'Vi^ 'i - 9(7"' ^ t f ■7^:v:iA^j<^. i'-'-i, ^^w ^M^ ^-'^ X. / ^ j ^: ■f ^#::^' ^'At/ W^\ >^" % *■ Vi NÜNQUAM OTIOSUS. LEOPOUIINA. AMTLICHES OROAN DKli. KAISERLICH LEOPOLDINISOH-GAROLINISOH- DEUTSCHEN AKADEMIE DER NATURFORSCHER HERAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER SEKTIONSYORSTA^NDE VOM PR^ESIDENTEN BR. W. F. G. BEH^\ DREIZEHNTES HEFT. — JAHRGANG 1877. DRESDEN, 1877. DRUCK VON E. BLOCHMANN & SOHN. FÜR DIE AKADEMIE IN COMMISSION BEI WILH. ENüELMANN IN LEIPZIG. Berichtigungen zu Heft XIIT. S. 19 Zeile 31 v. u. rechts lies T. 6. Fase. 1 u. T. 8. Fase. 4. „ 22 36 V. u. rechts „ 1875 St. 1876. „ 64 28 Y. u. links „ Institute St. Istituto. „ 84 17 V. u. rechts „ Die st. Der. „ 95 16 V. 0. links „ verschiedenen st. verschiedenen. „ 95 17 V. 0. links „ hyetographisch st. hyctographisch „ 133 23 V. 0. links „ 1877 at. 1878. „ 152 4 V. u. rechts „ aus'm Weerth st. aus'm Werth. „ 154 9 T. 0. rechts „ verwittweten st. verwittwete. „ 165 17 V. u. links „ 11. H. St. 2. H. Inhalt des XIII. Heftes. Amtliche Mittheilungen: Wahlen von Beamten der Akademie: Seite Adjuiiktenwahl im 4. und lii. Kreise 65 ,, im 15. Kreise 97 Verzeictmiss der gegenwärtigeu Mitglieder des 15. Kreises 97 Ergebniss der Adjunktenwahl im 15. Kreise 113 Bevcirstehende Adjunktenwahl im 7. Kreise 130 Wahl eines Vorstandsmitgliedes der botanischen Faehsektion 81 TheilneLmer der Sektion für Botanik 82 Ergebniss der Wahl eines Vorstandsmitgliedes der botanischen Fachsekticu 98 Wahl eines Stellvertreters des Präsidenten 177 Verzeichiiiss der Mitglieder der Akademie 4 Preisertheilnng im Jahre 1877 1 Verleihung der Cothenius-Medaille im Jahre 1877 ,...,. 66 Dank des Empfängers der Cothenius-Medaille 81 ünterstntznngsverein der Kaisl. Leop.-Carol. -Deutschen Akademie der Katnrforscher: Erstes Verzeichniss der Beiträge zum Unterstützungsverein vom Sept. 1875 bis Ausgang Juni 1S77 ... 97 Ergebniss der Wahl zweier Vorstandsmitglieder des Unterstützungsvereins 99 Bericht an die Versammlung der Naturforscher u. Aerzte zu München üb. d. Fortschritte des Unterstützungsvereins 129 Die Eassenverhältnisse betreffend: Revision der akademischen Rechnung für 187G 49 Beiträge zur Kasse der Akademie 2. 17. 34. 49. 66, 83. 99. 114. Ibü. 145. löl. 178 Die Jahresbeitiäge der Mitgheder 161. 177 Veränderungen im Personalbestände 1. 17. 34. 49. 66. 83. 99. 113. 130. 145. 161. 178 Todesanzeige des Stellvertreters des Präsidenten und Adjunkten des 15. Kreises 33 Nekrologe : Braun , Alexander 50. 61 Focke, G. W 130 Heis, Ed 178 Karsten, Herrn 162 Littrow, Carl Ludwig von 180 Noeggerath, Joh. J 147 Schultze, C. A. S 145 Sonstige IVlittheilungen: Eingegangene Schriften 7. 18. 34. 60. 72. 85. 100. 114. 133. 154. 163. 182 Berichte nnd ISotizen über naturwissenschaftliche Versammlungen (Ausstellungen), Expeditionen und Vereine: Ueber die Sitzung des permanenten Comite für Internationale Meteorologie in London 1876 v. Dr. C.Bruhns 9. 23 Programm des von der Kgl. Akademie der Wissenschaften in Turin zu vergebenden Bressa-Preises ... 16 Ein wissenschaftlicher Club in Wien 16 Internationale Gartenbau-Ausstellung zu Amsterdam 32 Entwurf zur Errichtung zoologisch-botanischer Stationen an deutschen Meeren von Dr. F. Richters . . 44 Die internationale Ausstellung für Gartenbau und der botanische Congress zu Amsterdam im AprU 1877 . 88 Ueber die Beobachtungen des Vorüberganges der Venus vor d. Sonnenscheibe amS.Dec. 1874 v. Dr. C.Bruhns 108. 115 Naturwissenschafthche Wanderversammlungen im Jahre 1877 111 Internationaler geologischer Congress zu Paris im Jahre 1878 128 Die allgem. Versammlung der Deutscheu geolog. Gesellschaft in Wien, 27. — 29. Sept. 1877, v. HofrathFr. v. Hauer 155 Die Anthropologen-Versammlung in Constanz von H. Schaaffhausen 167 Der Cougo 175 Die fünfte allgemeine Conferenz der Bevollmächtigten der europäischen Gradmessung von Dr. C. Bruhns 184 Naturwissenschaftliehe Aufsätze, flotlzen und Literatur-Berichte: Die neuesten Forschungen üb. d. Zusammenhang orientaler mit abendländischer Mathematik v. Dr. Siegm. Günther 38 Die Ziele und Mittel der modernen Anthropologie 46 Kurze Uebersicht über die Entwicklungu. die Hauptresultate der mikroskopischen Petrographie von Dr. E.Geinitz 74 Archaeopterix lithographica von Meyer 80 Zur geographischen Meteorologie von Dr. Siegm. Günther 92. 103 Die Kalangs auf Java von A. B. Meyer 104 Der gegenwärtige Standpunkt unserer Kenutniss der Meteoriten von Dr. E. Geinitz 121. 136 Pterothrissus, eine neue Clupeideu-Gattung, von Dr. F. Hilgeudorf 127 Wörterbuch der Prüfungen verfälschter, verunreinigter etc. Waareu, mit Angabe des Wesens der Erkennung der Aechtheit derselben von Dr. G. E. AI. Schnacke 160 Ueber die Algenvegetation des Murman'schen Meeres an der Westküste von Nowaja Semlja und Wajgatsch von F. R. Kjellmann. (Nov. Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. 1877.) Von L. K 173 Das Bell'sche Telephon von G. K 174 Ehrentage und Ehrenbezeigungen: Denkmal für Alex. Braun 96 „ „ C. Friedr. Gauss 32 „ „ Joh. Jak. Noeggerath 176 „ „ Th. von Siebold 64 Amts-Jubiläum des Hofrath Prof. Dr. Rinecker 80 Berichtigung (Bessels, E.i 160 Literarische Anzeigen 32. 64. 80. 112. 128. 188 Büchersendungen durch die Buchhandlung von Wilh. Engelmann in Leipzig erbeten 16.. 29 ^ Namen -Eesister. Nen aufgenommene Mitglieder: Seite Asclierson, P. Fr. A ö(j Cantor, M. B 178 Fritsch, K. W. C. V l~ß Greef, Rieh 1' Günther, A. W. S. , 1 Hance, Henri Fl IT HUgendorf, Fr. M 178 Jack, Beruh. .T 1 Meyer, A. B 178 Nitsche, Hinr 17 Wigand. J. W. A 17« Oestorbene Mitglieder: Braun, Alex o.:.. 34. 50. ÜG Detftier, C So Döring, W. L 60 Eichwald, C. E. v 3-1 Ekart, T. Ph IGl Erlenmeyer, J. A. Alb 113 Focke, G. A. W 83. 130 Hanbiiry, D 1 Heis, Ed 90. 178 Karsten, 11 130. 192 Leverrier, U. J. J 130 Littrow, C. L. V IGl. 18ü Logan, W. Ed 34 Noeggerath, J. J 130. 147 Molaris. Jos. de 2 Paul, H. J 9'J Pfeiffer, L. G. C 144 Schauenburg, C. H 49 Schüz, G. E. C. C (56 Schultz, Fr. W 2 Schiütze, C. A. S 83. 14.5 Smee. Alfr . 2 Torrey, J 1 Volkmann, Alf. W 49 Wedel, E. E. L 2 Ausgetretene Mitglieder : Hanstein, J 2 Pelzeln, A. v 17 Radius. J. W. M 178 Schulze, G. 0 2 Zum Stellvertreter des Präsideuten erwählt: Knoblauch, Herrn 177 Zum Sektionsvorstande erwälilt: Scheuk. A. V Zum Adjunkten erwählt: Ewai.l. J. W lu den Vorstand des Unterstützungsvereins erwälilt: Rabenhorst, L. . . . Winckel, Ed Mitarbeiter am XIII. Hefte Uruhns, C, M. A. N. . Geiuitz, E Günther. S., M. A. N. Hauer. Fr. v., M. A. N. Hilgeudorf. F. ... Karoten. G., M. A. N Kny, L., M. A. N 9. Meyer. A. B. . . . Riditers, F. . . . Schaatfliansen. H. . \V('iss. Ed Arbeit besprochen von : Eugelhardt Bebber, J. v Kjellmanu, F R Arbeiten angezeigt von: Engelhardt, H Engler, A., M. A. N Ewald. J., Roth. J. und Dames, W. Giebel, CG Greef, R., M. A. N Knoblauch. H., M. A. N. ... Peter, Br Pfeiffer, L Pritzel, G. A Schnacke, G. E. AI 1(18. 115. 74. 121. 38. 92. Seite 98 112 99 99 184 13(5 103 13.5 127 174 173 104 44 167 IStt iti8 173 188 Gl 80 128 128 112 64 128 160 Ausserdem : Braun, Alex., Denkmal 9G Engelmami, W.. Conimissiouär d. Akad l(j Gauss. C. Fr.. Standbild 32 Noeggerath, Job. Jak., Denkmal 17G Riuecker, Frz. v., Jubiläum 80 Siebold, Ph. v., Denkmal G4 NUNQUAM Am^BUj^ . OTIOSüS LEOPOLDINA AMTLICHES ORGAN DER KAISERLICH LEOPOLDINISCH- CAROLINISCH -DEUTSCHEN AKADEMIE DER NATURFORSCHER HEKAUSGEGEBEN UNTER MTWIRKDNG DER SEKTIONSVORSTÄNDE VOM PRÄSIDENTEN Dr. W. F. G. Behn. Dresden (Poliergasse Nr. 11). Heft XIII. — Nr. 1 — 2. Januar 1877. Inhalt: Amtliche Mittheilungen: Preisertheilung im Jahre 1877. — Veränderungen im Personalbestande. —Beiträge zur Kasse der Akademie. — Mitglieder- Verzeichniss. — Sonstige Mittheilungen: Eingegangene Schriften. — Bruhns: Ueb. die Sitzung des perraan. Comite für internal. Meteorologie in London 1876. — Der Bressa-Preis. — Wissenschaft!. Club in Wien. — Büchersendungen durch die Buchhandlg. v. Wilh. Engelmanu in Leipzig erbeten. Amtliche Mittlieilimgeii. Preisertheilung im Jahre 1877. Die im Jahre 1876 von dem Vorstande der Facbsection für wissenschaftliche Medicin (9) nicht ver- liehene Cothenius-Medaille wird demselben für Jas laufende Jahr nochmals zur Verfügung gestellt. Dresden, den 25. Januar 1877. Der Präsident der Esl. Lsop.-Carol.-Deutsohen Akademie der Naturforscher. Dr. Behn. Yeränderungen im Personalbestände der Akademie. l\eu aut!>ciiommeiie Mitglieder: No. 2176. Am 2. Januar 1877: Herr Josef Bemard Jack in Constanz, früher Hofapotheker zu Salem in Oberbaden. Vierter Adjunktenkreis. — Fachsektion 5 für Botanik. — No, 2177. Am 20. Januar 1877: Herr Dr. phil. Adam Wilh. Siegmund Günther, Privatdocent an der technischen Hochschule zu München und z. Z. Gymnasial-Professor in Ansbach. Zweiter Adjunkten- kreis. — Fachsektion 1 für Mathematik und Astronomie. — Gestorbene Mitglieder : *) Am 10. März 1873 zu New-York: Herr John Torrey, Prof. am phys. Coli, zu New- York. Aufgenommen den 3. Aug. 1835. — cogn. Gronovius 11. Am 24. März 1875 zu London: Herr Daniel Hanbury, aufgenommen den 1. Oct. 1857. — cogn. Huxham II. *) Bei Zusammenstellung des folgenden Mitgheder- Verzeichnisses hat sich ergeben, dass mehrere schon früher verstorbene MitgUeder, wegen mangelnder näherer Angaben, noch nicht in die Leop. aufgenommen worden sind. Einige sind hier nachgetragen, aber leider nicht alle. — teop. XIII. 1 Am 30. December 1876 zu Weissenburg im Elsass: Herr Dr. Friedrich Wilhelm Schultz, Botaniker in "Weissenburg. Aufgenommen den 1. Mai 1853. — cogn. W. D. J. Koch. — Am 5. Januar 1877 zu Jena: Herr Geh. Med.-R. Dr. Ernst Eduard Ludwig Wedel, Grossherzogl. Sächsischer Leibarzt und praktischer Arzt in Jena. Aufgenommen den 15. Aug. 1858. — cogn. Peter Frank II. Am 11. Januar 1877 zu London: Herr Dr. Alfred Smee, Chirurg bei der Bank von England. Aufgenommen den 15. October 1849. — cogn. Kitter. — Am 22. Januar 1877 zu Rom: Herr Dr. Joseph de Notaris, Profes.sor der Botanik an der Universität zu Rom, frülier in Genua. Aufgenommen den 3. Aug. 1838. — cogn. Raddi. — Ausgetreteue Mitglieder: Am 6. Januar 1877: Herr Sanitätsrath Dr. G. 0. Schulze, praktischer Arzt in Berlin. Aufgenommen den 15. October 1843. — cogn. van Svvinderen. — Am 22. Januar 1877: Herr Dr. Johann Hanstein, Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens zu Bonn. Aufgenommen den 2. Nov. 1864. — cogn. Moldenhawer H. — • Dr. Behn. Beiträge zur Kasse der Akademie. ° Knik. Pf. Januar 2. Von Hrn. Hofapotheker J. B. Jack in Constanz Eintrittsgeld u. Jahresbeitrag für 1877 . 36 — ,, ,, ,, ,, Generallieutenant v. Schierbrandt in Dresden Beitrag für 1877 f. d. Leop. . 6 — „ 8. ,, ,, Geh. Bergr. Prof. Dr. Rocmer in Breslau desgl. für 1877 6 — „ 4. ,, ,, Pfarrer Dzierzon in Carlsmarkt desgl. für 1876 u. 77 12 — ,, „ ,, „ Dr. Stenzel in Breslau desgl. für 1877 6 — „ „ „ „ Professor Dr. K. Moebius in Kiel desgl. für 1877 u. 78 12 — ,, „ ,, ,, Professor Dr. Reichardt in Wien desgl. für 1877 6 — ,, 5. ,, ,, Professor Dr. Willkomm in Prag desgl. für 1877 6 — ,, ,, „ „ Geheimrath Dr. v. Malortie in Hannover desgl. für 1877 6 — „ ,, ,, ,, Hofrath Prof. W. Müller in Jena desgl. für 1875 — 77 18 — „ „ „ Med.-R. Prof. Dr. Preyss in Wien desgl. für 1876 u. 77 12 — 7. ,, „ Dr. C. B. Klunzinger in Berlin desgl. für 1877 6 — ,, 8. ,, ,, Professor Dr. Gordan in Erlangen desgl. für 1876 u. 77 12 — „ ,, ,, ,, Jens Sattler in Schweinfurth desgl. für 1876 6 — ,, „ „ ,, Professor Th. v. Dusch in Heidelberg desgl. für 1877 6 — ,, „ ,, „ Hauptmann z. D. Dr. L. v. Heyden zu Bockenheim desgl. für 1877 ... 6 — „ ,, ,, ,, Dr. E. Hampe in Blankenburg desgl. für 1877 6 — „ „ „ ,, Dr. H. Klencke in Hannover de-sgl. für 1876 u. 77 12 — ,, ,, ,, ,, Dr. Gottsche in Altona desgl. für 1877 6 — ,, „ ,, ,, Hofrath Dr. R. Richter in Saalfeld desgl. für 1877 6 — „ „ „ „ Dr. J. Brück in Breslau desgl. für 1876 u. 77 12 — „ „ ,, ,, Ober-Bergr. Prof. Reich in Freiberg desgl. für 1877 6 — „ 9. ,, ,, Geh. Sanitätsr. Dr. Stilling in Cassel desgl. für 1877 6 — „ ,, ,, ,, Geh. Ob.-Med.;R. Prof. Dr. Baum in Göttingen desgl. für 1877 6 — ,, „ ,, ,, Dr. L. Preiss in Herzberg desgl. für 1877 6 — „ „ Geh. Med.-R. Prof. Dr. Budge in Greifswald desgl. für 1876 u. 77 ... 12 — ,, „ ,, ,, Professor Dr. Sadebeck in Berlin desgl. für 1877 6 — „ „ „ ,, Professor Dr. C. Th. v. Siebold in München desgl. für 1877 6 — „ „ „ „ Ob.-Med.-R. Prof. Dr. E. v. Hering in Stuttgart desgl. für 1877 .... 6 — „ „ „ ,, Seminarlehrer Dr. M. Bach in Boppard desgl. für 1877 6 — „ „ „ „ Professor Dr. H. Schaeffer in Jena desgl. für 1877 6 — „ 10. ,, „ Professor Dr. Kirschbaum in Wiesbaden desgl. für 1877 6 — !, ,. ■, „ Professor Dr. Rammeisberg in Berlin desgl. für 1877 6 — )) n ,, ,, Dr. G. Weiss in Berlin desgl. für 1876, 77 u. 78 18 — 1. ,. ,. „ Kgl. Rath Dr. Ullersperger in München desgl. für 1877 6 — Knik. l>f. Januar 11. Von Hrn. Ob.-Med.-R. Dr. 0. Domrich in Meiningen Beitrag für 1876 u. 77 f. d. Leop. . 12 — „ 12. „ „ Prof. Dr. J. Gerlach in Erlangen desgl. für 1877 6 — „ „ „ ,, Dr. E. Lichtenstein in Berlin desgl. für 1877 6 — „ ,, „ „ Professor C. B. Heller in Wien desgl. für 1876 6 — ,, ,, „ „ Sanitätsr. Dr. Döring in Düsseldorf desgl. für 1877 6 — ■ „ 13. ,, „ Geh. Med -R. Dr. Günther in Dresden desgl. für 1876 u. 77 . . . . . . 12 — ,, ,, „ „ Geh. Eeg.-R. H. V. Kiesenwetter in Dresden desgl. für 1876 u. 77 ... 12 — „ ,, „ „ Hofrath Dr. A. Carus in Dresden desgl. für 1876 u. 77 12 — „ „ ,, „ Director Dr. A. Drechsler in Dresden desgl. für 1876 u. 77 12 — „ „ „ ,, Sanitätsr. Dr. Lessing in BerHn desgl. für 1877 6 — „ 15. „ „ Reg.-R. Prof. Dr. v. Littrow in Wien desgl. für 1877 6 — „ „ „ „ Professor Dr. Leisering in Dresden desgl. für 1876 u. 77 12 — ,, ,, „ „ Professor Dr. Sussdorf in Dresden desgl. für 1876 u. 77 . , 12 — „ „ „ „ Professor Dr. Voigtlaender in Dresden desgl. für 1875, 76 u. 77 .... 18 — ,, „ ,, „ Hofr. Prof. Dr. Geinitz in Dresden desgl. für 1876 u. 77 12 — ,, „ „ „ Geh. Med.-R. Dr. Merbach in Dresden desgl. für 1875 u. 76 12 — „ „ ,, „ Geh. Med.-R. Präsidt. Dr. Reinhard in Dresden desgl. für 1877 6 — „ „ Reg.-R. Prof. Dr. Stein in Dresden desgl. für 1874—77 24 — „ 16. „ ., Professor Dr. Bergemaun in Berlin desgl. für 1877 6 — „ „ „ ,, Dr. L. Rabenhorst in Meissen desgl. für 1877 6 — „ Geh. Med.-R. Dr. Fiedler in Dresden desgl. für 1876 u. 77 12 — ,, 17. ,, „ Professor Dr. Loesche in Dresden desgl. für 1876 u. 77 12 — „ „ „ ,, Ober-Bergr. Prof. Dr. Gümbel in München desgl.ffür 1876 6 — ,, „ ,, „ Dr. A. Schumann in Dresden desgl. für 1876 u. 77 12 — „ ,, ,, ,, Custos Th. Kirsch in Dresden desgl. für 1877 6 — „ 19. „ „ Ob.-Med.-R. Prof. Dr. Heule in Göttingen desgl. für 1877 u. 78 .... 12 — „ Geh. Schulrath Prof. Dr. Schloemilch in Dresden desgl. für 1876 u. 77 . . 12 — ,, 20. „ ,, Professor Dr. Hensel in I'roskau desgl. für 1877 6 — „ ,, ,, ,, Professor Dr. Reichardt in Jena desgl. für 1877 6 — ,, „ ,, „ Professor Dr. Landois in Greifswald desgl. für 1873 — 76 24 — „ 22. „ ,, Joach. Barrande in Prag desgl. für 1877 6 — „ „ ,, ,, Dr. J. Georgens u. Fr. v. Gayette-Georgens in Berlin desgl. für 1872 — 77 . 36 — „ ,, „ ,, Professor Dr. F. A. Schmidt zu Harn bei Hamburg desgl. für 1876 ... 6 — „ ,, ,, „ Custos Dr. A. v. Pelzeln in Wien desgl. für 1877 6 — „ 23. ,, „ Professor Dr. Körber in Breslau desgl. für 1872 — 76 30 — ,, 24. ,, ,, Professor Dr. Schimper in Strassburg desgl. für 1872 — 77 36 — ,, ,, „ ,, Bürgermeister Dr. Kirchenpauer in Hamburg desgl. für 1877 6 — ,, ,, „ „ Professor Dr. Wiebel in Hamburg desgl. für 1877 6 — „ 25. „ „ Geh. Reg.-R. Prof. Dr. C. Stoeckhardt in Weimar de.sgl. für 1877 .... 6 — „ 26. „ „ Dr. K. A. Bolle in Berlin desgl. für 1872—77 36 — „ „ „ „ Dr. A. Brehm in Berlin desgl. für 1872—77 36 — ,, „ ,, „ Prof. Dr. V. Reusch in Tübingen desgl. für 1877 6 — „ ,, „ „ Ob.-Mil.-Arzt Dr. Detharding in Rostock desgl. für 1873 — 76 24 — ,, 27. „ „ Gymn.-Oberl. a, D. Dr. Goldenberg zu Malstatt b. Saarbrücken desgl. für 1877 6 — „ „ „ „ Ghmr. Prof. Dr. v. Pettenkofer in München desgl. für 1872 — 77 .... 36 — ,, „ ,, ,, Bürgermeister Dr. Cj. v. Felder in Wien desgl. für 1872- — -76 30 — „ 28. „ „ Prof. Dr. Gst. Laube in Prag desgl. für 1877 u. 78 12 23 „ 29. „ „ Hofr. Prof. Dr. E. Brücke in Wien desgl. für 1877 6 — „ 31. „ „ Dir. Dr. AmerlinginPragdesgl. f. 1872: 6Mk. u. aufAbschl. f.l873: 3Mk.90Pf. 9 90 ,, „ „ „ Dr. H. P. D. Reichenbach in Altona desgl. für 1877 6 — Dr. Behn. 1* Mitglieder -Yerzeiclmiss der Kaiserl. Leopold. -Carol.- Deutschen Akademie der Naturforscher. Berichtigt bis Ausgang Januar 1877.*) Dr. Abbe, C. E., Prof. in Jena. „ A d am 0 w i c z . Ad. Fd. Rtr. v., Staats-R.,Prof. em. inWilna. ., Adelmann, Fr. 6. Bl., Staats-R., Prof. emer. in Berlin. „ Agardh, Jac. G., Prof. iu Lund. „ Ahles, W. EL, Prof. in Stuttgart. ,, Alvarenga, siehe Da Costa. .. Amerling, K., Director in Prag. .. Anderssou, N. J., Prof. in Stockholm. ., Arendts, C, Prof.em., l.Secr. d.geogr. Ges.su München. „ Arnold, F., Geh. Hofr., Prof. emer. zu Heidelberg. „ Arppe, Adf. Ed., Prof. iu Helsingfors. „ Bach, Mch., Seminarlehrer in Boppard. „ Bail, C. Adf. E. Thdr., Prof. in Danzig. „ Baird, Sp. F., in Washington. Hr. Barla, Jos. Hi. J. Bt., in Nizza. ., Barrande, Jo., i« Prag. Dr. Bastian, Adf., Prof. in Berlin. „ Bauernfeind, C. Mx. v., Prof. in München. „ Baum, W., Geh. Gb.-Med.-R., Prof. in Göttingen. „ Beetz, F. W. Hb., Prof. in München, Vst. 2. Fs. „ Beigel, Hm., in Wien. „ Behn, W. F. G., Prof. em. in Dresden, Präs. d. Akad. „ Bell, Th., Prof. in London. Hr. Bentham, G.. in London. Dr. Berg, E. v., Staats-R. in Riga. ., Bergemann, C. W. Sgm., Prof. in Berlin. Hr. Berkeley, M. Jos. M. A., in Sibbertoft. Dr. Bernstein, Jul., Prof. in Halle a. S. „ Besnard, Ant. Fr., Ob.-Stabsarzt in München. Hr. Beust, F. Cst. Frh. v., Dir. d. Bergw. a. D. in Wien. Dr. Beyrich, H. E., Prof. in Berlin. ., Bibra, E. Frh. y., in Nürnberg. ., Bidder, F. H. v., Staats-R., Prof. in Dorpat. „ Birner, H. W., Prof. in Regenwalde. ., Bischoff, Thdr. L. W., Prof. in München. „ Bleeker, P. V., Generalarzt in Haag. ,, Bochdalek, Vc. Alex., Prof em. in Leitmeritz. ,. Boeckel, Eug., Prof. in Strassburg. ., Böttger, 0., in Frankfurt a. M. ., Bolle, C. A., iu BerHn. „ Bonnewyn, H., in Brüssel. ., Borelli, J. Bt, Prof. in Turin. .. Bornemann, J. G., in Eisenach. .. ßou6, Amd., in Wien. .. Brand, E., in Stettin. ,. Brandt, J. F. V. G., Staats-R., Prof. in St. Petersburg. ., Braun, Alex., Geh. Reg.-R., Prof. in Berlin, Stellv.d.Präs., Adj. 15. Kr.. Obm. •'5. Fs. ., Brehm. Alf. Edm., Dir.'in Berlin. *) Da die Behörden und Functionäre der Akademie erst kürzlich bei Gelegenheit der Präsidentenwahl d. J. 1876 (Leop. XIL No. 3) zusammengestellt sind und darin bisher keine Veränderung eingetreten ist, auch das letzte Mitglieder- verzeichniss (Leop. VII, No. 9— 10) ein nach den Adjimkten- kreisen und Ländern geordnetes war, folgt hier ein alpha- betisch geordnetes Vcrzeichuiss der Mitglieder der Akademie. Es ist schwer, bei dergleichen Verzeichnissen alle Versehen zu vermeiden, und wird freundlichst imi Anzeige und Be- richtigung der bemerkten Fehler gebeten. — Dr. Brehm, Reh. Bh., in Madrid. „ Brehmer, Gst. Adf. Rb. Hm., in Görbersdorf. „ Brizi, 0. de, in Arezzo. „ Broca, P. P., Prof. in Paris. ,, Brück, Jon., in Breslau. „ Brücke, E. W., Hofr., Prof. in Wien. „ Bruhns, K., Geh. Hofr., Prof. in Leipzig, Vst. l.u.2.Fs. „ Buchenau, Fr., Prof in Bremen. „ Budge, L. Jul., Geh. Med.-R., Prof. in Greifswald. ,, Bunsen, Rb. W., Geh.-R., Prof. in Heidelberg. „ Burmeister, C. Hm. Con., Prof. in Buenos-Ayres. „ Buvry, L. Lp, General-Secr. in Berlin. „ Caisne, Jos. de, siehe Decaisue. „ Candolle, Alph. L. P. P. de, Prof. em. in Genf. „ Caruä, Alb. Gst., Hofr. in Dresden. ., Garus, Jul. Vict., Prof. in Leipzig. Adj. 13. Kr. „ Gas well, Alex., Prof. zu Neu-Providence. Hr. Chevreul, Mch. Eug., Prof. in Paris. Dr. Coccius, E. Adf., Geh. Med.-R., Prof. in Leipzig. Hr. Coelho, .Jos. Mar. L., Prof. in Lissabon. Dr. Cohn, Fd. Jul., Prof. in Breslau. „ Cornalia, E., Prof. in Mailand. „ Gornaz, C. A. Ed., in Neufchatel. „ Cor ti de San Stephane Belbo, Marg. Alph., in Turin. „ Costa da Alvarenga, Pt. Fr. Prof. in Lissabon. „ Costa da de Mucedö. Staatsr. in Lissabon. „ Costa da Siraoes, A. A., Prof. in Crimbra. „ Crocq, J. le, Prof. in Brüssel. „ Dana, Jac. Dw., Prof. in New-Haven. Hr. Darwin, C. Rb., zu Down Farnborough. Dr. Decaisue, Jos., Prof. in Paris. „ D e c h e n , E. H. C V., w.6eh.-R.,0.-Berghptm.a.D. Vst.4.Fs. Hr. Deffner-Knapp. C, Fabrikant in Esslingen. Dr. D etharding, G. W., Gb.-Militairarzt in Rostock. Hr. Do eil, J. Gh., Geh. Hofr., Prof. in Carlsruhe. Dr. Doering, W. L., Sanitäts-R. in Düsseldorf. „ Domrich, Ottm., Ob.-Med.-R. in Meiningen. ., Dove, W. H., Geh. Reg.-R., Prof. in Berlin. „ Drechsler, Hm. Adf., Director in Dresden. „ Dubois.de Amiens.E. F., prkt.u. Hospitalarzt in Paris. „ Duby de Steiger, J.jSt., ev. Pfarrer u. Bot. in Genf. „ Dumortier-Rutteau, C. Bm., in Brüssel. ,, Dursy, E., Prof. in Tübingen. „ Dusch, Thdr. v., Prof. in Heidelberg. „ Dzierzon, J., Pfarrer zu Carlsmarkt. Hr. Edlich, Frm., Landschaftsmal. u. Photograph inGruna. Dr. Edwards, H. Milne, siehe Milne. „ Ehlers, E. H., Prof in Göttingen. „ Ehrmann, C. H., Prof. in Strassbui'g. „ Eichler, A. W., Prof in Kiel. „ Eichwald, C. Ed. v., Geh.-R. iu St. Petersbuag. „ Ekart, Tb. Ph., Garteninspekt. in Bamberg. „ Eisner, C. F. Mr., ehem. Gynmasial-Lehr in Breslau. „ Engelmann, G., Prof. in St. Louis. „ Engler, H. Gst. Adf., Custos u. Privatdoc. in München, ,. Erlenmeyer, J. Adf. Albr., Dir. in Bendorf Se. Hoheit Ernst IL, reg. Herzog v. Sachsen-Coburg-Gotha. Dr. Ettingshausen, And.'Frhr. v., Hofr., Prof. in Wien. „ Ettingshaus.en, Cst. Frhr. v., Prof. iu Graz. „ Eulenberg, Hrn., Geh. Med.-R. in Berlin. „ Ewald, Jul. W., in Berlin. „ Fechner, Gst. Thdr., Prof in Leipzig. Dr. Felder, Caj. v., Bürgermeister in Wien. „ Renzl. Ed., Keg.-R,. Prof. in Wien. Adj. 1. Kr. „ Fiedler, C. A. H., Realsrh.-Oberlehr. in Breslau. „ Fiedler, L.Alt'.. Geh. Mcd.-R. u, Leibarzt in Dresden. ,, F in seh, 0., Conservator in Bremen. „ Fischer, v.Wal d h e im ,Alex., Staatsr., Prof.inWarschau. „ Fitzinger, Lp. Jos., Custos a. D. in llietzing. „ Flügel, C. Fei., in Leipzig. „ Focke, Gst. Wold.. prakt. Arzt in Bremen. „ Förster, Arn., Prof., Oberlehr, in Aachen. „ Fraas, Osk. F., Prof. in Stuttgart. Vst. 8. Fs. „ Frerichs, F. Thdr., Geh. Med.-R., Prof. in Berlin. ,. F r e s e n 1 u s , C. Rmg., Geh. Hofr., Prof in Wiesbaden. Adj. 6. Kr., Vst. i. Fss. ,, Friedau, Fr. Frhr v., in Wien (V). „ Fries, El. Mgn., Prof. in Upsala. Fr. Gaye tte-Georgens, J. Mar. S. v.. in Berlin. Dr. G e g e n b a u r , C, Geh.Hofr. , Prof. in Heidelberg. Vst.6.Fss. Hr. Geheeb, Adb., Apotheker in Geisa. Dr. Geiuitz.H.Br.Hofr.,Prof.inDresden.Adj.l3.Kr.Vst.4.Fs. ,. Gemellaro,C., Prof . Generalsecr.d.phys.Ges.zu Catanea. ,. Georgens, J. Dn., in Berlin. ,, Gerhardt, C.Im., Prof. u. Courekt. a. Gymu. zu Eisleben. ,, Gerlach, Jos., Prof. in Erlangen. Adj. 2. Kr. ,, Gerland, G. K. Kls., Prof. in Strassburg. „ Geuther, J. G. At., Prof. in Jena. „ G ey 1 e r , Hm. Thdr., Dir. a. Senkenb. Inst, in Frankfurt a.M. „ Giebel, Ch. üttfr. An., Prof. in Halle a. S. „ Girard, C. Adf. H., Prof. in Halle a. S. ., Goeppert,H.Rb.,Geh.Med.-R.,Prof.inBreslau.Adj.I4.Kr. ., Goldenberg, J\,em. Gymn. -Überlehr. Malstatt (öaarbr.). .. Goltz, F. Lp., Prof. in Strassburg. Vst. 7. Fs. ,, Gordan, P. AI.. Prof. in Erlangen. ,. G 0 r u p - B e s a n e z , Eug.Fr.Caj . Frhr. v., Prof. in Erlangen. Vst. 3. Fs. • „ Gottsche, C. Mr., prakt. Arzt in Altena. .. Graelles, Mariano de la Paz., Prof in Madrid. .. Gray, Asa, Prof. in Cambridge, N.-Amerika. ., Grebe, C. F. A., Geh. Ober-Forst-R. in Eisenach. ,, Grisebach,A,H.Rdf.,Hofr.,Prof.inGöttingen. Vst.S.Fs. „ Grönland, J., Naturwiss. Lehr. a. d. landw. Ak. Dahme. ,, Grube, Adf. Ed.. Staatsr., Prof. in Breslau. „ Gruber, Wz., Staats.-R., Prof. in St. Petersburg. „ Günibel, C. W., Ober-Berg-R.. Prof. in München. „ Günther, Rdf., Geh. Med.-R. in Dresden. „ Günther, Sgm., Prof. in Ausbach. „ Güntz, Ed. W., Geh. Med.-R. in^Meissen. „ Guerin, Jul., prakt. Arzt u. Chef-Red. zu Paris. „ Haast, Jul., in Christchurch, N.-Seeland. „ Haeckel, E., Hofr., Prof. in Jena. .. H a m p e . G.E.L.. Prof.u.Apothekenbes.inBIankenburga.H. „ Hannover, Adf., Prof. in Kopenhagen. .. Hartig. Ihdr., Forst-R. u. Prof. in Braunschweig. .. Harting, Pt., Prof. in Utrecht. .. Hartlaub, C. J. Gst., prakt. Arzt in Bremen. .. Ilasskarl, Just. C, in Cleve. .. Hauer, Fr. Ritter v., Sect.-R., Dir. d.geol. Reichs- Anst. in Wien. Obm. 4. Fs. „ Hayuald, L. v., Erzbischof in Kalöcsa, üng. „ Hebra, Fd., Prof. in Wien. „ Hegelmaier, Ch. F., Prof. in Tübingen. „ Heidenhain, Rd. P. H., Prof. in Breslau. Dr. H e i s , Ed., Prof. in Münster. „ Heller, C. Bm., Prof. in Wien. „ He nie, F. Gst., Ober-Med.-R., Prof. in Göttingen. „ Henry, Jos., Prof. u. Secr. d. Smiths. Inst, zu Washington „ Hensel, Rhld. F., Prof. in Proskau. „ Hensen, V. A. Ch., Prof. in Kiel. „ Herder, Fd. Gf. Thb. Mx. v., Hotr. in St. Petersburg. ., Hering, Ed. A. v., Ober-Med.-R., Prof. in Stuttgart. Hr. H e y d e n , Lc.Fr Jul.Dm., Hptm. in Bockenhain b.Frkf.a M. Dr. Heyfelder, F. Osk. Adb., Staats-R. in St. Petersburg. „ Kingston ,V\'.H, prkt.Arzt u, Wundarzt zu Montreal i.Can. ,, Höchste t ter, Fd.Rtr.v.,Hofr., Prof in Wien. Adj.l.Kr. „ Hoelder,Hm. F.v.,Ob.-Med.-R.,Mitgl.d.Aufsichts-Com. f Stskr.-Anst. in Stuttgart. „ Hoeven, J. van der, prakt. Arzt in Rotterdam. ., Hof manu,. \.W., Geh. Reg.-R., Prof. in BerMn. Obm.S.Fs. Hr. Hoheubühel-Heufler,L.Frh.v.,Sect.-Chefi.Hall,Tyr. Dr. Hook er, Jos. D., Dir. d. bot. Gartens zu Kewb. London. „ Hunt, Th. St., Prof in Boston Ms. U. St. A. Hr. Huxley, Th IL, Prof. in London. Dr. Hyrtl, Jos., Hofr., Prof. emer. in Wien. Hr. Jack, Jos. Bd., Hofapotheker a. D. in Constanz Dr. Jacubo witsch, N. v., Prof. zu St. Petersburg. „ Jessen, C. F. W., Prof. d. Landw. Ak. zu Eldena. „ Jolis, A. Fr. le, Präs. d. k. naturw. Ges. zu Cherbourg. „ Joy, C. A,, Prof. in New-York. „ Irmisch, Th , Prof. in Sondershausen. „ Itzigsohn, Hm., in Schöneberg b. Berlin. „ Kallibources, P., Prof. zu Athen. „ Karmarsch,C.,Gh.Reg.-R.,Dir.em.d.Poltchn.i.Hannover. „ Karsten, C.W. Gst. Hrn., Prof. em. in Schafhauseu. ,, Karsten, Gst., Prof in Kiel. Adj. 10. Kr. „ Karsten, Hm., Prof. in Rostock. „ Kasloff, N. V., Dir. zu St. Petersburg. ,, Kenngott, J. Gst. Adf., Prof. zu Hottingen b. Zürich. Hr. Kiesenwetter, E. A. Hlm. v., Geh. Reg.-R. in Dresden. Dr. Kirchenpauer, Gst. H., Bürgermeister in Hamburg. Hr. Kirsch, Th., Custos in Dresden. Dr. Kirschbaum, C. L. Thdr. Cr., Prof in Wiesbaden. „ Klenke, Ph. F. Hrn., prakt. Arzt in Hannover. „ Klinkerfues,E.F.W.,Prof.u.Üir.d.Sternw.inGöttingen. „ Klunzinger, C. Bj., in Berlin. „ Knoblauch, C.Hni., Geh. Reg.-R.,ProfinHallea.S. Adj. 11. Kr. Obm. 2. Fs. „ Kny, C. Ig. Lp., Prof in Berlin. „ Kobell, Fr. X. Wfg. Ritter v., Prof in München. „ Koch, C. Jac. W., kgl. Landesgeologe in Wiesbaden. ., Koch, Ed. Jos., prakt. Arzt in Wien. „ Kolliker, Alb., Geh.-R., Prof in Würzburg. Obm. 6. Fs. Frhr. Koenig von Warthausen, C. W. Reh., Kmhr. auf Schloss Warthausen b. Biberach. Dr. Körbcr,Gst.W.,Profu.Oberlehr.a.Elis.-Gymn.zuBreslau. „ Köstlin, 0., Prof u. prakt. Arzt in Stuttgart Hr. Kokscharow, Nie. v., General u. Dir. d. ksl. mineral. Ges. zu St. Petersburg. Dr. Kopp, Hm. Fr. Mr., Geh. Hofr., Prof in Heidelberg. „ Kraus, Gr., Prof u. Dir. d. bot. Gartens in Halle a. S. „ Krauss,Ch.Fd.F.v.,0b.-Stud.-R.,Prfi.Stuttgart.Adj.3.Kr. „ Krempelhuber, A. v., Kreisforstmeister in München. „ Krohn, A. D., in Bonn. „ Kühn , Jul. Ghf , Prof. u. Dir. d. landw. Inst, in Halle a. S. „ Kuester, C. Baron v., Geh.-R. in St Petersburg. Dr. Kütziug, F. Trg., Prof. iu Nordhausen. „ Kunze, C. L. Alb., Hofr.. Prof. in Weimar. „ Laniont,J.,Profu.Dir.fl.St.ernw.inBogenhausenb.Münch. „ Landois, Lu., Prof in Greifswald. „ Landolt, Hs. H., Prof. in Aachen. „ Lanza Edler v.Casalanza,K..Prof.inSi)alato,Dalmat. „ Larrey, Hipp., Prof in Paris. „ Laube, Gst. C, Prof in Prag. „ Leidy, Jos., Prof in Philadelphia. ., Leisering, A. Glv. Thdr., Prof iu Dresden. „ Leitgeb, Hb., Prof in Graz. ., Lessing, Mch. Bd., .Sauitäts-R. in Berlin. „ Leuckart,C.G.F.Rdf.,Geh.Hofr.,ProfinLeipzig.Vst.r,.Fs. „ Leverrier, Urb. J. J., Prof in Paris. „ Leyboldt. F., Apotheker zu St. Jage in Cliile. „ Leyden, E.. Prof in Rerliu. Vst. 9. Fs. „ Lichtenstein, Ed., prakt. Arzt in Berlin. ., Lieberkühu, Nth., Prof in Marburg. „ Liebreich, F. Reh., Prof in London. „ L i 1 1 r 0 w, C.L.EdL v., Keg.-K.. Prof.u.Dir.d.Sternw.i. Wien. ,, Lösche, E., Prof in Dresden. ., Loven, Sven L., Prof in Stockliolm. „ Luca, FA. V., Prof in Neapel. „ Luchs, C. J. Np., Badearzt in Warmbrimn. „ Ludeking, E.W.A.,Gsdh.-Off.d.k.Ndrl.O.-Armeei.Batav. Hr. Mac Clelland, J., Arzt in Calcutta. Dr. Macedo, Jo. Jos. da Costa, s. Costa. „ Mach, E., Prof in Prag. „ Magnus, P, W., Privatdocent iu Berlin. „ Malort ie, C. O.Un.E., Wirld.Geh.-R., Ob.-HofmarschaU a. D. in Hannover. „ Marinus, J. Rmld., prakt. Arzt zu Brüssel. „ Marjolin. Rn.. General-Secret. zu Paris. Hr. Mark harn. Clem. R., Secret. d. Geogr. Ges. zu London. Dr. Marquart sen., L. Cl., in Bonn. „ Marshall, W.Adf L., Secret. d.Fr. Grossh. v. Sachsen u. Nieder!. Consul zu Weimar. ,, Härtens, Ed. H. v.. Prof in Berlin. ., Martin, Adf, prakt. Arzt zu Paris. „ Martins. C. F.. Prof zu Montpellier. „ Matthes,B. F. Usw., Reisender iu Amerika, aus Dresden. „ Meissner, G. C. Jo.. Hofrath u. Prof zu Göttingen. „ Mende, C. v., Geh.-R. u. Dir. zu St. Petersburg. ,. Meneghini, Jos., Prof zu Pisa. „ Merbach, P. Mr.. Geh. Med.-R. in Dre.sden. „ Merian, P.. Prof in Basel. „ Meyer, H. Adf, Haus Forsteck b. Kiel. Hr. Miers, J., in London. Dr. Milnc-Edwards, H., Prof zu Paris. ,, Möbius, C. A., Prof in Kiel. ., Morrcn, C. Jac. KA.. Prof. Dir. in Lüttich. ,, Müller. F.J.H.v..Govnini.-Bot.u.Dir.d.bot.G.z.Melbourne. „ Müller, Jean, Botaniker in Genf. „ Müller, J. Bt.. Med.-R. iu Berlin. „ Müller, J. W.. Hofr.. Prof in Jena. „ Munter, And. H. A. Jul , Prof in Greifswald. „ Nardo, J. Dm., Oberarzt in Venedig. Hr. Neuberth, E. Jul.. in Dresden. Dr. Neugebauer, L. Adf, Prof in Warschau. „ Neumayer, G. Blth., Dir. d. Seewarte in Hamburg. „ Nilsson, Sv., Prof zu Lund. ,. Nöggerath, J., Geh. Ob.-Bergr., Berghptm. a. D., Prof. in Bonu. Adj. 7. Kr. Hr. Dr. Hr. Dr. Hr. Dr. Hr. Dr. Hr Dr Oldham, Th. Mag., art. Dir. geol. Surv. zu Calcutta. Oudenians, Corn. Ant. J. Abr., Prof in Amsterdam. Owen, Reh.. Prof zu London. Pagenstecher, H. Alex., Prof in Heidelberg. P an i z z i , Fr.Scd.Sa., Chem.u.Apoth. zu San Remo b.Nizza. Pappenheim, Sm., prakt. Arzt in Beriiu. Paul, Hm. Jul., Sanitäts-R. iu Breslau. Pelikan, Eng. v., Geh.-R. in St. Petersburg. Pelzein, A. v., Gustos in Wien. Perty, Jos. Ant. Maxim, Prof iu Bern. Petermann, A., in Gotba. Peters, W. C. Htw., Prof. in Berlin. Pettenkofer, Maxim., Geh.-R., Prof. in München. Pfeiffer, L. G. C, prakt. Arzt in Cassel. Pinoff, Isd., in Breslau. Pirogoff, N. Iwtsch. v., Geh.-R. in Kiew. Play, F. le, Staats-R.. Ob.-Berg-Ing. u. Prof zu Paris. P H e n i n g e r , W. H. Thdi-. V.. Ober-Studien-R. in Stuttgart. Pol eck, Thdi-., Prof in Breslau. Preiss, J. A. L., in Herzberg i. H. Prestel, Mch. A. F.. Prof. in Emden. Preyss, J. G., Med.-R. in Wien. Pringsheim, Nth., Prof iu Berlin. Vst. 5. Fs. P r 0 b s t , Jo., Cap.-Kämm.u.Pi'arr.iuUnt.-Essendorf,Württ. Rabenhorst, Glo. L., in Meissen. Radius, Just. W. Mt., Geh. Med.-R., Prof in Leipzig. Radlkofer, L., Prof in München. Rammeisberg, C. F. A., Prof in Berlin. Reclam, C. H., Prof. in Leipzig. Regel, Ed. A., Staats-R. iu St. Petersburg. Reich, Fd., Ober-Berg-R., Prof em. iu Freiberg. Reichardt, Ed., Prof in Jena. Reichardt, H. W.. Prof iu Wien. Reiclienbach,H.Gli. L.,Geh.Hofr.,Prof em.inDresden. Reicheubach, H. Gst., Prof iu Hamburg. Reichenbach, J. P. Dtl., prakt. Arzt iu Altona. Reichert, C. Bgsl., Geh.-R., Prof in Beriiu. Reinhard, Dr. Hrn., Geh. Med.-R. in Dresden. Renard, C. Cl. v., w. Staats-R. in Moskau. Reum out, Alex., Geh.Sanit.-R. u. prakt. Arzt iu Aachen. Reu seh, F. Ed. v., Prof in Tübingen. Reynolds, J. Rsl., Prof. iu London. Richardsou, Benj. Wd., iu London. Richter, Rhd., Hofr., Schul-Dir. iu Saalfeld. Richthofen,Fd.Frli.v.,Prof.i.Boun.z.Z.i.Berlin. Vst.S.Fs. Ried, Fr. Id., Geh. Hofr., Prof in Jena. Rinecker, Fr., Hofr., Prof in Würzburg. Ringseis, J. Np. v. , Geh.-R., Prof em. in München. Roemer, Fd., Geh. Berg-R., Prof iu Breslau. Röper, J. A. Gh., Prof in Rostock. Rogenhofer, Alo. F., Gustos in Wien. Rokitansky, C.Frhr.v.. Hofr., Prof em. iuWien. Vst.9.Fs. Roth, Just., Prof in Berlin. Rümker, G. F. W., Dir. d. Sternwarte, Prof in Hamburg. Rüppel, W. P. Ed. S., in Frankfurt a. M. Sadebeck, Bj. Adf. Mr., Prof in Beriiu. Sandberger, Frln., Prof in Würzburg. Sattler, G. C. Gli., iu Scbweinfiu-t. Sattler, J. Csp., iu Schweiufurt. Sc ha äff hau sen, Hm. Jos., Geh. Med.-R., Prof iu Bonn. Schäffer, C. Jul. Trg. Hrn., Prof in Jena. S c h a u e n b u r g , C. Hm.. Kreisphysikus in Mors b. DUsseld. Schaufuss, L. VV.. Naturalieuhändler in Dresden. Dr. Hr. Dr. Hr. Dr. Hr. Dr. Schenk, A. v.. Hofr., Prof. in Leipzig. Dr. Scherzer, C. H. Ritter v., General-Coiisul in London. „ Schier brand, Wf. C. v.. General-Lieut. in Dresden. ,, Scliimper, W. Ph., Prof. in Strassburg. „ Schlagiutweit-Sakünlünski, Hm. Alf. Rdf. v., iu Hr. Jlünchen. Dr. Schlegel, Hrn., Conservator zu Leyden. Hr. Schltimilch, Osc.X.Fr.. Geh.Schul-R..Prof.inDresden. Dr. Schmid, E. Ebb. F. W., Hof-R., Prof. in Jena. Schmidt, J. Ant., Prof. ein. in Harn b. Hamburg. „ Schnauss, Jul. C, in Jena. Hr. Schneider, Ant. Fr., Prof. in Giessen. „ Schomburgk, Reh. Mr., Dir. d. bot. Gartens in Adelaide. Dr. Schroff, C. Dm. Ritter v., Hof-R., Prof. em. in Wien. Schuchardt, Cr. Gd. Thdr., Chemiker in Görlitz. ., Schüppel, Ose. Ed , Prof. in Tübingen. „ S c h ü z , G. E. C. Cp., prakt.Arzt u.Stadtr. zu Calw, Württbg. „ Schnitze, C A. S., Geh. Med.-E., Prof. in Greifswald, „ z. Z. in Jena. „ Schultz e, Bn. S., Geh. Hof-R., Prof. in Jena. Schumann, Hm. Alb., Augenarzt in Dresden. Schweikert, J. Gst., prakt. Arzt in Breslau. „ Schweinfurth, G., in Cairo. „ Sclater, Ph. Ltl., Secr. Zool. Soc. in London. „ Sedillot, C. Emra., Prof. a. D. in Paris. „ Segnitz, Gf. v., in Wiesenmühle b. Schweinfurt. ,, Seidel, L., Prof. in München. Adj. 2. Kr. „ Seidlitz, G. v., Privatdocent in Dorpat. „ Seitz, Fr., Prof in München. ,, Seligmann, Fr. Rom., Prof. in Wien. ., Senft, Ch. C. F. Ed., Hofr., Prof. in Eisenach. Serrano, Mat. Nieto, Secr. Acad. in Madrid. „ Settegast, Hm., Geh. Reg.-R., Dir. in Proskau. „ Seubert, Mr., Hofr., Prof. iu Carlsruhe. „ Siebert, F. L. Jos., Prof. in Jena. „ Siebold, C. Thdr. E. v., Prof. in München. Hr. Sismonda, Ang., Prof. iu Turin. Dr. Skofitz, Alex., Redacteur in Wien. S onder,O.W.,Apothekeru.Mitgl.d.Gsdhts.-R.inHambiirg. ,, Sonuenkalb, H., Med.-R., Prof. in Leipzig. „ Stannius, F. Hrn., Ob.-Med.-R., Prof. em. iu Rostock. „ Steenstrup, J. Ips., Etats-R. in Kopenhagen. „ Stein, Sm. F. Nth., Reg.-R., Prof. in Prag. Stein, W.. Reg.-R., Prof. in Dresden. Hr. Stenzel, C. Gst. W., Oberl. in Breslau. Stilling, Bd., Geh. Sanitäts-R., prakt. Arzt in Cassel. Dr, Stizenberger, E., prakt. Arzt in Constanz. „ St<)ckhardt,E.Thdr.,Geh.Reg-R.,Prof.em. in Weimar. „ Stöckhardt, Jul. Ad., Hofr., Prof. in Tharand. „ Strasburger. Ed., Prof in Jena. Adj. 12. Kr. „ Strobel de Primiero, Pllg., Prof. in Parma. „ Struve, Gst. Ad., Stadtrath in Dresden. ,, Sussdorf, Jul. Gttf., Prof. in Dresden. Hr. Szokalski, Vict. Fei., Prof. in Warschau. Dr, Tchihatcheff. Pt. v.. in Florenz. ., Themmen. Com. J. N., zu Deventer. Thomae, C, Prof. in Wiesbaden. Thoraas, F. A. W., Prof u. Oberlehr, in Ohrdruf. Thomson, Th. Maidstone Fr., Dir. bot. G. iu Calcutta. Tommasini, Mts. Jos. Sijts. Ritter v., Hofr. in Triest. Trettenbacher, Mth., prakt. Arzt in München. Trevisan, Vict. Bd. Ant. Graf v., in Padua. Tröltsch, A. F. v., Prof. in Würzburg. Troschel, Fr. Hrn., Geh. Reg.-R., Prof. in Bonn. Tschudi, J. Jac. Baron v., Ges. d. Schweiz in Wien. Tuckermann, Ed., Prof. in Amherst, Mass. U S. A- Tulasne, L. R., Prof. emer., früher in Paris. Tyndall, J., Prof. in London. Uhde. C. W. Ed., Med.-R., Prof. iu Braunschweig. Ullersperger, J. Bpt., kgl. Rath in Mimchen. Valentin, Gbr. Gst, Prof. u. prakt. Arzt in Bern. Verrier, ürb. J. Jos. le, s. Leverrier. Vidal, Ig., Prof. in Valencia, Spanien. Vintschgau, Mx. Ritter v., Prof. in Innsbruck. Vi rchow, Rdf., Geh.Med.-R., Prof. in Berlin. Adj. 1.5. Kr. Obm. 8., Vst. f), Fs. Visiani, Rb. de, Prof. in Padua. V 0 igt lande r, C. F., Prof. in Dresden. Voit, C, Prof in München. Vst. 7. Fs. V olger, Gg. H. 0., in Frankfurt a. M. Volkmanii, Alf. W., Geh. Med.-R., Prof. in Halle a. S. Vry, Jhn. Elz. de, im Haag in Holland. Wag euer, Gdo. Reh., Prof in Marburg. Wagner, Mr. Fr., Prof. in München. Waitz, F. A. C, in Batavia. Weber, E. Hch., Geh. Med.-R., Prof. in Leipzig. Weber, W. W. E., Geh. Hofr., Prof. in Göttingen. Weigelt, J. L. Rb., Hofphotograph iu Breslau. Weinland, D. F., in Esslingen. Weiss, Con. Rdf. Gdo., iu Berlin. Westwood, J. Obdh., Prof. iu Oxford. Weyer, G. D. Ed., Prof. in Kiel. Wiebel, K. Wem. Mx., Prof. in Hamburg. Wildberger, J., Hofr., Dir. in Bamberg. Willkomm, Hch. Mr., Prof. in Prag. W i n n e c k e , F. A. Thdr., Prof. in Strassburg. Vst. 1. Fs. Wittich, W.Hch.v., Prof inKiinigsbergi.Pr. Obm. '.Fs. W öhler ,F., Geh.Ob.-Med.-R.,Prof.inGüttiugen.Adj 9.Kr. Wüllerstorf-Urbair, Bh. Frhr. v., Adni. u. w.Geh.-R. Adj. 1. Kr. in Graz. Wülluer, F. H. Ant. Adf., Prof. iu Aachen. Zanardiui, J., prakt. Arzt iu Venedig. Zantedeschi, Abbö Fr., Prof. in Padua. Zech, P. H., Prof. in Stuttgai-t. Zeller, Gst. Hm. v., Ob.-Fiuanz-R. in Stuttgart. Zenker, Fr. Alb., Prof. in Erlangen. Zepharovich,Vict. Leop. v., Ob.-Berg-R., Prof. in Prag. Zigno, Achs. Baron de, in Padua. Zillner, Fr. Val., Dir. in Salzbui'g. Z im mermann,H.A. W.Ritt v.,Gnr!stbs.-Arzta.D.in Wien. Eiiiseaaiisene Schriften. (Vom \r<. Novbr. bis 15. DeCbr. 1S76.) R.Accad. d. Sc. diTorino. Memorie. 2.Ser. T. 28. Torino 1876. 4". Co ssa, Alf.: Ric. diChim. mineral. s. Sienited. BieUese. SOp. - Curioni,Gi.: L'elastic. n. teor, d eijuilib. e d. stab. d. vOlte. 22 p. (1 tav.). — Delponte.G. B.: Spec. Desmidia- cearum Subalpiuarum, etc. 90 p. (titav.). — Genocchi,A.: Studi iut. ai casi d'integraz. s. forma finita. Mem. 'i^'- 19 p. — Notaris.Dr. G. de: Epatiche di Borneo. 4'i p. (35 tav.). — Tapparone-Canefri, tes.: Zoolog, d. Viaggio int. al Globo d.R.FregataMagenta,dur.gliannil8ö5— 68. 15t!p.(4tav.). — BoU. d. Osserv. o>™«>.. -r. I r- 1,-K. -n 1 -1 Messgn. .LBr.M. S.„Challenger" 1874 u. 75. 7 p. — Meteor. Sandberger, F.: L Geschichte u. Denkmäler. yhltue. in d. südlstn. Thl. d Indisch. Oceans. Ip.-Tief- 1; 1). prahlst, üeberr. im mittler. Mainthale. 29 p. S.-A. seelothgu. d V. St. D. Gettysburg zw. St. Thomas u. d. Ber- Jbchr. d.Ver. V. Alterthsfreunden im Rheiidande. H.59. mndas etc. 2 p.— K.K.Sternwarte in Wien. Meteorol. Beob. im Geol. Survey of India. Records. Vol. 8. Pt. 1— 4. J. 1875. 30 p. Calcutta 1875. 8». A^oj -D«„ j„ -M-xj j -D 1 • r> 11 o t. - BalLV.: TheRaigarha.HiugirCoaI-Field.l9p.(lMap). Acad.Roy. de MMec. de Belgique, Bull. 3. Ser. __ ßlanförd, W. T.: Rep. on Water-bearing strata of the 1. X, Nr. 10 u. 11. Bruxelles I87H. 8». Surat Distr. 6p.— Fedden,r.: Ontheevideucesof"Grouud- 19 Ice" in Tropical India, dur. the Tälrhir Period. 2 p. — Hughes, T. W.. a. Medlicott, H. B.: Trials ot Ränigauj Füe-bricks. 2 p. — King.W.: Pielini. N. on the Gold-Fields of S.-E. Wynäd. 17 p. (1 Map.). — Hallet, F. R,: N. on the Goals recently found near Mottond etc. 1 p. — Medlicott, H. B. : Sketch of the Geol. of Scindia's Territ. 4 p. — The Shapur Coal-Field etc. 21 p. (1 Map). — N. on the Geol. of Nepal. ;i p. (1 Map).