher: Berlin: (Eysenhard 1879, Aec.), Schöneberger Wiesen (Sydow, Myec. march. 1316, als @. mollugo); Wprig.: Lenzen, Rudower See (J., B. V.P. B. 1899); Fried.: Driesen (Lasch in Rabenh., Fung. eur. 500, als G. mollugo). — Prov. Sachsen: Tangermünde (M., B. V.P.B. XXXI, 1889). Auf Galium mollugo L. Ang.: Werbellinsee (H.), Chorin (M.); Niedb.: Niederschönhausen, Park (Hunger), Tegeler Forst (Rübsaamen), Bruch- mühle bei Alt-Landsberg (H. Paul), Rüdersdorfer Kalkberge (Lindau, Aee.); Telt.: Rudower Wiesen (Lindau); Ohav.: Finkenkrug (H.), Pfaueninsel (M.); Rupp.: Menz (M.); Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Lenzen, Rudower See (J., B.V.P.B. 1899). Hierher anscheinend auch die folgenden: Berlin: Botan. Garten (H., Aecidium, Nährpflanze fälschlich als G. palustre); Fried.: Driesen (Lasch in Rabenh., Fung. eur. 500); Landsb.: Tamsel, am Zorndorfer Weg (Vogel). In den folgenden Sydowschen Exsiccaten Myc. march. 2633, Galium boreale, Wiesen bei Britz, Myc. march. 1026, Asperula glauca Bess. (galioides M. B.), Schoenebeck, leg. H. Eggert, Myc. march. 1211, Asperula aparine M. B., Wilmersdorf sind die Nährpflanzen falsch bestimmt. Die Nährpflanze in Myc. march. 1026 ist anscheinend Galium silvaticum, die in Myc. march. 1211 vielleicht Galium aparine, die in Myc. march. 2633 nach Magnus G. mollugo. 154.® P. deminuta Vleugel, Svensk Botan. Tidskrift I, 1908, 318. S. 574, Fig. B154a. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Galium uliginosum aus Vestergren, Micr. 1168 (Originalmaterial); 154b. I—IIl. Uredosporen, IV. Teleutospore, auf G. uliginosum von Triglitz; 154e. 1. Uredospore, II. Teleutospore, auf G. palustre von Wyk auf Föhr. Autoeupuccinia, auf Galium uliginosum L. und G. palustre L. — Nicht experimentell untersucht. Aecidien zerstreut oder gehäuft, Peridie weiß, mit zer- schlitztem Saum. Sporen kugelig oder breit ellipsoidisch, von 18—23 u Durchmesser; Membran sehr fein punktiert, mit 2—3 Keimporen (Vleugel, nach Material auf G. palustre von Falun). — Uredolager auf gelben Blattflecken, gehäuft oder mitunter zerstreut, rundlich oder länglich, staubig. Sporen kugelig oder kugelig-eiförmig, 23—28 : 13—21 u. Membran 2 u dick, entfernt stachelig, ‚mit 2 Keimporen. Inhalt orange. — Teleutosporen- lager auf der Blattunterseite oder auf den Stengeln, gehäuft, mitunter zerstreut, rund oder länglich, polsterförmig, schwarzbraun, Sporen ellipsoidisch-keulenförmig, 33—49 :18—23 u, oben ge- rundet oder mitunter zugespitzt, an der Querwand kaum ein- geschnürt, nach unten verjüngt; Membran blaß gelbbraun, am Scheitel auf gegen 10 z. verdickt. Oberer Keimporus unter der Spitze (infra verticem), der untere nahe an der Querwand ge- legen (n. Vleugel). Der Pilz soll sich besonders durch die kleineren Teleuto- sporen (33—49 :18— 23 u gegen 77—82:18—24 u) von Puce. galii im Sinne Fischers unterscheiden. Auf Galium uliginosum L. Berlin: Lichterfelde (Syd., Ur. 365), Zehlendorf (Syd., Ur. 670); Oprig: Triglitz (J.); Wprig.: Lenzen, Rudower See (J., B. V.P.B. 1899). Auf Galium palustre L. Berlin, Westend (Sydow, Myc. march. 642). — Wyk auf Föhr (J.). Kongsmark auf Röm (J.). Ich stelle die vorstehend erwähnten Pilze zu der Vleugelschen Art, ohne bestimmt behaupten zu können, daß sie wirklich damit identisch sind. Den Pilz auf G. uliginosum von Triglitz habe ich genauer untersucht und mit dem schwedischen Originalmaterial von Vleugel auf G. uliginosum in Vestergren, Mier. 1168, ver- glichen. Die Uredosporen stimmen in der Gestalt und Größe ziemlich überein (Pilz von Triglitz 19—24 :17—22 u, eig. Mess. an P. deminuta aus Vestergren, Mier. 1168, 21—25 : 18—20 u), ebenso in der Beschaffenheit der Keimporen, dagegen sind an dem Pilz von Triglitz nieht selten größere Stellen ohne Warzen vorhanden, während bei P. deminuta die ganze Fläche gleich- mäßig warzig ist; Warzenabstand bei beiden 2,5—3 u. Auf- fälliger sind die Teleutosporen verschieden. Die von P. deminuta sind länger, schlanker, in der Mitte mehr eingeschnürt, die obere Zelle und der obere Teil der unteren oft etwas aufgeschwollen, die untere oft länger als die obere und nach unten allmählich verjüngt, Maße nach eig. Mess. 35—49:16—20 u. Die des Pilzes von Triglitz sind gedrungener, kürzer, weniger eingeschnürt, mitunter mehr oder weniger zylindrisch, mitunter oben am breitesten und nach unten gleichmäßig verjüngt, die beiden Zellen mehr gleich groß, seltener aufgeschwollen, die untere unten plötzlich verjüngt oder fast gerundet; die Membranverdickung am Scheitel ist ein wenig geringer; Maße 30—40 : 16—22 u, gegenüber P. galii ee ee Er = . — 5670 — also noch mehr dem Namen deminuta entsprechend als die des Vleugelschen Pilzes. Die Keimporen sind bei beiden Pilzen gleich entwickelt, der der oberen Zelle meist etwas seitlich vom Scheitel, der der unteren dicht unter der Querwand; über beiden liegt eine blassere Membranpartie, die aber nicht den Charakter einer Papille hat. -— Ferner habe ich den Pilz auf Galium palustre von Wyk auf Föhr verglichen. Die Uredosporen haben kahle Stellen wie bei dem Pilze von Triglitz, ihre Maße sind 18 bis 23 :15—20 u. Die Teleutosporen sind kleiner als an Vleugels Pilze und größer als an dem auf G. uliginosum von Triglitz. Wenn man den Pilz von Triglitz mit dem schwedischen Pilze vergleicht, ist man geneigt, beide für verschiedene Arten zu halten. Ich möchte aber bei der großen Zahl schwer unterscheidbarer Galium-Pilze ohne umfassendere Untersuchungen nicht noch neue Arten aufstellen. Auch wird die Grenze durch den Pilz von Wyk wieder verwischt und die Unterscheidung erschwert. 155.“ P. galii silvatici Otth in Herb., Wurth, Chl. Bact. 2, XIV, 1905. Fischer, Ur. Schw. 554. — Biol.: Wurth, 1. ce. Bubak, Cbl. Bakt. 2, XII, 1904, 421; 2, XVI, 1906, 153. S. 574, Fig. B155. I.u. II. Uredosporen, III. Teleutospore, auf Galium silvaticum aus Krieger, Fung. sax. 474. Autoeupueccinia, auf Galium silvaticum L., in künst- licher Kultur auf G. mollugo L., verum L. und aparine L. nicht oder nur äußerst spärlich übergehend. — Uredo oft schon gleichzeitig mit den Aecidien auf demselben Mycel auftretend (Wurth, Bubak). Nach Wurth werden die Aecidien mitunter übersprungen, so daß den Spermogonien direkt Uredosporen folgen. Die Art bildet dadurch einen Übergang zu P. Celakovskyana. Spermogonien auf beiden Blattseiten, kugelig, seltener ellipsoidisch, oft bis '/; über die Blattfläche emporragend, orange- gelblich, Durchmesser 125—175 u. Mündungsparaphysen hervor- tretend, hyalin, bis 60 w lang. — Aecidien auf blaßgelben Flecken auf der Unterseite der Blätter, seltener am Stengel, in Gruppen oder kreisförmig angeordnet. Peridie becherförmig, mit weißem, zurückgebogenem, zerschlitztem Rande; Zellen in Reihen, in der Flächenansicht unregelmäßig sechseckig, außen nach unten etwas übereinandergreifend, 14—21 u hoch. Außenwand 6—8 u 68 — ws} 1 dick, feinwarzig; Innenwand 3—4 u dick, grobwarzig. Sporen in deutlichen Ketten, rundlich, oval bis poly@drisch, Durchmesser 17—21 «u; Membran dünn, farblos, sehr fein warzig. — Uredo- lager meist auf der Unterseite der Blätter, zerstreut oder zu Gruppen vereinigt, rundlich, früh nackt, kastanienbraun. Sporen kugelig, selten ellipsoidisch oder birnförmig, 21—24 :17—21 u. Membran 1,5—2 u dick, gelblichbraun bis dunkelbraun, gleich- mäßig ausgebildet, stachelig, Warzenabstand 2—3 u; 2 meist äquatoriale Keimporen mit (nach eig. Beob. nur wenig) quellbarem Epispor. Stiel farblos, bis 50 «u lang. — Teleutosporenlager auf der Blattunterseite, rundlich, zerstreut oder in Gruppen, oft kreisförmig angeordnet, am Stengel oft mehrere Millimeter lang, schwarz, fest, am Rande von der Epidermis bedeckt. Sporen ellipsoidisch, birnförmig, mitunter keilförmig, 37—45 :17—24 u, oben gerundet oder abgestutzt, nach unten in den Stiel ver- schmälert, an der Querwand schwach eingeschnürt; Membran braun, am Scheitel auf 9—16 « verdickt und dunkelkastanien- braun; Keimporus der oberen Zelle scheitelständig oder seitlich, der der unteren Zelle dicht unter der Querwand. Stiel schwach bräunlich (nach Wurth u. einig. eig. Beob.). Teleutosporen kleiner und häufiger abgestutzt als bei P. galii, dunkler als bei allen andern Galium-bewohnenden Formen; Peridien- zellen durchschnittlich kleiner als bei der Form auf G. mollugo. Auf Galium silvaticum L. Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Wolfs- hagen (J.). — Außerhalb des Gebiets: Muldental bei Nossen (Krieger, Fung. sax. 474). Vielleicht gehören hierher: Sydow, Myc. march. 1211, von Wilmersdorf; die Nährpflanze ist nicht Asperula aparine, die auch bei Wilmersdorf nicht vorkommt. Ferner Sydow, Myc. march. 1026, bei Schönebeck von Eggert gesammelt. Die Teleutosporen sind aber größer als für P. galii silvatici angegeben: 46—55 : 20—25 p. (Uredo 18—22: 17—20 p.). 156. P. asperulae odoratae Wurth, Cbl. Bact. 2, XIV, 1905. S. 574, Fig. B156. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Asperula odorata L., nach Material von Fuckel, bezeichnet 2307. P. asperulae + Symb. m. p. 56 in silva Hostrichiensi. Autoeupuccinia, auf Asperula odorata L., nicht auf Asperula eynanchica, Galium mollugo und andere Arten übergehend; Uredolager oft schon vor den Aecidien (Wurth). "RR — 569 — Spermogonien nicht beschrieben. Aecidien auf der Unter- seite der Blätter zu kleinen Gruppen vereinigt, das umgebende Blattgewebe heller gefärbt. Peridie becherförmig, mit wenig vor- tretendem weißem Saum. Zellen in Reihen, unregelmäßig sechs- eckig, im Peridienlängsschnitt außen nach unten übergreifend, 14—24 u hoch. Außenwände 6—8 u, Innenwände ca. 3 w dick. Sporen in deutlichen Reihen, oval, rundlich oder stumpf poly- edrisch, von 14—21 u Durchmesser, mit dünner, farbloser, fein- warziger Membran. — Uredolager auf der Blattunterseite zer- streut, sehr klein, am Stengel strichförmig, früh nackt, hell- schokoladebraun. Sporen kugelig, ellipsoidisch oder birnförmig, von 18—30 u Durchmesser; Membran braun, locker feinstachelig, mit 2 äquatorialen Keimporen mit quellbarem Epispor. — Te- leutosporenlager auf der Blattunterseite zerstreut, seltener in Gruppen, klein, rundlich oder oval, am Stengel strichförmig, lange von der zerrissenen Epidermis bedeckt, hellschokoladebraun. Sporen ellipsoidisch, birn- oder keulenförmig, 30—52:17—21 u, an der Querwand eingeschnürt, nach unten verjüngt. Membran glatt, am Scheitel auf 7 « verdickt; Kappe hellgelbbraun, nach unten dunkler. Keimporen scheitelständig bezugsweise dicht unter der Querwand (nach Wurth). Unterscheidende Merkmale nach Wurth: Scheitelverdickung nur so groß wie die Hälfte des oberen Zelllumens, Färbung der Kappe hellbraun, nach oben blasser. Seitenwandungen der oberen Zelle stärker gekrümmt als die der unteren. In der Provinz Brandenburg bisher nicht nachgewiesen. — Holstein: Dalbekschlucht bei Escheburg (J.). 157. P. asperulae cynanchicae Wurth, Chbl. Bact. 2, XIV, 1905 (23). Autoeupuceinia, auf Asperula cynanchica L. Spermogonien auf Blättern und Stengeln, kugelig bis birn- förmig, eingesenkt oder wenig hervorragend, honigfarben, von 150 bis 240 u Durchmesser. Mündungsparaphysen wenig hervortretend, verklebt. — Aecidien auf beiden Blattseiten oder am Stengel, das Blattgewebe oft karminrot verfärbend. Peridien becherförmig, mit weißem, wenig vortretendem Saume. Zellen in deutlichen Reihen, unregelmäßig sechseckig, im Peridienlängsschnitt 14 bis 28:14—17 u, Außenwände 6—9 u, Innenwände 4—7 u dick, Ba age: Sporen in deutlichen Reihen, rundlich, oval oder stumpf polyedrisch, Membran dünn, farblos, feinwarzig. — Uredolager auf beiden Blattseiten und am Stengel, vereinzelt, rundlich, früh nackt, hell- braun. Sporen kugelig, birnförmig oder stumpf polyädrisch, 24 bis 31:19—24 u. Membran braun, feinstachelig.. Zwei Keim- poren, meist äquatorial, mit quellbarem Epispor. — Teleuto- sporenlager auf beiden Blattseiten und am Stengel, fest, oval, schwarz, am Rande von der Epidermis bedeckt. Sporen ellip- soidisch, keulen- oder birnförmig, 42—56 : 17-—25 u, in der Mitte etwas eingeschnürt, nach unten verjüngt; Membran glatt, am Scheitel auf 8—14 u verdickt, daselbst kastanienbraun. Keim- porus der oberen Zelle scheitelständig oder etwas seitlich, der der unteren dicht unter der Querwand (n. Wurth). Von P. asperulae odoratae verschieden durch größere, gleichmäßig dunkelbraune Sporen mit weniger stark ausgebuch- teter Außenwand und dickwandigeren Peridienzellen. — Von Puce. salii durch die hellbraunen, stäubenden, von einem Hof abge- worfener Sporen umgebenen Uredolager und die größeren, birn- förmigen, oft stumpf polygonalen Uredosporen verschieden. In der Provinz Brandenburg bisher nicht nachgewiesen. — Halle, Galgenberg (Oertel). 158. P. coaetanea Bubäk, Ann. mycol. III, 1905, 218. Autoeupuccinia, auf Asperula galioides M. B. (= A. glauca Bess.). Spermogonien groß, honigbräunlich, auf beiden Seiten der Blattflecken in ziemlich großen, dichten Gruppen, oft die Blattspitzen ganz bedeckend. — Aecidien auf der Blattunterseite, auf gelben, rötlichen oder violetten Flecken, zerstreut oder in kleinen Gruppen. Peridien niedrig, 250—420 u breit, mit zurück- gebogenem, zerschlitztem Saume. Zellen im radialen Durchschnitt rhombisch, mit stärker verdickten Außenwänden. Sporen kugelig bis ellipsoidisch, fast immer etwas polyedrisch, 20—26 : 15—22 u. Membran dicht und fein warzig, zwischen den feinen Warzen einzelne gröbere zerstreut, außerdem größere abfallende Plätt- chen. — Uredolager anfangs aus demselben Mycel wie die Aecidien, beiderseits hervorbrechend, ziemlich lange bedeckt, blasenförmig gewölbt, dann nackt, zusammenfließend, braun, staubig; die aus Aecidieninfektion hervorgehenden Lager zerstreut, er; — 571 — klein, meist nicht zusammenfließend, sonst wie die vorigen. Sporen kugelig bis ellipsoidisch, 22—29 : 17—26 u (selten bis 31 u lang); Membran hellbraun, feinstachelig, mit 2—3 Keimporen, auf der ganzen Fläche entfernt stachelwarzig (eig. B.). — Teleutosporen- lager gewöhnlich auf der Blattunterseite, teils aus demselben Mycel wie Aecidien und Uredosporen, teils aus Uredosporen hervor- gehend, dann auch auf den Stengeln, ziemlich groß, rundlich oder länglich, bald nackt, oft zusammenfließend, schwarz, kompakt, schwach glänzend. Sporen meist keulenförmig, 42—62 : 20—29 u, oben abgestutzt, abgerundet oder verjüngt, an der Querwand etwas eingeschnürt, unten verjüngt; untere Zelle 17—22 uw dick. Mem- bran glatt, kastanienbraun, am Scheitel bis auf 18 a verdickt und dunkler. Keimporus der oberen Zelle unterhalb der Wandver- diekung, der der unteren oft mit breiter hyaliner Papille. Stiel länger oder kürzer als die Spore, ziemlich dick, nicht abfällig (nach Bubak). Als charakteristisch gegenüber den verwandten Arten be- zeichnet Bubäk die großen, dicht gedrängten Spermogonien, die großen, mit 2—3 Keimporen versehenen Uredosporen und die längeren und breiteren Teleutosporen. Auf Asperula galioides M. B. (= glauca Bess... Knorre bei Meißen (Krieger, Fung. sax. 1709, nur Aec. u. Uredo) nach Bubäk. Ob das an demselben Standort gesammelte Material in Krieger, Fung. sax. 1065 zu demselben Pilze gehört, ist nicht ganz sicher. Die Uredolager sind nur auf der Blattunterseite vorhanden, die Uredosporen haben gelegentlich auch 4 Keimporen, stimmen sonst aber mit denen in Fung. sax. 1709 überein. Der Pilz wurde ferner in Böhmen und Ungarn gefunden. In Sydow, Mye. march. 1026 ist die Nährpflanze nicht Asp. galioides, sondern wahrscheinlich Galium silvaticum, der Pilz also wohl P. galii silvatici. Ob der Pilz in Rabenh., Fung. eur. 1785, von Unterrißdorf bei Eisleben, leg. J. Kunze, hierher gehört, vermag ich nach dem vorliegenden Material nicht genügend sicher zu entscheiden, weil die Aecidien fehlen. Die Maße der Uredo- und Teleutosporen entsprechen den Angaben Bubäks; es wurde gefunden: Uredosporen 25—27 :21—22 u; Teleutosporen 43—60 : 21—26 u. Scheitelverdiekung 12—13 u. 159. P. asperulina (Juel) Lagerheim in Vestergren, Micer. rar. sel. n. 258 (1901). Syd. 207. — Aecidium asperulinum Juel, Hedw. XXXV, 1896, 197, Ba 75, Autoeupuccinia, auf Asperula tinctoria L., jedoch bisher nicht experimentell untersucht. Das perennierende Aecidienmycel durchzieht ganze Sprosse, macht dieselben steril und verändert ihr Aussehen, der Wuchs der Pflanze ist sparrig, die Blätter bleiben kleiner und krümmen sich zurück. Uredo- und Teleutosporen haben lokalisiertes Mycel und scheinen nur selten aufzutreten. Spermogonien reichlich vorhanden. — Aecidien gedrängt stehend, oft die ganze untere Blattfläche bedeckend, aber auch oberseits und auf den Stengeln, becherförmig zylindrisch; Peridie ziemlich lang, kräftig entwickelt, mit tief zerschlitztem Saum. Sporen kugelig-polygonal, von 15—20 uw Durchmesser. Membran feinwarzig (nach Juel u. Sydow). — Uredolager auf der Blatt- unterseite zerstreut und spärlich, sehr klein, blaßbraun. Sporen kugelig bis ellipsoidisch, 22—28 : 18—24 u, gelblich, feinstachelig. — Teleutosporenlager spärlich und zerstreut auf der Blatt- unterseite, sehr klein, ziemlich lange von der Epidermis bedeckt, dann staubig, braun. Sporen keulenförmig oder länglich keulen- förmig, 40—50 : 15—26 u, oben gerundet oder mitunter abgestutzt, unten verjüngt, an der Querwand wenig oder kaum eingeschnürt; Membran sehr dünn, blaßbraun, glatt, am Scheitel nicht oder wenig verdickt. Stiel kurz, blaßgelb (nach Sydow). Die Nährpflanze kommt in der Mark an verschiedenen Stellen vor, der Pilz ist allerdings bisher nur aus Schweden, Ungarn und Rußland bekannt (Vestergren, Micr. 258, 1265, 1162). Das Aecidium ist zuerst von Persoon, Syn. 207 (1801), als Aecidium galii auf Galium boreale, unter Verkennung der Nährpflanze, wie Juel l.c. nachgewiesen hat, beschrieben worden. III. Teleutosporenlager dauernd von der Epidermis bedeckt. Teleutosporen mit kurzen oder fast fehlenden Stielen, festsitzend, am Scheitel meist abgestutzt oder unregelmäßig (mitunter mit Fortsätzen), nach unten in der Regel verjüngt. Membran dünn, am Scheitel verdickt'). ') Vergl. Bolley, Subepidermal Rusts. Bot. Gaz. XIV, 1889. — 573 — A. Scheitel der Teleutosporen ohne Fortsätze. 1. Teleutosporen und Aecidien, wo vorhanden, auf Liliaceen. 160.* P. porri (Sow.) Winter, Pilze 200. — Sch. 317 Fischer, Ur. Schw. 80. Syd. 610. — Biol.: Tranzschel, Ann. myc. V, 1907, 418; Trav. Mus. Bot. Acad. St. Petersb. VII, 1909, 1. W. Schneider, Cbl. Bact. 2, XXXII, 1911, 452. — Cytol.: Sappin-Trouffy, Le Botaniste V, 1896/97. — Uredo porri Sowerby, Engl. Fungi 1803, t. 411 sec. Cooke. — Uredo alliorum de Can- dolle, Fl. Fr. VI, 82. — Puccinia ambigua Winter, Hedw. 1880, 24, ohne Diagnose. S. 574, Fig. B160. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Allium schoenoprasum aus Krieger, Fung. sax. 259; III. Uredospore, IV. einzellige Teleutospore auf Allium Broteri; V. zweizellige Teleutospore auf Allium sphaerocephalum von Berlin; VI. Teleutosporenlager auf Allium schoenoprasum (“/,), aus Vestergren Mier. rar. sel. 784. Auf Allium-Arten. Nach der bisherigen Annahme Auto- eupuccinia. Nach Tranzschel sollen jedoch durch Sporidien- infektion Uredolager ohne Spermogonien entstehen. Wenn das richtig wäre, so läge hier der erste Fall eines wirklich als Hemi- form lebenden Rostpilzes vor. Neuerdings hat aber W. Schneider durch Sporidienaussaat Aecidien erhalten. Vergl. übrigens die Ergebnisse desselben Autors mit Puceinia allii. — Die Uredo- sporen konnten von Allium schoenoprasum IL. reichlich auf A. schoenoprasum L., schwach auf A. ampeloprasum IL, sphaerocephalum L., strietum Schrad., montanum Schmidt, fistulosum L., oleraceum IL. und hymenorrhizum Ledeb. übertragen werden. Morphologisch sind die mir vorliegenden Aecidien (s. unten) denen der Gruppe P. sessilis sehr ähnlich. Man kann daraus auf eine nahe Verwandtschaft zwischen den Puccinien auf Allium und der Gruppe P. sessilis schließen. Es ist aber auch möglich, daß sich außer auf Allium ursinum noch auf andern Allium- Arten Aecidien finden, die zu heteröcischen Phalaris-Puceinien gehören. Spermogonien nicht beschrieben. — Aecidien in ellip- tischen Ringen, becherförmig, mit wenig ausgebreitetem Rande. Zellen der Peridie mit stark verdickter Außenwand (7 a), die mit Ausnahme der innersten Schicht eine deutliche Stäbchenstruktur A " N 161. In RD ZA) Puceinia Fig. 153—166, — 55 — erkennen läßt; Innenwand dünn, durch Stäbchenstruktur warzig. Sporen kugelig bis eiförmig oder stumpf polyödrisch; Durchmesser 21—24 u, Länge bis 32 u; Membran 1,5 «u dick, farblos, fein und dicht warzig, Warzenabstand kaum 1 u, zwischen den feinen Warzen einzeln und gruppenweise größere verteilt; abfallende Plättchen nicht vorhanden. — Uredolager regellos, rundlich oder länglich, längere Zeit von der Epidermis bedeckt. Sporen meist ellipsoidischh, 23—32 :21—28 u. Membran ca. 2—2,5 u dick, hellbraun, mit locker stehenden, etwa 2 u entfernten Warzen be- setzt und mit 3 nicht sehr deutlichen, von niedriger breiter Kappe bedeckten Keimporen. — Teleutosporenlager rundlich oder verlängert, lange von der Epidermis bedeckt, schwarz, bis 2 mm und mehr lang, bis 1 mm breit, von braunen, palisadenartigen Paraphysen umgeben und durch ebensolche in Abteilungen geteilt, in denen sich die Sporen befinden. Sporen ein- oder zweizellig, oft überwiegend einzellig; die zweizelligen keulenförmig, 38—49: 17—24 u, am Scheitel meist unregelmäßig abgestutzt oder auch gerundet oder etwas verjüngt, an der Basis in den Stiel ver- schmälert, an der Querwand schwach eingeschnürt; untere Zelle gewöhnlich etwas länger als die obere. Membran 1—2 u dick, am Scheitel auf 3—4 u verdickt, glatt, braun, an der unteren Zelle heller. Einzellige Teleutosporen birmförmig bis ellipsoidisch, selten fast kugelig, 25—31:18—21 u, mitunter bis 38 «u lang, . am Scheitel gerundet oder etwas abgeplattet. Stiel kurz, farblos; Sporen abfällig (nach Fischer u. eig. B.). Vergl. die Bemerkungen zu Puceinia allii. Aecidien: Auf Allium schoenoprasum L. Wprig.: An der Havel bei Nitzow (J.). Die Zugehörigkeit zu P. porri bedarf der Prüfung. Uredo- und Teleutosporen: Auf Allium sehoenoprasum L. Berlin: Universitätsgarten (Magnus; mit fast ausschließlich einzelligen Teleutosporen. Vergl. Uromyces am- biguus); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf, B. V.P.B. XXXV, 1893); Fried.: Driesen (Lasch in Rabenh., Herb. mycol. 1193; nur Uredo). Auf Allium scorodoprasum L. Whav.: Arneburg (Kirschstein, B.V.P.B. XL, 1898). Auf Allium sativum L. Berlin: Späths Baumschulen (Sydow, Myec. march. 3554, Teleutosporen überwiegend einzellig). Auf Allium Babingtonii Borrer (= secorodoprasum L.), Broteri Kunth (= schoenoprasum L.), Coppoleri Tineo (= paniculatum L.), ee fallax Schult., flavescens (?), globosum Bieb., hymenorrhizum Ledeb,., Ledebourianum Schult., rotundum L., schoenoprasum L., scorodo- prasum L., sphaerocephalum L., sativum L. im Botanischen Garten zu Berlin teils von Magnus, teils von Hennings, teils von Sydow ge- sammelt. Vergl. Sydow, Myc. march. 718, 1033—1037, 1422, 1491, 2214, 2742. Teleutosporen überwiegend zweizellig, nicht über 50 u lang. Be- stimmung der Allium-Arten nicht kontrollierbar; ferner auf Allium cepa L., nutans L., ochroleucum Waldst. et Kit, ophioscorodon Don. nach Kärnbach, B. V.P.B. XXIX, 1887. 16l. P. allii (DC.) Rudolphi, Limnaea IV, 392 (1829). — W.1S4. Fischer, Ur. Schw. 339. Syd. 614. — Biol.: Tranzschel, Ann. mycol. VII, 1909, 182. W. Schneider, Cbl. Bact. 2, XXXII, 1911, 452. — Xyloma allii de Candolle, Fl. Fr. VI, 156. — Uredo alliorum de Candolle, Fl. Fr. VI, 82 p.p.? S. 574, Fig. B161. I. Uredospore, II. Teleutosporenlager, auf Allium scorodoprasum (*®/,), aus Syd., Ur. 2014; III. einzellige, IV. u. V. zweizellige Teleutosporen, auf Allium sp. aus Saccardo, Mye. ital. 37. Auf verschiedenen Allium-Arten: Nach Tranzschel sollen durch Sporidieninfektion direkt Uredolager entstehen, ohne Spermo- gonien, so daß der Pilz eine echte Hemiform wäre (vergl. Puce. porri). Auch W. Schneider erhielt mittels Teleutosporen, die von Allium sphaerocephalum L. stammten, Uredolager auf A.sphaerocephalum L., sativum L., hymenorrhizum Ledeb,., oleraceum L. und fistulosum L., aber „meist nur schwache Resultate“. In einem Falle aber entstanden auf A. sativum L. „neben vielen Uredolagern auch Pykniden und Aeecidien“. Uredolager von der blasenförmig aufgetriebenen Epidermis bedeckt, die später spaltförmig aufreißt, meist länglich rund, in der Längsrichtung des Blattes verlängert und zuweilen zusammen- fließend. Uredosporen kugelig bis ellipsoidisch oder eiförmig, 18 bis 32:18S—24 u. Membran dick, mit kleinen, locker stehenden Warzen besetzt. — Teleutosporenlager rundlich oder länglich, meist etwa '/s mm lang, dauernd von der Epidermis bedeckt, fest, schwarz, an der Peripherie oder auch im Innern mit Gruppen von dicht stehenden, dunkelbraunen Paraphysen. Sporen keulen- förmig, 32— 80 ::17—25 u, am Scheitel meist abgestutzt, seltener gerundet oder verjüngt, an der Basis allmählich in den Stiel verjüngt, an der Querwand schwach eingeschnürt. Untere Zelle gewöhnlich länger und meist schmäler als die obere. Membran —_— 57T — mäßig dick, am Scheitel dicker (bis 7 u), glatt, braun. Stiel sehr kurz, fest. Sporen nicht abfällig. Häufig einzellige Teleutosporen (nach Fischer). Nach P. u. H. Sydow im Mittelmeergebiet verbreitet, aus den „nörd- lichen Gegenden“ noch nicht bekannt geworden. Indessen gibt Oudemans, Revision 548, den Pilz als auf Allium sativum bei Amsterdam und auf All. vineale L. bei Amsterdam, Utrecht und Goes beobachtet an, während er die Teleutosporen von P. porri merkwürdigerweise als noch nicht be- obachtet bezeichnet. In der Diagnose, welche die Paraphysen eingehend beschreibt, fehlen leider die charakteristischen Maße der Teleutosporen. Bemerkungen zu Puccinia porri, P. allii und Uromyces ambiguus. Von den drei auf Allium-Arten vorkommenden Puceiniaceen ist P. allii Rud. dadurch ausgezeichnet, daß wenigstens ein Teil der zweizelligen Teleutosporen eine 50 u über- schreitende und auf 70—80 u steigende Länge erreicht, während das Maß der Sporen von P. porri in der Regel unter 50 u bleibt, und dadurch, daß die Membran am Scheitel stärker verdickt ist. Die Paraphysen sind bei P. allii sehr stark entwickelt und ver- leihen den Lagern eine gewisse Festigkeit, die aber keineswegs so auffällig ist, daß man daran allein den Pilz erkennen könnte, wie Sydow behauptet. Es sind vielmehr auch bei P. porri Paraphysen vorhanden!), und zwar sind dieselben nur wenig schwächer entwickelt als bei P. allii. Es ist merkwürdig, daß dies den bisherigen Beobachtern entgangen zu sein scheint. Der dritte Pilz, Uromyces ambiguus, ist durch die einzelligen Te- leutosporen charakterisiert, aber keineswegs scharf von P. porri getrennt. Sowohl bei P. allii wie bei P. porri kommen häufig einzellige Teleutosporen vor. Bei P. allii scheinen sie durch- schnittlich etwas länger zu sein (38—42 :19—23 u, Sacc., Mye. ital. 910). Bei P. porri werden sie oft sehr zahlreich, so daß nur wenige zweizellige vorhanden sind, und da die einzelligen Sporen von P. porri denen von Uromyces ambiguus fast völlig gleichen, ist dann eine Unterscheidung kaum möglich. Im ganzen scheinen mir allerdings die Sporen des Uromyces etwas kürzer und etwas rundlicher zu sein (Uromyces ambiguus 19—31: 15—21; Pucec. porri 29—42 : 15—17 u). Auch Paraphysen sind !) Auch Tranzschel (1909) hat auf die bisher übersehenen Paraphysen bereits aufmerksam gemacht. Kryptogamenflora der Mark Va. 37 — 578 — bei den Pilzen mit einzelligen Teleutosporen mitunter vorhanden, allerdings sind sie schwach entwickelt, und in einigen Fällen scheinen sie ganz zu fehlen. Im ganzen hat die morphologische Vergleichung, soweit ich sie durchführen konnte, noch nicht zu genügender Klarheit geführt, und es dürfte wünschenswert sein, das gegenseitige Verhältnis durch weitere Vergleichungen und namentlich durch Kulturversuche zu prüfen. Das Vorkommen von Aecidien bei P. porri kann nicht als entscheidender Unter- schied geltend gemacht werden, da einerseits die Zugehörigkeit neuerdings bestritten wird, andererseits auch bei den beiden andern Pilzen noch Aecidien gefunden werden könnten. — Der Gedanke, daß gewisse Arten von Puccinia und Uromyces einander sehr nahe stehen, so daß sie fast als Rassen derselben Art aufgefaßt werden können, ist inzwischen auch von Arthur (Mycologia IV, 1912, 55—56) und von Orton (Mycologia IV, 1912, 194) aus- gesprochen und an charakteristischen Beispielen amerikanischer Arten begründet worden. Vergl. Uromyces ambiguus, $. 283. 2. Teleutosporen auf Phalaris, Aecidien auf verschiedenen Monocotylen (Liliaceen, Amaryllidaceen, Orchidaceen, Ara- ceen). Gruppe der Puccinia sessilis Schneider in Schroeter, Abh. Schles. Gesellsch., nat. Abt. 1869, 19. — P. linearis Roberge in Desmazieres, 23. notice, A.S.N. 4.s., IV, 1855, 125. Es ist unmöglich, festzustellen, welcher der jetzt be- kannten, im nachfolgenden zusammengestellten Arten dieser Gruppe das Originalmaterial der Puccinia sessilis Schneider angehört. Wenn auch einige Wahrscheinlichkeit für P. smilacearum-digraphidis als die häufigste Art spricht, so kann es doch ebensogut die kaum minder verbreitete P. orchi- dearum-phalaridis gewesen sein'.. Ich verwende daher der Namen sessilis nur als eine Bezeichnung für die ganze Gruppe und behalte für die einzelnen Arten die später gegebenen Namen bei, die trotz aller Einwände ihrer Gegner den Vorzug haben, ') Vergl. hierzu Schroeter, Pilze I, 325; Magnus, Hedw. XXXIII, 1894, 83; Sydow, Mon. 780. — 579 — nicht bloß Namen zu sein, sondern auch (mit Ausnahme der P. Schmidtiana) den Hauptcharakter der Form anzudeuten. Im morphologischen Sinne wäre es berechtigt, alle im folgenden er- wäbnten Pilze zu einer einzigen Art zu vereinigen, da morpho- logische Verschiedenheiten kaum vorhanden sind. Eine derartige Vereinigung aber hieße den Wert biologischer Verschiedenheiten völlig unterschätzen. Im folgenden sind diejenigen Formen als Arten aufgefaßt, deren Aecidienwirte verschiedenen Familien oder Unterfamilien angehören. Dieses Verfahren entspricht im wesent- lichen dem älteren Brauche, nach welchem die einzelnen Aecidien als Arten angesehen wurden, und geht nicht einmal soweit wie der Vorschlag Fischers (Ur. Schw. S. LIX), der es zuläßt, bei biologischer Verschiedenheit die auf verschiedenen Gattungen lebenden Pilze als Arten anzusehen. Durch diese Abgrenzung werden im vorliegenden Falle gerade diejenigen Pilze voneinander getrennt, die nicht durch Übergänge verbunden sind; es handelt sich also nicht bloß um eine schematische Abgrenzung, sondern es sprechen namentlich innere Gründe dafür, dieselbe so und nicht anders vorzunehmen. — Ob P. linearis Rob. hierher gehört, muß zweifelhaft bleiben, da Bromus silvaticus!) als Nährpflanze angegeben ist. Keinesfalls kann diesem Namen Priorität ein- geräumt werden. 162.* P. smilacearum-digraphidis Klebahn, Kult. V, 261 (Z. f. Pflanzenkr. VI, 1896, 261), erweitert Fischer, Ur. Schw. 340. — ‚Biol.: Soppitt, Journ. of Bot. XXVIH, 1890, 213; Gard. Chron. VII, 1890, 643. Plowright, Journ. R. Hort. Soc. XII, 1890, S. CIX; Gard. Chron. XII, 1892, 137; Journ. Linn. Soc. XXX, 1893, 43. Magnus, Hedw. 1894, 78. Wagner, D.B.G. XIV, 1896, 214. Fischer, Entw. Unt. 63: Ur. Schw. 340. Klebahn, Kult. 1, 1892 bis XII, 1907; Ww. R. 265—270. — Aecidium convallariae Schum., Enum. Pl. Saell. II, 1803, 224. Linhart, Fung. Hung. exsicc. Nr. 139. Sch. 380. W. 259. P. 264. — Aec. majanthae Schum. 1. c. — P. sessilis Magnus, Hedw. 1894. Syd. 781. ") Br. silvaticus Pollich = Brachypodium silvaticum, Br. silvaticus Vogler = Bromus asper Murr. 37* — 530 — S.574, Fig. B162. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Poly- gonatum multiflorum, III. Uredospore, IV. Teleutospore, auf Phalaris arundinacea, von der forma typica aus meinen Kulturen. Heteröcisch. Aecidien auf Polygonatum multiflorum All., P. officinale All, P. verticillatum All, Convallaria majalisL., Majanthemum bifolium Schmidt, Paris quadri- folia L. im Mai und Juni. Uredo- und Teleutosporen auf Pha- laris arundinacea L. Teleutosporen überwinternd. Spezialisierung. Die in verschiedenen Gegenden ge- sammelten Materialien haben sich zum Teil als Formen von wesentlich verschiedener Spezialisierung in bezug auf die Aecidien- wirte erwiesen. Es sind folgende Formen unterschieden worden: 1. f. smilacearum-digraphidis Kleb. typica. Aecidien auf Vertretern aller vier oben genannter Gattungen. 2. f. convallariae-digraphidis (Sopp.) Kleb. (Puccinia digraphidis Soppitt, l.c.). Aecidien nur auf Con- vallaria majalis; auf Polygonatum multiflorum nur Eindringen der Keimschläuche und Fleckenbildung be- obachtet, keine Weiterentwickelung. 3. £. paridi-digraphidis (Plowr.) Kleb. (Puccinia pa- ridis Plowright, Gard. Chron. 1892); Journ. Linn. Soc. XXX, 1893, 43. Aecidien nur auf Paris quadrifolia. Zwischen diesen Formen scheinen Übergänge vorzukommen, die wohl als Fälle weniger weit vorgeschrittener Spezialisierung aufzufassen sind, während die Formen 2 und 3 die äußersten Grenzen vorstellen, die durch die Spezialisierung erreicht werden kann. Als Beispiel einer weit vorgeschrittenen Übergangsform zu 2 sei ein Material von Meckelfeld bei Harburg a. E. (Hannover) genannt, das Convallaria reichlich infizierte, dagegen auf Poly- gonatum, Majanthemum und Paris nur Spuren einer Infektion hervorrief (Klebahn, Kult. IX, 705; X, 43). Bei Versuchen, eine f. polygonati-digraphidis künstlich durch ausschließliche Ver- wendung von Polygonatum als Aecidienwirt aus Form 1 zu erziehen, wurde nach 15-maligem Übergang auf Polygonatum multiflorum eine Form erhalten, die Polygonatum leicht und regelmäßig infizierte und sehr reichlich Aecidien darauf reifte, auf den drei andern Gattungen dagegen, namentlich auf Paris und Majanthemum, ganz wesentlich schwächeren Erfolg ergab und die Aecidien meist nicht oder nur spärlich zur Reife brachte I Sn a rn er er — 551 — (Klebahn, Ww. R. 268; Kult. XIIu. XIII). Die Versuche haben leider ein unerwünschtes Ende gefunden, weil sich das Teleuto- sporenmaterial im Frühjahr 1907 aus unbekannten Gründen nicht als keimfähig erwies. Als Ergebnis glaube ich den Satz aussprechen zu sollen, daß zwar durch Gewöhnung eine gewisse Beeinflussung des Infektions- vermögens möglich ist, daß es aber anderseits sehr schwierig, wenn nicht unmöglich ist, die Grundeigenschaften wesentlich zu ändern. Eine Bestätigung finden diese Schlüsse in dem Verhalten eines Materials aus den Vierlanden bei Hamburg. Hier werden seit vielen Jahren Maiblumen felderweise gezogen; Polygonatum, Majanthemum, Paris sind sicher weit und breit nicht vor- handen. Aecidium convallariae tritt sehr häufig auf, und man könnte nun vermuten, daß der Pilz Zeit genug gehabt hätte, sich in die Form convallariae-digraphidis zu verwandeln. Ein jüngst angestellter Versuch ergab reichliche Aecidienbildung auf Convallaria, reichliche Fleckenbildung mit sehr spärlichen und zerstreuten Aecidien auf Polygonatum, reichliche Flecken- bildung ohne zur Reife gelangende Aecidien auf Majanthemum und Paris. Das Infektionsvermögen gegen die andern Wirte war also geschwächt, aber doch, namentlich gegenüber Polygonatum, keineswegs völlig verschwunden. Spermogonien auf beiden Blattseiten, oft in der Mitte der Aecidiengruppen, orangefarben, von ca. 100 # Durchmesser. — Aecidien unterseits in unregelmäßigen Gruppen, oft kreisförmig, auf gelblich verfärbten Flecken. Peridie kurzröhrig, weiß, am Rande in nicht zahlreiche Lappen zerschlitzt. Zellen fest ver- bunden, nicht in deutlichen Längsreihen, im Peridienlängsschnitt ziemlich rechteckig, ca. 20 u hoch, ca. 15 u tief. Außenwand 7—8 u dick, nach unten übergreifend, quer gestreift, auf der Fläche punktiert, Innenwand ca. 3 «u, durch Stäbchenstruktur warzig. Sporen kugelig oder ellipsoidisch, wenig polyädrisch, 18 bis 24:17—21 u. Membran ca. 1 u dick, farblos, feinwarzig, Warzenabstand ca. 1 u; zwischen den feinen Warzen sind gröbere in Gruppen oder in einer Zone verteilt; abfallende Plättchen fehlen. — Uredolager auf beiden Blattseiten, besonders oberseits, die Epidermis blasenförmig emporhebend, bald pulverig, klein, kaum '/; mm groß, lebhaft rostfarben. Sporen kugelig, seltener — 582 — ellipsoidisch, 25—28 :24—27 u. Membran schwach bräunlich, etwa 1,5 a dick, entfernt stachelwarzig, Warzenabstand etwa 3 u; mit etwa 7 über die Fläche verteilten Keimporen. Stiel farblos, oft bis 30 a lang. — Teleutosporenlager punkt- oder strich- förmig, meist kaum '/s mm lang, schwarz, lange von der Epi- dermis bedeckt bleibend, auf beiden Blattseiten zerstreut, besonders unterseits, auf den Scheiden oft zu langen Längsreihen angeordnet. Palisadenartige Paraphysen kommen nur spärlich am Rande der Lager vor. Sporen ziemlich ungleichartig und unregelmäßig, meist keulenförmig, bald lang und schmal, bald kurz und dick, am Scheitel meist abgestutzt, häufig schief, nach der Basis ver- schmälert, an der Grenze beider Zellen etwas eingeschnürt, 30 bis 60:12—22 u. Obere Zelle meist breiter als die untere und häufiger aufgeschwollen als diese. Membran dünn, glatt, hellbraun, am Scheitel verdickt und dunkler. Stiel sehr kurz oder fehlend, Sporen nicht abfällig (wes. nach eig. Beob.). Bei den seinerzeit angestellten Versuchen, morphologische Unterschiede zwischen der forma typica und der forma con- vallariae-digraphidis zu finden, wurde nur eine etwas größere Länge der Teleutosporen der letzteren gefunden, nämlich f. typica 30—54 :11—22 u (bis 27 u selten), f. convallariae-digraphidis 34—62:12—22 u. Bei der Variabilität der Sporengröße können aber zufällige Ernährungsverhältnisse einen Einfluß gehabt haben, so daß also morphologische Unterschiede zwischen den Formen kaum vorhanden sein dürften. Verbreitung. Die in der Provinz vorkommenden, hierher zu ziehenden Pilze gehören wohl meist der typischen Form smilacearum-digraphidis an, so sicher die von Magnus, Hedw. 1894, angegebenen Funde auf Con- vallaria majalis, Polygonatum officinale, Majanthemum bi- folium, Paris quadrifolia und Phalaris arundinacea in der Moos- bruchheide bei Finkenkrug und im Bredower Forst bei Nauen (hier zuerst von A. Braun 1861 auf Convallaria beobachtet), sowie die auf Poly- gonatum multiflorum, Paris und Phalaris (leg. R. Rietz) von Freyen- stein in der Ostprignitz. Vergl. die Exsikkaten Sydow, Myc. march. 2511, 3552, 131 (Finkenkrug) und 4728, 4733, 4727 (Bredower Forst). Hierher gehören auch die von OÖ. Jaap (Fung. sel. exsicc. 37) bei Triglitz (Oprig.) und die von mir bei Lilienthal (Bremen) und Wittenbergen (Hamburg) be- obachteten Pilze. Die enger spezialisierte P. convallariae-digraphidis ist rein nur aus England bekannt (Insel im Lake Windermere bei Bowness, Westmore- land, nach Soppitt), ebenso die P. paridi-digraphidis (Carlisle, nach u nn u rn a — 583 — Plowright). Eine der P. convallariae-digraphidis nahestehende Form wurde in Mischung mit P. orchidearum-phalaridis bei Harburg a. E. gefunden (s. oben). Weitere Funde sind die folgenden: Aecidien: Auf Convallaria majalis L. Berlin: (A. Braun in Rabenh., Fung. eur. 1978); Obbar.: Freienwalde (H.), Eberswalde (Pippow). Auf Polygonatum multiflorum All. Berlin: Bot. Garten (H.); Obbar.: Eberswalde (M.). Auf Majanthemum bifolium Schmidt. Berlin: Bot. Garten (H.); Luckau: Sonnewalde (Kretzschmar in Rabenh., Fung. eur. 3024). Uredo- und Teleutosporen: Auf Phalaris arundinacea L. Da die Teleutosporen durch morpho- logische Merkmale nicht kenntlich sind, so kann hier nur angegeben werden, daß dieselben in der Nähe aller der Standorte zu finden sein müssen, wo die oben erwähnten Aecidien reichlich vorkommen. 163. P. allii-phalaridis Klebahn, Kult. VIII, 399 (Jahrb. f. wiss. Bot. XXXIV, 1900). Fischer, Ur. Schw. 343. — Biol.: Winter, Sitzungsb. naturf. Ges. Leipzig 1874, 41. Plowright, Br. Ur. 166. Klebahn, Kult. VII, 153; Ww. R. 264. — P. Winteriana Magnus, Hedwigia XXXIIL, 1894, 83. Syd. 783. — Puccinia sessilis Schroeter, Pilze 324. Winter, Pilze 222. Plowright, Br. Ur. 165. Sacc., Syll. VII, 624. — P. linearis Oudemans, Revision des Champ. I, 1892, 525. — Aecidium allii ursini Persoon, Synops. 210. — Caeoma alliatum Link, Spec. plant. VI, 2, S. 43. S.574, Fig. B163. I. Peridienzelle, II. Aecidiospore, auf Allium ursinum, durch Kultur erhaltenes Material. Heteröcisch. Aecidien auf Allium ursinum L. Nicht auf Allium ursinum (Plowright, Dietel), Orchis, Listera, Convallaria, Polygonatum, Majanthemum (Klebahn). Uredo- und Teleutosporen auf Phalaris arundinacea L., Teleutosporen überwinternd. Spermogonien in lockeren Gruppen auf der Blattoberseite, einzeln auch unterseits, unter der Epidermis, mit flachem Hy- menium aufsitzend und ziemlich weit vorragend, nicht groß, bis 100 w Durchmesser. — Aecidien in lockeren Gruppen auf der Blattunterseite, nur einzeln auf der Blattoberseite, auf gelblich verfärbten Flecken. Peridie becherförmig, mit zurückgebogenem Saum. Peridienzellen im Peridienlängsschnitt schief rhomboidisch, —_— 5854 — 18—22 u in der Höhe, 12—15 u in der Dicke messend, außen nach unten übergreifend. Außenwände 5—7 u dick, quer gestreift, Innenwände 2—3 u dick, durch Stäbchenstruktur warzig. Sporen rundlich oder ellipsoidisch, meist etwas polyedrisch, 16—22 :15 bis 17 u. Membran 1 « dick, farblos, feinwarzig, Warzenabstand kaum 1; zwischen den feinen Warzen auffallend gröbere einzeln und in Gruppen oder in einer Zone verteilt; ohne abfallende Plättchen. — Uredolager klein, elliptisch oder strichförmig, zer- streut, gelblich braun. Sporen rundlich oder ellipsoidisch, 20 bis 28:20—23 u, ohne Paraphysen. Membran stachelig, blaßbraun. — Teleutosporenlager zahlreich, sehr klein, strichförmig, schwarz, zerstreut oder in langen Reihen. Sporen länglich oder keulenförmig, 25>—40 : 15—20 u, am Scheitel gewöhnlich abgestutzt, in der Mitte leicht eingeschnürt, nach unten zu verjüngt. Membran glatt, braun, an der unteren Zelle oft blasser, am Scheitel etwae verdickt. Stiele sehr kurz oder fehlend (nach Plowright u. eig. Beob.). Aecidien auf dem in der Provinz stellenweise vorkommenden Allium ursinum L. bisher nicht gefunden. Uredo- und Teleutosporen mehrfach bei Leipzig (Winter; Patzschke in Syd., Ured. 78). 164. P. Schmidtiana Dietel, Ber. naturf. Ges. Leipzig 1895/96, 195. Syd. 784. — Biol.: Dietel, l. c.; Klebahn, Kult. VII, 153 (39); Ww. R. 270. — Aecidium leucoji Bergam., Bals. et de Not. in Erb. critt. ital. ser. II, Nr. 99 und in Bibl. ital. XLIV, Nr. 90. Linhart, Hedwigia 1883, S. 9; Fung. Hung. Nr. 48. S. 574, Fig. B164. I. Peridienzellen, II. Aeeidiospore, auf Leucojum aestivum von Elmshorn. Heteröcisch. Aecidien auf Leucojum aestivum L. und wohl auch auf L. vernum L., im Frühjahr, Uredo- und Teleuto- sporen auf Phalarisarundinacea_L. Teleutosporen überwinternd. Spermogonien flach bis kugelig, unter der Epidermis auf beiden Blattseiten, von ca. 12 u Durchmesser. — Aecidien auf beiden Blattseiten in elliptischen Ringen um eine zentrale Spermo- goniengruppe, auf verfärbten Flecken. Peridie becherförmig, mit zurückgebogenem, zerschlitztem Saume. Peridienzellen im Peridien- längsschnitt schief rhomboidisch, außen nach unten weit (12 bis 14 u) übergreifend, ca. 20 x hoch, 15 u tief, ohne den vor- springenden Teil ca. 20—23 u hoch, Außenwände 6—9 u dick, — 585 — quer gestreift, Innenwände 2—4 u dick, durch Stäbchenstruktur warzig. Sporen rundlich bis ellipsoidisch, dabei meist polyedrisch, 18—22:15—18 u. Membran ca. 1 w dick, farblos, feinwarzig, Warzenabstand ca. 1 «; zwischen den feinen Warzen finden sich gröbere, in einer Zone um die Spore oder in Gruppen; abfallende Plättchen fehlen. — Uredo- und Teleutosporen nicht genauer untersucht, wahrscheinlich denen von P. smilacearum-digra- phidis im wesentlichen entsprechend. Aecidien: Auf Leucojum aestivum L. Holstein: Elmshorn (Eichelbaum). Sachsen: Leipzig, Connewitz (Rabenh.-Pazschke, Fung. eur. et extr. 4224). Ungarn: Ung. Altenburg (Linhart, Rabenh., Fung. eur. 2718). In der Provinz Brandenburg bisher nicht beobachtet. 165.* P. orchidearum-phalaridis Klebahn, Kult. VII, 41, Z. f. Pflanzenkr. IX, 1899, 155. — Syd. 782. — Biol.: Klebahn, Kult. VI, 21 (30); VII, 155 (41); VII, 399; X, 147 (43); XI, 51; Ww. R. 271. — Fischer, Schweiz. bot. Ges. XIV, 1904; Ur. Schw. 343. — Aecidium orchidearum Desmazieres, Cat. plant. omises 26 (1823). — Aec. zu Pucc. moliniae Schr. 332. W. 219. P. 179. — Caeoma amoenum Rudolphi, Linnaea IV, 511 (1829). S. 574, Fig. B165. I. Spermogonien, II. Peridienzellen, III. Aecidio- spore, auf Orchislatifolia, IV. Uredospore, V. Teleutospore, auf Phalaris arundinacea von Wittenbergen bei Blankenese. Heteröcisch. Aecidien auf Örchidaceen (experimentell nachgewiesen auf Orchis maculata L., O. latifolia L."), Pla- tanthera bifolia Reichenb., Pl. chlorantha Cust., Gymna- denia conopea R.Br., Listera ovata R. Br.) im Mai und Juni. Uredo- und Teleutosporen auf Phalaris arundinacea L. Te- leutosporen überwinternd. Die Verschiedenheit dieses Pilzes von P. smilacearum-digraphidis ist dadurch dargetan, daß die aus Orchideenaecidien gezogenen Teleutosporen nur Orchideen, nicht Convallaria usw., die aus Convallaria-Aecidien gezogenen nur Convallaria usw., nicht Orchideen infizierten. Eine Speziali- sierung nach den Orchideen scheint dagegen nicht vorhanden zu ') Ww. R. 281 habe ich versehentlich OÖ. morio unter den nachgewiesenen Nährpflanzen genannt. Es ist aber möglich, daß der Pilz auf O. morio übergeht. — 586 — sein, da dasselbe Material stets mehrere Orchideen-Gattungen in- fizierte (Klebahn). Spermogonien in kleinen Gruppen in der Mitte der Aecidien- lager, orangefarben, unter der Epidermis entstehend, mehr breit als hoch, mit flachem Grunde und dem Mesophyll nur wenig eingesenkt. — Aecidien in länglichen oder runden Gruppen, oft kreisförmig gestellt, auf gelblich verfärbten Blattflecken unter- seits hervorbrechend. Peridie becherförmig, mit in wenige Lappen zerschlitztem Saume. Zellen fest verbunden, nicht in deutlichen Längsreihen, im Peridienlängsschnitt rechteckig bis rhomboidisch, ca. 20 u hoch, ca. 17 w tief, auf der Außenseite nach unten bis fast 10 u weit übereinandergreifend. Außenwand 7—8 u dick, fein quer gestreift, Innenwand dünner (3 «), mit Warzenstruktur. Sporen rundlich oder oval, dabei etwas poly@drisch, 18—23 : 16 bis 19 u. Membran dünn, 1. dick, mit sehr feinen, weniger als 1 « entfernten Warzen, zwischen denen sich gröbere,. etwa 1 u breite zerstreut oder in einer Zone finden, dicht bedeckt; abfallende Plättchen sind nicht vorhanden. — Uredolager auf beiden Blattseiten, die Epidermis blasenförmig emporhebend, später pulverig, '/s mm Größe kaum erreichend, lebhaft rostfarben. Sporen rundlich, oval, oder etwas poly@drisch, 26—29 : 13—23 u. Membran 1,5 «u dick, gelblich, entfernt stachelwarzig, Warzen- abstand 2—3 u; mit gegen 6 oder mehr Keimporen. — Teleuto- sporenlager auf beiden Blattseiten, besonders unterseits, klein, punkt- und strichförmig, selten über '/s mm lang, oft über größere Teile des Blattes dicht zerstreut, auf den Blattscheiden in langen Reihen und mitunter etwas zusammenfließend. Sporen kurz keulenförmig, 35—46 :15—18 u, an der Querwand nicht oder kaum eingeschnürt; obere Zelle am Scheitel meist gerade oder schief abgestutzt, seltener gerundet, meist breiter und etwas kürzer als die untere; diese und mitunter die ganze Spore von oben nach unten keilförmig verjüngt. Membran kaum 1 u dick, blaß- braun, am Scheitel bis 4 « diek und dunkelbraun, auch die Quer- wand dicker und dunkler. Keimporen nicht sichtbar. Stiel fast fehlend (nach eig. Beob.). Aecidien: Auf Orchis latifolia L. Rupp.: Neuruppin (Warnstorf); Oprig.: Triglitz (J.). Auf Orchis maculata L. Oprig.: Triglitz (J.). EEE ER ee cn a rn A — 8891 — Auf Orchis incarnata L. Rupp.: Neuruppin (Treichel). Auf Gymnadenia conopea R. Br. Oprig.: Triglitz (J.). Auf Platanthera bifolia Reichenb. Potsdam (Ascherson und M.); Oprig.: Triglitz (J., B. V. P.B. 1900). Auf Listera ovata R. Br. ÖOhav.: Finkenkrug (Sydow, Myc. march. 4127); Oprig.: Triglitz (J.). — Außerhalb der Provinz: Lübeck (Aug. 25, Sammler?, als Caeoma pulchellum n. sp.). Uredo- und Teleutosporen: Auf Phalaris arundinacea L. Sicher weit verbreitet, aber wenig ‚gesammelt und von P.smilacearum-digraphidis nicht unterschieden. — Holstein: Elbufer bei Wittenbergen bei Blankenese (Klebahn); Sattenfelde bei Oldesloe (J., F. s. e. 226). 166. P. (ari-) phalaridis (Plowright) Klebahn, Kult. VIII, Jahrb. f. wiss. Bot. XXXIV, 1900, 399. Fischer, Ur. Schw. 344. — Biol.: Plowright, Journ. Linn. Soc. London 24, 1888, 88; Brit. Ured. 166. Dietel, Hedw. 1890, 151. Klebahn, Kult. VII, 153; VIH, 3938; Ww. R. 264. — P. phalaridis Plowright, |. e.; Syd. 783. — Aecidium ari Desmazieres, Catal. plant. omis. 1823, 26. W. 260. S. 574, Fig. B166. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Arum maculatum, III. Uredospore, IV. Teleutospore, auf Phalaris arundi- nacea von der Rohlfshagener Kupfermühle. Heteröcisch. Aecidium auf Arum maculatum L. im Frühjahr (Plowright). Uredo- und Teleutosporen auf Phalaris arundinacea L. Teleutosporen überwinternd.. — Verschieden- heit von P. allii-phalaridis und P. smilacearum-digraphidis experimentell dargetan (Plowright; Klebahn, Ww. R. 264). Spermogonien auf der Blattoberseite in kleinen Gruppen, gelblich gefärbt, rundlich oder flach, 100—120 u breit, unter der Epidermis gebildet. — Aecidien in rundlichen Gruppen, ziemlich dicht stehend, von einer Zone heller gefärbten Blattgewebes um- geben. Peridie weit becherförmig, mit umgebogenem, zerschlitztem Saume. Zellen nicht in deutlichen Längsreihen, fest verbunden, im Peridienlängsschnitt rechteckig bis rhomboidisch, 25—30 u hoch, 15—20 u tief, außen nach unten übergreifend. Außenwände bis 8 w dick, fein quer gestreift, Innenwände 3—4 u dick, durch Stäbchenstruktur kleinwarzig. Sporen rundlich oder oval, dabei schwach polyädrisch, 20—26 : 16—22 u. Membran 1 u dick, farblos, dicht und fein warzig, Warzenabstand ca. 1 u; zwischen — 588 — den feinen Warzen gröbere zerstreut und in Gruppen; abfallende Plättchen nicht vorhanden. Inhalt orange. — Uredolager klein, oval oder länglich, mitunter zusammenfließend, bald nackt und pulverig, orangefarben. Uredosporen rundlich oder oval, 19 bis 27 :18—26 u. Membran 1—1,5 u dick, blaß bräunlich oder gelblich, entfernt stachelwarzig, Warzenabstand 2,5—3 u, mit mehreren, nicht immer deutlichen Keimporen. — Teleuto- sporenlager unter der Epidermis gebildet und von derselben bedeckt bleibend, klein, punkt- oder strichförmig, schwarz. Sporen zylindrisch-keulenförmig oder unregelmäßig, 33—54 : 16—20 u, am Scheitel meist abgestutzt, selten schief verjüngt oder abge- rundet, nach unten mitunter etwas verjüngt, an der Querwand wenig oder mitunter fast gar nicht eingeschnürt, beide Zellen gleich oder verschieden groß, obere häufig breiter. Membran etwa 1 u dick, am Scheitel bis auf 5 uw verdickt, blaßbraun, glatt. Keimporen undeutlich. Stiele fast fehlend (nach Plowright u. eig. Beob.). Außerhalb des Gebiets: Holstein: Rohlfshagener Kupfermühle (Jaap, F. s. e. 38, Aec., Ur. u. Tel.). Sachsen: Leutzsch bei Leipzig (Winter; Syd., Ur. 94). Anhang: Pilze auf Phalaris arundinacea L. von un- bekannter Zugehörigkeit, vermutlich größtenteils zu P. smila- cearum-digraphidis zu rechnen. Telt.: Wannsee (M., Hedw. 1894); Ohav.: Pichelswerder (M.); Whav.: Rathenow (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898); Wprig.: Lenzen (J.). Anmerkung: Die als P. sessilis Schneid. bezeichneten Ex- sikkaten in Sydow, Myc. march. 4220 (Steglitz) und 4330 (Muskau) sind beide P. coronata!! 3. Teleutosporen auf verschiedenen Gramineen, Aecidien auf Ranunculaceen oder auf Berberidaceen, oder, falls die Aecidien fehlen, Teleutosporen auf Ranunculaceen. a) Heteröcische Formen. R Artengruppe der Puccinia persistens Plowr. Die nachfolgenden Pilze sind außer durch die Ähnlichkeit des Wirtswechsels auch durch Ahnlichkeit in den morphologischen Verhältnissen der Uredo- und Teleutosporengeneration ausgezeichnet, so daß man sie zu einer Gruppe zusammenfassen kann; dieselbe wet. — 589 — ist von Fischer als Typus der Puccinia persistens bezeichnet worden. Innerhalb derselben dürften die auf Agropyrum-Arten lebenden Pilze einen besonders engen Verwandtschaftskreis bilden, dem die zuerst genannten Pilze auf Arrhenatherum, Alope- curus und Agrostis etwas ferner stehen. 167.* P. arrhenatheri (Kleb.) Eriksson in Cohns Beitr. z. Biol. VIII, 1, 1898, 1—16. Syd. 729. Fischer, Ur. Schw. 345. — Biol.: Peyritsch in Magnus, Ber. nat. med. Ver. Innsbruck 1892/93, [17]. Eriksson 1. c. und VIII, 2, 1901, 111. Klebahn, Kult. X, 146 (42) und Ww. R. 277. — Anatomie: Magnus, D. B. G. XV, 148; Ann. of Bot. XII, 155. Eriksson, D.B. G. XV, 228. — Sonstige Litt.: Magnus, Verh. B. V.P.B. XV, 1875, 87; XVI, 1877, 27, Hedw. 1876, 2; Ber. D. B. G. 1897, 270. — Puceinia perplexans f. arrhenatheri Klebahn, Abh. nat. Ver. Bremen XII, 1892, 366. — P. magelhaenica Peyritsch in Magnus, 1. c. — Aecidium graveolens Shuttleworth in Cooke, Bull. soc. bot. Fr. XXIV, 1877, 314. — Nicht synonym ist Aec. magel- lanicum Berk. 1847 in Hooker, Flora antarct. II, 450 (ef. Schroeter, Pilze 380; Winter, Pilze 267). Ein anderes ähnliches Aecidium ist Aec. Jacobsthalii Henrici Magn., Ber. D. B. G. x \.,.1897, 275. S. 606, Fig. B167. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Berberis vulgaris von der Pfaueninsel; III. Uredospore, IV. Paraphyse, V. Teleuto- spore, VI. Teleutosporenlager (*,), auf Arrhenatherum elatius von Bremen. Heteröcisch. Aecidien auf Berberis vulgaris, im Früh- jahr; Uredo- und Teleutosporen auf Arrhenatherum elatius Mert. et Koch. Teleutosporen überwinternd. Das perennierende Aecidienmycel deformiert die befallenen Triebe zu Hexenbesen, an denen die Blätter auf der Unterseite ganz mit Aecidien bedeckt sind; es verbreitet sich intercellular im Mark, Phloem, Rindenparenchym und in den Markstrahlen und dringt im Frühjahr in die sich entwickelnden Knospen ein. Nach Eriksson soll außerdem im Cambium intrazellulares Mycel vorhanden sein, doch beruht diese Angabe nach Magnus auf einer falschen Deutung der Beobachtung. Durch die im Frühjahr eintretende Infektion der jungen Blattrosetten mittels der Sporidien entstehen nach Eriksson zuerst Spermogonien und vereinzelte — 590 — Aecidien; das in die Sproßachse eindringende Mycel ruft später die Hexenbesenbildung hervor. Eriksson glaubte ferner gefunden zu haben, daß die Aecidiosporen das Aecidium reproduzieren, konnte seine Beobachtungen aber später nicht bestätigen. Daß der Pilz auf Arrhenatherum sich ohne Dazwischenkunft der Aecidien durch überwinternde Uredo erhielte, wäre immerhin möglich. Magnus fand 1874 das Aecidium auf der Pfaueninsel bei Potsdam auf und identifizierte es anfangs mit Aecidium magel- lanicum Berk., stellte aber später fest, daß es dem 1837 bei Bern gefundenen Aec. graveolens Shuttleworth entspreche. Peyritsch fand den Wirtswechsel mit der Puccinia auf Arrhe- natherum, der von Eriksson und Klebahn bestätigt wurde. Spermogonien auf der ganzen Oberfläche der ersten Blätter und zwischen den Aecidien, von 80—90 u Durchmesser, mit über 100 u hoch hervorragenden, bündelförmig vereinigten Mündungs- paraphysen. — Aecidien auf jüngeren Blättern die ganze Unter- seite bedeckend, auf den späteren Blättern in einzelnen Gruppen. Peridien becherförmig oder zylindrisch, nicht selten als 400 u lange Röhren erhalten, in andern Fällen mit zurückgeschlagenem Saume. Peridienzellen fest miteinander verbunden, nicht in deut- lichen Reihen, im Peridienlängsschnitt rechteckig bis rhomboidisch, außen wenig nach unten übergreifend, 20—23 u hoch, 14—18 u tief. Außenwand 7—10 u dick, fein quer gestreift, auf der Fläche punktiert, Innenwand 3—5 u dick, durch Stäbchenstruktur kräftig fein warzig. Sporen meist nicht in langen Reihen verbunden bleibend, stumpf polyädrischh 21—28 u. Membran kaum 1 u dick, gleichmäßig dicht und fein warzig, Warzenabstand ca. 1 u (nach Fischer u. eig. B.). — Uredolager hauptsächlich auf der Blattoberseite, auf der andern Blattseite gelbe Flecken erzeugend, klein, meist kaum '/s mm lang, elliptisch oder lineal, pulverig, rostfarben. Sporen kugelig oder oval, 20—27:17—21 u, mit 25—50 u langem Stiel. Membran farblos, 1—2 u dick, fein warzig (Warzenabstand 1—1,5 u), mit etwa 10 Keimporen. Zwischen den Uredosporen sind kopfige, 50—80 uw lange, am Kopfe 11 bis 15 a dicke Paraphysen vorhanden. — Teleutosporenlager klein, punktförmig elliptisch oder lineal, schwarz, oft gehäuft, unterseits, von der Epidermis bedeckt, aus einzelnen Gruppen gebildet, die ee ee — 591 — von linearen braunen Paraphysen umgeben sind. Sporen unregel- mäßig, länglich oder keulenförmig, 30—45:16—24 u, in der Mitte kaum eingeschnürt, obere Zelle abgestutzt oder abgerundet, seltener seitlich zugespitzt, untere in den Stiel verschmälert. Mem- bran hellbraun, glatt, dünn, 1—1,5 wu dick, am Scheitel auf 2,5 bis 5 w verdickt und dunkler. Keimporen undeutlich, Stiel kurz (2—-4 w), Sporen nicht abfällig (wes. n. eig. Beob.). Aecidien: Auf Berberis vulgaris L. Berlin: Groß Lichterfelde (H.; Sydow, Myc. march. 4732; Ur. 1213); Obbar.: Freienwalde (M., B. V.P. B. 1890); Niedb.: Tasdorf (Graebner); Pots.: Pfaueninsel und Schloß Glienicke (Magnus und Hofgärtner Reuter, cf. Rabenh., Fung. eur. 2194); Lands.: Tamsel (Vogel in Sydow, Myc. germ. 459). — Außerhalb des Gebiets: Muskau, Ober-Lausitz (Sydow, Myc. march. 3813). Uredo- und Teleutosporen: Auf Arrhenatherum elatius Mert. et Koch. Berlin: Lichterfelde (Sydow, Myc. march. 4701). — Außerhalb des Gebiets: Schles.: Muskau (Syd., Ur. 973,?). Holstein: Heiligenhafen (J., Uredo), Glücksburg (J.). Bremen: Hastedt (K.). 168.” P. perplexans Plowright, Quart. Journ. mier. Se. n. s. XXV, 1885, 164 [Referat: Hedw. 1886, 38]. Syd. 719. — Biol.: Plowright, ]. c.; Bot. Gaz. IX, 1884, 132; Brit. Ured. 180. Dietel, Hedw. 1889, 278. Klebahn, Kult. X, 145 (41); XII, 69; Ww. R. 274'). — Aecidium ranunculi acris Persoon, Observ. II, 22. — Aecidium ranunculacearum de Candolle, Fl. Fr. VI, RIP: D: S. 606, Fig. B168. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Ranun- culus acer; III. Uredospore, IV. Paraphyse, V. Teleutospore, auf Alope- curus pratensis von Fuhlsbüttel bei Hamburg. Heteröcisch. Aecidien auf Ranunculus acer L. im Frühjahr. Uredo- und Teleutosporen auf Alopecurus pratensis L. Teleutosporen überwinternd. Spermogonien auf der Blattoberseite, kugelig, von 100 bis 115 uw Durchmesser, eingesenkt, mit weit (bis 60 w) hervorragenden Mündungsparaphysen. — Aecidien in kleinen rundlichen oder verlängerten Gruppen auf gelblichen, etwas verdickten, oft kon- kaven Blattflecken unterseits hervorbrechend. Peridie kurz zy- ') Fraser, Mycologia IV, 1912, 179. — 52 — lindrisch, mit weißem, etwas vorragendem, umgebogenem und zerschlitztem Saume. Zellen in ziemlich deutlichen Reihen, nicht sehr fest verbunden, außen nach unten nicht oder wenig über- greifend. Außenwände 8—11 u dick, fein quer gestreift, Innen- wände 3—5 u dick, mit derberer Stäbchenstruktur. Sporen rundlich bis ellipsoidisch und dabei etwas polyädrisch, 13—26 : 15—20 u. Membran farblos, ca. 1w dick, dicht feinwarzig, Warzenabstand ca. 1 u; am oberen Sporenende gröbere Warzen den feineren beigemischt (n. eig. Beob.). — Uredolager rundlich bis länglich, bis Ys mm lang, auf beiden Blattseiten, gelbliche Flecken hervorrufend, bald nackt und pulverig, lebhaft rostfarben. Sporen kugelig oder oval, nach Plowright 20—25 : 30—35 u (?), nach eig. Mess. 22—27:17—21 u. Membran 1,5—2 u dick, blaßgelblich oder bräunlich, stachelwarzig, Warzenabstand ca. 2,5 u. Keimporen mehr als 6. Zwischen den Uredosporen bis 70 w lange Paraphysen mit 12—17 u dickem Kopfe und farbloser oder schwach gelblicher, oben bis 3 # dicker Membran. — Teleuto- sporenlager punkt- oder strichförmig, bis 1 mm lang, zerstreut auf der Blattunterseite, mitunter zu Figuren zusammengestellt, von der Epidermis bedeckt, glänzend schwarz. Sporen von sehr unregelmäßiger Gestalt, keulenförmig, fast spindelförmig oder länglich, mitunter gekrümmt, nach Plowright 40—60 : 10—12 u, nach eig. Mess. 35—50 ::16—21 u, an der Querwand wenig oder nicht eingeschnürt, am Scheitel gerundet, abgestutzt oder etwas verjüngt, oft schief; die untere Zelle gewöhnlich keilförmig, selten unten gerundet. Membran hellbraun, ca. 1 w dick, am Scheitel bis auf 6 a verdickt, außen oft körnig erscheinend. Keimporen nicht sichtbar. Stiele sehr kurz (n. Plowright u. eig. B.). Aecidien: Auf Ranunculus acer L. Berlin: Wilmersdorf (A. Braun 1852; Sydow, Myc. march. 2744). Hierher teilweise Sydow, Myc. march. 2323, als Aec. ranunculacearum auf R. acer bezeichnet, von Wilmersdorf, das außerdem Aec. auf R. repens (vermutlich P. Magnusiana) enthält. Ang.: Oderberg (Kurtz); Obbar.: Eberswalde (Pippow); Leb.: Buckow (M.). Uredo- und Teleutosporen: Auf Alopecurus pratensisL. Berlin: Wilmersdorfer Wiesen (Sydow, Myc. march. 2743), Jungfernheide (M.); Telt.: Grunewald (M., Benda). — Außerhalb des Gebiets: Hamburg: Fuhlsbüttel (K., Aec, u. Tel.). Prov. Han- nover: Meckelfeld bei Harburg (J., Aec.). Thüringen: Erfurt, Steiger (Diedicke). nn ee ‘ — 593 — Auf Alopecurus nigricans (Aut.?)'). Berlin: Bot. Garten (Sydow, Myc. march. 3018, fälschlich als P. coronata bezeichnet). 169.* P. agrostis Plowright, Gard. Chron. 1890, II, 139 u. 1891, I, 683; Grevillea XXI, 110°). Jacky, Bericht. schweiz. bot. Ges. IX, 1899. — Klebahn, Ww. R. 275. — Syd. 717. Fischer, Ur. Schw. 353. — Mayus, Cbl. Bact. 2, X, 1903. Iwanoff, Cbl. Bact. 2, XVII, 1907. — Aecidium aquilegiae Persoon, Icon. piet. IV, 58. S. 606, Fig. B169. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Aquilegia vulgaris, III. Uredospore, IV. Teleutospore, auf Agrostis vulgaris, alles von Triglitz. Heteröcisch. Aecidien auf Aquilegia vulgaris L. (Plowright, Soppitt) und A. alpina L. (Jacky) im Frühjahr. Uredo- und Teleutosporen auf Agrostis vulgaris With. und A. alba L. Teleutosporen überwinternd. Spermogonien auf beiden Blattseiten, halbkugelig oder fast kugelig eingesenkt, mit 90—110 # Durchmesser und hervorragenden Mündungsparaphysen. — Aecidien auf der Blattunterseite in rundlichen Gruppen, zuweilen kreisförmig gestellt, becherförmig, mit nach außen gebogenem Rande. Peridienzellen nicht in deut- lichen Längsreihen, im Peridienlängsschnitt gerundet rechteckig, nicht rhomboidisch, auf der Außenseite etwas nach unten über- einandergreifend, 20—25 u hoch, 15—22 u dick. Außenwand 6 bis 12 « dick, fein quer gestreift, auf der Fläche fein punktiert, Innenwand 3—6 u, mit Stäbchenstruktur, auf der Fläche kräftig kleinwarzig. Sporen stumpf poly@drisch bis fast kugelig, 24:18 bis 21 u, nach eig. Mess. 14—20:12—15 u; Membran dünn, kaum 1 w, dicht und sehr fein warzig, Warzen ziemlich gleich- mäßig, Warzenabstand weniger als 1u. — Uredolager strich- förmig, ungefähr 1 u lang, hellorange, auf beiden Blattseiten, gelbe Flecken verursachend. Sporen kugelig oder kurz oval, 17 bis 20 :13—16 u (nach Plowright 20—25 u Durchmesser). Mem- bran farblos oder sehr schwach gelblich, 1 «x dick, mit feinen, reichlich 1,5 « voneinander entfernten Stacheln besetzt und mit 6—7 nicht besonders deutlichen Keimporen. Inhalt orange. — ') A. nigricans Aut. = A. pratensisL., A. nigricans Hornemann — A. arundinaceus Poir. ») Plowright schreibt Agrostidis. Kryptogamenflora der Mark Va. 38 — 594 — Teleutosporenlager klein, mitunter verlängert, oft ringförmig angeordnet, dunkelbraun, von der Epidermis bedeckt, durch keulenförmige braune Paraphysen in kleine Gruppen geteilt. Sporen zylindrisch oder kurz keulenförmig, 40—55 : 12—20 u, durch- schhittlich 46:14 a, nach Fischer 32—49:14—18 u, nach eig. Mess. 29—36 :14—18 u, am Scheitel abgestutzt, mitunter mit einer schiefen seitlichen Spitze oder seltener gerundet, an der Querwand nicht oder wenig eingeschnürt, nach unten allmählich verjüngt oder auch plötzlich verjüngt und etwas gerundet; Zellen von gleicher, oft auch von verschiedener Länge. Membran glatt, dünn, am Scheitel auf etwa 5 w verdickt, unten blaß graubraun, nach oben dunkler werdend, Verdiekung dunkelbraun, Keimporen nicht sichtbar. Stiele kurz, dunkelbraun. Sporen fast sitzend (nach Plowright, Fischer u. eig. Beob.). Aecidien: Auf Aquilegia vulgaris L. Rupp.: Rheinsberg (H., B. V.P.B. 1903); Oprig.: Triglitz (J., F. s. e. 39). — Holstein: Tremsbüttel bei Ham- burg (J.); Pommern: Stolpmünde (Syd., Ur. 145); Prov. Sachsen: Wilsdorf bei Naumburg (Oertel). Uredo- und Teleutosporen: Auf Agrostis vulgaris With. Obbar.: Biesenthal, Lanke (M.); Oprig.: Triglitz (J., F. s. e. 39, Zugehörigkeit aus dem Vorkommen erschlossen). — Sachs.: Gr. Winterberg (M.). Auf Agrostis alba L. Wprig.: Putlitz (J.). 170.* P. persistens Plowright, Brit. Ured. 180 (1889). Fischer, Entw. Unt. 58; Ured. Schweiz 347. Syd. 825. Klebahn, Ww.R. 291. Magnus, Cbl. Bact. 2, X, 1903. Iwanoff, Cbl. Bact. 2, XVII, 1907. — Aecidium ranunculacearum var. thalictri flavi de Candolle, Fl. Fr. VI, 97. — Aec. thalictri flavi Winter, Pilze 269. — Aec. thalictri Grev., Scott. Crypt. Ip. p. Schroeter, Pilze 377. : S. 606, Fig. B170. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Thalietrum minus aus Sydow, Myc. march. 3456, III. Teleutospore auf Agropyrum repens, Originalmaterial von Plowright. Heteröcisch. Aecidien auf Thalictrum flavum L. (nach Plowright), Th. minus L., aquilegifolium L. und foetidum L. (nach Fischer), im Mai und Juni. Uredo- und Teleutosporen auf Agropyrum repens P. de Beauv. (nach Plowright) und Poa ee eg EEE ee ee 7. — 59 — nemoralis L. var. firmula Gaud. (nach Fischer). Teleutosporen überwinternd. Spermogonien auf der Blattoberseite, kugelig eingesenkt, von etwa 100 uw Durchmesser. — Aecidien dichtstehend in kleineren oder größeren Gruppen auf der Blattunterseite, auf etwas verdickten Flecken, die oben violettbraun, unten gelblich und von einem bräunlichen Saume umgeben sind. Peridien becherförmig, mit umgebogenem, zerschlitztem Saume. Zellen nicht in deut- lichen Längsreihen, fest verbunden, im Peridienlängsschnitt an dem vorliegenden Material wenig rhomboidisch, derb, bis 27 u hoch, bis 20 u tief, außen wenig nach unten übergreifend. Aus- bildung der Zellen und der Wandstärke nach Mayus vom Standort abhängig. Außenwände dicker, 4,5—13,5 u nach Mayus, am vorliegenden Material bis 8 u, fein quer gestreift, auf der Fläche punktiert, Innenwände dünner, 2—6 u, am vorliegenden Material 3—5 u, durch Stäbchenstruktur warzig, Warzen etwas zu Reihen verbunden. Sporen stumpf polyedrisch bis ellipsoidisch, nach Plowright 20—30:17—20 u, nach eig. Mess. 19—25:17 bis 18 u. Membran farblos, kaum 1 u dick, dicht und fein warzig, Warzenabstand kaum 1 u; am oberen Ende etwas gröbere Warzen den feinen beigemischt (nach Plowright, Fischer u. eig. Beob.). — Uredolager klein, rund oder verlängert, orangefarben, auf gelblichen Flecken. Sporen rundlich, von 25—80 uw Durch- messer. Membran farblos, feinstachelig. Inhalt orange (nach Plowright). — Teleutosporenlager auf der Blattunterseite, strichförmig, bis 1 mm lang, schwarz, in das Blattgewebe. ein- gesenkt und lange von der Epidermis bedeckt bleibend, durch Paraphysen in kleinere Gruppen geteilt. Sporen ungleichmäßig, - zylindrisch bis keulenförmig oder unregelmäßig, 30—56 : 12—22 u (nach Plowright 50—60 : 15—20 u), an der Querwand nicht oder wenig eingeschnürt, am Scheitel gerundet, abgeplattet oder schief zugespitzt, unten gerundet oder verjüngt, untere Zelle bald schmäler und länger, bald dicker und kürzer als die obere. Membran kaum 1 u dick, am Scheitel auf 4—5 u verdickt, glatt, oben braun, nach unten blaß werdend, Grenzwand gegen den Stiel oft verdickt. Stiel fast fehlend, Sporen festsitzend (nach Plowright und Fischer). 38” — 596 — Aecidien: Auf Thalictrum flavum L. Berlin: Jungfernheide (Ruhmer, Sydow); Fried.: Driesen (Lasch in Rabenh., Fung. eur. 785); Landsb.: Marwitz (Sydow, Myc. march. 2927). Auf Thalietrum minusL. Arnsw.: Neuwedell, Forst Schrat (Sydow, Myc. march. 3456). — Außerhalb der Provinz: Kreuznach (Geisenheyner). Uredo- und Teleutosporen: Auf Agropyrum repens Beauv., in der Provinz bisher nicht beobachtet. Außerhalb des Gebiets: Stickenbüttel bei Cuxhaven (Klebahn, Zugehörigkeit von Aecidium auf Thalictrum flavum experimentell nachgewiesen 1911). An Puceinia persistens schließt sich eine größere Zahl bisher in der Provinz nicht gefundener, zum Teil auch wegen des Fehlens der Nährpflanzen nicht vorkommender Pilze, sowohl hinsichtlich des Baues der Uredo- und Teleutosporen, wie auch hinsichtlich der Wahl der Aecidienwirte, eng an. Die nordische P. borealis Juel (Oefv. Vet. Akad. Förh. 1894) und die amerikanischen P. obliterata und alternans Arthur (Mycologia I, 1909), außerdem P. elymi (s. unten) bilden ihre Aecidien auf Thalictrum- Arten. Aecidien auf andern Ranunculaceen bilden die folgenden. 171. P. actaeae-agropyri Fischer, Ber. Schweiz. Bot. Ges. XI, 1901, (4). Syd. 827. — Biol.: Fischer, 1. c.; Ur. Schw. 352. Klebahn, Ww. R. 292. — Aecidium actaeae Opiz in Wallroth, Flor. erypt. germ. II, 252. Heteröcisch, Aecidien auf Actaea spicata L. Uredo und Teleutosporen auf Agropyrum caninum Roem. et Schult. — Kellermann (Journ. of Myc. IX, 1903) säte Aec. actaeae ohne Erfolg auf Agropyrum repens. Aecidien auf der Blattunterseite in ziemlich lockeren Gruppen, zuweilen mehr oder weniger deutlich in 1—2 konzentrischen Kreisen, auf 7—8 mm großen Flecken, die anfangs weißlich sind, aber bald unter Braunfärbung absterben. Peridie gelblich weiß, schwach nach außen geschlagen. Zellen nicht in sehr deutlichen Längsreihen, fest verbunden, außen nach unten übereinander- greifend; Außenwände 7—8 u dick, auf der Fläche klein punktiert, Innenwände dünn, mit kleinen zu Gruppen vereinigten Wärzchen besetzt. Sporen unregelmäßig rundlich, von 17—21 u Durch- messer. Sporen mit sehr feinen, dicht stehenden Wärzchen besetzt. — 597 — Inhalt hellgelb. — Uredolager zerstreut auf der Blattoberseite, einzeln auch unterseits, bis '/; mm lang, '/; mm breit, anfangs von der Epidermis bedeckt, die später spaltförmig aufreißt. Sporen kugelig oder ellipsoidisch, von 18—25 u Durchmesser. Membran ziemlich dünn, farblos bis bräunlich, mit kurzen Stacheln locker besetzt und mit 3—5(?) Keimporen. — Teleutosporenlager auf der Blattunterseite, kurze Streifchen bildend, die oft zusammen- fließen und dann eine Länge von bis 2 mm bei einer Breite von ’/s; mm erreichen, lange von der Epidermis bedeckt bleibend, wenig vorgewölbt, schwarzbraun. Sporen ungleichartig und un- regelmäßig, meist keulen- oder birnförmig, seltener fast zylindrisch, oft ungleichseitig, 32—45 : 14—25 u, am Scheitel meist abgeflacht, selten unregelmäßig gerundet, an der Querwand kaum einge- schnürt, unten meist allmählich in den Stiel verschmälert, Größen- verhältnis der beiden Zellen sehr wechselnd. Membran _ glatt, dünn, ganz hellbraun, am Scheitel verdickt (3—6 u) und dunkler. Stiele kurz, fest (nach Fischer). Da beide Nährpflanzen in der Provinz vorkommen [Actaea spicata: Gr. Behnitz bei Nauen, Blumenthal am Lattsee; Agropyrum caninum: Friedrichsfelder Park, Bredower Forst], so ist das Auftreten des Pilzes wenigstens nicht ganz ausgeschlossen. In Thüringen ist das Aecidium beobachtet: Rautal bei Jena (Köhne in Herb. Magnus). Ein anderer Pilz mit Aecidien auf Actaea spicata ist nach E. Mayor (Ann. mycol. IX, 1911, 341) Puccinia actaeae-elymi, mit Teleutosporen auf Elymus europaeusL. (Neuchateler Jura). P. (clematidi-) agropyri Ellis et Everhart, Journ. of Mycol. VH, 1892, 131. Fischer, Ur. Schw. 352. Syd.’ 823. — Biol.: Dietel, Oest. bot. Zeitschr. 1892, 261. Klebahn, Ww. R. 292. Arthur, Journ. of Myc. XIV, 1908, 15. — Aecidium clematidis de’Candolle,-Fl. Fr. II, 243 (1805). W. 270. P. 265. Heteröcisch, Aecidien auf Clematis vitalba L., nach Arthur auf Cl. virginiana L. Uredo- und Teleutosporen auf Agropyrum glaucum Roem. et Schult., nach Arthur auf Agrop. pseudorepens Scribn. et Sm. — Hierher auch wohl der von Treboux (Ann. myc. X, 1912, 305) untersuchte Pilz: Aecidien auf Clematis pseudolammula Schmalh., Uredo auf Agropyrum — 5% — repens P. de Beauv., A. cristatum Bess. und A. prostratum Eichw. Clematis vitalba kommt wild bei Schwanefeld und Walbeck bei Helmstedt, dagegen häufiger angepflanzt vor. Agropyrum glaucum fehlt in der Provinz. Weiter südwärts (Böhmen, Bayern, Schweiz) ist das Aecidium mehrfach oder häufig beobachtet worden. Die Frage, ob auch andere Agro- pyrum-Arten die Teleutosporen tragen können, bedarf noch der Entscheidung. P. thulensis Lagerheim in Vestergren, Microm. rar. sel. 689 (1904). — Biol.: Tranzschel, Ann. mycol. V, 1907, 418; Trav. Mus. Bot. Acad. St. Petersb. VII, 1909, 10. — Puceinia Dietrichiana Tranzschel l. c.'). — P. aecidii trollii (Blytt) Liro, Ured. Fenn. 139. — Aecidium trollii Blytt, Christiania Vid. Selsk. Forh. 1896, Nr. 6, 73. Heteröcisch, Aecidien auf Trollius europaeus L., Uredo- und Teleutosporen auf Agropyrum caninum Roem. et Schult., nicht auf Poa nemoralis übergehend. Trollius wird angegeben für Rixdorf, Alt-Landsberg und Werneuchen, Agropyrum caninum für Friedrichsfelder Park und Bredower Forst. Das Vorkommen des Pilzes wäre demnach wenigstens nicht ganz ausgeschlossen, doch ist der Pilz bisher, wie es scheint, nur aus Schweden, Norwegen und Rußland bekannt geworden. In diese Gruppe ist vielleicht auch Erikssons Pucecinia agropyrina, die im folgenden unter den Formen mit unbe- kanntem Aecidium aufgeführt ist, wenigstens zum Teil zu stellen (vergl. übrigens P. cerinthes-agropyrina Tranzschel). Ferner reiht sich an: 172. P. elymi Westendorp, Bull. Acad. Belg. XVIII, 1851, 405. — Biol.: Rostrup, Overs. Vid. Selsk. Forh. 1398, 269. — P. triarticulata Berkeley et Curtis, Proc. Americ. Acad. Arts a. Sc. 1862. Rostrup, Medd. bot. Foren. II, 85. — Rostrupia elymi Lagerheim, Journ. de Bot. 18892). ') Die hier erfolgte Zusammenziehung von P. thulensis und P. Die- trichiana bedarf noch der Bestätigung durch Vergleichung der Original- materialien. ?) Es ist zwar eine konsequente Weiterführung der Unterscheidung der Gattungen Uromyces und Puccinia nach der Zellenzahl der Sporen, wenn v. Lagerheim die vorliegende Art zum Vertreter einer besonderen Gattung macht. Aber die Unterscheidung von Uromyces und Puceinia ist eine künstliche (vergl. die Erörterungen zu Puccinia porri und allii) und sollte j — 599 — S. 606, Fig. B172. I. Uredospore, II. zweizellige, III. dreizellige Te- leutospore, auf Elymus arenarius aus Syd., Ur. 1328. Heteröcisch, Aecidien auf Thalictrum minus _L. Uredo- und Teleutosporen auf Elymus arenarius L. Vielleicht auf verwandte Arten übergehend. Spermogonien und Aecidien nicht beschrieben. — Uredo- lager einzeln oder in Reihen auf der Blattoberseite, klein, elliptisch oder länglich, hellbraun, mitunter zusammenfließend. Sporen rundlich, elliptisch oder eiförmig, 22—32 : 17”—23 u. Membran blaß braun, gleichmäßig dick, feinstachelig, Warzenabstand 2,5 bis 3 u; 5—9 über die Fläche verteilte Keimporen mit flacher, blasser Papille. Paraphysen fehlen. — Teleutosporenlager auf der Blattunterseite, elliptisch oder länglich, von der Epidermis bedeckt, grau erscheinend, von braunen säulenförmigen Hyphen (Paraphysen) umgeben und durch dieselben in Abteilungen geteilt. Sporen gewöhnlich dreizellig, mitunter zwei- und vierzellig, keulen- förmig, keilförmig oder spindelförmig, 54—90 :10—18 u (eig. Mess. zweizellige 56—60 : 14—16, dreizellige 52—66 : 13—17 u), am Scheitel abgestutzt, an den Querwänden nicht oder kaum eingeschnürt, nach unten verjüngt. Membran dünn (1 u), hell- braun, am Scheitel auf 4—5 u verdickt und dunkler. Keimporen nicht sichtbar. Stiel sehr kurz, fest, braun (nach Lagerheim, Liro u. eig. Beob.). Thalictrum minus wird für mehrere Stellen der Provinz, Elymus arenarius für Berlin (Jungfernheide) angegeben. Das Vorkommen des Pilzes in der Provinz ist trotzdem wohl sehr fraglich. Dagegen sind Uredo- und Teleutosporen mehrfach am Östseestrande beobachtet worden: Auf Elymus arenariusL. Insel Rügen: Thiessow und Göhren (Syd., Ur. 1328, 1329, Myc. germ. 11; Pazschke, s. Ber. D. B. G. VIII, 1890, (206). Schleswig-Holstein: Heiligenhafen (J., nur Uredo, Warzen etwas dichter gestellt, 1,5—2 u Abstand, 8 Keimporen ziemlich deutlich. Ob hierher ge- hörig?). Auf Elymus arenariusL. und ElymusarenariusXx Agropyrum junceum Beauy. Mecklenburg: Strand bei Warnemünde (Jaap, F. s. e. 9. Thalictrum minus in der Nähe, Aecidien nicht gefunden). daher nicht zum Vorbild für weitere künstliche Scheidungen genommen werden. Rostrupia elymi findet wahrscheinlich an der hier gewählten Stelle ihren natürlichen Platz (vergl. Magnus, Ber. D.B.G. X, 1892, 44; XXVII, 1909, 320. — 600 — b) Nur Teleutosporen, auf Ranunculaceen. 173.“ P. Baryana Thümen, Flora 1875, 364. — Beschr.: Bubäk, Sitz. böhm. Ges. d. W. 1901, Nr. II. Fischer, ÜUred. Schweiz 355. Stämpfli, Hedw. XLIX, 1909. — Biol.: Fischer, Entw. Unt. 74. — Pucc. anemones virginianae Schroeter, Pilze 349; Winter, Pilze I, 170 [non Schweiniz, Syn. Fung. Carol. 46 in Schrift. nat. Ges. Leipzig I, 1822]. — P. pulsatillae Kalchbr., Math. es term. Közl. III, 1865, 307. Syd. 536. — P. compacta de Bary, Bot. Zeit. 1858, 83). S. 606, Fig. B173a. I. Teleutospore, II. Teleutosporenlager (**/,), auf Anemone silvestris von den Rüdersdorfer Kalkbergen; 173b. Teleuto- spore auf Pulsatilla pratensis von Sukow. Micropuccinia, auf Anemone silvestris L. und Pulsa- tilla-Arten; eine zweite Form, anscheinend biologisch verschieden (Fischer), auf Atragene alpina L. — v. Lagerheim (Mitt. bad. bot. Ver. 1888, 43) beobachtete am Kaiserstuhl einen Pilz auf Anemone silvestris, den er als Puccinia anemones vir- ginianae Schwein. (d. i. P. Baryana) bezeichnet, und behauptet, daß er die Sporen im Juni in Keimung gefunden habe, so daß der Pilz eine Leptopuccinia wäre. — Bubäk unterscheidet folgende morphologisch etwas und nach Fischer teilweise bio- logisch verschiedenen Formen: 1. genuina auf Anemone sil- vestris L. und Pulsatilla patens Mill., 2. pulsatillarum auf P. vulgaris Mill. und pratensis Mill., 3. concortica auf P. alpina Delarb. und sulfurea Sweet (= P. vernalis Mill.), 4. atragenicola auf Atragene alpina L. Teleutosporenlager klein, rundlich, zu größeren runden, graubraunen Gruppen von 3—4 mm Durchmesser verbunden, mit glänzender Epidermis bedeckt, von einem gelben, fleischfarbenen oder rotvioletten Rande umgeben. Zwischenräume zwischen den einzelnen Lagern durch senkrecht stehende, ca. 70 u lange, braune, festverbundene Paraphysen ausgefüllt. Sporen ziemlich ungleich- artig, meist keulenförmig, 40—75:14—20 u (eig. Mess., nach ') Der Name pulsatillae, den Sydow einzuführen sucht, hat dem dem fusca-Typus angehörenden Pilze auf Pulsatilla zu verbleiben, cf. Di- caeoma pulsatillae Opiz 1823. Der Name P. compacta de Bary kann nicht verwendet werden wegen der von Kunze 1827 auf einer allerdings un- bestimmten Asclepiadacee beschriebenen P. compacta. N Bubäk 42—92:11—24 u), am Scheitel abgerundet oder gestutzt, unten meist sehr allmählich in den Stiel verschmälert, an der Grenze beider Zellen nicht sehr stark eingeschnürt. Untere Zelle bedeutend länger und schmäler als die obere. Membran glatt, unten dünn, 1 #, und blaß, nach oben wenig dicker und braun, am Scheitel auf 5—8 u verdickt. Keimporus der oberen Zelle scheitelständig oder etwas seitlich, in der verdickten Partie, der der unteren wohl hart an der Scheidewand. Stiel fest, ganz kurz (wes. nach Fischer). f. genuina. Sori meist auf der Blattoberseite auf blasen- förmig aufgetriebenen Flecken, gelb oder rot umrandet. | Auf Anemone silvestris L. Rüdersdorfer Kalkberge (A. Treichel 1870; Sydow, Myc. march. 2646; Buchwald), von hier in den Berliner Bot. Garten verschleppt und dort 1894 von H. gesammelt. — Thüringen: Jena (M. Schultze), Mühlberg bei Asbach (Ludwig), Frankenhausen (Oertel in Rabenh., Fung. eur. 2595). f. pulsatillarum. Sori auf der Blattunterseite, schwarz- braune, feste l,ager auf oberseits rotbraunen Flecken. Auf Pulsatilla pratensis Mill. Lenzen (J.), Sukow bei Putlitz (Jaap, Fung. sel. exs. 43). Auf Pulsatilla vulgaris Mill. Rügen (Syd.). 4. Teleutosporen auf verschiedenen Gramineen, Aecidien auf Borraginaceen. Gruppe der Puccinia dispersa Eriksson oder der alten Spezies Puccinia rubigo vera DC. 174.* P. dispersa Eriksson, A.S.N.8, IX, 1899, 268. — Beschr.: Eriksson, 1. c.; Klebahn, Z. f. Pf. VIII, 1898, 334. Syd. 709. Fischer, Ur. Schw. 357. — Biol.: de Bary, Monatsb. Akad. Berlin 1866, 208. Eriksson, Z. f. Pfl. IV, 1894, 197 u. 257: D-B.G. XI, 1894, 316; Getr. 210—237;. 1. c.; Sv. Vet. Ak. Handl. XXXVIII, Nr. 3, 1904. Klebahn, Kult. VI, 26 (36); 2. £. Pl. X, 1900, 85; Ww. R. 287. — Evans, Ann. of Bot. XXI, 1907. — Pucec. dispersa f. sp. secalis Erikss. et Henn., Z. £. Pfl. 1894, 175. — P. rubigo-vera (DC.) Schroeter, Pilze 325. Winter, Pilze 217. P. 167 p.p. — P. straminis Fuckel, Enum. fg. Nassov. 9 p. p.!). — P. striaeformis Westendorp, Bull. Acad. Belg. 1854, II, 235 p.p. — Uredo rubigo-vera de Can- ı) Jahrb. Ver. Nat. Nassau XV, 1860. — 602 — dolle, Fl. Fr. VI, 83 p.p. — Aecidium asperifolii Persoon, Syn. 208 p.p. — Aecidium anchusae Erikss. et Henn., Ge- treideroste 210. S. 606, Fig. B174. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Anchusa arvensis, III. Uredospore, 1V. Teleutospore, auf Secale cereale von Hamburg. Heteröcisch. Aecidien auf Anchusa arvensis Marsch. v. Bieb. und A. officinalis L., meist im August und September, seltener vom Frühjahr (selbst Januar) bis zum Herbst auftretend. Auf Nonnea rosea F. M. wurden experimentell Spermogonien erhalten. Uredo- und Teleutosporen bisher nur auf Secale cere- ale L. und S. montanum Guss. experimentell erhalten, nicht auf Triticum. Die Teleutosporen keimen gleich im Herbst und erzeugen das Aecidium, sie verlieren die Keimkraft beim Über- wintern im Freien, aber nicht im Hause. Die Aecidiosporen in- fizieren die Herbstsaat. Die Überwinterung findet meiner Überzeugung nach durch die Uredogeneration statt. Sie ist aber nicht leicht und nicht überall festzustellen. In der Regel findet man die Saat im Früh- jahr völlig frei von Rost, bis weit in den Mai hinein. Erst Ende Mai gelingt es, bei sorgfältigem Suchen ganz vereinzelte und weit zerstreute Rostlager zu finden; dann folgt bald ein allgemeines, massenhaftes Auftreten. Wer die ersten Anfänge der Infektion nicht gesehen hat, kann zu der Meinung kommen, als ob das erste Auftreten des Rosts ein ganz plötzliches, aus einer inneren Ursache hervorgehendes sei. Eriksson vertritt die Ansicht, daß die Entstehung des Rosts weniger auf einer allmählichen Ver- breitung derselben durch die Sporen als vielmehr auf einer plötz- lichen „Pilzwerdung“ eines schon vorher in den Pflanzen vor- handenen Krankheitsstoffes (Mykoplasma) beruhe. Dieser An- schauung gegenüber ist es nötig, zweifellose Beispiele der Über- winterung gebührend hervorzuheben. Am 20. März 1910 fand ich an einer Stelle eines Feldes bei Buchholz (Prov. Hannover) frische, zum Teil noch von der Epidermis bedeckte Uredolager auf den jungen Pflänzchen der Wintersaat, die offenbar an In- fektionsstellen, welche den Winter durchgemacht hatten, hervor- gebrochen waren. Sie ‚waren zwar sehr spärlich, es gelang mir aber, mittels weniger Pilzlager einen ganzen Topf Roggenkeimlinge Da nr u > “a — 6098 — kräftig zu infizieren und den Rost später noch weiter zu vermehren. Da die Infektionsversuche mit Puccinia dispersa stets sehr leicht und reichlich gelingen, so darf man schließen, daß die wenigen überwinterten Rostlager unter günstigen Umständen nach kurzer Zeit den ganzen Acker hätten verseuchen und damit ein Zentrum für weitere Ausbreitung des Pilzes ergeben können. Es ist aber wohl anzunehmen, daß die wenigen gefundenen rost- behafteten Pflänzchen nicht die einzigen in jener Gegend waren. Die Verhältnisse, welche bei einer derartigen Verbreitung des Pilzes von einzelnen zerstreuten Zentren aus entstehen müssen, scheinen mir ganz den tatsächlich beobachteten Erscheinungen zu entsprechen. Spermogonien auf der Blattoberseite, kugelig, eingesenkt. — Aecidien auf lebhaft orangefarbenen, rundlichen oder läng- lichen, bis 2 cm großen Flecken der Blätter, besonders unterseits, in geringerer Menge auch oberseits, dicht gedrängt hervorbrechend, mitunter auch auf den Blütenkelchen. Peridie becherförmig, mit ausgebogenem Rande. Zellen nicht übereinandergreifend. Außen- wand bis 10 u, nach eig. Mess. bis 6 # dick, fein quergestreift, von der Fläche gesehen punktiert, Innenwand dünner, ca. 3 u, nach eig. Mess. 1,5—2 u dick, mit dichtstehenden kurzen Stäbchen besetzt, von der Fläche gesehen kleinwarzig, Lumen oft eingeschrumpft. Sporen kugelig oder länglich, Durchmesser 20—30 u, nach eig. Mess. 16--23:13—16 u; Membran 1 u dick, gleichmäßig sehr dicht und fein warzig; Warzenabstand kaum 1 u. Keimporen nicht sichtbar; de Bary (1866) gibt allerdings an, daß vier vor- handen seien (nach Fischer u. eig. Beob.). — Uredolager 1 bis 1,5:0,5—0,8 mm, rostbraun, über die Blattoberseite regellos verteilt, weniger auf der Unterseite. Sporen kugelig bis ellip- soidisch, 20—28 : 17—22 u. Membran bräunlich gefärbt, 1 bis 1,5 «u dick, stachelwarzig, Warzenabstand 2—2,5 u; mehr als 5 Keimporen, über die Oberfläche ziemlich gleichmäßig verteilt, aber nicht besonders deutlich sichtbar; Epispor über denselben kaum aufgequollen. — Teleutosporenlager auf der Blattunter- seite, länglich, zerstreut und zu Gruppen gehäuft, von der Epi- dermis bedeckt, schwarzbraun; größere Lager durch bräunliche Paraphysen in kleinere Einzellager geteilt. Sporen verlängert bis keulenförmig, 40—50:14—19 u, am Scheitel oft abgestumpft — 604° — oder schräg abgestutzt, an der Querwand wenig eingeschnürt; untere Zelle etwas schmäler und nach unten verjüngt. Membran 1 « dick, hellbraun, am Scheitel auf ca. 4 u verdickt und etwas dunkler. Keimporen nicht sichtbar. Stiele kurz (nach Eriksson und eig. Beob.). Aecidien: Auf Anchusa arvensis Marsch. v. Bieb. Berlin: Um Berlin (Sydow, Myc. march. 517), Lichterfelde (A. Braun 1872); Ang.: Paarsteiner See (Syd., Ured. 1029); Obbar.: Eberswalde (H., s. Anmerkung), Biesenthal (A. Braun 1872); Niedbar.: Börnicke u. Bernau (Eichelbaum); Telt.: Steglitz (M.); Jüt.: Dahme (Groenland); Pots.: Potsdam (M.); Ohav.: Nauen (Treichel); Rupp.: Menz (M.), Neuruppin (Warnstorf); Oprig.: Triglitz (J., B. V. P.B. 1900); Wprig.: Lenzen (J., B. V.P. B. 1899); Landsb.: Tamsel (V.); Kottb.: Burg im Spreewald (M.), Bärenbrück (Diedicke). Auf Anchusa officinalis L. Berlin: (Herb. Link), Botan. Garten (M.); Obbar.: Zwischen Pritzhagen und Buckow (Mildbraed); Niedb.: Lanke (M.); Telt.: Steglitz (H.); Oprig.: Meyenburg (J., B.V.P. B. XXXIX, 1897); Wprig.: Wittenberge (M.); Fried.: Driesen (Lasch); Landsb.: Tamsel (V.); Frankf.: Frankfurt (Ule). Im botanischen Garten zu Berlin wurde das Aecidium beobachtet auf Anchusa undulata L. (H. Syd., Ured. 374), hybrida Tenore und ochro- leuca Bieb. (Sydow, Myc. march. 2216 u. 2217), italica Retz. (Syd., Ur. 1133) und A. officinalis var. parviflora (Aut.?, A. Braun 1872). Uredo- und Teleutosporen: Auf Secale cereale L. Offenbar überall verbreitet, wo Roggen gebaut wird. Nachgewiesen von Berlin: Wilmersdorf und Steglitz (Sydow, Myec. march. 640 u. 3528, beide fälschlich als P. graminis!), Dahlem (M.); Ang.: Hohenlandin (Jahresber. f. Pflanzenschutz); Obbar.: Strausberg (H.,B. V.P.B. XXXVIII, 1896); Niedb.: Tegel (M.); Ohav.: Seegefeld (M.); Whav.: Rathenow (M.); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf); Frankf.: Proviantamt (H., B. V.P. B. XXXVII, 1895); Schwieb.: Liebenau, Graditz (Jahresber. f. Pflanzenschutz). Auf Secale dalmaticum Vis. und montanum Guss. im Botan. Garten zu Berlin (M.). Anmerkung: Hennings (B. V. P.B. XXXIX, 1897) beobachtete bei Eberswalde Aecidien auf Keimlingen von Anchusa arvensis. Er meint, daß die Keimlinge erst wenige Tage alt gewesen und die Aecidien daher aus Mycel entstanden sein müßten, das in den Samen enthalten gewesen wäre. Diese Ansicht ist unbegründet, da die Keimlinge sich lange halten und langsam wachsen, wie ein im Herbst 1910 im Versuchshause der Botanischen Staats- institute in Hamburg ausgeführter Versuch zeigte. Aussaat der Anchusa-Samen ca. 20. Oktober. Nachdem die Keimlinge bereits ers u mehrere Tage alt waren, Infektion mit Teleutosporen am 11. No- vember. Erfolg der Infektion bemerkt am 24. November. 175.* P. symphyti-bromorum') F. Müller, Beih. X z. Bot. Cbl. 1901, 1891. — Fischer, Ur. Schw. 359. — Biol.: Müller, lee.; Bot. Cbl. LXXXIIH, 1900, 76. Marshall Ward, Proc. R. Soc. LXXT, 1902, 138 u. 451; 1903, 353; Ann. of Bot. XV, 1901, 560; XVI, 1902, 233; Ann. mycol. I, 1903, 146; Philos. Transact. R. Soc., Ser. B, Vol. 196, 1903, 29. Freeman, Ann. of Bot. XVI, 1902, 487. Klebahn, Ww. R. 239. — Iwanoff, Cbl. Bact. 2, XVII, 1907. — Puccinia dispersa Aut. p.p. — P. dispersa f. bromi Erikss., D.B. G. XII, 1894, 316. — P. bromina Erikss., A.S.N. 8, IX, 1899, 271. Syd. 712. — Aecidium symphyti und Aec. pulmonariae Thümen, Öst. bot. Zeitschr. 1876, 15. Weitere Synonyme s. unter P. dispersa. S. 606, Fig. B175. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Symphytum officinale von Tangermünde; 175a. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Bromusmollis von Triglitz; 175b. I. u. II. desgl., auf Bromus secalinus von Westerland. Heteröcisch. Aecidien auf Symphytum officinale L. und Pulmonaria montana Lej. im Frühjahr; nicht auf S. asperrimum Donn. und P. officinalis L. Schwache Spermo- gonienbildung wurde bei Infektionsversuchen auch auf Anchusa officinalis L. und Nonnea rosea F.M. erhalten. Zugehöriskeit von Uredo- und Teleutosporen auf Bromus arvensis_L., brachy- stachys Horn., erectus Huds,, mollis L., secalinus L., in- ermis Leyss. experimentell nachgewiesen, anscheinend auch auf Br. macrostachys Desf. (Müller). Bei eigenen Versuchen 1911 erhielt ich mittels des Aecidium symphyti von Havelberg In- fektion auf Bromus erectus Huds., rigidus Roth, inermis Leyss., schwach auf Br. mollis L. Teleutosporen nach der Über- winterung keimend. — Rostpilze auf Bromus-Arten sind von Eriksson (als Pucc. bromina) und von Marshall Ward und Freeman zum Gegenstande der Untersuchung gemacht worden. Nach Marshall Ward und Freeman ist eine Spezialisierung ') Der Name P. symphyti-bromorum ist ein genau bestimmter Begriff und verdient daher mindestens gegenwärtig den Vorzug vor der älteren Be- zeichnung P. bromina, da man nicht wissen kann, welche Aecidien zu letzterer gehören, und welche und wie viele Formen sie umfaßt. Puceinia Fig. 167—180. — 607 — vorhanden, dergestalt, daß z. B. der Rost von Arten der Steno- bromus-Gruppe (Br. sterilis u. a.) wesentlich Arten dieser Gruppe, der der Serrafalcus-Gruppe (Br. mollis, arensis, brachystachys, macrostachys, secalinus) wesentlich Arten dieser Gruppe infiziert, doch finden sich gewisse Übergänge'). Die Einzelheiten sind verwickelt und lassen eine einfache Formulierung nicht zu (M. Ward und Freemann ].c.; gekürzte Zusammen- stellung Klebahn Ww. R. 241). Der Müllersche Pilz könnte dem der Serrafalcus-Gruppe entsprechen, indessen besteht keine voll- kommene Übereinstimmung (vgl.. Klebahn, Ww. R. 243). Spermogonien in kleinen Gruppen blattoberseits und auch unterseits in der Mitte der Aecidiengruppen. — Aecidien auf den Blättern in meist kreisrunden Gruppen dichtstehend, auch auf Stengeln und Kelchen, becherförmig, mit meist schmalem, ausgebogenem, zerschlitztem Rande. Peridienzellen nicht sehr fest verbunden, nicht übereinandergreifend, nicht in deutlichen Längsreihen; Außenwände 5—8 u dick, fein quergestreift, Innen- wände 3—4 u dick, mit derberer Warzenstruktur. Sporen kugelig bis länglich, 19—29:17—24 u. Membran ca. 1 w dick, mit feinen, kaum 1 u entfernten und stellenweise mit dazwischen zerstreuten gröberen, ca. 1 u dicken Warzen, aber ohne größere abfallende Plättchen. — Uredolager länglich, bis '/; mm lang oder wenig darüber, braun, besonders auf der Blattoberseite, weniger unterseits, über die Blattfläche zerstreut, mitunter dieselbe dicht bedeckend. Sporen rund, seltener länglich, 17—31:17 bis 23 u. Membran blaß bräunlich, 1,5—2 u dick, stachelwarzig, Warzenabstand 1,5—2 u, mit 7—10 Keimporen, die mit wenig gequollenem Epispor bedeckt sind. — Teleutosporenlager mehr auf der Blattunterseite, auch auf den Blattscheiden, punkt- oder strichförmig, etwa '/s mm lang, mitunter durch Zusammen- fließen größer und ziemlich breit, von der Epidermis bedeckt, durch braune Paraphysen in kleinere Lager geteilt. Sporen un- regelmäßig, länglich keulenförmig, in den Stiel verschmälert, sel- tener mehr zylindrisch, an der Grenze beider Zellen nicht oder wenig eingeschnürt, 40—70:10—20 u (nach eig. Mess. nur bis 51 wu lang); obere Zelle meist breiter als die untere. Membran ») Stenobromus etc., vergl. Hackel in Engler-Prantl, Nat. Pflanzenfam., Gramineen. — 608 — bräunlich, meist nur 1 « dick, am Scheitel bis auf 3—6 u ver- diekt und etwas dunkler. Stiel kurz (nach Fischer u. eig. Beob.). Aecidien: Auf Symphytum officinale Wprig.: Bei der Hafenquelle im Mühlenholz bei Havelberg (J., 11. 6. 1911). Sonst in der Provinz Brandenburg bisher nicht nachgewiesen. Ein vielleicht von Berlin (?) stammendes Exsikkat von A. Braun ist nicht genügend bezeichnet. — Außerhalb des Gebiets: Elbinseln bei Tangermünde (M.; H., auch in Syd., Ur. 122). Meckl.: Dömitz (Lübstorf). Kgr. Sachsen: Königstein (M.), Schmilka (Krieger, F. sax. 513). Uredo- und Teleutosporen: Auf Bromus mollis L. (Serrafalcus-Gruppe). Berlin: (A. Braun 1876; Rabenh., Fung. eur. Nr. 2386), Botan. Garten (A. Braun), zw. Schöne- berg und dem Tiergarten (Magnus), Lichterfelde und Wilmersdorf (M.), Jungfernheide (M.); Ang.: Schwedt und Öderberg (M.); Obbar.: Freienwalde (M.); Telt.: Tegel (M.), Wannsee (M.); Whav.: Rathenow (M,); Rupp.: Neu- ruppin (Warnstorf); Oprig.: Triglitz (J., Uredosporen 17—25 : 17—22 u; Te- leutosporen 33—51:14—18 u; Teleutosporenmembran graubräunlich, verdickte Stellen dunkler); Wprig.: Havelberg, neben den Aecidien (Kleb.). — Anhalt: Bernburg (M.). AufBromusarvensisL.(Serrafalcus-Gruppe). Landsb.: Tamsel(V.). Auf Bromus secalinus L. (Serrafalcus-Gruppe). Oprig.: Triglitz (J., Uredosporen 19—31:18—23 u; Teleutosporen 35—51 : 16—20 u, Membran blaßbraun, auch an den verdickten Stellen). Auf Bromus adoensis Hochst. (Serrafaleus-Gruppe). Berlin: Botan. Garten (M.). Auf Bromus sterilis L. (Stenobromus-Gruppe). Berlin: Tiergarten (Retzdorf), Lichterfelde (M.), Zehlendorf (Syd.); hierher auch Sydow, Myec. march. 516, um Berlin gesammelt, in Sydow, Monogr. 715 als Pucc. holcina zitiert, Nährpflanze fälschlich als Holcus lanatus bestimmt; Niedb.: Rüdersdorf (Sydow, Myc. march. 4509); Telt.: Steglitz (M.); Whav.: Rathe- now (M.). — Leipzig (Dietel, Syd., Ur. 527). Auf Bromus tectorum L. (Stenobromus-Gruppe). Berlin: Botan. Garten (Kärnbach, B. V.P. B. XXIX, 1887), Tiergarten (Syd.), Friedenau (M.), Fuchsberge (Grönland), Schöneberg (Sydow, Myc. march. 2019, fälschlich als P. graminis bezeichnet); Ohav.: Pichelswerder (Magnus); Landsb.: Tamsel (V.). Anmerkungen: Ein Aecidium auf Pulmonaria officinalis wurde von Schneider bei Reinerz in Schlesien gesammelt (cf. Rabenh., Fung. eur. 1478); dasselbe dürfte aber nach den Ver- suchen von Müller eine andere Zugehörigkeit haben. Man kennt noch Aecidien auf einer Reihe von andern Borraginaceen, aber nichts über deren Zusammenhang mit Te- — 609 — leutosporen'). Es ist zu vermuten, daß dieselben zum Teil in diese Gruppe gehören. Tranzschel (Trav. Mus. bot. Acad. St. Petersb. III, 1906, 51) hat Erikssons P. agropyrina mit einem Aecidium auf Cerinthe minor L. in Verbindung gebracht (P. cerinthes-agropyrina Tr.), den Zusammenhang aber. nicht experimentell bewiesen?). Vergl. die persistens-Gruppe und P. agropyrina. Aecidien auf Lithospermum arvense L. sollen nach Ver- suchen, die Treboux (Ann. myc. X, 1912, 305) kürzlich mitteilte, gleichfalls zu Bromus-Rosten gehören (auf Br. tectorum L. und squarrosusL.), ebenso Aecidien auf Myosotis silvatica Hofim. Über das Verhältnis dieser Pilze zueinander und zu P. symphyti- bromorum läßt sich einstweilen noch nichts sagen. 5. Teleutosporen auf Gramineen mit Aecidien auf Compositen, oder, falls die Aecidien fehlen, Teleutosporen auf Compositen. a) Heteröcische Formen. 176.* P. poarum Nielsen, Bot. Tidsskr. 3R. II, 26 (1877). — Sch. 326. W. 220. P. 168. Syd. 795. Fischer, Ur. Schw. 361. — Biol.: Nielsen |]. c.; Plowright, Grev. XI, 52 u. XIII, 54; Brit. Ured. 169. Klebahn, Ww. R. 289; Kult. XIII, 131. v. Lager- heim, Tromsö Mus. XVI, 1893, 124. Carleton, Bull. 63, U. S. Dep. Agr., Bur. Plant. Industry 1904. Tranzschel, Ann. myec. V, 1907, 32; Trav. Mus. Bot. Acad. St. Petersb. VII, 1909, 16. Mayus, Cbl. Bact. 2, X, 1903. — Cytol.: Sappin-Trouffy, Le Bo- taniste V, 1896/97. DBlackman and Fraser, Ann. of Bot. XX, 1906. — Aecidium tussilaginis Gmelin in Linn., Syst. Nat. II, 1473. — Lycoperdon epiphyllum Linne, Spec. pl. II, 1655. S. 606, Fig. B176. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Tussilago farfara, III. Uredospore, IV. Paraphyse, V. Teleutospore, auf Poa nemo- ralis von Triglitz. Aecidien auf Tussilago farfara L., Mai bis September. Uredo- und Teleutosporen experimentell nachgewiesen auf Poa annualı, P-alpina L., P. trivialis”i, P. nemoralis' L., P. palustris L., P. fertilis Host, P. pratensis L. (Nielsen, Klebahn), wahrscheinlich auf noch weiteren Poa-Arten lebend. ') S. unten Aecidium asperifolii. ?) Cerinthe minor in Sachsen und Schlesien einheimisch, verwildert bei Meseritz. \ Kryptogamenflora der Mark Va. 39 — 610 — Teleutosporen überwinternd; doch läßt das lange Auftreten der Aecidien schließen, daß die Teleutosporen nicht bloß im Frühling keimen. Bei Tromsö überwintert der Pilz im Uredozustande, man trifft Uredo auf Poa-Blättern nach der Schneeschmelze, bevor Tussilago Blätter hat; das Aecidium ist dort selten, Teleuto- sporen werden spärlich gebildet (v. Lagerheim), auch in Amerika ist Überwintern festgestellt worden (Carleton). Die Zugehörigkeit des von einigen Autoren hierher gezogenen Aecidiums auf Peta- sites officinalis ist sehr zweifelhaft. Tranzschel säte ver- geblich P. poarum auf Petasites, Spermogonien auf der Blattoberseite, rundlich, eingesenkt, unter der Epidermis gebildet, von 80—100 u Durchmesser. — Aecidien dichtstehend in kleineren oder größeren rundlichen Gruppen auf der Blattunterseite, oberseits meist runde gelbe Flecken mit rotem oder violettem Hof bildend. Peridie zylindrisch- becherförmig mit ausgebogenem oder zerschlitztem Rande. Zellen sehr groß, bis 27 «u hoch und dick, nicht in deutlichen Längs- reihen; Außenwand bis 12 w dick, fein quer gestreift, von der Fläche gesehen punktiert, nach unten über die Nachbarzelle weit übergreifend (10—15 a); Innenwand 2—4 u dick, mit dicht- stehenden, schwachen Warzen besetzt, Lumen sehr weit. Sporen in regelmäßigen Reihen lange beisammen bleibend, polye@drisch bis ellipsoidischh 20—28:14—21 u. Membran 1 u dick, sehr dicht feinwarzig, Warzenabstand kaum 1 u; zwischen den feinen einzelne wenig größere Warzen; außerdem größere abfallende Plättchen. — Uredolager klein, ca. /g mm, länglich, lange von der Epidermis bedeckt, orangefarben. Sporen kugelig bis eiförmig, Durchmesser resp. Länge 21—31 «, nach eig. Mess. (Poa nemo- ralis) 183—20:16—18 u. Membran ca. 1,5 w dick, farblos bis blaß gelblich, mit feinen, bis nicht ganz 2 u voneinander ent- fernten Warzen besetzt. Keimporen mehrere, undeutlich. Zwischen den Uredosporen finden sich kopfig angeschwollene, diekwandige, farblose oder etwas bräunliche Paraphysen von bis 50 u Länge und mit 14—17 u dickem Kopf. — Teleutosporenlager strich- förmig; kaum !