i | | | TH D.H. HILL UBPAY | NOBTH CROLINA STATE COLLEGE ENTOMOLO@ICAL COLLECTION | he en R 19I7R 7? This book may be kept out TWO WEEKS ONLY, and is subject to a fine of FIVE CENTS a day thereafter. It is due on the day indicated below: — 50M—May-54—Form 3 * * x F * ET — ernste: E Doctor der. Med, und Phil, Bi: u 2 Sr — — — — — # | — feaaltle u o 7 Anton un Selbe 1830. —— 7 * —— u " D e Seinem r h — = tchrer und Meifter, — Hetrn Kurt — 1 g e Ki Doctor der Medicin und Philofopbie, Profeſſor der Botanif zu Halle, Ritter des röthen Adlerz, Norditern z und Löwen = Drdend 10. 20. - als Zeichen wahrer Hochachtung und Dankbarkeit gewidmet. | 159787 * — 8 — 3 N — 2 m.“ ... u - * en En RAT - ——— IR * * J — — — PA — 0 vo) 4 F Vorred e. Die Aufforderung des Herrn Verlegers, der, ſelbſt ein Freund der Naturgeſchichte, mit mir in der Anſicht uͤbereinſtimmte, daß es an einem zweckmaͤßig abgefaß⸗ ten und dem jetzigen Standpunct der Wiſſenſchaft ent⸗ ſprechenden Lehrbuche fuͤr die mittlern Claſſen gelehr⸗ ter Bildungsanſtalten noch fehle, gab zu vorliegendem Verſuche dieſer Art die erſte Veranlaſſung. Welche Zwecke alſo der Verfaſſer bei der Bearbeitung ſeiner Aufgabe im Auge hatte, liegt ſchon in der obigen Er; klaͤrung. Sin wiefern aber diefe Schrift ihrer Beftimz mung nachgefommen fei, überläßt er dem Urtheile Sachkundiger. Hier will er fi) nur noch die Erklaͤ⸗ rung erlauben, warum er fein Lehrbuch vorzugsweife für die mittlern Claffen unferer Gymnaſien beſtimmt hat, Er ift nehmlich der Meinung, daß in ben un terften Claffen, wmenigftens beim Vortrage der Nas turgeſchichte, ein Lehrbuch immer mehr überflüffig fein wird, infofern nehmlich die Schüler für die rein wiſ⸗ ſenſchaftliche Lehre hier nicht ſo empfaͤnglich ſind, und vor allen durch die weitlaͤuftigere Schilderung einzelner Gegenſtaͤnde weit mehr angezogen werden; durch das mechaniſche Nachplappern auswendig gelernter Syſte—⸗ me und Namen aber zum wenigſten einen Abſcheu vor Dingen bekommen muͤſſen, von denen ihnen nichts anz ders, als daß fie auf der Erde gefunden werden, bez kannt if. — Solche weitläuftige Befchreibungen be Bi * vi ⸗ ſonderer Arten darf man aber in Cd ulbuͤchern deshalb nicht ſuchen, weil fie alsdann zu voluminoͤs und mit—⸗ bin auch zu koſtbar würden; fie bleiben vielmehr dem mündlichen Vortrage des Lehrers überlaffen, und er, wie feine Schüler, erhält durch ein Lehrbuch weiter nichts, als einen Wegmweifer, der die richtigen Pfade anzeigt, von denen abwarts man zu den fchönften Stand; puncten gelangen kann. Daß aber vorliegender Ver fuch als ein folder Wegweiſer möge gelten Fönnen, ift der herzlichſte Wunfch, mit dem ihn der Werfmeifter aufftellt; gerne giebt er zu, manches koͤnne wohl beffer, manches in veränderter Weife fchieflicher vorgetragen werden, und daher würden ihm, als einem noch Unerz fahrnen, Belehrungen im Sache ergrauter Schulmanz ner fehr willfomnien fein und ihn fiets sur — Dankbarkeit verpflichten. Was den Inhalt betrifft, fo darf man in einem Schulbuche eben nicht viel Neues fuchen, es handelt fich vielmehr befonders darum, ob das ſchon Bekannte in zweckmaͤßiger Anordnung und leichtfaßlicher Darftels fung wiedergegeben fei. Es war daher eine natürliche - und zugleich überfichtliche Spftematif mein erfies Stres ben, und wenn ich dabei von den Beflimmungen älterer Naturforſcher abgemwichen bin, fo gefhah es nicht aus Neuerungsſucht, fondern in der feften Ueberzeugung, dadurch meinem Zwecke naͤher gekommen zu ſein. Um mich gegen den Tadel einer ungleichmaͤßigen Bearbeitung: des Ganzen zu ſchuͤtzen, der wohl hier und da erhoben werden fönnte, muß ich bemerken, daß ges rade die Botanik nicht mit derfelben Ausführlichkeit bes handelt werden durfte, da für diefe Wiſſenſchaft viele eig⸗ ne und treffliche Lehrbücher im Umlaufe find, mithin die Selbfibearbeitung in der oben gegebenen Bedeutung bier dem Lehrer leichter, als bei der Mineralogie und gi a f ne‘ —8* VII # i Zoologie wird. Gr eben dieſem "Grunde find bei um faffendern Samilien bloß die Namen der wichtigften ‚Gattungen aufgeführt, die Schilderung derfelden waͤh⸗ rend des Vortrages ift eine Arbeit für den Lehrer. Es ſind daher in der Regel auch andre Schriften genannt, in denen ein Unkundiger ſich leicht genuͤgenden Rath erholen kann, ſo daß meine Arbeit ebenſo gut als An⸗ leitung zum Selbſtſtudium betrachtet werden koͤnnte, beſonders fuͤr Studirende, die in die Tiefen unſerer erhabenen Wiſſenſchaft, vermoͤge ihrer anderweitigen Geſchaͤfte, einzudringen verhindert find. Ich halte es für meine Pflicht, um die Verbeſſe⸗ rung der nachftehenden. Druckehler vor Durchleſung des Textes zu bitten; Seite 10, Zeile 1 von oben fies 61, ſtatt 62. —_— 0 — 8 von unten lies 62 ft. 63. — 33 — 690, lies liegende ft. liegenden. — 56 — 12vonu. Ändere man die Worte: in weldher jedes folgende Glied fih zum vorhergehenden fo um: in welder - die horizontale Projection jedes folgenden Gliedes fih zur vors bergehemden. - — 11% 0. fies Elaftizität ft. Elaftiizität. 71 — 500, lies Chlor ft. Cchlor. — 12». 0.1. Steine ft. Erden. er 79 — 140. 0. l. concentrifh ft, coacentriſch. R. 9.— 4 v. u. l. 4,3 ſt. 48. | | F —— 15 — 140 o. l. der ſt die. — 18 v. 0 I. Wandungen ft. Wendungen, — 5» 1.1. dieſelbe ft. diefelben. — 18%. 0. [. Lemna ft. Lemma. 14 — 8% 0.1. Ornithogalum fi. Onith. — 130». 0. I. Limodorum ft. Limodonum, 214 — 400 |. breiten ft. bunten, 16», u, l. Bluͤthentheile ft. Bluͤthenſtiele. > — u EIRPTEFBERTTG 135) > an vill Seite 218 Ed blel —J ——— 227 232 234 236 256 313 517 352 561 274 374 377 380 381 384 385 — 393 408 409 416 439 465 489 494, 497 505 550 Beile- — * u { u 0 6 v. o. L.-vielblättrigen fh einblättrig. ‚14 v. 0.1, Sophoreae ft. Saptoreae. 7v. o. l. Pomaceae ft. Pomacea, 5 v. u. I. Sihleedorn ft. Schleendorn. 17 v. 0. I, grossularia ft. grassuloria. 12 v. u. l. Caryophylleae jt. Coryoph, 8 v. 0. l. Lymphe ft. Lompfe. 2 v. 0. ftreihe man binter Geſetzen das Komma weg. 72.0. 1. dem ft. Den. 12 v. 0.1, Westrumb ft. Westumb, 15 9. u. I. Isocardia ft. Isocordia. 2 v. u. l. Weichſchalthier ft. Weichthiere. 18 v. u. I, Glomeris ſt. Glomaris, 12 v. o. I. Bruſtſtuͤck ft. Bruchſtuͤck. 1 v. o. l. scabiei’ ft. sabiei. | v⸗ o. I. phalangii ft. phalaugi. 0. l. Gallengefaͤße ft. Gallenfüße. 0. l. vollkommene ſt. vollkommen. u. I. Hemiptera ft. Hemipetra, 10 2. o. l. Psocina ft. Pscocina. u. l. Larve ft. Larre. 15 v. 0. I. gliedert ft. fiedert. 5%. 0. I. Cleptes ft. Cleptis. is v. vo. Fabr. it. Eabr, 16 v. 0. I. Brandioftegen ft. Brandhioftogen. 6 -d. o. 1. Branchiophora ft. Branchio- .. fora. \ 16 v. ©. I. eigne ft. der * 7.2. 0. ſetze man ſtatt: Hühner, einem 1 3 v 1v 7» Sporn; die Worte: Gattung Parra ar Sporen. p Wort: (Papagei). x 20 v. u. ftreiche man hinter kurze das; Kom— ma weg. — 19 v. o. I. Tenrek ft. Tanrek. o — 7» 0. fee man hinter Psittacus das — 7* J EL is re * Erſte Abtheilung. Araleee 87 Erjter Abſchnitt. Geologie - . Ben N i 9 Zweiter Abſchnitt. DrpEsnanntie 0.000. 0°... 37 Erſtes Capitel, Allgemeiner Theil. L Aeußere Kennzeichen , z 5 38 I. Phyſikaliſche Kennzeichen ö : 62 IL Chemiſche Kennzeichen Zweites Capitel. Syſtem der Mineralien . ER 65 ci Zweite Abtheilung. Die organiſche Natur — 114 Erſter Abfchnitt. 0 ER RR Erſtes Capitel, Allgemeine Einleitung. — I. Anatomie, anatomiſche Syſteme, Pflan— zenorgane und deren Verrichtung * a 2 Aulgemeine Erſcheinungen im Pflanzen Seite 189 II. Terminologie , ; ; ; 147 IV. Spftemfunde , R f .. "Sc Zweites Capitel. Syſtem der Swähle. . 161 2. Bweiler: Abſchnitt. ENTE TEE an VORREREN AR AEN 251 Erftes Eapitel, Allgemeine Einleitung. I Anatomie, Syfteme, Organe k — MEERE ne 270. I. Soocdhemie e x i { 275 IV. Spyftenfunde , — a TR Zweites Capitel. LP: Softem ber EURER NE ET 285 Einleitung 61 8ie Naturgefhigte ift ein ER der ‚allgemeinen Naturwiffenfhaft und diefe der Ins begriff aller über Naturkörper und Naturerfheinungen ge⸗ machten Beobachtungen im ſyſtematiſchen Zuſammenhange vorgetragen. Sie umfaßt in dieſer Ausdehnung einen bes deutenden Theil des gefammten menfchlichen Wiffens und zerfällt nach der verfchiedenen Weife der anzuftellenden Bes trachtungen in verfchiedene Abtheilungen, die man nicht ohne Örund unter befonderen Namen als eigne ROTER ten aufgeftellt hat. 8.2. Die Natur alfo iſt der Gegenftand der Nas turwiſſenſchaft. Dies Wort an ſich geſtattet eine mannig⸗ faltige Auffaſſung; indeß laſſen ſich die damit verbundenen Begriffe vorzugsweiſe auf 3 reduciren: 1. Bezeichnet es das fchaffende Prinzip relöf; 2, den Inbegriff alles Geſchaffenen, * 8. die Eigenthuͤmlichkeit des geſchaffenen Sue Nur im Sinne der beiden letztern wird in der Natur⸗ wiſſenſchaft die Natur betrachtet. — 753% Die Natur als ſchaffendes Prinzip ik gleich Gott. Die Berrachtung des hoͤchſten Wefens aber, feis ner Eigenfchaften und Kräfte gehört in. das. Gebiet der i D. H. HILL LIBRARY 2 " EURE LEEREN | Religionswiſſenſchaft und bleibt mit Recht von der Natur wiffenfchaft ausgefchloffen. $. 4 Die Summe alles Gefchaffenen, als Gegen ftand der Naturwiſſenſchaft, kann nach verfchiedenen Rac⸗ ſichten betrachtet werden. Einmal nach den Beziehungen der Weſen zu einan⸗ der, welche durch ihre aͤußere und innere Form und die dar⸗ aus erwachſenden Aehnlichkeiten beſtimmt werden, ohne auf die allgemeinen Kraͤfte Ruͤckſicht zu nehmen, die fie an fich oder im Conflict mit einander darftellen. "Sobald dies ge fchieht, ift man im Gebiete dev. Naturgefhichte oder Naturbefhreibung. BHerückfichtigt man aber bei den Weſen oder Erſchei⸗ nungen in der Natur beſonders die in ihnen und durch ſie thaͤtigen Kraͤfte, welche gerade erſt in und an den Erſchei⸗ nungen uns bemerkbar werden, ſo befindet man ſich auf dem Felde der Naturlehre oder Phyſik . m Will man endlic) die Verhaͤltniſſe, fo wie die Beſchaf⸗ fenheit der, die verfchiedenen Naturkörper. conftituirenden, Materien kennen lernen, fo wendet man fich zur Chemie als derjenigen Wiffenfchaft, die gerade mit der. 9 mit der Geologie, als dem einfachern Theile, den Anfang machen * gan — — ww ee ER Erſter Abſchnitt. Em = A a Br A, Da rs A vaut * \ 15, Auf verfchiedenem Wege Hat man die Löfung der im vorigen $. geftellten Aufgabe verfucht, und indem man bald mehr der Speculation, bald der Erfahrung in diefer Unterfuhung Naum gegeben, ein verfchiedenes Ne fultat gewonnen. Verkehrt ift es, bei fo mißlichen und uns fihern Gegenftänden, wie die Gefhichte unferes Planeten doc) immer bleiben muß, mit apodiftifcher Gewißheit zu reden, und nur eine durch vielfältige Erfahrung geftählte Phantaſie wird und eine ——*— Hypotheſe aufftellen dürfen. E $.16. Die Erde iſt eine Kugel, ihr Durchmeffer beträgt 1719, ihr größter Umfang 5400 Meilen. Sie hat eine doppelte Bewegung, einmal dreht fie fih um ihre Are, zweitens geht fie mit ihrem Trabanten, dem Monde, - um die Sonne, welche der Centralkoͤrper oder Firftern unſres Sonnenfyftems ift. Außer ihr vollenden eben diefe Bahn noch 10 andre Planeten in fuccefiv groͤßern Entfers nungen von der Sonne. Die Erde nimmt hinfichtlich ih— ver Entfernung von der Sonne die dritte, an Größe aber - die vierte Stelle unter denfelben ein, Alle diefe Tharfachen ſind Gegenftände der Phyſik ($. 5.) und Aftronomie, dürs fen daher hier nur kurz berührt werden. \ $. 17. Die Oberfläche der Erde hat eine Erſtreckung von beinahe 94 Millionen Quadratmeilen, wovon 2 Dritt- eheile dem Wafler, 3 dem Lande angehören. Allenthalben umgiebe fie eine Atmofphäre oder ein Lufikreis. Die \ i0 —— Luft (9.62. II. Satt) ift eine Miſchung von | Sauerſtoff und Stiekftoff, denen noch viele andre Subſtanzen beigeſellt ſind. Dieſelbe dehnt ſich bis zu einer nicht genau beſtimmten Höhe aus, nimmt aber allmaͤhlig an Dichtig⸗ feit ab; eine Erſtreckung von mehr als 10 Meilen läßt fich nacjweifen. Sie ift 816 mal leichter als das Waſſer und ihre mittlere Dichtigkeit verhaͤlt ſich zu der des Waſſers, wie 13u 770. Dennoch drückt die auf einem, im Freien ſtehenden Menſchen ruhende Lufrfäule mit einem Gewicht von 18 Centner. Sie hält einer Wafferfäule von 32° und einer Dueckfilberfäule von 28” das Gleichgewicht. — ‚Sn. ihr athmen alle Organismen und fie ift für die Fortdauer des Lebens durchaus erfoderlich. Merkwürdig ift die im Ganzen fich ziemlich gleichbleibende, Mifchung bei den vers fhiedenartigften Ausdünftungen, die fortwährend in fie ers folgen. Auch ift kein genuͤgender Proceß bekannt (Pflan⸗ zen hauchen im Sonnenlicht Sauerftoff aus), wodurch der beim Athmen entzogene Gehalt an Sauerftoff wieder: er⸗ ſetzt wuͤrde. — Die Luft iſt zugleich das Medium des eis und ‚der Wärme auf der Erde, die beide von der Sonne auss gehen. Man hat viel darüber geftritten, ob die Erde eig nes Licht und eigne Wärme habe, und noch ift diefer Streit nicht entfchieden. Beide Meinungen fcheinen Manches für und gegen fich zu haben, am wenigſten möchte die Behaups tung eines eigenthümlichen Lichtes in der DRM begründet ſeyn. — 8. 18. Das Waffer auf Der Ene finden wir theils als Salz⸗ oder Meer-Waſſer im großen Ocean, theils als ſuͤßes Waſſer in Fluͤſſen und Seen vertheilt. Ueber die Beſchaffenheit als Naturkoͤrper vergleiche den $. 63. | Der Stand des Meeres ift überall gleich hoch, wenigftens ift ein Wechſel des Niveau's noch nicht zur 11 Genüge, bewieſen, auch Fein durchgreifender Grund zu diefer Annahme vorhanden. Das periodifche Schwinden und Wachfen an manchen Orten, oder die Ebbe und Fluch iſt kein Einwurf, denn indem an diefer Küfte das Waſſer feige, finkt es an der gegenüber fiehenden. Uebrigens iſt dieſe Erfcheinung Folge der Mondans ziehung. Unwahrſcheinlich ift es ferner, daß, wie Einige behaupten, der Meeresfpiegel (Niveau) im Laufe der Zeit allmählig gefallen fey; denn eben fo viel Waffer, als täglich. in Dunfigeftalt aus dem Meere auffteigt, eben fo viel wird wohl durch Regen oder die in dafielbe mündenden Ströme wieder erfegt. Die als Gegen: Bes weis angeführten Beobachtungen möchten fih nur auf lokale und temporelle Veränderungen beziehen. Im Meere, wie überhaupt in.der ganzen Natur, bemerken wir einzig einen fteren Wechſel der Form an der Materie, Neues wird Nichts gefhaffen, Alles war fhon da, wenn aud zum Theil in einer andern Geftalt. Der Boden des Meeres iſt, wegen der Schwierigkeit der Unter: fuchung, wenig befannt; ſo viel man weiß, zeigt er, ähnlich dem Lande, Erhabenheiten und Vertiefungen, oft von ‚großer Bedeutung, Tiefen von 7000° find ges meſſen und Berge oder Felfen, die als Riffe bis unter "den Wafferfpiegel oder gar über denfelben hervorragen, find dem Seefahrer bekannt genug. Ob fih in fo ans Tehnlichen Tiefen noch Vegetation, wie an den Küften, finde, iſt fraglih und zugleih unmahrfiheinlih. Anis malifches Leben findet man in ihm überall und zahlreich verbreitet, Intereſſant ift die Erfceheinung, wie der Kür: ftengrund. mit den nächften Ufern oft die größte Aehn⸗ lichkeit hat, und eine deutliche Fortſetzung deſſelben uns ser dem Waſſer anzeige. Schroffe Felfen » Küften find gleich anfangs fehr tief, flach abfallende haben feichte Ufer. ⸗ 12 6. 19. &Seen find rings vom. Lande umgebene Becken voll fügen Waſſers. Sie bieten ung die Er fheinungen des Meeres im Kleinen, find mitunter von bedeutender Größe und Tiefe. Ihr Niveau ift oft über dem des Meeres erhaben, ja auf hohen Gebirgsrücen findet man ſie. Die Befchaffenheit des Grundes hänge von den umgebenden Ufern ab und entfpricht diefen im’ Allgemeinen völlig. Teiche find Seen von unbedeutens dem Umfange, oft Fünftlih angelegt. — 6.20. Das Meer fowohl, wie die Seen und Teiche find fiehende Gewaͤſſer, indeß gilt dies von erfterem nur mit einiger Einſchraͤnkung, ja vielleicht nur von einzelnen Theilen deffelben. So bemerkt man im Atlantifchen Ocean eine gewiffe regelmäßige Strömung von NMordweft nad) - - Südoft, die oft ziemlich bedeutend wird. Auch außer dies fer allgemeinen Strömung findet man an manchen Stellen einen ganz eigenthümlichen Wafferjug in einer fich durchaus gleichbleibenden Richtung, wie z.B. der Golfftrom au der Küfte des öftlihen Nord » Ameritas. Die Urfachen diefer Erfcheinungen find zum Theil noch nicht aufgedeckt. Aehnliche Phänomene bieten die fügen Quellen mitten im Ocean dar, über welche Alex. von Humbolds intereffante Beobachtungen mittheilt. Die Meeresftrudelan manchen Drten haben wohl ihren Grund in eigenthümlis chen Verhältniffen des Bodens, find daher ganz Anderer Art als die angeführten Bewegungen, $. 21. Unter fliegende Gewaͤſſer begreift man Ströme, Flüffe und Bäde, die nur dem Grade Ä nach fi) von einander unterfcheiden. Faſt alle nehmen an Bergen oder doc) -erhöheten Stellen, aber nie auf den Gipfeln, ihren Urfprung und fließen, in vielfachen Windungen ſich den lokalen Verhältniffen anpaflend, ins Meer oder nahe Seren. Um nie in ihrem Laufe ges hemmt zu werden, bedürfen ſie eines beftändigen Falles, + — — 13 ‚der freilich fehr verfhieden, in der Nähe von Gebirgen „aber oft bedeutend ift. Steile Abhänge, die dem Fluſſe auf feinem Laufe begegnen, verurſachen die Waſſerfaͤlle. | In der Ebene bedarf ein maͤßiger Strom auf 10 Mei— fen nur 1/ Fall, um nicht in feinem Laufe gehindert zu werden. — . Mit der groͤßern Länge nehmen die Flüffe in der. Regel auch an Breite und Tiefe zu, indem forts während £leinere in dieſelben fich münden und fo die Waſſermaſſe vermehren, — $. 22, . Den Vrfprung der Fläffe bilden Quel⸗ Ien, ohne daß darum jede Duelle zu einem Fluß an wachen müßte. Wenn es fchon an ſich merkwürdig ift, Waſſer aus der Erde in fo unerfchöpflihen Maſſen hers vortreten zu fehen, fo erregen dagegen manche. Eigen» thuͤmlichkeiten des Orts ein weit größeres Intereſſe. Duellen findet man am häufigften in der Nähe von Ge birgen oder auf. diefen; der Grund davon ift fchwer zu begreifen, da offenbar hier das Waſſer weit höher fteis gen muß, als in der Ebene und noch) dazu meift von harten, völlig weglofen Gefteinen umgeben iſt. Doc) ift die Anficht richtig, daß. die Quellen überhaupt das als Thau und Regen auf die Erde gefallene und von dieſer aufgeſogne Waſſer ableiten, ſo erklaͤrt es ſich, warum „fie gern an Abhängen der Berge ſich bilden; weil nehm: lich die von dem überhängenden Gebirge aufgefogne Waffermafje gegen den Mittelpunkt der Erde firebend irgend wo ſich anhäuft, von hier, allmählig wachfend, die Feſſel zerfprenge und fo als Duelle hervorbricht. Jedoch ift dies in der Ebene, wo alle Theile der Erde gleich hochliegen, unmöglich. 923. Zu den merkwärdigften Erfcheinungen’ gehören die warmen Quellen, 3.D. auf Island, zu Karlsbad und an andern Orten. Wenn auch, wie durch Erfahrung erwiefen iſt, wir im Innern der Erde eine höhere Tempera- ’ 14 tue als auf der Oberfläche annehmen dilrfen, fo möchte diefe allein fehwerlich hinreichen, dem Waſſer eine folche Hitze zu verleihen, daß daffelbe, nachdem es fich bis zur Oberfläche einen Weg gebahnt hat, noch) eine Temperatur, welche die bes Siedpunctes überfteigt, behaupten kann. Hier ſcheint der Umftand, daß fid) dergleichen warme Quel⸗ len gern in der Nähe von Vulkanen finden, auf einen Zu⸗ ſammenhang mit dieſen hinzudeuten. — $. 24. "Das Land bietet nach Form‘ und materieller Beſchaffenheit weit größere Verfchiedenheiten dar, als das Waſſer. Im Allgemeinen unterfcheiden wir flaches oder Hüglihtes Land und Gebirge Das flache Land erhebt fich nur wenig über den Mees resfpiegel und iſt dabei in ziemlich gleicher Fläche ausge dehnt. E8 zeigt ſchon in diefer Hinficht eine weit größere Einförmigkeit der Natur wie des Bodens, als irgend ein anderer Theil. Es ift mehr an den Küften ausgeſtreckt, und haͤngt durch huͤgliges Land mit den hohen Gebirgen zuſammen. Seiner Beſchaffenheit nach iſt es meiſt locker, ſandig, lehmig oder fruchtbares Erdreich. Haͤufig finden ſich Wieſen und Moraͤſte. Lockeres, ſandiges Land von bedeutender Erſtreckung heißt Wuͤſte, feſteres, lehmiges, unfruchtbares, Steppe. Das huͤglichte Land hat eine weniger gleichfoͤrmige Flaͤche, wenn gleich bedeutende Hoͤhen fehlen. Es findet ſich an den Grenzen hoher Gebirge und macht den Uebergang von dieſen zum flachen Lande. Bisweilen jedoch wird nur das flache Land an einzelnen Stellen zum huͤglichten. Es gehoͤrt den en Revolu⸗ tionen unſeres Erdkoͤrpers an. $. 25. Die Gebirge dagegen bilden das wehne Erdgeruͤſt, fie beſtehen durchgaͤngig aus feſten Maſſen und erheben ſich merklich uͤber den Meeresſpiegel und das flache Land. — Von jedem Gebirge laͤßt ſich annehmen, daß es irgendwo ſeinen Knoten habe, von welchem die Gebirge 15 zuͤge ihren Urſprung nehmen. Dieſe Punkte erreichen auch in der Regel die groͤßte Hoͤhe, und von ihnen geht der hohe Gebirgsruͤcken nach allen Seiten ſtrahlig aus. Oft iſt dies ſer Knoten kein einzelner Berg, ſondern das ganze Gebirge "Bilder eine ſogenannte Hochebene oder Plateau, d.h. | — * Ausdehnung des Gebirgrückens in die Länge und Brei⸗ Auf diefer Hochebene find zumeilen wieder einzelne * aufgeſetzt. — Der Kamm eines Gebirges bleibt ſich im Allgemeinen ziemlich gleich, und nur einzelne Berge find es, welche denfelben beſonders überragen. Dieſe ſchei⸗ nen dann mit dem Gebirgsruͤcken in einem gewiſſen Ver⸗ haͤltniſſe zu ſtehen, ſo daß man annehmen darf,\ ein an ſich hoͤherer Gebirgsruͤcken werde auch einzelne hoͤhere Punkte, als ein anderer, haben. Dies finden wir durchgehends beſtaͤtigt; ſo iſt der Kamm des Himalaya hoͤher als der der Cordilleren, und feine hoͤchſte Spitze, der Dhawa⸗ lagiri übertrifft den Chimborazo 7) um ein Bedeuten⸗ des, Die hoͤchſten Spigen der Gebirge find mit Schnee ‚und Eis (Gletſcher) bedeckt, der Anfang diefer Schnee region hat je nach den verfchiedenen Breiten eine vers ſchiedene Höhe, unter dem Aequator beginnt fie bei 14000° Höhe, und fällt gegen Norden bei 80° gegen Süden fchon bei 70° mit der Erdflähe zufammen. Leber derfelben thauer felbjt im Sommer der Schnee nie auf. So fann man an hohen Bergen der Tropenländer jede Modification des Klima's nach der verfchiedenen Höhe wahrnehmen. 1) Neuere Meflungen haben ergeben, daß der Chimborazo noch wicht der hoͤchſte Berg in der Undeskette fe, — Vergl. Annalen der Phyſik 1828, 10 und 11. 9.26... Die verfchiednen vom Hauptknoten auslau: fenden Gebirgszüge werden durch Thäler von einander getrennt. Nach) einer faft allgemein angenommenen Hypo: thefe find fiesfpäteren Urfprungs und durch Auswafchung 16 entftanden... Dafür fprechen. auch viele Tharfachen, nas mentlich das regelmäßige ununterbrochene Fortfegen einzels ner Gebirgsfhichten in den zu beiden Seiten des Ihales fich ausdehnenden Bergruͤcken. Indeß bemerken wir auch, daß ganze Gebirgsformationen von Thälern völlig getrennt werden, fo daß der eine der begränzenden Bergruͤcken eine von dem andern völlig verfchiedene Gefteinmaffe darbietet. Dies ift befonders da der Fall, wo ein Thal in feinem Vers lauf auf ein. neues Öeftein ſtoͤßt und nun, unfähig dies auf einmal zu durchbrechen, eine Zeitlang an demfelben hin, läuft und dann erft durchfeßt, eben r wie wir dies aud) bei den Gängen finden. — 9.27. Der Form nah unterfcheidet man KReffels, Längss und Duers»Thäler. Die Kefielthäler find rings von Bergen umfchloffene Vertiefungen, die wahrs ſcheinlich in den frähern Perioden der Erdbildung mit Waſ⸗ fer erfüllt waren, das fich erft dann einen Durchgang bahs ‚nen konnte, als die ihm das Gleichgewicht Haltende Waſſer⸗ maffe auf der andern Seite des Gebirges verfhwunden war, So wenigftens fcheint uns der Hergang. Auc) jest noch finden wir zum Theil dergleichen Thäler mit Waffer anges füllt, wie 3. ®. den Titiaka See in Süd: Amerika. In ſolchen Fällen fehlen natürlich alle ableitende Canäle, Ein ausgelaufenes Thal dagegen fcheine Böhmen zu feyn, wo die Elbe noch den Durchbruch der Waſſermaſſe bezeichnen koͤnnte. — Die Laͤngs- wie die Querihaͤler haben meiſt eine lang gezogene Form und entſtanden durch die von hohen Gebirgsruͤcken herabfließenden Waſſermaſſen. Letztere bilden mit dem Gebirgszuge meiſt rechte oder dieſem ſich naͤhernde Winkel, ſind kleiner und deutliche Aus— waſchungen; erſtere dagegen ſcheinen mehr von der Natur ſchon vorgezeichnet geweſen zu ſein und nehmen nur das vom Gebirgsruͤcken herabfließende Waſſer in ſich auf. Sie gehen der Richtung des ganzen Gebirges parallel. Uebri⸗ 17 gens iſt dieſer Unterſchied wenig erheblich und wohl nur gra⸗ duell, da man die Duerthäler auch eben fo gut als Längss thäfer der Eleinern Gebirgszuͤge betrachten kann. — "Daß nun die meiften Thäler in der That von den heradfließens den Gewäffern ausgewafchen find, dafür zeugen die faſt in allen ſich hinſchlaͤngelnden Flüffe, als die Reſte der vormals in ungeheurer Quantität abfließenden Waſſermaſſen. Mans che mögen indeß anfänglih vulfanifhen Urſprungs, oder durch Verruͤcken der Gebirgsmaffen von unten aus, unter Einwirkung des Feuers entftanden fein; gewiß fand dies in den vulfanifchen Gebirgen Statt. < 9.28. So ſcheint Hier zugleich der richtige Ort zu fein, von den geologifchen Theorien Einiges beizubringen. Der menſchliche Geift gewohnt Alles das, was er nicht mehr durch Erfahrung zu erfaffen im Stande iſt, ſich nach . feiner Weife und vermöge feiner oft befchränkten Einficht zu erklären, hat auch verfucht über die Entſtehung der Erde Borftellungen und Hypothefen zu entwerfen. Manche ders felden find fehr alt und vor aller wiffenfchaftlichen Bildung entftanden, ich will hier nur an die Mofaifche Schöpfungss gefchichte erinnern; indeß dergleichen haben für uns hoͤch— ſtens ein hiftorifches Intereſſe behalten. — Seit der wife ſenſchaftlichen Begründung der Geologie find es befonders zwei Erflärungsarten, auf die fid) alle bisher verfuchten Hypotheſen zurückführen laſſen. Man bezeichnet fie mit dem Namen des Bulfanismus und Neptunismus. Er fterer behauptet in feinen Anhängern, daß das Feuer bei der Schoͤpfung der Erde das vorzugsweife thätige Prinzip geweſen; lesterer dagegen, daß die Erde als ein Niederfchlag aus dem Waffer zu betrachten fei. Es geht ung hier wie bei fo vielen auf den erſten Anblick fich grell entgegenftehen- den Behauptungen, daß nehmlich weder die eine noch die andere für fich allein gilt, ſondern, daß eine aus beiden ge⸗ miſchte Theorie die richtigere iſt. Erſtere hat in der neue⸗ 2 18 ften Zeit wieder eine größere Ausdehnung gefunden, letztere gründeten und erweiterten Werner und die Anhänger ſer ner Schule. Eine Darſtellung der Altern Anſichten uͤber dieſen Gegen— ſtand gab Buͤffon in der allgemeinen Hiſtorie der Natur. Bd. 1, S. 43 und folg. Hamb. 1750. 4. \ 9.29, Die bisherigen Unterfuchungen über das "innere der Erde dürften bei der geringen Tiefe, zu der man in Bezug auf den Erddurchmefier gelangte, indem man nie tiefer als Höchftens eine Meile eingedrungen, foum hinreichend fein, uns ein einigermaßen deutliches Bild der Structur unferes Planeten zu entwerfen. Indeß haben fchon diefe ergeben, daß derſelbe aus verfchiedenen, nach einer beftimmten Reihenfolge über einander gelagerten Schichten beſtehe. Der Granit ift, wo wir auch eingedrungen find, immer das legte gewefen, worauf man ſtieß, indeß ift die Annahme unwahrfcheinlih, als dehne er fich durch die ganze Erdmafie aus; fehon deshalb, weil die abfolnte Schwere des Erdförpers weit größer ift, als man vermöge der bisher beobachteten Gefteine annehmen darf, Daher dachte man darauf, durch eine paffende Theorie für die Aus— füllung des innen Raums der Erde diefes Mißverhaͤltniß auszugleichen, doch genügt Fine der aufgeftellten. Cinigen Naturforfchern ift die Erde mit Waffer, andern mit Feuer, noch) andern endlich mit Metall erfüllt; alles ziemlich wills. fürlihe Annahmen. Die legtere Idee möchte noch das meijte für fich haben, befonders wenn man mit Chladni die Mereorfteine für Anfänge neuer Weltkoͤrper halten will. Ueber Feuer = Meteore und die mit denfelben herabgefallenen _ Maſſen von Chladni. Wien 1819, 8, 6. 30. Beachten wir die an der Beobachtung der juͤngeren Erdſchichten gewonnenen Reſultate, ſo moͤchten ſich daraus folgende Thatſachen ſchließen laſſen. — 19 1. Die Erde beſteht aus verſchiedenen groͤßern oder klei⸗ nern Schichten in einer beſtimmten conſtanten Reihen⸗ folge. — 2. Je tiefer man eindringt, deſto mehr nehmen die Ge⸗ ſteinmaſſen der verſchiedenen Schichten an Feſtigkeit und Schwere zu. 3. Dieſe verfchiedenen Schichten ſind 4 einander in der Zeit entſtanden und oft waren die Perioden der Erdbildung durch laͤngere Zeitraͤume getrennt. Den Beweis fuͤhren beſonders die ſich vielfaͤltig und in großer Anzahl findenden foſſilen Reſte der Organismen GWerſteinerungen, Petrefacten), den aͤlteſten und tiefſten Schichten fehlen ſie, wo ſie zuerſt auftreten, da find es niedere Pflanzen und Thiere, denen fie anges hören, Saͤugthierknochen finden ſich erſt in den jüngften Formationen, foffile Menfchengebeine nirgends. 4. Die wahre Verfteinerungen enthaltenden Schichten. find Niederfchläge aus dem Waſſer. Dafür zeugt nicht allein der Umftand, daß die gefundenen organifchen | Reſte meift Wafferthieren angehören, fondern auch ihre - leichte Zerftörbarkeit im Feuer, — Hieraus läßt fid) nad) den allgemeinen Gefegen der Identitaͤt und Wiederholung in der Natur mit größter Wahrfcheinlichkeit folgern: ’ 1. Daß aud unter dem Granit bisher noch nicht beobachtete Schichten fich zeigen werden. 2. Daß diefe ebenfalls dem aufgeftellten Gefege der zunehmenden Härte und Schwere unterliegen müffen. 3 An einen hohlen Kaum um den Mittelpunkt iſt daher nicht zu denfen, 4. Daß aber zwifchen den tiefern Schichten, viel: leicht unter dem Granit, hohle oder mit fremdartigen Maf fen ausgefüllte Räume vorhanden find, davon Überzeugen und die Vulkane und die fie begleitenden Erfcheinungen, 2 * 20 vr 6. 81. Unter Vulkanen verfiehn wir meift ein, zeln ſtehende Berge mit durchbohrtem Gipfel (Krater), aus welchem zu Zeiten Rauch oder gar helle Flammen, von geſchmolzenen Maſſen begleitet, hervorbrechen. Sie ber ſtehen faſt durchgängig aus Baſalt, einige in Sid: Amer vita aus Porphyr, und verdanfennah & v. Buch’s geiſtvoller Hypothefe einer Emportreibung von unten ihren Ursprung. Trefflich erklärt er den doppelten Krater, Je—⸗ der Vulkan wird nehmlich eine geringe Strecke unter feinem. Gipfel von einem Außern Krater umgeben, über welchen der innere hervorragt. Der Raum zwiſchen beiden iſt von Auswuͤrflingen angefuͤllt. Dieſen aͤußern Krater hält v. Huch für die fruͤher bedeckende, von der aufgetriebenen Bergmaſſe emporgehobene Erdſchicht. Die meiſten Vul— kane liegen auf Inſeln, oder in der Naͤhe von Kuͤſten, und einige, indem ſie kochendes Waſſer, ſelbſt Seeerzeugniſſe in ungeheurer Menge hervorſchleudern, zeigen offenbar auf eine Communication mit dem Meere hin. In groͤßter Ans zahl findet man fie in Säd + Amerika, nicht in Nord»: Amer vita und dem afrikanifchen Continente, Europa —* meh⸗ id die aber nicht alle thätig find. 8,9. Bud) über die Zuſammenſetzung der bafaltifihen Ins feln etc. In den Abhandlungen der Afademie der Wil: fenfchaften zu Berlin v. 1818. und 19. — 6.32. Die Auswärflinge des Vulkans zeigen eine mæehrfache Beſchaffenheit, ſie beſtehn theils aus Aſche, d. h. einer ſehr fein geriebenen feldſpathartigen Maſſe; theils aus Sand, worunter viele kleine Kryſtalle von Granat, Olivin, Feldſpath; theils aus größeren Stein maſſen von verſchiedener Art, oft Bimſtein in großer Menge, mehrere vom Feuer wenig angegriffen; endlich aus Lava, d ti. eine durch Zuſammenſchmelzung der verfchiedenartigften Foſſilien entftandene Schlade, die in fo -ungeheurer Menge herausgeworfen wird, daß fie ganze u N #2 Gegenden völlig bedeckt. Auch nicht blos aus dem Krar ter, ſelbſt aus Seitenfpalten des Berges bricht fie. hervor, zerſtoͤrt glühend alles Brennbare, dagegen erfälter und nach Sahren verwittert iſt fie fehr fruchtbares Erdreich. Die zumeilen und oft ald Vorboten eines Ausbruchs auffteigenden Nauchfäulen find meift Wafferdämpfe mit | feiner Aſche und Sand untermengt; kochendes Waſſer ſpeien nur wenige aus, wie einige in Suͤd⸗Amerika, ber gleitet von zahllofen Heerden todter Fiſche. Aus allen dieſen Tharfachen geht Elar hervor, daß das Feuer bei den Vulkanen vorzüglich thätig ‚gewefen und noch iſt. Demungeachter "bleibt das eigentlihe Wie diefer Erw feheinungen noch immer unerkjärt. Wir wiffen nicht, wie fih Brennftoff in fo ungeheurer Maffe aufhäufen, wie der Vulkan, eine Zeitlang todt, dann wieder mit helfen Flammen hervorbrechen kann, wie weit fich end» lich feine Eſſe in der Erde ausdehne. | eg, Buch“s geognofifhe Beobachtungen Auf Reifen durch Deutfihland und Italien. 2. Bd. Berlin 1809. 8. $. 33. Manche Erfeheinungen, namentlich die. Ausbrüche oft begleitenden, in großer Entfernung fühl baren Erdſtoͤße und Erdbeben deuten nicht bloß auf einen Zufammenhang mit jenen, fondern auch auf’ weite ‚Erftrefung des Vulkans im Innern der Erde. Daher fann man die Erdftöße als die Zeichen der im Innern der Erde vorgehenden vulkaniſchen Revolutionen anfehen, wenn auch feine Ausbruͤche von Vulkanen erfolgen, oder diefe felbft in der Nähe völlig fehlen follten. Denn bei der Kugelgeftalt der Erde kann die Erſtreckung der vul— Fanifhen Ihätigkeie im Innern weit geringer fein, als die Entfernungen, in welchen wir die Wirkungen ders felden verfpären, wie aus phyf ſikaliſchen und mathematl⸗ ſchen Geſetzen ſich folgern laͤßt. . 22. $. 34. Die Gebirge ober Gebirgsmaffen, die in ihrer Bildung eine Einwirkung des Feuers verrathen, nennt man vulfanifhe. Die Wirkung deffelben bietet ung an dies fen eine dreifache Verfchiedenheit dar; denn einmal war fie völlig materiell, indem das Feuer die Maſſe lebendig nad) allen Seiten durchdrang und, wenn man fich des Aus⸗ . druck bedienen darf, in einen gleichfam verbrannten Zuftand verſetzte. Auf dieſe Weiſe entſtanden Vulkan⸗Gebirgs⸗ geſteine, der Baſalt und die baſaltiſche Formation, ja bei erſteren dauert dieſe Wirkung noch zum Theil fort. Dann ſcheint das Feuer nur durch ſeine Hitze, indem vielleicht die Wirkung der Flamme durch gleichfalls thaͤtiges Waſſer zer⸗ ſtoͤrt wurde, gewirkt zu haben. So moͤchten wir uns die Bildung des Porphyrs und dieſem analoger Geſteine vors ſtellen. Endlich verraͤth ſich das Feuer durch bloße Expan⸗ ſion von unten, ohne alle materielle Einwirkung, dadurch wurden die uͤberlagernden und dem Anſchein nach hoͤchſt zweideutigen Maſſen von Granit, Syenit, Gruͤnſtein und Wacke in die Hoͤhe gehoben. — 8. 86. Gehen wir zur Betrachtung der Gebirge ſelbſt ruͤckſichtlich ihrer Structur, ſo ſchließt ſich zunaͤchſt eine Maſſe von Gebirgsgeſteinen, die dem oben aufgeftells ten Geſetze der fuccefjiven Lagerung nicht unterworfen zu fein fheint, aus, Die ihnen entgegen ftehenden, gefchichteten Gebirge laffen fid) wieder. nach der. höhern oder tiefern Lage der Schichten in verfchiedene Abtheilungen bringen, die eine gewiſſe beftimmte Periode der Erdbildung bezeichnen. Nach diefer beſtimmten Lage, und dem damit zufammenhängens den Alterder Schichten unterfcheidet man befonders 3 Haupt formationen der Erdbildung; nehmlich die Urgebirge, die Flöggebirge und das aufgefhwemmte Land, Das fogenannte Uebergangsgebirge hat man neuers _ dings theils zum Urgebirge, theils zu den Aa Floͤtzfor⸗ mationen ARSR: . 23 Keferſtein. Geognoſtiſche Tabellen. Halle 825. 4. v. Humboldt, über die Lagerungsfolge der Gebirgsarten in beiden erdfäiften. Deutfh von Leonhard. GStrasb, . 823. 8. Keferftein — Deutſchland. Weimar ſeit 821. 8. — 6. 36. Die Geſteine dieſer verſchiedenen Formationen find entweder einfach, oder wieder aus mehreren Maſſen zuſammengeſetzt. Die daraus entfpringende Structur ders ſelben laͤßt fih auf folgende Formen zurückführen: Die einfachen erfcheinen ung: 1. Derb, d.h. ohne befondere Auszeichnung, irgend einer Fläche ; 2. förnig, oder wie aus lauter verschiedenen kleinen Koͤrnern zuſammengeſetzt, der Bruch iſt dabei ſehr uneben. Kommt beſonders den aͤltern Lagen zu. * 3. Schiefrich heißt die Structur, vermoͤge welcher ſich die Maſſe nach einer beſtimmten Richtung leichter ſpal⸗ ten laͤßt, als nach andern, wie z. B. der Thonſchiefer un⸗ ſrer Schreibtafeln. Die gemengten Mineralien bieten folgende Formen der Structur dar: 1. gleichfalls eine koͤrnige, oder 2, eine. fchiefrige, 3. die porphyrartige. Sie zeigt ſich, wenn in einer einfachen Gebirgsmaffe verfchiedne einfache völlig aus⸗ ſchaͤlbare Mineralien in ziemlicher Anzahl und Eleinen Stuͤck⸗ chen zertheilt vorfommen. 4, Die trümmerartige Structur iſt da, wo große Maſſen einzelner oder mehrere oft feldft ſchon zufammenges ſetzte Gebirgsgeſteine von einer verbindenden Maſſe zu eis nem einzigen Ganzen gemacht werden, Sie unterfcheidet fi von der. porphyrartigen Structur durch das Verhältnig der einhällenden Maſſe zu den umhuͤllren. Sind. diefe leg tern rundlich, ſo heißt die Maſſe ein Congiomerat, find fie eckigt Breccie. 24 “\ $.37. Das Urgebirge, auh Gange oder als die aber zum Theil eine nicht fo conftante Lagerung beobach— tem, als die der folgenden Formationen, Die einzelnen Geſteinmaſſen find auch felten Alle vorhanden, fondern vers treten einander wechfelsweife. Große Feftigkeit, kryſtalli⸗ nisch körnige Structur mit glänzenden Bruchflächen zeich⸗ nen die hieher gehörigen Formen aus, fchiefrige Structur tritt nur in den jüngern Schichten auf, zum Theil auch) in den Altern, indem die einzelnen Gemengiheiie des Gefteins ſich in einerlei Höhe und Richtung ablagern. Hier finden wir befonders die Metalle auf Gängen oder andern Raͤu⸗ men, ſowohl in großer Zahl als Maſſe; daher fie auch Ganggebirge genannt wurden. Die vorzüglichen hieher » gehörigen Gebirgsgeftine find: R ; De Granit eine kryftallinifch-Esrnige Maffe, aus Feldſpath, Duarz und Ölinmer gebildet, der Feldſpath herrſcht gern vor, der Quarz findet fich in untergeordneten, zum Theil aber ſehr großen Partien, der Glimmer dagegen in Eleinern, Doch ziemlich Häufig, bisweilen vom Schörl vertreten (Ho ıns fels), Alte diefe Maſſen behaupten ihr eigenthuͤmliches Ans ſehn, ihre eignen Durchgangsflächen, Härte ıc., find aber nicht nach ihrer Schwere unter einander gemifcht, fondern ° völlig gleichmäßig, oben wie unten, vertheilt. Es fcheinen mehrere Sranitproduftionen Statt gefunden zu haben. Der Granit ift die feftefte Steinmaſſe der Erde und finder fic) nur, wie überhaupt die alten Gebirge, an den erhabenften Theifen der Berge, Erzgaͤnge find hier feltner, bisweilen Zinnerze und Schwefelkiefe mit andern Koffiliem Er zeigt: nicht felten eine parallele Zerkluͤftung, die man feldft für Schieferbildung zu halten verleitet werden koͤnnte. — Der Syenit. Ebenſo, aber feinförniger abgefons dert, auch zum Theil von fehr ähnlichem Anfehn. Quarz und Glimmer fehlen Hier, dagegen ift ver Feldfparh mit 25 Hornblende untermifht, zufällige Gemengtheile auch hier wie im Granit, häufig. Auch Gänge von Blei⸗, Zinns, Kupfers, ſelbſt Silber» Erzen fegen durch. - Findet ſich weniger Häufig als der Granit und nur an einzelnen Or⸗ ten, ſcheint bloße Modiſikation des vorigen zu ſein. Gabbro, Gruͤnſtein, Gneus und Glimmer— ſchiefer find alle wie der Granit von kryſtalliniſch-⸗ koͤrni⸗ ‚ger. Structur und diefem mehr oder weniger verwandt. Die Muttergeſteine allein, oder auch die Structur an ſich unter⸗ ſcheiden ſie, in allen macht, mit Ausnahme des — ren der Feldfpath die Grundlage, Der Gabbro iſt dichter Feldfparh mit Diallage und vielen andern zufälligen Gemengtheiten. - Sm Grünftein ift der Seldfpath innig mit dünnen Hornblendkoͤrner gemengt, fo daß das Ganze ein mehr einförmiges, oft grünliches Anfehn dadurch erhält, Der Gneus ift ein vollflommner Granit, der aber durch) den lagenweifen Abfas des Glimmers fchiefrige Strucs tur erhält. Er liegt. oft zunächft auf dem Granit, macht ſelbſt wechfelnde Lager mit diefem, enthält viel Erzgaͤnge ber fonders von Gold oder Silber » Erzen. Der GC Glimmerfäiefer unterfcheidet fih von ihm nur durch den Mangel des Feldſpaths, auc er bilder mit den vorigen gern wechfelnde Lager, die aber deutlich genug von einander verfihieden find, oft mehrere hinter einander, Auch der Q,uarzfels, ein derber, verfchieden gefärbs ter, unvermifchter Duarz , gehört in die Reihe diefer Steins maſſen. Er findet fi, wo er vorkommt, zu oberft, oft ſogar über der Grauwade, — Ale die genannten Maffen verrathen durch Aehnlich— keit dos aͤußern Anſehns, durch eine faft gleiche oder doc) in: nerhalb beftimmter Grenzen bezeichnete Mifhung, fo wie durch das wechfelsweife Auftreten einer- für die andre, aufs 4 - 26 ö | * deutlichſte, daß ſie zu einer Zeit entſtanden und einer Perio⸗ de der Erdgeſtaltung angehoͤren. — Eine eigenthuͤmliche Formation aus den Zeiten * Ur⸗ gebirge, doch juͤnger als die vorigen, ſcheint die Grau— wacke und der Thonſchiefer zu vertreten. 9 Die Grauwacke iſt ein, aus Bruchſtuͤcken von Granit und dem analoger Gebilde, durch thonige Maſſe zu einem Ganzen verbundnes Geſtein. Mitunter wechſelt fie mit Lagern eines juͤngern Granits. Häufig finden ſich in ihr Erzgaͤnge und große davon erfüllte Raͤume, mit frems den Maffen gemifht. Das thonige Bindemittel tritt befons ders in den Höhern Lagen fehe vorwaltend auf; wird es frei von den Trümmern, nimmt. es eine fchiefrige Structur an, fo nennt man's Thon⸗ oder Grauwadenfhiefer. Diefer , yon braunsgrauer Farbe, gewinnt durch das fein zertheilte und ihm untergemengte Eifen ein metallifch ſchim⸗ merndes Anſehn. Nicht felten erfcheint er ganz ſchwarz (Toafelfchiefer) mit Schwefelkies geſchwaͤngert. Erzlagen und Gaͤnge findet man in Menge, auch die erſten Verſtei⸗ nerungen von Zoophyten und die Terebratulithen. Eine dritte Formation der Urgebirge bieten die kalki— gen Gefteine, der koͤrnige und bunte Kalt mit Schichten von Gyps oder Anhydrit, Ste macht augenſcheinlich den Uer bergang zu den Flößgebirgen und möchte ſelbſt dahin gezählt werden dürfen. Einige Geologen (v. Humboldt) unters fheiden.fie ald Hebergangsgebirge und offenbar weis chen fie von den Wrgebirgen bedeutend ab. Verſteinerun⸗ gen finden ſich fchon häufig, doch fteigen fie kaum höher als zu den Weichthieren hinauf, wenn nicht die Trilobiten eine Ausnahme machen, Auch Abdruͤcke niederer Pflanzen kommen vor. Grundlage des Ganzen ift überall der Kalk, ver in den untern Lagen völlig derb, mit Eryfiallis nifch koͤrniger Abfonderung auftritt; der bunte unserfcheidet ſich nur durch vielfache, anders gefärbte Adern deffelben 27 Sefrsins ‚die durchſetzen und ihm ſo ein ſcheckiges Anſehn verleihen. Gyps wie Anhydrit zeigen ſich ebenfalls dicht, ohne beſondre Structur mit muſcheligen, ſchimmern⸗ den Bruchflaͤchen, auch zum — an den Kanten durch⸗ ſchimmernd. — $. 38. Die Glößgebirge folgen den genannten zunaͤchſt. Einfache Gebirgsgefteine, aus Sand⸗ oder Kalkı fein beſtehend, in Ruͤckſicht auf die vorigen Mangel an Erzen, dagegen Verſteinerungen in vorzuͤglicher Menge zeichnen ſie aus. Man kann drei verſchiedne Formationen des Floͤtzge⸗ birges unterſcheiden: Die ältere bezeichnen derbe, fefte Maffen, ohne fchiefrige Structur mit zum Theil noch häufigen Erzadern, der Kalk gehört hier den ältern, der Sandftein den jüngern Sebilden an. Zu ihr rechnet man: Den Bergkalk, ein grauer, derber Kalfftein mit + fplittrigem Bruch, führe Verfteinerungen von Zoophyten und Schaalthieren, . Gänge und Lager, auf denen Eifen, Zinn, Blei, Kupfer und Spießglanz breden. Auch Mergels und Sandfteinfhichten. Schließe fih fehr an- die vorigen Formationen. | Die Schwarz» oder Steinkohlens Formas tion bilder Lager von Thon oder Sandflein mit Steinfohs len (petrifisirten Reſten -verbrannter Vegetabilien) wech felnd, theils oben, theils unten vom Porphyr begleitet. Der⸗ gleichen Schichten liegen oft mehrere über einander in vegels mäßiger Ordnung, Erze wenig, etwas Schwefelkies, In dem Kohlenlager viel Pflanzenabdruͤcke, beſonders von Monocotyledonen. Das Rorhliegende, ein rother, feſter, feinkoͤrniger Sandſtein, in den tiefen Schichten Conglomerat, unter⸗ geordnete Lager von Kalk und Thon, ſelbſt etwas Porphyr. Erze fehlen, Dagegen viele Pflanzenverſteinerungen, bes ſonders Disoryledonen. 28 Der Zehftein, ein von Kohle und Bitumen graus ih ſchwarz gefärbter Kalkftein von fplittrigem Bruche; in ihm untergeordnete Lager von Gyps und Steinſalz, auf Gängen Eifenerze. Manche Verfteinerungen von Serge schöpfen aller Art, ſelbſt Fiſchen. Eine ihm untergeordnete Formation ift der bituminsfe Mergelfchiefer, ein. durch Ditumen ſchwarz gefaͤrbter und viele fein zertheilte Rus - pfererze gefhwängerter Thon, auf welche felbft Bergbau mit Erfolg getrieben wird. Auch in diefem befonders fchöne Abs drüce von Fifchen und Vegetabilien. — Das mittlere Flöggebirge ift arm an Erzen, aber reich an Verſteinerungen, die Gefteine Haben weniger Eohärenz, glanzlofen Bruch, zum Theil fchiefrige Struc— ‚ tur und wechfeln mit einander in deutlichen Schichten. Hie⸗ her gehören : Der bunte Sandftein, feinkoͤrnig muͤrbe, aus⸗ gezeichnet durch feine bandartigen roth, grün, blau ec. ger färbten Schichten, und fparfames Vorkommen von Erzen; , auch Petrefacten find hier felten, Der Muſchelkalk, ein dichter, derber, grauer Kalk fein, matt und glanzlos, oft fehr dünn geſchichtet, ſchiefe⸗ vig adgefondert. In ihm Bielt organiſche Reſte, befonders der Thierwelt. Die Mergelformationen, die Kaupti oder buns “ te und die Lias oder ſchwarze; erftere arm, letztere reich an Verfteinerungen und fremden untergeordneten Lagern. Der D,uaderfandftein, ein feinförniger, einfars biger, gelblich weißer Sandftein mit Lagern von Shon und Mergel, auch Steinkohlen. Er fcheint feine eigne Formas tion zu bilden, fondern mit dem. Jurakalkſtein und der Kreide zugleich entftanden zu fein, wofür dag wech felsweife Auftreten derfelben fpricht. Verſteinerungen fin den fich in unzaͤhlicher Maſſe, die Bis zu den Amphibien binauffteigen. Bon Erzen nur Strahlkies ⸗/ Kugeln und Knol⸗ * 29 7 fen in.der Kreide. Diefe Formation bildet gern niedrige Ges birge, fo das Zura ; Gebirge zwifchen der Schweiz und Frankreich; die Kreide auf mehrern Oſtſee-Inſeln. Das jüngere Flößgebirge endlich iſt ausgezeich⸗ net durch erdiges Anſehn und Mangel aller kryſtallini⸗ ſchen Structur feiner. Geſteine. Die Verſteinerungen fins den ſich hier ſehr gehaͤuft, beſonders die der — Ord⸗ nungen. Man rechnet dazu: Die Braunkohlenformation, eine aus ver⸗ kohlten Vegetabilien gebildete und mit Bitumen und Thon durchdrungene Maſſe, die gern mit untergeordneten Schichs ten eines lofen Sandftein wechfelt. * Detrefacten find darin felten, öfter Knollen von Strahlties auch Bernſtein und Honigſtein. Der Grobkalk, ein Gemenge aus Ralf: und Sand Stein von derben, grobkoͤrnigen Anſehn, führt zahlreiche Verfieinerungen, befonders von Fifchen und Ams phibien. Ä Die Süßwafferformationen bieten einen ſehr verſchiedenen Charakter, und es ſcheinen daher mehrere fur: cefjive Bildungen derfelben Statt gefunden 'zu Baben. Die Grundlage ift ein fandiger Mergel, der viele foffile Nefte, beſonders von Saͤugthieren enthält, — 6.39. Zunaͤchſt an diefe Formation ſchleßen ſich die allerjuͤngſten Gebilde, die unter dem Namen des aufge⸗ ſchwemmten Landes bekannt ſind. Sie haben ent⸗ weder gar keine oder eine ſehr geringe Cohaͤrenz und ſcheinen nur vom Meere losgeſpuͤlte Maſſen der fruͤhern Formatio⸗ nen zu ſein. Manche entſtanden vielleicht noch waͤhrend der jetzigen Generation des Menſchengeſchlechtes, einige ſogar unter unſern Augen. Wir rechnen hierher: Die Knochenbreccien, eine aus verſchiedenen Trümmergefteinen durch Ealkiges Bindemittel untereinander 30 verklebte und an Säugthierfnochen reiche, zum Theil erdige Maſſe, befonders an Meeresufern abgelagert. Der Flugfand begreift Iofe, ohne alle Verbindung unter einander aufgehäufte Schichten von Sand, die noch jet durch Winde, wo fie zu Tage liegen, mannigfache Ders änderungen der Oberfläche erleiden. Der Kalktuff und das Raſeneiſen, fü find kalkige und thonige, von Quellen und Baͤchen abgeſetzte Maſſen, letztere beſonders mit viel Eiſenoxydhydrat geſchwaͤngert. Der Torf endlich entſteht fortwährend unter unferen Augen durch Umwandlung allerlei vegerabilifcher Nefte in moorigen und fumpfigen Gegenden. $. 40. Die Gebirgsgefteine ohne deutliche Schich— tung treten in verfchiedenen Formationen auf. Von ihnen laͤßt fich offenbar ein feuriger Urfprung nachweifen; ihre Structur ift durchweg derb, zum Theil feinkörnig, mit wenigem oder feinem Glanz der Bruchflaͤchen. An ihnen bemerkt man befonders das Phänomen der Zerfläftung oder die Eigenthümlichkeit, nach gewiffen, ziemlich conftans ten Nichtungen durch deutliche Spalten getrennt zu fein, Diefe Erfcheinung hat zum Theil täufchende Aehnlichkeit mit Keyftallifation, läßt fih aber durch Ungleichheit der . Seiten und Winkel, wie durch den Mangel aller Durch Hänge davon unterfcheiden,. Die Zerklüftung geht theils perpendifulär, oder horizontal, oder ercentrifch und cons centrifch ftrahlig in einfacher Richtung, theils zwei oder mehrere Richtungen verbunden, theils endlich Eugelig und dann mit ber vorigen in Verbindung, Zu diefer Forma⸗ tion gehoͤren: Der Baſalt, eine derbe, ſchwarzgraue, glanzlofe Maſſe mir mufcheligem Bruch. Bei fehr genauer Bes trachtung mit dem bewaffneten Auge unterfcheidet man nicht felten deutlich fchwarze und weiße Punkte, die fich durch die Operationen des Pochens und Schlemmens völlig trennen 31 | und dann das Weiße als eine feldfpathige Subſtanz, das Schwarze als feine Augitkörner erkennen laffen. Bei dem Baſalt ift die Zerkluͤftung befonders deutlich, Folge derfel ben find die oft dem Anfcheine nach fehr vegelmäßigen ſechs⸗ feitigen Säulen, die auf der Duerfläche mit der Eugligen Zerklüftung verbunden find, 3. B. auf den Schottifchen Inſeln in der bekannten Fingalshoͤhle. Eine deutlich concens trifch kreisfoͤrmige Zerkluͤftung finder man bei Ober- Kaffel "om Rhein, in dem dortigen Bafaltfteindruche 1). Der Bas falt zeige fich in verfchiedenen Formationen und es fcheinen daher mehrfache Bafaltproductionen zu verfchiedenen Zeiten Statt gefunden zu haben, er. bilder meift einzeln ftehende Berge oder Kegelgebirge von Eleinem Umfange, wie das Siebengebirge am Rhein. Die meiften Vulkane beftehen daraus. Kine beginnende Verwitterung des Bafalts von mehr erdiger Befchaffenheit ift die Wade, fie wird fo weich, daß fie felbft Eindrücke vom Finger annimmt. Iſt häufig Auswärfling der Vulkane. Die Porphyre bieten im Ganzen dieſelben Er⸗ ſcheinungen wie der Bafalt, haben jedoch meift bunte Far⸗ ben. Sie bilden die gemengten Mineralien der feurigen Formation, doc, fcheinen fie der unmittelbaren Einwirkung des Feuers entrückt gewefen zu fein. Sie enthalten in ek nem feldfpathigen, oft ſelbſt nicht einfachen Bindemittel, Kıyfialle oder Körner von Feldfpath, Quarz, Glimmer, Augit, Dlivin, Hornblende und felbft wieder Porphyr⸗ breccien. Die Zerktüftung finder fih auch) hier, wie am Baſalt, aber weniger deutlich ausgefprochen. Mean unters ſcheidet nach Befchaffenheit des Bindemittel Euryt:, Hornfteins, Syenit-, Grünftein-und Trachyt⸗ Prophyr. Auch er zeigt deutlich mehrere Formationen, die ältefte tritt ſchon über dem Glimmerfchiefer, zwiſchen diefem und der Grauwacke auf, eine zweite in Begleitung 32 x der Stein: oder Schwarz + Kohlenformation, theils ober⸗ theils unterhalb derſelben. — 1. Vergl. v. Göshe, zur Morphologie. II. 2, S. 125, Keferjtein, über den Safalt. Halle 819, 8 und 820, 6, 41. Die Ablagerungsorte der in einem J birge vorkommenden metalliſchen und andern Foſſilien verdienen hier noch eine kurze Betrachtung, Ihre Vers fchiedenheit ift nicht feht groß und laͤßt ſich auf einige namhaft zu machende Fälle zurückführen: 1. Finden wir ein Foffil gleichmäßig, ohne alle beftimmten Ablagerungsoͤrter dur die ganze Gebirgss maffe vertheilt, wie z. B. das Eifen in manchen Par tien des Grauwackenſchiefers, das Kupfer im bituminds fen Mergelfchiefer, den Schwefelties im Thonſchiefer u. dergl. m., ſo heißt dies ein Stockwerk; bei groͤßern Erz: Mattien nennt man fie auch eingefprengk. 9, Erſtreckt fih die Ablagerungsftätte parallel den Schihtungsflähen einer Formation zwifchen denſelben in ziemlicher Entfernung nach Länge und Breite, aber geringer Höhe, fo heiße fie Lager. Dergleichen Lager führen das Metall meift mit andern dem Gebirge gleichfalls fremdartigen Maffen und zeigen deutlich, daß fie mit dem⸗ ſelben zu einer Zeit entfianden find. Manche Erze, nas mentlich der Brauneifenftein, brechen nur auf Lagern. Die liegenden Stöcke find fehr dicke, — — un⸗ terſcheiden ſich ſonſt nicht. 8. Die Butzenwerke find hohle, wpͤter mit fremd⸗ artigen Maſſen ausgefuͤllte Raͤume, in denen ſich nicht fel- ten mit den andern Geſteinen Erze abgelagert finden. Bis⸗ weilen ſtehn ſie durch Kluͤfte mit einander in Verbindung. Sie ſind ſehr verſchieden hinſichtlich ihrer Groͤße. — 4. Die Gänge endlich find Spalten, die in einer be⸗ ſtimmten, ziemlich conſtanten Richtung durch eine, ja ſelbſt mehrere an einander grenzende Formationen hindurch lau⸗ 33 fen. Dieſe Spalten wurden auf eine zur Zeit noch uner⸗ klaͤrte Weife fpäter mit fremdem Seftein ausgefüllt, unter weichem die Erze oft in bedeutender Maſſe fich finden. Die \ Kichtung der Gänge ift Feine beſtimmte, doch nähert fie fich meift der fenkrechten; mehr wagerechte nennet man ſchwe⸗ bende Gänge, die über dem Gang liegenden Gebirgss mafje das Hangende, das darunter, das Liegende. In Hinſicht auf Stärke oder Mächtigkeit find die Gänge ſehr verfchieden und veichen von 2° — 3° bis zu 28° felbit 30°’ und mehr hinauf. Sind fie Elein, fo laufen nicht fel ten mehrere parallel neben einander, die wieder durch Zwi⸗ fhenadern verbunden find. Merkwuͤrdig ift bei den Gaͤn— gen das Phänomen der Verfegung. Gebirgsfhichten nehms lich, die.durch einen Gang getrennt werden fegen an der der andern Seite ded Ganges, nicht immer in derfelben Richtung fort, fondern oft mehrere Fuß, felbft Klafter davs unser oder darüber. Dies die Verwerfung oder Vers fesung. Gemeiniglich ift der Gang im Hangenden vers worfen, feltner im Liegenden. Stoßen Gänge auf einans der, fo bemerkt man deutlich, wie der eine durch den andern durchbricht und vollftändig durch ihn beruht und aus hierbei findet bisweilen Verwerfung Statt. — A. G. Werner, neue Theorie von Entſtehung der Gaͤnge. Freiberg 791. 8. Ch. Zimmermann, die Wiederausrichtung —* Gaͤn⸗ ge ꝛꝛc. Darmiſtadt 828. 8 6. 42. Nicht jo conſtante Ablagerungsorte bieten die Verſteinerungen oder Petrefacten dar. Frei— lich finden fie ſich nur in gewiſſen Formationen, aber da ohne Drödnung durch einander geworfen; bisweilen nur ber merkt man in den untern Räumen der Schichten eine ftär; tere Anhäufung. Uebrigens gehoͤrt die Betrachtung der organiſchen Reſte der Worwelt, der wir nod) einige Worte widmen wollen, zu den intereffanteften und daher vielfältigft | 3 | - 54 | bearbeiteten Gegenftänden der ganzen Geologie. Wichtig ift fie befonders wegen der bedeutenden Folgen , die fich dar⸗ aus für die Geftaltung und Umbildung des Erdförpers zier hen laſſen (K. 30.). Was zunächft die Reſte aus dem Pflanzenreiche ber trifft, ſo finden fich diefe in geringerer Anzahl und gehören vorzuͤglich niedern Gewächfen an. ie liegen meiftens in thonigen oder fandigen Öefteinen, befonders in den die Schwarzkohlenformation begleitenden Schichten findet man die älteften Nefte von Farrenkräutern, Palmen, Gräfern, die zum Theil völlig Untergegangenen Gattungen angehö- ren, Auch die im rothen Sandftein vorfommenden räthfel haften Staarfteine *) find Nefte von Pflanzen diefer Familien. Ebenda auch ganze verfteinerte Baumſtaͤmme von Dicotyledonen. Blumenabdrüce find fehr felten, nur einzelne Beifpiele im. Oenninger Kalkſchiefer ſind bekannt * worden. Deſto reichlicher find die Thier-Verſteinerungen, be fonders aus den niedern Elaffen in anfehnlicher Menge, zus mal in Kalkgefteinen. Zahlreich find Nefte der Corals linen und Polypinen und unter diefen viele neue For men. Don Medufen und Duallen finden fih einzelne feltene Beifpiele im Denninger Schiefer **6); die Echino— dermen dagegen zahlreich, oft wunderbar geſtaltet. So die ungeheuer langen oder dicken Stacheln der Echiniten (Judenſteine), befonders im Jurakalkſtein und der Kreide, hier oft in Feuerftein verwandelt. Beſonders häufig und fhön die Enkriniten und Pentafriniten, zu denen noch ana loge Gattungen lebend vorkommen. Die fogenannten Dos nifacius / Pfenninge find Glieder aus dem Stamm und den Armen diefee Thiere. — Verſteinerungen von Mufcheln finden fich in fo großer Zahl und fo mannichfachen Formen, daß ſchon eine nur einigermaßen vollftändige Aufzählung ers muͤden würde; manche gehören untergegangenen «Gattungen | x 35 an; befonders häufig und ſchoͤn find die Terebratulis then, Daſſelbe gilt von den Schnecken und übrigen einfhaligen Mollusfen, zum Theil untergegangenen Gat- tungen aus. der Abtheilung der Cephalopoden angehörig, wie Belemniten und DOrthoferatiten in Kreide und Surakalkftein. Derfteinerungen von Eruftaceen fommen in ziemlicher Anzahl im Surafalkftein und Kalk fchiefergebirge, von Pappenheim, Denningen und Solenhos fen vor. Die rächfelhaften Trilobiten ***) fcheinen nach aller Analogie hieher zu gehören, fie finden fich aber in fehr alten Gebirgen als der Grauwacke, dem koͤrnigen Kalkſtein. Eigentliche Inſe eten find nur in geringer Ans zahl in Bernftein eingefchloffen gefunden worden, völlig neue Formen felten. — Zahlreich find die Verfteinerungen der bern Claſſen. Die Fifche finden fich in großer Menge im TIhonfchiefer der Steinkohlen, im Kalkfchiefer von Paps penheim und Solenhofen und bituminsfen Mergelfchiefer, die Sloffopetern foheinen Haififchzähne zu fein. Reſte foffilee Amphibien kommen vor, doch nur in geringer Anzahl, aber ſchon unter diefen Höchft merkwürdige, völlig untergegangene Sattungen, als Ichthyosaurus und Pte-, rodactylüs oder Ornithocephalus. Scheuzers Homo diluvii testis erfannte Cüvier für ein Salamander; Skelet. Sehr felten find VBögelverjteinerungen Sm Kalk gyps bei Paris, wie in dem Denninger und Golenhofer Kalkfchiefer finden fich einzelne Pafferinen, In defto größe ver Menge find Refte von Säugthieren faft aller Ordnuns gen, und unter diefen manche untergegangne Oattungen vorhanden. Cetaceen felten, dagegen Padhyders men in großer Anzahl, unter ihnen die verlohenen Gat⸗ tungen Anoplotherium und Elasmotherium, mehrere Arten von Palaeotherium, Nashorne, Nilpferde, das - ausgeftorbene Mastodon ohioticum, und das mit Haut und Haaren im Eife gefundene Mammuth (Elephas 3 * J 36 primigenius), Auch viele Wiederkaͤuer, befonders riefens hafte Büffel kommen vor, Ein den Faulthieren verwandteg, ungeheuer großes Gefchöpf, das Megatherium giganteum, entdeckte man in Suͤd⸗Amerika. Selten find Nefte von Nags und Beutel:Thieren. Raubthierknochen finden fich in ziemlicher Anzahl, befonders von Bären, die untergegangnen Arten angehören; auch Fledermaͤuſe fol len gefunden fein. Beglaubigte Beifpiele von foſſilen Affen und Menfchen fehlen durchaus, und was man von ders gleichen wie an Kunftproducten foſſil fand, gehört ficher den alferjängften, partiellen Revolutionen an und er ſtreckt fich nicht Über die jetige Generation hinaus. ‚Graf C. v. Sternberg Flora der Borwelt. Fol. 820—25, v. Schlotheim’s Perrefactenfunde. *) A. Spren gel de Psarolithis, Hal, 828, 8. Goldfuf. Petrefactenkunde. Bonn. Fol. 826. 9.6. Öronn Syſtem der urweltlichen Planzenthiere. Heild. 825. fol. Deſſen Syſtem der ufwelttichen Conchylien, ebend, 821, Folio. " ”*) 5, Germar In Keferfteins geognoftifhen Deutſchland. *x*) Dalmann über Paldaden oder‘ Trilobiten aus dem Schwed. v. Engelhardt. m. Kupfern. Nürnberg 828, 4, Cuvier recherches sur, les ossemens fossil, etc, Pa- ris 821, 4 VI. Voll, — « Smeiter Abſchnitt. \ © © 9 E.6.0n9,.0:,0 st — 7 6. 48. Die Naturgeſchichte der einfachen 1), anorga⸗ niſchen Geſtalten unſres Erdkoͤrpers nad) ihrem fuftematis ſchen Verbande vorgetragen beißt Oryktognoſie ). — Einfache Geſtalten ſind ſolche, die durchweg eine gleichfoͤrmige Beſchaffenheit zeigen und nicht aus ver— ſchiedenen durch die Sinne —— Theilen zuſammengeſetzt ſind. 1) Den einfachen ſtehen die zuſammengeſetzten Koͤr— per entgegen und man verſteht darunter ſolche, die aus der Verbindung einfacher Mineralien entſtanden. Die Betrachtung derſelben fiel der Geologie ($. 38. u. folg.) anheim. Aus der Vereinigung mehrerer [don zuſam⸗ miengefegten Mineralien entftehen die g GUERSEEN G D. Eonglomerate, Breccien). _ 25 Man bat ohne Grund von der Oryftognofie einige Stoffe ausgefihloften, die doch, der obigen Definition gemäß als einfahe Beftandtheile unfres Erdförpers in dies felbe gehören. Dergleichen find Luft und Waſſer, de⸗ nen man allein in der Phyſik und Chemie eine Stelle anwies. Mohs hat ſie zuerſt mit vollem Recht auch in der Oryktognoſie abgehandelt und wir werden ſeinem Beiſpiele folgen. * 44. Die Oryktognoſie handen außer der beſon⸗ dern Relargeſchichte, auch von den Kennzeichen und der Eintheilung der bezeichneten Gegenſtaͤnde im Allgemeinen, und zerfaͤllt darnach in einen einleitenden, allge— meinen Theil und in den beſondern, oder das Syſtem, in welchem, nad) den Grundſaͤtzen der allges meinen Kennzeichenlehre, die Charaktere und das Vor— kommender einzelnen Stoffe angegeben werden, - | 38 J—— Erſtes Capitel. Allgemeiner Theil. 6. 45. Die Lehre von den Kennzeichen ift ein. fehr wichtiger Theil der Orykrognofie, indem ihr Stu dium zum Beftimmen, Auffinden und Anordnen der Mineralien erft gefchickt macht. Die Kennzeichen felbft zerfallen in: = 12H a) Aeußere. b) Phyſikaliſche. c) Chemifche, 1. Aeußere Kennzeichen. | $. 46. Sie beziehen ſich auf Geſtalt, Farben, Glanz und Haͤrte ſowohl der natuͤrlichen, als kuͤnſtlich gemachten Oberflaͤchen. Es gehört alſo auch die Lehre von der Textur und den Bruchflaͤchen hierher. — Unter Geftalt eines Körpers verſteht man bie durch feine natürlichen Begränzungsflähen hervorgebrachs ‚te äußere Form defielben. Man unterfcheider darnach folche, die eine unbeftimmte, fei fiees nun völlig oder nur theilweife und folhe, die eine beftimmte' immer fi) gleiche Geſtalt Haben. $. 47. Die unbeftimmte, d. h. die nicht von gewiffen und bei allen Individuen fich gleichbleibenden | BDegränzungsflächen zu Stande gebrachte Geſtalt führe in der Kunftfprache verfchiedene Namen. Sie ift: 1. Ungeformt, wenn man. durdaus gar feine beftimmte Begränzungsflächen wahrnehmen fann. Man unterfcheidet dabei: die derbe, wenn das Mineral in großen Partien, vielleicht ald Gebirgsgefteine, die eins gefprengte, wenn es in fleinen Partien in einem ans 59 dern Gefteine, und die Angeflogene, wenn es als leichter. Ueberzug anderer Maſſen vorfommt. 2. Stalaftifch (v. orakaoo.ıy, tröpfeln), wenn das Mineral wie durch allmähliges Anhäufen von Außen gebilder erfcheint. Dergleichen Formen find die getropfte, hakige, g eſtrickte, wenn ſich an verſchiedenen Durch eins ander geſteckten, nadeligen Grundkoͤrpern allenthalben Eleine Zähne oder Fortſaͤtze befinden (bei Sübererzen), Eugelige, kolbige «. SeMebergetragen, wenn das Mineral dadurch feine Form erhielt, daß es, in einem flüffigen Zuſtande, eis nen hohlen Raum einnahm, deſſen Begränzungen in der Folge, durch irgend eine Bedingung verfehwanden. Niers durch entfteheh oft dem Anfiheine nach fehr regelmäßige Ge falten (Afterkryſtalle), die dann aber nicht zur Eigens thuͤmlichkeit des Minerals —— ſondern durchaus zu⸗ faͤllig ſind. — $. 48. Die beſtimmten, ſich gleichen und immer wiederkehrenden Geſtalten der Mineralien find die Kry— falle. Man verfiehr darunter ſymmetriſch von Flächen, die in Kanten und Eden zufammen laufen, begränzte Körs per, Die Lehre von der Bildung, Form der einzelnen Krys falle und ihrem Verhältnig zu einander iſt die Kryftallos graphie. Was die Bildung der Kryſtalle betrifft, fo walten darüber'noch manche Ungewißheiten od, Die Theorien der Entſtehung laffen fih auf diermehanifche und dynas miſche zurückführen. - Mechaniſch ift die Erflärungsart von Hauy und feinen Anhängern, der die Kryftalle aus laws ter £leinen Atomen von. beffimmter, aber mehrfacher (Tes traeder, drei⸗ und vierfeitiges Prisma) Form ſich zuſam— menſetzen läßt; die dynamifche Anficht erklärt den Kryftall für das’ Product immaterieller, in dei Natur wirkender Kraͤfte. Sie: ift ohne Zweifel die richtigere,!: wenn gleich —— * — — 40 EN, dag —— Wie des Entſtehens dabei noch immer Mu. kel bleibt. >. Die Form Öetreffenb, fo werden alle Keyſtalle von Flaͤchen, Kanten und Ecken begraͤnzt. Die Flaͤchen ſind die begraͤnzenden Ebenen und durch das Zuſammentreffen zweier Flaͤchen werden die Kanten gebildet; drei oder mehrere zuſammenlaufende Kanten geben eine Ecke. Die begraͤnzenden Flaͤchen ſind nicht immer mathema⸗ tiſche Ebenen, ſondern mitunter hohl oder erhaben. Eben ſo ſind, was daraus hervorgeht, die Kanten zum Theil krumme Linien (z. B. am Diamant), | Diejenigen Flächen, Kanten und Ecken, die von fich ent furechenden Kanten umgeben werden, oder in die fich ent fprechenden Kanten und Flächen treffen, heißen gleihnas mige, Ein Punet in einem Kryftall, der von allen ges genüberftehenden Eden, Kanten und Flächen gleich weit entfernt ift, heißt der Mittelp unct. Cine gerade Linie, die durch den Mittelpunet des Kryftalls geht, und mit ih» ven Enden die Mitte zweier Flächen, Kanten oder zwei Een berührt, heißt Are, die an den Enden liegenden Flächen, Kanten und Eden aber gegenüberftehende, Liegen die Endpuncte der Are in der Meitte zweier Flächen, fo heiße fie Flähen: Are, liegen fie in der Mitte zweier Kanten, fo heißt fie Kantenz Are, und liegen fie in zwei Eden, fo heißt fie Een Are des Kıyftalls. Die horizontale Projection ift diejenige Figur, welche entſteht, wenn man aus allen Ecken eines mit einer Een: Are ſenkrecht auf eine Fläche geftellten Kryſtalls Pers pendifel auf diefe Grundfläche fällt und die Berährungss punete derfelden mit der Ebene durch gerade Ann ver⸗ bindet. | Ba; Sämmtliche —* zerfallen nach der Geſtalt der fie begrängenden Flaͤchen in einfache und zufammens - gefegte: ı Dieeinfachen erkennt man daran, daß fievon 7 ” —* unter ſich gleichen Flaͤchen begraͤnzt ie) dei den zufammengefeßten iſt dies nicht der Fall. - J Von jedem zuſammengeſetzten Kryſtall kann man ſich vorſtellen, daß er aus zwei oder mehrern einfachen gebildet ſei. Dieſe Zuſammenſetzung kann nur auf die Art geſche⸗ hen, daß die gleichnamigen Axen der einfachen in einander | fallen. Um einen einfachen Kıyftall zu bilden, find zum wenigſten vier Flächen nothwendig, denn gerade foviet wers den erfodert, um einen Raum allfeitig zu begränzen; die daraus entftehende Geſtalt ift das Tetraeder. Die Flaͤchenzahl jedes einfachen Keyftalls ift eine gerade; d. h., fie laͤßt fich durch die Zahl 2 ohne Meft dividiren. Die Kryftalle, deren Axen fich gleich find,‘ gehören zu einem Kryſtall⸗Syſtem und können aus einander abgeleitet werden. Solcher Kryftall» Syfieme hat man, nach der Werfchiedenheit der vorhandenen Axen⸗ . verhältniffe, vier aufgeftellt; denn entweder find: I. Drei Aren vorhanden, die ſich nach den drei Dis menfionen der Länge, Breite und Höhe rechtwinklig » fchneiden. Diefe Aren können nun fein: 1. Alle ungleich. PBrismatifhes Syftem, Die horizontale Projeetion ift ein Oblongum oder . ein Rhombus, 2. Zwei gleich, die dritte größer oder Eleis ner. Dyramidales Syftem. Horizontale Projection ein Quadrat. 3. Alle gleich. Tefferales Syftem. Hori—⸗ | zontale — ein O Quadrat oder Achteck. Oder: Il. Bier Aren, von welhen 3 fich gleiche in einer Ebene: liegen und fich jede mit der andern unter 60° und 120° fchneiden, die. vierte aber fenkrecht auf dem Durchfehnittspunct ſteht und größer oder kleiner als die übrigen if. Rhomboediſches oder Heras — 42 gonales Syftem. Die horizontale Projection ir ein regelmäßiges Sechseck Bon den Aren nimmt man eine als *— Are an, nad) welcher ſich die Kryſtalle zu einander ſtel— len. Bei gleicher oder dreifacher Größe derfelben ift fie willfürlih, bei zweifacher wählt man diejenige, welche größer oder kleiner als die übrigen ift. In der Negel giebt fie ſich auch als ſolche durch einen gegen fie fenkrecht gerich⸗ teten Hauptdurchgang (fiede weiter unten) zu erfennen. Derjenige Kiyftall, welcher entfteht,. wenn man die Endpunete der Axen eines Syſtems fich durch gerade £inien verbunden und in die entftandenen Naͤume, Ebe— nen gelegt denkt, ift die Grundgeftalt des Syſtems und aus ihm werden alle übrigen Rn mehrfache Oper rationen abgeleitet. E3 laffen ſich nehmfich die Kanten oder Ecken ei⸗ nes Kryſtalls durch Flaͤchen erfegen, und indem man diefe Flächen fo weit vergrößert, bis fie mit einander zum Durchſchnitt fommen, entftehen neue ‚Kryftallgeftals ten, Die Zahlenverhaͤltniſſe, nach welchen die Lage dieſer neuen Flaͤchen beſtimmt wird, heißen Schnittgeſetze fuͤr den neuentſtandenen Kryſtall, und man bezeichnet ſie dadurch, daß man um einen, fuͤr die Ecke oder Kante als bezeichnend angenommenen Buchſtaben die Zahlen des Schnittgeſetzes in ihrer natuͤrlichen Folge herumſetzt 1). Alle, auf dieſe Weiſe mit einem Kryſtall vorzunehmenden Veraͤnderungen muͤſſen den Geſetzen der Symmetrie und des Parallelismus gemäß fein 2). Laͤßt man an die Stelle einer Ecke oder Kante eine Flaͤche treten, ſo heißt es dieſelbe abſtumpfen. Laͤßt man an die Stelle einer Kante zwei Flaͤchen treten, die ſich unterhalb derſelben in einer neuen Kante ſchnei— den, fo nennt man dies Zufhärfung, Läßt man end ih an die Stelle einer Ecke drei oder mehrere Flächen Bi; | \ 48 treten, ‚fo heißt die Ecke zuge fpi gt. Her der Zu: ſpitzung kommt es darauf an, ob der neue Schnitt von der Kante oder Flaͤche ausgeht; darnach unterſcheidet man Zuſpitzung, die auf den Kanten und Zuſpitzung, die auf den Flaͤchen ruht. Den genannten Geſetzen fuͤr die Entſtehung neuer Kryſtalle find diejenigen neuen Geſtalten nicht unterwor⸗ fen, welche aus dem Verfhwinden und Wachfen gleichs namiger Flächen eines Kryftalls hervorgegangen find. Auf .diefe Art kann die Hälfte, ja in der Zufammens fegung felbft 3 oder 3 der urfprünglichen Slächenzahl verjchwinden; die daraus hervorgegangenen neuen Kry ftalle heigen Hemiedrifche oder Halbirte, die Urges ftalt im Gegenſatz homodedriſch. Zuletzt muß hier noch der Hemitropie Erwaͤhnung geſchehen. Von jedem Kryſtalle nehmlich laͤßt ſich denken, daß er durch Schnitte nach gewiſſen beſtimmten Richtungen gegen die Axe halbirt werden koͤnne. Werden nach ſolcher Theilung die erhaltenen Hälften in ihrer Lage gegen einans der um 3 oder 3 oder + ihrer Peripherie herumgedreht, wos bei die Durchfchnittspunete der Are auf einander bieiben, fo Heißt der dadurch entftandne neue Kryftall ein hemitros piſcher Zwilling und das Gefeg diefer Bildung die Hemis tropie, Zwillingskryſtalle find überhaupt alle diejenigen, welche aus zwei gleichen, nach gewiſſen Ges fegen durch einander gewachfenen Individuen entftanden find. (Unterfchied von den zufammengefegten Kıyftallen. Vergl. oben). Außer den im Vorigen berührten Geſetzen für die Bil— dung neuer Kryftalle laffen ſich noch aus jedem Eünftliche Formen entwickeln, wenn auch oft die wirkliche Darftels lung derfelden fehr ſchwer fallen ſollte. Es gründer fih diefe Kunſt auf einer Höchft merkwürdigen Eigenfchaft aller Kryftallifationsbildung. Mean bemerkt nehmlich an jedem J 44 Kryſtall mit BORN ober geringerer —9 | flächen in feinem Innern, nach welchen, beiheftigen Eins wirkungen von Außen, derfelde zerfpringt. Dieſe haben gegen die Axen eine fehr conftante Richtung und bleiben fich: unter allen noch fo verfchiedenen Modificationen der aͤußern Geſtalt bei ein und demfelben Gefteine immer gleich. Man Hat diefe Theilungsflähen Durhgänge genannt. Ents wickelt man die Durchgänge vollftändig, bis fie wieder mit einander zum Durchfchnitt kommen, fo entftehn daraus neue Kryftalle, welche in Nückficht auf die Meuttergeftalt, Kerngefialten oder Kerne genannt werden. Aus ihren. jehr beftimmten Winkeln ift man im Stande, Foffir lien, die in einerlei Kryſtallſyſtemen kryſtalliſiren, dennoch leicht zu unterſcheiden, da, ſo viel man bis jetzt erfahren hat, nie bei zwei verſchiedenen Mineralien die Durchgaͤnge ſich unter denſelben Winkeln ſchneiden 3). Die Durchgänge haben oft eine verfchiedene Deutliche. keit, d. h. das Foſſil läßt fich nad) dem einen leichter ſpal⸗ ten, als nad dem andern. Der deutlichfte ift in der Re⸗ gel derjenige, welcher die Haupt» Are fenkrecht ſcheidet; das her kann man in zweifelhaften Fällen darnach die Haupt⸗ axe beſtimmen, oft jedoch fehlt er ganz. Was die Hauptformen der Kryſtalle und die danach eingefuͤhrte Benennung betrifft, fo unterſcheidet man die Pyramide, das Prisma und die Tafel. Die Pyramide iſt ein von Dreiecken, die ſich alle in einem Punkte mit einerlei Winkel treffen, begraͤnzter Körper. Die dieſem Winkel gegenuͤberſtehenden Seiten lies gen in einer Ebene und umfchreiben die Grundfläche, heißen daher Grundfanten; die zur Spige laufenden dagegen Polkanten. In der Regel find 2 gleiche Pyramiden mit ihren Grundflächen verbunden, und bilden dann die Dops pelpyramide, an welcher die Grundkanten “bisweilen nicht mehr in einer Ebene liegen, fondern eine Zickzacklinie u 45 befchreißen. Mean benennt die verfchiedenen Formen derfelben nach der Zahl. der Flächen und unterfcheider Octaeder mit 8, Dodekaeder mit 12, Ikoſaeder mit 20 und Ikoſitetraeder mit 24 Flächen. Diefe Namen trägt man felbft auf folhe Geſtalten über, die feine eigent⸗ lichen Pyramiden mehr find, unterſcheidet fie aber durch den hinzugefegten Namen für die Form der begränzenden Ebenen. — Das Drisma wird von geraden oder gefchobenen Vierecken begränzt, deren Längs- Kanten alle unter ſich wie der Hauptaxe parallel laufen. Diefe felbft Bat eine willkuͤrliche Länge, doch muß fie größer, als die übrigen Aren fein. Begränzt wird fie entweder vom ſenkrechten Durchgang, oder von Pyramidenflähen, "die mit dem Prisma verbunden find. Man unterſcheidet * 4,6, 12feitige Prismen. r Die Tafel wird ebenfalls von Vierecken zur Seite und vom ſeukrechten Durchgange an der Ecke der Haupt— axe, die immer kuͤrzer als die andern iſt, begraͤnzt. Man kann fie auch) als ein ſehr niedriges Prisma betrachten. 1. Es bedeute A die Ede eines Würfels. Nun fol dur einen Schnitt, der von allen in die Wuͤrfelecke hineinlau— fenden Kanten gleichviel fortninmt, ein neuer Kryſtau ae. — werden, ſo bezeichnet man dies durch: 1 A 1, oder 2 A: 2 je nachdem man fidy die Mürfelfanten in mehr oder weniger Theile zerlegt denkt. Wird aber der Schnitt fihief gelegt, fo tynnen vielfache Verhaͤltniſſ e ob⸗ walten, 5.28.:1 A 1 A 4,2A6. Soll eine Kante durch einen oder — Schnitte fortgenommten werden, fo bezeichnet man auf diefelbe Weiſe die Theile, welche von den übrigen in die Ecken am Ende der Kante laufenden Kanten abgefhnitten werden; z. B, beim Würfel AT 3A3, 2, Das Geſeh des Parallelismus und der Syn metrie verlangt, daß, wenn man eine Ecke durch einen Schnitt der un— — 46 gleichen Theile der in dieſelbe laufenden Kanten fort⸗ nimmt, entfernt hat, dieſer Schnitt ſo oft wiederholt werden muß, bis von jeder Kante alle die bezeichneten i Theile nach einander fortgenommeen find, — 3 Zur Meflung diefer Durchgangswinkel ſowohl, als auch der eigentlichen Winkel des Kryſtalls bedient man ſich des einfachen und des Reflections-Goniometers. Indeß iſt dieſe Operation, wegen der Ungleichheit der Flaͤchen, oft mit großen Schwierigkeiten verbunden, — $. 49. Prismatifches Syftem. Drei ſich rechtwinklig nah den drei Dimenfionen fchneidende Aren von ungleis cher Länge geben den Character diefes Sy— ſt eim s. Es iſt das unvollkommenſte von allen, wie ſchon aus dem Axenverhaͤltniß hervorgeht, noch mehr aber ſich bei der Betrachtung der natürlichen Kryſtalle zeigt. Die Pyramiden find felten, deſto häufiger aber treten die zu ihnen gehörigen Prismen auf, mit Pyramidenflächen an ihren Enden. Das Prisma kann man fih hier, wie überhaupt, als eine Pyramide mit ins Unendliche vers längerter Hauptaxe denken, deren Höhe nur durch eine dem Durchgang fenkrecht gegen die Are entfprechende Fläche begränzt wird. Die einfachen hierher gehörigen Körper find: 1. Die Rhomben: Pyramide, der Grundfry ftall des ganzen Syſtems wird von 8 ungleichfeitigen Dreiecken begränzt, hut 12 Kanten und 6 Eden. Die Kanten, find von zweifachem, die Ecken von. dreifachen Werth, Die horizontale Projection ift ein Rhombus. 2, Die Dblong- Pyramide entfieht aus der Nhomben Pyramide dadurch, daß man die Meisten ihrer Grundkanten durch gerade Linien verbindet, und Durch. diefe, wie durch die Spige der Ahombenpyramide Ebenen — 47 legt. Sie wird von 8 gieihfchenkligen, je 4 und 4 unter ſich congruenten Dreiecken begränzt. Die horizon. tale. Projection ift ein Oblongum. Verzeichnet man in diefelbe den zugehörigen Rhombus auf die Art, daß man wieder die Mittelpuncte ihrer Seiten durch gerade Linien verbinder, und in diefen auf diefelbe Weife ein neues Dblongum mit dem dazu gehörigen Rhom— bus ꝛc.; fo bilden bei unveränderter Hauptare die dazu gehörigen Pyramiden eine fortlaufende Reihe. Von dies fer ganzen Reihe gehört die eine Reihe: der abwech— ſelnden Glieder den Ahombens, die andere den Oblong— Pyramiden an und im jeder derfelben ift jedes folgende Glied + fo groß als das —— und dies giebt: für die Ahomben: Pyramiden: 2,3, 3, u für die Oblong: Pyramiden: 1,3, .%, u die Verhältniffe der Seiten der horizontalen Projection ers geben bei beiden dieſe Reihe: I, ua 9» Will man daher die horizontale Projection unveraͤn⸗ dert beibehalten und durch Verkuͤrzung der Hauptaxe eine entſprechende Reihe von Pyramiden entwickeln, ſo muß dieſe Verkürzung dem Geſetze der legten Reihe gemäß vors genommen werden; fo alfo, daß fich die Are der fpigern Pyramide zu der der ftumpfern verhält wie 2: 1.1). Komme die Ahombenpyramide mit der entfprechenden Sblongpyramide in Verbindung vor, fo zeigt fich die eine als Zufchärfung der Grundecken der andern, oder als Zus ſpitzung der Polecken, die auf den Kanten ruht. , 3. Die Topas- Pyramide entfieht aus der Ob⸗ longpyramide, wenn man aus der Mitte jeder Grundkante in den vierten Theil der zunächft anliegenden gerade Linien | ziehe und durch diefe, wiedurch die Spige der Pyramide Ebe⸗ nen legt. Sie wird von 16 ungleichfeitigen Dreiecken bes 48 * AN — | | graͤnzt und ihre horizontale Projection bildet ein laͤngliches Achte mit dreifach verfchiedenen Winkeln, von denen die gegenuͤberſtehenden fi ſich gleich find, Die 8 Polkanten has - pen gleichfalls dreierlei Werth, 4 gleiche gehören der Topass ‚Dyramide, 4 zweiwerthige der Ahomben: Pyramide an. Auch die Topas» Pyramiden fönnen obige Reihen bilden, und ftehen in diefem Falle zwifchen den gleichnamigen Ob⸗ ‚Song: und Ahombens Pyramiden. Bon allen diefer Dyramiden kommen —— Nrismen mit gleicher, horizontaler Projection vor. Sie ſind auf die oben angefuͤhrte Weiſe aus den Pyramiden ab⸗ zuleiten. — Hemiedriſche Geſtalten entſtehen auch hier durch das Verſchwinden gleichnamiger Flaͤchen und ſind fuͤr uns von geringer Wichtigkeit. Sie kommen bei dieſem Syſteme meiſt mit homoedriſchen verbunden vor, dahin gehoͤrt das ungleich winklige ſechsſeitige Prisma oder die Verbindung des rhombifchen mit dem halbirten Oblong: Prisma. NE Die Entwicdelung diefer, fo wie mancher der folgenden, auf mathematiſchem Wege erhaltenen Reſultate bleibt dem mündlichen Vortrage des Lehrers uͤberlaſſen. — $. 50. Pyramidales Syſtem. Drei, nad den Dimenfionen der Länge, Breite und Höhe ſich rechtwinklig ſchneiden⸗ de Axen, von welchen 2 eine gleiche Größe haben, die dritte aber willkuͤrlich ift, geben den Charakter diefes Syſtems. — Wenn gleich auch hier, wegen der Unbeftimmtheit der dritten Are, die man für die Hauptare hält, Häufiz Price men vorkommen, fo ift doc) die Pyramivdenform deutlicher ausgefprochen; in der Regel findet man jie mit dein Prise ma verbunden, und dieſes faft nie ohne jene Grundkörper des Syſtems ift; * 1. die Auadratpyramide Sie wird von 8 gleichfchenkligen, congruenten Dreiecken begränzt und ihre horizontale Projection ift ein Quadrat. Verzeichnet man- in das urfprüngliche Quadrat ein neues auf die Art, daß man die Mittelpuncte der Seiten durch gerade Linien vers bindet etc., und denkt ſich bei unveränderter Hauptaxe zu diefen gehörige Pyramiden, fo ergiebt ſich eine fortlaufende Reihe, in welcher.jede folgende um bie Haͤlfte Eleiner ift als die vors hergehende. Alfo: 8,4, Bill man aber die Grundfläche unverändert beibehalten, fo entfteht eine ähnliche Neihe von Quadratpyramiden, wenn - die Are in dem entfprechenden Verhältniffe verkürzt wird, Das Geſetz für diefe Verkürzung * * —* Vf, 73 7a’ 78’ ‚Die Glieder diefer Reihe treten eins beim andern als Zufhärfung der Grundecken auf und fiehen daher zu eins ander in verwendeter, die abwechjelnden aber treten als Zufhärfung der Grundkanten auf und ſtehn zu einan⸗ der in gleihartiger Stellung. Bei gleichbleibender horizontaler Projection, aber veränderter Are, zeigen fie fih) als Zufhärfung der Polecken, die entweder auf der Kante oder auf den Flächen ruht, je nachdem fie in vers wendeter oder gleichartiger Stellung zu einander ſtehen. 2, Die Zirfompyramide. Sie entfteht aus der Quadratpyramide, indem man aus der Mitte jeder Grunds kante in & der nächft anliegenden gerade Linien zieht, und durch diefe, wie durc) die Spige der Pyramide, Ebenen legt. Sie wird von 16 ungleichfeitigen Dreiecken begrängt. Shre Horizontale Projection ift ein Achteck mit abwechfelnd gleichen Winkeln, die Polkanten find daher zweierlei wers thig. Zu jeder Quadratpyramide der obigen Neihe läßt fi) eine Zurfompyramide gedenken, und es giebt daher eine | u ' 49 ’. 50 SOME, 4 dieſer Reihe entſprechende Reihe von Zirkompyramiden, die ‚eben fo an einander auftreten. Alten diefen Pyramiden entfprechen Prismen von glei⸗ cher horizontaler Projection. Die Verbindung zweier quadratiſchen, die zu einander in verwendeter —* ſtehn, giebt gleichwinklige achtſeitige. Die hemiedriſchen Geſtalten entſtehn durch Wachſen und Schwinden gleichnamiger Flächen, derglei⸗ chen ſind: 1. Das tetraedriſche Sphenveder, ein von 4 gleichſchenkligen, congruenten Dreiecken begränzter Koͤr⸗ per. Es entſteht aus der Quadratpyramide durch das Ver⸗ von 4 abwechſelnden Flächen. ‚ Das tetragonale Skalenoeder, eine von 8 Ban Dreiecken begränzte Doppelpyramide, deren Grundkanten einen Zickzack bilden. Die Polkanten har ben zweifachen Werth. Es entſteht aus der Zirfompyras mide dur) das Verſchwinden der abwechfelnden Flaͤchen⸗ paare. Horizontale Drojection ein geſchobenes Viereck, 3. Das tetragonale Trapezoeder ift eine von 8 trapezifchen Flächen begränzte Doppelpyramide, hat 10 Ecken und 16 Kanten, beide zweifachen Werthes. Die Grundkanten bilden ein Zickzack. Entſteht aus der Zir⸗ kompyramide durch Verſchwinden der abwechſelnden Flaͤchen. Die horizontale Projection iſt ein regelmaͤßiges Achteck. "4 Die Quadratpyramide in abnormer Stellung entſteht aus der urſpruͤnglichen Duadratpyras mide, wenn man das Schnittgeſetz fuͤr die Zirkompyramide nur einſeitig verfolgt. Tritt beſonders Bm am quadratis fchen Priema auf. — 6.61. Tefferales Syftem. Drei fih rechtwinklig nad den Dis menfionen bei Fun Breite und. She J Ecken: 4 51 ſchneidende, unter ſich gleiche Arten seftimmen * Syftem Die Hierher gehörigen Kryſtalle naͤhern ſich mehr oder ** der Kugel, beſonders die zuſammengeſetzten. Sie zeichnen ſich durch Schönheit ihrer Formen aus, Wenn gleich auch alle hierher gehörigen Geftalten bei einer Sub» ſtanz vorfommen können, fo giebt es doch gleichfam Untere ſyſteme beftimmter Formen, die fi) gerne zu einander 9% ſeellen. Dergleichen find: Detaeder, Pyramiden: DOctass der, Achtundvierzigflächner; oder Würfel, Pyramiden Würfel mir Tetraeder; oder Rhomboidaldodekaeder mir Tras pezoeder; endlich Pentagonaldodefaeder, Ikoſaeder, Oc⸗ taeder, Tetraeder, — Der Grundkoͤrper des Syſtems if: ir 1. Das Octaeder, wird von 8 gleichfeitigen Dreiecken begränzt, hat 12 Kanten und 6 Ecken, alle von gleichen Werth. Die horizontale Projection ift ein Qua— drat. Aus ihm entwickelt fi) durch eier ic der 2, Der Würfel oder Hexaeder, wird von 6 Quadraten begraͤnzt, hat 12 Kanten und 8 Ecken, alle gleichwerthig. Seine horizontale Projection ift ein Quas drat. — Man kann diefen Körper füglich als das Pris⸗ ma des teſſeralen Syſtems betrachten, was auch die Un— regelmaͤßigkeit, mit der er zuweilen auftritt, andeutet. Das Octaeder ſteht zu ihm immer in verwendeter Stellung, fo daß deſſen Ecken in der Mitte der Wuͤrfelflaͤchen liegen, „Dies ift der umſchreibende Würfel, Liegen aber die Waͤrfelecken in der Mitte der Octaederflaͤchen, fo heißt der Würfel umſchrieben. Im erſten Falle ſchließt er das Octaeder voͤllig ein, im letzten wird er davon umſchloſſen. Haͤufig kommen zwiſchen beiden liegende Glieder vor, wo man dann die Octaederflaͤchen als Abſtumpfung der Würfel: ecken bemerkt, ; * 4* | Aus diefen Körpern laffen fich durch Abftumpfung und Zufchärfung der Kanten, fo wie duch Zufpigung der Ecken alle übrigen ableiten; zuweilen geben — * Methoden an beiden ein Reſultat. Durch Abſtumpfung der Kanten. Sowohl aus dem Octaeder, wie aus dem Würfel ents fteht Hierdurch 3. das Ahomboidals Dodefaeder oder das einfantige Tetragonals Dodefaeder Mohs. Es wird von 12 vhombifchen Flächen begränzt, hat 14 Ecken und 24 Kanten; diefe leßtern find alle gleichwerthig. Von den 14 Eden entfprechen 8 dreifantige dem eingefchriebe: nen Würfel, 6 vierfantige dem .eingefchloffenen Octaeder. Die horizontale Projection ift ein Duadras. — Stumpft man die Kanten diefes Körpers wieder ab und fegt die Opes ‚rationen fo lange fort, bis alle Abftumpfungsflächen mit einander zum Durchfchnitt kommen, fo erhält man: 4. Das fymmetrifhe Trapezoveder oder bie Leuzit- Pyramide, zweifantiges Tetragonal⸗Ikoſite⸗ traeder des Mohs. Es wird von 24 trapezifchen Flächen begränzt, hat 26 Ecken und 48 Kanten. Die Eden haben dreifachen Werth, 6 vierkantige entfprechen dem einges fchriebenen Dctaeder, 8 dreifantige dem eingefchriebenen Würfel, die übrigen 12 vierkantigen find eigenthümliche Trapezoeder Eden. Die Kanten find zweierlei werthig. Die horizontale Projection ift ein Achteck mit abwechfelnd gleichen Winkeln. Das Trapezoeder tritt beim Detaeder als vierflächige, beim Würfel als dreiflächige Zufpigung der Ecken auf, die auf den Flächen ruht. — | r Mehr neue Kryftalle laffen fich nicht duch Abs ftumpfung der Kanten erzeugen, fchon deshalb, weil Würfel, DOctaeder und Nhomboidal: Dodekaeder die eins sigen Geſtalten des tefferalen Syftems find, die lauter gleichwerthige Kanten haben. Durch Zufhärfung der Kanten entfteßn: ” 53 5. Das Pyramiden:Dctaeder, octaedriſches Trigonal⸗Ikoſitetraeder Mobs, aus dem Octaeder durch zweiflädige Zufhärfung Es wird von 24 gleichfchend figen Dreiecken begränzt, hat 14 Eden und 36 Kam ten. Die Eden find zweierlei werthig, 6 achtfantige gehören dem eingefchloffenen Octaeder, 8 dreifantige dem eingefihloffenen Würfel an. Auch die Kanten haben zweifahen Werth), 12 find Detaederfanten und 24 eigenthümliche des neuen Kryſtalls. Es zeigt fih am Würfel als dreiflaͤchige Zufpigung der Eden, die auf den Kanten ruht. Uebrigens giebt es mehrere Abarten nach) den verfchiedenen Schnittgefegen, | 6. Der Pyramiden: Würfel, heraedrifches Trigonal » Szeofitetraeder Mohs, auf diefelde Weiſe aus dem Würfel; wird gleichfalls von 24 gleichfchenkligen Dreiecken begränzt, hat 14 Eden und 36 Kanten, die ev ftern find zweiwerthig; 6 vierfantige entfprechen einem eins gefchriebenen Octaeder, 8 ſechskantige dem eingefchriebenen Würfel; ebenfo die legtern, 12 gehören dem Würfel.an, 24 find eigne des Kryftalld. Beim Dctaeder tritt er als viers flähige Zufpigung der Ecken, die von den Kanten ausgeht, auf; feine Form ift bald mehr dem Dctaeder, bald dem Würfel ähnlich, nach der Verfchiedenheit des PAner ſetzes. Durch Zuſpitzung der Ecken entſteht: 7. Der Achtundvierzigflaͤchner oder Tetras konta⸗Octaeder ſowohl aus dem Octaeder als auch aus dem Würfel. Bei jenem zeigt er ſich als achtflächige, bei dieſem als fechsflächige Zufpigung. Vollftändig wird er von 48 ungleichfeitigen Dreiecken begränzt, hat 26 Ecken und 72 Kanten; erſtere find dreierleiwerthig, 6 octaedrifch, 8 hexaedriſch und 12 eigenthümliche des Kryſtalls, die legtern gleichfalls. Man fennt_viele Abarten nach vers fchiedenen Schnittgefegen. 54 a 8. Das pentagonale Ikoſitetraeder von Mohs, ein von 24 unregelmaͤßigen Fuͤnfecken begraͤnzter Koͤrper, entſteht aus der vierflaͤchigen, ſchief zwiſchen Kante und Fläche aufgeſetzten Zuſpitzung der Octaeder ⸗Ecken, und kommt nur ſelten vor. — Hiermit iſt die Reihe der homoedriſchen — ge⸗ ſchloſſen, die merkwuͤrdigſten hemiedriſchen ſind: | 1. Das Tetraeder, wird von 4 gleichfeitigen Dreiecken begränzt, hat 6 Kanten und + Ecken. Es ent - fieht aus dem Detaeder durch Wachſen und Verfchwinden der abwechfelnden Flächen, und tritt beim Würfel als Ab ftumpfung der, den gewachfenen DOctaederflächen entfprechen: “den Eden auf. Alte feine Kanten und Eden haben gleis chen Werth. » Der Würfel iſt feiner Halbirung fähig, da er nur 6 Begränzungsflächen hatz ebenfo das Rhomboidaldodekae⸗ der, weil bei diefem ein abwechfelndes Verſchwinden und Wachfen feiner Flächen unmöglich ift. 2. Das Pyramiden:Tetraeder oder das Tri gonal: Dodekaeder des Mohs, entſteht durch tetraedrifche Halbirung des Trapezoeders, d. h. je 3 und 3 einer Octae⸗ derfläche entfprechende Trapezoederflächen wachfen und vers fhwinden abwechfelnd. Es wird von 12 gleichfchenkligen Dreiecken begränzt, hat 8 zweiwerthige Ecken und 18 ders gleichen Kanten. - 3 Das TrapezrDodefaeder, zweilantiges Tes tragonal»: Dodekaeder Mohs, entfieht durch tetraedrifche Halbirung des Pyramiden DOctaeders, hat 12 trapeziſche Begraͤnzungsflaͤchen, 24 zweiwerthige Kanten und 14 dreis werthige Eden. 4. Das Pentagonal-Dodefaeder — aus dem Pyramiden-Wuͤrfel durch Wachſen und Verſchwinden der abwechſelnden Flaͤchen. Es wird von 12 Fuͤnfecken begraͤnzt, hat 20 Ecken und 30 Kanten. Die Ecken ſind 55 zwiefachen Werthes, 8 entſprechen dem eingeſchloſſenen Woͤrfel, 12 find eigenthuͤmliche des Kryſtalls. Auch die Kanten find zweierlei werthig, 6 größer als die uͤbrigen, liegen den Würfelflächen parallel und heißen Bafen, bie en find Pentagonaldodekaederkanten. — 5. Aus der Verbindung dieſes Körpers mit dem Octae— | * alfo durch Abſtumpfung der Wuͤrfel-Ecken, entſteht das Ikoſaeded; es wird von 20 Dreiecken begraͤnzt, von welchen 8 gleichſeitig, die uͤbrigen 12 gleichſchenklig ſind; ſeine 12 Ecken haben alle geichen Werth, die 30 Kanten einen doppelten. 6. Das gebrohne Pyramiden: Tetraeder oder tetraedrifches Irigonal: Sjkofitetraeder entfieht durch tetraedriſche Halbirung des Achtundvierzigflächners, hat . 14 dreiwerthige Ecken und 36 dreiwerthige Kanten, "7, Das unfymmetrifhe Trapezoeder, oder dreifantiges Zetragonal s Szkofitetraeder, geht gleichfalls aug dem Achtundvierzigflaͤchner hervor, und zwar auf die Art, daß man von den 8 um die Octaederecke herumliegen⸗ den Flächen die abwechfelnden wachſen und verfhwinden läßt, Es wird von 24 Trapezen begränzt, bat 26 Ecken und 43 Kanten; diefe legtern haben, wie die Ecken, dreis fahen Wert), und dadurd) unterſcheidet es fi 1% vom ſym⸗ metriſchen Trapezoeder. — $. 52, Rhomboedriſches Syftem, Bier Aren, von welhen S gleiche in einer Ebene liegen und ſich je zwei und zwei uns ter 60° und 120° fohneiden, die vierte oder Hauptaye, fei fie num länger oder kuͤrzer, die vorigen ebenfalls in ihrem Durchſchnitts— "puncte,iaber alte ſenkrecht, trifft, beſtimmen das rhomboedriſche Syſtem. 56 | r OR Sm Allgemeinen herrſcht auch in dieſem Syſteme die pyramidale Geftalt vor, indeffen nähern ſich manche For— men fo auffallend den Kryftallen des vorigen, ‚daß fie nur durch genaue Winfelmeffung oder Stellung der Are fich da: von unterfcheiden fafien. Auch Hier bilden die einzelnen Formen gern gewifje Reihen, dergleichen find: Quarzpy— ramide, Prisma, Dodefagompyramide, oder ftumpfes Nhomboeder mit Prisma, oder fpiges Rhomboeder, Kalk pyramide u. dgl. m. Homoedriſche Formen, 1. Die Duarzpyramide, gleichfchenklige fechsfeis tige Pyramide des Mohs, auch Triangular»Dodefaeder, wird von 12 gleichfchenkligen Dreiecken begränzt, hat 8 Eden und 18 Kanten, beide zweierlei werthigz die Grund» kanten liegen in einer Ebene und umfchreiben ein regelmäs Biges Sechseck. So ald Doppelpyramide fommt fie felten vor, meift mit dem regelmäßigen fechsfeitigen Prisma ver⸗ bunden. — Aus jeder Duarzuyramide läßt fich eine neue bilden, wenn man durd) die Mitte der Grundfanten und die Polecken Schnitte oder an die Polfanten tangirende Ebenen legt. Durch Fortfegung diefer Operationen erhält man eine Reihe von Duarzpyramiden, in welcher jedes fol- gende Glied fich zum vorhergehenden verhält, wie4: 3. Will man aber die horizontale Projection unverändert beis behalten, fo läßt fih durch Verkürzung oder Verlängerung der Hauptare eine ähnliche Heide von Pyramiden entwickeln; das Gefeg diefer Verkürzung iſt 4: [353 d. h., die Are der nächft ftumpfern Pyramide muß um den Unterfchied beis _ der Verhältnißglieder Eürzer fein, als die vorhergehende. Se nachdem in der horizontalen Projection diefer Pyrami— den Reihe die Seiten einander parallel oder nicht. parallel find, unterfcheidee man «Pyramiden in gleicher oder verwendeter Stellung. Die fpigern und ftumpfern bes .w - 57 zeichnet man I: + (plus) oder, — (minus) mit der bei⸗ geſetzten Zahl der Entfernung des Gliedes vom — | en z. B. „P+3,P+2,P+1,P, Be P—2,P—3... 2. Die Dodefagompyramide wird von 24 uns gleichfeitigem Dreiecken begränzt, hat 14 Ecken und 36 Kanten, beide von dreifachen Werth; die Grundkanten liegen in einer Ebene, und die horizontale Projection iſt ein Zwoͤlfeck mit abwechfelnd gleichen Winkeln. Aus jeder Duarzeyramide läßt fich die zu ihr gehörige Dodefagompy- ramide wte wenn man aus der Mitte jeder Grund— kante in + der zunaͤchſtliegenden gerade Linien zieht, und durch diefe wie die Spige der Pyramide Ebenen legt. Das her giebt es auch eine den Quarzuyramiden entfprechende Heide von Dodefagompyramiden, Uebrigens findet man fie felten, und noch feltner ralltäghg, meift in Verbin⸗ hung mit dem Prisma, Hemiedrifhe Formen. 1. Das Rhomboeder wird von 6 rhombifchen Flächen begränzt, hat 8 Ecken und 12 Kanten, beide zweis fahen Werthes; die Grundkanten befchreiben eine Zickzack⸗ linie und die horizontale Projection ift ein regelmäßiges Sechseck. Man erhält das Rhomboeder aus der Quarz⸗ Pyramide, wenn man die abwechfelnden Flächen derfel ben wachfen und verfchwinden läßt. Indem fich auf diefe Weiſe aus jeder Quatzpyramide ein Rhomboeder ableiten läßt, fo giebt es auch eine der Pyramiden» Heide ents fprechende Reihe von Nhomboedern. Diejenigen, deren Grund: und Pol» Kantenwinkel fih in der Größe fehr nähern, ähneln dem Würfel, fo wie ihre Begränzungs: flächen Quadraten. — 2. Die Kalkpyramide wird von 12 ungleichfei- tigen Dreiecken begränzt, hat 8 Ecken und 18 Kanten, 58 diefe dreierleiwerthig, jene von zweifachem; bie Grunds kanten befchreiben ein Zickzack. Die horizontale Projection ift ein regelmäßiges Sechseck. Sie entfieht aus der Dodes fagompyramide duch Wachſen und Verſchwinden der abs wechfelnden Flaͤchenpaare. 3. Die Trigompyramide wird von 6 aleichfchenfs ligen Dreiecken begrängt, hat 5 Eden und 9 Kanten, beis de von zweifachem Werth. Die Grundkanten umfchreiben ein gleichfeitiges Dreieck, Sie entfieht aus der Quarzpyra⸗ mide durch abwechfelndes Wachfen und Verfchwinden je zweier, zu beiden Seiten einer Grungtante liegender Flächen. 4. Die Anomogompyramide wird von 12 uns gleichfeitigen Dreiecken begrängt, hat 8 Ecken und 18 Kan⸗ ten, beide von dreifachen Werth. Die Orundkanten lies gen in einer Ebene und umfchreiben ein Sechseck mit ab- wechfelnd ‚gleichen Winkeln. .Es entfteht diefer Kryftall aus der Dodefagompyramide durch abwechfelndes Wachſen und Verſchwinden von je vier Flächen, die zu beiden Seiten zweier, am einander ſtoßender Grundkanten liegen. Die Polkantenwinkel find unter fi) verfchieden, und dadurd, wie durch die Horizontale Projection unterfcheider ” ſich von der Quarzpyramide. Außer den genannten Koͤrpern kommen in dieſen Sy⸗ ſtemen noch vor: Die Quarzpyramide in abnormer Stel fung, die aus der normalen durch einfeitige Verfolgung des Schnittgeſetzes für die Dodefagompyramide als entftanden zu denken iſt; dann das aus diefer abgeleitete Rhomboeder. Ihr Verhaͤltniß zur normalen ergiebt ſich leicht aus der hori⸗ zontalen Projection. Wer uͤber Kryſtallographie, ſo wie ſie hier behandelt wurde, naͤhere Auskunft wuͤnſcht, den verweiſen wir auf das naͤch— ſtens erſcheinende Lehrbuch von E. F. Germar, deſſen Vorträgen wir das bier Gegebene verdanken. — ei ‚ | 59 | — $. 53, Was die Farbe der Mineralien betrifft, fo - | Hat man diefe, ſehr willkuͤrlich, nach einer gewiſſen Aehn⸗ lichkeit mit bekannten zu beſtimmen geſucht; daher die vielen abweichenden Angaben bei verſchiedenen Schriftſtellern. Uebrigens kommen faſt alle moͤglichen Abaͤnderungen der Hauptfarben im Mineralreiche vor, von der hellſten Durch fichtigkeit big zum tiefften Schwarz und Undurchſichtigen. Die Abftufangen der Durchfichtigkeit unterfipeidet man als: Heil, oder völlig duchfihtig, halbdurchſichtig, dBuchfcheinend, an den Kanten durckfcheinend und undurchſichtig. Die Hauptfarben mit ihren wichtigften Abänderungen find folgende: 1. Weiß, Hier unterfcheidet man zuvsrderft das metallifche Weiß des Silbers, Zinnes, Platins von den übrigen Modificationen; dann fehneeweiß, und demnächft die leichten Beimifchungen der andern Farben, als; gelb⸗ lich weiß, roͤthlich weiß, blaͤulich weiß oder milchig. 2. Grau. Tritt gleichfalls metalliſch auf am Blei, Spießglanz, Stahl; als Varietaͤten unterſcheidet man auch hier, wie bei allen, Verbindungen des reinen oder | Aſchgrauen mit andern Farben 5. B. mit Braun im Rauch⸗ grau, mit Roth im Perlgrau, u. d. m. 8. Schwarz. Metalliſch nur am Eiſen, ſonſt aber in vielen Varietaͤten. Rein ſchwarz in der Kohle, auch ſammetſchwarz genannt. 4. Braun. Steht wie grau zwiſchen ſchwarz AR weiß, jo zwifchen ſchwarz und roth, findet ſich nicht metal⸗ liſch. Seine Varietaͤten entſpringen aus dem Vorherrſchen der einen oder andern Grundfarbe, auch wohl Beimengung anderer, z. B. Gelblichbraun, Leberbraun mit gruͤnem Anflug. 5. Roth. Als metalliſche Farbe finden wir es am Kupfer, ſonſt in vielen Abaͤnderungen, meiſt nach bekann⸗ 60 ten Gegenftänden benannt; als: Zinnobers, Karmofins, Scharlach⸗, Blut, Rofen:, Kirfchs ꝛc. voth. | 6. Selb. Am röinften im Schwefel, metalliih an Gold, Meſſing. Viele Variätäten nach bekannten Gegens ftänden. | 7. Grün. Nicht metallifch ; befonders rein am Sma⸗ ragd, ſonſt gern mit vorherrfchendem blau oder gelb, wo— nach unzähliche Abänderungen, auc mit Beimifchung von Braun oder fchwarz. 8. Blau fommt nicht metalliſch vor; feine Abändes rungen find fehr zahlreich, das reinfte ift das Berliner: Blau im Saphir: die übrigen Meodificationen entftehn durch roth, grün und ſchwarz; die violerte befonders deutlich am Amerhyft. Hei der Beftimmung des Minerals nad) der Farbe iſt auch der Strich zu beachten, oder die Farbe des Pulvers, das man durch Reiben mit harten Gegenſtaͤnden als Feile, Stahl ꝛc. hervorbringt, und welche oft von der äußerlich fihtbaren fehr abweicht. $. 54. Als Äußeres Kennzeichen 4 noch der Glanz beruͤckſichtiget werden. Ein Koͤrper, oder eine Flaͤche deſſelben iſt glänzend, wenn die auf fie fallenden Lichtſtrahlen nach allen Seiten unter dem Einfalls: Winkel zuruͤckgeworfen werden, und fo einige ing Augedes Zuſchauers ‚gelangen, welche dann das Bild des leuchtenden Körpers oder überhaupt nür den Schein des Lichtes auf der Fläche zu Stande bringen. Es haͤngt dieſe Eigenſchaft von der Gleichheit der Flaͤchen ab, daher fehlt ſie unebenen oder rauhen Materien. Die Grade des Glanzes beſtimmt man wie folgt: 1. Metallglanz; der Glanz 4 gediegnen Me⸗ talle; findet ſich bei vielen Erzen, nebſt allen Kieſen und Glanzen. | Bin“ 61 2. Demantglanz, bei vielen Edelfteinen, kommt dem metallifchen nahe, doch ift etwas Fettglanz dabei. - 3. Fettglanz, allen ferten Subftanzen eigenthüms lich, ift weniger ftark als die vorigen; bei Talf, Epidot ꝛc. 4. Gl asglanz, findet ſich gern an durchſichtigen, harten Foſſilien, daher beſonders deutlich am Quarz. 5. Perlmutter⸗-Glanz gewoͤhnlich bei nicht völlig ebenen, ungleichen Städen, ift mehr fchillernd. Glimmer, Schillerſtein. ꝛc. — 5.55. Die Härte iſt diejenige Eigenſchaft eines Körpers, vermöge welcher er äußern Gewalten einen Wis derftand entgegenfegt, und je nachdem diefer Widerftand größer oder geringer, wird der Körper Hart oder weich genannt. Sie unterfcheidet fih vonder Sprödigfeit, . die freilich meiftens harten ‚Körpern eigen ift, aber deren leichte Zerbrechlichkeit bei ftärferer oder geringer Biegung bezeichnet. Daher: je fpröver ein Körper, defto leichter zer, fpringt er. Um die Härte zu meſſen nimmt man gewiffe - befannte Materien ald Maaß an, Mohs ſtellt folgende Scala auf: 1. Gemeiner Talk, 2. Gyps, 3. Kalkſpath, 4. Flußſpath, 5. Apatit, 6. Feldfpath, 7. Quarz, 8. Tos pas, 9, Korund, 10. Demant. Sn diefer Scala ift jeder folgende Körper fähig den vorhergehenden zu rigen; ‚der Talk nimmt noch Eindrüde vom Nagel des Fingers an, alle folgende bis zum Quarz werden vom Stahle geritzt; 7 und 8 geben am Stahle Funken und rigen Glas, ohne es zu ſchneiden; 9 und 10 rigen Stahl und fchneiden Glas. Fluͤſſige Subftanzen Haben natürlidy die geringfte Härte, werden vom Talk leicht getrennt, und ftehen daher unter allen. Die Grade der Sproͤdigkeit ſi ſ nd: biegſam, geſchmei⸗ dig, was ſich haͤmmern laͤßt, milde, laͤßt ſich mit dem Maeſſer ſchneiden, ſproͤde. x 62 U. Phyſikaliſche Kennzeichen 5. 56. Die Schwere, fo wie die Charaktere, mel che Elektrizität und Mangnetismus darbieten, werden zu den phyfitalifchen Kennzeichen gerechnet, " Schwere ift die Kraft, mit welcher ein Gegenftand auf feinen Unterſtuͤtzungspunct, oder Unterlage drück. Sie finder fid) bei Mineralien in ihren höchften Graden, und ſcheint, wenn aud nicht durchgängig, doch ziemlich allgemein mit der Härte in einem umgekehrten Berhältniffe ‚zu ſtehen; oft jedoch find auch die flüffigen Subflanzen ges vade die leichtefien. Man beftimmt die Schwere nach der des Waffers, und nimmt diefes gleich 1,000 an. ‚ Elektrizität hat man nur bei einigen Mineralien ent deeft, daher fie auch für dieſe charakteriftifh wird. Gie iſt ihnen, wie dem Turmalin, entweder beftändig eigen, oder wird erft durch Reiben und Erwärmen entwickelt. Magnetifhe Eigenfhaften finden fih nur am Eifen und Nickel, ſtaͤrker im regulirifchen Zuftande, an manchen Erzen gar nicht, Die Phosphoreszenz mancher Subftanzen, die auch noch hieher gezogen werden muß, hat jedoch einen zu Eleinen Umfang, als daß man fie füglich unter die ep Kennzeichen aufnehmen koͤnnte. — Il. Chemifde Kennzeien. “657. Sie beziehen fih auf die Zufammenfegung der Mineralien aus den Urſtoffen oder chemiſchen Eles menten‘!), die, 52 an der Zahl, alle mit einigen . Ausnahmen im Mineralveiche vorfommen, und zwar die meiften nur bier, Ferner find zu den hemifchen Kennzeichen zu zaͤhlen die Grade der Aufloͤslichkeit mancher Stoffe in Waſſer oder Saͤuren; den Geſchmack den ſie, auf die — ge⸗ 65 bracht, erregen; ihr Berhältnig zum Feuer, zur Luft und was dergleichen mehr iſt. 1) Die befannten chemifchen Elemente find: A. nicht metallifche: _ a. elaſtiſch flüffige (gasförmige): Sauerſtoff, Waſſerſtoff, Kohlenſtoff, Stickſtoff, Chlor. RR U WERE: 5 » Sod, Brom, Schwefel, Selen, Phosphor, Fluor, Boron. B. Metalliſche: a Radicale der Alkalien und Erden: Kalium, Natrium, Lithium, Baryum, Strontium, Calcium, Magneſium, Aluminium, Berylium, Ottrium, Zirkonium, Silicium, b. Metalle: Arſenik, Tellur, Titan, Cchrom ‚ Zantal, Spieß: glanz, Zink, Zinn, Blei, Eer, Eifen, Wolfranı, Molybdän, Mangan, Cadmium, Kobalt, Uran, Kupfer, Nidel, Wismuth, Duedfilber, Osmium, Rhodium, Palladium ; Iridium, Silber, Gold, Platin. — 5. 58. Für die Syſtematik der Mineralien war in aͤltern Zeiten wenig gethan; auch Linne, deſſen Vers dienſte um jeden andern Theil der Naturgeſchichte mit Recht die allgemeinſte Anerkennung gefunden haben, leiſtete fuͤr die Mineralogie nur wenig. Werner iſt daher als der erſte wahre Syſtematiker zu betrachten, er ſchuf eine Termino— logie, beruͤckſichtigte bei der Claſſifikation in den Höhern Abtheilungen chemifche, in den niedern befonders Aufere Kennzeichen. - Mac) ihm erwarb ih Hauy ausgezeichnete Verdienfte um die Kryftallographie, indeß ift die klare Eins ſicht in dieſen intereffanteften Theil der ganzen Wiffenfchaft doc) erft das Reſultat neuer Forfhungen geworden. Die neueften fuftematifchen Berfuche find die von Ofen, Mobs, Breithanpt, Naumann u. a.; unter diefen möchte 64 der von Mods für den gelungenften zu halten fein. — Eis nige der vornehmften Werke über fyftematifche Mineralogie, aus denen auch wir zum Theil ſchoͤpften, moͤgen hier noch kurz genannt werden. % Werner, U. 6, von den äußern Kennzeichen der Mineras lien. Leipzig 774. 8. Deſſen Syſtem, im Lehrbuch*der Mineralogie, herausgege⸗ ben von F. U. Reuß. Leipzig 806. 8. ‘Hauy, Trait€ de Crystallographie. Paris 321. 8. 2 Voll. Naumann’s Grundriß der Kryſtallographie. Leipz. 825. 8. Mehrere Abhandlungen von Wei im Berliner Magazin der naturforfihenden Freunde und Schriften der Ufademie, Auch zwei lateinifche Diflertationen. Berzelius, über das Loͤthrohr, aus dem Schwediſchen, von H. Roſe. Nuͤrnberg 828. 8, Hauy, Traité de mineralogie. IV. Voll. av. fig. Paris 822. 8. sec. edit. Nach der ältern Ausgabe ins Deutfche über: fegt von Karften und Weiß. 4 Bd. Leipzig. 804— 10, 8. Steffens vollftändiges RR der Oryftognofie. 4, Bd. Halle 811— 24 12, Okens Lehrbud) der Mineralogie. Leipzig 821, 8. 5. Mohs, Grundriß der Mineralogie. Dresden 822 — 24. 2 Bände. 8. €. 3. Germar, Lchrbud der: Mineralogie. Halle 824. 8. A. Breithaupt, vollftändige Charafteriftif des ER ſyſtems. Dresden 823. & 2. Aufl. Naumann, Handbud) der Mineralogie. Berlin 828. 8. mit Kupfern. Eine ausführlihe Kritif und Betoleichung, der Spfteme von Mobs und Breithaupt findet man im De em es. 825. Heft 4. ' | Zweites Capitel, Shyſtem der Mineralien. 9.59. Alt ift die Eintheilung der Mineralien in Erden, Steine, Salze und Metalle, Dieſe darf, mit einigen Modificationen, als die noch geltende betrachtet - werden. Unterfuchen wir das Gebiet ($. 15.) unfrer Wiffen: fchaft im ganzen Umfange, fo ergiebe fich freilich, daß außer den genannten Stoffen noch andere in diefen Kreis gezogen werden müflen; allein es findet von denfelben bis zu man- ‚chen der ſchon eingeſchloſſenen eine fo in einander uͤberge⸗ hende Stufenfolge der Charaktere Statt, daß man fie füglich zu einander gefellen kann. So werden wir, wie früher, 4 oberfte Abtheilungen mit etwas veränderten —— erhalten. | | Sn. die erfte Claſſe ftellen wir mit Mohs, deſſen Cha⸗ rakteriſtik uns im Allgemeinen zum Stuͤtzpunct dienen wird, die freien Säuren und Salze (im Sinne der Mir neralogen). . + Die zweite Claffe umfaßt die — denn ſo moͤ⸗ gen ſie kurz genannt werden, zum Unterſchiede von der folgenden dritten, den Metallen; beide vereinigt Mohs, wohl mit Unrecht, in eine oberſte Abtheilung. Die vierte Claſſe begreift die Brenze oder brennba⸗ ren Foſſilien in ſich, eine ſchon von Werner ſo beſtimmte, ſehr natuͤrliche Vene ‘ J Erſte Claſſe. Gaſe, Sauren und Salze. $. 60, Die allgemeinen Charaktere find: Ein Ge wicht, welches nie das des Waffers ums Vierfache über 9— | - N trifft, oft aber unter demfelben bleibt, und der oft eigens thuͤmliche, nie aber brenzliche Geruch. Sie find flüffig oder feft, aber auflöslich im Waſſer und auf der Zunge Ge ſchmack erregend. . &o verfchieden auch bei erfter Betrachtung die durch diefe Charaktere vereinigten Subftanzen fein mögen, fo bies ten fie doch eine natürliche Stufenfolge der Verwandſchaft dar. Don den unfichtdaren, nur durd) ihre Wirkungen ers fheinenden Gaſen, über das Waffer, die Säuren, die theils als flüflige, theils als fefte fich zeigen, gelangt man am beften zu den Sahen, mit welchen einige der vorhers gehenden ſchon auffallende Aehnlichkeit Haben. — Was die angeführten Kennzeichen berriffe, fo ift die Schwere nicht allein hier unter 1,000, fondern auch, wie wir ſehen werden, bei der vierten Klaffe; bringt man aber das dei den Mangel des brenzlichen Geruchs in Anfıhlag, fo wird man nie der Gefahr einer Verwechfelung ausgefeßt fein. : Daffelbe gilt von der Auflöslichkeit, die in Verbin⸗ dung mit der Wirkung auf das Geſchmacksorgan, ebenfalls nur bier in diefer Ausbreitung gefunden wird. Die Härte iſt einem befondern Grade des Wechfels unterworfen, "doch bietet auch fie manche Kennzeichen, die befonders bei den Unterabtheilungen zu berücfichtigen find. Daran reiht ſich die äußere Form; dieſe verfchwinder bei den luftfoͤrmi⸗ gen ganz, tritt bei den feften aber nur als Keyftallifation auf. Viele bunte Farben finder man nicht, meiftens man: gelt fogar alle Tinctur, und nur unter den Salzen, die ſich in jeder Hinſicht mehr der folgenden Elaffe anfchließen, zeige fich einige Abwechfelung. Es giebt hier 4 Ordnungen: 1. die Gafe, 2. das Waſ⸗ ſer, 3. die Saͤuren und 4. die Salze. { | ‚67 j tn Erfte Ordnung, | u | G a ſ e. a Nie gefaͤrbt, ſtets leichter als Waſſer (0,001 — 0 ‚0114), elaſtiſch, flüfig, ohne fauren Geſchmack. Es verfteht ſich von felbft, daß hier nur diejenigen Safe, die frei-auf der Erde vorfommen, verftanden find, die Betrachtung der übrigen gehört in die Chemie. Eigen: thuͤmlichkeiten derſelben find noch die Abforptionsfähigkeit oder das Vermögen, in inniger Verbindung mit dem Waſſer einen geringern Naum einzunehmen, als das Waffer vors her für fich allein erfüllte; ihre Elaftiizität, vermöge welcher fie bis zu einer dem Waffer ähnlichen Fluͤſſigkeit compeimire werden können; (wenn das auch nüht von allen nachge⸗ wieſen iſt, fo fteht doch der Annahme nichts entgegen); ihre allgemeine Verbreitung und d. g. m. — Sie find bes - fonders für den thierifchen und pflanzlichen Organismus, als Medium der Refpiration, von Wichtigkeit, indem - fie, je nad ihrer Verſchiedenheit, Leben moͤglich machen oder aufheben. 5 Gattung. Waſſerſtoff⸗Gaſe. Geruch und Geſchmack eigenthuͤmlich, groͤßte Leich⸗ tigkeit. Finden ſich weniger allgemein verbreitet, und die Orte ihres Aufenthalts verlangen eine beſtimmte Beſchaffen⸗ heit. Sind dem Organismus ſchaͤdlich, erſchweren anfange das Athmen, ſpaͤter erſticken ſie ihn. Reiner Waſſerſtoff. Hydrogenium. Hat einen eigenz thuͤmlichen ſchwachen Geruch, ift fehr brennbar und viel leichter als die atmofphärifche Luft. Er findet ſich nur felten in fumpfigen Gegenden. Wird wegen feiner Leichtige = zur Fuͤllung des Luftballons gebraucht, und veranlaßt ad Auffteigen der Seifenblafen. Eingeathmet erregt es ne, und bald den Tod, | 5x .... 66 Kohlenmwafferfioffgas. Riecht eigenthuͤmlich, unange- nehm, iſt ebenfalls brennbar,, aber unterhält die Flamme nicht, ſchwerer als voriges; findet fih haufig in Sumpfen und ‚Bergwerfen, erzeugt dort die feurigen Schwaden, toͤdtet ſchneller. 1 ah Shmefelwafferftoff, Hydrothion. Stinkt ſtark nad) faulen Eiern, ift fihwerer als die vorigen, laͤßt ſich tropfe, bar darſtellen, findet ſich in Pfuͤtzen, Kloaken, Schwefel⸗ waͤſſern, ſelbſt faulen Eiern, iſt ebenfalls brennbar, aber unterhaͤlt wie die vorigen die Flamme nicht. Geathmet erzeugt es bald ſchlagfluͤſſige Zufaͤlle, ſpaͤter den Tod. Phosphorwaſſer ſtoff. Riecht nach faulen Fiſchen und iſt viel ſchwerer als das vorige. Findet ſich mit dem Koh— lenwaſſ erſtoff in Suͤmpfen und erzeugt die Irrlichter und andre Feuererſcheinungen daſelbſt, indem es ſich an der Luft entzuͤndet. Es iſt irreſpirabel, unterhaͤlt die Flamme nicht und wird durch das Sonnenlicht zerſetzt. — I, Gattung. Atmoſphaͤriſche Luft. Ohne Geruch und Geſchmack, ſchwerer als Waſſer⸗ ſtoff, leichter als Waſſer (0,0012). Nicht entzuͤndlich, un⸗ terhaͤlt die Flamme. — Die atmoſphaͤriſche Luft iſt nur fin Gemenge von Stickſtoff und Sauerftoff und enthält in 100 Theilen vom erſten 79, vom letzten 21. Diefe Miſchung bleibt ſich ziem— lich glei); außerdem finden ſich noch viele andre zufällige Gemengtheile als Eohlfaures Gas, Wafferdampf ıc, Zur Meſſung diefer verfihiedenen Berhältniffe gebraucht man das & udiometer (verfihiedene Arten deffelben), zur Verdünnung Die Luftpumpe, -und zum Meſſen der duͤnnern oder dichtern Luft das Barometer. Gie findet fi) nit blos an der Oberfläche der Erde, fondern auch im Waffer, wo fie ebenfalls den Organismen zun Athen dient. (Ueber ihre Ausdehnung und verfchiedene Dichtig- keit vergleiche $, 17.) E + 69 Zweite Ordnung. Das Waſſer. + $ 62. Der tropfbar fluͤſſige Zuſtand, verbunden mit voͤlliger Geruch⸗ und Geſchmackloſigkeit, eine geringe Elaftis zität, wie der Mangel aller Farbe, unterfcheiden es hinlaͤng⸗ lich. Sein Gewicht nimmt man ald Einheit an = 1,000. Es repräfentirt diefer Stoff zugleich Ordnung, Gab tung und Art. — — Waſſer finder ſich in der Natur als in der Luft ver⸗ breiteter Dampf, als Regen, Schnee, in Seen, Stroͤ⸗ men und im Meer. Nach allen diefem verfihiednen Vor— fommen unterfheidet man’g mit befondern Namen, Nie ift es aber ganz rein, d. h. ohne Beimengung fremder Ber ftandtheile; das reinfte ift der aufgelöfte Schnee und das Kegenwafler. Seine eigentlichen Urftoffe find Waſſerſtoff (11,1 Theile) und Sauerftoff (83,9). Je nad) den ver: ſchiedenen beigemengten Stoffen. unterfiheidet man: | üßes, das wieder weiches oder hartes fein kann, im Gegenfaß gegen das falzige oder Meerwafler. Das harte enthält Koblenfäure und einigen Kalk aufgelöft, dem weichen geht dies ab. Das Meerwaffer dagegen befommt feinen falzigen Geſchmack vom falzfauren Natron, falzfauren Kalt und ſalz⸗ fauren Baryt, die es, befonders letztern, in fi aufgelöft bat. Auch die Mineralwafler enthalten nur fremde Sub— ftanzen, als Salze, Säuren, Alkalien, Schwefel x. auf: geloͤſt und find Feine eigentlihe chemiſche Verbindungen. Wird das Waſſer einem hoͤhern Hitzgrade (80° Reaum.) ausgeſetzt, fo focht es und verflüchtigt fih in Dampfge⸗ ftalt; dabei wird die in ihm enthaltne Luft ausgerrieben; (Woher es denn auch kommt, daß Fiſche und andere Thiere nicht mehr im gekochten oder deftilirten Waſſer leben koͤn— nen.). Kälte dagegen fest nicht bloß den Dunft wieder als Wafler ab, fondern höhere Grade kryſtalliſiren auch das Waſſer zu Eis. Die Kryftalle gehören dem rhom⸗ boedrifchen Syfteme an. Auch bei diefem Feftwerden läßt es feine fremden Bejtandtheile fahren. Die Luft findet man dann nicht felten in Blaſenraͤumen eingeſchloſſen, Die ſchweren Subjtanzen fallen zu Boden. Daher ift auch das T u N ® 70 gefrorne Waſſer leichter als das flüfige, und gefrörnes Meerwafler verliert feinen falzigen Geſchmack. J Uebrigens / iſt Waſſer ſehr allgemein verbreitet und be— deckt 3 der Erdoberfläche als Meer (vergl. oben $.18 u. folg.) J J —J Dritte Ordnung. DS $. 63. Sie verrathen fich leicht durch ftechend fauren Geſchmack auf der Zunge, loͤſen fich im Waſſer auf, find flüffig oder feft, Gewicht wechfelt von 0,0015 — 3,7. — Das Hauptkennzeichen diefer meift nur in befchränfter Verbreitung vorfommenden Stoffe ift die faure Reaction, oder das Vermögen blaue Pflanzenfarben in rothe zu vers wandeln. Dazu tommt die Fähigkeit, mit gewiffen Sub: ftanzen, die man Bafen nennt (Alkalien, Erden, Me talloxyde), Salze zu bilden. Diele Säuren find tropfbar flüffig, andre wenige für fich Bloß dunftförmig, noch andre haben eine den Salzen ähnliche Befchaffenheit. Manche koͤnnen nur in der Verbindung mit Waffer beftehen, viele find farblos, andere gefärbt. Im freien Zuftande findet man fie nicht häufig in der Natur, im gebundenen, oder in Verbindung mit Bafen, find fie fehr allgemein verbreitet. Hier werden uns nur die Hauptfächlichften der freivorfoms menden befchäftigen. I. Gattung. Kohlenfäure. Acidum carbonicum, Geruch und Geſchmack ſchwach ſauer. Gew. 0,0018. wirkt raſch toͤdtlich auf den Organismus. Findet ſich im elaſtiſch und tropfbar fluͤſſigen Zuſtande, in Kellern, Gruben und wo organiſche Subſtanzen gaͤren, da— her beſonders in Bierkellern, die lange verſchloſſen waren. Ste iſt farbenlos, unterhält nicht die Flamme, kann ſich auch nicht entzuͤnden und toͤdtet eingeathmet faſt augenblid= lich. (Grotte del cano in Italien). Gebunden beſonders in Quellwaſſer in ziemlicher Menge; fie verleihet ihm einen kraͤf⸗ tigen Geſchmack. Beſteht aus Kohlenſtoff und Sauerſtoff. I. Gattung. Salzfäure. Ac. muriaticum, Geruch ſcharf, eigenthümlih, Geſchmack ftarf ſauer, raucht an feuchter Luft. G. 0,0023, Sindet fih felten frei, zumal im Dampf der feuerfpeienden Berge, Gie ijt farbenlos, Beſteht aus es und Wafler: _ Hoff. II, Gattung. Schwefelfäure. Ac. sulphuricum. - Dampfförmig oder flüffig, rein farbenlos, fonft braun, Geruch fharf, fehwefelig, Geſchmack beißend fauer. ©. 0,0025 —1, 5. : Allgemein verbreitet in der Natur, aber an Baſen gebunden, frei nur felten an Schwefelquellen und Serfegung von Schwefelmetallen. Zeit ift fie Ernitallinifch in weißen uns durchſichtigen Nadeln, bei hoher Temperatur ein weißer Dunſt. Wird im gemeinen Leben bäufig gebraucht unter dem Namen Bitriolöl, wo fie wegen Beimifchung fremder Subftanzen braun ausfieht. IV, Gattung Borarfäure, Ac. boracicum. Saſſolin, Sedativfal;. Feftes farblofes Glas; Geſchmack ſchwach fauer, Gew. unter 3,0. | Findet fih an den Rändern heißer Quellen auf den Lipari⸗ ſchen Inſeln in Geſtalt keiner Blaͤttchen. Kryſtalliſirt im prismatiſchen Syſtem. Iſt officinell. Vierte Ordnung. S a U Par A $. 64. Kryftallinifh, Iöfen fih im Waffer auf,’ ſchmecken aber nicht fauer. Spa. Gew. 1,2 — 3,7. Als Mineralien find die Salze noch wegen ihrer ge ringen Härte und Schwere bei fo beftändiger-Außerer Form merkwürdig. Ale koͤnnen wenigftens Eryftallificen, wenn auch nicht alle Eryftallinifch vorkommen. Sie find — * J ® 6 * 72 häufig neuern Urſprungs, und die allermeiſten entſtehen noch jetzt, durch Zerſetzung organiſcher Subſtanzen, vor unſern Augen. Was ihre Benutzung betrifft, fo iſt dieſe ſehr all⸗ gemein und manche find für den Menſchen durchaus ums i entbehrlich. — J. Gattung. Kohlenſaures Natrum, Natron, - Mineralalfali. Hat einen fcharfen, laugenhaften Geſchmack, — mit Waſſer. Kryſtalliſirt im prismatifchen - Syſtem. G. 1, 4—1,5. 2.1,0—1,5, An Seen des mittleren und vordern Afiens, als Perfien, Sibirien, auch in Aegypten als eine kryſtalliniſche Krufte, a auswitternd aus der Dammerde., Man unterfheidet 2 Arten, das gewöhnliche Natron und das Trona, dieſes "bat * Kohlenſaͤure. II. Gattung. BE ER Kali, Kali nitricum, Salpeter, Nitrum. Geſchmack fharf falzig, bitterlich, kuͤhlend. — | lifiet in unregelmäßigen, fechsfeitigen Säulen. N. 2, 0 &.1,9—2,0. Beficht aus Salpeterfäure und Kali und 5 ſich bei der Faͤulniß thieriſcher Subſtanzen. Man benutzt das weiße Salz in der Arzeneikunde, zum Einſalzen von Fleiſch und vor allem zur Bereitung des Schießpulvers. IL. Saft. Salzfaures Natrum, Kot Näatrum muriaticum. Der Geſchmack ift eigenthuͤmlich, falzig, Farbe weiß, | kryſtalliſirt in Wuͤrfeln, 9. 2,0. ©. 2,3. Naͤtuͤrlich findet es ſich kryſtalliniſch koͤrnig abgefondert in ganzen Lagern des jüngern Flösgebirges, befonders in Begleitung von Thonflögen. Die Kryftalle mehr oder mins der deutlich, bisweilen nadelförmig, oft pyramidenartig zuſammengehaͤuft. Künftlich ſtellt man es aus Salzquellen * Tr _ Ä . x z oder ſelbſt dem Meerwaffer dar. Seine allgemeine Benu⸗ sung ift befannt genug. — IV, Gatt. Salfaures Ammonium. An ri , Ammon. muriat. Salmiaf. 73 Geſchmack meiſt ſalzig, dann urinoͤs, bitter, verfluͤch⸗ tigt ſich im Feuer. Kryſtalliſirt im teſſeralen Syſtem. H. 1, 2—2,0. ©. 1,6 ’ Sn vulkaniſchen Gegenden als mehliger Beſchlag, auch mit⸗ unter in deutlichen Kryſtallen, ſo am Aetna und Veſuv. Sn Perſien im thonigen Boden vertheilt. Häufig in der Medicin angewandt. ⸗ NV. Gatt. Vitriole. $. 65. Geſchmack ſchwaͤcher ſalzig, zuſammenzie⸗ hend; bunte Farben. Kryſtalliſiren im prismatiſchen Sys ſtem. 9.2,0—2,5. ©. 1,8— 2,3. — Entftchn aus der Zerſetzung von Schwefelmetallen und finden | fich ‚daher häufig, wo diefe mit der Luft in Berührung kom⸗ men, 3. D. in Bergwerlen. Eifenvitriol. Ferrum sulphuricum. Grün, Die Kry— ftalle haar- oder nadelfoͤrmig. H. 2,0. ©. 1,8. Bildet fih nicht felten durch Verwitterung des Schwefelfiefes. Wird zu Färkereien, in der Medicin und zur Bereitung der gewöhnlichen Schwefelfäure benust. Es ift gewaͤſſertes fchwefelfaures Eifenoryd. h Kupfervitriol Cuprum sulphuricum. Blau, Die Kry: falle tafelartig. 9. 2,5. ©. 2,2. Entjteht ebenfo durch Serfeßung der Kupferfiefe, auch wo Schwefelfies mit Kupferz A erzen in Verbindung vorfommt. Wird in der Malerei und . Faͤrberei benust, auch als Arzeneimittel. Iſt gemäflertes ſchwefelſaures Kupferoryd. Sinfvitriol Zincum sulphuricum. Weiß. Seine Kry- ftalle zerfallen an der Luft, daher felten deutlih. H. 2,0 2,5. &2,0— Findet fi) ebenfalls auf Gängen mit Zink-Erzen, aus denen es fich erzeugt, Man benust das Salz; in der Färberei; amd in der Mediein als beftigee Brech⸗ und * Mittel. — 74 VI. Gatt F AGlaubelrſalz. Natrum sulphuricum. Geſchmack kuͤhlend, ſdann bitter, zerfalt an der Luft. Kryſtalliſation prismatiſch. H. 1,6 — 2,0. G. 1, 4 — 1,5. Die einzige Art iſt das gewaͤſſerte ſchwefelſaure Natrum, Natr. sulphuricum, ein in der Medicin haufig als Abfuͤh⸗ rungsmittel benugtes Salz. Natürlih findet es ſich als Abfas ;von Mineralwäflern in Sibirien und der Tartarei, auch als mehliger Ueberzug oder in nadelförmigen Kryſtallen. Kuͤnſtlich kryſtalliſirt es in großen Prismen, die an der Luft zu einem weißen Pulver zerfallen. Loͤſt ſich leicht im warmen Waſſer auf; ſchwerer im kalten. VII. Gatt. Alaun. Alumen. - Geſchmack ſuͤßlich, zufammenziehend, herb. Kryſtal— liſation tefferal. H. ,0—2,5. ©. 1,7—1,8, Der Algun ift fehwefelfaures Kali in Verbindung mit ſchwe— felfaurer Thonerde, und findet fih als Wlaunftein oder Alaunfihiefer in Verbindung mit thonhaltigen Subftanzen, - oder als flodiger Ueberzug an mehrern Orten in Deutſch-⸗ land, Schweden, Stalien, ꝛc. Er bat eine bläulich weiße * iſt ſchwer aufloͤslich, ſeine Kryſtalle ſind ſelten deutlich, meiſt haarfoͤrmig oder mehlig. Man benutzt ihn in der Medicin und bei manchen Handwerken. Abarten find: Bitteralaun, Federalaun, Bergbutter. VI. Gatt. Borax. Geſchmack ſuͤßlich laugenhaft, ſchwach. Kryſtalliſirt im prismatiſchen Syſtem. H. 2,0. — 2,5. ©.1,5— 1,7. ® Findet fih in Thibet und China, meift ungeformt oder in prismatifhen Kyſtallen, ift weiß, halbdurchſichtig und hat eine doppelte Strahlenbrehung. Loͤſt fih nur mäßig im Waffer und bläht fich im Feuer anfangs mit Braufen auf, dann fehmilzt er zu einem hellen Glafe, Er beftebt aus Borarfäure (4. 63. IV.) und Natrum, Man benugt ihn als Flußmittel auf Huͤttenwerken. De | / 75 Noch gehören hieher das Sitterfans, oder bie ſchwefelſaure Talkerde und der Slauberit, * das waſſerfreie ſchwefelſaure Natron. Zweite Claſſe. ————— 6. 66. Glas⸗, Demant- oder Fett⸗Glanz, Ge ſchmackloſigkeit und Unaufloͤslichkeit im Waſſer, Durch⸗ ſichtigkeit in allen Abſtufungen bis zur Undurchſichtigkeit, der Mangel eines eigenchümlichen Geruchs, ihre Uns ſchmelzbarkeit im Feuer, ein G. v. 1,8 — 7, 0. und H. v. 1,0— 10, 0, zeichnen die hieher gehörigen Subſtanzen aus. Die allgemeinen Unterſcheidungsmerkmale der Erden und Metalle find, wenn man nicht, wie Werner, chemi⸗ fhe Verwandſchaft in den Urftoffen will gelten laſſen, ſchwer in wenig Morten feftzufegen, Mohs vereinigt das her beide Elaffen, weil in der That eine Reihe von Sub— ſtanzen den Uebergang zu vermitteln feheint. Dennoch) fielen wir mit Breithaupt zwei getrennte Claſſen auf, de ven erfte duch obige Kennzeichen ung beſtimmt zu fein fheint. Was die natürliche Befchaffenheit diefer Gruppe bes trifft, fo möchte es kaum eine, bei den äußern Kennzeichen berührte Form geben, in welcher fie nicht vorfämen, die einzige fluͤſſige ausgenommen. Schon wegen dieſer Vers ſchiedenheit iſt es unmoͤglich, Charaktere allein von der aͤußern Geſtalt herzuleiten. Eben ſo verſchieden iſt die innere Compoſition, denn nicht bloß kommen hier Erden, Saͤuren, Waſſer, ſondern auch viele Metalloxyde in Verbindung mit Säuren, alſo chemiſche Salze, vor. Die Farbe durch— läuft alle möglichen Abftufungen, und rührt in der Regel von beigemifchten Metalloryden herz die meijten Subſtan— zen find durchfichtig, viele durchfcheinend, einige undurch« ſichtig. Auszeichnend find zum Theil phyſikaliſche Merk: male. Was den Glanz betrifft, fo ift diefer freilich man- 76 nigfaltig genug, hat aber nie die bei den Metallen eigens thümliche Intenſitaͤt. Die Härte erreicht hier ihren hoͤch⸗ ſten Grad, wenn gleich auch fehr weiche Foſſilien ange troffen werden; weniger mannigfäch ift die Schwere, fie mwechfelt von 1,8— 7,0, fällt alfo nie unter die des Waſ— ferö, erreicht aber auch die mancher gediegenen Metalle nicht. Beide Merkmale, verbunden mit dem Glanze, find daher meift hinreichend, Metalle und Steine von einander zu unterfheiden, und man bedarf der chemifchen Analyfe nur felten, um vollfommen ficher zu fein. Der bei manchen Metallen und allen Brenzen vorkommende eigenthuͤmliche Geruch fehle Hier durchaus. Noch ift eine Eigenthuͤmlich— keit einiger durchfichtigen Subftanzen, nehmlich die doppel⸗ te Strahlenbrechung H zu erwähnen, vermöge wels her Eigenſchaft hinter. dem durchfichtigen Körper 2 Bilder des betrachteten Gegenftandes zu Stande gebracht werden. Das. Gefer diefer Erfcheinung beruht auf einer Spaltung des einfallenden Lichtſtrahls. Chemifche Kennzeichen find unbedeutend, manche Stoffe, wie der Kalk, Löfen fih im Waſſer auf, nachdem fie zuvor im Feuer behandelt worden, und geben dann aud) Geſchmack, andre verhalten ſich eigen thuͤmlich gegen Säuren und Alfalien, andre im Feuer oder an der Luft, allgemeine a darüber hat man noch nicht entdeckt. | 1) Man vergleide darüber La Aie in Annalen der Phy⸗ fit, Bd. XXXII. und ebend. von Wollafton Bd. XXXI. Auch Brewfter in Philosoph. Transact, und Biot's Phyſik überfegt von Fechner, Weimar 828, F DEREN: 4 Erſte Ordnung, DH 040 $. 67. Durchſichtige bis durchfcheinende Körper von weißer oder bunter Farbe; ihr Strich iſt ſtets ungefaͤrbt, | } 77 die amfallſatpn manniglach· 9. u626, 0% G. 2,2 — 8,8. Auszeichnend find die deutlichen und ſchonen Kryſtalle, die man in der Regel findet. Chemiſch beſtehen alle aus Kalk⸗ oder Thon⸗Erde in Verbindung mit Kohlen», Schwe⸗ fel s Phosphor » und Fluß» Säure, Die bunten Farben, rühren von Mangan , Eifens oder Kupferoryden her, Hin⸗ fichtlich ihrer Verbreitung auf der Erde find fie von Wichtige keit; derb treten fie als Gebirgsformationen in den ältern | ce auf und nehmen da ganze Lager ein; i I. Gatt. Gypfe. Farbenlos, durchſichtig, Perlmutterglanz. Kryſtalle meiſt tafelartig, oder Prismen, drei Durchgaͤnge fenks recht gegen einander, ungleich. H. 1,5 — 3,5. G. 2,2 — 3,0. — Iſt Kalkerde mit Schwefelfäure gefättigt: faft nur Eryftallifiet, feltner derb in größern Lagern. Eigentliher Gyps Fraueneis. Kryſtalle bilden unregel— mäßige feypsfeitige Prismen, mit bemiedrifcher Ahomben= pyramide, häufig hemitropifche Zwillinge. H. 2,0 ©. 2,3. Die Kryftalle fehr deutlich meift in großen Drufen mit dent einen Ende feſt gewachſen, nicht felten entſtehn Linfenförmige Koͤrper, durch Abrundung der langen Seitenflächen. Bruch muſchelig. Findet fih als Lager im Floͤtzgebirge in verſchiede⸗ nen Abaͤnderungen als ſtrahlig, koͤrnig, faſerig, dicht, erdig. Iſt gewaͤſſerte ſchwefelſaure Kalk-Erde, ſchmilzt vor dem Loͤthrohr zu Email, brennt muͤrbe im Feuer, und loͤſt ſich dann im Waſſer auf; der dichte, derbe, der politurfaͤhige, meiſt milchweiß gefärbte heißt Alabafter, und wird häufig “ zu allerlei Kunftfachen verarbeitet. Anhydrit, Muriazit. Kryſtalle wenig deutlich, niedrige 4 und 8 feitige Prismen. 