— Stoliczka, F.: The Altum-Artush consid. fr. the geol. point of view. 8 p. ■ — Wyiine. A. B.: Geol. N. on the Khareean hills in the upper Piinjab. 3 p. — Mem. Palaeont. ludica, Jurassic Fauna ofKutch. Vol. I, 2 a. 3. — Ser. IX, 2 a. 3. Waagen: The Cephalopoda. 83 p. (20 PL). Calcutta 1875. 4». Geol. Soc. of London. Quarterly Joum. Vol. 32, Pt. 4, Nr. 128. Ivondon 1876. 80. Allport: On the Metamorphic Rocks Surround, the Land's-End Mass of Granite. 21 p. (1 PL). — Clough, CT.: On the Sect. at the High Force, Teesdale. 6 p. — Ethe- ridge, R.juu.: On an Adherent Form oi Productus etc. fr. the Lower Carbon. Lirastone Group of the E. of Scotland. 12 p. (2 PI.). — Guppy,R. J.L.: On the Miocene Fossils of Haiti. 17 p. (,2 PL). — Irving, A.: Ou s. Recent Sect. near Nottingham. 3 p. — Keeping.W. : On the DiscoT. oi Melo- nites in Britaiu. 5 p. — Mackin tos h, D.: 8 p. — Fitzinger: Ber. üb. die etc. Nachforschgu. üb. d. Xatur d. Silberlachses. 6 p. — Grobben: Arb. an d. zool.- vergl.-anat. Inst. d. Univ. Wien. L Ueb. bliischenform. Sinnes- organe etc. d. Larve v. Ptychoptera contaminata L. 22 p. (1 Taf). II. Ueb. Podocoryne carneu Sars. .33 p. (2 Tat). — Haberlandt: Beitr. z. Kenntn. d. Lenticellen etc. 79 p. (1 Taf).— v.Marenz eller: Z. Kenntn. d. adriat. Annehden II. 43p. (4Taf). — Moeller: Ueb. d. Entstehg. d. Akacien- Gummi. 12 p. (1 Taf). Peyritsch: Ueb. York. u. Biologie v.Laboulbeniaceen. 7p. — Pokorny: Ueb.phyllometr.Werthe als Mittel z. Charakteristik d. Pflanzenblätter. 21 p. (2 Hlzschn. u. 2 Taf). — Suess; D. Erderschütterg. an d. Kamplinie am ]2.Juuil87ö. 5p. — Stecker: Ueb. neue ind. Chernetiden. 15 p. (4Taf). — Steiudachuer: Beitr. z. Kenntn. d. Chara- ciuen d. Amazonenstromes. 19 p. (2 Taf ). — Ichthyol. Beitr. IIL 68 p. (8 Taf) VI. C6 p. (13 Taf.). — Toula: Geol. Unters, im westl. Thle. d. Balkans etc. 1. Kurze Uebers. d. Reiserouten u. d. wichtigst. Res. d. Reise. 11 p. — Wiesner: Arbtn. d. pflanzenphysiol. Instit. d. k. k. Wiener Univ. IV. Unters, üb. d. Bew. d. Imbibitionswassers im Holze etc. 42 p. 2. Abthlg. Bd. 72. Wien 1876. 8". Alle: Ein Beitr. z. Theor. d. Funkt, v. 3 Veränderl. 23 p. — Barth : Ueb. Tetramethylammoniumeisencyanflr. 3 p. — u. Senhofcr: Ueb. d. Emwirkg. rauchender "Schwefels, auf ßenzoldisulfotäure etc. 10 p. — Beckerhiun: Beitr. z. Kenntn. d. Nitroglycerins etc. 12 p. — Boltzmann: Ueb. d. Wärmegleichgew. v. Gasen, auf welche äussere Kräfte wirken. 31 p. — Bern. üb. d. Wärmeleitg. d. Gase. 13 p. — Z. Integr. d. part. Differentialgl. 1. Ordng. 13 p. — Durege: Ueb. d. Doppeltang. d. Curveu 4. Ordng. m. 3 Doppelpktn. 22 p. — Dvorak; Ueb. d. akustische Anziehg. u Abstossg. 32 p. (11 Hlzschn.). — Exner: Ueb. Interferenzstreifen, welche dch. 2 getrübte Fln. erz. werden. 8 p. — Finger: Z. elast. Nachwirkg. d. tord. Stahldrahtes. 9 p. — Gegenbaur: Ueb. einige best. Integrale. 12 p. — Goldschmiedt; Ueb. d. Um- wandlg V. Säuren d. Rhe. Ci, H2n-3 O2 in solche d. Rhe. Cn Hüll 0-> . 13 p. — Güntner: Ueb. d. Benützg. d. Sonueu- wärme zu Heizetf. dch. einen neuen Planspiegel-Reflector. 13 p. (1 Taf). — Hammerl: Klein. Mitthlgn. a. d. physik. Laborat. d. Univ. Innsbruck. 7 p. — Ueb. d.Löslichk. d. Chlor- calciums in Wasser. 2 p — Hab er mann: Z. Kenntn. d. Glutaminsäure. 3 p. - Handl: Weitere Beitr. z. Molecular- theorie (V). 13 p. (2 Hlzschn.). — HIasiwetz u. Haber- mann: Ueb. d. Gentisin. II. Abhdlg. 6 p. — Jelinek: Ueb. d. Coiist. d. Aneroide u. üb. Aneroide m. Höhenscalen. 54 p. — Liebermann: I. Ueb. d. Stickstoff- u. Eiweissgeh. d. Frauen- u. Kuhmilch. II. Beitr. z. Frage d. Stickstoffbest. in Albumiiiaten. 17 p. — Unters, üb. d. Chlorophyll etc. 20 p. (1 Taf). — L i p p i c h : Ueb. d. behauptete Abhängigkt. d. Licht- wellenlänge von d. Intens. 11p. — Mach u. Merteu: Rem. üb. d. Aenderg. d. Lichtgeschw. im Quarz dch, Druck. 14 p. u. Rosicky: Ueb. eine neue Form d. Fre.snel-Arago'- schen Interferenzvers. m. polaris. Licht. 16 p. (2 Hlzschn.). u. Wo s V k a : Ueb. einige mech.Wirkgn. d. elektr. Funkens. 9 p. (iTaf.'öHlzschn.). — Maly: Unters, üb. Gallenfarbst. V. Abhdlg. : Ueb. d. Eiinvirkg. v. Brom auf Bilirubin. 18 p. — Morawski: Ueb. d. Einwirkg. v. Chlor auf citracons. Natrium. 22 p.- - Mesacons. Natrium u. Chlor. 8p. — Ober- mayer: Ueb. d. Abfliessen geschichteten plastischen Thones an eindringend. Körpern. 7 p. — Odstn'il: Einige Vers. üb. magnet. Wirkgn. rotir körperl. Leiter. 8 p. — Oser: Ueb. d. Gerbsäuren d. Eriche. 28 p. u. Flögl: Ueb. ein neues ('ondens.prod. d. Gallussäure. 7 j). — Pfaundler: Ueb. d. ungleiche Löslichkt. d. versch. Flu. eines u. dess. Krystalls etc. 4 p. ■ — Ueb. d. Wachsen u. Abnehmen d. Krystalle in ihrer eigenen Lösg. etc. 6 p. — Ueb. Differential-Luftthermo- meter. 20 p. (2 Taf). — Plank: Vers. üb. d. VVärmeleitgs- verm. v. Gasgemengen. 14 p. — Puluj: Beitr. z. Bestimrag. d. mechan. Wärmeäquivalentes. 8 p. — Puschl: Ueb. d. Einfl. V. Druck H. Zug auf d. therm. Ausdehngscoeif. d. Körper etc. 12 p. — Erniedrigg. d. Temp. d Dichtigktsmaxim. d. Wassers dch. Druck. 4 p. — Rembold: Ueb. einige Abkömmlinge d. Ellagsäure. 0 p. — Schardiuger: 24: Ueli. Nitroderivate d. Anthraflavons. 9 p. — Schenk: D. grüne Farbstoff' v. JSo- nellm viridis. 6p.(lIIlzschn.).— Senhofer:Ueb.neueNaphta- ]inderiv. 2 p. — S t a r k : Ueb. d. Bahnbest. d. Plan. (100) Hecate. 31 p. — Stefan: Unters, üb. d. Wärmeleitg. in Gasen. II. Ab- hdlg. : Relat. Best. d. Wärmeleitgsverm. versch. Gase. 33 p. (1 Holzschn.). — Tollinger: Ueb. d. b. Lösen d. Salpeters. Ammoniaks in Wasser auftret. Wärmeersch. etc. 42 p. — v.Trentinaglia: Klein. Mitthlgn. a. d. physik. Laborat. zu Innsbruck : 11. Bestimrng. d. Schmelzpkts. etc. d. iinterschwef- ligs. Natrons. 6 p. — Weidel: Ueb. d. Ciuchonin II. 7 p. — We y r : Ueb. d. Äbbildg. einer rationalen Raumcurve 4. Ordng. auf einem Kegelschn. 21 p. • — Win kl er: Ueb. angenäherte Bestimmgn. 34 p. — Zulkowsky: üeb. d. Einwirkg. d. Glyoerins auf Stärke b. höheren Terap. 5 p. — ^2. Abthlg. Bd. 73. H. 1— 3. Wien 1875. 80. Ali^: Ueb.d. Beweggsgleichgu. eines Syst. v. Punkten. 22 p. — Beckerhinn: Z. Kenntn. d. Niti-oglycerins u. d. wichtigst Nitroglycerinpräparate. 14 p. — Buchner: Anal, d. Tempelbninnen in Sauerbriinn b. Rohilsch etc. 10 p. — Cech: D. Chloralcynidcyanat u. d. Amide d. Chlorals. 15 p. — Ueb. eine färb. Eigensch. d. Viridinsäure. 4 p. — Dit- scheiner: Ueb. d. Farben dünner Krystallplättchen. 20 p. (2 Hlzschn). — Durege: Ueb. d. nichtpolaren Discontinui- täten. 4 p. — Exner: Ueb. d. Einfl. d. Temp. auf d. galvau. Leitgsverm. d. Tellur. 28 p. — Hopfgar tner u. Ar z berger: Ein neues Tiefloth. 6 p. (1 Taf 1. — Lo Schmidt: Ueb. d. Zust. d. Wärmegleichgew. eines Syst. v. Körp. m. Rucks, auf d. Schwerkraft. I. J.'ip. (9Hlzschn.). II. 6p. — Moshammer: Z. Geom. d. Schraubenbewegg. u. 1 Regelfl. 3. Ordng. 26 p. — Niemtschik: Ueb. d. Con.str. d. Umhüllgstt. var. Kugeln. 12 p. (3 Taf ). — Pfaundler: üeb. d. Wesen d. weichen od. halbflüssigeu Aggregatszust. etc. 18 p. — Puschl: Neue Sätze d. mech. Wärmetheor. I. Von der b. Vol.veränderg. d. Körp. entwickelt, od. verschluckt. Wärme. 30 p. II. Von d. d. Vol. d. Körp. bedüig. Kräften. 21 p. — Topsöe: KrystaUogr. Unters, an künstl. dargest. Salzen. 1 . Abhdlg. 41 p, (8 Taf.). 21 — Vö 1 k e r : Heb. d. Parstellg. d. zweiteu secimd. norm. Ilexyl- alkoliols , d. Aethylpropylcarbinols a. sm. Kpton. 10 p. — Weypreclit: Hauptris. d. magn. Beob. währ, d österr.- ungar. Polarexpcd. 19 p. — W c y r : Weit. Bern. üb. d. Alibildg. einer ration. Raumciirvc -1. Ordiig. auf einem Kegelschnitt. 18 p. 3. Abthl?. Bei. 71. Wien 1875. 8». Be r g m e i s t e r : Beitr. z. vergl. Embryologie d. Coloboms. 9 p. (1 Tat'.). — Biedermann: Unters, üb. d. Magenepithel. 22 p. (1 Tat'.). — Brücke: Ueb. d. Wirkg. d. Muskelstromes auf einen secnnd. Stromkreis etc. 10 p. (;j Hlzschn.). — Call u. Ex n e r : Z. Kenntn.d. Graafschen Follikels etc. b. Kaninchen. >i p. (1 Taf.l — Dietl: Experini. Stud. üb. d. Ausscheidg. d. Eisens. 11 p. — Felhier: Beitr. z. Lehre v. d. Eutwicklg. d. Kloake. 11 p. (1 Tat'.). — Flemming: Stud. üb. d. Ent- wicklgsgesch. d.Najaden. 132p. (4 Taf.). — Ilorbaczewski: Ueb. d. Nervus vestibuli. Ö p. (1 Taf.. — Klemensievicz: Ueb. d.Succus pyloricus. tSp. ' iTaf.i. — K ö n i g s t e i n : D Vhltn. d. Nerven zu d. Horuhautkörjicrchen. 8 p. — Löwit: D. Nerven d. glatten Musculatur. 22 p. (1 Taf). — v. Mojsi- sovics: Ueb. d. Nervenendigg. in d. Epidermis d. Säuger. 7 p. (1 Taf.).- Rolle tt: Ueb. d. versch. Erregbrkt. fiinc- tionell versch. Nervmuskelappar. U. Abthlg. 48 p. (1 Taf.-. — Schenk: I). Kiemenfäden d. Knorjiellische ■währ, d. Ent- wickig. 12 p. (1 Taf.). — Seesen u. Nowa k: Vers. üb. d. Aus- scheidg. V. gasf. Stickstofi' a. d. im Körp. umgesetzten Eiweiss- stoflen. U p. (1 Taf.). — B. 72. Wien 1876. 8". Brücke: Ueb. eine n. Art, d. Biittgcr'sche Zucker- jirobe anzust. 7 p. — v. Ebner: Ueb. d. feineren Bau d. Knochensubst. 90 p. (4 Taf.).— Exuer: Ueb. d. Sehen v. Beweggn. u. d. Theor. d. ziisamraenges. Auges. 35 p. (1 Taf.). — Fleischl: Ueb. d. Graduirg. elektr. Induct.-Appar. 4 p. — Unters, üb. d. Ges. d. Nervencrregg. I. Abhdlg. : Ueb. d. Lehre v. Anschwellen d, Beize im Nerven. 14 p. (4 Hlzschn.). — Hering: Z. J^ehre v, d. Beziehgg. zw. Leib u. Seele. l.Mitthlg. : Ueb. Fechner's psychophysisches Gesetz. 39 p. — Unters, d. physiol. T'etauus m. Hilfe d. stromprüfenden Nervmuskelpräjjarates etc. 13 p. — Höber: Ueb. d. erste Entwickig. d. Krebs-Elemente, 15 p. (2Taf.). — Holl: Ueb. d. Bau d. SpinalgangUen. 7 p. — fiollett: Ueb. d. versch. Erregbrkt. functionell versch. Nervmuskelappara'te. 111 Abthlg. 4 I p. (3 Tai). - Schnopfhageu: Ueb. d. hypertrophischen Verdickgn. d. lutima d, Aorta. 26 p. (3 Taf.). — Szymkie- wicz: Beitr. z. Lehre v. d. künstl. Missbildgn. am Hühnerei. 12 p. (1 Taf.).— Toldt u. Zuckerkand!: Ueb. d. Form- u. Texturverändergn. d. menschl. Leber wäJir. d. Wachsthums. 55 p. (2 Tai'.). — Zeissl: Ueb. eine eigenth. Schichte im Magen d. Katze, ö p. — Denkschriften. Matli.-naturw. Gl. I). 36. Wien 1876. 40. Langer: Ueb. d. Gel'ässsyst. d. Köhrenknochen. 40 p. iGTaf.).- Lang: Coustr. d.Reflexionsgoniometers. 4p. (3Taf ). — Grab e r : D. tympanalen Sinuesorg. d. Orthopteren, 1 40 p. (10 Tat'.). — D. abdominalen Tympanalorgane der Cikaden u. Gryllodeen. 14 p. (2 Taf.). — Hoelter: ü. Vulkaugruppe d. Pontinischen Inseln. 46 p. (0 Tai',). — Günther: I). indepen- dente Bildgsges. d. Kettenbrüche. 18 p. — Hertens: Ueb. d. Malfatli'sche Aufgabe etc. 40 p. (1 Tai). — Zmurko: Theor. d. relat. Maxima u. Minima best Integrale. 16 p. — Escherich, v.: Beitr. z. Bildg. d. symm. Fimkt. d.Wurzel- svst. etc. 12 p. — Mo eller: Eeitr. z. vergleich. Anatomie d. Holzes. 29 p. (6 Tai). — Acad. d. Sc, Belles-lettres et Arts de Lj-on. Mem. Cl. d. Sc. T. 21. Paris et Lyon 1875—76, 80. Aynard.Th.: Compte rendu sommaire d. travaux de l'Acad. pend. Tannee 1^74. 13 p. — Dumortier et Fon- tannes: Descr. d. Ammonites dclazone k Ammonites femii- lobatus de Crussol (Ardeche) etc. 154 p. (19 Fi). — Faivre, E.: Etiides phisiol. s. refi'euülement chez le Mürier. 28 p. — Lafon: Übserv. meteorol. faites ä l'Observ. de, Lyon du 1 Dee. 1872 au 1 Dec. 1874. 26 p. — Pariset: fitude s. le reg. ^con. inter. de Tuidustrie de la soie ä Lyon. 45 p. — Petrequin, J. E. : Derusage de l'eau miner. de St.-Galmier comme eau hygien. et comme eau de table. 8 p. — Chirurgie U'Hippücrate: Restitut. et Interpret. d"un chapitre jusqu'ici incompris d'Oribase etc. 17 p, — De la d^termin, d. points de l'aisselle oü Hippocrate appl. le fer rouge. 12 p. — La Chirurgie d'Hippocrate et la bibliotheque d. m^d. grecs et latins 8 p. — Soc. d'agriculture, bist nat, et arts utiles ä Lyon. Annales. Ser. 4, T. 7. Lyon et Paris 1875. 8». Billioud: Rapp. d. 1. Commiss. d. soies s. s. travaux de l'annee 1874. 26 p. — Bondet,Dr.: Rösume d. maladies qui ont regne ä Lyon pend. l'annee med. 1673 — 74. 4 p. — Chantre: L'äge de la pierre et Tage du brouze en Troade et en Grece. 20 p. - Duclaux: S. im moyeu d'arreter 1. Ijrogr. de la maladie de la vigne. 12 p. — Dusuzeau: Rapp. s. le congres sericicole Internat, de Montpellier. 30 p. — Falsan et Chantre: Monogr. geol. d. anc. glaciers et du terr. erratique de la partie moyenne du bassin du Rhone. 254 p.— Fontannes: N. s. la eoupe de la gare de St.-Paul ä Lyon. 6 p. — Lafon: Res. d. observ. möteorol. faites d. le bassin du Rhone et ä l'Observ. de Lyon p. 1. annee 1872 —73. 51p.; 1873—74. 40 p. — Mulsant et Rey: Tribu d. Brevipennes. Fam. d. Aleochariens (sinte). 47S p. (4 PI.) — Saint-Cyr. F.: Exper. s. le scolex An Taenia mediocand- lata. 8 p. — Relev e d. degäts causees p. la gelee et 1. orages d. le depart. du Rhone p. l'anne 1874 etc. 8 p.— Relev. d. haiiteurs du Rhone au pont Morand et d. 1. Saöne au pont de laFeuillee. Annt'el873 — 74. 8 p. — Observ. pluviometriques comjjarat. cntre trois stat. de la ville de Lyon. 6 p. - Ob- serv. de Lyon: Obs. thermometr. de l'annee 1873—74. 1 p. — Pinie et evaporat. pend. l'annee 1873—74. 1 p. — Observ. ozonometriqucs. 2 p. — KK.geol,Eeiehsanst,.]b.26.B.Nr.3.Wienl876.40. Hoernes. Dr. R.: Anthracotherium magnum Cuv. a. d. Kohlenabi. v. TrifaU. 34 p. (1 Taii. — Haberlandt.G.: Ueb. Testuclo x)raeceps n. Sp. etc. 6 p (1 Tai). — Neu- mayr, Dr. M.: D. Schicfergeb. d. Halbius. Chalkidike etc. 12 p. — Paul.K. M.: Grundzüge d. Geol. d. Bukowina. 70 p. (1 Karte). — Niedzwiedzki: Beitr. z. Geol. d. Karpathen. 10p. - Mineral. Mitthlgn.: Neminar, Dr. E. F.: D. Eruptiv- gest. d. Geg. v. Banow in Mähreu. 14 p. — Dräsche, Dr. R. V.: Ueb. d. geol. Bau v. Süd-Luzon. 10 p. (4 Tai, 1 Karte:. — Streng, A.": Ueb. d. mikroskop. Unterschdg. v. Nephelin u. Ajiatit. 4p.— Loebisch.Dr.W. F., u, Sipöcz,L,: Ana- lyse d. Wassers v. „Mare morto" auf Ins. Lacroma. 4 p. — S u i d a . W. : Ueb. d Vhltn. d. Eisenoxydes b. hob. Temp. 10 p. — Verhandlungen. No. 1 1— 13. Wien 1876. 4«. Dräsche, Dr. R. v. : A. d. Süden v. Luzon. 5 p. — Mittldgn. a. Japan. 3 p. — John, K, : Bernstein u. Schraiitit a. d. Libanon. 3 p. — Stäche, G.: D. Faiuja d. Cellerophou- Kalke. 4 p. — Zigno,A. Baron de: [Jah. Squalodon Catulli Mollin sp. a. d. miocänen Molasse v. Libano b. Bellmio. 2 p. — Benecke, Proi Dr.: Die geol Stellg. d. Esino-Kalkes. 4 p. — P o p 0 v i c h . A. D. : Ueb. Gabbro-Gesteine a. d. .,Frusca Gora". 2 p. — Anthropol. Ges. in Wien. Mitthlgn. 6. B. No. 5. Wien 1876. 8». Wan ko 1 , Dr.H. : Ein errat, Granitblock m. phönizischer Inschrift b. Smolensk in Russland gei 8 p. — Luschan. F. V.: Mitthlgn. a. d. Museum d Ges. 15 p. — 'Verzeichniss der literarischen Arbeiten v. Otto Finsch 1859 — 1876. Als Manuscr. gedruckt. Bremen 1876. 80. 16 p. Seottish Meteorological Soc, Journal. Vol. V. No. 49 u. 50. Edingburgh 1876. 4». (Vom 15. Januar bis 15. Februar 1677.) Katter, Dr. F.: Entomol. Nachr. 3. Jg. H. 1, 2. Putbus 1S77. 8". Frey, Proi H.: D. Albula-Pass in Graubünden. 5 p.^Kriechbaumer.Dr.: Ueb. eine neue hymenopterol. Sehr. 5 p. — Petermann, Dr. A. : D. Schauplatz d. nächsten Engl. Nordpol-Exped. 6 p. (1 Karte). S.-A. Gotha 1876. 4". — Neue Polar-Espeditionen. S.-A. 4p. s. a. etl. 4". •22 Afrikanische Ges. Correspondenzblatt. Nr. 21. Lenz, Dr. 0.: Brief au d. Deutsche afrik. Ges. I. Wör- maun'sche Factort'i amOgowe. 18p. — II. Besuche imOscheba- Gebiet bis z. Beginn d. Landreise nach Aduma u. Oscheba, Mai 1876. 4 p.— K.Pr.Akad. d.W. Mouatsber. Sept. u. Oct. Berlin 1876. 8". Brögger u. v. Rath: Ueb. grosse Eustatit- Kryst. V. Kjörrestad im Kirchspiel Bamle. l.'i p. (1 Taf.). — Rammeisberg: Ueb. d. Znsammens. d. phosphorigs. Salze. 7 p. — Reinke: Ueb. d. Wachsth. u. d. Fortpfl. v. Zanardinia coUuris Crouan. 13 p. (1 Taf.). — Sad check: Ueb. d.Kry- stallis. d, Diamanten. 9 j). — Naturhist. Ver. d. pr. Rheinlande u. Westfalen. Verh. 32. Jg., 2. Hlfte. Bonn 1875. 8». v. Rath: D. Meteoriten d. naturhist. Museums d. Univ. Bouu. 23 p. — Winter, F.: D. Flora d. Saargebietes etc. 71p. — Ascher- sou: Zusätze zu H. G. Becker's botan. Wandrgn. dch. d. Sümpfe u. Torfmoore d. Kicderrhein. Ebene. 8 p. — Nekrolog V. F. W. A. Argelander. 4 p. — 33. Jg., 1. Hlfte. Bonn 1876. 8". Las- saulx, A. V.: Zu Mallet's Theor. d. mech. Kraft. 7 p. — Müller: Ueb. Gänge u. Ausscheidgn. v. Faserkalk m einem Dachschieferbruche b. Wildungen. 4 p. — Trenkner, W.: Neue Aufschlüsse im Jura, westhch d. W"eser. 16 p. — Förster, Dr. A.: Synoptische Uebers. d. Gattgu. u. Arten d. Stilpnoideu. l&Ö p. — Universität Lund. Ärskrift. T. 10. Lund 1873 — 74. 4". Philosophi, Spräkvetenskap och Historie. 2Ü5 j). — Mathematik och Naturvetenskap. Moeller.A.: Plauet- och Komet-Übservat. anstäUda är 1873 pä Luiids Observat. 121 p. — Bäckluud, A, V.: Einiges üb. Curveu- u. Fln.- Transforra. 12 p. — Tidblom, A. V.: Termoelektriska under- .sokuiiigar II. 19 p. (1 Taf.). -Blomstrand, C.W.: Bidr. tiU frägan om d. nyare kemiens förhaUande tili d. äldre. 44 p. — Claessow, J. P. : Om Fenyl- och Etylsulfacetsyror samt af d. erhällua sullbnföreningar. 34 p. — Holst: Bidr. tili kämied. om Platinans Cyauföreningar. 5'J p. — Lindbio m, C. G. : Nägra luidersöku. öfver Trimetafosforsyran. 28 p. — Eriksson, J.: Stud. öfver Leguminos. rotknölar. 28p. (3 Taf.). — Luudgren, B.: Om d. v. Rarasäsa och Öfvedskloster i Skäne forek. sandstcnens älder. 14 p. — T. 11. Lund 1874— 75. 40. Plülos., Spräkv. och Hist. 222 p. — Theologi. 49 p. — Mathem. och Naturv. — Möller, Ax.: Redog. f. de arbeten, som bhfvit utf. pä Astron. Obs. i Lund under Sren 1867—1874. 24 p.— Bäck- luud. A. V.: Abhdlg. in Hydiodynamik. 32 p. — Ueb. d. Flüssigktsbewegg. iu mehil'ach Zusammenhang. Räumen. 4 p. — Lang,J.: Bidrag tili känned. om gallsyr. söuderdeliüugs- pi'od. 1U6 p. — Claesson,P.: Om merkaptan. natriimimer- kaptid och nägra audra svafvelfören. af radikalen etyl. I. 24 p. Bibliot. 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(Itav.). - InL al Perockruia Oylindricum deU' Heller etc. 14 p. (1 tav.). — De Stefaui: Molluschi continentaH fino ad ora notati in Italia nei terreni ])lioceni etc. 45 p. — Soc. Geol. de France. Bull. 3" Ser. T. 5, No. 1 et No. 7. Paris 1876. 8°. No. 1. Lory: S. LOxygeue dissous d. 1. eaux d. glaciers etc. 3 p. — Barrois, Ch.: Ex- pose de mes Rech. s. le terr. cretace sup. de l'Augleterre et de ITrlande. 10 p. — Delatour, Alb.: N. s. le Gault d. euv. deBrienue (Aube). 2 p. — Tombeck: N. s. le CoralHen de la Haute-Marne. 8 p. — V61ain: Decouv. d'uu nouvel os- suaire de Lophiodon d. le depart. de l'Aisne. 1 p. — Fou- tannes: S. 1. Ammonites de la zone ä A. tenuüohatus de Crussol (Ardeche). 6 p. — Ebray: Stratigraphie de la Pointe d'Orchez. 9 p. — No. 7. liollaude: Terr. sed. de la Corse (tiu). 1 p. — Gorceix. H.: S. une röche intercalee d. le gneiss de la Mantiqueü'e (Bresil). 1 p. — Sauvage, H, E.: N. s. 1. ReptUes fossiles. > p. (2 PL). — Labat: N. s. Lori- gine d. eaux de Recoaro fitalie). 3 p. — N. s. le gres maciguo delaToscane. 3 p. — Jannetaz: N. s. une matiere talqueuse de la Nouvellc-Caledorue. 2 p. — Gaudry, Alb.: Materiaux p. rilist. d. temps quateiuaires. 2 p. — De Cossigny: Con- sid^r. s. les Failles et les l^oiilevem. etc. Rp. — Brougr.iart, eil. : X. s. une iiouv. csp. de Diptere t'oss. du genre Proto- myia etc. 1 p. (1 PI.). — l5bray, Th. : Ötratigraphie du Mont Salevc. 10 p. — Dollfus. G : S. nn Fossile uouv. du Cam- brieu. 1 p. — Vasseur et Carez: Coupe geol. de laterrasse de kl Seiue a ia Fi'ette pres Cormeilles-eu-Purisis (Seine-et- Oise). r, p. (1 PI.). — Terquom: Rech. s. 1. ForaminifiVes du Bajocieu de la Moselle. 8 p. (b PL). — Ober-Lausitzische Ges. d. W. Neues Lausitzisches Mao-azin. Bd. 52. Gürlitz 1876. 8». ' Kais. Adrair. Nachr. f. Seef. 8. .lg. Nr. 2—6. Berlin 1877. 4». — Ann. d. Hydrogr. u. marit. Meteor. 5. Jg. H. 1. Berlin 1877. 4,". TiefseelothungeuS.Br.M.S.„Challenger" im Stillen Ücean etc. 3 p.— Temp.-Vhltne. d. Süd-Atlant. Oeeans ii. Reihenterap.-Messgn. J. Br. M. S. „Challenger" etc. 2 p. — Ueb. d. Orkan am 7. u. 8. März 1876 in d. Siid-Ind. Ocean. 5 p. (1 Tat'.). — Veitmeyer: Ueb. Nebelsiguale etc. 20 p. (3 Taf.). — Deutsche Seewarte: Magnet. Beob., angest. an Bord d. kön. Schwed. Freg. ,,L'Eug6nie" auf ibrer Keise um d. Erde in d. J. 18Ö1 — .jö. G p, — Kais. Ak. d. W. in Wien. Anzeiger. Jg. 1876, No. '26—27, Jg. 1877, No. 1—4. Wien 1877. 8« Acad. Roy. de Möd. de Belgique. Bull. 3'' Ser. T. 10, Nr. 12. Bruxelles 1876. S". Tit. u. Keg. Günther, Dr. R.: Ber. d. Cholera-Comm. f. d. deutsche R. D. Cholera-Epid. d. J. 1873 in d. Königr. Sachsen. 122 p. il4 Taf. u. 19 Kart.). Berlin 1876. 4». K. Pr. Landes-Oekon.-KoU. Landwirthsoh.Jb. B.6, II. 1. Berlin 1877. f-\ Nobiling, C.E.: Beitr. z. Gesch. d. Landwirthsch. d. Saalkreises d. Prov. Sachsen. 82 p. — K lenze. Dr. v. ; Mitthlg. a. d. agrik.-physik. Laborat. u. Ver- suchsfelde d. polyteclin. Hochschule in München. 50 p. — Wildt. Dr E. : Füttergsvers. m, Schafen z. Feststellg. d. Geh. an verdaul. Nährstoffen im Kartoffelkraut etc. 24 p. — Ueb. d. V'crdaulichk. d. Blutmehls etc. IG p. -- Schulze, Prof. E.: Die stickstoftTi. Bestdthle. d. veget. Futtermittel etc. 20 p. — Rimpau. W.: D. Züchtg. neuer Getreide- Variet. 40 p. — Ver. z. Befördrg. d. Gartenb. in d. Kgl. Pr. Staaten. Monatsschr. 20. Jg. No. 1. Berlin 1877. 8». Bolle, C. : Ein Wort zu Gunsten d. Dentrologischen Gartens. 22 p. — Sello.E.: D Wellingtonia Ihrer Kais. u. Kön. Hoheit d. Kronprinzessui. op. — /r('.S(6en'caHoft'm. 1 p. 1 chronnd.Taf.). R. Com. geol. d'Italia. Bell. Nr. 11 e 12. Roma 1876. 8«. N. geol. Stöhr,E.: II terr. pliocen. dei dint. di Girgenti. 24 p. — Schwager, C. : Saggio di una classif. dei foraminif., avuto riguardo alle loro fam. nat. U p. — Issel,A.: Oss. geol. s. M. Negro (terr. di Porto Manrizio). 5 p. — Mojsiso vics. E. V.: S. form, trias. di Rocoaro. •') p. Necrol.: Sartorius v. Waltershausen. — Francesco Foetterlc. — Enrico Credner. — Raftaello Foresi. Istituto mäd. valenciano. Boletin. T. 14. Sept. — Dec. 1876. Valencia 1876. 8". Erhalten durch d. Konigl. R. Dr. J. B. U 1 1er sp erger. Minist.-Komm. z. Unters, d. deutsch. Meere. Er- gebn. d. Beob.-Stat. an d. deutsch. Küsten 1876. H. 5, 6. Berlin 1876. 40. Ueber die Sitzung des pennanenten Comitö für internationale Meteorologie in London 1£76. Von Dr. C. Bruhns in Leipzig, M. A N. (Schluss.) 24. Sind inzwischen bessere Methoden zur Bestimmung des Ozon-Gehaltes der Luft aufgefunden worden ? 25. Welche Fortschritte haben die Methoden zur Be- stimmung der Luftelectricität gemacht und welche Resultate haben die bisherigen Beobachtungen über dieses Element ergeben? Die Herren Sohncke, Everett und Cantoni werden gebeten, Berichteüber diese Frage zu erstatten. 26. Sind inzwischen stündliche meteorologische Be- obachtungen an neuen und insbesondere Continen- tal gelegenen Orten der Tropen eingerichtet wor- den? — (Siehe Bericht der IV. Commission. Pro- tokoll der 6. Sitzung des Wiener Gongresses und 1. Anhang zu diesem Protokoll.) 27. Welche Fortschritte hat seit dem er.sten Congress die Wettertelegraphie gemacht und wie ist ihre Entwickelung weiterhin zu fördern? Herr Scott ist gebeten, darüber einen Bericht zu machen. 28. Welche Fortschritte hat die maritime Meteoro- rologie gemacht? Herr S c o 1 1 ist gebeten, auch hierüber zu berichten. 29. Welchen Erfolg haben die simultanen Beobach- tungen gehabt und wie ist ihre fernere Ent- wickelung zu fördern? Herr Myer ist gebeten, darüber einen Bericht zu machen. 30. Welche Beobachtungen liegen von hohen Bergen Und voll Ballonfahrten vor und was für Maass- regeln sind zur besseren Organisirung derselben zu ergreifen? Herr Hann ist gebeten, einen Bericht darüber aus- zuarbeiten. 31. Nachdem das Comite mit dem Project des Herrn Weyprecht bekannt geworden ist, eine Zahl von Observatorien in den arktischen und antark- tischen Regionen zu gleichzeitigen stündlichen meteorologischen und magnetischen Beobachtungen rings um den Pol herum einzurichten, glaubt es sich dahin aussprechen zu müssen, dass diese Be- obachtungen von der grössten Wichtigkeit für die Förderung der Meteorologie und für die Er- weiterung unserer Kenntnisse über den Erdmagne- tismus sein werden und empfiehlt daher im In- teresse der Wissenschaft die allgemeine Betheilig- ung an diesem Unternehmen. Wie kann der Con- gress seinerseits zum Erfolg desletzteren beitragen? Herr Mohn wird gebeten, hierüber zu referiren. 32. Wie ist es möghch, in entlegenen Gegenden, von welchen bis dahin keine meteorologische Beobach- tungen vorliegen, Stationen zu organisiren? Herr Mohn wird gebeten, hierüber einen Bericht zu machen. 33. Ist nicht für die Anfertigung der synoptischen Karten die allgemeine Annahme eines bestimmten 24 34. ersten Meridians, z. B. desjenigen von Greenwich, anzuempfehlen ? Herr Bruhns wird gebeten, hierüber zu referiren. Auf welche Weise kann mau am besten die Con- struction und Publication synoptischer Karten, die beträchtliche Theile der Erdoberfläche um- fassen, organisiren und entwickeln? Herr Hoffmeyer wird gebeteu. darüber einen Be- richt zu erstatten. 35. Wie kann die Entwicklung der land- und forst- wirthschaftlichen Meteorologie durcli den Congress gefördert werden? Das Comite glaubt zur Verhütung von Miss- verständnissen ausdrücklich bemerken zu müssen, dass die Bitte an bestimmte Personen, über diese oder jene Frage einen Bericht zu erstatten, nicht den Ausschluss anderer Personen involviren soll, über dieselbe Frage ebenfalls solche Berichte zu machen, sondern, dass seine Absicht dabei bloss die war, für alle Fälle mindestens einen Bericht über die betreffenden Aufgaben zu erhalten. Es erscheint im Gegentheil sehr wünschenswert!!, dass auch andere Meteorologen die betreuenden Fragen behandeln, um dieselben viel- leicht für den Congress von verschiedenen Gesichts- punkten aus dargestellt zu sehen. Ebenso hofft das Comite, dass über viele wichtige Fragen, wie 16, 20, 21 etc., für welche es ihm unmöglich war, bereits be- stimmte Berichterstatter zu nennen, doch von compe- tenter Seite Berichte und Vor-schläge dem Congress zugehen werden. — Alle Personen , welche sich mit solchen Berichten befassen werden, sind ersucht, sie wenigstens 2 Monate vor Zusammentritt des Congresses dem Seci'etair des Comites — Director Robert H. Scott, Meteorological Office, Victoria Street 116, London — einzusenden, nnd wo möglich in mehreren Sprachen selbst zu publiciren , damit einerseits das Comite die Berathungs-Materialien für den Congress besser vorbereiten und andererseits die Berichte schon vor Jiröfliiung des Congresses allgemein bekannt und er- wogen werden können. Endlich wurde noch über den letzten Punkt des Programms berathen und beschlossen, den Bericht der gegenwärtigen Verhandlungen in drei Sprachen zu ver- öffenthchen, und die einzelnen Mitgheder des Comites werden ersucht, ihre Bemerkungen zu dem Protocoll- manuscript innerhalb drei Wochen an den Secretair einzusenden, der dann den Druck veranlassen wird. Die verschiedenen Uebersetzuugen sind von den nämhchen Herren wie früher abzufassen: die franzö- sische durch Herrn Buys-Ballot, die deutsche durch Herrn Bruhns, die englische durch Herrn Scott. Von den verschiedenen Vorlagen und den Ein- gängen an das permanente Comite scheinen uns die Fragen über die Einrichtung der meteorologischen In- stitute und Stationen von besonderem Interesse zu sein, indem sie einen Ueberblick über fast sämmtliche europäische meteorologische Organisationen gewähren, wir lassen daher die Frage mit den Antworten hier folgen. A. Frag:en in Beziehung auf das Ceutral-lnstitnt. 1) Sind die Details der allgemeinen Or- ganisation Ihres B eobachtungs - Systems veröffentlicht und im bejahenden Falle, in welcher Publication? England: Meteorol. Society, London: Die Details der Organisation sind publicirt in dem ,, Report of the Council read at the annual General Meeting, .Jan. 19, 1876." England: Meteorological Office, London: Die De- tails sind publicirt in den ,, Annual reports of thi Office'" und ebenso in dem ,. Memorandum on the Or- ganisation of the Office". (In letzterem nicht alles wiederholt.) Norwegen: Das meteorologische Institut in Chri- stiania : Publicirt im nordischen meteorologischen Jahr- buch und auch in: ,,Ocean Highways or the Geo- graphica! Review", Vol. I, new series, pag. 12, 157. iSachseti : Publicirt im ersten Jahrgänge der Re- sultate aus den meteorologischen Beobachtungen. Leipzig 1865. Baden: Publicirt im ersten Jaliresbericht der Centralstation Carlsruhe für 1869 , von Dr. Weber. Carlsruhe 1870. Württemberg; Nicht publicirt. liussland: Publicirt in den Jahresberichten des physikalischen Centralobservatoriums. Dänemark: Publicirt im ,,Annuaire de l'institut danois pour l'annee 1874." Niederlande: Details nicht publicirt. Italien: Noch nicht im vollen Umfang publicirt. Einige Notizen finden sich im ,,Supplemento alla Mi- teorologia italiana, Anno 1873". Ca/p- Colonie : Details finden sich in einem BrieiV an das Comite. 2) Wann ist ihr Central-In stitut er- richtet worden? England: Meteorol. Office: Für raaritune Meteo- rologie 1854, auf die Landmeteorologie füi' das vei - einigte Königreich ausgedelmt 1867. Norwegen: December 1866. Sachsen: December 1863. Baden: Herbst 1868. Württemherg: 1874. 25 Russlaiid: 1849. reforiuirt 1872. Dänemark: 1872. Niederlande: privat 1849, officiell 1854. ItaUeii: Das vom Ministerium des Ackerbaues und Handels herausgegebene Bulletin , Meteorologia italiana, wurde 1864 begründet. Cap-Colonie: Die meteorologische Conimission wurde constituirt 1867 und reconstituirt 1874. 3) Schliesst dasselbe mehrere Abtheil- ungen in sich und im bejahenden Falle, für welche Richtungen? Ist mit Ihrer Anstalt ei nniagnetisch es Observatorium verbünd en? England: Meteorol. Office: 3 Abtheilungen: a) oceanische Meteorologie, b) Wetter-Telegraphie, c) Landmeteorologie der Britischen Inseln. Das magne- tische Observatorium in Kew ist unabhängig von dem Meteorol. Office. Norwegen: Eine Abtheilung für Landmeteorologie. Beobachtungen zur See werden gesammelt, aber wenig bearbeitet. Sachsen: Eine Abtheilung für Landmeteorologie. Baden: Desgleichen. W-ürttemberg : Desgleichen. Russland: 4 Abtheilungeu : a) Landmeteorologie, b) maritime Meteorologie , c) Wetter - Telegraphie, d) für Phj'sik der Erde. Ein magnetisches Observa- torium gehört zur 4. Abtbeilung. Dänemark: 2 Abtheilungen, eine für Landmeteo- rologie, eine für Telegraphendienst und Hydrographie. Niederlande: 2 Abtheilungen, eine für Land- meteorologie , eine für maritime Meteorologie. Es existirt ein magnetisches Observatorium ; zweimal monatlich werden die Constanten absolut bestimmt. Nur die Declination wird photographisch registrirt. Italien: 2 Abtheilungen. Das Bureau, welches die ,, Meteorologia italiana" herausgiebt, ist vollständig von dem mit der WettertelegraiDhie betrauten ge- trennt. Das letztere steht unter dem Marine-Ministerium. 4) Ist das Budget Ihres Institutes ver- öffentlicht und an welcher Stelle? England: Meteorol. Office: In den ,,Annual re- ports" und dem erwähnten Memorandum. Die Jahres- summe ist 10000 Lstl. Norwegen: In den ,,Ocean Highways" an obi- gem Orte. Sachsen: Nicht veröffentlicht. Es beträgt circa 12000 Mark. Baden: Nicht veröffentlicht. Württemberg: Nicht veröffentHcht. Es beträgt 4500 Mark ohne die Kosten für die Publication. Russland: Nicht veröffentlicht. Es beträgt zur Zeit circa 59000 Rubel. Leop. XIII. Dänemark: Nicht veröffentlicht. Es beträgt 21400 Franken. Niederlande: Nicht veröffentUcht. Es beträgt 14500 Gulden. Italien: Nicht veröffentlicht. 5) Werden an Ihr Central-Institu t Wit- terungs-Berichte regelmässig eingesendet? und im bejahenden Falle, von wieviel Sta- tionen im Inlande und wie vielen im Aus- lande? In welcher Weise werden diese tele- graphischen Berichte verarbeitet? Werden die Witterungs-Bulletins durch die Tages- journale veröffentlicht und zwar durch welche? England: Meteorol. Office: Ja, von 29 inländi- schen und 22 ausländischen Stationen. Die Art der Verarbeitung ist in dem Memorandum angegeben. Die Publication geschieht durch tägliche Wetterberichte und durch die Zeitungen. Norwegen: Ja, von 7 Stationen im Inlande, von 10 im Auslande. Ein Bulletin mit Karte wird täg- lich angeschlagen, ein verkürztes Bulletin täglich in den Zeitungen gegeben ; ebenso Sturmwarnungen. Die vollständige Publication findet für Norwegen, Schwe- den und Dänemark im „Bulletin du Nord" statt. Sachsen: Nein, die Centralstelle für Witterungs- beobachttmgen ist für Deutschland die Deutsche See- warte in Hamburg. Baden : Desgleichen. Württemberg : Desgleichen. Russland: Ja, von 45 Stationen im Inlande, von 24 im Auslande. Ein Bulletin ohne Karte wird täg- lich veröffentlicht, welches auch in mehreren Zeitungen erscheint. Sturmwarnungen werden gegeben. Dänemark: Ja, von 8 Stationen im Inlande, von 19 im Auslande. Niederlande: Ja, von 4 Stationen im Inlande, von 14 im Auslande. Die bearbeiteten Telegramme wer- den in den Häfen angeschlagen, auch in den Zeit- ungen aufgenommen. Das Aeroklinoscop giebt in die Ferne den Zustand der Atmosphäre an. Italien : Das Ministerium des Ackerbaues erhält alle 10 Tage die Beobachtungen von 80 meteorolo- gischen Stationen. 6) Betheiligen sich Stationen Ihres Be- obachtungsnetzes an dem von Herrn A. J. Myer ins Leben gerufenen Systeme syn- ch ronischer Beobachtungen, und welche sind diese Stationen? England: Meteorol. Office: Ja, Zahl und Namen der Statiohen ist in den ,,Annual Reports" und in Myer's „Bulletm of the War Department" gegeben. 4 26 1) 1) M n )5 >» ij 5» i1 55 )) 1) >» 11 iJ )J )J H H n Jl 11 5) H Norwegen: Ja, s. Myer's „Bull. oftheWarDep.". Baden : Württemlerg : ,, ,, AM««/«»«?: Niederlande: Ja, von 4 Stationen, siehe ,, Bulle- tin of the War Department". Italien: Ja, mehr als 30 Stationen stellen simul- tane Beobachtungen an. Jede Decade werden von mehr als 20 derselben die Beobachtungen an General Myer gesandt. 7) Auf welche Art wird die Reduction derBarometerbeobachtungen auf das Meeres- niveau ausgeführt? England: Meteorol. Society: Mit Hilfe der Re- ductionstafeln in den ,, Instructions in the use of Me- teorological Instruments by R. H. Scott". Besondere Tafeln sind für die einzelnen Stationen berechnet und die Indexcorrection , die Temperatur und Höhe zu- sammen berücksichtigt. Herr Mariott hat diese Art Tafeln erläutert in ,,Quarterly Journal of the Meteo- rological Society for Jan. 1876". England: Meteorol. Office: Durch die Tafeln in den eben erwähnten „Instructions 1875". Karten sind fiü' die einzelnen Stationen angefertigt mit der Cor- rection für den Nullpunkt und die Höhe. Norwegen: Nach besonders berechneten Tabellen mit Berücksichtigung des Luftdrucks und der Wäime. Sachsen: Nach strenger Formel mit Rücksicht auf Luftdruck und Temperatur. Baden: Nach strenger Formel; die Constanten nach Jordan 's Notizkalender. Wiirttemherg: Nach der strengen Formel. Runsland: Nach strenger Formel mit Rücksicht auf Luftdruck und Temperatur. DänemarJc: Durch Anbringung constanter Cor- rectionen, da keine Station eine Meereshöhe über 50 Meter erreicht. Niederlande: Desgleichen. Italien: Die Reduction geschieht nach Tafeln, die vom Ministerium des Ackerbaues publicirt sind. Es wird in diesen auf Luftdruck und Temperatur Rück- sicht genommen. 8) Welche Verbesserungen und Erwei- terungen in der Organisation Ihres Be- obachtungs-Systems betrachtenSie zunächst als nothwendig oder mindestens wünschens- werth? England: Meteorol. Office: Die Frage einer zu- künftigen Verbesserung wird von einer von der Re- gierung ernannten Commisson berathen. Norwegen: Ein Bureau in der Stadt, ein Obser- vatorium ausserhalb der Stadt. Eine Abtheilung für maritime Meteorologie. Erweiterung der Sturmwarn- ungen, Observatorien an der Westküste und im arc- tischen Norwegen. Sachsen: Vereinigung der deutschen Systeme unter einer Leitung und Herausgabe nur einer deutschen Publica tion. Baden; Beobachtungen über Verdunstung und Bodentemperatur. Selbstregistrirende Beobachtungen. Russland: Eine Abtheilung für land- und forst- wirthschaftliche Meteorologie. Niederlande: Wir streben danach, die Anzeige ' des Barometers von den Hauptstationen in Utrecht registrirt zu erhalten. Italien: Ausführliches hierüber siehe im „Rap- port de la commission meteorologique, reunie ä Palermo dans le Septembre 1875". B. Fragen in Bezug auf die Stationen. 1) Auf welche Elemente erstrecken sich die Beobachtungen bei der Mehrzahl Ihrer Stationen? England: Meteorol. Society: Auf Druck, Tem- peratur, Feuchtigkeit, Wind, Wolken, Regen und Hydrometeore. England: Meteorol. Office: Desgleichen. Norwegen: Auf die gewöhnlichen Elemente. Sachsen: >) » i, ,, Baden: ,, ,, ,, „ Württ.emberg : Auf die gewöhnlichen Elemente. liussland: Auf die gewöhnhchen Elemente und auf Verdunstung. Dänemark: Auf die gewöhnlichen Elemente. Niederlande: Auf die gewöhnlichen Elemente; ausserdem in Utrecht und Helder auf Luftelectriciät mit Peltier's Apparaten. Italien: Die Mehrzahl unserer Stationen besitzen Barometer, Maximum- und Minimum-Thermometer, Ventilationspsychrometer, die auch die Lufttemperatur angeben, Regenmesser, Verdunstung.smesser, Anemo- skope. Mehrere haben auch Anemometrographen, Pal- mieri'sche Elektrometer; eine kleine Anzahl magne- tische und sysmographische Instrumente. 2) Bestehen der im Wiener Meteorologen- Congresse (II. ^itzung, I. Beilage) auf- gestellten Definition gemäss mehrere Clas- sen von Stationen? Bestehen insbesondere Stationen für Bestimmung der Regen-Ver- hältnisse, ferner solche zum Behufe der Untersuchung der Zuges der Gewitter und der Verbreitung der Hagelfälle? 27 3) Wie gross ist die Zahl der Stationen jür jede der Classen? England: Meteorol. Society: Ja, 18 Stationen 2. Ordnung, 15 Stationen 3. Ordnung. England: Meteorol. Office: Ja, 7 Stationen 1. Ord- nung, 17 2. Ordnung, 17 3. Ordnung. Ausserdem etwa 1600 Regenstationen unter Herrn Symons' Leitung, aber keine Gewitter- und Hagelstationen. Norwegen: 32 Stationen 2. Ordnung, 10 3. Ord- nung, 150 für Gewitter. Sachseti: 1 Station 1. Ordnung, 19 2. Ordnung, 5 3. Ordnung und noch einige Regenstationen, keine für Hagel und Gewitter. Baden: 12 Stationen 2. Ordnung, 4 3. Ordnung, 1 Regen Station. Württemherg: 14 Stationen 2. Ordnung, 7 3. Ordnung. Russland: 1 Centralobservatoriuni , 6 Stationen 1. Ordnung, 118 2. Ordnung, circa 220 für Regen und 350 für Gewitter. Dänemark: 1 Station 1. Ordnung, 15 2. Ord- nung, 60 3. Ordnung, 71 für Regen, 25 für Wind, 4 für Hydrographie. Niederlande: 3 Stationen 1. Ordnung, 4 2. Ord- nung, 2 3. Ordnung, eine 4. Ordnung. Ausserdem werden extra an 30Stationeu Regenverhältnisse bestimmt. Italien: Ja. Eine meteorologische Commission ist jetzt damit beschäftigt, die Zahl der Stationen jeder Classe festzusetzen. Die Zahl der Stationen 2. Ordnung in Italien wird sich auf mindestens 30 belaufen. 4) Werden die Stationen regelmässig inspicirt und in welchen Zeiträumen durch- schnittlich? England: Meteorol. Society: Ja. Die Stationen 2. Ordnung, bevor sie eingerichtet sind und dann in unregelmässigen Intervallen. England: Meteorol. Office: Jährlich. Norwegen: Alle 2 bis 4 Jahre. Sachsen : Jährlich, einige zweimal im Jahre. Badeti: Jährlich. Württemherg: Theils jährlicli, theils zweimal im Jahre; die Stationen 3. Ordnung gelegentlich. Russland: Revision unbestimmt. Bänemark: Die Stationen 1. und 2. Ordnung jährlich , mit Ausnahme von Grönland ; die übngen Stationen nur theUweise jährhch. Niederlande: Alle 3 Jahre wird eine allgemeine Inspection ausgeführt. Ausserdem werden in unrege^ massigen Intervallen die Stationen inspicirt. Italien : Die schon erwähnte Commission hat den Wunsch ausgesprochen, dass von jetzt ab die Inspec- tion der Stationen 2. Ordnung jedes Jahr oder wenig- stens alle 2 Jahre vorgenommen werde. 