/; mm lang, auf beiden Blattseiten, lange von der Epidermis bedeckt. Sporen meist keulenförmig, 35—60 : 18—24 u, nach eig. Mess. (Poa nemoralis) 31—39 : 17—20 u, am Scheitel — 611 — abgestutzt oder ungleichseitig verjüngt, an der Basis in den Stiel verschmälert, an der Grenze beider Zellen nicht oder schwach eingesehnürt, untere Zelle oft länger und schmäler als die obere. Membran etwa 1 u dick, glatt, hellbraun, am Scheitel bis 7 uw dick und dunkler braun. Keimporen nicht erkennbar. Stiel sehr kurz, Sporen nicht abfällig (nach Fischer u. eig. B.). Der Pilz ist in der Uredoform von Uromyces poae durch die dichter stehenden Warzen der Sporen verschieden, außerdem durch die stets vorhandenen Paraphysen. Aecidien: Auf Tussilago farfara L. Berlin: (Eysenhardt 1819; Sydow, Mye. march. 521), Botan. Garten (Kärnbach, B. V.P. B. XXIX, 1887), Wilmers- dorf (H.); Ang.: Schwedt (M.); Obbar.: Eberswalde (H.), Freienwalde (Poever- lein); Niedb.: Rüdersdorf (Syd., M.); Telt.: Buckow (C. Müller); Belz.: Lehnin (Magnus); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf); Oprig.: Triglitz (J.), Meyenburg (J., B. V.P.B. XXXIX, 1897); Frankfurt a. O.: (A. Braun, H.); Landsb.: Tamsel (V.), Landsberg (M.). — Prov. Sachsen: Tangermünde (M., B. V.P.B. 1889). Uredo- und Teleutosporen: Auf Poa annua L. Berlin, Treptower Anlagen (Ule); Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Lenzen (J.). Auf Poa nemoralis L. Berlin: Botan. Garten (A. Braun 1864); Whav.: Gr. Behnitz (Kirschstein); Rupp.: Bubrok bei Rheinsberg (H.); Oprig.: Triglitz (J.). Auf Poa serotina Ehrh. Telt.: Zehlendorf (Sydow, Myc. march. 4508); Oprig.: Triglitz (J.). Auf Poa pratensis L. Berlin: Botan. Garten (nach H.). Auf Poa Kitaibelii (Autor? P. Kit. Kunth = P.nemoralis, P. Kit. Schult. = P. trivialis). Berlin, Botan. Garten (Sydow, Myc. march. 1426; nach Magnus, B. V.P.B. XXXII, 1890). Auf Poa anceps (Forst.?). Berlin: Botan. Garten (H. in Sydow, Myec. march. 3441). Auf Poa-spec. Berlin: Botan. Garten (Sydow, Myc. march. 117, Te- leutosporen!). — Sachsen: Gr. Winterberg (M.). Die meisten vorliegenden Exsikkaten enthalten nur Uredo. Der als Pucc. poarum bezeichnete Pilz auf Poa compressa von den Wilmersdorfer Wiesen in Sydow, Myc. march. 1125 ist P. graminis. Anmerkung: Unter dem Namen Pucecinia cognatella hat Bubäk, Ann. mycol. VII, 1909, 377, einen in Böhmen gefundenen Pilz auf Poa nemoralis var. „umbrosa“ (Aut.?) beschrieben, 39* — 612 — der P. poarum ähnlich, aber durch die große Menge einzelliger Teleutosporen unterschieden ist und sich, wie der Autor meint, von P. poarum abgespalten haben könnte. Die Diagnose lautet: Uredolager auf der Blattoberseite, auf gelben, strichförmigen Flecken, zerstreut oder in kleinen Gruppen, elliptisch bis länglich, /«—Vs mm lang, gelb, bald nackt. Sporen kugelig bis eiförmig, 19—29 :17—21 u, mit ziemlich dicker, warziger Membran, unter- mischt mit kopfförmigen, diekwandigen Paraphysen. Teleutosporen- lager auf der Blattunterseite oder auf den Blattscheiden, kurz strichförmig, bis 1 mm lang, manchmal der Länge nach zusammen- fließend, lange bedeckt, dunkelbraun. Sporen einzellig und zwei- zellig fast in derselben Anzahl. Die zweizelligen sehr variabel, meistens mehr oder weniger keulenförmig oder länglich, an der Querwand wenig oder manchmal gar nicht eingeschnürt, obere Zelle fast kugelig, eiförmig oder viereckig im Umrisse, nach unten verjüngt, am Scheitel abgerundet, gestutzt oder seitlich vorgezogen, 19—30:19—25 u, untere Zelle keilförmig in den Stiel verjüngt, seltener zylindrisch, meist länger als die obere, 26—32 : 15—19 u. Membran oben dunkler, am Scheitel auf 4—9 u verdickt. Ein- zellige Sporen sehr variabel, eiförmig, ellipsoidisch, länglich, zy- lindrisch, keulenförmig, manchmal gebogen, 31—57 :17—25 u. Scheitel wie bei den zweizelligen. Stiele gelblich bis hellbräunlich, dick, bis 9 w lang. b) Mieropuceinia. 177. P. virgaureae (DC.) Libert, Crypt. Arduenn. IV, 393. W. 173. Fischer, Ur. Schw. 363. Syd. 151. — Xyloma virgau- reae de Candolle, Fl. Fr. VI, 158. S. 606, Fig. B177. Teleutospore, aus Krieger, Fung. sax. 1252. Micropuceinia, auf Solidago virga aurea L. Teleutosporenlager auf der Blattunterseite, auf gelben, ober- seits in der Mitte braunen Flecken, die einzelnen Lager sehr klein, rundlich, polsterförmig, glänzend schwarzbraun bis schwarz, anfangs einzeln, später in Gruppen, die sich an die Nerven anschließen und Figuren bilden, mitunter zu Krusten zusammenfließend, dauernd von der Epidermis bedeckt und ziemlich in das Gewebe eingesenkt. Die einzelnen Lager von einem Kranze brauner fest- verbundener Paraphysen umgeben, größere Lager durch Paraphysen — 613 — in Abteilungen geteilt. Sporen ziemlich ungleichartig, im allge- meinen spindelförmig, 35—52:16—21 u, am Scheitel gerundet, abgestutzt oder ausgezogen, an der Querwand schwach eingeschnürt, am Grunde allmählich in den Stiel verjüngt, die beiden Zellen oft ungleich groß. Membran glatt, hellbraun, 1—1,5 « dick, am Scheitel auf ca. 9 u verdickt. Stiel so lang oder kürzer als die Sporen. Häufig einzellige Teleutosporen (nach Fischer u. eig. B.). Auf Solidago virga aureaL. Sachsen: Geising (Wagner in Krieger, Fung. sax. 1252; sehr selten). Fischer stellt den vorstehenden Pilz in diese Gruppe, obgleich seine Sporen von denen der P. poarum abweichen; ob mit Recht, soll hier nicht entschieden werden. Der auf derselben Nährpflanze lebende Uromyces soli- daginis (Sommerfelt) Niessl ist eine speziell nordisch-alpine Uredinee, während die Nährpflanze eine weitere Verbreitung hat. Auch Puccinia virgaureae scheint eine geringere Verbreitung zu haben als die Nährpflanze. 6. Teleutosporen auf Gramineen, Aecidien unbekannt. a) Ohne Paraphysen zwischen den Uredosporen. a) Uredolager zerstreut. Uredosporenmembran meist gelblich oder bräunlich. Mycelfäden dünn. — Pilze, die sich morphologisch an Pucecinia dispersa anschließen. 178.* P. simplex (Körnicke) Eriksson u. Henning, Z. £. Pflanzenkr. IV, 1894, 2591). Svd. 756. Fischer, Ur. Schw. 368. — Eriksson, Getr. 233—240. Klebahn, Z. f. Pflanzenkr. VIII, 1898, 335; X, 1900, 77; Ww. R. 248. Freeman u. Johnson, U. S. Dep. Agr., Bur. Plant. Industry, Bull. 216, 1911. — Evans, Ann. of Bot. XXI, 1907. — Puce. straminis var. simplex Körnicke, Land- u. Forstw. Ztg. 1865, Nr. 50. — Uromyces hordei Nielsen, Ugeskrift for Landmaend 1874, 567. — Puec. anomala Rostrup in Thümen, Herb. myc. oecon. Nr. 451 u. Myc. univ. Nr. 831. — Puce. hordei Otth, Mitt. nat. Ges. Bern 1870, 114 (nach Fischer). S. 606, Fig. B178. I. Uredospore, II. einzellige, III. zweizellige Te- leutospore, auf Hordeum vulgare von Bad Sulza. ') P.simplex Peck, 34. Rep. St. Mus. New-York, hat Geum zur Nähr- pflanze. — 6l4 — Bisher nur Uredo- und Teleutosporen bekannt, nur auf Hordeum-Arten. Teleutosporen nach der Überwinterung keimend, nach den bisherigen Versuchen den Pilz auf Hordeum nicht reproduzierend. Letzterer daher vermutlich heteröcisch. Uredo- überwinterung für Europa bisher nicht nachgewiesen. Freeman und Johnson fanden in Minnesota Dezember bis März keimfähige Uredosporen. Uredolager klein, 0,53—0,5 :0,1—0,2 mm, besonders auf der oberen Blattfläche, zerstreut, orangegelb bis rostbraun. Sporen kugelig bis ellipsoidisch, 20— 30 :17—22 u. Membran 1—1,5 u dick, blaßbräunlich, mit Stacheiwarzen, deren Abstand ca. 2 u beträgt, besetzt und mit S—10 über die Fläche verteilten Keim- poren, über denen das Epispor kaum aufquillt. — Teleuto- sporenlager von der Epidermis bedeckt, klein, punktförmig, schwarz, zerstreut und meist getrennt, selten kleine Figuren bildend, auf den Blättern besonders unterseits, kaum '/s mm lang, auf den Blattscheiden etwas größer. Sporengruppen durch braune, gegen die Spitze oft stark erweiterte Paraphysen in Fächer ge- teilt. Sporen zum größeren Teil einzellig, ziemlich verschieden gestaltet und oft unsymmetrisch, länglich, keulenförmig oder rundlich, 24—45 : 14—22 u, am Scheitel meist abgestutzt, selten etwas verjüngt. Ein Teil der Sporen zweizellig und unregelmäßig keulenförmig, 30—55 : 14—24 u, am Scheitel gerade oder schief abgestutzt, seltener abgerundet; untere Zelle meist schmäler als die obere und in den Stiel verjüngt. Membran braun, glatt, am Scheitel bis auf 5 @ verdickt, im übrigen etwa 1,5 u dick. Stiele kurz (nach Eriksson u. Henning u. eig. Beob.). Ohne Zweifel überall vorkommend, aber in den Sammlungen wenig vertreten: Auf Hordeum vulgareL. Berlin: Botan. Garten (M.); Telt.: Dahlem (M.); Oprig.: Triglitz (J.). Auf Hordeum distichum L. Berlin: Botan. Garten (M.); Obbar.: Freienwalde (M.); Niedb.: Weißensee (Herb. M.); Telt.: Zossen (Krieger); Oprig.: Triglitz (J.). Auf Hordeum hexastichum L. Berlin: Botan. Garten (M.). Auf Hordeum aegiceras Royle (= vulgare, Kew Index), Berlin: Botan. Garten (M., nach Kärnbach, B. V.P.B. XXIX, 1887. Im Botan. Garten zu Hamburg auf Hordeum vulgare cornutum Schrad., H. coeleste trifurcatum $er., H. distichum nigricans Ser., H. hexastichum L., H. zeocrithon L. beobachtet. i — 615 — 179. P. hordei Fuckel, Symb. Nachtr. II, 16 (1873). S. 606, Fig. B179. I. Uredospore, II. einzellige, III. zweizellige Te- leutospore, auf Hordeum murinum aus Sydow, Myc. march. 1039. Nur Uredo- und Teleutosporen bekannt, auf Hordeum murinum L. Uredolager auf beiden Blattseiten, reichlicher oberseits, klein, kaum '/; mm groß, anfangs von der Epidermis bedeckt, elliptisch, trocken hellbräunlich. Sporen rundlich oder ellipsoidisch, 18—24:18—19 u. Membran 1—1,5 u dick, blaßgelblich oder fast farblos, feinwarzig, Warzenabstand 1,5—2 u; 6 oder mehr Keimporen, über die Fläche verteilt, wenig deutlich, ohne auf- fällige Papillen. — Teleutosporenlager besonders auf der Blatt- unterseite, noch kleiner als die Uredolager, mitunter nur wenige (z. B. 15) Sporen enthaltend, punktförmig, schwarz, von der Epi- dermis bedeckt. Sporen kurz keulenförmig oder ellipsoidisch, 34— 44 :18—25 u, am Scheitel meist abgestutzt, mitunter schief, an der Querwand schwach eingeschnürt, nach unten meist verjüngt; obere Zelle mitunter dieker und unregelmäßig eckig, Membran 1 «dick, blaßbraun, oben dunkler, am Scheitel auf 4 « verdickt. Keimporen nicht sichtbar. Stiele kurz, fest (wesentl. n. eig. B.). Neben den zweizelligen sind einzellige Teleutosporen vor- handen; diese rundlich oval bis unregelmäßig eckig, 20—80 :13 bis 21 u. Ob dieser Pilz eine besondere Spezies ist, wie hier ange- nommen wurde, oder Beziehungen zu P. simplex (cf. Fischer 8369) oder P. glumarum (?, cf. Eriksson 238) hat, bedarf weiterer Untersuchung. Auf Hordeum murinum L. Berlin: Botan. Garten (M.), Bellevue (M.), Wilmersdorf (Sydow, Myc. march. 1039); Obbar.: Freienwalde (M.); Telt.: Steglitz (M.).,. — Außerhalb des Gebiets: Heiligenhafen, Schleswig- Holstein (J.). 180.* P. triticina Eriksson, Ann. Sc. nat. 8. ser., IX, 1899, 270 (m. Abb.). — Syd. 716. Fischer, Ur. Schw. 366. — Biol. etc.: Eriksson 1. c. 1. c.; Getr. 210—237 unter P. dispersa; Cbl. Bact. III, 1897, 245. Klebahn, Z. f. Pflanzenkr. 1898, 334; Ww. R. 245. Carleton, Bull. 16, Div. veg. Phys. and Path., U. 8. Dep. Agr. 1899; Bull. 63, Bur. of Plant Industry 1904. Freeman u. Johnson, U. S. Dep. Agr., Bur. of Plant Industry, Bull. 216, — 616 — 1911. — Evans, Ann. of Bot. XXI, 1907. — Pucc. dispersa Erikss. et Henn., Z. f. Pflanzenkr. 1894, 175 p.p. — P. dispersa f. sp. tritiei Erikss., Ber. D. B.G. XH, 1894, 316. — P. rübigo vera, P. straminis, P. striaeformis p.p. vgl. P. dispersa. S. 606, Fig. 180. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Triticum vul- gare von Triglitz. Bisher nur Uredo- und Teleutosporen bekannt, auf Triticum vulgare Vill, compactum Host. (= Tr. vulgare, Kew Index), dieoccum Schrank, spelta L., in der künstlichen Kultur nach Eriksson mitunter auch auf Secale cereale L., die amerikanische Form nach Freeman und Johnson auch auf Hordeum vulgare L. übergehend. Teleutosporen nach der Überwinterung keimend, Triticum anscheinend nicht infizierend, der Pilz daher wahr- scheinlich heteröcisch. In den Vereinigten Staaten ist Uredo- überwinterung beobachtet; südlich 40 ° Breite ist der Pilz das ganze Jahr über in der Uredoform vorhanden, ohne Teleutosporen zu bilden; in Australien soll Ähnliches der Fall sein (Carleton). Mit dem „Orange leaf rust of Wheat“ Carletons scheint der vor- liegende Pilz gemeint zu sein. Für Europa ist die Uredoüber- winterung nicht nachgewiesen und die Ursache des ersten Auf- tretens im Sommer nicht geklärt; doch dürften die Verhältnisse wohl ähnlich liegen, wie bei Puccinia dispersa (s. diese). Uredolager auf beiden Blattseiten, besonders oberseits, regel- los zerstreut, zuletzt manchmal in Menge über die ganze Blatt- fläche verteilt, zuweilen auch auf den Blattscheiden und Halmen, 1—2 mm lang, '/; mm oder wenig darüber breit, rostbraun. Sporen kugelig bis ellipsoidischh 18—29 :17—22 u. Membran blaß aber deutlich bräunlich, 1—1,5 w dick, mit feinen, etwa 2 u voneinander entfernten Stachelwarzen gleichmäßig besetzt und mit 8—10 ziemlich gleichmäßig verteilten Keimporen, über denen das Epispor kaum aufquillt. — Teleutosporenlager auf der Blatt- unterseite, zuweilen auch auf Blattscheiden und Halmen, länglich, zerstreut, von der Epidermis bedeckt, schwarzbraun; die großen Lager durch bräunliche Paraphysen in kleinere Einzellager geteilt. Sporen länglich-keulenförmig, oft abgestumpft oder schräg ab- gestutzt, 30—42:14—17 u, untere Zelle meist schmäler und mitunter länger als die obere, nach unten verjüngt. Membran 1 u dick, am Scheitel auf 3—4 u verdickt, hellbraun, Scheitel — 617 — und Querwand dunkelbraun. Keimporen nicht sichtbar. Stiel kurz. Promycel blaß (nach Eriksson u. eig. Beob.). Puee. triticina gehört zu den häufigsten, durch gelegent- liches heftiges Auftreten oft sehr verderblichen Schädlingen des Weizens.. Sie kommt ohne Zweifel überall in der Provinz vor, wo Weizen gebaut wird, merkwürdigerweise liegen aber sehr wenige Beobachtungen vor. Auf Triticum vulgare Vill. Niedb.: Stolze (Jahresb. f. Pflanzen- schutz); Jüt.: Dahme (M.); Whav.: Gr. Behnitz (nach Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Zernickow (Jahresb. f. Pflanzen- schutz). 181. P. agropyrina Eriksson, A.S.N.8, IX, 1899, 273 (Beschr. u. Abb.). Klebahn, Ww. R. 249. Syd. 712. Fischer, Ur. Schw. 365. — Pucc. dispersa f. sp. agropyri Erikss., Ber. D. BG. XI, 1894, 316. S. 628, Fig. B181. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Agropyrum repens von Freiburg, leg. A. Braun. Nur Uredo- und Teleutosporen bekannt, auf Agropyrum repens Beauv. Vermutlich heteröcisch. Nach Eriksson zuweilen auf Secale cereale L. und Bromus arvensis L. übergehend. Der von Eriksson beschriebene Pilz dürfte mit einer der Formen der persistens-Gruppe (s. oben) identisch oder eine in diesen Kreis zu stellende neue Form mit ähnlichem Wirtswechsel sein, möglicherweise auch Aecidien auf einer Borraginacee bilden (ef. P. cerinthes-agropyrina Tranzschel). Ich behalte den Namen hier bei, um eine Unterkunft für diejenigen Pilze auf Agropyrum repens zu haben, deren Entwickelungsgang noch nicht bekannt ist, und gebe daher die Diagnose ohne Zusätze nach Eriksson. Uredolager 0,5—0,3 mm lang, 0,5 mm breit, rostfarben, regellos und ziemlich gleichmäßig über die Blattfläche verteilt, besonders oberseits. Sporen kugelig bis ellipsoidisch, von 16 bis 26 u Durchmesser, mit stacheliger Membran. Meist leicht keimend. — Teleutosporenlager klein, schwarzbraun, von der Epidermis bedeckt, auf der Blattunterseite, ziemlich gleichmäßig verteilt; größere Lager durch bräunliche Paraphysen in kleinere geteilt. Sporen verlängert keulenförmig, oben abgestumpft oder schräg abgestutzt, 37—42 u lang, obere Zelle 13—16, untere 13—14 u dick. Stiel kurz. — 618 — Pilze auf Agropyrum repens PBeauv., deren Zugehörigkeit nicht feststellbar ist: Kongsmark auf Röm (J., Naturf. Ver. Schlesw.-Holst. XII). Freiburg, Baden? (Herb. des k. Bot. Mus., leg. A. Braun). I8lb. P. agropyri juncei n. sp. S. 628, Fig. B181b. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Agropyrum junceum von Heiligenhafen. Auf Agropyrum junceum Beauv. Uredolager in den Rinnen der Blattoberseite, klein, gelb, über die ganze Fläche verstreut, nicht in zusammenhängenden Reihen. Sporen kugelig oder ganz kurz ellipsoidischh 21—30: 20—25 u. Membran fast farblos, 1,5—2 u dick, entfernt stachel- warzig, Warzenabstand 1,5—2 u; 5 oder mehr nicht besonders deutliche über die Fläche verteilte Keimporen. Paraphysen fehlen. — Teleutosporenlager auf der Blattunterseite, klein, punkt- oder strichförmig, mitunter kleine Gruppen bildend, etwas polster- förmig hervortretend, schwarz, von der Epidermis bedeckt bleibend, von braunen Palisadenparaphysen umgeben. Sporen zylindrisch oder keulenförmig, 39—60 :13—17 u, an der Querwand nicht oder kaum eingeschnürt; obere Zelle meist kürzer und breiter, am Scheitel abgestutzt, untere länger, keilförmig in den Stiel ver- schmälert. Membran dünn, am Scheitel auf 5—6 u verdickt, oben gelbbraun, unten heller. Stiel sehr kurz, dunkel gefärbt. Wenn man den vorliegenden Pilz einer der bereits beschrie- benen Arten anreihen wollte, könnte es sich nur um Pucecinia agropyrina handeln. Da diese Spezies aber selbst unsicher und außerdem Agropyrum junceum von A. repens erheblich ver- schieden ist, auch hinsichtlich des Vorkommens, so scheint es mir richtiger, den Pilz auf A. junceum getrennt zu halten. Weitere Beobachtung und genauere Untersuchung sind selbstverständlich notwendig. Holstein: Heiligenhafen (Jaap 1899). Nährpflanze am Nord- u. Ostsee- strande verbreitet. 182.* P. pseudomyuri nom. ad int. S.628, Fig. B182. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Festuca pseudomyurus von Triglitz. Bisher nur Uredo- und Teleutosporen bekannt, auf Festuca pseudomyurus Sover- Willemet. — 619 — Uredolager auf winzigen gelben Flecken der Blätter. Sporen rundlich oder ellipsoidischh 18—25 :16—20 u. Membran etwa 1,5 a dick, schwach gelblich, fast farblos, fein stachelwarzig, Warzenabstand 1,5—2 u, mit 5 oder mehr Keimporen, über denen das Epispor wenig aufquillt. — Teleutosporenlager sehr klein, kaum 1 mm, punkt- und strichförmig, schwarz, von der Epidermis bedeckt. Sporen keulenförmig oder länglich, 45—52:18—21 u, am Scheitel gestutzt, gerundet oder auch in eine schiefe, stumpfe Spitze ausgezogen, in der Mitte etwas eingeschnürt, untere Zelle oft etwas schmäler und länger und meist in den kurzen Stiel verjüngt. Keimporen nicht sichtbar. Membran hellbraun, 1 bis 1,5 « dick, am Scheitel bis 6 « dick und dunkelbraun. Auf Festuca pseudomyurus Soyer-Willemet. Triglitz (J., 30. VI. 1898). Der vorliegende, bisher nicht beobachtete Pilz läßt sich mit keinem der auf Festuca und Vulpia bekannten Pilze identi- fizieren. Die Zuordnung zu einem Pilze einer andern Gattung würde ganz willkürlich sein. Ich sah mich daher genötigt, dem- selben einstweilen einen Namen zu geben. Weitere Untersuchung ist notwendig. 183. P. dactylidina Bubäk, Ann. mycol. III, 1905, 219; Rostpilze Böhmens 85. Nur Uredo- und Teleutosporen bekannt, auf Dactylis glo- merata. Uredolager auf beiden Blattseiten, Yı—°/ı mm lang, "io bis °/ıo mm breit, zerstreut oder in Gruppen oder zwischen den Nerven in kurzen Reihen, lange von der Epidermis bedeckt, später nackt, rostbraun, staubig. Sporen kugelig oder fast kugelig, 22 bis 28:20—24 u; Membran hellbraun, entfernt feinstachelig, mit 8—10 wenig deutlichen Keimporen. — Teleutosporenlager auf beiden Blattseiten, meist auf der Unterseite, /,—*”/ı mm lang, rundlich bis verlängert elliptisch, gleichmäßig verteilt oder in Gruppen oder Reihen, dauernd von der Epidermis bedeckt, fest, schwarz. Braune Paraphysen teilen die Lager in Gruppen. Sporen von verschiedener Form, meist keulenförmig, 30—55 :18—28S u, am Scheitel abgestutzt oder auch gerundet oder „hervorgezogen“, an der Querwand mehr oder weniger eingeschnürt, unten keil- förmig verjüngt; obere Zelle oft kürzer als die untere, untere — 920 — schmäler (9—22 u). Membran glatt, hellgelbbraun, am Scheitel verdickt und dunkler. Keimporen manchmal mit breiten, niedrigen Papillen. Stiel kurz, fest, bräunlich oder braun. Einzellige Te- leutosporen mehr oder weniger häufig (nach Bubäk). Durch die kleinen Sporenlager und die breiteren Teleuto- sporen von der ähnlichen P. dispersa verschieden. Bisher nur aus Böhmen bekannt, aber möglicherweise übersehen und weiter verbreitet. 184. P. poae trivialis Bubäk, Ann. mycol. III, 1905, 220; Rostp. Böhmens 89. Nur Uredo- und Teleutosporen bekannt, auf Poa trivialisLL. Uredolager auf der Blattoberseite zerstreut, rundlich oder länglich, bald nackt, gelb, staubig. Sporen kugelig bis ellipsoidisch, 20—29 :18—21 u; Membran stachelig. Inhalt orange. — Te- leutosporenlager auf der Blattunterseite, elliptisch bis kurz strichförmig, gewöhnlich quer in eine ringförmige oder elliptische Gruppe zusammenfließend, dauernd von der Epidermis bedeckt, schwarz; durch braune Paraphysen in Gruppen geteilt. Sporen keulenförmig oder länglich bis spindelförmig, 35—58 : 15—24 u, am Scheitel abgestutzt, abgerundet, meistens aber verjüngt, an der Querwand mitunter eingeschnürt, nach unten keilförmig ver- jüngt. Membran glatt, gelbbraun, am Scheitel auf 4,5—11 u verdickt und dunkler. Stiel kurz, bräunlich, fest. Nach Bubäk in Ann. mye. III gehört der Pilz zum dispersa- Typus und steht P. agrostis am nächsten, nach demselben Autor in Rostp. Böhmens gehört er zum glumarum-Typus. Ich kann nicht entscheiden, welche Angabe richtig ist. Die ringförmigen Gruppen, zu denen die Teleutosporenlager zusammenfließen, scheinen das den Pilz von den übrigen auf Poa vorkommenden Pucecinien (P. persistens, P. poarum) unterscheidende Merkmal zu sein. Bisher nur aus Böhmen bekannt, aber vielleicht weiter verbreitet. 185. P. triseti Eriksson, Ann. sc. nat. 8. ser, IX, 1899, 277 (m. Abb... — Klebahn, Ww. R. 249. Syd. 716. Fischer, Ur. Schw. 364. — Pucc. rubigo-vera Aut. p.p. S. 628, Fig. B185. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Trisetum flavescens von Triglitz. — 621 — Unvollständig bekannt, Uredo- und Teleutosporen auf Tri- setum flavescens Beauv., letztere anscheinend nicht häufig auf- tretend. Vermutlich heteröcisch, aber vielleicht in der Uredoform ohne Aecidium sich erhaltend. Uredolager YYı—!/s mm lang, bräunlichgelb, besonders auf der Blattoberseite, zerstreut. Sporen kugelig oder ellipsoidisch, 16—21:15—18 u (mach Eriksson 17,6—28,3 u Durchmesser). Membran farblos oder schwach gelblich, fein stachelwarzig, Warzen- abstand 2—2,5 u, mit gegen 8 über die Oberfläche verteilten Keimporen. — Teleutosporenlager punkt- oder strichförmig, !/;ı mm groß, zerstreut, auf der Blattunterseite, schwarzbraun, von der Epidermis bedeckt. Sporen kürzer oder länger keulenförmig, 33—52:19—25 u, meist abgestutzt, oft so, daß eine schief seit- wärts liegende Spitze entsteht, an der Querwand eingeschnürt, unten in den Stiel verschmälert. Untere Zelle meist schmäler und oft länger als die obere. Membran 1—1,5 u dick, am Scheitel auf 5—8 uw verdickt, blaßbraun, verdickte Stellen dunkel- braun. Keimporen nicht auffällig. Stiel sehr kurz (nach Eriksson u. weg. n. eig. Beob.). Auf Trisetum flavescens P. de Beauv. Oprig.: Triglitz (J.). 186.* P. holeina Eriksson, A.S.N. 8, IX, 1899, 274. — Syd. 715. Fischer, Ur. Schw. 365. S. 628, Fig. B186. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Holeus la- natus, Material von „Carlsruh“ im Herb. d. k. Bot. Museums in Berlin (leg. A. Braun). Nur Uredo- und Teleutosporen bekannt, auf Holcus mollis L. und H. lanatus L,., letztere selten auftretend, der Pilz also vielleicht in der Uredogeneration ohne Aecidien sich erhaltend. Uredolager 1—3 mm lang, 0,5—0,8 mm breit, gelbbraun, gruppenweise über die Blattfläche verteilt, besonders oberseits. Sporen kugelig-ellipsoidischh 18—24:15—20 u, leicht keimend. Membran ca. 1,5 # dick, blaß gelblichbraun bis fast farblos, locker stachelwarzig, Warzenabstand ca. 2 u. Keimporen sehr undeutlich. — Teleutosporenlager klein, schwarzbraun, auf den Blattscheiden reihenweise angeordnet, von der Epidermis bedeckt. Braune Paraphysen in den Lagern. Sporen breit keulen- förmig, 32—45 : 22—26 u (n. eig. Mess. 41—56:15—21 u), am Scheitel meist abgestutzt, mitunter schief, an der Querwand leicht — 62 — eingeschnürt, nach unten verjüngt. Untere Zelle schmäler als die obere, 16—26 u. Membran glatt, unten 1 u dick, blaßbraun, nach oben dunkler, Scheitel dunkelbraun und auf ca. 7 u verdickt. Keimporen 7—9, kaum sichtbar‘). Stiel kurz (n. Eriksson u. eig. Beob.). Auf Holcus lanatus L. Berlin: Kohlhasenbrück (Syd., Ur. 1876). — Nordseeinsel Röm: Lakolk u. Kongsmark (J.). Sachsen: Schandau (Krieger, Fung. sax. 1603). Auf Holcus mollis. Kongsmark auf Röm (J.). Thüringen: Greiz (Dietel in Krieger, Fung. sax. 1604). Sydow, Myc. march. 516, von Berlin, gehört nicht hierher, weil die Nährpflanze nicht Holcus lanatus ist, sondern Bromus, anscheinend Br. asper. 187.”® P, hierochloina nom. ad int. S. 628, Fig. B187. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Hierochloa australis aus dem Botan. Garten in Berlin. Ungenügend bekannt, nur Uredo- und Teleutosporen, auf Hierochloa-Arten. Uredolager auf der Blattoberseite, klein, nicht viel über \/a mm lang, elliptisch, anfangs von der Epidermis bedeckt. Sporen kurz-ellipsoidisch, 22—25 : 17—22 u. Membran schwach gelblich, ca. 1,5 w dick, locker stachelwarzig, Warzenabstand 2—2,5 u, mit 6—7 sehr schwer sichtbaren, über die Oberfläche verteilten Keim- poren'). — Teleutosporenlager auf der Blattunterseite, klein (kaum 1 mm lang), punkt- und strichförmig, schwarz, von der Epidermis bedeckt. Sporen kurz spindelförmig, länglich oder keulenförmig, 32—45 :16—23 u, oben abgestutzt oder stumpf kegelförmig verjüngt mit meist etwas seitlicher Spitze, an der Querwand wenig oder unmerklich eingeschnürt, nach unten meist verjüngt. Beide Zellen gleich groß oder die untere länger und schmäler. Membran blaß graubraun, 1—1,5 u dick, am Scheitel auf 3—5 u verdickt. Keimporen nicht sichtbar. Stiele sehr kurz. Auf Hierochloa australis Roem. u. Schult. Berlin: Botan. Garten (Sydow, Myc. march. 1623). Die Nährpflanze kommt bei Driesen wild vor. Ein ähnlicher Pilz, nur Uredo, auf Hierochloa laxa? gleichfalls im Bo- tanischen Garten (H.). ‘) Die Keimporen können durch Behandlung mit einer Lösung von Jod und Chloralhydrat (conc.) sichtbar gemacht werden. i END Rostrup (Bot. Tidsskrift XV, 1903, 290) stellt einen Pilz auf Hierochloa odorata Wahlenb. zu Puccinia borealis Juel, zusammen mit Pilzen auf Calomagrostis strieta, Anthoxan- thum odoratum, Aira caespitosa. Es scheint mir aber sehr bedenklich, den vorliegenden Pilz einer durch den Wirtswechsel so bestimmt charakterisierten Spezies zuzurechnen, und ich ziehe es daher vor, ihn einfach in der oben angenommenen Weise provi- sorisch zu benennen. Den Namen P. hierochloae hat S. Ito (Journ. coll. agr. Tohoku Imp.-Univ. Vol. II, Nr. 2, 1909, 193) einem Kronenrost auf H. borealis gegeben. ß) Uredolager in langen, an beiden Enden weiter wachsenden Reihen. Uredosporenmembran farblos. Mycelfäden dick, weite Strecken durchziehend. 188.” P. glumarum (Schmidt) Eriksson u. Henning, Z. f. Pflanzenkr. IV, 1894, 197. — Syd. 706. Fischer, Ur. Schw. 366. — Wichtigste Litt.: Eriksson, Ber. d. Deutsch. Bot. Ges. 1894, 812; Cbl. f. Bakt. 2, 1897, 245; Getr. 141—209; K. Sv. Vet. Ak. Handl. XXXVII, 1904, Nr. 6; XXXVII, 1904, Nr. 3. Kle- bahn, Z. f. Pflanzenkr. VIII, 1898, 335; Ww. R. 250. Tranzschel, Trav. Mus. Bot. Acad. St. Petersb. VII, 1909, 18. — Evans, Ann. of Bot. XXI, 1907. — Uredo glumarum Schmidt, Allg. ökonom.- techn. Flora I, 1827, 27. — P. rubigo-vera Aut. p.p.'). S. 628, Fig. B188. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Hordeum vulgare cornutum von Hamburg. Unvollständig bekannt, bisher nur Uredo- und Teleutosporen gefunden, auf verschiedenen Gramineen. Die Teleutosporen keimen schon im Herbst, nach Tranzschel erst nach der Überwinterung, infizieren aber nach den bisherigen Versuchen ihre Nährpflanze nicht. Ein Aecidium ist nicht ge- funden und scheint bei uns nicht vorzukommen. Für die Er- haltung des Pilzes dürfte daher wesentlich die Uredogeneration in Frage kommen; Überwinterung derselben scheint möglich zu sein (Erikss., Getr. 153; Kleb., Ww. R. 64). Im Gegensatze hierzu hält Eriksson den Pilz für „homöecisch“, seine Erhaltung sucht er durch das „Mykoplasma“ zu erklären. Es würde hier zu weit !) Sydow (Mon. 706) stellt hierher auch P.neglecta West., Bull. soc. Bot. Belg. Bruxelles II, 1863, 240. Ob mit Recht? — 624 — führen, darauf einzugehen, und es sei deshalb nur auf die Er- örterungen in der Einleitung verwiesen. Spezialisierte Formen sind nach Eriksson: 1. f. tritiei Erikss. auf Triticum vulgare Vill. . £. hordei Erikss. auf Hordeum vulgare L. > D . £. secalis Erikss. auf Secale cereale L., vielleicht spärlich auf Triticum vulgare Vill. übergehend. 4. f. elymi Erikss. auf Elymus arenarius L. 5. £. agropyri Erikss. auf Agropyrum repens Beauv. Genauere Untersuchung, namentlich der Formen 4 und 5, scheint nötig zu sein. Außer auf den genannten Pflanzen sind entsprechende Pilze gefunden auf Calamagrostis epigeios Roth, Hordeum jubatum L.,, murinum L., Aegilops triuncialis L., eylindrica Host. und einer Reihe von Triticum- und Agropyrum-Arten. Ich beobachtete eine anscheinend hierher zu ziehende Uredoform auf Dactylis glomerata L. Gegenüber Puccinia glumarum zeigen die Kultursorten des Getreides wesentliche Verschiedenheit hinsichtlich der Emp- fänglichkeit. Uredolager 0,5—1 : 0,3—0,4 mm, beiderseits auf den Blättern, anfangs vereinzelt auftretend, später durch rasches Fort- wachsen des Mycels linienförmig aneinandergereiht und lange Striche bildend, die den Raum zwischen zwei Adern ausfüllen und sich mitunter über die ganze Länge des Blattes erstrecken, seltener die ganze Breite des Blattes einnehmend, mitunter auch auf die Ähren übergehend, hellorangegelb (wie Cadmiumsulfid). Sporen rundlich oder kurz ellipsoidisch, 17— 80: 15—20 u. Mem- bran völlig farblos, zart, 1—1,5 u dick, mit 8—10 oder selbst 12 schwer sichtbar zu machenden Keimporen, außen mit Stachel- warzen besetzt, deren Abstand nur etwa 1,5 u beträgt. Inhalt orange. — Teleutosporenlager von der Epidermis bedeckt, an Blattscheiden und Halmen lange, feine, braune bis schwarze Striche bildend, an den Spelzen mehr zerstreut. Sporengruppen in Fächer geteilt, jedes Fach von einem Kranze brauner, bogen- förmig umschließender Paraphysen umgeben. Sporen kurz gestielt, meist lang keulenförmig, unsymmetrisch, 30—40 : 16—24 u (untere Zelle 9—12 w dick), am Scheitel abgeflacht oder seitlich in 1—2 a ee — 625 — stumpfe Fortsetzungen zugespitzt. Keimschlauch gelb (wes. nach Eriksson u. Henning, Uredosporen nach eig. Beob.). Unterschiede der Puccinia glumarum gegenüber den Puc- einien vom dispersa-Typus sind: 1. die helle gelborange Farbe der Uredolager, 2. deren Auftreten in langen Streifen, 3. die farblose Membran der Uredosporen, 4. die gelbe Farbe des Inhalts der Teleutosporenkeimschläuche. Sehr bemerkenswert ist die Beschaffenheit des Mycels. Die Hyphen sind sehr dick, bis 11 u, die jüngeren auf lange Strecken ohne Querwände und mit dichtem Protoplasma erfüllt, das zahl- reiche Zellkerne enthält. In den Zellen der Nährpflanze finden sich Haustorien, die durch sehr dünne Fäden mit den Hyphen verbunden sind. Das streifenförmige Auftreten der Uredolager hängt mit dem Vermögen des Mycels, sich in der Längsrichtung des Blattes rasch auszubreiten, zusammen. Ob das Mycel ganze Sprosse durchziehen kann, ist noch nicht untersucht. Auf Triticum vulgare Vill. Offenbar überall auftretend, wo Weizen gebaut wird, aber merkwürdigerweise wenig gesammelt. Niedb.: Lichten- berg (M.); Telt.: Steglitz (M.); Wprig.: Zernickow (Jahresb. f. Pflanzen- schutz). — Sachsen: Königstein (Krieger, Fung. sax. 1406 u. 1407). Auf Secale cereale L. Sachsen: Königstein (Krieger, Fung. sax. 1408, zusammen mit P. dispersa). Das Exsikkat Sydows, Ured. 1070 ist nicht P. glumarum, sondern, falls die Nährpflanze wirklich Secale ist, P. dispersa. Auf Elymus arenarius L. Holstein: Heiligenhafen (J., hierher?). Auf Agropyrum repens P. de Beauv. Sachsen: Schandau (M.). Auf Agropyrum caninum Roem. et Schult. Sachsen: Polenztal (Krieger, Fung. sax. 1452). Schlesw.-Holst.: Kiel (H., Nährpflanze?, Dactylis?). Auf Dactylis glomerata L. Mecklenburg: Brunshaupten (Klebahn). Hamburg: Groß Borstel (Klebahn). Sachsen: Kamnitz, sächsische Schweiz (Wagner in Krieger, Fung. sax. 2007). Ob diese Pilze wirklich der Spezies P. glumarum angehören oder eine selbständige Art vorstellen, bedarf weiterer Untersuchung. Der Pilz auf Hordeum hexastichum L. von Wilmersdorf in Syd., Ured. 1591 scheint mir P. simplex zu sein. b) Mit Paraphysen zwischen den Uredosporen. 189.* P. Baryi (Berk. et Br.) Winter, Pilze 178 (1884). Sch. 3838. P. 191. Syd. 737. Fischer, Ur. Schw. 369. — Epitea Kryptogamenflora der Mark Va. 40 — 626 — Baryi Berkeley et Broome, Ann. Mag. Nat. Hist. 1854, Nr. 755. — P. brachypodii Otth, Mitt. naturf. Ges. Bern 1861, 81. S. 628, Fig. B189. I. Uredospore, II. Paraphyse, III. Teleutospore, IV. Teleutosporenlager (*®/,), auf Brachypodium silvaticum von Birken- werder. Unvollständig bekannt, bisher nur Uredo- und Teleutosporen, auf Brachypodium silvaticum Roem. et Schult., pinnatum P. de Beauv., rupestre Roem. et Schult. (= pinnatum nach Kew Index). Vermutlich heteröcisch. Uredolager auf der Blattoberseite, kaum !/s mm groß, rost- farbig, auf kleinen, braunen, strichförmigen Flecken, die oft zu etwas längeren Streifen zusammenfließen. Sporen kugelig bis ellipsoidisch, von 18—25 uw Durchmesser. Membran etwa 1,5 u dick, farblos oder gelblich, mit feinen, kaum mehr als 1,5 u (nach Fischer 1,5—3 u) voneinander entfernten Stacheln besetzt. Etwa 6 undeutliche, über die Fläche verteilte Keimporen. Inhalt orangerot. Zahlreiche Paraphysen, 30—35 u lang, mit kopfigem, bis 17 w dickem Ende, an welchem die Membran auf 4—8 u verdickt (und an dem vorliegenden Material gebräunt) ist, die Uredosporen überragend. — Teleutosporenlager punktförmig oder strichförmig, sehr schmal, bis Ys mm lang oder durch Zu- sammenfließen länger, schwarzbraun, lange von der Epidermis bedeckt, in dicht nebeneinander liegenden gedrängten Reihen auf der Blattunterseite, oft die ganze Fläche bedeckend. Teleuto- sporen unregelmäßig, meist birnen- oder keulenförmig, 28—42: 16—24 u, am Scheitel abgestutzt, abgeflacht oder etwas wellig, unten in den Stiel verschmälert, in der Mitte nicht oder äußerst schwach eingeschnürt; Zellen gleich groß oder die obere kürzer und breiter. Membran glatt, kaum 1 u dick, am Scheitel auf ca. 4 u verdickt, hellbraun, an der oberen Zelle und besonders am Scheitel dunkler. Keimporen undeutlich. Stiel fast fehlend, basale Querwand stark verdickt und dunkel, Sporen nicht abfällig (nach Fischer u. eig. Beob.). Auf Brachypodium silvaticum Roem. et Schult. Berlin: Tiergarten (Potonie; Sydow, Mye. march. 220); Telt: Grunewald, zw. Halensee und Schmargendorf (H.); Niedb.: Birkenwerder (H.); Whav.: Gr. Behnitz (Kirsch- stein, B. V.P.B. XL, 1898); Oprig.: Jakobsdorf bei Pritzwalk (J.); Landsb.: Tamsel (V.). — Holstein: Niendorfer Gehege bei Hamburg (J.). Thüringen: Ettersberg bei Weimar (M.). Sachsen: Connewitz bei Leipzig (M.). — 627 — Anmerkung. Brachypodium silvaticum kommt in den Wäldern nicht selten mit Circaea lutetiana vergesellschaftet vor. Herr Jaap fand Aecidium circaeae bei Nauheim in der Nachbarschaft von P. Baryi. Der von mir 1911 mit den Aecidio- sporen vorgenommene Aussaatversuch auf Brachypodium blieb jedoch ohne Erfolg. 190. P. milii Eriksson, Botan. Cbl. LXIV, (1895), 382. Syd.761. Uredo- und Teleutosporen auf Milium effusum L. Uredosporenlager auf der Blattunterseite, auf unbestimmten gelben Flecken, zerstreut oder in Reihen, klein, länglich, von der Epidermis bedeckt. Sporen rundlich, von 20—26 w Durchmesser. Membran gelbbräunlich, stachelig. Paraphysen 70 u lang, fast farblos, oben kopfig aufgeblasen. — Teleutosporenlager auf der Blattoberseite, zerstreut oder gehäuft, klein, bis 1 mm lang, länglich, von der Epidermis bedeckt, schwarz. Sporen länglich- keulenförmig, 23—41:13—21 u, am Scheitel gerundet oder etwas abgestutzt, an der Querwand nicht oder kaum eingeschnürt, nach unten verjüngt, seltener gerundet. Membran glatt, blaßbraun, am Scheitel kaum verdickt. Stiel sehr kurz, farblos (nach Sydow). Bisher nur aus Schweden und Norwegen und Uredo aus Finland bekannt. I91.* P. pygmaea Eriksson, Fung. paras. scand. exsice. Fasc. 9 (1895); Bot. Chbl. LXIV, 1895, 381. — Sacc. Syll. XIV, 356. Syd. 741. Fischer, Ur. Schw. 371. S. 628, Fig. B191. I. Uredospore, II. Paraphyse, III. Teleutospore, auf Calamagrostis epigeios vom Müggelsee; 191a. I. Teleutospore, II. Te- leutosporenlager (*/,) von der Rostocker Heide. Unvollständig bekannt, bisher nur Uredo- und Teleutosporen, auf Calamagrostis epigeios Roth, vielleicht auch auf C. arun- dinacea Roth. und C. Halleriana DC., vermutlich heteröcisch. Uredolager auf der Blattoberseite, auf gelben Flecken, sehr klein, länglich, in Längsreihen angeordnet, mitunter zusammen- fließend, orangefarben. Sporen kugelig oder ellipsoidisch, 27 bis 32:20—24 u; Membran blaß gelbbräunlich, 1—1,5 w dick, fein- stachelig, Warzenabstand 1—1,5 u. Keimporen 6—8, gleichmäßig verteilt, undeutlich, mit nicht gequollenem Epispor. Zwischen den Sporen farblose, oben kugelig angeschwollene, 50—80 u lange, oben 11—16 u (bis 20 w nach eig. B.) dieke Paraphysen. — 40* Puceinia Fig. 181— 194. 4. — 629 — Teleutosporenlager auf der Blattunterseite, zerstreut oder in Reihen, sehr klein, länglich oder linear, von der Epidermis bedeckt, schwarzbraun, von säulenförmigen braunen Paraphysen begrenzt; größere Lager durch solche in Abteilungen geteilt. Sporen un- regelmäßig oval oder keulenförmig, 82—45 :11—16 u (30 —40: 16—19 u nach eig. Beob.), am Scheitel abgeplattet oder schief zugespitzt, seltener gerundet, an der Querwand nicht oder wenig eingeschnürt, nach unten verjüngt; die untere Zelle meist schmäler und oft länger als die obere. Membran glatt, blaßbraun, 1 u dick, am Scheitel auf 4—5 u verdickt und dunkler. Keimporen nicht sichtbar. Stiel farblos, sehr kurz (nach Eriksson und eig. Beob.). Auf Calamagrostis epigeios Roth. Niedb.: Müggelsee (Magnus). — Mecklenburg: Strand bei Graal (Syd., Myc. germ. 764 u. 2274), Rostocker Heide (J.). Erfurt (Diedicke). Hamburg, Eppendorfer Moor (M., Nährpflanze?). Auf Calamagrostisarundinacea Roth. Sächs. Schweiz, Waltersdorf (Krieger, Fung. saxon. 1759). Auf Calamagrostis Halleriana DC. Erzgebirge (Wagner in Krieger, Fung. saxon. 1758). Riesengebirge, Krummhübel (Syd., Myc. germ. 763). Auf Calamagrostis spec. Weimar: Ettersberg (M.). 7. Teleutosporen auf Compositen, Aeeidien unbekannt. 192. P. sonchi Roberge in Desmazieres, Ann. sc. nat. S.ser, XI, 1849, 274. Tulasne, A.S:N.4, I, 1854, 90 (er- weiterte Diagnose). — W. 189. P. 196. Syd. 154. Fischer, Ur. Schw. 372. — Lagerheim, Compt. rend. Soc. roy. Belg. XXX (nicht XXIX), 1891 (publ. 1892), 126; Svensk Bot. Tidskr. III, 1909, 32. Magnus, D.B. G. 1901, 296. Tranzschel, Ann. mycol. VO, 1909, 152. — Aecidium sonchi Westendorp, Bull. Acad. Beleg. ser. 2, II, Nr. 6. S. 628, Fig. B192. I. Uredospore, II. Paraphysen, III. einzellige, IV. zweizellige Teleutospore, auf Sonchus arvensis von Bremen. Brachypuceinia (nach Tranzschel), Spermogonien, Uredo- und Teleutosporen bekannt, auf Sonchus arvensis L., asper Vill., oleraceus L., paluster L. u. a. Arten. Uredolager rundlich, längere Zeit von der Epidermis bedeckt. Sporen eiförmig bis lang ellipsoidisch, 23—38 : 21—24 u. Membran farblos, dick, ca. 3—4 u, entfernt stachelwarzig, Warzenabstand 2—3 u. Keimporen undeutlich; dünnere Stellen der Membran dürften Keimporen sein. Lange zylindrische, am Ende nur wenig — 630 — verdickte, diekwandige und nach oben tiefbraune Paraphysen umgeben wie ein Kranz die Uredolager und wölben sich von der Seite her nach der Mitte zu über dieselben. — Teleutosporen- lager teilweise aus aufgebrochenen Uredolagern hervorgehend, teilweise als selbständige Lager entstehend. Letztere rundlich oder länglich, lange von der Epidermis bedeckt, in diesem Zu- stande kleinwarzig, dunkelbraun mit violetter Umrandung. Zwei- zellige Teleutosporen ellipsoidisch oder oblong, 30—60 : 19—30 u, am Scheitel abgerundet oder kappenförmig, an der Querwand . etwas eingeschnürt, unten gerundet oder in den Stiel verschmälert. Membran glatt, hellbraun, am Scheitel wenig verdickt. Neben _ den zweizelligen Sporen sind zahlreiche einzellige vorhanden, oft fast ausschließlich; diese eiförmig bis birnförmig, 32—45 : 18 bis 25 u, am Scheitel meist gerundet, an der Basis in den Stiel ver- schmälert. Membran gelbbraun, glatt, am Scheitel bis auf 5 u verdickt. Stiele fest, gelbbraun. Palisadenartig verbundene braun- wandige Paraphysen umgeben und überwölben die Lager; außerdem finden sich unregelmäßig gekrümmte dickwandige Paraphysen und farblose keulenförmige Hyphen, welch letztere die Stiele abge- fallener Uredosporen sein dürften, zwischen den Teleutosporen (nach Fischer u. eig. Beob.). Die braunen Paraphysen sind sehr charakteristisch; sehr eigen- artig ist das Aussehen der farblosen, fast zarten Uredolager mit dem Kranz der derben braunen Paraphysen. Besonders an den Meeresküsten, selten im Binnenlande. Aus der Provinz Brandenburg bisher nicht bekannt. Lagerheim bezeichnet den Pilz als aus- geprägt maritim-alpin. Funde außerhalb des Gebiets: Blockland bei Bremen, auf Sonchus arvensis (Klebahn, Nat. Ver. Bremen XII, 367 (1892)), Westerland auf Sylt, auf S. arvensis, Glücksburg in Schleswig -Holstein, auf S. paluster (Jaap, F. s. e. 117), Kappeln, Ost-Schleswig (E. Fuchs, Nat. Ver. f. Schleswig-Holstein VII), Helgoland (Magnus). B. Scheitel der Teleutosporen mit Membranfortsätzen. Formengruppe der Puccinia coronata Corda. 1. Teleutosporen auf Gramineen, Aecidien auf Rhamnaceen. 193.* P. coronata Corda, Icon. Fung. I, 6, taf. U, £. 96 (1837) beschränkt: Klebahn, Kult. U, 129 (Beschr. u. Abb.). — Syd. 699. Fischer, Ur. Schw. 873. — Biol.: de Bary, Monatsb. — 681 — Akad. Berlin 1866, 211; A.S. N. 5, V, 262. Plowright, Grevillea XI, 52; XXI, 109; Brit. Ured. 164. Klebahn, Kult. I, 338 (22); BIT; TV, 327: V, 881; VI, .26: (36); Ww. R.: 254 (daselbst weitere Literatur). Eriksson, D. B. G. XII, 320; Getr. 940—258; Cbl. Bakt. 2, III, 294; Arkiv f. Bot. VIII, 1908, Nr. 3. Mühlethaler, Cbl. Bakt. 2, XXX, 1911, 386—419. — Iwanoff, Cbl. Bakt. 2, XVIII, 1907. — Cytol.: Sappin-Trouffy, Le Bota- niste V, 1896/97. — Aecidium frangulae Schumacher, En. Pl. Saell. II, 225. — Puecinia sertata Preuß, Linnaea XXIV, 1851, 104 und in Sturm, Deutschl. Flora III, 25 (als Nähr- pflanze ist Arundo phragmites angegeben). — P. coronata Sch. a2, P.163 pp: S. 628, Fig. B193. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Frangula alnus; 193a. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Calamagrostis lanceo- lata; 193b. I. u. II. desgl, auf Phalaris arundinacea; 19ec. I.u.1l. desgl., auf Holcusmollis; 193d. I. u. Il. desgl., auf Agrostis vulgaris, sämtlich aus der Gegend von Bremen. Heteröcisch. Aecidien auf Frangula alnus Mill, im Mai und Juni. Nicht auf Rhamnus cathartica übergehend (Klebahn, Eriksson), dagegen in künstlicher Kultur in einigen Fällen (Mühlethaler, f. sp. Phalaridis) auf Frangula Pur- shiana Cooper (Rh. Purshiana DC., Gruppe Frangula), Rham- nus imeretina hort. (Gruppe Eurhamnus espina), Rh. ala- ternus L. (nur Spermogonien) und Rh. californica Eschsch. (Gruppe Eurhamnus alaternus) übertragen. Uredo- und Te- leuto-poren auf einer Reihe von Gräsern. Teleutosporen über- winternd. Nach der Wahl der Teleutosporennährpflanzen sind die fol- senden biologischen Formen unterschieden worden (Eriksson |. c., bes. 1908, Klebahn |. e.): 1. £. calamagrostis Erikss. auf Calamagrostis lanceolata Roth, C. arundinacea Roth, C. phragmitoides Hartm., C. chalybaea Fries, in seltenen Fällen auf Phalaris arundinacea L. übergehend. — Nicht auf Agrostis stolonifera, Agro- pyrum repens, Avena sativa, Festuca silvatica, Holcus mollis, H. lanatus. 2. £. phalaridis Kleb. auf Phalaris arundinacea L., mit- unter auf Calamagrostis lanceolata und arundinacea, viel- — 632 — leicht auch auf Glyceria fluitans R. Br. übergehend (cf. Mühle- thaler 1911). — Nicht auf Agrostis vulgaris, stolonifera, Holcus mollis, lanatus u. a. Eine scharfe Trennung zwischen dieser und der vorigen Form scheint nach meinen Versuchen nicht vorhanden zu sein, doch gibt Eriksson Gründe an, welche für ‚ die Verschiedenheit sprechen. 3. f. holci Kleb. auf Holcus mollis L. und H. lanatus L. — Nicht auf Calamagrostis lanceolata und Phalaris arundinacea. 4. f. agrostis Erikss. auf Agrostis vulgaris With. und A. stolonifera L. — Nicht auf Avena sativa, Festuca elatior, Lolium italicum. Außer auf den genannten Gräsern ist der Pilz von Plowright experimentell festgestellt worden auf Festuca silvatica Vill. und Dactylis glomerata L. Über das Verhältnis dieser Formen zu den soeben genannten und speziell derjenigen auf Festuca silvatica zu Pucc. gibberosa ist nichts bekannt. Die Zuziehung weiterer Nährpflanzen ist nur auf Grund neuer Versuche möglich, da das Nichtübergehen auf Rhamnus cathar- tica den einzigen wesentlichen Unterschied gegen P. coronifera darstellt. An der Verschiedenheit der beiden Arten P. coronata und P. coronifera ist nach den zahlreichen vergleichenden Infektions- versuchen auf Frangula und Rhamnus ein Zweifel nicht mehr möglich. Spermogonien auf gelblichen Flecken der Blattoberseite eine größere und in geringer Zahl auf der Unterseite eine kleine zentrale Gruppe bildend, um welche die Aecidien angeordnet sind, unter der Epidermis entstehend, kugelig, von 80—100 u Durch- messer, eingesenkt, mit weit (bis 90 «) hervorragenden Mündungs- paraphysen. — Aecidien auf gelbrot gefärbten angeschwollenen Flecken der Blätter unterseits, sowie auf hypertrophierten, häufig verkrümmten Blütenteilen und Teilen junger Triebe allseitig dicht gedrängt hervorbrechend. Peridie becherförmig, mit wenig aus- gebogenem Saum. Peridienzellen fest verbunden, von der Fläche gesehen meist 6-eckig, aber auch 4- und 5-eckig, 20— 28:18 bis 22 u, nicht in besonders deutlichen Längsreihen, im Radialschnitt parallelogrammförmig, so daß an der Außenseite der untere Rand jeder Zelle über die darunter liegende Zelle hinübergreift. Außen- wand der Peridienzelle 7—8 u dick, mit feiner Stäbchenstruktur, Innenwand dünner, im äußeren Teil derbere Stäbchenstruktur zeigend. Sporen rundlich, oval oder’ polyädrisch, 16—21 :14 bis 17 u (durch Kultur erhaltenes Material, an im Freien gesammeltem ein wenig größer).. Membran farblos, 1—1,5 u dick, sehr fein und gleichmäßig warzig, Warzenabstand kaum 1 u. — Uredo- lager hauptsächlich auf der Blattoberseite, klein, kaum l/, mm lang oder wenig größer, lebhaft orangefarben. Sporen rundlich oder rundlich-oval, 15—25:14—19 u. Membran dünn (1 u) farblos, selten schwach gelblich, feinstachelig, Warzenabstand ca. 2,5 u, mit gegen 10 meist sehr schwer sichtbaren Keimporen. Am Rande der Lager keulenförmige Paraphysen, ob bei allen Formen, bleibt zu prüfen. — Teleutosporenlager vorwiegend auf der Blattunterseite, punkt- oder strichförmig, klein, 1 mm Länge selten erreichend, meist voneinander ziemlich isoliert oder wenigstens seitlich nicht zusammenfließend, durch Aufreißen der über ihnen liegenden Epidermis oft schon im Herbste frei werdend. Sporen dem Raume in den subepidermalen Lagern angepaßt und daher sehr verschieden groß und sehr verschieden gestaltet, meist länglich keulenförmig, mitunter aber auch kurz und geschwollen, mitunter etwas gekrümmt, an der Querwand schwach eingeschnürt, obere Zelle meist etwas breiter und oft etwas kürzer als die untere, diese häufig in den Stiel verschmälert. Membran 1—1,5 u dick, am Scheitel auf 3—4 u verdickt und in eine Anzahl ungleich großer, seitlich oder aufwärts gerichteter Fortsätze ausgezogen, die ein Krönchen bilden, nach ihrer Zahl, Größe, Gestalt und An- ordnung aber sehr wechselnd sind. Länge der Sporen 40—64, Breite der oberen Zelle ohne die Fortsätze 14—20 u. Stiele kurz. Am Rande der Lager braune palisadenartige Paraphysen, aber nur von geringer Entwickelung (nach eig. Beob.). Morphologische Unterschiede zwischen den spezialisierten Formen, die vielleicht vorhanden sind, sind schwer auffaßbar, da namentlich die Teleutosporen bei jeder einzelnen Form in Gestalt und Größe sehr variabel sind. Im folgenden seien einige Messungen und sonstige Beobachtungen zusammengestellt: f. calamagrostis. Uredosporen 16—20:14—17 u, nach Eriksson bis 27 u, mit keulenförmigen Paraphysen. Teleuto- — 6354 — sporen 33—65 :12—17 u. Lager längere und kürzere schmale Striche bildend. f. phalaridis. Uredosporen 16—22 :14—17 u, nach Eriks- son mit Paraphysen. Teleutosporen 32—65 : 13—20 u. Lager längere und kürzere etwas breitere Streifen bildend. f. holeci. Uredosporen 18—27 :16—22 u. Teleutosporen 82—65:14—18 u. Lager kurze breitere Striche bildend. f. agrostis. Uredosporen 15—22:14—21 u, nach Eriksson mit Paraphysen. Teleutosporen 29—45 :14—16 u. Lager punkt- förmig oder ganz kurze Striche bildend. Aecidien: Auf Frangulaalnus Mill. Berlin: (Eisenhardt 1819, A. Braun 1852), Jungfernheide (Sydow, Myc. march. 1425, Ured. 463); Temp.: Templin (H.); Niedbar.: Tegel (Kunth, M.), Bogensee bei Lanke (H.); Telt.: Wannsee (M., Zopf), Grunewald bei Paulsborn (H.), Schlachtensee (M.), Kl. Machnow (Lindau), Teltower See (M.); Belz.: Lehnin (H.); Ohav.: Brieselang (J. F. Klotzsch 1848), Finkenkrug (Eichelbaum, M.); Whav.: Rathenow (M.); Brand.: Görden- see (M.); Rupp.: Rheinsberg, Bubrok (H.), Neuruppin am Tornowsee bei Tornow (Warnstorf); Oprig.: Triglitz (J., sehr häufig), Kyritz (Lauche); Landsb.: Tamsel (V.); Leb.: Fürstenwalde (M., B. V.P.B. 1887); Kross.: Briese (Röseler); Schwieb.: Nieschlitzsee (Scheppig); Kal.: Lübbenau (v. Türkheim). Uredo- und Teleutosporen: 1. f. Calamagrostis Erikss. Auf Calamagrostis lanceolata Roth. Telt.: Wannsee (Sydow, Myc. march. 3523 u. 3524), Paulsborn im Grunewald (Sydow, Myc. march. 3344); Oprig.: Triglitz; Kyritz, Forst am Stolper See (J.).. — Außerhalb des Gebiets: Borsteler Moor, Niendorfer Gehege bei Hamburg (J.). Auf Calamagrostis arundinacea Roth. Schlachtensee (Sydow, Myc. march. 3525). In Syd. Monogr. 704 zu P. coronifera gezogen. Schreibfehler in der Nummer? cf. Arrhenatherum. Auf Calamagrostis neglecta Fr.(?). Jungfernheide (Sydow, Myec. march. 3020; Nährpflanze scheint Agrostis zu sein). Hierher würde nach Magnus, Hedw. 1894, 81 auch der als P. Calama- grostidis Sydow bezeichnete, zu einem Aecidium auf Ranunculus lingua (Sydow, Myc. march. 3517 u. Ured. 650) gezogene Pilz von Zehlendorf in Sydow, Myc. march. 3518 u. Ured. 662 gehören. Vergl. Klebahn, Ww. R. 276. In Monogr. 703 nehmen P. u. H. Sydow die frühere Kombination zurück! 2. f. Phalaridis Kleb. Auf Phalaris arundinacea L. Niedb.: Reinickendorf (M.); Telt.: Steglitz (Sydow, Myc. march. 3907 u. 4220, letzteres hier und auch in Monogr. Br _ 635° — 781 fälschlich als P. sessilis bezeichnet!); Oprig.: Triglitz (J., auch auf der var. pieta); Landsb.: Tamsel (V). — Oberlausitz: Muskau (Sydow, Myec. march. 4330, hier und auch in Monogr. 781 fälschlich als P. sessilis be- zeichnet!). 3. f. Holci Kleb. Auf Holeus lanatus L. Berlin: Tiergarten (Magnus); Oprig.: Trig- litz (J.). Auf Holcus mollis L. Berlin: Lichterfelde (Sydow, Mye. march. 4311. Die als H. lanatus bez. Nährpflanze scheint H. mollis zu sein); Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Lenzen (J.). 4. f. Agrostis Erikss. Auf Agrostis vulgaris With. Jungfernheide (Sydow, Myc. march. 3019). Auf Agrostis alba L. Triglitz (J.); Steglitz (Syd., Ured. 663). 194.* P. coronifera Klebahn, Kult. II, Z. f. Pflanzenkr. IV, 1894, 135 (Beschr. u. Abb.). — Fischer, Ur. Schw. 375. — Biol.: Siehe unter P. coronata. Außerdem Nielsen, Bot. Tidsskr. 3. R. II, 1877, 39; Ugeskr. f. Landmaend 4. R. IX, 1875, 149. Cormu, Bull. soc. bot. Fr. 1880, 181 u. 209; Compt. rend. XCI, 1880, 99. Carleton, Bull. 16, U. S. Dep. of Agric. 1899, 47. Arthur, Journ. of Mycol. XI, 1905, 58. Evans, Ann. of Bot. XXI, 1907. — Aecidium rhamni Gmelin in Linn., Syst. nat. II, 1462. — Aec. cathartici Schumacher, En. Pl. Saell. II, 225. — Puceinia coronata W. 218, Sch. 323, P. 163 u. a. Aut. p.p. — P. lolii Syd., Monogr. 704. S. 628, Fig. B194. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Rhamnus cathartica. S. 646, Fig. B194a. I. Uredospore, II. Paraphyse, III. Teleutospore, auf Avena sativa; 194b. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Lolium per- enne; 194c. I.u. II. desgl.,, auf Festuca elatior; 194d. I. u. II. desgl]., auf Holcuslanatus, sämtlich aus der Gegend von Bremen; 194e. Puccinia auf Milium effusum von Rangsdorf, Teleutospore (s. unten). Heteröcisch. Aecidien auf Rhamnus cathartica L., im Mai und Juni, nicht auf Frangula alnus Mill. (Klebahn, Eriks- son). — Weitere Wirte sind nach Cornu Rh. oleoides L., viel- leicht Rh. tinetoria W. K. und utilis Den. (dahurica Pall.), nach Arthur Rh. lanceolata Pursh., nach Mühlethaler Rh. saxatilis L.!), utilis hort!), dahurica hort!) (Gruppe Eu- ') Die Bestimmung dieser Formen ist nicht ganz sicher. — 656 — rhamnus cervispina) für die f.f. sp.sp. lolii, bromi und fes- tucae, Rh. imeretina hort. für die £.f. sp.sp. lolii und festucae und Rh. alaternus L. (Eurhamnus alaternus) für die f. sp. festucae!). — Uredo- und Teleutosporen auf zahlreichen Gräsern. Teleutosporen nach der Überwinterung keimend. Nach der Wahl der Teleutosporennährpflanzen sind die fol- scnden biologischen Formen unterschieden worden (Eriksson 1. c., besonders 1908, Klebahn 1. c., Mühlethaler 1911): 1. £. sp. avenae Erikss. auf Avena sativaL. und A. brevis Roth. — Nicht auf Alopecurus pratensis, Festuca elatior, Lolium perenne, Agropyrum repens, Holcus lanatus und mollis, Dactylis glomerata, Arrhenatherum elatius. Nach Freeman u. Johnson soll die entsprechende amerikanische Form in künstlicher Kultur auf Hordeum vulgare L. übertragbar sein. 2. f. sp. lolii (Nielsen) Erikss. auf Lolium perenne L,, L. temulentumL. (Kleb. 1911), mitunter auf Festuca elatior L., nach Mühlethaler (1911) auch auf Lolium remotum Schrk. var. aristatum Döll., L. rigidum Gaud., italicum A. Br., Festuca arundinacea Schreb. und in vereinzelten Fällen auch auf Dactylis glomerata L. und Phleum pratense L. — Nicht übergehend auf Avena sativa (Erikss., zahlreiche Ver- suche!, Kleb., Kult. IV, Mühlethaler, dagegen Nielsen |. c.), Alopecurus, Agropyrum etc. 3. £. sp. festucae Erikss. auf Festuca elatior L., gigantea Vill., nach Mühlethaler auch auf F. arundinacea Schreb., alpina Suter, varia Haenke, rubra L., violacea Gaud., mitunter auch auf Lolium perenne L. übergehend (Mühl., Kleb.). 4. f. sp. holei Kleb. auf Holcus mollisL. u. H. lanatus L. — Durch die Wahl des Aecidienwirts von P. coronata f£. Holci verschieden. 5. f. sp. alopecuri Erikss. auf Alopecurus pratensis L. und A. arundinaceus Poir., mitunter auf Avena sativa L. übergehend. — Nicht auf Festuca elatior und Glyceria aquatica. ') Neuerdings stellt Arthur (Mycol. IV, 1912, 18) einen Zusammenhang fest zwischen Aecidien auf Rhamnus alnifolia L’Herit. und Teleutosporen auf Calamagrostis canadensis (Michx.) Beauv. Ob der Pilz zu P. coronifera oder zu P. coronata gehört, ist nicht ersichtlich. 6. f. sp. glyceriae Erikss. auf Glyceria aquatica Wah- lenb.?!), — Nicht auf Avena sativa, Alopecurus pratensis und Festuca elatior. 7. £. sp. agropyri Erikss. auf Agropyrum repensP.B. — Nicht auf Avena sativa, Alopecurus pratensis, Festuca elatior, Lolium perenne. 8. £. sp. epigaei Erikss. auf Calamagrostis epigeios Roth, selten auf Avena sativa übergehend. — Nicht auf Alopecurus pratensis, Festuca elatior, Calamagrostis arundinacea. 9. f. sp. arrhenatheri (?). Aus den Teleutosporen gezogene Aecidiosporen infizierten 1911 nur Arrhenatherum elatius Mert. et Koch, nicht Avena sativa, Lolium perenne, Holcus lanatus, Festuca elatior, Alopecurus pratensis. Die Selbständigkeit dieser Form bedarf noch weiterer Prüfung. 10. £. sp. bromi Mühlethaler auf Bromus erectus Huds,, erectus var. condensatus (Hack.?), inermis Leyss., sterilis L., teectorum L., secalinus L., commutatus Schrad. Nach neueren Versuchen (1911) scheint es mir, als ob nicht alle diese Formen so streng geschieden sind, wie man bisher annahm. Auch die Ergebnisse Mühlethalers sprechen zum Teil in diesem Sinne. - Für den Zusammenhang der f. sp. festucae mit der f. sp. lolii hatte ich mich schon früher ausgesprochen. Jetzt gelang mir eine ziemlich reichliche Übertragung der f. lolii auf Festuca elatior, ferner eine schwache, aber immerhin merk- liche Übertragung der f. holei auf Lolium perenne und der f. lolii auf Holcus lanatus (1911). Dagegen wurden Avena sativa und Arrhenatherum elatius in beiden Fällen nicht infiziert. Es gibt also anscheinend auch hier Abstufungen in der Spezialisierung, etwa wie in der Gruppe P. smilacearum -digra- phidis. Eine Erklärung der nicht übereinstimmenden Versuchs- ergebnisse der Autoren kann gesucht werden 1. in dem Vor- handensein verschieden reagierender Rassen der Versuchspflanzen, 2. dem Vorkommen verschieden scharf spezialisierter Rassen der Pilze in verschiedenen Gegenden (vergl. P. smilacearum-digra- phidis), 3. in zufälligen Umständen bei den Versuchen. Jeden- ') = Glyceria spectabilis M.etK.; Glyceria aquatica Presl = Catabrosa aquatica P. de B. Eriksson gibt keine Autornamen zu den Nährpflanzen an. falls liegen die Verhältnisse nicht so einfach, wie man zunächst anzunehmen geneigt war. Ob die Erhaltung des Pilzes oder einzelner Formen desselben außer durch den Wirtswechsel auch durch Überwinterung der Uredosporen stattfindet, ist nicht festgestellt. Für die Form auf Hafer scheint dies ausgeschlossen zu sein, weil der Hafer nicht überwinternd gebaut wird. Auf den perennierenden Gräsern ist die Uredoüberwinterung denkbar; Kühn (Landw. Jahrb. 1875, 401) behauptet sie für einen Kronenrost auf Holcus lanatus. Experimentelle Überwinterung gelang bisher nicht. Von den Formen des Pilzes ist die auf Avena als Schädling des Haferbaues von praktischer Bedeutung; außerdem kommen einige andere als Schädlinge von Wiesengräsern in Betracht. Anmerkungen. Die Unterscheidung der P. coronifera von P. coronata beruht 1. auf der Wahl der Aecidienwirte (s. oben). 2. auf der Wahl der Teleutosporenwirte. Hierzu ist noch zu bemerken, daß auf den Holcus-Arten beide Pilze vorkommen. Indessen fungiert Holcus nicht als „bridgeing species“, d.h. Übergang des Pilzes von Rhamnus auf Frangula auf dem Wege über Holcus und umgekehrt findet nicht statt. Von den Calamagrostis-Arten be- herbergen einige die P. coronata, andere (C. epigeios) die P. coronifera. Im übrigen scheinen sich die beiden Pilze scharf nach den Nährpflanzen zu trennen. Nielsen will zwar die Uredo von Lolium auf Avena übertragen haben, doch haben wir Grund, die Exaktheit seiner Ver- suche anzuzweifeln, 1. weil Nielsen die Spezialisierung noch nicht ahnte und seine Versuche in dieser Hinsicht daher noch nicht kritisch waren, und 2. weil die zahl- reichen Versuche Erikssons und meine eigenen der An- gabe Nielsens widersprechen. Endlich sei noch erwähnt, daß Carleton den Pilz von Avena auf einige andere Gräser, insbesondere Phalaris übertragen zu haben an- gibt. Es läßt sich nicht übersehen, ob hier ein Versuchs- fehler vorliegen kann, oder ob die Pilze in Amerika ein anderes Verhalten haben, oder ob die Verwendung sehr junger Pflänzchen die Ursache des abweichenden Ver- haltens sein kann. Die Verschiedenheit der P. coronata und coronifera ist von Carleton überhaupt nicht be- rücksichtigt, obgleich er dieselbe hätte kennen können, und der Versuch ist nicht wiederholt worden. 3. durch morphologische Verschiedenheiten, namentlich in der Beschaffenheit der Teleutosporenlager (s. die Diagnose). Magnus (Öst. Bot. Z. 1901, Nr. 3) hat zu zeigen gesucht, daß die Unterscheidung der P. coronifera von P. coronata schon vor mir von Nielsen (l. c.) ausgeführt worden sei, und P. u. H. Sydow haben sich infolgedessen beeilt, in ihrer Mono- graphie den in der außerhalb Dänemarks kaum bekannten Uge- skrift for Landmaend 1875 gegebenen. Namen P. lolii Nielsen an Stelle von P. coronifera einzuführen. Ich kann hier nur nochmals wiederholen (vergl. Ww. R. 258), daß sämtliche Ver- suche Nielsens bereits in meiner ersten Mitteilung (Kult. I, 339) zitiert sind, daß dieselben aber für sich allein keines- wegs ausreichen, die Trennung vorzunehmen, und daß sie mir damals zusammen mit zahlreichen Versuchen anderer Autoren nur eine Wahrscheinlichkeit ergaben. Die Puceinia lolii Nielsen ist ungenügend begründet. Eine ausreichende Begründung der Unterscheidung ist nicht eher als durch meine in Kult. II mitgeteilten Ver- suche erfolgt. Dazu kommt, daß es widersinnig wäre, einen Pilz, der in der Mehrzahl seiner Formen gar nicht auf Lolium lebt, P. lolii zu nennen. Der Name P.lolii kann also nur eine Bezeichnung der biologischen Form auf Lolium sein, für die Spezies ist der übrigens auch in der landwirtschaft- lichen Phytopathologie längst eingebürgerte Name P. coronifera beizubehalten. Spermogonien kugelig, eingesenkt, unter der Epidermis entstehend, von 80—100 u Durchmesser, mit hervorragenden Mündungsparaphysen. — Aecidien auf gelbrot gefärbten an- geschwollenen Flecken der Blätter unterseits dicht gedrängt hervor- brechend, mitunter auch an den Blüten oder an grünen Zweigen, mit wenig ausgebogenem Saum, im Bau der Peridie mit denen von P. coronata übereinstimmend, vielleicht die Innenwand der Zellen etwas dünner. Sporen 16—24 : 13—17, vielleicht mitunter etwas mehr länglich oder etwas ausgeprägter polyödrisch als bei — 640 ° — P. coronata, mikroskopische Unterscheidung der beiden Arten scheint jedoch ausgeschlossen zu sein. — Uredolager auf beiden Blattseiten, vorwiegend aber auf der Oberseite, etwas größer und etwas reichlicher Sporen bildend als die von P. coronata, mit- unter (Formen auf Lolium perenne, Festuca elatior und Avena sativa) vor dem Aufbrechen von der blasenförmig empor- gehobenen Epidermis längere Zeit bedeckt. Sporen oval, 16—27: 12—24 u. Membran 1—2 u dick, farblos, stachelwarzig, Warzen- abstand ca. 2,5 u, mit bis zu 10 undeutlichen, oft überhaupt nicht sichtbar zu machenden Keimporen. In den Lagern oft keulen- förmige Paraphysen. — Teleutosporenlager vorwiegend auf der Blattunterseite, größer und namentlich breiter als die von Puce. coronata, schräg seitlich und längs mehr oder weniger zusammen- fließend, so daß charakteristische ring- oder rautenförmige, mit- unter mehrere Millimeter große Figuren um die zerstreuten Uredo- lager der Blattunterseite und die denselben entsprechenden gelben Flecken herum entstehen. Anscheinend bleiben die Lager länger von der Epidermis bedeckt als die von Puceinia coronata. Sporen von gleicher Größe und Beschaffenheit wie die von Pucce. coronata, mikroskopische Unterscheidung scheint unmöglich zu sein. Palisadenartige Paraphysen, kräftiger entwickelt als bei P. coronata, mitunter die größeren Lager in kleine Abteilungen teilend (nach eig. Beob.). In bezug auf die etwaigen morphologischen Unterschiede zwischen den spezialisierten Formen gilt dasselbe, was über P. coronata gesagt ist. Ich lasse auch hier eine Zusammenstellung einiger Notizen folgen: f. avenae. Uredosporen 19—29:16—21 u, Membran bis 2 u dick. Keulenförmige Paraphysen vorhanden. Teleutosporen 34—56 :13—20 u. Lager große deutliche Figuren bildend. f. lolii. Uredosporen 15—24 : 12—18 u, Membran 1—1,5 u dick; keulenförmige Paraphysen vorhanden. Teleutosporen 33 bis 55:13—20 u. Lager kleiner, deutliche Figuren bildend. f. festucae. Uredosporen 16—23:13-—-18 u. Teleutosporen 32—62 :13—22 u. Lager von mittlerer Breite, ziemlich deutliche Figuren bildend. f. holei. Uredosporen 19—27:18—24 u, Membran bis 2 u dick. Teleutosporen 33—48 :13—17 u. Lager breit, wenig — 641 — deutliche Figuren bildend. Eine sichere Unterscheidung der P. coronifera f. holci von P. coronata f. holci ist nur durch den Kulturversuch möglich. f. glyceriae. Uredosporen 19—22 u Durchmesser, Teleuto- sporen obere Zelle 21 : 10—11, untere 27— 32: 9—10 u (Eriksson). f. epigaei. Uredosporen 22—26 u Durchmesser, ohne Paraphysen. Teleutosporen obere Zelle 22—26 :13—14, untere 27—43 : 10—11 u (Eriksson). f. bromi. Uredolager stets auf der Blattoberseite, kurz, hellgelb, zerstreut, Sporen 20—24 u. Teleutosporenlager klein, zerstreut. Aecidien: Auf Rhamnus cathartica L. Berlin: (?, Link), Jungfernheide (Sydow, Myc. march. 414), Tiergarten (Kurz); Ang.: Oderberg (H.), Schwedt (M.); Obbar.: Strausberg am Straußsee (H.), Freienwalde (M., H.); Niedb.: Tegel (Braun, M.), Lanke (H., B. V. P. B. XLVII, 1905); Telt.: Rudower Wiesen (Kurtz), Wannsee (M.), Treptower Park (M.); Belz.: Lehnin (H.); Ohav.: Finkenkrug (Eichelbaum, M.), Pichelswerder (Hunger), Bredower Forst (Poeverlein); Rupp.: Rheinsberg (H.), Neuruppin (Warnstorf); Oprig.: Triglitz (J., häufig); Landsb.: Tamsel (V.); Leb.: Fürstenwalde (M.), Buckow (H., B-VERB.B. XLIV, 1902); Frankf.: Frankfurt (H., B. V.P.B. XXXVIJ, 1895). Im Botanischen Garten zu Berlin auf Rhamnus erythroxylon Pall. (A. Braun 1875: H.), Rh. lanceolata Pursh, „spathulata“ (?, spathulae- folia F. et M.), saxatilis Jacq., alpina L, oleoides L., cathartica var. „Wirtgeni“ (fälschlich für Wicklius Hort.?, sämtlich H.), Rh. da- hurica Pall. (H. und Sydow, Myc. march. 3519), Rh. tinctoria Waldst. et Kit. (Sydow, Myc. march. 3520), Rh. cathartica var. „Wicklius“ Hort. in Koch, Dendrol. (Sydow, Myc. march. 3521). — Die Zugehörigkeit dieser Formen und die Richtigkeit der Bestimmung der Nährpflanzen muß unent- schieden bleiben. Uredo- und Teleutosporen: 1. f. avenae Erikss. Auf Avena sativa L. Berlin: (de Bary 1852), Schöneberg (Sydow, Myc. march. 2636); Niedb.: Börnicke (Eichelbaum); Telt.: Grunewald (H.); Whav.: Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Lenzen (J.); Landsb.: Tanısel (V.). Auf Avena strigosa Schreb. Jüt.: Dahme (Groenland); Oprig.: Triglitz (J.). Auf Avena brevis Roth. Berlin: Botan. Garten (M.). Auf Avena fatua L. Oprig.: Triglitz (J.) Auf Avena pubescens Huds. Whav.: Gr. Belnitz (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898). — Pr. Sachsen: Hämerten bei Stendal (Kirschstein, 1. e.). Kryptogamenflora der Mark Va. 41 — 6412 — — Da es mir gelang (1912), P. coronifera von Avena sativa auf A. pubescens zu übertragen, stelle ich diese Pilze hierher. 2. f. lolii (Niels.) Erikss. Auf Lolium perenne L. Berlin: Botan. Garten (H.: Sydow, Myec. march. 2637); Telt.: Zehlendorf (Sydow, Myc. march. 3345, als P. coronata); Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Lenzen (J.). Auf Lolium temulentum L. Berlin: Botan. Garten (H., nur Uredo; Bestimmung?). Sporen rund oder oval, Membran farblos, ziemlich dick, 16 bis 25::13—18 p. Auf Lolium arvense Schrad.? Berlin: Botan. Garten (Sydow, Mye. march. 2637). Auf Lolium multiflorum Poir. Oprig.: Triglitz (J., nur Uredo). 3. f. festucae Erikss. Auf Festuca elatior L. Berlin: Schöneberg (M.); Niedb.: Herren- winkel bei Erkner (W. Magnus, Nährpfl.?); Oprig.: Triglitz (J., B. V.P.B. 1900), Sukow (J.); Wprig.: Lenzen (J.). Auf Festuca arundinacea Schreb. Rupp.: Neuruppin (Warnstorf). Auf Festuca gigantea Vill. (coronata-ähnlich!). Berlin: Bot. Garten (Sydow, Myc. march. 3440; H.), Jungfernheide (Rübsaamen); Oprig.: Triglitz (J.), Ured. 18—22:16—18, Tel. 33—49 : 14—17 u. 4. f. holei Kleb. Auf Holcus lanatus L. Berlin: Lichterfelde (Sydow, Myc. march. 4312. Die als H. mollis bezeichnete Nährpflanze scheint H. lanatus zu sein); Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Lenzen (J.); Landsb.: Tamsel (V.). Auf Holeus mollis L. Oprig.: Triglitz (J.). 5. f. alopecuri Erikss. Auf Alopecurus-Arten, in der Provinz bisher nicht gefunden. Der Pilz auf A. nigricans in Sydow, Myc. march. 3018 (Berlin, Bot. Garten) ist P. perplexans. 6. f. glyceriae Erikss. Auf Glyceria aquatica Wahlenb., falls Eriksson diese Pflanze und nicht Catabrosa aquatica meint (= Glyceria spectabilis M. et K.), Wil- mersdorfer See (Syd. 2639), nur Uredo, Bestimmung daher unsicher; Pichels- berge (Eichelbaum, Sydow, Myc. march. 1129); Charlottenburg, Schloß- garten (M.). 7. f. agropyri Erikss. Auf Agropyrum repens Beauv. Oprig.: Elsholz bei Laaske; Triglitz (J., Uredosp. 18-23: 17—20, Tel. 34—35 : 13—17). 8. f. epigaei Erikss. Auf Calamogrostis epigeios Roth. |Telt.: Schöneberger Wiesen (Sydow, Mye. march. 1622); Nährpflanze m. E. falsch bestimmt], Wannsee (Sydow, Mye. march. 4113, falls die Nährpflanze richtig bestimmt ist. Ured. 18—20 : 15— 18 u, Tel. 41—57 :13—17 p); Whav.: Bammer Wiesen bei Rathe- now (Kirschstein, B. V. P.B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz (J.). — 643 — Der Pilz nähert sich im Auftreten mehr P. coronifera als die auf andern Calamagrostis-Arten lebenden Formen. Ein anderes Material von Triglitz zeigt kleinere Teleutosporenlager und ähnelt mehr P. coronata. Die Sporen haben zum Teil wenig entwickelte Kronenfortsätze. Zwischen den Sporengruppen finden sich stark entwickelte braune Säulenparaphysen. 9. f. arrhenatheri Kleb. Auf Arrhenatherum elatius Mert. et Koch. Telt.: Wannsee (Sydow, Mye. march. 3522). — Thüringen: Saaltal zwischen Jena und Dornburg (Kleb.). 10. f. sp. bromi Mühleth. Bisher im Gebiete nicht nachgewiesen. Anhang. Pilze, von denen sich nicht entscheiden läßt oder noch nicht untersucht ist, ob sie Aecidien auf Rhamnus oder auf Frangula bilden (Puceinia coronata Corda im älteren Sinne). Auf Aira caespitosa L. (coronifera-ähnlich). Landsb.: Bruchmühle bei Landsberg (Paul). Auf Apera spica venti Beauv. Oprig.: Triglitz (J.; zusammen mit P. graminis auf demselben Blatt; Tel. 43—52:15—17 p). Auf Glyceria fluitans R. Br. ß loliacea Huds. Berlin: Botan. Garten (M., Kärnbach, Sydow, Myc. march. 1200. Als Festuca loliacea ohne Autor bezeichnet; gemeint ist wohl diese Form, und nicht F. loliacea Curt. = Lolium perenne X Festuca elatior). Auf Graphephorum festucaceum A. Gray (H., cf. Rabenh.- Pazschke, 4218). Auf Hierochloa spec.(2). Berlin: Botan. Garten (Syd., Ur. 315). Auf Holcus lanatus L. Berlin: Tiergarten (M.), Botan. Garten (M., nach Kärnbach B. V.P.B. XXIX, 1887), Schöneberg (Syd.); Niedb.: Dalldorf (C. Müller u. Retzdorf); Jüt.: Dahme (Groenland); Whav.: Rathenow, Gr. Behnitz (Kirschstein B. V. P. B. XL, 1898); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf, B. V.P.B. XXXV, 1893); Wprig.: Lenzen (J., B. V.P. B. 1899); Leb.: Hoppe- garten (M.), Friedrichsdorf (M.). Auf Holeus mollis_L. Berlin: Botan. Garten (M., B. V.P. B.XXXVI, 1894). Auf Milium effusum L. (coronifera-ähnlich). Telt.: Rangsdorf (Sydow, Myc. march. 3614). — Auf Milium ist auch ein Rost ohne Kronenfortsätze beschrieben worden, s. P. milii Erikss. Auf Poa pratensisL.(?). Berlin: Schöneberger Wiesen (Sydow, Mye. march. 3439). Die Bestimmung der Nährpflanze scheint mir falsch zu sein. Ich habe Kronenrost auf Poa bisher nicht gesehen, will allerdings die Möglichkeit des Vorkommens nicht bestreiten. 41* — 64 — Auf Poa trivialis L.(?). Telt.: Britzer Wiesen (Sydow, Myc. march. 3526), Kl. Machnow (Sydow, Myc. march. 4218). Auch hier ist mir die Be- stimmung der Nährpflanze zweifelhaft. Vergl. die Bemerkung zu Poa pratensis. Auf Scolochloa festucea Lk. (coronata-ähnlich). Berlin: Botan. Garten (H. in Sydow, Mye. march. 4219). Die Nährpflanze kommt auch wild vor. Anmerkungen: Der als P. coronata bezeichnete Pilz Sydow, Myc. march. 3613 auf Festuca ovina von Rangsdorf ist P. festucae. Der Pilz auf Aira flexuosa vom Grunewald, Sydow, Myc. march. 929 ist wahrscheinlich Uredo airae Lagerh. Der Pilz auf Alopecurus nigricans, Sydow, Myc. march. 3018 ist P. perplexans. Puceinia alpinae-coronata, Aecidien auf Rhamnus al- pina L. und pumila L., übertragbar auf Rh. imeritina Hort., californica Eschsch., Billardi Hort. und Purshiana DC., Uredo- und Teleutosporen auf Calamagrostis varia Lk. und tenella Host wurde von Mühlethaler (Cbl. Bakt. 2, XXX, 1911) als eine dritte Species von P. coronata und P. coronifera unter- schieden. Als Nährpflanzen von Kronenrosten nennen Eriksson, Getr. 242, und P. u. H. Sydow (Mon. 705, 706) auf Grund der Angaben anderer Autoren noch Andropogon ischaemum, Briza media, Brachypodium silvaticum, Bromus-Arten, Chrysopogon coeruleus, Cinna arundinacea, Cynodon dactylon, Festuca alopecurus, arenaria, arundinacea, distans, gigantea, littorea, loliacea (Sydow, Myc. march. 1200), ovina, rubra, silvatica, Hordeum vulgare, Molinia coerulea!), Piptha- therum holceiforme, Poa nemoralis, trivialis, Scolochloa festucea, Secale cereale, Triticum vulgare und andere Arten bereits genannter Gattungen. Diese Angaben bedürfen zum Teil sehr der Nachprüfung! Juel (Oefv. Vet. Akad. Förh. 1896, 221) beobachtete einen Kronenrost auf Sesleria coerulea auf Gothland neben Aecidien auf Rhamnus cathartiea. An dieser Stelle würden die auf Rhamnus-Arten lebenden Puceinien mit Scheitelfortsätzen (Puceinia Mesneriana Thümen ') Thümen, Mye. univ. 1124. Leipzig; leg. Winter; 2—3 mm lange, schwarze, nackte(!) Teleutosporenstreifen. a A ee — 645° — und P. Schweinfurthii (Hennings, P. Magnus) anzureihen sein. Diese Arten gehören jedoch der mitteleuropäischen Flora nicht an. 2. Teleutosporen auf Gramineen, Aecidien auf Caprifoliaceen. 195.* P. festucae Plowright, Gard. Chron. 1890, II, 42 u. 139; 1891, I, 460; Grevillea XXI, 109. — Syd. 752. — Biol.: Plowright, Gard. Chron. VIII, 1890, 42; Journ. R. Hort. Soc. XII, 1890, CIX; Grevillea XXI, 1893, 109. Klebahn, Kult. II, 138; III, 150; Ww. R. 290. Fischer, Nat. Ges. Bern 1894; Entw. Unt. 57; Ured Schw. 377. — Iwanoff, Cbl. Bakt. 2, XVIII, 1907. — Aecidium periclymeni Schumacher, Enum. Plant. Saell. II, 225. Schr. 379. W. 264. P. 264. S. 646, Fig. B195. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Lonicera peri- elymenum, III. u. IV. Teleutosporen auf Festuca ovina von Triglitz. Heteröcisch. Aecidien auf Lonicera periclymenum L. im Mai und Juni. Uredo- und Teleutosporen auf Festuca ovina L. und F. duriuscula L., Teleutosporen überwinternd. — Eine wahrscheinlich damit identische Form ist von E. Fischer in der Schweiz auf Lonicera nigra L. und Festuca rubra L. var. fallax Thuill. festgestellt worden. Spermogonien in kleinen Gruppen auf der Blattoberseite, honigfarben, rundlich, von ca. 90 u Durchmesser, eingesenkt, mit weit vorragenden Mündungsparaphysen. — Aecidien auf runden, blassen oder gelblich bis bräunlich verfärbten Flecken der Blätter, in Kreisen oder regellos zu rundlichen Gruppen vereinigt. Peridie weiß, becherförmig, mitunter ziemlich niedrig, mit zerschlitztem, aber meist nicht zurückgebogenem Saum. Zellen fest verbunden, nicht in deutlichen Längsreihen, auf der Außenseite nach unten weit (10 « und mehr) übergreifend. Außenwand bis 7 w dick, fein quer gestreift, von der Fläche gesehen punktiert, Innenwand dünner (3—4 u), mit dichtstehenden Stäbchen besetzt, von der Fläche gesehen kleinwarzig. Sporen in deutlichen Ketten, stumpf polyedrisch bis kugelig oder ellipsoidischh 18—23 :13—16 u, mehr breit als hoch. Membran ca. 1 w dick, fein und ziemlich gleichmäßig warzig, Warzenabstand kaum 1 u. Inhalt orange. — Uredolager in der Rinne der Blattoberseite, braunorange. Sporen kugelig bis eiförmig, 24:18—21 u. Membran farblos, mitunter gelblich, 1 bis fast 2 u dick, entfernt stachelwarzig, ASPIIP ERTL .® a ° ISRELLN 02 Fi EIILEr en 332290. So .,. B. Puccinia Fig. 194 a—197. C. Gymnosporangium Fig. 1—4. Pe ee EEE EN CE Ve — 647 — Warzenabstand 2—3 u; etwa 6 gleichmäßig verteilte Keimporen. — Teleutosporenlager in der Rinne der Blattoberseite, anfangs epidermisbedeckt, dann durch spaltförmiges Aufreißen der Epi- dermis frei, ohne Paraphysen, dunkelbraun. Sporen meist keulen- förmig, 35—66 :16—21 u (Länge einschließlich der Membran fortsätze gemessen), an der Basis meist in den Stiel verschmälert, an der Grenze beider Zellen schwach eingeschnürt. Membran glatt, braun, am Scheitel stark verdickt, daselbst in der Regel mit längeren oder kürzeren zahnartigen Vorsprüngen versehen, seltener einfach zugespitzt. Stiel kurz, fest, oft mit starker Mem- branverdickung. Sporen nicht abfällig. Vereinzelt einzellige Sporen (nach Fischer und eig. Beob.). Aecidien: Auf Lonicera perielymenum L. Whav.: Landin bei Friesack (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz (J., F. s. e. 386). — Hamburg: Borsteler Jäger (J.). Auf Lonicera xylosteum L. Berlin: Botan. Garten (H.), Jungfern- heide (Sydow, Myc. march. 1428, Nährpflanze?). Uredo- und Teleutosporen: Auf Festuca ovina L. Oprig.: Triglitz (J.). Ferner dürften hierher gehören die Pilze auf: Festuca ovina L. von Rangsdorf (Sydow, Myc. march. 3613). Festuca duriuscula L. vom Grunewald (Sydow, Myc. march. 3455). Festuca rubra L. von Nauen (Graebener). 3. Teleutosporen auf Gramineen, Aecidien unbekannt. 196. P. melicae (Erikss.) Sydow, Monogr. 760. — P. coro- nata f. sp. melicae Erikss., Arkiv för Bot. VIII, 1908, Nr. 3; ?P. melicae Bubäk, Ann. mycol. III, 1905, 220. Aecidium unbekannt, nur Uredo- und Teleutosporen, letztere selten, auf Melica nutans L. Uredolager auf der Blattoberseite (nach Sydow auf der Unterseite) sehr klein, zerstreut, hellorange. Sporen kugelig oder ellipsoidischh 13—18:13—15 u. Membran hellgelblich, fein- stachelig. Nach Eriksson ohne Paraphysen, nach Bubäk mit kopfigen, bis 13 « dicken farblosen Paraphysen. — Teleuto- sporenlager auf der Blattoberseite, sehr klein, schwarz, bald nackt. Sporen keulenförmig bis länglich, 30—49 : 11—16 u nach Bubäk, (nach Eriksson obere Zelle 32—37 :9—11 u, untere 24 — 648 — bis 37:9 —11 u), an der Querwand nicht eingeschnürt, unten in den Stiel verschmälert. Kronenaufsatz sehr groß und verzweigt. Stiel kurz, bräunlich. Häufig einzellige Teleutosporen (nach Eriksson u. Bubäk). Es kann gegenwärtig nicht entschieden werden, ob dieser Pilz eine Form von P. coronata oder von P. coronifera oder eine selbständige Art ist, und in welchem Verhältnis er zu P. melicae Bubäk steht. Die von Sydow l. c. beigebrachten Gründe genügen keineswegs, um die Abtrennung dieses Pilzes von P. coro- nata zu rechtfertigen. Es muß zunächst die Frage entschieden werden, wie sich die Teleutosporen gegen Rhamnus und Frangula verhalten, ehe über die wahre Natur des Pilzes etwas ausgesagt werden kann. Auf Melica nutans L. Muskau, Woßna (Sydow, Myc. march. 4310, nur Uredo, Ur. 962); Uredosporen 16—20:13—16 x, Keimporen nicht sicht- bar, Paraphysen äußerst sporadisch oder ganz fehlend). 197. P. gibberosa Lagerheim, Ber. D. B. G. VI, 1858, 124. Syd. 753. Fischer, Ur. Schw. 380. S. 646, Fig. B197. I. Uredospore, II. Paraphyse, III. u. IV. Teleuto- sporen, auf Festuca silvatica von der Rohlfshagener Kupfermühle. Bisher nur Uredo- und Teleutosporen bekannt, auf Festuca silvatica Vill. Vielleicht heteröcisch. Verhalten zu Frangula und Rhamnus nicht geprüft‘. Nach ©. Jaap (B. V.P.B. LI, 1909, (13)) entsteht die Uredo auf den überwinterten Blättern schon im zeitigen Frühjahr, so daß der Pilz sich anscheinend ohne Aecidium erhalten kann. Uredolager einzeln oder in Reihen auf der Blattoberseite, elliptisch, kaum 1 mm lang, rostrot. Sporen kugelig oder kurz ellipsoidisch, 20—26 :17—22 u (28—30 u Durchmesser nach v. Lagerheim). Membran blaß bräunlichgelb, 1,5—2 w dick, entfernt stachelwarzig, Warzenabstand ca. 2 u, mit 8 oder mehr Keimporen. Kopfige Paraphysen zwischen den Uredosporen, 30 bis 40 u lang, Kopf ca. 12 u diek. — Teleutosporenlager auf der Blattunterseite, punktförmig, in Reihen oder zu längeren (mehrere Millimeter langen) Linien zusammenfließend, schwarz, von ', Von Plowright, Br. Ur. 164, wurde eine Puccinia vom coronata- Typus auf Festuca silvatica untersucht, die ihre Aeeidien auf Frangula alnus bildet. — 649 — der Epidermis bedeckt; die Linien mitunter zu Figuren zusammen- gestellt, dadurch etwas an P. coronifera erinnernd. Die Lager von braunen paraphysenartigen Hyphen umgeben. Sporen ver- längert keulenförmig oder fast zylindrisch, 40—60 : 15—20 u, an der Querwand kaum eingeschnürt, untere Zelle meist allmählich in den Stiel verschmälert, oft länger und etwas schmäler als die obere. Membran hellbraun, unten dünn, etwa 1 «, am Scheitel auf 4—5 u verdickt und mit wenigen (1—4) aufwärts oder seitlich gerichteten, bis 8 zu langen Fortsätzen versehen. Keimporen nicht sichtbar. Stiel sehr kurz, Sporen festsitzend (n. Lagerheim, Fischer u. eig. Beob.). Die Fortsätze der Teleutosporen sind spärlicher als bei P. coronata, coronifera und festucae; außerdem sind die Para- physen in den Uredolagern für diese Art charakteristisch. Auf Festuca silvatica Vill. Holstein: Rohlfshagener Kupfermühle bei Oldesloe (J.), Sattenfelde bei Oldesloe (J., F. s. e. 387). Pommern: Demmin (Fischer in Rabenh.-Pazschke, F. eur. 3711). 2. Unterfamilie: Gymnosporangieen. Teleutosporen meist zweizellig, durch quellbare Gallerte mit- einander verklebt. Vergl. die Merkmale der einzigen Gattung. 3. Gattung: Gymnosporangium Hedw. f. in de Can- dolle, Fl. Fr. II, 216 (1805). Name von yvuvos, nackt und sporangium, Sporenbehälter. Die Aecidien wurden früher mit dem Gattungsnamen Roestelia bezeichnet, benannt nach dem Apotheker Röstel in Landsberg. Spermogonien unter der Epidermis gebildet, krugförmig, mit kegelförmiger Mündung und hervortretenden Mündungspara- physen. Aecidien mit stark entwickelter, derbwandiger Peridie, krug- oder flaschenförmig, zylindrisch oder konisch; der außen befindliche Teil der Peridie bräunlich, stark entwickelt, hinsichtlich seiner Form und der Art seines Öffnens ziemlich mannigfaltig. Sporen in Ketten mit Zwischenzellen; Membran meist gebräunt und meist mit deutlichen Keimporen. — Uredosporen fehlen'). ') Mehrfach sind von den Autoren die dünnwandigen, mehr im Innern der Gallerte gelegenen Teleutosporen als Uredosporen angesehen werden, cf. Körnicke, Hedw. XVI, 26-27; Kienitz-Gerloff, Bot. Zeit. 1888, 389; Dietel, Hedw. XXVIII, 1889, 99. — 650 ° — — Teleutosporen zweizellig, selten mehrzellig, durch Gallerte, die aus den langen Stielen und den äußeren Schichten der Sporen- membran hervorgeht, zu großen horn- oder polsterförmigen, durch Feuchtigkeit stark aufquellenden, über das Substrat emporragenden Gebilden verklebt. Keimung der Teleutosporen meist durch mehrere nahe der Scheidewand liegende Keimporen in jeder Zelle, bisweilen zugleich durch einen apikalen Keimporus'). Sporidien orange. Mit Ausnahme des amerikanischen G. bermudianum (Farlow) Earle, das auf Juniperus virginiana Aecidien und Teleuto- sporen bildet, sind alle Arten heteröcisch und bilden ihre Teleuto- sporen auf Cupressaceen, ihre Aecidien auf Pomaceen?). Aus dem in den Cupressaceen-Zweigen überwinternden Mycel entstehen im ersten Frühjahr Teleutosporen, die nach dem Aufquellen sofort keimen. Die Sporidien infizieren junge Pomaceenblätter und er- zeugen hier auf ziemlich stark ausgebildeten Gallen erst Sper- mogonien und später Aecidien, die bei einigen Arten erst ziemlich spät im Herbst reifen. Die Keimschläuche der Aecidiosporen dringen in die Epidermis junger Nadeln und Zweige der Cupressa- ceen ein. Die anatomischen Veränderungen, welche das Mycel der Teleutosporengeneration in den Zweigen von Juniperus hervorruft, sind von Wörnle (Forstl. naturwiss. Zeitschr. 1904) eingehend beschrieben worden, die anatomischen Verhältnisse der Aecidien- gallen behandelt Geneau de Lamarliere (A.S.N. 9, II, 313 bis 350). In der letztgenannten Arbeit werden auch die Wir- kungen des Aecidienmycels und des Teleutosporenmycels mit- einander verglichen. Übersicht und Bestimmungstabelle. a) Für die Teleutosporen. I. Sporen lang gestreckt spindelförmig, Lager dünn, lang, band- oder homförmig. . -» =» 2... L* @ clavariaeforme. ') Über abweichende Lage der Keimporen vergl. auch E. Bethel, My- cologia I1I, 1911, 156. ?) Eine weitere Ausnahme ist nach neueren Untersuchungen von Arthur (Mycologia 1V, 1912, 49) Aecidium gracilens Peck auf Philadelphus coronariusL., das zu einem Gymnosporangium auf Juniperus mono- sperma (Engelm.) Sarg. gehört. — 651 ° — II. Sporen oval oder kurz spindelförmig, kaum zweimal so lang wie breit. a) Lager polster- oder hornförmig, dick, meist höher als breit. 2.** G. sabinae. 3.”* G. confusum. b) Lager polsterförmig flach, viel breiter als hoch, zu muschel- förmigen Massen aufquellend . . . 4. &. tremelloides [G. ariae-tremelloides. G. mali-tremelloides]. 5a. G. juni- perinum. 5b. G. amelanchieris. 5c. G. torminali-juni- perinum. b) Für die Aecidien. I. Peridie am Scheitel spitz und geschlossen, in der Mitte er- weitert und gitterförmig durchbrochen . . 2. &. sabinae. II. Peridie zylindrisch, am Scheitel geöffnet, zuletzt stark zer- schlitzt. 1. Peridienzellen auf den Seitenwänden mit ungleichen rund- lichen Höckem . . . . . ... 1 & celavariaeforme. 2. Peridienzellen auf den Seitenwänden mit schräg verlaufenden Bisen Teisten ...... 0.2. "3.6. confusum. 3. Peridienzellen auf den Seitenwänden mit breiten Rippen, die nicht ganz bis außen reichen . . . 4. 6. ariae-tre- melloides. G. mali-tremelloides. III. Peridie zylindrisch, oben geöffnet und wenig zerschlitzt. Seiten- wände der Peridienzellen mit kleinen Höckern und Leistchen, die schräge Reihen bilden . . . . . 5. @. juniperinum. G. amelanchieris. G. torminali-juniperinum. 1.* G. clavariaeforme (Jacq.) de Candolle, Fl. Fr. II, 217 (1805). Rees, Nat. Ges. Halle XI, 1869 (21). W. 233. Sch. 357. P. 233. — Biol.: Örsted, Overs. Vid. Selsk. Forh. 1867, 210; Be71867, 322.) Cormu, Bull. Soc. Bet. Fr. XXV, 1878, 221. Rathay, Öst. B. Z. XXX, 1880, 241. Plowright, Gard. Chron. XVII, 1882, 553; Grevillea XI, 1883, 9 u. 52; Journ. Linn. Soc. London XXIV, 1888, 93; Br. Ured. 234. v. Tubeuf, Chl. Bakt. IX, 1891, 89; Z. f. Pflanzenkr. IH, 1893, 202. Thaxter Proc. americ. Acad. XIV, 1887, 263; Bot. Gaz. XIV, 1889, 167. Magnus, Nat.-Med. Verein Innsbruck XXI, 1892/93 (24). Fischer, Entw. Unt. 84 (1898); Ured. Schw. 383. Klebahn, Kult. X, 150 Ab) 37 55; XI, 795 Ww. R. 389: V Lite, Act: Fenn, XIX, — 652 — Nr. 6, 1906, 15. Arthur, Mycologia II, 1909, 239. — Cytol.: Sappin-Trouffy, Le Botaniste V, 1896, 97. Blackman, Ann. of Bot. XVII, 1904. — Tremella clavariaeformis Jacquin, Collect. bot. II, 174 (1788). — Aecidium oxyacanthae Persoon, Syn. 206 (1501). — Aecidium laceratum Sowerby, Engl. Fung. (1797—1809) t. 318; de Candolle Fl. Fr. VI, 98 (1815). — Roe- stelia lacerata Merat, Fl. Par. I, 113. — Roestelia oxy- acanthae Link, Berl. Magaz. 1815, 29. — Podisoma juniperi- communis Fries, Syst. Myc. III, 508. S. 646, Fig. Ci. 1. Peridienzelle, 1I. Aecidiospore, auf Crataegus oxyacantha, III. Teleutospore auf Juniperus communis, von Hamburg. Heteröcisch. Aecidien auf den Blättern von Crataegus oxyacantha L, monogyna Jacg. und andern Crataegus-Arten, weniger reichlich auf Pirus communis L. und Amelanchier vulgaris Moench (eig. Versuche!); auf Cydonia vulgaris Pers. und Sorbus aucuparia L. werden mitunter Spermogonien ge- bildet. Nach Liro auf Amelanchier nicht übergehend und auf Pirus malus rote Flecken bildend.. Auch Sorbus latifolia Pers, Amelanchier canadensis Medic. und A. erecta Blanch. werden als Wirte angegeben. Die Aecidien reifen im August oder September. Teleutosporen auf den Zweigen von Juniperus communis L.,, J. communis var. hibernica Gordon und J. oxycedrus L., nach Arthur!) auch auf J. sibirica Burgsd., aus perennierendem Mycel, gleich nach der Reife keimend. Infektion von Juniperus s. Plowright, Br. Ur. 234, und v. Tubeuf, Z.£. Pflanzenkr. Ill, 1893, 202. Spermogonien auf der Blattoberseite in der Mitte der Blatt- lecken, unten halbkugelig eingesenkt, oben kegelförmig ziemlich weit hervorragend, ca. 110 w breit, 130—140 u hoch. — Aecidien auf gelben, später in der Mitte rot oder braun werdenden, etwas anschwellenden Flecken der Blätter unterseits hervorbrechend, manchmal auch auf angeschwollenen Stellen junger Zweige oder auf Früchten, die sie oft ganz überziehen. Peridie zylindrisch, oben geöffnet, oft bis weit hinunter faserig zerschlitzt, Durchmesser bis '/; mm, 2—3 mm weit hervorragend. Peridienzellen 14 bis 20 u tief, mit dünner Außenwand und stark verdickten Innen- und Seitenwänden. Innenwand mit feinen längsverlaufenden ') S. auch Mycologia IV, 1912, 24 u. 56. I n —_ 653 — Streifen, bei höherer Einstellung mit sehr kleinen, locker stehenden Warzen, Seitenwände mit zahlreichen, unregelmäßig ge- stalteten, ungleich großen Höckern. Sporen unregelmäßig kugelig bis stumpf polyädrischh 26—82 :22—25 u. Membran derb, ca. 3 w dick, braun, feinwarzig, Warzen verhältnismäßig derb, Warzenabstand kaum 1 u; mit 6 oder mehr Keimporen. — Teleutosporenlager bis 5 mm lang, bis 2 mm dick, zylindrisch, band- oder zungenförmig, gelbbraun, naß bedeutend aufquellend. Sporen lang gestreckt spindelförmig, teils dickwandig, hellbraun, 50—80:15—20 u, Wanddicke 2—2,5 u, mit abgerundetem Scheitel, teils dünnwandig und zugleich dünner (oft nur 10 w), länger (100—120 «) und mit verjüngtem Scheitel, dazwischen viele Übergänge; Basis in den Stiel verschmälert; Membran glatt, ohne besondere Verdickung (nach Fischer u. eig. Beob.). Aecidien: Auf Crataegus oxyacantha L, Ang.: Lieper Forst bei Oderberg (M.), Schwedt (M., B. V.P. B. XXXIV, 1892); Niedbar.: Birkenwerder (H., auf Früchten); Königsb.: Küstrin (Vogel); Landsb.: Tamsel, Baumschule (Vogel); Leb.: Buckow (M., B. V.P.B. XXIX, 1887). — Hamburg: Oth- marschen (J.). Teleutosporen auf Juniperus communis L. Berlin: Friedrichshain (Jahn 1869); Ang.: Schwedt (M., B. V.P. B. XXXIV, 1892); Obbar.: Buckow (H. Paul und Mildbraed), Eberswalde (M.); Niedbar.: Rahnsdorf am Müggel- see, Birkenwerder, Lichtenberg (H.), Rüdersdorfer Kalkberge (Kuntze). Auf Juniperus communis hibernica Gord. Landsb.: Tamsel, Baumschule, die Kulturen stark schädignnd (Vogel). Auf Juniperus oxycedrus L. Telt.: Dahlem, Bot. Garten (Lange). 2.” G. sabinae (Dicks.) Winter, Pilze 232. Sch. 357. P. 230. — Biol.: Örsted, Bot. Notiser 1865, 105; Bot. Zeit. 1865, 291; Det K. Dansk. Vid. Selsk. Skrifter VII, 1868, 265. de Bary, s. Örsted, B. Z. 1865, 222. Cornu, Bull. Soc. Bot. Fr. XXV, 1878, 124, Rathay, Oest. B. 2. XXX, 1880, 241. Plowright Grevillea XI, 1883, 52; Journ. of Bot. XXII, 1884, 347; Journ. Linn. Soc. London XXIV, 1888, 93. v. Tubeuf, Chl. Bakt. IX, 1891, 94. Fischer, Z. f. Pflanzenkr. I, 1891, 280; Ur. Schw. 394. Peyritsch in Magnus, Nat. med. Ver. Innsbruck XXI, 1892/93 (23). Klebahn, Kult. I, 335 (19); Ww. R. 381—338, daselbst weitere Lit. — Morph., Histol. ete.: Reess, Abh. nat. Ges. Halle XI, 1869. Kienitz-Gerloff, B. Z. 1888, 389. Dietel, Hedw. XXVIIL, — 654 — 1889, 19. Richards, Bot. Gaz. XIV, 1889, 221. Wörnle, Forstl. nat. Zeitschr. III, 1894, 156. Sappin-Trouffy, Le Botaniste V, 1896/97. Tremella sabinae Dickson, Pl. erypt. Brit. I, 14 (1785). — Tremella fusca de Candolle, Eneyel. VIII, 39. — Gym- nosporangium fuscum de Candolle, Fl. Fr. I, 217 (1805). Rees, Abh. nat. Ges. Halle XI, 1869, (16). — Puccinia juniperi Persoon, Disp. 38 (1794); S. 115 in Römer’s Magazin nach Rees, l. c. — Podisoma juniperi Link, Observ. I, 9; Spec. pl. VI, 2, S. 127. — Podisoma fuscum Duby, Bot. Gall. II, 881. — Lyco- perdon cancellatum Jacquin, Fl. austr. I, 15, t.17 (1773). — Roestelia cancellata Rebentisch, Fl. Neom. 350. S. 646, Fig. C2. I. Peridienzelle, II. Aecidiospore, auf Pirus com-. munis, III. Teleutospore auf Juniperus sabina, sämtlich von Schierbrok (Oldenburg). Heteröcisch. Aecidien auf den Blättern von Pirus com- munis L., auf den im Juni sichtbar werdenden Infektionsstellen erst im September reifend. Teleutosporen auf angeschwollenen Zweigen von Juniperus sabina L., aus perennierendem Mycel im April oder Mai entstehend, gleich nach der Reife keimend (Örsted 1865). Über den Zusammenhang des Birnenrosts mit dem Sadebaum liegen bereits aus dem Jahre 1837 Vermutungen vor, wo Eudes-Deslongehamps in einer Sitzung der Soc. Linneenne de Normandie zuerst darauf hinwies. Näheres darüber s. Klebahn, Ww. R. 331—334. Nach Cornu sollen auch Juniperus virginiana L., sphae- rica Lindl. und japonica Hort. (= chinensis L.) die Teleuto- sporen beherbergen. Diese Angaben bedürfen der Bestätigung. Der einzige sicher nachgewiesene Aecidienwirt ist Pirus communis; es ist aber möglich, daß nahe verwandte Formen auch befallen werden (vergl. die unten folgenden Angaben). v. Tubeuf (Nat. Zeitschr. f. L. u. F. 1906, 150) beobachtete Überwinterung des Mycels des Birnenrosts. Das Mycel wuchs an im Gewächshause überwinterten Pflanzen aus dem Blattgrunde in die Knospen. Diese trieben mit Spermogonien auf den Knospen- schuppen und Blattspitzen aus. Ob derartige gelegentliche Über- winterungen eine wesentliche Bedeutung für die Erhaltung des Pilzes haben, erscheint zweifelhaft. Br — 655 — Das Aecidium tritt gelegentlich als starker Schädling der Birnbäume auf. Die Entfernung der in diesen Fällen stets vor- handenen Sadebäume aus der Nachbarschaft der Birnbäume führt nach zahlreichen Erfahrungen zum völligen Verschwinden des Birnenrosts. Spermogonien über halbkugelig eingesenkt, oben wenig kegelförmig hervorragend, Hymenium eine Höhlung umschließend, 170—190 u breit, 150—170 u hoch. — Aecidien auf anfangs lebhaft roten, später sich dunkler färbenden und nach der Blatt- unterseite stark gallenartig anschwellenden Blattflecken, unterseits hervorbrechend, groß, bis fast 1 mm weit, 1—2 mm tief ein- gesenkt; mitunter auch auf den Früchten. Peridie bis 3 mm oder selbst mehr hervorragend, am Scheitel geschlossen bleibend und konisch zugespitzt, in der Mitte erweitert und durch _ seitliche Längsspalten sich öffnend. Untere Peridienzellen von 14—20 u Tiefe, obere größer, Innen- und Seitenwände stark verdickt, Innen- wände mit ziemlich dicht stehenden, namentlich an einem Ende der Zelle stark vorspringenden Höckern, Seitenwände mit kräftigen Höckern, die von innen nach außen immer lockerer stehen. Sporen unregelmäßig kugelig bis stumpf polyädrisch, 27—81:19 bis 27 u. Membran 3—4 u dick, braun, etwas gallertig gequollen erscheinend, mit 6 oder mehr Keimporen, außen dicht und gleich- mäßig mit feinen Warzen besetzt, Warzenabstand kaum 1 u. — Te- leutosporenlager herdenweise auf älteren, etwas angeschwollenen Zweigen, erst polsterförmig, allmählich höher werdend, bis 5 mm breit und hoch, durch Feuchtigkeit zu großen, bis 1 cm breiten, bis 2cm hohen, unregelmäßig konischen, am Scheitel abge- stumpften, gelbbraunen Lappen anschwellend; einzelne kleinere Lager auch auf ganz jungen Zweigen zwischen den Blättern, selten auf den Blättern selbst. Sporen oval, nach beiden Enden etwas kegelförmig verjüngt, oben meist etwas spitz, mitunter fast pa- pillenartig vorgezogen, seltener gerundet, 39—49 : 22—28 u (eig. Mess.), alle Übergänge von diekwandigen zu dünnwandigen zeigend, die diekwandigen mit dunkelbrauner, 2—4 u dicker, die dünn- wandigen mit nur 1 u dicker, farbloser oder wenig gefärbter Membran, ohne Membranverdickung am Scheitel; die dünn- wandigen Sporen meist etwas schmäler. Vergl. G. confusum (nach Fischer u. eig. Beob.). — 656 — Aecidien: Auf Pirus communis L. Berlin: (Eysenhardt 1819), Botan. Garten (Bouch£, H.); Obbar.: Freienwalde (Graebner); Niedb.: Weißensee (Kolkwitz), Friedrichshagen (Nitardy), Pankow (Ascherson u. M.), Müggelsee (Schiemenz); Telt.: Schmargendorf, Buckow, Lankwitz, Botan. Garten Dahlem (H.), Frie- denau (B. Urban), Wannsee, Steglitz, Dahlem, Lichterfelde (M.), Mariendorf (Zettnow); Jüt.: Dahme (Groenland); Potsdam: (M.); Whav.: Rathenow (Kirschstein, B. V. P. B. XL, 1898); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf, B. V.P.B. XXXV, 1893); Oprig.: Triglitz (J.); Landsb.: Tamsel (V.), Marwitz (Sydow, Myc. march. 427). Auf Pirus betulifolia Bunge, elaeagnifolia Pall., sinensis Lindl., „assuriensis“ u. a. im Botan. Garten zu Berlin, zum Teil von Hennings durch Aussaat erzogen. Auf Pirus nivalis, orientalis, salicifolia (Autoren? Pall.?). Steglitz, nach Sydow, Myc. march. 2746, 3353 u. 2747). Teleutosporen: Auf Juniperus sabina L. Berlin: Botan. Garten (Ehrenberg; A. Braun 1876, H.), Universitätsgarten (M.), andere Stellen (A. Braun 1852, M.); Charl.: Schloßgarten (Sydow, Myc. march. 72, Mye. univ. 1435); Telt.: Schöneberg, Grunewald, Dahlem (H.), Steglitz (Syd., Ur. 86), Lichterfelde (Urban); Potsdam: (W. Rößler); Whav.: Rathenow (Plöttner nach Kirsch- stein, B. V.P.B. XL, 1898). Auf Juniperus sabina var. tamariscifolia Hort. Späths Baum- schulen (Sydow, Myc. march. 3128). Auf Juniperus virginiana L. „in ips. hort. bot.“ (Herb. des K. Mus. Berlin). Auf Juniperus oxycedrus L. Dahlem, Bot. Garten (H., B. V.P. B. XLIV, 1902). Auf Juniperus „tripartita“. Steglitz (Sydow, Myce. march. 2510; Ur. 87). Im Herbar des k. Bot. Museums liegen Zweige von Juni- perus sabina mit Gymnosporangium, gesammelt Mai 1901 nach im Oktober 1900 erfolgter Aussaat der Aecidiosporen durch Hennings. Ich habe große Bedenken, daß die Infektion die Folge der Aussaat ist, da diese Pilzlager sich nicht auf dem vor- jährigen, sondern nach meinem Urteil auf mindestens dreijährigem Holze befinden. Die oben gemachte Angabe über Teleutosporen auf jungen Trieben und Blättern bezieht sich auf Material aus der Umgegend von Hamburg. 3** @, confusum Plowright, Brit. Ured. 232 (1889). — Gymnosporangium sabinae etc. pro parte. — Aecidium mes- . u ee Se rn — 657 — pili de Candolle, Fl. Fr. VI, 98 (1815). — Aec. penicillatum Müll. p. p-?. — Biol.: Plowright 1. c.. Fischer, Z. f. Pflanzenkr. I, 1891, 193 u. 260. Klebahn, Ww. R. 338. — Fischer, Ured. Schweiz 385; Ber. schweiz. bot. Ges. XIV, 1904. S.646, Fig. C3. I. Peridienzelle, II. Aecidiospore, auf Crataegus oxyacantha von Bremen, kultiviertes Material, III. Teleutospore, auf Juni- perus sabina von Bremen. Heteröcisch. Aecidien auf Cydonia vulgaris Pers,., Crataegus oxyacantha L, monogyna Jacq., Mespilus ger- manica L., Sorbus torminalis Crantz, seltener auf Pirus communisL., nicht auf Cotoneaster vulgaris Lindl. (C. inte- gerrimus Medik.). Spermogonien 7—12, Aecidien 30—40 Tage nach der Infektion reifend. Teleutosporen auf Juniperus sabina L. und virginiana L, im April, aus perennierendem Mycel. Nach Infektion mit Aecidiosporen können im folgenden Frühling Teleutosporen auf den jungen Juniperus-Trieben auftreten. Fischer (Myec. Cbl. I, 1912) impfte kürzlich eine Form des G. confusum auf Crataegus (wohl oxyacantha) und darauf gepfropfte Mespilus germanica. Es wurde nur Crataegus infiziert. Dies weist vielleicht auf eine gewisse Spezialisierung des Pilzes oder auf eine abweichende Empfänglichkeit von Mes- pilus hin; insbesondere aber ist zu folgern, daß die beiden Pfropf- symbionten sich hinsichtlich ihrer Empfänglichkeit nicht gegen- seitig beeinflussen. Crataegomespilus Asnieresii (Periklinal- chimäre) wurde durch die Mespilusepidermis hindurch infiziert'). Spermogonien oberseits in der Mitte der Blattflecken, halb- kugelig, eingesenkt, oben kegelförmig vorragend, etwa 100 u breit, 110 w hoch. — Aecidien auf gelben, teilweise rot werdenden Flecken der Blätter, die nach unten wenig anschwellen, unterseits hervorbrechend;; mitunter auch auf den Früchten. Peridie anfangs konisch, später zylindrisch, am Scheitel geöffnet, bis ziemlich weit hinunter faserig zerschlitzt, etwa 2 mm lang hervorragend; Durch- messer '/ı mm. Peridienzellen 18—24 « tief, mit dünner Außen- wand und stark verdiekten Innen- und Seitenwänden. Innenwand ') Weitere Untersuchungen über das Verhalten der Gymnosporangium- Arten zu den Chimären und Bastarden ihrer Wirte führte auf Veranlassung von E. Fischer Gertrud Sahli aus, s. Mycol. Cbl. III, 1913, 10. Vgl. auch Fischer, Z. f. Bot. II, 1910, 762. Kryptogamenflora der Mark Va. 42 — 658 — mit feinen, kurzen, längsverlaufenden Linien und Höckern, Seiten- wände mit kräftigen, länglichen, quer und schräg über die Fläche verlaufenden Höckern und Leisten. Sporen unregelmäßig kugelig bis stumpf polyödrisch, 21—29:17—21 u; Membran 2,5—3 u dick, blaß bräunlich, gleichmäßig und sehr fein warzig, Warzenabstand kaum 1 u; mit mehr als 6 Keimporen. — Teleutosporenlager wie bei G. sabinae anfangs polster- förmig, dunkelbraun, beim Aufquellen unregelmäßig konische, am Scheitel abgestumpfte Lappen von gelbbrauner Farbe bildend; auch in der Größe mit G. sabinae im wesentlichen überein- stimmend. Sporen oval, fast stets nach unten, mitunter auch nach oben kegelförmig verjüngt, häufiger oben abgerundet, zum Teil mit 2—3 u dicker brauner Wand, 37—42 : 22 —26 u (eig. Mess.), zum Teil mit dünner, nur 1 u dicker, farbloser Wand und zugleich meist etwas länger und schmäler; dazwischen alle Übergänge. Membran am Scheitel nicht verdickt (nach Fischer u. eig. Beob.). Die Aecidien, äußerlich denen von G. clavariaeforme sehr ähnlich, unterscheiden sich durch die Struktur der Seitenwände der Peridie. — Die Teleutosporen sind von denen des G. sabinae kaum verschieden; die obere Zelle ist (nach Fischer und eig. Beob.) bei G. sabinae etwas mehr spitz zulaufend, bei G. con- fusum mehr gerundet; an dem mir vorliegenden Material sind die braunen Sporen bei G. sabinae größer und diekwandiger. Aeeidien: Auf Mespilus germanica L. Berlin: Bot. Garten (M., H.; Sydow, Myc. march. 