9. 3,0—3,5. ©. 2,7—3,0, Glanz fhwächer, fonft dem Vorigen aͤhnlich. Iſt waſſerfreie ſchwefelſaure Kalfs Erde, und ſchmilzt nicht vor dem Loͤthrohr. Eben da, aber in geringerer Menge, nicht felten in Beglei= tung von Steinfalz. Aendert gleichfals unter denfelben For⸗ nen ab, A ! - 78 1. Gatt. Flußſpath. | Durchfichtig bis durchſcheinend; bunte Farben, ſelt⸗ ner weiß, Kryſtalliſation tefferal oder rhomboedriſch. 9.4,0—5,0. ©. 3,0— 3,5, Achter Flußſpath, Teſſeral, ſchautt vor dem Loͤthrohr. S..4,0 6.3,0—3,3. Die Kryſtalle find Würfel, Pyra= miven= Würfel‘, feltner Dctaeder, alte deutlich entwickelt, oft 2 Individuen nad) der Eckenaxe des Wuͤrfels durch einans der gewachfen. 4 Durchgaͤnge gleich den. Octaederflaͤchen. Iſt flußſaurer Kalf. Zerriben und mit dem Loͤthrohr behanz delt, ſchmilzt er zu einem farbloſen Glaſe, vorher giebt das Pulver im Dunkeln einen phosphoriſchen Schein. Auf Gaͤn— gen im alten Flößgebirge, befonders fchön in England. Phosphorfau er Ralf, Apatit. NRhomboedrifh, uns ſchmelzbar vor dem Loͤthrohr. 9. 5, 0. ©. 3, 0—3, 3. Kry⸗ ftalle find. jechsfeitige Prismen, zuweilen mit der Duarzpyras - mide, 4 Durchgänge, 3 gleich den Seiten des Prisma, 1 fenfrecht gegen die Ure.. Ebenfalls bunte Farben; auch fein Pulver phosphorascirt. Findet fich in altern Gebirgen mus fhelig, blättrig, felbft derb, unter verfchiedenen Namen als Monarit, Spargelftein, Phosphanit. — IM. Gattung Kalkſpath. $. 68. Durchſcheinend, feltner durchſichtig. Kıye ftallifation rhomboedriſch oder prismatifh, Durchgänge im erften Falle gleich den Flächen des Rhomboeders. N. 3, 0—4,5. ©. 2,5—3,2. St kohlenſaure Kalkerde mit Beimengung von Kalk, Mangan » und EiſenOxyd. Die Kryſtalle in der Regel ausgezeichnet deutlich, in mannigfachen Compofitionen. Kryſtalliſirt findet er fich in geößern Drufen auf Gängen und Klüften, derb ift er eins der verbreiterften Gebirgsges fteine, befonders im Altern Floͤtzgebirge. Er brauſt mit Salpeterfäure. | Kalkſtein. Rhomboedriſch 9. 3,.0.@, 2, 52, 8. Das * normale Rhomboeder hat Polfantenwinfel von 105° 54, außerdem. zweite und dritte Glieder nach beiden Seiten; 4 79 Kite häufig ift die Kalkpyramide und das fechefeitige Pris- ma mit Rhomboeder Flächen," Der aus Island Fommende, unter dem Namen des Isländifchen Kryftall’s oder Dop— pelſpath's befannte, zeigt die doppelte Strahlenbrechung beſonders deutlih. Seine Verbreitung ift ſehr allgemein, ebenfo feine Benugung als Mörtel in der Baukunft, nad: dem er zuvor im Feuer gebrannt und dann mit Wafjer vermiſcht worden ift, welches er begierig einfaugt, ſich ‚dabei ftarf erbigt und fo Kalkhydrat bilder. - Findet fich koͤrnig, faferig und dicht. Abaͤnderungen find: Die. Kreide, ein dichter, erdiger, leicht zerreiblicher Kalkſtein. Der Erbſenſtein, fo benannt wegen feiner runden coacentriſch ſchaaligen Abſonderung. Der Mergel, iſt eine Verbindung und Vermiſchung des erdigen Kalffteins mit Thon, die felbft oft erdig, min der hart, derb und undurchfichtig erfiheint. Als Gebirgs— maſſe in der jüngern Formation. . Ein derber, feinförniger, einfarbiger oder bunter, der Politur fähiger Kalkftein heißt Marmor. Dolomit Rhomboedrifh. Durchgangswinkel ſtumpfer. 5.3, 5—4,0. &2,8—2,9. — . Die Kryftalle bilden ähnliche Reiben, Polfanten = Winkel der Normal: Pyramide = 106° 15’. Enthält außer der Fohlenfauern Kalferde noch fohlenfauern Talk- und Metalloryde; weniger verbreitet; ſtaͤnglich, fpäthig, faferig ꝛc. abgefondert. Urragonit prismatifih. Bunte Farben. 9. 3,5—4,0. 6. 2, 6—3, 0. — Rhombifches Prisma mit balbirter Dblengpyramide, aber felten frei, meift Zwillinge. Durd= gänge undeutlich. Iſt Eohlenfaurer Kalk mit Fohlenfauren Strontion. Auf Gängen und Klüften in Begleitung von Metallen. — Hierher gehören ferner * der Kryolith und der Alaunſtein, die wir als nicht wichtig uͤbergehen. — Zweite Ordnung. J 6. 69. Durchſichtig bis undurchſichtig ‚weiß oder bunte Farben. Strich farblos oder gelb, 0.2,0— 5,0 80 G. 3,3—7,3. Kıyfallifation prismatifch oder pyramis dal, felten rhomboedriſch. — Die hier zuſammengeſtellte Gruppe von Foſſillen ft. bei andern Mineralogen nad) ihrer chemifchen Verſchieden⸗ heit zerftveut worden. Die Mebereinftimmung in den anges gebenen Kennzeichen, fo wie überhaupt ihre große äußere, alſo naturhiftorifhe Verwandſchaft, rechtfertigen diefe Ords nung. Befonders haben die Kryftallveihen, fo wie, die Grade der Härte und Schwere vieles mit einander gemein. Zefreralien kommen nie vor, häufig Formen des prismar tifchen und rhomboedrifhen Syſtems. Die Schwere bildet eine ——— ununterbrochne Reihe, ebenſo die Haͤr⸗ te, — Es gehoͤren übrigens hieher außer den barpterdhals tigen n Subftangen viele Verbindungen von Metalloxyden mit Säuren, namentlich die gefäuerten Eifens, Zinn, Blei⸗ und WismuthErze, Hier find nur die wichtigern heraus⸗ —* A I. Gatt. ee Mode, Rhomboedriſche Kryſtalliſation, Durchgaͤnge gleich den Flaͤchen des Rhomboeders. H. 8,6 — 4, 6. &.3,3—3,9. Spatheifenftein; frifch weiß oder gelb, an der Luft jih > bräunend. Sit kohlenſaures Eifen = Oryd. Braunfpath, Dialogit. Weißlich bis rofenrotb, zum Theil weicher als voriger, Iſt Eohlenfaures Mosganoryd. Beide auf Gängen und Lagern in Deutſchland. ‘ II. Satt. Zink⸗Baryt. Weiß, durch andre Beimifhungen bunt. Kryſtalli⸗ - fation vhomboedrifch oder prismatifh. H. 5,0 ©. 3,6 — 4,6, begreift gefäuerte oder gewäflerte Zinkerze. \ Galmei, Prismatiſch, rhowbiſches VPrisma mit hemiedriſcher Oblongpyramide. Farbe weiß auch braun, gruͤn, grau von Eifen = und Mangan = DOryden, Sit PO: ertes Zinkoxyd. Wird durch Reiben elektriſch. * 81 Zinkſpath. Stumpfe Rhomboeder, auch weiß und ebenſo veraͤndert, aber ſchwerer als 6 Mala, Sit Eohlenfaures Zink: oxyd· III. Gatt. Sqhwerſein, Scheelit. Ppyramidales Syſtem. H. 40 — 4,6; ©. 6,0. — Weiß und braun, auch gelb oder roth. Fuͤnf Durchgaͤnge, 4 gleich dem Quadrat» Prisma, einer fenkrecht gegen die Axe. Iſt ſcheelſaure Kalkerde; findet fi) auf Gängen und Lagen 2 IV. Gatt. Hal: Baryt, Mobs, Sryftallifation prismatifh. 9. 3,0— 3,5, ©. 3,6 — 4,7. Iſt gefäuerte Baryt » oder Ströntian » Erde. Finder ſich ziemlich allgemein verbreitet, doch nur auf Gängen und zwar in der Negel von Metallen begleitet, Schon diefes Vorkommen deutet Verwandfchaft mit den aufs geführten Foflilien an — - Strontianit. rhombiſches Prisma mit halbirter Oblong⸗ pyramide. Farbe grün oder weiß. H. 3,5 — G. Bela Sit Eohlenfaure Strontian: Erde; phoSphorescirt vor Yon Loͤthrohr und fhmil;t dann. Witberit, ähnlich, Eohlenfaure Baryt = Erbe, Schwerſpath; Kryſtalle tafelartig, Oblong-Prisma mit viertelflaͤchiger Oblong = Pyramide, auch dieſe vollſtaͤndig. Haͤrte ebenſo, aber etwas ſchwerer. Iſt ſchwefelſaurer Ba— ryt. Viele Abaͤnderungen, als: ſtrahlig, koͤrnig, ſtaͤnglig, dicht x. Der ſtrahlige von Bologna, oder der Bolog: nefer Leuchtftein, phosphorescirt ftark in der Löthrohrs Flamme als Pulver, Eölefin, Ähnlich dem Vorigen, Farbe bläulih weiß, Schwere geringer, Schwefelfaurer Strontian, — V. Gatt. Blei-⸗Baryt. Kryſtalliſation verſchieden, aber nicht teſſeral, Farbe bunt, doch die weiße vorherrſchend, durchſichtig, ſelten durchſcheinend. H. 2,6 — 4,0. G. 6,0 - 7,65. — Um 6 | 82 faßt ſaͤmmtliche gefäuerte BleisErze. in mufcheliger, uns ebner Bruch und fchöne, deutlihe Kryftalle,. die oft tafel artig erſcheinen, find ihnen eigenthümlich. Drehen gern in Gefellfchaft von Blei» Erzen. Weiß Blei-Erz. Prismatiſch, Oblongpyramide, gegen: überfichende Flaͤchen breiter, Iſt loblen ſantes Blei; findet ſich haͤufig auf Gaͤngen. — Grün Blei-Erz. Rhomboedriſch, hat die größte Schwere von allen. Phosphorfaures Bei. Roth Blei-Erz. Prismatifche Kryſtaue, fein und nadel⸗ foͤrmig. Chromſaures Blei. Vitriol-Blei. Prismatiſch, weiß oder grün. Schwefel⸗ ſaures Blei. Noch andere. Arten ſind das gelbe oder molybdaͤnſaure und das gewaͤſſerte arſenilſaure Blei = Erz. VI Gatt. Antimon-Baryt. Prismatiſche Kreyftallifation. Farbe weiß; durchs ſcheinend. H. 2,5—3,0. ©. 8,0—5,6. Laͤßt fih leicht ſchmelzen. Iſt gewäflertes Spießglanzoryd und fins det fich, felten; in Deutſchland an verfchiednen Stellen. Dritte Ordnung. ET Horns&rze Kerate, Mode. 6,70. Graue, düftre Farben, verbunden mit Des - mantglanz und geringer Durchfichtigfeit, ein ©. von 5,5 und H. von 1,5 — 2,0, zeichnen diefe Foſſilien aus. Man kennt nur 2 Gattungen, und die eine foger nur ober⸗ flaͤchlich, beide felten vorfommend. Sind fahfaure Me talloyyde. I. Gatt. Silber⸗Horn⸗Erz. Farbe weißgrau, mit gruͤnem und blaͤulichem Anflug, teſſerale Kryſtalliſation, zumal Octaeder, ſeltner Rhom⸗ boidal Dodekaeder. Laͤßt ſich ſchneiden mit dem Meſſer und iſt leicht ſchmelzbar. In Peru. Salzſaures Silberoxyd. 1. Gatt. Queckſilber⸗Horn⸗Er "Grauer "Anflug Heiner pyramidaler Kryſtalle, er fich in Waſſer auflsft. Sehr felten und daher wenig be⸗ kannt. Soll ſalzſaures Quekſi lberoxyd ſein. dr Vierte Ordnung. | Malachite. 9-71: Farbe blau, gruͤn; deutliche Kryſtalle aus verſchiednen Syſtemen. H 0 - 6,0. G.2,0 — 4,6, Eine: ſchoͤne, ausgezeichnete Gruppe, beſonders wegen der zum Theil praͤchtigen Farben. Chemiſch beſtehn alle hieher gehoͤrigen Foſſilien aus geſaͤuerten Metalloxyden, namentlich des Kupfers und Eiſens, mit Kohlen⸗ Phes⸗ phor⸗ und Arſenik⸗ Säuren verbunden. — 1. Gatt. SKupfergrün, Die Kryſtalliſation iſt undeutlich und ſchwer zu ers fennen, ebenfo fehlen die Durchgaͤnge oder find fehr ſchwach. Strich farblos, Farbe feldft blaugruͤn. Iſt arfenikfanres Kupfer (9. Im Ganzen wenig befannt. U, Gatt. Lirokon⸗Mal. Hieher Werners Linſen⸗ und Würfel-Erz, beides arſenikſaure Salze, jenes des Kupfers, dieſes des Eiſens. Wenig belannt. II. Gatt. Dliven-Ery | Prismatifhe Kryftalle, Farbe und Strich fhmusig gruͤn. H. 8, 0 — 4,0. ©.3,6—4,6. Hieher das arfer nikſaure Kupfer aus England, das unter obigen Namen vorkommt, im Ganzen aber noch wenig bekannt iſt. IV. Gatt. Kupferlafur. Prismatiſche Kıyftallifation, Farbe und Strich blau. Glasglanz. 9. 3,5—4,0. ©. 8,7 — 8,9. — Ein 6 * 84 ſchoͤnes Foſſil, von dunkel indigoblauer Farbe; die Kry⸗ ſtalle ſind rhombiſche Prismen, mir halbirter Oblongpyra⸗ mide, nur ein deutlicher Durchgang. - Iſt ‚Eohlenfaures Kupferoryd mit Waſſer, und findet fih auf Gängen und Klüften in ältern — V. Gatt. Kupferfmarage, Dioptad, W. Rhomboedriſche Kıyftallifation, Farde und Strich gruͤn, undurchſichtig bis durchſcheinend. H. 6,0. ©. 8,2 — 8, 4. — Iſt gewaͤſſertes Kupferoxyd mit etwas Kies ſelerde. Die Kryſtalle find re Ak mit —* — — — | | VI. Gatt. Eigentlicher Mal ach it RR Malachit, Mohs. Prismatiſche Kryſtalliſation, Farbe und Strich hell: grün, 5.3,5—5,0 ©. 8,6 — 4,8. Sf, wie der Kupferlafur, kohlenſaures Kupferoxyd, aber. diefer in größerem Miſchungsverhaͤltniß. Die Kryſtalle find un deutlich, zart und nadelförmig, oft excentriſch ftrachlig zufammengehäuft. Finder ſich in Begleitung von Kupfer erzen und entfteht vielleicht aus deren Zerfeßung. — Das felten und wenig bekannte phosphorfaure Kupfer ſchließt fich näher an das vorige Erz, und unterfcheidet fich kaum durch hellere Farbe und geringere. Härte und Schwere. ‚Finder fih nur an einzelnen Orten z. B. in den Rhein» Gegenden, — Fuͤnfte Ordnung. Guimmer. 6.72. Starker Glass, zum Theil Fettglanz, Durch— fichtigfeit bei oft düftern Farben, eine in untergeordnetem Verhaͤltniß auftretende Kıyftallifation, zeichnen die hieher \ 85 gehörigen Foſſilien aus. Manche find indeß nur durch fcheinend. Die H. wechfelt von 1,0 — 4,5, ebenfo dag G. von 1,8—4,3, — Ueberhaupt iſt diefe Gruppe ſchwer zu charakteriſiren. J. Gatt. Euchlor⸗Glimmer. Strich gruͤn, ins Gelbliche fallend. Kryſtalliſation mannigfach, doch nicht teſſeral. H. 1,0— 2,5. ©. 2,5 —3,2. — Es umfaßt diefe Gattung den Kupfers glimmer, Kupferfhaum und Uranglimmer, die freilich in der Farbe verwandt find, aber durch Kryftallis fation getrennt werden. ° Erfterer ift rhomboedrifch, der andre prismatifch, der legte pyramidal; jene beiden find arfeniffaure Kupferoxyde, dieſes gewaͤſſertes Uranoxyd. U. Gatt. Kobalt⸗Glimmer. Strich roth, braun bis grün. Kryſtalliſation pris—⸗ matiſch. H. 2,5. G. 4,0. — 4,83. — Hieher der ſogenannte rothe Erdkobalt, oder die Kobaltblüthe, von ſcharlachrother Farbe und Perlmutterglanz. Findet ſich in Geſellſchaft von Kobalterzen und iſt arſenikſaurer Kobalt, r I. Gatt. Eifen Ölimmer. Strih graufich, bläulih. Kryſtalle prismatiſch. 2. 2,0. ©. 2,6 —2,7., Der Bivianit oder Eifens blau findet fih in nadelfsrmigen Kryftallen, bisweilen erdig, auf Gängen in alten Gebirgen zumal mit Eiſen— erzen; feine Farbe iſt ein ſchmutziges Blaugruͤn. IV. Gatt. Talk⸗Glimmer. Strich ungefaͤrbt, Kryſtalle ebenfalls prismatiſch, Glanz fettig. H. 1,0 — 15. G. 2,7. — 2,8. Kommt meiſt in tafelartigen Kryſtallen mit ſtark entwickelten Durchgaͤngen vor. Iſt in duͤnnen Lagen durchſichtig, in 86 ſtaͤrkern nur durchſcheinend. Farbe weiß, rauchbraun, graulich, ſchwarz. Enthält Kieſel⸗ ax nd: de mit Metalloxyden und Alkalien. Chlorit oder gemeiner Talk. Graulich kaum durch⸗ ſichtig, nicht elaſtiſch. H. 1,0—1,5. G. 2,7 -2,8. Die Kryſtalle excentriſch ſtrahlig oder parallel zuſammengehaͤuft, ryhombiſche Prismen mit zugeſchaͤrften Enden, nicht ſelten noch das halbirte Oblongprisma. Perlmutter Glanz. Sins det ſich ſchiefrig, dicht erdig ꝛc. Lepidotith, Glimmer ſchlechthin. Durchſichtig, weißlich, rauchbraun, elaſtiſch. H. 2,0 — 2,5. G. 2 8238, 0. Die Kryſtalle find rhombiſche Prismen mit hemiedriſchem Oblong-Prisma; Durchgaͤnge ſehr deutlich, 2 gleich den Seitenflaͤchen des Prismas, minder entwickelt, 1 ſenkrecht auf die 9 „beſonders vorwaltend. Als Gemengtheil der aͤlteſten Gebirgsarten in vielen Geſteinen, zuweilen auf Gaͤngen und Lagern. Es giebt viele Foſſilien, die als Pe des Glimmers zu betrachten find, dahin gehören: der Thonfdiefer, allgemein benutzt zu Schreibtafein und zum Dachdecken; eine weiche Abart Deffelben mit Kohle gemengt ift die zum Beichnen- angewandte [hwarze Kreide; der Serpen— ‚tin ein dichter, derber Glinmier, durch Mangan = Oryd grün gefärbt, den man zu allerlei Geraͤthſchaften benust; der Spedftein oder die fpanifche Kreidez endlich der Asbeſt. Sechſte Ordnung. BB "ar. ar ie —* 78 Dichte, undurchſichtige Geſteine von Fett⸗ Glas⸗ oder Perlmutter⸗Glanz. Bunte, doch meiſt dunkle Farben, Strich ungefaͤrbt, auch wohl braun oder blau. H. 3,5— 7,5. G. 20 — 8, 7. — Eine ſehr natürliche, vielſeitige Verwandſchaften darbietende, zahlreiche Ord⸗ nung. Was die Kryſtalliſation betrifft, ſo iſt ſie in der Regel vorhanden, wenn auch nicht immer mit großer Deut: lichkeit, jelten find einfache Geftalten, und daher fälle die - 87 Erkenntniß oft ſchwer. Das prismatiſche Syſtem herrſcht auch hier vor, viele ſind jedoch rhomboedriſch, einige teſſe⸗ ral; Durchgaͤnge oft ſtark entwickelt‘ Die Undurchfichtige keit erleidet einige Ausnahmen, doch kommen ganz durchs fihtige kaum vor. Die Verbreitung ift fehr allgemein, bes fonders in den Ältern Gebirgen. 1. Gattung Schillerſpath. Schilferftein. Gruͤn, braun oder fhwarz, undurchſichtig. Pris— matifche Kıyftallifation. 2. 3, 5— 6,0. ©. 2,6—3, 4. Beſteht aus Kieſel⸗, Talk und Kalt» Erde mit Metallorys den befonders des Mangan. Diallage, grün, rhombifhes Prisma; 2 Durchgänge gleich den Seitenflähen. 9. 3,954, 0. 6.2,6—2,8, Su ältern Gebirgen. — Verwandte Arten find: Smaragdit, Anthophyllith, und Paulit. ⸗ U. Gattung Diſthenſpath. Farbe blau, in weiß fallend. Prismatifhe Kryftallis ‚fation, 3 Durchgaͤnge, ungleich. H.6,0 — 7, O. G. 8, 5—3,7. Enthält * und Kieſel⸗Erde, auch etwas Eiſen. Einzige Art der C yanit; ae ſich BERNER in aͤllern Gebirgen. III. — Zeolithe. Farbe in der Kegel weiß, Kryſtalle aus allen Syſte⸗ men. H. 3,5—6,0.©.2,0— 2,5. Schmelzen vorm Lothrohr, beſtehn aus Kiefels Erde, mit Thon: Erde und Waſſer, auch Alkalien. Es iſt uͤbrigens eine ſehr zahl⸗ reiche Gattung, deren richtige Sonderung und Beftims mung noch immer eine wichtige Aufgabe der Mineralogen bleibt. Sie fommen meift in Kluͤften und hohlen Räumen 88 vulkaniſcher Gebirge vor. Manche find durchfichtig und haben doppelte Strahlendrechung. Arten find: Analzim, Teſſeral. 9. 5,5. Schabaſit. Rhomboedriſch. Kreuzſtein, Lomonit, Faſerzeolith, Strahl— zeolith. — Blaͤtterzeolith, Ichthyophthalm prismatiſch. Albin pyramidal, | [4 IV. Sat: Feldſpath. | Helle, zum Theil fchillernde (Labrador) Farben mit etwas Durchſichtigkeit. Kryſtalle prismatifh, 5 Durch . Hänge deutlich entwickelt. H. 5,0— 6,0. ©, 2,0 — 2,35. — Der Feldfparh ift ein ſehr allgemein. verbreite: tes Geſtein, finder fich nicht bloß als Gemengtheil, fon dern derb ald Hauptbeſtandtheil ganzer Gebirgsmaffen. Kryſtalliſirt finder er fih nur auf Gängen oder Klüften der Älteften Gebirge, Uebrigens bietet er, wie die Zeoli— the, vielfache Verfchiedenheiten dar, und die neueften darıı- ber angeftellten Unterfuchungen haben mehrere, in den Durch BE gangswinfeln ‚verfhiedne Arten kennen gelehrt. Beſon⸗ ders hat fih Breithaupt darum Verdienfte erworben. — Seine chemiſchen Beftandiheile find Kiefele, Thon: und Kalkerde mit etwas Kali, | Edler Feldſpath, Adular. Meift Ergftallifirt, Farbe weiß, durchſichtig, ſtarker Perlmutterglanz. 9. 6,0, ©. 2,5—2,8. Auf Gängen; wird felbft als Schmuckſtein benutzt. Skapolith. Kryfſtalliſation pyramidal, mehr Fettglanz, der in Glasglanz übergeht. H. 5,0—5,5. ©. des vorigen, Die neuern von Breithaupt aufgeftellten Arten , ſiehe -in feiner Charakteriftit des Mineralſyſtems. S. 57— 69, Ri Der Feldſpath kommt unter mancherlei Geftalten vor, tbeils derb wie der gemeine und die Walferde, theils erdig.als BEN“ und Thon. — Gatt. gafurfparh, Altalith. Blau, bald heller, bald dunkler, Kryſtalliſation teſſeral und prismatiſch. H. 5,5 — 6,0. G. 2,9 — 8,0. In Geſellſchaft des Augits. Beſteht aus Kieſel-⸗ oder Thon /Erde mit vielem Kali. Mohs unterſcheidet mehre⸗ re Arten und zieht noch den Blauſpath hieher. VI. Gatt. Augitſpath. Dunkle, ins Grüne fallende Farben, undurchſichtig, prismatifche Kryftallifation. Glanz nur ſchwach. H.4,5 — 7,0. ©. 2,7— 3,5. Eine ebenfalls zahlteiche Gattung, die von frühern Mineralogen ohne Grund in mehrerezerriffen “wurde, Charakteriſtiſch find die deutlichen Kryftalle bei undeutlichen Durchgängen, Undurchfichtigkeit und Mattigs feit des Bruchs. Die hemifche Analyfe lieferte Kiefelz, Kalk⸗-, Ihons oder Talk» Erde, verbunden mit färbenden Metalloxyden. — Augit oder Pyroren. Grün und ſchwarz. Kryſtalle deut: liche Prismen, nicht felten mit Pyramidenflaͤchen, auch Zwillinge. 9. 5,0—6,0. 6. 3,2— 3,5. . In ältern Ge: birgen, befonders im Grünftein. Amphibol, Hornblende, Braunſchwarz. Kryſtalle des vorigen, meiſtens ohne Endflaͤchen. ©. 2,8 — 3, 2. Nicht ſelten als Gemengtheil der aͤlteſten Gebirge in Koͤr⸗ nern. Die Durchgaͤnge ſind ungleich entwickelt und ihre Flaͤchen zeigen verſchiedne Haͤrten. Man unterſcheidet viele Abaͤnderungen. Pinan Epidot. Gruͤn, an den Kanten zum Theil * ſcheinend. Kryſtalliſation wie an vorigen, aber etwas ſchwe— "rer. 4 ungleihe Durchdaͤnge, ziemlid) deutlich. Bruch uneben; ſchmilzt, wie jener, vorm Loͤthrohr, ſogar leichter. Kann elektriſch werden. 90 VII. Gatt. Schoͤrl. Schwarz. Kryſtalliſation rhomboedriſch. Glas - glanz. 9.7,0,— 7,5. G. 2,5—3,5. — Mods ftellt die Gattung zu den. Gemmen,. doch mit Unrecht; alle Charaktere reihen fie an die vorige. Die Kryſtalle find Duarzprismen. mit flachen RTOIORRER: häufig finden, fih hemitropifche Zwillinge. | Turmalin. Schwarz, durchſcheinend bis dur ichtig und * nad) der verfchiedenen Richtung feheinbar verfihieden ge: färbt. "Un ihn bemerkt man befonders die eleftrifche Kraft. Peliom Blau; auch hier wechſeln die Farben nad der verfhiedenen Durchſicht. Leichter als voriger, Findet ſich felten kryſtalliſirt, meiſt förnig in alten Gebirgen oder als Gefchiebe, Soll in feiner chemiſchen Beſchaffenheit durch beigemifchten Talk verfihieden fein. — In die Ordnung ber Glimmer gehören endlich noch einige, weniger wichtige Mineralien, als: der Spadu⸗ nen, der Pechnit und der Darhulich, die wie übers gangen aber Giebente Ordnung. - Gh re $. 74. Durchſichtig bis durchfcheinend, Glas. oder Demantglanz, größte Härte v. 5, 5 — 10, 0. ©. 1, 9—4,7. Viele bunte Farben, einige weiß, Strich uns gefärbt. Deutliche Kryſtalle. — Die hier ‚bezeichnete Gruppe. von Mineralien gehört in mancher Hinficht zu den wichtigften. Menn gleich der reelle Mugen der meiften fehr geringe ift, fo hat man ihnen Dagegen den höchften ideellen Werth beigelegt. Was ihre Form betrifft, fo möchte man felten anderswo ſo beſtimmt ausgefprochene und fo fihöne Kryſtalle finden, als gerade hier. - Das tefjerale Syſtem berefcht vor, doch finden ſich alle andere Syfieme. Ebenfo findet man hier die größte Farbenpracht, verbunden mit * 7 91 Durchſichtigkeit und Klarheit. Die farbenloſen brechen die Lichtſtrahlen am ſchoͤnſten, und daher ihr praͤchtiges Far⸗ benſpiel. Sie find, vermoͤge ihrer großen Härte, die uns zerſtoͤrbarſten Materien. Ihre chemifche Compofition iſt im Allgemeinen einfah, Erden find der Hauptbeſtandtheil, Säuren finden fih nur bei einigen Satcungen. Bafı er fcheint zu fehlen. | Wir übergehen den Gadelinit und Andaluſi zZ die Mops hierher ftellt. I. it Axinit oder Glasſchoͤrl. Farbe ſchoͤn blau oder braͤunlich, Kryſtalliſation pris⸗ matiſch, 2 ungleiche Durchgaͤnge. H. 6, 5—7,0. ©. 3, 0— 3,3. Die Kryſtalle find rhombiſche Prismen. Fin⸗ det ſich in Altern Gebirgen. Soll Boraxſaͤure mit einem Alkali, außerdem noch Kiefelz, Talk s und — * ent⸗ halten. nl. Gattuns. Ehrofolith. Olivin, Peridot. Farbe ſchoͤn gruͤn. Kryſtalliſation prismatiſch. H. 6, 5—7, 0. G. 3, 3 — 8, 5. Oblong⸗ ln Sn Bra Ay Gebirgen nicht felten, Il Gattung Topas. Farbe ſchoͤn hellgelb, bisweilen gruͤnlich. Kryſtalli—⸗ ſation prismatiſch. H. 8,0. G. 8, 4—8, 6. — Ein ſehr beliebter Edelſtein. Seine Kryſtallreihe beginnt mit Oblongprismen, deſſen Kanten nicht ſelten zugefchärft er⸗ ſcheinen, und ſo das Topasprisma ergeben. Die Flaͤche ſenkrecht auf die Axe meiſt ſehr entwickelt, an den Ecken die Anfänge der Topass und anderer Pyramiden. Durch— gänge 4, gleich deutlich, einem rhombifchen Prisma ent fprechend, 1 fenfrecht gegen die Are, deutlicher. — Man — 92 unterfeheidet nach Durchſichtigkeit und. ee der Er falle den edlen und gemeinen. IV. Gattung Berylle, Schön grün, Kiyftallifation prismatifch oder rhom⸗ boedriſch. H. 7,5 — 8,0. G. 2,6 — 8, 2. — Die gruͤne Farbe geht bisweilen in die weingelbe uͤber, und aͤhnelt dann dem Topas, beſonders ſeinen gruͤnlichen Abaͤnderun⸗ gen; doch unterſcheiden die ſechsſeitigen Prismen den Bes ryll alsbald, ſchwieriger iſt es beim prismatiſchen Euklas. Er beſteht aus Kiefel- Erde mit Beryll⸗ und Thon» Erde, Die Beryll⸗Erde kommt hier faft ausſchließlich (Kelvin) vor. F il , Euklas. Kryſtalliſation prismatifh, Farbe Iebhafter grün. 9.175 326,3, St ‚1etten und oſthar findet ſich in Suͤd-Amerika. Smaragd. Kryſtalliſation rhomboedriſch, Farbe ſhantiges Grün. H. 8,0. ©. 2, 8. Kommt fat nur in ſechsſeiti— gen Prismen vor. 4 Durssgänge , 3 glei) den Seiten des Prisma, jhwah, der vierte ſenkrecht gegen die Are, deutlicher. Glasglanz in ‚Settglan; — wie an der — Ark V. Gattung. Quarz. Helle Farben, durchſichtig bis undurchſichtig. Kry— ſtalliſation rhomboedriſch. Auch derb. H. 5,5 —7. 5. ©. 1,9—2,7. — Unter den manigfaltigften Formen theils als eigne Gebirgsmafie, theild als Beftandtheil anderer. Kryſtalle, wo fie vorfommen, fehön und deutlich, doch faft allein auf das fechsfeitige Prisma mit der fechsfeitigen Py— ramide befchränkt, felten Nhomboeder. — Chemiſch befteht er aus reiner Kiefel» Erde zum Theil mit — Metalls oxyden. Edler Quarz. Bergkryſtall. Nur kryſtalliſirt und durch-⸗ ſichtig, meiſt farbenlos, doch auch gelb (Citrin), violett- 33 blau (Amethyſt), rauhbraun (Rauchtopas), ſchwarz (Mo: ‚rion). Wird als Schmuckſtein gefhliften, bat aber nur ge= - ringen Werth, (die fogenannten bömifchen Steine). ; Uns kryſtalliniſche, zum Theil bunt gefärbte , undurchſichtige Abs änderungen find Carneol, A und Feuer— Ne: ni x Opal. Nicht kryſtalliniſch, ohne Durchgaͤnge, von muſcheligem Bruch und lebhaften, zum Theil ſchillernden Farben (opalifi= ren). Durchſcheinend bis undurchſichtig. Schließt ſich an die nicht kryſtalliniſchen Abaͤnderungen des vorigen. Iſt Kie⸗ ſelerdehydrat. Zu. ovalen. Steiner geſchliffen iſt er ein be— liebter Edelſtein; berühmt wegen feines phauenfchweifigen Sarbenfpiels. Saugt Waller ein. (Hydropban) Abe änderungen nach der Farbe find: Glas-, Feuer- und Leber Dpal; der Pyrophan kuͤnſtlich mit Wachs getränfter, "Hhfibian, Dehftein, Bimmſtein. Schwarz, grau, undurchſichtig mit ftarfem Glasglanz und muſcheligem Bruch, der Bimmftein glanzlos, fehr poroͤs und leicht, daher zum Theil auf dem Waſſer ſchwimmend. IV. Gattung Granat. $. 75. Glas» bis Fettglanz, durchfichtig Bis uns durchſichtig. Kryſtalliſation mehrfach, aber nicht rhomboe— driſch. H. 6, 0—7, 9. G. 3, 1—43. Die Kryftalle deutlich, Farben lebhaft, bunt, zum Theil düfter und fhattig, mit Undurchfichtigkeit verbunden. DBefteht-aus ‚ Kieſel⸗ Thons und Sal: Erde mit faͤrbenden Metall Oxyden in ziemlicher Menge. Staurolith, Kreuzſtein. Braun, undurchſichtig, Hhombi- {he Prismen mit hemiedriſchem Oblong = Prisma, meift Freuzs weis durcheinandergewachfene Zwillinge zweier Individuen. Kaneelftein. Schön hellrothbraun, durchſcheinend, —* matiſche Kryſtalliſation. Veſuvian, Idokras. Schmutzig gruͤn, auch brauu, En ſcheinend. Phraumole Kryſtalle. Heloin. Gleichfalls ſchmutzig grün, aber zum Theil bir ſichtig. Kryſtalle tefferal, befonders Trapezoeder, 94 — | a — ; Pyrop, edler Grand an | Schoͤn kirſchroth durchſichtig bis braunroth * — ſichtig. Teſſeral. Kryſtalle ſehr deutlich. Rhomboidaldode- kaeder und Trapezoeder. Die Durchgaͤnge den Dodekaeder⸗ flaͤchen entſprechend. Wie die vorigen in ältere Gebirgs— geſteine eingeſprengt. Ein beliebter Edelſtein; manche gel⸗ ten als Rubin, Run ne VI. Gatt. Borakit. Weiß, farblos, durchfichtig His ducchfcheinend. Kry⸗ ftallifation teffera. H 7,0. &.2,8—3,0, — Gehört nach allen feinen Charakteren unleugbar hieher. Seine Kıy ftalfe find meift tetraedrifch, mit Oktaeder⸗, Würfels und Rhomboidal⸗Dodekaeder ⸗ Flächen. Mitunter Ikoſaeder. Wird durch Erwaͤrmen elektriſch. Beſteht aus boraxſaurem Talk, ſchmilzt vorm Loͤthrohr. Findet ſich in Gypslager eingeſprengt. — VII. Gatt. Zirkon. Schoͤn roth oder braun; durchſcheinend. Kryſtalle py⸗ ramidal. H. 7,6. G.4,6 — 4,7. — Quadrat / und Zir⸗ tom» Pyramiden mit abgeſtumpften Grundkanten. Durch⸗ gaͤnge ſchwierig zu erkennen. Enthält Zirkon⸗ und Kies ſel⸗Erde. Ein geſuchter Edelſtein, der ſchoͤn blutrothe heißt Hyacinth. J IX. Gatt. Korund. Farbe roth oder blau. Kryſtalliſation pyramidal, rhomboedriſch und tefferal. H. 8,0 — 9,0. ©.3,5— 4,3. Die Farbe zeige mancherlei Modificationen, und gehe von der rothen in die braune, bräunlichgräne, dunfelgrüne und blaue über. Die Grade der Durchfichtigkeit darnach vers fchieden, die einfarbigen ducchfichtig. Als Edelftein gefchägt, führt bei Juweliren mancherlei Namen. Befteht aus vor⸗ waltender jene mit Kiefel» und Talkerde, k u": — Chryſoberyll. Cymophan. Gelblichgruͤn, durchſichtig. Duabratprismen nit Doadratpyramiden H. 8,5. — 3,8. Oſtindien und Suͤdamerika als Geſchiebe. phir, eigentlicher Korund, Schmirgel. Farbe blau oder Br , durchfichtig. Spige Rhomboeder mit Fläche fenkrecht gegen die Axe. Darnach 4 Durdgänge. H. 9,0. ©. 3,9 —— 4, 0. Eben daher. Ein ſehr beliebter Edelſtein. Der blaue heißt Saphir, der rothe Rubin. Sein Pulver iſt der wahre Schmirgel oder Demantbrod, das zum Schlei— fen der Edelfteine benugt wird, — * Spinell. Zarbe verfhieden, meift tief blutroth. Kry— ſtalle tefferal. Octaeder, oft hemitropiſche Zwillinge deffelben nach, einem Schnitt, parallel zweien gegenüber ftchenden Sei— tenflähen. H. 9,0. ©.3,5—4,3. Aus Eeylon, wo er fi im Slußfande findet. Als Edelftein hoch im Preife. Roth Spinell. Schwarz Pleonaſt, ſchmutzig gruͤn Achmit, Automolith. — x. Gatt. Demant. | Natürlich ſchmutzig weiß, gefchliffen farblos, völlig durchſichtig. Kryftalle tefferal. A. 10,0. ©.3,4—3,6. — Die Kıyftalle find Dctaeder, Pyramiden: Octaeder, und Achtundvierzigflächner, alle mit converen Flächen und Kanten vorkommend, Befteht aus reinem Kohlenftoff, verbrennt daher im Feuer ohne Reſt. Finder fih als Ges ſchiebe in Brafilien und Oftindien auch in Flußbetten. Der theuerfte Edelftein, wird als Tafel, Raute und Brillant gejchliffen ,_diefer am Foftbarften. Verſuche, den Diamant fünftlih darzuftellen, find wenigftens zum Theil gelun- gen — u) Dritte Claſſe. 6. $. 76. Metalliſcher Glanz und Farbe, Mangel der Durhfichtigkeit ohne Ausnahme, einige durchfcheinend, Schmelzbarkeit im Feuer aber Unauflöslichkeit im Waffer, verbunden mit einem Gewicht von 3,5 bis 21,0 und eine 1 96 Haͤrte von 0,0 bis 6,5 geben bie allgemeinen Rennen diefer Claffe ab. Auch hier find, wie bei der vorigen Claſſe, die unterges ordneten Verfchiedenheiten groß, doch im Allgemeinen 98 ringer, als bei jener. ' Die Kıyftallifation finder fich im Ganzen eben fo allgemein verbreitet, doch giebt es auch nicht kryſtalliniſche Gattungen, befonders bei den gediegenen Mes tallen. Der als charakteriftiich aufgeführte metallifche Glanz ift,. verbunden mit Schwere und Undurchfichtigkeit, meift ein untrügliches Kennzeichen. So wie bei den Stei⸗ nen die Härte ein bedeutendes Uebergewicht Über die Schwes ve gewonnen hatte, fo ift es hier umgekehrt, und faft koͤnnte man das Gefeg aufftellen, daß: je härter ein Metall ift, deſto leichter es zu fein pflege; dennoch) find manche fehr hars te, auch zugleich fehr fhwer, wie z.B. der Stahl, Die Undurchfichtigkeit‘ erleidet einige Ausnahmen, zumal am Rothgiltig⸗ Erz, ebenfo follen dünne Goldplaͤttchen gegen das Licht gruͤn durchſcheinen; nichts defto weniger darf fie mit vollem Recht als allgemeiner Charakter - —— werden, Was das Vorkommen der Metalleberrifft, fo hat man mehrere Arten deffelben zu unterfcheiden; uns ins teveffiven hier nur dag gediegme, orydirte und ges | fchwefelte, die gefäuerten Metalloryde vechneten wir zu den Steinen. Die gediegenen Metalle find felten , und nicht alle erfcheinen fo; fie haben den ausgezeichnetften mes tallifchen Glanz, Farbe und größte Schwere, im Ver— gleich zu ihren orydirten Gattungen. Die Oxydation, oder Verbindung des Metalls mir Sauerftoff, zerftört am meiften das metallifche Anfehn; hier geht oft der Glanz verlöhren, ſelbſt die beſtimmte Außere Form. Daß oxydirte Metalle fih gern mit Erden und Säuren verbinden, davon finden fich hinreichende Beifpiele in der vorigen Claſſe. Die gefchwefelten Metalle zerfallen wieder in Kiefe, Glanze Aue ® x * —6 und Blenden. Erſtere ähneln Metallksnigen am meiſten, haben vollſtaͤndigen, metalliſchen Glanz und Farben, deuts liche Kryſtalliſation. Sie unterſcheiden fih von einander befonders durch die Schwere; ſteigt fie über 4,0, fo heißt das Foſſil ein Kies, wenn nicht, meift Glanz. „Die Blenden verlieren das metallifhe Anfehn mehr und mehr, öfters werden fie durchfcheinend und erhalten Glasglanz. Die hiernach von Mohs aufgeftellte Eintheilung darf wohl eine natürliche genannt werden. - Metalle findet man übrigens auf der Erde nie in fol. hen Maffen, wie die Steine, fondern nur auf Gängen und Lagern in die Gebirge eingebettet, feltner eingefprengt. Sie find das Eigenthum Älterer Formationen, dem jüngern Slößgebirge und aufgeſchwemmten Lande fehlen fi. Mans che werden von Quellen und Strömen in ihren Lagerſtaͤtten ausgefpült und finden fih dann als Geſchiebe i in Flußbet⸗ ten, — Erfte Ordnung. Far A RP E 6. 77. Strich und Farben bunt, meiſt deutliche Kry⸗ ſtalliſation. H. 2,6 — 7,0. ©, 3,4. - 7,4. — Dunkle, der ſchwarzen oder braunen nahe kommende, Farben, zum Theil geringe Grade von Durchſichtigkeit, zeichnen die hieher gehoͤrigen Foſſilien aus. Die Kryſtalli⸗ ſation tritt hier mehr zuruͤck und unregelmaͤßig begraͤnzte, ſtalaktiſche Formen erhalten die Oberhand. Der Glanz ift, wo er ſich finder, metalliſch, und läßt fich zum Theil durch Glätten und Reiben der Flächen darftellen. Ges ſchmeidigkeit nur unbedeutend bei oft geringer Härte, Alle beftehen aus Metallen mit Sauerfioff, dem mitunter einige - Erden und andre Metalloryde, auch Waſſer beigemengt find. Säuren und Alkalien fehlen durchaus, — Ausbreitung 7 98 — | Pr 4 ſehr allgemein, wenn auch ſelten in groſſen Auantitdem, Häufig als Särbemittel fteiniger Sof lien. — a n I. Gatt. Titan Erz. Strich farbenlos oder hellbraun. Keyftallifation priss matifh oder pyramidal. H. 9,0—6,5. ©. 3,4,— 4,4. — Das Titanmetall kommt nur im oxydirten Zus ftande vor und bietet dabei manche Annäherungen'zu den. Erden. Regulinifc hat es faft — laͤßt ſich aber ſchwer darſtellen. Maͤnak-Erz, gelb, * oder braun. Kryſtalle pris— matiſch, ſehr verwickelt. H. 5,0 — 5,5. G. 3, 4 - 3, 6. Strich braͤunlich grau. Iſt Titanoxyd mit Kieſelerde. Über die Kryſtallreihe vergleiche die Abhandlung von Weiß. Rutil oder Nigrin, auch Titanſchoͤrl. Roth oder braungelb, Strich hellbraun. Kryſtalle quadratiſche Prismen mit Qua— drat-Pyramiden, meiſt in verwendeter Stellung. H. 6,0 —6,5 6. 4,2—4,4 Titanoryd mit Eifenoryd. Anatas, Dctaedrit, Strich ungefärbt, Kryftalle pyramiz dal, Quadratpyramiden, 3 Durchgaͤnge, einer fenfrecht auf die Are. H. 5,5—6,0. ©. 3,5—3,9, Reines Titans oxhd. I. Gatt. Zink⸗Erz. Farbe rothbraun, Strich gelblich, ein Durchgang deutlich, ſonſt nicht kryſtalliſirt. H. 4,0— 4,5. ©. 5,4 — 5,5. Findet ſich mit Bleierzen auf Gängen in Nord: amerika, doch feltner. Enthaͤlt Zink» Oryd mit Mangan s und Eiſen⸗Oxyd. Zink findest ſich außerdem nur noch ge: ſchwefelt. I. Gatt. Kupfer: Er. Farbe ſchmutzig kirſchroth, Strich heil fuchsroth. Kryſtalliſation teſſeral. H. 3, 5 — 4, O. G. 5, 6- 6, 0. Findet ſich mit gediegenem Kupfer und Malachit auf Gaͤn⸗ gen und iſt reines Kupferoryd. Rothkupfer⸗-Erz. F 99 IV. Saft. Zinn-Erz. Zinnſtein, Holzzinn. Schwarz, Strich graulich. Keyftallifation pyramis dal, 9. 6,0— 7,0. G. 6,3 — 7, 1. Befteht aus reinem Zinnoryd, zumeilen mit etwas oxydirtem Eifen untermifcht, finder fi in Deutfchland, befonders aber in England häus fig. Die Kryftalle find Duadratpyramiden mit Quadrats ‚prismen. Iſt das einzige Erz, in dem Zinn vorkommt. Re— guliniſch hat es eine hellgraue Farbe, hakigen Bruch, eine — von 7,29, iſt leicht —— und haͤrter als Blei. — V. Gatt. Scheel⸗Erz. Wolfram. Farbe dunkelbraun, Strich heller. Kryſtalle Oblong⸗ und rhombiſche Prismen mit Pyramiden. H. 5,0— 5,5. G.7,1—7,4. Iſt fcheelfaures Manganorydul mit Eis fenorydul, In ——— und Frankreich an mehren Or⸗ - ten, VI. Gatt. Tantal-Erz. Tantalith. Schwarz. Kryſtalliſation prismatiſch. H. 5,5— 6,0. ©. 6,9—6,5. Iſt Tantaloxyd mit Eiſen⸗ und Manganoıyd. Aehnliche, unwichtige Sattungen ſind das Uranpech⸗ erz das Cer⸗Erz oder Terinftein, Ochroit; das Chroms Erz oder der Chrom: Eifenftein. VII. Gatt. Eifen: Erz Braun oder Schwarz. Strich ebenfo, aber heller. Kry⸗ ftallifation verfchieden, doch nicht pyramidal. H. 5,8 — 6,5. ©. 3,8— 5,3. Das Eifen kommt häufig und in verfchiedenen Formen oxydirt vor; gediegen fand man’s nur . in den Meteorfteinen, ſchwarzgraue aus der Luft herab gefallene Maffen, die faft ganz daraus beftehen, und aus Berdem nur wenig Nickel enthalten. Weber ihr Entftehen 7% 100 | "I. ö 9 f hat man viele Hypotheſen verfucht, befonders befchäftigte ſich Chladni damit. (Vergl. $.29.) | | Zitaneifen. Blauſchwarz, Stridy dunkler. Kryſtalliſation undeutlich, meiſt in Körnern und eigen Stüden, mits unter derb. Un einzelnen Orten in Deutſchland, England x. Ma gneteiſenſtein. Tiefbraunſchwarz. Kryſtalliſation teſſeral. Octaeder, die theils in Rhomboidaldodekaeder, theils in Würfel übergehen. H. 5,5—6,5. ©. 4,8—5,2, Reines Eifenorydul. Folgt dem Magnet, Franklinit. Tefferal, Kryftalle jedoch undeutlih, Farbe. Schwarz Strich rothbrauu. 9. 6,0—6,5. ©. 5,0— 5, 3,773 magnetiſch. Beſteht aus Eiſen-, Zink- und Mangan Dry. Motbeifenftein, Eiſenglanz.. Schmugig blutroth mit graulich metalliſchem Glanze, . Kryftallifation rhomboedriſch, nadelförmig, ercentrifh ſtrahlig zufammengehäuft (Glas: fopf), mitunter derb. 94,56, > 6.4,8—5,3. €is ſenoxyd mit verfchiedenen Erzen, Brauneifenftein, Tief fchwarzbraun, zum Thei mit | graulich metalifhenm Schimmer, Kryſtalle prismatifd). Unter denfelben Formen, wie der vorige. H. 5,0.—5,5. 6, 3,6—4,2. Eiſenoxyd mit Wafler, Siedrit, Schwarz, Strid bisweilen grünlih. Kryſtalli— fation prismatiſch; rhombifche Prismen mit halbirter Ob⸗ longpyramide. H. 5,5—6,0. G. 3, 8. — 4,1. Eiſenoxyd mit Kiefelz oder Kalt ⸗Erde. — B ; | R | VI, Gatt. Mangan:Erz. Braunftein. Schwarz der braun, Strich ebenfo, Kryftalle felten erkennbar; oft glanzlos, von erdigem Anfehn. H. 2,5 — 6,0. ©. 4,0—4,8 — Ziemlich allgemein verbreitet, wenn auch felten in großen Quantitäten. Das Mangans Metall kommt wegen, feiner großen Verwandſchaft zum Sauerftoff faft nur opydirt vor, doc findet man aud) ges fäuerte. und gefchwefelte Erze, das vegulinifche lößt fich ſchwer darſtellen und aͤhnelt dem Eiſen in manchen Stuͤcken. # | | 66 Schwarzer Braunftein Tief braunſchwarz, Strich fuchsroth, Kryſtalle prismatiſch, rhombiſche Pyramiden, ſelten deutlich, oͤfters derb. H. 5, 0—5, 5. ©. 4, 6— 4,7. Mangan Dryd oder Manganoryd = Hydraf. Schwarz:Eifenftein, Schwarz, zum Theil metalifch glänzend, Strich heller, glänzend. Kryſtalliſation fehlt. Findet fih in ercentrifh ftrahligen, Knollen oder mit Glase. kopfſtructur. H. 5, 5-6, 0, 6.4, 0—4, 2. Enthält. viel Eifen Oxyd, daher vielleicht richtiger zu den Eifenerzen zu ſtellen. | Graner Braunftein, Farbe bes vorigen ,;. ebenſo ge⸗ formt, Kryſtalle felten, prismatiſch. H. 2, 5 — 3, 5. . 4, 4 - 4, 8. Mangan-Hyperoxyd. Kommt meiftend erdig vor, wegen feines vielen Sauerftoffgehaltes, färbt Leicht ab, Wird zur Entbindung des. Sauerftoffs benugt. Zweite Ordnung. 123 Metallitfinign 978. Lichte metallifche Farben und Glanz, Heyſtalliſa⸗ tion fehlt oder iſt doch nicht vorwaltend. H. 0,0 — 5, 0. © 5,7— 20,0. — Die allgemeinen Kennzeichen gediegner Metalle find zu bekannt, als daß fie Hier völlig auseinander gefetst werden dürften. Bor allen ift größte Schwere bei Heinftem Raume für fie havakteriftifch, demnächft der me talliſche Glanz, der nie fehlt und gerade Hier am ansgezeich, netften ift. Nur wenige gediegne Metalle Eryftallificen, und wo Kiyftalle vorkommen, da find diefe fo Klein, daß fie oft nur mit dem bewaffneten Auge erkannt werden tönnen > mitunter fehle alle Tertur, und dann ift die Bruchfläche hakig oder zadig, niemals eben. Durchſichtigkeit fehle durchaus, doch follen fehr duͤnn gefchlagene Platten einiges Licht duchfchimmern laffen. Alle fehmelzen im Feuer mehr oder weniger leicht und loͤſen fi) in Säuren auf, \ — 3 — 102 1, Gatt. Arſenik. Ungeformt, oder in ſtalaktiſchen Geſtalten. Textur kaum bemerkbar, friſch zwar weiß, doch an der Luft bald grauſchwarz anlaufend. H. 3,5. ©. 5,7—5,8 Auf Gaͤngen mit Kobalt und Nickel. Verfliegt im Feuer mit Knoblauchgeruch und giebt das ſehr giftige weiße Arfeniks oxyd, das in ber Natur echt vorkommt — I. Gatt. Zellur, Ungeformt, oder in Eleinen Prismen von zinnweißer Farbe. H. 2,0 — 2,5. ©.,61—6,2. Faſt nur in Sie benbuͤrgen, verfliegt im Feuer mit Rettiggeruch. I. Satt. Spießglanz. Antimonium, Kryſtalle undeutlih, Durchgaͤnge befchreiben ein - Nhomboidaldodefaeder oder Octaeder. Farbe zinnweiß ins Bleigraue. H. 3,0—3,5. ©.6,5— 6,8. Finder fich nur felten, am häufigften in Frankreich, verfliegt gleichfalls im Feuer. Das Spiefglanz: Silber, ein Gemiſch von ge diegnem Silber und Antimon, hat prismatifche Kıyftallifa: tion, deutliche Tertur und filberweiße Farbe, Sein Ge⸗ wicht wechſelt von 8,9— 10,0. Kommt nur an einzelnen Drten vor, zum Theil noch mit Arfenik vermengt. VI. Gatt. Wismuth, Bismuthum, Kryftallifation tefferal, oft undeutlih, Mit andern Metallen vermifcht. Farbe zinnweiß, ins Roͤthliche fallend. N. * 0— 2 5. G. 8, 0 — 9, O. Nicht haͤufig. V. Gatt. Queckſilber. Mercurius. Ausgezeichnet durch ſeine leichte Schmelzbarkeit oder vielmehr beſtaͤndiges Fluͤſſigſein, indem eg erſt bei — 31° Reaum. gefteht. Farbe bleigrau ins Silberweiße. 9. 0,0 # 105 Bi & 10,5 _15, 0. Verfluͤchtigt fich im Feuer und läßt ſich deftilliven. Man findet es nur an wenig Orten, aber dort oft in großer Menge, befonders in Deftereich ur und Deru. 16) edieg en, glänzende, fi (berweiße Tropfen in boblen Raͤu⸗ men des Muttergeſteins und mit andern Queckſilber-Erzen. Natuͤrliches Amalgam, Meiſt derb oder angeflogen an fremde Maſſen. Kryſtalle, wo fie vorkommen, teſſe⸗ ral, Farbe zinnweiß. H. 1,0 — 3,0. © 10,3—12,5. Iſt Queckſilber mit Silber. VI. Gatt. Silber, Argentum. Unregelmaͤßige, braune oder drathfoͤrmige, geſtrickte Geſtalten, ſeltner octaedriſche Kryſtalle. Farbe ſilberweiß, an der Luft roͤthlich oder graulich anlaufend. Hat den ſchoͤnſten Klang von allen Metallen. H. 2,6 — 3,0. ©. 10,0 — 10,5. Auf Gängen, beſonders in Peru, auch im Harz und Erzgebirge. VI. Gatt. Gold, Aurum. Findet ſich in unregelmaͤßigen, kryſtalliniſchen Formen, zum Theil regelmaͤßigen Octaedern. Farbe goldgelb, ſcheint bei ſtarker Verdünnung gruͤn durch. H2,5. — 8,0. ©. 12,0 — 20,0. Findet ſich auf Gaͤngen, beſonders in Suͤd⸗ amerika, auch im Bette mancher Fluͤſſe, z. B. der Saale, Donau; eben ſo im aufgeſchwemmten Lande an der afrika— niſchen Kuͤſte als Goldſtaub. Kommt nur gediegen vor. VIII. Gatt. Platin. Ungeformt in Koͤrnern von graulicher Farbe, rein ſil⸗ berweiß, ins Graue fallend. H. 4,0 — 4,6. ©.16,0 — 21,0. Iſt ſehr ſtreng fluͤſſig. Koͤmmt in Suͤdamerika vor, ſelten allein, meiſt mit Palladium, Iridium, Osmium und Rhodium-Koͤrnern untermiſcht, mit manchen ſogar verbunden. Dieſe Metalle haben eine, in 104 | \ i . vieler Ruͤckſicht dem Platin analoge Befchaffehheit, find aber ſtets leichter. Cie finden fi nur in Geſellſchaft des Platins. Neuerdings hat man das Platin aud) auf Gäns gen am Ural entdeckt. Es läßt fih wie Eifen ſchweißen und loͤſt fih nur in Koͤnigswaſſer auf. IX. Gatt. Eifen, | Gediegen nur in Meteorfteinen. Farbe heil, weiß gran, ehr biegſam; laͤßt fich dehnen und wie Gold und Silber in fehr feine Dräthe ziehen. H. 4,5. ©. 7,4— 7,8, Der Stahl ift Eohlenftoffhaltiges Eifen, unterfcheider fich befonders durch größere Härte und Sprödigfeit. X. Gatt. Kupfer. Kryſtalle, wo ſie vorkommen, ſind Waͤrfel; oͤfters derb oder unregelmaͤßig geformt. Farbe rothbraun, doch gern mit ſchwaͤrzlichem Anflug. H. 2,6 — 8,0. ©, 8, 4 - 8, 9. Klingt gut; iſt firengflüffig. Finder ſich in Begleitung andrer Kupfer» Erze, aber nicht in großer Menge, Dritte Drdnung. Ri Ar, | $. 79. Deutliche, häufig tefferale Kryſtalliſation ver bunden mit lebhaften metallifihem Glanz, offene, freie Durchgaͤnge und völlige Undurchſichtigkeit find bie allgemeis nen Kennzeihen. H. 3,0 — 6,5. ©. 4,1—7, 7. — Das haͤufige Vorkommen der hier bezeichneten Gruppe hat ſie zu einem vorzuͤglichen Gegenſtande bergmaͤnniſcher Bearbei⸗ tung gemacht. Sie finden ſich auf Gaͤngen und Lagern, manche als Knollen durch ganze Formationen vertheilt. Chemiſch beſtehen die meiſten aus Schwefel mit Metallkoͤni⸗ gen, oder, wiewohl ſeltner, Metalloxyd. Alle ſind leicht ſchmelzbar, laſſen in der Loͤthrohrflamme den Schwefel fahr ven, zerfegen fich nicht ſelten an der — oder # ‚105 5 laufen an, Die Wene nimmt, gegen die gediegnen Mena, zum Theil zu, die — durchgaͤngig ab. — I. Saft. Kupfernidel. Kryſtalle find undeutliche Prismen, Durchgaͤnge nicht deutlich erkennbar. Won heil Eupferrother Farbe und metals liſchem Glanz. H. 6,0— 6,6. ©.7,5—7,7. Beſteht aus reinem Arſenik mit Nickel. U. Gatt. Arfenik⸗Kies— Kryſtalliſation prismatiſch, rhombiſche Prismen mit halbirter Oblongpyramide, ziemlich deutlich, eben ſo die Durchgaͤnge. Bruch zaͤhnig. Silberweiß, am der Luft grau anlaufend. H. 5,0 — 6,0. ©. 5,7 — 7, 4. Iſt Schwefel: Eifen mit vielem Arſenik; der meiſte gebräuchliche Arſenik wird aus diefem Erze gewonnen, U. Gatt. Kobalt: Kies. Kıyftallifation teſſeral, meiſtens Octaeder. Zinnweiß ins Graue oder Roͤthliche fallend. Bruch, hoͤckerig. H. 5,5: ©. 6,1— 6,6. Speiffobalt. Farbe zinnweiß oder gras, Iſt Kobaltınes tal mit Arſenik und Schwefelkies. Glanzkobalt. Farbe röthlih, reiner Schwefelfobalt. IV. Gatt. Eifens Kies. Schwefel Kies. Keyftalle tefferal, auch prismatifch und rhomboedrifch. Farbe gelb, ins Braune fallend, an der Luft anlaufend. Praͤchtiger Stanz. H. 8,5 — 6,5. ©. 4,4. — 5,4. Sft geſchwefeltes Eifen. Finder fich Häufig in verfchiednen For⸗ mationen, faft das einzige Erz jüngerer, — Gemeiner Schwefelkies. Teſſeral, ſchoͤne deutliche Kry⸗ ſtalle, beſonders Octaeder und Pentagonaldodekaeder, von erſterm hemitropiſche Zwillige, von letzterm 2 Individuen kreuzweis verwachſen (Kryſtall des eiſernen Kreuzes). 106 Straßtkies, Kammlies. a undeutlich, prismatiſch, meiſt excentriſch ſtrahlig zuſammengehaͤuft zu Kugeln oder Knollen. Zerſetzt ſich leicht und giebt dann Eifenvis triol. In jungen — ——— B. der Braunkohle, Kreide. Magnetkies. Rhomboedriſch, ein SaWen⸗ ſehr deut⸗ lich; milder und leichter als die beiden vorigen. Nicht haͤufig, mehr in Altern Gebirgen. — V. Gatt. Kupfer-Kies. Kryſtalliſation rhomboedriſch oder pyramidal, wo ſie auftritt, nicht ſelten ungeformt. Farbe gelb oder braun⸗ roth. H. 3,0 — 4,0. ©. 4,1—5,1. Bunt Kupfer-Erz, rhomboedriſch, rothbraun, laͤuft an der Luft bunt an. Enthaͤlt außer Kupfer und Schwefel noch Eiſenoxyd. Kupfer-Kies. Quadrat-Prismen mit Pyramide, bis⸗ weilen Zwillinge. Farbe gelb, an der Luft zum Theil an— gelaufen, ‘Sehr gemein. Schwefel-Kupfer mit Schwefel: Eifen, ae Vierte Ordnung. SS Lanze $. 80. Laſſen fich von den vorigen ſchwer durch feft- ſtehende Merkmale trennen; im Allgemeinen ift der mes talliſche Glanz weniger vollfommen, dunkel metalliſche Far⸗ ben walten vor; auch die Kryſtalliſation iſt nicht fo deutlich. Die Subftanzen an fic) find fpröder bei zum Theil geringes ver Härte, die von 1,0 — 4,0 wechſelt. Gewicht häufig geringer, als das der Kiefe, doch kommen auch ſchwerere vor, wechfelt von 4,0 — 7,6 (Graphit iſt leichter). Durchfichtigkeit fehlt. In der Mifchung enthalten fie mehr Schwefel. — i | 107 4, Gatt. Kupfer⸗Glanz. * Kryſtalliſation prismatiſch, oder teſſeral: Farbe wechſelt zwiſchen ſchwarz und grau, zuweilen mit blaͤulichen Anflug. H. 2,60 — 4,0. ©. 4,4—5,0. Fahl-Erz. Teſſeral, meiſt hemiedriſche Formen, als Te— traeder mit Zuſchaͤrfung und Zuſpitzungsflaͤchen. Farbe ſtahlgrau, Bruch uneben. Durchgaͤnge undeutlich. H. 3, 0—4, 0. Vorwaltend Schwefel-Kupfer, demnaͤchſt Ei: ſen, Arſenik und Spießglanz, zuweilen Silber. Kupfer-Glas, oder Glanz. Prismatiſch, milder als vori⸗ ges, font ihm aͤhnlich. — Schwarz; Spieß: Glass Erz. Prismatifch, Farbe blei— gran, enthält nur wenig Kupfer, mehr Blei und Spieß: Glanz. I. Gatt. Silber⸗Glanz. Dunkelgrau, ſchwarze Farbe, ſehr milde. H. 2,0 — 2,5. ©.6,9— 7,2. Kryſtalle ſelten deutlich, wo fie bes merfbar find, tefferal, Würfel und Dctaeder, Ziemlich 9% mein, Iſt reines geſchwefeltes Silber. — IN. Gatt. Blei⸗Glanz. Hell bleigraue Farbe, deutlich metalliſcher Glanz und teſſerale Kryſtalliſation, Würfel oder Octaeder, mit Wuͤr⸗ fel⸗Rhomboidaldodekaeder und Pyramiden Octaeder⸗Flaͤ⸗ den, H. 2,5. ©. 7,4—7,6. Gemein auf Gängen, in mancherlei Formationen, IV, Gatt. Tellur-Glanz. V. Gatt. Molybdaͤn⸗Glanz, Waſſerblei. Das einzige Foſſil, in dem das Molybdaͤn⸗-Metall gefunden wird, und das noch dazu nur ſelten vorkommt. Eine bleigraue, glänzene Maſſe mit rhomboedriſcher Kry— ſtalliſation, geringer Härte (1,0 — 1, 5) und nicht bedeus 108° tender Schwere (4,4—4, 6). Gäsbt leicht ab, Strich bleigrau. Findet ſich in aͤltern Gebirgen. — VI. Gatt. Eiſen⸗Glanz. Graphit. Derb, ſelten kryſtalliſirt in rhomboedriſchen Geſtalten; grauſchwarz, Strich ebenſo, glaͤnzend undurchſichtig. Sehr weich und milde. H. 1,0—2,0. G. 1,8— 2,1. — Paßt nirgends recht hin, ähnelt dem vorigen durch Äußeres Anfehn ſehr. Iſt gefohltes Eifen. Bei Werner und Breithaupt fieht es unter den Brenzen, bei Mohs in der Ordnung der Glimmer. Wird zur Verfertigung der Bleifedern benutzt. VI. Gatt. Rismurh Glanz. Farbe bleigrau mit ziemlichem Glanz, kleine prismas tiſche, nadelförmige Kryſtalle. H. 2,0—2,5. ©. 6,1 — 6,4. Kommt in Geſellſchaft des gediegenen Wismuths, wiewohl noch feltner, vor. Abaͤnderungen deffelben find noch die Verbindungen mit Blei oder Kupfer. — VI. Gatt. Spieß⸗-Glanz. Ein ziemlich haͤufiges Metall, das beſonders gern ges ſchwefelt erſcheint. Es hat in dieſer Geſtalt ſtarken Glanz, und ſtrahlige Structur. Kryſtalle ſind zum Theil klein und undeutlich, gehoͤren dem prismatiſchen Syſteme an. H. 1,5 — 2,5. Sch. 4,2 —5,8. . a Das Shrift= Erz, eine Verbindung von Tellur, Go und Silber mit, grauer Farbe und prismatifcher Kryftallis fation, welches Mobs hierher sieht , möchte vieleicht am unrechten Drte kehn. — | IX. Gatt. Melan- Glanz, Roͤſch⸗Silber, Spröd las; Erz. Tief eiſenſchwarz, ungefor "te oder prismatifche Kry⸗ ſtalle, rhombiſche, tafelartige Prismen. H. 2,5. ©. 6,2. 109 Enthält außer gefchwefeltem Silber noch Spießglanz und Spuren von Eifen, daher Härter als das gewoͤhnliche "lass Erz Fünfte Drönung. RE a aaa Me Ei 4 $. 81. Wenn in der vorigen Ordnung ſchon mehr ‘und mehr der wahre metallifche Charakter verlohren ging, ſo zeige fich diefe Umwandlung noch deutlicher bei den Blen⸗ den. Der Glanz bleibt freilich zum Theil noch metallifch, bei andern dagegen ſchwindet er völlig, ja einige werden fogar durchfcheinend. In der Härte kommen fie den Glan⸗ zen gleich (1,0— 4,0), in der Schwere ftehn fie theils uns ter, theils über denfelden (3,5 — 8,2). Ihr Strich ift in der Regel bunt gefärbt. Chemiſch beftehen alle aus ges ſchwefelten Metallen oder Metalloryden. 1. Gatt. Slanz: Blende, | Farbe braun, Strich gruͤnlich. Kryſtalliſation teffe ral. Bruch hoͤckerig, glänzend. H. 3, 5—4, 0. ©. 3, # 9—4, 0. Sfr gefhwefeltes Mangan. Braunfteins Blende, Braunfteinkies, U, Gattung. Granat-⸗Blende, Zink Blende, Bunte Farben, meiftens röthlich braun. Kryſtalliſirt in Octaedern oder Khomboidaldodefaedern, Durchgänge gleich den Flächen des letztern, glänzend. H. 8, 5— 4,0. &40—4,2. Iſt gewäffertes Schwefel: Zint, zuwei⸗ len mit andern Subſtanzen. Auf Gängen mir Blei ꝛc. I, Gattung Antimon: Blende, Derb oder excentriſch ſtrahlig. Kryſtalle klein uns deutlich, prismatiſch. Farbe braunroth, ander Luft ans laufend. 9.1,0—1,5. ©. 4,5—4, 6. Schwefel | Spießglanz ⸗Oxyd. Roth Spiefglanz: Erz 110 IV. Gattung. Rubin» Blende Derb, oder Eryftallifirt in regelmäßigen, Techsfeitigen Prismen, mit flachen Rhomboedern; bisweilen Kalkpyra⸗ miden. Farbe ſcharlach oder kochenillroth beim Durchs ſehen, Glanz metalliſch, bleigrau. H.2, 0 - 25. G. 5» 4-—8,0, Rothgiltig Ery Deutliche, rhomboedriſche Kryftallifation, befonders lebhafter Metall = Glanz, ſtark durchſcheinend. Strich kochenillroth, leichter als folgendes. Iſt geſchwefel⸗ tes Silber mit geſchwefeltem Spießglanz. Ein ziemlich haͤu— figes Silber-Erz. —3innober, Leber-Erz. Kryſtalle ſelten deutlich, Rhom⸗ boeder. Faſt glanzlos, undurchſichtig, Strich ſcharlachroth, weich, pulverig. Geſchwefeltes Queckſilber, ziemlich haͤufig. Kap Leber-Erz ift dunkler und leichter. — Vierte Elaffe. B r e J——— z. e. ' $. 82, Fett s oder Glas » Ölanz. Kryſtalliſation fehlt in den meiften Fällen. Löfen fih nicht im Waſſer auf. - Schmelzen allermeift nicht blos im Feuer, fondern brennen auch zum Theil mit heller Flamme; riechen dabei eigenthämlich, brenzlich. 9.1,0— 2,5 ©.0,7—3, 6. Dieſe nur Eleine Abtheilung bietet demnach einige ſehr intereffante Erfheinungen. Indem ſich die fchwefel artigen Stoffe durch) Kryftallifation, Schwere und Ger halt noch den Metallen anfchliegen, fo weichen dagegen die folgenden um fo mehr von diefen zurück; ja es möchte kaum noch eine Aehnlichkeit zwifchen ihnen und den Schwefeln bleiben, böten fih nicht die Harze als ein verbindendes Mittelglied. Kıyftallifation findet fich nur noch beim Schwefel und KHonigftein, allen übrigen fehle fie, ebenfo deutliche Durdgänge. Dagegen aber tritt «ein mufcheliger, ſchaaliger Bruch auf, der zuleßt, bei den mehr erdigen Maflen, auch verlohren geht. 111 ⸗ Aufloͤslichkeit im Waſſer bemerkt man nicht, manche zer⸗ fallen darin und bilden ſo eine formbare Maſſe; einige find leichter, andere ſchwerer, dem Feuer ſcheinen alle. näher verwandt; angebrannt verbreiten fie, unter heftis gen Dämpfen, einen ftarken, theils brenzlichen, theils völlig eigenthümlichen Geruch; die meiften unterhalten die Flamme, wenige glimmen nur. Die Farbe wechſelt zwiſchen gelb, braun und ſchwarz, ſo daß die ſchwefel⸗ gelbe in die brandgelbe, hellbraune, dunkelbraune und endlich ſchwarze uͤbergeht. Ihre chemiſchen Verhaͤltniſſe ſind ſehr verſchieden, eine Gattung iſt Element, einige enthalten Metalle, die meiſten aber Kohlenſtoff, manche ſind vegetabiliſchen Urſprungs. Einige werden durch Rei⸗ ben elektriſch. Sie finden ſich groͤßtentheils nur in juͤn⸗ gern Formationen der Gebirge. J Erſte Ordnung. | (Co Bu u Zu Zr u $. 83. Farbe gelb, roth oder braungelb, Kryſtalli⸗ ſation prismatiſch. Glasglanz, H. 1, —1V 9—3.6 Brennt mit blauer Flamme und riecht dabei eigenthuͤmlich. Die einzige, hierher gehörige Gattung ums, faßt 3 Arten. | | Rothes Raufhgelb, Realger. Sandarak, Farbe fchön roth, Strich ind Gelbe fallend. Kryſtalle rhombiſche Prise men, mit Pyramidenflaͤchen. Durchgaͤnge undeutlich, Bruch muſchelig. Iſt Schwefel-Arſenik. Bricht mit Arſenik⸗Er⸗ zen, riecht angebrannt nach Knoblauch. ‚ Gelbes Rauſchgelb, Dperment, Auripigmentum, Orangegelb, Strich ebenſo. Kryſtalle halbirte rhombiſche Pyramide mit viertelflaͤchiger Dblong = Pyramide (Dite— traeder). Hat diefelben Beftandtheile mit vorigem, aber mehr Schwefel, Natürlider Schwefel. Sulphur. Schwefelgelb. Kry: ftalle rhombiſche Pyramiden, zuweilen mit Prismenflächen 112 und Fläche ſenkrecht auf die Axe. Leichter als beide vori— gena Riecht angebrannt eigenthuͤmlich ſchweflich. Findet ſich in Gyps und Kalk = Gebirgen, auf Gängen und La⸗ gern, Man unterſcheidet mehrere Abarten. Zweite Ordnung. HD ee $. 84. Farbe braun, feltner gelb oder ſchwarz; oft durchſichtig, ungeformt, Bruch mufchelig. Geringe Härte von 0, 0— 2,5. Gew. 0,7—1,6. Brennt mit aromas tiſchem oder bitumindfem Geruch. Beftehn aus Pflanzen: ‚oder Erdharz, entweder allein, oder mit Erden verbunden. 1. Gattung. SHonigfein, a Honigs oder wachs⸗gelb, durchſichtig, öfters kryſtal⸗ linifch, in undeutlihen Duadratpyramiden mit Prismens flähen. H 2,0 — 2,5. ©. 1,5. — Trübt fih nur am - Feuer, aber brennt nicht.‘ Iſt Honigfaurer Thon, finder fih in Braunfohlenlagern. i | I. Gattung Erd-Harz. Sarbe braun oder ſchwarz, felten geld. Brennt am euer mit aromatifhem Geruch. 9.0, 0—2, 5. ©.0, 8—1,2. Geſtalt unregelmäßig, nie fruftallinifch, einige fluͤſſig. Befteht aus Pflanzen» Harz mit Erd Harz ‚, der diefes allein. | Bernftein Gelb oder braun, Strich farbenlos. 9. 2, 0—2, 5. 6. 1, 0—1, 1. Brennt mit heller Flamme, ift ‚reines Pflanzen = Harz, Dampf aromatifch riechend. Der Retinit fiheint nur Abänderung deffelben zu fein. — Findet fi) ald Auswärfling des Meeres an Oſtſee⸗ —* oder in Braunkohlenlagern. Erdpech, Erd-Oel, Bitumen. Dunkelbraun bis han, Strich gleihfarbig. Fluͤſſig oder knetbar; bei niedriger Temperatur geftehend. ©. 0, S—1,2. Findet fi in Kalkfteinlagern oder auf manchen Seen des weftlichen — | ‚113 Mfiens (todte Meer) ſchwimmend; quillt auch in deren Naͤhe aus der Erde. Es giebt einige Abaͤnderungen nach der verſchiedenen Conſiſtenz. Dritte Ordnung. u Ri ae er 6, 85. Farbe tief braun oder fhwarz, Form unre gelmäßig, zum Theil erdig, Glasglanz aber matt. H.1,0 —2,5. ©. 1,2— 1,5. Beftehn aus Kohlenftoff mit Erd» Harz, vegetabilifchen Neften oder Erden. Als Lager in ältern oder jüngern Flöggebirgen. Nur eine Gattung hier her: Braunfohle Braun, Hlanzlos, derb oder erdig, zum Theil noch mit Holzftructur. Riecht bituminss, beftcht aus Kohle mit Bitumen und erdigen Theilen. Brennt im Feuer und verlöfcht nicht am Luftzuge. Viele Abänderuns gen nad) der Structur, Schwarzkohle, Glanzfohle, Steinkohle, Anthracit. Schwarz, glänzend, mitunter noch deutliche Holzſtructur, nie erdig. Brennt zwar, aber nicht für fih allein, fohmilzt zur Schlacke. Beſteht aus Kohle allein (Unthracit), oder mit Fiefelerdigen Subftanzen, auch Bitumen. Führt Schwefel und Schwefel: Kies mit fih. Iſt älter als jene. 114 Zweite Abtheilung. Die organifde Natur 886. ‚Unter Organifation überhaupt verftehn wir eine gewiſſe beftimmte Anordnung der Theile eines Naturkoͤrpers zw einem befondern Zweck. Zive und Wir⸗ fung der gefammten Organifation in der Natur ift lebendige Thärigkeit im Innern, und das Mittel, fie zu erreichen, find die Organe, welche daher auch allen organifchen Wefen eigen find. Organ aber ift ein folder Theil eines lebens - digen Organismus, dem. ein beftimmtes, zur Erhaltung des Ganzen nöthiges Gefchäft überwiefen wurde, -. So ers ſcheinen uns die Organe als die wichtigften Theile des orgas nifchen Weſens, und ihre Wechfelwirfungen als der ⸗ aller lebendigen Thaͤtigkeiten derſelben. Dies alſo iſt das conſtante Unterſcheidungszeichen der organiſchen Natur und des Mineralreiches. Betrachten wir kurz die allgemeinen, mit der Organi⸗ ſation verbundenen Lebensthaͤtigkeiten und Aeußerungen, ſo moͤchten ſich dieſe auf 4 große Syſteme zuruͤckfuͤhren laſſen. $. 87. Ein organiſches Weſen bleibt ſich ſelbſt nie beſtaͤndig gleich, es veraltet, wie jede andre Maſchine, wenn nach vielfacher Thaͤtigkeit feine Lebenskraft erſchoͤpft iſt. Das her muß zuerſt ſelbſt die moͤglichſt lange Erhaltung der jetzt beſtehenden Individuen als die wichtigſte, von der Natur zu loͤſende Aufgabe betrachtet werden, der ſie auch durch die Organe der Ernaͤhrung entſprochen hat. Demnaͤchſt aber iſt eine Einrichtung zu wuͤnſchen, die, beim endlichen Abſterben des Individuums, fuͤr die Erhaltung der Art ſorge, und fo-dem völligen Untergange derſelben entgegen: arbeite; dies erreicht fiedurch die Organe der Zeugung. — , 115 * Beide organiſchen Syſteme find allen Organismen ge⸗ mein, und wenn fie auch bei manchen niedern Gefchöpfen- weniger in die Augen fallen, fo liegt dies an der geringen Sonderung ihrer Körper Maffe in Gegenfäge, fo daß das Ganze aus einer einfsrmigen Materie zu beftehen fcheint, in welcher die Organe noch nicht zum förmlichen Durchbruch gekommen find, miewohl Nahrungs s und Sortpflanzungsfähigfeit ihnen nicht abgefprochen werden darf. — Zugleich ift mit diefen Syſtemen das Leben der Pflanzenwelt abgeſchloſſen, Höher kann es nicht gefteigert werden. Wir bezeichnen daher beide Syfteme mit dem Nas men der vegetativen. Die thierifhe Organifation dagegen fteigt Höher, fie will nicht allein einer freien und willfürlichen Bewegung, fondern auch der Empfindung und auf der höchften Stufe, des Anfchaueng der fie umgebenden Welt theilhaftig werden; zwei Syſteme organifcher Thätigkeit, die, wie jedes andre, fo auch ihrer eigenen Organe bedürfen. Diefe nennen wir kurz dort Organe der Srritabilität, hier Organe der Senfibilität, beide zufammen animale Syſteme. Auf die Trennung ſaͤmmtlicher organifchen Syſteme in mehrere Organe, und ſelbſt deren mehrfacher Zufammens feßung aus verfchiedenen Theilen, beruhet die Stufenfolge der Entwickelung der Pflanzen: und Thier- Welt, und wir unterfcheiden, nach eben diefen Merkmalen, niedere und höhere Geſchoͤpfe in beiden Reihen; Ausdrücke die jegt häufig gebraucht werden und daher hier am pafiendften Orte ihre Erklaͤrung finden. $. 88. Ernährung und Erzeugung, als Eigenfchafr „ten fämmtlicher Organismen, find hier im Voraus weitläufe / tiger auseinander zu fegen. Jeone beabſichtigt Tediglich die Affimilirung des aufge nommenen Nahrungsftoffes und Umwandlung deffelben in organiſche Materie. Auf der unterften Stufe faugt, im 8 * + 116 > j Thierreich wie im Pflanzenreih, nur die allgemeine Ders haut die Nahrung ein; Bald aber übernimmt bei diefem vorzugsweife die Wurzel dies Gefchäft,. während bei jenem fich die Bauchhoͤhle ausbildet, in welche die Nahrungsmits tel aufgenommen und hieraus an den Körper wieder abges feßt werden. War fie anfangs ein einfacher Schlau, fo geht fie nach, und nach in den mit Magen und mehrern An ⸗ hängen und Hülfsorganen verfehenen Darm kanal über, Doch jegt kann auch der, von diefem Organe zubereitete, rohe Saft nicht mehr unmittelbar affi imilirt werden, bevor er. nicht eine.neue Umänderung erlitten hat. Dies gefchiehe durch die Athmung oder Nefpiration, der die Dis gane der Saftbewegung oder Circulation, theild als zus, theild als wegführende Organe beigefelle find. Beide, vers bunden mit dem Digeftion ss Drgane oder dem Darmka⸗ nal, müffen als die eigentlichen Agenten der Ernährung bes trachtet und daher am fchicklichften in ein großes * ge⸗ meinſamer Organe vereinigt werden. Auch die Organe MR RAD zerfallen in Unterſyſte⸗ me, die wir ald das männliche und weibliche unterfcheiden. Beide find gleichfalls nur auf den hoͤhern Stufen der Orga⸗ nifation deutlich von einander gefondert, Denn bei den nie drigſten Organismen beider Reiche wird kaum eine Keimbils dung erfennbar,, viel weniger getrennte Gefchlechtstheife; deutlicher indeß noch bei Pflanzen, weniger bei TIhieven. Höher hinauf erſcheinen zuerft die weiblichen Organe, wel⸗ che ohne Vermittelung männlicher wirklich neue Individuen hervorbringen. Weber digfen fieht die Zwitterbildung oder der Hermaphrodytismus, welcher männliche Organe, neben den weiblichen zeigt; und nun erft erblicken wir.in den verfhiedenen Individuen hier maͤnnliche, dort weibliche. Die Pflanzenwelt ſcheint regelmäßig nur Zwitterbildung erreichen zu koͤnnen, da nur in ſeltnern Faͤllen und beſon⸗ | 117 ders bei mehr tiefer ſtehenden Gewaͤchſen getrennte Ge⸗ ſchlechtstheile vorkommen. 989 Wenn nun auch die Wirkung dieſer verſchie⸗ denen Organe auf einander und die Bedingungen, unter welchen im Allgemeinen Befruchtung bei ihrer Vereinigung erfolgen wird, bekanut fi ind, fo iſt doch die innere Natur diefes Actes keindnge aufgeklärt." ange war die Zeugung Gegenſtand wiſſenſchaftlicher Bemühungen, und faſt jedes Jahrzehnt ſchuf eine Theorie; laſſen wir dieſe und betrach⸗ ten, was die neuere Zeit daruͤber ausgemittelt hat. — Zunaͤchſt unterſcheidet man die Urbildung (genera: tio aequiveca s, originaria) von der Fortpflanzung (generatio propagativa), beide aber find Zeugungen, — Die Urbildung d. h. Zeugung ohne ſich befruchtende Organe, früher vielfältig, befonders von Harvey, geläugnet und wiederum zumeit ausgedehnt, findet ohne Zweifel noch jetzt mit niedern Organismen Statt. Jede in freier Laft, uns ter dem Einfluffe des Sonnenlichtes, ftagnirende und mit Beftandtheilen abgeftorbener Organismen gefchwängerte Fluͤſſigkeit wird alsbald von einer zahllofen Menge Infufor vien belebt, deren Entftehung nur durch Urbildung fchicklich erklärt werden kann. Es fiheint, als wenn eine, in Folge des Zerfegunsproreffes der organifchen Materie, in der Fluͤſſigkeit geweckte polarifhe Spannung diefen Schleims- Rkuͤgelchen ihr Leben gab, ihre kurze Dauer ift gewiß auf das momentane Erfheinen berechnet, und während die fo eben’ abgeſtorbenen, zu neuen vegetabilifchen Formen, wie Cons ferven, anſchießen, lockt der Belebende Sonnenftrahl eine - neue Generation hervor. Nehmen wir hiezu noch, in Vers bindung mit andern Erfcheinungen diefer Art, dad Vors kommen der. Snfuforien im Samen höherer Thiere, wenn nicht aller; fo dürfte man zu der Anficht geführt werden, als feien fie der wahre Grundftoff aller organifchen Mates tie, und es ließe ſich auf diefe Weife eine organifche Maſſe, 118 der anorganifchen unſers Planeten gegenuͤber, denken, die nicht, wie jene, ruht, ſondern in einer beſtaͤndigen Bes wegung, im ewigen Wechfel zwifchen Entftehen und Vers gehen. begriffen ift, Aus diefer wäre dann alles Drganifche hervorgegangen, — Die Fortpflanzung bedarf, —— bei hoͤhern Ge⸗ (cöpfen, der männlicher und weiblichen. Kheile. Nur auf niederer Stufe organifcher Dignität ſcheint Fülle der Les benskraft, in beftimmtem Alter und Sahreszeit hinreichend, wirkliche beliebte Keime bei blos weiblichen Zeugungstheilen zu entwiceln. Einen Beweis hierzu liefern ung die Mus ſcheln. Wo aber männliche und weibliche Organe vorkom⸗ men, da ift eine Wermifchung beider nothwendig zur frucht- baren Zeugung, wenn auch bei vielen, z. B. den Fifchen eine materielle Verbindung der Gefchlechter nicht Statt findet. — Die Entwicelung des Jungen aber aus dem Ei bietet im Ganzen nur wenig Webereinftimmung, nicht allein zwifchen Pflanzen und Thierreich, fondern fogar in den verfchiednen Abtheilungen diefer; daher verfparen wir ihre Betrachtung für die einzelnen Gruppen. 8 90, Anlangend die unterfcheidenden Merkmale. des Thiers und Pflanzen» Reiches, welche fehon oden ($. 7 und 8.) kurz berührt wurden, fo fahen wir, daß die Art der Bewegung den Hauptcharafter darzubieten fcheint, Indeß man hat verfucht noch außerdem Kennzeichen von mehr ‚oder minderer Allgemeinheit mit jenen.zu verbinden, um fo eine fefte Definition zu Stande zu bringen: Die Art der Ernährung in beiden Reihen follte zuerft ein folhes Merkmal liefern; auch ift es richtig, wenn man von den Pflanzen behauptet, daß fie nur durch ihre allges meine Oberhaut einfaugen; allein eben dies gilt von mans chen niedern Thieren, die eben fo gut wie die Pflanzen, der Bauchhoͤhle entbehren. Aehnlich verhält es fich mit den Geſchlechtstheilen. Indem man allen Pflanzen vergängs | 119 liche, den Thieren aber bleibende Zeugungsorgane, aufchrieh, bedachte man nicht, daß bei niedern Pflanzen und Thieren diefelben völlig verfchwinden, alfo eine-Unterfcheidung dar⸗ nach unmoͤglich ſein wuͤrde; und ſo wuͤrden auch durch die⸗ — fen Charakter: nicht jene Formen getrennt, die gerade am meiften fich einander nähern. — - Was die Empfindungsorgane betrifft, p iſt es frei⸗ lich anerkannt, daß dieſe allen Pflanzen mangeln; dennoch offenbaren manche Gewaͤchſe der Empfindung ſo analoge Erſcheinungen, das auch hier die Annaͤherung an die thie⸗ riſche Organiſation auffallen muß. Bringt man dabei in Anſchlag, daß auf der niedrigſten Stufe des animalen Les bens das Nervenfyftem durchaus noch nicht zum Durchbruch gefommen ift, daß hier die einförmige, gallerartige Maſſe als ein Chaos ſaͤmmtlicher organifhen Syſteme zu betrach⸗ ten fei, welches alſo auch alle Zunctionen in Vereinigung ausüben muß: fo wird es nicht verfannt werden können, wie mangelhaft auch diefes Merkmal fein muß. — Aeus Berungen von Gefühl und Empfindung find Folge einer geößern Neizbarkeit, befonders ſolcher Theile, die vorzugss weife für die Einwirkung gewiſſer, eigenthümlicher Reize empfänglich gemacht find, daher auch leichter noch von jedem andern afficire werden fönnen. Daß aber, wie die Thiere, fo auch die Pflanzen, des empfangenen Neizes fich bewußt werden, daß fie ihn in Wahrheit empfinden, dies muß ohne Zweifel geläugnet werden, da für die Mittheilung der Em— pfindung das Thier mit eigenen Organen verfehen ift, die den Pflanzen völlig fehlen. So würde diefer Charakter für ducchgreifend erkläre werden können, wenn nicht auch hier niedere Thiere als Ausnahmen auftraͤten. —- Zuletzt hat man noch einen Hauptunterfchied aus der Beſchaffen⸗ beit der Srundftoffe herleiten wollen. Gewiß ift es, daß die chemifche Unterfuchung vegetabilifher Organigmen vor zugsweife Kohlenftoff, thierifcher dagegen Stickftoff liefert ; * 120, | u allein eben diefen fand man auch bei Pilzen, und der Rohr ‘ Ienftoff ift in der thierifchen Organifation Feine Seltenheit. Dabei find num noch die Schwierigkeiten ſolcher chemiſchen Analyſen in Anſchlag zu bringen, fo wie die großen Vor Ehrungen und Meittel, welche fehnelle Entſcheidungen durchaus unmöglich machen. — | Wie fchwer überhaupt der Unterfchied zwifchen Pflanze und Thier, nicht ſowohl in einer Definition wieder gegeben, “ als vielmehr überhaupt nur aufgefunden werden Eönne; davon überzeugen uns einige Gattungen niederer Organiss men, die bald von diefem zu jenem Neiche, bald wieder rückwärts haben wandern müffen. Denn in der That, es ſcheint bei ihnen die genaue Beftimmung unmöglich, wenn. man bedenkt, daß einzelne Arten folcher Gattungen eine offenbar willfürliche Bewegung befi igen, während andere, gleich den Pflanzen, völlig ruhen und nur durch äußere Se "walten von der Stelle zu bringen find. Vergl. Ch. 8 8. Niki über die Bacilarien, in den neuen Schriften bet Halliſchen — — Geſellſchaft. ed Bd. 1. Heft, 121 | Erſter Abſchnitt. REN VE) DEREN TEL DE Da Fi Erſtes Capitel, Allgemeine Einleitung, $. 91. Die Botanik foll die Naturgefchichte der Pflanzen in ihrem weiteften Umfange vortragen. Die Dflanze ift ein Organismus, der aus der. Erde feinen Nahrungsftoff zieht, in der Luft athmet und dem Lichte entgegen waͤchſt. Auf diefe Spannung zwifchen Licht und Finſterniß ſind alle Organe derſelben berechnet; zugleich ſpricht ſich darin die niedrige Stufe ihrer Organiſa— tion, die ſie, im Vergleich mit der Thierwelt immer nur einnehmen koͤnnen, deutlich aus. Die Pflanzenwelt hat ſich noch nicht von der Erde losgeriſſen, iſt alſo mehr an das anorganiſche Reich gekettet, als jene. Auch laͤßt ſich aus dieſer Beſtimmung des Pflanzenlebens ihr ganzer Bau erklaͤren, und die große Einfachheit und Einfoͤrmigkeit ihrer Organiſation ſcheint hierauf berechnet zu ſein. — Weniger indeß bei den niedern Gewaͤchſen, als bei den hoͤhern iſt dieſe Spannung zwiſchen Licht und Finſterniß bemerkbar, ja einige ſcheinen der letztern allein anzugehoͤ⸗ von. Bei diefer Beobachtung muß uns die dee von der Entwickelung der ganzen Pflanzenwelt vorfchweben. Die ‚Drgane der Ernährung treten bei Sewächfen zuerft auf, find daher die niedrigften und finden ſich bei den aller uns volltommenften. Die Drgane des Gefchlechts ſtehen höher, ‚ treten daher fpäter auf und mit ihrer volltommenften Evolus tion hat das Pflanzenleben ein Ende. Sollte daher die Pflanzenweit eine fortlaufende Reihe von immer hoͤhern Entwickelungen uns zeigen, ſo muͤßten offenbar die nie⸗ ze 122 drigften RR auf einer Stufe ftehen bleiben, die: bei den hoͤchſten nur noch die Wurzel einnimmt, und fo ges fchieht es, daß fie nur Wurzel zu fein fcheinen und die ors ganifche Spannung swifchen Licht und — wenige in ihnen hervortritt. 5 Anatomie, anatomifhe Syfteme, — zen ⸗Organe und deren Verrichtung. $. 92. Jede Organiſation oder Bildung neuer Orga⸗ nismen beginnt mit der Polariſirung der organiſirbaren Materie, des allgemein verbreiteten Bildungsſchleimes; oder mit andern Worten: das Entſtehen eines organiſchen Weſens wird dadurch vermittelt, daß die organiſirbare Maſſe ſich in Gegenſaͤtze trennt, aus deren Conflict der Drganismus erft hervorwähft. So finden wir den Her⸗ gang bei den niedrigfien Thieren und Pflanzen, — Es fpricht fich diefe Polarifation, wie es ſchon an den beiden entgegengefegten Eiektrizitäten bemerkbar ift, negativ durch die Eugelige, pofitiv durch die firahlige Form aus; daher find Eugelige und ftrahlige Bildungen das Erſte, was ſich ans bei der innern Unterfuhung der Pflanzen darbietet. Die kugelige Geftalt erfcheint hier als Zeile, die firahlige als Roͤhre; Zellen und me bilden mithin den Pflan- ‚zenleib. Die Zellen erfcheinen ung we den — Durchſchnitten des Pflanzenſtengels verſchiedenartig geftal- tet. Das Rhomboidaldodekaeder ($. 51, 3.) liegt ihrer Form zum Grunde. Diefes ging aus der Vereinigung uns geformter Bläschen zu einem Ganzen hervor, als nehmlich ihre Zahl größer und fomit ihre Verbindung inniger wurde, nad; mathematifhem Geſetz, indem fih um jede Kugel nur 12 von gleicher Größe herumlegen laffen, dieſe aber duch) den Druck von allen Seiten ihre Kugelgeftalt in die eines Polyeders zu verwandeln gezwungen find, welches # ”.. = ; I | 123 | " nothwendig ein Rhomboidaldodekaeder ergeben in u Nicht immer ift diefe Form fo ganz deutlich entwickelt, ja oft fält es ſchwer, vermöge der Ungleichheit der Seiten und Winkel, die Grundgeſtalt zu erkennen. Begreiflich iſt daher auch, wie, nach den verſchiedenen Durchſchnitten, die Form der Zellen ſo ſehr abweicht. — Jede Zelle iſt alſo eine von einer eigenthuͤmlichen Haut umgebene, voͤllig unwegſame Blaſe voll Fluͤſſigkeit, deren ganze, zu einem eigenthuͤmlichen Syſtem vereinigte Maſſe, Zellgewebe (tela cellulosa) genannt wird. Fruͤher glaubte man, durch optiſche Taͤuſchung bei der mikroſkopiſchen Unter⸗ ſuchung verleitet, daß die Zellen in ihrer Verbindung Zwi⸗ ſchenraͤume in den Ecken ließen, welche Intercellular— gaͤnge genannt wurden. In dieſen, meinte man, muͤſſe der Saft aufſteigen; neuere Unterſuchungen haben dieſe Beobachtung als falſch erwieſen. ‚Die Röhren find Zellen von bedeutender Länge und geringem Duer » Ducchmeffer. An beiden Enden fpiß zus laufend, haben fie, wie die Zellen, Feine Communication durch etwanige Deffnungen mit einander. Ihre Wände - übertreffen die der wahren Zellen bei weiten an Seftigkeit, widerſtehen daher auch länger der Faͤulniß. Die Länge ift je nach den verfchiedenen Pflanzen fehr verjchieden und weche felt von einem big zu mehrern Sollen, doch fommen noch) kuͤrzere, wiewohl feltner, vor. Auch ihrer find viel zufams men gehäuft, und in diefer Vereinigung bilden fie fenkrechte Lager im Pflanzenkörper, in welchen, vermöge des Durchs fhwigens der Röhren: Wandungen der Saft auffteigt und ebenfo ins Zellgewebe übergeht. Sie heißen daher alge⸗ mein Saftroͤhren. Beide, Zellen und Roͤhren, ſind demnach die ana⸗ tomiſchen Grundſyſteme der Pflanzen. 6. 93. Außer dieſen Grundſuſtemen entwickeln 30 auf einer hoͤhern Stufe des Pflanzenlebens, noch einige 124 andere, gerade dieſe —* Oraniſatton bedingende Sy⸗ ſteme. Dahin rechnen wir die Spiralge fa ß e oder Schraubengaͤnge (Vasa spiralia) d. h. Canaͤle, die von ſpiralformig gewundenen Faſern gebildet werden. Sol⸗ che Faſern ſind unter ſich durch keine eigentliche Membran verbunden, laſſen ſich daher wie Springfedern, abrollen; welche Operation, wegen der Feinheit der Faſern und des geringen Durchmeſſers der Gefaͤße, indem wohl 160 der⸗ ſelben auf eine Linie gehen, ſchwer anzuſtellen iſt. Sie ſind die Luftorgane des Pflanzenleibs, und gehen ohne Un⸗ terbrechung von der Wurzel bis in die entlegenſten Theile, wenn nicht, wie z. B. bei den Graͤſern, der Stamm durch Knoten unterbrochen wird. Auch ſie laufen in der Regel gemeinſchaftlich bei einander, ſtets von Saftroͤhren umge⸗ ben und begleitet. Oft ſetzen im Verlaufe ſolcher Spiral⸗ gefaͤßbuͤndel neue ſich an, wobei das benachbarte Zellge⸗ webe ſich verdichtet und feſter wird, nie aber trennt ſich ein Spiralgefaͤß gabelig. — Sie find es, welche das Hervor⸗ brechen neuer Zweige veranlaffen, indem ſich ein Haufen von Spiralgefäßen trennt und eine feitliche Nichtung eins fchlägt, wobei an ſolchen Stellen gewoͤhnlich ihre Zahl ſehr zunimmt. | Ihrem Baue nad) hat man folgende 4 Abänderungen unterfchieden:: 1. Das einfache Spiralgefäß, ein aus einer oder mehrern, einfach fpiralig gewundenen Faſern beftehens der Gang. Sie haben meift fehr Eleine Durchmeffer und finden fich befonders in den Theilen der Blume, 2, Das Ringgefäß; die fpiralig gewundene Fafer ift hier in mehrere, einzelne, in größerer oder geringerer Entfernung über einander frehende, Ninge gerheilt. Sie möchten ältere einfache Gefäße fein. | 125 3. Die Treppengänge(Vasa scalaria) find Spi⸗ ‚ralgefäße, in welchen ſich die gewundene Safer zeräftelt und fo Lücken in den Wandungen bildet, Oft gehen die Fafern nur auseinander, und bringen fo Lücken zu Stande, Dieſe Form finder ſich befonders bei Gräfern und niedern Gewaͤch⸗ fen, fie Haben faft den Eleinften Durchmeffer und 100 neben einander nehmen faum die Stärke einer Linie ein. 4. Das punctirte, neßförmige oder poröfe Gefäß ift ein einfaches Spiralgefaͤß, deffen windende Far fer fih nicht mehr berührt, fondern durch Perpendikularfas fern, die ſich außerhalb in beftimmten Entfernungen anles gen, zufammengehalten wird, wodurch nun das Gefäß fein gegittertes Anfehn gewinnt. Ihr Lumen ift unter allen das größte und wird zuweilen fhon gegen -; Linie’ftark, i Niedere Gewähfe, wie Pilze, Algen, Flechten, Mooſe, haben keine Spiralgefäße; auch in den Nadelhäls zern findet man fie nicht, dagegen die punctirten Zellen, d. h. langgeftreckte Zellen mit Spaltöffnungen in ihren Wen dungen. — Die im Stamme fih verbreitenden Spiralgefäßbins del verurfachen nicht ſelten durch ihre Lage die Form defr felben. Bei den niedern Pflanzen, wo fie meiftens ohne alle Ordnung im Stamm vertheilt, doch mehr nad) außen hin abgelagert find, tritt diefe Wirkung weniger deutlich hervor; aber fchon bei den Lilien ift der dreifantige Stengel Folge der in ihm verlaufenden 3 Spiralgefaͤßbuͤndel. Noch mehr in die Augen fallend ift die concentrifche Stel lung, welche fie im Stamme der hoͤhern Gewaͤchſe anneh— men und fo diefe merkwürdige Structur zu Stande brins gem — — $. 94. Das Syftem der Spaltöffnungen tritt erſt da auf, wo fich Spiralgefäße finden und erſcheint als eine Anzahl von Kleinen, Länglichen Löcherchen, die mit . einem dicken, wulftigen Nande umgeben find. Wegen des = ‚126 geſellſchaftlichen Auftretens zugleich mit den Spiralgefäßen, dachte man bald an einen Zufammenhang beider und vers muthete nun, daß fie Luft einziehen. und in die Spiralger fäße, als die Luftführenden Organe der Pflanze, leiten ſollten; indeß ift ein folher Zufammenhang noc) nicht nach» . gewiefen, vielleicht find fie mehr Ereretionsorgane. Sie liegen in einer eigenen Schicht feinen Zellgewebes, das von mannigfaltig gewundenen Fäden (Saftgefäßen), allents halben durchzogen wird. Diefe Schicht Bilder zugleich die _ Dberhaut (Epidermis) der Pflanzen, indem fie alle, - mit der Atmofphäre in Berührung ftehende Theile übers zieht. — Sm eigentlichen Zellgeiwebe hat man noch feine Spaltöffnungen gefunden, wenn man nicht die Poren der langgeftreckten Zellen bei den Zapfenbäumen (Coniferae) hierher rechnen will; indeß ünterfcheiden ſich diefe nicht. bloß durch die völlig Ereisrunde Form, fondern auch durch die nothwendig abweichende Function, indem fie augen fcheinfich nicht mit der Luft in Verbindung oder Berührung fiehen. Wahre Spaltöffnungen finden fih alfo nur an der grüngefärbten Dberfläche der Pflanzen. — 6.95. Dieſe anatomifchen Syſteme find ed nun, ‚aus weichen die Organe der Pflanzen gebildet werden. Die Organe felbft, als die eigentlichen Factoren des Pflanzen lebens, den oben genannten beiden vegetativen Syſtemen von Lebensäußerungen entfprechend, find: Wurzel, Stengel, Blatt und Blumen, zu denen, nicht mehr als Organ des vorhandenen Individuums, fondern als aus ger ihm, gleihfam als der Höchfte Zweck und das Nefultat feines innigften Strebens, noch die Frucht, welche als letztes Product des Pflanzenlebens uͤberhaupt zu og: iſt, geftellt werden darf. | $. 96. Die Wurzel (radix). Sie gehört der Erde an, ſteigt daher in dieſe hinab, nicht allein dem Ge⸗ ſetze der Schwere folgend, ſondern wie aus innerm Drange, 127 = ‘von einer Art polavifcher Action getrieben. Den Zweck > diefes Erdenlebens finden wir in ihrer Sorge für die Ernaͤh— rung des Individuums. Ihrem Baue nad) befteht fie aus einem dichten, gedrängten Zellgewebe, das von Spiralges fäßen und Soaftröhren, gleich wie der Stamm, durchzogen wird, wenn anders diefe überhaupt ſchon auftreten. Ihre Form unterliegt mannigfaltigen Abänderungen, die befons ders für die Hefchreibende Botanik von Wichtigkeit find, für die Function derſelben als Pflanzenorgan ift nur der Unterfchied in un und Wurzelzafern von Wichs tigkeit. Der Wurzelftod (rhizoma, caudex) iſt eine bloße Fortſetzung des Stammes in die Erde hinab, ganz von demſelben Bau und mit denſelben Functionen. Die Wurzelzaſern (hibrae, fibrillae) find durch fcheinende, aus feinem, lockern Zellgewebe gebildete Ga: fern, die vom Wurzelſtock und deffen Imeigen ausgehn. Sie find an ihrem Ende mit einem Eleinen, fchwammi, ' gen Müschen von dreieciger Form gekrönt, und laufen ſeitlich allenthalden in die feinften, durchfichtigen Saft⸗ roͤhren aus, die ebenſo wie das Muͤtzchen bei auf Waſ— fer wachfenden Gewaͤchſen deutlich wahrgenommen werden fönnen. Ohne Zweifel wird von diefen feinen Fäferchen und Haͤrchen der Nahrungsftoff zuerft eingefogen, doch iſt auch hier die Art, wie es allein gefchehen kann, merk würdig, indem ihre Wände gleichfalls völlig undurch— bohrt find, fo daß ein rein dynamifches Durchfchwigen des Saftes anzunehmen, als einzige Erklärungsart übrig bleibt, wobei zugleich an eine Art Zubereitung des Nahrungsfaftes gedacht werden koͤnnte. Uebrigens finden wir bei den allermeiften Gewächfen mit eigenthuͤmlichen Stoffen diefe in. der Wurzel am concentrirrften, vie leicht deshalb, weil Hier nicht, wie in Stamm und 128 Hlättern, unter Einwirkung ber Atmofphäre und des Som nenlichtes eine Zerfegung erfolgen konnte. 6.97. Der Stamm (truncus), In ihm ſoll der von der Wurzel aufgeſogene Nahrungsſaft bis zu den peri⸗ pheriſchen Theilen der Pflanze fortgeleitet werden. Ge— maͤß dieſer Verrichtung, beſteht er, wie der Wurzelſtock, aus Zellgewebe, das, gleich wie in jenem, ebenſo von Spirab gefaͤßen und Saftroͤhren durchzogen wird. — Dieſe Grundform des Stammes erleidet in den vers fchiedenen Pflanzenclaffen manche Abweichungen. Auf feis ner niedrigften Stufe ift er bloßes Zellgewebe, da wo Spi⸗ valgefäße zuerft auftreten, nehmen fie wohl mitunter ber ſtimmte, regelmäßige Stellungen an (Farrenkräuter), ins deß im Allgemeinen ftehen fie unregelmäßig im Stamm vertheilt, oder bilden einzelne größere Haufen, befonders nahe an Umfang. Solche Pflanzen heißen dann, indem fie von der Mitte aus friihe Blätter treiben, die fcheidens artig von den alten umgeben werden, Endogenen (Pl. endogeneae). Bei höherer Ausbildung des Gewaͤchſes fiehen die Spiralgefäße in concentrifchen Kreifen um die Mitte des Stammes und zwifchen ihnen befindet fich das Zellgewebe. Weil nun hier das Wachfen durch einen jährs lich außerhalb des alten abgelagerten, neuen Holzring zu Stande kommt, nannte de Candolle fie Erogenen' (Pl. exogeneae), Der innerfte, gerade mitten im Stamm fid) befindende Kaum wird von einem lockern Zellgewebe gebildet, das, je mehr die Sahresringe fich häufen und durch Alter an Fe⸗ ftigkeit zunehmen, endlich ganz abſtirbt. Man nennt es Mark (medulla), Pflanzen ohne Zahresringe feßen auch fein Mark ab, und ihre Structur ift durchweg diefelbe. Dem Marke zunächt liegt der Holzkoͤrper (lignum), ein ine niges Geflecht von Zellgewebe, Spiralgefaͤßen und mei⸗ ſtens unwegfamen Saftröhren, welche bei endogenifchen Ger i s > 129 aqhſen eine geringere Feſtigkeit erlangt und, mit ſeltnen Ausnahmen, wenig brauchbar iſt; nur da, wo Spiralges fäße und Saftröhren fehr vorherrfhen, wie z. B. bei einis gen Palmen und Gräfern, kann es als Bauholz verwen: det werden. Für Wachsthum und Ernährung der- Pflanze feheine das eigentliche Holz nicht mehr mitzuwirken, wies wohl noch Säfte in ihm enthalten find, Splint, Baft und Rinde, die auf den Holzkörper zus naͤchſt folgenden Schichten, find, in ihrer wahren Entwickes lung, alleiniges Eigenthum der Erogenn. Splint (al- burnum) nennen wir die lockern Schichten jüngeren Hols zes, die zunächft am Holzkoͤrper liegend von Innen nach Augen zu immer ftärfer und mächtiger werden. Auch der Splint befteht aus Zellgewebe, Saftröhren und Spiralgefäs fen, in. denen noch mehr Säfte concurriren. Zwifchen Splint ‚ und Rinde liegt der Baft (liber), die jüngfte Schöpfungim Pflanzenleben. Er befteht vorzugsweife aus Saftröhren und Spiralgefäßen; in ihm fteigen die Säfte befonders auf. Diefes Auffteigen des Saftes erfolgt jährlich zwei Mal, zus erft im April, das zweite Mal im Juli, In der Zwis fehenzeit Bilden ſich Zellen aus und fo wird der diesjährige Baſt im künftigen Jahre zu Splint. Die Rinde (cortex) endlich, ein lockeres Zellgewebe, ift die legte äußere Decke des Stammes, welche nur in ihrer Jugend noch von der bes lebten Epidermis überzogen wird. Diefe fowohl, wie auch die aͤußern Lagen der Rinde jterben fpäter ab, oder dienen . noch zur Ablagerung eigenthümlicher Säfte, die hier, uns ter Einfluß des Lichtes und der Wärme befonders entwickelt werden. Zudem Ende bemerkt man nicht felten bedeutende Hoͤhlungen in der Rinde, die mit Harzen, Gummi und ans dern fehr concentrirten Materien gefüllt find. Die Epis dermis ($. 94) ift nur für die jüngften Triebe wichtig, fpäter trocknet fie ein und zerreißt, wie die äußere Rinden⸗ fubftanz, wenn bei zunehmendem Wachsthum der Pflanzen | 9 130 RN — ihr Umfang fuͤr den Schoͤßling zu klein wird. In dieſem abgeſtorbenen Zuſtande nimmt ſie oft eine andere Borhe an (Ds weißgelb an Birken). ars Mark und Rinde find alfo, wie es ihre — dar⸗ thut, analoge Gebilde; eine Aehnlichkeit, die noch mehr durch ihre: Communication vermittelft der Marktfirahlen oder Spiegelfafern ausgefprochen «wird. Diefe, ‚dünne B Schichten bloßen Zellgewebes, fegen von Sinnen nach Außen durch Holz, Splint und Baſt dis zur Rinde fort, mögen alſo, wie es feheint, dazu. dienen, das Mark von der Rinde aus noch ferner zu beleben und mit neuen, den in der Rinde enthaltenen ähnlichen Stoffen zu verfehen. Der Durchs meſſer der Markftrahlen iſt ſehr verfihieden; Pflanzenmit feftem Holzkoͤrper, wie Eichen, Buchen, haben feine und zarte, dicke und ‚faftreiche dagegen finden fi 4 bei, locker ger webten, befünders einjährigen Sewähfen il 4... 6:98. Die Zweige (rami), Aus dem Stamme unmittelbar entfpringend „haben fie auch eine mit. ihm. übers einftimmende Bildung und fönnen nur als Fortfeßungen deſſelben; nicht als eigne Organe betrachtet werden... ‘Den Endogenen fehlen fie, mit Ausnahme einiger Palmen und Sräfer 3. B. des Bambusrohrs; oft ift hier nicht einmal der Stamm, vorhanden, fondern die Blätter ‚erheben fich unmittelbar aus der Wurzel, und die Blumen werden von blattlofen Stielen (scapus) getragen. — Wo aber der Stamm Zweige treibt, da entwickeln fie fid immer anfoß hen Stellen, die am vorjährigen Triebe Blaͤtter führten, Nach dem Abfallen eines Blattes nehmlich dauert der, Zus fiuß der Säfte noch eine Zeitlang fort, das Zellgewebe wird dichter, häufiger und ſchwillt aͤußerlich als. ein halb: mondförmiger, Buckel an, ‚gerade da, wo früher das Blatt ſaß. Ueber dieſem, gleichſam wie auf ihm wurzelnd, bricht die junge Knospe hervor, indem ſie anfangs, von mehrern, oft ſtark haarigen oder wolligen, bei fernerm Wadhsthum 151 —* hinfaͤlligen Deckblaͤttern geſchuͤtzt wird, aber innerlich im - Kleinen und fehr zufammengedrängt den ganzen Schöfling präformirt enthält, wie es Durchfchnitte durch Knospen nad allen Seiten hin deutlich zeigen. Die Evolution ges fchieht erſt im folgenden Frühjahr, während die Knospen fhon im Herbft, beim Abfallen der Blätter, evfcheinen. Die wulftartige Unterlage möchte anfangs zum Schug, fpäterhin zur Ernährung des jungen Triebes dienen, $. 99. Die Blätter (folia) find die Arhmungss organe der Pflanze; fie ziehen nährende Stoffe aus der Luft an und fiheiden überflüffige wieder aus. Sihrer Strus etur nach beſtehen fie aus: meift dünnen Schichten eines _ lockern Zellgewebes, das von Spivalgefäßen und begleitens den Saftröhren nah allen Seiten entweder in paralleler oder vielfältig zeräftelter Hichtung durchzogen wird, Die Oberfläche. bekleidet, ebenfo wie am Stamm, die Epiders mis, deren Spaltöffnungen, beſonders an der untern Seite des Blatts, fehr zahlreich find. Unter derfelben bemerkt man eine Schicht eigenthümlichen Zeffgewebes, die auf der obern Seite dicker ift und aus cylindrifhen, nebeneinander- parallel. fiehenden Zellen befteht. Auf der untern Seite find die Zellen mehr in die Fläche ausgedehnt und das ganze Gewebe erfcheint lockerer. Dieſer Gegenfag zwifchen Obers und Unters Seite wird noch bei jener dutch einen eignen, ‘ feinen, ‚durchfichtigen, glänzenden Ueberzug, welcher der: felben den eigenthünlichen Schimmer und die meift dunflere Farbe verleihet, gefteigert. Sn den Endogenen verfchwindet diefer Gegenfas mehr und mehr, auch ſind ſie eg, an denen wir vorzugsweife Blätter mit geraden ungetheilten, paralles len Rippen finden, die hier wet als helle Streifen in der Blattſubſtanz erſcheinen. Die Function der Blätter iſt der der Lunge oder Kiemen bei. den Thieren völlig. ähnlih. Die von der Wurzel aufgefogene, vom, Stamm und den Zweigen zu g * 182 allen Theilen 618 in die Blaͤtter ‚geleitete Fluͤſſigkeit, em⸗ r pfängt hier neuen Nahrungsfioff, nehmlich Kohlenſaͤure, welche ſie aus der Atmoſphaͤre abſondern, während fie den uͤberfluͤſſigen Sauerftoff derfelben zurückgeben, Die ſes Gefchäft hat beſonders am Tage im Sonnenſchein Statt, in der Nacht, wo alle Geſchoͤpfe der Ruhe pfle gen, fcheint auch die Thätigkeit des Gewächfes in fofern darnieder zu liegen, als feine neue Stoffe aufgenommen werden. Die überflüffige, nicht aſſimilirte Kohlenſaͤure wird daher von den Blaͤttern ausgehaucht. — Folge dieſer Thaͤtigkeit und der dabei Statt findenden chemiſchen Operationen ſcheint auch die gruͤne Farbe der Blaͤtter zu ſein. Gruͤn iſt uͤberhaupt, wie es ſich ſchon im Farben: Spectrum des gebrochenen Lichtſtrahls zeigt, die indifferente Verbindung des Sauerſtoffs mit dem Waſfer⸗ ſtoff, oder deren völlige Ausgleichung mit einander, wäh rend die rothe Farbe Weberwiegen des Sauerftoffs, die blaue Vormwalten des Waſſerſtoffs anzuzeigen fcheint. Eben fo mag in der Pflanze, unter Einwirkung des Lichtes, der Waſſerſtoff des Waffers mit dem Sauerftoff, vielleicht uns ter Mitwirkung der Kohlenfäure fih ausgeglichen haben, während der reine Kohlenftoff die eigentliche, geformte Maffe des Pflanzenleibes darbot. Einen befonderen Ans theil nimmt an diefem Vorgange das Licht, unter feiner Einwirkung wird der überflüffige Sauerftoff entfernt. Das her Gewaͤchſe, die im Dunkeln keimten, wo alfo diefes Ausgleichen beider Stoffe beim Mangel des Lichts nicht ers folgen konnte, bleih und ungefärbt bleiben; doch fehns ſuchtsvoll jedem, auch durch die Eleinfte Deffnung einfallen» dem Lichtftrahl, ſich entgegenwenden, um feiner ne. theilhaftig zu werden. 6.100. Die Bluͤthe os) iſt das lette, gleich⸗ ſam centrale Organ, welches die Pflanze hervorzubringen ſae mit ihrer Evolution iſt das Pflanzenleben geen⸗ 133 ie Daher flieht, wenn auch nicht die ganze Pflanze, doch immer der Dlumenftiel ab, fobald die Blume ihre Function erfüllt hat. Diefe beftedt .in der Fortpflanzung der Art, zu welchem Zweck fie mit verſchiedenen darauf ſich beziehenden Theilen ausgerüfter iſt, als da find: | De Kelch (calyx) oder, die,äußerfte Hülle der Blu— me, grün von Farbe und den Blättern in Bau und Funcı tion völlig gleich, Bei Pflanzen, denen die Blumenkrone fehlt, wird, er gefärbt, doch erkennt man auch in diefem Falle ihn leicht, an der Spaltöffnungen führenden Oberfläche, welche der wahren Blumenkone fehlen, Die Blumenkrone, Corolle (oralen folgt dem Kelche zunächft und fcheint gleichfalls zum Schuge der in der Blume vorhandenen Theile beſtimmt zu fein. Sie ift wie der Kelch von verfchiedener Form, entfpricht ihm aber meift in ihrem Zahlenverhältnig, Haͤufig ift fie ein einziges großes Blatt, in andern Fällen befteht fie aus mehrern Blumenblättern (petala), Sie iſt faft nie grün gefärbt, unterfcheidet fih aber fogleich durch den Mangel der Epidermis, an deren Start fie mit einem eigenthümlichen, drüfenartigen, meift etwas unebenen Veberzuge, von welchem die ſchimmernde, opalis ſirende Oberfläche der Blumenkrone herrührt, verfehen ift. In der Subftanz der Blumenblätter vertheilen fih . Spiralgefäße, wie in den Blättern, doch im allgemeinen fparfamer, An der Baſis der Blumenblaͤtter, da wo fie mit dem Kelche i in Verbindung ſtehen, bemerkt man öfters eigens thuͤmliche, verfchieden geftaltete Honig abfondernde Organe, die man, eben diefes Gefchäftes halber, Konigbehälter (nectaria) genannt hat, Ihr wahrer Nutzen fcheint nicht in allen Fällen deutlich zu fein, vielleicht darf der Honig als ein nußlofer und daher ausgefchiedener. Stoff angefehen. werden; bei manchen Blumen dient er wohl 154 N ⸗ 2 ap a a * nur zur Anlockung von Inſecten, die durch Hineinkrie⸗ chen in die Blumen die ſonſt dem Anſchein nach unmoͤg⸗ lihe Befruchtung bewirken. Vielen Pflanzen fehlen fe gänzlich, Die bisher beſchriebenen Theile der Blumen: der Kelch, die Blumenkrone und die Nectarien find um wefentliche, nur zum Schuß der Gefchlechtstheile dies nende Huͤlfsorgane. Die Geſchlechtstheile (genitalia) ſelbſt ſind theils maͤnnlich theils weiblich und ſtehen ge— rade in der Mitte der Blume, zum Theil auf der Blu— menfrone, oder dem Fruchtboden, einer unmittelbaren Fortfegung des Stengels. . Zu den weiblichen Geſchechtstheilen gehoͤren: Der Fruchtknoten (germen, ovarium), ein vers fchieden geftalteter, grüngefärbter „Körper, welcher ‚ent, weder der künftige Same felbft ift, oder diefen in fich. enthält. Er ift mit der Narbe der wefentlichfte Theil und fehle nie. Der Same zeigt fih in feinem uns reifen Zuftande als Eleine, mit einer Haren, durchſi chti⸗ gen Fluͤſſigkeit gefuͤllte Blaͤschen. Schon im Fruchtkno⸗ ten haben die Samen dieſelbe Lage, wie ſpaͤter bei der reifen Frucht, und hängen mit demſelben durch ein Eleis nes Fädchen, die Nabelfhnur (funiculus umbili- calis) zufammen, vermöge welcher fie auch ernährt werden, bis fie zur Neife gediehen find, Der Theil bes Fruchtknotens, an dem die Samen fißen, heißt Mut⸗ terkuchen (placenta), welcher wieder theils in der - Mitte (placentatio centralis), theil® am Umfange (pla- centatio peripherica) des Fruchtfnotens fisen Tann. . Der Theil, auf dem der Fruchtfnoten ruht, heißt Frucht— boden (receptaculum). Er iſt das obere, zuweilen abgeplattete Ende des Bluͤthenſtiels und je nachdem der Kelch auf ihm oder auf dem Fruchtknoten ſitzt, unter⸗ ſcheidet man einen untern (calyx inferus) und einen n. ⁊ — obern Kelch (calyx superus), — Aus der Mitte des Germens erhebt fi) im vielen Fällen ein dünner "Stiel (stylus), ohne befondere Auszeichnung und bloßes Com— municationsorgan des Fruchtknotens mit der Narbe, Dieſe Narbe (stigma) befindet fih am obern Ende des Stiels und beficht aus einem einfachen oder mehrmals getheiften Knoͤpfchen oder Scheibchen, das an feiner Oberfläche mit vielen Eleinen und feinen "Möhrchen be kleidet iſt. Diefe faugen den Pollen oder männlichen Samen * und fo leitet der" Stiel deffen" befruchtende Kraft bis zum Dvarium und in die Samen fort Die Geſtalt der Narbe iſt ſehr mannigfaltig, "oft ſitzen viele auf einem Stiel; oft mehrere Stiele auf einem Frucht⸗ knoten/ oder es find auch wohl eben fo viele Fruchtkno⸗ ten als Stiele da. Beide zufammen, Stiel und Narbe, —* Staubweg (pistillum) "Rings um die weiblichen Organe ehem die ——— Stäußf den (stamma). Sie beſtehen gleichfalls aus Stielen, die hier Fäden (ilamenta) heißen, an deren Ende eine einfache oder doppelte Dlafe, der Staubbeutel (anthera) ſich befindet, Sie enthält eine große Anzahl Heiner, vielgeftalteter, doch meift Eugliger, gelber Körper chen, den Blumen: Staub (pollen), der, ſobald die Blafe reif’ geworden, dieſe zerfprengt und ‚aus derſelben hervor⸗ quille, von hier auf die Narbe gelangt und fo Befruchtung - veranlaßt. Die Fäden find. ihrer Structur nach wahre Blumenblaͤtter, doch mit mehr Saftröhren im Innern, Sie haben auch denfelben corollinifchen Ueberzug,- daher fie leicht im Blumenblaͤtter uͤbergehen, wodurch. die fogenannten gefüllten Blumen entftehen, welche, wegen des in dieſem Falle häufigen — —— der re — ER find. Nicht immer finden wir, wie in der en Schilderung, maͤnnliche und weibliche Theile in einem Kelch 136 ‚vereinigt: Blumen wo es der Fall iftz heißen Zwitters bluͤthen (flores hermaphrodyti), fie find bei weiten die häufigften. Blumen mit getrennten Gefchlechtern enthale ten auf einem Kelche männliche, auf einem andern weibliche Drgane, und werden nad) diefen benannt, — $. 101, Dieſe unbezweifelt hohe Entwicelung der pflanzlihen Zeugungstheife läßt auch deren Wichtigkeit für die Organifation der Vegetabilien überhaupt nicht verfens nen. Offenbar ift ja die Sruchtbildung das Streben ihres ganzen Daſeins, und um dieje hervorbringen zu koͤnnen, bedurfte die Pflanze der Zeugungstheile, in denen eine po: lariſche Spannung lebt, welche ausgeglichen werden muß, damit die Frucht hervorgehe, Alſo ift zur Zeugung eine Vermifhung der Antheren mit dem Stigma, oder doch ihres Inhalts erfoderlich. Diefe findet auch wirklich Statt, Selangt nun der Pollen auf die Narbe, fo beginnt in diefer erſt jest ihre eigenthämliche Thärigkeit. Vorher ruhend, durfte der weibliche Theil nur den ihm zugeführten Nah⸗ rungsftoff in fich affimiliren, jest aber, mit neuer Kraft ‚belebt, wird es in ihm lebendig und über feinen eignen Leib hinaus verbreitet fih die Wirkung feiner Thätigfeit. So— bald dieje gefteigerte Action von Seiten der weiblichen Drs gane erfolge ift, hat die Befruchtung ihr Ende erreicht und mehr bedarf: e8 nicht, um das wafferhelle Samenbläschen zur Neife zu bringen. Es wirft alfo der Pollen nicht mas teriell, denn wie follte er fich durch das völlig unmwegfame - Piftill mit den Eierchen verbinden, fondern als bloßer, be febender Reiz auf die weiblichen Theile; eine Exfcheinung, die durch das fchon oben berährte Beifpiel'von einer polaris fhen Spannyng zwifchen beiden, und einer Ausgleihung im Ei fehr füglich nicht nur verfinnlicht,, fondern auch wohl erklärt werden darf, — 6. 102. Product der fruchtbaren Begattung ift zus nächft das befruchtete Ei, bier bei Pflanzen Same (se- 157 men) genannt. Die Veränderungen, welche in der vor der Befruchtung Elaren Flüffigkeit des Eichens nad) derfek ben vorgehen,. befchränfen fid) auf Verdichtung und Bers bunfelung diefer,, fo wie auf die Ausbildung des anfangs punctförmigen Embryos zur Seite derfelben Seine Ents wicfelung ift, wie bei den Thieren, an gewiffe Bedingungen ‚geknüpft, ohne welche fie nie erfolgen kann, doc, geht fie beftändig außerhalb des mütterlichen Individuums und ohne defien Mitwirkung vor fih, Das Haupterfoderniß fcheis nen Näffe und Wärme zu fein, Viele Samen feimen,, wo ihnen nichts anders als die Feuchtigkeit der Luft geboten wird, andre dagegen find zärtlicher und verlangen die naͤh⸗ vende Feuchtigkeit der Erde zu faugen, ; Der befruchtere Same befteht aus gemwifien Theilen, die theils als bloße Hülfsorgane, theils als Drgane der künftigen Pflanze felbft angefehen werden, Zu den Hülfsorganen gehören die denfelben umgeben den Haͤute, deren in der Regel 2 vorhanden find. Die äußere (testa), derber und fefter, erfcheint gefärbt, allers meift glatt, zum Theil rauh und uneben; die innere, zarten und der vorigen eng angefügt, iſt weiß, ducchfcheinend, den eigentlichen Samen allenthalben dicht umfchliegend, aber leicht von ihm zu trennen, Sie ſcheint der Neft des vom entwickelten Samenlappen und Embryo verdrängten Eiweißkörpers zu fein, fehlt daher in Samen, wo das Eis weiß noch vorhanden ift oder gar vorwaltet. Beim Keis men plagen diefe Haute und bleiben entweder in der Erde zurück, oder werden mit den Samenlappen empor gehoben. Den Häuten zunächft liegt der, entweder einfache oder durch eine theils gerade, theils gewundene Spalte getrennte Samenlappen (cotyledon), ein aus diem, feften Zellgewebe, in welchem fich viele mehlige, fchleimige Stoffe abgelagert haben, befiehender, von Saftröhren und Spis ralgefäßen durchzogener Theil. Er dient der jungen, uͤber 138 | die Erde hervorwachſenden Pflanze zum Schuß und dann; als erftes Blatt, zum Athmen. Pflanzen mit einfachem ungetheilten Samenlapyen heißen Monocoryledonen, folche mit gefpaltenem Dicotyledonen. Den Samen niederer Gewächfe feheint der Samenlappen ganz zu fehlen; daher hat man fie Aeotyledonen genannt. Diele Sa men enthalten, außer diefem dichten, feften, ſchneeweißen Samenlappen noch eine lockere, grauliche, denſelben um huͤllende Subſtanz, die man nach ihrer Befchaffenheit Eis weißkoͤrper (albumen) genannt hat. . Er ift die im unbefruchteren Ei vorhandene, durchſichtige, eiweißartige Fluͤſſigkeit, welche vermöge der Befruchtung diefe Umaͤn⸗ derung erlitt. Beſonders vorwaltend finder man ihn bei Monocotyledonen, wo er oft den ganzen Samen ausmacht; der eigentliche Keim’ liegt dann in ihn eingebettet * ea ih in rare ——— Mnna Dasjenige Oegan, aus ahen ſich die junge Pflan⸗ ze entwickelt, iſt der Embryo (embryon), ein Eleinee, ſchnabelartig gebildeter und mit den Samenlappen eng verbundener Theil. Sind deren 2, ſo iſt er in eine Vertiefung derſelben eingebettet, oder ragt zwiſchen die Gas menlappen hinein; bei einfachem Samenlappen ift er dern einen Ende oder aucdy feitlich angefügt, und erfcheint 3. DB. bei den Gräfern, fchuppenartig, daher Schildchen (scutellum) genannt, — Man unterfcheider am Embryo einen mehr breitgedrückten Theil, der beim Keimen nach oben zu Stamm und Blättern fich entwickelt, das: Fe—⸗ derchen (plumula); * und’einen dieſem gegenuͤberſtehen⸗ den pfriemenfoͤrmigen Fortſatz, das Wuͤrzelchen (radi- eula), ‚der fich zur Wurzel ausbilder. Mit den Samen fappen “hängt der Embryo durch ein eignes Bändchen zuſammen. — Diefe Bildung des Samens bleibe ſich in ihren Grundformen durchaus. gleicdy, erleidet aber in } | 139 — u. ——— — "Beim Keimen, di. Entwickeln des — in der Erde, ſteigt bei Dicotyledonen das Wuͤrzelchen in die Erde, und der ganze Same mit den Cotyledonen (Rhizo- blastae), ‚oder der Embryo allein (Geoblastae) erhebt ſich über dieſelbe. Im erften Falle trennen fich dann die Gas menlappen, laſſen die junge Pflanze zwifchen fich hervor, brechen, bleiben aber noch) eine Zeitlang als-die eiften- Diät | ter der Pflanze ftehen, und find zu diefem Zwecke mit einer Spaltöffnungen führenden Epidermis, nach Art der Blaͤt— ter, bekleidet. Anders verhält es fich bei den Monocotyle⸗ donen. Hier fhwillt zunächft das ganze Scatellum, oder der ihm analoge Theil, auf, es entfteht fo ein feitlicher Schoͤßling aus dem Samen, der zu einem Knoͤtchen ſich bil: det und aus diefem treiben die Wurzeln nach unten, die Dlätter nad) oben, Der Eiweißkoͤrper wird durch den Vers bindungsfaden nach und nad) ganz aufgefogen, und der Cos tyledon erhebt fih, zum Theil als zarte Scheide das junge Nflänzchen umgebend, mit-über die Dberfläge, — u, MNigemaine Erfheinungen im Pflanzen leben. 6.103, Ernährung und Erzeugung, die eigentlichen Segenftände phyfiologifcher Unterfuchungen im Pflanzen: reihe, find in ihren allgemeinften Erfcheinungen und Ber ziehungen beruͤhrt worden; demnad) bleiben ung für die fernere Betrahtung manche Phänomena, die erft in deren fortlaufender Wirkſamkeit hervortreten. Dahin gehört vor Allem das conftante Mifchungsvers haͤltniß der Individuen einer und derſelben Art, felbft wenn fie auf dem verfchiedenartigften Boden wachſen. Diefe Beobachtung, durch die vielfältigften Beweiſe beftätigt, führt ung zunächft zu der Anficht, dag die Pflanze nicht die 140 porgefundene Maſſe in fih aufnehme und aſſimilire, fons bern daß, gleich wie im Thier der Darmfanal aus den rohen Speifen, fo die Wurzelfafer aus dem fie umgebenden Medio die Nahrungsfläfigkeit abfondere. Dieſer Nah— rungsfaft, bei fernerm Fortleben Bildungsfaft (cam- pium) genannt, iſt alfo das Subftrat von Allem, was Meaterielles an der Pflanze eriftirt, aus ihm werden durch die Organe, vielleicht auch nur durch die äußern Agenten, die hoͤhern, polarifchen Stoffe abgefondert. Nach den darüber angeftellten Beobachtungen fcheint diefe erfie Nah— rungsfluͤſſigkeit Fohlenftoffhaltiges, auch wohl mit Stick ſtoff geſchwaͤngertes Waſſer zu fein, welches alle Pflanzen aus ihrem Boden fich zu bereiten willen, $. 104. Diefe allgemeine Flüffigkeit nun, zu den entlegenften Theilen und verfchiedenartigen Organen ges führe, wird hier von jedem nach feiner Art verändert. Nur in dee Wurzel ift der Bildungsfaft am lauterften, weil noch nicht Ficht und Wärme einen fo erfolgreichen Einfluß auf ihn äußern fonnten, daher auch im allgemeinen manche der eigenthümlichen Säfte in der Wurzel am Fräftigften und ftärkften zu fein pflegen. Fernerhin iſt die Rinde zur Abs lagerung folcher concentrirten Säfte beftimmt, während der eigentliche Holzförper weniger mit ihnen gefchwängert ıft. Alle Veränderungen aber, die im Verlauf der Circus lation mit dem Saft vorgehen, beziehen fich auf Verdickung defielben, Drydation und Desorydation oder Trennung beigemifchter Beftandrheile aus demfelben, ” Die naͤchſte Umwandelung des Bildungsfaftes ift der Dflanzenfhleim, eine gleichfalls nod, rohe, und wie jener, indifferente Maſſe. Aus ihm enfteht ferner, wohl durch Ausfcheiden des heigemengten Stickſtoffs und damit verbundenen Waſſers, das Stärfemehl, eine trockne, feintörnige Subftanz . die häufig in manchen Wurzeln z. B. ben Kartoffeln, noch gedrängter aber im Samen der Ges 141 treidearten und vieler anderer Gewächfe angetroffen wird. ‚Mit der Lufe in Berührung gekommen, gewinnt dev Schleim mehr Eonfiftenz und wird? Gummi, das daher nur am Umfange, aus der Ninde hervorquellend, ange⸗ troffen wird Der Zucker hat mit dem Staͤrkemehl einer⸗ lei Beſtandtheile (Kohlenſtoff, Waſſerſt., Sauerſt.) und ein ſehr aͤhnliches Miſchungsverhaͤltniß, auch laͤßt er ſich durch verduͤnnte Säuren aus demſelben darſtellen. Seine Ver: breitung iſt ziemlich allgemein, beſonders finder’ er fich im Mark des Zuckerrohrs; ausgebracht und gereinigt erhält er Kryſtalliſationsfaͤhigkeit. — Verſchieden vom Pflanzen ſchleim, doch gleichfalls eine jener erſten Umwandlungen der Saftmaſſe iſt das Stickſtoff enthaltende Eiweiß; es ge rinnt bei einer über 75° R. geſteigerten Hitze, loͤſt ſich in Woaſſer und leichten Säuren auf, wird aber von ſtaͤrkern zerfeßt. Dann ift eine fehr allgemein verbreitete Subftanz der Färbeftoff, welcher faft in allen Pflanzentheilen vor: kommt und durch Waffer. oder verdünnten Weingeift ausge zogen wird. Man unterfcheidet den ertractiven und harzigen; dieſer ift fpröder, fefter, leichter erhärtend und bloß durch Weingeift ausziehbar. Es giebt gelbe, . grüne, blaue und rothe Färbeftoffe. Auch der Gerbftoff, eine herbe, faure Fluͤſſigkeit, die thierifche Säfte gerinnen macht und Eifenfalze ſchwarz niederfchläge (Gallusfäure, Gallaͤpfelſaͤure) ſchließt ſich dem vorigen Stoff an. | -$. 105. Mehr entwickelte, daher vorzugsmweife in edlern Pflanzentheilen —— Stoffe find Oele und Harze. Del finden wir beſonders in den Samen ſehr vieler Pflanzen. Es beſteht gleichfalls aus Kohlenft., Waſſerſt. ‚und Sauerſt., erſterer vorwaltend, letzterer ganz unter: geordnet, mit welchen wohl ein fehr geringer Theil Stick; ftoff verbunden ift. Man unterfcheider fette und aͤthe— riſche, jene find fir, leichter ald Waſſer, oft farblos, meift 142 fläfig, ſeltner feft (fett); ihmen nähers fich in mancher Hinſicht das Wachs; diefe verfliegen leicht, haben einen farken, duchdringenden Geruch und brennenden Gefhmad, meiftens find fie noch leichter als die fetten, Cine den Äther | riſchen Oelen verwandte Subftanz ift der fehr flüchtige Kampfer, durch größern Ancheil von Sauerft., größere Seftigkeit und. leichtere Kryſtalliſirbarkeit unterfchieden, Ihm ähneln auch die Harze, beſtimmt durch geringern Gehalt an Wafferftoff, durch mehr Sauerft., durch Härte, Halbdurchſichtigkeit, Sprödigkeit, Leichtverbrennlichfeit und geringere Fluͤchtigkeit, 9. 106. Einen andern Hauptbeſtandtheil vegetabilis ſcher Säfte bilden die durch Vorwalten des Sauerftoffs aus gezeichneten Säuren, Alle haben das Vermögen blaue Pflanzenfarben zu roͤthen, eine Eigenfchaft, die fie alsbald dem Beobachter Eenntlih macht. Die große Anzahl der bisher aufgefundenen,, oft dem Pflanzenreiche eigenthümlis hen Säuren läßt eine vielfache Werfchiedenheit des Mis ſchungsverhaͤltniſſes ihrer Subftrate (Kohlenſt., Wafferft,, Sauerfi.) vermuthen, die auch zum Zheit durch Analyſe be⸗ ſtaͤtigt worden iſt, Alle Pflanzenſaͤuren finden ſich entweder frei, wie die Citronen⸗, Apfel⸗, Klee⸗, Wein⸗Saͤure, u. a., oder an Baſen gebunden wie die Benzoes, Blau⸗, Phosphor⸗, Salpeter⸗, Schwefel: und Salz» Säure, Von dieſen hat die Kohlenfäure den meiften Sauerftoff, demnaͤchſt die Sauerklee⸗ oder Apfelfäure, am welche ſich die übrigen freien anfchließen, Die Bafen der gebundenen Saͤuren find im Allgemei, nen diefelben Stoffe, mit denen wir fie aud) in. der anor⸗ ganifhen Natur vereinigt finden, nehmlich theils Erden, theils Metalloryde. Unter den Erden finder fich fehr all; gemein der Kalk, befonders im Holzkoͤrper vieler Dicotyle: donen. Die Kiefelerde tritt naͤchſt jener am häufigften auf, 143 bildet die feſteſten Höfer, die ſelbſt Funken am Stahle ges ben, wie manche Gräfer. Von Metallen finden ſich Eifen und Mangan, befonders das erfiere in großer Ausdehnung, wenn auch: nicht in großen Quantitäten. Reich an ſolchen | metallifhen Deftandtheilen ift vorzugsmeife die Afche viefer Gewaͤchſe, während in andern verbrannten Pflanzen, Ges fonders Meergewaͤchſen, hoͤchſt eigenthuͤmliche Stoffe, wie Jod, Brom, und Alkalien, wie Kali, Natron aufgefunden find, die aber wohl an Säuren gebunden als aufgeloͤſte — im lebendigen Organismus ihre Rolle ſpielten. 6. 107. Alle dieſe Erſcheinungen führen ung deutlich auf vitale Actionen im Gewaͤchsreiche, während ſie auf der andern Seite die Mangelhaftigkeit unferer zeitherigen: chemi⸗ {chen Analyfen, und die keineswegs elementare Bedeutung vier ler, als ſolche angenommener Materien erfennen laſſen. Aus den Urſtoffen hat die Lebenskraft der Vegetabilien fie hevor⸗ gerufen, rgleich wie fie Zellen und. Roͤhren, Wurzel, Stamm, Blätter und Blumen:aus ihnen entftehen ließ. — $. 108. Welche find aber die befondern Bedingungen dieſer Lebensäußerungen, und wie treten Pflanzen mit: der aͤußern, fies umgebenden Welt in Verbindung, da fie doch der’ thierifhen Organe für, die Pementien ſolcher Enwir kungen entbehren? Zwei Dinge ſind es vor Allem, die auf das geben der Pflanzen eine große Gewalt zu haben fcheinen,. die: Son; ne nehmlich und die atmofphärifche Luft u | + Sonnenlicht und Sonnenwaͤrme wirken wie ‚ein be lebender Hauch auf die ganze organifche Schöpfung, » fo auch aufı die Pflanzen. Kraͤftiger Wuchs, Blaͤtterreich⸗ thum; volle Farben der Blärter und Blumen find Folge diefer Einwirkung, welche befonders an der Nichtung diefer Theile gegen die Sonne und’ der Verfolgung ihrer Bahn erfanne wird... Aber fo wie in der gemäßigten. Zone der Sonnenftrahl meiſtens nur belebende Wirkungen äußert, 144 fo wirkt. er in andern" Fälfen erfchöpfend. Miele, ua mentlich Tropengewächfe, ſchließen im ftärfften Sonnen» liche ihre Bluͤthen, laſſen die Blätter hängen und ers heben fie erft wieder, wenn die Gluth des Tages nachs gelafien hat. Diefe Erfheinung, bekannt unter dem Nas men. des Pfanzenfchlafes, hat bei andern in der Nacht, nach Untergang der Sonne, Statt und muß, wie dort durch Ermattung in der Fülle des Neizes, fo hier durch Erfhöpfung nach lang fortgefegtem Reiz und vielleiht auch Empfindlichkeit gegen die nächtliche Temperatur, erklärt werden. Diefes Vermögen, ſchlecht⸗ hin Reizbarkeit genannt, iſt jedem Organismus eigen, und wir. werftehen darunter die Fähigkeit, einwirkenden Kräften eine gewiffe Kraft entgegenfeßen, und fo gegen die _ Einwirkungen von Außen fich behaupten zu können. Bei der Mimosa und einigen andern Stauden erreicht diefe Kraft ihre. Höchfte Intenſitaͤt, fo daß bei heftiger Einwirs tung die Summe des Neactionsvermögen augenblicklich verbraucht wird, mithin Erfchlaffung, Hängen und Zus fammenfallen der Blätter eintreten muß. In andern Fäls fen ift diefe Reizbarkeit nur auf gewiffe, befonders gefchlechts liche Actionen befchränft und äußert ſich bier in der Bas wegung der Staubfäden bei Hedys. gyrans,. im Losreißen der männlichen und Erfchlaffen der weiblichen Spiralfafer des Stiels der Vallisneria , Am Spruͤhen mancher Staub⸗ beutel u. d. m. $, 109. Auch die —2 der Atmoſphaͤre iſt von nicht geringer Bedeutung. Abgeſehen davon, daß der ganze Athmungsproceß der Vegetabilien in ihr vorgeht, alſo eine der wichtigſten organiſchen Actionen ohne ſie nicht erfolgen koͤnnte, ſo ſind es beſonders Erſcheinungen, die erſt in der Luft und durch dieſelben thaͤtig werden, welche wir von großem Einfluß fuͤr das Gedeihen der Vegetabilien erkannt haben. Dahin gehört zunaͤchſt die Luft⸗Elek⸗ 145 teizitaͤt. Ausgemacht iſt es, von wie großem Einfluß für das Wachsſthum, befonders keimender Pflanzen, die fünftliche Elektrizität fei, und wie unter deren Einwirkung fie ſchneller und uͤppiger gedeihen; allein lange fortgeſetzt ſchadet ſie ihrer Lebensdauer offenbar. Anders verhaͤlt es ſich mit der Luft⸗Elektrizitaͤt. Dieſe in geringer Inten⸗ ſitaͤt fortwaͤhrend ausſtroͤmend, unterhaͤlt ſo einen beſtaͤndi⸗ gen Reiz für die Pflanze, und nur bei ſeltnern, groͤßern Entladungen z. B. bei Gewittern, wird ihr ftärferer Einfluß um fo fihtbarer. Wem wäre nicht die augenfcheinlich günftige Wirkung eines warmen Gewitterregens für empors fproffende Saatfelder bekannt genug, um an diefer Bedeu, tung der elektriſchen Entladung keinen — mehr zwei⸗ in zu muͤſſen? 56 110. Grfeheinungen, die ung endlich auf das innere Leben im Pflanzenreiche hinweiſen, bieten ung noch die aus derweitigem, nicht als Folge der Reizbarkeit zu betrachtens den Bewegungen vieler Gattungen und Arten. Mit den nie drigſten Familien beginnend, haben wir fhon an den Caps feln der Lebers und Laubmoofe diefes zu bemerken Gelegen- heit, indem jene mit eignen elaftifchen Schleudern für das Ausfprühen des Samens, diefe mit einem Ringe für die Entfernung des Deckels von der Capfel, verfehen find. Zwar ift deren Einrichtung rein mechanifch, allein warum treten fie erfi, nachdem der Same reif geworden, in Wirk famkeit? warum fchleudert nicht der Ning den Deckel bei erſt hervorfproffender Capfel von dannen? gewiß weil die Lebensthätigkeit in der Capſel noch nicht fo weit gediehen ift, ‚um fich feldftftändig äußern zu können, Ebendies gilt von den Capfeln der Farrenkräuter und andern Samenbehaͤl⸗ tern hoͤher entwickelter Gewaͤchſe. — Auch die innere Bewegung der Saftmaſſe, die bei niedern vegetabilifchen Organismen (Conferven, Oscilla⸗ torien, Charen ꝛc.) ganz. unläugbar nachgewiefen und 04 “ ‘146 täglich bet ihnen zu fehen ift, deuten diefe lebendige Thaͤtig⸗ keit nicht mehr an, fondern beweifen fie auch. Gewiß darf Saftbewegung auch bei Höhen Pflanzen, ja bei allen Beges tabilien angenommen werden, wenn aud) bie forgfältige Beobachtung fie zeither noch nicht entdecken Fonnte. Allein ja "oft gelingt es dem menfchlichen Forſchungsgeiſte nicht, durch" Thatfachen nachzuweiſen, was er feiner innigften Ueberzeugung nad) als wahr und vorhanden erkannt hat; “aber darum darf doch nicht Schwindelei und Smagination den Thron behaupten, der allein der im Stillen, zwar unbeklatſcht, aber ficher zum Ziele Hinavbeitenden, ruhigen und emfigen Beobachtung gehört. IH, Terminologie | 8,111. Die kunfigerechte Benennung der verfchiede: nen formellen Unterfchiede iſt nirgends, auf dem ganzen Fels de der Naturgeſchichte, von größerer Wichtigkeit, ald gerade bei den Gewaͤchſen, daher wir die wichtigften herauszuhe⸗ "ben genoͤthigt find; eine vollftändige botanifche Terminolos gie braucht hier aber um fo weniger ‚gegeben zu werden, da wir viele, vorzugweiſe zu diefem Zweck verfaßte, fehr brauchs bare Schriften befigen. Wir empfehlen in diefer Hinſicht: C. Linnaei philosophia botaniea. Ed.4, studio C. Sprengel ; Hal. 809. 8. | * 9,8. W. Kochs botaniſches Handbuch. 2. Aufl, Magd. 808. 3 Thle. 334:2 * Far, Roͤmers botaniſches Wörterbuch. Zürich. 816. 8. $. 112. Was zunächft die Wurzel betrifft, fo heißt fie faferig (r. fibrosa), wenn fie gleich vom Stamm aus fih in viele feine Säferchen ſpaltet; Enollig (tuberosa), wenn an den Fafern, dicke, faftreiche aus Zellgewebe beftes hende Knollen (tubera) hängen, oder die Wutzel ſogleich in folge Knollen übergeht... Die Zwiebel (bulbus) iſt eine, aus concentriſch zufammengeftellten Schuppen beftehende _ 147 / - Wurzel, welche auf einer eigenen Unterlage ruhen, - die die Function der eigentlichen Wurzel zu vertreten ſcheint, indem aus ihe die Wurzelfafern entſpringen. Steigt die Wurzel nicht fenfrecht in die Erde hinab, fondern läuft fiein wagrech— ter Richtung unter der Oberfläche fort, fo ift fie kriechend ‘ (repens), eine Bildung die wir auch an Stengel und Zwei: gen widerfinden; zapfenförmig (fusiformis) heißt ends lich die Wurzel, welche von oben nach unten fpig zulaufend ſenkrecht in die Erde Hinabfteigt, ‚wie z. B. bei der gelben Ruͤbe (Daucus), — Bei vielen Pflanzen ſtirbt alle Jahr die Wurzel ab, und die Art wird nur durch jährliche Aus faat erhalten, ſolche Gewaͤchſe heißen jährige (pl. an- nuae, ©); andere ‚kommen erſt im zweiten Jahr zum Bluͤhen und ferben dann ab, zweijährige.(pl. bien- nes 2); noch andre blühen viele Jahre hinter, einander, ausdauernde (pl. perennes }£L), 6. 113. Ein: gerade auffteigender Stamm heiße We ascendens, der fnotige der Gräfer ift ein Halm (culmus), ein bloß Bluͤthen tragender Stiel heißt Schaft (scapus) und findet ſich befonders bei Zwiebelgewächfen. Der äftige (tr. ramosüus) fommt nur den, Dicotyledonen zu und iſt ſtrauchartig (fruticosus), ‚wenn die holzigen ‚Zweige gleich aus der Wurzel entfpringen; der. allermeift faftige, nicht holzige Stamm der einjährigen Gewaͤchſe heißt Stengel (caulis), Ein Stamm, der nicht frei emporwachfen kann, fondern einer Stüge bedarf, an welcher er binaufwächft, ift ſchling en (scandens), Merks würdig ift dabei die conftante Bindung entweder beſtaͤndis nach rechts, oder beſtaͤndig nach links. — $. 114. Die Blätter zeigen eine ſowohl der Form als dem Ueberzug nach hoͤchſt mannigfache Verfchiedenheit. Zunaͤchſt unterfcheidet man das ‚eigentliche Blatt (lolium) und den Stiel (petiolus), mit dem e8 am Stamm figt. or läuft die Blattſubſtanz noch an den Seiten. des Stiels 10 * 148 bis zum Stamm, und ſelbſt an diefem hinunter, folche Blaͤtter heißen folia decurrentia; fehlt aber der Stiel ganz, fo ift es ein folium sessile. Am Blatt felbft bes merkt man die Spige (apex), den vom Stamm entfernten, und den Grund (basis), den dieſem zugefehrten Theil; der Kaum daziwifchen heißt ae die äußere Graͤnze Rand (margo). Die Geſtalt des Blattes wird —* bekannten, ihr ähnlichen Gegenſtaͤnden beſtimmt. So ift ein Blatt linien⸗ -förmig (lineare), wenn e8 bei ziemlicher Länge eine nur geringe, fich immer gleichbleibende Breite hat; lancettförs mig(lanceolatum), wenn es ebenfalls länger als breit, etwa in dem Verhältniß von 4: 1, aber an beiden Enden zuge fpige ift; ferner Herzförmig (cordatum), feilförmig "(cuneatum), pfeilförmig (sagittatum), Ereisrund (rotundum), ſchildfoͤrmig (scutatum), wenn der Dlattftiel nicht, wie gewöhnlich, der Baſis, fondern der ' Mitte des Blattes angefügt ift; nierenf oͤrmig (renifor- me), leierförmig (lyratum), wenn das ganze Dlatt gegen die Spige hin breiter wird, und dabei in Lappen ger theilt ift. Gehen die Einfchnitte ftrahlig nach dem Blatt ſtiel zu, fo ift es ein gelapptes Blatt fol. lobatum, oder, digitatum, wenn die Lappen wieder getheilt find, oder auch digitato- palmatum, wenn noch am Grunde des Blattes ein großer, ungetheilter Raum bleibt Fiederfpaltig (f. pinnatifidum) heißt das Blatt, welches durch Quer einfchnitte bis faft an den Mittelmerv in lauter gleiche Laps pen gerheilt iſt. Sind diefe Lappen wieder durch Quer— einfchnittegefpalten, fo wird es ein fol. bipinnatifidumm. ff. Iſt das ganze Blatt eine bloße Jufammenfegung mehrerer einfachen (fol. compositum), fo zählt man diefe, und nennt darnach das Blatt fol. binatum, ternatum, etc. Die einzelnen Blättchen heißen foliola. Sitzen dieſe Blättchen nicht alle um einen Punct, am Enderdes Blatt a 149 ſtiels, ſondern an der Seite deſſelben je 2 ımd 2 einander gegenüber, fo zahlt man die Paare und nennt darnach das Blatt fol. bijugum, trijjugum, 26, Der Theil des Stiels, - an welchem dieſe Blättchen figen, erhält dann die Benen⸗ nung der Axe (axis, rachis), Oft find die unterften Blätt chen größer als die folgenden, fo daß das ganze Blatt eine - dreiecfige Form gewinnt. , Die Blättchen find auch wohl nach demfelben Gefege, wie dad ganze Blatt, getheilt, und dieſe Theile wieder; folche Blätter heißen gefiederte (fol, pinnata), und je nachdem diefe Theilung 2, 8 oder mehrmal wiederholt ift, bipinnata, tripinnata, x; Ein zufanımengefegtes Blatt, das am Ende der-Are noch ein unpaariges Blättchen führt, heißt impari- pinnatum, wenn. diefes fehlt, Dagegen abrupte -pinnatum, Der Rand der Blätter-ift einfach (simplex) d.h. ohne-alle Auszeichnung, oder gezaͤhnt (dentatus), wenn er durch größere, gefägt (serratus), wenn er durch viele £leinere Einfchnitte getrennt, frachelig (spinosus), wenn er mit vielen ftarken Dornen bewaffnet ift. — Evbenſo erfcheint die Oberfläche theils ganz glatt (folia glabra), theils mit einzelnen langen Haaren befegt (£. pilosa). Stehen diefe Haare gebrängter, fo heißt das Blatt villosum, ſtehen die Haare in einzelnen Haufen, faseiculatum. Sind die Haare kurz, weich, Elein und gedrängt pubescens, find fie fteif f. hispidum, ebenfo aber länger f. hirsutum s. hirtum, liegen fie dicht an und find fie ſchwer zu bemerken, fo wird der Ueberzug feidenartig (fol. sericeum), Wird die Fläche von Kleinen ſternfoͤrmigen Haaren bekleidet, fo nennt man das Blatt fol. stellato - pubescens, find es eine Schuͤppchen squamosum, druͤ— ſige Wärzchen verrucosum oder —J—— * sum, etc, Dieſelben Venennungen gelten auch vom Stengel, wenn diefelben Formen bei ihm vorkommen. Was das. « 150° Ä Austreten der Aofte oder Blätter ang ihm oder den Zweigen betrifft, ſo unterfcheider man gegenüberftehend (oppositus)), wenn zivei Blätter an einer Stelle des Stengels aber an verfchiederien Seiten hervorbrechen, abwechfelnd (alterne dispositus), wenn die Anheftungspuncte an verfchiedenen Stellen und "entgegengefeßten ‚Seiten am Stamm find. - Stehen mehrere ringförmig, in gleicher Höhe um den Stamm, fo heißt es quiriförmig (verticillatus), ftehen die Theile zu 3 oder 4, ternatus, — * ſtehen ſie ohne Ordnung, sparsus, — $. 115. Mannigfaltiger noch find die verfehiedenen Formen des Hlüthenftandes (inflorescentia). Zunaͤchſt fommt es darauf an, ob der Bluͤthenſtiel nur eine oder mehrere Blumen trägt; immier aber wird der die! Blume tragende Stengel pedunculus, oder bei mehrfacher Theis - lung jeder einzefne noch pedicellus genannt. Als Haupt formen eines zufammengefegten Bluͤthenſtandes unterfcheis det man: die Wehre (spica), wo mehrere Blumen ents weder rings um das Ende des Stiels, oder ebenda an zwei oder mehreren entgegengefeßten Seiten deffelben befeftigt find. Findet ſich am ausgezeichnetften bei den Graͤſern. Mehre⸗ ve folcher Aehren auf einem gemeinfchaftlichen Halm heißen Aehrchen (spiculae), Eine Abänderung der Aehren iſt das Kaͤtzchen (amentum), -hier laſſen fich ohne genaue Zergliederung die einzelnen Blumen nur ſchwer oder garı nicht unterfcheiden. Stehen mehrere Bluͤthen am Ende des gemeinfchaftlichen Stiels auf eigenen kugelfoͤrmig bei ein⸗ ander, ſo giebt es den lasciculus, fehlen die eignen Stiele, das Koͤpfchen (capitulum), Auch quirlfoͤrmig geſtellte Bluͤthen find haͤufig z. B. bei Labiaten. — Corymbus heißt eine zuſammengeſetzte Bluͤthe, deren Blumen in einer Ebene ſtehen, aber von verſchiedenen Stellen des gemein⸗ ſchaftlichen Stiels ansgehen; ſtehen die Blumen nicht mehr in einer Ebene, wird der Stiel kuͤrzer und die allgemeine Form koniſch, fo giebt 88. die Traube (racemus)., Ge hen alle Blüthenftiele von einem Puncte des Schaftes ſtrah⸗ lig aus, und ſtehen dabei alle in einer Ebene, ſo heißt dieſe Form Dolde (umbella); find die einzelnen Bluͤthenſtiele unregelmaͤßig getheilt, und geht der gleich hohe Stand in einen einigermaßen gewoͤlbten über, ſo erſcheint die After? dDolde-(cyma), , Ris pe ‚(panicula) endlich heißt der Bluͤtheſtand, wenn aus dem gemeinſchaftlichen Stiei der Laͤnge nach mehrere, getheilte Nebenſtiele hervorbrechen, die wieder in einer Ebene ſtehen. Die panicula — ſich zur cyma, wie der racemus zum ne Naͤchſt dem Standort, intereffire ung befonders. die. Hülle der Blume: Zwei ihrer Function nach einhuͤllende, deckende Theile, den Kelch und die Corelle, Haben wir als integrirende Theile der Blume ſchon kennen gelernt. Die mehr entferntern Huͤllen (involuera) ſind oft zufaͤllig und nur durch dieſe oder jene Art des Bluͤthenſtandes bedingt, und eben darum.auch in ihrer Form hoͤchſt verſchieden. ©o bemerkt man an der Theilung der, Aeſte mancher Dolden eigne Eleine Blaͤttchen; auf eine’ ähnliche Art umgeben den, gemeinfchaftlihen Fruchtboden der Syngeneſiſten ſchildfoͤr⸗ mig ſich deckende Blätter, und bilden auf dieſe Art das anthodium,.etc. Eine Art von Müge;oder Haube, die befonders bei Zwiebelgewächfen ſich findet, und hier. die ganze Blume vor dem Aufblühen umfchließt, heißt spatha; eine mehr blattartige Ausbreitung, ‚an welcher der Dlumens ftiel fist, ifi die bractea, 3. B,.bei der Linde. An der Blume ſelbſt unterfeheider man befonders die ‚ verfihiedene Form und Bildung der Corolle. Sie iſt bald einblättrig ‘(cor. monopetala), bald mehrblätteig (ec. polypetala), regelmäßig (regularis) d. h. ihre vers fchiedenen Blätter haben alle einerlei Form, oder unregels mäßig (irregularis), wo dies nicht der Fall iſt. Bei eins blaͤttriger Blumenkrone unterfcheidet man den obern äußern 152 Hand (limbus), von dem vöhrigen Anfang (tubus). Der Ort, wo Nand und Röhre zufammenftoßen, heißt Rachen (faux), welcher entweder offen (pervius), oder von Zähnen und bogenförmigen Fortfäßen (fornix) gefchloffen ift. Die verfchiedenen Formen der unregelmäßigen Blumenkrone werden wir bei den einzelnen Familien herausheben. 6. 116. Auch die Frucht bietet in ihrer Bildung bie nianigfachften Abweichungen dar. Sie ift entweder ein bloßer, von feiner freien Hülle bedeckter Same (coryop- sis), oder diefer wird nur von dem fi ch uͤber ihn zuſammen⸗ ziehenden Kelch eingehuͤllt (achenium). Iſt die eigen⸗ thuͤmliche Huͤlle weit und umgiebt ſie den Samen nur locker, ſo iſt es eine Schlauchfrucht (utriculus); hat dies ſer Schlauch fluͤgelartige Anhaͤnge, ſo heißt ſie Fluͤgelfrucht (samara). Umgiebt den Samen eine holzige Schaale, ſo wird ee Nuß (nux), legt ſich um dieſe noch eine fleiſchige Huͤlle, dagegen Steinfrucht (drupa) genannt. Liegt aber der Same frei im Fleiſche, ſo iſt die Frucht eine Beere (bacca), wird die Fleiſchfrucht größer, Hat fie Scheide⸗ wände und liegt der Same in u; am Kmfange, p heißt fepep. — | Finden fich mehrere Samen in.einer gemeinfehaftlichen trocknen Hülle, fo ift die Frucht eine Capſel (capsula), wenn fie eine runde Form hat; dabei ift die apfel oftin - Abtheilungen (Fächer, locula) getrennt, und wird nun nach diefen benannt, als zweifächrig (bilocularis), dreifächrig (trilocularis) x, Der Theil, an welhem die Samen in der Capſel figen, ift der Meutterfuchen, der wieder am Aur Bern Rande (placentatio peripherica), oder in der Mitte (plac. centralis) fich befinden fann. — Die Hülfe (legu- ınen) ift ein langgezogenes, in 2 Klappen auffpringendes Fruchtgehäufe, in welchem die Samen an einer Nath ſitzen. Iſt fie in Glieder getrennt, fo Heißt fie lomentum. Aud) ver Balg (lolliculus) ift ein weites, gleichfalls langgezoge⸗ 153 nes Fruchtgehaͤuſe, das nur am einer Seite aufſpringt. Die Schoote (siliqua) unterfcheidet fih von der Huͤlſe das durch, dag ihre Sumen an beiden Seiten figen. Der Apfel (pomum) endlich ift eine zellige, faftreiche Frucht, in deren Meitte die Huͤlſe für den Samen fid) befindet. — | $. 