5) Ist eine Beschreibung der an den Stationen Ihres Beobachtungs-Systems ver- wendeten Instrumente veröffentlicht und im bejahenden Falle, in welcher Public ation? England: Meteorol. Society: Ja, in den Catalogen der Verfertiger. England: Meteorol. Office: Die selbstregistriren- den in den ,,Aunual Reports for 1867 and 1869''. Die gewöhnlichen Instrumente sind in den ,, Instruc- tions" besclurieben. Norwegen: Die neuen Einrichtungen von 1875 sind noch nicht beschrieben. Sachsen : Publicirt im ersten Jahrgange derResultate. Baden: Beschrieben in der Schweizer Instruction und im ersten Jahresberichte derBadischenBeobachtungen. Russland: Zum Theil in der ersten Instruction, Repertoiium Band I. Der Verdunstungsmesser, das Heberbarometer und die Winddruckplatte sind be- schrieben im Bulletin der Petersbiu'ger Academie, Die neuen Be.schirmungen der Thermometer sind noch nicht beschrieben. Dänemark: In dem Annuaire für 1874. Niederlande: In einer Publication von Dr. Kr ecke. Italien: In der 1875 publicirten ,,Norma per le Osservationa' meteoriche". 6a) Welche Art von Barometern steht an Ihren Stationen in Verwendung? Heber- Barometer mit oder ohne Mikroskop-Ein- stellung, Fortin'sche Barometer oder solche Gefäss-Barometer, bei welchen die Ver- änderung des Niveaus im Gefässe entweder in der Scala (Adie'sche Barometer) oder durch Rechnung (Kappeller'sche Barometer) berücksichtigt wird? Werden Aneroid-Ba- rometer zu den Beobachtungen mit verwendet? b) Welches ist durchschnittlich der mitt- lere Fehler einer Vergleichung Ihrer Baro- meter mit dem Normalbaronieter"? Wieviel beträgt durchschnittlich der constanteUnter- schied der Stationsbarometer gegen das Norraalbarometer? c) Von welchem Mechaniker beziehen Sie Ihre Stationsbarometer und welches ist der gewöhnliche Preis derselben? England: Meteorol. Society: a) Normalbarometer nach Fortin imd Kew-Barometer. c) Aus verschiedenen Quellen. Englatid: Meteorol. Office : a) Die Stationen 1. Ordnung haben Barometer nach Fortin, die 2. 4* 28 Ordnung haben Kew-Barometer. Aneroide sind noch nicht gebraucht. b) Die Fehlergrenze der Vergleichung bei den Kew-Barometern ist + 0.015 Z. = + 0.4 Mm., die Correction für Empfindlichkeit + 0.004 Zoll = +^ 0.1 Mm. Für Normalbarometer ist die Fehler- gienze der Ablesung + 0.010 Z. = + 0.25 Mm. c) Die Barometer von Adie, Pall-Mall London kosten 3 £ 10 sh. die Verification kostet — „ 10 ,, Summa 4 £ — sh. Für mehr als 12 Barometer ist der Preis 3 ^ 5 sh. Norwegen: a) 16 Stationen haben Fortin 'sehe Barometer, 16 Stationen Kew-Barometer. 10 Leucht- thürme und 2 andere Stationen haben nur Aneroide. Alle Stationen haben Aneroide in Reserve. b) Der mittlere Fehler der F o r t i n ' sehen Baro- meter ist + 0.45 Mm., der mittlere Fehler der Kew- Barometer ist + 0.45 Mm. Die constante Correction der ersteren ist im Mittel — 0.05 Mm, für die letz- teren — 0.21 Mm. c) Erstere sind von See re tan in Paris und Olsen in Cliristiania, letztere von Adie in London. Der Preis circa 120 fr. Sachsen: a) 1 Barometer von Fort in, 1 von Adie, alle anderen sind Heberbarometer mit Mikro- skopablesung. Als Reservebarometer dienen Heber- barometer mit Scala auf der Röhre ohne Mikroskop- ablesung und Aneroidbarometer. b) Der Fehler der Vergleichung mit dem Nor- malbarometer Ist + 0.05 Mm. Ein constanter Unter- schied zwischen Normal- und Stationsbarometer exi- stirt nicht. c) Die ersten 20 Stationsbarometer sind von J. G. Greiner in Berlin, die späteren von Schade- well in Dresden. Preis 180 und 120 Mark. Baden: a) Gefässbarometer mit Nonienablesung ohne Mikroskope; keine Aneroide. b) Der Unterschied der Stationsbarometer gegen das Normalbarometer ist — 0.39 Mm. Uebereinstim- mend damit ist die Correction für Capillarität4-0.4Mm. c) Hermann und Pf ister in Bern. Preis 68Mk. Württemherg : a) 7 Gefässbarometer von Her- mann und Pfister in Bern ohne Mikroskop, aber mit Nonius. 1 Heberbaroraeter von Kapp eil er in Wien. Die anderen Stationen haben Heberbarometer, die durch Gefässbarometer ersetzt werden sollen; keine Aneroide. c) Der Preis der Gefässbarometer ist 140 Mark, der der Heberbarometer 68 Mwk. Russland: a) Vorzugsweise Heberbarometer mit Heben des Quecksilbers in beiden Schenkeln vor der Beobachtung , ohne Mikroskop. Einige Gefässbaro- meter mit weitem Gefäss; einige nach Fortin ; einige nach Parrot (Schwimmer auf dem äusseren Queck- silberniveau), besonders im Kaukasus. Auf den Sta- tionen 1. Ordnung und denen des Bergwesens je 2 bis 3 Quecksilberbarometer. Einige entlegene und schwer zugängliche Stationen haben nur Aneroide, welche mit Thermobarometern controlirt werden. b) Mittlere Fehler einer Vergleichung + 0.09 Mm. der mit dem Normalbarometer + 0.04 Mm. Con- stante Correction von 0 bis +0.1 Mm. c) Die neuen Heberbarometer sind von Turret- tini in Genf, gefüllt von dem Mechaniker des Obser- vatoriums in Petersburg und dort verificirt und ver- packt. Preis 80 Rubel = 256 fr. Dänemark: a) Quecksilberbarometer von Kap- p eil er in Wien, angewandt in Dänemark, nach For- tin und von Kew, in den Colonien. b) Constante Correction 0.1 Mm. bis 0.2 Mm. c) Preis der Kapp eller 'sehen und Fort in 'sehen Barometer 160 Yr., der der Kew-Barometer von Adie 130 fr. Niederlande: a) Heberbarometer und 6 Gefäss- barometer. Keine Aneroide. An einigen Stationen wird immer an 2 Barometern abgelesen. b) Der Fehler einer mit gehöriger Sorgfalt an- gestellten Vergleichung beträgt noch nicht 0.05 Mm. Die grösste Correction ist kleiner als 0.3 Mm. Italien: a) Die meisten Stationen haben For- tin sehe Barometer oder Heberbarometer mit grosser Oeffnung. Aneroidbarometer werden nicht angewandt. b) Im Supplement für 1875 wird eine Arbeit von Herrn Denza über die Vergleichung einer grossen Anzahl unserer Barometer erscheinen. cj Die meisten Instrumente sind vom physikali- schen Institute des technischen Instituts in Mailand geliefert. Die Fortin 'sehen Barometer mit weiter Oeffnung kosten 100 fr. und die weiten Heberbaro- meter 120 fr. 7) Welche Art von Thermometern wer- den an Ihren Stationen verwendet? a) Sind die Thermoraeter-Gefässe sphä- risch oder cylindrisch? b) Sind die Thermometer auf der Röhre getheilt oder mit einer besonderen Scala versehen? c) Welche ist die Aufstellung der Ther- mometer? an einem Fenster? oder im Freien im Schatten des Hauses oder auf einem un- beschatteten Rasenplatze? d) Welche Art von Beschirmung wird bei den Thermometern verwendet? insbeson- 29 dere aus welchem Material? ist selbige fix oder nach dem Sonnenstände drehbar? sind die Thermometer gegen die Strahlung des Erdbodens geschützt? e) Wie hoch über dem Boden sind die Thermometer angebracht? f) Wird bei den Thermometern eine Ven - tilatious vorrichtu ng angewendet? wird das Schleuderthermometer benutzt? g) Aus welcher Quelle werden die Ther- mometer bezogen und wie hoch stellt sich der Preis derselben? England: Meteorol. Society: a) Meist sphärisch. b) Graduirt direct auf der Röhre. c) Die Thermometer in Gehäusen über einem offenen Grasplatz. d) Stevenson's Gehäuse ist fest und schützt gegen Erdradiation. e) 4 Fuss. f) Das Gehäuse hat Läden zur Ventilation. Schleuderthermometer sind nicht angewandt. g) Von verschiedenen Verfertigern. England : Meteorol. Office: Die Thermometer sind die als Kew-Thermometer bekannten. a) Kugeln sphärisch. b) Auf der Köhre getheilt. c) u. d) Wo es möglich, in Stevenson's Gehäusen ; ein Schutz gegen Erdstrahlung ist angebracht. Wo dies nicht möglich, hat man Gehäuse an der Mauer. Die Thermographen sind in Gehäusen an der Mauer. e) Höhe der Thermometer 4 Fuss. f) Weder Ventilationsvorrichtung noch Schleuder- thermometer sind angewandt. g) Der Preis der Thermometer ist 5 sh., die Verification kostet 1 sh. Sie werden geliefert von Casella, Holborn Bars, Hicks, Hatton Garden, Negretti & Zambra, Holboni Viaduct, Pasto- re 1 1 i , Piccadilly. Norwegen: a) sphärisch. b) Mit Papierscala, in 1/5 •* C. getheilt, hermetisch in Glas eingeschlossen. c) u. d) Vor den Fenstern, mit Gehäuse von Eisen- blech, mit Jalousien nach aussen, gegen das Fenster und unten offen. Gegen Sonneustiahlen durch andere Gehäuse so geschützt, dass wenigstens die Instrumente 2 Stunden vor der Beobachtung im Schatten gewesensind. e) Höhenvon 0.9 m bis 13.1 m, durchschnittlich 2.3 m. f) Nein. g) Bei Odermann in Stockholm für 8 Kronen = 9 Mark. Sachsen: Auf allen Stationen werden Quecksilber- thermometer angewandt. a) Gefässe sphärisch. b) Scala auf Milchglas und fest gekittet. c) Aufstellung vor Fenstern. d) Beschirmung drehbare Gehäuse aus Zink, tlieils mit doppelten Wänden. Nach unten kein Schutz. e) Im Durchschnitt 4 Meter, schwankt zwisclien 2 und 9 Meter. f) Weder Ventilationsvorrichtung, noch Schlender- thermometer. g) Die ersten Thermometer von J. G. Grein er in Berlin, spätere von Ley ser in Leipzig. Preis 24 Mark und 18 Mark. Baden : Thermometer nach Celsius, getheilt in 0 ? 2 . a) Sphärisch. b) Theilung auf besonderer Scala. c) Am Fenster. d) In Blechgehäusen mit durchbrochener Seiten- wand und Dach. Wenn uötbig noch ein Schutzbrett. Gegen Erdstrahlung kein Schutz angebracht. e) Zwischen 2 und 12 Meter. f ) Keine Ventilations Vorrichtung, keine Schleuder- thermometer. g) HermannundPfister in Bern. Preis 13,6 Mk. Wärttemherg : a) Sphärisch. b) Scala auf Glas und Milchglas, erstere 0'5 Grade, letztere 0.2 Grade angebend. c) Aufstellung meist vor Fenstern. d) Beschirmung hölzerne Jalousiegehäuse. Ver- gleichungen von Temper.aturen unter dem hölzernen Jalousiegehäuse und einem Blechgehäuse fielen zu Gun- sten der hölzernen Gehäuse aus. e) Höhe zwischen 3 und 10 Meter. g) Ein Thermometer, auf O^ö getheilt, kostet 8,5 Mark; auf 092 getheilt, 12 Mark. Riisslaml: a) Spärisch. b) Milchglasscala, in 0 9 2 getheilt. Aeussere Röhre mit Messingfassung hermetisch verschlossen. c) u. d) Blechgehäuse mit Jalousien, in 2 Cylinder- mänteln auigestellt; theils 0.3 Meter vom Fenster auf der Nordseite und gegen die Sonne durch Holzschirm geschützt; grösstentheils aber in Holzhütten von 2 Meter Cubus, unten und nach Norden geöffnet, doppeltes massives Dach und Wand nach Süden, Jalousien nach Ost und West. In den neuen Gehäusen auch die Strahlung nach unten aufgehoben. e) 2.5 — 3 Meter, an einigen Stationen höher. f) Nein. g) Von Geissler in Bonn und von dem Mecha- niker des Observatoriums in St. Petersburg verificirt. Preis 8 Rubel = 26 fr. Bänemark: a) Sphärisch, b) Besondere Scalen. 30 c) u. d) Vor Fenstern nach Norden, in Holzgehäusen mit doppelten Jalousien. Geschützt gegen Sonne durch besondere Schirme. Bei den Stationen 1. und 2. Ord- nung Strahlung des Erdbodens beseitigt. e) 1.5 Meter hoch. f) Nein. g) In Kopenhagen für 30 fr. Niederlande : Quecksilberthermoraeter. a) Sphärisch. b) Auf der Röhre getheilt. c) An den Fenstern, von Jalousien gescliirmt. e) Die Höhe ist versclüedeu, 1 bis 3 Meter. f) u. g) Verschiedene Quellen und Preise. Italien: a) Cylindrische Gefässe ; der Durchmesser der Länge gegenüber klein. b) Auf der Röhre getheilt. c) u. d) Vor dem Fenster nach Norden zu, vor der Radiation durch Jalousien geschützt. e) Je nach den Baulichkeiten inverschiedeuenHöhen. f) Die Thermometer sind immer der Ventilation unterworfen, vermöge einer mit dem Psychi'ometer ver- bunuenen Vorrichliung. 8) Stehen an Ihren Stationen Maximum- Miuimum-Thermometer in Verwendung? und nach welchem System? Von wem sind die- selben bezogen und zu welchem Preise? Wann werden die Maximum -Minimum -Thermometer abgelesen? England: Meteorol. Society: Ja; Maximum nach Negretti's und Phillips', Minimum nach Ruther- ford's Construction. Von verschiedenen Verfertigern. Abgelesen 9 Uhr p. m. England: Meteorol. Office: Minimum-Thermometer nach Rutherford 's Construction mit empfindlichen Kugeln. Maximum-Thermometer nach Negretti oder Phillips. Die Verfertiger dieselben, wie für die ge- wöhnHcheu Thermometer. Der Preis ist 18 V2 sh., die Verification kostet 1 sh. Norwegen: Minimimi-Thermometer, in ganze Grade getheilt an sämmtliohen Stationen, von Grave in Stock- holm. Preis 5 Kronen. Ein Maxdmum-Thennometer ist nur in Christiania. Das Maximum wird am Abend, das Minimum am Morgen abgelesen. Sachsen: Minimum-Thermometer mit Weingeist auf allen Stationen. Maximum-Thermometer mit Stahlstift auf einigen Stationen. Alle ]\Ietall-Maximum-Thermo- meter u. s. w. sind unbrauchbar geworden. Die Miniraum-Thermometer von J. Greiner in Berlin kosten 24 Mark, die von Leyser in Leipzig 15 Mark. Das Minimum wird Morgens, das Maximum Abends abtrelesen. Baden: Maximum-Thermometer mit Quecksilber- faden, Minimum-Thermometer mit Alkohol. Verfertiger J. Greiner in München. Preis des Maximum-Thermometers 10,3 Mark, des Minimum-Thermometers 9 Mark. Ablesung Abends 9 Uhr. Württemberg: Ueberall Maxinmm- und Minimum- Thermometer ; erstere gehen nicht immer gut. Ein Maximum-Thermometer kostet 9 Mark, ein Minimum-Thermometer 7 Mark. Russland: Nur Weingeist-Thermometer auf allen Stationen ; in 1/5 " getheilt , mit gespaltenem Gefäss ; von Geissler in Bonn. Preis 8 Rubel = 26 fr. Abends 9 Ulir abgelesen. Dänemark: Die Mehrzahl der Stationen haben Maximum-Thermometer nach Phillips und Minimum- Thermometer nach Rüther ford. Niederlande: Von Greiner in Utrecht, auch von Negretti und Zambra. Maximum- und Minimum-Theimometer werden beide am Nachmittag abgelesen, in Utrecht auch Morgens. Italien: Maximum- und Minimum-Thermometer sind von einander getrennt; das erstere ist mit Quecksilber, letzteres mit Amyl-Alkohol gefiült. Ersteres wird um 9 Uhr p. m., letzteres um 9 Uhr a. m. abgelesen. 9a) Welche ist die Construction Ihrer Regenmesser? Aus welchem Material sind dieselben angefertigt? b) Wie gross ist die Auffangfläche der Regenmesser Ihrer Stationen? Ist dieselbe kreisförmig oder quadratisch? c) Wie hoch über dem Boden befindet sich die Auffangfläche Ihrer Regenmesser? d) Wie hoch kommt ein solcher Regen- messer einschliesslich der Maassröhre zu stehen? e) Welche Methode wird zur Messung der Menge des gefalleneu Schnees angewendet? f) Um welche Tageszeit wird der Nieder- schlag gemessen? England : Meteorol. Society : a) Form von G 1 a i s h e r und Symons. Aus Kupfer. b) 8 Zoll und 5 Zoll Durchmesser, rund. c) 1 Fuss über der Erde. e) Schnee geschmolzen und das Wasser gemessen. f) Um 9 Uhr a. m. England: Meteorol. Office: a) Nach Glaisher's Construction mit Scbnee-Cyhnder ; Material Kupfer. b) Rund, Durchmesser 8 Zoll. c) Höhe 1 Fuss 9 Zoll. d) Preis 2 £ 2 sh. 31 e) Der Schnee wird geschmolzen. f) 9 Uhr a. m., für den vorherigen Tag geltend. Norwegen: a) — c) Runde Gefässe aus Zink und Eisenblech, von 1 norwegisch. □Fuss und O'l □Meter. Neuere sind quadratisch von 0'15 Meter Seite, 05 Meter Höhe. Höhe über der Erde 04 bis 4'0 Meter, auch 15'0 Meter (auf einem Dache), durchschnittliche Höhe 1'4 Meter. d) Preis der letzten Sorte 15fr., die Maassröhren sind vom Institute getheilt. e) Der Schnee wird geschmolzen und die Flüssig- keit gemessen. f ) Zeit der Ablesung früh, im Winter sobald es Tag ist. Sachsen: a) — c) Regenmesser von vorgeschriebener Form aus Zink , mit starkem Messingring. Rund, 1000 DCentimeter Auffangfläche. 1.5 Meter über dem Erdboden. d) Jeder Regenmesser hat 2 Gefässe, Stativ aus Eisen. Preis mit Maassröhre ca. 60 Mark. e) Schnee wird geschmolzen und gemessen. f) Ablesezeit 8'' a. m., fiü' den vorigen Tag geltend. Baden: a) Blechgefäss mit trichterartigem Deckel. b) Kreisförmig, 0.252 Meter Durchmesser, Auf- fangfläche 0.05 Quadratmeter. c) 1.5 Meter. Bei 3 Stationen auf dem Dache. d) Preis für Regen-, Schneegefäss und Maasröhre 18,3 Mark. e) Ein 0.5 Meter hoher Cylinder mit festem Boden wird auf den Regenmesser gesetzt und der Schnee geschmolzen. f) 7 Uhr a. m. Württemberg: a) Aus Blech. b) Quadratisch, 1 par. Quadratfuss. c) 1 Meter über dem Erdboden. e) Schnee geschmolzen und Wasser gemessen. f) 7 Uhr a. m. Russland: a) Gylindrische Auffanggefässe von 5.5 m Höhe, darunter, durch einen konischen Siebboden ge- trennt, ein zweites kleineres Sammelgefäss mit Hahn, durch welchen das aufgefangene Wasser in ein ge- theiltes Glas abgelassen wird. Der Rand des oberen Gefässes ist aus- und eingebogen und endigt in einem starken ausgedrehten Messingring. Im Uebrigen be- steht der Regenmesser aus Zinkblech und ist aussen weiss angestrichen. b) 500 QCentimeter und kreisförmig. c) 1 bis 5 Meter, dochist 1 Meter diehäufigsteHöhe, d) 2 Gefässe mit Maassröhre, verificirt und ver- packt, kosten bei dem Mechaniker des Central-Obser- vatoriums 34 Rubel. Einfachere Regenmesser, aber von derselben Oberfläche, haben die Regenstationen, welche per Stück nur 5 Rubel kosten. e) Der Schnee wird im Auffanggefäss durch Herein- nahme desselben in ein geheiztes Zimmer geschmolzen. f) Nach den Vorschriften des Congresses zur ersten Beobachtungsstunde des Tages (um 7 Uhr a. m.). Dänemari-: a) Die Regenmesser sind beschrieben im Annuaire für 1874. Sie sind von Zink. b) Rund. Auffangfläche 0.1 QMeter. c) 1.9 Meter über dem Erdboden. d) Jedes Gefäss kostet 12 fr., das Stativ von Holz 9 fr. e) Der Schnee wird in cylindrischen Gefässen ge- schmolzen. f) Abgelesen 8 Uhr a. m. Niederlande; a) Die Regenmesser haben 4 Quadrat- decimeter Auffangfläche. b) Oberfläche kreisförmig; aus Zink angefertigt. c) 1 Meter. d) 5 Gulden. e) Wenn es stark schneit, bringt man den Regen- messer in das Haus und stellt einen anderen an seinen Platz. Die Schneemenge wird nach dem Gewicht oder dem Volumen des Wassers bestimmt. f ) 8 Uhr a. m. An einigen Stationen auch Abends. Ich möchte die Abendablesimg allgemein eingeführt haben. Italien: Aus Kupfer, kreisförmig, 0.5 Meter Durch- messer. 10) Besitzen die Stationen eigene Wind- fahnen zur Angabe der Windrichtung, oder sind dieselben auf die Beobachtung der Wind- fahnen an Kirchthürmenu. s. w. oder der Richt- ung des Rauches u. s. w. angewiesen? England: Meteorol. Society: Einige Beobachter haben Windfahnen, andere richten sich nach dem Rauche u. s. w. England: Meteorol. Office: Keine eigenen Wind- fahnen, die Beobachter richten sich nach den Fahnen auf den Kirchthtirmen oder nach dem Rauche. Norwegen: 30 Stationen haben Windmesser nach Wild, die übrigen keine Windmessungsapparate. Sachsen: Fast alle Stationen haben Windfahnen zur Bestimmung der Windrichtung, die Centralstation hat Anemometer; 2 Stationen haben Windfahnen nach Wild. Baden: Die meisten Stationen haben Windfahnen. Württetnherg : Auf der Centralstation ist Wind- fahne nach Wild 'scher Construction ; die anderen Sta- tionen richteten sich bisher nach dem Rauche u. s. w., doch sollen Fahnen errichtet werden. Russland: Alle Stationen mit wenigen temporären Ausnahmen besitzen besondere Windfahnen. Bänemarh: Die Stationen haben gewöhnlich be- sondere Windfahnen. 32 Ni-ederlande: Besondere Windfahnen. Italien: Jede Station hat wenigstens ein eigenes Anemoskop. 11) Wird die Windgeschwindigkeit ge- schätzt und nach welcher Scala? oder ver- wendet man einfache Zählapparate (Robin- son'sche Anemometer) oder Windfahnen mit pendelartiger Windtafel ( Wild-Prestel'sche Anemometer)? England: Meteorol. Society: Die Windstärke wird nach Beaufort's Scala geschätzt; einige Stationen haben Anemometer. England: Meteorol. Office: Desgleichen. Norwegen: Gemessen nach halberBeaufort'scher Scala ; auch die gemessene Windgeschwindigkeit wird notirt. Sachnen: Geschätzt nach Beaufort's Scala, an zwei Stationen auch gemessen. Baden: Wild-Prestel'sche Anemometer. Württeiti.berg : Scala bisher von 0 bis 4. Rrissland: In Kurzem werden alle Stationen, welche nicht Robinson'sche Anemometer besitzen, mit einer Windstärketafel versehen sein und so die Windgeschwin- digkeit den Congressbeschlüssen gemäss direct nach Metern pro Secunde angeben können. Dänemark: Die Stärke wird mit besonderen In- strumenten gemessen , reducirt auf die halbe Beau- fort'sche Scala 0 — 6. Niederlande: In Helder, Vliessingen, Groningen und Utrecht wird die Zahl der Kilogramme auf das Quadratmeter gemessen, an den anderen Stationen ge- schätzt. Robinson'sche Anemometer sind zur Gontrole der Druckmesser vorhanden. Italien : Auf einer beschränkten Zahl von Stationen existiren Robinson'sche Anemometer, die Richtung und Geschwindigkeit angeben. 12) Wird die Verdunstung an einigen Ihrer Stationen gemessen und mittelst wel- chen Apparates? Wie gross ist die Verdunst- ungs-Fläche? Ist der Verdunstungsmesser gegen Sonne undRegen geschützt aufgestellt oder wird die Verdunstung an einer freien Wasserfläche gemessen? England: Meteorol. Society, Meteorol. Office, Nor- wegen, Sachcen, Baden, Dänemark: Nein. Württemberg : Verdunstung wu-d gemessen an zwei Cylindern. Innerer Durchmesser 0.05 und 0.04 Meter. Die Grösse der Verdunstung wird durch Wägung des Wassers bestimmt, doch sind die Beobachter nicht gut damit fertig geworden und haben meistens die Be- stimmung der Verdunstung aufgegeben. Etissland: Die Verdunstung wird von Mitte des Jahres 1876 au auf 30 ausgewählten Stationen ver- mittelst meines Waage-Evaporimeters beobachtet werden. Verdunstungsfläche derselben 250 1 |cm., geschützt gegen Sonne und Regen durch Aufstellung in der Thermo- meterhütte. Niederlande: In Helder, Leeuwarden, Utrecht, Harlem, Ondorf und Oudewater wird die Verdunstung gemessen. Die Oberfläche ist von 0.5 bis 1 Qm. In Leeuwarden hat man den Prestel'schen Apparat, in Harlem schwimmt das Atmometer im See, um die Tem- peratur ganz gleich mit dem Seewasser zu haben. Italien: Fast alle Stationen 2. Ordnung haben Atmo- meter von cylindrischer Gestalt mit 0"2 Meter Durch- messer, die der vollen Sonne ausgesetzt, aber vor Regen geschützt sind. Mit der internationalen Gartenbau-Ausstellung zu Amsterdam (vergl. Leop. XI, p. 48 u. 160, und XII, p. 112), für welche ein Supplement-Programm er- schienen ist, wird ein internationaler Congress von Bo- tanikern, Gärtnern, sowie von Händlern und Fabrikanten in Pflanzenstoffen verbunden. Zu diesem Zwecke ist eine vorbereitende Comniission ernannt, an deren Spitze Prof. Dr. N. W. P. R a u w e n h o f f in Utrecht steht. Es sind dafür 3 Sektionen, für Botanik, iür Pflanzenbau und für Pflanzenstofie in Aussicht genommen, von denen die letztere sich in mehrere Gruppen scheiden wird. Aus- stellung und Congress werden am 12. April d. J. eröffnet. Carl Friedricli Gauss wird von seiner Vaterstadt Braunschweig ein Staudbild errichtet werden, dessen Grundstein der zu diesem Zwecke gebildete Ausschuss am 30. April 1877, als dem Tage, an welchem Gauss vor 100 Jahren in Braun- schweig geboren wurde, zu legen holTt. Um ein der Bedeutung des Mannes wüi-diges Denkmal errichten zu können, wird möglichst vielseitige Betheiligung an diesem Unternehmen gewünscht. Beiträge dazu bittet „das Comite für Herstellung eines Gauss-Standbildes" an die Braunschweigische Bank, sonstige Mittheilungen an das Comite selbst zu richten. — Die zweite Abhandlung des 39. Bandes der lova Acta; Prof. Dr. Eichard Greeflf: Untersuchungen über die Alciopiden. 12 ^2 B. T. u. 6 grösstentheils chromo- lithogr.Tafeln (worunter 4 Doppeltaf.) (Preis 10 Rmk.), ist erschienen und durch die Buchhandlung von Willi. Engelmann in Leipzig (durch welche die Akademie sich auch die buchhändlerischen Zusendungen erbittet) zu beziehen. — Atgeschloseen den 28. Februar 1877. Di-uck von E. Dlochmann und Soliu in Dresden, NUNQUAM /fZi^^OBUlk > OTIOSUS, llilÄ mm LEOPOLDINA AMTLICHES ORGAN DER KAISERLICH LEOPOLDINISCH-CAEOLINISCH-DEUTSCHEN AKADEMIE DER NATURFORSCHER HERAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER SEKTIONSVORSTÄNDE VOM PRÄSIDENTEN Dr. W. F. G. Behn. Dresden (PoüergiBse Nr. 11). Heft xni. — Kr. 5— 6. März 1877. Inhalt: Amtliche Mittheilungen: Alexander Braun f. — Der Unterstützungsverein der deutschen Akademie der Naturforscher. — Veränderungen im Personalbestande, — Beiträge zur Kasse d. Akademie. — Sonstige Mittheilungen: Eingegangene Schrilten. — Günther: Ueber den Zusammenhang orientaler mit abend- ländischer Mathematik. — Bericht üb. Errichtung zoologisch-botanischer Stationen a. d. deutschen Meeren. — Die Ziele und Mittel der modernen Anthropologie. — AmtUche Mittlieiluiigen. Die Naturwissenschaft und unsere Akademie haben einen schweren und un- ersetzlichen Verhist erlitten. Am 29. März 1877 früh 71/2 LThr starb zu Berlin, nach achttägigem schweren Leiden, an einer Brustfellentzündung, in seinem 72. Lebensjahre: Herr Geheimer Regierungsrath Prof. Dr. Alexander Braun, Stellvertreter des Präsidenten, Adjunkt des 15. Kreises mid Obmann des Sektionsvorstandes füi" Botanik. Neben seinem hohen wissenschaftlichen Ansehen haben ihm seine einfache und allzeit hülfsbereite Milde und Treue die Verehrung und Liebe unzähliger Schüler und Freunde, so wie das Verti-auen und den Dank unserer Akademie in seltenem Grade I Ln ZI I Leop. Xni. 5 34 Der TJnterstützungs-Tereiii der Ksl. Leop.-Carol. Deutsdien Akademie der Naturforscher ist durch die seit vorigem Herbste (vergl. Leop. XII, p. 145 — 48) eingegangenen weiteren Beiträge und nament- lich dadurch, dass das Central-Comite der Hamburger Naturforscher- Versammlung den sich aus seiner Ver- waltung ergebenden Ueberschuss von reichlich 1000 Rmk. unserem Vereine zugewendet hat, in den Stand gesetzt worden, bereits in diesem Jahre die erste Unterstützung von 300 Rmk. zu gewähren. Der Unter- zeichnete beehrt sich daher die Theilhaber des Vereins (vergl. § 7 d. G.-G.) zu ersuchen, Vorschläge hinsicht- lich der Verleihung dieser Unterstützung zu machen, so wie die verdienten, aber hülfsbedürftigen Naturforscher oder deren hinterlassene Wittwen und Waisen, welche sich um diese Unterstützung persönlich zu bewerljen wünschen, aufzufordern, vor Mitte Mai d. J. ihre Gesuche einzureichen. — Freunde des Vereins oder Gesell- schaften, welche demselben als Theilhaber beitreten oder doch dazu beitragen wollen, dass er eine dem vor- liandenen Bedürfnisse entsprechende und des deutschen Volkes würdige Kräftigung erreiche, bitte ich, sich mit der Akademie in Verbindung setzen zu wollen. — Dresden (PoUergasse 11), den 10. März 1877. Dr. Behn. Yeränderungen im Personalbestände der Akademie. (ilcstoiUeiie Mitglicfter: Am 22. Juni 1875 in England: Sir William Edmund Logan, Präsident der Natural History Society zu Montreal in Canada. Aufgenommen den 1. October 1857. cogn. Catesby. — Am 4/16. Novbr. 1876 zu St. Petersburg : Herr wirld. Staatsrath Dr. Carl Eduard von Eichwald, Prof. emer. der Zoologie an der ksl. med.-chir. Akademie zu St. Petersburg. Aufgenommen den 28. Novbr. 1822. cogn. Rondeletius II. — Am 29. März 1877 zu Berlin: Herr Geheimer Regierungsrath Dr. Alexander Braun, Professor der Botanik und Direktor des botanischen Gartens zu Berlin. Aufgenommen den 24. Mai 1830. togn. Do- dartius. Zum Adjunkt ernannt den 1. Mai 1853 und als solcher wiedererwählt den 19. März 1873; zum Mitghed und Obmann des Sektionsvorstandes für Botanik erwählt den 23. März 1875, Stellvertreter des Präsidenten seit dem 4. Juni 1873. — Dr Behn. Beiträge zur Kasse der Akademie. Kmk. Pf. März 1. Von Hrn. Ober-Bergr. Prof. Dr. v. Zepharovich in Prag Jahresbeitrag f. d. Leop. für 1877 6 — ,, 5. ,, ,, Gustos A. Rogenhofer in Wien desgl. für 1877 6 — 5. „ „ Geh. Med.-R. Prof. Dr. Radius in Leipzig desgl. für 1876 u. 77 .... 12 — ,, 5. ,, ,, Professor Di-. Heis in Münster desgl. für 1877 6 — ,, 9. ,, ,, Kreisforstmeister Dr. v. Krempelhuber in München desgl. für 1877 .... 6 — ,, 12. „ „ Geh. Reg.-R. Dir. Dr. Settegast in Proskau desgl. für 1877 6 — „ 13. „ „ Dr. Ed. Rüppell in Frankfurt a. M. desgl. für 1877 6 — „ 15. „ ,, Sanitätsrath Dr. H. J. Paul in Breslau desgl. für 1877 6 — ,, 31. ,, ,, Carl Sattler in Schweinfurt desgl. für 1877 für Nova Acta u. Leop. ... 30 — Dr. Behn. Eingegangene Scliriften. (Vom 15. Januar bis 15. Februar 1S77. Schluss.) the Convertibility of Sound into Electricity. 2p. — Feucht- Amer. Assoc. for theAdvancem. ofSc. I.Meeting, wanger, L.:Rem.onGlass-making.2j).— Foote,A.B.:Rem. 2. ed., Philadelphia 1849. S«. — 17. Meet. held at of the Vacuura- or Filter-Punip etc. 5 p - Hilgard, J F.: r^^ ■ lo^D r> u-j iop<. on or. T\T ^ un Detcrm. ot 1 rausatlantic Lougitudes. 15 p. — Hilgard, E. Chicago 1868. Cambridge 1869. 8». — 22. Meet. held ^y.: On the Silt Analysis of Soils a. Clays. 17 p. - Silt at Portland 1873. Salem 1874. 8». A) Mathem., Analysis of Mississippi Soils a. Subsoils. 9 p. — Hill, Tb.: Phys. a. Cbimistry. Andrews, E.: N. Tbeory ofGeyser- N. on W. Watson's Coördinates in a Plane. 3 p. — A n. act. etc. 3 p. — Barnard, J. G.: On the Relat. of Internal Curve. 1 p. — Four Ef^uations Partially Discussed. 4p. — Fluidity to tbe precession of tbe Equino.xes. 10 p. — Chase, Hough, G. W.: Descript. of a Printing Thermom. 2 p. — P. E. : A Chord of Spheral Music. 2 p. — Cydonism and Descr. of an Automatic Registr. a. Print. Evaporator a. Rain Anticyclonism. 2 p. ^ — Comstock, M. L.: The Tornadoes of Gange. 2p. — Huut.T. St.: The Chem. Compos. of a Coijper Illinois. 3 p. — Cutting, H. A.: Dir. of Wind in Locsd Matte. 1 p. — Hyatt,J.: A Stroke of Ligbtning, with Hints Thunder Storms. 4 p. — Dolbear, A. E.: An Attachm. to , as to Immunity. 2 p. — Laugley, S. P.: The Solar Pholo- the Whirling Table f. Project. Lissajou's Curves. 2 p. — On sphere. 13 p. (1 PI.). — LoHghridge,R. H.: On the luflu. 35 of Streugtli of Acid a. Time of Digest, in tlic Extract. of Solls. 5 p. — On Distrib. of Soll Ingred. among the Sedi- ments obtaiued in Silt-Analysis. 3 p. — Morse, E. S.: Ap- parat for lilustr. the Variat. of Wave Length by tlic Mot. of its Urigin. 2 p.—Wa 1 1 i n g . H.F.: Tlie Relat. of the Dissip. of Energy to Cosmical Evolution. 4 p.— \V h e i 1 d o n .W.W. : The Arctic Re- gions. 23ii.— Wiley.H.W.: On the Introd. of the Metrie Syst. into Medicine a. Unific. of Doses. 8 p. — B) Natural History. I. Geology. Dana, J. D.: On Staurolite Cry- stals a. Green Mountain Gneisses of the Silurian Age. 2 p. — TheSlates of theXacouic Moiint. of the Age of the Hudson River or Cicmaty Group. 3 p. — Dawson, J. W.: On the Geol. Rel. of the Iron üres of Nowa Scotia. 9 p. — Hitch- cock: N. up. the Cretaceous Strata of Long Island. 2 p.- — Geol. Hist. of Wiunipiseogee Lake. 11 p. — The Geol. of Portland. 13 p. — a. Hunttingtou, J. H. : Geol. of the N.W. Part of Maine. 9 p. — Hamlin, A. C: Origin a. Proporties of Diamond. 4 p. — Hall, J.: On the Relat. of the Niagara a. Lower Helderberg Format, etc. 14 ji. — Holley. G. W.: The Proximale Future of Niagara. 9 p. — Hunt.T. St. : N. on the Geol. a. Economic Mineral, of the S. E. Appalachiaus. 2 p. — The Metamorphism of Rocks. 2 ]). — Geol. of S. New B^uns^^•ick. 1 p. — Öreaks in the Am. Palaeozoic Ser. 3 p. — Rem. on Prof Newberry's Paper on "Circles of Deposition" etc. 2 p. — New berry, J. S.: Circles of Deposition in Americ. Scdim. Rocks. 11 p. — Nil es , W. H.: On s. Expans., Movem. a. P'ract. of Rocks, obs. atMonson. 7 p. — Tenuey, S.: The Quartzite of Williamstown a. Viciuity etc. 5 p. — Whittle- sey. Gh.: On the Cause of Transient Fluctuat. of Level in Lake Superior. 5 p. — Descent of Rivers in the Mississippi Valley. Area of Drainage l'OOO'OÜO Square Miles. 4 p. — On the Örig. of Mount. Chains. 4 p. — Winchell. N. H.: The Devonian Limestones in Ohio. 4 p. ^ H. Paleon toi. Cope. E. D.: On s. Extiuct Types of Horned Perissodactyles. 2 p. — Dawson, J.W. : N. on a N. Sigillaria Showing Sears of Fructitic. 1 p. — IH. Botany. Meehan, Th.: On Movem. in the Stigmatic Lobes of Catal])a. 2 p. — On Hermaphrodi- tism in i{/j?(.s C'oHfeVm.s etc. 2 p. — IV. Zoology. 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Gew. b. geschl. Wagekasten. 8 p. (l Taf.). — Phänol.Beob. 8p. — Uebers.d.meteorol.Beob. 30p. Naturw. Ver. f. Steiermark. Mitthlgn. Jg. 1876. Graz 1876. 8". Leitgeb, H.: Ueb. verzweigte Moos- sporogonien. 20 p. (1 Taf.). — Ueb. Zoopsis. 8 p. (1 Taf). — Kautzner, A. : Ueb. Gesch. u, Bedeutg. alter u. neuer Maasssysteme u. Gradmessgn. 56 p. — Rumpf. J. : Ueb. stei- rische Magnesite. 6 p. (1 Taf). — Fries ach, Dr. K.: Ueb. d. Vhltss. d. loxodromischeu Weges z. sphärischen. 12 p. — D. Pothenot'sche Aufgabe auf d. Kugel 6 p. — Wilhelm, Dr. G,: D. Errichtg. v. Stat. d. Rcgcnfalles in Steiermark. 5 p. - Royal Soc. of New South Wales. Transact. of the Philosoph. Soc. ofN. S.Wales 1862—1865. Sydney 1866. 8". 374 p. (1 PL). — Transact. a. Proc. 1875. Vol. IX. Sidney 1876. 8". Bensusan, S. L.: Facts in American Mining. 13 p. — Clarke,W.B.: Anniversary Adress. 56 p. — N. on the Deep Sea Soundings. 16p. — Liversidge: The Minerals of N. S. 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Stärkegeh. d.Kartoffeln etc. 21 p. (1 Taf.).— Vers.-Stat. Kuschen, Wildt, Dr. H. : Ueb. d. Verwendbrkt. auimal. Proteinsubst. als Futter- mittel flu- Herbivoren. 14 p. — Vers.-Stat. Proskau, Wei s k e , Dr. H.: Ueb. d. Zusammeusetzg. d. Geweihe u. d. Krebs- panzers. 16p. — Boehra.Dr.J.: Ueb. d. Aufnahme v, Wasser u. Kalksalzen deh. d. Blätter d. Feuerbohne. 10 p. — Orth, Dr. A.: D. naturw. Grundlagen d. Bodenkunde. 8 p. — Hoff- mann, Dr.H,: Ueb. Honigthau. 2 p.- Pflanzenphysiol. Vers.- Stat. Tharand 21, Nobbe, Dr. F., u.Haenlein, Dr.H.: Ueb. d. Resist. v. Samen geg. d. äuss. Fact. d. Keimung. 18 p.— (Vom 15. Febr. bis 15. März 1877.) Hofmann, Aug. Wilh. Einleitg. in d. moderne Chemie. 5. verb. u. gekürzte Aufl. 333 p. Braun- schweig 1871. S". Acad. Imp. d. Sc. de St.-Petershourg. Bull. T. 23, No. 1. St. Petersburg 1877. 4». Mouchketoff, J.: Les volcans de l'Asie central. 9 p. — Ziuin, N.: Sur l'iso- lepidene. 7 p. — Wild, H.: Ueb. Normalbarom. u. ihreVer- gleichg. 52 p. — Ueb. d. gegenw. Zust. d. Anemometrie u. üb. Anemom.-Verif. 31 p. — T. 22, No. 4 et dernier. Pawlow,D.: Ueb. d. Einwirkg. v. Säurechloranhydriden auf zinkorgan, Verbdgn. 47 p. — Struve, H.: Osmotische Erscheiugn. b. Pflanzen- u. Thierzellen, hervorgerufen dch. d. Einwirkg. v. Aether. 2. Mitthlg. 17 p. — Asten, Dr. E.V.: Fortges. Unters, üb. d. Enke'schen Kometen. 21 p. — R. Accad. dei Lincei. Anno 274, Ser. 3. Tran- sunti. Vol. 1, Fase. 1. 2. Roma 1877. 4». Naturw.-medic. Ver. in Innsbruck. Ber. 6. Jg. 1875. 2. H. Innsbr. 1876. 8». Rochelt, Dr. E.: Jb. d. chir. Universit.-Klinik d. Prof. Albert in Innsbruck. 62 p. — Ambiüatorium. 8 p. — Bemerk, üb. d. an d. Klinik geübte Verbandweise. 15 p. — Trentinaglia-Telvenburg, Jos. Ritt. V.: D. Rieserferner- oder Antholzergruppe im Puster- thale. 16 p. — Afrikanische Ges. Corresp.-Bl. No. 22. Dresden 1877. 80. L enz, Dr. 0.: Brief No. II. Besuche iraOscheba- Gebiet b. z. Beginn d. Landi-eise n. Aduma u. Oscheba, Mai 1876. 6 p. — Mohr,E.: Brief an d. deutsche afr. Ges. 5 p. — Ein Ausflug v. Dondo n. d. oberen Cuanza. 5 p. — Eine portugiesische Stimme üb. d. Afrika-Forschg. 4 p. — Bary, Dr. y. : Schreiben au s. Gattin. 2 p. — Königl. Ges. d. Wissensch. zu Göttingen. Ab- handlgn. Bd. 21. Göttiugen 1876. 4o. Ehlers, F.: Hypophorella expansa. 15b p. (5 Taf.). — Rieke,Ed. : Ueb. d. Beweg, d. Elektric. in körperl. Leitern etc. 78 p. — — Nachrichten. Göttingen 1876. S". Bjerknes, CA.: Ueb. d. Druck-Kräfte, d. dch. gleichzeitige, etc., Be- wegg. V. mehrer. kugelförm., in einer incompressibeln Flüs- sigst, befindl. Körpern entstehen. 43 p. — Dillner, Göran: Entwickig. v. Formeln zum Abel'schen Theorem. 22 p. — Enneper,A. : Bemerkgn. üb. einige Fln. v. const. Krümmgs- maass. 22p. — Falkenberg, Dr.P.: Ueb. d. secund. Dicken- wachsth. y. Meserabyanthemum. 6 p. — Fromme, C: Ueb. d. Constit. d. Stahls u. deren Zusammenhang m. sr. Magneti- sirbrkt. 11 p. — Hübner, IL: Mitthlgn. a. d. Univcrsit.- Laboratorium. 18 p. — Hurwitz, A., u. Schubert, Dr. H.: Ueb. d. Chasles'schen Satz afi + ßv. 14 p. — Ihering, Dr. H. y.: Z. Physiol. u. Histol. d. Centraineryensystems y.Helix poviatia. 5 p. — Kohlrausch, F. : Ueb. d. Leitgsvermögen d. in Wasser gelösten Electrolyte etc. 11 p. — Kuhnt, Dr. J. H. : Beitr. z. Anatomie d. markh. peripheren Nervenfaser, 3 p. — Ludwig, Dr. H. : Beitr. z. Anatomie d. Crinoideen. 17 p. — Z. Anatomie d. Bhisocrinus lofotenses Sars. 5 p. — Rieke,Ed.: Ueb. d. Bewegg. d. Elektr. in körperl. Leitern etc. 12 p. — Z. Theorie d. unipol. Induct. etc. 20 p. — Schu- bert, H.: Lösg. d. Probl. d. fünfpunkt. Tang, einer Fle. nterOrdng. etc. 10 p. — Spangenberg, Dr. Fr.: Ueb. Bau u. Eutwicklg. d. Daphniden. 20 p. — W.öhler, Fr.: Notiz üb. d. Vhltn. d. Palladiums in d. Alkoholflamme. 4 p. — K.K. geol.Eeichsanst. Jbch. Bd. 26. No. 4. Wien 1876. 4». Wal t er, Br.: D. Erzlagerst, d.südl. Bukowina. 84 p. (1 Taf ). — Kyassay,E. y.: Ueb. d. Natron- u. Szek- boden im ungar. Tieflaude. 20 p. — Hierzu: — Tschermak, Dr. Gust.: Älineral. Mitthlgn. Bd. 6, H. 4. Wien 1876. 4o. Geinitz, Dr. E.: Ueb. einige Grünschiefer d. sächs. Erzgeb. 18 p. — T e r g 1 av, Joh.: D. petrogr. Beschaflenh. d. im Grazer Devon vorkomm. Tufle. 22 p. — Berwerth, Dr. F.: Felsarten a. d. Gegend v. Ro- signano u. Castellina marittima. südl. v. Pisa. 12 p. — 37 — Verhandlungen. No. 14— 17. Wien 1876. 4». Laub e, Dr. G.: Not. üb. Braunkolilenvork. im Erzgeb. 2 p. — Doelter, Prof. Dr. C: Tridymitvorli. a. d. Hargittastock. 3 p. — Toula,Prof. Dr. F. : E. Beitr. z. Keuntu. d. Semme- ringgeb. 7 p. — Babäuek, F.: Berichtigg. üb. d. angebl. Vork. V. Silurkalk-Geröllen im Heiligenberger Schachte b. Pribram. 2 p. — Stur,D.: Weitere Pflanzeur. a. d.Kohlen- bergb. b. Kounowa. 1 p. — Hauer, C.v.: Anal. d. Säuerlings b. Rauig.sdorf nächst Mährisch-Trübau. 2 p. — II o er n es, Dr. R. : Z.Kenutn. d. Änthracotherium Dalmatinum v. Meyer, üp. K. bayer. bot. Ges. in Regensburg. Flora. 59. Jg. Regensburg 1876. 8". Arnold, F.: D.Lichenend. tränk, Jura. 4 p. — Christ: Roseuformen. 7 p. — Geheeb, A.: Bryol. Not. a. d. Rhöngebirge IV. 13 p. — Kraus, C: Mechanik d. Wachsthsrichtgn. v. KeiraHngswurzeln, 7 p. — Krempelhuber.Dr. A. de: Lichencs Brasilienses. 87 p. — Luerssen, Dr. Chr.: Verz. d. v. Wawra gesammelten Ge- tasskryptogameu. 21 p. — Müller, Dr. H.: Ueb. Heliotropis- mus. 12 p. — Müller, Dr. J.: Rubiaceae brasilienses novae. 46 p. — Nylander, W. : Addenda nova ad Lichenograph. europ. Cent. 24 — 26. 21 p. — Lichenes in Aegypto a cl. Larbalestier collecti. 5 p. — Circa Pyrenocarpeos in Cuba coli, a cl. C. Wright. 1 p. — Ramalinae C'ubanae nov. 2 p. — Lecanorae Cubanae nov. 3 p. — CoUemacei, Caliciei, Cla- doniei et Thelotremei Cubani novi. 5 p. — Prantel, Dr. K.: Morphol. Studien II. 5 p. — Sachs, J.: Ueb. Emulsionsfig. u. Gruppirg. d. Schwärmsporen in Wasser. 19 p. (1 Tai.). — Thümen,F. V. : Diagnosen zu Thümen's Mycotheca uni- versalis. 5 p. — Fungi Austro-Africani II— IV. 12 p. — Vei- ten, W.: D. Einwirkg. d. Temp. a. d. Protoplasmabewegg. 20 p. (2 Taf.). — Vries , H. de : Ueb. Wimdholz. 54 p. (3 Taf.l. — Weiss, J. Ev. : Wachsthumsvhltne. u. Gciassbündelverlauf d. Piperaceen. 40 p. (2 Taf.). — Westermaier, M.: D. ersten Zellthlgn. im Embryo v. Capsella bursa pasturis M. 14 p. (1 Tai'.). — Wiesner, J.: Ueb. eine neue Constr. d. selbst- registr. Auxanom. 8 p. (1 Taf.). — Winter. Dr. G.: Einige Not. üb. d. Fam. d. Ustillagineen. 15 p. (4 Taf.). — Wydler, H.: Ueb. einige Fälle dichasialer u. sympodialer Verzweigg. vegetat. Axen. 11 p. — Anthropol. Ges. in Wien. Mitthlgn. Bd. 6, No. 6 — 10. Wien 1876. S». Much, Dr. M.: 3. Ber. üb. d. Pfahlbau-Forschgn. im Mondsee etc. 33 p. (3 Taf,). — Eine vorgeschichtl. Ansiedig. (Wall m. Trichtergruben) b. Unter- Siebenbrunn im Marchfelde. 6 p. — Fligier, Dr.: Z. prä- histor. Ethnol. d Balkanhalbiusel. 64 p. — Rollet, Dr. Hm.: Urgesch. Controversen. I. Vormetall- u. Metall-Zeit. IL Pal- stäbe u. Hohlbeile. 4 p. — Schuhmacher, Paul: Beob. in d. verfall. Dorf d. Ureinw. an d. pacif. Küste v. Nordamerika. 6 p. Ungar. Nation.-Museum. Natmhistorische Hefte. 1. Jg. 1. H. (mit Revue d. Inhaltes. Vierteljahrsschr.). Budapest 1877. 80. Frivaldszky, J.: Coleoptera nova e Hungaria meridionale. 3 p. (1 Taf). — Otto, Dr. K. H.: Beitr. zu d. Difibrmit. b. d. Coleopteren. 2 p. (1 Taf). — Borbäs, V. de: Athamanta Haynaldi Borbäs et Uechteritz, n. sp. 3 p. — Schuller, A.: Ueb. Bunsenin etc. 3 p. — Schmidt, AI.: Zirkon V. Podsedlitz. 3 p. (I Taf). — Löczy, L.: Einige Echioniden a. d. Neogen-Ablagergn. d. Weissen- Körösthales. 6 p. (1 Taf). — K. K. Gartenbau-Ges. D. Gartenfreund. 10. Jg. No. 1 u. 2. Wien 1877. 8". Schirnhofer, P. G.: Ph. Fr. Frh. v. Siebold, Lebensskizze. 6 p.