1429); Telt.: Steglitz, Metz’ Baumschulen (H.; s. auch Syd., Ured. 148). a Auf Cydonia vulgaris Pers. Telt.: Steglitz (Sydow, Mye. march. 2648). Auf Crataegus oxyacantha L. Telt.: Steglitz, Metz’ Baumschulen (H.), Gr. Lichterfelde (Sydow, Myce. march. 3812, auf Früchten). — Hierher anscheinend: Berlin: Botan. Garten (Pippow); Telt.: Wannsee (Benda; M.). Ferner nach Magnus, B. V.P.B. XXXIV, 1892: Sydow, Myc. march. 830, 1703 und Ured. 134. Auf Crataegus monogyna Jacq. Lichterfelde (M., nach B. V.P. B. XXXIV, 1892; ef. Sydow, Mye. march. 1703). Auf Crataegus grandiflora K. Koch. Berlin: Botan. Garten (H.; hierher anscheinend Sydow, Myc. march. 1904); Telt.: Steglitz, Baumschulen (M.; hierher vielleicht Syd., Ur. 149). — 659 — Auf Crataegus pinnatifida Bunge = pentagyna W.etK. Telt.: Steglitz (Syd., Ur. 199, anscheinend hierher). Auf Crataegus tanacetifolia Pers. Telt.: Steglitz (Sydow, Mye. march. 2649, anscheinend hierher). Teleutosporen (Zugehörigkeit nicht experimentell erwiesen): Auf JuniperussabinaL. Telt.: Gr. Lichterfelde (Syd.), Steglitz (M.; Sydow, Mye. march. 2921). Auf Juniperus „tamariscina* (tamariscifolia Hort.?). Berlin: Botan. Garten (Bolle), Leipziger Platz (M.), Insel Scharfenberg (Bolle). Gruppe des G. tremelloides R. Hartig, Lehrb. d. Baumkr. S. 55 (1882)'). — Lit.: Dietel, Forstl. nat. Z. 1895, 346. Fischer, Hedw. XXXIV, 189. 4a. G. ariae-tremelloides Klebahn, Z. f. Pflanzenkr. XVII, 1907, 138. — Biol.: Hartig, Lehrb. d. Baumkrankh. S. 55 (1882). Fischer, Entw. Unt. 85; Ured. Schw. 388; Cbl. Bact. 2, XXVIII, 1910, 143.. Klebahn, Ww. R. 5349—351; Kult. XIII, 137 (2. £. Pflanzenkr. 1907). — Roestelia- penicillata (Müller) Fries, Summa 510. Aecidium penicillatum Persoon in Gmelin, Syst. II, 1472. ILycoperdon penicillatum Müller, Fl. Dan. (1777—82) t. 839. S. 646, Fig. C4a. I. Peridienzelle, II. Aecidiospore, auf Sorbus aria, III. Teleutospore, auf Juniperus communis von Erfurt. Heteröcisch. Aecidien auf Sorbus aria Crantz, nach Fischer auch auf S. chamaemespilus Crantz, S. aria X aucuparia (= hybrida Koch) und S. ariaxX torminalis (= latifolia Pers.), sich langsam entwickelnd, erst im September reifend. Spermogonien 14 Tage nach der Infektion. Auf Sorbus torminalis Crantz können Spermogonien entstehen, es folgen ihnen aber keine Aecidien. Sorbus aucuparia, S. fennica, Crataegus, Mespilus, Cydonia, Amelanchier, Pirus com- munis und Pirus malus werden nicht infiziert. Teleutosporen auf (stärkeren) Zweigen von Juniperus communis L., aus per- ennierendem Mycel, im April, gleich nach der Reife keimend. ') Der Name G. tremelloides findet sich zuerst bei A. Braun, Bot. Zeit. 1867, 94; doch läßt sich auf Brauns Angaben die Species nicht be- gründen. 49* — 660 ° — Bei gleichzeitiger Aussaat der Sporidien auf Sorbus aucu- paria und darauf gepfropfte S. aria wurde nur S. aria infiziert, ein Beweis, daß die Pfropfsymbionten einander hinsichtlich der Empfänglichkeit nicht gegenseitig beeinflussen (Fischer, Mycol. Cbl. 1,1912). Spermogonien oberseits in der Mitte der Flecken, fast kugelförmig eingesenkt, oben kegelförmig vorragend, ca. 150 w breit, 170 u hoch. — Aecidien auf gelben, später roten oder rotbraunen, stark anschwellenden (bis 3 mm dicken) Flecken der Blätter unterseits hervorbrechend. Peridie bis 3 mm hervorragend, anfangs zylindrisch, später oben und oft bis zum Grunde in schmale Fasern zerschlitzt, Durchmesser /a—1 mm. Peridien- zellen 31—35 u tief, von geringer Breite, mit stark verdickten Innen- und Seitenwänden,; Innenwände mit schmalen, längsver- laufenden, anastomosierenden und spindelförmige Zwischenräume zwischen sich lassenden Leisten, Seitenwände mit breiten, quer oder schräg verlaufenden, unter sich mehr oder weniger parallelen, dicht gestellten Leisten, die von der Innenfläche ausgehend nicht über die ganze Seitenfläche reichen, und einzelnen dazwischen gelegenen rundlichen Höckern. Sporen meist rundlich bis poly- edrisch, seltener etwas länglich, 30—39:25—30 u. Membran derb, etwa 4 u dick, braun, in der äußersten sehr dünnen Schicht fein und gleichmäßig warzig (Warzenabstand weniger als 1 u), im übrigen homogen, mit 6—8 über die Oberfläche verteilten Keim- poren. — Teleutosporenlager trocken flache, braune, bis '/s cm breite, bis 2 cm lange, 0,1—0,2 em hohe Polster bildend, im ge- quollenen Zustande orangefarben, vom Anheftungspunkte aus muschel- oder schüsselförmig sich ausbreitend. Sporen nur an der Oberseite und am Rande der Lager, 35—60 : 21—30 u (38 bis 50:20—28 u nach eig. Mess.), teils mit dunkelbrauner bis 2,5 # dicker Membran, zugleich meist kürzer und breiter, teils dünnwandig (1 u), heller, länger und schmäler; beide Zellen stumpf kegelförmig, die obere meist verjüngt, oft fast konisch, aber am Scheitel selten und bei den Keimporen nie vorgezogen, häufig oben gerundet, ohne Membranverdickung am Scheitel und ohne scheitelständigen Keimporus, mit 7—9 u dicken, sehr langen, farblosen Stielen. Membranen glatt (nach Fischer u. eig. Beob.). Ur — 661 — Sydow hat in Myc. march. Nr. 1816 Aecidien auf Sorbus aria aus- gegeben, die auf einem einzigen Baume bei Lichterfelde gesammelt sein sollen. Falls hier nicht ein Irrtum vorliegt, wäre dieses Vorkommen sehr bemerkens- wert. Im übrigen ist der Pilz in der Provinz bisher nicht beobachtet worden. — Außerhalb des Gebiets: Arnstadt in Thüringen (Bauke 1873 in Herb. Magnus), Reinsberge bei Arnstadt (Diedicke, Material zu meinen Versuchen). 4b. G. mali-tremelloides Klebahn, Z. f. Pflanzenkr. XVII, 1907, 138. — Biol.: Rostrup, Meddel. bot. Foren. Kjöbenhavn II, 1888, 85. Nawaschin, Script. bot. Hort. Petrop. 1888, 177. Vgl. G. ariae-tremelloidess — Aecidium mali Schum., Enum. pl. Saell. 222. Heteröcisch. Aecidien auf Pirus malus L., Teleutosporen auf Juniperus communisL., nach Rostrup und Nawaschin. Da wiederholte Versuche von Fischer und mir selbst ergeben haben, daß G. ariae-tremelloides auf Pirus malusL. keinen Erfolg hervorruft, so muß der von Rostrup und Nawaschin untersuchte Pilz einer andern, mindestens biologisch verschiedenen Spezies angehören. Derselbe, bisher nur aus Dänemark und Rußland bekannt, bedarf genauerer Untersuchung'). Gruppe des G. juniperinum (Linne) Fries, Syst. Myc. III, 506 (1829). Sch. 358. W. 234. P. 235. 5a.* G. (aucupariae-) juniperinum?). Biol.: Örsted, Overs. Vid. Selsk. Forh. 1866, 192. v. Tubeuf, Arb. Biol. Abteil. K. ') Nach Arthur (Mycologia IV, 1912, 57) würden zu G. tremelloides Htg. auch Teleutosporen auf Juniperus sibirica Burgsd. mit Aecidien auf Sorbus americana Marsh. gehören. Arthur nennt diesen Pilz G. juniperinum (L.) Mart. Ob es sich um den Pilz 4a, um 4b oder um noch eine weitere Form handelt, ist einstweilen nicht ersichtlich. ?) Arthur (Mycol. I, 1909, 241) nennt den bisher als G. juniperinum bezeichneten Pilz G. cornutum (Pers.), weil Kern (Science XXVII, 1908, 931) gezeigt habe, daß der Name Tremella juniperina L. dem G. tre- melloides Hartig zukomme. Beweisende Tatsachen werden an der zitierten Stelle von Kern nicht mitgeteilt. Ich möchte überhaupt bezweifeln, daß es möglich sei, sicher festzustellen, welche der zahlreichen ähnlichen, jetzt unter- schiedenen Formen Linne unter Tremella juniperina verstanden hat. Es ist auch für die Wissenschaft ziemlich gleichgültig, und man sollte ver- meiden, ohne zwingende Notwendigkeit neue Verwirrungen in die an sich schon genügend verworrene Nomenklatur zu bringen. Gesundheits-Amt II, 1901, 177. Klebahn, Kult. X, 47 u. XII, 79 (Z. f. Pflanzenkr. XII, 1902, 151 u. XV, 1905, 79). Fischer, Zeitschr. f. Bot. I, 1909, 683; II, 1910, 753; Arch. sc. phys. et nat. XXIV, 1907. Arthur, Mycologia II, 1910, 230. — Morph. ete.: Dietel, Forstl.-nat. Z. 1895, 346. Fischer, Hedw. XXXIV, 1895, 1; Ur. Schw. 391. — Cytol.: Sappin-Trouffy, Le Botaniste V, 1896/97. — Weitere Lit. s. Klebahn Ww. R. 345 und Fischer (1909). — Tremella juniperina Linne, Spec. plant. 1. ed., 1157 (Rees, Abh. nat. Ges. Halle XI, 1869, 27 zitiert nach Link: Linne, Spec. pl. 1625). — Gymnosporangium conicum Hedw. f., Fung. ined. t. 2 in de Candolle, Fl. Fr. II, 216 (1805) p.p. Rees, Abh. nat. Ges. Halle XI, 1869, (27). — Aecidium cor- nutum Gmelin in Linn., Syst. nat. II, Nr. 1472. — Roestelia eornuta Fries, Summa 510. S. 666, Fig. C5a. 1. Peridienzelle, II. Aecidiospore, auf Sorbus aucu- paria, III. Teleutospore, auf Juniperus communis, sämtlich von Jena. Heteröcisch. Aecidien auf den Blättern von Sorbus aucu- paria L., auch auf S. americana DC. und S. hybrida Koch (= aucuparia X aria), nicht auf Amelanchier vulgaris Moench, etwa im August reifend. Teleutosporen auf kleineren Zweigen und auf Nadeln von Juniperus communis L., J. nana Willd. (nach v. Tubeuf), J. sibirica Burgsd. (nach Arthur), aus peren- nierendem Mycel, im April und anfang Mai, gleich nach der reife keimend. — Spermogonien 8—9 Tage, Aecidien 45—50 Tage, erste Teleutosporenlager bereits ®/ı Jahr nach der Infektion er- scheinend, letztere zuerst auf den Blättern. Spermogonien oberseits in der Mitte der Blattflecken, unten halbkugelig eingesenkt, oben kegelförmig hervorragend, etwa 110 u breit und hoch. — Aecidien auf anfangs gelben, später roten, oft gelb gerandeten Flecken der Blätter, die verhältnismäßig wenig anschwellen, unterseits hervorbrechend; Peridie meist lang horn- förmig, zylindrischh am Scheitel anfangs konisch zugespitzt und geschlossen, später geöffnet, aber am Rande wenig oder gar nicht zerschlitzt, 3—4 mm lang, Durchmesser bis !/s mm; Peridienzellen 31—35 u tief, mit stark verdickten Innen- und Seitenwänden; Innenwand mit feiner höckeriger Skulptur, Seitenwände mit mehr oder weniger dicht stehenden länglichen Höckern oder ganz kurzen Leisten besetzt, welche schräg querüber verlaufen. Sporen un- — 663 — regelmäßig kugelig bis stumpf polyedrisch; Membran 2,5—3 u dick, blaßbraun, außen feinwarzig, stellenweise feiner, stellenweise gröber, Warzenabstand ungefähr 1... Keimporen mehr als 6. — Teleutosporenlager polsterförmig, auf den Nadeln klein, auf dünnen Zweigen größer, doch wohl in der Regel kleiner bleibend als die von G. tremelloides, naß ähnlich wie bei G. tre- melloides zu muschelartigen Massen aufschwellend. Sporen oval, 31—52 : 21—30 u (35—44:18—24 u n. eig. Mess.), beid- endig abgestumpft konisch, über jedem Keimporus und oft auch am Scheitel mit breiter farbloser Papille, teils mit dickerer (ca. 2 u), bräunlich gefärbter, teils mit dünnerer, farbloser Wand; einer der Keimporen häufig am Scheitel (nach Fischer und eig. Beob.). Die Sporen sind etwas kleiner, ihre beiden Zellen mehr kegel- förmig verjüngt als bei G. tremelloides, wo die Sporen im ganzen runder sind. Vergl. auch Dietel, Forstl. nat. Zeitschr. 1895, 346. Aecidien: Auf Sorbus aucuparia L. Berlin: Zoolog. Garten (1852); Temp.: Templin (H. u. Lindau, B. V.P.B. XXXVI, 1894); Ang.: Werbellinsee, Hubertusstock, in Kiefernwäldern, gemein (H.); Obbar.: Straußberg (Poever- lein); Niedbar.: Tegel (Flörke, Eichelbaum, Sydow, Myc. march. 428), Finken- krug (M.), Lanke (M.), Müggelsee bei Rahnsdorf (H.), Pankow (M., B. V.P. B. XXXIV, 1892), Eggersdorf (Nitardy); Telt.: Steglitz (M., 1. c.), Nonnen- heide (E. Gerber), Tegel (M.); Pots.: Potsdam (M., 1. e.); Rupp.: Rheinsberg, Bubrok, Menz (U. Dammer), Neuruppin (Warnstorf, B. V.P.B.XXXV, 1895; Oprig.: Triglitz (J.), Redlin (J.); Fried.: Driesen (Lasch, Spermogonien als Sphaeronema sorbi Lasch Mscr.); Landsb.: Tamseler Heide (Vogel); Leb.: Buckow (M., B. V.P.B. XXIX, 1887). Teleutosporen: Auf Juniperus communis L. Niedbar.: Tegel (Sydow, Myc. march. 140), Spreeheide bei Rüdersdorf (M.), Rahnsdorf (Sydow, Myc. march. 4742); Ohav.: Finkenkrug (M., B. V.P. B. XXXIV, 1892); Rupp.: Menz (M., 1. c.); Landsb.: Tamseler Heide (Vogel); Frankfurt: Buschmühle (H., B. V.P.B. XXXVII, 1895). 5b. G. amelanchieris Ed. Fischer, Zeitschr. f. Bot. I, 1909, 711, s. auch Archives d. scienc. phys. et nat. 4, XXIV, 1907. Heteröcisch. Aecidien auf Amelanchier ovalis Med. — Amelanchier vulgaris Moench = Aronia rotundifolia Pers.), nicht auf Sorbus aucuparia L., S. aria Crantz, S. tor- minalis Crantz, Amelanchier botryapium DC, Aronia — 664 — nigra Koehne. Teleutosporen an den Zweigen, seltener auf den Blättern von Juniperus communis L. und J. nana Willd. — Spermogonien 10 Tage, Aecidien 55—60 Tage, Teleutosporen erst 1°/a Jahre nach der Infektion sichtbar werdend, letztere meist zuerst auf den Achsenteilen. Der Teleutosporenpilz fruktifiziert erst, wenn das Mycel die Blattpolster und die Achsen erreicht hat. Morphologisch dem Gymnosporangium juniperinum fast völlig entsprechend. In den Aecidien und Aecidiosporen ist kein Unterschied gefunden. Die Teleutosporen sind, soweit sie keinen endständigen Keimporus haben, mehr abgerundet als die entsprechenden von G. juniperinum, und das papillenartige Vorspringen der Membran über den mitunter vorkommenden end- ständigen und den seitenständigen Keimporen ist nicht so aus- geprägt, wie bei G. juniperinum. Auch scheinen die Sporen ein wenig größer zu sein. Die beiden Formen stehen also an der Grenze zwischen biologischen und morphologischen Arten (nach Fischer). Der Pilz scheint eine südliche Form zu sein. Da die Nährpflanze nur angepflanzt, erst in Thüringen wild, vorkommt, ist sein Vorkommen in der Provinz zweifelhaft. 5c. 6. torminali-juniperinum Ed. Fischer, Zeitschr. f. Bot. II, 1910, 759. Heteröcisch. Aecidien auf Sorbus torminalis Crantz und auf S. latifolia (Lam.) Pers. [= $. aria X torminalis], nicht auf Sorbus aucuparia L., S. aria Crantz, Amelanchier ovalis Med. Morphologisch die Unterschiede zwischen G. juniperinum und G. amelanchieris überbrückend, G. juniperinum näher stehend. Keimporus, namentlich an der unteren Zelle, häufig stark vorgezogen; am Scheitel tritt nicht gerade häufig ein Keim- porus auf. Sporenscheitel ohne Keimporus ebenso häufig gerundet wie verjüngt (nach Fischer). Vorkommen in der Provinz nicht festgestellt. Aecidienflecke auf Sorbus torminalis habe ich wiederholt im Forst bei Jena (Thüringen) beobachtet, allerdings wegen zu früher Jahreszeit keine reifen Aecidien. 3. Unterfamilie: Phragmidieen. Teleutosporen frei, zwei- bis mehrzellig, Zellen eine Reihe bildend oder in Form eines Dreiecks angeordnet. Sporidien fast — 665 — kugelig. Uredosporen in der Regel vorhanden, oft mit Para- physen. Aecidien ohne Peridie (caeomaartig), mitunter mit Paraphysen. Alle Phragmidieen leben auf Rosifloren. Übersicht der Gattungen. 1. Teleutosporen zweizellig . . . . » 2... 1. @ymnoconia. 2. Teleutosporen drei- und mehrzellig, Zellen in einer Reihe. a) Stiele deutlich abgesetzt, unten oft verdickt. Sporenmembran stark verdickt, dunkel gefärbt. Keimporen 2—4, in der Mitte der Seitenwand gelegen. Aecidien und Uredo mit Paraphysen ae 2. Phragmidium. b) Stiele nicht deutlich abgesetzt, Sporen in dieselben über- gehend. Membran wenig verdickt, dunkel oder hell. Keim- poren 1—2, nahe unter den Querwänden gelegen. Aecidien und Uredo mit Paraphysen . . . ... 3. Xenodochus. c) Stiele nicht abgesetzt. Membran farblos, in jeder Zelle nach oben dicker. Keimporen nahe unter den Querwänden. Uredosporen ohne Paraphysen. . . . . 4. Kuehneola. 3. Teleutosporen dreizellig, Zellen in Form eines Dreiecks ange- Be ee. D.. Triphragmium. 1. Gattung: G@ymmoconia Lagerheim, Tromsö Mus. Aarshefte XVI, 1893, 140. Name von yvuvos nackt und xovia Staub. Spermogonien kegelförmig. Aecidien caeomaartig, ohne Peridie, auch nicht von Paraphysen umgeben. Teleutosporen zweizellig, pucciniaartig. Die Gattung ist nach der Beschaffenheit der Teleutosporen von Puceinia kaum zu trennen, schließt sich aber durch die caeomaartigen Aecidien und das Vorkommen auf Rosaceen an die Phragmidieen an. 1.** G. Peckiana (Howe)'). — Biol.: Burrill, Parasitie fungi of Illinois, Part. I, 178 u. 221. Lagerheim, Hedw. 1889, 110. Oudemans, Hedw. 1891, 178. Newcombe, Journ. of Mye. VI, 1) Der älteste Name der Caeomaform ist Caeoma interstitiale 1820, der älteste Name der Teleutosporenform Puccinia Peckiana 1872. Die Wahl des Speciesnamens hängt davon ab, ob man den Namen der Neben- fruchtform entscheiden läßt oder nicht. ©. Gymnosporangium Fig. 5. D. Gymnoconia. E. Phragmidium Fig. 1—7. — 667 — 1891, 106. Clinton, Illinois Agr. Exp. Stat. Bull. 29, 1893, 274 (mit umfangreichem Literaturverzeichnis). Tranzschel, Hedw. 1893, 257—259. Liro, Act. Fenn. XXIX, 1907, Nr. 7, 57. — Cytol.: Christman, Bot. Gaz. XXXIX, 1905. Olive, Ann. of Bot. XXII, 1908. Kurssanow, Z. f. Bot. U, 1910, 81—93. — Gymnoconia interstitialis (Schlecht.) Lagerheim, Tromsö Mus. Aarshefte XVI, 1893, 140!) Fischer, Ur. Schw. 398. — Puc- cinia Peckiana Howe, 23. Rep. Bot., N.-Y. State Museum, 57 (1872)'). — Caeoma interstitiale Schlechtendal in Ehrenberg, Horae physicae Berolinenses 1820, 96, s..Oudemans, Hedw. 1891). — Aecidium nitens Schweinitz, Syn. fung. carol. 1822, 69, Nr. 458. S. 666, Fig. D1. I. Caeomaspore auf Rubus canadensis aus Sydow, Mye. march. 4315, 11.—IV. Teleutosporen auf R. villosus aus Bartholomew, Fung. eolumb. 2568. Gymnoconiopsis: Spermogonien, Caeoma und Teleuto- sporen auf Rubus-Arten (R. canadensis L., occidentalis L,, strigosus Michx., triflorus Richards, villosus Ait., areticus L., saxatilis L., trivialis Michx., hispidus L... Zusammen- gehörigkeit der Sporenformen von Tranzschel nachgewiesen. Spermogonien in: April oder Mai, Caeoma 2—3 Wochen später, aber mitunter auch noch im Herbst beobachtet. Caeomamycel perennierend; es durchzieht ganze Sprosse und läßt sich bis in die unterirdischen Teile verfolgen (Newcombe, Clinton); auf R. arcticus und saxatilis ruft es mitunter Deformationen hervor, so daß die Blätter kleiner und bleicher sind. Teleuto- sporen auf lokalisiertem Mycel, im Herbst oder zeitig im Frühjahr keimend und anscheinend die unterirdischen Sproßanlagen in- fizierend. Die Teleutosporen werden oft nur spärlich gebildet, während das Caeoma verheerend auftritt; v. Lagerheim ver- mutet Selbstreproduktion des Caeomas. Spermogonien kegelförmig. — Caeomalager !'/s—1'/; mm groß, meist die ganze Unterseite der Blätter besetzend, anfangs epidermisbedeckt, später von der emporgehobenen Epidermis um- geben, ziemlich unregelmäßig geformt, in ihrer Gestalt durch den Verlauf der Blattrippen bestimmt. Peridie fehlend. Sporen ellip- soidisch, 20—30 : 17—25 u. Membran 1,5—2 u dick, farblos, )S. S. 669. — 668 — in der Außenschicht sehr zierlich und deutlich feinwarzig, Warzen- abstand reichlich 1 «. Inhalt orangegelb (nach Dietel u. eig. B.). — Teleutosporenlager blattunterseits auf gelblichen, nicht scharf begrenzten Flecken, zerstreut, nicht zusammenfließend, klein, schwarzbraun, teilweise von der Epidermis bedeckt. Sporen von veränderlicher Gestalt, meist kurz spindelförmig, 35—45 : 15—28 u, am Scheitel verjüngt, an der Querwand sehr schwach eingeschnürt, untere Zelle da, wo der Keimporus liegt, oft vor- gezogen. Membran dünn, von ziemlich gleichmäßiger Stärke, über den Keimporen und in deren Umgebung mit 1—6 kleinen hyalinen Papillen, oberer Keimporus scheitelständig, der untere zwischen Stiel und Querwand, bald höher bald tiefer gelegen. Stiel farblos. Sporen abfällig (nach v. Lagerheim, nach der Form auf R. arcticus; die Formen auf R. villosus und oceidentalis sollen etwas ab- weichen. Auf Rubus canadensis L. Berlin, Späths Baumschulen (Sydow, Myc. march. 4315; nur Caeoma). Das Hauptverbreitungsgebiet des Pilzes ist Nordamerika, wo er ein gefürchteter Parasit ist. Er ist außerdem in Schweden, der Schweiz, Rußland und Sibirien beobachtet worden, hier auf R. arcticus oder R. saxatilis. Für Bayern gibt ihn Allescher an (Bot. Cbl. XXXVI, 1888, 287). Meist ist nur die Caeomaform gefunden worden Die Teleutosporen können aber leicht übersehen werden. Fischer erwähnt sie von zwei Stellen in der Schweiz, und es scheint, als ob der Pilz dort einheimisch ist. In dem oben genannten Funde von Berlin dürfte es sich wohl um Einschleppung mit der Kulturpflanze handeln. 2. Gattung: Phragmidium Link, Spec. II, 84. Name von goayuos Zaun, Fachwerk, septum, und tdsog eigen, dem einzelnen angehörig. Spermogonien flach, anscheinend stets zwischen Epidermis und Kutikula gebildet. — Aecidien caeomaartig, ohne Peridie, von einem Kranze bogenförmig einwärts gekrümmter Paraphysen umgeben. Sporen in kurzen Ketten mit Zwischenzellen, mit farb- loser Membran und zahlreichen Keimporen. — Uredolager meist von Paraphysen umgeben, selten mit Peridie'). Sporen einzeln abgeschnürt, mit zahlreichen Keimporen. — Teleutosporen aus drei oder mehr, seltener nur aus zwei in einer Längsreihe stehenden ') Phr. gracile, cf. Dietel, Hedw. XLIV, 331. ” zZ — 669 — Zellen gebildet, mit stark verdickter, dunkel gefärbter, eigen- tümlich geschichteter und meist außen mit Warzen oder Papillen versehener Membran und mit langem farblosem, unten oft ver- dicktem, deutlich abgesetztem Stiel; soweit bekannt, nach der Überwinterung keimend. Keimporen 2—4 in jeder Zelle, etwa in der Mitte der Seitenwand, nicht oben. Sporidien kugelig. Die Teleutosporen entstehen nach Dietel (Ann. mycol. X, 1912, 205) durch Aufteilung des Inhalts einer Mutterzelle in eine größere oder kleinere Zahl von Portionen. Vgl. Kuehneola. Übersicht und Bestimmungstabelle. 1. Auf Rubus-Arten. a) Auf Rubus idaeus. Teleutosporen meist 7—B8zellig, am Scheitel mit Papille oder pfriemlicher farbloser Spitze. I.“ Phr. rubi idaei. b) Auf andern Arten. a) Teleutosporen meist 4zellig, mit stumpfer Papille. Uredo- und Aecidiosporen sehr entfernt stachelwarzig. 2.“ Phr. violaceum. ß) Teleutosporen meist 6zellig, mit pfriemlicher Spitze. Uredosporen dichtwarzig. aa) Aecidiosporen mit plattenförmigen Warzen. 3.* Phr. rubi. ßß) Aecidiosporen mit Stacheln . . .4. Phr. saxatile. 2. Auf Rosa Arten. a) Teleutosporen meist 6—8zellig, nach oben verjüngt. Aeecidio- sporen mit locker stehenden Stacheln. 5.* Phr. subcorticium, Phr. rosae pimpinellifoliae. b) Teleutosporen 5—6zellig, am gerundeten Scheitel mit scharf abgesetzter Spitze. Aecidiosporen mit dicht stehenden groben Warzen . . SE SEEEPhr: (tüberculatum: c) Teleutosporen aus 8-13 niedrigen Zellen gebildet, oben in eine nicht scharf abgesetzte Spitze verjüngt. Aecidiosporen mit mäßig locker stehenden Stacheln. 7.** Phr. fusiforme. 3. Auf Sanguisorba minor. Teleutosporen meist 4zellig, am Scheitel mit Papille oder kurzem Schnabel. Aecidiosporen ziemlich feinwarzig. 8.* Phr. sanguisorbae. — 610 — 4. Auf Potentilla-Arten. a) Teleutosporen meist 5— 6zellig, mit schwach entwickelter Papille oder ohne dieselbe. Uredo- und Aeecidiosporen mit feinen, locker stehenden Warzen. . 9.* Phr. potentillae. b) Teleutosporen meist 4zellig, am Scheitel gerundet, ohne Papille. Uredo- und Aecidiosporen mit breiten Warzen. 10.“ Phr. fragariastri. 1. Auf Rubus-Arten. 1.“ Phr. rubi idaei (Pers) Karsten, Myc. Fenn. IV, 52 (1879). — W. 231. Sch. 355. P. 226. Fischer, Ur. Schw. 240. — Biol.: Rathay, Verh. zool.-boot. Ges. XXXI, 1881, 11. Kle- bahn, Kult. XIII, 142. — Uredo rubi idaei Persoon, Observ. myc. II, 24 (1799). — Pucecinia rubi idaei de Candolle, Fl. Fr./V, BEE VIr 1815). S. 666, Fig. El. I. Aecidiospore (kultiviertes Material), II. Uredo- spore, III. Teleutospore (nur *,) auf Rubus idaeus, von Triglitz. Autoeuphragmidium, auf Blättern von Rubus idaeusL. Die Teleutosporen keimen nach der Überwinterung und bringen Caeoma-Aecidien hervor, aus den Caeomasporen entstehen Uredo- lager (eigene Versuche 1906) Das Vorkommen auf andern Arten (R. odoratus, strigosus, corylifolius, oceidentalis) bedarf weiterer Prüfung. Spermogonien der Epidermis aufgesetzt, flach kegelförmig, ca. 60 w breit, 20—25 u hoch, auf der Blattoberseite. — Cae- oma-Aecidien auf der Blattoberseite, in einem kleinen Ringe von kaum 1 mm Durchmesser, der mitunter zusammenfließt, um eine Spermogoniengruppe, der unterseits mitunter ein Aecidium entspricht, angeordnet, von keulenförmigen, einwärts gebogenen Paraphysen, deren Membran am Scheitel kaum verdickt ist, um- geben. Sporen ellipsoidisch oder eiförmig, 21—24:18 u. Mem- bran farblos, 2—3 u, mit schr locker stehenden, kräftigen Stachel- warzen (linsenförmigen Scheibehen mit Stachelspitze) besetzt; Warzenabstand 4 u und mehr. — Uredolager auf der Blatt- unterseite, zerstreut, sehr klein, nicht viel über '/a mm groß, von dünnwandigen, keulenförmigen Paraphysen umgeben. Sporen ellipsoidisch, 15—20 : 14—16 u. Membran 2—3 u dick, farblos, mit kräftigen, ca. 3 «u voneinander entfernten kegelförmigen Stacheln — 671 — besetzt. — Teleutosporenlager auf der Blattunterseite, in lockeren, schwarzen Gruppen zerstreut, gleichfalls von Paraphysen umgeben. Sporen 80—135 : 23—85 u, 6—10, meist 7—8zellig, walzenförmig, an den Zellgrenzen nicht eingeschnürt, am Scheitel gerundet oder verjüngt, papillenförmig vorgezogen oder mit farb- losem, pfriemlichem Spitzchen versehen, an der Basis abgerundet. Zellen ungefähr von gleicher Länge, die oberste meist etwas länger, jede mit 3 Keimporen. Membran dick, dunkelbraun, mit farblosen Warzen. Stiel länger als die Spore, farblos, unten stark verdickt. Auf Rubus idaeus L. Berlin: (Thümen, Myc. univ. 948; Sydow, Mye. march. 75), Botan. Garten (H.), Schlachtensee (Zopf), Jungfernheide (Potoni£); Ang.: Oderberg (Peters); Niedb.: Birkenwerder (H.), Börnicke (Eichelbaum), Saatwinkel (Syd.); Charlottenburg: Schloßgarten (M.); Telt.: Zehlendorf (Sydow, Myc. march. 234), Wannsee (M.); Pots.: Potsdam (M., H.); Ohav.: Finkenkrug (M.); Whav.: Rathenow u. Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz (J.), Meyenburg (J., B. V.P.B. XXXIX, 1897); Wprig.: Lenzen (J., B. V.P. 1899); Landsb.: Marienspring (Sydow, Mye. march. 2925); Tamsel (V.). — Muskau (Lauche). 2.* Phr. violaceum (Schultz) Winter, Pilze 231 (1884). — Schroeter, Pilze 353. P. 223. Fischer, Ur. Schw. 416. — Lit.: J. Müller, Landwirtsch. Jahrb. 1886, 732. Vleugel, Svensk. Bot. Tidskrift I, 1908, 129. Blackman, Ann. of Bot. XVIII, 1904. Klebahn, Kult. XIII, 141; XIV, 353. — Puceinia violacea Schultz, Prodr. Fl. Starg. 459 (1819). S. 666, Fig. E2. I. Aecidiospore (nach kultiviertem Material), IT. Uredo- spore, beide nebst stärker vergrößerter Stachelwarze dargestellt, III. Teleuto- spore (nur ®/,), von Stickenbüttel bei Cuxhaven. Autoeuphragmidium, auf den Blättern von Rubus- Arten. Caeoma-Aecidien im Frühjahr (Juni), später Uredo- und Teleuto- sporen, letztere nach der Überwinterung leicht keimend. Sporidien- keimschläuche in die Rubus-Blätter eindringend, Spermogonien und Caeomalager hervorrufend. Um die Nährpflanzen festzustellen, habe ich in den Jahren 1907, 1910 u. 1911 Infektionsversuche angestellt, und zwar mit Pilzen, die in der Nähe von Cuxhaven, allerdings nicht genau an derselben Stelle, gesammelt waren. Das Ergebnis ist, daß die meisten Gruppen der Rubus-Arten, die von den Systematikern unterschieden werden, Nährpflanzen des Pilzes enthalten; nur die Caesii und Corylifolii scheinen im allgemeinen gegen den Pilz Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle rubi immun zu sein. zugleich 672 mit den Versuchsergebnissen über Phr. Kuehneola albida zusammengestellt. und Herkunft des Materials a—c Sticken- büttel(Cuxhaven) d Triglitz e—hı Stieken- büttel || Beobachtungen Phragmidium violaceum 1907 a von Vleugel Eigene Versuche 1910 b 1911 c Beobachtungen von Vleugel Eigene Versuche 1906 d 1910 f Phragmidium rubi 1911 [23 Kae: neola albida Eigene Suberecti fissus Lindley plicatus Weihe et Nees holsatieus Erichsen hypomalacus Focke a +! Silvatiei villicaulis Koehler gratus Focke sciaphilus Lange macrophyllus Weihe et Nees silvaticus Weihe et Nees EE ES Fl. Fl. Fl. u: +. Sprenge- liani | Arrhenii Lange Sprengelii Weihe et Egregii | egregius Focke mucronatus Blox Fl. _Vestiti | ı vestitus Weihe et Nees N ae Herkunft des| Phragmidium . |Kueh- Materials a DE neola 2 2 2 albida a—c Sticken- 5, - 1 5 = Bine büttel(Cuxhaven) = Eigene Versuche 5 = Eigene Versuche ES d Tiiglitz == Ss Be eh Stieken- | 3 = | jo07 | 1910 | 1911 | = | 1906 | 1907 | 1910 | 1911 | 1910 nel ah eerla|e f g h Vestiti | pyramidalis IR Kaltenbach| + | +!| +| - .I1-!1-|.|1-]| + gymnosta- | | chysGenev. _ N { . |\FL|—- | — Radulae |radula Weihe| + +! —|+ | i .|-|1-| +- rudis Weihe | et Nees Dei BGE . 1-1 | - | —-1| + Apiculati | badius Focke | : | | -|—- | h | — | —- || — | —_ Glandu- | Bellardii | | losi Weihe et | | | Nees I + IR.) +41 - 1-1 - I - 1-1 + Corylifolii|) oreogiton | | | | Focke + | + _ + | _ nemorosus | Hayne | 2 N et dissimulans Lindeb. — _ _ — _ serrulatus Lindeb. — En +| + centiformis K. Friedrich- sen .I1- | -|-—-|.» Kez ++! + Ban asus mn |. | =] -I/- Fl F |] - |+l-| - Es bedeutet — erfolgreich infiziert, bez. mit Pilz behaftet, +4! reichlich infiziert, Fl. nur Blattflecken, — die Pflanze blieb immun, . es fand kein Versuch statt, bez. nicht mit Pilz behaftet. Es hat ferner Vleugel Beobachtungen im Freien und an Herbarmaterial angestellt, und danach die im folgenden genannten Nährpflanzen ermittelt. Soweit dieselben mit den von mir experi- mentell gefundenen übereinstimmen, sind sie mit einem * ver- sehen worden. Außerdem sind die Beobachtungen Vleugels, soweit dieselben Nährpflanzen in Betracht kommen, mit in die Tabelle aufgenommen: Kryptogamenflora der Mark Va. 43 — 6714 — Suberecti: R. *plicatus Weihe, sulcatus West, nitidus Weihe, montanus Wirtg., infestus Weihe (= taeniarum Lindeb.) und dessen f. umbrosus Lindeb., R. fruticosus L. Rhamnifolii: R. Lindebergii P. J. Müll., pulcherrimus Neuman, polyanthemos Lindeb. (= pulcherrimus). Candicantes: R. thyrsoideus Wimm., dessen f. velu- tinus Lindeb., f. laciniatus Weihe, R. candicans Weihe, Gelertii K. Friedrichsen. Discolores: R. discolor Weihe, macroacanthus Weihe et Nees. Silvatiei: R. *villicaulis Koehl., f. umbrosus Lindeb., f. umbratieus Lindeb., villicaulis X insularis, R. *macro- phyllus Weihe et Nees, *sciaphilus Lange f. aprica, scanicus Aresch., simulatus Müll. f. umbrosa (hierher gehörig?). Sprengeliani: R. cimbricus Focke. Egregii: R. *egregius Focke, mucronulatus Bor. (= *mucronatus Blox.), Dreyeri G. Jensen. Vestiti: R. *vestitus Weihe et Nees, *pyramidalis Kaltenb., umbraticus P. J. Müll. (= pyramidalis), macro- thyrsos Lange (= *gymnostachys Geney.). Radulae: R. *radula Weihe, f. microphyllus Lindeb,., R. *rudis Weihe et Nees. Glandulosi: R. serpens Weihe. Da die Beobachtungen Vleugels und meine eigenen eine ziemlich gute, wenn auch nicht vollkommene Übereinstimmung zeigen, so ist es nicht sehr wahrscheinlich, daß Phr. violaceum in ausgeprägt verschiedene spezialisierte Formen zerfällt. Vergl. Phr: rubı: Spermogonien auf der Blattoberseite, halbkugelig, dicht beisammen (nach J. Müller). — Caeomalager auf der Unterseite der Blätter, oberseits blasse Flecken mit dunkel violettrotem Saume hervorrufend, rundlich oder länglich, von etwa 1mm Durch- messer, einzeln oder zu wenigen in kreisförmiger Anordnung oder (nach Schroeter) langgestreckte, bis 1 cm lange Lager bildend, von nicht oder wenig gekrümmten keulenförmigen Paraphysen umgeben. Sporen in kurzen Ketten mit Zwischenzellen, rundlich oder ellip- soidisch, 19—30 : 17—24 u. Membran farblos, 3—4 u dick, mit sehr locker stehenden, sehr kräftigen Stachelwarzen besetzt, Warzen — 65 — linsenförmig mit aufgesetzter Spitze, Warzenabstand 4 bis 5 u. — Uredolager auf der Unterseite der Blätter, oberseits violettrote Flecken hervorrufend, rundlich, oft zusammenfließend. Sporen einzeln auf ihren Stielen gebildet, ellipsoidisch bis eiförmig, 25—32 : 21—24 u; Membran farblos, 3—4 u dick, mit sehr locker stehenden, sehr kräftigen, kegelförmigen Stachel- warzen besetzt, Warzenabstand 4—5 u. — Teleutosporen- lager unterseits, teilweise aus Uredolagern hervorgehend, oberseits gleichfalls violettrote oder blasse, violettrot gesäumte Flecken ver- ursachend, schwarz, meist ziemlich vorgewölbt, Durchmesser bis 1 mm und darüber. Sporen 85—110:32—35 u, 3—5-, meist 4-zellig, walzenförmig, an den Zellengrenzen wenig eingeschnürt, am Scheitel gerundet und mit stumpfer gelblicher Papille versehen, an der Basis gerundet. Zellen ungefähr gleich hoch, Membran braun, 8—10 u dick, mit zahlreichen kleinen, farblosen, vorspringenden Warzen besetzt, Keimporen 3—4. Stiel farblos, am Grunde angeschwollen, länger als die Spore. Sporidien (nach Müller) kugelig, rot (nach Fischer u. eig. Beob.). Caeoma- und Uredolager sind nur an Querschnitten oder durch Untersuchung der Sporen mit den stärksten Linsen sicher zu unterscheiden. Vleugel, der das Vorhandensein von Caeoma- lagern bezweifelt, hat vermutlich keine Schnitte gemacht. — Phr. violaceum unterscheidet sich von Phr. rubi 1. durch die größeren, violettrot umrandeten Flecken, 2. durch die größeren, mehr iso- lierten Sporenlager, 3. durch die weit entfernt stehenden Stachel- warzen der Caeoma- und Uredosporen, 4. durch die verlängerte Papille der Teleutosporen. Sehr verbreitet auf Rubus-Arten. Das natürliche Vorkommen auf den empfänglichen Arten bedarf weiterer Beachtung, da die Sammler meist die Rubus-Arten nicht bestimmt haben. Beispiele: AufRubus plicatus Weihe et Nees. Oprig.: Triglitz, Steffenshagen (J.). Auf Rubus villicaulis Koehler. Rupp.: Neuruppin (Warnstorf, B. V.P.B. XXXV, 1893); Oprig.: Triglitz, Steffenshagen (J.). Auf andern Arten: Berlin (Eysenhardt 1819); Obbar.: Eberswalde (H., B. V.P. B. XXXIX, 1897); Niedb.: Friedrichshagen, Müggelsee, Birkenwerder (H.), Tegel (M.); Telt.: Grunewald (de Bary 1852); Whav.: Rathenow (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898). 3.* Phr. rubi (Pers.) Winter, Pilze 230 (1884). — Schroeter, Pilze 353. P. 224. Fischer, Ur. Schw. 418. — Lit.: Tulasne, 43* BAREN A.S. N. 4, U, 149. J. Müller, Landw. Jahrb. 1886, 735. Sappin- Trouffy, Le Botaniste V, 1896/97. Klebahn, Kult. XII, 139; XIV, 333. Vleugel, Svensk Bot. Tidskr. II, 1908, 132. — Puc- cinia rubi Persoon, Syn. 230 (1801). S. 666, Fig. E3. I. Aecidiospore auf Rubus oreogiton, kultiviertes Material, II. Uredospore, III. Teleutospore (nur ®/,), auf R.nemorosus von Triglitz. Autoeuphragmidium, auf Rubus-Arten. Caeoma-Aecidien im Juni, später Uredo- und Teleutosporen, letztere nach der Über- winterung keimend, Sporidien die jungen Blätter infizierend und Aecidien nebst Spermogonien hervorrufend. Nach meinen in den Jahren 1906, 1907, 1910 u. 1911 mit Materialien von Triglitz und Cuxhaven ausgeführten Versuchen befällt Phr. rubi vorwiegend die Arten der Gruppen Caesii und Corylifolii und außerdem nur einige Arten aus andern Gruppen. Dieser Gegensatz zu Phr. violaceum im Verhalten ist auffällig. Das Nähere ergibt die oben mitgeteilte Tabelle. — Vleugel gibt auf Grund morphologischer Untersuchung von Exsikkaten die folgenden Arten und Formen als Nährpflanzen an: Caesii: R. *caesius L., dessen f. praecox. Corylifolii: R. pruinosus Arrh., nemorosus Arrh. (= Laschii Focke), nemorosus X acuminatus, acuminatus Lindeb. (= Laschiü) 8 ferox, corylifolius Arrh., Wahlbergii Arrh., £f. ferox. Kreuzungen von R. caesius: R. Mortensenii Fried. et Gel., R. caesius X vestitus, R. Balfourianus ß ruderalis — caesiusX vestitus?, R. caesius X radula und R. radula Weihe f. umbrosa = caesiusX radula?, R. caesius X idaeusf. subcaesius, R. caesius X egregius —= egregius- culus Friedr. Suberecti: R. plicatus Weihe et Nees (als fruticosus L.), R. glandulosus X plicatus f. apricus Wimm. Gruppe?: R. ruderalis Arrh. (Chaboisseau?, Silvatici). Der Stern (*) bedeutet Übereinstimmung mit meinen experi- mentellen Befunden. Im wesentlichen sind auch die von Vleugel genannten Formen Caesii und Corylifolii oder Bastarde derselben. Spermogonien auf der Blattoberseite in kleinen Gruppen zwischen Epidermis und Cuticula entstehend, von der letzteren — 677 — bedeckt, über fast flachem Grunde flach halbkugelig oder kegel- förmig, 75—100 w breit, ca. 40 u hoch; Hyphen des Hymeniums zusammen neigend. — Caeomalager unterseits oft in einem engen Ringe um die Stelle, wo oben die Spermogonien sitzen, bis !/; mm breit, von Resten der Epidermis und 45—50 w langen, 8—11 u weiten, meist gekrümmten Paraphysen umgeben. Sporen in kurzen Ketten mit deutlichen Zwischenzellen, ellipsoidisch oder oval, 20—25:15—18 u. Membran farblos, 1—1,5 «u dick, außen mit großen, verschieden gestalteten, meist länglichen, sehr flachen und daher nicht leicht sichtbaren Warzen bedeckt, deren Größe 2—7:1-—2,5 u beträgt (nach kultiviertem Material auf Rubus caesius usw.). — Uredolager unterseits, oberseits kleine gelbliche, selten rote, mitunter zusammenfließende Flecken hervorrufend, manchmal ganz ohne Fleckenbildung, zerstreute kleine Häufchen bildend, kaum über '/ı mın groß, von zylindrisch- keulenförmigen, meist einwärts gekrümmten Paraphysen umgeben. Sporen eiförmig bis ellipsoidisch, 21—28 : 14—21 u, nach eigenen Messungen 18—24 :14—17 u. Membran 1—-1,5 u dick, mit verhältnismäßig dicht stehenden Stachelwarzen besetzt, deren Abstand 1,5—2 u beträgt. — Teleutosporenlager meist klein, '/; mm, schwarz, frühzeitig nackt, oberseits kleine rote, aber nicht mit Hof versehene Flecken hervorrufend. Sporen 4 —7, meist 6-zellig, walzenförmig, 70—115 : 28—32 u, am Scheitel gerundet und mit pfriemlicher, farbloser Papille versehen, an der Basis gerundet, an den Zellgrenzen nicht eingeschnürt. Zellen gleich hoch, die oberste gewöhnlich etwas höher, jede mit 3— 4 Keimporen. Membran braun, 5—7 u dick, mit zahlreichen farblosen kleinen Warzen besetzt. Stiel farblos, am Grunde an- geschwollen, meist länger als die Spore (nach Fischer u. eig. B.). Die Caeomasporen sind durch die breiten flachen Warzen, die Uredosporen durch die enge Bestachelung, die Teleutosporen durch die verlängerte Papille von Phr. violaceum leicht zu unter- scheiden. Die Uredosporen sind denen von Kuehneola albida sehr ähnlich, unterscheiden sich aber durch das Vorhandensein von Paraphysen. — Nach Vleugel sollen die Aecidiosporen 1—4, die Uredosporen 1—3, die Teleutosporen in jeder Zelle 2—4 Keimporen haben. Phragmidium rubi ist gleichfalls auf Rubus-Arten weit verbreitet. Die Nährpflanzen bedürfen auch hier sorgfältigerer Beachtung. — 6718 — Auf Rubus caesius L. Obbar.: Freienwalde (Pippow); Rupp.: Neu- ruppin (Warnstorf, B. V.P. B. XXXV, 1893); Oprig.: Triglitz (J., B. V.P. B. XLII, 1900); Lands.: Tamsel (V.). Auf Rubus nemorosus Hayne (=R. dumetorum W.et N.). Oprig.: Triglitz (J.). Auf Rubus Sprengelii Weihe et Nees. Berlin, Bot. Garten (Kärn- bach, B. V.P.B. XXIX, 1887). Auf Rubus umbrosus (Weihe?, Fries?). Telt.: Wannsee (Syd., Ur. 688). Auf Rubus villicaulis Koehler und R. platycephalus Focke (zu R.rudis Weihe et Nees).. Rupp.: Neuruppin (Warnstorf, B. V.P. B. XXXV, 1893). Auf Rubus plicatus Weihe et Nees. Oprig.: Triglitz (J.). Auf nicht genauer bestimmten Rubus-Arten. Telt.: Grunewald (H., Sydow, Myc. march. 664); Jüt.: Luckenwalde (Graebner); Whav.: Pritzerbe (Kirschstein, B. V. P. B. XL, 1898); Landsb.: Tamseier Heide (V., Caeoma!); Leb.: Seelow (Benda, Günther). 3a. Phr. rubi var. candicantium Vleugel, Svensk Botan. Tidskrift II, 1908, 136. Auf Rubus thyrsoideus Wimm., dessen f. subvelutinus Lindeb., f. Grabowski Focke, subsp. candicans Weihe var. rosacea. Caeoma noch nicht beobachtet. — Uredosporenlager auf der Blattunterseite, klein, zart, zerstreut, von keulenförmigen, am Scheitel oft etwas verdickten Paraphysen umgeben. Sporen ei- förmig bis rundlich, 21—26 : 18—21, meist 23:18 u; Membran 2—3 u dick, mit etwas zerstreut stehenden Stacheln besetzt. Keimporen bis 4. — Teleutosporenlager auf der Blattunterseite, klein, zerstreut, oft etwas zusammenfließend, schwarz. Sporen 5- bis S-, meist 6- oder 7-zellig, walzenförmig, mit kleiner farbloser Papille, bis 112 w lang, 31—32 u dick. Bis 4 Keimporen in jeder Zelle. Stiel meist länger als die Spore, am Grunde an- geschwollen (nach Vleugel). Die Hauptunterschiede der neuen Varietät gegenüber den beiden alten Arten sind nach Vleugel die folgenden: Phr. violaceum: Tel. meist 4-zellig: Ur. Warzen weit entfernt. Phr. rubi: Tel. meist 5—6.zellig. Ur. Warzen dicht. var. candicantium: Tel. meist 6—7-zellig. Ur. Warzen lockerer. In der Provinz bisher nicht nachgewiesen. h h 4 3 F — 679 — 4.“ Phr. rubi saxatilis Liro, Ured. Fenn. 421 (1908)'). — Phragmidium saxatile Vleugel, Svensk Bot. Tidskr. II, 1908, 137. — Phr. perforans (Dietr.) Liro 1. e. 580. — Aecidium per- forans Dietrich, Arch. Naturk. Liv-, Esth- u. Kurlands Ser. 2, I, 1859, 494. S. 666, Fig. E4. Teleutospore aus Sydow, Myc. march. 1225. Autoeuphragmidium, auf Rubus saxatilis L. Caeomalager auf der Blattunterseite, einzeln oder in Gruppen, an den Rippen verlängert, auf der Spreite rundlich, Durchmesser etwa 0,5 mm, von walzenförmigen, gleichmäßig und sehr wenig verdickten Paraphysen umgeben. Sporen rundlich bis ellipsoidisch, 23—29 :20—26 u (15—23 :14—20 u nach Liro). Membran 2 bis 3 a dick (1—2,5 nach Liro), mit ziemlich groben und etwas zerstreut stehenden Stacheln besetzt; bis 7 Keimporen (3—6 nach Liro). — Uredolager auf der Blattunterseite, klein, rundlich, zerstreut. Sporen eiförmig bis ellipsoidischh 23— 29: 21—23 u. Membran 2,5 u dick, feinstachelig. Keimporen nicht beobachtet. Sporen nach Liro den Caeomasporen gleich. — Teleutosporen- lager auf der Blattunterseite, klein, zerstreut oder etwas zu- sammenfließend, schwarz, oft etwas gewölbt, nach Liro von Para- physen umgeben, die denen des Caeoma gleichen. Sporen 5- bis Y-, meist 5- bis 6- oder 6- und 7-zellig, walzenförmig, mit oft großer, farbloser Papille. Länge bis 117, Dicke 29—34 u. Mem- bran braun, dünn, mit kleinen farblosen Warzen besetzt. Keim- poren in jeder Zelle bis 4. Stiel meist länger als die Spore, farblos, am Grunde angeschwollen (nach Vleugel). Sporen nach Liro denen von Phr. rubi gleich. Daß die Caeomasporen des auf Rubus saxatilis vor- kommenden Pilzes von Phr. rubi durch das Vorhandensein locker stehender Stacheln verschieden sind, hebt schon Fischer (Ur. Schw. 417—418) hervor. Auf RubussaxatilisL. Landsb.: Marwitz (Sydow, Myc. march. 1226). Der Pilz ist außerdem bei Tabor, Böhmen (Bubäk), in der Schweiz, in Schweden (Vleugel), in Finland (Liro) und in den Ostseeprovinzen beobachtet. !) Der von Dietrich gegebene Name ist nicht anerkannt worden, weil er eine Nebenfruchtform bezeichnet. Außerdem enthält die kurze Beschreibung kaum etwas Charakteristisches. Der Name von Liro scheint vor dem von Vleugel den Vorzug zu verdienen, weil das Werk Liros bereits 1906 ab- geschlossen war (s. Vorrede). — 680 — 2. Auf Rosa- Arten. 5.” Phr. subcorticium (Schrank) Winter, Pilze 228. — Sch. 358. Fischer, Ur. Schw. 400. — Biol. u. Morphol. usw.: Tulasne, A.S.N. 4, II, 149. Rathay, Verh. zool.-bot. Ges. XXXI, 1831, 11. J. Müller, Landw. Jahrb. 1886, 721. Bandi, Hedw. 1903. Dietel, Hedw. XLIV, 1905, 123 u. 338. Jacky, Cbl. Bakt. 2, XVIII, 1907, 91. Sappin-Trouffy, Le Botaniste V, 1896/97. — Lycoperdon subcorticium Schrank in Hoppes Bot. Taschen- buch 1793, 68. — Uredo rosae Pers., Disp. 13. — U. miniata a Pers., Syn. 216. — U. elevsta Schum., Pl. Saell. II, 229. — U. pinguis « de Candolle, Fl. Fr. II, 235. — Puccinia mucronata a@ rosae Pers, Disp. 388. — Phragmidium subcorticatum (Schrank) Plowright, Br. Ur. 224. S. 666, Fig. E5. I. Aecidiospore, II. Uredospore, III. Teleutospore (*/,), auf kultivierten Rosen von Triglitz. Autoeuphragmidium. Caeoma-Aecidien auf Rosa-Arten, besonders R. alba L., bengalensis Pers, canina L., centi- folia L, cinnamomea L., coriifolia Fr, damascena Mill., gallica L., lutea Mill, mollissima Willd., muscosa Mill., rubiginosa L., rugosa Thunb., tomentosa Sm., villosa L., Waitziana Reichenb., die befallenen Organe (Zweige, Blätter, besonders Blattstiele und Blattrippen, auch Früchte) mitunter ver- krümmend und deformierend. Mycel in den Zweigen überwinternd; erste Lager im April oder Mai; Sporen dann (nach Bandi) das Caeoma wiederholt reproduzierend, später auf den Blättern Uredo- und Teleutosporen bildend. Die Keimung der Teleutosporen wurde bisher nur von E. Jacky beobachtet. — Die Pilze auf Rosa cinnamomea L., rubrifolia Vill. und pimpinellifolia L. ge- hören nach Bandi einer Form an, die von der auf R. centifolia L. und canina L. lebenden biologisch verschieden ist. Dietel hat den Pilz auf R. pimpinellifolia als besondere Spezies ab- getrennt, s. Phr. rosae pimpinellifoliae Es dürfte aber wünschenswert sein, in umfassenderem Maße experimentelle Untersuchungen anzustellen. Für die Rosenkultur ist Phr. subcorticium ein Schädling, besonders durch die auch die Zweige befallende Aecidiengeneration. Die Uredo- und Teleutosporenlager bedecken im Herbst nicht selten die Unterseiten sämtlicher Blätter einzelner Rosenbüsche. — 681 — Spermogonien in Begleitung der Aecidien der Blätter, auf der Oberseite, flach unter der Cuticula ausgebreitet, ohne Mündungs- paraphysen. — Caeomalager teils klein, rundlich, bis 1 mm, teils unregelmäßig und durch Zusammenfließen mitunter sehr groß, auf den Blattrippen bis 5, auf den Zweigen bis 10 mm, lebhaft orangerot, von einem Kranze keulenförmiger, dünnwandiger Paraphysen umgeben. Sporen in kurzen Ketten mit Zwischen- zellen, ellipsoidisch bis stumpf-poly@drischh 22—28:185—21 u; Membran farblos, 2,5—3 u dick, mit feinen, etwa 2—2,5 w entfernt stehenden Warzen. — Uredolager über die Blatt- unterseite zerstreut, oberseits kleine gelbe Flecken verursachend, klein, bis ®/; mm, rund, orange, von einem Kranze von Para- physen umgeben; diese oft nach innen gebogen, keulenförmig, mit 11—15 u Durchmesser, dünnwandig oder am Scheitel etwas dickwandig. Sporen eiförmig oder ellipsoidisch, 24—28:16 bis 21 u; Membran ca. 1,5 # dick, mit etwa 1,5 u voneinander ent- fernten Stachelwarzen besetzt, über den Keimporen nicht oder nur wenig nach innen aufquellend. — Teleutosporen in den gleichen Lagern entstehend wie die Uredosporen, in kleinen schwarzen Gruppen über die Blattunterseite zerstreut, ellipsoidisch bis spindel- förmig, mitunter oben breiter, 65—110:30—36 u, aus 6—8 (seltener 5—9) Zellen bestehend, an den Zellgrenzen nicht ein- geschnürt, unten abgerundet, oben in eine Papille oder Spitze verjüngt, so daß die Endzelle mehr oder weniger wie ein gleich- seitiges Dreieck, nicht halbkreisförmig, aussieht und die Spitze, die in der Färbung der Membran gleicht und erst nach oben blasser wird, nicht aufgesetzt erscheint. Zellen ziemlich gleich hoch, ca 9—12 u, oberste und unterste oft etwas höher, jede mit 2—5 Keimporen. Membran braun, 6—7 u dick, außen warzig uneben. Stiele fest, farblos, so lang oder etwas länger als die Spore, bis 130 u, nach unten hin ziemlich plötzlich ver- dickt, 22—27 u, und ganz unten wieder verjüngt, Membran hier nicht zweischichtig erscheinend oder äußere Schicht fast die ganze Dicke einnehmend (nach Fischer und eig. Beob.). Unterschiede gegenüber Phr. tuberculatum sind 1. die feinen, entfernt stehenden Warzen der Aecidiosporen, 2. das Fehlen größerer, stark nach innen vorspringender Membranverdickungen an den Uredosporen, 3. die allmähliche Verjüngung der obersten —- 632 — Teleutosporenzelle in die Spitze und die Art der Verdickung des Stiels. Auf Rosa cinnamomea L. Berlin (M., Aeec.), Bot. Garten (M.); Oprig.: Triglitz (J.). Auf Rosa caninaL. Berlin: Wilmersdorf (Sydow, Myc. march. 828); Niedb.: Rüdersdorfer Kalkberge (M.), Tegeler Forst (M.); Ohav.: Finkenkrug (M.); Whav.: Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V. P. B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz (J.). Auf Rosa rubiginosa L. Niedb.: Müggelsee (M.); Jüt.: Dahme (Groenland); Sold.: Soldin (Mylius). Auf Rosa inodora Fries (=R. sepium Th.). Niedb.: Rüdersdorfer Kalkberge (Syd. 4737 u. ?4511. Das in diesem Exsikkat ausgegebene Ma- terial scheint zum Teil zu Phr. subeorticium zu gehören). Auf Rosa tomentosa Sm. Niedb.: Rüdersdorfer Kalkberge (M.). Auf Rosa pomifera Herrmann. Telt.: Steglitz (Sydow, Myc. march. 3352 u. 3542. Nicht ganz typisch). Auf Rosa gallica L. Landsb.: Tamsel (V.). Auf Rosa bengalensis Pers. Landsb.: Tamsel (V.). Auf Rosa „bicolor“ (= lutea Mill.?). Potsdam: Pfaueninsel (M.). Auf Rosa centifolia L. Berlin: Botan. Garten (M., nach Kärnbach, B. V.P. B. XXIX, 1887); Obbar.: Biesental (M.); Telt.: Rixdorf (M.), Steglitz (Syd., Ur. 342); Potsd.: Wildpark (M.); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf, Pippow); Oprig.: Triglitz (J.); Landsb.: Tamsel (V.); Kross.: Sommerfeld (Diedicke). Auf Rosa muscosa Mill. Berlin: Botan. Garten (Sydow, Myc. march. 3911 u. 3912). Auf Gartenrosen. Berlin: Schöneberg, Bot. Garten (M.); Niedb.: Börnicke (Eichelbaum); Oprig.: Triglitz (J., Aec., U. und T.). 5a. Phr. rosae pimpinellifoliae (Rabenhorst) Dietel, Hedw. XLIV, 1905, 339. — Phragmidium rosarum forma R. pim- pinellifoliae Rabenhorst, Fung. eur. 1671. S. 666, Fig. E5a. Teleutospore (®,) auf Rosa pimpinellifolia, Berlin, Universitätsgarten. Dieser auf Rosa pimpinellifolia DC. vorkommende Pilz wird von Dietel als besondere Art angesehen, und zwar auf Grund folgender Merkmale: Teleutosporen 6—S-zellig, 65—87 : 23—30 u, Membran kastanienbraun. (Dagegen Phr. subcorticium Te- leutosporen 4—9-zellig, Membran schwarzbraun). Ob daraufhin eine sichere Unterscheidung möglich ist, erscheint zweifelhaft. Entscheidend dürfte das biologische Verhalten sein, doch liegen wenig Versuche vor. Vermutlich entspricht der Pilz der von — 683 — Bandi unterschiedenen Form, die auf Rosa pimpinellifolia, rubrifolia Vill. und cinnamomea L. lebt. Auf Rosa pimpinellifolia DC. Berlin: Universitätsgarten (M.), Späths Baumschulen (Syd., Ur. 84), Dahlem, Bot. Garten (H., nur Aec.), Tegeler Park und Insel Scharfenberg (M., Nährpilanzen etwas größer). 6.* Phr. tuberculatum J. Müller, Ber. D.B.G. IH, 1885, 391; Landwirtsch. Jahrbücher 1886, 729. — Sch. 354. Fischer, Ur. Schw. 402. — Dietel, Hedw. XLIV, 1905, 123 u. 338. S. 666, Fig. E6. I. Aecidiospore auf R. rubiginosa L. aus Syd., Ur. 1095; II. Uredospore, III. Teleutospore (nur ®/,), auf Rosa chinensis von Dahlem. Anscheinend Autoeuphragmidium, Entwickelung wahr- scheinlich ähnlich wie bei Phr. subcorticium, aber nicht ex- perimentell geprüft; insbesondere steht nicht fest, ob die Caeoma- sporen das Caeoma reproduzieren. Nach Dietel vorwiegend auf Rosa canina L., centifolia L.?, cinnamomea L. lucida Ehrh., mollissima Willd., rubiginosa L., sempervirens L,, sepium Koch, tomentosa Sm.; wahrscheinlich auch auf R. pimpinellifolia DC. Nach Fischer (Ur. Schw. 403) auch auf R. arvensis Huds. und rubrifolia Ville Für die Rosenkultur in ähnlicher Weise schädlich wie Phr. subcorticium. Spermogonien in kleinen Gruppen, meist auf der Blatt- oberseite. — Caeomalager auf Stengeln und Blattstielen ver- längerte Wülste bildend, auf der Blattfläche kreisrund, in späterer Jahreszeit an der Blattoberseite intensiv purpurrote Flecken bildend, von einem Kranze äußerst dicht gedrängt stehender Paraphysen umgeben, die in ihrem oberen Teil nicht verbreitert sind. Sporen ellipsoidisch bis stumpf polyödrisch, 24—32 : 21—24 u. Membran ca. 2 u dick, mit dicht stehenden, würfel- oder prismen- ähnlich gestalteten Warzen besetzt, die bis 2 « breit und deren Mittelpunkte bis 2,5 u voneinander entfernt sind. Keim- poren 5 oder mehr, über die Fläche verteilt, nach außen etwas, nach innen fast halbkugelig aufquellend. — Uredolager auf der Blattunterseite, sehr klein, '/ı mm, oberseits gelbe und manchmal rote Flecken verursachend, mit gekrümmten, ca. 50 u langen, 7 bis 13 & dicken Paraphysen. Sporen rundlich, oval oder ellip- soidischh, 18—23 :16—18 u. Membran ca. 1,5 u dick, farblos, mit fast 2 w entfernt stehenden, verhältnismäßig derben Warzen — 684 — besetzt. Keimporen 5 oder mehr, nach innen stark halbkugelig aufquellend. — Teleutosporenlager auf der Blattunterseite, kleiner oder größer, bis über 1 oder 1,5 mm, mitunter zusammen- fließend und größere Flächen dicht bedeckend, pulverig, schwarz. Sporen walzenförmig bis ellipsoidisch, 5—7-zellig, seltener 2—4- oder 8—9-zellig, 8S0—110:32—38 u, am Scheitel halbkreis- förmig gerundet, mit einer gerade oder schief aufge- setzten, dünnen, farblosen, oft ziemlich langen (bis 18 u) Spitze, am Grunde gerundet, an den Zellgrenzen nicht ein- geschnürt. Zellen ungefähr gleich hoch (9—11 u), die oberste oft etwas höher. Membran dunkelbraun, 6—7 u dick, warzig, in jeder Zelle mit 2—3 Keimporen. Stiel fast farblos, so lang oder etwas länger als die Spore, bis 130 «, nach unten allmählich auf 14—22 u verdickt und dann wieder verjüngt, die Membran hier deutlich zweischichtig, die äußere Schicht nur etwa 3—3,5 u dick (nach Fischer, Dietel u. eig. Beob.). Charakteristisch sind die groben, dicht gedrängt stehenden Warzen der Caeomasporen, die großen (5—6 u), halbkugelig nach innen vorspringenden Membranverdickungen über den Keimporen der Uredosporen und der Aecidiosporen, die Warzen der Uredo- sporen, die etwas derber sind und weiter entfernt stehen, als bei Phr. subcorticium uud fusiforme, und an den Teleutosporen das gerundete obere Ende mit deutlich aufgesetzter Spitze und die Art der Verdickung des Stiels. Auf Rosa lucida Ehrh. Lenzen (J.). Auf R. canina L. Tiriglitz (J.). Auf R. dumetorum Thuill. Triglitz (J.). Auf R. inodora Fr. Niedb.: Rüdersdorfer Kalkberge (Sydow, Myec. march. 4727, vergl. Phr. subcorticium). Auf R. spec. Müggelsee (A. Braun). Von Hennings im Bot. Garten zu Dahlem auf folgenden Rosen ge- sammelt: R.bengalensis X rugosa,R.californica X rugosa,chinensis Jacq., chinensis var. semperflorens, cinnamomea L., cinnamomea X gallica, cinnamomea X rugosa, cinnamomea var. majalis Herrm., multiflora Thunb., pendula Salisb.(?), pendula X baccifera, pendula x vestita, rugosa Thunb., virginiana Mill. var. blanda Koehne. Dietel unterscheidet von dem typischen Pilze, dessen Te- leutosporen er ale 4— 6-zellig, sehr selten 1—3- oder 7-zellig und 54— 81 u lang angibt, eine forma major, deren Sporen meist 7-zellig, seltener 6- oder 8-zellig, ganz vereinzelt auch 9-zellig sind — 6855 ° — und bis 120 u lang werden. Es gelingt mir nicht, die aus der Provinz stammenden und einige andere mir vorliegende Pilze nach diesen Gesichtspunkten scharf zu scheiden. Einige Materialien nähern sich den Extremen, die meisten der f. major, insbesondere die Pilze aus dem Botanischen Garten in Dahlem, die wohl alle von derselben Epidemie herstammen, aber die Charaktere sind nicht scharf ausgeprägt und durch Übergänge verwischt. Wenn hier eine schärfere Unterscheidung vorgenommen werden sollte, könnte es wohl nur unter Zuhilfenahme von Kulturversuchen ge- schehen. Zur näheren Erläuterung stelle ich im folgenden von einer Anzahl dieser Pilze zusammen 1. den prozentischen Anteil der 5-, 6- und 7-zelligen Teleutosporen in der untersuchten Probe, und 2. die größte gefundene Länge der 5-, 6- und 7-zelligen Sporen. Geordnet ist die Reihe nach dem Gehalt an 7-zelligen Sporen, so daß die ersten mehr oder weniger der f. major, die letzten der typischen Form entsprechen müßten. Proz.- Anteil der 5- bis 7-zelligen Teleutosporen (Zählung an 16-25 bis 7-zelligen Te- Sporen) leutosporen. 6) 6 7 b) 6 7 Größte Länge der 5- R. cinnamomea, Bayreuth, v. Thümen . . 6 37 56 61.7.8192 R. californicaXrugosa, Dahlem, Hennings . 7 40 53 65 84 100 R. tomentosa, Rügen, ana Ein. rn 50 ce We TE R.cinnamomeaxrugosa, Dahlem, Henning . . . 23 29 35 COREL AUNTT R-lucıda, Lenzen, Jaap, . 13 73 13 ELF NA, R. rubiginosa, Öland, v. Lagerheim, Syd., Ur. Bine. 8 5 69788: 792 R. pendula X vestita, Dahlem, Henning . . .10 834 5 ln 228185 R. rubiginosa, Baden, Schroeter . . . 2 3910 DT ee 6972932772:96 R. spec.?, Müggelsee, BeBraun 02. 0.5.89 54.0 69. 85 — — 686 — Proz.- Anteil der 5- bis a ä 7-zelligen Teleutosporen Grö ıE u er 5- (Zählung an 16-25 bis 7-zelligen Te- Sporen). leutosporen. b) 6 7 5 6 7 R. canina, Schlesien, Schroeter, Pilze Schles. 621 39 54 0 69 ° 81. — R. spec., Steinach, Brenner- bahn, leg. Wettstein!) . 74 24 0 86 100 — 7.** Phr. fusiforme J. Schroeter, Brand- u. Rostp. Schles. S. 24 (1869). — Fischer, Ur. Schw. 404. — Dietel, Hedwigia XLIV, 1905, 123. — Phr. rosae alpinae (DC.) Winter, Pilze 227. — Uredo pinguis ß rosae alpinae DC., Fl. Fr. I, 235; Synopsis S. 49. S. 666, Fig. E7. I. Spermogonium (*/,), II. Aecidiospore, III. Uredo- spore, IV. Teleutospore (nur "/,), auf Rosa alpina aus dem Botan. Garten in Berlin. Autoeuphragmidium, aber nicht experimentell näher untersucht. Auf Rosa alpina L. Spermogonien auf der Blattoberseite, einzeln auf der Blatt- unterseite, zwischen Epidermis und Kutikula, bis 100 w breit, bis 40 uw hoch. — Caeomalager auf den Früchten rundliche, sehr große, auf den Blattstielen und Blattrippen verlängerte, auf der Spreite größere, rundliche oder (nach Schroeter) kleine, punkt- förmige Polster bildend, von zahlreichen hohen, keulenförmigen, mitunter kopfigen, dann bis 20 u dicken Paraphysen, welche das Lager um 50—70 u überragen, umgeben. Sporen rundlich bis stumpf polyödrisch oder länglich, in Ketten mit oft ziemlich langen Zwischenzellen, 18—22 :15—17 u, nach Fischer manchmal bis 30 u lang. Membran farblos, bis reichlich 1,5 « dick, mit locker stehenden, feinen Stacheln besetzt (Abstand 2 «) und mit mehreren Keimporen. — Uredolager klein, punktförmig, von einem dichten Kranze kräftiger, etwa 50 u langer, oft stark einwärts gebogener, mehr oder weniger dickwandiger Paraphysen umgeben, deren Durchmesser meist 8—11 u beträgt. Sporen an- ı) In Magnus, Pilze von Tirol 1905 ist 8.97 unter Phr. tuber- culatum ein von v. Wettstein auf R. spec. bei Steinach gesammeltes Aecidium erwähnt. — 637 — nähernd kugelig, von 18—21 u Durchmesser; Membran wenig verdickt, farblos, mit feinen, nur etwa 1 u entfernten Stachel- warzen besetzt. — Teleutosporen in denselben Lagern ent- stehend wie die Uredosporen und daher gleichfalls von Paraphysen umgeben, meist in verhältnismäßig geringer Zahl zu kleinen schwarzen Gruppen vereinigt, aus 8—13 Zellen bestehend, walzenförmig bis spindelförmig, S0O—110::21—31 u, am Scheitel in einen hornförmigen Fortsatz oder eine kegelförmige Spitze verlängert, am Grunde meist gerundet, an den Querwänden nicht eingeschnürt, die einzelnen Zellen niedrig (ca. 6—7 u), die oberste und unterste meist länger. Membran 4—5 u dick, braun, mit 2—3 Keimporen in jeder Zelle, außen mit zahlreichen farblosen Warzen. Scheidewände dünn. Stiel farblos, fest, länger als die Spore, im unteren Teile allmählich auf 15—18 u verdickt und dann wieder dünner werdend (nach Fischer u. eig. B.). Auf Rosa alpina L. Berlin: Bot. Garten (H.). Vielleicht nur ein- geschleppt. 3. Auf Sanguisorba minor. 8.” Phr. sanguisorbae (DC.) Schroeter, Pilze 352. — P. 221. Fischer, Ur. Schw. 408. — Puccinia sanguisorbae de Candolle, Fl. Fr. VI, 54 (1815). — Phragmidium fragariae (DC.) Winter, Pilze 228 p.p. (cfr. Phr. fragariastri). 8.692, Fig. E8. I. Aecidiospore, II. Uredospore, III. Paraphyse, IV. Teleutospore, auf Sanguisorba minor von Berlin. Autoeuphragmidium, auf Sanguisorba minor Scop. Auch S. media (Hook?, L.?) wird als Nährpflanze genannt. Nicht experimentell geprüft. Spermogonien flach, auf beiden Blattseiten in Gruppen unter der Kutikula gebildet. — Caeomalager auf beiden Blatt- seiten, meist länglich, bis 1 mm lang, oft kreisförmig um eine Spermogoniengruppe geordnet, auch auf den Rippen, hier längliche Wülste bildend. Paraphysen bis 80 u lang, gekrümmt, mit 7 bis 14 u Durchmesser. Sporen gerundet polyädrisch, 17—21 :14 bis 17 u. Membran 1—1,5 u dick, mit ca. 1—1,5 u entfernt stehenden Warzen besetzt, Keimporen 6 oder mehr, an sich sehr undeutlich, aber durch die nach innen aufquellende, das Protoplasma halb- kugelig eindrückende Membran kenntlich. — Uredolager auf der Blattunterseite, oberseits rotbraune Flecken hervorbringend, — 68585 — selten über '/ı mm groß, früh nackt, von einem Kranze nach innen gebogener, keulenförmiger, 10—17 w dicker Paraphysen umgeben. Sporen kugelig oder ellipsoidisch bis eiförmig, 16 bis 21:12—17 «u. Membran dünn, ca. 1 u dick, farblos, mit etwa 1,5 «a entfernt stehenden Warzen. Keimporen wie bei den Aecidio- sporen. — Teleutosporenlager auf der Blattunterseite, flecken- bildend wie die Uredolager, meist nicht viel größer als !/ı mm, früh nackt, schwarz. Sporen 4:-zellig, seltener 2-, 3- oder 5-zellig, keulenförmig oder zylindrisch oder nach oben an Dicke abnehmend, oben abgerundet oder verjüngt und meist in einen Schnabel oder eine Papille ausgezogen, unten abgerundet, an den Zellgrenzen wenig eingeschnürt. Vierzellige Sporen 56—70:21—24 u; die oberste Zelle oft länger als die übrigen. Membran gelbbraun, gleichmäßig dick (3—4 u), nur an der Papille dicker, mit ziemlich spärlichen, farblosen Warzen besetzt, in jeder Zelle mit (2? bis) 3 Keimporen. Stiel 21—28 u lang, farblos, dickwandig (nach Fischer u. eig. Beob.). Morphologisch Phragmidium potentillae sehr nahestehend. Auf Sanguisorba minor Scop. Berlin: Universitätsgarten (Magnus), Botan. Garten (H.; Sydow, Myc. march. 829 u. 3028); Niedb.: Rüdersdorf (H.), Rüdersdorfer Kalkberge (A. Matz 1877; M.; Syd., Ur. 132), Birkenwerder (H.); Potsdam (Heese); Landsberg (M., B. V.P.B. XXVIII, 1886; Caeoma), Tamsel (V.); Oststernb.: Schermeisel (Golenz). — Außerhalb des Gebiets: Mecklenb.: Parchim (Lübstorf, Arch. Meckl. 1877). Weimar (Hausknecht). Ettersberg (M.). Auf Sanguisorba media [?Hook. = sitchense, oder ?L. — canadense]. Berlin: Botan. Garten (Sydow, Myc. march. 3028, nach Magnus, B. V.P.B. XXXVI, 1894, vermutlich hierher zu stellen ?). 4. Auf Potentilla-Arten. 9.“ Phr. potentillae (Pers) Karsten, Myc. Fenn. IV, 49 (1879). — Winter, Pilze 229. Sch. 352. P. 221. Fischer, Ur. Schw. 410. — Lit.: Olive, Ann. of Bot. XXI, 1908. — Puc- einia potentillae Persoon, Syn. 229 (1801); Greville, Scott. Crypt. Fl. VI, 1823, t. I, 57. — Phragmidium obtusum Kunze u. Schmidt, Exsikk. Nr. 312. — Uredo obtusa Strauß, Ann. Wetter I, 1811, 107 p.p.? S. 692, Fig. E9. I. Aecidiospore, auf Potentilla opaca vom Grune- wald; II. Uredospore, III. Paraphyse, auf Potentilla tabernaemontana von Triglitz; IV. Teleutospore, auf P. argentea von Triglitz. — 689 — Autoeuphragmidium, auf Potentilla-Arten. Der Zu- sammenhang der Sporenformen ist noch nicht durch Versuche geprüft worden. Caeoma meist blattunterseits in rundlichen oder länglichen, weit verbreiteten orangeroten Rasen, zuweilen ringförmig um eine Spermogoniengruppe, von keulenförmigen Paraphysen umgeben (nach Fischer). Sporen rundlich oder oval, 17—25 :15—20 u. Membran farblos, ca. 2 u dick, mit kleinen, etwa 2 «u voneinander entfernten Warzen. Keimporen undeutlich. Inhalt orange (nach Material auf dem Kelch von Potentilla opaca; Spermogonien und Paraphysen waren hier nicht vorhanden). — Uredolager auf der Blattunterseite, ca. /—1 mm groß, mitunter über die ganze Blattunterseite zerstreut, anfangs von der aufgetriebenen Epidermis bedeckt, von keulenförmigen, 9—20 w dicken Paraphysen umgeben. Sporen verkehrt eiförmig bis ellipsoidisch, 20—23 (selten mehr): 13—18 u. Membran ca. 1,5 w dick, mit 1,5—2 u entfernt stehenden feinen Stacheln.. Keimporen undeutlich. — Teleuto- sporenlager auf der Blattunterseite, zum Teil aus Uredolagern hervorgehend, meist kreisrund, früh nackt, dick polsterförmig, etwas fest, manchmal über 1 mm groß, schwarz. Sporen 3- bis 7-, meist 5- oder 6-zellig, 42—98 : 24—28 u, selten auch 1- oder 2-zellies, walzenförmig bis keulenförmig, am Scheitel ge- rundet oder stumpf papillenförmig verjüngt, am Grunde gerundet und breit auf dem Stiele aufsitzend, an den Querwänden schwach oder gar nicht eingeschnürt. Die einzelnen Zellen gleich hoch, die oberste oft höher. Membran glatt, schmutzig braun, die äußere Schicht heller; am Scheitel oft papillenartig verdickt. Keimporen 2—3, in der oberen Hälfte jeder Zelle. Stiel viel länger als die Sporen, nach unten dünner werdend, farblos, fest (nach Fischer u. eig. Beob.). Morphologisch Phr. sanguisorbae sehr ähnlich; von Phr. fragariastri durch die Skulptur der Uredosporen und die Scheitel- papille der Teleutosporen verschieden. Die Nährpflanzen scheinen zumeist der Gruppe Quinquefolium anzugehören. Das Vor- kommen auf anderen Arten ist zu prüfen. „Überall in der Mark gemein“ (Hennings, im Herb. des k. Bot. Museums). Auf Potentilla norwegica L. Wilmersdorfer Wege (Jakobasch). Auf Potentilla argentea L. Berlin: Wilmersdorf (Roth); Obbar.: Eberswalde (Pippow), Biesenthal (M), Freienwalde (Potonie, M., B. V. P. B. Kryptogamenflora der Mark Va. 44 — 6% — 1890, Aec.); Niedb.: Bernau (Eichelbaum), Tegel (M.), Lanke (M.), Uetzdorf (H., B. V.P. B. XLVII, 1905); Telt.: Schmargendorf (H.), Rudower Wiesen (Potonie), Rangsdorf (Sydow, Myc. march. 423), Zehlendorf (M.); Ohav.: Finkenkrug (M.); Whav.: Rathenow (Kirschstein, B. V.P. B. XXXV, 1893); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf, B. V.P.B. XXXV, 1893); Oprig.: Triglitz (J.), Meyenburg (J., B. V. P. B. XXXIX, 1897); Landsb.: Tamsel (V.); Frankf.: Proviantamt (H.); Kal.: Senftenberg (M.); Spremb.: Spremberg (Diedicke). — Oberlausitz: Muskau (Syd., Ur. 38). Auf Potentilla salisburgensis Haenke. Telt.: Dahlem, Botan. Garten (H., B. V.P.B. XLIV, 1902). Auf Potentilla verna L. Berlin: Bot. Garten (H.); Ang.: Oderberg (M.); Niedb.: Rüdersdorfer Kalkberge (Sydow, Myc. march. 2647); Telt.: Grunewald, Westend (H.); Belz.: Seddinsee (Sydow, Myc. march. 4736, nicht gesehen); Landsb.: Tamsel (V.). — Prov. Sachsen: Quedlinburg (Urban). Auf Potentilla cinerea Chaix. Telt.: Jungfernheide (Sydow, Myec. march. 1814), Grunewald, Westend (H.), Pfaueninsel (M.); Whav.: Rathenow (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898). Auf Potentilla arenaria Borkh. (= cinerea Chaix?). Rangsdorf bei Zossen (Sydow, Myc. march. 3027). Auf Potentilla subacaulis L. Fried.: Driesen (Lasch in Rabenh., Fung. eur. 689). Auf Potentilla Tabernaemontani Ascherson. Oprig.: Triglitz (J.). Auf Potentilla „Braunii* (Brauniana Hoppe? = minima Hall. f.?). Telt.: Dahlem, Bot. Garten (H.).. Bei Hennings, B. V.P.B. XLIV, 1902 ist die Nährpflanze P. bremia genannt. Auf Potentilla opaca L. Telt: Grunewald bei Hundekehle (H., Aec.), Schlachtensee (M.); Whav.: Rathenow (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898). Auf Potentilla heptaphylla Mill. Berlin: Bot. Garten (M., nach Kärnbach, B. V. P.B. XXIX, 1887). Auf Potentilla thuringiaca Bernh. Berlin: Bot. Garten (M.). I0.* Phr. fragariastri (DC.) Schroeter, Pilze 351 (1887); Schroeter in Joh. Kunze, Fung. sel. exsiecc. Nr. 52 (1875) nom. nud. — Plowright, Br. Ur. 220. Fischer, Ur. Schw. 412. — Rathay, Verh. zool.-bot. Ges. XXXI, 1881, 11. — Pucecinia fragariastri De Candolle, Fl. Fr. VI, 8.55 (1815). — Phr. fragariae (DC.) Winter, Pilze 228. — Puccinia fragariae de Candolle, Encyel. VII, S. 244 (1808). — Phr. granulatum Fuckel, Symb. 46. — P. brevipes Fuckel, Fungi Rhenani 1675; Symb. 46. S. 692, Fig. E10. I. Spermogoniengruppen (®/,), II. Aecidiospore und III. Paraphyse, auf Potentilla sterilis von Dahlem, IV. Uredospore, — 61 — V. glatte Teleutospore, auf P. alba von den Rudower Wiesen, VI. warzige Teleutospore, auf P. alba von Berlin. Autoeuphragmidium, auf Potentilla fragariastrum Ehrh. (P. sterilis Garcke), P. alba L. und vielleicht auf anderen Arten. Nach Rathay folgt dem Caeoma regelmäßig die Uredo- und Teleutosporengeneration. Spermogonien auf der Blattoberseite zwischen Epidermis und Kutikula flache, weit ausgedehnte, 15—20 u hohe Lager bil- dend, die an einzelnen Stellen die Kutikula etwas heben oder auch durchbrechen und hier Spermatien abschnüren (nach mir vorliegendem Material auf Pot. fragariastrum von Dahlem; ob immer so?). — Caeomalager auf der Blattunterseite oder auch oberseits, rundlich oder länglich, bis über 1 mm groß, orangerot, zuweilen ringförmig um eine Spermogoniengruppe angeordnet, von kopfig-keulenförmigen, bis 70 u langen, oben bis 16 w dicken Paraphysen umgeben. Sporen eiförmig, ellipsoidisch oder stumpf- polyödrisch, 17—28 : 14—20 u. Membran farblos, ca. 2 u dick, ziemlich dicht mit derben, ungleichmäßig gestalteten, teils kleinen, teils bis 2 oder 3 w großen Warzen besetzt. Inhalt orangerot (nach eig. Beob.). — Uredolager auf der Blattunterseite zerstreut, rundlich, früh nackt, von Paraphysen untermischt und umgeben; diese meist kopfig, mit am Scheitel verdickter Membran; Durch- messer des Kopfes 10—21 u. Sporen von den Aecidiosporen kaum verschieden, kugelig bis eiförmig, 19—26 :18—20 u; Membran wenig verdickt, dicht mit derben, etwas verschie- denen, zum Teil bis 2 uw großen Warzen besetzt. Keimporen undeutlich. — Teleutosporenlager auf der Blattunterseite, meist klein, schwarzbraun, pulverig, frühzeitig .nackt. Sporen meist 4-, seltener 2-, 3- oder 5-zellig, zylindrisch oder keulen- förmig, oben und unten gerundet, am Scheitel niemals papillenförmig ausgezogen, an der Grenze der einzelnen Zellen schwach eingeschnürt; Größe der 4-zelligen Sporen 52 bis 70:22—28 u; oberste und unterste Zelle oft etwas länger als die übrigen. Membran gelbbraun, gleichmäßig dick, glatt oder mit meist ziemlich spärlichen oder in der Scheitel- gegend zahlreicheren farblosen Warzen besetzt; Keimporen in jeder Zelle 3, seltener 2. Stiel 14—21 w lang (nach Fischer Usseig. B.). 44* P} ER} Be ar 36 3 DIL 0, un n_ . E. Phragmidium Fig. 8—10. F. Xenodochus. G. Kuehneola. H. Triphragmium. J. Endo- phyllum. K. Chrysomyxa Fig. 1—2. — 693 — Die Warzenbekleidung der Teleutosporen ist etwas variabel. Die von Fuckel, Symb. 46, darauf gegründeten Artunterscheidungen (P. granulatum, P. brevipes) scheinen aber nicht durchführbar zu sein (s. Magnus in Rabenh., Fung. eur. Nr. 2365). Die bekannten Nährpflanzen gehören der Gruppe Fragari- astrum Focke an. Auf Potentilla alba L. Berlin: Bot. Garten (M. in Rabenh., Fung. eur. 2365; Sydow, Myc. march. 643; H.); Niedb.: Fuchsberge bei Stralau (Reinhardt), Plötzensee (Rübsaamen); Telt.: Wiesen bei Britz (Syd., Ur. 190), Rudower Wiesen (H., Zopf). — Prov. Sachsen: Arneburg (Kirschstein, B. V. P.B. XL, 1898). Thüringen: Weimar (M.), Erfurt (Bornmüller), Thal (Koehne). Auf Potentilla sterilis Garcke (P. fragariastrum Ehrh.). Berlin: Bot. Garten (H.); Telt.: Dahlem, Bot. Garten (H.); Brand.: Brilow, südlich am Fuß des schwarzen Berges (Dubian). — Hannover: Zwischen Sinstorf und Meckelfeld bei Harburg (J.). Holstein: Kneden bei Oldesloe, große Koppel bei Reinbek (J.). Auf Potentilla mierantha Ramond. Berlin: Bot. Garten (Sydow, Myc. march. 1961). Phragmidium potentillae auf Sanguisorba media siehe unter Phr. sanguisorbae. Die Formen mit glatten und die mit warzentragenden Te- leutosporen bilden zwei etwas verschiedene Typen. Es handelt sich aber vielleicht nur um zwei Extreme der fluktuierenden Variabilität, unter den vorliegenden Materialien finden sich glatte und warzige Teleutosporen von demselben Standort (Rudower Wiesen). 3. Gattung: Xenodochus Schlechtendal, Linnaea I, 1826, 607. Plowright, Brit. Ur. 227. Magnus, Bot. Cbl. LXXIV, 1898, 169%. Dietel, Ann. mycol. X, 1912, 212. Der Name Xenodochus (E&evodoxos) bedeutet: einen Fremden beherbergend. Aecidien und Uredolager, falls vorhanden, wie bei Phrag- midium. — Teleutosporen aus zwei bis vielen, in einer Längs- reihe stehenden Zellen gebildet, mit wenig verdickter, heller oder ı) Zur Begründung der Berechtigung der Gattung sagt Magnus an dieser Stelle nur: „Xenodochus scheint mir durch Zahl und Stellung der Keimporen hinreichend verschieden von Phragmidium zu sein.“ Plowright nimmt die Gattung an, ohne eine besondere Begründung zu geben, beschränkt sie aber auf X. carbonarius. Dietel läßt neuerdings Xenodochus, als deren Typus er X. carbonarius nennt, als Untergattung von Phrag- midium gelten, sagt aber nichts über die Art X. tormentillae. — 69 — dunkler gefärbter Membran. Stiel selten lang und deutlich, unten nicht verdickt, die unteren Zellen in den Stiel übergehend oder denselben mehr oder weniger vertretend. Keimung teilweise be- reits im Herbst eintretend.. Obere Zelle mit einem scheitel- ständigen Keimporus, die übrigen Zellen mit einem oder mit zwei gegenüber liegenden, dicht unter der Querwand befindlichen Keimporen. Übersicht der Arten. 1. Auf Sanguisorba. Caeomaaecidien und Teleutosporen, letztere braune, bis 22-zellige Ketten in schwarzen Lagern bildend. I. X. carbonarius. 2. Auf Potentilla. Caeoma, Uredo- und Teleutosporen, letztere blaß, bis 7-zellig, hellbraune Lager bildend. 2. X. tormentillae. I. X. carbonarius Schlechtendal, Linnaea I, 237 (1826). — Plowright, Br. Ur. 227. — Torula carbonaria Corda, Icon. III, S.5 (1839), Tab. I, Fig. 15. — Phragmidium carbo- narium (Schl.) Winter, Pilze 227. Sch. 355. Fischer, Ur. Schw. 406. S. 692, Fig. F1. I. Caeomaspore, II. Teleutospore (*/,), auf Sangui- sorba officinalis aus Krieger, Fung. sax. 112 u. 476. Nur Caeomaaecidien und Teleutosporen vorhanden, auf Sanguisorba officinalis L. Nach Saccardo, Sylloge auch auf S. carnea |[S. carnea Fisch. ex Link = 8. officinalis nach Index Kewensis|. Nicht experimentell geprüft, aber die Teleuto- sporen entstehen oft in oder direkt neben den Caeomalagern. Caeomalager besonders auf der Blattunterseite zerstreut, einzeln auch oberseits, auf gelben oder violetten, gelb gesäumten Flecken, rundlich, von Epidermisresten umgeben, 1—2 mm groß, an den Rippen und Blattstielen lange Schwielen bildend. Para- physen (nach Winter) keulenförmig, mit spärlichem orangegelbem Inhalt. Sporen in kurzen Ketten, kugelig, ellipsoidisch oder un- regelmäßig rundlich, von 18—24 u Durchmesser. Membran ca. 1,5 a dick, mit sehr niedrigen flachen Warzen besetzt, deren Breite ca. 1 au und deren Abstand bis 1'/ u beträgt. Inhalt orangegelb. — Teleutosporenlager auf beiden Blattseiten, oft dicht neben Caeomalagern, ziemlich stark vorgewölbt, rundlich — 699 — oder unregelmäßig gestaltet, zu 2—4 mm großen Häufchen zu- sammenfließend, kohlschwarz, früh nackt. Sporen 3- bis 22 zellig, lang gestreckt zylindrisch, bis 300 w lang, mit 24—28 w Durch- messer, oben abgerundet, zwischen den einzelnen Zellen eingeschnürt; die Basalzelle oft länger. Reifung der Zellen von oben nach unten fortschreitend. Membran braun, gleichmäßig ca. 3 u dick, glatt, nur an der Endzelle mit einigen halbkugeligen, farblosen Warzen, im oberen Teil jeder Zelle mit zwei gegenüber liegenden Keim- poren, Endzelle mit nahezu scheitelständigem Keimporus, mit schwacher farbloser Kappe oder ohne dieselbe. Stiel kurz, ziemlich fest (nach Fischer u. eig. Beob.). Die Teleutosporen entstehen nach Dietel (Ann. myc. X, 1912, 205) in derselben Weise wie bei Phragmidium. Charakteristisch ist die Außenmembran der Sporen, der die gerundeten Sporen- zellen von innen nicht lückenlos anliegen (s. Fig. F 1II, S. 692). Auf Sanguisorba offieinalis L. Berlin: Bot. Garten, spärlich (H.); Whav.: Rathenow (Plöttner, s. auch Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898; M. 1900). — Außerhalb des Gebiets: Königstein a. E. (Krieger in Sydow, Myc. march. 422). 2.* X. tormentillae (Fuckel) Magnus, Bot. Cbl. LXXIV, 1898, 169'); Ber. D.B. G. XVII, 1899, 179°). — Dietel, Bot. Cbl. XXXII, 1887, 90 u. 119. Fischer, Ur. Schw. 414. — Phragmidium tormentillae Fuckel, Symb. 46 (1369). Schroeter, Pilze 352. Plowright, Br. Ur. 222. Fischer, l.c. — Phr. ob- tusum (Strauß) Winter, Pilze 229. Liro, Ur. Fenn. 433. — Uredo obtusa Strauß, Wett. Ann. II, 107 (1811). S. 692, Fig. F2. I. Uredospore, II. Teleutospore, III. Teleutosporen (/,), auf Potentilla proeumbens von Hoisdorf, Holstein. Autoeuphragmidium, auf Potentilla tormentilla Schrank (P. silvestris Neck.), P. mixta Nolte, P. procumbens Sibth. Experimentell ist der Zusammenhang der Sporenformen noch nicht erwiesen. Die Teleutosporen sind, wie Dietel zuerst zeigte, wie Fischer bestätigte, und wie auch das Vorkommen von Promycelien an ı) „Hingegen möchte Phragmidium tormentillae Fuckel (= Phr. obtusum [Str.] Wint.) zu Xenodochus gehören“. ?) Hier steht zuerst die Kombination Xenodochus tormentillae (Fuck.) Magnus, aber ohne Diagnose. — 696 — den Exsikkaten beweist, im Herbst gleich nach der Reife keim- fähig. Uredosporen und Uredomycel scheinen überwintern zu können (Dietel). Caeoma nach Fischer (Ured. Schw.) wie bei Phragmidium fragariastri. — Uredolager über die Blattfläche zerstreut, klein, kaum '/s mm, anfangs von der emporgewölbten Epidermis bedeckt, von wenig entwickelten, 7—9 u dicken Paraphysen um- geben. Sporen eiförmig bis fast kugelig, 17—21:13—17 u. Membran dünn (1 a), mit 1—1,5 w entfernt stehenden feinen Stachelwarzen besetzt. — Teleutosporenlager auf der Blatt- unterseite, klein, kaum '/s mm, nackt, hellbraun. Sporen 2- bis 7-zellig, die 3- bis 4-zelligen 52—90 : 18—24, die 5- bis 6-zelligen 95—140 ::18—24 u, spindelförmig bis keulenförmig, am Scheitel kegelförmig verjüngt oder auch abgerundet, nach unten allmählich in den Stiel verschmälert und in denselben übergehend, an den Querwänden meist ziemlich auffällig eingeschnürt, die einzelnen Zellen in Durchmesser und Länge oft recht verschieden. Membran glatt, farblos bis hellgelbbraun, unten dünn, 1 u, nach oben dicker und dunkler werdend, am Scheitel auf etwa 5 u verdickt. Je 1 Keimporus in jeder Zelle, meist dicht unter der Scheidewand, der oberste am Scheitel. Inhalt orange. Stiel fest, verschieden lang, bis 60 wu. Als Anomalie knieförmig gebogene Teleutosporen (nach Fischer u. eig. Beob.). Die Uredosporen sind denen von Phragmidium potentillae sehr ähnlich. Sie sind aber etwas kleiner und die Bestachelung ist etwas feiner; danach wäre also eine Unterscheidung im Uredo- zustande, wenn auch mühsam, doch vielleicht möglich. Der Pilz ist im Aussehen der Teleutosporen Kuehneola albida sehr ähnlich und nach Fischer die den Puceinien am nächsten stehende Phragmidiee. Dietel (Ann. myc. 1912) hat über die Entstehung der Sporen und das Verhältnis der Spezies zu Xenodochus carbonarius und Kuehneola albida keine Angaben gemacht. Die Nährpflanzen gehören in die Abteilung Tormentilla L. Auf Potentilla reptans_L. Niedb.: Zwischen Biesenthal und Lanke (M.); Telt.: Grunewald (M.). — Kgr. Sachsen: Königstein (M.). Auf Potentilla mixta Nolte. Berlin: Bot. Garten (H.); Niedb.: Niederschönhausen (Syd. in Baenitz, Herb. eur. 2902). — Thüringen: Greiz (Dietel in Syd., Ur. 192). — 697 — Auf Potentilla procumbens Sibth. Telt.: Grunewald (Sydow, Myec. march. 592), zwischen Schlachtensee und Wannsee (Urban); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf, B. V.P. B. 1893); Oprig.: Triglitz; Kyritz, Hospitalforst (J.). — Holstein: Hoisdorf bei Ahrensburg (J.). Pommern: Callies (Syd.). Auf Potentilla silvestris Neck. (Pot. tormentilla Schrank). Berlin: Bot. Garten (H.); Obbar.: Biesenthal (A. Braun); Niedb.: Birkenwerder (H.); Telt.: Grunewald (Treichel), Hundekehle (H.); Whav.: Rathenow und Barne- witz (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz (J.); Landsb.: Tamsel (V.). — Kgr. Sachsen: Königstein (Krieger, Fung. sax. 903). Meck- lenburg: Parchim (Lübstorf.. Hamburg: Borsteler Moor (J.). Auf Potentilla procumbens X silvestris. Rupp.: Neuruppin (Warnstorf). 4. Gattung: Kuehneola Magnus, Bot. Cbl. LXXIV, 1898, 169° Bere D.B.G. XVII, 1899, 179. _ Dietel, Ann. mycol. X, 1912, 205. Name nach Julius Kühn, Direktor des landwirtsch. Instituts in Halle a. S. Spermogonien die primäre Uredo begleitend. — Uredo- sporen einzeln an ihren Stielen gebildet, ohne bemerkbare Keimporen, ohne Paraphysen. — Teleutosporen aus seitlich nicht vereinigten Zellenreihen bestehend, diese nur selten verzweigt; die Zellen succedan (als Ketten) am Scheitel einer Hyphe ent- stehend, mit farbloser, glatter, nach oben hin verdickter, nicht auffällig geschichteter Membran, jede mit einem scheitelständigen oder dicht unter der Querwand liegenden Keimporus. Gleich nach der Reife keimend. Sporidien kugelig. Die Gattung Kuehneola ist anfangs nicht auf Grund allzu ausgeprägter Merkmale unterschieden und infolgedessen mehrfach angefochten worden. Zuerst (1898) schreibt Magnus nur: „Phrag- midium albidum (Kühn) Ludw. ist eine eigene Gattung, die ich nach ihrem hochverdienten Entdecker Kuehneola nenne“, Später (1899) gibt er an, daß sie sich durch Farblosigkeit der Teleutosporen und Bau der Uredolager von Chrysomyxa, durch die Stellung der Keimporen von Phragmidium, durch Farb- losigkeit der sofort keimenden Teleutosporen von Xenodochus unterscheide. Neuerdings hat aber Dietel darauf aufmerksam gemacht, daß die Zellen der Teleutosporen durch succedane Teilung am Scheitel einer Hyphe entstehen, und dadurch endgültig festgestellt, — 69 — daß Kuehneola von Phragmidium zu trennen ist. Besondere Merkmale von Phragmidium sind noch das Fehlen der Para- physen in den Uredolagern und der Ersatz des Aecidiums durch eine primäre Uredoform. I.“ K. albida (Kühn) Magnus, Bot. Cbl. LXXIV, 1898, 169; Ber. D.B. G. XVII, 1899, 179. — Biol.: Fischer, Ur. Schw. 556. Dietel, Hedw. XLV, 1905, 121; Ann. myc. X, 1912, 205. Jacky, Cbl. Bakt. 2, XVIII, 1907, 92. Strelin, Mycol. Cbl. I, 1912, 92. — Beschr.: Kühn, Bot. Cbl. XVI, 1883, 154. J. Müller, Ber. D. B. G. III, 1885, 393; Landw. Jahrb. 1886, 737. Dietel, Bot. Cbl. XXXIL 1887, 118. — Chrysomyxa albida Kühn |. c., Rabenh., Fung. eur. 3015. Sch. 372. — Phragmidium albidum (Kühn) Dietel in Ludwig, Bot. Cbl. XXXVII, 1889, 415. — Phr. albidum (Kühn) Ludw. in Dietel, Hedw. XLV, 121. Fischer, Ur. Schw. 415 u. 556. — Trichobasis vepris (Rob.) var. epiphylla Otth, Mitt. naturf. Ges. Bern 1865, 180 (publ. 1866), cf. Fischer 1. c. und Mitt. naturf. Ges. Bern 1902, 24. — Uredo aecidioides J. Müller, 1. c.). — Uredo Muelleri Schroeter, Pilze 375. — Phragmidium rubi $ corticicola Klebahn, Abh. naturw. Ver. Bremen XII, 1892, 368. S. 692, Fig. @1. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Rubus plicatus von Triglitz. Uredo- und Teleutosporen auf Rubus-Arten. Nach Jacky wird das Aecidium durch die primäre Uredo (Uredo Muelleri), der Spermegonien vorangehen, vertreten; Jacky gibt an, daß er durch Auflegen teleutosporentragender Blätter auf gesunde Pflanzen Uredo Muelleri erzogen habe. Die Sporen der Uredo Muelleri infizierten jedoch nicht, weder im Sommer noch später. Nach Müller sollen dieselben erst nach der Ruhepause im Winter keimfähig werden. Nach Strelin treten vom März bis Mai sekundäre Uredo- lager auf, dann erscheinen unter Zurücktreten der Uredolager Teleutosporen, die im Juni reifen und keimen. Aus der Sporidien- infektion gehen im Juli und August die Lager der primären Uredo, U. Muelleri hervor. Die Sporen dieser Form keimen ') Uredo aecidioides de Candolle, Fl. Fr. II, 236 (1805) ist Melam- psora tremulae. — 699 — erst nach der Überwinterung und rufen dann zunächst auf den vorjährigen Blättern sekundäre Uredo hervor, die sich später auch auf die neuen Blätter ausbreitet. Auch nach der älteren Dar- stellung von Kühn treten unter Umständen fast ausschließlich Teleutosporen auf, als kleine, rundliche Häufchen von rein weißer bis gelblich-weißer Farbe, vereinzelt oder herdenweis, über die ganze Blattfläche mehr oder weniger zahlreich verteilt; nur in den großen Lagern waren daneben Uredosporen vorhanden (so im Schwarzwald Aug. 1883). Meine eigenen Erfahrungen weichen ab. Ich habe zahlreiche von Herrn Jaap eingelegte Blätter gesehen und den Pilz selbst wiederholt im Oktober im Freien beobachtet. Stets waren fast nur sekundäre Uredolager vorhanden, welche die ganze Blatt- unterseite bedeckten. Teleutosporen waren so spärlich, daß Ver- suche damit aussichtslos gewesen wären. Insbesondere waren im Oktober massenhafte sekundäre Uredolager, aber keine Uredo Muelleri vorhanden. Es scheint demnach, daß der Pilz sich in verschiedenen Gegenden verschieden verhält und daß er in seiner Entwickelung vielleicht vom Klima abhängig ist. Mittels der Anfang Oktober gesammelten Sporen der se- kundären Uredo konnte ich mit Leichtigkeit eine größere Zahl von Rubus-Arten infizieren, vergl. die Tabelle unter Phrag- midium. Eine ausgeprägte Spezialisierung dürfte demnach nicht vorhanden sein; es ist aber auffällig, daß einzelne Arten immun blieben, und es wird sich daher empfehlen, auf diese weiter zu achten. Die auf abgepflückten Blättern vorhandenen Uredosporen hatten nach der Überwinterung ihre Keimkraft verloren. Ich halte es aber für möglich, daß das Mycel in lebenden Blättern überwintert und im Frühling neue Uredolager hervorbringt. Sicher ist es, daß eine Überwinterung durch Infektionsstellen der Zweige stattfindet, an denen im Frühjahr die Rindenuredo hervorbricht. Durch Aussaat der Sporen dieser Form auf die Blätter entstehen Kuehneola-Lager (Versuche 1908, s. Klebahn, Kult. XIV, 333). Die von Clinton (Report Connecticut Agr. Exp. Stat. May 1908, 383) angenommene Zugehörigkeit des Peridermium Peckii Thüm. auf Tsuga canadensis kann wohl als irrtümlich be- zeichnet werden. — 70 — Da man auf Kuehneola albida erst in neuer Zeit auf- merksam geworden ist, hat Dietel (Hedw. 1905, 121) den Ge- danken erwogen, ob dieser Pilz in Europa eingeschleppt worden sein könnte. Die primäre Uredo ist bereits 1869 von Otth bei Bern gesammelt worden (s. Fischer, Ur. Schw. 557). Spermogonien auf der Blattoberseite zwischen Epidermis und Kutikula gebildet (nach Strelin), aus einem flachen Lager von Sterigmen bestehend. — Primäre Uredolager (Uredo Muelleri Schroeter) vorwiegend auf der Blattoberseite, goldgelb, kreisförmig um die Spermogonien geordnet oder zu einem Ringe zusammenfließend, zuweilen auch an der entsprechenden Stelle der Blattunterseite, auf goldgelb verfärbten, etwas verdickten Blatt- stellen, von der aufgerissenen Epidermis umgeben, ohne Para- physen. Sporen einzeln abgeschnürt, eiförmig bis ellipsoidisch oder fast kugelig, bis 25 u lang, meist 21 w diek. Membran farblos, 1—2 u dick, mit feinen, ziemlich locker stehenden Stachel- warzen besetzt (nach Fischer). — Sekundäre Uredolager auf der Unterseite der Blätter, oft über die ganze Fläche verbreitet, selten oberseits, zuweilen auch am Kelch und am Stengel, die der Blätter klein, bis 0,5 mm, blaß zitronengelb, mitunter auch mehr orange, im Alter weiß, ohne Paraphysen. Sporen einzeln abgeschnürt, meist eiförmig, seltener rundlich oder unregelmäßig poly@drisch mit gerundeten Kanten, 24—29:16—18 u. Membran farblos, dünn, ca. 1 u, feinwarzig, Warzenabstand ca. 1,5 u. — Uredolager der Rinde!) anfangs von der Epidermis und einer 3—4 Zellen starken Schicht Rindenparenchym bedeckt, später durch Aufreißen dieser Schicht frei werdend, 2—5 mm lang. Unter ihnen eine 80—90 uw mächtige Lage Pilzgewebe. Sporen denen der Blattform entsprechend, gleichfalls ohne Paraphysen. — Teleutosporenlager auf der Blattunterseite, vereinzelt oder herdenweise, aber niemals zusammenfließend, kleine rundliche Häufchen von weißer oder gelblich-weißer Färbung bildend, von meist 0,25—0,5 mm Durchmesser. Sporen keulenförmig, aus 5 bis 6, seltener 2—13 Zellen bestehend, am Scheitel abgeplattet oder unregelmäßig, zuweilen fast kronenartig, die einzelnen Zellen ') Schon von Kühn, Rabenh., Fung. eur. 3015, als Form C beschrieben und ausgegeben. Von mir früher irrtümlich für eine Form von Phr. rubi gehalten. — 701 — 17—26::15--20 u!). Membran farblos, glatt, Seitenwände an jeder Zelle von unten nach oben an Dicke zunehmend, bis 4 u, Querwände dick, die oberen dicker als die unteren. Keimporen dicht unter den Scheidewänden, oberster seitlich vom Scheitel. Inhalt farblos. Sporidien kugelig, 8,5—9,5 w (nach Kühn, Müller, Fischer u. eig. Beob.). „Uredo Muelleri“: Auf Rubus spec. Berlin: Jungfernheide (Sydow, Myc. march. 1815). Uredo- und Teleutosporen: Auf Rubus plicatus Weihe et Nees. Oprig.: Triglitz (J., mit Tel., 22.2.8. 9.331). Auf Rubus villicaulis Koehler—=R. sanctus. Zauch-Belz.: Lehnin (M.). Auf Rubus macrophyllus Weihe et Nees. Steglitz (Sydow, Mye. march. 3631). Auf Rubus radula Weihe. Holst.: Niendorf bei Hamburg (J.). Auf nicht genauer bestimmten Rubus-Arten. Berlin: Bot. Garten (H); Niedb.: Birkenwerder (H., mit Tel.); Obbar.: Eberswalde (H., mit Tel.); Telt.: Grunewald (H.); Arns.: Neuwedell, Forst Schrat (Sydow, Myc. march. 3448); Kross.: Sommerfeld (Diedicke). 5. Gattung: Triphragmium Link, Spec. II, 34 (1824). — Milesi et Traverso, Saggio di una monografia del genere Triphragmium, cf. Cbl. Bact. 2, XIII, 1904. Name von zeis dreimal oder zgeis drei und Yoayuos Zaun, Fachwerk, Septum. Spermogonien, primäre und sekundäre Uredo vor- handen, Aecidium fehlt. Uredosporen einzeln abgeschnürt. Te- leutosporen aus drei, in Form eines Dreiecks miteinander ver- bundenen Zellen bestehend, gestielt. Übersicht der Arten. 1. Auf Ulmaria palustris. Warzen der Uredosporen ca. 3 u entfernt. Warzen der Teleutosporen deutlich. I. Tr. ulmariae. 2. Auf Ulmaria filipendula. Warzen der Uredosporen 2—2,5 u entfernt. Warzen der Teleutosporen wenig hervortretend. 2. Tr. filipendulae. . Auf Meum athamanticum und M. mutellina. Nur Te- leutosporen; diese mit langen braunen Stacheln. 3. Tr. echinatum. © ') Höhe der Zellen nach Kühn bis 30, nach Fischer bis 47 u (?). — 72 — 1.“ Tr. ulmariae (Schum.) Link, Spec. II, 84 (1824). — W. 225. Sch. 350. P. 218. Fischer, Ur. Schw. 423. — Biol.: Rathay, Verh. zool.-bot. Ges. XXXI, 1881, 11. Klebahn, Kult. IV, 2. f. Pflanzenkr. V, 1895, 327; Kult. XIII, 142. Arthur, Bot. Gaz. 1900, 271. Dietel, Hedw. LXIII, 1904, 239-241. — Anat.: Sappin-Trouffy, Le Botaniste V, 1896/97. Olive, Ann. of Bot. XXI, 1908. — Uredo ulmariae Schumacher, En. Pl. Saell. II, 227 (1803). S. 692, Fig. Hi. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Ulmaria pa- lustris von Triglitz. : Autöcisch, auf Ulmaria palustris Moench. Im Mai ent- stehen durch Sporidieninfektion die großen Lager der primären Uredo, welche biologisch die Aecidien vertreten. Aus den Sporen derselben gehen nach Ablauf eines Monats die kleinen Lager der sekundären Uredo hervor. Die dann folgenden Teleutosporen überwintern (Klebahn 1895 u. 1905). Nach Dietel können gleichzeitig mit den primären Uredolagern und an demselben Mycel auch große schwielige Teleutosporenlager auftreten; auch in den primären Uredolagern kommen schon Teleutosporen vor, die Uredosporen verdrängend. Spermogonien kreisförmig gestellt, flach, gelbrot, Spermatien 6 u lang. — Primäre Uredo ausgedehnte, lebhaft orangerote, unregelmäßig gestaltete Lager an verkrümmten Blattstielen oder Blattrippen bildend. Sporen einzeln auf ihren teilweise langen Stielen gebildet, ellipsoidisch bis eiförmig, 25—28:18—21 u. Membran farblos, ca. 3 w dick, mit deutlichen Warzen besetzt, deren Abstand ca. 3 u beträgt. Keimporen undeutlich oder fehlend. — Sekundäre Uredo kleine, rundliche, über die Blatt- unterseite zerstreute Lager bildend. Sporen wie bei der primären Uredo. — Teleutosporen in den Uredolagern auftretend, auch schon in den primären (Dietel, se. oben), oder kleine selbständige Häufchen auf der Blattunterseite bildend, frühzeitig nackt, dunkel- braun, pulverig. Sporen seitlich abgeplattet, von der breiten Seite gesehen fast kreisförmig, von der schmalen Seite elliptisch, 35 bis 49: 32—42:28 u, zwischen den drei Zellen nicht oder schwach eingeschnürt, diese ziemlich gleich groß. Membran hellbraun, gleichmäßig dick, in der Umgebung der Keimporen oder über einem größeren Teil der Fläche mit farblosen Warzen besetzt, die — 73 — bis 3 « breit, bis 1 « hoch sind und ziemlich stark hervortreten. Keimporus in jeder Zelle der innern Ecke gegenüber auf der Schmalseite. Mitunter 2-zellige oder 4- bis 5-zellige Teleutosporen. Stiel farblos, länger oder kürzer als die Sporen (wes. nach Fischer). Auf Ulmaria palustris Moench. Berlin (A. Braun 1870; Rabenh., Fung. eur. 2081), Botan. Garten (M. 1869, A. Braun, Kny, H.), Tiergarten (Kramer); Obbar.: Freienwalde (H.), Strausberg (H., B. V.P.B. XXXVIII, 1896); Niedbar.: Birkenwerder, Müggelsee bei Friedrichshagen (H.); Tegel (Nitardy; M.); Telt.: Rudower Wiesen bei Rixdorf (H.), Rangsdorf b. Zossen (Sydow, Myc. march. 335); Potsd.: Wildpark (H.); Ohav.: Bredower Forst (H.), Pichelswerder (Urban), Finkenkrug (M.); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf, B. V.P.B. XXXV, 189); Oprig.: Triglitz (J.), Nettelbek (Koehne). — Ober- lausitz: Lugknitz bei Muskau (Sydow). Anmerkung: Für die primäre Uredo einen neuen Namen ein- zuführen (Epiteosporen, Milesi et Traverso |. c.) liegt nach Dietel und auch meines Erachtens kein genügender Grund vor. 2.* Tr. filipendulae (Lasch) Passerini, Nuov. Giorn. Bot. Ital. VO, Nr. 3, S. 252 (1875), s. Hedwigia XV, 1876, 93. — Winter, Pilze 226. P. 219. Fischer, Ur. Schw. 425. — Biol.: Rathay, Verh. zool.-bot. Ges. XXXI, 1881, 11. — Uredo (Uro- myces) filipendulae Lasch in Klotzsch-Rabenhorst, Herb. mycol. I, 580 (1844) mit Diagn. S. 692, Fig. H2. I. Uredospore, II. Teleutospore, auf Ulmaria fili- pendula aus Brandenburg. Primäre Uredo, vielleicht mit Spermogonien, sekundäre Uredo und Teleutosporen bekannt, auf Ulmaria filipendula Hill. Der primären Uredo folgt nach Rathay die sekundäre. Teleuto- sporen im Herbst, vermutlich überwinternd. Primäre Uredo ausgedehnte, unregelmäßige, orangefarbene Lager bildend, die aus verkrümmten Teilen der Blattspindel oder an Blattfiedern hervorbrechen. — Sekundäre Uredolager auf der Blattunterseite zerstreut, rundlich, orangefarben, früh nackt. Uredosporen meist ellipsoidisch, birnförmig oder länglich, ziemlich unregelmäßig, 21—32:15—21 u. Membran farblos, ca. 1,5 u dick, mit deutlichen, etwa 2—2,5 u entfernt stehenden Stachel- warzen besetzt, oft mit 2(bis 3?) verdünnten und vorgewölbten Stellen (Keimporen?). — Teleutosporenlager auf der Blatt- unterseite zerstreut, schwarzbraun, früh nackt. Sporen seitlich abgeplattet, von der Breitseite gesehen fast kreisförmig oder drei- — 74 — seitig abgeplattet, von der schmalen Seite gesehen elliptisch, an der Grenze der drei Zellen schwach oder fast gar nicht ein- geschnürt, Länge 35—49, Breite 35—38, Tiefe 28—31 u; die drei Zellen ungefähr gleich groß. Membran braun, gleichmäßig dick, oft in der Umgebung der Keimporen mit wenig hervor- tretenden Warzen besetzt, im allgemeinen glatt erscheinend; in jeder Zelle ein Keimporus meist auf der Schmalseite der Spore der inneren Ecke der Zelle gegenüber liegend. Stiel farblos. Ausnahmsweise 2- und 3-zellige Sporen, deren Zellen (wie bei Puccinia oder Phragmidium) übereinander liegen (wesentl. nach Fischer). Auf Ulmaria filipendula Hill. Telt.: Bot. Garten Dahlem (H.), Buckow (Volkens); Ohav.: Finkenkrug (Volkens). — Prov. Sachsen: Blaggen- berg bei Schollene (Plöttner, s. auch Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898). Pommern: Callies (Sydow in Thümen, Mye. univ. 2236). 3. Tr. echinatum Leveille, A.S.N. 3, IX, 1848, 247. — W. 225. Sch. 351. Fischer, Ur. Schw. 422. Microtriphragmium, nur Teleutosporen, auf Meum atha- manticum Jacq., M. mutellina Gaertn. u.a. Teleutosporenlager auf der Blattunterseite oder auch oberseits, schwarz, pulverig, mitunter zu großen Lagern zusammen- fließend. Sporen gerundet dreieckig, von der schmalen Seite elliptisch, an der Grenze der Zellen schwach eingeschnürt, Länge 28—35, Breite 25—28, Tiefe ca. 21 u; die drei Zellen ungefähr gleich groß. Membran dunkelbraun, gleichmäßig dick, mit bis 14 oder 18 u langen, spitzen, oft etwas gekrümmten braunen Stacheln besetzt. Mehrere verdünnte Stellen (Keimporen?) in jeder Zelle. Stiel farblos, Sporen abfällig (nach Fischer). Vorkommen in der Provinz sehr zweifelhaft; Meum athamanticum soll vor Jahren einmal bei Weissagk (Luckau) beobachtet worden sein, es war vielleicht nur eingeschleppt. 2. Familie: Endophyllaceae. Teleutosporen in aecidienartigen Lagern, von einer Pseudo- peridie umschlossen, in derselben Weise wie Aecidiosporen durch wiederholte Zellteilung an denselben Hyphenenden reihenweise gebildet, auch mit Zwischenzellen, die später verschwinden. Die Gründe, warum ich nicht, wie es Dietel (in Engler- Prantl, Natürl. Pflanzenfam. I, 1**, 1900, $. 549) getan hat, die — 75 — Gattung Endophyllum in die Gruppe der Cronartiaceen stelle, habe ich in der Einleitung auseinandergesetzt. Es sei hier nur noch einmal hervorgehoben, daß die Bildung der Teleutosporen in nebeneinander liegenden Reihen das einzige Endophyllum mit Cronartium und Chrysomyxa vereinigende Merkmal ist, daß dagegen Endophyllum im Bau der Peridie und der Aecidiosporen, in der Entstehung der letzteren und auch in dem Vorhandensein von Zwischenzellen, ferner in der vor der Bildung der Sporen- mutterzellen stattfindenden Zellfusion und dem Verhalten der Zellkerne (Hoffmann 1911) mit echten Aecidien, insbesondere denen von Uromyces und Puccinia übereinstimmt. Erst die zuletzt stattfindende Verschmelzung der Zellkerne und die Keimung verleiht den Sporen Teleutosporencharakter. Das von Maire ge- fundene Endophyllum sempervivi var. aecidioides, das, zwar äußerlich Endophyllum sempervivi völlig gleich, in der Keimung der Sporen und dem Fehlen der Fähigkeit, Semper- vivum zu infizieren, aber ein echtes Aecidium ist, kann vielleicht künftig, wenn seine Lebensgeschichte erforscht ist, einen Finger- zeig geben, wie Endophyllum an andere Gruppen der Uredineen anzureihen sein wird. 1. Gattung: Endophylium Leveille, Bull. de la Soc. philomat. de Paris 1825, 233 (micht gesehen); Ann. de la Soc. Linn. de Paris IV, juillet 1825, referiert in Bull. sc. nat. VI, 1825, 232. Name von &vdov inwendig und YvAAov Blatt. Teleutosporenlager aecidienähnlich, von anfangs kugeliger, später oben geöffneter Peridie umschlossen. Sporen in Ketten, nach Maire mit Zwischenzellen, bei der Reife frei werdend, ein- zelligs, ohne deutliche Keimporen. 1.** E. sempervivi (Alb. et Schwein.) de Bary, Ann. sc. nat. 4, XX, 1863, 851). — W. 252. Sch. 356. P. 229. Fischer, Ur. Schw. 436. — Lit.: de Bary, 1. c.; Flora 1863, 180; Morphol. 188 (1886). Maire, Journ. de Bot. XIV, 1900, 369—382. Stämpfli, ') Hier schreibt de Bary allerdings Endophyllum sempervivi Lev.; Leveill& hat aber, wie es scheint, diesen Namen nicht gebildet, sondern den Pilz nur E. Persoonii genannt. Das Zitat E. sempervivi de Bary, Morph. 304 ist nicht richtig, da der Name hier wie ein längst bekannter behandelt wird. Kryptogamenflora der Mark Va. 45 — 76 — Hedw. XLIX, 1909. Hoffmann, Chbl. Bakt. 2, XXXIL, 1911, 137. — Uredo sempervivi Alb. et Schwein., Consp. 126 (1805). — Uredo sedi de Cand., Syn. 47 (1806) p. p. — Endophyllum Persoonii Leveille, Bull. philomat. 1825, 233; Ann. Soc. Linn. Paris 1825, ref. in Bull. sc. nat. Paris 1825, 232. — E. semper- vivi Lev. in Berkeley, Ann. Mag. nat. Hist. 2, V, 1850, 455, Nr. 476; desgl. in de Bary, A. S. N. 1863. S. 692, Fig. J1. Teleutospore auf Sempervivum sp. von Hamburg. Spermogonien und Teleutosporenlager zeitig im Frühjahr auf Sempervivum-Arten. Die Teleutosporen, welche Aecidiosporen ähnlich sind, keimen mit Promycel alsbald nach der Reife. Die Sporidien infizieren die Nährpflanze, auf der dann im nächsten Frühjahr neue Teleutosporenlager hervorbrechen (durch eigene Versuche bestätigt). Das aus den Sporidien hervorgehende Mycel durchzieht nach de Bary das ganze Blattparenchym und per- enniert. Die Blätter der befallenen Pflanzen werden deformiert, sie sind etwas länger und schmäler als die normalen, und etwas gelblich. Spermogonien zwischen den Aecidien zerstreut, kugelig, kegelförmig vorragend, nach Maire unter der Epidermis gebildet. — Teleutosporen in das Blattgewebe eingesenkt, von einem mehrschichtigen Hyphengeflecht und von einer Peridie umgeben, die sich am Scheitel zuerst porenförmig, dann becherförmig öffnet. Peridienzellen gerundet, nur lose miteinander verbunden. Membran farblos, 4—5 u dick, auf der Außenseite nur wenig dicker als auf der Innenseite, auf letzterer und an den Seitenflächen mit ziemlich unregelmäßiger Warzenstruktur. Sporen stumpf poly- edrisch, 24-—-32 :21—27 u. Membran hell gelbbraun, 2,5—3 u dick, dicht und fein warzig, Warzenabstand 1—1,5 u. Nach Maire ca. 10 Keimporen vorhanden. Sporidien länglich (nach Fischer, Maire u. eig. Beob.). | Auf Sempervivum tectorum L. Berlin: Botan. Garten, Uni- versitätsgarten (H.), Friedhof (Droysen u. Zopf in Sydow, Myc. march. 