117. Der Same hat in der Negel eine mehr oder weniger eiförmige (ovalis) Geftalt, indeß findet man auch eckige (angulatus) und Fugelrunde (globosus), Die Oberfläche ift zwar in den meiften Fällen glatt (glaber), zuweilen aber gefurcht (sulcatus), oder runzelig (rugosus), mitunter mit großen, feitlichen Lappen (alatus), Nicht ‚ felten hat das eine Ende des Samens eine eigne, "aller, meift haarige Krone (pappus), Die Haare find theils einfah (p. pilosus), theils federartig (p. Plumosus), theils dornig (p. spinosus), theils biättiig (p. paleaceus), Die innere Stuctur des Samens haben wir ſchon fens nen gelernt ($. 102.), hier noch einige, ſich darauf bes ziehende Eigenheiten der Oberfläche. Der Ort, wo die Nabelſchnur ſich anfegt, ift allermeiſt vertieft und heißt Keimgrube (bilum), auch Nabel (umbilicus). Unter der, die Keimgrube uͤberziehenden, Haut liegt gewoͤhn⸗ lich der Embryo, und ſcheint wohl als kleine Hervor⸗ ragung oder als ein anders gefaͤrbter Fleck (Chalaza) durch. Bei Hülfenfrächten bemerkt man dies befonders' deutlich, auch noch zwifchen Nabel und Embryo ift ein kleines Loch, deſſen eigentliher Nugen zur Zeit noch nicht volltommen ermittelt iſt. | IV, Syſtemkunde. $ 118 Die Anordnung des Pflanzenreiches Hat viele, und gerade die gelehrteften Botaniker befchäftigt. Die Refultate ihrer Bemühungen haben einen verſchiednen Werth und find theils kuͤnſtliche, theils natürliche, - teils aus. beiden gemifchte Spfteme geworden. — 154 Mit Uebergehung der Altern Verſuche wenden wir ung, zunächft an Linne. Sein Syſtem ift ein fünftliches, doch laffen fih einige, natürliche Abtheilungen nicht verkennen. Das Eintheilungsprinzip nahm er. von den Geſchlechts⸗ theilen und zwar meiſtens von den maͤnnlichen. Eine an⸗ Tage Veberficht deffelben gewährt folgende Tabelle; LH Pflanzen mit deutlichen Geſchlechtstheilen, Phane- ro 54 a m 1 as A. Männliche und weibliche auf demfelben due boden. Monoclinia. 2. Staubfaͤden und Staubbeutel frei. Staubfaͤden gleichlang. ISostomes. J. ciaſſe Ein Staubfaden. Monandria. 3. Zwei — Diandria, | Triandria. IM. .. Dei es ar IV. #» ir » + Tetrandria V. » .-$ünf s» .s.. Pentandria, VI s.. ©cds + D Hexandria. VI s. Sieben » ⸗ Heptandria. VIE 0. chte Octandria. IX. 0.,,,u0Raun..s 4 Enneandria. BU Sehn ⸗ — Decandria. XI, -3woͤlf bis zwanzig. Staubfäden: Dode-. . candria, XU, s_. ‚Zwanzig und mehr Staubfäden, die auf dem. Kelche figen. Jcosändria. XULs Ebenſo, aber die Staubfäden fisen auf dem Fruchtboden. Polyandria. P- Staubfaͤden ungleih, „Anisostomes. XIV. Claſſe. Zwei lange, zwei kurze. Did y na- ın 1 4. XV. 0.8... Bier lange, zwei kurze. etrady⸗ namia. 155 b. Staubfaͤden verwachfen. Wr XVI. Claſſe. Sn einen Bündel, Monadelphia, XVO ⸗ In zwei Bünde, Diadelphia. XVIII. -In mehr Bünde Polyadelphia. c. Staubbeutel verwachſen. XIX. Claſſe. Unter ſich Syngenesia, BR Mit dem Piſtill. Gynandria, B, Männliche und weibliche Theile auf verſchiedenen Fruchtboͤden. Diclinia. XXI. Claſſe. Beide Fruchtboͤden auf einem. Indivi⸗ duo. Monoecia r e.0.2\ ua Fruchtböden auf verfchiedenen Indivi⸗ duen. Dioecia. sh XXUL, + Fruchtboͤden bald auf demfelben , bald 4 auf verſchiedenen Individuen. Poly- | „gamia. | II. Pflamen mit ———— Gelchechiechellen. XXIV. Ciaſſe. Cryptogamia. Es zeugt dieſes Syſtem von einer tiefen Kenntniß des ganzen Pflanzenreiches, und großer Umſicht ſeines Schoͤpfers, auch hat es ſich, wegen ſeiner Brauchbarkeit, bis auf unſere Tage erhalten. Die Verdienſte, welche ſich Linne durch Aufſtellung deſſelben, ſo wie durch Ausar⸗ beitung bis in die kleinſten Details erwarb, haben ihn un⸗ ſterblich gemacht, und mit Recht hat man uͤber einige ge⸗ ringe Maͤngel hinweggeſehen. Der groͤßte Vorwurf moͤchte gerade ber fein, daß es ein kuͤnſtliches iſt, alſo die natuͤr—⸗ liche Verwandſchaft des ganzen Pflanzenreiches dem Beo⸗ bachter nicht von die Augen führt; allein auch) diefer fällt weg, fobald man bedenkt, daß es dem Urheber vor Allem um das leichtere Auffinden und Beftimmen der Pflanzen nach dem Syſtem zu thun; und daß er eben fo fehr, wie. feine großen De en und Nachfolger, von der dee . 166 erfüllt war, nur ein in Wehehei natuͤrliches Syſtem ſei die Krone aller Naturforſchung. .$.119. Dieſe ſuchten ſich Ant, 2 or. und Bernhard de J af fien dur Aufftellung eines » angeblich natürlichen Syſtems zu erwerben, alfein wie weit gerade fie hinter ihrem Ziele zuruͤckblieben, liegt am Tage, wenn aud im Eins zelnen viele glückliche und natürliche Zufammenftellungen nicht zu verfennen find. Die Grundeintheilung in-Acotys ledonen, Monvcotyledonen und Dicotyledonen ſtellte der Aeltere zuerſt auf; ſie blieb in allen ſpaͤtern, aͤhn⸗ lichen Verſuchen; ſelbſt de Candolle hat im Grunde nur andre Namen fuͤr dieſelbe Sache. Die ſpaͤtern Syſtematiter haben durch Verbeſſerung und Erweiterung der dem Juſſieuſchen Syſtem zum Grun⸗ de liegenden Anſichten, neue und mehr natuͤrliche Verwandt⸗ ſchaftsreihen zu gruͤnden geſucht. Ausgezeichnet ſind in dieſer Hinſicht die Arbeiten von Batſch, Agardh, Sprengel und de Candolle Eine auf eigenthuͤm⸗ lichen Prinzipien der Entwickelung des Planzenreiches nach der fucceffiven Evolution ihrer Drgane beruhende Einthei⸗ lung lieferte neuerdings Oken. | 6. 120. Die allgemeinen Grundfäge nun, welche Bei der Aufftellung natürlicher Verwandtſchaftsgruppen lei⸗ ten koͤnnen, moͤchten etwa folgende ſein: | Zuerſt würde nachzumweifen fein, daß überhaupt eine fortlaufende Reihe von immer Höher ftehenden Entwick Iungsftufen wirklich Statt fünde. Dabei würde man bald die Erfahrung machen, daß ſich niedere Gebilde öfters in Höhern wiederholen, fo daß. die erften Glieder einer neuen Gruppe oft augenfcheinlich tiefer ſtehen, als die legten der vorhergehenden. Schon dieß Geſetz, welches wir noch deut⸗ kicher im Thierreiche ausgefprochen finden, erſchwert die all, gemeine Ueberficht, fo wie die Anordnung gar fehr. — 4167 Eine, nach) der Annahme des fo een hingeworfenen Satzes fich fogleich aufdrängende Anficht wärde die: fein, daß alle Gruppen, bei denen wir mehrere oder fämmtliche - anatomifhe Syfteme und Organe finden, Höher ftehen als die mit einem oder wenigen. Das niedrigfte Syſtem iſt “aber das Zellgewebe, daher: wären bloße Zellgewebs⸗Pflan⸗ zen die Anfänge des Pflanzenreiches. Nach eben diefem Grundfag zeigt eine Snäßbie Ver⸗ vielfaͤltigung und Zuſammenſetzung eines bei andern Ges waͤchſen einfachen Theiles, auf Höhere Entwicelung hin, daher. ſtehen Pflanzen mit einer Blumenhuͤlle oder einblättris ger Corolle tiefer, als die mit zweifacher oder in mehrere einzelne Blätter gefpaltenen Blumenhuͤlle. Zuſammenge⸗ ſetzte Blätter zeigen größere Vollkommenheit an, als ein face. Auch von der Frucht gilt dies und gerade von ihr vorzugsweiſe. Bloße Caryopfen haben niedere Pflanzen, wie die Gräfer. Damit zufammenhängend ift der Grad der Regelmaͤßigkeit; auch diefer ift bei Höher ſtehenden Gewaͤch⸗ fen eher anzutreffen als bei tiefern, und eben darum, weil zur regelmäßigen mehr Kraftäußerung, als zur unregels mäßigen Bildung, erfodert wird, ſtehen fie höher, — Uebrigens find Blume und Frucht von größerer Wichtigkeit als die übrigen Organe, daher fie bei der on. vor⸗ zugsweiſe zu beruͤckſichtigen ſind. Endlich bemerken wir im Pflanzenreiche in * Blu⸗ mentheilen gewiſſe, conſtante Zahlenverhaͤltniſſe, die uns gleichfalls als Richtſchnur der Anordnung dienen koͤnnen. Die Beobachtung hat ermittelt, daß die Zahl vier und deren Verdoppelungen im Allgemeinen bei den Acotyledo⸗ nen, die Dreizahl bei den Monocotyledonen ‚ und die "Fünf bei den Dicotyledonen zum Grunde liege, $. 121. Die.bei der folgenden, - theilweifen Betrachs fung des Pflanzenreiches von uns gewählte Eintheilung, ift im ganzen de Banbeie s Methode, nur einzeine Abs - 158 Änderungen in Anordnung der Abtheilungen und Familien „haben wir und, zum ** dem Weiſpiche anderer Vota⸗ niker folgend, erlaubt. Pflanzen, die aus weiter nichts, als Zellgensebe be⸗ ſtehen, ſind die niedrigſten von allen; ſie bilden die erſte, große Abtheilung der Zellpflanzen, Plantae cellula- res de Candolle's (die meiſten Acotyledonen Juͤſſieu's). Alle uͤbrigen haben im Zellgewebe verlaufende Spiral⸗ gefaͤße mit Saftroͤhren, daher Gefäßpflanzen, Plan- tae vasculares. Sie zerfallen nad) der Art des Wachs⸗⸗ thums in die Endogenen und Erogenen (vergl. $.,97.). Die Endogenen theilen fih nah. dem Bau der Fortpflanzung organe in ſolche mit undeutlihen, Pl. end. eryptogami- cae, und folche mit: deutlichen Pl. end, phanerogamicae. „Die Exrogenen oder: Dicotyledonen find bei weiten die zahle reichſten aller Gewaͤchſe und eben daher natuͤrliche Unter⸗ abtheilungen bei ihnen beſonders wünfchenswerth. Den oben ‚aufgeftellten Geſetzen gemäß zerfallen fie, je nach der Ans weſenheit und: Bildung der Blumenhuͤlle, in Abtheilungen. Der erften Gruppe fehlt. die Blumenfrone (Mono- ‚chlamydeae) ; bei der, folgenden ift fie vorhanden, aber zus naͤchſt einblätterig (Monopetalae), Set nimmt man die Anfuͤgung gu Huͤlfe und frägt, ob die Blumenkrone auf dem Fruchtboden fie, und an ihr die Staubfäden-(Corolliflo- 'rae. Thalamanthae, Pb.), oder 06 fie dem: Kelche ange heftet ſei (Calycanthae, Ph.). Iſt aber die Blumenkrone mehrblaͤtterig (Polypetalae), fo kann auch hier ein aͤhnli⸗ ches Verhaͤltniß des Sitzes derſelben Statt finden, und wir unterſcheiden ſolche Pflanzen mit auf dem Kelche ſitzenden Blumenblaͤttern (Calycopetalae), und ſolche, bei denen Blumenblaͤtter und Staubfaͤden auf den Fruchtboden rahen ‚(Thalamopetalae, ‚Thalamiflorae), nn un ann 2 Dei. diefer Anordnung muß. jedoch bemerkt werden, daß die angegebenen Charaktere freilich bei einigen Gattungen, / i i 159 ‚die offenbar in die eine oder andre Abtheilung gehören, nicht immer zutreffen ; ; indeß e3 finden ſich ja dergleichen Ausnah⸗ men überall und dürfen dem Syſtem mit Billigkeit wohl ‚feinen Tadel verurſachen; es ift ja Nichts ganz volltoms men. — » Will man die fortlaufende Eawickeium der Organe im Pflanzenreich in Anſchlag bringen, fo ergaͤben ſich dar⸗ nach folgende Benennungen der bezeichneten Gruppen. I. Plant. cellulares. Erſte ae Wurzel pflans BR: © II. Plant. vasculares, A. Endogeneae, a. Cryptogamicae. Zweite Claffe, Stengek pflanzen TER b. Phanerogamicae, Dritte Claffe, Laub⸗ pflanzen. 5* B. Exogeneae. a. Monochlamydeae, Vierte Cafe Huͤl⸗ | fenpflanzen. | b. Monopetalae. Fünfte Claſſe. Blumen— pflanzen. ‘a. Thalamanthae. Erſte Prönung. Blu⸗ menkronpflanzen. ß. Calycanthae. Zweite Ordnung. Ges ſchlechtspflanzen. c. Polypetaleae. Sechſte Claſſe. Frucht⸗ pflanzen. @. Calycopetalae. Erſteſ Ordnung! Caps felpflanzen. 6. Thalamopetalae, Zweite Ordnung. Fleiſchfruchtpflanzen. 6. 122. Als zum Studium der Gewaͤchſe nuͤtzliche und brauchbare Werke empfehlen wir: a. Als Einleitung in die Wiffenfchaft Meehaupte 160 K. Sprengel, Anleitung zur Kenntniß der Sewaͤchſe. 3Bdr. Halte, 817.8, Mit Kupfern. Need me Eſen beck, Handbuch der Botanit. „Rürnberg, 520. 8. 2 Thle. \ De Eandolle’s ud K.Sprengel's wiſſenſchaftliche Einleitung in die Pflanzenkunde. Halle, 824. 8. Für Anatomie und Phyſiologie. ER Sprengel, vom dan und der Natur der Gewärhfe. Halle, 812 8. D. G. Kiefer, Grundzüge der Retnneorie. 1 Thi. Zena, 815. & Deſſen Memoires e etc, eine gekroͤnte Preisihrift. Harlem. 4. — c. Die Aufzählung und Charaktere der bisher beſchrlebe⸗ nen Pflanzen geben: C. a. Linne, Systema vegerabilium. Ed, 16, stadip C. Sprengel. Götting. 823. 8. V. Voll. e. Indie, A Ü P, de Candolle prodromus systematis naturalis regnt vegetabilis. — et Par. Vol, 1—3.8 Wird * geſetzt. Für Beſtimmung einheimiſcher Gewaͤchſe. €. © Hkuhr’s s botaniſches Handbud. Thl. 1 —4 Witten⸗ Pc 791 — 803. 8. mit faft 400 Kupfertafeln. 5 . Sturm, Deutſchlands Flon in Abbildungen. Nuͤrn⸗ — ſeit 802. 12. — Röhling J. €, Deutfchlands Flora, Neue Ausgabe v. Märtens md Kod. Frankfurt am Main, 825.8. 1r Bd... Wird fortgeſetzt. u e. Sehr fchöne, inſtructive Abbildungen lieferten: » Die Herausgeber der Flora danica. Fol, * Graf v. Hoffmannsegg, und F. Link in ihrer fore 1 Portugaise. 4. RA; v, Humboldt um H. Kuhndt nova genera plan- tarum. Paris. Fol. m Martius nova genera et spec. plantarum. Monast. 4 2. Voll. Wird fortgeſetzt. ** ‚Reichenbach C. G. Iconum plantarum variar. etc, centur. I, et Il. Lips. 4 4. ß . — 161 3geltes Capitel. Syſtem der Gewädfe — Erſte Claſſe. Zellpflanzen, Plantae cellulares, acotyledoneae. $. 123. Das Zellgewebe macht den einzigen Be ftandeheil der in diefe Gruppe gehörigen Gewächfe aus; alle deutlichen Geſchlechtstheile fehlen (daher Cryptogamia); dennoch produciren die meiſten Samen, der aber als ein bloßer Keim, ohne alle beſondere Organe, als Samenlap⸗ pen ꝛc. zu betrachten iſt (Acotyledones). Dieſer durchs aus mikroskopiſche Same findet ſich auf der tiefſten Stufe frei an der Oberflaͤche, oder in dem zelligen Weſen abgela⸗ gert, ohne alle beſondern Behaͤlter, und ſo moͤchte man ſagen, auch hier ſei das ganze Gewaͤchs, wie der Polyp im Thierreich, nur Fortpflanzungsmaſſe. Auf hoͤhern Stu⸗ fen finden wir zuerſt gewiſſe Ablagerungsorte und endlich ſogar Ablagerungsorgane, Samenbehaͤlter, Capſeln. Nach dieſer Verſchiedenheit laſſen ſich ſaͤmmtliche Or⸗ ganismen dieſer Abtheilung in 4 Haufen bringen, die wir als Pilze, Algen, Flechten und Moofe erkennen werden, ' Erfie Ordnung. üb fde Pilze, Mycetes | 6. 124. Same ein kaum ſichtbares Blaͤschen, das theils voͤllig frei auf der Oberflaͤche, oder im Innern, theils in durchſichtigen, laͤnglichen Schlaͤuchen zu 8 eingeſchloſſen, an denſelben Orten ſich abgelagert findet. — Die Pilze ſind die niedrigſten Geſchoͤpfe im Pflanzen⸗ reich und der wahre Anfang aller vegetabiliſchen Organifas 11 162 | tion. Einige find, wierdie Infuforien, bloße Samen, andre fcheinen einer Unterlage (stroma) zu bedürfen, in welche derfelbe eingebettet iſt; dieſe Haben dann auch öfters ihre Samen (spori) in befondern Schläuchen (ascidiae) eingefchloffen. Die eigentliche pflanzliche Natur ift zumeis fen ſehr verfieckt, die grüne Farbe fehle überall, und nie bemerkt, man blattähnliche, fondern mehr den Früchten höherer Gewaͤchſe ſich annaͤhernde Formen. Ihr Gehalt an Stickſtoff naͤhert ſie den Thieren, und das Ausſcheiden von Waſſerſtoff bringt ſie noch mehr mit den uͤbrigen Pflanzen in Gegenſatz. — Pilze entſtehen allenthalben, wo orga⸗ niſche Subſtanzen in Faͤulniß uͤbergegangen ſind und ſich in ſteter Beruͤhrung mit der Luft befinden; doch ſcheinen nicht alle des Lichtes zu beduͤrfen, einige ſogar im Finſtern beſſer oder allein zu gedeihen, eine Erſcheinung, die mit der Bik dung der Sufuforien gerade im Widerfpruch ſteht. Außer diefer Urbildung entfiehen noch viele aus Samen, wie dis recte Beobachtungen über das Keimen, das, wie bei allen Zeffpflanzen, durch Anlegen von neuen Bläschen und. Zeb len zu gefchehen pflegt, bewiefen haben. — Zum Studium vergleiche man: Nees v. Efenbed. Das Syftem der Pilze und — me. Nürnberg, 820. 4. mit Kupfern. Bil: Frie s, Systema mycologicum, Lund.. 821—28, 3 Voll, 8. — Den Eintheilungsgrund nahm man von der berſchie⸗ denen Art der Ablagerung des Samens her, und bil— dete folgende 5 Familien: | 1. Staubpilze, Coniomycetes, Bloße Keim Gläschen ohme alle Behälter. Sie erfcheinen an abgeftors Genen und in Verweſung Äbergehenden Gewächfen. 1: Ohne Unterlage, Uredo. Der Getreide Brand im Samen der Kornarten. Stilbospora, mie vorige Gattung ‚, aber nur an Zweigen. ‚Puweeinia, (Roft). a ae \ E i 163 J2Mit Unterlage. ; +: 2 .Melanconium, Tubercularia, ſchleimige * an Baumzweigen u. a. m. —U. Fadenpilze, Hyphornycetes, Sind ein— fache oder verzweigte, durchſichtige Fäden, mit Keimblaͤs⸗ chen entweder frei an ihrer Spitze, oder zwiſchen die Fäden wie eingefireuet, oder endlich in die zufammengebaflten, flockenartigen Fädchen wie eingebettet; diefe — — ergiebt folgende 3 Gruppen: 4, Inomycetes. Samenblaſen an der Spike Ben, die reifen loͤſen fi ab, während friſche nachwachſen, in- dem fih Scheidewänder im Faden bilden, Hieher die Gat— tungen: Erineum ,.Byssus, Rliacodium, Monilia, Acro- sporium, ete, Dei den niedrigften ſcheint —* dieie Art der Fortpflanzung zu fhwinden 2, Byssoidei, Schimmel. Bloße Fäden — unter welchen die Samenblaſen wie eingeſtreut liegen. Dahin Acladium, Trichoderma, Trichotheelum, Bo- trytis, Sporotrichum, etc, 3 Cephalotrichi. Faden und Flocken bilden Kügel: hen und Kluͤmpchen, in welche die Sporidien eingebettet find: Stilbum. Isaria, U, Bauchpilze (Gastroinycetes), In einer zelligen, mitunter geftielten, oft noch fadenformigen,, doch meiſtens Eugeligen Hülle liegen die Keimförner frei, ohne. - Schläuche, Nach der ſehr verfchiedenen Befchaffenheit des äußern Balgs zerfällt diefe Familie in mehrere Abtheilungen. Auch die raͤthſelhafte Gattung Rhizomorpha, lange braune 1— 6° dicke, fadenförmige, verzweigte Fas den mit Schleimfugeln an ihren Enden, die unter Baums . rinden und an Gebälf in Bergwerken vorfommen, dürfte vielleicht hieher gehören. 1. Mucores. Fäden mit Blafen voll Sporen an ihren En- den, oder eben dort mit freien Sporen, Mucor, der Schimmel auf eingemachten Sachen. 11 * 16 2, Sarcogaster. Hieher die Gattung Tremella, fehlel- mige, fleifchige — in denen zerftreute Sporen lies gen. 3.Aerogasteres, Hülle eine einfache, oft geſtielte Blaſe, Die eine fchleimige, mit Sporidien untermiſchte Feuchtigkeit enthält. Lycogala, Myrothecium, Septaria. 4. Trichogasteres. Die Sporen hängen an Haar— Hoden im Innern der theils aufft er; theils one x Eugeligen Hülle. Trichia, Stemonitis, Arcyria. 5. Dermatogasteres. Das Peridium ift ein zelliges, mit Sporen angefülltes Gewebe, das ohne Stiel feitfist. - Ein »«Stroma fehlt. Won den vielen Gattungen nennen wir: Lycoperdon, Bovista, Scleroderma, Craterium. 6. Geogasteres, Peridium eine einfache Blaſe, enthält die Sporen in Feuchtigkeit ſchwimmend, ſteckt aber in eis ner andern, die zugleich das Stroma iſt. Pilobolus, Sphaerobolus, Geastrum. IV. Shwämme, Fungi. Die Sporen find zu 8 in iängliche Schläuche eingefchloffen und liegen in einer eis genen Schicht (hymenium) auf ber Dberfläche des Pilzes, der felbft aus einem faftreichen oft ſchnell vergänglihen Se webe beſteht. Das Wachſen erfolgt in gewiſſen Perioden, Anfangs ift der junge Pilz in eine Häutige Blafe eingefchlofs A fen, dieſe berfter fpäter und bleibt als volva um den Fuß ftehen. Allermeift Hat der Pilz an feiner Spige eine flache fcheibenartige Ausbreitung, die Hut (pileus) genannt wird. Auch diefe ftellt zuerft eine völlig gefchloffene Kugel dar, bald aber zerreißt fie rings um den Stiel und läßt eis nen häutigen Theil als annulus dafelbft zurück, ein ander ver Theil bleibt am Rande des fich nun ausbreitenden Hutes als cortina hängen. Man unterſcheidet 4 Abtheilungen. 1. Utrini. Das Hymenium iſt ſchnell reif und Löft ſich dann in Jauche auf: 165 Peziza (Becherſchw.), Clathrus, Phallas. -Die beiden letztern Gattungen haben Feine Ascidien, daher vielleicht am une rechten Orte. 2. Clavari, Hut fehlt, aber der Stiel oben feulförmig angeſchwollen. Merisma, Clavaria Keulenſchwamm) “ Geoglossum. 3. Mitrati. Der Hut ift eine faltige, um ‚den Stamm zufammengejogene Muͤtze. Helotium, Helvella, Morchella (Mother) wird. als Ge: würz an Speifen häufig gegeflen. 4 Pileari. Hut ift eine, freisrunde, in der Mitte oft vertiefte Scheibe, das Hymenium auf der untern Flaͤche. Thelephora, mit glattem Hymenium. - Hydnum, Hymenium ſtachelig. Boletus, Hymenium fein geloͤchert. Daedalea, Hymenium netzfoͤrmig. Merulius, Hymenium excentriſch ſuchis — aber feſt⸗ ſitzend. | Agaricus, Hymenium excentriſch ftrablig, obtöehar, Ih | V. Markpilze, "Myelomycetes, Die i in 1 Schläus che eingeſchloſſenen Sporen liegen in der flleiſchigen Sub⸗ ſtanz des Pilzes an beſondern Ablagerungsorten, und wer⸗ den, wie der ganze Pit, von einer eigenehämien Kant überzogen. Tuber, Die Schlaͤuche haͤngen an den Faͤden des nebartigen Gewebes im Innern. Hieher die I Sreüffeh, eine Hefuchte Leckerſpeiſe. Cyathus, das Peridium iſt becherfoͤrmig, von Huch Dedel geſchloſſen, darin freiliegende, Linfenartige Schläuche mit Sa⸗ men, Sphaeri a. Peridium Fugelig oder Feulenförmig, mitunter aͤſtig. Die Samenhäufchen in der Subftanz des Pilzes unter der Oberfläche, öffnen fich durch Löcher nach außen, + Eine’ zahlreiche Öattung, deren Arten ſich nad der Beſchaffenheit des Stroma aufs neue eintheilen laſſen. — 166 Sad Sinn, NENNE NE» ge . Algae,,. un 9125. Waffergewächfe von einfach röhrigem, blatt artigen oder Äftigem Bau, die fich durch freie oder in Caps fen eingeſchloſſene Keime fortpflanzen. Die Anfänge vegetabilifher Drganifation in diefer Gruppe,” die als folche, jenen der Pilze an die Seite gefegt werden koͤnnen, behaupten mit Recht diefe Stelle, wegen des gänzlichen Mangels, fowohl von Samen, als Keis men, indem ſi ſie ſich, nach Art mancher Urthiere, durch Theilung fortpflanzen. Da wo die pflanzliche Natur mehr und mehr uͤberwiegt, erſcheinen uns die Algen theils als Roͤhren, die ein feines Pulver im Innern abſetzen, aus dem neue Individuen entſtehen, theils als flache, ſchleimige Blaͤtter, theils als ſolide, vielfach verzweigte, auch geglie⸗ derte Faͤden, mit oft quirlfoͤrmig geſtellten Aeſten und eig⸗ nen Fruͤchten. Dieſe capſelartigen Gebilde, Fruchthaͤlter (receptacula), mancher Conferven und Tange find im Grunde nur höhere Potenzen jener Röhrenform, indem die Keimbildung hier, auf gewiſſe Theile beſchraͤnkt iſt; denn Genitalien find nicht vorhanden, deren Verbindung ihr Ent, fiehen Hätten veranlaſſen können. — Außer diefer Forts pflanzung vermittelſt Keime entſtehen Algen auch durch Ur⸗ bildung aus der ſogenannten Prieſtleyſchen Materie, die man als einen Niederfchlag. abgeftorbener Infuſorien bes trachtet; ja die Conferve iſt in der Regel das Erſte, was aus jener ſich bilden Fan. — Ueb rigens erinnern die Al gen. weis mehr an eigentliche Pflanzennatur, ja die hoͤhern Gattungen zeigen einen deutlichen vegetabilifhen Bau, Die grüne Farbe ift häufig, bei Suͤß⸗ Waſſer / Algen immer, die Meer» Algen find allermeift roth. Für die Deconomie des Menſchen wird diefe Ordnung in mancher Sinficht wichtig. Einige geben vermöge ihres . N TREE Gehalts an Stärkemehl und Zucker ein. gutes Nahrungs mittel ab, werden daher in Küftenländern Häufig verſpeiſt; andre enthalten Alfalien in großer Menge, z. ©. die Fu- cus Arten; einige liefern ganz. ‚eigenthämliche Stoffe, wie ae ‚Brom. ‘ Sie zerfallen in folgende: 8 Samilien. | I. Amphibolae. Schleimige, durchfichtige aus vielen Gliedern beftehende Fäden; pflanzen ſich durch Hal⸗ birung und Theilung fort: Man’ ftreitet noch, ob diefe Familie dem Thier= oder Pflan- zenreich angeböre, einige Formen reihen ſich tenr an Die Bacillarien. — die Gattungen Fragilaria und Diatoma. I Trem elloideae. Laub ſchleimig, gallertar⸗ tig, aͤſtig; mitunter mit ſolidern Faͤden in der FOREN ſtanz: Man findet fe im Meer und auf dem Lande, aber nur an | feuchten, fihattigen Orten. Coccochloris, der rothe Schnee der Polargegenden. ‘ Nostoc, Thorea, Drapernaldia. II. Ulvaceae, Laub blattartig, Häutig, ſehr dünn, zuweilen mit verdickter Laͤnggrippe. Sin der Sub ſtanz Hin und wieder verdickte Keimkuͤgelchen. Gott. Ulva, gemein in allen Meeren, do auch einige Ar⸗ ten in Pfuͤtzen und ſchlammigen Teichen. IV. Solenotae. Einfache, ungegliederte Roͤh— ren mit Keimpulver im Innern, oft in beſtimmter Form abgelagert. Hieher die Oscillatorien, bekannt wegen ihrer zuckenden Be⸗ wegungen im Sonnenſchein. Solenia, Vaucheria, Scytonema, Oscillatoria, Bangia, f} \ eic, ‘ E i V. Confervinae. Wie vorige, aber das Laub gegliedert und Aftig, Bilden außer den Keimen noch die \ — : 168 oben erwähnten Fruchthaͤlter, ne aan, plagen und feimen. — Gatt. Hydrodictyon, — Nena Ceramium, Cladostephus, etc. _ VI Characeae. Roͤhrige, fpiralförmig geftreifte Algen mit quirlförmig — kr und zwiefachen Sruchthältern. Sm Innern der durchſichtigen Glieder bemerkt man eine kreis⸗ foͤrmige Bewegung der Saͤfte von unten nach oben und ruͤckwaͤrts. In ſuͤßen Gewaͤſſern. Hieher die einzige Gat⸗ tung Chara. | er VII. Floridae. Ungegliederte äftige, durchſich⸗ tige, harte, niemals grüne Fäden mit kugeligen Feinhant hen, in denen ſich Sporen ablagern. Finden ſich nur im Meer an allerlei Gegenſtaͤnden angewach⸗ ſen; Gatt. Chondria, Sphaerococcus, Halymenia, Wormsklioldia, Helminthochortos, (Wurmmoos). VIH, Fucoideae. Tange. . Laub befteht aus federartigen Blättern, an welchen feitlich die Capfeln figen. Sie enthalten größere Samen mit> pinfelartigen Körpern untermifcht, Bei einigen die Capfeln auf eignen Stielen. — Finden fih nur im Meer, und bededen es zuweilen große Streden weit, fo Sargassum, Gatt. — —— —— Lemanea, Zonaria, Sar⸗ gassum, Fucus. — Dritte Ordnung. Siehten. Lichenes. $. 126. Im ftengellofen, flach ausgebreiteten Laube (thallus) diefer Gewächfe liegen die Sporen, nad) Art der Pilze in Schläuche eingefchloifen, an einzelnen, beſonders dazu organifirten Stellen, von elgenthuͤmlichem Zellgewebe umhuͤllt, (Schäffelhen scutella). * | 4169. Dieſes Laub der Flechten beſteht allermeiſt aus drei verfchiedenen Zellgewebsſchichten; die oberfte, feinere ift ohne befondere Auszeichnung, doch meift eigenthuͤmlich ge⸗ faͤrbt, gleichſam eine Epidermis; die drunter liegende iſt ſtets grün, dicker, gedrängt und fehlt nie; fie umgiebt die Sas men» Schläuche und macht. den wefentlichften Theil deg ganzen Gewaͤchſes aus; die dritte, ſchwaͤchere, oft unebene, rauhe, überkleidet die untere Fläche, wie jene erfte die obes ve. — Die blattartige Flechte beginnt mit dem Centro und waͤchſt von hier nach allen, Seiten hin ftrahlig aus, daher ftehen auch die Schüffeln immer in der Mitte. Sie ftellen, fo organifirt, unter den Gewächfen die Scheiben: Duallen und Medufen, wie die vorige Ordnung die Polypen, dar. Das Wachsthum fehreitet nur Äußerft langfam vorwärts amd verlangt eine feuchte Atmoſphaͤre, verbunden mit fehr mäßiger, mehr kalter Temperatur, Deshalb ift die Zeit des Üppigften Wuchfes im Herbft und Frühjahr, im Soms mer ſchrumpfen fie zufammen. Ueberhaupt fcheint ihr Ge deihen Feiner befondern Pflege von Seiten der Natur zu bedürfen. Ein bloßes Blatt, faft ohne Wurzel, wach—⸗ fen fie auch ohne Erde an nakten Felswänden und auf der adgeftorbenen Rinde alter Bäume. Aus diefem Grunde wies ihnen die allweife Natur die hoͤchſten Spis gen der Gebirge und die eifigen Zonen des Polarkreifeg zu ihrem eigentlichen Hauptſitz an, vielleicht fteigen fie felöft Bis zum Nordpol hinauf, wenigſtens finden fich noch Slechten, wo alle andere Degetation längft aufges hört hat, Auch die Flechten enthalten viel Stärkemehl und und Zucer, "und find ebenfo, wie die Algen: ein ſehr gutes Nahrungsmittel; aus dieſem Grunde werden mans che als Medicament fehr gerühmt, wie die Parmelia is- landica, das Islaͤndiſche Moos. ı70 " Nach der Verſchiedenheit der Sarhenlager oder Apo⸗ thecien, die bald als kleine Naͤpfe, bald als Halbkugeln oder gewundene Linien erfcheinen, hat man Abtheilungen und Gattungen feftgeftelle, deren durch irrige Beobachtung zahllos gewordenes Heer eine erfahrne Kritik —— auf einige wenige zuruͤckgefuͤhrt hat. Vergleiche die gehaͤltvolle, hoͤchſt wichtige Schrift von ©, F. Meyer, Nebenſtudien meiner Beſchaͤftigungen im Ge— biete der — 1. Bd. Götting, 825, 8. Mit Kupf .·. I, Gymnospori, Samen zerſtreuet, unter der der Oberflaͤche der Flechte, an keinen beſtimmten —2 rungsorten. Kleine, unſcheinbare Organismen, die in. Seſtolt kleiner Knoͤpfchen entſtehen, aufſpringen und ihr Feimpulver fah⸗ ren laſſen. Coniloma, Sphaerophoron, RYURUER —— II, Angio spori. Flechten mit Beben Ablages rungsorten für die Samenfchläuche; fie zerfallen in: 1. Hymenocarpi. Die Xpothecien erheben fih aus dem Laube hervor, find aber bloße Fortfeßungen deſſelben; in ihnen liegen. die Samenſchlaͤuche neben einander, Graphis, Apothecien lang gezogen, Laub flach) anliegend. Lecidea. Laub nicht erhaben, . am Rande gelappt, Apotdes cien flach, tellerfoͤrmig. Patellaria, Apothecien flach, liegen frei im Laube und laſſen ſich leicht herausheben. Cladonia, Laub erhaben, rundlich, aͤſtig, mit knopffoͤrmigen Apothecien. Parmelia,’ Laub flach, am Rande kraus, Apothecien ſchuͤſſel— foͤrmig, mit aufgeworfnem Rande. Peltigera, Thallus tief geloppt, Apothecien am Rande, von einer Schleintſchicht umgeben. Strieta, bat runde Scutellen am Rande und außerdem Keinn⸗ ‘A häufchen auf der untern Geite des Thallus. 171 2 M y elocar pi, bie Apothecien wie eingebettet in * Thallus, die Samen zerfließen in Schleim. ER) Porophora, Endocarpon. n a | Vierte Ordnung. Mond fe. Musci, $. 127, In dieſer Gruppe tritt die Pflanzennatur ſchon deutlicher hervor; viele, ja die allermeiſten, haben Stengel und Laub von einander geſchieden, und tragen ihre Samen in eigenen Capſeln; nur die niedrigſten Gattungen haben noch Keimhaufen. Nach dem verschiedenen Bau bdiefer Eapfeln, fondern,fi fie fih in zwei geoße Haufen, Die einen, Lebermoofe, haben einen, mit mehreren Klappen auffpringenden Gas menbehaͤlter, und oft noch blattartiges Laub (frondescen- tes); die andern, Laubmoofe, haben ſtets deutliche Sten- gel und Blätter. (caulescentes), und ihre Samenhülfe iſt eine runde, gefhloffene oder mit einem befondern Deckel vers fehene Eapfel. = ar Erfte Familie. Lebermooſe. Musci hepatiei. $. 128. Stehen in jeder Hinſicht tiefer als Laubmoo⸗ fe, bei ihnen ift die ganze Pflanze oft noch, nad) Art der Flechten, eine blattartige Ausbreitung, und nur die höher entwickelten Gattungen und Arten treiben Stengel und Blätter. Faſt alle haben eine wenigftens zweiklappige, Sfr ter noch vierflappige Capfel, außerdem wohl Keimhäufchen, wie die Scutellen der Flechten, welche fruchtbare Samen entwiceln, und endlich flafchenartige Körper, die fih aus dem Laube erheben, Eugelrunde zum Fortpflanzen gefchic: te Körperchen einfchliegend, — die Samencapfel der Le bermofe hat eine fehr vorübergehende Eriftenz, fo daß fie in der Regel kaum 24 Stunden dauert. Iſt fie reif, fo zerplatzt fie indie ſchon bemerkten Lappen, und läßt ihren 172 Inhalt vermittelft fpiralig gemundener Faden, Schleube: rer (elateres), an welchen die Samen hängen, herauss fallen. — Die Blattbildung ift äußerft ſchwankend, bald dick, fleifhig und flechtenartig, bald finden fich viele fehr zarte, durchfihtige und fchuppenartig den Stengeln ange fügte Blättchen, ja beide Formen neben einander in ders felden Gattung, — Was den Standort betrifft, fo fcheis nen die Lebermoofe faft noch mehr als die Laubmoofe feuchte und ſchattige Pläge zu lieben, daher häufiger in den ge mäßigten und falten Himmelsſtrichen, als in heißen. Die wenigen Gattungen find: Riccia, nur frondescirend, entwidelt Feine Capfeln, Keime: im Laube felbft in Fegelförmigen Fruchthaͤltern. Anthoceros, gleihfalld blattartig, aus dem Laube erhebt ſich eine lange, auf dünnem Stiele ftehende Eapfel, die in 2 Klappen auffpringt, und in der Mitte ein ‚Sädchen bat, an dem die Samen bängen, Targionia und Fimbraria ähneln der folgenden. Marchantia, bejtändig frondescirend; bat dreierlei Fort- pflanzungsorgane. 1. Schüffelförmige Keimhäufchen , wie die Flechten, 2. Die oben erwähnten flafchenförmigen Eapfeln. . 3. Geftielte BR , an deren untern Fläche viele Capfeln figen, 'Jungermannia, hat immer eine ſchnellvergaͤngliche, in 4 Klappen aufſpringende Capſel. — Die ſehr zahlreichen Arten theilen ſich in frondescirende und caulescirende, letz— tere haben kleine, zarte, runde oder gezaͤhnte Blaͤtter, und mitunter noch eigene Lappen, Oehrchen auriculae wilchen und an denſelben. — Prachtvolle Monographie der Engliſchen Arten lieferte N London, 816, 4, mit Kupfern. A* eh . Zweite Familie. N aubmoofe. Musci frondosi, $. 129. Bon den Lebermoofen durch den fchon ers wähnten Bau der Samenbehälter unterfchieden; fonft im Allgemeinen den caulescirenden Jungermannien ähnlich. — 173 Hier fehfen frondescirende Formen durchaus, alle haben deutliche Blaͤtter an Stengeln. Stiel ſowohl, als Blatt, beſtehen aus bloßem Zellgewebe, ebenſo der dickere Mittelnerv mancher Blaͤtter. Spiralgefaͤße nirgends, ob⸗ wohl das Zellgewebe des Splachnum obtusifolium dieſe vorzubilden fcheint. Auch treten hier zuerft, wenn aud) Höchft unvollfommen gebildete Fortpflanzungsorgane auf. Sie fisen am Ende der Triebe, von den breiten, ſchuppen⸗ artigen PerihätialsBlättern umhuͤllt, und find männlihe und weibliche, entweder getrennt oder vereint. Ob indeg jene Gebilde, die man für Antheren ausgiebt, wirkliche Staubbeutel, oder auch nur diefen analoge Or⸗ gane find, ſcheint und noch zweifelhaft, wahrfcheinlich find die Mooſe ebenfogut bloß weiblich, wie die ihnen ent fprechenden niedern Familien des Thierreichs, als ſchwim⸗ mende, röhrige Medufen ꝛc. Die weiblichen Theile ents wickeln fi zu Capfeln. Sie ſtecken zuerft im einer haͤutigen Hülle, die gewöhnlih am Grunde abreißt und dann als Muͤtze (calyptra) auf der Capfel figen bleibt. Die Caps ſel ſelbſt ift ein längliches oder Eugelrundes, feltner völlig geſchloſſenes, am häufigften mit einem Deckel (opercu- lum) verfehenes Samengehäufe, welches auf einem mehr oder weniger langen Stiele ſitzt, der ſich noch als Säulchen ‚in die Mitte der Capfel hinein erſtreckt; rings darum liegen die Auferft feinen Samenkoͤrner. Der flache Dedel hat gewöhnlich nach oben einen fchnabelartigen Fortfag, oder iſt auch) koniſch erhaben, und paßt genau auf die Deffnung (stoma) der apfel, welche Häufigft von einer einfachen oder doppelten, feldft wohl dreifachen Reihe von Zähnen, deren Zahl eine beftimmte, durch 4 ohne Reſt theilbare ift, umges ben wird (peristomium). Zwiſchen diefen und dem Deckel liegt ein aus fpiralig gewundenen Safern beftehender Ring (annulus), welcher zue Abwerfung des Deckels dienen mag. — Der feimende Moosfame entwickelt zuerft ein, 174 fache Conferven⸗Faͤden, die bei manchen Arten (Phascum) fogar ftehen bleiben; ja einigen Naturforſchern (Hornſchuch) iſt das ganze Moos ein verwachſener Buͤndel von Con ferven. Auch die Laubmoofe lieben einen feuchten, ſchattigen Standort, daher faͤllt die Zeit ihrer uͤppigſten Vegetation in den Frühling und Herbſt; im heißen Sommer trodnen viele ein. Mean findet fie freilich in allen Zonen, aber am Häufigften in der ‚gemäßigten oder auf Gebirgen, ſelbſt hoc) hinauf, wo fie allein die Flechten noch) begleiten. In Polarländern. bedecken fie oft ganze Wiefen und find hier die einzige Nahrung pflanzenfreffender Thiere. Die zahlreichen Gattungen beſtimmt man nad) der Bildung der Capfel, wie folgt: 1, Capſel ohne Deckel, vierklappig, aber die Klappen oben und unten mit einander verwachfen. Andreaea. Erinnert an Jungermannia. II. Capſel ohne Deckel, und völlig geſchloſſen: Phascum, Voitia, Bruchia. I. Capſel mit einem Deckel verfehen, 1. Ohne Zähne am Rande. Glypocarpa, Gymnostomum, Harrisonia, Ange: ctangium, Sphagnum, Diphyscium, 2, Mit Zähnen, und zwar: a. Mit einfachen Befag der Capfelmändung, o.. Wahre Zähne, ' 8 Zähne. Tetraphis, Splachnum, 16 Zähne. Encalypta, Grimmia; * Weisia. Maschalocarpus. Dicranum, Trichostomum, 32 Zähne, Leucodon. Didymodon. Tayloria. 64 Zähne durch eine Bay verbunden: Polytri- chum. 8 8. Statt der Zähne haarige Wimper. Symrichia. Barbula. Cinclidotus; — Ms b. Mit doppeltem Beſatz. — er a, Aeußere Zähne völlig getrennt. *) Innere Zähne haarfein, wie Wimper, Örbe: ...ı trichum. - Neckera. **)Innere Zaͤhne in eine Haut Na Fon- - tinalis. Cinclidium. ***) Innere Zähne nur am Stunde — ——— H Alle gleich ſtark. Pohlia, Leskea, Bertramia, Meesia, Cli- ınacium, ) Ungleih, Zähne mit Wimpern untermifcht. Timmia. Hookeria. Hypnum. Bryum. Mnium. er Aeußere Zaͤhne haͤngen an der Spitze —— Funaria. ec. Mit dreifahem Beſatz. Buxbaumia, f IL Gefäßpflanzen, Plantae vasculares. Pl cotyledoneaeD.C. $. 130, Alle Gewaͤchſe, in welhen fih Spiralge— füge und Saftröhren verbreiten, werden unter diefem allge: meinen Namen zufammengeftelt. Uebrigens möchte es auch das einzige, allen gemeinfame' Merkmal fein, und eben darum muß eine allgemeine Schilderung von ſelbſt wegfallen. Die Sefäßpflangen trennen ſich in 3. große Haufen. Die Gewaͤchſe der erften Gruppe reihen fih, vers möge ihrer unentwicelten Gefchlechtsorgane, noch an die Zellpflanzen enge an. Sie umfaßt Linnes Filices und eis nige ihnen verwandte Gattungen, 176 Die zweite Gruppe wird von den Pflanzen mit einem einfachen Samenlappen, die zugleich von Innen nach Außen wachſen, gebildet. In der dritten endlich ſtehen alle übrigen Gewaͤchſe mit doppelten Samenlappen und ao ng ar gen im Stamın. Bette Elafie. De Sefäßpflanzen, Plantae vasculares ap togamicae D. C. x 6. 131. Pflanzen mit Spivalgefäßen ‚ aber u fihtbare Geſchlechtstheile. Auch hier erlauben die vielfachen Unterfchiede der vers einigten Familien keine charafteriftifhe, allgemeine Schik derung. Auffallend ift der Mangel aller deutlichen Ges fhlehtsorgane, nur eine einzige Familie zeigt Spuren ders felben; dagegen find die Samenbehälter ziemlich deutlich. Daß aber die vollftändige Entwicelung des Gefchlechtss . ſyſtems im Pflanzenreich weiter, als im TIhierreich hinaus: gefchoben ift, hat feinen Grund gewiß in der hohen Bw deutung deffelden für die ganze vegetabilifche Orgenifation. Es ift ja das hoͤchſte organifche Syſtem, was die Pflanze “erreichen kann, daher muß zu feiner Production von der Pflanze ein ftärkerer Aufwand des Bildungstriebes gefodert werden, als vom Thier, wo das Geſchlechtsſyſtem eine. | mehr untergeordnete Rolle behauptet. Außer-den fehlenden SGefchlechtstheilen ift die Bildung des Samens für diefe Claſſe harakteriftifch, Der Samenlappen fehlt, und übers haupt fcheint der Same eben fo gut, wie in der vorigen Elaffe, ein bloßer Keim zu fein; daher auch feine Ents wickelung ganz auf diefelbe Weife, nehmlich durch Anlegen neuer Bläschen und Zellen, erfolgt. So bilder fih'zuerft ein vollftändiges Keimblatt, aus dem fich die Wurzel nad) unten, der Stengel nach oben erheben. ' 177 Die typlogemlſhen Gefäppflanzen zerfallen * 4 a. milien. ur $. 132, ee: Es find, gleich den Laubmooſen, aͤſtige, ſehr blatt— reiche Pflaͤnzchen. Die Zweige fuͤhren in der Mitte ein Buͤndel von Spiralgefaͤßen. Die Blaͤtter ſtehen dicht gedrängt, wie Dachziegel, am Stiel, find einfach, lau— . eettförmig, kurz, und ungeſtielt. Zeugungsorgane bemerkt man nicht. Die fehr feinen, unter dem Namen des - Herenmehles in Dfficinen gebräuchlihen Samen, ber finden fih in nierenförmigen, an der Spitze der Triebe in den Slattachfeln feftfi igenden. Capfeln; und außer die fen bemerkt man noch wahre Knospen, die, ausgefät, neue Pflänzchen entwickeln. — Hieher die einzige Gattung Lycopodium (Bärlapp), von welcher mehrere Arten in Deutfchland, auf Kaiden und in trocknen Gebüfchen wachſend, vorkommen, — $. 135. Equiseteae, In dieſer Familie fehlt das Laub oder vielmehr eigente liche Blätter ganz; die Pflanze beſteht nur aus röhrigen Gliedern, die mit ihren Enden in einander ſtecken; an dies fen Stellen erheben ſich auch die quirlförmig geftellten Zweis ge, wenn folche vorhanden find. Genitalien bemerkt man nit; die Frucht ſteht am Ende der Pflanze und ift eine Art Achre, indem rings um den Hauptſtiel viele Kleine Säulen, mit einer obern flachen Ausbreitung, faft wie Pilze, verfehen, herumfisen, an denen die mit den Samen _ gefüllten Beutelchen Hängen. Diefe Samen, bloße Keims Bläschen, find noc merkwürdig wegen ihrer beiden Ereuzs ‚weis über einander gelegten, an beiden Enden folbig ange. fhwollenen Schleudern. Die Wurzeln der Equifeten ſtecken ungeheuer tief in der Erde, und treiben, wo fie vecht ges deihen, fo viele Schößlinge, daß fie dann alle andre Vege⸗ 12 178. sation rings umher erſticken, aber auch eben wegen ihrer Tiefe. Außerft ſchwer auszurotten find. Man findet diefe Pflanzen Übrigens an Ufern von Baͤchen, Zeichen, auf Wieſen und Feldern nicht ſelten. Die einzige hieher gehoͤrige Gattung iſt Schachtel⸗ halm, Equisetum, der von Tiſchlern und Drechslern zum Poliren des Holzes. angewandt wird. $. 134. Farrenkraͤuter. Filices Die Zarrenkräuter zeichnen ſich ſowohl durch den Bau ihrer Samenbehälter, als auch durch die Art, wie fie wach⸗ ſen, vor den übrigen Eryptogamifchen Gefäßpflanzen aus, Es find im Allgemeinen ſtark gefiederte Blätter, die ſich mit ihren Stielen unmittelbar aus der Wurzel erheben. Indem nun aus der Mitte des Wurzelftocs ftets neue: Blätter hervortreiben, während die alten eintrocknen ‚und abfalten, erreicht der Strunf nach und nach eine bedeutende Länge und kann ſo, bei gerade auffteigenden, für eine Art Stamm gelten; bei andern Gattungen friecht er unter der Erdoberfläche hin, oder erhebt fih auch als ein oft wunder, bar geftalteter Knollen, Die vielen, zwifchen den Blattes ſtellen ihn allenthalben wie flache Haare oder leichte Schup⸗ pen bekleidenden, braͤunlichen Faſern, erhoͤhen das Son⸗ derbare ſolcher Strünfe noch mehr, und gaben fo zu der alten Fabel vom Baromets-Lamm Reranlaffung. Die Blätter fisen gewöhnlich in beftimmten, meift fpiralig um den Strunk laufenden Reihen, und hinterlafien, ab» gefallen, eigenthuͤmlich geflaltete, durch die adgerifienen Spiralgefäße punktirte oder anderweitig gezeichnete Hoͤcker, die folhen Stämmen den Schein einer aͤußerſt regelmäßig getäfelten Dberfläche geben, wann auch jene erwähnten Faſern abgefallen find. Diefe Faſern fcheinen zum Schuß der ſich fpivalig herausrolfenden jungen Blaͤtter zu dienen, daher fie auch nach deren Entwickelung ſich verlieren, — 179 Nach Gefchlechtssrganen fucht man in diefer Famile ebenfo vergeblich, wie in den früher betrachteten; die Früchte aber find Eleine Capfeln, von etwas abweichender Bildung; fie fisen gewöhnlich auf der unsern Seite des Blattes, ſeltner ‚am Rande, noc) feltner auf eignen Stielen; immer ftehen ihrer mehrere beifammen, und bilden Häufchen (sori), die mitunter von einer freien Membran (Schleier, indu- sium) bedeckt werden. Ihre Samen find äußerft feine rauhe Kügelhen. Beim Keimen fhwellen fie zunächft auf und ähneln einer länglichen Blafe, an welche fich nad) oben, Bald auch ſeitlich, neue Bläschen anfegen, Zellen werden ‚und fo ein Blatt bilden, aus welchem ſich das junge Pflaͤnz⸗ chen hafenförmig erhebt. — Was den innern Bau der Sarrenkräuter betriffe, fo verlaufen die Spiralgefäße felten einzeln, meift nach einer fehr beftimmten Anordnung zus ſammen, fo daß fie auf dem Durchſchnitt des Stengelg eigne Figuren bilden. Die Blätter find ftark geadert, auf threr Oberfläche bemerkt man ——— die nur ſehr wenigen fehlen. Die Farren wachſen in der Regel langſam, eben deshalb erreichen ſie auch ein ſehr bedeutendes Alter, ſie finden ſich nur in der gemaͤßigten und heißen Zone, und gerade in den Tropengegenden am zahlreichſten und ſchoͤn— ſten; als foſſile Reſte untergegangener Gattungen aus dieſer Familie, erwähnten wir ſchon oben ($. 42.) die Staarfteine. Die Sonderung in Unterfamilien machte man, fehr zweckmaͤßig, nad) dem verfchiedenen Bau der Früchte und ftellte ſo 7 Gruppen auf. Vergleiche über dieſe Familie die Hediegenen Arbeiten von Kaulfuß. Das Wefen der Farrenkräuter, Leipzig, 826, 4 Enumeratio filicum ete. Lips. 824. 8. 1 Cyathoideae. Haben becherförmige, mit ei nem |“ nah Art der Moofe, verfehene 12 * Fr 180 Heceptacehn, in weichen theild freie Samen, theils in Capſeln eingeſchloſſene befindlich ſind. 1. Triehomanoideae, Same frei ohne Capſel, Laub zart, dünn, ohne Spaltöffnungen. Sind offenbar ' die niedrigften Sarrenfräuter. Hieher die Gattungen: _ Trichomanes, Hymenophyllum. % Cyathoideae verae. Same in runden, linfenförs migen, von einen elaftifihen Ringe am Umfange umgebenen, | kurz geftielten Capfeln , die am Säulen figen. ' Cyathea. Cibotium. (Häufig baumartig , alle außereuro⸗ poaͤiſch). WM. Polypodiaceae. Filices genuinae, Aechte Farren. Capfeln von der eben befchriebenen Bildung fisen auf der Unterfeite des Laubes in Haͤufchen beifams men. 1. Capfelhaufen ohne Schleier: Acrostichum, Gymnogramma, Nothochlaema, Polypo- dium. 2. Capſelhaufen mit Schleier, Lomaria, Struthiopteris. Allosorus, Scolopendrium. Pteris, Asplenium, Woodwardia, Aspidium, Adian- tum. — N — a u 2 0 u IN. Gleichenieae. Capſeln mehr kugelig, haben einen breitern Ning und find ungeftielt. Uebrigens ſitzen fie, wie dievorigen, auf der Unterſeite der Blätter, Gleichenia, Ceratopteris. IV. Marattiaceae. Auf der untern Seite der Blätter ſtehen länglichs ovale, flache, in Fächer getheilte Capſeln, die fich, —* Kammer mit einem Loch, aͤußer⸗ lich oͤffnen. Marattia. Danäea, Angiopteris. V. Schizaeaceae. Capſeln jederſeits am Rande des Blatts, ſind eifoͤrmig, ungeſtielt, mit ———— | Gipfel ſtatt des Ringes. Mohria, Ly godium, S$chizaea, Aneimia. — — 181 VI. Osmundaceae. Die Capſeln haben einen netz⸗ förmig geaderten Höcer an der Seite. Sie figen zwar auf der untern Seite des Laubes, aber die Lappen defiel: ben fchlagen fih um die Capfelhaufen, fo daß das. rt | tragende Dlatt wie eine Rispe erſcheint. Todea, Osmunda. VI, Ophio glosseae. Samen in kugeligen Capfeln ohne alle Auszeihnung, welche wie Aehren oder Nispen zufammengehäuft auf befondern Stengeln ftehen. Auch das Laub weicht durch weniger ſtark ausgedrücfte Adern ab. Sie entwickeln fih nicht fpiralig, fondern dag junge Blatt wählt aus der Mitte des Blattſtiels der frühern hervor, und wird von ihnen feheidenartig umgeben. °- Ophioglossum (Natterzunge). Botrychium. — Se nach dem verfihiedenen Bau der Capfeln ift auch die Art, wie fie fich öffnen, verfchieden. Die mit einem elaſtiſchen Ring verfehenen zerplagen in der Quere, wobei der Ring zerreißt, wahrſcheinlich durch feine eigne Contrac- tion; ähnlich öffnen ſich die mit der ftrahligen Krone und dem feitlichen Buckel, duch Eontraction diefer Theile wird die Hülle zerriffen. Die einfachen befommen zur Zeit der Reife ein Loch, aus weichen die Samen herausfallen tönnen. F. 135. Rhizo spermae, "Die Samencapfeln ftehen auf eigenen Stielen nahe bei der Wurzel der Pflanze. Im Bau bemerkt man wenig Uebereinfiimmung, indeß fcheinen ziemlich allgemein die ers fien Spuren von Geſchlechtsorganen aufzutreten, die dann. nicht in denfelden Neceptaceln vereinigt fein dürften Doch find die Unterfuchungen über diefe Gebilde keineswegs als abgefchloffen zu betrachten, fo daß fie mit vollem Recht bei den fryptogamifchen Gefäßpflanzen ftehen bleiben koͤnnen, zu denen ſie auch, ihrer anderweitigen Verwandſchaft nach 182 gehören, Alle find Sumpfı oder Taf, Genää der gemäßigten Zone. | Salvinia, Hat ovale, etwas — aus denen ſich die langen faſerigen Wurzeln herablaſſen. Zwiſchen dem Laube ſitzen die rundlichen Capſeln, voll geſtielter, mit feinen Samen gefuͤllter Koͤrper. Schwimmen auf Seen an manchen Orten in Deutſchland. | Azolla. Blätter ftchen ſchuppenartig übereinander an Kleinen Stengeln, aus denen zu gleicher Seit die Wurzeln entftehen. Zwiſchen diefen und den Blättern zwicfach gebildete Capſeln; die einen mit eigen Körpern (männliche) , die andern mit geſtielten Kugeln, drei tetraedrifche, Heine Fortfäge (Wurs zeln) am einen Ende führende Samen-enthaltend (weibliche). Iso&tes. Blätter lang, ſchmal, flach, ſchilfartig; Capfeln, an deren Baſis unter Schuppen, zweifach gebildet. Die einen enthalten ein, weißes Pulver (männliche), die andern größe dreireifige Samen (weiblie).. Auf dem Grunde in mans chen Fiſchteichen, aber ſelten. — Pillularia. Blaͤtter wie bei der vorigen Gattung gefkett, aber drehrund und faft haarfein, Eapfeln auf Kleinen Stie= Ien an den Wurzeln, Sede enthält ——— Koͤrper und Samen in beſondern Abtheilungen. Marsilaea. Capſeln wie die vorigen, aber die —* duͤn⸗ nen Blattſtiele fuͤhren am Ende 4 Heine herzfoͤrmig gebildete Blaͤttchen, die mit den Spigen feftfigen. Wig jene an feuch— ten, ſchattigen Orten. — * Dritte Claſſe. Monocotyledonifſche —J—— Plantae vasculares monocotyledonede. Pl. endogeneae, DC, $.,136. Die Claſſe der Monocotyledonen hat, bei aller Verfchiedenheit ihrer äußern Form, doch fo viel Webers einftimmendes und Gemeinfchaftlihes, dag man nie über die ihr angehörenden Gewächfe in Zweifel bleiben möchte, Blume, Blatt, Stamm und Wurzel, alle liefern aus ſchließende Charaktere. — JE | ; | 185 Was zuerſt den Samen betrifft, fo herrſcht in ihm der Eiweißförper bedeutend vor, und der Embryo Liege mit feinem £urzen und ſchmalen Samenlappen als ein unfcheins barer Theil zur Seite defielden oder in ihn eingebettet. Beim Keimen tritt er, befonders wo er eingebettet iſt, ganz aus dem Samen heraus, ſchwillt in ein Eleines Knoͤtchen an, aus dem fü ch Stengel und Wurzel nach oben und unten erft bilden. Im Stamm, der bei vielen nur durch die langen fcheidenartigen Stiele der Blätter gebildet wird, hat das Zellgewebe noch das Uebergewicht über die Spirals ‚gefäße, woher feine oft weiche, ſchwammige Beſchaffen⸗ heit. Wird er fefter, fo iſt er nicht felten Hohl, und hat dann Knoten, die durch gedrängtere. Subftanz den innern Kaum unterbrechen und beftändig da, wo fi Blätter aus dem Stiele erheben, zu fuchen find, Ebenſo können die Aeſte, wenn fie vorkommen, was aber felten, nur aus Knoten hervorwachfen. Alles Wachfen überhaupt gefihieht von Innen nach Außen, Blätter und Blumen treiben aus . der Mitte heraus. In der Blattſubſtanz verlaufen die Spiralgefäße ftrahlig vom Blattſtiel aus, und nie finden wir eine neßartige Theilung diefer Nerven, wie bei Dicotyr ledonen. Ganz unregelmäßig aber ftehen in den meiften Fällen die Spiralgefäße im Stamm, feltner in mebrern 3. B. 3 Buͤndeln. Diefe Dreizahl finden wir auch bei andern heilen wieder, ja allgemein-find 3, 6 oder 9’ Staubfäden oder ein dreitheiliges Stigma, feldft 5 Diftille. Der foges nannte corollinifche Kelch komme vorzugsweife diefer Grup⸗ pezu, nur in ſehr ſeltnen Fällen zeigen ſich Kelch und Blu⸗ menkrone in ihrer wahren Geſtalt. Der geographiſchen Verbreitung nach gehören die Mo⸗ nocotyledonen mehr der heißen als der kalten Zone an. Zwiſchen den Wendekreiſen zeigen ſie uns die großartigſten und ſchoͤnſten Formen, kleinere und unſcheinbare auch uns ter gemaͤßigten Himmelsſtrichen, unter dem kalten faſt gar 184 \ ’ { er. J » feine. Don den vielen Familien werben wir, sie F haupt, nur die a a hervorheben. agbiiriagen 4 137. Najades, Waſſergewaͤchſe ohne Spaltoͤffnungen und zum Theil undeutlihen Bluͤthen in den Blattachſeln. Haft alle find getrennten Gefchlechtes. Eine bis-vier Antheren in einer Art Involucrum, die Samen nackt oder in befondern Schlaͤuchen. 1. Einzelne, einfache, lange Blaͤtter. Zostera (279.) *) 2, Mehrere linienfoͤrmige Blätter ſtehen quielförmig in Ab: fäsen um den Stengel, a. Sie find einfad. Hippuris (1), Zannichellia (280). b, Gefpalten. Ceratophylium (297). 3.- Blätter zerſtreuet, breiter, eifoͤrmig, geftielt, Lemma (Wafferlinfe, 281). Callitriche (Waffer: fiern, 1). Potamogeton (Samkraut, 28.) *) Die Zahlen beziehen fich hier, wie bei den folgenden Fa: milien, auf die Tafeln im Schfuhrfchen botanifchen Handbuch, wo —— * Abbildungen gegeben ' wurden. — g. 138. — Die Pflanzen dieſer Familie naͤhern ſich in — Beziehungen denen der vorigen; es ſind gleichfalls Waſſer⸗ oder Sumpfgewaͤchſe. Dabei aber Haben fie Spaltoͤffnun⸗ gen auf der obern und untern Seite der Blätter, und ihre Bluͤthen fiehen auf einem langen, cylindrifchen Neceptacus lum (Kolben, spadix), Die Gefchlechter entweder getrennt, und dann ftehen beiderlei Blumen auf einem Stiel, die männlichen über den weiblichen; oder hermaphrodytifch. Same in Capſeln oder Beeren eingefchloffen. Die Blätter 185 Haben einen ftarfen Mittelnerv, von dem m feitlieh bie Re gefäße ablaufen. | Arum. (277.) Männliche Bluͤthen oben, weibliche unten am Kolben. Same in Beeren. Eine trichterfoͤrmige, nach oben ſtark verlängerte Spatha umgiebt den Fruchtbo— den. A. maculatum. Bluͤht zeitig im Mai in unſern Waldun⸗ gen. Beim Aufbreden der Blume entwidelt fie ftarte Hitze. Calla (278) Mie vorige, aber die Bluͤmchen bermaphro= dytiſch, jede mit 6 Staubfäden. Veere vielfamig, C, aethiopiea, Spatha groß, trichterförmig. In den Sum: pfen des füdlihen Afrifas, bei uns häufig als Sierpflange in Simmern und Gewähshäufern.. C, palustris. Spatha tief getheilt, kurz, eifürmig. In Sum: ppfen Deutſchlands, aber felten, Acorus (97.)» Blumen bermaphrodytifh. 6 Staubfäden, Same in dreifächerigen Capfeln. Blätter lang, ſchmal. A. calamus. Blüthen= Kolben feitlih am Stiel, von der Spitze deſſelben uͤberragt. Die Wurzel iſt der Mrner⸗ Calmus. Nicht ſelten an Weilern. Sparganium, (282). Monoͤciſch. Blumen in deſuel⸗ ten Knoͤpfchen, die maͤnnlichen uͤber den weiblichen. S. simplex. In Geſellſchaſt des Calmus häufig. Typha (287). Gleichfalls monoͤciſch. Bluͤthen mit vielen ſteifen Haaren untermiſcht. Huͤlle mehrblaͤtterig. T. latifolia, Blätter ſchwertfoͤmig. Männliche und weib⸗ liche Blumen dicht an- einander gerückt. T. angustifolia. Blätter ſchmaͤler, uneben, Blüthen getrennt. Beide an Teichen,, diefe feltner und Keiner. $.139. Cyperoideae. | ' In diefer Familie ftehen den Gräfern ähnliche, aber fon durch den Mangel des Enotigen Stengels fih von Ihr nen unterfcheidende Pflanzen. — Die Bluͤthen bilden Ris- pen, Achren, oder Achrchen, die wieder zu einer Art Ris: 186 | | pe vereinigt ſind. Faſt alle haben 3 Staubfaͤden; PR ift das Piftill bald einfach, bald in 2 bis 3 Narben geſpal⸗ ten. Die Gefchlechter find getrennt oder auf einem Frucht boden vereinigt. Die Frucht entweder eine Caryopfe oder ein Nüßchen: Auch hier umgeben oft die ganze Blume, nach Art der Aroideen, mehrere blattartige Hüllen. Die Blätter find haͤufigſt drehrund und beftehen dann aus einem lockern zelligen Gewebe, in andern Faͤllen mehr flach. 1. Geſchlechter getrennt. Carex. Riedgras. 1—4 Männliche Aehren über — oder eben ſoviel weiblichen auf demſelben Stiele, ſeltner voͤl⸗ lig getrennt auf verſchiedenen; dieſe von doppelten, Ing von einfachen Schüppehen bededt. Die an deutſchen Arten ſchon fehr zahlreiche Gattung behandelte Schkuhr vortrefflich ‚und bildete die meiſten ab auf Tab.256, a—ddd feines Werks. — 2, Hermaphrodytiſche. c yperus (7). Blüthen in Kleinen, zweireihigen ungeftielten Aehren amı Ende des Halms von mehren langen Blättern umgeben. Same frei, ohne Borſten und nicht vom Piſtill gefrönt. C. Alavescens, Gemein auf Wiefen. Scirpus, Binſe (8.). Wie Cyperus, aber der Same vom Piſtill gekrönt und mit Härhen umgeben. Wie jene an feuchten Orten, Baͤchen, Teichen ıc. Sc. silvaticus. Mit dreifantigem, von einer vieläftigen Afterdolde, deren einzelne Uchrehen nickend herabhängen, gefröntem Bluͤthenſchaft und flachen Blättern, An Weilern. Haͤufig. Schoenus (7). Bluͤthen in Knoͤpfchen am Ende des Stielö, einzelne untere Schuppen oft leer. Same laͤnglich rund, ohne Piſtill-Krone, von Haaren umgeben. ‚Sch. albus. Stiel dreifantig, Blätter mit einigen langen Haa⸗ ren. In Moorgegenden haͤufig. — Eriophorum, Wollgras (8). Bluͤthenbildung wie de Seirpus, aber ‚die ungefrönten Samen haben am Grunde einen ftarfen aus langen, weißen Haaren beſtehenden Schopf. * Ex polystachon, Verraͤth ſich leicht durch die feidenen’gläne zenden weißen Wobbuͤſchel der reifen Frucht. In Torfmoor u felten. — ‘6, 140. Gräfe, — | rn ausgezeichnete, hoͤchſt charakteriſtiſche Familie | ſchließt ſi ſich nahe an die vorhergehende, von der ſie ſich im Allgemeinen nur durch knotigen Stiel und groͤßere Einfoͤr⸗ migkeit der Bluͤthenbildung unterſcheidet. Der Bluͤthenſtand naͤhert ſich mehr oder weniger der Aehre, doch geht dieſe Form durch Spaltung und Tren⸗ nung in geſtielte Neben⸗Aehrchen allmaͤhlich in die einer Rispe uͤber. Die ungefaͤrbten, zum. Theil blaͤulich ange⸗ laufenen Bluͤthen haben, wie in der vorigen Familie, eigne Hüllen (Baͤlge, glumae.), die wieder mehrere Bluͤthen in ſich faſſen koͤnnen. Jede einzelne Bluͤthe wird von 2 Spelzen (valvae) geſchuͤtzt, zwiſchen denen die Gefchlechtss theile, faſt durchgehends 3 Staubfaͤden und 2 Diftille, und öfter noch 2 dünne Corollenblättchen fich befinden. Die außere diefer Spelzen fuͤhrt allermeiſt eine lange, ' fteife, gedrehte Borſte (Granne, arista), die aus dem Ende, oder vor demfelben entfteht, und mit zum Schuße det Bluͤ⸗ then dient. Der Same ift nackt, oder wird nur von dieſen Huͤllen bedeckt, er hat eine allermeift längliche Form, Bes fieht faft ganz aus Albumen , an defjen einem Ende der Ems bryo mit feinem fehildförmigen Cotyledon wie angeklebt ift. Nicht immer ftehen beide Gefchlechtscheile.auf einem Frucht: boden, getrennt find fie z. D. beim Mays. Die Blätter umgeben, befonders zuerft, den Stamm fcheidenartig, und wachfen aus einem Knoten hervor, oder vielmehr.die Kno⸗ ten bilden fih da, wo die-Blätter vom Stamm fich 108 ‚reißen; fie find flah, ſchmal, zugefpigt, «mit mehrern Längsadern. Am Ende der Scheide, da wo ſich das freie Blatt vom Stamme trennt, haben fie Häufig lange Haare oder Borften, die als die Graͤnze des eigentlihen Blatts iss und des Blattſtieles betrachtet werden koͤnnen. Die Wur⸗ zel endlich ift-alfermeift faferig, bei einigen knollig, häufig kriechend. — Faſt uͤber die ganze Erde iſt dieſe große Familie ver⸗ breitet, doch gehoͤrt ſie vorzugsweiſe nur der gemaͤßigten Zone an. Ihre Glieder lieben theils feuchte, theils trockne, ſonnige Standorte, und ſind mitunter fuͤr die Oekonomie des Menſchen von der allergroͤßten Wichtigkeit. — Die Unterfamilien mit ihren intereſſanteſten Gat⸗ tungen, die wir wegen der großen Zahl nur vr. ma; chen können, find folgende: 1. Agrostideae, Blumen find Mer in —J Balg eine Bluͤthe. 1. Deutliche Rispen. Agrostis, (12). Milium, (11). Calamagrostis, J 2, Scheinbare Uehren. Phalaris, (9). Alopecurus, (11). ——— (10.) Lagu- rus, (17). Il, Paniceae, Blüthen in Aehren oder kurzgeſtielten Webrz. chen. Bälge ein oder zweibluͤthig, oft getrennte Geſchlech⸗ ter. 1. Einblütbige, Panicum, (10). Setaria, und viele erotifche Gattungen. 2. Bweiblüthige. Cenchrus, (345). Tripsacum. (259). II. Avenaceae. DBlüthen in Rispen, Bälge doppelt, innere untere Spelze mit gewundener Granne. N x ‚- 1 Einblüthige Stipa, (16). Eine durd fehr lange, unten fcheinbar ge: gliederte Granne ausgezeichnete Gattung. | St. pennata, Granne gefiedert, rauh. An ſonnigen Orten. 2. Zwei⸗ bis dreiblüthige, Anthoxanthum, (4% Hat nur 2 Staubfäden. Aira, (12). Holcus, (344). era 189 Reg · inn Avena, — 17), Granne entſteht vor der eie, ı ir ‚ gegliedert und gewunden. A. sativa. Der Hafer ſtammt urſpruͤnglich aus der Tarta⸗ rei, wird jetzt allgemein bei uns aka und als. Orüge und Bichfutter verwandt. Arundo (Rohr 18). | . IV. Festucaceae. Blüthenftand eine Rispe, die Bälge ſchließen mehrere Bluͤthen ein, Spelzen mit Sn) ohne Granne. Festuca (15). Bromus (16). Poa (13). Briza an. Melica (13). A V. Chlorideae, Aehren, Trauben und Rispen mit oder ohne Granne, obere Bluͤthen taub. Chloris (343). Dinebra. Cynosurus (15). VI. Hordeaceae. Aehren mit winkliger Are. Baͤlge in Aehrchen zufanmengeftellt. Spelze gegrannt, Hordeum (19). Bälge einblüthig, zu drei. Spelze mit fiedenbleibender Granne, H. vulgare (Die Gerfte), jeßt bei ung airgenell ange: bauet, das eigentliche Baterland unbeftinmt. 'Secale. (19). Bälge zweiblüthig, rings um die Are ver: tbeilt. Spelzen mit oder ohne Granne. S. cereale (Roggen). Kam aus dem Drient , jet bei uns das gewöhnlichte Kon. Triticum (20). Bälge mehrblüthig, Spelzen (ebelbletbenb, mit oder ohne Granne, Aehren-Axe gezähnt. | T. aestivum (Sommers Weizen). Obere Spelzen mit Furzer Granne. T. hybernum (Winter = Weizen). Obere Spelzen ohne Granne. Stammen beide aus dem Orient, doch kennt man das Vater⸗ land nicht genau. Lolium (18). Elymus (19). Nardus (9), VII. Saccharineae, Blüthen in Kispen, getrennten —Gecſchlechtes. Bälge am Grunde mit einem Haarbuͤſchel, Spelzen gegrannt. 190 a“ Sacchärdin.: (Zuckerrohr). Baͤlge mit zwei Zwitterbluͤthen, daneben eine geſchlechtsloſe. Rispen gedraͤngt. re S. offieinarum. Stengel bis 10° body, mit langen- breiten Blättern. Stammt urfprünglih aus DOftindien, wo es an feuchten Stellen wild waͤchſt, jest in Wejtindien allges mein angebauet. Aus dem ausgepreften und eingefochten Saft wird der Zuder bereitet; den up Brinn man durch Deftillation. Andrdpe gon (342, a und b). Switterblüthen mit langen Grannen, daneben männliche ungegrannte. A. ischaemon, Nicht felten an fonnigen Orten. | VII Oryzeae. Rispen mit einblüthigen Bälgen. Bluͤ— then haben mehr als 3 Staubfaden. Alle außerhalb Europa, 1. Hermaphrodytiſche. Oryza. Balg mit doppelten Speljen, von denen eine ger | grannt. 6 Staubfäden. O. sativa (Reif). An feuchten Stellen in n Oftindien wild, jeßt angebauet, befonders in Weftindien und Stalin. Wird gegen 4 hoch. Ein beliebtes Nahrungsmittel, durch Deftils lation gewinnt man den Arrac. 2. Getrennte Geſchlechter. Zea. (233) Weiblihe Blürhen in Aehren unter den männlis en, dieje in Rispen, Spelzen ungegrannt. Ein langes fadenfoͤrmiges Piſtill, 3 Staubfäden. Z. Mays. (Türfifcher Waizen). Stammt aus Sud-Amerifa, jest angebauet im füdlichen — Liefert ein feines, zar— tes Brod. Hieher noch mehrere auslaͤndiſche Gattungen. $. 141. Junceae. Bluͤthen fechstheilig, mit vereinten, feltner getrenn⸗ ten. Gefchlechrstheilen. Samen in, dreifächerigen Capſeln oder Schläuchen. Drei, — —9— Antheren, ein ger fpaltenes Piſtill. * Es reihet ſich dieſe Samitie in vieler Hinſicht an die Sräfer und Eyperoiden, der Stamm ift theils ungeglie⸗ 191 dert und blattlos, theils mit Blättern verfehtt. Der Gats tungen find wenige, unter diefen folgende Europälfche. — Juncus (98). Scheuzeria (100), Tohieldia, Triglochia (102), Alle lieben feuchte Standorte. g. 142, Palmen. Blue, Diefe ausgezeichnete Familie umfaßt Pflanzen, die, mit wenigen Ausnahmen, nur Eigenthum der Tropengegens . ben find. ie haben einen langen und dabei dünnen, von vielen Spiralgefäßen durchzogenen Stamm ‚ die Blätter, fisen nur an der Spitze deffelben, find ftets gefiedert oder es gehen die Blättchen ftrahlig vom Ende des Blattſtiels aus. Zwiſchen ihnen erhebt fich aus der Mitte des Stams mes der Slüthenfolden. Die Gefchlechter find allermeift getrennt und zwar auf verfchiedenen Sndividuen, einige auch monoͤciſch, fehr wenige hermaphrodytifch. Uebrigens ſcheinen fie mehrere Pflanzenformen in fich zu wiederhofen, daher die vielen Uebergangsgattungen. — Für die Dekor nomie der Tropenbewohner find. fie von Wichtigkeit, ja eini⸗ ge machen das einzige Nahrungsmittel mancher Voͤlker⸗ ſchaften aus. Wir werden nur einige wenige, fuͤr die Oekonomie wichtige Gattungen hervorheben; meiſterhaft behandelt dieſe Familie Herr v. Martius in ſeiner Monographie. _ Palmarum familia ejusque genera illustrata, Monach, 824. 4. Nova genera et species palmarum, quas etc. Monach, 824. segq. Fol, c. tab. plur. 1. Phoeniceae, Haben gefiedertes Laub, ges trennte Geſchlechter, und ihre Frucht iſt eine Steinfrucht, ſeltner eine Beere. ' Phoenix (Dattelpalme). Cocos (Eocosnuß:Palnıe). Areca (Pinang = Palme). Elais (Butter = oder Del = Palme). Euterpe (Kohl⸗ Palıne) u. v. a. b 192 Rs II. nie Blätter ftrahlig am Ende * Stiels entſpringend, Bluͤthen mitunter Zwitter. Corypha, Chamaerops, deren Art, Ch. humilis, allein von allen Palmen auch in Europa ſich findet; dann die durch ihre Fruͤchte ausgezeichneten Oſtindiſchen Gattungen: Borassus, Latania etc. Einige anomalifche fih den Palmen anſchließende Gattungen | find: Hyphaena, Manicaria. Pandanus (Caldera) und - - Calamus (Rottang). Gleichſam eine Vorbildung zu der exogeniſchen Fas milie der Zapfenbäume bilder die Eleine, auch den Palmen nahe ftehende Familie der Cycadeen, wohin die beiden Gattungen Zamia und Cycas (Sago Palme) zu rechnen ſind. $. 143. Die nun folgenden Familien weichen von den Palmen, fowohl durch die ‚geringe Größe ihrer meiften Glieder, ald auch durch allermeift hermaphrodytifche Bluͤ⸗ then, Schoͤnheit der Formen und Farben, mehr und mehr ab. Am meiſten naͤhern ſich jenen in Form und Bau die Sarmentaceae. Es ſind Pflanzen von freilich geringer Groͤße, fe has ben einen holzigen, mitunter äftigen, auch wohl ranfenden Stamm und geftielte Blätter. Die Blumenhülle ift fechss theilig, dabei 6 Staubfäden, oft auf jener ruhend, und 1 —3 Narben. Auch monscifhe und discifche Öattungen kommen vor, doc) ift die Zwitterbildung herrſchend. — Die Frucht iſt eine Beere, oder dreifächerige Capfel, die Wur⸗ zel eine Zwiebel oder knollig. Die Gattungen laſſen ſich in 3 Abtheilungen bringen: L Smilaceae. Geſchlechter getrennt, Piſtill dreitheilig. Frucht unter der Blume, eine Deere, die Samen in Bälgen. Die hieher gehörigen Gattungen, 5. B. Smilax, Dioscorea _ (329). Trillium ete., find fämmtlid) ER Europa zu ſuchen. rn a AUA. Ruscineae. Auch in diefer PR m fin, den ſich noch getrennte Geſchlechter, aber das li, ift einfach, die Blumenhuͤlle ſechstheilig. — Die Gattung Ruscus (140) hat getrennte; Veratrum (341), wohin V. sabaldilla, von der die Läufefamen Fonmen, Convallaria (Maiblume, 97), und Päris (109), ausge: zeichnet durch Vierzahl der ar} le und Blaͤtter, ha⸗ ben vereinte Geſchlechter. Il. Asphodeleae. Unterfeien fh mehr "durch die allgemeine Form, als durch beſtimmte Kennzeichen, zu dieſen der ftets ſchwarze Ueberzug des Samens. Be⸗ merkenswerth find: ul Asparagus (Spargel, 96). Anthericum (95). Asphodelus (95) ,: und viele ausläybilihe Gattungen. | $. 144. Gdronätige Spr. Es ift ſchwer diefe Familie von, der vorigen genau zu unterfcheiden, indem Seide in dem ſechstheiligen, corollinis [hen Kelch und 6 Staubfäden übereintommen. Die Piſtille Häufig getrennt, häufig einfach, doch allermeift eine dreitheilige Narbe. Die Frucht eine dreifächerige Capfel, die Blätter find fcheidenartig, und erheben fih aus Zwies bein. Die fehr zahlreichen Gattungen laffen fich in Iaiyene Unterfamilien bringen. I. Liliaceae Blumen frei, in — Gülle eins geſchloſſen. 1. Frucht im Kelch. Lilium. (Lilie, 91.) 5. B. L. Martagon (Zürfenbund), in Deutfihland wild, L, candidum, aus Stalien, bei ung bänfig in Gärten. Tulipa (Tulpe, 93). _ Fritillaria (Kaiferfrone, 92). Haemerocallis (98). Hyacinthus (96). Seilla (Meerzwiebel, 94). Aloe, Aletris. Col- chicum (Zeitlofe, 101). J 2. Frucht unter dem Kelch. Agave und mehrere auslaͤudiſche Gattungen. 13 194 * ri. I. Spathaceae Die Blumenkrone feet vor: dem Aufbluͤhen in einer haͤutigen Huͤlle. a 1. Frucht im Kelch. Allium, (Lauch, 91). Als Arten ſind bemerkenswerth. A, cepa (3wiebel), A. schoenoprasum (Schnittlauch), A orrum (Burre), A. sativum EU * A. ‚P cum Echalotte). Saat a (94). Yucca, etc; 2 Frucht unter dem Kelch. Narcissus (90). Galanthus Schneegloͤckchen, 89). Ama- ryllis. Crocus (Safran, 6). $, 145. Irideae. Schließen fih zwar an die vorhergehende Familie, . unterfcheiden ſich aber fogleich durch die Zahl der Antheren, deren.nur 3 vorhanden find, ebenfo theilt jih das Piftill in 3 Narben. Die Blumenblätter find ungleich, drei oft auf wärts gerichtet, während die andern drei mehr hängen. Die Blume in einer Spatha eingefchloffen, die Frucht eine dreifächerige Capfel, unter dem corollinifhen Kelch. Die Wurzel ift bisweilen eine Zwiebel, in andern Fällen knol⸗ fig. — Uebrigens Lieben diefe Gewaͤchſe ebenfofehr wie die vorhergehenden und folgenden feuchte Standorte, daher auf Wieſen und am Rande der Baͤche und Teiche. Iris (5); bat knollige Wurzel, 3 Blumenblätter näd) oben, 3 nad unten. Gladiolus ©. Wurzel eine Zwiebel. Blüthe trichterfürs wig. ‚Außer diefen Guropäifigen nod) viele exotiſche Gattungen. — 6. 146. Scitamineae. ‘Eine, befonders durch die Farbenbracht ihrer Blumen ausgezeichnete Familie. Die Wurzel iſt ein Knollen, die Blaͤtter ſind ſcheidenartig, die Blume ſteckt in einer Huͤlle, und wird oft von einem beſondern Stiel getragen. Jede x 195 7 Bluthe beſteht aus drei Deckblaͤttern, und einem vierten, h zartern, innern, zwifchen welchen die Geſchlechtstheile, eine Zwillings » Anthere und ein einfaches, trichterförmiges Stigma, ſich befinden. Saͤmmtliche, hieher gehörige Gewaͤchſe find Bewohner der Tropen, - manche haben in ihren Wurzeln fcharfe Stoffe und werden als ern und Medicamente benugt. — Canna, häufige Sierpflanze. Eike officinell. Zingiber (der Ingwer. Ammomum. Die Sanın von A, car- damomum find der unaͤchte Kardamom; den ädhten Liefert Cardamomum verum,- das auch in dieſe Sail gehört, % Die meiften wachſen in Oftindien, — 6. 147. Museae, Diefe Heine Familie ſchließt fich fehr nah an die vors “ Hergehende, den wichtrgften Unterfchied machen die 6 Staubs fäden, ‘von welchen aber beftändig einer taub if. Die Blätter find meiſt groß, —— und nur am Grunde ſcheidenartig. Musa (der Piſang). Die M. paradisiaca ſtammt urſpruͤng⸗ lich aus Oſtindien, jetzt in Afrika und Amerika angebauet, beſonders wegen ihrer. lieblichen Frucht, Die oft das eins zige. Nahrungsmittel ganzer Familien ausmacht, Strelitzia; ausgezeichnet, durch ftrahlendes Colorit ‚Ihrer Blumen, Am Kap — * | PN E32 $. 148, "Orchideae. | Den Schluß der monocotyledonifchen Gewächfe macht die große, aber größtentheils den Tropen angehörige Far milie, der Orchis ähnlichen Gewaͤchſe, welche durch den eigentdümlihen Bau ihrer Gefchlechtätheile, fo wie dutch die merkwürdigen Formen der Blumen fic auszeichnet. Die Träger der Antheren nehmlic und des Stigmas find in eine einzige Säule verwachfen, an welcher nun die Nars be und. über diefer die Zwillings-Anthere, feltner 2 getrenn⸗ te, angehefter find, Zu diefer Individualitaͤt kommt noch 13 * * 196 die erwähnte metkwurdige Form der Hlume, und die gro⸗ ‚Be Pracht in ihrer Faͤrbung, ſo daß die Orchideen mit Recht zu den ſchoͤnſten Gewoͤchſen gerechnet werden dürfen, Die Wurzel iſt Enollig und fehr ſchleimig, daher kann fie mit Mugen als Nahrungsmittel (Sales) gebraucht werben. Die fehr Eleinen Samen fecken in einer dreiklappigen Caps fel unter der Blume, Die meifien Gattungen ji * in ‚Sit; Amerika einheimifch. — I. Ceropagae. Die Lappen der Zwil ngtouthern beſtehen aus Wachsmaſſe. Blumen mit Ober⸗ und Unter⸗ lippe und einem drelblaͤttrigen, u ngefaͤrbten Kelch.. 1. Unterlippe geſpornt. Orchis (271). Oneidium. Satyrium (272), ete· Br, Unterlippe ohne Sporn. ‘ Epipactis, Ophrys (273) Serapias (273), Malaxis,, Ste- lis, Epidendron, “cc, | U, Conio pagae. Die Bulingsanihere en wahren Pollen. 4. Unterlippe mit Sporn ‚oder muldenförktiger: ——— Limodonum. "Vanilla (die Samen-Capſel der V. aroma- tica 9— das gleichnamige, ſehr beliebte Gewürz). N wäh 2. Unterlippe ohne Sporn. Teottia und viele erotifche Gattungen. U Cypripediae. Mit zwei deutlich getrennten Antheren, und bauchiger, ausgehählter Unterlippe, . PR) I Cypripedium (Frauenſchuh, 275). C. calceolus bei uns. h auf Bergen, aber felten. — - Mm. Dicotyledonifhe Gefäßpflanzen. Plantae vas- · culares dicotyledoneae, Pl. exogeneae, D.C. $. 149. Gewächfe, deren Stamm aus concentris | {hen Ringen von Spiralgefäßen mit Zellgewebe abwechfelnd [) 6 gebildet wird, ſich allenthalben in viele Aeſte und Zweige ſpaltet und, deren Same zweilappig iſt, werden unter obi⸗ ger Benennung zuſammengefaßt. Als ferneres auszeichnendes Merkmal iſt das Vorwal⸗ ten der Fuͤnfz ahl und deren Producte, als 10, 20 und mehr, zu betrachten; fie finder ſich hier eben fo allgemein, wie die Dreizahl bei den Monpcotyledonen und geht nur in feltnern Fällen in 4 oder 8 über, | Man bringt die große Menge der hieher gehörigen Familien nach Zahl und Beſchaffenheit der Blumenhuͤllen in Unterabtheilungen, ein Eintheilungsprinzip, das die natürliche Verwandſchaft nicht zu ſtoͤren ſcheint, und dabei den oben aufgeftellten Gefegen völlig entſpricht; weniger möchten indeß die nach dem Stande der Blumenhülle und der Staubfäden von de Candotle und Perleb ge gründeten Ordnungen dev beiden legten Claſſen, den Nas men naturgemäßer Gruppen verdienen; indeß werden wir, in Ermangelung befferer, auch von ihnen hier Gebrauch mahen. — ——— Bierteé Claffe. | Monochlamydeae. | 8. 150. Die Gefchlehtsorgane umgiebt ein bloßer Kelch, der nur, felten corolliniſch und gefärbt — Die Geſchlechter oftmals noch getrennt. $. 151. Zapfenbaͤume. — Die Familie der Zapfenbaͤume umfaßt ohne Zweifel die niedrigften Bildungen diefer Claffe und fomit ſaͤmmtlicher Dicotyledonen, denen fie aud), vermöge des Baues ihrer Same, kaum beigezähle werden dürfen. Die meiften Gat- tungen begreifen hohe, ſchlanke Bäume, mit conzentrifchen Sahresringen im Stamm, aber ohne Spiralgefaͤße, flattt deren die poröfen Zellen ($. 94). Die Arfte fiehen häufig quirlfoͤrmig, ‚die Blätter find rundliche Nadeln oder flache Bo | nr Schuppen, fie foren im Herbſt und Winter nicht ab, daher | diefe Bäume immer grün erfcheinen. Die Bluͤthen ſtehen in Kaͤtzchen unter beſondern Schuppen, und find getrenn⸗ ten Gefchlechtes; männliche Kaͤtzchen klein, weich; weibliche groͤßer, oft konifh, holzig. Same mitunter geflügelt, treibt beim Keimen viele fernförmig geftellte Blättchen, die man für Cotyledonen nahm, was aber kaum zu billigen fein möchte; ein eigentlicher Samenlappen fcheint ganz zu fehlen. Die Gewächfe lichen alte Zonen, daher zwiſchen den Wendekreiſen nur auf hohen Gebirgsruͤcken. — I. Pineae. Fruͤchte wahre Zapfen. ee J Kaͤtzchen mit oben gefranzter Zwillingsanthere, weibliche | * mit kurzem Piftil. Same geflügelt. — ‚Pinus (308), Aeſte wirtelförmig, Laub nadelig, 2—5 Nas deln entjpringen an einer Stelle. Monoͤciſch. P. 'silvestris (Kiefer). p. cedrus (Ceder). Bprıe (Lers chenbaum). P. Abies (Tanne). - II. Junipereae, Fruͤchte fugelig, mit wenigen, einfachen Samen. Blätter ftachelig oder fehuppenartig. Juniperus (Wacholder, 338), dioͤciſch. Cypressus (Cy⸗ preſſe, 310) monoͤciſch. Bi Taxeae. Frucht ein Nüßchen mit einem eins jigen Samen. Laub blattartig, langgeſtreckt oder oval. Taxus (339). Der aufgefhwollene Kelch bildet eine Urt Deere, dioͤciſch. Salisburia. Monoͤciſch. — $.152. Amentaceae. Gleichfalls Bäume von bedeutender Größe mit ges trennten Gefchlechtstheilen. Ihre Bluͤthen ſtehen in Kägs chen beifammen, jede einzelne von einer eignen Schuppe bedeckt. Der weiblichen find oft weniger, die aber weitläufs tiger sufammen geftelft find, als die männlichen. Die Blätter nicht nadelig fondern ganz nad) dem Typus der EZ { Ra 199 Dicotyledonen gebilder, ihre Form ift verfchieden. Im - Stamm bemerft- man viele — — mit wahren Spiralgefaͤßen L Iſt das Laubholz gemäßigter Zonen, wo Mn ie vor⸗ zugsweie anzutreffen find. — 1. Diöcifhe Gattungen. Salix (317, a—h. Weide). Zwei, feltner mehr Staub: faͤden, ein Piftil mit 4 Narben, Früchte eine Capfel, mit vielen kleinen bärtigen Sanıen. Diefe an Arten fehr reiche Gattung liebt befonders die nörds lichen Gegenden. . Ihre Blätter find in der Regel lancetts foͤrmig, z. B.: $. alba. S. viminalis. S. caprea. Populus. (Pappel. 330, a — b). Schuppen ſternfoͤrmig eingeſchnitten, dahinter eine kleine Corolle mit 8 oder mehr zweifaͤcherigen Antheren. Ebenſo die weiblichen mit 4—5 Stigmen, beide roth gefürbt, Same Fein in Capfeln, ges baͤrtet. Blätter berzförmig. Die Arten finden fi mehr im füdlichen als nördlichen Eus ropa, . B. P. tremula. P. dilatata etc, I, Monoͤciſche Gattungen. Betula (Birke, 288). Bluͤthen in Kästchen, hinter jeder Schuppe 6 Smwillingsantheren, oder 3 gefpaltene Narben, die auf den Heinen, ſtark geflügelten Samen ſitzen. — B. alba, mit aufrechten, B. pendula mit hängenden Zwel⸗ gen. Beide in Tannenwaldungen häufig. Der im Früds jahr abge;zogene Saft wird als Birkenwaſſer häufig ges trunfen. | Alnus (Erle) und Carpinus (Kreuzdorn, 304) haben einen Ähnlichen Ban, Fagus (Bude, 303) hat Blüthen, die in Knoͤpfchen ftehen, cin fünftheiliger, männlicher Kelch trägt viele Staubfäden, “ein viertheiliger, weiblicher. zwei Samen, von denen jeder - mit 3 Stigmen gefrönt ift, und um welche fi der Kelch wie eine Capſel zuſammenſchlaͤgt. F. silvatica, bildet Wälder, befonders in Norddeutſchland. Quercus (Eiche, 3041, a — b). Maͤnnliche Kaͤtzchen lang, weibliche kuͤrzer, jede mit geſonderten Bluͤthenhäufchen. 4‘ AR Seh — Maͤnnlicher Kelch tiefgeſpalten, mit vielen sweifächerigen Staubfaͤden; weiblicher gefchuppt mit dreilappiger Narbe Same eine Nuß, unten vom fhuppigen Kelch BERN. | ‚Q. robur. Häufig in großen Waldungen. Corylus (Haſelnuß, 305.) und Juglans Walſhuuß/ 302) ſchließen ſich naͤher an die Eiche an. Noch gehören hierher: Platanus (Platane, 306) mit fuonfförmiden Kobchen. Morus (Maulbeere, 296), mit fleiſchigen, einfamigen, auſammengehaͤuften Beeren. IN. Hermaphrodgtifhe Gattungen.’ - Ulmus (Ulme, 57). Blüthen in Knöpfchen, Kelch fünfs | theilig, 5 Staubfäden, AStigmen, Same geflügelt. U. campestris, nur einzelner auf Wiefen BET Fraxinus (Ejde, 357). Bluͤthen in Trauben, ohne Kelch, 2 Antheren und getheilte Narbe, Same mit langem, einſeitigem Slügel, flach, laͤnglich. F. excelsior, hoher ſchoͤner Baum, mit gefiederten Blaͤttern. $. 153. Pipereae. * Dieſe kleine Familie umfaßt Pflanzen, mit zarten aber langen Staͤmmen, mit denen ſi e ſich an andre Gewaͤchſe anlehnen. Die Blumen ſtehen in ſcheinbaren Kaͤtzchen, ‚unter den Schuppen Zwillingsbluͤthen mit 2 bis 4 Staub⸗ füden und eben fo viel Narben. Finden ſich in Suͤd⸗Ame⸗ rika und Oſtindien. Piper, Hat den Charakter der Familie, die Frucht eine einfamige Beere. — P. nigrum, Blätter Yederartig, ſpitz eiförmig, mit 7 Rippen, ° Stengel aufreht, Käschen am Ende’ Sin Dftindien, wird angebauet umd Liefert den als Gewürz ſehr gebräuchlichen Pfeffer. — P. cubeba, Kubeben, als Ar⸗ zeneimittel bekannt. P. betle, Oſtindien. Die Blaͤtter traͤgt man getrocknet in Doſen mit ſich und kauet ſie eben ſo allgemein, wie man bei uns Taback ſchnupft. — \ “ | 201 6154 ÜUrticeae. Krautartige Gewaͤchſe mit kaͤtzchenartigen Slothen getrennten Geſchlechtes. Kelch gerheilt, mit 1 —5 Staubs faͤden, oder darin nackte, vom Piſtill gefrönte Samen unter befondern Schuppen. — ' Urtica (Neffel, 289). Männliche it mM Räken, „Res viertheilig, 4 Staubfäden um ein Nectarium. Weibliche unter Schuppen. WERE U. dioeca, U, urens. U, pillulifera. * Parietaria, (346). Kelche an beiden Geſchlechtern vier— theilig. Bluͤthen quirlformig am Stamm, Gtaubfäden elaſtiſch. x - ‚P. officinalis. P. judaica, Verwandte, aber. in manchen Stücen mehr abwer chende Gattungen ſind: Humulus (Hopfen, 326). Kelch fünftbeitig,, 5. Staub⸗ faͤden. - Männliche Bluͤthen in Rispen, weibliche in weis den‘ Zapfen, unter jeder Schuppe 3 Samen, ſeder mit 2 Piftillen. _H. Lupulus, eine ranfende Staude, die zum Würzen des Biers gebraucht wird. Cannabis (Hanf, 325) Männliche Bluͤthen in Rispen, Kelch flutibenis 5 ungeſtielte, dicke, vierfaͤcherige An⸗ theren. Weibliche gehaͤuft in den Blattachſeln, unter Schuppen je ein Same mit doppeltem Piſtill. Rh. C. sativa, Wie Sinnen zubereitet gebrauht man es zu Stricken und Sciffsteuen, aus dem Samen ypreft man Del. — Auslaͤndiſche, große Baͤume begreifende Gattungen J \ find: Artocarpus Brodbaum). Männliche Kaͤtzchen mit einem - Staubfaden unter Schuppen, weibliche in Kolben, Frucht beſteht aus vielen einſamigen Beeren auf koniſchem Frucht⸗ boden. — A. integrifolia. Blätter ungerbeilt, lang, elliptiſch, auf der untern Flache haarig. Ein in Oftindien, wo er wild 22 ei waͤchſt, ſehr geſchaͤtzter Fruchtbaum, der Armen oft ihre einzige Nahrung liefert. Die langen, koniſchen Fruͤchte werden gegen 25 Pfund ſchwer und befichen aus vielen ‚pflaumengroßen Beeren, die von dicker, ftacheliger Schaale umgeben ſind. * Ficus (feige, 358). Männliche Bluͤthen mit den weibli— chen in, ein hohles fleiſchiges, ‚birnförmiges Receptaculun eingefchloffen, das oben eine Feine Oeffnung bat; jene mit dreitheiligem Kelch und 3 GStaubfäden, diefe mit fünf: theiligem Kelch und oben gefpaltenem Piftill. FE. indica, Sn RL = Afien , Perfien, bei uns in Treibbäus fern, die reifen Früchte find wohlſchmeckend. — — J $.155. Euphorbiaceae, oder Tricoccae. Eine in allgemeiner Form, wie an der Blüthenbils dung leicht Eenntliche Familie. Wiele führen einen eigens thuͤmlichen, fharfen Müchfaft, der fogleich beim Abbrechen irgend eines Theils hervorzuquellen pflegt, und von mans hen Arten als Heilmittel oder zu andern Zwecken benußt wird. Als nasurhiftoriiher Charakter macht die Bildung der Blume fie fenntlich, indem ihnen rin eigentlicher Kelch entweder fehlt, und dann an feine Stelle große, oft ge⸗ färbte Hüllblätter auftreten; oder, wenn er deutlich ift, doch zwischen verfchiedenen Formen fehwanft. Dazu die geftiele aus dem Receptaculum hervorwachfende, von mehr rern en gekrönte, dreifamige Frucht, mehrere Nec—⸗ tarien und unbeftimmte Zahl der Staubfäden. Die Ga fchlechter zum Theil getrennt. ENDEN. Euphorbia (Wolfsmilch, 129). Hermaphrodytiſch. GStaubfaden in unbejtimmter Babl,- häufig 10, ungleid. Receptaculum baudig, mit 4 — 8 Nectardrüfen. Capſel langgeſtielt, haͤngend, von 3 piſtillen gekrönt, — Die meiften der an Arten reichen Gattung haben gelbgrüne, lancettförmige Blätter und gelblihe Hüllen 3.3. E. pa- lustris auf Wieſen. _E. cyparissias auf Weiden und Fel— dern ꝛe. ' Be ER a 205 Bi cinüs (312). Monoͤciſch. Männliche Blüthen unter 9 den weiblichen, fuͤnftheiliger Kelch, viele Aftige Staubfäz | den. - Weibliche Bluͤthen mit ungleichem, oft fhuppenartis gem Kelch und 3 gefpaltenen Piſtillen. Capfel ftachelig. ° BR. communis, Bei uns als Zierpflanze, ſtammt aus Oſtin— dien. Das aus den Samen gepreßte Del ift officinell. Siphonia Monoͤciſch. 5 Staubfaͤden, 3 ‚gefraltene Narben, Bon der S. elastica, einer Sidäneritanifgen Bofdpflanze, kommt das Cautfhud (Gummi elastieum), das durd) Auspreſſen und Eindiden des Saftes gewonnen wird. $. 156. Noch iſt unter den Pflanzen mit einfacher Blumenhuͤlle einiger Familien zu gedenken, die in mancher Hinſicht fhon den Höher organifi rten ſich anſchließen. hin gehören folgende: Chenopodieae. | Kräuter mit mehrblättiigem, ungefärbtem Reh, 3—6 Staubfäden und nackten, vom gefpaltenen Piſtill gefrönten Samen ‚ um welche ſich die Kelchblaͤtter zuſam⸗ menſchlagen. N Chenopodium (Gaͤnſefuß, 56). Hermaphrodytiſch, 5 Staubfaͤden, 2—3 Piſtille. ‚Same nackt im offenen Kelch. Ch. bonus Henricus etc. * Atriplex (Melde, 347—350). Neben bloß weiblichen Bluͤthen auch hermaphrodytiſche. Kelch zweiblaͤtterig, ſchlaͤgt ſich uͤber die Samen: zuſammen. A. nitens. A. patula. A. laciniata etc. +. Die an Meeresufern nicht feltene Salsola gleicht im Bluͤ⸗ thenbau den Chenopodium, doch entwidelt fih der Kelch zu einer mebrlappigen Samenhuͤlle; 8. kali ift merfwurs dig wegen feines Gehalts an der gleichnamigen Subjtan;. 9.157. Polygoneae. Sie haben einen gefärbten corellinifhen Kelch, 5— 9 . Staubfäden, ein gefpaltenes Piftill, und nase, eckige 204 | | j Samen, die vom Kelch eingehälft werden. - Bluͤthen aͤh⸗ renattig geſtielt, aus den Blattachſen ſich erhebend, von cylindriſchen Scheiden, die oberhalb des Blattſtiels ſi a umgeben. Polygonum (108). 8 Staubfäden, zwei bis dreitheili⸗ ges Piſtill, Kelch fuͤnflappig, Same dreikantig, ſchwarz. Die hieher gehoͤrigen Pflanzen lieben feuchte Standorte, da= ber auf Wieſen, ſogar auf Teichen und Laden — P. „..fagopyrum (der Buchweizen) wird angebaut. Rumex (Anpfer, 100). 6 Staubfäden, 3 piſtille, Kelch ſeechslappig. B. acetosa. R. aquaticus u. a. m. ‚ nicht jelten auf Wie fen. und am Rande von Baͤchen und Teichen. Rheum (Rhabarber, 110). 9 Staubfäden, 3 Narben, Kelch ſechsſstheilig; ungleih, Same mit Flügelfortfäsen. Rh. palmatum, Die Wurzel kommt aus China und ift das befannte, fehr wichtige Arzeneimittel obigen Namens. — $. 158. Laurineae. Sträucher, aud) Heine Häume mit gelapptem, corolli⸗ niſchem Kelch, 6—9 Staubfäden und einfachem Stigma. Die Staudfäden Haben jederfeits einen drüfigen Anhang, und die Anchere öffnet fih mit Klappen, die fih von.unten nach oben ablöfen. Die Frucht eine Deere, ſteht über dem Kelch. | Laurus (Sorbeer, 110). Kelch fechelappig, 12 Staubfä= ‚ den, 3 Untheren-taub. Frucht eine einfamige Deere, L. nobilis. Ein ziemliger Baum mit immer grünen Bläts tern. War den Alten eine Zierde des Giegers und der Stel; mit ihm gefrönter Dichter. Heut zu Tage nur als Gewuͤrz an Speifen gebraͤuchl ih. — Persea. Geſchlechter getrennt, Steinfrucht. P. fassafras, Aus Nordamerika. Holz und Rinde ſind officinell. ‚PB. cinnamonum. Aus Dftindien. Die innere Rinde ift der als Gewürz allgemein befannte Zimmt. P. cassia. Hinterindien. Liefert den unaͤchten Zimmt. _ | | } | 205 - A zu — Eben Baer ‚aus den Blättern des Baums ——— man Kampfe. — cr ı An Bär elaffe 'Monopetalae, — 6.189. In dieſe Claſſe werden alle E Gewaͤchſe geſtellt, die außer dem gruͤnen, einfachen oder lappigen Kelch noch eine einblaͤttrige, vöhren ⸗ trichter ‚ober glockenfoͤrmige Blumenkrone haben. Erſte Ordnung. Thalamanthae, Perleb. Corolliflorae, D.C, 8.160. Die Blumenkrone fist aufdem Fruchtboden, die Staubſaͤden meiftens auf der Blumenkrone. hs 6,161. Primuleae.. Blumenkrone roͤhrig, oben erweitert, ſcheibenteewig, fuͤnflappig. Fünf Staubfaͤden in der Roͤhre, ein Piſtill. Frucht eine einfaͤcherige Capſel, enthält viele am Mittels ſaͤulchen ſitzende Samen. — Primula (33). Kelch fuͤnflappig, — Der Eingang in die Röhre der Blunienfrone frei oder mit einzelnen. Druͤ⸗ ſen beſetzt. Capſel ſpringt mit 10 Zaͤhnen auf. Pr. veris. Viele gelbe Blumen am Ende des faſt 1° lan⸗ gen Blumenſtiels. Blaͤtter ungleich, gewoͤlbt, eifoͤrmig. Zeitig im Fruͤhling auf Wieſen, in lichten Gebuͤſchen ꝛc. Lysimachia (36) Blumenkrone tiefgefpalten,, ohne Röhre, Staubfäden am Grunde breiter, fißen auf dem Fruchtboden. apfel Eugelig, fünf: bis sehnlappig. L. nummularia. Kanfend. Blätter, Klein, elliptiſch. Blu⸗ men einzeln, kurzgeſtielt, gelb. Nicht ſelten in feuchten Gebuͤſchen. Anagallis(36) Die Blumenkrone der vorigen „ aber die Staubfäden ftehn am Grunde der Corolle und ſirid et⸗ was haarig. Die vielſamige Capſel ſpringt im Unfange ‚auf. - 206 N a > . * * "A. arvensis, Kleine rothe oder blaus Bluͤmchen, mit faſt dreieckigen Blättern und niederliegenden Stengeln. Auf Aeckern gemein, Ber Trientalis (103). Kelch und Corolle fiebentheilig,, fonft wie bei den vorigen gebildet. 7 Staubfäden und weniger. Frucht eine beerenartige Gapfel, * mit vielen ‚um eine dicke Mittelfäule figenden Samen. Tr. europaea. Ein fleined, 3— 4 hohes Pflaͤnzchen mit laͤnglich ovalen, quirlfoͤrmig geſtellten Blaͤttern und weißer Blume. Waͤchſt in Gebuͤſchen und Waͤldern Europas und Nord-Amerikas. | | R $. 162. Personatae, ‚Eine unregelmäßige,. allermeift in Unters und ober⸗ as gefchiedene Corolie, 4, felten weniger, ungleich lange. Staubfaͤden und die zweifächrige, mit verdiekter Scheider wand ftatt des Mittelfäulcheng verfehene Capfel unterfcheis den diefe Familie von deu vorigen, der fie ſi fid) in manchen Formen gar fehe zu nähern fcheint. Die zahlreichen Gat⸗ tungen bringe man wieder in ——— ‚wir ig hier nur ivenige auf. Rhinanthus (169). Kelch bauchig, mWweiblatterig· Die Oberlippe bildet einen gebogenen, langen, zuſammenge⸗ druͤckten Helm. Rh. crista galli. Helm Auherandet ig Unter: Lippe dreilappig. Gemein auf gie wird 13° hoch, % Dlunien gelb. — Die Gattungen Euphrasia c169); Pedic dtıkie | (171), Ban aan (170), ſchließen ſich der Sorigen nahe an. Scrophularia (173). Blumenkrone bauchig uͤberhaͤn⸗ gend.“ Oberlippe Hein. Die 4 Staubfaͤden oft gleichlang. Se. nodosa. Blätter herzfoͤrmig, dreinervig. Wurzel knol— tig. Blume Hein, braͤunlich. Nicht fetten in Waldungen. Digitalis (Fingerhut, . 174) Blumenkrone pyramidal, Lappen klein, undeutlich. — » | y 207 A _ D purpurea. Blume ſchoͤn roth, inwendig Keller mit duns keln Puncten. Wild auf Pen auch als Alepfange *. in Gärten, Linaria (172). Blumenfrone mit deutlichen gefihloffenen ‚ Lippen, oben in einen langen Sporn auslaufend, ns oͤffnet ſich durch Löcher an der Spike, L. vulgaris, Bis 1° hoch, mit fangen, ſchmalen, dicht ge⸗ draͤngten Blaͤttern, und vielen, gelben, eine Aehre bilden— den Blumen. An Wegen, Per Feldern x. J Antirrhinum (Eoͤwenmaul). Ganz wie Linaria, aber ſtatt des Sporns der Corolle ift nur ein Budel da. A. majus. Man zieht diefe 2° hohe, mit ſchoͤnrothen oder weißen, gelbmaͤuligen Blumen geſchmuͤckte Staude häufig | in Gärten. Gratiola (2, a) Blumenfrone, vierlappig, beinahe regel⸗ maͤßig; nur 2 fruchtbare Staubfaͤden. G. olßeinalis waͤchſt auf Wieſen, wird 1“ hoch, bat lancettfoͤrmige Blaͤtter und einzelne, fleiſchfarbige Blumen, As Unterfamilie ſchließen ſich die Drob, an —* hier an, a ssheichnet durch zweiklappige Capſel, deren Raͤn⸗ der ſich nach Innen umſchlagen und ſo eine Art Mutterku— chen, an dem die Samen hängen, bilden. — Orobanche (176). Kelch jwei= bis fuͤnftheilig Ober⸗ lippe zwei, die untere dreilappig. — Merkwuͤrdig iſt die Gattung beſonders wegen ‚ihres Scymarogerlebens auf Wurzeln und Stengeln an er Ge: wähle, z. B. des Gimfiers (Genista), des Hafengeils (Spartium); det Eentauren, des Hanfs (Cannabis), des Linnens (Linum) und vieler anderer. | Lathraea (170), Mutterfuhen nicht am umgebogenen Rande, fondern in der Mitte jeder Klappe. Vorkommen der vorigen. ax L. squamaria, fleifhfarben,; auf den Wurzeln der Haſel— nußſtraͤucher. — — $. 163. Labiatae. Durch die unregelmäßige, zweitlappige; oft nach Helms artige Blumenkrone, ſo wie durch Zahl und Bildung der 208 | Staubfäden hängt dieſe Familie mit der vorigen, genau: zus fammen; aber die Frucht, aus 4 freien Carpopfen im Grun⸗ de des Reiches beſtehend, trennt beide. Dazu kommen die in den Blattachfeln quiriförmig um den Stengel geftellten Hlumen, fo wie die gegenüber ftehenden Blätter, Kelch fünflappig. Stamm viereckig. Diefe durchaus Fraufartigen Gewaͤchſe lieben die gemäßigten. Zonen beider Erdhälften und finden fih nur fparfam zwifchen den Wendekreiſen. Sie bilden mit der vorigen Familie die vierzehnte Siafe Ara: namia) des Linneifhen Syſtems. — | I. Die Salvien haben nur 2 frühe Staub⸗ a ee MN Selvia, (Salbei, 4.) Kelch drei= bis fuͤnftheilig ‚fat zweilippig. Antheren geſchwaͤnzt. Samen mitunter in Schleim gehuͤllt. S, ofſicinalis waͤchſt im ſuͤdlichen Europa wild, bei uns in Gärten. Lycopus (4.) hat eine mehr Veoktniäktäe x vierlappige Blu⸗ menkrone, deren Oberlippe noch leicht —— ift. — Kelch röhrig, Faft. fo lang als die Corolfe. Samen mit gebogenem Anhaͤngſel. L. europaeus, mit lancettfoͤrmigen, ſtark geyähnten Blaͤt⸗ tern und kleinen weißen Blumen. Am Rande von Baͤchen, Teichen x. U, Die Nepeteen er 2 lange und 2,furze, - fruchtbare Staubfäden und. einen in 5 gleiche Lappen ger theilten Kelch. | Nepeta (Kagenfraut, 157). Oberlippe kurz, gefpalten, die untere dreilappig, der mittlere Lappen greß, ausge— hoͤhlt, geferbt. Stanbfäden einander genähert. N. cataria, Blumen faft ährenförnig, DBläiter mit duͤnnem Filz überzogen, — Der eigenthümliche Geruch zieht die - Rasen an, daher fie gern ihren Koth im deren Nähe abs werfen; findet fid) wild, öfter in Gärten. | Mentha (Münze, 158.). Unterlippe bat 3 gleiche Lappen, Oberlippe von der Größe eines Lappens, kurz — Staubfaͤden gerade — und getrennt. — 4 PS hi * 209 M. crispa (Krauſemuͤnze.) Blumenhaͤufchen entfernt, Blaͤt⸗ ter oval, faſt herzfoͤrmig, gezaͤhnt, ungleich, mit cinzel⸗ nen Ben — Hat einen eigenthuͤmlichen Geruch und wird haͤufig als Arzneimittel angewendet, daher in Gaͤr— ten cultivirt. — Verwandte Gattungen find: Saturaja (156), Teuerium (155.), Ajuga (155), Lavandula (157), Glechoma (159), Galeopsis (160), Stachys (161), Marrubium (162) etc. IH. Die Metiffeen haben die Staubfäden ver Nepeteen, aber einen ſtets zweilippigen Kelch. Melissa (Meliſſe, 165). Kelch oben drei-, unten zweilap⸗ pig. Oberlippe der Blumenkrone ausgerandet, gewoͤlbt; mittlerer Lappen der Unterlippe breiter, leicht ausgeſchnitten. M. offheinalis. Mit ſpitz eifoͤrmigen Blättern und kleinen weißen Bluͤthen. Hat einen eigenthuͤmlichen, ſaͤuerlichen Geruch, wird in der Medicin angewandt. | Thymus (Thymian, 164). Wie die vorige Gattung, aber Dberlippe flach und afaung der Corolle durch Haͤrchen verſchloſſen ꝛc. Th. serpyllum. Kleines, kriechendes Pflaͤnzen mit ſtumpf eifoͤrmigen, am Stiele haarigen Blaͤttern und Bluͤthen in RKunuoͤpfchen. Als Gewürz gebraͤuchlich. Ferner die Gattungen: Melittis (166), Ocymum (166). Scutellaria (167). Prunella (169) u. a. m. 6.164. Asperifoliae s. Borragineae, D. C. Eine oft noch unregelmäßige, röhrige, oben erweiter⸗ | te, fünflappige Blumenkrone, mit 5 gleichen, angewachfenen Staubfäden unterfheiden diefe Familie von der vorigen, mit welcher fie übrigens die Bildung der Frucht, 4 nacdte Caryopfen oder Nuͤßchen, in deren Mitte das einfache Pi- ſtill, gemein hat. Die Uebereinſtimmung in den dußern Umriſſen, die bei den zunächft vorhergegangenen Familien fehr einleuchtend war, fehlt auch hier nicht; alle find Kräu- ter von mittlerer Größe, mit rauhen, haarigen, meift fan cettförmigen Blättern und einer mehr oder weniger roͤhrigen 210 Blumenkrone. Eigenthcimtiche Geruche wie bei Saat, fehlen in der Hegel, — Bei den eigentlihen Borragineen ift die obere Oeffnung der Blumenkrone (Rachen, — von einer Art Gewoͤlbe geſchloſſ en. Dahin Borrago, (31). Mit radförnıiger, wenig röhriger Blumens frone, und langgeſtreckten, auf Eurzen, dicken Stielen ſitzen⸗ den Staubbeuteln. Anchusa (Ochſenzunge, 29), trichterfoͤrmige Corolle mit ſtumpf aufrechtem Gewoͤlbe. Nuͤßchen an ihrem Grunde wie eingeſtochen. Lycopsis. (Krummhals, 31.), Corollenöffnung bärtig, Tubus gebogen. Kelch um die Samen DREHTE auf: ‚Betrieben. Myosotis (Vergißmeinnigt, 29). Der Rachen wird von . Heinen Schuppen, die zugleich Die Staubfäden bededen, ge: geſchloſſen, Nuͤßchen eingeftochen. M. scorpioides. Kleine Pflanzen mit haarigen, rauhen Blaͤt⸗ tern und himmelblauen, in der Mitte gelben- Blumen, Waͤchſt im ganzen Sommer theild auf Feldern (M. arven- sis), theils in Gebüfhen (M. Jatifolia theild am Kande von Teihen, Moor (M. palustris) und weicht nad) diefen Standorten im äußern Unfehn bedeutend ab. — Symphytum, (30.) Blumenkrone glodenförmig. Oeff— nung dur einen, bon dreiedigen, flachen Bögen gebilde⸗ ten Kegel geſchloſſen. Nuͤßchen eingeftochen: Cynoglossum (Hundszunge, 30). Blumenkrone trichter: foͤrmig. Nuͤßchen ſtachelig, ſitzen geflielt an einem Mittel- ſaͤulchen. Asperugo (31). Ausgezeichnet dur) den aus 2 winkligen Lappen beſtehenden Kelch, der ſich um die Frucht zuſam⸗ menſchlaͤgt. — Bei den Echieen dagegen iſt der Eingang in die Blumen: Erone frei, dahin: Lithospermum (29), Blumenkrone regelmäßig, gleich: wie der Kelch fünflappig. per eirund, nicht einge: ſtochen. Heliorropium (29). Blumenkrone fünflappig , mit eis nem Heinen Bahn zwifchen je 2 Dh Piſtill langgeftredt, kegelfoͤrmig. F 211 Pulmonaria (30). Kelch fünfekig, priematiſch. Hieher nod) einige eroriihe ‚Gattungen, auch Die einheis miſhe Gattung Echium (32), ausgezeichnet, durch Unz, gleichheit der Blumenfrone, indem fie faft gelippt erfcheint. 6. 165. Solane ae. Wenn in dieſer Familie die regelmaͤßige „oft fuͤnfthei⸗ lige, roͤhren⸗ oder glockenfoͤrmige Blumenkrone, deren Stand unter der Frucht, die 6 Staubfaͤden, der fuͤnflap⸗ pige Kelch ꝛc. eine genaue Verwandſchaft mit der vorigen herbei fuͤhren, ſo trennt dagegen die Bildung der Frucht, welche hier ſtets eine zweifaͤchrige, vielſamige Capſel, oder eine ähnlich gebildete fleiſchige, Beere iſt, und die gewundene Form des Keims im Samen beide Familien aufs Deutlichſte. Die Solaneen find ebenfalls Kräuter, feltner Sträucher oder Bäumen, bie in allen Theilen, befonders aber in der Frucht, einen fiharfen, fogar giftigen Stoff enthalten, und daher in der Arzneifunde reichliche Anwendung gefunden haben. | Jene Gattungen, deren Fruͤchte bloße Capſeln ſi ind, ſcheinen den Asperifolien näher verwandt, beſonders Verbascum (Königsferze, 42), leicht Tenntlich an den baͤr— tigen Staubfäden und der ungleich gelappten, tabförmigen Blumenfrone, V. thapsus, über 2° hoch. Blumen am Ende eine Aehre bil: dend, gelb. Blätter wollig, herablaufend, Gemein in Gebirgsthäfern. Hyosceyamus (Bilfenfraut, 44). Die zweifaͤchrige Cop: fel hat einen eignen, flachen Dedel, H. niger. Mit gelben, braunadrigen Blüthen, und von Drü- fenbärchen rauhen Blättern, Genoſſen erregt es Schmwins del, Ohnmachten, felbft Raferei, Un Bäumen und Wegen, Nicotiana (Taback, 44). Blumenkrone trichterfoͤrmig. oft lang, oben erweitert, lappig. Capſel aweifaͤchrig, ſpriugt mit 5 Zaͤhnen auf, | N. tabacum, mit lancettförmigen, den Stiel unfaffenden Blättern und’ röthlichen, 2” langen Blumen) — 14 * 212 Urfpränglih wild in Birginien um Tabajo, kam um ‚4500 dur Peter Nikot nad) Europa, wo dad Kraut jetzt häufig gebaut wird, Zum Rauchen brauchte man’s fhon in Amerifa, das Schnupfen aber ift in Europa erfunden. Datura (Stehapfel, 43.). Kelch fünffantig, oben fünf: lappig. Blumenkrone lang, trichterfürmig, gewunden, fuͤnfeckig. Frucht eine vierfächrige, oft ſtachelige Capfel. ‘ Enthält giftige Stoffe, ; D. stramonium, der gemeine Stehapfel. Mit großen, dreiedigen, gezähnten Blättern und weißen Blumen. Frucht ſtachelig. Iſt ftarf giftig. Dei uns an Zäunen, auf un— bebauten Stellen ꝛc. wer | Zu den Beeren tragenden Gattungen gehören: Atropa (Tollkirſche, 45). Blumenkrone glodenförmig , wie der Kelch Fünftheilig. Frucht eine zweifächerige Beere mit ſtarkem Mutterkuchen. | "A, belladonna. Hat ovale, zugefpikte Blätter, braunrothe Blumen und tieffhwarze, vom SKeld- ftrahlig umgebene Früchte. Am Rande von Waldungen. Sehr ftarfes Gift. Solanum Machtſchatten ‚46). Kelch tlein fuͤnfihelug. Blumentrone ebenſo, ſtrahlig ausgebreitet. Antheren ra⸗ gen in einen Cylinder vor, oͤffnen ſich durch ein Loch. S. tuberosum (Kartoffel). Blaͤtter gefiedert, haarig, un— eben. Bluͤthen in Trauben, Wurzel knollig. Stammt aus Chili und Peru, wo fie noch wild in Waͤl— dern wählt. Kam dur Franz Drake in der erften Hälfte des ſechszehnten Jahrhunderts nah England und von da über die ganze gebifdete Welt. Jetzt eins der wichtigſten Nahrungsmittel. | S. Iycopersicum liefert den rothen Liebesarfel (pomme d’amour), Dei uns find: $. nigrum. $, Dulcamara. Physalis (45). Lycium (46). Lycopersicum,. Capsi- cum (47). $. 166. — Zahl der Staubfaͤden, Theilung des Kelches und Bil dung der Blumenkrone flimme mit der vorigen Familie überein, auch fißt die Blumenkrone ebenfallä unter der 213 Frucht, welche aber-hier eine alermeift dreifächerige Capſel, eine gewiſſe Zahl von Samen enthaltend, bilder Es find Kräuter mit oft windenden Stengeln, die zum Theil ſcharfe, purgirende Stoffe enthalten. Convolvulus (Rinde, 37). Pijtil geſpalten. Corolle —groß, trichterförmig. Capſel Zfaͤcherig, in jedem Sad) 2 ‚Samen. C. sepium. Blume weiß. An Helen und Zäunen, C arvensis. Dlume hellroth, Heiner, Auf Aeckern. C. jalappa. , Blume weiß mit violetten Strahlen. Die dicke Wurzel liefert ein fehr starkes Purgirmitiel. Mexico, 1po moea (36). Unterfcheider ſich beſonders durch das uns getheilte, oben Enopfförmige Stigma. | 1. coccinea, 3ierpflanze in Gärten. Cuscuta (27). 2 Piftile, oft 4 Staubfäden und —* einen viertheiligen, ſonſt fuͤnftheiligen Kelch und Blumen— trone. Samencapſel zweifaͤcherig. C. epithymum. Gemein auf Aecckern. $.167. Gentianeae. Auch in dieſer Familie iſt die Grundzahl der Theile fünf, indeß finden ſich mitunter 4 Staubfaͤden und Blus menkronlappen. Kelch einfach, allermeiſt 2 Stigmen, oft 2 getrennte Piſtille und eine zweifächerige, vielſamige Capſel. Mehr nod) zeichnet die Gentianeen die allges meine Form aus; geradauffteigende Kräuter mit gegen überftehenden, fancettförmigen Blättern und oft doldenartis gem Bluͤthenſtand. Gentiana (Enzian). apfel einfah, aber in 2 Klappen auffpringend und cine glodenförmige, vierfpaltige Blumen⸗ krone. G. germanica 3° hoch. Blume blau, cylindriſch. Auf Bergwieſen. — Eryth raea (59), Blumenkrone trichterfoͤrmig; fünftheilig, Antheren fpiralig gewunden, Capfel jweifächerig. E. centaurium. 13° bei, mit ovalen Blättern und rothen Blumen. Auf trocknen Wieſen. ie .. $.168. Ericeae. Die einblättrige, glockenfoͤrmige Blumenkrone theilt fih oben in mehrere Lappen, und darnad) richtet ſich die Zahl der Staubfäden, die in der Regel doppelt fo groß iſt. Antheren zweifächerig. Frucht eine mehrfächerige Capfel oder Beere, in deren Abtheilungen fich dafjelbe Zahlenver- haͤltniß ausfpriht, — Es find holzige Kräuter oder Sträucher, mit dunfelfarbigen, immergrünen Blättern" und Kleinen, aber fchön gefärbten Blumen. Erica (Heidekraut, 108). Corolle vierlappig, 8 Staub⸗ faͤden. Capſel vierklappig, vielſamig. Mutterkuchen in der Mitte. E, vulgaris. Sleines, bolziges Kraut mit unfcheinbaren, roͤthlichen Bluͤthen. Auf Haiden und in Nadelwäldern. Arbutus (Erdbeerrbaum, 118). Corolle fünftappig. 10 Staubfäden, Frucht eine fünffächerige Beere, A, uva ursi. Ein feiner Baum, mit fleiſchrothen Blumen und tiefrothen Beeren. Italien. Pyro la (119). Corolle tiefgefpalten, fünftheilig. 10 Staubfäden, Stigma fünftheilig. Frucht eine fünffächerige Eapfel. P. rotundifolia, In feuchten Waͤldern, nicht gemein, Nahe an die Familie der Ericeen ſchließt fich auch die Gattung Vaccinium (107), ausgezeichnet durch faft Fndetiötmige, viertheilige Blumenfrone, viertheiligen Kelch über der Frucht, die eine vierfächerige, fleifchige Beere iſt. Dabei 8 Staubfäden und ein Piftill. V. myrtillus (Blaubeere, Heidelbeere), Mit bunten Blaͤt⸗ tern, hellrothen Blumen und tiefblauer Frucht. V. oxyeoccus (Preufelbeere, Lingen). Kleine, nicht gezähnte Blaͤtter und hellrothe Fruͤchte. — / — | | 215 Zweite Ordnung. Calycanthae, Perleb. . 169. Die Blumenkrone ſteht auf dem Kelch, dieſer iſt allermeiſt mit dem Fruchtboden vereinigt. Staub—⸗ faͤden in beſtimmter Zahl, der Blumenkrone angefuͤgt. §. 170. — VV | Diefe, in dem hier bezeichneten YUmfanige von Sprengel aufgefielite Familie begreift Pflanzen, die freilich in ihren allgemeinen Umriſſen oft fehr von einander abweichen, aber in Form und Stellung der Blätter, Bile dung und Theilung des Kelchs und der Blumenkrone, wels che meiftens vierlappig ift, ebenfonielen Staubfäden und einem einfachen, oben gabeligen Piſtill uͤbereinſtimmen. Der Bau der Frucht ift verfchieden. — Andre Botaniker erheben die hier bertheren Unterabtheilungen zu beſondern Familien. — I. Stellatae, Kraͤuter, deren Blätter in Wirteln um den Stamm fiehen, meiſt 4 oder 8; ebenfo find die Bluͤthenſtiele vierzählig; 2nackte oder von Schuppen bes beefte Samen. Galium (Labfraut, 23). Mit flacher fheibenförmiger, vier⸗ lappiger Blumenfrane, 4 Staubfüden und 2 nadten Samen. G. verum. G. mollugo, G. cruciatum. Asperula (23). Ganz wie Galium, aber Die Blumen⸗ frone iſt trichterfoͤrmig. A. odorata. 6 — 8’ hoch mit 8 quirlfoͤrmig geftellten, lan⸗ cettfoͤrmigen Blaͤttern und weißen, doldenartigen Bluͤthen. Im Fruͤhling in Gebuͤſchen, nicht felten. — Rubia (Krapp. 23). Corolle faft glockenfoͤrmig, häufig 4, ſeltner 2 Staubfaͤden. Frucht eine einfamige Beere. R. tinctorum, ſtachelig, ſonſt den vorigen aͤhnlich; fuͤttert man Thiere damit, fo werden deren Knochen roth gefärbt. — I, Coffeaceae. Baum: oder ſtrauchartige Ge, waͤchſe mit zwifhen 4 und 5 ſchwankendem Zahlenverhaͤlt⸗ 216 | | niß. Frucht eine Beere oder Capſel, die in 2 Vqern | 4 Samen enthält. — Coffea (Kaffe). Kleiner, fünftheiliger Kelch, trichterfoͤr— mige Blumenkrone, 5 lange Staubfaͤden, zweitheiliges Stigma. Frucht hier eine zweiſamige Beere. Die Samen in membranöfer Hülle. x C. arabica. Bäume von 30—40' Höhe, mit dien run⸗ den „immergruͤnen Blättern und Fleinen weißen Blumen. Wild in Arabien, jest auch in Oft: und Weftindien an— gebaut, Die Samen diefes Baums find die allgemein bes Fannten Kaffebobnen, deren allgemeine Benutzung zum Geträne von den Arabern auf die übrige cultivirte Welt übergegangen ift. I, Cinchoneae. Wie vorige Abtheilung, aber die Frucht ift eine zweifächerige, vielſamige Capfel. Cinchona (China). Zünftheiliger Kelch, eben ſolche Blu— menfrone und fo viel Staubfäden. Stigma gabelig. Gas me mit ringsum gezähnten Flügeln. Bon mehreren Arten diefer Gattung fommt die, in der Medicin fo wichtige China = oder Fieberrinde, deren ver⸗ ſchiedene Sorten aber noch immer nicht mit Gewißheit auf die einzelnen Pflanzenarten zuruͤckgefuͤhrt find. - C. condaminea. Bäume von 18° Höhe, mit lancettförmiz gen Blättern und fleifchrorben Bluͤthen. Wächft auf den Peruanifchen Gebirgen 6000° über dem Meere. Liefert die China flava. Don C. augustifolia und lancifolia kommen wahrſchein⸗ lich der cortex regius und fuscus. §. 171. An die genannte Familie reihen ſich die Ca- prifoliae. Zu ihnen rechnet man Pflanzen mit vöhris ger, gelappter, felbjt mehrblättriger Blumenkrone, einer den Lappen gleichen Zahl von Staubfäden, meiltens 5. Bluͤthenſtand oft eine Dolde, Frucht eine Deere, Hieher die Gattungen | Lonicera (Selängerjelieber, 40). Theils ſchlingende, theils freiwachſende Straͤucher. Corolle lang roͤhrig, ungleich lappig, Frucht unter derſelben, zweifaͤcherige Beere. / 217 L. caprifolium (Geisblatt). Blumen in Buͤſcheln am Ende des Stengels, letztes Blattpaar darunter in ein verwachſen. Als Zierpflanze in Gaͤrten, wild in Hecken. Linnaea (176). Kelch und Blumenkrone fuͤnflappig, 4 ungleiche Staubfaͤden. BL. borealis, ein rankendes Pflaͤnzchen, mit. fleiſchrothen Blu— men und kleinen, herzfoͤrmigen Blättern, In Lappland und dem nördlihen Deutſchland. Viburnum Echneeball, 81). Kleiner fünftheiliger Kelch; große, fünflappige Blumenfrone. Blumen in Dolden, Frucht eine einfamige Beere. V. opulus. In Gebüfhen, aud als Bierpflanze, Sambucus (Hollunder, 83), Wie vorige Gattung, aber die Frucht 3—4 ſamig. | ; ‘ 6. niger (gemeiner Slieder). Großer Straudy, mit weißen Dolden, und fhwarzen Beeren. Sehr gemein, Blumen als fhweißtreibendes Mittel officinell. $. 172. Diefen legtern Gattungen nähert fih in Hinſicht des Blüchenftandes die Familie des Baldrian: Valerianeae Blüthen in Dolden, Blumenfrone lappig, mit einer. gleichen, zwifchen 1 und 5 fchwanfenden Antherenzahl. Same entweder frei unter Schuppen, oder in eine förmliche mehrfächerige Capſel eingefchloffen. Sie enthaiten zum Theil in ihren Wurzeln fcharfe, erhigende, ‚ aufregende Stoffe, daher find manche Gewächfe diefer Far ‚ milie in der Arzeneiwiſſenſchaft gebräuchlich. Valeriana (Baldrian, 5). Kelch undeutlich, ftcht als fedrige Krone auf dem nadten, reifen Sämen. Blumen krone fünflappig, mit 3 Staubfäden und dreirheiligem Piſtill. Bluͤthen in Dolden mit Hülblättchen. V. officinalis. Gegen 3° body mit fiederfpaltigen Blättern und fleifchrothen Blumen. Waͤchſt auf Wiefen, am Rande von Gebüfchen ; die Wurzel der offcinehe Baldrian, Feedia, Kelch diei= bis vierlappig. Corolle fünflappig. Sa= men in dreilappiger Capfel, von deren zwei Sacher taub find. | F. dentara. Liegendes Kraut mit gegenüber ftehenden, un- . 218 S getheilten Blattern und Ständen. Un Zaͤu⸗ nen, in Gebuͤſchen. ; 6. 173. Ihnen zunaͤchſt fiehen die Aggregatae, bei denen ber Bläthenftand immer mehr und mehr zufams mengedrängt wird, fo daß hier fchon alle einzelne Blumen von einem gemeinfchaftlichen, einblättrigen Kelch oder umgeben find, oder gar fchon auf einem und demfelben Sruchtboden fiehen. Die Blumen felbft find röhrig, vier—⸗ | theilig, mit 4 freien Staubfäden, Samen nadt, oft mit einer Krone verfehen. — Scabiosa (22), KHülfenblätter in doppelter Reihe über ein- ander. Gemeinfchaftliher Fruchtboden borſtig. Samen mit borftiger Krone. S. arvensis.. Aeußere Blumen größer als die mittlern, violet, Blätter gefiedert. Auf Zeldern nicht ſelten. Succisa, die Hüllblätthen ſetzen fih bis auf den Frucht: boden als Spreublätter fort; im übrigen der Charakter der vorigen Gattung. 6. pratensis, (Sc, succisa., Lin.) Blätter ganz, rauf, © Blumen alle gleich, blaͤulich. Mit der vorigen. Asterocephalus, Wie die vorigen, aber die Blumen find fünftheilig., Samen mit doppelter Krone, A. columbaria. Wurzelblätter faft ganz, Stengelblätter ges - federt. Blume bläulih, äußere Blümden groß. Mit Dein vorigen, aber feltner. Dipsacus (21, Karben) Fruchtboden koniſch Spreu⸗ blaͤtter ſteif, ſte Hend. D. fullonum, Blaͤtter ſtielloss, wie der Stamm gezähnt, Spreublätter rüdlings gebogen. Wird an manden Orten engerflanzt, “weil man die Fonifihen, rauhen Früchte zum Büriten des Tuches benußt. Knautia (22). Einfache, vielbfätterige Huͤlle, wenige unregelmäßige Blumen, äußere ftärker entwidelt, Sa⸗— wenfrone borſtig. X. orientalis. WWurzelblätter gelappt, Gtengelblätter lan— cettförmig, ungeftielt. In Gärten ald Sierpflanze, ſtammt aus Griechenland, Kl.-Aflen ꝛc. 219 6,174. Compositae s, Synantherae. In diefer Familie erreicht die Vereinigung vieler Blu⸗ men in einen gemeinfhaftlihen Kelch ihre hoͤchſte Ausbik dung. Alle Blumen ftehen auf einem Fruchtboden, ents weder Dicht neben einander, oder durch Eleine Blaͤttchen oder Haͤrchen (Spreublätter paleae, daher receptaculum paleaceum ein folcher Sruchtboden) gefondert. Die Blu⸗ men ſelbſt find aflermeift verfchieden nad dem Stande am Unfange oder in der Mitte, hier meiftens fünftheilig mit 5 in einen Eylinder verwachfenen Antheren, und einem einfachen oben gabeligen Piftill. Same nackt mit gefieders ter oder borfiiger Krone, Der gemeinfame Kelch beſteht aus vielen kleinen, ſchuppenartig über einander gelegten Blaͤttern und heißt anthodium. Diefe große, hoͤchſt harakteriftifhe Familie, bildet bei Linne die neunzehnte Claſſe (Syngenesia) feines Sys fiems, und wurde von ihm nach dem verfchiedenen Bau ber Blüthen am Umfange oder in der Mitte, in PER 5 Abtheilungen gebracht; 1. Aequales. Ale Blumen gleich gebildet. 2. Superflua. Blumen in der Mitte vollfommen, die am ande weiblig, aber beide geben fruchtbare Samen. 3. Frustranea, Blumen in der Mitte vollkommen, die am Mande weiblich, aber unfruchtbar. 4. Necessaria. Blumen in der Mitte männlih, Die am Umfange weiblich. 5. Segregara. Einfache und vereinigte Blumen, mit vers — Antheren und gemeinſchaftlichem Kelch. — Wir befolgen die folgende, von Spren 9 el getroffes ne, natürliche Anordnung. I. Cynareae Blumen in Knöpfen, ‚dd. runs den „dicht gefchuppten, harten Anthodien, alfe gleich, ſelten mit unfruchtbarem Rande. Fruchtboden die, gewölbt: A, Alle Blumen glei). 220 1. Samen mit gefederter Krone, 3 Cynara (Artiſchocke, 231.) Cirsium (229). Carlina (232). | 2. Mit baariger oder borftiger Krone. Carduus (Diftel, 228.). Serratula (234). EEE (230.). Arctium (Klette, 277.) 3. Mit kurzer Haut, oder nicht gekrönt. Echinops (268.). B. Blumen anı Rande unfruchtbar. Centaurea (Tremfe, 261.). Sphaeranthus, H. Eupatorieae, - Ötatt der Eugeligen finden wir eine [angezogene, cylindrifche Forın des Kelches, im Webs rigen gleiche Bildung, Blumen am Rande bisweilen uns fruchtbar und ftrahlenartig entwicelt. A. Ale Blumen glei, 1. Gefiederte Samenfrone. Eupatorium (237). Cacalia (236.). Ä 2. Borftige Samenkrone. Bidens. (235), Spilanthus (234, Athanasia (239). 3. Mit undeutlicher oder feiner Krone, Santolina (239.), Ethulia (235.). B. Randblumen unfrudtbar, ohne Strahlen. Tanacetum (Rheinfarrn, 240.), Artemisia (Beifuß, 240), Gnaphalıum (Immortelle, 243.), Xeranthemum (243), Baccharis (244), Tussilago (SHuflattig, 242), Cotula (254.). | IH. Perdicieae. Corolle zweilappig, fünftheilig. Alle hieher gehörigen Gattungen finden fih nur in Amer, rika; man unterfcheider fie nad) der ſchon bekannten Dil dung der Samenfrone. | IV. Radiatae, Blumen des Discus volltoms men. Der Deripherie bloß weiblich und ihre Corolle bilder ein langes, flaches, am Ende oft gezähntes Blatt ‚ daher Strahlblumen. — | A. Ale Blumen fruchtbar. Ar 221 1. Mit baariger Samenfrone, | Conyza (241), Arnica (MWolverley, 248.) Inula (Alant, 247.), Erigeron (241.), Solidago (Goldruthe, 246), Aster (245), Senecio (Baldgreis, 245), Cineraria (Liſchen⸗ traut, 246. b.). | 2, Mit geficderter Krone, Leyssera, Senecillus, R 3. Krone borftig oder aus Ep: ubläktern gebildet. Tagetes. (Studentenblume, 27), Zinnia N Verbesina (256), Galinsogea. 4. Mit Faum bemerfbarer Krone. Bellis (Gänfeblümdhen, 251), Matricaria (Chamille, 253 b), Chrysanthemum (253), Pyrethrum (253), Anthemis 254), Achillea (Scdaafgerbe, 255), ei; (257), Heliopsis. B. Randblumen unfruchtbar. | 1. Frachtboden mit Spreublättern, Helianthus (Sonnenblume, 258). 2. Ohne Spreublätter, aber zellig. Cryptostemma. C. Randblumen allein fruchtbar, Calendula (Ringelblume, 265). Parthenium, V, Cichoreae Wie bei den vorigen die Rand⸗ blumen, fo find hier alle Blumen ſtark nach einer Seite entwickelt, doch ſind zugleich alle fruchtbar. — 1. Samen von Spreublaͤttchen gekroͤnt. Cichorium (Endivie, 226), Thrincia (220, a). | 2. Same borftig oder haarig. Crepis, (222), Hieracium, (Habichtskraut, 221), Son- chus (217), Lactuca (Salat, 217), Leontodon (Löwen: zahn, 218), Chondrilla (218), Prenanthes, (218). 3 Samenkrone gefiedert. * —— (225), Geropogon (213), Tragopogon (241), Picris (216), Aparchia (220), Scorzonera, (215). — 222 - 4% Ohne Samenkronen. ' j Lapsana (Rainkohl, 225), Beolymus,, (227). 6. 175. Den Compofiten fehliegen ſich, beſonders durch die verbundenen Staubbeutel, die Lobelien, Lo- belieae, zunädft an, wiewohl fie auf der andern Seite, durch den freien Stand vieler Blumen auf einem Stiel ihren Höhern Rang und richtige Stellung beurkunden. Auch die Glodenblumen, (Campanuleae), Pflanzen mit oft großer, oben fünftheiliger, glockenkoͤrmi⸗ ger Blumenkrone, einer unter der Corolle fisenden Frucht, 5 Staubfäden, einer zweitheiligen Narbe und vielfamigen Capſeln, ftehen den Compoſi ten nahe, wenigſtens fcheine ein unmittelbarer Uebergang vermittelt zu werden durch die Gattung Jasione (266). Viele Blumen, jede von einem fünftheilis gen Kelch umgeben, ftehen auf einen gemeinſchaftlichen Sruchrboden. Die Eorolfe tief gefpalten,, die Antheren ver— wacfen. Die Frucht eine dreifächerige, vielfamige Eapfel. J. montand, 1° hoch, mit ſchmalen, Furzen Blättern und blauen Blumenknoͤpfen. Auf fonnigen Höhen nicht felten. Die übrigen Eampanuleen haben freie Staubbeutel, wenn auch öfter ſehr gedrängten Bluͤthenſtand. ‚Bloyteuma (Rapunzel, 39). Wie vorige Gattung ‚ aber die. ‚Lappen der* Eorölle verwacfen. | Ph. capitatum, Ph. spicatum. Trachelium. Hat einzelne Blumen in doldenartigem Bluͤthenſtand. Blumenkrone roͤhrig , fuͤnftheilig, Frucht eine einfaͤcherige Capſel. add, T. coeruleum, Im füdlihen Europa. - Campanula (Glodenblume, 39). ZTraubenartig oder eins zeln ſtehende Blüthen, 5 freie Antheren, dreitheilige Nar⸗ be, dreifaͤcherige Capſel. ‚Eine an Arten reiche Gattung, bei uns finden ſich c. per- sieifolia, C. patula und viele andre, $. 176. Cucurblitaceae, Eine glockenfoͤrmige, über der Frucht ſtehende, fünfs theilige Blumenkrone, mit fünf freien oder in eine Säule - ‚verwachfenen Staubfäden, und dreitheiligem Stigma, naͤ⸗ ‚here fie der vorigen Familie, : allein der ranfende Wuchs, die getrennten Geſchlechter und dann die fleifchige, vielfa- mige Frucht trennen — von einander. Dioͤciſch Änd: Die ausländifien Fa Zanomia. Carica, 2. Monccifh. Die theils inländifchen, theild nur bei uns gezogenen: Bryonia (3aunrübe, 316). 3 Staubfäden, cben fo viele Piſtille. Frucht eine Kleine, Ddreifächerige Beere. B. alba. Ranfende Pflanze, mit fiebenlappigen Blättern und Heinen, weißen oder gelben Blumen. Nicht felten an Saͤu— nen. — | Cucumis (315). Die 3 mit den Antheren verwachfenen Staubfäden reichen über jene hinaus und werden dort druͤ— fig. piſtill einfach, oben. 3 Narben. Frucht eine ovale, fleifhige, geftreifte, höderige Eapfel, Samen mit ſchar⸗ fem- Rand, C. melo (Melone). Stammt aus der Kalmudei, bei uns in Miftbeeten. C, sativus (Gurfe), Aus Oftindien, jest allgemein bei ung angebauet, Cucurbita (314). San, wie die vorige Gattung, aber die Samen am Rande wulftig aufgeworfen. C, nielopepo. (Türfenbund). Bei und, als Zierpflanze ge _ zogen wegen der mannigfachen Form der Früchte, C. pepo (Kürbis), Aus dem Orient, die Frucht erreicht ungeheure Größe, bis 3° im Durchmeſſer. Noch ſchließt ſich die folgende Gattung und mit ihr eis nige Verwandte, die fich befonders durch freie Antheren uns terfcheiden, bier an. Passiflora (Paſſionsblume, 84, 6) mit schkibeiligem, ſtets gefärbtem Keih und frastiger, aus Furzen Dornen 224 beftehender Blumenfrone, 5° am Grunde verwachfenen Staubfäden und 3 Narben; Suudt eine Deere über der Blumenfrone. r coerulea, bei uns als Sierpflanze; aus Sud = Amerifa. Sechſte Elaffe Polypetalae. $. 177. Die Blumenkrone befteht aus mehrern, meift fünf Blumenblaͤttern, ebenfo ift der Kelch in mehrere Blaͤt⸗ ter getheilt. Erſte Ordnung. Calycopetalae. Perleb. $. 178. Die Frucht iſt ein freier Same, oder eine vielfamige, auch fleifchige Capfel, Die Hlumenblätter und Staubfäden fiehen nur auf dem Kelch, die Anzahl jener wechfelt zwifchen vier. oder fünf, die Zahl diefer iſt under ſtimmt, aber in der Regel bedeutend. $. 179. Umbellatae, Umbelliferae, Die allgemeinen Kennzeichen dieſer wichtigen, und als natürliche Gruppe ausgezeichneten Familie bilder die Arc des Blüchenftandes, welcher, mit einigen Modiftcationen, als eine wahre Dolde fich zu erkennen giebt. Die einzel: nen Bluͤthen haben einen fünftheiligen Kelch, 5 oft ausge randete Blumenblätter, 5 Staubfäden und 2 Piftille. » Die Frucht iſt allermeift eine doppelte Caryopfe, bald glatt auf der Oberfläche, bald geftreift, gegittert oder mit Fluͤ⸗ gelfortfägen verfehen. Die einzelnen Doidenftiele trennen ſich gewöhnlich aufs neue doldenartig und hier fowohl, wie an jener erften Theilung des Hauptſtiels, bemerken wir nicht felten Eleine Huͤllblaͤttchen, die vielleicht als Wiederholung des Kelches betrachtet werden dürften. Der Stengel ift fleifchig, knotig, inwendig hohl, mit Scheidewänden da, — wo ſich Knoten Sildeten. Das Laub gefiedert, felten eins fach. | a rt ? Sehr ausgezeichnet iſt die Mifchung der Säfte: bei vielen, ja den meiften, iſt die Äußere Haut des Samens veich an polarifhen Stoffen; ale: ätherifchen Delen, Harz zen u. d., daher ihre allgemeine Benugung een in der Medizin, Als in der Haushaltung | Von den verfihiedenen Unterabtheilungen find folgen, de anzumerken: | I. Pimpinelleae Dolde ohne Snvolucrum, Same mit 5 Rippen. — Dahin die Öattungen: Pimpinella (78.), Seseli (75.), Carum (Kümmel, 77.), Oenanthe (70.), Apium (Peterfilie, Sellery, 78.), Anethum (Dill und Fenchel, 77.) 1. Smyrnieae Allgemeine Hüllen fehlen _ oft, Früchte zufammen gedrückt oder Eugelig , mit Rippen. Coriandrum (72), Cicuta (Schierling, 71) . IM. Caucalineae Hüllen allermeift vorhans ben, Früchte rauh, haarig, ftachelig. — Caucalis (61), Dauous (Moͤhre, gelbe Ruͤbe, 61). IV. Scandicineae. Allgemeine Hülle ges wöhnlic) fehlend. Früchte pyramidal und gefchnäbelt. Scandix (Körbel, 73), Chaerophyllum (Kaͤlberkropf, 73). V. Ammieae. Allgemeine und befondere. Hüls fen. Früchte oval mit Rippen und Ninnen, | Ammi (61), Sium (Eppig, 69), Conium (62), Ligusti- cum (68). VI. Selineae. Hüllen fhwanfend, Bald pi Bald fehlend. Früchte glatt, geflügelt. Selinum (63), Peucedanum (Haarſtrang, 63), Hera- ‚ eleum, (67), Ferula (Afant, liefert die Assa faetida, 66) Pastinaca (76), Angelica (68), Imperatoria »... (74), Laserpitium (67). 15 226 * VII. Uebergangsformen. Mit gedraͤngten, faſt knopffoͤrmigen Dolden. Astrantia (60), Sanicula, Eryngium (Mannstreu). $. 180. Ueber die weniger wichtigen Familien der Rhamneen (Rhamneae), zu welchen der Kreuzdorn (Rhamnus, 46), die Stechpalme (Ilex, 28) und die Pimpernuß, (Staphylea, 84) gehören; — der Ce: laftrinen (Celastrinae), wohin der, Spindelbaum (Evonymus, 48); — ber Therebinthaceen (Tere- binthaceae), mit den Gattungen: Pistacia, deren Art, P, terebinthus das aͤchte Terpentin Harz liefert; Cana- rium, deren Früchte ein weit verbreitetes Nahrungss mittel in Oftindien abgeben; Rhus (Sumadhbaum, 82), reich an fcharfen Stoffen, beſonders Rh. toxicoden- dron, deſſen bloße Berührung Ausfchlag erregt, ꝛc. führe uns das Syſtem zu der — Familie der Huͤlſenpflanzen. $. 181. Leguminosae. Leicht fenntlih an der Unregelmäßigfeit ihrer Co⸗ rolle, die auch, wegen entfernter Aehnlichkeit mit einem ſitzenden Schmetterling, die Benennung Papiliona- ceae veranlaßte. Sie beſteht eigentlich ans 5 Blaͤt⸗ tern, doch häufig find 2 verwachſen, fo daß nur 4 übs rig bleiben. Ein kahnfoͤrmig geſtalteter, ausgehoͤhlter Theil (carina) liegt nach unten, er iſt eigentlich eine Vereinigung zweier Blumenblaͤtter, wie auch die wirk liche Trennung in einigen Fällen andeutet. Neben und über diefem Kahn liegt jederfeits ein aufwärts. geboges nes, rundliches Blatt und beide bedeckt endlich der obere, große Flügel, als das legte der Blumenblätter, Im Kiel fiegen die in eine Nöhre verwachfenen Staubfäden, an welche ſich nach oben noch einer oder mehrere feeie ans - fchliegen, (daher Diadelphia Sei Linne). Durch dieſe — 227 | Rohre ragt das Piſtill mit dem Stigma über die An- theren hervor. Die Frucht ift eine langgezogene Huͤlſe mit zwei Klappen, inwendig am Vereinigungsrande dies fer fisen die ziemlich großen Samenkoͤrner. Der Kelch iſt fünftheilig, vegelmäßig. Oft find es Schlingpflanzen, oder Sträucher und Bäume, die Blätter find zufams mengefegt, die Blumen ftehen in Achren, Rispen oder frei am Stamm, oft in den Blattwinfeln, die. Früchte vieler, noch mehr aber die bloßen Samen liefern gute Nas rungsmittel. Die Zahl der Gattungen iſt bedeutend, daher nur die wichtgften, in ſyſtematiſchem Zuſammenhange, namhaft ge⸗ macht werden koͤnnen. I. Saptoreae. Hieher allermeift ausländifche Gattungen mit freien Staubfäden. DD. Spartieae., Staubfaͤden in ein Bündel vers wachen. Huͤlſe zweiklappig. Spartium (Ginſter, 195), Cytisus (Geisklee, — 203), Ononis (Hauhechel, 294), Lupinus (Feigbohne, 198). III. Diadelphia. Staubfaͤden verwachſen bis auf einen, Huͤlſe einfaͤcherig. — Phaseolus (Bohne, 199), Pisum (Erbſe, 200), Orobus (Erve, 200), Lathyrus (Platt = Erbfe, 201), Vicia (Wide 201), Ervum (Linfe, 202), Robinia (Erbfenbaum, Acacie, 204), Colutea (Blafenftraud), 204), Indigofera (liefert den Indigo, eine befannte blaue Farbe), Medicago (Schneckenklee, 212). IV. Astragaleae. Wie vorige, aber die Huͤlſe mehrfächerig. ' Astragalus (208. b. 209. liefert dad Gummi tragacantha), V, Coronilleae; Wie vorige, Huͤlſe einfaͤche⸗ tig, gegliedert, . | 5 Coronilla (Kronwicke, 205), Hedysarum , (207); Ornitho- pus (206), Hippocrepis (206): . 15 * 228 in vı Feifoliene. > Site eins oder unefamig;ir: 2 Cicer, (Kichererbſe, 202), "Onobryehis (Esperſette), Gly- eyrrhiza ESuͤßholz, u Tr ifolium (Klee, 210), Me- lilotus. . VII. Abweichende ae Hieher die Gattung: —— In den Schooten umhuͤllt die Samen ein ſaͤuerliches Mus, das officinell iſt. * $. 182. Manche, früher zu den Leguminoſen gezoge⸗ ne Gattungen, mit mehr oder weniger regelmaͤßiger Blu⸗ menkrone und faſt voͤllig getrennten Staubfaͤden, ſind in neuerer Zeit in mehrere, kleine Familien geſchieden wor⸗ den. Alle find außereuropaͤiſch. Die Caͤſalpinien haben große, ae Naſen aͤhnliche Huͤlſen mit vielen Samen. Hymenea (Heuſchreckenbaum), — eine maͤchtige Schlingpflanze in Suͤd-Amerika. Cassia (173) liefert die Sennablätter und: andre oͤfficinelle Gegenftände. ‘Haema- toxylon liefert das Campefchen Holz; Caesalpinia aus Sid - Amerika ,. das: Fernambuce Holz. Auch die Copai- fera, aus deren Rinde der Copaiba = Balfamı, fließt, dürfte hieher gehoͤren. — Bei den Mimoſen ſind die Hfumenblätter Hein-und undeutlich, oft verwachſen. Samen in Hülfen, dur Querwaͤnde getrennt. Laub wie bei den vorigen ſtark zu⸗ ſammengeſetzt. Einige Gattungen ſind getrennten Ge— ſchlechtes, ſo: | Or Gleditschia (356), aus Nordamerifa., Mimosa (Sinn: pflanze) ift hermaphrodytifh und befannt wegen der. großen Reizbarfeit. Acacia mit Heiner, undeutlicher Corofle und vielen Staubfädeu. A. vera Ent das Gummi arabicum. 4 Im Drient, - A; 8.183. Onagres. ‚Die ee ber Blumentrone, welche bei fü 2. ‚229 faſt gan ‚Die Blumenkrone beſteht nur aus 4 Blaͤt⸗ tern," —— iſt der Kelch ‚vieriheiltg, 4— 8 Staubfaͤden, 1 Pifält, ſelten mehr. Die Frucht eine Tangezogene, mehr: faͤcherige, vielfamige Capfel oder Beere unter dem Kelch. Laub einfach oder wenig getheilt, Blätter an Ale find frautartig. —. .... ‚Oenothera Nachtkerze 105). 8. Staubfäten,.. bei ſonſt vietzaͤhligen ehe Lapfel vierkaͤcherig, mit vie⸗ S— nackten S Samen. Ooe. biennis. Eine bis 4 oh Staude mit gefben St: nen, die Häufig bei ung in Gärten gezogen wird. J pilobium (Weiderich, 105). Wie vorige , aber die Sa: men mit einem Pappus gekrönt, -ı E} argustifolium.- Blumen ſchoͤn violettroth, Blätter oil, glatt. In Wäldern, an Gräben, geinein. Eine mehr abweichende Gattung iſt a "Circaea' (Herenfraut,' 2," a) mit zweizaͤhligen Blumen⸗ theilen,, einer zweifächerigen,, vierfamigen Eapfel unter dem Kelch. E latetiana. In Waͤldern. Blumen klein, feeſchioth duntz ler getupfelt. 2 : | om er ERTRER RE DR —— — Eine, der vorigen ſehr nahe ſtehende Familie, die auch in allen angegebenen Charakteren mit ihr übereinkonimt, aber durch die Frucht, welche hier eine zweifächerige, am mittlern Mutterkuchen viele Samen führende Capfel ift, und im Kelch, nicht darunter ſteht, gefchieden wird. Die Zahl der Staubfäden ift unbeftimmt. Lythrum (128), zwoͤlfzaͤhniger Kelch, ſechsblaͤtterige Blu⸗ menkrone, 12 Staubfären, 1 piſtill, zweifaͤcherige, viels ſamige, geftredte Capſel. L..salicaria, große gegen 4° Soße? Pfianzen an Weilern und Baͤchen, Blumen roth, in Aehren. — —— (89). Sechs Blumenblätter und Staubfäden, ein Ar Piſtill, Capfel kurz, di, zweifächerig,, vielfamig. 180 | 2 portulaca, ein eines 2—3°' hobes — — kurzen, eiförmigen Blättern und einzelnen weißen Blumen in den Blattachſeln. In Sümpfen und auf waſſerreichen Wieſen. \ I * $. 185. Rosaceae. Die Familie der vofenartigen Gewächfe ift ausgezeich⸗ net durch die DVielzähligkeit fammtlicher Organe und die Pracht in Formen und Farben der allermeiften, in diefelbe gehörigen Gattungen. Bei dem allen herrfcht große Mans nichfaltigkeit und unfcheinbare Pflänzchen haben fich mit ſtar⸗ fen Fruchtbaͤumen zufammen gefunden, daher bleibt die Blume das Charakterifiifhe. Der Kelch iſt fünflappig, bald über, bald unter der Frucht, fünf Blumenblaͤtter und fehr viele gleiche Staubfäden, ebenfo mehrfache Narben, Die Frucht iſt eine vielfamige apfel, Beere oder einfamige Steinfrucht. Die Gefchlechter finden fich in einigen feltnen Fällen getrennt. | Nach den angegebenen Verfchiedenheiten 2 diefe Familie in Unterabtheilungen, die vielleicht mit ebenfo großem Recht als eigne Familien neben einander ‚beftehen koͤnnten. J. San guisorbeae, Die Früchte find viele, neben einander ftehende Achenien innerhalb des Kelches. Staub⸗ fäden nicht fehr zahlreich, Gefchlechter mitunter getrennt. Sanguisorba, (Wiefenfnopf, 24). Auf dem zweiblätz terigen Kelch ſteht der Fruchtknoten unter der Blumen⸗ frone; 4 Staubfäden; hermaphrodytiſch. S. offieinalis. Blüthen in ehren, Blätter zuſammen⸗ geſetzt; wächft häufig auf Wieſen. — Poterium (300). Monöcifh. In der männlichen Blume ein dreitheiliger Kelch und viertheilige Blumenfrone, in der ‚ weiblichen ein bis zwei Piftile, Narbe pinfelförmig; weib⸗ liche über den männlichen Blüthen in einer Aehre. | 181 P. sanguisorba.. Auf fonnigen Seldern ‚ trägt auch herma⸗ phrodytiſche Blumen, | Agrimonia (Odermennig, 128). Fuͤnftheiliger Res, 5 Blumenblätter. Staubfäden gegen 20. Zwei Samen im Grunde des Keldhes. A. eupatoria, 1—14 hoch, die gelben Blumen Men in langen Xehren. Stengelblätter ggfedert., An Wegen und Bäunen gemein, | Alchemilla (26). Achttheiliger Kelch, 4 Lappen breiter, | corolliniſch „4 Staubfaͤden. Frucht einſamig. A. vulgaris. Blumen in Afterdolden, gelblich; Blaͤtter neunlappig, nierenfoͤrmig. An Graͤben, Zaͤunen, Wegen nicht ſelten. — — I. Potentilleae. Viele nackte Samen ſitzen auf dem Fruchtboden, jeder mit einem Piſtill —— Viele Staubfaͤden. 1. Kelch zehnlappig. af Potentilla (Fingerkraut, 136), Fruchtboden duͤrr, klein; Samen rundlich, nackt. en P. anserina. Blätter gefiedert. Blumen, wie der meiften Arten, gelb, Gemein auf Viehweiden. P. reptans. Blaͤtter fünflappig, Aeſte kriechend. An Zaͤunen und am Rande von Gebüfchen nicht ſelten. Fragaria (Erdbeere, 135). Auf dem fleifchigen Seuht: boden liegen die nadten Samen wie eingebettet, Fr. vesca Blume weiß, Frucht — Gemein in Gebuͤſchen. — 2. Kelch fuͤnflappig. Rubus (135). Frucht aus vielen. einſamigen Beeren, die alle auf einen Eonifchen ar fiehen, zuſammenge⸗ ‚fest. - R. idaeus. Deere hellroth. Coilibeere). . R. fruticosus, Deere dunkelblau (Brombeere), Beide nicht felten in Wäldern und Gebuͤſchen. — UI. Rosaceae genuinae. Hieher die Gat— tung: ,, | | g 4 * — 232 ER a | * — M Rosa (Rofe, 134). Kelch fuͤnflappig gefiedert, unter demſelben, die ſchlauchartige, fleiſchige Frucht, viele rauhe Samen, von denen jeder mit seinem Piſtill verſehen iſt, einſchließend. Fuͤnf Blumenblaͤtter, viele Staubfaͤden. R. canina. Die Frucht iſt knotenfoͤrmig, die Bluͤthenſtiele nackt, ohne Stacheln. Bei uns eine der gemeinſten Arten. IV. Pomacea. Die Frucht eine ſtark fleiſchige Huͤlle, inwendig mit mehrern Samen: Wenige Piſtille. Pyrus (134). Frucht fuͤnffaͤcherig, jedes Fach mit 2 Sa: men. 5 Piftille, * P. malus (Apfelbaum). Zum Theil noch wild in unſern Waͤldern, angebauet in vielen Varietaͤten. Ebenſo P. com- munis (Birnbaum). P. cydonia (Quitte) mehr ſuͤdlich. — Mespilus (Mispel, 233). Die Frucht iſt eine fuͤnfſa⸗ mige Beere. 