— K. Ak. d. W. Anzeiger. No. 5. Wien 1877. S«. Acad. Roy. de Mädec. de Belgique. Bull. 3. Ser. T. 11, No. 1. Bruxelles 1877. 8". Fossion: Oblit(5ra- tion compl. du canal cystique etc.; autopsie. 10 p. — Kais. Admir. Ann. d. Hydrogr. u. marit. Meteorol. 5. Jg. H. 2. Berlin 1877. 4«. Beschreibg. einig. Häfen u. Küstenthle. etc. an d. Ostküste v. Afrika etc. 9 p.— Lothgn. an d. Westküste v. Süd-Amerika zw. Callao u. Val- paraiso. 5 p. — Mitthlgn. d. Deutsch. Seewarte: D, magnet. Vhltne. d. Finnischen Meerb. etc. 8p. (3 Taf). — Astraud, J. J. : Neue Darlegg. d, Modif. d. Gauss'schen Interpol.-Meth. f. Berechng. d. Compassdev. etc. 6 p. — Preuss: Homogr. Nautik. Ortsbest. verm. Höhenkurven in d. Karte IV. 8 p. (5 Taf.). — — Nachr.f.Seef. 8. Jg. No.7— 10. BerKnl877. 4». Nobbe, Dr. F.: D.landwirthsch. Versuchsstationen. Bd. 19. No. 6. Chemnitz 1876. 8«. Bertram, Jul.: Analys. getrockn. Früchte. 11 p. — Mitthlg. a. d. pflanzen- physiol. Vers.-Stat. Tharand. _XX. Ueb. d. Wirkg. d. Spät- frostes vom 19. — 20. Mai 1876 auf d. Holzgew. 15 p. — Tschaplowitz, F.: Wassergehalt u. Quellgswasser einiger Samen. 8 p. — Bestimmg. d. spec. Gew. einiger Pflanzen- subst. 4 p. — ThomSjG.: Beitr. z. Kenntn. baltischer Torf- arten. 12 p. — Bd. 20. H. 2. Berlin 1877. 8°. Neu- bauer, C: Ueb. d. Concentr. d. Wetnmoste dch. Kälte. 8 p. — Moser, Dr. J : Ueb. d. Zusammens. d. Wui'zelknollen v. Dioscurea edulis. 4 p. — Schulze, E.: Einige Bemerkgn. üb. d. Sachsse-Kormann'sche Meth. z. Best. d. in Amid-Form Vorhand. Stickstoffs. 8 p.- Wo 1 ff, Dr. E. (Referent) : Pferde- Füttergsvers., ausgef auf d. laudwirthsch. Vers.-Stat. Hohen- heim. Erste Versuchsreihe. 4(i p. — Mitthlg. a. d. pflanzen- phys. Vers.-Stat. Tharand. XXII. Haenlein, Dr. H.: Ueb, d. Bestimmg. d. spec. Gew. d. Samen. 4 p. — Ver. z. Bef. d. Gartenbaues in d. K. Pr. Staaten. Mouatsschr. 20. Jg. Febr. Berlin 1877. 8". Sorauer, Dr. P. : Stud. üb. d. Ernährg. d. Obstbäume. 6 p. — Pola- kowsky, Dr. H.: Laudwirthsch. u. Gärtnerei d. Republik Costa-Rica. 6 p. — Kalender, Dr.: D.Miesmuschel-Schild- träger, Coccus conchaeformis Gmel. 2 p. — TempIe,R.: Ueb. Ungar. Gartenbauvhltne. 7 p. — Katter, Dr. F. : Entomol. Nachr. III. Jg. 3. H. Putbus 1S77. 8". Dalla Torre, Dr. K. v.: Entomol. Beob. I. Quinquennium (a. d.J. 1871 — 1876). 5 p. — FUegen im menschl. Körper. 4 p. — Stockmayer, W.: Nochm. d. Cyankaligläser u. spec. deren Anwendg. b. d. Fange d. Noc- tuen m. Apfelschnitten. 3 p. — Böttger, Dr. phil. 0.: Ueb. eine neue Eidechse a. Brasilien. 4 p. (1 Taf.). s. a. et 1. K. Pr.Akad. d.W. Monatsber. Nov. 1876. Berlin 1877. 8". Borchardt: Ueb. d.arithmet.-geom. Mittel a. 4 Elementen. 12 p. — Virchow: Weitere Mitthlgn. üb. frie- sische u. uiederländ. Schädel. 24 p. — Ueb. einen neuen Bronze- wagen V.Burg and. Spree. 10 p. (1 Taf). — Dove: Nachtr. zu p. 5ü d. Abhdlgn. d. Akad. 18/6. 34 p. — Weierstass: Bew. eines Hauptsatzes d. Theor. d. period. Funkt, v. mehr. Veränderl. 14 p. — Rammeisberg: Ueb. d. Zusammens. d. NephiUns. 8 p. — Peters: (Job. eine v. H. Vicekons. L. Krug u. Dr. J. Gundlach a. d. Ins. Puertorico gem. Sammig. v. Säugeth. U.Amphibien. 12 p. (2 Taf.). — Boll: Z.Anatomie u. Physiol. d. Retina. 10 p. — Soc.Imp. d. Naturalistes deMoscou. Bull. T. 51. No. 3. Moscou 1876. 8". Chaudoir, Baron de: Etüde monogr. d. Masoreides, etc. 84 p. — >lKOEjieBa,B.: Hemiptera heteroptera. 40 p. — Kraatz, Dr. G.: Revision d.Procerus- Arten. 23 p. (1 Taf). — Lindemann, Dr. K.: Monogr. d. Borkenkäfer Russlands. 22 p. — Kawall,H.: Organ. Einschl. im Bergkrystall. 4 p. — Meunier, Dr. M. St.: Mem. s. 1. AUuvious verticales. 28 p. — K. ung. geoL Anstalt. Mitthl. a. d. Jb. 4. Bd. H. 3. Budapest 1876. 8». Böckh, J.: Brachydiaste- matJierium transilvanicum Bkh. et Maty. 26 p. (2 Taf). — Ver. f d. Museum schles. Alterth. 34. Ber. Schles. Vorzeit in Bild u. Schrift. Breslau 1877. 8». Wer- nicke, Dr. Ew.: Schles. Steinmetzzeichen. 10 p. (3 Taf.). — Nachtrag üb. d. Zugehörigkeit d. schles. Steinmetzen. 4 p. — Inst. med. valenciano. Boletin Tomo 15. Mes de Enero. Valencia 1877. 80. Soc. Reg. Scient. Upsaliensis. Nova Acta. 3. Ser. Vol. X, Fase. 1. Upsala 1876. 40. Ares choug, J.B.: 38 Observationes Phvcologicac III. 36 p. (3 Taf.). — Hain- marsten, 0.: Unters, üb. d. Faserstoffgeriniig. 130 p. — Hildebrandssoii,H.H.: Sur la trombe pres de Hallsberg le 18 Aoüt 1875. 8 p. (1 Taf.). — Hamberg. II. E ; La teiuper. et l'humidite de l'air ä diu', hauteurs. a7 p. (1 Taf.). — Ekmau, G., u. Pettcrssoii, 0.: Ueb. d. Atomgew. d. Selens. 22 p. — Ekman, F. L.: On the general causes of the Ocean-Courrents. 52 p. — — Bull, tneteorol. mens.de l'observ. del'umv. d'üpsal. Vol. VII. Amiee 1875. Upsal 1875— 76. 4". 74 p.— U. S. geol. a. geogr. Surv. of the Territ. Bull Vol. II, No. 3. Washington 1876. 8". Hayden. F. V.: N. Descript. of s. geo!. sect of the country ab. thellcad- waters of the Missouri a. Yellowstone Rivers. 12 p. (10 Taf.). — Mudge, B. F.: N. on the tertiary a. cretaceous Per. of Kansas. 11 p. — C'annett, II.: N. in relat. to the accomp. Contour-Map of the U. St. -i p. (1 Map). — Brandegee, T. S.: The Flora of S.W. Colorado. 33 p. — Seudder.S. H. ; List of the Orthoptera poU.by Dr. A. «. Packard in Colo- rado etc. dur. the Kummer 1875. 7 p. — Not. of a Small Coli, of Butterflies, inade by Dr. A. S. Packard in Colorado a. Utah in 1875. 2 p. — Brief Synops of N. Am. Earwigs etc. 12 p. - Die neuesten Forschungen über den Zu- sammenliang orientaler mit abendländisclier Mathematik. Von Dr. Siegm. (iiinther. M.A.N. Prof. in Ansbach. Die Zeit liegt noch nicht weit hinter uns, in welcher die Historiker die Mathematik auf ausschliesslich klas- sischem Boden erwachsen sein Hessen und jeden Ver- such, an der absoluten OriginaUtät griechischer Wissen- schaft zu zweifeln, als eine Art von Vervath an der Antike brandmarken zu müssen glaubten. Diese An- schauung kann jetzt freilich selbst für antiquirt gelten, und mit Ausnahme des jüngeren Sedillot, der in seinem Vertilgungskriege gegen indisch-chinesische Leistungen nicht erlahmen zu wollen scheint, dürfte wohl die Mehr- zahl der Fachmänner einer gerechteren Ausscheidung der gegenseitigen Verdienste sich bofleissen. Ja wir dürfen uns fast davor hüten, in das entgegengesetzte Extrem zu verfallen, denn als in den letzten Jahrzehnten Coleb rocke und Strachey für die Inder, Alexander Wylie und Stanislaus Julien für die Chinesen den Beweis zu liefern begannen, welch' achtbare Zeugnisse astronomisch-mathematischer Selbstthätigkeit iu der Lite- ratur des Ostens verborgen lägen, da lag wiederum die Gefahr nahe, es möchte die gerechte Bewunderung über solche kaum geahnte Schätze ziu- Ueberschätzung verleiten. Und um so näher mochte diese Klippe zu liegen scheinen, als die so gewaltig fortgeschrittene Eunst im Entziffern der hieroglyphischen und Keil-In- schriften eine ganz sicherlich ausserhalb des hellenischen Kulturkreises liegende originale Wissenschaft bei Chal- däern und Aegyptern zu Tage förderte. Wenn solche Produktivität am Tigris vind Nil sich fand , warum sollte sie den weiter nach Osten gerückten Völker- schaften des asiatischen Continentes versagt geblieben sein? So argumentirte man, an sich gewiss nicht ohne Grund, und mr wenigstens zweifeln keinen Augenblick daran, dass viele von den auf dieser Basis construirten Schlüssen für immer Gültigkeit behaupten werden — da.ss aber gleichwohl höchste Vorsicht auf diesem Ge- biete der Hypothesen beobachtet werden sollte, davon überzeugen uns verschiedene Proben abenteuerliehster Phantasienbilduug, unter welchen das voluminöse Pracht- werk: „Uranographie chinoise" des Leydener Orienta- listen Schlegel eine hervorragende Stelle einnimmt. Aus diesem kann man nämlich lernen, dass die ganze Sternkunde und vor Allem deren astrognostischer Theil lediglich eine Erfindung des uralten Volkes der Mitte sei und dass die Sternbilder wie die Himmelseintheilung bei allen übrigen civihsirten Nationen die deutlichsten Spuren dieses ihres chinesischen Ursprunges in sich trügen. Derartige Extravaganzen schaden nicht blos dem in vielen anderen Beziehungen verdienstlichen Buche, welchem sie entstammen, sie haben auch den weiteren und erheblicheren Nachtheil, eine ganze Kategorie interes- santer und für die Philosophie der Gesohichtschreibung hochwichtiger Untersuchungen in Misskredit zu bringen : die Forschungen über den internen Zusammenhang zweier oder mehrerer an sich ganz isolirter Cultureu. Denn solche Studien müssen doch innner an dasjenige Moment des Culturlebens anknüpfen, in welchem die geistige Seite der Stammes-Eigenthümhchkeit am klarsten zu Tage tritt, d. h. also an die Wissenschaft. Und dass nicht jede Disciplin gleichgut zur Unterlage dieser Ver- gleiche genommen werden könne, dass xielmehr — mit alleiniger Ausnahme etwa der rehgiösen Systeme — die Mathematik mit ihren Seitenwissenschaften am besten sich zu diesem Zwecke eigne, das ist eine Ansicht, für welche der Verf. bereits bei einer anderen Gelegenheit (in seinem vor der 48. Naturforscherversammlung ge- haltenen Vortrage) die nöthigen Beweise zu liefern be- strebt war. Leider sind die Schwierigkeiten, welche sich ähnlichen Unternehmungen entgegenstellen und mehren- theils in dem fast durchgängigen Mangel zugleich sprach- Ucher und sachlicher Durchbildung des emzelneu For- schers begründet liegen, so bedeutende, dass nui- sehr wenige glückliche Versuche bislang zu verzeichnen sind. So ist beispielsweise dem geistreichen Hankel ein solcher gänzlich misslungen; seine Ansicht, dass chinesische Me- thoden zur Auflösung gewisser unbestimmter Gleich- ungen mit indischen Verfahrungsweisen identisch seien, beruhte auf völliger Verkeunung der thatsächlichen Um- stände imd konnte nur dazu dienen, seine allgemeinere 39 Theorie von dem absolut superioren Charakter indischer Gelehrsamkeit bedenklich zu erschüttern. Um so gros- sere Befriedigung muss es gewähren, einen entsprechen- den Versuch mit Erfolg gekrönt zu sehen, mag auch dieser Versuch vorerst noch kein vollständiger sein und dieser oder jener Abrundung im Einzelnen bedürfen. Wir meinen den in neuester Zeit von zwei sehr ver- schiedenen Seiten her in Scene gesetzten Versuch, die mathematischen Reliquien der beiden hauptsächlich in Betracht kommonden Cultui-völker , der Griechen und Inder, nach Spuren wechselseitiger Einflüsse zu durch- suchen und alsdann zuzusehen, für welche Partie gei- stiger Errungenschaften dem einen , . für welches dem anderen die Urheber-Rolle zuzuertheilen sei. Es ver- binden sich diese neuesten Ergebnisse fast exclusiv nur mit den Namen zweier Forscher, eines Italieners und eines Deutschen, und in Folge einer allerdings durch- aus nicht zufälligen Verkettung von Umständen finden wir dieselben sogar an einem und demselben Orte nieder- gelegt: in den Abhandlungen des lombardischen In- stitutes zu Mailand. Wenn wir nun im Folgenden einen eingehenderen Bericht über diese Resultate und den Modus ihrer Gewiimung abzustatten versuchen und da- bei auch einzelne eigene Bemerkungen, als zur Klärung des That.bestandes dienlich, nicht zurückhalten, so hoffen wir dem grösseren Publikum, das sich für die Geschichte der Wissenschaften interessirt, unmöglich aber den monographischen Detail- Arbeiten zu folgen in der Lage ist, einen Dienst zu erweisen. Naturgemäss werden wir bei diesem Referate den Hauptnachdruck auf die Arbeit unseres Landsmannes — Cantor in Heidelberg — legen, denn einmal ist sie umfassender und concentrirter gehalten, dann aber liegt sie uns auch näher, weil wir sie auch in deutscher Sprache besitzen.^) Das, was der bei'ühmte Mailänder Astronom Schiaparelli über das- selbe Object veröiFentlicht hat, ist nur ein Special- kapitel eines grösseren Werkes-) von universellerer Ten- denz und konnte aus diesem Grunde die Einzelfrage nur mehr vorübergehend mitbehandeln. Diejenigen mathematischen Historiker, welche zu- erst daran gingen, die Früchte der englischen Ueber- setzungsthätigkeit einem grösseren Leserkreise nützlich und schmackhaft zu machen, verfielen aus eben so er- klärlichen wie entschuldbaren Motiven in den oben be- reits namhaft gemachten Fehler, das mathematische Wissen der Inder als ein durchaus spontan entstandenes, von äusseren Einflüssen unberührtes hinzustellen. L i b r i , der geistreiche Verfasser des ersten pragmatisch an- gelegten Geschiclitswerkes der exacten Wissenschaften, vertrat diesen Standpunkt mit besonderer Energie, und an ihn schloss sich unser deutscher Geschichtschreiber Arneth an, dessen Kapitel über indische Mathematik geradezu einen Glanzpunkt seines Compendiums bildet. Wähi-end dann Michel Ghasles, welcher der Geometrie Hindostans ja auch einen nicht unbeträchtlichen Raum in seiner berühmten „Geschichte der Geometrie" ein- räumt, auf die Localfrage der Entstehung weniger Ge- wicht legte, trat dieselbe wieder um so mehr in den Vordergrund in dem trefflichen Opus posthumum Her- mann Hankel's, und zwar in einem den Indern gün- stigen Sinne. Denn wenn auch die Thatsache nicht ab- zustreiten war, dass sich Anklänge an alexandrinische Sternkunde da und dort in indischen Schriften vor- fanden, so schien doch wenigstens die reine Mathematik einen viel zu eigenartigen Charakter zu tragen, um irgendwie an ein Herübernehmen griechischer Wissens- Elemente denken zu können. Prüfen wir dieses Ver- hältniss an der Hand unserer Gewährsmänner nunmehr im Einzelnen. Beginnen wir diesen Vorlagen entsprechend mit astronomischen Dingen. Auch bei den Indern trat, wie bei nahezu allen Völkern, die Astronomie in steter un- zertrennlicher Verbindung mit der Astrologie auf; beide ., Wissenschaften" lassen sich in jenen Zeiten gar nicht trennen. Cantor verweist, um diese Thatsache zu be- wahrheiten, auf die interessanten Aufschlüsse, welche Saycei) unlängst über babylonische Sternkunde ge- ') Gräko-indische Studien. Von Moritz Cantor. Zeitschr. f, Math. u. Phys. 22. Jahrg. Histor.-Hter. Abthlg. S. 1— 23. '-) Die Vorläufer des (Jopernicus im Alterthum. Von G. V. Schiaparelli. Deutsch v. Maximilian Curtze, Leipzig 1676. iVergl. die ausfuhrliche Recension des Verf. in der „Vierteljahrsschr. d. astr. Gesellsch." XI, S. 248 ff. 1) Die Untersuchungen des englischen Orientalisten findet der für mathematische Geschiehtschreibung sich Interessirende am bequemsten m einem ausführlichen Artikel der von Ru- dolph Kalb redigirten Zeitschrift ,, Sirius'" (15. Nov. 1875) dargestellt. Es ist nun freilich seit den energischen Angriffen, welche A. v. Gutschmid in einer eigenen Monogi'aphie gegen die moderne Assyriologie gerichtet hat, nicht eben gerathen, bhndliugs die von Seite der Fachmänner uns wei'- deuden Resultate zu acceptiren; solch' unglaubliche Falsa, wie sie G. Smith's Uebersetzung der sogenannten „chal- däischen Genesis'" von Oppert (in den Göttinger Anzeigen) nachgewiesen wiu-den, müssen ims Laien stutzig machen, und andererseits kann man von uns sicherlich auch nicht ver- langen, dass wir uns zum Zwecke der Controle selbst in das mysteriöse Gebiet der Keilschriftstudien hineinarbeiten soUen. Glückhcherweise befindet sich der Mathematiker häufig in der Lage, von seinem nichtphUologischen Staudpunkte aus eine weit einschneidendere Kritik üben zu können, als dem eigentlichen Fachmanne möglich ist. Aiü' diese Weise hat Cantor (im 20. Jahrg. d. „Zeitschr. f. Math. u. Phys." 6. Heft) dadurch, dass seine rein mathematische Nachuntersuchung keinerlei Discrepanz ergab, den metrologischen Ergebnissen Oppert's eine unverhoffte Bestätigung verschafft, auf diese Weise ist es auch R. Falb möglich gewesen, gewisse sach- liche Irrthümer, welche Sayce in seine Uebersetzung ver- mengt, als solche hinzustellen. Unter den zweifellos fest- stehenden Errungenschaften heben wir besonders die That- sache heraus, dass nicht sowohl die semitischen Chaldäer, als vielmehr die akkadischen Urbewohner die Träger der astronomischen Bildung gewesen seien (vgl. S. Rüge, Die Turanier in Chaldäa, Dresden 1876), sowie auch die weitere. 40 geben hat. Von einem gewissen Autor hat sich das von Sterndeuterei handelnde Werk erhalten, das wissen- schaftlich-astronomische ist verloren gegangen. Bei diesem Schriftsteller, Varähamihira, finden sich nun gleich gewisse Wörter, wie kendra (Mittelpunkt oder auch Radius eines Kreises), jamitra (Dui-chmesser) etc., welche ganz offenkundig auf Verwandtschaft mit den griechischen Terminis xevvQOv, diä/:tsrQog u. s. w. hin- weisen. Nun ziehen freilich Sanskrit wie Griechisch, als Zweige des grossen indogermanischen Sprachstammes, ihren Wortschatz aus gemeinsamem Boden, wenn aber die Sprachkenner, wie es hier der Fall, eine Etymologie der betreffenden Kunstwörter nicht herstellen zu können erklären, so wird wolil nur die Eine Annalime übrig bleiben, dass man es hier mit ursprünglich hellenischen und später sanskritisirten Vocabeln zu thun habe. Eine weitere Reihe von Belegen liefert uns die mehrfach vorkommende, dem blossen Augenschein frei- Uch wenig hervortretende Verketzerung griechischer, alexandriuischer Eigennamen. Das astronomische Haupt- werk der Inder, die Surya Siddhänta, lässt die erste Offenbarung über himmlische Erscheinungen von einem gewissen Maya ausgehen, der hier als eine Art von Dämon erscheint, vor dem eindringenden Scharfsinn A. Weber's jedoch sich als der altbekannte Ptole- mäus {JlTole/iiaios = Turamaya) entpuppt hat. Der- selbe ist aus Romaka-Pui-a (Rom) gebürtig, eine um so auffälligere Täuschung, als dem Inder die Stadt Alexandrien keineswegs fi'emd ist; sie heisst Yarana- Pura, die Stadt der Jonier. Und auch der neupytha- goräische Astrolog Paulus tritt uns im indischen Ge- wände als Pauli 5 a entgegen, — das Alles sind gewiss unwiderlegliche Zeugnisse dafür, dass alexandrinisches Wissen von den Ufern des Nil an diejenigen des Ganges sich verbreitet haben muss. Als obere Grenze für diesen Akt der Uebermittelung müsste vorläufig noch an dem zweiten Jahrhundert unserer Zeitrechnung festgehalten werden. Diesen sprachlichen Zwischengliedern auch rein scientifische im astronomischen Fache an die Seite ge- stellt zu sehen, muss natürlich vor Allem im Interesse des Continuitätsnachweises liegen. Cantor ist seinem Zwecke entsprechend hierauf nur in alier Kürze ein- gegangen, Schiaparelli ist die Auffindung über- raschender Analogieen gelungen. Derselbe glaubte bei den indischen Astronomen, vor Allem bei Aryabhätta, Anklänge an Plato und an Heracleides Ponticus zu entdecken. Mit Ersterem hat es denn auch wohl seine Richtigkeit, bezüglich des zweiten Punktes ist der be- rülimle Mailänder Astronom später selbst auf abwei- chende Gedanken gekommen. Immerhin darf vielleicht die Abhängigkeit jener oben erwähnten Encyklopädie der Inder, welche deren gesammte rechnende Astro- nomie in sich schliesst, von griechischen Vorbildern nicht total in Abrede gestellt werden. Das schöne geometrische System des Pergäers Apollouius, welches durch seine Epikyklen die Planetenbewegung in einer für damals, ja selbst noch für unsere Zeit mustergül- tigen Weise zu regeln verstand, kann ja immerhin den östlichen Nachbarn bekannt geworden sein und dort jene Zusätze erhalten haben , durch welche einerseits demselben der anschauliche Charakter entzogen, anderer- seits ein dem phantastischen Sinne des indischen Volkes zusagender mysteriöser Aufputz beigelegt wurde. Ein so abgerundetes System von Rechnungsregeln,') wie es die Surya Siddhänta darbietet, kann doch wohl nur auf Grund einer wirklichen Theorie entworfen worden sein — auf Grund jener epikyklischen Theorie, welche sich durch siebzehnhundert Jahre einer kaum beein- trächtigten Alleinherrschaft-) erfreuen sollte. — Wenden wir uns, nachdem auf astronomischem Ge- biete eine directe Ueberführung griechischen Wissens nach Indien zum mindesten sehr wahrscheinlich ge- worden, zur reinen Mathematik, welche allerdings im letzteren Lande niemals eine selbstständige Rolle spielte, sondern durchgängig nur den Charakter einer freilich einflussreichen astronomischen Hülfsdisciplin trug. Can- tor (a. a. 0. S. 5) macht zunächst darauf aufmerksam, dass allerdings die Behandlung gewisser Probleme bei Griechen und Indern eine wenig unterschiedene sei — hervorgehoben werden speciell die Gleichungen des zweiten Grades, 3) die Summation höherer arithmetischer Progressionen, die sogenannten „Brunnenaufgaben"*') — , dass man in Mesopotamien ganz ebenso den Himmel in vier Regionen theilte, wie dies nach den Angaben von S ch lege 1 in seinem obgenannten Buche auch in China bereits in sehr früher Zeit geschah. Sollte dies vielleicht auf einen prä- luatoriscben Zusammenhang zwischen beiden Nationen deuten? >) Dass man es wirklich nicht mit einem Phantom, son- dern mit einem wissenschaftlichen System zu thun habe, be- weist schon der Umstand, dass nach Hankel (S. 175)Spottis- woode die indischen Regeln algebraisch einzukleiden ver- mochte. -) Betreffs der schwachen und eigentlich doch nur ge- legentlichen Anfeindungen des ptolemäischen Weltsystemes vergleiche man die in zwei gesonderten Heften zu Halle (bei L. Nebert) erscheinende Monographie des Verf. : „Die Lehre von der Erdrundung und Erdbewegimg im Mittelalter". 3) Wenn hier, wie vielleicht angenommen werden könnte, z. B. Diophant von den ludern gelernt hätte, so würde sich die Oriainaldoctrin bei diesem Acte von Seelenwanderung beträchtUch verschlechtert haben. Das, was das indische Ver- fahren vortheilhaft auszeichnet, ist nämlich besonders darin zu suchen, dass mau von der Doppelwurzel, auf welche jede quadratische Gleichung führen muss, eine klare Vorstellung besitzt, wogegen Diophant — wie alle anderen Griechen und Römer - sich niemals mit der Idee mehrfacher Auflösungen vertraut machen konnte. ■*) Mit diesem Gesammtnamen bezeichnet Cantor in seiner bekannten trefflichen Abhandlung über die römischen 41 dass aber auch andererseits es an allen Anlialtsininkten mangele, um irgendwelche Priorität auszumitteln. Wich- tiger erscheintWöpcke's von Cantor ausführlich und geschickt discutirte Hypothese, eine merkwürdige Stelle eines reUgiösen indischen Werkes, in welcher von ge- wissen dem jungen Buddha bei seinem Yerlobungs- examen^) vorgelegten Aufgaben gesprochen wird, habe sich nach dem Westen fortgepflanzt und so den An- stoss zu Ar chimed 's denkwürdigem Buche „Von der Sandeszahl" gegeben, in welchem die von der Welt- kugel zu fassende Anzahl von Sandkörnern ausgei'echnet wird. Ob diese Vermuthung, welche an sich sehr ge- fällig erscheint, durch nachträghche Forschungen sich exact bewahrheiten lässt, muss natürlich dahingestellt bleiben, — so viel aber geht aus Allem hervor, dass, wenn überhaupt mit Rücksicht auf den rechnerischen Theil der Mathematik an eine griechisch-indische Wechsel- wirkung gedacht werden kann, die passive Rolle des Empfängers weit wahrscheinlicher dem griechischen Volke zuzuweisen sein wird. Umgekehrt dagegen verhält sich's mit geometri- schen Dingen, und zwar darf sich in diesem Falle die Forschung auf einem weit festeren Boden bewegen, als das bislang möglich war. Eine eigentliche Geometrie, eine Raumlehre im griechischen oder modernen Sinne, besass Indien gar nicht; es existirte kein praktisches Bedürfuiss, eine solche in's Leben zu rufen, und noch weit mehr iehlte die sensuelle Grundlage, auf welcher ohne alle äussere Veranlassung das herrliche Gebäude der hellenischen Geometrie entstanden war. Der alte Arneth, dessen Pfadfinder- Verdienst wir die höchste Achtung zollen müssen, spricht sich über dieses Ver- hältniss in bezeichnendster Weise aus (S. 176) : „Was die Geometrie betrifft, so haben wir gesehen, dass dieser Zweig der Mathematik bei den Indern gar nicht existirte; sie rechneten mit Linien, Flächen und Kör- pern, wie wir mit Centnern, Pfunden und Lothen oder Agrimensoren (Leipzig 1875, S. 56 S.) jene Kategorie von Rechuungsaufgaben, in welchen nach der Zeit der Entleer- ung eines Wasserbehälters durch Röhren etc. gefragt wird. Derartige Fragen werden au jenem Ürte bei Arabern und Indern, in A 1 c u i n's Aufgabensammlung „ad acuendos juvenes", bei dem Reformator Leonardo Fibonacci. überhaupt so ziemlich überall, nachgewiesen, wie sie denn auch seit May er H i r s c h 's Zeit in keiner nach dessen Vorbild gearbeiteten Zu- sammenstellung vermisst werden dürften. I) Das Alter jenes Werkes, der „Lalitavistara", kann nicht mit einiger Genauigkeit fixirt werden. Wahrscheinlich aber erscheint es uns in hohem Grade, dass zu einer Zeit, welche sich im Schaffen solch' ungeheuerlicher Zahleuweseu gefiel, das Positionssystem, welches wir recht sehr füi- eine indische Erfindung zu halten geneigt sind, noch nicht er- funden oder doch wenigstens noch nicht zu allgemeinerer Aufnahme durchgedrungen gewesen sei. Wie gering näm- hch die früher behauptete Analogie zwischen den Stufen- zahlen des Archimedes und der gleich einfachen wie in- geniösen Idee des Stellenwerthes sei, hat Nesselmann (Algebra der Griechen, S. 122) bestimmt dargethan. Leop. XIII. mit anderen Dingen." ') Wenn nun trotzdem die als blosses Anhängsel der Algebra auftretende Geometrie interessante Lehrsätze und eigenartige Untersuchungs- gebiete in sich begreift, die so ganz und gar nicht den landläufigen Stempel tragen, ja wenn sogar in dem relativ kurzen Zeiträume von 500 Jahren ein entschie- dener Rückgang in geometrischem Wissen und Können*) sich manifestirt — was liegt da näher, als die An- nahme, man habe es hier mit einem Bruchstück fremder, von Aussen hereingetragener Wissenschaft zu thun, welch' letztere dann natürlich, als die ursprünglichen Quellen zu strömen aufgehört hatten, allmäliger Ver- sandung anheimfiel? Diese Annahme ist denn auch nicht neu. Bereits Henri Martin von Renn es hatte auf das eigen thüm- liche Factum hingewiesen, dass gewisse Kunstwörter*) und gewisse bequeme Beispielsfiguren bei Heron AI e x a n - d r i n u s und den Indern ganz in der nämlichen Weise vorkämen. Hankel, den wir ja schon oben als ener- gischen Verfechter inilischer Originalität kennen zu lernen Gelegenheit fanden, opponirte natürlich gegen diese seiner Grundanschauuug stracks zuwiderlaufenden Behauptungen , doch wenn auch seine Gegengründe, wie immer , scharfsinnig sind , so gelingt es unseres Erachtens C a n t o r doch, dieselben nach und nach zu widerlegen. Insbesondere wird dem Schlüsse Hankel's, eine gewisse allerdings hervorrngende heronische For- mel finde sich bei keinem indischen Autor und des- halb habe keiner dieser letzteren von Heron gewusst, durch den Nachweis der Boden entzogen , dass auch von den zahlreichen Geometern des früheren Mittel- alters, die doch vielfach nur als unselbstständige Re- producenten heronischer Leistungen anzusehen sind, 1) Diese algebraische Geometrie der luder, welche wir uns dazu noch ganz ohne alle Rücksichtnahme auf Homo- geneität etc. vorstellen müssen, iuvolvirt also eine ganz ent- schiedene Depravation der Mathematik, aber eine eben so glückliche Depravation, wie jene, durch welche sich aus dem strengen Exliaustionsverfahren des Archimedes die sogen. „Geometrie des Untheilbaren" und aus dieser heraus wiederum die grosse Neuerung der Infinitesimalrechnung entwickelte. Nur dadurch, dass bei dem so gfücklich für die Couservirung älterer Errimgenschaften augelegten arabischen Volksstanime die exakte Metrik der Griechen wie die geometrische Rechen- kunst der Inder gleichmässig Eingang finden, konnte sich jeuer grossartige Verschmelzuugsprocess aubahnen, auf dessen Vollendung unsere heutige Mathematik beruht. 2) Die Periode des Abwärtsgehens ist durch die Namen Brahmegupta und Bhäscara Achärya bezeichnet. Ersterer ist noch selbst ein schöpferischer Geist, Letzterer steht, obschon er in vielen Details seinen Vorgänger entschieden über- ragt, doch bereits an der Schwelle eines blossen Commen- tatoren-Zeitalters. 3) Das Wort ,, Scheitellinie" (xoQvifij, Vertex, coraustus) bezeichnet bei den alten Aegyptern der Pharaonenzeit, wie bei dem Alexandriner Heron und in der mathematischen Terminologie der Inder die kleinere der beiden Seiten eines Trapezes, jener Figur, welche bei allen Völkern mit Vorliebe zum Ausgangspunkt für die Flächenmessung genommen wurde. 42 •doch gerade der fragliche Satz niemals zur Anwen- dung gebracht worden sei. Den von Martin nur mehr gelegentlich vor- gebrachten Belegen fügt nun Cantor's bewusst-con- sequente Nachsuchuug eine Reihe neuer nicht minder prägnanter Analogieen hinzu. Gewisse roh-empirische Flächenformeln*) für Flächen und Körper, welche aus der altaegyptischen Messpraktik — wie wir glauben-), nicht durch den freien Willen des Autors — in die heronische Encyklopädie übergegangen sind, finden sich bei den Indern wieder vor, die Hülfslinien zieht B r a h m e - gupta vielfach ganz nach demselben Principien, wie das auch Heron thut, und auch in der äusseren Form der beidseitigen Lehrbücher, z. B. in der Ueber- schrift gewisser Abschnitte , treten auffallende Aehn- lichkeiten zu Tage. Wichtiger jedoch als all' diese mehr sekundären Identitätsbeweise muss uns erschei- nen eine Eeihe neuer erst ganz kürzlich an's Licht geförderter Thatsachen, welche es Cantor möglich gemacht haben, den directen Beweisweg für seine Auf- fassung anzutreten. Ein in Hindostan heimisch gewordener Deutscher, Professor Thibaut zu Benares , hat unlängst eine Uebersetzung und sachliche Paraphrase der sogenannten (j'ulvasütra's herausgegeben, welche Schriftwerke es mit den zur richtigen Erfüllung der Cultusvorschriften dienenden Regeln und speciell mit der Construction der Altäre zu thun haben. Diese Altäre wurden in den allerbaroksten Formen hergestellt, massgebend bleibt jedoch stets die richtige Lösung zweier plani- metrischer Aufgaben: Eine gegebene Figur mit Bei- behaltung der Gestalt nach einem bestimmten Ver- hältnisse zu vergrössern, und: Eine Figur in eine an- dere zu verwandeln. Aehnlich«; Dinge waren auch den gottesdienstlichen Gebräuchen der alten Griechen nicht fremd, wie die von Cantor quellenmässig wieder- gegebene Erzählung vom delischen Problem (Verdoppel- ung eines würfelförmigen Altars) beweist. Bekanntlich soll dieser mysteriöse Wunsch des Gottes eine der be- ') Wir können jedoch speciell dieses eine Argument nicht als ein sehr beweiskräftiges gelten lassen. Sind näm- lich die betreffenden Formeln, so wie sich dies Arneth (S. 146) zm-echtgelegt hat, nichts weiter als Ausflüsse der bekannten richtigen Formel für den Rechtecks-Inhalt, galten sie demzufolge auch nur für solche vierseitige Gebilde, deren Gestalt nicht allzu weit von derjenigen eines Rechtecks ab- wich, so war die Möghchkcit, gerade diese Formeln und keine anderen zu erfinden, eine so überaus naheliegende, dass in einer ürtUchen und zeitlichen Doppel-Entstehung nichts Besonderes erblickt werden darf Uns würde es per- sönhch nicht wundern,wenn systematisch-ethnologischeForsch- ung in dem Sinne, wie ihn unlängst H. Stoy's Habihtations- schrift präcisirt hat, jene Regel bei vielen uncultivirten Völker- schalteu aufdecken würde. '-) Vgl.desVerf Notiz: „Die römischen Agrimenaoren", m der wissenschaftlichen Beilage der „Allgem. Zeitung" vom 13. März 1876. deutsamsteu Errungenschaften der antiken Geometrie, die Verzeichnung zweier mittlerer Proportionallinien, unmittelbar veranlasst haben. — Die Inder machten sich's allerdings insofern leichter, als sie nicht ähnliche Körper, sondern lediglich ähnliche Flächen construir- ten, d. h., arithmetisch ausgedrückt, ihr Problem statt auf die Ausziehung der Kubikwurzel auf die viel leich- tere Berechnung einer Quadratwurzel zurückführten. Dabei kommt es nun zunächst immer auf die an- genähert rationale Bestimmung der Grösse j/2^ an. Das Original setzt 1 .4 V^ -'+1 + 3^ 3.4.34' für diese Approximation entwickelt Thibaut einen sehr eleganten Beweismodus, den Gantor acceptirt und mit eigenen Bemerkungen versieht i). Er hebt näm- lich hervor, wie das von Thibaut gemuthmasste Ver- fahren von einer echt heronischen Figur, dem sogenann- ten Gnonion, Gebrauch macht, und wie weiterhin die stetige Verwendung von Brüchen, welche die Einheit als Zähler haben, ein specifisches Charakteristikum aegyptisch-griechischer Logistik (Rechenkunst) ist. Die Construction der Quadratwurzel fusst selbst- verständlich auf dem pythagoraeischen Lehrsatz, wel- cher jedoch eigenthümlicher Weise niemals für das rechtwinkelige Dreieck selbst, sondern nur für das Rechteck, dessen Hälfte jenes ist, ausgesprochen wird — doch kommt dergleichen nicht minder bei Heron >) Verfehlen wollen wir nicht, darauf aufmerksam zu machen, dass der erste und hauptsächlichste Theil des Aus- druckes auch auf andere Weise eruirt werden kann. Es ist nämlich approximativ l/^^j/l + l = 1 + T+l ^ 2- sumniiren wir diesen Kettenbruch, so ergiebt sich sein Werth 17 ^=Y75, und dieser Bruch lässt sich sofort wieder als auf- steigender Kettenbruch schreiben; es ist T2-T ^ -^+^ + n7i- Unsere feste Ueberzeugung , dass solche Kettenbruch-Algo- rithmen in ein sehr hohes Alter hinaufreichen, haben wir früher (im VII. Bande des Bulletino Boncompasni) betont und zu stützen versucht ; speciell die Inder besassen in ihrem „Zerstäubungsverfahren" (Hankel, S. 197) eine von unserer modernen Kettenbruch-Entwickelung dem Wesen nach nicht verschiedene Methode. 2) Für diese das gesammte Alterthum mit seltener Con- stanz durchziehende Rechmmgsmaassregel, complicirte Brüche womöglich durch abnehmende Reihen der Form: 1 + — + — 1.1. a ab -*- abc abcd oder durch Summen aus solchen Reihen darzustellen und dadurch für den praktischen Calcul geschmeidiger zu machen, suchte Verf dieses in seinem Werke: „Vermischte Unter- suchungen zur Geschichte d«r mathematischenWissenschaften"- (Leipzig 1876, Kap. II) Materialien zusammenzubringen. 43 vor. Das geuauute FuudamentaltLeorem der rechnen- den Geometrie aber verstanden die Verfasser der flul- vasutra's durch die Combinatiou zweier an sich ver- schiedenartiger Experimente mit Figuren herzuleiten, ganz in der Weise, welche früher vom Referenten als für die Genesis des pythagoräischen Lehrsatzes wahr- scheinUcli beziehungsweise einzig möglich bezeichnet worden war (Ziele und Resultate, 8. 41if.). Die Dar- stellung eines n fachen Quadrates aus der Seite des einfachen reihte sich dann ganz ungezwungen an. In der zweiten oben normirten Gruppe, derjenigen der VerwandluDgsaufgaben , tritt in erster Linie die Ueberführung eines Rechtecks in ein Quadrat hervor, eine figürliche Einkleidung der algebraischen Formel (& + h\2 /a— b\ ab = wie solche bei den ludern überhaupt mehrfach in recht eleganter Form') auftreten. — Die berühmte oder besser berüchtigte Forderung, den Kreis in ein Qua- di'at zu verwandeln, tritt uns ebenso entgegen, wie deren ümkehrung, welche die Verwandlung eines Quadrates in einen ihm flächengleichen Kreis fordert. Für erstere Aufgabe werden zwei durch den Grad ihrer Annäher- ung unterschiedene Formeln aufgestellt; bedeuten näm- lich ß und d resp. Seite und Dianieter von Quadrat und Kreis, so w'ird 13 oder auch + 1 «=15^ 1 + ,8 ' 8.29 8.29.6 ' 8.29.6.8J gesetzt. Beide Formeln laufen in letzter Instanz da- rauf hinaus, dass d = |(2 + J/^ 2) gesetzt und jener Wurzelausdruck in verschiedener Gestalt eingesetzt wird. Wie man auf diesen Aus- druck gekommen sei, erhellt natüi'lich aus unserer Vorlage ebensowenig, wie in früheren Fällen ; Cantor betritt demgemäss das Feld der Conjeotur und findet durch eine höchst geschickte Vergleichung der Data, dass die Diagonale eines Quadrates ^/s mal genommen den Durohmesser eines jenem inhaltsgleichen Kreises liefere, wenn man die indische Regel zu Grunde lege. Das ist aber genau die sowohl von Albrecht Dürer als auch von anderen Empirikern des späteren Mittel- alters gelehrte Vorschrift, einen Kreis zu quadriieu, ein Quadrat „rund zu machen". Aber auch diese An- weisung niuss wieder ihren Grund in einer anderen theoretischen Vorstellung über das Verhältniss von Kreis und Quadrat haben; es wird närahch ') So haben die luder in ihrer späteren Zeit , als es sich für sie weniger um Neu-Auffiudungeu als um Conser- virung des Erworbeueu handelte, einen höchst niedlichen Beweis des Pythagoräers ersonnen, indem sie aS4-b2 = 2ab + (a — b)^ setzten. l-\' gesetzt. Es ist dies einerseits die Höhe eines über dem Durchmesser als Seite errichteten gleichseitigen Dreieckes, und zwar hat H e r o n seiner Zeit den ir- rationalen Werth ganz geradeso umgangen, wie dies die mathematischen Theologen Indiens thun; anderer- seits folgt aus jener Beziehung zwischen ß und d für die das Verhältniss von Peripherie und Durchmesser ausdrückende Zahl der Werth 3 , den gleichniässig antike Culturvölkeri), wie moderne Praktiker bei ihren Kreisrechnungen zu verwenden pflegen. Der Schluss des Cantor 'sehen Essay's behandelt die Manipulation der Inder bei dem für ihren Cultus bedeutsamen Werke der Altar-Orientirung-). Ihr Ver- fahren erinnert aufs Lebhafteste an dasjenige Heron's und der späteren römischen Agrimensoren, welche zu- nächst Cardo und Decumanus festlegten. Das Ab- stecken einer geometrischen Figur durch Seile war ebenso wie den Indern so auch, neueren hieroglyphi- schen Aufschlüssen zufolge, den alten Aegyptern ge- bräuchlich; der Name „Harpedonapten", den im Nil- lande die messkundigen Priester führten, und um dessen eigentlichen Sinn sich noch Friedlein in seinen Unter- suchungen über aegyptische Mathematik vergeblich bemühte, enträthselt sich einfach als „Seilspanner'-. Dies eine kurze Analyse jener für die Cultur- geschichte im edleren Sinne des Wortes hochwichtigen 1) In seinem früher bereits angezogenen Referate über Oppert's metrologische Forsclmngen ist Cantor zu dem historisch wichtigen, wenn auch durchaus nicht unerwarteten Ergebniss gelangt, dass sowohl Mesopotamier wie Israeliten jene Verbältiüsszahl nüt dem ganzzahligeu Werth 3 ideuti- ticirten. Diese letztere Muthmaassung war bereits bei Spi- noza aufgetreien, und auch von jenen Mathematikern, welche den in der heiligen Schrift zu Tage tretenden mathematischen Keuutnissen nachspürten (Scheuchzer, Wicdeburg, Reiher. Schmidt), wird sie gelegenthch ausgesprochen, ob- wohl es jenen Mäunern einige Skrupel bereitete, den Verfassern des götthch iuspirirteu Werkes ein relativ doch immer sehr ge- ringes Maass von geometrischen Kenntnissen zutrauen zu müssen. Insbesondere handelte es sich dabei um die Gestalt des sogenannten ehernen Meeres. — Noch kein Historiker scheint auf eine merkwürdige Abhandlung von Hurwitz aufmerksam geworden zu sein, welche sich üi der ehedem berühmten, von M e u d e 1 s s o h ii und anderen Mitgliedern des Berliner Aufklärungskreises inspirirten deutsclijüdischen Zeit- schrift „Moassef" (Der Samralerj abgedruckt ündet und spe- ciell talmudisch-mathematisehes Wissen zum Vorwurfe hat. Hur witz ist geneigt, sich im obigen Falle für ein regelmäs- siges Zwölfeck zu entscheiden. ä) Auch die arabischen Astronomen wussten auf tri- gonometrischem Wege ihre „Kebleheh" (die Richtung nach Mekka) auszumitteln, wie uns Sedillot in seinem interes- santen Werke über die mathematische Instrumeuteukunde jenes Volkes berichtet. 6* 44 Forschungen, welche im Wesentlichen eben doch mit he- trächtlicher Wahrscheinlichkeit auf geometrisch-astro- nomischem Gebiete eine Beeinflussung Indiens durch Griechenlands, auf algebraischem dagegen wohl das umgekehrte Verhältniss ergeben. Entwurf zurEmcMuiigzoologiscli-botanisclier Stationen an deutschen Meeren.