13). — Anhalt Cöthen: Gröbzig (Staritz, B. V.P. B. XLV, 1903). Im Botanischen Garten zu Berlin ferner auf Sempervivum mon- tanum L., S. arachnoideum L. (incl. S. Doelleanum C. B. Lehm.), S. fimbriatum Schnittsp. et Lehm., S. alpinum Griseb. et Schenk (= arver- nense Lecoq et Lamotte), S. „apenninum“, auf dem letzteren am 27. Fe- bruar im Freien (H.), auf Echeveria sp. (Schumann); im Botanischen — 77 — Garten zu Dahlem auf S. montanum und arachnoideum (H., s. auch B. V.P.B. XLIV, 1902). Anmerkung: Eine zweite Art der Gattung, Endophyllum euphorbiae silvaticae (DC.) Winter (Pilze 251) lebt auf Eu- phorbia amygdaloides L. (= Euph. silvatica Jacq.), kann aber im Gebiete nicht vorkommen, da die Nährpflanze fehlt. Von einer dritten Art, die man früher hierher stellte, Endophyllum sedi (DC.) Lev., hat Bubäk (Chl. Bakt. 2, IX, 1902, 919) gezeigt, daß sie ein echtes Aecidium ist und zu einer heteröcischen Puc- einia, P. longissima, gehört (s. diese). 3. Familie: Cronartiaceen. Teleutosporen ungestielt, durch wiederholte Zellteilung an denselben Hyphenenden reihenweise gebildet, der Länge nach in den Reihen und die Reihen auch mehr oder weniger seitlich in Zusammenhang bleibend, so daß linsenförmige bis zylindrische Sporenkörper entstehen. Keimung der einzelnen Zellen mit vier- zelligem Promycel. Aecidien mit Peridie, Aecidiosporenmembran durch Stäbchenstruktur warzig. Uredosporen einzeln oder in Ketten gebildet, mit oder ohne Peridie. Übersicht der Gattungen. 1. Teleutosporenkörper polsterförmig, Sporenreihen mitunter ver- zweigt. Uredosporen in Ketten gebildet, Lager ohne Peridie. Peridie der Aecidien eine Zelle dick. Spermogonien sub- ea ins 0 0% I. Chrysomyxa. 2. Teleutosporenkörper säulen- oder fadenförmig, weit über die Blattfläche vortretend. Uredosporen einzeln gebildet, Lager von einer Peridie eingeschlossen. Peridie der Aecidien mehrere Zellen dick. Spermogonien subcortial . . 2. Cronartium. 1. Gattung: Chrysomyxa Unger, Beitr. z. vergl. Pathol. 24 (1840). Name von xevoos Gold und uv&e Schleim. Spermogonien subepidermal. Aecidien mit Peridie, diese nur eine Zelle dick. Sporen in Ketten, mit Zwischenzellen; Mem- bran durch Stäbchenstruktur warzig, ohne sichtbare Keimporen. Uredolager ohne Peridie, Uredosporen in Ketten gebildet, mit 45* — 708 — Zwischenzellen; Membran mit Stäbchenstruktur, der der Aecidio- sporen Ähnlich. Teleutosporen einfache oder verzweigte Zell- reihen bildend, die zu gelbroten oder blutroten, flachen oder schwach gewölbten wachsartigen Krusten seitlich vereinigt sind, mit farbloser, dünner Membran. Bei der gleich nach der Reife erfolgenden Keimung entsteht aus jeder fruchtbaren Zelle ein Promycel, das meist 4-zellig wird und an jeder Zelle eine Sporidie bildet. Übersicht der Arten. 1. Teleutosporen auf Picea excelsa, oder Aecidien auf Picea excelsa, Teleutosporen auf Rhododendron oder Ledum. «@) Heteröcisch auf Rhododendron und Picea. 1.“® Chr. rhododendri. ß) 2 „ Ledum und Picea. . . -2#Chr er y) Nur Teleutosporen auf Picea. . . . .3.* Chr. abietis. 2. Arten mit noch unbekannter Entwicklung, Uredo- und Teleuto- sporen. a) Auf Pirola-Arten außer P. secunda . 4.” Chr. pirolae. £) Auf Pirola (Ramischia) secunda. 5.* Chr. ramischiae. y) Auf Empetrum . . . 2... 2.6. Chrzempeme 1.“* Chr. rhododendri (DC.) de Bary, Bot. Ztg. 1879, 809 (Biol., Beschr., Abb.). — Winter, Pilze I, 250. Fischer, Ur. Schw. 426. — v. Lagerheim, Tromsö Mus. Aarsh. XVI, 1893, 153. — Aecidium abietinum Alb. et Schwein., Consp. 120 (1805) pro parte. — Uredo rhododendri de Candolle, Fl. Fr. 86 (13815). S. 692, Fig. Ki. I. Peridienzelle von der Fläche gesehen, II. Aecidio- spore, auf Picea excelsa von Kronau in Krain; III. Uredospore, auf Rhodo- dendron hirsutum von Bremen. Heteröcisch. Aecidien auf den Nadeln von Picea excelsa Lk., im Juli, August oder September, je nach der Höhenlage des alpinen Standorts. Uredo- und Teleutosporen auf den Blättern von Rhododendron hirsutum L. und Rh. ferrugineum L. Die Aecidiosporen infizieren die Rhododendron-Blätter, es ent- stehen Uredolager oder überwinterndes Mycel, an welchem im Frühjahr die Teleutosporenlager reifen. Die Teleutosporen keimen im Frühjahr, etwas vor oder während der Blütezeit der Alpen- rosen (Juni, Juli); die Sporidien infizieren die gleichzeitig aus der — 709 — Winterknospe hervorbrechenden jungen Fichtennadeln (de Bary). Durch die Uredosporen vermag sich der Pilz in den Alpen auch außerhalb der Fichtenregion und auf angepflanzten Alpenrosen auch außerhalb der Alpen zu erhalten und zu verbreiten (de Bary, Klebahn, v. Lagerheim). Spermogonien zwischen und neben den Aecidien unregel- mäßig verteilt, kugelig, größtenteils eingesenkt, mit enger, etwas nach außen vorgewölbter Mündung, ohne hervorragende Para- physen, blaß rotgelb, später braun. Spermatien klein, ellipsoidisch (nach de Bary.. — Aecidien als häutige, stark zusammen- gedrückte, in der Längsrichtung des Blattes verlängerte Säcke oder Röhrchen (von bis 3 mm Länge) aus gelbverfärbten Querzonen der Blätter hervorbrechend, bei der Reife unregelmäßig aufreißend. Peridienzellen von der Fläche polygonal, mit zusammen nur etwa 4—5 u dieken Scheidewänden, im Radialschnitt der Peridie kon- vex-konkav; Konkavseite der Membran außen gelegen, dünn, glatt, Konvexseite innen, dicker, mit, einer Struktur stärker licht- brechender Stäbchen, die eine echte Warzenbildung hervorruft; Querwände dünn, schief, dachziegeliges Übereinandergreifen der Zellen bewirkend. Sporen ellipsoidisch, 17—45 :12—22 u (eig. Mess. 23—30 :14—21 u); Membran 1,5—2 u dick, mit Ausnahme eines glatten Längsstreifens!) von kleinen, aber kräftigen stäbchen- förmigen Warzen, deren Abstand ca. 1 w beträgt, ziemlich dicht besetzt. Inhalt orange (wes. nach de Bary). — Uredolager meist auf der Unterseite der Blätter, rundlieh oder länglich, zer- streut oder in Gruppen, auf roten oder braunen Flecken, zuweilen auch auf den Zweigen. Sporen in Ketten mit Zwischenzellen, oval bis ellipsoidisch oder unregelmäßig, 17—28:15—22 u. Membran 1—2 u dick, einzeln dicker, durch Stäbchenstruktur, die den größten Teil der Dicke einnimmt, dicht warzig, Warzen etwas ungleich, gegen 1,5 « voneinander entfernt; Keimporen undeutlich. Inhalt orange. — Teleutosporenlager braunrot, länglich oder rundlich, meist in Gruppen. Sporen zylindrisch- prismatisch, 20—30 : 10—14 u, in der Mitte des Lagers zu 4- bis 6-zelligen Reihen vereinigt. Membran farblos, dünn, mit Aus- ') Den glatten Streifen habe ich an dem mir vorliegenden Material nicht nachweisen können. — 710 — nahme einer ringförmigen Verdickung der Endfläche der obersten Zelle (nach de Bary, Winter, Fischer, u. eig. Beob.). Uredolager auf Rhododendron hirsutum L. im Botan. Garten zu Berlin und zu Dahlem (H., Magnus. — Auch sonst hie und da auf an- gepflanztem Rh. hirsutum, z.B. Moorende bei Bremen (Kleb., s. auch Lagerheim |. c.). Ein Aecidium von der Beschaffenheit dessen von Chr. rhododendri angeblich bei Landsberg gesammelt (??), ist als Chr. abietis in Sydow, Myc. march. 243 ausgegeben worden, vgl. Chr. abietis. 2.” Chr. ledi (Alb. et Schw.) de Bary, Bot. Ztg. 1879, 801 (mit Abb... — W. 251. Sch. 371. — Biol.: de Bary, 1. c.; Klebahn, Kult. X, 141 (37); Ww. R. 389. Liro, Act. Fenn. XXIX, 1907, Nr. 7; Ured. Fenn. 459 (1908). — Uredo ledi Alb. et Schw., Consp. 125 (1805). — Aecidium abietinum Alb. et Schw., Consp. 120 pro parte. S. 692, Fig. K2. I. Peridienzelle, von der Fläche gesehen, II. Aecidio- spore, auf Picea excelsa aus der Dürrkamnitzschlucht; III. Uredospore auf Ledum palustre, kultiviertes Material. Heteröcisch. Aecidien auf den Nadeln von Picea excelsa Lk., im Juli oder August. Uredo- und Teleutosporen auf den Blättern von Ledum palustre L. Durch Infektion mittels der Aecidiosporen entstehen Uredolager; die Teleutosporen reifen im Frühjahr auf den im voraufgehenden Jahre infizierten Blättern und sind sogleich keimfähig. Gleichzeitig können im Frühjahr und später neue Uredosporen entstehen, die den Pilz auch ohne Wirtswechsel erhalten (de Bary). — Ein Chrysomyxa ledi ent- sprechender Pilz, als Melampsoropsis abietina (Alb. et Schw.) Arth. bezeichnet, lebt nach Fraser (Mycologia III, 1911, 67) und Arthur (Myc. IV, 1912, 26) auf Picea rubra (du Roi) Dietr. und Ledum-groenlandicum Oeder!). Bei starkem Auftreten kann das Aecidium in derselben Weise schädlich werden, wie es das von Chr. rhododendri in den Alpen vielfach ist. Spermogonien kugelig, eingesenkt, orangerot, einzeln oder in kleinen Gruppen. — Aecidien auf gelben Flecken der Nadeln ') Verwandt ist auch Chr. ledicola (Peck) mit Aecidien (Peri- dermium decolorans Peck) auf Picea canadensis (Mill.) B.S.P. und Teleutosporen auf Ledum groenlandicum Oeder, s. Fraser, Myc. IV, 1912, 177. — MM — in einer oder zwei Längsreihen. Peridie zylindrisch mit unregel- mäßig gezähntem Rande, bis 3 mm lang (nach Winter). Zellen von der Fläche polygonal, mit zusammen etwa 7—8 u dicken Scheidewänden, im Radialschnitt der Peridie bikonkav; Außenwand dünn, glatt, Innenwand etwas dicker, mit Stäbchenstruktur, die das entgegengesetzte optische Bild liefert, wie die gewöhnliche Warzenstruktur, d. h. die Membran erscheint von der Fläche wie ein hervorragendes Netz mit vertieften Maschen'); Querwände senkrecht zur Peridienwand, dick, mit konvex in das Lumen vor- springender Mitte. Sporen in Ketten mit Zwischenzellen, rundlich oder ellipsoidisch bis länglich, 19—27:16—21 u. Membran etwas dicker als bei Chr. rhododendri, 2—2,5 u, durch Stäb- chenstruktur fein warzig, Warzenabstand 1 u oder wenig mehr; ohne deutliche Keimporen. Ansatzstelle der unteren Zwischen- zelle von einem scharfen Rande umsäumt (nach de Bary und eig. Beob.). — Uredolager auf der Unterseite der Blätter, klein, anfangs pustelförmig, oft ringförmig gestellt, später zusammen- fließend, gelbrot, schnell verblassend, oberseits gelblich verfärbte Flecken hervorrufend, ohne Peridie, aber am Grunde von einem pseudoparenchymatischem Gewebe aus weitlumigen, reihenweise gestellten Zellen umgeben. Sporen in Ketten mit Zwischenzellen, ellipsoidisch oder eiförmig, oft etwas poly@drisch, 20—27 :14 bis 23 u. Membran 2—3,5 « dick, farblos, durch Stäbchenstruktur, die mindestens °/, der Dicke einnimmt, warzig, Warzenabstand etwa 1,5 u; ohne deutliche Keimporen (nach Schroeter u. eig. Beob.). — Teleutosporenlager flach, blutrot. Sporenreihen meist 5- bis 6-fächerig, 70—90 :13—15 u. Membran farblos, glatt. Imhalt orangerot. Sporidien eiförmig, ca. 11:7 u, Inhalt orangerot (nach Schroeter). Zu sehr eigentümlichen Resultaten hinsichtlich der Chryso- myxa ledi kommt neuerdings Liro. Danach soll aus über- wintertem Mycel dieses Pilzes die Chrysomyxa Woronini Tranzschel (Cbl. Bakt. 2, XI, 1903, 106) hervorgehen, ferner soll Aecidium coruscans Fr., weil es nach Tranzschel die Aecidien- form der Chr. Woronini ist, gleichfalls in den Entwicklungs- kreis der Chr. ledi gehören und in ähnlicher Weise eine Über- !) Nach de Bary (]. c. 805) sind schwächer lichtbrechende Stäbchen in der stärker lichtbrechenden Grundmasse der Membran enthalten. winterungsform des Aecidium abietinum sein, und endlich soll Aecidium abietinum auch auf „Picea alba“ entstehen können. Nun sind Chrysomyxa Woronini und Aecidium coruscans bisher nur aus nordischen Gebieten bekannt geworden. Wenn die Folgerungen Liros richtig wären, läge kein Grund vor, daß diese beiden Pilze nicht auch in Norddeutschland auftreten könnten. Ich habe aber verschiedene Gründe, an ihrer Richtig- keit zu zweifeln. Erstens habe ich bei wiederholten Aussaat- versuchen mit Aecidium coruscans niemals eine Infektion von Ledum palustre erhalten können. Vor allem aber sind trotz der gegenteiligen Angabe Liros (S. 19—20) die Sporen des Aecidium coruscans von denen des Aecidiums von Chryso- myxa ledi so verschieden, daß schon aus diesem Grunde eine Beziehung des Aecidium coruscans zu Chrysomyxa ledi völlig ausgeschlossen ist. Vgl. die unten folgende Beschreibung und Abbildung des Aecidium coruscans. Es ist natürlich trotzdem möglich, daß der von Tranzschel angenommene, aber doch wohl nicht streng bewiesene Zusammenhang zwischen Chr. Woronini und einer Aec. coruscans entsprechenden Pilzform zu Recht besteht, sowie daß im Norden im Entwicklungskreis der Chr. ledi eine der Chr. Woronini entsprechende Form auftritt. Doch bedürfen diese Verhältnisse wohl genauerer Untersuchung. Aecidien: Auf Picea excelsa Lk. mehrfach in der sächsisch-böhmischen Schweiz: Schrammsteine, Edmundsklamm (Krieger, Fung. sax. 663), Dürrkamnitz- schlucht (Syd., s. Klebahn, Kult. X). Uredo- und Teleutosporen: Auf Ledum palustre L. Berlin: Bot. Garten? (Ehrenberg); Niedb.: Birkenwerder (Sydow, Myc. march. 132), Oranienburg (Syd. in Rabenh., F. eur. 2717); Telt.: Grunewald (Schlechtendal 1821; Magnus in Krypt. exsicc. 1707; C. Müller u. Retzdorf), hinter Paulsborn (H.), Teufelsee bei Müggel- bergen bei Köpenick (H.); Pots.: Potsdam (H.); Fried.: Driesen (Lasch); Oprig.: Treptowsee bei Redlin (J.). Fundorte aus umliegenden Gebieten: Swinemoor, Usedom (Münter, Kny). 3.* Chr. abietis (Wallr.) Unger, Beitr. z. vergl. Path. (1840) S. 24 (mit guten Abbild... — W. 249. Sch. 372. — Biol.: Reeß, Bot. Ztg. 1865, 385; Abh. nat. Ges. Halle XI, Sep. S. 32. v. Berg, Allg. Forst- u. Jagdzeit. 1831, 494. — Blennoria abietis Wallroth, Allg. Forst- u. Jagdzeit. 1834, Nr. 17. a, — 713 — S. 722, Fig. K3. I. Querschnitt einer Nadel von Picea excelsa mit Teleutosporenlager (*,), II. Teleutosporengruppe (*/,), von Sievern in Han- nover. Leptochrysomyxa. Teleutosporen auf den Nadeln von Picea excelsa Lk., im Herbst angelegt, im Mai reifend und keimend; Sporidien direkt wieder die Fichtennadeln infizierend (Reeß). Nach der Keimung der Sporen werden die Nadeln dürr und fallen ab. Der Pilz kann dadurch bei starkem Auftreten erheblichen Schaden anrichten. Er wurde zuerst 1831 im Harz als starker Schädling beobachtet (v. Berg). Teleutosporenlager auf gelb verfärbten Querzonen der Blätter, polsterförmig, in der Längsrichtung des Blattes mehr oder weniger lang gestreckt, braunrot bis orangegelb. Teleutosporen zylindrisch, 20—30 u lang, 10—14 u dick; Teleutosporenreihen bis 120 u lang. Membran dünn, farblos. Inhalt orangegelb. Auf Picea excelsa Lk. Obbar.: Eberswalder Forstgarten (M.). In Berlin auf dem Weihnachtsmarkte und im Ausstellungsparke der Gartenbau- ausstellung 1890 beobachtet (H.). — Funde aus umliegenden Gebieten: Greifswald; Lauterthal im Harz; Göttingen; Halle; Reinhardsbrunn und Schnepfenthal in Thüringen; Tharandt u. a. Stellen in Sachsen (sämtlich nach Reeß). Sachsenwald (J.); Volksdorf bei Hamburg (Hinneberg); Sievern bei Bremerhaven (Klugkist); Garlsdorfer Forst, Lüneburger Heide (J.). — Sydow, Myc. march. 243, angeblich von Forst Marwitz bei Landsberg, ist nicht Chrysomyxa abietis, wie fälschlich angegeben, sondern Aecidium abietinum (s. auch Magnus, B. V.P.B. XXXV, 1893, 59). Die Peridie stimmt aber nicht, wie zu erwarten war, mit der des Aecidiums zu Chrysomyxa ledi überein, sondern mit der des Aecidiums zu Chr. rhododendri. Da dieses Aecidium schwerlich bei Landsberg vorkommen wird, so liegt also anscheinend noch ein weiterer Irrtum vor. 4.* Chr. pirolae (DC.) Rostrup, Bot. Chbl. V, 1881, 126. — Sch. 372. P. 253. — Fischer, Ured. Schw. 429. — Biol.: Liro, Act. Fenn. XXIX, 1906, Nr. 6, 19. Fraser, Mycologia III, 1911, 67; IV, 1912, 183. — Aecidium (?) pirolae de Candolle, Fl. Fr. VI, 99 (1815). — Chrysomyxa pirolatum (Körnicke) Winter, Pilze 250. — Uredo pirolata Körnicke, Hedw. 1877, 28. S. 722, Fig. K4. I. Uredosporenketten (*/,), II. Uredospore, III. Te- leutosporenlager (,), IV. Gruppe von Teleutosporen, keimend (*%,), auf Pirola minor von Triglitz. Uredo- und Teleutosporen auf Pirola rotundifolia L., P. uniflora L., P. chlorantha Sw., P. minor L. Die Teleuto- — 714 — sporen treten nach zwei mir vorliegenden Exsikkaten (Jaap, F. s. e. 435 und Thümen, Myc. univ. 752) im Mai auf und keimen als- bald. Die Vermutung Rostrups, daß als Aecidium Aecidium (Peridermium) conorum piceae hierher gehöre, ist kürzlich von Fraser durch Versuche bewiesen worden, und zwar für Aecidien auf Picea mariana (Mill) B.S.P. und canadensis (Mill.) B. S. P. und für die Teleutosporen auf Pirola americana Sweet und elliptica Nutt'). Der heimische Pilz dürfte also gleichfalls zu Aecidium conorum piceae gehören (vgl. unten unter: Isolierte Aecidien); in welchem Verhältnis derselbe zu dem amerikanischen steht, ist einstweilen nicht anzugeben. Die Ab- trennung der Chrysomyxa ramischiae (s. die folgende Art) ist von Fraser noch nicht berücksichtigt worden. — Über frühere Untersuchungen ist noch folgendes zu bemerken: Liro versuchte vergeblich, entwickelte Pirola-Blätter mittels Sporidien und mittels Uredosporen zu infizieren; er vermutet, daß die Infektion an den allerjüngsten, noch unterirdischen Trieben oder Knospen stattfindet. Jedenfalls wurde in den jungen, unterirdischen, weißen, erst im folgenden Frühjahre Blätter tragenden Ausläufern Mycel nachgewiesen. Daher sind auch in der Regel die im Frühjahr aus einer Knospe hervorgehenden Blätter alle gleichmäßig vom Pilze befallen. Es ist aber möglich, daß das Mycel noch außerdem in den unterirdischen Teilen perenniert und von diesen alljährlich in die neu sich bildenden Ausläufer und deren Knospen ein- wandert; doch bedarf dies weiterer Prüfung. Das Mycel ist inter- zellular; in den Zellen finden sich gerundete Gebilde, die mit den Mycelfäden zusammenhängen, die Haustorien (Liro). Die Uredo auf Pirola minor, deren Überwinterung in meinen Kulturversuchen (I, 6, Z. f. Pflanzenkr. II, 1892, 264) erwähnt wird, gehört nicht zu Chrysomyxa, sondern zu The- copsora pirolae. Uredolager auf der Blattunterseite, rundlich, früh nackt, von der aufgerissenen Epidermis peridienartig umgeben, mitunter locker zerstreut, häufiger dicht gedrängt, in Abständen von ca. 1 mm größere Strecken oder die ganze Blattfläche gleichmäßig ') Fraser gebraucht für den Pilz den neuen Arthurschen Namen Melampsoropsis pirolae (DC.) Arth. Vgl. hierzu die Bemerkungen über Nomenklatur in der Vorrede, d m.» rn a — 715 — bedeckend. Sporen in Ketten, mit Zwischenzellen, ellipsoidisch bis fast kugelig oder stumpf-polyedrischh 21—28:18—21 u. Membran etwa 2 u dick, farblos, auffällig grob warzig, Warzen 1,5 u und größer, Mittelpunkte 2—3 u entfernt, Warzenstruktur gegen °/ı der Wanddicke einnehmend (wes. nach eig. Beob.). — Teleutosporenlager klein, ca. '/; mm, rundlich oder länglich, wachsartig, gelbrot, später blutrot, trocken braun (nach eig. Beob. gelblich weiß!), in Abständen von kaum 1 mm über die untere Blattfläche gleichmäßig verteilt, mitunter fast zusammenfließend. Sporenreihen 100-120 u lang, ca. 8 u dick. Sporidien kugelig, 7—8 u (nach Winter, Fischer und einig. eig. Beob.). Auf Pirola minor L. Oprig.: Triglitz (J., F. sel. exs. 435, mit Teleutosporen!). 5.* Chr. ramischiae Lagerheim, Svensk Bot. Tidsskrift III, 1909, 25. — Chrysomyxa pirolae p.p., $. diese. Primäre und sekundäre Uredo- und Teleutosporen auf Ra- mischia secunda Garcke (Pirola secunda L.). Primäre Uredo auf den überwinterten Blättern, oft gleichzeitig mit Te- leutosporen, kleine dicht gestellte Lager bildend. Secundäre Uredo im Sommer auftretend, größere, zerstreute Lager bildend, ohne Teleutosporen. Auf Grund dieser Verhältnisse unterscheidet v. Lagerheim den Pilz auf Ramischia secunda von denen auf Pirola ro tundifolia und P. minor als besondere Spezies. Morphologische Unterschiede werden nicht angegeben. Nach eigenen Beobachtungen ist der habituelle Unterschied zwischen den beiden Pilzen aller- dings auffallend. Die Uredolager sind bei Chr. ramischiae auch etwas größer. Dagegen finde ich in den Uredosporen, auch bei der Untersuchung mit Apochromaten (2,0, Ap. 1,30) keinen Unterschied. Reste der sekundären Uredo finden sich nach v. Lagerheim mitunter auf den überwinterten Blättern, welche die primäre Uredo und bisweilen auch Teleutosporen tragen. Man kann daher fragen, ob es nicht richtiger wäre, diese sekundäre Uredo als die primäre anzusehen? Das Verhältnis zu Chr. pirolae und die Frage des Wirtswechsels (vgl. die vorige Art) müßten experimentell geprüft werden. Auf Ramischia secunda Garcke. Niedb.: Rahnsdorf (H.), Tegel, Forst (Eichelbaum). — 716 — 6. Chr. empetri (Pers) Rostrup, Fung. Groenl. 536 in Meddel. om Groenland III (1888). Sch. 372. P. 253. Fischer, Ur. Schw. 557. — v. Lagerheim, Tromsö Mus. Aarsb. XVI, 1893, 119. — Uredo empetri Persoon in Mougeot et Nestler, Stirp. crypt. Vogeso-rhen. Nr. 391, nach de Candolle, Fl. Fr. VI, 87 (1815). — Caeoma empetri Winter, Pilze I, 257. S. 722, Fig. K6. I. Zellen der Uredoperidie mit Epidermisresten (®/,), II. Uredospore, auf Empetrum nigrum von ÖOsterndorf. Unvollständig bekannt. Meist nur Uredo bildend, auf Em- petrum nigrum L, Die Zugehörigkeit zu Chrysomyxa ver- mutete bereits Schroeter (Schles. Ges. vaterl. Kult. 1887). Te- leutosporen wurden aber erst von Rostrup an dem von Warming und Holm auf der Fylla-Expedition nach Westgrönland ge- sammelten Material entdeckt und später auch von v. Lagerheim bei Tromsö gefunden, aber nur in spärlicher Menge. Ob Aecidien vorkommen, läßt sich nicht sagen. Der Pilz ist vielleicht ur- sprünglich arktisch-alpin und bildet anscheinend nur in arktischen (Gebieten Teleutosporen. In den südlicheren Gegenden scheint er eine isolierte Uredo geworden zu sein. Uredolager auf der morphologischen Oberseite der Blätter, allerdings infolge der Einrollung der Blätter in der Regel auf dem nach unten gerichteten Teile, klein, meist in der Längsrichtung des Blattes verlängert, anfangs von der blasig aufgetriebenen Epi- dermis bedeckt, orangegelb. Sporen in kurzen Ketten mit Zwischen- zellen, ellipsoidisch oder länglich, dabei meist etwas polyedrisch, 30—40 :21—28 u. Membran farblos, etwa 2 uw dick, durch Stäbchenstruktur, die fast die ganze Membrandicke einnimmt, deutlich warzig, Warzenabstand ca. 1,5 u. Das das Sporenlager umgebende Hyphengewebe geht nach oben in eine wenig auf- fällige, aus im Blattquerschnitt schiefquadratischen Zellen mit gleichmäßig dicken Wänden gebildete Peridie über, die der Epi- dermis anliegt und mit dieser von dem Sporenlager abgehoben wird. Größe der Zellen ca. 17:15 a; Wanddicke 3—4 u (wes. nach eig. Beob.). — Teleutosporen nicht beschrieben. Der Pilz ist in Deutschland mit der Nährpflanze wesentlich im Nord- westen verbreitet, z. B. Rissen bei Blankenese a. Elbe, Holstein (J.), Ostern- dorf bei Beverstedt, Prov. Hannover (Kleb.), Gruppenbühren in Oldenburg (Kleb.). In der Provinz ist er bisher nicht gefunden; die Nährpflanze wird für die Prignitz und für Guben angegeben. + — 717 — 2. Gattung: Cronartium Fries, Observ. mycol. I, 220 (1815). Etymologie unklar, von Fries nicht angegeben; vielleicht von x000005 (Troddel, Quaste, aus dem Gewebe hervorragender Ein- schlagfaden) und agzos (angemessen, wie es sein soll), wegen der Beschaffenheit der Teleutosporenlager; doch müßte der Name in diesem Falle Crossartium lauten. Wörter wie xgovos oder x0wvogs existieren nicht. Vergl. Oudemans, Revision I, 509. Die Ableitung von xowvvou: (färben, beflecken), welche die Schreib- weise Chronartium bedingen würde, ist weniger einleuchtend. Spermogonien groß, mit flach unter dem Periderm aus- gebreitetem, unregelmäßig umgrenztem Hymenium, die Spermatien in Tröpfehen durch ein enges Loch im Periderm entleerend. — Aecidien rindebewohnend, sehr groß (mehrere Millimeter), mit rundem, länglichem oder unregelmäßigem (mitunter verzweigtem) Grundriß. Pseudoperidie durch die Sporenmasse blasenförmig emporgetrieben, meist derb, später oben, seitlich oder unten un- regelmäßig aufreißend. Peridienwand aus 2—3 Zellenschichten gebildet. Sporen in Ketten, mit Zwischenzellen. Sporenmembran ziemlich dick, mit einer inneren homogenen Schicht und einer äußeren, die Stäbchenstruktur zeigt, daher außen warzig, aber an einer Stelle mehr oder weniger glatt; ohne deutliche Keimporen (Peridermium-Typus). — Uredolager klein, von einer halb- kugeligen, am Scheitel mit einem engen Porus sich öffnenden Pseudoperidie bedeckt. Sporen einzeln auf ihren Stielen gebildet; Membran entfernt stachelwarzig, ohne sichtbare Keimporen. — Teleutosporen einzellig, längere Zeit hindurch an denselben Hyphen abgeschnürt; die Einzelsporen in den Reihen und die Reihen seitlich untereinander fest verbunden, so daß zylindrische oder haarförmige, oft etwas gekrümmte Säulchen entstehen, die im trockenen Zustande hornartig sind. Keimung an jeder Einzel- zelle gleich nach der Reife erfolgend; Basidien nahe dem oberen Ende austretend, 4-zellig; Sporidien annähernd kugelig. Übersicht der Arten. 1. Teleutosporen auf Ribes-Arten, Aecidien auf Pinus strobus, P. cembra und verwandten Arten. Membran der Aecidio- sporen an einer Stelle glatt, hier diekwandig. 1.* Cr. ribicola. — 713 — 2. Teleutosporen auf andern Pflanzen, Aecidien auf Pinus sil- vestris. Membran der Aecidiosporen an einer Stelle nur areoliert, hier dünnwandig. a) Teleutosporen auf Vincetoxiecum, Paeonia, Pedicularis me lo ar PIE RE rasen b) Teleutosporen auf Gentiana . . . . . Cr. gentianae. c) Teleutosporen unbekannt. Anhang: 3. Peridermium pini. 1.“® Cr. ribicola Dietrich, Archiv f. d. Naturk. Liv.-, Esth- n. Kurlands 2, I, 287 (1859). — W. 236. Sch. 373. Fischer, Ur. Schw. 382. — Beschr.: Klebahn, Abh. naturw. Verein Bremen X, 1887, 145 (mit Abb.). Dietel, Uredinales 42 (Abb.). — Biol.: Klebahn, Ber. D. B. G. VI, 1888, S. XLV; VIII, 1890, (65); Hedw. XXIX, 1890, 31; Kult. I (mit Abb.), IL .VIL VI Tee XII, Z. f. Pfikr. XV, 1905, 86; Ww. R. 382 (Gesamtdarstellung; Literatur). — Rostrup, Tidskr. f. Skovbrug XII, 1889, 187. v. Wettstein, Sitz. zool.-bot. Ges. XL, 1890, 44. Sorauer, Z. £. Pfikr. I, 1891, 183 u. 366. Eriksson, Cbl. Bakt. 2, II, 1896, 380. v. Tubeuf, Arb. Biol. Abt. K. G. A. H, 1901, 173. — Tranzschel, Arb. St. Petersb. nat. Ges. 25. Sitzb. 1894, 22 (P. cembra). Schellenberg, Naturw. Z. f. Ld.- u. Forstw. VI, 1904 (P. cembra). Neger, Nat. Z. f. L. u. F. X, 1908, 605 (P. monticola). — Sonst. Lit.: Hisinger, Bot. Notiser 1876, 75. Stewart, New-York Agr. Exp. Stat. Geneva Techn. Bull. Nr. 2, 1906. Spaulding, Science XXX, 1909, 200; U.S. Dep. Agr., Bur. Plant Ind., Cire. 38, 1909; do. Bull. 206 (Einschleppung in Amerika, sehr voll- ständiges Literaturverzeichnis). — Peridermium strobi Klebahn, Abh. nat. Ver. Bremen X, 1887, 145. — P. pini Aut. p.p. S. 722, Fig. Li. I. Teil der Peridie in Längsschnitt *“/,), II. Aecidio- spore, optischer Querschnitt, III. desgl., Flächenansicht, auf Pinus strobus von Bremen, IV. u. V. Uredosporen, VI. Teil der Uredoperidie mit darüber liegenden Epidermisresten, VII. Teil eines Teleutosporensäulchens mit Peridie und Epidermis (**,), VIII. Teleutosporen aus dem unteren Teil des Säulchens, auf Ribes nigrum, alles von Bremen. Heteröcisch. Aecidien auf der Rinde von Pinus strobus L., P. Lambertiana Dougl., P. monticola Dougl. und P. cembra L., im April und Mai. Uredo- und Teleutosporen auf zahlreichen tibes-Arten. Die Aecidiosporen infizieren leicht die Ribes- Blätter und erzeugen Uredo- und Teleutosporen (Klebahn 1888). 4 M — 19 — Die Teleutosporen keimen im August und September gleich nach der Reife; die Sporidien infizieren dann die Kiefern an den jüngsten Trieben. Im nächsten Sommer (Juli) treten an den Infektions- stellen Spermogonien auf, die unter Verbreitung eines eigentüm- lichen, süßlichen Geruchs die Spermatien in Tröpfehen eines süß schmeckenden Saftes entleeren (Klebahn, Kult. XII, 1905). Die Aecidien erscheinen frühestens im zweiten Sommer nach der In- fektion. Das Mycel wächst jahrelang in der Rinde weiter und rückt dabei allmählich gegen den Stamm vor; die oberhalb der ergriffenen Stelle liegenden Teile sterben bald ab. Gelangt der Pilz in den Stamm einer jüngeren Kiefer, so geht der ganze Baum rasch zugrunde; ältere Stämme widerstehen länger. Dadurch wird das Aecidium sehr schädlich. Die in großen Mengen gebildeten, leicht verstäubenden Aecidiosporen können vom Winde weit fort- getragen werden und auch in großen Entfernungen von kranken Weymouthskiefern die Ribes-Pflanzen infizieren. Auf diesen pflest sich dann der Pilz durch die Uredosporen stark zu ver- mehren, so daß im Herbst oft alle Blätter an der Unterseite mehr oder weniger dicht mit Teleutosporenlagern bedeckt sind. Trotz- dem ist die Schädigung der Ribes-Arten durch den Pilz weniger bedeutend, da stärkerer Befall in der Regel erst gegen das Ende der Vegetationsperiode eintritt. Überwinterung des Pilzes auf den Ribes-Arten ist bisher nicht bekannt geworden. Einwanderung. Cronartium ribicola ist in den Alpen und in Osteuropa auf Ribes-Arten und Pinus cembra heimisch und hat die aus Amerika eingeführte Weymouthskiefer, Pinus strobus, erst in Europa befallen. Die Teleutosporen und auch die Aecidien wurden zuerst 1855 in den Östseeprovinzen be- obachtet, um 1870 auch in Finland. Die Teleutosporen wurden dann 1871 in Dänemark und 1872 zuerst in Deutschland (Kiel und Stralsund) gefunden. Gegenwärtig ist der Pilz in den meisten europäischen Ländern verbreitet (näheres Klebahn, Ww. R. 78; s. auch Schellenberg 1904). In Amerika waren sowohl die Aecidien wie die Uredo- und Teleutosporen bis vor kurzem völlig unbekannt. Erst vor einigen Jahren ist der Pilz dort eingeschleppt worden, und zwar, wie es scheint, mit jungen Weymouthskiefern aus Halstenbek in Holstein (s. Stewart und Spaulding). — 720 — Spezialisierung und Empfänglichkeit. Ob die Formen auf Pinus strobus und P. cembra völlig identisch sind oder die erstere sich aus der letzteren zu einer selbständigen Rasse entwickelt hat, ist noch nicht untersucht. Daß P. cembra in unsern Anlagen von dem Pilze in der Regel verschont bleibt, könnte für die letzte Möglichkeit sprechen), Die Ribes- Arten werden sehr verschieden stark befallen, am empfänglichsten sind Ribes nigrum L. und aureum Pursh, weniger R. alpinum L. und rubrum L., noch weniger R. sanguineum Pursh; R. grossu- laria L. ist oft fast unempfänglich. Wieweit hierbei Spezia- lisierung eine Rolle spielt, ist noch zu untersuchen; nach Magnus soll mitunter ausschließlich R. nigrum, an andern Stellen aus- schließlich R. aureum befallen sein. Als Parasit auf dem Aecidium wird nicht selten Tuber- culina maxima Rostr. (Bot. Foren. Festskrift 1890, 160) be- obachtet. Spermogonien flache, 2—5 mm große, unregelmäßig ge- staltete Lager unter dem Periderm der Rinde bildend, dieses ein wenig blasig emporhebend, aus einer mit bloßem Auge nicht sichtbaren Durchbrechung des Periderms Tropfen einer süß schmeckenden Flüssigkeit mit Spermatien entleerend. Sterigmen palisadenartig vereint, senkrecht zum Periderm gerichtet. Ent- wicklungszeit Juli— August. — Aecidien auf etwas angeschwollenen Teilen der Zweige und Stämme in größerer Zahl beisammen, durch die Rinde hervorbrechend, mit rundem oder länglichem, mitunter gekrümmtem oder fast verzweigtem Grundriß, 2—7 mm lang, 2—3 mm breit. Pseudoperidie 2—2,5 mm hoch, anfangs blasenförmig die Sporenmasse umschließend, später oben, unten oder seitlich unregelmäßig aufreißend, verhältnismäßig zart, innen ohne starre Fäden?), Wand ihrer Dicke nach meist aus 2—3 isodiametrischen, 15—35 wu dicken Zellen gebildet. Die nach der Innenseite der Peridie zu liegenden Wände sind 3—4 u diek und durch Stäbehenstruktur warzig, die nach außen zu liegenden Wände sind dicker, 5 u, und im oberen Teil der Peridie völlig ') Auf angepflanzter P. cembra ist der Pilz in Lothringen beobachtet worden, s. Berichte über Landw., herausgeg. im Reichsamte des Innern. Heft XVI, 1909, 8. 158. ?®) Vgl. Peridermium pini. — 721 — glatt, im unteren Teile punktiert oder sehr feinwarzig. Sporen oval, rundlich oder polyedrisch, 22—29:18—20 u; Membran farblos, dick, innere Schicht bis auf eine gewisse Schichtung völlig homogen, äußere durch Stäbchenstruktur warzig, auf einem großen Teil der Fläche aber durch Verschmelzen der Stäbchen völlig glatt, glatter Teil dicker, 3—3,5 u, warziger Teil dünner, 2—2,5 u dick, Abstand der Stäbehenmittelpunkte 1,5—2 u. — Uredolager herdenweise auf der Unterseite der Blätter, beiderseits gelblich verfärbte Flecken erzeugend, von einer Peridie umgeben, die am Scheitel porenförmig aufreißt, von der Epidermis bedeckt bleibt, und von deren Zellen besonders die nach der Mündung zu gelegenen auf der Innenseite stärker (bis 4 w) verdickte Mem- branen haben. Sporen oval, meist etwas unregelmäßig, 21—25: 13—1S u, selten länglich, 30:11 «. Membran farblos, ca. 1,5 u dick, mit locker stehenden Stachelwarzen (Abstand 2—3 u) besetzt. Keimporen nicht sichtbar. — Teleutosporensäulchen in der Mitte der Uredolager entstehend, durch das Loch der Peridie hervortretend, wie die Uredolager auf der Unterseite der Blätter, herdenweise beisammen, zuletzt oft die ganze Blattfläche bedeckend, meist gekrümmt, 1—1,5 mm lang, gelblich-braun, beim Keimen durch den Sporidienüberzug etwas grau werdend. Sporen 35 bis 60 :11—16 u, nach Fischer bis 70:21 w (wes. nach eig. Beob.). Aecidien: Auf Pinus strobus L. Obgleich das Aecidium jetzt ziemlich überall zu finden ist, wo Weymouthskiefern angepflanzt werden, ist der Pilz in den vorliegenden Sammlungen nur wenig vertreten. Berlin: Baumschulen (Sorauer, Jahresber. Sonderausschuß f. Pflanzenschutz für 1901); Obbar.: Eberswalde (Hartig); Telt.: Wannsee, Baumschulen Metz & Co. in Steglitz (M., Garten- flora 1891, 451). Friedenau, Dahlem (M., Notizbl. k. Bot. Mus. III, 183, 1902). Uredo- und Teleutosporen: Der Pilz wurde in der Provinz Brandenburg zuerst 1873 gefunden, also ein Jahr nach der ersten Beobachtung in Deutschland (s. oben), und zwar von Magnus und Sydow im botanischen Garten, im zoologischen Garten und im Friedrichshain zu Berlin. Auf Ribes nigrumL. Berlin: Rixdorfer Bahnhof (H.), Botan. Garten (Kärnbach, B. V.P. B. XXIX, 1887); Niedb.: Lanke (H., B. V.P. B. XLVII, 1905), Birkenwerder (H.); Telt.: Zehlendorf (H.); Pots.: Sanssouei (H.); Ohav.: Finkenkrug bei Nauen (H.); Whav.: Rathenow (Kirscehstein, B. V. P. B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz (J.). Kryptogamenflora der Mark Va. 46 A | Mt 27 I a LUNG ze Do K. Chrysomyxa Fig. 3—6. L. Cronartium. M. Coleosporium Fig. 2. — 723 — Auf R. rubrum L. Oprig.: Triglitz (J.). Auf R. alpinum L. Telt.: Steglitz (Sydow, Myc. march. 1631), Halensee (H.). Auf R. aureum:Pursh. Berlin: Botan. Garten (Kärnbach, B. V.P. B. XXIX, 1887); Telt.: Halensee (H.). Auf R. sanguineum Pursh. Telt.: Lichterfelde (Sydow, Myc. march. 1633). Auf R. spec. Landsb.: Tamsel, Baumschule (Vogel). Außerdem ist Cronartium ribicola von Sydow (Myc. march. 2753, 3450 und folgende) und namentlich von Hennings (Z. f. Pflanzenkr. XII, 1902, 130; Notizblatt d. k. bot. Gartens Berlin 1902, 172) in den Späthschen Baumschulen und in den Botanischen Anlagen auf folgenden Ribes- Arten gesammelt worden: R. albidum hort. (= alpinum), americanum Mill. (floridum L’Herit., missouriense hort.), aciculare Sm., bracteosum Dougl., burejense F. Schmidt, eynosbati L., Fontainesii Colla (= fla- vum Berl.), „gingkaefolium“, Gordonianum Lem., „heterophyllum“, intermedium Tausch (= floridum X nigrum), „leiobotrys“, „macro- botrys“, Menziesii Pursh, missouriensis (? hort. — americanum Mill., Nutt. = gracile Michx.), multiflorum Kit, niveum Lindl., orientale Desf., oxyacanthoides L. (hirtellum Mich., setosum Lindl.), parvi- folium Phil., petraeum Wulff., pinetorum Greene, prostratum L’Herit., rotundifolium Mich. (divarieatum Dougl., gracile Mich., irriguum Dougl., triflorum Willd.), „semivestitum“, „septacanthum“, sub- vestitum Hook. et Arn., tenuiflorum Lindl., triste (? Pall... Die Be- stimmung konnte nicht kontrolliert werden. In den ÖOriginalangaben fehlen leider die Autoren. 2.* Cr. asclepiadeum (Willd.) Fries, Obs. Myc. I, 220 (1815). — W. 235. Sch. 373. — Beschr.: Tulasne, A.S.N. 4, II, Abb. Taf. II. Klebahn, Hedw. 1890, 28; Kult. I (Abb.). Dietel, Uredinales Fig. 25. Fischer, Ur. Schw. 431 (Abb... — Biol.: Cornu, Compt. rend. XXXI, 1886, 930. Klebahn, Ber. DEBSG-YVHT, 1890, (61); Kult. X, 136 82); XI, 21; XIL, 83; XII, 147; XIV, 337; Ww. R. 372. Peyritsch nach Magnus, Nat. Med. Verein Innsbr. XXI, 1892/93. Geneau de Lamarliöre, Ass. frang. av. d. sc. 23. sess., Caen II, 628. Fischer, Arch. sc. phys. nat. 1896, 101; Entw. Unt. 90 (1898); Schweiz. bot. Ges. XI, 19012 XT7.1902; Ur. Schw. 431. ; Bubäk,, Cbl. Bakt. 2, XVI 1906, 151. — Cytol.: Sappin-Trouffy, Le Botaniste V, 1896/97. — Erineum asclepiadeum Willdenow in Funck, Crypt. I, Nr. 145 (1805). — Cronartium flaccidum (A. et S.) Winter, Hedw. XIX, 1880, 55 ohne Beschreibung; Pilze I, 236. Sch. 373. P. 254. — Sphaeria flaccida Albertini et Schweinitz, Consp. 31 (1805). 46* — 714 — — Cronartium balsaminae Nießl, Verh. nat. Verein Brünn X, 1872, 16. W. 236. — Cronartium hystrix und Cr. verbenes Dietrich, Arch. Naturk. Liv-, Esth- u. Kurlands 2, I, 1859, 4951). — Cr. nemesiae Vestergren, Bih. Svensk. Vet. Akad. H. XXII, 3, Nr. 6, 8.5. — Cr. pediceularis Lindroth, Bot. Notiser 1900, 24; Liro (Lindroth) Act. Fenn. XXIX, 1907, Nr. 7; Ured. Fenn. 441 (1908). — Uredo pedicularis Dietrich, Arch. Nat. Liv-, Esth- u. Kurlands 2, I, 492 (1859) nach Liro?). — Cronartium tropaeoli Palm in Vestergren, Micromyc. rar. sel. 1456. — Peridermium cornui Rostrup u. Klebahn in Klebahn, Hedw. 1890, 28. — Peridermium pini Aut. p. p. — Für die Nomen- klatur ist der der Teleutosporenform zuerst gegebene Name (Fries 1815) als entscheidend anzusehen. S. 722, Fig. L2. I. Teil der Peridie im Längsschnitt (/,), II. Aecidio- spore, optischer Querschnitt, III. desgl. Flächenansicht, auf Pinus silvestris von St. Germain (Paris); IV. u. V. Uredosporen, VI. Uredoperidie mit Epi- (lermiszellen (*®/,), VII. Teleutosporenlager, oben keimend (®/,), VIII. Teleuto- sporen aus dem unteren Teil des Säulchens, auf Vincetoxieum officinale, von kultiviertem Material. Heteröcisch. Aecidien auf der Rinde von Pinus silvestris L., im Mai und Juni. In bezug auf die Uredo- und Teleuto- sporengeneration zeichnet sich der Pilz durch eine merkwürdige Pleophagie aus. Die eigentliche Nährpflanze in Deutschland ist Vincetoxicum officinale Mönch (Cornu, Klebahn); vielfach werden aber auch die in Gärten angepflanzten Paeonia- Arten befallen gefunden (Lamarliere, Fischer). Weiter wurde dann fest- gestellt, daß auch die auf Nemesia versicolor E. Mey. (aus Südafrika, Serophulariaceae), Verbena teucrioides Gill. et Hook. (aus Chile, Verbenaceae), Verbena erinoides Lam. (aus Peru), Impatiens balsamina L. (aus Ostindien, Balsaminaceae?)) und Grammatocarpus volubilis Presl (aus Chile, Loasaceae) von früheren Beobachtern gefundenen Cronartium-Formen (vgl. die ') Daselbst wird auch noch ein Cronartium auf Ruellia formosa als Cr. ruelliae erwähnt. ?) Die Diagnose Dietrichs reicht nicht aus, diese Uredo als einem Cronartium zugehörig zu erkennen und von Coleosporium (efr. Anmerk. zu Col. euphrasiae) zu unterscheiden. ®, Impatiens balsamina scheint nicht immer infiziert zu werden, cf. Bubäk 1906. Synonyme) zu Cr. asclepiadeum gehören (Klebahn). Kürzlich gelang es mir, denselben Nachweis auch für die auf Pedicularis palustris L. und Tropaeolum minus L. beobachteten Cro- nartium-Formen zu führen‘). Mit Pedicularis palustris ist ein neuer in Deutschland einheimischer Wirt gefunden, und es ist besonders bemerkenswert, daß derselbe Pilz Pflanzen so ver- schiedener Standorte wie Vincetoxicum und Pedicularis zu infizieren vermag. Neueren Beobachtungen zufolge steht diese eigenartige Pleophagie übrigens nicht mehr so vereinzelt da wie bisher (cf. Tranzschel, Beitr. z. Biol. d. Ured. II, 1906. Arthur, Journ. of Myc. XI, 1905, 50). Die Entwickelung des Cr. asclepiadeum ist der von Cr. ribicola in allen wesentlichen Punkten ähnlich, die Kiefern werden durch das Aecidium ebenso, vielleicht aber im ganzen weniger heftig, geschädigt. Über epidemisches Auftreten berichtet nur Cornu aus der Gegend von St. Germain bei Paris. Interessante Einzelheiten und Betrachtungen über den als Cronartium pedicularis beschriebenen, nach dem Vorauf- gehenden aber zu Cr. asclepiadeum zu rechnenden Pilz teilt Liro (Act. Fenn. 1907) mit. Ich hatte schon hinsichtlich des Peridermium pini auf die merkwürdige Tatsache aufmerksam gemacht, daß zwar immer nur einzelne Bäume befallen sind, an diesen sich aber dann in der Regel zahlreiche voneinander unab- hängige Infektionsstellen finden. Liro gibt ähnliche Beispiele für das Aecidium von Cr. pedicularis und schließt auf eine vielleicht erbliche Disposition bestimmter Bäume. Den Weg, auf dem die Kiefern infiziert werden, zu klären, hat sich Liro vergebens be- müht. Gegen seine Meinung, daß auch ältere Stämme durch die Rinde infiziert werden könnten, habe ich aber schwere Bedenken. Spermogonien nicht besonders untersucht, wahrscheinlich denen von Cr. ribicola ganz ähnlich. — Aeeidien aus der Rinde hervorbrechend, in größerer Zahl beisammen eine mehr oder weniger große Zweigstrecke einnehmend, mit rundem oder lang gestrecktem, mitunter gekrümmtem oder fast verzweigtem Grundriß. Peridien 2—3 mm hoch, 2—8 mm lang, 2—3 mm breit, mäßig derb, ') Dasselbe Pilzmaterial, von Herrn H. Diedicke gütigst besorgt, in- fizierte gleichzeitig Vincetoxicum offieinale, Pedicularis palustris und Tropaeolum minus. — 726 — an einem kleinen Teile der Innenseite von schuppiger oder ge- streifter Beschaffenheit, meist ohne starre Fäden!); Wand meist 2 Zellen stark, diese ziemlich isodiametrisch, von 16 —- 30 « Durch- messer, mitunter etwas unregelmäßig; Zellenmembran ca. 4—5 u dick, warzig, Warzen der Außenseite etwas feiner. Sporen rund- lich-ellipsoidisch oder polyedrisch, 22—26 u, seltener bis 30 u lang, 16—20 u dick. Membran farblos, der größere Teil der Oberfläche ist durch Stäbchenstruktur, die über die Hälfte der Membrandicke einnimmt, warzig, Warzenabstand 1,5—2 u; ein kleiner Teil nur netzig gefurcht, fast glatt, indem die Warzen wesentlich breiter und nur durch schmale Furchen getrennt sind; der warzige Membranteil ist dieker, 3—4 u, der glatte Teil dünner, 2—3 u. — Uredolager auf der Unterseite der Blätter, auf be- sonders oberseits gelblich verfärbten Flecken, herdenweise bei- sammen, klein, bis 0,25 mm, pustelförmig, von einer Peridie bedeckt, die sich am Scheitel porenförmig öffnet. Peridienzellen mit ringsum ziemlich gleichmäßig dicker Membran (2—3 u). Sporen eiförmig oder ellipsoidisch, 21—27 :15—20 u. Membran farblos, 1,5—2 u dick, entfernt stachelwarzig, Warzenabstand nach eigenen Messungen ca. 2,5 w (nach Fischer 3—4 u). Keimporen nicht sichtbar. — Teleutosporensäulchen in den Uredolagern entstehend, durch die Öffnung der Peridie hervortretend, gelbbraun oder braun, trocken hornig, 1—2 mm lang, 60—130 u dick, meist gekrümmt, rasenweise beisammen stehend, selten das ganze Blatt bedeckend. Sporen ellipsoidisch bis langgestreckt, 26—56 :9 bis 14 u. Membran dünn, kaum 1 u dick, die der endständigen Sporen oben etwas verdickt. Sporidien rundlich, von ca. 8 u Durchmesser (nach Fischer u. eig. Beob.). Das Aeeidium auf Pinus silvestris L. ist zwar in der Provinz bisher nicht nachgewiesen, nach dem Vorkommen der Teleutosporen ist aber zu schließen, daß es gelegentlich auftritt. Eine von mir experimentell geprüfte Probe aus der Gegend von Triglitz gehörte nicht zu Cr. asclepiadeum. Aus Sachsen und Thüringen liegen bestimmte Funde vor (cf. Klebahn, Ber. D. B. @. 1890 und Kult. X u. XIII): Greiz (Dietel); Plaue (Diedicke); Mei- ßen (Krieger). Uredo- und Teleutosporen: Auf Vincetoxicum officinale Moench. Ang.: Werbellinsee am Waldrande nach Jagdschloß Hubertusstock (24. 8. 1905, H.). ') Vergl. Peridermium pini. ee Auf Paeonia peregrina Mill., officinalis L. und ähnlichen Formen: Berlin: Botan. Garten (A. Braun 1869, Kärnbach 1885, Hennings 189); Niedbar.: Birkenwerder, Friedrichshagen (H.); Telt.: Wilmersdorf (H.); Pots.: Hinter Sanssouci (H.); Oprig.: Triglitz (J., F. s. e. 436); Luck.: Finsterwalde, Schloßgarten (H.). — Anhalt-Dessau: Gohrau (Staritz, B. V. P. B. XLV, 1903). Auf Paeonia tenuifolia L. Berlin: Botan. Garten? (A. Braun 1865). Auf das Vorkommen der Uredo- und Teleutosporen auf Pedicularis palustris L. bleibt besonders zu achten. Anmerkung: Das im Gebiet nicht zu erwartende Üro- nartium gentianeum Thümen (Öst. bot. Zeitschr. 1878, 193) auf Gentiana asclepiadea L. sei hier erwähnt, weil es nach den vorliegenden Versuchen von Cr. asclepiadeum biologisch verschieden und das zugehörige Peridermium noch nicht bekannt ist. 3.* Peridermium pini (Willd.) Klebahn, Hedwigia 1590, 28 (Beschr.); D. B. G. VIII, 1890, (64). — Lycoperdon pini Will- denow!) in Römer u. Usteri, Mag. f. d. Bot. IV, 16 (1788) p.p- — (Caeoma pineum « corticola Link in Linn., Spec. pl. ed. 4, 1824, 66 p.p. — Peridermium pini ß truncicola Wallroth, Flor. erypt. germ. II, 1833, 262 p.p. S. 722, Fig. L3. I. Teil der Peridie im Längsschnitt (*®,), II. Aeeidio- spore im optischen Querschnitt, III. desgl. in Flächenansicht, auf Pinus silvestris vom Hasbruch in Oldenburg. Auf der Rinde von Pinus silvestris L., im Mai und Juni. Vermutlich heteröcisch, die zugehörigen Uredo- und Teleutosporen sind aber trotz vielfacher Bemühung nicht gefunden, die Aussaat der Sporen bleibt auf den Nährpflanzen des Cronartium ascle- piadeum und des Cr. ribicola, sowie auf zahlreichen andern Pflanzen (Klebahn, Ww. R. 376; Kult. XII, XIII) ohne Erfolg. Liro (Act. Fenn. XXIX, 1907, Nr. 7) glaubte in Cronartium pedicularis die Teleutosporen des Peridermium pini gefunden ') Dieser Name bezeichnet nur den auf der Rinde lebenden Blasen- rost, nicht den Nadelrost, und höchstwahrscheinlich auch die vorliegende Form, nicht Peridermium Cornui. Näheres Ww. R. 376. Die dort ge- machte Angabe, daß der Pilz von Berlin zu Cronartium asclepiadeum keine Beziehung haben könne, muß allerdings infolge der im voraufgehenden mitgeteilten Funde dieses Pilzes aus der Provinz Brandenburg berichtigt werden. Zur Nomenklatur vgl. auch Magnus, Hedw. XXXV, 1896, (94) und Lindau, ebendaselbst. — 7233 — und damit die vorliegende Frage gelöst zu haben. Ich konnte aber bereits im Sommer 1911 (s. Kulturversuche XIV) durch einwandfreie Versuche feststellen, daß es Materialien des Peri- dermium pini gibt [von Niendorf bei Hamburg und aus Plaue in Thüringen], die Pedieularis palustris und auch gleichzeitig Vincetoxicum officinale nicht infizieren, und im Sommer 1912 gelang die erfolgreiche gleichzeitige Infektion von Pedi- cularis, Vincetoxicum und Tropaeolum mit mehreren Proben von einem andern Standorte bei Plaue (vgl. Cronartium ascle- piadeum), während Material von dem gleichen Standorte bei Niendorf keine dieser Pflanzen infizierte. Demnach gehört Liros Cr. pedicularis zu Cr. asclepiadeum, und Peridermium pini (Willd.) Kleb. ist also nach wie vor ein Aecidium mit noch unbekanntem Wirtswechsel. Der Name Cronartium peridermii- pini (Willd.) Liro (Ured. Fenn. 442) ist als irreleitend am besten ganz zu streichen. Von dem noch unbekannten Wirtswechsel abgesehen ist Peridermium pini hinsichtlich seiner Lebensweise und der Schädigungen, die es hervorruft, dem Aecidium des Cronartium asclepiadeum durchaus ähnlich (vgl. dieses). Spermogonien flache, 2—3 mm große, unregelmäßig ge- staltete Lager unter dem Periderm der Rinde bildend, aus pali- sadenartig gegen die Rinde gerichteten Sterigmen zusammengesetzt, Tröpfchen einer süßen, spermatienhaltenden Flüssigkeit entleerend. — Aecidien aus der Rinde hervorbrechend, gewöhnlich in größerer Zahl eine mehr oder weniger große Zweigstrecke einnehmend, mit rundem oder lang gestrecktem, mitunter gekrümmtem oder fast verzweigtem Grundriß, 2—8 mm lang, 2—3 mm breit. Peridien 2—3 mm hoch, besonders oben derb, nach unten zarter, innen unter der Wölbung von schuppiger und gestreifter Beschaffenheit, meist mit einer Anzahl starrer Fäden, die an der Wölbung fest- sitzend durch die Sporenmasse gegen das Hymenium verlaufen '). Zellen von 15—40 u Durchmesser, manchmal zusammengedrückt, Zellwände 5—6 w dick, ringsum durch Stäbchenstruktur warzig, Warzen der Innenseite der Peridienwand gröber. Sporen rundlich ') Diese „starren Fäden“ werden bereits in der Beschreibung des Pilzes von Leveille (Mem. Soc. Linn. IV, 1826, 212) als „fila rigida“ erwähnt. — 729 — ellipsoidisch oder polyädrisch,h 25—31:17—22 u; der größere Teil der Membran ist warzig (Warzenabstand 2 «) und dicker (3—4,5 u), ein kleiner Teil dünner (2—3 «) und nur netzig ge- furcht, fast glatt, indem die Warzen wesentlich breiter und nur durch schmale Furchen getrennt sind. Auf Pinus silvestris L. Berlin: Jungfernheide (Willdenow 1788); Niedb.: Rahnsdorf bei den Müggelbergen (H.); Telt.: Grunewald (A. Braun?, 1853), Lichterfelde (H.), Zehlendorf bei Berlin (Sydow, Myc. march. 520; Laubert, Deutsche landw. Presse XXXV, 1908, 596); Whav.: Rathenow (Plöttner); Oprig.: Triglitz (J.; exp. geprüft, nicht zu Cr. asclepiadeum). Es ist nicht ganz ausgeschlossen, daß einzelne der vorliegenden Ex- sikkaten zu Cr. asclepiadeum gehören. 4. Familie: Coleosporiaceen. Teleutosporen zu wachsartigen Krusten palisadenartig ver- einigt, einzellig, bei der Keimung vierzellig werdend, jede der vier Zellen an einem einfachen Sterigma eine große Sporidie bildend. Aecidien mit Peridie.e Uredosporen in Ketten oder einzeln an ihren Stielen. Die Ähnlichkeiten zwischen den beiden Gattungen Coleo- sporium und Ochropsora, welche die Vertreter dieser Familie bilden, beschränken sich auf die Entwiekelung und Keimung der Teleutosporen. In allen andern Beziehungen sind so große Ver- schiedenheiten vorhanden, daß man ein näheres verwandtschaft- liches Verhältnis kaum begründen kann. Coleosporium schließt sich durch seine Aecidien eng an Cronartium an, so eng, daß man die Aecidien beider Gattungen früher nicht ohne gute Gründe in einer einzigen Spezies vereinigte, und im Bau der Uredolager sind Beziehungen zu Chrysomyxa vorhanden. Ochropsora entspricht dagegen im Bau der Aecidien völlig den Gattungen Uromyces und Puccinia und nähert sich im Bau der Uredo- lager einigen Melampsoraceen. Ich gebe diesen Verhältnissen dadurch Ausdruck, daß ich die Familie in zwei Unterfamilien auflöse; vielleicht würde es noch richtiger sein, die letzteren ganz zu trennen und Ochropsora eine vermittelnde Stellung zwischen den Puceiniaceen und den übrigen Uredineen zu geben. 1. Unterfamilie: Coleosporieen. Aecidien mit blasenförmiger Peridie; Aecidiosporenmembran durch Stäbchenstruktur derbwarzig, Uredosporen in Ketten — 730 — mit Zwischenzellen, Membran mit Stäbchenstruktur. Teleuto- sporenmembran am Scheitel stark verdickt. Sporidien eiförmig. Inhalt der Teleutosporen und Sporidien orange. 1. Gattung: Coleosporium Leveille, A. S. N. 3, VII, 1847, 373. i Name von xoAeov Scheide und oroga das Säen (die Spore); die Fächer der Sporen sind von der äußeren Sporenhaut wie von einer Scheide umgeben. Spermogonien von flachkegelförmiger Gestalt, frisch gelblich, später braun werdend, unter der Epidermis entstehend. — Ae- cidien vom Peridermium-Typus, d. h. nicht rund, sondern länglich, seitlich zusammengedrückt, und von einer Peridie um- schlossen, die sich nicht an der Spitze öffnet und dann stern- förmig auseinanderbreitet, sondern anfangs die Sporenmasse blasen- förmig überwölbt und dann oben, seitlich oder am unteren Rande unregelmäßig aufreißt, meist so, daß die Peridie wenigstens an einer Seite haften bleibt. Aecidiosporen in Ketten gebildet, mit Zwischenzellen; Membran farblos, die innere Schicht bis auf eine gewisse Schichtung homogen, die äußere Schicht durch Stäbchen- struktur, die '/s der Dicke oder mehr einnimmt, derbwarzig. — Uredolager ohne Peridie. Uredosporen in Ketten gebildet, mit Zwischenzellen'), ihre Membran farblos und durch eine Stäbchen- struktur der äußeren Schicht warzig. Die Uredosporen sind also den Aecidiosporen in manchen Punkten ähnlich und erscheinen wie eine Wiederholung derselben, unterscheiden sich aber außer durch das Fehlen der Peridie durch die kürzeren Ketten, die feinere Membran und die feinere Warzenstruktur. — Teleuto- sporen zu flachen, wachsartigen Lagern seitlich zusammen- schließend, ungestielt, prismatisch, mit farbloser, dünner, aber am Scheitel stark verdickter und gelatinöser Membran, anfangs einzellig, bald in vier übereinander stehende Zellen geteilt, deren jede bei der Keimung, die gleich nach der Reife stattfinden kann, an einem langen Sterigma eine große eiförmige, einseitig abge- plattete Sporidie abschnürt. !) Holden u. Harper, Trans. Wiscons. Acad. XIV (1903). Untersuch. an „Col. sonchi arvensis“ auf Solidago, Aster, Callistephus. — 731 — Die nach ihrer vollen Lebensweise bekannten Arten bilden sämtlich ihre Aecidien auf den Nadeln von Pinus-Arten. Ob es Arten von anderem Wirtswechsel gibt, bleibt zu untersuchen. Ein Pilz, der zu den Coleosporien in einem ähnlichen Verhältnis stehen könnte, wie Chrysomyxa abietis zu Chr. rhododendri, ist das amerikanische Coleosporium pini Galloway; doch kann ich mich nicht auf Grund eigener Erfahrung darüber äußern. Die im folgenden beschriebenen Coleosporium-Arten unterscheiden sich durch die Anpassung an die verschiedenen Nährpflanzen und sind in bezug auf diese sehr weitgehend spezialisiert. Dagegen sind sie alle morphologisch einander so ähnlich, daß man sie in morphologischer Beziehung sämtlich zu einer einzigen Art ver- einigen könnte. Für die vorliegende Bearbeitung habe ich die Pilze, soweit geeignetes Material vorlag, nochmals untersucht und verglichen, ohne daß es gelungen wäre, bestimmte Unterscheidungs- merkmale zu finden. Die vorhandenen Unterschiede sind gering, ermöglichen auf keinen Fall eine sichere Unterscheidung und sind wahrscheinlich keineswegs bei allen Materialien desselben Pilzes konstant. Man vergleiche die von den bisherigen Angaben stark abweichenden Ergebnisse der Messung der Teleutosporen. Nur von dem lebenden Pilze und nur in der Kultur ist Auskunft über sein Wesen zu erhalten. Um für die Trennung der Arten ein bestimmtes Entscheidungsmerkmal zu haben, wurden die an verschiedene Gattungen der Nährpflanzen angepaßten Formen als Arten betrachtet. Die meisten der einheimischen Coleosporium-Arten sind sehr häufige Pilze. Die Aecidiosporen werden leicht durch den Wind verbreitet und ermöglichen dadurch das Auftreten der Uredo- und Teleutosporen auch in weiten Entfernungen von Kiefern. Eine ausgiebige Vermehrung durch die Uredosporen wird durch die Häufigkeit der Teleutosporennährpflanzen unterstützt. Nur die Pilze auf Pulsatilla und Inula dürften seltener sein. Über- winterung in der Uredoform scheint bei einigen auf perennierenden Pflanzen lebenden Arten möglich zu sein, ist aber für die der einjährigen ausgeschlossen. Diese letzteren dürften streng wirts- wechselnd leben. Die Infektion der Kiefernnadeln erfolgt im Spätsommer oder Herbst. Die Spermogonien werden in einigen Fällen schon im Herbst gebildet und gehen dann den Aecidien — 732 — die im folgenden Frühjahr reifen, fast ein halbes Jahr voran. In andern Fällen entstehen die Spermogonien im Frühjahr einige Wochen vor den Spermogonien. Für die Aecidien sämtlicher einheimischer Arten sind folgende Namen Synonyme: Aecidium pini Gmel. in de Candolle, Fl. Fr. II, 1805, 257 p.p. Caeoma pineum ß acicola Link, Spee. 1824, 66. Peridermium pini @ acicola Wallroth, Fl. erypt. germ. 1I, 1833, 262. Peridermium oblongisporium Fuckel, Symb. 42 (1869). Uredo pini Sprengel, Linn. Syst. veg., ed. 16, IV, 1827, 574. Nicht synonym sind Lycoperdon pini Willd., Aecidium pini Gmel. in Syst. nat. Linn. I, 1473 und daher eigentlich auch nicht Peridermium pini, s. dieses. Übersicht der Arten. Auf Pulsatillen.. : ..% 0.0220 2...2. 5 MOSCHEE Auf Euphrasia und Alectorolophus . . 2.* C. euphrasiae. Auf Melampyrum . . » . 2 2.2. ,. 1.382 Gino Auf Campanulaceen . . . » 2 ...2....4* C. campanulae. Auf Tussilago, 0% 2.0.0020 ln. 2 Auf Petasiteet .. . . . 2.2 2. 20. GG Auf Adenostyles und Cacalia . . . . .„ 2.C. cacaliae. Auf Inula 2... 2 u 00 00 ana Ve Auf’Senecio . . ... „u... we 2.0. 2 Sr Auf Sonchuß.. . . >. eure 00. 000 SD 1.“ C. pulsatillae (Strauß) Leveille, A.S. N. 3, VIII, 1847, 373, ohne Diagnose. — Winter, Pilze I, 248. Fischer, Ur. Schw. 439. — Biol.: Klebahn, Kult. X, 28, Z. f. Pflanzenkr. XII, 1902 (m. Abbild.); Ww. R. 372. — Uredo tremellosa var. pulsa- tillae Strauß in Wett. Ann. II, 89 (1811). — Coleosporium pulsatillarum (Strauß) Fries, Summa 512 (1849), nur Name. — Peridermium Jaapii Kleb., Kult. X. S. 746, Fig. M1. I. Peridienzellen von der Fläche gesehen (*®/,), II. Ae- cidiospore, optischer Querschnitt, III. desgl. Flächenansicht, auf Pinus silvestris; IV. Teil eines Uredolagers (?*/), V. Uredospore, optischer Querschnitt, VI. desgl. Flächenansicht, VII. Teil eines Teleutosporenlagers (/,), VIII. keimende Teleutosporen (*®/,), auf Pulsatilla vulgaris, sämt- lich von Sukow. — 733 — Heteröcisch. Aecidien auf den Nadeln von Pinus sil- vestris L., im Mai. Uredo- und Teleutosporen auf Pulsatilla vulgaris Mill. und P. pratensis Mill. (Klebahn). Spermogonien in Längsreihen, in größerer Zahl als die Aecidien, kleine, länglich runde, im trockenen Zustande braune Höckerchen bildend, von 0,5—0,75 mm Durchmesser. — Aecidien auf den Nadeln, 1—3 mm lang, 0,5 mm breit, Pseudoperidien blasenförmig, dünn, aus einer Zellenschicht gebildet, bis 1,75 mm hoch, oben oder seitlich unregelmäßig zerreißend; Zellen von der Fläche polygonal, meist fünf- oder sechseckig, 27—40 u hoch, 19—28 u breit, mit warziger Membran. Sporen lebhaft orange, meist unregelmäßig oval, 25—40 : 16—24 u; Membran 3,5—4,5 u dick, mit eingezogenen Stellen (Keimporen?), im äußeren Drittel (1—1,5 u) mit Stäbchenstruktur, durch die die Oberfläche derb- warzig wird, ohne glatte Stelle, Warzen unregelmäßig, von ca. 1 u Durchmesser, Abstand der Mittelpunkte 1,5—2 u. — Uredolager auf der Unterseite der Blätter, oberseits gelbe Flecken erzeugend, rund oder oval, von 0,5—1 mm Durchmesser, von den Resten der abgehobenen Epidermis umgeben, lebhaft gelborange. Sporen in kurzen Ketten, teils langgestreckt, dabei mitunter an einem Ende keulenförmig verdickt und abgerundet, abgestutzt oder zu- gespitzt, teils oval oder mitunter fast rundlich und dabei meist etwas polyedrisch, 18—50::10—15 u; Membran farblos, dünn, wenig über 1 u dick, außen ganz mit feinen Warzen besetzt, Warzenabstand kaum 1 u. — Teleutosporenlager auf der Unterseite der Blätter, von den Resten der emporgehobenen Epi- dermis bedeckt bleibend, kleine blutrote Polster oder Krusten bildend, etwa 0,5 mm groß. Sporen zylindrisch oder prismatisch, 65—100 :10— 22 u, anfangs einzellig, später durch Querteilung vierzellig und alsbald keimend; Inhalt tief orange; Membran farblos, dünn, etwa 1 u, nur am oberen Ende stark verdickt, bis 15 a, die verdickten Teile eines Sporenlagers gewissermaßen zu einer gemeinsamen Kutikula zusammenfließend. Sporidien rund- lich, ca. 8 u (aus Klebahn, Kult. X). Coleosporium pulsatillae ist ein seltener Pilz und keineswegs überall zu finden, wo Pulsatilla in der Nachbarschaft von Kiefern wächst. Aecidien: Auf Pinus silvestris L. Oprig.: Sukow (J.). An Material von diesem Standorte habe ich 1901 den Wirtswechsel zuerst festgestellt. — 734 — Uredo- und Teleutosporen: Auf Pulsatilla pratensis Mill. Berlin: Bot. Garten (H.); Niedb.: Tegeler Wald (Sydow, Myc. march. 438); Ohav.: Nauener Forst (Ule in Rabenh., Fung. eur. 2474), Nauener Weinberg (Benda); Oprig.: Sukow (J., F. s. e. 35). Außerhalb des Gebiets: Auf Pulsatilla vulgaris Mill. Thiessow auf Rügen (Sydow), Rügen (H. Roß), Misdroy (C. Müller). Auf Pulsatilla spec. Mecklenburg: Doemitz (Rabenh., Herb. myc. edit. nov. 193; W. Magnus), Markower Mühle (Lübstorf, Arch. Mecklenb. 1877). 2.” C. euphrasiae (Schum.) Winter, Pilze I, 246 p.p. Sch. 370 p.p. P. 252 p.p. Klebahn, Kult. III, Z. f. Pflanzenkr. V, 1895, 13 (Umfang beschränkt). Fischer, Ur. Schw. 442. — Biol.: Klebahn, Kult. I, 6,. Z. £. Pflanzenkr. II, 1892, 264; Kulr Marl: Ww. R. 369. Wagner, Z. f. Pflanzenkr. VIII, 1898, 261. — Uredo euphrasiae Schumacher, En. Pl. Saell. II, 230 (1805). — Uredo rhinanthacearum de Candolle, Encyel. VIII, 229 (1808). — Peridermium Stahlii Kleb., Kult. I. — Abbild. s. auch Dietel, Uredinales Fig. 27 ce. S. 722, Fig. M2. I. Teil der Peridie im Längsschnitt (°/,), II. Aecidio- spore, optischer Querschnitt, III. desgl. Flächenansicht, auf Pinus sil- vestris; IV. Uredospore, V. Teleutosporen (?%),), auf Alectorolophus minor von Nutzhorn, Oldenburg. Heteröcisch. Aecidien auf den Nadeln von Pinus sil- vestris L. und P. montana Mill, im Frühjahr. Uredo und Teleutosporen auf Alectorolophus major Reichenb., A. minor W. et Grab., Euphrasia officinalis L. (bez. Formen davon) experimentell nachgewiesen (Klebahn 1892); vermutlich gehören auch die Pilze der andern Alectorolophus- und Euphrasia- Arten hierher. Teleutosporen im Hochsommer, gleich nach der Reife keimend, Entwickelung auf der Kiefer wahrscheinlich wie bei den anderen Arten. Da die Uredo- und Teleutosporennähr- pflanzen einjährig sind und nur im Sommer wachsen, muß die Entwickelung des Pilzes ausschließlich wirtswechselnd vor sich gehen, falls nicht die früher einmal von mir vermutete, allerdings wenig wahrscheinliche Übertragung mittels der Samen doch ge- legentlich vorkommt. Im allgemeinen dürfte die Verbreitung der - — 1735 — Aecidiosporen durch den Wind das Auftreten des Pilzes zur Genüge erklären. Spermogonien vorwiegend auf der Oberseite der Nadeln, oft in zwei Längsreihen, bis !/; mm breit, bis 1 mm lang. — Aecidien oberseits und unterseits, zerstreut, 1—2 mm lang, !/ı mm breit. Peridie bis 1 mm hoch, Zellen einschichtig, etwa 20—25 u hoch, Wände gleichmäßig dick, etwa 3 «, etwas dünner als bei C. senecionis. Sporen meist oval, wenig langgestreckte, aber viel runde darunter, Länge 15—35, meist 20—30 u, Dicke 15—24 u. Membran 2—3 u dick; Warzen weniger derb als bei C. senecionis, 1—2 u, durch Zusammenfließen manchmal länger, Abstand der Mittelpunkte 2—3 uw. — Uredolager auf der Blatt- unterseite, klein, ca. .'/s mm, orangegelb. Sporen rundlich oder oval, seltener länglich, zum Teil eckig, 18—29 : 13—18 u; Mem- bran ca. 1 a dick, mit ca. 1 u dicken Warzen in 1,5—2 u Abstand der Mittelpunkte besetzt. — Teleutosporenlager wesentlich auf der Unterseite der Blätter, auch auf Stengeln und Kelchen, kleine Flächen zwischen den feinen Adern bedeckend, ziemlich dick, wachsartig, orangerot. Sporen prismatisch, 68—75:15—20 u, nach Fischer bis 105 « lang, 18—24 u dick. Membran am Scheitel 10—15 u dick (größtenteils nach eig. Beob.). Aecidiosporen: Auf Pinus silvestris L. Bisher nicht bestimmt nachgewiesen, aber sicher weit verbreitet. — Außerhalb der Provinz: Umgegend von Delmenhorst in Oldenburg, Hexenberg bei Ebbensiek, Bremer Gebiet (K.). Uredo- und Teleutosporen: Auf Alectorolophus minor W. et Grab. Berlin (Caspary), Eier- häuschen (Treichel); Telt.: Teltower See (M.); Whav.: Gr. Behnitz und Rathenow (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz (J.), Meyen- burg (J., B. V.P.B. XXXIX, 1897). — Prov. Sachsen: Waldwiesen bei Klötze, Kr. Gardelegen (Ascherson). Auf Alectorolophus major Reichenb. Niedb.: Birkenwerder (H.), Tegeler See (M.); Whav.: Gr. Behnitz und Rathenow (Kirschstein, 1. c.); Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Lenzen (J., B. V.P.B. XLI, 1899). Auf Alectorolophus angustifolius Gmel. Telt.: Zwischen Eier- haus und neuer Krug bei Treptow (Ascherson). Auf Alectorolophus montanus Fritsch. Hannover: Daerstorfer Moor (P. Junge). Auf Euphrasia strieta Host. Oprig.: Triglitz (J.). — 76 — Auf Euphrasia nemorosa Pers. Oprig.: Meyenburg (J., B. V.P. B, XXXIX, 1897), Lenzen (J., B. V.P.B. XLI, 1899). Auf Euphrasia graeilis Fr. Oprig.: Triglitz (J.). Auf Euphrasia pratensis Fr. Oprig.: Triglitz (J.); Kal.: Senften- berg (M.). Auf Euphrasia officinalis L. ohne nähere Bestimmung der Unter- art. Niedb.: Lanke (H., B. V.P.B. XLVII, 1905); Telt.: Wilmersdorf (Sydow, Mye. march. 1043); Whav.: Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V. P. B. XL, 1898); Ruppin: Menz bei Rheinsberg (M.). Auf Odontites verna Rchb. Niedb.: Hohenschönhausen (Ule); Telt: Wilmersdorfer Wiesen (Sydow, Myc. march. 1135); Ohav.: Zwischen Hasel- horst und Charlottenburg (M.); Whav.: Rathenow (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898); Rupp.: Altruppin, Sandkuhle, Neue Mühle (Pippow), Rheinsberg (M.); Oprig.: Triglitz (J); Wprig.: Lenzen (J., B. V.P.B. XLI, 1899). Auf Odontites litoralis Fr. Westerland auf Sylt (J.). Für die auf Odontites-Arten vorkommenden Formen ist die Zugehörigkeit zu Coleosporium euphrasiae noch nicht nachgewiesen. Auch auf Pedicularis palustrisL. wird ein Coleosporium angegeben (Winter, Pilze I, 246). Ich habe seinerzeit von Kuhsiel bei Bremen eine Uredo erhalten, die dort sehr spärlich auftrat, und sie unbedenklich zu Coleosporium ins Herbarium gelegt. Da inzwischen aber auch ein Cronartium auf Pedicularis bekannt geworden ist, wäre eine genauere Untersuchung erwünscht gewesen. Leider war das Material jetzt nicht mehr geeignet. 3.* C. melampyri (Rebent.) Klebahn, Kult. III, Z. f. Pflan- zenkr. V, 1895, 13. — Fischer, Ur. Schw. 441. — Biol.: Klebahn, l. c.; Kult. IV, 257; Ww. R. 370. Wagner, Z. f. Pflanzenkr. VIII, 1898, 257. — Uredo melampyri Rebentisch, Prodr. Fl. neomarch. 355 (1804). — Coleosporium melampyri Tulasne, A. S.N. 4, II, 1854, 136 p.p. Karsten, Myc. Fenn. IV, 1879, 62 p.p. — Coleosporium euphrasiae Winter, Pilze I, 246 p.p. Sch. 370 p.p. .P. 252 p.p. — Peridermium Soraueri Klebahn, Kult. III. S. 746, Fig. M3. I. Aeeidiospore, auf Pinus silvestris, II. Uredo- spore, III. Teleutosporen (°%/,), auf Melampyrum pratense, sämtlich von Stenum, Oldenburg. ') Da Tulasne und Karsten das Coleosporium melampyri von dem auf Euphrasia nicht unterscheiden, können dieselben nicht als Autoren der Verbindung Coleosporium melampyri angesehen werden, Heteröcisch. Aecidien auf den Nadeln von Pinus sil- vestris L., P. montana Mill., im Mai oder Juni; Uredo- und Teleutosporen auf Melampyrum pratense L., vermutlich auch auf den übrigen Melampyrum-Arten. Teleutosporen im Hoch- sommer nach der Reife keimend. Bei der Infektion der Kiefer können bereits im September Spermogonien entstehen, im nächsten Frühjahr folgen die Aecidien. Ausnahmsweise kommt nochmalige Überwinterung des Mycels in den Nadeln und abermalige Aecidien- bildung im zweiten Frühjahr vor (Klebahn, Kult. V, 335). Spermogonien vorwiegend auf der Oberseite der Nadeln, manchmal in zwei Längsreihen, kaum '/s mm breit und wenig darüber lang. — Aecidien über die Nadel zerstreut, auch unter- seits, kaum bis 2 mm lang und etwa '/ı mm breit, Peridie 1 mm hoch. Peridienzellen in der Flächenansicht unregelmäßig sechs- eckig, 45—56 u hoch, 26—30 u breit, Wand dicht mit derben Warzen besetzt Sporen meist oval, seltener rundlich oder länglich, 22—35 :17—24 u. Membran 3—4 u diek, Warzen 1—2 u groß, Mittelpunkte 1,5—2 u entfernt. — Uredolager auf der Blatt- unterseite, orangegelb, klein, ca. 1/s mm. Sporen rundlich, oval oder länglich, oft etwas eckig, 19—30 ::12—17 u (nach Fischer 14—35:21—28 u). Membran farblos, dünn, mit etwa 1,5 u dicken Warzen besetzt, deren Mittelpunkte 1,5—2 u Abstand haben. — Teleutosporenlager auf der Blattunterseite, von den feinen Adern umgrenzte Flächen bedeckend, manchmal gruppen- weise beisammen, wachsartig, rot. Sporen prismatisch, 70—85: 14—20 u (nach Fischer bis 115:21—23 uw). Membran dünn, am Scheitel 10—18 u, nach Fischer bis 28 w dick (wes. nach eig. Beob.). Aecidien: Auf Pinus silvestris L. Bisher nicht bestimmt nachgewiesen, aber sicher weit verbreitet. — Außerhalb der Provinz: Umgegend von Delmenhorst in Oldenburg (K.), Königstein in Sachsen (Krieger, s. Kleb., Kult. IX). Uredo- und Teleutosporen: Auf Melampyrum ceristatum L. Prov. Sachsen: Stendal (Kirsch- stein, B. V.P.B. XL, 1898). Auf Melampyrum arvense L. Ang.: Ruinenberg bei Freienwalde (E. Roth); Leb.: Seelower Weinberg (Benda). Auf Melampyrum nemorosum L. Niedb.: Lanke bei Biesental (Treichel); Ohav.: Bredower Forst (H.); Oprig.: Triglitz (J.). Kryptogamenflora der Mark Va. 47 — 738 — Auf Melampyrum pratense L. Niedb.: Lanke (H., B.V.P.B. XLVII, 1905); Telt.: Grunewald (Sydow, Myc. march. 1630, Nährpfl. als M. silvaticum); Ohav.: Finkenkrug (M.); Oprig.: Triglitz (J.), Nettelbeck bei Putlitz (Köhne). 4.* G. campanulae (Pers.) Leveille, A. S. N. 3, VIII (1847) 373. — W. 246. Sch. 369. P. 251. — Biol.: Rostrup, Bot. Tidsskr. 1894, 38 (Vermutung); Fischer, Bull. soc. bot. Fr. LXI, 1894, S. CLXXI; Entw. Unt. 105; Ured. Schweiz 443. Wagner, Z. f. Pflanzenkr. VIII, 1898, 257. Klebahn, Kult. I, 263 (5); II, 12; XI, 25; Ww.R. 365; Kult. XII, 82; Kult. XIH, 146 — Uredo campanulae Persoon, Syn. 217 (1801), — Caeoma coronariae Magnus, Abh. nat. Ges. Nürnberg XI, 1895, 69. — Peridermium Rostrupi Fischer, 1. c. 1894. — P. oblongi- sporium Rostrup, l.c. — P. Kosmahlii Wagner, 1. c. S. 746, Fig. M4. I. Aecidiospore auf Pinus silvestris, kultiviertes Material (f. camp. rapuneuloidis); II. Uredospore, III. Teleutosporen (*®/,), auf Campanula rapunculoides von Hamburg. Heteröcisch. Aecidien auf den Nadeln von Pinus sil- vestris L. und P. montana Mill, im Frühjahr. Uredo- und Teleutosporen auf verschiedenen Campanulaceen (Rostrup, Fischer, Klebahn). Teleutosporen im Herbst, gleich nach der Reife kei- mend, Infektion der Kiefer wie bei den andern Arten. Auf einigen Nährpflanzen, z. B. Campanula rotundifolia L. (Kle- bahn, Kult. II) vermag der Pilz im Freien im Uredozustande zu überwintern. Spezialisierung. Coleosporium campanulae zerfällt in eine Anzahl biologisch ziemlich scharf voneinander unterschiedener Formen. Bisher sind genauer untersucht: 1. f. sp. campanulae rapunculoidis Kleb., Kult. XI, 25; Rostrup, 1. c.; Klebahn, Kult. XI u. XIII. Auf Campanula rapunculoides L. häufig, Sporenlager oft die ganze Unterseite der Blätter bedeckend. In künstlicher Kultur übertragen auf Campanula bononiensis L., C. glomerata L. (spärlich), C. glomerata f. dahurica (etwas reichlicher), C. lamiifolia Bieb. — alliariifolia Willd. (spärlich), C. latifolia L. (schwach), C. nobilis Lindl, Phyteuma spicatum L. (reichlich!), Ph. orbiculare L. (spärlich u. unsicher). Nicht übergehend auf C. trachelium L., rotundifolia L. u. a. Zusammenhang mit Kiefernnadel-Aecidium 1905 experimentell bewiesen (Kult. XIII). 2. f. sp. campanulae trachelii Kleb, Ww. R. 366; Fischer, 1.c.; Wagner, l.c.; Klebahn, Kult."XI, XII. Auf Campanula trachelium L. häufig, Sporenlager oft die ganze Unterseite der Blätter bedeckend. In künstlicher Kultur leicht übergehend auf Campanula latifoliaL. var. macrantha Fisch., weniger reichlich auf C. nobilis Lindl., C. bononiensis L., C. glomerata L., C. glomerata var. dahurica, spärlich und unsicher auf C. rapunculoidesL., vielleicht auf Wahlenbergia hederacea Reichenb. Nicht übergehend auf C. rotundifolia L,, C. pusilla Haenke, C. turbinata Schott u. a. Zusammenhang mit Kiefernnadel-Aecidium von Fischer und Wagner nachgewiesen. Möglichkeit der Überwinterung in der Uredoform von Fischer (Entw. Unt.) wahrscheinlich gemacht. — Der Unterschied der beiden Formen 1 u. 2 liegt wesentlich in dem entgegengesetzten Verhalten gegen die beiden Hauptnährpflanzen; ähnliche Ver- hältnisse kommen bei spezialisierten Formen auch sonst vor (vgl. Klebahn, Ww. R. 153). — Nach Versuchen vom Sommer 1913 gehört hierher auch das Coleosporium auf Campanula patula. 3. f. sp. campanulae rotundifoliae Kleb., Kult. XI, 25, s. auch Kult. I, 265 (5). Auf Campanula rotundifolia L. häufig. In künstlicher Kultur leicht übergehend auf Phyteuma spicatum L., Campanula pusilla Haenke und turbinata Schott, auch ziemlich leicht auf Wahlenbergia hederacea Reichenb., weniger leicht auf Camp. glomerata L. var. dahu- rica, C. bononiensis L. und Phyteuma orbiculare L. Nicht infiziert werden C. trachelium L., rapunculoidesL.u.a. Zu- sammenhang mit Kiefernnadel-Aecidium noch nicht nachgewiesen. Auf C. rotundifolia häufig fern von Kiefern und mir bisher nur in der Uredoform bekannt, daher vielleicht ohne Wirtswechsel sich erhaltend. Außer den vorstehenden hat Wagner (l. c.) noch zwei Formen, Col. phyteumatis und Col. campanulae macranthae auf- gestellt; die vorliegenden Versuche beweisen aber nicht, daß die- selben von den drei oben erwähnten Formen verschieden sind. Als weitere Wirte des Coleosporium campanulae werden angegeben Specularia speculum A. DC., Jasione montana 47* — 740 ° — L., Lobelia ocymoides Kunze, Adenophora- und Symphy- andra-Arten. Spermogonien vorwiegend auf der Blattoberseite, manchmal reihenweise, bis 1 mm lang, bis sg mm breit. — Aecidien auf beiden Seiten der Nadel zerstreut, '/; mm breit, bis 2 mm lang, Peridie bis 1,5 mm hoch. Sporen überwiegend länglich oder länglich-oval, seltener rundlich, meist etwas unregelmäßig, 23 bis 43:13—19 u. Membran farblos, 3—4 u dick, mit verschieden großen Warzen von 1—2 u Durchmesser in 2—2,5 u Abstand der Mittelpunkte dicht besetzt. — Uredolager auf der Blatt- unterseite zerstreut oder in Gruppen, bei einigen Arten auch auf den Stengeln, rundlich oder unregelmäßig, anfänglich von der Epidermis bedeckt, später nackt, gelbrot. Sporen rundlich, oval oder länglich, oft etwas polyödrisch, 21—35 :14—21 u. Membran farblos, 1,5 # dick, mit kleinen, bis 1 w dicken, etwas unregel- mäßigen Warzen in 1,5—2 u Abstand der Mittelpunkte besetzt. — Teleutosporenlager anfangs gelbrot, im reifen Zustande blutrot, klein oder mehr oder weniger zu größeren Krusten zu- sammenfließend, mitunter (besonders auf Camp. rapunculoides) die ganze Blattunterseite gleichmäßig bedeckend. Sporen pris- matisch, bis 100 u lang, 21—23 u dick (nach eig. Mess. 50-72: 14—17 u). Membran am Scheitel bis 35 w dick (eig. Mess. 12 bis 15 u). Aecidien: Auf Pinus silvestris L. In der Provinz bisher nicht nachgewiesen. Uredo- und Teleutosporen: Auf Campanula rapunculoides L. (f. sp. campanulae rapun- culoidis). Berlin: Botan. Garten (Eysenhardt 1819; M.; H.), Schöneberg | (M.); Obbar.: Freienwalde (Graebner); Niedb.: Lanke (H., B. V. P. B. XLVII, 1905); Whav.: Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898). Auf Campanula trachelium L. (f. sp. campanulae trachelii). Berlin: Botan. Garten (Kurtz; H.); Obbar.: Freienwalde (Paeske); Whav.: Gr. Behnitz (Kirschstein 1. c.); Oprig.: Triglitz (J.), Meyenburg (J., B. V. P.B. XXXIX, 1897). — Schles.: Muskau (Sydow, Myc. march. 239). Auf Campanula patula L. (f. sp. campanulae trachelii). Berlin: Jungfernheide (M.); Niedb.: Erkner (C. Müller), Lanke (M.). Telt.: Lichter felde (Sydow, Myc. march. 141, 2021), Köpenick (Ascherson); Ohav.: Seege- felder Forst (Benda); Whav.: Gr. Behnitz (Kirschstein. e.); Oprig.: Triglitz (J.). Auf Campanula rotundifolia L. (f. sp. campanulae rotundi- foliae). Oprig.: Triglitz (J.). Für die folgenden läßt sich die forma specialis des Pilzes nicht genauer angeben: Auf Campanula glomerata L. Berlin: Botan. Garten (Sydow, Myc. marck. 47). Auf Campanula latifolia L. Berlin: Botan. Garten (H.). Auf Campanula pulla L. Königsb.: Küstrin II (V.). Auf Campanula pusilla Haenke. Landsb.: Tamsel (V.). Auf Campanula urticifolia (?All. = latifolia, Gilib. = bono- niensis, Turra — rapunculoides, Schmidt — trachelium?). Landsb.: Tamsel (V.). Auf Phyteuma spicatum L. Oprig.: Triglitz (J.): Landsb.: Tamsel (V.). — Mecklenb.: Parchim (Lübstorf, Arch. Meckl. 1877). Im Botanischen Garten zu Berlin außerdem auf Campanula Scheuch- zeri Vill. von Hennings (Sydow, Myc. march. 3549), auf C. pulcherrima Schrank et Zeih. von Sydow (Myc. march. 395 u. 1045), auf C. caucasica Bieb. (?= sibirica L.) von Sydow (Myc. march. 3355), auf Specularia perfoliata A. DC. von Magnus (B. V.P.B. XXXVI, 1894) und Sydow (Myc. march. 396), auf Symphyandra Wanneri Heuff von Kärnbach (Sydow, Myc. march. 1044), im Gewächshaus auf Michauxia laevigata Vent. von Link, im Botan. Garten zu Dahlem auf Campanula Loefflingii Brot. von Hennings, in der Gärtnerei Metz & Co. in Steglitz auf Campanula Grossekii Heuff. von Sydow (Myc. march. 1629) beobachtet. 5.* C. tussilaginis (Pers.) Klebahn, Kult. I, 11, Z. f. Pflan- zenkr. II, 1892, 269 (Begründung der Spez., Abb... — Biol.: Klebahn, ]. c.; Kult. II, III; Ww. R. 363. Fischer, Entw. Unt. 103; Ured. Schw. 449. Wagner, Z. f. Pflanzenkr. VIII, 258 u. 345. Plowright, Gard. Chron. XXV, 1899, 415. — Uredo tussi- laginis Persoon, Syn. 218 (1801). Schumacher, En. Pl. Saell. II, 229 (1803). — Coleosporium tussilaginis Leveille, Diet. d’Hist. nat., article Uredinees, S. 786, 1848. Tulasne, A.S.N. 4, II, 1854, 136. — Col. sonchi arvensis Winter, Pilze 247 p. p. — Col. sonchi Schroeter, Pilze 368. P. 250. — Peridermium Plowrightii Kleb., Kult. I. S. 746, Fig. M5. I. Teil der Peridie im Längsschnitt (**/,), II. Aecidio- spore, optischer Querschnitt, III. desgl. Flächenansicht, auf Pinuüs sil- vestris; IV. Uredospore, V. Teleutosporen (*°/,), auf Tussilago farfara, sämtlich von Delmenhorst, Oldenburg. Heteröcisch. Aecidien auf den Nadeln von Pinus sil- vestris_L. im Frühjahr, Uredo- und Teleutosporen auf Tussilago farfara L. (Klebahn 1892). Teleutosporen im Herbst gleich nach der Reife keimend. Die Sporidien infizieren die Kiefernnadeln im — 712 0° — Herbst, die Spermogonien erscheinen je nach Umständen noch im Herbst (Wagner) oder erst Anfang April (Klebahn). Spermogonien auf der Oberseite der Nadeln, seltener auf der Unterseite, einzeln oder in zwei, selten mehr Längsreihen, etwa !/s mm lang, Breite geringer. — Aecidien auch auf der Unter- seite der Nadeln, einzeln oder bei starkem Befalle reihenweise. Peridie 1—2 mm lang, "/ı mm breit, 1 mm hoch oder wenig darüber. Peridienwand einschichtig, Zellwände gleichmäßig dick, ca. 3 u, derbwarzig. Sporen meist oval, teilweise rund, in geringer Zahl langgestreckt, 15— 35, meist 15—24 u lang, 15—24 u dick. Membran 2—2,5 u dick, Warzen etwas zarter als bei C. eu- phrasiae, 1—1,5 «u, Abstand der Mittelpunkte 2—2,5 u. — Uredolager auf der Unterseite der Blätter, klein, kaum !/s mm, in zerstreuten oder mehr oder weniger gehäuften Gruppen, bald pulverig, lebhaft orangegelb. Sporen meist oval, auch rundlich oder etwas länglich, zum Teil unregelmäßig, 22—32 :15—22 u. Membran ca. 1,5 u dick, mit gleichmäßigen, derben, reichlich 1 u dicken Warzen in ca. 1,5 u Abstand der Mittelpunkte besetzt. — Teleutosporenlager die großen Interzellularräume des Meso- phylis der Blattunterseite ausfüllend, lebhaft rot gefärbte Krusten bildend, einzeln klein, aber mehr oder weniger zusammenfließend und nicht selten die ganze Blattunterseite gleichmäßig bedeckend. Sporen prismatisch, bis 140 uw lang, 18—28 u dick (eig. Mess. 60—80 :15—19 u). Membran am Scheitel auf 18—21 u (eig. Mess. 10—15 w) und mehr verdickt (nach eig. Beob., teilw. nach Fischer). Aecidien: Auf Pinus silvestris L. In der Provinz bisher nicht nachgewiesen. Außerhalb des Gebiets: Delmenhorst in Oldenburg (Kleb.). Königstein in Sachsen (Krieger, s. Kleb. Kult. IX). Uredo- und Teleutosporen: Auf Tussilago farfara L. Wahrscheinlich überall verbreitet, wo die nicht gerade allenthalben häufige Nährpflanze vorkommt. Berlin: Botan. Garten (M.), Spindlersfeld (Scheppig); Niedb.: Lanke (M.), Rüdersdorf (M.), Weißensee (C. Müller); Telt.: Lichterfelde (Sydow, Myce. march. 2752); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf); Oprig.: Triglitz (J.): Fried.: Driesen (Lasch in Ra- benh., Herb. myc. 695); Landsb.: Tamsel (V.).. — Außerhalb des Gebiets: Bei Hamburg, Cuxhaven, Bremen häufig. Saßnitz auf Rügen (Lindau). Callies in Pommern (Syd.). 3: 6.* C. petasitis (DC.) Fischer, Entw. Untersuch. 105 (1898). Ured. Schw. 450!). — Biol.: Fischer 1. c.; Bull. soc. bot. Fr. XLI, 1894, S. CLXX. Wagner, Z. f. Pflanzenkr. VI, 10. Kle- bahn, Ww. R. 364. — Uredo petasitis (sie!) de Candolle, Fl. Fr. I, 1805, 236. — Coleosporium petasitis Leveille, Diet. d’Hist. nat., article Uredinees, S. 786 (1848). — Col. sonchi arvensis Winter, Pilze 247 p. p. — Col. sonchi Schroeter, Pilze 368 p.p. P. 250 p. p. — Peridermium Boudieri Fischer, Bull. soc. bot. Fr. 1894. — P. Dietelii Wagner |. c. S. 746, Fig. M6. I. Uredospore, II. Teleutosporen (*®/,), auf Petasites offieinalis von Bad Sulza. Heteröcisch. Aecidien auf den Nadeln von Pinus sil- vestris L., Uredo- und Teleutosporen auf Petasites officinalis Moench experimentell nachgewiesen (Fischer 1894). Die Formen auf andern Petasites-Arten gehören vermutlich auch hierher. Keimung der Teleutosporen im Herbst, Infektion und Weiter- entwickelung wahrscheinlich wie bei den andern Coleosporium- Arten. Spermogonien und Aecidien nicht genauer beschrieben, denen der übrigen Arten in allen wesentlichen Punkten gleich. — Uredolager auf der Blattunterseite, zerstreut oder in Gruppen, anfangs von der Epidermis bedeckt, dann staubig, orangefarben, ca. /g mm groß. Sporen ellipsoidisch oder eiförmig, 21—32 u, einzeln bis 42 u lang, 14—2]1 u dick. Membran etwa 1,5 « dick, farblos, durch eine Struktur kurzer Stäbchen mäßig derb warzig, Warzen bis 1'/; u dick, ca. 1'/s u entfernt. — Teleutosporen- lager kleine, rote, ca. '/; mm große Krusten bildend, in kleinen Gruppen, oder in Menge beisammen größere Flächen bedeckend. Sporen prismatisch, bis 100 « lang, 18—24 u dick (eig. Mess. 60— 80: 14—19 u). Membran am Scheitel 17—20 w dick. Aecidien: Auf Pinus silvestris L. Bisher in der Provinz nicht nachgewiesen. ") Fischer zitiert de Bary als Autor der Verbindung. Es gelingt mir nicht, in den Schriften de Barys den Namen zu finden. Übrigens muß Fischer und kein früherer als Autor der Spezies in ihrer jetzigen Fassung angesehen werden, vergl. Col. tussilaginis. — 74 — Uredo- und Teleutosporen: Auf Petasites offieinalis Moench. Berlin: Bot. Garten (Sydow, Myc. march. 2824 u. 3354); Niedb.: Erkner (W. Magnus); Telt.: Dahlem, Bot. Garten (M.); Pots.: Potsdam (M.); Ohav.: Pichelswerder (Kurz); Whav.: Kl. Behritz, Marzahne (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898); Rupp.: Neu- ruppin (Warnstorf, B. V.P. B. XXX V, 1893); Oprig.: Triglitz (J.); Königsb.: Küstrin (Vogel). — Hamburg: Eppendorf (M.). Auf Petasites tomentosus DC. (P. spurius Reichenb.). Telt.: Dahlem, Bot. Garten (H.); Wprig.: Lenzen, Elbdeich (J... — Hamburg: Geesthacht (J., F. s. e. 382). Auf Petasites albus Gärtn. Telt.: Dahlem, Bot. Garten (H.). Auf Petasites japonicus F. Schmidt. Telt.: Dahlem, Bot. Garten (H.). 7** C. cacaliae (DC.) Wagner, Z. f. Pflanzenkr. VI, 1896, 11. — Fischer, Ur. Schw. 446. — Biol.: Wagner, l.c. Fischer, Entw. Unt. 104. — Uredo cacaliae de Candolle, Encyel. VIII, 223 (1808); Flor. Fr. VI, 65. — ?Coleosporium cacaliae Ötth, Mitt. naturf. Ges. Bern 1865, 179 (publ. 1866) [auf Cacalia hastata]. Heteröcisch. Aecidien auf Pinus montana Mill. Uredo- und Teleutosporen auf Adenostyles alpina Bl. Fing, — Ob Pinus silvestris L., sowie Adenostyles albifrons Reichenb., Cacalia hastata L. und andere Arten als Nährpflanzen in Betracht kommen, bleibt zu prüfen. Aecidien nicht genauer untersucht. — Uredolager rundlich, anfänglich von der Epidermis bedeckt, orangefarbig, staubig. Sporen ellipsoidisch, 24—35 : 21—24 u. Membran farblos, dünn, mit kleinen, aber sehr kräftigen, stäbchenförmigen Warzen nicht sehr dicht besetzt. — Teleutosporenlager wachsartige rote Krusten auf der Blattunterseite bildend. Sporen prismatisch, bis 140 :18—25 u, Membran am Scheitel bis 28 « dick. Auf Adenostyles albifrons Reichenb. Telt.: Dahlem, Botan. Garten (H.). Auf Cacalia suaveolens L. Berlin: Botan. Garten (M., B.V.P.B. XXXVI, 1894); Königsb.: Küstrin II (Vogel). Über die Zugehörigkeit dieser Pilze zu der vorstehenden Art läßt sich Sicheres nicht aussagen. Vergl. auch die unter Col. senecionis genannten Beobachtungen aus den Botanischen Gärten. 8.** C. inulae (Kunze) Fischer, Mitt. naturf. Ges. Bern 1894. — Biol.: Fischer, 1. c.; Bull. soc. bot. France XLI; Entw. — 745 — Unters. 95; Ur. Schw. 448. Klebahn, Kult. X, 31; Ww. R. 363. — Uredo inulae Kunze in Klotzsch-Rabenhorst, Herb. myec. I, Nr. 589 (1844) (Diagnose?). — Coleosporium sonchi arvensis Winter, Pilze I, 247 p.p. S. 746, Fig. MS. I. Aecidiospore auf Pinus silvestris, II. Uredospore, III. Teleutosporen (*,), auf Inula salicina, sämtlich von Bad Sulza. Heteröcisch. Aecidien auf den Nadeln von Pinus sil- vestris L., im Frühjahr. Uredo- und Teleutosporen auf Inula Vaillantii Vill., helenium L., salicina L. experimentell nach- gewiesen (Fischer 1894, Klebahn). Teleutosporen im Herbst keimend. Spermogonien auf der Oberseite der Nadeln, manchmal in zwei Längsreihen, weniger reichlich auch auf der Unterseite, wenig über '/; mm lang, '/ı mm breit. — Aecidien auf der Ober- und Unterseite der Nadeln, zerstreut. Sporen überwiegend länglich, einzelne rundlich oder rundlich-oval, 20—40 : 13—18 u. Membran farblos, 3—3,5 wu dick, mit 1—2 u großen Warzen in Abständen von 2—2,5 w dicht besetzt. — Uredolager auf der Blattunter- seite, kleine gelbliche Flecken hervorrufend, rundlich oder länglich, klein, bis '/; mm, lebhaft orangegelb. Sporen meist länglich- oval oder länglich, seltener rundlich, oft etwas eckig, 19—30: 12—15 u. Membran farblos, ca. 1,5 w dick, mit etwa 1w dicken Warzen in 1—1,5 w Abstand der Mittelpunkte besetzt. — Teleutosporenlager auf der Blattunterseite, kleine rundliche, anfangs gelbe, später rote, kaum 1 mm große Krusten bildend. Sporen prismatisch, 99—110 :16—22 u, mit farbloser, am Scheitel auf 35—40 u verdickter Membran. Aecidien: Auf Pinus silvestris L. In der Provinz nicht nachgewiesen. Thü- ringen: Bad Sulza (Klebahn). Uredo- und Teleutosporen: Auf Inula helenium L. Berlin: Botan. Garten (A. Braun nach Kärnbach, B. V.P. B. XXIX, 18837). Auf Inula media Bieb. (= germanica L.). Berlin: Bot. Garten (M., Sydow, Myc. march. 1228). Auf Inula salieina L. Thüringen: Bad Sulza (Kleb.). 9.* C. senecionis (Pers.) Fries, Summa veg. Scand. 512 (1849), ohne Diagnose, p.p. Wolff, Landw. Jahrb. VI, 1877, 746 PP NL 770 Pr £ M. Coleosporium Fig. 1 u. 3—10. N. Ochropsora. Bu rieee 739. — Biol.: Wolff, Bot. Zeit. 1874, 184; Landw. Jahrb. VI, 1877, 739. Rostrup, Tidsskr. f. Skovbrug II, 159. Cornu, Bull. soc. bot. Fr. 1880, 179; Compt. rend. XCI, 1880, 98. Hartig, Unt. forstbot. Inst. München III, 1883, 150. Plowright, Grev. XI, 52; Brit. Ur. 248. Klebahn, Hedw. XXIX, 1890, 32; Kult. I, 2 Pfilanzenkr. II, 1892, 265; Kult. IX, 692; Ww..R. 358. Fischer, Bull. soc. bot. Fr. XLI, 1894, S. CLXX; Entw. Unt. 101; Bull. Herb. Boiss. VII, 1899, 421. Wagner, Z. f. Pflanzenkr. VI, 1896, 10. — Abbild.: Wolff, Landw. Jahrb.; Klebahn, Kult. I; Dietel, Ured. Fig. 27. — Cytol.: Sappin-Trouffy, Le Botaniste V, 1896/97. — Uredo farinosa var. senecionis Persoon, Syn. 218 (1801). — Peridermium oblongisporium Fuckel in Klebahn, Hedw. 1890. — P. Wolffii Rostrup, Vid. Medd. nat. Foren. 1389, 240. S. 746, Fig. M9. I. Teil der Peridie in Längsschnitt (°®/,), II. Aecidio- spore, optischer Querschnitt, III. desgl. Flächenansicht, auf Pinus sil- vestris von Moorende bei Bremen; IV. Uredospore, V. Teleutosporen (**/,), auf Senecio silvaticus von Bremen. Heteröcisch. Aecidien auf den Nadeln von Pinus sil- vestrisL., austriaca Höß, montana Mill., im Frühjahr. Uredo- und Teleutosporen auf verschiedenen Senecio-Arten (Wolff 1874). Die Teleutosporen keimen im Herbst gleich nach der Reife, die Sporidien infizieren die Kiefernnadeln, das Mycel überdauert in diesen den Winter, um im Frühjahr Spermogonien und Aecidien zu erzeugen. Es ist möglich, aber bisher nicht nachgewiesen, daß auch die Uredogeneration auf den während des Winters vege- tierenden Senecio-Arten überwintert'). Spezialisierung. Die auf Senecio-Arten lebenden Coleo- sporien scheinen verschiedenen biologischen Arten anzugehören, über deren gegenseitiges Verhältnis allerdings genauere Unter- suchungen noch fehlen. Nach den vorliegenden Versuchen dürften die folgenden Formen unterschieden werden können: 1. f. sp. senecionis silvatici. Verbreitet auf Senecio silvaticus L., viscosus L. und vulgaris L. Zusammenhang mit Kiefernnadelrost nachgewiesen (Wolff, Klebahn u. a.). !) Nach neueren Untersuchungen von Treboux (Ann. mycol. X, 1912, 306) sind die überwinterten Uredosporen auf Senecio doria L. im Frühjahr gut keimfähig. — 148 — 2. f. sp. senecionis subalpini Wagner, ].c. (als Art). Auf Pinus montana Mill. und Senecio subalpinus Koch; Zusammenhang experimentell nachgewiesen, Verhältnis zu der vorigen Form nicht untersucht (Wagner). 3. £. sp. senecionis doronici Ed. Eischer, Ured. Schweiz 452 (als Art. Auf Pinus montana Mill. und Senecio doro- nicum L. Zusammenhang aus dem Nebeneinandervorkommen am Stilfser Joch erschlossen (Fischer). 4. Die Aecidiosporen und die Uredosporen der Form 1 gehen nicht über auf Senecio jacobaea L. (Klebahn), S. Fuchsii Gm., nemorensis L. (Wagner), S. „cordatus“ (? cordifolius Clairv.) (Fischer). Die Pilze auf diesen Pflanzen dürften daher weitere biologische Formen sein. Wolff erwähnt auch S. vernalis Waldst. et Kit. als eine besonders wichtige Nährpflanze; es ist aber nicht ersichtlich, ob er Versuche damit gemacht hat. Spermogonien auf Ober- und Unterseite der Nadeln, bei starkem Befall in mehreren Längsreihen, zur Reifezeit der Aecidien als braune Höckerchen erscheinend, !/„—1 mm lang, etwas weniger breit. — Aecidien auf den Nadeln, bis 3 mm lang, ca. '/ mm breit, Pseudoperidie blasenförmig, dünn, aus einer Zellenschicht gebildet, 1 bis 1,5 mm hoch, unregelmäßig aufreißend, meist an einer Seite sitzen bleibend. Zellen von der Fläche meist fünf- oder sechseckig, im Querschnitt unregelmäßig verbogene Wände zeigend, 20—25 u hoch, Membranen durch Stäbchenstruktur warzig, 3—4 u dick, die der Innenseite der Peridie wenig dicker. Sporen zur Hälfte lang gestreckt oder länglich oval, die übrigen zum großen Teil oval, nur wenige rundlich, 20—50 : 15—25 (Mittel 30,5:20). Membran 3—4 u dick, durch Stäbchenstruktur über die ganze Oberfläche derbwarzig, Warzengröße 1—2 u, Warzen- abstand 2—2,5 u. — Uredolager meist auf der Unterseite der Blätter, einzeln auf der Oberseite, vielfach auch auf den Stengeln, bis 1 mm groß, von den Resten der emporgehobenen Epidermis umgeben, lebhaft gelborange. Sporen in kurzen Ketten, meist länglich oder oval, 22—31:14—20 u. Membran 1—2 u dick, durch Stäbchenstruktur des größeren Teils der Dicke feinwarzig, Warzenabstand ca. 1,5 u. — Teleutosporenlager auf der Unter- seite der Blätter und auf den Stengeln, bis 1 mm große, oft in Menge beisammenstehende und mehr oder weniger zusammen- — 749 — fließende, lebhaft rot gefärbte Polster oder Krusten bildend. Sporen prismatisch, Länge bis 100 u, Dicke 18—24 u. Membran am Scheitel bis 22 « dick. Aecidien: Auf Pinus silvestris L. Bisher in der Provinz nicht bestimmt nachgewiesen. — Moorende bei Bremen (Kleb.). Königstein in Sachsen (Krieger, s. Kleb., Kult. IX). Uredo- und Teleutosporen: Auf Senecio vulgaris L. Berlin: Bot. Garten (A. Braun); Niedb.: Rüdersdorf (M.); Belz.: Lehnin (H., B. V.P.B. 1901); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf); Oprig.: Triglitz (J.). Auf S. silvaticus L. Berlin: Jungfernheide (M.); Niedb.: Lanke (H., B. V.P.B. XLVII, 1905), Tegel (Poeverlein); Telt.: Grunewald bei Grune- waldsee (H.; Sydow, Myc. march. 240 u. 1046); Whav.: Kl. Behnitz (Kirsch- stein, B. V.P.B. XL, 1898); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf); Oprig.: Meyen- burg (J., B. V.P. B. XXXIX, 1897), Triglitz (J.); Wprig.: Lenzen (J., B. V. P. B. 1899); Kottb.: Kottbus (M.). AufS. viscosusL. Telt.: Grunewald (M.); Whav.: Rathenow (Kirsch- stein, B. V.P.B. XL, 1898). Die Form auf Senecio vulgaris, silvaticus und viscosus ist überall gemein; die Formen auf den übrigen Arten bedürfen genauerer bio- logischer Untersuchung. Auf S. vernalis W. K. Obbar.: Bahnstation Strausberg (H.), Wil- mersdorf (H.); Oprig.: Meyenburg (J., B. V.P. B. XXXIX, 1897). Auf Senecio vernalis glabratus Ascherson. Oprig.: Meyenburg | (dB. V. PıB. XXXIX, 1897). Auf S. fluviatilis Wallr. (= saracenicus L.). Berlin: Bot. Garten (H.); Oprig.: Triglitz (J.).. — Mecklenb.: Dömitz (Lübstorf, Arch. Mecklenb. 1877). Schlesien: Langenöls (Vogel). Auf Senecio paluster DC. (Cineraria palustris L.). Teleuto- sporen vorhanden. Vgl. Caeoma cinerariae. Pots.: Bergholz (Sydow); Landsb.: Marienspring bei Cladow (Sydow, Myc. march. 2924). Es ist ferner in den Botanischen Gärten zu Berlin und zu Dahlem eine ganze Reihe von Coleosporium-Formen auf Senecio-Arten und Verwandten gefunden worden. Soweit die Nährpflanzen ausdauernd sind, ist es möglich, daß es sich um diesen eigene Pilze handelt, die mit der Nährpflanze eingeschleppt sind. In vielen oder vielleicht den meisten Fällen dürften es aber einheimische Pilze sein, die zufällig in den kultivierten Pflanzen geeignete Wirte gefunden haben und auf diese über- gegangen sind (vgl. die Erfahrungen über Cronartium ascle- piadeum und insbesondere Coleosporium auf Schizanthus). NO Die in Betracht kommenden Nährpflanzen sind die folgenden: Senecio cordatus Hornem. et Rich. (M., D.B. G. 1898, 385), doria L. (H.; Sydow, Myc. march. 398 u. 1628); S. Fuchsii Gmel. (Dahlem, H.); S. grandifolius Less. (Kärnbach, B. V.P. B. XXIX, 1887); S. hastifolius Less. (= cymbalariaefolius Less.) (Dahlem, H.); S. latifolius Banks et Soland. (Sydow, Mye. march. 3030, nach Magnus, B. V. P. B. XXXVI, 1894); S. nemo- rensis L. (H.); S. odoratus Hornem. (aus Australien, A. Braun 1853); S. pulcher Hook. et Arn. (Dahlem, Nährpflanzen aus Brasilien, H.), S. Warszewiezii A. Br. et Bouche& (aus Guatemala, A. Braun 1853). — Cineraria „papyracea“ (M.); C. Webbe- riana Paxt. (A. Braun). — Kleinia fulgens Hook. (Gewächs- häuser, Kärnbach, H.). — Ligularia thyrsoidea DC. (Senecio sibiricus L.) (M.). — Layia heterotricha Hook. et Arn. und Pericallis spec. (M., D. B. G. 1898, 385). 10.“ C. sonchi (Pers.) Leveille, A. S. N. 3, VIII, 1847, 373 p- p-, ohne Diagnose. — Sch. 368 p.p. P. 350 p.p. — Biol.: E. Fischer, Naturf. Ges. Bern 28. April 1894; Entw. Unt. 102 (1898); Ur. Schw. 453. Klebahn, Kult. III, 69; Ww. R. 361. Wagner, Z. f. Pflanzenkr. VIII, 1898, 345. — Sappin-Trouffy, Le Botaniste V, 1896/97. — Uredo sonchi arvensis Persoon, Syn. 217 (1801). — Coleosporium sonchi arvensis Winter, Pilze I, 247 p.p. — Peridermium Fischeri Kleb., Kult. III. S. 746, Fig. M 10. I. Aecidiospore auf Pinus silvestris, II. Uredospore, III. Teleutosporen (*®/,), auf Sonchus arvensis, sämtlich von Schierbrok, Oldenburg. Heteröcisch. Aecidien auf den Nadeln von Pinus sil- vestris L. im Frühjahr, Uredo- und Teleutosporen auf Sonchus arvensis_L., asper All., oleraceus L. Teleutosporen im Herbst gleich nach der Reife keimend. Bei frühzeitiger Infektion können die Spermogonien schon im Herbst entstehen (Wagner, Z. f. Pflan- zenkr. VIII, 345). Spermogonien vorwiegend auf der Oberseite der Nadeln, oft in Längsreihen, '/; mm breit, bis 1 mm lang. — Aecidien auf Ober- und Unterseite zerstreut, nicht merklich von denen der anderen Arten verschieden. Peridien '/ı mm breit, bis 2 mm lang. Peridienzellmembran außen verdickt, von der Fläche ge- —. 15) — sehen fein punktiert (Stäbchenstruktur), auf der Innenseite dünn, kleinwarzig. Sporen kurz ellipsoidisch bis stumpf-poly@drisch, 25 bis 32: 18—25 uw. Membran farblos, 2—3 u dick, durch Stäbchen- struktur warzig. Warzen ziemlich derb, Abstand der Mittelpunkte 1,5—2 u. — Uredolager auf der Blattunterseite, ca. '/; mm groß, zerstreut oder in Gruppen, von Epidermisresten umgeben, lebhaft gelborange. Sporen rundlich, oval oder etwas länglich, meist etwas unregelmäßig, 18—27 : 14—20 u. Membran 1—1,5 u dick, mit kaum 1 u großen Warzen, deren Mittelpunkte 1—1,5 u entfernt sind. — Teleutosporenlager kleine flache, oft in Menge beisammenstehende, rote Krusten bildend; Sporen prismatisch, bis 100 w lang, 18—24 u dick (eig. Mess. 60—70:13—21). Membran am Scheitel 15—20 uw dick (nach Fischer u. eig. Beob.). Aecidien: Auf Pinus silvestris L. Bisher in der Provinz nicht nachgewiesen. Uredo- und Teleutosporen: Auf Sonchus-Arten wahrscheinlich überall verbreitet. Auf Sonchus arvensis L. Berlin: Botan. Garten (Kärnbach, B. V. P.B. XXIX, 1887), Königsdamm (Rübsaamen); Niedb.: Hohenschönhausen (Koehne); Telt.: Rudower Wiesen (Bauke), Grunewald (Sydow, Myc. march. 140), Wilmersdorfer Wiesen (Syd.); Pots.: Potsdam (Egeling); Whav.: Gr. Behnitz, Rathenow, Marzahne (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf); Oprig.: Triglitz (J.), Lenzen (J., B. V.P.B. XLI, 1899); Landsb.: Tamsel (V.). Auf Sonchus arvensis var. „maritimus“. Ohav.: Nauener Salz- stelle (Benda). Auf Sonchus paluster L. Obbar.: Eberswalde (H., B.V.P.B. XXXIX, 1897); Telt.: Dahlem, Botan. Garten (H.); Oprig.: Meyenburg (J., BIV.P.B. XXXIX, 1897). Auf Sonchus oleraceus L. Berlin: (Sydow, Myc. march. 519); Charlottenburg: Schloßgarten (Sydow, Myc. march. 233); Jüt.: Dahme (Groen- land); Oprig.: Triglitz (J.), Lenzen (J., B. V.P.B. XLI, 1899); Landsb.: Tamsel (V.); Kal.: Senftenberg (M.). — Rügen: Crampus (H.). Auf Sonchusasper All. Telt.: Wilmersdorf (H.), Treptower Anlagen (Ule); Oprig.: Triglitz (J.). — Rügen: Crampus (H.). Anhang. Aecidien auf Pinus silvestris L., deren Zugehörigkeit zu be- stimmten Coleosporium-Arten nicht festgestellt werden kann. Exsikkaten der Aecidien sind der Geringfügigkeit der Unter- schiede wegen nicht zu bestimmen. Die nachfolgenden Funde —_— 72 — liegen vor, aber ohne Zweifel sind die „Nadelroste“ viel häufiger. Berlin: Tiergarten 1852 (Bauer? Jahn?), Jungfernheide (Sydow, Mye. march. 45); Niedb.: Birkenwerder (H.), Tegel (M.); Spand.: Spandauer Forst (Sydow, Mye. march. 32); Whav.: Hohes Rott, Stechow bei Rathenow, Bullenberge bei Rhinow (Kirschstein, B. V. P. B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz (J.); Friedeb.: Driesen (Lasch, Klotzsch-Rabenh., Herb. myc. 2. ed. Nr. 95); Landsb.: Tamsel (V.); Kross.: Sommerfeld (Baenitz). Anmerkungen. 1. Coleosporium auf Schizanthus Grahami Gill. Auf Schizanthus Grahami, einer aus Chile stammenden Solanacee'), sammelte P. Magnus im Eisenbahnstationsgarten zu Dahme (Jüt.) ein Coleosporium. Da die Nährpflanze 1- bis 2- jährig ist, kann an die Einschleppung eines für dieselbe spezifischen Pilzes aus ihrer Heimat, etwa mit den Samen, nicht gedacht werden. Dagegen könnte ein einheimisches Coleosporium auf Schizanthus übergegangen sein. Um welche Art es sich handeln kann, ist eine Frage, die bei den geringen Unterschieden der Coleosporium-Arten auf Grund morphologischer Untersuchung nicht beantwortet werden kann (Uredosporen 21—30: 17—20 u; Teleutosporen 52—62 :13—16 u). Wohl aber erschien dieselbe der experimentellen Lösung zugänglich. Kürzlich von mir ein- geleitete Versuche haben nun das höchst merkwürdige Resultat ergeben, daß Schizanthus Grahami für mehrere der ein- heimischen Coleosporium-Arten empfänglich ist, sicher für die Formen rapuneuloidis, trachelii und rotundifoliae des C. campanulae, ferner für C. euphrasiae von Alectorolophus, für C. melampyri und C. tussilaginis (Versuche von 1912 und 1913). Das Verhalten gegen C. senecionis und C. sonchi bedarf weiterer Prüfung. | 2. Coleosporium tropaeoli Palm. Unter dem Namen Uredo tropaeoli hatte Desmazieres (A.S. N. VI, 1836, 243) einen Pilz auf Tropaeolum aduncum Sm. mit der nachfolgenden Diagnose beschrieben: „Uredolager auf der Blattunterseite, klein, rundlich, zerstreut oder zusammen- ') So nach Index Kewensis. Einige Autoren stellen die Pflanze zu den Scrophulariaceen. | — 173 — fließend, auf blaßgelben Flecken. Sporen eiförmig oder fast kugelig, von 20 u Durchmesser, orangegelb“. Vielleicht handelt es sich um denselben Pilz, den B. Palm kürzlich im Bergianischen Garten bei Stockholm auf Tropaeolum minus L. gesammelt und unter dem Namen Coleosporium tropaeoli (Desm.?) in Vestergren, Micr. rar. sel. 1456 herausgegeben hat. Mit Sicher- heit läßt dies sich nicht sagen, da Palm gleichzeitig ein Cro- nartium auf denselben Pflanzen fand, und da die Diagnose von Desmazieres nicht genau genug ist, um zu entscheiden, ob sie sich auf die Uredo eines Coleosporium oder eines Cronartium bezieht. Da die beiden Tropaeolum-Arten einjährige Pflanzen sind, ist es nicht wohl denkbar, daß die Pilze gleichzeitig mit ihnen aus ihrer Heimat eingeführt sind. Für das Cronartium ist oben bereits gezeigt, daß es zu Cr. asclepiadeum gehört. Daß auch das Coleosporium von einer einheimischen Pflanze auf Tropaeolum übergegangen sein muß, zeigen meine Versuche von Sommer 1915. Es gelang, Tropaeolum minus mit C. tussilaginis, ©. senecionis und den beiden Formen rapun. euloidis und trachelii des C. campanulae zu infizieren. Die Aussaat von C. euphrasiae, C. melampyri und C. sonchi war bisher ohne Erfolg. 