5 Piſtille. — M. germanica. Zweige ſtachellos. Blaͤtter auf der untern Seite wollig. Auf Bergen in Thüringen, Franken, Oeſt—⸗ reich 2. * V. Amygdaleae. Steinfruͤchte, Huͤlle ſtark flei— ſchig, ſeltner duͤrr. Nur 1 bis 2Piſtille. . Amygdalus (131), Kelch gefärbt, unter der Frucht, dieſe rau), baarig, einfamig; Nuß hoͤckerig. A. communis (Mandelbaum). Frucht laͤnglich, platt, is geipigt, wenig fleiſchig. | A. persica (Pfirſichbaum). Frucht rundlich, ſehr fleiſchig. Im ſuͤdlichen Europa. 3 Prunus (132). Kelch ungefaͤrbt. Fruͤchte glatt, einſa— mig. Nuß glatt. Pr» Laurocerasus, (Rirfchlorber). aͤdlich, enthält im Samen und Blatt viel Blaufäure. f Pr. cerasus, Blätter ganz glatt. Die faure Kirfche, Pr. avium. Blätter unten baarig. Die vielfachen Varietä- ‘ten der füßen Kirfche, Pr. spinosa. Aeſte ftadhelig, „(Schleendorn.) Pr. domestica. Blätter gewölbt, Früchte allermeift einzeln. Pflaumen.) r. armeniaca. Blätter herzfoͤrmig, glatt. Frucht wenig rauh, (Aprikoſe). > —— J 233 "VE Spiraeaceae. Die Frucht heſteht aus meh, rern — A Piftile. Dieſe Abtheilung —— Uebergang zu der folgenden Familie zu. bilden. Spiraea (134). Mit 3 bis 5 "mehrfanigen. ‚Sapfeln , jede von einem Piftil gekrönt. — | Sp. filipendula. Blätter gefiedert, Blaͤttchen tandbrtförnig, | gesähnt. "Blumen in Trauben, * Gegen 2’ body, an’ fon- nigen Orten, auf Wieſen, Anhoͤhen c. nicht ſelten. — us zur Bw ar 186. "Sucenlentae Eine ſchon von Finne faft in demſelben Umfange = geftellte, von fpätern Schriftſtellern in mehrere, unſern Un⸗ terabtheilungen entſprechende, Familien geſonderte Gruppe. Zwar find auch dieſe Unterabtheilungen deutlich genug aus gedrückt, ‚um den ihnen zugefprochenen Rang behaupten zu können, doch laſſen fie fih mit demfelden Nechte, wie ar jene der Nofaceen, in eine große Familie vereinen. - Die Kennzeichen find die allermeift dicken, fleiſchigen Blätter, ein eins bis vierblättriger Kelch, 5 Blumenbtärrer ‚oder mehr, mitunter etwas verwachſen, Staubfäden ſoviel als Petala, oder doppelt foviel und noch mehr, Die Frucht theils eine Capſel, theils fleifhige Beere mit vielen Samen. Die hieher gezogenen Gewächfe gehören vorzuͤglich dem waͤrmern Klima an, einige wachſen gern auf Bergen. 1. Säxifrageae. Sie haben ſtets 2Piſtille und 5 Blumen⸗ und Kelchblaͤtter. Frucht eine Capſel mit vielen Samen am mittlern ARuteprtnd hen. Blaͤtter nur wenig ſleiſchig. — en Saxifraga (Steinbrech, 129), 10 Sigabiädrn,, Capſel zweiſchnaͤbelig. S. granulata. An der Wurzel finden ſich harte, erbfengroße Knollen. Pflanze bis 1° hoch, Blumen weiß, Blätter drei: bis fünflappig. Auf fonnigen Feldern und Höhen. r a! ”? ln “ 77 ® J Hydrangea Gortenſie). Kelch und Corolle fünftheilig, 10 Staubfaͤden. Capſel unter dem Kelch. 2 Ppiſtille. H. hortensis. Stammt aus China und Japan, bei uns als Zierpflanze. Blume in großen Knoͤpfen, feiſchroth/ Blaͤtter groß, elliptiſch. — Chrysospleni um (108). Kelch vier= bis- eänffpattig, corolinifh, eine wahre Corolle fehlt. apfel der vorigen. Ch. alternifolium. Kleine Pflaͤnzchen mit gelben Blüthen und gegenüberfichenden Blättern. Un feuchten Stellen, DI. Grossularieae. Blumentheile fünfzählig, Klein und unfcheindar. Frucht eine vielfamige Deere uns ter dem Kelch. — Ribes (48). Einzige Gattung. R. rubrum, Aeſte unbewehrt, Deere roth oder weiß, So- bannisbeere, R. nigrum, ebenfo, aber die Deere fchwarz. R. grassuloria, Aeſte ftahelig, Früchte einzeln. , Stachel⸗ beere. — J II. Portulaceae, Kelch zweitheilig, Blumen krone fünfblätterig, 10 — 15 Sronkiiren eine oder mehrere, vielfamige Capſeln. — Portulaca (130). 5 Piftile, einfächerige Carl; viele geftielte Samen einfchließend, P. oleracea. Kleine niederliegende Pflaͤnzchen mit verkehrt berzförmigen Blättern und gelben Blumen. Un Meeres— ufern. Montia (20). Kur 3, felten 5 Staubfäden, Capſel drei⸗ klappig, dreiſamig. Er fontana ; ebenfalls eine Feine, faftige Pilanze, die an feuchten Stellen in Gebüfchen waͤchſt. IV. Sedeae, Spr. Crassulaceae. D. C.. Blu⸗ mentheile mitunter dreizaͤhlig, ſeltner fuͤnfzaͤhlig, 10 Staubfaͤden; Laub dick, fleiſchig; Frucht aus mehreren, vielſamigen Capſeln beſtehend. — Sedum (125). 5 Blumenblätter , 10 Staubfäden, 5 Pi: jtille. ; | | 2 * 286 5. aecre. Gemein auf Mauern. Kleine Planen mit gelben Blumen und dien Blättern, Sempervivum (Hauslaub 130). Kelch ſechs⸗ dis fanf⸗ schnfpaltig. Blumentheile ſchwanken zwiſchen 6 und 24. S. tectorum, auf Daͤchern, gemein, Blumen doldenartig, roͤthlich. — V. Aizoideae, Unterſcheiden ſich fat nur durch größere Zahl der Staubfaͤden und einfächerige Caps ſel. Hieher die exotiſchen Gattungen Aizoon. Glinus. —— Mesembryanthemum, Fuͤnftheiliger Kelch, viele Blumenblaͤtter und Staubfaͤden, oͤfters unter einander verwachſen. 4— 10 Piſtille. Frucht fleiſchig. M. erystallinum. Blaͤtter dick, fleiſchig, mit kleinen kry— ſtallhellen Blaſen auf der Oberflaͤche. Bei uns als Zier— pflanze, ftanınt aus Griechenland. — häufig fin⸗ det ſich dieſe Gattung am Cap, — VI Opuntiaceae. Blätter fehr dick, fleifchig, viels geftaltig, fachelig, erheben ſich ohne deutlihen Stamm aus der Wurzel. Blume der on, Frucht eine efleiſchige, vielſamige Beere. Cactus (Fadeldiftel). Einzige Gattung, fie serfätte nach der Form der Blaͤtter in Unterabtheilungen. a. Kugelige Blätter (Mammellaria, Melocactus ). C, melocactus, auf den Antillen. b. Edige, geftredte Blätter (Cereus). | C. grandiflorus, aus Weitindien. Wegen der ſchoͤnen, großen, wohlriechenden, aber nur nach Sonnenunter— | gang aufblühenden Blumen nannte man fie Königin der Nadıt. flache, ovale (Opwmtia), —* coccinellifer, Haͤufig in Treibhäufern. Auf die⸗ ſem Gewaͤchs Ieben in Süd = AUmerifa die wegen ihrer Tinctur berühmten Cochenill⸗ Wuͤrmer (Coccus cacti). VII. Paronychiae. Kleine Pflanzen, mit Fünfsäftigen Blumentheilen und einfächerigen, mehrfamigen & Fr 236. 9 | — Capſeln in der Blume. Machen den Abgang gn der. folgenden Familie. Herniaria (56%. Eorofinifher Keich, Heuer, ‚ fünf taube Staubfaͤden. a einſamig, vom doppelten Piſtill gekrönt, H. glabra. Dartjelblatter gefiedert, ee serfireuet 0 am Stan. gelb. Seleranthus (120). Fuͤnflappiger Kelch Eorche fehlt. 10 Staubfaͤden, 2 Piftile, Srucht eine, „einfamige Capſel. Sc. perennis. Eine kleine, niederliegende, vielfach gabelig getheilte Pflanze mit Blumen am Ende des Stiels und in den Theilungswinkeln. Farbe ke blänlihgrün. Gentein auf Seldern, — weite. Ordnung. — Thalamopetalae, Perleb. (Thalamiflorae, D. C.) : $. 187. Die fünf Blumenblaͤtter fi igen , auf dem Sruchtboden, ebenfo, doch nur in den meiſten Fällen die ‘ Staubfäden, deren ‚gemeiniglich eine große: Anzahl vor handen iſt. Die Frucht ift eine vielfamige Capſel, entwe⸗ der. eine einzelne oder ihrer — —— oͤfters fleiſchig. $.188. Coryophylleae. Wir beginnen mit dieſer Familie beſonders deshalb, weil fie ſich in ihren Formen der zuletzt genannten augen ſcheinlich anſchließt. Auch zeige der röhrige, verwachfene Kelch einen niedern Stand an; die Eorolfe dagegen hat 5 Blumenblaͤtter. In ihr befinden fih 5 Staubfäden, ein bis fünf Piftille, mit langen, fadenförmigen Narben und eine eins oder mehrfächerige Capfel mit vielen a am mittlern Mutterfuchen. a. Sur 35, feltner 8 fruchtbare Staubfäden, an fh das übrige Sahlenverhältniß der Corolle — Dabin die Gattungen: — * 237 Elatine (Zannel, 109). Blumentbeile vierzebllg, 6 frucht⸗ boare Staubfaͤden. Folge feuchte Standorte Liebende . Pflanzen. Ri: | E. Hydropiper. Blätter gegenüberficheud, Blumen in den Blattachfeln, abwechſelnd · Nicht ſelten an mehreren Orten Deutſchlands. E. alsinastrum. Blätter quirlfoͤrmig. Gemein in Teichen und Gümpfen. 4 Sagina (Maſtkraut, 27). Sahlenverhaͤltniß der vorigen Gattung, dazu nur 4 Staubfaͤden. Einfaͤcherige Capſel. S. proceumbens. Ein kleines, kaum 2’ langes, niederlie⸗ gendes Pflaͤnzchen, mit kleinen, ſchmalen Blaͤttern. Auf Wieſen und andern feuchten Orten gemein. 'Linum (innen, 87). Blumentheile fünfzählig, Capfel zehnfächerig, in jedem Fach ein Samenkorn. PL. usitatissimum, Ein zartes, 1° hohes Kraut, mit läng= lichen, ſchmalen Blättern und Fleinen blauen Bluͤmchen. “Wird angebauet und liefert dad allgemein gebraͤuchliche Flachs, aus den Samen preßt man Leinöl, b. Stellarien. 10 Staubfäden, 3 bis 5 Piftide, Kelch tief geſpalten , faſt blätterig. Stellaria (Sternmier, Mier, 127). Mit 5 oben gefpal- tenen Blumenblättern, 3 .. und einfächeriger, mehr: famiger Eapfel. St. holostea hat lancettförmige, RR Blätter und eins blumige Bluͤthenſtiele. St. alsine (Alsine media, Lin.). Blätter oval, ungeftielt, Kraut niederliegend. Wlenthalben gemein. Arenaria (Sandfraut,"122.), weicht nur durch ungetheil— te Blumenblätter ab. Cerastium (Horntraut, 125). Voͤllig wie Stellaria, aber . 5 piſtille. - L. arvense. Blumenblätter doppelt fo lang als der Kelch, Blätter kurz, lancettförmig, haarig. Gemein an Yedern, Wegen. _ ©; Eigentlide Caryophylleen. Bon den 10 Staub: füden ftehen 5 auf dem Fruchtboden, 5 auf-den Blumen: ‚ blättern. Kelch einblättiig, wenig gefpalten. 238 ME u Lychnis. (124.) Blumenblätter mit getheilten, innerm Andhang und ſeitlichen Eu ‚, > Piftide, Capfel einfäs cherig, fünfflappig. L. flos cuculi, (Kufufsblume). „Blumenblätter tief geſpal⸗ ten. Blätter lancettförmig, rauh, Huf Wiefen und in feuch— ten Gebüfchen gemein. Er L. chalcedoniea, (brennende Liebe). Blätter und Stiel ftarf haarig. Blumen in dichten Haufen am Ende, ° Schön brandroth. Aus Klein=Afien, bei uns häufig in Gärten. Silene (121, 122). Kelch aufgeblaien, Blumenblätter mit feitlihen Anhängen (ägeln, unguis), 3 Piftile. Caps fel dreifächerig. S. inflata (Cucubalus —* Linn.), Kelch ‚groß , ſtark bauchig, netzartig gegittert. Gemein. Dianthus (Relke, 121.). Kelch roͤhrig, oben fuͤnftheilig, unten mit Schuppen. Blumenblaͤtter ungeſpalten. 2 Pi⸗ ſtille. apfel einfädherig. D. carthusianorum, Mehrere tiefrothe Blumen ſtehen in Koͤpfchen auf fußhohen Stielen, Blaͤtter ſchmal, graulich angelaufen. Auf Feldern gemein. Die in unfern Gärten gezogenen, oft mit herrlichen Far ben prangenden Nelken find größtentheild Ubänderungen des D. caryophyllus aus Italien. $. 189, Ionideae. Wiewohl die Corolle mitunter unregelmäßig ges formt ift, was diefer Familie eine niedrigere Stelle ans weifen müßte, fo ftellen fie doch das conſtante auf 5 beſchraͤnkte Zahlenverhaͤltniß der Theile und eine ſtets drei⸗ faͤcherige, vielſamige Capſel hieher. Die Familie ber greift nur wenige Br ra unter diefen die allein ‚Europäifche Viola (Reilden, 269). Kelch und Blumenfrone nad hin⸗ ten ſchnabelartig verlaͤngert, die Antheren verwachſen. (Da⸗ ber bei Sinne unter Syngenesia.) V. canina, mit berjförmigen Blättern und Fleinen bald weißen, bald blauen Blumen. Gemein auf Seldern. ww: . 78 239 FR trieolor, (Stiefmütterchen). Blätter laͤnglich, am . Rande geferbt, die * — oberſten Blumenblaͤtter gelb, drei unterfte blau. Mit der vorigen an gleichen Orten. V. odorata, mit faſt runden Blaͤttern und tief blauen Blu— men, Riecht ſehr ſchoͤn, bluͤht zeitig im Fruͤhjahr; bei uns in Saͤtten, auch wild in Gebuͤſchen. — F » 6.190. Tiliaceae Alfermeift Bäume, feltner Straͤucher. Laub einfach, ungetheilt, Blumen Elein, in Käufchen beifammen auf Huͤllblaͤttern. Kelch und Blumenblaͤtter vier: bis fünf zählig, „Staubfäden zahlreich, Piſtill einfach mit gefpalt: ‚ner Narbe, Frucht eine mehrfächerige, vielfamige Capfel, Tolial Linde, 141). Blume mit -Nectardrüfen. Capfel vier= bis fünffächerig, fpringt mit eben fo viel Klappen ‚au — Bin mit geößern; T. parvifolia, mit fleinern Blättern. Bei uns auf Prome- naden, zu Alleen ꝛc. angepflanztz beide jtammen aus Ita= lien. . Zur Beit des Blühens duften fie fehr angenehm, 6. 191. Geranieae. Haͤufigſt Kräuter, ſeltner Bäume, ‚Blätter einfach rund, oder fiederfpaltig. Blumen zum Theil unregelmäßig, mit 5 Kelch: und Blumenblättern, erfterer röhrig, Nec— tardrüfen umſchließend. Viele Staubfaͤden in einen Ring verwachſen, ein Piſtill mit 6 Narben. Frucht beſteht aus 5 Capſeln, die am Piſtill hängen bleiben, ſpringen nach unten zu auf. — Die Gewaͤchſe diefer Familie ſcheinen ziemlich allge⸗ mein verbreitet zu ſein. — Geranium Etorchſchnabel, 190, a. b.) bat 5 Nectar⸗ druͤſen, 5 einſamige Capſeln, * beſſer Schlaͤuche, mit gekruͤmmten, nackten Schnaͤbeln. G. silvaticum, hat zweiblumige Stiele, ſiebenlappige Blaͤt⸗ ter und haarige Capſeln. Sn Wäldern, 240 © 4J * Gr G. sanguineum, mit einblumigen Stielen und fuͤnftheillgen Blättern. ‚Auf ſchattigen Wieſ 'Erodium Meiherſchnabel, 190 —*9 Wie vorige Gat⸗ tung, aber von den — 2 ſind 5 unfruchtbar; die haarigen Schnaͤbel der Capſeln winden ſich ſpiralig. h -E. cicutarium. Bluͤthenſtiele vielblumig, Blätter fieder— — ſpaltig. "Auf Feldern gemein, r7elargonium. Blume zweilappig, der obere Kelchlap⸗ pen verlängert ſich in ein Nectarrohr. Von den 10 Staub⸗ faͤden ia bis 5 fehl. Eine fehr zahlreiche Gattung, . beſonders am Kap, P. odoratissimum, 5 feine weiße Blumen fisen auf einem ‚ Stiel, Blätter ganz, wei, etwas gezaͤhnt. P. inquinans. Blume karminroth, Blätter eingefchnitten. Mir der vorigen häufig als Zierpflanze in Zimmern. Tropaeolum (Sndianifhe Krefie, 105), Kelch und Blumenfrone fünfblätterig, gefärbt; 8 Staubfäden, 3 piſtille. Frucht mit fleiſchiger Huͤlle, einfamig. T. majus. Schlingpflanze. Blätter rund, ungetheilt, Blu— men ſchoͤn orange. Aus China, bei uns haͤufig als Zier⸗ pflanze. $. 192. Malvaceae. Bei der nahen Verwandſchaft dieſer Familie mit der vorhergehenden find es nur die große Zahl der in einen Eylinder verwachfenen Staubfäden ſowohl als Piftille, die an der Baſis unter fich verbundenen Blumenblätter, der . oft doppelte Kelch, fo wie die Bildung der Frucht, welche fie wieder von einander trennen, Die Malvengemwächfe nehmlich tragen Capfeln, entweder mehrere einfache, kreis⸗ foͤrmig auf dem Fruchtboden zuſammenſtehende, oder eine mehrfaͤcherige, —— vom innern Kelch bauchig um⸗ gebene. .d Sie enthalten alfermeift viel fchleimige Beſtandtheile, aber wenige, höher entwicelte Stoffe. Sm En Syſtem fiehen fie i in ber XVI. Claſſe (Monadelphia), - I. Kelch doppelt, der obere fänflappig. . Capjeln kreisfoͤrmig geſtellt, jede eins bis dreiſamig. Ma * va (192). Außerer Kelch beſteht aus 3 getrennten, ſchmalen Blättern. Capfeln einfamig. _ UM. rotundifolia, „Eine kriechende Pflanze mit finflappigen, herzformigen Blättern und fleiſchrothen Blumen, | an Wegen und Zäunen. * —5* tera (193). Wie — aber der untere Kelch nur dreilappig. L. thuringiaca, 2’ hohe y krautartige Pflanze mit dreilappi⸗ gen, haarigen Blättern. und fleifhrorhen, dunkler geſtreif⸗ ten Blumen, Im mittlern Deutfhland. Althaea (192). Beide Kelche fuͤnftheilig „ſonſt wie ‚vorige. | A. ofhcinalis, Mit faft ungetheilten, kaum lappigen, raus au weißgrauen Blättern und hell fleifehfarbenen, im "Grunde dunfleren Dlunien. An feuchten Orten, b. Nur eine mebrfächerige, vielfamige Frucht. Hibiscus (19). Frucht fünffächerig. Unterer Kelch dierlappig, oberer bauchig, die Capſel umhuͤllend. .H. rosa sinensis. Bei uns in. Treibhäufern, ein’baumar: tiges Gewaͤchs mit ſchoͤn ſcharlachrothen Blumen. Aus Oſtindien. EEE TER, Bi Kelch einfach, allermeiſt fanflappig. a Capſeln kreisfoͤrmig geſtellt. Sida (190). Su der Mitte der Blume viele, zum Theil verwachſene Piſtille. Capſeln ein-bis zweiſamĩig. $. abutilon. Blaͤtter ungetheilt, rauh, jede Blume auf nem einzelnen Stiel, klein, gelb. In den Laͤndern am Mittelmeer, auch in Indien und Sibirien. b. Mehrfaͤcherige Capſeln. Adansonia, Kelch fuͤnftheilig, hinfaͤlig. Capſel zehn: faͤcherig, holzig, —X Samen liegen int einem uuBreien A. digitata. Blaͤtter handfoͤrmig. Ein großer Akne an den Hüften und im Innern Guinea’s und Senegambien’s, Er erreicht ein ungeheures Alter und eine anfehnlide Die, 16 22 Mi... fo ſah man Stämme von 12% Höhe, die an 30% im Durch⸗ meffer hatten. Zweige lang, fallen wieder zur Erde. Uns fangs waͤchſt der Baum fhnei, hernach immer, langſamer, To daß jest vorhandene Stämme von der oben angegebenen Beſchaffenheit wohl 6000 Jahre alt (eig muͤſſen. & Mr $.193. Cruciferae, Kreuzblumen. —* — Der ſcheinbare Ruͤckſchritt, beim Uebergange von der vorher gehenden Familie zu dieſer, inſofern wir nur 4 Blumenblaͤtter, einen viertheiligen Kelch, 4 lange und 2 kürzere Staubfaͤden bei kleinen, ohne Ausnahme kraut—⸗ artigen Gewaͤchſen mit gegenuͤberſtehenden ganzen oder fie— derſpaltigen Blaͤttern antreffen, wird durch die große Ru - gelmäßigkeit, mit der alle diefe Theile, befonders die Früchte, gebilder find, fo wie durch den freien Stand derfeiben voll: fommen wieder ausgeglichen. Die Frucht iſt nehmlich eine allermeiſt mehrſamige Schoote, von welcher Form ſie nur ſelten dadurch abweicht, daß ſie bei manchen Gattungen kuͤrzer und ſo einer zweifaͤcherigen Capſel aͤhnlich wird. Die Samen find klein, aber ohne Eiweiß, mehrere enthalten Scharfe Stoffe, ‘der Embryo liegt entweder an der Tren: nungsfpalte der Samenlappen (accumbens), oder an der Seite in den einen Samenlappen eingebettet (incumbens), Uebrigens gehört dieſe ſehr harakteriftifche Familie den gemäßigten Himmelsſtrichen beider Erdhälften an, und findet ſich vorzugsmeife in der nördlichen Zone. Bei Linne bilder fie die XV. Claffe (Teiradynamia) feines Syſtems. J. Frucht ohne Klappen oder Scheidewand Isatis (Waid, 188). Schoͤtchen einfaͤcherig, ein- big zwei⸗ ſamig, zweiklappig. Klappen dreiſeitig, mit ſcharfer Kante. | I. tinctoria. Mit glatten ; lancettförmigen Stengel = und geferbten Wurzelblaͤttern. Auf Feldern. Myagrum (Leindotter, 178). Schoͤtchen cänich ein⸗ ſamig, mit cylindriſchem Schnabel. * 248 M. perenne, Blätter etwas ausgebuchtet, Schoͤtchen zwei⸗ gliederig. An Wegen und auf Feldern gemein. * u. „gene, furze, mit einer Scheidewand verſehene Schoͤtchen. Al 1. 1—4 Samen, Lepidium (Kreſſe, 180). Schoͤtchen mit breitem, fcharfem | Rande. - Blumenblätter alle gleich groß. L.ruderale. Blume diandrifh. Wurzelblätter lappig, Sten- gelblätter lancettförmig,. Auf Mauern und Schuttdaufen. Alyssum (Steinfraut, 181). Schötchen zweifächerig, jedes Fach mit 4 Sau: iz mitunter noch mehr, baudig, eiförs wg; A. incanum, Blätter — — rauh, weißgrau von Farbe. Gemein, 2. 4—8 und mehr Samen. BR, Thlaspi (Taſchenkraut, 180). Schoͤtchen mit breitem Rande, vielfamig. Th. bursa. Schoͤtchen Herzförmig, Wurzelblätter fiederfpal- tig. Gemein. _ — 4 Draba (Hungerblume, 179). Schoͤtchen eifoͤrmig, Flach, vielſamig, ohne Rand. D. verna. Ein kleines, zeitig im Fruͤhjahr erſcheinendes Pflaͤnzchen, mit ——— geſtellten Wurzelblaͤttern und geſpaltenen Blumenblaͤttern. Gemein en Feldern und Waiden. III. Lange, cylindriſche oder eckige mit einer Scheide⸗ wand verſehene Fruͤchte. 1. Mit anliegendem Embryo. Cheiranthus (Levkohe, 184). Fruchtboden mit Neec— tardruͤſen, Schoote lang, etwas plattgedruͤckt, Kelch gez’ ſchloſſen, an der Baſis bauchig. | Ch. cheiri (Goldlack). Käufig in Gärten als Zierpflanze, bat gelbbraune Blumen und lancettförmige, ungetheilte Blät: » Reh Brassica (Kohl, 186). SKeld etwas offen, im Grunde 4 Nectardrüfen. Schoote kuͤrzer, mit über die Klappen hinaus verlängerter Scheidewand. 16 * 244 * B. oleracea, mit blaßgelben Blumen, und lappigen glat⸗ ten, oft gefräufelten Blättern, Allgemein als Gemuͤſe angebauer. Die vielfach ne — find nur Barietäten dieſer Art. * Sinapis (Senf, 186). Kelch voͤlig wi Shoot: der vorigen, aber länger geſchnaͤbelt. S. arvensis, Schooten vielwinkelig, Schnabel fhwanfend, » Blätter etwas leierförmig. Gemein auf Feldern. — Den als Gewuͤrz gebraͤuchlichen Samen liefert S. nigra. Hieher noch die Gattungen Arabis (185), MNasturtium, - "Turritis (185), Raphanus (Rettig, 188), Cardamine men | | *4 3 Mit. einliegendem Embryo. ' Erysimum (SHeerid, 183). Schoote sierfantig, mit kurzem, Enopfförmigem Schnabel. E. alliaria, Blumen Hein, weiß. Blätter groß, berzförmig. Gegen 2° boy, "in Gebüfchen, Hesperis (Nachtviole, 184). Schoote lang, gerade, ohne Schnabel, Narbe gefpalten. —— am. Grunde” „erweitert, H, tristis, mit breit lancettförmigen Blättern und braunen Blumen, Wird in Gärten gezogen, fie verbreitet gegen Abend einen lieblichen Geruch. Serner die Gattungen: » Sisymbrium (Rauke, 189), ria u. & m, $. 194. Papaveraceae ‚Kaum möchte Verwandfchaft bei dennoch völliger Far » milienverfchiedenheit deutlicher ausgefprochen fein, als zwiſchen diefer und der vorhergehenden Gruppe. Die Vierzahl der Blumenblaͤtter und eine oft ſchootenfoͤrmige Frucht, allermeiſt fiederſpaltige Blaͤtter haben die Papave—⸗ raceen mit den Cruciferen gemein; aber durch die große Zahl cheer Staubfaͤden, durch einen zweiblaͤttrigen, hin⸗ faͤlligen Kelch, durch den haͤufigen, ja faſt beſtaͤndigen Mangel des Staubweges, ſo wie durch einen dicken, oft milchigen Saft weichen fie von dieſen zuruͤck. — Es find uͤbrigens krautartige Pflanzen. mit oft ſchoͤnen, großen » ’ N 5 . | 24 Blumen und zum Theil hoͤchſt eigenthuͤmlichen, fuͤr die Medicin ſehr wichtigen Stoffen. Chelidonium (Schölfraut, 140). FSrucht eine lange, einfaͤcherige, vielſamige Schoste. Ch. majns. Blätter allermeift fünflappig, Staubfaͤden we⸗ niger zahlreich, Saft gelb. ‚Gemein auf Schutthaufen, ꝛc. ‚Glaueium, Wie vorige, aber die Schoote iſt zweifaͤche— rig. ° GI. luteum. Blume gelb, groß. Blätter fiederfpaltig, bläus lic ‚grün, haarig. — An einzelnen Orten, aber ya ge⸗ mein. Papaver. (Mobn, 140), Frucht eine vielfäyerige, mit fheibenförmiger Narbe gefrönte Capfel, die fi) durch Loͤ— cher unter der Narbe öffnet. P. rhoeas. Capfel fugelig, glatt. Gemein auf Feldern. — somniferum. Capſel glatt, Blätter den Stiel umfaſſend, ſtumpfgezaͤhnt, bläulihgrün. KL = Afien, Aegypten. Dex aus der geristen Capfel fi eßende Saft ift das Opium,, Actaea (139). Weicht durch die Frucht, eine —— rige, mehrſamige Beere, von den vorigen ab. A. spicata, Blumen in Trauben, Blätter drei= bis fünf: lappig. In Gebuͤſchen, haufig in der Nähe von Teie chen. — $. 195. BRanunculaceae, Auch, diefe Familie reiht fich eng an die vorfge, wie. jene an die Kreuzblumen, aber immer find 5 Blumenblaͤtter da. Die Anzahl der Staubfäden ift groß, nicht fo bes fändig die der Piſtille, indem ſich ihre Zahl nach der Ver⸗ ſchiedenheit der Frucht richtet, die ſtets zuſammengeſetzt, entweder aus bloßen Caryopſen, Achenien oder Capſeln beſteht. — Der Kelch iſt zwei⸗ auch fuͤnfblaͤttrig und wie in jener Familie, wohl hinfaͤllig, nicht ſelten fehlt er ganz. Nectarien finden ſich und ſind zum Theil wunderbar geſtal⸗ tet, ſo daß ſelbſt die ganze Blume dadurch eine unregel: mäßige Form gewinnt, Das Laub ifi fehr felten einfach, oͤftees gefiedert oder fiederfpaltig, noch häufiger gelappt. — - 246 Eigenthämliche, fharfe und giftige Stoffe find außerdem noch für diefe Familie harakterifiich. * 1. Same nicht in Capſeln. Blume regelmäßig. Ranunculus (Ranunkel, 152). Sünfblättriger, hinfaͤlliger Kelch, jedes Blumenblatt am Grunde mit einem Nectars = punkt. Biele Caryopfen.auf koniſchem Fruchtboden. Blu⸗ men gelb. R. reptans. Mit ungetheilten, lancettfoͤrmigen Blättern und kriechendem Stengel. Gemein auf fhattigen Wiefen. | R. auricomus. Wurzelblätter lappig, nierenfürmig, Sten⸗ gelblätter gefiedert. Ebenda. | R. sceleratus (Habnenfuß). Stielblätter bandförmig, Sten= gelblätter gefingert, Blumen Klein. Sehr giftig. Eben- da. — Adonis (152). Wie vorige, oft mehr als 5 Blumenblätz ter, immer obne Nectarpunct. A. vernalis. Blume groß, gelb. Laub heftedert Lappen haarfein. Auf Feldern im Fruͤhjahr. Verwandte Gattungen ſind Thalictrum (152), Clematis (15h), ‚Anemone (150). Sein Kelch, mehr als 5. Blumen⸗ blaͤtter, Caryopſen geſchwaͤnzt. A. nemorosa, Mit 3 fiederſpaltigen, ſtielloſen Blaͤttern in einiger Entfernung unter der Blume, dieſe weiß. 3 big 4“ hoch, zeitig im Frühjahr in Gebüfcyen. A. ie Wie vorige, aber alle Blätter peak, bis 13° hoch; an denfelben Orten. / II. Same in Capfeln, 1. Blumen regelmäßig. Paeonia (144), Kelch fünfblätterig, 3 bis 5 — vielſamige Capſeln. P. Moutan, Prangartig, Blätter getbeilt, unten. hläulichs grün. Früchte rauf. Aus China, bei uns fehr gewöhn- lich. in Gärten. — Caltcha (154), Kelch fehlt, mehr als 5 Capfeln, Blu⸗ menblaͤtter ohne Nectardruͤſen. — €. palustris (Kuhblume), Blätter rundlich nierenförnig. Blumen, gelb. Gemein auf allen Wiefen im Frühjahr. J JI - - ‚Trollius (155): Wie vorige, aber viele Blunenblätter und Capfeln. sl u an er europaeus, 2 2 bis 3° Blaͤttchen ig‘ Breitheitig. In feuchten Gebüfchen, aber nicht überall, Enepätt einen ſcharfen Saft. — UHelleborus (Nießwurz, 154), Ri fehlt, 5 Blus menblaͤtter und mehr, Nectardruͤſen zweilippig. Wenige Capſeln. — 1 niger. Stiele —— Wurzeln außerhalb tlef— ſchwarz. Suͤdlich auf Bergwirfen. Die Nießwurz der alten. — FR be Nigella (146). Ohne Kelch, mehrere, dreilappige ge: ſtielte Nectardräfen. _ N, damascena. Capfel groß, bauchig, fünffähertg, jedes Sach beitebr aus 2 Kammern, von denen die äußere leer ift. In Gärten, aud wild, — 1 2. Blumen unregehmäßig. ch (Akeley, 146). - Ohne Kelch, die. ungeftielten, wie Hörner geformten Nectarien figen zwifchen den Blu⸗ menblaͤttern. A. vulgaris, SHonigbehälter gebogen. In Wäldern, aber ſelten. Haͤufiger in Gaͤrten. Delphinium (Nitterfporn, 145). MEN gefpalten, pfriemenförmig. 1 bis 3 Capſeln. D. consolida. &rautartig, Blätter fein getheilt. Auf Ae— ckern und in Gärten. — ' Aconitum (Eifenbut, 145). Ohne Kelch, 2 Langgeftielte, gebogene Nectarien in dem obern, müsenförmigen Blus wmenblatft. 3 bis 5 Eapfeln. A. napellus. Blätter handformig, glänzend. Häufig in Gärten, Windi in Waͤldern, aber ſelten. Iſt ri gif⸗ tig. — $. 196. Nicht einer nahen und deutlichen Verwand⸗ we; 247 # fchaft mit den vorhergehenden Abtheilungen halber, als vielmehr wegen der hohen Ausbildung aller Theile der Blume und befonders der Frucht, laſſen wir die nachfolgen⸗ ven Familien, weiche als die vollenderften im ganzen Plans 248 N zenreiche betrachtet werden koͤnnen, ſich hier anſchließen. Beſonders ſprechen fuͤr den ihnen zuerkannten Rang die fleiſchigen, allermeiſt genießbaren, aͤußerſt wohlſchmecken den Fruͤchte, ſo wie die große Zahl der Blumenblaͤtter, — Staubfaͤden und Piſtille, durch welches Verhaͤltniß fie auch mit manchen Gattungen der vorigen Familie verbunden find. Sie gedeihen hauptſaͤchlich nur in den warmen Erd» ftrichen der Erdfugel, befonders der neuen Welt: — $. 197, Aurantiaceae Eine Familie, die wenigftens in einer Gattung be kannt genug if. Sie umfaßt nur Bäume, die durch dickes, allermeiſt einfaches, immergrünes, glänzendes Laub, eine vier, bis fünfblättrige Corolfe mit vielen, mitunter in mehres ve Dündel verwachfenen Staubfüden, einen mehrlappigen, hinfälligen Kelch und eine vielfächrige, vielfamige Fleiſch⸗ frucht über demfelben, charakterifire find. Die Früchte, als Drangen bekannt, werden zu ung gebracht und auf vielfahe Weiſe benutzt. Die Gewaͤchſe feldft zieht man in Treibhaͤuſern. — | BASS Citrus, fünftheilig, Staubfäden in mehrere. Bündel vers wachfen. Frucht mehrfächerig , jedes Fach amaR 2 Sa⸗ . men in ſaftigem Bellgewebe, C. medica (Citrone), Blattftiel einfah, Früchte laͤnglich rund. C. aurantium PERS Blattftiele geflügelt. Frucht rund. — Beide ftammen aus Aſien, werden jept in Ita⸗ lien, Spanien ıc. angebauef. Die Apfelfine ift eine Spielart der letztern. Limonia. Wie vorige, abet nur 10 Staubfäden. Früd: te Heiner. L acidissima. Blaͤtter gefiedert. Blumen-Aehren im den » Blattachſeln. In Oftindien, die eingemachten Fruͤchte ſind wohlſchmeckend. 7 Aehnliche, gleichfalls der ſchoͤnen Fruͤchte halber in ihrer Hei⸗ math gezogene Bäume ie den ‚Gattungen Aegle, Murraea ete. an. * u 38 —* 249° bar 8.198. ——— — — — Das ne dicke, immergruͤne Laub haden fie m mit. den vorigen gemein, Alle Theile der Blume aber find _ zahlreicher und häufiger. Der Kelch‘ iſt drei bis fünfbläts trig, die Blumenblätter find in unbeftimmter Zahl vorhbans den, ebenfo die Staubfäden und Piftille, die Frucht ent hält viele Samen, die unter Schuppen, oder in zweiklaps pigen Capſeln fisen. -Magnolia (148), Diele Blumenblätter, ritberen feitlich am Stiel. Samen von 2 Klappen umſchloſſen. M. glauca, Blätter groß, oval, ſpitz zulaufend, oben glaͤn⸗ zend, unten blaugruͤn. Blumen groß, weiß, tohlrics hend, In Nord» AUmerifa, bei uns bie und da in Treibs bäufern. Andere Arten finden fih in Oftimdien, Liriodendron (Tulpenbaum, 147). Nur 6 DBlumens blätter. Antheren lang, am Ende des Stiels. Same un: ter Schuppen nach Art der Coniferen. | L. tulpifera. Blätter faft fünfekig, vorn und an den Seiten abgeftust. Blumen ſchoͤn gefärbt, In Nord-Anıes rika. ⸗ §. 199. Annönaceae, Im Bluͤthenbau ſtimmt dieſe Familie im Ganzen mit den Magnolien überein, mehrẽache Blumenhuͤlle, viele Staubfäden und Piſtille find bei diefer, wie bei jener. Die Frucht ift aus vielen einfamigen Beeren, über welche ſich der zellige Fruchtboden, der äußern Hülle der Orangen vergleichbar, zufammengezogen hat, fo dag das Ganze wie eine große Melone erfcheint, zufammengefegt. Inwendig liegen die einzelnen, faftigen, fehr wohlfchmecdenden Bee⸗ ren zu verfchiedenen Haufen zufammengedrängt. Annona (149). Kelch dreiblätterig, 6 Blumenblaͤtter über einander. Staubbeutel kurz geftielt, fait auffigend, Frucht ſchuppig oder ſtachelig. — Die Arten dieſer ziemlich zahlreihen Gattung finden ſich im mittlern Amerifa, Oftindien und Guinen. Das Mus siert — il ja ann. — sr: pi Ne ———— —————— Sir Ay ag ARCHE a TE, BT eh * —— — J—— 22 wu. TR Ka y j —— * 1 — — 4 d ir ; * oe, R Pr u 1 F Las ee RE ——— WR HAT — DAB LEINE — ——— In { b f An N Ay. \ y 2 8 N Bo. 21% r nr I - F J ang — —— uns —— Ks — RAN u at rc a 0 JE * —* * ih * Ph, . A * * Bo Er Bee 8 ‘ _ — 3 mean fr Re Re r r - ha , - . DERER y ı y A * ri, | yer' ER Fa 73E, a Madre ypu —— — — 22 Ya“ TEE dl an IR ie ER Mi: 9 4 Ta j —J — wien im — * 4 h 4 7 u 4 EN ken d < EEE We N har N x Biden ’ \ a, — 4 ⁊F — * * % x \ 9 En & can 2 —8* er} * mo. , E —* Kr ie s d * A . be a ee’ 5 Tr 4 NE } = Shrfe. opännhd, al aa — — en | jE ’ DT 1Y Dr he ER > > — 2 frz Ah gie D u ** Wirt % \ . BR aha ren IE RER id) N N R ö 1 a £ fr k “ { R IE et ra Mr A A a ui 2,21 u, ER | ! ER LA TERN Tr ai f y * £ a 2. .in Fi £ * * 4 re nt and ns ie 2/6 | — * — — ie M Ye) ERS — — 7 Ir —*8 er Bo ine. aus Ne Bi i. ek —— EISEN? ER en Er Ei — » vn ml ö DIET } UM Tag Pa Yin J rn - ‚ r 2 1. ig . N — H * — ur FIN, ö ang TEZET LIE Lee u, MER. er rum sr ERS —— — 3weiter Abſchnitt. — De | Erſtes Capitel. FA Allgemeine Einleitung, $. 200. Die Zool ogte ift bie Maturgeſchihte der Thiere im ſyſtematiſchen Verbande. Das Thier bringt zu den Organen der Pflanze noch die aus der willkuͤrlichen Bewegung entſpringenden; es iſt daher unabhängig vom Boden und zieht feine Nahrung (wenigftens in den allermeiften Fällen) nicht aus diefem, fondern aus dem Pflanzen, oder wieder aus dem Ihierreich, Eine beftimmte durchgreifende Begriffsbeftimmung. ift bei der unendlihen Mannigfaltigkeit der thierifchen Organifas tion die fchwerfte Aufgabe der philofophifchen Naturge⸗ ſchichte, keine der verſuchten genuͤgt voͤllig; man muß ſich deshalb mehr mit einer Beſchreibung, als einer beſtimmten Definition begnügen. (DBergl. $. 90). I. Anatomie, Syfieme, Organe, $. 201. Betrachten wir zunaͤchſt die anatomifchen Verhältniffe des Thierleibes, fo ergiebt fih auch hier die fugelige und ſtrahlige Form als die Grundlage aller Gebilde, Die Eugelige erfcheint, tie bei den Pflanzen, als Blaſe im Zellgewebe, die ftrahlige im Faſergewebe. Das Zell⸗ und Faſer⸗Gewebe find daher bie eingigen anatpmifchen Grund ſyſteme der Thiere, | Das eigentliche Zeit —— tritt hier weit unregels . mäßiger auf, und erfcheint mehr als bloße Hülle und Bew bindungsmittel der Übrigen Organe. In ihm Iagert fich die Fettmaſſe, ein, wie es fcheint, für den Nochfall veichlich J 252 JJ BL. aufgehaͤufter Ernaͤhrungsſtoff, ab. Uebrigens fehlt bei den drigſten Thieren die deutliche Trennung in Zell / und Safergemebe völlig, und das ganze Geſchoͤpf zeigt ira als eine einförmige, gelatinofe Maſſe. Bon höherer Dignität mag dag Faferg ewebe ſein, indem aus ihm die wichtigſten Organe gebildet ſind. Am deutlichften ausgefprochen finder es ſich im Muskel: und Nerven⸗Syſtem, während die Ernährungds und Zeugungs⸗ Organe als ein inniges Gemiſch beider erſcheinen. $. 202. Die Organe des Thiers gehoͤren faͤmmtlich Fo der vier oben G. 87) namhaft gemachten Syſteme Auch dort wurde ſchon auf die Trennung dieſer in die — und animalen hingewlefen. Da num dag Thier uͤberhaupt feinem Begriff nach) eine Höhere Pr tenz des Lebens darftellt, als die Wflanze, fo wird fi) ſchon hieraus ergeben, mit welchen Syfiemen es zuerft nur auftreten koͤnne. Offenbar aber fiehen die vegetativen Sy⸗ fieme tiefer, als die animalen, und da mo fich zuerft Organe deutlich im Ihierleibe entwickeln, geben fie fich als Glieder der begetativen Syſteme zu ‚erkennen, Nicht immer indeß find fie fireng gefehieden, und mitunter vertritt eins die‘ Stelle von mehrern, ja es find Fälle bekannt (Armpolyp und andre Urthiere), wo ein einziges Syſtem die Functios nen aller in ſich vereinigt hat. Hier find, weder Daͤrme t noch Geſchlechtstheile , noch Muskeln, noch Nerven, den⸗ od) beſtehen folche Organismen, ‚pflanzen fi ich fort, bewes gen ſich und a gi . | 6.203. Gehen wir zur Betrachtung der Entwickelung diefer vier Syſteme im Thierleibe und der Art, wie ein jedes ſich in feiner Weiſe kenntlich macht, fort; ſo duͤrfte es das Ernaͤhrungsſyſtem fein,» was ſich uns als zuerſt von allen individualiſirt darbieret, obwohl ſich in ihm die Wiederhos lung der Nöhrens oder Faſerbildung, und fomit eine ſchein—⸗ 253 bare Ueberordnung über das Gefchlechtsfyften ni rken⸗ nen laͤßt. Seinem Weſen nach perfolgt es, — den hoͤhern Stufen, ‚die wir, als N malbildungen,, bei allen folgenden Schilderungen zum Gegenftande nehmen werden, eine doppelte Richtung, indem eg; 4. darauf.ausgeht,. aus den dargebotenen Nahrungss mitteln. den für den Körper brauchbaren Stoff abzufcheiden, und. 2, dieſen noch rohen Nahrungsfioffi in eine der Aſſimi⸗ lation faͤhige Maffe (Blut), die an die Drgane abgeſetzt werden kann, umzuwandeln ſtrebt, Jene erſtere Operation erfolgt im Darmkanal, dieſe zweite in und durch die Lungen; als Verbindungsglieder er⸗ ſcheinen die Gefaͤße. So ergeben ſich 8 Hauptabtheilungen oder Unter⸗Syſteme, die als Digeftions-, Reſpira— tions⸗und Circulations-Organe von Anatomen und Phyſiologen unterſchieden find, und zu deren nähern Uns terfuchung wir uns jest wenden wollen. — 1. Der Darmtanalı ‚mit Mund und After befindet ſich im Unterleib oder Bauch. -Er ift das Digeftionss Drgan, Sn ihn werden durch den Mund die Speifen auf genommen, mannigfaltig verändert und endlich durch den After die unbrauchbaren Nefte wieder ausgeführt, Wie dieſe Veränderung im Darm vor fich gehe, ift noch nicht voͤl⸗ lig ausgemacht, doch darf ſie wohl theils auf Rechnung chemiſcher Kraͤfte, theils der Lebenskraft zugeſchrieben wer⸗ den, Die einfachſte Form des Nahrungskanales iſt die eines blinden Sackes, hier vertritt dann der Mund zur gleich die Stelle des Afters, wenn nicht oft deſſen Function voͤllig aͤberfluͤſſig wird, So finden wir den Darın beim Dolypen, Quallen, überhaupt allen Gallertthieren (Myxo- z02) und etwas verändert bei der ganzen Claſſe der after lofen Helminthen (Aprocta). Oeffnet fich aber der Kanal am entgegengefegten Ende in den After, fo behält er zu, —— F 254 naͤchſt die dorm einer ale Roͤhre, wie bei vielen Rings und Fingeweide » Würmern. Endlich befommt er Ein: ſchnuͤrungen d Erweiterungen, die noch durch abwei⸗ chende ee 1 und befondere Namen unterfchieden find. So bei allen Höhern Thieren. Der Schlund nimmt die. Speifen auf und fuͤhrt fie durch die Speiferöhre (oeso- phagus) in ven Magen (ventriculus), der Alles in einen Brei (chymus) verwandelt, aus dem im Dünndarm (ilium), wo die Nahrung einer ſchleimigen, durchaus ein⸗ foͤrmigen Maſſe (chylus) aͤhnlich wird, die der Aſſimilation faͤhigen Säfte (Lymphe) aufgeſogen werden; der Dick/ und Maſt⸗Darm (colon) führt die Ueberbleibſel aus. Hier⸗ zu kommen noch manche dräfige Huͤlfsorgane, welche der Chylification foͤrderlich ſein duͤr ten, als die Speichel: druͤſen, die Galle abſondernde Leber (hepar), und die große Bauchfpeicheldräfe (pancreas, 9, Die Gefäge oder Cireulationsorgane. Sie find längere oder kuͤrzere, veräftelte, oft vielfach unter ein ander verbundene Nöhren, die nach und nach fich in meh: rere Hauptſtaͤmme vereinen und zuletzt alle in ihnen enthalte⸗ ne Fluͤſſigkeit dem Herzen, als dem Contralorgan, zufuͤh⸗ ren. Sowohl ihrem Bau, als auch ihrer —— nach, ſtellen fie 3 Hauptformen dar. a, Die Lymphgefäße (Vasa Iymphatica) be ſtehen aus feinen, wellenfoͤrmig verlaufenden Kanaͤlen, die ganzen Koͤrper durchziehen, beſonders aber die gaſtri— — Te Organe umfi | innen, und allenthalben eine weißliche, etwas getruͤbte Flüffigkeit, die Lymphe, auffaugen. In ihrem Verlauf bemerkt man unzählige Drüfenhaufen, be⸗ ſonders am der Beugeſeite der Glieder. Alle münden in den Bruftgang 6 Berus thoracicus) zufammen, der, auf der Wirbelfäufe verlaufend, ſich in die linke Achfelblut; ader (vena subclavia) ergießt. Ohne Zweifel befteht ihre Function darin, freien Nahrungẽſtoff im Koͤrper aufzuſau⸗ 255 gen, und * dem Blute friſche Materle aahe — dern Organismen fehlen ſie. — b. Die Blutadern (Venae). Es fi nd ER vielfach. untereinander verbundene, ad und nach zuſam⸗ menlaufende Gefäße, welche die nicht affimilirte Dlutmaffe aus allen Theilen des Körpers zum Herzen zuruͤckfuͤhren. Alle münden in 3 große Stämme zuſammen. Die Vena cava ascendens führt das Blut aus dem untern oder hin⸗ tern Theile des Körpers, die vena cava descendens aus dem obern und vordern Theile in das rechte, die vena pul- monalis aus den Lungen in das linke Herz. "Alle, mit Ausnahme der Venen in der Bauchhähle, Haben inwendig von ‘Zeit zu Zeit halbmondfoͤrmige Klappen, die den Nück fluß des Blutes hindern. — Es verſteht fih, daß diefe Befchreibung nur von höhern Ihieren gilt, die Differens zen niederer follen gehörigen Orts berührt werden. — c. Die Hohladern (Arteriae) unterfiheiden fich von den Blutadern vor allen durch ihre Verrichtung, ins dem fie das Blut vom Herzen zu allen Theilen des Körpers hinführen, fo wie durch ihre Elopfende Bewegung (Puls ſchlag). Außerdem Bieter der Bau andere Unterfchiede; fie find derber und fefter als jene, verbreiten ſich mehr baumartig, ohne viele Communicationsäfte, und haben inwendig feine Klappen; ihr Blut ift hellroth, während die Venen duntelblaues führen. Alle Arterien entftehen aus 2 Stämmen, der eine, die Aorte, entfpringt aus der linken Herzkammer, und leitet Blur ſowohl nad) oben als nad) unten in alle Theile des Leibes, der andere, die Arte- ria pulmonalis, entfteht aus der rechten Herzkammer und ‚ leitet Blut in die Lungen. | | As Herd aller Saftbewegung ift das Herz (cor) zu betrachten. Es ift ein muskuloͤſer, in der Bruſthoͤhle, zwiſchen den Lungen gelegener Sad, der bei den hoͤhern Thieren in 4 Fächer, 2 Vorhöfe (atria) und 2 Kammern % u PRRRR all), getheift ik, von weicher Bildung er nach und. nad in dem Si ierreiche zu einem einfachen, haͤutigen Schlauch herabfin! . Sin die Vorhöfe münden die a aus den — ſtehen die Arterien. Durch wechſels⸗ weiſe Contraction und Expanſion der ſtarken Muskelfaſern bringt es, in Verbindung mit den Gefaͤßwandungen, den Kreislauf des Blutes zu Stande. Iſt nehmlich das von den venis cavis zuruͤckgefuͤhrte und mit friſcher Lympfe - aus dem ductus thoracicus verſehene Blut in den rechten Vorhof, und aus dieſem in die rechte Herzkammer gebracht, ſo treibt die jetzt erfolgende Contraction eben dieſes Theils die Fluͤſſigkeit durch die art. pulmon. in die Lungen, von vo fie, mit friſchem SAuerftoff vermifht, durch die Ve- na pulmonalis dem linken ie 0 zugeleitet Wird. Dies gefchieht während der gleich nach der Contraction erfolgens den Ausdehnung der Kammer, wobei diefe vom Vorhof ‚aus in demfelben Augenblick: mit frifhem Blut gefülle "wird, welches Blut eine neue Contraction, durch die Norte in alfe Theile des Körpers leitet; an diefer abwechfelnden Ausdehnung und Zufammenziehung nehmen auch die Ars terien Theil und fo erfcheinen dann, bei normaler Thaͤtig⸗ keit des —— Kar und Heryſchlag — ſtiſch. Die Möglichkeit: der Ractehr des auf dieſe Weiſe in alle Theile und Organe geleiteten Blutes glaubte man bald durch den Uebergang der letzten Arterienenden in die Venen aufgefunden zu haben. Ebendort, an, dieſen legten Enden, zeraͤſteln ſich die Gefaͤße bis ins Unglaubliche und bilden ſo ein inniges Gewebe der feinſten Roͤhren, das man Ca⸗ | pillargefäßfyftem genannt hat. ‚Allerdings: würde, dann durch diefes der Mebergang der Venen indie Arterien vermittelt, aber nicht ein unmittelbarer fein, welcher offen: - bar eine augenblickliche Verwandlung. des arterisfen Blutes in venofes vorausſetzt. Annehmlicher feheint und die Bes ü Me a A | 267 hauptung, daß das in die Capiflargefäße ergoffene arterißfe Blut eben hier feine Drodification dadurch erleidet, baß dieſe Theile den Nahrungsſtoff aufſaugen und ihren nahe gelegenen Organen zuführen, während die Venen, aus eben dieſem Gefaͤßnetz entſpringend, die nicht aſſimilirten Reſte empfangen und zum Herzen zuruͤckleiten. — 3. Die Lungen (pulmones) liegen in der Bruſt⸗ hoͤhle und bilden in ihrer Höchften Ausbildung ein feines Ge: > webe der allerkleinften Bläschen, in welche bie vielfach) vers äftelten Luftröhren (trachea und bronchia) ſich enden. Be vor fie zu diefer Ausbildung gelangen, erfcheinen fie noch als bloße Häutige Säcke, wie bei Amphibien und Sifchen. Ihr Geſchaͤft ift e8, das venofe Blut mit neuem Sauer ftoff zu verfehen, zu welhem Ende atmofphärifcye Luft von ihnen eingefogen und mit dem genannten Blut in Beruͤh— rung gefegt wird, Dies ift die Nefpivation oder Athmung. — Auf einer niedern Stufe des animalen Lebens nehmen nicht, wie fo eben bemerkt wurde, die Organe das Sauer fioff enthaltende Medium in fih auf, fondern ragen frei in daſſelbe hinein. Hierauf beruhet der Unterfchied in Kies men (branchiae) und Lungen, beide aber find Ath— mungsorgane, in fofern wir unter atmen die Aufnahme friſchen Orygens in die Blutmaſſe zu verfiehen Haben. $. 204 Das Geſchlechts⸗Syſtem ſcheint die £ugelige Urform zu wiederholen, indem es meiftend Bla⸗ ſen und runde, druͤſenartige Organe ſind, die wir bei demſelben antreffen. Schon ziemlich fruͤh tritt es im Thierreich auf, wenn auch nicht in der Ausbildung, wie wir es bei den hoͤchſten Claſſen wahrnehmen. Wie bei Pflanzen, ebenſo erſcheint es bei Thieren getrennt in einen Gegenſatz, doch mit dem Unterſchied, daß die Vereinigung in ein Individuum, oder der Hermaphrodytismus, den niedern Stufen, die vollſtaͤndige ————— aber den hoͤhern zukommt. 17 258 | J 1. Die — Organe ſtehen tiefer als die männlichen, daher fie auch früher einen gewiffen Grad von Vollkommenheit erreichen; im Grunde ſind auch die maͤnn⸗ lichen nur hoͤher entwickelte weibliche. Es gehoͤren hieher: a. Der Eierſtock (ovarium), ein verſchieden ge ſtalteter Schlauch, welcher die Elginen Eier, ebenfo wie der Fruchtknoten, als Blafen mit klarer Fläffigkeit gefüllt, einſchließt. Zuerſt iſt er weiter nichts als bloßer Eier Schlauch, bei hoͤhern Organismen reihen fich die Eier fehnurs förmig in fange Reihen zufammen, bei noch hoͤhern endlich ift er traubig, oder ein ovaler, zelliger Körper, in dem die Eier niedergelegt find, Bald ift er einfach, bald dop- pelt, doch fcheint kein beftimmtes Geſetz über die Dignirät diefer Zahlen obzuwalten: zwiefach indeß zeige er fich in der höchften Claſſe. — b. Die Gebärmutter (uterus), ein hohler, ſehr gefaͤßreicher, auch muskuloͤſer Körper, der durd die Eiers gänge oder Eierleiter (Trompeten) mit dem Ovarium in Vers bindung ſteht. In ihm erleiden die Eier diejenige Metas morphofe, die fie zum Ausfchlüpfen tauglih macht; oft indeß fcheint er zu fehlen, wo dann die Ovarien unmittelbar mit dem dritten Theile in Berührung ſtehn; diefer ift c. Die Scheide (vagina); fie fiellt einen runden, vom Uterus entfpringenden Kanal dar, der fich durch eine einfache Spalte nad) außen Öffnet, zu deren Schließung bei hoͤhern Thieren wieder eigne Theile nöthig wurden, Uebrigens iſt fie bloßer Ausführungsgang. | 2, Die maͤnnlichen Organe find freier — hoͤher entwickelte weibliche, und laſſen ſich auf jene zuruͤck⸗ fuͤhren. a. Der Eierſtock wird bier zum Hoden (testis), ein druͤſiger, in viele feine Gefäße auflösbarer Körper, der auf feiner niedern Stufe aud) ald ein langer gewundener Kas nal zu erfcheinen pflegt. Er fondert den Samen, eine, — 259 weiße, truͤbe, fchleimige, von vielen Zufuforien belebte Fluͤſ⸗ figkeit ab, und if, wie der Eierſtock, bald —* „bald doppelt. b. Der Uterus iſt im Mannchen weniger deutlich ent⸗ wickelt und erſcheint z. B. bei den Saͤugethieren als Proftas ta; uͤbrigens fehlt dieſer Theil hier eben ſo oft wie bei den weiblichen Organen. c. Die Scheide tritt hier völlig aus dem Körper heraus und wird zur Ruthe (penis), deren Andeutung fchon in der Klitoris des Weibchens vorhanden war. ie ift übris gend eine zugleich vom Harngange durchbohrte Röhre, durch welche der zur Befruchtung nöthige Same ausfliegt. Niedern Gefchöpfen, bei denen überhaupt die ganze Bil dung vereinfacht ift, fehlt fie. $. 205. Bei der Zwitterbildung, die, wie ſchon be⸗ merkt wurde, ebenfalls im Thierreich ſich findet, hat man folgende beide Hauptarten zu unterfcheiden: 1. Regelmäßige, von der Natur beabfichtigte Zwits ter. Sie befigen vollftändig männliche Organe neben den weiblichen; demungeachtet befruchten fie fih nicht feldft, fondern immer agirt von 2 ſich begattenden Individuen das eine zugleich männlich und weiblid in Bezug auf das ans dere, Diefes Geſetz erleidet in fofern eine Abänderung. als ein und daſſelbe Individuum nicht zugleich, während es das zweite befruchtet, von jenem befruchter werden kann, fons dern nod) die Dazmwifchenfunft eines dritten, das von dem einen befruchtet werde, während es das andere befruchtet, und fo gegenfeitig, erfodert wird. (Manche Waſſerſchne⸗ den). | 2. Unregelmäßige Zwitter find Stehenbleiben auf nies derer oder Vorbildung einer höhern Stufe, fo daß die Ger ſchlechtstheile, im erften Falle männlich den weiblichen, oder im zweiten Falle weiblich den männlichen fih n& bern. — Die Grade disfer Aftdenie und Hyperſthenie 17 * / 260 find fehr verfchieden, und eden darnach richtet fich die Forts pflanzungsfähigkeit, immer aber geht ‚der eigentliche Chas ” Prakter des Individuums, ſowohl auferlich als innerlich vers lohren. Ar Selbfibefruchtung darf dabei natürlich nicht gedacht werden, fie ift, wenigftens bei hoͤhern Thieren, durchaus unmöglich. — $. 206. Zwifchen dem Srnähtungsr und Geſchlechts⸗ Syſtem, gleichſam als verbindendes Mittelglied, ſtehen die Harnwerkzeuge. Sie erſcheinen nur auf der hoͤch— ſten Stufe der thieriſchen Organiſation deutlich als zwei druͤſige Organe (Nieren), die aus dem ihnen zugefuͤhrten Blut eine ſalzige, kaliniſche Fluͤſſigkeit abſondern. Dieſe Fluͤſſigkeit (Harn) wird durch zwei Kanaͤle in eine eigene Blaſe geleitet, aus welcher ſie dann durch die Roͤhre der Ruthe abfließt. Ihre Function ſchließt die genannten Or— gane an das Ernaͤhrungsſyſtem, waͤhrend fie, auf die eben beſchriebene Weiſe mit den Geſchlechtstheilen in der engſten Vereinigung ſtehen. — $. 207. Bewegungsſyſtem. Die —— gelingt dem Thier vermoͤge eigener Organe, die wir Mus: keln nennen. Sie beftehen aus einfachen, foliden, dicht neben einander gelagerten Fafern, die nach und nach ftärfer und häufiger werdend, auch dem Muskel eine allermeift runde, aber gegen beide Enden hin ſich verengende Geftalt geben. Hier geht dann der "Muskel, vorzüglich die Muss keln der Glieder, in eine noc) —* faſerige, feſtere weiße Sehne uͤber, mit welcher ſich derſelbe an feinen Ans ſatzpuncten befeſtigt. Durch die lebendige Contraction der Faſern in ſich, und die antagoniſtiſche Wirkung anderer Muskeln, kommt die Bewegung zu Stande. In dieſer Ausbildung erſcheint indeß das Muskelſyſtem nur auf der hoͤchſten Stufe thieriſcher Organiſation, anfangs iſt es oft eine bloß muskuloͤſe Haut, in welcher ſich nach und nach be— ſondere Buͤndel unterſcheiden laſſen; fernerhin zeigen ſich 261 die Muskeln als Schichten parallel neben einander Liegen der Fafern, 3. B. bei den Inſecten, ja felbit noch bei den Fiſchen. — Hinſichtlich der Bewegung muß noch auf den Unterfchied der willkuͤrlichen und unmwillfürlidhen Muskeln aufmerkfam gemacht werden; erfiere find an fein beftiimmtes Geſetz gebunden und ihre Actionen erfolgen den Entſchluͤſſen der thierifhen Seele gemäß, letztere haben bes ftändig ein und diefelbe Bewegung, in der fie nicht durch thierifche Willkür gehemmt werden können, wie z. B. das Herz, das Zwergfel und die muskuloͤſen Haͤute des Darm, ıc. Den Muskeln zu Anfagpuncten dienen die Knochen— ein eignes Syſtem im thieriſchen Organismus, das aber nur bei den hoͤhern Claſſen gefunden wird. Knochen find fefte, aus Zellen, in denen fich phosphorfaure Kalferde abs gelagert hat, beftehende Gebilde, welche dem ganzen Leibe feine Grundform gaben, an die daher alle übrigen anatos miſchen Syfteme und Drgäne nur angefügt wurden. Alle hängen, freilich ‚oft vermittelft weicher Theile, unter eins ander zufammen und erhalten fo für fih den Namen Sfes- let. Die auch bei andern, als den Ruͤckgratthieren vor⸗ kommenden feſten Theile unterſcheiden ſich von den Knochen ſowohl durch ihre Beſtandtheile, als auch durch ihre Form und Lage. Knochen liegen, mit Ausnahme der Zähne, nie frei, fondern werden immer von weichen Theilen bes deckt; dagegen liegt die harte Schaale der Weich und Krus ſten Thiere immer nad) außen; auch beftcht fie nicht aus phosphorfaurer, fondern aus Eohlenfauer Kalkerde. Die harte Hülle der Inſecten aber iſt eine bloße, in Folge der freien Berührung mit der Luft verhornte Oberhaut. Die größte Aehnlichkeit mit den Knochen fcheinen die Beine des Tintenfiſches und die Laterne der Seeigel zu haben. — Was die Form der Knochen betrifft, ſo theilt man fie in flag und in Röhdrens Knochen, Erſtere haben 262 eine überwiegende Ausdehnung in Länge und Breite, bei geringer Dicke. Man unterfcheidet von der harten obern und untern Dede den dazwifchen liegenden lockern Theil (diplo&), Zu diefen flachen Knochen gehören die Schädel», Schulters, Bruft: und Becken⸗Beine. Bei den Röhren: knochen walter rückfühtlic der Breite und Dicke die Länge bedeutend vor, dazu fommt ihre allermeift runde Form, die nur an den Enden in kegels, oder Eugelförmige Anhänge (apophyses, Gelenfföpfe) übergeht. Der wahre Röhren« theil ift Hohl oder mit großen Zellen erfüllt, in welchen ſich das Mark, eine fette, fihmierige Maffe, anfammelt; in den Gelenktöpfen find die Zellen Kleiner, das ganze Ges webe dichter und gleichfalls mit. Mark angefüllt. An ihren aͤußern Enden, da wo 2 Knochen mit einander in Berühr rung treten, find fie mit Knorpelmaſſe überzogen, wodurch jene Stellen fihlüpfrig und fo die Bewegungen um vieles erleichtert werden. — Zwiſchen diefen flachen und Roͤh— renknochen ftehen die Wirbelßeine, dicke, Kurze, zel— lige, eylindeifche Knochenftücke mit befondern Anhängen, Fortſaͤtzen und Bögen, gleihfam in der Mitte. Unter einander durch Knorpelmaſſe verbunden bilden fie die Wirs belfäufe, der fich mehr oder wenigereng alle andere Knochen anfügen, daher denn auch die Thiere mit einem Knochenge⸗ ruͤſt mit vollem Rechte Wirbel» oder Ruͤckgratthiere (Ani- malia vertebrata) genannt warden find. — | Die Zähne (dentes) endlich find Knochen eigens thümlicher Art. Sie ſitzen theils eingefeilt im Ober» und Unterkiefer, theils find fie bloße Fortfegungen deffeiben (sFiſche) und werden an ihrem Grunde vom Zahnfleifc) ums. geben, den von diefem nicht bedeckten Theil bekleidet noch ein eigener Veberzug, der Schmelz. Ueberhaupt zeichnen fie ſich durch groͤßte Härte vor den übrigen Knochen aus. — $. 208. Empfindungsfyfrem Die Factoren- des Gefühls und Leiter der Empfindung find im Thierreich ’ * 263 L 7 jene Bildungen, die wir Nerven nennen. Es find eins — fache oder zufammengefeßte weiße, glänzende Faſern, die ſich durch Abloͤſung einzelner Schichten vom Hauptftamm, . wie die Spivalgefäße im Pflanzenreich, verzweigen und endlich alle aus dem Gehirn und Ruͤckenmark ihren Ur— ſprung nehmen, Oefters verbinden ſich einzelne Nervenfä- den wieder und veranlaſſen fo eine Anfchwellung der Subs ſtauz, den Nervenknoten (Ganglion). Die verfchiedenen, neben einander laufenden Faſern beftehen aus einer, wie es ſcheint ſtrahlig gefaferten Markmaſſe und werden unter eins ander durch Zellgewebe, die Markjcheide (Neurylem) ver⸗ bunden, — Gehirn (cerebrum) und Ruͤckenmark (medulla spi- nalis) find alfo die Centralorgane des ganzen Syſtems. — Erſteres liegt im Kopf und wird von der Hirnſchale nach außen geſchuͤtzt. Auf ſeiner niedrigſten Stufe zeigt es ſich als ein bloßer markiger Knoten, bei hoͤher organiſirten Thieren erſcheint es Als eine vielfach gefaltete, dicke, mar: fige Blaſe. So wie überhaupt bei höhern Thieren, fo ift auch im Gehirn die Trennung in 2 gleiche Hälften, aber nur nach einem einzigen Schnitt, angedeutet, ja es ift for gar diefe Trennung bis auf einen gewiffen Grad vollzogen, ſo daß wieder eigene Verbindungsorgane, der fehtwielige - Körper (corpus callosum), die Commiffuren und die Bruͤcke (pons Varolii), nöthig wurden, um das Ganze in feiner Einheit zu erhalten; die durch ſolche Trennung * hervorgebrachten beiden Hälften find die Hemifphären des großen Gehirns. Zu diefem kommt noch das Eleine Ge irn, ein nach hinten und unter dem großen gelegenes, aͤhn⸗ liches Organ, das zugleich mit dem großen, ebenſo wie dieſes, aus der Bruͤcke, oder dem eigentlichen, wahren Gehirnknoten, mit markigen Schenkeln ſeinen Urſprung nimmt, welche Schenkeln durch Ausbreitung ihrer Faſern nach allen Seiten die genannten großen Halbkugeln erzeu— J J BR: 0m, gen. Weber der Bruͤcke, doch mehr dem großen Gehirn . zu, liegt die Zirbeldräfe (glandula pinealis).. Auch das Ruͤckenmark entfpringt aus dem genannten Theil in pyramidalifcher Form (verlängertes Mark, medulla ob- longata) und läuft als ein runder Strang durch den Kanal der Wirbelſaͤule, feitlich zwifchen je 2 Wirbeln Nerven auss ſchickend, bis es ſich zufegt in einen Büfchel der zahlreich, fen Nervenfafern endige (Pferdefhwanz, cauda equina). Die Structur diefer Theile betreffend, fo haben wir zunächft die graue Rinde von der weißen Gens tralmaffe zu unterfcheiden, Jene uͤberkleidet das Gehirn allenthalben auf der Oberfläche und nur da, wo die Wins dungen (gyri) deffelden tiefer eindringen, fegt es fich in bie centrale Subſtanz fort. Beim Eleinen Gehirn, dag übers haupt mehr aus parallel neben einander gelegten Schichten zu beſtehen fcheint, fenkt fich die graue Subſtanz auch tief zwiſchen die Lamellen hinein, fo daß auf der Durchſchnitts⸗ flaͤche die weiße Markſubſtanz baumartig in der grauen ſich verbreitet; dies der Lebensbaum (arbor vitae). Außer dem Gehirn und Ruͤckenmark nimmt man noc) dad Ganglienſyſtem, als einen dritten Centraltheil des Nervenfyfiems an. Es entfpringt diefe Öanglienferte mit 2 Nervenfaͤden (N. sympathicus) aus einem Nervenknos ten am Halfe, und ſteht fo, vermittelft der andern Aeſte dieſes Knotens, mit dem Gehirn in Verbindung. Die ge, - nannten Fäden laufen nun neben der Speiferöhre durch die Bruſt in den Unterleib, wo fie fih, befonders in der Mas gengegend, durch unzählige Verzweigungen zu einem gras Ben Nervenneg (plexus solaris und abdominalis) verbreis ten, das alle Organe des Unterleibs umfpinnt, — | 9.209. Neben der allgemeinen Thätigkeit der Nerven alg Gefühlsorgane bemerken wir im Thierreich noch) befondere, für die Empfindung gewiffer eigenthuͤmlichen Reize organis — 26 - - ſirte Theile, die wir als Sinnesorgane bezeichnet finden.⸗ Diefe find: | a. Der Geſchmack, oder die Empfindung, welche Gecgenſtaͤnde, mit dem Geſchmacksorgan, der Zunge, in Beruͤhrung gebracht, auf diefer erregen. Vorzugs—⸗ weiſe zu biefem Zweck iſt die Oberflaͤche des an ſich mus— kuloͤſen oder nur haͤutigen Theiles mit vielen kleinen Waͤrz⸗ chen, zu denen feine Nervenfaͤden hinlaufen, beſetzt; auch duͤrfte ihr ſtets feuchter Zuſtand, in welchem ſie durch den Speichel erhalten wird, dazu mitwirken. Die Zunge liegt in der Mundhoͤhle, und zwar an der untern Flaͤche, zwiſchen den Unterkieferaͤſten, wenn dieſer vorhanden iſt. — b. Der Geruch iſt eine ähnliche, locale Modifica—⸗ tion der allgemeinen Nerventhaͤtigkeit, indem er uns nur die Einwirkung luftfoͤrmiger, oder uͤberhaupt fluͤchtiger, ausduͤnſtender Koͤrper auf die Geruchsnerven kennen lehrt. Organ des Geruchs iſt die in der Naſe ausgebreitete feine, an Nerven fehr reiche Riechhaut, deren Aefte vom großen, foldigen Riechnerven aus der Schädelhöhle herabfteigen. Höher entwickelte Sinne, infofern fie nehmlich nicht mehr der unmittelbaren Berührung mit dem zu erforfchens ben Gegenftande bedürfen, find Gehör und Geſicht. c. Das Gehör hat fein Organ im Ohr, deffen Ges fhäft darin befteht, den Ton, der von irgend einem Gegen⸗ ſtande ausgeht, der Seele mitzutheilen. Es liegt gewoͤhn⸗ lich an der Hintern Seite des Schädels in einem eignen Knochen, dem Felfenbein; feine Einrichtung ift folgen, de: Einen runden, etwas gebogenen Gang, der äußerlich bei Saͤugthieren noch von der Ohrmufchel umgeben ift, ſchließt am innern Ende das Trommelfell, eine dünne, | ſchraͤg von oben nach unten gefpannte Membran, Hinter derfelben befindet fi die Paukenhoͤhle und darin 3 Kleine Knoͤchelchen, Hammer, Ambos und Steigbügel wegen ihr ver entfprechenden Form genannt. Erſterer hängt mit 266 dem Trommelfell, Tegterer mit dem Grunde der Pauken höhle zufammen, zwifchen beiden liegt der Ambosc Aus der Paukenhoͤhle führt ein langer Kanal, die Euſtachiſche Trompete, in den Rachen und von 2 Eleinen Löchern am Grunde, das eine in die Schnecke, rundes oder dreiecfiges Loch, das andere in den fogenannten Vorhof (vestibulum), eirundes Loc), und diefes wird vom Fuß de Steigbügels verfchloffen. - Sn diefen Vorhof münden — noch die 3 nad ihrer Form genannten halbzirkelfoͤrmigen Kanäle, ebenſo die obere Hälfte der durch die Jamina spiralis halbirs ten Schneckenwindung, während die andere Hälfte durch das eine der oben erwähnten Löcherchen an die Paukenhoͤhle ſtoͤßt, nicht aber in dieſelbe mündet, weil eben diefes Loch durch eine feine Membran gefchloffen wird. Die Achfe der Schnecke iſt hohl und fteht mit dem innern, in die Schädel höhle führenden Gehörgange in Berührung, fo daß die in denfelben eintretenden Nerven eben durch diefe hohle Achfe in die Windungen der Schnecke und fo in das innere Ohr ‚gelangen. Diefe Ausbildung des Gehsrorgans treffen wir indeß nur bei Säugthieren an, ſchon bei den Vögeln fehlen die Gehoͤrknoͤchelchen, an deren Statt ein Eleiner Cylinder das Trommelfell mit dem eirunden Fenfter verbindet; noch mehr aber weicht die Bildung der Amphibien und Fifche ab. — d. Das Gefiht Nicht völlig fo complicirt ift der Bau des Öefichtsorgand. Stets doppelt, wenn nicht mehrs fach, liegen die Organe am vordern oder Seitens Theil des Kopfes unter der Stirn in 2 pyramidalen Höhlen. Das eigentlich fehende Organ ift der Augapfel, der durch den Sehnerv mit dem Gehirn in Verbindung fteht, ihr bewes gen die 6 Augenmuskeln, ihn fchüßen die Augenlieder, Der Augapfel befteht zunächft aus 3 blafigen Haͤuten, die äußerfte,. faft Enorplige (sclerotica), dann die Aderhaut (chorioidea), endlich die Markhaut (retina), eine Auss breitung des Sehnerven. — An der vorderin Släche, ums . " 267 gefaͤhr der Einfuͤgung des Schnerben gegenäber, fißt auf der Sclerotica der ducchfichtige Abfchnitt einer Ähnlichen, aber Hleinern Hautkugel, die Hornhaut, und ehendort, von der Verbindüngsftelle der Hornhaut mit der Sclerotica ent fpringend, die gefärbte, in der Mitte durchbohrte, con: tractile Sris. Den Raum hinter der Ssris füllt der Glass koͤrper aus, auf deſſen vorderer Fläche, im gleicher Are mit der Iris und Hornhaut, die völig durchfichtige Linſe liegt, von einer eigenen, feinen Membran, ebenfo wie der Glass koͤrper ſelbſt, umfchloffen; in dem nun noch zwifchen Linfe und Hornhaut bleibenden Raum befindet fich die wäßrige Feuchtigkeit. — Wenngleich nur in den oberfien Claſſen der Thiere die eben befchriebene Entwickelung des Sehors gans angetroffen wird, fo läßt es fich doch nicht verfennen, wie ſchon früh das Auge einen gewiffen Grad von Bollkoms ‚menheit erlangt, während dagegen das Ohr noch fehr zus ruͤck bleibt, ja auf manchen Stufen, wo das Auge einer hohen Entwickelung ſich Han noc immer unfern Nachs fuchungen fid) entzogen hat. — 9 210. Alle diefe Organe — alſo in ihrer Ver⸗ einigung den Thierleib. Die Verbindung derſelben zu einem Ganzen, und die dabei obwaltenden Gefege der Ans ordnung fönnen uns keineswegs gleichgültig fein, fie noͤthi⸗ gen uns vielmehr zu einer Betrachtung diefes Ganzen, nicht von feinem genetifchen Gefichtspuncte aus, fondern fo wie es fih uns von außen als fertiges Individuum giebt, Auch hiebei follen uns die volfenderften Formen als Muſter dienen, indem fich die Abweichungen der niedrigern beffer angeben lafjen, als wenn man der Befchreibung niederer Weſen die Schilderungen der Hinzufommenden Theile ach und nach anreihen wollte. — $.211. Der vollfommenfte Thierfeib zerfällt in drei Theile, den Kopf, den. Rumpf und die Ölieder. Alle 3 werden von der Haut, die fi) über den ganzen J Leib fortſetzt und am Mund und After mit der Schleimhaut - des Darms in Berührung tritt, eingehuͤllt. Sie beſteht aus 3 Schichten: der dünnen nicht empfindenden, gefäßs Iofen Epidermis, der eigentlihen wahren Haut (co- rium), die dicker, zaͤher, elaftifcher ift und viele Nerven und Gefäße befommt, und dann dem Schleimneg (rete Malpighi) zwifchen beiden, eine dünne zugleich mit der Dberhaut abziehbare Schicht. Auf der Haut finden fich allermeift eigne Gewaͤchſe, wie Haare, Naͤgel, Federn, Schuppen, ꝛc. Der Kopf wiederholt in ſich den Kumpf fowohl als die Glieder, ift alfo offenbar die Höchfte Bildung, weshalb er Denn auc)niedern Thieren völlig fehlt. Sehen wir auf feine Function, fo giebt er fich bald als Träger der Senfls bilicät zu erkennen, indem nicht allein das Gehirn, fondern auch ſaͤmmtliche Sinneswerkzeuge in ihm ihre Stelle er halten haben. Zur deutlichen Verfinnlichung diefer Wie— derholung des übrigen Leibes im Kopf genäge es zu bemer⸗ fen, daß die eigentliche Schädelhähle aus 8 Wirbelbeinen zufammengefeßt wird, von denen aber nur das erfte ein einziger Knochen ift, die beiden folgenden in mehrere dem Körper und den Bögen der wahren Wirbel entfprechende Theile zerfallen. Die Glieder werden von dem beweglichen Oher⸗ und Unter⸗Kiefer nachgeahmt. Den Rumpf endlich finden wir eben ſo ſchoͤn ausgeſprochen, indem ſich die Bruſthoͤhle in der Naſe, die Bauchhoͤhle im Munde wieders gibt, eine Analogie, die kaum noch durch die Communis cation der genannten Theile mit einander bewiefen zu wers den brauchte. Auge und Ohr find neue, den wiederholten hinzugefügte Theile, daher die eigentlichen Repraͤſentanten des Hauptes und die edelften Organe des Thiers. 6 212. Der Rumpf zerfällt in 2 neben einander fieryende Kanäle, welche durch die Wirbelkörper getrennt we cdenz den obern bilder die enge Ruͤckenmarkshoͤhle, den a — ; untern bie viel weitere Brufts und Bauchhoͤhle. Die Bruſthoͤhle, der edlere und daher mehr geſchuͤtzte Theil, wird von den Rippen umgeben und nach vorn durch das Bruſtbein geſchloſſen; ſie ſteht durch den Hals mit dem Kopf in Verbindung, in ihr befinden ſich die Lunge und das Herz. Sie iſt nur bei den Saͤugthieren voͤllig durch das Zwergfell von der Bauchhoͤhle geſondert. Bei den Fiſchen ruͤckt ſie faſt ganz in den Kopf hinein, indem die Bauch— hoͤhle ungemein uͤberhand nimmt, bei allen niedern Thieren hoͤrt aber dieſe Sonderung ganz auf und die Organe beider werden durch einander hau fo bei Inſecten, Molluss fen u.a. m. Die Bauchhoͤhle wird, wie ſchon angedeutet wurde, nur von fleifchigen Theilen umſchloſſen; fie liege hinter der Bruſthoͤhle und enthält die Digeffionss und Harn: Organe, — An diefelbe fliege fih nach hinten. noch eine dritte, die Sefchlechrstheile enthaltende Höhle, das BDeden Das Beden ift ein aus 3 Knochen, die aber fpäter mit — einander verwachſen, gebildeter, runder Kanal, der be⸗ fonders bei Säugthieren feine hoͤchſte Entwicelung erreicht. Hier theilt man ihn auch in das große und Eleine Becken, von welchen erfteres noch die Organe der Bauchhöhle auf nimmt, leßteres aber vor allen den Gefchlechtötheilen ange hört, und nur dem Maſtdarm noch einen Durchgang ge ftattet. Beim Vogel bleibt das Becken vorn auf, nicht fo bei allen den Amphibien, die überhaupt eins befigen, den Fischen fehlt es immer, und hier liegen die Gefchlechtsors gane, wie auch fhon zum Theil in den vorigen Claffen, mit in der Bauchhoͤhle. Uebrigens wiederholt ſich das Ge ſchlechtsſyſtem, da es nicht Factor des individuellen Lebens, _ ſondern des generellen ift, nicht wieder im Kopf, Der Rumpf ift ſonach der eigentliche Träger der vegetativen Sys fieme und das niedeigfte im Thier, die Pflanze im Shier; Thiere ohne Rumpf ſind daher undenkbar. | 270 “ $. 213. Der Ertremitäten find vier, zwei vordere und zwei hintere. Sie beſtehen vorzugsweile aus Nöhrens knochen, an denen fich viele Muskeln befeftigen; auch ift Bewegung ihr Hanptgefchäft, weshalb fie als Repraͤſen⸗ tanten der Seritabiiitätd: Organe betrachter werden müffen. Sie können daher auch. — und fehlen in der That manchen niedern Thieren. Im Saͤugthier, und nament- lich im Menſchen, erreichen ſie ihre hoͤchſte Vollkommen⸗ heit und beſtehen hier aus Ober» lied, Unter: Glied, denen die Zehen vermitteift Eleiner, quadratifher Knochen anges füge find. Diefe Bildung bleibt im Ganzen noch bis zu den Fifhen hinab, aber fchon bei diefen zeigt fich große Verkuͤmmerung. Beiden Inſecten und Kruftern ehrt die obige Form wieder, doch find vordere und hintere Ertremir täten nicht mehr deutlich gefchieden, zumal da fie mehr als. 4 Glieder befigen. Bei allen niedern Thieren ſchwindet die bezeichnete Eintheilung, ja bei den allermeiften fogar wahre Extremitäten, und ſtatt ihrer treten Bapıränem, Sta⸗ cheln und Haare auf. 11. Phyſiologie. §. 214. Durch die Wirkſamkeit der oben in ihren for⸗ malen Erſcheinungen betrachteten 4 organiſchen Syſteme, eines jeden in der ihm angewieſenen Sphaͤre, wird das Thier hervorgerufen und erhalten. — Was zunaͤchſt die Ernaͤhrung betrifft, ſo wurde ſchon dort, bei der Beſchreibung der ihr angehoͤrigen Organe darauf aufmerkſam gemacht, daß eigentlich das Blut die wahre Nahrung des Körpers ſei, und daß zu deſſen Des veitung der chylificirende Darmkanal mit feinen Anhängen als erfter, das Syſtem der Iymphatifchen Gefäße und Drüs fen als zweiter Factor mitwirte, — 216Die Zeug ung erfolgt auch hier nach den allgemeinen Geſetzen in der Natur. Die erfoderliche Ver⸗ Dub BEE = miſchung des männlichen Samens mit dem weiblichen Ei gefchieht im Uterus, oder wo diefer fehlt, ganz außerhalb des Körpers. — In Folge der Begattung nehmlich reißen fich die Eier von den Eierftöcken los upd gelangen nun durch den Eier— gang oder Fallopia's Trompete in den Uterus, wo fie vom Samen befruchter werden. Die Entwidelung des Keims iſt diefe: J An der Haut es as durchſi ichtigen Blaͤschen (Dotterdlafe, Nabelbla vesica umbilicalis) zeigt ſich eine truͤbe, halbmondfoͤr ig gebo— ene, ſchon waͤhrend das Ei noch am Eierſtock 5* erkennbare Stelle (der Hah— nentritt). Indem ſich dieſer Keim mehr und mehr ent— wickelt und das anfangs puncifö mi ge, rothe, pulſirende Herz in ihm ſichtbar wird, ſondert ſi ich die Haut. des Dot⸗ ters in verſchiedene Lamellen. Die erſte, ſpaͤter zu einer Blaſe, die den Embryo zunaͤchſt umgiebt, ſich ſchließende Haut iſt das Amnion (Schaafhaut), welche ſich mit einer Fluͤſſigkeit, dem Schaafwaſſer fuͤllt, in dem der Em— bryo ſchwimmt; zugleich ‚giebt fie, ſich über den Nabel firang und Dotterkanal fortfegend, die äußere Haut des Embryo ab, Auf diefe folgt das chorion Aderhaut) die ſich gleichfalls rings um den Embryo legt, eine gefäß: reiche Blaſe bildend, deren Hauptſtaͤmme, die Nabelvene und die beiden Nabelarterien, durch den Nabelftvang zum Keim hinlaufen; an ihr liege beim Säugthier der Mutter: kuchen, das orydirende Organ, der Embryo und Mutter verbindet, beim Vogel vertritt die aͤußerſte Eihaut die Stelle des Chorion und Mutterfuchens. Zwifchen Chorion und Ams nion liegt endlich eine vierte Blaſe, die Allantois (Harn— haut), welche durch den Urachus mit der Urinblaſe in WVers bindung ſteht. Beim Säugthierembryo ift fie gefaͤßlos, beim Wogelembryo aber entwickelt fie fich bedeutend, und an ihr verlaufen dann die genannten Gefäße, Indem fie =“ 272 | | fih eng an die Eifhalenhaut (chorion) anlegt, ems pfängt das Blut aus dem Luftraum des Eies durch die Eiſchalenhaut friſchen Sauerſtoff, und kehrt ſo oxydirt zum Embryo ee —* — Modificationen, be⸗ | fonders dur) bie, vort geführt, zeigen ch un Aus den gi F duß alſo nehmen die ves getativen Drgane Shiers — ſo wird das Amnion zur aͤußern Haut, Chorion, oder die Allantois liefert die Gefaͤße und vertritt die Stelle der Lungen, die Allantois wird m Harnorgane und die Nabelblaſe theilt ſich in den Duͤnn⸗und Dickdarm, ihre Spur noch als proc, vermiformis zuruͤcklaſſend. ifica ion, welche im Kreislauf dadurch herbeigefuͤhrt wird, daß das orydirte Blut "nicht aus der Lunge, fondern aus. dem Chorion und Meutterfuchen fommt, hat auch eine andere Öefäßvertheilung zur Folk ge. Die Nabelvene (Bene, in fofern fie Blut zum Her zen leitet) nehmlich führt arterisfes Blut -in den rechten Vorhof des Herzens; von hier follte es durch die gleich’ namige Herzkammer zur Lunge und dann durch die Luns genvene in den linken Vorhof gelangen, allein durch eine Communicationssffnung der beiden Vorhoͤfe, das ‚ fpäter verfchloffene foramen ovale, geht es fogleich in den linken Vorhof und nur ein Eleiner Theil wird, in die Kammer tretend, durch den ductus arteriosus Bo- talli aus der Lungen; Arterie in die Aorta übergeführr, der übrige gelangt auf dem gewöhnlichen Wege in die Aorta und durch diefe in alle Theile des Körperd. Aus den untern Zweigen derfelben entftehen dann die Nabels ‚arterien, welche den nicht. affimilirten Neft zum Mutter kuchen zurüs führen. Dieſem Oxydationsproceß kom⸗ men noch die am Halſe gelegenen Kiemen zu Huͤlfe, indem ſie vielleicht Sauerſtoff aus dem liguor Amnii abſcheiden; 273 doch ſchwinden fie, wenigſtens beim Säugthier, bald, bei manchen Amphibien. (Batrachier) bleiben fie noch indererften Zeit des jugendlichen Alters, bei Fifchen beftändig. — $.216. Gehen wir zur phyfiologifhen Betrachtung der Organe der animalen Sphäre über, ‚fo bietet ſich uns zuerft das Muskelſyſtem dar. 0. DIE Muskeln, fagt man, dem Geſete der Irritaͤbilitaͤt wo m —— das Vermoͤgen dieſer Theile, ſich bei gewiſſen Vera ſungen in ſich zuſam—⸗ menziehen und hernach wieder autdehnen zu koͤnnen, ſo daß in Folge dieſer A ie Bewegung zu Stande kommt. — Jede Über aber hat zwei Factoren, die ſich uns 1. als der bewegen ‚2. der bewegte zu "erkennen geben. Nur auf den niedti igſten Stufen i im Thier⸗ reich find beide verfhmotzen, fo bei Yo ypen, Quallen und ſelbſt vielen Mollusken; hoͤher hinauf ſi ſind ſie geſchieden und erſcheinen z. B. bei den Inſecten als Muskel und harte Huͤlle, bei den Ruͤckgratthieren als Muskel und Knochen. Die unwillkuͤrlichen Muskeln wiederholen aber bei den hoͤ—⸗ hern Thieren die niedrige Verfchmelzung, indem aud) fie zur Bewegung fich feldft genug find; dazu ift aber jene ents weder Freisförmige Saferung, oder innige Verbindung der Laͤngs⸗ und Auer»Fafern, wie wir fie auch am eu Herz, Üterus ꝛc. antreffen, erfoderlich. Damit aber der Muskel den Knochen bewegen eune, muß er einmal mit dem Knochen felöft, den er bewegen fol, und dann mit einem andern Gegenftand, in der Re gel wieder einem Knochen, in Berührung fiehen; fein Muskel, der ganz an einem Knochen figt, kann diefen bes wegen. Sede Kraft aber wirkt in gerader Linie am nach. druͤcklichſten, und fo find denn auch die Muskeln diefem Geſetze gemäß conftruirt, damit nehmlich zur Ausführung einer beabfichtigten Bewegung nur die geringfte Kraftäußes rung vom bewegenden Theil erfodert werde. Doch wirken 18 274 . nicht alle Muskeln fo gradlinigt ziedend, andere nach ben: phyſikaliſchen Gefegen, des Hebels und der Rolle ʒ. De am Auge, am Fuß ic. $. 217. : Schwieriger find die phyſtologiſchen Erſche nungen des Nervenſyſtems zu begreifen, und eben daher verſchiedenen Anſichten —— wir faſſen alle mit dem gemeinſchaftlichen Namen der Senfibilhrär zw fammen. - Einige Halten die Nerven für bloße Gefühlsors gane und nehmen theils eine bis ins Unendliche fortgeſetzte Verzweigung der Nervenfaͤden, theils für jeden einzelnen: Faden eine gewiſſe Sphäre der. Perception an, Diefe Ana fiht ſcheint zu einfeitig, auch hat fie offenbar Manches ge: gen ſich, namentlid h das oft fehr gefteigerte Gefühl bei voͤl⸗ lig unentwichelte Nervenſyſtem niederer, animaliſcher Organismen. in ind die Nerven die vorgugsweife em⸗ pfindenden, und dag Empfundene fortleitenden Organe, allein nicht ausfchließlich ift dies ihre dunction, Es ſcheint vielmehr das Nervenſyſtem das wahre, belebende Element des ganzen Organismus zu fein, das alle verſchiedenen Sy ſteme und Organe zu ‚ihrer befondern Ihätigkeit aufrege und in derfelben erhält. Wielleicht aus diefem Grunde vers laufen die Haupt » Drinervenftämme in der Regel mit großen Gefäßen zufammen, auc könnte an ein elektro -magnetis . fches Verhältniß zwifchen beiden gedacht werden. Das Ges bien, als Gentral s Drgan des ganzen Nervenfpftens, ſchwebt daher gleichſam uͤber dem ganzen Koͤrper, es iſt der Hauptfactor des Lebens, und ſchon deshalb in ihm vorzugs⸗ weiſe der Sitz der Seele, wenn dieſe anders als irgendwo im Körper und nicht überall vorhanden angenommen wers den darf, zu ſachen. Auch die 4 Sinnesorgane, denn der fünfte, das Gefühl, iſt allgemein und-der vermeinte Taftfinn nichts als eine ‚durch Gewoͤhnung geſteigerte Astion deffelben, find, als Blüthen des Nervenſyſtems, ” 275 gerade aus. dem Gehirn entfpröffen, und ftehen mit ihm vorzugemeife in der engften Berührung. — Warum aber niedere thierifche Wefen dennoch) — obwohl fie Fein Nervenſyſtem beſitzen, ja Gegenſtaͤnde ber merken, die wir nur vermtttelſt der Sinnesorgane wahr⸗ nehmen, z. B. das Licht, den Schall; das iſt ſchon oben erklärt worden, wie wir ihren Leid als ein Chaos ſaͤmmtli—⸗ pe organiſchen Syſteme deuteten ($. 90), | II. Zooch emie. * 5. 218. Hinſichtlich der materiellen ee gilt vom Thier dafjelbe, was bei der Betrachtung diefes Theils der Pflanzentunde von den Gewaͤchſen ($.103 u. flgd.) bemerkt wurde, daß nehmlich das Mifchungsverhältnig der vereinigten Materien dafjelbe bleibt, ebenſo wie diefe feldft, wenn aud) die verfchiedenartigften Nahrungsmittel von dem Individuo verbraucht worden find. Nicht unzweckmaͤßig ſcheint es daher wie dort, fo auch hier, die wefentlichften Beſtandtheile des Ihierleibes mit wenigen Worten da angehen: $. 219. Die fümmtlichen thierifhen Materien laffen ſich aber nad) dem fucceffiven Hervortreten der einen aus der andern am zweckmaͤßigſten nacheinander betrachten, und fo erhalten wir die ernährenden Fluͤſſigkeiten als die erften und roheſten Thierftoffe. Won diefen ift wiederder Chymus im Darm der erfie. Er giebt fih als eine fehr wafferhaltige, mit Schleim, Eiweiß und Gallenftoff vermifchte Maſſe zu erkennen, die noch manche Spuren ihrer frühern Beſchaffen⸗ * heit als Nahrungsmittel an fich trägt. Der Chylus und die Lymphe find ſchon mehr verändert, doch dem Chymus je manchen Stuͤcken ähnlich; fie ſcheinen mehr Eiweiß und etwas Faſerſtoff zu enthalten. — Das Blut beſteht vorzugstweiſe aus 2 Theilen, dem Blutwaſſer (serum) und dem Blutkuchen, welche ſchon Durch den ruhigen 15 * 276 Stand von einander gefchieden werben. Das Serum ent hätt viel Waffer, in dem etwas Eiweiß, fahfanres Natron, Kali und thierifhe Materie aufgelöft find; der Kuchen über die Hälfte färbende Maffe (eruor), die ſich durch Waſchen von feinem andern Beftandtheit, dem Faferftoff, abs trennen laͤßt, außerdem einen — * von Ei⸗ weiß. — $. 220. Aus sim Blut toerben die aſſtmilirbaren Stoffe an die verſchiedenen Organe abgeſetzt und wohl auf die Art, daß ſi ſich jedes Organ den ihm verwandten Stoff daraus ſelbſt abſcheidet. Die auf dieſe Weiſe ausgeſchiede⸗ nen Subſtanzen bilden dann die wahre Grundlage thieri⸗ ſcher Theile. Der Faſerſtoff ift vorwaltender Beſtandtheil des Muskelfleiſches. Schon im Chylus und der Lymphe, noch mehr aber im Blut zeigt er ſich, fo dag alſo die Ernaͤh⸗ rungsthätigkeit feine Production befonders zu erfireben ſcheint. Er befteht aus Kohlenftoff, Waſſerſtoff, Sauer ſtoff und Stickſtoff. Das Verhaͤltniß des Waſſerſtoffs ſcheint ſich faſt in allen thieriſchen Subſtanzen gleich zu bleiben, und die Veraͤnderung des Miſchungsverhaͤltniſſes der uͤbrigen ihren Unterſchied hervorzubringen. Am leich⸗ teſten laͤßt ſich der Faſerſtoff durch Waſchen des en darftellen. — _ Der Eiweißſtoff feheint in den thierifchen Fluͤſſig⸗ keiten mehr abzunehmen, je verarbeiteter fie find, daher ‚vorzüglich im Chymus, wenig im Blut. Beſonders aber findet er fich in den Eiern niedergelegt, daher auch fein Nas’ ‚ me. Er hat weniger Stickftoff und mehr Sauerftoff als jener. Durch Säuren wird er- niedergeſchlagen, in der Hitze gerinnt er, im Waſſer loͤſt er ſich auf. Die Gallerte (Thierleim), der dritte Hauptbeſtand⸗ theil thieriſcher Maſſen, bildet die Haͤute des Zellgewebes, die Sehnen, Baͤnder, Knorpel und Gewebe der Knochen; E LEN — >, fie beſteht wie jene, aus den 4 Saufen, "enthält m ig Sauerftoff und weniger Kohlenftoff. Das Fere ift felten Beftandtheil anderer Organe, vielmehr eine für ſich abgelagerte Maffe, z. B. im Zellge⸗ webe und mehrern, anderen Hoͤhlen; es hat nur ſehr wenig, vielleicht gar keinen Stickſtoff, dagegen mälter ber Kohlen: off vor. Der Ertractivftioff oder Dsmazom finder fih nicht frei, fondern meift mit falzfeuren Natron verbunden in der Nervenmaffe, im Muskelfleifh und manchen Secreten. — $. 221. Weniger allgemein verbreitet und mehr Bes ftandtheile der Excretionen gewißer, befonderer Organe find: Dee Thierfhleim (mucus), ein Product der Schleimhaͤute, das fih in Waffer nicht auflsit und daher fhon durch bloßes Auswafchen jenes Secrets dargeftellt werden kann. Enthält aud Stickſtoff. Der Gallenfoff, eine grüne, bittere Subftanz, die ſich beſonders in der Öalle und den Gallenſteinen vorfindet. Der Harnftoff, eine heile, durchſichtige, kryſtalli—⸗ nifhe Maſſe, nähft dem Waffer. den Hauptbeſtandtheil des Harns bildend. Der Speichelſtoff, eine durchſichtige, im Waſſer leicht loͤsliche, durch Ausziehen vermittelſt Weingeiſt dar⸗ ſtellbare Subſtanz. Harz und Zucker, beſonders dem Pflanzenreich angehoͤrige Materien, finden ſich auch in Thieren, aber durchaus in unbedeutenden Verhaͤltniſſen. Fa Re . keinen Stickſtoff. $. 222. Als völlig untergeordnete, gewoͤhnlich nur in ſehr Kleinen Mifhungsverhältnifien beigemengte Koͤr⸗ per zeigen fih ung: Die im Ihierreich aufgefundenen Säuren; fie machen - fi) bald durd) faure Reaction, inden fie blaue Pflanzen— farben in rothe verwandeln, fo wie durd) ſauren Geſchmack 278 kenntlich. Nur ſehr wenige gehören dem Thierreich ausfchlieftich an, wie die Ameifen,, Ambras, Gallen, Talg⸗, Butter» und Mil Säure, von denen befonders die letztere ſich in allen thierifchen Fläffigfeiten findet. Die Stickſtoff enthaltende Harnfäure verräch ſich nur im Urin, deſſen Hauptdeftandtheil fie ausmacht; auch in den Blaſen⸗ feinen iſt fie entdeckt worden. — Außerdem finden fich die Kohlen», Phehn Schwe⸗ fels, Salz⸗, Eſſig⸗, Benzoe» und Klee⸗Saͤure, aber nur an Dafen, ald: Ammonium, Natron, Kali, Kalkerde, Kiefelerde und Birtererde gebunden und zwar in der Regel als aufgeloͤſte Salze in thieriſchen Excretionen. $. 223. Noch andere Körper, wie z. B. die ſo eben aufgefuͤhrten Erden, und dann einige Metalloxyde, als Eiſen im Blut, Mangan, fpielen eine fo unbedeutende Rol⸗ fe, daß fie nur beitäufig berührt zu werden brauchen. Auch . hier gilt, was wir ſchon im $. 107 aus einander fegten; daß nehmlich alle diefe Stoffe nicht als von Außen in den Drganismus gekommen zu betrachten find, fondern daß die lebendigen Actionen der thierifhen Organe. fie fhufen, je nachdem fie zur Ernährung und Erhaltung des —— nothwendig waren. IV, Syftemfunde. $. 224. Die Syftematik der Thiere ſcheint Lieblings: befchäftigung der Naturforfher gewefen zu fein, mag die große Anzahl der wiffenfchaftlihen Werfuche diefer Art ung beweifen kann. Zugleich liefert und aber die Verfchiedens heit der Anfihten und Meinungen, die ſich bei Prüfung der Syfteme fogleich ergiebt, den deutlichften Beweis fuͤr die Behauptung, daß die Wahrheit immer nur durch Tab fches, durch Zweifel und Widerſpruͤche gebohren werde, ja der noch fortdauernde Streit auf diefem Felde dürfte dafür zeugen, daß fie auch jegt noch nicht erhaſcht fe. — Wie Yu . | : ‚279 aber das gewonnene Reſultat fein mag, fo fcheiht kar jetzt doch feſtzuſtehen, daß eine Anordnung, die bloß auf Aeu⸗ Gerlichkeiten fehen wollte, gewiß ihr Ziel verfehle, dagegen ergäbe fih dann das ſtufenweiſe Entwickeln und Auftreten ‚der organifhen Syfteme als die Baſis einer natürlichen Eintheilung; fo alſo, daß wir jene Geſchoͤpfe, denen nur eins der vier betrachteten Syfteme zufäme, fuͤr die niedrige ften, die mit 2, 3 und allen für die höhern und höchften erklären würden. Nicht immer aber ift der Mangel und das Auftreten gleich deutlich, oder es ift auch ein Syftem - auf Koften der andern entwickelt, alles Erfcheinungen, aus denen die Verfchiedenheiten der Meinungen hinfichtlich der ‚ Anordnung fi) abnehmen laffen. — 8.225. Wenn wir aber bei der Betracht diefer Eintheilungen ung Linneals Gränze ftellen, fo geſchah es befonders deshalb, weil von ihm die erfte brauchbare und auf eine Zeitlang genägende Dispofition gegründet wurs de. Sein Syftem ift diefes: I. Thiere mit vothem, warmen Blut, 2 Herzlammern und 2 Vorhöfen 1. Lebendig gebärende: Säugtfiere (Mammali) 2. Eier legende: Vögel (Aves), 11. Thiere mit rothem, kaltem Blut, 1 Herzkammer und 1 Vorhof. 3. Durch ie athmende: Amppibien (Amphi- bia). * 4. Durch Kiemen athmende: Fiſche (Pisces). I. Thiere mit weißen, kaltem Blut und einem ein⸗ fachen Herzen. 5. it gegliederten duhlſäden: Snfeeten — 6. Mit ungegliederten Fuͤhlfaͤden: Wuͤrmer RN, mes). I y 280 Gegen diefe Eintheilung laͤßt fih erinnern,‘ daß die Ruͤckgratthiere nicht durch ein gemeinfchaftliches Band ver» einige, den übrigen Abtheilungen gegenüber gefeßt wurden, und der legten Abtheilung ein Charakter beigelegt ift, der bei fehr vielen ſich gar nicht finde. Manche Haben in der That rothes Blut (Regenwurm), manche mehr als ein Herz, manche gar Feind. Was den Unterfchied der Sins festen und Würmer betrifft, fo find viele aus der fechften Claſſe bekannt, die gegliederte Arme oder Fühlfäden befigen, alfo,, diefer Definition gemäß, zu den Inſecten geftelle werden müßten. — | Wohl nicht mit Unrecht fand indeß dieſes Syſtem zur Zeit ſeiner Aufſtellung allgemeinen Eingang, blieb auch das allein herrſchende bis auf Cuͤvie r. Dieſer gab 2 Eins theilungen, von denen bie letztere jetzt noch von ihm und den meiſten Franzoͤſiſchen Naturſorſchern befolgt wird; ſie iſt: I. Animaux vertebres, Süegratthiere, . 1. Mammiferes (Säugthiere). 2 Oiseaux (Vögel), 3. Reptiles (Amphibien). 4. Poissons (Fiſche). 1. Animaux mollusqnes, Weichthiere, 1. Cephalopodes (Sepien und Verwandte). 2. Pteropodes (WBalffifhaas), 3. Gasteropodes (Schneden. * 4. Acephales (Muſcheln). 5. Brachiopodes (Terebrateln und Verwandte). | 6. Cirrhopodes (Entenmufchel und Verwandte). UI. Animaux articules, Gliederthiere. 1. Annelides (rothblätige Würmer). 2. Crustaces (Ktebfe). — 281 3. Arachnides (Spinnen und MilbenJ). 4, Insects (Inſecten). | | | IV. Animaux zoophytes, Pflanzenthiere. - Ä 1. Echinodermes (Seeigel und Seefterne), 2. Vers intestinaux (Eingeweidewürmer). 3. Acalephes (Duallen, Meduſen). 4. Polypes (Polypen, Eoralen). 5. Infusoires (Snfuforien). ; An diefem Syſtem ift befonders die Eintheilung in 4 oberfte, gleihmwerthige Gruppen zu loben, fo wie die allers meift richtige Begränzung derſelben; tadelnswerth finden wir befonders die aus einfeitiger Benutzung der anatomis fhen Verhältniffe hervorgegangene Ueberordnung der Mols lusken über die Gliederthiere, auch ftehen mit Unrecht alfe Eingeweide, Würmer bei den Zoophyten, uͤberhaupt möchte die vierte Abtheilung am meiften einer Umänderung bes dürfen. $. 226. Ein neueres Syftem, das fchon feiner Eis genthuͤmlichkeit halber hier eine Stelle verdient, ift das von Den. Der Verfaffer ift, wenn aud) nicht der erfte, doch derjenige, welcher die Entwickelung der thierifchen Syſteme und Organe, auf die Clafjification angewandt, bis in die fleinften Details verfolgte, ‚und hierbei ohne Zweifel oft ſehr glücklich war. Er darf, Hinfichtlich diefer Methode, auf den Dank aller Naturforſcher Anſpruch machen; übers haupt die Verdienfte feiner Arbeiten verfennen oder herabs - würdigen wollen, wäre offenbar der gröbfte Undank gegen ein rein wiffenfchaftliches Streben,» 1. Keimthiere, 1. Samenthiere (Infuſorien). 2, Eierthiere (Polypen und Eorallen). 3. Hüllenthiere (Torallen). | 282 11. Geſchlechtsthieee. 4. Nierenthiere —* Edinobermei 5. Geſcheidthiere (Muſcheln). 6. Geſchroͤtthiere (Schnecken). III. Eingeweidthiere. | 7. Darmthiere (Eingemeidei’und Roth: Würmer). 8. Aderthiere (Rruffer und Spinnen). 9. Lungenthiere (Inſecten). IV. Fleiſchthiere. x 10. Knochenthiere (Fifche). 11. Muskelthiere (Amphibien). 12. Nerventhiere (Voͤgel). 13. Sinnenthiere (Säugthiere), Tadelnswerth ſcheint ung befonders die Claſſe ver Würs mer, indem alle Eingeweidewürmer hier eine Stelle erhiels ten, auch find die zweite und dritte Claſſe willkürlich von einander gefchieden, dagegen in die ‚vierte Thiere von ganz verfchiedener Evolution zufammengeworfen. Ganzen Beifall verdient die Ueberordnung der ——— DIR die Weichthieree " ’ Außer diefen, — der Beruͤckſichtigung wuͤr⸗ digen Eintheilungen führen wir als die Urheber eigenthuͤm licher noh an: Klein, Batzſch, Lamarf, Dümes il, Rudolphi, Wilbrand, Slainvilte, Gold fuß, Latreille. $. 227. Da ſchon aus dem bei der —— der früheren Syſteme Geſagten hervorgeht, in wiefern der Verfaſſer diefe für unzuläffig hält, fo ift bei der folgenden, von ihm befolgten Methode nur anzumerken, daß er in ihr eben jene Mißhelligfeiten zu vermeiden bemuͤhet geweſen iſt; im wiefern dies gelungen, ftellt er dem Urtheil Sach⸗ kuudiger anheim. Hier die kurze Ueberficht. — — un —* Schleimthiere. Myxozoa Pr rag 4. Elaffe. Urthiere. Protozoa, 2. » Corallen. Corallina, 3 ⸗Quallen. Medusina, II. Scheidungsthiere. Diazoa, 4. Claſſe. Afterloſe. Aprocta, 6. ⸗Strahlthiere. Radiata. 5 Weichthiere. Mollusca. III. Stiederthiere, Arthrozoa. *) 7. Elaffe. Ringelwuͤrmer. Annulata. — Weichſchalthiere. Malacostraca. ——— Inſecten. Insecta. | IV. Nücgratthiere. Osteozoa, 10. Claſſe. Fiſche. Pisces, — Amphibien. Amphibia. 12. ⸗ Voͤgel. Aves. 13. ⸗Saͤugthiere. Mammalia. Dei diefer Anordnung iftdie Elaffe der Eingeweidewuͤr⸗ mer aufgelöft, die Nematroideen Rud. ſtehen bei den Rins gelwuͤrmern, die übrigen bilden zugleich mit den Planarien, - Eercarien ꝛc. die vierte Claffe und machen fo einen fchick lihen Webergang von den Meduſen zu den Echinodermen durch die Acanthocephalen. ; *) ir verdanken diefe, fo wie die Benennung der folgenden ‘ Gruppe, der gütigen Mittheilung unfers werthen Lehrers, des Herrn Prof Ch. L. Nitz ſch, der fie in feinen Bors _ leſungen ſchon feit längerer Seit anmwandte. 6 228. Was nun die Verhältniffe diefer Abthei⸗ lungen zu einander beirifft, fo haben die verfchiedenen Schriftſteller fhon hinreichend darauf aufmerkffam gemacht, daß das Syſtem der Thiere, fo wie der Organismen übers haupt, nicht als eine fortlaufende Reihe von Wefen gedacht * J 284 merden könne. Aötheilungen, von benen eine Höher‘ ſteht, als die andre, finden ſich gewiß, aber der Uebergang von dieſer zu jener iſt oft undeutlich und verwiſcht; vielmehr ſcheint es Beſtreben der Natur geweſen zu fein, in-jeder größern Abtheilung einen gewiſſen Grad der organiſchen Entwickelung uͤberhaupt an den Tag zu legen, doch ſo, daß die niedern Glieder noch oft unter dieſem Grad zuruͤckblei⸗ ben, waͤhrend die hoͤhern ſchon wieder daruͤber hinausgehen. So geſchieht es, daß eben dieſe hoͤhern Glieder einer an ſich tiefer ſtehenden Gruppe doch ſcheinbar hoͤher entwickelt ſind, als die niedrigſten der folgenden. Einen deutlichen Beweis liefert uns der Uebergang von den Glieder / zu den Ruͤckgrat⸗ thieren. Gewiß verrathen ſehr viele Inſecten eine weit hoͤhere organiſche Dignität als manche der ihnen übergeordneten Fir fche, und doch wird Niemand zweifeln, daßeben diefe in einer fuftematifchen Reihenfolge, anderer Gründe halber, einen hoͤhern Plag einnehmen muͤſſen. Nicht ohne Einfluß auf die Entwickelung des Thiers fiheint das Element zu fein, - in welchem es fich aufhält; und dürfte aus den in diefer. Hinſicht ſich darbietenden Thatſachen ein Nefultat gezogen werden, ſo wuͤrde es ſein: daß die Luft mehr die Reſpira⸗ tions und aͤußern Bewegungsorgane, und die damit vers bundenen Erfcheinungen, als Kunftfertigkeit u. d.. m, zur Ausbildung gelangen laffe, während das Waffer, ‚eben beim mangelnden Reiz zur äußern Evolution, die Circulas tions» und Digeftionsorgane in ihrer Entwicfelung begüns ſtigt. (Inſecten und Mollusten), | $. 229. Einige, für das Studium der eben ſehr wichtige und brauchbare Schriften ſind: Cuvier, le regne animal, distribné d'après son orga- nisation, etc. Paris 829. 8. V. Vall, av, fg. Dfen’s Naturgeſchichte. Dritter Band, Zoologie, in Ab⸗ theilungen. Jena, 815. 8. mit Kupfern. ) | 285 GW Soldfuß, Sandtud der Zoologie. Marnberg sa? - 82 Bände. 1 Eüpvier’$ vergleichende Anatomie, überfegt von Pe amd I. 3. Medel. Halle, 809—10. 8. 4 Bände. | - Dad Driginal, erfhien unter dem Titel: Legons d’anatomie eomparee, Paris, 799. 8. V Voll. av. fig. 3. F. Medel’s vergleichende Anatomie. Ft 821—29. 4 Bände, wird fortgefeßt. C. G. Carus, Lehrbuch det Zootomie. tip ‚818. 8. Mit Kupfern in 4. "GR. Treviranus, Biologie Feen Philofophie der leben— den Natur, Göttingen, 802—22. 6 Baͤnde 8. Mir Kupfern. —R Zweites Capitel. 434 ‚Spfem der Thiere. BAR. BEER Fr Schleimthiere. Myxoaoa. $. 230. In diefer Gruppe beginut das. Thieneich als eine einfache Schleimkugel, ohne irgend ein anderes Merkmal; allmaͤhlig geht fie dann in die blaſige, röhrige und fcheibenförmige Geftalt über. : Auch hier ift der eigents liche Leib noch eine fchleimige, gallertartige Maffe, fpäter entwickeln fi als innere Organe eine Magenhoͤhle mit Mund, aber ohne After, und Eierfiscke mit Keimkoͤr⸗ | ner zur Seite deſſelben. Noch vor diefen bemerkt man eins zelne Keime im Innern des mütterlichen Leibes, die wahr⸗ ſcheinlich erſt durch Platzen und Abſterben der Mutter ge⸗ bohren werden. — Als aͤußere Organe erſcheinen Haare, Arme, oder bloße, ſchleimige Faͤden, alle ganz von derſel⸗ ben Maſſe, wie der Körper, , Die Härchen ſtehen theils unregelmäßig über den Leib vertheilt, theils an beftimmten Drten, find beweglich oder unbeweglich. Die Arme, meift 4, 8 oder 16, Zahlenverhäliniffe, die wir auch bei den nieds rigften, kryptogamiſchen Gewaͤchſen fanden, und die ſo auf eine Annaͤherung beider Reiche ſchließen laſſen, ſi nd immer ringförmig um die Mundöffnung geftellt und ihrer Dil dung nach bald einfach, bald veräftelt. Das Ihier kann fie gewöhnlich nach Belieben aus » und einfrülpen und be diene fich derfelden zum Ergreifen der Nahrung, diein vies len Fällen in ähnlichen Waffergefhöpfen zu beftehen ſcheint; doch fangen auch andere, nach Art der Gewächfe, aus dem fie umgebenden Medio durch die allgemeine Oberhaut ihre Nahrung ein. — Was ihre Größe betrifft, fo wechfelt fie von der allergeringften, durchaus mikroſkopiſchen, bis zu ber einer gewaltigen Blaſe und Scheibe von 1‘ und mehr Durchmeſſer, indeß erreicht-im Allgemeinen ihr Leib nie ein bedeutendes Volumen. Alle leben im Waſſer. — Sie zerfallen, ziemlich natürlich, in die 3 Elaffen der Urthiere, Corallen und Medufen. RR Man vergleiche über. diefe und die, folgende Abtheilung A. F. Schweiger, Handbuch der Naturgeſchichte der ffeletz „bien ; ungegliederten Thiere. Leipzig, 820, 8 Erſte Claſſe. Urthiere. Protozoa. Zoophyta monohyla, Schueig 6.231. Belebte Gallerte von fugeliger oder röhriger Form, theils ohne alle innern Organe, theild mit Mund und Bauchhoͤhle; alle ohne ſchwammiges, Baltigeh Bepäne oder Geruͤſt. — Die Gefchöpfe dieſer Claſſe entftehen anfangs alle. durch Wrbildung, daher Urthiere genannt. Sie ers I 287 — PER ſogar bei ein und demſelben Ins Erd — dividuo hoͤchſt veraͤnderlichen Geſtalten, ſo daß man ſchon deshalb, nicht ohne Grund an einer generiſchen oder gar ſpecifiſchen Beſtimmtheit dieſer Organismen zweifelte, und ſo auf eine genaue Charakteriſtik der Gattungen und Arten Verzicht, leiſtete, zumal da aus einem und demſelben Thier mehrere nad) ‚einander hervorzugehen ſcheinen, ebenfo wie es bei manchen niedern Gewächfen gefunden wird (Pilzen, Conferven); ; indeß reichen die KEN n6 nicht aus. — Die Annäherung an das de Pflanzenteid ift überhaupt unverfennbar, ja es ſcheinen ſogar in dem verfchiedenen Ordnungen , verfchiedene Abtheilungen des Pflanzenreis ches wiedergegeben zu ſein. Sie arhmen und nähren fich, "wie diefe, durch Einfaugen der allgemeinen Haut und Durch ſchwitzen des Nahrungsſaftes aus der Bauchhoͤhle in die thie⸗ riſche Maſſe. Ferner fehlen, tote bei den Krpptogamen, alle deutlichen Gefchlechtsorgane und das Einzige, was auf Fortflanzung der Art hinweiſt, find Eleine Körner im Ins nern des Mutterthiers, gerade fo wie bei Pilzen und Algen, Außerdem ift die Sortflanzung durch Sproffen ſehr gewoͤhn⸗ lich. Sie zerfallen wieder in 3 Ordnungen j Snfuforien, Raͤderthiere und Polypen. Erſte Aufgußthierchen, Infusoria, * $. 232. Bloßer Thierftoff, ohne alle innern und Aus Fern Organe, nur bisweilen mit dunklen Flecken im Ju— nern ‚ Die vielleicht für Keimhäufchen zu halten find, — Den Namen erhielten fie von der Art ihrer Entftes Gießt man nehmlich auf irgend einen abgeſtorbenen pflanzlichen oder thieriſchen Theil Waſſer, und laͤßt dieſen unter der freien Einwirkung der Luft und des Lichtes fies en -* — dan," jo entwickeln u darin nach Verlauf einiger ge Heine, ſich bewegende Schleimkugeln, die kaum noch durch ſcharfe Vergroͤßerung erkannt werden. Dies ſind Infuſo⸗ rien. Viele derſelben ſind voͤllig kugelrund, andere platt gedruͤckt, einzelne mit Anhaͤngen und Schwaͤnzen verſehen. Einige pflanzen ſich durch Halbirung fort, andere durch Anhaͤufen von Keimen im Innern, in denen man ſogar ſchon wieder Keime wahrgenommen hat. O. F. Mulier, animaleula inkusoria, "Aaviarilia et marina. Hafn. 786. 4. c. fig. sth Die A. Runde, nun 'Monas. Bloße einfache Schleimkuͤgelchen. Entſtehen zu Millionen in allen Aufguͤſſen, find unge⸗ heuer klein, daher nur durch ſtarke Vergrößerung erkenne bar. Im Waſſer bewegen fie ſich unaufhoͤrlich und fahren darin hin und her, ſterben aber bald ab und werden von neuen Generationen erſetzt. M. termo, Sehr kleiner Schleimpunet. In Pralgen- E Auf guͤſſen. "M. lens, etwas größer und —— In Graͤ⸗ ben und Lachen, die nicht austrocknen. Gonium. Mehrere kleine Kuͤgelchen, wie Monas, find in ‚allerlei Geſtalten, oft regelmäßige Vierecke, oder Kreiſe zufanmengeftellt. Bewegen ſich ale mit einander gemein— ſchaftlich. G. pectorale. Mit Monas in denſelben Aufgüffen, fönnten daher bloße verwachſene Monaden fein. Proteus, Schleimige Blafe, die in jedem Augenblick ihre Gejtalr verändert, ſelbſt Zweige und a A austreibt, Sm Innern nicht felten Keimkoͤrner. P. diffluens, findet fih in Fünftlichen und natitien Aufguffen. Fe Volvox. Die — aber groͤßer. Im Inne — man viele kleine und einzelne groͤßere Keime, wele ſchon wieder mit Keimchen ſchwanger ſind. V. globator, hell, durchſichtig, von der Größe eines Stecknadeltnopfes. In Laden, aber kg häufig, bewegt _ — ne 289 ſich durch Des nice Achſe. Pr das größte Snfur ala 7 — — * B. ee" King Pafamaecium, länglihe, zuweilen fpig zulaufende, zu⸗ weilen abgerundete Geſtalten mit Keimkoͤrnern im nnern. ix EUR, wie ein längliches Dreieck. An aſſerlin⸗ fen. °P, versutum, länglich ſtumpf von —— Farbe. Pflanzt ſich durch Quertheilung fort. Bacillaria, Stabthier, laͤngliche, ovale oder paralleles pipedifhe, zufammengedrüdte Körper mir dunklern Stellen im Innern CKeime?), vermehren fih dur) Eüngsibeiling, bewegen fi fi lebhaft. \ | Diefe hoͤchſt merkwürdige Gattung. wurde zuerft von 2. 5. Müller entdeckt und im in Dde feiner Eleinen Schrif⸗ ten bekannt gemacht, hernach v. Eh. L. Nitz ſch ges nau unterſucht und beſchrieben. Halle, 817. 8. B. palea, bel weiß, in der Mitte mit 2 gelbbrau⸗ nen Duerbinden. Ueberall gemein in ſtehenden Beagle Nitz ſch a. a. O. Taf. 3. Fig. 1—17, —0. Lang geſtreckte. RER Tängliche, dünne, an beiden Enden jugefpigte Süden; in freien Aufgüffen, bewegen ſich langſam. iu > pulvisculus, grün. In allen Pfüsen und Lachen; “ ziehen fi) im Tode zufammen und bilden die fogenannte Prieſtleyſche grüne Materie. Vibrio. Wie vorige, aber eg: folbig an dem 67 Ende, dagegen fyig am andern. Haben eine lebhafte, fhlängelnde Bewegung. Man kann, wie, bei Eercarien, 2 Abtheilungen diefer Gattung annehmen, nehmlich niedere und höher organifirte; letztere müffen eine eigne Gattung bilden und bon den Infuforien entfernt werden, * €: ** lineola. Bloß einfach ſchleimiger Faden vdn der. an⸗ gegebenen Form. In freien Aufguͤſſen. Cercaria. An ein laͤnglich rundes, ſchleimiges Kuͤgelchen iſt ein langer Schweif angeheftet; ſo finden ſie ſich nur im Samen hoͤherer Thiere. Die hoͤher organiſirten, mit Mund rt - 19 * 290. RR ne und. * — ſind bobon abyzſpndern, und der vierten Claſſe a fie bilden die Gattung Er - chelius. C. hominis. Körper Ba „gleich ; Schweif 13: Mo Sm amen des Menſchen. zalli, Koͤrper laͤnglich, cylindriſch, Mir wenig dicker als de Schweif. Im Samen des Haushahns. — Man vergleiche: W. F. v. Gheiſch en gen Ruf: worm Abhandlung uͤber die Samen = und Infuſionsthier— —* Nuͤrnberg, 778, 4. Mit Kupfern. D. Mit Haͤrchen befepte. richoda. Leib länglich oder rundlich, entweder an einem TU * - — oder ee mit langen, unbeweglichen Haaren bes fest. Tr. sol, Sheibenförmis, Haare am Umfange. In ſte⸗ henden Gewaͤſſern, bewegt ſich durch —— um eine Ahle. — \ Cerone, wie vorige, aber die Geftalt eefifehender, ; u den Haaren noch mit einzelnen. —— Be et Ä im Innern dunfle Puncte, = C. mytilus. &Keilförmig, bier — dort ſiachelig, bewegt fi langſam. In ſtehenden Waſſern, Zweite Familie. Raͤderthiere. Rotatoria. Monohyla ciliata Schw. £ $. 233. Leib von beftimmter Form, bald feftfigend, bald frei beweglich, am vordern Ende find runde Scheiben, die mit beweglichen, nicht einziehbaren Härchen befegt find, hinten geſchwaͤnzt. Inwendig ein pulfivender Magen. Diefe Thiere nähern ſich in mancher Hinſicht den zu— letzt genannten Gattungen der vorigen Familie, allein die Anweſenheit beſtimmter innerer Organe, ſo wie die ſchraͤnkung der beweglichen Haͤrchen auf gewiſſe ſe T unterſcheiden fie hinreichend. Dieſe Bewegung efalat bei einigen nach beftimmter Reihenfolge, bei andern vollfom: 291 men willartich ige figen mit einem Stief an Waffers chſen feft, andere bewegen ſich beſtaͤndig durch verſchie⸗ J Drehung der Cilien. Die innern Organe beſtehen in einem regelmaͤßig pulſirenden Magen, der eben deshalb von aͤltern Schriftſtellern für ein Herz gedeutet wurde, Die Mundoͤffnung findet ſich zwiſchen den behaarten Scheiben (Räder), iſt oͤfters mit eigenen Cilien befeßt und einer ftarfen Erweiterung fähig. igentliche Fort flanzungsorgane fehlen, fie gefchieht durch Keime, die ſich vom Mutterthier ablöfen und zu neuen Individuen ir anwanfen. — Man erzählte viel von der großen Lebenskraft di Thierchen, fo daß jahrelang außerhalb des Mafı A aufbewahrte und getrocknete Individuen wieder ins Waffer gebracht, von Neuem erwachen follten; befonders ftellte Spallanzani damit Verfuhe an, deren Aechtheit je doch man in neuern: Zeiten in Zweifel ziehen zu muͤſſen glaubt. Trichocerca Cuv. Schw. Körper laͤnglich, vorn abge: ftust, Maul zurüdziehbar, von Haͤrchen begränst, Schwan; gabelig. Bewegung der Haare unregelmäßig durch ein⸗ ander. Tr. paxillum, Man. 1. c. Tab. 29, fig. 9-12, Die Gattung Vaginicola gleicht der vorigen fehr, aber der Leib ſteckt in einer durchſichtigen, harten Scheide. Beide finden fi in fichenden Gewaͤſſern. Furcularia Lamark. Leib laͤnglich, birnfoͤrmig, dreh— rund, nackt; am Vorderrande 2 Scheiben mit regelmäßig fi) nad einander bewegenden Cilien befest, der Hinter— theil endet mit einem zweilappigen oder zweifpigigen Schwanz. | F. rediviva, Rädertbier, Vorticella rotatoria Müll. Im Wafler, - das von den Dächern herabfioß, aber nicht 7 häufig. Mit diefem erperimentirte Spallanzani, — Brachionus Lam. Leib rundlich, Fugelartig, Vorder: ende abgeftugt mit 2 Heinen, mit Härchen befegten Schei— ben, Zwei fchildförmige, hornige, durchſichtige Scheiden 19 * 292 R bedecken den in einen Eurzen ‚Schwanz endenden Leib, „Bur Seite, des pulfirenden Magens bemerkt man rundliche Koͤr⸗ per voll Eier. | B. clypeatus. Müll, 1. c. tab. 48. fig. 41 —14. Das ganze Thier har eine linfenförmige Geftalt und grau: liche arbe, es lebt in ſtehenden Gewaͤſſern. — Einige Naturforfcher halten dies Thier für einen jungen Krufter aus der Familie der Brauchiopoden. Dritte Familie, Polypen. Polypina. Monohyla hydriformia Schw. 8.234. Leib becherfoͤrmig oder chlindriſch, theils auf verzweigten, theils auf einfachen Stielen ſitzend. Inwendig bemerkt man einen Magen, der ſich an dem vordern Ende in den Mund öffnet, deffen Rand mit Eilien befegf, oder von umftülpbaren, ungefiederten Fangarmen umgeben if. Alle Theile des Leibes äußern eine große Empfindlichkeit und Contractibilität, nicht unpaffend. ers tlärt daher Oken (Zoologie I. ©. 9) das ganze Thier für Nervenmaffe; doch fisen fie in der Regel an Gegenftänden im Waffer fett und ſchwimmen nicht umher. Sie pflans zen fih durch Sproſſen fort, entfiehen aber nicht mehr in künftlihen Aufgäffen, fondern leben in fchattigen Teis hen, befonders im Frühjahr und Herbſt. Erſtaunens⸗ würdig ift ihre ungeheure Neproductionsfähigkeit, Vergleiche: Trembley, Gefhichte einer Polypenart de3 fügen Waflers; aus dem SFranzöfifhen » I. A. E. Goͤze. Duedlindurg 775. 8. Mit Kupfern, Roͤſſels Infectenbeluftigungen. Ir Theil, Vorticella. Viele becher= oder glodenförmige Körper, die an ihrem offenen Kande mit einigen Cilien- befegt find, werden von dünnen, dehnbaren Stielen getragen. Pflanzen fid) durch Halbirung des Körpers und Keimbildung fort. V. convallaria, die am Rande zufanmengezogenen Glo= den baben dort nur 2 Paar Härhen. Stiel baarfein a i 295 wellenformig fd ) ftängelnd, "Sn ftehenden Gewaͤſſern an Pflanzen und andern Gegenftänden. Stiel einfach. V. polypina. Die am Nande Furz gefranzten Glocken ſiten auf ſtarken, verzweigten Stielen. Ebenda. Hydra. Stiel dick, oben knopffoͤrmig angeſchwollen, der Mund mit 8 elntiäle ren Armen beſetzt. Pflanze fich durch Sprofien fort. * H. viridis. Grün , in ftehenden Gemwäffern an Lemna. Dies der befannte grüne Armpolyp, berühmt wegen feiner wınderbaren Neproductionsfähigfeit, die ihn faſt unzers ftörbar macht. Ale Theile erfesen ſich wieder, ja man ‚ann die Bauchſeite, wie einen Handſchuh nad außen um⸗ ſtilpen, ohne dem Leben des Thiers Eintrag ; ı thun. ° & Aufert große Empfindlichkeit, zieht daher die Arme bei der Berihrung gleich zurück, wie die Schnede das Fuͤhlhorn; lebt von kleinen Waſſerwuͤrmern, beſonders Naiden, die er ganz verſchlingt. (Siehe die Werke von Trembley And Roͤſe l). H. —— Sätbe gelbbraun. Iſt meift größer als der vorige. Ebenda, und ebenſo KRoͤſel). Cristatelle. Schleimkuͤgelchen, mit unregelmäßig aus⸗ ſproſſenden Fortſaͤtzen, an denen. viele, gleichlange, kolbige Arme ſitzen, die —— im Waſfer ſpielen. Soll Eier entwickeln. — C. eentrifuga. veib gelb, gefärbt; ſchwimmt. im Waſ⸗ ſer umher. Zweite Claſſe. Corallen. Corallina. Zoophyta heterohyla Schweig. $. 235. Schleimige, gallertartige Geſchoͤpfe mit Mundoͤffnung, Magen ohne After, häufig ſchon Eier⸗ ſtoͤcken und vielen, allermeift gefranzten Armen, figen ents weder in einzelnen Zellen eines kalkigen, auch hornartigen Stammes, oder dergleichen Stämme finden. fih im Ins nern des zufammengefegten Polypenſtocks. J Der Hauptunterſchied dieſer ziemlich umfaſſenden Gruppe beſteht eben in der Anweſenheit dieſer feſten, kalki⸗ gen, hornartigen oder faſerigen Maſſen, die dem eigent⸗ | lichen Thier zur Grundlage dienen, die Thiere fiimmen ns faft ganz mit dem Armpolyp überein. Als äußere Organe Befi igen alle längere'oder kürzere Fangarme, die oft merkwuͤrdige, blumenfoͤrmige Stellungen annehmen und das ganze Thier einem Gewaͤchs aͤhnlich machen, wels che Aehnlichkeit durch das vollkommmene zweigartige Ders breiten des Stammes nur noch vermehrt wird, — Aus dem ſackfoͤrmigen Magen entfpringen bei vielen ‚gefäßartis ge Verzweigungen und an denfelben liegen nicht felten wahre Eierſchlaͤuche, die mit ihren Ausführungsgängen um den Mund; an der Baſis der Fühlarme fih Öffnen — Bi folder Uebereinftimmung in der Organifation ded eigents lichen Thiers unterfcheidet fie nur die Art des gemeinfchafts F lichen Vorkommens. Einige ſitzen in beſondern abgefchloffes, nen Zellen des kaltigen Stammes, anderein längern Roͤh⸗ ren, die mit einander in Verbindung ftehen, noch andre ends. fi) in. einer großen Polypenhaut, welche die kalkige Hülle überzieht, Hierauf beruhen die Familien: Unterfchiede, — Es fcheinen nehmlich 2 Reihen, vom denen wieder jede in 2 Abtheilungen zerfällt, Statt zu finden; denn entiweder ift der Stamm kalkig, oder weicher, hornartig. Jede diefer Gruppen hat Corallen ohne und mit Thieren aufzus weifen. Als dritte Familie befchliegen die nicht feftfigenden Seefedern diefe Claſſe. Ob aber nicht der Mangel oder die Anmefenheit von Polypen als Haupteintheilungsgrund fchieflicher betrachtet werden müßte, laſſen wir dahin geftellt fein, und befolgen lieber die von Schweigger vorges ſchlagene Eintheilung, % -&% €, Esper, Die Prayer re Abbildungen nad) der Natur zc. Nürnberg 791 —94. 2 Theile, | Na a * Erfle Familie. — * * — lithophyta. —22 236. Der Stamm ift fteinhart und beſteht aus —— Kalterde. Er iſt nicht, wie bei ven Muſcheln, von beſondern Theilen des Thlers abgeſetzt, ſont allmaͤhlich erhaͤrtete, vormals thieriſche Maſſe ſel her anfangs weich und gallertartig. — * A, Lithophyta nullipora. Sie erſcheinen als eine belebte, thieriſche Gallerte, die hernach zu einer kalkigen Maſſe ohne alle Poren oder Zellen erhaͤrtet. Polypen hat man,‘ trog der eifrigſten Nachforfhungen, noch nicht gefunden. ie find die Sins fuforien unter den Corallen, | ‚Nullipora Lam. Die einzige Gattung; findet ſich im Mae als Ueberzug von, allerlei Gegenftänden. — B. Lithophyta porosa. Decr harte, aͤſtige Stamm beſteht aus Zellen, die ſich vom Centro gegen die Peripherie hin verbreiten. Die Dolyven ſitzen theils im ganzen Stamm, theils nur an | den Enden der Zweige, haben 8 gefranzte Arme, Mund Magen und 8 Ovarien; eine gelatinoſe Huͤlle ſchließt das Ganze ein. Madrepora. Stamm gerieft, unregelmaͤßig zeraͤſtelt, feinrunzelig, inwendig ſternartig in Faͤcher getheilt. Poren — In den Zellen ſtecken die Thiere mit ihren vielen, excentriſch ftrabligen, oft gabeligen Armen; alle find durch eine gallertartige Rinde verbunden, M. damicornis, Poren becherfoͤrmig vertieft, am Ende eines Aſtes. Gramm nicht fehr ausgedehnt, einige Fuß hoch. Gemeiner Corall in allen Meeren. a Stamm gabeig getheilt, meift fingersdid, mit vielen Heinen, zum Theil hervorragenden Loͤchern, die in Kanäle und Sellen führen. In diefen figen Die Heinen, / f ” ” 5 I 296 —— vlelarutgen Polypen de ſtehen durch einen feinen \ Usberzug mit einander, in Verbindung. a M. aleicornis. Stamm weißlich, von verfehiedener Dicke. Findet fi häufig in füdlichen Meeren und bildet dort kai Oft in —— Ki J — C. Lithophyta lamellosa, | | ‚Stamm kugelig, nicht oder fehr wenig Bengwelsk Die Zellen werden durch neben oder übereinander gelagerte Kalklamellen gebildet, in den aͤußerſten oder jüngften Zellen befinden fih die Polypen. Das Ganze erfcheint beim irchſchnitt als aus concentrifhen Ningen gebilder, in che die äußere, bekleidende, gelatindfe Schicht erhärtet, Lithodendr on, der Aftige Stamm befteht aus, durch parallele Scheidewände, die nach hinten fih- nähern, gebilde- ten becherförmigen Bellen. Die Aeſte ftchen weit aus eins ander, find mäßig lang, unregelmäßig getheilt, oder dols denförmig aus dem Ende des Stammes ſich erhebend. L. virgineum. Kleine, harte Corallen von fhneeweißer Farbe. An Europaͤiſchen Küften, F Maeandrina, Der kalkige Stamm erſcheint kugelig. Auf der Oberflaͤche viele, gewundene, erhabene Leiſten, zwiſchen welchen die durch Querwaͤnde gebildeten Zellen ſich befinden. Das Ganze wird von einer ſchleimigen Rinde uͤberzogen. Polypen wie die vorigen. M. labyrinthiformis. Große Halbkugeln von 1 und mehr Durchmeſſer. Im Meere wärmerer Gegenden, ;- D. rothen Meer, Indiſchen Ocean häufig. — Einige, wie Fungia und Agaricina en. 25 einen dünnen, blattartig ausgebreiteten Stamm. r D, ‚Lithophyta fistulosa, - Die Polypen ſtecken in Ealkigen Röhren, —* * wenig bekannt. Tubipora. Die 1“ dicken Roͤhren werden durch Sılia wände in Entfernung von 5— 6'* mit einander verbunden. T. musica (Orgelwerf), ſchoͤn kochenillroth. Im Im: Difchen Ocean. » N 7 A ER IT BORE: Wanntlie "ie Corallina ceratophyta, | er 7. Der Stamm des Thiers ift im Leben horn⸗ hart, verhärtet aber nach dem Tode in eine PR mige, theils fteinige Maſſe. a die vorzugsiweife Ki; ; genannten Korallen. | A. —— spongiosa., Stamm vielgeftaltig, faferig, von fchleimiger, gallerts artiger Thiermaſſe überzogen, aber ohne irgend deutliche Polypen. Sind die niedrigfte Stufe der Ceratophyten, und verhalten fih zu diefen, wie die Nulliporen zu den Lis thophyten. Die Bewegungen der Maffe jeheinen in bloßer Erpanfion und Contraction zu beſtehen; Locomotivitaͤt haben fie, wie die meiſten Corallen, nicht. — Trages Sohn Saferung des Stammes parallel dicht ne= ben einander liegend, dazwiſchen und darüber die Schleim⸗ mafle. Tr, tuberculatum. . Spongia. Achilleum Schweig. Stamm nebartig, elaſtiſch, von vielen Kanälen durchzogen, die fih nad aus ßen mir Poren öffnen. Eigentliche Thiere fand man noch nicht, aber der ganze mit der gelatinofen Huͤlle uͤberzogene Stamm ſcheint ſich, vielleicht vermoͤge ſeiner Elaſtizitaͤt, zu bewegen. Haͤufig in allen Meeren. Sp. ofheinalis. Stamm lappig, ſogar aͤſtig, von vers ſchiedener Größe. Im Griehifhen Archipel. Dies der als gemein befannte Badeſchwamm. | B. Ceratophyta tubulosa. Thiere wie Polypen ſtecken in häutigen oder hornartis gen, einfachen oder Äftig verzweigten Nöhren, die öfters am Ende in eine Zelle enden, in welcher dann der Polyp fißt. Tubularia. Köhren häutig einfach, ‚oder verzweigt. _ Pos lypen am Ende der RO, fönnen ſich nicht zuruͤckziehen. ER j 3J Ti richoides. Polypen ul hogpetter Reihe von Fang: armen, Röhre, aſtig. Um Europa im Meer. Sertularia, Stamm Iederartig, zeräftelt, ſeitlich mit ge⸗ ſtielten, becherfoͤrmigen Koͤrpern, in denen die Polypen ſitzen. Alle ſtehen durch eine ſchleimige f e im Innern der Röhr en mit einander in Verbindung. An den Zweigen eulwickein ſich oft wahre Receptacula, die reif abfauen un neue Stoͤcke bilden. S. abietina. Mefte fein, nad Art des Nadelholzes. Polypen ſich gegenuͤber ſtehend. In der Nordſee. | Cellularia Oken. Der Stamm befteht aus vielen an rennt gefügten Gliedernz jedes Glied wieder aus parallel eben einander Tiegenden —— in denen die Polypen ben. Stock erlangt nur geringe Höhe. Faſt in allen Meeren. — C. Ceratophyta corticosa. Der hornartige Stamm wird von einer dicken, J tinoſen Huͤlle umgeben, aus dieſer erheben ſi ſich die Polypen, koͤnnen ſich auch ganz,in dieſelbe zuruͤckziehen. Im Innern des Thiers bemerkt man deutlich einen Magen mit 2 An— hängen und 2 gefchiedene, runde Körper, die man für Dvarien gedeutet hat. Die Stämme erreichen oft eine ehr große Ausdehnung. — - Gorgonia. Stamm fehr aftig, wie die Rippen eines Blatts der Dicotyledonen fi) verbreitend, Fnorpelig. Der galertartige Ueberzug verbärtet nach dent Tode das Thier zu Kalkmaſſe. Die Ihiere ‚felbft haben 8 a N oder glatte Arne. N 6G. flabellum Faͤcherpolyp). Ninde graulich, Körper braun, glatt. Arme des Polypen kurz und nackt. Im In— diſchen Ocean. Isis. Stamm gegliedert, hornartige Stellen wechfeln mit: kalkigen, zellenhaltigen ab. Das Ganze wird von einer dicken, galertartigen Huͤlle umgeben „ in der die — ſtecken. °C. salicornia. Sticder laͤnglich, nicht. fehr dick; der L ur. aber nicht anaſtomoſtrend. Die kackigen Glieder ragen vor. Im Indifchen Ocean: Corztliu m... Stamm gabelförniig verzweigt, mit feinen, zarten Längsriefen. - Thierhen Hein, figen zerſtreuet in au Rinde, o 2% BR er h °C. rubrum (Isis nobilis Linn). Stamm ſchoͤn roth. ‚Im Mittelmeer, Befonders an Afrifg, Dies der ädhte rotbe Coral, der allgemein zu Drechsler Arbeiten und Kunſtſachen verwendet wird. Kommt wmeift glatt mit ab: geichliffener Oberflähe zu und, — | v7 N r Y — Dritte Famile. Seefedern, Pennae marinae. 6.238. Sn diefer Gruppe erreicht der Polyp feine hoͤchſte Ausbildung, da er nicht allein deutliche Ernährungs, und Fortpflanzungs» Organe. befist, fondern auch nicht mehr, wie in den vorigen Familien, mit feinem Stamm am Soden feftgewachfen ift. | * Die freien Polypen ſind wahre losgeriſſene Coral⸗ len. Sie beſtehen aus einem harten, oft wieder von Kas nälen durchbohrten Stiel, der bei einigen ähnliche feitliche Aefte ausſchickt, an denen die einzelnen Polypen figen. Diefe Aeſte oder Arme verlängern fi) durch Sproffen von unten nach oben, fo dag immer junge Dolypen fih vom Stamm aus bilden. Affe Polypen ſtehen durch einen gallertartis gen Meberzug des Stamms und der Arme miteinander in Verbindung, fie, felbft find denen der früähern Familien ähns lic) und haben 8 gefranzte Arme, in deren Mitte fich der Mund Sffner. Diefer führt in einen weiten Magen, aus dem Fäden entfpringen, dieim Stiel verlaufen. Andere Fäden entfpringen je Zvon jedem Arm und fegen ſich an den Rand der Polypenzellen fe. Sie werden für Muskel⸗ - fafern gedeutet. 4 traubenförmige DOvarien, in denen: ‚man die Eier deutlich wahrnehmen fann, liegen um den | J Magen und öffnen fih durch — am Grund der Arme. Die freie —— im Meer, oder das Herum⸗ ſchwimmen, wie man es nannte, iſt noch zweifelhaft. Nach neuern Beobachtungen ſtecken ſie mit dem Stiel im Sande auf dem Boden des Meers, und ſchwimmen nicht. 94 Pennatula. "Der Stamm treibt oberhalb zweireihig ge= ‚ gemüberftehende Aeſte, an deren oberer Seite die Bene figen. — . P. phosphoreas Farbe ſchoͤn roth. Aeſte ungleich, mitte . Jere länger, genäbert: 26" lang. Phosphorescirt. + Pagrisea, Aeſte glei lang, rüdfwärts gebogen, lafe ſen Swifchenräume, Farbe graumweiß, 1° lang und drüber. Wie vorige”im mitrellandifishen Meer. | Veretillum. ‘ Stamm ohne Aeſte. Die Polypen — unregelmäßig vertheilt allenthalben am Stamm hervor. V. cynomorium. Dick, ſehr fleiſchig. Polypen koͤnnen ſich weit hervorſtrecken. 2— 3” lang. Im Mittelmeer. Umbellularia. Stamm vieredig, lang, ohne Hefte, am Ende ruͤcklings gebogen und dort viele Freisförmig geftellte, lange, mit 8 fein gefiederten Urmen verfehene Polypen tras gend, diefe breiten ſich aus umd fpielen im Wafler , in der Ruhe liegen alle parallel neben einander aufrecht ausgeftred. U. groenlandica. Die einzige Artz findet ſich felten au Groͤnlandiſchen Küften. *) W. Rapp, tiber die Polgpen, Weimar 829, 4 ©. 33 'und folgende, | \ Dritte Claſſe. —*— Quallen, Medusina. GER Acalephes Cu». zn $. 239. Gallertartige, blafen » oder fcheibenförmige Thiere mit Fühlfäden, hohlen Fangarmen oder beiden zus gleih, Innerlich eine Magenhoͤhle, oft felbft ohne — und deutliche Eierſtoͤcke. — ⸗ - 301. Durch bie freie Beweglichkeit in ihrem. Medio, fo wie überhaupt durch den Mangel aller harten, Ealkigen Theile, durch Geftalt und Größe find fie hinreichend von den Gefchöpfen der vorigen Claſſe unterſchieden. Ale leben im Meer und vorzugsweiſe der heißen Zonen, Hier find fie in einer beftändigen Bewegung (nur die Medu- sina tixa koͤnnen fich feftfegen), in welcher Abficht viele rhythmiſche Contractionen und Expanſionen des Leibes ſich er⸗ kennen laſſen. Muskeln, welche fie in dieſem Treiben uns terſtuͤtzen könnten, bemerkt man nicht, nur einige zeigen eine Laͤngs/- und Querfaferung in der Subftanz, die als Muskel faſern fih deuten laffen. Uebrigens ift die Organifation der Familien ganz verfchieden, wie es ſich ſchon in der aͤußern Geſtalt ausfpricht, | * Den einfachſten Bau haben die blaſigen Quallen. Auch fie beſtehen theils aus einer großen, theils aus meh—⸗ rern zu einem Thier verbundenen Blaſen. Dieſe Blaſen ſind die Leibhoͤhle, in ihnen befindet ſich der Magen, oft ohne Mund. Von den Magenblaſen ſind die eigenthuͤm— lichen Luftblaſen zu unterſcheiden. Dieſe liegen in der Regel oberhalb oder zur Seite des Magens, oͤffnen ſich auch wohl nach außen. Nach Einigen ſollen es Athmungs⸗ blaſen ſein, nach Andern dienen ſie nur zum Schwimmen. Abweichend von dem ſo eben geſchilderten Bau iſt die Bildung der Scheiben⸗Quallen. Hier zeigt ſich im Centro des Koͤrpers auf der untern Flaͤche eine Oeffnung, der Mund, der entweder ſogleich in verzweigte Roͤhren oder zuvor in einen mit Anhängen verſehenen Magen führt. Die Fangs arme, oft fehlend, oder wo fie da find 4, 8 und mehr, ſtehen ebenfalls auf der untern Seite um den Mund, find Hohl und am Ende durchbohrt. Sie fiehen mit der Leibs höhle in Verbindung. Um den Magen liegen die Eier ſtoͤcke; aus ihnen treten die Eier in die Leibhöhle und wers den duicch den Mund gebohren, oder aber fie gelangen in die ‘ 802 J en J Hoͤhle der Arme, wo ſie zuvor eine Entwickelung, gleich⸗ ſam eine Art Bebruͤtung erdulden. Außer dieſer Armen bemerken wir oft viele kurze, aber ebenſo gebauete Saugroͤhren, die gleichfalls in die Leibhoͤhle fuͤhren, ſie ſcheinen Waſſer in dieſe Cavitaͤt aufzunehmen, was an Athmen erinnern koͤnnte; die regelmaͤßige Contra⸗ etion und Expanſion der Aurellia rosea (Medusa aurita Lin.) ſcheint fehr dafür zu fprechen. Merkwürdige, phyſiologiſche Erfheinungen find das diefen Gefchöpfen zukommende Leuchten und der brennende Schmerz, den viele bei der Berührung erregen; Weide find noch nicht gehörig erklärt. Befondere leuchtende Or: gane finden ſich nicht, doch feheint von den Ovarien das | oft bläuliche Licht vorzugsweife auszuftrömen; auch der vom Thier abgefonderte Schleim hat diefe Eigenfchaft und überträgt fie auf damit beftrichene Dinge, | Die brennende Empfindung bei der Berührung dürfte Folge eines Fauftifchen Stoffes, den fie abfondern, fein; manche werden dadurch Ihieren, die fie verzehren, ſchaͤd⸗ lich; fo weiß der Verfaſſer aus eigner Erfahrung, daß Schweine, die eine ziemliche Anzahl der vom Meere aus— geworfenen Medusa aurita Lin. gefreſſen hatten, daran ſtarben; einzelne von ihm feldft und Bekannten genoffene Stuͤckchen erregten kaum ein gelindes Magenbrennen, aber durchaus feine heftigen Symptome. — | Die Synonymie und Beftimmung der Gattungen und Arten läßt noch Manches zu wünfchen übrig; er darum erwarben fih Peron (Annal du Mus. 14.) und Tileſius in den Geſchichten ihrer Seereiſen. Erfte Familie, Blaſen⸗-Quallen. Medusina bullifera ‘8.240. Der Leib befteht aus einer einfachen, großen oder mehrern, Eleinern Blaſen, langen Fühlfäden und 303 vielen PER — „die in den Magen münden. Ein eigentliher. Mund fehlt. — . Alle leben in ſuͤdli⸗ ern Meeren, fie nähren fich von | eſchoͤpfen, ſelbſt Fiſchen, die ſie durch die Saugroͤhren verfchlingen und DR bald verdauen. * —— Peron. Viele Blaͤttchen liegen dach⸗ ziegelartig in 2 Reihen übereinander, mitten zwiſchen dieſen verlaͤuft ein Kanal durch das ganze Thier, an dieſem die Saugroͤhren und mehrere feine, gewimperte Fuͤhlfaͤden. * St. amphitritis. Leib gegen 46" lang, ſchoͤn him: melblau, mit purpurnen Sleden am Grunde der Saugroͤh— ren. Schwimmen in vielfahen Windungen, mohei fie nit den Faden fpielen, leuchten; in den Tropen Gegenden. Physophora Forsk. Thier hat einen Magen, aus dem ein darınartiger Kanal entfpringt, an deſſen aͤußerer + Wand viele. Luftblajen fisen. Nach unten viele buͤſchelfoͤr⸗ mig geſtellte Saugroͤhren, und Fangarme, auch gefiederte Faͤden. -Ph. musonema Peron. Magen und Darm ſchoͤn roth, Lufrblafen gelb, geöffnet, mit dreifpaltiger Lippe, Arme und Fuͤhlfaͤden himmelblau. Schwimmt im Atlantiſchen Ocean dicht unter der Oberflaͤche des Waſſers. Physalia Lam. Un einer großen, winkelig gebogenen, oberhalb einen Kamm tragenden Luftblafe befindet fid) nad) unten die mit vielen Gaugröhren verſehene Nagenblafe, Mund fehlt. *) Außerdem lange, knotige Fühlfäden und Tangarme. Ph. pelagiea. Große, Bläulihe Blafen von 1° Durch⸗ meſſer und mehr. Fuͤhlfaͤden ſehr lang, haarfein in kuge⸗ lige Knoͤtchen abwechſelnd angeſchwollen. Außerdem brei— einfache Fäden. Im Atlantiſchen Ocean auf der a jegelnd; iſt fehr gefraͤßis und verſchlingt ganze Fiſche. — *) J. J. Meckels vergleichende Anatomie 4.3). ©. 34 Zweite Samilie, Rippen⸗-Quallen. Medusina alata. $. 241. Leib oval, kugelig oder flach bandartig, mit feitlihen Flügeln oder Rippen, unten ein Mund, der in Ffachen Mage fuͤhrt, um dieſen hisweilen einige: einen ei nfac Fuͤhlfaͤden. — 3 7 II Berö& 8 Rippen gehen von einem Pol des kugeligen Lei⸗ bes zum andern, ain Mund entſpringen zwei zarte Fuͤhl⸗ faͤden. Leuchten ſtark und flimmernd. — — B. pileus. Faͤden gewimpert, Rippen blaͤttrig, beſtaͤn⸗ dig zitternd. Im mittellaͤndiſchen Meer. Cestum, Leib langgeſtreckt, dünn, bandartig, an der Seite mit einer Längsrippe und ebenda Kleine Wimpern, Mund in der Mitte auf der untern ſchmaͤlen Seitenflädhe, von ihm entfpringen Gefäße. — f C. Veneris. Schwimmt in wellenförmigen Viegun- gen, die ſchmaale Seite nach oben; im Mittelmeer. Dritte Familie. # Snorpel:Quallen. Medusina cartilaginea. 6. 242. Leib flach, ſcheibenfoͤrmig, vund, inwendig ein Knorpelſtuͤck, am Rande gefranzt; Mundoͤffnung und Saugroͤhren; Velella bat auf dem Rüden einen hohen Kamm wie Fluͤ— gel. Mund in der Mitte der Unterflähe, etwas vorras gend, ringsum viele Teine Saugröhren, die in den Magen führen. m x | V. scaphidia. Himmelblau, mit rotden Sleden. Im Atlantifhen Ocean. — —— Aehnlich die Gattung Porpita, doch das Ruͤckenſegel fehlt. — Vierte Familie. | —— Scheiben⸗Ouallen. Medusina iv 6.243. Leib flach), plattgedrückt, oder glockenförmig, kreisrund, nach unten in der Mitte oft geftielt, Fuͤhlfaͤ⸗ den lang, haarfein, wie die Fangarme nur auf der uns tern Seite, oder am Rande, Ebenda oͤffnet ſich der Mund, wo er vorhanden iſt, und fuͤhrt dann in einen ci 805 * F | Magen, oder dieſer fehlt, und e es —E ſogleich vom Munde aͤſtige Kanaͤle. Um den Magen liegen häufig blafenartige Saͤcke, die das Thier mit Luft füllte, _ Sie ſchwimmen faft fenfrecht, die glatte Fläche n 9: i vorn, den Mund nad) Hinten gerichtet, indem fie i Hand zuſammenziehn und fo ‚die Mitte der * kugelfoͤrmig vortreiben. Linné vereinigte die ganze, gro⸗ ße Familie in ſeine Gattung Medusa. 1. Scheiben-Quallen ohne Magen. Berenice. Leib flach, duͤnn, ohne Fangarme, aber mit vielen, ſehr langen Fuͤhlfaͤden am Rande. Vom Munde entſpringen 4 kreuzweis verlaufende Röhren, die fih am Rande einfach veraͤſten B. euchroma. Schoͤn fleiſchroth, der wulſtige Rand gelbüch. Roͤhren blau. Im Allantiſchen Ocean zwiſchen den Wendekreiſen. — 2. Mit Magen ohne Luftblaſen. a. Ungeſtielte. "Pegasia. Geſtalt der vorigen. Mund führt in einen run— den Magen. Am Rande Fuͤhlfaͤden, aber feine Arme. P. dodecagona. Scheibe etwas gewölbt, hutfoͤrmig zwölfwinfelig, mit 12 Fuhlfäden. Suͤdſee. fe Callirrhoe. Wie vorige, um den Mund 4 Zangarme, und 4 gebogene Eierftöde. C. Baxteriana. Diele Heine Fühlfäden am Rande der Scheibe. In der Noröfee. b. Geftielte, Evagora. Am Gtiel Arne, an der Scheibe feine Fuͤhl⸗ Fäden. E. purpurea, Schoͤn RER, — * gewoͤlbt. Im ——— Archipel. —— 3. Mit Magen und Luftblaſen. a. Ungeſtielte. Mi — ale. Scheibe flach, ohne Arme und Fuͤhlfaͤden der untern Seite hoͤckerig. Magen funfzehnfaͤcherig, eben⸗ ſo viele Eierſtoͤcke. 20 306 E antärtich) Na — + In der Nordfe Aurellia, Kü ch, am Rande mit kurzen Franzen. 4 Are me um den d, 4 —— zwiſchen den 4 halbkreis⸗ foͤrmigen Ovarien. | A. aurita (Medusa aurita Lan‘ Durchſichtig, gals ‚ Iertartig, Cierſtoͤcke dunkler, fleiſchroth. In der Dftfee RT b. Geftielte, das Scheibe glodenförnig, der ER im. Stiel, am Ende mit gefranzten Fangarmen, aber ohne Fühlfäden. C. Pallasii. Mit 10 Aftigen Armen und eben fo vielen Mäulern dazwifchen. Im ftillen Ocean. \ duͤnfte | Familie, ” Sigende Quallen. Medusina fixa $. 