*) Im Auftrage der Comniission, welche von der Zoo- logischen Section am 22. d. M. zur Vorberathung über den von Herrn Dr. Kossmann gestellten Antrag auf Errichtung einer zoologischen Station auf Helgoland gewählt wvu-de, berichtet Prof. Alex. Pagenstecher: Die Commission ist tief davon durchdrungen, dass die Einrichtung zoologischer Stationen an deutschen Meeren unerlässhch ist, um der deutschen Zoologie die ehrenvolle Stelle, welche sie sich namentlich von Jo- hannes MüUer an zu gewinnen wusste, als für die zoologische Arbeit am Meere der einzelne Gelehrte überall auf seine eigenen Kräfte angewiesen war, auch jetzt zu sichern, wo die in Beziehung auf Strände weit günstiger situirten Nationen bereits eine ziemliche An- zahl solcher Anstalten besitzen. Die Commission erkennt vollkommen die hohe Be- deutung und Leistimgsfähigkeit der zoologischen Sta- tion in Neapel an, in welcher zu arbeiten die Munificenz des Reiches und verschiedener deutscher Bundesstaaten ermöglicht, und ist weit davon entfernt, dieser schönen Anstalt ihre moralische Unterstützung und etwa dadurch die derselben gewährten Hülfen schmälern zu woUen. Sie verhehlt sieh jedoch nicht die Gründe, welche dringend verlangen, dass zu diesem bereits Gewährten Erleichterungen für die Arbeit an den eigenen, deutschen Meeren hinzutreten. Die wesentlichsten unter diesen sind: die Erweiterung des Arbeitsfeldes, die grössere Leichtigkeit für deutsche Gelehrte, an unsere Meere zu gelangen und sich an ihnen aufzuhalten, sowohl in Beziehung auf Zeit als auf Geld , die bequemere und förderlichere Beziehung zu den binnenländischen Lehr- anstalten, die klimatischen und gesundheitlichen Ver- hältnisse Neapels wälirend eines TheUes des Jahres, endlich und nicht zum Mindesten der Umstand, dass *) Die Leopoldina hat in Heft XII, p. 141 u. flgde., einen Aufsatz des Hrn. Prof. Dr. V. Ilensen in Kiel über die zoologische Station in Neapel veröifentlicht, welcher die Erhaltung und weitere Entwickelung dieser Anstalt, als eines von einem Deutschen gegründeten internationalen wissen- schaftlichen Institutes, vor allen anderen empfahl. Auf einen anderen Standpunkt hat sich eine von der Section für Zoo- logie und vergleichende Anatomie der Naturforscher -Ver- sammlung zu Hamburg am 23. Sept. v. J. gewählte Commis- sion gestellt, deren nachstehender Bericht der Leopoldina mitgetheilt wurde. die an unseren eigenen Meeren gesammelten zoologischen Ergebnisse die directesten Früchte für die Ausbeutung dieser Meere und somit für den Nationalwohlstand zu bringen im Stande sind. Dieses vorausgesetzt, fand die Commission zu über- legen, ob die Nordsee oder die Ostsee mehr zur Ein- richtung einer Station zu empfehlen sei, und welche Punkte an diesen Meeren als die vorzüglichsten in Aus- sicht genommen zu werden verdienten. Für die Ostsee und an dieser für eine Stelle in unmittelbarer Nähe von Kiel sprechen sehr gewichtige Gründe äusserer und innere)- Natur. Die Nähe einer Universitätsstadt, deren Lehrer und Bürger in fortwährender Beziehung zum Meere stehen, und von welcher aus bereits für unsere Meere im Besonderen und das Meer im Allgemeinen sehr Bedeutsames ausgegangen ist, wird an Personen und Hülfsmitteln, namentlich literarischen, eine Grundlage für die vorzunehmenden Arbeiten aus sich selbst bieten, welche anderswo zu schaffen äusserst kostspielig, wenn nicht ganz unmöglich sein würde. Es kann zwar nicht geleugnet werden , dass die Ostsee arm an Thierarten ist, wenngleich die neueren Untersuchungen einen viel grösseren Reichthum geliefert haben , als mau fiiiher vennuthete. Jedoch sind die Gattungen verhältnissmässig reich vertreten, und, in- dem dies immer Gelegenheit bietet, das Verschiedenste zur Untersuchung zu bringen, werden bei diesen Unter- suchungen manche Zweifel und Erschwerungen aus- geschlossen, welche aus dem Zusammenleben nahe ver- wandter Arten entstehen müssen. Für den Betrieb der einzurichtenden Aquarien ist danach ganz besonders hervorzuheben, dass in der Kieler Bucht, bei dem fast vollständigen Mangel an Ebbe und Fluth, es sehr leicht sein wird, eine ständige Verbind- ung von Bassins mit dem offenen Meere zu erhalten, wie sie für die vollständige entwicklungsgeschichtliche Verfolgung zahlreicher Thiere ganz unerlässhch zu sein scheint. Während auf solchem Wege von einzelnen Repräsentanten die moi'phologischen und biologischen Gesetze vollkommener werden erforscht werden können, als vielleicht irgendwo, vrä'd die Nähe der Nordsee immer es sehr leicht machen, zu vergleichendes reiches Material in auf gewölmliche Weise betriebenen Aquarien zu halten. Es wäre Ihrer Commission äusserst erwünscht ge- wesen, wenn sie sich in der Lage gefunden hätte, Ihnen an der Nordsee deutsche Plätze naclizuweisen, welche den Anspruch erfüllten, den grossen Thierreichthum, welcher diesem Meere eigenthümlich ist, in der Nähe bequem zugänghch darzubieten. Es könnten hierfür Stationen namentlich auf den Inseln Sylt, Föhr, Norder- 45 ney und Boikura ins Auge gefasst werden. Soweit den Commissionsniitgliedern beltannt, ist jedoch an diesen, der Klippen und felsigen Strände entbehrenden Inseln, Weniges ausgenommen, die Thierwelt kaum mannichfaltiger und in gewissen Beziehungen sogar ärmer als die der Kieler Bucht. Müsste durchaus ab- gesehen werden von einer aiisserdeutschen Stelle, so möchte Cuxhaven, eher reicher als die genannten Inseln, deshalb den Vorzug verdienen, weil es zu Lande, also zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter erreichtwerden kann. Weit überragend über allen diesen steht Helgo- land, nicht ohne Grund seit Jahren ein Feld deutscher .Studien. Hier begegnet sich die Fauna felsiger Klippen mit der des Sandes, die des Strandes mit der des of- fenen Meeres. Wie diese Insel ein Sammelplatz für Vögel entfernter Kegionen, so strömen ihr von allen Seiten die Seethiere zu. Das Absuchen der Ebbetümpel, die pelagische Fischerei, die Drague liefern gleich reiche Ergebnisse. Die stammesverwandte Bevölkerung ist uns sympathisch, seit mehr als 30 Jahren mit dem zoolo- gischen Dienste vertraut. Unzweifelhaft erfüllt dieser Platz alle Ansprüche Derer, welche den Reichthum or- ganischer Schöpfung kennen lernen und ausnutzen, an allerlei Stellen die Ergebnisse älteren Fleisses kontrol- liren und erweitern, Neues entdecken wollen. Angesichts dieser Umstände sieht die Commission keine Concurrenz der Ostsee und Nordsee, keine der Plätze. Kiel und Helgoland neben einander und in zusammenwirkender Gemeinschaft scheinen ihr alle Ga- rantieen für Gedeihen und Wirksamkeit solcher Institute zu bieten. An dieser Stelle bleibt zunächst zu betonen, dass, wie solches auch bereits in Neapel begonnen hat und wie es dem untrennbaren Zusammenhange der biolo- gischen Wissenschaften entspricht, nach der Meinung der Commission die einzurichtenden Stationen eben so wohl botanischen Beobachtungen und Untersuchungen als zoologischen dienen sollen, und dass eine ganz wesent- liche Aufgabe derselben in der physikahschen und chemi- schen Untersuchung des Meeres liegen wird. Was das Besondere der Einrichtung betrifft, so ist es hier nicht am Platze, auf solches weiter einzu- gehen, als das nothwendig ist, um daraus ein Urtheil über die ungefähr erwachsenden Kosten zu gewinnen. Jede Ausgabe für andere als wissenschaftliche Zwecke, für Luxus in Gebäuden und Einrichtungen, sowie für Schaustellung soll, wie die Commission meint, durchaus vermieden werden. Sollten etwa, namenthch in Helgoland, Aquarien zur Unterhaltung und Belehr- ung des PubUkums oder für Versendung an andere Aquarien und gelehrte Anstalten gewünscht werden, so wäre solches der Privattindustrie zu überlassen. Ein einfaches Gebäude mit Aquarien im Souterrain, dem nöthigsten Wohnraum für den Dirigenten und den Arbeitsräunien in einem einstöckigen Bau, einige Boote, die nöthigen Fang- und Sammelapparate, Vorräthe von Glas, Reagentien und anderen Ilülfsmitteln zur Abgabe an die Arbeitenden würden in Helgoland herzustellen sein. Ein Director, welcher namentlich die Ergebnisse zu registriren hätte, ein, vielleicht freiwilliger, Assistent, etwa zwei Fischer, deren einer zugleich die höheren, der andere die niederen Dienste au der Anstalt thäte, würden an diesem Platze das Personal bilden. Wenn in Kiel durch die Verbindung der Aquarien mit der offenen See etwas grossere Herstellungskosten erwachsen, so düi-fte daselbst am Betriebe, namentlich am Personale gespart werden können, indem voraus- sichtlich kein besonderer Director angestellt zu werden braucht. Die Commission schätzt unter solchen Bedingungen die einmaligen aufzuwendenden Kosten für beide An- stalten zusammen auf 100,000 Mk., die jährHchen Aus- gaben auf 20,000 Mk., eine nicht zu schwer beizu- bringende Summe. Die Commission schlägt Ilinen demnach vor: die bei dieser Gelegenheit versammelten Natur- forscher Worten die Einrichtung zoologisch- botanischer Arbeits-Stationen in Kiel und Helgoland für die deutsche Wissenschaft noth- wendig erklären. Was die Ausführung der Vorschläge und die Auf- bringung der Mittel betrifft, so hat die Commission ungeachtet der in der Organisation des deutschen Bundes gelegenen ersichtlichen Schwierigkeiten geglaubt, dass die Angelegenheit beim Reiche betrieben werden müsse. Eine Sonderung dahin, für Kiel an die Königlich Preus- sische Regierung, für Helgoland an das Reich, oder überall an die eine oder die andere Regierung zu gehen, erschien namentlich , weil für alle deutschen Natur- forscher gleiche Berechtigungen erstrebt werden müsisen, nicht zweckmässig. Als geeigneter Weg erscheint der Commission die Abfassung einer Denkschrift und Bitte, welche an das Reichskanzleramt, den Bundesrath, an die Re- gierungen der einzelnen Bundesstaaten, hierbei mit der ergebenen Bitte an die Königlich Preussische Regierung, in dieser Sache die Initiative ergreifen zu wollen, so- wie an den Reichstag einzusenden wäre. Zur Abfassung dieser Denkschrift und Ueberrcich- ung empfiehlt sich die Bildung einer neuen Commis- sion mit Berücksichtigung theils hier anwesender, in Verbindung und Gedankenaustausch für diese Sache getretener, theils nicht hier anwesender, vorzüglich geeignet erscheinender Männer. 46 Es empfiehlt sich dabei, die Zahl der Commissious- mitglieder nicht zu hoch zu greifen, damit eine Ver- einbarung unter denselben rasch und ohne persönliche Conferenz möglich sei, und die Commission aus Zoologen und Botanikern zusammenzustellen. Demnach beehren wir uns Ihnen vorzuschlagen, eine Commission zu bilden, für welche wir zunächst die Herren Professor Ernst Haeckel in Jena, Professor Kud. Leuckart in Leipzig, Dr. H. Ad. Meyer in Forsteck bei Kiel, Professor Alex. Pagenstecher in Heidelberg und das Mitglied der Königl. Preussischen Akademie der Wissenschaften Professor Pringsheim in Berlin, zu nennen und erlauben un.s, dieser Commission die Ab- fassung und Ueberreichung einer Denkschrift aufzu- geben, durch welche das Reichskanzleramt, die deutschen Regierungen und der Reichstag über den von jenen Instituten zu erwartenden Nutzen belehrt und um deren Einsetzung gebeten, die Königl. Preussische Regierung aber ersucht wird, die Initiative hieriür zu ergreifen, Ihre Commission hält es fflr sehr nützlicli, dass nach Vorschlägen von Mitgliedern der botanischen >Sec- tion noch einige weitere Commissionsmitglieder ernannt würden. Weiter schlägt Ihre Commission vor, die abzu- fassende Denkschrift einer grösseren Anzahl von durch wissenschaftUche Leistung und Stellung berufenen deutschen Gelehrten vor der Ueberreichung zur Unter- zeichnung zu unterbreiten. Es ist selbstverständlich, dass die weiteren, die Ausführung vorbereitenden oder wirklichen Ausführ- ungsmaassregeln als gänzlich den Anordnungen des Bundesrathes, beziehungsweise des Reichskanzleramtes unterstehend gedacht werden. In der Hoffnung, dass die Theilnehmer der heu- tigen Sitzung, denen, an der Gründung einer zugleich nationalen und wissenschaftlichen Institution Antheil genommen zu haben, wie wir hoffen, dereinst zu hoher Befriedigung gereichen wird, auch gerne einen Beitrag zur Deckung der nicht zu vermeidenden vorläufigen Kosten leisten werden, schlägt schhesslich die Commis- sion vor, eine Unterzeichnungsliste zu diesem Zwecke aufzulegen. Discussion: Nach Verlesung der Vorlage fragt der Vorsitzende, Prof. Möbius, die Versammlung, ob sie Bemerkungen zu derselben zu machen habe. Dr. Paul Mayer findet den Kostenanschlag 100,000 Mk. zu gering. Die Versammlung tritt dieser Meinung nicht bei. Dr. Mars hall schlägt vor, in Betreff Helgolands sich mit der englischen Regierung und englischen Ge- lehrten in Verbindung zu setzen. Der Vorsitzende meint, das.s ein solcher Sclu-itt jedenfalls erst später und nicht von der Commission zu thun sei. Derselbe legt sodann der Versammlung folgende vier Fiageu zur Beschlussfassung vor : 1) Ob die Versammlung die Einrichtung zoologisch- botanischer Arbeitsstationen in Kiel und Helgo- land als für die deutsche Wissenschaft noth- wendig erkläre? 2) Ob die Versammlung die Abfassung einer Denk- schrift und Bitte geeignet halte, welche an das Reichskanzleramt, den Bundesrath, au die Re- gierungen der einzelnen Bundesstaaten , hierbei mit der ergebenen Bitte an die Königl. Preus- sische Regierung, in dieser Sache die Initiative ei'greifen zu wollen, sowie an den Reichstag einzusenden wäre? 3) Ob die Versammlung die Abfassung und Ueber- reichung dieser Denkschrift einer noch zu er- wählenden Commission übertragen wolle? 4) Ob die Versammlung damit übereinstimme, die abzufassende Denkschrift einer grösseren Anzahl von durch wissenschaftliche Leistung und Stell- ung berufenen deutschen Gelehrten vor der Ueber- reichung zur Unterzeichnung zu unterbreiten? Die Versammlung giebt in allen vier Punkten ihre Zustimmung. Zu Mitgliedei'n der Commission zur Abfassung der Denkschrift werden erwählt: Prof. Alex. Braun iu Berlin, Prof. Ernst Haeckel in Jena, Prof. Rud. Leuckart in Leipzig, Dr. H. Ad. Meyer in Forsteck bei Kiel, Prof. Alex. Pagenstecher in Heidelberg, Pi'of. Pringsheim in Berhn, Prof. Jul. Sachs in Würzburg. Auf Antrag von Dr. Kossmann bescliliesst die Versammlung, es der Commission anheim zu geben, sich nöthigeufalls zu ergänzen. Prof. Pagenstecher schlägt vor, Herrn Dr. H. Ad. Meyer es zu übertragen, die Gelder zur Be- streitung der vorläufig erwachsenden Unkosten einzu- ziehen und die Constituiruug der Commission einzuleiten. Secretär: Dr. F. Richters. Eie Ziele und Mittel der moderneii Anthropologie. Nacli einem Vortrage des Geheimraths Prof. Dr. K. V i r c h o w , M. A. N. , in der rtrittrn allgemeinen Sitzimg der Natur- forscher-Vcrsannuluug zu Hamburg.*) Der Redner ist durch den Wunsch, den Handel als Mittel zur Förderung der modernen Anthropologie *) Die Leop. hat wegen Maugel au Platz im vorigen Jahre nicht, wie bisher gewöhnlidi, einen Bericht über die Verhandlungen der Naturforsclicr-Versammlung zu geben vermocht. Bei dem seit Anfang d. J. erheblich vermehrten Räume hofft sie diese Berichte wieder aufnehmen zu können und wird auch nachträglicli wenigstens einige Mittheilimgen aus der vorjährigen 'N'ersammlung bringen. 47 7M benutzen, zu diesem Vortrage bewogen worden. — Diese Wissenschaft ist erst im Werden, aber sie ist auf dem Punltte angelangt , wo sich übersehen lässt, welches die Methoden sind, deren sie sich zu be- dienen und welches die Ziele, denen sie nachzustreben hat. Man hat frülier zum Theil aus Religion slehren eine Anthropogenie abzuleiten gesucht. Man hat ferner angenommen , dass die Stämme auch der physischen Anlage nach die niedrigsten sein müssten, welche die geringste Summe der Culturerwerbungen gesammelt haben. — Dieser Schluss mag für die Völker berechtigt erscheinen, welche in dem Strome grösserer Culturbewegungen liegen; aber er ist durch- aus falsch und unzulässig, wenn er auf isolirte Völker angewandt wird , die auf beschränktem Gebiete für sich leben.*) — Ein Beispiel bieten die Papuas. — So lange man sie wenig kannte, sind sie als die niedrigste Stufe der vorhandenen Menschen angesehen worden und wenn Jemand sich vorstellte, dass der Uebergang vom Affen zum Menschen ii-gendwo ein- getreten sei, so richtete sich der Blick gewöhnlich in eines derjenigen Länder, welche die Papua-Rasse bewohnt. — Bei genauerer Kenntniss derselben zeigen sich indess keineswegs so niedere affenähnliche Form- *) Für die Möglichkeit einer Culturentwickeluiig scheint es vor allem darauf anzukoiiiuien, inwieweit die Natur den Stämmen die Gaben ertheilt oder versagt hat, durcli die nachweislich die Entwickelung vermittelt wird. Diese ging der Regel nach von allein Jagd und i'ischfang treibenden Völkern durch Viehzucht treibende und, falls nothig. noma- disirende und Ackerbau treibende zu mehr oder weniger in- dustriellen. — Wenn nun, wie dies in Aiuerika grösstentheils und in Neuholland ganz der Fall war. der Bevölkerung jedes Thier fehlte, welches sich zur Domesticirung eignete, so fehlte ein nathwendiges Mittelglied für die Entwickelung. — Besonders lehrreich ist hierfür Amerika, w'o sich auf den Gipfeln der Anden ein sich eiuigermaassen zur Domesticirung eignendes Thier, das Lama, fand, und noch jetzt weidet der Indianer dort seine Lamaheerden, wie zur Zeit der Entdeck- ung, uud strickt dabei (wie auch wohl unsere Schafen ein aus den WoUIiaaren derselben gesponnenes Garn zu Kleid- ungsstücken, während der Europäer zu gleicher Zeit auch dort manche andere Beweise höherer Culturentwickelung fand, die ihn theilweise in Erstaunen setzten. — Der Bison Nord- amerika's erw-ies sich dagegen eben so wenig doniesticirungs- fähig, als der europäische Bison. Aehnlich verhält es sich mit Gewächsen und Metallen. Die beste Art, niedrigstehende Rassen zu entwickeln, scheint die zu sein, ihnen die ihnen fehlenden Entwickelungsmittel zuzuführen und sie im fieb- rigen möghchst sich selbst zu überlassen. Dies scheint wenig- stens der Zustand der in den östlichen Provinzen Boliviens lebenden Indianer zu beweisen, wo es den Spaniern gelang, sie durch Zuführung von Ruidvieh uud Pferden und im Ueb- rigen sich selbst überlassend auf eine Stufe zu erheben, welche von der der vereinzelt in ihrer Nähe wohnenden Europäer nicht wesentlich verschieden ist; während in den benachbarten, geographisch und klimatisch nicht verschie- denen Provinzen Brasiliens, wo der Portugiese mit dem In- dianer auf stetem Kriegsfusse steht, letzterer in derselben Weise zu Grunde geht, wie in Nordamerika. Die stete Be- rührung mit dem verhältnissmässig liochgebildeten Europäer, sei er freundlich oder feindlich, führt den niedrigstellenden Rassen eine Fülle von Versuchungen zu, denen ihre auf kindlicher Stufe stehende moralische Kraft nicht gewachsen ist, und das drängt sich dem Reisenden als der eigenthche Grund ihres Unterganges auf. D. R. biklungen, z. B. des Schädels, wie man vorausgesetzt hat, sondern vielfach Formen, die sich denen der höheren Culturvölker anschliessen. — Der gesuchte Thiermensch ist noch immer nicht gefunden und selbst die Australier bleiben immer Menschen in unserm Sinne und nächste Anverwandte von uns. — Aber, wird man fragen, wie kommt es, dass hei einer solchen physischen Organisation diese niederen Stämme nicht in die allgemeine Culturbewegung eingetreten sind und dass sie vielmehr bei der Berührung mit den Cultur- völkern selbst dann zu Grunde gehen und aussterben, wenn letztere, es sich, wie z. B. bei den Tasmaniern, angelegen sein lassen, sie zu erhalten. ■ — • Leider liegen über diesen wichtigen Punkt bis jetzt wenig entscheidende Erfahrungen vor. Vielleicht hatten jene Bestrebungen nicht die rechte Dauer und die metho- dische Beständigkeit, und selbst den anerkennungs- werthen Bemühungen, namentlich englischer Missionare, scheint eine ausgiebige, in gleichmässiger Weise fort- wirkende Pädagogik zu fehlen. — Gewiss ist, dass wir ungeachtet fortgehenden Aussterbens nicht sagen können , dass jene niederen Rassen durchaus cultur- unüihig sind. — Dem widerspricht schon die allgemeine Annahme, dass die gegenwärtigen Culturvölker durch allmählige geistige Arbeit aus Stämmen hervorgegangen sind , die (etwa im Steinzeitalter) auf einer ähnlichen Stufe standen, wie jetzt die schwarze Rasse des Ostens. — Wie bei grossen politischen Bewegungen bedarf es vielleicht einer neuen Generation, um den Gedanken der Bewegung durchzusetzen. — Für jetzt entzieht sich die Sache der Untersuchung. Es fehlt uns das Material, um tliese wichtige Frage zu beantworten. Es kommt darauf an , nicht bloss Kleidungsstücke, Waffen, Geräthe, Schädel, Skelete vind Photographien, sondern auch ein Stück von dem geistigen Leben dieser Völker zu sichern. — Wir müssen wissen, wie sie leben, wie sie denken, wie sie sprechen, wie ihre Vorstellungen über das Jenseits sich gestaltet haben. — Die Rerlmer anthropologische Gesellschaft hat vor Jahren auf Anlass des Marineministers einen grossen Fragebogen aufgestellt, um ihn den Officieren der Kriegsmarine zu unterbreiten. Auf diesem Gebiete scheint aber der rechte Sinn noch nicht erwacht zu sein. Wie für die Meteorologie aber die einfachen Beobachtungen der Schiffskapitäne der Handelsmarine von so grosser Bedeutung geworden sind, so könnten dieselben auch für die Anthropologie viel leisten, wenn diejenigen Kapitäne, welche längere Zeit mit fernen Küstengegenden in Verkehr stehen, veranlasst würden, eine Reihe von Punkten, soweit sie sich ihrer Beobachtung darbieten , ohne weitere Künsteleien zu notiren und mitzubringen , um sie einer wissenschaft- lichen Bearbeitung zu unterbreiten. — Um zu be- 48 weisen , was eiu Mann des Handelsstandes zu leisten vermag, genügt es, den Naraen Cesar Godeffroy zu nennen. Aber obgleich er in seinen musterhaften Sammlungen mehr wissenschaftliches Material ange- häuft hat, als irgend ein Anderer in deutschen Landen, wird man vergeblich psychologische Ergebnisse darunter suchen. Aber warum sollte nicht, ähnlich wie für die Ethnologie, die Kaufmannschaft Hamburgs und Bremens bahnbrechend für die Völker-Psychologie wirksam sein? — Und es ist hohe Zeit, dass diese Aufgabe in Angiift" genommen wird. Bei aussterbenden Völkern ist jeder Tag wichtig. Herr Berendt hat uns neulich über einen aussterbenden Stamm von grosser Wichtigkeit, die Chorotegas in Ceutral-Anierika, Mittheilung gemacht, einen 8tamm, der zu den alten Culturstämmen gehört, welche die grossen Ruinen- städte hinterlassen haben , die die Bewunderung der Welt auf sich ziehen. Nichts war über den Zusammen- hang dieser Stämme mit den Nachbarstämraen bekannt und als Herr Berendt vor 2 Jahren in jenes Gebiet kam, waren nur noch wenige Greise vorhanden, welche die alte Si^rache kannten und von denen er Material au Wort- und Sin'achforraen sammeln konnte; und dieses Material genügte, um den Zusammenhang dieser Stämme mit den nördlichen Stämmen von Anahuac festzustellen. Herr Berendt erzählt, dass, während er in dem Bezirke war, die Mehrzahl der alten Leute ausstarb , so dass , wenn nicht ein glücklicher Zufall Hin gerade noch hin. geführt hätte , jede Spur jener Sprache zu Grunde gegangen wäre. Ganz ähnlich verhält es sich an vielen Stellen der Welt und wenn etwas geschehen soll nach dieser Richtung, so ist keine Zeit zu verlieren. Es hat grosse Eile, diese Sache ausgeführt zu sehen. — An diese Aufforderung hinsichtlich ferner Stämme reihte dann der Redner einen Bericht über die Be- dürfnisse und neuesten Ergebnisse der anthropologischen Untersuchungen in der Heimath und hinsichtlich der deutschen Stämme. Er constatirt auch hier wieder Mangel an Material. Die Schädel- und Knochen- sammlungen hätten sich selbst in den Universitäts- städten für diese Fragen ungenügend erwiesen, nament- lich fehle die Kunde über die Herkunft und Ab- stammung der Saramlungsgegenstände. Er verlangte umfassende Sammlungen , gleichsam wissenschaftliche Beinhäuser f ür j eden Stamm oder bedeutendereCommunen . Beim Mangel genügenden Materials haben sich die deutschen Anthropologen, wie bekannt, in den letzten Jahren mit der statistischen Untersuchung der Farbe der Augen, der Haare und der Haut beschäftigt. — Die Hoffnung, diese Fragen bei der Rekrutirung durch die Armee beantwortet zu sehen, ist nicht in Erfüllung gegangen, aber die Regierungen und die Schullehrer haben sich ihr mit dankenswerther Bereitwilligkeit unterzogen. • — Die römischen und griechischen Schrift- steller, welche die alten Germanen kennen lernten, beschreiben sie übereinstimmend als blondhaarig mit blauen Augen und heller Haut. Nehmen wir auch an, dass das nicht ganz allgemein war, so muss doch die grosse Mehrheit der Bevölkerung jener Beschreibung entsprochen haben. Diese classischen Eigenschaften sind, wie der Augenschein lehrt, zu einem erheblichen Theile verloren gegangen, es existirt keine einheitliche Bevölkerung mehr und es erhebt sich nun die Frage : wie ist das zugegangen ? Mancher findet es vielleicht ganz einfach, dass die Nachkommen blonder Menschen braun werden, doch ist zu constatiren, dass solche Ver- änderungen nicht von selbst vor sich gehen und dass sie in absolut reiner Descendenz eben so wenig stattfinden, wie aus schwarzen Menschen weisse Rassen entstehen, oder in den Tropen lebende Weisse oder deren Kinder zu Negern werden. — Und doch muss man , wenn man nicht glaubt, dass die blonden Germanen aus einem isolirten Schöpfuugspunkte hervorgegangen sind, annehmen , dass sie sich aus braunen gebildet haben, die demnach die älteren wären. — Es fragt sich ferner, ob bei einer Vermischung verschiedener Rassen die eine die mächtigere wird und die andere allmählig verdrängt. — Es handelt sich endlich darum, von woher die braunen gekommen sind. — Durch die veranlassten statistischen Aufnahmen sollte zur Entscheidung dieser und ähnlicher Fragen der Grund gelegt werden. — Der Redner entwiclcelt nun unter Vorzeigung von 5 Karten, in welche die bisher erhaltenen Aufnahmen eingetragen sind (es blieben noch einige Regierungen im Rück- stände), das bisher gewonnene Ergebniss. Die erste Karte zeigt, dass die blonde Rasse im Norden Deutsch- lands, die brünette im Süden vorherrscht. Auf zwei anderen Karten sind auf der einen die blonden , auf der anderen die brünetten, und zwar auf jeder in ihren positiven Verhältnissen, eingetragen. Es ergiebt sich, dass die dunkelsten Nüancirungen überall von den Grenzbezirken herkommen, von Oberschlesien, von der Donau bis an die Alpen heran und am Rhein. Die iblgeuden Karten geben isolirte Darstellungen. Auf der einen ist dargestellt . wie viel braunhaarige auf je 100 blonde kommen. Die Verhältnisse ver- ändern sich dabei im Einzelnen, aber das Haupt- ergebniss bleibt dasselbe. — Die vierte Karte stellt das Verhältniss der braunen und blauen Augen dar. Auf der letzten Karte finden sich die Mischungen. — Das Ganze zeigte, dass es gelungen ist, eine Grund- lage für die Betrachtung unserer heimischen Bevölkerung zu gewinnen, wie man sie nicht besser erwarten konnte. AbgeschloseeD den 31. Mära 1877. Dnick yon E. Blochmann und Sohn in Uieaden. NUNQUAM aS^^&A. OTIOSUS. LEOPOLDINA AMTLICHES ORGAN DER KAISERLICH LEOPOLDINISCH-CAROLINISCH-DEUTSCHEN AKADEMIE DER NATURFORSCHER HERAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER SEKTIONSVORSTÄNDE VOM PRÄSIDENTEN Dr. W. F. G. Beim. Dresden (Pouergas8eNr.il). Heft Xin. — l^r.l — 8. April 1877. Inhalt: Amtliche Mittheilungeii: Revision der akademisclieii Rechnungen. — Verändenmaien im Personalbestande. — Beiträge zur Kasse der Akademie. — Alexander Braun f. — Sonstige Mittheilungen: Eingegang. Schriften. — Siebold-Denkmal. — Die a. u. 4. Abhandlung des 39. Bandes der Nova Acta. — Inserat. — Amtliche Mittheiluiiseii. Revision der akademischen Rechnung für 1876. An das geehrte Adjunkten-Collegium. Die Unterzeichneten haben sich der Prüfung der Rechnung der kaiserl. Leop.-Carol. Deutschen Akademie der Naturforscher für das Jahr 1876 am 20. März unterzogen uud dieselbe bis auf kleine Rechnungs-Differenz im Beleg No. 97 vollkommen richtig befunden. Dresden, den 3. April 1877. VOR Kiesenwetter, Geh. Reg.-Rath. TheodOr Kirsch. Veränderungen im Personalbestande der Akademie. CiJestoibiMie Mitglieder; Am 21. October 1876 zu Moers bei Düsseldorf: Herr Dr. med. Carl Hermann Schauenburg, Kreisphysikus, früher in Quedlinburg, zuletzt in Moers. Aufgenommen deu 22. Aug. 1856. cogn. Loschge. — Am 23. April 1877 zu Halle a. S.: Herr Geh. Med.-R. Dr. med. Alfred Wilhelm Volkmann, Professor em. der Anatomie und Physiologie an der Universität Halle-Wittenberg. Geb. zu Leipzig den 1. Juli 1801. Aufgenommen den 26. Februar 1874. Elfter Adjunktenkreis. — Fachsektion (6) für Zoologie und Anatomie und (7) für Physiologie. — Dr Behn. Beiträge zur KassS der Akademie. Se. Majestät der König Albert von Sachsen hat der Akademie unterm 19. April d. J. die bisher aus der königlichen Civilliste gewährte Unterstützung von 900 Rmk. jährUch auch für die Jahre 1878, 79 und 80 zusichern lassen. — Leop. XUI. 7 50 Rmk. Pf. April 6. Von Hrn. Dr. 0. W. Sonder in Hamburg Jahresbeitrag f. d. Leop. für 1874, 75 u. 76 . 18 20 „ „ ., Reg.-R. Prof. Dr. Stein in Prag desgl. für 1876 u. 77 12 — „ 15. ,, ,, Dr. med. & chir. S. Pappenheim in Berlin desgl. für 1877 6 — „ 23. ,, ,, Professor Dr. v. Bischoff in München desgl. für 1878 6 — ,, 30. ,, „ Professor Dr. A. Wüllner in Aachen desgl. für 1877 6 — Dr. Behn. Alexander Braun*) wurde am 10. Mai 1805 zu Regensburg geboren. Sein Vater, von einfachen Landleuten im Odenwald ab- stammend, hatte es durch Strebsamkeit und unermüdlichen Fleiss so weit gebracht, dass er sich vom Schreiber zum Postbeamten in Thurn und Taxis'schen Diensten aufschwang und als solcher einen ehrenvollen Wirkungs- kreis errang. Im Jahre 1802 verheirathete er sich mit Henriette Mayer in Regensburg, wo seine beiden ältesten Kinder geboren wurden.**) Nach der Einschränkung der Thurn und Taxis'schen Posten trat er 1807 in Badische Staatsdienste, wurde zum Postdirectionsrath ernannt und nahm seinen Wohnsitz abwechselnd in Karlsruhe und Freiburg; er starb an ersterem Orte im Jahre 1838. Seine Gattin war ihm wenige Monate im Tode vorangegangen. Bei dem Wegzuge von Regensburg war Alexander erst 1 ^/ä Jahr alt. Seine erste Lehrerin war die treue Mutter, welche früh bei dem Knaben die ungewöhnliche Begabung zur Naturbeobachtung und die grosse Liebe zur Pflanzenwelt entdeckte und ihn bei seinen kindlichen Beschäftigungen mit Naturgegenständen unter- stützte, zuerst in ihm den künftigen Botaniker ahnend. Auch von Seiten des Vaters, der sich selbst eingehend mit Mineralogie, Physik und Astronomie beschäftigte, fand die Neigung des Knaben zur Naturgeschichte Unter- stützung und Anerkennung. Die ersten Anfange seines Herbariums legte Alexander schon im Alter von sechs Jahren in Freiburg an, wo der dortige, die Naturwissenschaften liebende Professor der Chirurgie J. AI. Ecker (Vater des jetzigen Freiburger Professors der Anatomie Geheim-Rath AI. Ecker) ihn vielfach auf seinen Ex- cursionen mitnahm. Die Berge und Thäler des Schwarzwaldes und die vulkanischen Hügel des Kaiserstuhles lieferten reiche Ausbeute nicht nur an Pflanzen, sondern auch an Käfei-n, Schmetterlingen, Mineralien und Versteinerungen, von welchen — ebenso wie von Conchylien und Vogeleiern — trotz der Schwierigkeit, Raum für die rasch zunehmenden Schätze zu finden, Sammlungen angelegt wurden. Nach mehrjährigem Privatunterrichte trat Alexander in seinem elften Jahre in das Karlsruher Lyceum ein und machte alle Klassen die.ser Anstalt durch ; mehr wohl zur Zufriedenheit seiner Lehrer, als zu seiner eigenen. — Die Art und Weise, in welcher seine Schulbücher mit Zeichnungen von Moosen, Farnen und anderen Pflanzen verziert sind, zeigt, dass die Aufmerksamkeit nicht immer ausschliesslich auf die jeweiligen Unterrichtsgegenstände gerichtet war. Der naturhistorische Unterricht, welcher in den oberen Klassen des Lyceums von dem damaligen Director des Naturalienkabinets Karl Christian Gmelin ertheilt wurde, war nicht von besonders anregender Art; doch förderte Gmelin auf andere Weise die botanischen Bestrebungen Braun'g, indem er ihm die Bücher seiner Bibliothek zur Verfügung stellte, wodurch eine wissenschaftliche Bestimmung der gefundenen Pflanzen ermöglicht wurde , ihm die Schätze des Naturalienkabinets zugänglich machte und überhaupt stets warmen Antheil an seinen Fortschritten zeigte. Das wichtigste Förderungsmittel blieben jedoch immer die selbstständig an allen freien Nachmittagen unternommenen botanischen Excursionen. Er durch- wanderte, oft einsam, die Wälder und Berge des badischen Landes (in den Ferien erstreckten sich die Aus- flüge auch über die Grenzen desselben hinaus) ; znweilen war er auch von einzelnen auserwählten Mitschülern begleitet, unter denen Aug. Hausrath (der spätere beliebte, frühverstorbene Prediger in Karlsruhe) und Aug. Hitzig (1875 in Heidelberg als Professor der Theologie gestorben), welcher auch nachher während des ersten in Heidelberg verlebten Semesters sein Stubengenosse war, zu seinen liebsten Freunden gehörten. Nachdem er mit der Phauerogamenflora des Landes ganz vertraut war, richtete Braun seine Aufmerksamkeit auf die schwierigeren Kryptogamen, namentlich auf Moose, Farne, Flechten und Pilze, und arbeitete, ungeachtet der mangelhaften Hülfsmittel (es stand ihm nur ein kleines Nürnberger Mikroskop zu Gebote), unermüdlich an *) Vergl. Leop. Xlll, p. 33 u. 34. **) Der älteste Knabe, Aim6, geb. im Sept. 1S03, starb am 1. Jimi 1805; auch die älteste, 1807 in Karlsruhe geborene Tochter, Marie, verloren die Eltern früh. 1810 wurde die zweite Tochter, Cecihe, geboren. Sie verlieirathete sich li^'ii mit Louis Agassiz und starb 1848 in Freiburg i. B. an einem Lungenleiden. Derselben Krankheit erlag 1860 die dritte Tochter, Emy, geb. 1812, 1841 verheü-athet mit dem Hofmusikus Eichhorn in Karlsruhe, der 1855 starb. Der jüngste 1814 geborene Sohn, Mas, lebt noch als Bergrath in Aachen. deren Bestimmung. Ein freundlicher Berather bei unüberwindlichen Schwierigkeiten war ihm der Apotheker G. F. Märklin in Wiesloch, der erste Kryptogamenkenner des Landes, durch dessen Vermittelung der wissens- durstige Schüler auch in weitere Verbindungen mit Fachgenossen kam. Noch als Lyceist trat Braun mit vielen der angesehensten Botaniker Deutschlands in Tauschverkehr und Briefwechsel. Im Jahre 1821 erschien durch Vermittelung des Direktors der Regeusburger botanischen Gesellschaft, Dr. D. H. Hoppe, der erste schrift- stellerische Versuch des 16jährigen Jünglings: „Bemerkungen über einige Lebermoose", in der Zeitschrift Flora. — Von den mancherlei Pflanzen, die Braun auf seinen als Schüler des Lyceums unternommenen Ex- cursioneu im Gebiete der badischen Flora entdeckte und von welchen manche in GmeUn's Supplement zur badischen Flora angeführt sind, tragen mehrere seinen Namen, z. B. : Orthotrühum BrauHÜ . Chara Bra.unn. Aspidium Braimii u. a. Im September 1824 bezog Braun die Universität Heidelberg, um Mediciu und Naturwissenschaften zu studiren. Die Medicin wurde hauptsächlich auf Wunsch des Vaters getrieben. Sich ganz dem Studium der Botanik hinzugeben, war damals eine unerhörte Sache. Hier nun und später in München entwickelte sich ein so reiches wissenschafthches Studentenleben, wie es wohl nur (und auch da nicht häufig) auf deutschen Uni- versitäten zu finden ist und das, schon der Bedeutung der eng verbundenen jungen Männer wegen, nach Braun 's Briefen eine etwas eingehendere Schilderung verdient. Anfangs stand Braun allein; das unruhige Heidelberger Studente/ileben zog ihn nicht an. Er hörte anatomische und physiologische Vorlesungen bei Tiedemann, mineralogische bei Leonhard, zoologische bei F. S. Leuckart und botanische bei G. F. Bischoff, Dierbach und auch bei Schelver, bei letzterem aber mehr der eigenthümhcheu Persönlichkeit halber, als um Botanik zu lernen. Später kamen noch Petrefaktenlcunde bei Bronn, Chirurgie bei Chehus, Geburtshülfe bei Nägeli, sowie Pathologie und Therapie bei Puchelt hinzu. Zunächst gewährten ihm die mit dem, gerade seine Docenten- Laufbahn beginnenden, Dr. Bischoff häufig unternommenen botanischen Excursionen eine besondere Freude und die schöne Heidelberger Umgegend wurde auch von Braun allein fleissig durchstreift und er- forscht. Gleichfalls anregend und bestimmend auf Braun's ganze Richtung und zimehmende Vorliebe zur Pflanzenkunde wirkte in jeuer Zeit das eigene eingehende Studiimi der damaligen botanischen Literatur, na- mentlich der Organographie der Gewächse von De Candolle und der Abhandlung über Blüthenstände von J. Röper (mit welchem er später auch persönhch innig beft-eundet wurde). Besonders wichtig aber wurde der sich allmälig um ihn bildende kleine Kreis von Freunden, mit welchen gleiche Bestrebungen und Liebe zu den Naturwissenschaften ihn verband: Imhoff aus Basel, Schweig aus Karlsruhe, G. Engelmann aus Frank- furt (jetzt in St. Louis, mit welchem er sein ganzes Leben hindurch in regem wissenschafthchen und freund- schaftlichen Verkehr blieb), und vor Allen Carl Schimper und Louis Agassi z. Letzterer kam im Früh- jahr 1826 nach Heidelberg. Braun berichtet über die Bekanntschaft mit ihm unter dem 12. Mal 1826 an seinen Vater: ,,Des Morgens habe ich gewöhnlich 3 Stunden Collegien: Nervenlehre bei Fohmann, Natur- ,,geschichte der Vögel, Amphibien und Fische bei Leuckart und Physiologie bei Tiedemann. Diese sind so ,, eingerichtet, dass ich immer eine Stunde dazwischen frei habe. In diesen Zwischenstunden gehe ich nun ,, nicht nach Hause, sondern auf den Secirsaal, wo ich mit einem andern jungen Naturforscher, welcher als „ein sehr seltner Comet am Heidelberger Himmel erschienen ist, allerlei Gethier zergliedere, z. B. Hunde, ,, Katzen, Vögel, Fische und selbst kleine Thierchen, wie Schnecken, Käfer, Raupen, Würmer u. s. w. Dazu ,, lassen wir uns immer von Tiedemann die besten Bücher zum Vergleiche geben, denn er hat eine herrliche ,,und für Anatomie ganz vollständige Bibliothek, und ist ganz besonders gefällig und freundschaftUch gegen ,,uns. . . . Des Nachmittags habe ich von 2 — 3 phai-maceutische Chemie bei Geiger und von 5 — 6 verglei- ,,chende Anatomie bei Tiedemann. In der Zwischenzeit gehe ich zuweilen mit dem neu angekommenen Natur- „forscher, welcher Agassiz heisst, und aus Orbe ist, auf den Thier- und Pflanzenfang, wo wir dann nicht nur „alles Mögliche sammeln und kennen lernen, sondern auch Gelegenheit haben, uns unsre Ansichten über allerlei „naturhistorische Gegenstände mitzutheilen. Ich lerne sehr viel von ihm, denn er weiss in der Zoologie viel „mehr als ich; er kennt' fast alle bekannten Säugethiere, die Vögel erkennt er schon von Weitem am Ge- „sange und jeden Fisch, den er im Wasser sieht, weiss er zu benennen. Wir waren schon öfter des Mor- ,,gens mit einander auf dem Fischmarkt, wo er mir alle Arten bestimmt und erklärt hat. Er will mich auch ,,das Ausstopfen der Fische lehren, dann wollen wir eine Sammlung aller einheimischen Fische anlegen. Er „weiss aber auch noch andere nützliche Sachen ; teutsch und französisch spricht er gleich gut und auch ziem- „lich ordentlich enghsch und italienisch, weshalb ich ihn auch schon zu meinem Dohnetach ernannt habe, wenn „wir einmal eine Ferienreise zusammen nach Italien machen. Auch die alten Sprachen kennt er gut. Er 52 ,,8tudii-t auch Medicin nebenbei." Die neue Bekanntschaft ging schnell in warme Freundschaft über. Agassiz' seltene Liebenswürdigkeit, sein offnes, mittheilsames Wesen, seine Fähigkeit, sich allen Verhältnissen anzu- passen, sein liebevolles Eingehen auf die Interessen des Freundes übten einen wohlthuend belebenden Einfluss auf den stillen, zurückhaltenden Jüngling und das gemeinschaftliche Arbeiten und Sammeln, der fortwährende Meinungsaustausch über alle naturwissenschaftlichen Fragen verlieh seinem bis dahin ziemlich einsamen Leben einen ganz neuen Keiz. ,,Ich kann Dir nicht sagen, lieber Vater", schreibt er am 16. Juni 1826, ,,wie wohl ,,es mir hier gefällt, seit ich Jemanden gefunden habe, der gleiche Beschäftigung mit mir hat und was ich ,,für ein herrhches, vergnügtes Leben führe gegen sonst, wo ich meine Lieblingswissenschaften fast wie ein ,, Einsiedler betreiben musste. Nur der Gedanke, dass mein Studium so viel Geld kostet und dass ich meinen „lieben Eltern vielleicht dadurch Kummer mache, kann mich zuweilen betrüben." Noch wichtiger für die Entwckelung und Richtung seines Geistes wurde das Freundschaftsbündniss mit dem genialen Carl Schimper. Derselbe war schon früher bei einem Besuch in Karlsruhe mit Braun, der damals noch das Lyceum besuchte, bekannt geworden und sie hatten in Moosangelegenheiteii verkehrt. In Heidelberg traf ihn Braun als Studenten der Theologie wieder und es knüpften sich auf Grund der bei Beiden vorherrschenden Liebe zur Pflanzenkunde bald engere Beziehungen zwischen ihnen an. Aber erst nach Schimper's Rückkehr von einer botanischen Reise nach Süd-Frankreich im Herbst 1825 begann jenes, während vieler Jahre fortgesetzte, innige Zusammenleben, in welchem Schimper meist die Rolle des Lehrers und Führers übernahm, dem sich der um einige Jahre jüngere Braun willig unterordnete. Schimper's tiefsinniger, origi- neller Geist, der unerschöpfliche Reichthum seiner Gedanken, die er in mündlichem und schriftlichen Verkehr verschwenderisch ausstreute, wirkte mächtig befruchtend auf die jüngein Genossen. Agassiz fühlte sich an- fangs von Schimper gar nicht angezogen , doch konnte er sich auf die Dauer dem mächtigen Einflüsse nicht entziehen, den dieser Mann auf Jeden ausübte, mit dem er in nähere Beziehung trat. Er lernte ihn allmälig würdigen und sich in seine Eigenthümhchkeiten schicken und nach Ablauf weniger Monate ging die erste kühle Anerkennung seiner geistigen Ueberlegenheit und der Tiefe und Wärme seiner Empfindung in eine un- begrenzte Verehrung seiner Person über, die freilich in späteren Jahren einer völligen Erkältung und Los- trennung Platz machte. — Nach der Rückkehr von Süd-Frankreich Hess sich Schimper in Heidelberg als Mediciner inscribiren, verlebte aber einen grossen Theil seiner Zeit in dem benachbarten Schwetzingen, wo er die mitgebrachten Pflanzen ordnete und wo ihn die Freunde öfter besuchten. Einen Brief an seinen Vater, worin ein solcher Besuch erzählt wii'd, schliesst Braun mit der Mittheilung: ,, Schimper hat eine grosse Menge ,, herrlicher Pflanzen mitgebracht, und es wird Niemand reuen, der ihn unterstützt hat. Er hat auch ein j.Pflänzlein gefunden, das eine neue Gattung bildet, und das er nach meinem Namen Braunkraut (i. e. BrauniaJ ,, genannt hat. Es ist ein so kleines Kräutlein unter den Kräutern, als ich ein kleiner Botaniker bin unter ,,den Botanikern.""