2. Unterfamilie: Ochropsoraceen. Vergl. die Merkmale der einzigen Gattung. 1. Gattung: Ochropsora Dietel, Ber. D. B. G. XI, 1895, 401. Name von ®xea, Ocker, gelbe Erdfarbe und Ywea, Krätze, wegen der blassen Farbe der Sporenlager. Spermogonien der Epidermis aufgesetzt. — Aecidien mit becherförmiger Peridie. Aecidiosporenmembran in der äußersten Schicht feinwarzig'). — Uredolager peridienartig von Paraphysen umgeben. Uredosporen einzeln an ihren Stielen gebildet; Membran entfernt stachelwarzig. — Teleutosporen palisadenartig zu Krusten vereinigt, bei der Reife durch Querwände vierzellig werdend, ') Warzen kaum als Stäbchen zu bezeichnen, jedenfalls von denen von Coleosporium erheblich verschieden. Kryptogamenflora der Mark Va. 48 — 754 — jede Zelle an einem Sterigma ein Sporidium bildend: Membran dünn. Sporidien länglich. Teleutosporen- und Sporidieninhalt blaß. I.“ 0. sorbi (Oud.) Dietel, Ber. D.B. G. XII, 1895, 401; Uredinales 43 u. 76 (Abbild.). — Biol.: Tranzschel, Cbl. f. Bakt. 2, XI, 1903, 106; Travaux du Mus. bot. de l’Acad. Imp. d. Se. St. Petersbourg II, 1904. Klebahn, Ww. R. 356; Kult. XII, 80; Kult. XIII, 143. Fischer, Ured. Schweiz 455; Ber. schweiz. bot. Gesellsch. XV, 1905; Cbl. Bakt. 2, XXVII, 1910, 1497 — Caeoma sorbi Oudemans, Ned. Kruidk. Arch. 2, 1, 177. — Melampsora sorbi (Oud.) Winter, Pilze I, 241. — Mel. ariae Fuckel, Symb. 45. W. 241. Sch. 363"). — Mel. pallida Rostrup, Tidskr. for Skovbrug II, 153. — Coleosporium sorbi (Oud.) Lagerheim, Tromsö Mus. Aarsb. XVII, 1895, 95. — Aecidium leucospermum de Candolle, Fl. Fr. I, 239 (1805). Sch. 343. P. 269. W.199 (unter Pucec. fusca). S. 746, Fig. N1. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Anemone nemorosa von Niendorf bei Hamburg; III. u. IV. Uredospore, V. Teleuto- sporen, auf Sorbus aucuparia aus Schweden. Heteröcisch. Aecidien auf Anemone nemorosa L., im Mai. Uredo- und Teleutosporen auf Sorbus aucuparia L., Sorbus torminalis Crantz, Sorbus aria Crantz und Pirus malus L. experimentell nachgewiesen (Tranzschel und eig. Ver- suche); nach Fischer 1910 auch auf Pirus communis_L., Sorbus fennica (Kalm?, €. Koch?), americana Marsh und ?Pinter- media Pers. Eine Spezialisierung in bezug auf diese Nährpflanzen scheint nicht vorhanden zu sein. Dagegen muß der Pilz auf Aruncus silvester Kost., der nach Fischer (1910) gleichfalls Aecidien auf Anemone nemorosa bildet, eine besondere bio- logische Form sein, da die Pilze auf Anemone in der Regel & Aruncus nicht infizieren. Das einzige bisher mit Erfolg auf ‘) Der Name Uredo ariae Schleicher, Catal. Pl. Helv. 1815, kann als nomen nudum keine Priorität begründen. Die Diagnosen zu Uredo ariae in Sekretan, Mycographie Suisse III, 497 (1833) und zu Melampsora ariae in Fuckel, Symbolae 45 (1869) sind infolge der falschen Farben- bezeichnung der Sporen und Blattflecken irreführend. Die Uredosporen werden bei Secretan als grains noir-purpurins, die Blattflecken als pur- purin-noirätres, die Teleutosporen bei Fuckel als fuscae bezeichnet. y — 75 — Aruncus ausgesäte Material schien übrigens eine Mischung zu sein, da es gleichzeitig auf Sorbus aucuparia Erfolg brachte. Die Teleutosporen keimen im August und September gleich nach ihrer Bildung. Die Sporidien infizieren die an den Rhizomen befindlichen Knospen (Klebahn, Kult. XIII). Sie gelangen ver- mutlich mit dem Regenwasser zu diesen Knospen; zur Zeit der Sporidienbildung haben die Anemonen keine oberirdischen Teile mehr. Die infizierten Knospen können schon im nächsten Frühjahr zu aecidientragenden Trieben auswachsen. Die infizierten Blätter haben meist längere Stiele als die gesunden; ihre Farbe ist blasser, die Gesamtgestalt ist etwas einfacher, die Zipfel sind schmäler und vielleicht etwas fleischiger. Sie sind ganz vom Mycel durch- zogen. Das Mycel dringt auch in das Rhizom ein und läßt sich hier anatomisch nachweisen!). Es überwintert und veranlaßt das wiederholte Auftreten erkrankter Sprosse an denselben Pflanzen. Nach Fischer kommen auch blühende infizierte Sprosse vor; an diesen finden sich Spermogonien auch an den Blumenblättern, mitunter auch Aecidien, deren Umgebung dann chlorophyllhaltig ist. Die Triebe sind manchmal etwas abnorm gebildet. Spermogonien oberseits auf den Laubblättern, weißlich, der Epidermis aufgesetzt, mit wenig uhrglasförmig eingesenktem Hymenium, nach oben stumpf kegelförmig, ca. 120 u breit, 60 u hoch. — Aecidien gleichmäßig über die ganze Blattunterseite verteilt, 0,5—1,5 mm voneinander entfernt, Durchmesser gegen 0,4 mm. Peridie becherförmig, mit auswärts gebogenem, zer- schlitztem Rande, weiß. Zellen annähernd quadratisch, auf der Außenseite nach unten mit weit vorspringender, aber anliegender Leiste übergreifend; Wände dick, Außenwand 6—9 u, sehr fein quergestreift, Innenwand 3—5 u, durch Stäbchenstruktur ziemlich derbwarzig. Sporen stumpf polyedrischh 19—30:18—21 u; Membran gleichmäßig etwa 1 a dick, seltener etwas einseitig ver- diekt, in der äußeren Schicht sehr feinwarzig; Warzenabstand weniger als 1. Inhalt farblos. — Uredolager bis höchstens !/ mm groß, rundlich, über die Blattunterseite zerstreut, blaß- gelbliche Flecken erzeugend, weißlich, am Rande mit einem ) Nach unter meiner Leitung von Herrn F. Bock in Hamburg aus- geführten Untersuchungen. 48* Kranze von Paraphysen, welche in ihrem unteren Teile zu einer Art Peridie zusammenschließen, aber oben in den reifen Lagern frei, etwas gebogen oder keulenförmig (14—17 u) angeschwollen sind und mitunter eine etwas verdickte Membran haben. Sporen kugelig, ellipsoidisch oder eiförmig, 22—28 : 15—25 u. Membran farblos oder ganz blaß bräunlich, 1—1,5 «u dick, mit etwa 1,5 u entfernt stehenden Wärzchen besetzt; Keimporen nicht sichtbar. — Teleutosporenlager auf der Blattunterseite, anfangs von der Epidermis bedeckt, kleine durchscheinende, blaß fleischfarbene, flache Pusteln von '/—!/s mm Durchmesser bildend, in kleineren oder größeren Gruppen. Sporen bis 70 :10—18 u, nach eig. Mess. 30—60 :8—10 u, palisadenartig dicht nebeneinander entstehend, zylindrisch, am Scheitel gerundet, später durch Querwände in vier Zellen geteilt. Membran dünn, farblos. Inhalt undurchsichtig, körnig, grau. Sporidien lang ellipsoidisch bis fast spindelförmig, 25:7—8 u, mit dünner farbloser Membran (wesentl. nach Fischer). Das Aecidium ist ein sehr häufiger oder fast regelmäßiger Begleiter seiner Nährpflanze, aber vielleicht gerade deshalb in den Herbarien wenig vertreten. Die Uredo- und Teleutosporengeneration galt bis vor kurzem für einen seltenen Pilz, man findet sie aber im Herbst in der Regel überall, wo im Frühjahr das Aecidium gewesen ist. Sie wird leicht übersehen, weil die durch sie hervor- gerufenen Blattflecken wenig auffällig sind, und weil sie in der Regel nur auf ganz niedrigen, wenig über einen Fuß hohen Sämlingen von Sorbus aucuparia und S. torminalis, selten auf größeren Büschen auftritt, und sie ist auch wohl aus diesem Grunde in der Provinz bisher wenig beachtet worden. Anscheinend werden die Sporen von den Anemonen aus nicht sehr weit ver- breitet. Aecidien: Auf Anemone nemorosa L. Berlin: (A. Braun 1872); Ohav.: Brieselang (A. Braun 1854), Finkenkrug (A. Braun); Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Putlitz (J.). — Sachsen: Tharand (Dr. Hoffmann). Holstein: Nien- dorfer Gehölz bei Hamburg (Kleb.). Uredo- und Teleutosporen: Auf Sorbus aucuparia L. Ohav.: Bredower Forst (Sydow, Myc. march. 4739, als Melampsora); Oprig: Triglitz (J., F. sel. exs. 323). — Thüringen: Ettersberg bei Weimar (Kleb.). Holstein: Niendorfer Gehölz bei Hamburg (Kleb.). — 757 — Auf Sorbus torminalis Crantz Thüringen: Steiger bei Erfurt (Diedicke). 5. Familie: Melampsoraceen. Teleutosporen einzellig oder durch Längswände mehrzellig, ungestielt, stets dem Gewebe der Nährpflanze und zwar meist oberflächlich eingelagert, selten einzeln, in der Regel zu ein- schichtigen, dichten oder lockeren Krusten palisadenartig vereinigt. Keimung mit hervortretendem, vierzelligem Promycel. Sporidien rundlich. — Uredolager mit oder ohne Peridie, Uredosporen meist einzeln an Stielen gebildet, seltener in kurzen Ketten. — Aecidien mit oder ohne Peridie. Übersicht der Gattungen. I. Teleutosporen meist einzellig, in braunen bis schwarzbraunen, meist lückenlosen Krusten. Uredo, falls vorhanden, mit kopfigen Paraphysen, meist ohne Peridie, selten mit schwach entwickelter Peridie. Aecidien in flachen Lagern ohne Peridie (als Caeoma entwickelt), Aecidiosporen mit Warzen oder un- deutlicher Stäbchenstruktur, die nur in der äußersten Mem- branschicht entwickelt ist . . . ..... 4. Melampsora. II. Teleutosporen ein- oder mehrzellig, in blassen, rotbraunen oder schwarzbraunen, deutlichen oder mehr oder weniger undeutlichen und lockeren Krusten. Uredo mit wohlaus- gebildeter bleibender Peridie, meist ohne Paraphysen oder Paraphysen nicht kopfig.. Aecidien, falls vorhanden, mit Peridie, Aecidiosporen mit deutlicher, mindestens die Hälfte der Membrandicke einnehmender Stäbchenstruktur. a) Teleutosporen einzellig. 1. Teleutosporenlager rotbraun, Teleutosporen interzellular: 2. Melampsoridium. 2. Teleutosporenlager farblos, Teleutosporen intrazellular: 3. Melampsorella. b) Teleutosporen durch Längswände mehr oder weniger deutlich septiert, oft durch gekreuzte Längswände vier- zellig, braun bis schwarzbraun. 1. Teleutosporen interzellular . . . 4. Pucciniastrum. 2. Teleutosporen intrazellular. — 758 — a) Teleutosporen auf Blättern, Uredo vorhanden: 5. Thecopsora. ß) Teleutosporen auf Stengeln, diese deformierend, Uredo Tanl >, ...%. 2.0... 6. Calyptospora. III. Teleutosporen meist don en Wände in 2—4 Zellen geteilt, blaß, einzeln oder in kleinen Krusten. Uredo mit oder ohne Peridie, mitunter von zweierlei Art. Aeecidien unbekannt. Auf Farnen lebend. a) Teleutosporen interzellular, einzeln im Mesophyll. Uredo- sporen von zweierlei Art, ohne Keimporen, Lager mit halbkugeliger Peridie . . . . . ....7. Uredinopsis. b) Teleutosporen intrazellular, Krusten oder kleine Gruppen bildend. 1. Uredosporen von einerlei Art, ohne Keimporen, Lager wit Peridie oder Paraphysenkranz. . . 8. Milesina. 2. Uredosporen von zweierlei Art, mit Keimporen, Lager ohne Peridie, mitunter mit Paraphysenkranz: 9. Hyalopsora. Vergl. die Bemerkungen unten zur Gattung Uredinopsis. 1. Gattung: Melampsora Castagne, Öbserv. II, 18 (1843); Cat. plant. Mars. 206. Klebahn, Kult. VII, 7, Z. £. Pflanzenkr. IX, 1899, 21. Name von ueias, schwarz, und Yoga, Krätze. Spermogonien flach, halbkugelig oder stumpf kegelförmig, bei manchen Arten zwischen der Epidermis und der Kutikula gebildet, sonst subepidermal. — Aecidien vom Caeomatypus, d.h. flache, etwas polsterförmig hervorragende, runde, längliche oder unregel- mäßige Lager bildend, die nicht von einer Pseudoperidie umgeben sind. Aecidiosporen in Ketten, mit kleinen Zwischen- zellen; Membran farblos, innen mitunter mit eingezogenen Stellen, die Keimporen zu sein scheinen, in der äußersten Schicht mit feiner Warzen- oder Stäbchenstruktur, im übrigen homogen, Abstand der Warzen meist kaum 1 u. — Uredolager durch die Epidermis hervorbrechende, mehr oder weniger polsterförmige Rasen bildend, ohne Peridie oder mit sehr unvollkommen ausgebildeter, nicht bleibender Peridie. Uredosporen einzeln ab- geschnürt, rund, oval oder länglich, Membran farblos, innen mit- i he u — 759 — unter mit eingezogenen Stellen, die Keimporen zu sein scheinen, außen entfernt stachelwarzig, mitunter an der Spitze glatt, Warzenabstand 1,5—2,5 u. Zwischen den Sporen finden sich farblose Paraphysen, die entweder einen dünnen Stiel und einen runden Kopf haben oder keulenförmig sind, so daß der weniger dicke Kopf allmählich in den Stiel übergeht. — Teleutosporen einzellig, selten quer geteilt, durch gegenseitigen Druck prismatisch, meist palisadenartig und dicht zu ausgedehnten Krusten vereinigt, die entweder unter der Epidermis entstehen und von den Resten derselben dauernd bedeckt bleiben, oder an einer Stelle die Epi- dermis durchbrechen und sich um die Durchbruchstelle herum zwischen Epidermis und Kutikula ausbreiten, mitunter in lockeren Krusten und teilweise vereinzelt; selten daneben einzelne voll- ständig freie, aus dem Gewebe hervorbrechende Uromyces-artige Sporen (vgl. M. ribesii-viminalis. Membran dünn, selten am oberen Ende verdickt, Keimporus, falls sichtbar, am oberen Ende. Bei der Untersuchung mit den stärksten Apochromaten weisen die Caeomasporen der einzelnen Arten, die bei schwächerer Ver- größerung einander ziemlich gleich erscheinen, zum Teil doch merkliche Verschiedenheiten in der Wandstruktur auf, und es ergeben sich daraus, wie es scheint, gewisse morphologische Unter- schiede zwischen den sonst mitunter nur biologisch unterscheid- baren Caeoma-Formen. Näheres bei den einzelnen Gruppen und Arten. Übersicht der Arten. I. Uredo- und Teleutosporen auf Populus- Arten. 1. Uredosporen länglich, am oberen Ende glatt. a) Teleutosporen auf der Blattoberseite, Caeoma auf Larix: 1.“ M. larici-populina. b) Teleutosporen wesentlich auf der Blattunterseite, Cae- oma auf Allium . . ......2* M. allii- populina. 2. Uredosporen rundlich, über die ganze Fläche warzig. a) Caeoma auf Larix. . . . 3*M. larici-tremulae. b) h u Bimuserr 4120 2.207022,4.* M. pinitorqua: e) E „ Mereurialis . . . 5.* M. Rostrupii. d) A „ Chelidonium u. Corydalis 6.* M. Magnusiana. — 760 °— II. Uredo- und Teleutosporen auf Salix- Arten. 1. Uredosporen länglich, am oberen Ende glatt. a) Teleutosporen unter der Epidermis gebildet. «) Autöcisch, in der Natur wohl nur auf Salix amyg- dalina.. NRZ EN a ß) Heteröcisch. —- Teleutosporen nur auf der Blattunterseite, wesent- lich auf Salix pentandra, Caeoma auf Larix 8.* M. larici-pentandrae. —+-- Teleutosporen auf beiden Blattseiten, auf Salix alba, Caeoma auf Allium 9.* M. allii-salicis albae. b) Teleutosporen zwischen Epidermis und Kutikula ge- bildet. a) Caeoma auf Allium . . . I0.*M. aliii-fragilis. ß) : „ Galanthus IH.** M. galanthi-fragilis. 2. Uredosporen rundlich, über die ganze Fläche warzig. A. Teleutosporen zwischen Epidermis und Kutikula ge- bildet, auf der Blattoberseite. } a) Teleutosporenmembran am oberen Ende stark ver- dickt, mit auffälligem Keimporus. Uredo- und Te- leutosporen auf Salix capraea und nächstver- wandten Arten. Caeoma auf Larix 12.* M. larici-capraearum. 8) Teleutosporenmembran ohne Verdickung, Keimporus nicht auffällig. Uredo- und Teleutosporen auf Salix viminalis. Caeoma auf Ribes I3.* M. ribesii-viminalis. B. Teleutosporen unter der Epidermis gebildet, meist auf der Blattunterseite, seltener auch auf der Öberseite. Membran ohne Verdiekung, ohne auffälligen Keimporus. Auf sehr verschiedenen Weiden-Arten. a) Caeoma auf Larix . . . 14*M. larici-epitea. ß) e „ Abies pectinata 15. M. abieti-capraearum. y) R „ Ribes. —- Teleutosporen auf beiden Blattseiten 16.* M. ribesii-purpureae. — 761 — —- Teleutosporen nur auf der Blattunterseite 17. M. ribesii-epitea. 0) Caeoma auf Evonymus 18.” M. evonymi-capraearum. €) : „ Orchideen 19.” M. orchidi-repentis. Anhang: 19a.* M. salicina. II. Uredo- und Teleutosporen auf andern Pflanzen. 1. Auf Hypericum-Arten . . . . 20.* M. hypericorum. 21.* Uredo [M.?] hyperici humifusi. ul inam- Arten. 2m SO... 70°r22* Mi; Mini. Auf Euphorbia-Arten . . . . 23.* M. helioscopiae. 24. M. euphorbiae duleis. Auf Saxifraga-Arten. a) Auf Saxifraga granulata 25.* M. vernalis (saxifragae). Bier, x hireulus #292... 26° M: hirculi. I. Uredo- und Teleutosporen auf Populus-Arten. 1. Uredosporen länglich, am oberen Ende glatt. Morphologischer Uredo- und Teleutosporentypus der Me- lampsora populina (Pers.) Leveille, A.S.N. 3, VII, 375. Sch. 638. P. 242. — Lycoperdon (populinum) Jacquin, Collect. suppl. taf. IX, fig. 2u. 3. Ehrhart, Pl. erypt. Dec. XXII, Nr. 220 (1786); Beitr. z. Naturk. VII (1792), 101 sine deser. — M. populina (Jacq.) Winter 238 p.p. P. 242. M. populina Castagne Sch. 362. — Uredo populina Persoon, Syn. 219). Diesem Typus gehören zwei früher verwechselte, morpho- logisch und biologisch verschiedene Arten an. ‘) Jacquin gibt in Collect. suppl. Wien 1796 taf. IX, fig. 2 u. 3 eine kolorierte Abbildung eines Blattes von Populus balsamifera mit Uredo- lagern und die vergrößerte Abbildung eines Teils desselben. Die Erklärung lautet: „Fig. 2. folium Populi balsamiferae in parte supina, quae ob- sidetur innumeris Lycoperdis minutissimis et parasitieis, folia pessumdantibus. Fig. 3. bildet. Pars hujus folii ad basem aucta“. Ein Speziesname ist nicht ge- Im Text ist nichts erwähnt. Ehrhart hat keine Diagnose gegeben. Als Autor des Speziesnamens populina muß daher Persoon genannt werden. — 72 — 1.“ M. larici-populina Klebahn, Kult. X, 27, Z. f. Pflanzenkr. XII, 1902, 43. — Beschr. u. Abbild.: Klebahn, Kult. VII, 27, Z. f. Pflanzenkr. IX, 1899, 141. Fischer, Ur. Schw. 502. — Biol.: Hartig, Bot. Centr. XL, 1889, 310. Fischer, Entw. Unters. 89. Jacky, Schweiz. Bot. Ges. IX, 1899. Klebahn, ]l.c.; Kult. VIII, 352; IX, 691; Ww. R. 410. — M. populina p.p. — Caeoma laricis (West.) Hartig, Wicht. Kr. d. Waldb. 1874, 93 [Uredo laricis Westendorp, 7° Notice, Nr. 34, in Bull. Acad. Belg. 2, XI, 1861, S. 650] pro parte. W. 256. P. 262. S. 766, Fig. O1. I. u. 1I. Caeomasporen auf Larix decidua, kulti- viertes Material; III. u. IV. Uredosporen, V. Paraphysen mit Uredospore (/,), VI. Teleutosporen, VII. Teleutosporengruppe (°*/,), auf Populus cana- densis von Großborstel bei Hamburg. Heteröcisch. Caeoma auf Larix decidua Mill., im Früh- jahr. Uredo- und Teleutosporen auf Populus nigra L., cana- densis Moench, künstlich auch auf P. balsamifera L. und in Spuren auf P. italica Ludw. übertragen. Teleutosporen über- winternd. Spermogonien über den mehr oder weniger veränderten Epidermiszellen, teilweise von der Kutikula bedeckt, halbkugelig gewölbt, aus ziemlich weiten Hyphen gebildet, bis 95 u breit, bis 50 u hoch. — Caeomalager auf der Blattunterseite auf gelblich verfärbten Flecken, in I oder 2 Reihen, 'Y—"/s mm breit, "/ı bis 1 mm lang, von der abgehobenen Epidermis und von einem paraphysenartigen Gewebe weitlumiger Hyphen umgeben, tief gelb- orange (vgl. das Caeoma von M. larici-pentandrae). Sporen oval oder rund, 17—22:14—18 u. Membran 1,5—2 u dick, farblos, in der äußersten Schicht mit einer Struktur kurzer Stäb- chen, deren Dicke ca. '/; u und deren Abstand ungefähr 1 u beträgt. — Uredolager auf der Unterseite der Blätter, oben gelbe Flecken verursachend, selten einzeln auf der Oberseite, meist klein, manchmal bis 1 mm groß, anfangs von einer peridienartigen Hyphenschicht und der Epidermis, die blasenförmig abgehoben wird, bedeckt, später frei und von den Resten der Epidermis und der Hyphenschicht umgeben, gern in kleinen Gruppen beisammen stehend, Gruppen oft über die ganze Blattspreite verteilt. Sporen ausgeprägt länglich, 30—40 : 13—17 u. Membran ca. 2 u dick, am Äquator nicht selten bis auf 5—6 u verdickt, so daß das | | Lumen hantelförmig erscheint, außen entfernt stachelwarzig, War- zenabstand 2—2,5 u, am oberen Ende aber glatt. Paraphysen 40—70 u lang, keulenförmig oder kopfig, Stiel 4—6 u, Kopf 14 bis 18 u dick, Membran am oberen Teil des Kopfes bis auf 10 u verdickt. — Teleutosporenlager auf der Oberseite der Blätter, von der Epidermis bedeckt, dennoch stark vortretende Krusten bildend, anfangs hellbraun, später schwarzbraun, klein, selten l mm groß, nicht selten gruppenweise zusammenfließend, oft über die ganze Blattfläche verteilt und dieselbe zum größten Teile be- deckend. Sporen prismatisch, oben und unten etwas abgerundet, 40—50 (nach Fischer bis 70): 7—10 u; Membran dünn, kaum l u, am oberen Ende auf 2,5—3 u verdickt, kaum bräunlich gefärbt, auch am verdickten Ende ganz blaß, ohne auffälligen Keimporus (nach eig. Beob.). Morphologisch von der folgenden Art durch die oberseits gebildeten Teleutosporen und die merklich stäbchenartigen Warzen der Caeomasporen verschieden. Caeoma: Auf Larix decidua Mill. In der Provinz bisher nicht nachgewiesen. Uredo- und Teleutosporen: Auf Populus nigra L. Berlin: (Magnus); Niedb.: Tegel, Birken- werder (H.), Rüdersdorf (M.); Telt.: Wilmersdorf (H.), Heinersdorf (M.); Jüt.: Dahme (Groenland, mit M. allii-populina gemischt?); Pots.: Potsdam (H.), Jungfernsee (M., Bestimmung unsicher); Oprig.: Triglitz (J.; experimentell geprüft, Kleb., Kult. VIlI). — Thüringen: Blankenburg (A. Braun). Auf Populus canadensis Moench (monilifera Ait.. Oprig.: Triglitz (J., F. s. e. 224; experimentell geprüft, Kult. IX), Drenkow (J.); Wprig.: Lenzen (?, J.); Leb.: Buckow (H.). Auf Populus balsamifera L. Berlin: (Sydow, Myc. march. 130), Bot. Garten (A. Braun), Friedrichshain (Syd.); Obbar.: Eberswalde (H.); Niedb.: Karlshorst bei Berlin (H.), Birkenwerder (H.); Telt.: Steglitz (Sydow, Myc. march. 449); Pots.: Sanssouci (H.); Spand.: Spandau (H.). Auf Populus ontariensis Lodd. (balsamifera var.). Scharfenberg (Bolle). Auf Populus pyramidalis Salisb. (P. italica Moench). Schlesien: Muskau (Syd., Ur. 234). Auf Populus berolinensis hort. (P. laurifolia X nigra?). Berlin: Botan. Garten (H.); Niedb.: Scharfenberg bei Tegel (Ascherson); Telt.: Späths Baumschulen (Sydow, Myc. march. 3349. Bestimmung?). Auf Populus laurifolia Ledeb. Telt.: Steglitz (Sydow, Myc. march. 1627), Späths Baumschulen (Sydow, Myc. march. 537 u. 3351). — 764 — Auf Populus serotina Hart. (P. angulata Ait.). Obbar.: Ebers- walde (M.); Telt.: Dahlem, Botan. Garten (H.). Auf Populus angustifolia James (?). Telt.: Späths Baumschulen (Sydow, Myc. march. 2751). Auf Populus cordata hort. (? P. tremuloides Michx.). Telt.: Späths Baumschulen (Sydow, Myc. march. 3350). Auf Populus salicifolia hort. (?). Telt.: Lichterfelde (Sydow, Mye. march. 588). 2.* M. allii-populina Klebahn, Kult. X, 6, Z. f. Pflanzenkr. XI, 1902, 22 (mit Abb.). — Fischer, Ur. Schw. 504. — Biol.: Schroeter, Pilze I, 363 u. 377; 71. Jahresb. Schles. Ges. 1893, 32. Klebahn, 1. c.; Kult. XI, 7; Ww. R. 412. — Melampsora po- pulina pro parte, cfr. M. larici-populina. — Caeoma alli- orum Link, Spec. Il, 7 (1825) p.p. Sch. 377. P. 2612370: allii ursini (DC.) Winter, Pilze I, 255 p. p. — Uredo confluens y allii ursini de Candolle, Fl. Fr. VI, 86 p.p. S. 766, Fig. O2. I. u. II. Caeomasporen auf Allium ascalonicum, kultiviertes Material; IIL, IV., V. Uredosporen, VI. Paraphysen (%,) mit Uredospore, VII. Teleutosporen, VIII. Teleutosporengruppe (**/,), auf Po- pulus nigra von Triglitz. Heteröcisch. Caeoma auf Allium-Arten, in künstlicher Kultur auf A. ascalonicum L., schoenoprasum L., cepa L., vineale L., spärlich auf A. sativum L. und ursinum L. er- halten. Uredo- und Teleutosporen auf Populus nigra L., cana- densis Moench, auch leicht auf P. balsamifera L. übergehend. Teleutosporen überwinternd (Schroeter, Klebahn). Spermogonien unter der Epidermis entstehend, tief ein- gesenkt, über halbkugeligem Grunde kegelförmig oder fast rund, 60—90 wu breit und hoch. — Caeomalager auf den Blättern und Stengeln, auf gelblich weiß verfärbten Flecken, meist in Gruppen, ca. 1 mm groß, von den Resten der abgehobenen Epi- dermis umgeben, lebhaft orangerot. Sporen rundlich oder rundlich- oval und dabei etwas polygonal, 17—23:14—19 u. Membran etwa 2 u dick, mitunter aber auch dicker und dann mit deut- lichen eingezogenen Stellen, in der äußersten Schicht mit niedrigen Warzen, deren Breite ca. !/s « und deren Abstand ca. 1 u beträgt. — Uredolager auf der Unterseite, zum Teil auch auf der Ober- seite der Blätter, kaum 1 mm groß, rundlich, polsterförmig, leb- — 108 haft rotorange, am Rande von Resten der abgehobenen Epidermis umgeben, gelbliche Flecken verursachend. Sporen meist aus- geprägt länglich, selten oval, häufig keulenförmig und dann bald am oberen, bald am unteren Ende dicker, 24—35:11—18 u; Membran 2—4 u dick, häufig mit eingezogenen Stellen, aber ohne äquatoriale Wandverdickung, außen entfernt stachelwarzig, am oberen Ende glatt und oft ein wenig dünner, Warzenabstand 2 bis 3 u. Paraphysen 50—60 uw lang, meist kopfig mit dünnem Stiel, Kopf 14—22 u, Stiel 3--5 « dick, seltener mit schmälerem Kopfe und weiterem Stiel, Membran von ziemlich gleichmäßiger Stärke, 2—3 u dick. — Teleutosporenlager unter der Epi- dermis gebildet, vorwiegend, wenn nicht ausschließlich auf der Unterseite der Blätter, einzeln und in Gruppen über die Blattfläche zerstreut, etwas polsterförmig hervorragend, klein, 0,25 bis kaum 1 mm groß, schwarzbraun, glanzlos.. Sporen unregelmäßig pris- matisch, oben und unten abgerundet, 35—60 :6—10 u. Membran hellbraun, nicht sehr dünn, etwa 1—1,5 «u dick, am oberen Ende mitunter ein wenig, doch nicht auf mehr als 2 u verdickt, Keim- porus undeutlich. Da das Caeoma von den übrigen auf Allium-Arten lebenden Caeoma- Arten morphologisch nicht genügend verschieden ist, lassen sich besondere Standorte desselben nicht angeben (vergl. Mel. allii-fragilis). Uredo- und Teleutosporen: Auf Populus nigra L. Berlin b. zool. Garten (M.); Obbar.: Ebers- walde (Pippow); Niedbar.: Börnicke (Eichelbaum); Oprig.: An Material von Triglitz (Jaap, F. s. e. 19) habe ich den Wirtswechsel aufgefunden und die Unterscheidung von M. lariei-populina begründet; Landsb.: Tamsel (V.). — Holstein: Nienstedten a. Elbe (Kleb.). Schlesien: nach Schroeter, an nicht genauer feststellbaren Lokalitäten. Auf P. ecanadensis Moench. Obbar.: Eberswalde (M.); Niedbar.: Nieder-Schönhausen (Syd. in Baenitz, Herb. eur.); Telt.: Grunewald zwischen Halensee u. Schmargendorf (H.). Auf P.balsamifera L. Niedbar.: Lanke, Hellmühle (H.), auffallend rote Uredo; Landsb.: Tamsel (V.). Anhang. Nicht genauer bestimmbare Pilze aus dieser Gruppe. Auf Populusnigra_L. Obbar.: Falkenberg (leg. Hildebrandt; Kurtz); Whav.: Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898). Auf Populus balsamifera L. Berlin: Bot. Garten (Syd.); Niedbar.: Rahnsdorf, Müggelsee (H.). E% NIS Fr 8 II) SH JR : 2 = Melampsora Fig. 1—6. Auf Populus „serotina“. Telt.: Dahlem, Botan. Garten (H., B. V. P.B. XLIV, 1902). In Späth’s Baumschulen bei Rixdorf (Teltow) auf Populus laurifolia Led. (als salicifolius hort., H.), P. heterophylla L. (Sydow, Mye. march. 1283), Pop. spec.? (anscheinend P. balsamifera L., als P. Sieboldii be- zeichnet, H. in Sydow, Myc. march. 4114). p —_— 767 — 2. Uredosporen rundlich, über die ganze Fläche warzig. Morphologischer Uredo- und Teleutosporentypus der Melam- psora tremulae Tulasne, A.S.N. 4, II, 1854, 95. Sch. 362. P. 240. — Melampsora aecidioides (DC.) Schroeter, Pilze I, 862. — Uredo aecidioides de Candolle, Fl. Fr. II, 236. — Mel. populina Winter, Pilze 238 p.p. Die hierher gehörenden Arten sind wesentlich biologisch, durch die Wahl der Caeoma-Nährpflanze und das Aussehen der Caeoma- lager, weniger morphologisch voneinander verschieden. Doch zeigen die Uredosporen gewisse Größen- und Gestaltsverschieden- heiten und die Caeomasporen zum Teil sehr wohl definierbare Unterschiede in der Membranstruktur (vergl. die einzelnen Arten). 3.* M. larici-tremulae Klebahn, Kult. VII, 32, Z. f. Plan- zenkr. IX, 1899, 146. — Beschr. u. Abb.: Kult. VI, 17, 2. £. Pflanzenkr. VII, 1897, 341. Fischer, Ur. Schw. 498. — Biol.: Hartig, Allg. Forst- u. Jagdz. 1885, 326; Bot. Centr. XXIII, 1885, 24. Klebahn, 1. c.; Kult. VIII, Jahrb. wiss. Bot. XXXIV, 348; Kult. IX, X, XI, XIII, XIV; Ww: R. 405. Fischer, Entw. 2.907 Lo, Act. Fenn. XXIX, 1906: Dietel, Cbl. Bakt. 2, XXXT, 1911, 95. — Melampsora laricis R. Hartig, l!c. — Caeoma laricis p.p., s. Mel. larici-populina. S. 766, Fig. 03. I. u. II. Caeomasporen auf Larix decidua, III. Uredo- spore, IV. Paraphysen mit Uredosporen (*%,), sämtlich von kultiviertem Material. Heteröcisch. Caeoma auf Larix decidua Mill., im Früh- jahr. Uredo- und Teleutosporen auf Populus tremula L. und P. alba_L., in künstlicher Kultur spärlich auf P. balsamifera L. übertragen. Teleutosporen überwinternd. Verschiedenheit von M. Rostrupii und M. Magnusiana experimentell dargetan (Klebahn, Kult. VIII); in bezug auf die Verschiedenheit von M. pinitorqua ist der experimentelle Beweis noch zu bringen. Die bisherige Annahme, daß die Uredo- und Teleutosporen- generation hinsichtlich ihres Auftretens an den Wirtswechsel ge- bunden sei, scheint nicht richtig zu sein. Vielmehr sprechen ganz bestimmte Beobachtungen dafür, daß der Pilz wahrscheinlich auch als Mycel in den Knospen der Pappeln überwintern kann und dies gelegentlich tut. Schon Schroeter (Pilze I, 362) gibt an, daß Uredolager auch an den Zweigen auftreten können. Magnus stellte mir Uredolager auf den Blättern eben aufbrechender Knospen von Populus alba zur Verfügung, die er bei Berlin bereits am 24. April gesammelt hatte (s. das Verzeichnis der Fundorte). Nun läßt sich zwar nicht feststellen, ob diese Uredolager zu M. larici- tremulae oder zu einer der andern Populus tremula be- wohnenden Arten gehören. Aber selbst eine Infektion von dem an frühsten auftretenden Caeoma chelidonii (s. Mel. Mag- nusiana) aus ist nicht denkbar, da auch infizierte Knospen vor- handen sind, an denen die Blätter nur erst eben aus den Knospen- schuppen hervorragen (näheres Klebahn, Kult. XIV, das. Abbild.). Wenn eine derartige Überwinterung häufiger vorkommt, wird das regelmäßige Auftreten der Pilze auf Populus tremula, auch fern von Standorten der andern Wirte, dem Verständnis näher gerückt). Spermogonien über den mehr oder weniger zerstörten Epi- dermiszellen, von der Kutikula teilweise bedeckt, flach halbkugelig oder stumpf kegelförmig emporragend, bis 95 w breit, bis 50 u hoch. — Caeomalager einzeln oder zu wenigen auf gelblichen Flecken der Nadeln, klein, 1 mm selten und dann nur in einer Dimension erreichend, blaßorange bis fleischfarben. Sporen rundlich, oval oder etwas polygonal, 14—17 : 12—16 u; Membran ca. 1 «u dick, in der äußersten Schicht mit einer Struktur kurzer Stäbchen, deren Dicke ca. '/s u und deren Abstand ca. 1 u be- trägt. — Uredolager auf der Unterseite der Blätter, nach Schroeter auch an Zweigen, klein, nicht viel über 0,5 mm, wenig polsterförmig, locker, nicht sehr auffällige Flecken bildend. Sporen oval, länglich oder verkehrt-eiförmig, seltener rund, 15—22:10 bis 15 u; Membran knapp 2 u dick, entfernt stachelwarzig, War- zenabstand nur ca. 2 u. Paraphysen durch das ganze Lager gleichmäßig verteilt, selten mit rundem, meist mit länglichem, in den Stiel verschmälertem Kopfe, 40—45 u lang, oben nur 8—17 u dick, mit verhältnismäßig dicker Wand (3—5 u). — Teleutosporenlager auf der Blattunterseite, von der Epidermis ') Es ist wünschenswert, auf Vorkommnisse wie die erwähnten mehr als bisher zu achten und etwa gefundenes Material zur Ermöglichung späterer mikroskopischer Untersuchung in Alkohol zu konservieren. Vergl. auch Mel. larici-capraearum. — 769 — bedeckt, dunkelbraun, klein, kaum 1 mm groß, einzeln und in Gruppen über die Blattfläche verteilt. Sporen prismatisch, oben und unten abgerundet, 40—60 : 7—12 u; Membran dünn, 1—2 u, oben nicht verdickt, Keimporus an der Spitze, wenig auffällig (wes. nach eig. Beob.). Melampsora larici-tremulae ist in der Provinz Brandenburg ohne Zweifel ebenso verbreitet, wie in der Umgegend von Hamburg. Es liegen aber keine experimentellen Untersuchungen vor, und auf Grund der morpho- logischen Verhältnisse allein kann man das Caeoma von den übrigen auf Larix vorkommenden Caeoma-Formen, die Uredo- und Teleutosporen von den übrigen auf Populus tremula und alba lebenden Melampsora- Formen, M. pinitorqua, Magnusiana und Rostrupii, nicht unter- scheiden. Dazu kommt, daß die letztgenannten mit der weit häufigeren M. larici-tremulae in vielen Fällen gemischt auftreten. Die im Nach- folgenden zusammengestellten Beobachtungen können sich daher zum Teil auch auf die andern in Betracht kommenden Pilze beziehen. Caeoma: Auf Larix decidua Mill. Obbar.: Eberswalde (Hartig 1872. Hier dürfte in der Tat M. larici-tremulae vorliegen; Magnus 1874); Telt.: Lichter- felde (Sydow, Myc. march. 2508). Auf Larix Griffithii Hook. f. et Thoms. Schlesien: Muskau (Sydow, Myc. march. 546). Uredo- und Teleutosporen: Auf Populus tremula L. Berlin: Botan. Garten (H.); Obbar.: Freienwalde, Eberswalde (H.); Niedbar.: Birkenwerder (H.), Müggelsee, Rahnsdorf (H.), Tegel (Rübsaamen, Eichelbaum); Telt.: Grunewald (Sydow, Myc. march. 645; Eichelbaum), Schmargendorf (H.), Wannsee (M.), Lichter- felde (M.); Pots.: Potsdam (H.); Ohav.: Finkenkrug (H.); Rupp.: Warenthin bei Rheinsberg (H.), Neuruppin, Rheinsberger Tor (Pippow), am See (E. Bünger); Oprig.: Triglitz, Laaske (J.); Wprig.: Lenzen, Putlitzer Heide, Telschow, Redlin, Sukow, Sagast (J.); Jüt.: Dahme (Groenland). Auf Populus alba L. Berlin: Hippodrom (Sydow, Myc. march. 196), Tiergarten (Kramer, 3. Mai 1881, auf eben aufbrechenden Knospen), Botan. Garten (A. Braun); Niedbar.: Hohenschönhausen (Magnus, 24. April 1872, auf eben aufbrechenden Knospen!), Tegel (Magnus, 26. April 1882, auf eben aufbrechenden Knospen!); Charl.: Schloßgarten (Sydow, Myc. march. 1525); Pots.: Pfingstberg (M.), Pirschheide (Ascherson); Frankf.: Brensdorfer Mühle (M.); Kross.: Sommerfeld (Diedicke). Auf Populus canescens Sm. (alba x tremula). Berlin: Tiergarten (M.); Obbar.: Eberswalde (Pippow). Auf Populus Bolleana Mast. (=P. alba var.). Potsdam: Gärtner- lehranstalt (M.). Kryptogamenflora der Mark Va 49 — 70 — 4.* M. pinitorqua Rostrup, Overs. Vid. Selsk. Forh. 1884, 14—16. — Fischer, Ur. Schw. 499. — de Bary, Monatsb. Akad. Berlin 1863, 624. Hartig, Lehrb. d. Baumkr. 1882, 72. — Biol.: Rostrup l.c. Hartig, Bot. Cbl. XXIII, 1885, 362; Allg. Forst- u. Jagdz. 1885, 326. Klebahn, Kult. X, 23, Z. £. Pflanzenkr. XI, 1902, 39 (mit Abbild.); Kult. XI, 17; XIH, 154; Ww. R 403. — Caeoma pinitorquum de Bary I. c. S. 766, Fig. 04. I.u. II. Caeomasporen auf Pinus silvestris von Stelle bei Harburg, III., IV., V. Uredosporen, VI. Paraphysen mit Uredo- spore (*/,), VII. Teleutosporen, VIII. Teleutosporengruppe (*®/,), auf Populus tremula, kultiviertes Material. Heteröcisch. Caeoma auf Pinus silvestris L. Uredo- und Teleutosporen auf Populus tremulaL., alba L. und alba X tremula (Rostrup, Hartig, Klebahn). Teleutosporen über- winternd. Die Sporidien infizieren im Frühjahr die jungen Kieferntriebe; in der Regel werden junge Bäumchen, ältere selten befallen. Das Mycel verbreitet sich im Rindenparenchym, im Bast und in den Markstrahlen und erzeugt zuerst Spermogonien, denen im Juni Caeomalager folgen. Nach dem Verstäuben ver- trocknet die befallene Stelle unter Bräunung und Verharzung. Dünne Triebe sterben ab, während stärkere sich krümmen (Caeoma „pinitorgquum“) Die Annahme, daß das Mycel in den Kiefernzweigen perennieren könne (Hartig, Lehrb. d. Baumkr. 1882, 72; Kern, Bot. Cbl. XIX, 1884, 358) bedarf genauerer Prüfung; das alljährliche Wiederauftreten kann auch durch Neu- infektion mittels der Teleutosporen zustande kommen. Zur Über- winterung der Uredo- und Teleutosporengeneration vergl. Mel. larici-tremulae. Für junge Kiefernpflanzungen ist der Pilz unter Umständen ein verderblicher Schädling. Die von Hartig aufgeworfene Frage, ob Melampsora pini- torqua mit M. larici-tremulae identisch sei, ist experimentell noch nicht genügend geprüft worden, doch sprechen die vor- liegenden Beobachtungen vor der Hand mehr für die Verschieden- heit (Ww. R. 404). Spermogonien auf gelben Flecken der Rinde der jungen Triebe, in den Epidermiszellen oder unter der Kutikula gebildet, von dieser bekleidet, stumpf kegelförmig hervorragende Höckerchen u a — 1 — bildend (nach Hartig). — Caeomalager aus der Rinde der jungen Triebe hervorbrechend, meist einzeln, linealisch, von verschiedener Größe, bis 2 cm lang, bis 3 mm breit, rötlich orange. Sporen meist rundlich oder oval, 14—20 : 13—17 u, selten länglich (22: 10); Membran bald von gleichmäßiger Stärke, gegen 2 u dick, bald stellenweise bis auf 4 u aufgequollen und dazwischen ein- gezogene Stellen zeigend, in der äußersten Schicht durch sehr kurze Stäbchen, deren Dicke weniger als !/; u und deren Ab- stand ca. °/s u beträgt, feinwarzig. — Uredolager auf der Unter- seite der Blätter, oberseits gelb verfärbte Flecken verursachend, einzeln oder in Gruppen oft über die ganze Blattfläche verteilt, klein, kaum 0,5 mm, polsterförmig. Sporen meist oval, oft an einem Ende etwas verschmälert, seltener rundlich oder etwas länglich, 15—22:11—16 u (22—27:12—19 u nach Rostrup). Membran mitunter von gleichmäßiger Stärke und etwa 2 w dick, meist aber an zwei einander gegenüberliegenden Seiten bis auf 5—6 u aufgequollen und neben der Verdickung mit eingezogenen Stellen versehen, außen entfernt stachelwarzig, Warzenabstand 2—3 u. Paraphysen durch das ganze Uredolager gleichmäßig verteilt, mit dünnem Stiel und länglichem (nicht rundlichem), in den Stiel verschmälertem Kopfe, 40—50 u lang, Kopf 20—25 u lang, 12—17 u dick, Stiel 3—4 u dick, Membran des Kopfes 3 bis 7 w dick, von gleichmäßiger Stärke. — Teleutosporenlager auf der Unterseite der Blätter, von der Epidermis bedeckt, klein, etwa 0,5 mm, krustenförmig, braun, glanzlos, meist zu Gruppen vereinigt. Sporen unregelmäßig prismatisch, beiderseits abgerundet, oben etwas flacher, 20— 35 : 7—11 u (42—44 :12 u nach Rostrup). Membran dünn, kaum 1 u, schwach bräunlich, am Scheitel nicht verdickt und ohne auffälligen Keimporus (wes. nach eig. Beob.). Caeoma: Auf Pinus silvestris L. Obbar.: Eberswalde (Ratzeburg 1863, cf. de Bary, Hartig); Ohav.: Nauener Forst (Syd.); Telt.: Genshagen (Syd.); Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Perleberg, Stadtforst (J.). Fundorte aus umliegenden Gebieten. Hannover: Stelle bei Harburg a. Elbe (Jaap, F. s. e. 16); Bovenden bei Göttingen (Barkhausen nach de Bary). Westpreußen: Adlershorst bei Osche (auch Uredo auf P. tremula, Förster Klein). Für Schlesien wird Caeoma pinitorqguum von Schroeter nicht erwähnt, in der Schweiz ist es bisher nicht beobachtet (Fischer), in Böhmen einmal (Bubäk), in Dänemark mehrfach gefunden (Rostrup). 49* — 7712 — An den gleichen Stellen sind die Uredo- und Teleutosporen zu erwarten. Besondere Funde der letzteren iassen sich aus den unter M. larici-tremulae angeführten Gründen nicht angeben. 5.* M. Rostrupii Wagner, Oesterr. Bot. Z. LVI, 1896, 273. — Fischer, Ur. Schw. 501. — Beschr. u. Abbild.: Klebahn, Kult. VI, 17, Z. f. Pflanzenkr. VII, 1897, 341. — Biol.: Rostrup, Overs. Vid. Selsk. Forh. 1884, 14. Plowright, Br. Ur. 241. Wagner, l.c. Klebahn, Kult. VI-VIII; Ww. R. 407. Jacky, Schweiz. Bot. Ges. IX, 1899, 22. — Cytol.: Blackman and Fraser, Ann. of Bot. XX, 1906. — Caeoma mercurialis Link, Spec. VI, I, 35. Sch. 376. P. 260. — Uredo confluens Martius, Prodr. fl. mosqu. 18121). — U. mercurialis Martius, Prodr. f. mosqu. ed. II, 1817, 229. — C. mercurialis perennis (Pers.) Winter, Pilze 257. — Uredo confluens y mercurialis per- ennis Persoon, Syn. 214. — Der Name Melampsora aecidioides (DC.) Schroet. ist seinerzeit von Plowright (l. c.) und diesem Autor folgend auch von mir (Kult. VI) ohne genügenden Grund auf diese Spezies bezogen worden (vgl. Ww. R. 408). S. 766, Fig. 05. I. u. II. Caeomasporen auf Mercurialis perennis von Niendorf bei Hamburg, III. Uredospore, IV. Paraphysen mit Uredo- sporen (?*/,), V. Teleutosporenlager (*%,), auf Populustremula, kultiviertes Material. Heteröcisch. Caeoma auf Mercurialis perennis L., im Frühjahr. Uredo- und Teleutosporen auf Populus tremula L. und P. alba L., in künstlicher Kultur mit spärlichem Erfolg auf P. nigra L., canadensis Moench, balsamifera L. und italica Ludw. übertragen. Zur Überwinterung der Uredo- und Teleutosporengeneration vgl. Mel. larici-tremulae. Spermogonien unter der Epidermis, mit flach uhrglasförmig eingesenktem Hymenium und stumpf kegelförmig konvergierenden zu Sterigmen, 110—190 u breit, 45—70 u hoch. — Caeomalager auf Blättern und Stengeln, in Gruppen auf hellen Flecken bei- sammenstehend, mitunter zusammenfließend, oft über 1 mm groß, lebhaft orange. Sporen abgerundet polygonal oder oval, 13—20: 12—16 u; Membran 1—1,5 u dick, farblos, in der äußersten Schicht mit flachen Warzen, deren Breite ca. 1 u und deren Ab- ') Nach Magnus, Oest. Bot. Z. 1902, 428 ff. stand 1—1,5 u beträgt. — Uredolager auf der Unterseite der Blätter, ziemlich groß, bis ca. 1 mm, polsterförmig, ziemlich fest, beiderseits große gelbe Flecken erzeugend. Sporen meist oval, auch rundlich oder etwas polygonal, 18—25 :14—18 u, Membran bis 3 u dick, entfernt stachelwarzig, Warzenabstand 2—3 u. Para- physen durch das ganze Uredolager verteilt!), meist mit dickem, rundlichem, etwas in den Stiel verschmälertem Kopfe, seltener im ganzen keulenförmig, ca. 50 u lang, oben 15—23 u dick (ca. 60:20 u nach Rostrup), mit 3—6 u dicker Membran. — Teleuto- sporenlager auf der Blattunterseite, von der Epidermis bedeckt, dunkelbraun, klein, kaum 1 mm groß. Sporen prismatisch, oben und unten meist mehr oder weniger abgerundet, nach Messungen an kultiviertem Material 25 - 40:5—9 u, vielleicht gelegentlich auch etwas größer, nach Rostrup 36—38:12 u; Membran dünn, kaum 1 u, blaß gelblich, ohne Verdickung und ohne auffallenden Keimporus (wes. nach eig. Beob.). Caeoma: Auf Mercurialis perennis L. Berlin: Botan. Garten (H.); Ang.: Melzower Forst (M.); Niedbar.: Sarnow bei Oranienburg (Beyer, Magnus), Birkenwerder (Sydow, Myc. march. 1052); Oprig.: Meyenburg (J., B. V.P. B. XXXIX, 1897), Massower See bei Freyenstein (Rietz); Wprig.: Krumbeck bei Putlitz (J.), Nettelbeck bei Putlitz (Köhne); Fried.: Driesen (Lasch); Frankf.: Am Treppelsee (M.). Uredo- und Teleutosporen vgl. Mel. larici-tremulae. — Teleuto- sporen bei Hamburg mehrfach beobachtet, meist mit Mel. larici-tremulae gemischt, z. B. Niendorf (Klebahn; Jaap, F. s. e. 18). 6.* M. Magnusiana Wagner, Oesterr. Bot. Z. 1896, 273. — Fischer, Ur. Schw. 500. — Beschr. u. Abb.: Klebahn, Kult. VI, 17, Z. f£. Pflanzenkr. VII, 1887, 341. — Biol.: Sydow, D.B.G. XI, 1893, 232; Magnus, D.B.G. XI, 1893, 49. Klebahn, Kult. VI—-XII; Ww. R. 408 u. 409. Bubäk, Z. f. Pflanzenkr. IX, 1899, 26. — Caeoma chelidonii Magnus, Hedw. XIV, 1875, 20; B.V.P.B. XVII, 1875, 24 W. 259. Sch. 376. — PAe- eidium chelidonii Dietrich, Arch. Naturk. Liv-, Esth- u. Kur- lands 2, I, 494 (1859). — Caeoma fumariae Link, Spec. VI, ‘) Also nicht einen weißen Kranz bildend, wie Schroeter ]. c. unter M. aecidioides schreibt. — 714 — II, 24 (1825). W. 259. Sch. 376. — Melampsora Klebahni Bubäk 1. c. S. 766, Fig. 06. I. u. II. Caeomasporen auf Chelidonium majus von Lokstedt bei Hamburg, III. Uredospore, IV. Paraphysen mit Uredo- sporen (*®/,), V. Teleutosporen, auf Populus tremula, kultiviertes Material. Heteröcisch. Caeoma auf Chelidonium majus L., Cory- dalis cava Schw. und solida Sm., im Frühjahr. Uredo- und Teleutosporen auf Populus tremula L., leicht auf P. alba L. übergehend, P. nigra L. nur sehr spärlich infizierend. Teleuto- sporen überwinternd (Sydow, Magnus, Wagner, Klebahn, Bubäk). Die Zugehörigkeit des Caeoma fumariae ergibt sich aus der Erfahrung, daß ein Chelidonium infizierendes Material zugleich auch auf Corydalis Caeoma brachte (Klebahn, Ww. R. 409; Kult. XII, Z. f. Pflanzenkr. XV, 1905, 101). Zur Überwinterung der Uredo- und Teleutosporengeneration vergl. Mel. larici- tremulae. Spermogonien auf der Blattoberseite unter der Epidermis, mit flachem Hymenium und stumpf kegelförmig konvergierenden Sterigmen, 130—150 u breit, 30—40 u hoch. — Caeomalager auf gelblichen Flecken der Blätter, in Gruppen beisammen, mit- unter zusammenfließend, etwa 1 mm groß, lebhaft orange. Sporen abgerundet polygonal oder oval, 17—22:12—16 u; Membran 1 bis 1,5 u dick, in der äußersten Schicht fein warzig, Warzen flach, bis ®/4 u breit, Abstand ‘ea. 1 u. — Uredolager auf der Unter- seite der Blätter, klein, nicht über 0,5 mm, wenig polsterförmig, locker, nicht sehr auffällige Flecken bildend. Sporen oval, länglich oder verkehrt eiförmig, auch rundlich oder etwas polygonal, 17 bis 24:12—18 u; Membran bis 3 « dick, entfernt stachelwarzig, Warzenabstand 2—3 u. Paraphysen durch das ganze Uredolager verteilt, meist mit dickem, rundlichem, etwas in den Stiel ver- schmälertem Kopfe, seltener im ganzen keulenförmig, 40—50 u lang, oben 14—22 u dick, mit 3—5 u dicker Membran. — Te- leutosporenlager auf der Blattunterseite, von der Epidermis bedeckt, dunkelbraun, klein, kaum 1 mm groß. Sporen pris- matisch, oben und unten abgerundet, 40—50 :: 7—10 u, Membran dünn, 1—2 u, oben nicht verdickt. Keimporus an der Spitze an ausgekeimten Sporen deutlich, sonst kaum sichtbar (nach eig, Beob.). — MM — Das Caeoma auf Chelidonium majus wurde in der Provinz Brandenburg zuerst aufgefunden oder wenigstens hier zuerst als Caeoma erkannt. Sydow fand es im Tiergarten zu Berlin; Magnus beschrieb es als neue Art. Dann fanden es auch Treichel und Eichelbaum bei Pichelswerde. Es ist aber nicht aus- geschlossen, daß der von Dietrich bereits 1859 als Aecidium chelidonii beschriebene Pilz mit Caeoma chelidonii identisch ist!). Bemerkenswert (vgl. die Frage der Überwinterung der Uredo- und Teleutosporengeneration) ist das frühzeitige Auftreten (z. B. Hamm bei Hamburg, 24. April 1897, Jaap). Caeoma: Auf Chelidonium majusL. Obbar.: Mühlenthal bei Strausberg (H.), Strausberg (Retzdorff), Eberswalde (Lindau); Niedbar.: Rüdersdorf am Stienitz- see (Retzdorff, Scheppig in Syd., Ured. 93, Magnus), Birkenwerder (H.), Rahnsdorf (H.), Tegel, Forst (Rübsaamen, Eichelbaum), Glienicke (Retzdorff), Tasdorf (M.); Charl.: Tiergarten (Sydow 1874); Telt.: Zehlendorf (H.), Wannsee (aus Teleutosporen gezogen, Sydow 1892, D. B.G. X, 234), Hasen- heide (Treichel), Wilmersdorf (H.), Lichterfelde (M.); Ohav.: Pichelswerder (M., Eichelbaum); Whav.: Selbelang (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898); Rupp.: Rheinsberg (Retzdorff); Leb.: Buckow (Märk. Schweiz), Weg vor der Templiner Mühle, kurz hinter dem Schlößchen (H., Retzdorff). Auf CorydalisintermediaP.M.E. Frankfurt a. O.: Buschmühle (M.). Auf Corydalis cava Schw. Posen (Pfuhl); Gaschwitz und Kröben bei Leipzig (Deutsch); Paleschken in Westpreußen (Treichel). Auf Corydalis sp. Berlin: Botan. Garten (H.). Uredo- und Teleutosporen: Auf Populus tremula L. Obbar.: Hegemühle bei Strausberg (M.); Niedbar.: Woltersdorf bei Erkner (vermutl. zu Chelid., M.), Stienitzsee (M., Kulturexempl.). Vermutlich hierher: Tegel (Rübsaamen, Eichelbaum); Telt.: Wannsee (durch Aussaat des Caeomas erhalten, Sydow 1892, cfr. Mye. march. 3548), Johannisthal (Sydow, D.B.G. XI, 234); Leb.: Buckow (Wittmack). — Mecklenb.: Parchim (Lübstorf, Arch. Meckl. 1877). I. Uredo- und Teleutosporen auf Salix-Arten (Melampsora salicis capraeae (Pers.) Winter, Pilze 239). !) Die Diagnose lautet: „Sporen gelb, in kleinen, gedrängt oft zuein- ander neigenden Hüllen, ohne besonders hervortretende Randungen.“ Vielleicht ermöglichen die von Dietrich herausgegebenen Exsikkaten (Crypt. Cent. IX, vo20), falls sie noch irgendwo rhanden sind, die Identifizierung. 1. Uredosporen länglich, am oberen Ende glatt. Uredo- und Teleutosporen auf Salix pentandra_L.,, amygdalinaL,, fragilis L., alba L. Diese durch die Uredosporen charakterisierte Gruppe, auf die man vielleicht die alten Namen Melampsora vi- tellinae (DC.) Thümen, Hedw. 1879, 79 [Uredo vi- tellinae de Candolle Fl. Fr. II, 231], Schroeter, Pilze 361, Plowright, Br. Ured. 240 und M. Castagnei Thümen, Mitt. forstl. Vers. Oesterr. II, 1, 1879, 8, Schroeter, Pilze 361, beziehen kann, zerfällt in mehrere biologisch und teilweise auch morphologisch gut unterschiedene Arten. a) Teleutosporen unter der Epidermis gebildet. a) Autöcisch. 7.* M. amygdalinae Klebahn, Kult. VIII, Jahrbücher f. wiss. Bot. XXXIV, 1900, 352 (mit Abbild... — Fischer, Ur. Schw. 478. — Biol: Klebahn, 1. c.; Kult. XI, 4; Ww. R. 413. S. 782, Fig. 07. I. Blattquerschnitt mit Spermogonien und Caeoma- lagern (“,), II. Teil eines Caeomalagers (2/,), IIIL., IV. Caeomasporen, V., VI. Uredosporen, VII. Paraphysen mit Uredosporen (?%,), VIII. Teleuto- spore, IX. Teleutosporenlager (*®,), auf Salix amygdalina von Elsfleth a. d. Weser. Autoeu-Melampsora, auf Salix amygdalina_L. Caeoma im Frühjahr, Teleutosporen überwinternd, Entwicklung experi- mentell festgestellt (Klebahn). In künstlicher Kultur auch auf Salix pentandra L. übertragen. Spermogonien wenig hervortretend, mit uhrglasförmig ein- gesenkten Hymenium, auf beiden Blattseiten, unter der Epidermis entstehend, ca. 100 u breit, 50 u hoch. — Caeomalager auf jungen Blättern, besonders unterseits, auch auf jungen Zweigen, bis 1 mm lang, meist in Gruppen, die auf den Blättern mehrere Millimeter Durchmesser, auf den Zweigen über l cm Länge er- reichen, mehr oder weniger zusammenfließend, lebhaft orange. Sporen rundlich oder oval und etwas polygonal, 18—23:14 bis 19 u, in Ketten mit kleinen Zwischenzellen; Membran reichlich 2 w dick, in der äußersten Wandschicht mit einer Struktur sehr kurzer dicker Stäbchen, deren Breite bis ®/ « und deren Abstand ca. 1 u beträgt. — Uredolager über die Blattunterseite zerstreut, — 1 — klein, rund, 0,5 mm, lebhaft orange, oberseits verfärbte Flecken bildend. Sporen oval, länglich-eiförmig oder keulenförmig, am oberen Ende dicker, 19—32:11—15 u; Membran etwa 1,5 u dick, am oberen Ende glatt, im übrigen entfernt stachelwirzig, Warzenabstand 2 u. Paraphysen kopfförmig mit dünnem Stiele, 30—50 u lang, Kopf 10—18, Stiel —5 u dick, oder auch keulen- förmig mit 10—15 u dickem Kopfe und 4—10 u dickem Stiele; Membran meist dünn, 1 u, seltener bis 3 u dick. — Teleuto- sporenlager auf der Unterseite der Blätter, von der Epidermis bedeckt, klein, kaum 0,5 mm, zuletzt dunkelbraun (mit einem Stich ins Violette), in kleinen Gruppen, welche die von Adern begrenzten Blatteile bedecken, oft auch über die ganze Blatt- spreite verbreitet. Teleutosporen prismatisch, oft unregelmäßig, beiderseits abgerundet, 18—42 : 7—14 u, mit dünner hellbrauner Membran von gleichmäßiger Stärke (kaum 1 u), ohne auffälligen Keimporus (nach eig. Beob.). Uredosporen kürzer als die von M. larici-pentandrae, Membran dünner, am oberen Ende nicht verdickt, Bestachelung feiner. Auf Salix amygdalinaL. Telt.: Wilmersdorf (Sydow, Myc. march. 589, anscheinend hierher), Rudower Wiesen (H., Caeoma!); Oprig.: Triglitz (J., F. s. e. 90. Häufig! Experimentell geprüft, Kult. XI); Fried.: Driesen (Lasch, Uredo); Landsb.: An der Warthe bei Tamsel (V.); Frankf. (?): Triebsch am Oder-Spree-Kanal (M.); Lübb.: Lübben (M., Uredo auch auf der Rinde!, aber Nährpflanze nicht sicher bestimmbar). — Außerhalb des Gebiets: Oldenburg: Elsfleth a. d. Weser (Schütte). Hamburger Gebiet: Ritzebüttel (Kleb.). Pommern: Warnemünde (J., Ann. myc. III, 1905). 8) Heteröcisch. 8.* M. larici-pentandrae Klebahn, Kult. VI, 6, Z. f. Pflan- zenkr. VII, 1897, 330 (mit Abbild.). — Fischer, Ur. Schw. 479. Bezeiol: Klebahn, 1: c.; Kult. VIE "IX, 8; Ww. RE. 415. — Caeoma laricis p.p., cf. Mel. larieci-populina. — Melam- psora minutissima (Opiz) Bubäk, Rostp. Böhm. 194. — Uredo minutissima Opiz in Seznam 152"). ') Der Name M. minutissima kann Priorität nicht beanspruchen, 1. weil derselbe bei Opiz nur die Nebenfruchtform bezeichnet, 2. weil die Unterscheidung und Abgrenzung der Arten erst durch meine Arbeiten erfolgt ist. Dazu kommt, daß er nicht paßt, da der Pilz sehr ansehnlich ist. . S. 782, Fig. 08. I., II. Caeomasporen auf Larix decidua, kultı- viertes Material; III., IV., V. Uredosporen, VI. Paraphysen mit Uredosporen (°/,), VII. Teleutosporen, VIII. Teleutosporengruppe (*%,), auf Salix pen- tandra vom Borsteler Moor, Hamburg. Heteröcisch. Caeoma auf Larix decidua Mill., im Früh- jahr, in künstlicher Kultur auch auf Larix sibirica Ledeb. über- tragen. Uredo- und Teleutosporen auf Salix pentandra L,, auch auf S. fragilisX pentandra und schwach auf S. fragilis L. übertragbar; Teleutosporen überwinternd. Spermogonien stumpf kegelförmig der Epidermis aufgesetzt, unter der Kutikula entstehend, 60—100 u breit, 30—50 w hoch, meist auf der Oberseite. — Caeomalager meist auf der Unter- seite, einzeln oder in sehr geringer Zahl auf gelblichen Flecken der Nadeln, '/; mm breit, bis 1 mm lang, frisch tief orangegelb. Sporen in kurzen Ketten mit bald undeutlich werdenden Zwischen- zellen, oval, rundlich oder etwas polyädrisch, 18—26 : 13—20 u, Membran 1,5—2 u dick, in der äußersten Schicht mit einer Struktur sehr kurzer Stäbchen, deren Dicke ca. '/s «u und deren Abstand ca. ®/ı u. beträgt. — Uredolager auf der Blattunterseite, mitunter über die ganze Spreite verbreitet, einzeln auch auf der Oberseite, verfärbte Flecken bildend, lebhaft orange, bis 1 mm groß. Sporen meist keulenförmig, seltener länglich elliptisch oder oval, oft sehr lang, 26—44:12—16 u. Membran ca. 2 u dick, im oberen Fünftel völlig glatt, im übrigen entfernt stachelwarzig, Warzenabstand 2—2,5 u. Im unteren Teile ist die Membran häufig etwas wellig, verdünnte Stellen scheinen Keimporen zu sein. Paraphysen bis 50 w lang, mit rundem Kopf von 12 bis 22 u Durchmesser und dünnem, 4—5 u dickem Stiel, oder mehr keulenförmig,. — Teleutosporenlager auf der Unterseite der Blätter, von der Epidermis bedeckt, klein, kaum 0,5 mm groß, aber oft zu zusammenhängenden Krusten verschmelzend und die ganze Blattfläche bedeckend, anfangs gelbbraun, später dunkel- braun. Sporen prismatisch, 23—38:6—11 u; Membran hell- braun, dünn, oberwärts nicht verdickt; eine kaum dünnere Stelle am oberen Ende dürfte dem Keimporus entsprechen (nach eig. Beob.). Caeoma: Auf Larix decidua Mill. Bisher im Gebiete nicht nachgewiesen. —e Mr — Uredo- und Teleutosporen: Auf Salix pentandra L. Oprig.: Triglitz, Nettelbeck, Suckow, Redlin (J.); Wprig.: Lenzen, Putlitzer Heide (J.). — Außerhalb des Gebietes: Ham- burg: Borsteler Moor (Klebahn), Eppendorfer Moor (M.). Pommern: Rügen- walde (Sydow, Myc. march. 393), Usedom (M.). Holstein: Kiel (H.). Auf Salix fragilis x pentandra. Oprig.: Triglitz (J., F.s. e. 190, mit kult. Caeoma, experimentell geprüft, Klebahn, Kult. X, 22). 9.= M. allii-salicis albae Klebahn, Kult. X, 3, Z. f. Pflan- zenkr. XII, 1902, 19; s. auch Kult. IX, 677, Jahrb. f. wiss. Bot. XXXV, 1901, 677 (mit Abb.). — Fischer, Ur. Schw. 480. — Biol.: Klebahn, 1. c.; Kult. XI, XII; Ww. R. 415. Schneider- Orelli, Chbl. Bakt. 2, XXV, 1910, 438. — Melampsora salieis albae Kleb., Kult. IX. — Caeoma alliorum Link pro parte, cfr. Mel. allii-populina. S. 782, Fig. 09. I., II. Caeomasporen auf Allium vineale, kulti- viertes Material; III., IV., V. Uredosporen, VI. Paraphysen, mit Uredo- sporen (*%,), VII. Teleutosporen, VIII. Teleutosporengruppe (%,), auf Salix alba von Finkenwärder (Hamburg). Heteröcisch. Caeoma auf Allium vineale L., schoeno- prasum L., ursinum L., porrum L., cepa L. in künstlicher Kultur erhalten, sich verhältnismäßig schwach entwickelnd (Klebahn; Versuche durch Schneider-Orelli bestätigt). Uredo- und Teleutosporen auf Salix alba f. vitellina L. und f. argentea hort. Teleutosporen überwinternd.. Außerdem überwintern In- fektionsstellen in der Rinde, die im ersten Frühjahr Uredolager hervorbringen. Das Mycel scheint gelegentlich direkt in die jungen Triebe einzudringen. Der Pilz kann also auch ohne Wirtswechsel erhalten werden (Klebahn, Kult. IX, XII. Vgl. auch M. larici- tremulae). Spermogonien wenig polsterförmig vortretend, mit ziemlich flachem Hymenium, ca. 120 « hoch, 210 u breit. — Caeoma- lager auf den Blättern und Stengeln, in Gruppen auf gelblichen Flecken, ca. 1 mm groß, von den Resten der abgehobenen Epi- dermis umgeben, lebhaft orangegelb. Sporen unregelmäßig, meist polygonal oder ziemlich isodiametrisch, seltener länglich, 17 bis 26:15—18 u. Membran 1—1,5 u dick, in der äußersten Schicht feinwarzig, Warzen bis 1 « breit, 1 u oder etwas mehr entfernt; eingezogene Stellen undeutlich oder fehlend.. — Uredolager eo teils auf der Rinde der Zweige, teils auf jungen, eben aus der Knospe kommenden Trieben, teils auf den Blättern. Lager der Rinde einzeln unter Spalten des Periderms, bis 5 mm groß werdend, oder (auf Salix alba vitellina) gruppenweise auf größeren, bis »5 mm langen, bis S mm breiten Flecken der (noch epidermis- bedeckten) Rinde, um den mitunter gebräunten Mittelpunkt gruppiert, die einzelnen Lager bis über 2 mm groß, die Epidermis (nebst Periderm) blasig emporhebend. Den Lagern der Rinde fehlen die Paraphysen. Lager junger Triebe dicht gedrängt, groß, bis 2 mm Länge erreichend. Lager der Blätter klein, 0,5 mm, kaum polsterförmig, meist auf der Unterseite, seltener auf der Oberseite, schwach verfärbte Flecken erzeugend. Sporen aller drei Arten von Lagern ausgeprägt länglich, sehr häufig am oberen Ende dicker und dadurch birnförmig oder keulenförmig, 20 bis 36:11—17 u; Membran bis 2 u dick, am oberen Ende glatt, im übrigen entfernt stachelwarzig, Warzenabstand 2—2,5 u. Para- physen meist kopfig mit dünnem Stiel, zum Teil auch mit diekerem Stiel und dadurch keulenförmig, 50—70 u lang, Kopf 15—20 u dick, selten unter 15 u, Stiel 2,5—5, selten bis 10 u dick, Mem- bran von gleichmäßiger Stärke, nicht über 3 u dick. — Teleuto- sporenlager auf beiden Blattseiten, meist nicht besonders dicht über die Blattspreite verteilt, aber etwas reichlicher auf der Ober- seite, bei dichter Anhäufung trockene braune Flecken erzeugend, unter der Epidermis gebildet, dunkelbraun, meist durch die Epi- dermis rauh und matt erscheinend, wenig glänzend, grau durch- schimmernd. Sporen unregelmäßig prismatisch, oben und unten abgerundet, 25—45 :7—10 u; Membran dünn, kaum 1 u, hell- braun, ohne Verdickung, ohne bemerkbaren Keimporus. Sporidien blaß (nach eig. Beob.). Caeoma: Auf Allium-Arten. Bisher in der Provinz nicht nachgewiesen. Uredo- und Teleutosporen: Auf Salix alba L. Berlin: Hippodrom (Sydow, Myc. march. 1626, Nährpflanze nicht amygdalina), Gr. Lichterfelde, Kadettenanstalt (M.); Obbar.: Eberswalde (Pippow); Whav.: Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz (J.), Meyenburg (J., B. V.P.B. XXXIX, 1897); Sold.: Soldin (Mylius); Frankf.: Proviantamt (H., B. V. P.B. XXX VII, 1895); Kottb.: Burg im Spreewald (M.). -— Außerhalb der Provinz: Sachsen: König- stein (Krieger, F. sax. 1413). Thüringen: Weimar (M.), Sondershausen (Oertel, — 71 — Rindenuredo,. Hamburg: Finkenwerder, Fischbek (K... Bremen: Wall (Lemmermann). b) Teleutosporen zwischen Epidermis und Kutikula gebildet. 10.” M. allii-fragilis Klebahn, Kult. IX, 671, Jahrb. f. wiss. Bot. XXXV, 671 (mit Abbild... — Fischer, Ur. Schw. 481. — Biol.: Klebahn, 1. c.; Kult. X—XIl; Ww. R. 416. — Caeoma alliorum etc., cfr. M. allii-populina. S. 782, Fig. 010. I., II. Caeomasporen auf Allium vineale, kulti- viertes Material; III., IV., V. Uredosporen, VI. Paraphysen (*/,), VII. Te- leutosporen, VIII., IX. Teleutosporenlager (**/,), auf Salix fragilis von Triglitz. Heteröcisch. Caeoma auf Allium vineale L., sativum L., schoenoprasum L., cepa L., ascalonicum L., ursinum L., porrum L. (spärlich), in künstlicher Kultur erzogen. Uredo- und Teleutosporen auf Salix fragilis L, pentandra L., fra- gilis X pentandra, zweifelhaft auf S. alba x fragilis. Te- leutosporen überwinternd. Spermogonien unter der Epidermis, wenig polsterförmig hervorragend, mit flachem Hymenium, von blasser Farbe, etwa 200 u breit. — Caeomalager auf den Blättern und Stengeln, selbst auf den Brutzwiebeln, meist in Gruppen auf etwas ver- färbten Flecken, gewöhnlich länglich, der Aderung der befallenen Organe entsprechend, 0,5—1 mm breit, bis 2 mm lang, von den Resten der abgehobenen Epidermis umgeben, lebhaft orangegelb. Sporen unregelmäßig, meist polygonal und dabei annähernd iso- diametrisch oder länglich, selten rund, 18—25 : 12—19 u. Mem- bran 1 bis höchstens 2 u dick, in der äußersten Schicht mit niedrigen flachen Warzen, die ca. °/4 a breit sind und bis 1'/; u entfernt stehen. Eingezogene Stellen undeutlich ‘oder fehlend. — Uredolager auf der Unterseite, zum Teil auch auf der Oberseite der Blätter, klein, kaum 0,5 mm, rund, am Rande von den Resten der abgehobenen Epidermis umgeben, rotorange, auf der Oberseite der Blätter rotgelbe Flecken erzeugend. Sporen ausgeprägt länglich, meist am oberen Ende etwas dicker, oft länglich verkehrt eiförmig oder birnförmig, selten kurz verkehrt eiförmig, 22—33 : 13—15 u. Membran bis reichlich 3 « dick, mitunter mit eingezogenen Stellen, außen entfernt stachelwarzig (Warzenabstand 2—3 u), am oberen Ende glatt und zugleich meist ein wenig dünner. Paraphysen — 173 — 50—70 u lang, meist kopfig mit dünnem Stiel (Kopf 15—20 u, Stiel 3—5 u dick), mitunter keulenförmig mit schmälerem Kopfe (10—15 #) und dickerem Stiele (bis 7 u); Membran meist von gleichmäßiger Stärke, 3—5 u. — Teleutosporenlager vor- wiegend auf der Oberseite, weniger reichlich auf der Unterseite der Blätter, zwischen Epidermis und Kutikula gebildet, daher krustenartig der Blattfläche aufsitzend, in Gruppen und einzeln oft über die ganze Blattfläche zerstreut, 0,25 bis fast 1,5 mm breit, dunkelbraun, namentlich die der Oberseite glänzend. Sporen unregelmäßig prismatisch, oben und unten abgerundet, die der Oberseite meist länger als die der Unterseite, 30—48 : 7—14 u, Membran hellbraun, etwa 1 u dick, ohne Verdickung am Ende und ohne bemerkbaren Keimporus. Sporidien orange (nach eig. Beob.). Caeoma: Auf Allium oleraceum L. Oprig.: Triglitz, unter befallenen Weiden (J., F. s. e. 20. Im übrigen ist das Caeoma bisher in der Provinz nicht nachgewiesen worden. Uredo- und Teleutosporen: Auf Salix fragilis L. Oprig.: Triglitz (J., F.s.e. 20; an Material von Triglitz erfolgte die Ermittelung des Wirtswechsels und die Aufstellung der Spezies); Blumental, am Wege nach Grabow (J.); Frankfurt: Ochsen- werder (H., B. V.P.B. XXXVII, 1895, vermutlich hierher gehörig). Der Pilz ist sicher weiter verbreitet. — Außerhalb der Provinz: Holstein: Bargte- heide (Kleb.).. Sachsen-Weimar: Sulzbach (Kleb.). Prov. Sachsen: Elbufer bei Herrenkrug bei Magdeburg (M., wahrscheinlich hierher). Auf Salix alba x fragilis. Oprig.: Triglitz (J., wahrscheinlich hierher). 11.** M. galanthi-fragilis Klebahn, Kult. X, 11, Z. f. Pflan- zenkr. XII, 1902, 27 (mit Abbild... — Fischer, Ur. Schw. 482. — Biol.: Schroeter, 71. Jahresber. Schles. Ges. 1893, 32. Klebahn, l. c.; Ww. R. 417. — Caeoma galanthi (Unger) Schroeter, Abh. schles. Ges. 1869, 30; Pilze 377. Winter, Pilze 256. — Uredo galanthi Unger, Exanth. 88, 182, 234, 247 (1833). Kirchner in Lotos 1856, 179. S. 782, Fig. O 11. I., II. Caeomasporen auf Galanthus nivalis von Sadewitz bei Breslau; III., IV., V. Uredosporen, VI. Paraphysen mit Uredo- spore (*/,), VII. Teleutosporen, VIII. Teleutosporenlager, auf Salix fragilis, kultiviertes Material. — 74 — Heteröcisch. Caeoma auf Galanthus nivalis L. Uredo- und Teleutosporen auf Salix fragilis L., pentandra L. und fragilis X pentandra. Caeoma im Frühjahr, Teleutosporen überwinternd. Spermogonien unter der Epidermis gebildet, flach kegel- förmig hervortretend, S0—100 u hoch, 130 -160 u breit. — Caeomalager auf den Blättern, beiderseits, einzeln oder in Gruppen auf größeren gelblichen Flecken, mitunter in ringförmiger Anordnung die Spermogonien umgebend, 1—-2 mm, oft zu größeren Lagern zusammenfließend, von Epidermisresten umgeben, lebhaft orange. Sporen rundlich oder rundlich-oval und dabei meist polyedrisch, häufig vierseitig, 17—22 :14—19 u. Membran 1 bis 2 u dick, in der äußersten Schicht mit niedrigen, flachen Warzen, die ca. ”ı « breit sind und bis 1Y/; w entfernt stehen. Ein- gezogene Stellen fehlen. — Uredolager auf der Unterseite, ein- zeln auch auf der Öberseite der Blätter, zerstreut oder in Gruppen, 0,5—1l mm groß, von den Resten der abgehobenen Epidermis umgeben, rund, lebhaft orange, die Bildung gelber Flecken veranlassend. Sporen überwiegend länglich, selten oval, oft birn- oder keulenförmig, wobei in der Regel das obere Ende das dickere ist, 25>—838:12—16 u. Membran bis reichlich 3 w dick, mitunter mit eingezogenen Stellen, entfernt stachelwarzig, (Warzenabstand 2—3 u), am oberen Ende glatt und meist ein wenig dünner. Paraphysen 50—70 u lang, meist kopfig mit dünnem Stiel, Dicke des Kopfes 17—23, des Stieles 3—5 u; Membran mäßig dick, 2—5 u, selten etwas darüber, und von ziemlich gleichmäßiger Stärke. — Teleutosporenlager vor- wiegend auf der Oberseite der Blätter, einzeln auch auf der Unter- seite, in Gruppen oder einzeln über die Blattfläche verstreut, zwischen Epidermis und Kutikula gebildet, daher krustenförmig hervorragend, 0,25—1l mm groß, dunkelbraun, schwach glänzend. Sporen unregelmäßig prismatisch, beiderseits mehr oder weniger abgerundet, 25—45 :8—15 u; Membran blaß bräunlich, dünn, etwa 1 u dick, oben nicht verdickt, ohne auffälligen Keimporus. Caeoma galanthi wurde einmal auf Galanthus sp. im Botanischen Garten zu Berlin gefunden (Mai 1900, H.). Ob der Pilz häufiger auf kulti- vierten Schneeglöckchen vorkommt und ob er vielleicht in den an die Provinz Schlesien grenzenden Teilen des Gebiets heimisch ist, bleibt festzustellen. In Schlesien ist er an mehreren Stellen beobachtet worden (Jauer: Brechelshof; — 785 — Breslau: Strachate bis Lanisch; Neumarkt: Kanth. Nach Schroeter, Pilze I, 377). Das Material, an welchem meine Versuche ausgeführt wurden, stammte von Sadewitz bei Kanth (leg. Schube). 2. Uredosporen rundlich, über die ganze Fläche warzig. A. Teleutosporen zwischen Epidermis und Kutikula ge- bildet, auf der Blattoberseite. a) Teleutosporenmembran am oberen Ende stark ver- dickt, mit auffälligem Keimporus. Uredo- und Te- leutosporen auf Salix capraea und nächst ver- wandten Arten. Caeoma auf Larix. Die nachfolgende, durch ihre Teleutosporen vor- züglich charakterisierte Spezies entspricht einem Teil der unter den Namen Melampsora farinosa (Pers.) Schroeter, Pilze 360; P. 238 [Uredo farinosa Pers., Syn. 217] und Mel. capraearum Thümen, Mitt. forstl. Vers. Oesterr. 1879, II, Heft 1, zu- sammengefaßten Formen. I2.* M. larici-capraearum Klebahn, Kult. VI, 2, Z. f. Pflan- zenkr. VII, 1897, 326 (mit Abbild.). — Fischer, Ur. Schw. 483. — Biol.: Klebahn, l.c.; Kult. VII—X; XII, 103; XII, 155; Ww. R. 418. Jacky, Schweiz. Bot. Ges. IX, 1899. Schneider, Cbl. Bakt. 2, XVI, 1906, 161. Liro, Act. Fenn. XXIX, 1906, Nr. 6. Dietel, Cbl. Bakt. 2, XXXI, 1911, 95. — Caeoma la- ricis p.p., S. Mel. larici-populina. S. 794, Fig. 012. ]., II. Caeomasporen auf Larix decidua, kulti- viertes Material; III., IV., V. Uredosporen, VI. Paraphysen mit Uredosporen (/,), VII. Teleutosporen, VIII. Teleutosporengruppe (*/,), IX. Teleutosporen- lager von der Fläche gesehen (*,), von Niendorf bei Hamburg. Heteröcisch. Caeoma auf Larix decidua Mill., im Früh- jahr. Uredo- und Teleutosporen auf Salix capraea L., 8. ca- praeaxX viminalis (Smithiana Willd.), selten und spärlich auf S. auritaL. (Klebahn 1897); auf S. cinerea L. bisher noch nicht gefunden. Schneider wies den Pilz in der Schweiz auch auf Salix grandifolia Seringe nach und erhielt mit Material dieser Form starke Infektion auf S. capraea und aurita L., schwache auf S. daphnoides Vill, mit Material von $. capraea L. schwache Infektion auf S. daphnoides Vill. und äußerst spär- liche auf S. nigricans Fr. und cinerea L. Teleutosporen über- Kryptogamenflora der Mark Va. 50 — 786 — winternd. Caeoma in künstlicher Kultur auch auf Larix oecci- dentalis Nutt. erhalten. Sehr vereinzelt beobachtet man Uredo- I lager auf der Rinde junger Zweige. Ob solche Infektionen eine Überwinterung der Uredo- und Teleutosporengeneration bewirken können, ist nicht festgestellt. Ich habe seinerzeit Achselknospen und Uredolager, die sich in deren Nachbarschaft befanden, an Mikrotomschnitten untersucht; es gelang aber nicht, das vermutete Vordringen des Mycels bis in das Gewebe der Knospe nach- zuweisen. Ob es trotzdem, vielleicht in weiter vorgeschrittenen Stadien, vorkommen kann, muß dahin gestellt bleiben. Vergl. die Beobachtungen über Melampsora tremulae. Spezialisierung. Die Formen des Pilzes auf Salix ca- ° praea und S. Smithiana scheinen nicht völlig identisch zu sein; die aus Teleutosporen von der einen Nährpflanze erhaltenen Caeomasporen infizierten bei den bisher vorliegenden Versuchen die andere Nährpflanze weniger gut. Die Form auf S. grandi- folia Seringe bedarf hinsichtlich der Frage der Spezialisierung weiterer Prüfung. Spermogonien der Epidermis aufgesetzt, unter der Kutikula, stumpf-kegelförmig, 80—100 u breit, ca. 20 u hoch. — Caeoma- lager einzeln oder in sehr geringer Zahl auf gelblichen Flecken der Nadeln, bis 1 mm lang, frisch blaß orange. Sporen rundlich, länglich oder polyädrischh 15—25:12—17 u; Membran bis reichlich 2 u dick, in der äußersten Schicht mit einer Struktur äußerst kurzer Stäbchen oder feiner Warzen, deren Breite !/ı u, deren Abstand 1 u oder etwas mehr beträgt; verdünnte Stellen scheinen Keimporen zu sein. — Uredolager auf der Unterseite der Blätter, oben gelbe Flecken hervorrufend, die ersten groß und einzeln, die späteren klein, über die Blattfläche verstreut, 1 bis 2 mm groß. Sporen oval, rundlich oder polyedrisch, 14—21: 13—15 u; Membran 2—2,5 u dick, entfernt stachelwarzig, Warzen- abstand 2—2,5 u; verdünnte Stellen scheinen Keimporen zu sein. Paraphysen 50—60 u lang, mit runden Köpfen von 18 bis 26 u Durchmesser und 5—6 u dickem Stiel; Membran bis 5 a dick. — Teleutosporenlager auf der Oberseite der Blätter, oberhalb der Epidermiszellen, nur von der Kutikula bedeckt, daher wie Krusten der Epidermis aufliegend, anfangs gelblich, dann durch rotbraun in dunkelbraun übergehend, die einzelnen Lager } — 7870 — klein, 1 mm oder etwas mehr, nicht selten aber zahlreiche Lager zu ausgedehnten Krusten zusammenfließend, die fast die ganze Blattoberfläche bedecken können. Teleutosporen prismatisch, 30 bis 45: 7’—14 u, unter sich von etwas ungleicher Länge, Membran hellbraun, im ganzen dünn (ca. 1 w), am Scheitel aber stark, bis auf 10 u, verdickt, der verdickte Teil von einem etwas seitlich liegenden trichterförmigen, sehr deutlichen Keimporus durchsetzt. Sporidien orange. Melampscora larici-capraearum ist einer der häufigsten Rostpilze. Die Teleutosporen sind leicht kenntlich. Die größeren auf Salix capraea auftretenden Uredolager dürften größtenteils hierher gehören; über die Zu- gehörigkeit der Uredosporen auf andern Weidenarten lassen sich ohne Kultur- versuche selbst Vermutungen nicht aufstellen. Das Caeoma ist denen von M. larici-epitea und M. larici-tremulae so ähnlich, daß eine Unter- scheidung ohne Kulturversuche ausgeschlossen ist. Es liegen daher keine Beobachtungen des Caeomas aus der Provinz vor. Uredo- und Teleutosporen: Auf Salix capraea L. Berlin: (Sydow, Myc. march. 230), Wilmers- dorf (H.); Ang.: Werbellinsee, gemein (H.); Niedbar.: Birkenwerder, Müggel- see bei Friedrichshagen (H.); Telt.: Neubabelsberg (H.); Rupp.: Neuruppin (Pippow), Menz bei Rheinsberg (M.); Oprig.: Triglitz (J., F. s. e. 191, mit kult. Caeoma), Laaske, Telschow, Nettelbeck, Suckow, Jännersdorf, Redlin (9.); Wprig.: Putlitz, Lenzen (J.); Fried.: Driesen (Lasch?); Leb.: Buckow, am Wege nach der Pritzhagener Mühle (Hildebrandt). Die im folgenden erwähnten Materialien, von denen übrigens nur Uredo- lager vorlagen, dürften möglicherweise zu der in Klebahn, Kult. XII, 103 und XIII, 155 besprochenen Form gehören: Auf Salix dasyclados Wimmer. Berlin: Lichterfelde (Ascherson); Telt.: Späths Baumschulen (Sydow, Myc. march. 2748); Potsdam (M.); Kal.: Lübbenau (Freschke, Herb. Magnus; es finden sich Uredolager auf den Zweigen, die dadurch brüchig werden); Kottb.: Burg im Spreewald (M.). Auf Salix Smithiana Willd. Blätter unten mehr grau. Telt.: Wannsee (Benda). 8) Teleutosporenmembran ohne Verdickung, Keimporus nicht auffällig. Uredo- und Teleutosporen auf Salix viminalis, Caeoma auf Ribes. Die hierher gehörige Spezies entspricht einem Teile der Mel. epitea (Kze. u. Schm.) Thümen, Mitt. forstl. Vers. Oesterr. 1879, II, 1, S. 15. Schroeter, Pilze 361. Plowright, Br. Ur. 239. Uredo epitea Kunze u. Schmidt, Myc. Hefte I, 68. 50* — 7858 — 13.* M. ribesii-viminalis Klebahn, Kult. VIII, 363, Jahrb. f. wiss. Bot. XXXIV, 1900, 363 (mit Abbild.). — Fischer, Ur. Schw. 494. — Biol.: Klebahn, 1. c.; Kult. IX; XI; Ww. R. 419. — ÜCaeoma confluens (Pers.) Schroeter, Pilze 376. — Uredo confluens « ribis alpini Persoon, Syn. 214. — Caeoma ribesii Link, Spec. VI, II, 28. — C. ribis alpini (Pers.) Winter, ° | Pilze I, 258. Sämtlich pro parte. S. 794, Fig. 013. I., II. Caeomasporen auf Ribes rubrum, kulti- viertes Material; III., IV. Uredosporen, V. Paraphysen mit Uredosporen (*®/,), VI .Teleutospore, VII. Teleutosporenlager (*/,), VIII. freie Uromyces- artige Teleutosporen, IX. Gruppe derselben (*®/,), auf Salix viminalis von Bremen. Heteröcisch. Caeoma auf Ribes grossularia L., rubrum L., nigrum L.,, alpinum L.,, aureum Pursh in künstlicher Kultur erzogen, auf R. sanguineum Pursh nur Spermogonien erhalten. Uredo- und Teleutosporen auf Salix viminalis L.; nach den bisherigen Versuchen nicht auf andere Arten übergehend (Klebahn). Caeoma im Frühjahr, Teleutosporen überwinternd. Spermogonien polsterförmig hervorragend, mit flachem, kaum uhrglasförmig eingesenktem Hymenium, ca. 150 u breit, 70 u hoch. — Caeomalager auf beiderseits blaßgelb verfärbten Flecken der Blätter unterseits in deren Mitte meist gruppenweise hervorbrechend, bis 1,5 mm groß, lebhaft orange. Sporen meist rundlich, seltener oval, wenig polyedrischh 18—23 ::14—17 u. Membran ziemlich dick, 2—3 u, an manchen Stellen (Keimporen?) eingezogen, dazwischen oft etwas stärker nach innen aufgequollen (bis 4 «), in der äußersten Schicht mit einer Struktur äußerst kurzer Stäbchen, deren Dicke ca. "/s u und deren Abstand ca. 1 a beträgt. — Uredolager auf der Unterseite der Blätter, sehr klein, wenig über 0,25 mm, in Gruppen oder über die Blatt- fläche verteilt, blaß orangegelb» Sporen meist rundlich, selten oval, 15—19:14—16 u; Membran mäßig dick, nur etwa 2 u, über die ganze Fläche entfernt stachelwarzig, Warzenabstand 2 u. Paraphysen zum Teil kopfig mit dünnem Stiel, zum größeren Teil mehr keulenförmig mit dickem und weitem Stiel, 50—70 u lang, Kopf 18—25 u, Stiel 5—14 u dick, Wand meist dünn, 1 | bis 2 uw dick, seltener am Kopfe etwas dicker. — Teleuto- sporenlager auf der Oberseite der Blätter, oberhalb der Epi- \ — 789 — dermiszellen, aber von der Kutikula bedeckt, etwas hervortretende Krusten bildend, klein, "/,—!s mm, über die ganze Blattfläche zerstreut, oft in Gruppen beisammen stehend, glänzend dunkel- braun. Sporen prismatisch, an beiden Enden abgerundet, mehr oder weniger unregelmäßig, 25—40 :7—14 u, mit dünner hell- brauner Membran von gleichmäßiger Stärke (kaum 1 u) ohne auffälligen Keimporus. Außerdem finden sich auf der Blattunter- seite gelegentlich kleine Gruppen freier Teleutosporen. Dieselben sind kurz gestielt, einzellig, länglich, 30—40 wu lang, 11—14 u dick, meist nach beiden Enden etwas verjüngt und oben oft ähnlich einem Flaschenhals in einen kurzen Fortsatz ausgezogen!) (nach eig. Beob.). Caeoma: Auf Ribes rubrum L. und R. nigrum L. Oprig.: Triglitz (J.), vielleicht zum Teil hierher gehörig. Übrigens fehlen Angaben über Teleuto- sporen aus jener Gegend. Uredo- und Teleutosporen: Auf Salix viminalis L. Niedbar.: Bernau (Eichelbaum); Telt.: Steglitz (Sydow, Mye. march. 3544); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf); Lands.: Tamsel (Vogel). — Hamburg: Kirchwärder; Stickenbüttel bei Cuxhaven (Kleb.). Bei Bremen mehrfach (Kleb.). Oldenburg: Elsfleth (Schütte). B. Teleutosporen unter der Epidermis gebildet, meist auf der Blattunterseite, seltener auch auf der Oberseite, Membran ohne Verdieckung. Auf sehr verschiedenen Weidenarten. Die hierher gehörigen Arten sind einander morpho- logisch sehr ähnlich und meist nur durch die Nähr- pflanzen, insbesondere die des Caeomas, zu unter- scheiden. Sie entsprechen teilweise der M. farinosa (= M. capraearum; vergl. A «), wesentlich aber der Mel. epitea (Kze. u. Schm.) Thüm. (vergl. A 8) und der sehr schlecht definierten Mel. mixta (Link) Thümen, Mitt. Vers. Oesterr. 1879, II, 1, S. 15 (Cae- oma mixta Link, Spec. II, 40), cf. Sch. 361; P. 239. ‘) Ich habe diese Gebilde bereits 1890 (Abh. naturw. Verein Bremen XI, S. 336) kurz erwähnt; s. ferner Kult. VII, 22, Fig. 4. Neuerdings hat Dietel (Hedw. XLVIII, 1908/09, 124) auf das Vorkommen derselben bei Melampsora paradoxa Dietel et Holway aufmerksam gemacht. — 7% — a) Caeoma auf Larix. 14.* M. larici-epitea Klebahn, Kult. VII, 12, Z. f. Pflan- zenkr. IX, 1899, 88 (mit Abb.); erweitert Fischer, Ur. Schw. 485. — Biol.: Klebahn, Kult. VII—XIII; Ww. R. 420. — Weitere Lit. s. unten. — Caeoma laricis pro parte. S. 794, Fig. Ol4a. Mel. larici-epiteatypica. 1.,II. Caeomasporen auf Larix decidua, kultiviertes Material; III., IV. Uredosporen, V. Para- physen mit Uredosporen (°/,), VI. Teleutosporen, VII. Teleutosporenlager (*/,), auf Salix viminalis von Klein Flottbek (Holstein. 14b. Mel. larici-daphnoidis. I., Il. Caeomasporen auf Larix decidua, kultiviertes Material; III., IV. Uredosporen, V. Paraphysen (*®,), VI. Teleutosporen, VII. Teleutosporenlager (“®/,), auf Salix daphnoides von Hamburg. Heteröcisch. Caeoma auf Larix decidua Mill., im Früh- jahr. Uredo- und Teleutosporen auf einer Reihe von Weidenarten. Teleutosporen überwinternd. Mit der zuerst beschriebenen Form und unter deren Namen ist hier nach dem Vorgange von Fischer eine Reihe von Pilz- formen vereinigt worden, die, obgleich biologisch durch die Wahl der Teleutosporenwirte deutlich verschieden und auch morpho- logisch nicht ganz übereinstimmend, doch sich im ganzen zu wenig unterscheiden, um sie als selbständige Arten ansehen zu können. M. larici-epitea erscheint demnach als ein Pilz mit sehr ausgeprägter Spezialisierung. Beachtenswert ist zugleich die Pleophagie der einzelnen Formen, die sich oft über ver- schiedene Gruppen der Salices erstreckt. Folgende Formen sind bekannt geworden: 1. £. sp. larici-epitea typica Klebahn, Kult. VH—XI u. XII; Ww. R. 420. Im Freien hauptsächlich auf Salix vimi- nalis L., cinerea L.,, aurita L., hippophaöfolia Thuill. (amygdalina X viminalis) auftretend, in künstlicher Kultur | auch auf $S. capraea L. und schwächer auf S. acutifolia Willd., daphnoides Vill., in Spuren auf S. fragilis L. und purpurea L. übertragen. Das Verhalten gegen die Hybriden bedarf weiterer Untersuchung. Bei dieser Form zeigen sich Anfänge einer noch weiter gehenden Spezialisierung. Mittels der Caeomasporen werden nämlich Salix aurita und cinerea schwächer als S. viminalis infiziert, wenn man von Teleutosporen ausgeht, die im Freien auf S. viminalis gesammelt sind, und umgekehrt S. viminalis — 79 — schwächer als S. cinerea und aurita, wenn das Ursprungs- material im Freien auf S. cinerea gesammelt wurde (s. Klebahn, Kult. IX, 682; X, 18; XI, 10; Ww. R. 422). Eine wahrscheinlich hierher gehörige Form wurde auch auf den weiblichen Kätzchen von Salix aurita beobachtet (Klebahn, Kult. XII). 2. f. sp. larici-daphnoidis Klebahn, Kult. VIII, Jahrb. f. mise. Bot. XXXIV, 1900, 356 (als Art); Kult. X, 18; XI, 13; Ww. R. 423. Im Freien auf Salix daphnoides Vill. und S. acutifolia Willd. beobachtet, in künstlicher Kultur leicht auf diese, unsicher und spärlich auf S. cinerea L. und aurita L., anscheinend nicht auf S. viminalis L. übergehend. Das Ver- halten zu Salix purpurea ist nicht geprüft. Vgl. Nr. 5. Ein Material dieser Form auf S. daphnordes und ein solches der M. larici-epiteatypica auf S. viminalis, die in unmittelbarer Nachbarschaft gewachsen waren, erwiesen sich dennoch als bio- logisch deutlich verschieden (Kult. X). 3. f. sp. larici-retusae Ed. Fischer, Ured. d. Schweiz. 487; Ber. schweiz. bot. Ges. XIV, 1904; XV, 1905. Klebahn, Kult. XII, 104. Schneider, Cbl. Bakt. XVI, 1906, 164. Im Freien auf Salix retusa L. beobachtet, schwächer auf S. reticulata L. und serpyllifolia Scop., ganz schwach oder fraglich auf S. daph- noides Vill. und acutifolia Willd. (Fischer), nach eigenen Ver- suchen auch etwas auf'S. capraea L. und sehr schwach auf S, aurita L. und cinerea L. übergehend. Fischer (Ur. Schw.) nennt auch $. herbacea L. als Nährpflanze. Aus dem Über- gehen auf S. herbacea folgt nicht, daß diese Form mit Mel. arctica Rostrup, Fung. Groenl. (Meddel. om Groenl. III, 1888, 535) identisch ist. 4. f. sp. larici-nigricantis O. Schneider, Cbl. Bakt. 2, X, 1904, 233; XVI 1906, 77 u. 166. Im Freien auf Salix nigricans Sm. beobachtet, übergehend auf S. glabra Scop., Hegetschweileri Heer, schwach auf S. daphnoides Vill., arbuscula (L.?), incana Schrank, cinerea L., fragilis L., acutifolia Willd., grandifolia Ser., herbacea L., reticulata L., nicht auf $. aurita, repens, purpurea, viminalis, retusa u. a. — 72 — 5. M. lariei-purpureae O. Schneider, Cbl. Bakt. 2, XI, 1904, 223; XVI, 1906, 80 u. 166. Im Freien auf Salix# purpurea L. beobachtet, schwächer übergehend auf S. daph- noides. Vill. und aurita L., noch schwächer auf S. cinerea L., nigricans Sm. et Fr., incana Schrank, grandifolia Seringe, nicht auf S. viminalis, Hegetschweileri, reticulata, her- bacea u.a. Das Verhältnis zu der £. sp. larici-daphnoidis bedarf noch der Klärung. 6. M. larici-reticulatae O. Schneider, Chbl. Bakt. 2, XV, 1905, 233; XVI, 1906, 85 u. 167. Im Freien auf Salix reti- ceulata L. beobachtet, reichlich übergehend auf S. hastata L., schwach auf S. herbacea L., nicht auf S. retusa, acutifolia, ®& daphnoides, purpurea, viminalis, capraea, aurita, cinerea u. a. Spermogonien rundlich-kegelförmig, der Epidermis auf- gesetzt, 70—100 u breit, 30—40 u hoch. — Caeomalager auf der Unterseite der Nadeln, einzeln oder in Reihen auf einer der Längshälften, seltener auf beiden, oberseits gelblich verfärbte Flecken bildend, rundlich oder länglich, 0,5—1,5 mm lang, blaß- orange; die zu der Melampsora auf Salix retusa gehörenden von einem Kranze kopfiger dünnwandiger Paraphysen umgeben. Sporen rundlich, oval oder etwas poly&drisch, 15—25 :10—21 u. Membran etwa 1,5—3 u dick, mit einer Struktur feiner, sehr kurzer Stäbchen, deren Dicke ca. '/s u und deren Abstand un- gefähr 1 w beträgt. Auf Keimporen läßt das gegen die Membran hin in Spitzen ausgezogene Protoplasma schließen. — Uredo- lager auf der Unter- oder Oberseite der Blätter oder beiderseits, auf gelben Flecken, 0,25—1,5 mm groß, orangegelb. Sporen meist oval, auch etwas länglich, rundlich oder polyedrisch, 12—25 : 9 bis 19 «u, auf den einzelnen Nährpflanzen etwas verschieden; Membran meist ziemlich dick, 1,5—3,5 u, entfernt stachelwarzig, Warzenabstand etwa 2—3 u; Keimporen nicht sichtbar oder Membran an bestimmten Stellen eingezogen. Paraphysen 35 bis 80 u lang, mit 3—5 u, am Kopfe bisweilen bis 10 w# dicker Membran, 3—4 u dickem Stiel und rundem, 15—24 u dickem Kopfe oder auch vom Grunde an gleichmäßig bis zu dem wenig diekeren Ende verschmälert. — Teleutosporenlager auf der Unterseite der Blätter, bei der Form auf Salix retusa auch auf — 73 — der Oberseite, von der Epidermis bedeckt, dunkelbraun, aber auf gewissen Weidenarten infolge der darüber liegenden Epidermis mit einem Stich ins Graublaue oder Violette, klein, /4—1 mm, aber oft dicht gedrängt oder zu Gruppen zusammenfließend, welche kleine, von feineren Adern begrenzte Teile der Blattspreite ganz bedecken, im ganzen wenig auffällig. Sporen prismatisch, selten etwas keulenförmig oder sonst unregelmäßig, oben und unten gerundet oder am Scheitel etwas vorgezogen, 20—50 :7 bis 14 u; Membran hellbraun, gleichmäßig dünn, kaum 1 u, ohne auffälligen Keimporus (nach eig. Beob., mit Ergänzungen von Fischer). Die zu der vorliegenden Spezies zusammengezogenen formae speciales sind zwar mit Hilfe des Mikroskops allein wohl kaum bestimmbar, zeigen aber dennoch gewisse morphologische Unter- schiede. Es läßt sich darüber nach den vorliegenden Be- obachtungen das Folgende kurz zusammenstellen: 1. f. sp. larici-epitea typica. Caeomasporen 15—21:10 bis 18 u. Membran ca. 1,5 « dick. Uredosporen oval, rundlich oder etwas polyädrisch, 13—25 : 9—19 u. Membran 1,5—2,5 u dick, Warzenabstand 2 u. Teleutosporen nur auf der Blattunter- seite. 2. £. sp. larici-daphnoides. Caeomasporen 17—21:12 bis 16 u, Membran 1,5—2,5 u dick. Uredosporen mehr oval oder etwas länglich, oft nach unten etwas spitzer, 16—23 ::12—14 u. Membran 2,5—3,5 u diek, Warzenabstand 2,5—3 u. Teleuto- sporen nur auf der Blattunterseite. 3. f. sp. larici-retusae. Caeomasporen 18—25 : 14—21 u. Membran 2—3 u dick. Lager von kopfigen Paraphysen umgeben. Uredosporen 18—22 : 14—18 u. Membran ca. 2 u dick, Warzen- abstand ca. 2 u. Teleutosporen auf beiden Blattseiten. Die übrigen Formen sind morphologisch nicht genauer unter- sucht. Auch die auf verschiedenen Nährpflanzen vorkommenden Materialien der f. sp. larici-epitea typica erwiesen sich in der Größe der Uredosporen nicht ganz gleichmäßig: Auf Salix vimi- nalis 14—17 :12—14, S. aurita 15—25:15—19, S. cinerea 13—17:10—14, S. hippophaöfolia A 15—21:11—15, B 12 Melampsora Fig. 12—18. — 7195 — bis 20: 9—15 u. Es ist aber nicht ausgeschlossen, daß sich diese Unterschiede bei der Untersuchung weiterer Materialien verwischen können. f. sp. larici-epitea typica. Auf Salix viminalis L., aurita L. und cinerea L. Diese Form ist in der Provinz Brandenburg ohne Zweifel ebenso verbreitet, wie z. B. in der Umgegend von Hamburg. Indessen ist die Zahl der in den Sammlungen vorliegenden Exsikkaten nicht groß und der Pilz außerdem nur in der Te- leutosporenform auf Salix viminalis leicht kenntlich. Mit Sicherheit gehört nur hierher Jaap, F.s. e. 160, Ur. u. Tel. auf S. viminalis, aurita und cinerea von Triglitz (Oprig.) und kultiviertes Caeoma. Weitere hierher zu rechnende Pilze dürften sich in der unter dem Namen „M. saliecina“ unten folgenden Zusammenstellung finden. f. sp. larici-daphnoidis, Dieser Form dürften die folgenden Pilze angehören. Teilweise Zuge- hörigkeit zu M. ribesii-purpureae ist allerdings nicht ganz ausgeschlossen. Auf Salix daphnoides Vill. Berlin: Botan. Garten (H.); Obbar.: Freienwalde (Ascherson); Niedb.: Rüdersdorf, Friedrichshagen (M.); Telt.: Grunewald (Sydow, Myc. march. 646); Oprig.: Triglitz (J., F.s. e. 324, mit kult. Caeoma), Pritzwalk (J.). — Außerhalb der Provinz: Veddel bei Ham- burg (J.). Langereihe bei Bargteheide in Holstein (Kleb.). Auf Salix acutifolia Willd.e Berlin: Wannsee (M.; Sydow, Mye. march. 3624); Obbar.: Eberswalde (Hartig); Niedb.: Insel Scharfenberg bei Tegel, Dr. Bolles Garten (A. Braun, M.); Telt.: Am Rande des Grunewalds bei Schmargendorf und zwischen Hubertus und Schmargendorf (H.); Oprig.: Triglitz (J., experimentell geprüft, Kult. X); Wprig.: Lenzen (J.). — Außer- halb der Provinz: Heringsdorf (M.). Die zugehörigen Caeoma-Formen sind bisher im Freien nicht nach- gewiesen worden. 8) Caeoma auf Abies pectinata. 15. M. abieti-capraearum v. Tubeuf, Cbl. Bakt. 2, IX, 1902; Naturw. Z. f. Land- u. Forstw. III, 1905, 41. — Biol.: v. Tubeuf, l.c. — Caeoma abietis pectinatae Reeß, Abh. nat. Ges. Halle XI, 115 (1869). W. 257. Heteröcisch. Caeoma auf den Nadeln von Abies pecti- nata DC., im Mai und Juni, Uredo- und Teleutosporen auf den Blättern von Salix capraea L. (v. Tubeuf). Teleutosporen über- winternd. Spermogonien nicht beschrieben. — Caeomalager in 2 Reihen auf der Unterseite der Nadeln, elliptisch oder verlängert. — 7% — Sporen in Ketten mit Zwischenzellen, rundlich, oval oder ellip- soidisch; Membran dicht warzig. — Uredolager auf der Unter- seite der Blätter, von einem Kranze keulenförmiger und kopfiger Paraphysen umgeben. Sporen rundlich, entfernt stachelwarzig. — Teleutosporenlager auf der Blattunterseite, nach v. Tubeuf in der Epidermis (?) gebildet. Sporen palisadenartig, Membran dünn, ohne Verdickung (nach v. Tubeuf). Der Pilz bedarf biologisch und namentlich morphologisch ge- nauerer Untersuchung. Infektionen hat v. Tubeuf in beiden Richtungen ausgeführt, der Erfolg war aber spärlich. Teleuto- sporen wurden nur auf der Blattunterseite gebildet, während das ursprüngliche Material die Lager wesentlich auf der Oberseite gehabt hatte. Es ist nicht ermittelt, ob vielleicht eine Beimischung von Mel. larici-capraearum vorhanden war. Ich möchte ver- muten, daß die Teleutosporen von der Epidermis bedeckt und nicht in der Epidermis gebildet werden. Wenn das letztere doch der Fall wäre, würde der Pilz vielleicht in eine andere Gattung zu versetzen sein. Obgleich die Tanne in der Provinz nicht einheimisch ist, könnte M. abieti-capraearum ebensogut auftreten, wie Pucciniastrum abieti- chamaenerii oder die auf Larix Aecidien oder Caeoma bildenden Pilze. In der sächsischen Schweiz sammelte Krieger (Schädl. Pilze 73) das Aeeidium im Kirnitzschtale. y) Caeoma auf Ribes. 16.“ M. ribesii-purpureae Klebahn, Kult. IX, 664, Jahrb. f. wiss. Bot. XXXV, 190, 664. — Fischer, Ur. Schw. 492. — Biol.: Klebahn, 1. c.; X, 15; XI, 17; Ww. R. 424. — Caeoma confluens etc. pro parte, s. Mel. ribesii-viminalis. S. 794, Fig. 016. I. II. Caeomasporen auf Ribes grossularia, kultiviertes Material; III., IV. Uredosporen, V. Paraphysen (/,), VI. Te- leutosporen, VII. Teleutosporenlager (?*/,), auf Salix purpurea von Triglitz. Heteröcisch. Caeoma auf Ribes grossularia L., al- pinum L., aureum Pursh und sanguineum Pursh in künst- licher Kultur erhalten. Uredo- und Teleutosporen auf Salix purpurea L., ziemlich leicht übertragbar auf S. purpurea X viminalis (rubra Huds.), auch auf S. daphnoides Vill. über- gehend. Infizierbarkeit von S. aurita L. und S. viminalis L. — 7970 — sehr zweifelhaft (Klebahn). Caeoma im Frühjahr, Teleutosporen überwinternd. Spermogonien wenig kegelförmig hervorragend, mit flachem Hymenium, ca. 180 u breit, 60—70 u hoch. — Caeomalager auf beiderseits blaßgelb verfärbten Flecken der Blätter, meist unterseits, einzeln oder in Gruppen, die oft ringförmig sind, von rundem oder länglichem Umriß, 0,5—1,5 mm groß, die benach- barten oft zusammenfließend, am Rande von den Resten der Epidermis umgeben, orange. Sporen rundlich, meist etwas poly- edrisch, seltener länglich, 15—23 : 12—19 u (meist 18—20 : 15 bis 18 a); Membran gegen 3 u dick, meist mit deutlichen ein- gezogenen Stellen (Keimporen?), in der äußersten Schicht mit niedrigen flachen Warzen, deren Breite 1—2 u und deren Abstand bis 1V/s w beträgt. — Uredolager meist auf der Unterseite, einzeln auch auf der Oberseite der Blätter, die ersten ziemlich groß, bis 1,5 mm, die späteren kleiner, auf auffälligen, beiderseits lebhaft gelb gefärbten Flecken, welche größer sind als die Lager und dieselben, namentlich die größeren, mit einem breiten Saume umgeben, polsterförmig, am Rande mit Resten der abgehobenen Epidermis, lebhaft orangerot. Sporen meist rundlich, seltener etwas polyedrisch, 15—23 : 14—19 u; Membran ziemlich dick, bis 2,5 u, in der Regel mit eingezogenen Stellen, außen entfernt stachelwarzig, Warzenabstand 2—2,5 u. Paraphysen 40—70 u lang, von mannigfaltiger Gestalt, teils kopfig mit 15—21 u dickem Kopf und 3—5 u dickem Stiel, teils breiter oder schmäler keulen- förmig, oben 12—15, unten 5—8 u dick, Membran gleichmäßig dick, 1,5—3 u. — Teleutosporenlager auf beiden Blattseiten, in größerer Menge auf der Unterseite, einzeln und in Gruppen oft über die ganze Fläche verteilt, von der Epidermis bedeckt, klein, 0,25—0,5 mm, braunschwarz, die der Unterseite matt, die der Oberseite kaum glänzend. Sporen unregelmäßig prismatisch, oben und unten abgerundet, 25—835 : 7—10 u, mit dünner hell- brauner, gleichmäßig dicker Membran (kaum 1 w), ohne bemerk- baren Keimporus (nach eig. Beob.). Durch die auch auf der Blattoberseite auftretenden Teleuto- sporen von der folgenden Art verschieden; ebenso durch die War- zen der Caeomasporen, die merklich breiter sind als bei M. ribesii- viminalis und M. ribesii-epitea (Untersuchung mit Apochromat 2,0, Ap. 1,50). Auch die Uredolager sind charakteristisch, so daß es mir gerechtfertigt erscheint, diesen Pilz als Spezies bei- zubehalten. Caeoma: Auf Ribes-Arten. Die bei Triglitz (Oprig.) auf Ribes alpinum L. gesammelten Caeoma-Aecidien dürften vielleicht zum Teil hierher gehören, da die Teleutosporen dort häufig sind (s. unten). Uredo- und Teleutosporen: Auf Salix purpurea L. Niedb.: Birkenwerder, Müggelsee vor den Müggelbergen (H. in Rabenh.-Pazschke, Fung. eur. et extraeur. Nr. 4113). Summt (E. Krause); Charlottenburg: Schloßgarten (?, Syd.); Oprig.: Triglitz (J.), an Material von diesem Standorte wurde der Wirtswechsel dieses Pilzes zuerst festgestellt; Wprig.: Putlitz (J.). — Thüringen: Berka (Bornmüller), Weimar (Hausknecht). Auf Salix purpurea X viminalis (rubra Huds.). Niedb.: Birken- werder (H.); Beesk.: Skaby (M.). Vielleicht hierher ein Pilz auf S. viminalis x purpurea f. an- gustissima, von Charlottenburg (v. Seemen). Ob unter den erwähnten Pilzen sich Mel. larici-epitea f. sp. larici- purpureae befinden könnte, ist ohne experimentelle Nachuntersuchung nieht zu entscheiden. 7. M. ribesii-epitea nov. nom. S. 794, Fig. 017. M.ribesii-auritae. I., II. Caeomasporen auf Ribes nigrum vom Duvenstedter Brook (Holstein), III., IV. Uredosporen, V. Paraphysen (®,), VI. Teleutosporen, VII. Teleutosporenlager (**,), auf Salix aurita, kultiviertes Material. Heteröcisch. Caeoma auf Ribes-Arten, im Frühjahr, Uredo- und Teleutosporen auf verschiedenen Salix-Arten. Te- leutosporen überwinternd. In ähnlicher Weise, wie es bei M. larici-epitea geschehen ist, fasse ich unter dem oben gewählten Namen, der neu gebildet werden mußte, vorbehaltlich der durch genauere morphologische Vergleichung etwa nötig werdenden Änderungen, zwei morpho- logisch und biologisch ähnliche Formen zusammen, nämlich: 1. £. sp. ribesii-auritae Klebahn, Kult. IX, Jahrb. f. wiss. Bot. XXXV, 1901, 668 (als Art). — Fischer, Ur. Schw. 493. — Biol.: Klebahn, 1. c.; Kult. X, XI u. Ww. R. 424. Caeoma auf Ribes nigrum L. gefunden, künstlich auf R. grossularia L., R. alpinum L. und R. aureum Pursh über- — 79 — tragen. Uredo- und Teleutosporen auf Salix aurita L., mit spärlichem Erfolg auf S. capraea L. und S. cinerea L. über- tragen, nicht auf S. purpurea L. 2. £. sp. ribesii-grandifoliae Schneider, Cbl. Bakt. 2, XV, 1905, 233. — Biol.: ©. Schneider, l.c. und XVI, 1906, 92 und 169. Caeoma auf Ribes alpinum L., weniger auf R. aureum Pursh und R. sanguineum Pursh, anscheinend nicht auf R. nigrum, grossularia, rubrum. Uredo- und Teleutosporen auf Salix grandifolia Seringe, spärlich auch auf Salix aurita L,, noch weniger auf S. arbuscula L. übergehend, nicht auf S. viminalis, purpurea, cinerea u.a. Spermogonien flach kegel- oder polsterförmig hervorragend, ca. 150 x breit, 60 u hoch. — Caeomalager auf der Unterseite der Blätter, einzeln oder in Gruppen auf gelblichen Flecken, die benachbarten oft zusammenfließend, 0,5—1,5 mm, orange. Sporen meist rund, seltener polyädrisch, noch seltener länglich, 17 bis 24:15—20 u. Membran bis 3 « dick, meist mit eingezogenen Stellen, in der äußersten Schicht mit sehr feinen Warzen, deren Breite weniger als '/s «u und deren Abstand ca. 1 u beträgt. — Uredolager auf der Unterseite der Blätter, lebhaft gelb verfärbte Flecken hervorbringend, klein, 0,5 mm, mitunter bis 1 mm, rınd, polsterförmig. Sporen rund, seltener etwas polyödrisch, 16—20: 14—18 u. Membran ziemlich dick, 3—3,5 u, mit eingezogenen Stellen, entfernt stachelwarzig, Warzenabstand 2 u. Paraphysen meist kopfig mit dünnem Stiel, 55—70 u lang, Kopf 16—24 u, Stiel 4—7 u dick, selten keulenförmig, Membran gleichmäßig dick, 2,5—4, selten 5 u. — Teleutosporenlager auf der Unter- seite der Blätter, unter der Epidermis gebildet, einzeln und in Gruppen beisammen, mitunter größere Flächen ziemlich dicht bedeckend, klein, bis 0,5 mm, braun, oberseits Braunfärbung des Blattes veranlassend. Sporen unregelmäßig prismatisch, oben und unten abgerundet, 20—30:7—11 u, mit dünner, hellbrauner, gleichmäßig dicker (1 «) Membran, Keimporus nicht oder kaum bemerkbar (nach eig. Beob. Die Beschreibung bezieht sich auf die f. sp. ribesii-auritae). Unterschiede gegenüber M. ribesii-purpureae vgl. bei dieser Art. — 800° — Die f. sp. ribesii-auritae, die im Duvenstedter Brook (Holstein nördlich von Hamburg, westlich von Bargteheide) aufgefunden wurde, könnte auch in der Provinz Brandenburg vorkommen. Anhang: Ribes-bewohnende Caeoma-Formen unbekannter Zugehörigkeit. Auf Ribes alpinum. Telt.: Lichterfelde (Sydow, Myc. march. 644, 3126 u. 3550; Berlin: Botan. Garten (H.). Auf Ribes rubrum. Telt.: Lichterfelde (Sydow, Myc. march. 2509). Auf Ribes nigrum. Telt.: Wilmersdorfer Wiesen (Sydow, Mye. march. 2020). Es dürfte vielleicht möglich sein, das zu M. ribesii-pur- pureae gehörende Caeoma an den gröberen Warzen von den beiden anderen Formen (zu M. ribesii-viminalis und M. ribesii- epitea) zu unterscheiden. Die oben genannten Pilze sind seinerzeit noch nicht nach diesem Gesichtspunkte geprüft worden. 0) Caeoma auf Evonymus. 18.“ M. evonymi-capraearum Klebahn, Kult. VIII, 358, Jahrb. f. wiss. Bot. XXXIV, 1900, 358 (mit Abbild.) — Fischer, Ur. Schw. 489. — Biol.: Rostrup, Ov. Vid. Selsk. Forh. 1884, 13. Klebahn, Kult. VIII u. IX; Ww. R. 425. Schneider, siehe unten. — Cytol.: Sappin-Trouffy, Le Botaniste V, 1896/97. — Caeoma evonymi (Gmelin in Linn. Syst. Nat. II, 1473 [1791] als Aecidium) Tul., A.S.N. 4, ‚U, 125. ' Ww. 259 TES0 75 P. 260. S. 794, Fig. 018. I., II. Caeomasporen auf Evonymus europaea, IlI., IV., V. Uredosporen, VI. Paraphysen (?®,), VII. Teleutosporen, VIII. Te- leutosporenlager (*/,), auf Salix cinerea, kultiviertes Material, von Steinbek bei Hamburg stammend. Heteröcisch. Caeoma auf Evonymus europaea L., im Frühjahr. Uredo- und Teleutosporen auf mehreren Weidenarten, Teleutosporen überwinternd. Spezialisierung. Es sind zwei biologisch verschiedene Formen des Pilzes festgestellt worden: 1. £.sp. evonymi-capraearum typica. Im Freien auf Salix aurita L. und cinerea L., auf S. capraea L. übergehend, auf S. cinerea X viminalis nur spärlich übertragbar. 2. f.sp. evonymi-incanae OÖ. Schneider, Cbl. f. Bact. 2, XIII, 1904, 222; XVI, 1906, 89 u. 169, auf Salix’ingsne — 01 — ‘ Schrank, nicht übergehend auf Salix aurita, cinerea u. a, nicht oder spärlich auf S. capraea. — Lit.: Iwanoff, Cbl. Bakt. 2, XVII, 1907, 4. Spermogonien mit kaum uhrglasförmig eingesenktem Hy- menium, nach außen flach polsterförmig hervortretend, die Epi- dermis mit emporhebend, ca. 200 u breit, SO u hoch. — Caeoma- lager auf lebhaft orangefarbenen Flecken der Blätter zu aus- gedehnten Gruppen vereinigt, bis 1,5 mm groß, meist auf der Unterseite, einzeln auch auf der Oberseite hervorbrechend, lebhaft ovange. Sporen meist oval, weniger rundlich, selten länglich, kaum polygonal, 183—23 : 14—19 u. Membran dick, zwischen den eingezogenen Stellen (Keimporen?) vielfach sehr stark nach innen vorgequollen und hier bis 5 u Dicke erreichend, in der äußersten Schicht mit sehr feinen Warzen, deren Breite '/„—!