244 Faſt wie geftielte Scheibenquallen, aber der Mund nicht am Ende des Stiels, fondern oben in der Mitte der Scheibe, das Ende des Stield dagegen bildet fih in einen Fuß um, mit dem ſich das Thier an Gegenftände feftfeßt. Die Körpermaffe ift fefter und fleifchähnlicher geworden, fo daB man deutlich verfchiedene Schichten von Muskelfafern unterfcheidet. Am Nande der obern Scheide fißen die oft zahlreichen Fangarme, Der innere Bau ſtimmt mit dem der übrigen Meedufen, fie Haben einen einfachen Magen ohne After und mehrere Eierſchlaͤuche. Die Eier werden durch den Mund geboh— ven. — Die von Cuͤvier und Andern bieher geftellte Gattung "Zoanthe dürfte zu den Corallen gehören. (Siehe die Schrift von Rapp.) Lucernaria Müll. Vier breite, vorn gefpaltene, am Ende mit Folbigen Fuühlfäden verfehene Arme ei den vierlippigen, vorragenden Mund. | L. quadricornis. An Dänifihen Kuͤſten auf Fucus sac- . eharinum häufig, — 307 Actinia, Der Leib ik. ein. großer, dehnbarer Sat, der mit feiner breiten, untern Flaͤche an Felſen, Muſcein x. im Meer ſich feſtſetzt. Rings um den an der Mitte der Oberflaͤche gelegenen Mund ſtehen zahlreiche ‚ runde, nicht verzweigte oder gefiederte Fangarme, welche das Thier, ſo wie die obere Flaͤche, ganz in den Sad zuruͤckziehen kann und ſo einem gefärbten Schleimflumpen ähnelt. Man kennt viele, ſchoͤn gefärbte Arten aus fait allen Meeren. z. B.: A. Bellis. A, coriacea, A. rufa, etc, N il Scheidungs-Thiere, Diazoa, 9.245, Der Charakter diefes hier zufammen genom— menen Haufens befteht darin, daß die verfchiedenen orga⸗ niſchen Syſteme aus der fruͤher ſchleimigen Maſſe getrennt hervorbrechen, ſi ſich frei entwickeln und nicht wieder verloh⸗ ren gehen; darauf ſoll ſich auch der gewaͤhlte Name be— ziehen. Uebrigens ſind die hieher gehoͤrigen Geſchoͤpfe in der Regel weiche, haͤufigſt ſackfoͤrmig geſtaltete immer noch im Feuchten lebende Thiere, mit Darm, Magen und allermeiſt deutlichem After, doch fehlt er noch in der erſten Claſſe. Genitalien ſind immer vorhanden, in der Regel beiderlei Geſchlechtes, wenn auch in einem Individuo ver— einigt. Auch die erſten Spuren des Muskel: und Nerven: ſyſtemes finden ſich hier und zwar fehr allgemein verbreitet, ſo daß in den höhern Claſſen deren Eriftenz durchaus feinem Zweifel mehr unterworfen bleibt. Die äußere Haut iſt oft mit kalkigen Schalen bedeckt, als Ertremitäten zeigen fih Fangarme, Fühlfäden, mie bei den Öallersthieren, Füße nie. — * Wegen der großen, ſowohl innern, als aͤußern Ver⸗ ſchiedenheit, die ſich hier darbietet, iſt eine umfaſſende, ei Schilderung unmöglich, auch beurkunder fie 20* N. 308. eine mehr gezwungene, als natürliche Verwandſchaft; doch liegt das ſtufenweiſe Fortſchreiten des Thierreichs in | diefer ſowohl, „als die nothwendige Ueberordnung über die vorige Gruppe zu fehr am Tage, als daß an der richtigen und nothwendigen Vereinigung der 3 folgenden Claffen, zu deren Schilderung wir jegt übergehen, gezweifelt wers ⸗ den könnte. am Wr Vierte Claſſe. Afterlofe Aprocta Intestinaux parenchymateux Cuv. , . . 8.246. Nackte, weiche, gegliederte oder ſackfoͤrmige | Thiere, ohne Harte Hülle und ohne After mit allermeift vollfiändigen Genitalien. — Hieher die meiften Eingeweidewuͤrmer (Entozoa RBud.), welhe in dem frähern Umfange eine hoͤchſt will kaͤrliche, durchaus unnatärlihe Abtheilung bildeten; auch wollte fie Ru dol phi ſelbſt nur als nad) ihrer Lebensweife zufammengeworfen betrachtet wiffen. — Wir haben hier alle afterlofen Eingeweidewuͤrmer, zugleich mit den ihnen , verwandten, nicht in andern Organismen (ebenden, aber gleichfalls fhmarogenden Gattungen sufammengeftellt. Aus Ger den namhaft gemachten Figenfchaften haben fie wenig gemeinfchaftliche Merkmale, Einige find blafig, andere fanggezogen, bandförmig, gliedrig oder endlich einfach, flach gedrückt, rundlich, ſackfoͤrmig, noch andre drehrund. Hei allen bemerkt man einen mehr oder weniger deutlichen Kopf, d. h. eine vom übrigen Körper ausgezeichnete Stelle, an dem das oft mit Haken und Stacheln bewaffnete zum Theil mehrfache Maul ſich findet. Auch haben fie eine einfscmige,/ blaßgelbe Farbe, in Folge des beftändigen " Aufenthalts im Dunkeln, mit einander gemein. Was die innere Organifation betrifft, fo iſt der fadenförmige oder gu , | . 4 eh befige, oft IPB RN welcher beſtaͤndig ohne After blind endet, das charakteriſtiſche Merkmal. Die Ge— ee > find gefihieden, wiewohl die männlichen mitunter noch fehr undeutlich auftreten. Sie legen Eier, doch entſtehen auch viele zuerſt Durch Urbildung. — | Hinſi. chtlich ihrer Lebensart ſind ſie durch das beſtaͤn— dige Schmarotzen oder den Aufenthalt der allermeiſten im Leibe anderer, hoͤher organiſirter Thiere ausgezeichnet, wobei die Beobachtung, daß ſie ihrem Wohnthier nur ſelten und erſt dann vielleicht, wenn fie in zahlloſer Menge ents ſtehen, nachtheilig werden, befonders intereffant ift, Sie zerfallen in 4 ſehr charakteriftifche Familien, Blaſen⸗, Band», Saugs und Stachellopf- Würmer, Die Schriften Über die Eingeweidewärmer find zahlreich, die nothwendigften dürften fein: C, A, Rudolphi, synopsis Entozoorum, Berolin, 819. 8. J. G. Bremser, icones Helminthum ete. Vien. 823. fol, Erfte Familie. Blaſenwuͤrmer. Cystica Rud. $. 247. Ein eckiger, mit Sauggruben verſehener, haki⸗ ger. Kopf an einem kurzen, gliedrigen Leibe, der entweder hin⸗ ten in eine Feuchtigkeit enthaltende Blaſe endet, oder frei in einer folchen Blaſe ſchwimmt, charakteriſirt die hieher ger hörigen Geſchoͤpfe. Alle leben in Ruͤckgratthieren außer⸗ halb des Darmkanals. Dies iſt aber auch faſt Alles, was ſie uns hinſichtlich ihrer ſehr einfachen Organiſation dar⸗ bieten. Der Leib hat keine eigentliche Hoͤhle, ſondern iſt mit dichten Parenchym erfuͤllt. Genitalien ſind noch nicht mit Gewißheit beobachtet. Echinocoecus. Köpfe von der beſchriebenen Form, faſt ohne Leib, fitzen an der innern Seite einer mit Feuchtig- 310. | MR feit gefünten Blaſe. um dieſe Innere Blaſe liegt in der Regel noch eine aͤußere, feſtere. 9 Be E. hominis, In der Leber des Menfchen und mander Alten. Blaſen wohl fauftgroß, Thiere wie Sandförner, (Hydatide). ; | Coenurus, Viele Köpfe mit kurzem, ſchmalem Leibe ſitzen an einer großen, gemeinſchaftlichen Blaſe, und koͤn⸗ nen ſich in dieſe zuruͤckziehen. C. cerebralis. Im Gehirnventrifel der Schaafe, veran: laßt die Drebfrankheit, — Cysticerous. Ein einzelner, mit kurzem, gegliedertem Leibe verſehener Kopf der obigen Form endet hinten in eis ne Wofferblafe. Das ganze Thier wird von einer bärtern Blafe umſchloſſen. \ C. cellulosae, Bon Linfen = Größe. Im Muskelfleiſch der Menſchen und Affen und der Hausſaͤugthiere, beſon⸗ - ders des Schweins, (Finne). * C. tenuicollis. Wie Taubenei, Leib faſt 1 fang, Hals ſehr dinn. Im der Leber der Scharfe und Haus: ſaͤugthiere überhaupt. Zweite Familie, Bandwärmer, Cestoidea Rud. $. 248. Ein dem vorigen völlig gleicher oder Höchft analoger Kopf fist an einem langen, aus vielen Öliedern beftehenden Leibe. Aus den Sanggruben entftehen oft Fäden, die ald Darm und Magen gradlinigt im Leibe vers laufen. Jedes reife Glied hat feine eignen Geſchlechtsor⸗ gane. . Andere find gliederlog, nur flach bandförmig und ohne deutlichen Kopf, | Auch hier har der Leib keine eigentliche Hoͤhle, fondern beſteht aus einem dichten Parenchym, in dem die Organe liegen, er ift in beftändiger Verjuͤngung begriffen, indem von Zeit zu Zeit Glieder vom Kopf gegen das Ende hin nachwachſen, während die legten, gleichfam todten abs reißen: Jedes einzelne, mittlere Glied hat doppelte Ger 311 ſchlechtsorgane, maͤnnliche und weibliche, die ſich nach außen in einer gemeinſchaftlichen Grube oͤffnen. Sie legen deutlich Eier, und finden ſich nur im Darmkanal der Rück gratthiere, ‚oft mehrere Arten neben einander, Taenia, Kopf vierelig, mit 4 runden Sauggruben, oben glatt oder mit einem Ruͤſſel und einfachem oder doppeltem Hakenkranz verfehen. Nahrungsfäden anfangs vierfach, her— nad) in 2 vereinigt. Genitalien öffnen fih am Rande der Glieder, bald alle an einer Seite, bald abwechfelnd, bald gegenüberfichend, fo daß in dieſem Fall jedes Glied dop⸗ pelte Geſchlechtsorgane fuͤhrt. T. plicata. Kopf groß und viereckig, mit 4 runden Sauggruben, ohne Ruͤſſel. Glieder kurz, am Rande vor— ragend wie gefalten. 2’ und drüber lang, 6— 8° breit, Im Darm der Pferde, hat den größten Kopf, T. cueumerina, Glieder länglihrund, wie Kuͤrbis— ferne, Kopf Elein, ohne Rüffel und Hakenkranz, Geſchlechts— Öffnungen gegenüberftchend. Im Darm der Hunde häuz fd. — | T. solium, Kopf Hein mit Rüffel, einem doppelten Ha— kenkranz und 4 Sauggruben. Glieder anfangs Fur; und fhmal, dann breiter, quadratifh, endlich Tänger als breit, Gefchlechtsöffnungen unregelmäßig wechfelnd. — Dies der in Deutfchland, Holland, England und Schwe— den gemeinfte Bandwurm des Menfchen, ein zwar fehr ver= tufenes aber felten fo ſchaͤdliches Thier. Er wird von 8 bis 50’ und drüber lang. — Bothriocephalus. Die vorige, aber die Geſchlechts⸗ Öffnung auf der Mitte der Glieder, alle in einer Reihe und auf einer Seite. Kopf länglich mit 2 oder 4 fhwachen, lönglihen Sauggruben, oder breiten Lappen, oder ſelbſt 4 hakigen Rüffeln. Die Gruben find nicht wie bei Taenia Mäuler, fondern der einfache Mund dürfte am Vorderende des Kopfes fein. B. latus.. Kopf längli) mit 2 Sauggruben, aber ohne andre Auszeichnung, Glieder Eur; aber breit. Auch im Darm de3 Menfchen aber nur in der Schweiz, Stalien, Polen und Rußland, felten mit dem vorigen zuglih. - 2. 2 © p i ’ 312 % B. nodosus, Kr wi, mit 3 kurzen Gruben. » Glieder kurz. Der Wurm wird 2— 3" lang und 3—4' | breit. Findet fih in fiichfreifenden Waflervögeln, gebt aber augenfheinlih aus Fiſchen, mo man ihn ebenfalls findet, in den Darm der Vögel über, und erlangt erft bier feine Ausbildung, indem ihm, fo lange er im Leibe des Fiſches verweilte, die Genitalien fehlen (B. solidus)e - Ligula. Kopf flah, mit 2 feitlihen Gruben, Leib lang, bandartig, nur vorn gegliederf, Geſchlechtsoͤffnung auf «iz ner Seite in der Mitte des Glieder. » L. simplicissima. Ein einfager, — bandartiger Streifen, ohne deutlichen Kopf, von verſchie— dener Länge, 6— 8’ breit, Im Darm vieler Fiſche (Fasciola intestinalis Lin.). L. uniserialis. Ebenfo, aber nur 3 — 4“ breit, Bors derende gegliedert. Genitalien deutlich. In fiſchfreſſenden Vögeln. Es ſcheint hier derfelbe Fall Statt zu finden, daß nehmlih das anfangs, fo lange es im Fifch Iehte, uns ausgebildete Thier im Darm des Vogels feine Ausbil⸗ dung erhaͤlt. — Tetrarhynchus, Leib ur flah, wenig gegliedert, Kopf mit Sauggruben und 4 hafigen Ruͤſſeln, Gefhlehtss theile undeutlich. In Fiſchen und Amphibien, aber nicht im Darm. T. appendiculatus, Kopf mit 4 Rüffeln und 4 Iangs geftreckten Sauggruben, Leib nit hinterm Anhang. In ver Leber des Lachfes, Caryophyllaeus. Leib kurz, flach, noch ungegliedert, mit breitem, Fappigem Kopf und gleihfam Ober = und Unterz lippe, zwifiyen welchen das Maul, Genitalien undeutlich. C. mutabilis. Bis 1 lang, 2— 3'' breit. Im ⸗ Darm des Brachſen, Karpfen, RR und anderer Cypri- aus = Arten. — Dritte Familie, —— Saugwärmer, Trematoda Rud. * g. 249. Leib kurz, länglich rund, meift flad), vorn. mit einem einfachen Maul, einer Gefchlechtsöffnung und verfchieden gefalteten Sauggruben. — 513 Eine fehr charakter iſtiſche Familie, durch die angege⸗ benen Merkmale leicht kenntlich. Ihre Organiſation iſt entwickelter, 18 dei den vorigen. Der Mund führt in einen gabelförmigen Mägen, der hinten ftets blind endet, aber öfters viele Nebenäfte hat. Um den Schlund beobachr tete Bojanus bei Amphistomum einen Nervenring aus den Fäden entfpringen, die zur Seite im Körper verlaus fen, ebender eine dreifache Schicht fid) kreuzender Mustels fafern unter der Oberhaut. Geſchlechtsorgane vollftändig, ° ‚die weiblichen beftehen aus der Scheide, dem dicken Uterus, und 2 oft traubigen Ovarien, die durch Eingänge mit jer nem verbunden find; die männlichen aus einer Ruthe, Samengängen. und verfchieden geftalteten Hoden. Beide münden an der Bauchfläche dicht neben einander, Es find alfo vollftändige Zwitter. Sie leben theils in verfchiedenen Eingeweiden der Ruͤckgratthiere, theils frei im Waſſer, aber an Thieren ſchmarotzend. Sie bewegen ſich, wie Bluts igel, durch abwechſelndes Feſtſetzen des Mundes und der Sauggrube. — Bei Rudolphi heißen alle dieſe Oeffnungen und Gruben pori, wir werden ſie mit den ihnen zukommenden Namen, fo wie fie von Nitzſch gedeutet wurden, benen⸗ nen; ebenfo- werden wir die von demfelben vorgefählagene Endung mum der frühern auf ma vorziehen. — Pentastomum. Leib länglih, ſehr ah, durch Quer— reifen ſcheinbar gegliedert, vorn breiter als hinten. Dort mit einer Mundoͤffnung und je 2 ſeitlichen Gruben, aus denen fih ein bafenförmiger Fortſatz GN Sn Rüdgrate thieren außerhalb des Darms. 7 P. taenioides. #3 — 4! lang, vorn 6°, hinten 3“ breit, völlig gegliedert wie ein Bandwurm, Kopf jugerums det. Nah Cuͤvier hat dies Thier ein Nervenfyftem und einen entwidelten Darmlanat mit After, daher vielleicht bier am unrichtigen Orte, In den Stirnhöhlen der Kunde, 314 Polystomum. Körper laͤnglich, vorn mit einer einfa- hen Mundöffnung, hinten mit 6 oder 8 tingförmig geitellz ten Sauggruben. Gefhlehtsöffnung dem Maul genäbert. P. integerrimum. Laͤnglichrund, vorn ſchmaͤler, 6 gemwölbte Sauggruben ſtehen in einem abgefonderten Ringe am SHinterende. In der Urinblafe verſchiedener Froͤſche, aber nicht haͤufig. Tristomum. Leib flach, ſtumpf herzfoͤrmig oder laͤng⸗ lich, etwas gewoͤlbt, vorn mit 2 Heinen, hinten mit eis „ner großen , runden Sauggrube, Zwiſchen np beiden vor= "dern die Munde, mitten auf der Unterfeite die Geſchlechts— Deffnung. Schmarogen an aͤußern Theilen von Fiſchen - und Muſcheln. | T. coccineum, Herzförmig, etwas Länger als breit ſehr dünn, etwas gewoͤlbt, Farbe roth ins Braune falz lend. An den Kiemenblaͤttern verſchiedener Fiſche. Distomum. Flach gedruͤckte, laͤngliche, breite oder wie⸗ der ſehr ſchmale, zum Theil auch rundliche Saugwuͤrmer mit einer Mundoͤffnung und wohl mit Haken bewehrtem Vorderende; bald hinter der Mundoͤffnung oͤffnen ſich auch die Genitalien, weiter nad) hinten befindet ſich eine einzige, große Sauggrube. Aus der Gefhlehtsöffnung ragt oft, wie aud wohl bei Taenia, die Ruthe hervor, — Oefter hat man auch eine hintere Oeffnung beobachtet, deren Func⸗ tion noch nicht deutlich ift, aber wogt ſchwerlich einem After entfprecheu dürfte, D. hepaticum (Leberegel, Egelfchnede), fehr flach, bis 1° Lang. Nahrungsfanal fehr Aftig, dunkel durchfiheis nend. In der Leber und den Gallengängen der Schaafe. In großer Anzahl fhaden fie, und erregen den Tod des Wohnthiers. Auch im Menſchen. D. furcatum. Leib drehrund, länger und dünner, Saug⸗ grube dem Maul genaͤhert, ragt vor, ſo daß das Thier gabelfoͤrmig erſcheint. In Seefiſchen des Mittelmeers. Man kennt noch viele Arten. Trachelius Oken. Cercaria Nitzsch. Der Leib ganz wie bei Distomum ‚* aber hinten mit fehr beweglichen, drehrundem oder flachgedruͤcktem, zum Theil gefpaltenem ” Schwanz; vorm über dem Maul dunkle Puncte wie Augen. % 315 Leben in Suͤßwaſſer⸗ Muſcheln und Schnecken, gehen -aber aus diefen ins Waffer über. Man: vergleiche die intereffanten Abhandlungen von Ch. BE Nitzſih a. a. O. und C. v. Baer's Beiträge zur Kenntniß niederer Thiere in: Nov, act. Acad, caes. Leopold. n c. Vol. Xu, WE G, ephemera. Bräunlid, Schwanz; einfah, vorn 3 Uugen. Gehen des Morgens aus der Schnee und fterben gegen Abend ab, nachdem ſich der Schwanz vom Koͤrper losgeriſſen hat. Planaria. Bildung ganz mie bei den flachen, ovalen Diſtomen, allein fie Icben nicht im Darmfanal, fondern frei in füßen Gemäflern, an allerlei —— ſitzend. Schmarotzen von hoͤhern Waſſerthieren. | P. lactea. Milhweiß, Nahrungsfanal ſcheint bräuns lich durch, 14 lang. Im Frühjahr. P. nigra. Grauſchwarz, Gefhlehtsöffnung der Saug—⸗ grube an Größe gleich, 3° Iang. Ebenda, Amphistomum. Geſtalt veränderli, wie bei Disto- mum, aber die Sauggrube fit nicht in der Mitte, ſon— dern am Hinterende, fie ift groß und meift laͤnglich und in der Form veraͤnderlich. A. subtriquetrum. Eiförmig, Mund am ſpitzen, Saug⸗ grube am ſtumpfen Ende mehr nach unten. An dieſem ſtellte Bojanus, die oben mitgetheilten Beobachtungen an. ©. Oken?s Iſis 1821. 2 Heft. Holostomum Nitzsch. Der laͤngliche, runde Körper zerfällt in 2 Abſchnitte, die vordere Hälfte iſt blattartig breiter als die hintere, zufammenziebbar, oft nad) unten mit erhabenen Leiften, die ftatt der Sauggrube dienen, am vordern Ende die Mundöffnung; die hintere Hälfte iſt drehrund, oft Eugelförmig und wird gm Ende von der Ge⸗ ſchlechtsoͤffnung durchbohrt. H. alatum, Distom. alat. Rud. Leiſten am Vorder— theil laͤnglich und parallel, dieſer ganze * ſehr groß und veränderlid. Im Fuchs. Siehe Encyklopadie von Erfh und oruber, in | Amphistomum, Mönostomum. Form wie gewöhnlich ‚ eirund, Eh auch langgeftredt. Maul vorn, oft auf die Bauchleite ge⸗ ° 316 zogen, wirft als Sauggruße, eine wahre fehlt. Genitaliens Öffnung am Bauch, bald hinter dem Maule. ! . M. ocreatum, ziemlich lang und drehrund, Maul nah uns ten. Hinterende faſt rechtwinklig. gegen den übrigen Körs per gebogen. 1-3 lang. Im Maulwurf. — Vierte Familie. Hakenwuͤrmer. Acanthocephala. 6. 250. Körper drehrund, vorn ein einftälpbarer, mit Haken befegter Ruͤſſel. Darm gabelig, kurz. Ges fehlehtsöffnung am Ende des Körpers, Gefchlechter ges trennt, — Die einzige, aber große Gattung diefer Fami— fie ift a 1 A Echinorhync hus (Raser) N deren auszeichnende Merf- male ſchon die Charakteriftif der Familie enthält, — Die Form des Leibes weicht übrigens fehr ab; nicht immer ift er langgeſtreckt, oft kurz, koniſch, birnförmig, oder mit einem langen Hals, an deſſen Ende erſt der ſtacheli⸗ ge Ruͤſſel befindlich iſt, zuweilen bedecken auch ebenſo den ganzen Leib kurze, regelmaͤßig geſtellte Haken. Der Ruͤſſel kann ganz in eine kugelfoͤrmige Erweiterung des Schlundes zuruͤckgezogen werden, auch entſpringen zugleich aus dieſer die beiden, oft ſehr kurzen, blinden Darmlappen. Hin⸗ ter und zwiſchen dieſen liegen die Geſchlechtsorgane. Beim Maͤnnchen beſtehen fie aus 2 Hinter oder neben einander liegenden , durch Samenleiter verbundenen Hoden, einer mit blinden Anhängen verfehenen Samenblafe und dem Auss führungsgang,, der in einen am Hinterende befindlichen, glockenfoͤrmigen Anhang mündet, Dieſen ſchlaͤgt es waͤh— rend der Begattung um das Hinterende des Weibchens, deſſen innere Organe aus einem, auch wohl in mehrere Abtheilungen geſonderten Eierſchlauch beſtehen. Die Arten leben im Darm der NRüdgrattbiere und fißen f faugend an deſſen Wänden. Bei manden ſchwillt waͤh⸗ rend dieſer Zeit der Kopf fo ſtark an, daß fie lebenslaͤng— lich in der Haut haftend haͤngen bleiben. Manche find leb⸗ haft gelb oder roth gefaͤrbt. — Es 317 E gigas. Dredrund, federkielsdick, männliche 4”, weibliche 10’ und drüber lang. Ruͤſſel kurz, dünn, mit wenigen Hafen. Im Dickdarm des Scyweines, E. polymorphus. Drehrund, Leib vorn und binten " zulaufend, mit Furzen, hakigem Rüffel, ebenfo der Vor: dertheil des Leibes ſtachelig. Der Hals verlängert fich nad und nad), während der Kopf Fugelig anſchwillt und zugleich mit dem Leibe die Haken verliert. , 2 — 4“ lang. Im Darm mander Waflervögel, z. 3. der Fulica atra, Man Kennt viele Arten. Eine Monographie diefer Gats „tung iſt: Westumb de helminthibus acanthocephalis etc. Han- nov. 821, fol, c. Ag. Fünfte Claſſe. Strahlthiere. Radiata, $. 251. Der £ugelige. oder flach gedruͤckte, felten eylindrifche Keib fendet von einem Mittelpuncte, welcher theils der ganze Leib ſelbſt, theils nur der Kopf ift, ſtrah— lige Arme aus. Alle haben Nerven, viele Gefäße und die allermeiften einen After. Mit diefen Charakteren faffen wir, dem Beifpiele der allermeiften Schriftfteller folgend, eine Neihe von Thie— ren zufammen, die freilich Hinfichtlich der allgemeinen Form noch fehr von einander abweichen. Ihre äußere Bedeckung bildet eine kalkige, aus vielen kleinen Schildern und Abtheis lungen beftehende Kruſte; einigen von diefen fehlt noch) der After, — Bei andern wölbt fich der Leib zu einer Halbkugel, die völlig von einer ähnlichen, aus fohlenfaurer Kalkerde beftehenden Schale eingefchlofen wird. Sie haben deutlih Maul und After getrennt, And ftatt der ſtrahligen Arme ift der Leib mit längern oder fürzern, hoh— fen, am Ende offenen, beweglichen Stacheln bekleidet, die am freien Ende in eine Sauggrube enden, In der dritten 318 Familie endlich if der Leib ganz nackt, doch umgeben die Mundsfinung firahlige, gefranzte oder einfache Arme; auch fie find mit einem After verfehen, der ſeitlich am geibe liegt. — Alle Ieben im Meer. " Erſte Familie, Seefterne, Asteroides $. 252. Leib flach, felten geftielt, in 5 Hauptarme gefpalten, die entweder aufs neue fich gabelig theilen, oder einfach bleiben. — Die äußere Bedeckung des Leibes bilden viele, quadrar tifhe, reihenweis neben einander: liegende Kalffchildchen, die befonders am Rande der Arme deutlicher Hervortreten. Auf der untern Seite bleibt die Mitte frei, undesentfpringen aus ihr viele cylindriſche Saugröhren, die in mehrere Saugnäpfe enden, durch deren Hülfe das Thier ſich fortbes wegt. Der Mund liegt in der Mitte des Sterns auf der untern Seite, feltner oben; er führe in einen weiten Magen mit Blindfäcken, und andern Anhängen, feltner fendet er einen Darm aus, der ebenfalls nach unten fich in den After Öffnet. Rings um den Schlund liegt ein Nervenring, der Fäden zu jedem Arm und zum Magen ausfendet. Die Fortpflanzungsorgane find nur weiblih, nehmlich traubige Dvarien, die je 2 in einem Arm liegen und ſich vielleicht an der Dafis nach außen öffnen. Das Gefaͤßſyſtem, bier zuerſt deutlich entwickelt, iſt doppelt: eins für die Ver— dauungswerkzeuge, entſteht mit 10 Adern aus den Armen und bilder unter dem Magen einen Gefäßring, defjen ers weiterter Anhang das Herz darftellt. Dieſen venofen Se: fägen entfprechen ebenfoviele arteriöfe, die einem gleichen . Ring oberhalb des Magens, näher dem Munde bilden. Das zweite Gefaͤßſyſtem begleiter die Nerven; ein drittes 319 iſt wenigftens bei Asterias Beobachter und fcheint für die er- wähnten Bewegungsorgane beftimme zu fein. Sie ath— men, indem fie Waffer vermittelft anderer Eleiner Roͤhren in gm Leib siehen und durch Kanäle im Körper verbreiten. — a. ®Geftielt, Maul nad) oben. Pentacrinus. Der ganze Leib beficht aus vielen furzen fünfedigen, kalkigen Gliedern, oben breitet er ſich ſtrahlig in 5 dihotomifche Aeſte aus, in deren Mitte fi) die Leibhoͤhle befindet. Im der Mitte des Stamms ein Kanal, der feits liche Anhänge zu baben fiheint. Die Encriniten und Pens takriniten find foſſile Refte von Arten diefer Gattung, P. caput Medusae Lam. Isis Asterias Linn. Stiel 2—3“* hoch, fist auf dem Grunde des Meerd. ‚Die Arme in beftändiger Bewegung. Am Stamm von Zeit zu Beit 4 kurze einfache Aeſte. An den Küften der Weftindifchen Inſeln, aber felten. Eine zweite, an der Irländifchen Küfte entdeckte Art, P. europaeus, bat einen After, vergl. Heufinge’s Zeitſchr. fd org. Phyf. 2. 1. ©. 55 und folgende, he alſo auch die vorige. b. Ungeftielte, Maul unten. Gorgonocephalus Leach. EuryaleLam, Zuünf Hauptarme theilen fid) fortwährend gabelig. Ohne After. — G. verrucosus, Aster. caput Medusae Lin. 2— 14! im Durchmeffer, Arme gegliedert, fleifehig, mit außern Kalk— fduppen. Im Mittelmeer und Atlantifchen Ocean. Ophiura, Mittelfheibe Freisrund, aus ihr entfpringen 5 lange einfache, oder nur faferige Arme / Maul von einem Loͤcherkranz umgeben. After fehlt. — O. fragilis. Die langen Arme haben an der Geite kurze, bewegliche Stacheln. In der Nordſee. Comatula. Wie Ophiura, Arm oft mit Ve al - Mundöffnung feitlih, ihr gegenüber an der andern Seit der After. Darm gewunden, deutlich vom Magen unte ſchieden. C. multiradiata. Im Mittelmeer, — * 320 Asterias. Leib und Arme fließen zuſammen und bilden ſo einen fünfftrahligen Stern. Magen bat viele größere und Heinere, blinde Anhänge, der After fehlt. A. rubens. KRöthlihbraun, Arme tief bauchig ge⸗ trennt. Gemein in Europaͤiſchen Meeren; man kennt viele, verſchieden geſtaltete Arten. J Zweite Familie, Seeigel, Echinoides $. 253. Leib rund, flach gewölbt oder halbkugelig, reihenweis mit vielen hohlen Stacheln, die vorn in Saug⸗ näpfe enden befegt; außerdem noch) Furze ſpitzige Stacheln. Der After iſt da. Durch die flachen Gattungen ſchließt ſich dieſe Fami⸗ lie zunaͤchſt an die vorhergehende, die kalkige Schale beſteht aber nicht aus einzelnen Schildern, ſondern iſt eine einzige Blaſe, die von den Löchern für den Mund, den After und die Strahlen durchbohrt wird. Aeußerlich wird fie von einer musfulöfen Haut überzogen, die zugleich auch die Stacheln mit dem Thier in Verbindung feßt. Der Mund fiegt nach unten im Mittelpunct, aus ihm ragen 5 ftarfe Zähne hervor, die von einem befondern, aus ebenfoviel Stuͤcken beftehenden Knochengerüfte (laterna Aristotelis ) getragen werden; mitten zwifchen diefen Öffnet fich der Schlund, der bald in einen einfachen, durchaus gleichweiten gewundenen Darm übergeht; ein eigentliher Magen fehle alfo, nur läßt fi in der Kegel das vordere vom hintern Ende dur) den Bau unterfcheiden; „der After ift bald ebens falls unten, bald ſeitlich, endlich in der Are dem Munde. „gegenüber nad) oben. Die befchriebenen Kaumerkzeuge, welche auch einigen Gattungen fehlen, werden durch Muskeln, die fih an die Schale feßen, bewegt. Auch hier ift ein doppeltes Gefaͤßſyſtem; eins für den Darm läßt Herz, Venen und Arterien bemerken, ein anderes für % 321 die Bewegungsorgane liegt mehr nach außen in den Rinnen der ‚Scale und befteht aus 5 Hauptffämmen, Die Forts pflanzungsorgane zeigen fih nur als Eierſtoͤcke, 5 an der Zahl, die fih in der Nähe des Afters nach außen öffnen. Sie. athmen, indem ſie durch fleiſchige Roͤhren, die rings um das Maut fi fißen, Waſſer in den Leib augen, wo 08 die Ge⸗ ſaͤße frei umſpuͤlt. Ale leben im Meere, Ihr Leib erreicht feine bedeu⸗ | tende Größe, kaum 4’ im Durchmeffer, Diele Arten finden ſich foſſil. Scutella Zam. Schale flach, am Kande ausgezackt oder durbrochen. Mund und After unten. S. dentata, Im Indifhen Ocean, Clypeaster. Scale flach, leicht gewötbt, Die —— organe in 5 Ovalen um der Mund geftentz After nach une ten, Kauwerkzeuge fehlen. ©. dentatus. Schale hat 3 — 4 Durchmeffer, das Hanze Thier kaum 3’ die, der Rand ausgefchnitten, Mit: telmeer. Atlantifche Ocean. Spatangus. Schale mehr gewoͤlbt, Maul nicht genau in ‚der Mitte, After am Rande, dem Maul gegenüber, Bez wegungsorgane wie an vorigen Heftellt, $S. ovatus, Laͤnglich rund, Mittelmeer — Echinus. Schale fugelig, Maul und After im Eentro einander gegenuͤberſtehend; Berdegungsorgane in fünf doppel- ten Reiben von Mund zum After über die Schale weg. E. esculentus, Schale ſchoͤn roſenroth, von 2 — 4 und mehr im Durchmeſſer. An Europäifhen Küften, wird von Fiſchern gegeſſen. Dritte Familie, Nackte Strahiehiere, Holothuroides,. 6. 254. Leib cylindriſch, nackt; Mundoͤffnung vorn, von verzweigten Fuͤhlern oder kurzen Stacheln umgeben; After hinten oder zur Seite, ebenda die Oeffnung der Geni⸗ talien. 21 322 | Genauer wurde nur. die Gattung Holothuria” von Tiedemann *) unterfücht, wonach ſich die grohe Achın lichkeit mit den vorhergegangenen Gattungen ergiebt. Der Mund. führe fogleich in einen kaum erweiterten Magen, und aus diefem in den gefchlängelten Darm, der ſich in den After oͤffnet. Ebenda, mit dem After eine Arc Kloate bil⸗ dend, liegt das Reſpirationsorgan, ein doppeltes, vielfach verzweigtes, an ſeinen feinſten Enden mit Zellen verſehenes Gefaͤß. Nervenſyſtem undeutlich, doch bemerkte man feine Faͤden um den Schlund. Die Genitalien beſtehen aus Eierſtoͤcken, mit denen andere, raͤthſelhafte Körper, die man für männliche Organe zu halten geneigt iſt, „in Ver⸗ bindung ſtehen. Sie oͤffnen ſich nach hinten. Das ‚Ges faͤßſyſtem ift doppelt, eins für, Darm, Kieme und. Genitas lien, das zweite für die Bewegungsorgane, welche aus vielfach getheilten Armen, die das Maul umgeben, be— ſtehen. Der Leib ſelbſt kann ſich durch Contraction von 5 Laͤngsmuskelbuͤndeln zuſammenziehn, und durch die antago⸗ niſtiſche Wirkung anderer Kreisfaſern wieder ſtrecken, wobei er eine ſehr verduͤnnte Geſtalt gewinnt; jene Laͤngsmuskeln ſetzen ſich an einen knoͤchernen Ring, der dem Schlund ums giebt und mit der Haut verbunden iſt, dieſe iſt überall fleis ſchig, weid und hat hie und da Saugwarzen und fürzere Fühlfäden, mit deren Huͤlfe fi das Thier feftfaugt und fortbewegt, Dieſem ähnlich, vielleicht etwas J iſt der Bau von Sipunculus, — | Holothuria, Leib ein einfaher, fehr — flei⸗ ſchiger Schlauch, vorn mit aͤſtigen Armen. Laͤngſt dem Bauche geſtielte Saugnäpfe. Mund vorn, After hinten. — . elegans. Hat 20 Arme um den Mund, die Saugs naͤpfe furz, fegelförntig. 6°’ Tang, 230 dick. Un Normwegifehen Kuͤſten. darbe gelb, Mund 1a —* Fuͤhler weiß. * aAsir 823 Die Mier Arten sie Jiemlich jahtreichen a — — mehr ſuͤdliche Meere. ———— ‚Leib lang, dünn, drehrund, hinten vers ſchmaͤchtigt, Mund an der Spitze eines vorſtreckbaren haki— gen Ruͤſſ els, von einfachen Fuͤhlfaͤden umgeben. After ſeitlich, unter ihm die doppelte ‚Seihleteöffnung; alfo Zwitter. — Erinnert an Echinorhynchus, $. nudus. 8—12% Tang, Hinterende Folbig ‚- Fühler ' Hein) ſchwer ſichtbar. Farbe gelblich. Set im Sande au⸗ Europaͤiſchen Kuͤſten. Priapulus Zam. Leib —— vorn —— * hinten mit Querrunzeln. After am Ende. Maul vorn, * Suͤhbler, in ihm kalkige Zaͤhne. Pr. caudatus. Holoth. Priapus’ Lin, Ländtich, * 2eiß endet in einen ‚äftigen Schwanz, der vicleicht das heraus— » getretene- Refpirationgorgan" iſt, alſo Kieme. In ver Noröfee an Norwegifihen Küften. — *) Anatomie der Roͤhren-Holothurie und des —E farbnen Seeſterns ꝛc. v. Fr. ZTiedemann Landshut — dol. mit it. Kupfern. 2 Sechſte Clafſe. —2 Weichthiere, Mollusca * Palliata Nirzsoh. 1272 snig 6.255. Thiere mit weihem, oft mit einer oder meh rern falkigen Schalen bedecktem, meiftens ſackfoͤrmigem Körper, felten ohne äußere Bewegungsorgane. Innerlich mit Sefäßfyftem , Nervenfyftem, Darmkanal mit Mund und After, und felbft deutlichen Sinnesorganen. Gent talien entweder bloß weiblich, oder beide bald in demfelben, bald in verfchtedenen Individuen. — Die meiften leben im Meer, Kenne in füpen Gewaͤſſern, wenige‘ auf, dem Lande, Eine fehr ausgezeichnete, weit HR RC die zuerft von Cuͤvier in diefem Umfange aufgeftells, von Linne zu ſeinen Wuͤrmern gezogen wurde. 21* 824 Was die allgemeine Beſchaffenheit betrifft, fo find freis lich die HBewegungsorgane bei manchen höher ausgebildet, als; in den vorhergehenden Claſſen, indeß nicht, alle haben jene freie Beweglichkeit. Nie find diefe' Organe gegliedert —7 duͤrfte eine ae — exwern ar bloß ‚Siumerigane zu fein, bei andern dienen fü ie zur "at bewegung, zum Fangen und Ergreifen der. Beute; ; immer ſtehen fie nach vorn in der Gegend des Mundes, oder am Kopf, wenn diefer deutlich geſchieden iſt. Die Huͤlle des eigentlichen Leibes iſt eine muskuloͤſe, fleiſchige Schleimhaut, die bei vielen ſich in ſeitliche Fortſaͤtze verlängert, die das Thier dann einhuͤllen und Mantel heißen. ‘Die innern Organe: betreffend, fo erreicht Hier zuerſt das Nervenſyſtem einen gewiſſen Grad der Ausbildung. Immer beginnt es mit einem Nervenſtrang um den Schlund, der uͤber demſelben zu einem Markknoten, dem Gehirn, anſchwillt; unten und feit.ich er ifbeingen viele Fäden, die wieder mit einander durch Gaͤnglien verbuns den werden. » Bet. einer Familie Liegen | diefe Ganglien in einer Reihe hinter einander, und ähneln fo dem Enotigen Ner ven ſyſtem der Ringwuͤrmer. Die Sinnesorgane, als hoͤhere Entwickelungen des Nervenſyſtems, treten auch in diefer Gruppe zuerft auf. Das ‚Gefühl fehle nie, hat. aber fogar eigne Taftorgane entwickelt Das Auge ift Häufig der Fiſche ſehr, auch das Ohr bemerken wir mitunter, Das Gefaͤß ſyſtem iſt, wenn gleich einen doppelten Kreislauf darbietend, doch nie ſo getrennt wie in der vorhergehenden Elaſſe vielmehr ahmt es die Bildung der Ruͤckgratthiere nach; auch das Herz iſt deutlich, oͤfter gar 2 oder 3, von dem die Circulation des weißen, milchfarbigen Blutes feis nen Anfang nimmt, Die Refpiration bald durch Kiemen, 5 825 bald wahre Lungen. Der Darmkanal macht Bald eihe magenartige Erweiterung und läuft dann in vielfachen Bindungen bis zum After, der nie fehle. Mit dem Darin hängen derfehiedene Abfonderungsorgane, ald Speichel: dräfen und eine fehr große Leber zufammen, auchnoch eigenthuͤmliche Excretionsorgane. Die Genitalien ſind auch hier anfangs bloß weiblich, in den hoͤhern Ordnungen finden ſich allgemein männliche, aus Hoden, Gamers blaſe und Ruthe beftehend, anfangs als Zwitterbildung neben den weiblichen, hernach getrennt von dieſen; die meiſten legen Eier, einige find lebendig gebaͤrend —“— Die kalkige Schale, welche viele bekleidet, ik ein Product des fie noch häufig umhuͤllenden Mantels; den Anfang derſelben bringt das Thier ſchon mit * Welt. Sie ift Fohlenfaure KRalkerde. Die Eintheilung diefer Elaſſe wurde ſehr natirlich von Euvier beſtimmt, indem er 6 Ordnungen annimmt. "Mit werden ihm daher folgen, nur die von Nitzz ſch vorgeſchlage⸗ ne Subdiviſi on in Kopfloſe, und Kopffuͤhrende hinzufuͤgen. I. Kopfloſe Weichthiere. Acephala Nitzsch. | ] be; 256, Der Mangel eines - deutlich gefonderten ‚Kopfes ift, mit Beruͤckſichtigung der. in der allgemeinen Schilderung aufgeführten Kennzeichen, , das uͤbereinſtim⸗ mende Merkmal vdiefer Gruppe; natürlich, fehlen ‚ihnen ‚auch die damit zufammenhängende Organe, als Sinnes⸗ werkzeuge. Alle feben im Meer, wenige in fügen na ſern, keine auf dem Lande. Erſte ————— weatein Cormopodes Nitzsohs 17 Acephala Cuv. 1 — 237. Thiere ohne deutlich gefonderten Kopf, ohne Fang: oder Fühl- Arme, ohne Sinnes + und männliche \ 326. Geſchlechtswerkzeuge. Viele ſtecken in zwei⸗ oder mehr, klappigen Schalen, nur wenige ſi nd nackt, faſt aa artig, — Es. find offenbar bie niedrigften Weichthiere, und ſchließen fih zum Theil an Medufen und Quallen, wig wohl die, allermeiften die Anwefenheit der, Schale, die nackten dagegen der Mangel von Fühlarmen, ſo wie die Anweſenheit des Afters unterſcheidet. Der Mantel, ber fonders deutlich in diefer Ordnung, umgiebt als ein großer, häutiger Lappen den Leib; er iſt entweder ganz gefchlofien, fo daß nur je ein Loch für Mund und After, die ſich auch wohl röhrenartig verlängern, übrig bleibt; oder er ift - größtentheils frei, bei manchen ganz offen. — Sinnes— prgane fehlen, das Nervenfyftem bildet einen bloßen Ring, der zu beiden Seiten in 2 Ganglien anfhwillt, aus wel chen ſich eben foviele, Aftige Nervenfäden an die Eingeweide vertheilen, Das Maul-ift oft quergefpalten , aber nie mit Zaͤhnen verſehen; es fuͤhrt ſogleich in den Magen, aus dem der laͤngere, gewundene Darm eutſpringt. Auch die Leber iſt hier zuerſt deutlich entwickelt, ſie liegt als ein braungelber Körper rings um den Magen und oͤffnet ſich mit mehrfachen Ausfuͤhrungsgaͤngen in den Darm. Zum Athmen haben ſie Kiemen, die als 4 Lappen zur Seite des Bauchs und mehr nach vorn gerichtet gleich unter dem Mantel herabhaͤngen, und aus Saͤcken beſtehen, die in⸗ wendig oder auswendig viele erhabne dünne Querleiſten fuͤh⸗ ven, fie öffnen fic Hinten gemeinſchaftlich in ein Loc des Man⸗ tels, In welches auch der After einmuͤndet. Das Gefaͤßſyſtem entfteht aus einem bloß arterioͤſem Kerzen, in welchesdas aus dem Kiemen kommende Blut aufgenommen und fo durch die Aorte in alle Theile des Leibes verbreitet wird, von wo e8 in der Hohlvene, welche eben durch die Kiemen läuft, sum Kerzen zurückkehrt, Die Genitalien erfcheinen nur als Immer, alle männlichen Theile fehlen. Die Sungen werden, —* die Oeffnung der Eierſtoͤcke neben dem chem (od) mit kleinen dreieckigen Schalen gebohren und. figen eine ‚Zeitlang im Mantel oder den Kiemen, bevor ſie ihrem ' — Schickſale überlaffen fi —*8 0: SALE ar um die? Anatomie dieſer ziemlich großen ip haben ſich Euvier- und Poli, um die Beſchreibung oder Bes fimmung der Gattungen und Arten Camarf und Feruffae verdient gemacht, sauf deren Schriften — zur ei rar verwieſen wird. w Kris er vn ; Erſte Zunft. — — Mihem ohne Schale und —* Apodes. $ 258. Einige find völlig nackt, andre haben ftatt der Scale knorpelige oder lederharte Decken; auch die Kiemgn. weichen etwas ab, indem fig einen einfachen, ins wendig, gefalteten Sack bilden, der neben Mund und After geöffnet if. Es find übrigens wahre zufammengefegte Thiere, wie die Dolypen, manche hängen durch eine ges meinſchaftliche Kant, oder. durch Arme, die fie.in einander hafen ‚ zufammen, Hoͤchſt intereſſant iſt die Beobachtung „von Chammiſſ o, daß die Zuſammenhaͤngenden einfache, die Einfagpen zuſammenhaͤngende Junge gebaͤren. „ Polyclinum Cuv. Biele Thiere find in eine einzige, „„fefgewagjfene ‚ galert = oder Fegelförmige Maffe vereinigt, der Mund ſteht dem After nahe, die Eingeweide erſtrecken MH ih) von jedem einzelnen im Die gemeinfchaftlihe Maſſe bins ein Die allgemeine Form ift verfchieden, darnach Untergats tungen. von Savigny. Srüber zog man fie zu den Corallen. —— RR Peron. Wie die vorige, verwachlen in eine ‚einzige, unten geſchloſſene, frei ſchwimmende Röhre, After nach innen, Maul nad) außen. -P. atlanticum. Schon himmelblau, 2—3’ lang. Sm ‚Alantifpen Ocean, Hun Ben gery lus. Seftjfgende Tafte, in der die Sie kreis⸗ un Bu das Maul’ nach vorn, After nach binfen, Dt. ! 328 ‘RB. stellatus. Maffe grau, Thier roͤthlich; an 7 fhen Küften. Alcyonium Schlosseri Pallas ‚Ascidia, Einzelne Thiere mit ſackfoͤrmigem, von der ein⸗ ander genaͤherten Maufs und After-Oeffnung durchbohrtem Leibe, Der Mund führt in einen beſondern, die Einge— weide enthaltenden Sad, den der andere als Mantel frei einhuͤllt, die Thiere fihen unbeweglih an Selfen re bi finden fih häufig in vielen Meeren, A. intestinalis, Geftredt, — 2-3" ang. Im Mittelmeer, — Salpa, Wie vorige, aber Maul und afterloh an PD ent⸗ gegengeſetzten Theilen des Leibes, Anch bier iſt der eigent⸗ liche Leib viel kleiner als der Mantel; doch die Eingeweide oft außerhalb des Leibes. Ihre Formen find verſchieden, oft edig, Die gelben Dyarien feinen durch), Sie haben hin⸗ ten und vorn Arme, womit fie fih an einander hafen und fo ganze Reihen von wohl 20 Individuen bilden, $S. maxima, Rauh, zottig, 3° und drüber Tang. Im Mittelmeer. ar im Atlantiſchen Ocean; manche * ten bei Nacht. Zweite Zunft, Muſcheln mit Schalen und einem Schließmuskel, $. 259, Thiere den vorigen Ähnlich ſtecken in flach— gewoͤlbten, zweiflappigen, fpißzulaufenden Schalen, die durch eine Art Schloß und außerdem durch ein fehniges Band aneinander gefügt find, Das Thier ſteht nur durch einen Muskel mit der Schale in Verbindung, manche figen noch feft an Felfen, oder ftecfen im Sande. — Sie haben die oben befchriebenen Kiemen und eine untere fehnige große ‚Erweiterung des Leibes (Fuß), mit der die freien abe dem runde des Meeres Friechen, — Sie zerfallen — der Lage des Bandes in 2 Ahhen lungen. J. Solche, deren Band kurz, drehrund, meiſt inner⸗ lich iſt, und deren Schalen ſich an einem ſtark abgeſtutzten End verbinden, — we 8 Familie, Aufterm Mantel ganz offen, Fuß undeut: lich. Schalen ungleih, befichn aus Schichten. Sitzen an Felſen in großer Zahl beiſammen, oft eine an der andern. _Ostrea. Schloß ohne alle Zähne; Schalenbudel entfernt. — O. sdulis: Sn der Nordſee, befonders an Schwediſchen, 2% auch Engliſchen Kuͤſten, an Felſen feftfikend. Dies die gewöhnlichen Auftern, deren jährlich viele tauſende von Tauchern aus dem Grunde des Meers bervor geholt wers den, um für füfterne Gaumen eine gefuchte Leckerſpeiſe ab⸗ zugeben. — . Gryphaea. Schalen ungleich, Be liegt in der untern, mehr gewölbten. Schalenbuckel gegen einander genäbrt, der ‚untere beraufgebogen. Finden ſich nur foſſil zu taufenden im jüngern Muſche galt⸗ gebirge (Gryphiten-Kalk). Anomia, Schale ungleich, untere ſtark gewoͤlbt, obere faſt flach, durchbohrt; durch das Loch ſteckt der Muskel hervor und ſo ſetzt ſich, mit Huͤlfe dieſes, das Thier an Felſen feſt. A. ephippium. Schalen wellenförmig gebogen , Loch eifoͤrmig. Im Mittelmeer. 2. Familie. Kammmuſcheln. Schalen regelmaͤßig, faſt gleich dick, nicht blaͤtterig auf der Oberflaͤche. Pecten. frei, obere Scale flach, untere gewoͤlbt, am Schloß mit, feitlihen Lappen (Ohren), ohne Zähne, — P. jacobaeus. Pilgermuſchel. 3—4“ im Durchmeſſer, außen, braunroth, ftrahlig gefaͤchert. In Frreptifben Meeren. Spondylus. Seftfisend. „Schale ſtachelig, die, ungleich, Schloß in jeder Schale mit 2 ftarfen Zähnen, hinter dem - Schloß die Schalen oben wie abgefchnitten. h Sp. gaederopus, Pazaruöflappe, Im Mittelmeer und le Atlantiſchen Ocean — U... Solche, deren Band an einer Seite der Schalen beide mit einander verbindet, die Schale meiſtens in einen ſpitzen Winkel auslaufend. Das Thier hat einen Buͤſchel ſeidenartiger Faͤden (byssus), die von einer Druͤſe des rudi⸗ mentaͤren Fußes abgeſondert werden; es kann ſich damit an Gegenſtaͤnden befeſtigen. — 3, Sanilie. Hammermufceln. . Das Band, befindet ſich am untern Rande der Schale und ift bisweilen durchbrochen. Mal-le,us, Schale mit 2 ſeitlichen und einem - vordern, langen Flügel, und ein Loch für den Byſſus, Schloß ohne Zähne, „M. vulgaris... Blauſchwarz. 4° lang, Syffusöffnung vom Schloß entfernt. Um Oftindien. — — Meleagrina. Schalen faſt freisrund, Schloß ohne Zaͤh⸗ ne; winkelig, Band am Ru, von der Oeffnung fuͤr den Buyſſus durchbohrt. M. margaritifera. Die aͤchte Perlmuſchel. lg im Durchmeſſer, ‚außen braungrün, weiß geſtreift. An den Kuͤſten Oſtindiens, beſonders im Perſiſchen Meerbufen, woher die beften Perlen, ein Product des Mantels, fonts men, Die Schalen geben Perlmutter (Mytilus margarit. Lin.). 4. Zamiliee Miesmufdeln (Mytilacea). Band anı ganz zen aͤußern Rande der fpis zulaufenden Schale, undurd: bohrt. Pinna., Schalen gleich, keilfoͤrmig, vorn offen. . Schloß „ohne, ‚Zähne. Das Thier hat einen befonders. ſchoͤnen brau⸗ nen, ſeidenartigen Byſſus, der ſelbſt zum Weben von Struͤmpfen und Handſchuhen verwendet wird. Er dient ihm zum Feſtſehen an Felſen im Meer, und bei großen Indivis Duen erreicht er eine ſolche Feſtigkeit, daß er nur mit 1 ng durchhauen werden kann. P. nobilis. Außerhalb grau mit reißen t von "goldene, inwendig hön braun. Im Atlantiſchen Ocean. Mytilus. Form der vorigen, aber die Schalen find ges wölbter, auch ift der Mantel nicht ganz frei, fondern bins ten vor dem After sum Theil gefhloffen, der Schließmuskel laͤnglich, mehr vom Rande entfernt, faſt zweitheilig. M. edulis. Blauſchwarz; 2— 3” lang. "In der Nord⸗ fee gemein, wird gegeffen. 1: 5. Zamilie, Tridacnacea, Schalen nicht länglih, wie die vorigen, fondern quer in Hinficht auf das So, beide ſich vollig. gleich. ; Hieher nur wenige Gattungen. — Schloß mit 2 ungleichen langgezogenen Habs nen und Leiſten, dahinter ein großes Loch zum, Durchgange ‚des Byſſus. / - * J —Vx 4 ar u 7 3 ir ride : 351 —9— J gigas.. Die größte aller bekannten Mufcheln, wird aber 2 lang und gegen. 100 Pfund fhwer Um Oſtin⸗ dien. man. ‚benußt fie zu Viehtroͤgen, bei ung zuweilen als „Weipbeden in Kirchen. — * — im Dritte Zunft, ü J Muſcheln mit Schalen und 2 "Sitießmustetn. "= '$ 260. Die Form der Scale ift hier beſtimmter und nicht fo veraͤnderlich, wie bei manchen aus der vorigen Gruppe; fienähert fi) im allgemeinen der laͤnglichen, im- mer liegt das Schloß dem einen, vordern, Ende näher als dem andern, die Muskeln find gleichfalls. einander ges genůuͤber an beide Enden vertheilt, auch find beide Klappen in der Negel völlig uͤbereinſtimmend gebildet. Allen fehlt der Byſſus; ſtatt deſſen haben fie einen deutlichen Fuß. Sie find meiſtens frei, einige noch feſtgewachſen. — J. Schalen noch unregelmaͤßig und ungleich. 1. Familie Chamacea, Schloß mit einem. langgezogenen - 2... 8ahn, Laͤngsreifen und. Gruben, Mantel zum -Theil- ‚ges ſchloſſen. Ri Chama, Schalen ungleich, mit ftarf vorragendem Buckel. Ch. gryphoides. Scale gefhuppt, auch jtachelig, uns gleih, die obere flach, die untere — mit ah tem Buckel. Im Mittelmeer. — Schalen immer regelmaͤßig, und bede einander — Schale zugeflappt völlig geſchloſſen, ohne Oeffnung. Der gußs iſt flach gedruͤckt, lappenfoͤruig, daher Lamelli- pedes Lam. | | 2. Samilie. Najades, Schloß ohne, oder mit einem Zahn. Eeben in ſuͤßen Gewaͤſſern. "Anodanta. Schale flach gewoͤlbt, languch rund. EShloß ohne Zaͤhne, nach außen verlängert, von Band unfhlofien. Der. Mantel des Thiers iſt ganz frei. A. eyenus. Die größte, von 48° Lange, In Fluͤſ⸗ fen und an Deutſchlands. 332 | | -Unio. Shale ſchmaͤler und gewölbter, and Hinten fig zu⸗ laufend, das Schloß dem ftumpfen Ende genäbert, jeder⸗ ſeits mit einem ſtarken Zahn ‚ dahinter Seiften und. Rin⸗ nen. Thier wie voriges. U, pietorum. Mya pictor Lin. Malermufchel, 3—4' lang. Sehr gemein in füßen Gemwäflern, — U. margaritifera. Deutſche Perlmuſchel. Größer und im Verhaͤltniß breiter als die vorige. In Deutſchen Fluſſen, wird auf Perlen benutzt. 3. Familie. Arcacea. Sie haben mehrere Heine Zähne Hinz ter einander im Schloß, Arca. Schalen länglih, gleih; Schloß mit Fehr vielen Eleinen Zähnen, die in einander eingreifen. Die Budel der Schale ragen bedeutend vor, zwiſchen ihnen, außerhalb der Schale, das Band. ‚Das Thier hat einen undeutlichen ke— gelförmigen Fuß, mit dem cs an Felfen hängt. A. Noae, Geftreift. Gemein im Mittelmeer, | 4. Familie. Cardiacea, unterſcheiden fi ch durch wenige, un ordentlich in Feiner beſtimmten Reihe parallel neben einan⸗ der ftehende Zähne, und einen entferntern Seitenzaßn. ' Cardium. Schale oft zufammengedrüdt. SHE mit 4 Zähnen, je 2 entfernter, C. cardissa. Chartenherʒ. Voͤllig von der Form eines Herzens auf Chertendiatuern, zart, Wei ‚Um Oſtin⸗ dien, s Isocordia, Schale gemwölbter, 2 esinsihe, ‘einer oft in eine Leifte auslaufend. - l. Cor. Ochſenherz. Buckel nach vorn * — um⸗ gebogen, braun. Im Mittelmeer, 5. Familie, Conchae. Eine fehr große Gruppe ausge⸗ zeichnet durch 3 oder weniger Zaͤhne in jeder Schale und große Regelmaͤßigleit der Formen. Einige ir im Meer, ro dre in füßen Gewäffern. F Venus. Schloß mit 3 genaͤherten Zaͤhnen. Kan außer: balb. V. litterata, Eine ſchone Muſchel, ae vie⸗ len durcheinander greifenden, aber parallelen Siczacllinien, oder Winkeln. Um Oſtindien. 883 ‚Cythe erea. Säloßjäßne in. beiden. Schalen verſchieden, dort 4, hier 3. 5 .c Dione Eu Venus. Diens — Mit concentri⸗ ſchen, erhabenen Leiſten und einem —— um das Band. Im Indiſchen Ocean. — 2. ‚Die Schale klafft, au wenn fie gefäfsffen iſt. Fuß klein, mnſammengedttat⸗ — oft un⸗ ——— N 6 Familie. N seat Erhielten ihn. — we⸗ * og „DEE; ſtarken Hervorragung eines lippenartigen Theiles hinter em Schloß, den Linn? nympha, ‚nannte. Band F a ’ Tellina,, 1.0der. 2, "Mittehzägne in. — State, — ſeits 1 Seitenzahn. T. radiata. Ganz glatt mit ſehr feinen Laͤrgelueiſen, J— und breiten , rothen Bändern. Mittelmeer. Verwandte Gattungen find: Lueina, Donax, ‚Cras- sina. 7. Familie. Lithophaga. Bohren Gänge in ‚Selfen; es ſind kleine unſcheinbare, wenig bekannte Thiere. Bei Linné unter Mytilus und Donax, 8. Familie. Mactracea. Sie haben außer dem äußern noch ein inneres Band, das theils Sbaclondert, — mit dem aͤußern verbunden ik, ‚Mactra. Schloß mit einem, Mittelzahn und iederfeits eis nem als Leiſte verlaufenden Seitenzahn. Inneres Band in einer eignen Grube im Schloß. M. stultorum, faſt dreieckig biatgez mit weißen Strahlen. Im Mittelmeer, Fu die und fleifhig, ragt aus dem vordern fi Ende der Schale hervor. Der Mantel moon serötofien, F; die Schalenöffnung groß. “ ‚9 Familie. Solenacea, Sie haben fauaeı ; feöraafe; I ‚was gewölbte, an beiden „Enden offene Schalen. Das Band iſt äußerlich. _ Solen. Säloßjähne Hein, Fuß rundlich, vorn abgeplat⸗ tet; ſteckt im Sande. 288 554 € — Pe . ı . ME - — 5 EL Kan, 1 Eret Mittelwegr. Meflerfheidenmufgel. m _ 10, Samilie, Pholades., Schalen ohne röhrigen Stick, oft mit Anhängfeln; ſtehen, weit von ‚einander. MD | Pholas! Schale zweiklappig, Schloßrand nach außen ge⸗ bogen, dort und am, innern Rande eine kaltige Deckplatte. Sie vboͤhren in Felfen und a: ya Ph. dactylus, 2—3” lang, ſchoͤn weiß ‚mit erhabe⸗ > gen Hippen. Im Mittelmeer. ram m AO 14. gamitie. " Tubicolae, 2 Heine hakenfoͤrmige Schas fen figen am obern Ende einer langen, Falfigen Roͤhre, die aber nicht immer mit den Schalen zuſammenhaͤngt ‚oft erſt?waͤhrend des‘ Bohrens in "Holz oder Felſen gebildet * wird. —* | . int ‚80 * Bl, "Teredo, Bohrwurm. Die Schalen fisen frei am Mantel, der das Tpiet einhuͤllt. Sie bohren in Felſen Holz, uͤber⸗ hauptalle Gegen ſtaͤnde die im Meer liegen‘, 'und werden fo Schifffahrern, denen fie die Schiffe anbohren, ſehr ges fahmich. Un Eurbpaͤiſchen Kuͤſten . | Zweite Ordnung. | Armfuͤbler. Brachiopodes * $. 261. Thiere wie Muſcheln, aber mit 2 gefranz⸗ ten Armen Herfehen, die fie ein» und ausrollen; auch be⸗ wohnen ſie wie jene, eine weitlappige Schale. Ihrer Organiſation nach reihen ſie ſich an die letzten Gattungen der vorigen Ciaſſe. Viele haben, wie dieſe, einen nackten fleiſchigen Stiel, mit dem ſie ſich feſtſetzen innen... Die Kiemen ſitzen hier. am Rande des Mantel und beftehen aus vielen Kleinen Hlättchen, neben dem u de entſpringen die gefranzten Fühlarme, feitlich davon der After. Sie paben-2 Herzen. Alle eben im Meer, haͤu⸗ fig finden fih foſſile Arten. | 3) "Ligula. Schalen laͤnglich, flach, durch den langen vöhris gen Fuß mit einander verbunden. EN L. anatina, Die einzige Art. Im Indiſchen Dean, * 355 # FU — h a - RR 1 Säle , gewoͤlbt ungleich. Die obern größer, der Buckel wird vom Stich durchbohrt. 2 der Schale eine Art: Knochengeruͤſt zur Stuͤtze der Arme. ex Th. vitrea, weiß, faft durchſichtig, glatt, Buckel ſtark arg, oh nur Klein, | „a, Mittelmeer und Atlanti⸗ ie ſchen Ocean. —— wie die Gatling aber. angeriele Koss O;,;turbinata. , ‚Schale, concentriſch geſtreift. In den Meeren un; Europa, — im Mittelmeer. * BIER? Bi * * Fr Ber — ie ee Te Bargeitüster. ‚Cirrhopodes.. MAN MN; 0 262. ; "Ausgezeichnet, ft dieſe Grupme vor Alten durch die gegliederten Fangarme, die rings um den Mund des Thiers ſtehen. Sie ſitzen theils in haͤutigen oft feinſchup⸗ pigen Röhren, deren oberes freies Ende von mehr als 2 kalkigen Schalen umgeben wird, waͤhrend das untere an Gegenſtaͤnden im Meer, das alle bewohnen, befeſtigt iſt; theils in kurzen, ungeſtielten, oben offenen Kalkkegeln. Ihr innerer Bau bietet ebenfo manche Eigenthuͤm⸗ lichkeiten dar, fo daß fie vielleicht richtiger eine eigne Abs theilung einnehmen follten, die die. Weichthiere mit den Gliederthieren näher verbände. . Das Maul ift mit harten, gezähnten Kiefern verfeden, es befindet fich faft in der Mitte des Thiers innerhalb der Roͤhre, und führe in den mit | vielen Anhängen (Leber) verfehenen Darm, der in den obers _ halb nach ‚hinten ‚gelegenen. After mündet; die Kiemen lies }: gen ſeitlich am Leibe, das einfache Herz gegen den Ruͤcken zu. Das Nervenſyſtem ſtellt eine unregelmaͤßige Gang: —* dar. Seſhlechtsorgane zeigen me vielleicht ſelbſt Samenblaſen. — Die Zahl der Gattungen und Aeten iſt nur gering, ſie ſitzen unbeweglich an Gegenſtaͤnden im Meer, einige bohren ſi ſich in das — der Wallfiſche ein. ri fabelte 336 man, daß aus ihnen die Enten entftänden, daher Enten muſche in — mo mie in ee rs 4. Sole ohne Stiel mit einer einzigen fegelförmigen Schale. „Balanus, Hat inmendig einen vierflappigen Deckel, mit dem das Thier die Deffnung verfäließen kann, Füslfäden R zahlreich, je 2 und 2 in 2 Reihen neben einander. ¶ Im Maule Babe. NE ne ae em BIWOIATO ae tintinnabulum. Schale roͤthlich mit Laͤngsſtreifen. In allek Meeren, fit auf Krebsſchalent⸗ Auſtern u d. m. Aehnlich Tubicinelia, Coronula, Creusia u. a; s 2. Solche mit bäutigem Stiel und mehreren Schalen um 24 die’ Deffnung der Röhre. REP Lepas Lin. Anatifa Lam. 5 Schalen am Eingang der Roͤhre, je 2 und 2 ſich gegenüber, der-fünfte an der Vers ' ginigung der hinteren, diefe ausfüllend | * L. anatifa Lin. A. laevis Lam. ‚Schalen flach glatt, Stiel 2“ lang, mit Duerrunzeln. Um Europas. Mitella Oken. Polliceps Lam. Mebrere, Dachziegel: artig übereinander gelegte Schalen von ungleicher Größe fließen die obere Oeffnung des Tubus, un 3207 .."M. scalpellum. Stiel ſchuppig, unten enger, 12! lang. Um Europa, häufig in Sammlungen. — — UM. Weichthiere mit deutlihem Kopf. Cephalica Nitzsch. Mollusca Lam. $.263. Die Anmwefenheit eines volltommen geſchiede⸗ nen Kopfes führt auch zuerft eigene Sinnesorgane, als Augen und fehr empfindfame Süntfäden herbei. Der Mans tel verfchwindet hier mehr, „der nimmt doch an Größe ab, bei vielen erfcheint er. noch als feitliche Flügel. Die meiften (eben gleichfalls im Meer, einige in fügen Gemwäffern, mer nige auf dem Lande. | 4 Vierte Ordnung < Schneden. Gast eropodes. $. 264. Sie haben feine äußeren Hewegungsorgane, fondern die ganze Bauchflaͤche erweitert ſich zu einer Scheis 837 be, auf der fie langſam fortkriehen. Die allermeiften ſtecken in einer einfachen, mannigfad) geftalteten, haͤufigſt | rohrigen/ gewundenen Schale. Die innere Organiſation iſt durchgehends vollkommner, als bei den Muſcheln. Beſonders beurkundet es das Ner⸗ venſyſtem, beſtehend aus einer Art von Gehirn uͤber dem Schlund, aus dem ſich ein Ring um denſelben fortſetzt, der, ſich wieder als einfacher Bauchſtrang vereinend, laͤngs der Fußflaͤche verlaͤuft und viele ſeitliche Aeſte ausſchickt; Muss kelfaſern, die faſt ſehnig erſcheinen, finden ſich haͤuptſaͤchlich in der Bauchſcheibe oder dem Fuße. Die Eingeweide wer⸗ den vom haͤutigen Mantel eingehuͤllt und liegen in der Schale. Der Darm hat einen erweiterten Magen, als Anhaͤnge nicht ſelten Speicheldruͤſen und eine ſehr große mehrlappige Leber, der Mund iſt mit knorpeligen Kiefern bewaffnet. Das Gefaͤßſyſtem hat ein einfaches arterioͤſes Herz, das in der Nähe des Reſpirationsorgans liegt; dies fes felbft ift nach den einzelnen Ordnungen verfchieden ges. ftalter, allermeift befteht es aus Kiemen, bei einigen ift es ‚wahrhaft lungenartig, Das Geſchlechtsſyſtem ift beſonders entwickelt, in der Regel finden ſich männliche und weibliche Drgane in demfelden Individuo, und es laffen fich an ihnen die verfchiedenen Theile, als Hode, Ruthe, Dvarium, Uterus deutlich nachweiſen; fie öffnen ſich gemeinfchaftlich am Halſe. — Die Ealkige Schale ift allermeift einfach, feltner deftehe fie aus mehrern Stücken; ihrer Form nad) ift fie Hald flach gewoͤlbt, faſt einer halben Muſchelſchale gan ‚ bald eine um eine Are fpiralig gewundene, nad) und nach erweiterte Nöhre. Sie ift ein Product des Mantels und wird in dem Maafe, als das Thier wächft, größer; auch hier erfcheint der Anfang ſchon im Embryo. Man unterfcheider daran die Spindel (rachis) oder die Axe, um welche ſich die Röhre dreht; iſt fie hohl, fo heiße | ; 22 398 ihre obere Deffnung Nabel (umbilicus); die Windungen zuſammen nennt man spira, die einzelnen anfractus. An der Oeffnung, die bei vielen durch einen kalkigen Deckel, der entweder immer oder nur zu gewiſſenZeiten da iſt, ge— ſchloſſen wird, unterſcheidet man den. aͤußern und innern Rand oder Lippe. In die untere, ſpitze Ecke dieſer Oeffnung münden der After und das Athemloch neben einander. — Nach der Merfchiedenheit des Reſpirationgorgans bringt Cuͤvier fie in folgende Abtheilungen. — Erſte Zunft. Nacktkiemenſchnecken. Nudibranehiata. $ 265. "Sie haben feine Schale, die Riemen ftehen buͤſchelfoͤrmig bei einander auf der Oberfläche des Leibe, Sie fhwimmen im Meer, den Bauch nad) unten, und er⸗ innern an Salpen und Meduſen. Glaucus. ib laͤnglich mit ſtrahligen —— Mund oben, von kurzen Fuͤhlern umgeben. After und Ges ſchlechtsoͤffnung ſeitlich. GI. atlanticus. Farbe tiefblau, 23° lang. Am At⸗ lantiſchen Ocean. Thetis. Kiemen zweireihig auf dem Ruͤcken, uͤber den von 2 Fühlern gezierten Mund breitet ſich ein kreisrunder, am Rande gefranzter Schleier aus. After und MEERE" Öffnung mie bei vorigem an der rechten Seite, Th. Ambria. DBläulic von Farbe, im Mittelmeer. Tritonia Fuͤhler vorn und oben am Kopf. Kiemen zerſtreuet auf dem Ruͤcken. Maul mit 2 harten Kiefern, Geſchlechtsoͤffnung und — hinter einander an der rechten Seite. Tr. arborescens. az — 24 Doris. After hinten, am Ende des Leibes, von einem 2 we menkranz umgeben. Mund vorragend mit 2 Fuͤhlfaͤden andere ſitzen oben am Mantel. Geſchlechtsoͤffnung rechts. D. pilosa in der Nordſee. D. argo. J 00889 — Zweite Zunft. unterkiemenſchneden. Inkerobranchiata. —5. 266. Sie gleichen den vorigen, aber. die Riemen figen. als Eleine Blaͤttchen unter dem Mantel an beiden Seiten des Leibed. ee ns "Phyllidia Cuv, Mit 4 Heinen Züftern,. 2 am Kopf, 2 vorm, am Mantel. After hinten, Geſchlechtsoͤffnung rechts. Ph. trilineata, Im Indiſchen Ocean. RR au ia hat nur 2. Fühler, ſonſt wie die vorige, + " Dritte Zunft. Dachkiemenſchnecken. Tectibranchiata. $. 267. Kiemenblaͤttchen an der rechten Seite des Koͤrpers, mehr oder weniger vom Mantel, der zugleich eine kleine Schale umhuͤllt, bedeckt. Alle leben im Meer. — Aply sia. (Sechaje). Kopf mit 2 fleinen Fuͤhlern am Mundrande und 2 größern, ohrförmigen mehr nach oben, an deren Grunde ftchen die Augen. After nad) hinten, Ges fhlehtsöffnung vorn rechts, Ruthe und Scheide getrennt, daneben ‚eine fcharfen Saft abfondernde Drüfe; auch der Mantel fcheider eine dunkle Fluffigfeit aus, die das Thier, in Gefahr, wie die Sepien ins Waffer läßt. — As fasciata, ſchwarz, Mantelrand roth. bu A. depilans. 2—4' lang, braunfhwarz. Im Mit: tehneer. ‘Bulla Lin. Fuͤhler undeutlich, ſcheinen zu fehlen, dagegen ein großer Sleifchlappen. Schale fehlt zuweilen, wo fie fich finder, zeigt fie eine große, weite Deffnung und wenige Windungen, dabei noch manıhe andere Abweichungen. B. aperta. Schale im Mantel, weiß, durchſichtig, Thier graulich (Bullaea Zam.). B. lignaria, Schale laͤnglich, Deffnung groß, Win: dungen undeutlih,. Im Magen 2 SKinorpelblätthen. Im Mittelmeer (Bulla Lam.). Cuͤvier ind O. F. Müller nennen diefe Gattung Acera ; die lee Bullen bilden Merkels — 5 Dori⸗ dium. —* 340 IE Ten Vierte Zunft. Kreialiemenſchecten. Cyclobranchiata. g 268Die blaͤttrigen Riemen ſitzen kreisfoͤrmig am Ram des Mantels die männlichen Geſchlechtstheile find undeutlich, ſcheinen fogar zu fehlen. Das Herz wird vom Maſtdarm ducchbohrt, ‚die Schale gleicht einer halben Muſchelſchale und beſteht wohl aus mehrern Stũcken. Chiton (Kaͤfermuſchel). Schale vlelgliederig wie ein Krebs⸗ ſchwanz gebildet, ringsum ein haͤutiger, ſchuppiger Rand. Fühler fehlen, dagegen eine Urt Schleier am Kopf. After inten. > ’ Man kennt mehrere Arten im Maſdenn Meeren, ſie erreichen meiſtens eine Groͤße von 2 ⸗ 4“. 5 Patella Schale einfach, napffoͤrmig, der Buckel entwe⸗ der geſchloſſen, oder durchbrochen. Am Kopf 2 Fuͤhler, an deren Baſis die Augen. After und Gefhlehtsöffnung tete. Sitzen, wie die Horigen, am Zelfen im Meere feit, mande an Europäifchen Küften, — - Fünfte Zunft ot Schildkiemenſchnecken. Seutibranchiata. $. 269. Die Kiemen liegen in einer eignet Hohle außerhalb des Leibes und werden von einer wenig gewunde⸗ nen, flachen Schale bedeckt. Es ſind Zwitter und ſollen ſich ſelbſt befruchten (2). Auch hier wird das Herz vom Dickdarm durchbohrt. Sie leben alle im Meer. ‚Carinaria. Schale Hein, kegelfoͤrmig, bedeckt die am Rande ſitzenden, blaͤttrigen Kiemen und enthaͤlt zugleich die Eingeweide. Thier groß, mit ruͤſſelfoͤrmigem Maul, dar: über 2 Zühler, an deren Grunde die Augen. Statt der Bauchſcheibe findet fih eine Art Schwimmblafe. C. vitrea, Scale durchfcheinend geringelt, Thier hell⸗ blau, Schwimmblafe fleifhrord. Im Indiſchen Ocean. ‚Halyotis. Kopf mit 4 Fühlern, die hintern tragen an der Spitze die Augen. Schale flah, mit wenig gewunde⸗ arm —— an der aͤußern Seite eine Reihe Loͤcher, aus 341 —— das Thier Fuͤhlarme hervorſteckt und ‚zugleich das Waſſer zum Athmen einziedt, _ H. tuberculata. Außen graulich, inwendig perlmutters glänzend. An Europäifhen Küften, H. iris. Schale größer, innen prächtig grün’ und blau Mile! mit lebhaftein Perimunterglang?? Um Indien, 138 ie — Sechſte Zunft. iin med s — ————— Pectinibranchiata, $. 270; Auch hier liegen die Kiemen i in einer eignen Hoͤhle gleich in der. aͤußerſten Windung, und bilden reihen⸗ weis, wie die Zähne eines Kamms , geſtellte Zipfel. Geni⸗ talien doppelt,’ oͤffnen ſich mit gemeinfchaftlihem Loch an der rechten Seite des Halſes. Hieher die meiſten —— mit gewundener Schale,“ | 1 SIR Sam, Schale glatt, mit —73 — weiter Oeffnung und kaum ſichtbaren Windungen, Jeit wie ‚Haliotis, Sigaretus Lam. Die einzige bisher, gehörige Gattung, aus Helix halyotoidea, — gebildet, ,.. Im, Allantiſchen — * zwiſchen den Wendekreiſen. — er Schale laͤnger, gewunden, mit einem Ausſchnit oder — an der Spitze, aus welcher eine verlaͤngerte Röre des Mantels bervorragt. 02 2, Som. Mündung nad. rechts, der Rand — hi ih nach und nach in dornige dortſabe. Rinne weit, ausge⸗ ſchnitten. ai „Rostellaria Rune verlaͤngert⸗ Rand. it, Sortfägen, m wver einfach... —D LITT R. fusus, Sm Dar Meer. PR me Strembus. Rinne kürzer, Nand flach, unge „ in eine ſccharfe Kante auslaufend. 8t.gigas. Men ıftarken Aucen an be Windungen. AND ie m i F Fam. ——— ne Sie haben eine ſehr lange Rinne. Das Thier hat einen Ruͤſſel, 2Fuͤh⸗ year. - Fusus. Ohne Stacheln und Höder, un 9 — 342 h DERART TEL, Da ee Fr ofan. Kinne ebenfo fang ats die übrige Schale, die: fe der Länge nad gereift. Indiſcher Ocean. Murex. Mit Querlinien auf denen ſehr lange, duͤnne Sta⸗ cheln ſtehen. M; haustellum. _ Kinne ‚länger als die Schale. Dieſe mit 3 Reihen langer Stacheln. Im rothen Meer. 4 Fam. Cerithien, Sleichen in mancher Hinſicht den vorigen‚aber die Rinne iſt kuͤrzer und nad, hinten ges Frünmt. Windüngen länger, budelig. 'Cerithium telescopium. Um Oſtindien. 6. Sam. Buccinen. Rinne kurz, weit, stage: ei deutlichen Windungen, Die letzte fehr groß. hu „Bin 3 uccinum, ‚Schale leicht geſtreift, hand oo, Rinne kurz und weit. ; B. undätum. gemein in der Nordfee, a * Harpa. ig Buceinum, aber bie Sängsreifen tiefer, fur: chenariig. — H. vera. Bucc, harpa Lin. Indiſcher Ocean. is „Cassio Schale fegelförmig, die, erſten Windungen liegen faſt in eiher Flähe.- Mundrahd geftreift. Pr C. cornuta. Schale höderig. Oeffnung nad) allen Geis ten flach ug ſchoͤn gelb,‘ Mund: braun, emörfher Ocean. ⸗ 6. Fam. Voluten. Die Rinne aiſcheint hier als bloßer Ausſchnitt. Mundrand gefaltet. "Voluta. Mund ziemlich weit, der innere Rand mit weni⸗ zogen Falten. V. aethiopiea, Ganz glatt‘, "innen gelb, außen Hehun. Windungen mit dreiedigen, hohlen Dornen. Im Afrikani⸗ ſchen Ocean, erreicht 1° und mehr Lange. Oliva. Mund länger, ſchmaͤler, innere Lippe mit‘ vielen’ fleinen Furchen. O. porphyria, rothbraun, mit vielen dunklem Bichjad: - linien, die leere Dreiede zwiſchen ſich ta en, An * £ lien. 7. Fam. —— a“ — ciformig auf * einen Seite gewoͤlbt, auf der andern flah. Windungen nicht. fichtbar, Oeffnung laͤnglich, an beiden Seiten gezahnt, "Cypraea,' einjige Gut eralin h C. tigris, 3— 4’ lang, gelb, mit vielen — *— lin⸗ ſengroßen "Sleden. Im Atlantiſchen Oceann. — Fam. Kegelf chnecken, Conus. Schale kegelfoͤrmig, Windungen ſichtbar, faſt in einer Ebene. Rinne nicht aus⸗ gezeichnet.Mund laͤnglich, beide Lippen glatt. h C. marmorätus,_ ——— mit ee en Aus Oſtindien I. Die Schalenoͤffnung iſt ohne Ausſchnitt oder Rinne 208 oben, hat aber bänfig einen Deckel. 9, Fam. Mei ten. Sale flein, rund, "mit, ‚größer, halbwondförntiger Pe Is werd fiptbaren Win: dungen. Jena! re Nerita, Kat feinen Nabel, sit Deke beſtaͤndig. 3. Auviatilis, In’ Beutföen Sc en und Seen, wie "eine dutingefihnittene Erbfe,, grünlich mit braunen Flecken. N. corona, ſchwarz * mit einem Dorn auf der Mitte jeder Windung. Indien. N atica, mit, Nabel, fonft ı wie vorige. "N, vitellus, gelb, mit 23 Reiben weißer, Sieden. jur Indiſchen Ocean, 3 im Durchmeſſ⸗ er. f \ Fam. Conchylien. , Waflerfhneden von der Form wis ner Helix mit deutlichen Kiemen und halbmondfoͤrmiger, weiter Oeffnung. Janthina. Obere Windung Fehr groß, En Hein. „ Sale dünn, und zerbrechlich. Das. ie hat ftatt des Fu⸗ Bes eine Art Schwimmdlaſe. I. fragilis, von der Groͤße einer erwöhnlichen Garten: ſchnecke, und drüber, violett. Im Mittelmeer. Ampullaria. Anfangs- Windungen noch kuͤrzer als bei der vorigen, legte Windung fehr groß, nach oben erweitert. Thier noch wenig befannt. Suͤßwaſſerſchnecken der Tropen. A. fasciata, weißlih, mit fchwachen,, bläulihen Laͤngs— fireifen. In den Baͤchen Indiens und der Moluden, ‚11. Fam. Kreiſelſchnecken. Kreiſelfoͤrmige, nach unten ſpit zulaufende, oben flache Schalen, wit breitgedruͤckter Oeffnung. | Trochus. Nabel tlein, bisweilen fehlend. Der Mantel der Thiere iſt gefranzt. Leben auch im fügen Waffer. \ uw 344 \ - 3*p Tr. niloticus, 3 — 4“ hoch, ag mit Surfen wel⸗ lenförmigen Querbaͤndern. Solarium, Schale länger, breiter, Seffnung auadratiſch, Nabel weit. 8. perspectivum, ; weiß, mit braunen Sieden und Reis fen amı Rande der Windungen, ebendort mit einer geferbs „ten Leiſte, fowohl außen, als im Nabel, Nach Finne ein - ®underwerf der Natur, An Aſiatiſchen ‚und Afritaniſchen Kuͤſten. 12. Fam. — endeltsenpen, Die Säale iſt derſchieden, bald kuͤrzer bald laͤnger geſtreckt und hat deutliche, ges mölbte Windungen. Oeffnung oval oder rund. Turbo. Wie Trochus, aber die Windungen gewoͤlbter. Thier mit langen und 2 fürjern „die Augen tragenden Fuͤh⸗ lern. Der Deckel iſt eine ruͤnde, etwas gewundene, dicke Scheibe, wurde fruͤher fuͤr eine eigene Schneckengattung gehal⸗ ten, hieß Venusnabel und war officinell. BR £ Bi. A pica, weiß mit ſchwarzen, wellenförmigen Duerbins den, Im Ntlantifhen Dccan, Ä Scalaria. Windungen deutlicher, geftredter. .. Schale duͤnn, zart; Deffnung freisrund, Sc. pretiasa, aͤchte Wendeltreppe, Nabel deutlih, Wine " dungen unterbrochen, in die Quere gereift, Sehr geſchaͤtzt von Sammlern. Aus Dftindien, Sc, clathras. Unähte W. Wie vorige, aber die Wins dungen ftoßen an einander, Schale länger, Mittelmeer. Paludina. Schale wie bei Helix, aber etwas geftredter und die Windungen abgerundeter, ohne Nabel. Hat einen Dede. | P. vivipara, grünfich mit braunen Längsftreifen, Sn - Deutfchen Fluͤſſen. Gebiert Isbendige Junge, Siebente Zunft, Lungenſchnecken. Pulmonaria, $. 271. Sie athmen nach Art der hoͤhern Thiere, durch einen faltigen Luftſack, der in den erſten Windungen der Schale liegt und an deſſen Rande viele Gefaͤße verlau⸗ * | | 345. fen. Beiden nadten, der Schale beraußten, liegt dieſer Luftſack im Mantelſchild. Hieher die Landſchnecken. Waſſerlungenſchn ecken. Sie haben nur 2 Fuͤhler, zum tg fommen fie an bie Saas Br Waſſers. | & ‚Auric Ep —— anüchtund, mit ovaler Ofnuns, ‚on hand innern Sippe mit Rinnen und erhabenen Yeiften.- St. u An der. — iſchen — Mittel⸗ meers. Lymnaea. Schale (angefreät ſpitz zutaufend, * wei⸗ ‘ter, laͤnglichrunder Oeffnung. L. stagnalis. In unſern Teichen und Sunpfen— fe bee fruchten ſich nicht Hegenfeitig, fondern zu 3. Planorbis. Schale fiah, alle Windungen liegen in einer . Ebene; Thier wie das vorige mit 2 — * — on . deren Grunde die Augen, P. cornea, ebenda in Geſelſchaft ia vorigen. OH —— ohne Schale, das Mantel⸗ ſchild fehlt. O. Typhae, hoͤterig- 0. — — glatt; auf Waſſerpflanzen im Meer, an Oſtindiſchen Kuͤſten. MU. Landſchnecken. Faſt alle haben 4 Fühler; fie leben zwar auf dem Lande, aber immer an feuchten, ſchatti⸗ gen Orten. Clausilia. Schale-ſehr lang geſtreckt, fpiß zulaufend. Oeffnung frei, mit aufgeworfenen Lippen, an der innern 2 Leiſten. CI. perversa. 1“ lang braun mit feinen Querreifen. An Mauern und Waͤnden. Succinea. Oeffnung und letzte Windung ſehr voeit und nach oben gezogen, die uͤbrigen klein. Das Thier kann fi nicht ganz in die Schale zuruͤckziehen, feine Fuͤhler find Hein und wenig entwidelt. S. amphibia. Schale durchſichtig, braungelb. Un Ufern von Flüffen auf Pflanzen, kann auch im Waffer leben, 346 | Bulimus,.‚Gihale wie, bei .Helix,. aber age Mundrand wulſtig, ohne Zaͤhne · B. decollatus. RR lang. "Die Ynfangersindungen A brechen Sregelmäpig Vabı, "die entftandene Oeffnung ſchließt das Thier dann durch eine Kalkſcheibe. In, Frankreich. — Helix. Schale mit deutlich abgeſetzten Windungen und Mabels Oeffnung oben N nach unten mis, DREI der Deiel.- A. pomatia. ——— die groͤßte der inläns diſhen ‚ gelbbraun, inwendig weiß. In feuchten Gebuͤ— ſchen gemein. Im ſuͤdlichen Deutſchland wird ſie eigens gemaͤſtet und auf den Markt gebracht, * ‚Pie ande davon iſt eine fehr nahrhafte Speife. — H. — Heinen, RIM mit ulden; oelbuichen Puneten. H.nemoralis. Grundfarbe ungen ‚mit — fireifen, doch variirt fie fehr. In Gärten. Der Liebespfeil der Schneden, ein fleiner ee Pfrie⸗ nien, ſteckt in” der eingeſtuͤhpten Ruthe und wird; vor der Begattung herausgeworfen, daher — mon Non nur im Sehjah LO. Testacella. Thier wie Limax mit‘ Ffeinein Mantel, am Schwanzende mit kleiner, kaum bemerfbarer Schale, cbens 2 ‚Dort Athemloch und After. T. haliotidea. Lebt in der Erde, ’ nährt * von Regen⸗ wuͤrmern. Parmacella aleicht der vorigen, * der Mantel ift groͤ⸗ ßer und weiter. P. Olivieri, in Meſopotamien. — Limax. Ohne Schale. Der Mantel erſcheint als ein Kleines Schild auf dem Vordertheile des zu Bean; an der ae Seite. N, ns L. nigra, 2 3° lang, — mit braunem Rande, auch wohl ganz braun (dann.L. rufa Lin. ). Due gemein. L. eineres. An feuchten Orten, in Keller, unfer r Str nen, 13° lang. Ueberall in Deuiſchland. * — J ER | 347 u. vnna m "Fünfte Ordnunge eins nen * * giluͤgelfaler. — er Yin rer J era. Sie haben nicht „ wie. bie vorigen, 5 Bühler, fon —— Fleiſchlappen wie ein Paar Fluͤgel am Kopf, mit deren Huͤlfe ſie im Meer umher ſchwimmen. Sie önnen sr weder Leichen, noch ſih FOREN J Solche ohne deutlichen Kopf⸗ mit Hei, kur —* Schale. * "Hyalea. Die einzige hicher Fadug Gattung. Sale oben glatt, unten gewölbt, hinten mit 3 Saͤhnen. Sie bedeckt den Mantel, an deſſen Einſchnitten die Kiemen ſitzen. OH, kridentaral "Sm Mittelmeer , 1 lang. * II. Solche mit deutlichem Ser f gg 2, ! SR bat fat. ‚gar. feine Flügel und Die Ries men figen Außerlich am Leibe, Limacina hat. Flügel und ſteckt in einer runden Sqale. Der, Leib,endet in.einen gedrebten Schwan;, Nah s 7 Cleadora, bat einen Dretieitigen, pyramidalen Mantel, aus . welchem fie den mit 2 abgerundeten Fluͤgeln gezierten Kopf bervorſteckt. "Clio, ‚endlich bat. einen flachen, langichen Leib, ohne Mantel, Die Flügel find dreieckig, außerdem bat der Kopf noch 2 klei⸗ nere Fortſaͤtze. CI. borealis. Das Wallfiſchaas. In noͤrdlichen Meeren in großer Menge; 1 lang. Die gewöhnlichfte Speife der * Fe fr ft Sechſte Ordnung. Immer * re eh Cephalopodes. 6 273, ‚Am Kopf bemerkt man 2 große Augen und kreisformig geſtellte Arme. Der ganze Leib ſteckt in einem ſackfoͤrmigen Mantel, oben an der Seite befindet ſich Af⸗ ter und Athemloch. Die Kiemen ſitzen jederſeits oben im Mantel. Am Gefaͤßſyſtem bemerkt man drei Herzen, zwei arterioͤſe, ein venoſes. Das Nervenſyſtem ſchwillt im Kopf — 848 RL zu einem deutlichen Gehirn an, das in einer knorpligen Schale liegt, eben darin auch das Gehoͤrorgan. Die Ge ſchlechter ſind getrennt, die Eier werden nach Art der Fiſche indem das Männchen über die (bon gelegten feinen Samen fahren läßt, befruchtet. Diele haben ein eigneg, eine braune Flüffigkeit abfonderndes Organ! (Tintenbeus sel), deſſen Inhalt fie bei Herannahender Gefahr ins Waſſer laſſen, um es zu, trüben, ‚Diefer Saft iſt auch als braune Farbe unter dem Namen Sepia bekannt. ‚ Die meiften haben. eine Schale, die, andern nur ein Malie at ſchild unter dem Mantel, — Ya Fo a Die (ebenden Gaktunäen f nd nic ati, tmeßrete abiveichende finden fih nurnoch foſſſ.. Dahin gehoͤren die geraden Donnerkeile, — Bacu⸗ lithen, Orthoceratiten und die ſpiralig gewundenen Ammoni⸗ ten (Ammonshoͤrner). Noch lebend vorhandene find; 'S pirula. ‚Schale eine fpiralig Hewundene, durch Scheide: wände in viele Kammern ‚getheilte Röhre,“ die am innern Rande von einem gemeinfhaftlihen Gang durchbohrt werden. Durch dieſen Kanal geht ein Band, das die Schale am Thier befeſtigt. Die Windungen der Schale. berühren ſich nit, das Thier gleicht einem Tintenfiſch mit gleichen Arnien. "Sp. fragilis. Im Indiſchen Ocean. * Bei Nautilus werden alle fruͤhern Windungen von der letz⸗ ten bedeckt, ſonſt wie die vorige, aber die Roehre für das. Band (sipho) ift in der Mitte, N. pompilius. Schale fchöngelb, mit braunen Querrie⸗ fen, Windung ſchwarz. Im Indiſchen Ocean. Argonauta. Schale wie bei Nautilus geſtaltet, aber ohne Kammern ‚fie iſt dünn und leicht zerbrechlich und bat unten einen flachen Kiel. A. argo (Naut. papirac. 1a). Das Thier Hat & 8 Arme, | von weldyen die beiden: hintern fich im ‘eine Haut erweitern, die es wie ein Segel ausfpannen, und fo auf der Oberflaͤche des Meeres ſchiffen kann. Mittelmeer. Indiſcher Ocean. Sepien. Ohne Scale... Thier ſackfoͤrmig mit 8 — 10 Ar: men, im Rüden eine Kalfgräte. Sie gehen auf dem Boden — a „nd SC des Meeres, Malgbf nach unten. Nah Form und Sagt der » Arme uiherideiver man folgende Gattungen: ©) Anm —— Der Kopf har 8: gleiche, mit: — “ der Reihe nach beſetzte Arme. Leib drehrund „ohne ‚Slügel und Ruͤckenſchild. ‘©. vulgaris. Swei Reihen Saugnäpfe auf joem ‚Arut, SGemein im Mittelmeer. Be 3 nee ‚Mit 10 Armen, 2 laͤnger als. die uͤbrigen. Leib mit 2fluͤgelartigen Anhaͤngen. Ruͤckenſchild lang und. dünn. Er PR vulgaris... Mantel am- Rande dreilappig, Flügel am dan — 5 einander gegenuͤber, ſpih dreieckig. In Europaͤi⸗ ſchen Meeren nicht ſelten. Onyehotheutes Licht. Mit 8 gleichen und 2 Tänz gern Urmien.’ - Aus a Sütiimäpren Eu ar f Krallen zum Anhaken 0 0 u An ‚0: Qu Bergii. Am Car. DIN ‚Sepia. Wie vorige, aber ohne, Saten. Rei — mit einem Laͤngsfluͤgel. Rüdenfhild oval, faltig » selig, officincd (os Sepiae.). —— 8S. ofheinaliss, Der gemeine Tintenfiſch, 1 lang, im Mittelmeer gemein. — IH. Gliederthiere. Arthrozoa. $. 274. Der allgemeine Charakter diefer Gruppe iſt ein mehr in die Laͤnge als Breite ausgedehnter Leib, der durch Quereinſchnuͤrungen in verſchiedene Ringe getheilt iſt. Dies iſt, zugleich mie der Form des Nervenſyſtems, wel⸗ "es aus 2 Mervenfäden, die durch Knoten, aus denen wieder Nerven für die äußern und innern Drgane entfprins gen, mit einander verbunden find, das einzige allen ges meinſchaftliche Merkmal. Die äußere Bedeckung ift bei _ den einen die weiche, durch Muskelfaſern unterftüßte, Haut; bei andern wird fie faft Enochenhart, und befteht dann, tie bei den frühern Gefchöpfen, aus £ohlenfaurer Kalkerde. Diefe haben auch deutliche, mehrgliedrige Füße und andere Äußere Organe, als Fühlfäden; bei noch andern re 850 wird die Hülle wieder weicher und ift dann ‚die. verhornte Dberhaut, auch dieſe beſitzen Füße, deren Glieder denen der hoͤhern Thiere genau entfprechen, Fühler und fehr oft auch Flügel. — Bon den Sinnesorganen find faftnurdie Aus gen allgemein, doch auch dieſe fehlen mitunter, beſondere Gehoͤrorgane fand man bei einigen, Geruchsorgane nits gends; dennoch hören, und riechen die Höhern Elaffen uns leugbar. Die Verdauungswerkzeuge find volltändig da, der After fehlt nie, die Reber mitunter fehr groß, mitunter wieder undeutlich. * Das Gefäßfyftem, im Allgemeinen immer vorhanden, zeigt doc) große Veränderungen; , es ſcheint mit dem Reſpirationsorgane in Wechſelwirkung zu ſtehen, ſo nehmlich, daß wo dieſe vorwalten, jenes zuruͤck⸗ tritt und umgekehrt. — Geſchlechtsorgane fehlen wohl hie," meiftens find fie in 2 Individuen geſondert, einige find Zwitter. Sie zerfallen, wie die vorigen Abhelungen, in 3 a _ ö — PR Siebente Elaffe. Ringelthiere. Annulata, +» $275. In dieſer Elaffe erreicht der Leib, ruͤckſicht⸗ fich feiner Dicke, die größte Länge, er ift immer von einer weichen Haut eingefchloffen und feine Ringe find weniger deutlich abgeſetzt. Alle leben, wenn auch. nicht im Waſſer, doch immer. in, einem feuchten Medio; ihre Organifation ift zum Theil noch fehr niedrig; fo fehlen wohl deutliche Arhem », Cireulations s und Empfindungsorganez doc in der Regel find fie vorhanden, wahre Bewegungsorgane bemerkt man felten, nur. die höhern haben rudimentäre Füße. - Einige find ganz nackt, andere wohnen in kalkigen Möhren. Nach diefen Verſchiedenheiten aan fie ſich in Drdnungen. ; P ee Erſte Ordnung. ie Beißsturige Kingeiwärmer, Ann.leucohaemata Ber Entozoa nematoidea Rud. REES $ 276. Sie (eben in den Eingeweiben und: andern Theilen der Inſecten und Ruͤckgratthiere. Ihr Leib iſt lang, fadenfoͤrmig, drehrund, an beiden Enden zugeſpitzt. bald mehr nach vorn, bald mehr nach hinten verdünnt, dort der Mund, bier. der After. , Die Haut ift fein quer⸗ runzlig, durch Laͤngs⸗ und Querfaſern ſehr geſpannt. Die innern Organe beſtehen in einem einfachen Nahrungska⸗ nal mit allermeiſt geſonderter Speiſeroͤhre und zuweilen ei⸗ nem kleinen, kugeligen Vormagen. Naͤchſtdem nehmen die Geſchlechtsorgane den groͤßten Theil der Leibhoͤhle ein; die Geſchlechter find getrennt; das Männchen hat einen langen, dünnen, einfach gewundenen Samengang, 'eine weitere, eylindrifche Samenblafe, einen kurzen Ausführungsgang und haarförmige, mitunter gefpaltene Ruthe, die nicht fels ten aus der in der Naͤhe des Hinterendes gelegenen Ge⸗ ſchlechtsoͤffnung hervorragt. Die weiblichen Organe glei⸗ chen den maͤnnlichen, doch iſt der Uterus haͤufigſt gabelig und ihre Geſchlechtsoͤffnung liegt mehr nach vorn. Das Nervenſyſtem iſt, wo es ſich findet, ein einfacher, im Koͤr⸗ per verlaufender Nervenfaden; die Gefaͤße, ſcheinbar feh⸗ lend, ſcheinen durch 2 gegenuͤberſtehende, an der innern Seite des Leibes verlaufende Kanaͤle ausgedruͤckt zu ſein, eben dieſe innere Flaͤche iſt mit vielen kleinen Blaͤschen und kurzen Roͤhren beſetzt, die ihr ein flockiges Anſehn geben. — Die Fortpflanzung geſchieht durch Eier, einige gebären le⸗ Be) junge. . Filaria, Diefe Gattung begreift die längften und feinften Würmer diefer Ordnung. Ihre Farbe ift, wie bei den aller- meiſten, gelblidy weiß; der Mund hat zumeilen einige Wärz- chen, die Geſchlechtsoͤffnung in beiden Geſchlechtern am Hin⸗ terende, 852 F. medinensis (Gord. medin. Lin.) wird von 10— 50° lang, Aebt im Belgewebe; der: Meuſchen an der Goldfüfte Guinea's, ſowohl der Schwarzen als der Europäer, befons ders an der untern Ertremität. Kat Feine —— am Maul. 2; 2. Mndere Arten "Anden ſich in den Bronchien der Menſchen, Schaafe; eine entdeckte man in der vordern Augenkammer des Pferdes. "Triehocephalüs, Vorderende haardünn, Hinterende dicker, beim Männchen Fpirafig-gervunden, am Ende mit einer Glocke, aus der die Ruthe hervorragt; beim Weib⸗ gm fanft. gebogen, Geſchlechtsoͤffnung ebenda. ‘Tr. dispar. Im Blinddarm des Menfchen, Cueulla nus. . Ueber dem runden Maul ragt eine geftreifte- Klappe ‚hervor. Gefhlehtsöffnung hinten. Schwanzende des Maͤnnchens fpiralig gewunden, mit feitlihem Flügel. . C. elegans. In Sifhen, befonders in Magen und den Blinden Anhängen: des Barſch, Sander, Dorſch ꝛc. Oxyuris. Vorderende did, Schwanz länger, haarfein, ...an feinen Unfange der After —* die Geſchlechtsoͤffnung. ©, curvula, im Dickdarm der Pferde. Ascaris. Mund mit 3 Knoͤtchen, After hinten, dicht Davor die männliche Geſchlechtsoͤffnung, weibliche mehr nach vorn, oft dem Maule näher als dem After. A. lumbricoides,. ° 3’ lang, federtielsdid, im Darm des Menichen gemein (Spulwurm). az er A. vermicularis. 3° lang, 1° di, Hinterende fpiszulaufend, verdünnt; am Kopf jederfeits ein Heiner Flügel. Im Dickdarm des Menfchen befonders der Kinder (Ascaride). Strongylus. Die FRE aber der Mund ohne KAnöts den; ‚männliche Geſchlechtsoͤffnung hinten in einer Urt Beus ‚tel, womit das Männdhen das Weibchen bei der Begat: tung umfchlingt; weiblihe Deffnung bald mehr, bald wenis ger vom After entfernt. | St. gigas, wird bis 3° fang und 6 did, findet fi | in den Nieren der Hunde, Wölfe und des Senf = Alle folgenden Ringelwuͤrmer haben rothes Blut in deutlich entwickelten Gefäßen, fe trennen ſich nach der Lage der Refpirationsorgane in 3 Haufen: Re: 355 | Zweite Ordnung. nr Kiemenloſe. Annulata nuda. Abranches Cu». $. 977. Sie haben keine, äußerlich wahrnehmbare Refpivationsorgane, dagegen athmen fie, nach Art der Spinnen, durch Luftſaͤcke, die reihenweis zur Seite des Körpers liegen und durch Luftlöcher ſich nach außen öffnen. Shre äußere Form reihet fih zum Theil noch eng an die der vorhergehenden, andere find kürzer, dicker, flachgedruͤckt; Bewegungsorgane fehlen, wenn man nicht die kurzen Bors fien des Regenwurms, oder den Saugnapf des Blutigel bieher ziehen will. Das Gefäßfyftem zerfällt in einen ars teriöfen und zwei oder einen venofen Hauptſtamm, die an entgegengefegten Seiten des Körpers verlaufen; bald fehle das Herz, bald wird es von mehreren Erweiterungen, die z D. beim Regenwurm den Anfang des Nahrungskana⸗ les bogenfoͤrmig umgeben, dargeſtellt. Das Nervenſyſtem hat die oben beſchriebene, knotige Form. Die Gefchlechtsors gane find nicht immer deuclich, doch fcheint Zwitterbildung vorzumalten.. a. Nackte. Gordius. Voͤllig von der Form einer Filaria », SBarbe braun. In fügen Gewäflern. Die innern Organe find, außer dem fnotigen Nervenfaden noch nicht beobachtet. — G. aquaticus, wohl 4 — 6’ lang, bräunlig, an beiden Enden dunfler. — Hirudo (Blutigel). Flach gedrüdt, breiter, türen, vorn mit dreifpigigem Maul, über demfelben einige, bogenförz mig geftellte, ſchwarze Augen, am KHinterende mit einem Saugnapf, darüber der After; am Bauch mehr nach vorn die Gefchlechtsöffnungen, die männliche vor der weiblichen. - Bewegen fi durch fihlängelndes Schwimmen, oder abwech⸗ ſelndes Befeſtigen des Mundes und Saugnapfes. H. medicinalis, gruͤnlich = braun, am Bauch Hrau, mit ſchwarzen Flecken, auf dem Ruͤcken mit mehrern Rei— 28 ae 354 ben gelber, ſchwarz umzogener Puncte. Allgemein befannt und wegen ſeiner großen Brauchbarkeit als Heilmittel ehr geſchaͤtzt. Findet ſich in Polen, Deutſchland, England, ſeltner in Frankreich, in Kyaltiden Teihen, und wird oft zu taufend bei einander in ſolchen gehalten. Sie pflanzen fich durch Eier fort, Die in einem flodigen, ſchwammigen Gewebe haufenweis an einander gefuͤgt, auf dem Grunde des Teiches im Schlamm vergraben liegen. —— H. sanguisuga (Pferde-Blutigel), etwas groͤßer und ganz ſchwarz; an aͤhnlichen Orten und noch gemeiner. Sein Stich erregt Entzuͤndungen, daher zum RHARRAER nicht anwendbar. | 8 b. Mit Seife befeßte, Thalassema, Kurz ‚ die, am beiden Enden dünner, Das Maul vorn in einem löffelförmigen, bäutigen SUPPEN, After hinten, mit 2 Reihen Borften umtraͤnzt. | "Th, echiurum. Graugelblih, 3 — 4 lang, faft 1 dick. Im Meer an Europäifchen Küften, gräbt fußtiefe, > horizontale Gänge im Sande. Dakar (Regenwurm) 3 — 6° Yang, federkielsdid, drehrund, am Bauch niit 2 Reihen Furzer, ſteifer Bor— fin, auf 3 der Länge ein dickerer Gürtel, in dem die Gefälechtsorgane liegen. Sind Zwitter; Eier riechen im Leibe aus, Die lebenden Jungen werden durch den After gebohren. | L. terrestris.. Wuͤhlt Röhren im feuchten Boden und wirft gegen Morgen mit Schleim untermifchte Schlammhaͤuf⸗ hen auf. Sehr gentein. | Nais. Leib drehrund, dünner, faft wie Gordius, aber nad) Verhaͤltniß viel kürzer, jederfeits mit einer Reihe von Borften. In flahen Teichen, fteden im Schlamm, oder ragen fpielend aus Röhren defjelben, in die fie ſich bei der geringften Berührung zurüdziehen, hervor. N. proboseidea. 1“ lang, kaum 1 did, vorn mit a ſcheinbarem Kopf, aus deffen Außerftens Ende ein langer baarfeiner Faden hervorragt. — Merkwuͤrdig ift die Art der Fortrflanzung. An irgend einer Stelle des Leibes bil: det fi) nehmlich nach) und nad ein Kopf aus, der ebenfo — ‚855 vorn eine haarfeine Borſte ausfendet, und nachdem er zur Reife gelangt ift, reißt er ſich; zugleih mit dem hinter ihm befindlichen Ende des Mutterthiers, als neues Indiz viduum los. Die Ringelwuͤrmer mit aͤußerlich ſichtbaren, freien Kiemen zerfallen in 2 Abtheilungen; die Einen wohnen in Roͤhren ind haben bloß am Kopfe Kiemen, die Andern Ieben frei im Waffer und iihr Leib ift feiner ganzen 4 nad) ſeitlich mit Kiemenbuͤſcheln beſetzt. — Dritte Ordnung. ‚si Hören Hewohnende; Ann, tubicola 9278: Die Röhre, welche das Thier bewohnt, iſt entweder, wie die Schale der Mollusken, ein reines Pros duct deffelben, gleichfam eine kalkige Secretion, oder fie wird vom Thier aus allerlei Kleinen Fragmenten, Sandkoͤrnchen, Conchylienſchalſtuͤckchen zuſammengeklebt. Das Thier hat am Kopfe Buͤſchelchen ſchoͤn gefaͤrbter Kie⸗ men, und außerdem an den Seiten des Leibes zuweilen Borſten, wie Nais. Die innern Organe ſtimmen mit denen der vorigen Ordnung im Allgemeinen uͤberein. Alle leben im Meer. a. Mit abgeſonderten Kalkroͤhren. Serpula. Roͤhre vielfach gewunden, frei oder Ati andern Gegenjtänden befeſtigt. Kiemenbuͤſchel auf 2 Stielen, da— ‚neben ein fleifcyiger Stiel mit oberer, flächer Ausbreitung, der als Deckel der Röhre dienf. MR > cöntortiplicata. Roͤhren frei, heſchlaugelt „durch⸗ einander gewunden. Im Adriatiſchen Meer. s. spirillum, Roͤhre auf Meergewaͤchſen alegeid, ſpiralig gewunden, klein. In der Nordſee. Arytene OÖken; Penecillüs Lam, Roͤhre gerade gez ſtreckt, Fonifh, an dem einen Ende auf, am atidern durch ein Sieb geſchloſſen, Hier mit erweitertem Rande. Thier erſt neuerdings genauer beobachtet. 28 + 556 A. penis, 3" lang, Schale —* durchſcheinend. Im rothen Meer. Dentalium. Schale an beiden Enden auf, ſanft gebo⸗ gen, das Thier hat am Schwanz eine Saugſcheibe, um den Kopf einen gekerbten Kragen. D. elephantinum. Geſtreift. Im Mittelmeer. b. Mit zuſammengeklebten Roͤhren. Sabella Cuv. Schale cylindriſch, aus vielen, kleinen Sandförnern zufanmen geleimt. Kiemen in 2 großen Büs ſcheln um den Kopf, außerdem 2 Fäden, wie bei Serpu- la, aber ohne Ausbreitung und feinen Dedel bildend. 8. penicillus,. 2 3’ lang, Leib vielringelig, das FWier dreht ſich im Halbtreis um das Ende der —— Mittel⸗ meer. Amphitrite. Am Kopf wenige, geſtielte Kiemenbuͤ⸗ ſchel, ebenſo am Anfang des Leibes; außerdem viele ger gliederte Fühlfäden. Röhre tegelförnig. A. auricoma. 3‘ und.drüber lang , Kiemen RR Goldſchimmer. In der Nordfer, Vierte Ordnung. Ruͤckenkiementraͤger. Ann. dorsibran chiata. 6. 279. . Die Thiere diefer Ordnung. ER: zwar denen der vorigen im Allgemeinen, doch unterfcheidet fie nicht allein der Mangel eines Gchäufes, fondern aud) ein allermeift kürzerer, dickerer Körper, der feitlich mit vielen Staheln, Borften und Kiemenbüfcheln befegt if. Nah neuern Unterfuchungen *) kommen dergleichen äußere Kies men nicht allen zu, fie fehlen 5. ©. der Aphrodite, die ftatt deren innere Achemhöhlen befist. Die innere Organifation - gleicht im Uebrigen jener der frühern Ordnungen; wenig ents wickelt find die Geſchlechtsorgane. Der Mund ijt bei einis gen nad) Art der Inſecten mit ſcharfen Kinnbacken bewaff⸗ one, auch Augen und geglieberte Fühler figen, wie bei 857 jenen, am Kopf. Alte haben deutliche, zum Gehen fange liche Füße, die mit einer Klaue enden. a. — Kinnbacken. Ark ola. Ohne deutlihen Kopf, Leib drehrund, ſtark ringelig, mit aͤſtigen Kiemen oben auf dem Ruͤcken; das Hinterende iſt frei und bildet eine Art Schwanz. A. piscatorum (Lumbric. marin. Lin.), wird gegen 1° lang, federkielsdick und ſtaͤrker, roͤthlich, 14 — 16 Kiemenbuͤſchel. Wohnt in fenfrehten Röhren im Sande an den Küften der Noröfee, oft zu taufend bei einander. Amphinome, fürjer, dicker, an jedem Ringe ein Sußpaar, ſeitlich viele Borſten, obenauf aͤſtige Kiemen. Am Kopf Fuͤhlfaͤden. A. Aava. An den Kuͤſten des Indiſchen Oceans. Aphrodite, noch kuͤrzer und dicker, Ruͤcken frei, mit einem wolligen Gewebe bedeckt, Seiten mit ſchoͤn glaͤnzen— den Borſten und Stacheln bekleidet, am Kopf 2 Fuͤhler. Aeußere Kiemen fehlen, das Waſſer kann aber in einen hohlen Raum an Bruſt und Bauch unter die Oberhaut dringen, und ſo mit den Gefaͤßen in Beruͤhrung kommen; der Darm hat viele aͤſtige blinde Anhaͤnge, die vielleicht den Bau der Krebſe und Inſecten erlaͤutern koͤnnten. — A. aculeata. Un den Kuͤſten der Nordſee gemein. = | b. Mit Kinnbaden. Nereis, Leib geſtreckter, colindrifh, feitlih mit’ äftie gen Kienienbüfheln, Borſten und Stadeln, am Kopf die paarigen Fühler, im Maule bornige, gezähnte Kinn baden. Sitzen, wie Arenicola, in Röhren im Sans de, einige bilden ſich var eigne bornige Gehäufe, mans he leuchten. N. pelagica, vielringelig , faft #° lang, braͤunlich ge⸗ faͤrbt. An Europaͤiſchen Kuͤſten. Eumolpe Oken. Leib flach gedrüdt, auf dem rRuͤcken 2 Reihen Schuppen, jederſeits und am Schwanz kolbige, * 358 | fleifchige Fäden, am Kopf Fuͤhler und Augen, im ruͤſſel⸗ foͤrmigen Munde hornige Kieferhaken. E. plana, an Daͤniſchen und Islaͤndiſchen Kuͤſten. *) G. R. Treviranus uͤber den Bau der Aphrodite, in der Zeitfehrift für Phyſiologie, 3, Bd. 2, Heft, ©. 157 - und folgd,' Achte Klafie Weichſchalthiere. Malacostraca. $. 280. Die äußere Hülle ift eine kalkige, hornige, felten bloß häutige Decke, die den ganzen Leib, felbft die vielzähligen, aͤußern Bewegungsorgane umgiebt. Diefes Vorwalten der Ertremitären ift, fo wie ihre Zahl, das unträglichfte Kennzeichen; fie haben nie, einige wenige Fälle ausgenommen, weniger als 8 Füße, häufigft 10, mitunter fehr viele, und allermeift 2, 4 oder noch mehr gegliederte Fühler, Der mit Augen und oft fehr verviels fachten Kauwerkzeugen verfehene Kopf ift im Allgemeinen weniger deutlich vom Bruftffück getrennt, ‚als in der folgen» den Claſſe, das Bruſtſtuͤck (Ihorax) trägt die langen, ges gliederten Füße und den bald einfachen, bald vielringeligen Hinterleib, der entweder durch einen deutlichen Einfchnitt getrennt iſt, oder eng mit jenem zufammenhängt, — Mannigfaltiger noch, als die äußere Form, ift der Bau der innern Organe, Der Darmfanal hat einen bald bias figen, bald eylindrifchen Deagen und, hinter diefem, zahl yeiche, blinde, Aftige Anhänge, die der Leber höher orgas niſirter Geſchoͤpfe entfprechen dürften, der gemundene Darm endet in den, allermeift am Hinterende gelegenen, After. Das Reſpirationsſyſtem erſcheint bald als Kieme, bald in der Form eigener, gefalteter Luftſaͤcke, bald als aͤſtige Nöhren (Tracheen), die deu ganzen Leib durchziehen und an jedem Ninge durch eine Oeffnung (Stigma) der Luft den Zutritt geftatten, Das Gefäßfyftem zeigt merkwürdige 859 Metamorphofen. Die durch Kiemen Arhmenden Haben ein deutliches Herz und doppelten Kreislauf des weißen Blu— tes; je freier aber die Tracheenform ſich ausbildet, deſto mehr treten die Gefaͤßverzweigungen zuruͤck, und werden endlich auf einen einzigen Ruͤckenſtamm beſchraͤnkt. Die Geſchlechtsorgane ſind getrennt und beſtehen beim Maͤnn⸗ chen aus mehrfachen Hoden und Samengefäßen, beim Weibchen aus einem oder zwei großen Eierfchläuchen, Das Nervenfyftem hat die oben befchriebene Enotige Form, “ein ‚großer, im Kopf gelegener Knoten ftellt das Gehirn dar und aus ihm nehmen die Nerven der Sinnesorgane ihren Urfprung. Nur in einer Familie wurden Gehörwerkjeuge beobachtet; Augen feheinen nie zu fehlen; wir unterfcheiden einfache (steemmata), ihrem Baue nad) denen der höhern Ihiere ganz Ähnliche, und zufammengefegte, deren halb— fugelige Hornhaut in viele fechgeckige Felder getheile ift, von welchen jedes einzelne für ein eigenes Auge gelten kann, infofern es einen eignen Aft des Fugeligen Sehnerven ber fommt; ganz diefelbe Form finden wir in der folgenden Claſſe wieder, Was die Lebensmweife berrifft, fo Halten fich noch viele im Waffer auf, bald im Meere, bald in Fluͤſſen, Teichen und Laden; die meiften diefer haben Kiemen; andere - wohnen nur auf dem Lande und nähren fich in der Regel von thieriſchen Stoffen; einige, wie die Spinnen, aͤußern merkwuͤrdige Kunſttriebe; noch andere leben ſchmarotzend auf Inſecten und Ruͤckgratthieren; alle haben große Nepros ductionsfaͤhigkeit und erfegen verlohrne Theile bald wieder, Sie theilen fih in 3 große Ordnungen, | Die Schriften über diefe und die, folgende Claſſe find aͤu⸗ ßerſt zahlreich; hinſichtlich der Beſtimmung der Gattun— gen verweiſen wir auf P. A. Latreille‘ genera ‚Crustaceorum et Insectorum. Paris 806 — 9, 84 Tom, Die Zahl der in beiden Claſſen bekannten Ars 360 ten läßt ſich nicht "genau angeben, doch duͤrften fie " auf 70 — 80,000 belaufen. Erfte Ordnung. J Krufter Crustacea Latr. Cuv. | 6. 281. Hieher nur folhe Weichfchalthiere, die durch Kiemen atmen. Sie haben eine allermeift kalkige, feltner Hornharte Schale, wenigitens 10 Füße, einige noch weniger, andre mehr, und 4 Fühler. Befonders mannigs fach und zufammengefegt ift-der Bau des Mundes, feltner erfcheint er rüffelförmig, in der Regel finden fich mehrere Kieferpaare; doch ändern diefe Organe in dem verfchiedes nen Familien und Gattungen fehr ab, Die Kiemen ftehen mit den Füßen. in Berührung, entweder figen fie an den Füßen felbft, oder an bogenförmigen Fortfägen des Schenkels feitlich unter der Schale des Bruſtſtuͤcks; fie bes ftehen aus vielen, feinen, eylindrifchen Roͤhren und Faſern. Der Kreislauf iſt vollſtaͤndig und doppelt. Das Nerven⸗ ſyſtem, unter dem Darm an der Bruſt / und Bauchſeite vers laufend, hat bald mehrere, bald weniger Knoten, mitunter nur zwei, deren einer im Kopf, der andre im Bruſtſtuͤck liegt. Sie pflanzen ſich durch Eier fort, die das Weibchen haͤufigſt am Hinterleibe (Schwanz) mit ſich herumtraͤgt. Erſte Zunft. Schildkruſter, Entomostraca. $. 282. Dieſe, zuerſt von O. F. Müller aufge— ſtellte Gruppe unterſcheidet ſich beſonders durch Kleinheit und Weichheit ihres Leibes von den wahren Krebſen. Ihr Körper wird allermeiſt von einer oder: zwei großen hors nigen, durhfihtigen, kaum kalkigen Schalen eingehuͤllt, die, wie Schilder, das ganze Thier bedecken; ja einige koͤn⸗ nen die Schalen, wie die Muſcheln, zuklappen, ſo daß nichts von den aͤußern Organne ſichtbar wird. Dieſe beſtehen in | 2 361 2 oft Aftigen, borſtenfoͤrmigen Fühlen, und zahtreichen Füßen, die immer mit Kiemen bejet find und ala Bewer gungs / und Reſpirationsorgan zugleich dienen. Von Sins neswerfzeugen machen jich vorzüglich die Augen Eenntlich; - fie fißen vorn am Kopf, mitunter fo nahe neben einander, daß fie in ein einziges, großes zufammengefloffen find, Bon Fortpflanzungsorganen find befonders die großen Eier, fhläuche der Weibchen deutlich erkennbar als zwei opake Stellen am Rüden des Thiers, oder als große ſackfoͤr— mige Anhänge; die Männchen find Eleiner und unfcheins baver, . er, 2 n i Erſte Samilie. Siphonostomata Latr. ‚9.283. Das Maul diefer Thierchen ift ein undeuts licher, mit härteren Warzen und Hafen am Umfange be fegter Ruͤſſel; der Leib ift weich und oft nur zum Theil von der Schale bedecft, oft ganz nackt. Der Füße find nur wenige; nicht alle tragen Kiemen, fondern die vordern find frei und zum Gehen tauglich, Alle leben ſchmarotzend auf Seethieren, beſonders Fiſchen, feſt in die Haut ein⸗ geklammert; losgeriſſen laufen fie ſchnell auf dem Wohn⸗ thier umher und ſuchen einen neuen Aufenthalt. a. Lernaeiformia. Leib weich, ohne Schale, in meh⸗ rere gliederfoͤrmige Abſchnitte getheilt, Fuͤße ſehr undeut— lich. Lernaea.. Die Einſchnuͤrungen bilden einen Kopf, Hals und Rumpf, an jenem figen 3 rüffelförggige, hafige Maͤu— ler und Fiemenartige Bildungen, am Leibe feitlih kurze ı Sußftummel, am Hinterende lange, gewundene ‚ förnis ge Anhänge, wahrſcheinlich Eierſchlaͤuche. — Bei Ei- vier ſteht diefe Gattung unter den Eingeweidewürmern, bei Ofen mit der folgenden den Gattungen Lepas, Balanus nabe; mir ſehen fie, mit Nitzſch, als die unvollfoniniene ſten Weichthiere an, L. cyprinacea. Schmaroht an der Karauſche. 362 —* L. salmonacea. In den Kiemen des Lachſes. Dichelestium. Leib geſtreckter, in 7 Abſchnitte ge: tbeilt. Am Kopf 2 Fühler, ein Rüffel, und mehrere Tas fter, ein Paar fiherenförmig; 6 Paar Füße an den 3 eriten Peibesabfchnitten. D Sturionis, 7’’ fang 1‘ breit. Schmarotzer des Störs, fit tief in der Haut über den Kiemenboͤgen. b. Caligoides, Das Thier hat eine zarte Schale und - mehrere Füße, die hintern deutlich ‚Fiemenartig. Caligus Müll,, Leib länglih, in 2 Abfchnitte getheilt, Bordertbeil größer, kreisrund, von einer Schale bededt, Hinterende nat, in 2 Fäden auslaufend, 6 Paar Füße. C. piseinus, Füße ale am Bordertheil, 4 — 5°! lang; ſchmarotzt am Lachs. = C. productus. Füße am Hinteriheil, größer als vo⸗ riger, gelblich. An Lachs und Hayen. Argulus Müll, Leib oval, von 3 Schildern "bedeckt, eins über dem Kopf, eins an jeder Seite der Bruſt. 4 kurze gegliederte Fühler, 4 Paar Schwimmfüße. A. foliaceus. *“ lang, am Gtihling und Frofd- larven. Zweite Familie, Kiemenfüßler. Branchiopodes. $. 284. She Maul ift mit Sreßzangen und Kiefern bewaffner, die befonders in den legten Gruppen eine bedeus - sende Feftigfeit erlangen; der Leib, bald fugelig, rund, bald länger geſtreckt, ift meiftens von pergamentartigen, zarten Schalen bedeckt, die Füße find oft fehr zahlreich und durchgängig mit Kiemenbäfheln geziert; daher ihr Name, Am Kopf Haben fie ein großes, oder zwei ffeinere Augen und mehrere, äftige oder einfache Fühler, Sie leben in’ Pfügen, Teihen, im Meer und erſcheinen mitunter urplöglich nach warmen Regen; man vermuthet daher, daß ihre Eier längere Zeit liegen koͤngen, ohne die Entwickelungs⸗ fähigkeit zu verlieren. Einige haben verfchiedene Metamor⸗ phoſen. Bei Linne bilden fiedie Gattung Monoculus, j en '; | 363. Ve. x A a. Ostracoda. Eine zweiflappige oder völlig, nad) Art . der Mufcheln, zweitheilige, gemwölbte Schale fihließt den Körper ein, | | -Cypris. Schale glatt, nach vorn ragen 2 pinfelförnige Fühler, nad unten 4 kurze Füße hervor, C. laevis, grün, mit 2 dunffern Stellen. 2° Tang. Sm Frühling in Gräben, Lachen gemein, 'Daphnia, Am vorgeftredten Kopf ein Auge, daneben je= derſeits ein Äftiger Fühler, am Bauch 8 — 12 Füße. D. pulex 1 — 2% fang, gelblih, das Weibchen führe grün durchfiheinende Eierfhläuche in fid, In Pfüs gen, oft fehr gemein. | Lynceus, wie die vorige Gattung, aber am Kopf 2 Augen hinter einander, .L. roseus, rofenfarben, am Rüden 2 grüng Eier— ftöde, 1° ang, Polyphemus, Ein großes, vorgeſtrecktes Auge am Kopf, daneben ein Äftiger Fühler, 8 Furze Füße, hinten cin ga= beliger Schwan;, | P. oculus. 3’ fang, gelblih‘, gemein in Teichen zwifchen Lemna. b, Giymnota. Der *eib ift länglich geftredt, nackt oder zum Theil von bärtern Ringen bedeckt, Füße mir Borjten oder Kiemenblättern, wie bei vorigen, binten ein freier Schwanz. ‚ Cyelops. Um Kopf 2 oder 4 geringelte, vorgeftredte Fühler, dazwifchen 1 Auge. Das Weibchen führt die an den Füßen bängenden Eierfäce mit ſich herum. C. rubens, Roͤthlich, Fühler lang, Schwanz; grade, gabelförmig. Gemein in Bächen und Teichen, befonderg im Früblinge; 14° lang. Branchiopus. Zwei geftielte Augen, 2 ımgegliederte ‚Fühler. Leib geringelt, an jedem Ringe Kiemenfuͤße, Schwanz nakt, am Ende eine Kiemengabel. Br. stagnalis, 2 — 3° lang, grünlid braun, ‚am Kopf ftarke Kiefer. In Gröben, ſchwimmt auf dem Ruͤk— fen liegend, Nicht Häufig. J— 364 | c. Aspidophora, Der Leib wird -von einer ovalen Schale bedeckt, der Schwanz ragt hinten frei hervor. Süße, mie am vorigen, Kiemen tragend. Apus. Ruͤckenſchild groß, ringsum erweitert, binten aus= gefehnitten, auf dem Rüden gekielt, hornig; am Kopf jederfeits ein Aftiger, langer Fühler, am nackten Schwanz 2 Borſten. A. productus, (Monoculus apus Linn.) 13” * mit einem Lappen zwiſchen den Schwanzborſten. In Teis den, nicht überall. Dritte Familie. Xiphosura Latr, $. 285. Eine große in ein Vorder und Hinterſtuͤck getrennte, kalkige Schale bedeckt den ganzen Leib, das hins tere Eleinere Stück läuft in einen langen, gezähnten Stachel aus Die Schenkel der 6 erften Beine find mit vielen, Eleinen Dornen befegt und vertreten die Stelle der Kaus werkzeuge; n zweien der folgenden befinden fich die Ges ſchlechtsorgane, die legten find Kiemenfüße und werden von Klappen bedeckt. Limulus, die einzige Gattung. | * L. polyphemus (der moluckiſche Krebs), obne den Stachel bis 1° lang, faft eben fo * braun ges färbt. Sm Indiſchen Ocean. — — Zweite Zunft. Krebfe. Cancrina. Malacostraca podophthalma Leach, Latr. $. 286. Eine harte, kalkige Schale Hülle den Leib ein; fie beſteht aus einem größern, vordern Stüd, das den Kopf und die Bruſt ſchuͤtzt, und mehrern Ningen, Die den Hinterleib oder Schwanz bekleiden. Am Kopf bemerki man 2 geftieite, netzfoͤrmige Augen und 4 Fühler, nahe am Grunde derſelben liegt das Ohr, ein harter, vom Tronmelfell geſchloſſener Ring, der in einen mit Waſſer gefuͤlten Kanal führt, an deffen Wänden ſich der Gehör, | | 365 nern verbreitet. Das Maul hat drei Paare horniger, hakenfoͤrmiger, zangenartig ſich gegen einander bewegender Kiefer (maxillae), von welchen befonders die vordern (mandibulae) fehr ftarf und gezähnt find; jeder derſelben trägt auf feiner Rückfeite einen gegliederten Faden, Freßs fpige (palpus) genannt; nad) unten wird der Mund von einer doppelten, -gleichfald paarigen und auch wohl geglies derten Klappe gefchloffen, die Ähnliche Freßfpigen zur Seite hat und fo der Unterlippe der Inſecten entfprechen dürfte, Die 10 Füße fisen an der Bruft, fie find, mie der Leib, von kalkigen Ringen eingefshloffen und aus mehreren Glie— dern zufammengefeßtz das vorderfie Paar, meift größer und ftärker als die folgenden, endet häufig in eine Schere. An bogenfoͤrmigen Fortfägen derfelben figen die büfchelförs migen Kiemen unter der Schale des Bruftftücks, oder aber die Eleinen Füße des Hinterleibs find, mie in der vorigen Zunft, das Refpirationsorgan. Zwifchen den mittlern Fußpaaren der Bruſt findet ſich die Geſchlechtsoͤffnung, am Ende des Schwanzes der After. — Die innern Organe betreffend, fo ift befonders der Diagen merkwürdig, infofern wir Ealkige Leiften an ihm bemerken, die ihn in Form und Function unterftügen. Im Frühling, zur Zeit des Schas lenwechſels, dem alle unterworfen find, finden fich in der Nähe des Magens Kalkftücen (Krebsaugen) von der Grös ße und Form einer halben Exbfe, die wohl als zur Bildung der neuen Schale aufgehäufte Maſſe zu betrachten find. Saft alfe leben im Meer, einige zum Theil auf dem Sande, fie nähern ſich von animalifchen Subftanzen. — | Herb, J. F. W., Naturgeſchichte der Krabben und Krebſe. Berlin 782 — 800. 4. 3 Theile. Erſte Familie. Stomapodes Latr. $. 287. Das harakteriftifche Merkmal diefer Famili, zum Unterſchiede von der folgenden, liefern die Kiemen, Sy Ei . — Y EN welche nicht unter dem Bruftfchilde, ſondern an eignen Lappen auf der Unterfeite des Schwanzes ſitzen; außerdem unterfcheidet fie der Bau der Füße, infofern fie nie fcheren- förmig enden, fondern bald ganz einfach, fadenförmig, bald zum Rauben und Ergreifen der Beute gebildet find, indem fich das legte Glied gegen das vorhergehende zurück ſchlaͤgt und fo eine Art Klappe bilder. Sie ſitzen bei meh⸗ rern in der Nähe des Mundes am Bruftftüc feſt, daher Stomapodes, eine Benennung, die deshalb unpafiend ers fcheint, da diefer Charakter nicht allen eigen ift, ” Phyllosoma. £eib flach, zart; vorn ein großes durd)e fihriges Kopfihild, am dem die langgeftielten Augen fißen, dabinter das winkelige Brufiftüf mit 10 fadenförmigen, von einem bärtigen Lappen begränztet Füßen und einem kurzen, gegliederten Schwänz, der feitlih Kiemenlappen trägt. | Ph, cöommunis. Fuͤhler wenig länger ald die Augen, erftes, zweites und viertes Fußpaar vor dem Ende nit ſeitlichen, mehrgliedrigen Dornen. Farbe gelblich, durch— ſcheinend. Sm Atlantifchen Ocean— Erichthus. Augenſtiele zweigliederig, erſtes Stich fürs . ser als das zweite: Ruͤckenſchild groß, vorn mit einen, hinten mit 2 Dornen, Füße furz, das zweite Paar läns ger, am Ende mit einfacher Klappe: E. vitreus, 1“ lang, braͤunlich-gelb, Augen groß und vorfiehend, [hwarz Im Atlantifhen Ocean. Squilla. Augen furz geftielt, Bruchſtuͤck Hein, quadra⸗ tiſch, Hinterleib lang, nad dem Ende hin breiter. Vor— derfüße fehr groß, Die Klappe am Innenrande mit Zaͤh⸗ nen bewaffnet. Sg. mantis (Heufchredenfrebs), 3 — gu lang, brauns gelb von Farbe, Im Mittelmeer, nit felten. Die beiden folgenden Familien bilden Latreille’s Deca- podes, fo benannt nach der Anzahl der Füße: WE BE ee an 1 ' ij | ß | 367 * he) * Zweite Feilie. Langſchwaͤnze. Macrura. . 288. Der Körper hat im Allgemeinen die Geſtalt der zulegt vorhergegangenen Gattung, aber die Kiemen liegen nicht unter dem Schwanz, foudern im Bruftftüc, das aud) verhältnigmäßig weit größer if. Statt der - Kiemenlappen fisen am Schwanz kleine Fußftummel, an denen das Weibchen die gelegten Eier befeftigt und fo mit fih herumfuͤhrt. Der Schwanz befteht übrigens aus 7 Ringen, am legten figen 5 floffenartige Schuppen. Die Form ‚der vordern Beine ift verfchieden, öfters fcherenförs mig, mitunter gar nicht abweichend, a. Astacina, Schwanzſchuppen alle. gleich, süßer auf kur⸗ zen Stielen. ‚Palaemon., Fuͤhler unter den Augen eingefügt, 3 ges gliederte DBorften tragend, beide erjten Fußpaare enden ſcherenfoͤrmig. Schale pergamentartig, biegſam, durch— ſichtig. | P. squilla. 2 lang, gelblichgrau, durchfcheinend, Schwan; fann ſich nicht ganz gerade ausſtrecken; zweites Sußpaar länger, als das erſte. Gemein in der Oſtſee, wird haͤufig gegeſſen. — Alpheus. Aeußere Fühler unter den mittlere: oder innern angefügt. Vier vordere Füße ſcherenfoͤrmig; mittlere Schwanz⸗ floſſe laͤnger, dreieckig, ſpitz zulaufend. A. avarus. Scheren ungleich, vorderes Fußpaar groͤ— ßer als das zweite. Um Oftindien. "Astacus. Fuͤhler faft in gleicher Höhe eingelenft, die 6 vordern Füße enden fherenförmig, das erfte Paar viel größer als die folgenden. A. Auviatilis (Krebs), braun, 3 — 5“ lang, zwifchen den Augen ein- zahnlofer Stachel. Im’ Flüffen, Baͤchen und Seen Deutſchlands, gemein. A, marinus (Hummer), über 1° lang, ebenfo ge- färbt, Scheren ungleih, mwarzig. Im der Nord - und Dftfee ziemlich Häufig; beide find fehr wohlſchmeckend— | 368 — | a. * er. b. Palinura Schwanz der vorigen, ; AO innern Fuͤhler ſtehen auf Stielen, die länger find, als fie felbft. Palinurus. Aeußere Fühler borftenförnig , fehr lang, Augen auf einem gemeinſchaftlichen Querſtiel. Fuͤße alle gleich, ohne Scheren. P. vulgaris. Faſt 1’ lang, ſchön bunt gefaͤrbt, mit Dornen zwiſchen den Augen, die auf der untern Seite gezaͤhnt ſind. Im Mittelmeer, wird gegeſſen. Scyllarus, die aͤußern Fühler beftehen aus wenigen Gliedern, find ganz flach gedrüdt, und gleichen zweien-großen Schuppen; die Augen jtehen in entgegengefegter Richtung aus= einander. Die Füße find alle gleich und nicht fcherenförmig. Se. arctus. Fühler ftarf gezähnt, ebenſo das Vorder— ende der Ruͤckenſchale, Ringe des Hinterleibs an den Sei— ten zahnlos. In Europäifhen Meeren, 3’ lang, Bräuns lid von Farbe. — o. Pagura. Der Hinterleib ift haufig nadt und die Schwanzfhuppen fisen mehr ſeitlich, nicht Dun am Ende, fteben frei aus einander. Pagurus. SHinterleib weich ohne Schale. Innere güßfer geftielt, enden zweiborſtig, Vorderfüße — Sie wohnen in leeren Schneckenſchalen. f P. bernhardus (Einfiedlerfrebe). Vordere Beine ftaches lig, rechter Vorderfuß größer als der linfe. Augen und äußere Fühler langgeftielt. In Meeren un Europa, * beſonders in Buccinum Schalen. Hippa. Schere kurz, undeutlich, zweites Fußpaar laͤn⸗ ger als das dritte, mit rundem, gebogenen Endgliede, die legten Paare Fein und fehr verfümmert. H. emeritus. Der kurze Schwan; bat am Ende ein langes, ovales Glied. Bruchftüf groß und gewoͤlbt. Um Dftindien. Remipes. Wie vorige Gattung, aber ohne Scheren, alle FZußglieder find zufammengedrüdt und zum Schwimmen eingerichtet. Bruchſtuͤck flacher, Schwanzklappe fehr lang. Macht den Uebergang zu den Kurzfhwänzen. | R. testudinarius, 2’ lang, faſt fleifchfarben. In der Suͤdſee. * 369 mE * — nit — Femilie. Kurzſchwaͤnze, Bra chyura 8289. Die Organiſation dieſer Gruppe ſtimmt mit der vorhergehenden überein und nur die äußere Form unterſcheidet Beide. Die Kurzſchwaͤnze haben ein großes, häufig mehr in die Breite als Länge ausgedehntes, aller⸗ meift dorniges Bruſtſtuͤck, dem die 10 Füße, von welchen die vordern allgemein Scheren tragen, angefügt find. Der Schwanz iſt ‚eine kürze, dreieckige, mehrgliedrige | Klappe, die. ſtets gegen die Bruſt zuruͤckgeſchlagen, in einer Vertiefung derſelben liegt; auf der untern Seite eini⸗ ge kurze haarige Fußſtummel, am Ende ohne Floſſen. — Die Betrachtung der vielen, groͤßtentheils nach der Form des Bruſtſchildes, der Bildung der Freßſpitzen und Beine entworfenen Gattungen wuͤrden uns zuweit fuͤhren, wir begnuͤgen uns — die ER: — zu machen. A. Canceroides. QAuerdurchmeſſer des Bruſtſchil⸗ des groͤßer oder ebenſo groß ‚als der Längsducchmeffer. m. Pelagica. ‚Die Hinterfüße platt zum Schwimmen. Podophthalmus hat auf ſehr Tangen Stielen ſtehende, weit vorragende Augen. P, vigil. Im Indifhen Ocean. uf Bei Portunus find die Stiele kurz und die Augen ragen kaum aus ihren Hoͤhlen hervor. P. pelagicus. Faſt in allen Meeren zwiſchen Fucus. b. Littoralia. Alle Beine rundlich, glatt, zum Ges „ben. Ei | * Dromia. Schale gewoͤlbt, Hinterfuͤße ſitzen faſt auf der— Ruͤckenſeite der Schale. SE . Dr. Rumphii. Im Indifgen Ocean, 2 Durchmeſſer. . Calappa. Scale fo groß, . daß ſich alle Being darunter verbergen fönnen, — % a ———— — He Yaradk — 20 870 N 5 “Agh 2 C. granulata, — mit. duntlern — Im Mittelmeer... c. Vigilantia. Schale — Nur Behfüße. Ocypoda. Augenftiele erwas verlängert, am Vorder⸗ rande der Schale nach oben zu eingelenkt. © ruxicola; ſchoͤn roth oder gelb, mit gelben oder rorhen Fleden und Puncten auf den Rüden der Schale. In Weſtindien, Iebt auf dem Lande in alten Baunıftrüns ken und Gebufhen, gebt zur Begatrungszeit ins Meer. — Pinnotheres,. Scale Hein, kreisrund, flach. Junere Freßſpitzen am Grunde verwachſen. P. mytilorum. Von Erbſen-Groͤße, aber flach, * mit dunklern Flecken. Lebt in den Schalen der Mies mu⸗ ſchel. Aehnlich die verwandten SE in verwandten ‚Mus fyeln, z. 2. Pinna, B. Oxyrhyncha. Schale — dei Langedurch⸗ —* uͤberwiegt den Querdurchmeſſer. ar oft lang. ‚Ohne Schwimmfuͤße Miia Schale rauh, an den Seiten und vorn dernig , Aus gen ftehen auseinander. M. squinado, Schale vorn‘ mit 2, jederſeits mit 6 ſtarken Dorneu, wird 3° lang, lebt im Mittelmeer. Macropus, Schale iauft vorn in einen ftarfen Dorn aus, die Beine find fehr lang und duͤnn. M. longirostris, 2“ lang, graugelb. In Weſtindien. Dorippe. Schale vorn breiter, — 4 legten Fuͤße Kleiner, ſchwaͤcher. D. quadridens. Schale vorn mit 4 Zähnen. Im Mits telmeer. b. Fuͤße zum Schwimmen eingerichtet. - Matuta, Alle Füße, mit Ausnahme des erfien Paares, oder der Schere ’ find Schwimmfuͤße und ——* in einer Flaͤche. M. vietor. Schale jederſeits mit einem ı arten — davor gezaͤhnt. Oſtindien. Ranina. Wie vorige, aber abwechſelnd ſtehen wei Fuß⸗ paare hoͤher, die andern wieder tiefer. R. serrata. Schale am Vorderrande budelig. Die Seren ſtark gezäßnt. Dftindien. 7 Amphipodes Lam. Lar. $. 290. Hieher alle noch Übrigen Krufter, Sie ha ben im Allgemeinen eine ben Heuſchreckenkrebſen in mans cher Hinfiht verwandte Bildung, indem ihre Vorderfuͤße ‚dft, fo wie bei jenen, klappenfoͤrmig und zum Rauben und Ergreifen der Beute eingerichtet ſind. Die Schale iſt weich und pergamentartig, durchſichtig, am Kopf ſtehen 2’ oder 4 Fühler und 2 feitfigende, nicht geftielre Augen. Der Mundtheile find weniger, doch ähneln fie denen der Krebſe. Die Kiefern tragen Freßfpigen, wie bei jenen. Uebrigens nähern fie fih in ihrer allgemeinen Form der folgenden Claſſe; der ganze Koͤrper iſt in viele, faſt gleiche Ninge getheilt und nie finden wir ein einzelnes, großes, dem Bruſtſtuͤck entſprechendes Glied. In der Regel wird die Bruſt aus 7 Ringen zuſammengeſetzt und an jedem derſel⸗ ben hänge ein Fußpaar; andere haben nur 10 Füße, Hier— auf folgt ein mehrgliedriger Schwarz, der auf feiner Uns terfeite 5 Paar Kiemenfuͤße trägt, den Füßchen der Krebfe analog, — Alle leben im Waſſer, manche im fügen, an dere im Meer Das Weibchen tragt —— mit ſich herum. Phronima, Kopf groß, 10 Fuͤße an den 5 erſten Leibes— Ringen, das dritte Paar fehr lang und Scheren tragend. Phr. sedentaria, 13‘ lang, braungelb; im Mittels meer; wohnt in einen eignen, gallertartigen, cylindrifchen Gebäufe, | Gammarus Am Schranz gegliederte Unbänge, 4 Fuͤh— ler, deren drei erfte Glieder groß und deutlich, die folgens den fehr Hein find; die vier erften Züge am Ende mit Klap⸗ pen zum Ergreifen der Beute. G. pulex. 1“ lang, gruͤnlich⸗-grau, in Bachen und Graͤben, gemein, Caprella, Leib fehr duͤnn und tinienfötıhig , - lieder laͤnglich, Schwanz ohne Anhaͤnge, die 2 erftien Fußpaare wit Klappen. 24 * ; 372 | | ü k Mu C. linearis, erſtes Fußpaar kuͤrzer, als das zweite. 1“ lang, braungelb von Farbe. An Europaͤiſchen Küften, Zweite Ordnung. - Vielfuͤßler. Myriapodes. 9.291. Weichſchalthiere, von welchen einige: durch Kiemen, andere, wie die Inſecten, durd) Euftröhren ath⸗ | men. Der Leib ift in viele Ringe oder Glieder getheilr, deren jedes wenigſtens ein, mitunter mehrere Fußpaare traͤgt. | Bruſt und Hinterleib ſind daher nicht deutlich unterſchieden, nur in ſeltnern Faͤllen bemerkt man einen hintern, f ſchwanz⸗ aͤhnlichen Anhang; immer aber iſt der Kopf frei und mit feinem naͤchſten Ringe nur durch eine weiche Haut vereinigt. Er trägt 1 oder 2 Paar gegliederte Fühler, 2 zuſammen⸗ geſetzte oder mehrere einfache Augen und die Kauwerk⸗ zeuge, bald,2, bald 4 Kinnladen, haͤufigſt ohne Freßſpitzen, die von einer Unterlippe geſchuͤtzt werden. Die Beine ſind a | Gehfüße, Raubfuͤße fehlen allgemein. Die durch Kies men Athmenden tragen dieſe Organe an der Unterſeite des Leibes, mehr noch nach hinten, nach der Weiſe der Brans chiopoden und Stomopoden; die andern haben an jedem Gliede eine Kleine Deffnung, welche der Luft zu den Tras cheen den Zutritt geftattet. Die Gefchlechter find getrennt. Sie leben zum Theil im Waffer, die meiften aber auf dem Lande; auch diefe athmen noch theilweis durch Kiemen. Erſte Zunft. Myriapodes branchiati. Crustacea —— Lam. Latr, 8.292. Sie arhmen durd) Kiemen. Am Kopf Fühler, der Mund hat mehrere Kieferpaare, die aber feine Freßſpitzen tragen. Die Augen find zufammengefeßt. Der Leibesringe find im Allgemeinen weniger und’ jeder einzelne trägt nur ein Fußpaar; einige haben noch einen u fußfofen Shan, Sie nähern fi Rh in mancher Hinficht den Krebfen, daher fie ie aud) von vielen Naturforſchern in die, vorige Drdnung geftellt werden, obwohl die all gemeine Form fie den wahren‘ Tanfendfüßen zugefellt, gine | Verwandtſchaft, welche durch die auf dem Sande leben⸗ den Gattungen bis zur Evidenz bewieſen wird. 1. Familie. Meerbewohner, (Aquatici). Der Leib hat allermeiſt einen Schwanz, an dem die blafigen Kiemen haͤngen, fehlt derſelbe, fo liegen die N zwiſchen den Bruſtfuͤßen. Cyamus.Fuͤhler ungleich, vorderes Paar — 4 glie— derig. 7 Fußpaare mit Krallen zum Anhaken, Z3tes und Ah ® ohne Diefe ‚ fadenförmig. Ohne Schwan;. .G. ceti. Schmarogt an Waͤllfiſchen. | „Cymothoa. Schwanz miehrgliederig. duͤhler faſt gleich lang vielgliederig. 'C: asilus: Kopf nach hinten dreilappig. In Europaͤi⸗ ſchen Meeren. Idotea. Ein? = oder 3⸗ gliederiger —— unter dem 2 blaͤtterfoͤrmige Laͤn ngeleiſten (Kiemen). 1. entomon. Die Leibesringe ragen am Rande vor, letztes Schwanzglied lang, geſtreckt. — In noͤrdlichen Mee⸗ ren. Asellus. Shwah; eingliederig. Fühler viefgliederig , die äußern ſehr lang. — vulgaris. 3 3 lang, grau, in füßen Gewäffern. An 2 Samilie.. Sandbewohner (Terestres). Die mittlern Fuͤhler fehr Klein, kaum fihtbar. Schwanz mehrgliederig, wenig ausgezeichnet, daran Kiemenblaſen, die durch kleine * Löcher Luft in ſich aufnehmen (alſo wahre Lungen): Oniscus. Aeußere Fühler: achtgliederig. O. asellus (Kelleraſſel). Bleigrau, unten Se Ge: mein in Kellern, unter Steinen, :c. Armadillo. Aeußere Sübler 7= atsderig; das ort kann ” in eine Kugel zufammenrollen. „A. vulgaris, graulich, Hinterrand der Geieseinge weiß; unter Steinen ziemlich häufig. — 374 ‚Breite Zunſt. ex — tracheales. Myriapoda 'Lam. Latr. 8.298, Cie athmen dur — die ſich an der Seite des Leibes in den abwechſelnden Gliedern oͤff⸗ nen; einige haben bloße Luftſaͤcke oder Luftroͤhrenbuͤſchel. Am Kopfe bemerkt man 2 gegliederte Fühler und mehrere einfache Augen. Die Kauwerkzeuge find einfacher als in der vorhergehenden Elaffe, und die Kiefern tragen feine, oder kleine Freßſpitzen. Der ganze Leib ift--in viele, völlig’ gleiche Glieder oder Ninge getheilt, : an jedem Ringe fisen ein, auch mehrere Fußpaare, ein fußlofer Schwanz fehlt. - Die Gefchlechter find getrennt, die Gefhlechtsorgane liegen bald mehr in den vordern Rins gen, bald nahe am After. Alle leben auf dem Lande unter Steinen und an andern finftern, fchattigen Orten. 1. Sam. Chilognatha, Swei Kieferpaare ohne Freß— ſpitzen. An jedem Leibesringe wenigftend 2 Paar Füße. Ges ſchlechtsorgane in der vordern Hälfte des Körpers, -Glomaris, Fühler fechögliederig, "das letzte Glied das laͤngſte, Leib kurz, dick, hochgewoͤlbt, kugelt ſich zuſammen. Gl. limbata, gelb, braun, Hinterrand der Ringe weiß, 16. Paar Füße, Unter Steinen nicht gemein. Ye ulus. Fuͤhler mebrgliederig A das zweite Glied iſt das längs fie. Leib lang, dünn, drehrund, rollt ſich fpiralig, J. terestris, einfad graubaun, 60 — 70 Fußpaare. un⸗ ter Steinen baufig, Polyxenus, Fuͤhler kurz, viergliedrig, Leib lang, rund, “mit deutlich abgeſetzten Gliedern, jedes Glied ſeitlich mit ei⸗ ‚nem Buͤſchel Feiner Schuͤppchen. P. lagurus, 1° lang. In hohlen Bäumen, felten. 2. Zen, Syngnatha. Kiefer mit einer Heinen Freßſpitze. Leib platt gedruͤckt. Geſchlechtsorgane am After, Sécutigera. Jeder Leibesring bat 4 Fuͤße. Sc. araueoides. Füße ſehr lang, Leib braun, ß wie die » Füße mit blauen, Streifen. Im ſuͤdlichen Europa, in — tern, Staͤllen ıe. | er | x a un. x | 373 | < 2 , Seolopendra Jeder Peidesring hat nur ein Rußpaar. Se. electrica, lang, ſchmal, gelb, über 340 Fuͤße; leude tet im Sinftern. Unter Steinen in feuchter Erde, gentein, ‘Se. morsitans, 3 — 4 Iang, 6° breit, braun, in den Seiten gelb, Kopf roth, 42 Füße. In Oft: und Weſt⸗ indien, der Biß fol Entzündung erregen, — 3 a Dritte Ordnung. Spinnenartige Weichſchalthiere. Arachnoides, Insecta acera Latr. $ 294. Die Arachnoiden bilden eine ſehr natuͤrliche in fig) abgerundere Gruppe, deren Uebergangsglieder daher nur muͤhſam aufgefunden werden können, Die Äußere Form betreffend, fo weichen fie nicht nur durch die Zahl der Füße, welche, mit kaum zu berücichtigenden Ausnahmen, auf 8 beſchraͤnkt iſt, von der vorigen Drdnung ab, fondern die Vereinigung des Kopfes mit der Bruft und die häufige Trennung diefer vom Kinterleibe bringen fie noch mehr mit den Taufendfüßen, denen fie fih ans fließen follen, in Gegenfaß; dagegen nähern fie fid) ihnen in mancher Hinfiht durch den innern Bau. — -Der - Mund wird von Theilen gebildet, die denen der frühern Gruppen ähneln; wir bemerken nehmlic bei Manchen Ober⸗ und "Unterkiefer mit Freßſpitzen und einer Lippe, - Die Oberkiefer find häufig wie die Raubfuͤße der Krufter geitaltet, bald Elappenförmig, bald wahre. Scheren, auch die Sreßfpigen zeigen mancherlei Formen, bald find fie einfach, fadenfoͤrmig, bald, wie bei den Kreb⸗ fen, wahre Scheren. Die eigentlichen Fühler fehlen allgemein. Augen, aber nur einfache, finden ſich mehrere, oft 8, die in verfchiedenen Geftalten am. Borderrande oder auf der Mitte des Bruſtſtuͤcks fiehen und zur Beſtimmung der Gattungen von Wichtigkeit find. Auch die Füße jigen alle an der, Bruſt, ebenfo finder fih am Grunde derſelben die Gefgiechtsäffnung. Der Vaud, 376 u : N * J bald mit der Bruft in Eins verwachſen, bald an einem einzigen Punct ihr anhängend, ift meift die und feift, un ten an feinem Anfange find 2 oder mehrere Spalten, die zu den Athmungsorganen führen, welche wieder nach. den verfchiedenen Familien, bald als Tracheen, bald als ger faltete Luftſaͤcke fih zu erkennen geben. Der Nahrungs— fanal hat einen weiten, mit mehrern blinden Anhängen verfehenen Magen, der After ift am Ende des Hinter leibes, das Gefäßfyften finden wir bei den durch Lungen Athmenden noch mehr entwickelt, bei den andern iſt es auf eine einzige Ruͤckenader eingeſchraͤnkt. die ſich am Hinterende etwas erweitert und ſo das Herz darſtellen duͤrfte. Das Nervenſyſtem hat nur wenige Knoten und liege, wie allgemein bei den Arthrozoen, an der Bauch— feite. Faſt alle hieher gehörigen Gefchöpfe Ieben auf dem Lande, aber Häufig an — — eig Am Erfte Zunft, Arachnoides' pulmonales. | 6. 295. Sie athmen durd Lungen, Die Blut gefäße entfpringen aus einem, am Ruͤcken gelegenen Kerzen und veriheilen ſich von hier nad) jeder Seite des Körperg zu den Lungen. Am Kopf 6 — 8 einfache. Augen, die Kiefer haben ein bewegliches Endglied, das bald klappen⸗, bald mehr fcherenförmig dem erften ſich anfchließe, die Unterkiefer ragen fünfgtiedeige Freß⸗ ſpitzen. 1. Sam. Scorpionodides,. Das letzte Glied der Freßſpitzen iſt eine Schere oder Klappe, f e felbft find groß, en und ragen weit hervor, Scorpia. Hinterleib ungeftielt , endet in einen —— rigen Schwanz, deſſen letzter Abſchnitt einen Stachel bilder und eine Giftblaſe einſchließt. 8 Luftloͤcher. ‚Sc. africanus, dunkelbraun, a5" lang, Im nördlis chen Afrifa. “ | ME. W — | Ka europaeus , ‚gelblich braun. 2’ fang. Italien. Thelyphorus. Hinterleib geſtielt, endet in einen viel- gliederigen Faden. 2 Puftlöcher, . caudatus, ‚gelb mit braunen Quetbinden, * lang. Suͤdamerika. Öbisinm, Hinterleib nicht, heſtet, ohne Schwanz. Süße alle gleich lang. ©. cancroides (Bücherflorpion) , gelblich, Scheren roth⸗ braun. Zwiſchen alten Papieren nicht ſelten, 13°’ fang, 2%. Fam, Spinnen, Araneoides. Freßſpitzen fadenfoͤrmig, kuͤrzer, Glieder alle gleich, einfach, 2 Luftloͤcher. Bauch rund, dick, haͤngt mit einer Heinen Stelle am Bruchſtuͤck; am Ende defjelben kleine Warzen, Die ging Eebrige Materie abfondern, aus denen die Spinnen ihre Netze weben. a. Kieferklaue nach unten umgeſchlagen. My gale, Freßſpitzen am Ende der unterkiefer eingelenkt. Leib groß, dick, rauh. AM. avicularia (Vogel⸗, Buſch⸗ Spinne), Leib bis 2“, Fuͤße 3% und darüber lang, dunkelbraun, fehr rauh und baarig. Sol Heine Kolibri’ 5 fangen, und ibnen das Blut ausfaugen; doc) dies ift wohl nur eine übertriebene Nachricht. b. Kieferklaue feitfich nach innen umgeſchlagen. 6. Augen. Segestria. Augen in einer Querlinie, deren Enden ſich et⸗ was biegen. S. cellaria. Braunſchwarz, ſeidenhaarig, anterhalb hellbraun. Oberkiefer gruͤnlich. In alten Gemaͤuern, wo “fie roͤhrige, mit weiter Oeffnung verfchene Saͤnge webt. — 8. Augen. Blakionk.. ‚Lippe laͤnglich vieredig, Kiefer gerade, am Grunde nach außen erweitert. Augen in 2 Reiben, die untere zuruͤckgebogen. Cl. holosericea, hellgrau, ſeidenhaarig. Unter Baunı= rinden, haͤufig. Argyroneta. Augen in 2 Parallelen, aͤußeres Paar den muiittlern genaͤhert, ſchief. Unterkiefer — > laͤnglich, vierlantig. var Any ri 878 —* * A. aquatica, Braunſchwatʒ ‚anf —* Rüden einige eins geſtochene Puncte. Auf langſamfließenden Gewaͤſſ lem, führt eine Luftblaſe am After mit fi) herum. Aranea. Augen der vorigen, aber die vier mittlern ſtehen etwas hoͤber, Kiefer gerade, ſo lang als breit. A. domestica, gelbgrau, Hinterleib ſchwaͤrzlich, mit gel⸗ bem Laͤngsſtreif. In Haͤuſern. Epeira. Augen in 2 Querlinien, die beiden —— ſtehen dicht neben einander. Kiefer am Grunde verengt. Erſtes Fußpaar länger als das ʒweite und dritte. E diadema (Kreuzſpinne), hellbraun oder grau mit vie⸗ len weißen Flecken, die auf dem Hinterleibe ein deutliches Kreuz bilden. Gemein in Gaͤrten an Waͤnden, webt ein ‚großes, kreisrundes, lichtes, freiſchwebendes Netz. Die nun folgenden Gattungen weben fein Geſpinſt, fondern ‚ziehen nur einzelne Fäden. _ "Thomisus. Augen umfcreiben einen Kreisapfnitt, Kies fer aus einander ſtehend, das erfte und zweite Zußpaar das längite. Th. citreus, citronengelb in den Seiten ein J Streif. Sitzt auf Schirmblumen mit aufgehobenen Vorder⸗ beinen, um dort ſich niederlaſſende Inſecten zu fangen, — Salticus Augen ſtehen in paraboliſcher Form. Bruſtſtuͤck eben, flach. S. scenicus, ſchwarz, Bruſt mit weißem Rande, Bauch mit weißen Duerbinden. Un Wänden, ſpringt auf ihren Raub los. Nicht ſelten. Lycosa. Augen befihreiben ein Paraetogramm, ‚das ruſt⸗ ſtuͤck hat einen Ruͤckenkiel. L. tarantula, graubraun, Mundrheite rothlich. Hinter⸗ leib mit ſchwarzen Flecken und Binden. Im ſuͤdlichen Ita⸗ lien. Die Alten meinten, daß der Biß dieſes Thiers wahn⸗ ſinnig mache und Gebiſſene zum Tanzen reize, wovon ſie nur durch Muſik und Austoben geheilt werden koͤnnten. Zweite Zunft. Arachnoides tracheales, $. 