} *) Bei aller Anerkeunuiig der vielfachen geistigen Anregung und Fördenuig, welche braun und Agassiz Schimper verdankten (und welche besonders der Erstere bei jeder Gelegenheit hervorhob, es niüiidhch und schriftlich aussprechend, dass er mehr an ihm habe, als er mit allen Reiehthümern der Welt vergelten konnte, und bis an sein Ende in dankbarer Erinnerung behielt), darf doch nicht verschwiegen werden, dass der Verkehr mit ilmi für Brami in vieler Beziehung auch liemmcnd und störend, eine Quelle mancher Leiden und Kämpfe geworden ist. Zunächst brachte es manche Unbequem- lichkeit mit sich, dass Schimper vollständig mittellos war, auch mit dem spärlich erworbenen Gelde sich gar nicht einzu- richten wusste und daher vielfach auf die Unterstützung der I'reunde angewiesen war. deren von den Eltern erhaltene Zuschüsse auch — ungeachtet der seltenen Bedürfnisslosigkeit Braun's — nicht für alle Anforderungen ausreichen wollten. Es ist wahrhaft rührend, in Braun's Briefen an seinen Vater immer und immer wieder der beredten Bitte um Hülfe fiü- Schünper zu begegnen und bei besonderen Geldbewilligungen zu Ferienreisen den dringenden Wunsch ausgesprochen zu linden , doch ruldg arbeitend zu Hause bleiben und den Betrag Schimper zuwenden zu dürfen. In einem Briefe ohne Datum lautet der Schluss einer langen Bitte für Schimper: „Lieber ^■ater, raube mir nicht die grosse Freude, ein gutes ,,Werk thun zu können, an dem mir mehr liegt, als an allen Reisen und allen Ländern der Welt. Wie köimt' ich mich „meiner Wohlfahrt freuen, wenn ich den Freund neben mir untergehen sähe !" Wichtiger als diese ausserhchen Schwierig- keiten war jedoch, dass eine freie Entwicklung neben Schimper — wenigstens für einen auf gleichen Gebieten Arbeitenden — kaum möglich war. Daher beschräukt sich der heilsame und fördernde Einfluss Schimper's auf Braun eigentlich nur auf die Universitätsjahre in Heidelberg und München. Im späteren Leben trat mehr und mehr die Schwierigkeit ein, dass in allen morphologischen Fragen, mit denen Braun sich beschäftigte und über welche er gern eingehend gearbeitet und etwas veröHentlicht hätte, Schimper als erster Anreger die Autorschaft in Anspruch nahm und. ohne doch selbst je darüber etwas tür den Druck fertig zuarbeiten, jeden Versuch des Freundes, seine Forschungen der Welt mitzutheilen, „als einen hinunel- schreienden Verrath an der Freundschaft" auffasste, welcher ihn in die grösste Aufregung versetzte. Nachdem Braun in dieser Beziehung einige bitter schmerzliche Erfahrungen gemacht hatte, liess er sich während vieler Jahre durch die Furcht, den Freund zu kränken und dessen ohnedies so tram-ige Lage noch zu erschweren, abhalten, die Ergebnisse seiner eigenen I'orschungen über die Morphologie der Pflanzen zu veröffentlichen, da ja so Vieles davon sich auf von Schimper gegebene Anregung zurückführen liess und in der ersten Periode die wissenschaftliche Arbeit beider Freunde eine so gemeinsame war, dass eme spätere Auseinandersetzung des geistigen Eigenthiims eines Jeden ganz unmöglich war. Unter dem Drucke dieses Zwiespaltes und imter der sich immer steigernden Sorge um den geliebten Freund, dem es so gar nicht gelingen 53 Die Freunde setzten ihre Studien in Heidelberg bis zum Herbst 1827 fort und förderten neben der Ausbildung des Geistes auch diejenige des Körpers durch fleissiges Turnen, Schwimmen und Fechten. Auch einem Singvereine war Braun beigetreten und mit besonderem Eifer machte er die Proben zu einer Auf- führung des HändeFschen Messias mit, für welchen er sein ganzes Leben hindurch eine grosse Vorliebe behielt. Nach kurzem Ferienbesuch in der Heimath trafen sich Braun und Agassiz zum Beginn des Winter- semesters 1827 wieder in München, wohin sie besonders durch Oken und Schelling gezogen wurden, deren damals dort beginnende Lehrthätigkeit ein neues Aufblühen der Naturwissenschaften in Verbindung mit der Philosophie in Aussicht steUte. Auf dringenden Ruf der Freunde, die ihn schmerzlich entbehrten, folgte Carl Schimper im folgenden Jahre in Begleitung seines jüngeren Bruders Wilhelm (jetzt seit 42 Jahren in Abyssi- nien lebend) nach und bezog mit Braun und Agassiz eine gemeinschaftliche Wohnung in einem Hause vor dem Sendlinger Thore, das auch Prof. Döllinger bewohnte. Besser als jedes nacherzählende Wort werden einige Auszüge aus Braun's Briefen an Eltern und Schwestern aus den Jahren 1827 — 30 den in München verfolgten Studienplan und die Lebensweise des ,, Klee- blatts" (wie sich die Freunde nannten) veranschaulichen. Die Zeiteintheilung ist im ersten Semester be- schrieben unter dem 15. December 1827: ,, Täglich von 7—8 gehe ich in's Krankenhaus, wo Med.-Rath „Grossi, ein sehr liebenswürdiger Mann, Klinik hält. Er spricht sehr gut Latein und trägt in dieser Sprache ,,vor. Von 8—9 habe ich einige Male zoologische Demonstrationen bei Professor Wagler, der viel specielle , Kenntnisse hat, aber wenig philosophische. Von 9 — 11 bescliäftige ich mich gewöhnlich auf der Hofbiblio- ,,thek mit Lesen und Ausziehen botanischer Werke, wobei ich viel lerne. — Von 11 — 12 haben wir Mine- ,,ralogie bei Fuchs; von 12 — 1 Naturgeschichte bei Oken, wo wir gerade mitten in der Mineralogie sind, ,,die er sehr zweckmässig, deutlich und anschaulich vorträgt und dabei alles zeigt aus seiner eigenen Samm- ,,lung. Von 2 — 3 bin ich bei Martius oder Zuccariui im botanischen Garten, von 3 — 4 bei Schubert. Wir ,,sind gerade in der Astronomie. Von 4 — 5 bei Oken Naturphilosophie oder Entwicklungsgeschichte der „Natur. Ueber Schubert, Oken und Schelling habe ich später noch sehr viel zu schreiben. Zweimal wöchent- ,,lich liest Martius über das, was man auf Reisen zu beobachten hat, und erzählt un.s seine Reise nach ,, Brasilien. Auch über ihn ein anderes Mal mehr. Alle Mittwoch Abende bringen wir bei Martius zu; „alle Donnerstage kommen wir zu Oken. Es ist eine schöne Einrichtung hier, dass man auf diese Weise an ,, gewissen Abenden zu den Professoren geht, wo sie jedesmal zu Hause sind und wo noch Mehrere hin- ,, kommen. Man ist da so ungenirt, wie in der Kneipe und spricht über alle mögUchen Dinge, alltägliche ,,und wissenschaftliche. Bei Martius trinkt man meist Bier, bei Oken Thee und da hat Jeder sein Cölnisches ,,Pfeiliein, worauf er seinen Namen geschrieben hat." Die Freude an den Schelling'schen Vorlesungen wu'd in späteren Briefen sein- oft ausführlich aus- gesprochen; wiederholt mit der Versicherung, dass „eine Stunde bei ihm mehr werth sei, als Alles was man in Heidelberg hören könne." Das Wichtigste aus diesen Vorlesungen wurde für Eltern und Geschwister niedergeschrieben und nach Karlsruhe geschickt. Bei Anmeldung einer solchen Sendung heisst es: ,,Wenn „ich Euch nun die ersten in's Reine geschriebenen Blätter schicke, so müsst Ihr's als eine Pflanze betrachten, ,,der gerade die schönsten Blumen abgefallen sind, oder als eine eingelegte, an der die lebhaften Farben ver- ,, schössen sind." Am 30. December 1827 : „Ausser der Mathematik treibe ich fleissig Philosophie und lese ver- ,,schiedene gute philosophische Bücher, z. B. kürzlich die Geschichte der Philosophie von Ast und ein sehr ,, geistvolles Büchlein von Schelver über die sieben Formen des Lebens .... Li der Botanik bin ich auch ,, nicht unthätig und lese nach und nach alle guten Bücher auf der Bibliothek und schaue die Abbildungen wollte, sich in der Welt eine feste Stellung und ein gedeihliches Wirken zu sicheru, litt Braiui lange Zeit und erst, nach- dem in Folge der in trauriger Weise zerstwrten Beziehungen Schimper's zu anderen Oliedern der Braun'schen Familie der Verkehr mit ihm abgebrochen und der scliöne Jugendtraum eines im späteren Leben fortgesetzten gemeinschaftlichen Wirkens ganz aufgegeben war, kam eine Zeit ruhigeren und freieren wissenschaftUchen Arbeitens für Braun, von welchem denn auch die Früchte nicht ausblieben. — Um das Schicksal dieses Freimdschaftsbündnisses gleich hier bis an sein Ende zu verfolgen, so sei noch erwähnt, dass die Beziehimgen zu Schimper doch auf die Dauer nicht ganz aufhörten. Wenn auch die ersten Annäherungsversuche desselben im Jahre 1847, so weit sie die Aufforderung zu einer persönhchen Zu- sammenkunft betrafen, abgelehnt werden mussten, so trat doch allmälig wieder ein schriftlicher Verkehr ein, der mit Weglassung aller persönlichen Beziehungen die Resultate der gegenseitigen Arbeiten und Forschungen mittheilte. Zwischen Berlin und Schwetzingen wanderten oft Pflanzenmappen und botanisclie Abbildungen und Aufzeichnungen hin und her, und kurz vor Schimper's Tod (im Decbr. 1807) erfolgte auf die Nachricht von dessen schweren körperlichen Leiden eine Pflanzeusenduug mit den Zeilen: ..Die norddeutsche Flora entbietet dem süddeutschen Meister ihren Gruss! Sind die „Boten auch keine Heilkräuter, so möchten sie doch für einige Augenblicke das Geraüth von den Schmerzen des Leibes_, „abziehen." — ^ 54 , und Herbarien durch, um mir Alles zu bemerken, was ich einmal brauche zu Arbeiten über Pflanzouphysio- „logie luid über den Bau der Blüthen und Früchte." 10. Januar 1828: „Ich habe kürzlich zu Hause bei mir über den Säftelauf in den Pflanzen gesprochen, nachdem ich zuerst die neuesten Beobachtungen gelesen. Bei Martins habe ich neuhch einen Vortrag über die Blätterstellung gehalten, worin ich Alles aus dem Quirl ableite, während Martins uns 8 Tage vorher „einen gab, wo er Alles aus der spiraUgen Stellung zu erklären suchte.'* Prof. V. Martius war äusserst zuvorkommend gegen die Freunde. Braun fand bei ihm mannigfache Förderung und Unterstützung, und besonders werthvoU war es ihm, dass Martius ihm die freie Benutzung seiner reichhaltigen Bibliothek und seines Herbariums und ebenso der akademischen Sammlungen gestattete. — Sehr freundschaftlich gestalteten sich auch die Beziehungen zu Prof. DöUinger, welchen Braun schon im Jahre 1824 auf einer Ferienreise nach München besucht hatte und welcher oft zu den Freunden kam , theils um Moose mit Braun durchzugehen, theils um Agassiz bei seinen Brütversuchen Rath zu ertheilen und die Fort- schritte seiner embryologischen Untersuchungen zu verfolgen. Auch sein Mikroskop durften die Freunde benutzen. In den Herbstferien 1828 machten Agassiz und Braun in Begleitung von M. Trettenbacher (einem von B.'s Uebsten Freunden in München, der mit ihm an demselben Tage geboren war und noch jetzt als prac- tischer Arzt dort lebt) und einem jungen Rheinbayern Morre eine Reise nach Salzburg und in die bayrischen Alpen. Sie bestiegen den Grossglockner und Pasterzengletscher, bestanden mancherlei Gefahren und brachten reiche Pflanzenschätze und andere Naturalien mit nach Hause. Ueber die Zeiteintheilung im nächstfolgenden Wintersemester berichtet Braun : ,,Die Zeit des mensch- „Hchen Bewusstseins fängt um 1/26 an. Ich halte es für einen nicht unbedeutenden Fortschritt in der Lebens- ,, Verfassung dieses Winters, dass ich gelernt habe, regelmässig früh aufzustehen. Die Stunde von 6 — 7 ist ,,der Mathematik und zwar der Geometrie und Trigometrie bestimmt — und es wird auch wirkUch ihre Be- ,, Stimmung erfüllt, wenn es nicht der Professor verschläft oder Agassiz an's Bett angewachsen ist — ein Zufall, „der jetzt im Anfang des Semesters sich noch zuweilen ereignet. Von 7 — 8 thut man nach Belieben und „frühstückt dabei. In Agassiz' neuer Haushaltung wird der Kaffee gekocht in einer Maschine, worin unter ,,Tags altes Wildpret zum Skelettiren abgekocht und Abends wiederum zuweilen Thee bereitet wird. Um ,,8 Uhr gehe ich in die medicinische Klinik zu Ringseis und schaue ein wenig zu, wie man die Kranken „tractirt. Da Ringseis ein ganz neues System der Medicin aufstellt, ganz eine besondere Erklärung der ,, Krankheit und Heilung im Allgemeinen sich gebildet hat, so ist dies nicht ohne allgemeines und philoso- „phisches Literesse. Die Klinik endigt nach 9 Uhr. Um 10 Uhr Uest Stahl Mechanik und Bewegungslehre „als ersten Theil der Physik. Dies hören wir Alle miteinander, sowie die darauf folgende specielle Natur- ,,geschiclite der Amphibien bei Wagler, welche aber nur zwei Mal wöchenthch vorkommt. Von 12 — 1 Ist ,, nichts Bestimmtes, wir wollen aber in einzelnen Capiteln der Anatomie bei Döllinger hospitiren, z. B. wenn „er an die Sinnesorgane kommt. Um 1 Uhr gehen wir zum Mittagsmahl, welches nun endUch einen be- „stimmten und guten Platz gefunden hat, nachdem wir vorher überall herumgegessen hatten, von 9 — 24 „Kreuzer. Wir haben einen Tisch in einem Privathause gefunden, wo wir mit nicht zu vielen anderen, meist „bekannten Leuten zusammen sind und für 13 Kreuzer ein sehr reinliches und gutes Essen haben. Nach ,,dem Essen gehen wir zum Dr. Waltl, woselbst wir die Chemie nach Gmelin's Handbuch durchnehmen und ,,uns von ihm die nöthigsten Experimente vormachen lassen. Von 3 — 4 Uhr werden wir in der nächsten ,, Woche Entomologie beim Dr. Berthy anfangen; Samstags, wo fast alle Collegien aussetzen, besuchen wir ,,von 2 — 4 Uhr die Experimental-Physiologie (eigentlich Thierschneiderei) beim Dr. Oesterreicher, einem jungen ,,Docenten, der über den Kreislauf des Bluts geschrieben hat. Da Agassiz zu Hause auch viele Thiere — „namentlich Fische — zergliedert , so machen wir auch Fortschritte in der vergleichenden Anatomie. Um „4 Uhr gehen wir meist nur deswegen noch einmal in Oken's Naturphilosophie, damit wir gute Plätze für ,,die darauf folgenden Stunden von Schelling besitzen (im eigentlichen Sinne des W^orts) — wir müssen freilich „zuweilen unsere Ohren einigem Unsinn preisgeben.*) Bei Schelling hören wir nun das allerwichtigste CoUe- „gium, was ein Mensch nur hören kann: Philosophie der Offenbarung — das wird Euch sonderbar lauten, ,,denn bisher hat man gar nicht geglaubt, dass dies nur ein der philosophischen Erörterung fähiger Gegen- ,, stand sei — da sollen wir nun erfahren, wie es sich mit dem verhalte, was der Mensch am meisten zu „wissen verlangt und worüber er am seltensten und spätesten in's Klare kommt. Somit wird es 6 Uhr *) Braun schätzte Oken ausserordentlich und war ihm persönlich warm zugethan, aber nüt seiner Naturphilo- sophie, dem gewaltsamen Einzwängen der Thatsachen in die Theorie, konnte er sich von Anfang an nicht befreundeu. 55 „und die öffentlichen CoUegien haben ein Ende; wir gehen nach Hause und nun fangen die Privat-Collegien „an. Etliche Male bläut uns Agassiz einige französische Regeln ein, etliche Male lese ich dem "Wilhelm „Schimper allgemeine Naturgeschichte, später wei-de ich die Naturgeschichte der Gräser und Farnkräuter ,, durchnehmen, welche mich im vorigen Sommer am meisten beschäftigt haben. Zweimal wöchenthch liegt „uns Schimper die Morphologie der Gewächse, ein höchst wichtiges Collegium über einen noch fast gar nicht ,, bekannten Gegenstand, wobei er über 12 Zuhörer hat." Das rege wissenschaftliche Treiben in dem Zimmer der Freunde verschaffte demselben den Beinamen der „kleinen Akademie". Zu dem daselbst verkehrenden und die von den Freunden abwechselnd gehaltenen Vorträge besuchenden Kreise gehörten ausser dem schon genannten Trettenbacher : Berger aus Roth am Inn, ein Theologe, der aber eifrig Naturwissenschaften trieb, und Michahelles, ein Predigersohn aus St. Johann, Mediciner und Zoologe, der ebenso wie der vorhergehende einen irühen Tod in Griechenland land; dann Fr. Schulz aus Zweibrücken (vor Kurzem in Weissenburg gestorben) und noch mancher Andere. Die Vorträge von Schimper wurden übrigens nicht nur von Studirenden, sondern auch von Professoren besucht, namentlich war Döllinger ein regelmässiger Zuhörer. In dem folgendem, noch in München verlebten, Jahre beschäftigte sich Braun neben den Vorlesungen vorzugsweise mit den Anordnungs-, Gliederungs- und Gestaltungsgesetzen des pflanzlichen Organismus und — durch Schimper's gleichzeitige Forschungen angeregt ^ mit Untersuchungen über Blattstellung, die er nach mathematischen Gesetzen festzustellen suchte. Es war ein denkwürdiger Tag iür ihn, an welchem er auf einem einsamen Spaziergange das Gesetz der, dem Anschein nach so complicirten Anordnung der Schuppen des Tannenzapfens als dem Blattstellungsbruch ^j-n entsprechend erkannte, d. h. als eine Spirale, bei der nach 8 Umgängen die 22. Schuppe wieder senkrecht über der ersten steht und wo jede von der nächstfolgenden um ^jn eines Umganges absteht, so dass mit diesem Bruche die ganze An- ordnung ausgedrückt ist. Er lief eilends nach Hause und stürzte mit dem Worte Heureka zu den Freunden, ihnen seine Entdeckung mittheilend und zur Theibahme an seiner Freude auffordernd. Die Ergebnisse dieser einleitenden Untersuchung über Blattstellung übergab Braun (am 16. Juli 1830), nachdem er im Herbste 1829 den damaligen Präsidenten Chr. G. D. Nees van Esenbeck auf der Naturforscher- Versammlung persönlich kennen gelernt hatte und (am 24. Mai 1830) Mitglied geworden war, unserer Akademie zum Abdrucke in den Nov. Act.*) und so entwickelte sich die fast ein halbes Jahrhundert dauernde Verbindung, in der es Braun zu verschie- denen Zeiten gelang, der Akademie sehr wesentliche Dienste zu leisten. Vor Vollendung dieser Arbeit war Braun mit Abfassung einer Dissertation über Orobanche, zur Er- langung der Doctorwürde beschäftigt, welche aber nicht selbstständig gedruckt, sondern später von Koch in Deutschlands Flora IV. 1833 p. 428 u. f ihrem wesentlichen Inhalt nach benützt wurde. Die Doctordiplome holten sich Braun und Agassiz in Tübingen im Herbst 1829, besuchten dann die Naturforscher- Versammlung in Heidelberg,' wo sie Vortrage hielten und manche interessante Bekanntschaft machten und kehrten nach mehrwöchentlicbem Besuch in der Heimath , zu weiterer Fortsetzung der Studien nach München zurück. Die in diese Ferienzeit fallende Bekanntschaft mit Robert Brown, der nach München, Heidelberg und Carls- ruhe kam und viel mit Braun zusammen war, wurde von diesem als wichtiges Ereigniss betrachtet, dessen er sich immer mit besonderer Freude erinnerte. Neben den naturwissenschaftlichen Beschäftigungen trat die Medicin mehr und mehr in den Hinter- grund und Braun wurde sich von Jahr zu Jahr klarer darüber, dass er sich doch nie der practischen Aus- übung derselben widmen werde; dagegen fühlte er bestimmt die Neigung und Befähigung zum Lehrfach in sich und spricht sich darüber eingehend in einem Briefe an seinen Vater aus, der mit den Worten schliesst: „Dass ich nun einiges Geschick zum Lehien habe, und dass ich meine Schüler nicht langweile und nicht gleich- ,, gültig lasse, habe ich neuerdings erprobt. Ich habe nämlich nicht nur diesen Winter meinen drei Freunden „Berger, Mahir und Trettenbacher (des Agassiz nicht zu erwähnen, der natürlich auch dabei war) Botanik „und zwar die Cryptogamen, wöchentlich 1—2 Mal vorgetragen, sondern auch diesen Sommer trage ich Bo- „tanik vor und zwar alle Tage und meist mehr als eine Stunde. Dabei solltet ihr nun sehen, welchen Eifer „und welche Freude meine Herren Auditores haben, nachdem sie doch vorher alle Freude daran verloren *) Dr. AI. Braun: Vergleichende Untersuchung über die Ordnung der Schuppen an den Tannenzapfen, als Einleitung zur Untersuchung der Blattstellung überhaupt. Mit 34 Steindrucktafeln. Nova Acta Bd. XV, P. I. Breslau U.Bonn 1831. 4". p. 195 — 402. — Braun hatte bis an sein Lebensende die Absicht, dieser Abhandlung eine zweite, gleich- falls für die N. A. bestimmte folgen zulassen, welche erweisen sollte, wie weit in den inzwischen verflossenen Jahrzehnten die Lehre von der Blattstellung gefördert worden sei, eine Absicht, die wie so viele andere des überreichen Schatzes seiner Vorarbeiten und Pläne leider nicht zur Ausführung gekommen ist. — 56_ „hatten. Ich habe eine rechte Freude an ihren Fortschritten und an iliver eignen Freude über das wuuder- „bare Pflanzenreich." Die mannigfachen Mahnungen von Hause zu baldigem Abschluss der Studien und ernstlicher Be- werbung um eine Anstellung wurden immer mit der Bitte um Verlängerung des Aulenthalts in München er- widert, wo noch so viel zu lernen sei und das förderliche Zusammenleben mit den Freunden , besonders mit Schimper, noch nicht aufgegeben werden könne. Endlich musste aber doch ein Ende gemacht und die schon so sehr in die Länge gezogene Studienzeit in München abgeschlossen werden. „Wie vielen Dank bin ich Dir „schuldig", schrieb er noch kurz vor der Abreise am 28. November 1830 an seinen Vater, „dass Du mich „nicht, wie andere Väter, zu einem Brodstudium triebst, und ohne mir eine bestimmte Zeit zum Fertigwerden „vorzuschreiben, keine Kosten scheutest, um meiner Entwickeluug freien Lauf zu gönnen. Diese Schuld würde „schmerzlich auf mir lasten, wenn ich mir nicht des Strebens bewusst wäre, jene walu'en Güter des Lebens „zu erringen, die kein Zufall uns rauben kann, und welche die einzigen sicheren Besitzthümer des Menschen „sind, von denen er sagen kann, dass sie wahrhaftig sein Eigenthum sind, und dass er sie jeder Zeit und „jeden Orts mit sich trage; — wenn ich nicht im Vertrauen lebte, dass mir die Wissenschaft auch nicht zur „festen äussern Stütze werde; wenn ich nicht Kraft und Mittel fühlte, sobald es mein Schicksal verlangt, mir „durch wissenschaftliche Arbeiten meinen Unterhalt zu verschaffen." Das Jahr 1831 verlebte Braun grösstentheils im väterlichen Hause zu Carlsruhe, mit Ordnen seiner Sammlungen und einzelnen botanischen Untersuchungen beschäftigt; nur im Sommer machte er eine mehrwöchentliche Excursion in die Pfalz, verbunden mit einem längeren Besuch bei dem Apotheker Bruch in Zweybrücken, einem grossen Moosfreunde, welchen er schon als Schüler des Lyceums einige Male besucht hatte, um sich Rath in Moosangelegenheiten zu holen, und bei welchem er sich immer ganz besonders wohl iühlte. Im Januar 1832 trat Braun mit seinem jüngeren Bruder Max, der sich dem Bergfach widmete, eine Reise nach Paris an, welches damals unter den Lehr.stätten der Naturwissenschaften einen hervorragenden Rang einnahm und wohin ihm Agassiz schon vorangeeilt war. Die Freunde bezogen auch hier eine gemein- schaftliche Wohnung in dem den deutscheu, Paris besuchenden Naturforschern so wohlbekannten Hotel garni der Rue Copeau Nr. 4, in welchem .sich auch damals mehrere junge — meist deut.sche und elsässische — eifrige Naturforscher zusammenfanden, die einen lebhaften wissenschaftlichen Verkehr unterhielten, bei dem auch wieder gegenseitige Vorträge nicht fehlten. Zu den Mitgliedern dieses treu zusammenhaltenden Kreises, welcher sich ,,Klein-Deutschland" nannte, gehörten ausser Agassiz und den beiden Braun namentlich: der Entomologe Straus-Dürkheim, der Geologe Voltz, der Medianer und Anatom Lauth (alle drei aus Strass- burg), der Tübinger Mediciner Dietz, der Gärtner Theodor Hartweg, welcher später Central-Amerika bereiste und dann Gartendirector in Schwetzingen wurde, Agassiz' Landsmann Perottet, der grosse Reisen nach In- dien und Senegambien gemacht hatte und die mitgebrachten Pflanzenschätze in Paris bearbeitete, wobei ihm Braun (welcher auch eine kritische Beleuchtung von dessen Flora von Senegambien für die Regensbui-ger Flora lieferte) vielfach hülfreich war, und endlich der alte Heidelberger Freund G. Engelmann. Aber auch mit den Pariser Botanikern, namentlich mit Decaisne, der damals aide-naturaliste am jardin des plantes war, und mit J. J. Gay, welchen er ganz besonders lieb gewann, verkehrte Braun viel. Ebenso kam er zuweilen mit Adolphe Brongniart zusammen, der sich von ihm eine Vorlesung über seine Blattstellungstheorie halten Hess, und machte die persönliche Bekanntschaft von Alexander Brongniart, von Adrien de Jussieu, welchen er öfter auf bota- nischen Excursioneu begleitete, von Mirbel, Turpin u. a. bedeutenden französischen Botanikern und endlich auch die des damals in Paris anwesenden Alexander von Humboldt und G. Cuvier's , welcher zu seiner und be- sonders zu Agassiz' grosser Betrübniss während ihres Aufenthalts in Paris (Mai 1832) starb. Von Vor- lesungen hörte Braun in Paris noch botanische bei Mirbel und Brongniart und mit Agassiz zusammen zoolo- gische bei G. Cuvier und Blainville. Im Uebrigen gingen die Wege der beiden Freunde in Paris vielfach auseinander; Agassiz arbeitete viel bei Cuvier und studirte fossile Knochen, während Braun mehr seine meist botanischen Beschäftigungen verfolgte. ,,Ich weiss jetzt ungefähr, wie ich mich hier einzurichten habe", schreibt er am 4. März an seinen Vater; „seit ich wieder auf bin" (er litt in den ersten Wochen des Pariser Auf- ,,enthalts an einem heftigen catarrhalischen Fieber), „arbeite ich ununterbrochen für Botanik. Sonntags gehe „ich zu Brongniart, um seine fossilen Pflanzen zu studiren; 1-2 Mal in der Woche gehe ich in den jardin „des plantes, um die dort aufbewahrten Herbarien und Fruchtsammlungen kennen zu lernen, einmal gehe „ich zu Delessert, dessen grosses Herbarium und vollständige botanische Bibhothek mir offen steht. Zu Hause „stehen mir die reichen Sammlungen exotischer Pflanzen zu Gebote, die Perottet von seinen Reisen mitge- „bracht hat. Da ich wenig ausgegangen bin, so habe ich Zeit gehabt, viele äusserst interessante Pflanzen ,,von Perottet genau zu studiren; ich habe dabei eisige neue Entdeckungen in Bezug auf Blüthenstände ge- , .macht. ... In Betreff der Botanik wird sich mein Aufenthalt hier reichlich lohnen , aber Paris werde ich ,, wenig kennen lernen, denn das ist mir unmöglich, so mit einer gewissen Rechenkunst überall herum und „überall zur rechten Zeit hinzukommen, wo etwas zu sehen ist." Die Besorgnis« des Vaters, dass er sich zu ausschliesslich mit Botanik beschäftige, beantwortet er in einem späteren Briefe: „Da Du fürchtest, ich ,, vernachlässige hier alles Andere über der Botanik, so will ich Dir erzählen, dass ich seit lange her regel- „mässig mit Max die Vorlesungen über Physik von Pouillet besuche. Ausserdem höre ich hier auch genug „von Zoologie und Geognosie und fange nächstens an die zoologischen und anatomischen Sammlungen mit ,,Agassiz systematisch durchzuarbeiten." Mit der Unruhe und dem Gewühl der Grossstadt konnte sich Braun nicht befreunden ; er sehnte sich immer nach freier Natur, zu deren Genuss er in Paris so selten Gelegenheit hatte. — Im Frühjahr machte er mit seinem Bruder, Agassiz, Voltz und Lauth eine Reise in die Normandie und wurde von dem ersten Anblick des Meeres mächtig ergriffen. Der Ausflug war selir ergiebig und es niusste ein Esel gemiethet werden, um die Last von Algen, Conchylien und Petrefacten fortzubringen. Im Herbst trat eine heftige Cholera-Epidemie in Paris auf, welche aber mehr die Angehörigen in der Heimath beunruhigte, als die Freunde selbst, welche sich in ihren Arbeiten nicht stören Hessen und von ernstlichen Erkrankungen verschont blieben. Dagegen wurden die im Juli ausgebrochenen Unruhen eine Mahnung, die Abreise zu beschleunigen, welche sich aber wegen Erledigung der vielen begonnenen Arbeiten noch bis Ende August verzögerte. Am 10. September trafen die Reisenden wohlbehalten in Carlsruhe ein, wo sich Schimper schon zu ihrer Bewillkommnung eingefunden hatte. Noch während des Aufenthalts in Paris war eine Anfrage an Braun ergangen , ob er geneigt wäre die Lehrerstelle für Pflanzen- und Thierkunde an der neugegründeten polytechnischen Schule in Carlsruhe anzunehmen. Er antwortete seinem Vater darüber: „Wenn ich an den Umfang der Naturwissenschaften und ,,an ihre Tiefe und eigentliche Aufgabe denke, dann sehe ich freilich, wie schwach ich bin; wenn ich aber „mich von der anderen Seite frage, ob ich wohl so viel weiss, um aus verschiedenen Zweigen dieser Wissen- ,, Schaft, namentlich der Botanik und Zoologie, etwas Wissenswürdiges , zur Bildung des Verstandes und Ge- ,,müthes Beitragendes mittheilen zu können, so darf ich wohl niit gutem Gewissen ja antworten. Freilich „muss man nicht von mir verlangen, dass ich Unterricht im Fäiben, Bierbrauen oder Branntweinbrennen ,,gebe . . ., ich kann nicht mehr thun, als die Aufmerksamkeit der Schüler auf die nützlichen Pflanzen vor- ,, zugsweise hinlenken — und dazu muss ich ihnen einen Begriff von der Natur überhaupt geben . . . ich ,, werde mich sogar bemühen mehr als eine Stunde von der Blattstellung zu reden, weil dies Kapitel wirklich ,,eins der interessantesten ist und namentlich für mathematisch gebildete Schüler einer polytechnischen Schule ,,gar nicht schwer zu verstehen und, wie ich alle Tage mehr einsehe, auch gar nicht so unpraktisch, d. h. gar ,, nicht so ohne Beziehung und Anwendung auf 100 andre Dinge ist. Die gehörige Betrachtung der Pflanze in jeder Beziehung kann auch allein eine ganze Menge praktischer Sachen begreiflich machen, z. B. die Ursache der ,, Einjährigkeit und des Perennirens, die Möglichkeit der verschiedenen Fortpflanzungs- und Vermehrungsarten, ,,die gehörige Zeit der Einsammlung zu verschiedenen Zwecken etc. Alles das , womit ich mich täglich be- ,, schäftige und woran ich nicht aufhören werde, mit aller Kraft weiter zu forschen, bezieht sich aber gerade ,,auf die möglichst vollkommene und allseitige Erforschung der Natur der Pflanzen und Du darfst also nicht „fürchten, dass es unnütz und unpraktisch sein werde." Bald nach seiner Rückkehr in die Heimath erfolgte seine definitive Anstellung als Lehrer an der polytechnischen Schule (anfänglich mit einem Gehalt von 400 fl. ; der Professortitel folgte in einigen Mo- naten nach), auch wurde er zum Assistenten am Naturalienkabinet ernannt und später nach Gmelin's Tod im Jahre 1837 zum Director desselben. Die hohe Auffassung, die Braun von seinem Lehrberuf sowohl, als auch von der Bedeutung und dem Werthe der Naturwissenschaften als Bildungsmittel hatte, ist in den verschiedenen, grossentheils im Druck erschienenen Eröffnungsreden ausgesprochen, welche er bei Beginn der Jahrescurse an der polytechnischen Schule hielt. Seine erste Antrittsrede „über den Nutzen der Naturwissenschaften'' hielt er am 18. März 1833. Ehe die Bedingungen seiner Anstellung in Karlsruhe ganz erledigt waren, erging eine Anfrage aus Zürich an ihn , behufs Annahme einer Lehrstelle für Botanik am oberen Gymnasium und der Industrieschule mit dem Professorentitel, einem Gehalt von 1800 Franken und der Berechtigung, Vor- lesungen an der Universität zu halten. Er antwortete ablehnend, da er die ihm im Vaterlande eröffnete Leop. XIII. 8 58 Aussicht nicht aufgeben wollte. Die Lehrthätigkeit an der polytechnischen Schule machte ihm viel Freude und er hat sich während der 14jährigen Dauer derselben in den Herzen vieler Schüler, welchen er auf den regelmässig unternommenen botanischen Excursionen noch mehr Gelegenheit hatte persönlich nahe zu treten als bei den Vorlesungen, warme dankbare Anerkennung erworben, sowohl durch seine milde, wohlwollende Persönlichkeit, als durch sein vielseitiges gründliches Wissen. Weniger erfreulich waren die Verhältnisse am Naturalienkabinet. Sowohl in Bezug auf Anordnung des Ganzen und Aufstellung der einzelnen Gegenstände, als auf wünschenswerthe Anschaffungen waren ihm die Hände gebunden und ein gedeihliches Wirken daher schwer möglich. Die Hauptbereicherung, welche er dem Cabinet zuführen konnte, bestand in der Einverleib- ung seiner eigenen reichhaltigen Conchyliensammlung. Neben den zeitraubenden Berufsgeschäften (i. J. 1838 wurde er auch zum 3. Hofbibliothekar ernannt) beschäftigte er sich noch fortgesetzt mit der Erforschung der Flora Badens, die er durch neue Entdeckungen in allen Klassen bereicherte. Wenn auch durch ihn . selbst wenig zur Veröffentlichung gelangte, so wurden doch seine Arbeiten auf diesem Gebiete in den Schriften Anderer benutzt, so namentlich in Döll's Rheinischer Flora und in der von Gmelin herausgegebenen Crypto- gamia zur Flora badensis. Dann erstreckte sich seine Thätigkeit auch auf die vorweltlichen Organismen seines Landes ; er beschäftigte sich eingehend mit den fossilen Pflanzen Oeningens , mit den Conchylien des Mainzer Tertiärbeckens und der Lössformation Badens und theilte die Ergebnisse seiner Forschungen der Mainzer Naturforscherversammlung im Jahre 1842 mit, worüber ein kurzer Bericht gedruckt ist. Sonst ist leider über diese Arbeiten, die auch eine vergleichungsweise Untersuchung der Rheinanschwemmungen der Gegen- wart enthielten, von Braun selbst nichts veröffentlicht, ausgenommen einige Mittheilungen in Walchner's Lehrbuch der Geognosie, um so mehr aber ist Anderen brieflich und mündlich mitgetheilt, die es dann bei ihren Arbeiten benutzten. Viele mühsame Vorarbeiten in diesem Gebiete ruhen noch bei den hinterlassenen Manuscripten. Wenige Monate nach der Rückkehr von Paris verlobte sich Braun, dem Beispiel der beiden Freunde folgend, die sich um seine Schwestern beworben hatten, mit Mathilde Zimmer in Baden-Baden, Tochter des dortigen, aus Ungarn stammenden frühverstorbenen Postexpeditors. Im April 1835, nachdem sich seine äussere Stellung in Carlsruhe etwas verbessert hatte, wurde die eheliche Verbindung vollzogen, die sein häusliches Glück begründete, und dieses \vurde nur durch die Sorge um die Gesundheit der geliebten Gattin, welche an einer organischen Herzkrankheit oft schwer zu leiden hatte, zuweilen getrübt. Sechs Kinder*) wurden ihm in dieser Ehe geboren ; kurz nach der Geburt des sechsten Kindes (7. Januar 1843) entriss ihm der Tod die treue Gefährtin. Schmerzlich empfand er die auf diesen Verlust folgende innere Vereinsamung, welche durch den um einige Jahre vorangegangenen Tod der theuren Eltern eine doppelt traurige war, und die drückende Sorge um die mutterlosen Kinder lag ihm schwer auf der Seele. In der Lehrerin seiner zwei ältesten Töchter, einer französischen Schweizerin, Adele Messmer, fand er im Sommer 1844 eine neue Lebensgefährtin, die ihm bis an sein Ende treu zur Seite stand, ihm alle Mühen und Sorgen des Lebens nach ELräften abnahm und seinen Kindern eine liehevolle, aufopfernde Mutter war. Im Laufe der folgenden Jahre vermehrte sich der Fa- milienkreis noch um fünf Glieder. **) Obwohl die Verhältnisse in Carlsruhe vielfach beengend und Braun iji seinen wissenschaftlichen Ar- beiten durch die Zersplitterung seiner Thätigkeit gehemmt war, so hat er doch keinen Schritt gethan, um fortzukommen, wie er überhaupt in seinem Leben sich nie um eine Stelle beworben hat. Um so überraschender war es ihm, als Ende 1845 der damalige Minister Nebenius persönlich hei ihm anfragte, ob er geneigt wäre, die durch Perleb's Tod erledigte Professur der Botanik an der Universität in Freiburg anzunehmen. Als kurz darauf auch von der dortigen Facultät der einstimmige Ruf an ihn erging, erklärte er sich zur An- nahme bereit und hielt im Mai 1846 seinen Umzug nach Freiburg mit Frau und Kindern und (wie er an einen botanischen Freund schreibt) „mit dem ganzen Heuspeicher sammt allen übrigen botanischen Attributen". Er freute sich sehr auf den neuen Aufenthaltsort, ,,wo eine freiere Luft für unsere hebe Wissenschaft weht, ,.wo ich alle Hof- und Naturalien-Cabinetsgeschäfte werde abgethan haben, keine Prinzen zu unterrichten und ,, keine Zoologie zu lehren brauche (dafür von den CoUegen ohne eigene Mühe um so mehr lernen werde), „kurz, wo ich ganz der Botanik hoffe leben zu können, denn ich habe nichts, als das Collegium botanicum und ,,die Aufsicht des botanischen Gartens, der der Wissenschaft nach meiner Anordnung dienen muss; ferner *) Vier Töchter und zwei Söhne; von den ersteren starb die dritte schon nach Ablauf des ersten Lebensjahres. *) Zwei Söhue und drei Tochter ; den älteren Knaben verloren die Eltern aber schon wenige Tage nach der Geburt, 59 „eine herrliche und reiche Umgegend und neue Lust zum Arbeiten und auch neue Hoffnung, etwas zu Stande ,,und zum Abschluss zu bringen." Diese von dem Aufenthalt in Freiburg gehegten Hofinungeu gingen auch wirklich in Erfüllung und er betrachtete die dort verlebten 4V3 Jahre immer als die glücklichsten seines Lebens. Die schönen und er- giebigen Excursionen in den herrMchen Schwarzwald, welche er an der Spitze der Zuhörer oder in Begleitiuig der fröhlichen Kinderschaar unternahm, waren die genussreichste Erholung und der anregende Verkehr mit lieben und bedeutenden CoUegen, namentlich mit C. Th. von Siebold, dessen Arbeiten über niedere Tliiere und über Generationswechsel sich so schön an seine botanischen Arbeiten anschlössen, hatte für ihn grossen Werth. Doch auch an Prüfungen und Kämpfen fehlte es in dieser Zeit nicht; zu ersteren gehörte allerlei Krankheitsnoth in der Familie und der Tod seiner geliebten Schwester, Frau Agassiz, welche 1848 in Frei- bnrg einem langjährigen Lungenleiden erlag; zu letztern gab (ausser den Anfeindungen eines Fachgenossen, welcher an Braun's Stelle die Professur der Botanik zu erhalten gehofift hatte) der sich immer steigernde confessionelle und politische Zwiespalt Anlass und warf manchen Schatten auf die sonst so angenehmen Ver- hältnisse an der Freiburger Universität. Trotz seines milden, versöhnlichen Wesens entging Braun nicht ganz den Angriffen der ultramontanen Partei, welche jede Anstellung eines Protestanten als ,, Schmach für die ka- tholische Universität'" betrachtete. — Noch störender und das ruhige wissenschaltliche Leben mehr unter- brechend, wirkten die Stürme der badischen Revolution in den Jahren 1848 und 49; bei Beginn derselben betheiligte sich Braun zum ersten und letzten Male in seinem Leben au einer militärischen Thätigkeit, indem er abwechselnd mit anderen Collegen als Rottenführer an der Spitze einer Abtheilung von Studenten des Nachts durch die Strassen patrouillirte , die Ausgänge der Stadt bewachend. Er wurde im Frühjahr 1849 zum Prorector erwählt und hatte als solcher beim Wiederausbruch der Unruhen im Mai desselben Jahres eine schwierige Stellung zu behaupten, namentlich den Studenten gegenüber, die sich in grosser Anzahl den Freischaaren zugesellt hatten und nach Abzug des Mihtärs und Einsetzung einer provisorischen Regierung zum Theil hervorragende Stellungen einnahmen; doch half ihm seine Beliebtheit, einen besänftigenden, ver- mittelnden Eiufluss nach