/s u und deren Abstand ®/s—1 u beträgt. — Uredolager auf der Unterseite der Blätter, auf besonders oberseits gelb verfärbten Flecken, klein, 0,5 mm, polsterförmig, einzeln und in Gruppen. Sporen meist rundlich, selten oval, wenig polygonal, 14—19:14—17 u; Mem- bran bald dünn, 1,5 u, bald zwischen den eingezogenen Stellen (Keimporen) mehr oder weniger aufgequollen, bis 4 u, außen entfernt stachelwarzig, ohne glatte Stelle, Warzenabstand 2 u. Paraphysen meist kopfig mit dünnem Stiel, 50—70 u lang, Kopf 18—25 u, Stiel 4—5 uw dick, Membran am oberen Teil des Kopfes oft stark verdickt, bis auf 8 «, im übrigen dünner, ca. 2 u. — Teleutosporenlager auf der Unterseite der Blätter, von der Epidermis bedeckt, klein, etwa 0,5 mm, aber zu Gruppen ver- einigt, welche die von Adern umgrenzten Blattteilchen bedecken, braun mit einem Stich ins Blaugraue, oberseits braun gefärbte Flecken erzeugend. Teleutosporen unregelmäßig prismatisch, oben und unten abgerundet, 25—40 : 7—13 u, mit dünner, hellbrauner, nur oben kaum merklich verdickter Membran (1 «) und wenig auffälligem, etwas vertieftem und mitunter ein wenig nach außen vorgezogenem Keimporus (nach eig. Beob.; die Beschreibung bezieht sich auf die £. sp. typica). Bei der Form M. evonymi-incanae sind die Caeomasporen häufig dünnwandiger und die Membran der Paraphysen ist am Scheitel selten verdickt. In der Provinz nur die f. sp. typica. Kryptogamenflora der Mark Va. 51 — 802 — Caeoma: Auf Evonymus europaea L. Berlin: Botan. Garten (H.); Obbar.: Freienwalde (H.); Pots.: Sanssouci (H.); Ohav.: Nauen (Syd. 4743, nicht gesehen); Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Hainholz bei Putlitz (J.); Lübben: Spreewald, Ruhl bei Schlepzig (M., 1876). Uredo- und Teleutosporen sind nur durch Kulturversuche zu erkennen und daher in den Herbarien nicht nachweisbar. Vgl. M. larici-epitea. Außerhalb des Gebiets: Holstein: Steinbek bei Hamburg (Caeoma und Tel.), Duvenstedter Brook bei Bargteheide (Caeoma, Kleb.). €) Caeoma auf Orchideen. 19.* M. orchidi-repentis (Plowright) Klebahn, Kult. VIII, 369, Jahrb. f. wiss. Bot. XXXIV, 1900, 369 (m. Abbild.). — Fischer, Ur. Schw. 488. — Biol.: Plowright, Zeitschr. f. Pflanzenkr. I, 1891, 131. Klebahn 1. c.; Ww. R. 426. — Melampsora re- pentis Plowr. l. c. — Caeoma orchidis (Martius) Winter, Pilze I, 256. Sch. 377. P. 261: — Uredo orchidis Martius, Fl. mosqu. 229 (edit. 2, 1817). — Uredo confluens yy orchidis, Albertini et Schweiniz, Conspectus 122 (1805). S. 812, Fig. 019. I., II. Caeomasporen auf Orchis latifolia vom Borsteler Moor bei Hamburg, III, IV. Uredosporen, V. Paraphysen (**/,), V1. Teleutosporen, VII. Teleutosporenlager, auf Salix repens, kultiviertes Material. Heteröcisch. Caeoma auf Orchis maculataL. und lati- folia L. nachgewiesen, vermutlich noch auf anderen Orchideen. Uredö- und Teleutosporen auf Salix repens L., künstlich auf S. aurita L. übertragen (Plowright, Klebahn). Spermogonien kaum hervortretend und die Epidermis wenig emporhebend, mit flachem Hymenium, gern unter Spaltöffnungen, ca. 170 u breit, 80 u hoch. — Caeomalager auf großen, blaß- gelblich verfärbten Flecken der Blätter, vorwiegend unterseits, in Gruppen:oder in ringförmiger Anordnung beisammen, oft zusammen- fließend, ziemlich groß, '/»—2 mm breit, 1—3 mm lang, lebhaft orangegelb. Sporen oval oder rundlich und meist etwas poly- edrisch, 15—20:11—15 u; Membran dünn, 1—1,5 u, in der äußersten Schicht mit sehr niedrigen, feinen Warzen, die !/u—?/ı u breit und ca. 1 « entfernt sind. — Uredolager auf der Unter- seite der Blätter, sehr klein, kaum Y4—!/sa mm, tief orange, ober- seits gelbe Flecken erzeugend. Sporen rund oder rundlich-oval, 13—17:12—14 u; Membran etwa 1,5 u dick, über die ganze — 803 — 'Öberfläche stachelwarzig, Warzenabstand nur etwa 1,5 u. Para- physen meist kopfig mit dünnem Stiel, 40—70 u lang, Kopf 16—20 u, Stiel 3—5 u dick, Membran des Kopfes 2—3 u dick. — Teleutosporenlager auf der Blattunterseite, einzeln auch auf der Oberseite, unter der Epidermis gebildet, klein, dunkel- braun. Sporen 18—48:7--14 u, prismatisch, an beiden Enden abgerundet, mitunter etwas unregelmäßig. Membran hellbraun, von gleichmäßiger Stärke, etwa 1 u, ohne auffälligen Keimporus (nach eig. Beob.). Caeoma: Auf Orchis militaris L. Berlin: Botan. Garten (aus Finkenkrug infiziert eingeschleppt?, H.); Ohay.: Finkenkrug (Braun, Magnus 1868). Auf Orchis morioL. Telt.: Rudower Wiesen (Ascherson), bei Späths Baumschulen (H.). Auf Orchis maculataL. Ang.: Schwedt a. ©. (M.); Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Putlitzer Heide (J.). Auf Orchis latifolia L. Berlin: Botan. Garten (H.); Obbar.: Straus- berg (H., B. V. P. B. XXXVIII, 1896); Telt.: Rudower Wiesen (v. Türk- heim); Ohav.: Dallgow (Taubert), Finkenkrug bei Nauen (Magnus). Auf Orchis incarnata L. Ang.: Am Paarsteiner See bei Oderberg (H.); Telt.: Grunewald (A. Braun, 1852). — Pomm.: Finkenwalde bei Stettin (Winkelmann). Auf Gymnadenia conopeaR.Br. Telt.: Rudower Wiesen (E. Roth., Ascherson, C. Müller); Ohav.: Finkenkrug (Braun 1868). Auf Platanthera bifolia Reichenb. Oprig.: Triglitz (J.). Uredo- und Teleutosporen: Auf Salix repens L. Berlin: Botan. Garten (H.); Obbar.: Strausberg (Poeverlein); Niedb.: Börnicke (Eichelbaum), Hohenschönhausen (Ule), Plötzen- see (Kurz); Telt.: Zehlendorf (Sydow, Myc. march. 3546), Rudower Wiesen (Sydow, Myc. march. 690); Spand.: Bredower Forst (M.; Poeverlein); Whav.: Rathenow (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz, Cressinsee bei Redlin (J.); Wprig.: Putlitzer Heide (J.); Spremb.: Jessen (Diedicke). — Hamburg: Diekmoor bei Langenhorn (J., F.s. e. 161, mit Aec. auf O. lati- folia, maculata, incarnata). Auf Salix rosmarinifolia L. Oprig.: Cressinsee bei Redlin (J.). Anhang. 19a.* M. salicina Leveille, A.S. N. 3, VIII, 1847, 375. Unter diesem Namen seien hier die in den Exsikkaten vor- liegenden Weiden-Melampsoren zusammengestellt, die nach ihren morphologischen Verhältnissen nicht genauer bestimmt werden können. 51: — 804 — Auf Salix aurita L. Vgl. Nr. 14, 17, 18, 12 usw. Berlin: Botan. Garten (M.); Telt.: Wilmersdorf (H.), Wannsee (Benda); Oprig.: Laaske, Nettelbek, Triglitz (J.); Wprig.: Lenzen (J.). Auf Salix cinerea L. Vgl. Nr. 14, 18 usw. Berlin: Botan. Garten (A. Braun); Niedb.: Müggelsee, Rahnsdorf (H.); Telt.: Schlachtensee (M.), Rudower Wiesen (Ascherson). Auf Salix viminalis L. Vgl. Nr. 13, 14 usw. Berlin: (Eysenhardt 1819); Niedb.: Börnicke (Eichelbaum); Telt.: Steglitz (Sydow, Myc. march. 3543 als Sal. Smithiana); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf, B. V.P. B. XXXV, 1893); Oprig.: Sukow, Jännersdorf (J.). Auf Salix capraea X aurita. ÖOprig.: Redlin (J.). Auf Salix capraea X viminalis. Oprig.: Jännersdorf (J.). Auf Salix ambigua Ehrh. (aurita X repens). Berlin: (A. Braun ° | 1862); Wprig.: Putlitzer Heide (J.). Auf Salix stipularis Sm. Telt.: Lichterfelde (Sydow, Myc. march. 3629). Auf Salix hippophaäfolia Thuill.(?). Berlin: Tiergarten (Potonie); Telt.: Steglitz (Sydow, Myc. march. 3628). Auf Salix acutifolia Willa. (?). Charlottenburg: Schloßgarten (Syd.). Auf Salix nigricans Sm. Landsb.: Tamsel (V.). Ferner in den Botanischen Gärten zu Berlin auf Salix lapponum L. (H.), S. arbuscula L. (phylieifolia Sm.; Sydow, Myc. march. 3625), zu Dahlem auf Salix lanata L. (H.), in den Späthschen Baumschulen bei Rixdorf auf Salix nigricans f. falcata (Sydow, Myc. march. 3627), S. holosericea Willd. var. angustifolia (Sydow, Myc. march. 3545), S. japonica Thunb. (Sydow, Myc. march. 2749), S. „Douglasii“ (Sydow, Myc. march. 3626). Die Bestimmung der Salix-Arten konnte nicht in allen Fällen kon- trolliert werden. III. Uredo und Teleutosporen auf anderen Pflanzen. 1. Auf Hypericum-Arten. 20.” M. hypericorum (DC.) Schroeter, Brand- u. Rostp. Schles. 26; Pilze I, 363. W. 241. P. 243. — Fischer, Ured. Schweiz 506. Klebahn, Kult. XII, Z. f. Pfikr. XV, 1905, 106. — Uredo hypericorum de Candolle, Mem. Soc. d’Agrie. du Dep. de la Seine X, 1807. 235; Fl. Fr. VI, 81 (1815). S. 812, Fig. 020. I., II. Caeomasporen, III. Teleutosporenlager (*%/,), auf Hypericum hirsutum von Bamberg. Auf Hypericum-Arten, anscheinend Melampsoropsis. Caeoma und Teleutosporen sind vergesellschaftet gefunden worden — 805 — und dürften zusammen gehören, wenngleich der experimentelle Nachweis noch fehlt. Teleutosporen vermutlich überwinternd. — Uredosporen (mit Paraphysen) sind bisher nur auf Hypericum humifusum beobachtet worden, und zwar weder von Caeoma noch von Teleutosporen begleitet. Dieselben gehören meines Er- achtens einer besonderen Art an (s. Uredo hyperici humifusi). Caeomalager auf der Blattunterseite zerstreute, rundliche, wenig polsterförmig hervorragende, bis 0,5 mm große Häufchen bildend, die von Resten der Epidermis peridienartig umgeben sind, auf der Oberseite blasse Flecken hervorbringend. Sporen in kurzen Ketten, ohne Paraphysen, rundlich oder rundlich-polyädrisch oder ellipsoidisch, 15—16 : 13—15 u, mit dünner, nur 1—1,5 u dicker Membran; diese in der äußeren Schicht warzig, Warzen '/ı—1 u breit, bis 1 u entfernt stehend. — Teleutosporenlager auf braunen Flecken der Blattunterseite, von der Epidermis bedeckt, winzige dunkelbraune Pünktchen von meist nicht über 0,1 mm Durchmesser bildend. Sporen prismatisch, oben und unten ab- gerundet, 20—34:7—10 u. Membran blaßbräunlich, kaum 1 u dick, ohne Verdickung (nach eig. Beob.). Fischer (Ur. Schw.) macht folgende abweichenden Angaben: Caemosporen 18—28:10—18 u, Membran bis 2 «u dick. Teleuto- sporen bis 40 u lang, 10—17 u dick, ihre Membran am Scheitel bis 3 wu. dick. Caeoma: Auf Hypericum perforatum L. Niedb.: Müggelsee bei Friedrichs- hagen (H.); Telt.: Lichterfelde (Urban; Sydow, Myc. march. 3447), Grune- wald, Halensee (H.), Schmargendorf (H.); Oprig.: Triglitz (J.). Auf Hypericum quadrangulum L. Niedb.: Birkenwerder (H.); Pots.: Wildpark (H., mit Teleutosporen, Sept. 1890); Ohav.: Finkenkrug (H.); Oprig.: Triglitz (J.), Suckow (J.). Auf Hypericum humifusum L. Obbar.: Freienwalde (H.); Niedb.: Birkenwerder (H.); Telt.: Dahlem, Botan. Garten (H.); Oprig.: Triglitz (J.). — Anhalt Dessau: Wörlitz und Oranienbaum; Anhalt Cöthen: Gröbzig, Löberitz, Radegast (Staritz, B. V.P.B. XLV, 1903). Auf Hypericum pulchrum L. Berlin: Botan. Garten. Anmerkung: W. Müller (Cbl. Bakt. XVII, 1906, 210) hat die Melamspora auf Hypericum montanum L. als forma specialis abgetrennt, genauere Angaben liegen nicht vor. — 806 — 21.“ Uredo (Melampsora?) hyperici humifusi n. sp. S. 812, Fig. 021. I.,II., III. Uredosporen, IV. Paraphysen mit Uredo- sporen (/,), auf Hypericum humifusum L. von Bamberg. Bisher nur Uredo mit Paraphysen bekannt, auf Hypericum humifusum L. Zugehörigkeit zu einer Melampsora wahrschein- lich, aber nicht bewiesen. Vgl. M. hypericorum. Uredolager auf der Blattunterseite rundliche, etwas polster- förmig hervorragende, bis 0,5 mm große, von Resten der Epider- mis peridienartig umgebene Häufchen bildend, auf der Blattober- seite blasse Flecken erzeugend. Sporen einzeln an ihren Stielen, mit Paraphysen untermischt, oval, selten rundlich oder etwas länglich, dabei meist etwas polyädrischh 15—21:14—16 u; Mem- bran ungefähr 2 «u dick, entfernt warzig, Warzenabstand etwa 2 u. Paraphysen kopfig, 50—60 u lang, Kopf 18—22, Stiel 4—6 u 5 dick, mit farbloser, glatter, 3,5 uw dicker Membran (nach eigenen Beobachtungen). Die Uredolager dieses Pilzes sind von den Caeomalagern der voraufgehenden Art ohne mikroskopische Untersuchung nicht zu unterscheiden. Auf Hypericum humifusum L. Obbar.: Freienwalde (Aug. 1893, H.). 2. Auf Linum-Arten. 22.* M. lini (Pers.) Desmazieres, Pl. Crypt. de Fr. 1° s., 1° ed., Nr. 2049; 2°&d., Nr. 1649.- W. 242. Sch. 360.7 Pr Fischer, Ured. Schweiz 507. — Biol.: Arthur, Journ. of Myc. XIII, 1907, 189. — Cyt.: Fromme, Bull. Torr. Bot. Club XXXIX, 1912, 113— 131. — Uredo miniata var. lini Pers., Syn. 216. — Das Zitat: M. lini (Pers.) Cast. in Tulasne, A.S. N. 4, II, 1854, 9 ist falsch. S. 812, Fig. 022. I. Uredospore, II. Uredosporenlager (°/,), III. Te- leutospore, IV. Teleutosporenlager (°*,),, auf Linum catharticum vom Bramfelder Teich bei Hamburg; V. Teleutosporenlager auf Linum usi- tatissimum (“*/,), von Ganderkesee, Oldenburg. Autoeumelampsora, auf Linum-Arten. Arthur erzog Caeoma auf Linum usitatissimum L. und L. Lewisii Pursh — L. perenne L.). Bei uns bisher nur Uredo- und Teleuto- sporen, letztere bisweilen schon im Juni, Keimung derselben noch nicht beobachtet. — 807 — Uredolager rundlich oder länglich, flach polsterförmig, unter der Epidermis hervorbrechend, von den Resten der Epidermis und einer dünnen, den Epidermiszellen anliegenden Peridie umgeben; Peridienzellen nach innen oft mit papillenförmigem Fortsatze, 12—13 u hoch, ca. 8 u dick, dünnwandig. Sporen kugelig bis ellipsoidisch 14—23 :13-—-18 u. Membran mäßig dick, 1,5 u, farblos, außen entfernt stachelwarzig, Warzenabstand 1,5—2 u. Paraphysen 40—50 u lang, meist mit rundem, 18—23 u dickem Kopfe und 3—6 u dicker Membran. — Teleutosporenlager von der Epidermis bedeckt, besonders auf den Stengeln, diese oft ganz umschließend, anfangs rotbraun, später schwarzbraun. Sporen prismatisch, 35—78:7—13 u, oben und besonders unten abge- rundet. Membran blaß gelbbräunlich, etwa 1,5 u dick, am Scheitel dicker, bis 3 «a, und dunkler, so daß die Sporenschicht außen mit einem dunkeln Saum, der noch von der farblosen Epidermis be- deckt bleibt, abschließt. Das Lumen dringt, sich trichterförmig verjüngend, in den verdickten Membranteil vor (nach Fischer u. eig. Beob.). Die Teleutosporen auf Linum usitatissimum sind nicht unbedeutend höher (59—78 u) als die auf L. catharticum (35—56 u). Die Uredosporen auf L. usitatissimum sind nicht bemerkbar größer. Die beiden Formen sind bereits von Fuckel (Symb. 44) als Varietäten unterschieden worden: & major Fuckel (= M. liniperda Koern., Land- u. Forstw. Zeit. Prov. Preußen 1865) auf Linum usitatissimum L und 8 minor Fuckel auf Linum catharticum L. Ob die Unterscheidung berechtigt ist, kann nur durch Infektionsversuche geprüft werden. Auf Linum catharticum L. Berlin: (Ehrenberg; Sydow, Myec. march. 424); Obbar.: Eberswalde, Freienwalde (H.); Niedb.: Birkenwerder, Müggelsee bei Friedrichshagen (H.), Lanke am Obersee auf Wiese (H.), Utzdorf (H., B. V.P.B. XLVII, 1905); Telt.: Zehlendorf nach Schlachtensee zu, Wilmersdorfer Wiesen, Rudower Wiesen (H.); Pots.: Wiese am Wildpark (H.); Whav.: Rathenow (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf, B. V. P. B. XXXV, 1893); Oprig.: Triglitz, Suckow, Redlin (J.); Wprig.: Putlitzer Heide, Rudower See bei Lenzen (J.. — Außerhalb des Gebiets: Pasewalk in Pommern (H.); Langensalzwedel bei Tangermünde, Provinz Sachsen (J.), Tangermünde (M., B. V.P.B. 1889); Brunshaupten (Mecklenburg); Bramfelder Teich bei Hamburg (K.). Auf Linum usitatissimum L. Berlin: Botan. Garten (Braun 1871); Niedb.: Birkenwerder (H.); Telt.: Neubabelsberg (H.). Auf Linum angustifolium (? Huds.). Berlin: Botan. Garten (H).. — 808 — 3. Auf Euphorbia-Arten. 23.* M. helioscopiae (Pers.) Castagne, Pl. d. Marseille 205 (beschränkt). W. 240. Sch. 359. P. 236. Fischer, Ur. Schw. 508. — Biol.: Dietel, Forstl. nat. Z. 1895. Jacky, Schweiz. bot. G. IX, 1899, (27). Klebahn, Kult. XIII, 153. W. Müller, Cen- tralbl. £f. Bact. 2. XIX. 1907. — Cytol.: Sappin-Trouffy, Le Bo- taniste V, 1896—97. — Uredo helioscopiae Persoon, Disp. meth. 13. S. 812, Fig. 023. I. Caeomaspore, II. Uredospore, 1II.. Paraphysen mit Uredospore (*Y,), IV. Teleutosporen, V. Teleutosporenlager (*/,), auf Euphorbia esula von Lesum bei Bremen. Autoeumelampsora nach Dietel, Klebahn und Müller. Auf verschiedenen Euphorbia-Arten. Caeoma im Frühjahr, Teleutosporen überwinternd. — Jacky, der den Pilz für eine Hemimelampsora hält, scheint das Caeoma übersehen zu haben; dafür spricht die lange Inkubationszeit bei seinem Versuche. Ähnliches scheint bei einem Versuche Müllers (auf E. peplus) sich zugetragen zu haben. Spermogonien flach halbkugelig, unter der Epidermis ge- bildet, ohne Mündungsparaphysen. — Caeomalager auf den Blättern klein, von '/ı—!/s mm Durchmesser, auf den Stengeln größer, 1—4 mm lang, gelbrot. Sporen in kurzen Ketten, ohne Paraphysen, kugelig, meist mit 21 u Durchmesser, oder ellipsoi- disch, 21—28:19—24 u. Membran etwa 1,5 u dick, dicht fein- warzig, Warzenabstand kaum 1 u. — Uredolager rundlich oder länglich, frühzeitig nackt. Sporen kugelig bis kurz ellipsoidisch, oft etwas polyedrisch,h 13—22:12—20 u; Membran farblos, 2—2,5 u dick, mit locker stehenden Stacheln besetzt, Warzenab- stand 1,5—2 u; ohne deutliche Keimporen. Paraphysen kopfig, | Kopf meist rund, 17—25 u dick, mit 4—5 u dicker Membran. | — Teleutosporenlager auf beiden Blattseiten, unter der Epi- | ! I dermis, klein, rundlich oder länglich, rotbraun, zuletzt schwarz, mehr oder weniger vorgewölbt, oft verlängert und zusammenfließend. Sporen prismatischh 30—65::6—14 u (vgl. die Formen). Mem- bran braun, dünn oder etwas verdickt, am Scheitel mit oder oßne Verdickung und mitunter etwas vorgezogen (nach Fischer, Müller und eig. Beob.). — 809 — Innerhalb der Melampsora helioscopiaeistnach W. Müller eine weitgehende Spezialisierung vorhanden, und zwar lassen sich 3 morphologische Typen (Subspecies?) und innerhalb dieser weitere biologische Formen in folgender Weise unterscheiden: 1. M. euphorbiae Gerardianae W. Müller auf E. Gerar- diana Jacqu., auch E. falcata L. befallend. Teleutosporen 40—65 ::7—12 u, prismatisch, langgestreckt, an Basis und Scheitel meist abgerundet, Membran am Scheitel deutlich verdickt. Die Formen auf E. characias L., E. graeca Boiss et Sprun., E. macrocarpa Boiss. et Buhse, E. oxyodonta Boiss. reihen sich hier an. 2. M. helioscopiae s. str. auf E. helioscopia L. Soweit geprüft, nur diese Nährpflanze infizierend. Tel. 40—60 :7—12 u, prismatisch, dünnwandig, ohne Verdickung am Scheitel. — Die Formen auf E. orientalis L., E. pterococca Brot., E. Schim- periana Hochst., E. peploides Gouan reihen sich an. 3. M. cyparissiae W. Müller. Tel. 30°—50 : 7—15 u, pris- matisch, dünnwandig, mehr oder weniger regelmäßig in der Form, am Scheitel abgerundet oder ausgezogen, aber nicht verdickt. Dieser Typus umfaßt 3 biologische Formen: a) £. sp. euphorbiae cyparissiae W. Müller auf E. cypa- rissias L., b) f. sp. euphorbiae exiguae W. Müller auf E. exi- gua 1. c) £. sp. euphorbiae pepli W. Müller auf E. peplusL., Alle drei, soweit geprüft, nur die genannte Pflanze befallend. — Dem morphologischen Typus gehören ferner an die Formen auf Euphorbia akenocarpa Guss., esula L., lucida Waldst. et Kit., palustris L. und verrucosa Lam. Über weitere Melampsoren auf Euphorbia vgl. die folgende Species. Die nachfolgenden Beobachtungen aus der Provinz Brandenburg sind nach der obigen Reihenfolge der Formen geordnet und mit hinweisenden Nummern versehen; doch ist die morphologische Übereinstimmung der Pilze mit den Müllerschen Formen nicht geprüft worden. Auf Euphorbia falcata L. (1). Berlin: Botan. Garten (H.). Auf Euphorbia helioscopia L. (2). Berlin: (Braun); Niedb.: Birkenwerder (H.); Telt.: Wilmersdorf (Sydow, Myc. march. 518); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf, B. V.P.B. XXXV, 1893); Oprig.: Suckow, Triglitz (J.); Wprig.: Lenzen (J.); Königs.: Zorndorf (Vogel). — 810 — Auf Euphorbia eyparissias L. (3a). Berlin: Botan. Garten (H.); Niedb.: Birkenwerder (H.); Oprig.: Bantikow bei Kyritz (J.); Wprig.: Ru- dower See bei Lenzen (J.). Auf Euphorbia exigua L. (3b). Berlin: Botan. Garten (H.); Schöne- berg (H.). — Anhalt: Gröbzig, Wörlitz (Staritz, B. V.P. B. XLV, 1903). Auf Euphorbia peplus L. (3c). Niedb.: Müggelsee bei Friedrichs- hagen (H.); Pots.: Sanssouci (H.); Whav.: Gr. Behnitz (Kirschstein 1. e.); Rupp.: Neuruppin (Warnstorf, B. V.P.B. XXXV, 1893); Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Lenzen (J.). Auf Euphorbia esulaL. (3). Obbar.: Freienwalde (Magnus); Charl.:' Westend (H.); Whav.: Rathenow (Kirschstein, B. V. P.B. XL, 1898); Wprig.: Lenzen (J.). — Provinz Sachsen: Tangermünde (M., B. V. P. B. 1889). Auf Euphorbia palustris L. (3). Berlin: Botan. Garten (H.). 24. M. euphorbiae duleis Otth, Mitt. nat. Ges. Bern 1868, 70 (publ. 1869). — Biol.: Dietel, Oest. B. Z. 1889, Nr. 7; Mitt. Thür. Bot. Verein n. F. VI, 1894. W. Müller, Cbl. Bact. 2, XIX, 1907. — Magnus, Hedw. 1889, 27. Fischer, Ur. Schw. 510. — M. congregata Dietel, Ber. D. B. G. VI, 1888, 400. Autoeumelampsora auf Euphorbia dulecis Jacg. — Zusammenhang der Sporenformen von Dietel nachgewiesen (1894). S. die Bemerkungen am Schlusse. Spermogonien auf beiden Blattseiten, kugelig. — Caeoma- aecidien besonders auf der Unterseite der Blätter, auf der Ober- seite hochrote, von einem gelblichen Saum umgebene Flecken hervorrufend, einzeln auch auf der Oberseite und am Stengel. Paraphysen fehlend. Sporen in Ketten, meist kugelig oder oval, bis 28 u lang, mit 20—24 u Durchmesser. Membran dicht mit feinen Warzen besetzt (nach Dietel). — Uredolager kreisrund, auf der Blattunterseite auf bleichgelben, nicht scharf begrenzten Flecken, einzeln oder zu mehreren beisammen, mitunter in kreis- förmiger Anordnung um ein zentrales Sporenlager herum, meist nicht mehr als '/; mm im Durchmesser messend, orangegelb, mit sehr zahlreichen, glatten, oben kopfig verdickten Paraphysen ver- mischt, deren Durchmesser am Kopfe 14—26 u beträgt. Sporen ellipsoidisch oder kugelig, 16—24:16—20 u. Membran farblos, stachelig, Inhalt orange (nach Dietel), — Teleutosporenlager subepidermal in großer Anzahl dicht gedrängt, zu großen Flecken auf der Blattunterseite gruppiert, mitunter auch am Stengel; erst blaß gelbbraun, später schokoladebraun, oft ziemlich dunkel (aber — 8i1 — nie schwarz). Sporen einzellig, braun, zylindrisch, prismatisch oder locker gestellt und dann eiförmig, 15—830:12—22 u. Mem- bran stark und gleichmäßig verdickt (bis 3 a), gelblichbraun (nach Dietel und Fischer). W. Müller stellt zu dem morphologischen Typus der M. euphorbiae dulecis, den er durch die 20—40 u langen, 7—15 u prismatischen bis eiförmigen oder rundlichen, locker stehenden, mit meist dicker Membran versehenen, aber am Scheitel nicht besonders verdickten Teleutosporen charakterisiert, noch weitere Pilze. Er unterscheidet zwei biologische Formen, nämlich a) f. sp. euphorbiae dulcis s. str., soweit geprüft, nur E. duleis L. befallend, und b) f. sp. euphorbiae strictae W. Müller, E. stricta L. und E. platyphyllos L. befallend. Es reihen sich ferner die biologisch nicht geprüften Pilze auf E. adenochlora E. Morr. et Decne., E. carniolica Jacqu. (s. auch Magnus, Hedw. 1889), E. muricata (Bieb.?, Sm.?, Thunb.?), E. pekinensis Rupr. und E. virgata Waldst. et Kit. an. Hierher zu stellende Beobachtungen: Auf Euphorbia duleis Jacq. bisher nur außerhalb des Gebiets: Leipzig (Dietel); Biehlatal, sächs. Schweiz (M.). Auf Euphorbia platyphyllosL. Anhalt: Könnern, Werdershausen (Staritz, B. V.P. B. XLV, 1903). Auf Euphorbia virgata Waldst. et Kit. Niedb.: Rüdersdorfer Kalkberge (Sydow, Myc. march. 4738). Anmerkung: Eine weitere Euphorbien bewohnende Spezies ist nach W. Müller Melampsora Gelmi Bres., auf Euphorbia terracina L., hebecarpa Boiss. und dendroides L. Teleuto- sporen 60—90:7—12 u, langgestreckt, sehr dicht gestellt, mit sichtlicher Membranverdickung am Scheitel. Noch unsicher ist die Stellung der Form auf Euphorbia amygdaloides L. 4. Auf Saxifraga-Arten. 25.* M. vernalis!) Nießl. in Winter, Pilze I, 375. [Melam- psora saxifragae (Strauß). — Biol.: Dietel, Mitteil. Thür. Bot. !) Der Name M. vernalis ist der älteste der Teleutosporenform gegebene Name. Für die von der Caeomaform herstammenden Namen spricht zwar, daß diese Form den Pilz in dem bei weitem auffälligsten Zustande zeigt; indessen können die Namen Caeoma saxifragae und C. saxifragarum auch auf die Pilze anderer Saxifraga-Arten bezogen werden. Melampsora Fig. 19—26. — 813 — Verein n. F. VI, 1894; Forstl. natw. Z. 1895, 373; s. auch Ure- dinales 45 in Engler-Prantl, Nat. Pflanzenfam. Plowright, Journ. Roy. Hort. Soc. 1890, p. CIX. — Uredo saxifragarum de Can- dolle, Fl. Fr. VI, 87 (1815). — Caeoma saxifragarum (DC.) Schroeter, Pilze 375. — Caeoma saxifragae (Strauß) Winter, Pilze I, 258. P. 259. — Uredo polymorphaE£ saxifragae Strauß, Wett. Ann. II, 1811, 87. — Thecopsora saxifragae (Str.) Mag- nus, Ber. D. B. G. XVI, 1898, 384. — Melampsora vernalis Nießl. in Winter, Pilze I, 375. — Melampsora saxifragarum (DC.) Schroeter, Pilze I, 375. Fischer, Ur. Schw. 511. S. 812, Fig. 025. I. u. II. Caeomasporen, III. Entstehung der Te- leutosporen (®,), IV. Teleutosporengruppe von der Fläche gesehen (*®/,), V. desgl. mit Keimporen (*®/,), VI., VII. Teleutosporen im Blattquerschnitt (*/,), VIII, desgl. (®,). Melampsoropsis. Spermogonien, Caeoma und Teleuto- sporen auf Saxifraga granulata L. Uredosporen fehlen. Zusammenhang der Sporenformen von Plowright, Dietel und durch eigene Versuche nachgewiesen. Die von Voglino (Bull. soc. bot. ital., Sede di Firenze 8. Dec. 1895) auf Saxifraga aizoides L. angegebene, auch Uredo bildende Form muß einer anderen Spezies angehören. Spermogonien gelblich, flach, ca. 180 u breit, ca. 75 u hoch, auf der Unterseite der Blätter. — Caeomalager auf der Blattunterseite, kreisförmig oder ellipsoidisch, /„—°/ı mm, von den Resten der Epidermis umgeben, einzeln oder über die ganze Blattfläche zerstreut. Sporen in Ketten mit Zwischenzellen, rund- lich, oval oder etwas polyädrischh 17—27 :16—22 u. Membran farblos, bis 2 u dick, in der äußersten Schicht durch eine Struktur winziger Stäbchen feinwarzig; Warzenabstand kleiner als 1 u. In- halt orange. — Teleutosporenlager auf beiden Blattseiten, teils sehr klein, 0,05 mm, teils bis 0,5 mm groß, die größeren deutlich krustenartig vorragend, dunkelbraun. Sporen interzellular, unter der Epidermis entstehend, in den größeren Lagern unregelmäßig palisadenartig zusammengelagert, mitunter keilförmig zwischen- einander geschoben oder einzelne Zellen unter der palisadenartigen Schicht, die kleinen Lager, die häufig unter Spaltöffnungen liegen, oft nur aus wenigen Zellen bestehend, selten aus einer einzigen, häufiger aus zwei halbkugeligen, die ähnlich wie bei Pucciniastrum — 814 — zusammen einen runden Körper bilden, häufig auch zu mehreren, die sich meist aneinander abplatten, zu einer Reihe oder einer unregelmäßigen Gruppe vereinigt (von der Fläche gesehen). Er ist daher schwer zu entscheiden, ob es richtiger ist, die Sporen als einzellig oder als mehrzellig anzusehen. Palisadenartige Sporen- zellen 24—50:9—14 u, die der kleinen Lager mehr oval oder rundlich, in Größe und Gestalt sehr wechselnd, bald mehr hoch, bald mehr breit, 17—30:17—25 u. Membran gelblich braun, etwa 2 a dick, oben mit Keimporen, die bei der Besichtigung von oben als runde oder zugespitzt ellipsoidische helle Flecken erscheinen; zwischen den einzelnen Sporengruppen verlaufen Hyphen von reichlich 3 « Dicke (nach eig. Beob.). Die Teleutosporen dieses Pilzes weichen von denen einer typischen Melampsora ab und ähneln denen von Puceini- astrum. Magnus hat dies zum Ausdruck gebracht, indem er den Pilz in die Gattung Thecopsora stellte. Dies war irrtüm- lich, da die Teleutosporen in den Interzellularräumen liegen. Herr Geheimrat Magnus gibt das selbst zu, er zeigte mir Zeichnungen, die ganz meinen eigenen entsprechen. Auch zu Pucciniastrum im engeren Sinne kann der Pilz nicht gestellt werden, da für diese Gattung das Vorhandensein echter Aecidien als charakteristisch an- gesehen werden muß. Außerdem sind bei Pucciniastrum die Uredosporen in Peridien eingeschlossen, M. vernalis bildet aber überhaupt keine Uredosporen. Wollte man den Pilz von Melam- psora trennen, so müßte er eine neue, zwischen Melampsora und Pucciniastrum einzuschaltende Gattung bilden, die von Melam- psora nur durch die Teleutosporen zu unterscheiden wäre. Eine wiederholte Prüfung der Frage hat mich aber zu der Überzeugung geführt, daß dazu die Unterschiede doch nicht scharf genug sind. Dazu kommt, daß der Pilz mit Melampsora durch die Caeoma- aecidien übereinstimmt, und daß die anderen auf Saxifraga lebenden verwandten Pilze echte Melampsoren sind, z. B. die nachfolgende M. hirculi und die heteröcische M. alpina Juel. Ich betrachte den Pilz daher nach alter Weise als Melampsora und kann noch hinzufügen, daß ich mich in dieser Auffassung mit Herrn Dr. P. Dietel in Übereinstimmung befinde. Auf Saxifraga granulata L. Berlin: Eierhäuschen (A. Krause); Obbar.: Freienwalde (Eysenhardt 1819); Niedb.: Birkenwerder (mit Teleuto- sporen, H.); Telt.: Tempelhofer Park (H.), Giesensdorf bei Gr. Lichterfelde — 815 — (Ascherson 1854), Grunewald (Wocke); Pots.: Potsdam (H.); Ohav.: Nauen (Sydow, Myc. march. 4741), Bredower Forst (Syd., mit Teleutosporen), Pichels- werder (H.); Whav.: Rathenow (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz (J., mit Teleutosporen); Leb.: Wuhden (C. Müller u. Retzdorff); Luck.: Schönewalde bei Sonnewalde (Kretzschmar?, 1846), Luckau, große Schanze (Ascherson). 26.” M. hirculi Lindroth, Act. Soc. Faun. Flor. Fenn. XXII Mr 2.1902, 19. S. 812, Fig. 026. I., II. Uredosporen, III. Paraphyse (*/,), auf Saxi- fraga hirculus von Königswalde. Nur Uredo- und Teleutosporen bekannt, auf Saxifraga hirceulus L. Uredosporenlager meist auf der Blattunterseite, klein, rundlich, gelblich, keine besondere Fleckenbildung verursachend. Sporen ellipsoidisch, eiförmig oder rundlich, 18—25 :14—19 u. Membran etwa 1 u dick, ziemlich dieht mit kurzen zugespitzten Stacheln besetzt, ohne sichtbare Keimporen. Paraphysen kopfig oder keulenförmig angeschwollen, 40—60 u lang, oben bis 20 u dick; Membran am Scheitel bis 8 u diek. — Teleutosporenlager kleine, mehr oder weniger zusammenfließende, aufangs fast fleisch- farbene, später dunkelbraune bis schwärzliche Krusten bildend, auf der Blattunterseite und am Stengel. Sporen unter der Epi- dermis gebildet!), aus einer oft schwach gelblich gefärbten Hy- menialschicht entspringend. Sporen ellipsoidisch, zylindrisch, meist durch seitlichen Druck prismatisch, 30—52 : 10—16 u, oben un- regelmäßig abgerundet. Membran ziemlich dünn, braun, gleich- mäßig dick. Keimporen undeutlich (nach Lindroth). Auf Saxifraga hirculus L. ÖOstern.: Königswalde am Jahnsensee (M.). — Ostpreußen: Skomacko bei Lyck (W. Hoffmann). 2. Gattung: Melampsoridium Klebahn, Kult. VII, 7, Ber Bllkr., IX, 1899,21. Name von Melampsora und £deos eigen, angehörig, wegen der Ähnlichkeit mit Melampsora im Bau der Teleutosporen. Spermogonien über der Epidermis gebildet, kegelförmig emporragend. — Aecidien vom Peridermium-Typus, d. h. mit blasenförmiger, meist seitlich zusammengedrückter, unregelmäßig ') So Ured. Fenn. 555. Nach der ersten Beschreibung sollten die Sporen in den Epidermiszellen gebildet werden. — 816 — aufreißender Pseudoperidie umgeben. Aecidiosporen in Ketten mit kleinen Zwischenzellen;, Membran warzig durch Stäbchen- struktur, die bis zur Mitte der Membrandicke und weiter geht, teilweise glatt. — Uredolager von einer halbkugeligen Pseudo- peridie umgeben, welche die Epidermis emporhebt und sich am Scheitel mit einem Loche öffnet. Die die Öffnung um- gebenden Zellen mit reusenartigen Fortsätzen. Uredosporen einzeln auf ihren Stielen gebildet. Membran entfernt stachelwarzig, teil- weise glatt. Paraphysen fehlend oder wenigstens nicht von kopfigem oder keulenförmigem Bau. — Teleutosporen einzellig, durch gegenseitigen Druck prismatisch, palisadenartig zu Krusten ver- einigt, die unter der Epidermis entstehen und von den Resten derselben bedeckt bleiben. Membran dünn, ohne auffälligen Keim- porus. | Die Gattung ist durch die Membranbeschaffenheit der Aecidio- sporen, die deutliche, peridermiumartige Peridie der Aecidien, die deutliche, mit reusenartigen Zellen umgebene Uredoperidie und das Fehlen der kopfigen Paraphysen scharf von Melampsora verschieden. I*, M. betulinum (Pers.) Klebahn, Kult. VII, 4, Z. f£. Pflan- zenkr. IX, 1899, 18 (mit Abb.). — Fischer, Ur. Schw. 512. — Biol.: Plowright, Z. f. Pflanzenkr. I, 1891, 130; Bull. Soc. myc. France XVII, 1901,.97. Klebahn, Kult. VIL, XI und XI; Ww. R. 401. — Liro, Act. Fenn. XXIX, 1907, Nr. 6 und 7; Ured. Fenn. 522. — Cytol.: Sappin-Trouffy, Le Botaniste V, 1896/97. — Melampsora betulina (Pers.) Desmazieres, Pl. Crypt. de Fr. 1. ser., 1. ed., Nr. 2047; 2. ed., Nr. 1647!); Tulasne, A.S.N. 4, II, 1854, 97. W. 238. Sch. 363. P. 243. — Uredo betulina Per- soon, Syn. 219 (1801). — Aecidium laricis Kleb., Kult. VII. S.828, Fig. Pi. I. Peridienzellen, II., III, IV. Aecidiosporen, auf Larix deeidua, kultiviertes Material; V., VI. Uredosporen, VII. Uredoperidie (#°/,), VIII. Paraphysen (*®/,), IX. Teleutospore, X. Teleutosporengruppe (**/,), auf Betula verrucosa von Hamburg. Heteröcisch. Aecidium auf den Nadeln von Larix deci- dua Mill., im Frühjahr. Uredo- und Teleutosporen auf Betula- Arten (Plowright, Klebahn). Teleutosporen überwinternd. ') Die Jahreszahl des Erscheinens habe ich nicht ermitteln können, — SIT — Liro (1907) berichtet neuerdings, daß die Uredoform in Birkensämlingen zu überwintern vermag, so daß der Pilz sich also ohne die Aecidienform erhalten kann. Da bei den Versuchen Infektioov von außen her ausgeschlossen war, die Uredosporen aber ihre Keimkraft verlieren, so folgert Liro, daß sich der Pilz als junges Mycel in den Geweben der Knospen erhalte. Spezialisierung. Melampsoridium betulinum zeigt An- fänge einer Spezialisierung in entgegengesetzter Richtung in bezug auf Betula verrucosa Ehrh. und B. pubescens Ehrh.; Aecidio- sporen, die aus Teleutosporen von B. verrucosa herstammten, infizierten B. verrucosa reichlich, B. pubescens gar nicht, B. nana L. spärlich (f. betulae verrucosae); Aecidiosporen, die aus Teleutosporen von B. pubescens stammten, infizierten B. pubescens und B. nana reichlich, B. verrucosa teils gar nicht, teils schwach (f. betulae pubescentis; vgl. Klebahn, Kult. XII). — Plowright (1901) kommt auf Grund ähnlicher Ver- suche zu ganz anderen Schlüssen. Von zwei geimpften Birken wurde zunächst nur die eine infiziert; im Herbst war aber auch die andere befallen. Er äußert infolgedessen Bedenken gegen die Bewertung negativer Versuchsergebnisse. Dies ist auffällig, da gerade Plowright in sehr vielen Fällen Scheidungen auf Grund biologischer Merkmale vorgenommen hat. Spermogonien mit 100—150 u breiter Basis der Epidermis aufgesetzt, 50—65 w hoch. Über den Epidermiszellen zunächst eine Schicht ziemlich weitlumigen Pseudoparenchyms. — Aecidien auf der Unterseite der Nadeln, einzeln oder in Längsreihen auf einer oder beiden Seiten neben der Mittelrippe. Pseudoperidie blasenförmig, Peridermium-ähnlich, 0,5 bis höchstens 1,5 mm lang (Längsrichtung der Nadeln), 0,25 mm breit, wenig über 0,5 mm hoch; Wand dünn, aus einer Zellenlage gebildet, unregelmäßig aufreißend, Zellen in der Flächenansicht unregelmäßig, rhombisch bis sechseckig, 13—33 u hoch, 10—17 u breit. Querwände meist schief, so daß die obere Zelle die untere nach außen dachziegelig deckt, Außenwände reichlich 1 « dick, fast glatt, von der Fläche gesehen eigenartig chagriniert, Innenwände 3—4 u, mit kräftiger Stäbchenstruktur. Sporen rundlich oder oval, 14— 21 :11—16 u. Membran teilweise glatt, auf etwa '/s der Oberfläche, hier nur etwa 1 u dick, im übrigen dicker, bis reichlich 2 «u, und durch eine Kryptogamenflora der Mark Va. 52 — 818 — Stäbchenstruktur, die mehr als die äußere Hälfte der Membran- dicke einnimmt, feinwarzig, glatte Stelle seitlich; Abstand der Stäbchenmittelpunkte kaum 1 uw. — Uredolager auf der Unter- seite der Blätter, mitunter die ganze Fläche überziehend, ober- seits gelbe Flecken erzeugend, klein, weniger als 0,5 mm groß, von einer halbkugeligen, von den Resten der Epidermis bedeckten, mit einem engen Loch an der Spitze sich öffnenden Pseudoperidie umschlossen, erst später schwach pulverig. Peridienwand aus einer Zellenschicht gebildet, Zellen im Blattquerschnitt viereckig, 10—15 u lang und dick, die nach innen gelegene Membran stark verdickt, bis auf 8 u; die die Öffnung umgebenden Zellen in lange Spitzen ausgezogen, die reusenartig die Öffnung umschließen, im ganzen bis 35 w lang. Sporen länglich, selten etwas keulenförmig, 22—40:8—12 u. Membran farblos, wenig über 1 w dick, sehr entfernt stachelig, am oberen Ende glatt; Stachelabstand reichlich 3 u. Kopfige Paraphysen fehlen; einzelne paraphysenartige dünn- wandige Zellen, 25—35:7—11 u, nach unten etwas keulenförmig verjüngt, und einer Stielzelle aufsitzend, tinden sich zwischen den Uredosporen. — Teleutosporenlager auf der Unterseite der Blätter, von der Epidermis bedeckt, klein, kaum 0,5 mm, anfangs orangerot, später braun, die kleinen von Adern begrenzten Felder des Blattes bedeckend, manchmal die ganze Blattfläche überziehend. Teleutosporen prismatisch, oben und unten etwas abgerundet oder gerade oder etwas schräg abgestutzt, 30—50 :7—15 u. Membran kaum 1 u dick, am oberen Ende nur sehr wenig verdickt (bis 1,5 u), fast farblos, ohne auffälligen Keimporus (nach eig. Beob.). Aecidien: Auf Larix decidua Mill. Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Putlitzer Hainholz (J.). Uredo- und Teleutosporen: Auf Betula verrucosa Ehrh., B. pubescens Ehrh. und Zwischen- formen wahrscheinlich allgemein verbreitet. Beispiele: Berlin: Botan. Garten (M.); Niedb.: Tegel (B. verrucosa, Eichelbaum; Dumas); Charlottenburg: Schloßgarten (Sydow, Myc. march. 1813); Telt.: Zehlendorf (B. verrucosa, Sydow, Myc. march. 229), Wannsee (M.), Schmargendorf (H.); Belz.: Wiesen- burg (M.); Spandau: Am Kanal (Rübsaamen); Whav.: Rathenow (Kirschstein, B. V.P. B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz, Meyenburg (J.); Wprig.: Putlitz, Lenzen (J.); Landsb.: Tamsel (V.). Auf Betula glutinosa Wallr. (alba var.), B. dahurica Pall. und B. humilis Schrank. Berlin: Botan. Garten (H.). Auf B. nana L. Telt.: — 819 — Dahlem, Botan. Garten (H.); Königsb.: Küstrin II, Garten (V... Auf B. Gmelini Bunge (= B. fruticosa Pall.), B. „turkestana“, B. Soccolowii Jaequ. (= B.humilis var.). Telt.: Rixdorf, Späths Baumschulen (Sydow, Myc. march. 387, 534, 3032, 3348). Auf B. „frutescens“ (?fruticans Pall.).. Potsdam, Garten der Gärtnerlehranstalt (M.). Auf B. pumila L. Schles.: Muskau, Baumschule (Rehder). Auf Betula humilis und nana bilden die Uredolager auffällig große epidermisbedeckte Blasen. Anmerkung: Liro (l. c.) folgert auf Grund negativer Ver- suchsergebnisse, daß M. betulinum in den nördlichen Gegenden kein Aecidium bilde. Etwas sonderbar mutet es an, wenn er den nordischen Pilz wegen des Fehlens der Aecidien in der Gattung Melampsora zu belassen für nötig hält, während er für den Aecidien-bildenden Pilz die Gattung Melampsoridium aner- kennt. Später freilich (Ured. Fenn. 522 ff.) geht er, wenn ich den schwedischen Text richtig verstehe, noch weiter. Er scheint hier die Zugehörigkeit des Aecidiums überhaupt zu bezweifeln und möchte M. betulinum mit Melampsora Larici-populina zu einer Gruppe vereinigen! Es scheint mir nicht nötig, hier weiter darauf einzugehen, und ich will nur bemerken, daß auch mir in den letzten Jahren Infektionen mit M. betulinum auf Larix gelegentlich mißlungen sind, daß sie aber in anderen Fällen mit Material von demselben Standort wieder reichlich gelangen (so 1911). Außerdem liegen Infektionen mit den Aecidiosporen auf Betula vor. Die negativen Versuchsergebnisse Liros dürften also wohl nicht so unbedingt beweisend sein. 2. M. carpini (Nees) Dietel, Uredinales in Engler-Prantl, natürl. Pflanzenfam. I, 1**, S. 551 (1900). — Fischer, Ur, Schw. 515. — Biol.: Klebahn, Kult. XIII, 152; Z. f. Pflanzenkr. XVII, 1907. — Caeoma carpini Nees, System der Pilze, S. 16 (1817). — Uredo carpini Desmazieres, Pl. Crypt. Fr. 2° edit. Nr. 131. — Melampsora carpini (Nees) Fuckel, F. Rhen. 294; Symb. 44. Winter, Pilze I, 240. Uredo- und Teleutosporen auf Carpinus betulus L., Aecidien bisher nicht bekannt geworden. Überwinterte Uredosporen (auf im Herbst gepflückten Blättern) vermögen Carpinus betulus zu infizieren; der Pilz vermag sich also ohne Wirtswechsel zu erhalten (Klebahn). Teleutosporen nicht sehr reichlich gebildet, nach der 52* — 320 — Überwinterung keimend, bei den bisherigen, aber nicht ausreichenden Versuchen auf den deutschen Koniferen ohne Erfolg. Uredolager auf der Unterseite der Blätter, oberseits gelbe Flecken erzeugend, die von dem Verlauf der Adern begrenzt werden, klein, ca. '/; mm. Peridie sich kuppelförmig über. dem Uredolager wölbend, am Scheitel mit einem Loch geöffnet; Zellen von der Fläche gesehen polygonal, 7—10 u hoch, von ca. 10 u Durchmesser, Membranen der Innenseite 3—4 u dick; die an der Öffnung gelegenen Zellen in lange Spitzen ausgezogen, welche die Öffnung reusenartig umgeben. Sporen länglich bis keulen- oder birnförmig, 21—28:10—14 u; Membran bis 2 u dick, farblos, mit locker stehenden Stachelwarzen, deren Abstand 2 bis selten 3 ıı beträgt, am oberen Ende glatt (nach Fischer). — Teleuto- sporenlager zerstreut, klein, von rundlichem oder unregelmäßig eckigem Umriß, flachgewölbt, anfangs gelblich, später gelbbräun- lich. Sporen oblong oder kurz keulig, im Querschnitt polygonal, einzellig, interzellular, hell gelblich-bräunlich, bis 35 u lang, bis 15 u im Durchmesser (nach Winter). Melampsoridium carpini scheint in Norddeutschland und andern nördlich gelegenen Ländern nicht vorzukommen. Staritz (B. V.P.B. XLV, 1903) gibt zwar den Pilz für Anhalt-Dessau an: Fußweg von Oranienbaum nach Kakau und zwischen Gohrau und Kakau. An Blättern von diesem Standorte, die Herr Staritz die Liebenswürdigkeit hatte, mir zu senden, war indessen nichts von dem Pilze nachzuweisen, wohl aber Pykniden eines Fungus imperfectus. Es scheint also ein Irrtum in der Bestimmung vor- zuliegen. Auch Sydow hat in Myc. march. 1526 von Gr. Lichterfelde einen falschen Pilz, nämlich Phleospora ulmi, für Melampsora carpini angesehen (vgl. Magnus, B. V.P. B. XXXV, 1893, 58). In Hessen-Nassau ist M. carpini nach Fuckel (Symb. 44) bei Rauen- thal und bei Oestrich gefunden worden. Im Kgl. Botanischen Museum zu Berlin liegen Exsikkaten von Berchtesgaden (M.), Karlsruhe (A. Braun) und Konstanz (Leiner). Das Material zu meinen Versuchen stammt von Freiburg i. Br. (P. CJaußen). 3. Gattung: Melampsorella Schroeter, Hedw. XIII, 1874, 85. Name abgeleitet von Melampsora. Aecidien mit kurzröhriger, unregelmäßig aufreißender Peridie, Sporen in Ketten mit Zwischenzellen, Membran durch Stäbchen- struktur warzig. — Uredolager von einer halbkugeligen Peridie umschlossen, die sich mit einem scheitelständigen Porus öffnet, —-— 321 — ohne Paraphysen. Sporen einzeln an kurzen Stielen (nach Liro in Reihen) gebildet, aber ohne Stiele; Membran dünn, entfernt stachelwarzig. — Teleutosporen im Innern der Epidermiszellen gebildet, meist zu mehreren, einzellig, seltener durch eine Wand geteilt, mit farbloser dünner Membran, gesellig über größeren Flächen und diese hell färbend. Sporidien blaß, rundlich oder eiförmig. v. Lagerheim (Svensk Bot. Tidskrift III, 1909, 35) hält die Gattung Melampsorella für nicht genügend begründet. Die Uredo sei ein sich selbst reproduzierendes Aecidium, da die Sporen nach Liro in Reihen gebildet würden; die Lage der Teleutosporen, innerhalb oder außerhalb der Zellen und ihre blasse Färbung könnten nicht Gattungsmerkmal sein. Die Gattung sei mit Puceiniastrum (d. h. mit Thecopsora) zu vereinigen. Ich habe mich vergeblich bemüht, bei M. caryophyllacearum die Sporenreihen zu finden, zuletzt an Mikrotomschnitten; ich erhielt nur Bilder, wie Abbildung Q1, IV. Insbesondere habe ich von Zwischenzellen, wie sie die Uredoketten von Coleosporium und Chrysomyxa auf das deutlichste zeigen, nichts erkennen können. Allerdings hatte ich nur getrocknetes Material, und die Unter- suchung wäre daher an frischem zu wiederholen; aber ich kann mir nicht denken, daß diese Strukturen bei Melampsorella durch das Trocknen verloren gehen. Im übrigen fehlt Melam- psorella die charakteristische Ausbildung der Uredoperidien vieler Thecopsoren und meistens die Teilung der Teleutosporen. Die Lage der Teleutosporen innerhalb oder außerhalb der Zellen dürfte, da sie ganz konstant auftritt und auch in anderen Fällen die Formen unterscheidet, doch wohl nicht zu unterschätzen sein. Ich habe mich daher v. Lagerheim nicht angeschlossen und verweise des weiteren auf Magnus, D. B. G. XXVII, 1909, 320 ff. I.“ M. caryophyllacearum Schroeter, Hedw. XIII, 1874, 85'). — Biol.: Schroeter, l.c. Cornu, Compt. rend. XCI, 1880, 98. Fischer, Z. f. Pflanzenkr. XI, 1901, 32; XII, 1902, 193. v. Tubeuf, ‘) Für die Wahl des Spezies-Namens caryophyllacearum spricht 1., daß es der Name ist, unter dem die Teleutosporen zuerst beschrieben wurden, 2., daß derselbe logisch korrekter ist, als der als Name der Uredoform allerdings ältere cerastii. _ 512 — Arb. biol. Abt. K.G. A. II, 1902, 368. Klebahn, Kult. X, XL Bubak, Cbl. Bakt. 2, XII, 1904, 423. — Beschr. u. Abb. ete.: de Bary, Bot. Z. 1867, 257. Schroeter, l.c. Magnus, Ber. D. B. G. XVII, 1899, 337; XXVII, 1909, 323; Abh. naturh. Ges. Nürn- berg XIII, 19. Fischer, Ur. Schw. 516. Liro, Ured. Fenn. 490 u. 492 (1908). — Weitere Lit.: s. Klebahn Ww. R. 396. — Melampsorella cerastii (Pers.) Winter, Hedw. XIX, 1880, 56 (nur der Name). Schroeter, Pilze I, 366. — Uredo pustulata ß cerastii Persoon, Syn. 219 (1801, mit kurzer Beschreibung). Albertini et Schweiniz, Consp. 126. — Melampsora cerastii (Pers.) Winter, Pilze I, 242. P. 247. — Caeoma caryophylla- cearum Link, Spec. VI, 2. S. 26 (1824). — Uredo pustulata ß cerastiorum de Candolle, Fl. Fr. VI, 85 (1815). Das Zitat Uredo caryophyllacearum de Candolle Fl. Fr. II, 85 (1805) ist falsch. — Uredo caryophyllacearum Unger, Einfl. des Bodens 214 (1836). — Aecidium elatinum Albertini et Schweiniz, Consp. 121 (1805). W. 261. Sch. 381. P. 270. — Exobasidium stellariae Sydow, Hedw. XXXVIIIL, 1893 (134), Myc. march. 4802 (Keimende Teleutosporen!, nach Magnus |. c.). S. 828, Fig. Q1. I. Aecidiospore auf Abies pectinata von Freiburg i. B.; II. Uredospore, III. Uredoperidie (®Y/,), IV. junge Uredosporen auf Stielen, auf Cerastium triviale von Hamburg; V. Epidermiszelle mit Teleutosporen nach Fischer (/,). Heteröcisch. Aecidien auf Abies pectinata DC., Uredo- und Teleutosporen auf verschiedenen Alsinaceen (Fischer). Ex- perimentell nachgewiesen sind die folgenden: Stellaria media Cyr., nemorumL., holosteaL., gramineaL., uliginosa Murr., Arenaria serpyllifolia L., Cerastium triviale Lk., semi- decandrum L., Moehringia trinervia Clairv, ?Malachium aquaticum Fr. (Fischer, v. Tubeuf., Klebahn). Ob eine Spezialisierung vorhanden ist, ist noch nicht festgestellt. Der Pilz von Stellaria nemorum geht auf andere Stellaria-Arten und auf Arenaria serpyllifolia über, scheint aber Cerastium arvense (auch nach Bubäk) und Moehringia trinervia nicht zu befallen. Nach Cornu geht die Form von Moehringia auf Stellaria media übert). ') Arthur (Mycologia IV, 1912, 49) nennt als weitere Nährpflanzen Abies lasiocarpa (Hook.) Nutt. und Cerastium oreophilum Greene, —_— 323 — Die Teleutosporen entstehen im Frühjahr und keimen gleich nach der Reife, meist im Mai'!). Die Sporidien infizieren die Jungen Weißtannentriebe, die Keimschläuche dringen in die Epi- dermis der Sproßachse ein (Fischer). Im Spätsommer macht sich das Vorhandensein des Mycels durch die Entstehung leichter An- schwellungen bemerkbar, aus denen im Laufe der Jahre dicke Krebsbeulen werden. Die an den infizierten Stellen vorhandenen Knospen entwickeln sich im Frühling nach der Infektion zu ab- normen Trieben, diese wachsen aufrecht und haben allseitig ab- stehende, blasse, abweichend gestaltete, später abfallende Nadeln, aus denen im Juni oder Juli überall auf der Unterseite die Aecidien hervorbrechen. Das Mycel lebt in den Krebsstellen weiter. All- jährlich entstehen neue abnorme Triebe, so daß Hexenbesen zustande kommen. Der Pilz fügt den Weißtannenbeständen unter Umständen nicht unwesentlichen Schaden zu. Die Aecidiosporen infizieren die Alsineenpflanzen. Es entstehen zunächst Uredolager. In den ausdauernden Arten perenniert das Mycel und erzeugt im nächsten Jahre zuerst Teleutosporen, dann auch wieder Uredo. Infolge dieser Verhältnisse vermag sich die Uredo- und Teleuto- sporengeneration auch ohne das Dazwischenkommen des Aecidiums zu erhalten. Spermogonien auf der Oberseite der Nadeln zwischen Epi- dermisaußenwand und Kutikula, kegelförmig vorragend, honiggelb. — Aecidien auf der Unterseite der Nadeln zu jeder Seite des Mittelnervs je eine unregelmäßige Reihe bildend, anfänglich von der Epidermis und 1—2 Parenchymlagen bedeckt, dann hervor- brechend als kurze Röhrchen mit unregelmäßig eingerissenem oder zerbröckelndem Rande, rundlich oder von den Seiten der Nadel her etwas zusammengedrückt, blaß orangerot. Sporen meist ellip- soidisch oder gerundet polyödrisch, 16—30:14—17 u. Membran farblos, 1—2 wu dick, durch Stäbchenstruktur dicht warzig, ohne glatte Stelle, Stäbchenstruktur fast die ganze Membrandicke ein- nehmend, Warzen verhältnismäßig breit, Abstand 1—1,5 w. Inhalt Hexenbesen kommen nach Hedgceock (Myc. IV, 1912, 145) außerdem vor auf Abies balsamea (L.) Mill, concolor (Gord.) Parry, grandis Lindl., nobilis Lindl., magnifica Murr. ') Magnus (Abh. naturh. Ges. Nürnberg XIII, 19) berichtet über Auf- treten und Keimen der Teleutosporen im August. —_— 324 — orangerot (nach de Bary, Schroeter und eig. Beob.). — Uredolager klein, gelb, fast ockergelb, subepidermal, oft (ob immer?) unter einer Spaltöffnung entstehend, umgeben und bedeckt von einer Pseudoperidie, die sich bei der Reife ebenso wie die darüber liegende. Epidermis porenförmig öffnet. Zellen der Peridie im Radialschnitt schief viereckig, sich dachziegelig deckend, oft in der Richtung der einen Diagonale sehr plattgedrückt, mit 2—3 w dicker Membran. Uredosporen ellipsoidisch, seltener fast kugelig, 20—30 :16—21 u, nach Liro in Reihen gebildet, nach eig. Beob. auf kurzen Stielen. Membran farblos, etwa 1 « dick, entfernt stachelwarzig, Warzenabstand ca. 2 u. Inhalt gelborange. — Teleutosporen im Innern der Epidermiszellen, die Unterseite der Blätter in ihrer ganzen Ausdehnung oder wenigstens flecken- weise einnehmend und weißlich bis hell ockergelb oder fleisch- farben verfärbend, in jeder Zelle in mehr oder weniger großer Zahl enthalten, einzeln oder zu mehreren aneinander stoßend und gegenseitig abgeplattet, einzellig (vielleicht hier und da durch nach- trägliche Längsteilung zweizellig, nach Magnus kommen deutliche Quer- und Längsteilungen vor), Durchmesser 14—21 u, Höhe gleich derjenigen der Epidermiszellen, Membran dünn, farblos, Inhalt farblos bis schwach gelblich. Basidien stark gekrümmt, an ihrer Convexseite die Sterigmen tragend. Sterigma der äußersten Zelle meist nicht endständig. Sporidien fast kuglig, 7—9 u, farblos, in größerer Anhäufung gelblich bis rötlich (nach Fischer u. eig. Beob.). Das Aecidium auf Abies pectinata DC. ist bisher in der Provinz nicht beobachtet worden. Fundorte nördlich und südlich sind: Elisenhain bei Eldena, Greifswald (Rübsaamen 16. April 1897, nach Herb. Magnus); Königstein und Kirnitztal, Sachsen (Krieger, Fung. sax. 1155). Uredo- und Teleutosporen: Die Uredogeneration ist ziemlich verbreitet, wie die nachfolgenden Fundorte beweisen. Auch Teleutosporen werden gebildet (Magnusl.c.). Der Pilz scheint sich also durch das perennierende Mycel ohne Wirtswechsel zu erhalten und durch die Uredosporen zu verbreiten. Daß hier ein anderes Aecidium an Stelle des Aec. elatinum getreten sei, ist kaum anzunehmen. Auf Stellaria media Cyrillo. Pots.: Sanssouci (H.). Auf Stellaria holostea L. Berlin: Botan. Garten (H.); Oprig.: Triglitz (J.). Auf Stellaria graminea L. Niedbar.: Rahnsdorf (Sydow, Mye. march. 4802; keimende Teleutosporen als Exobosidium stellariae!, nach _— 325 — Magnus); Ohav.: Finkenkrug (M.); Landsb.: Marienspring (Sydow, Mye. march. 2128). Auf Stellaria uliginosa Murr. Niedbar.: Birkenwerder, Sumpf vor der Ebelsallee (H.). Auf Stellaria spec. Luck.: Breitenau, an einem Graben (1846). Auf Malachium aquaticum (L.) Fr. Berlin: Tiergarten (Nährpfl.?, Magnus, D. B. G. XVII, 341, mit Teleut.); Obbar.: Freienwalde (H.). Auf Cerastium semidecandrum L. Telt.: Lichterfelde (Sydow, Myc. march. 3238); Rupp.: Rheinsberg, Bubrok (H.), Neuruppin (Warnstorf). Auf Cerastium triviale Lk. (= caespitosum Gil... Niedbar.: Tegeler See (M.); Belz.: Treuenbrietzen, Chaussee nach Belitz (H.); Rupp.: Rheinsberg, Bubrok (H.); Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Putlitz (J.); Leb.: Buckow (Lange, nach H.); Frankf.: Buschmühle (Graebner). Auf Cerastium arvense_L. Niedbar.: Birkenwerder, Ebelstraße (H.), Rüdersdorfer Kalkberge (W. Magnus); Telt.: Grunewald (Hirsch), Lichterfelde (Sydow, Myc. march. 3127), Wilmersdorf (H.); Belz.: Lehnin, Wall am Golitzsee (H.); Whav.: Rathenow (M.); Rupp.: Bubrok bei Rheinsberg (H.); Oprig.: Triglitz (J.); Landsb.: Tamsel (Vogel). — Schles.: Muskau (Lauche; Sydow). Auf Cerastium spec. Niedbar.: Bruchenmühle bei Alt-Landsberg (Paul); Leb.: Buckow, Forst (Lange); Luck.: Sonnewalde (Kretschmar 1846). Außerhalb des Gebiets: Auf Stellaria holostea L. Kgr. Sachsen: Leipzig (Sydow, Ur. 237). Auf Cerastium glomeratum Thuill. Bodetal im Harz (M.). Auf Cerastium triviale Lk. Holstein: Tornesch (J.). Auf Cerastium arvense L. Holstein: Marienthal bei Wandsbeck (J.). Hannover: Klecken (J.). Schlesien: Muskau (Sydow). Hamburg: Gr. Borstel (Kleb.). 2.“ M. symphyti (DC.) Bubak in Rabenh.-Pazschke, Fung. eur. Nr. 4210, nom. nud. — Biol.: Bubak, Ber. D.B.G. XXI, 1903 (vorl. Mitt.); Cbl. Bakt. 2, XII, 1904, 423; XVI, 1906, 155. — Beschr.: Bubak 1. c. 1904; Rostp. Böhm. 213 in Arch. nat. Landesdurchforsch. Böhm. XIII (1908). Fischer, Ur. Schw. 523. Magnus, D. B. G. XXVIL, 1909, 324. — Uredo symphyti de Candolle, Encycl. VIII, 232. W. 254. Sch. 374. P. 255. S. 828, Fig. Q2. Uredospore auf Symphytum officinale, von Bremen. Heteröcisch. Aecidien auf den Nadeln von Abies pecti- nata DC. im Juni, einen Monat nach der Infektion der jungen Nadeln reifend; Mycel nicht perennierend (Bubäk). Uredo- und Teleutosporen auf Symphytum officinale L., S. tuberosum L. und S. cordatum (Aut.?) Teleutosporen im Frühjahr aus — 8326 — perennierendem Mycel entstehend, sofort keimfähig. Wie mittels der Aecidiosporen und der Uredosporen Infektionen zustande kommen, ist noch nicht geklärt. Spermogonien hauptsächlich auf der Unterseite der Nadeln, oft sehr zahlreich, herdenweise oder über die ganze Fläche ver- teilt, ziemlich dicht stehend, zerstreut, halbkugelig oder oblong, orangegelb. — Aecidien auf der Unterseite der Nadeln in zwei Reihen neben dem Nerv stehend, in weiten Abständen, bis höchstens 16 in einer Reihe, gewöhnlich nicht alle entwickelt. Peridien kurz walzenförmig, 0,5—0,75 mm hoch, am Scheitel gewöhnlich unregelmäßig durch einen länglichen Spalt sich öffnend, endlich bis zur Basis in 3—5 lange, unregelmäßige, schief abstehende oder ganz zurückgebogene Zipfel zerreißend, farb- los. Peridienzellen in Längsreihen, unregelmäßig, länglich poly- gonal, 30—55 u lang, 17—22 u breit, hyalin, dünnwandig, mit feinkörniger Membran. Sporen in Ketten mit Zwischenzellen, meist kugelig, seltener eiförmig oder oblong, 20—40 :18—29 u. Membran durch Stäbchenstruktur auf der ganzen Oberfläche dichtwarzig oder stellenweise kahl. Inhalt orangefarbig (nach Bubäk). — Uredo- lager klein, rundlich, über die ganze untere Blattfläche verteilt, oft sehr dicht stehend, anfänglich von der Epidermis und einer aus isodiametrischen, dünnwandigen Zellen bestehenden Peridie bedeckt, später durch Zerreißen derselben geöffnet. Sporen eiförmig oder ellipsoidisch, 23—35 : 21—28, nach meinen Messungen auch kleiner, 23:16 a; nach Magnus (1909) in ganz kurzen Reihen oder einzeln gebildet. Membran farblos, 1—1,5 u dick, mit locker stehenden feinen Stachelwarzen besetzt, Warzenabstand ca. 2 u; ohne deutliche Keimporen. — Teleutosporen im Innern der Epidermiszellen, größere Partien der Blattunterseite einnehmend und weißlich bis rosa verfärbend, in jeder Zelle meist in großer Zahl und dicht stehend, 11—18:9—15 uw. Membran farblos oder schwach gelblich, etwas verdickt, glatt. Promycel vierzellig. Spori- dien abgeflacht kugelig bis eiförmig, 7—9 u (nach Bubäk, Fischer und einigen eig. Beob.). Aecidien sind bisher in der Provinz nicht beobachtet worden. Uredosporen: Auf Symphytum officinale L. Berlin: (Eysenhardt 1819), Tier- garten, Botan. Garten (H.); Niedbar.: Müggelsee, hinter Friedrichshagen, z| — 327 — Birkenwerder (H.); Telt.: Genshagen (Sydow, Myc. march. 139), Rudower Wiesen bei Rixdorf (H.), Wilmersdorfer Wiesen (H.; Sydow in Rabenhorst- Pazschke, Fung. eur. et extraeur. 4142); Ohav.: Bredower Forst (M.); Whav.: Rathenow (M.); Oprig.: Gerdshagen (J.); Wprig.: Elbdeich bei Lenzen (J.); Lübb.: Spreewald (Klotzsch, Herb. viv. cur. Rabenh. 285). — Außerhalb des Gebiets: Bremen, Weserdeich (K.). Thüringen: Berka a. d. IIm (Bornmüller), Eisleben (J. Kunze). Kgr. Sachsen: Königstein (Walther Krieger, Fung. sax. 520).- Anhalt-Cöthen: Zwischen Dalena und Domnitz (Staritz, B. V.P. B. XLV, 1903). Auf Symphytum officinale L. var. albiflorum. Wilmersdorfer Wiesen (Sydow, Myc. march. 3556). Auf Symphytum tuberosum L. Kgr. Sachsen: Königstein und Pirna (Krieger, Fung. sax. 957 und 1712). Das Vorkommen von Teleutosporen ist im Gebiet bisher nicht nach- gewiesen worden. 4. Gattung: Puceiniastrum ÖOtth, Mitt. Naturf. Ges. Bern 1861, 57—88. Der Name ist von Puccinia abgeleitet und bedeutet Puccinia- ähnlich. Spermogonien subkutikular. — Aecidien soweit bekannt, mit zarter, zylindrischer Peridie. Sporen in Ketten mit Zwischen- zellen. Sporenmembran mit deutlicher, mindestens die Hälfte ihrer Dicke einnehmender Stäbchenstruktur. — Uredolager von einer halbkugeligen Peridie umschlossen, die sich mit einem scheitel- ständigen Porus öffnet. Sporen einzeln auf ihren Stielen gebildet, ohne Paraphysen; Uredosporenmembran außen entfernt stachel- warzig. — Teleutosporen in den Interzellularräumen unter der Epidermis gebildet, einzeln oder zu einschichtigen, selten teilweise mehrschichtigen Krusten zusammenschließend, durch vertikale oder etwas schräge Längswände in 2—4 Zellen geteilt, im letzteren Falle mit gekreuzten Scheidewänden. Die Gattung ist hier im engsten Sinne gefaßt und von Theco- psora und Calyptospora getrennt. Der Grund dafür liegt in der Aufnahme der kleinen Gattungen Hyalopsora, Milesina, Uredinopsis, die sonst teilweise mit andern Gattungen, aber in einstweilen schwer bestimmbarer Weise, hätten vereinigt werden müssen. — Die Entscheidung über das Zutreffen der Aecidien- merkmale für die unvollständig bekannten Arten muß weiterer Forschung vorbehalten bleiben. — 329 — Übersicht der Arten. 1. Auf Epilobium-Arten der Sektion Chamaenerion. Teleuto- sporen reichlich gebildet, zu größeren Krusten vereinigt, Mem- bran am Scheitel etwas verdickt. Aecidien auf Abies pecti- en EL P,-abieti-chamaenerii. 2. Auf Epilobium-Arten der Sektion Lysimachion. Teleuto- sporen spärlich gebildet, Membran nicht verdickt. Uredo reich- lich. Aeeidium unbekannt . . . . . . 2.” P. epilobii. 3. Auf Circaea-Arten. Teleutosporen teils vereinzelt, teils un- scheinbare krustenförmige Gruppen bildend. Aecidien unbe- BB 5 22 2,10 Pe ee = 3,# P..eircaeae. 4. Auf Agrimonia-Arten. Teleutosporen kleine rotbraune Krusten bildend. Aecidien unbekannt. . . . .4.* P. agrimoniae. I.* P. abieti-chamaenerii Klebahn, Kult. VII, 9, Z. f. Pflkr. IX, 1899, 23 (m. Abb.). — Biol.: Klebahn, 1. c.; Kult. VIII, IX; Ww. R. 393. — Fischer, Schweiz. Bot. Ges. X, 1900. v. Tubeuf., Cbl. Bakt. 2, IX, 1902, 241; XVI, 1906, 155. — Pucciniastrum epilobii (Pers.) Otth, Mitt. nat. Ges. Bern 1861, 72 p.p. Fischer, Ur. Schw. 459 p.p. — Melampsora pustulata (Pers.) Schroeter, Pilze I, 364. P. 244.p.p. — Uredo pustulata «@ epilobii Persoon, Syn. 219 (1801); Albertini et Schweiniz, Consp. 126 p. p. — Melampsora epilobii Fuckel, Symb. 44. W. 243 p.p. — Pucciniastrum chamaenerii Rostrup, Islands Svampe, Bot. Tidsskr. XXV, 1903, 292°). Bubak, l.c. 1906; Rostp. Böhm. 184. — Aecidium columnare Alb. et Schw. kann vielleicht teilweise als Synonym angesehen werden. — Aecidium pseudocolumnare Kühn [ef. Magnus, Pilze v. Tirol 114] gehört nicht hierher. S. 828, Fig. Ri. I. Peridienzellen von der Fläche (*,), IL, IIL, IV. Aecidiosporen, auf Abies pectinata, kultiviertes Material; V., VI. Uredo- sporen, VII. Uredolager mit Peridie (Y,), VIII. Teleutosporen im Blatt- querschnitt, IX. Teleutosporen von der Fläche, auf Epilobium angusti- folium von Blankenese. Heteröcisch. Aecidien auf Abies pectinata DC., im Frübjahr?). Uredo- und Teleutosporen auf Epilobium angusti- folium L. und E. Dodonaei Vill. (Sektion Chamaenerion ) Der Name abieti-chamaenerii hat die Priorität (1899!). ?®) Nach Fraser (Mycologia IV, 1912, 176) kommt das Aecidium auch auf Abies balsamea (L.) Mill. vor. — 830 ° — Tausch), auf Arten der Sektion Lysimachion Tausch nicht über- gehend (Klebahn). Teleutosporen überwinternd. Spermogonien der Epidermis aufgesetzt, von der Kutikula bedeckt, flach kegelförmig, 90—110 u breit, 20—80 uw hoch. — Aecidien auf der Unterseite der schwach gelblich verfärbten Nadeln, meist in zwei Reihen, den beiden weißen Streifen ent- sprechend, mit zylindrischer Pseudoperidie, die bei kaum !/); mm Durchmesser eine Höhe von 1 mm und darüber erreicht und an der Spitze oder mit seitlichen Längsrissen sich öffnet. Peridien- wand dünn, aus einer Zellenschicht gebildet; Zellen platt gedrückt, von der Fläche gesehen unregelmäßig polygonal, 25—50 w hoch, 10—20 w breit, mit dünner, feinwarziger Membran. Sporen in Ketten mit Zwischenzellen, meist oval, auch rundlich und unregel- mäßig, 13—21:10—14 u. Membran ungleich dick; dünne Stelle kaum 1 u dick, außen glatt, bei sehr starker Vergrößerung eine äußerst feine Warzenstruktur zeigend, ungefähr !/s der Fläche ein- nehmend und mitunter einen Längsstreifen bildend; dicke Stellen bis 1,5 «a oder wenig dicker, durch eine Stäbchenstruktur, die über die Hälfte der Membrandicke einnimmt, außen fein, aber immer- hin verhältnismäßig derb warzig; Abstand dieser Stäbchen kaum 1 u. — Uredolager auf der Unterseite der Blätter, oben gelbe oder rote Flecken erzeugend, klein, etwa !/ı mm, einzeln oder in kleinen Gruppen beisammen, von einer halbkugeligen Peridie um- geben, die von der emporgehobenen Epidermis bedeckt ist und sich oben in der Mitte mit einem meist rundlichen Loche öffnet; Peridienzellen im Blattquerschnitt schief viereckig, 10 u hoch, 8 x dick, dünnwandig, Wanddicke 1—2 u, auch die die Öffnung um- gebenden Zellen ohne besondere Struktur. Sporen meist oval, manchmal nach dem einen Ende zu etwas spitzer, 15—22:11—14 u; Membran farblos, reichlich 1 u dick, entfernt stachelwarzig, Warzen- abstand 2,5—3 u. Paraphysen fehlen. — Teleutosporenlager auf der Unterseite der Blätter, von der Epidermis bedeckt, trotz- dem den Eindruck von Krusten hervorrufend, klein, Yı mm, aber meist in Gruppen beisammen größere Flächen bedeckend, zuletzt schwarzbraun. Sporen in der Mitte der Lager palisadenartig dicht nebeneinander gebildet, durch gegenseitigen Druck prismatisch und von einer Melampsora nicht zu unterscheiden, 17—28: 7—14 u, in den äußeren Teilen der Lager aber mehr voneinander getrennt, —_— 31 — 1—3-, seltener 4-teilig, besonders häufig 2 zellig. Membran hell- braun, dünn (1 w), aber am Scheitel auf 2—3 u verdickt und mit einer dünneren Stelle (Keimporus) versehen. Die glatte Stelle auf der Membran der Aecidiosporen, die ungleiche Dicke der Membran, die an der glatten Stelle dünner ist, und das Vorhandensein von Spermogonien unterscheiden das Aecidium des P. abieti-chamaenerii von dem sonst sehr ähn- lichen der Calyptospora Goeppertiana. (Bei der Untersuchung empfiehlt sich die v. Lagerheimsche Milchsäurebehandlung). Aecidien: Auf Abies pectinata DC. bisher in der Provinz nicht nachgewiesen. Vielleicht gehört hierher ein aus dem Herb. Link stammendes, in der Lausitz gesammeltes Exsikkat des Kgl. Botan. Museums. Uredo- und Teleutosporen: Auf Epilobium angustifolium L. Berlin: Botan. Garten (A. Braun; M.; Sydow, Myc. march. 340); Niedbar.: Birkenwerder (H., Bestimmung un- sicher); Telt.: Grunewald (Sydow, Myc. march. 1320), Halensee-Kolonie und bei Grunewaldsee (H.); Whav.: Rathenow (Kirschstein); Oprig.: Triglitz (J., F. s. e. 267). — Außerhalb der Provinz. Oldenburg: Schierbrok (Kleb.). Hannover: Osterndorf bei Beverstedt (Kleb.). Holstein: Elbufer bei Blankenese (Kleb.). Kgr. Sachsen: Königstein (Krieger; M.). 2.” P. epilobii (Pers.) Otth, Mitteil. naturf. Ges. Bern 1861, 72, beschränkt: Klebahn, Kult. XII, Z. £. Pflanzenkr. XV, 1905, 94. — Synonyme s. Pucc. abieti-chamaenerii. 8.828, Fig. R2. I. Uredolager (*/,), II. Gruppe von Lagern (*/,), III. Peridie und Epidermis (°*/,), IV., V. Uredosporen, VI. Teleutosporen- lager im Blattquerschnitt (/,), VII. Teleutosporen von der Blattfläche ge- sehen (?*/,), auf Epilobium hirsutum von Bamberg. Unvollständig bekannt. Uredo- und Teleutosporen auf Epi- lobium-Arten aus der Sektion Lysimachion Tausch. Uredo- lager reichlich und bis spät in den Herbst gebildet, wahrscheinlich in irgend einer Weise bei der Erhaltung des Pilzes durch den Winter beteiligt. Teleutosporen im Herbst, meist spärlich, ver- mutlich nach der Überwinterung keimend. Versuche, das Aecidium aufzufinden, blieben bisher erfolglos (Klebahn; Bubäk, Cbl. Bakt. 2, XVI, 1906, 159). Uredolager auf verfärbten Flecken der Blätter, wesentlich auf der Unterseite, einzeln auf der Oberseite, außerdem besonders auch an den Stengeln, die einzelnen Lager klein, kaum 0,2 mm, —_— 8532 — von einer halbkugeligen Pseudoperidie, die sich oben in der Mitte öffnet, und der die abgehobene Epidermis außen anhaftet, um- geben, nicht selten mehrere beisammenstehende Lager die Epider- mis auf größere Strecken als ganzes blasenförmig emporhebend und dadurch den Eindruck größerer Lager von mehr als 1 mm Größe hervorrufend. Zellen der Peridie im Blattquerschnitt recht- eckig oder etwas schief, ohne besondere Struktur, 10—18 :6—10 u. Uredosporen wesentlich oval, 17—22:12—15 u; Membran dünn, kaum 1 u, entfernt warzig, Warzenabstand 2—2,5 u. Paraphysen fehlen. — Teleutosporenlager auf der Unterseite der Blätter, kleinere Lager auch auf der Oberseite, außerdem auf den Stengeln, klein, 0,1—0,2 mm, oft in kleinen Gruppen beisammen, schwarz- braun. Sporen zum Teil unter der Epidermis zu einer palisaden- artigen Schicht zusammenschließend, zum Teil unter dieser Schicht tiefer in das Mesophyll vordringend; auch Lager mit sehr wenigen, voneinander frei liegenden Sporen kommen vor. Die unter der Epidermis liegenden Sporen sind in der Regel durch Scheidewände, die senkrecht zur Epidermis stehen, in 2, 3 oder 4 Zellen geteilt, die tiefer im Mesophyll liegenden erscheinen im Blattquerschnitt meist zweizellig mit sehr verschiedener Lage der Scheidewand; an den palisadenartig zusammenschließenden Sporen ist die Zusammen- gehörigkeit der einzelnen Zellen im Blattquerschnitt nicht zu ent- scheiden. Höhe der palisadenförmigen Sporen 18—28, Dicke 6—14 u, ovale zweiteilige Sporen 15—25:12—15, Durchmesser der runden 4-teiligen 20—28 u. Membranen braun, 1,5 w# dick, am Scheitel nicht wesentlich dicker (2 u) und ohne bemerkbare Keimporen. (Beschreibung der U. und T. nach Material auf E. hirsutum und roseum von Bamberg, eig. Beob.). Auf Epilobium hirsutum L. Berlin: Botan. Garten (H., Nähr- pflanze?). Auf Epilobium parviflorum Retz. Whav.: Stechow bei Rathenow (Kirschstein, B. V. P. B. XL, 1898). — Anhalt: Gröbzig, zwischen Pfaffendorf und Wörbzig, Dessau, Luch zwischen Rehsen und Riesigk (Staritz, B. V.P.B. XLV, 1903). Auf Epilobium montanum L. Neubabelsberg (H., Nährpflanze?). Auf Epilobium roseum Retz. Berlin: Botan. Garten (A. Braun 1864; H., mit Teleut.); Whav.: Rathenow (Kirschstein); Oprig.: Triglitz (J.), Nettelbek (Koehne); Wprig.: Putlitz (J.). — Anhalt: Mitteledlau bei Gröbzig (Staritz, 1. c.). Thüringen: Berka (Bornmüller); Friedrichsroda (Aderhold). Sachsen: Pfaffendorf (Krieger, Fung. sax. 1412). ENFER — 83 — Auf Epilobium tetragonum L. Niedbar.: Birkenwerder (H., mit Teleut.). Auf Epilobium palustre L. Berlin: Schöneberger Wiesen und Wilmersdorf (Sydow, Myc. march. 197 und 1048); Niedb.: Müggelsee bei Friedrichshagen (H.), Birkenwerder (H.); Whav.: Gr. Behnitz (M.); Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Lütkendorf und Redlin (J.). — Anhalt: Körmigk bei Gröbzig (Staritz 1. c.. Thüringen: Arnstadt (Bauke). Sachsen: Gr. Winter- berg (M.). Holstein: Niendorf bei Hamburg (J.). Nordseeinseln: Amrum (J.), Röm, Lakolk (J.). Im Botan. Garten zu Berlin auf Epilobium indicum Hauskn. (Kärnbach, B. V.P.B. XXIX, 1887) und Epilobium inodorum Hauskn. (M.). 3.* P. circaeae (Schum.), Spegazzini, Decad. mycol. Nr. 65. — Beschr. u. Abb.: Fischer, Ur. Schw. 461; Klebahn Kult. XI, Z. f. Pflanzenkr. XV, 1905, 96. — Uredo circaeae Schumacher, En. Pl. Saell. II, 223 (1803). — Melampsora eir- caeae Thümen, Myc. univ. Nr. 447. Winter, Pilze I, 243. Sch. 364. P. 245. — Uredo circaeae Alb. et Schwein., Consp. 124 (1805). S. 828, Fig. R3. I. Uredolager mit Peridie (**,), II., III. Uredosporen, IV. Teleutosporenlager im Blattquerschnitt (°*,), V. desgl. von der Fläche gesehen (?®,), auf Circaea lutetiana aus J. Kunze, Fung. sel. exs. 548. Unvollständig bekannt. Uredo- und Teleutosporen auf Cir- caea lutetiana L., intermedia Ehrh., alpina L. Teleutosporen im Herbst auf welkenden Blättern, wahrscheinlich überwinternd. Im Sommer 1911 sah ich Pflanzen, deren Stengel bis zum Grunde mit Uredolagern besetzt waren. Es ist daher die Frage zu untersuchen, ob vielleicht eine Mycelüberwinterung im Rhizom stattfindet. Aecidien wurden trotz mehrfacher Bemühung bisher nicht gefunden (Klebahn, Kult. XII; Bubäk, Cbl. Bakt. 2 XVI, 158). Uredolager auf den Blättern, auf großen, blassen, oft die ganze Blattfläche oder einen großen Teil derselben einnehmenden Flecken, unterseits, ziemlich gleichmäßig verteilt, mitunter auch in den Stengeln bis zu deren Grunde, klein, 0,1—0,2 mm, blaßgelb, etwas hervorragend. Pseudoperidie halbkugelig, oben mit Öffnung, gegen welche hin die Peridienzellen mehr oder weniger radial konvergierend angeordnet sind (nach Fischer), von der Epider- mis bedeckt, Zellen ohne besondere Struktur, 10—15:7—9 u. Sporen mehr oder weniger oval, 13—20 (bis 24 u nach Fischer) :12—14 u; Membran farblos, dünn (1 w), entfernt feinwarzig, Warzenabstand 2—2,5 u. — Teleutosporen einzeln und in sehr Kryptogamenflora der Mark Va. 53 ’ — 834 — kleinen Gruppen, die mit bloßem Auge und auch mit der Lupe nicht sichtbar sind, in den Interzellularräumen des Mesophylis unter der unteren Epidermis, mitunter auch etwas tiefer im Gewebe, die einzelnen Gruppen meist durch die dazwischen liegenden Zellen voneinander getrennt, mitunter aber auch unter Zusammendrückung dieser Zellen zusammenfließend, gelblich. Sporen von der Fläche der Epidermis gesehen rundlich und durch zwei gekreuzte Wände vierzellig, mit 20—25 u Durchmesser (nach Fischer bis 28 w) oder oval, 15— 25 : 12—20 u, durch eine Querwand zweiteilig; einzellige und dreizellige Sporen sind seltener. Im Blattquerschnitt erscheinen die Sporen meist oval, mit der längeren Achse in der Flächen- richtung des Blattes, also mehr breit als hoch, und durch eine Querwand geteilt; die Höhe (senkrecht zur Blattfläche) beträgt 16—21 u. Membran blaßgelblich, bis 2 w dick (wes. nach eig. Beob.). Auf Circaea lutetiana L. Berlin: Botan. Garten (M.; H.), Tier- garten (M.; Sydow, Myc. march. 127); Obbar.: Eberswalder Forst, Freien- walde (H.); Pots.: Potsdam (H., mit Teleut.); Rupp.: Rheinsberg (H.); Oprig.: Meyenburg, Stadtforst (J.); Wprig.: Sagast (J.); Kross.: Sommerfeld (Diedicke). — Außerhalb des Gebiets. Holstein: Niendorf bei Hamburg (K.). Mecklen- burg: Kühlung bei Brunshaupten (K.). Oldenburg: Rethorn (K.). Auf Circaea alpina L. Berlin: Botan. Garten; Oprig.: Natteheide bei Wittstock (J.); Landsb.: Marienspring bei Cladow (Sydow, Myc. march. 2127). re Circaea intermedia Ehrh. Berlin: Botan. Garten (Sydow, Myec. march. 137, Nährpfl. als C.lutetiana, nach Magnus); Wprig.: Sagast (J.). 4.* P. agrimoniae (DC.) Tranzschel, Script. bot. hort. univ. Imp. Petrop. IV, f. II, 1895, 301. Dietel, Uredinales 47. Fischer, Ur. Schw. 465. — Biol.: Klebahn, Kult. XIII, 149, Z. f. Pflanzenkr. XVI, 1907%). — Uredo potentillarum & agrimoniae eupa- toriae de Candolle, Fl. Fr. VI, 82 (1815). — U. agrimoniae (DC.) Schroeter, Abh. schles. Ges. 1869, 30; Pilze 374. P. 255. — Thecopsora agrimoniae Dietel, Hedw. 1890, 155. — Uredo agrimoniae eupatoriae (DC.) Winter, Pilze 252. S. 842, Fig. R4. I., II. Uredosporen, III. Uredoperidie, von Epidermis- zellen bedeckt (®/,), IV., V. Teleutosporen im Schnitt und VI. von der Fläche gesehen, auf Agrimonia eupatoria von Erfurt. a en ee ') Fraser, Mycologia IV, 1912, 191 (vergebliche Versuche mit Teleuto- hi sporen auf Abies balsamea und Tsuga canadensis). — 35 — Unvollständig bekannt, vielleicht heteröcisch. Uredo- und Teleutosporen auf Agrimonia eupatoria L. und odorata Mill. Die Teleutosporen sind erst 1893 von Tranzschel aufgefunden worden und scheinen spärlich gebildet zu werden. Die Uredo- sporen bleiben bis zum Frühjahr keimfähig (Klebahn, Kult. XI. Uredolager klein, kaum '/s mm, pustelförmig, in großer Zahl auf der Blattunterseite, von der Epidermis bedeckt und von einer Peridie umgeben, welche sich durch einen scheitelständigen Porus öffnet. Die den Porus umgebenden Peridienzellen sind dickwandig, unregelmäßig vorgewölbt und oft über den Rand der Mündung ‚vorgezogen; die übrigen haben dünnere Wände. Sporen kurz ellipsoidisch, 15—20 :13—14 u; Membran etwa 1,5 w dick, mit etwa 2 u voneinander entfernten Stachelwarzen besetzt. — Teleuto- sporenlager in der Umgebung der Uredolager kleine, rotbraune, wenig auflällige Krusten bildend. Sporen interzellular, unter der Epidermis, in der Regel durch Scheidewände geteilt, häufig durch zwei gekreuzte Längswände vierzellig, aber auch 2-, 3- und mehr als 4-zellig, die einzelnen rundlichen Zellenpakete 20—25 u hoch, mit 15—25 u Durchmesser, teils frei, teils zu kleinen und diese zu größeren Gruppen zusammengehäuft, aber stets durch Lücken mehr oder weniger unterbrochen, niemals völlig zusammenhängende Krusten bildend. Membranen blaß bräunlich gelb, etwa 2 u dick, nach oben zu nicht verdickt, ohne bemerkbaren Keimporus (eig. Beob.; Beschreibung der Teleutosporen nach Material, das Herr H. Diedicke auf meine Veranlassung Januar 1906 am Steiger bei Erfurt suchte und auffand). Auf Agrimonia eupatoria L. Berlin: Botan. Garten (M.); Obbar.: Eberswalde (H.); Niedb.: Birkenwerder, Briese (H.), Müggelsee, Rahnsdorf (H.); Telt.: Zehlendorf, Weg zum Grunewald (H.); Potsdam: Wildpark (H.); Ohav.: Nauener Sternberg (Benda); Königsb.: Zorndorf (Vogel); Fried.: Driesen (Lasch in Rabenh., Herb. myc. 696); Landsb.: Tamsel (V.), Zechow (Sydow, Myc. march. 1229); Kross.: Baudach (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898). — Pommern: Callies (Syd.). Thüringen: Erfurt, Steiger (Diedicke, Tel.!). Mecklenb.: Buchholz (Lübstorf, Arch. Meckl. 1877). Auf Agrimonia odorata Mill. Oprig.: Gerdshagen (J.); Wprig.: Putlitz, Sukow (J.). Im Botanischen Garten zu Berlin auf Agrimonia parviflora Ait. (H.) und A. pilosa Led. (M. in Rabenh., Fung. eur. 2189). 53* —_— 36 — 5. Gattung: Thecopsora Magnus, Ges. nat. Freunde Berlin 20. Apr. 1875; Hedw. XIV, 1875, 123; B. Z. 1875, 504.5 Name von Yıxn Behältnis und Wwew Krätze, wegen der in den Zellen eingeschlossenen Teleutosporen. Aecidien, soweit bekannt, mit derber, holziger, kugeliger, mit einem Deckel sich öffnender oder mit zylindrischer, zart- wandiger, oben unregelmäßig aufreißender Peridie; Sporenmembran mit Stäbehenstruktur'). — Uredolager wie bei Puceiniastrum, von einer halbkugeligen Peridie umschlossen, die sich mit einem scheitelständigen Porus öffnet. Sporen einzeln auf Stielen gebildet, ohne Paraphysen. Uredosporenmembran außen entfernt stachel- warzig. — Teleutosporen intrazellular, in den Epidermiszellen gebildet, meist zu Krusten zusammenschließend, braun gefärbt, durch vertikale oder etwas schräge Längswände in 2—4 Zellen geteilt. Ob die hier zusammengefaßten Arten eine natürliche Gruppe bilden, ist fraglich, denn man kennt die Aecidien bisher nur von Thecopsora areolata'). Dieser Pilz könnte wegen der Aecidien- merkmale Vertreter einer besonderen Gattung sein. Ob aber die anderen Arten ähnliche Aecidienmerkmale haben, läßt sich einst- weilen nicht entscheiden. Über die Gründe für die Aufrechterhaltung der kleinen Gattungen (Thecopsora, Pucciniastrum s. str., Calyptospora usw.) vgl. Pucciniastrum. Übersicht der Arten. 1. Auf Prunus Padus und verwandten Arten. Teleutosporen in großen, dunkelbraunen Krusten, Uredosporen weiß. Aecidien auf Fichtenzapfen . „1-21, „12. 2.0 9.72. SE STE Auf Rubiaeeen . . 1°. 1.10.0207 220 VW Eee Auf Vaceinium . . . . .......3* Th. vaceiniorum Auf Arctostaphylos. IUAE 4. Th. sparsa. Anhang: Nur Uredo bekannt. Auf Pirola-Arten F 5.* Uredo (Th.) pirolae. Ka zei) 3) I.“ Th. areolata (Fr.) Magnus, Bot. Zeit. 1875, 504; Hedw. XIV, 1232). — Biol.: Klebahn, Kult. VIII (1900) und IX, Jahrb. ') Vgl. Anmerkung 2 zu Thecopsora vacciniorum. ?) Zur Nomenklatur vgl. Magnus, Öst. Bot. Z. LII, 1902, 491. — 837 — f. wiss. Bot. XXXIV, 378 u. XXXV, 695 (m. Abb.); Ww. R. 334; Kult. XIII, 150, Z. £. Pflanzenkr. XVII, 1907. v. Tubeuf, Arb. biol. Abt. K. G. A. II, 1901/02, 164 und 365 (m. Abb.); Chbl. Bakt. 2, VI, 1900, 428; Nat. Z. f. Ld.- und Forstw. III, 1903, 44 (m. Abb.). Fischer, Schweiz. Bot. Ges. XII, 1902; Chbl. Bakt. 2, XV, 1905, 227. — Cytol.: Sappin Trouffy, Le Botaniste V, 1896/97. — Sclerotium areolatum Fries, Syst mycol. II, 263 (1823). — Erysibe areolata Wallroth, Fl. Crypt. Germ. II, 203 (1833) gehört nicht hierher! — Uredo padi Kunze et Schmidt, Exsicc. Nr. 187 (1817). Prodr. fl. Bat. II, 4, 174. — Melampsora padi Winter, Pilze I, 244 (1884). Sch. 365. P. 246. — Pucciniastrum padi (Kze. et Schm.) Dietel, Uredinales 57 in Engler-Prantl, Nat. Pflan- zenfam. I, 1** (1900). Fischer, Ur. Schw. 463. — Thecopsora padi Klebahn, Kult. VIII, 378 (1900). — Aecidium strobilinum (Alb. et Schw.) Reeß, Abh. nat. Ges. Halle XI, 1869, 105. W. 260. Sch. 381. P. 266. — Licea strobilina Albertini et Schweiniz, Consp. 109. S. 842, Fig. S1. I. Teil eines Spermogoniums, II., III. Peridienzellen aus dem seitlichen (II.) und dem oberen Teil (IIIL.) der Peridie, IV., V., VI. Aecidiosporen, auf Picea excelsa von Friedrichsruh; VII. Uredolager (*/,), VIII, IX., X. Uredosporen, XI. Teleutosporen im Blattquerschnitt, XII. desgl. (%,,), XIII. Teleutosporen von der Fläche (**,), auf Prunus padus von Niendorf bei Hamburg. Heteröcisch. Aecidien auf den Zapfenschuppen von Picea excelsa Lk., die Zapfen deformierend, so daß die Schuppen sparrig abstehen (v. Tubeuf). Uredo und Teleutosporen auf Prunus padus L., Pr. serotina Ehrh. u. Pr. virginiana L. (v. Tubeuf, Fischer). — Die aus den überwinterten Teleutosporen hervor- gehenden Sporidien infizieren die jungen Fichtenzapfen ungefähr zur Zeit der Bestäubung (Anfang Mai). Im Juni sind Spermo- gonien vorhanden, die unter Entwickelung eines widerlich süßen Geruches spermatienhaltende Tröpfehen zwischen den Zapfen- schuppen hervortreten lassen (Fischer, Klebahn). Im Juli und August entstehen auf den vorzeitig gebräunten Schuppen die Aecidien, die später reifen (Fischer). Das Mycel dringt aus den Zapfenschuppen in die Achsen des Zapfens und aus dieser in andere Zapfenschuppen vor. In künstlicher Kultur wurden auch auf jungen Trieben Infektionen (Klebahn 1900) und in einzelnen Fällen sogar Spermogonien und Aecidien erhalten (v. Tubeuf, — 3538 — Fischer). Die Aecidien öffnen sich auf den überwinterten Zapfen im Mai, und die Sporen, die eine zementgraue Masse bilden, in- fizieren dann die Blätter der Prunus-Arten (v. Tubeuf, Fischer). Überwinterung im Uredo-Zustande ist bis jetzt nicht festgestellt worden. Spermogonien auf der Außenseite der Zapfenschuppen (nach Fischer [1905] in künstlicher Kultur auch auf den Nadeln entstehend), kleine oder sehr ausgedehnte, oft zu sonderbaren Ge- stalten zusammenfließende flache Lager bildend, zwischen Epider- mis und Cuticula entstehend, letztere durchbrechend und abhebend. Sterigmen parallel, senkrecht zur Fläche. — Aecidien auf sämt- lichen Schuppen des befallenen Zapfens dichtstehend, bald mehr auf der Außenseite, bald mehr auf der Innenseite den unteren Teil der Schuppen dicht bedeckend. Peridie kurzzylindrisch, unten flach, oben rund, sehr derb, braun, verholzend, anfänglich das Aecidium rings umschließend, später durch Querriß geöffnet, dann eine offene Schüssel darstellend. Peridienzellen von der Fläche gesehen unregelmäßig polygonal, im radialen Längsschnitt der Peridie viereckig, annähernd quadratisch oder schief, 22—30 u hoch, 22—25 wu dick, infolge der starken Verdickung der Außen- wand (17—22 u) fastohne Lumen. Innenwand dünner (3 u), warzig durch Stäbchenstruktur, Außenwand äußerst fein quergestreift, von der Fläche gesehen fein punktiert. Sporen in regelmäßigen Reihen, oval, ungleichseitig und wenig polyädrischh 21—28:17—20 u. Membran sehr dick, mit sehr derber Stäbchenstruktur, die etwa die Hälfte der Membrandicke einnimmt; ein schmaler Streifen, der in den Ketten meist seitlich und nach innen zu liegt, ist völlig glatt, hier beträgt die Membrandicke nur ca. 3 u, auf der gegenüber- liegenden Seite, wo auch die Stäbchen am längsten sind, steigt sie auf 6 u. — Uredolager in Gruppen auf der Unterseite der Blätter auf Flecken von 1—5 mm Größe, die auf der Oberseite tief braunrot, unterseits etwas heller rot gefärbt und durch die feinen Blattadern scharf begrenzt sind. Indem sich die weißlichen Sporen über die roten Flecken der Unterseite verbreiten, entsteht eine helle Rosafarbe. Peridie von der Epidermis bedeckt, am Scheitel sich öffnend, 6—8 u dick, aus einer Schicht dünnwandiger, von der Fläche gesehen polygonaler, im Blattquerschnitt parallelo- grammförmiger Zellen von 8—12 u Durchmesser gebildet. Gegen — 8339 — den Porus hin wird die Innenwand der Zellen allmählich dicker, bis 3 a; die Zellen, die die Mündung umgeben, sind höher als die übrigen (bis 21 «), ihr Lumen ist oft undeutlich. Sporen auf kurzen Stielzellen entstehend, länglich oval, meist an einem Ende etwas dicker und etwas schief oder unregelmäßig, 15— 21: 10 — 14 u. Membran etwa 1,5 « dick, mit reichlich 2 « voneinander ent- fernten Stachelwarzen besetzt. — Teleutosporenlager auf der Oberseite der Blätter dunkelbraune, etwas glänzende Krusten bil- dend, die von den Adern begrenzt werden und manchmal klein bleiben, manchmal auch Flächen von über Quadratcentimeter Größe gleichmäßig bedecken; in geringerer Ausdehnung finden sie sich auch auf der Unterseite. Sporen zu mehreren in den Epi- dermiszellen gebildet und dieselben auf weite Strecken so voll- kommen ausfüllend, daß eine zusammenhängende Schicht ent- steht, in der die Querwände der Epidermiszellen in der Regel nur nach geeigneter Behandlung mit Chemikalien sichtbar sind; nur unter den Sporen (nach dem Blattinnern zu) bleibt manch- mal ein Teil des Zelllumens frei, der dann aber mit braunen Resten des Zellinhaltes ausgefüllt ist. Die einzelnen Sporenkörper zylindrisch oval oder prismatisch, 22—30:8—14 u, durch eine oder zwei dünne Längswände in 2, 3 oder 4 Abteilungen geteilt; die des gegenseitigen Drucks entbehrenden am Rande der Lager manchmal fast kugelig, mit bis 25 # Durchmesser. Membran reichlich 1 u dick, hellbraun, am oberen Ende bis auf 2—3 uw verdickt, daselbst in der inneren Ecke jeder Abteilung mit je einem Keimporus. Basidien gegen 50 u lang und 4 x dick, mit blassen runden, ca. 3 u großen Sporidien (wesentl. nach eig Beob., einiges nach Fischer). Aecidien: Auf Picea excelsa Lk. Pots.: Sanssouei (H.); Oprig.: Triglitz (J.). Uredo- und Teleutosporen: Auf Prunus padus L. Niedb.: Birkenwerder (H.); Charl.: Schloß- garten (Sydow, Myc. march. 129); Telt.: Wilmersdorf (H.); Pots.: Sanssouci (H.); Whav.: Friesack (H. Ehrenberg); Oprig.: Triglitz (J.); Königs.: Wilkers- dorf (Vogel); Landsb.: Tamsel, Baumschule (Vogel). In der Umgegend von Hamburg in beiden Generationen: Niendorf und Sachsenwald in Holstein (K.); Hake bei Harburg in Hannover (K.). 2.* Th. galii (Link) de Toni in Saccardo, Sylloge VII, 765. — Caeoma galii Link, Spec. VI, 2, S.21. — Melampsora — 340° — galii (Lk.) Winter, Pilze I, 244. Sch. 365. — Puceiniastrum galii (Lk.) Fischer, Ur. Schw. 471. ] S. 842, Fig. S2. I. Uredospore, II. Uredoperidie mit Epidermis auf Sherardia arvensis von Triglitz. Unvollständig bekannt, vielleicht heteröcisch. Bisher nur Uredo- und Teleutosporen, auf Galium mollugo L., Schultesii Vest., silvaticum L., uliginosum L., verum L., Sherardia arvensis L., Asperula odorata L. Ob die Formen auf allen diesen Pflanzen identisch sind, und ob die Teleutosporen überwintern, ist nicht untersucht. Uredolager klein, pustelförmig, von einer Peridie, die sich am Scheitel öffnet und teilweise von der Epidermis bedeckt bleibt, überwölbt. Zellen der Peridie im Blattquerschnitt schief viereckig, meist in der Richtung einer Diagonale sehr platt gedrückt, sich dachziegelig deekend, mit 2—3 u dicker Membran. Sporen ellip- soidisch oder eiförmig, 17— 21: 13—16 u!); Membran farblos, 1 w dick, entfernt stachelwarzig, Warzenabstand 2—3 u, Keimporen nicht sichtbar. — Teleutosporenlager kleine dunkelbraune Krusten bildend. Sporen im Innern der Epidermiszellen, kugelig, häufig zu mehreren seitlich verbunden und gegenseitig abgeplattet, durch Längswände in 2—4 Zellen geteilt; Höhe 21—24, Durch- messer 21—32 u. Membran etwas verdickt, gelblichbraun. Keim- poren am Scheitel neben der Mitte der Scheidewand oder in den aneinanderstoßenden Ecken der vier Teilzellen (nach Fischer und einigen eig. Beob.). Auf Sherardia arvensis L. Oprig.: Triglitz (J.). Auf Galium uliginosum L. Oprig.: Triglitz (J.). Auf Galium palustre L. Telt.: Grunewald, Rienmeistersee (H.). Auf Galium verum L. Telt.: Grunewald (Sydow, Myc. march. 1132); Whav.: Gr. Behnitz (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898). Auf Galium mollugo L. Niedb.: Birkenwerder (H.); Telt.: Steglitz, Dahlem (H.); Oprig.: Triglitz (J.). — Kgr. Sachsen: Königstein (Krieger, Fung. sax. 707). Auf Galium silvatiecum L. Obbar.: Freienwalde (H.). — Sachsen: Kirnitzschtal (Krieger, Fung. sax. 761). 3.* Th. vacciniorum (Link) Karsten, Myc. Fenn. IV, 58 (1879). — Uredo pustulata y vacciniorum de Candolle, Fl. Fr. VI, ') Nach meinen Messungen (auf Sherardia) kleiner, 16—18:10—13 p. ne 85 (1815) ohne Unterscheidung der Formen a—y. — Caeoma vacciniorum Link, Spec., ed. 4, VI, 2, S. 15 (1825). — Melam- psora vacciniorum Schroeter, Pilze I, 365. P. 246. — Uredo pustulata y vaccinii Albertini et Schweiniz, Consp. 126 (1805). — Melampsora vaccinii (Alb. et Schw ) Winter, Pilze I, 244. — Puecciniastrum vacciniorum (Link) Dietel, Uredinales in Engler u. Prantl, nat. Pflanzenfam. I, 1**, 47. Fischer, Ur. Schw. 467. — Thecopsora myrtillina Karsten, Myc. Fenn. IV, 59. S. 842, Fig. S3a. I. Uredospore, II. Uredoperidie im Blattquerschnitt (*/,), auf Vaceinium myrtillus von Triglitz; 3b. I. Uredospore, II. Uredo- peridie von der Fläche, mittlerer Teil mit Öffnung (*/,), auf Vaccinium uliginosum aus der Putlitzer Heide. Unvollständig bekannt, vielleicht heteröcisch. Auf Vacei- nium-Arten, meist nur in der Uredoform, wahrscheinlich auch in dieser überwinternd. Teleutosporen selten beobachtet. — Vgl. die in Anmerkung 2 mitgeteilten neueren Ergebnisse der amerikanischen Beobachter. Uredolager auf der Unterseite der Blätter, zerstreut oder in Gruppen, von einer Peridie umschlossen, welche am Scheitel poren- förmig geöffnet wird. Die Zellen, welche den Porus umgeben, sind ellipsoidisch, senkrecht zur Fläche des Uredolagers verlängert (bis 35 u), sehr dickwandig, mit kaum erkennbarem Lumen; von da nach unten zu nehmen die Zellen an Höhe ab und werden an der Basis der Peridie dünnwandig. Sporen eiförmig, mitunter etwas polyedrisch, selten rundlich, 21—28:14—18 u (nach eig. Mess. 16--21:13—16 u, Mat. von Vaccinium myrtillus). Membran farblos, reichlich 1 « dick, mit gegen 2 u voneinander entfernten Stachelwarzen besetzt (nach Fischer und eig. Beob.). — Teleutosporen in den Epidermiszellen, dieselben ausfüllend, in sehr kleinen braunen Krusten auf der Unterseite der Blätter, 14—17 u hoch, durch Längsscheidewände geteilt (nach Schroeter). Auf Vaccinium myrtillus L. Obbar.: Lanke, Liepnitzsee (H., B. V.P.B. XLVII, 1905); Niedb.: Birkenwerder (H.); Telt.: Grunewald (Sydow, Myc. march. 647); Pots.: Wildpark (H.); Whav.: Rathenow (Kirschstein, B. V.P.B. XL, 1898); Oprig.: Triglitz (J.); Wprig.: Putlitzer Heide, unter Kiefern (J.); Landsb.: Tamsel (V.). — Oldenburg: Schierbrok (K.). Han- nover: Hake bei Harburg (K.). Holstein: Sachsenwald, Rulauer Forst bei Schwarzenbek (J.). Auf Vaceinium vitis idaea L. Niedb.: Friedrichshagen (H.); Oprig.: Wittstocker Heide (J.). Por . 0 eis, re‘ PETEETER: | £ ! N \ IQ TEEN IETER AH RS ae R. Pucciniastrum, Fig. 4. S. Thecopsora Fig. 1—5. — 843 — Auf Vaceinium uliginosum_L. Berlin: Botan. Garten (H.); Wprig.: Putlitzer Heide (J.); Nordseeinsel Amrum (J.). Auf Vacceinium oxycoccus L. Niedb.: Birkenwerder (H.); Telt.: Grunewald, Halensee (H.); Nordseeinsel Amrum (J.). Anmerkung 1: Der Pilz auf Vaceinium uliginosum wird von Karsten, Myc. Fenn. IV, 1879, 59 unter dem Namen Thecopsora myrtillina von Thecopsora vacciniorum als beson- dere Art unterschieden, und zwar auf Grund der folgenden Dia- gnose (übersetzt): Uredolager auf der Blattunterseite, einzeln oder gehäuft auf blaßgelb werdenden Flecken, blaßgelb, punktförmig, mit einer zuletzt von einem Porus durchbohrten Pseudoperidie. Sporen eiförmig oder rundlich-eckig, warzig, 24:18 u oder mit 18—21 u Durchmesser. Ich halte die Unterscheidung nicht für genügend begründet. Der einzige einigermaßen bestimmte Unterschied ist der in der Membranskulptur, die bei Th. vacciniorum stachelig (echinulat.), bei Th. myrtillina warzig (verruculos.) sein soll. Es gelingt mir nicht, einen solchen Unterschied zwischen den Uredosporen fest- zustellen. Anmerkung 2: Nach Clinton (Rep. Conn. Agr. Exp. Stat. 1909/10, 719) und Fraser (Mycologia V, 1913, 237; VI, 1914, 27) bildet der in Nordamerika auf Gaylussacia baccata (Wang.) C. Koch, G. resinosa (Ait.) Torr. et Gray, Vaccinium cana- dense Kalm und V. pennsylvanicum Lam. vorkommende Pilz, den die amerikanischen Autoren nach Arthur (Result. Congres internat. Wien 1905, 337) Pucciniastrum myrtilli (Schum.) Arth. nennen (= Melampsora vaceinii Wint., nach Aecidium? myrtilli Schum.), auf Tsuga conadensis (L.) Carr. ein dem Peridermium Peckii Thüm. entsprechendes oder ähnliches Aecidium. Peridermium Peckii Thüm. (Mitt. Forstl. Vers. Österr. II, 1880, 320) wird von Arthur und Kern (Bull. Torr. Bot. Club XXXIII, 1906, 433) folgendermaßen beschrieben: Spermogonien unterseits, zahlreich, zerstreut, unscheinbar, unter der Kutikula, sich bedeutend in die Wände der Epidermis- zellen ausdehnend, im Schnitt breit und niedrig, leicht konvex oder selbst ein wenig kegelförmig, klein, 65—125 u breit, 20 bis 26 u hoch. — Aecidien aus begrenztem Mycelium, unterseits in — 84 — zwei Reihen auf gelben Flecken, das Blatt teilweise oder ge- wöhnlich ganz einnehmend, tiefsitzend, klein, von 0,2—0,3 mm Durchmesser, 0,5—1 mm hoch, zylindrisch; Peridie farblos, an der Spitze sich öffnend, Zellen übergreifend, nur lose verbunden, leicht auseinander fallend, ziemlich zart, Innenwände mäßig warzig, 4—5 u dick, Außenwände glatt und dünner; Sporen breit ellip- soidisch, 18—27 :15—18 «, Wände farblos, dünn, ungefähr 1 « dick, fein und gleichmäßig warzig. Die Merkmale dieses Aecidiums weichen also von denen des za Th. areolata gehörenden Aecidiums nicht unwesentlich ab. Da Tsuga canadensis in Europa nicht einheimisch ist, wird man die Frage stellen müssen, ob der europäische Pilz eine andere Art ist und einen andern Aecidienwirt hat, oder ob er infolge der Unmöglichkeit, Aecidien zu bilden, sich nur durch die Uredosporen erhält und die Fähigkeit, Teleutosporen zu bilden, mehr oder weniger verloren hat. 4. Th. sparsa Fischer, Ured. Schw. 469 (1904). — Melam- psora sparsa Winter, Pilze I, 245 (1884). — Puceiniastrum (Thecopsora) sparsum (Wint.) Fischer, Ur. Schw. 469 (Beschr. u. Abb.). Bisher nur Uredo- und Teleutosporen bekannt, auf Arctosta- phylos alpina Sprengel und A. uva ursi Sprengel (A. officinalis W. et Grab.). Uredolager auf der Blattunterseite, sehr kleine orangegelbe Pusteln bildend, auf kleinen Blattflecken, die oberseits karminrot gefärbt sind, von einer Peridie umgeben, deren Dicke nach dem Scheitel hin zunimmt. Die die Mündung umgebenden Peridien- zellen unregelmäßig ausgebuchtet, ihre Membran auf der Innen- seite stark verdickt, nach der Mündung zu mit zapfenartigen Vor- sprüngen, außen mit feinen Stachelwarzen. Sporen ellipsoidisch bis keulenförmig, 23—42:14—18 u. Membran dünn, mit locker stehenden Stachelwarzen. — Teleutosporen am Ende von E. ; dicken Hyphen, welche senkrecht gegen die Blattfläche verlaufen, an der Blattoberseite, vereinzelt auch an der Unterseite, innerhalb der Epidermiszellen, einzeln oder in größerer Zahl dicht aneinander- stoßend, ellipsoidisch bis kugelig oder gegenseitig abgeplattet, 24—35 u hoch, von 18—35 u Durchmesser, durch gekreuzte — 345 — Längswände in 4 oder durch weitere Radialwände in bis 8 Zellen geteilt. Membran braun, 2 « dick, am Scheitel bis auf 6 u ver- dickt, Scheidewände dünn. Keimsporen scheitelständig, neben der Kreuzungsstelle der Scheidewände (nach Fischer). Bisher nicht beobachtet. Die Nährpflanze A. uva ursi kommt ver- einzelt in der Provinz vor. 5.* Uredo pirolae (Gmelin) Winter, Pilze I, 254. — Fischer, Ured. d. Schweiz 539 (mit Abb.). — Aecidium pirolae Gmel., Linn. Syst. nat. II, 1473 (1791). — Uredo pirolae (Gmel.) Winter, Pilze 254. — Thecopsora pirolae (Gmel.) Karsten, Myc. Fenn. IV, 59. — Melampsora pirolae Schroeter, Pilze I, 366. P. 247. S. 842, Fig. S5. I. Uredolager (/,), II. Uredospore, auf Ramischia secunda von Bamberg. Vermutlich heteröcisch und einer Thecopsora oder einer verwandten Gattung angehörig, aber bisher nur in der Uredoform bekannt, und wahrscheinlich als solche überwinternd und sich ohne Wirtswechsel erhaltend!),. Auf Pirola-Arten. Uredolager kleine orangefarbene Pusteln bildend, die auf der Blattunterseite zu kleinen Gruppen auf gelblich verfärbten Flecken vereinigt sind, von einer Peridie, die sich mit einem Porus öffnet und teilweise von der Epidermis bedeckt bleibt, überwölbt. Peridie in der Umgebung der Mündung am dicksten, ihre Zellen haben hier auf der Innenseite eine gewaltig verdickte Membran; auf der Außenseite sind diejenigen Zellen, welche die Mündung umgeben, mit Stachelwarzen besetzt. Sporen lang ellipsoidisch bis keulenförmig, 283—32:14—16 u. Membran reichlich 2,5 w dick, mit feinen, etwa 2 u voneinander entfernten Stachelwarzen besetzt, die an dem einen Ende der Sporen kräftiger entwickelt zu sein scheinen als an den übrigen Stellen. Warzen nur in der äußersten Schicht, wie aufgesetzt erscheinend, Membran im übrigen homogen. Keimporen sind nicht sichtbar (nach Fischer und eig. Beob.). Nach Fischer soll von den Warzen der die Mündung um- gebenden Peridienzellen je eine kräftiger entwickelt sein als die andern. ı) Vergl. Klebahn, Kult. I, 6, Z. f. Pflanzenkr. II, 1892, 264. Der Pilz auf den sich die Beobachtung bezieht, war nicht Chrysomyxa, sondern Thecopsora pirolae. — 8346 — Auf Ramischia secunda Garcke. Berlin: Jungfernheide (Urban); Niedb.: Birkenwerder (H.); Rupp.: Bubrok bei Rheinsberg (H.). Auf Pirola chlorantha Sw. Berlin: ?(A. Braun 1860), Jungfern- heide (Urban); Niedb.: Tegel (Sydow). Auf Pirola minor L. Telt.: Paulsborn, Grunewald (H.); Oprig.: Putlitzer Heide (J.). Auf Pirola uniflora L. Telt.: Grunewald, Rienmeistersee (H.). — Oldenburg: Hasbruch. Hierher das Kult. I, 6 (264) als Chrysomyxa er- wähnte Material (K.).. Bremen: Fischerhuder Gehölz bei Bremen (K.). Han- nover: Meckelfeld bei Harburg (J.). 6. Gattung: Calyptospora J. Kühn, Hedw. 1869, 81. Name von xa4vrıoös verdeckt, verhüllt und orog«a das Säen (die Spore), wegen der in den Epidermiszellen eingeschlossenen Sporen. Aecidien mit zarter, zylindrischer Peridie; Sporen in Ketten mit Zwischenzellen, Sporenmembran durch Stäbehenstruktur warzig. Uredosporen fehlend. Teleutosporen intrazellular, in den Epidermiszellen gebildet, zu Krusten vereinigt, welche die Achsen veränderter Sprosse bedecken, durch Längswände in der Regel in 2—4 Zellen geteilt. 1.“ C. Goeppertiana Kühn, Hedw. VIII, 1869, 81. — Sch. 367. Dietel, Uredinales 47. — Biol.; Hartig, Allg. Forst- u. Jagdzeit. 1880, 289; Lehrb. d. Baumkrankh. 1882, 56 (m. Beschr. u. Abb.). Kühn, Hedw. XXIV, 1885, 108; in Rabenh.-Winter, Fung. eur. et extr. Nr. 3521, s. Hedwigia XXVI, 1887, 28. Bubäk, Ann. mycol. II, 1904, 361; Cbl. Bakt. 2, XVI, 1906, 154. Arthur Mycologia II, 1910, 231. — Pucciniastrum Goeppertianum (Kühn) Klebahn, Ww. R. 391. — Melampsora Goeppertiana (Kühn) Winter, Pilze I, 245. — Calyptospora columnare Kühn, Hedw. 1887. — Aecidium columnare Albertini et Schweiniz, Consp. 121. W. 245. Sch. 367. S. 856, Fig. Ti. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf A bies pecti- nata aus Rabenh., Fung. eur. 3316; III. Teleutosporen auf Vaccinium vitis idaea vom Hummelshain. Heteröcisch. Aecidien auf den Nadeln von Abies pecti- nata DC., im Juli und August. Teleutosporen auf der Rinde deformierter Triebe von Vaccinium vitis idaea L. (Hartig). Aecidien auch auf Abies Nordmanniana Spach., nobilis Lindl., magnifica Murr., concolor Lindl., balsamea Mill., Fraseri a Er SE 0522 = FREE Par ! I! \ | 4 # 1 4 — 8347 — Pursh, Apollinis Heldr., reginae Amaliae Heldr., cephalo- nica Endl., ceilicica Kotschy, pichta Forb., pinsapo Boiss., Veitchii Lindl. von Kühn erzogen (Rabenh. F. eur. 3521 [1886] und Hedw. 1887). — Ein Pilz mit paralleler Entwickelung ist in Amerika auf Abies Fraseri und Vaccinium pennsilvanicum Lam. von Arthur festgestellt worden'). Die Keimschläuche der Aecidiosporen dringen durch die Spaltöffnungen oder auch direkt in die Rinde der jungen Triebe von Vaccinium vitis idaea ein. Im folgenden Jahre wird die Infektion durch Anschwellung und verstärktes Längenwachstum der sich neubildenden Triebe sichtbar. Das Mycel perenniert in den Vaccinium-Pflanzen. Die im zweiten und dritten Sommer weiter wachsenden Triebe sind daher mitunter im zweiten und dritten Sommer wieder deformiert und tragen Teleutosporen. Die einzelnen Jahrgänge können durch scheinbar gesunde Regionen getrennt sein. Bisweilen wachsen auch unten erkrankte Triebe hervor, da die den Gefäßbündeln anliegenden Rindenzellen nebst ihrem Mycel lebendig bleiben. Die Teleutosporen entstehen im Herbst und keimen im folgenden Frühjahr, die Sporidien infi- zieren die Tannennadeln. Spermogonien scheinen nicht gebildet zu werden. — Aecidien in zwei Längsreihen auf der Unterseite der Nadeln, die kaum verändert sind. Peridie zylindrisch, bis 2 mm hoch, weiß, mit unregelmäßig gezähneltem Rande. Peridienzellen außen und innen dünnwandig, innen kleinwarzig, 40—65 u hoch, 18 bis 21 u breit, von der Fläche gesehen unregelmäßig polygonal. Sporen ellipsoidisch, 16—23 :12—16 u. Membran farblos, gleichmäßig ungefähr 1 u dick, durch Stäbchenstruktur sehr feinwarzig, ohne glatten Streifen, Warzenabstand kaum 1 u. Inhalt orange (wes. nach eig. Beob. an dem von J. Kühn kultivierten Material in Rabenhorst-Winter, Fung. eur. Nr. 3316). — Teleutosporen auf verlängerten, stark angeschwollenen, erst rosa, dann braun gefärbten Stengelteilen, dicht gedrängt in den Epidermiszellen ent- stehend und so eine zusammenhängende Kruste bildend, von der Membran und der Kutikula bedeckt bleibend, durch gegenseitigen Druck prismatisch, meist durch zwei gekreuzte Längswände in vier ') Nach Fraser (Mycologia IV, 1912, 177) kommt das Aecidium auch auf Abies balsamea (L.) Mill. vor. — 848 — Zellen geteilt, bis 42 u hoch, nach eigenen Messungen 16—24 w hoch, die Teile 7—14 u breit. Membran gelbbraun, 1-1,5u dick, am Scheitel bis auf 4—5 u verdickt; Keimporus oben neben der Scheidewand, meist in den aneinanderstoßenden Ecken der vier Teilzellen, in die Verdiekung eindringend. Sporidien rund- lich (nach Fischer u. eig. Beob.). Hinsichtlich der Morphologie der Aecidien ist Pucciniastrum abieti-chamaenerii zu vergleichen. Calyptospora Goeppertiana ist hinsichtlich ihrer Verbreitung von der Existenz der Weißtanne abhängig‘). Aus der Provinz Brandenburg sind nur zwei Standorte im äußersten Südosten bekannt geworden: Wossna, Ober- försterei Sorau (Sydow, Myc. march. 