296. Sie armen durch Luftröhren, das Herz J ein einfaches aa die BE find bei eini⸗ u GE — — 878 gen. * — bei den meiſten indeß einfach, dienen aber ſelbſt in diefer Form. oft nur zum Saugen, indem ſich die Mundtheile in einen Schnabel verlängern, Der Augen find nur 2 oder 4, 1. Sam, Phalangites. Kiefer fiheren= oder klappenfoͤrmig. Freßſpitzen bald einfach, bald in eine Schere endend. Leib deutlich in Bruſt und Bauch geſchieden, Solpuga Hbs: (Galeodes- Latr.): Oberfiefer ſcherenfoͤrmig. Taſter einfach, fadenfoͤrmig, ſehr lang. 8. araneoides, gelbbraun, 2 lang, am Kap und in Border: Afien, Tartarei. Ph alangium Fabr, (Opilio Hbst.). Oberkiefer Happens foͤrmig, kuͤrze r. Beine ſehr lang. „»Ph, opilio ( Weberknecht), Leib 4°, Beine aͤber ar lang, grau, An Mauern, Wänden, —— gemein, 2. Sam, Milben, Acaridii, Kiefer einfach, wie die uͤbrigen Mundtheile, ein Saugorgan bildend, Leib Hein, Furz, rund, Bruft und Bauch in Eins verwachen. Freßſpitzen Hein. Füße alle gleich lang, allermeift 8, ſeltner nur — a. Kiefer deutlich, 8 Gchfüße. Acar. genuini. Toombridium, Freßſpitzen erfennbar, ragen etwas vor, ebenſo die Kiefer. Vier hintere Süße von den vordern abges fondert. ° T. holosericeum, kochenillroth, fammetartig fhinmiernd ; im Fruͤhjahr häufig ʒwiſchen abgefallenen Blaͤttern. Gamma sus. ‚Wie vorige. Füße alle neben — Leib mit einem harten Schilde. > G. celeopterorum, 4% fang, gelb, —— auf Miſt⸗ und Aaskaͤfern. Acarua, dem vorigen aͤhnlich, Leib weich, borſtig, Beine ziemlich kur;. A. siro, weißlich, mit 2 dunfleren Puncten, Beine uns gleich. Gemein auf altem Käfe. | b. Mund rujjelförmig, 8 Gehfuͤße. Ricinii. Leben ſchma⸗ rotzend auf Warmbluͤtern, manche in großen 5 und Pu⸗ ſteln ſchaarenweis bei einander. — ptes, Leib weich, Taſter ſehr Fein, 380 | A . Bee v8, sabiei,. Seeägmitke, R ' Vorderfüße aa mit einem Ä Bläschen, 4 hintere tragen lange Borften, In Alten Kraͤtz⸗ geſchwuͤren, ſoll die Kraͤtze verbreiten. Man bat viel dar— uͤber geſtritten, ob die Kraͤtzmilben wirklich in Kraͤtzpuſteln vorkommen; nah aller Anqlogie verwandter Gattungen ſcheint es außer Zweifel, wenn ſie auch nur ſelten gefunden wird, da gewiß beſondere Bedingungen ihres Entſtehens er: forderlich find, Auch die verfhiedenen Abbildungen und Bes ſchreibungen der Schriftftelfer find Fein Einwurf, da ja meh: “ rere Gattungen und Arten in allen Thierklaſſen einerlei bensweiſe haben. — Ixodes, der Leib wird von einem hornigen Schilde bededt, Taſter ſtehen vor. I. ricinus (Holzbock, Hundsteke), 1 lang, braun. In Waͤldern, auf dem Boden unter Holzgeroͤlle. Kriecht Meoenſchen und Thieren, befonders Hunden, auf den Leib, wo ſie ſich aͤußerſt feſt anſaugt und wohl bis ar a einer Heinen Haſelnuß anſchwillt. Uropoda, After läuft in einen roͤhrigen Stiel aus, mit dem das Thier fih feftfegt, Füße Eurz, Hein. U. vegetans, braun, glatt, 4 lang, Fir Miftäfern, beſonders Hister. o. 8 baarige Füße, zum — und Gehen tauglich. Sie leben im Waſſer. Hydrachnoides. H ydrachna. Züße —— lang, ſitzen alle neben einan⸗ der. H. eruenta, he Beine gleich lang. Sn Seien, gemein. Limnochares. Vier Gindere. Süße von * vier vordern entfernt. | L. holosericea, Leib gewölbt, runzelig, ſchoͤnroth, ebenda. , — d. Nur 6 Füße, leben ſchmarotzend auf Sandthieren. Mi- erophthires. Caris. Ruͤſſel vöfftehenh, kegelfoͤrmig, — viergliederig, eben fo fang ‚, Deine lang, C. vespertilionis, rothbraun. Auf Fledermaͤuſen. Leptus. Ruͤſſel der vorigen, aber die Taſter * wie die Beine, ſehr kurz. — E & Ei | * | 381 Be ‚phalaugii,. fönrkifitesf; faum zu lang, ſchma—⸗ tobt auf PRENR: tüden in andern weichen Sufecten. Neunte ‚Elaffe. Infecten (Kerfe Oken), Insecta. — 297. Thiere mit gegliedertem, in Kopf, — and Hinterleib gefhiedenem Körper, daran 2 öühler, 6 Fuͤße und ſehr allgemein 4 Fluͤgel. — Es bezeichnen dieſe Merkmale eine Gruppe, welche unter allen den groͤßten Inhalt hat, daher auch nicht ohne Grund eine ebenſogroße Mannigfaltigkeit der For⸗ men vermuthen laͤßt; dennoch iſt dieſe Verſchiedenheit nicht ſo zahllos, als man annehmen ſollte und beſonders wohl deshalb, weil wir uns mehr und mehr den hoͤhern Stufen der thieriſchen Organiſation naͤhern, auf welchen das Leben geſtalteter und an beſtimmtere, ſtets wieder kehrende Formen gebunden und in ſolche verwieſen iſt. Eine hornige, ſeltner weiche Haut, die noch mit Haaren, Borſten oder federartigen Bildungen beſetzt ſein kann, iſt die aͤußere Decke des Koͤrpers, nur an den Verbindungsſtellen der einzelnen Leibesabſchnitte vers liert fie von ihrer Feſtigkeit. Dieje Abſchnitte des Koͤr⸗ pers laſſen ſich auf 8 große Theile, den Kopf, die Bruſt und den Hinterleib zuruͤckfuͤhren. — Den Kopf bildet ein einziges, mehr oder weniger kugelfoͤrmiges Horn⸗ ſtuͤck, das an feinem Vorderende den Mund und vie Theile deffeiben unterfcheiden täßt. Sie beſtehen aus der hornigen Oberlippe (labrum), den bafenförmigen, harten, oft gezähnten Oberfiefern (mandibulae), Pi zartern, zweigliedrigen Unterkiefern (maxillae), an ihrer Ruͤckſeite eine oder zwei gegliederte nr fpisen (palpi) tragen, und der ebenfalls hornigen, an, ihrem, Eude mit ähnlichen, gegliederten Frebſpitzen verſehenen unterlippe (labium), welcher in manchen | 682 _ ® * a | ‚ Fällen noch eine wahre Zunge (lingua) Beigeflüge iſt Alle dieſe Theile weichen jedoch in den verſchiedenen Ord— nungen bedeutend ab. Außerdem finden fi) am Kopf die gegliederten, vielgeftalteten Fühler (antennae), welche in der Negel über dem Munde zwifchen den Augen fisen; die Augen find, wie in der vorigen Claffe, entweder einfache, oder zufammengefegte, doch kommen beide neben ‚einander vor, jene ftehen auf dem Scheitel, diefe feitlich; fie fehlen faft nie. — Auf den Kopf folge die Bruſt (thorax), weiche mehr Oder weniger deutlich in 3 Ringe zerfällt, deren jeder an feiner untern Flaͤche ein Fußpaar trägt; oben zwiſchen dem 2ten und 3ten Ninge bemerkt man ein dreieckiges, bald größeres, bald kleineres Schild chen (scutellum), das für die Beſtimmung der Cats tungen in manden Fällen jr wichtig ift. Auch die Flügel ſitzen am Bruſtſtuͤckt. In der Regel find ihrer vier‘, von welchen die vordern vom zweiten, die hintern vom dritten Bruftringe getragen werden, in andern Faͤl⸗ fen finden fih nur 2 Flügel, mitunter fehlen fie aud) ganz. Was ihre Form betrifft, fo ändert diefe zwar in mancher Hinſicht ab, doch fielen fie meiftens häutige Blätter dar, die von Äftigen oder gitterfömig vertheils ten, härtern Nippen durchzogen werden; bei den Käfern find die vordern hornige Schuppen, welche die hintern im NRuhezuftande bedecken. Die Bildung der Beine (pedes) bleibt ſich ziemlich gleich; mehrere Glieder, die ähnlichen Abſchnitten an den Gliedmaßen höherer Thiere zu entſprechen feheinen, und daher auch diefelben Namen ‚erhalten haben, als ‚Hüfte (coxa), Schentel (femur), Schienbein (tibia), Fuß (tarsus) und Krallen (unguis), werden’ durdy Gelenke zu einem Ganzen verbunden, wels ches eben das Bein iſt; die DVorderfüße einzelner Gats tungen haben jene, bei den Heuſchreckenkrebſen ſchon beſchriebene Klappenform und heißen dann Raubfüße; N U 0888 er iu m andern. Faͤllen find de Beine flachgedruͤckt und mit langen‘ "Haaren beſetzt, wodurch ſie in Schwimmfuͤße umgewandelt werden. — Der Hinterleib (abdomen) endlich iſt ein aus 6— 9 Ringen zuſammengeſetzter, vers ſchieden geſtalteter, gewoͤhnlich cylindriſch geformter An— hang, der beſonders zur Aufnahme der innern Organe beftimmt iftz am Ende defielden liegen After und Ges ſchlechtstheile, auch andere Anhängfel, als Legeroͤhren, Zangen, Borften, Stacheln u. d. m. finden fic) dort. — Was. den innern Bau betrifft, fo möge uns zu nähft das Athmungsſyſtem, als das vorwaltendſte, ber ſchaͤftigen. Nirgends in keiner andern Abtheilung der Thiere hat die Reſpiration ein ſo bedeutendes Uebergewicht erhalten, nirgends iſt dagegen der Blutlauf verhält nißmaͤßig fo wenig entwicelt, als gerade bei den In— fecten. Sie athmen nehmlich durch Luftröhren (tracheae), die von einer eignen, jederfeits an jedem Leibesringe, mit Ausnahme des zweiten und dritten Bruſtringes, be⸗ findlichen Oeffnung (stigma) ausgehend, ſich durch den ganzen Koͤrper mit den allerfeinſten Verzweigungen zu jedem Organe verbreiten und fo die Lebensluft unmittels bar zu ihm gelangen laffen. Auf diefe Art wird es auch allein erklaͤrlich, wie die Gefäße fo ganz verſchwin⸗ den und auf ein einfaches, am Ruͤcken gelegenes, roͤhri⸗ ges Herz befchränft werden fonnten. Durch gleich tiber dem Luftloch entfpringende, weite. Communicationsäfte ſtehen ſaͤmmtliche Luftroͤhrenbuͤſchel der verſchiednen Stig⸗ men mit einander in Verbindung, ſo daß das ganze Inſect als eine einzige große Lunge betrachtet werden kann. Der Nahrungskanal beginnt mit einem roͤhrigen Schlund, der in einen oder mehrere hinter, einander ges fegene "Mägen übergeht, aus dem der gewundne bald längere, bald kürzere Dünndarm und aus diefem mieder der Diekdarın ihren Urſprung nehmen. Gleich hinter dem —— 334 — | | & a Magen münden feine, am Ende gefchloffene, ober auch eine in die andere übergehende Röhren in den Nah— rungskanal ein; man nannte fie Gallenfüße, weil man fen. früh ihre Beſtimmung zur Gallenbildung ver⸗ muthete, eine Anſicht, die neuerdings viele Gegner‘ ger funden hat, aber am Ende dennoch die richtigfte fein möchte, Die Gefhlehtsorgane find ſtets getrennt, beim Männchen bemerken wir 1 oder 2, auch mehreren Hoden, Samenleiter und oft eine Samubiafe, aͤußerlich die Ruthe und mehre klappenfoͤrmige Anhaͤnge; beim Weibchen 2 ſchnurfoͤrmige, aͤſtige oder ſchlauchartige Eierſtoͤcke, die durch Roͤhren in den Uterus uͤbergehen; außerdem zeigen ſich bei beiden Geſchlechten noch roͤhrige oder blaſige Ans hänge, — Die Muskeln erfcheinen als Bündel paralles ler Safer, fie liegen befonders im Bruſtſtuͤck, als dem Träger der Bewegungsorgane, im Hinterleib verbinden ſie nur die einzelnen Ringe miteinander; der in ſeiner Hoͤhle zwiſchen den Eingeweiden noch bleibende Raum wird von einem flockigen Fettkoͤrper ausgefuͤllt, der bes fonders in den frühern. Entwickelungg, Perioden fehr vors walter. Das Nervenſyſtem iſt ein Enotiger Bauchſtrang, aus dem die Eingeweidsnerven entfpringen, Im Kopf ſchwillt es zum Gehirn an, das zum Munde, zu den Fuͤhlern, Augen, ꝛc. ſeine Aeſte ausſendet. Außer den Augen . bemerkt man feine beftimmten Sinnesorgane, wenn auch deren Function unleugbar beobachtet wurde. — Merkwuͤrdig ift befonders noch die Entwickelung des ungen. Alle Inſecten legen Eier, aus denen bald ein Junges von der Form des Alten, bald eine cylindrifhe Made (larva) auskriecht. Beide haben mehre Haͤu— tungen zu beſtehen, dann erſcheinen bei jenem Fluͤgel, und das Inſect iſt erwachſen; bei dieſer tritt jetzt eine voͤllige Ruhe ein, ſie ſchrumpft zuſammen, haͤutet ſich wieder und erſcheint nun als ruhende, ſchlafende Puppe, - u AR 585° aus der nach kuͤrzerer oder längerer Zeit das volltommen Thierchen ausſchluͤpft. Man nennt dieſe Entwickelung Verwandlung — * — dieſe volltommen. 2 Was den Aufenthalt: Beteiffe,. fo ieh. —J mit, Ausnahme des Feuers, ‚kein ‚Element, in dem Inſecten nicht ausdauern koͤnnten. Die meiſten leben indeß auf dem Lande und naͤhren ſich von vegetabiliſchen Stoffen, ein großer Theil iſt allein auf thieriſche Mahrung, als andere Inſecten, Aas, x. verwieſen. In Erlangung dieſer Nahrung, ſo wie beſonders bei der Sorge fuͤr die Brut zeigen viele aͤußerſt merkwuͤrdige Kunſttriebe und eine Kraftaͤußerung, die man bei ſo kleinen Geſchoͤpfen nicht vermuthen folte. " ‚Die Inſecten theilen ſich in 8 Ordnungen/ deren Solge von verfchiedenen Schriftſtellern ſehr abweichend beſtimmt worden iſt, weil eben ſo verſchiedene Ruͤckſich⸗ ten, von denen der Eine dieſer, ein Anderer jener den Vor⸗ zug giebt, genommen werden koͤnnen; die hier befolgte Methode hat der Verfaſſer in einer kleinen Schrift aus⸗ einander zu fegen verfucht, auf — daher verwieſen wird. Die Naturgeſchichte der Iuſecten/ als eigne Wiſſen⸗ ſchaft, heißt —— 4 ) De Dosen) systemate —— Halae 2. * * Erſte er Halbfluͤgler. NHemipeira. * * 298. Die Mundtheile dieſer Inſecten ſind in einen hornigen Saugruͤſſel umgewandelt, uͤbrigens finden ſich die annalogen Theile wieder. Vier feine Borſten ſtel⸗ len die Ober⸗ und Unterkiefer dar, zwiſchen ihnen I Tiegt eine kleine Zunge; ‘2 gealiöderte Klappen, der Unterlippe mit den Pippentaftern entſprechend, fließen das Same ein, 25° Im Ruheſtande iſt —— gegen dieBruſt ie die Züge zurädgefhtagen, beim Saugen fenkt ihn das Thier ſenkrecht vom Kopf in die Nahrung enthaltende Subftanz ein. Das vordere Stück der Bruſt ift häufig ſehr groß, die Flägeb, Kan der Zahl, zeigen gabelige Rippen; in der Regel find die vordern zur Hälfte hornig, ſelten fehlen ſie völlig. Die Verwandlung iſt unvollkommen. Sie leben. meiſtens ſchmarotzend auf heeren und d Pilauzen einige halten ſich im Waſſer auf. 1.’ Zam. Läufe. umnaßt * einzige Gattung: ra Pediculu® (Pant). Ungefügelt. Ruͤſſel in einer vorſtrec⸗ wvaren Scheide mit einem; Hakenkranz, den das Thier zum Feſthalten gebraucht. Beine ‚enden klappenfoͤrmig. P. capitis. 1“ lang, gelblich, mit braunen, Raud⸗ flecken. * * vestimenti, größer, ohne die —* — gebt bloß auf dem Leibe, jene nur auf dem Kopf . ‘2, Fam. Gallinsecta. 1 Sußglich, Orangen gehe, Weibchen nicht. "Coccus, Fuͤhler 119liederig. Minden mit 2 — borſten; Weibchen ſitzt unbeweglich. C. cacti. (Cochenillwurm). Fluͤgeldecen des Monnchens ſchwarz mit einem- gelben Fleck, Weibchen ganz roth. Auf Cactus gs in MEHRERE BR die befannte rothe Farbe. — 3. Fam. Blattlaͤuſe (Phytophthires). Füße a derig/ Fühler 6-— 11gliederig. 2 oder. 4 Fluͤgel. Anhis (Blattlaus). Männchen mit 4 Flügeln, Weibchen ungefluͤgelt, ohne Legroͤhre. Fuͤhler 6 — 7gliederig, A. quercus, ſchwarz, Fluͤgel mit 2 braunen Binden. A. Rosae, grün, am Hinterbauch nach oben 2 Röhren, ans denen eine-füße, honigartige Feuchtigkeit trͤpfelt. Die‘ artläufe bilden eine in jeder. Hinſicht febe intereſſante Gat— tung, ſie leben beſtaͤndig ſchmarotzend auf Pflanzen, an denen fie oft merkwuͤrdige Auswuͤchſe verurſachen. Die Weibchen ſind mehre Generationen hindurch frugthar nach einmaliger, Degattung der Urgrobmutter. — Kr ii. —— a 4. PR cieaaria Sirpen. Fuͤße drelgliederig, Zuͤhler kutz, pfriemenfoͤrmig. 4 faſt gleiche Flügel, die ‚obern lederhart. Sie haben einfache Augen auf dem Scheitel, Die BEN Beine größer, dienen zum Springen. R Aph roph ora, 2 Mebenaugen mitten auf dem Shenel, Hinterſchienen mit 2 oder 3 Dornen. Erjter Brufiring trape⸗ oidal. Fuͤhler dreigliedrig. - A. spumaria.( Schaumzirpe). 34 lang, graugruͤn — mit dunklern Querbinden. Die Larve lebt auf Blaͤttern vie⸗ ler Gewächſe und verbreitet einen Schaum um ſich, der fie ganz bededt. Aehnlich die Gatt. Cercopis, Jassus, Ledra; Membra- eis und Tentrotus haben cin meift dorniges, oder mit ans ‘dern Fortfägen geziertes Bruftftüd. Von den vielen faft nur ausländifhen Gattungen, als Delphax, Tertigömetra, lssus, Paecilloptera, führen wir nur die folgende an : En _Fulgora (Laterntraͤger). 2 Mebenaugen, Kopfigild in ei⸗ nen langen, kolben- oder tegelförmigen dortſab verlängert. Fuͤhler 3gliederig, set F. laternaria (Der Amerikaniſche Saternträger), mit dem Kopffolben über 3° lang, gelb mit mehrern grünen Seihaungen. Oberfluͤgel am Ende mit einem Pfauenauge, Sol nad dem Berichte mancher Reiſenden ein helles Licht verbreiten, fe daß die Indianer ſich des gefangenen ai fogar als Leuchte bedienen koͤnnen. F. candelaria, kleiner, gruͤn mit gelben Binden, China. Cicada Laer, (Tettigonia Fabr.). 3 Mebenaugen: Fuͤh⸗ ler 6⸗gliederig, erſter Bruſtring klein, kurz. — C. orni. 1 lang, ſchwaͤrzlich, mit rothbraunen Zeich⸗ ungen. Flügel mit braunen Puncten. Gemein im ſuͤdli— chen Europa. Das Maͤnnchen hat jederſeits vorn am Bauch ein ſehr complicirtes Stimmorgan, mit den es, auf Baͤu⸗ mien rühend, unſern Heupferden aͤhnlich, Töne hervorbringt. Die Cicade war ſchon den Alten bekannt und galt als ein Siunnbild ſtillen Ftiedens. Anakreon bat fie beſungen. — * Fami. Waſſe rwanzen. Hydroeorides. Ruͤſſel -furz, Te: geifoͤrmig, Fuͤße 2: Hliederig. Fühler kurz, pfriemenfoͤrmig. Oberfluͤgel halb hornig oder lederartig, Hwterfate sum Schwimmen nn Pl hat — * Bu J 958% ss 9 * Bara. EN Beine “gleich , vordere zan Gehen, ‚ bintere zum Schreimmen , vordere Fuͤße eingliederig. Binz S. striatä, ‚Grau, ſchr fein weiß punctirt, Stirne und Beine gelb, a. 5* Gemein in Teichen * Baͤ⸗ chen. Re wie vorige, aber die ordern Züße fu zwei⸗ Lliederig EHER —— "N. glauca, blauſchwarz, Kopf, Borderbruft, Flügel: ' Acken und Beine gelb. Ebenda, —— wie jene die Bauchſeite nach oben. = epa.. Vorderbeine klappenfoͤrmig, zum Eoteſen der "Beute, ‚bintere Schreitfuͤße. Hinterleib endet in 2 Athen⸗ J — Leib flach, eiruud. * ; einerea, grau, Unterftügel und Oberfläche des Bauchs ſchoͤũ roth. In Teichen und Baͤchen am Ufer unter . sh Wr Et men. Schwimmit nicht. “6. Fam. Landwanzen Geocorides. Küffel länger F borſten⸗ foͤrmig, Fuͤhler 42 oder 5⸗ gzuedne ‚ lang... Oberfluͤgel halb hornig, am Ende haͤutig. In der Regel, fi nd alle DR ; nur Sehfüße, Ele "Hydrometra, Beine ſehr lang, Leib eolinbuifihn Mwol. H. lacustris, ſchwarz, unten ſeidenhaarig, Vorderbeine — kurz, 3° lang. Auf. Gräben. und. Andns; — gegen den Strom anfahrend, gemein. „Cimex; ungefluͤgelt, Fühler einfach , hihi, sch G; leetularius (Bettwanze), rothbraun, , haͤuñg in ou⸗ fern, ſaugt Menſchenblut. >, Sarti⸗ Fabr.. (Phymata Larr.): Fühler kurz, * keulenfoͤr⸗ mig, letztes Glied das längfie » Borderbeine Elappenfürmig, Saum, Rauben gefiel..." = $. erassipes, 4“ lang, Bram, ‚Stirn nefpakten „ ‚ Sin: „‚terleib an den Seiten. erweitert. In Deutſchland, ſelten. —A Das lebte Fuͤhlerglied kleiner, oder eben ſo groß als die vorhergehenden, dicker, eifoͤrmig. Beine nur zum 386 geſchickt. R ‚ae: marginatus °Bigfelbrann, a zu tang,, Hinterleibt oben: auf roth, am Rande, erweitert. ‚Gemein, Na Kedus ar * „Ser Ruͤſſel ſteht frei vom Kopfn ab die duͤhler ſind lang, das letzte Glied ſehr dünn. wu. „ R.. personatus. Schwarz, Ru „lang. In ‚Käufern nicht felten, die Larve bedeckt ſich mit Staub und a koͤrnern. N ee Pen tatoma BEE: (Cimex Fahr), "Süßer 5 giederig Leib flach, nur wenig Länger, als breit, Syildhen groß und dreiecig. RB. juniperina, rothbraun, mit grauer. Spite des Sci. chen und gleihfarbigen Seitenfleden.. RER, auf Bee denen Pflanzen. Tetyra, wie die vorige Gattung, * Ro das Singen, ber deckt fait den ganzen Hinterleib. Ka ey nigrolineata. Roth mit ſchwarzen Laͤngeſtreifen. Luf manchen Schirmblumen, nicht gemein. Zweite Ordnung. Netzzfluͤgler Dictyotoptera. — PR 299, Sie haben beigende Mundtheile und gar feine oder unoolltommne Verwandlung, die Flügel zeigen, wo fie fich finden, hegförmig vertheilte Adern und find in der Regel ‚gleich groß, bisweilen fehlt auch das hintere Paar, oder iſt mit dem vordern verwachen. » Es umfaßt dieſe Ordnung, welche von allen uͤbrigen Naturforſchern mit der folgenden vereinigt worden iſt, der aͤußeren Form nach ſehr verſchiedene Inſecten, indeß duͤrfen ſie gewiß nicht bei der folgenden ſtehen bleiben, weil ſie eben eine unvollkomm⸗ ne Verwandlung haben, die Gitterfluͤgler dagegen eine vollkommne; aus eben dieſem Grunde ſind auch viele uns geflügelte Inſecten mit beißenden Mundtheilen hieher ge⸗ ſtellt, zumal da ihr ũbriger Da f ich dem der auefkägler anſchließt. 1. Sam. Pelzfreſſer. ‚Mallophaga, Ungerlügelt, Fühler 3⸗ ‚ser 5 gliederig, Fuͤße 2 = gliederig; leben ſchmarohend auf warinblütigen Rüdgratthieren und lu ſich von deren Dh, nicht vom Blut . ‚Philopterus.. . Fühler ———— 2 — — b klaue doppelt. 1 * * "Dh. eommunis. Kopf ſehr groß, Leib gelblich mit t Om; lern Rändern. Gemein auf Singvögeln. Liotheum. Sühler tolbig , —— unfrippe mit Sreßfpigen. | - L. pallidum, Kopf Breit, RN Auf Haus: huͤhnern. 2. Fam. Lappenſchwaͤnze. Thysanura. uUngefluͤgelt, Leib mit Haͤrchen oder Schuppen bedeckt, am Hinterende mehrere Borſten oder ein gabelfoͤrmiger Anhang. Podura. Fuͤhler 4: gliederig, Fuͤße dreigliederig. Am Ende des Hinterleibs eine nad unten umgejchlagene Gabel zum - Springen. P. plumbea, bleigrau, 2’ lang, häufig im Fruͤhjahr unter Steinen und abgefallenen Blaͤttern. Lepisma, Fuͤhler lang, vielgliederig,, Füße 5 = gliederig . Am Hinterende 3 lange und 4 kürzere Borſten. L. saccharinum (Budergaft ). 5° fang, -filbergrau ; häufig in Speifefammern unter .Töpfen, aud in Kramläs den. Stanınıt aus Amerifa, 3. Fam. Ephemerina. 2 oder 4 Fluͤgel, die — kleiner, Fuͤhler kurz, pfriemenfoͤrmig. Füße — Am Hin⸗ terende des Bauchs 2 oder 3 Borſten. Ephemera, die einzige Gattung. - * E. vulgara. 1 lang, gelb, braun geflect , Flügel mit braunen Puncten, 3 Schwan;borfien. Sehr ‚gemein. , Die Larven Icben im Waffer und athmen dur Kiemenblaͤtter, die an der Seite des Leibes liegen. Das ausgetrochenẽ In⸗ Feet haͤutet ſich noch einmal. E. horaria, 4° lang. Bruſt graulich, das Uebrige milch⸗ weiß. Kommen an warmen Sommerabenden ſchaarenweis aus dem Waſſer, die Larvenhaut verlaſſend, hervor, haͤuten ſich dann noch einmal, begatten ſich und ſterben wieder; da⸗ her Eintagdfliege — 4. Fam. Libellulina. Vier gleiche dlügel Fuͤhler wie bei vorigen, fur; und pfriemenförnig, 3 Zußglieder. Die Sarven leben gleihfans im Waſſer, und athmen durdy den After und Maftdarm, fie haben am Kinn ein ‚gegliedertes Fangorgan, das am Ende mit ſtarken Haten zum Ergreifen des Raubes bewaffnet iſt; x 8 391 Br s . Agrion, Hinterleib ſehr * drehrund· a mie „3 Zähnen. A. puella, 2“ fang, in vielfachen Sarken, — mit — Ringen und Flecken. Gewein. B Libellula (Waſſerjungfer). Hinterleib meifteng ‚platt, breiter, als di, Oberkiefer mit 5 Zähnen. L. depressa, braum, Leib fehr breit und.platt, rüdlings gebogen, beim Männchen blau, beim Weibchen braun mit gelben Seitenflecken. Nicht ſelten ‚auf Wieſen. 5. Sam. Pscocina. Fluͤgel ungleich, die vordern größer, die Adern bilden nur einige, weniger netzfoͤrmig vertheilte Felder. Fuͤhler lang ‚ borftenförmig. r Psocus. Die einzige Gattung. Ba, Ps, pulsarorius (Bücherlaus), 3 lang ‚ geblich. Als ungefiügelte Larve unter alten Papieren, in ee lungen, :c. gemein; felten gefitgelt, 6. Sam. Termitina. Bier gleihe Flügel: — Ketten Adern, Fuͤhler kurz, pertfihnurförnig , A Glieder an allen - Süßen. Termes (Termite), einzige Gattung. | T. fatale. 1° lang, gelbbraun. Afrika. Die Serie leben geſellig nach Art der Ameiſen bei einander. - Sie bauen fih ans Erde -und Holzfpänen große, "Pyramidenformige Wohnungen, in denen viele taufend Faͤcher and Gänge ange: legt find. Man unterfcheidet arbeitende, ungefügelte Terz miten, die für die Larven und Vertheidiger oder Soldaten, | gleichfans ohne Flügel, welche für die Puppen gelten. Die ‚geflügelten Männden umd Weibchen arbeiten nicht‘, doch ziehen fie bisweilen in üngeheuren Schaaren aus ihren ob: mungen, beſonders bei: Nahe; da aber ihre Flügel bei der geringiten Berührung verlodren geben, fo kommen fie in der Pegel nicht weit, fondern werden Vögeln und andern Fein: den zur Beute. Die Larven find den Menfchen gefährliche Säfte, indem fie, ohne die äußere Form zu verlegten, ale Holzgeraͤthe, felbft ganze Käufer, inwendig alısnagen, fo daß fe oft bei bloßer Berührung zufammenfallen; wo daher Termiten oder weiße Ameifen, wie fie auch heißen, fid Bliden laffen, da muß der Menſch weichen, indem ihm fein _ Mittel zu Gebot ftcht, ihren ISCHUSCEUDGER Sqranten zu ſetzen. — 592 . 2 —J ) Man vergleiche über dieſe und manche andere ſchuiarotzende Inſecten die höchft intereflante Abhandlung v. Ch. L. Nitz ſch inGermar“s ‚rt irn ErLie , Dir 3 261 und Reh EEE | Are Dritte —— | , A Ka Glitterfluͤgler. Neuroptera. 2 $ 300. "Die Mundtheile ſind, wie in der vorigen | Ordnung, beißend, fie beftehen aus Ober ⸗ und, Unterlippe, zwiſchen denen die paarigen Ober» und Unterkiefer liegen. Die Fühler find bei allen viefgliedrig, häufig borftens oder fadenförmig, mitunter kolbig. Die Fluͤgel haben zwar netzfoͤrmig vertheilte Rippen, indeß erſcheinen die Maſchen in vielen Faͤllen weniger regelmaͤßig gebildet, vielmehr als ein verworrenes Gitterwerk, faſt immer find die Vorder⸗ und Hinterfluͤgel vollklommen gleich gebildet, nur bei den Phryganeen find die untern breiter und der Länge nach ges faltet. Der Hinterleib iſt einfach, hat nur felten Schwanz borſten, bei manchen. Meibchen endet. ex in eine zweiflappige Legroͤhre. Die Beine find; mit Ausnahme einer einzigen Sattung, ‚alle Schreitfüße, fehr allgemein finden fih 5 Fußglieder, feltner 3 oder 4. Die Larven find ftets fechss Wem ‚mit einem deutlichen ‚Kopf verfehene Maden, einige leben im Waſſer, die meiſten auf dem Lande; die Puppe ruhet, oft in einem eignen Gewebe eingeſchloſſen. Dies letzte Verhaͤltniß trennt die — am deutlchen von den Netzfluͤglern. — 4. Fam. Phryganeoides Die Oberfiefer find klein und undeutlich, die hintern Flügel breiter als die ‚vordern, der Lange nach gefaltet, Die Larven leben im Waſſ er, ſie weben ſich Röhren aus Heinen Steinen und Schilfſtuͤck⸗ chen, in welchen ſie woͤhnen. Auch die ruhende Puppe it darin eingeſchloſſen. Das ausgekrochene Inſect bat noch feine volfommenen Flügel, weshalb es eine Beitlang am Gegenſtaͤnden uͤber dem Waſſen —* bleibt, bis es ſich u 393 noch einmal KARO hat. Es ſcheint hier ein, ähnliches * Verhaͤltniß obzuwalten, wie bei den Ephemeren. Mystacides. Freßſpitzen ſtark haarig, Fühler ſehr lang, , Slügel mit Schuͤppchen bedeckt, wie bei Schmetterlingen. AM. Nigra, ganz ſchwarz. An Baͤchen im Schilf. # Phryganea, Freßſpitzen glatt, Fuͤhler mäßig ang. Fluͤ⸗ gel gefärbt, aber ohne Schuppen. | 0 Phu.grandis, Oberflügel ‚grau mit. vielen weißen Pınc- | ten und Sleden. „1° lang. ‚Gemein. * 2. Sam. Sembloides Slügel- gleich, Oberkiefer deutlich. 3 oder 5 Fußglieder, Kinterleib mitunter geſchwaͤnzt. Die Larven leben im Waſſer, Vadaduins wie bei der: vo⸗ ‚rigen Familie. Semblis Fabr. (Perla in * Fuͤße dreigliedrig ah terleib mit 2 Schwanzborſten. S. bicaudata. 1‘ lang, araubraun, auf dem Schei⸗ tel 2 gelbe lesten. Binkın, ‚Sünf Zußglieder.. — — ohne Ewembor⸗ ſten; Vorderbruſt deutlich abgeſetzt, dünner, - S. lutarius.. Fluͤgel rauchgrau, Leib faſt —— ‚Gemein. am ‚Ufer von Baͤchen und Teichen zwifchen Schilf. Fam. Raphidiacea. Vorderbruſt ſehr lang und: duͤnn, Fuͤhler ziemlich kurz, Weibchen hat cine nahe ERARL idia, Alle Beine’ zum Gehen gefchidtg - 4 Rh. ophiopsis (Kameelhalsfliege), 2 DE braun, Fluͤgel waſſerhell.. Im —— die Larre iſt fehr beweglich, wurmfoͤrmig, kriecht an Baumſtaͤmmen. Mantispa. Die Vorderfuͤße find Raubfuͤße. —— M. pagana. gelb, Fluͤgel waſſerhell. Saft 1“ Yang. Im ſuͤdlichen Europa 4. Fam. Panorpacea. Der Mund iſt ſchnabelfoͤrmig ver— laͤngert, am Ende des Schnabels die Freßwerkzeuge, 4 oder 6 Freßſpihen: Fuͤhler lang, vielgliedrig. Panorpa, Flagel gleichfoͤrmig, 4 Freßſpitzen. P. communis. Grin mit bramen Flecken und Dunc- ten. Des: Männchens Hinterleib endet in eine, von zwei⸗ + gliedrigem Stiel getragene Schere, ‚in der Die Geſchlechts⸗ organe liegen, Gemein. Verwandlung ift noch unbefannt, 39 Boreus. Weibchen ungeflügelt, mit einer Legroͤhre, B. hyemalis, 3‘ fang, grünzgraw, glänzend, In Mäldern fpät im Winter auf dem Schnee herumbüpfend. — 5. Fam. Hemerobioides. —— Fuͤhler. Mund einfach, 4 Freßſpitzen. ur NA " Hemerobius. Keine Nebenaugen. 1 H. perla, gruͤn, Augen ragen ſtark vor und ‚haben Soldſchimmer; gemein in Gärten. Die Larve iſt cylins driſch und hat 2° ftarfe Sreßzangen am- Kopf, ’ fie lebt uns ter Blattläufen, von denen fie ſich nährt. -Osmylus Mit einfahen Nebenaugen.. ° — O. maculatus, braun, Kopf und Beine gelb. Flügel raub, die obern gefledt; bin und wieder in Deutſchland. 6. Fam. Myrmecoleontoides. Kolbige, oder mit einem Knopf endende Fuͤhler, 6 Freßſpitzen. Ayrmeeégoleon. Fuͤhler kurz, dick, kolbig. M. formicarius; braun, Fluͤgel mit — Zlecken, am Vorderende nahe der Spitze ein weißer Fleck. Die kurze, dicke, mit 2 ſtarken Freßzangen bewaffnete Lar⸗ ve (Ameiſenloͤwe) wuͤhlt Trichter im Sande, in deren Spitze fie felbft mit ausgebreiteteten Kiefern ſitzt, um je— des bineinfallende Inſect augenblicklich zu erhaſchen; fie findet ſich haͤufig, beſonders am Rande von Kieferwaͤldern. Ascalaphus. Fuͤhler lang, duͤnn, om Ende in einen breitgedruͤckten Knopf erweitert. A. barbarus, ſchwarz, haarig, —— gelb, mit 2 ſchwarzen Flecken. Im füdlihen Europa, Die Larve fol eine ähnliche Lebensweife führen. : - Vierte Ordnung. — Zweifluͤgler. Diptera. 6 301. In dieſer Ordnung treffen wir, bei voll tomner Verwandlung, nur 2 Flügel und faugende Mund theile. Der Ruͤſſel iſt eine häutige Verlängerung der Mundoͤffnung, die ſich bald nach ihrem Entſtehen kniefoͤr⸗ mig nach vorn biegt und fo oft uͤber die Mundoͤffnung hervorragt. Im Winkel diefer Beugung liegt der eigente ⸗ "tie Hund und um ihn s bis 6 hornige Borſten, die den beißenden Mundtheilen der fruͤhern und folgenden Ord⸗ nungen entſprechen; eine breitere, oben oft geſpaltene Horn⸗ platte ſtellt die Oberlippe, das erſte Paar die Oberkiefer, das zweite die Unterkiefer und die ſechſte die Zunge dar. Aeußerlich neben den Borſten ſitzen 1 — 4: gliedrige Unters kiefertaſter, die aber oft näher nad) dem Anfange des Rüfs fels hinaufruͤcken; die Unterlippe mit ihren Taftern ift, wie bei den Halbfläglern, in die hier häutige Scheide der Borſten umgewandelt; an ihrem Ende gefpalten, bilder fie fo eine zweitlappige Sauggrube. Die Fühler ſitzen vorn an der Stirn und zeigen in der Regel nur 36 Glieder, in einer Familie jedoch wachfen fie bis auf 16. Außer den zufammegefegten Augen haben die meiften Zweiflügler noch einfache,. auf dem Scheitel fiehende Nebenaugen, Die Flügel find zart, haͤutig, mit meift gabelförmig getfeil ‚ ten Ländsadern, Hinter denfelben bemerft man, oft unter eignen Schuppen, 2 kleine geftielte Knoͤpfchen (Scwinger, halteres), welche von Einigen für das hins tere, verfümmerte Flägelpaar genommen ‚werden; die Füße haben immer 5 Glieder. — Die Larven find meis fiens kopf- und fußlofe Maden; fie verwandeln fich in ihrer eignen Haut in eine ruhende Puppe, aus der nad). einiger Zeit das vollkommne Infect zum Vorſchein kommt. — 1. Sam, Polymera. Fühler 6 — 16 gliedrig, mig. Schwinger lang, frei, ohne Schuppen. Taſter 4=gliedrig. Ruͤſſel im allgemeinen kurz. Die Larven haben einen Kopf und verwandeln ſich, wie aud die der folgens den Familie, nicht im ihrer eigen Haus, zu. ciner weis hen Puppe, an der man alle Theile des vollfonmmen In⸗ ſects erkennen kann. Mycetophila. Hintere. Shienbeine gedornt. Auf dem Scheitel 2 Heine, den zufammengeſetzten fehr nahe ſtehende Punctaugen. Larven in Pilzen. 396 M. * gelb, braungefleckt, auf den Fluͤgeln ein — Halbmond, und ebenſolche Spike. Tipula Mundrand fihnabelförmig verlängert, letztes Taſterglied lang, zuruͤckgebogen. Die einfachen Augen fehlen. Die Larven, leben in “der Erde, befonders auf Wie⸗ ſen, oder in den Ufern der Fluͤſſe und: Bäche,‘ Tu oleracea, graubraun, Fluͤgel mit —— Vor⸗ derrande. Sehr gemein auf Wieſen. Culex. Ruͤſſel lang vorſtehend. Taſter des Männdens ebenſo, baarig, des Weibchens ſehr kurz. Nebenaugen feh— len. Die Larven leben in Waſſertroͤgen, in denen dad Wafz' fer ſchon ſtagnirte; ſie haben eine große, kugelrunde Bruſt, einen duͤnnern Hinterleib, der im eine kurze Athemroͤhre endet, mit welcher fie an der Oberfläche des Waſſers hängen. Puppe ebenda, bat 2 Athemroͤhren an der Bruft. Beide ſchwimmen durd Schlängeln des Schwanzes. Ch pipiens, gelbhraun, wit weißen Hinterleibsringen, „genin im’ Sommer, faugt gierig Menfchenblut. Sam. Sie begreift die Gattung Pulex (Floh). — — Fuͤhler chlindrig, am Ende etwas ſtaͤrker. Leib zuſammengedruͤckt, Hinterbeine zum Springen. | P. ixritans, rothbraun, Bruftring am Rande ſtachelig. Schmaroht auf Menſchen, Hunden; ꝛc. Die Larve lebt in den Fugen der Dielen ſchmutziger Schlaffanmiern. — 3. Jam, Pupipara. Mit oder ohne Flügel. Fuͤhler fehr kurz, in einer’ Grube der Stirn, am Ende mit einer Borfte,- _ Ruͤſſel kurz, gerade abfteigend. Die Larven kriechen ſchon im Musterleibe aus dem. Ei, und, werden als vollkommne Puppen gebohren, — ’ Nyerebria. Ungeflügelt, Bruftftüd kreisfoͤrmig. N. vespertilionis, graukraun Beine ziemlich lang, auf Fledermaͤuſen. Hippobosca (Tefe, gaustiege). Geflügelt, Bruſtſtuͤck groß, viereckig. H. equina, gelb. mit braunen Flecken. Schmarotzt an Pferden, ſitzt beſonders in der Weichengegend und unter dem Schwanz. — 4. Sam. . Muscaria. Fuͤhler dreigliederig,, das letzte Glied trägt. eine nadte oder gefiederte Borſte. Ruͤſſel geknieet, etwas vorſtehend, Taſter eingliederig, gebogen. 397 Diopsis. Die Augen, sen auf, langen unbeweglichen a —— “an dieſen Stielen figen —* die baten RT. nen Calobata. of el und Süße fr; N Kinterleib und Beine lang, und dünn. ‚= 6, petrönella, grau, Slirn, 1 Flecken an jeder. Schul: * er und "die Beine rothgelb. Auf allerhand Pflanzen, häufig. ’ Trype R 'Meig (Tephritis Fabr). Fluͤgel gefleckt, ſel⸗ “ten einfarbig. Das Weibchen hat eine Legeroͤhre. T. Arctii. Gelb, Slügel mit vier gleichfarbigen Bin- den, deren je 2 am Borderrande zuſammenlaufen. Auf Syngeneſiſten, beſonders der Klette. Moasca (æcliege). Fuͤhler mit haariget Borſte. Dritte Fluͤgelader ſchief gegen die zweite gebogen, Fluͤgel ſtehen in der Ruhe aus einander.. | M.. caesar, gruͤn goldglänzend, Gemein. auf Uns, M. vomitoria. (Schmeißfliege). Bruſt grau, ‚Hinter: leib ftahlblau. Die Larven find die befannten milchweißen, dehen den Kopf hin verſchmaͤchtigten, hinten abgeſtutzten, in allen Fauligen animalifchen Subftanzen vorfommenden Maden. M. domestica ,,.ajharau, Bruſtſtuͤck mit 4 ſchwarzen Streifen, Hinterleib mit ſchwarzen Flecken, Bauch gelb. Gemein in Zimmern, die Larve aͤhnelt der vorigen, fie Je aber Heiner und lebt im Kuh- und Pferdemift, Aehnliche Fliegen begreifen die Gattungen: —— — Tetanocera, Lauxania, Phasia, Anthomyia, Tachina, R 4 Fam. Oestroides. Fühler, kurz, dreigliederig, die Bor: ſte am Ende des letzten Gliedes. Ruͤſſel ſehr Ans. in der geſchloſſenen Mundhoͤhle verborgen. | ee Bremſe). Schwinger von Schuppen bedeckt. DO. ovis. 6—7 lang, gran, mit ſchwarzen Sieden, BR Kopf gelblich. Die Larve lebt in den Stirnhöhlen wer Schaafe, fie iſt Helblich weiß, an den Seiten braun ges eo die Verwandlung geſchieht in der Erde. — Die im: Allgemeinen Ähnliche Larve von O. bovĩs lebt —— der Haut des Rindviehs in hc — ebenſo ©, tarandi beim Rennthier. re u 398 ‚Gastus. Schminger frei, feine Schuppn. G. equi, roftgelb, Fluͤgel braun gefledt. Die dicke, kegelfoͤrmige Larve lebt im Magen und Duͤnndarm der Pferde, fie iſt braungelb und bat vorn an jedem Ringe 2 Reiben ſchwarzer Haken. Außerdem ſchmarotzen am pferd noch 2 Atten dieſer Gattung und zwar die Larve von G. haemorrhoidalis im Maſtdarm, die von G. nasa- Yis im Schlunde. Auch bei Eſeln und Hirſchen finder ſich die letztere. BER. | — 6. Fam. Conopica. Sie haben dreigliederige, aber meiſtens vorſtehende Fühler und ebenſo einen lang vorragenden, ge⸗ raden oder am Ende zuruͤckgebogenen Ruͤſſel. Die Gattung Carnus unterſcheidet ſich von den übrigen durch kurze Flügelftunmel, Die einzige befannte Art C. haemapterus ſchmarotzt auf jungen Staaren.. Stomoxys hat fürzere, anliegende Flügel und einen gras den Ruͤſſel. KR St. caleitrans, völlig von der Form einer Stubenflicge, grau, ſchwarzgefleckt. Saugt Blut. Die im Sommer fo beſchwerliche Stechfliege. Myopa. sSühfer lang, vorſtehend, letztes Glied dreieckig. Küffel in der Mitte gebroden, das vordere Ende nad) hin⸗ ten zuruͤckgeſchlagen. he (al ER ARE AT M. buccata, rotbraun. Hinterleib am Grunde vers ſchmaͤchtigt. 5° Lang. Zeitig im Frühling auf Weiden⸗ vbluͤthen. 1, Se | 7, Sam, Leptidoides, Sie haben gleichfans dreigliedrige, aber kuͤrzere Fühler. Das legte Glied endet mit eimer Borfte, oder träge diefe, wierin der vorigen Familie , auf der obern Seite, Die Flügel haben bier, ſo wie in allen Folgenden , zahlreichere Rippen und Felder. | Die Gattung Clinocera macht dur wenige, nad Art der Fliegen vertheilte Slügelrippen den Uebergang. . Leptis. Lehztes Sühlerglied, wie an vorigen, kegelfoͤr⸗ mig, in eine Borſte auslaufend. 'L: seolopacea , ‚gelb. Flügel und KHinterleib mit braus nen Rüdenfleten. Gemein in Gärten, Sebuͤſchen. Die Kamilien der Midasfliegen (Midasia) und Holzbohrer ' (Aylophaga) haben gleichfalls vorftehende‘, aus 3 Haupt⸗ oliederu beſtehende Fuͤhler, aber bei jenen iſt das letzte 599 .. Glied kobig a und zerfällt in 2—3 Ringe’ ', bei diefen dages gen enlindrig,. achtringelig. Sie find meiftens auslaͤndiſch. 10. Fam. Notacantha. Auch ſie haben die Fühler der vori— gen, aber das letze Glied hat weniger Ringe. Die Fluͤ⸗ gelrippen find ſchwach ausgedrudt, man bemerkt eine Mitr telzele , von der Rippen ftrahlig ‚ausgeben. Das Schild⸗ chen. hat meiftens Dornen am Kinterrande. Die Zafter find 3: gliederig. Di er Stratiomys (Waffenfiege). Letztes Zühlerglied (lang, duͤnn, ohne Endborfte. i | ci Bi; alklonsleon. Schwarz, Schildchen und Hinterleib am Rande gelb gefleckt. Die lange, platte, vorn breite, hinten ſtark verengte Larve lebt in Teichen, Lachen. Die Puppe bleibt von der Larvenhaut eingehuͤllt. Gemiein. Ox ycera, bat. ein Fürzeres, mehr fegelförniges End:Glied, das in eine furze Borfte ausläuft. 0. trilineata, 3’ fang, grün, Bruſt jund Hinterleib mit ſchwarzen Streifen und Flecken. —— hat ein plattes, kreisrundes, dreiringeliges End⸗ Slied mit langer, feiner Borſte. 8. cuprarius, laͤnglich, Bruſt grün, Hinterleib violett. Gemein in Gaͤrten. — 11. Fam. Empidoides. Fühler dreiglicderig,, Iebtes Glied Fegelförmig, am Ende mit einer Borfte oder zweigliederie gem Griffel, Ruͤſſel gerade abfteigend, ſchnabelfoͤrmig ver⸗ laͤngert. Tach ydromia, Süßler mit langer Borfte am Ende, Küffel kurz, did, Flügelrippen fparfam, paralel, ohne Mittelfeld. Es begreift diefe Gattung kleine Fliegen, die ſchnell auf Blättern Hin ımd ber laufen. T. flavipes, Ihwarz, Bruſt grau, Beine ſchwefelgeld. Gemein in Hecken. R - Empis, (Schnepfenfliege). Fühler mit pezueranee Sri fel, Schnabel fehr lang , haarduͤnn. 0. E, pennipes, ſchwarz, hinterſte Beide an beiden Seiten defiedert. 24 fang, nicht häufig. | ‚42 Fam. Asilica, Fuͤhler der vorigen, etwas. ‚geftredter. guſſel vorſtehend, aber wagrecht. — Die Fliegen leben vom Raube anderer Inſecten und ſind ſehr defräßtg. — 400° — "Dasypogo n. Lehtes Fuͤhlerglied plattgedrůdt der Srif⸗ * fel bildet mit ihm einen Winkel. D. ecinetellus, ſchwarz, Hinterleib mit ofen 4 ang. In fandigen Gegenden. Bir - Asilus (Raubfliege). Letztes Fuͤhlerglied lang, erfor, traͤgt eine gebogene, auch kolbige Borſte. "© A,crabroniformis, braun, erſter und zweiter Pinter> leibsabſchnitt ſchwarz. 1‘ lang. Ebenda. j "Dioetria, Fuͤhler dünn, zart, Griffel 2: gliederig, die „Ueber fih gleich. ° D. oelandica, ſchwarz, aud die glügel, Beine roth⸗ gelb. In Wäldern, nicht felten. 13. Fam. Syrphoides. Fuͤhler dreigliederig, das letzte Glied, platt, kreisrund oder laͤnglich, oben mit nackter “oder Hefieberter Borſte. Taſter eingliedrig ; unmittelbar neben den Stehborften, Leben vom Honig der Blüthen, „ ähneln den wahren Sliegen. Cine fehr große Familie. Chryso toxum Meig (Mulio Fabr.) Fühler Tang, vor⸗ ſtehend, die Glieder ſich an Länge glei . Ch, arcuatum, ſchwarz, Hinterleib mit 4 gelben Bo: genflecken, Beine gelb. Haͤufig auf Blumen. ie ‚„Syrphus. Erftes und zweites Fühlerglied ſehr kurz. Dos Dritte platt, laͤnglichtund mit nadter Borſte. Taſten ſehr klein, haarig. | Larirz S. Ribesii, Bruſt grün, haarig, Hinterleib ſchwarz, glaͤnzend, mit 6 weißen Halbmonden. Die gruͤne Larve lebt unter Blattlaͤuſen und naͤhrt ſich davon. Lristalis Meig. (Helophilus Latr.). ie vorige, ‚der hoͤckerige Mundrand ſteht hervor. Fuͤhlerborſte am Anfang des dritten Gliedes, haarig. E. tenax. dee KHinterleib mit belern Flecen und Binden. Die weiße Made lebt in fauligem Waſſer, Abtritten, 2c., fie iſt kurz, drehrund, vorn und hinten ab⸗ * gerundet und laͤuft in einen langen Schwanʒ aus, der ihr als Athemroͤhre dient. Sie ſoll ein ſehr zaͤhes Leben haben. Fam. Bombylica. Drittes duͤblerglied ohne Borften und Sriffel. Ruͤſſel wagrecht vorſtehend, ‚oft ſehr lang. Die Larven reifen bei der Kerpuppung ihre, Haut, ab. Sie leben in der Erde. 401 Bombylius (Schwebfliege). Drittes Füblerglied platt, laͤnglich, etwas ausgeſchweift. Riff el fehr lang. ’ B. major, ſchwarz, mit langen gelben Haarfilz, Flik: gel anı Vorderrande mit einem braunen Streif. In Fruͤh⸗ ling auf Blumen, nicht ſelten. Die Gattung’ Ploas, Cylienia, Toxophora ‘zeichnen fi durd) kürzeren Ruͤſſel und längere Fühler aus, 15. Fam. Tabanica. Drittes Fühlerglid mehrringelig. Zafter 2zgliederig. Ruͤſſel vorgeſtreckt, mit breitem Saug⸗ lappen am Ende, Ch rysops, Fühler lang, BER ‚erften Glieder ‚gleich, das Dritte länger, fünfringelig. 3 Nebenaugen. Ch, coecutiens, Augen fhön grün, mit Purpurbinden ; Bruft grau, Hinterleib beim Weibchen gelb gefleckt. Fluͤ— gel braun, mit durdfichfigen Flecken. In —* ſaugt Blut an Menſchen und Vieh. Tabanus (Breme). Drittes Fuͤhlerglied gebogen ‚am Grunde mit einem ftarfen Seitendorn, T. bovinus, 1’ lang, graubraun. Sinterfeibsring mit gelben Dreick auf der Mitte, ſeitlich roftfarben, Häufig im Sommer auf Viehweiden, das Weibchen faugt - Blut an Küben und Pferden, Pangonia Drittes Fühlerglied drehrund, ohne Dorn, 8- ringelig. Ruͤſſel vorftehend, lang. P. maculata, roſtgelb, Fluͤgel mit braunen Flecken. Sm ſuͤdlichen Europa, Lebensart der vorigen Gattung. Fünfte Srdmung. | Schmetterlinge. Lepidoptera. $. 302. Bier große, ſehr allgemein mit Schuppen bedeckte Fluͤgel, vielgliedrige Fuͤhler, ſaugende Mundtheile und vollkommne Verwandlung beſtimmen dieſe Ord— nung Der Mund har indeß alle Organe beißender In⸗ ſecten, doc) ift die Oberlippe fehr klein, ebenfo die horni⸗ gen. Oberkiefer. Die Unterkiefer find in einen langen, ſpiralig gewundenen Faden verlängert, beide legen ſich im Leben eng an einander und bilden fo gemeinfchaftlich eine ; 26 — 402 Roͤhre Rollzunge, Yin spiralis Fadr.), die in den Mund und in die Speiſeroͤhre fuͤhrt; durch dieſe ſaugt der Schmetterling ſeine, gewoͤhnlich im Honig der Blumen beſtehende Nahrung ein, Am Grunde dieſer Organe ſitzen 2 kleine, 2— 3⸗gliedrige Taſter. Die ſpitze, dreieckige Unterlippe trägt 2 große, dreigliedrige, ſtark haarige Taſter, welche dem eingerollten Ruͤſſel ats Decke dienen. Die Fuͤh—⸗ ler find borftens oder knopffoͤrmig, öfters haarig und ihre Glieder Fammartig gefpalten. Die Beine find zart, die vordern in einer Familie verfümmert, die Füße haben im: mer 5 Glieder. Die Larven, welche hier Raupen heißen, haben einen deutlihen, mit Kauwerkzeugen verfehenen Kopf, und an den 3 erſten Sliedern 6 hornige Füße, eben: fo am letzten Gliede 1 Paar fleifchige, auch am 6 — 9 Glie⸗ de zeigen ſich ſehr allgemein fleiſchige Fuͤße. Die Puppe hat eine harte Hülle, an der man alle Theile des Schmet—⸗ terlings erkennt; fie liegt bald frei, bald in einem eignen Ger webe, das die Raupe vor der Verwandlung fich bildet, 1. Fam. Pterophorites, Alle, oder doc die untern Flügel find der Länge nach gefpalten und feitlih mit Haaren bes cht. — Taſter lang, vorſtehend, Ober = —3— Unterfiüz gel gefpalten. O. hexadactyla, Jeder Flügel fechslappig » Lappen ſchmal, am Rande gefiedert. In Gaͤrtenhaͤuſern, nicht ge⸗ mein. Pterophorus. Nur die untern Flügel find völlig gefpals ten, Die vordern nur zum Theil, Taſter kurz, Pr, pentadactylus. Schneeweiß; Borderflügel 2=, die intern dreilappig. Nicht felten, im Grafe. — 2, Fam. Crambites. Kleine Schmetterlinge mit fangen, \ borftenförmigen Fuͤhlern und vorſtehenden Zaftern. Die Raupen find nadt, fie bohren fih Gänge in REN und tbierifchen Subftanjen. \ Galleria. Auch die Maxillartaſter fi ind vieniich lang PAR UM daß man deutlich 4 Sreßfpigen wahrnehmen Fan, ‚die Roll: junge Mariten) dagegen vr kurz * 403 GG. cereana, graulih, auf dem Rüden braun. Die Raupe bauet fi fi) Gänge in Bienenwaben und lebt von des ven “Honig. Verwandte Gatt. Alueita, ——— —— Botys. 3. Fam. Blattwickler. Tortrices. Fluͤgel in der Ruhe flach, niedergeruͤckt, von dreieckiger Form, am Ende etwas geſchweift. Raupe ſechszehnfuͤßig, wickelt Blaͤtter zuſam⸗ men und lebt in dieſer Wohnung. Pyralis. Letztes Taſterglied kleiner, als das zweite, dies ſes ſtark haarig, rauh. P. pomana, grauſchwarz, Vorderfluͤgel am Außenrande mit braunen Wellenbinden. Die nackte roͤthliche Larve lebt in Aepfeln, Birnen, Pflaumen. 4. Sam, Tineites. Motten. Oberfluͤgel ſchmal, see. Unterflügel breiter, der Länge nach gefalten, am Rande ‚ Stark gefranzt; beide huͤllen den Körper des fikenden Schmets _ terlings, wie Scheiden, ein. Taſter vorftehend, Tinea. Ruͤſſel kurz, ebenfo die Taſter, die Unferfiefertafter groß, deutlich unterfcheidbar, T. pellionella. Grau, Kopf und Halskragen weißlich. Die Raupe lebt in Wolle und Pelzwerk, das ſi ſi e — Die Motte haͤufig in Haͤuſern. Deco phora. Lippentafter fehr lang, über den Kopf * geſchlagen. Die Raupen leben im Mark vieler Blaͤtter und freſſen dort vielfach gewundene Gaͤnge aus. O. Roesella, Fluͤgel erzfarben mit 9 Silberflecen, % Larve lebt in den Blättern der Apfelbäume, Yponomeuta. Fuͤhler fo lang als der Kopf, das Bitte. Glied das laͤngſte. - Y. euonymella, Vorderfluͤgel ſchneeweiß mit vielen ſchwarzen Puncten, hintere grau. Die Larven leben in gemeinſchaftlichen Neſtern auf dem Spindelbaum, der Vogel⸗ beere u. a. u. 5. Sam. Noctuacea. Die Raupen haben, wie in der voris gen Familie, 12—16 Füße, fie find bald nadt, bald mit einigen wenigen Borften bedeckt, bald wieder fehr rauf, Die Fühler des Schmetterlinge find. einfach borftenförmig, die Flügel bededen den Leib wie ein Dad, das legte Tas fterglicd Hein, Kurz, faſt nadt, | 26 * 404 N octna, Raupe 1 nit, 16 Füßen. Tafter ar lang, ſtehen taum uͤber den Kopf hervor. Re 5 "N, oleracea. Vorderflügel Braun mit gelben Nieren⸗ ned und geſchweifter, weißer Binde am Außenrande, Die grüne)” nadte Raͤupe Tebr auf Kohl, Sallat und andern Pflanzen, der Schmetterling ift zienitlich gemein, - ‚ Die Arten: dieſer Gattung find ſehr zahlreid). 'Plusia: Die Raupen haben nur 12 Fuͤße, die Taſter wie — vorigen. PIgamma. —— grau, (sec, mit einem — glänzenden y. Die Raupe iſt gruͤu, mit einzelnen + feinen Haaren beſetzt, ſie lebt von vielen Pflanzen, Küchen: gewaͤchſen, ꝛc. Der Schmetterling ift meiftens fehr gemein. 6. Fam. Phalaenoides. Die Raupen haben nur 12, oder fahr allgemein 10 Füße, fie find. lang, duͤnn und mwölben beim Kricchen den Leib fehr (daher Spanner). Die Schmetter: linge figen meift mit ausgebreiteten Flügeln, der Leib ift Hein und ſchmaͤchtig, die Sühler, Pen der — — ſtarlk gekaͤmmt. Metrocampus, — 12 Süße. MR | A faseiarius. "Flügel braungelb mit rothtraaner Binde. Die, Larve lebt, auf Fichten, " r Pholnenz, Die Raupe hat ff. 7. Ben 1,6 grossülariata (Harlefin) Weiß, mit vielen ſchwarzen Flecken und gelber Binde uͤber beide Fluͤgel. Die ns lebt auf Stachelbeeren und ift ähnlich gefärbt. '' 7. Fam. Bombycoides, Die Raupen find nadt, oder mit langen dien" Haarbuͤſcheln bewachſen und haben ‚immer 16 Bübe Sie verwandeln fih im einem’ dien Gewebe. Die Fühler, -wenigitens der. Männchen , fi Ind, ſtark ge⸗ kaͤmmt der’ Rollruͤſſel iſt kurz. Gastropha ga Ochs. (Lasiocampa Kin Raͤſſel klein. Fuͤhler ſtark gekaͤmmt. Fluͤgel am Rande gezaͤhnt G. potatoria, gelblich⸗braun, mit einer hellern Binde und 27 weißen Flecken auf den Vorderfluͤgeln. Die Raupe findet ſi ſich auf allerlei Pflanzen in ‚Kieferwaldungen, — Satuı rnia. Fuͤhler gekaͤmmt, aber beim Maͤnnchen um vieles ſtaͤrker. Raupen mit einzelnen langen Haarbuͤſcheln auf Butteln jedes Ringes. 405 8. pavonia major. Mit: sefpannten Flügeln 5’ Breit, grau mit einer Sickzackbinde und. Augenfleck auf jedem ‚hie gel, am Rande "rorhbraum." Die’ grüne Ba eo auf wiehrern Obſtbaͤumen. Bombyx 'Latr. Fuͤhler der vorigen, "aber die Säfter, find Hein und ftehen nicht über den‘ Kopf hervor, B. mori (Seidenwurm) , gelblichgrau mit 3 — 4 gelbe braunen Wellenftreifen und gleichfarbigem Mondfleck auf den Oberfluͤgeln ‚die Raupen ſind weißgrau,, nackt, mit [ware zen Flecken; ihr Geſpinſt liefert die rohe Seide. Sie lebt auf dem Maulbeerbaum. Die Kultur der Seidenraupe war in China und Indien ſchon laͤngſt befannt ; aber erft unter der Regierung Yuftinians (560) Fanıen durd) Mönde die erſten Gefpinfte (Cocon's) nach Conſtantinopel. — 8. Fam. Sphingoides. Die Raupen find nackt und tra= gen auf dem legten Leibesring einen hornigen Fortſatz. Die) Puppe Liegt frei in der. Erde. "Der Schmetterling hat eine lange Rolzunge, einen furzen‘, a r Aires Leib und ſchmale Flügel." —VW —F Ss phi inx. Fühler gleich die, cylindriſch, neh nit kurzen Borften defekt, Die Füße haben feine Dotnen an den Gelenfen.- 'Sph. Neri, gruͤn mit vielen — und weißen durch⸗ einander laufenden Zeichnungen, die braungruͤne, am zieiz ten und dritten Ring mit einem — —— gesierte Rau: pe Lebt auf Oleander. Acherontia. Die Fuͤhler laufen in eine feine, umgebo: gene Spike aus. Die Fußglieder haben feitlihe Dornen, A. atropos (Todtenfopf), ſchwarz, auf der Bruft ein gelber, einem Todtenkopf aͤhnelnder Fleck. Unterflügel und Hinterleib gelb mit ſchwarzen Binden. Die gruͤne Raupe lebt auf Kartoffeln. . 9. Fam, 'Papilionacea. ° Die Raupen find nat, oder mit furzen Borjten und äftigen Dornen befegt, fie haben 16 Füße. Die: edige Puppe fist frei an Pflanzen und andern’ Gegenftänden, bald aufrecht mit: einem Strang quer über den Rüden, bald bängend den Kopf nad) unten. Der Schmetterling bat lange, Folbige Fühler, einen fleinen Leib und große Flügel. 406 a. Borderbeine verfümmert. (Tetrapodes). Hipparchia. Die Raupen haben am Hinterkopf 2 Heine Spigen, die . Falter Augenflecken auf beiden Seiten der Slügel. H. Janira. Braun, beim Weibchen wit gelber. Flecken⸗ binde, die Vorderflügel mit einem Auge, die bintern unten mit 3 gelbramdigen, ſchwarzen Puncten, Die Raupe Iebt auf Gräfern. Sehr gemein, Vanessa, Die Raupen find mit aͤſtigen Dornen beſetzt. Der Falter hat ringsum gezähnte Flügels | V. urtieae (fleine Fuchs), rotbbraun, mit ſchwarzen Sieden, und grauem, blaugeflecktem Rande, Unterſeite fhwarzbraun, ‚Die Raupe lebt auf Neifeln, Hieher nod) die Gattungen: > - Danaus. Pavonia. Helicenius, etc, a. Vorderbeine vollfommen. Hexapodes. Lycaena. Die Raupen find oval, unten flach, oben ges wölbt, nadt. Falter gben emfarbig blau, braun oder roth, unten grau, mit vielen Augen,” L, Adonis, blau, am Rande ſchwarz, weiß aefledt, uns ten mit zahlreichen Augen, Die Raupe lebt auf Klee und andern Hülfenpflanzen. Der Falter ift fehr häufig. Pontia, Raupe mit furzen, feinen Haaren. Die Flügel des Schmetterlings find abgerundet, einfarbig weiß, oder halb roth mit ſchwarzen Fleden. P. erataegi, weiß, die Rippen ſchwarz. Gehr gemein, die Raupe lebt auf Obftbäumen, Schleedorn, P. brassicae, weiß, Außenwand. der Flügel ſchwarz, in der Mitte 2 ſchwarze Flecken. Auf Koblpflanzen. Pieris. Raupen nadt, nah vorn verdiet. Hinterfluͤgel des Falters geſchwaͤnzt. P. Machaon (Schwalbenfhwan;), gelb wit föwarjen Rippen und Randflecken, neben den Schwanz; ein rothes Dfauenauge. Nicht felten, Berwandte, meift ausländifche Gattungen find: Thais, Parnassius, Papilio, 407 2 Ordannd. N Hautfluͤgler. Hymenopiera. dene 9. 303. Die vier nackten häutigen, von Aftigen Rippen durchzogenen, oder bloß häufigen Flügel find von merklich. verfchiedener Größe; die hinteren um vieles klei⸗ ner, haben auch weniger Felder. Die Fühler find viel ringelig, das erfte Glied, Häufig länger als die folgenden, heißt Schaft, die übrigen, einem Winkel mie ihm bildend, Geiſſel; in andern Fällen find fie borſtenfoͤrmig, oder fol big, Die Muntheite, theils faugend, teils beißend, find vollzaͤhlig; die Unterkiefer und Linterlippe werde. an, ihrem Grunde durch eine Haut: mit einander verbunden; die Zunge _ it Häufig fehr lang, zuräcziehbar und liege in der Mitte zwifchen Unterkiefer. und. Unterlippe ;. beide ſind dann Fang» gezogen, pergamentartig, die Unterlippe-tiefgefpalten, am Ende jedes. Lappens ein Tafter, Bei den beißenden Haut⸗ flügleen iſt die Bildung einfacher und jener der. ‚Sradflägler und Käfer analog, Die Kiefertafter Haben 4— 6 Glieder, die Lippentafter 3 — 4. Auf dem Scheitel ftehen 3 Punct⸗ augen, Die Bruſt iſt groß, cylindrig oder viereckig, an ihr haͤngt in den allermeiſten Faͤllen der Hinterleib mit einem ſehr duͤnnen Stiel. Die Weibchen haben einen Stachel, der eigentlich immer mit den Geſchlechtsorganen in Bes ziehung zu fiehen ſcheint; doch ift feine Form, wie. feine Function, Abönderungen unterworfen; manchen dient er als mächtige Waffe zur Vertheidigung. An den Fügen finden fih nur 5 Glieder. Die Verwandlung ift vollkom⸗ men, die Bildung der Larven indeß fehr mannigfach. - Einige find, wie bei, den Zweifluͤglern, kopf⸗ und fußlofe. Maden, andere haben einen deutlichen Kopf und 8 — 18 Süße. Manche von diefen leben, wie Schmetterlingsraus pen, von Pflanzenblättern, manche find wahre Schmaro⸗ ger. Die Puppe ruht, fie zeigt alle Theile des ausgebilde⸗ 408 ten Inſeets vollfommen frei. In der — iſt ſie von 1 bes fondern Gehäufen umſchloſſen. 1. Sant, Rhiphidoptera, Zmei Flügel, der Bänge nach ge⸗ falten, mit wenigen Laͤngsadern; vor ihnen, am erſten Bruſt⸗ ring, zwei bewegliche, ſchraubenfoͤrmige Hornplatten. Fuͤh⸗ ler dreigliedrig, das letzte Glied geſpalten. Mundtheile beißend. Xenos Zübfergabet ——— X. Peckii, 1° fang, ſchwarz, Flügel —— Die fußloſe, aber mit einem Kopf verſehene Larve ſchmarotzt an Polistes gallica, fie ſteckt zwiſchen den Hinterleibsrin⸗ gen den Kopf hervor, den Leib in den Bauch des In— ſects hineinſenkend; ebenſo lebt auch das vollkommene Ins fect. Bei Stylops ift der eine Aſt der Fuͤhlergabel ges fiedert; lebt ebenfo, aber auf Bienen, 2. Fam. 'Pteromalina. Bier Flügel ohne Rippen, Fühler kniefoͤrmig gebrochen, dick, zum Theil äftig. Die Kleinen goldglaͤnzenden Juſecten leben als Schmaroher im Leibe vie⸗ ler Schwetterlingsraupen oder in Auswuͤchſen an Pflanzen. Ss palangia bat lange, dickgliedrige, hagrige Fühler; Chalois einen kugelrunden, geſtielten Hinterleib und ſtark verdickte Hinterſchenkel. Bei Leucospis iſt der Hinterleib laͤnger, geſtreckter ber Legeſtachel nach oben gegen die Bruſt heraufgebogen. Andte⸗Gatt. ſind: Encyrtus. Eupelmus. Pteromalus. Eucharis. ig ° “ 14 3. Fam. Oxyura. "Fühler faden 3 oder fhnurförmig, bald gebrohen, bald nicht, Fluͤgel mit 1 oder 2.-Randzellen. ‚Hieber ſehr Kleine Hautflügler,. von deren Lebensweife wenig oder gar nichts befannt if. ° 4. Fam. Chrysoides. Fühler kadenförnig ,. das erfte Stich erwas dicker und länger. - Flügel mit einigen Bellen. Der Hinterleib endet in einen wmehrringeligen, wie ein Serntohr gebildeten, zuruͤckziehbaren Legeſchwanz. Chrysis, (Goldweſpe). Der Hinterleib iſt laͤnglich, am Ende abgeſtutzt oder gezaͤhnt. Bei der EEE * ſich das Thier zuſammen. oh | | 409 ‘Ch. ignita, Kopf und Bruft grün, KHinterleib ſchoͤn vio— let⸗ roth, metalliſch glänzend. Häufig an Brettertvänden, in deren Fugen und Loͤcher fie Kleine Raupen. hineintraͤgt, ‚um ihre Eier hinein zu legen — Berwandte Gattungen: Cleptis, Heäychrum, ae Stilbum. Parnopes hat lange, —— fangende Want: die andern beißende, — 5. Fam. Formicaria. Ameifen. Fühler ftarf gebrochen. Flugel mit wenigen Selen. Hinterleibsſtiel Fugel = oder fHuppenförmig. Sie leben geſellſchaftlich in der Erde und hohlen Baͤumen. | Formioa, Hinterleibsſtiel ſchuppenfoͤrmig. Fuͤhlergeiſſel fadenfoͤrmig, kaum etwas dicker. Die Arbeiter ſecerniren eine eigne Säure, die fie beim Biß in die Wunde fließen laſſen und dadurd den Schmerz bedeutend erhöhen; fie find verfünmerte Weibchen und haben Feine Flügel, . F. herculeana, ‚braun, Fühler und Süße heller, 3 lang, „ in Fichtenwaͤldern. BR der Hinterleibsftiel bat die Form zweier hinter⸗ einander liegender Knoten. Die Fuͤhlergeißel iſt kolbig. — M caespitum, einfarbig rothbraun, 3° Iang, die Arbeiter kaum 2’ Gemein auf Feldern, unter Steinen. — 6. Fam. Apiaria, Bienen, Fühler gebrochen. Fluͤgel mit vollkommenen Feldern, aber der, Rand. ift ringsum frei. Die Mundtheile find rüffelformig verlängert, die Bunge iſt fehr lang. Sie ‚leben theils geſellſchaftlich, theils einzeln. Das Weibchen Außert große Sorgfalt für die Brut. Zur Vertheidigung hat es einen im Hinterleibe verborgenen Stachel. Apis. Hinterfihienen an der innern Seite haarig, am En= de ohne Dornen, erftes Fußglied groß, viereckig, cbenfo baarig. Sie leben gefellihaftlih in großen Kolonien, A. mellikca, Honigbiene. Rothbraun mit Gürteln hellerer Haare, Die Augen. der Männchen (Drohnen) ftoßen auf dem Scheitel zuſammen. Allgemein befannt und wegen ihres großen Nusens ald Hansthier gehegt. Der Bienen ſtaat befteht aus Arbeitenden oder verkuͤmmerten Weibern, der Königin, oder dem fruchtbaren Weibchen, "und den 410 Drobnen. Die Arbeiter verrichten alle Gefchäfte, fle fan» meln Bluͤthenſtaub und bereiten unter den Abfchnitten des Hinterleibes das Wachs, aus welden fie die fehsedigen, ſchichtenweis über einander fiehenden Zellen erbauen. In dieſe Legt, die von Drohnen befruchtete "Königin die Eier; einige wenige, in längere, ovale, am Rande der Wabe anz gebrachte Zellen gelegte Eier geben fönigliche Maden, dieſe werden auch von den Arbeitern mit beſſerm Futter erzogen, ja man behauptet, daß Maden der Arbeitsbienen in ſolche Zellen gebracht und mit beſſerm Futter ernaͤhrt zu Koͤniginnen heranwuͤchſen. — Die nicht von Maden beſetzten Zellen fuͤl⸗ len die Arbeiter mit Honig, ihrem Wintervorrath; die Drohnen aber toͤdten ſie, nachdem die Begattungszeit ver⸗ ſtrichen. Die junge Brut, eine Koͤnigin an der Spitze, zieht im folgenden Sommer’ aus (ſchwaͤrmt). Eine ähnliche Les bensart führen die Hummeln (Bombus), doch find der Meibchen mehrere in einem, Neft, das im Grafe, unter der Erde, von Moos erhauet wird. Anthidium, Bauch der Weiber haarig, Leib. kurz, did, oben nicht haarig, Männchen mit Zähnen am After, Sie leben einzeln. A. manicatum, ſchwarz, gekbgefleckt, Beine gelb. Das Weibchen bauet Nefter von Blättern, die fie mit dem Ue— berzug wolliger Pflanzen, z. B. mander Stachys Arten ausfüttert, daher Tapezierbiene. Richt felten,' Bon den vielen Gattungen führen wir noch als befonders charafteriftifche auf: Centris, Eucera, Melecta, Nomada, \ Osmia, Heriades, Xylocopa, Panurgus, etc. \ Die fehr ähnliche Familie Anthrenoides unterfcheidet fich hauptſaͤchlich nur durch eine Furze, die Unterlippe nicht über: ragende Zunge. Dahin die Gatt. Sphecodes, Anthrena, Dasypoda, Hylaeus. 8. Fan. Vespacea. Wespen. Fühler ‚der vorigen, beim Männden ‚länger als beim Weibchen; Oberfluͤgel der Laͤnge nach gefalten, Zunge in mehrere Lappen geſpalten. Weib—⸗ hen mit einem Stachel zur Vertheidigung. — Lebens⸗ weiſe der vorigen Familie. Fan Vespa. Hinterleib kegelförmig , om Grunde abgeftust. Sie leben veſellſchaftlich in ‚großen, von Eleinen Holzſpaͤnchen * 411 und andern Pflanzentheilen erbaueten Neſtern, deren -Waben aus fechsedigen Bellen, wie bei den Bienen, bejteben, V. vulgaris. Schwarz, gelb gefleckt, Hinterleib mit gels ‚ben Binden, in jeder Binde 2 ſchwarze Puncte. Sie niftet in der Erde, V, erabra (Horniffe), faft 2°’ lang, rothbraun, Hinter⸗ leib ſchwarzbraun mit gelben ‚Binden, Niſtet in hohlen Baͤumen. Eumenes. Hinterleib Fang geſtielt, der Stiel iſt kolbig, der Leib eifoͤrmig. Die Mundtheile ſind ſehr geſtreckt. Sie leben ‚einzeln. E. coarctata, ſchwarz, gelb gefledt, zweiter Leibesring mit gelben Puncten, alle gelb gefäumt, Beine geld. In Gärten, Beide Gattungen, fo wie die verwandten: Polistes, Epi- pona, Odynerus, Pterocheilus haben eine dreilappige Zunge; Synagris allein eine vierlappige, 9. Fam. Seolioides. Grabwefpen. Die Fühler find bad - kürzer, dicker, bald länger, fadenförmig, nicht gebrochen, doch iſt das erſte Glied merklich groͤßer, als die folgen— den. Sie leben einzeln, das Weibchen graͤbt Loͤcher in die Erde, in dieſe ſchleppt ſie Raupen, oder andere getoͤd⸗ tete Infecten, um darin ihre Eier abzulegen; die ausge⸗ frochene Larve nährt fi) davon. — Scotia. Fühler die, Fürzer, oben und unten verdünnt; das zweite Glied frei, nicht im erften verborgen. Leib haa⸗ rig. — S. 4- punetata. Schwarz, Flůgel blau. Hinterleib mit 4 gelben Flecken. In Kieferwaͤldern, aber ſelten; die meiſten Arten finden ſich unter waͤrmern Himmelsſtrichen. Sapyga. Fuͤhler lang, kolbig, Leib. nackt. S. 6 > punetata, ſchwarz, Hinterleib mit 6 weißen Flecken, 2— Ates Glied blutroth. Nicht gemein. 40. Sam. Crabronea. Zuühler meiſtens ſtark gebrochen, cy— lindrig. Die Mundtheile find. mehr beißend, die Zunge kaum länger, als die Unterlippe; der Leib iſt glatt, baarlos.. Lebensweife der vorigen Familie. Crabro. Kopf groß, faſt vieredig, Zühler fur; und dünn, Oberkiefer ſchmal, am Ende gezaͤhnt. — 412 —* | C. eribarius (Siebbiene), ſchwarz mit gelben Flecken und Binden. Das Maͤnnchen hat vorn am Scienbein’ eis große Hornplatte, die man «wegen durchfichtiger ;’ weißer Punete Für ein Sieb hielt. Häufig auf: Schirmblutuen. Verwandte Gatt. Cerceris. Mellinus. Pemphredon, Try- poxylon. Eine: andere Reihe ‚bilden die Gatt. Dinetus. Larra. Lyrops. ° Oxybelus. Nysson, 11. Sam. Sphegoides. Sie haben grade, ie: oder fadenfürmige, hoͤchſtens 12: gliedrige Zühler und einen eifoͤr— migen, bald: länger, bald "Fürzer geftielten Hinterleib. Auch in diefer Familie graben die Weibchen‘ Löcher, in die Erde, worin fie gerödtete Inſecten mit Eiern verſe harren. Sie ſtechen ſehr heftige Sphex. Hinterleib lang, a Mundtheile ſrhnabelatti verlängert, ** F Sph. sabulasa, qu —9* ſchwarz, halber ‚Stiel. ar er= fies Hinterleibsglied roth, Gemein in Sandgegenden. | Pepsis. Der Hinterleib. ohne Stiel, die Tafter von gleiz - cher Länge. Hieber meiſt auständifche Arten, AAumeneria Fabr. gehört in die vorige Gattung. — Pompilus. Kiefertajter — als die Sippentaflet.: Der Hinterleib ohne langen Br Der en —— viel kuͤrzer als breit. * P. viaticus, faſt u fang, ſchwarz 1 und. 2 Hinz terleiböring roth, Flügel am Rande braun. Gemein. Gattungen mit geftieltem Hinterleib find: Pelopoeus, Po- dium, Chlorion. Dolichurus ; mit nicht geftieltem: Salius. Ceropales, etc, 12, Sam. Gallicola. Gallwespen. Fuͤhler Gabenfännig , 133 oder 15=ringelig. , Flügel mit wenigen Bellen, die un— tern ganz frei, Hinterleib endet in einen Legeſtachel. Cynips, Hinterleib feitlich zuſammengedruͤckt letztes Glied der Taſter kugelfoͤrmig. Das Weibchen legt ihre Eier in die Blaͤtter vieler Pflanzen, die geſtochene Stelle ſchwillt dann zu einer zelligen Kugel (Galläpfel) an, in deren Mitte das Ei, hernach die Larve, endlich die Puppe fih befindet. Das golltonmne galt muß ſich nad) außen durchnagen. 413 C, quereus folii...Braum, ‚Sinterleib glänzend. ſchwarz, gm lang. Die Gallen figen auf der — der Eichen⸗ blaͤtter, ſehr häufig: 7 a 13, Fam. Ichneumonoides.. Fuͤhler gerade, — ER borſtenfoͤrmig, vielringelig. Mundtheile, ſo wie der vorigen Familie, beißend, Zunge nicht, verlängert. Die Larven find Schmaroger ,, fie werden ald Eier andern Raupen in, den Leib gelegt und leben dort. bis zu ihrer Verwandlung. . Zum Anftehen bat das Weibchen einen meijt FOND; an 2 Klappen eingeſchloſſenen Legeſtachel. lIchneumon. Hinterleib geftielt. Legeftachel des Weib⸗ chens ragt nicht über. das Ende des Hinterleibes hervor. I. extensorius, ſchwarz, Beine fo wie der 2te und te, Hinterleibsring roth, die letzten weißgefleckt. Häufig. ‘Pimpla' Hinterleib ungeſtielt. Legeſtachel weit vorſtehend. P. manifestator, ſchwarz, Being era Sragel fo lang als der Leib. Nicht felten. — 14. Fam. . Urocerata, Fühler der vorigen. KHinterleib nicht geſtielt, läuft in einen kurzen Legeſtachel aus, * ſechs⸗ fuͤßigen Larven leben im Holz Sirex, Kiefertafter 2: gliederig, Lippentafter 3: gliederig. S. gigas, gelb, mit ſchwarzem Bruſtſtuͤck und Ihwarzen Hinterleibsringen. In Kieferwäldern, nicht gemein. ' Das Maͤnnchen hat keinen —— und einen rothen Hunter⸗ —— 15. Fann. —— Fuͤhler gerade, bald borften⸗ foͤrmig, vielringelig, bald aus ſehr wenigen Gliedern zu⸗ ſammengeſeſt. Mundtheile beißend. Der Legeſtachel ſteht nicht vor. Die Raupe hat, 8- — 18 Füße und. lebt von. Pflanzenblaͤttern. Lyda. Fühler lang, borfienfdruig, piefringelig, Die "Raupe dat 8 Süße. L. pratensis, braun mit gelben Flecken und gleichfarbi- gem Hinterleib und Füßen. In Wäldern. Die Raupe ‚ lebt auf Kiefern. Tenthredo, Fühler Igliedrig. T, nigra, grauſchwarz. Gemein im grüßjaße o sif del⸗ dern. ‚414. T. sealaris. PRFEUR mit — Rüdenfleden, Auf Reiben, ‚gemein, Cimbex. Fuͤhler 5—7: gliedrig, Eolbig. C. variabili. Das Männden ift einfarbig fchwar;, hat gelbe Fühler, und zuweilen auch gelbe Hinterleibsrin- ge, das Weibchen bat meiftens gelbe SHinterleibsringe, gelbe Bruftfieke und Fühler. Flügel am Außenrande bei beiden braun, Die Abänderungen gehen bis ins Unendlis che. Nicht häufig. Die grüne, 18fuͤßige Larve hat einen blauen Ruͤckenſtreif und lebt auf Weiden — Siebente EA Sradflügler. Orthoptera. $.304. Vier Flügel, die vordern lederhart. Bei— gende Mundtheile Unvollkommne Verwandlung. Der Kopf ift groß, vorfiehend, die Fühler lang, fa— den⸗, oder borftenfsrmig, feltner. flachgedruͤckt, ſchwerdtfoͤr⸗ mig. Die Organe des Mundes find fämmtlich frei, die Unterkiefer tragen mehrgliedrige Tafter und außerdem eis nen hutföemig die eigentliche Maxille bedeckenden Anhang (Selm, galea), die Zunge ift von der Unterlippe zwar ger trennt, doch, etwas kürzer als jene, hoͤchſtens eben fo lang. Der erfte Bruftring (thorax Fabr,), wie in der folgenden Ordnung deutlih von den beiden folgenden getrennt, iſt größer, bald lang, cylindriſch, Bald breit, flach, ſchild⸗ förmig; die Flügel Haben netzfoͤrmig vertheilte Adern, bie vordern find pergamentartig, fehmal, gerade; die hintern breiter dreieckig, der Länge nach gefalten, (mit Ausnahme der Ohrwuͤrmer). In einigen Fällen fehlen die Flügel völlig. Die Beine find bald länger, bald kürzer, befonders aber zeichnen fich die hinteren durch Verfchiedenheit der Form aus, in einigen Familien find fie weit länger, als die vordern, Haben dicfere Schenkel und dienen dann zum Springen; die vordern mancher Gattungen find Naubfüße. Der. allers meift drehrunde, oder flachgedruͤckte Hinterleib ender beim PR ... MB Weibchen ziemlich allgemein in einen zweiflappigen, ſaͤbelfoͤr⸗ migen Legeſtachel, außerdem zeigen ſich andere Anhaͤnge in andern Familien. Die Larve, dem vollkommnen Inſect vollkommen aͤhnlich, aber ungefluͤgelt, bekommt nach eini⸗ gen Haͤutungen Fluͤgelſtummel und heißt dann Puppe; hat auch dieſe ſich gehaͤutet, fo iſt die Metamorphoſe vollendet und das Inſect zur Fortpflanzung der Art reif. Die Eier werden meiſtens in die Erde gelegt, Larve und Inſect leben ſehr allgemein von Vegetabilien. 1. Sam. Acridioides. Die Fluͤgel fehlen nie, Die Hinz terbeine ſind zum Springen eingerichtet, die Füße Zgliedrig. Tettix Zerr. (Acrydium Fabr.) Bruft die, viereckig, der erſte Bruſtring laͤuft nach hinten in einen Stachel aus. Fühler 13 — 14gliedrig. _ T. 2>punetata. Graugelb, auf dem Rüden 2 ſchwarze Flecke. Gemein auf Wiefen - Acridium Latr. (Grylius Fabr.). Erfter Bruftring hin ten abgerundet. Fühler fo lang als Kopf und Bruft zuſam— men, Durch Reiben der Flügel bringen fie einen zirpenden Zon hervor, a | A. migratorium (Zugheuſchrecke). Grüngran, Ober: - Flügel braun gefledt. Hinterfchenfel am Rande roͤthlich. ‚22° lang. Bei uns hin und wieder auf Feldern. und. Hei— den. KHäufiger in Vorderafien undeAfrifa, vermehrt fid) zuweilen fo ungeheuer, dag ganze Gegenden von ihnen kahl abgefreſſen werden; fie ziehen dann in großen Scharen . weiter nad) friſchem Sutter. Auch in Deutfhland hat man hin und wicder folde Züge beobachtet. Ä Truxalis hat eine pyramidale Stirn, an deren Spike die Augen und breiten ſchwerdtfoͤrmigen Sühler ſtehen; im Uebri: gen der vorigen Gattung ähnlich, | T. nasutus, „Grün, Vorderfluͤgel mit rotbbraunen Sleden und Streifen. Stirn ftarf vorjtehend, Ungarn, 2. Fam. Locustaria, Fühler fehr lang, borftenförmig. Fluͤ— ‚gel bedecken, wie ein Dad), den Leib, mitunter. fehlen ie, Das Männchen hat am Grunde der Oberflügel eine zellenleere, runde Trommelhaut; indem es die eine gegen die gegenüber: # 2 416 ſtehende des andern Flügels preßt und reibt, bringt es einen gellenden , zirpenden Ton hervor, Hinterbeine find Spring⸗ füge, die Süße 42 gliedrig. —— | Ephippiger hat feine Slügel, das Weibchen führt am - Hinterleibe einen gebogenen Legeſtachel. —J Locusta. Gefluͤgelt, fonft ebenſo. PER, L.viridissima (Grasbüpfer). 13 lang, grasgrün, Fluͤ— auf ‘dem Rüden gelblich, länger ald der Leib, Sehr ges wein. Sirpen gegen Abend ſehr Taut «uf Seldern, in Hecken und auf Bäumen fißend, — L. verrucivora (GGeupferd), ebenſo , dunkler, dicker, Stügel ſo lang als der Leib, braun gefleckt. Auf Seldern, im Getreide, nicht fo gemein. i ET T 3, Fam. Grylloides. Die Fluͤgel liegen parallel auf dem Hinterleibe und ſind meiſtens kuͤrzer als dieſer, die Fuͤße haben 3 Glieder. Im Uebrigen den vorigen Familien aͤhn— üd. — —â— Sen - Gryllus Latr. (Acheta Eabr.). Fuͤhler lang, borftenför= mig, Hinterbeine länger, Springfüße. ur Dh Gr. campestris, ($eldgrile). Tief braun, Hinterbeine am Außenrande roth, Weibchen mit gerader Legroͤhre. Auf Aeckern, in Erdloͤchern, das Maͤnnchen zirpt laut, im Eins gange feiner Wohnung ſitzend. 2 nen td Gr. domestieus (Heimen) , einfarbig grau, Sn Häus fern ‘an warmen Stellen, daher befonders bei Bädern; jirpt am Abend, wie die vorige, 08 Grylloralpa. ®orderbeine mit breiten, gesäßnten Schie⸗ nen zum Graben, Hinterbeine nicht zum Springen geſchickt, Fuͤhler ee ! | — Gr. vulgaris, 2” lang, braungrau, die Flügel enden in einen” über den After hinabgebognen Saden. In Erde Löchern‘, auf Aeckern, nicht gemein, (Maulwurfsgrille). - 4. Sam, Mantoides, Leib lang und dünn, befonders der erfte Bruftring. Fühler kurz, faft pfriemenförmig. Fluͤ⸗ gel batd fehlend, bald- vorhanden, Beine lang umd zart, Keine Springfuͤße. | | Phasma. Ale Beine einfach, nur zum Gehen tauglich. Leib ſehr lang, drehrund, oft ungefluͤgelt. \ * | 417 Ph. ori Hraubraun, ohne Slügel,'4” lang. Beine ir zart. In Südamerika, | N 'M: ntis. Geflügelt. Vorderbeine find Raubfüße, AM. religiosa (Gottesanbeterin). Einfarbig grün, Fluͤgel lang, fhmal. Schreitet mit aufgepobenen Vorderbeinen. Im füdlichen Europa. 5. Fam. Blattaria. Leib flach, oval, Fuͤhler lang, ber: ſtenfoͤrmig. Beine einfad, Süße — Sluͤgel sa "vorhanden, bald fehlend. 2 Blatta (Katerlat, Schabe.). Stets geflägelt. B. orientalis, Nothbraum. +14 lang. In Häufern, fehr gefraͤßig, daber in großer Menge ſchaͤdlich. Das Weib— chen olegt, ein laͤngliches Ei, das aus vler Kammern beſteht, in. deren jeder ein Eichen befindlich iſt. Einige „.. Zeit, nah, der Geburt fpringt die Capſel feitliy mit einer wi Sägelpatte auf und die Jungen friechen hervor. — . San. Forheularia. Sühler fadenförmig, nicht ſehr Bin: "Hperfigel abgeſtutzt, die untern mit ſtrahligen, vom Ran— de ausgehenden Rippen, ſchlagen ſich unter die obern zu— ruͤck, bisweilen fehlen f ies Am After eine Zange, ' Füße Z3gliedrig. -- Forficula Mit — * F. auricularia. (Ohrwurm). Fuͤhler 14gliedrig. Zan⸗ genhaken am Grunde gezaͤhnt, Farbe braun, Kopf roͤth⸗ lid, Nagt am Gartenobſt; man fabelte fruͤher, dag dies Thier Menſchen in die Ohren krieche und gefährliche Zufaͤlle veranlaſſe. 24 Achte Ordnung. Kaͤfer. Coleoptera. 5.806. Vier Fluͤgel, die vordern Fluͤgeldecken, ely⸗ tra) bedecken als Schilder. die hintern und ſehr allgemein auch den ganzen Leib, Die Mundtheile find beißend, die Verwandlung volllommen, — Sn diefer, der größten und umfafjendften aller Inſectenordnungen, hat auch die Mannigfaltigkeit der Formen ihren Gipfel erreicht, Vor 27 418 Allem aber zeigen ung die Fühler diefe Verfchiedenheiten am auffalfendften; zwar ift die Gliederzahl (10 — 11) beſtimm⸗ ter, als irgendwo, aber bald find fie einfach), bald gebros hen, borftens, faden⸗, fehnurs, feulens, kammförmig, bald enden fie in einen runden, mehrgliedrigen oder einfas hen Knopf, bald find die Endglieder in große Lappen ers weitert (anten. lamellatae). Die Nebenaugen fehlen (Omalium ausgenommen). Diebeißenden Mundtheile has ben die bekannte Bildung „ die Unterkiefer jeder einen oder 2 Tafter, und in diefem Fall dürfte der innere eine Wieder⸗ holung jener, bei den Gradfluͤglern beſchriebenen Form ſein. ER Der vordere Bruftring iſt auch hier größer, als die folgen» - den, und freier von ihnen gefondert, die hornigen dem zwei⸗ ten Bruſtringe angefuͤgten Fluͤgeldecken bedecken in der Ruhe wie ein Dach den ganzen Hinterkoͤrper, bei den meiſten Gattungen ſind ſie eng an einander geſchloſſen, bei andern ſtehen fie aus einander, in noch andern Fällen find fie abge⸗ ftumpft und bedecken nur einen Theil des Leibes. Die haus tigen Hinterflügel haben einige aͤſtige Rippen ſie find zwar laͤnger als die Deckſchilde, aber in der Ruhe werden fie un, ter diefelben zuruͤckgeſchlagen. Die Beine find einfach und nur zum Laufen oder Schwimmen gefchickt, die Füße haben. 3 — 5 Ölieder. Der Hinterleib it bald drehrund, , bald flach, ungeftielt, ohne Anhänge, Die Larven haben mei⸗ ftens einen deutlichen Kopf und fehr allgemein 6 hornige Süße an den drei erfien Ringen, in andern Fällen fehlen auch diefe. Sie leben in der Erde, in friſchen und modern, den Begetabilien, im Waffer und thierifchen Subftanzen; 2. viele in Aas und Miſt. Die Puppe ruher, fie hat alle Theile des volllommnen Inſects, aber eng an den Leib ge zogen; die ausgebildeten Käfer lieben, wie die Larve, ehr verfchiedene Aufenthaltsortez einige (eben. theilweis im Waſſer. | ‘419 Nach der. Zohl der Fußglieder zerfallen ſaͤmmtliche Kaͤ⸗ fer in 4 Abtheilungen; indeß muß, natürlicher, Verwandt⸗ ſchaften halber, oft von der aͤngſtlichen —— dieſer Anordnung abgewichen werden. OT L Mn allen Süßen 3 Glieder. Trimera, 1. Sam. Clavigera, Fuͤhler dit, drehrund oder Feulens foͤrmig, Taſter kurz und klein, Zlügeldeden abgeftugt. Claviger. Fuͤhler 7gliedrig, keulenfoͤrmig. X Cl. testaceus, gelbbraun, 1°’ lang, Lebt in den Ne⸗ ftern der rothen Ameife unter Steinen. Nicht gemein, Alle übrigen, in diefe Abtheilung gebrachten Familien dürfen > bier nicht ftchen bleiben, da fie. entweder wirklich 4 Fuß: glieder befigen, oder andern Familien näher verwandt find. 11. Un allen Süßen 4 Glieder. Tetramer.. i Sam, Rhynchophora. Das Maul ift in einen harten, ſchnabelfoͤrmigen Fortſatz verlängert, am Ende deffelben die ſehr unvollkommenen Kauwerkjeuge, die Tafter äußerft - kurz, kegelfoͤrmig. Die Fühler, meiftens am Schnabel figend, find Hebrodyen, der Griffel —— Die Larve iſt fußlos. Balaninus. Schnabel ſehr lang und FR ‚ Fon kurz, dick, an beiden Enden verſchmaͤchtigt. B. nucum, 3° fang, haarig ‚ Helbbraun, mit dunklen Flecken, die Larve lebt in den Kernen der Haſelnuͤſſe. Lixus. Schnabel Fürzer, dicker. Leib dredrund r laͤnglich, von gelbem oder weißem Pulver bedeckt. L. paraplecticus, faſt 1“ lang, 2“ breit, die Fluͤgel⸗ decken laufen in 2 Spitzen aus. Die Larve lebt im Mars ke des Waſſerſchierling (Phellandrium aquatieum). Qureulio. Schnadel ſehr kurz und did, Vorderbruſt kaum breiter als der Kopf, viel ſchmaͤler als 9 Fluͤgel⸗ decken, dieſe hochgewoͤlbt, am Grunde erweitert. .c imperialis Brilliautkaͤfer), 1° lang, anf ‚mit a einzelnen weißen Haaren und vielen eingeftochenen, grüs nen”, in mancdherki Farben fpi eben, glänzenden Puncten, | Braſi itiem . * — 97 * 420 \ werke | —E RO Mundtfeite Deutficer, | — ‚gebrohen ‚Leib von. der Bor‘ "des vorigen, ya „abe ine Na ie er Rh. bacchus, einfarbig. violettroth, mit: Meteuglam und einzelnen [hwarzen Haaren Auf Weinreben, 2’ fang. wei beſonders als Larven den Getreidevorraͤthen ſehr J——— Snfleten, der rothe (Apion frumı ‚entarfum), und ſchwarʒe (Calandra — Kornwüurm, gehören auch “im dieſe Familie. Au veyiraid 3.Fam. Bostrichina. Die kurzen Kühler’ haben weniger als 11 Glieder. Das erſte Gliede iſt länger als die folgen⸗ nat den, die letzten keulenfoͤrmig, "vergrößert , "der Kopf Tann 9— ee in den erſten Bruftring aurdejiehen? gar: ven und vollkommene Inſecten bobren im Holz. 3 ostriehus Fabr. Leib vorn und hinten abgefkubt, Kopf Mit, * winken? Drei letzte vuͤhlerglieder größer, — Ali: 2: x yaıan with 5 Be; — ‚gun neh roth⸗ bis Duntelbrant.? Larve und. vollkloumnes Inſect leben in. Baumſtaͤmmen, wo ſie, Ri be :fonders unter, der, Rinde, viele ——— aus⸗ freſſen. Gemein. — UL, 4. Sam. Coceinelloides. ‚Sühler keulen⸗ oder! Endpf- förmig, letztes Taſterglied groß, dreieckig, beilfoͤrmig. Leib kurz, * faſt kreisrund, unten flach, oben hoch gewoͤlbt. Das ‚zweite Fußglied Chr. klein und eng mit der Klaue ver⸗ bunden, daher anfcheinend nur drei Glieder. Die Karte ogen ‚bunten Larven leben anf Pflanzen. „oaeghnella ‚Leib, ganz glatt, nicht fein. behaart z vihier "enden mit einem runden Knopf. ‚Or 7punetata, ſchwarz, FZlugeldecken rolh mit, 7 — ‚sen. Flecken. Sehr gemein. ESonnenkaͤferchen). IR i 5. ‚Bau. , ‚Cassidaria, Form Der vorigen. im, „einigen Faͤllen etwas geſtreckter, mit duͤnnem Vorderbruftrings,, Bühs levo gerade, fadens, oder ſchwach keulenfoͤrmig. Cassida (Schildkaͤfer). Der, erfte Bruftring und die, Fluͤ⸗ geldecken bedecken wie Schilder den ganzen Leib mit dem “Kopf. Fühler etwas kolbig. C. viridis, grasgruͤn, Leib ſchwarz, Schienen und Fuͤße gelb; gemein, beſonders auf Diſteln, 3 lang. % ie ⸗ J — sd, Hispa. guͤhier gerade, am Ende ſpitßz — Erfer Bruſtring ſchmaͤler als die Fluͤgeldecken. Tran 'H. atra, 2. lang , ſchwarz, überall ‚mit, vielen ‚ängern, ſtacheligen ‚Sortfägen beſten. Im Graſe, aber nicht ge⸗ amein sig tie 6. Fan. essen "Sühter »fadenförnig, gegen "das Ende Hin kaum etwas verdickt. Leib gewoͤlbt und eirund, wie bei: den fruͤhern. Der Kopf kann ſich etwas in den erſten Bruſtring hinein ziehen, die nackten, ſechsfuͤßigen Larven leben von Pflanzenblaͤttenre.. Cryptocephalus (Fallkaͤfer). Fühler lang, zart, faden⸗ foͤrmig, der Kopf kann ſich voͤllig unter das Bruſtſchild zuruͤckziehen. Sie leben auf Pflanzen und fallen bei⸗ va ringſten Beruͤhrung des Gewaͤchſes zu Boden. au? C, sericeus, 3°’ lang, uneben, punctirt, osttig, gen me⸗ talliſch Hlänzend. Auf Leont. Ach) und andern Mana % nefiften,, oder Umbellaten. — — | u mfg Chrysomela, Leib vollkommen eiförmig, der Kopf fteht etwas ‚vor, die Süfler fi PR gegen das Ende din etwas ſtar⸗ ker— Ch. graminis, 5 fang, voͤllig grün metalliſch glaͤn⸗ zend, mit Goldſchimmer, uͤberall punctirt. Auf Tanad, vulgare und anderen Pflanzen. Haltica, Kopf frei vorſtehend, Fuͤhler gegen das Ende fanft-verdiet, Hinterſchenkel ſehr groß und did, sum Sprinz, gen eingerichtet. * | H. oleracea, dunfefgrin, it Metaulſchimmer. gi lang. , Auf, Gartenpflanzen. Sehr gemein. — . 7. Fam. on Leib, ‚eylindrig oder flach gedrüdt;, Vor⸗ derbruſtring viel enger „als, die, Slügeldeden. Fuͤhler Pair ‚als der. Leib, borfien=, oder fadenförmig. FRI Lema Fabr. (Crioceris Latr.).. Vorderbruſt ſehr eng, nur ſo breit, als der Kopf, Fuͤhler kurz, fadenfoͤrmig, Ober⸗ kiefer am. Ende geſpalten. L. as paragi. Blauſchwarz, Vorderbruſt ‚roth,. Slügel- decken weißgelb, mit doppeltem, ſchwarzem Kreuzfieck. Auf Spargel, ſehr gemein; ebenda die La) graue, ſechsfuͤßige Nase. ee a A ar . or Doinete] De Kopf if etwas ſchmaͤler, als bie Worder: bruft, die Fühler länger, borſtenfoͤrmig, die Schenkel, bes ſonders die intern, verdidt. Oberkiefer einfah. ; D. Lemnae, 6’ lang, Leib flach, obenauf — | ben mit violertem Seitenftreif, unten ſeidenhaarig. Auf Waſſerpflanzen, im Schilf, häufig. — 8. Fam. Cerambycina. Form der vorigen, aber die Fühler "find gemeiniglich fo lang, oder länger als der Leib, Die SFußglieder find unten mit Furzen fteifen Haaren, die gine Art Buͤrſte bilden, beſetzt. Die Furzfüßigen Larven leben in alten Baumſtaͤmmen, einige vielleicht in jüngern Meer gen, oder in der Erde. —— Leib cylindriſch, Borderbruft enger als die Fluͤgeldecken, kegelfoͤrmig, glatt oder mit Heinen Seitens bödern. L. eg — “ Maͤnnchen mit gelben Std: geldeden und Schienbeinen, Weibchen mit rothen, auch die Vorderbruſt iſt beenert roth, 3 lang. Nicht ſelten ..in Kieferwäldern. | Cerambyx. Wie vorige, ‚ aber die Vorderbruſt iſt un⸗ eben und hat jederſeit einen ſtarken Dorn, Fuͤhler laͤnger als der Leib. C. moschatus (unaͤchte Spaniſche Sliege, Roſenholzbock), „Überall grün, violett, metalliſch glänzend. 13’ lang. „Auf Weiden und Pappeln, riecht bifamartig. Haͤufig. Prionus. Leib groß, plump, breiter als hoch, Fuͤhler kürzer als der. Leib. Bruſt mit mebrern lleinen Seitendor⸗ nen. P. coriarius, rothbraun, ſtark Hit ie riſſig. Vorderbruſt jederſeits mit 3 Dornen. Fühler des Maͤnn⸗ chens gekaͤmmt. In Kieferwäldern,, nicht gar felten. 111, Vorberfüße 5=gliedrig, am hintern Paar nur 4 —* Héter omera. 9. Fam, Oedoemerites. Langgeſtreckte, weiche Käfer, mit meift ſchnabelartig vorſtehendem Maul und langen Fuͤhlern. Die Oberkinnladen ſind an der Spitze gefpalten ; das lebte Taſterglied groß, dreicdig. Cälopus bat fehr lange, fägeförmige Fühler, einen langen dünnen Leib und wenig vorragended Maul. Schließt ſich eng an die vorhergehende Familie. _ ©. serrasicornin, 10 Tang, ieraepöraum. Pre N ecyd ara Fabr. —— re Fühler frei, bor⸗ ſtenfoͤrmig. Maul ſchnabelfoͤrmig, aber kurz. Fluͤgeldecken : hinten verengt. Schenkel der Maͤnnchen häufig verdickt. N. thalassina, - einfarbig — Haͤufig auf Diſteln. - In diefe Familie dürften R die — aͤhnlichen Käfer gehören, die Katreille, weil fie an allen Süßen 4 Glie⸗ der haben, zu den Muüffelfäfern zieht. Die Larven leben . in den Samen vieler. Gewächfe, Bruchus pisi als Made in der Felderbſe. — Einige weniger wichtige Familien, z. 8. die Anthicbiden und Helopier verbinden die vorhergehende mit der folgenden. 10. Fam. Melanosomata. Sie haben perlſchnurfoͤrmige, ges gen das Ende hin kaum dickere Fuͤhler, und allermeiſt beilfoͤrmige Taſter. Die Fluͤgeldecken ſchließen haͤufigſt feſt zuſammen und die eigentlichen Fluͤgel fehlen in dieſem Fall. Es ſind ſchwarze, die Finſterniß liebende Kaͤfer, die vor— zugsweiſe unter den waͤrmern Himmelsſtrichen angetroffen werden. Pimelia. Hinterleib dick, faſt kugelrund, zweites Süß: lerglied viel länger, als alle übrigen. P. 2punetata, einfarbig ſchwarz. Vorderbruſt gewoͤlbt, nit 2 eingeftochenen Puncten. Slügeldeden riſſig, wit 3 erhabenen Leiſten. Im füdlihen Europa. Blaps. Letztes "Glied der Kiefertafter groß und dreiedig. Leib obenauf flach, Fluͤgeldecken laufen in 2 Spitzen aus. B. mortisaga. Einfarbig ſchwarz; hinten breiter als vorn, uͤberall fein punctirt. In Haͤuſern, Staͤllen. Tenebrio, Leib laͤnglich flach, gleich breit, Fuͤhler ges —— Ende etwas ſtaͤrker. Taſter beilfoͤrmig. T. molitor (Mehlkaͤfer), einfarbig ſchwarzbraun. Sehr gemein in Bäderhäufern ; die lange, dünne „. gelbe Larve heißt Mehlwurm. Nabe an dieſe Familie ſchließen ſi ſich die Taxicornen (Taxicor- nes), ausgezeichnet durch kuͤrzere, nach oben verdickte, flach⸗ gedruͤdte, an beiden Seiten ſaͤgefoͤrmige Fuͤhler. Die mei— ſten find auch geflügelt , Doch Ieben fie im Allgemeinen wie jene an verborgenen, ar Orten, einige als as in Dilzen. OB ARREeE, PONTE N ON ERRUERGEET 28 08779 | Hieher die Gattungen: Diaperis — —— ausgezeichnet durch rings uͤber den Leib — Fluͤ⸗ geldecken und Vorderbruſt. ah aslhce Mit Ucbergebung weniger intereffanter — — der Mordellacea, Securi palpata und ME Ta fonımen wir nun zur legten diefer Abtheilung. a er 41. Fam. Vesieihica. Sie haben einen weichen Leib ‚far den = oder Feulenförmige: Fühler; kurze, ja Tas fter und gefpaltene Fußklauen. "a 'Melo& hat feine Flügel und kurze‘, ovale, den Hinterleib nicht bedeckende Flügelfcheiden. M. prosearabaeus, einfarbig blau, 1’ lang; Auf Wirfen‘ Dei der Berührung quillt aus den Gelenken der * Beine ein gelber, ölartiger Saft hervor, der EL! gegen den Biß toller Hunde empfohlen wurde, Cerocoma. Fühler des Männdens ** d, mit⸗ telſte Glieder ſehr groß und dick, des Weibchens tr kol⸗ big. C. Schaefferi.. Metallifchgrün, feinhäetie Fuͤhler und Beine rothgelb. Im Sommer auf Syngeneſiſten. Lytta Fabr. (Cantharis Zatr.). Fühler lang, fadenförmig. L. vesicatoria (ädjte Spanifche Fliege). Ueberall leb⸗ haft metatlifch grün. 1 Iang, Im Sommer, auf Eichen, Hartriegel u. a. m. mitunter fehr gemein, Allgemein bes nutzt als Medicament zu Blafenpflaftern. IV. Ale Füße 5⸗ gliederig. Pentamera. i 12, Fam. Malacodermara, ie in der vorigen Familie fo ift auch bier der Leib weich und zart, die Fühler find. lang und fadenförmig, bei einigen wie eine Säge gezaͤhnt, ‚bei andern ftarf gefänmmt, Die Fluͤgeldecken mander find- ab⸗ geſtutzt und bedecken die Flügel nicht voͤllig. Br. Cantharis Fabr. (Telephorus Zeer.), Fuͤhler fadenförmig, erſter Bruftring Ereisrund, Slügeldedenmfait fo lang als der Hinterleib. I * C; fusca, Braun, Borderbruft, Hinterleib und Beine rothgelb, jene mit ſchwarzem Fleck. Sehr gemein. — 425 ® [3 J | ‚ \ Lampyris’ (Johanniswuͤrmchen, chtkaͤfer). Fuͤhler kurz, faden- oder kammfoͤrmig, Vorderbruſt von der Form eines Halbkreiſes, den Kopf uͤberragend. Br ren ' ber weder Flügel noch Flügeldeden. L. splendidula. Männden 'graubraun , Vorderbruſt Na den Augen mit 2 durchſichtigen Flecken. Weibchen gelb mit?) kurzen: Fluͤgeldeckſtummeln. Die 2 vorletzten Hinterleibsringe verbreiten im Finſtern einen ſtarken phos— pborifchen Schein. An warmen,feuchten Sommerabenden yil haͤufig in: Gebuͤſchen, Hecken und im Graſe. Die in mancher Hinſicht ſehr aͤhnliche Familie der Ce brioni⸗ | ten, deren Gattungen indeß von weniger allgemeinem In⸗ tereſſe ſind, verbindet die vorhergehende mit der folgenden. 13. Sam. Elateroides. Sie haben einen langen, etwas flach⸗ gedruͤckten, hartern Körper, Die Fühler find kuͤrzer ats der Leib, ſaͤge-, famm = oder kolbenfoͤrmig. Der erſte Bruſt⸗ ring laͤuft nach hinten in eine Spitze aus, die in eine Grube des zweiten hineinpaßt; mit Huͤlfe diefer Kann ſich der Käfer, indem er die Vorbruſt mit Gewalt gegen den zwei⸗ ten Bruſtring treibt, in die Höhe fchnellen ; daher Springs fäfer. . Elater. Fuͤhler fäge - oder. kammfoͤrmig, Sintrfgnte frei, von Feiner Schiene bededt. E. murinus. Grau, feinhaarig, weiß punctirt. vs lang, gemein auf Aeckern. Groͤßere beſonders in Suͤdamerika einheimiſche Arten, als El. noctilucus, haben, leuchtende Flecke an der Vorder⸗ bruſt. 14. Fam. Buprestoides. Ganz die Form und Bildung der vorigen Familie, aber die Borderbruft hat feinen, din tern Stadel. Buprestis Pragttäfer).. Hat nur fägeförmige. Sübler, Die Sußglieder find breit und groß, unten mit aufgeſchwoll⸗ ner Sohle. —— B. gigantea, zu lang, überall glaͤnzend füpferroth, ftarf gefurcht, auf der Vorderbruſt 2 glatte Sleden. Ziem⸗ lic häufig in Suͤdamerika. Die übrigen Gattungen als: Aphanisticus, - Melasis, haben theils tanimfoͤrmige gahler, theils einfache, ſchmale Zuͤß⸗ glieder. — 426 15. Sam. Deper Sie ſchließen ſich eng an die Ichte ‚Gattung, Der: —*P im Agemeinen kürzer, cylindrig, die Fühler zeigen Ähnliche Verfchiedenheiten, die Vorder⸗ bruft ift erweitert und nimmt den Kopf in fi auf, Die Larven Ieben im Holz, das fie zernagen nur ausbohren, ganz wie -die Prachtkaͤfer. Anobium. Drei legte — viel Ynge ‚ als die vorhergehenden. A. pertinax, 13° fang, braungrau, Slügeldeden ges furcht. Die Larve lebt in bölzernen Hausgeräthen, die fie durch und dur zerbohrt; fie macht beim Nagen einen. dem Geraͤuſch einer Taſchenuht nicht ganz unähnlichen Ton (daher Todtenuhr). Das Thier ftellt fih bei jeder Bes ruͤhrung bartnädig wie todt. Ptrinus. Hat eine fehr dünne Vorderbruft und lange faden= förnige Fühler und Beine, Pt. £ur. Rorhbraun, Weibchen mit 2. weißen Wellens linien. In Naturalienfanmlungen und — welche die Larve zerſtoͤrt. Die naͤchſtfolgenden Familien der Kaͤfer ſind vorzugsweiſe durch die kolbigen Fühler ausgezeichnet, die, mehr oder we— niger vollfommen, allen-eigen find. Den Uebergang von den vorhergehenden. machen die Schnellfüßler (Celeri- pedes) und an diefe fihließen die Elerier (Clerica ) fid) enge an. Dabin die Gattung. Trichodes Leib flach, haarig. Die 3 legten Fühler: glieder bilden eine einfache Keule, das letzte Tafterglied ijt ‚groß und Fegelförmig, die Vorderbruſt, wie bei allen, enger, als die Flügeldeden. Tr. apiarius ift 8° lang, überall blau mit 3 rotben Binden.‘ Er fol den Bienenftöden ſchaͤdlich ſein. Eine andere Familie, die Langzeher (Macrodactyli), hat fehr kurze Fühler, aber lange Fußglieder. Sie leben faft ale im fließenden Waſſer, an Steinen und Wurzeln fißend, eine Gattung (Heterocerus) gräbt Gänge im Meerufer, wie ein Maulwurf. — Die Byrrhier haben einen eiförmigen Leib und kurze, Folbige Fühler. Bei der Be— ruͤhrung ziehen fie alle Glieder eng an die Bruft und ſtellen ſich wie todt. Man findet fie auf Blumen, im Sande, be- 427 fgiheng in Tannenwaldern. Anthrenus museorum iſt ein heftiger Feind der Naturalienſammlungen. 21. Fam. Palpicornia. Fühler kurz, erftes Glie —*— als die folgenden, die 3 letzten bilden eine durcht laͤtterte Keule. Die Taſter ſind ſehr lang. Hyd rophilus Die 4 hintern Beine find Schwimmfuͤße, der Leib ift ee hochgewoͤlbt. Sie leben im Wafler. H, piceus, 2 + lang, ſchwarzgruͤn. Taſter und Fuͤhler gelb; in Teichen ziemlich Häufig. 22. Fam. Scarabaeoides. Fuͤhler der vorigen, aber die Keule ift nur auf einer Seite blätterförmig erweitert, fie befteht aus 3—7 OBFUEE, Zafter kurz, nicht vors ſtehend. Aphodius bat einen alatten, länglichen Leib, und 3: glies drige Fuͤhlerkeule. Sie leben im Miſt. Scarabaeus bat einen. eiförmig gemwölbten Körper und lange, an den Schienen ſtark gezähnte Beine. Sc. stercorarius, der befannte blaue Miſtkaͤfer. Geotrupes Die Vorderbruft und häufig auch der Kopf . ift mit ftarfen Fortjägen und Hörnern bewaffnet. Sie leben in Lohe, im Mulm alter Bäume. 6. hercules, ſchwarz, Fluͤgeldecken grün mit ſchwarzen Puncten. Suͤdamerika. Der groͤßte von allen Kaͤfern. Verwandte Gattungen find. Onthophagus. Copris. Ateu- cehus. Lethrus. Trox. Oryetes. Rutela. Eine andere Reihe dieſer Familie zeichnet ſich aus durch hoͤchſtens 10⸗ glie⸗ derige, in der Regel ſehr deutlich lappenfoͤrmige Fuͤhler, ſo wie durch ihre Lebensweiſe, indem ſie nur von friſchen, vegetabiliſchen Subſtanzen ſich naͤhren. Melolontha. Fuͤhler 10-gliederig, Keule des Männs chens 5— 7- lappig, des Weibchens 3-lappig. Das letzte Glied des Hinterleibs laͤuft in eine ſtumpfe Spitze aus. M. vulgaris (Maikaͤfer), ſchwarz, weißhaarig, Fühler, Fuͤße und Fluͤgeldecken rothbraun. Hinterleib an den Sei— ten mit dreieckigen weißen Flecken. Allgemein befannt, bei uns der gewöhnlichite Käfer. Cetonia. Fuͤhlerkeule an beiden Geſchlechtern 3⸗gliederig, kurz. Oberlippe ſchuppenfoͤrmig, faſt haͤutig. Hinterleib ſeit⸗ lich am Grunde mit beweglichen Schupren. 428: Q aurata, 10‘, lang, überall, goldgrün, mit weißen Quer decken und Puncten. „Häufig auf Blumen, beſonders Rof 8. —— — fi nd; Omaloplia, Hoplia, Änisony Trichius, Goliath. u. „1 IM. f 23. Fam. Lucanica, Zbter , 10: glicberig die 3 legten Glieder bilden eine. blaͤtterfoͤrmige Keule Die 36 ſind groß und ragen weit, ‚hervor, die. AighEi, ri ge⸗ aͤbnt, lappen- oder pinſelfoͤrmig. Lucanus.,, Die Augen werden „durch. eine, vom Kepfisiß ausgehende Querleiſte in eine obere und ‚untere ‚gälfte ge ‚trennt. „ Unterfiefer jtarf haarig, pinfelförniig. L. cervus GHirſchkaͤfer). Oberkiefer ſehr weit. hervor⸗ ſtehend, mit groͤßern und kleinern Zaͤhnen bewaffnet, 3 lang. Im Mulm der Eichen als gelbe, ſechsfuͤßige Larve. Der Kaͤfer lebt vom ausfließenden Saft diefer Bäume, — Die beiden folgenden Familien, Histeroides ind Dermestoi- des, —9 Fuͤhler, deren erſtes Glied, wie bei den vor⸗ hergeh Aden, weit länger als die fofgensen ift, deren 3. legte aber einen faſt vollkommen runden Knopf bilden. Srne leben im Miſt, dieſe in andern thieriſchen Subſtan⸗ zen, im Pelz, einige auf Blumen und in Piten, u 3. Dermestes, die Keule der Fühler ift rund), der untere Rand des eriten Bruſtrings ragt nicht uͤber den Kopf und "Mund Bervor. D. lardarius Speckkaͤfer), 5 lang ſchwarz, Vorder⸗ haͤlfte der Fluͤgeldecken grau mit ſchwarzen Puncten, Die ‚braundaarige Larve nagt an ‚geräuchertem Sleiſch, und Praͤparaten der Naturalientabinette. N Pre TeBeeS ...D. pellio (Pelzäfer), zii lang, ſchwarz auf jed Fluͤgeldecke ein weißer Punct. Mit dem vorigen an olei⸗ chen Orten. 24. Fam. Peltoides. Es ſchließt dieſe Familie „hie Reihe der Keulenhoͤrner und wiederholt zugleich noch einmal faſt alle Formen in ſich Die Fluͤgeldecken mancher ‚Gattungen find fürzer als der Hinterleib, «ine Eigenſchaft, die. fie mit der folgenden, Semi verbindet, ‚Sie leben ‚meiftens, im os. RR RER ERFETHERT I 94 Nee Hi phorus. FRE guͤtlertente inopffoͤrmig, * Fluͤgeldecken etwas a Hheſtütt. Erſter Bruſtring treiefoͤrmig buckelig. N. ves illo (€ odtengräbet), ſchwarz mit 2 "rothgelven Bietzadbinden Süglerfnopf ebenfalls: rothgelb. Ihrer mehrere: — Heine Thiere, als Maͤuſe, Maulwuͤrfe, und wuͤhlen dann darin. "Sie koͤnnen Mas weis riechen. ii Sühlerfeule ganz: allmaͤhlich wachfend „ Fluͤgel⸗ decken nicht abgeſtuztt. „N S. atrata, 6““ lang 1 einfach ——— ‚Gemein auf Wegen, Feldern, im as. NT RE Die naͤchſtfolgenden Kaͤferfamilien haben fadenfoͤrmige u „selten Barca etwas kolbige oder, gesähnte Fuͤhler, und ſehr vollkommen entwickelte Mundtheile ſie leben alle vom — 7 wenige noch vom, Aas. A * TER, r ö 13125. ‚Sam. ) Brachyptera, Fluͤgeldecken Her als. den Hinz terleib, rk , O,malium; Ganz von der Form einer Heinen Silpha, Fluͤ⸗ geldeen 3 ſo lang als der Hinterleib. Einige, Arten haben 2 Punctaugen auf dem Scheitel, die einzigen. aller Kaͤfer. 0. Horale, 2“ lang,, einfarbig. rothbraum Auf Dolden⸗ gewaͤchſen, ebenſo die meiſten der uͤbrigen Arten. .Staphyli nuisı Fuͤhler ſehr lang, etwas fägeförurig Slugeldecken höshftens.:z ſolang als der Hinterleib. nn Sesubirtus, ſtark haarig, Kopf, Borderbruft und Spike des Hinterleibs gelb, das übrige grauſchwarz. Auf Viehweiden unter alten Miſthaufen. Selten.. 26. Fam. Hydrocantharides (Schwimmkaͤfer).Fuͤhler fa⸗ Den = oder ‚borftenförmig ; ; 4 binterften Beine zum Schwims men geſchickt. 2 Taſter an jeden Unterkiefer. Bm im Waſſer, verlaſſ en es aber gegen Abend. Dyti s eus, hat ein kleines, dreieckiges Riceunſchildchen, borſtenfoͤrmige Fuͤhler, und einfache, fadenfoͤrmige Tafter. D. semistriatus. Dunkelgruͤn, Unterſeite und der Rand ringsum gelb, Fluͤgeldecken des MWeibhens am Grunde mit tiefen Furchen; Vorderfuͤße des Männdens mit treis⸗ runden Ballen. Haͤufig in Teichen. 27. Samı/ Carabicina (Raubkaͤfer). Wie — aber keine Schwimmfuͤße, Oberkiefer mit, 1oder 2 Zähnen, oft ur alle Zähne. Vorderfuͤße der Männchen erweitert, Di Bembidion, Vorletztes Glied der Kiefertafter groß, dreicdig, | letztes ſpitz, pfriemenfoͤrmig. Sie leben an Ufern der. Seen und Zluͤſſe unter Steinen, J B. rupestre, ſchwarz Beine und 4 Sieden der, Fluͤgel⸗ beim ‚Männchen decken gelb, 2 lang. Gemein. Harpalus. Taſter einfach fadenfoͤrmis, vorderfe 4 Beine mit erweiterten Fußgliedern. H. ruficornis, ſchwarz. Zlügeldeeten niit ** fal⸗ ben Haaren beſetzt. Deine geib, 8" fang. . Häufig uns ter Steinen. Brachynus. — mit einem ſtarken Ausſchnitt an der innern Seite. Fluͤgeldecken kuͤrzer als der Hinterleib. Br. crepitans, 4“ lang, rothgelb, Slügeldeden blau. Häufig unter Steinen, gereizt preßt er mit ziſchendem Geräufch einen 'blauen Dunft aus dem After Be daher Bombardiertäfer. Carabus. Vorderbeine ohne Ausſchnitt, letztes Glied der Lippen- und aͤußern Kiefertaſter groß, dreieckig. C. granulatus, ſchwarz, obenauf erzfarben, Fluͤgeldecken mit abwechſelnden Streifen erhabener mn und Linien. 4" lang. Häufig unter Steinen, | 28, Sam. Cicindelacea, Den vorigen Ähnlich, aber die Oberkiefer find ſtark gezäfnt und, die WVorderfüße der Männchen nicht erweitert, a an der innern Seite. Cicindela. Das zweite Glied der eippentafter ift das ' fängfte von allen, das legte Glied aber breiter, dreiedig, der erfte Bruftring herzfoͤrmig, mit einer Laͤngsfurche. C. campestris, gruͤn, violett glaͤnzend. Fluͤgeldecken mit 5 weißen Puncten. Gemein auf Feldern. Die Larve » gräbt ‚ wie der Ameifenlöwe, Trichter i im Sande, um In⸗ ſecten zu fangen. IV. Ruͤckgratthiere, MER Animaux vert£bre es Cuv, $. 306. Der Hauptcharakter dieſer vierten und — oberſten Gruppe des Thierreichs beſteht in der Anweſenheit eines innern, vielfach zuſammengeſetzten Knochengeruͤſtes, ‚431 das fammtlichen Organen als Grundlage und Stüge dient. Schon in der allgemeinen Einleitung ($$. 207,211 u. 212) ſind die Haupttheile deſſelben hervorgehoben worden und für unſern Zweck genügend aus einander geſetzt; es liegt ung daher nur ob, einen Blick auf die geſammte Organiſation der Wirbelthiere zu werfen, um ſo ein anſchauliches Bild derſelben zu gewinnen. — Die aͤußeren Formen, das Erſte, was ſich dem Be⸗ ſchauer darbietet, ahmen im Allgemeinen jene des: Mens ſchen mehr und mehr nach, obgleich manche im Gegentheilnies dere Bildungen zu wiederholem fcheinen. So wirddie Außens feite, wenn auch oft von harten, eckigen Schalen und Schil⸗ dern bedeckt, doc) in der Regel durch die aus Muskeln, Zell gewebe und Fett gebildete, von der weichen Haut bekleidete, aufammen mit dein Namen Fleiſch belegte Hülle darges ftellt, die wenigftens allen Gliederthieren fehlt und, bei den Weichthieren nie in diefer Ausbildung angetroffen wird. Vor Allem aber ift die immer volllommner werdende Entwicfelung des Kopfes und feiner Organe in diefer Abtheilung auffal lend. Hoͤchſt charakteriſtiſch iſt die Bewegung der Kiefer ge⸗ gen einander; bei den Inſecten war ſie ſeitlich, hier aber ſind die Oberkiefer mehr oder weniger am Schädel feſtge— wachfen, auch vorn zu einem Bogen vereinigt und gegen dies fen bewegt ſich der gleichfalls bogenfoͤrmige Unterkiefer auf und ab. Zuerft walten die Sinnesorgane mit den ihnen ange hörigen Nerven noch vor, zugleich aber wählt das Ges hirn an Mafie und Vervielfältigung feiner Theile, bis es im Menfchen vollkommen überwiegt. Auch dag übrige Nervenfyftem iſt zufammengefester, und in verfchies . bene Gentraltheile gefondert, 3. B. Ruͤckenmark, das die Bewegungsorgane und den eigentlichen Rumpf, Ganglienfyftem, weldes die Eingeweide mit Nerven: zweigen verfieht. Die Bewegungswerkzeuge, nach den Or: ganen der Empfindung die Hauptkennzeichen thierifchen 1432 Weſens, find durchweg auf 4 Glieder befchräntt, welche. indeß ſelbſt in diefer Abtheilung noch völlig fehlen, oder doch verfümmern können. Lange, mit ſtarken Gelenttöpfen verfehene. Roͤhrenknochen fi ind es, die den Gliedern ihre Form gaben; ſie befeftigen ſich an flache und hängen durch diefe mit dem) Rumpf zufammen; am andern Ende gehen fie in die Finger und Zehen Über, "welche, wie fie ſelbſt mehr gliedrig, vermittelſt der Gelenkbeine (ossa carpi am Vor⸗ ders, ossa tarsi am Hintergliede) mit ihnen verbunden find. Bei den Fifchen iſt, vermöge des ſchon oben ($. 228) aus⸗ gefpröchenen Geſetzes von der‘ Einwirkung des Mediums auf das Thier, welches in ihm lebt, * die Entwickelung der Bewegungswerkzeuge noch fehr zurüc ‚geblieben, ſo daß *— die analogen Theile aufgefunden werden koͤnnen ⸗ Die vegetativen Syſteme, wenn gleich bei den Nuͤck⸗ gräithifren vollkommner entwickelt, als irgendwo, bringen doch kaum neue Bildungen zu den ſchon in den fruͤhern Claſ⸗ ſen erwaͤhnten; das Syſtem der lymphatiſchen Gefaͤße je⸗ doch iſt alleiniges Eigenthum der Wirbelthiere und kommt allen Claſſen derſelben zu. — Der Nahrungskanal hat beſtaͤndig einen deutlichen Magen, oft mehrere, oder viele Eleine blinde Anhänge; aus ihm nimmt der lange, vielfach gewundene Dünndarm feinen Urfprung. Bald hinter dem Austritt aus dem Magen münden die Gallen» und Ausführ rungsgänge der Bauchfpeicheldrüfe (Pancreas) in ihn ein, Die Galle, eine grüngelbe, bittere Fläfigkeit, wird von der Leber abgefihieden und dient zur Förderung der Vers dauung. Auch die Milz -fehle den: Wirbelthieren nicht, ja ſie kommt, mit Ausnahme einiger Weichthiere, bei ih⸗ nen ausſchließlich vor, faſt daſſelbe gilt auch vom Pans creas. Weiter hat aber der Dünndarm keine Anhänge, (mit Ausnahme mandjer Voͤ geldärme, die noch einen drits ten Blinddarm führen, einen Reſt des duch: vitello-intesti- nalis oder Dotterkanales, $. 215.); aber gleich bei feinem 433 Uebergange it den weitern, —* Dickdarm finden ſich ein oder zwei bald laͤngere, bald kuͤrzere, darmaͤhnliche Fortſaͤtze (Blinddaͤrme, coeca) deren Urſprung und Bedeu— tung noch unerklaͤrt iſt. — Die Gefaͤße, beſtaͤndig doppelt (Arterien und Venen), muͤnden in ein einziges mehrfaͤchriges Herz. Das Blut hat eine rothe Farbe. Die Reſpiration ge⸗ ſchieht bald durch Kiemen, meiſtens aber durch Lungen. Faſt nie liegt das Organ des Athmens frei nach außen am Leibe, ſelbſt die Kiemen find in der Regel verdeckt oder eingehuͤllt. — Das Geſchlechtsſyſtem endlich iſt, wie in der vorherge— henden Claſſe, beſtaͤndig in 2 verfchiedene Individuen gefons dert, und Zwitterbildung erſcheint immer, wo fie ſich auch fin: det, als Abnormität. Die männlichen Organe beftehen aus 2 dräfigen Hoden, welche den Samen abfondern, alle übrigen Theile, als Samenblaſe, Ruthe, können fehlen; die weibli— chen zeigen in manchen Fällen gleichfals nur Eierſtoͤcke und fpäter erft treten Trompeten und Gebärmutter, fo wie Au: Bere Zeugungstheile auf, Auch die Urinwerkzeuge find * gemeines Eigenthum dieſer Abtheilung. — Was die Eintheilung der Wirbelthiere betrifft, er iſt ſie ſeit den aͤlteſten Zeiten ſehr uͤbereinſtimmend angenom⸗ men worden, nur neuerdings fuͤgten Geoffroy und ans dere Franzoͤſiſche Naturforfcher den 4 Claſſen der Fifche, ‚Amphibien, Vögel und Saͤugthiere, eine fünfte, Monotremata, hinzu, indem fie inden Schnabelthieren, jes ner Claffe angehoͤrig, ein Mittelglied zwifchen Vögeln und Säugthieren zu erkennen glaubten. Behnte Elaffe | Side, Pisces $. 307. Nücgratihiere mit fhmalem, ſeitlich zuſam⸗ mengedruͤcktem, meiſtentheils geſtrecktem, auch drehrundem 28 — — 434 Leib und kurzen oder gar Feinen, floffenförmigen, äußern Hewegungsorganen. Sie athmen alle durch Kiemen, ha’ ben kaltes Blut und leben im Waſſer. — In diefer Claſſe arbeitet ſich das Birheithier, von den niedrigften, wurmähnlichen Bildungen beginnend, zur freien Entwicelung feiner fimmtlichen Organe hindurch. Da ins dep die Fifche fefter möchte man fagen, als irgend eine ans dere Abtheilung der Nückgratthiere, an ein und dafielbe Element gebunden find, fo iſt auch bie Mannigfaltigkeit kei, nesweges fo groß, ald man vermöge er niedrigen Stends punctes vermuthen follte. Aeußerlich Hekleiden mehr oder weniger halbkreisfoͤr⸗ mige Schuppen den ganzen Leib, feltner ift er nackt, vonder bloßen Haut Äberzogen, noch feltner hat er knoͤcherne Decken und Schilder. Das innere Knochengeruͤſt ift anfangs noch knorpelig, ja ſelbſt in einigen andern Familien, welche fuͤr die vollkommenſten zu halten wir uns gedrungen fuͤhlen, bleibt die knorpelartige Conſiſtenz der Knochen. Der Kopf liegt im⸗ "mer mit der Wirbelſaͤule in einer Höhe und Richtung; die Kno⸗ chen, welche die Schaͤdelhoͤhle und Kopfolieder bilden, ſind zahlreicher und zerfallner als in irgend einer andern Claſſe; indeß ſind kaum eigenthuͤmliche Knochen vorhanden, die ſpaͤter wieder verſchwaͤnden; es verwachſen dagegen bei hoͤhern Thieren mehrere zu einem einzigen, der auch hier im jugendli— chen Alter getrennt war und mit mehrern Verfnöcherungspung ten begann, wie z. B. das Hinterhauptsbein und das Keils bein. Der Oberkiefer wie der Unterkiefer werden aus meh: reren Stücken zufammengefeßt, erfterer ift auch in vielen Fällen beweglich. Beide, oft auch Zunge und Gaumen, find mit angewachfenen, ſeltner eingefeilten Zähnen befegt. — Bon den Sinnesorganen ift befonders das Auge ehr allgemein und im Verhöltniß zu den Übrigen am vollkomm⸗ fien. Zwei geoße, runde, an ihrem Grunde fi ich kreuzende Sehneroen entſpringen aus dem mittlern paarigen Theile de — ass. vie noch Heinen, dreifnotigen, von einer gallertartigen Maffe umgebenen Gehirns und laufen nach außen zur Augenhöhle, um in den Augapfel über zu gehn. Der Augapfel felbft hat alle Theile des Säugthierauges, doc) ift die Linfe groß und £ugelig, die wäßrige Feuchtigkeit fehr unbedeutend, auch füllt eine rothe Maffe den Raum zwifchen Aders und Markhaut aus. Die Geruchsnerven entftchen aus dem erften, gleich: falld paarigen, Eleinern Gehirnfnoten, beide laufen anfangs neben einander, fpäter fich trennend, hinter und über dem Auge zum obern Mundrand fort, wo fie in einen faltigen Knoten auffchwellen, der, von einer feinen Schleimhaut bedeckt, das Geruchsorgan darftellt; eine eigentliche Nafens höhle und eben deshalb die Communicationsgänge derfelben mit dem Machen (Choanen) fehlen. Das Ohr liegt feitlich hinter dem Gehirn, es befteht aus den 3 halbzirkelförmigen Kanälen und mehreren Säcen, in denen Knochenſtuͤckchen eingefchloffen find. Aeußerer Gehörgang, Trommelfell und Paufenhöhle fehlen, ebenfo die Schnecke und Euftadhi: fhe Trompete. Der Geſchmackſinn ift am unvollkommen⸗ ſten entwickelt, zwar finder ſich in vielen Fällen eine Zunge, die jedoch fehr allgemein als eine einfache von der Schleim; haut überzogene, mit dem Unterkiefer verbundene Knochens platte erfcheint. — Die Bewegungswerkzeuge find überall fehr unvolllommen. &o liegen in vielen Fällen ihre Knochen frei im Fleiſch, ohne allen feften Zufammenhang mit dem Sfelet. Die Vorderglieder (Bruftfloffen) figen nahe am Kopf und hängen durch mehrere Knochenſtuͤcke, die das Ober: und Unterglied vorſtellen, mit ihm zuſammen. Die Zehen find zahlreiche, gegliederte am Ende vielfad) ger theilte oder einfach) dornige Floſſenſtrahlen, welche alfe eine weiche Floffenhaut verbindet; auch die Gelenkbeine fehlen nicht. Die Hinterglieder (Bauchflofien), am natärlichften in der Nähe des Afters angebracht, haben mehrere, zu eis nem geößern Knochen vereinte Stügen, oft feine Gelenk 28 * ! J 486 beine, aber ähnliche Floſſen. In vielen Faͤllen liegen fie in der That unten am Bauch neben und hinter dem After, in andern ruͤcken fie bis zur Bruſt hinauf, oder fehlen ganz, mitunter auch die Vorderfloffen. Außer diefen paarigen Stoffen finden ſich noch unpaarige auf dev Ruͤcken⸗ und Schwanzkanterangebrachte. LKängere oder kürzere, pyrami⸗ dale, ſpitze, ſchwerdtfoͤrmige Knochenftücke, welche zwiſchen die Dornfortſaͤtze der Wirbel hineinragen, ſind ihre Stuͤtzen; ihrem Baue nach ſtimmen fie mit den Gliederfloſſen übers ein. Auch der Schwanz, eine unmittelbare Fortſetzung der Ruͤckenwirbel, laͤuft in eine mit gegliederten oder dornis gen Strahlen verfehene Floſſe aus. Das Becken fehle übers all, die Rippen gehen bis zum Ende des Bauchs hinab, werden aber nicht durch ein Bauchbein, wie die Rippen der Bruſt duch das Bruftbein, vorne vereinigt, wenn gleich in manchen Gattungen eine gegliederte Bauchknochenleiſte ſich entwickelt. Was die Digeſtionsorgane betrifft, fo iſt beſon⸗ ders das Reſpirationsſyſtem eigenthuͤmlich gebildet. Alle Fiſche athmen bekanntlich durch Kiemen, deren Bau nach den verfchiedenen Fansilien fehr abweicht. Immer figen fie nahe am Kopf an knoͤchernen Bögen befeftigt; äußerlich werden fie nur ‚nach Wegnahme des Kiemen: deckels fihtbar. In den meiften Fällen ift diefer aus 3 Knochenplatten zufammengefegt, an die nach unten die knoͤchernen Kiemenftrahlen, wieder von einem eignen Knochenſtuͤck getragen, ſich anfchliegen; fie dienen zum Ausfpannen der Kiemenhaut, welche den übrigen, ‚gegen die Kehle hin noch unbedeckten Theil der Kiemen ſchuͤtzt. Bei vielen Fifchen ift die auf diefe Weife gebildete, große Kiemenfpalte völlig verfhwunden, und mehrere am Halſe gelegene Kiemenlöcher laffen das eingeſchluckte Waffer wieder ausfließen. Die Kiemen felbft find kamm- oder büfchelartig neben einander liegende Blättchen und Fa— ſern, ze Si welcher aus der, dem eingefchluckten * —* — Waſſer beigemengten Luft der Sauerſtoff abgeſchieden wird, waͤhrend das Waſſer nach hinten durch die Kie— menoͤffnung ausfließt. In dieſen Blaͤttchen vertheilen ſich, wie in den Lungen, die Gefaͤße bis in die feinſten Aeſte. Das Blut bekommen fie aus dem an der Kehle gelegenen Kerzen durch die arter, "branch., die zu je dem Kiemenbogen einen befondern Zweig abſchickt, deſſen Aeſte an der innern Seite der Kiemenblaͤtter ſich vers theilen. An der aͤußern Seite entſpringen die venae branch.; auch ſie ſammeln ſich in einen unter der Ar⸗ terie am Kiemenbogen verlaufenden Hauptſtamm und dieſe münden dann uͤber den Kiemen in ein großes Ges faͤß zufammen, das nach vorn feine Aefte zum Kopf, nah hinten einen bedeutenden Zweig (Horte) zum Rumpf und den Eingeweiden ausfender. Alles: venofe, aus dem ‚Körper zurückgefuͤhrte Blut aber fammelt fih in einen häutigen, außerhalb des Herzbeutels und Bauchfells zwis fhen Herz und Leber gelegnen Sack, der feinen Inhalt durch einen kurzen, mit Klappen verfehenen Communicationds gang in den Vorhof des Herzens entleert. Es fehle alfo die Linke, arterisfe Halfte des Saͤugthierherzens ganz, die vechte venofe dagegen ift, complicirter, in für fern fie eigentlich 2 Hinter einander liegende Vorhoͤfe hat. Die Farbe des Blutes ift roth, wie überall bei Rück gratthieren. Seine Temperatur weicht im Allgemeinen wenig von der des aͤußern Mediums ab, doch wechſelt fie nicht fo leicht als jene; vielmehr kann eine gewiſſe Selbſtſtaͤndigkeit derfelden kaum geläugnet werden, — Das wahre -Verdauungsorgan bilder "einen mehrmals ge wundener Nahrungskanal, der durch das Gekroͤſe (mesen- terium), eine gefräßreiche Haut, befeftigt und vom Bauchfell (peritonneum) eingehält wird. Der Schlund ift einfach, nicht fehe lang, dee Magen cylindrig, dickhaͤutig, ins wendig Häufig mir Falten verfehen. An der Webergangs; — 438 ftelle deſſelben in den Dünndarm hat er fehr allgemein mehrere blinde Anhänge, die zahlreichen Schleim abſon, dern. Der Dünndarm macht 2 Hauptwindungen, in der er⸗ ften liegt die länglichrunde Milz, in der zweiten die Eiers ftöcfe oder Hoden. Der kurze, dickere, einfache Maſt⸗ darm führe zum After. Vor und neben dem Magen innerhalb des Bauchfells hat die mehrlappige Leber mit der Sallenblafe, die fi) in den Dünndarm ergießt, ihre, Stelle gefunden. Die langen Nieren liegen am Rück grat, ein kurzer Harngang führt in die Urinblafe, die fih Hinter dem Geſchlechtsloch oͤffnet. Die Gefchlechts, theile beftehen beim Männchen aus Hoden, beim Weib— chen aus Eierftöcken, in den hoͤhern Ordnungen find auch Uterus und Ruthe da; ihre Oeffnung ift zwifchen dem After und der Mindung der Urinblaſe. Da, mo die äußern Gefchlechtscheife fehlen, befruchter das Männs chen die ſchon vom Weibchen gelegten Eier, in andern Faͤllen faugt auch die weibliche Deffnung den Samen auf; wahre Eopulation ift nur einigen Familien eigen. — ; Außer den genannten Organen finder fih in der Bauchhöhle noh die Shwimmblafe, ein großer häu- tiger, mit Stickſtoff, Sauerſtoff und Kohlenfäure ange füllter, bald einfacher, bald in mehrere Abtheilungen gefchiedener Sad. Dielen Gattungen fehlt fie, bei ans dern iſt fie völlig gefchloffen, bei noch andern mündet fie durch einen feinen Gang in den Schlund oder Mas gen. Ohne Zweifel ift fie eine Vorbildung der Lunge, wenn fie auch bei den Fifchen nie zum Achmen benugt wird; vielmehr fcheint ihre Function das Schwimmen zu unterftügen, indem fie, mehr oder weniger mit Luft erfüllt, das fpecififche Gewicht des Fifches vermindert oder vermehrt und fo hai > und Fallen deffelben verans laßt, — 4 439 Die naturgemäße Eintheilung der Fifche Hat manche Schwierigkeiten. Linne fah befonders auf die Anweſen⸗ heit und Lage der Bauchfloffe, fo wie auf die Confiftenz des ‚Sfelers, und ſchuf darnach Ordnungen. Cuͤvier nahm dies legtere Merkmal als Hauptbeftimmungsgrund anz die Knochenfifche aber bringt er nach der Bildung des Oberfie fers, der Kiemen, und Floffenftrahlen in 4 Abtheilungen. Uns fcheint die Vereinigung ſaͤmmtlicher Knorpelfiihe in eine oberfte Abtheilung, die freilich alle Naturforfcher mit Cüvier angenommen haben, der natürlichen Vers wandfchaft große Gewalt anzuthun, da offenbar die Rund⸗ mäuler die hiedrigften, die Duermäuler die höchften aller Fiſche find; wir haben daher jene Abtheilungen als Gräns zen des Fiſchſyſtems betvachter, an welche fich auf-der einen Seite die Kahlbäucher, auf der andern die Brans hioftogen genau anfchliegen, die Mitte nehmen die aeg und Weichfloffer ein. — Die Naturgefhichte der Fifhe, als eigne Wiſſen— fchaft, heiße Ichthyologie; Hauptwerk derfeiben ift: Cuvier histoire naturelle des poissons. Paris 828. 8. av, fig. Dis jest (1829) find 3 Bände erfihienen. Erfte Ordnung. Aundmäuler. Cyclostomata. $. 308. Sie find die .niedrigften aller Fifche und fchliegen fih in mancher Hinſi ht an die Rundwuͤrmer. Der Leib. ift vollkommen drehrund und nadt, ohne alle ſchuppenfoͤrmige Bedeckungen, Bruft- und Bauchfloffen fehlen, nur an der Schwanzfpige und bei einigen auf der Oberſeite deffelben zeigen fich Floſſen. Das Maul iſt vollkommen kreisfoͤrmig, das Thier kann ſich mit dem: ſelben feſtſaugen; die Zaͤhne ſtehen in Ringen. Das Skelet iſt faſt ganz geſchwunden, ein ſchnuͤrfoͤrmiger knorpeliger Strang, der inwendig mit einer gallertartigen un 440 Br N Maſſe angefülle iſt, -ftellt die Wirbelfäule dar, - Nippen fehlen, nur die fnorpeligen Kiemenbögen find noch erkenn⸗ bar. Die Kiemen find nicht fammförmig, fondern bil den Eleine Saͤcke, die an der innern Seite der Leibwand feftgewachfen find und durch runde Löcher nach außen fi Öffnen, Der Darm ift grade, die Gefchlechtstheile iebe unvollfommen, nad Einigen Zwitterbidung. Es iſt diefe Ordnung zugleich Familie, die mn Gattungen begreift. ı Myxine Lin. ( Gasterobranchus BI.). Der Mund hat einen bogenförmigen Zahn und feitlich an der Zunge 2 Zahn reihen, rings um denfelben fisen 8 Fuͤhlfaͤdchen, oben ift ‚die eigentliche Deffnung, Die fechs ——— — muͤnden in einen gemeinſchaftlichen Gang, der ſich auf 3 der Körper: länge am Bauch öffnet, Die Augen fehlen. — M. glutinosa, 8° fang, weißlich, oben ins Blaue fal- Iend, am Leibe eine Reihe Drüfen, die ungeheuer viel Schleim abfondern, daher Schleimaal. „ Petromyzon. Diele kreisförmig geftellte Zähne im Maul, Augen, jederfeits Kiemenloͤcher, Schwan; eur der Oberfeite mit einer Sloffe verfeben. P. marinus (Samprete), 2—3' Tang, gelb, braunges fledt. Im Meer, faugt fih an Fiſchen feft, die fie dadurch tödtet und dann verzehrt. P, Fuvialis. 1° lang, gelblih, auf den Mücken ins Grüne falend. In Fluͤſſen (Neunange). De Ale folgenden Fiſche haben ein queres, mit voll, fommenem Ober s und Unterkiefer verfehenes Maul, fie koͤnnten daher Plagiostomata genannt werden, eine Be nennung, die Dümeril nur den quermäuligen Knor⸗ pelfifchen beilegte, * Zweite Ordnung. Snodenfifge. Pisces ossei. $.309, In diefe große Abtheilung gehören die ber fanntefien und gewöhnlichften Fifche, auch ftellen fie die Kl: eigentliche Fiſchorganiſanon am deutlichſten dar. Ihr Skelet iſt immer knoͤchern, der Kopf hat die gewoͤhnliche Form, bewegliche Oberkiefer, einen aus 3 Stuͤcken zus ſammengeſetzten Kiemendeckel, ſowie die von den Kies menftacheln unterftügte Kiemenbanit Die Kiemen ſelbſt ‚ haben die befchriebene Kammform. Den Leib. befleiden fehr allgemein Schuppen, die wieder von einer zarten Schleimhaut überzogen find; die paarigen Bewegungss organe fönnen, wenigſtens zum Theil, noch fehlen, doch find die Vorderglieder immer vorhanden; die Ruͤcken⸗ und Schwanzfloffen haben bald Stacheln, bald geglie derte Strahlen. “Die innere DOrganifation flinnmt mit jener in der allgemeinen Einleitung gefchilderten überein; harakteriftifch find noch die Geſchlechtsorgane, die beim Männchen auf einen doppelten Hoden, beim Weibchen auf ein doppeltes Ovarium befchränft find, alle andern Theile fehlen; die Befruchtung der Eier erfolgt daher außerhalb des Mutterleibes, indem das Männchen feinen Samen über den Laich (die gelegten Eier) fahren läßt. Die Zahl der Eier ift fehr bedeutend, und nur bei den J Muſcheln und Inſecten kommen aͤhnliche Summen der Nachkommenſchaft vor. — Die Anordnung dieſer Gruppe bietet viele Schwie— rigfeiten dar; zunächft dürften fich die Aale an die Rund— mäuler anfchließen, denen wir dann die Stachelfloffer folgen laſſen. — Erſte Zunft. Aale. Anguilliformes. 5. 310. Laͤngliche, mehr drehrunde als platte Fiſche mit wahrer Bruſtfloſſe, aber ohne Bauchfloſſen. Die Floſſenſtrahlen, auch auf dem Ruͤcken, ſind weich und ge— gliedert, die Schuppen ſehr klein und undeutlich. Der Leib iſt vermöge feiner Länge in Bezug auf die Breite .” 442 | N RR und: Dicke fehr biegfam, Auch bemerkt man außer dem Ruͤckgrat nur wenige, kurze. Gräten. Die Schwimm⸗ blaſe ift vorhanden. Diefe Zunft muß zugleich als Far milie betrachtet werden. Muraena. Sienendedel flein, Kiemenftrablen rund, halb⸗ kreisfoͤmmig, im Maul ſtarke Zähne, Ruͤckenfloſſe viel Länger als did Afterflojfe. M. anguilla (der gemeine Aal), grüngraubraun, gegen 3° lang und 2— 3° did. Im Meer und in Flüffen auf dem Grunde im Schlamm. Kann aud außerhalb des Waſſers ausdauefn. Gymnotus. Xüden frei, ohne Rüdenfloffe. "Die After: floffe dagegen nimmt faft-die ganze —— ein, der Af⸗ ter liegt ſehr nach vorn. -G. electricus, 5—6 lang, ——— der Kopf ſtumpf und ſtaͤrker, als der Leib. In den Fluͤſſen Suͤdamerikas. Er ift,. wie mehrere Fiſche, ſehr ſtark elektriſch, und be— nutzt dieſe Kraft als Vertheidigungsmittel. Hieher noch die Gattung: Ophidium, Ammodytes u, a. m. MR Zmeite Zunft. Pi Stachelfloſſer. Acanthopterygii. 6.311. In dieſer Zunft tritt die eigentliche Fiſch⸗ form vollkommen hervor, doch Bleiben noch manche Ars näherungen an die vorhergegangene Gruppe. Der Leib ift indeß platt gedrücdt und mit Schuppen bededt, die nur in feltenen Fällen völlig fehlen. Die Rücens und Af— terfloffe hat feine weiche gegliederte Strahlen, ſondern harte, einfache Stacheln; ebenfo „nicht felten Bruft: und Bauchfloſſe. Die Brufts und Bauchfloſſen ſtehen in der Regel nahe bei einander, oft unter einander, mitunter fehlen die Bauchfloſſen völlig." Der Nahrungskanal hat ſehr allgemein am Pylorus die Blinden Anhänge, die Schwimmblafe fehlt bald ‚, batd ift fie vorhanden. Die Kiemen find immer fammförmig und von mehrern Kies SE 6 Y % Ka lee 445 mendeckelſtuͤcken, * wie von der tichenhact mit den Kiemenſtrahlen bedeckt. | Die Anordnung. diefer hier und daher ſchwieri⸗ gen Gruppe ift fehr verwickelt; wir beginnen mit den längs lichen geſtreckten, die fi “ in ann Hinſicht den Saln ans ſchließen. 1. Fam. Taenioides. Der Leib iſt Fehr lang, dünn, aber feitlih etwas zufanmmengedrüdt. Die Schuppen find noch fehr Klein, die Bauchfloffen fehlen mitunter. Trichiurus. NRüdentoffe fo lang als der Leib, After: floffe fehle, der Schwanz floffenlos, Läuft in eine Spitze aus, an feiner untern Seite furze, feine Dornen. Tr. lepturus, Silberfarben mit gelber Geitenlinie. 33° ang, 2 breit, An Amerifanifhen und Afrifanifchen Kuͤ— iten. ' Gymnetrus. Wie vorige, aber der Schwan; ift ftumpf und mit Floffen befegt. Bruſtfloſſen Hein, Bauchflofien uns ter den Bruftfloffen ziemlid) lang, Unfangsftrahlen der Rüden floffe größer, nad) und nad) abnehmend. | G. Hawkenii Statt der Bauchfloſſen ein Paar lange Gräten, die- am Ende einen Flofienbüfhel tragen, An Oftin= difchen Kuͤſten. — Cepola. Leib von der Form der vorigen, am Schwanz eine deutliche Floſſe. Nüden = und Afterfloffen faft gleich lang, gehn bis zum Schwanz hinab, Bauchfloſſen an der Bruſt, dicht neben einander. | C. taenia. Silberfarben, Ruͤcken graulich, rotbgeftedt, Bauch roͤthlich. Im Mittelmeer an ſeichten Stellen am Ufer. 2. Zam. Gobioides. Die Ruͤckenfloſſe dieſer Fiſche iſt ziem⸗ lich lang und biegſam, mitunter in 2 hintereinander gelegene getbeiltz die Bauchfloſſe figt vor der Bruſtfloſſe, ift bald größer, bald viel Kleiner als jene; der Nahrungskanal ift gleichroeit , ohne blinde Anhänge. Die Schwimmblaſe fehlt. Callionymus. Bauchfloſſe unmittelbar an der Gurgel größer als die Bruſtfloſſe, jederſeits nur 1 Kiemenloch im Nadın. Haut glatt, ohne Schuppen. — * 444 C. lyra. Erſte Ruͤckenfloſſe ſehr lang, die Stacheln noch laͤnger, am Ende unverbunden. Gelb, blaugefleckt. An der Nordkuͤſte Frankreichs, nicht ſelten. Verwandte Gattungen find, Labrax. Gobius. Anarrhichas. Ohne Bauchfloſſ ſen. Ruͤckenfloſſe nimmt den ganzen Ruͤcken ein. Afterfloſſe ebenſo vom After bis zum Schwanz Kopf groß, im Kiefer ſtarke, eingefeilte Zähne. Leib platt, obne Schuppen. A, lupus (Meerwolf), 6—7° lang, —* mit dunk⸗ lern Querbinden. Im nördlichen Meeren ſehr gemein. Ein gefraͤßiger Raubfiſch. + * Blennius. Dem vorigen ſehr aͤhnlich, aber. an der Kehle finder fich eine fehr Kleine Bauchfloffe.. Zähne angewachten, fiehen in einer Reihe rings am Umfange der Unterkiefer, "Bl. viviparus (Malmutter). 1° lang, gruͤnlich braum, mit einigen jihwarzen Flecken und Streifen, vorn breiter, -» nach hinten ſpitz zulaufend. Gebiert lebendige Junge. In der Nord- uud Oſtſee ziemlich häufig. 3. Fam, Lophioides. Die Handwurzelknochen der ruf flofjen verlängern fih, fo daß die Floſſe geftielt erfcheint und frei vom Leibe abſteht. Der Kopf ift fehr groß, die vordern Küdenfl: N enftrablen find frei, obne Haut. Lophius. Haut glatt, ohne Schuppen, Sfelet weich, Faft Inorpelartig. Bauchfloſſen vor. der Bruſtfloſſe an der Kehle, Kiemenöffnung ein rundes Loch. Seine-Schwimmblafe. L. piscatorius. 4—5’ lang, braun, Maul jehr groß mit fharfen Zähnen, Ein’ gefräßiger Räuber, lauert zwis fhen Steinen auf feine Beute. In der Nordfee und Mittel: meer. Hieher noch die Gattung: Batrachus Bloch. Schneid. 4. Fam. Trigloides, Die Knochen des untern Augenrandes ſind groß, ſchildfoͤrmig, bededen die ganze Seire des Kopfes und hängen nach unten und hinten mit dem Kiemendedel zus fommen. Die allgemeine Form diefer Fifche ift haͤufig ſehr fon: derbar. Der Kopf hat hornähnliche Fortfäge, die Floffen find _ febr groß, ale mit ftarfen Stacheln verfehen, die Bauchfloſſen ftchen gerade unter den Bruſtfloſſen. Gasterosteus, Leib länglidy geftredt, Kopf ohne Hoͤcker und Stacheln, erfie Rüdenftrahlen frei, ohne Schwimmhaut. — 445 | Bauchfloſſen ein wenig hinter den Bruſtflofſen eSenfars bloß ftachelig, ohne Haut. G. pungitiu, 1—2 2’ lang, — ‚ auf dem Ruͤcken 9 Stadyeln, an den Seiten geſchildert. In ſuͤßen Gewaͤſſern, häufig (Stichling). Andere Arten find ganz nackt, noch andere haben kleine Schup⸗ — pen. — EUCH | -Trigla Kopf di, — ſehr — ohne Stacheln, 2 Ruͤckenfloſſen, an der Bruſtfloſſe vorn einige freie Strahlen, ‚die Bauchflofien ſtehen an der Kehle. Leib geſchuppt. Die bieder gebörigen Fiſche laffen einen Inurrenden Ton hören, daher. zum Iheil auch darnach benannt. ‚ Tr. Gurnardus, 3—1’ lang, ſchwarz und weiß: gezeich⸗ net. In der Nord- und Oſtſee. Raubfiſch. Ein fruͤher hieher gezogener Fiſch Tr. volitans Lin., ausgezeich— net. durch ſehr lange Bruſtfloſſen, mit denen er eine Strecke oberhalb des Maifers Dinfliegen kann, bildet jest die Gat— tung Dactylopteris. Er findet ſich fihaarenweis im Mittel: meer. Cottus, Der Kopf iſt dicker, die Augen ſtehen faſt nad oben. Leib nackt, ſchleimig, ohne Schuppen. Auf dem Ruͤcken 2 Stoff en binter einander. C. gobio. 6— 8’ lang, braͤunlich, ſchwarz Be In klaren Baͤchen, pfeilſchnell. C. scorpius (Knurrhahn). 3—1’ lang, blaͤnlich, mit ſchwarzbraunen Flecken und Streifen. In der Nord: und Oſtſee. Gefangen giebt er einen Inurrenden Ton von fi, da= ber fein Nanıe. Scorpaena. Kopf groß, feitlich zufammengedrüdt. Auf dem Rüden nur eine Sloffe. Der Leib von Schuppen bededt, Bruftfloffen groß, balbfreisförnig. Sc. poreus. Braun, oben fhwärzlih, die Schuppen find jehr Fein. Auf dem Kopf einige Stacheln. 1° Tang. Mittelmeer, Lauert, wie Lophius, zwiſchen Steinen auf Beute | —T Ki 5, Sant. Percoides. Kiemendeckel am Rande gezähnt. Kies fer und Gaumen mit vielen Heinen Zähnen befeßt. Leib ge— ſchuppt. Btuſt- und Bauchfloſſe mit weichen geghederten Strahlen. 446 Percoides jugulares; Bauchfloſſen an der Gurgel ‚ vor den Bruſtfloſſen. Uranoscopus, Augenſchild ſehr groß, wie in der vorigen Gruppe, ragt faft bis zum Kiemendedel hinab. Augen nah oben gezogen, ebenfo der Mund, —* VU. scaber. 1 und darüber lang, braun, am Bauch weiß, Kopf uneben, mit Warzen befegt. Mirtelmeer. Trachinus. Aehnelt dem vorigen, aber der Kopf ift iſt fpißer, das Maul mehr nad) vorn gezogen, das Augen⸗ randſchild kleiner, am Kiemendeckel ein ſtarker Zahn. Erſte Ruͤckenfloſſe ſehr Hein. Bruſtfloſſe groß. Tr. draco, grau, mit ſchwarzen Flecken. Stoffen blau. Im Atlantiſchen Ocean. — Bei den folgenden Gattungen ſtehen die Bauchfloffen unter den Bruſtfloſſen. — Perca. 7 Siemenftraßlen, 2 Rüdenfloffen, Zaͤhne klein. Ale Stuͤcke des Kiemendeckels am Rande gezaͤhnt. P. Auviatilis (Barſch), gruͤnlich, am Bauch weiß, mit braunen Duerbinden, bis 1° lang. Gemein in Fluͤſſen und in Meeren Europas. Ei Ace P. lucioperca (Sander). Unterfcheidet fich durch einen Zahn am vordern Kiemendeckelſtuͤck und einige größere Zähne im Munde, Er wird 2° lang, ift grau gefärbt, Rüden ſchwarz mit gleicyfarbigen Duerbinden, Oſtſee. Nicht fels ten. Won den vielen, in neuern Zeiten gebildeten Gats tungen nennen wir nur: Serranus, — Mesoprion. Rhypticus. Einige, die Cuͤvier Percoides abdominales nennt, haben die Bauchfloſſe weit hinter der Bruſtfloſſe ſitzen; dahin die Gattungen Polynemus, Sphyraena; auch die Gattung Mul- lus, ausgezeichnet durch ungezaͤhnte Kiemendeckel und Fuͤhl— faͤden am Unterkiefer, ſchließt ſich den Barſchen an. 6 Fam. Squamipennes. Sie haben einen hohen und dabei ſehr zuſammengedruͤckten Körper, einige auch gezaͤhnte Kiemendedel. Das Hauprfennzeichen aber find die am Grunde fleifjigen, mit Schuppen befegten Rüden = und Afterfloſſen. aa i | J 447 . Chaetodon (Klippfiſch). Ohne gezähnten oder ſtache— ligen Kiemendedelrand. | — = umd Bauchfloſſen weich⸗ ſtrahlig. Ch, faber. 1° lang, —9 ſi (berglänzend mit einigen blauen Duerbinden. Floſſen gleichfarbig, die an der untern Seite ſchwarz. Suͤd-Amerika. ‘ Brama. Gaumen und Pflugfehaarbein mit Zähnen befegt, die bei den andern Gattungen. frei find. Die Stirn fteigt fait ſenkrecht herab, das Maul ſteht nach oben, die hintern Floſſenſtrahlen find weich und gegliedert. Br. Raji. Bleigrau, 13% lang. In der Nordſee und im Mittelmeer, Nicht gemein. : 7, Fam. Scombroides. Große Fiſche mit. vielen feinen Schuppen oder ganz nadtenı Leib, der Schwanz iſt jehr groß und ſtark, befonders Die —— Bruſt- und Bauchfloſſe ſitzen nahe neben einander, letztere fehlt bis— weilen, oder iſt ſehr klein und unvollkommen, die Ruͤcken— ‚Hoffen in der Regel fo lang als. der Leib. Zeus. Leib fehe fhmal, faſt ebenſo hoch als ang „ von feinen Schuppen bededt. Maul vorfirekbar. Die vor: . derften Strahlen der Rüdenfloffe fehr ind * hinten gebogen. Z. Faber, 14° lang, gelb, metalliſch glänzend, jeder— feitd ein fhwarzer Fleck. Mittelmeer und Utlantifcher Ocean. Vomer. Wie vorige, aber ohne verlängerte Ruͤckenſtacheln. Bruſtfloſſen ſehr klein, Schuppen gleichfalls. Maul unbe— weglich . V. gallus, V. verus (Zeus vomer Linn.), v. rostratus. Coryphaena Der Leib ift zwar zuſammengedruͤckt, aber länger, als hoch, mit Heinen Schüppchen bedeckt. Die lange Küdenfloffe beginnt gleich hinter dem Kopf und ift überall gleich hoch. 7 Kiemenſtrahlen. ‚C. hippuris, blaͤulich, ſilberglaͤnzend, an den Seiten blau, unten gelb gefledt. Im Mittelmeer. Centronotus Cu». Die erften Stacheln der Ruͤckenfloffe ſind durch keine Schwimmhaut verbunden. Die Bauchfloſſe iſt vorhanden und von gewöhnlicher Bildung. 448 | J °C, duetor (Gasterosteüs ductor Zin.), langq, hellblau mit breiten dunklern Duerbinden, an * Seiten des Schwanzes eine erhabene Leiſte, die beiden erſten Afterfloſſenſtrahlen auch frei. Im Mittelmeer, begleitet den Haifiſch und zeigt ihn an, daher ſein Name. Xiphias. Die Bauchfloſſe fehlt. Das Kopfſchild vers laͤngert ſich in einen langen, den Mund uͤberragenden Stachel, Schwanz groß, an den Seiten gekielt. Leib an— ſcheinend nackt, da die Schuppen ſehr klein ſind. X. gladius (Schwerdtfifh), 4+—5' lang, weißgrau, auf dem Ruͤcken ſchwarz. Schwerdt flah, gegen 2 lang. Küdenflofje am Unfange ſehr hoch. Oſt- und Re: Scomber. Xüdenfloffe in eine vordere und hintere ” ge: fhieden, die legten Strahlen der Hintern, fo wie der After— floſſe, find frei, die Bauchfloffe ift da, und fißt unter der Bruſtfloſſe, Leib wie an vorigen fehr fein geſchuppt, an⸗ ſcheinend nackt. Sc. thynnus (Thunfiſch). Stahlblau, auf dem Ruͤcken dunfler. 2—10 lang. Die Schuppen hinter den Kopf find viel.größer und. bilden eine Art Bruftpanzer. Su Mit: telmeer, ſehr wohlſchmeckend. Sc. her (Mafrele), nur 2’ Tang, 6läufich „ nf den» Rüden mit ſchwarzen Duerftreifen. Gleichfalls im Mittelmeer, fein Fleiſch ift eine fehr gefuchte Speiſe. 8. Sam. Labroides. Leib länglich, zufammengedrüdt, 'mit deutlichen Schuppen; eine große Rüdenfloffe, vorn mit Sta— hen, DBruftfiojfen unter den Bauchfloſſen. Darmkanal ohne Blinddärmihen, oder mit 2 Heinen „kurzen. Die Schwimmblaſe iſt vorhanden. — Labrus. Fiſche mit fleiſchigen Lippen. Kientenbogen ge: zähnt, 5 an der Zahl, Zähne koniſch, die mittlern größer, der Darm hat Feine blinden Anhaͤnge, macht 2 Windungen und geht dann in den weiten Maftdarın über. L. maculatus, 1—13’ ‚ lang, gruͤnlichblau auf dem Ruͤcken, am Bauch weißlich, bisweilen ins Gelbbraxin übers gehend. Nordfee. - Scarus. Leicht‘ Fenntlich am De Bau der ie: fer, Ddiefe find etwas gewölbt und baben am Rande eine > Reide ſchuppenfoͤrmig geftellter Zähne. Die Schuppen des * — U - = ee 449 gSelbes find sicnit groß, auch der Kopf iſt mit —— aber kleinern Schuppen bedeckt. $c. creticus, blau oder roth, nad den verſchiedenen. Dahresjeiten. Im Griechiſchen anrcpet⸗ war den Alten eine ſehr angenehme Speiſe. 9. Sam. Sparoides, Gaumen ohne Zähne, , Kiefer — vorſtehend, gezaͤhnt, Zaͤhne bald einzeln, größer, flach oder koniſch, bald viele Heine. Eine große Rüdenfloffe. Leib von ‚großen Schuppen bedeckt, ‚Kiemendedel, wie bei - vorigen, ohne Zaͤhue Rande, Darm wit blinden Ans — hängen. Sparus Braſen). Seitenaͤhne der Kiefer rundlich, oben flag, reihenweis einander. Leben von Meergewächen. Sp. euratus, 4 Reihen Geitenzähne im Dber-, 5 im „„AUnterfiefer, einer größer als die andern. Ein ——— ſil⸗ berfarbener, an der, kg mif einem Soft gezierter Abk Mittelmeer: - 4 _Dentex. Die — ———— wie die Vorder ʒaͤhne be Kiez für find fegelförmig, — droß, bafenförmig , alle ſtehen in einer Reihe. D. vulgaris, filbern, auf dem Küden blaͤulich. 2— 3* lang · Sm Mittelmeer, Dritte Zunft. Weich floffer. Malacopterygii. | $. 31% Hieher alle Fifche, die ein Enochenhartes Skelet, weihfirahlige Rüden » und Afterfloffen, fo wie volllommene Bruft- und Bauchfloffen haben, Im Uebrigen — ſtimmt ihre Organiſation mit der der vorigen Gruppe uͤber⸗ ein. Die Kiemensffuung ift eine lange Spalte, die vom Kiemendeckel geſchloſſen wird, die Kiemen ſelbſt ſind immer kammfoͤrmig. Der Nahrungskanal hat haͤufig keine blin⸗ den Anhaͤnge, die Schwimmblaſe dagegen fehlt ſeltner, als in jener Zunft. — Nach der Lage der Bauchfloſſen kafen ii e fi fü ch ſchicklich in 2 Abrheilungen bringen. 