verschiedenen Richtungen auszuüben. Während die Mehrzahl seiner Collegen in Er- wartung eines blutigen Zusammenstosses in oder bei Freiburg die Flucht ergriffen hatten , blieb Braun auf seinem Posten und die Universität verdankte seiner Umsicht und Entschlossenheit die Rettung ihres bedeu- tenden Vermögens, welches er durch Ueberführung nach Basel der Beschlagnahme durch die revolutionäre Regierung entzog. Auch gelang es ihm, nach dem Eintritt der preussischen Besetzung des Landes, die Frei- lassung mancher der in Rastatt gefangenen Studenten, welche sich zu einer unfreiwilligen Theilnahme an den aufrührerischen Bewegungen hatten hinreissen lassen, durch seine Fürsprache zu erwirken. Er war zu diesem Zweck selbst nach Rastatt gereist und hatte mit vielen Mühseligkeiten und Schwierigkeiten zu kämpfen, ehe er seinen Zweck erreichte. Endlich kehrte mit dem Einzug der Preussen am 7. Juli die Ruhe wieder ein; die in die Schweiz zu Verwandten geschickten Kinder wurden zurückgerufen und die in's Stocken ge- rathenen wissenschaftlichen Arbeiten wieder aufgenommen. Braun hatte sich während des Aufenthaltes iu Freiburg anhaltend mit Untersuchung über die Entwickelungsgesohichte und Zoosporenbildung der Algen be- schäftigt, auch manche neue Arten unter denselben entdeckt, welche in Kützing's Species Algarum beschrieben sind. Einen Theil der Ergebnisse der damaligen Forschungen über die Morphologie und Physiologie der Süsswasseralgen veröffentlichte er im Jahre 1849 als Prorectoratsprogramm ,,über die Verjüngung in der Natur", eine Abhandlung, welche zwei Jahre später durch Engelmann in Leipzig auch in den Buchhandel kam und in weiteren Kreisen bekannt und ebensosehr der schönen lichtvollen Darstellung, als des lehrreichen und interessanten Inhalts wegen eine ungewölinlich lebhafte Anerkennung fand. Nach 4 1/2 jährigem Aufenthalte iu Freiburg folgte Braun einem Rufe als Professor der Botanik und Direktor des botanischen Gartens nach Giessen , zu dessen Annahme ihn besonders J. von Liebig — der im Frühjahr 1850 nach Freiburg kam, um seinen persönlichen Einfluss geltend zu machen — durch seine Schilde- rung der erfreulichen Pflege der Naturwissenschaften an der Giessener Hochschule veranlasste. Gleichzeitige Versuche, Braun für die Universitäten Erlangen und Marburg zu gewinnen, wurden durch Annahme der Be- rufung nach Giessen abgeschnitten. Anfang October 1850 l'and die Uebersiedelung nach dem neuen Wohnorte statt, an welchem er übrigens nur ein Semester bleiben sollte. Die Annehmlichkeiten der freundlichen Um- gebung konnten im Winter wenig genossen werden, um so mehr konnte sich Braun dem stets lehrreichen und anregenden Zusammenleben mit Liebig widmen und sich des Verkehrs mit den jüngeren Collegen Hoffinann, Leuckart, Kopp, Dieffenbach, Baur u. A. erfreuen, deren regelmässige Zusammenkünfte den Namen „Sonder- 8* 60 bund" führten. Tb wissenschaftlicher Beziehung wurde ihm der Aufenthalt in Giessen wichtig durch die Er- werbung einer reichen Sammlung fossiler Pflanzen aus der Wettei'auer Braunkohlenformation, unter welchen er zuerst das Vorhandensein vorweltlicher Beeren, Kerne und Blätter von Weinreben nachwies. Braun war kaum in Giessen einigermassen heimisch geworden, als von Berlin aus Verhandlungen mit ihm angeknüpft wurden, um ihn als Nachfolger Link's zu gewinnen. Er scheute sich wohl anfänglich, einen kaum angetretenen Wirkungskreis wieder zu verlassen und sich in das unruhige Leben der Grossstadt zu begeben, sowie die Last der Verwaltungsgesehäfte, welche die Stellung als Direktor des botanischen und Uni- versitäts-Gartens und des Kgl. Herbariums mit sich brachte, auf sich zu nehmen, aber diese Bedenken wurden hauptsächlich durch die Bemühungen Leopold"s von Buch überwunden, welcher im März 1851 persönlich in Giessen eintraf und drohte nicht eher abreisen zu wollen, bis er Braun's schriftliche Einwilligungserklärung in der Tasche habe, und dann auch durch die Aussicht auf den wisseuschafthchen Gewinn, welchen die Versetzung an die erste Universität Deutschlands versprach. — Ueber die Berufung nach Berün schrieb Braun unter dem 7. April an einen alten Carlsruher Freund: „Dass man einen so obscuren Mann, wie mich — einen Botaniker, „der kein einziges Handbuch und keine einzige Flora geschrieben, nach Berlin zu berufen auf den Einfall kam, „davon wusstest Du, wie ich aus gewissen Anzeichen vermuthe, vor mir, und wenn es nun etwa schlecht aus- „fällt und die Berliner meinen schwerfälligen schwäbischen Dialekt gar nicht verstehen, so hast Du sicher auch „Deinen TheU an dieser Geschichte auf dem Gewissen. Was mich betrifft, so kann ich versichern, dass ich „an der Sache unschuldig bin und mich gewehrt habe, so lange als möglich; meine Freunde mögen es ver- „antworten, wenn sie mich nach Berlin gebracht haben." Die Verantwortung wurde den Freunden uicht schwer gemacht und der schwäbische Dialekt that dem fleissigen Besuche seiner Vorlesungen und der Beliebt- heit, welcher er sich bald bei den Zuhörern erfreute, keinen Eintrag. Von vielen Seiten wurde die Berulüng nach Beilin freudig begrüsst. Als Beweis mag eine aus Breslau ertönende Stimme dienen, welche sich brieflich also vernehmen liess: „Lassen Sie mich Ihnen meine Freude „ausdiücken, dass Sie nunmehr als Lehrer unserem Vaterlande angehören. Ich hoffe mit Vielen, dass für „unsere gemeinsame geliebte Wissenschaft in Beriin durch Sie jetzt bessere Tage anheben werden Das „ist wenigstens gewiss, dass nicht leicht ein akademischer Lehrer einen neuen Wirkungskreis mit so glänzenden „Auspicien eröffnen konnte, als Sie mit Ihrem vortrefflichen Werke über die Verjüngung, an dem ich mich „jetzt täglich und von Blatt zu Blatt erbaue. Freilich werden Sie in der Heimath des absoluten Empirismus- „manchem Andersgesinnten begegnen, man wird Sie mit dem Titel eines naturhistorischen Forschers zu ver- „kleinern meinen: die Besseren werden aber überall Sie darum nur mn so höher zu stellen wissen und sieh „enger Ihnen anzuschliessen bemühen." (Sohluss folgt.) Eingegangene Schriften. (Vom 15. März bis 1.0. April 1877.) ti * r i n i ■ ^ i c ■ -^ j i i ■ t n ' ' Unters, aul ^\. Gebiete d. bjm-itusiabnk. o-i j). (0 lai ). — Hensen, V. Die Thätigk. d. Regenwurms fZim- Holdefleiss, Ur. F.: Eine abgek. Meth. d. Rohfaserbest. hrkiis temdris L.) f. d. Friichtbrkt. d. Erdbodens. 4 p. — Ueb. d. Umsetzgn. d. Phosphorsäure uiiner. Phosphorite 11p S -A s a et « 1 ^^'^- ^^ P- ~ ^'^^^ ^- Werthbest. d. Kartoffel. 52 p. (1 Taf.). T\ ' i. £>' " ~ Unters, üb. Moorcultur. I. Pagel, Dr. A.: D. Vhltn. d. Deutsche Seewarte. Monatl. Uebers.d. Witterung. Moorsubst. gegen d. Stickst, u. Säuerst, d atmosph. Luft. Januar (15 p., 1 Tab., 1 Karte), Februar (2\ p.. 1 Tab., U» p. — II. IJeb Reductionsvorgänge in d. Moorsubst. 7 p. — 1 Karte), März (23 p., 1 Tab., 1 Karte), April (16 p., '"■, Thilo Osswald W.: Ucb. d. ümsetzg. d. Stickstotf- , 77- . , , iQ-Tc Qo ' r ■. r ' verbdgn. u.Mooi-subst. deh.d.Rmipau schemmmcultur-Metu. 1 jvaite). s. 1. lö/b. ö". 14 p.-Ueb. d.Riklg. freier Schwefels, u. lösl.Eiseuoxydul- Soc. Adriatica di Sc. nat. in Trieste. Annata II. verbdgn. in der Moorsubst. 14 p. — No. 3. Trieste 1876. 8". B o 1 1 e , G. : S. Phylloxera vasta- Soc. göol. de France. Bull. 3. Ser. T. 4, Nr. 8. trix. 12p.- Märchens et ti.^Dr.C. de: Descr.dell'isoladiPela- Paris 1875 — 76. 8». Terquem; Rech. s. 1 Foramini- gosa.24p.(l lat.).--Vierthaler,.V:Analisid'uncmnabrodi ßres du Bajocien de la Moselle. 20 p. (3 PI.). — Observ. s. Laase. 1 p - L ilhimmaz. a gaz djaut di Salvore. 1 p. - j'^tude d. Foramiuiferes. 3 p. (1 PI). - Gaudry: S. uu Le fanghighe marine del porto di 1 rieste. 3 p. - Infezione h ippopotame fossile decouv . ä Rone. 4 p. ( 1 PI ). - D a u b r e e : (• mezzi disuitettanti. o7 p. — &tossith,Ad.: Rreve smito Exper. faites p. expliqu. 1. alv^oles de forme arrondie qiie s. produz. mar. d^ gofodi Trieste. 23 p. - Sopre lo svi- pr^^ tres-frequem. la surface d. Meteorites. 1 p. - S. la uppo d serpule. , p. (1 Tat.) - Tommasini M. de: Mem. presence de laTridvmite d. 1. briques zt^olitbiques de Plom- letta nellaradimaiiza generale s. caverna di Trebich. ö p. ^j^res etc. 1 p. - Ratte, F.: N s. l'Iudo-Chine. 13 p. - T^-ß i" !/ '^- • iPi, ulflL "^""^T^'h ^l\ **' ^"®^''' '^"°° Pomel: Les gr6s dites uubieus sont de plussieurs äges. 6 p. 18(6. Latitudme 45» 38' 50" Nord. (5 Tab.). — f„ ,. „ TT Pr Ta„,iocn«.v- v^u T 1 ■ /l 1 Tl. . DJ ^- ^- ^r. 2. Pans 1877. 8". Michel- K.Pr.Landes-Oek.KolI. Landwi.thsch. Jb. b.Bd. ^evy et Douville: N. s. le Kersanton. 7 p. (1 PI). - feuppin. beilin 1877. 8'. M ärk er, M,: Unters, üb. d. Tardy: Observ. s.la pos. stratigr. d. Silex taillös tertiaires. Diflns. V. Kohlens. dch. poröse Scheidewände. !(»2p.- Chera. 3 p. — Benoit,Em.: N. s. nne expansion d. Glaciers alpins (1. le Jura central p. Poutarlier. 12 p. (1 ri,\ — Dut'our: Kssai s. 1. terr. tertiaires de Campbon (Loire luferieure). 13 p. - ('oquaiid: N. s. la Craie supiT. de ]a Crimee etc. 13 p. — Hebert: La Craie de Crimöe comp, k celle de .Meudon etc. 4 p. — Daubree: S. 1. roches cristallines, etc., qiii sont (iubord. au terr. schisteux de TArdenne frangaise. J p. — de Chancourtois: S. l'intervent. du Cyaiiogene d. la mine- ralis. du Fer. 2 p. — S. 1. quest. du Fer natif. 1 p. — U an- briet S. 1. Eoches avec Vev ii;itif. du Groeiilaud. 2 p. — Acad. d. Sc. de Paris. Comptes rendus. T. 84, No. 1 — 8. Paris 1877. 4». Nr. 1. Faye: Observ. relat. i'i uue retlam. presente recenini. au sujet d. tourbillons qui se produiseut d. Tatmospli. ; Extr. d'uue Lettre du P. Secchi ä M. le Secret. perpet. 4 p. — Boiteau; Procede pratique p. la dcstr. du Phylloxera etc. 4 p. — Marie, Maxim.: Theo- reme. L. per. oycliques etc. de la quadratice d'uue courbe algebrique du degre m s. 1 produits par 2 n Y- 1 des racines d'une equ. algebr. de degre m etc. ;i p. — liertiu et Garbe: S. la cause du raouvem. d. le radiometre. 3p.— Bouchar- dat, G.: S. le pouvoir rotatoire de la mannite etc. 2 p. — Villiers, A.: Rech. s. le raelt^zitose. 3 p. — Berthelot: Resum. s. la Communio. d. M. Villiers. 3 )>. — No. 2. M au- ch ez, E. : Explor. d. GoUes d. Deux Syrtes etc. G p. — Chasles: Theor. rel. ä d. ser. de triaiigles de meme perim., etc. 6 p.— Berthelüt: L'ozone se combiue-t-il avec l'azote libre cd pres. d. alcalis. p. form. d. comp, nitreux et d. ui- tratesV 3 p. — Pasteur et Joubert: N. s. l'alteration de Purine etc. 2 p.— Daubree: Observ. s. la struct. inter. d'une des masse de ter natif. d'Ovifak. 4 p. — N. s. la chute d'une meteorite, qui a eu lieu le 10 Aoüt 1875 ä Feid-Chair etc. 2 p. — Beuoit: Determin. de ladist. polaire d. 1. ainumts. 3 p. — Schmidt,A.: Exper. s. 1. coagulation de la tibrine. 3 p. — Cailletet, L.: S. la constr. d. manometres ä air libre etc. ■ Helle sen, W.: D. effcts de la chaleur s. I. circuits voltaiques completes p. un electrolytc. 2 p.— Ditte.A.: Action du sulf. de cliaux s. 1. sulf. alcalins. 8 p. ^ Montgolt'ier, J. de: S. le camphre de patchouli. 2 p. Campana: N. s. la vie et la survie d. spermatozoides a l'inti-r. de roeuf chez I. Mammiferes. , - Muchez,E.: Explorat. d. la graiule Syrte. 4 p. — Bouillaud: N. s. 1. ([uestion de la iiat. et de la contagiou de la maladie dite fittre typhoide. G p. — Secchi: Etüde spectroscopique de la nouv. etoile sigiialee par M. Schmidt. 1 p. - Angot: S. I'applicat. de la Photographie ä l'observ. du passago de ^^enus. 3 p. — Schmidt, A.: Exper. s. la coagulat. de la tibrine. 3 p. Foex: Deuxieme N. relat. aux eflets prod. par le Phylloxera s. I. racines de div. cepages. 2 p. — Marie, Max.: S. I. relat. qui existent, nccess. entre I. periodes de la (piadratrice de le cuurbe algebri(iuc la plus generale de degre ra. et. a plus forte raison, d'une cuurbe particuliere d. s. degre. 3 p. — Schützenberger, P.: N. s. un nouv. de- rive de matieres albuminoides. 2 p. — Etard, A.: Act. de l'acide chlorochromique s. 1. matieres organiques. 2 p. — Grandeau.H,, etBouton,A.: Etüde chimique du gui. 2 p. — Cornu, Max.: S. le chemintment du plasma au travers des niembranes Vivantes non pertbrees. 2 p. — Renou,E.: S.l'hiverde 1677. 2p. — (^uatrefages, de et Hamy: Cranio- logie d races Nt5gritu et Negrito-Papoue. tip. — Cahours, Aug.: Rech. s. I. eugenols substitues. G p. — Daubree: Format, contemp. de zcolithes (etc.) sou.s l'intl. de sourees thermales, aux envir. d'üran. 3 p. — Gervais, P.: De la structure des coquilles calcaires d. oeufs etc. G p. — Tisse- raiid.F.; Obs. d. eclipses d. satellites de Jupiter f. ä l'Obs. de Toulouse. 3 p. — Weddell: S. l'avantage qu'il y aurait ä reniplaeer la quinine par la cinchonidine, d. la traitenient des fievres intcrmittentes. 4 p. — Bert,P.: S. la transniis- siou d. excitat. d. 1. nerfs de sensibilite. 3 p. — Gorgeu, AI. : S. la capacite de saturation de l'acide mangaueux. 2 p. — Laguerre: S. I. normales qvie l'on peut mener d'un Soint doiuie ä une conique. 3 p. - Migiion et Kouart: . relat. ä un appareil manometr.. etc. 2 p. — Prunier: Act. de la chaleur s. la quercite. 2 p. — Bastian, C'h.: S. la ferment. de l'urine etc. 3 p. — Marey: S. 1. caract. d. dtk'harges electr. de la- Torpille. 3 p. — Cantillou, A.: S. 1. proprietds physiol. et therap. de laglyc(;rine. Mp.— Four- nier, Eug. : De la modif. d, envel. öorales d. Graminees suivant ie sexe de leur fleurs. :-: p. — Resal.H.: N. s. la stabilite des voütes. 3 p. — Fremy, E., et Clemandot: Rech. s. l'iri- sation du verre. 2 p. — l^aguerre: S. la developpö del'el- lipse. 3 p. — Marie, Max.: S. 1. deux theoremes de M.Clebsch relat. aux courbes quarrables p. l. fonctions elliptiques etc. 5 p. — Gouy: Rech. s. I. spectres d. metaux ä la base d. flammcs. 3 p. — Plauchud, E.: Rech. s. la fonnation d. eaux sulfureuses naturelles. 3 p. — Sylvester: S. I. in- variauts fondanientaux de la forme binaire du huitieme degre. 4 p. — Friedel,C.: S. l'oxyde de methyl monochlore. 4 p. — Meunier, Stau.: Compos. et origine du sable diamanti- fere de Du Toit's Pan (Afrique austral). 3 p. — Boiteau P. : S. la prepar. et l'emploi du liquide destine ä badigeoniier I. vignes atteintes du Phylloxera. h p. — Regnard, P.: N. s. la pres. de l'anmiouiaque libre d. I'acier foudu. 2 p. — Hardy, E., et Gallois, N.: S. le principe actif. du Stro- phantus hispidus ou Ince. 2 p. — Feltz, W., et Ritter, E. : D. Accidents inimediats determ. p. 1. injections de fiichsine pure d. le sang. 1 p. — Michel-L<5vy, A. : Struct. et compos. mineralog. de la variolite de la Durance. 2 p. — Bavay: S. PAnguillule intestinale (Anguillula intestinalis), etc. 2 p. — Fol,H.; S. 1. ph^nom. intimes de la fecondatiou. 3 p. — 6aleb,0., etPourquier, P.: ^.\a.Filariahaematica. 2p. — Levy, Albert: Dosagesd'ammoniaquedansl'airetleseaux nie- teoriques faits ä Montsouris. 4 p. — Oustalet: S. deux nouv. especes d'lbis proven. du Cambodge. 2 p. — Le Verrier: Decouv. d. trois petites planetes (170), (171), (172) et d'une comete etc. 2 p. — Desains, P.: Rech. s. I. spectres calorif. (suite). 2p. — Saporta,le comteG.de: Prt5limin. d'une ötude d. ebenes europeens vivants et foss. compares; donnees pa- laeontolog. 3 p. — Secchi, P.: S. un nouv. catal. d'etoiles colorees etc. 2 p. — Angot, A.: S. l'applic. de la Photo- graphie ä l'observ. du passage de Venus. 2 p. — Darboux, G.: S.unecl. de syst, orthogonaux, compr. comme cas partic. I. syst, isothermes. 2 p. — Schloesiug, Th., et Müntz, A.: S. la nitrifie. p. 1. fcrments organises. 3 p. — Luynes, V. de: N. s. cert. alteratious du verre. 2 p. — Jobert: Rech, pour serv. ä l'histoire de la respiration chez I. Poissons. 2 p. — Forel,F.A.: S. la transparence de l'eau du lac L(5man. 2 p. — Le Verrier: Übserv. meridieunes d. petites planetes, faits ä rObserv. de Greenwich etc. 3 p. — Quatrefages, A. de: L'espece humaine. G p. — Radziszewski: N. s. 1. Corps organiques phosphorescents. 2 p. — Chevreul,E.: Rem. s. une N. r^cent de M. Radziszewski etc. 3 p. — Boileau,P.: Proprietes communes aux canaux, aux tuyaux de conduite et aux rivieres ä regime uniforme (suite). 4p. — Rorailly, F. de: S. le jet d'air dans l'eau. 3 p. ^ Gasparis, A. de: S. le Probleme de Kepler. 2 p. — Borrelly: übserv. de la comete decouv. par lui. 4 p. — G o v i , G. : S. un moyen de faire varier la mise au foyer d'un microscope sans toucher ni ä l'instrument ni aux objets etc. 3 p. — Fayel: Nouv. proc. de photomicrographie. 1 p. - Neyreneuf: S. le microscope et la chambre noire. 2 p. — Carre,F.: S. la fabric. de con- ducteurs en charbon, p. la lumiere clectrique. 2 p. — Cler- mont, Ph.de: S. l'act. d. sulfocyanates alcalins s. 1. chloi'- hydrates d. alcalis de la ser. grasse. 1 p. — Uenard,Ad.: Act. de l'oxygene electrolytique s. le glycol. 2 p. — Marey: S. la decharge de la Torpille, etudiec au moyen de l'ölectro- metre de Lippmann. 3 p. — Rabuteau: S. la localis, du cuivre d. l'organisme apres l'iugestion d'un sei de ce metal. 1 p. — Fol,H.: S. le prem. diHeloppm. d'une £toile de mer. 3 p. — Boutin: S. la bourre d. bourgeon de la vigne, ap- pliquee ä la fabric. du papier. 2 p. — R. 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Barella: N. s. la Pneumonie miasmatique ou zyinotiqiie. 23 p.— Daury: Flore de rurine huraaine. 33 p. — Putzeys: De l'infl. de l'iodure et du bromure de potassium s. la digest. stomacale 14 p. — Belvale: Essai s. 1. niaisons mortuaires. 31 p (2 PI.). — Boettger, Dr. phil 0.: Ueb. d. kleine Anthra- cotherium a. d. Braunkohle von Rott, b. Bonn. S.-A. Palaeoutographica N. F. IV, 5. 11 p. s. 1. 4». — Ver. z. Befördrg. d. Gartenb. in d. Kgl. Pr. Staaten. Monatssclir. 20. Jg. No. 3. Berlin 1877. 8". Pola- k o wsky, Dr. H. : Landwirtlisch, u. Gärtnerei d. Republ. Costa Rika. 4'p. — Tschaplowitz, Dr. F.: Heb. d. Tcmperatur- Verschiedhtn.. unter denen einz. Theile d. Kulturpflanzen stehen. 12 p — Bolle, C: Die Omorika-Fichte (Pinus Omorika Pancic). 6 p. — Ver. d. Freunde d. Naturgesch. in Mecklenburg. Archiv. Bd. 1, 4— 7, 11—29. Neubrandenburg 1847, 1850—53,1857—75. 8». — 30. Bd. 1876. 8". Brath- C. : Beitr. z. Kenntn. d. mecklenburg. Gerolle. 22 p. — Struck. C; D. Säugeth. Mecklenburgs etc. 97 p. (1 Tat'.). — u. H. BrockmüUer: Oedipoda migratoria, Wanderheuschrecke in Mecklenburg. 3 p. — Horu,P.: Beitr. z. Kenntn. d. Tri- glochinblüthe. 17 p. (1 Tat.).— Koch, F. E.: Kat. d. foss. Einscldüsse d. oheroligocänen Steruberger Gesteins. 51 p.— Noch einmal Helix nemoralis u. hortensis. 2 p. — Vorlauf. Mitthlg. üb. eine Tief bohrung auf Salz. 1 p. — Rudow, Dr. Ferd.: Die Faltenwespen etc. 51 p. (1 Taf.).— Brockmüller, H.: Ueb. Puccinia Malvacearum Mont. etc. 11 p. — Die Schildkröte m Mecklenburg. 14 p. — Seeadler u. Brachsen. 3 p. — Schmidt, Frz.: Zoolog. Mitthlgn. 5 p. — Konow, Fr.W.: Conchologisches. 2 p. — Kraeplin, Dr. C: Ergänz. Bemerkgn. zusr.Vegetat.-Skizze v.Neustrelitz. 3p.— Arndt, C : Bergsturz in Mecklenburg. 4 p. — Petzold, Dr. W.: Botan. Sot. z. Flora v. Mecklenliurg. 3 p. — Istituto med. Valenciano. Boletin. T. XV, No. 2. Valencia 1877. 8". Josephson, Dr. med.: Wirkungslosigk. u. Nachthle. d. transport. pneumat. App. von u. nach Waidenburg geg. Respiv.- u. Circul.-Krankhtn. Hamburg 1877. 8". 46 p. (1 Taf.\ Neue Zool.Ges. in Frankfurt a.M. D. Zool. Garten. 17. Jg. No. 7 — 12. Frankf. a. M. 1876. 8«. Land- beck, C. L.: D. gemeine chilenische Colibri. U p. — Meng es: Bemerkgn. üb. d. deutschen Thierhandel v. N. 0. Afrika. 8 p. — Schmidt, Dr. Max: Verschiedene Jagd. 3 p. — Noll, Dr. F. C: Die Erscheingn. d. sogen. Instinctes (Fortsetzg.). 32 p. — Homeyer, E. F. v.: Deutschlands Säugethiere u. Vögel etc. 54 p. — Menges, J.: D. Warzenschwein fP/taco- choerus Aeliani). 6 p. — Fischer, J. v.: DieDiard'sche Katze (Felis Dtard?' Jardine) etc. 3 p. — Müller, J. P.: Verz. d. im südwestl. Thle. d. Kreises Tondern vork. Vögel etc. 10 p. — Girtanner, Dr. A.: D. Kohlrahe (Corvus lorax) in d. Schweiz. 9 p.— Müller, Adolf: Züge a. d. Leben d. ge- meinen Krähe (Corvus corone). 5 p. — T s c h u s i - S c h m i d - ho f en, Vict. Ritter v.: Die Vögel Salzburgs (Nachtr. u. Be- richtigg.). 2 p. — Brüggemann, Dr. F.: Ueb. d. Paarung d. Schell-Ente. 2p. Schmidt, Dr.M.: D. neuezool. Garten in Frankfurt. D. Elephantenhaus. 5 p. (1 PI.). — Müller, August: Blaukehlcheu (Cyanecula suecica) in d. Gefangen- schaft. 3 p. — H o s c h , Dr. Fr. : Ueb. d. Sehapparat d. Vögel. 11 p.— Boettger, Dr.O.: Ueb. d. äuss. Kiemenöffnungen bei jungen Exempl. d. japanischen Riesenmolchs. 4 p.— Siebold-Denkmal. Die k. k. Gartenbau-Gesellschaft von Wien hatte bereits an den von ihr bei Gelegenheit dei- Weltaus- stellung im Jahre 1873 veranstalteten Gärtner-Congress den Antrag gestellt: dem um die Kunde von Japan, die Etlinographie, Volkswirthscbaft und iSprachenkunde der ostasiatischeu Völker, um die verschiedenen Zweige der beschreibenden Naturwissenschaft und ganz beson- ders um den Gartenhau hochverdienten Naturforscher Ph. Freiherrn von Siebold in seiner Vaterstadt Würz- burg ein Denkmal zu errichten. Inzwischen hat die Stadt Würzburg einen Platz für dieses Denkmal be- stimmt und ausgeschieden. Die Sammlungen, an denen sich auch Japan betheiligte, haben die Höhe von 2850 fl. ö. W. erreicht. — Dick. k. Gartenbau-Gesellschaft wendet sich nunmehr, um die für ein würdiges Denkmal er- forderlichen Mittel zu vervollständigen, an die wissen- schaftlichen Gesellschaften mit dem Ansuchen, sich für das Unternehmen zu verwenden und mit dem Central- Comite der k. k. Gartenbau-Gesellschaft (Wien I, Park- ring 12) in Verbindung zu setzen. — Die 3. und 4. Abhandlung des 39. Bandes der Nova Acta: Dr. Adolf Engler, M. A. N.: Vergleichende Untersuch- ungen über die morphologischen Verhältnisse der Araceae. I. Theil. Natürliches System der Araceae (3 B. Text). II. „ Ueber Blattstellung und Sprossenverhält- nisse der Araceae (12iB. T. u. 6 photo- lithogr. Tafeln). (Preis zus. 7 Mk. 60 Pf.), sind der Vollendung nahe und binnen weniger Tage durch die Buchhandlung von W'ilh. Engelmann in Leipzig zu beziehen. — Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. MONOGRAPHIA HEIICEORTJI VIVEUTmi. SISTENS DESCRIPTIONES SYSTEMATICAS ET CRITICAS OMNIUM HUIUS FAMILIAE GENERUM ET SPECIERUM HODIE COGNITARUM. AUCTORE LUDOVICO PFEIFFER. VIII Vol. 8. Geh. 136 Mk. Louis Pfeiffer's mit Auszeichnung aufgenommenes Werk über alle bis jetzt bekannten Arten und Species der Heliceeu oder Schnirkelsehneckcn liegt nun in 8 Bänden abge- schlossen vor. Bibliotheken wie naturwissenschaftliche Kreise, namentlich Zoologen, seien auf die Vollendung der wichtigen Arbeit besonders aufmerksam gemacht. Abgeschlossen den .30 April 1877. Drnct von E. Blochmann und Sohn in Dresden. NÜNQUAM /f^^^Kjik > OTIOSUS LEOPOLDINA AMTLICHES ORGAN DER KAISEELICH LEOPOLDINISCH-CAROLINISCH-DEUTSCHEN AKADEMIE DEE NATUEFOESCHEE HERAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER SEKTIONSVORSTÄNDE VOM PRÄSIDENTEN Dr. W. P. G. Behn. Dresden (PoueigasseNr.il). Heft Xni. — l^r. 9— 10. Mai 1877. Inhalt: Amtliche Mittheilungen: Verleihung der Cothenius-Medaille im Jahre 1877. — Bevorstehende Ädjunkten- wahlen im 4. u. 15. Kreise. — Veränderungen im Personalbestande der Akad. — Beiträge zm- Kasse der Äkad. — Ale.xander Braun j (Schluss). — Sonstige Mittheilungeu: Eingegang. Schriften. — Dr. E.Geinitz: Kurze Uebersicht über die Entwickelung u. die Haujitresultate der mikroskop, Petrographie. — Archaeopteryx Utho- graphica v. Meyer. — Jubiläum des Hrn. Hotrath Prof. Dr. Rinecker in Würzburg. — Inserat. — Anitliclie Mittlieilimseii. YerleiMiig der Cothenius-Medaille im Jahre 1877. Der Vorstand der Fachsektion für wissenschaftliche Medicin (IX) (Prof. Dr. E. Loyden, Berlin, Obmiinn, Hofr. Prüf. Dr. C. Frlirr, v. Rukitansky, Wien, u Ghnir. Prof. Dr. R. Viroliow, Berlin) hat einstimmig beantragt, dass die ihm für das Jahr 1877 zur Verfügung gestellte Cothenius-Medaille (vergl. Leop. XIII, p. 1) Herrn Joseph Lister, Professor der clinischen Chirurgie au der Universität zu Edinburgh, wegen seiner grossen Verdienste um die Beurtheilung und Behandlung der Wunden zuerkannt werden möge. Dem entsprechend hat die Akademie heute Herrn Professor Jos. Lister die Medaille zugesandt. Dresden, den 23. Mai 1877. Der Präs. d. Ksl. Leop.-Carol. Deutschen Akad. d. Naturforscher. Dr. Behu. Bevorstehende Adjunktenwahlen im 4. und 15. Kreise. Der 4. Adjunktenkreis (Baden) hatte bisher wegen der ungenügenden Anzahl der in demselben an- sässigen Mitglieder nach § 17 der Statuten kein Anrecht auf eine selbständige Vertretung im Adjunkten- CoUegium. Durch neue Aufnahmen ist dieser Uebelstand gehoben worden , und wird daher nunmehr eine Adjunktenwahl im 4. Kreise stattfinden können. — Der 15. Adjunktenkreis (die Preuss. Provinzen Preussen, Posen, Brandenburg und Pommern), welcher zu einer Vertretung durch zwei Adjunkten berechtigt ist, verlor durch den Tod des Herrn Geh. Reg.-ß. Prof. Dr. AI. Braun einen seiner Adjunkten und ist dadurch für diesen Kreis eine Neuwahl erforderlich geworden. — Leop. Xni, 9 66 Die Herren Mitglieder beider Kreise beehre ich mich zu den für diese Wahlen erforderlichen Vor- besprechungen aufzufordern, und werden, sobald die zur Vermeidung von Zersplitterung der Stimmen erforder- lichen Vorschläge eingegangen sind, die Wahlen ausgeschrieben werden. — Dresden, im Mai 1877. Dr. Bchtl, Veränderungen im Personall)estande der Akademie. Xeii aufg'eiiomineiie$ .1Iit!>Ii«'(l: No. 2181. Am 2. Mai 1877: Herr Dr. med. et philos. Paul Friedrich August Ascherson, ao. Professor in der philosophischen Fakultät der Universität zu Berlin und Gustos am kgl. Herbarium daselbst. — Fünfzehnter Adjunktenkreis. — Fachsektion (5j für Botanik und (8) für Anthropologie, Ethnologie und Geographie. — Ostorbeiie Slitgiieder: Am 6. April 1877 zu Calw: Herr Dr. med. et chir. Georg Emil Carl Christoph Schüz, praktischer Arzt und Stadtrath zu Calw in Württemberg. Aufgenommen den 10. April 1876. Dritter Adjunkten- kreis. Fachsektion (5) für Botanik. — Am 1. Mai 1877 zu Düsseldorf: Herr Dr. med. Wilhelm Ludwig Döring, kgl. Preuss. Sanitätsrath und praktischer Arzt zu Düsseldorf. Aufgenommen den 3. August 1835. cogn. Cortum Dr Behn. Beiträge zur Kasse der Akademie. Kmk. Pf. Mai 2. Von Hrn. Professor Dr. P. Ascherson in Berlin Eintrittsgeld n. Ablösung der Jahresbeiträge 90 — ,, 25. ,, „ Dr. M. Trettenbacher in München Jahresbeitrag für 1877 6 — Dr. Behn. Alexander Braun. (Schlnss.) Am 15. Mai 1851 kam Braun mit seiner grossen Familie, deren jüngstes Glied, ein in Giessen ge- borenes Töchterlein, erst 7 Wochen zählte, in Berlin an, und schon 4 Tage später hielt er seine erste Vor- lesung an der dortigen Universität, mit welcher er eine während 52 Semestern fortgesetzte — nur durch Krankheit zuweilen wochenweise unterbrochene — Lehrthätigkeit eröffnete, der er sich mit unermüdlichem Eifer und mit immer neuer Freudigkeit hingab. — Am 19. Juni wurde er zum Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften erwählt, und am 24. Juni 1851 fand die Uebergabe der Direktion des botanischen Gartens vmd die Verpflichtung des Arbeiterpersonals statt, wobei Professor Lichtenstein eine bewillkommnende Anrede hielt. Die Verwaltungsgeschäfte des Gartens und Herbariums brachten am Anfang aussergewühnliche Schwierig- keiten. Grosse Aufregung und peinliche Verhandlungen verursachte besonders die bei Vornahme der Kassen- revision erfolgende Entdeckung eines Deficits von 15,000 Thalern und der hierbei stattfindende Selbstmord des der Kasse vorstehenden Beamten.*) Aber wenn auch der Anfang in mancher Beziehung schwer und manches Veraltete zu beseitigen war^ so lebte sich Braun doch allmählig in die neuen Verhältnisse ein und es gelang ihm bald, an den botanischen Anstalten, deren Leitung ihm durch die grosse räumliche Entfernung derselben noch erschwert wurde, verbesserte Einrichtungen einzuführen und durch ein neues Reglement die Benutzung des Gartens, welcher bisher dem Publikum nur einmal wöchentlich zugäughch war, auszudehnen. *) Braun waren die Verwaltungsgeschäfte iu allen Lagen seines Lebeus lästig und er suchte sich bei zunehmendem Alter jeder Vermehrung mit immer wachsender Lebhaftigkeit zu erwehren. Er sprach sich oft darül)er aus: „sie seien so ganz gegen seine äussere Befähigung und gegen seine innere Berufung". — Ersteres kanu nur insofern zugegeben werden, als seiner milden Natur die dabei unvermeidlichen Unannehmlichkeiten weit unerfreulicher waren, als vielen anderen Menschen. Dagegen aber fehlte es ihm weder an dem praktischen Urtheile. noch an Sorgfalt, noch, bei aller Nachsicht, wo es erforderlich war an der nöthigen Festigkeit und und vor allem nicht an der grössten Gewissenhaftigkeit. — Wie er aber den inneren Beruf auffässte, möge ein weiterer Brief darlegen: „Es war von Jugend auf eiu schlimmes Verhängniss ,,uber nur," schrieb er im Soinmer 18/. 3, „dass ich das Beste, was ich in der Welt glaubte thun zu können, nicht zurAus- ' )" w^i •'"°^" k"""'^' '''''^s ich stets sammeln, beobachten, Neues finden, vorbereiten und ordnen musste, ohne das Gefundene „der Welt m geeigneter Form vorlegen zu können. In der besten Lebenszeit, m der man zu Publicatiouen am meisten „geneigt ist und sie am leichtesten fördert, w^areu es allerdings noch ganz andere Rücksichten, welche mich zur Zuriick- ,.ha)tung veranlassten, später aber doch vorzugsweise die Menge der äusseren Obliegenheiten. Und nun kommt das Alter '"r"f vl^"" ,^""?'^'^' endUch Altes und Neues mit mehr Ruhe auszuarbeiten, wird immer lebhafter und dringender, die ..(jeiahr dass ich Alles unvollendet liegen lassen muss, immer grösser. Denken Sie sich ein wenig hinein und fragen Sie ..sich, ob ich nicht Recht habe, wenn ich noch weitere Obliegenheiten, die mir die ersehnte Ruhe zum Arbeiten rauben, „nach Kräften abzuhalten suche." 67 Ungleich erfreulicher war Braun's Thätigkeit als akadeuiischer Lelu-er. Der Ernst und die Pflicht- treue, mit der er sein Lehramt ausübte, das Bemühen, durch ungewöhnlich zahlreiche und instruktive bildliche Darstellungen dem Verständniss zu Hülfe zu kommen, die vollständige Beherrschung der verschiedenen Seiten der botanischen Wissenschaft, die eingehende und nie voreingenommene Behandlung neuer Streitfragen, und vor allem der völHg anspruchslose Charakter des edlen Mannes, dem es nur um die Wahrheit zu thun war, machten seine Vorlesmigen bei den Studenten sehr beliebt luid manche kehrten noch in reiferem Alter gerne für diese Stunden in den Hörsaal zurück. Aber über den wissenschaftlichen Vortrag vergass Braun nicht, sich seinen Schülern persönlich zu nähern und als leitender Freund für ihre Ausbildung zu wirken; er suchte sie vor den Einseitigkeiten zu warnen, welche in einer oder der anderen Periode herrschend waren, vor der Ver- achtung der speciell-systeraatischen Kenntnisse, die er nicht nur für die vergleichende Morphologie und Phy- siologie, sondern in gleichem Maasse für das Verständniss der Entwickelungsgeschichte als unentbehrlich er- kannt hatte, vor dem ausschliesslichen Arbeiten mit dem Mikroskop, welches so oft zu einer Unterschätzung der dem blossen Auge sichtbaren Verhältnisse führt, sowie vor dem Stehenbleiben bei mechanischen Theorien, welche ohne tieferen Sinn für den Zusammenhang der Dinge alles erklären wollen. Als eines der wichtigsten Bildungsmittel betrachtete Braun die botanischen Excursionen, welche er besonders in den ersten 15 Jalu-en des Berliner Aufenthalts regelmässKg unternahm und welche für ihn immer eine willkommene Gelegenheit waren, seinen Schülern auch persönlich nahe zu treten • Die Lust am Sammeln und die Freude an jedem Kräutlein dauerte bei ihm bis in sein .spätes Alter fort und er koiuite keinen Spaziergang unternehmen, ohne irgend einen — anderen Augen verborgenen — Naturgegenstand als Ausbeute mitzubringen. Ganz besonders sei hier aber noch eine andere, für seine Schüler höchst wichtige Seite seiner Thätig- keit betont, die an sich so selten ist und die ihm nicht wenig Zeit raubte, diejenige als Theilnehmer und Förderer der Arbeiten Anderer. Sie beschränkte sich jedoch nicht nur auf seine Schüler und Bekannte, sondern Hunderte von nah und fern, — gleichviel ob sie eine der seinigen entsprechende Richtung vertraten oder nicht, wenn er nur sah, dass es ihnen um Erforschung der Wahrheit zu thun war — hat er mit unermüd- licher Bereitwilligkeit bei ihren Bestrebungen unterstützt, ihnen brieflich und mündlich Rath gebend und mit seltener Liberalität die Schätze seines Herbariums und seiner Bibliothek, sowie seiner werthvollen ungedruckten, ■wissenschaftlichen Aufzeichnungen zur Verfügung stellend. Braun's .schriftstellerische Thätigkeit, die ihm, so umfangreich sie war, doch nie genügte, vei-knüpfte sich in Berlin näher mit den wissenschaftlichen Gesellschaften, denen er angehörte, vor allen der dortigen Aka- demie der Wissenschaften, doch auch der Gesellschaft der naturforschenden Freunde in Berlin, des botanischen Vereins der Provinz Brandenburg u. a. m. Als Mitglied der BerUner Akademie der Wissenschaften hat er in den Verhandlungen und Monatsberichten derselben eine Reihe mannigfaltiger botanischer Arbeiten, theils morphologischen, theils systematischen Inhalts veröffenthcht. Eröffnet wiu-de dieselbe durch die wichtige Schrift über das Pflanzenindividuum , welche sich eng an ,,die Verjüngung" anschliesst und welcher diejenigen über Chytridium, über den schiefen Verlauf der Holzfaser, worin das bisher unbeachtete Phänomen der gedrehten Bäume besprochen und mit anderen Windungserscheiiiungen verglichen ist, sowie zwei die wichtigsten Pro- bleme der Zeugung behandelnde Schriften über Parthenogenesis und Polyembryonie und viele andere nach- folgten. In späteren Jahren gab die VorUebe für einzelne Pflanzengruppen, wie die Gharaceen, Selaginellen, Isoetes, Pilularia und Marsihaceen, mit welchen er sich seit Jahrzehnten viel beschäftigt und mit welchen letzteren er auch erfolgreiche Culturversuche im botanischen und Universitätsgarten gemacht hatte, Veranlassung zu einer Reihe von systematischen Bearbeitungen, welche einen Reichtlium tief eindringender Untersuchungen enthalten.*) *j Im Folgenden ist eine Ergänzung der vorliauiieneu ^■erzeichuisse der bthriftcu Braun's versucht, in welcher die (ca. 80) in dem Cataloguc of Scieut. Papers (72 unter AI. Braim, 4 von ihm und Aiidcrcu und einige unter Braun ohne Vornamen) und die 14 in der 2. Autlage von rritzcl's Thesaurus entlialteueu nur in dem Falle aufgenommen sind, wenn euie Berichtigung oder Ergänzung gegeben wurden konnte. Li der ersten Ausgabe von Pritzel's Werk war Braun gar nicht als botanischer Autur, sondern nm' in dem Index iiominum mit Hinweisung auf Schriften der beiden Bravais deshalb aufgefidirt, weil ui letzteren die Arbeiten von ('. Scliimper und Braun über Anordnung der Blätter und Blütheu- stäude mit autgenonnncn sind. Dies ist ein schlageuder Beweis für die Unrichtigkeit des (nicht einmal streng durchgeführten) Princips, nach welchem jener Schutz gesammelt ist. iu den zwar jedes ganz selbstständig erscliier uene Buch , bis zu den unbedeutendsten Doctordissertatiouen hin . aufgenommen wurde . aber nicht die epoche- machendsten Abhandlungen aus den Sammelscluifteu , welches Princip denn auch (wenigstens theilweise) in der zweiten Ausgabe aufgegeben wurde. - Die Aufgabe, Braun's Schriften zusammenzustellen, ist keine leichte. Ausser den grösseren Abhandlungen finden sich nämlich kleinere Mittheilungen in grosser Anzahl in den Sitzmigsberichten verschiedener wissen- schaftHcher Gesellschaften, in den Tageblättern der Naturforscherversamudungen u. s. w. zerstreut, die ungeachtet ihrer Kürze oft die Ergel)nisse sehr umfangreicher Beobaclitungeu enthalten. Und wäre es selbst gelungen, diese Abhandlungen, Vorträge und Mitthcihuigen vollständig zu sammeln . so hätte man doch imr ein sehr unvollständiges Bild seiner wisseu- 9* 68 Was Braun's wissenschaftliche Arbeiten besonders auszeichnet, ist nicht mir der vielunifassende Um- fang derselben — man kann wohl sagen, dass es kein Gebiet der wissenschaftlichen Botanik giebt, welches er nicht durchforscht nnd mit werthvollen Entdeckungen bereichert hat — und die Tiefe und Gründlichkeit schaftlichen Thätigkeit, denn im Verhältnisse zu den bis an sein Lebensende fortgesetzten Untersuchungen und den zahl- reichen Vorarbeiten ist die Zahl der seinen Namen tragenden Veröft'entlichungen nur eine kleine. Sie liegen entweder noch unveröffenthcht in seinen Mappen, oder sind in die Schriften Anderer übergegangen. So sind z. B. seine sehr eingehenden, mühsamen und ergebnissreichen Untersuchungen über die Löss-Conchylieu und diejenigen des Mainzer Tertiär- beckens, wozu er zahlreiche Zeichnungen eigenhändig gemacht hatte, von ihm nur in einem Auszüge im amtlichen Berichte der Naturforscher-Versammlung zu Mainz 1842 veröftentlicht, aber von späteren Monographen über diesen Gegenstand (Walchner, Thomae, Sandberger) bis ins Einzelnste aus den bereitwilligst mitgetheilten Manuscripten benutzt. Und noch heute empfing die Akademie einen Brief von einem ihrer Mitglieder, der Braun's seltene wissenschaftlische Frei- gebigkeit vielfach erfahren hatte, in dem es heisst: ..Meine Abhandlung ist ja nun vollendet, und bedaure ich „nur, dass unser hochverehrter AI. Braun, dem ich so zahlreiche Beiträge für die Arbeit verdanke, uns so schnell „entrissen wurde. Ks sind nun in meiner Arbeit wohl seine letzten wissenschaftlichen Beiträge enthalten, wie man ja „überhaupt Braun's Leistungen nicht bloss nach dem beurtheilen darf, was in den unter seinem Namen gedruckten Schriften ,, enthalten ist." Bemerkungen über einige Lebermoose. (Regensb. Flora 1821, No. 24.) Correspondenz über im Schwarzwalde gefundene Cryptogamen. (Flora 1824, No. 7.) Observationes quaedam in Elatines species (in Sylloge Plan- tarum novarum 1824). Lebensgeschichte der Moose. (Flora 1825.) Botanische Notizen. (Flora 1825, No. 28.) Ueber den Nutzen der Naturwissenschaften. Eröfinungsrede. Carlsruhe, den 17. März 1833. Flore de Senegambie etc. par M. Guillemin, Perottet et Richard, kritisch beleuchtet. (Flora 1834.) Ueber die Ordnungsfolge im Aufspringen der Antheren. (Ver- handlungen der bot. Sect. Freiburg 183S.) Ueber die Aussaat der Sporen von Marsüia quadrifolia. (Verhandlungen der bot. Sect Freiburg 1838.) Die Naturgeschichte als Bildungsmittel. (Eröfinungsrede: Carlsruhe 1839.) Anrede an meine Schüler über das rechte Streben nach Wahrheit und Freiheit. Carlsruhe 1846. Weitere Bemerkungen über Isoetes. (Flora 1849, No. 3; in den Sc. P. steht 1847.) Die Laurineen der Gärten. Berlin 1852. Rede zur Feier des 58. Stiftungsfestes des Kgl. Friedrich- Wilhelm-Instituts. Berlin 1852. Filiceshybridae. GymnogTamme.(Append.Ind.sem. Berhnl854.) Ptychophyllum, Penicillariae Sp. novae. (Appendix Ind. sem. hört. bot. Berol. 1855.) Ueber den Zusammenhang der naturwiss. Discipünen. Rede. (Leipzig 1855.) Appendix Plantarum novarum et minus cognitarum quae in horto bot. Berl. coluntur. (App. Index sem. hört. Berol. 1850 u. 51.) Selaginella. (Appendix Index sem. Berol. 1857.) Selaginellae horteuses et Isoetes. (Appendix Index sem. hört. bot. Berol. 1857, 58, 59, 66/67. 7 t.) Selaginella. fürTriana et Planchen Prod. Fl.Nova-Granatensis. (Annales des Sc. nat. Tom. III, 5. S&.) Ueber das Vorkommen von Hüllblättern am Kolben von Arum maeulatum L., Calla palustris L. und Bichardia africana. (Verhandl. d. Bot. Vereins Brandenb. 1859.) Ueber die abnorme Blattbildung von Irina cjlahra im Ver- gleich mit analogen Vorkommnissen bei anderen Pflanzen. Separat-Abdruck. Königsberg 1861. Ueber die Bedeutung der Morphologie. Rede zur Feier des 68. Stiftungsfestes des Friedr.-Wilh.-Instituts. Berlin 1862. Ueber Marsüea und Pilularia. 3 Theile, (Mon.-Ber. derAk. 1863, 70, 72.) Wachsthum und Blattstellungsverhältnisse der Gattung Najas. (Sitzungsber. d. naturforsch. Freunde 1864.) Ansprache bei Eröffnung des Semesters. Berlin 1865. Beitrag zur Kenntniss der Gattung Selaginella. (Mon.-Ber. d. Ak. Berlin 1865.) BlattsteUungsverhältnisse der Sonnenblume. (Berhn, Sitz.