3239, Tel.) und Wussina (Sydow, Myc. march. 4121, Aec.) Aus angrenzenden Gebieten, wo die Tanne als heimischer oder häufig gepflanzter Waldbaum vorkommt, liegen mehrfache Beobachtungen vor, z. B. Anhalt-Dessau: Oranienbaum und Muchauer Mühle (Staritz, B. V. P.B. XLV, 1903); Thüringen: Hummelshain (Kleb.), Ilmenau, Oberhof, Friedrichsroda, Schwarzatal (Diedicke); Schlesien: Grünberg, Rothenburg, Görlitz, Waldenburg, Glatz, Oppeln usw., s. Schroeter, Pilze 367. 7. Gattung: Uredinopsis Magnus, Atti del Congresso Botanico internationale 1892. Name von Uredo oder Uredinea Rostpilz und «sy Auge, Gesicht, Antlitz; das Aussehen eines Rostpilzes habend, weil Mag- nus den Pilz ursprünglich nicht für eine Uredinee hielt. Aecidien unbekannt?). — Uredolager von einer aus schlauchartigen Zellen gebildeten, halbkugeligen Peridie umhüllt. Uredosporen einzeln gebildet, gestielt, meist hyalin, ohne Keim- poren, von zweierlei Art?). — Teleutosporen einzeln im paren- chymatischen Gewebe der Nährpflanze zerstreut liegend, inter- zellular, 2—4-zellig, mit farbloser Membran (nach Dietel und Fischer). !) Die Angabe bei Hartig (Lehrbuch 1900, 141), daß die Sporidien auch direkt die Preißelbeeren zu infizieren vermögen, beruht auf einer völlig unbegründeten Hypothese. Vgl. Klebahn, Ww. R. 392. ?2) Über die Aecidien sind neuerdings in Amerika Beobachtungen gemacht worden, vgl. die Nachträge. °) v. Lagerheim (Svensk Bot. Tidskr. III, 1909, 35) erkennt nur das Vorhandensein von zweierlei Uredosporen als ein die Aufstellung der Gattung rechtfertigendes Merkmal an. Vgl. dazu Magnus, D. B. G. XX VII, 1909, 320. — 849 ° — In der Auffassung der drei Gattungen Uredinopsis, Mile- sina und Hyalopsora folge ich Magnus (D. B. G. 1909), der sich am eingehendsten mit denselben beschäftigt hat. Die bisher be- kannt gewordenen Vertreter leben auf Farnen, ein immerhin beachtenswertes Moment, wenn auch selbstverständlich daraus nicht folgt, daß sie eine natürliche Gruppe bilden. Hinsichtlich der Beurteilung dieser Gattungen stimmen übrigens die bisherigen Bearbeiter noch nicht vollkommen überein. Liro (Ured. Fenn. 497) erkennt die Gattung Hyalopsora nicht an, weil er bei H. poly- podii (auf Cystopteris) eine derjenigen von Uredinopsisfilicina ähnliche, allerdings schwächer entwickelte Peridie gefunden haben will; v. Lagerheim folgt ihm in dieser Auffassung. Demgegen- über bestreitet Magnus (l. c.) das Vorhandensein einer Peridie auf das bestimmteste. Er betrachtet Uredinopsis und Mile- sina als nahe verwandt, wagt aber nicht, Hyalopsora ihnen an- zuschließen. Indessen scheint mir das Vorkommen der zwei Formen von Uredosporen bei Uredinopsis und Hyalopsora doch immer- hin eine bemerkenswerte Übereinstimmung zu sein. Bei dem Vilze auf Asplenium septentrionale sollen nach Liro (l. c. 493) die Uredosporen in kurzen Ketten gebildet werden, wie bei Melam- psorella. Magnus bestreitet auch dies und bezeichnet die Uredo- sporen ausdrücklich als gestielt. Zu einer genauen Nachprüfung dieser Verhältnisse fehlte es mir an geeignetem Material. Was ich gesehen zu haben meine, ist in den Abbildungen wiedergegeben ; vgl. auch die Beobachtungen über Melampsorella. Vielleicht dürfte ein endgültiges Urteil über diese Gattungen erst möglich werden, wenn einmal die Weiterentwickelung der Sporidien bekannt geworden sein wird. — S. auch Magnus, Hedw. XLII, 1904, 119. I. U. filicina (Nießl) Magnus, Atti del Congresso Botan. internaz. 1892 (Abbild.). — Dietel, Ber. D. B. G. XIII, 1895, 326 (Abbild.). Fischer, Ur. Schw. 475 (Abb.). — Protomyces filicinus Nießl in Rabenh., F. eur. 1659 (1873). — Uredo polypodii (Pers.) Winter, Pilze 253 p. p. S. 856, Fig. Ul. I., II. Uredosporen der ersten Art, III., IV. Uredo- sporen der zweiten Art, nach Fischer; V., VI. Blattquerschnitte mit Teleuto- sporen (®/,), nach Magnus. Kryptogamenflora der Mark Va. 54 — 850 — Nur Uredo- und Teleutosporen bekannt, auf Phegopteris vulgaris Metten. (Ph. polypodioides Fee). Uredosporen in zwei Formen, mit der zuerst auftretenden Form gleichzeitig Teleuto- sporen; die zweite Uredoform später, auf absterbenden Teilen der Blätter auftretend.. Keimung und Entwicklung nicht bekannt; vielleicht hat die zweite Uredoform Dauersporencharakter (Dietel). Die Uredosporen der ersten Art werden in weißen, gebrechlichen Ranken ausgestoßen (Magnus, Hedw. XLIII, 1904, 122). Uredolager auf der Blattunterseite, stets unter einer Spalt- öffnung angelegt und lange von der Epidermis bedeckt bleibend, von außen als kleine, runde, graulich oder gelblich durchscheinende Wärzchen erkennbar, von einer Pseudoperidie umgeben, deren Zellen an den Seitenteilen schlauchförmig, am Scheitel klein und polygonal gestaltet sind. Uredosporen von zweierlei Art: Sporen der einen Sorte sogleich keimfähig, eiförmig bis spindelförmig, 30—42:7—10 u (nach Dietel 37—55 : 10—15 u), am Scheitel mit ziemlich langem, oft etwas seitlich sitzendem, hornförmigem Fortsatz; Membran farblos, undeutlich warzig, ohne Keimporen. Sporen der zweiten Art erst nach der Überwinterung frei werdend, gerundet polyedrisch, 18—28:10—18 u (nach Dietel 18—21: 12—15); Membran farblos, sehr fein und dicht warzig, ohne Keim- poren. — Teleutosporen im Mesophyll, interzellular, vereinzelt und zerstreut an den Mycelzweigen entstehend, kugelig oder läng- lich, bis 28 a lang, von 17—21 u Durchmesser. 1—3-zellig; Mem- bran dünn, farblos, glatt (nach Dietel u. Fischer). Beide Arten Uredosporen können nach Fischer auch in einem und demselben Lager vorkommen und anscheinend durch Über- gänge verknüpft sein, weshalb Fischer (Ur. Schw. 477) auch die polyödrischen feinwarzigen für Uredosporen hält und nicht wie Dietel l. e. für Teleutosporen. Dem Mycel sollen nach Magnus die Haustorien fehlen. Auf Phegopteris vulgaris Metten. (Ph. polypodioides Fee). In der Provinz Brandenburg bisher nicht beobachtet. Thüringen: Friedrichsroda (Aderhold), Oberhof (Fr. Thomas). Sächs. Schweiz: Schmilka (Magnus), Uttewalder Grund (Krieger). 2. U. struthiopteridis Störmer, Bot. Notiser 1895. 81. — Dietel, Ber. Deutsch. Bot. Ges, XIII, 1895, 331. T— —— _— 851 — Nur Uredo- und Teleutosporen bekannt'), auf Struthiopteris germanica Willd. Uredosporen der zweiten Form anscheinend der Überwinterung dienend. Keimung der Teleutosporen (mit 4.zelligem Promycel) von Dietel festgestellt. Uredolager der ersten Art klein, von einer bald aufreißenden Pseudoperidie umgeben. Sporen ei- bis spindelförmig, bisweilen keulenförmig, am Scheitel meist mit einem kurzen oder verlängerten, scharf zulaufenden Spitzchen, 30—55 :12—18 u. Membran dünn, farblos, mit einer von der Basis zum Scheitel und auf der ent- gegengesetzten Seite zurückverlaufenden, einfachen Reihe kurzer Stäbchen besetzt. — Uredolager der zweiten Art punktförmig, halbkuglig gewölbt, bis zum Frühjahr von der Peridie umschlossen. Sporen unregelmäßig polyädrisch, mit scharfen Kanten, 27—40: 16—23 u. Membran ziemlich derb, an den Ecken verdickt, blaß bräunlich, sehr fein warzig; Stiel von verschiedener Länge, wenig dauerhaft. Teleutosporen interzellular im Mesophyll, kugelig oder etwas breiter als hoch, 16—24 : 14—22 u, meist 2—4-zellig (nach Dietel). Auf Struthiopteris germanica Willd. In der Provinz Brandenburg bisher nicht beobachtet. — Sächsische Schweiz: Polenztal (Krieger, Fung. sax. 887); Uttewalder Grund (Krieger, Rabenh.-Pazschke, Fung. eur. et extr. 4332). — Dänemark: In einem Garten bei Kopenhagen (Börgesen). Anmerkung: U. pteridis Dietel et Holway in Dietel, Ber. Deutsch. Bot. Ges. XIII. 1895, 331, zweierlei Uredosporen und Teleutosporen auf Pteris aquilina L. (Pteridium aquilinum Kuhn) bildend, ist bisher nur aus Kalifornien bekannt geworden. 8. Gattung: Milesina P. Magnus, Ber. Deutsch. Bot. Ges. XXVII, 1909, 325. Name von Magnus aus dem Namen Milesia abgeleitet. Letzterer nach dem Vornamen des bekannten Mykologen Rev. Miles Joseph Berkeley von White, Scot. Naturalist IV, 162 (1877) der Uredo auf Polypodium vulgare (s. M. Dieteliana) gegeben?), aber nach Magnus nicht existenzberechtigt. ‘) Für die in Amerika lebende Form sind die Aecidien neuerdings fest- gestellt worden, siehe die Nachträge. ?) In einem Artikel, betitelt „Note on the Zoology and Botany of Glen Tilt“, der auch eine Abbildung bringt (Taf. II, Fig. Fig. 5). Ich verdanke 54* — 8552 — Aecidien unbekannt. — Uredolager von einer Peridie oder einem Paraphysenkranze umgeben. — Uredosporen einzeln auf Stielen gebildet, hyalin, ohne Keimporen, von einerlei Art. — Teleutosporen intrazellular, in den Epidermiszellen oder der subepidermalen Zellenschicht, einzeln oder zu mehreren, hyalin, mehrzellig. I. M. Kriegeriana P. Magnus, Ber. Deutsch. Bot. Ges. XXVII, 1909, 325. — Melampsorella Kriegeriana Magnus, Ber. Deutsch. Bot. Ges. XIX, 1901, 581 (Beschr. u. Abb.). — Uredi- nopsis scolopendrii (Fuck.) Rostrup, Bot. Tidskr. XXII, 1899, 258 p.p. cf M. blechni. Uredo- und Teleutosporen auf Aspidium spinulosum Sw. Teleutosporen im Herbst gebildet, sogleich keimend. Weiter- entwicklung der Sporidien unbekannt. Uredolager auf der Blattunterseite, unter der Epidermis. Peridie unten aus schlauchförmig verlängerten, oben aus kurzen Zellen gebildet, am Scheitel punktförmig sich öffnend und die Epidermis sprengend. Sporen oval, durchschniftlich 29,9 :17,3 u, einzeln auf Stielen gebildet; Membran entfernt stachelwarzig, ohne Keimporen. Paraphysen fehlen. — Teleutosporen in den Epi- dermiszellen der Blattunterseite gebildet, durch Längswände in 4—8 (oder auch mehr?) Zellen zerfallend, mitunter einzeln in einer Zelle, meist jedoch zu mehreren und nicht selten in doppelter Lage, wobei aber die unteren kleiner bleiben; gelegentlich auch in den Schließzellen der Spaltöffnungen. Mitunter größere Zell- komplexe mit Sporen erfüllt, mitunter nur einzelne und die Nach- barzellen frei. Membran dünn, farblos. Dem Mycel scheinen die Haustorien zu fehlen (nach Magnus 1901). Auf Aspidium spinulosum Sw. (Polystichum spinulosum DC.). In der Provinz Brandenburg bisher nicht gefunden. Mehrfach in der säch- sischen Schweiz: Lattengrund, Uttewalder Grund (Krieger, Fung. sax. 856 und 1711); Kuhstall (Krieger in Rabenh.-Pazschke, Fung. eur. et extr. 4242). Von Rostrup (l. e.) auf Bornholm beobachtet. diese Angaben der liebenswürdigen Vermittelung des Herrn W. B. Mercer (Armstrong College, Newcastle o. T.), der sie von Herrn P. H. Grimshaw in Edinburg, dem gegenwärtigen Herausgeber des Scottish Naturalist, erhielt. Die Zeitschrift ist nach Angabe des Auskunftsbureaus der deutschen Bib- liotheken in keiner deutschen Bibliothek vorhanden. = — 8535 — 2. M. Feurichii P. Magnus, Ber. Deutsch. Bot. Ges. XXVI, 1909, 325. — Litt.: Liro, Ured. Fenn. 493 (1908). — Melam- psorella Feurichii P. Magnus, Ber. D. B. G. XX, 1902, 609 (Beschr. u. Abb.). — Hyalopsora Feurichii (Magn.) E. Fischer, Ured. Schweiz 475. Uredo- und Teleutosporen, auf Asplenium septentrionale Hoffm. Keimung der Teleutosporen noch nicht beobachtet. Uredolager auf der Unterseite der schmalen Blattabschnitte, häufig auch auf den Blattstielen als helle, pustelartige, oft etwas verlängerte Wärzchen auftretend, unter der Epidermis (an der Spreite) oder unter der zweiten Zellschicht (häufig an den Blatt- stielen), von einem mehrschichtigen Paraphysenkranze umgeben '), aber ohne Paraphysen zwischen den Sporen. Sporen ellipsoidisch oder eiförmig, meist 28:19, mitunter bis 35:24 u, einzeln auf Stielen gebildet?). Membran dünn, farblos, mit locker stehenden Stachelchen besetzt, ohne Keimporen. — Teleutosporen in den Epidermiszellen oder in Zellen der subepidermalen Schicht zu mehreren, durch Wände, die senkrecht oder parallel zur Ober- fläche sind, mehrzellig.. Mycel ohne Haustorien (n. Magnus und Fischer). Auf Asplenium septentrionale Hoffm. In der Provinz Brandenburg bisher nicht gefunden. — Sachsen: Schloßberg bei Dohna und Zschopautal (Wagner und Krieger in Fung. sax. 2008), Bautzen (Feurich). 3. M. blechni Sydow, Annales mycologici VIII, 1910, 491. — Melampsorella blechni Sydow, Annal. mycol. I, 1903, 537. — Uredo scolopendrii (Fuck.) Schroeter, Pilze 374 p.p. P. 256 p.p. — Uredinopsis scolopendrii (Fuck.) Rostrup, Bot. Tidsskr. XXI, 1897, 1. Heft, 42 p.p. [Ascospora scolopendrii Fuckel, Symb., 2. Nachtrag, S. 19). S. 856, Fig. V3. I. Peridie und Teil eines Uredolagers (**/,), II. Uredo- spore, auf Blechnum spicant aus Jaap, F. s. e. 527. ') Eine eigentliche Peridie ist bei dieser Art nach Magnus (1902 u. 1909) nicht vorhanden. Trotzdem erwähnt Magnus (1909) das Vorhandensein einer Peridie, die sich am Scheitel mit einem Porus öffnet, ohne Einschränkung als Gattungscharakter von Milesina. ®) Nach Liro (Ured. Fenn. 493) sollen die Uredosporen in Ketten ent- stehen. Magnus (D. B.G. XXVII, 1909, 324) hebt dagegen ausdrücklich hervor, daß sie einzeln auf Stielen gebildet werden. — 354 — Unvollständig bekannt, bisher nur Uredo- und Teleutosporen, auf Blechnum spicant With. An den dem Erdboden nahen Blättern werden die Uredosporen in weißen Ranken entleert. Uredolager auf der Blattunterseite auf gelben, trocken brau- nen, unbestimmt umschriebenen Flecken, die ein ganzes Blatt- fiederchen oder einen Teil desselben einnehmen, unter der Epi- dermis entstehend, von einer deutlichen Peridie, die sich am Scheitel mit einem Loch öffnet, umschlossen, gelb, ohne Paraphysen. Sporen anscheinend einzeln auf kurzen Stielzellen, eiförmig, ellip- soidisch oder länglich-eiförmig, 27—42 : 18—24 u, farblos. Mem- bran stachelwarzig, Warzenabstand ca. 4 «,; ohne sichtbare Keim- poren (nach Sydow u. einig. eig. Beob..,. — Teleutosporen intrazellular, farblos, durch Scheidewände mehrzellig. Auf Blechnum spicant With. Thüringen: Stützerbach bei Ilmenau (J., F. s. e. 527). Sachsen: Gr. Winterberg (Sydow, Myc. germ. fasc. II, 61). Jütland (Rostrup |. c.). Da die Merkmale nach der von Sydow gegebenen Diagnose denen der Gattung Milesina entsprechen, ist die Zuordnung zu dieser Gattung gerechtfertigt. Im übrigen wäre eine genauere Vergleichung mit den nächstverwandten Formen, namentlich hin- sichtlich der Fragen der Artverschiedenheit und des Übergehens auf die Nährpflanzen der anderen Formen, erwünscht. Dasselbe gilt für Milesina Dieteliana. 4. M. Dieteliana (Syd.) Magnus, Ber. D. B. G. XXVII, 1909, 325. — Melampsorella Dieteliana Sydow, Annal. mycol. I, 1903, 537. Unvollständig bekannt, bisher nur Uredo- und Teleutosporen, auf Polypodium vulgare L. Uredolager auf der Blattunterseite auf gelbbraunen, häufiger schwarzbraunen, unbestimmt umschriebenen Flecken, unter der Epidermis entstehend, von einer Peridie, die sich am Scheitel mit einem Loch öffnet, umschlossen, gelb, ohne Paraphysen. Sporen verschiedengestaltig, meistens oval oder länglich, selten fast kuge- lig, 25—48:18— 30 u, farblos. Membran stachelig, ohne sicht- bare Keimporen. — Teleutosporen anscheinend intrazellular, farblos, durch Scheidewände mehrzellig (nach Sydow). Auf Polypodium vulgare L. Sachsen: Gr. Winterberg (Wagner), daselbst besonders bei Schmilka (Sydow, Myc. germ. fasc. II, Nr. 62). Po- _ 55 — lenztal (Krieger), Göda (Feurich). Thüringen: Landgrafenschlucht bei Eisenach (Neger). 5. Uredo (Milesina?) murariae P. Magnus, Ber. d. Deutsch. Bot. Ges. XX, 1902, 611. — Fischer, Ur. Schw. 538. — Ascospora scolopendrii Fuckel, Symb., 2. Nachtr. 19 (1873) p. p. — Uredo scolopendrii (Fuck.) Schroeter, Pilze 374 p.p. S. 856, Fig. V5. I. Teil eines Uredolagers mit Peridie (*,), II. Uredo- spore, auf Asplenium ruta muraria aus Jaap, F.s. e. 530. Bisher nur Uredosporen bekannt, auf Asplenium ruta muraria L. Uredolager auf gelblich verfärbten Flecken, klein, unschein- bar, weißlich durchscheinend, von einer Peridie umgeben, deren Mündung oft unter einer Spaltöffnung liegt und deren Rand schließlich kragenartig nach oben emporgerichtet ist und die Spaltöffnung sprengt. Peridienzellen von der Fläche gesehen poly- gonal, isodiametrisch oder radial verlängert, nicht in regelmäßigen Reihen, im Querschnitt quadratisch oder schief rhomboidisch, die unteren verlängert, Membran dünn'!). Sporen sehr ungleichartig gestaltet, keulenförmig, ellipsoidisch bis fast kugelig, 22—45: 18—22 u. Membran bis 2 « dick, farblos, mit sehr weit (4 u) voneinander entfernten, ziemlich kräftigen Stachelwarzen besetzt. Inhalt farblos (n. Magnus, Fischer u. eig. Beob). Auf Asplenium ruta muraria L. In der Provinz Brandenburg bisher nicht gefunden. Thüringen: Jena, am unteren Philosophenweg (Diedicke). Sachsen: Zschopautal im Erzgebirge (G. Wagner). Prov. Hessen: Gersfeld in der Rhön (J., F. s. e. 530). Schlesien: Radmeritz bei Görlitz (Diedicke). 9. Gattung: Hyalopsora Magnus, Ber. D. B. G. XIX, 1901, 582. Name von valog Glas und wwoa Krätze, Räude. ") Es scheint mir, daß sich die Peridie nicht allzusehr von denen von Melampsorella, Cronartium, Milesina usw. unterscheidet. Die unteren verlängerten Zellen, „schlauchförmige Zellen, die in mehrfacher Schicht das Uredolager umgeben“ (nach Magnus), sind in ganz ähnlicher Weise häufiger anzutreffen. Vergl. die Abbildungen zu Cronartium ribicola, Puec- ciniastrum abieti-chamaenerii, Uredo pirolae usw. Da auch die Uredosporen denen von Milesina blechni sehr ähnlich sind, reihe ich den Pilz hier an. 856 Sn | — IS SEES IV o £ ca an Tg flag & W. Hyalopsora. X. Aecidium. Fig. 1—15. V. Milesina. U. Uredinopsis. T. Calyptospora. — 857 — Aecidien bisher nicht bekannt!)., — Uredolager ohne Peridie, aber mitunter von keulenförmigen Paraphysen umgeben oder davon durchsetzt. Zweierlei Uredosporen vorhanden, Sporen nicht gestielt. Sporenmembran mit Keimporen. Inhalt mit gelbem Farbstoff. — Teleutosporen zu 1—2-schichtigen Krusten ver- einigt, im Innern der Epidermiszellen, mit farbloser Membran, meist durch vertikale Wände in 2—4 oder mehr Zellen geteilt, in den letzteren Fällen mit gekreuzten Scheidewänden. — Auf Farnkräutern. 1.“ H. polypodii dryopteridis (Moug. et Nestl.) Magnus, Hedw. XEr 1902 (224). — Lit.: Dietel, Österr. Bot. Z. 1894, Nr. 2. Duggar, Proc. Amer. Acad. 1894, 396. Magnus, Ber. D. B. G. XIII, 1895, 285 (mit Abb.). Fischer, Ured. Schw. 472 (mit Abb.). — Uredo polypodii ß polypodii dryopteridis Mougeot et Nestler, Stirp. Vog. Nr. 289 in de Candolle, Fl. Fr. VI, 81 (1815). — Uredo polypodii (Pers.) Winter, Pilze 253 p.p. Sch. 374. P. 256. — Uredo polypodii Dietel, Österr. Bot. Z. 1894. — Uredo aspidiotus Peck, XXIV. Report New-York State Mus. (1870, issued 1872). — Melampsorella aspidiotus (Peck) Magnus, D. B. G. XIII, 1895. — Pucciniastrum (Thecopsora) aspidiotus (Peck) Dietel, Uredinales 551 in Engler-Prantl, nat. Pflanzenfam. — Hyalopsora aspidiotus (Peck) Magnus. Der Name Uredo linearis 8 polypodii Persoon, Sun; 217, bezieht sich nur auf die folgende Spezies, s. diese. S. 856, Fig. W1. I. dünnwandige, II. dickwandige Uredospore, III. Zwischenform, IV. Teleutosporen im Blattquerschnitt (keimend, *“/,), nach Magnus, V. desgl. von der Blattfläche gesehen (*“,), nach Fischer. Unvollständig bekannt, nur Uredo- und Teleutosporen, auf Phegopteris dryopteris Fee und Ph. Robertiana A. Br. Die Teleutosporenlager entstehen im Frühjahr (Mai, Juni) auf den jungen Blättern und keimen sogleich. Gleichzeitig und später treten Uredolager auf. Die dünnwandigen Uredosporen keimen sogleich und vermehren den Pilz während des Sommers, während die dickwandigen vermutlich der Überwinterung dienen, ı) Für die erste der im folgenden genannten Arten sind in Amerika kürzlich die Aecidien festgestellt worden, siehe die Nachträge. —_— 858 — indem ihre Keimschläuche im Frühjahr die ganzen Blätter infizieren oder vielleicht schon in die noch im Boden befindlichen Anlagen eindringen (vgl. Ochropsora sorbi). Versuche, Aecidien zu finden, sind nur in geringer Zahl angestellt und waren bisher ohne Erfolg (Klebahn, Kult. XII, 99; Bubak, Cbl. Bact. 2, XVI, 156). Es erscheint nicht ausgeschlossen, daß sich die Aecidien auf Zapfenschuppen von Coniferen (Picea) entwickeln'). Uredolager auf beiden Blattseiten, ohne Peridie, aber von keulenförmigen Paraphysen durchsetzt und umgeben?). Zweierlei Uredosporen. Sporen der ersten Art länglich, eiförmig oder fast birnförmig, oft unregelmäßig, 32—48 : 16—26 u, nach eig. Mess. 29 -34:18—21 u. Membran dünn (1—1,5 u), farblos, mit einzeln stehenden, schwachen Warzen gleichmäßig besetzt und mit vier äquatorial gelegenen, schwer sichtbaren Keimporen. Sporen der zweiten Art breit ellipsoidisch bis polyedrisch, 36 — 56 : 27—40 u oder selbst bis 72 u lang, nach eig. Mess. 36--47 : 32—36 u. Membran sehr dick (bis 4 u), farblos, fast glatt, trocken etwas warzig uneben erscheinend, mit 6—8 deutlichen, über die Oberfläche verteilten Keimporen. Mitunter Zwischenformen, mit der Membranbeschaffenheit der Sporen der ersten Art, aber fast von der Größe und Gestalt der Sporen der zweiten Art (nach Dietel u. einigen eig. Beob.). — Teleutosporen in den Epi- dermiszellen, dieselben oft ganz ausfüllend, zuweilen in zwei Lagen übereinander, rundlich oder unregelmäßig gestaltet, meist gegen- seitig abgeplattet, ca. 25 u hoch und von 21—35 u Durchmesser, meist durch zwei sich kreuzende Längswände in 4 Zellen geteilt, zuweilen auch 3- oder 5-zellig. Membran farblos, dünn. — Zwischen ganz mit Teleutosporen erfüllten Zellen liegen oft solche, die ganz frei davon sind. Die Schließzellen der Spaltöffnungen enthalten keine Sporen (nach Magnus u. Fischer). Auf Phegopteris dryopteris Fee. Landsb.: Marienspring bei Cladow (Sydow, Mye. march. 1230). — Mecklenb.: Am Viting im Sonnenberg ') Für die vorliegende Art sind in Amerika kürzlich die Aecidien fest- gestellt worden, siehe die Nachträge. ®) „Nur die 4—5 äußersten, peripherisch stehenden, aufrechten Hyphen- äste legen sich zu einem dichten, das Uredolager umgebenden pseudoparen- chymatischen Walle zusammen. Die Uredolager sind daher nicht von einer krugförmigen, nur am Scheitel geöffneten Hülle umgeben ... .“ Magnus, D. B. G. 1895, 287. — 859 — (Lübstorf, Arch. Meckl. 1877). In der sächs. Schweiz mehrfach: Brand (M., 1888); Goldloch (M., 1895, hier zuerst Tel. gefunden); Gr. Winterberg (Magnus, Wagner); Polenztal (Krieger, Fung. sax. 1411). Thüringen: Friedrichsroda (Aderhold), Oberhof (J., F. s. e. 225). Prov. Sachsen: Stolberg am Harz (Dr. Bartels). 2.“ H. polypodii (Pers.) Magnus, Ber. Deutsch. Bot. Ges. XIX, 1901, 582 (d. i. Hyalopsora cystopteridis). — Lit.: Dietel, Österr. Bot. Zeitschr. 1894, Nr. 2; Ann. mycol. IX, 1911, 530. Duggar, Proceed. Amer. Acad. 1894, 396. Magnus, D. B. G. XXVII, 1909, 320. Fischer, Ur. Schw. 474. — Pucciniastrum (Theco- psora) polypodii (Pers.) Dietel, Uredinales 551 in Engler-Prantl, nat. Pflanzenfam. — Uredo polypodii (Pers.) Winter, Pilze 253 p.p. Sch. 317. P. 256. — Uredo linearis $ polypodii Persoon Syn., 117. 8.856, Fig. W2. I.u.1I. dünnwandige, III. diekwandige Uredospore auf Cystopteris fragilis von Neuwedell. 1V. Teleutosporengruppe von der Fläche gesehen (“,), nach Fischer. Bisher nur Uredo- und Teleutosporen bekannt, auf Cysto- pteris fragilis Bernh. — Entwicklung wahrscheinlich ähnlich der von H. polypodii-dryopteridis, vgl. diese Art. — Dietel machte im Sept. 1911 Aussaaten mit Uredosporen. Zuerst entstanden Lager mit dünnwandigen Uredosporen, später traten auch dick- wandige auf, in einigen Lagern in überwiegender Zahl. Mittels der überwinterten Uredosporen konnten im Frühjahr neue Uredolager hervorgebracht werden'). Teleutosporen wurden nicht gebildet und fanden sich auch an dem natürlichen Standorte nicht. Ihre Rolle ist noch dunkel. Uredolager auf der Blattunterseite, ohne Peridie, mitunter die Endzellen der randständigen Paraphysen der Epidermis ange- preßt und zusammengedrückt (Magnus 1909). Zweierlei Uredo- sporen: Uredosporen der ersten Art länglich ellipsoidisch, keulen- förmig, birnförmig, oft unregelmäßig, eckig oder sogar gebogen, 22—35:13—20 u, nach eig. Mess. 22--30 :8—13, einzeln bis 31:17 u. Membran farblos, 1—1,5 «u dick, mit einzeln stehenden, schwachen Warzen gleichmäßig besetzt und mit 4 äquatorial ge- ‘) Erhaltung von Rostpilzen mittels überwinterter Uredosporen ist übrigens schon in andern Fällen gezeigt worden, vergl. Melampsoridium earpini und Pucciniastrum agrimoniae. — 860 — legenen, schwer sichtbaren Keimporen. — Uredosporen der zweiten Art kurz ellipsoidisch, etwas eckig und unregelmäßig, 26—38: 18—29 u, nach eig. Mess. 22—29:17—22 u. Membran farblos, dicker als bei der ersten Art, ca. 2,5 «u, Warzen feiner und flacher, etwa 2 « voneinander entfernt, Keimporen 6— 8, ziemlich deut- lich (n. Dietel u. eig. Beob.). — Teleutosporen in den Epidermis- zellen, diese oft ganz ausfüllend, auf der Unterseite des Blattes gelbbraune Flecken hervorbringend, durch Teilung zwei- bis mehr- zellige Komplexe bildend, in denen die Zugehörigkeit der Tochter- zellen zu den Mutterzellen oft schwer zu erkennen ist. Durch- messer der Zellen 14—18 u. Membran dünn, farblos; Keimporen am oberen Ende der Zellen, oft der Scheidewand genähert (nach Fischer). Auf Cystopteris fragilis Bernh. Niedb.: Hermsdorf (Herb. Magnus); Telt.: Neubabelsberg, Luisenstraße (Dammer); Arns.: Neuwedell, Hassendorfer Wald (Sydow, Myc. march. 425); Leb.: Buckow bei Müncheberg, Haselkehle (C. Müller und Retzdorff). — In der sächsischen Schweiz häufig. Hessen- Nassau: bei Röhrda (Eichelbaum). Hessen: Gießen, Teufelskanzel in Hangen- stein (G. Winter). Der durch die historische Entwicklung gegebene Speziesname polypodii ist irreleitend (vgl. den auf Polypodium vulgare vorkommenden Pilz) und sollte daher trotz des Prioritätsprinzips durch einen verständlicheren (etwa cystopteridis) ersetzt werden, um so mehr, als Persoon nicht im entferntesten daran gedacht haben kann, mit diesem Namen nur den Pilz auf Cystopteris im Gegensatz zu anderen zu bezeichnen, denn er unterscheidet ihn nur von a frumenti auf Hordeum, Avena, Secale. Der zu- gehörige Text lautet: „ö Uredo polypodii: tenuior, colore dilu- tiore. In stipitibus Polypodii fragilis L. rarius obvia“. Anhang: Uredineae imperfectae. 1. Isoliertte Aeeidium-Formen. Der Name Aecidium stammt entweder vom Griechischen aixia, das Mißhandlung, Leiden bedeutet, oder vielleicht von oixos Haus, Wohnung, wegen des die Sporen umgebenden Gehäuses (vgl. die bei einigen französischen Autoren übliche Schreibweise Oecidium). Sporenlager von einer Peridie umschlossen oder seltener ohne dieselbe. Sporen in Ketten mit Zwischenzellen gebildet. Sporen- a — 861 — membran in der Regel dicht warzig, farblos, meist ohne sichtbare Keimporen. Meist Spermogonien vorangehend. Vgl. die in der Einleitung genauer dargestellten Merkmale. Die auf Koniferen vorkommenden Aecidien sind wegen einer Anzahl gemeinsamer Merkmale von verschiedenen Autoren zu der Formgattung Peridermium Link (Observ. II, 1816, p. 29), Leveille (Ann. Soc. Linn. de Paris 1825 nach Bull. sc. nat. et de geol. VI, 1825, 232; Mem. Soc. Linn. de Paris IV, 1826, 212) vereinigt worden (Name von zeoi ringsherum und degue Haut). Aecidien ohne Peridie werden als Caeoma bezeichnet (Name von xaio, anzünden, brennen, wohl wegen der roten Farbe). Über Roestelia vgl. Gymnosporangium. Die isolierten Aecidien nehmen namentlich deshalb ein beson- deres Interesse in Anspruch, weil noch zu zahlreichen Teleuto- sporenformen die zugehörigen Aecidien unbekannt sind. In manchen Fällen sind die Aecidien verhältnismäßig selten, da sie nur durch Infektion mittels der Teleutosporen entstehen und sich nicht selbst vermehren. Es steht zu erwarten, daß bei sorgfältigem Suchen noch manche gefunden werden, die bis jetzt übersehen sind. Es sind daher im folgenden möglichst alle diejenigen Aecidien wenigstens erwähnt worden, die auf den in der Provinz wachsenden Nähr- pflanzen beobachtet worden sind. Ihr wirkliches Vorkommen hängt außer von dem Vorhandensein ihrer eigenen Nährpflanze von dem des unbekannten Teleutosporenwirts und außerdem wahr- scheinlich von klimatischen und sonstigen unbekannten Verhält- nissen ab. Einige der genannten dürften auch als unsichere oder ungenügend bekannte Arten zu bezeichnen sein. A. Peridermien. I. A. conorum-piceae Reeß, Abh. Nat. Ges. Halle XI, 1869, (54). W. 260. P. Fischer, Ur. Schw. 525. — Peridermium conorum-piceae (Reeß) Arth. et Kern, Bull. Torr. Bot. Club XXXII, 1906, 431. — Aecidium conorum-abietis Reeß, Tagebl. 42. Vers. Deutsch. Nat. u. Ärzte Dresden 1868, 189. 8.856, Fig. X1. I. u. II. Aecidiosporen auf Picea excelsa von Bornholm. Aecidium auf den Zapfen von Picea excelsa Lk. Spermogonien auf der Oberseite der Schuppen (episquamous), unter der Epidermis, zahlreich, flach, zusammenhängende Lager — 862 — bildend, 600—900 u breit, 50—100 « hoch, die Oberfläche nicht merklich erhöhend, wenig auffällig (Arthur u. Kern). — Aecidien in geringer Zahl, nur 1—2 auf der Außenseite, nach Arthur und Kern hauptsächlich auf der Oberseite (episquamous) der Schuppen, große längliche oder unregelmäßig runde, blasige Anschwellungen bildend, oft zusammenfließend; Durchmesser bis '/; cm und dar- über. Peridie weiß, in der Regel von mehreren (braunroten) Schichten des Schuppengewebes überdeckt, anfangs unregelmäßig gewölbt, später zerfallend. Zellen breit ellipsoidisch oder kugelig, locker vereinigt, dicht warzig, den Sporen ähnlich. Sporen mit Zwischenzellen gebildet, ellipsoidisch, 25—36 : 20—30 u; Membran 4—5 u dick, farblos, mit großen prismatischen Warzen von 35—4u Durchmesser dicht besetzt. Inhalt orange (n. Reeß, Fischer, Arthur u. Kern u. eig. Beob.). Die von Rostrup (Bot. Chl. V, 1881, 126) vermutete Zuge- hörigkeit zu Chrysomyxa pirolae hat sich bisher nicht be- stätigt. Über vergebliche Aussaaten berichtet Liro (Act. Fenn. XXIX, 1906, Nr. 6, 16). Ich selbst säte im Mai 1907 über- wintertes Material, daß mir Herr Sydow sandte und Herr Prof. Dr. Neger auf Bornholm gesammelt hatte, vergeblich auf eine große Zahl von Pflanzen, bin aber zweifelhaft, ob die Sporen wirk- lich noch keimfähig waren. Thüringen: Reinhardsbrunn (de Bary nach Reeß). X. Aecidium Fig. 24 u. 40. Y. Uredo Fig. 2—7. 2. A. coruscans Fries, Physiogr. Sällsk. Aarsb. Lund 1824, 92. — Lit.: Reeß, Abh. nat. Ges. Halle XI, 1869, (52). — Peri- ° dermium coruscans Fries, Summa veg., Sect. post. II, 1849, 510. — Uredo coruscans Fries, Phys. Sällsk. Aarsb. 1822. — 868 — S. 856, Fig. X2. Aecidiospore, von Umeä in Schweden (leg. Vleugel). Auf Picea excelsa L. Der Pilz tritt auf den jungen, eben hervorbrechenden Trieben auf, deren Nadeln er ganz bedeckt. Er ist eine nordische Form und bisher in Deutschland nicht gefunden. Ich erwähne ihn hier und gebe eine Abbildung der Spore, um der Ansicht entgegenzutreten, daß er mit dem Aecidium von Chrysomyxa ledi identisch sein könne. Schon Reeß erklärt dies Aecidium für von Aecidium abietinum durchaus ver- schieden. Die Sporengöße beträgt 28—52:21—30 u. (Vgl. das unter Chr. ledi Gesagte.) 3. A. pseudocolumnare Kühn in Rabenh.-Winter, Fung. eur. et extr., .cent. 31, s. Hedw. 1884, 168. — P. 271. Bubak, Rostp. Böhm. 215. S. 856, Fig. X3. I. Peridienzelle von der Fläche, II. Aecidiospore, auf Abies pectinata, aus der Dürrkamnitzschlucht. Auf Abies pectinata DC. — Über die zugehörigen Teleuto- sporen vgl. die Nachträge zu Uredinopsis und Hyalopsora. Spermogonien zerstreut, mit schwach konkavem Hymenium. — Aecidien zweireihig auf der Unterseite gelbgrün bis gelb ver- färbter Nadeln. Peridien kugelig, eiförmig oder kurz walzenförmig, 0,5—2 mm lang, weiß,. mit unregelmäßiger Öffnung. Membran von der Fläche gesehen warzig, Warzen geschlängelte, quer ver- laufende Leisten von verschiedener Länge bildend. Sporen kuge- lig, eiförmig oder ellipsoidisch, manchmal polyädrisch, 24—33: 14—20 u (eig. Mess.; nach Kühn 23—37 :18—26 u), von weißer Farbe. Membran 1,5—2,5 u dick, farblos, mit derber Stäbchen- struktur, Stäbchen etwas ungleich, Abstand 1—2 u (nach Kühn, Bubäk u. eig. Beob.). Sächsische und böhmische Schweiz: Kuhstall (Krieger, Fung. sax. 1419), Dürrkamnitzschlucht (Sydow). Vielleicht gehört hierher der in Syd., Myc. march. 1053 heraus- gegebene, zu Marwitz bei Landsberg a. W. auf Abies pectinata DC. gesammelte Pilz. 4. Peridermium pini (Willd.) Kleb. Mit diesem Namen bezeichne ich die auf der Rinde von Pinus silvestris L. lebende Blasenroste, deren Wirtswechsel noch nicht bekannt ist, insbesondere die im nordwestlichen Deutsch- — 864 — land verbreitete Form. Da der Anschluß aller Wahrscheinlichkeit nach bei der Gattnng Cronartium zu suchen ist, ist der Pilz dort besprochen worden. B. Echte Aecidien. 5. A. muscari Linhart, Ungarns Pilze, Cent. I, 1882, s. Hed- wigia 1883, 22. Auf Muscari comosum Mill. Die Nährpflanze kommt in Gärten angepflanzt vor und ist gelegentlich verwildert beobachtet worden. Der Pilz wurde in Ungarn gefunden. 6. A. hydrocharidis Rabenhorst, Deutschlands Kryptogamen- flora S. 16 u. 155 (1844). Auf Hydrocharis morsus ranae L. Aecidien kreisförmig angeordnet, kaum eingesenkt, mit ge- kerbtem Saum. Sporen rötlich. Auf der überall verbreiteten Nährpflanze bisher nur in der Lombardei beobachtet. 7. A. importatum P. Hennings. Verh. Bot. Ver. Prov. Brand. ZXXVI 1895958. RXV ur 812: Auf Peltandra virginica Schott. Der Mycel durchzieht die ganze Pflanze; der Pilz erscheint daher auf denselben Exemplaren alljährlich wieder. Die befallenen Pflanzen sind im Habitus verändert, von schmächtigerem Wuchs, und ihre Farbe hat einen deutlichen Stich ins Orangegelbe. Spermogonien über die ganze Pflanze verbreitet, kegelig, spitz, rotbraun; Spermatien oft fast rankenförmig austretend, ellip- soidisch oder eiförmig, 4—5:3—4 u. — Aecidien halb einge- senkt, flach schüsselförmig, mit breitem, zurückgebogenem, wimperig zerrissenem, weißem Saume, mitunter lang zylindrisch auswachsend. Peridienzellen länglich oder rundlich poly@drisch, innen netzig- warzig, anfangs gelblich, dann farblos, 25—45 : 22—30 uw. Sporen kugelig bis breit ellipsoidisch, etwas eckig, 25—30 : 20—27 u. Membran 1 a dick, glatt (?) oder sehr schwach punktiert (nach Hennings). Auf Peltandra virginica Schott. Im Botanischen Garten zu Berlin von Hennings entdeckt; 1894 aus Nordamerika eingeschleppt. Im Bo- tanischen Garten zu Hamburg, hier nur Spermogonien (Klebahn). a re — 865 — 8. A. otitis Schlechtendal, Bot. Zeit. 1852, 606. Auf Silene otites Sm. Aecidien auf der Blattunterseite oder auf beiden Seiten. Peridien einzeln oder gehäuft, anfangs pustelförmig, dann zylin- drisch, orangerot, am Scheitel zerschlitzt oder mitunter nur in wenige Lappen zerrissen, Gewebe aus unregelmäßig eckigen Zellen bestehend. Sporen kugelig bis eiförmig, lebhaft orangerot (nach v. Schlechtendal). Prov. Sachsen: Halle (Schlechtendal). 9.* A. anemones silvestris nom. ad. int. S. 856, Fig. X 9. Aecidiospore. Auf Anemone silvestris L. Im Herbar des K. Botanischen Museums liegt ein winziges Pflänzchen mit 2 etwa !/s cm großen Blättchen, von denen das eine einen 3—4 qmm großen, blassen Aecidienfleck trägt, auf dem an der einen Seite 5 geöffnete und 2—3 noch geschlossene Aecidienbecher mit farblosem, nicht zerschlitztem und nicht zurückgebogenem Saume und (jetzt) farblosen Sporen sichtbar sind. Dabei befindet sich ein Zettel mit der Notiz: „Poterium sanguisorba und Anemonesilvestris, Rüdersdorfer Kalkberge. 22.5.92. P. Graeb- ner“. Die Bestimmung der Nährpflanze als Anemone silvestris soll richtig sein. Es dürfte sich also vielleicht um ein neues Aeci- dium handeln. I0. A. hepaticae Beck, Verh. zool. bot. Ges. Wien XXX, 1880, 27. W. 269. — Lit.: Lindroth, Meddel. Soc. faun. flor. fenn. Nr. 24, S. 107. — Liro, Ured. Fenn. 142. S. 856, Fig. X 10. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, von Jena. Auf Hepatica triloba Gil. Liro (Ured. Fenn.) vermutet Zugehörigkeit dieses Aecidiums zu Puccinia melicae (Erikss.) Syd. Spermogonien auf der Blattoberseite, rund, von etwa 130 u Durchmesser, zuletzt braun gefärbt. — Aecidien fast nur auf der Blattunterseite teils in geringer Zahl vereinigt, teils in größerer Zahl ringförmig angeordnet auf braunen, oft von einem schmalen gelblichen Saum umgebenen Flecken. Peridie fast blasenförmig, zuletzt wenig vortretend, mit leicht abfallendem Saum. Zellen ziemlich regelmäßig angeordnet, im Peridienlängsschnitt rechteckig Kryptogamenflora der Mark Va. 55 — 866 — bis fast quadratisch, außen nach unten etwas vorgezogen und über- greifend; Außenwände bis 12 # dick, fein quergestreift, Innen- wände bis 5 «a dick, durch Stäbchenstruktur derbwarzig. Sporen in regelmäßigen Reihen, ellipsoidisch oder gerundet, 20—30 : 14 bis 20 u. Membran farblos, 1 u dick, gleichmäßig dicht und fein warzig, Warzenabstand kaum 1 u. Inhalt orange (nach Liro und eig. Beob.). Thüringen: Jena, Rautal (Klebahn 1881), Tautenburg (Stahl 1888; Rabenh.-Pazschke, Fung. eur. et extr. 4337). Il.* A. ranunculacearum de Candolle, Fl. Fr. VI, 97 (1815). — W. 268. P. 266. Unter diesem Namen müssen bis auf weiteres diejenigen auf Ranunculus-Arten lebenden Aecidien zusammengefaßt werden, deren Wirtswechsel noch nicht aufgeklärt ist. In ihren morpho- logischen Verhältnissen stimmen dieselben mit den Aecidien von Uromyces poae, U. dactylidis, Puccinia Magnusiana usw. überein. Auf Ranunculus lingua L. Die von Sydow angenommene Zu- gehörigkeit dieser Form zu einer Puccinia auf Calamagrostis bestätigt sich nicht. Lit.: Iwanoff, Cbl. Bakt. 2, XVIII, 1907, (39). Telt.: Zehlendorf (Sydow, Mye. march. 3517; Ured. 650); zwischen Zehlendorf und Klein- Machnow (Sydow), zwischen Phragmites wachsend (Beziehungen zu Puc- cinia Magnusiana?); Lichterfelde (Ule, Urban). I2. A. hellebori Fischer, Ured. Schweiz 526 (1904). — Aecidium ranunculacearum Winter, Pilze 269 p. p. Auf Helleborus viridis L. Spermogonien auf der Blattoberseite oder auch auf der Unterseite, eingesenkt, mit ziemlich weit vorragenden Mündungs- paraphysen, von 135—150 u Durchmesser. — Aecidien in rund- lichen Gruppen auf der Blattunterseite, dicht stehend. Peridie becherförmig mit nach außen umgebogenem, zerschlitztem Rande; Zellen nicht in deutlichen Längsreihen, fest miteinander ver- bunden, außen nach unten mit kurzem Fortsatze übergreifend; Außenwände stark verdickt, bis 20 u, mit Stäbchenstruktur, von der Fläche gesehen fein punktiert, Innenwände dünner, bis 6 u, mit Stäbcehenstruktur, von der Fläche gesehen wie mit. locker stehenden, oft zu kleinen Gruppen vereinigten Warzen besetzt. — 867 — Sporen in Ketten, rundlich bis stumpf poly@drisch, 18—24 : 18 bis 21 «; Membran dünn, sehr dicht und fein warzig (nach Fischer). Auf der in der Provinz gelegentlich verwildert vorkommenden Nähr- pflanze bisher nicht gefunden. 13. A. aconiti napelli (DC.) Winter, Pilze I, 268. — Aeci- dium ranunculacearum [ aconiti napelli de Candolle, Fl. Fr. 21.97 (1315). Auf Aconitum napellus L. Die für Schlesien und Sachsen, selbst für Mecklenburg (Plau) und Holstein (Trittau) angegebene Nährpflanze kommt in der Provinz nur in Gärten vor. 14. A. circinans Eriksson, Fung. par. scand. exs., fasc. 7, s. Bot. Centralbl. XLVII, 1891, 297. Auf Aconitum lycoctonum L. Die Nährpflanze fehlt in der Provinz, findet sich aber in angrenzenden Gebirgsgegenden. 15.** A. Tranzschelianum Lindroth, Meddel. fr. Stockholms Högskolas bot. Inst. VI, 1901, 8. Liro, Ured. Fenn. 567. — Tranzschel, Trav. Mus. Bot. Acad. St. Petersb. VII, 1909, 115. S. 856, Fig. X15. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore von Berlin (Bot. Garten). Auf Geranium sanguineum L. Spermogonien rund, von 90—110 u Durchmesser, auch auf der Blattunterseite, unter der Epidermis gebildet. — Aecidien auf der Blattunterseite, auf roten, etwas angeschwollenen Flecken, groß, rund, höckerbildend, nicht aufgesetzt erscheinend, mit enger Öffnung. Peridiensaum nach Lindroth sternförmig zerschlitzt, bald abfallend. Zellen von der Fläche gesehen sechseckig, im Peridien- längsschnitt rhomboidisch, wenig schief und dadurch außen wenig nach unten übergreifend, 20—30 u hoch, 13—18 u dick, Außen- wände 9—11 u dick, mit auffallender, wie verzweigt erscheinender Querstreifung, von der Fläche gesehen linienförmige, verästelte Warzen zeigend, Innenwände 2—4 u, mit einer Struktur ziemlich derber Warzen, die von der Fläche gesehen zu unregelmäßigen Streifen zusammenfließen. Sporen rundlich bis ellipsoidisch, 17—23 :17—18 u. Membran 2—3 u dick, in der äußersten Schicht dicht und fein warzig, Warzen etwas ungleich, peridermiumähn- ... 99° — 868 — lich, Abstand ca. 1 u. Abfallende Plättchen sind nicht vorhanden (nach Lindroth und eig. Beob.). Der Pilz ist namentlich an dem charakteristischen Bau der Peridienzellen kenntlich und von den Aecidien zu Uromyces geranii und Puccinia polygoni leicht zu unterscheiden. Wegen der Ähnlichkeit mit den Aecidien von Puccinia stipina ver- mutet Tranzschel Zugehörigkeit zu diesem Formenkreise. Berlin, Botan. Garten (H.)., — Thüringen: Frankenhausen (Oertel in Rabenh., Fung. eur. 2613 nach Tranzschel). 16. A. euphorbiae Gmelin in Linne, Syst. nat. II, 1473 p. p. =: W. 36122210. Die Aecidien auf Euphorbia bedürfen an dieser Stelle der Erwähnung, weil es höchst wahrscheinlich außer denjenigen Formen, deren Zugehörigkeit zu Uromyces pisi, euphorbiae-astragali, euphorbiae-corniculati, striatus und caryophyllinus nach- gewiesen ist, noch andere gibt, die mit den bisher nur als Hemi- Formen bekannten Uromyces-Arten auf Papilionaceen und Caryo- phyllaceen in Verbindung stehen. Eine morphologische Unter- scheidung dieser Aecidien ist aber bisher nicht versucht worden und dürfte auch höchst wahrscheinlich nicht möglich sein. Vgl. die Nachträge. 17. A. lobatum Körnicke, Hedw. XVI, 1877, 36. — W. 261. Auf Euphorbia cyparissias L. Ähnliche Deformationen wie das Aecidium von Uromyces pisi hervorrufend. Aecidien wenig vorragend, ihr Rand in wenige (meist 4) breite, sehr lange, in verschiedener Weise umgerollte, leicht ab- brechende weiße Lappen geteilt. Sporen rundlich, orangegelb, 17—20 :16—18 u (nach Körnicke). Ob die durch die vorstehende Diagnose bezeichnete Form wirklich eine besondere Spezies und an den angegebenen Merk- malen sicher kenntlich ist, muß ich unentschieden lassen. Fischer, Liro und Bubäk erwähnen diesen Pilz nicht. Wird von Staritz (B. V.P.B. XLV, 1903) für Gröbzig in Anhalt-Cöthen angegeben. 18. A. eryngii Castagne, Cat. pl. Marseille IL, 85. Auf Eryngium campestre L. —— — 869 — In Frankreich (Marseille) beobachtet. Nährpflanze im Elbtal ver- breitet (Ascherson-Lakowitz). 19. A. aethusae Kirchner, Lotos 1856, 180. Auf Aethusa cynapium L. Auf Aethusa cynapium L. In Böhmen beobachtet. 20. A. selini Lindroth, Ured. nov. S. 1, Meddel. fr. Stock- holms Högskolas bot. Inst. IV, 1901; Umbell.-Ured. 162 (Act. Fenn. XXII, 1902). Liro, Ured. Fenn. 568 (1908). Auf Cnidium venosum (Hoffm.) Koch. Vielleicht zu einer Puccinia auf Polygonum (viviparum) gehörig. Spermogonien? — Aecidien vereinzelt oder in kleinen Gruppen am Stengel und an den Blattstielen, becherförmig, rot- gelb, Peridie mit gelblichem, kurzem, etwas zerschlitztem, ein wenig zurückgebogenem Saum. Sporen rundlich, dicht feinwarzig (nach Lindroth 1902). Von Lindroth in Finland und nach demselben Autor (Liro 1908) von Sydow auch in Deutschland gefunden. 21. A. mei mutellinae Winter, Pilze I, 265. Auf Meum athamanticum Jacg. und M. mutellina Gaertner. Vielleicht mit dem Aecidium von Puccinia mei-mammillata identisch. Meum athamanticum ist vor Jahren einmal bei Weissagk (Luckau) beobachtet worden. 22. A. thysselini Lindroth, Ured. nov. S. 1, Meddel. fr. Stockholms Högskolas bot. Inst. IV, 1901; Umbell.-Ured. 162, Act. Fenn. XXII, 1902. Liro, Ured. Fenn. 567. Auf Peucedanum palustre (L.) Moench, nach Lindroth. Vielleicht einer Pucceinia auf Carex zugehörig. Spermogonien zwischen den Aecidien zerstreut, mehr oder weniger rund, unter der Epidermis gebildet, gelb bis braun, von ca. 125 u Durchmesser; Mündungsparaphysen hervorragend, bis 60 u lang. — Aecidien blasenförmig, durch ein Loch am Scheitel sich öffnend, auf dem Blattstiel und den stärkeren Blattadern in größeren Gruppen dichtgedrängt, starke Anschwellungen hervor- rufend. Peridie ziemlich schwach entwickelt, außen von einem — 370 — Hyphenmantel umgeben; Zellen von der Fläche gerundet poly- gonal, 25—35 u lang, 13—22 u breit, unregelmäßig angeordnet, locker vereinigt, dünnwandig, fein punktwarzig. Sporen rund oder ellipsoidisch, von 20—23 u [bis 28 u, Liro 1902, (?)] Durchmesser, Membran ziemlich dick, deutlich und fein punktwarzig. Bisher nur aus Finland bekannt. Die Nährpflanze ist in der Provinz häufig. 23.”* A. Rehderianum Magnus, Bot. Verein d. Prov. Brandenb. XXIX, 1887, S. 7. — Saccardo, Syll. VII, 797. Auf Loasa papaverifolia H., B. et K. und L. aurantiaca hort. (= lateritia Gill.). Aecidien gruppenweise auf unregelmäßigen Flecken auf der Unterseite der Blätter. Pseudoperidien wenig hervorragend, un- regelmäßig aufreißend, Rand wenig zurückgeschlagen. Sporen ohne Zwischenzellen gebildet (?), oval bis unregelmäßig polyädrisch, 22—25::17—19 u. Membran gleichmäßig dicht feinkörnig, ohne Keimporen. Das Gewebe der Blattflecken wird bald getötet, ohne vorher anzuschwellen, die Flecken setzen sich scharf gegen das grüne Gewebe ab. Dadurch ähnelt der Pilz den Aecidien auf Con- vallaria, Polygonatum usw. (nach Magnus). Im Botanischen Garten zu Berlin beobachtet (A. Rehder). 24. A. circaeae Cesati et Mont., in Montagne, Sylloge gen. spec. Crypt. 312 (1856); Cesati in Rabenhorst, Herb. myc. Nr. 372 (1861). — Winter, Pilze 266. Schroeter, Pilze 379. — Caeoma epilobiatum Link in Linne, Spec. Pl. VI, 2, S.59 p. p. S. 862, Fig. X24. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore, auf Circaea lutetiana aus der Rostocker Heide. Auf Circaea-Arten, im Mai oder Juni nach Schroeter. Spermogonien in kleinen Gruppen beisammenstehend, hell- gelbrot. — Aecidien auf rundlichen oder unregelmäßigen bräun- lichen, im Umfange bleichgelblichen Flecken in einfachen oder mehrfachen konzentrischen Kreisen oder regellos locker gruppiert. Peridie schüsselförnig, mit zerschlitztem, weißem oder gelblich weißem Saume. Peridienzellen außen nach unten kaum über- greifend, nach innen im oberen Teile stark vorragend, wesentlich nur mit den stark verdickten (4—6 u), fein quer gestreiften Außen- - a nz ben . FE a nn I GE me m u — 871 — wänden zusammengefügt, Innenwände dünn (bis 2 u), derbwarzig. Sporen rundlich- bis oval-polyedrisch, 13—15 :12—13 u. Membran farblos, kaum 1 « dick, sehr fein und dicht warzig, Warzenab- stand unter 1 u; zwischen den feinen Warzen finden sich einzelne derbere; außerdem sind größere abfallende Plättchen vorhanden (nach Winter, Schroeter und eig. Beob.). Circaea lutetiana kommt nicht selten vergesellschaftet mit Brachypodium silvaticum R. et Sch. vor. Ein Zusammen- hang des Aecidiums mit Puccinia baryi scheint aber nach den von mir 1911 angestellten Versuchen nicht vorhanden zu sein. Auf Circaea lutetiana L. Außerhalb des Gebiets: Rostocker Heide (J.). Mecklenburg: Parchim (Lübstorf, Arch. Meckl. 1877). Grh. Hessen: Bad Nauheim (J.). 25. A. pallidum Schneider, 50. Jahresb. d. Schles. Ges. f. vat. Kult. 1872, 71. W. 265. Auf Lythrum salicaria L. Aecidien meist auf der Blattunterseite, seltener auf der Ober- seite, meist zerstreut, seltener gehäuft, anfangs gelb. Saum der Peridie wenig zerschlitzt. Sporen kugelig polyödrisch, anfangs gelb, später farblos (nach Schneider). Schlesien: Zwischen Hünern und Kapsdorf bei Breslau (Schneider). 26. A. arunci de Candolle, Fl. Fr. II, 243 (1805). Auf Aruncus silvester Kosteletzky. Die Nährpflanze findet sich stellenweise in Mitteldeutschland, der Pilz ist in Frankreich gefunden worden. 27. A. asperifolii Persoon, Observ. I, 97. W. 218, Sch. 325 und P. 167 als Synonym unter Puccinia rubigo vera. Unter diesem Namen kann man einstweilen die auf Borra- ginaceen vorkommenden Aecidien, deren Teleutosporen noch nicht bekannt sind, zusammenfassen. Diese Pilze, die allerdings nicht sehr häufig aufzutreten scheinen, verdienen deshalb besondere Beachtung, weil vermutlich manche der zum alten Typus der Pucceinia rubigo vera gehörigen Pilze zu ihnen in Wirtswechsel- verhältnis stehen. Als Nährpflanzen kommen in Betracht Arten von Anchusa, Borrago, Cerinthe, Cynoglossum, Echium, Lithospermum, Myosotis, Nonnea, Pulmonaria, Sym- phytum und andere. re Auf Cynoglossum officinale L. Berlin: Botanischer Garten (H., nach Kärnbach, B. V. P.B. XXIX, 1887). Auf Echium vulgareL. Mecklenb.: Parchim (Lübsdorf, Herb. Magnus). Mehrere Formen sind als besondere Arten beschrieben worden: 28. A. nonneae Thümen, N. Giorn. bot. ital. 1880, 196. Saccardo, Syll. VII, 810. Bubäk, Rostp. Böhm. 217 (1908). Auf Nonnea pulla DC., im April. Spermogonien auf beiden Blattseiten zwischen den Aecidien, oft das ganze Blatt bedeckend, stark gewölbt, honigbraun. — Aecidien besonders auf der Blattunterseite, aber auch oberseits, auf gelben bis braunen, rundlichen Flecken, dicht gestellt, blasen- förmig gewölbt, später breit geöffnet, mit schmalem, bald abfallendem Saume; auch auf den Deckblättern und den Kelchen auftretend. Peridienzellen in undeutlichen Reihen; Außenwände bis 11 u dick. Sporen kugelig bis eiförmig und dabei polyädrisch, 20—30 : 16 bis 26 u, selten länger. Membran 2—3 u dick, farblos, sehr dicht und fein warzig. Inhalt orange (nach Bubaäk). In Böhmen nachgewiesen. 29. A. pulmonariae Thümen, Bull. Soc. imp. nat. Moscou LIII, 213 (1878) cf. Just, Jahresber. 1878. — Sch. 325, als Syno- nym unter Puccinia rubigo vera. Saccardo, Sylloge XVII, 382. Das Zitat Thümen, Öst. Bot. Zeitschr. 1876 ist falsch. Bubaäk, Rostp. Böhm. 218 (1908). Auf Pulmonaria oftficinalis L. Spermogonien auf beiden Blattseiten in kleinen Gruppen, gewölbt, honigbraun. — Aecidien auf der Blattunterseite, auf rundlichen, gelben, später braunen Flecken, in dichten Gruppen, seltener nur kreisförmig. Peridien niedrig walzenförmig mit zurück- geschlagenem und zerschlitztem Saume. Zellen nicht in regel- mäßigen Reihen. Außenwände bis 11 « dick. Sporen kugelig oder eiförmig und etwas polyödrisch, 20—26 : 18—24 u, Membran ungleichmäßig dick, glatt (?) (nach Bubäk). In Böhmen nachgewiesen. Schlesien: Reinerz (Schneider in Rabenh., Fung. eur. 1478). Anmerkung: Die Aecidien auf Pulmonaria montana Lej. gehören nach F. Müller zu Puccinia symphyti-bromorum, s diese. I ER 30. A. lithospermi Thümen, Öst. Bot. Zeitschr. XXIX, 1879, 8357. — Bubäk, Rostp. Böhm. 217 (1908). — W. 218, als Syno- nym unter Puccinia rubigovera. Auf Lithospermum arvense L. — Nach Treboux (Ann. mycol. X, 1912, 305) steht das Aecidium auf Lithospermum arvense mit einem Bromus-Rost (Br. tectorum L., squar- rosus L.) vom Typus der Puccinia dispersa in Zusammen- hang; vgl. S. 609. Spermogonien in Gruppen auf beiden Blattseiten, honig- braun, stark gewölbt. — Aecidien auf der Blattunterseite, auf orangeroten oder braunen, rundlichen bis länglichen Flecken, in dichten Gruppen; auch auf den Stengeln. Peridien niedrig walzen- förmig, mit schmal umgebogenem, wenig zerschlitztem Saume. Zellen in undeutlichen Reihen. Außenwände bis 11 u dick. Sporen kugelig, eiförmig, oft auch ellipsoidisch bis länglich, dabei nicht selten polyödrischh 20—833 :17—24 u. Membran 2—3 u dick, farblos, dicht und fein warzig. Inhalt orange (nach v. Thümen und Bubaäk). In Böhmen nachgewiesen. Mähren: Brünn (Nießl, Rabenh.- Winter, Fung. eur. 2625). 31. A. Kabatianum Bubäk, Rostp. Böhm. 217 (1908); K. Böhm. Ges. d. Wiss. 1899 (22). Auf Myosotis strieta Lk. im Mai. Spermogonien auf beiden Blattseiten in spärlichen Gruppen, honigbraun. — Aecidien auf der Blattunterseite, selten ober- seits, zerstreut und immer nur in geringer Zahl, auf gelben, un- deutlich begrenzten Flecken. Peridien niedrig walzenförmig, an- fangs blasenförmig, mit bald abfallendem Saume. Außenwände der Peridienzellen stark verdickt. Sporen kugelig bis ellipsoidisch und dabei polyädrisch, 20—28:18—24 u. Membran farblos, dicht und fein warzig. Inhalt orange (nach Bubäk). In Böhmen beobachtet. 3la. A. myosotidis Burr., Fung. III, 234. Saccardo Syll. VH, 810. Auf Myosotis palustris L. Mit der vorigen Art identisch ? In Nordamerika und nach v. Lagerheim (Tromsö Mus. Aarsb. XVII, 1895, 103) von Mougeot in Frankreich beobachtet. —_— 374 — Anmerkung: Ein Aecidium auf Myosotis intermedia Lk. ist von Tranzschel als zu Puceinia isiacae gehörig erkannt worden. — Nach Treboux (Ann. mycol. X, 1912, 305) steht ein Aecidium auf Myosotis silvatica Hoffm. mit einem Bromus- Rost vom Typus der Puceinia dispersa in Zusammenhang; vgl. S. 609. 32. A. glechomae Gaillard, Bull. soc. myc. Fr. III,‘ 184. Auf Glechoma hederacea L. Aecidien auf der Blattunterseite auf 3—5 mm großen Flecken. Peridien zahlreich, zusammengedrängt, mit ungeteiltem Saume; Peridienzellen polygonal, gestreift und warzig, von 233—30 u Durch- messer. Sporen fast rund, von 16—20 u Durchmesser, fast glatt. Inhalt gelb. In Frankreich beobachtet. 33. A. campanulae Gaillard, Bull. soc. mye. fr. IV, 184. Auf Campanula rotundifolia L. Aecidien auf der Blattunterseite, ohne Ordnung oder nicht zahlreich zu kreisförmigen Gruppen angeordnet, keine Flecken bildend, weiß. Sporen rund oder polyedrisch, 28:15 u, sehr blaß, mit fein gestreifter, gefalteter Membran. In den Pyrenäen beobachtet. 34. A. molluginis Wurth, Centralbl. f. Bact. 2, XIV, 1905 (25). Auf Galium mollugo L. Nach den von Wurth ausge- führten Versuchen die Nährpflanze nicht infizierend und daher vermutlich zu einer heteröcischen Art gehörig. Spermogonien kugelig, honigfarben, 123: 133 u, nur wenig hervorragend, mit etwa 70 « langen, hervortretenden Mündungs- paraphysen. — Aecidien in Gruppen auf der Unterseite der Blätter, auf blaßgelben Flecken. Peridie becherförmig, mit weißem, hervortretendem, zurückgebogenem, zerschlitztem Saume. Zellen in Reihen, von der Fläche gesehen unregelmäßig sechseckig, im Peridienlängsschnitt rhomboidisch, 17—21 u hoch, ca. 24 u tief. Außenwände 7—8 u, Innenwände 3—4 u dick. Sporen in deut- lichen Ketten, rundlich bis stumpf polyädrisch, von 17—24 u Durch- messer. Membran dünn, farblos, sehr fein warzieg. — 875 — Morphologisch dem Aecidium von Puccinia galii im wesent- lichen gleich. Bisher nur von Wurth in der Schweiz gefunden. 35. A. valerianellae Bivona-Bernhardi, Stirp. rar. Sieil. IV, 28 (1816). Saccardo, Sylloge VII, 797. Tranzschel, Trav. Mus. Bot. Acad. St. Petersb. 1902, 67; 1906, 43. Auf Valerianella olitoria (L.) Poll. und anderen Arten. Spermogonien zerstreut, auf der Blattunterseite. Aecidien zerstreut, gewöhnlich auf der Blattunterseite, seltener auf der Oberseite, zahlreich, becherförmig, weiß, mit zurückgebogenem, feinzerschlitztem Saume. Sporen kugelig, mit orangerotem Inhalt (nach Tranzschel). Der Pilz ist durch die orangerote Farbe der Sporen von dem mit weißen Sporen versehenen, gleichfalls auf Valerianella oli- toria lebenden Aecidium, das nach Tranzschel zu Puceinia isiacae gehört, verschieden. Auf Valerianella olitoria sind außerdem Aecidium fediae olitoriae Bals. et de Not. und A. Velenovskyi Bubäk beschrieben worden, letztgenanntes durch das die ganze Pflanze durchziehende Mycel von allen anderen Arten weit verschieden. Die Nährpflanze ist in der Provinz nicht selten, von den Pilzen ist keiner beobachtet worden. 36. A. scabiosae Dozy et Molkenboer [Caeoma scabiosae, Fl. neerl. II, 12, 1845?; Nederl. Kruidk. Arch. 1, I, 47 u. 56.]). W. 264. Fischer, Ur. Schw. 533. Oudemans, Revision 554. — ?Aecidium succisae Kirchner in Lotos 1856, 180. Auf Knautia arvensis Coult. und silvatica Duby. Spermogonien vorhanden, nicht näher beschrieben. — Aecidien auf der Blattunterseite oder auf beiden Blattseiten in rundlichen Gruppen, von einem blassen oder braunen Hofe um- geben, mitunter auch violette Verfärbungen des Blattes hervor- rufend; Peridie becherförmig, mit schmalem, zerschlitztem Saume. Zellen in regelmäßigen Längsreihen. Außenwände stark verdickt (bis 10 «), mit Stäbchenstruktur, von der Fläche gesehen punk- tiert; Innenwand dünner, ca. 4 u, mit Stäbchenstruktur, von der Fläche gesehen kräftig kleinwarzig. Sporen in deutlichen Ketten, stumpf polyedrisch oder abgeplattet kugelig, 16-24:12—18 u — I9T6 — oder von 21 u Durchmesser. Membran dünn, farblos, dicht fein- warzig (nach Oudemans und Fischer). In der Schweiz und in Holland, Amsterdam, beobachtet. 37. A. petasitis Sydow, Öst. Bot. Zeitschr. LI, 1901, 20. — Fischer, Ur. Schw. 534 (1904). Bubäk, Rostp. Böhm. 216 (1908). — Sch. 326 als Synonym unter Pucceinia poarum. — Lit.: Iwanoff, Cbl. Bakt. 2, XVIIIL, 1907, 30. Auf Petasites-Arten, im Juli. Spermogonien auf beiden Blattseiten, honiggelb, später dunkler. — Aecidien in rundlichen dichten Gruppen auf der Blattunterseite, um die Spermogonien angeordnet, auf großen rund- lichen, oft zusammenfließenden, gelber, violett umsäumten Flecken. Peridien becherförmig, 150—250 u breit, mit gelblich weißem, grobzerschlitztem, breit zurückgebogenem Saume. Zellen fest ver- bunden, in mäßig deutlichen Reihen, außen nach unten über- greifend. Außenwände bis 10 « dick, von der Fläche gesehen punktiert. Innenwände 3—4 u dick, mit undeutlicher Stäbchen- struktur, von der Fläche gesehen kleinwarzig. Sporen in deut- lichen Ketten, rundlich polyedrisch, seltener ellipsoidisch, 20 bis 25:15—22 u. Membran dünn, dicht und fein warzig. Inhalt orange (nach Fischer und Bubaäk). Auf Petasites officinalis Mönch. Belz.: Lehnin (M.). — Sachsen: Polenztal (Krieger, Fung. sax. 1404). Schlesw.-Holst.: Laboe (C. Günther). Auf Petasites tomentosus DC. Meckl.: Heiligendamm (M.). Nach Tranzschel (Trav. Mus. Bot. Acad. St. Petersb. VII, 1909, 10) gehört das Aecidium auf Petasites nicht zu Pucec. poarum. 38. A. inulae helenii Constantineanu, Annal. Mycol.. II, 1904, 251. Auf Inula helenium L. Spermogonien in kleinen Gruppen, honigfarben. — Aecidien auf der Blattunterseite, auf gelben, unregelmäßigen, 1—3 mm großen, scharf umschriebenen Flecken. Peridien becherförmig, mit weißem, zurückgeschlagenem, sehr fein gezähneltem Saume. Sporen polyädrisch, von 16—19 u Durchmesser, oder etwas ver- längert, 17— 21: 16—1%8 u; Membran sehr fein warzig. Inhalt gelb. Bisher nur in Rumänien beobachtet. Die Nährpflanze kommt in der Provinz mitunter verwildert vor. — 87 0 — 39. A. ptarmicae Schroeter, in Rabenh. Fung. eur. 1887. W. 263. Auf Achillea ptarmica L. Spermogonien gewöhnlich auf der Blattoberseite. — Aeci- dien meist auf der Blattunterseite, dichtstehend, auf bis 1 cm langen Flecken. Peridie kurz zylindrisch bis becherförmig, mit weißem, zerschlitztem Saume. Zellen 26—35 u lang, ungefähr 17 udick und hoch. Außenwände verdickt, warzig. Sporen rundlich, von 15—20 u Durchmesser (nach Schroeter, aus Liro, Ur. Fenn. 571). VielleichtzueinerPuccinia vulpinae Schroeterentsprechenden Teleutosporenform gehörig. Schroeter (Beitr. Biol, III, 1, S. 69) erhielt aus einer Puccinia auf Carex vulpina Aecidien auf A. ptarmica, verfolgte die Sache dann aber nicht weiter. 40.* A. centaureae (DC.). — Aecidium rubellum ycentau- reae de Candolle, Fl. Fr. II, 241 (1805). S. 862, Fig. X40. I. Peridienzellen, II. Aecidiospore. Mit diesem Namen kann man diejenigen auf Centaurea- Arten vorkommenden Aecidien bezeichnen, deren Wirtswechsel nicht untersucht ist oder die sich, wenn trockenes Material vor- liegt, einer der bekannten Formen nicht anschließen lassen. Vel. Pucecinia centaureae-caricis, caricismontanae, tenuistipes, arenariicola und Aecidium cyani. Von einer im Gebiete auf Centaurea paniculata Jacq. (maculosa Lam.) beobachteten Form gebe ich nach eigener Untersuchung die folgende Beschreibung. Spermogonien auf beiden Blattseiten, kugelig, eingesenkt, unter der Epidermis gebildet, von ca. 100 u Durchmesser, mit hervortretenden Mündungsparaphysen. — Aecidien auf der Blatt- unterseite, in Gruppen dicht gedrängt. Peridien becherförmig, mit hervorragendem, zurückgeschlagenem und zerschlitztem Saume. Peridienzellen in regelmäßigen Reihen, im Peridienlängsschnitt schief rhomboä@drisch, außen nach unten etwas übergreifend, nur im äußeren Teile aber fest, zusammenhaftend, während ein großer Teil jeder Zelle frei nach innen und oben vorragt und die darüber liegende Zelle dachziegelförmig deckt; Membran durch Stäbchen- struktur quergestreift und warzig, außen feiner, innen etwas gröber, Außenwände bis 8 «, Innenwände bis 4 u diek. Sporen rundlich — 878° — polyedrisch, 14—17:12—14 u; Membran farblos, ca. 1 u dick, sehr fein warzig, Warzenabstand kaum 1 u, zwischen den feinen Warzen Gruppen von gröberen und außerdem größere abfallende Plättchen (nach eig. Beob.). Whav.: Rhinsberg bei Landin (Kirschstein, Herb. Magnus). Al. A. cyani de Candolle, Fl. Fr. VI, 90 (1815). — W. 263. Auf Centaurea cyanus L. Aecidien gleichmäßig über die ganze untere Blattfläche ver- teilt, mit anfangs halbkugeliger, dann am Scheitel durchbohrter Peridie, deren Rand später umgebogen und in 5—6 breite Lappen gespalten ist, die schließlich abbrechen. Sporen erst weißlich- gelblich, dann etwas rötlich (nach Winter). Im Gebiete bisher nicht bekannt geworden. 42. A. cardui Sydow, Öst. Bot. Zeitschr. 1901, 19. Auf Carduus defloratus L. Die Nährpflanze kommt an mehreren Stellen in Thüringen, allerdings selten vor. Der Pilz wurde in Tirol beobachtet. 43. A. sonchi Johnston, A Flora of Berwick II, 205 (1831) P. 266. — Westendorp, VII. Not., Bull. Acad. Belg. 2, XT, 1861. Unter dem Namen Aec. sonchi sind von Johnston auf Sonchus arvensis L., von Westendorp auf S. oleraceus L. Aecidien beschrieben worden, über deren Zugehörigkeit sich nichts Näheres sagen läßt. Auch Sonchus paluster L. und littoralis Reichenb. (= maritimus L.) werden als Wirte genannt. Ein Aecidium auf S. arvensis gehört zu Puccinia littoralis, s. diese. Aecidien (nach Johnston, aus Plowright) klein, zerstreut, weißlich oder schwach gelblich, hervorragend. Peridie weniger regelmäßig gespalten und weniger ausgeprägt becherförmig als bei anderen Aecidien. Sporen oval, ziemlich groß. — Blattflecken (nach Westendorp) verlängert, dick. Peridien oval, gelblich, in linienförmigen Gruppen längs den Rippen angeordnet, geschlossen oder geöffnet, mit unregelmäßig zerschlitztem Saum. Sporen kugelig, orangegelb. Auf Sonchus arvensis L. Berlin: Botan. Garten. Alpenpflanzen- gruppe (H. nach M., B. V.P. B. XXXVI, 1894, als Aec. sonchi Johnst. bezeichnet). Ob hierher oder zu Puccinia littoralis? — 879 — 44. A. Rostrupii Thümen, Bot. Tidsskrift II, 1877. Auf Crepis biennis L. Aecidien auf der Blattunterseite, seltener auch auf der Ober- seite, auf rötlich verfärbten, nicht von einem Hof umgebenen Flecken, herdenweise.. Peridien zusammengedrängt, rund, mit glattem, oft kaum eingeschnittenem Saume, gelblich. Sporen un- regelmäßig eitörmig oder kugelig-eiförmig, fein gestrichelt (?, sub- tiliter „lineolatis“), beiderseits abgestutzt, 18—22 :12—15 u, farb- los („achrois“) (nach v. Thümen). In Dänemark (Fünen) von Rostrup gesammelt. Der Pilz ist nach Angabe des Autors himmelweit verschieden von dem Aecidium auf Crepis paludosa. Vgl. die Aecidien zu Puccinia praecox und P. silvatica!). Über das Verhältnis zu den Aecidien von Puccinia praecox und P. silvatica läßt sich nach der vorliegenden Diagnose kein sicheres Urteil abgeben. C. Caeoma-Aecidien. Die nachfolgenden Arten verdienen besondere Beachtung, da sie selten beobachtet und zum Teil vielleicht sogar zweifelhafte Arten sind. Nach Analogie der gut bekannten Formen ist ihr Zusammenhang mit Melampsora-Arten auf Weiden oder Pappeln wahrscheinlich. 45. Caeoma ari italici (Duby) Winter, Pilze I, 256. — Uredo ari italici (Requ.) Duby, Botan. Gallic. II, 899. Auf Arum maculatum L. Sporenlager meist unregelmäßig, flach, orangegelb, ordnungs- los oder in kreisförmiger Anordnung, oft zusammenfließend. Sporen rundlich oder ellipsoidisch, oft schwachkantig, 16— 580 : 14—20 u, fein warzig, orangegelb (nach Winter). In Frankreich bei Paris beobachtet (Vestergren, Micr. 1355). 46. C. aegopodii (Rebent.) Winter Pilze I, 258.— Aecidium aegopodii Rebentisch, Prodr. Flor. Neom. 353 (1804). Auf Aegopodium podagraria L. und Chaerophyllum aromaticum L. Sporenlager rundlich, länglich oder unregelmäßig, lange von der Epidermis umhüllt, weißlich, zu kreisförmigen, elliptischen !) Auch $. 500, letzter Abschnitt. — 880 — oder unregelmäßigen Gruppen reihenweise angeordnet und oft zusammenfließend. Sporen meist polyödrisch, isodiametrisch oder verlängert, bis oblong keulenförmig, 17—35 :11—26 u. Membran farblos, warzig (nach Winter, nach Exemplaren von Koernicke). Da in Rebentischs Prodromus florae Neomarchicae keine Standorte an- gegeben sind, so ist nicht zu ermitteln, ob der Pilz wirklich in der Neumark gefunden wurde. 47. C. ligustri (Rabenh.) Winter Pilze I, 258. — Uredo ligustri Rabenhorst, Krypt.-Flora I, 8. Auf Ligustrum vulgare L. Sporenlager rundlich oder unregelmäßig, flachgewölbt, trocken blaß gelbbräunlich, ordnungslos oder in kreisförmiger Stellung zu meist rundlichen Gruppen auf gelblichen Flecken vereinigt, oft zusammenfließend. Sporen rundlich oder breitellipsoidisch, meist etwas polyedrisch, 20—30 : 17—23 u, fast farblos, sehr fein warzig (nach Winter). 48. C. asperulae Rostrup in sched., Lagerheim, Tromsö Mus. Aarsb. XVII, 1895, 105 (ohne Diagnose). Auf Asperula odorata L. In Dänemark beobachtet. 49. C. cinerariae Rostrup, Bot. Tidsskr. XXI, 1897, 41 und 51. Auf Cineraria palustris L. (Senecio paluster DC.). Sporen ellipsoidisch bis poly@drisch, 23—26 : 18—20 u, warzig. Von Rostrup in Jütland beobachtet. Rostrup läßt die Möglichkeit offen, daß der Pilz die Uredoform eines Coleosporium ist. Vgl. die auf Cineraria palustris beobachtete Form von Coleosporium senecionis. 2. Isolierte Uredeo-Formen. Der Name der alten Gattung Uredo ist für diejenigen Rost- pilze bis auf weiteres beizubehalten, die nur in der Uredoform bekannt sind. Das Wort Uredo ist eine altrömische Bezeichnung für den Brand der Pflanzen. Der alte Ausdruck für Rost ist eigentlich rubigo, von ruber, rot. Das demselben entsprechende griechische Wort &gvoißn bezeichnet jetzt die Meltaupilze. Sporenlager ohne, seltener mit Peridie. Sporen einzeln an Stielen gebildet, seltener in kurzen Ketten. Sporenmembran in — 8831 — der Regel entfernt stachelwarzig, selten dichtwarzig, oft mit deut- lichen Keimporen, farblos, häufiger gelblich oder braun (näheres in der Einleitung). I. U. murariae P. Magnus. Schließt sich wahrscheinlich den übrigen auf Farnen lebenden Uredineen an und ist bei diesen besprochen worden. 2.* U. anthoxanthina Bubäk, Ann. mycol. III, 1905, 223; Rostp. Böhm. 218. S. 862, Fig. Y2. I. Uredospore, II. Paraphyse, von Triglitz. Auf Anthoxanthum odoratum L. Uredolager auf gelblichen oder schwach rötlichen Flecken der Blätter, besonders oberseits, klein, /s mm groß, rostbraun, früh nackt. Sporen rundlich oder oval, 18—24 :16—20 u; Mem- bran fast farblos (schwach gelblich), etwa 1,5 u dick, feinstachelig, Abstand der Stachelwarzen etwa 1,5 u; 6—8 Keimporen über die Membranfläche verteilt. Zwischen den Uredosporen Paraphysen, diese 60—70 u lang, oft gekrümmt, oben kopfig verdickt, manch- mal zwei kopfige Anschwellungen übereinander; Kopf 12—19 u dick. Membran fast farblos oder schwach gelblich, 3—5 u dick (nach Bubäk u. eig. Beobh.). Berlin, Bot. Garten (H.); Oprig.: Triglitz (J.).. — Holstein: Glücks- burg (J.). 3. U. ammophilae Sydow, Bot. Notiser 1898, 42; Hedw. XXXIX, 1900, 121. S. 862, Fig. Y3. Uredospore, auf Ammophila baltica von Amrum. Auf Ammophila-Arten. Uredolager in den Rinnen der Blattoberseite, anfangs von der Epidermis blasenartig bedeckt, orangegelb. Sporen oval, 22—34:18—25 u. Membran schwach gelblich, ca. 2 « dick, entfernt stachelwarzig, Warzenabstand 2,5—3 u. Keimporen etwa 8, über die Fläche verteilt, nicht besonders deutlich. Paraphysen sind nicht vorhanden (nach eig. Beob.). Auf Ammophila baltica Lk. (Ammophila arenaria x Calama- grostis epigeios). Schleswig-Holstein: Amrum (J., s. auch F. s. e. 531). Mecklenb.: Warnemünde (J.). Der vorliegende Pilz scheint mir der Uredo ammophilae Sydow zu entsprechen. Sydow gibt allerdings bis 6 # als Dicke Kryptogamenflora der Mark Va. 56 — 8832 — der Uredomembran an und nennt Ammophila arenaria als Nährpflanze. 4. U. ammophilina n. sp. S. 862, Fig. Y4. I. Uredospore, II. Paraphyse auf Ammophila arenaria von Amrum. Auf Ammophila arenaria Lk. Uredolager zerstreut in den Rinnen der Blattoberseite, anfangs von der Epidermis blasenartig bedeckt, orangegelb. Sporen oval, 27—39 : 21—26 u. Membran schwach gelblich oder farblos, 1,5 « dick, mäßig locker stachelwarzig, Warzenabstand 1,5—2 u. Keimporen etwa 9, über die Fläche verteilt, ziemlich deutlich. Paraphysen vorhanden, durch das Sporenlager verteilt, mit dünnerem Stiel und dickerem Kopf, 65—90 u lang, Kopf 14--21 u dick, Membran dünn, blaß gelblich. Auf Ammophila arenaria Lk. Schleswig-Holstein: Wittdün auf Amrum (J.). Der vorliegende Pilz unterscheidet sich durch die dünnwan- digeren, merklich enger bestachelten, auch ein wenig größeren Uredosporen und das Vorhandensein der Paraphysen deutlich von der als U. ammophilae Sydow bestimmten Art auf A. baltica und muß daher als neue Art angesehen werden. Weitere Beach- tung und Untersuchung ist nötig. 5. U. aerae Lagerheim, Journ. de Bot. II, 1888, 432—440. Liro, Ured. Fenn. 572. Nur Uredo auf Aera caespitosa L. (Deschampsia caespitosa Beauv.). Teleutosporen sind bisher nicht gefunden worden. Der Pilz überwintert also wohl in der Uredoform. Uredolager besonders auf der Blattoberseite, einzeln oder in Reihen in den dort vorhandenen Rinnen, orangegelb, gelbe, unter- seits oft violette Flecken hervorrufend. Sporen rundlich oder kurz ellipsoidisch, 24—832 : 18—26 u. Membran ca. 1,5 u dick, farblos oder gelblich, ziemlich dicht und fein stachelwarzig, mit 3—5 (Liro) oder 8 (Lagerheim) .Keimporen. Paraphysen zahlreich, keulenförmig, bis 90 u lang und bis 16 a dick; Membran dick, anfangs farblos, später bräunlich werdend (nach v. Lagerheim u. Liro). Auf Aera caespitosaL. bei Freiburg i. Br. aufgefunden, wohl weiter verbreitet. v. Lagerheim beobachtete in den Sporen eine Chytridiacee, Olpidiella uredinis Lagerh. — 883 — 6.* U. aerae flexuosae Liro, Ured. fenn. 573 (1908). S. 862, Fig. Y6. Uredospore auf Aera flexuosa von Triglitz. Nur Uredo bekannt geworden, auf Aera flexuosa L.; wahr- scheinlich im Uredozustande überwinternd. Uredolager sehr klein, auf der Blattoberseite (nach Liro auf der Unterseite), in den dort vorhandenen Rinnen verborgen, mit- unter in Reihen, gelbe Flecken hervorbringend. Sporen rundlich oder ellipsoidisch, 22—25 : 183—21 u. Membran blaß graubräun- lich, 2—2,5 u dick, entfernt stachelwarzig, Warzenabstand etwa 2,5 a; mit 6 oder mehr Keimporen, nach Liro mit etwas auf- quellendem Epispor. Stiele oft ziemlich lang, Sporen meist ab- fallend. Paraphysen fehlen (nach Liro und eig. Beob.). Von Uredo aerae besonders durch das Fehlen der Paraphysen verschieden. Die Sporen sind nach Liro denen von Uromyces festucae sehr ähnlich. Auf Aera flexuosa L. Teit.: Grunewald (Sydow, Myc. march. 929); Oprig.: Triglitz (J., August bis Oktober ohne Teleutosporen). 7** U. lamarckiae nom. ad interim. S. 862, Fig. Y7. I. Uredospore, II. Paraphyse von Berlin (Bot. Garten). Nur Uredolager, auf Lamarckia aurea Mönch. Uredolager gelblich oder blaßbräunlich. Sporen rundlich bis ellipsoidisch, 18—26 : 17—22 u. Membran etwa 1—1,5 # dick, mit feinen, etwa 1,5--2 u entfernt stehenden Stachelwarzen besetzt und mit S—10 Keimporen. Zwischen den Uredosporen kopfige Paraphysen von 45—72 u Länge, mit 13—22 «u dickem, mit- unter doppeltem Kopf. Paraphysenmembran bis 3 w dick. Ob der vorliegende Pilz wirklich eine neue Art ist, kann nicht entschieden werden. Er läßt sich aber auch keiner der bekannten Arten mit Sicherheit zuordnen. Auf Lamarckia aurea Mönch. Berlin: Bot. Garten (H.). 8. U. festucae de Candolle, Fl. Fr. VI, 82. Winter Pilze I, 225. ö Auf Festuca glauca Schrad. Uredolager zwischen den Falten der oberen Blattfläche, klein, länglich. Sporen länglich birnförmig, rotbraun, später schwarz- braun. 56* — 853854 — Winter bezeichnet den Pilz als sehr zweifelhaft. Vielleicht handelt es sich um die Uredo zu Uromyces ranunculi-festucae oder zu Puceinia festucae. 9. U. Kriegeriana Sydow, Oest. Bot. Zeitschr. 1902, 185. Saccardo, Syll. XVII, 451. Auf Cannabis sativa L. Uredolager auf der Blattunterseite, auf blassen, unbestimmt begrenzten Flecken, zerstreut oder locker gehäuft, sehr klein, gelb, staubig. Sporen fast kugelig oder ellipsoidisch, 21—27 : 15—22 u. Membran feinstachelig, mit mehreren Keimporen. Inhalt orange (nach Sydow). Sächsische Schweiz: Schandau (Krieger). I0.“* U. Behnickiana P. Hennings Gartenflora 1905, 522 auf Oncidium dasystele Reich. f. und U. oncidii P. Hennings, Hedw. 1902 (15) auf Oncidium lanceanum Lindl., mit den Nährpflanzen in Gewächshäuser des Botanischen Gartens in Berlin eingeschleppt, können hier nur erwähnt werden. 11.** U. hyperici humifusi n. sp. | Dieser Pilz, bisher zu Melampsora hypericorum gerechnet, ist m. E. von dieser Spezies zu trennen. Da er seinen natürlichen Platz trotzdem in der Nähe dieser Spezies behalten muß, ist er. im voraufgehenden derselben angeschlossen worden. 12.“ U. pirolae (Gmelin) Winter ist nach dem Bau der die Uredosporen einschließenden Peridie eine Thecopsora und daher dieser Gattung angeschlossen worden. 13.* U. thrinciae. Ein anscheinend bisher nur in der Uredoform beobachteter Pilz, der sich eng an Puceinia leontodontis anschließt, viel- leicht sogar damit identisch ist und deshalb oben an diese Spezies als f. thrinciae angeschlossen wurde. Nachträge. Während der langen Zeit, die zwischen dem Abschluß des Manuskripts und dem Erscheinen der Arbeit im Druck verstrichen ist, sind über eine Reihe der im vorstehenden beschriebenen Arten — 35 — wichtige neue Beobachtungen erschienen, die mir zum Teil zu spät bekannt wurden und zum Teil sich während des Drucks nicht ohne erhebliche Umbrechungen in den vorliegenden Satz einfügen ließen. Ich bringe dieselben im folgenden in Gestalt eines Nachtrags und verbinde damit die Mitteilung einer Anzahl von Pilzfunden aus der Provinz, die Herr Prof. A. Radoslawoff aus Sofia während eines längeren Aufenthaltes in Berlin zusammen- gebracht hat, und deren Übermittelung ich Herrn Prof. Dr. G. Lindau verdanke. Diese Pilze haben mir nicht vorgelegen, die Bestimmungen sind aber von Herrn Prof. Dr. P. Claußen revidiert worden. Zur Einleitung. Zu S. 94. Haustorien: Nemec, Bull. internat. Acad. Sc. de Boheme XVI, 1911, 1—10. Zu S. 95. Einfluß des Parasiten auf die Gewebe: Robinson, Memoirs and Proc. Manchester Lit. and Phil. Spe. XVII, 1913, Nr. 11. Zu S. 99—100. Mpykoplasmahypothese: Klebahn, Kult. XIV und XV, Z. f. Pflanzenkrankh. XXII, 1912 und XXIV, 1914. — Buchet, Bull. Soc. bot. de France 4, XI, 1913. Zu S. 99—100. Cytologische Fragen, die sich an die Myko- plasmatheorie anschließen: Zach, Sitzungsber. Ak. Wiss. Wien, math. nat. Kl. Abt. I, Bd. 119, 1910. — Eriksson, ebenda. — Beauverie, Compt. rend. 6. März 1911; Compt. rend. Soc. biol. LXX, 1911, 461; LXXV, 1913, 285. Zu 8. 100. Übertragung der Rostpilze mittels der Samen: Beauverie (Compt. rend. Bd.156, 1913, S.1389; Bd.157,1913, S. 787) findet, daß das Vorkommen von Rostmycel und Sporen- lagern an den Getreidekörnern, z. B. von P. graminis auf Weizen, von P. glumarum auf Gerste eine sehr verbreitete Erscheinung ist. Er vertritt die Ansicht, daß dieses Vorkommen für das Auf- treten der Rostepidemien von Bedeutung ist, aber nicht dadurch, daß das Mycel in den Embryo vordringt, sondern dadurch, daß die Sporen im Frühjahr frei werden und vom Boden aus als erste — 8856 — Infektionsursache auf die Pflanzen gelangen. — Schneider (Vierteljahrsschrift naturf. Ges. Zürich LVII, 1912, 166) stellt fest, daß in den Oasen der Sahara Rostpilze auf dem Getreide fehlen. — Klebahn (Kult. XIV) erhielt gesunde Getreidepflanzen aus Körnern von stark rostigen. Zu S. 114. Überwinterung durch Uredosporen: Freeman und Johnson (Bull. 216, U. S. Dep. Agr., Bur. Plant. Ind. 1911) fanden, daß Uredosporen von Puccinia gra- minis und rubigo vera, die unter dem Schnee eingegraben waren, bis zum März oder April ihre Keimfähigkeit bewahrten. — BaudyS (Ann. mycologiei XT, 1913, 30) beobachtete Überwinterung von Getreiderosten durch Uredosporen. — Vgl.auch Montemartini, Rivista di Patologia vegetale VII, Nr. 2, 1914. — Nach Freeman und Johnson (Bull. 216, U.S. Departm. Agr., Bur. Plant. Industry, Washington 1911) konnte eine Schwächung der Keimfähigkeit oder des Infektionsvermögens der Uredosporen infolge des Ausfallens der Aecidien bei P. graminis und rubigo vera auch nach 52 sukzessiven Uredogenerationen nicht festgestellt werden. Vgl. auch Fromme, Bull. Torr. Bot. Club. XL, 1913, 501. Zu S. 118. Abweichende Keimung der Teleutosporen: Dietel,. Cbl. Bakt. 2, XXXV, 1912,.272. — WeribrschE Bakt. 2, XXXV], 1913, 395 (Endophyllum). — Klebahn, Kult. XV, Z. f. Pflanzenkr. XXIV, 1914. — Vgl. unten Puccinia graminis und besonders P. malvacearum. Zu S. 119. Bedingungen, welche die Keimung der Teleuto- sporen beeinflussen: Dietel, Cbl. Bakt. 2, XXXV, 1912, 272. Zu S. 119. Bedingungen, welche bei der Überwinterung die Keimfähigkeit der Teleutosporen hervorrufen: Klebahn, Kult. XV, Z. f. Pflanzenkr. XXIV, 1914. Näheres unten unter Puccinia graminis. Zu S. 120. Abschleudern der Sporidien: Dietel, Mycol. Cbl. I, 1912, 355. — Klebahn, Kult. XV, S. (29). Zu S. 121. Verhalten der Zellkerne: Sharp, Bot. Gaz. LI, 1911, 463. — Moreau, Bull. soc. myc. France XXVII, 489; XXIX, 1913, 242; Bull. soc. bot. LX, 1913, 138. — Fromme, Bull. Torr. Bot. Club. XXXIX, 1912, BR 113. — Werth und Ludwigs, Ber. Deutsch. Bot. Ges. XXX, 1912, 522. — Borggardt, Mycol. Cbl. II, 1913, 193. Zu S. 124. Entwickelungstypen: E. Fischer (Bot. Zeitschr. V, 1913, 470) hebt hervor, daß an dieser Stelle Kuehneola albida (vgl. S. 698) als ein be- sonders eigenartiger Typus hätte genannt werden können. Der Pilz entspricht den Brachy-Formen, weicht aber durch die im Sommer gebildeten, sofort keimenden Teleutosporen und die Über- winterung der primären Uredo in eigentümlicher Weise ab. Ferner scheinen die Uredineen der Farne einen besonderen Entwickelungstypus vorzustellen. Soweit die vorliegenden Unter- suchungen erkennen lassen, keimen die Teleutosporen im Früh- jahr, es entstehen im Sommer Aecidien auf dem andern Wirt, und aus deren Sporen wieder Uredolager auf dem Farn. Unab- hängig davon erhält sich der Pilz durch die Uredosporen. Den im Frühjahr zuerst auftretenden dünnwandigen Uredosporen folgen später (bei Uredinopsis und Hyalopsora) die dickwandigen, die nach der Überwinterung neue Uredolager hervorbringen. Vgl. S. 848 ff. und unten Uredinopsis. Zu S. 129 u. 130. Entstehung der heteröcischen Rostpilze: Grove (The new Phytologist XII, 1913, 89) hält Rostpilze mit „Aecidio-Teleutosporen“ wie Endophyllum für die ältesten; aus diesen leitet er die -opsis-Formen ab, daraus die Autoeu- und daraus die Heteroeu-Formen, in dem schon S. 129 näher besprochenen Sinne. Es wird zur Stütze dieser Theorie besonders auf die in Texas auf Anemone decapetala Ard. lebende Puc- cinia cohaesa Long hingewiesen, die eine Autoeuform ist und mit Puccinia pruni und P. fusca sehr viel Ähnlichkeit hat. — Für die Möglichkeit des Ergreifens neuer Wirte mögen hier noch einmal meine schon S. 132, 724 und 752 erwähnten und in Kult. XV, Z. f. Pflanzenkr. XXIV, 1914 genauer mitgeteilten Er- fahrungen über Cronartium asclepiadeum und die Coleo- sporium-Arten geltend gemacht werden. S. 135. Spezialisierte Formen: Fischer (Mycol. Cbl. III, 1913, 214) unterscheidet zwei Typen der Spezialisation. Der erste Typus ist auf Angewöhnung an gewisse Wirte und Abgewöhnung von andern zurückzuführen. Diese Spezialisierung geht nicht immer parallel mit der syste- — 888 — matischen Gruppierung, sie ist nicht immer scharf und in ver- schiedenen Gegenden verschieden. Inwieweit morphologische Ver- schiedenheiten damit verbunden sind, bleibt genauer zu prüfen. Der zweite Typus geht parallel mit der systematischen Stellung der Wirte, dergestalt, daß die biologischen Formen einer morpho- logisch einheitlichen Spezies auf bestimmten Sektionen einer Gattung oder auf bestimmten Gattungen einer Familie leben und nicht auf die andern übergehen. Oft sind gleichzeitig kleine morphologische Verschiedenheiten vorhanden. Die Spezialisierung ist scharf, es handelt sich um wirkliche „kleine Arten“, wie sie auch bei den höheren Pflanzen vorkommen. Die Unterscheidung der beiden Typen ist in der Praxis nicht immer leicht. — In einigen Fällen kann man aus dem Vorkommen desselben Rost- pilzes auf mehreren Pflanzen auf deren systematische Verwandt- schaft schließen, in andern (s. z. B. Cronartium asclepiadeum) ist dies sicher nicht zulässig (vgl. Fischer, Zoolog. Anzeiger XLIII, 1914, S. 487). Uromyces. U. scillarum, vgl. S. 207. Nach W. Schneider (Cbl. Bakt. 2, XXXH, 1911, 452) keimen die im Frühjahr entstandenen Teleutosporen nicht bloß nach der Überwinterung, sondern sie können auch sofort oder im Herbst keimen und neue Teleutosporenlager hervorrufen. Keim- poren fehlen, der Keimschlauch tritt durch einen Spalt hervor. Die auf Muscari racemosum Mill. lebende Form geht nicht auf M. botryoides Mill, M. comosum Mill. und Seilla bifolia L. über. U. betae, vgl. S. 214. Lit.: N&mec, Bull. internat. Acad. Sc. Boheme XVI, 1911, 1—10 (Haustorien). U. ficariae, vgl. S. 215. Auf Ranunculus ficaria L. Niedb.: Rüdersdorf (Rad.). U. geranii, vgl. S. 216. Auf Geranium phaeum L. Berlin: Dahlem, Botan. Garten (Rad.). U. Kabatianus, vgl. S. 218. Nach Gina Jacob (Mycol. Chbl. III, 1913, 158) infizieren die Uredosporen nur Geranium maculatum L, pyrenaicum L. und pusillum L.,, nicht G. silvaticum L., den Hauptwirt u — 889 0 — von U. geranii, auch nicht G. columbinum L.,, phaeum L., pratense L, Robertianum L.,, sanguineum L. Diese Ver- suche sprechen für die biologische Verschiedenheit des U. Ka- batianus von U. geranii. U. pisi, vgl. S. 229. Tischler (Botan. Jahrbücher für Systematik usw. Bd. 50, 1914, 95) fand, daß mit Aecidien behaftete Euphorbia- Pflanzen, die durch ständiges Wachsen anscheinend gesundet waren, wieder kranke Triebe bildeten, wenn sie normale Winterruhe durch- gemacht hatten. Ob es sich gerade um das Aecidium von U. pisi gehandelt hat oder um das einer andern Art, ist nicht fest- gestellt worden. U. euphorbiae-astragali, vgl. S. 233. Treboux (Annal. mycologici X, 1912, 74 und 562) fand, daß Aecidien auf Euphorbia virgata W.K. mit Uredo- und Teleutosporen auf Astragalus hypoglottis L., creticus Lam. und sanguinolentus M.B. in Zusammenhang stehen. Ein auf Astragalus virgatus Pall. lebender Uromyces wurde mittels der Uredosporen auf A. cicer L., ceruciatus Link, glycy- phyllos L.'), hamosus L., paleatus Lam., ponticus Pall., thianschanicus Bunge und viciifolius DC. übertragen. Andere als Astragalus-Arten wurden nicht infiziert. Das Verhältnis der beiden Pilze zueinander sowie zu U. euphorbiae-astragali und U. Jordianus ist nicht untersucht. U. ononidis, vgl. S. 239. Nach Treboux (Ann. mycologiei X, 1912, 306) sind bei dem Pilze auf Ononis hircina Jacq. trotz reichlicher Teleutosporen- bildung im Frühjahr gut keimende Uredosporen vorhanden, so daß der Pilz auch durch die Uredoform zu überwintern scheint. U. genistae tinctoriae, vgl. S. 240. Eine der zu dieser Spezies gestellten Pilzformen, nämlich die auf Caragana frutescens Medic. und arborescens Lam., steht nach Treboux (Ann. mycologiei X, 1912, 74 und 562) mit Aecidien auf Euphorbia virgata W.K. und E. Gerardiana Jacq. in Zusammenhang. Der Pilz ist anscheinend eine spezialisierte Form, da Aussaatversuche mit Uredosporen auf Genista germanicaL., '!) Treboux hat, wohl irrtümlich, Pall. als Autor. — 890 — tincetoria L., Cytisus laburnum L.,, nigricans L., biflorus l’Herit., capitatus Jacq., alpinus Mill. und Colutea ar- borescens L. ohne Erfolg blieben). U. striatus, vgl. S. 243. Nach Treboux (Ann. mycologici X, 1912, 75) steht der Uromyces auf Medicago falcata L., lupulina L., sativa L. minima Bart. und Trifolium arvense L. mit Aecidien auf Euphorbia virgata W.K. und Gerardiana Jacg. in Zu- sammenhang. Mittels der Uredosporen ließ sich der Pilz von M. lupulina auf M. falcata und sativa, von M. falcata auf M. lupulina, sativa, außerdem auf M. scutellata Mill., ciliaris Krock., echinus DC.,, murex Willd., terebellum Willd. und turbinata Willd. übertragen. Aussaatversuche auf Trifolium agrarium L. fehlen. Es läßt sich daher noch nicht übersehen, ob der Pilz mit Schroeters U. striatus identisch ist; doch spricht das Übergehen auf Trifolium arvense einst- weilen nicht für Spezialisierung. U. caryophyllinus, vgl. S. 246. Auch die auf Tunica prolifera Scop. vorkommende Form dieses Pilzes steht nach Fischer (Mycol. Cbl. I, 1912, 1 u. 307; III, 1913, 145) mit Aecidien auf Euphorbia Gerardiana Jacg. in Zusammenhang. Fischer fand zwei Formen, die eine, von Heidelberg, lebt nur auf Tunica prolifera und geht nur ganz ausnahmsweise auf Saponaria ocymoides L. über, die andere, aus dem Wallis, besiedelt beide Pflanzen, ein interessanter Fall der Abhängigkeit der Spezialisation von der geographischen Ver- breitung. — Nach Treboux (Ann. mycologiei IV, 1912, 5635) steht auch die Form auf Dianthus armeria L., campestris M.B., capitatus DC., caryophyllus L. und pseudarmeria M.B. mit Aecidien auf Euphorbia Gerardiana in Zusammen- hang. ') Da der Satz des Textes auf S. 241 etwas unklar ausgefallen ist, sei hier bemerkt, daß die Beschreibungen und Bemerkungen sich auf die vorauf- gehend genannte Pilzform beziehen, also der erste Abschnitt S. 241 (Die Sporenlager usw.) auf den Pilz von Genista tinctoria, der zweite (Lager über usw.) auf den von Cytisus laburnum, der dritte (Gegen die Meinung usw.) auf die von Colutea und Caragana, der letzte (Nur Uredo usw.) auf den von Sarothamnus. — 81 — U. verruculosus, vgl. S. 247. Die Form dieses Pilzes auf Silene otites Sm. steht nach Treboux (Ann. mycologiei IV, 1912, 563) mit Aecidien auf Euphorbia Gerardiana Jacq. in Zusammenhang. U. scutellatus, vgl. S. 250. Auf Euphorbia cyparissias L. Ohav.: Finkenkrug (Rad.). U. junci, vgl. S. 267. Arthur (Mycologia IV, 1912, 22) wies eine amerikanische Form auf Juncus balticus Willd. und Carduus Flodmanii Rydb. nach. U. polygoni, vgl. S. 268. Beobachtungen über die Bedingungen der Teleutosporen- keimung veröffentlichte Dietel (Cbl. Bakt. 2, XXXV, 1912, 276). U. ambiguus, vgl. S. 282 und S. 577. Lindfors (Svensk Bot. Tidskrift VII, 1913, 78) findet in einer Reihe von Exsikkaten des U. ambiguus zweizellige Te- leutosporen, aber nicht über 1°/,; er hält Puccinia porri, die wenigstens 50°/, zweizellige Sporen haben soll, und U. ambiguus für verschiedene Arten. U. lineolatus, vgl. S. 283. Nach Treboux (Ann. mycologici X, 1912, 73) werden auch auf Sium lancifolium M. B. Aecidien gebildet. Die in Amerika von Fraser (Mycologia IV, 1912, 178) untersuchte Form mit parallelem Entwickelungsgang, Aecidien auf Cicuta maculataL., Teleutosporen auf Scirpus campestris Britton var. paludosus (A. Nelson) Fernald [= Sc. paludosus A. Nelson], dürfte wohl mindestens biologisch verschieden sein, doch liegen über diese Frage keine Versuche vor. U. poae, vgl. S. 290. Aecidien auf Ranunculus ficaria L. Ohav.: Finkenkrug (Rad.). U. ranunculi-festucae, vgl. S. 293. Nach Treboux (Ann. mycologici X, 1912, 73) besteht ein Zusammenhang zwischen Aecidien auf Ranunculus illyricus L. und Uromyces auf Festuca ovina L. Das Verhältnis des Pilzes zu den in Deutschland beobachteten Formen ist nicht geprüft. Puceinia. P. fusca, vgl. S. 320. Über das Mycel in den Rhizomen vgl. auch Dowson, Z. £. Pflanzenkr. XXIII, 1913, 129. Auf Anemone nemorosa L. Ang.: Joachimstal (Rad.). P. geranii silvatici, vgl. S. 330. Lit.: Magnus, Ber. D. B. G. XXXI, 1913, 83. P. violae, vgl. S. 331. Auf Viola silvestris Lam. Niedb.: Bernau (Rad... — Das Wort Niedb.:, S. 332, Zeile 3 von unten ist zu streichen. P. angelicae-mamillata, vgl. S. 340. Eine Parallelform, P. imperatoriae-mamillata, auf Peuce- danum ostruthium (L.) Koch und Polygonum bistorta L. wurde von Cruchet (Mycol. Cbl. III, 1913, 209) experimentell untersucht und beschrieben. P. falcariae, vgl. S. 355. Auf Falcaria vulgaris Bernh. Niedb.: Bernau (Rad.). P. chaerophylli, vgl. S. 362. Auf Anthriscus silvestris Hoffm. Leb.: Buckow (Rad.). P. nigrescens, vgl. S. 374. Den Zusammenhang zwischen Aecidien und Uredosporen stellte Treboux (Ann. mycologici X, 1912, 76) experimentell fest. P. variabilis, vgl. S. 395. Auf Taraxacum officinale Web. Leb.: Buckow (Rad.). P. crepidis, vgl. S. 397 und 401. Eine von P. erepidis nur wenig verschiedene Puccinia ist die in Böhmen beobachtete P. barkhausiae rhoeadifoliae Bubäk, Oest. Bot. Zeitschr. 1902. Die Nährpflanze ist eine anscheinend in der Provinz nicht vorkommende Form der z. B. bei Frankfurt a.O. gefundenen Crepis foetida L. P. major, vgl. S. 399. Auf Crepis paludosa Moench. Niedb.: Bernau (Rad.). P. suaveolens, vgl. S. 404. Cytol.: Olive, Ann. mycologici XI, 1913, 297. P. hieracii, vgl. S. 428. Auf Hieracium pilosella L. Berlin (Rad.). P. helianthi, vgl. S. 438. Nach Tranzschel (Mycol. Cbl. IV, 1914, 70) riefen Teleuto- sporen von Xanthium strumarium L. auf Helianthus an- nuus L. Aecidien hervor, nicht auf Xanthium; die erhaltenen Aecidiosporen infizierten sowohl Xanthium wie Helianthus. — 593 — ‘“ Bei früheren Versuchen ergaben Teleutosporen von Helianthus spärliche Aecidien auf Xanthium. P. littoralis, vgl. S. 443. Nach Tranzschel (Mycol. Cbl. IV, 1914, 70) infiziert eine Form des Pilzes, die auf Juncus compressus Jacg. lebt, Son- chus arvensis L. stark, eine andere Cichorium intybus L. stark, Sonchus arvensis aber nur schwach. P. obscura, vgl. S. 446. Auf Luzula campestris DC. Berlin (Rad.). P. Magnusiana, vgl. S. 449. Auf Ranunculus repens L. Ang.: Joachimstal (Rad.). P. graminis, vgl. S. 451. Zur Berberitzenfrage (S. 455) vgl. Güssow, Phytopathology III, 1913, 178; Internat. agrartechn. Rundschau IV, 1913, 829. — Einwirkung äußerer Faktoren auf die Keimung der Teleutosporen untersuchte Dietel (Cbl. Bakt. 2, XXXV, 1912, 278); bei Tem- peraturen über 23° unterblieb die Sporidienbildung und traten Erscheinungen ähnlich den von Eriksson bei P. malvacearum beobachteten auf. — Durch abwechselndes Austrocknen und Durchtränken mit Wasser gelang es mir, unter Ausschluß der natürlichen Überwinterung, die Keimfähigkeit der Teleutosporen von P. graminis und P. phragmitis schon Anfang Januar hervorzurufen (Klebahn, Kult. XV, Z. f. Pflanzenkr. XXIV, 1914). P. phragmitis, vgl. S. 467. Siehe P. graminis. P. isiacae, vgl. S. 471. Ein neuer Aecidienwirt ist Tropaeolum majus L. (Tranzschel, Myc. Cbl. IV, 1914, 70). P. stipina, vgl. S. 477. Während die von Diedicke bei Erfurt auf Stipa capillata L. gesammelte Puccinia nach Diedickes und meinen eigenen Versuchen eine gewisse Spezialisation zu besitzen schien, zeichnet sich der von Treboux (Ann. mycologiei X, 1912, 76, 304 und 557) beobachtete Pilz, dessen Nährpflanze nach der letzten Ver- öffentlichung nicht St. Lessingiana Trin. et Rupr. sondern auch St. capillata ist, durch auffällige Pleophagie aus. Treboux erhielt Aecidien auf Ajuga chia Schneb., Glechoma hederacea L. (spärlich, Spermogonien reichlich), Lallemantia iberica — 894 — F.etM., Lamium amplexicaule L., Leonurus cardiaca L. (spärlich, Spermogonien reichlich), Origanum vulgare L,, Stachys recta L, Thymus serpyllum L. und auf folgenden Salvia-Arten: S. aethiopis L., argentea L., cleistogama de Bary, dumetorum Andrz., hispanica L, horminum L,, limbata C. A. Mey., nutans L., patens Cav., pratensis L., Przewalskii Maxim., pyrenaica L., Regeliana Trautv., sclarea L., silvestris L., verbascifolia M.B. virgata Ait, viridisL. — Nicht infiziert wurden: Ajuga genevensis L., Ballota nigra L.,, Marrubium praecox Janka, Nepeta ucrainica L,, Phlomis tuberosa L. und herba ventiL. var. pungens M.B,, Salvia vertieillata L. und Teucrium polium L. Neben der Pleophagie ist also auch hier Spezialisierung vorhanden (vgl. Ajuga und Salvia). — Nach Tranzschel (Mycol. Cbl. IV, 1914, 70) ist auch Lamium purpureum ein Aecidienwirt. P. anthoxanthi, vgl. S. 480. Die Zeile 13 von unten, S. 164, Avena pubescens usw,, ist zu streichen. P. ribesii-caricis, f. Pringsheimiana, vgl. S. 490. Aecidium auf Ribes grossularia L. Berlin (Rad.). Zu P. albiperidia (S. 491) ist noch Fraser (Mycologia IV, 1912, 180) zu vergleichen. P. Opizii, vgl. S. 498. Nach Tranzschel (Mycol. Cbl. IV, 1914, 70) kann dasselbe Pilzmaterial gleichzeitig auf Lactuca sativa L. und auf Lamp- sana communis L. Aecidien bilden. Aecidium auf Lactuca muralis Less. Ang.: Chorin (Rad.). P. silvatica, vgl. S. 504. Aecidium auf Taraxacum officinale Web. Niedb.: Bernau (Rad.). P. centaureae-caricis, bez. P. caricis B, vgl. S. 518 u. 520. Puccinia auf Carex leporina L. Ang.: Chorin (Rad.). Zu P. centaureae-caricis dürfte als eine weitere Form der von Treboux (Ann. mycologiei IV, 1912, 558) auf Centaurea trichocephala M. B. und Carex stenophylla Wahlenb. be- obachtete Pilz zu stellen sein. P. polygoni amphibii, vgl. S. 534. Neue Versuche über den Kreis der Aecidiumnährpflanzen liegen vor von Klebahn (Kult. XIV, 327), Treboux (Ann. my- cologiei X, 1912, 305 und 557) und Gina Jacob (Mye. Cbl. IH, — 895 — 1913, 158). Die Gesamtheit der bisher ausgeführten Versuche läßt sich folgendermaßen zusammenfassen: Erfolgreich infiziert wurden von Tranzschel Geranium palustre L. und pratense L., von Klebahn dieselben, ferner G. affine Ledeb., molle L., nodosum L.,, phaeum L., sanguineum L., von Treboux G. collinum Steph., columbinum L., divaricatum Ehrh., pratenseL., rotundifolium L., von G. Jacob G. pratense L,, pusillum L., pyrenaicum L. — Ohne Erfolg war die Aussaat auf G. albiflorum Ledeb., maculatum L., macrorrhizum L. (Kleb.), albanum M. B.,, dissectum L., lucidum L.,, pur- pureum Vill. (Treb.), maculatumL. (Kleb., Jac.), Robertianum L. (Kleb., Treb., Jac.), silvaticum L. (Kleb., Jac.). Die wenigen voneinander abweichenden Resultate lassen einstweilen auf Spe- zialisation kaum schließen: G. columbinum (+ Treb., — Jac.), palustre (+ Kleb., Kult. XII, — Kult. XIV), phaeum (+ Kleb. XII u. XIV, — Jac.), pyrenaicum. (— Treb., + Jac.), san- guineum (+ Kleb., — Treb.). — Als Teleutosporenwirt kommt auch nach Treboux und Jacob nur Polygonum amphibium in Betracht. P. polygoni, vgl. S. 538. G. Jacob (Mycol. Cbl. III, 1913, 158) erhielt nur auf Ge- ranium columbinum L. Aecidien, nicht auf G. pusillum L., die bisher als einzige experimentell festgestellte Aecidiennährpflanze bekannt war, ferner nicht auf G. maculatum L., phaeum L,, pratense l., pyrenaicum L., Robertianum L., silvaticum L.; unsicher war G. molle L. Teleutosporenwirt ist nur Poly- gonum convolvulus L., nicht P. amphibium L. und persi- caria_L. Nach oben noch nicht erwähnten eigenen Beobachtungen (Klebahn, Kult. XIV, 328) ist aber Geranium molle L. Aecidien- wirt für die bei Triglitz vorkommende Form, während G. macror- rhizum L., palustre L., pratense L.,, pyrenaicum L., san- guineum L. und silvaticum L. nicht infiziert wurden. P. malvacearum, vgl. S. 550. Cytol.: Robinson, Mem. and Proceed. Manchester Lit.- and Phil. Soc. LVII, 1913, Nr. 11. Werth und Ludwigs, Ber. Deutsch. Bot. Ges. XXX, 1912, 522. Nach den Beobachtungen von Dietel (Cbl. Bakt. 2, XXXV, 279) und nach eigenen Versuchen (Klebahn, Kult. XV, Z. £. — 8% — Pflanzenkr. XXIV, 1914) sind nicht zweierlei Teleutosporen vor- handen, die verschieden auskeimen, wie Eriksson angibt, sondern die verschiedene Keimungsweise beruht auf dem Einfluß äußerer Umstände. Nach meinen Erfahrungen entstehen stets normale Promycelien mit Sporidien, wenn die Sporen an der Luft keimen oder die Keimschläuche die Luft erreichen. Bleiben die Keim- schläuche dagegen unter Wasser, so wachsen sie lang aus und zerfallen am Ende oft in vier oidienartige Zellen, die als die ver- änderten und voneinander getrennten Promycelzellen anzusehen sind. Gegen die Mykoplasmatheorie wendet sich auch Buchet (Bull. soc. bot. France 2, XIII, 1913) auf Grund von Beobachtungen über P. malvacearum. P. circaeae, vgl. S. 552. Auf Circaeae lutetiana L. Obbar.: Freienwalde (Rad.). P. glechomatis, vgl. S. 554. Auf Glechoma hederacea L. Leb.: Buckow (Rad.). P. perplexans, vgl. S. 591. Lit.: Fraser, Mycologia IV, 1912, 179. P. elymi, vgl. S. 598. Nach Tranzschel (Mycol. Chl. IV, 1914, 70) bildet eine P. elymi von Elymus spec. aus Transbaikalien gleichfalls Aecidien auf Thalictrum minus L., ebenso eine sehr ähnliche Puccinia von Agropyrum cristatum Bess. und ebenso auch eine Puccinia mit zweizelligen Teleutosporen von derselben Nähr- pflanze. Diese Erfahrungen sprechen gegen die Notwendigkeit, P. elymi wegen der Dreizelligkeit der Sporen als besondere Gattung (Rostrupia) anzusehen. P. Baryana, vgl. S. 600. Fischer (Mycol. Chl. III, 1913, 214) hat die auf Anemone montana Hoppe lebende Form hinsichtlich ihrer Spezialisierung genauer untersucht. Sie geht nur auf Arten der Untergattung Pulsatilla, Sect. Campanaria über. Die Spezialisierung zeigt in diesem Falle deutliche Beziehungen zur systematischen Ver- wandtschaft, dagegen nicht zur geographischen Verbreitung der Nährpflanzen. P. dispersa, vgl. S. 601. Nach Treboux (Ann. mycologici IV, 1912, 558) soll P. dispersa von Secale cerealeL. auf Agropyrum repens P. B. — 897° — und der entsprechende Pilz von A. repens auf Secale cereale übergehen können. Vgl. dazu die unten folgenden Bemerkungen über P. coronifera. P. simplex, vgl. S. 613. Nach Tranzschel (Mycol. Cbl. IV, 1914, 70) werden die Aecidien auf Ornithogalum umbellatum L. und schwächer auch auf OÖ. narbonense L. gebildet. Sie entsprechen wahr- scheinlich dem Aecidium ornithogaleum Bubäk (Ann. myco- logiei IH, 1905, 223). Muscari botryoides Mill., tenuiflorum Tausch, Seilla sibirica Andız. und Allium angulosum L. werden nicht infiziert. Von Aecidium ornithogaleum gibt Bubäk l. c. die folgende Beschreibung: Spermogonien auf den Blattspitzen zwischen den Aecidien oder selbständig in dichten Gruppen, beiderseits, auf der Blatt- spreite oft in rundlichen, den ganzen Blattdurchmesser ein- nehmenden, dichten Gruppen, klein, kugeligs, 100—150 u im Durchmesser, honiggelb, später fast schwarz; Spermatien klein, 3—4 u lang, 1,5—2 u breit, hyalin. — Aecidien zwischen den Spermogonien spärlich zerstreut, kugelig abgeflacht, nur löcher- förmig geöffnet; Pseudoperidien 200—300 u breit, oben mehr weniger unvollständig, von einem dichten, bis 30 « breiten Hyphen- mantel umgeben; Pseudoperidienzellen nicht in Reihen, polygonal oder polygonal-rundlich, Außenwand dick (6—8 u), Innenwand dünner (3—4 u), im radialen Durchschnitt unregelmäßig viereckig, an der Außenseite mit ziemlich langen Fortsätzen von oben nach unten sich deckend. Sporen in zusammenhängenden Reihen, polygonal und zwar rundlich, ellipsoidisch bis länglich, oft breiter als lang, 18—30 u, dicht feinwarzig. Inhalt orangegelb. P. glumarum, vgl. S. 623. Nach Treboux (Ann. mycologici IV, 1912, 558) soll P. glu- marum von Agropyrum repens P. B. auf Triticum vulgare Vill, Hordeum vulgare L. und Bromus mollis L. über- tragbar sein. Dies würde gegen die bisher angenommene Spe- zjalisierung sprechen. Vgl. P. coronifera. P. coronifera, vgl. S. 635. Daß die Spezialisierung dieses Pilzes nicht in allen Fällen so streng ist, wie man bisher glaubte, habe ich S. 637 bereits Kryptogamenflora der Mark Va. 57 — 893 — hervorgehoben. Zu sehr auffälligen Ergebnissen hinsichtlich dieser Frage ist aber kürzlich Treboux (Ann. mycologici IV, 1913, 558) gekommen. Treboux erhielt mit dem gleichen Material In- fektionen auf allen möglichen Gramineen, selbst auf solchen, auf denen, bei uns wenigstens, P. coronifera kaum beobachtet ist. Bei einem der Versuche wurden z.B. gleichzeitig infiziert Arten von Alopecurus, Arrhenatherum, Brachypodium, Dactylis, Festuca, Holcus, Hordeum, Lolium, Melica, Poa, Secale, Sesleria, Tritieum, ferner solche von Hierochloa, Phalaris und Polypogon, wobei (mit Ausnahme der drei letztgenannten Gattungen) in der Regel auf wenigstens einer der Arten auch Teleutosporen erhalten wurden. Der Grad der Infektion scheint allerdings sehr verschieden gewesen zu sein, da der Verfasser von Zahlenverhältnissen der Infektionsstellen auf verschiedenen Gräsern von 100—1000:1 spricht. Es ist bedauerlich, daß über die Technik der Versuche fast gar keine Mitteilungen gemacht werden. Es handelt sich um sehr zahlreiche Versuche, bei denen, wie leicht begreiflich ist und wie Treboux selbst andeutet, massen- haftes Material gebraucht wird. Wie wurde ausreichendes reines Material (Aecidiosporen, Uredosporen) beschafft? Wie wurden die zahlreichen Versuchspflanzen gegen Fremdinfektion geschützt? Waren es Sämlinge, und wie wurde in diesem Falle die Be- stimmung kontrolliert? Wurden die erhaltenen Sporen, insbesondere die Teleutosporen, mikroskopisch untersucht? — Es werden also noch manche Fragen zu beantworten sein, ehe man sich den etwas weit gehenden Folgerungen anschließen kann. Weiter auf den Gegenstand einzugehen, ist an dieser Stelle unmöglich. P. Erikssonii Bubäk, Pilze Böhmens 108, Arch. naturw. Landes- durchforsch., Böhmen XIII, Nr. 5 (1908). Unter P. melicae ist $. 