1, Malac. sabbranchiales, Die Bauchfloſe ſteht unter der Sruftfloffe, faft an der Sehe, ſo daß ihre Kno⸗ 29 ; 450 chen mit den Knochen der Bruſtfloſſen huſaumenſtohen. Dahin nur wenige Familien. ERCH 4 ‚Sam, ‚Pleuronectoides. Der; „Körper if unſymmetriſch gebauet, das einzige Beiſpiel unter allen Rüdgratthieren, ſehr zufanmmengedrüdt, breit, faft freisrund, Beide Aus gen ſtehen auf einer, Seite, auch, der Mund iſt ſchief ge: gen Die Rüden: und Afterfloſſe find ſo lang als der : Leib; ihn bekleidet eine rauhe Kauf, feine wahren Schup⸗ pen, aber einzelne, Knochenſtuͤcken, Bruͤſt⸗ und Vauchfioſſe "an den gewoͤhnlichen Stellen. Schwimmblaſe fehlt. —* ſchwimmen ſchief auf eine Seite geneigt. "Platessa. Deutliche, hervorſtehende zahne in jedem — ie⸗ fer, Ruͤckenfloſſe hrht. ſchon Ay Ad A an, = a3 Blinddaͤrmchen. RG * na auf J wie faſt alle, mit enigen —— un⸗ ‚ten weiß. Mord: und Oſtſee. Wird. gegeilen. ;__ “ t ‚BL fessus (Flunder) kleiner als vorige, ſchmaͤler ſonſt ebenſo. Auf der Oberſeite, die auch viel rauher ift ale die Unterfeite, ‚einige Knochenwarzen. Ser... Rho mbus. Zaͤhne klein, ſtachelig ‚Leib: breiter, faſt treisrund, ſonſt wie vorige. RR | Rh. maximus, (Öteinbutte), Braun mit röthlichen Flecken und knoͤchernen Hoͤckern, unten weiß. Ebenda. Solea Mund verdreht, ſchief von oben nach unten gezogen. Im Oberkifer keine Zaͤhne; viele, feine im untern. 24) ‚....9- vera (Pleuronectes solea Linn. Bunge). Oberſeite gelbgruͤn mit ſchwarzem Ring um die. Floſſen. Nordſee, Mittelmeer, Fleiſch ſehr woͤhlſchmeckend, zart. 2. Fam. Discoboli. Aehneln gewiſſermaßen den vorigen, aber der Leib ift ſymmetriſch und die Baucftoften ſhen kreisfoͤrmig neben einander. Cyclopterus. Die Bauchfloſſen bilden eine hohle Shei⸗ be, mit der dad Thier, wie mit einem Saugnapf, ſich feſt ſetzen kann. Die Bruſtfloſſen find ſehr groß und vers, ‚binden ſich faſt an der Gurgel. Im breiten Maule wiele, ‚Heine Zähne. Leib nadt, ohne Schuppen „ abse mis eins “rt "jelnen Knochenhoͤckern. Scrwinumblafe fehlt. C. lumpua.”. Erſte Snädenfife 'ttein,, ‚wenig benierk- —V Am Leibe drei Reihen! von. Raodienhörern x Er wird 4° lang ‚bat, eine gruͤngelbe Farbe: und. deßrupn Haube, * dam. Sie begreift die — — Mens: N iR ae ovale "Gang fihelbge die durch eine — 2 * viele Querwaͤnde in Fächer getheilt iſt. Der Leit: m glatt, 9 — Ruͤcken⸗und Afterfioffes J \E. remora. ——— graulich am. Sand deler. Im Mittelmeer. — ibn. ad * Fam 'Gadöides. En RR ihre — und Afterfloſſen. Bauchfloſfe faſt an der’ Gurgel, ig ſulau⸗ ——— gie" haben eine große Schwimmblafe "ind" viele Blinddaͤrmchen. Hieher die große Gattung Ga dus, die von Cuͤvlle Fin mehrere gefondert‘ wurde. U 6. morrkua (Kabliau⸗ Sitodfiſhy.⸗ "3 Rüde,» 2 . Steißflöffe ſen; 2230 fang , graulich , Towarz geriet" Im Nordmeer, beſonders an Nord; Amerika mo" jaͤhrlich viele tauſend 'gefängen "und getrocnet —— ge⸗ ag werden NUNG, mi 5 6.callarias Dorſch)! ron’ nie Flecken 1! Be und drüber. Oberkiefer Länger” als der Unterkiefer. Oſtſee, oft ſehr häufig, wird Ba und friſch Herne gegeſſen. ‚auıamaO 597 ‚S11L0) G. molva, (Lenafifh), — nur 2 Nüdenflofen, gelb⸗ lich, auf dem Ruͤcken braun; 3 — 4 Iang Dn der Nordſee, x wird getrocknet durch sang" Dohtfigland — ‚ Päufig gegefi en, beſonders zur Faſtenzeit. 6 * Aalquappe), wie vorige 1 —2 “ Bet, - braungefledt. In Flüffen und zo, y' wird ah % Sleiſch iſt ſehr weichlich. I. Malac. abdominalis, Die Bananen f ihen weit hinter den Bluſtfloſſen zur Seite des Afters. Sie has ben in der Kegel deutliche, große Schuppen. 5. Fam. Salmonoides. Zwei Rüdenfoffen, die erfte wii ſtrahlig, die zweite ohne ale Strahlen ; ‚ein bloßer Fett⸗ Lappen. - Im Maul viele Sähne fowohl an den Kiefern, als auf der Zunge und am, Gaumen — Viele Blinddaͤrm⸗ chen, eine Schwimmblaſe. 29 * 452 iinerend ‚ Brori —— Zaͤhne an jedem Gau⸗ menbeine, einige am Pflugſchar. Acht Kiemenſtrahlen. und. esperlanıun: (Seins), ıfilberglänzend , auf dem Rüden graugruͤn. 3lang. De Seen des Nordens, geben , wie alle Lachſe, gern. in. — e ni Bäßr: Sleiſch Br. ‚ans genehnt. V des FIR ER 14 FT, ‚Salmm. ‚Eine Bahnreihen amt: — a —* im Unter ="undi,Dberkicfer, zwei auf der Bumge und am or Pfligfhär.in Sie haben in der Regel. einen: — den, gefleckten Leib. „Sir;fario- A Zeihforelle de, fi lbergtänsend,. Ang ‚Selbe. uͤcken mit einfachen, Bauch und Seiten mit roth einge⸗ ——— ſchwarʒeg¶ Sleclen. Sn, reißenden, ſteinisen Ge⸗ 210 0 An 6 I ankhtiiihesn S. trurta Cachsforge )n Suber ‚als, vorige, ‚faft 2 © lang, ebenſo gefärbt, Rüden, ſchwaͤrzlich Leib ſchwarz⸗ ni e PR die alren mit, helem Rande. ; ; Baer. sehen ans: u. Dichzeit (Apasmber ,, Deymıber); ii bie Stille. san and; solar, achs). Einfgtbig osrgran, mit.,gingelnen ſchwarzen Flecken, MRuͤcken dunkler. 24 lang. Nord⸗ und Oſtſee ieht in Fruͤhling ſcharenweis in, die, Stüffe, wo ſie dann Häufig;;griangen. Werden, lead; haben ein — emo ala of \ 7031 27 a ya Corregonus. Zähne wie bei Osmerus, üben; * zar⸗ Ater Scıupfentgroßun Nuͤcken floſſen Fürzer’ als hoch· O. lavaretus ( Schnepel). Oberkiefer ſteht über Un⸗ % ——— Farbe filbergy sam. Murten Dunfler, die Sei= “ten ins Gelbe falend.1 Sm der, Notd-und Oſtſeen ſteigt im ‚uinrebit in Die- Fluͤſſez iſt Begleiter des —— Das si LO ſchmeckt angenehmen wire Reste A] — ——— u den orten im, eigenen 8 —XR gen, “Reib. aut, url, ber. die Schuppen geben Acht * — Viele Blinddaͤrme; eine Schroimiblafe, DR „Ielz. ten fehlt, 2a * Gas > 39021 | "Elupea. Zwiſchenkiefer gerade, kurz, die wahren Kiefer ; ehr lang, Bilden‘ faft den ganzen Mund. Am Bauch ift “ eine ſcharfe aus vielen kleinen Schildern zuſammengeſetzte Knochenleiſte. — duͤnn, ſehr lang. e ! » — Cl. harengus: (Haͤring Rnu 1 Tany , ſilbern ah’ Ruͤcken blau. Im Nordineer Kommt "4a verſchiedenen Seiten im »- Frühling, Herbſt und Winter in die udlichen Meere, Als * und Rordſee, wo ‚er ‚dann in ungeheuren Maſſen ge⸗ oa und theils frifch ,- theils eingefalzen: gegeſſen wird. Auch geraͤuchert iſt er ſeht wohlſchmeckend. ande ‚. Cl. enerassicholus (Surdelle, Anſchovis). Der Uhterfie- fer. ragt. etwas vor, im Maul viele kleine Bahneyı 12.Kie⸗ menſtrahlen, 42 6lang. Im Mittelmeer, auch an Hol: laͤndiſchen Kuͤſten, wird eingemacht verſandt, ſehr beliebt. Andere Arten find: Cl alosa (Alſe). ac. rg ling), Cl. cyprinoides. UNE “7 „Abs. Gattungen gehören noch ir diefe —— ———— lus, Notopterus, Megalops; Elops, Amia, een etc., wit erwähnen noch die folgendes = + ‚Pol ypteru 5. Deru Kopf wird von mehrern größern, Sder kleinern Schildern bedeckt, der Oberkieferrand iſt unbeweglich, die Kiemenſtrahlen * von einem einzigen Schilde dar⸗ geſtellt. Auf dem Ruͤcken viele kleine Zloſſen hinter einan— ‚der. Schwanzfloſſe groß Habgerundet, Bruſtfloſſen oeftielt. PB ‚nilotieng, 16 Ruͤckenfloſſen 2—46 lang, gruͤnlich, 6 dem Rüden braun, Im Nil nicht ſelten. 2 7, Fam. Esocei.! Sie haben nur eine, dem: Schwanz ges ‚näherte Ruͤckenfloſſe und ſtarke Sähmerstm Zwiſchenkiefer, keine im Kiefer ſelbſt. Der: Leibeiſt laͤnglich ſchmal, ziem⸗ lich ufammengedruͤckt. akuten: Femme‘ —— die —— verhanden, — ta rd Belone, die Kiefer find in einen — N Skachel ders laͤngert. Der van hat ——— tel ne Schuften, unten ” er ganz freis- rar . : "B-' vera * ——— PER ech 3- ige fäng, überan ſilberfarben, auf dem? Ruͤcken Fran. Haͤufig in der. Den ‚Die @räten werden "dutch" Kochen grün.” Man ißt ihn friſch And geraͤuchert, obwohl ſein Fleiſch nur sähe ift. Esox. Kopf flach, "gefehweift "Mont etwas verlängert. Im Untetkiefer einzefne ftarte Bühne * an ‚der. ‚gunge und, am * "Gäuiiren viefe Fleinere, “E. Inoras-(der gemeine Seh)... Wird gx9en | ar Yang, ik überal gruͤngelb, Auf dem Rikken Faft Khiwar;, am J 454 a Bauch weiß. In Zeigen und int: Meer, ein fee acreäpigne Raubfiſch, erreicht ein hohes Alter. —— Bruſtfloſſen ſehr groß, ebenſo als der Leib, ſpitz, keilfoͤrmig, Ruͤckenfloſſe über der Afterfloſſe weit⸗ ſtrahlig. Kopf — —— ziemlich breit; im Maul kleinere or J — El æxiliens * Fiſch), lang ‚fi IUCN Floſ⸗ ſen und Ruͤcken ſchwarz. Mittelmeer. Er kann mit ſeinen R ungen Sloſſen, die er wie Fluͤgel gebraucht, "eine Strecke von 20 Schtitten und mehr uͤber die Oberflaͤche des Waſſers hinflattern; oft erheben ſich zu ſolchem Rei ganze Schaa⸗ ren aus dem Meere. (pi! Auch ; Die; Gattung Mormyrus gebört noch in dieſe Familie. — eB Fan, Cyprinoides. Das Maul iſt Heim; Kiefer zart, häufig ohne Zähne, aber viele Zaͤhne am Gaumen.” Der ‚Leib, wird von ſehr großen Schuppen bedeckt, in Der, Kiemen— haut zeigen ſich in. der Regel nur wenige Strahlen ‚auf dem Rüden eine große — Am — * Bft faͤden (Bartfäden). mg ‚Cyprinn s, Mund: dier befonderg fein, ein Zhne im ‚Kiefer , 3 Strahlen in der Kiemenhaitt. Scwinmibtafe zwei⸗ theilig, Blinddaͤrmchen fehlen. RN C, earpio (Karpfen). Am Maut feine Fihler Farbe „gelb, oben braun, Schwanz ſehr breit. Wird 1 — 3° lang, bei uns ‚gehegt in Teichen; eine Abart iſt der Königs: s tarpfen (rex cyprinorum), ausgezeichnet durch (einige fehr große Schuppen ar jeder Seite, Man — haͤufig „iM. ‚Böhmen. — c ‚carassius. Raranfihe),. wie vorige 3 Heiner und. — Verbaͤmß viel breiter, Afterfloſſe K2-eckig. Ebenfalls in Teichen, gezogen.befonders in, hg und — —* wo der Karpfen ſelt en iſt. .C. auratus (Goldfiſch) 4 — su king ee f liber- glänzend, Rüden, Kopf und Floffen ſchoͤnroth. Oſtindien, wird in Europa häufig zum Bergnügen in Gläfern gehalten. .C. barbus (Barbe), hat 4 Bartfäden am Munde und einen fehr geſtreckten, laͤnglichen Kopf und Leib. . Oben gruͤn⸗ lich, unten weiß, Floſſen roth. In Deutſchen Släffen. Sein Fleiſch ift nicht ſeht beliebt. - "iWyN E17 RE ee 7 C.,ngebion (Srändling), 2: Bartfofern, 4—8’ lang, ne and ſchmal. In Fluͤſſen und Baͤchen. C. tinca (Schlei), 2 Bartfafern,, Schuppen ſehr fein, Farbe⸗ ſchwarz, unten graulich. In Seen. C. brama (Blei, Brachſen). Ohne Bartfaſern. ‚Rüden floſſe kurz, hinter der Bauchfloſſe 1—13’ lang, breit, braͤunlich, obeu dunkler, unten heller. In Seen des noͤrd⸗ lichen Deutſchlands ſehr häufig. Ra idus (Erfling, Plöge),; 1’ Lang, Leib ziemlich. hoch, gewoͤlbt Farbe weiß, ſilbern, Rüden braͤunlich, Floſſen —— Ohne ‚Bartfafern. Im nördlichen Deurfchland. > Ananas, Fiſche von hoͤchſt eigenthuͤmlichen Anſehn. Sie haben einen langen ziemlich geſtreckten Koͤrper, einen etwas „„abgeftugten. Kerf, und große, ſtark bervorfichende Augen, deren jedes. "dem Anſchein nach doppelt iſt; wirklich ſind durch ine uerleiſte in der Iris 2 Pupillen entſtanden, deren cine. nad, born, die andre nad) hinten fteht. A. 'tetrophthälmus. 1° lang, roͤthlichbraun, mit 5 Ndunklern "Tängsitreifen. Im Baͤchen Surinams, Dis Weibchen gebiert lebendige Junge. Blinddaͤrme fehlen. Cobitis. Bon, der Geftalt des vorigen, aber die Augen Em einfaih, am Maule 6— 10 Bartfaͤden. C. fossilis (Schlammpeigger). 10 Bartfaͤden. Roth mit ſchwarzbraunen Laͤngsſtreifen, Floſſen gruͤnlich. In ſuͤßen Gewaͤſſern mit moraſtigem Boden, auf dem Grunde ſfiitzend; arhıngt | in gewiſſer Hinſicht dur den Darm, infos ‚fern er die eingeſchlucte Be verändert wieder von ſich Hiebt. * Yin 1 fang. i Ä — —— (Schmerl). 34“ lang, graulich, weiß — In Baͤchen. Sein Fleiſch iſt beliebt. he gun.‘ Siluroides. Leicht kenntlich durch die Größe ihres „Körpers, ſo zwie durch die weiche, fhuppenlofe, oder mit groͤßern Knochenſchildern theilweis bedeckte Haut. Der Kopf iſt groß, rundlich, vorn abgejtugt. Die. Kiefer ” a stete" frachelige Zähne, an den Lippen lange Bart⸗ faßern. Auf dem Müden eine auch 2 Floſſen, die hintere, —wie bei Lachſen, ein Fettlappen. Der Darm, beſonders Ider Magen, iſt weit, bar keine, blinden Anhaͤuge, die —Schwimmblaſe ſitzt an cinem Knochenſtuͤck das mit dem ‚werfen: Wirbel zuſammenhaͤugt. Alle leben in ſuͤßem Wafler- 456 ER TERN 'Silurus. Led ganz naft, vorn eine Rüfenfloffe. DI Afterflofſe reicht vom After bis zum Schwanz hinab. — S. glanis (Wels) 4— 6° lang, überall ſchoͤn gruͤn, * dem Ruͤcken faſt ſchwarz; ſeitlich einige ſchwarze Flecken, 6 Bartfaſern, 2 an der Ober⸗4 an der Unterlippe. In Deutſchen Fluͤfſen. Sein Fleiſch iſt ſchmackhaft. Pistolen Haut weich, ohne Schilder, hinter der Rüs ckenfloſſe eine zweite Fettfloſſe. Der Kopf ſehr verfchieden - geſtaltet; die erften Strahlen der Sloffen find gesähnt. P. cyclopum. 2 — 6’ fang, grün, dunkler gefledt. „In den Baͤchen Südamerikas, befonderd um Quito, wird oft in ungeheuren —— don den dortigen Vultanen adus⸗ geworfen. — Malapt erura, Haut weich, die vordere Ruͤckenflofſe fehlt, dagegen iſt die Hintere Fettfloſſe vorhanden, M. electrica. . 6 Bartfafern, auf dem Kopfe Vertiefun⸗ gen. 13° lang. Im Nil, Senegal x. Iſt elektriſch. N Oberkiefet ragt vor, 4 "Kiemenhantftraßlen. Leib an den Seiten von Länglichen RKnochen ume bedeckt, 1 oder 2 Küdenfloffen. L. cataphracta, bat nur eine Rüdefloft, Eldame⸗ rika, In Baͤchen. — | Vierte Zunft. DQuaftentiemer. Lophobranchiati. ®) "9.313. Knohenfiſche von ungewohnlicher, oft aben⸗ theuerlicher Form, Ihr Hauptmerkmal gewaͤhren die Kie⸗ men, welche nicht wie in den vorigen Zuͤnften kammfoͤrmig gebildet ſind, ſondern zu kleinen Buͤſcheln vereint an den Kiemenboͤgen ſitzen. Uebrigens haben ſie ebenfalls eine quere Kiemenſpalte, die von einem einzigen großen Kiemendeckel gebildet wird, die Kiemenſtrahlen und alſo auch die Kiemen⸗ haut ſelbſt fehlen. Der Darm hat keine blinden Anhaͤnge. Die Schwimmblaſe iſt vorhanden. — Als Uebergangsglied ließe ſich die Familie der pf —— maͤuler betrachten, die Cuͤvier zu den Stachelfloſſern ſtellt, da ſie fammförmige Klemen haben. Sie find aus⸗ gezeichnet durch ein langes roͤhrenfoͤrmig verlängertes Maul, 457 an deſſen Ende die Klefer ßen. Dahln die Gättungen: ‚ Centriscus und Fietularia, — Außerdem ift diefe Zunft zugleich Familie, welche einige Gattungen begreift. (öyngmach us. (Meernadel)., ‚Maul röbrenförmig, -verlän: gert, am Ende die, Kiefer, Leib, lang, duͤnn, eckig. Bauch⸗ floſſen fehlen. Das Weibchen trägt, die. Eier. in einen Pens tel wit fih, bis die Jungen austriechen. S. acus, 34 lang, Trannaz z Kine oraubraum. Sn der Dfifee. = >; Hippocampus, Ehname rer, Reid, — gebogen, dicker, ſeitlich zuſammengedruͤckt 0 Seſchildert, Schwanzfloſſe fehlt. — * AA. brevirostrisz 3° lang, bräunlich gelb, Nordfee. ‚Pe gasus. Shane porfichend , der Mund nicht am Ende, fondern unten am Anfang derfelben; Leib kurz und did, faft wuͤrfelfoͤrmig, hinten ein kurzer fegelförmiger Schwanz, an deſſen Ende eine Floſſe; beide von Schildern bedeckt. P. draconis, 2—3'' lang gelblich. Im — Ar⸗ gipel · en —* *9 Dieſe Zunft, die folgende Ordnung und einige ‚andere ‚Gattungen, z. 3. Cyclopterus, Lophius, bildeten Linnè's Branchiostegi, Era Dritte Drdnung. r —— —* Haftkiefer. Plectognathi. $ 314. Eine fehr ausgezeichnete Gruppe, durch — * Merkmale von allen Übrigen Fiſchen deutlich. gefehies den. "Den Oberkiefer nehmlich bitver far allein. der mit dem Schädel verwachfene Zwiſchenkiefer, ſo daß er ganz bewe⸗ gungslos if. An ihm die mit Schmelz bekleideten Zähne. Die Kiemen find ganz. verbedt, die Kiemenhaut mit der übrigen Haut eng verwachſen, fo daß nur eine kleine längs liche Kiemenoͤffnung übrig Bleibt. "Die Haut ift nicht’ be; ſchuppt, fondern entweder ganz nadt, oder mit größern Schildern gepflaftert: Die Bauchfloffen fehlen immer, das Skelet hat nicht die Feſtigkeit volllommner Knochen, viel: mehr geht es ſchon in die Knorpelconſiſtenz über: Am Darm * finden ſich kleine blinde Anhänge, u die — iſt ſehr allgemein vorhanden." 0 ; Bi Fam. Gymnodontes. Der — ** it Sömei iiBerjogene Kieferrand ſteht frei hervor und. wird nicht von den Lippen bedeckt; Kiemenhaut fuͤnfſtraͤhlig; en Sie NR ſich kugelfoͤrmig aufblähen: — Diodon. Kiefer ohne Längsfurden, bilden —* nur einen einzigen gebögenen Zahn. um | HaBı.S D. hystrix, gelb, ſchwarz gefledt, überall ‚mit fürn "Stachel beſetzt, 144 (ang. In Indiſchen Meer. Teir odon!"iKiefer mit einer Laͤngsfurche ‚oe daß 4 Bätn entjtchen. Haut raub wie eine geile. ” Tielectrieus. Kopf ſchnauzenfoͤrmig verlängert. 7— gu lang, gelb, oben braun, unten — — elektriſche Schlaͤge. 2 | Orthragoriscus. Glatt. 2 Zähne, eib —— gedrudt, rund wie eine Scheibe, ' Rüden: und a Noſſe Hängen zufammen, . osıh O. mola. (Elumpfiſch), x A abe keit, überall braun, Mittelmeer und am Kap. Selten. 2, gam Sclerodermata, Das Maul: ragt. etwas vor, in den Kiefern - mehrere freie Zähne. Die —* rauh, gerieft, oder mit harten Schildern gepanzert. =" ur Balistes. 8 Zähne in jedem Kiefer, vor der Racenfloſſe einige freie, gedornte Stacheln. Einige haben auch Stacheln am Schwanz. Haut rauh, oder mit großen Schildern gepflaſtert. SB. vetula. Schilder groß, ohne Stacheln am Schwanz; gelb, braun geſtreift, unten grau. Kann ſich ebenfalls „gewaltig. aufblaſen· Indien. Einige kleine Arten im Mittelmeer. . Hi Ostracion. (Kofferfifh). "ut mit (großen Shen” bededr, Schwanz und Maul frei, 10-12 Bäphe in jeden — « 12 Kiefer. Mehrere kleine Kiemenloͤcher am Halſe. HT O. cornutus. 2 Sradeln ı —— N Ban fan⸗ tg... 6— 8, lang.» Dftindiem aid sm nn ol Bierte- IR ara radiet. Auge) un "&norperfifge. Chondropterygii,. —— 6.316. Das Skelet iſt weich„Enprpelig, indeß finden ſich die analogen Theile, ſelbſt des Schaͤdels, alle wieder. 150 Das Maul liegt in der gerne nach unten‘, ſo daß der Oberkiefer etwas uͤber den untern hervorragt. Die Klemen ſind allermeiſt an der ‚Haut, feſtgewachſen, und dann führen mehrere Loͤcher, die hinter dem Kopf in der Halsgegend. ber findlich find, in die Bruſthoͤhle iemenhoͤhle) hinein. Die Haut iſt nie beſchuppt, bei einigen mit groͤßern Knochen⸗ platten belegt, bei andern weich und uneben, wie in der vo⸗ rigen Gruppe, Bruſt⸗ und Bauchfloſſen fehlen nie, letz⸗ tere ſitzen immmer hinter jenen in der Nähe des Afters. Die Geſchlechtstheile ſind vollkommen; bei manchen vereinigen ſich die Geſchlechter zur Vehatuungchet. Die PORT blafe iſt nicht überall. = 9 ER 1. Sam. Liberobranchiati.' ie Rüben einen hiantichen Kiemendedet; kammfoͤrmige Riemen, aber * — —— ſtrahlen. Mit. Shwinmblafe an Acipens er. Leib langz‘ geſtreckt, faſt —— mit Meihen tnoͤcherner Schilder.” Maul — a NE: ’ in eine fleifchige Röhre verlaͤngert. ' x. mm) A sturio (Stör), 8 — 18° lang, überat gelbbraun,. auf dem Rüden dunkler, 5 Laͤngsreihen ſpitzer Schilder die Haut dazwiſchen ziemlich rauh. In⸗ Sropaiſcan. Meeren, geht in die Fluͤſſe. Fleiſch ſchmackhaft. — ro} A. huso (Haufen). Cbenfo, ander. — — kurze, Bartfaͤden -Buͤſchel. Im ſchwarzen und Kaspiſchen J ——— auch in der) Wolgas' Die Blaſe benutzt man als Brem Ganſenblaſe)⸗ der Er ifb — ſehe beliebt ah ——— A. ruthenus. (Sterlet);, — ‚nur s Shilderrehen. nd Mangan Sehr wohlſchmeckend. sslorea „Ed ‚Chimaeras. Schnauze. mehr nad: ‚oben gezogen, Mund quer, klein mit harten: Leiften ftatt der Zaͤhne, Kiemen- - fpalte kürzer. Leibuganz nackt, ohne. Schilde.. Ch. monstrosa —E 2— eo lang, ſilbamn — ‚gefledt Mittelmeer: ea ® ra er ar Fam. Rajacei, ich am Seibe — mehrere Kiemenoͤffnungen hinter einander. Leib nackt breit, flach, sb eig oder kreisrund. Floſſen fußförmig: geſtielt, Schwan; drehrund. — / 460 „Torpedo. Leibſchetbe rund Schwanz tu, * Maule leine, ſpitzige Bähne. sn. ‚uera (Raja_ torpedo Linn. Bitterroche) gr * loeng braun, obenauf mit 5 ſchwarzen, Freisrunden Sieden. Mittelmeer, giebt fehr ſtarke elsttrifihe Schläger "ot | Raja (Rode). Leib rhomboidal, wegen der langen , ſpitzen Seitenfloſſen. Schwanz länger, Bauchflojfen nn fuß⸗ foͤrmig. Kiefer mit ſtarken Zaͤhnen. xR. patis. 34], ſeltner 40‘ lang ebenſo ** —— roͤthuichgelb, oben braun. Rordlee Eßbar und ie) | haft. | * 3. Fam. Squalaoei. Klemen der vorigen J aber der” vLeib iſt "ang, drehrund, "die Haut rauh wie eine geile’ Im Kiez fer dreiedige Behne, Feine Schwimnblafe. Sie begatten ſich. Die Geſchlechtstheile beftehen aus Tänglichen, nicht: fo viele . “Eier enthaltenden Ovarien, deutlichen Tronpeten und klei— nem Uterus. Die Jungen mancher kriechen im Mutterleibe aus und werden zugleich mit den viereckigen, mit 4’ langen Faͤden gezierten Eiſchalen (Seemäufe) — ſie — einen Dotterfad mit fich. = gaena Der Kopf ſeht quer gegen den Bub; Bie Aus „gen ſeitlich wie geftieltien«“. Zvera (Squalus eygaena Lin. Hammerſiſch)⸗ 5 anfatbig —— 10 — 12% nt Mittelmeer * aid "Dean. Wilder Raubfiſch un Squalus (BF): Schnauje wenig PER manche haben an der Spitze derſelben 2: Spriglöcherz die in die Mundhöhle führen. : Es find: große, AußerfingefräfigerNaub- file, die Alles hinunter fingen, mad — ame) vor⸗ konmitzoft raubten fie hadende Menfgen. du A S. carcharias, ohne Spriglöcer,; einfarbig Hleiätan, -" auf dem Rüden eine Slofle, Zaͤhne am Rande fügefürnig, 4625" land und wohl noch drüber; ! In allen Weltmee⸗ ren, N — den — um.den Abfall zu ver⸗ ſchlingen. om „ei $S. acanthias och Mit da 5. Dehrere Muͤckenftoſſen y vor jeder 1Stachel. Nord = und Dftfer. 3* lang/ wird gegeſſen; die gelben 6—8 langen braun⸗ gefleckten Jungen. «haben einen langen —— an der Bruft hängen. | DRS | REBEL TIERE A se on Amphibien "Amphibia Line‘; RT ARE Reptiles 'Ond "re Ok ng « 5316. "Dückgrateficce mie meht Fachem, oder vollg enattigſten Elemente vereinigt Findenund. eben daher eine Degnnigfaltigkeit ‚der Formen, niedergelegt, wie fie, uns in keiner andern Claſſe der Ruͤkgratthiere begegnen, . -- ¶Eben dieſe Verſchiedenheit bringe für eine allgemeine Schilderung derſelhen manche Schwierigkeiten mit ſich in ſofern nehmlich für die eine Gruppe gilt, was der andern mangelt, und umgekehrt. So iſt ſchon die aͤußere Form ſehr abweichend, ja kaum laͤßt ſich eine einzige Eigenſchaft ausmitteln die hinſichtlich dieſer allen zugeſchrieben werden koͤnnte; daſſelbe gilt von den allgemeinen Bedeckungen. Bei manden, z. B. den Froͤſchen, iſt die Haut ganz nackt; andere haben eine äußere, knoͤcherne Schale: (Schildfrds ten), noch andere hornige Schuppen und Schilder (Schlan: gen und Eidechſen). "Mehr uͤbereinſtimmend iſt die innere Organiſation. Das Skelet iſt immer knoͤchern, der Schaͤ⸗ del feſter und die Knochen vereinfachter; am meiſten aͤndert ſich noch der Bau der Kiefer ab, in manchen Familien ha⸗ ben ſie keine Zaͤhne, in andern eine Reihe ſpitzer, kegelfoͤr⸗ miger. Sehr verſchieden iſt die Gelenkung beider mit ein⸗ * 462 ander, der. obere hat bald für ſich allein Beweglichkeit, bald in Verbindung mit Theilen des Schaͤdels. «DE Sinnesors gane find unleugbar vollkommner, als bei Fifchen ; das Auge ſließt ich gewiffermaßen den der Voͤgel an, in fofern der Kanım (pecten), ein gefaltetes, dreietiges, am Grunde de5 Augapfels aufder Markhaut angebrachte Haͤutchen / das TIGE EI FERN HRV a AIR 6) hei allen Vogeln gefunden ‚wird, „ auch bei manchen Amphi— pien vorfommt, Das he. ift gleichfalls vollkommner als bei Fischen, doch fehlt auch hier noch die Schnecke und der äußere Gehoͤrgang; das Trommelfell liegt meiftens frei nach außen, oft iſt es noch ‚gang verdeckt, wie bei Fiſchen. as aus eichnendſte Merkmal iſt die Anweſenheit einer eig⸗ Her Napenhshle, die ſich nad) hinten durch die Choanen in den Rachen Sffner vorn am Dbertande des Oberkiefers find die Nafenloͤcher. Die Zunge; Häufigft fleiichig‘, fehlt noch of vft iſt ſie mit dem Unterkiefer verwächfen, bei’ vielen Schlangen) kann fie weit ausgeſtreckt werden. · Das Ge⸗ Bien ift volfomimmet als bei Sifehen , aber in mancher Hin⸗ ficht ihm noch ſehr aͤhnlich. — Das Reſpirationsſyſtem unterliegt der auffallendſten Verſchiedenheit. Die niedrig⸗ ſten behalten ihr ganzes Leben hindurch freie, buͤſchelfoͤrmige Kiemen, bei den Froͤſchen zeigen fie ſich nur ſo lange, als die Zeit ihrer Entwickelung noch nicht abgeſchloſſen its‘ her⸗ nach haben ſie innere „den Lungen entſprechende Luftſaͤcke, | die durch eine geringelte Luftroͤhre (trachea) ſich in den Ra⸗ chen oͤffnenz die andern: bringen dergleichen Lungen mit auf die Welt; nur bei den Schildkroͤten werden fie mehr und mehr zellig· Die Stimme der Amphibien muß daher hoͤchſt unvollkommen bleiben/ vielen fehlt ſie ganz, andere geben ein ziſchendes Geraͤuſch won ſich. Die Froͤſche allein brin⸗ gen vermittelſt eigner Huͤlfsorgane einen lauten gellenden Ton hervor. — Die Circulation des Blutes iſt einfacher. Aus / dem einfaͤcherigen Herzen ‚gelangt nur ein Theil des Blutes in die Lungen, der andreigeht unmittelbar im die 468 Horte: Air RER bie Rohren zum —— yet ee Seine! Temperatur iſt ebenfalls mit der des äußern Mo diumsfaſt gleich; doch gilt dvom ihr daſſelbe / was bei den Fiſchen bemnerkt wurde. DIE Lymphgefaͤße Haben keine Druͤ⸗ fen“ Der Nahrungskanal iſt kurz und nicht viel gewunden Leber und Milz: find da; raber die pyloriſchen Blinddaͤrme fehlen; einige haben einen Blinddarm in der Naͤhe des Maſt⸗ darmns AAnch die‘ Nieten und Harnleiter Finden‘ han den gewoͤhnlichen Stellen laͤngs des Mäsfgrars; die Harnblaſe kommt nicht allen zul Die Geſchlechtsbrgane ſind imnmer getrennt, fie zeigen Hoden oder Eierſtoͤcke Samen⸗ und Eierleiter/ Samenblaſe ? und Gebärmutter letztere nicht allgemein, eben fo findet ſich bei manchen Gruppen eine ges fpaltene Ruthe, die vielen fehlt. Bei dieſen findet auch keine Vereinigung der Sc echter Statt, ſondern die Eier werden wie bei’ dFiſchen fruhlet die andern legen Eier, die von haͤrtern, pergamentartigen Schaͤlen umſchloſſen ſind die Mutter bruͤtet fie so nie aus forget A nicht | für die Nahrung der Jungen. Die Lebensweiſe betreffend; po f nd’ faſt any: Amphibien fleiſchfreſſend, und zwar nehmen die meiſten nur friſches zu ſichz; ſehr viele leben? von Juſecten, einige wie die Schild⸗ kroͤten/ auch: von Kraͤutern Kunſttriebe aͤußern fie nichts dagegen eine ſehr große Lebenskraft und Beweglichkeit; auf⸗ faͤllende Muskelſtaͤrke und mitunter bedeutende Reproducs sionsfähigkeit. Alle haͤuten fih im Frühjahr, vor der Be⸗ ‚gattung, die eben dahin faͤllt. — Amphibien finden ſich | vorzugsweiſe nur in heißen Zonen, den kalten fehlen ſie faſt ganz; auch in den gemaͤßigtern find beſonders einzelne Fa— milien ſehr ſparſam, andre gar nicht; hier werden ſie im Winter lethargiſch und zwar in einem — Grave, wie - anderes Thier. — alt," Was die Anordnung besrifft, fo ift fie sötbenfledenen Sachen fehr abweichend beſtimmt worden, ' Die nie 164 drigften ſind offenbar die Froͤſche, denen die nackthaͤutigen Eidechſen (Salamander) beigeſellt werden müflen; = hieran ſchließen ſich die Schlangen, beſonders einzelne Gattungen ziemlich nahe; auf der andern Seite haͤngen ſie genau mit den ſchuppigen Eidechſen zuſammen, die endlich in die Schild⸗ kroͤten uͤbergehen. Dieſe, auch von Cuͤvier befolgte Mes he ſcheint die natuͤrlichſte zu ſein. 100 Die Naturgeſchichte der Amphibien, als. Bi, enfhafts, ‚heißt Herpetologte Ihre Litteratur iſt nicht zahlreich, ein Hauptwerk * neh das wnß aadisnte Sy⸗ ſtem derſelben iſt © N ar : Bl, Merrem; Versuch eines. Sp der —— OPER 820, Be, ud Haan? * —— Ordnung ar Nadkth aͤuter. ‚Batrachia. ze ie Fo 317. : Unter allen Gruppen der Amphibien iſt dieſe J als irgend eine andre an das Waſſer gebunden, daher wiederholen ſie gewiſſermaßen die Se, wofür * ander weitige Aehnlichkeiten ſprechen. Die Haut iſt ganz * Bands etwas fleimig Am: ne, die von ‚der Haut bedeckt —— -Befonders: — nend iſt die Entwickelung der Jungen. Bei der Begattung findet feine Vereinigung ber. Geſchlechtstheile Statt, ſon⸗ dern das Männchen umklammert das Weibchen nur, und laͤßt über. die, Eier feinen Samen fahren, während fie vom. Weibchen: gelegt;werden. Die Eier ähneln, denen der Fiſche, ſie haben feine harte Huͤlle, ſondern einen weichen ſchleimie gen, gallertartigen Ueberzug, in deſſen Mitte kuss: Dotter fidy befindet. Die ausgekrochenen Zungen «haben ; feine Füße, aber. einen langen Schwanz und Kiemenbäfchel an jeder Seite. des Halſes. Nach und. nad) entwickeln ſich die on. | | 2.25 Vorderfuͤße, dann die Hintern und die Kiemen verfchtwinden, ebenfo der Schwanz. Bon nun an verlaffen fie das Waſſer, und athmen durch Lungenſaͤcke. Je nach dem Verluſte und der Anweſenheit des Schwanzes, wie der Kiemen, zerfals len ſie in Familien, wie folgt: 1. Fam. Branchiofora. Nackthaͤutige, geſchwaͤnzte Amphis bien, die ihr ganzes Leben hindurch Kiemen behalten. Bei einigen ſind ſie innerlich, bei andern aͤußerlich. Siren. Aeußere Kiemen, nur Vorderfuͤße, die hintern febs len, Unterkiefer mit Zähnen bewaffnet, der obere nicht. S. lacertina, 2 — 3° lang, ſchwaͤrzlich. Füße 4zehig. In Sumpfen von Carolina. Frißt Inſecten. 'Proteus. Vier Füße, vorn 3, binten 2 Zehen, Aeußere Kiemen, keine Augen. Pr, anguinus (Olm). 1° lang, fleiſchfarben, Kiemen ‚blutroth. In Teihen, z. 3. im Birfniger See in Krain und andern nabe gelegenen. * Amphiuma. Keine äußere Kiemen, aber eine Kiemen— oͤffnung am Halſe. Leib geſtreckt. Beine kurz. Am Gau— men 2 Reihen kleiner Zähne. A. tridactylum. 3 Schen an allen Füßen. Im Louis fiana. % 2. Sam. Salamandroides. Wie die vorige Familie, aber die Kiemen verfchwinden, fobald die Entwicelungsperiode geſchloſſen iſt. Alle haben einen langen Schwanz; und 4 Füße, die vordern, vierzebig, die Hintern fünfjchig. — Triton Laur. Leib nadt, auf dem Rüden mit einem Kamm, der auch über den zufamengedrücten Schwan; fi ausdehnt. Beim Weibchen bildet der Kanım nur eine er: habene Leifte. Tr. eristatus (Lac. palustris Lin.). Blaͤulich grau, ſchwarz gefledt, unten gelb. Männchen 4— 5 ang, Kamm ſtark gezähntz Weibchen 3—4’, bräunlid. Im Fruͤhling in Teichen, leben mehr im Waſſer als auf dem Lande. Salamandra. Ohne Ruͤckenkamm, Schwanz drehrund, auf dem Ruͤcken mehrere Reihen großer Druͤſenpuncte, die eine eigene Feuchtigkeit ausſchwitzen. Der Kopf nach hinten ſehr dick wegen der Ohrſpeicheldruͤſe. 30 4 = u x : 2 \ J In . * — S terrestris, —* lang, ſchwarz, gelb gefleckt. In eh feuchten Gebirgstbälern. Dies der eigentliche Seuerfalanander , von deffen Unverbrennlichkeit fo viel ge⸗ fabelt wurde. 3, Sam. Anura. Der Leib ift flacher, breiter, ungeſchwaͤnzt; von den 4 Fuͤßen haben die vordern 4, die hintern, laͤn— geren, zum Springen geſchickten, 5 haͤufig RR eine Schwimm⸗ haut verbundene, nagelloje Zehen, Dem Sfelet, fehlen die Rippen. Die Zunge iſt zur Halfte mit der ——— ver⸗ wachſen, der andre, an der Spitze geſpaltene Theil liegt zu⸗ ruͤckgeſchlagen im Munde und kann herausgeklappt werden um Inſecten, von denen fie ſich naͤhren, damit zu erhaſchen. Pipa Laur. Leib fehr flach, Kopf dreiedig, Augen am - Rande der Oberficher, Borderzehen am Ende Apigig. P. dorsigera, 3° lang, überall ſchmutzigbraun. "Das IRRE bat auf dem Rüden viele Bellen, in welche das Männden die Eier trägt, ebenda fchlüpfen die Jungen aus und verweilen fo lange, bis ihre ———— beendet iſt. Suͤdamerika. „Di Bufo (Kröte). Leib kurz, Did, überall warzig, raub. 9— Odhrſpeicheldruͤſe dick, ſtark hervorragend. Die Hinterbeine ſind kaum fo lang als der Leib, zwiſchen den Zehen kurze Schwimmhaͤute. Sie geben. einen nur ſchwachen, dumpfen Ton von fi. B. igneus (Feuerfröte, Unfe). Oben fhwarz, unten fhön blau und roth gefleckt. Pupille dreiedig. ir Suͤm⸗ pfen und Teichen. 2“ lang. ri B. cinereus (gemeine Kröte), graubraun, niit — dunklern Flecken, 2— 23° lang. Gemein an feuchten, ſchattigen Orten. B. cornutus (gehörnte Kröte), grün, braun gefleckt, über jedem Auge ein dreieckiger * 4 — Sy amerifa, Bana (Froſch). Der Leib ift glatt, ohne Höder und War: zen, die Hinterfüße find länger, als der Leib; fie fpringen daher gut, während die Kröten nur hüpfen, und laſſen ci gellende Töne hören. | | R. esculenta (der grüne Waſſerfroſch), 3° Yang, 03 braun gefieckt, unten gelb, In Zeichen, . Befonders gegen J 467 Abend laffen fie einen lauten, quafenden Tom hören, den fie >. vermitteljt. zweier Blafen, welche hinter dem Ohr Hervortres ten, zu Stande bringen, B. temporaria, der gemeine braune Landfroſch. Hyla Laur. Ihre Haut iſt, wie die der vorigen, glatt, ohne Drüfen, aud die Hinterfüße haben diefelbe Beſchaffen— heit; fie unterſcheiden ſich indeß vorzüglich durch die Sehen, ‚welche in einen kreisrunden Ballen, mit deren Huͤlfe fie ſich an Gegenftänden feftfegen können, erweitert find H arborea (Laubfroſch). Grasgrün, inden Seiten braun, unten gelb. In ſeichten Lachen auf Wieſen, fteigt aud auf Bäume. Gegen Ubend geben fie einen lauten, zitternden Ton von ſich, wobei die Kehle ſackfoͤrmig ausgedehnt wird; aber nicht bloß die Maͤnnchen, fondern eben fo gut die Weib: hen, us f Zweite Ordnung. Schlangen. Ophidia. $. 318. Lange, drehrunde, allermeift mit Schildern und Schuppen bedeckte Amphibien, ohne Äußere Bewe— gungsorgane. — | | Die ſcheinbare Unvollkommenheit diefer Gruppe, in ſofern die äußern Bewegungsorgane völlig mangeln, wird durch die Annäherung an die folgende, fo wie durch ihre ans derweitige Organifation wieder ausgeglichen Was dag Knochengeräft betrifft, fo fehlen nicht Bloß die Vorderglie⸗ derknochen voͤllig, ſondern auch haͤufig die Hinterglieder mit dem Becken, in andern Faͤllen iſt das letztere, ſo wie ſeine Extremitaͤt, der Anlage nach vorhanden. Am Kopf bildet die Schaͤdelhoͤhle eine mehr abgeſonderte Knochenblaſe, der die Kiefer durch weitlaͤuftige Gelenkung mit eignen Gelenk⸗ beinen (Quadratknochen) angefuͤgt ſind. Der Oberkiefer iſt in der Regel beweglich. Die Rippen gehen bis zum Ende des Bauchs hinab. Don weichen Theilen fällt befonders die Ungleichheit der Lungen auf; fie erfcheinen als 2 Blaſen, von denen die eine tief in den Bauch hinab ragt, die andere /.7 30:8 468 dagegen. fehr kurz ift. Die Männchen haben eine doppelte, hakige Nuthe, die Weibchen legen meiftens hartfchalige Eier. — Phyſi iofogifc) zeichnen ſich viele durch ihren Gifts apparat aus, 2 Drüfen, welche am Rande des Oberkiefers hinauf bis zum Hinterkopf ſich ausdehnen, ſondern dieſe giftige Feuchtigkeit ab, die durch lange, hakenfoͤrmige, durchbohrte, vorn am Oberkiefer gelegene Zaͤhne entleert wird. Nur in eine offene Wunde gebracht erregt das Gift boͤſe Nervenzufaͤlle, Tetanus und nicht ſelten den Tod, auf der Schleimhaut des Darms iſt es unfhädlid. — Die Schlangen leben häufiger auf dem Lante ald im Waſſer, ihre Nahrung iſt ſehr allgemein animaliſch, einzelne naͤhren ſich von Pflanzentheilen, als Fruͤchten x. Sie finden ſich vorzugsweiſe in heißen Zonen. — 1. Fam. Hieher die einzige Gattung Caecilia, ausge⸗ zeichnet durch eine nackte, klebrige, querrunzelige Haut, in der ſich Querringe von Schildern finden. Die Augen fehlen ſcheinbar, indem ſich die Haut uͤber die Augenhoͤhle ununterbrochen fortſetzt. Sie leben in der Erde und naͤhren fi) von Vegetabilien. C, annulata, ſchwarz, mit 20 und mehr weißen Quer⸗ ‚ringen, Brafilien. 2. Fam. Aquatica. Ueberall mit Schuppen bedect; im Kiefer mehrere Zahnreihen, das erſte Paar im Oberkiefer größer und durchbohrt. Es find Giftſchlangen, die nur im Waſſer leben. Hydrus. Der Schwanz ift ſeitlich zuſammengedruͤckt und nach oben und unten erweitert, ſo daß er eine foͤrmliche Floſſe bildet, mit deren Huͤlfe ie Schlange ſchwimmt. H. bicolor, ſchwaͤrzlich, unten gelb. Sehr siftig. In der Sudfee, wird auf Dtahaiti gegeifen. 3. Fam. Viperea.. Giftfcjlangen. Leib fhuppig, am Bau und. Schwanz hornige Halbringe. Der Kopf mit Schildern bededt, nach binten flarf erweitert, Am Oberfiefer jederz ſeits 1 —4 Giftzaͤhne. Sie gebären lebendige Junge, 469 "Elaps zeichnet fih vor allen andern Gattungen diefer Fa— milie dadurch aus, daß der Kopf nicht breiter als der übrige Körper ift. E. lemniscatus. Weiß mit je 3 ſchwarzen Ringen. Südanırifa. Sehr giftig. 5 | Naja, Kopf gefihildert, der Hals kann ſich wilffürlich aus— dehnen und zufammenziehen, daher viel nadte bh zwiſchen den Schuppen. N. wra (Coluber * Linn. Brillenſchlange) Gelb, hinter dem Kopfe eine braune, brillenfoͤrmige Zeichnung. Oſtindien, die giftigſte aller Schlangen. Gebiſſenen muß ſogleich die Wunde ausgeſogen oder mit Hoͤllenſtein geaͤtzt werden, wenn man nachtheilige Folgen vermeiden will; auch die Wurzel der Ophiorrhiza mungos dient als Gegen— gift. Vipera. Kopf ohne größe Schilder, ſondern wie der Leib von Heinen, Schuppen bekleidet, bei einigen einzelne größere Schilder zwifchen den Augen. V. berus, ‚braun mit 2 dunflern Zickzadftreifen und einzelnen runden Sleden; 13° lang und drüber. In Ges büfchen, befonders gebirgiger Gegenden Deutfchlands. Ihr Bit erregt Entzündung, felten Tod. V, cerastes. Am Kopf über jedem Auge ein. bervors ftehbendes Horn; ‚Aegypten und Nordafrika. Crotalus. LUnterfcheiden ſich von der vorigen nur durch die Anweſenheit einer tiefen Grube zwifihen Auge und Nafens loh. Am Ende des Schwanzes hornige, in einander ge= ftedte Ringe, mit denen fie ein Elapperndes —— her⸗ vorbringen. C. horridus (Klapperſchlange), 2 6 lang, braun mit dunklern Flecken und Streifen auf dem Rüden. Nordames rifa. Sehr giftig. — 4, Fam. Serpentes. Am Bauche Ringe, mie in der vori— - gen Familie, ebenjo der Kopf bald mit Schildern, bald nit Schuppen bededt, feiner Form nad ift er fchmäler, faum breiter als der Leib; am Oberfiefer fehlen die Gift: zaͤaͤhne. Coluber, Kopf mit groͤßern Schildern bedeckt. Unter—⸗ ſchwanzringe in 2 Hälften getheilt. Wr 470 C. natrix (Ringelnatter), 2—3' lang, blaugrau, une _ ten heller, oben mit ſchwarzen Sleden, binter den Augen jederſeits ein gelber Halbmond. In Gebüfchen, nicht felten. Boa, wie vorige, aber der Kopf ohne Schilder, fondern ebenfalld mit Schuppen bededt, Jederſeits am After ein Has fen, als Klaue der im Leibe verborgenen Hinterfüße. B. constrietor (Riefenfhlange), wohl 30-—40° lang, faft 2° di, bräunlih, auf dem Rüden eine Reihe unregels mäßiger, ——— Flecken. Südamerifag Berfihlingt große Säugthiere, nachdem fie denfelben zuvor alle Knochen zerbrochen bat. 5. Fam. Anguiformia, Ihr Leib ift überall mit gleichen Schuppen oder Schildern bedeckt, ebenſo in den mieiften- Fällen der Kopf, welcher noch dazu den Hals faum an Dicke übertrifft. Giftzähne fehlen. Amphisbaena, Den ib befleiden Ringe» vierediger Schilder, die Schilder des Kopfs find größer und verfihieden geitaltet. Die Augen liegen unter der Haut. A. fuliginosa, 1— 13° lang, 12“ dick, einfarbig? braun. Suͤdamerita „, lebt ungeſtoͤrt in Ameiſenhaufen. Anguis, Leib ſchuppig, ebenſo der Kopf. Am Knochens. gerüft Spuren der Ertremitäten. RR, A. fragilis (Blindſchleiche). DBraungelb, mit dunflerm Ruͤckenſtreif und bläulichem Bauch. In Wäldern, vollfomz men unſchaͤdlich. Sie zerbricht leicht bei heftiger Beruͤh— rung. — Pseudopus, mie dofige‘; am Ende des Sauce deutliche Spuren der Hinterfüße, an der Seite eine Längsfalte. Ps. Pallasii (Scheltopufif), 2— 3° lang, überall einfars big braun. Im füdlihen Rußland, auch in Ungarn, Steiermark, aber felten, — | Dritte Ordnung. | Eidechſen. Sauria, _ 6.319. Sie fehliegen fih genau an die vorhergehende Familie, von der fie hauptfächlih nur durch : vollfomms ne Öliedmaßen unterfchieden find. Ihre Haut ift, wie bei jenen, mit Schuppen und Schildern, die auf dem Kopf v 471 größer und verfchieden geformt find, bedeckt. Das Knochenge— ruft des Kopfes gleicht dem der Schlangen,” die Kiefer find inniger mit dem Schädel verbunden und die Gelenkung des Oberkiefers veraͤnderlich, mitunter bewegt ſich zugleich ein Theil des Schaͤdels. Die Vorderglieder ſind nach dem Typus der Saͤugethiere gebildet, und durch das Schluͤſſel⸗ bein an den Bruſtkaſten befeſtigt, die hintern ſitzen am Becken; der Zehen find meiſt 5 von verſchiedener Länge, das Endglied hat eine Kralle; die Wirbelfäule läuft in einen langen Schwanz aus, Im Auge Einiger findet fich der Kamm (Siehe $. 316). Die Lungen bilden haͤutige Säcke, in welche die Luft während des Athmens durch Ausdehnen und Zufammenziehen des Leibes vermittefft der Bauchmuss feln und beweglichen Rippen ein: und ausftrömt; die Männ, chen haben 2 Ruthen, die Weibchen legen einige, hartfchas lige Eier, aus denen.die Zungen vollftändig entwickelt auss ſchluͤpfen. Sie leben meiſtens auf dem Lande, viele beſteigen Baͤume, eine Gattung kann ſogar fliegen; ihre Nahrung beſteht vorzuͤglich in Inſecten. 1. Fam. Scincoides. Leib lang, duͤnn, überall von glei— hen Schuppen bedeckt. Beine kurz und Fein, mit-4 Zehen, Die Zunge Fann nicht herausgeftect werden, die Lungens ſaͤcke find noch ungleich, wie bei den Schlangen. — Bimanus, Die bintern Ertremitäten fehlen, Schuppen viereckig, in Ringeln, Kopf kurz, Klein. B, lumbricoides (Chirotes Cuv.), 8— 10° * roͤth⸗ lich von Farbe. Lebt in Mexico. Bipes. Vorderglieder fehlen, die hintern erſcheinen als 2 kurze, zebenlofe Fortſaͤtze. Den Leib bedecken überall Kleine, hornige Schuppen. B. lepidopus. Schuppen gekielt, Schwanz faſt * ein⸗ mal fo lang als der Leib. In Suͤmpfen Neuhollands. i Seps. Wie vorige, aber mit 3 — szehigen Vorder- und ——— | > 472 S, tridactylus, 5 — 6 lang, braͤunlich, an-allen Füßen. 3 Sehen, Stalien, Sud s Sranfreih, Gebiert Icbenbige ungen. — Scincus. feib dicker, Schwanz fürger als der Lrib, beide überall mit Heinen Schuppen befleidet, Bier, volltonumne Füße mit freien Beben. \ 2 Sc. offhicinalis, 5—6'’ Jang, 2° di, gelbbraun mit dunklern Ringen, In Aegypten. | 2, Sam. Sie begreift die Gattung Chamaeleon, auss gezeichnet durch eine nackte, fchuppenlofe, warzige Haut und zangenförmige Füße. Die Beben nehmlich find am Grunde verwachfen, die 3 innern und 2-äufern an den vordern, im umgekehrten Verhältniß an den bintern Füßen; fo bilden fie eine Bange, mit der das Thier, da es auf Bäumen Iebt, die Zweige umflammert, Eine andre. Eigenheit ift das pyramidale, von der Haut Überzogene Knochengeruft des Hinterfopfes, Sie blaͤen fi fih auf und verändern das bei ihre Farbe. Ch, afrieanus, braungelb, faft 1° lang, ‚, auf dem’ Rüden ein gezähnter Kanım. Nordafrifa. 8. Sam. Gecckones. Gie unterfcheiden ſich von den vorigen, welchen fie in mancher Hinficht näher verwandt find, durch freie Sehen, und eine feitgewachiene Bunge, Die Haut ift mit äbnlichen , fihuppenartigen Warzen befleidet. Ascalabores. Leib flach, weniger drehrund, Pupille laͤnglich, Beben breit, unten mit Duerfalten, Sie ruhen am Tage im Zinftern und geben nur bei Nacht ihrer Nahrung nah; mit den gefalteten Schen, die fie wie — ge⸗ brauchen, koͤnnen ſie geſchickt klettern. A. vittatus, gelbbraun, mit weißem, vorn gabeligem Rüs ckenſtreif. Dftindien. Auch die Gattung Anolius dürfte in diefe Familie gehören. 4. Fam. Leguanes. Leib mit Schuppen, Kopf ebenfalls, oder mit größern Schildern bededt, Die Sehen find frei, am Ende Nägel. Die Zunge kann nicht herausgeſteckt wers den. Manche haben Zähne: in Gaumen ‚„ andere ins zu jenen gehören: Basiliscus. Leib Sorpfehuppig, gbenfo der Kopf, auf dem Rüden ein erhabener, gezägnter Kamm, der von den Dornfortfägen der Ruͤckenwirbel gebildet wird. + . 473 B. mitratus, Am Hinterkopf ein dreleciger, gebogener Fortſatzz; wird gegen 23’ lang, iſt blaͤulich gefärbt mit 2 weißen Binden am Kopf. Suͤdamerika. Iguana, Wie vorige, aber die Zähne des Ruͤckenkamms find durd) Feine Haut vereinigt; an der Kehle eine hängende Haut⸗ falte; auf dem Scheitel Schilder. 1 vulgaris, grünlid braun, wit grünen Flecken und braun geringeltem Schwanz; 4— 5’ lang, Suͤdamerika. Draco bat, wie die folgenden Gattungen, Feine Zähne am Gaumen und unterfcheidet ſich außerdem leicht durch die feitz lien, von den geraden Rippen gefpannten Flügel, die er zum Slattern gebrauchen Tann, Dr, viridis, faft 1° fang, wovon der dünne Schwanz die Hälfte einninmt, grün, ſchwarz geftreift, Oſtindien. Agama. Leib fhuppig, ebenſo der Schwanz, Kopfichuppen größer und breiter, oft ftachelartig. Können ſich aufblähen. A. aurita, gelblih, am Mundwinfel ein gezähnter Lappen, den das Thier, gereizt, mit Blut anfült; faft 1° lang, Mittelafien. Stellio, unterfcheidet ſich von der vorigen Gattung 'durch größere Kopfſchilder und ftachelige wirtelförmig geſtellte Schwanzſchuppen. St. brevicaudatus, hellbraun, mit dunklern Querbinden * Flecken. 4— 6“ lang, Suͤdamerika. | 5. Sam. Lacertacea. Gie haben, wie die Schlangen, eine lange, am Ende geſpaltene herausſtreckbare Zunge; der Leib iſt ſchuppig, der Schwanz lang und drehrund, die freien Zehen tragen Naͤgel. Lacerta, Mit großen Kopfſchildern und einem Halsband breiterer Schuppen, Am Gaumen 2 Reihen Zähne,. an der innern Seite der Oberſchenkel mehrere Schleimdrüfen. L. agilis, grünlichegelb, oben braun, mit Reihen dunf- ler Puncte und Augenflecken. In Wäldern, 6—7' lang; ändert ab in Größe und Farbe, Tejus (Ameiva). Wie vorige, aber ohne das Halsband, Schuppen flach, ohne erhabene Leifte auf der Mitte, Tej. viridis, grünlid = grau, mit „Augenfleden, wie unfere Cidechfe, 20° lang. In Amerika ſehr gemein, geht in die Haͤuſer. 474 ⁊ Monitor. Schuppen ſehr klein, glatt, kaſt viereckig, Kopf ohne größere Schilder, eben ſo ſchuppig. Schwanz nad) un: ten gefiel. Am Schenkel Drüfen. M. nilotieus, Eine große, 5—6’ lange, braune Eideh= fe, niit Fegelförmigen ‚ geferbten Zähnen, die fih im Alter abreiben. Aegypten, ſtellt den Krofodileiern nad. 6. Fam. Crocodilus. Gie unterfiheiden ſich von allen übrigen Eidechfen durch die Größe ihres Körpers, durdy die barten knoͤchernen Schilder, die ihn oberhalb bededen, durch die Ungleichheit der ftarfen Zähne, durch die flache, völlig am Unterkiefer feſtgewachſene Zunge, durch den Mangel des Schlüffelbeins, fo wie durdy die Zehenzahl, deren vorne 5, hinten 4 durd eine Schwimmhaut verbuns dene fich finden. Es find gefräßige Raubthiere, die im Siyilf großer Fluͤſſe beider Erdhälften angetroffen werden. a. Die Gaviale haben eine fehr lange, ſchmale Schnauze und . größere Eckzaͤhne, die in einen Ausſchnitt des Oberfiefers bineins ’ paſſen. C. gangeticus. Gegen 30° lang, gruͤnlich, ſchmal ‚gebauer, die Naſenloͤcher von dickem Wulſt umgeben. Im Ganges. b. Eigentliche Krokodile. Die Schnauze ift kuͤrzer, die Eckzaͤhne wie bei vorigen, die Zehen der Fuße haben un= gleiche Länge. Cr. niloticus, oben braun, unten grüngelb, Swan; mit einem erhabenen Seitenfanm. 12 — 20 lang. Im Til. e. Alligatoren, Sie haben. mn noch fürzern, _ breis tern Kopf, die Eckzaͤhne ſtehen ftarf vor, und paffen in ein. Loc des Oberfiefers, n “Cr, lucius, vben braun, unten weißlich, 4 große Schilder am Hinterkopf; 8 — 12 lang, Nordamerifa, - Vierte Ordnung. Schild kroͤten. Testudinata. 6. 320. Ausgezeichnet vor allen übrigen Gefhöpfen diefer Claſſe durch die große, Enscherne Schale, die den Leib des Thieres einhuͤllt. Diefe Schale ift der Bruſtkaſten, in 475 den nicht allein alle Knochen und Muskeln der Glieder fons dern auch die ganze Bauchhoͤhle hineingefchoben iſt; fo find alfo alle weichen Bedeckungen verloren gegangen, und eckige Hornplatten (Schildpatt) vertreten die Stelle der Haut. Der Schädel ift einfacher und dem der Säugthiere ähnlicher, den Kiefern fehlen die Zähne, der Hals ift inwendig am Panzer befeftigt, ebenfo Schläffelbein und Schulterfnochen und hinten das Becken. Die Beine haben die gewöhnlichen Gtieder und enden vorn mit 5, hinten mit 4 Zehen; die Lungen find zelliger als fonft bei Amphibien, die Luft wird befonders durch Hülfe des Kehlkopfs verſchluckt. Das Herz hat 2 Borhöfe und in der Herzkammer finder fich eine Falte, die felbige wenigftens auf eine Strecke theilt. Der Nah— rungsfanal hat einen einfachen Magen, der Blinddarm fehle. Beim Männden finder ſich eine große, nicht durchs bohrte Ruthe, beim Weibchen ein Uterus. Die Befruch— tung erfolgt durch Vereinigung der Gefchlechter. Die Eier haben eine deutliche Kalkfchale. — Die Schildkröten lies ben befonders wärmere Zonen. In Europa finden fich nur 2 — 3 Arten; fie nähren fich meiftens von Pflanzenftoffen, halten fich daher vorzugsweife auf dem Lande auf; ihr Fleifch ift fehr gefund und wohlſchmeckend. — Trionyx, Am Panzer lafien ſich die Rippen und Wirbel noch deutlich uuterfcheiden, erftere find anı Grunde verwachfen an der Bruft nur einzelne Knochenftüden, das Ganze übersicht eine Iederartige Haut, Naſe in einen kurzen Ruͤſſel vers längert. j Tr, aegyptiacus, 2—3’ fang, ziemlih flach, braun niit bellern Puncten, Am Nil, lebt von Raub⸗ kleiner Thiere, z. B. junger Krofodile, Chelys. Panzer knochenhart, aber fo Hein, daß ſich we⸗ der der Kopf, noch die Glieder darunter verbergen koͤnnen. Nafe ebenfalls ruͤſſelfoͤrmig. Ch. ſimbriata. 1— 13’ lang, braun, Schilde budelig erhaben; an den Seiten des Kopfes und Halſes mehrere Hautlappen. Sudamerifa,*in Suͤmpfen. | 476 Chelonia. Wie vorige, "aber die Schale ift größer und gewölbter, Kopfſchild ftarf gepanzert, die Kiefern haben ‚einen harten ſascformigen Ra Füße mit großen Schwimm⸗ haͤuten. | Ch. Midas (Riefenfehilöträte), — lang, A—5' breit, überall einfarbig braun, auf dem Rüden ein erha⸗ bener Kiel. Schwimmt im Meere an Amerika und Afrika, geht zur Begattungszeit ans Land, und vergräbt die Eier im Sander Das Fleiſch ift fehr ſchmackhaft, wird daher in Drafilien fehr allgemein gegeſſen. Emys. Ruͤckenſchild groß, aber nicht fehr gewölbt, mit dem Bruftfihilde durch Knorpelftüde verbunden; beide neh— men den Kopf und die Glieder in fih auf. Füße mit Schwimmhaͤuten. Leben in Flüffen. E. europaea.. 8— 10 lang, einfarbig ſchwarz mit vielen - gelben Puncten. Südeuropa in Sümpfen und Fluͤſſen. | m: Testudo, Ruͤckenſchild ftark gewölbt, mit dem Bruſtſtuͤck durch Knochenmaſſe verbunden; Kopf und Füße ziehen fich in die Schale zurüd und ſchließen ſie voͤlig. Zehen ohne Schwimmhaut. T. geometrica. 4-5“ lang, ſchwarz, jedes Schild etwas erhaben, mit einem gelben Stern geziert. Nord- Afrika und Aſien. T. graeca, von derſelben Groͤße und Form „Schilder eben und flad), Farbe graugelb, mit dunffern, braunen Flecken. Spanien, Italien, in Gehüfhen. — | Swölfte Elaffe. 1 Bögel Aves 6.321. Ruͤckgratthiere mit vier vollfommnen lies dern, die vordern find, wie der ganze Leib, mit Federn be: leidet und dienen fehr allgemein zum Fliegen; den Hintern, fußartigen fehle haͤufigſt die Federdecke. Sie athmen durch Lungen, haben rothes, warmes Blut und legen Eier, die fie bebruͤten. — Die Claſſe der Voͤgel ſteht als die abgefchloffenfte unter allen Rückgratthieren da; Uebergaͤnge fehlen daher völlig, 477 und faft uͤberall zeigt fih uns einerlei Stufe der Entwickes lung. Den Grund diefer Erſcheinung finden wir in der Ue—⸗ bereinftimmung der Lebensweife und des Aufenthaltes; denn fo wie die Fifche an das Waffer gefeffelt find, eben fo ſtreng ift den Vögeln die Luft zum Wohnfig angemwiefen, daher jene Gleichheit der Formen, die bei den Fifchen, als einer niedeen Stufe, noch nicht fo grell hervortreten Eonnte, aber bei den Vögeln, wo das Leben conereter und das geftaltende Prinzip der Natur gleichfam durch die vorherrſchende Le: bensrichtung eingeengt worden iſt, on. ——— ficht« bar wird, Die Haut befleiden ohne Ausnahme eigenthuͤmliche, aͤſtige Hautgewaͤchſe, Federn genannt. Alle haben einen mittlern Schaft, von dem ſeitlich viele, wieder getheilte Aeſte ausgehen, die mit kleinen Haͤkchen in einander grei⸗ fen und ſo eine feſte Decke bilden; unter und zwiſchen dieſen Deckfedern ſitzen die Daunen- oder Pflaumenfedern, weis — cher, faſeriger, weniger zuſammenhaͤngend und nur zur Ausfuͤllung der untern Räume beſtimmt. Jede Feder hat eigne, ſie bewegende Hautmuskeln, und ſo lange ſie noch waͤchſt, ernaͤhrende Blutgefaͤße. Dieſes Federnkleid, dem der Vogel ſeine liebliche, gefaͤllige Form verdankt, iſt dem Schnabel und ſehr allgemein auch den Fuͤßen nicht zuge⸗ theilt. Den Schnabel, oder die von den weichen Theis len entblößten Kiefer, überziebt eine zarte Haut, die mitun⸗ ‚ ter an. feinem Grunde ſtaͤrker und aufgeworfener fich zeige. und dann, wegen der gewöhnlichen gelben Farbe Wachs⸗ Haut heißt. In ihr liegen die Nafenlöcher. Am deuts lichten. erfcheint diefe Haut bei den Tagraubvoͤgeln und hier wird fie auch durch eine eigne Falte genau vom übrigen Schnabel gefchieden. Bei Sumpfs und Waſ— fervögeln iſt dies nicht der Fall, fondern die hier zartere duͤnnere Wachshaut uͤberzieht faft den ganzen Schnabel; bei andern, 5. B. den Singvoͤgeln, ift fie gar nicht für 478 \ bar. Den nicht überzogenen Theil des Schnabels be £leidet eine fefte Hornmaffe, die am Rande ſcharf zus läuft und fo fiatt der Zähne dient, die den Vögeln durchs gehends fehlen. Die Zunge ift in den meiften Fällen eine Enscherne oder fnorpelige Platte, welche von einer dünnen Fleifchdecfe bekleidet wird; manchmal zeigen fich auch Wärzhen (Vapillen) auf derfelben. Was die Ber wegung der. Kiefer betrifft, fo ift dieſe noch‘ ziemlich frei. Sn vielen, ja den meiften Fällen bewegt ſich auch der. Oberkiefer etwas, obwohl eine wahre Gelenkung mit dem Stirnbein fih nirgends finder. “Der Unterkiefer hat dagegen eine fehr freie Beweglichkeit und einige, ſchon bei Amphibien analog gebildete Knochenſtuͤcke (Duadrats knochen ꝛc.) unterftügen ihn darin. Die Übrigen Kopfe Enochen verwachfen bald mit einander, fo daß der Schär del als eine einzige Knochenblafe erfcheint. — Unter den Sinnesorganen erfreuet fich das Auge der „größten Voll: tommenheit. Haͤutige Augentieder ſchuͤtzen es von aus Gen, dazu noch eine dritte Membran, die Nickhaut (membr. nictitans), die durch 2 Eleine, hinten am Auge apfel gelegene Muskeln von innen nach außen über das Auge weggezogen werden fann. Der Augapfel feldft ift nie eine vollfommene Kugel, meift flach gedruͤckt, nad) vorne bisweilen hervorgezogen, welcher Vorſprung alds dann von einem Enschernen Ringe einzelner Schuppen gebildet wird. Auf dem Grunde, gerade auf dem Eins tritt der Sehnerven in die Retina, figt der, fchon bei Amphibien erwähnte Kamm. Dem Ohre fehle die Ohrs mufchel, die Schnee wird durch einen hohlen Kegel ans gedeutet, ftart der Gehoͤrknoͤchelchen verbindet ein feiner - Knochencylinder das Trommelfell mit dem Grunde der Paukenhoͤhle (Siehe d. Einl. $. 209. c.); alle übrigen Theile find da. Die Nafe liege am Grunde des Schnas beis, ebenda Öffnen fi auch die Naſenloͤcher, ihre Bil— ! 479 dung fihe der bei‘ 4* Saͤugthieren durchaus nach; mehr rere große Druͤſen, von denen die eine uͤber dem Auge liegt (Harderſche Druͤſe), fuͤhren ihr Secret in die Na— ſenhoͤhle ab. Auch die Zunge iſt, wie ſchon erwaͤhnt wurde, viel unvollkommner. — Das Knochengeruͤſt des Rumpfes und der Stliedmas . sen hat, wie der Schädel, viele Eigenthuͤmlichkeiten. Die Zahl der Halswirbel ift aͤußerſt ſchwankend, die der Ruͤckenwirbel haͤufig geringer; nicht ſelten verwachſen ſie unter einander, wie die Lenden- und Steißwirbel mit dem Becken, das vorn, mit Ausnahme des Straußes, nicht geſchloſſen iſt. Die Rippen haben einen ſeitlichen Fort ⸗ ſatz. Das Bruſtbein iſt breit gewoͤlbt, außen mit einem ſtarken Kamm, der ebenfalls nur den ſtraußartigen Vögeln fehle. Die Schulterfnochen find inniger mit dem Bruſtkaſten verbunden, ein gabelförmiger Theil: (furcula) ftelle die am Ende vereinigten Schlüffelbeine ‚dar; einen andern, breiteren, Bruſtbein und Schulter verbindenden Knochen deutet man als proc. coracoidens der. Saͤug⸗ thiere. Dbers und Vorderarm wie bei Säugthieren, Handwurzelfuochen in geringer Anzahl, ebenfo höchfteng 3 Zehen. Die Hinterglieder hängen am Beden, fie haben 4 Zehen, deren Gliederzahl von innen nach aus en immer um eins waͤchſt, (2, 3, 4, 5.). Die Vors derglieder. find mit großen Hedern (Schwingen) bekleidet, ebenfo der Schwanz Die KHinterglieder haben vom Schienbein an feine Federn mehr; ihre Form ändert fih) je nach der verfchiedenen Lebensweife des Vogels; bei Schwimmvoͤgeln find alle, oder die meiften Zehen durch eine Haut verbunden, oder jeder einzelne hat-feits - liche Hautlappen. Bei Raubvoͤgeln find die Krallen groß und ſtark, bei Eleiternden Vögeln fiehen oft 2, die Aus gerfte und innerfte Zehe, nad hinten (Klerterfüße), nicht wie in der Hegel, die innerfte allein; bei einigen kann 480 die aͤußere fogar willkürlich bald nad) vorn, Bald nad). hinten gerichtet werden. N Was die innern, weichen Theile betrifft, fo ift ber fonders das Nervenſyſtem vollfommner, als in den fruͤ⸗ hern Claſſen. Das Gehirn erreicht wohl eine bedeuten⸗ de Größe, doch fehlen ihm noch die Windungen und Vers Bindungsftränge der beiden Hemifphären. Am meiften ins deß überwiegt das Reſpirationsgeſchaͤft alle andern Func⸗ tionen. Seine Organe, die Lungen, find überall zellig und fiegen am Rüden, neben ber MWirbelfäule, in der ordern Hälfte des Numpfes. Die lange mit Knochens ringen, fo wie nicht bloß am obern, fondern auch am ans tern Ende mit einem Kehlfopf verfehene Luftroͤhre führe die Luft in die Lungen ein, und von hier tritt fie durch Löcher in eigne Häufige Säde, welche um und neben der Lunge liegen. Diefe communiciven wieder mit den Knochen der Glieder, befonders des Arms, in denen nach und nach alles Mark verfehwinder, fo daß nur die fefte Knochenwand übrig bleibt, fie ſelbſt aber als hohle - Kanäle erfcheinen, die eben fo gut, wie die Luftroͤhre, zum Einathmen tauglich ſind, ſobald durch Oeffnen des Knochens, der Luft ein freier Eingang darge⸗ boten iſt. Aus dieſem Vorwalten der Reſpiration laͤßt ſich nicht allein die hoͤhere Temperatur (30 — 8320 Reaum.) des Vogelblutes, ſondern auch die Leichtigkeit des Flug⸗ vermoͤgens abnehmen. — Der Kreislauf iſt, wie bei Saͤugthieren, doppelt. Das Herz liegt vor der Lunge, zwifchen»den beiden Leberlappen gerade in der Mitte und bes fieht aus 2 Vorhöfen und 2 völlig getrennten Kammern, durch deren Huͤlfe die Circulation, wie fie in der Einleitung ($. 203, 2, ec.) geſchildert Wurde, zu Stande fommt, Eine Eigenthuͤmlichkeit des Gefaͤßſyſtems ift der Häufige Mangel der rechten Halsſchlagader. ) Den Lymphatiſchen Ges fäßen fehlen die Drüfen. — Der Nahrungskanal zerfällt 481 in den Schlund, welder an der rechten Seite des Halfes hinabfteige und nicht felten oberhalb des Rumpf's ſich in einen großen Sad (Kropf) erweitert: Im Rumpf bildet er zuerſt einen häufigen Vormagen, der unmittelbar in den bald häutigen (bei Fleiſch freffenden), bald ſtark muskuloͤſen ‚Magen (bei Körner freffenden Vögeln) übergeht: Aus ihm entfpringt der gewundne Duͤnndarm. Sn feiner erften Windung liegt das Pancreas, hinter dem Magen nad) links die Milz, davor, gerade in der Mitte, die zweilappige Leber, die bis zum Herzen hinaufreicht: "Gallen: und Aus führungsgänge des Pancreas münden abwechfelnd, diefe vor jenen, in den auffteigenden Aft des Darmes ein; da wo der Dünndarm in den Maftdarın übergeht, finden fich in der Hegel 2 längere Blinddärme, mitunter noch ein dritter an verfchiedenen Stellen des Duͤnndarms. Die Nie, ren liegen im Becken, ihre Ausführungss Gänge münden zugleich mit den Gefchlechtstheilen und dem Maftdarm in einen vor dem After gelenenen Sack, die Kloake, ein zweiter, Eleinerer, drüfiger Sack (bursa Fabricii) hängt an der Nückenfeite des Dlaftdarnis, bevor diefer in die Kloake eintrit. — Die Geſchlechtsorgane beſtehen Keim Maͤnnchen aus 2 Hoden, die zur Seite des Ruͤckgrats am Anfange der Nieren liegen; ebendott an der linken Seite findet ſich beim Weibchen der einfache Eierſtock, die gewunts dene Trompete geht unmittelbar in den kaum weitern, zot⸗ tigen Uterus (oviductus) über und diefer öffner ſich dann, wie das Samengefäß, in die Kloake. Dis männliche Ruthe fehlt fehr allgemein, nie aber ift fie durchbohrt, fort dern erfcheint als ein runder Fortfag an der Oeffnung des Samenleiters. Die Befruchtung geſchieht immer durch Vereinigung der Geſchlechter; das Weibchen lege hartſcha⸗ lige, haͤufigſt bunt gefärbte Eier in ſelbſt verfertigte, oft ſehe wer Neſter und bebruͤtet fie eine Zeit lang, Bis | 8 | 482 das Junge auskriecht. Die Bildung und Entwickelung des Eies iſt in der Einleitung ($. 215.) berührt worden, Die Zeit der Begattung iſt fuͤr den Vogel die Bluͤthe ſeines Lebens; jetzt entfaltet er ſeine Kunſtfertigkeit auf eine kaum geahnte Weiſe, wie in der Wahl paſſender Oerter zur Anlegung des Neſtes, in der Anfertigung deſſelben, in der Sorge für die Jungen, ꝛc. In dieſer Zeit laſſen die Maͤnnchen mancher Gattungen und Famillen jene anges nehmen melodifchen Gefänge Hören, zu dieſem Geſchaͤft ſchmuͤcket ſich ſein Leib mit dem ſchoͤnſten Gefieder. Der Wechſel des Federkleides finder bald eins, bald zweimal des Jahrs, im Frühling und Herbſt, Statt. Sehr Häufig führe die Veränderung auch Abweichungen in Zeichnung und Farbe mit fich; fo haben die Jungen ein anderes Kleid als die Alten, das Kleid. des Maͤnnchens im Sommer weicht von dem des Weibchens ab, ähnelt ihm aber im Wins ter, oder Männchen und Weibchen tragen beftändig gleiche oder verfchiedene Kleider, ꝛc. Ueberhaupt bieten die Vögel in ihrem Leben fo viele phyfiologifch Höchft intereffante Ev fheinungen dar, daß man fich nicht wundern darf, zumal wenn man noch die Lieblichkeit des Aeußern in Anfchlag bringt, wie ihr Studium fo viele Verehrer und Freunde hat gewinnen Einnen. Der Raum geftattet e8 und nicht, fo manche anziehenden Seiten derfelden mit gebührender Aus führlichkeit zu behandeln, es genüge daher auf einige Er⸗ fcheinungen in ihrer Lebensweife hinzudeuten, Wiewohl die Voͤgel eigentlich volllommne Luftthiere genannt werden duͤrfen, ſo ſind doch manche mehr an das Waſſer, andere mehr an die Erde gefeſſelt; nie aber leben fie fo vollfommen, wie 3. B. Fifhe, Amphibien und feldft Säugerhiere im Waſſer, vielmehr ift die Oberfläche deffel «ben der eigentliche Tummelplag der Waffervögel. Zwar tauchen einige unter und eine einzige Gattung, die Pinguls ne, ſchwimmt fogar,. den ganzen Leib unter Waſſer haltend, 483 nie aber hat diefes Wafferfeben eine fehr in die Augen fallen, de Veränderung ihrer Bildung hervorgerufen, nie haben fie dadurch, mit Ausnahme der Pinguine, das Flugvermögen verlohren. Ein Gleiches gilt von den Erdvoͤgeln, zwar laus fen viele geſchickter und fliegen nur fehlecht, doch der Strauß allein gar nicht. Die Nahrung richtet fich ebenfo in ge wiffer Hinficht nach dem Aufenthalt. Wenige, und gerade einige wahre Luftvögel, find fleifchgierige Räuber; die mei⸗ fien leben von Sämereien oder, Inſecten; manche lieben fri⸗ ſche Kräuter, viele Waffer- und Sumpfoögel nähren ſich von den Bewohnern diefer Drte, als Fifche,. Amphibien, allerhand Mollusten und Waffergewächen. Hinfichtlich des Wohnortes findet auch Verfchiedenheit Statt. Kinige verlaffen ihr Vaterland nie, fondern vers weilen zu jeder Jahreszeit auf dem angeftammten Boden, Standvögel; andere ziehen von Ort zu Ort, von Land zu Land, entfernen fich aber nicht fehr weit von ihrer Hei⸗ math, diesdie Strichvoͤgel; noch andere endlich unters nehmen jährlich zu fehr beftimmten Zeiten große Neifen in ferne Gegenden, befonders wohl, weil die Witterung zu rauh geworden, oder die Nahrungsmittel ihnen entzogen find; folche nennt man Zugvögel; einige follen auch in einen Winterſchlaf verfallen. — | Die Eintheilung der Vögel in natürliche Gruppen und die Anordnung derfelben Hat, eben wegen der großen Webers einftimmung aller, bedeutende Schwierigkeiten. Linne fhuf 6 Abtheilungen die er Raub⸗, Specht⸗, Waſſer⸗, Sumpfs, Hühner: und Singvögel nannte; Cuͤvier hat ‘fie beibehalten. Nach unferer Anficht dürften, wie in den vorigen und folgenden Elaffen, 4 Hauptgruppen anzuneh⸗ men fein, die ſich auf eine ähnliche Weife zu einander vers halten. Die erfte umfaßt die Waffervögel, die zweite ift, wie die Amphibien unter den Vertebraten und die Schlangen unter den Auahltien, eine Durchgangsgruppe und eben — 81 * 484 deshalb die derſchledenartigſte, die dritte würde die Lufto& gel, die vierte die Erdvoͤgel in fi aufnehmen; fo entfprär hen diefe 4 Ordnungen den 4 Klaffen der Ruͤckgratthiere und den 4 Ordnungen jeder einzelnen Elaffe derfeiden, — Die Zahl der befannten Arten läßt fich nicht genau be fiimmen, doch Shwebt fie zwifchen 5 — 6000. Ein alle umfaffendes Syftem fehlt, der. Anfang eines ſolchen ift: "W agler, systema Avium. Vol. I. Tub. 827. 8. Als Handbuch empfiehlt ſich: - C. J. Temmink, manuel d’Ornithologie, Amer, er - . Paris 815. 8. Sreffliche Beſchreibungen und Abbildungen der deutſchen vo⸗ gel lieferte J. F Naumann in feiner - Naturgefchichte der Land s und Waſſervoͤgel Deutſchlands. Leipzig. 820 — 25. 8., die aber noch nicht vollendet ift. — Die Naturveſchichte der Voͤgel, als der Wiſſenſchaft, heißt Ornithologie. — *) Vergl. Ch.L. Nitzsch obs, de avium arter. carotides . Hal. 829. 4. R Erfte Ordnung. Waffervögel: Aves aquaticae. 6.322. Außer: der Webereinftimmung des gemein ſchaftlichen Aufenthaltes, welche als das Hauptmerkmal dieſer Gruppe gelten kann, ſind noch einige andere Merk⸗ male, die ſie vor den folgenden auszeichnet, Dahin gehör ren ein ziemlich allgemein jehr langer geſtreckter Hals und eben fo häufig ein längerer, nur an der Spitze und den Sei⸗ ten hörniger Schnabel; die Wachshaut iſt in den wenigſten Gattungen deutlich abgeſetzt, ſondern dehnt ſich als feine Epidermis uͤber die Oberflaͤche des Schnabels aus. Die Die Naſenloͤcher ſind in der Regel deutlich, doch kommt ein einziger Fall vor, wo ſie wirklich fehlen (Sula); ſie ſtehen am Grunde des Schnabels neben einander und haͤufig fehlt die Scheidewand zwiſchen beiden, ſo daß man vollkommen durchſehen kann (nares perviae), Die Druͤſen, weiche in CH 485 die Naſe minden, find ſtark entwickelt, ebenfo iſt das Ges fieder ſehr dicht und feft. Das Flugvermoͤgen ift, trotz ber Wafferwohnung, noch ſehr vollkommen; einige haben es verlohren, andere ſind beinahe die vollkommenſten, gewiß die anhaltendſten Flieger. — Die Kunſtfertigkeit der Waſſer⸗ vogel iſt nicht bedeutend; einige (Fulica, Ciconia, etc.) bauen ein Neſt aus Keifern und Stroh, andere legen in bloße Sandloͤcher (Larus, Sterna, Anas), die fie, aber nicht alle, ‚mit Daunen ihres Gefieders ausfüttern: Die Jungen verlaffen bald nach dem Ausfchläpfen das Neft und | fuchen ſich unter Anfuͤhrung der Aeltern, ihre Nahrung, ei⸗ nige find wahre Neſthocker (Storch). Viele Waſſervoͤgel, die in gemaͤßigten und kalten Erdſtrichen brüten, gt zum Winzer in wärmere Gegenden. — Erite Zunft. Shwimmnögel. Natatores. Palmipedes Cuv, $. 323. Hals und Schnabel find (faſt regelmäßig) kuoͤrzer, als in der folgenden Zunft, der Oberkiefer mehr flach, am Ende ziemlich allgemein mit einem nach unten umgebogenen Hoͤcker verſehen; der Unterkiefer iſt kleiner und vom obern bedeckt. "Auch die Füße find nur kurz, nackt; die Zehen durch eine Shwimmhaut mit einander verbunden. In der Kegel iſt die innerfie Zehe frei und nad) hinten ger richtet, feltner ſteht auch fie durch eine Schwimmhaut mit den andern in Verbindung; in einzelnen Fälten erfcheint die Schwimmhaut nur als ein einfacher oder getheilter, feitlis cher Hautlappen. Das Gefieder it ſehr dicht, die Federn gewoͤlbt und. gegen den Leid gekrümmt; der Magen häufig musfulös; die Dlinddärme find lang, die Eier allermeift grün oder Braun gefleckt, auch einfarbig grün oder weiß. Alle Vögel diefer Zunft ſchwimmen ſehr geſchickt, viele tauchen auch gut, bald auf der Stelle, bald indem ſie ſich aus der Luft herab ins Waſſer fallen laſſen. Sie lieben kalte Zonen und naͤhren fich von Fiſchen. Die meiſten Bas 486 ben doppelte Maufer und nach Alter und Geſhucht berſhie dene Kleider. * Dar 1. Sam. Pygopodes. Schnabel ſchmal und feitlich zufants mengedrüdt. Flügel kurz. Füße fehr nach hinten gerüdt. Sie - tauchen und ſchwimmen fehr gut, - aber fliegen und geben deito ſchlechter ‚ letzteres oft in aufrechter Stellung. Aptenody tes (Pinguin). Schnabel gerade, ſchmal, meſ— ſerfoͤrmig, Fluͤgel kurz, ohne Federn, ftatt derer viele kleine, hornige Schuppen. Gehen aufrecht, aber ſehr ſchlecht, ſchwimmen mit dem ganzen Leibe unter Waſſer, ſo daß nur der Kopf hervorragt und rudern dabei mit den Flügeln, A, demersus. Unterhalb weiß, oben ſchwarz — ebenfo _ Fuͤße und Schnabel. Am Borgebirge der guten Hoffnung haͤufig. Alca (Papageitaucher). Schnabel ſchmal, feitlih zuſam— miengedrüdt, Oberkiefer mit übergebogener Spitze. Flügel Elein, aber deutlicy befiedert.. Hinterzehe fehlt. A. torda,. 1° und drüber lang, ſchwarz, Bauch und Kehle weiß, Schnabel mit weißem Seitenſtrich. Eismeer, kommt im Winter an Deutſche Kuͤſten. Uria (Lumme). Schnabel gerade, nicht fo ftarf zuſammen⸗ f ‚gedrücdt, mehr Fegelfürmig., Füße Azchig, Hinterzehe frei, die andern, wie bei den vorigen Gattungen, mit vollfomm: ner Schwimmhaut. | U. troile. Oben dunkelbraun, Bauch weiß, Schnabel und Fuͤße gruͤnlich. Eismeer. Colymbus Lath. Cuv. (Eudytes 122. Taucher). Schna⸗ bel gerade, ſpitz, Fegelfürmig; Hals lang; Füße mit vol kommner Schwimmbaut. C. glacialis, 2— 3° lang, oben ſchwarz, — mit vielen weißen, viereckigen Sleden, unten, weißlich ſchwarz gefprenfelt. Eismeer , bisweilen an Deutfchen Küften. Podiceps Lath. Cuv. Tem. (Colymbus Il. Steiffuß). Schnabel wie beim vorigen, aber zarter, Der Raum zwi— fhen dem Mundwinfel und Auge (Zügel) ft nicht befiedert, die Beben haben feitliche, ungetheilte Hautlappen. P. ceristatus. Oben braun, unten weiß, rund um den Kopf ein ſchwarzer, am Rande brauner Kragen. Auf Tei— hen und Seen häufig. 12° lang. > 2, Fam. Anserinae, Schnabel flach, breiter als hoch, Horn: ſpitze fehr klein, hakenförmig ER An den Seiten 487 beider Kiefer gefaltete, faſt gekaͤmmte Raͤnder, die in eins ander greifen, Füße mit volllommner Schwimmhaut, Hinz terzebe frei. Maͤnnchen mit a SPANNENDE Ruthe. * AMertus (Saͤgetaucher ). Schnabel noch ziemlich ſchmal, ſanft gebogen, am Rande gezaͤhnt. Sie tauchen gut und nähren fi von Fiſchen. — M. serrator. 13° lang, - grau, unten heller auf dem Kopf ein brauner Schopf; das alte "Männchen iſt unten weiß, auf den Slügeln. braun gefärbt, Un prächtiges Hochzeitskleid; im Winter ift es, wie das; Weibs - chen, meift einfarbig grau. Sreffen Begetabilicn;: u end ebenfo gern Waſſ erthiere und Inſecten. Tauchenten (Hydrobates Temm.). Sie haben eine Breite, Iappige Hinterzehe und ſtark nad), binten gezogene Süße. Taus b. hen geſchickt. A. glacialis. Schnabel ſchwarz, mit gelber Bu mittlere Schwanzfedern länger, das Männdyen hat einen ‚Schwarzen Hals und Rüden und einzelne lange, weiße, fpiß zu⸗ laufende Achfelfedern. Eismeer, im Winter an Norddeutſchen Kuͤſten. A. mollissima (Eiderente). 13° lang, Weibchen einfarbig graubraun, Männchen weiß, mit ſchwarzen Ru: den und fhwarzem Streif durd) die Augen. “Sie hifter auf felfigen Infeln im Eismeer; des zarten Gefieders halber wird ‚ihr von den Bewohnern jener Eilande fehr nachge— ftelt. Im Winter aud an Deutſchen Küften, aber felten. Eigentliche Enten (Anas Temm.). Hinterzche furz und ſchmal, Schnabel länger und befonders breiter. A. Boschas (wilde Ente). Schnabel und Beine grüne lich graugelb, Weibchen einfarbig grau. Männdyens Kopf und Seitenflecke der Flügel ſchoͤn metalliſch grün, Rüden bräunli, Hals und Bruft weiß. Im Norden Europas, kommt im Herbſt und Winter foharenweis nad) Deurfchland ; iſt die Stammart unſerer Hausente 488 Cygnus (Shwan). Schnabel faft wie bei Enten, ‚aber am ‚Grunde: höher, Bügel nadt.- ı Hals ‚lang und * Hinterzehe Hein, ohne Lappen. C. musicus (Singſchwan), 5— 6 lang; einfarbig u Sungen grau, » Schnabel der Alten gelb, beni iemen,.. wie die Fuͤße, ſchwarz. Niſtet im hohen Norden, kommt, in Winter ſcharenweis an Deutſche Kuͤſten z auf dem Zuge laſſen ſie einen laͤutenden Ton hoͤren, daher der Name. olor (ſtumme Swan), Etwas größer oder ebenfo groBe. auch «benfo gefärbt, ‚aber der im Alter rothe Schnabel hat am Grunde einen ftarfen ſchwarzen Hoͤcker, Zuͤgel gleichfalls ſchwarz. Wild NR meiſt 2 J Sem, und Zeichen, Anser (Gans). - Schnabel Höher, befonders am — von faſt pyramidaler Form, der Hornhaken nimmt die ganze Spitze eim,.. die. Raͤnder ſchwaͤcher gekerbt; * ame, Hinterzehe Hein, ohne Hautlappen. A, ‚einereus Eiunfarbig grau, ——* * Süße, fleiſchfarben. 23° (ang. ‚Im Norden, auch, An: Deutſch⸗ ae Die Stammart unferer Haysgans. Fam. „$teganopades, Alle 4 Zehen ‚find: durch —* — verbunden, die vierte ſteht daher nicht nach hinten, ſondern vollkonimen nach innen. Die Fluͤgel find lang, ſtehen über den Schwanz hervor, der Schnabel bat . einen Hafen an der Spitze. Alle hieber gehoͤrigen Voͤgel ſchwimmen und fliegen ſehr gut, gehen aber deſto ſhlechter. Sie naͤhren ſich von Fiſchen und Seethieren. Pelecanus. Schnabel lang, breit, Rah, am Ende mit ftarfem Hafen; Keble im einen großen Gad erweitert. P. onocrotalus (Prlifan), einfarbig fleiſchroth, Schnas ‚bel gelb. 6 —8 lang. Im füdlichen Europa und Vor⸗ derafien, wird zum Fiſchfangen abgerichtet. Carbo Meyer (Halieus I. Scharbe, Kormoran), Schnas bel ſchmal, ſanft gebogen, am Ende wir ſtarkem Safen, Bügel und Stirn unbefiedert. 'C. cormoranns, braunſchwarz, Rüden graulich, Kehle weiß, 2 23' fang, Im Europäifhen Norden, nifter auf Baunıen; Hin und wieder auch im nördlichen Deutſch⸗ land. | 40 ‚Taohypetes Oleili. Wie vorige, aber die Fluͤgel find ungeheuer ‚lang. und der Schwanz gabelförnig , Schnabel ziemlich gerade, Schwimmhaut Klein, Wr -T, aquilus ‚(Sregattvogel), einfarbig ſchwarz Shnabel © und Beine roth, 3° lang, die ansgefpannten Fluͤgel gegen 12°; Aaufden. den — Dita hoch und anhal⸗ tend. fr: ‘ ri J wa "Term. —— —— gerade, ‚etwas geſchweift, Spitze ſanft gebogen. Zuͤgel und Geſi cht nackt. Naſenldcher fehlen. Schwanʒ habelfoͤrmig· x sa S.Alba (Pelic. bassanus’ Zinn.” Soͤlpel), gelblich weiß, Schnabel blaͤulich. Geſicht und Schwungfedern ſchwarz. ‚Im Eismeer bisweilen auch in Deutfchland. 2'lang. "Phaeton. Schnabet ganz gerade, faſt fegelförmig , ſeit⸗ lich etwas zuſammengedruͤckt, Spitze nice — mittlere Schwanzfedern ſehr lang, — Bu phoenicurus. Zropifoogel), weiß, Schnabel, Beine und die langen Schwanzfedern roth, 1° MR: Brgis ſchen den Wendekreiſen, fliegt auhaltend. Hieher noch die Gattung Plotus Enhinga) ausgezeichnet durch einen ſeht langen Hals, 4. Fam. Longipennes. Sie haben ſehr lange Vqung⸗ federn und im Verhaͤltniß viel kuͤrzere Armfedern, Der Schnabel iſt ſeitlich zuſammengedruͤckt, bald gerade, bafd, am Ende gebogen, die Nafenlöcher find groß, weit, mit⸗ unter hervorragend, Fuͤße ohne, oder mit freier Hinter⸗ zehe. Sterna (Seeſchwalbe ). Schnabel gerade, ueff erfoͤrmig, ſpitz. Naſenloͤcher am Grunde, laͤnglich. Zehen mit ſtarken Naͤgeln, Hinterzehe frei. $t. hirundo. 8 — 10% fang, weiß, Scheitel ſchwarz, Fluͤgeldeckfedern und Ruͤcken ſilbergrau, Schnabel und Beine roth. Un Norddeutſchen Kuͤſten und Seen ſehr gemein, ſtoͤßt auf Fiſche. Die auslaͤndiſche Gattung Rhynehop ps unterfeheidet ſich von Sterna nur durch die auffallende Größe des Unterkie⸗ ferö, der den Oberkiefer weit überragt und in ſich aufs nimmt, Zt . 490° ‚L ya Mive). Schnabel fehr zufanmengedrüdt, efw.s geſchweift, Spiße halenfoͤrmig, am TER wintelig, Nafen- loͤcher mehr nach vorn. "L. ridibundus Weiß, Kopf braun, Rüden filberfar- ben, ungen grau‘ gefprenfelt, Auf Sn ara rn und an den Küften. m Dana bat einen didern, BER, ; am Ende ftarf hatigen Schnabel und trichterförmige, vorragende Bafepliker, Hinterzehe fehlt. D. exulans (Albatros), 45 8 —* Ruͤcken und Fluͤgeldeckfedern ſchwarz; die ausgeſpannten Fluͤgel meſſen 12°, ‚Am Cap. Pradellarie, EScnabel der vorigen, aber die Naſenloͤcher ſtehen wie ein Paar Roͤhren hervor. Hinterzehe klein, uns deutlich. Pr. palagica (Sturmvogel). 4 6. lang, einfarbig 4 grauſchwarz „ Schnabel und Beine dunkler. Eismeer, wird bei Stürmen mitunter an Deutſche Küften verſchlagen. — Zweite Zunft. Sumpfvögel. -Grallae, 6.324. Sie unterfcheiden fih durch. die Länge des Schnabels, Halfes und der Beine, fo wie durch den fehr allgemeinen Mangel der Schwimmhaut zwifchen den Zehen von den Schwimmvsgeln. Alle lieben, wie jene, das Wafs fer, daher fie aud in Sümpfen und an Meeresufern vor- zugsweife ſich aufhalten. Einige fönnen auch ſchwimmen, feläft ohne Schwimmhaͤute, andere dagegen, die wirklich Schwimmhäute befigen, ſchwimmen nicht. Ihre Nahrung befteht in Amphibien, allerhand Gewärm, Jnſecten oder Fiſchen; wenige lieben vegetabilifche Stoffe. — 1. Fam. “Herodiae. Große Sumpfvögel mit dickem, brei⸗ tem oder faſt ganz flachem Schnabel und ſehr langen, duͤn— nen, vierzehigen Fuͤßen. Der Magen haͤutis, die Blind⸗ daͤrme nur kurz, Nahrung animaliſch. Phoenicopterus. Ausgezeichnet vor allen Uebrigen durch Schwimmhaͤute und einen kurzen, breiten, gewoͤlbten, am 491 Ende aboeplatteten Schnabel, deſſen Raͤnder wie bei Enten gefaltet find. AR Ph. ruber (Flanmingo), einfarbig bluttbih, oder faſt weiß mit rothen Flügeln, Schnabel an der — ſchwarz. An den Kuͤſten des Mittelmeers. Verwandte Gattungen find: Anastomus, Scopus;, can⸗ eroma. _ e Platalea (Löffelreiher), hat einen flachen, am Ende ei⸗ rund erweiterten Schnabel. Pl, —— weiß, Schnabel und Bügel Keen Un⸗ garn. Ardea (Reiber). Schnabel gerade, ziemlich dick, ſchwerdt⸗ foͤrmig. Bügel nadt, Zunge lang, Nagel der "Mittelzehe geferbt. A. cinerea CFiſchteihen, grau, unten weiß Am Kopf ein ſchwarzer Schopf und gleichfarbige Flecken an der Kehle. An Seen, niſtet auf Baͤumen. A. stellaris (Rohrdommel), Hals Fürzer, dicker; gelb mit vielen ſchwarzen Sleden und Puncten. In Suͤmpfen. Ciconia (GStorh). Unterfcheidet fi) ſogleich durch eine er faft rudimentäre Zunge und ungeferbte Nägel, 'C;alba (weißer Story), weiß, Flügel ſchwarz, Schna⸗ bel und Beine roth. Allgemein bekannter Zugvogel, zieht nach Afrika. C. nigra (ſchwarzer Storch), ganz ſchwarz, Bruſt allein weiß; ſeltner, nur einzeln hie und da an großen Seen. Tantalus. Schnabel di und gebogen, fonft wie vo: rige. = 5 T. Ibis. Weiß, Kopf nadt, wie die Flügel dunkel: roth, Schnabel gelb. Afrifa, galt oft als der von den Argyptern verehrte Ibis. 2. Zam. Scolopacinae, Sleinere Sumpfvögel mit affermeift ‚geraden, dünnem Schnabel und ebenfo fhmächtigen, langen Beinen in der Regel ohne Schwimmbaut. Der Oberficfer ift an der Spitze durchloͤchert, aber die Löcher beffeider eine weiche Haut, zu welder ſich Nerven verbreiten und fo einen Taſtapparat bilden; der Magen iſt fleiſchig, bie Blinds daͤrme lang. Sie nähren fi) von Inſecten. Ibis; Schnabel fanft gebogen, Gefiht nackt, Hinterjehe erhaben, die vordern am Grunde durd) Haut. ‚verbunden. | „I. religiosas Weiß, Ruͤcken, Kopf, Schnabel und - Füße ſchwarz. Aegypten, ward von den Aehyrtern fuͤr heilig gehalten. * Numenins Die vorige, Stirn befebert, Zehen Zleich * * a N. arquata (großer Brachvogel), uͤberall grau und sei geſprenkelt, 14° lang. Im Deutſchland auf dem Buge. „‚Tringa Etrandlaͤufer). Schnabel gerade, Spige etwas erz weitert, fanfr aibergebogen, in der Mitte beweglich, Zehen det Füße, geferbt, — —— ‚pugnax, Das Männchen bat eine breite berſchieden gefärbre Halskrauſe und drüfige Warzen vor den Augen, Weibchen grau, REN u ae heftig niit eins ander, Limosa, unterſcheidet fi durch laͤngere Beine —* nur an der Spitze beweglichen Schnabel; bei Toranus iſt die Bervegungsftele ganz am. Srunde Beide —* AM FR apparat. Reeurvirostra. Hat Shonnifiße und einen nid ee sgnen Schnabel. 9J* R. avocetta, weiß, Scheitel und Rüden) fönanı. Nors den. Prater Fuͤße gelappt. Sinabel kurz, —** Ph. hyperboreus. Grau, Hals roſtroth, Bruſt weiß. Himantopus madt fi) durd die ungeheuren langen, dünnen Beine kenntlich ; Schnabel dünn, gerad. H. rufpes, Weiß, Rüden ſchwarz. Sqnabel und Beine roth. Scolopax.. Hat kurze Beine, langen, mit deutlichem Taſt⸗ apparat, verfehenen Schnabel und nad Hinten ene Au⸗ gen. S. rusticola Hatdfänepfe). Braun. und — * ſprenkelt, 3/ hoch. S: gallinula (Beccaffine). - . Charadrius. Schnabel did, kurz, etwas ausgeſchweift, und an der Spike uͤbergebogen. Kinterzebe fehlt. , j Ch. hiaticula (egenpfeifer) , 6° lang, weiß, oben graulih, Hals wit ſchwarzer Binde, Un Seen. 498 Yan ellus unterfcheidet fih hauptſachuch — die no ſenheit der Hinterzebe, V. ‚eristatus (Kiebitz). Schwarz, Bruft weiß. Sm Nacken ein Federfhopf. = L, 3. Fam. Fulicariae. Sumpfpvoͤgel mit bald —— bat fürs zetn Deinen, Schnabel in der Kegel Fürzer, dicker , ſeitlich zuſammengedruͤckt, mit großer laͤnglicher Naſengrube und durchgehenden Naſenloͤchern. Einige — Fuͤße, andre ſehr lange Zehen. Parra. Schnabel gerade, ziemlich (dniöhtig,, an der Wur: | zel mit nadten Hautlappen. Beine, befonders die Zehen und Nägel, fehr lang. Oft Sporen an den Flügeln. P. jassana, 9“ hoch, ſchwarz, Rüden braun, Schnabel und Beine gelb. Hautlappen roth. Südanierife. Fulica (Waſſerhuhn). Schnabel kurz, Fegelförmig, auf der Stirn eine nadte Hautſchwiele. Füße gelappt. : F. atra, grauſchwarz, Stirnſchwiele weiß. Auf Teichen und Seen Deutſchlands, ſchwimmt ſehr gut, : :Gallinula Schnabel kurz, ſeitlich ——— Zehen lang, ohne Schwinmhaut. 6, ‚porzana, 7 — 8° hoch. Gruͤnlich, unten grau. Schnabel am Grunde. gelb. Im Norden, kommt nad Deutſchland. Crex, Wie vorige, aber die Sehen viel kuͤrzer. ‚ ‚Cr. pratensis (Wadtelfönig). Graublau, Flügel braun, ſchwarz gefledt. Auf Wieſen, läßt gegen Abend einen knar⸗ renden Ton hören. Rallus. Schnabel lang, licht gebogen, Beine und Beben ziemlich kurz. BR. aquaticus. gu hoch, braͤunlich, ſchwarz gefleckt. Schnabel roth. Im Norden, auch in Deutſchland. Zweite Ordnung. Uebergangsvoögel. Aves amphibolae, 85. 325. Wir vereinen unter, diefem Namen einige Vögel Familien, die -Hinfichtlich ihres Aeugern im Ganzen wenig Aehnlichkeit, mir einander haben, aber ihrer Natur nach zwiſchen den Waffers und Luftvoͤgeln in der Mitie fies 494 ben. Der Schnabel ift kurz, aber Iänger, als bei fehr vies Ten Luftvögeln, der Oberfiefer an der Spige etwas über, gebogen, die Nafenlöcher laͤnglich. Der Hals bei einigen fehr lang, bei andern kürzer, ebenfo die Beine. Schwimm⸗ häute fehlen immer, die Nägel find in der Regel dick, aber ſtumpf, die Hinterzehe fehlt mitunter, einige haben wie die Hühner, einen Sporn und mahnen dadurch an diefe. Das Flugvermoͤgen fehlt nie, doc) leben viele anf der Erde, ans dere auf Bäumen, ins Waffer gehen fie nicht. Die meis ften find Körner freffend, haben daher einen dien, fleiſchi⸗ gen Magen und kurze Blinddärme, 1. Fam. Alectorides. Unterfcheiden fih von der. folgenben Familie befonders durd) breitern, dickern Schnabel und lange Beine. Niften auf der Erde. ie gefleckt. —Grus: Naſengrube laͤnglich, Zügel und Vorderkopf nackt, warzig, Beine ſehr lang, Hinterzehe erhaben. Magen dick und fleiſchig. Blinddaͤrme lang. Macht den Uebergang zu den Sumpfvögeln. Gr. cinereus ( Kranid) ). Einfarbig grau, am —*— kopf ein Schopf ſchwarzer Haare, ein aͤhnlicher grauer auf dem Ruͤcken. Niſtet in Deutſchland, zieht im Herbſt in wär: mere Gegenden. — Otis, Schnabel etwas breiter, fonft ähnlich. Kopf voll⸗ ftändig befiedert. KHinterzehe fehlt. Magen haͤutig. O. tarda (Trappe). Oben gelbbraun, dunkel gefleckt, unten grau, ebenſo der Kopf; Maͤnnchen an den Mund— winkeln mit langen Bartfedern und einem haͤutigen Sack an der Luftroͤhre. In Deutſchland, aber nirgends haͤufig. Psophia. Faſt wie ein Kranih, Schnabel kürzer mit uͤber⸗ * gebogener Spike des DOberfiefers. Gefieder — haarig. Ps. crepitans (Trompetensbgel), 2— 3 hoch, blau, me: talliſch glänzend, auf dem Rüden dunkler. Schwungfedern gruͤnlich. Südamerifa, wird als Hausthier gehalten. "Palamedea, Schnabel des Vorigen, —— groß. An den Fluͤgeln 2 hornige pemım | 495 P. cornuta, ia ar bo, einfarbig grau, mit dunklern Sleden auf dem Rüden, auf dem Kopf ein bewegliches Horn. Sehen lang. Suͤdamerika. — 2. Fam. Columbinae. Schnabel ſchmaͤler, am Grunde mit ſtark gewoͤlbten Naſenloͤchern, Spitze uͤbergebogen, Beine kurz. Sie niften:/auf Bäumen in einem ſehr — aus eiſern bereiteten Neſt. Eier weiß. Columba (T aube). Die einzige Gattung. C. palumbus (Ringeltaube), 1° lang, blau, Fluͤgel bräunlih, an den Seiten des Halſes ein weißer Fleck. Sn * Waͤldern Deutſchlands. C. livia, Einfarbig grau, Flügel mit 2 ſchwarzen Quer⸗ binden. Beine, wie bei den meiſten roth. Oeſtereich, Steiermark, niſtet auf Felſen. Stammart unſerer Haus⸗ taube. C. risoria (Lachtaube), gelblich weiß, um den Hals ein ſchwarzer Halbring. Oſtindien, bei uns zum Vergnuͤgen gehalten wegen des eigenchauchen Lachtons der Maͤnn⸗ chen. Man kennt viele Arten, beſonders aus ſuͤdlichen Erdſtrichen. — Dritte Ordnung. Luftvoͤgel. Aves aëreae. 6. 326. Bei weiten die zahlreichfte aller Vögel: gruppen und die wahren Nepräfentanten der Vogelorganifas tion. Sie haben allermeift kürzere, dickere Schnäbel und ebenſo kurze Beine, an denen faſt nie die hintere Zehe fehlt, und nur dann, wenn zugleich die aͤußerſte Zehe nach hinten gerichtet ift. Alle können gefchicke fliegen, halten fich auch mehr in der Luft oder an erhabenen Orten auf, als am Boden, Das Waffer- lieben fie nicht, können auch nie ſchwimmen. Sie bauen fehr allgemein Eünftliche Neſter an erhöhten Orten, auf Bäumen, Felfen, in Gebuͤſchen, und füttern ihre Jungen, die meiftens blind und nackt gebohren werden, Um die natürliche Eintheilung diefer Gruppe, fo wie dur feine Urbeiten in der Anatomie der Voͤgel überhaupt, bat fih Nisfh beſondere — erworben; man vergleiche die oben angeführte Differtation, in der zu⸗ gleich * Bote: der Voͤgel Be iſt. J Erſte Zunft, | Zr Spectartige Luftvoͤgel. Picariae, - $.327. Sie haben in der Regel die längften Schndr bel unter allen Luftvoͤgeln. Außerdem find Kletterfuͤße, aber nicht allen Gattungen, diefer Gruppe eigenthuͤmlich. Shre Stimme ift rauh und heifer, einen melodifchen Ges fang, den viele der folgenden Zunft Hören laſſen, Können fie nicht hervorbringen, da allen die zur Modulation der Stimme erfoderlihen Singmuskeln des untern Kehlkopfes fehlen (nah Nitz ſch). Picarien finden fih vorzugsweife in wärmern Zonen außerhalb Europa, ihre Nahrung bes fteht in Inſecten und Saͤmereien, oder faftigen Früchten. 1. Sam. Lipoglossae. Ausgezeichnet vor allen übrigen durch "ine Heine, kurze, Tnorpelige Zunge. Der Schnabel das gegen ift lang, meift dünn, auch etwas gebogen. Die Sehen ftchen nady vorn, tur die innerfte nad) hinten. Halcedo.‘ Schnabel gerade, breit, vorn ſpitz, beide Außerfte Schen aiı Grunde verwachſen = HER H. ispida (Eisvogel), 6—7’' lang. Oben ſchoͤn grün, mit blaͤulichen Sleden, Kehle weiß, Unterjeite roftrotb, In Deutfhland in der Nähe von Teichen, Seen, Fluͤſſen. Upupa. Schuabel lang, duͤnn, ſchmal, ſanft gebogen, Zehen frei. U. epops (Wiedehopf), gelbroth, Fluͤgel ſchwarz, weiß bandirt, auf dem Kopfe ein großer herz Deutſch⸗ land. * Epimachus. Gars ie Upupa, Schnabel mod) länger und mehr gebogen, Maul tief geipalten, Schwanz lang. E. superbus. Prädtig ftahlblau, Schnabel, gelbroth, "Schwanz zweimal fo lang als der Leib. Ruͤckenfedern oreßz⸗ vonm Leibe abſtehend. Guinea. Buceros. Schnabel groß, did, zetiig und daher ſehr leicht, oft mit einem Horn auf der Dberfeite, 497 B, Rhinoceros (Mashornuoge). 4’ Land, ſchwarʒ, Bauch und Schwan; wei. Schnabel 10 lang, gelb mit großem, ridwärts gebogenem Horn. Afritav . 2. Sam, ‚Psittacinae. Schnabel hoch ? did, abgerundet, Dberkiefer am Grunde beweglid, an der Spige überges bogen. Zunge die, fleiſchig. Kletterfüße. | Psitetacus; einzige Gattung, die fi) nad) der Form des Schwanzes und Kopfes in mehrere Familien bringen läßt. a. Stirne, Bügel, Augenrand nadt, ,„ wie — Schwanz lang, fpiß, feilförmig. Aras. Ps. Aracanga Ueberall brennend con, . Slügel blau. Indien. b. Mit aͤhnlichem Et aber —S Sf cht. Ps. Alexandri. Grün, mit rothem Halsring. Ebenda. c Geſicht nackt, Schwanz abgerundet. Ps. erithacus. Grau, Schwan; roth. Braſi lien, „bei uns in Käfigen zum Vergnügen gehalten. Lernt füwagen. d. Wie vorige, aber — dem Kopf eine Federkrone (Kata⸗ dus). Ä Ps. ———— — und Ziße (Harz, Sederfrone befonders nach. binten ſchwefelgelb. 3. Fam. Picinae, Schnabel. in der Megel groß, bald dick und zellig, bald breit und ad, bald lang, keilfoͤrmig. Die Beine find Kletterfuͤße. Das Gefieder meift ‚bunt und ‚prächtig. Sie nähren ſich von Inſecten. — Rhamphastus. Hat -den laͤngſten und diefften, aber zels ligen und daher. fehr leichten Schnabel, an deſſen Grunde die Nafenlöcher ſtehen, Schwan; bald länger, bald kürzer, abgerunder oder keilfoͤrmig. — Rh. Aracari ( Pfefferfreffer). Schnabel gelb, Gefieder ſchwarz, Zugel nadt, Kehle ſchoͤn gelbroth. Suͤdamerika. Frißt Fruͤchte, aber gern junge Voͤgel und Vogeleier. — ‚Pogonias bat einen kuͤrzern, aber gewoͤlbten und am Rande mit 1 oder 2 Zähnen bewaffneten Schnabel. P. sulcirostris; “90 lang, ſchwarz, Kehle roth: Oſtindien. Buceo. Geſtalt der vorigen aber der Sgnabet if gerade, flach, zugeſpitzt. 52 — B. tamatia. Braunroth, Kehle gelb, Bauch ia — gefledt. 6-7 lang. Südamerika, — Epechte). Schnabel ganz gerade und flach, keilfoͤr— vmigy ſpitz; Naſenloͤcher am Grunde, von Federn bedeckt. Zunge ſehr lang, Fleifhig, drehrund, vorſtreckbar; Schwanz fteif, Feilförmig. Sie klettern an Bäumen, wo fie Infecten aufſuchen und mit ihren harten Schnäbeln loshaden, = P. martius, 13° lang, ſchwarz, Scheitel blutroth , beim Weibchen nur der Nacken. In Waͤldern. P. viridis. 1° lang, gruͤnlich. Scheitel blutroth, dluͤ⸗ ‚gel bläulic, gefleckt. Ebenda, viel gemeiner. — 7 ynx. ie ein Specht, aber der Schnabel ift kleiner, Teiche ter und ſchwaͤcher gebauet. Naſenloͤcher frei. J. torquilla (Wendehals), 4—5'' fang, grangelb, nit vielen ſchwarzen Flecken und Wellenlinien. Ueberall in —— Ve nirgends gemein. — spe ji "oder ganz ury, Tegefförmig. "Seine alfermeift nur Säreit: füge, feltner Rietterfüße. Naͤhren ſich, wie die vorigen, - von Snfecten, die fie im Sluge fangen, Irbem 207 rare außerhalb Europas = — — a. Mit Kletterfuͤßen. — Trogon.“ Schnabel etwas gewoͤlbt, kegelfoͤrmig, kurz, Ränder ‘fein gezaͤhnt. Von den 4 Sehen fehaggpis beiden "innerften nach) hinten CNitzſch). Tr. ;viridis. OR grün, Bruft and Band ‚ge. Euͤdamerika. | Indicator. Schnabel der vorigen, aber ER Zewoͤlbt, am Grunde breit, hier die Naſenloͤcher. 12 Schwanzfedern. I. verus (Honigkufuf). Braͤunlich, dunkler gefleckt, unten weiß, an der Bruſt ein gelber Fleck. Naͤhrt ſich vom Honig der. Bienen, die er gefchickt zu ‚finden weiß, Suͤdafrika. Crotophla ga. Schnabel ſeitlich zufantmengedrüdt, nit ſcharfer Rüdenfante. Schwan; ziemlich lang. Cr. ani, uͤberall ſchwarz, 1’ lang. Draft lien, Frißt gInſecten und allerhand Gewürm, auch Samenförner. Cuculus. Schnabel flach, fanft gebogen, am Grunde breiter, tief gefpalten. Schwanz nicht fehr lang, Abgeruns J 499 det. Freſſen Inſecten, bruͤten ihre Eier nicht ſelber aus, ſondern legen ſie andern, kleinern aaa, Feet enden Vögeln ins Reit. .C, canorus (Rufuf), braun oder grau, mit vielen ſchwar—⸗ zen Duerbinden und Flecken. Gemein in ——— b, Mit Gangfüßen. 'Merops. Schnabel ziemlich lang, fanft gebogen, ſpitz. Mittlere Schwanzfedern laͤnger als die übrigen. M. apiaster (Bienenfreſſer), oben rothbraun, unten grün, von einem Auge über die Kehle zum andern ein Schwarzer Dapenteren. . Sid: Europa, felten in Deutſch— nd meh Pia Coracias. Schnabel kegelfoͤrmig, fanft gebogen, befon- ders die Spike. Nafenlöcher laͤnglich, am Grumde, frei. — Stand früber bei den Kräben. .. €. garrula (Mandelkraͤhe). Spangrin, Fluͤgel bläus ih, Rüden zinmmtbraun., Hin und wieder in Deutſchland, ‚aber ſelten. | x Todus (Plattſchnabel ). Schnabel gerade, flach, faſt gleich breit, Spitze verengt, ausgeſchweift. Naſenloͤcher oben, eirund. Mundwinkel borſtig. hd T. leucocephalus, 3— 4’ lang, ſchwarz, Kehle weiß: Auf dem Scheitel eine Haube. Amerika. Caprimulgus (Nahtfhwalbe). Schnabel kurz, flein, feilförmig. Spitze des - Oberkiefers uͤbergebogen, Maul “ tiefgeſpalten, in den Winkeln borſtig. „ ©. europaeus. 6—S'’ lang, grauſchwarz, mit ‚sielen dunklern Puncten, Flecken und Wellenftreifen.. Sn ganz Europa, aber nirgends gemein, fliegt in der Daͤmmerung, wo er ſich Nachtſchmetterlinge und Käfer fing — 5. Sam. Longimanae. Kleine Vögel mit Heinem, ſchmalem, zartem Schnabel und für ihre Größe ſehr langen Flügeln, Steffen Infecten, andere ſaugen Honig aus Blumen. Cypselus., Schnabel kurz, feilförmig, Spike uͤbergebo⸗ gen. Maul tiefgeſpalten. Fuͤße Kehig, alle Sehen nn vorn gerichtet. C. apus (Mauerſchwalbe), überall rußſchwarz, — lang. Niſtet an Kirchthuͤrmen, in altem Gemaͤuer — fliegen haufenmweis mit laufem Geſchrei. 32 500 C. esculentus (Hirundo escul. Zinn). Wehnlid, aber 3 fo groß, Kehle weißlih, Bauch heller. Oſtin⸗ dien; bauer ihr Neit an Felfen aus Eonferven, die fie mir Schleim ihres Vormagens uͤberzieht. Mit Gewürzen zugerichtet wird es gegeſſen (Indianiſche Vogelneſter) und ſoll wohlſchmeckend ſein. ed ’ Trochilus (Kolibri), Schnabel gerade, pfriemenförmig, \ oder leicht gebogen. Zunge lang, vorſtreckbar, gefpalten, wie ein Scymetterlingsrüffe. Sie faugen Honig aus Blumen, find die Heinjten Vögel und leben nur in Amerika. Tr, moschitus. Grünlih, Scheitel feuerrotb , gold⸗ glänzend. Kehle erzfarben. Südanıerifa, gemein. | | | Zweite Zunft. Singvögel. Passerinae. 8.328. Hinfichtlic der Außerm Form ftimmen fie mit’ manchen, befonders den letzten Gattungen der Spechtvoͤgel überein, immer haben fie einen Eleinen kegel» oder pfrie⸗ menförmigen, allermeiſt graden, feltner fanft: gebognen Schnabel und vollfommene Gangfüße. Anatomifchzeiche net alle nah Nitzſch) die Anwefenheit mehrerer, -Eleiner Muskeln am untern Kehlkopfe, und das Nöhrenbeinchen, ein Eleiner hohler Knochen, der die Paufenhöhle mit dem Innern des Unterkiefers in Verbindung feßt, vor den Übris gen-Vögelgruppen aus; ebenfo fehlt bei wahren Singvoͤgeln vegelmäßig die rechte KHalsfchlagader, — Außer diefen Merkmalen machen fie fic durch die Anfertigung eines fünftlis chen Neftes, fo wie durch ihren lieblichen Gefang fenntlich. Das Colorit ihres Gefieders ift in den meiften Fällen eben nicht “ prächtig, die fehönften find Bewohner wärmerer Zonen, das gegen halten die beften Sänger fich nur in gemäßigten Him⸗ maelsſtrichen auf. Sie nähern ſich von Saͤmereien und Ins festen, einige auch von faftigen Srüchten. 1. Fam. Certhiaceae. ‚Sie haben längere, ſchmale, pfries menfoͤrmige, fanftgebogene Schnaͤbel, Furze Beine, aber Tange Zehen und Krallen, mit denen fie au Bäumen und 501 Waͤnden herumklettern, um Inſecten aufzuſuchen. Sie laſſen keinen melodiſchen Geſang hoͤren. Nectarinea. Schnabel ſehr lang und gebogen, Zunge vorſtretdar, geſpalten, Schwanz abgerundet. Naͤhern ſich hin? ſichtlich ihrer Kleinheit, Lebensart und ihres Gefieders den Kolibris, finden ſich ebenfalls nur außerhalb Europa. N. formosa. Ueberall grün, metalliſch glänzend. Afrika. Tichodroma. Schnabel fo lang wie bei vorigen, aber weniger gebogen und faſt gerade. Klettern an Wänden, T. muraria, grau, auf den Flügeln blutrothe Federn. Auf den Alpen des füdlihen Deutſchlands. Certhia, Schnabel Fürzer, gebogen, Schwanzfedern fteif wie beim Specht zum Anſtemmen. Klettern raſch an Bäus men hin und ber um Snjecten aufzufuchen. C. familiaris. Graulich, oben dunkler, mit weißen und ſchwarzen Flecken. Im Winter in Gärten. (Baunläufer). Dendrocolaptes. Beine länger, font wie Certhia, Beben gleih lang, Schwanzfedern am Ende ohne Fahnen, D. cayennensis. Oberhalb ſchoͤn roth, unten weiß, Kehle ebenfalls roth, S—10' lang. Suͤdamerika. Sirta unterfiheidet fih von den übrigen Gattungen durd) einen furzen, dien, breiten, vorn abgerundeten Schnabel. "Schwanz abgerundet, nicht zum Anſtemmen. Huͤpft wie Certhia an Daumen auf und ab nad) Infecten. S. europaea (Kleiber, Blauſpecht). Oben blaugrau, unten blasroͤthlich, durch die nam ein ſchwarzer Streif. 4“ lana, 5 2. Fam. Fringillaceae. Unterfcheiden ſich von den vorigen durch einen kurzen, dien, fegelförmigen, barten Schnabel und längere Beine. Sie klettern nicht, freffen vorzugss weife Samen und fingen zum Theil jehr gut. Fringilla (Fink). Schnabel überall glatt, Mundwinfel nicht oder fehr wenig nad) oben gezogen. Erſte Schwung: feder fehle. Viele find gute Sänger. Sie haben nad) Jahrs⸗ zeit, Alter und Geſchlecht verſchiedene Kleider. —— Fr. domestica. ESperling), grau, oben braun, Männden mit ihwarzer Kehle: Ueberall gemein. % Fr. earduelis .(Stieglis); oben ſchwaͤrzlich, tweißtgefiedt 502 < EStirn roth. Aut den Flügeln cin. gelßer Fledk. — bel ziemlich lang und duͤnn. Nicht ſelten. — Fr. canaria (Kanarienvogel), findet ſich nur und iſt dann meiſtens ganz gelb, oder auch grau gefleckt. Man zieht — era mit Hänflingen und andern Finken. Hieher noch viele Arten z. B. Fr. —— Fr. eannabina (Hänfling), Fr. coelebs (Buchfinf), Fr. spinius (Zeifig). Ebenfo die durch fehr dicken, ftarfen Schnabel ausgezeichneten: Fr. coccothraustes (Kernbeißer), Fr. pyrrhula (Dont yfaffe), Fr. enuclearor (Fichtenfernbeißer), den andere Drnithologen zu Loxia ziehen. Loxia. Größere Finken mit längerem Schnabel, deffen Spis ben kreuzweis übereinander, gebogen fd. L. curvirostra (Kreusfhnabel), grünlich oder oͤthüch, Ruͤcken braun, auf jedem Fluͤgel ein weißer Fleck. 5— 6* lang. In Tannenwaͤldern. Tanagra. Auslaͤndiſche Finfen, deren. Schnabel etwas Län: ger und deutlicher gebogen ift und auf dem’ Rüden eine erhabene Leiſte hat. N ‘ T. brasiliensis. Männchen uͤberall ſchoͤnroth, Weibchen braun, Unterkiefer feitlich angefhwollen, —* — in Braſilien. Emberiza (Ammer). Wie Fringilla, aber der Schnabel iſt kleiner, zarter und der Mundwinkel ſtark nach oben ge: zogen, ſo daß der Oberkiefer am Rande in einen Winkel gebogen iſt; auch hat er am Gaumen einen merklichen Hoͤ— BR | — E. miliaria (Grauammer), 7-8 lang, überall ler— chenfarben, Kopf heller. Häufig im nördlichen Deutfchland, - läßt, wie alle Ammern, einen — — aber ſtets wie= derfehrenden Gefang hören, E. eitrinella (Goldammier). Steiner ale vorige. Rüden lerchenfarben, Kopf und, Bruſt gelb, braungeſprenkelt. Ueberall gemein. — — —— E. hortulana (Srtolan), E . schoenieulus (Rohrammer), E. nivalis (Schneeammer) u. a. m. t Auch die auslandiſchen Gaͤttungen: Gassicus und Glau- copis gehoͤren hieher. — 508 3. gam Cänorae. Der Schnabel iſt RER flach nal, feig, Hein und pfriemenförmig; die Beine lang, ebenfo die Beben und Krallen. Sie freffen Infecten, ‚die fie. allermeift im. Fluge fangen ; ihre Nefter find unter allen die kuͤnſtlich⸗ ſten, ihr Gefang aͤußerſt RAR, melodiſch * ei m eins tönig, wie bei Finfen. 'Parus Meife). Der: Schnabet ift: siemtic kurz, Flein ‚ tes gelfoͤrmig, und ähnelt dem der Finken, die Zunge iſt abges ftugt und am Ende 4borſtig. Es find muntere Thierchen, ‚die mit lautem Ruf in, dem Zweigen bin = und. herbüpfen, - am. Infecten,, ‘deren. Eier, auch reife Beeren zu fihnappen. P. major. Oben blau, unten grünlih, Flügel und Kopf ſchwarz, dieſer mit einem weißen Fleck unter den Augen. Gemein, — im. Winter in. Gärten und Städte. . "Ps pendulinus(Bentehmeife). Kaum: halb ‚fo: groß als die vorige, Schnabel länglid) , fpigig; Gefieder rothbraun, unten’ gelblich weiß, am Kopf ein ſchwarzer Gtreii Bes kannt. ı wegen des großen, beutefförmigen Neftes, das fie ſchwebend an Baumzweigen aufhängt, und aus allerhand weichen. Stoffen, Ku, Haaren, Wolle, Weidenkaͤtzchen ꝛc. verfertigt. — Bipra (Manafin). Schnabel; der Meifen Furz, dreifantig, - kegelfoͤrmig. Beine lang, 2 aͤußerſte Zehen am Grunde verwachſen. Alle find außerhalb Europa einheimiſch. P. erythrocephala, 3 — 4° fang, ſchwarz mit feuer⸗ farbner Holle, Suͤdamerika. Alauda (Lerhe). Schnabel mannigfach, bald- die und ke— gelfürmig r. bald. Dinner pfriemenförmig. Sehen lang, bes fonders der Daumen, ebenfo. die Krallen. Alle haben. ein graues, gefprenkeltes Gefider. A, arvensis (Feldleche), 6 — 7’! lang, aͤußerſte Schwanzfeder ganz oder zum Theil weiß. Singt ſchwe⸗ bend, niftet. auf der Erde, nie auf: Baͤumen. A, eristata, ‚größer, mit beweglicher Federholle. Ueber: all in Deutſchland. (Haubenlerche). „as Anthus (Piper). Schnabel dünner und ſchmaͤchtiger, ſonſt von Lerchenfarbe und Zanfieheuferin, aber, der — etwas kuͤrzer. 504 —7— pratensis (Wiefenpiper), 5 — 6” ER Grundfare be gelblih, überall braun gefprentelt, Kralle des Daus men fedr lang. Im Deutſchland auf Wieſen. | Motacilla GBachſtelze). Ganz wie Anthus, ‘aber der ‚Schnabel noch zarter, Schwan; länger ; Beben und. Krallen kuͤrzer, Gefieder bunt. — M. alba. Weiß, Rüden grau, Slügel, mittlere Schwanzfedern, Nacken und Kehle ſchwarz. Gemein auf Wieſen an Baͤchen ꝛc. — Accentor (Fluͤhvogel). Schnabel der vorigen, aber fürs zer und etwas ftärfer, Nafenlöcher am Grunde von weicher Haut umgeben, Schwanz kurz, Daumfralle lang. | A. alpinus. 7 — 8° lang, oben ſchwarzbraun, dunk⸗ ler gefleckt. Kehle weiß, Bruftfeiren braͤunlich. Oeſtreich/ Steiermark auf hohen Alpen , frißt Sämereien. Troglodytes. Schnabel wie bei Anthus, aber etwas gewölbter. Schwanz, wie bei Hühnern, aufreht. Tr. verus (Motacilla rrogl. Lin. Baunfönig), kaum 2“ lang, Farbe braun mir dunklen Wellenjtreifen. Ue— berall in Deutjchland, aber nirgends gemein. Regulus. Wie vorige Gattung, Naſenloͤcher verdedt. Schwanz kurz, gerade. Hieher die kleinſten deutſchen Voͤgel. R. crococephalus, gruͤnlich, auf dem Kopf eine fas frangelbe, an den Seiten bellere, ſchwarz umgraͤnzte Holle. 13'' lang. In Gärten, büpft, wie Meifen, 8* Baͤu⸗ men hin und her. Sylvia (Sänger). Schnabel Hein, duͤnn, fpi, im Ganzen den vorigen aͤhnlich. Erſte Schwunofeder ſehr klein, faſt 3 fogroß als die folgenden, Hieher die ſchoͤnſten Saͤnger; ihre Nahrung iſt verſchieden, einige freſſen nur Inſecten, andere Beeren; man findet ſie in Gebuͤſchen, Waͤldern, im Schilf, ꝛc., von wo aus fie ihre herrliche Stimme hören laſſen. $. luscinia (Nachtigall), 6 — 7“ lang, einfarbig braun, Ruͤcken dunckler. In Waͤldern, das Maͤnnchen ſingt gegen Abend und in der Nacht aͤußerſt — ſie niſtet auf der Erde in Geſtraͤuch; Von den vielen Arten koͤnnen nur einige —2* vera werden, ale: $. rubeoula Wothlelchen), 5. sueeion NEE 505 (Blautelhen) , 8. phoenicurus (Rothſchwaͤnzchen), nerea (Grasmuͤcke), S. phragmitis Aa ec J oenanthe (Steinpicker), $. rubicola (Schwarzkelchen), ꝛc. Die beiden letzten bilden die Gatt. Saxicola. Turdus (Drofel). unterſcheiden fi) von Sylvia nur durch die betraͤchtlichere Größe; der ganze übrige Bau ſtimmt mit den Sängern überein. T. viscivorus, (Mifttldroffel). 11° lang, oben grüns lich braun, Kehle und Hals gelblich, ſchwarz punctirt. T. pilaris (Krammetsvogel,. 9—10’ lang. Rüden braun, Naden grau, Kehle und Bruſt wie bei vorigen. ‚Wird in fogenannten Dobnenfteigen "gefangen und bäufig gegeflen. — Andere Arten find: T. musicus (Singdroſſel). T. merula (Amſel oder Scwarzdrojiel), T. torquatus (Ringdroffel), T. eyaneus (Blaudroſſel), ꝛc. . Außerdem gehören in diefe Familie noch die ausländischen Gattungen: Procnias, Ampelis; dann: -„Muscicapa - (Rliegenfchnepper), Cinclus (Wajferftaar) und Hirundo (Schwalbe), ausgezeichnet durch kleinen, keil— förmigen, tiefgefpaltenen an der Spige übergebognen Schna= bel, ſehr eine, Kurze, Beine, lange Flügel und ebenfo langen, meift gabelförmisen Schwanz, Ihr Gefang ift mehrtoͤnig, aber kehrt immer wieder. H. rustica(Raudhichwalbe), blauſchwarz, über und unter dem Schnabel ein braunrotber Fleck. Bauer ihr Neft in Häus fer.an Balfen aus Kotb. H. urbica, oben blaufihwarz;, Keble und Bruft weiß. Bauet ein aͤhnliches Neſt, aber nur außen an Gebaͤuden. — 4. Fam. Corvinae. Groͤßerer Singvoͤgel mit fiärfern, dickerm, laͤngerm, ſanft gewoͤlbtem Schnabel, allermeiſt etwas groͤßerm Kopf, und dickern, kraͤftigern Beinen. Sie bauen weniger kuͤnſtliche Neſter aus Stroh und Reiſig, ihr Geſang iſt ſehr eintoͤnig oder ein bloßes rauhes, un— angenehmes Geſchrei. Viele leben von Inſecten, einige von Aas, keine von Saͤmereien. Sturnus (Staar). Schnabel ziemlich lang und duͤnn, mit ſcharfen Raͤndern und einem Ausſchnitt am Mundwinkel des Oberkiefers, in dem ein gleicher Vorſprung des Unter— Fiefers hineinpaßt. Erſte Schwungfeder, mie bei Droffeln und Sängern, Heiner als die folgenden. 506. Tas St. vulgaris, Yung ſchwarzbraun, alt glaͤnzend blau⸗ ſchwarz, jede Feder mit weißem Fleck an der Spike. Schaa— renweis auf Viehweiden, fegt ſich auf Kühe und. Schaafe, um ihnen das Ungeziefer abzuleſen. Aehnlich die Gattung Merula, aber der Schnabel if etwas dicker und höher, M. rosea (Turd, ros. Linn.).. Guͤd⸗ Europa. ‘ * Buphaga. Schnabel rund, gerade, am Ende nicht zuge— ſpitzt, ſondern voͤllig abgerundet. Aeſte des Unterkiefers hoch, ur nach binten ausgedehnt. B. africana, In den Mfrifanifchen Wüften, wo er -fih) auf Kamele- und Vieh niederkäßt, - um Er wie Staare, das Ungeziefer abzulefen. Paradisea. Schnabel ziemlich lang und di, ſanft ge⸗ bogen, Naſenloͤcher am Grunde, verdeckt. Süße —* und klotzig. Schwanzfedern derlängetk; P. apoda CParadiesvogel). Rothbraun, Hehle * Scheitel glänzend grün. Schwanzfedern des Männchen fehr. lang, gelb, weitfahnig. Amerika. Die Eingebors nen, fehnitten den gefangenen Bügeln die Füße ab, daher die Fabek, daß fie beftändig in der Luft lebten. Die ziemlich ihnliche Gattung Menura, wohin die einzige Art M. superba, ausgezeichnet durch den prächtigen Schwanz des Männdens, gehört hieher. Sie ſrder ſtch nur in Neuholland. — Oriolus. Schnabel der vorigen, aber ganz gerade und zugeſpitzt, Naſenloͤcher NADEDERT, Säwani — lang, ſonſt ohne Auszeichnung. O. galbula (Buͤlau), ſchwefelgelb, Fluͤgel und Shwäh; ſchwarz. 8—10' lang. Im Deutfchland gemein. Corvus, Schnabel ſtark und die, ziemlich lang, Nafenz Löcher am Grunde, ziemlid frei, Bunge Inorpelig, an, der Spige gefpalten. Große Voͤgel, die Aas, Inſecten und Beeren freffen und ein eintöniges, unangenehmes Geſchrei hoͤren laſſen. C. corax (Kolkrabe). 2’ lang, uͤberall J. Ela fhwarz. Uberall in Deutſchland gemein. . C, cornix (Kraͤhe). 14° lang, grau, Kehle, Flügel und Schwan; [hwarz ;. noch gemeiner, ‚befonders auf Schindangern. - so7 Andere Arten non. €, eoroöne: (Rabenträbe); ©. Eugikogug: (Seatträbe), € . monedula. (Dohle), C. pica (Eljter), pi "zlandarius- CBohhäber ; Marfauard) Bombycophora. Schnabel der vorigen, aber viel kuͤrzer und an der.Spige ausgerandet; hintere Schwung- federn mit einem Hornblättdyen am Ende. er B. garrula Gmpelis garr. Einn. Seidenſchwanz). Roͤthlichbraun, Flügel ſchwarz, gelb geſtreift, Hornblaͤtt⸗ chen roth. Auf dem Kopfe eine Holle. Im Norden von Europa. Lanius (Wuͤrger, Neuntoͤdter). Schnabel wie beim Sei⸗ denſchwanz, aber etwas laͤnger, vor der Spitze des Oberkie⸗ fers jederſeits ein kleiner Zahn. Freſſen Inſecten und kleine Bögeh * L. excubitor. $— 9 lang, oben grau, unten weiß, Fluͤgel und ein Streif durch die Augen ſchwarz. L. collurio, halb fo. groß, grau, unten weiß, Rüden ſchoͤn rothbraun, durch die Augen ein ſchwarzer Streif, — Dritte. Zunft. ; Raubvoͤgel. Aceipitrinae. 8.329. Allermeiſt große, ſtarke Voͤgel mit ſtarkem an der Spitze hakenfoͤrmig umgebogenem, hornigem Schna—⸗ bel, der an ſeinem Grunde von einer weichen, haͤufig gelb ge⸗ faͤrbten Haut umgeben iſt, in der die Naſenloͤcher liegen, die Zunge iſt weich, ausgehoͤhlt, zur Haͤlfte mit der Kehle verwachſen, abgerundet, nicht herausſtreckbar; die Raͤnder des Schnabels ſind ſcharf und ſehr hart. Außerdem zeichnen ſie ſich durch meiſtens kurze, kraͤftige Beine aus, deren Zehen mit langen, gebogenen, ſpitzen Krallen bewaffnet ſind; im⸗ mer ſteht der Daumen nach hinten, oft auch die aͤnßerſte Zehe, oder fie kann willkuͤrlich bald nach vorn, bald nach . hinten gerichtet werden (Wendezehe, dig. versatilis). Alfe leben vom Fleiſch der Vertebraten, die meiften rauben lebens dige Thiere, andere begnägen fih mit Aas. Sie haben daher einen bloß Häutigen Magen und oft auch einen weiten Kopf, Die Raubvoͤgel beſitzen ein ſehr ausgebildetes Flug⸗ ’ 508 vermögen, fie ſchweben auch in der Regel hoch in der Luft und ſchießen von da auf ihren Raub herab, eben ſo bauen ſie nur an erhabenen Orten, auf hohen Baͤumen, Felſen, Thuͤrmen ein kunſtloſes Neſt. Ihre Jungen werden von den Alten gefuͤttert. 1. Fam. Nocturnae. Gie begreift die einzige Gattung Strix (Eule), ausgezeichnet durch einen fürzern, weniger hakenfoͤrmigen Schnabel, nad) vorn gerichtere Augen, ſtar— fes, dichtes Gefieder, allermieift befiederte Beine und fürzere Krallen. Aeußere Zeche Wendejche, Schlund ohne Kropf. Die meiften geben nur bei Nacht auf den Raub aus und ſcheuen das Licht. a. Ohreulen. Sie haben jederfeits am Kopf einen beweglichen Buͤſchel längerer Federn. St. otus (gemeine Ohreule), 13° lang, gelblich braun oder gram, jede Feder mit dunklerm Fleck. Haͤufig in Waͤl⸗ dern. St. bubo (Uhu), 2—3’ hoch, Ohren ſehr lang, Ge⸗ fieder braun, überall ſchwarz gefleckt; Iris feurig glaͤn⸗ zend. In Wäldern, frißt junge Haſen, Huͤhner x b. Kaͤuze. Ihnen fehlen die Federbuͤſchel, St. aluco (Nachteule), grau oder braun, dunkler ger _ flectt. Kopf die, abgerundet. 1° hoch. Gemein. 'St. lammea (Schleiereule), 13° hoch, unten gelb, auf dem Ruden rothbraun, mit vielen Linien abwechjelnd ſchwar— zer und weißer, aneinander hängender, Puncte. Hinterhals und Scheirel grau, um die Augen ein runder Schleier. Kopf fehr die befiedert, abgerunder. Gemein auf Kirdys tbürmen. | | | 2, Sam. Diurnae. Schnabel weiter hervorftchend, mit deuts lich fihtbarer Wachshaut; Gefieder nicht fo di und flacher amı Leibe liegend, Füße zum Theil noch befiedert, aber nie die, Beben, länger als bei Eulen, Krallen ſtaͤrker, mehr gebogen. Am Schlund ein weiter Kropf. Sie flies gen nur bei Tage auf den Raub aus und ruben bei Nacht, ihre Eier find Häufig ‚gefledt, die der Eulen immer weiß. 509 Falco. Kopf und Hals find dicht beficdert, ebenfo mie der übrige Leib, Schnabel noch ziemlich Furz,. ftarf gebogen, Krallen FR und ſpitz. Eine fehr zahlreiche Gattung, die von Eüvier in viele Gruppen getheilt wird, von denen wir die folgenden bervorbeben.. Pandion. Schnabel kurz, hakig. Aeußere Br willkuͤrlich nach vorn und hinten beweglich. Zuͤgel wie bei allem, mit Ausnahme der folgenden Gruppe, nicht mit Federn fondern zarten Borſten bekleidet. F. haliaetus (Fiſchadler), 2 hoch, oben braun, unten weiß, ſchwarz gefleckt; raubt Fifhe aus den Waſſ * Pernis. Schnabel etwas laͤnger, keine Wendezehe, aber die Bügel mit wahren Federn bedeckt. F. apivorus (Wespenbuſſard). Circus (Weihen). Sie haben ſchlanke, duͤnne Beine, klei⸗ nen Schnabel und einen kurzen Eulenſchleier um die. ‚Mugen. F. pygargus, (Kornweibe), F. rufus (Roftweiße). Astur (Habichte). Schnabel vom Grunde an acbogen, ziemlich kurz, Schwan; abgerundet. Sind kuͤhne Raͤuber, ſtoßen auf große Voͤgel? als Tauben, Hühner ꝛc. F. palumbarius (Taubenhabicht), F. nisus, (Sperber). Milvus’ (Milane), Schnabel, lang , ziemlich ** PER gabelfürmig. Feige Raubvoͤgel. F. milvus, F. ater. Aquila (Adler). Schnabel lang, am Grunde, gerad, Wachs: baut die und anjgemorjen; Schwan; abgerundet, Krallen lang und ftarf. EF. £ulvus (Steinadfer) , F. imperialis Koͤnigsadler), F. albicilla (Secadler).“ Buteo. Schnabel faſt vom Grunde an gebogen, Fluͤgel lang, Schwanz ge Bügel nadt, F. buteo (Buſſard), F. lagopus. Zangen Mäufe, Maulwürfe :c. Falco (Edelfalfen). Schnabel kurz, die, Oberfiefer vor der Spike mit ſcharfem Zahn. Sehen lang. F. islandicus (ädjter Evelfalt). FE, peregrinus (Wans derfalk), F. tinnunculus (Thurmfalke). — Vultur (Geier). Schnabel gerade, nur an der Spike ge⸗ bogen. Hals und Kopf nat, umbefiedert, Krallen lang. z J 510 * V.fulvus, rothbraun, Kopf und Hals weißlich, wage: baut blau. Afrifa und Südeuropa, Cäthartes. Schnabel der vorigen, weniger gebogen, Na: fenlöcher durchgehend, Kopf und oft der Hals ——— Füße Hein, ebenſo die Krallen kurz und did, C. gryphus (Condor), der größte Raubvogel, 3 —4 hoch, mit gefpannten Flügeln 9° breit. Sidamerita, ‚frößt auf Antilopen , 10. ur C. papa (Geierfönig), ar hoch, Kopf und Hals nackt, roth, ein gleichfarbiger Lappen auf dem Schnabel, uͤbri⸗ gend braun mit hellerer Halskrauſe. Südamerika, Nähert ſich ſchon der Kühnerbildung. Vierte Ordnung. Landosgel, Aves terrestres, $. 330, So wie die Wafferosgel an ihr Element ge bunden find, ohne daß dadurch die Wogeldildung überhaupt eine große Umänderung erleidet, ebenfo ift eg mit den Erd⸗ vögeln, Auszeichnend für fie find die fürzern, dickern, geras den, fanft gebogenen Schnäbel, der lange, dünne Hals, die mindere Gefchicklichkeit im. Fliegen, oder, wiewohl felten, der völlige Verluft derfelben, fo wie die häufigft fangen, dieeen, mit flarfen, wenig gebogenen Nägeln verfehenen Beine. Anatomiſch macht ein alfermeift ſtark muskuloͤſer Mayen und die Länge der Blinddärme fie kenntlich; viele - haben am Schlund einen weiten Kropf, Ihre Stimme ift rauh und unangenehm, oft gellend; die Nefter bauen fie ohne viele Kunft auf der Erde im Grafe und Bufchwerf, das Weibchen legt viele, weiße oder gefprenfelte Eier, die Sungen verlaffen gleich nad) dem’ Ausfchlüpfen das Neſt und fuchen ſich felbft, unter Anführung der Mutter, ihre Nahrung. Die meiften leben in der Polygamie. 1. Fam. Gallinaceae. Schnabel gewoͤlbt, ſpitz herunterge⸗ bogen. Fuͤße 4zehig, Zehen am Grunde durch eine Haut vereinigt. Am Schlund ein Kropf. Die Maͤnnchen man: cher ‚Gattungen haben am Lauf einen ftarfen Sporn. — 611 Tetrao. Schnabel kurz und did, Naſenloͤcher befiedert, ums Auge ein nackter Streif, Beine befiedert, oft auch die Zehen. T. urogallas (Auerhahn). Maͤnnchen uͤberall ſchwarz, Augenfleck roth, Weibchen rothbraun, dunkler gefleckt. Fliegt geſchickt, fest ſich auf Bäume, beſonders zur Begattungs⸗ zeit, imo das Männchen einen eignen lockenden Ton hören laͤßt (pfalzt). Im Norden„auch in Deutſchland. T. tetrix (Birkhuhn), wie voriger, aber nur halb ſo groß, Schwan; des Männchen weiß geſaͤumt. Ebendas >». Te-lagopus (Schneehuhn), Im Winter weiß, mit * ſchwarzem Augenfleck, im Sommer braungelb, gefleckt. Fuͤße ei RN ſelbſt die Sehen, befiedert, alu ſich a Baͤu⸗ Ebenda. — Naſenloͤcher und Beine nicht — auch kein nackter Augenfleck. P. cinerea Rebhuhm. Grau, Fluͤgel — ge⸗ fleckt. Kehle des Männchen gelbbraun. Gemein. P. coturnix (Wachtel), 2’ lang, gelbgrau, mit vielen bellern 'Fleden auf dem Rüden , Kehle des Männchen Schwarz. Ueberall in Deutfchland. Auslaͤndiſche, verwandte Gattungen find: Cryptonyx, He mipodius, Crypturus. Argus nähert fi mehr der fol genden, | "Phasianus hat nadfen Augenring nnd farbige Haut: ‚ lappen am Munde. Schwanz lang, Feilfürmig. Männchen geſpornt, anders gezeichnet als das Weibchen. j Ph. colchieus (gemeine Safan). 2-3’ lang, braun: lich mit ſchwarzen Querflecken, Kopf und Hals metalliſch grün. Augenring und Mundlappen rotd. Hie und da in Deutfchland. . Ph. pietus. ehe Ph, ———— Silber⸗ faſan). Gallus, uUnterſcheidet ſich vom Faſan du. einen häuti: gen, Kamm auf! der Stirn und gerade aufrechtſtehenden —— Maͤnnchen geſpornt. 6. bankiva, 14° hoch, ſchwarz, Hals und Kopf gelb. Oſtindien Stammart unſerer Haushuͤhner. — — — Wie vorige aber ohne Kamm, ſtatt deſſen ein Eleis ner Federbüfchel; Schwanz der Männchen lang, prächtig. g J 52 — RA P. eristatus (Pfau). Glänzendgoldgrün, Fluͤgel gelbs uUch braun, mit Goldraͤnder, Schwanzfedern des Männs chens mit fhönen Augenflecken am Ende. Afien.. ı Numida. Kopf: nackt, auf dem Scheitel ein knoͤcherner, von der Haut uͤberzogener Helm und nackte Hautlappen. Schwanz klein, heruntergebogen. Beine kurz. N. — * Perlhuhn).10 lang, grau mit vielen weißen Puncten regelmaͤßig beſtreuet. Afrika. Bei uns als Hausthier. * Meleagris. Kopf und Hals nackt, von der Stirn hängt ein runder Hautlappen herab, an der Kehle warzig, Maͤnnchen fhlägt, wie der Pfau, ein Rad mit den Schwanz. M. gallopavo (Puter, Truthahn), bis 3° hoch, wild braun, mit Erzſchimmer, dabei weiß gefledt. Stammt aus Nordanıerifa, jest überall als Hausſthier. Das Männchen hat einen Haarſchopf an der Bruſt; gereizt ſchwillt die nadte Haut an und Ir fi) tief roth und blau, — Crax. Schnabel hoch, am Grunde mit breiter Wachshaut, an der Spitze ſtark uͤbergebogen. Maͤnnchen ohne Sporn. - Niften auf Bäumen. * has Cr. alector (Hocke). 3° body, ſchwarz, glänzend, auf dem Scheitel eine vorwärts gekruͤmmte Federhole, Suͤd⸗ anıerifa. Da Ber 2. Fam. Currentes. Beine und Hals länger, dünner, Schnabel flach, kaum gewölbt, gerade, abgerundet. Flügel Hein und verfünmert, koͤnnen daher nicht fliegen. Beine dagegen deito ſtaͤrker, befonders die Schenkel. Dau⸗ men fehlt. DBruftbein ohne Kanım, breit aber eben. Casuarius (Kafuar), Hals Fürzer, ebenfo die dreischiz gen Beine, Kopf nadt, warjig. Federn mit 2 faft gleichen Schäften und dünnen, .baarigen Fahnen. Magen! — haͤutig; freſſen Inſecten und Amphibien. C. indicus, uͤberall ſchwarz, auf dem Scheitel ein nad⸗ ter Knochenhelm, Hals und Kopf roth und blau. dien und Moluden; 4 hoch. — Rhea. Hals und Beine viel fAnder ‚ jener befiedert ; —* dreizehig. 515 Rh. americana (Amerifanifcher Strauß, Nandu). * — hoch, einfarbig gran, ſonſt voͤllig von der Form des Straußes. Heerdenweis in Suͤdamerila lebt von In⸗ ſecten und allerhand Fruͤchten. Struthio, Hals und Schenkel nackt, unbefiedert, Füße 2zehig. Becken vorn gefchloffen. Eine Harnblafe. St. camelus (Strauß), 6—8' hoch, ſchwarz, Flügel und Schwanz weiß; Federn, befonders die Fahnen, Fraus, gerollt. Heerdenweis im mittlern und füdlichen Afrifa, fann, mie die vorigen, nicht fliegen, aber läuft aͤußerſt ſchnell, wobei er mit den Flügeln fhlägt, und ſich öfters von der Erde erhebt. Frißt faftige Gewaͤchſe. Das, Weib- hen legt viele, gelblihe, punctirte Eier von der Größe eines Kindskopfes in ein großes Nejt und brütet fie mit mehrern andern gemeinfchaftlih aus. Man jagt Strauße ihrer Federn halber, die als Pugfachen fehr gefucht wer: den, — ; Dreizehnte Elaffe. Säugthiere Mammalia. 6. 351. Ruͤckgratthiere mit allermeift 4 fußförmigen, feltner 2 oder 4 floffenförmigen Bewegungsorganen, völlig nackter oder von Haaren und Schildern bedecfter Haut und unbemweglichem Oberkiefer. Alle athmen durch Lungen, has ben rorhes, warmes Blut und gebären lebendige Jungen, die fie mit der Milch ihrer Brüfte aufziehen. Das Säugthier hat die Höchfte Stufe des thierifchen Lebens erreicht, ſteht mithin an der Spige der ganzen orgas nifhen Schöpfung. Ihm ift das Land als hauprfächlichfter Wohnort angewiefen und darauf feine Organifation berech» ‚net. Nichts defto weniger leben manche ausfchließlid im Waſſer und nehmen fogar Fifhbildung an; andere find zu: gleich) an beide Elemente verwiefen; viele Elettern auf Baus me und häüpfen, faft fliegend, von einem zum andern; eis nige Eönnen wirklich flattern. Sonach wiederholt die Claffe der Säugthiere alle Formen der WVertebrhten in fih, und 33 514 eben daraus läßt fich die oft bedeutende Verſhiedenheit thres Aeußern erklären. Den Kopf trägt ein längerer oder ter Hals, ſel⸗ ten, und nur bei den Fifchfäugethteren, ſteht er mit dem Rücken in einer Kichtung, in den meiften Fällen befchreibt die Wirbelſaͤule, wie auch bei Vögeln, eine vollfommne Bogen s oder Wellenlinie. Der Leib an ſich iſt entweder von oben nach. unten, ‚oder feitlich zufammen gedräcdt, mituns ter faſt drehrund; nach hinten laͤuft er in einen bald langen, bald kurzen Schwanz aus, der eine Fortſetzung der Wir⸗ belſaͤule iſt. Die Gliedmaßen ſtehen unter rechten Winkeln vom Leibe ab; in ihrer Bildung ſtimmen die vordern mit den hintern uͤberein, doch walten in Zahl der Zehen und Laͤnge der einzelnen Glieder große Verſchiedenheiten ob. "So finden ſich allermeiſt 1 zweigliedriger und 4 dreigliedrige Zehen, die an 5 kurzen Roͤhrenknochen (ossa metacarpi) befeftigt find, - und an diefe fehließen fich die Gelenkbeine, alle zufammen Bilden den eigentlichen Fuß. Iſt von den 5 Zehen die in: nerfte, zweigliedrige freier von den übrigen abgeſondert, ihr nen gleichfam zangenartig entgegenfegt, fo wird der Fuß zur Hand, wie bei Menfchen und Affen. Manche Säugthiere haben nur 3 oder 4 Sehen, wenige fogar nur 1 oder 2, Hei manchen derſelben verlängern fih die Metacarpusfnos chen fehr und richten ſich in die Höhe, fo daß das Thier bloß mit der Spise der Zehen auftritt; diefe Spige umkleidet dann ein horniger Huf, wie beim Pferd, daher Hufgänger (M, unguligrada), In andern Fällen tritt das Thier zwar mit allen Zehengliedern, aber nicht mit den Metacarpus— und Carpusfnochen auf, wie der Hund; ſolche Thiere hei⸗ Gen Zehengänger (M. digitigrada). Nur der Menſch, die . Affen und einige andere Säugthiere treten mit dem ganzen Suß auf, fie‘ oa; daher Plattfußgaͤnger (M, — grada). 515 Was die äußere Decke der Haut betrifft, fo beſteht dieſe ſehr allgemein in Haaren, langen, dünnen Hornroͤh⸗ ren, die mit Eolbigen Wurzeln in der Haut ſtecken und bald beſtaͤndig wachen, bald eine immer gleiche Länge behalten. . Iſt dies legtere der Fall, fo haare das Thier, d.h. es wech: ſelt, wie der Vogel, fein Haarkleid mit einem frifchen zu des ſtimmten Jahreszeiten, meiſt im Herbſt und Fruͤhjahr. Wie unter Federn und Daunen, ebenfo muß man zwiſchen Grannens und Wollhaar einen Unterfchied machen; erſteres ift länger, fteifer, meift dunkler gefärbt, diefes kuͤrzer, fei⸗ ner, weicher, einfarbig. Beide Haararten ftehen unter einander, jene weitläuftiger, dieſe dichter; fie kommen ins deß nicht allen Säugthieren zu, in der Kegel nur folchen, die kalte Zonen bewohnen; in vielen Fallen findet fih nur Srannenhaar, das dann aber viel dichter fteht. Starke, fteifere,, faft ffachelartige Borften finden ſich wohl an einzel nen Iheilen des Körpers, befonders an den Lippen, — Außer den Haaren fommen noch hohle Stadheln, flache KHornfhilder und ganze Hornpanzer ald Decke des Leibes vor; auch ganz nackte Säugthiere finden ſich, z. B. die Wecſche, andere haben nur einzelne, zerftveute Haare, 3. B. der Elephant. Das Knochengeruͤſt Bieter, außer den fchon beruͤhrten, manche andre Eigenthuͤmlichkeiten dar. Am Schaͤdel iſt der Oberkiefer eng mit den uͤbrigen Kopfknochen verbunden und voͤllig unbeweglich. Die Knochen der Schaͤdelhoͤhle ver⸗ wachſen nicht, ſondern greifen nur durch gezaͤhnte Naͤthe in einander ein. Der Unterkiefer articulirt mit dem Schaͤdel; in ihm, wie auch im Oberkiefer, ſitzen harte, eingekeilte Zähne, Die vordern find flach, mit ſcharfem Rande und heißen Schneidezaͤhne (dent. incisivi), ſie ſitzen in ei⸗ nem, aus 2 gleihen Hälften zuſammengeſetzten Knochen, der vorn zwiſchen die beiden Oberkieferbeine hineingeſcho⸗ ben iſt und daher Zwoſchentieter (os inicisivum s. in, u 33 * 516 termaxillare) heißt. Die naͤchſtfolgenden, am vordern Winkel der wahren Oberkiefer 'eingekeilten, laͤngern, fegels förmigen Zähne find die Eck⸗ oder Augenzähne (dent. laniarii); diehintern, meift breiter, viereckig, oben hoͤckerig, find die Backzaͤhne (dent. molares). In manden Fäls fen fehlen einzelne Zahnarten, z. B. die Augenzähne, ſelt⸗ ner die Schneidezähne, fehr-felten auch die Backzaͤhne. Der Hals kefteht immer (mit Ausnahme des Faulthiers, welches 9 hat) aus 7 Wirbeln, mit dem erften, oder Atlas, iſt der Kopf durch 2 Gelenkflächen, nicht wie bei den Vögeln durch eine, verbunden; die Ruͤckenwirbel find zahlreicher, ebenſo die Lenden und vor allen die Schwanzwirbel: Die vordern Rippen verbindet-ein Knorpelſtuͤck mit dem flachen, fhmar fen Bruftbein, die Hintern find an der Spitze ganz frei. Die Dorderglieder hängen durch die einfachen Schluͤſſelbeine, oder wo dieſe fehlen, nur durch weiche Theile mit dem Brufts kaſten zufammen, die Hintern figen am Becken, das vorne allermeiftgefehloffen ift. (Ausnahme hiervon machen die Spismäufe, der Maulwurf.) ie enden in mehrere Zus hen, die mit Nägeln: bewaffnet find; bei einigen Fiſchſaͤuge⸗ thieren ſind die Knochen der Glieder ſehr kurz, die Zehen lang und durch Schwimmhaͤute verbunden, hier was, auch wohl die Hinterglieder ganz. — RN Unter den weichen Theilen zeichnet fich das Nerbenfye ftem durch Größe des Gehirns und Bau deffelben aus, Die Halbkugeln find groß, auf der Oberfläche gefaltet. und durch Markſtraͤnge (corp, callosum, pons Varolii) verbunden; auch das Eleine Gehirn ift gefalteter, aber im Verhaͤltniß zum großen Kleiner als in den frühern Claſſen. Die Sin⸗ negorgane find, wenn auch nicht durchgehends vollfonimner als z. DB. bei den Bögen, doch gleichförmiger entwickelt, Dem Augapfel fehlt der Kamm, die Nickhaut ift nur ane gedeutet. Das Ohr hat allermeift eine äußere Ohrmuſchel und die gewundene Schnee, In der Nafenhöhle Liege ein A | | 617 “ blaͤttriger, vielfach gefalteter, feiner Lnochen Siebbein), der von der Schleimhaut überzogen wird, mit, ‚bin den’ Geruͤchen eine weit groͤßere Flaͤche darbietet; die Zunge iſt ſtets fleiſchig, hervorſtreckbar, befonders am Grunde mit Wärzchen befeßt, zu denen Nervenäfte fich vers breiten. Das Refpirationsorgan, die zellige, zweiflügelige Lunge, liegt in der durch das Zwergfell, welches nur bei Saͤugthieren als eigne Muefelhaut erjcheint, den Vögeln und Amphibien aber ganz fehlt, von der Bauchhoͤhle ger fihiedenen Bruſthoͤhle. Die Luftröhre hat nur am obern Ende einen knoͤchernen Kehlkopf, deſſen Oeffnung durch ei⸗ nen eignen Kehldeckel geſchloſſen wird. Sie muͤndet vor dem Schlunde in den Rachen und haͤngt an dem gebognen Zungenbein, deſſen Hörner den Kehlkopf oberhalb faſt um« klammern. Die Luftroͤhre bilden nur knorpelige Halbringe; unten theilt fie fi in 2 Aefte, ‚von welchen jeder in einem Flügel, der Lunge fid verbreitet. - Zwifchen den Rungenflüs geln, aber mehr nach vorn, schief gegen die Achfe des Körs pers, iſt das Herz aufgehängt; es befteht, wie bei Vögeln, aus 2 fleifchigen Kammern und 2 häutigen Vorhöfen. Das rohe Blut. bat eine Temperatur von 28 — 30° Reaum, Anden Saugadern finden fi große Drüfenhaufen, befons ders zwifchen ‚den Organen des Unterleibes, — Die Ver dauungswerfzeuge liegen in der Bauchhöhle oder Unterieib. Der, Schlund feige mehr an der ‚linken Seite des Halfes hinab, durchbohrt das Zwergfell und erweitert fich gleich uns terhalb deffelben zum Magen, der bei Wiederkfäuern und einigen andern in mehrere Abtheilungen zerfällt, bei den meiften Säugthieren aber einfach und häutig if. Aus dem Magen entfpringt der Eraufe Grimm: oder Zwölffingerdarm (duodenum), Dieſer ‚geht bald in den ‚Dünndarm (ilium) über, der in vielfachen Windungen den Unterleib durchläuft und endlich an der rechten Seite am Darmbein des Beckens fh zum Dickdarm (colon) erweitert. ;. Gleich a BR 5 h bei feinem Anfange baldet der Dickdarm einen bald laͤngern, bald kuͤrzern, am Ende geſchloſſenen Fortſatz, Blinddarm (coecum), fteigt nun zum Magen herauf, geht unterhalb deſſelben an der Bauchfläche fort, feige wieder abwaͤrts, in der Gegend des Beckens mehrere Windungen machend, und geht nun als Maſtdarm (rectum) durch das Becken bis zum After fort. Eine zarte Haut (Bauchfell, periton- neum) uͤberzieht außerhalb den Darın und ift zugleich, in dem fie auch die ganze Bauchhoͤhle auskleider, das Mittel den Darın in feiner Lage zu befeftigens als ſolches heißt fie Gekrbſe (mesenterium); eine zweite die Gedärme eins Hülfende Haut, das Ne (omentum), hängt vom Magen an der Bauchſeite über fie herab... innerhalb des Bauch, fells, das ein völlig geſchloſſener Sack ift, befinden ſich auch die Leber, Milz und Bauchſpeicheldruͤſe. Die Le⸗ ber fiegt an der vechten Seite, gleich unter dem Zwergfell neben dem mehr nad) links ausgedehnten Magen, ihn zum Theil bedeckend. Sie ift zwar Durch Furchen getheite, aber nie fo deutlich zweilappig, wie bei Vögeln; in der mittlern Suche der untern Fläche liegt die Tängliche Gallenblaſe, des ren Ausführungsgang fih in den Zwslffingerdarm- öffnet. Ganz an der linken Seite, neben und hinter dem Magen, fin det fich die eiförmige Milz; unter derfelben liegt quer durch die Bauchhöhle das Längliche Pancreas, deſſen Ausfühs rungsgang gleichfalls in den Zwoͤlffingerdarm einmuͤn⸗ de — J Außerhalb des Bauchfells, * noch in der Bauch⸗ Höhle, treffen wir die Harnwerkzeuge an; 2 druͤſige, halb⸗ mondförmig gebogene, oder aus mehrern Eleinern kugel⸗ förmigen Knoten, befonders im jugendlichen Alter, zus fommengefegte Organe, Nieren genannt, liegen zur Seite der Lendenwirbel; fie fcheiden aus dem ihnen zuge führten Blut den Harn oder Urin ab, der nun durch eine dünne Röhre in die im Becken befindliche Urinblaſe Hin Bet‘ abtroͤpfelt und dann von du in die Serstesteäfnung einmuͤndenden Harnroͤhre ausgeführt wird. | Die Gefchlehtsorgane liegen im und am Baden. Die weiblichen beftehen aus 2 länglichrunden Eierſtoͤcken, die frei, ohne Verbindung ‚mit dem Uterus im Becken haͤngen; der Uterus ſelbſt iſt ein bald dreieckiger, bald gabeliger, muskuloͤſer Beutel, welcher ſich zwiſchen der Urinblaſe und dem Maſtdarm findet und durch die Schei⸗ de einen Ausgang hat. Zwei lange, gewundene, ſich nach und nach erweiternde Roͤhren (Trompeten) ragen, von ihm ausgehend, zu den Eierſtoͤcken hinauf, um die ſich bei der Befruchtung lostrennenden Eier in die Gebaͤr⸗ mutter hineinzuleiten. Die männlichen Gefchlechtstheife find einfacher, 2 benfalls länglichrunde, aus vielen, ducch einander gewirrten Kanälen befiehende Hoden, die alfermeift frei in einem eignen Sad in der weichen Ges gend hängen, fondern den Samen ab, der fih in 2 £leinen, hinter der Wrinblafe gelegenen Samenbläschen fammelt und duch die Harnroͤhre, welche zugleich die am Bauche gelegene, ‚von haͤutiger Scheide umhuͤllte Ruthe ducchbohrt, ausgeführt wird. Die Befruchtung gefchieht nur durch Vereinigung der efchlechter; die Entwicelung des Foͤtus iſt in der Einleitung (5. 