647 erwähnt, daß dieser Pilz nach Bubäk Paraphysen zwischen den Uredosporen bilde, nach Eriksson dagegen paraphysenfrei sei. Herr Prof. Bubäk machte mich darauf aufmerksam, daß er den paraphysenbildenden Pilz später als besondere Art, P. Erikssonii, von P. melicae unterschieden habe, was ich übersehen hatte. Die Diagnose lautet nach Bubaäk: Uredolager klein, ellipsoidisch oder länglich, blattoberseits zwischen den Nerven verteilt, an den Seiten von der Epidermis bedeckt, hellorange, staubig; Sporen kugelig oder kugelig eiförmig, — 89 — 13—17,5 : 13— 15,5 u, mit hellgelber, sehr feinstacheliger Membran; zwischen den Sporen keulenförmige oder kopfförmige, oben bis 13 u breite Paraphysen. — Teleutosporenlager blattoberseits, schmal elliptisch bis kurz strichförmig, sehr klein, bald nackt, schwarzbraun; Sporen keulenförmig oder länglich-keulenförmig, am Scheitel mit fingerartigen Auswüchsen oder nur einfach ver- jüngt, zum Stiel keilförmig verschmälert, bei der Querwand wenig oder gar nicht eingeschnürt, 30—49 u lang, hellbraun, obere Zelle 11—15,5 u, untere 9—13 u breit, heller; Stiel kurz, fest, bräunlich; einzellige Sporen ziemlich reichlich. — Uredosporen im September, Teleutosporen erst im November, auf Melica nutans L. j Der S. 648 erwähnte Pilz von Muskau aus Sydows Ex- sikkaten scheint P. melicae näher zu stehen, da er keine oder nur sehr spärliche Paraphysen hat. Ich habe daselbst schon hervorgehoben, daß mir zur richtigen Beurteilung dieser Pilze weitere Untersuchung, zunächst vor allem die Prüfung des Ver- haltens gegen Rhamnus und Frangula, notwendig erscheint. Es sei in diesem Zusammenhang noch einmal darauf hingewiesen, daß Treboux angibt, mittels P. coronifera Infektionen auf Melica erhalten zu haben (s. P. coronifera). Gymnosporangium. G. ariae-tremelloides, vgl. S. 659. Auf Sorbus aria Crantz entwickeln sich nach Guinier (Compt. rend. soc. biol. LXXIV, 1913, 648) die Aecidien leicht, auf S. torminalis Crantz nicht, auf der Kreuzung S. aria xX torminalis selten und dann oft schlecht. G. (aucupariae-) juniperinum, vgl. S. 661. Auf Juniperuscommunis L. Obbar.: Strausberg (Rad.; am gleichen Standort Aecidien auf Sorbus aucuparia L.). Gymnoconia. G. Peckiana, vgl. S. 665. Kunkel (Bull. Torr. Bot. Club XL, 1913, 361) findet, daß die Sporen des Caeoma nitens (= interstitiale) bei der Keimung ein Promycel mit Sporidien bilden. Die vier Zellen des Promycels enthalten je einen Zellkern. Es ergeben sich daraus Bedenken gegen den Zusammenhang des Caeomas mit Gymno- conia Peckiana. Weitere Untersuchungen werden in Aussicht gestellt. Als — 90 — Phragmidium. Phr. subcorticium, vgl. S. 680. Cytol.: Moreau, Bull. Soc. bot. LX, 1913, 138. Phr. fragariastri, vgl. S. 690. Auf Fragaria collina Ehrh. (viridis Duchesne). Berlin: Dahlem, Botan. Garten (Rad.). Endophyllum. E. sempervivi, vgl. S. 705 und 144. Werth (Cbl. Bakt. 2, XXXVI, 1913, 395) teilt Beobachtungen über die Sporenkeimung und die Einwirkung des Pilzes auf die Nährpflanze mit. Cronartium, vgl. S. 717. Mayor (Mem. soc. neuchateloise sc. nat. V, 1913, 544) hat in Columbien ein Cronartium, C. praelongum Winter, gefunden, das auf derselben Nährpflanze (Eupatorium-Arten) nur Spermo- gonien und Teleutosporen bildet. Die Gattungsdiagnose ist dem- entsprechend zu erweitern. Peridermium pini, vgl. S. 727. In neuerer Zeit regt sich für Peridermium pini als den Erreger des „Kienzopfs“ der Kiefern größeres Interesse in den Kreisen der praktischen Forstleute. Der Pilz ist weit verbreiteter, als es die wenigen von Botanikern registrierten Funde vermuten lassen, und der Schaden, den er anrichtet, ist dementsprechend ein sehr bedeutender. Nach Reg.- und Forstrat Herrmann (über den gegenwärtigen Stand der Kienzopffrage in Wissenschaft und Praxis) ist die Kienzopfkrankheit „schon in den Kiefern- beständen der Mark häufig“, und in den Kiefernforsten West- preußens gehört sie nach vorgenommenen Ermittelungen „zu den verbreitetsten Krankheiten“, besonders in den beiden großen Kiefernheiden, der Tucheler Heide und der Johannisburger Heide, aber auch in zahlreichen kleineren Beständen. Man ist auch der Frage näher getreten ob der Pilz vielleicht doch mittels der Aecidiosporen von Kiefer zu Kiefer übertragen werden könne, und Öberförster Haack (Zeitschr. f. Forst- und Jagdwesen 1914, 3—46) berichtet über auf Anregung von Alfr. Möller unternommene Versuche, die in diesem Sinne bemerkens- werte positive Resultate ergeben haben. Da aber nur im Freien ausgeführte Versuche vorliegen und das Ergebnis mit den sonstigen — 9% — Erfahrungen über das Infektionsvermögen der Aecidiosporen der Rostpilze in Widerspruch steht, wird man sich von botanischer Seite vorläufig eines gewissen Zweifels nicht enthalten können. Anderseits zwingt aber das bisherige erfolglose Suchen nach Te- leutosporen der Form Peridermium pini, die Möglichkeit der Infektion durch Aecidiosporen zu erwägen. Auf den Umstand, daß in der Regel nur vereinzelte Bäume, diese aber fast stets an zahlreichen Stellen, befallen sind, haben Liro und ich selbst bereits aufmerksam gemacht (vgl. S. 725). Haack greift diesen Gedanken auf, indem er annimmt, daß unter den Kiefern be- sonders empfängliche Individuen oder Linien vorkommen, die befallen werden, während die Mehrzahl immun ist. Man wird eine Wiederholung der Versuche in kienzopffreier Umgebung unter Anwendung der bei Infektionsversuchen üblichen Vorsichts- maßregeln fordern müssen. Auch ist die Frage zu erörtern, ob sich die Peridermien, deren Teleutosporen man kennt, ebenso oder anders verhalten. Vgl. auch Erikssons Versuche über Puccinia arrhenatheri, S. 590. Coleosporium. C. campanulae, vgl. S. 738. Aecidien auf Pinus silvestris, Uredo- und Teleutosporen auf Campa- nula rapunculoides L. Berlin: Dahlem, Kais. Biol. Anstalt (Rad.). C. tussilaginis, vgl. S. 741. Auf Tussilago farfara L. Niedb.: Freienwalde (Rad.). C. senecionis, vgl. S. 749. Auf Senecio vernalis W. K. Ang.: Joachimstal (Rad.). Ochropsora. 0. sorbi, vgl. S. 754. Über das Mycel in den Rhizomen von Anemone vgl. auch Dowson, Z. f. Pflanzenkr. XXIII, 1913, 129. Aecidien auf Anemone nemorosa L., Uredo- und Teleutosporen auf Sorbus aucuparia L. Ohav.: Finkenkrug (Rad.). Melampsora. M. larici-tremulae, vgl. S. 767. Über die Bedingungen der Teleutosporenkeimung teilt Dietel (Cbl. Bakt. 2, XXXV, 1912, 272) Beobachtungen mit. Auf Populus tremula L. Obbar.: Freienwalde (Rad.). Auf Populus alba L. (argentea). Obbar.: Nahe der Pritzhagener Mühle (Rad.). — 902 — M. Magnusiana, vgl. S. 773. Caeoma auf Chelidonium majus L. Obbar.: Ufer des Stienitzsees südlich von Strausberg (Rad.). M. abieti-capraearum, vgl. S. 795. Parallele Entwicklung zeigt nach Fraser (Mycologia IV, 1912, 187) Melampsora arctica Rostr.: Caeoma auf Abies balsamea (L.) Mill., Uredo- und Teleutosporen auf Salix discolor Muhl., vielleicht auch auf S. rostrata Richards. Das Verhältnis der beiden Pilze zueinander müßte genauer geprüft werden. M. ribesii-purpureae, vgl. S. 796. Da, wie im Text ausgeführt, die Caeoma-Sporen durch die Beschaffenheit der Warzen von denen des M. ribesii-auritae (8. M. ribesii-epitea) deutlich verschieden sind, kann ich mich der Zusammenfassung dieser Formen unter dem Namen M. ribesii- salicum Bub. nicht anschließen. Über den systematischen Wert des Vorkommens der Sporen auf der Oberseite oder der Unterseite der Blätter hat kürzlich Fischer (Verh. Schweiz. naturf. Ges. 96. Versamml. Frauenfeld 1913) auf Grund der Untersuchungen von F. Grebelsky (daselbst II, 212) seine Ansichten ausgesprochen. M. lini, vgl. S. 806. Cytol.: Fromme, Bull. Torr. Bot. Club XXXIX, 1912, 113. M. helioscopiae, vgl. S. 808. Nach Treboux (Ann. mycologici X, 1912, 306) hat der Pilz auf Euphorbia glariosa M. B. trotz reichlich gebildeteter über- winternder Teleutosporen im Frühjahr gut keimfähige Uredosporen, so daß diese vermutlich an der Überwinterung beteiligt sind. Melampsoridium. M. betulinum, vgl. S. 816. Nach Dietel (Cbl. Bakt. 2, XXXV, 1912, 276) können auf abgefallenen abgestorbenen Birkenblättern im Frühjahr Uredolager vorhanden sein, in denen frisch aussehende, gelbrote Sporen ent- halten sind. Die Keimfähigkeit scheint nicht geprüft worden zu sein. Vgl. M. carpini, S. 819. Melampsorella. M. caryophyllacearum, vgl. S. 821. Auf Cerastium triviale Lk. Strausberg (Rad.). Das Aecidium wurde in der Schweiz auch auf Abies pinsapo beobachtet (Moreillon, Bull. soc. vaudoise sc. nat., Proc. verb. 4 Dec. 1912). — 93 — M. vernalis, vgl. S. 811. An dieser Stelle mag noch auf die als M. alpina Juel be- zeichnete Melampsora auf Salix herbacea L. hingewiesen werden, die ihr Caeoma auf Saxifraga oppositifolia L. und vielleicht auf andern Arten bildet, s. Jacky, Ber. Schweiz. bot. Ges. IX, 1899, 49; Klebahn, Kult. XIII, 156; Fischer, Ured. Schw. 491. Nach Juel (Svensk bot. Tidskr. V, 1911, 232) dürften auch Salix glauca L. und Saxifraga aizoides L. Nährpflanzen sein. Puceiniastrum. P. agrimoniae, vgl. S. 834. Auf Agrimonia eupatoria. Obbar.: Freienwalde (Rad.). Uredinopsis, vgl. S. 848 u. 758. Für eine Anzahl der farnbewohnenden Uredineen Nord- amerikas ist in jüngster Zeit von W. P. Fraser (Mycologia V, 1913, 233) der Wirtswechsel festgestellt worden. Die zugehörigen Aecidien leben auf Abies balsamea (L.) Mill. und gehören sämtlich demselben morphologischen Typus an, der von den amerikanischen Autoren als Peridermium balsameum Peck (Rep. N. Y. State Mus. XXVII, 1875, 104) bezeichnet wird. Die zu den einzelnen Farnuredineen gehörenden Aecidien würden biologische Arten dieses Typus sein, in ähnlicher Weise wie die Peridermium- Formen auf Kiefernnadeln, die Caeoma-Formen auf Larix usw. Eine neue Beschreibung des P. balsameum haben Arthur und Kern (Bull. Torr. Bot. Club XXXII, 1906, 435) gegeben. Das gemeinsame Hauptmerkmal ist die weiße Farbe der Aecidien. Arthur und Kern sprechen bereits die Vermutung aus, daß dieser Pilz mit Aecidium pseudocolumnare Kühn identisch sein könnte. Über die europäischen Arten liegen noch keine erfolgreichen Versuche vor, es ist aber jetzt wahrscheinlich, daß die Aecidien auf Abies pectinata DC. gebildet werden und dem Aec. pseudocolumnare entsprechen. Ein Teil der Formen dieses Aecidiums würde mit amerikanischen Formen des P. balsameum identisch sein. Eine Stütze erhält diese Annahme einstweilen durch das Vorkommen sowohl des Aecidiums wie mehrerer der Farnuredineen in der sächsischen Schweiz. Ob die Trennung der Gattungen in der hier vorliegenden Weise beibehalten werden kann, wird durch künftige Untersuchungen weiter geprüft werden — 1 — müssen. Fraser hat die in Betracht kommenden Pilze sämtlich als Uredinopsis bezeichnet. Außer den im folgenden noch be- sonders zu erwähnenden sind es Uredinopsis osmundae Magnus auf Osmunda ClaytonianaL., U. Atkinsonii Magnus auf As- pidium thelypteris Sw. und U. mirabilis Magnus auf Ono- clea sensibilis L. U. struthiopteridis, vgl. S. 350. Aecidien in Amerika auf Abies balsamea (L.) Mill, dem Peridermium balsameum Peck entsprechend (Fraser, Myco- logia V, 1913, 234), vgl. Aecidium pseudocolumnare, $. 863. Milesina. M. blechni, vgl. S. 853. Dietel gibt in Mayor (Mem. soc. neuchateloise sc. nat. V, 1913, 557) folgende Beschreibung der Teleutosporen: Teleutosporen in Zellen der unteren Epidermis, dieselben mehr oder weniger ausfüllend, nicht in den Schließzellen der Spaltöffnungen. Vereinzelt gebildete Sporen 1—4-zellig, vielleicht auch mehrzellig. Zellen 11—20 u hoch, bis 23 u breit. Keimung anscheinend nach einer Ruhezeit. Hyalopsora. H. polypodii dryopteridis, vgl. S. 857. Aecidien in Amerika auf Abies balsamea (L.) Mill, dem Peridermium balsameum Peck entsprechend (Fraser, Myco- logia V, 1913, 236), vgl. Aecidium pseudocolumnare, $. 863. H. polypodii, vgl. S. 859. Obbar.: Freienwalde (Rad.). II. Ordnung: Auriculariineae. Von 6. Lindau. Diese und die folgende Ordnung wurden früher nicht scharf auseinander gehalten, weil man die Form der Basidie nicht be- achtete. Erst Brefeld wies auf den fundamentalen Unterschied hin, der in der Ausbildung der Basidie liegt, und trennte beide Ordnungen. Die äußere Gestalt der A. ist sehr verschieden. Während die Auriculariaceen einen gallertigen, ungestalten Fruchtkörper besitzen, haben die Pilacraceen ein Köpfchen, das auf einem Stiel — 905 — sitzt, also in seiner Form gewissen Schleimpilzen ähnelt. Die wenigen bei uns vorkommenden Vertreter der ersten Familie haben sehr kleine tröpfehenförmige Fruchtkörper oder viel größere, die sich ohrförmig vom Substrat abheben und auf ihrer Oberfläche wulstige, zu Netzen zusammenfließende Adern besitzen. In wasser- getränktem Zustande ist die Konsistenz zitterig, gallertig, bei Platygloea mehr wachsartig, in der Trockenheit schrumpfen sie zu flachen, fest anliegenden Häutchen zusammen, die aber sofort bei Wasserzufuhr wieder aufquellen. Der Schleim entsteht durch Verquellung der äußersten Membranschichten der Hyphen. Die Pilacraceen mit ihren gestielten Köpfchen sind nicht hygroskopisch, sondern schrumpfen durch die Verdunstung nur unwesentlich. Die vegetativen Hyphen sind derb oder ziemlich fein, septiert und häufig mit Schnallen versehen. Während im allgemeinen der Verlauf der Hyphen ziemlich regellos ist, zeigen sie nach dem Hymenium zu eine mehr parallele Richtung. Bei den Pila- craceen verlaufen die Hyphen im Stiel parallel und breiten sich erst im Hut garbenförmig auseinander. Bei unseren einheimischen Auriculariaceen wird ein gymno- karpes Hymenium gebildet, das die Oberfläche des Fruchtkörpers ganz oder teilweise überzieht. Es wird gebildet aus dicht neben- einander stehenden Basidien, die als Enden an Haupt- oder Seiten- hyphen entstehen. Vielfach z. B. bei Platygloea findet man zwischen den Basidien sterile Fäden, die über die Oberfläche des Hymeniums hinausragen können und sie dann rauh erscheinen lassen. Bei den Pilacraceen entsteht das Hymenium im Köpfchen unterhalb einer deckenden Hyphenschicht, ist also angiokarp. Die Peridie, welche das Hymenium und Köpfchen umgibt, kann teils locker fädig (Pilacrella) sein, teils eine festere Haut bilden (Pilacre). Die Basidien besitzen drei übereinander stehende Teilungs- wände, so daß der Faden in vier Zellen geteilt wird. Jede Zelle bildet auf einem Sterigma eine längliche Spore, die ganz wenig seitlich ansitzt. Sie ist also der Uredineenbasidie sehr ähnlich und leitet sich wie diese morphologisch von den Ustilaginaceen her. Von Nebenfruchtformen besitzt Platygloea Sproßkonidien, Pilacrella keimungsunfähige kleine Konidien, die an den Hyphen- enden abgeschnürt werden. Bei Auricularia stehen die häkchen- — %6 — förmig gekrümmten Konidien in Köpfchen, bei Pilacre werden sie an Konidienträgern einzeln terminal gebildet; die nächste schiebt die vorher gebildete zur Seite, so daß schließlich seitlich eine ganze Anzahl von Konidien dem Träger ansitzen. Die A. bewohnen Holz und Zweige, sie bilden ihre Frucht- körper während der kühleren feuchten Jahreszeit. Bisher wurden sie im Gebiet wenig beachtet, obwohl es sicher ist, daß sie viel häufiger sind, als aus den wenigen Standorten hervorgeht, die wir bisher kennen. Bestimmungstabelle der Familie und Gattungen. A, Hymenium oberflächlich den Fruchtkörper bekleidend. 1. Fam. Auriculariaceae. a) Fruchtkörper sehr klein, glatt, ohne Furchen, wachsartig. Platygloea. b) Fruchtkörper viel größer, mit Adern und Furchen, gallertig. Auricularia. B. Hymenium von einer Hülle umschlossen. Fruchtkörper kopfig, gestiellt . 2. 2-0 lan. n. 2. Fam. Pilatearee a) Hülle aus lockeren Fäden bestehend . . . . Pilacrella. b) Hülle fest“hautartig . . 7... ve ee I. Familie: Auriculariaceae. 1. Gattung: Platygloea Schroet. in Schles. Krypt. Fl. Pilze I, 384 (1887). Name von platys, flach und gloia, Schleim gebildet. Fruchtkörper flach ausgebreitet oder schwach gewölbt, wachs- artig, Hymenium eine feste, glatte, wachsartige, oberflächliche Schicht bildend. Basidien dichtstehend, quer in 4 Zellen geteilt, neben ihnen sterile Fäden im Hymenium vorkommend. Sporen an fädigen Sterigmen, hyalin, länglich. I. P. nigricans (Fries) Schroet., 1. c. — Agyrium nigricans Fries b) minus Fries in Syst. myc. II, 233 (1823). — Tacha- phantium tiliae Bref., Untersuch. VII, 79 (1888), Tab. IV, Fig. 12 bis 15. S. 907, Fig. 1 (nach Brefeld). Fruchtkörper hervorbrechend, rundlich, etwa 2—3 mm im Durchmesser, vom Periderm umgeben, flach oder wenig gewölbt, — MT — anfangs schmutzig weißlich, später beim Eintrocknen schwärzlich werdend, frisch wachs- oder gallertartigs. Basidien wie bei Auri- cularia. Sterigmen dick. Sporen ellipsoidisch bis eiförmig, ge- krümmt, hyalin, 385 X 12 u, vor der Keimung sich mehrmals teilend und dann ausgebreitete sterile Myzelien bildend. An abgestorbenen Lindenzweigen. Winter. In der Provinz noch nicht gefunden, aber sicher vorhanden, da die Art in Schlesien und Westfalen vorkommt. Im trockenen Zustande sehr un- scheinbar und leicht zu übersehen. D SEN BAT RI ER vn, Sy 1. Platygloea nigricans. 2. Auricularia mesenterica. 3. A. auricula Judae. 2. Gattung: Auricularia Bull. Champ. tab. 274 (1795). — Schroet. in Schles. Kryptogamenfl., Pilze I, 355 (1887). Ableitung von auricula (Öhrchen), von der Gestalt der Frucht- körper. Fruchtkörper gallertig oder knorpelig-gallertig, breit oder schmal, oft fast stielartig aufsitzend und frei abstehend, meist ‚ziemlich groß, in der Jugend oberflächlich glatt, dann faltig und aderig. Hymenium die Oberseite überziehend. Basidien lang gestreckt, sich in 4 übereinander stehende Zellen teilend, deren jede ein Sterigma bildet, das eine Spore erzeugt. Sporen zy- lindrisch, gekrümmt, farblos, bei der Auskeimung in 2—4 Fächer zerfallend. Jedes Fach keimt mit einem kurzen Keimschlauch aus, der sich etwas verzweigt und an den Enden auf sehr feinen Sterigmen stark gekrümmte, kleine, zylindrische Konidien erzeugt. — 3 — Zuletzt sind die Enden der Keimschläuche mit dichten Konidien- haufen bedeckt. Die Konidien sind sofort keimfähig und bilden an dünnen Myzelfäden abermals dieselben Konidien aus. l. A. mesenterica (Dicks.) Pers., Myc. eur. I, 97 (1822). — Helvella mesenterica Dicks., Crypt. brit. I, 20 (1785); Bolt., Hist. fung. tab. 172; Schroet. in Schles. Kryptogamenfl., Pilze I, 386 (1887); Brefeld, Unters. VII, 76, tab. IV, Fig. 1b, 2, 10, 11. Exsice.: Sydow, Myc. march. 2811. S. 907, Fig. 2 (Original). Fruchtkörper dick, gallertig, breit aufsitzend, im obern Teil halbiert abstehend, meist dachziegelig übereinander stehend, ge- wöhnlich etwa 4 cm lang und 2 cm breit, aber durch Zusammen- fließen mehrerer Fruchtkörper viel länger und breiter, unterseits mit braunen, striegeligen Haaren dicht besetzt, gezont, Rand stumpf. Hymenium die Oberseite des Fruchtkörpers überkleidend, gallertig, fast glatt, grau-violett, trocken faltig, aber kaum regel- mäßig netzig, andere fast parallelfaltig, dunkelgrau, fast bereift aussehend oder dunkelbraun. Basidien zylindrisch, Sporen zy- lindrisch, etwas gekrümmt, beidendig abgerundet, 13—15 u lang, 4,5—5 u breit. An alten Stümpfen von Laubhölzern. Sommer, Herbst. Tiergarten an Fagus, auf Holzhöfen in Berlin (Hennings), Möllendorf bei Finsterwalde an Ulmen (Hartmann), Bürgerheide bei Finsterwalde (Schultz). — Wald zwischen Triebel und Muskau an Erlen (Sydow). Wahr- scheinlich ist die Art viel häufiger, aber verwechselt. Von den folgenden Arten durch die stärkere striegelige Be- haarung und die Zonung hauptsächlich zu unterscheiden. Auch die Faltung der Oberfläche ist viel weniger stark, als bei dem Judasohr. 2. A. auricula Judae (L.) Schroet. in Schles. Kryptogamenfl., Pilze I, 386 (1887). — Tremella auricula L. Sp. Pl. 1 ed. 1157 ° (1753). — Auricularia sambucina Mart. Flor. erypt. Erlang. S. 459 (1817); Bref., Unters. VII, 70, tab. IV, Fig. 3—9. Exsice.: Klotzsch, Herb. mye. 147; Sydow, Myc. march. 1308. S. 907, Fig.3. Fruchtkörper, Basidien mit Häkchenkonidien (nach Brefeld). Fruchtkörper schüssel- oder ohrförmig, abstehend oder an- liegend, 1—8 cm und mehr breit, oft dachziegelig übereinander — 9%9 — stehend, mit schmaler Basis ansitzend, gallertig-knorpelig, haut- artig eintrocknend, angefeuchtet wieder aufquellend, beiderseitig vielfach gewunden und mit Falten oder Adern besetzt, bisweilen auch fast glatt, außen mit kurzen, bräunlichen Haaren, graubraun, ungezont. Hymenium die Oberseite überziehend mit netzadriger Faltung, frisch violettgrau, trocken dunkelgrau bis rötlichbraun werdend. Sporen zylindrisch, etwas gebogen, 11—15 a lang, 5 bis 7 u breit, hyalin, beidendig abgerundet, unten mit seitlichem Spitzchen. Auf lebenden Stämmen und Ästen von Sambucus nigra. Sommer und Herbst. Im Berliner Botan. Garten (Hennings), bei Kl. Machnow (Sydow), Sanssouci in Potsdam (Egeling), Bredower Forsthaus (Lindau). Wahrscheinlich viel häufiger und nur übersehen. Die Art wird vom Volke vielfach Judasohr oder Hollunder- schwamm genannt. Ob diese Namen auch in Brandenburg be- kannt sind, kann ich nicht angeben. 2. Familie: Pilacraceae. 1. Gattung: Pilacrella Schroet. in Kryptogamenfl. von Schlesien, Pilze I, 384 (1887). Fruchtkörper sehr klein, gestielt, oben flach oder gewölbt scheibig. Basidien im Köpfchen in einer Kugelzone gebildet, 4zellig, von lockeren Hüllfäden umgeben. Sporen eiförmig, hyalin, mit sehr kurzen Sterigmen, aus jeder Basidienzelle eine hervor- gehend. Die Gattung Pilacrella unterscheidet sich von Pilacre eigentlich nur durch die viel lockerere Hülle, welche die Basidien umgibt. Einen weiteren entwicklungsgeschichtlichen Unterschied zeigte die brasilianische Art von Pilacrella, die von A. Möller genauer unter- sucht worden ist. Neben den Konidienträgern, die ja auch Pilacre hat, besitzt die brasilianische P. deleetans noch keimungsunfähige kleine Konidien. Da die deutsche Art noch nicht in der Kultur untersucht worden ist, so bleibt es zweifelhaft, ob sie dieselben Konidien bildet. I. P. solani Cohn et Schroet. |]. c. Fruchtkörper gesellig stehend, weiß, Stiel bis 2 mm hoch, aus dicht verflochtenen Hyphen (koremienartig) bestehend, oben — 90 — plötzlich in eine flache oder schwach gewölbte, bis 1 mm breite Scheibe erweitert. Scheibe weiß, aus den keulenförmigen Basidien und den weit vorragenden, fadenförmigen Hüllfäden bestehend. Basidien 60—70 u lang, 6—7 u breit, quer 4zellig.. Sporen länglich eiförmig, am Grunde spitz, hyalin, 15—17 « lang, 7 bis 9 w breit. Auf faulenden Kartoffeln. Winter. Bisher wurde der Pilz nur im pflanzenphysiologischen Institut von Breslau beobachtet, aber es ist wahrscheinlich, daß er weiter verbreitet ist und nur seiner Kleinheit wegen übersehen oder mit Hyphomyceten (Stilbeen) verwechselt wurde. 2. Gattung: Pilacre E. Fries, Syst. Orb. Veg. I, 364 (1825) emend. Brefeld, Untersuch. VII. Fruchtkörper köpfchenförmig, gestielt. Basidien seitlich an den Fäden des Köpfchens entstehend, 4zellig, im ganzen eine Kugelzone im Köpfchen bildend. Die fertilen Fäden wachsen nach außen hin weiter, krümmen sich am Ende lockig und bilden eine fest gefügte Peridie, welche die Basidienzone umschließt. Sporen etwa kuglig, braun, an jeder Basidienzelle eine auf kurzem Sterigma gebildet, anfangs von der Peridie umschlossen, dann nach dem Verwittern frei werdend. Konidienträger in der Kultur vor- handen, terminal eine Konidie bildend und dann seitlich weiter wachsend; dadurch sitzen die Konidien in größerer Zahl seitlich am Träger an. I. P. faginea (E. Fr.) Berk. et Br. in Ann. and Mag. Nat. Hist. 2. ser., V, 365 (1850), Tab. XI, Fig. 5. — Onygena faginea E. Fr., Syst. mye. III, 209 (1829). — P. Petersii Berk. et Curt. in Ann. and Mag. Nat. Hist. 3. ser, III, 362 (1859); Brefeld, Unters. VII, 27, Tab. I—-HI. S. 918, Fig. 4. Fruchtkörper und Basidien (nach Brefeld). Köpfchen verschieden groß, etwa 1—5 mm im Durchmesser, kuglig, aber von oben her etwas platt gedrückt, Stiel 1--3 mm lang, oft auch länger, Dicke verschieden. Der Habitus des Pilzes wechselt dadurch sehr. Köpfchen graubräunlich, Stiel heller. Peridie zuletzt aufreißend und die Sporen pulverig ausgestreut. Ältere Exemplare sehen deshalb wie verstäubte Myxomyceten aus. Sporen fast kuglig, 11 u lang, 9 « breit, braun. Konidien ähnlich — 91 — gestaltet, 9 u lang, 7 u breit, heller gefärbt und an der Basis mit Spitzchen. Auf Holz und Rinde von Fagus und Carpinus, gern an Stümpfen und geschlagenem Holz. Herbst, Winter. Im Tiergarten und zoologischen Garten (Hennings, Magnus), Schwärze- tal bei Eberswalde (Lindau), Silberkehle bei Buckow (Mildbraed). Der Pilz wurde im Norden des Gebietes noch nicht gefunden, kommt aber dort ganz gewiß vor. IlI. Ordnung: Tremellineae. Von G. Lindau. Die äußere Gestalt des Fruchtkörpers entspricht der der Auri- culariaceen. Ohne mikroskopische Untersuchung sind deshalb die beiden Familien nicht zu unterscheiden. Der Hauptunterschied liegt in den Basidien. Sie sind kugelig bis länglich eiförmig und werden durch 2 senkrechte, kreuzweis stehende Scheidewände in 4 Teilzellen zerlegt. Jede Teilzelle treibt oben ein langes Sterigma, an dessen Spitze die meist nieren- förmige oder längliche Spore sitzt. Der phylogenetische Anschluß der kleinen Gruppe nach unten hin ist unsicher, durch die Teilung der Basidien gehören sie in die Nähe der Auriculariineen. Bei uns ist nur die Familie der Tremellaceae vorhanden, während die beiden anderen Familien den Tropen angehören. Mannigfaltig und für die Unterscheidung der äußerlich sehr ähnlich aussehenden Gattungen wichtig ist die Konidienbildung. Häkchenkonidien, wie bei Auricularia, finden sich bei Exidia; gerade, köpfchenförmig stehende Konidien bei Ulocolla; Sproß- konidien bei Tremella. Sebacina hat Konidienträger, die oben mehrere, von einem Punkt abgehende Äste tragen, die an der Spitze ein oder mehrere Konidien erzeugen. Am weitesten geht die Differenzierung bei Craterocolla, wo die Konidienträger in pyknidenartigen Höhlungen stehen, welche auf besonderen Frucht- lagern gebildet werden. Während das Hymenium bei den meisten Gattungen die ganze Oberseite des Fruchtkörpers bedeckt oder einen Teil davon scharf abgesetzt überzieht, steht es bei Tremellodon auf der — 912 — Außenseite von Zähnchen, die auf der Unterseite der Fruchtkörper gebildet werden. Es zeigt also diese Gattung Anklänge an die Hydnaceen. Das Vorkommen der T. ist dasselbe wie bei den Auricularia- ceen. Sie wachsen aus altem feuchten Holz hervor, trocknen bei Wassermangel papierartig ein und zeigen nur in feuchtem Zustande ihre normalen gallertigen Fruchtkörper. Sie sind im Gebiet bisher wenig beachtet worden. Einzige Familie: Tremellaceae. Merkmale die der Ordnung. Bestimmungstabelle der Gattungen. A. Fruchtkörper oberflächlich glatt, wachsähnlich, nicht gallertig aufquellnd. . . . 2.0.95 SSSchaslEr B. Fruchtkörper oberflächlich” ai Falten und Wind gallertig. a) Fruchtkörper aufliegend, nicht hutförmig abstehend. Hy- menium die ganze Oberfläche überziehend. I. Konidien nicht in Lagern gebildet. 1. Konidien gebogen (Häkchenkonidien) . . . Exidia. 2. Konidien gerade. «) Konidien in Köpfchen . . . . . . UVlocolla. 8) Sproßkonidien . . . .. . .„ Tremella. II. Konidien in Dykaidenaknliähen Taken stehend. Craterocolla. b) Fruchtkörper hutartig abstehend, unterseits mit Stacheln, auf denen das Hymenium sitzt. . . . . Tremellodon. 1. Gattung: Sebaeina Tul. in Ann. sei. nat. 5. ser., XV, 225 (1872). — Schroet. in Schles. Kryptogamenfl. Pilze I, 391 (1887). Der Name ist abgeleitet von sebum, Talg. Fruchtkörper anfangs filzig, namentlich am fortwachsenden Rande, später fest wachsartig bis fast fleischig werdend, im Alter hart und brüchig, formlos und unbegrenzt, krustig das Substrat überziehend und sich ihm anschmiegend. Hymenium die Ober- fläche überziehend, glatt oder höchstens unregelmäßig verunebnet. Basidien typisch. Sporen zylindrisch, beidendig abgerundet, hyalin. — 913 — Als Nebenfruchtformen entstehen auf der Kruste vor den Basidien einfache Konidienträger, die am Scheitel sich doldig verzweigen und an jedem Strahl ein oder mehrere, lang eiförmige, hyaline Konidien tragen. I. S. incrustans (Pers.) Tul. in Ann. sci. nat. l.c., Tab. X, Fig. 6—-10; Bref., Unters. VII, 103, Tab. VI, Fig. 22—26. — Corticium inerustans Pers., Obs. myc. I, 39 (1796). — Thelephora sebacea et incrustans Pers., Syn. S. 577 (1801). Exsice.: Sydow, Myce. march. 4625. S. 918, Fig.5. Konidienträger (nach Brefeld). Fruchtkörper flach ausgebreitet, zentrifugal weiterwachsend, bis über handgroß werdend, oft am Rande unregelmäßig, in der Jugend milchweiß, wachsartig und am Rande flockig, im Alter gelblich, hart und brüchig, die Unterlage (also auch Blätter, Halme) inkrustierend und dadurch verunebnet. Hymenium ober- flächlich. Basidien kugelig bis eiförmig, hyalin, 10—13 u breit. Sterigmen 25—35 u lang. Sporen länglich ellipsoidisch, fast nierenförmig gekrümmt, 18—20 u lang, 7—3 u breit, hyalin. In der Jugend werden die Fruchtkörper von dem Konidienträger als feiner Filz überzogen. Konidienträger einfach, an der Spitze sich doldig verzweigend, Konidien am Ende der Doldenstrahlen zu mehreren sitzend, 10—12 u lang, 5—6 u dick, hyalin. Auf dem Boden, zwischen Moos und Gräsern, sie inkrustierend; in Wäldern, an Wegrändern. Sommer bis Herbst. An Pfählen und über Lohe im Farnhaus des Berliner Botanischen Gartens (Hennings, Magnus), Tempelhofer Park, Grunewald (Hennings), Bredower Forst, Birkenwerder, Hellmühle, Lanke (Hennings); Muskau (Sydow). 2. Gattung: Exidia E. Fries, Syst. myc. II, 220 (1823); Schroet. in Schles. Kryptogamenfl. I, 391 (1887). Der Name kommt von exidiein, ausschwitzen. Fruchtkörper gallertig, rundlich, knollig, kreiselförmig oder unregelmäßig, gewöhnlich an einem Punkt des Substrates befestigt, an der Oberfläche oft gehirnartig faltig. Hymenium die ganze Oberfläche oder nur einen begrenzten Teil davon überziehend. Basidien typisch. Sporen zylindrisch, etwas gebogen, fast nieren- förmig, hyalin. Konidien bei der Keimung der Sporen und an jungen Myzelien auftretend, häkchenförmig, wie bei Auricularia. Kryptogamenflora der Mark Va. 58 —- 94 — Äußerlich von den folgenden Gattungen kaum unterschieden. Das sicherste Erkennungszeichen ist immer die Konidienbildung, die bei der Auskeimung der Sporen auftritt. Da die Keimung in Wasser leicht erfolgt, so läßt sich die Prüfung, von welcher Gestalt die Konidien sind, unschwer vornehmen. Bestimmungstabelle der Arten. A. Fruchtkörper frisch schwärzlich oder grau, höchstens bernstein- braun, trocken stets glänzend schwarz. a) Fruchtkörper oben mit dem kreisrunden, meist scharf be- randeten Hymenium besetzt, kreiselförmig. I. Fruchtkörper zuerst bernsteinbraun, dann dunkler. Hy- menium glatt, erst später warzig. . I. E. gelatinosa. II. Fruchtkörper von Anfang an schwärzlich, unterseits mit Höckern oder Runzeln. Hymenium von Anfang an zerstreut drüsig-warig . . . . .. ZrEctrumeee b) Fruchtkörper oberseits von dem nicht berandeten Hymenium ganz überzogen, unten mehr weniger faltig. I. Falten unregelmäßig, groß. Hymenium zuletzt mit einzelnen kegelförmigen Warzen besetzt. 3. E. glandulosa. II. Falten zahlreich, sehr klein. Hymenium glatt. 4. E. plicata. B. Fruchtkörper frisch und trocken nicht schwarz. a) Fruchtkörper frisch und trocken zimt- oder rotbraun, durch- scheinend. ..... 2 = 02 u ker b) Fruchtkörper frisch und trocken weißlich. . 6. E. albida, I. E. gelatinosa (Bull.) Schroet. in Schles. Kryptogamenfl. Pilze I, 391 (1887). — Peziza gelatinosa Bull. Champ. Tab. 460, Fig. 2 (1789). — Tremella recisa Ditm. in Sturm, Deutsch. Fl. I, 27 (1813), Tab. 13. — Exidia recisa E. Fr., Syst. myc. H, 223 (1823); Bref., Unters. VII, 92, Tab. V, Fig. 19. Exsicc.: Rabenhorst, Herb. myc. 2 ed. 416. Fruchtkörper fast kreiselförmig, 0,5—2 cm breit, gestielt, zuerst gelbbraun, dann dunkler braun, eingetrocknet glänzend schwarz, außen körnig, oben scheibenförmig flach oder schüssel- förmig vertieft, gewöhnlich mit deutlichkem Rand. Hymenium die Scheibe überziehend, glatt, später warzig. Sporen zylindrisch, — 15 — beidendig abgerundet, gekrümmt, 20 u lang, 7 u breit, vor der Keimung 4zellig werdend. Konidien hakenförmig gekrümmt. Auf abgefallenen Laubholzästen besonders von Salix, Populus. Herbst und Winter. Auf Salix-Ästen bei Wilmersdorf (Hennings), Rathenow (Plöttner), Driesen (Lasch); an Betula im Grunewald (Hennings); an Eichen im Grune- wald; an einem unbestimmbaren Ast im Berliner Botan. Garten (Hennings). 2. E. truncata E. Fries, Syst. myc. II, 224 (1823); Bref., Unters. VI, 92, Tab. V, Fig. 18. S. 918, Fig. 7 (nach Brefeld). Fruchtkörper kreiselförmig, gestielt, 1—2 cm breit, schwärzlich, trocken glänzend schwarz, unterseits mit schwarzen Runzeln und Höckern. Hymenium flach oder wenig konkav, rund, glänzend schwarz, scharf berandet, mit feinen drüsigen Warzen besetzt. Sporen wie bei E. gelatinosa. Auf der Rinde von Laubholzästen hervorbrechend. Herbst und Winter. Auf Eiche im Berliner Botan. Garten (Hennings) und bei Gr. Behnitz (Kirschstein). 3. E. glandulosa (Bull.) E. Fr., Syst. myc. II, 224 (1823); Bref., Unters. VII, 88, Tab. V, Fig. 2—4. — Tremella glandulosa Bull. Champ. Tab. 420, Fig. 1 (1788). Exsicc.: Sydow, Myc. march. 410, 4013, 4014; Klotzsch, Herb. mye. 234. S. 918, Fig. 6 (nach Brefeld). Fruchtkörper geballt, mit schmalem Grund aufsitzend, zuerst grau, dann schwärzlich, einzeln oder gesellig, 3—6 cm breit, in trockenem Zustande eine purpurartige, glänzende, fast glatte Haut bildend.. Hymenium die oberen Flächen überziehend, anfangs glatt, dann mit zerstreuten, kegelförmigen Warzen besetzt, un- deutlich berandet, der untere Teil des Fruchtkörpers unregelmäßig faltig, steril. Sporen zylindrisch, beidendig gerundet, gekrümmt, 12—16 u lang, 4—5 u breit. Die Spore wird vor der Keimung zweizellig.. Die Konidien sind sehr klein, stark gekrümmt und werden an kurzen Keimschläuchen oder an den Enden von jungen Myzelästen gebildet. Auf abgefallenen Laubholzästen. Herbst und Winter. Im Berliner Botan. Garten und in den Wäldern um Berlin häufig, be- sonders auf Quercus, Populus, Alnus, Prunus, Betula bei Finkenkrug (Hennings), Jungfernheide auf Sorbus aucuparia (Sydow), Lenzen (Jaap), Rathenow (Plöttner), Gr. Behnitz auf Aesculus (Kirschstein), Templin, Eberswalde, 58* — 16 — Oderberg (Hennings), Dolzig bei Sommerfeld (Diedicke),. Wahrscheinlich überall im Gebiet häufig, wo Laubholz sich befindet. 4. E. plicata Klotzsch in Dietrich, Flora regni boruss. VII (1839), Tab. 475; Bref., Unters. VII, 91, Tab. V, Fig. 5. Fruchtkörper rundlich, am Grunde wurzelartig zusammen- gezogen, schwarz, unten heller und kahl, glänzend, kaum durch- scheinend, mit zahlreichen, sehr kleinen, gewundenen Falten besetzt. Hymenium ohne Papillen. Sporen 20 u lang, 5 u breit, vor der Keimung in 3 oder 4 Zellen zerteilt. Konidien wie bei E. glandulosa. An abgefallenen Laubholzästen. Herbst. Im Berliner Botan. Garten an Erle (Hennings), im Bredower Forst und beim Wasserfall in Eberswalde (Hennings). 5. E. repanda E. Fries, Syst. myc. II, 225 (1823); Bref., Unters. VII, 91, Tab. V, Fig. 6-11. Exsice.: Klotzsch, Herb. myc. 245. Fruchtkörper rundlich, abgeflacht, 3—5 cm breit, oft viele zusammenfließend und dann breite, sehr große Massen bildend, dunkel zimt- oder rotbraun, unten heller, durchscheinend, am Rande gekerbt und kraus, oberseits fast glatt, mit wenigen Pa- pillen oder glatt. Sporen länglich zylindrisch, beidendig ab- gerundet, leicht gekrümmt, 14—18 u lang, 4—5 u breit. Konidien wie gewöhnlich. An abgefallenen Laubholzästen. Herbst und Winter. Bisher nur bei Driesen (Lasch). Äußerlich gleicht das Exemplar ganz denen von E. glandulosa, nur ist die Farbe heller und die Haut durchsichtiger, hellbraun. 6. E. albida (Hudson) Bref., Unters. VII, 94 (1888), Tab. V, Fig. 14. — Tremella albida Hudson, Flor. angl. II, 565 (1798); E. Fr., Syst. myc. II, 215. Exsicc.: Sydow, Myc. march. 718. Fruchtkörper rundlich, nach unten verschmälert, meist 2 bis 3 cm breit, oben häufig zusammenfließend und dann weite Strecken einnehmend, feucht weißlich bis milchweiß, durchscheinend, innen glasartig durchsichtig, an der Oberfläche glatt, später mit seichten, gewundenen Furchen. Basidien 15—20 u breit. Sporen zy- — I — lindrisch, etwas gebogen, 15—20 u lang, 5—7 u breit, bei der Keimung vierzellig.. Konidien wie bei andern Arten. Auf abgefallenen Laubholzästen, besonders Fagus. Herbst, Winter. Bei Berlin auf Linde (Ehrenberg), Tegel auf Rotbuche (Sydow). 3. Gattung: Ulocolla Brefeld, Unters. VII, 95 (1888). Name von oulos (kraus) und kolla (Leim). Fruchtkörper wie die von Exidia. Hymenium meist deutlich abgegrenzt. Sporen nierenförmig. Konidien an den kurzen Keim- schläuchen der Sporen oder an jungen Ästen des Myzels gebildet, stäbchenförmig, gerade, zu mehreren kopfig stehend. — Das einzige sichere Unterscheidungsmerkmal von Exidia und Tremella bilden die Konidien, die durch ihre Gestalt und ihr köpfchen- förmiges Zusammentreten charakteristisch für Ulocolla sind. I. U. foliacea (Pers.) Bref., Unters. VII, 98 (1888), Tab. VI, Fig. 2. — Tremella foliacea Pers., Obs. II, 98 (1799). Exsice.: Sydow, Myc. march. 719. Fruchtkörper 2—5 cm breit, an der Oberfläche mit gekröse- artig gewundenen, welligen, lappenartigen Windungen, am Grunde faltig, zimtbraun, durchscheinend. Sporen nierenförmig, 10—12 u lang, 5—6 u breit, vor der Keimung zweizellig. Konidien gerade, stäbchenförmig, 10—15 u lang, 3—5 u breit. Auf hartem Holz, besonders Kiefernstümpfen. Herbst, Winter. Berliner Botan. Garten, Tiergarten, Grunewald, Finkenkrug, Eberswalde, Oderberg (Hennings), Strausberg (Graebner), Tamsel (Vogel), Templin (Hennings). Wahrscheinlich viel häufiger, aber deutlich zu sehen nur bei nassem Wetter. 4. Gattung: Tremella Dill., Histor. muscor. S. 21 (1741); Sacce., Syll. VI, 780. Name von tremulus (zitterig). Fruchtkörper gallertig oder knorpelig, trocken hart, hornartig, mit schmalem Grunde aufsitzend, auf der Oberfläche mit gehirn- artigen Windungen, bei wenigen Arten der Fruchtkörper in blatt- artige oder geweihartige, oft zerschlitzte Blättchen zerteilt, äußer- lich meist von Exidia nicht zu unterscheiden. Hymenium die Oberfläche des Fruchtkörpers überziehend. Basidien typisch. Sporen kugelig bis etwas länglich. Die Konidien werden entweder auf den die Basidien bildenden Fruchtträgern erzeugt oder an der — 183 — keimenden Spore, sie bilden hefeartige Sprossungen und zeigen kugelige bis eiförmige Gestalt. Durch die Sproßkonidien unter- scheidet sich Tremella sofort von den übrigen Gattungen der Familie. 6. Exidia glandulosa. 7. E. truncata. 8. Tremella 4. Pilacre faginea. 5. Sebacina inerustans. mesenteriea. 9. T. luteseens. 10. T. genistae. 11. Craterocolla cerasi. 12. Tremellodon gelatinosum. Bestimmungstabelle der Arten. A. Fruchtkörper flach ausgebreitet, auf der Oberfläche mit nur schwach angedeuteten Furchen I. T. viscosa. N ne a — 9119 — B. Fruchtkörper mehr rundlich, mit schmalem Grund aufsitzend, oberflächlich mit mehr weniger tiefen Windungen. a) Fruchtkörper in trockenem Zustand schwarz, schwarzbraun, grünbraun, rotbraun. I. Fruchtkörper auch im frischen Zustande grünschwärzlich, dunkel. 1. Fruchtkörper an der Oberfläche schwach faltig, oft zu großen Krusten zusammenfließend . 2. T. genistae. 2. Fruchtkörper mit vielen tief gefalteten Windungen, nicht zusammenfließend. . . . .3. T. virescens. II. Fruchtkörper im frischen Zustande hell. 1. Fruchtkörper klein, Windungen flacher. 4. T. indecorata. 2. Fruchtkörper viel größer, Windungen sehr tief. 5. T. undulata. b) Fruchtkörper auch in trockenem Zustand hell. I. Fruchtkörper hell fleischrötlich, trocken schmutzig rötlich oder gelbbraun . . . .....6. T. encephaliformis. II. Fruchtkörper lebhaft gelb oder orange, so bleibend. 1. Fruchtkörper am Grunde heller, weißlich, Konidienträger zwischen den Basidien zerstreut. 7. T. mesenterica. 2. Fruchtkörper gleichmäßig gefärbt, Konidienträger vor den Basidien den jungen Fruchtkörper überziehend, später vereinzelt im Hymenium . .8. T. lutescens. C. Fruchtkörper in flache Lappen zerteilt. . 9. T. fuciformis. I. T. viscosa (Schum.) Berk., Outl. $S. 288 (1860). — Tele- phora viscosa Schum. Fl. Saell. II, 397 (1803). Fruchtkörper flach ausgebreitet, schwach wellig gefurcht, durchscheinend, schmutzig weißlich, trocken eine dünne, weiße, glänzende Kruste bildend. Basidien 15—17 „u lang, 11—13 u breit. Sporen kugelig oder kurz ellipsoidisch, 7—9 u lang, 6 bis 7 u breit, mit dünnem Keimschlauch keimend. An abgefallenen Ästen und Stümpfen von Laubhölzern. Herbst. Im Gebiet bisher nicht nachgewiesen, in Schlesien vorkommend. 2. T. genistae Libert in Rev. myc. II, 15 (1880). — Bref., Unters. VII, 123, Tab. VIII, Fig. 7—13. — T. atrovirens Fries, Syst. II, 232 (1823). — 120 — Exsice.: Sydow, Myc. march. 3220. S. 918, Fig. 10 (nach Brefeld). Fruchtkörper rundlich, meist 3—4 mm breit, gesellig und zu flachen, verbreiteten Krusten zusammenfließend, zäh gallertig, olivengrün, trocken schwärzlich, an der Oberfläche schwach faltig gewunden. Basidien olivenbraun. Sporen kurz eiförmig, 12 bis 15 a lang, 10—13 u breit. Konidien und Sproßkonidien wie ge- wöhnlich. An der Rinde von Sarothamnus scoparius. Herbst bis Frühjahr. Im Gebiet noch nicht gefunden, aber im nördlichen Schlesien bei Muskau (Sydow). 3. T. virescens (E. Fr.) Bref., Unters. VII, 128 (1888), Tab. VIII, Fig. 25—28. — Daeryomyces virescens E. Fr. Epier. S. 592 (1838). ° Fruchtkörper fast kugelig, 3—5 mm breit, knorpelig, schwärz- lich-olivengrün, trocken schwarz, an der Oberfläche mit vielen tief gefalteten Windungen. Basidien olivengrün, 15—20 u breit. Sporen eiförmig, 12—15 u lang. Konidien und Sproßkonidien wie gewöhnlich. Auf Ästen von Prunus spinosa. Herbst. 4. T. indecorata Somf., Suppl. Flor. Lapp. S. 306 (1826); Fries, Elench. II, 33. Fruchtkörper gallertig, frisch etwas kugelig, bis 1,5 cm breit, mit faltigen Windungen, zuerst schmutzig weißlich, dann gelblich- braun, in trocknem Zustande schwarzbraun. Basidien ellipsoidisch bis eiförmig, 15—17 u breit. Sporen kugelig bis kugelig- ellip- soidisch, auf einer Seite flacher, hyalin, 7—9 u im Durchmesser. Die Auskeimung erfolgt unter Bildung von Sekundärsporen an kurzen pfriemlichen Sterigmen. Auf abgefallenen Laubholzzweigen. Sommer, Herbst. Auf Betula im Bredower Forst (Lindau), auf einem Brückengeländer am Wasserfall bei Eberswalde (Hennings). 5. T. undulata Hoffm., Veget. erypt. I (1787), Tab. VII, Fig. 1. — T. fimbriata Pers., Obs. I, 97 (1796). Fruchtkörper 4—8 cm breit und größer, gelb-, rot-, bis dunkel olivbraun, dunkel rotbräunlich, am Rande durchscheinend, aus wellig gebogenen, flachen, gallertig-knorpeligen, gekröseartigen — 921 — Falten und Blättern zusammengesetzt. Basidien ca. 15 u breit, bräunlich. Sporen kugelig, 10—12 u breit. Konidien und Sproß- konidien wie immer. An Laubholzstümpfen. Herbst, Winter. Berlin, Tiergarten (Hennings), Tamsel auf Betulastümpfen (Vogel). 6. T. encephaliformis Willd. in Bot. Magaz. II, St. IV, 17 (#788), Tab. IV, Fig. 14; Bref,, Unters. VII, 127, Tab. VII, Fig. 20—24. — T. encephala Pers., Syn. S. 623 (1801). Fruchtkörper rundlich oder länglich-rundlich, 6—12 mm breit, einzeln oder rasenförmig wachsend, hell fleischfarben, trocken schmutzig rötlich oder gelbbraun werdend, gallertig, an der Ober- fläche gefaltet oder runzelig, im Innern einen harten, trockenen, weißen Kern einschließend. Basidien wie bei T. mesenterica. Sporen eiförmig, 15—18 u lang. Konidien und Sproßkonidien ellipsoidisch, 2—5 u lang. An Kiefernästen. Herbst bis Frühling. Bei Berlin (Ehrenberg), Grunewald (Hennings), Birkenwerder (Hennings), Rathenow (Plöttner). 7. T. mesenterica (Schaeff.) Retz. in Vet. Ak. Handl. Stockh. S. 249 (1769); Bref., Unters. VII, 118, Tab. VII, Fig. 13—18. — Elvella mesenterica Schaeff., Tab. 168 (1763). Exsicc.: Sydow, Myc. march. 2812. S. 918, Fig. 8. Sproßkonidien (nach Brefeld). Fruchtkörper rundlich, schmal aufsitzend, 23—4 cm breit, lebhaft gold- oder orangegelb, gallertig, ziemlich weich, an der Oberfläche mit gehirnartigen Falten und Windungen, am Grunde heller, weißlich. Hymenium glatt, zuletzt von den Sporen weiß bestäubt. Basidien ellipsoidisch bis eiförmig, 20—24 u lang, 15 bis 20 u breit. Sporen + eiförmig, auf der inneren Seite etwas flacher, 12—15 u lang, 8—12 w breit. Konidienträger zwischen den Basidien im Hymenium gebildet, an den Enden verzweigt. Konidien kugelig bis kurz eiförmig, 2—2,5 u breit, gelb. Die Sporen und Konidien sprossen in Hefekonidien aus, diese sprossen abermals usw. An abgefallenen Laubholzzweigen. Herbst bis Frühjahr. Auf Salix, Quercus, Fagus im Berliner Botan. Garten (Hennings), Jungfernheide (Sydow), Grunewald, Bredower Forst, Lanke (Hennings). _— 22 — 8. T. lutescens Pers., Syn. S. 622 (1801); Bref., Unters. VII, 109, Tab. VII, Fig. 1—12. S. 918, Fig. 9 (nach Brefeld). Fruchtkörper rundlich, 1—4 cm breit, hellgelb, gallertig, weich, auf der Oberfläche wellig-faltig gewunden. Sporen fast kugelig bis eiförmig, 12—15 u breit. Konidienträger zuerst allein in orangeroten Lagern gebildet, welche später zu den großen Fruchtkörpern anschwellen und anfangs Konidien und Basidien gemischt tragen. Konidien an den Zweigen der Träger sitzend, kugelig, 1,5—2 u breit, gelb. Sporen und Konidien sprossend. Auf abgefallenen Laubholzästen. Herbst, Winter. An Eichenzweigen im Tiergarten zu Berlin (Hennings). 9. T. fuciformis Berk. in Hook., Journ. of Bot. VIII, 277 (1856); Henn. in Verh. Bot. Ver. XXXVI, XXVI und XL, 117 (cfr. Möller, Protobasidiomyceten 115). Exsice.: Sydow, Myc. march. 4012. Fruchtkörper aus zerteilten, breiten Lappen bestehend, rein weiß, am Grunde zu einem chromgelben Strunk zusammengezogen und mit diesem aufsitzend, bis 7 cm hoch, meist kleiner. Hy- menium die Lappen allseitig überkleidend. Basidien etwa kugelig, 9—12 u im Durchmesser, Sporen eiförmig-kugelig, 5—7 u im Durchmesser. Sporen unmittelbar aussprossend. An Pfählen und Holzwerk im Palmen- und Farnhaus des Berliner Botan. Gartens (Hennings), aus Kamerun eingeschleppt und seit 1897 wieder ver- schwunden. Die Art ähnelt in ihrer Gestalt außerordentlich der Alge Chondrus crispus. 5. Gattung: Craterocolla Bref., Unters. VII, 98 (1888). Name von crater (Krug) und kolla (Leim). Fruchtkörper gallertig, von zweierlei Gestalt. Basidienfrucht- körper tremellaartig, oben gewunden-faltig, Konidienfruchtkörper viel kleiner, in der Nähe der Basidienfruchtkörper entstehend, oft - zeitlich vor ihnen. Basidien typisch. Sporen zylindrisch, gebogen, vor der Keimung zweizellig. Konidienträger die Höhlung des Fruchtträgers auskleidend, einfach, an der Spitze mit 4—6-doldig gestellten Ästen, an deren Spitze die Konidien in Köpfchen ge- bildet werden. Konidien wie die Basidienform, aber kleiner, hyalin. an a eo; — 23 — Dadurch, daß die Konidienfrüchte in besonderen Frucht- körpern entstehen, unterscheidet sich Craterocolla scharf von allen übrigen Gattungen der Familie. l. C. cerasi (Schum.) Bref., Unters. VII, 99 (1888), Tab. VI, Fig. 9—21. — Tremella cerasi Schum., Fl. Saell. II, 438 (1803). S. 918, Fig. 11. Konidien- und Basidienfruchtkörper (nach Brefeld). Basidienfruchtkörper schmal aufsitzend, zuerst fast farblos, dann blaß rötlich, etwas kugelig, 1—4 cm breit, oberseits faltig gewunden. Basidien kugelig bis eiförmig, 10—15 u breit. Sporen zylindrisch, beidendig abgerundet, schwach gebogen, 12—15 u lang, 5—7 u breit, vor der Keimung zweizellig. Konidienfrucht- körper klein, gesellig, entweder am Grunde der Basidienfrucht- körper oder vor ihnen auftretend, rot, zuerst geschlossen, dann von der Mitte aus sich öffnend, krugförmig. Konidienträger am Ende mit 4-—6-doldig stehenden Ästen, an deren Enden die Konidienköpfchen gebildet werden. Konidien zylindrisch, gebogen, 6—10 u lang, 2 u breit. An Stämmen und Zweigen von Prunus cerasus. Herbst. Mir ist aus dem Gebiet kein sicherer Standort bekannt geworden, aber die Art dürfte schwerlich fehlen, da sie in den Nachbarprovinzen vorkommt. 6. Gattung: Tremellodon Pers., Myc. eur. II, 172 (1525). Name von Tremella und odous (Zahn). Fruchtkörper halbkreisförmig oder muschlig, abstehend, gestielt oder fast sitzend, gallertig, trocken knorpelig werdend, oberseits glatt, unterseits mit Stachelzähnen (wie Hydnum) versehen. Hy- menium die Oberfläche der Stacheln überziehend. Basidien typisch. Sporen fast kugelig.. Nebenfruchtformen unbekannt. I. T. gelatinosus (Scop.) Schroet. in Schles. Krypt. Fl., Pilze I, 397 (1887). — Hydnum gelatinosum Scop. Fl. carn. II, 472 (1760). S. 918, Fig. 12 (nach Brefeld). Fruchtkörper halbkreisförmig, mit breiter Fläche ungestielt ansitzend oder häufiger hinten stielartig zusammengezogen, oft mehrere dachziegelförmig übereinander stehend, nach dem Rand etwas verschmälert, stumpf, 2—6 cm breit, gallertig, im ganzen farblos bis weiß, oben meist grau und später bräunlich, körnig, unterseits mit 2—5 mm langen, dichtstehenden, weißlichen, spitzen SB | B Stacheln besetzt, Stiel 1 cm und dicker. Basidien fast kugelig, ca. 11 u im Durchmesser. Sporen kugelig bis kurz ellipsoidisch, 6 bis 8 u lang, 5—6,5 u breit. An alten Stümpfen und Holz von Kiefern. Sommer, Herbst. Tiergarten (Hennings), Grunewald, Potsdam, Birkenwerder (Hennings), Spandauer Forst (Lindau), Eberswalde am Wasserfall (Bretel Moll Finsterwalde (A. Schultz). Verzeichnis der Pilznamen. Verzeichnis der im systematischen Teil vorkommenden Gattungs- und Artennamen. (Die angenommenen Namen sind gesperrt gedruckt.) Zusammengestellt von C. Schuster. Aecidium abietinum Alb. et Schwein. 708, 710 — aconiti napelli (DC.) Winter 867 — actaeae Opiz 596 — adoxae Opiz 378, 380 — aegopodii Rebent. 879 — aethusae Kirchn. 869 — albescens Grev. 378, 380 — allii ursini Pers. 583 — anchusae Erikss. et Henn. 602 — anemones silvestris 865, 856 F. — aquilegiae Pers. 593 — argentatum Schultz 377 — ari Desmaz. 587 — arunei DC. 871 — asparagi Lasch 442 — asperifolii Pers. 871 — asperifolii Pers. 602 — asperulinum Juel 571 — aviculariae Kunze 269 — behenis DC. 273, 317 — bellidis Thümen 446 — berberidis Gmel. 451 — berulae Bubäk 284 — betae Kühn 214 — Bubakianum Juel 340 — calthae Grev. 544 — calystegiae Desmaz. 554 — campanulae Gaillard 874 — cardui Sydow 878 Aecidium carotinum Bubäk 284 — cathartici Schum. 635 centaureae (DC.) Kleb. 877 517 — scabiosae Magn. 517 — chaerophylli Kirchn. 362 chelidonii Dietel 773 cinerariae Rostr. 529 circaeae Cesati et Mont. 870 circinans Erikss. 867 eirsii DC. 515 elematidis DC. 597 columnare Alb. et Schwein. 829, 846 conorum-abietis Reess 861 — piceae Reess 861 convallariae Schum. 579 cornutum Gmel. 662 coruscans Fr. 711, 862, 856 F. crassum var. ficariae Alb. et Schwein. 290 eyani DC. 878 cyparissiae DC. 229, 243 depauperans Vice 333 elatinum Alb. et Schwein. 822 epilobii DC. 335 ervi Wallroth 279 eryngii Castagne 868 erythronii DC. 211 euphorbiae Gmel. 868 euphorbiae Gmel. 229 — Gerardianae Fischer 246 falcariae Pers. 355 —_— 126 — Aecidium falcariae 3) bupleuri falcati DC. 354 — — DC. var. latifolii Fiedler 284 — ficariae Pers. 211, 290 — frangulae Schum. 631 — fuscum Pers. 320 — fuscum Relhan 320 — galii Pers. 564 — — var. ambiguum Alb. et Schwein. 561 — glaueis Dozy et Molkenb. 284 — glechomae Gaillard 874 — graveolens Shuttlew 589 — grossulariae (Gmel.) Schum. 490 — hellebori Fischer 866 — hepaticae Beck 865, 856 F. — heraclei (D. et M.) Oudem. 361 — hippuridis Joh. Kunze 284 — hydrocharidis Rabenh. 864 — jacobaeae Grev. 512 — Jacobsthalii Henriei Magn. 589 — importatum P. Henn. 864 — inulae helenii Constant. 876 — Kabatianum Bubäk 873 — laceratum Sowerby 652 — lactucinum Lagerh. et Lindr. 498 — lampsanae Schultz 393 — lampsanicola Tranzsch. 498 — larieis Kleb. 816 — leucanthemi DC. 511 — leucoji Bergam. 584 — leucospermum DC. 754 — ligulariae Thüm. 529 — limonii Duby 264 — linosyridis Lagerh. 509 — lithospermi Thüm. 873 — lobatum Körnicke 868 — lysimachiae Wallr. 495 — magellanicum Berk. 589 — majanthae Schum. 579 — mali Schum. 661 — mei mutellinae Winter 869 — melampyri Kunze et Schmidt 472 — menthae DC. 371 — mespili DC. 657 — molluginis Wurth 874 Aecidium muscari Linhart 864 — myosotidis Burr. 873 — myrtilli Schum. 843 — nitens Schwein. 667 — nonneae Thüm. 872 — nymphoidis DC. 531 — orchidearum Desmaz. 475, 585 — orobi Pers. 276 — — tuberosi Pers. 278 — otitis Schlechtend. 865 — oxalidis Thüm. 465 — oxyacanthae Pers. 652 — pallidum Schneid. 871 — parnassiae (Schlecht.) Gravis 488 — pastinacae Rostr. 284 — pedieularis Libosch 497 — penicillatum Müll. p. p. 657 — penicillatum Pers. 659 — perforans Dietr. 679 — perielymeni Schum. 645 - — petasitis Sydow 876 — Peyritschianum Magnus 463 — phaseolorum Wallroth 220 — pirolae DC. 713 — pirolae Gmel. 842 — plantaginis Cesati 466 — praecox Bubäk 399 — prenanthis Pers. 391 — — 8 prenanthis purpureae DC. 389 — prunellae Winter 474 — pseudocolumnare Kühn 863, 856 FE. — pseudocolumnare Kühn 829 — ptarmicae Schroet. 877 — pulmonariae Thüm. 872 — pulmonariae Thüm. 605 — punctatum Pers. 325 — ranunculacearum DC. 866 — ranunculacearum DC. 288, 591 — ranuneulacearum Winter 866 — — £) aconiti napelli DC. 867 — — var. thalietri flavi DC. 594 — ranunculi acris Pers. 591 — — bulbosi Plowr. 288 — — repentis Plowr. 449 — Rehderianum Magn. 870 — 917 — Aecidium rhamni Gmel. 635 — Rostrupii Thüm. 879 — rubellum Gmel. 7) centaureae DC. 517, 877 — — #) grossulariae Gmel. 490 — — a) rumicis Gmel. 467, 470 — rumieis Schlecht. 467 — rumicum Pers. 212 — salicorniae DC. 271 — sanguinolentum Lindr. 535 — saniculae Carmich. 353 — scabiosae Dozy et Molkenb. 875 — serophulariae DC. 295 — sedi Dietrich 463 — sedi Schroet. 463 — selini Lindr. 869 — senecionis Desmaz. 512 — serratulae Schroet. 501 — sii latifolii (Fiedl.) Winter 284 — sonchi Johnston 878 — sonchi Karsten 443 — sonchi Westendorp 627 — strobilinum (Alb. et Schwein.) Reess 837 — suaedae Thüm. 270, 271 — suceisae Kirchn. 875 — symphyti Thüm. 605 — taraxaci Schmidt et Kunze 505 — thalietri Grev. 594 — — flavi Winter 594 — thesii Desv. 532 — thymi Fuck. 477 — thysselini Lindr. 869 — tragopogi Pers. 402 — Tranzschelianum Lindr. 867, S56 F. — trientalis Tranzsch. 496 — trifolii repentis Castagne 225 — trollii Blytt 598 — tussilaginis Gmel. 609 — urticae Schum. 484 — valerianacearum Duby 266 — valerıanellae Bivona Bernh. 875 — verrucosum Schultz 555 — violae Schum. 331 — zonale Duby 267 Agyrium nigricans Fries 906 — — b) minus Fries 906 Anthracoidea caricis Bref. 33 — subinclusa Bref. 34 Ascospora scolopendrii Fuck. 853, 855 Auricularia Bull. 906, 907 — auricula Judae (L.) Schroet. 908, 907 F. — mesenterica (Dicks.) Pers. 908, 907 FE. — sambucina Mart. 908 Auriculariaceae 906 Auriculariineae 69, 904 Autobasidiomycetes 69 Basidiomycetes 1. Blennoria abietis Wallr. 712 Brachypuceinia Schroeter et Semad. 344 Caeoma abietis pectinatae Reess 795 — aegopodii (Rebent.) Winter 879 — alliatum Link 583 — allii ursini (DC.) Winter 764 — alliorum Link 764, 779, 781 — amoenum Rudolphi 585 — apiculatum Schlechtd. 224 — appendiculatum Schlechtend. 276 — ari italici (Duby) Winter 879 — armeriae Schlechtd. 262 — artemisiae Link 435 — asperulae Rostr. 880 — carpini Nees 819 — caryophyllacearum Link 822 — chelidonii Magn. 773 — cinerariae Rostr. 880 — colehieji Schlechtd. 57 — compositarum Link 505 — confluens (Pers.) Schroet. 788, 796 — coronariae Magn. 738 — destruens Schlechtd. 19 — empetri Winter 716 — epilobiatum Link 870 — evonymi (Gmel.) Tul. 800 — formosum Schlechtd. 391 — fumariae Link 773 — galanthi (Unger) Schroet. 783 — galii Link 839 Caeoma heraclei Dozy et Molkenb. 361 — hydrocotyles Link 358 — hypodytes Schlechtd. 23 — interstitiale Schlechtd. 667 — Kabatianum Bubäk 386 — larieis (West.) Hartig 762, 767, 777, 785, 790 — ligustri (Rabenh.) Winter 880 lilii Link 209 longissimum Schlechtd. 22 lysimachiae Schlechtd. 495 mercurialis Link 772 — perennis (Pers.) Winter 772 oblongatum Link 448 orchidis (Martius) Winter 802 ornithogali Schlechtd. 26 parnassiae Schlechtd. 488 pineum «) corticola Link 727 pinitorgquum de Bary 770 ribesii Link 788 ribis alpini (Pers.) Winter 788 saxifragae (Strauss) Winter 813 saxifragarum (DC.) Schroet. 813 scabiosae 875 silenes Schlechtd. 272 sorbi Oud. 754 statices Rudolphi 264 utriculosum Nees 27 vacciniorum Link 841 Calyptospora Kühn 846 — columnare Kühn 846 — Goeppertiana Kühn 846, 856F. Chrysomyxa Unger 707 — abietis (Wallr.) Unger 708, 712, 722 F. — albida Kühn 698 — empetri(Pers.) Rostrup 708, 722 F. — ledi (Alb. et Schwein.) 708, 692 F. — ledicola (Peck) 710 — pirolae (DC.) Rostrup 708, 713, 715, 722 F. — pirolatum (Körnicke) Winter 713 — ramischiae Lagerh. 708, 715 716, 710, 928 | — —fsp 2 Chrysomyxa rhododendri de Bary 708, 692 F. — Woronini Tranzsch. 711 Cintractia Cornu 15, 32 — caricis (Pers.) Magn. 33, 21F. — Montagnei (Tul.) Magn. 33 — subinclusa (Körnicke) Magn. 34, 21. Coleosporium Leveille 730 — cacaliae (DC.) Wagner 744 — cacaliae Otth 744 — campanulae (Pers.) Leveille 738, 746 F., 901 — —f. sp. I campannlaesıse punculoides Kleb. 738 — — f. sp. 3. campanulae ro- tundifoliae Kleb. 739 campanulae tra- chelii Kleb. 739 — euphrasiae (Schum.) Winter 734, 722 F. — euphrasiae Winter 736 — inulae (Kunze) Fischer 744, 746 F. — melampyri (Rebent.) Kleb. 736, 746 F. — melampyri Tulasne 736 — petasitis (DC.) Fischer 743, 746 F. | — petasitis Levl. 743 — pulsatilläe (Strauß) Levl. 732, 746 F. — pulsatillarum (Strauß) Fries 732 — senecionis (Pers) Fries 745, 746 F., 901 — — f. sp. 3. senecionis doro- nici Ed. Fischer 748 (DC.) — — f. sp. 1. senecionis sil- vatici Kleb. 747 — — f. sp. 2. senecionis sub- alpini Wagner 748 — sonchi (Pers.) Levl. 750 — sonchi Schroet. 713 — — arvensis Winter 741, 743, 745, 750 — sorbi (Oud.) Lagerh. 754 — tropaeoli Palm 752 — 129 — Coleosporium tussilaginis (Pers.) Kleb. 741, 746 F., 901 — tussilaginis Levl. 741 Cortiecium incrustans Pers. 913 Craterocolla Bref. 922 — cerasi (Schum.) Bref. 923 Cronartium Fries 707, 717, 900 — asclepiadeum (Willd.) Fries 718, 723, 722 F. — balsaminae Niessl. 724 — flaceidum (A. et S.) Winter 723 — gentianeum Thümen 727 — hystrix Dietr. 724 — nemesiae Vestergr. 724 — pedicularis Lindr. 724 — ribicola Dietr. 717, 718, 722F. — tropaeoli Palm 724 — verbenes Dietr. 724 Dacryomyces virescens E. Fr. 920 Dieaeoma (Puceinia) caulincola Nees? 434 — pulsatillae Opiz 323 Doassansia Cornu 39, 60. — alismatis (Nees) Cornu 61, 62 F. — hottoniae (Rostr.) de Toni 63 — punctiformis (Niessl) Schroet. 62 — sagittariae (Westend.) Fischer 61, 62F. Dothidea alismatis Lasch 61 Elvella mesenterica Schaeff. 921 Endophylium Leveille 705 — Persoonii Lev. 706 — sedi Lev. 463 — sempervivi (Alb. et Schwein.) de Bary 705, 692 F., 900 — sempervivi Lev. 706 Entorrhiza C. Weber 63 — Aschersoniana (Magn.) de Toni 65, 62F. — Casparyana (Magn.) de Toni 65, 62 FE. — eypericola (Magn.) de Toni 64, 62 F. — cypericola Web. 65 Entyloma de Bary 39, 45 — Aschersonii (Ule) Woron. 51 Kryptogamenflora der Mark Va. Entyloma bellidis Krieg. 49 — bicolor Zopf 46 — calendulae (Oud.) de Bary 50, 40 F. — canescens Schroet. 48 — cehrysosplenii (Berk. et Br.) Schroet. 47 — corydalis de Bary 47 — eryngii (Corda) de Bary 47 — Fergussoni (Berk. et Br.) Plowr. 48 — fuscum Schroet. 46 — heliosciadii Magn. 48 — hottoniae Rostr. 63. — linariae Schroet. 49 — Magnusii (Ule) Woron. 51, 40 F. — matricariae Rostr. 49 — microsporum (Ung.) Schroet. 46 — pieridis Rostr. 50 — ranunculi (Bon.) Schroet. 45 — serotinum Schroet. 48 Epitea Baryi Berk. et Broome 625 Erineum asclepiadeum Willd. 723 Erysibe areolata Wallr. 837 — oceulta Wallr. 55. — panicorum var. Wallr. 18 — rostellata & Ornithogali Wallr. 209 — silenes Wallr. 272 Eubasidii 1, 69 Euustilago 16 Exidia E. Fries 912, 913 — albida (Huds.) Bref. 914, 916 — gelatinosa (Bull.) Schroet. 914 — glandulosa (Bull.) E. Fr. 914, 915, 918 F. — plicata Klotzsch 914, 916 — recisa E. Fries 914 — repanda E. Fries 914, 916 — truncataE. Fries 914, 915,918 F. Exobasidium stellariae Sydow 822 Farinaria scabiosae Sow. 31. Fusidium ranunculi Bon. 45 &eminella Schroet. 65 — Decaisneana Boud. 67 Granularia violae Sow. 59 59 panici glauei m ‘ — 30° — @raphiola Poit. 63, 67 — phoenicis (Moug.) Poit. 68, 62 F. 6«ymnoconia Lagerh. 665 — eirsii lanceolati (Schroet.) Bubäk 386 - interstitialis (Schlechtd.) Lagerh. 667 — Peckiana (Howe) Kleb. 665, 899 Gymnosporangium Hedw. 9, 649 — amelanchieris Ed. Fisch. 663 — ariae-tremelloides Kleb. 659, 661, 646 F., 899 — elavariiforme (Jacq.) DC. 651, 646 F. — confusum Plowr. 656, 646. — conieum Hedw. 662 — cornutum (Pers.) Arthur 661 — fuscum DC. 654 — (aucupariae-) juniperinum Fries 661, 666 F., 899 — juniperinum (L.) Mart. 661 — mali-tremelloides Kleb. 661 — sabinae (Dicks.) Winter 653, 646 F., 656 — torminali-juniperinum Ed. Fisch. 664 — tremelloides Hartig 661 Helvella mesenterica Dicks. 908 Hemibasidii 1 Hemiustilago 16 Hyalopsora Magn. 855 — aspidiotus (Peck) Magn. 857 — Feurichii (Magn.) E. Fisch. 853 — polypodii (Pers.) Magn. 859, 904 — polypodiidryopteridis(Moug. et Nestl.) Magn. 857, 856 F., 904 Hydnum gelatinosum Scop. 923 Jackya cirsii lanceolati Bubäk 386 Kuehneola Magn. 697 — albida (Kühn) Magn. 698, 692 F. Licea strobilina Alb. et Schwein. 837 Lycoperdon cancellatum Jaeq. 654 — caryophyllinum Schrank 246 — epiphyllum L. 609 — penieillatum Müll. 659 — pini Willd. 727 Lycoperdon poculiforme Jaeq. 451 — populinum Jaequin 761 — scutellatum Schrank 251 — subeorticium Schrank 680 — zeae Beckm. 17 Melampsora Castagne 757, 758 — abieti-capraearum v. Tubeuf 760, 795. 902 — aecidioides (DC.) Schroeter 767, 772 — allii-fragilis Kleb. 760, 781 782 F. — allii-populina Kleb. 759, 764, 779, 781, 766 F. — allii-salicis albae Kleb. 779, 782 F. — amygdalinae Kleb. 760, 776, 782 E. — ariae Fuck. 754 — betulina (Pers.) Desmaz. 816 — carpini (Nees) Fuck. 819 — cerastii (Pers.) Winter 822 — circaeae Thüm. 833 — congregata Dietel 810 — cyparissiae W. Müller 809 — — f. sp. a) euphorbiae cyparissiae W. Müll. 809 — — f. sp. b) euphorbiae exiguae W. Müll. 809 — — f. sp. c) euphorbiae pepli W. Müll. 809 — epilobii Fuckel 829 — epitea (Kze. u. Schm.) Thümen 787, 789 — euphorbiae dulcis Otth761,810 — — — f. sp. a) euphorbiae duleis s. str. 811 — — — f. sp. b) euphorbiae strietae W. Müll. 811. — — Gerardianae W. Müller 809 — evonymi-capraearum Kleb. 761, 800, 794 F. — f. sp. 1. evonymi-capraearum typica Kleb. 800 — f. sp. 2. evonymi-incanae 0. Schneid. 800 I — 9% — Melampsora galanthi-fragilis Kleb. 760, 783, 782 F. — galii (Lk.) Winter 840 — Goeppertiana (Kühn) Wint. 846 — helioscopiae (Pers.) Castagne 761, 808, 812 F., 902 — helioscopiae s. str. 809 — hireuli Lindr. 761, 815, 8i2E. — hypericorum (DC.) Schroet. 761, 804, 812 F. — Klebahni Bubak 774 — lariei-capraearum Kleb. 760, 785, 794 F. — f.sp.2.lariei-daphnoidisKRleb. 791, 793 — larici-epitea Kleb. 794 F. — f. sp. larici-epitea Kleb. 790, 793 — f. sp. larici-nigricantis OÖ. Schneid. 791 — larici-pentandrae Kleb. 777, 782 F. — larici-populina Kleb. 759, 762, 764, 767, 777, 785, 766 F. — lariei purpureae O. Schneid. 792 — lariei-retieulatae O. Schneid. 792 — f.sp. 3.lariei-retusae E. Fisch. 791, 793 — larieis R. Hartig 767 — lariei-tremulae Kleb. 759, 767, 766 F., 901 — lini (Pers.) Desmaz. 812 F., 902 — lini (Pers.) Cast. 806 — Magnusiana Wagner 759, 773, 766 F., 902 — minutissima (Opiz) Bubak 777 — mixta (Link) Thüm. 789 — orchidi-repentis (Plowr.) Kleb. 761, 802, 812 F. — padi Winter 837 — pallida Rostr. 754 — paradoxa Dietel et Holway 789 — pinitorqua Rostr. 759,770,766 F. — pirolae Schroet. 842 760, 790, typica 761, 806, Melampsora populina (Pers.) Lev. 761, 762, 764 — populina Wint. 767 — pustulata (Pers.) Schroet. 829 — repentis Plowr. 802 — f. sp. 1. ribesii-auritae Kleb. 798 — ribesii-epitea Kleb. 761, 798, 794 F. — f. sp. 2. ribesii-grandifoliae Schneid. 799 — ribesii-purpureae Kleb. 760, 796, 794 F., 902 — ribesii-viminalis Kleb. 760, 788, 794 F., 796 — Rostrupii Wagner 759, 772, 766 FE. — salicina Lev. 761, 803 — salicis albae Kleb. 779 — salicis capraeae (Pers.) Winter 775 — saxifragae Strauß 811 — saxifragarum (DC.) Schroet. 813 — sorbi (Oud.) Winter 754 — sparsa Winter 844 — tremulae Tul. 767 — vaccinii (Alb. et Schwein.) Winter 841, 843 — vacciniorum Schroet. 841 — vernalis Niessl. 761, 811, 812 F., 813 Melampsorella Schroet. 820 — aspidiotus (Peck) Magn. 857 — blechni Sydow 853 — earyophyllacearum Schroet. 821, 828 F., 902 — cerastii (Pers.) Winter 822 — Dieteliana Sydow 854 — Feurichii Magn. 853 — Kriegeriana Magn. 852 — symphyti(DC.)Bubäk 825,828F. — vernalis Niessl 811, 812F. 903 Melampsoridium Kleb. 815 — betulinum (Pers.) Kleb. 816, 902 — earpini (Nees) Dietel 819 Melampsoropsisabietina (Alb. etSchw.) Arth. 710 59* — 32 — Melanotaenium de Bary 39, 51 — endogenum (Ung.) de Bary 52, 40 F. Milesina Magn. 851 — blechni Sydow 853, 856 F., 904 — Dieteliana (Syd.) Magn. 854 — Feurichii Magn. 853 — Kriegeriana Magn. 852 Ochrospora Dietel 753 — sorbi (Oud.) Dietel 754, 746 F., 901 ÖOnygena faginea E. Fr. 910 Peridermium Boudieri Fischer 743 — conorum-piceae (Reess) Arth. et Kern. 861 — cornui Rostr. 724 — coruscans Fries 862 — decolorans Peck 710 — Dietelii Wagner 743 — Fischeri Kleb. 750 — Jaapii Kleb. 732 — Kosmahlii Wagner 738 — oblongisporium Fuckel 747 — oblongisporium Rostr. 738 — Peckii Thüm. 843 — pini Aut. p.p. 718, 724 — pini (Willd.) Kleb. 718, 727, 722 F., 863, 900 — — ß) truneicola Wallr. 727 — Plowrightii Kleb. 741 — Rostrupi Fisch. 738 — Soraueri Kleb. 736 — Stahlii Kleb. 734 — strobi Kleb. 718 — Wolffii Rostr. 747 Peziza gelatinosa Bull. 914 Phacidium phoenieis Moug. 68 Phragmidium Link 668 — albidum (Kühn) Dietel 698 — albidum (Kühn) Ludw. 698 — carbonarium (Schl.) Winter 694 — fragariae (DC.) Winter 687, 690 — fragariastri (DC.) Schroet. 670, 690, 692 F., 900 — fusiforme J. Schroet. 669, 686, 666 F. Phragmidium granulatum Fuck. 690 — obtusum Kunze 688 — obtusum (Strauß) Winter 695 — perforans (Dietr.) Liro 679 — potentillae (Pers.) Karsten 670, 688, 692 F. — rosae alpinae (DC.) Winter 686 — rosae pimpinellifoliae (Ra- benh.) Dietel 669, 682, 666 F. — rosarum forma R. pimpinellifoliae Rabenh. 682 — rubi (Pers.) Winter 669, 675, 666 F\. — — var. candicantium Vleugel 678 — — Bß) cortieicola Kleb. 698 — — idaei (Pers.) Karst. 669, 670, 666 F. — — saxatilis Liro 679, 666 F. — sanguisorbae (DC.) Schroet. 669, 687, 692 F. — saxatile Vleugel 669, 679 — subcorticatum (Schrank) 680 — subeortieium (Schrank) Winter 669, 680, 666 F., 900 — tormentillae Fuck. 695 — tuberculatum J. Müll. 669, 683, 666 F. — violaceum (Schultz) Winter 669, 671, 666 F. Physoderma eryngii Corda 47 Pilacraceae 906, 909 Pilacre Fries 906, 910 — faginea (E. Fr.) Berk. et Br. 910 — Petersii Berk. et Curt. 910, 918 F. Pilacrella Schroet. 906, 909 — solani Cohn et Schroet. 909 Platygloea Schroet. 906 — nigricans (Fries) Schroet. 906, 907 FE. Podisoma fuscum Duby 654 — juniperi Link 654 — — communis Fries 652 Polyeystis filipendulae Tul. 59 — luzulae Schroet. 56 Protobasidiomycetes 69 Plowr. — 933 — Protomyces calendulae Oudem. 50 — chrysosplenii Berk. et Br. 47 — endogenus Ung. 52 — Fergussoni Berk. et Br. 48 — filieinus Niessl. 849 — mierosporus Ung. 46 — punctiformis Niessl 62 Proustilago 16 Puceinia Persoon 203, 296 — absinthii DC. 435, 444 FE. — — f. sp. abrotani Kleb. 436 — — f. sp. absinthii Kleb. 436 — — f. sp. artemisiae Kleb. 436 — acetosae (Schum.) Körnicke 297, 316, 324 F. — actaeae-agropyri Fischer 596 — — elymi Mayor 597 — acuminata Fuck. 559 — adoxae Hedw. 300, 380, 382, 390 F. — aecidii-leucanthemi Fisch.5ll — — trollii (Blytt) Liro 598 — aegopodii (Schum.) Martius 298, 341, 360 F. — aegra Grove 333 — aethusae Mart. 344 — agropyri juncei 628 FE. — agropyrina Erikss. 617, 628. — agrostis Plowr. 593, 606 F. — albescens (Grev.) Plowr, 300, 379 — allii (DC.) Rudolphi 576, 574 F. — — phalaridis Kleb. 583, 574 FF. — ambigua (Alb. et Schw.) Lagerh. 561, 546 F. — ambigua Winter 573 — amphibii Fuck. 535 — anemones £) betonicae Alb. et Schw. 376 — — virginianae Schroet. 600 — — virginianae Schwein. 600 — angelicae (Schum.) Fuck. 299, 347, 360 F. — — bistortae Kleb. 338 — — mamillata Kleb. 298, 340, 360 F., 892 Kleb. 618, Puccinia annularis (Strauß) Schlechtd. 546 F., 556 — anomala Rostr. 613 — anthoxanthi Fuck. 480, 462 F. 894 — anthrisci Thüm. 362 — apii Desmaz. 299, 352, 360 F. — arenariae (Schum.) Winter 540, 546 F. — arenariae Winter 542, 543 — arenarlicola Plowr. 519 — argentata (Schultz) Winter 300, 377, 390 F. — (ari-) phalaridis (Plowr.) Kleb. 587, 574 F. — aromatica Bubak 300, 366 — arrhenatheri (Kleb.)Erikss.589, 606 E. — artemisiae Fuckel 435 — artemisiicola Sydow 437, 522. — arundinacea Hedw. 467 — asarina Kunze 297, 315, 324 F. — asparagi DC. 442, 444F. — asperulae cynanchicae Wurth 569 — — odoratae Wurth 568, 574 F. — asperulina (Juel) Lagerh. 571 — asteris Duby 524, 522F. — asteris Schroet. 525 — asteris W. 526 — astrantiae Kalchb. 343 — athamantae (DC.) Lindr. 299, 351, 360 F. — avenae pubescentis Bubak 480, 482 — aviculariae DC. 269 — Baeumleri Lagerh. 320. — Baeumleriana Bubäak 527 — balsamitae (Strauß) Rabenh. 431, 420 E. — bardanae Corda 410, 420 E. — Baryana Thüm. 600, 606 F., 896 — — f. genuina Kleb. 601 — — f. pulsatillarum Kleb. 601 — Baryi (Berk. et Br.) Winter 625, 628 FE. 525, Puccinia behenis (DC.) Otth 297, 317, 324 F. — behenis Winter 317 — betonicae (Alb. et Schw.) DC. 300, 376, 390 F. blattarioidis Hasler 401 Blyttiana Lagerh. 318 brachypodii Otth 626 brevipes Fuck. 690 bromina Erikss. 605 brunnellarum - moliniae 474 — bulbocastani (Cum.) Fuck. 368 — bullata (Pers.) Schroet. 299, 349, 360 F. — bullata W. 344, 345, 347, 352 — bullata Aut. 346 — bupleuri falcati (DC.) Winter 299, 354, 360 F. — buxi DC. 549 — calaminthae Strauß 372 — calthae Link 544, 546 F. — calthicola Schroet. 319 — campanulae Carmich. 300, 383, 390 FE. — cardui Plowr. 528 — carduorum Jacky 409, 420 F. — carduorum Jacky f. sp. crispi 409 — carduorum Jacky f. sp. deflorati Probst 409 — cari-bistortae 338, 324 F. — caricicola Fuck. 523 caricis A. Kleb. 503 caricis B. Kleb. 520, 894 caricis Schr. 484 cariecis-montanae Fisch, 517 carlinae Jacky 411, 412, 420 F. — caulincola Schneid. 300, 375, 376, 390 F., 477 — Celakovskyana 546 F. — centaureae DC. 413, 420 F. — — caricis Tranzschel 516, 894 — — f. sp. nervosae Jacky 415 Cruchet Klebahn 298, Bubäk 560, 934 r Puceinia centaureae f. Hasl. 415 — — f. sp. scabiosae Hasl. 415 — — f. sp. transalpinae Jacky 415 — — vallesiacae Hasl. 414 cerasi (Bereng.) Castagne 330 CGesatii Schroet. 482, 462 F. chaerophylli Purton 300, 362, 360 F., 892 — chaerophylli Bubak 366 — chamaedryos Ces. 556 -— chondrillae Corda 301, 390 F. — chondrillina Bubak et Sydow 426, 420 F. chrysanthemi Roze 437, 444 F. chrysosplenii Grev. 548, 546 F. cichorii (DC.) Bell. 422, 420 F. cicutae Lasch 299, 358, 360 F. — majoris (DC.) Winter 359 circaeae Pers. 552, 546 F., 896 cirsii Lasch 407, 420 FE. eirsii Lasch, Magn.? 410 eriophori E. Jacky 300, 388 — erisithalis Magn. 407 heterophylli Magn. 407 lanceolati Schroet. 301, 386, 390 F. — clematidi-) agropyri Ell. et Everh. 5997 — clinopodii DC. 372 — cniei Mart. 387 — — oleracei Pers. 528 — coaetanea Bubäk 570 — commutata Sydow 301, 390 F. — compacta de Bary 600 — conii (Strauß) Fuck. 299, 345, 360 F. — conopodii-bistortae 298, 339, 340 — constrieta Lagerh. 376 — f. convallariae-digraphidis (Sopp:) Kleb. 580 — convolvuli (Pers.) Castagne 553, 546 F. — coronata Corda 630, 628E. sp. nigrae 391, 384, Puccinia coronata Sch. 631 — coronata W. 635 — — (Corda f. 4. agrostis Erickss. 632 — — f. 1. calamagrostis Erikss. 631 | f. 3. holei Kleb. 632 f. sp. melicae Erikss. 647 f. 2. phalaridis Kleb. 631 coronifera Kleb. 635, 628E., 646 F., 897 f. sp. 7. agropyri Erikss. 637 f. sp. 5. alopecuri Erikss. 636 f.sp. 9. arrhenatheri(?) 637 . sp. 1. avenae Erikss. 636 . sp. 10. bromi Mühlethaler . sp. 8. epigaei Erikss. 637 . sp. 3. festucae Erikss. 636 . sp. 6. glyceriae Erikss. 637 . spec. 4. holci Kleb. 636 .sp. 2. lolii (Nielsen) Erikss. 636 — corrigiolaeChevallier544,546F. — corvarensis Bubäk 343 erepidicola Sydow 401 crepidis Schroet. 301, 397, 390 F., 892 — — grandiflorae Hasler 401 — cyani (Schleich.) Passerini 405, 420 F. — cynodontis Desmaz. 466 — dactylidina Bubäk 619 — deminuta Vleugel 565, 574 F. — dentariae (Alb. et Schw.) Fuck. 298, 328, 324 F. — depauperans (Vize) Sydow 333 — Desvauxii Vuillem. 313 — dianthi DC. 540 — Dietrichiana Tranzsch. 598 — difformis Kunze et Schm. 561 — digraphidis Soppitt 580 — dioicae Magn. 515, 522F. — discoidarum Link var. pyrethri Wallr. 433 — discolor Fuckel 327 935 Puceinia dispersa Erikss. 601, 606 F., 896 — dispersa Aut. p.p. 605 — dispersa Erikss. et Henn. 616 —'—. f,..8p-. , agropyri Erikss. 617 — — f. bromi Erikss. 605 — — f. sp. secalis Erikss. et Henn. 601 — tritiei Erikss. 616 divergens Bubäk 412, 420 F. echinopis DC. 417 elongata 544 elymi Westendorp 598, 606 F‘., 896 — epilobii 324 F., 559 — epilobii Schroet. 335 — — tetragoni (DC.) Winter 298, 335, 324 F. — Erikssonii Bub. 898 — eriophori Thüm. 529, 522F. — extensicola Plowright 508, 522 F. — fabae Grev. 276 — falcariae (Pers.) Fuck. 299, 355, 360 F., 892 — Fergussoni 298, 334, 324 F. — festucae Plowr. 645, 646 F. — flosculosorum (Alb. et Schw.) Winter 393, 394, 395, 397, 407, 410, 413, 417, 422, 427 — — 1. forma hieracii 428 formosa (Schlecht.) Bubak 391 fragariae DC. 690 fragariastri DC. 690 fusca (Relh.) Winter 298, 320, 324 F., 891 fusca (Pers.) Wint. 323 — galii Winter 563, 574 F. — cruciatae Duby 559 — silvatici Otth 567, 574. — verni Cesati 559 galiorum Link 563 DC. 298, 335, 337, Berk. et Broome Winter — 96 — Puceinia gentianae (Strauß) Martius 300, 369, 360 F. — geranii silvatici Karst. 298, 230, 324 F., 892 — gibberosa Lagerh. 648, 646 F. — glechomatisD(C. 554,546 F., 896 — glumarum (Schmidt) Erikss. et Henn. 623, 628 F., 897 — — f. 5. agropyri Erikss. 624 — — f. 4 elymi Erikss. 624 — — f. 2. hordei Erikss. 624 — — f. 3. secalis Erikss. 624 — — f. 1. tritiei Erikss. 624 — graminis Pers. 451, 444, 462 F., 893 — graminis Kern. 479 — — Pers. f.sp. 5. agrostis Erikss. et Henn. 453 — — f. sp. 4. airae Erikss. et Henn. 453 — — f. sp. 3. avenae Erikss. et Henn. 452 — — foliorum stipae Opiz 477 — — f. sp. 7. hordei Freem. et Johns. 453 — — f. sp. 6. poae Erikss. et Henn. 453 — — f. sp. 1. Henn. 452 — — f. sp. 2. tritici Erikss. et Henn. 452 — granulata de Bary 328 — grossulariae Winter 328 — Heeringiana Kleb. 527, 522F. — helianthi Schwein. 438, 444 F., 892 — heraclei Grev. 300, 361, 360 F. — herniariae Unger 543, 546 F. — heterochroa Rob. 559 — hieracii (Schum.) Martius 428, 420 F., 892 — hieracii (Schum.) Mart. 407 — hieracii (Schum.) Probst 429 — hieracii Sch. 395 — hieracii (Schum.) Schroet. 418, 422. secalis Erikss. et 411, Puceinia hieracii Schroet. 410, 413, 417, 427 — hierochloina nom. ad. int. 622, 628 F. — holeina Erikss. 621, 628. — hordei Fuck. 615, 606 F. — hordei Otth 613. — hydrocotyles (Link) Cooke 358 — hypochaeridis Oudem. 417, 420 FE. — hyssopi Schwein. 556 — jaceae Otth 419, 420. — jaceae Hasl. 414 — — capillaris Tranzsch. 519 — — leporinae Tranzsch. 519 — intybi (Juel) Sydow 401 — iridis (DC.) Wallr. 440, 444 F. — isiacae (Thüm.) Winter 471, 893 — junei Desmaz. 267 — junei (Strauß) Winter 443 — juniperi Pers. 654 — karelica Tranzsch. 496 — Karstenii Lindr. 343 — laburni DC. 240 — lactucarum Sydow 391 — Lagerheimii Lindr. 560 — lampsanae (Schultz) Fuck. 301, 393, 390 F. — lampsanae Schroet. 400 — — var. major Dietel 400 — leontodontisE.Jacky422,420F. — leontodontis f. thrinciae Kleb. 424 — Lessingiana Trin. et Rupr. 478 — libanotidis Lindr. 299, 346 — ligericae Sydow 513 — liliacearum Duby 297, 311,324F. — limonii DC. 264 — limosae Magn. 495, 486 F. — linearis Oudem. 583 — lineolata Desmaz. 283 — linosyridi-caricis Fischer 509 — littoralis Rostrup 443, 444 F., 893 — Lojkaiana Thüm. 312 — lolii Syd. 635 Puceinia longissima Schroet. 463, 462 F. — luzulae Libert 448 — Iychnidearum Link 317 — Iycoctoni Fuck. 318 — lysimachiae Karsten 535 — magelhaenica Peyritsch 589 — Magnusiana Körnicke 444 F., 893 — Magnusii Kleb. 491 — major Dietel 302, 399, 390 F., 892 — malvacearum Montagne 546 F., 550, 895 — maydis Bereng. 465 — meimamillata Semad. 341 — melicae (Erikss.) Sydow 647 — melicae Bubäk 647 — menthae Persoon 360 F. — microsora Koernicke 523, 522 F. — milii Erikss. 627 — millefolii Fuck. 525, 522. — moliniae Tul. 472, 475, 462 F. — moliniae Schr. 585 — Mougeotii Lagerh. 297, 315 — mucronata «) rosae Pers. 680 — mulgedii P. et H. Sydow 391 — neglecta Magn. 431 — nemoralis Juel 472, 462 F. — nidificans Magn. 334 — nigrescens Kirchn. 300, 374, 390 F., 892 — oblongata (Link) Winter 448, 444 F. — obsceura Schroet. 893 — obtegens Syd. 404 — obtusa Schroeter 374 — obtusata Otth 471 — Opizii Bubak 498, 486 F., 894 — orchidearum-phalaridis Kleb. 585, 574 F. — oreoselini (Strauß) Fuck. 299, 356, 360 F. — oreoselini Körnicke 357 449, 300, 371, 446, 444 F., Puceinia pallidefaciens Lindr. 560 — pallido-maculata EIl. et Ev. 383 — paludosa Plowr. 497, 486 F. — paridi-digraphidis (Plowr.) Kleb. 580 — paridis Plowr. 580 — Passerinii Schroet. 324 F. — Peckiana Howe 667 — perplexans Plowr. 591, 606 F., 896 — — f. arrhenatheri Kleb. 589 — persistens Plowr. 594 — petroselini(DC.) Lindr. 299, 344 — peucedani Körnicke 357 — phalaridis Plowr. 587 — phaseoli var. taraxaci Rebent. 427 — phlei pratensis Erikss. et Henn. 479, 462 F. — phragmitis (Schum.) Körnicke 467, 462 F., 893 — phragmitis Tul. 449 — phyteumarum DC. 265 — pieridis Hazsl. 424, 420 F. — piloselloidarum Probst 429 (Strauß) Martius 297, 318, — pimpinellae 300, 367, 360 F. — pimpinellae Winter 361, 362 — plantaginis Westendorp 425 — poae trivialis Bubäk 620 — poarum Nielsen 609, 606 F. — podospermi DC. 301, 394, 390 F. — polygoni Alb. et Schwein. 538, 546 F., 895 — polygoni Pers. 268 — polygoni Schroet. 534, 538 — — amphibii Pers. 534, 546 F., 894 — — amphibii Syd. 535 — — convolvuli DC. 538 — — vivipari Karsten 298, 340 — porri (Sow.) Winter 313, 573, 574 F. — potentillae Pers. 688 — Pozzii Semad. 343 — praecox Bubak 302, 398 — 130 — Puceinia pratensis Blytt 297, 313 — prenanthis Winter 391 prenanthis (Pers.) Lindr. 391 — prenanthis (Pers.) Fuck. 389 — — purpureae (DC.) Lindr. 300, 389, 390 F. — primulae (DC.) Duby 369 — Pringsheimiana Kleb. 490 — pruni Alb. et Schw. 325 — — spinosae Pers. 298, 324 FF. — — — f. 2. discolor Jacky 327 — — — f. 1. typiea Jacky 327 — pseudomyuri nom. ad int. 618, 628 F. — ptarmicae Karsten 526, 522. — pulsatillae Kalchbr. 600 — pulsatillae (Opiz) Rostr. 298, 323, 324 F. — pulverulenta Grev. 335 — punctata Link 563 — pygmaea Erikss. 627, 628. — pyrethri Rabenh. 433, 420 F. — retifera Lindr. 300, 364, 360 F. — ribesii-caricisKleb.490,486F., | 894 — — pseudocyperi Kleb. 491 — ribis DC. 298, 328, 324 F. — — nigri-acutae Kleb. 490 — — nigri-panniculatae Kleb. 491 — rubi Pers. 676 — — idaei DC. 670 — rubigo-vera Aut. p.p. 616, 620, 623 — rubigo-vera (DC.) Schroet. 601 — Rübsaameni Magn. 377 — rumieis Lasch 316 — salviae Sydow 432 — salviae Ung. 555 — sanguisorbae DC. 687 — saniculae Grev. 299, 353, 360 F. — saxifragae Schlechtd. 298, 329, 324 F. 325, — Schmidtiana Dietel 584, 574 F. — Schneideri Schroet. 375, 477 Puceinia Schoeleriana Plowr. et Magn. 512, 522 F. — Schroeteri Passerini 312 — Schroeteriana Kleb. 501 — seirpi DC. 531, 522 F. — srcorodoniae Link 556 — scorzonerae (Schum.) Jacky 403, 425 — scorzonericola Tranzsch. 425, 420 FE. — senecionis Libert301,385, 390 F. — septentrionalis Juel 318 — serratulae-caricis Kleb. 501, 522. — sertata Preuß 631 — sesleriae Reichardt 481 — — coeruleae Fischer 481 — sessilis Magn. 579 — sessilis Schroet. 583 — sii faleariae (Pers.) Schroet. 355 — silenes Otth 317 — silenes Schroet. 317 — silvatica Schroet. 504, 522F., 894 — simplex (Körnicke) Erikss. et Henn. 613, 606 F., 897 — singularis Magn. 320 — smilacearum-digraphidis Klebahn 579 — — digraphidis Kleb. f. 1. typica 580 — sonchi Roberge 629, 628 F. — sorghi Schwein. 463 — spergulae DC. 542, 546 F. — stachydis DC. 557, 546 F. — stellatarum Duby 559 — stipae Arthur 476 — stipae Bubak 476 — stipae (Opiz) Hora 477 — stipina Tranzsch. 477, 462 F., 893 — — f. sp. 2. 477 — —f sp. 477 — straminis Fuck. 601, 616 salviae-spipae Kleb. 1. thymi-stipae Kleb. — 39 — Puccinia straminis var. Körnicke 613 — strüformis Westendorp 601, 616 — suaveolens (Pers.) Rostr. 404, 390 F., 892 — suaveolens (Pers.) Schroet. 405 — — f. eyani Winter 405 — Svendseni Lindr. 298, 343 — swertiae (Opiz) Winter 300, 370 — Sydowiana Zopf 555 — symphyti-bromorum F. Müll. 605, 606 FE. — tanaceti DC. 434, 420 F. — tanaceti Winter 435 — — balsamitae W. 431 — taraxaci (Rebent.) Plowr. 427, 420 FE. — tenuistipes Rostr. 518 — teuerii Biv. 556 — teuerii Fuck. 556 simplex — thalictri Chevallier 298, 322, 324 FE. — thesii (Desv.) Chaillet 532, 546 F. — thlaspeos Schub. 547, 546 F. — thulensis Lagerh. 598 — tinetoriae Magn. 418 — tinetoriicola P. Magn. 420 F. — tragopogi (Pers.) Winter 402, 403, 425 — tragopogonis (Pers.) Corda 401, 390 F. — tragopogonis Schroet. 394 — Trailii Plowr. 469, 462F. — triarticulata Berk. et Curt. 598 — trifolii Hedwig 224 — triseti Erikss. 620, 628 F. — tritieina Erikss. 615, 606 F. — trollii Karsten 318 — tuberculata (Körnicke) Fuck. 322 — uliginosa Juel 488, 486 F. — (urtieae) caricis (Schum.) Re- bent. 484, 486 F. — — — f. sp. 1. urticae-acutae Kleb. 485 418, Puccinia (urticae) carieis f. spec. 3. urticae-acutiformis Kleb. 485 — — — f. sp. 2. urticae-hirtae Kleb. 485 — — — f. sp. 4. urticae-vesi- cariae Kleb. 485 — valantiae Pers. 559, 546 F. — valantiae Alb. et Schw. 563 — valerianae Winter 384 — variabilis Greville 301, 390 F., 892 — — f. intybi Juel 401 — veratri Duby 338 — veronicae Schroet. 557, 546 F. — — anagallidis Oudem. 559 — veronicarum DC. 558, 546 E. — verruca Thüm. 528, 522 F. — verrucosa (Schultz) Winter 555 — vincae (DC.) Berk. 371 — violae (Schum.) DC. 298, 331, 324 F., 331, 892 — violacea Schultz 671 — virgaureae (DC.) Libert 612, 606 F. — Vossii Körnicke 377. — vulpinae Schroet. 510, 522. — Winteriana Magn. 583 — Zopfii Winter 297, 318, 324 F. Pucciniaceae 201, 202 Puceiniastrum Otth 827 — abieti-chamaenerii Kleb. 829, 828 F. — agrimoniae (DC.) Tranzsch. 834, 842 F., 903 — (Thecopsora) Dietel 857 — chamaenerii Rostr. 829 -—— circaeae (Schum.) Speg. 828 F. — epilobii (Pers.) Otth 831 — galii (Lk.) Fisch. 840 — Goeppertianum (Kühn) Kleb. 846 — myrtilli (Schum.) Arth. 843 — padi (Kze. et Schm.) Dietel 837 — (Thecopsora) polypodii (Pers.) Dietel 859 395, (Peck) aspidiotus 833, — 940 °— Puceiniastrum (Thecopsora) sparsum (Wint.) Fisch. 841 — vaceiniorum (Link) Dietel 841 Puceinieae 201, 202 Roestelia cancellata Rebent. 654 — cornuta Fries 662 — lacerata Merat 652 — oxyacanthae Link 652 — penicillata (Müll.) Fries 659 Rostrupia elymi Lagerh. 598 Schinzia Aschersoniana Magn. 65 — Casparyana Magn. 65 — cypericola Magn. 64 Schizonella Schroet. 15, 35 — melanogramma (DC.) Schroet. 35, 21 F. Schroeteria Wint. 63, 65 — Decaisneana (Boud.) de Toni 67 — delastrina (Tul.) Wint. 66, 62 F. Sclerotium alismatis Nees 61 — areolatum Fries 837 Sebacina Tul. 912 — inerustans (Pers.) 918 FE. Setchellia punctiformis Magn. 63 Sorosporium Rudolphi 15, 36 — Aschersonii Ule 51 — junci Schroet. 37 — Magnusii Ule 51 — saponariae Rud. 36, 21 F. Sphacelotheca de Bary 15, 34 — hydropiperis (Schum.) de Bary 35, 21 F. Sphaeria flaccida Alb. et Schwein. 723 | Sporisorium sorghi Link. Tachaphantium tiliae Bref. 906 Thecaphora Fingerh. 15, 38 — capsularum (Fries) Desmaz. 38, 40 FE. — delastrina Tul. 66 — hyalina Fingerh. 38 Thecopsora Magn. 836 — agrimoniae Dietel 834 — areolata (Fr.) Magn. 836, 842 F. — galii (Link) de Toni 839, 842 F. Tul. 913, Thecopsora myrtillina Karsten 841, 843 — padi Kleb. 837 — pirolae (Gmel.) Karsten 842 — saxifragae (Str.) Magn. 813 — sparsa Fischer 844 — vaceiniorum (Link) Karsten 840, 842 F. Thelephora incrustans Pers. 913 — sebacea Pers. 913 — viscosa Schum. 919 Tilletia Tul. 39 — aculeata Ule 43 — calamagrostidis Fuck. 43 — cearies (DC.) Tul. 43, 40 F. — decipiens (Pers.) Wint. 42 — laevis Kühn 44 — milii Fuck. 41 — olida (Rieß) Winter 43 — secalis (Corda) Wint. 44 — separata Kze. 42 — sphagni Nawasch. 41 — striiformis(Westend.)Oudem.41 — tritiei (Bjerk.) Wint. 43 Tilletiaceae 14, 39 Tolyposporium Woron. 15, 37 — junei (Schroet.) Woron. 37, 40 FE. Torula carbonaria Corda 694 Trachyspora alchimillae Fuckel 260 Tremella Dill. 912, 917 — albida Huds. 916 — atrovirens Fries 919 — auricula L. 908 — cerasi Schum. 923 — celavariiformis Jacqg. 652 — encephala Pers. 921 — encephaliformis Willd. 919,921 — fimbriata Pers. 920 ) — foliacea Pers. 917 — fuciformis Berk. 919, 922 — fusca DC. 654 — genistae Libert 919, 918. — glandulosa Bull. 915 — indecorata Somf. 919, 920 — juniperina L. 661, 662 — lutescens Pers. 919, 922, 918 F. in TEN nn — Al — Tremella mesenterica (Schaeff.) Retz. 919, 921 — recisa Ditm. 914 — sabinae Dickson 654 — undulata Hoffm. 919, 920 — virescens (E. Fr.) Bref. 919, 920 — viscosa (Schum.) Berk. 918, 919 Tremellaceae 912 Tremellineae 69, 911 Tremellodon Pers. 923 — gelatinosus (Scop.) Schroet. 923, 918 FF. Triehobasis vepris (Rob.) phylla Otth 698 Triphragmium Link 701 — echinatum Levl. 701, 704 — filipendulae (Lasch) Passerini 701, 703, 692 F. — ulmariae (Schum.) Link 701, 702, 692 F. Tuburecinia Fries 39, 52 — trientalis Berk. et Br. 54, 53 F. Ulocolla Bref. 912, 917 — foliacea (Pers.) Bref. 917 Uredineae 69 Uredinopsis Magn. 758, 848, 903 — filieina (Niessl.) Magn. 849, 856 F. — pteridis Diet. et Holw. 851 — scolopendrii (Fuck.) Rostr. 852, 853 — struthiopteridis Störmer 850, 904 Uredo acetosae Schum. 316 — aecidioides DC. 767 — aecidioides J. Müll. 698 — aegopodii Schum. 342 — aerae Lagerh. 882 — — flexuosae Liro 883, 862 F. — agrimoniae (DC.) Schroet. 834 — — eupatoriae (DC.) Winter 834 — agropyri Preuß 55 — alchimillae Persoon 260 — alliorum DC. 573, 576 — ambigua DC. 282 — ammophilae Sydow 881, 862F. var. epi- Uredo ammophilina Kleb. 887, 862 F. — (Podocystis) 482 — anemones Pers. 58 — angelicae Schum. 347 — annularis Strauß 556 — anthoxanthina Bubäk 481, 881, 862 F. — anthyllidis Grev. 235 — apieulata «) trifolii Strauß 243 — apii Wallr. 352 — — graveolentis Chev. 352 — appendiculata y) genistae tinctoriae Pers. 240 — — o) U. phaseoli Pers. 220 — — ß) U. pisi Pers. 229 — appendieulatus Link 220 — arenariae Schum. 540 — ariae Schleich. 754 — ari-italici (Requ.) Duby 879 — armeriae Duby 263 — artemisiae Chevallier 435 — asparagi Lasch 442 — aspidiotus Peck 857 — astragali (Opiz) Bubäak 233 — astragali (Opiz) Schroet. 233 — athamantae DC. 351 — balsamitae Strauß 431 — behenis DC. 273, 317 — Behnickiana P. Henn. 884 — betae Pers. 214 — — var. convolvuli Alb. et Schwein. 938 — — ß) convolvuli Pers. 554 — betulina Pers. 816 — bifrons DC. 211 — bistortarum DC. 28 — cacaliae DC. 744 — calthae Req. 544 — calystegiae Desmaz. 554 — campanulae Pers. 738 — cearicis Pers. 33 — cariecis Schum. 484 — caries DC. 43 — carpini Desmaz. 819 andropogoni Üesati — 942 Uredo caryophyllacearum DC. 822 — caryophyllacearum Unger 822 — cehaerophylli Kirchner 362 — chenopodii Duby 270 — chrysanthemi Roze 437 — cichorii DC. 422 — cireaeae Alb. et Schwein. 833 — circaeae Schum. 833 — confluens Martius 772 — — y) allii ursini DC. 764 — — 7) mercurialis perennis Pers. 772 — — yy) orchidis Alb. et Schwein. 802 — confluens «) ribis alpini Pers. 788 — conii Strauß 345 — coruscans Fries 862 — cyani Schleich. 405 — — a) Centaureae cyani DC. 405 — cynapii =) aethusae cynapii DC. 344 — — var. cicutae majoris DC. 359 — cytisi Strauß 240 — dentariae Alb. et Schw. 328 — dianthi Persoon 246 — elevata Schum. 680 — empetri Pers. 716 — epitea Kunze et Schmidt 787 — euphrasiae Schum. 734 — excavata DC. 257 — fabae Pers. 276 — — 7) medicaginis falcatae DC. 243 — — var. trifolii Alb. et Schw. 224 — farinosa var. senecionis Pers. 747 — festucae DC. 883 -—- festucae Ule 55 — ficariae Schum. 215 — (Uromyces) filipendulae Lasch 703 — floseulosorum Alb. et Schw. 428 — galanthi Unger 783 — gentianae Strauß 369 — geranii DC. 216 — glumarum Schmidt 623 — helioscopiae Pers. 808 — hieracii Schum. 428 — hydrocotyles Mont. 358 Uredo hydropiperis Schum. 35 — byperiei humifusi Kleb. 761 806, 812F., 884 — hypericorum DC. 804 — inulae Kunze 745 — iridis DC. 441 — junei Strauß 443 ı — Kriegeriana Sydow 884 — lamarckiae 883, 862 F. — larieis Westendorp 762 — lathyri Fuckel 229 — ledi Alb. et Schwein. 710 — leguminum Desmaz. 220 — ligustri Rabenh. 880 — linearis Pers. 451 — — var. frumenti Lamb. 451 — — $) polypodii Pers. 857, 859 — longissima Sow. 22 — Iyehnidis Schroeter 247 — melampyri Rebent. 736 — melanogramma DC. 35 — menthae Pers. 371 — mercurlalis Martius 772 — miniata a) Pers. 680 — — var. lini Pers. 806 — minutissima Opiz 777 — Muelleri Schroet. 698 — murariae Magn. 855, 856 F. — murariae P. Magn. 881 — obtusa Strauß 688, 695 — olida Rieß 43 — olivacea DC. 24 — oncidii P. Henn. 884 — onobrychii Desmaz. 241 — orchidis Martius 802 — oreoselini Strauß 357 — ornithogali Kze. et Schm. 26 — orobi DC. 278 — padi Kunze et Schmidt 837 — pedicularis Dietr. 724 — petasitis DC. 743 — petroselini DO. 344 — phragmitis Schum. 467 — pimpinellae Strauß 367 — pimpinellae Unger 367 — pinguis «) DC. 680 — 943 — Uredo pimpinellae $) rosae alpinae DC. 686 — pirolae (Gmelin) Winter 842, 884 — pirolata Körnicke 713 — polymorpha_£) saxifragae Strauß 813 — polypodii Dietel 857 — polypodii (Pers.) Winter 849, 857, 859 — — 8) polypodii dryopteridis Mougeot et Nestler 857 — porri Sowerby 573 — potentillarum £) agrimoniae eu- patoriae DC. 834 — punctatus Schroet. 233 — pustulata $) cerastii Pers. 822 — — ß) cerastiorrum DC. 822 — — a) epilobii Pers. 829 — — y) vaceinii Alb. et Schwein. 841 — — y) vaceiniorum DC. 840 — rhinanthacearum DC. 734 — rhododendri DC. 708 — rosae Pers. 680 — rubi idaei Pers. 670 — rubigo-vera DC. 601 — rumicis Schum. 211 — rumicum DC. 211 — sagittariae Westend. 61 — saxifragarum DC. 813 — Schroeteri de Toni 247 — seillarum Greville 207 — seirpi Castagne 284 — seirpi Westendorp 531 — scolopendrii (Fuck.) Schroet. 853, 855 — scorzonerae (Schum.) Jacky 403, 425 — secalis Corda — sedi DC. 463, 706 — segetum var. avenae Pers. 19 — — var. decipiens Pers. 42 — — var. hordei Pers. 23 — — var. panici miliacei Pers. 19 — — var. tritici Pers. 23 — sempervivi Alb. et Schwein. 706 Uredo serratulae Schum. 418 — sonchi arvensis Pers. 750 — sparsa Kunze u. Schmidt 274 — striiformis Westend. 41 — suaveolens Pers. 404 — symphyti DC. 825 — thrinciae 884 — tragopogi pratensis Pers. 31 — — var. scorzonerae Alb. et Schw. 3l — tremellosa var. pulsatillae Strauß 732 — tropaeoli Desmaz. 752 — tubereulata Fuckel 259 — tussilaginis Pers. 741 — ulmariae Schum. 702 — vagans a) epilobii tetragoni DC. 335 — valerianae Schumacher 266 ° — veronicae Schum. 557 — violacea Pers. 29 Urocystis Rabenh. 39, 54 — agropyri (Preuß) Schroet. 55 — anemones (Pers.) Schroet. 58 — ceolehici (Schlechtd.) Rabenh. 57 — filipendulae (Tul.) Fuck. 59, 53F. — Johansonii (v. Lagerh.) Magnus 57 — junci v. Lagerh. 57 — — var. Johansonii v. Lagerh. 57 — luzulae Schroet. 56 — oceulta (Wallr.) Rabenh. 55, 53F. — primulicola Magn. 60 — sorosporioidis Körn. 58 — Ulei Magn. 56 — violae (Sow.) Fisch. v. Waldh. 59, 53 F. Uromyces Link 202, 203 — acetosae Schroet. 203, 212, 222F. — alchimillae (Pers.) Levl. 206, 260, 252 F. — alpestris Tranzsch. 205, 258 — ambiguus (DC.) Levl. 207, 282, 280 F., 891 — 19 — Uromyces anthyllidis (Grev.) Schroet. 204, 235, 222. — apiosporus Hazsl. 261 — appendieulatus Levl. 276 — armeriae (Schlechtd.) Levl. 206, 262, 252 F. — astragali (Opiz) Jordi 234 — Baeumlerianus Bubäk 204, 236 — behenis (DC.) Unger 206, 273, 280 F. — betae (Pers.) Tul. 203, 214, 222 F., 888 — calystegiae Fuck. 554 — caryophyllinus (Schrank) Winter 205, 246, 252 F., 890 — chenopodii (Duby) Schroet. 206, 270, 252 F. — concomitans Berk. et Br. 295 — cristatus Schroet. et Niessl 205, 248, 252 F. — cristulatus Tranzsch. 253 — dastylidis Otth 207, 280 E. — dactylidis Sch. 290 — dianthi Niessl 246 — ervi (Wallr.) Westendorp 206, 279, 280 F. — erythronii (DC.) Pass. 209, 210 — euphorbiae-astragali (Öpiz) Jordi 204, 233, 222 F., 889 — — corniculati E. Jordi 204, 242, 252 F. — excavatus (DC.) Lev. 205, 256 — excavatus Cooke 259 — — var. ceristulata Tranzsch. 253, — fabae (Pers.) de Bary 206, 276, 280 F. — — (Pers.) Schroet. 279 — festucae Sydow 207, 295 — ficariae (Schum.) Lev. 203, 215, 222 F., 888 — Fischeri-Eduardi Magn. 204 232, 222 F. — flectens Lagerh. 204, 227, 222 F. — gageae Beck 203, 208, 222. — genistae Fuck. 240 288, Uromyces genistae tinctoriae (Pers.) Winter 204, 240, 241, 252 F., 889 — — tinetoriae p. p. Winter 242 — geranii (DC.) Otth. 203, 216, 222 F., 888 — hermonis Magn. 254 — hordei Niels. 613 — Jaapianus Kleb. 252 F. — inaequialtus Lasch 206, 272, 252 F. — Jordianus Bubäk 204, 234,222F. — Jordianus Magn. 232 — junci (Desmaz.) Winter 206, 267, 252 F., 891 — Kabatianus 222 F., 888 — Kalmusii Sacc. 205, 256 — laevis Körnicke 206, 258, 252 F. — lilii (Link) Fuckel 203, 209, 222 FE. 204, 239, Bub. 203, 218, — limonii (DC.) Lev. 206, 264, 252. — limonii Winter 263 — lineolatus (Desmaz.) Schroet. 207, 283, 280 F., 891 — loti Blytt 242 — lupini Sacc. 237 — lupinicola Bubäk 204, 222 F. — Magnusii Kleb. 204, 236, 222 F. — medicaginis Pass. 243 — minor Schroet. 204, 227, 222 F. — onobrychidis (Desmaz.) Levl. 204, 241, 252F. — ononidis Pass. 204, 239, 252 F., 889 — ornithogali (Wallr.) Lev. 203, 208, 209, 222 F. — orobi (Pers.) Plowr. 206, 278, 280 FE. — orobi Fuck. 276 — orobi (Pers.) Winter 279 — pallidus Niessl 206, 281 — parnassiae (DC.) Plowr. 267 538, — 45 ° — Uromyces phaseoli (Pers.) Winter 214, 220, 222F. — phyteumatum (DC.) Unger 206, 265, 252 F. — pisi (Pers.) Schroet. 204, 229, 222 F., 889 —.poae Rabenh. 207, 290, 280 F., 891 — — f. 6. auricomi-pratensis Bubäk Tranzsch., Krieg, Juel 291 — — f. 7. cassubiei-pratensis Juel291 — — f, 1. ficariae nemoralis Schroet. | 290 — — f. 3. ficariae-pratensis Plowr., Bubäk 290 — — f.2. ficariae-trivialis Plowr., Krieg 290 — — f. 4. repenti-nemoralis Bubäk 291 — — f. 8. repenti-pratensis Juel 291 — — f. 5. repenti-trivialis Plowr., Krieg 291 — polygoni (Pers.) Fuck. 206, 268, 252 F., 891 — pratensis Juel 291 — primulae (DC.) Schroet. 262 — — integrifoliae DC. 262 — — minimae E. Fisch. 206, 261, 252 F. — ranunculi-festucae Jaap 207, 293 F., 891 — renovatus Sydow 204, 237, 222 F. — rumieis (Schum.) Winter 203, 211, 222 F. — salicorniae (DC.) de Bary 206, 271, 252 F. — scillarum (Grev.) Winter 203, 207, 222 F., 888 — seirpi (Cast.) Burrill 284 — scleranthi Rostrup 249 — scerophulariae (DC.) Fuck. 207, 295, 293 F. — serophulariae Berk. et Br. sec. Schroet. 295 Kryptogamenflora der Mark Va. Uromyces scutellatus (Schrank) Levl. 205, 250, 252 F., 891 — scutellatus Fischer 258 Form A Fischer 255 Form B (Siders) Fischer 253 Form € Fischer 257, 258 — silenes (Schlechtd.) Fuck. 272 sparsus (Kunze u. Schmidt) Lev. 206, 274, 280 F. | — striatus Schroet. 205, 242, 243, — — f. 9. bullati-bulbosae Juel 291 | 252 F., 890 — striolatus Tranzsch. 205, 255 — tinetoriicola Magn. 205, 255, 252 E. — trifolii (Hedw.) Lev. 204, 224, 222F. — trifolii repentis (Castagne) Liro 204, 225, 222 F. — tubereulatus (Fuck.) Magnus 206, 251, 259, 252 F. — valerianae (Schum.) Fuck. 206, 266, 252 F. — verruculosus Schroet. 205, 247, 252 F., 891 | — vieiae craceae Constant. 205, 245, 252 F. — Winteri Wettstein 205, 254 Ustilaginaceae 14 Ustilagineae 1 Ustilago Pers. 15 — alopecurivora Ule 41 anomala Kunze 28 antherarum Fries 29 — avenae (Pers.)"Jensen 19 — var. laevis Kellerm. et Swingle 19 — bistortarum (DC.) Schroet. 28 — brizae Ule 41 — bromivora (Tul.) Fisch. v. Wald- heim 22, 21 F. — capsularum Fries 38 — carbo var. vulgaris d) bromivora Tul. 22 — cardui 21 F. — caricis Fuck. 33 60 Fisch. v. Waldh. 332, — 946 — Ustilago eruenta Kühn 17 — Durieuana Tul. 30 — echinata Schroet. 16 — Goeppertiana Schroet. 27 — grandis Fr. 20, 21 FE. — holostei de Bary 30, 21 F. — hordei (Pers.) Kellerm. et Swingle 23, 21 F. — hordei Rostr. 24 — — var. nuda Jens. 24 — — var. tecta Jens. 24 — hypodytes (Schlecht.) Fr. 23 — ‚Jensenii Rostr. 24 — Kolleri Wille 19 — laevis (Kellerm. Magn. 19 — longissima (Sow.) Tul. 22, 21 F. — luzulae Sacc. 25 — major Schroet. 30 — maydis (DC.) Corda 17 — mays zeae (DC.) Magn. 17 — neglecta Niessl. 18 — nuda (Jens.) Kellerm. et Swingle 24, 21 FE. — olivacea (DC.) Tul. 24 — ornithogali (Kze. et Schm.) Magn. 26 — pallida v. Lagerh. 29 et Swingle) Ustilago Wint. 18 — — miliacei(Pers.) Wint.19,21F. — Parlatorei Fisch. v. Waldh. 27 — perennans Rost. 20 — Rabenhorstiana Kühn 18 — receptaculorum (DC.) Fries 31 — scabiosae (Sow.) Wint. 31 — scorzonerae (Alb. et Schwein.) Schroet. 31 — sorghi (Link) Passer. 17 — subinclusa Körnicke 34 — tragopogi pratensis Wint. 31, 21. — tritiei (Pers.) Jensen 23 — urceolorum (DC.) Tul. 33 — utrieulosa (Nees) Tul. 27 — Väillantii-Tul. aeg — violacea (Pers.) Fuck. 29, 21F. — Vuyekii Oudem. et Beijer. 25 — zeae (Beckm.) Unger 17, 21 F. Xenodochus Schlechtd. 693 — carbonarius Schlechtd. 694, 692 E. — tormentillae (Fuck.) Magn. 695, 692 E. Xyloma allii DC. 576 — virgaureae DC. 612 panici glauei (Wallr.) (Pers.) Inhalt. Il. Klasse: Basidiomycetes . u e I. Unterklasse: Hemibasidii (Üstilaiinene) von G. Lindau. Ustilaginaceae & EEE Tilletiaceae II. Unterklasse: Enbasidii I. Reihe: Protobasidiomycetes : 1. Ordnung: Uredineae von H. Klebehn i Vorbemerkungen Allgemeine Bun Holosie, Biolorie ud Systematik Tabelle zur Bestimmung der Sporenformen und der Gat- tungen . - Bi: Tabelle zur run der Den en Hilfe de Nähr- pflanzen. Zugleich Register der Nährpflanzen . Häufig gebrauchte Abkürzungen . Spezieller Teil Puceiniaceae . Ber 1. Unterfamilie: Ben 2. n Gymnosporangieen . 3. e Phragmidieen Endophyllaceae . Cronartiaceae Coleosporiaceae . : 1. Unterfamilie: Cole orieen 2. - Öchropsoreen Melampsoraceae . Uredineae imperfectae Nachträge. ; 2. Ordnung: Deenlarinide v. G. Dindan Auriculariaceae . Pilacraceae 3. Ordnung: Eramellineas von 6. an Tremellaceae . Verzeichnis der Gattungen und En von c er 704 Zn er Q QOU DB DD OS 190 I n [er oO 854 904 906 909 911 912 925 N Al Kr 4 w, | Ki Ji N N} le DR HN " ur Tin y; h 10 LAN DIRT, N ı Y Ä J N i > Y Hr N I 7% % 1 h Ri. Kl Au BU RC. EN EAN AR AF RG . 2 Bi WE midi MAI 1 MA ner 15 70% QK Dahlemer Botanischer Verein 528 \ Kryptogamenflora der Mark G3D3& Brandenburg und angrenzender Bd. Bat DATE RET'D COURSE VEAR, e 90 20 Sr St 01 68. 9 W3ll SOd J1HS AVdg 39NV4 Q M3IASNMOG IV IN ne en ne