215.) gefchildert. worden. . Bei feiner Geburt ift das unge Häufig ‚blind, nackt und Äußerft unbeholfen, in andern Fälen, kann es ſchon gehen und. begleitet die. Mutter, - wohin fie fih wendet; doch frißt es nie, wie mande junge Vögel, fogleich feine fpätere Nahrung, fondern faugt aus mehrern an der Bruſt und am Bauch, oder an, jener. allein gelegenen Drüfen, Brüfte genannt, eine weiße, Eiweiß und Faſerſtoff haltige Fluͤſſigkeit, die Milch, Bis. ihm die Zähne hervorkeimen und es nun zur eignen Erhaltung fähig. geworden iſt. Damit aber hat ſich die Eutwickelungeperiode noch nicht geſchloſſen, — * Wr * ern es vergeht eine geraume, nach der Groͤße und Lebensdauer des Thiers ſehr verſchiedene Zeit, ehe das Junge zur Fortpflanzung feiner Art tauglich wird; einige Zeit vor diefer Kebensperiode wechſelt es noch einmal feine Zähne, die neuen indeß behält es fein ganzes Leben hin⸗ durch, wenn nicht Alter fie ſchadhaft macht und zerſtoͤrt. — Die Nahrung der Säugthiere iſt fehr verfchieden, - die meiften indeß freffen nur Pflanzenftoffe, als Blätter, Baumrinden, junge Triebe, Früchte, ꝛc. die Fleifch freffenden nehmen einerfeits nur frifches zu ſich, andere bes gnügen fih auch mit Aas, einige freffen bald animalis fche bald vegerabilifche Stoffe. | "Der Aufenthalte ift bei Säugthieren im Ganzen viel beſtimmter, als bei den Vögeln. Die wirklichen MWafferfäugthiere verlafien dies Element fehr ſelten oder nie, geben Auch zugleich die Fertigkeit des Laufens oder Sehens auf, was bei Waffervögeln fehr felten der Fall war; Auch jene regelmäßigen Züge, die wir bei Zug vögeln kennen lernten, unternehmen die Säugthiere nicht, wenn auch einige fhaarenweis von Ort zu Dre in uns bewohnten Gegenden umherirren; dagegen haben die nors difhen Säugthiere eine andere Eigenthümlichkeit, die jenen Mangel ihnen erfegen fol. Dies ift der Winter fchlaf, ein oft Monate lang fortdauernder Zuftand völliger Bewußtloſigkeit, in welchem das: Thier weder Nahrung zu fih nimmt, noch Koth ausieert, fondern von feinem eignen Fett, das fih im Herbſt ungeheuer angehäuft hat, zehrt. Dieſe Lerhargie finder ſich bei Vögeln nicht und die einzefnen Beiſpiele davon, die man an Schwalben u. a. will bemerkt haben, koͤnnten —* leicht zufaͤllig herbeigefuͤhrt ſein. — Die Eintheilung in natuͤrliche Gruppen nie weniger Schwierigkeit, als z. B. bei den Vögeln, befonders seshalb, weit die charakterififchen Merkmale ziemlich | 521 — N grell hervortreten. Sinne nahm 7 Kauptfamilien an, ‚die er Primates. Brutae. Ferae, Glires, Pecora. Bel- luae und Cete nannte. Nach ihm erwarb fih C. Illi— gerin feinem prodromus syst. Mammal. et Avium, Be- rol. 811. 8. bleibendes Verdienft durch richtige Begränzung vieler Gattungen und Familien, * Cüvier endlich ſchuf 8 Hauptabtheilungen, die allerdings meiftens fehr natürliche Gruppen darftellen, von welchen aber mehrere durch ein ges meinfchaftliches Band vereint werden könnten; fo treffen wir auch beiden Säugthieren 4 Hauptgruppen: an, : die den 4 Elaffen der Rückgratthiere entfprechen. Die erfte begreift Cuͤvier's Cetecea, oder die Fifchfäugthiere; die zweite feine Pachydermata und Ruminantia, welche die Amphibien unter den Säugethieren vorftellen; die dritte enthält die Edentata Eüviers; die vierte alle folgenden, die wir mit dem Namen der Krallenfüßler, M.unguiculata, zufammens faffen; fie repräfentiren die wahre Saͤugthierbildung, ſind —* die zahlreichſte aller Ordnungen. — Die Zahl der bekannten Saͤugthiere reicht kaum bis 4000. hinauf; die Literatur iſt zahlreih, gute Abbildun— ‚ gen enthält das Werk von Schinz: Abbildungen der Thies re, 1. Bd. Saͤugthiere. Zürich 1825— 29; die Befchreis bung fämmtlicher befannten Arten gab neuerdings J. B. Fischer, synopsis Mammalium, Stuttg. 829. 8. Ihre Naturgefchichte, für fi * als eigne Wiſſenſwaft, heißt ah epe Erſte Ordnung. Fiſchſaugthiere. Pinnata. 6. 332. Kopf und Ruͤcken ſtehen in einer Flucht, die Haut iſt meiſtens nackt und ohne Haare, die Hinterglieder fehlen allen, mit Ausnahme des Wallroſſes, deſſen floſſen⸗ foͤrmige Hinterfuͤße neben dem Schwanzende ſtehen. Die andern haben ſehnige Schwanzfloſſen, die aber nicht ſenk—⸗ recht über einander, wie bei den Fifchen, fondern wagrecht BR - - | : | i * neben einander FEN "Die Vorderglieder dagegen fehlen nie, fie find gleichfalls floſſenfoͤrmig, fo daß man nur ſel⸗ ten die einzelnen Zehen daran erkennen kann; übrigens has den fie alle Knochen der übrigen Säugthiere, allein bis zu den Handwurkelfnöchelchen ſtecken fie im Fleiſch. Im Webris gen ſtimmt ihre Organifation fo ziemlich mit der höherer ‚ Säugthiere überein, und die Abweichungen davon beziehen fi) nur auf einzelne Gruppen; doch ift der Mangel der Ohrmuſchel noch allen gemeinſchaftlich. Sie leben im Meer, einige verlaffen e8 nie, andere gehen zu Zeiten ans Ufer. Ihre Nahrung ift bald animalifch, bald vegetabiliſch. — | Erfte Zunft. Wallfifihe. Cetacea, 17351 $. 333. Floſſenthiere von vollkommner Fifhform, mit nackter, völlig haarlofer Haut und nach oben gerichtes ten, dem Scheitel genäherten Nafenlöchern. — Der Kopf iſt ſehr lang gezogen, befonders die Kiefer, die Schädel Höhle Außerft Elein, die Schädelfnochen dick und zellig, mit einer wachsartigen Materie (Wallrath) angefülle. Der kurze Hals wird Außerlich nicht fichtbar, ebenſo verfchwins det die in der Negel Eleine, hinter dem Auge mehr nach oben befindfiche Ohröffnung mitunter faft ganz; das Eleine, mit Enscherner Sclerotica verfehene Auge figt in der Nähe des Mundwinkels. Die Nafe ift faft verfümmert, das Sieb⸗ bein fehlt und die Choanen gehen vor dem Stirnbein durch den Oberkiefer oben auf dem Kopf zum Schaͤdel hinaus; die " Außern Nafenlöcher ftehen dicht neben einander, oder münden fogar in eine Deffnung zufammen. Außerdem ift ihnen ein in mehrere Abtheilungen gefchiedener Magen, mehrlappige Milz und Nieren, kleine Harnblaſe eigenthümlich. Die lange, dünne Ruthe ſteckt in. der Bauchhaut; die Zitzen der Weibchen liegen neben der Scheide. 1. Fam. Balaenacea. Sie haben keine Zaͤhne in Fu Sie fern. Statt deren ſihen am Oberkiefer 2 Reihen ‚großer, 523 parallel neben "einander liegender Hornblätter (Fiſchbein, * ten), die ſich am ihrem. aͤußern freien Ende zerfa Durch diefe treibt der Walfifh das feine Speife, die in Heinen Seethieren befteht , enthaltende Waſſer, und ſcheidet dadurch dieſe Thierchen, da fie an den Barten hängen bleiben, aus ihrem Medio ab, — Balaena (Wallfiſch). Ohne Rüdenfloffe | | B. mysticetus (Gröntändifcher Wallfiſch). „Das größte aller Säugtbiere, mitunter. wohl 50° und darüber lang, 20— 30° die, Kopf ungeheuer groß und plump, Mundöffz nung S- föemig gebogen, ein Spritzloch, dag +’ im Durch⸗ meſſer hat. Farbe grauſchwarz, am Bauch heller. Wohnt im Eismeer, beſonders jenfeit 66° N. B. um Spitzbergen, Nova Zembla, Grönland. Zu feinem Fange werden jährlich “von Engländer und Holländern Schiffe ausgeruͤſtet; indeß wird der Ertrag ſolcher Fahrten immer geringer, da die Wallfiſche ſchon ſeltner geworden find. Man benutzt befons ders nur das ausgebrachte Fett (Thran), die uͤbrigen Theile werden weggeworfen. Gefangen wird der Wallfiſch vermit⸗ telſt kurzer, mit Wiederhaken verſehener, eiſerner Spieße (Garpunen), die an langen Seilen befeſtigt ſind und dem Wallfiſch in den Leib geworfen werden. — —— tera Sinnſiſche ). Mit ſehniger Ruͤckenfloſſe (Finne). B. physalus (eigentlicher Finnfiſch), viel laͤnger und duͤnner als der groͤnlaͤndiſche Wallfiſch, ſonſt ebenſo gefaͤrbt, auf der Mitte des Ruͤckens eine 3—4' hohe Floſſe. Ebenda. B. boops, kuͤrzer und nach Verhaͤltniß etwas dicker als der vorige. Ruͤcken glatt, ſchwarz, Bauch tief gefurcht, weißlich. Ebenda, ſtrandet bisweilen an Deutſchen und Daͤniſchen Kuͤſten. — | 2, Fam. Delphinoides, Sie unterſcheiden fh von den aͤchten Walfifhen durch den Mangel der Barten, dagegen find ihre, Kiefer entweder ganz oder doc, theilweis. mit Eurs zen, ſpitzen, kegelfoͤrmigen Zähnen befest, die aber überall einerlei Form und Bildung haben, fo daß man weder ‚Säneidez, * Augen⸗, noch —— —— Tann. in —— Ganz von der Form eines kleinen Wallfiſches, A | 4 * Me 1% - 2 im Kiefer finden fih gar Feine Zähne, dagegen im Zwiſchenkiefer lange gewundene, gerade Stoßzähne, von denen jedoch nur der eine ausmwächft, der andere verfümmert. M. monoceros (Narwal), 18 — 20' lang, der Bahn be= fonders 7—9'; gelblid), ſchwarz geflekt, ohne a finne. Im Eismeer, truppweis bei einander. Physeter. Kopf groß und gemwölbt, vorn abgeftugt. Im Oberkiefer Feine Zähne, aber im Unterkiefer eine Reihe runs der, gerader, Fegelfürmiger Sahne, die in Löcher des Ober: kiefers hineinpaſſen. -Ph. macrocephalus (Kachelot, Pottfiſch ). - 50 60’ lang, überall braunfchwarz, auf den Rüden feine Sinne, 2 Spriglöcher. Im Nordmeer und im großen Ocean, gebt bis zum Wequator hinab; frißt größere Seethiere, bat da: ber einen fehr weiten Nahen und: Schlund. Man fängt ihn beſonders wegen des Wallrathes (sperma. Ceti), dus beim Pottfiſch in. den ‚Bellen der Kopfknochen in großer Menge und von befouderer Güte gefunden wird, a, Delphinus. Kleinere Wallfifche, deren Kiefer. oben wie unten Feine, ziemlich ſpitze, kegelfoͤrmige Zähne tragen. D. delphis (gemeiner. Delphin). 8— 10° lang, ſchwarz⸗ grau, Baud) weiß, Ötirne wenig gewölbt, 1. Spriglod. Auf dem Rüden eine Sloffe. In Meeren um Europa, frißt Mollusken, beſonders Sepien, auch Fiſche. — — phopaena (Braunfifih, Tuͤmmler), faft nur halb ſo groß, Schnauze fpik, Stirn etwas gewölbter, In der Nord- und Dftfee, ziemlich haufig. — , u. ” Zweite Zunft. leute freffende Fiſchſäugthiere. Pinnata herbivora. _ - $. 334, Unterfcheiden fih von den Wallfifchen vor züglich durch die Bildung des Kopfes. Diefer ift im Vers Hältni zum Leibe viel Eleiner, die Mundöffnung nicht fo tief gefpalten, die Augen ſtehen der Stirn naͤher, die Na— ſenloͤcher, wie bei andern Saͤugthieren, an der Spitze des Oberkiefers, das Siebbein, welches den Walen fehlte, liegt gehoͤrigen Orts in der Naſenhoͤhle; die Lippen haben Bart⸗ 525 | | | | A borften, die Kiefer dickere, runde, abgeplattete "Zähne. Der Hals iſt unterfihieden, aber noch fehr kurz und dick. An den Vordergliedern bemerkt man, deutlicher "Zehen, die Hintern fehlen häufig. Schwanz flah, zuſammenge— drückt, ohne Floffen. — Sie leben ebenfalls im Meer, gehen -aber ans Land und fonnen fih am Ufer; ihre Nahrung beſteht in Seegewächen, einige frefien auch Seethiere, aber nie ausfchließlih, — 1. Sam. Sireniformia. Sie haben feine Hinterglieder, ſehr kurzen, dicken Hals und nackte, voͤllig haarloſe oder mit einzelnen Haaren beſetzte Haut. Rhytine. Ganz haarlos, im Kiefer ein großer, mit Eh. befleideter Badzahn. Floſſe ohne Nägel, gauz wal⸗ artig. x * Rh. DIRT die einzige Urt, findet fih im Eisincer, zwiſchen Afien und Amerika ey 53 "Manatus, 8 böderige Backzaͤhne, bei Jungen 2 Feine Schneidezaͤhne im Zwifcyenfiefer, die den Alten fehlen. , Hals fur; und die, Floffe mit 5 Krallen. ah M. australis (Samatin). 5° lang, Schwanz plößlic) ſchmaͤler, als der Leib, feitlich zufammmengedrüdt. Im At— lantifhen Dcean, an der Amerikaniſchen und Afrifanifchen Küfte, befonders in der Nähe großer Ströme. Halicore. Im Swifchenfiefer 2 Eurze Stoß;ähne, unten einige Schneidezähne und mehrere Badzähne in beiden. ‚Kies fern. Leib einzeln haarig. 2 große. Brüfte zwiſchen den Dorderfüßen. Schwanz walartig. H. dugong (Seejungfer). Suͤdſee, an den Kuͤſten Ma⸗ laccas. 2. Fam. Sie begreift die einzige Gattung Trichecus (Wallroß), leicht kenntlich durch vollkommene, floſſenfoͤmige, mit Naͤgeln verſehene Hinterfuͤße in der Naͤhe des Schwanzes. Der Kopf iſt ziemlich klein, an den Lippen lange Bartborſten, im Oberkiefer 2lange, berunterz - gebogene Stoßzähne, mehrere Feine Schneidezähne im Zwi⸗ ſchentiefer und eine Reihe viereckiger Backzaͤhne in beiden Kinnbacken. Der Hals iſt ziemlich lang. Die Haut mit kurzen Haaren duͤnn beſetzt. 526° "Tr, rosmarus, 18—20' lang, braungel& gefärbt, das Weibchen hat 2 Bien am Baud, Die Wallroſſe leben im Meere des hohen Nordens und nähren fi von Sees - tangen und Heinen Mollusken, fie halten fi ſchaarenweis zu einander und ruhen gern an Küften oder auf Eisfeldern, daher felten in hohen Meer. — Cuͤbier ftellt das Wallroß zu den Robben, allein Zahnbau und Lebensweife verbinden diefe Gattung unläugbar mit den naͤchſt vorhergegangenen, von welchen ſie zur folgenden Ord⸗ nung binüberführt« * Zweite Ordnung. Hufthiere. Ungulata. 6. 335. Saͤugthiere mit 4 vollkommenen, ein⸗ bis fuͤnfzehigen, aber nie floſſenfoͤrmigen Gliedern, deren Zehen keine eigentlichen Naͤgel fuͤhren, ſondern von einem hornigen Huf ſchuhfoͤrmig umkleidet ſind. Sie treten daher nur mit den Zehen, nie mit dem ganzen Fuß und oft ſogar nur mit dem letzten Zehengliede auf. Allen fehlen die Schluͤſſelbeine, ſo daß die Vorderglieder nur vermittelſt weicher Theile mit dem Knochengeruͤſte zuſammenhaͤngen. Außer den angegebenen Merkmalen zeigen fie hin⸗ fichtlich des Aeußern wenig Mebereinftimmung;. defto grels fee und beftimmter aber find die einzelnen Familien bes zeichnet. Die oben angebeutete Analogie mit den Ams phibien ift unverkennbar; einige Gattungen (eben ebenfo Häufig im Waffer als auf dem Lande, nie aber in jer nem allein; andere wühlen nur in, Sämpfen und Mor väften; noch andere gehen nie ins Waſſer. Auch das Unvollkommne und Schwanfende in ihrer Bildung rechtfers tigt diefe Behauptung, Gie (eben alle von Vegetabilien; daher herrſchen im Zahnfyftem die Backzaͤhne bedeutend vor, oft fehlen die Augenzähne, mitunter, feldft die Schneidegähr ne in beiden Kiefern, oder nur im obern. | x 527 Erſte Zunft. DR; Vielhufer. Multungula,. Te, Pachydermes Cuv. Tribal 336. Hieher die groͤßten und plumpſten aller Land⸗ — Sie unterſcheiden ſich von der folgenden Zunft durch die Uebereinſtimmung mehrerer Verhaͤltniſſe, als: die haͤufigſt größere Zehenzaͤhl (3 — 5), die verhaͤltnißmaͤßig geringere Größe der Hufe; durch einen dickern, plumpern, allermeiſt wenig behaarten Leib, kuͤrzere dickere Beine, ſehr kurze Metacarpusknochen und durch das Schwankende des Zahnbaues. Nur unter den Vielhufern treffen wir die im Waſſer lebenden Hufthiere an. 1. Fam. Proboscidea. Sie haben 5 Zehen an allen Füßen, Im Kiefer 1—2 große, laͤngliche, ‚parallel oder netzfoͤr⸗ mig von Schmelzleiften durchzogene Backzaͤhne und jederfeits im Zwiſchenkiefer einen ftarfen, gebogenen Stoßzahn; alle andere Zahnarten fehlen. der Schaͤdel an ſich iſt ſehr groß, aber die Knochen ſind dick und ſtarkzellig, fo daß dem Gehirn nur ein Fleiner Raum geblichen ift. Die Nafe verlängert ih in einen fangen, durdaus fleifchigen Ruͤſſel, deſſen Ende in einen fingerförmigen Fortfag ausläuft, überhaupt vertritt der ganze Küffel die Stelfe einer Hand, Mastodon. Badzähne mit 2 Reihen Fegelförmiger Hoͤcker, ſonſt wie die folgende Gattung. Man kennt uͤbrigens keine lebenden Arten; aber die Knochen mehrerer ausgeſtorbenen finden ſich in den Suͤmpfen Nordamerikas, oder an den Ufern großer Fluͤſſe, z. B. des Ohio, daher Ohiothier. Elephas (Elephant). Backzaͤhne oben flach, inwendig mit Schmelzleiften. Diefe Zähne wachfen nad und nad) von hinten aus dem Kiefer hervor, während ſich die'vordern abreiben und ausfallen, fo da ein Elephant wohl S—10 Be Zähne gehabt haben kann, nie aber mehr als 1 oder 2 zu gleicher Zeit befist. Ihre Haut ift nicht ganz nadt, ſondern mit einzelnen, kurzen Haaren befegt; an den Füßen unterſcheidet man die Zehen nicht, ſondern die verhaͤltniß— mäßig Heinen Hufe deuten fie nur an. Die Elephanten Icben von Begetabilien und halten ſich fharenweis in ſchat— / 528 u tigen Wäldern auf, gehen audy gerne ins Waſſer, mo fie fi) durch Schwimmen und Spruͤtzen unter einander bes Iuftigen. Ed Kama Ei: „E. indicus, Schmelzleiſten der Badzähne parallel und fanft gebogen. Ohrlappen klein, ebenfo die Ohroͤffnung. Farbe grau. Erreicht eine Höhe von 15— 18° und ein Gewicht 60 — 70 Eentner. In den Wäldern Dftindiens nicht ſelten, wird eingefangen, gezähmt und zu manden Dienftleiftungen abgerichtet. v2 ' Ex. africanus. Kleiner, vorn höher, Ohrlappen fehr groß, Ruͤſſel auf der untern Fläche knotig. Baͤckzaͤhne mit rautenfoͤrmig geſtellten Schmelzleiſten. Im mittlern unnd ſuͤdlichen Afrika, iſt wilder und unbaͤndiger. J⸗ Eine untergegangene, ſehr große Art. E. primigenius (Mam⸗ muth) hatte ſtark nach hinten gebogene Stoßzaͤhne und ein dichtes, aus Wollen: und Grannenhaar beſtehendes Kleid. Reſte deffelben finden fi in Sibirien. — 2, Fam. Genuina. In dieſer Familie ift die Sehenzahl wenigftens um 1, oft um 2 oder 3 gefallen, dagegen finden fih ale Zahnarten, die aber durch größere oder kleinere Luͤcken von einander getrennt find, Ein eigentlicher Ruͤſſel fehlt, bisweilen verlängert fih die Schnauze ein wenig. x | Tapirus (Tapir). 4 Zehen an den vordern, 3 an den bintern Füßen. Schnauze etwas verlängert. Schnuz. k, Agz · = von den Badzähnen getrennt, diefe eb jeder ’ mit 2 erhabenen Schmelzleiften, die fi) aber im Alter ab- reiben. Leib faft nadt, mit einzelnen ſteifen Haaren, Schwanz, wie bei den meiften diefer Zunft, kurz. ! T. americanus. Braun, 3—4 hoch, auf der Kante des Haljes eine Borftenmähne. Südamerika in Suͤmpfen. T. indicus. Größer als voriger, fhwarzbraun, ‚Rüden und Hinterleib weißgrau. Hinterindien. Lac "Rhinoceros (Nashorn). Füße dreizehig. Nafenbeine groß, nad) vorn verlängert, darauf ftarfe ruͤcklingsgebogene Hornhoͤcker. Zaͤhne ſchwankend, bald 8, bald 4, bald gar keine Schneidezaͤhne, keine Augenzaͤhne und 25 ſchmelzfaltige Backzaͤhne. Die Haut dieſer Thiere iſt dick und runzelig, faſt nackt, bei jungen. Individuen dicht behart. Merkwuͤrdig 629 iſt die im der Mitte ruͤcklingsgebogene, mit einer blumenfoͤr⸗ migen Eichel verſehene Ruthe des Männchens, Man kennt 4 Arten, von denen 3 in Oſtindien leben, die vierte in Afrika, diefe hat feine ——— und 2 Hoͤr⸗ ner auf der Naſe. Rh. indicus dagegen nur 1 Horn. — Alle lieben ſumpfige Wälder. - Hyrax( Daman)ı Born vier-, binten Dreh fe Hein, ſchmal, nagelartig, befonders ift der Huf der innerften Sehe fehr lang uni nd gebogen. Schnz. > Ag;. a r fallen aus, Bachʒ. u Haut mit Haaren dicht bededt, an den Lippen Fuͤhlborſten. Schwan; fehlt. — Bei Linne ftand diefe Gattung unter den Nagern, auch flimmen fie ‚als Heine, laͤngliche, etwas geftredte Thiere, mit den Hufthieren in der Außern Erfcheinung wenig überein. H. capensis, (Klippdas), 13° lang, gelblid braun gefärbt. Suͤdafrika, in Felfenklüften nicht ſelten. Hippopetämins (Flußpferd, Nilpferd), Un allen Süßen 4 Sehen. Schnz. %, die oberh Fur; , kegelfoͤrmig, die Hinz tern länger, nad) vorn gerichtet Jederſeirs 1 Augenzahn, and 6 Badzähne, die vordern 3 fegelförmig, die bihtern breiter, hoͤckerig. Haut faſt nackt, obne Runzeln, Ohren und Mugen Fein, Beine kurz und die, Magen mehr⸗ faͤcherig. Tin H. amphibius, die einzige Urt, wird 16 — 17%lang und 6—7' body, ift tief dunkelbraun gefärbt und: finder ſich in Sümpfen und am Ufer des Nils, bei Zage im Schilf verborgen. Sus (Schwein): 4 Beben an alten: Fügen, die mittlern ftärfer, länger, die Außern kleiner, im die Höhe 'gejögen, treten nicht mit auf, Zahnverhaͤltniß ſchwankend, befonders . bei den Schneidezaͤhnen, die des "Unterfiefers ftchen etwag vor; die Augenzähne find groß und gebogen, die Backzaͤhne mit Schmelzfalten Auch in diefer Gattung ift der Magen mehrbuchtig, wodurd fie fh, fo wie durch vollſtaͤndige Behaarung, der folgenden Zunft annähern. Sie näbren ſich vorzüglich von Vegetabilien, doch nehmen fie auch —* riſche Stoffe zu ſich. 34 u. { a. \ Phacochoerus. Schnz. 2: Augʒ;. groß, die, alle 4 nad) b, oben gerichtet.) Backz. geblättert, wie beim Elephanten. „S, aethiopieus, - Kopf breit und groß, Zarbe braun, unter den Augen ein nadter, rother, ſchwieliger Fleck. Ein unbändiges, wildes Thier, das ſelbſt Menſchen anz fällt. Kap. | Sus Schnz. 2, Aug; — doch ragen die untern ziemlich hervor. Baduhe⸗ ungleich, Kar ofen 7 u hoͤckerig. 'S. scrofa (as wilde Shmein), enfacbig —J——— Borſten ſteif, — 5’ lang 2— 3° hoch. Lebt rudelweis in dichten, n Laubwaͤldern, beſonders Eichen, von deren Fruͤchten es vorzugsweiſe ſich naͤhrt. Das zahme O. 8. Schwein iſt ſchwaͤcher gebauet, hat laͤngere Ohren und einen ſchmalern, doch dabei hoͤhern Leib; uͤbrigens kom⸗ men manche Abarten deſſelben v)ovr. nn. Babirussa. Wie vorige, aber die langen, ruͤcklings ges bogenen Augenzähne ftehen ſtark nady oben hervor, * ſind die Beine viel laͤnger und ſchmaͤchtiger. babirussa (Hirſcheber), von der Größe eines mäßigen Schweins, aber viel Höher, Haare weicher, kürzer. Far— . 4 ‚be graulid) braun. Heerdenweis auf den Gunda = In: ſeln und Moluden,, wird gezaͤhmt. — Dicotyle (Pecari); Heine, kuͤrzere, dickere Smeihe, mit kurzen Augenzähnen ‚und einer großen eine ſchmierige, übelriehende Feuchtigkeit abfondernden Druͤſe herade auf dem Ruͤcken. Der Schwanz fehlt. S. tajassu, 34 lang, 2 hoch, graufchmarz; mit weißem Halsband. Südanıerifa. „‚ Untergegangene Gattungen aus, diefer Familie fin nd: Anoplo- therium und Palaeotherium, von welchen jene zwifchen ‚Schwein. und Nilpferd, dieſe zwiſchen Tapir und Nashorn „stehen dürfte, TR ——— finden * bei BER. "Zioeite Zunft. he Wicderfäuer, Pecora. Lin. Bisulca Blum, -..$. 337. Diefe ausgezeichnete, für die Deconomie des Menfhen ſehr wichtige bh ſchließt ſich genau an die ee "7 vorhergegangene. Charakteriftifhe Eigenfchaften find: die 2 großen von Hufen bekleideten Zehen, an welche nad) hins ten fich allermeift noch 2 Eleinere anſchließen, die aber gleichs falls, wie beim Schwein, nicht mit zum Gehen gebraucht werden. Sie haben 6 oder 8 Schneidezähne im Unterkie⸗ fer, feine oder fehr Eurze, von den Schneidezähnen entfernte Augenzähne und mehrere fehmelzfaltige, unebene Backzaͤh⸗ ne. Auf der Stirn fiehen ſehr allgemein Hörner oder äftige Geweihe, die mit den Gefchlechtsorganen in einer merkwürdigen Beziehung ftehen und dem Weibchen häus figft fehlen. Die Pupille ift laͤnglich und quer, die Ohrmuſchel groß, weit. hervorficehend; die Haut nie nat, fondern mit kurzen Haaren dicht beſetzt; Zitzen in der weichen Gegend. Zu den Eigenheiten des innern Baues gehört der in 4 Abtheilungen getrennte Magen, deffen Hau fih auf das Gefchäft des Wiederkaͤuens, dem alle unterworfen find, bezieht, Der erjte und größte aller Mägen, der zottige Panfen (rumen), nimmt die groß gefaueten Speifen in fih auf und läßt fie in feinen klei⸗ nern, auf der innern Seite negförmig. geftreiften Ans hang, die Haube (reticulum), übergehen, der ſie wies der in den Schlund hinauftreibt, wo fie noch einmal ges fauet und dann in den dritten und Eleinften Magen, den Pſalter (omasum),. hinabgeführe werden, aus dem fie zur endlichen Verdauung in den legten und naͤchſt dem Panfen größten Magen, den Labmagen (obe- masum), übergehen. — Der Uterus tft gaßelig, die Frucht athmet durch viele, runde Mutterkuchen (Cotyles donen); — felten bringen fie mehr als ein Junges zur Melt: Alte find durchaus Pflanzenfreffer. Man kann übrigens diefe Zunft füglich zugleich als eine große Fa- milie betrachten, da eigentlich nur die Gattung der Kar meele etwas mehr von den übrigen abweicht. 34 * 532 Bos Rind). 8 I eier en Unterkiefer, feine Aus genzähne, Backz. * * auf der Stirn 2kegelfoͤrmige, dicke nad) aufen, oder nad) vorn gebogene Hörner, die erft im zweiten Jahr hervorkeimen, ſtets bleiben und jährlich um eine gewifje Länge nachmachen. Sie beftehen aus einem zelligen, an jeder Hälfte des Stirnbeins feſtgewachſenen Knochenkern, der von einer hornigen Scheide befleidet wird, Diefe ift unempfindlich, aber der innere Kern hat, wie jeder andere Knochen, ernährende Blutgefäße. — B. taurus (gemeines Rind). Stirn flach, breit, Hoͤrner ziemlich ſchlank, halbmondfoͤrmig nach anßen ges bogen, auf einer hervorragenden, Stirn und Hinterhaupt trennenden Leiſte. Findet ſich faſt überal als Hausthier, wild nirgends; Ändert ab in vielen Farben, als: ſchwarz, bvraunroth oder gran mit größern Weißen Fleden und mans cherlei Nacen, Das Männchen heißt Stier, Bulle, entmannt Ochfe, das Weibchen Kuh, das Junge‘ Kalb, Sein. großer Nugen ift hinlaͤnglich befannt. B. urus (Auerochs). . Stirn mehr gewolbt, kürzer, Hörner dicker, nad) vorn gerichtet, Hals und Bruft mit langer, Haarmaͤhne. Zu den Zeiten der Römer Bewohner unſerer Deutfchen Waldungen, jest nur noch in Litthauen und auf dem Kaukaſus; ſein Temperament iſt wild mi unbändig. Andere Arten. B. ba (Büffel), B. bison Saelohſen B. &runniens (Birgenodyfe), ꝛc. | Ban Capra "Wie, vorige, aber, die Hanze Statur ift Heiner, fhlanfer, Die Beine find länger, Die Hörner nad hinten gerichtet, im Verhaͤltniß größer, ftärfer, oft friralig, ges mwunden. Die Dberlippe Alm bei, Rindern dagegen ganz. — C. aegagrus (Biege). Körner halbmondfoͤrmig nach hinten gebogen, ziemlich ſchmaͤchtig; am Kimm-ein langer Bart, Hals ſchlank, "Schwanz fehr fur. Das Weib: hen hat feine Hörner. Stammart unferer gemeinen Siege, findet fih noch wild auf Perfifhen und Tibetanifchen. Ges birgen. C. ibex (Steinbod).- Hörner ſtark und die, mit großen Knoten auf der Oberfeite, Bart fehlt, Farbe graubraun 533 Schweizer Alpen, aber felten; eine verwandte, bärtige Art 2 caucasica, bewobnt den Kaufafus. €. ovis (Ovis aries Linn. Cuv. Schaaf). Unbärtig, Stirn ziemlich gewoͤlbt, Hoͤrner des Maͤnnchens nach außen ſpiralig gewunden, das Weibchen nicht gehoͤrnt. Haare kraus und wollig. Wild nirgends, aber gezaͤhmt überall und als Hausthier gehalten ‚in zahlreihen Abanderungen hinſichtlich des Hoͤrnerwuchſes, der Größe, des Haarfleis des x, . Man kennt noch mehrere, befonders dem Schaaf ziemlich vers wandte Arten, j. B. C. ammon (Nuflong), C. strepsice- rus, etc, Antilope. Wiederkaͤuer von meiliens ſchlankem, * Hirſch ähnlichem Bau, mir hoben, zarten Beinen und kurzem Haar— Heide; dabei find die Hörner denen der Schaafe und Rinder aͤhnlich, werden alfo nicht alljaͤhrlich abgeworfen, fondern wachſen nach; ihre Form iſt ‚gleichfalls ſchlanker, oft gerade und drehrund, auch ſpiralig gewunden, ſeltner, wie bei Rindern, nad) außen oder vorn gebogen. Von den vielen Arten dieſer Gattung nur einige, z. B. A. rupicapra (Gemſe). Schwarzgrau, Kopf weißlich, Durch jedes Auge ein ſchwarzer Streif; Hörner erſt gerade auffteigend, aber am Ende nad hinten übergebogen. Rus delweis auf den Schweizeralpen; fheu und furdtfam, ſpringt geſchickt uͤber tiefe Abgruͤnde; daher ihre Jagd ſehr be— ſchwerlich und gefahrvoll. A. dorcas (Gazelle), Hell röthlihbraun, "am Bauch weiß, in den Seiten ein dunflerer Streif. Hörner S=fürs mig nad) hinten gebogen, So groß wie einer Ziege, aber ſchlanker. Heerdenweis im mittlern Afrifa und weftlichen Afien. _ A. chicarra, Bon Biegen = Größe, gelbbraun. Männs chen trägt 4 Körner auf der Stirn, Weibchen feine. Dftins dien, Cervus (Hirfbh). Bau und Geſtalt der vorigen, aber die meiſtens nur den Maͤnnchen eigenthuͤmlichen Hoͤrner (Geweihe) haben keinen hornigen Ueberzug, ſondern ſind die verhaͤrteten, ſtaͤrker entwickelten aͤſtigen Knochenkerne ſelbſt, die indeß nie nachwachſen, ſondern ſich alle Fruͤhjahr außer der Begattung 534 — erneuern. Zu dieſer Eigenthuͤmlichkeit kommt noch die freilich nicht allgemeine Anweſenheit kleiner Augenzaͤhne im Oberfies ‚fer, die den frühern Gattungen fehlten. — €. elaphus (Edelhirſch). Rothbraun, unten weißlich, 4--5' hoch. Männden mit mehrfach gabelig getheiltem Geweihe. Die Begattungszeit fält im September; im fols genden Februar wird das Geweih abgeworfen und wählt in 4 Wochen wieder. Zuerſt erfcheinen 2 große, von einer weis hen, mit Haaren überzogenen Haut befleidete Hoͤcker, die nad und nach zum Geweih fih ausbilden; ift es fertig, fo reibt fi die Haut mit den Haaren ab und der bloße Kinos chenkern bleibt zuruͤck. Jedes neue Geweih ift ftärfer und groͤ⸗ Ber, als das. vorjährige, bat auch einen Aft mehr , "daher man nad) der Zahl der Aefte das Alter des Hirfches beſtim— men kann. — Hirſche finden fi in Europa in großen Wals dungen ; ebenſo in Vorderafien. . °C, capreolns (Reh). Kleiner und ffanter „Haarkleid heller, beſonders im Winter, am After ein ſchwarzer weiß⸗ geſaͤumter Fleck. Geweih des Maͤnnchens klein, mit wenigen Enden. Ebenda. Junge find, wie bei den meiften Hirſchen, weißlich gefleckt. Ander Arten find: C. RE (Dammhirſch) C. alces (Elenthier), C. tarandus (Rennthier). Moschus, Voͤllig von der Form der Hirſche x aber viel Eleiner und ohne Geweih. Jederſeits im Oberkiefer ein ftarz fer Eckzahn. M, moschifer (Mofhusthier), 13—2’ hoch, röthlich braun, einige weiß gefledt. Eckzaͤhne des Männchens ſtehen hervor, Liefert den officinellen Mofchus , der in einem in der Nabelgegend nur am Männchen befindlichen drüfigen Sack abgefondert wird. Oſtindien, Tibet in gebirgigen Gegenden, M. pygmaeus (Bwerghirfh); +3—1’ hoch ge er Ebenda. Der Eleinfte aller Wiederfäuer. — Camelopardalis. Ohne Eckzaͤhne. Auf der Stirn 2 Zurze, von der Haut überzogene Hoͤcker, mitunter ein dritter zwifchen den Yugen. Hals fehr lang, Bruft höher, als das Becken; Schwanz länger ale bei den frühern Gattungen. — C. giraffa (Giraffe, Kameelparder), weißlih, mit gelb⸗ braunen, vegelmäßig gegeneinander gelegten Flecken, am 535 Salsrůden eine Fri — Afrika in Heerden; wird ge⸗ gen 18° hoch. — ECamelus Sean Schneidz. Z, jederfeits ein Augen: zahn, Bach. 57 ad z oder wohl 2 mehr. Außer diefen, von allen übrigen ——— ſie unterfiheidenden Eigenfhaften, entfernen ſich die Kameele noch mehr durch die Kleinheit des Hufs und den Mangel der Afterzehen. Ruthe gebogen, daher der Harn nach hinten abfließt. Alle leben außer CEuropa. a. Eigentliche Kameele. Sie haben die Augenzaͤhne auch im Unterkiefer, außerdem große Fetthoͤcker auf, dem Rüden. Bewohnen Afien und Afrika. C. bactrianus (Trampelthier). Leib länger, auf dem Ruͤcken 2. Höder hinter einander. Nur in Aſien, wo es als Hausthier gehalten wird; fol in Tibet noch heerden⸗ weis wild vorfommen. | C. dromedarius (Dromedar). Leib kürzer, auf dem Rüden ein Höder, Farbe heller, Haar kuͤrzer. Afien und Afrika, das gewöhnlichfte Hausthier. db, Sama (Auchenia HA) Ohne Echzaͤhne im Unterkiefer und ohne Fetthöder. €. vicunna. braunroth, mit langem, ſich Fräufelns dem Seidenhaar. Heerdenweis in Ehili und Peru. C. glama, länger, plumper, Ohren länger, Haar kurz anliegend; Farbe auf dem Rüden und am Kopf rothbraun, Bauch und Hals weiß. Im den Peruanifchen Sebirgsgegenden heerdenweis. " . Dritte Zunft. Einbüfer, Solidungula. 6338 Nur eine große Zehe, feine Afterzehen, San. 2. Augenzähne —, Balz. 24. Hieher bie einzige. Gattung Equus, Außer den als charafteriftifch aufgeführten Eigen: {haften rechtfertigt die Trennung der. Einbüfer von den Wiederfäuern die Unaͤhnlichkeit des Verdauungsgeſchaͤftes, da eben die Pferde ihre Nahrung nicht zum zweitenmal 1 kauen; alſo auch nur einen einfachen Magen beſitzen; ja im Gegentbeil fie haben eine fürmliche Klappe am Magen munde, die das Herauffteigen der Nahrung unmöglid macht. Im Uebrigen ift ihre Organiſation jener der Wiederkaͤuer gleich; nur haben alle eine Haarmaͤhne am Halſe, fo wie lange, fteifere Haare am Schwan;. xL. caballus (gem. Pferd). Ohren kurz, Mähne an Hals und Schwanz fehr lang, haͤngend. Das Pferd finder ſich gezähmt in der ganzen cultivirten Welt, wild in den GSteppen des mittlern Afiens; feine Racen find zahlreich, die fihönfte die Arabifche. E. asinus (Efel), Ohren fehr lang, Schwanz und Maͤhne kuͤrzer. Gleichfalls Hausthier, aber nicht fo alls gemein, wild in der Tartarei in großen Heerden. Andere Arten find Eq. zebra (Zebra), Eq. hemionus Oſchigge⸗ tai), Eq. quagga, u. a. m. Dritte Ordnung. Zahnloſe Säugthiere. Edentata. Edentés Cuv. $. 539. Die Uebereinftimmung im Mangel der Vorderzaͤhne iſt das auszeichnendſte Merkmahl dieſer Gruppe, Außerdem finden ſich mehrere intereſſante, freilich nicht allen eigenthämliche Verhaͤltniſſe, die befons ders eine, fchon oben angedeutete Analogie mit der Vo—⸗ gelbildung beurfunden und diefe hieher gehörigen Thiere als die Vögel unter den Saͤugthieren kenntlich machen. Dahin rechnen wir 3. B. den Mangel aller Zähne einis ger Gattungen, die vollkommen fehnabelartige Bildung der Kiefer in andern, den kaum deutlichen Unterfchied zwifchen Eck- und Baczähnen, das ſchwankende der Ze henzahl, die durchaus, vegerabilifche oder nur ‚auf Ins fecten befchränfte Nahrung, u. d. m. Uebrigens laffen ſich wegen der großen Verjchiedenheit zwifchen den Fami⸗ lien wenig allgemeine Merkmahle auffinden, die oben angegebenen find auch faft die einzigen. Alle leben aus - a | 537 / > Serhats Europa, die meiften nur zwiſchen den ee freifen, befonders in der neuen Welt. Sie zerfallen in drei Gruppen, die man als Familien betrachten muß. ah Fam. Tardigrada. ‚Sie, haben Badzähne und, ‚manche etwas weiter nach vorn Herüdte, wenig unterfchiedene Ef: zaͤhne. Die Sehenzahl ſchwankt zwiſchen 2 und. 5, die Zehen ſelbſt ſind feſt unter ſich verwachſen, die Naͤgel da⸗ gegen ſtehen weit hervor und umkleiden das Endglied huf— foͤrmig. Am Knochengeruͤſt finden ſi ſi ch Schluͤſſ elbeine. Sie leben nur von Pflanzenblaͤttern. Als lebend nicht mehr vorhandene Gattung, deren Foffi le Res fie noch in Südamerika gefunden werden, gehört bieber: ‚Mega therium, merfwürdig durch die enorme Größe und Plumpbeit. des Knochenbaues, Im Kiefer fehlen die Ed: zaͤhne, im Gehen trat. es mit dem ganzen Fuß auf; fein Leib war mit großen Schildern gepanzert. Eine andere, erft neuerdings entdeckte, aber ſehr ähnliche, wenn aud) viel kleinere Gattunge Chlamyphorus, deren einzige bes fannte Urt Ch. truneatus aud in Suͤdamerika in Erdlö= hern «lebt, bat ebenfalls einen mit großen Schildern obers halb gepanzerten Leib und für feine Größe fehr bedeutende Krallen. Cuͤvier ſtellt diefes TIhier zu den Armadillen. Bradypus (Faulthier). Außer den Backzaͤhnen ee *) ein etwas längerer, fegelförmiger Augenzahn jederfeits in jedem Kiefer. Knochenbau zarter, Beine und Krallen fehr lang, Leib mit langen, fteifen Haaren dicht bedeckt; Zitzen an der Bruſt. Die Arterien der Glieder zeraͤſteln ſi 65 gleich beim Eintritt in viele feine Kanaͤle, eine Eigenthuͤmlichkeit, die mit der wirklich auffallenden Langſamkeit dieſer Thiere in Verbindung ſtehen duͤrfte. Br. tridactylus (Xi), graulich, Haare lang und zot— tig, Kopf beller, im Hals 9 Wirbel (!), ale Füße dreizehig. 2 — 3 lang, Lebt in Suͤdamerika auf Bäuz men, die das Thier nur verläßt, nachdem alfe — von — verzehrt ſind. Br. didactylus (Unau), kleiner als voriger, * weicher, Farbe roͤthlichgrau, unten weißlich. Nur 7 Hals⸗ . wirbel und vorn 2, hinten 3 Sehen. Ebenda. | 538 a - 2. Fam. Monotremara, Kiefer ſchnabelartig vorfagend, von fleiſchiger Huͤlle bekleidet, haarlos, feine Eckzaͤhne, —* ſeits ein faſeriger Backzahn. 3 Beben, durch Haut vers - bunden. After, Geſchlechts⸗ und Karnröhre offen, mins den, wie bei Vögen, in einen Sad (Kloake) sufammen, ; daher nur eine äußere Deffnung. | Ornithorhynchus (Schnabelthier); Kiefer breit, am Grunde von einem Hautring umgeben ‚ an der Spike die Naſenloͤcher. Leib länglih, Zehen mit deutlicher Schwimm⸗ baut. Das Männchen hat am VBorderfuß zur Vertheidi— gung einen, durchbohrten Stachel, in den eine Giftdrufe eins mündet, — Man Tennt 2 Arten, die fih durd Sarbe und Form des Grannenhaars —— beide leben in Seen Neuhollands. Echidna. Kiefer dann und ſchmat, Zunge lang, dreh⸗ rund. Leib kuͤrzer, dicker, ungeſchwaͤnzt, Sehen frei, Ruthe des Männchen mit 4 Eicheln. > xE. Hystrix. 1° lang, gelbbraun, auf dem Ruͤcken mehrere zerftreuete Stacheln. In Waͤldern Neuhollands; frißt Ameiſen. Beide Gattungen ſollen Eier legen, wie Voͤgel, indeß haben fie alle Beugungsorgane nah dem Typus der Saͤugthiere gebildet, felbſt die Brüfte — nicht, wie man ri behauptet — ' 3. Fam. Lipodonta Nitzsch. Gleichen in mancher Hinſicht den vorigen; ſo fehlen bald alle Zaͤhne, bald haben ſie viele kurze, kegelfoͤrmige Backzaͤhne. Zehen mit großen huffoͤr— migen Klauen von verſchiedener Zahl, 2 — 5. Leib laͤng⸗ lich, haarig oder mit Schuppenpanzer bedeckt, Schwanz meiſtens lang und drehrund. Myrmecophaga (Umeifenfreffer). Ohne Zähne, . Zunge lang, drehrund, Mundöffnung fehr Fein, Leib baarig. Behenzahl verfchieden. M. jubara, Gelblich, Kopf, Bauch, Schwan; und ‚ein Seitenftreif braun. Haar lang, zottig, vorn 4, hinten 5 Sehen. Ein großes mit dem Schwanz 7° Landes Thier, das in Südanırifa lebt und ſich von Ameiſen naͤhrt, Die es vermittelft der langen Zünge hineinſchluͤrft. Die ſehr ähnliche Gattung Orycteropus unterſcheidet fi ch nur durch die Anweſenheit faſeriger Backzaͤhne. , — 589 AManis (Schuppenthier). Stimmt fat in allen Verhaͤltniſſen mit der vorigen Gattung, aber der Leib ift von igroßen Horns fhuppen dachziegelartig bekleidet; an allen Füßen 5 Zehen. Man Fennt 2 Arten’, von denen die eine (M. macrura) cinen langen, die andere (M. brachyura) einen fürzern Schwan; bat. Beide finden fih in Oftindien. Dasypus (Armadill, Tatu.). Biele, fegelförntige, mit Schmelz bekleidete Backzaͤhne in beiden Kiefern. Leib von dichtem Hornpanzer obenauf bekleidet. D. novemcinctus. 1 - 2lang, gelblich braun, rings - um den Leib 5—9 Gürtel größerer Schuppen, die andern Heiner, rundlid); vorn 4, hinten 5 Zehen. Schwanz lang, drehrund, beſchuppt. Ehvanierits frißt Wuͤrmer und In⸗ ſecten, lebt in Erdloͤchern. Vierte Ordnung. Nagelfäugthiere. Unguiculata, - $. 340. Diefe größte und legte Ordnung der Säugr thiere unterfcheidet fich von den frühern durch die größere Beſtimmtheit fammtlicher Charaktere, fo daß nur einige fehr wenige Fälle als Ausnahmen auftreten. Zu diefen ber ſtimmten Merfmahlen gehört die Zahl und Bildung der Ze⸗ hen; alle Haben (mit Ausnahme einiger Mage: und Beutels thiere) 4 — 5 mit Nägeln oder Krallen, nie mit Hufen bes waffnete Zehen, die beim Gehen mit allen Öliedern auftres ten, häufig fogar der ganze Fuß mit den Tarfusfnochen, Diefe Zehen find in der Regel von ungleicher Länge, die mittelften ftehen mehrhervor, der innerfte am meiften nad) hinten und oben; fehr allgemein find fie frei, bei folchen, die im Waſſer leben, dagegen durch eine Schwimmhaut verbuns den. Die Nägel fisen auf der obern Fläche des legten Glie⸗ des, nie umfleiden fie das ganze Glied nach Art der Hufe; ihrer Form nach unterfcheidet man Krallen: lange, ſchmale hervorftehende, gebogene Nägel, und Plattnägel: dünne breite, das Glied nicht überragende — Mit diefer Ue— bereinftimmung des Zehenbaues harmonirt auch) in gewiffer . 940 | * Hinſicht die Bildung der Zaͤhne. So fehlen wohl noch in einigen Familien die Augenzaͤhne ganz, nie aber Schneider und Backzaͤhne, auch ift ihre Form viel beftimmter. Die Augenzähne jind immer fpig und hakig, die Backzaͤhne meift viereckig, oder länglih, oben mit mehrern Hoͤckern, ftets mit Schmelz überzogen, felten fhmelzfaltig (Nager). Aus Ber den angegebenen Merkmalen kommt ihnen nod) eine ftets mit Haaren, oder, wie wohl felten, Stacheln bekleidete, ‚nie gefchilderte oder völlig nackte Haut zu; auch bringen fie fehr Häufig mehrere Junge zur Welt, die blind und nackt gebohren werden, und einer forgfamen Pflege bedürfen. Bei allen finder fih nur ein einfacher Mutterfuchen, nicht, wie bei den Miederfäuern, viele getrennte Cotyledonen. Was die Lebensweife betrifft, fo ift diefe freilich fehr vers fchieden, viele find Kräuterfreffer, faft ebenfo viele frefien nur frifches Fleifch, einige Aas, noch andere Baumfrächte, wenige alles Eßbare. Sie feben nur auf dem Lande, einis ge gehen zu Zeiten ins Waffer, viele Klettern auf Bäume und hüpfen geſchickt von einem zum andern, einige Eönnen fliegen, andere graben Erdlächer und wohnen darin. Sie zerfallen nach Zehenbau und Lebensweife in 5 Zünfte, Erfte Zunft. Nagethiere. Glires. 6.341. Sie haben feine Augenzähne, 2, felten 4 ſchmale, vorn mit Schmelz bekleidete, fehr ſcharfe Schneis dezähme, die mit langen, hohlen Wurzeln tief im Kiefer ftecen und mehrere vierecfige, unebene Backzaͤhne. Zwi— fhen Schneide und Baczähnen bleibe ein großer freier Kaum, Die plate Nafe fieht am Ende des Oberfiefers, die Dberlippe ift geſpalten; die Füße haben meiftens 5 freie z Zehen, - die Hinterbeine oft länger als die vordern; Die Schiüffelbeine fehlen mitunter. Alle lieben vegerabilifche Koſt; fie begatten fih mehrmals im Jahr und werfen viele, 541 blinde und’ nackte Jungen. Ihre Groͤße ift nicht bedeutend, ja die Eleinern unter den Säugethieren gehören in er Orup pe Man finder fie in allen Zonen, - 1. Fam. Leporini. Nagtbiere mit unvolfommmen Schuͤſſel⸗ beinen und kurzem, kaum vorſtehendem, behaartem Schwanz. Coelogenys (Paka). 5 Zehen an allen Füßen, die innerſte fleiner, zuruͤckgezogen. Kurze Beckentaſchen, die unter das de berabgezogene Sochbein hineinragen. C. paca. 2’ lang, gelbbraun, weißgefleckt. Braſi lien. Dasyprocta I1l. (Chloromys Cu»). Born 4, hinten 3 Beben, 4 unebene, — Backzaͤhne. Sfnters beine ſehr lang. D. atuti (Aguti), 13—2' lang, braͤunlichgelb, unten heiter, Schwanz eine nackte Warze. Braſilien. . Hydrochaerus, Vorn 4, hinten 3 Zehen, dazwiſchen Schwimmbhaͤute. 4 Badzähne, die bintern größer, „mit parallelen Schmelzleiften. i Be H. capybara. 22° fang, gelbichbraun. Beine Kurz, Leib Did, Haare fteif, faft borſtig. Im dluͤſſ en An ſiliens. Cavia. Zaͤhne der vorigen, aber die Schen fi nd frei. Der Leib Heiner, zarter, die Ohren, wie bei den fruͤhern Oattungen, Fein und nad. on C, cobaia (Meerfchwein). 2—3' Tang, weiß, gelb und braun geflekt.. Stamnit aus Amerifa, wird bei uns haufig zum Vergnügen gezogen. Lagomys (Pfeifhaſe). Vorn 4, binten 5 Sehen, Shren etwas länger; haarig, Sywanz fehr kurz. Schlüffelbeine ziemlich vollfommen, > L. pusillus, #° fang, graubraun, Mittelafien am Ural. s Lepus. Ohren fehr lang, behaart; binter den 2 größern noch 2 Fleinere Schneidezähne; vorn 4, hinten 5 Sehen, Schwanz Furz, gebogen; KHinterbeine —— | L. timidus (Hafe), rörhlihy graubraun, Schwanz oben und Spitze der Ohren ſchwarz. Gemein auf Feldern, L. scuniculus (Kaninchen), kleiner, Fürzer und daber dider. Farbe graubraun, unten weiß. Ebenda, aber 542 nicht. for aflgemein verbreitet; häufig gezaͤhmt und dann in Ki vielfachen Farben und Abarten. — \ \ Hystrix (Stadelfhwein). 4 ſchmelzfaltige Barkzähne, 2 Schneidezsähne, 5 Beben, der Daumen der Vorderfuͤße verkuͤmmert. Leib oben ſtachelig, unten haarig. H. cristata. 2’ lang, Farbe bräunlih, auf dem Kopf ein Haarſchopf · Stacheln mit weißen Ringen. Südeuropa, Afien und Afrika in Erdloͤchern. 2. Sam. Murini. Nagethiere mit bald langem, bald kurzem, allermeiſt nacktem, drehrundem Schwanz, volfomnenen Schluͤſ⸗ ſelbeinen und kurzen, nackten Ohren. Sie haben 5 Zehen, aber oft verkuͤmmert der Daumen der vordern. Den Uebergang macht die Gattung: Castor. Alle Züße fünfzehig, die bintern mit Schwimm⸗ haut, Schwanz kurz, zufammengedrüdt, überall mit Schup⸗ "pen bekleidet. Die ſtarken, braunen Borderzähne ragen "hervor. Myopotamus, Süße der vorigen, aber der Schwan; lang, 2 und, nadt. M. coipus. 13’ lang, rothbraun, unten gelb, Si: m an den Ufern der Flüffe. °C, fiber (Biber). - 2’ lang und drüber, gelbbraun, Schwanz 3° lang, blaͤulich grau. Lebt an den Ufern mancher Fluͤſſe, z. 3, der Elbe, Donau, des Lorenzftroms, Ohio, an einfamen, Orten und bauet ſich mehrfammerige Wohnungen aus Baumzweigen und Lehm, befonders mit Huͤlfe des Schwanzes, den er fehr gejchiet au a ag weiß. In Deutſchland felten. Fiber, Hinterfüße mit halben —— —— lang, ſchuppig, ſeitlich zuſammengedruͤckt. Jederſeits 3 Backzaͤhne in jedem Kiefer. we zibethicus (Dndatra), 1° lang, oben ſchwarz⸗ braun, an den Seiten graulich, unten gelblich. Nord⸗ amerika, an den Ufern der Fluͤſſe, freſſen, wie die vorigen, Wurzeln und junge Zweige. Hypudaeus (Arvicola Cuv.). Wie vorige, aber ohne Schwimmhaͤute, mit drehrundem, ſchwachhagrigem Schwanz. | } 545 H. amphibius (Waffermans), PER? fang, ' überall "tief fhwarz Am * von Fluͤſſ en und — ſchwimmt geſchickt. ..H. arvalis (Feldmaus), 2— 3“ lang, dunkelgrau, am Bauch heller, Schwanz länger oder kuͤrzer. Auf Fel— dern, gräbt germundene Gänge von einem Erdloch zum, andern. UH. lemmus ‚ (Lemming), 4— 5" lang, gelb,und | Adwar; geflekt, unten weißlich, Schwanz fehr. kurz, Krallen groß. Lappland, macht — —— oroße Zuͤge in durchaus gerader Richtung, i Mus. Unterſcheidet ſich von der vorigen Sattäig durch groͤ⸗ Bere, völlig nadte Ohren und einen fehr langen, ſchuppigen, ‚mit furzen Borſten Leicht befegten Schwanz. _ Badzähne jederſeits 3. M. decumanus Wanderratte). 1* lang, Schwanz des⸗ gleichen einfarbig braͤunlichgrau, unten weiß. In Haͤu⸗ fern, verzehrt alles Cßbare. M. rattus (gemeine Ratte), tief ſchwarz. Beine fleiſch⸗ roͤthlich, kleiner. Ebenda, aber von der vorigen faſt ver⸗ draͤngt. M. musculus (Hausmaus), 2“ lang, ‚einfarbig grau, ‚unten weiß. Gemein in Haͤuſern. Loncheres. 4 Backzaͤhne jederſeits. Schwanz und übri- ger Bau der vorigen — auf dem Rüden platte Stacheln zwiſchen den Haaren. L. chrysurus. — — ‚ ein Strich über Stirn amd Scheitel weiß. Brafilien. _ Cricetus. "Schwanz viel kürzer, geringelt, leicht behaart. An den Wangen inwendig weite Taſchen , die bis zum Ohre hinaufragen. 3 Badzähne jederſeits in jedem Kiefer. €. vulgaris (Hamfter), 9 lang, braͤunlichgelb, Hals und Bauch ſchwarz. Im mittlern Deutſchland, frißt Korn, traͤgt Wintervorrath in Erdloͤcher, wird lethargiſch. Ascomys Licht, (Pseudostoma Sag). Schwanz halb fo lang als der Leib, nackt. Ale Füße fünfjehig. 4 Bad zähne in jedem Kiefer, An jeder Wange eine große Baden- taſche. A, bursarius, braunſchwarz, ſo groß wie eine Ratte, Nordamerika, felten. — 544 ı Bathyergus 23. (Oryeteres Cuv). ‚ Bäßne- der vorigen, aber Schwanz. nody fürzer. Ohren jehr Hein, ganz verdedt. B. capensis (Sandmoll), 4° lang, graubraun, Kopf weiß gefiedt, Wühlen wie Maufwürfe Löcher im Sande, Anı- Cap. Da Ai | "Spalax (Blindmans). “ 3 Baczähne jederfeits, 2 ſtarke, hervorragende Schneidezaͤhne. Beine kurz, Fuͤße fuͤnfzehig. ESchwanz ſehr kurz, kaum ſichtbar. Augen von der Haut verdeckt. yo Than , Ormiq yon ' Sp. typhlus (Semni).. 8— 10‘ lang, braungrau, am Maul ein weißer Streif. Im füdliden Rußland; graͤbt Gänge in der Erde und lebt von Wurzeln. ka an ! e. EV - um Arctomys. Bad; 2 Porn vier Zehen und eine Furze - Daumenwarze,, hinten 6. Kopf did, an den Wangen kleine Backentaſchen, Schwanz kurz, langhaarig. esta A. marmotta (Murmelthier), *lang, braͤunlich grau, am Bauch heller. Truppweis auf Schweizer und Tyroler Allpen, dicht unter der Schneegraͤnze, werden gezaͤhmt und abgerichtet. Faͤllt in Winterſchlaf. "Myoxus. Jederſeits 4 Backzaͤhne, Feine Backentaſchen. Schwanz lang und lang behaart, Ohren kurz und nackt, wierbeinden dorigen. Am Darm fehlt der bei Nagethieren ſonſt lange Blinddarm. Dieſe Gattung macht den Ueber— gang zur folgenden Familie, da fie in manchen Stüden: fi ‚den Eichhörnchen nähert. narırip M. glis (Rellmaus, Siebenſchlaͤfer). Blaͤulich aſchgrau, unten weiß, fo groß wie eine Kleine Ratte. In Gebirgs- buͤſchen, befonders zwiſchen Haſelnußſtauden; haͤlt Winter⸗ ſchlaf und trägt Vorraͤthe ein. us 3, Sam, Seiurei. Sie haben allermeiſt längere; behaarte Ohren: und einen fehr langen, ebenfalls ftarf baarigen Schwanz. Freſſen Nüffe und: andere Baumfrüchte, Die fie mit ‚den VBorderpfoten halten. Auch hier ift der Daumen der Vorderfüße meift verkuͤmmert. Chiromys. 5 vollkommne Zehen an allen Fuͤßen, die hin: tern bandförmig, mittelfte Zehe fehr lang. Ohren noch ziemlich nackt, auch der Schwanz leichter behaart, PN | 545 Ch. madagascariensis. Bon Eichhörnchen » Größe, Ruͤ—⸗ den rothbraun, Schwanz ſchwaͤrzlich. Ein Nachtthier, das auf Madagascar entdeckt wurde. Pteromys. Eichhörnchen mit feitlicher Flughaut, die durch eine vom VBordergliede ausgehende Knochengraͤte unterftügt wird. Pt. volans, oben grau, unten weiß, Slughaut am Nanz de fpwärzlich: Heiner als Eichhoͤrnchen. Im füdlichen Rußland und Sibirien. Größere Arten finden fih in Nordamerika und Oftindien. Sciurus (Eihhörnden). Bad;. = ae Born 4 Zehen und “eine mit einem Nagel bewehrte Daumenwarze, ı hinten 5 Ohren mit langem Haarfchopf, Sc, vulgaris (gemeines Eichhörnchen), 8° lang, über: al Faftanienbraun, unten weiß. Sn Eichen= und Buchen⸗ waͤldern, lebt von * * dieſer Baͤume. Tamias III. Bad. 4 an der Wange Backentaſchen, ſonſt wie Eiphsrnden.” T. striata, DBräunlid, Rüden ſchwarz und weiß ge ftreift,, 6. lange Nordamerika, 4. Fam. ‚Salientes, Nagethiere mit bald langen Haſen⸗ ohren, bald nackten Rattenohren „ſehr kurzen, meift 4= zehi— gen Vorderbeinen, langen Hinterbeinen und ebenfalls lan— gem Schwanz, der ſie beim Springen unterſtuͤtzt. Dipus (Springhafe). Hinterfuͤße 3— 5-zehig. Backzaͤhne —. Ohren ziemlich lang. Springen mit den Hinterfuͤßen und gebrauchen die Vorderfuͤße nur zum Graben oder Feſt⸗ halten der Nahrungsmittel. D. jaculus. Hinterfuͤße szehig, Schwanz kurzhaarig, am Ende eine ſchwarz und weiße Quaſte, ſonſt roͤthlich-⸗ braun gefaͤrbt; Bauch weiß. Afrika. Pedetes, Ohren fo lang als der Kopf. Backz.* ER Hinterfüße 43ehig, Krallen lang, Vorderfüße 5;chig. P. caffer. 13° lang, oben rothbräunlih, unten graus weiß. Schwanz lang, am Ende ein Haarbüfchel, - Ani "Kap, macht weite, 20° lange Sprünge, wohnt in felbft gegrabenen Erdlöchern. 35 » 546 Meriones 17}. Hinterfüße 53ehig. Backzaͤhne der. vorigen, Ohren ziemlich Furz, Schwanz Furzbaarig. M, tamaricinus, 3° lang, graugelb, Bauch weiß, Ohren breit, Am Kaufafus. | B | Zweite Zunft. | Naubthiere. Fer $. 342. Durch die Anmwefenheit der Augen, oder Eck— zähne unterfcheider fich diefe Gruppe fogleich von der vorher, gehenden; überhaupt ift der ganze Zahnbau verändert. Die Schneidezähne find allermeift ſchmal und Elein, dagegen die Eckzaͤhne fehr groß und hakenfoͤrmig, die Badzähne zuſam⸗ mengedrückt, länglich, oben höcerig; alle ftehen in unun⸗ terbrochener Neihe rings am Umfange der Kiefer, Diefe Charaktere paſſen indeß nicht auf einige Gattungen der er: fien Familie, welche im Zahnbau völlig mit den Nagern übereinftimmen, aber anderweitiger Verhältniffe halber zu diefer Zunft gezogen werden müffen und daher als Weber: gangsglieder zu betrachten find. Dieſelbe Webereinftim- mung zeigt ſich auch in der Bildung der Zehen, die allerz. meiften haben 4— 5 Zehen an allen Füßen, welche mit ſchmalen gebogenen, oft fehr ftarfen Krallen bewaffnet find, auch treten fie beim Gehen wenigftens mit allen Zehenglies dern, nicht felten fogar mit dem ganzen Plattfuß auf. Aus ßerdem charakterifiren diefe Gruppe furze, allermeift bes haarte Ohren, viele Zigen am Bauch), bei einigen nur in . der Weichengegend. Der Darm ift nicht weit, aber fehr musfulds, der Magen einfach, der Blinddarm verfchieden. Der Uterus zweihoͤrnig. Sie werfen mehrere blinde und nackte unge. — Die Nahrung der Kaubthiere befteht ſehr allgemein in frifchem Fleiſch, manche freffen nur Inſec⸗ ‚ten, andere, die fi in jeder Hinſicht mehr den Nagern ans ſchließen, auch Früchte und andere vegetabilifhe Stoffe. 1, Sam. Marsupiales (Beutelthiere). Sit behaupten die niedrigfte Stelle unter den Raubthieren, theils wegen der * Wi | 547 Berfihiedenheit ihres Baues, theild wegen der Annaͤherung an die Nager. Das allen gemeinfame, alle verbindende Merkmal ift die Anweſenheit eines großen häutigen Sacks, der die in der Weichengegend befindlichen Bigen umgiebt und durch 2 gerade, vom Beckenrande ausgehende Kno— hen ausgefpannt wird, Im: diefen Sack werden die nod) unentwidelten Jungen aufgenommen und hängen bier, an den Bigen fo lange, bis ihre Entwidelungsperiode gefchlofe fen iſt. Auch nach diefer Beit fliehen fie bei jeder Gefahr in den Sad der Mutter. Bei den Männchen ift die Rus the nach hinten gerichtet und der Hodenfa liegt am Bauch vor der Ruthe. Zahn- und Sehenbau find fehr verfihieden. iineäleng Geoff. Kat ein wahres Nagergebiß; Süße vorn 5=, hinten Azehig, aber gleichlang, der Schwanz fehr furz, kaum ſichtbar. Sind Plantigraden, | Ph. urcinus (Wonbat), Größe und Form die des Dad: ſes, aber der Kopf größer und dicker. Farbe Du Neuholland, eßbar. Lipurus Goldf. (Phascolaretus Blaina). Nagthier- gebiß, aber neben den großen Schneide;ähnen des Oberkie— fers jederfeits ein Hleinerer, dahinter ein kleiner Augenzahn, Sehenzahl der vorigen, Vorderfüße zangenartig. Schwanz lang, ftarf behaart. — L. einereus. Größe des vorigen, einfarbig, ſilbergrau, unten weiß. Neubholland. Trägt das ermwachfene Junge auf dem Rüden, wie viele Beutelthiere. Halmaturus (Känguru). Ohne Augenzaͤhne. Vorder⸗ beine kurz, ſzehig, Hinterfuͤße ſehr lang, 43ehig, Schwanz ebenfalls lang, dient dem Thier als Stuͤtze. H. giganteus, 4 — 5* doch, einfarbig grau, Bauch heller, Beine ſchwarz. Neuholland. Springt ungeheure Strecken mit den Hinterfuͤßen und ſtuͤtzt ſich ſitzend mit dem Schwanz. Das Weibchen wirft ein Junges und traͤgt es = Jahr mit ſich im Beutel. Frißt nur Pflanzenblaͤtter. Hypsiprymnus Il, Ganz wie die vorige Gattung, aber im DOberfiefer jederfeits ein Augenzahtt ind die Schnei— dezähne ungleich; Mittelzahn der Kinterfüße ſeht lang, mit großem, bufartigem Nagel. 55 * 548 ' »'H, murinus. Doppelt fo * als eine Ratte grau⸗ gelblich), Bauch heller. Neuholland. . Phalangista Ill. (Petaurus'Schaw.). Schr; 5 * — * zaͤhne in beiden Kiefern, die untern ſehr klein. Daumen⸗ zehe von den übrigen getrennt, dieſe je 2 und 2 verbunden. Zwiſchen den Füßen an den Seiten des Leibes eine ‚breite Flughaut, Schwanz; haarig. Ph, 'petaurus, graulich ‚ Doppelt fo groß als ein Eiche hoͤrnchen und druͤber; flattert von einem Baum pe den an⸗ dern. Neuholland. Balantia III. (Phalangista Cuv. ), wie vorige, aber ohne Slughaut, mit nadten, ſchuppigem Wickelſchwanz. B. orientalis, 10° lang, braͤunlich, ins Graue fallend. Auf den Moluden, lebt von Früchten. ; Paramel&s Cuv. (Thylaeis III.). Schdz. ?. Sederfeits 1 Augenzahn. Bad; ee Daunen und Heine Zeh der Vorderfuͤße verfünmmert, ebenſo der Daumen am Hinterfuß. Schwanz lang, — P.. nasutus. 13° lang, Ohren lang, ſpitz; dunkelgrau, unten, heller. Neuholland. Dasyurus. Schdz. $. Jederſeits ein Augenzahn, Bad;. 6,6 AL e ce Daumen der Hinterfüße verfümmert, Schwanz lang, ftarf behaart. | D. macrurus, Größe der Kae, Schwanz fo lang als der Leib, Farbe gelbbraun, weißgefledt. Neuholland. Srefz fen Fleisch, befonders Was, a1 Didelphis (Beutelratte). Schdz. 2, Augenzaͤhne. Badk;. — Daumen deutlich, Fuͤße handfoͤrmig, Schwanʒ lang J nackt, wickelt. BE | D. virginiana (Opoſſum). So groß air ‚eine Kabe, Farbe graufhwarz, Schwanz und Beine fleiſchfarben. In Amerika. Ebenda die uͤbrigen Arten. — 2. Fam. Insectivorae. Wahre Raubthiere hinſchtlich des Gebiſſes, keine Zahnart fehlt; indeß unterſcheiden ſie ſich durch eine lange, hervorſtehende Naſe, ſo wie durch die Kleinheit des Leibes und die Lebensweiſe von jenen. Die meiſten freſſen nur Inſecten und Wuͤrmer, wenige kleine a —— N Voͤgel. Anatomiſch zeichnet fie die Anweſenheit des Schluͤſ⸗ +. felbeins,; „for wie der Mangel des Blinddarms vor ‘den v Raubthieren aus. Auch Liegen die- Hoden im N und das Becken mancher ift vorn geoͤffnet. 0 Scalops: Schnauze ſpitz, aber nicht ſehr lang, Shren verſteckt. Füße breit, mit ſtarken Naͤgeln bewaffnet. Schwanz * Augen Elein, Se. aquatiens. Größe und Sürbe des Maulwurfs, dem dies Thiet aud) in der Lebensweiſe ähnelt. Canada. — Wie Mauwurf, aber der Schwanz viel € länger umd "der Nafenfnorpil an, ‚der Spike Rernfbrmig er⸗ weitert. Schndzu —* C.eristata. Farbe, Größe und Lebensart wie beim Mi Lebt in Nordamerika. "Talpa. Vorderbeine ſtark, beſonders die nach außen ge: "richteten Füge, alle 5 zebig. Naſe vorftebend, Augen ſehr Heim, Ohrmuſchel verborgen. ° Schnör. £. Schwanz kurz. Becken bleibt vorn offen. eo Ki T. europaea (Maulwurf). 4— 5" lang, glänzend blauſchmarz. Fuͤße nackt, fleiſchfarben. Graͤbt Gaͤnge in der Erde und wirft ——— bh Frißt —* Bingen: wuͤrmer ‚Chrys ochloris. ‚Sorıh: des Maulwurfs, aber an, * kleinern Vorderfuͤßen nur 3 Harfe Nägel, „dinten, 5 Sad, a BCh. ‚capensis (Goldmaulwurf). „Größe wie Maulwurf, Farbe blauſchwarz, aber die Haare haben nach den ver⸗— Tiedenen Richtungen einen prächtigen, in Regenbogen- .». farben fpielenden Goldfchinmer. Am Cap. Mygale Nafe rüffelförnig verlängert, vorn breiter. Schndz. 2 Backzaͤhne mit fpisigen Kronen. Deine Zzzehig, * Schwanz ziemlich lang, kurzhaarig. | M. moschata (Biſamratte, Desman). Größe des Igels oben tief fhwarz, am Bauch blaulicharan ‚Sm füdlihen Rußland an Flüffen. Sorex’ (Spitzmaus). Sehr Heine Saͤugthiere, mit 4 Maſe und langem, fat nacktem Schwanz. Schndz. 2, mehrere hatige Eckzaͤhne, Backzaͤhne ſtark zackig. Jederſeits am Leibe eine mit laͤngern Haaren umgebene Druͤſe, die eine tlebrige, oͤlige Feuchtigleit abſondert. Am Schädel Fehlt 550 —— das Jochbein, auch iſt das Becken vorn nicht geſchloſſen. Hieher die kleinſten aller Saͤugthiere; fie leben im Erdloͤchern und freſſen Wuͤrmer und Infeeten, 8. renifer, 63“ langı mit dem Schwanz, Kömarı, Bauch weiß, An Seien und Slüffen, ſchwimmit. S. exilis, 1° lang, braungrau, unten heller, Im Rußland und Sibirien, auch in Schleſien, das kleinſte Saͤugthier, wiegt kaum eine Drachme. — Cladobates Cu». Zahnbau des Igels, aber die mitt⸗ lern Schneidezäßne noch Länger, die hintern Backzaͤhne ſchmal und kaum hoͤckerig. Naſe ſpitz, Schwanz lang, kurzhaarig. Man kennt mehrere Arten dieſer Gattung, die auf den In— diſchen Inſeln leben und geſchickt auf Baͤume klettern um Inſecten zu fangen. — AR N ee I. Schndz. 4 oder $, zwei große Augenz. Bad;. 2 — © die vordern fpiß, die Hintern zackig. Nafe fpis. — * Leib mit: Stacheln leicht bedeckt wie der Igel, Fann fih aber nicht kugeln. ““ C, ecaudatus (Tanref). Faſt 1’ lang, ſtark haarig, dazwifchen auf .dem Rüden die Stacheln. Schwanz Fehlt. Madagascar, Frinaceus (Igel). Schnauze kuͤrzer, gekerbt. Shd; &, die mittelften länger, Backz. ae FR die drei erften platt hakig, Die drei folgenden zadig, der binterfte breit hoͤckerig. Leib obenquf mit kurzen Stacheln bedeckt, Schwanz kurz. Kann ſich zufanmentugeln und alle nadten Theile unter dem ſtacheli⸗ gen Ruͤckenfell verbergen, E. europaeus, faum 1° lang Farbe gelbbraun, Stacheln dunkler mit weißer Spitze, alle unregelmaͤßig unter einander geſtellt. Wird im Winter, wie die meiſten Thiere dieſer Familie, lethargiſch. Eine andere, im ſuͤdlichen Rußland einheimifche Arts E. auritus hat Jüngere Schnauze und Ohren, aber kürzere Stadeln, 3. Sam. Carnivorae. Größere Raubthiere, die allermeift „nur frifches Fleifch der Rüdgratthiere, feltner Aas freffen. Der Zahnbau ift uͤbereinſtimmender, alle haben 6 Schneide— zaͤhne in jedem Kiefer, ebenda jederſeits einen ſtarken ge— bogenen Eckzahn und mehrere zackige und hoͤckerige Backzaͤhne. 551 — zeichnet * der Mangel des Schluͤſſelbeins aus, ſonſt iſt das Kuochengeruſt ſehr vollkommen, das Becken weiter, immer geſchloſſen, die Fuͤße meiſtens fuͤnfzehis mit ſtarken, hakigen Krallen. * Man kaun dieſe Familie in A Unterabtheilungen bringen, wie folgt: a. Miefelartige Raubthiere. Sie haben einen fehr langen, dünnen, geftredten Leib, ebenfo einen langen, ſtark bebaarten Schwanz und Furze Beine,’ - Die allermeift fpige, lange Schnauze nähert fie der vorigen Familie. Beim Geben treten. fie nur mit den SZehengliedern auf. Allen fehlt der Blinddarm, nie werden fie im Winter lethargiſch, wie manche der folgenden Abtheilung. Mephitis (Stinfthier), hat oben 2, unten 3 fpike und einen vierefigen, höderigen Backzahn; die untern Schneides zaoaͤhne haben innere Höder, der zweite jederfeits ift einge⸗ rück. M. putorius. Größe der Katze, langhaarig, Schwanz fehr buſchig, Farbe braun, auf dem Rüden mehrere weiße Längsftreifen. Nordamerika, Kat einen ähnlichen Beutel am After, der eine fehr flinfende Feuchtigkeit abfondert, ‚Die das Thier feinen Feinden entgegeniprißt und fie dadurch verfheucht, Kommt bisweilen in die Häufer zur großen Unannehmlichkeit der Bewohner, Mustela. Leib ziemlich geſtreckt, nicht. ſehr langhaarig, Schwanz kuͤrzer. Backz. — ungleich, die beiden ‚vor letzten Schneidezähne im Unterkiefer eingeruͤckt. Fuͤße fünfe zebig, Krallen etwas zuruͤckziehbar. Am After ein —* ſenbeutel, am Darm fehlt das Coͤlum ganz. M. foina (Steinmarder). Gelbbraun, Kehle weiß, Sußballen ganz nadt, 13° lang, In Dörfern und Städten, raubt Hausfedervieh. M. martes (Baummarder). Schwarzbraun, Kehle gelb, Fußballen haarig. Größe des vorigen, lebt in hohlen Baͤumen und raubt wildes Gefluͤgel. Andere Arten find: *M. vulgaris (Wieſel), M. putorius GGltis), M. erminea (Hermelin), M. zibellina (Sobel). M. furo (Frettchen) M, lutreola (Nin). - 552 Lutra (Otter). Wie vorige Gattung, aber der Kopf dicker, Nafe ftumpfer, Augen mit Nickhaut, Schwanz flach gedrüdt, ' Furzbaarig, Zehen mit deutliher Schwimmhaut. Haare glänzend, fteif, fehr dicht. L. vulgaris, fo groß wie eine Katze und drüber, Beine kurz, Farbe röthlihbraun.. Un Teichen und Fluͤſſen, ſchwimmt geſchickt und taucht lange, frißt Fiſche und im Nothfall auch Amphibien. $ L. marina, Größer als vorige, ebenfo gefärbt, FAR im Verhaͤltniß viel fürzer, Hinterbeine fehr nach hinten ge: zogen. An Kamfhatfa und den gegenüberliegenden Küften von Nordamerika. Giebt ein fihönes Pelzwerk, ALS Anhang zu diefer Familie Laffen fi) die Seehunde be— trachten, die durch ihr. Gebiß ſich als vollkommne Raub— thiere Fenntlih machen, aber vermöge ihres Aufenthalts im . Meere fait Fifchforn angenommen baben , infofern. nehm— lic die Hinterbeine ganz nad Hinten gerichtet ſind und. foͤrmliche Schwanzfloffen zu bilden fiheinen. Alle haben nur 4 Schneidezähne im Unterkiefer und breite Schwimm— baut zwiſchen den 5 allermeift mit Nägeln —— Ze⸗ hen. ‚Ph oca. Ohne Hprmufehel ‚Zehen immer mit: Nägeln, Haare kurz, fteif ‚ohne Wollhaar. — Ph, vitulina (gemein, Robbe), 4—5* lang, Farbe gelbgrau, dunkler gefleckt. Oſtſee und Nordmeer, gemein, kommt an. die Kuͤſten um ſich zu ſonnen, kann aber gar nicht gehen, hoͤchſtens etwas PAIN: Sri singe und andere Seethiere. Man trifft übrigeng noch mehrere Arten an Deutfihen Pr ften z. 3. Ph. hispida; andere in der Südfee einheimiz [he Arten find Ph. leonina (Seelöwe). Ph. cristata und ı Ph. proboscidea (Rüffelrobbe), Otaria, mit kurzer, fait nadter Sprmufihet, gi nagels lofen Vorderzchen, und kurzem Wollbaar. O. ursina (Seebär). Leib kurz und die, Hals auf: gerichtet. Worderfüße floffenförmig, R die hintern mit langen die Naͤgel uͤberragenden Hautlappen. An Kamſchatka. ——— b. Baͤrenartige Raubthiere. Größere Raubthiere, die beim Gehen mit der ganzen Sohle auftreten; uͤbrigens — —— 558 > haben fie das Gebiß der vorigen, 5 Zehen an allen Füßen, aud) erweitert. fi. der Dickdarm ebenfalls nicht zum Coͤ— cum. Sie freffen neben ihrer eigentlichen Nahrung gerne Baumfrüchte und andere vegetabilifche Stoffe. Im Wins ter werden die — lethargiſch. — ht Meles. Bad;. * ar * die erſtern ſpitz, Kopf zugeſpitzt, ziemlich klein, Beine kurz, ebenſo der Schwanz. Am After ein Schmierbeutel. M. vulgaris (Dachs), Br lang, grauſchwarz, Kopf weißlich mit einem ſchwarzen Streif durch jedes Auge Europa und ia lebt in Erdlöchern / —— in Winter: ſchlaf. * Urs us Gaͤr). Backz. die erſten ſpitz. Kopf ſtaͤrker und dicker, Beine hoͤher, Fuͤße ſehr groß, Schwanz ſehr kurz. Gehen geſchickt auf den Hinterfuͤßen und ſchlagen mit den vordern. U. arctos (der. braune Bir), einfarbig, braun, im Alter graulich, Haare lang, faſt zottig. Länge 4—6), Im ganzen Norden der alten Welt, frißt gern Honig. U. marinus (Eisbär), überall gelbweiß gefaͤrbt. Naſe ſchwarz; etwas groͤßer. Im hohen Norden, — ſtellt Fiſchen und groͤßern Seethieren nach. - U, lIongirostris (Prochilus urs. 122, bärenarfige daul⸗ thier Shaw). Lippen und Nafe verlängert, ausitredbar, Geſſcht faſt nackt. Am Kopf und Hals lange Haarbüfchel; einfarbig, ſchwarz. Geſicht —— Dftindien. Gulo. Vielfraß). Backz. * ar ähnelt dem Dachs, aber die Fuͤße ſind hoͤher, der Schwanz laͤnger, am After eine Hautfalte, die keine Schmiere abſondert. Sie werden nicht lethargiſch. G. borealis, groͤßer als Dachs, Farbe ſchwarzbraun, auf dem Rüden und an den Seiten heller, Schwanz bu— fhig. Im Norden Europas, gebt auf Warmblüter. Andere. Arten Finden ſich in Nordamerifa und am Cap (G. mellivorus, Honigdachs). Magros. Backz. , , Leib zarter gebauet, Füße noch hoͤher, Schwanz lang, ſtart haarig. Am After weder Falte noch Beutel. — | 554 Pr. lotor (Waſchbaͤr). Schwarzgrau, Bauch heller, am Kopf ein ‘weißer Streif über jedem Auge, 2’ —* Nord⸗ amerika, Frißt Fleifh und Baumfrüchte. | Nasua (foati), Bach;. A Leib laͤnglich, Schwan; Tang, leicht behagrt, Beine ziemlich, kurz. . Schnauze ſehr lang, fhweineartig gebildet. Freſſen Feine Kücgratthisre, Snfec- ten und Früchte, fleigen daher auf Bäume, N. rufa, rothbraun, Schwanz geringelt, 22° lang. Sudamerika, ebenda die zweite Art: N. narica. Cereoleptes (Pedo. Kinfaju). Backz. en Korf rund; liher, Schnauze, fo vorftchend, Zunge lang und ſchmal, ebenjo der gewundene Wickelſchwanz. C. caudivolvulus, fo groß wie eine Katze, granlich des färbt. Suͤdamerika, Flettert auf Bäume, ftellt —— dem Honig der Bienen nad), ’ c. Katzenartige Raubthiere. Kopf Bier, ftärfer ge: woͤlbt, bei einigen noch fpis, Leib allermeift etwas länglich, - Beine höher als bei Bären, aber in der Regel nicht fo had) wie bei Hunden, Alle treten nur mit: den Zchen auf, die* * Nägel find fehr fpig, meiftens zurüczichbar, der Schwanz lang und dicht behaarte Am Dickdarm ein kleiner Blind⸗ darın. Den Uebergang zur vorhergehenden Familie, beſonders zu den letzten Gattungen , nacht die Gattung; Viverra, deren charafteriftifche Merkmale ein am After befindlicher Drüfens beutel abgiebt, in welchem eine ftarfriechende, ſchmierige Feuchtigkeit abgefondert wird; dazu kommen 3 ſpitze und 2 böderige im obern, 4 ſpitze und 1 Höderiger Badzabn, fo wie an der innern Seite hoͤckerige Schneidezähne im Unter: Fiefer, Ihre Bunge.ift, wie bei Katzen, rauh und unchen. Man bringt die hieher gehörigen | Thiere in mehrere Unter? gattungen, 3. B; Paradoxurus, leicht kenntlich an den ſpiralig gewunde⸗ nen, vorwaͤrts gebogenen Schwanz; beim Gehen treten fie, wie Bären, mit der ganzen Goble auf. - P. typus, braunſchwarz, Füße und Hälfte des Sqhwanges ſchwarz „am Kopfe weiße Fl ecen. Oſtindien. 555 Rhyzaena bat die Geſtalt der vorigen, aber.der Schwan; ift gerade, kurzhaarig, und die Füße haben nur 4 Zehen. Rh. tetradactyla —— braͤunlich, Haarſpitzen weiß. Afrika. Herpestes. Leib ſehr lang und duͤnn, Druͤſenbeutel einfach, uͤber dem After. Krallen ſtehen hervor. H. ichneumon (Manguſte, Ichneumon), roͤthlich grau— gelb, Schwanz lang, zugeſpizt, am Ende ein Buͤſchel ſchwarzer Haare. Aegypten. Man erzählte von dieſem Thierchen, daß es den Krokodilen in den Leib iese und ſie dadurch toͤdte, was aber ungegruͤndet iſt. Viverra. Leib weniger geſtreckt, dicker, Druͤſenbeutel zweifaͤcherig ‚ unter dem After, Krallen deutlich zuruͤck⸗ ziehbar, mehr als bei den fruͤhern Gattungen. V. cibetha, wohl 3— 4° lang, grau mit ſchwarzen Querbinden, Schwanz ſchwarz geringelt, laͤngs des Ruͤckens sine ſteifere Maͤhne. Suͤdafrika, liefert den wohlriechen⸗ den Zibeth, daher Zibethkatze. V. genetta, kleiner, grau, ſchwarz gefleckt, Druͤſenbeutel ſehr klein. Südeuropa und ganz Ufrifa, Felis (Kap), Kopf rundlih, Stirn gewoͤlbt, Ohren kurz, feinhaarig. Augen mit länglicher Pupille, Vorder: zähne in einer Reihe, Bad;, s 5 Süße vorn mit 5, bins ten mit 4 Sehen, Krallen voͤllig zuruͤckziehbar. Die Katzen find alermeift große, gierige Raubthiere, die nur vom Fleiſche warmblütiger Nüdgratthiere, die fie im Sprunge angreifen, fich näbrenz, Die meiſten gehen nur bei Nacht auf den Raub aus und ruhen am Tage in ihren Schlupfwinfeln verſteckt. F. catus (gemeine Kage), grau, mit ſchwarzen Quer⸗ binden, Schwanz ſchwarz geringelt. Fintet fi wild in Gebirgswäldern, z. B. des Thüringer Waldes, Harzes, DOdenwaldes; gezähmt allgemein als Hausthier prBlten in vielfachen Abaͤnderungen, F. pardalis (Tigerkatze, Oncelot). Gelbgrau, mit braͤunlichgelben, ſchwarzgeſaͤumten, laͤnglichen Flecken. Groͤßer als die gemeine Katze, lebt in Suͤdamerika und ſtellt dem Gefluͤgel nach. F. tigris (Tiger). Rothgelb, Bauch und Bruſt weiß, Ruͤcken, Hals und Schenkel mit ſchwarzen Querbinden. 556 Bengalen, wild, graufam, unbändig, kaͤmpft mit Elephans - "ten und Büffel. 8 — 9lang, 2—3' body. nun F. leo (Löwe), gelbbraun, der lange Schwanz kurzhaa⸗ rig, am Ende ein Bufchel längerer Haare, das Mäuns den bat am Kopf. und Hals eine große Mäbne ‚längerer, dunflerer Haare. Die Loͤwin einen Bart vom Ohre bis "zum Kinn. Afrika und Siüdajen, ein, majeftärifches, weni⸗ ger raubgieriges Thier, von deſſen edlen Tugenden viele bewundernswuͤrdige Beweiſe erzaͤhlt werden. ® Andere Arten find: F. Leopardus (Leopard), F. pardus (Panther), F. onca (Saguar), F. discolor, ( Kuguar ), F. jubata (Gepard). m. * F. lynx (Luchs). 3—4’ lang, 2° hoch, rothgelblich grau, mit braunen Flecken, an der Ohrſpitze ein ſchwarzer Haarſchopf, Schwanz kurz. In den Waͤldern des Nordens, ſpringt von Baͤumen herab auf feinen Raub los. Eine verwandte metall Art iſt ‚der. ‚Serval E. ser- val.,. — 44 d. Hundartige — Sopfform, Ühnglicher > die Schnauze mebr hervor. ‚Schndju 24: Echzaͤhne ſtaͤrker und plumper z.letzte Bach aͤhne viereckig, mit hoͤckeriger Pay Krallen der „Sehen dicker, ſtumpfer, umbeweglich. . Heiner Blinddarm, Treten nie mit dem plattfuß/ / fine nur mit den ‚Beten auf. "Hyaena (Spin). Se Süße KHehis. Ba ce, ee, R Of en nackt, Zunge rauh. Hals. und —53 ——7 Maͤhne, Schwanz ziemlich kurz, zottig. Ueber dem After ‚ ein Schmierbeutel. wu eu H. striata (Canis hyaena Limn.). u rad in die Duere ſchwarz geftreift. Beine und Gefiht gan; ſchwarz. Nordafrika, und Weſtaſien, ein ſehr gefraͤßiges, raub⸗ luſtiges Thier, das ſelbſt Aas nicht verſchmaͤht. — lang, vorn 27. hoch. H. crocuta. Groͤße der vorigen, Farbe — mit vielen unregelmäßigen, ſchwarzen Flecken. Suͤdafrika. a urn Kopf Länglicher, befonders die Schnaufe. Bad. 7; 0, Zunge glatte Born 5,- hinten 4 Sehen. ohren bald laͤnger, bald kuͤrzer, haarig. — \ 657 C. lupus (Wolf), gelbgrau bis roͤthlichgran, Beine ziemlich lang, ebenſo der buſchige Schwanz, 3— 4° lang, 22° hoch. In Polen, Rußland, Aſien, heerdenweis in ‚großen Wähern, Raub. Sauevie), hungrig fält er ſelbſt Menſchen an. ©. vulpes (Fuchs), halb fo groß, Beine kürzer, Schwanz länger, bufhiger, Schnauze frig. Farbe rothbraun, Geſicht und Beine ſchwarz. Faſt in der ganzen Welt, raubt Federvieb, Haaſen, ꝛc. C. familiaris (Haushund). Stirn ziemlich gewoͤlbt, Ohren . häufigft lang und haͤngend. Schwanz ruͤckwaͤrts gefrünmmt. Nur gezaͤhmt als Hausthier in den vielfachiten Abänderungen nad) Form und Farbe, die indeß ihre Arts einerleiheit durd) fruchtbare Begattung unter einander beur— kunden. — Andere Arten diefer Gattung find: -C. cerdo (Fennef), aus: gezeichnet durch lange, ſtehende Ohren, Illiger bildete dar: aus feine Gattung Megalotis; C. aureus (Schafal), C. mesomelas, C, cinereoargenteus, C. corsac, etc, . Dritte Zunft Flugſaͤu gthiere. Chiroptera. $. 343. Durch) die vollkommen mit dem Zahnbau der Raubthiere üÜbereinftimmende Bildung des Gebiffes ſchließen fie fich der vorhergehenden Gruppe an, fo wie fieauf der andern Seite, durch die Stellung der Milchzitzen an der Bruft zur folgenden hinuͤberführen. Leiche macht fie indeß die große, von den Vorder: und Hintergliedern auss gefpannte Flughaut, die ihnen zugleich das Vermögen des Fliegens verleiher, kenntlich. Zu diefem Entzwecke find die Vorderglieder der meiften vorzugsweife entwickelt. Den Arm befeftigt ein ftarkes Schlüffelbein an den Rumpf, feine Knochen. find ſtark verlängert, befonders die Zehenglieder, Bruft und Bauch) dagegen haben eine im Verhältniß fehr geringe Größe, Dieſe Thiere pflegen nur bei Macht ihrer Nahrung,“ die in Inſecten und Eleinen Warmblätern ber = 558 ° fteht, nachzugehen, am Tage halten fie fih in Schlüpfwins DR verborgen. Man theilt diefe in 4 Familien. er Fam. Vespertilionea, Die VBorderglieder find viel läns ger als die hintern, am Vorderarme fehlt die ulna, die Schen fehr lang, nagellos, der Daumen frei, mit bafiger Kralle. Die Sehen der kurzen Hinterfüße ftehen über die Flughaut hinaus, aber Schenkel und Schienen spannen fie niit. Beim Gehen wird die Zlughaut mit den Zehen gegen den Leib zurüdgefihlagen, fo daß die Fledermäufe eigentlich nur mit dem Daumen der Borderfüße auftreten. — Blinde darm fehlt, die Ohrmufchel der meiften fehr groß, anderer fehr Hein. Linne nahm nur eine Gattung, neuere Naturs forſcher haben fe viele gegründet, davon die wihtigften: Pteropus. Schdz. 4 Balz. 3 3, hoͤckerig, Zunge mit vielen geſpaltenen Schuppen bedeckt. Daumen und erſte Zehe nit einer Kralle. Schwanz fehlt, oder ſehr klein. Pt. vulgaris (Vesp. vampyrus Lin. Vampyr). Braun, Bauch und Leibfeiten gelb. 10 Yang, Dftindien. Man behauptete mit Unrecht, daß er fchlafenden age und Thieren Blut ausfauge. j Verwandte, nur in Amerika’ einheimifche den fi ind: . Molossus Geoff. (Dysopes 112.) und Noctilio. Phyllostoma Cuv. Schndz. 4. Auf der Nafe eim, aufrechter, fpiger Hautlappen. Ohren ziemlich groß. Zunge an der Spike mit. einer Art. Saugwarze. Schwanz furz oder ganz fehlend. Ph, speetrum (Trichternafe). Ungeſchwaͤnzt, Farbe braun, am Baud) roͤthlich. Größe des Eichfägchen. Süd: ‚amerifa, faugt Blut, befonders an fihlafenden Thieren, und ſelbſt Menſchen. Rhinolophus. Schndz. 3. Auf der Naſe eine Haut— falte, welche die Figur eines Hufeiſens nachahmt. Der ziemlich lange Schwanz. ſpannt die Flughaut mit. — Rh, ferrum equinum (Hufeiſennaſe.), graulich, etwas größer als eine Maus. Frankreich, Deutſchland. — Auständifche, meift in Aegypten einheimifche Zledermäufe ge: bören den Gart.: Nyeteris, Rhinopomes und Taphozous Geoffr. an, a ® j 7 Fun 559 Vespertilio. Shndz. 2. Nafe ohne Auszeichnung, Ohrmuſchel in der Regel lang, ebenſo der Schwanz, wel: chen die Flughaut mit ausfpannt. Freſſen Infecten. V. marinus. Ohr fo lang als der Kopf, Farbe grau: fi, an der Bauchfeite heller. 24 Yang. Auf Kirche thuͤrmen. V. serotinus. Ohrmuſchel abgerundet, nicht ſehr groß, Farbe hellbraun, beſonders am Bauch. oße der vorigen. In alten Gebäuden nicht ſelten. V. auritus. Ohrmuſchel viel laͤnger als der Kopf, am Grunde mit einem ſpitzen Nebenlappen (tragus), Farbe graulich, Bauch heller. kaum 2“ Tang, ziemlich gemein. Man kennt noch viele, in sah einheimiſche, meiſtens kleinere Arten. 2. Fam. Sie begreift die einzige Gattung: Ga lbeo pithecdus. Vorder- und Hinterglieder haben gleiche Laͤnge, bei beiden ſitzen die mit Naͤgeln bewehrten Zehen, ebenſo wie der Schwanz, mit in der Flughaut, die nicht gegen den Leib zuruͤckgeſchlagen wird. Schneidez. 2, wie die Augen- und Backzaͤhne faͤgefoͤrmig am Rande ge: ferbt. Uebrigens ift die Haut, befonders oben, ftärfer be— - haart „ der Kopf Fürzer und dicker, dies Augen groß, Ohr— muſchel nur Hein. Blinddarm ziemlich lang. G. rufus (Lemur volans Lin.), 1’ lang, überall roth⸗ braun, unten beller. Auf den Indi ren Inſeln, lebt Au SAUBER, frißt Infecten und Fruͤchte. Bierte Zunft. RIM Bierbänder. Quadrumana, 9.344. Im Kiefer alle Zahnarten in ununterbroches ner Reihe, die Badzähne mehr vieredfig, höckerig. Die Naſe fteht weniger hervor und ift mehr nach oben gezos gen. Die Augen nach vorn gerichtet, nahe neben einander. Ohrmuſchel feitlih am Kopf, gewunden, nicht groß. : Ge— fiht haͤufigſt haarlos. Im Uebrigen ift der Leid, mit Auss ⸗ nahme der Hands und Fußflähe, fo wie zweier großen Ge fäßfchwielen einzelner Gattungen, volltommen mit Haaren bedeckt. Die Glieder, befonders die vordern, find ziemlich 4 R 560 fang, vor allen die Zehen, die Füße haben fich in Hände umgewandelt, d. h. der Daumen fteht tiefer, nach innen und iſt den übrigen Zehen zangenartig entgegengefegt, dient alfo zum Faſſen und Ergreifen der Nahrungsmittel, die fehr allgemein in Baumfrüchten und andern vegetabilifhen Subs ftanzen befiehen. Vermoͤge der befchriebenen Handform können. alfe Thiere diefer Zunft fehr gut Elettern, fie leben daher vorzugsweife auf Bäumen und fleigen nur in beſtimm⸗ ter Abficht, z. B. der Nahrung halber, auf den Boden her⸗ ab. Hier gehen fie dann wohl aufrecht auf den Hinterfür Ben, doch aud eben fo oft vierfüßig. Sie werfen in der Regel nur 1 Junges, fäugen es aus Brüften, die zwi⸗ ſchen den Vordergliedern an der Bruſt ſitzen und aͤußern eine oft auffallende Zärtlichkeit fuͤr daſſelbe, fo wie fie denn Auch durch das Menfchenähnliche ihres Baues, durch die Kluge heit und Verfchlagenheit ihres Benehmens, und das Ausges laffene in ihren Befchäftigungen einen hoͤhern Standpunet beurkunden und als naturhiftorifch nächfte Verwandte des Menfchen ſich geltend machen. Sie lieben warme Zonen, daher nur ſparſam außerhalb der Tropen. 1. Sam. Prosimiae (Makis). Sie begreift die Gattung Lemur Linn., deren Kennzeichen ein mehr fpiger Kopf mit vorragender Schnauze, und die Verſchiedenheit in Form und Zahl der Zaͤhne und Zehen abgiebt. Letztere haben, mit Ausnahme des Zeigefingers der Hinterfuͤße, Plattnaͤgel, jener allein eine deutliche gebogene Kralle. Neuere Nas turforfcher nehmen vn Gattungen an, z. B. Otolienus. Schndz. 2 Wugz. Fein, Ohrmuſchel und Schwanz fehr lang, diefer ſtark haarig, faft zottig. O. senegalensis., (Galago). Eiwas feiner als ein Eichhörnchen, Augen groß. Farbe graugeld, Bauch heller. Afrika. —re Schndz. #. Augenz. der vorigen. Ohren kuͤr⸗ zer, Schwan; lang, kurzhaarig, am Ende ein vuͤſchel. Hinterbemne, ie et die Tarſen, ſehr Pa 5 561 T, spectrum (Didelphis macrotarsis Zin.). So groß wie eine Ratte, rothbraun, Bruſt und Bauch faſt nackt. Molucken, klettert auf Baͤume und frißt, wie der Galago, Inſecten. Stenops. Schndz. 2, Kopf groß, Schnauze ſpitz, Augen groß, mit längliher Pupille, Obrmufchel fehr Hein, Zunge rauh, Schwan; fehlt. Langfanıe Nacıtthiere, bei denen eine Ähnliche Zerfplitterung der Urmfchlagadern beobachtet wurde, wie wir fihon bei Faulthieren fennen lernten. St. tardigradus. 5—6’' body, Leib und Beine ſchmaͤch⸗ tig, Farbe gelb. Haare zottig. Dftindien. Lichanotus. Schndz. 4 Ohrmuſchel Hein, Schwan; fehr kurz. Augen groß. L. brevicaudatus (Indri). 3° hoch, ſchwarz. Geſicht grau. Hinterer weiß. Madagascar, wird zur Ey abge richtet, — Lemur. Schndz. 2, Balz. —* „Schnauze lang und ſpitzig, Ohrmuſchel von mittlerer Größe, Schwanz lang, baarig. Leben von Baumfrücten. L. catta (Mokoko), rörblih grau, Kopf weißlich, Schwanz ſchwarz geringelt. Madagaskar. L. mongus. Braun, Gefiht und Pfoten ſchwarz. 2. Sam. Simiae (Affen). Sie haben Plattnägel an allen Sehen und 4 Schnd;. in jedem Kiefer, Ihre äußere Form nähert fie in jeder Hinficht nichr dem Menfchen, alle ha— ben zuruͤckgezogne Nafen, ein nadtes Gefiht, Eurje, ge: wundene Obrmufcheln. Viele find geſchwaͤnzt, andere nicht. Einige haben nadte Geſaͤßſchwielen jederfeits amı After, und Taſchen an der innern Seite der Wangen, Die Zeugungss theile find nadt, die Ruthe hängt frei herab, aud die weiblihe Ruthe ift in vielen Faͤllen fehr lang und ragt dann hervor. a. S. platyrrhinae. Die Nafenlöcher ftchen feitlih aus ein- ander, die Scheidewand zwifchen beiden ift breiter, faſt alle haben 6 Backz. in jedem Kiefer und einen langen Schwanz; die Badentafchen fehlen bier und die Gefäße fhwielen find unvollkommen. Sie bewohnen — sg Amerifa. Nocthora Cuv. (Aotus III.), ausgezeichnet durch droße Kabkenaugen, und einen- langen, gemwundenen Schwanz. 56 a Man kennt eine Urt: N. trivirgata, braun, mit 3 ſchwar⸗ zen Streifen auf der Stirn. Sie Icbt auf Bäumen z und ift ein völliged Nachtthier. Amerika. Hapale, hat nur 5 Backz. in jedem Kiefer, die Nägel find fnollenartig mit Ausnahme des Daummageld der Hinterfüße, welcher glatt ift. H. jacchus, fo groß wie ein Eichhörnchen, ſchwarzgrau, dunkler geftreift. Un den Seiten des Kopfs große, ſchwar— ze Haarbüfchel. Amerika, Häufig in Menagarien. a kennt mebrere fehr —59 — und ſchoͤn gefaͤrbte Arten rosalia (Loͤwenaͤffchen). H. midas etc. —— rix. Schwanz lang, a Bähne einfach, ohne große Hoͤcker. C. sciurea. Gruͤnlichgrau, Fuͤße braͤunlich, Naſe ſchwarz. So groß wie ein Eichkaͤtzchen und druͤber. Pithecia, wie vorige, aber der Schwanz ſehr langhaarig. ö P. satanas, Männdyen überall ſchwarz. Geſicht umd Scheitel gelbgrau. Weibchen rothbraun. Größe der Katze. Cebus. Schwanz lang, kurzhaarig, midelt, indem fic) das Ende fpiralig: um Baumzweige berumfchlägt und den Affen beim Klettern dadurch behuͤlflich ift. C. eapucinus, braun, ins Grüne fpielend, Geſicht, Schultern und Bruft weißlih, Scheitel wie die Beine fhwarz. Brafilien. C. apella, C. fatuellus , C. niger, C. albifrons, etc. Mycetes (Bruͤllaffe). Schwanz lang, kurzhaarig, widelt, Unterfeite am Ende haarlos, ſchwielig (Greiffchwanz), Unters fieferäfte ſehr hoch, am Kehlkopf eine knoͤcherne Pauke, vermittelſt welcher ſie einen ſtarken bruͤllenden Ton Do bringen. M. ursinus, faft goldgelb, etwas dunkler, am Kinn längerer bartähnliher Haarwuchs. ae M. seniculus, M. beelzebub, R Lagothrix (Wolaffe). Schwanz der vorigen Gattung, aber die Kahlkopföpaufe fehlt, alle Füße wie gewöhnlich, fünfzehig ; Haare wollartig. E L. Humboldtii (Kaparo), grauſchwarz. Im Innern » GSiüdamerifas. L. canus, ebenda. Ateles. ganz wie die-vorige Gattung, aber an den Vor: - derfüßen fehlt der Daumen, Haare fteifer, kuͤrzer; langer Greifſchwanz. * 563 >. WA, paniscus, 2 3° hoch, einfarbig fhwar;. Süd: amerifa ; ebenda der braungelbe A, arachnoides. — b. $. catarrhinae. Die Nafenlöcher ftehen nah oben dicht neben einander; alle haben nur 5 Badjähne in jedem Kies fer, oft Badentafihen. und nackte Geſaͤßſchwielen, doch ift der wenngleich häufig lange Schwanz weder Wickel-, noch Greifſchwanz. Sie bewohnen nur die Tropengegenden der ‚alten Welt. j | - Colobus, Hat einen langen, kurzhaarigen Schwan; , aber feinen Daumen an den Vorderfüßen. Un den Wangen Heine Tafıhen; Gefäßfchwielen. — C. polycomus, ſchwaͤrzlich, Kopf und — mit laͤngern Haaren. Mittelafrika. Cercopithecus, wie vorige, aber 5 Zehen an allen BR ser dazu nackte Geſaͤßſchwielen und ld, Schwanz öfters abgeftust. &. Macagues (Cercocebus Geoffr.). Fester Backzahn fünf: höderig, am Kehlkopf ein häutiger Luftſack. C. nemestrina (Maimon) ‚ braun, längs des Rüdens ein ſchwarzer Streif. Kopf dunkler. Schwanz fur; und -Leicht behaart. Dftindien. C. Rhesus, C. cynocephalus, C, sinicus, C. sylvanus (Inuus ecaudatus)., Ohne Schwanz, 3° bed, grünfi grau, unten bel afchfarben. Nordafrika, auch im füdlichen STIER, häufig bei herumziependen Baͤrenfuͤhrern. 8. Genons (Cercopithecus Desm.). Letzter Backzahn nur vierhoͤckerig; auch dieſe haben mitunter jenen haͤutigen am Kehlkopf (nad Nitzſch.). C. aethiops. Schwarz, Scheitel braͤunlich, Bauch grau: weiß, über den Augen ein weißer Fleck. Habyſſinien. C. rostratus, (C. nasica), ausgezeichnet durd eine lange bervorfiehende Nafe, Farbe braͤunlich. Borneo. C. maurus, C. catellus, C. nemaeus, C. Diana, C, fuliginosus , C. sabaeus, etc. Cynocephalus(Pavian), Gebiß der vorigen, oben febr ſtark und kräftig, befonders die Augenzähne, Kiefer ragen ſtart hervor, daher aͤhneln dieſe Affen wohl Hunden, einige 36 * 564 ſelbſt Schweinen. Schwanz nur kurz, mitunter fehlt er völz. lig, Backentaſchen und nackte Gefähfchwielen. C. mormon (Mandrifl), oben ſchwarzbraun, unten faft aſchfarben. Nafe blutroth, Seiten blau, gefaltet, Gefäß — groß, Schwanz kurz. Mittelafrifa. C. sphinx. Grüngrau, ‚bis ins Braune, Gefiht und Süße ſchwarz, der Schwanz reicht bis zur Ferſe. Gefäß: ſchwielen groß, roth. Cap. C. hamadryas. C. porcarius. | Hylobates. Kopf rundliger, Stirn gewölbter, Kiefer - mehr zürüdgezogen; Beine, befonders die Vorderglieder, fchr Tang. Nackte Gefähfhwielen, fein Schwanz. ' H.lar (Gibbon), überall einfarbig ſchwarz, Gefiht von einer weißen Binde umgeben. Indien. Linns ftellte * Affen in die Gattung des Menſchen. H. agilis, H. leuciscus, H. syndactylus. Pithecus. Sopfform der vorigen, aber die VBorderglisder find verhaͤltnißmaͤßig kuͤrzer, auch die Geſaͤßſchwielen fehlen. Haare am Vorderarm ruͤckwaͤrts gekehrt. — 8. troglodytes (Chimpanſe), gegen 5 hoch, uͤberall ein⸗ farbig ſchwarzbraun. Im Innern von Afrika, Kongo. und den umliegenden Gegenden. Selten. S, satyrus (Drang = Utang, Waldmenjh), Größe des vorigen. Farbe heller, rothbraun. Borneo. Es bat dies fer Affe in feinem Aeußern die meifte Aehnlichkeit mit dem Menſchen, auch läßt er ſich, jung eingefangen, voͤllig zähz men und zu allerhand Gefhäften abrichten; alt ift er wild und unbändig, bewohnt dichte Wälder, greift feinen Feind mit dem Knittel in der Fauft an und prügelt ihn fo zw Tode. Dft ward er als folder den Menſchen gefährlich, da er ihn an ‚Stärke bedeutend überlegen ift, auch fein Fräftiges Gebiß mit ald Waffe gebraudt. Wahrſcheinlich ift es, daß die nah Europa gebrachten Individuen Junge waren, und daß der Ulte mit dem fonft ald verfchiedene Art — Peron völlig ein on daſſelbe Thier if dane Zunft. Ha ii 3weihänder Bimana. x 6.345. Die allgemeine Bildung ſtimmt im Ganzen mit der in der vorigen Gruppe gefchilderten überein, nature 965 Hiftorifche Unterfchiede des Bier zu beſchreibenden Weſens liefert der Bau der Slieder, Wir finden 5 Zehen an den Füßen, aber nur die Vordergligder find wahre Hände, an den Hintergliedern find alle Zehen viel fürzer, der Dau- men größer als die übrigen, aber nicht, von ihnen getrennt, oder ihnen zangenartig entgegenfeßt, daher find aud) die Hinterfüße zum reifen untauglich; die Zehen haben nur Mlattnägel, ein aͤußerlicher Schwanz fehlt. Hieher die einzige Gattung Homo (Menſch), deren charak— teriftifche Merkmale angegeben find, Fernerhin bemerken wir anı Menfihen eine zwar nicht nadte, aber nur an einzelz nen Stellen dicht behaarte Haut; am Kopf find die Kiefer fehr zurüdgezogen,, die Stirne ragt hervor, von ihr ſteigt die Nafe in faft gerader Richtung herab, fo daß die Stirn mit einer vom Ohre durch den Nafengrund gelegten Linie einen Winkel von 75 — 90° bildet. Im Munde befinden fich 32 Zähne, Schndz. 2, Augz. er Bad. * , die hin⸗ tern groͤßer und ſehr hoͤckerig, Scheitel und Hinterhaupt ſind mit langen Haaren dicht bedeckt, ebenſo beim Manne das Kinn und die Wangen. Was die Verſchiedenheiten in der menſchti chen Bildung be etriffk, fo weichen diefe durchaus nicht zur Conftruction mehrerer Arz . ten bin, ſchon deshalb, weil ale Menjchen von der ver— ſchiedendſten Form und Farbe ſich fruchtbar mit einander ver— miſchen koͤnnen; indeß find gewiffe Haupttypen in diefen viels fachen Abweichungen nicht zu verfennen und nach diefen ſchuf Blumenbach, der fih um die Naturgefchichte des Mens ſchen durch mehrere Schriften jehr verdient gemacht hat, fols . gende 5 Ragın: 4. Die Aethiopiſche Rage, Farbe tiefſchwarz, Sefihtsz winkel kaum 75°. Nafe ftumpf, breit, aufgebogen , Kopf nad) vorn zuſammengedruͤckt. Haar Fraus, wollig, kurz, Kiefer vorfichend. Hierher die Mittels und Sidafrifaner, Neuholländer un) ans dre Auftralier. 2, Die Malayiſche Rage. Farbe braun, vom hellſten bis zum dunkelſten, Haare großlodig, ſchwarz. Stirne mehr . 566 5 — Naſe nach breit und dick. Lippen OnfpRNeHE N: Kiefer weniger vorragend, | Hierher die Malayen und meiften Auſtralier. 3, Die Amerifanifhe Meg: Farbe rotbbraun. Ge: ſichtszuͤge ebenfalls ſtark und grell, Stine ſchmal, Haar lang, Bart ſchwach. Hierher alle Amerikaniſchen Urſtaͤmme bis zum Norden hinauf. 4 Die Mongolifche Race, Farbe gelb. Augen dunfel- braun, Haar fchwarz, zottig. Backenknochen ragen ehr hervor, Augen Hein, blinzend. Nafe Hein ’ ABER zuruͤck⸗ gezogen, Kinn ſteht vor. Mittel- und Nordaſien, bis nach Lappland hei Nordamerika. 5 Die Raufafifhe Roge. Farbe weiß, Wangen gerds tthet. Stirn hoch und flach, Naſe gerader, mäßig, Ge⸗ fihtswinfel 85°, Haare blond oder braun, Wugen heller, blau oder braun, Kinn tritt etwas zuruͤck. Jochbeine ragen ‚nicht ftarf hervor, Sid: und Welt: Afien, Nordafrika, ganz Europa und die daher eingewanderten Bewohner der übrigen Welttheile. — Der Menſch gedeihet in allen Zonen, obwohl er feiner Nas tur nad) das gebrechlichite aller Thiere ift. Dies beurfuns det die Länge feiner Kindheit, die im Verhaͤltniß zu feiz nem Pebensalter bei Feinem Thiere fo weit hinausgeſcho— ben ift, auch ift faft Fein anderes Thier von der Natur fo wehrlos gefhaffen als gerade er; indeß hat er dur die größte Gabe, die je einem Wefen zu Theil geworden ift, Durch die Vernunft, einen reichlichen Erfag für diefe ſcheinbare Vernachlaͤſſigung erhalten; fie allein hat ihn zum maͤchtigſten aller Gefchöpfe gemacht und in ihm jene viele fachen Weifen der Thärigfeit geweckt, von denen uns die ältefte wie die neuefte Geſchichte Kunde giekt. So ift der Menſch der intereffantefte, wichtigftie und für fein eignes Studium fruchtbarfte Gegenftand, auch Linne fühlte dies tief und gab ftatt aller Definition jene erhabenen Worte vom Thore des Delpbifhen Tempels: nosce te ipsum, und in der That iſt auch mit der volftändigften Kenntnig des menſchlichen Weſens die böchite Aufgabe der Naturges ſchichte gelöft und fie ſelbſt mir allen- —* Tiefen, wenig⸗ ſtens im Abbilde, erkannt. _ Ablagerungsorte Achtundvierzigflaͤchner Acidum boracicum — — carbonicum — — muriaticum — — sulphuricum Afterkryſtalle Alabaſter Alaun Alaunſtein Albin Alkalith Alumen Amethyſt Ammonium muriaticum Ammonium, falzjaures Amphibol Analzim Anatas Anhydrit Anomogompyramide Anoplotherium Anthracit Antimonbaryt Antimonblende Antimonium | Argentum Axrragonit 32 53 71 70 71 71 3; 77 74 79 88 89 74 93 73 73 89 83 98 Il 58 35 113 82 109 102 1053 79 L Zur Mineralogie Arſenik Arſenikkies Asbeſt Atmoſphaͤre Almoſphaͤriſche Luft Augit Augitſpath Auripigmentum Aurum Axinit Baͤche Baryte Baſalt * Belemniten Bergkalk Bernſtein Berylle Bimmſtein Bismuthum Bitterfalz Blätterzeolith DBleibaryt Dleierze Dleiglanz Blenden Boracit Dorar F t 568 Boraxſaͤure Brauneiſenſtein raunkohle Braunkohlenformation Braunſpath Braunſtein — — grauer — — ſchwarzer Breccie Brenzʒe Butzenwerke Carneol Chalcedon Chlorit Ehryſoberyll Chryſolith Coͤleſtin Conglomerat Cuprum sulphur, Eyanit Dathulith Demant Diallage Diſthenſpath Dodekagompyramide Dolomit Ebbe Echiniten Eiſen Eifenerz Eifenglanz Eijenglinmer Eifenfics Eifenvitriol Elasmotherium Erbjenftein Erdbeben Erde Erdharz Erdfobalt Erdpech Erdftöße Erze Eudlorglimmer Euklas Fahlerz Farbe der Mineralien Faſerzeolith Feldſpath Ferrum sulphur, Seuerftein Slößgebirge — — ältere — — jüngere — — mittlere Flugſand Fluͤſſe Flußſpath Fluth Franklinit Gabbro Galmei Ganggebirge Gaͤnge Gaſe Gebirge — — alte — — vulklaniſche Genimen # Geologie Gefteine — — falfige Glanz der Mineralien Glanzblende Glanze Glanzfohle Glasſchoͤrl Glauberit Glauberſalz Gletſcher Glimmer Glimmerſchiefer Gloſſopetern Gneus Golfſtrom Granat Granatblende Granit Graphit Grauwacke Grobkalk Gruͤnſtein Gruͤnſteinporphyr Sup lchthyosaurus Ichthyophtalm Ikoſaeder Jurakalkſtein Kali Kali nitricum Kalk — — phosphorſauer Kalkpyramide Kalkſpath Kalkſtein Kalktuff Kaneelſtein Kerate Keſſelthaͤler Kieſe Snochenbreeeien Kobaltglinmer Kobaltkies 26. 77 Kohlen 113 Koblenfäure 70 Kohlenwafferftoffgas 68 Korund 94 Krater 20 Kreide 28. 79 — — ſchwarze 86 Kreu„ſtein 88 Kryolith 79 Kryſtalle 39 Kryſtallſyſteme 41 Kupfer 104 Kupfererz 98 Kupferglanz 107 Kuferglas 107 Kupferglimmer 85 Kupfergruͤn URZEERL. Kupferfies 106 Kupferlaftur ; 83 Kupfernidel 105 Kupferſchaum 85 Kupferfmaragd 84 Kupfervitriol 73 Lager 32 Eandd . 414 — — aufgefhwenmtes 22 Sängsthäler 66 Laſurſpath 89 Lava 2 Lebererz * 110 Lepidolith 86 Leuzitpyramide 52 Licht 10 Lievrit 100 Lirokonmalachit —R Lomonit 88 Maͤnakerz 98 Magneteifenftein 100 570 Mognetkies — — eigentlicher Malachite Mammuth Manganerz Marmor Mastodon chiotieum Megatherium gigant. Meer Meeresſtrudel Melanglanz Mercurius Mergel Mergelformationen Mergelſchiefer Metalle Metallkoͤnige Meteorſteine Molybdaͤnglanz Morion Muſchelkalk Natron, kohlenſaures — — ſalzſaures Natrum muriaticum — — sulphuricum Neptunismus Niveau Oblongpyramide Obſidian— Octaeder Olivenerz Olivin Opal Ornithocephalus Orthokeratiten Palaeotherium | Parachrosbaryt Pechnit | — Pechſtein DEE. | Peliom 90 Pentagonale Ikoſitetraeder 54 — — Dodekaeder 54 Peridot 91 Petrefakten 19. 33 Phosphormwafferftoff 68 Piltazit 3 Plateau 15 Platin 103 Porphyr 22:31 Prisma 45 Prismatifhes Syſtem 46 Pterodactylus , : 35 Pyramidalſyſtem 48 Pyramide 44 Pyramidenoctaeder 53 Pyramidentetraeder 54 Pyramidenwuͤrfel 53 Pyrop 94 Pyroxen 89 Quaderſandſtein 36:28 Duadratpyramide 49 Duarz | 92 — — edler 192 Duarsfels 25 Duarzppramide —— Queckſilber 102 Queckſilberhornez 83 Quellen (warme) 43 Duerthäler 16 Kafeneifen 30 Rauchtopas i⸗83 Retinit 412 Rhombenpyramide 46 Rhomboeder 57 Rhomboedriſches Spfiem 5 Rhomboidaldodekaeder 52 Rotheiſenſtein 100 Rubinblende 110 Rutil 98 Salze 6.71 Salzſaͤure 71 Sandſtein 28 Saphir 95 Säuren 65. 70 Schabaſit 88 Scheelerz 99 Schillerſpath ‚87 Schoͤrl 90 Schwarzeiſenſtein 101 Schwarzkohle 113 Schwarzfohlenfornation 27 Schwefel 111 Schwefelfies 105 Schwefelfäure ‘7 Schwefelwaflerftof 68 Schwere der Mineralien 62 Schwerfpath 81 Schwerftein 8 Seen 12 GSerpentin 86 Silber 103 Silberglanz 107 Silberhornerz 82 Skapolith 88 Smaragd . . 92 Spadumen _ 90 Spatbe 86 Spatbeifenftein 80 Speditein 4 86 Spießglanz 102. 108 Spinell 95 Staarſtein 34 Stahl 104 Staurolith 95 ‚Steine TEE Steinkohle ‚ultra Steinfohlenformation 27 Steppe 14 ‚Stodwerf 32 Strablfies 105 Strablzeolith _ 88 Ströme 12 Strontianit 81 Structur der Gefteine 23 Sulphur 111 Sußmwafferformationen 29 Spenit 24 Syenitporpbyr 3t Tafel 45 Talfglimmer 85 Tantalerz 99 Teiche 13 Tellur 102 Tellurglanz 107 Terebratulithen 35 Teſſeralſyſtem 50 Tetraeder 54 Tetrakontaoctaeder 53 Thaͤler 15 Thonſchiefer 26. 86 - Titaneifen 100 Titanerz 98 Topas 91 Topaspyramide 47 Torf 30 Trachytporphyr 31 Trapezdodekaeder 54 Trapezoeder, ſymmetriſche 52 — — unſymmetriſche 55 Trigompyramide 58 Trilobiten 35 Turmalin 90 572 Uebergangsgebirge 12 Uranglimmer 85 Urgebirge 242 Verſteinerungen 19. 33 — 35 Veſuvian 93 Vitriolblei 82 Vitriole 73 Bitriolöl 71 Bivianit 85 Bulfane 20 Bulfanismus 17 Wade 31 Wärme 10 Waſſer 10. 69 Waſſerblei 107 Waſſerſtoffgas 67 Wismuth 102 U. Sur Aocacia 228 Hcacie 227 Achillea 221 Aconitum- .247 Acorus : 185 Actaea 245 Adansonia 241 Adonis 246 Aegle 245 Aerogastereg 164 Agaricus 165 Agave 193 ‚Aggregatae 218 Agrimonia 231 Agrostideas 188 Aizoideag 235 Ateley 247 Alant 221 Alchemilla 231 Wismuthglanz Witherit Wuͤrfel Wuͤſte Zechſtein Zeolithe Zerkluͤftung Zincum sulphur, Binkharyt Binfblende Binferz Sinkſpath Zinkvitriol Zinnerz Zinnober Zirkompyramide Zirkon Zwillingskryſtalle Botanik. Algae Allium 4° Alnus Alsine Althaea Alyssum Amaryllis Amentaceae ‘ Ammieae' Ammomum Ampfer Amphibolae Amygdaleae Amygdalus | Arallagis Anchusa Andropogon ' Anemone Anethum 108 8 51 14 28 87 30 73 80 109 98 81 73 99 110, 49 94 43 - 166 194 199 237 241 243 194 195 225 195 204 ‚167 232 232 203 210, 190 ‘246 225 Angiospori Annona Annonaceae Anthoceros . Anthboxanthum Antirrhinum Apfelbaum Apfelſine Apium Aprikoſe Aquilegia Arbutus Arctium Areca Arenaria Arnica Aroideae Artemisia Artifchode Artocarpus , Aſant Aſchenkraut Asparagus Asperifoliae Asperugo Asperula Asphodeleae Asterocephalus ‚ Astragaleae Astragalus Atriplex Atropa Aurantiaceae Avena Avenaceae Azolla Baldgreis Baldrian Bangia 170 249 249 172 188 207 232 248 225 232 247 214 220 191 237 221 184 220 220 201 225 221 193 209 210 215 193 218 227 227 203 212 248 189 188 182 -221 217 167 Bärlapp Bauchſpitze Bauhinia Beifuß Bellis Betula Bilſenkraut Binſe Birke Birnbaum Blaſenſtrauch Blaubeere Bohne Bohnenbaum Boletus Borassus Borragineae m Borrago Brassica Brodbaum Brombeere Bryonia Buche Buchweizen Burre Butterpalme Byssoidei Cactus Calamus Galdera Calerdula Calla Callitriche Caltha Calycanthae Calycopetalae Campanula Campanuleae Canna 574 Cannabis Caprifoliae Cardamomum Carduus Carex Carica Carum * Caryophylleae Eäfalpinien Cassia Caucalineae Eeder Celastrinae ' Centaurea Cephalotrichi Ceramium Cerastium- Cerathophylium- | Cereus Ceropagae Chaerophyllum Chamaerops Chamille Chara Characeae Cheiranthus Chelidonium; Chenopodieae Chenopodium Ehina Chlorideae Chrysoplenium Cicer Cichoreae Cichorium Cicuta Cinchona Cinchoneae Cineraria Circaea \ Eitrone Citrus Cladonia Cladostephus Clavaria Clavati "Coccochloris Coccus Cocos Coffea Colutea Compositae Conferva Confervineae Coniferae Coniomycetes Coniopagae Convallaria Convolvuleae Convolvulus Copaiiera Corolliflorae Coronariae Coronilla Coronilleae Corylus Corypha _ Corypheae Crocus Cruciferae Cryophylleae Cucubalus Cucumis Cucurbita Cucurbitaceae Curcuma Cuscuta Cyathoideae Cycas Cynara J Cynareae 219Ericeae — —— Cynoglossum 210 Eriophorum 186 Cyperoideae 1868 Erle 199 Cyperus 186 Erodium Ge: 240 Cypripedilae 196 Erve 287 Cypripedium 196 Ervum J 227 Eryngium 226 Daedalea 165 Erysimum | 244 Dattelpame "© 191 Erythraea 213° Datura 212 Eſche 200 Daucus 225 Esperſette "298 Delphinium 247 Euonymus — Dermatogasteres ' 164 Euphorbia 202 Diadelphia 227 Euphorbiaceae 202 Dianthus 9538 Euterpe 191 Diatoma 6 * rs Disitalis 206 Fackeldiſtel 285 Dil 225 Fadenpilze 163 Dipsacus 218 Fagus 199 Diſtel 220 Farrenkraͤuter aha 421 Draba 243 Feedia 217 Drapernaldia 167 Feigbohne 227 Beige PASS 202 Echieen 210 Fenchel | 225 Echium 211 Ferula 9295 + Eiche 199 Festucaceae “ 189 Eifenbut 247 Ficus 202 Elais 191 Filices 178 Elatine 237 — — genuinae 180’ Endivie 991 Fimbraria 172 Enzian 213 Fingerhut 906 Epilobium - - 229 Fingerkraut 231 Eppig ’ 225 Flechte 168 Equiseteae 177 sSlieder 917 Equisetum 178 Floridae 168 ‚Erbfe _ . 227 Fragaria 9251 Erbfenbaum 227 Fragilaria | 167 Erdbeerbaum 214 Frauenſchuh 196 Erdbeere 931 Fraxinus 900 Erica 914 Fhritillaria MR 193 576 Fucoideae Fungi Galanthus Galium — Gaͤnſebluͤmchen Gaͤnſefuß Gastromycetes Gefaͤßpflanzen Geisblatt Geisklee Gentiana Gentianeae Geogasteres Geoglossum Geranieae Geranium Gerſte Ginſter Gladiolus Glaucium Gleditschia Gleichenieae Glockenblume Glycyrrhiza Gnaphalium Goldlack Goldruthe Gramineae Graphis Graͤſer Gratiola Grossularieae Gurke Gymnospori Haarjtrang Habichtskraut Haemotoxylon Hafer Hahnenfuß Hanf Haſelnuß Hauhechel Hauslaub Hederich Heidekraut Helianthus Heliotropium Helleborus Helotium Helvella Herniaria Hesperis Heuſchreckenbaum Hexenkraut Hibiscus Hieracium Himbeere Hippuris KHollunder Hopfen Hordeaceae Hordeum Hornfraut Hortenfia Huflattig Humulus Hundszunge Hungerblume Hydnum Hydrangea Hydrodictyon Hymenea Hymenocarpi Hyoscyamus Hyphomycetes llex Immortelle Ingwer » Inomycetes Inula lorideae lIpomoea ‚ Irideae Iris Isatis + lsoẽtes Jasione Jelaͤngerjelieber Juglans Junceae Jungermannia Junipereae ‘ Juniperus Kaffee Kaiferfrone - Kälberfropf Karden Kartoffel Kapenfraut Keulenſchwamm Kichererbſe Kiefer Kirſchlorbeer Ae Klette Knautia Knoblauch Kohl Kohlpalme Koͤnigskerze Koͤrbel Krapp Krauſemuͤnze Kreſſe — Indianiſche Kreuzblume Kreuzdorn Kronwicke Krummhals Kubeben Kukuksblume Kuͤmmel. Kuͤrbis Labiatae Labkraut Lactuca Lapsana Latania Lathraea Lathyrus Laubmooſe Lauſch Laurineae Laurus Lavatera Lebermooſe Lecidea Leguminosae Leindotter Lemna Leontodon Lepidium Lerchenbaunt Levkoye Lichenes Liebesapfel Liliaceaeæ Lilie Lilium Limonia Linaria Rinde Linnaea Linie 37 578. Linum | Liriodendron Lithospermum Lobelieae Lonicera Lorbeer Loͤwenmaul Loͤwenzahn Lu pinus Lychnis Lycopodiaceae Lycopodium Lyeoptis | Lycopus Lysimachia Lythrum Magnolia Magnoliaceae Maiblune Malva Malvaceae Mamnellaria Mandelbaum Mannstreu Marattiaceae Marchantia Markpilze Marsilaea Maſtkraut Matricaria Maulbeere Medicago Meerzwiebel Melanconium Melde Melissa Melone Mentha 2857 249 210 222 216 204 207 221 227 238 177 177 210 208 205 229 249 249 193 241 240 232 226 180 172 165 182 237 221 200 227 193 165 203 209 223 208 Merisma Merulius i Mesembryanthemuh Mespilus Mier ‚Mimofen Mispel Mohn Moͤhre Monadelphia Monochiamydeae Monopetalae Montia Mooſe Morchel Morchella Morus Mucor Mucores Muͤnze Murraea Musa Musci Museae Myagrum | Mycetes Myelocarpi Myelomycetes Myosotis Nachtferze Nachtſchatten Nachtviole Najades Natterzunge Nelke Neottia Nepeta Neſſel Nicotiana Nießwurz Nigella Nostoc Ochſenzunge Odermening Oelpalme Oenothera Onagres Onobrychis Ophioglosseae Ophioglossum Opuntia Öpuntiaceae "Orchideae Orobancheae Orobus Oryza Oryzeae Öscillatoria Osmudaceae Paeonia Palmae Pandanus Paniceae Papaver Papaveraceae Papilionaceae Pappel Parietaria. Paris Parmelia Paronychiae Passıflora Paſſionsblume Patellaria Pelargonium Peltigera Peplis 247 247 167 210 231 191 229 223 223 1831 181 235 235 195 207° 227 190 190 167 181 246 191 192 183 245 244 226 199 201 193 170 235 223 223 170 240 170 229 Perdiceae — Persea * Personatae Peterſilie Peucedanum Pfirſichbaum Pflaumen Phaseolus Phoeniceae Phoenix Pbyteuma Pileari Pillularia Pilze Pinpernuß Pimpinella Pimpinelleae Pinangpalme Pineae Pinus Piper Pipereae \ Pijang Pistacıa Pisum | Plantae acotyledoneae — cellulares — ceotyledoneae — monocotyledon, — vasculares Platanus Platterbſe Polygoneae Polygonum Polypetalae Polypodeaceae Pomaceae Pomeranze Populus Portulaca 37 * * 980° - Portulaceae Potamogeton Potentilla Potentilleae Poterium Preußelbeere Primula Primuleae Prunus Puccinia Pulmonaria Pyrola Pyrus Quercus Quitte Radiatae Rainkohl Ranunculaceae Ranunculus Raphanus Rapunzel Raute _ Reiherſchnabel Rettig Rhabarber Rhamneae ‚Rhamnus Rheinfarre Rheum Rhinanthus Rhizomorpha Rhizospermae Rhus Ribes Riccia Ricinus Riedgras Ringelblume Rispe 234 184 231 231 230 214 205 205 232 162 211 214 232 199 232 290 992 945 246 244 2932 244 240 244 204 226 226 220 204 206 163 181 226 234 172 203 186 221 188 Ritterfporn Robinia Roggen Rosa Rosaceae Rotang - Rubia Rubiaceae Rubus Rumex - ‚Ruscineae Saccharineae Saccharum Safran Sagina Sagopalme Salicariae Salisburia Salix Sallat Salsola Salbei Salvia Salvinia Sambucus Samfraut Sanguisorba Sanguisorbeae Sarcogaster Sarmentaceae Saxifraga Saxifrageae Scabiosa Scandicineae Scandix Schaafgarbe Schachtelhalm Schalotte Schierling Schizaeaceae Schleedorn Schlingpflanze Schneckenklee Schneeball Schneegloͤckchen⸗ Schnittlauch Schoenus Schoͤllkraut Schwaͤmme Scilla Scirpus Scitamineae _ Scleranthus Scrophularia Scytonema Secale "Sedeae Sedum Selineae Selleri Sempervivum Senecio Sida Silene Sinapis Siphonia Sisymbrium Sium Smilaceae Smyrnieae Solaneae Solanum Solenia Solenotae Solidago- Sonnenblume Sophoreae Sphaeria Sparganium Spargel Spartieae Spartium Spathaceae Spindelbaum Spiraea Spiraeaceae Staphylea Staubpilze Stechapfel Stechpalme Steinbrech Steinkraut Stellaria Stellatae Sternmier Stiefmuͤtterchen Stilbospora Stipa Stordfchnabel Strelitzia Stricta Studentenblume Suceisa Succulentae Suͤßholz Symphytum Synantherae Syngenesia Taback Tagetes Tamarindus Tanacetum Tange Tanne Targionia Taſchenkraut Taxeae Taxus 582 Telephora Terebinthaceae Tetradynamia Thalamanthae Thalamiflorae Thalamopetalae Thlaspi Thorea Thrincia Thymian Thymus Tilia x Tiliaceae Tollkirſche Trachelium Tremelloideae Tremfe Trichogasteres Trichomanoideag Tricoccae Trientalis Trifolieae Trifolium Triticum Trollius Tropaeolum Tuber Tubercularia Tulipa Tulpe Tulpenbaum Tuͤrkenbund Tussilago Ulme Ulmus Ulva Ulvaceae Umbellatae Umbelliferae —— * —J x J 165 226 242 205 236 236 243 167 2232. 209 209 2, 239 212 222 167 220 164 150 202 206 223 223 189 247 240 165 163 193 - 193 249 193 220 200 200 167 167 223 223 Uredo Urtica Urticeae Utrini * Vaccinium Valeriana Valerianeae Vanilla - Vaucheria Veilchen Verbascum Vergißmeinnicht Viburnum Vicia Viola Wacholder Waid Wallnuß Waſſerlinſe Waſſerſtern Weide Weiderich Weizen — — türfifcher Wicke Wieſenknopf Winde Wolfsmilch Wollgras Wolverley J Zamia Zannichellia Zanomia Zapfenbaͤume Zaunruͤbe Zea Zeitloſe 162 201 201 164 214 217 217 196 .167 238 91 210 217 237 238 198 242 200 184 184 199 229 189. 190 227 230 213 202 186 221 192 184 9293 197 223 190 195 Zellpflanzen Zingiber Zos tera III. Aal 442 Aalmutter 414 Aalquapyoe 451 Abranches 353 Acaléphes 300 Acanthocephala 316 Acanthopterygii EN : 442 Acarus 279 Accentor . . 504 Accipitrinae 507 Acephala 325 Acherontia 405 Achilleum 297 Acipenser 459 Acrıdium 415 Actinia 307 Affen 661 Afterlofe 508 Agama 473 Aglossa 405 Agrion 391 Aguti 541 Ai 55 Alauda 505 Albatros 4909 Alca 486 Alcedo 496 Alectosides 494 Alligatoren 74 Alpheus 367 Alucita 403 Ameiſe 409 Ameiſenfreſſer Ameifenlöowe 304 Ameiva 475 Ammer 502 Ammonshoͤrner 348 Ampelis 505 Amphibia 461 Amphinome 357 Amphipodes 371 Zucker Zwiebel 161 195 184 Zygnema Amphisbaena 470 Amphistomum 315- Amphitrite 556 Amphiuma 465 Ampullaria 343 Muſel ‚505 Anableps 455 Anarrhichus 444 Anas 487 Anatifa ‘836 Anguilliformes 441 Anguis 470 Arbinga 489 Anisonyx 428 Annulata 350 — dorsibran- chiata 356 — leucohaema- ta 3551 — nuda 555 — tubicola 355 Anobium 425 Anodanta 331 Anolius 472 Anomia 32 Anoplotherium 530 Anser 488 Anthidium 410 Anthomyia 397 Anthrena 410 Anthrenus 427 Anthus - 503 Antilope 535 Aotus 56l Aphanisticus 425 Aphis 385 Aphodius 427 Aphrodite 857 Aphrophora 387 Apis 409 'Aplysia 339° 583 zur Zoologie 190 19 168 Apodes 327 Aprocta 508 Aptenodytes 486 Apus 564 Aquıila 509 Arachnoides 375 — pulmonales 376 — trachea’es 378 Aranea 578 Araneoides 877 Aras 497 Arca 332 Arctomys 544 Ardea 491 Arenicola 357. Argonauta 318 Argulus 864 Argus 5611 Ärgyroneta Armadilla 575 Armadilt- 539 Armifußler 334 Arthrozoa 349 Arvicola 542 Arytene 355 Ascalabotes 72: Ascalaphus 394 Ascaris 352 Ascidia 328 Ascomys 543 Asellus 373 * Asilus 400 Aspidophora 864 Astacus 367 Asterias 520 Asteroides 318. Astur 509 Ateles 562 Ateuchus 427 Auchenia 535 Auerhahn 511 — J 584 Auerochs 532 Aufgukthierchen 287 Aurellia- 305 Auricula 345 Auſter 329 Aves 476 — aëreae 495 — amphibolae . +93 — aquaticae 484 — terrestres 510 ‚ Babirussa 530 Darhitelze 504 Bacillaria 289 Balaena 5933 Balaenacea 522 Balaenoptera 523 Balaninus 419 "Balantia 548 Balanus 336 Balistes 458 Bandwurmer 810 Bär 553 Barſch 446 Basiliscus 472 Bathyergus 544 - Batraclıia 464 Batrachus 444% Baumlaͤufer 501 Baummarder 551 Becaſſine 492 Belone 455 Bembidion 430 Berenice . 305 Beroe 304 Bettwanze 388 Beutelmeiſe 503 Beutelratte 548 Beutelthiere 546 Biber 542 Biene 409 Bienenfreſſer 499 Bimana 564 Bimanus 471 Bipes - 471 Birkhuhn 511 Bilanıratte 549 i Blaps 495 Dlajenquallen 802 Blaſenwuͤrmer 309 Blatta 417 Blattlaͤuſe 386 Blaͤukehlchen 505 Blaudroſſel 505 Blauſpecht 501 Blennius 444 Blindſchaleiche 470 Blutigel 353 Boa 470 Bombus 410 Bombycophora 507 Bombylius 401 Bombyx 405 Boreus 394 Bos 532 Bostrichus 420 Bothriocephalus 311 Bothryllus 327 Bothys ° 403 Brachionus 291 Brachiopodes 334 Brachvogel 492 Brachynus 480 Brachyptera 429 Bradypus 537 Brama 447 Branchiopodes 362 Branchiopus 363 Branchiostegi 457 Braunfiſch 524 Breme 401 Bremſe 397 Brillenſchlange 469 Brilliantkaͤfer 419 Bruehus 428 Bruͤllaffe 668 Buccinum 342 Buceo 497 Buceros 496 Buchfink 502 Buͤcherlaus 391 Buckelochs 552 Büffel 532 Bufo 466 Buͤlau 606 Bulimus 346 Bulla 339 Buphaga 506 Buprestis 425 Buichelfüßler 335 Buffer 509 Buteo 509 Byrrhier 426 Caecilia 469. Calappa 369 Caligus . 362 Callionymus 4483 Callirrhoe 205 Callithrix 562 Calobata 397 Calopus , 422 » Camelopardalis 534 Camelus 535 Canceroides 369 Cancrina 364 Canis 556 Canorae 505 Cantharis 494 Capra 552 Caprella 571 Caprimulgus 499 Carabus 430 Carbo 488 Cardium 332 Carinaria 340 Caris 330 Carnivorae , 550 et * 398 Caryo aeus yophy N Cassicus 502 Cassida 420 Cassis 342 Castor 542. Casuarius 512 Cathartes 510 Cavia 541 Erbrioniten 495 Cebus 562 Celeripedes 426 Cellularia 298 - Centetes 550 Centris 410 Centriscus 467° Centronotus 447 * Centrotus 387 Cephalica 336 Cephalopodes 347 Cepola „445 Cerambyx 492 Chistophiyis cor- ticosa 298 — spongiosa .296 — — tubulosa 297 Cercaria 289. 314 Cerceris 412 Cercocebus 565 Cercoleptes 554 ‚Cercopis 387 Cercopithecus 563 Cerithium 342 Cerocoma : 424 Cerone 290 Ceropales 412 -.Certhia ‚501 Cervus 533 Cestoidea 310 Cestum 50+ Cetacea 522 - Cetonia 427 Chaetodon 447 Chalcis 408 Chama 331 ‚Chamaeleon 472 Charadrius 492 Chelonia 476 Chelys 475 Chilognatha 374 Chimaera 459 Chimpanſe 564 Chiromys 544 Chiroptera 557 Chirotes 471 Chlorion 412 Chloromys 541 Chondropterygii 458 Chrysis 408 Chrysochloris 549 - Chrysomela 421 Chrysops 401 Chrysotoxum 400 Cicada 387 Cicindela - 430 Ciconia 491 Cimbex 414 Cimex 389 Cinclus 505 Circus 409 Cirrhopodes 335 Cistelacea 424 Cladobates 550 Clausilia 545 Claviger 419 Cleadora 347 Cleptes 409 Clerica 426 Clinocera 398 Clio . 847 Clubiona 377 Clupea 452 Clypeaster 321 Cobitis 455 Coccinella 420 Coccus 886 Cochenillwurm 386 Coelogenys 541 Coenurus 310° Coleoptera 417 Colobus 563 Coluber 469 Columba 495 "Colymbus 486 Comatula 519 Conchae 332 Conchylien 343 Condor 510 Condylura 549 Conopica 398 Conus 845° Copris 427 Coracias 498 Corallina 295 — ceratophyta 297 — lithophyta 295 Corallium 299 Coreus 383 Cormopodes 325 Cororula 336 Corregonus 452 Corvinae .. 505 585 Corvus 506 Coryphaena 447 Cossyphus 424 Cottus 445 Crabro 41i Crambites 402 Crassina 533 Crax 512 Creusia 336 Crex 405 Cricetus 543 Crioceris 421 Cristatella 295 Crocodilus 47& Crotalus 469 Crotophaga 498 Crustacea 360 — isopoda 372 Cryptocephalus 421 Cryptonyx 511 Crypturus® 511 Cuculinae 498 Cucullanus 352 Cuculus 498 Culex 396 Curculio 419 Currentes 5i2 Cyamus , 373 Cyclobranchiata 5 340 Cyclops 565 Cyclopterus, 450 Cyclostomata 439 Cygnus 488 Cyllenia 401 Cymothoa 573 Cynips 412 Cynocephalus 563 Cypraea 543 Cyprinus 454 Cypris 363 Cypselus 499 Cystica 509 Cysticercus 310 Cytherea 533 Dachs 568 Dactylopteris 445 Daman 529 380 .i- - Daumidirfh 534 Danaus 405 Daphnia 563 Dasypoda 410 Dasypogon 400 Dasyproeta 541 Da:ypus 539 Dasyurus 548 Decapsädes 363 Delphax 307 Delphinoides 523 Delphinus 524 Dendrocolaptes 501 Dentalium 356 D:ntex 449 Deperditores 426 Dermestes 428 Desman 549 Diaperis 424 Diazoa x 307 Dichelestium 362 Dicotyle 580 Dictyotoptera 389 Didelphis 545 Dinetus 412 Dioectria 400 Diodon 458 Diomedea 490 Diopsis 1897 Diphyllidia 339 Diptera 894 Dipus 545 Distomum 514, Discoboli 450 Dopie 507 Dolichurus 412 Dormwiuiie 502 Donacia ‚422 Donax 855 Dorippe ‚870 — 338 Dornbay 460 Draco 473 Dromedar 535 Dromia 369 Droſſel 505 Dſchiggetai 536 Dysopes 558 Dysporus 489 Dytiscus 429 Echeneis 451 Echidna 538 Echinococceus 399 Echinoides 3929 Echinorbynchus 316 Echinus 321 Edelfalren 509 Edentata 536 Eichhornhen 545 Eidechten . 470 Eiderente 487 Einbufer- 555 Einfiedlerfrebs 868 Eisbär 553 Eiswogel 456 Elaps 4'.9 Elater 425 Elenthier 534 'Elephas 37 Clirer 607 Empis 339 Emys 476 ‚ Enchelys 289 Encyrtus 408 Enie 487 Eutenmuſcheln 336 Entomostraca 360 Entozoa 308 Epeira 878 Ephemera 390 Ephippiger 416 Epimachus 496 Epipona 411 Equns 535 'Eriehthus 866 Erinaceus 550 Eristalis 400 Eſel 468 Esox 455 Eucera 410 Eucharis 408 Euchraeus 409 Eudytes 486 Eule 508 Eumenes 4} Eumolpe 357 Eupelmus 4083 / J Eupoda 4421 Euryale 305. 319 Evagora 805 ° —* 454 Föcerpolyp 398 Falco 5 Falltafer 421 Faſan 514 Fasciola 312 Faulthier 537 Feldlerche 503 Feldmaus "7545 Felis 555 Fate 4, 557 Ferae 546 Feuerkroͤte 466 Fiber 542 Fichtenkernbeißer 62 Filaria 351 Fint 501 Finne 810 Finnfiſch 523 Fiſchadler 509 Fiſche 438 Fiſchreiber 491 Fiſchſaͤugthiere 521 — — pPpflanzen— freſſende 524 Fistularia 457 Flaumingo 491 Fliege 397 — Spaniſche, ach⸗ te 424 — — unaͤchte 422 Fliegenfihneppei 505 ° Sich 395 Fluͤgelfuͤßler 347 Fluͤhvogel 504 Flußpferd 529 Rluafäuatbiere 567 Forficula 417 Formica 409 Fregattvogel489 Frettchen 551 Fringilla ‚501 Froſch 466 Fuchs - 557 Fulgora 357 Fulıca 493 Fusus’ 541 Gadus 461 Galago 560 Galeodes 579 Galeopithecus 559 Galleria 402 Gallicola 412 Gallinacea 570 Gallınsecta 385 Gallinula ' 498 Gallus 511 Gammarus 871 Gammasus 3879 Gans ” 488 Gasterobranchus 440 Gasteropodes 336 Gasterosteus 444 . Gastrophaga 40+ Gastus 398 Gaviale 474 Gazelle 533 Geckones 472 Geier 509 Geierfönig 510 Gemfe 535 Genons 63 Geocorides 388 Geotrupes 497 Gepard 556 Gibbon 564 Giraffe 534 Gitterfluͤgler 392 Glaucopis 502 Glaucus 338 Gliederthiere 349 Glires 54 Glomeris 574 Gobioides: 5 Gobins ı 44 Goͤldaͤmmer 502 Goldfaſan 511 Goldmaulwurf 549 Goldwespe 408 Goliath 428 Gonium 288 Gordius 353 Gorgonia 298 Gorgonocephalus 419 Gottesanbeterin 417 Gradfluͤgler 414 Grallae 66 Grashupfer 416 Graͤsmuͤcke 505 Grauammer 502 Grus 494 Gryllotalpa 415 Gryllus 415. 416 Gryphaea 329 Gulo 558 Gymnetrus 443 Gymnodontes 458 Gymnota 363 Gymnotus 442 Habiht 509 Haftkiefer 457 Haͤnfling 502 Hakenwuͤrmer 315 Halbfluͤgler 407 Halcedo 496 Halicore 525 Halieus 488 Halmaturus 547 Haltica 421 Halyotis 540 Hammerfih 460 Hammermufcheln 320 Hamiter 543 Hapale 562 Harpa 242 Harpalus 45 Mafe 541 Haubenlerhe 503 Haufen 459 Hausmaus 543 Hautfluͤgler 407 Hanfiſch 460 Hedychrum 409 Heliconius 405 Helix 346 Helophilus 400 Hemerobius 394 Hemipodius 511 987 Hemiptera 385 Heriades 410 Hermelin 551 Herodiae 490 Herpelftes 555 Heterocerus 495 Heteromera 422 Heupferd 416 Heuſchrecke krebs 366 Himantopos 492 Hippa 363 Hipparchia 406 Hippocampus 457 Hippebosca ‚396 Hippopotamus 529 Hitih 533 Hirſcheber 530 Hirſchtaͤfer 428 Hirudo. 353 Hirundo 505 Hispa 421 Histeroides 428 Mode 512° Holostomum 315 Holothuria 321 Holothuroides 321 Holzbock 380 Holzhaͤher 507 Homo 565 Konigbiene 409 Honiafufuf » 498 Hoplia 428 Hoẽniſſe 411 Hufeiſennaſe 558 Huftbiere 526 Hummeln 410 Hummer 367 Hund 557 Hundsteke 380 Hyaena 556 Hyalea 347 Hydatide 309 AUydra 293 Hydrachna 380 Hydrobates 487 Hydrocantharides il 429 Hydrochaerus 541 Hydrocorides 387 588 \ Hydrometra 388 ‚Hydrophilus 427 Hydrus 468 Hyla 467 Hylaeus 410 ‚Hylobates 564 Hymenoptera 407 Hypsiprymnus 547° Hypudaeus 542 Hyrax 529 Hystı ix 542 Ibis 492 Ichneumon 413 Ichneumon 555 Idothea 373 Igel 550 lIęguana 473 ‚ Sitis 551 Indicator 498 Smari _ Inferobranchiata 339 Infusoria 237 Insecta 581 Insectivorae 548 lsis 298 Isocardıa 332 Issus 587 Ixodes 380 Jaguar 556 Janthina 343 Jassus 387 Sohanniswürnchen oe 425 Julus 374 Iynx 498 Kabliau 451 Kachelot 524 Kaͤfer 417 Kaͤfermuſcheln 508 Kaͤnguru 547 Kakadu 497 Kakerlak 417 Kameel 535 Kameelhalsfliege 393 Sameelparder 534 N Kammkiemenſchne⸗ cken 3 Kammmuſcheln 329 Kanarienvogel 502 Kaninchen 541 Kaparo 562 Kaſuar 512 Katze 555 Kegelſchnecken 348 Kerfe 381 Kernbeißer 502 Kiebitz 498 Kiemenfüßler 362 Kinkaju 554 Klapperfchlange 469 Kleiber 501 Klippdas 529 Klippfiſch 47 Klumpfiſch 458 Knorpelquallen 304 Knorpelfiſche 458 Knurrhahn 445 Koati 554 Königsadler 509 Kofferfiſch 488 Kolkrabe 506 Kopffuͤßler 347 Kormoran 488 Kornweihe 509 Koruwurm 420 Kraͤhe 506 Kraͤtzmilbe 380 Krammıersvogel 505 Kranich 494 Krager 316 Krebs 367 Kreiskiemenſchnecken —— 340 Kreiſelſchnecken 348 Kreuzſchnabel 502 Krokodil 474 Kroͤte 465 Kruſter 360 Kuguar 556 Kurzſchwaͤnze 369 Labrax 444 Labrax Pall. 446 Labrus 448 Lacerta 473 495 Lachtaube Lagomys 541 Lagothrix 562 Rama 535 Samatin 596 Lamellipedes 931 Lam pyris 4925 Landvoͤgel 510 Landſchnecken 845 Landwanze 388 Langſchwaͤnze 567 Lanius 307 Lappenſchwaͤnze 390 Larra 412 Larus 490 Lasiocampa 404 Laternentraͤger 387 Laubfroſch 467 Laus 386 Lausfliege 396 Lauxania 397 Ledra _ 387 Leguanes 472 Lema 491 Lemming 543 Lemur 561 Lengfiſch 451 Leopard 556 Lepas 336 Lepidoptera 401 Lepisma -..390 Leporini 541 Leptis 398. Leptura 422 Lepus 541 Lerche 503 Lernaea 361 Lethrus 427 Leuchtkaͤfer 525 Leucos pis 408 Libellula 391 Liberobranchiati 459 Lichanotus 561 _ Ligula -312 Ligula 334 Limacina 347 Limax 346 Limnocharis 380 Limosa 492 * "Limulus 864 Liotheum 390 ‚-Lipoglossae 496 Lipodonta 538 Lipurus 547 Lithodendron 296. Lithophaga 333 Lithophyta fistu- losa — lamellosad 296 — nuliipora 295 — porosa 295 Lixus 419 Locusta 416 Loffelreiher 491 Loligoo 349 Loncheres 545 Longimanae 499 Longipennes 489 Lophius 444 - Lophobranchiati 456 Loricaria 456 Löwe 556 Loxia 502 Lucanus 428 Lucernaria 506 Luchs 556 Lucina 333 Lumbricus 354 Lumme 486 Lungenſchnecken 344 Lutra 552 Lycaena 406 Lycosa 378 Lyda 413 Lymnaea 345 Lynceus 363 Lyrops 412 Lytta 424 Macaques 563 Macrodactyli 426 Macropus 370 Macrura 367 AMactra 333 Madrepora 295 Maeandrina 296 Maitäfer 417 Malacodermata 424 296 Malacopterysii ab- dominales 451 — subbranchiales 449 ‘Malacostraca 358 — podophtlialma 364 Malapterura 456 Matermufchel 332 Malleus 330 ‘Mallophaga 389 Mammalia 513 Mammuth 528 Manafin 503 Manatus 525 Mandelfräfe 494 Mandrill 564 Mangujte 555 Manis 539 Mantis 417 Mantispa 393 Markquard 501 Marsupiales 546 Mastodon 527 Maätuta 370 Mauerfihwalbe 499 Maulwurf 549 Maulwurfsgrille 416 Medusina alata 305 — cartilaginea 304 — disciformia 304 — bullifera 302 — fixa 306 Meerfhwein 541 Meerwolf 444 Megalotis 537 Megatherium 537 Mehlkaͤfer 423 Meiſe 503 Melasis 425 Melanosomata 493 Meleagrina 830 Meleagris 512 Melecta 410 Meles 553 412 Mellinus 589 Meloe . 424 Melolontha. 427 Mempbracis 387 Menich 565 Menura 506 Mephitis 551 Mergus 487 Meriones 546 Merops 499 Merula 506 ° Mesoprion 445 Metrocampus 40% ‘ Midasia 393 Miesmufdheln 3530 Milane 509 Milben 579 Millepora 295 Milvus 509 ‚ Mifteldroffel 505 Mitella 336 Merofo 561 Mollusca 323 Molossus 558 Monas 288 Monitor 474 Monodon 523 Monohyla ciliata 290 — — hydrifor- mia 292% Monostomum 315 Monotremata 538 Mordella 424 Moschus 534 Motacilla 504 Mive 490 Muflon 533. Mulio 400 Multungula 527 Muraena 442 Murex 342 Murices 341 Murini 544. Murmelthier 544 us 543 Musca ° 397 Museicay@ 505 Muscheln 525 Mustela 551 Mycetes 562 590 Mycetophila__895 Myg:le "+ 549 Myopa 593 Myopotamus 5:2 'Myoxus 514 Myriopodes 372 — — branchia- ti | — — — trachea- les 374 Myrmecoleon 394 Myrmecophaga533 Myrmiıca 4.09 Miystacides _ 393 Mytilus 350 Myxine 440 Nactigal 50% Nacht hwalbe 499 Nackthauter 464 Nacktkiemenſchnecken 338 Nagelſaͤugthiere 539- Nagerbiere 540 Naja 469 Najades 331 Nais 354 Nandu 513 Narwal 524 Marz ‚551 Nashorn 528 Nashorvogel 497 Nasna 554 Natatores 485 Natica 543 Nautilus 348, Necrophorus 424 Nectärınea 501 Necydalis 423 „Nepa 338 Nereis "35 Nerita "843 Irsrugler «83 Jreuntsdrer 507 Neuroptera 3%2 Nilpferd 5.9 Noetua “OA Noctusc ‚303 Nomada 4:0 Notacantha 399 388 Notonecta Nndibranchiata Nrmenius 495 Nuımida 512 Nyetebria 595 Nyeteris 555 Nymphacea 533 Nysson 412 Obisium 877 Octopus -349 Ocypoda 570 Odynerus 41 Oecophora 405 Oedoemera 423 Oestrus 397 Ohiothier 527 Ohreule 508 Obrwurm 417 Oliva 342 Dia 465 Omalium 429° Omaloplia 428 Oncelot 555 Orchidium 345 Ondatra 542 Oniscus 373 Onthophagus 427 Onychotheutes 349 Ophidia 467 Ophiura 319 Opilio 379 Oponum 548 Orang-Utang 564 Orbienla 855 Oriolus 506 Orneodes 402 Ornithorhynchus 538 Orthantera 444 Orchr\goriseus x 458 Oryctes 427 Osmerus 452 Osmida 410 Osmylus 394 Osteozoa 430 Östr-cion 45,8 Ostracoda 565 Clatren;' ‘0 Paramaecium 289 Pedetes — Otaria 55 Otis 494 Otolichus 560 Sitte : 552 Oxycera +» 399 Oxyrhyncha 370 Oxynra 408 Oxyuris 352 Pachydermes 527 P3ecilloptera 337 Pagurus 368 Dufa 541 Palaemon 367 Palaentherium 530 Palamedea 494 Palinurus 368 Palliataa 323 Palminedes 485 Palpicornia” 427° ‚Paludına BL? Pandıon 509°" Pangonia 401 Panurpa 393 Yanrber 556 Panurgus 410 Parage 490 Papageitaucher 486 Papilionacea 405 Paradisia 506 Paradoxurus 554 ‚Parameles / 548 Parmacella 3:6 Parnassins 405 Paruopes | 409 Parra 493 Parus 603 Passerinae . 500 Patella 349 Tuvian 565 Pavo 512 Pavonia 406. Pecari 530 Pecora 550 Pecten 349 Pectinibranchiata 8 sl 545 Phacochoerus * X } ii ryganea — Pediculus SER Pegasia Pegasus . Pelecanus | Pelopoeus - Peltoides Pelstarer Pemph redon Penecillus Pennacula +». ‚ Pentacrinus Pentamera Pentastomum Pentatoma Pepsis Perca Percoides Perdıx Perla Perlhuhn Perlmuſchel Ya Deutſche Pernis Petromyzon rau 26 Pfefferfreſſe Pfeifhaſe ag Pferd Phaeton Phälaena | Phalangıum Phalaropus Phascolomys " Phascolaretus Phasia Phasıanus Phasma _ Philopterus Phoca Phoenicopteru - Pholas Phronima PhyHidia Phyllosoma 386 Physalıa, 554 Physeter 805 Pbysophora 457 Phytophthires 438 Ficarıae 412 Pıcinae 428 Picus 428 Pieris 412, Pimelia 555 ‚ Pimelodus ‚300 Pimpla . 519 Pinguin 424 Pinna j 313 Pinnata 359 — herbivora 412 Pinnotheres 445 446 Pipa Pivper 511 Pipra - 8393 Pisces 512 ossei 320 Pithecia Soc 552 Pithecus 509 Planaria 440 Planorbis 512 Platalea 497 Platessa 541 Piartisinabel 536 Plectognäthi 489 404 Ploas 379 Plotus .492 Plusia 303 524 803 386 496 497 493 406 ° ‚425 456 413 468 330 92% 524 570 466 503 503 433 440 562 564 815 845 491 450 499 457 530 Pleuronectoides 450 401 489 404 547 Pneumodermon 547 597 Podiceps 416 389 Podura 552 Pogonias Polistes 420 Polliceps 334 - Polyclinum 571 Polymera . 393 Polynemus hrygaeneoides392 Poinpen 339 Polyphemus 366 | Polypina Phylioftoma . 558 -Polypteres ' 347 486 511 Podophthalmus 569 590 497 411 336 327. 39 446 292 363 292 455 591 Polyfcomum Polyxenns Pompilus Pongo Poutia Pos pıta Portunus Pottfuch Prachtkafer Prionus Pris pulus Proboscoidea Procellaria Procnias Procyon } Prosıimıae Proteus Protozoa Pseudopus Psenudo[ltoma Psittacus Psocus Psophia 288. ‚Pterocheilus Pteromalina Pteromys Prerophorus Pteropodes Pteropus Ptinus Pulex Pulmonaria Pupipara Purpurjchneden Puter Pygopodes Pyrallis Pyrosoma Quadrumana .uallen | Duaftenfiemer Mabenfräbe Rodertbiere Radiata KRaja Rajacei fißende 214 874 412 564 406 304 569 524 425 492 597 420 503 553 560 463 x36 470 5-43 447 391 494 431 ..408 545 402 347 553 426 396 344 2396 541 5123 486 403 327 592 | " ER E Rallus 493 Rothkehlchen 504 Gchneden 3386 Rana _ 466 Rothſchwaͤnzchen Schneeammer 502 Ranina 370° 505 Schnechuhn 511 Karte 543 Ruͤckgratthiere 430 Schuppenthiere 539 Raubfliege 400 Ruͤſſelrobbe 552 Schwalbe 505. Raubkaͤfer 429 Rutela 427 . Schwan 488 Raubthiere 546 Saatkraͤhe 507 Schwein 529 Raubvoͤgel 507 Sabella 3556 Schwerdtfiſch 448 Rebhuhn 511 Saͤgetaucher 487 Schwimmkaͤfer 429 Recurvirostra, 492 Salamandra 465 Scincus 2. AN Beduvius : 383 Salius 412 Sciurus 545 Regenpfeifer 1492 we 452 Sclerodermata 458 ‚MRegenwurm 354 Salmonoides 451 Scolia 411 Regulus 504. Salpa 323 Scolopacinae 491 Reh 534 Salticus 378 Scolopax 492 Reiher 491 Sander 446 Scolopendra 375 Relmaus 544 Sandmoll 544 Scombroides 447 Remipes 368 Sänger 504 Scorpaena 445 Rennthier 534 Sapyga 411 Scorpio 876 RBhamphastus 497 Sarcoptes 379 Scutella 38E Rhaphidia 395 Sargus 399 Scutibranchiata Bhea 512 Saturnia 404 0° Bhinoceros 528 Saͤugthiere 513 Scutigera 374 Rhinolophus 558 Gaugrwürmer 312 Scyllarus 368 Rhinopomes 558 Sauria 470 Securipalpata 424 Bhombus 450 Saxicola 505 Gecadler 509 Rhynchites 420 Scalaria 344 Seebaͤr 552 Rhynchophora 419 Scalops 549 Gerfedern 29 Rhynchops 489 Scarabaeus 429 GSechaafe «859 Rhypticus 446 Scarus 448 Geehund BER RRN Rhytine 525 Schaaf 533 Seejungfer 529, Rhyzaena 555 Schabe 417 Seeloͤe 682 Rieſenſchildkroͤte 278 Schakal 557 Seeratze 459 Kiefenfylange 470 Scharbe 488 Seeſchwalbe 489 Rind. 532 Schaumzirpe 387 Seeſterne ‘818 Ringdroſſel 505 Scheibenquallen 304 Segestria 377 Ringelnatter 470 Scheidungsthiere Sewenfhwan; 507 Ningeltaude 495 307 Semblis 393 Kingelthiere 351 Scheltopuſik 470 Sepia ı s 349 Rippenquallen er Schildkaͤfet 420 Sepien 5 548 Robbe 552 Schildkiemenſchnet: Seps 471 Roche 460 fen 340 Serpentes 469 Rohrammer 502 Schildkroͤten 474 Serpula "SR 59° Rohrdommel 491 Schildkruſter 860 Serranus 446 > Rohrſaͤnger 505 Schlangen 467 Sertularia 298,8; Mofenbolibod 422 Schleiereule 508 ©ervalı 556 — Rostellaria 841 Schmeißfliege 897 Sialis 563 Roſtweihe 509 Schmetterlinge 401 Siebenſchlaͤfer 5%4 . Rotatoria 290 Schnabelthier 538 Sigara © 888 h. } u; 8i er Silpha — ‚Siluroides 455 Simiae 561 ’ Singdroffet 505 Singvögel 500 a 4 090361 Sipuneulus 323 iren 465 ireniformia 525 Per 413 Sitta 501 Solarium 344 Solea 450 Solen 333 Solidungula 635 . Solpuga A 379 Sonnenlaͤferchen en rn Sorexx 549 —— 408 Spalax 544 Spanner 404 h Spantangus 321 "Sparus 449 Specht 498 Speckkaͤfer 428 Sperber 509 perling 501 Sphecodes 410 Sphex 412 Sphinx 405 Sphyraena 446 Spirula 348 Spitzmaus 549 Spondylus 329 sSpongia 297 Springhaſe 545 Squalacei ie ‚Squamipennes k ‘Squilla 366. Star 56605 ——— 542 Staphylinus 49 551 505 — | Stellio . Stenop Stephanomia Sterlet Sterna Suchimg Stieglitz Stilbum Stinkthier Stomapodes Stomoxys Stoͤr Storch Strahlthiere — — nackte Strandlaͤufer Stratiomys Strauß Strix Strombus Strongylus $truthio Sturmvogelt Sturnus Stylops Succinea Sula Suricate Sus Sylvia Syngnatha ı f Syngnathus Syrphus Syrtis Tabanus Tachina Tachydromia Tachy —5 Taenia "Ta enioides Talpa Tamias Tanagra 488 Tantalus ı 509 ‚Taphozous Tapirus Ta rdigr ada Tarsius u I k 88 1 593 4735 Tatu 589 561 Taube 495 303 Taxicornes 493 459 Tectibranchiata 489 9 339 445 Tejus 73 50ER elen % 396 409 Telephorus 424 561. Tellina. .... 533 365 Tenebrio 423 398 Tenrek 550 459 Tenthredo 413 491 Tephritis 397 317 Terebratula: 335 821 Teredo ,. 834 492 Termes 891 399 Termite 891 513 Testacella 346 508 Testudinata 474 341. Testudo 476 352 Tetanocera 597 413 Tetramera 419 490 Tetrao 511 505 Tetrarhynchus 312 403 Tetrodon * 345 —— 88 489 Tettigonia 887, 555 - Tettix 415 529 Tetyra, 3839 504 Thais’ 406 874 Thalassema 354 457 Thelyphorus 377 400 Thetis 388 888 Thomisus 378 +. Thunfifch + 448 ZhurmfalE 509 461 Thylacis 548 "3974 ‚ Thysanura 390 399 * Tiger 555 489 ' Tigerfage 555 311 Tinea 403 443 Tipula _ ss 549 Zodtengräber 429 545 Zodtenfopf 405 502 Zodtenubtt 496 491 Todus 499 558 Tombridium g 598 ‚Torpedo a En $ 557 Tortrices 408° 560 Totanus 499: A h ’ Fi \ 1 Toxophöra 401 Uranosco 446. chſchalthiere Trachelius 314 ———— 413 Sogar i gr: Trachinus 446 Uropoda' 4 Br Fu — — Trages 297 Ursus — —— Trampeltbier 535 Urthiere —* 494 —J ramatoda 312 „ su, Trichechus 525 ne 498 Trichiurus 4483 5, sa) — oa Trichius 423 “and Wiedehopf Trichodes 426 ; Yelella 30% giederfi Trichternaſe 558 —* — ee Vespa 410° Trimera 19 PET ll — Triton 0: "MWürger At. z8 Vielfraß 553° ea 9 Tobit 500 ielnibler . 372 Kende‘ Trochus 343 Vielhufer 527 Xiphias Troslodytes 504 Vierbaͤnder 559 Xiphosura Tr au — ‚554 Xyloco a Trom etenvogel 494 Bie— 476 Xylo * a — 489 —— —V + A Volvox 288 N —2 —— Zaunkoͤnig — 89 Valtar oo Trypox 412 Rn Zeiſig — 334 Wachtel 511 Benni Tubicinella ee nis 493 Zeus Tubipora oftenfliege 399 Biberhlaße —8 297 Waidmenſch 564 Ziege a f Tuͤmmler 524 Waldſchnepfe 492 Ziegenochs 532 ee. 344 Wallfiſch 523 Birpe "N NO We urdus „905 Wallroß 525 Zitterroche 460 ueb hodoeloz ee ER Se e ergang ratte 8 0 Ubr ku EN Baia > 554 Zoophyia: mono "Umbe ularia 503 aſſerju 391 la, 375) 20, Unau u 557 Waſſerhuhn 492 Pe — Unguiculata 539 SSaferingen hnet⸗ la Br ‚ Ungulaa 526 fm 346 Zusfergaft n Ber | 332 Maffermaus 543 Bugbeufchredte, unt 466 Waherſtaat 505 Zweiflugler Uneeemenfgneden Rafferwanzen 337 weihänden” 339 Weberknecht 379 Swerabirft 496 Weichſchalthiere 383 Zygaena x — — ri, a 3 Nas ». 4 KL Kae SE re [2 2 a