-Ber. d. nat Freunde 1865 u. 67.) Gedächtnissrede, 4. Aug. Berhn 1866. Isoetes laciistris in Schlesien. (Sitz.-Ber. d. nat. Freunde Berhn 1866.) Ueber Schweinfurthia. (Mon.-Ber. d. Ak. Berhn 1866.) Neuere Untersuchung über Isoetes. (Sitz.-Ber. d. nat. Freunde, Berlin 1866.) Conspectus systematicus Characearum europaearum. 1867. Podisoma und Roestelia. ( Sitz.-Ber. d. Ges. nat. Freunde 1867.) Die von Ch. Wright gesammelten Arten der Gattung Najaa;. (Sitz.-Ber. nat. Freunde, Berlin 1868.) Ueber den Brand des Schilfrohrs. 1868. Ueber zwei vom Blitze getroffene Eichen. (Mon.-Ber. d. Ak. Berlin 1867.) Ueber die austral. Arten der Gattimg Isoetes. (Mon.-Ber. d. Ak. Berlm 1868.) Taxus tardiva (Verwachsung der Blätter). (Sitz.-Ber. d. Ges. nat Freunde, Berhn 1869.) Ueber eine Reihe von Pflanzenmissbildungen und Pelorien. (Sitz.-Ber. d. Ges. nat. Freunde 1869.) Zur Beurtheilung des Zwiespaltes in der Leop.-Carol. Deutscheu Akademie der Naturforscher. Den MitgUedern zur Prüfung. Berlm (G. Voigt) 1869. 8", 36 S. Desgleichen. Erste Fortsetzung. Berhn (Voigt) 1870. 8". 64 S. Die Eiszeit der Erde. Vortrag; Berhn 1870. Ueber die im Berliner Universitäts- und bot. Garten culti- virten Rhizocarpeeu. (Sitz.-Ber. d. Gesellsch. nat. Freunde, Berlin 1870.) Ueber die Holzeindrücke in den Schlacken der Oherlausitzi- schen Brandwälle. (Zeitschr. f Ethnol. Bd. II. 1870. S.465.) Ueber Körner von Polygonum aus alten Höhlenwohnungen bei Königswalde. (Ebendas. Bd. IL 1870. S. 477.) Ueber Bastarde von amerikanischen Eichen. (Sitz.-Ber. d. Gesellsch. nat. Freunde 1870.) Ueber den inneren Bau der Juglandeenfrucht. (Sitz.-Ber. d. Gesellsch. nat. Freunde 1871.) Marsiliae hortenses. (Index sem. hört. reg. bot. Berlin 1871.) Ueber geschhfl'ene Steine. (Verh. d. Berl. Ges. f. Anthrop. 1871, S. 103.) Ueber ihe für Buchweizen gehaltenen Samen von Königs- walde. (Ebendas. 1871, S. 104.) Zwei Mittheilungen über Adventivknospen vou üalliopsis tinctoria von Brauu und Magnus. Berlin 1871. Ueber das Verhältniss der Zj'gomorphie der Blüthen zur Sympodienbildimg. (Tageblatt der 44. Naturf.-Versammlg. zu Rostock. 4«. p. 97—89.) Ueber die Blühfolge (Prosauthesis) d. Pflanzen. (Ebenda, p.l30.) Ueber die Keimpflanzen von Marsiha. (Ebenda, p. 131.) Ueber die Befruchtung der Characeen nach De Bary. (Sitz.- Ber. d. Gesellsch. nat. Freunde 1871.) Ueber die Blattstellung von Pinus contorta. (Sitz.-Ber. d. Gesellsch. nat. Freunde. Berlin 1871.) Ueber Cannabis sativa. (Sitz.-Ber. d. Ges. nat. Freunde 1872.) Ueber pelorische Gipfelblüthen \'on Digitalis pm-purea. (Sitz.- Ber. d. Gesellsch. nat. Freunde. Berlin 1872.) Ueber Marsilia Marionis. (Bot. Zeitung No. 36, 1872.) Ueber die vorgeschichtlichen Wohnsitze der Menschen unter der Stadt Bordeaux. (Verh. d. Berl. Ges. für Anthi'opol. 1872, S. 57.) Ueber fossUe Pflanzenreste als Belege für die Eiszeit. (Ebendas. 1872, S. 1.52.) Ueber einen fraghchen Schlackcnwall auf der Hünenkoppe bei Blaukenburg (Thüringen). (Ebendas. 1872, S. 277.) Ueber Syringa correlata. (Sitz.-Ber. d. bot. Vers. 1873.) 69 seiner BcobachtuDgen, sondern seine überall hervortretende Richtung auf das höhere Ziel. Nie blieb er stehen bei der einzelnen Erscheinung, so liebevoll er sich auch in deren Beobachtung versenken mochte; sein Bhck war immer auf das Ganze der Natur und auf den lebendigen Zusammenhang aller Theile, auf die Erkenntniss der allgemeinen Gesetze und deren Zurückführung zu der Quelle alles Lebens gerichtet. Sowohl in den an der polytechnischen Schule zu Carlsruhe gehalteneu Ansprachen, als in den verschiedenen Fest- und Gedächtniss- reden, welche Braun bei der Stiftungsfeier des medicinisch-chirurgischen Friedrich- Wilhelms-Instituts und an der Uuivei'sität in Berlin hielt, ist immer betont, dass die rechte Naturbetrachtung den Geist vom Geschöpf zum Schöpfer fähren müsse. Ihm ,,ist die Natur nicht todte Materie, nicht von unbekannten Kräften be- wegter Mechanismus, sondern gesetzlich geregelte Entwickelungsgeschichte des Lebens, desselben Lebens, das in ihm ist, fliessend aus der Hand desselben Schöpfers, den er im eigenen Leben als letzte Quelle alles Da- seins und aller Kruft findet und anbetet".*) — In den Reden ,, über die Bedeutung der Morphologie" (1862) und .,über die Bedeutung der Eiitwickelung in der Naturgeschichte" (1872) (und ebenso in den phylogene- tischen Betrachtungen in seiner Schrift ,,die Frage nach der Gymnospermie der Cycadeen") ist auch die freie Stellung, welcher er der Darwin'schen Lehre gegenüber einnimmt, sie nicht verwerfend, sondern einer nach morphologischen Gesetzen tiefer zu begründenden Entwickelungslehre unterordnend, ersichtlich. Was die Wirksamkeit in den übrigen wissenschaftlichen Vereinen anbetrifft, denen Braun angehörte, so hat sowohl die Gesellschaft der naturforschenden Freunde in Berlin, als der botanische Verein der Provinz Brandenburg fast keine Zusammenkunft aufzuweisen, in welcher er nicht anwesend war, und wenige, in denen er nicht Neues und Interessantes vortrug; namentlich in dem letztgenannten Vereine bildete er den belebenden und anziehenden Mittelpunkt, um dessen willen Mancher überhaupt die Zusammenkünfte besuchte, der die divergirenden Richtungen zusammenhielt und dem sich Alle seines Wohlwollens und seiner Gerechtigkeit wegen gerne unterordneten. Vor allen ist aber unter den wissenschaftlichen Gesellschaften, welche Braun förderte, unsere Aka- demie zu erwähnen. Er hatte selbst die wirksame Hülfe, welche sie ungeachtet ihrer beschränkten Mittel einem strebenden Naturforscher zu gewähren vermag, durch die Veröffenthchung seiner umfangi-eichen Arbeit über die Ordnung der Schuppen an den Tannenzapfen erfahren, und wenn er auch später, wo ihm mehr Wege der Veröfi'entlichung zu Gebote standen, als er zu benutzen vermochte, nicht dazu kam, seine Absicht aus- zuführen und ihr eine weitere umfangreiche Arbeit zu übergeben, so bewahrte er ihr doch eine dankbare und Ueber Euxolus crispus. (Sitz.-Ber. d. bot. Vers. 1873.) Ueber Parnassia. (A. d. Sitz. d. bot. Ver. XVIII. 1876.) Ueber Lentinus lepideus. (Sitz.-Ber. d. bot. Vers. 1873.) Ueber Hildebrand'sche Pflanzen (Hymenophyl. Chroolepua Beobachtungen an gemischten Blüthcn bei Cytisus und Sy- etc.). iBot. Ver. XVIII. lS7(i.) ringa. (I?itz.-Ber. d. Gesellsch. nat. Freunde lb73.) Ueber die Veränderlichkeit der Zapfen der Fichte. (Ebendos.) VehevAgarimslepidcus. (Sitz.-Ber. d.Ges. nat. Freunde 1873.) Ueb. die Stellung der Schuppen der Frucht v.Eaphia. (Ebendas.) Eine Schwarzerle, Alnus glutinosa. in Blankenburg. (Sitz.- Ueber Cycas Thoiiarsü. (Sitz.-Ber. d. bot. Ver. XVIII. 187ti.) Ber. d. Ges. nat. Freunde 1873.) Uebereiustinimung der Cycadeen mit den Farnen. (Sitz.-Ber. UeberDarf/«(;/o»))V(C'a?//br«icn. (Sitz. -Ber.d.nat.Freunde 1873.) d. bot. Ver.)? Blattstellung und Verzweigung der Lycopodiaceen, insbeson- Ueber Lepidozamia Peroff'skyana. (Sitz.-Ber. d. bot. Ver.)'? dere der Gattung Selaginella. (Sitz.-Ber. d. bot. Ges. 1874.) Ueber Vorblätter auf der Frucht vou Pirus Malus und Bibes Krüppelzapfend. nordisch. Fichte. (Sitz.-Ber d.bot. Vers. 1874.) Grossnlaria. (Verh. d. bot. Ver. d. Provinz Brandenburg Ueber Althenia. (Sitz.-Ber. d. bot. Vereins 1874.) XVIII. 1876.) Ueberd.C'yreraceeugattungGalilea.(Sitz. -Ber. d. bot. Vers. 1874.) Ueber pereunirende PHanzeu mit 2jähriger Entwickelung der VeherAdoxa; Aesculus Hippocastantimh.; OnopordonAcan- Sprosse. (Sitz.-Ber. d. bot. Ver. d. Provinz Brandenburg, fhhim. (Sitz.-Ber. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenburg 1874.) Bd. .XVIII. 1876.) Ueber Blattstellung bei Coniferenzapfen. (Sitz.-Ber. d. nat. Ueber die männliche Blüthe von Torreya myristiea. (Sitz.- Freunde 1874.) Ber. d. bot. Vereins d. Provinz Brandenburg XVIII. 1876.) Ueber die Gattung Ribes. (Sitz.-Ber. d. nat. Freunde 1874.) Ueber orientalische Helleborus-Arten. (Fbendas.) Ueber eine monströse Form von Liliitm candidum. (Verh) Bemerkungen über einige Cycadeen. (Sitz.-Ber. d. natnrf. d. bot. Ver. 1874.) Freunde 1876.) Ueber pseudotetramere BUithen. (Besonders abgedr. Bot. Zeit. Ueber die Morphologie der Cucurbitaceen-Ranke. (Beil z. 1874, BOe— 12) Tageblatt d. 49. Naturf.-Versmlg. Hambiu-g 1876. 4». p. 10.) Bemerkungen über Placentenbildung. (Abdruck a. d. Sitz.- Ueber Agave. (Ebend. p. 102.) Ber. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenburg Bd. XVI, 1875.) Ueber Cycas Tliouarsii und Encephcdartus Hildehrandii und Die Frage nach der Gymnospermie der Cycadeen. (Mon.-Ber. inüosus. d. Ak. d. Wissensch. Berlin 187.5.) Characeen (Armleuchter-Gewächse). (Kryptogamenflora von Ueber decussirte Blattstellung. (Sitz.-Ber. d. bot. Ver. 1875.) Schlesien. Bd. I, Abth. 1, p. 353) Ueber Po%:forMsScA«'emiten.(Ver.d.Prov.Brandenburg 1875.) Ueber einige afrikanische Pflanzen von Braun und Vatke. Ueber Galleubildimg durch Aeichen. (Sitz.-Ber. d. natnrf. (Mon.-Ber. d. Akad. 1877.) Freunde. Berlin 1875.) Ueber märkische Cliaraceen. (A. d. Verli. d. bot. Ver. d. Prov. Ueber Coenobium und Zelltheilungsverhältnisse der Volvo- Brandenburg 1877.) cineen. (Sitz.-Ber. d. nat. Freunde. Berlin 1875.) *) Ueber den Zusammenhang der naturwissenschafthcheu Disciplinen unter sich und mit der Wissenschaft im Allgemeinen. (1855.) 70 treue Anhänglichkeit und bemühte sich mit Erfolg, für seine Schüler und jüngeren Freunde denselben Vor- theil zu gewinnen, den er genossen hatte. Dies wurde ihm um so leichter, da er bald nach seiner Ueber- siedeliing nach Berlin (am 1. Mai 1853) Adjunkt geworden war. Auch dieses Amt verwaltete er mit seiner gewohnten Gewissenhaftigkeit; keine der zahlreichen Versammlungen, zu welchen unsere Akademie ihn einlud, hat Braun versäumt, und auch hier bewährte sich stets sein mildes, sachgemässes Urtheil. Schon als Braun Adjunkt wurde, hatte unsere Akademie mit manchen Schwierigkeiten zu kämpfen. Das Präsidium von Kieser war zu kurz, um alle Mängel abzustellen und auch die unleugbaren Fortschritte unter Carus fanden keine allgemeine Anerkennung , da er einem ihn hintergehenden Unterbeamten zu viel überliess. So entwickelte sich bei manchen Naturforschern die Ansicht, die Akademie habe sich überlebt, sie sei in Verfall , es fehle ihr eine eigentliche Aufgabe und ihre Wirksamkeit sei unerhebhch. — Braun trat dieser Ansicht auf das Entschiedenste entgegen. ,,Wenn die deutschen Naturforscher", sagte er, ,, nicht ihre Leopoldinische Akademie hätten, so müssten sie keinen Tag zögern, eine ähnliche zu be- gründen." Als nun aber nach dem Tode von Carus im Jahre 1869 die Akademie durch die allbekannten Wirren in die Gefahr gerieth, für egoistische Zwecke ausgebeutet zu werden, da fasste er den für ihn so schweren Entschluss, seine wissenschaftlichen Arbeiten einstweilen in den Hintergrund treten zu lassen und sich zunächst der Eihaltung der Akademie anzunehmen. — Er machte sich auf zur Naturforscher- Versammlung in Innsbruck, für welche die Gegner eine Zusammenkunft von Mitgliedern der Akademie aus- geschrieben hatten, um die Akademie nach ihren Ansichten umzugestalten. Braun's ebenso sachkundiger als versöhnender Einwirkung gelang es bald, die Versammlung zu Beschlüssen und Anträgen zu bestimmen, welche eine wüuschenswerthe Keorganisation der Akademie auf gesetzlichem W^ege bezweckten. Ihm wurde das Pro- tokoll jener Versammlung übergeben und er begab sich damit zu einer Adjunkten-Conferenz in Leipzig. Braun liess sich zwar nicht bewegen, sich selbst, wie Viele wünschten, als Nachfolger von Carus zum Präsidenten erwälilen zu lassen, sondein brachte den gegenwärtigen Präsidenten in Vorschlag und ei'muthigte ihn, die unter den damaligen, wenig verlockenden Verhältnissen etwa auf ihn fallende Wahl nicht auszuschlagen. Er publicirte alsdann, da dei' dazu Verpflichtete dies verweigerte, das Ergebniss der Wahl und unterstützte den neuerwählten Präsidenten wie kein Anderer. Unzählige Briefe, mehrere Flugblätter und die beiden unter seinen Schriften aufgeführten Brochüren : Zur Beurtheilung des Zwiespalts in der Leop.-Carol.- Deutschen Akad. d. Naturforscher halfen sehr wirksam zur Wiederherstellung geregelter Zustände in der Akademie. — Dass Braun in die zur Revision der Statuten erwählte Commission trat und darin eine hervorragende Stellung einnahm, versteht sich von selbst. Er kam zu diesem Zwecke im Frühjahre 1871 auf circa 8 Tage nach Dresden, und war auch einer der Wenigen, welche sich im Herbste desselben Jahres zur zweiten Lesung bei der Naturforschervei'sammlung zu Rostock einfanden. Bei der nach Voi'schrift der neuen Statuten erfolgten Erneuerung des Adjunkten-CoUegiums , die nunmehr von den Mitgliedern ihres Kreises zu erwählen waren, wurde Braun wiedergewählt und nicht ohne Widerstreben entschloss er sich, das Amt als Stellvertreter des Präsidenten, für das er besonders geeignet war, zu übernehmen. Nach der Bildung der Fachsektioneu wurde er in den Sektionsvorstand der Botanik und zu dessen Obmann erwählt, und so erwuchs ihm eine Stellung in der Akademie und, ohne Präsident zu sein, ein Einfluss auf ihre Angelegenheiten, wie sie vor ihm kein anderes Mitglied gehabt hat. — Beinahe 26 Jahre lang hat Braun in Berlin gelebt und gewirkt und hat trotz der anfänglichen Ab- neigung gegen die Unruhe der grossen Stadt und trotz der zuweilen erwachenden Sehnsucht nach den schönen Spaziergängen in der frischen Gebirgswelt und nach der ungestörteren Müsse, die er in Freiburg genossen, die nordische Heimath herzlich liebgewonnen. Mit jugendlichem Eifer und Anspannung aller Kraft gab er sich dem neuen, vielseitigen Wirkungskreise lün und die zeitraubenden Amtsgeschäfte, welche durch die Ent- fernung der einzelnen unter seiner Leitung stehenden Institute von einander noch erschwert wurden, die ge- wissenhafte Ausführung seiner Lehrthätigkeit, sowohl in Vorlesungen, als auf den (mit Ausnahme der letzten Lebensjahre) regelmässig unternommenen botanischen Excursionen, und die Theilnahme an den verschiedenen gelehrten Gesellschaften und naturwissenschaftlichen Vereinen verhinderten ihn nicht an fortgesetzten Forsch- ungen auf verschiedeneu Gebieten der Pflanzenkunde, mit welchen er die Wissenschaft bereicherte. Die selbst- lose Freude au den Leistungen Anderer und das allgemeine Wohlwollen, welches ilm beseelte, erwarb ilun früher oder später die innige Hochachtung Aller, welche mit ihm zu thun hatten; Keiner konute sich dem Eindrucke entziehen, dass Braim nicht nur ein ausgezeichneter Gelehrter, sondern in gleichem Maasse ein edler und bedeutender Mensch war. Demuth und Milde und eine vertrauensvolle Güte, die überall das Beste sah, waren seine hervorstechendsten Charakterzüge, die aber Festigkeit und Thatkraft nicht ausschlössen. 71 Welligen woW war es, wie ihm, gegeben, Betrübte und an ihrer Lebensaufgabe Zweifehide zu trösten und auf- zurichten uud durch die ruhige Klarheit und Harmonie seines Wesens einen beruhigenden, Friede bringenden Einfluss auszuüben. Schon der klare Bück des blauen Auges genügte, um den Aufruhr eines erregten Ge- müthes zu beschwichtigen. — Er war der geduldigste, ansijnichloseste Hausherr, der hingehendste Gatte, der liebevollste, auf alle Eigenthümlichkeiten und Bedürfnisse eines jeden seiner Kinder mit innigem Verständniss eingehende Vater ; geUebt und verehrt von den Seinigen, für die es kein grösseres Fest gab, als wenn er den Abend ruhig bei ihnen verlebte (was bei dem bewegten Leben in Berlin, den häufigen Abendsitzungen und Versammlungen gelehrter Gesellschaften immer seltener der Fall ward), oder einen gemeinsohaftKchen Spazier- gang mit ihnen unternahm. Er selbst legte auf die im Familienkreise verlebten Stunden grossen Werth; namenthch Hess er sich mit Vorliebe von seinen Töchtern, während er Pflanzen ordnete oder Briefe schrieb, allgemein naturgeschichtliche oder auch belletristische Schriften vorlesen. (Unter letzteren war sein grosses Liebhngsbuch der Ekkehard von Scheffel.) Das arbeitsvolle Leben in Berlin wurde nur unterbrochen durch jährliche Ferienreisen, theils zur Erholung und Gesundheitsstärkung an die Nord- und Ostseeufer oder in das benachbarte Thüringen und in das bayrische Gebirge, theils zum Besuclie der Wanderversammlung der deutschen Naturforscher (1852 in Wiesbaden, 1854 in Göttingen, 1856 in Wien, 1857 in Bonn, 1860 in Königsberg, 1863 in Stettin, 1869 in Innsbruck. 1871 in Rostock, 1873 abermals in Wiesbaden und 1876 in Hamburg), bei welchen er sich des Zusammentreffens mit vielen alten Freunden und der persönlichen Bekanntschaft mit der nachwachsenden botanischen Generation erfreute. Das häusliche Leben in diesen 26 Jahren war reich an Freude und Leid. Als freudige Ereignisse sind zu nennen: die Geburt des jüngsten Sohnes im Jahre 1859, und die einige Monate darauf an einem Tage stattfindende Verheirathung seiner beiden ältesten Töchter mit den Botanikern Caspary und Mettenius, sowie die Verbindung der dritten Tochter mit seinem Neffen N. Eichhorn, dann der gute Fortgang in den Studien und der geistigen Entwicklung der beiden älteren Söhne, von denen der eine zu Ostern 1857 die Universität bezog, und endlich die Geburt von vier Enkeln. Traurige Zeiten verursachten häufig wiederkehrende schwere Krankheitsfälla und schmerzliche Lücken, die im Familienkreise entstanden. Eine schwere Prüfung war besonders der Tod der beiden vorhin erwähnten hoffnungsvollen Söhne, von denen der jüngste 1857 in Berlin am Scharlach- fieber starb, der andere 1861 in Göttingen mitten in den Vorbereitungen zur Doctor-Promotion ; drei Jahre später erlag eine hochbegabte Tochter einem langwierigen Lungenleiden, und im Sommer 1866 verlor Braun seinen ihm innig nahestehenden Schwiegersohn Mettenius in Leipzig. Bei allen diesen Schicksalschlägen be- währte sich sein gottergebener Sinn, der Freud' und Leid, als aus der Hand Gottes kommend, dessen Liebe im Nehmen wie im Geben sich offenbart, demüthig hinnahm. Braun selbst hatte vielfach mit Störungen seiner Gesundheit zu kämpfen und einige schwere, langwierige Krankheiten zu bestehen. Schon als junger Mann war er • — hauptsächUch während des Aufenthaltes in München — häufig von katarrhalischen Uebeln heim- gesucht und eine grosse Keizbarkeit des Halses und der Athmungsorgane blieb auch im späteren Leben vor- herrschend bei ihm. Doch hatte er sich gerade während der drei letzten Lebensjahre, seit er die Berliner Stadt- wohnung mit einer freier gelegenen in Neu-Schöneberg vertauscht, wohler befunden als vorher und hatte bis zuletzt seine volle Arbeitskraft, den lebendigen Eifer für die geliebte Wissenschaft, sowie die warme Theil- nahme für alle Menschen und die kindliche Liebe zur Natur bewahrt. Zwei freudige Ereignisse, welche den Abend seines Lebens verschönerten, waren die Feier seines 70. Geburtstages im Jahre 1875 von Seiten vieler alten und neuen Schüler und der Mitglieder des botanischen Vereins und die im folgenden Jahre am 19. Mai stattfindende seiner 25jährigen Lehrthätigkeit in Berlin, bei welcher sich nicht nur die damaligen Zuhörer und die in Berlin anwesenden früheren Schüler, sondern auch viele liebe Collegen und Mitglieder des botanischen Vereins betheiligten. Auch aus weiter Ferne kamen scliriftliche und telegraphische Glückwünsche. Die ihm bei dieser Gelegenheit bezeigte allseitige Anhänglichkeit und Anerkennung that seinem Herzen sehr wohl und sowohl bei dem glänzenden Festessen, welches von den Professoren Kny, Gerstäcker, von Härtens, den Doctoren Bolle, Magnus u. A. veranstaltet, durch von Dr. Low und Prof. Kny gedichtete Lieder und eine von Prof. Hartmann gezeichnete Tischkarte verherrhcht ward, als an dem 8 Tage später stattfindenden, von Studirenden der Univer.sität, Bau- Akademie und Gewerbeschule ihm zu Ehren gefeierten grossartigen Commers hat er in jugendlicher Frische und Heiterkeit Theil genommen, den Gefühlen des Dankes und der erhebenden Freude beredten Ausdruck verleihend. Das Jahr, in welchem ihm diese Freude zu Theil ward, sollte das letzte seines Lebens sein ! Nach glücklich durchlebtem Winter, in welchem eine langverschobene Arbeit über schlesische Characeen noch zum Abschluss gelangt war, erkrankte er am 22. März an einem heftigen rheumatischen Fieber, zu welchem sich 72 * bald iiooh eiue Entzündung des linken Brustfelles gesellte. Unter zunehmenden Athembeschwerden und Fieber- i/ualen vergingen die Tage und Nächte vom 24. an, während welcher er in dem .sicheren Vorgefühl des nahenden Todes mit ruhiger Ergebung alle Verfügungen über die Ordnung seines wissenschaftlichen Nachlasses traf und Aufträge zur Erfüllung und Beantwortung aller von ihm .selbst nicht mehr erledigten Versprechungen und Aufragen gab, Abschied von den Seinigeu nahm, sie mit der Versicherung tröstend, dass er gern und in Frieden sterbe, da es Gottes Wille sei. — Bis zum Morgen des 29. dauerten die Leiden bei allmälig schwin- dendem Bewusstsein fort; um 7 i/o Uhr stockte der Athem, der Ausdruck des Leidens verschwand von dem Angesicht und ein tiefer, himniUscher Friede ruhte auf den verklärten Zügen. Und so war nun ein reiches und schönes Leben vollendet, reich an Arbeit und au Liebe ; ein Leben, rein und ganz der Erforschung der Wahrheit geweiht und dem liebevollen Wirken in deren Dienst ; ein Leben, dem es vergönnt war, das Höchste und Beste zu erreichen, was der Mensch hienieden erreichen kann: die Liebe und Hochachtung seiner Mitmenschen und die bis an den Rand des Grabes unverminderte Jugendfrische des Geistes und Herzens ! Wie ihn selbst beim Rückblick auf so manche unvollendete Arbeit der Gedanke beruhigte, dass von Anderen weiteigeführt werde, was ihm zu erreichen versagt war, und wie er daher nach seinen eigenen Worten „das Scherflein eigener Thätigkeit getrost in den Schooss der Zukunft niederlegte", so können auch Alle, welche sein Abscheiden als unersetzlichen Verlust betrauern, Trost finden in der Ueberzeugung, dass sein An- denken fortleben und fortwirken wird in Allen , die der Wahrheit nachstreben , und ganz besonders in den Heizen Derjenigen, bei welchen er durch Lehre und Beispiel den Geist der fortschreitenden Wissenschaft zu beleben rastlos bemüht war.*^ (Vom 15. März bis 15. April 1877. Schluss.) Naturhist. Ver. Lotos. Jbr. f. 1876. 26. Jg. d. Zeitschr. „Lotos". Trag 1876. 8". Umlauft: Beitr.z. Kemitn. d. Thonschiefer. 39 p. — MuLr: D. Mundthle. d. ürthoi)tera. Sl p. (8 Tat'.). — Feistmautel: Geognott <ßfi- obachtgu. 12 p. — Laube: Standpkt. u. Aufgaben d. Geol. u. raläontol. iu d. 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Ap- plication de ces faits k ccrtains caracteres d. meteorites et d. bolides. 6 p. — Secclii: Oliservations d. protuberances solaires pendaut le secoud semestre de 1876 ; rotations LXIX ä LXXV. 3 p. — i d. : übservations d. spectre d. 1. comete Borrelly. — Roucbe, E.: Sur 1. lignes asjinptotiqvies d'une surface du quatrieme degre. 2 p. — Fouret.G.: De- monstration, par 1. jirincipe d. correspondance, d'un tb^o- renie s. 1. contact des surl'aces d'un implexe avec une sur- face algebrique. 3 p. — Lucas.Ed. : S. l'exteusion d. theo- reme de Fermat geueralise et du Canou aritbmeticus. 3 p. — Levi, Maurice: S. la tbiorie mecanique de la cbaleur. — Duvillier,E.: Metbode pour retirer le platine des chloro- platinates. — Montgolfier, J. de: S. Tisomdrie du pou- voir rotatoire dans los taniphols. 2p. — Goppelsroeder, Er.: S. uue cuve au noir d'aniline et sur 1. transformation du noir d'aniliiie cu une niatiere colorante rose fluorescente. 3 p.— Riebet. Cb. : Kecbercbes s. l'acidite du sue gastrique de rbonime et observations s. 1. digestion stommacale, faites s. une fistule gastrique. 2 p. Cazeueuve, P.: Action d. rhydrosultite de soude s rhematosine du sang. - Ray- naud, M.: Etüde experinientale sur le rdle du sang dans la transniission de rimnumite vacciuale. 3 p. — Coquillion, J.; S. 1. appareils grisouinetres qui peuveut servir a doser l'by- drogene protocarbone dans les raines. — Herniite: S. l'unite d. forces e. Geologie. 2 p. — Pisaui, F.: Examen cbim. d. la turnerite. 2 p. — No. 11. ('basles: Tbeoremes relatifs ä d. söries d. triangles isoiierinietres qui ont un cöte d. grandeur constante et satistbnt ä trois autres conditions diverses. 6 p. — Damour,A. : S. uu f'er mctalHque trouve ä Santa-Catariua. 3 p. — Daubree: Observ. s. l. fcr natif. d. Sainte-Catberinc, sur 1. pyrrbotine et 1. magnetite qui lui sont associees. 3p. — Kericuft'de: S. l'abcrration annuelle et la parallaxe ann. d. etoiles. 3 p. — Levi, Maurice: Ap- plications d'un theoreme comprenant les deux principes d. I. theorie möcanique d. la cbaleur. 3 p. — Crova, A.: Me- sures d. l'intensite caloritique d. radiations solaires re^ues ä 1. surface du sol. 2 p. — Terreil.A.: Des metaux qui ac- cpmpagnent le fer. 3 p. — Grau deau, H., etBouton, A. : Etüde ebimique du gui. 3 p. — Morat etToussaiut; D. r^tat ^lectrotonique dans 1. cas d'excitation unipolaire des nerfs. 3 p.— Feltz,V.. et Ritter,E.: Empoisonnement aigu par l'acetate de cuivre. 2 p. ^ P i c t k i e w i c z . V. : D.I. valeur d. certains argumeuts d. transforniisme empruntes ä l'evolu- tion des foUicules deutaires cbez les Rumiuauts. 2 p. — Hermite, V. H.: S. l'imite des forces en Geologie. 2 p. — Robert, E. : S. 1. crevasses du terrain cretace. — No. 12. Daubr^e: Actious pbys. et raecauiques exercees par 1. gaz incandescents et fortenient comprimes, lors d. 1. combustion d. 1. poudre. Application de ces faits ä certaius caracteres d. meteorites et d. bolides (sec. Partie), (i p. — Sylvester: S. 1. invariants fondamentaux d. 1. forme bi- naire d. buitieme degre. 2 p. — Martins, Cb.: S. l'origine paleontologique d. arbres, arbustcs et arbrisscaux iudigeues du midi d. 1. France, sensibles au froid dans les bivers ri- goureux. 3 p. — Appell: Propositions d'Algebre et d. Geo- metrie deduites d. 1. consideration d. raciues cubiques d. l'uuite- 3 p. — Serret: S. 1. courbure d. surfaces. 3 p. — Ventejols: S. un jjroblemc comprenant 1. tbeorie d. l'eli- mation. 3 p. — Plateau, F.: D. 1. suspeusion d. Teau dans im vase ferme inferieurement par un tissu ä larges mailles. — Olivier: S. un fait singulier d. production d. cbaleur. — Houzeau,A.: S. 1. refornie d. quelques procedes d'ana- lysfi usites dans 1. laboratoires d. stations agricoles et d. observatoires d. Meteorologie ebimique (I. Part. Ammoni- metrie). 2p. — Patrouillard, L.: S. 1. pröparat. d. l'acetate d. magnesie crittall. et s. 1. fermentatiou d. ce sei. — Do- margay, E.: S. un mode d. production simple d. certains acides mono-, bi- et tricblores. 2 p. — Reboul, E., et Bour- goin, E.: Transformation de l'acide pyrotartrique normal en acide dibromopyrotartrique et en acide dibromosuccinique. 2 p. — Haller, A.: Action de l'acide cblorocbromique sur l'antbracene. — Rosenstiebl, A.: S. la coustitution d. 1. pseudopurpurine; suite des rechercbes sur les mati eres colo- rantes de la garance. 3 p.— Carlet, G.: Experiences s 1. tonicite musculaire. 2 p. — Giard,A.: S. 1. modifications que subit Toeuf d. 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Görlitz 1877. S". Boettger, Dr. Ose. : Ueber d. Fauna d. Gorbicula- Schichten im Mainzer Becken. 33 p. (1 Taf.). S.-A. Palaeontograph. N. F. IV. 5 (XXIV). K. K. Akad. d. W. in Wien Anzeiger. Jg. 1877. No. 9—11. Wien 1877. 80. Kurze Uel^ersiclit über die Entwicklung und die Hauptresultate der mikroskopisctien Petrographie. Von Dr. E. Geinitz. Dufch die mikroskopische Untersuchungsmethode der Mineralien und Gesteine ist der Petrographie und Geologie ein Hilfsmittel von immenser Bedeutung er- wachsen, durch welches wir nicht allein in der speciellen Kenntniss und systematischen Gruppirung der Gesteine 75 zu wesentlich neuen Gesichtspunkten gelangt sind, sondern die uns auch Aufklärung über die Bildung vieler Mineralien und Gesteine verschafft hat; während man sich in früherer Zeit — gestützt lediglich auf die Beobachtung mit blossem Auge und die Discussion chemischer Analj'sen — über diese Verhältnisse nur schwache und unklare Vorstellungen machen konnte. Bei der Wichtigkeit dieser Untersuchungen erscheint es gerechtfertigt, einem Wunsche der geehrten Re- daction entsprechend, in den folgenden Zeilen einen kurzen zusammenfassenden Ueberblick über die ge- schichtliche Entwicklung der mikroskopischen Gesteins- untersuchungen und über die hauptsächlichsten, durch dieselben gewonnenen Resultate zu geben. Indem wir als die hauptsächlich für diese Uebersicht benutzten Quellen die beiden Lehrbücher von Zirkel i) und Bosenbusch ^) nennen, bemerken wir zugleich, dass in ihnen sich die genauen Literaturnachweise einzelner Untersuchungen finden, und dass dieselben für die neuesten Arbeiten in anderen, ähnlichen, in Bälde er- scheinenden Lehrbüchern der Petrographie wol eben- falls angegeben werden. — Vereinzelte Untersuchungen von Mineralien, namentlich Edelsteinen, ihrer auffallenden Einschlüsse, Trübungen u. dergl. wurden bereits im 17. Jahr- hundert, bald nach Erfindung des Mikroskopes ange- stellt, die jedoch wegen der Schwierigkeit, geeignete Präparate herzustellen (vielfach untersuchte man nur grobes Pulver von Mineralien oder Gesteinen), sehr vereinzelt und unbedeutend blieben. Erst der Eng- länder Nicol stellte eigentliche Dünnschliffe zur ünter- suchimg im durchfallenden Lichte her; Brewster's Arbeiten in den Jahren 1813 — 1845 beschäftigten sich namentlich mit der Structur der Kxystalle und den wichtigen Flüssigkeitseinschlüssen in denselben. Neben ihm betheiligten sich besonders Nicol und Davj- an derartigen Studien. In Deutschland unter- nahmen Ehrenberg, Link, G. Rose, Scheerer, Jenzsch, Knop, vom Rath u. A. eine Reihe wichtiger mikroskopischer Untersuchungen an Mine- ralien und Gesteinen und verfertigte Oschatz im Beginne der 50. Jahre bereits kleine Suiten mikrosko- pischer Präparate. Trotzdem waren diese Unter- suchungen immer imr gelegentliche, zur Behandlung gewisser auffälliger Erscheinungen an MineraUen oder Gesteinen. Eine systematische und auf genaue Diagnosen der einzelnen Mineralien begründete Uiiter- suchungsmethode wurde erst geschaffen durch die klassische Arbeit von H. C. Sorbj- im Jahre 1858 '). Im Anschluss an ihn hat F. Zirkel*) die Mikroskopie zu einer wissenschaftlichen Disciplin erhoben, die als hochwichtiges Hilfsmittel der Petrographie zu gleichem Rechte erhoben werden musste , welches z. B. die Chemie im Dienste dieser Wissenschaft behauptete. Gleichzeitig erwarb .sich H. Vogelsang S) durch seine Untersuchungen über die Vorgänge der Erstai-ruug eines schmelzflüssigen Gesteinsmagmas und über die ersten Anfänge der Krystallisation bedeutende Ver- dienste. Im Jahre 1873 erschienen fast gleichzeitig die oben erwähnten beiden trefflichen Lehrbücher über petrographische Mikroskopie von Zirkel und Rosen - busch. — Durch die glänzenden Erfolge der neuen Untersuchungsmethode angezogen, hat sich rasch eiue grosse Anzahl von Forschern derselben zugewandt und durch zahlreiche Arbeiten die Wissenschaft in dem neuen Feld mit einer Menge ungeahnter Beobachtungen bereichert. Wenn wir von diesen Forschern Kenu- gott, Fischer, Schrauf, Tschermak, Stelzner, Streng, Sandberger, Törnebohm, Möhl nennen, so sind diese nui' einige der hervorragendsten Namen, denen sich eine grosse Menge Anderer anschliessen lässt, welche durch ihre Arbeiten wichtige Bausteine zur Vervollständigung und Erweiterung des neuen Gebäudes in rascher Folge beigetragen haben. *) Die Resultate dieser Forschungen sind derge- stalt, dass wir uns heute glücklich preisen können, nicht mehr der oft überaus comjilicirten und schwer- falligen Diagnosen zur Charakteristik des Gesteins zu bedürfen, nicht mehr allein auf die Deutung chemisclier Analysen und weniger physikaUscher Versuche ange- wiesen zu sein, wenn es gilt, über gewisse Erschein- ungen zu urtheilen, die früher Gegenstand vielfacher Discussionen gewesen. Der Schleier ist gelüftet, welcher über den dichten Gesteinen lag, die in ihrem einfachen schwarzen Kleide nur mit den Collectiv- namen Basalt, Trapp, Aphanit u. s. w. bezeichnet werden konnten, der Melaphyr, „das schwarze Ge- spinst auf' der Bühne der Wissenschaft", ist erkannt als die dichte Varietät der verschiedensten Gesteine, die Pseudomorphosen des blauen Chalcedons nach Flussspatwürfeln von Trestyan, die früher Veranlassung waren zur Annahme des sogenannten „cubischen" Quarzes (Quarzes, der in würfelähnHchen Rhomboidern >) Die mikroskoiHsche Beschaffenheit der Mineralien und Gesteine, Leipzig 1873. 8". (Leop. X., p. 12.) -) Miki-oskoijische Physiographie der petrographisch wichtigen Mineralien. Stuttgart 1873. 8". (Leop. X., p. 27.) ») On the microscopical structure of crystals, etc. Quart, .lourn. geol. soc. London, Nov. 1858. vol. XIV. ^) Mikroskopische Gesteinsstudien , Sitzungsber. d. Wiener Akad. Bd. 47. Abth. 1., 1863, u. a. ') Pogg. Annal. Bd. 121, 1864; Philosophie der Geo- logie, Bonn 1867. <) Siehe Abhandlungen und Referate im Neuen Jahr- buch für Mineralogieetc. Mineral. Mittheil, von Tschermak u. a. 10* 76 krystallisiren sollte), sind durch die mikroskopische Betrachtung endgiltig als Ausfüllungsmasse früher von Flussspat erfüllter Käume nachgewiesen. In der folgenden Zusammenstellung der Haupt- resultate der mikroskopischen Gesteinsuntersuchung soll zunächst die mikroskopische Structur der Mine- ralien behandelt werden und darauf die allgemeinen Resultate, die man über die Beschaffenheit und die Bildungsweise einzelner Gesteine gewonnen hat. Die makroskopischen (d.h. mit blossem Auge erkennbaren) Structureigenthümlichkeiten der Mine- ralien finden sich auch in mikroskopischem Massstabe wieder und zwar hier oft in noch präciserer Aus- bildung. So erscheint es nicht aufifallig, wenn wir die makroskopisch an vielen Mineralien, z. B. Quarz, Kalkspat, Epidot, Zinnstein u.a., bekannte schichteu- oder schalenförmige Zusammensetzung der Kry stalle auch an mikroskopischen Krystallindividuen wieder- finden. Zahlreiche Krystalle von Augit, Hornblende, Feldspat, Leucit bestehen aus solchen, zwiebelschalen- ähnlich sich umhüllenden Schichten, die oft noch durch verschiedene Färbung der aufeinanderfolgenden Lagen oder durch Zwischenlagerung von staubälmlichen Körn- chen auf den einzelnen Grenzlinien deutlicher hervor- treten. Eine derartige Structur ist durch das perio- dische Wachsthum der Krystalle zu erklären, indem jeder einzelnen Schicht eine neue Bildungsperiode ent- spricht. Da die folgenden Schalen bei ihrer Bildung oft leicht durch geringe Veränderungen in der Mutter- lauge eine etwas abweichende chemische Zusammen- setzung erhalten können, so erklärt sich auch die Erscheinung, dass beim Beginn der Veiwitterung oder Zersetzung eines solchen Krystalls das Zersetzungs- product sich zuerst auf den Grenzen der verschiedenen, etwas heterogenen Krystallschalen ansiedelt. Eine andere, wichtige, z. B. für die Erkennung und Unterscheidung der Feldspäte wesentliche Er- scheinung an Krystallen ist die, dass ein scheinbar einheitlicher Krystall aus mehreren, oft sehr zahl- reichen, Zwilling slamellen zusammengesetzt sein kann. Bei Quarzen findet man sehr häufig, dass ein scheinbar einheitliches Korn sich im polarisirten Licht als zusammengesetzt erweist aus einer Anzahl ver- schieden orientirter Krystallkörnchen. blanche Ge- mengtheile der Felsarten wiederum, z. B. die Horn- blende, die man auf den ersten BHck ebenfalls für einfache Krystalle ansehen möchte, sind zusammen- gesetzt aus zahlreichen nadeiförmigen Gebilden der- selben Substanz, den sogenannten Mikrolithen, welche in paralleler Stellung neben einander geordnet, die Conturen eines grösseren Krystallindividuums inne- halten. Die von der makroskopischen Betrachtung her schon bekannte Erscheinung, dass Krystalle oft fremde Einschlüsse, von anderen Mineralien oder Flüssig- keit beherbergen, ist durch das Mikroskop in einer geradezu erstaunlichen Häufigkeit wiedergefunden und macht uns jetzt das früher räthselhafte Abweichen einzelner Mineralien von der normalen chemischen Zu- sammensetzung erklärhch. Diese Einschlüsse können verschiedener Art sein, entweder bestehen sie aus Flüssigkeit, oder Glas, Gesteinsgrundmasse, gaserfüllten Hohlräumen, oder endlich aus fremden Krystallen. Sie besitzen alle Grössen, von den mit blossem Auge sichtbaren Einschlüssen sinken sie bis zu staubähn- lichen, nur mit der stärksten Vergrösserung noch er- kennbaren Pünktchen herab. Die Flüssigkeitseinschlüsse bestehen aus einem Hohlraum , der von einer (seltener zweierlei) Flüssigkeit ganz oder theilweise erfüllt ist, in letzterem Falle mit einem Bläschen, der Libelle in unseren Wasser- waagen entsprechend, welches oft bei einer Bewegung des Präparates seinen Ort verändert, oft auch schein- bar ohne jeden Anstoss in ewiger, mehr oder weniger raschen Bewegung hin und her tanzt. Die Flüssig- keitseinschlüsse sind in Quarzen, Feldspäten, Augiten u. a. Mineralien überraschend häufige Erscheinungen ; dabei liegen sie in einer ungeheuren Menge, theils regellos, theils zu sehwarmartigen Gruppen vertheilt innerhalb der Krystalle. Ihre äussere Begrenzung ist theils unregelmässig blasen- oder schlauchförmig, theils ebenflächig, krystaUographisch begrenzt. Die Natur der Flüssigkeit konnte in vielen Fällen sicher bestimmt werden, als Wasser, Salzlösung oder kohlensäure- haltiges Wasser, in anderen Fällen ist sie durch ihre starke Ausdehnung bei Erwärmung als flüssige Kohlen- säure nachgewiesen. Oft sind die Salzlösungen so concentrirt, dass sich kleine Krystalle darin ausge- schieden haben, so gewahrt man in manchen Ein- schlüssen kleine, farblose Würfelchen (von Kochsalz), die nicht selten von der rastlos hin und her wirbelnden Libelle angestossen und von ihrem Platze verschoben werden. Die Entstehung dieser Flüssigkeitseinschlüsse ist zur Zeit noch nicht ganz sicher klargelegt; in vielen Fällen wird man sie wol als von dem rapid wachsenden Krystall eingeschlossene Partien der einstigen Mutter- lauge ansehen dürfen, zumal man sich diesen Vorgang auch leicht künstlich an rasch aus einer Salzlösung wachsenden Krystallen vergegenwärtigen kann. Da das Grössenverhältniss der Libellen zum Flüssigkeits- einschluss in einem und demselben Krystall ein über- aus wechselndes ist, indem dicht neben einander Ein- schlüsse mit sehr grosser und sehr kleiner oder ohne / 1 jede Libelle zu liegen kommen, so ist die Berechnung . Sorby's nicht, begründet, welcher aus dem Verhält- uiss der Grösse der Libelle zu der Contraction der Flüssigkeit die Temperatur berechnen wollte, bei welcher der Einschluss ganz von der Flüssigkeit erfüllt war und bei welcher sich das Mineral gebildet hat, welches den Einschluss beherbergt. Analog der Bildung von Flüssigkeitseinschlüssen in rasch aus ihrer Mutterlauge krystallisirenden Salzen, ist die Entstehung der sogenannten Glaseinschlüsse zu betrachten. Schied sich ein Krystall aus einer geschmolzenen Masse aus, so hüllte er leicht kleine Partikel des Schmelzflusses in seine Masse ein, an denen sich oft eine kleine Luftblase ansetzte und welche dann rasch zu Glas erstarrten. Oft finden sich in den Glaseinschlüssen ein oder mehrere Bläschen, die im Gegensatz zu den Libellen der Flüssigkeitseinschlüsse natürlich ohne jede Ortsveränderung sein müssen. Die mikroskopischen Glaseinschlüsse finden sich in den Krystallen theils ganz regellos in grosser Menge ver- theilt, theils an bestimmte Stellen gebunden. So ist oft das Centrura der Ki'ystalle ganz von ihnen erfüllt, während die äusseren Partien frei bleiben; oder es bilden die Glaseier zonenartige, den Krystallrändern parallele Lagen, dem periodischen Wachsthum der Krystalle entsprechend. Welche grosse Bedeutung diese winzigen Ein- scUüsse bei der Frage nach der Entstehung der Ge- steine erlangen, ergiebt sich aus der folgenden, ein- fachen Betrachtung: Da die Glaseinschlüsse nur durch die Entstehung aus einer geschmolzenen Masse zu er- klären sind, so ist ihr Vorhandensein in den Gemeng- theilen eines krystallinischen Gesteines der sicherste Beweis für die Bildung derselben aus einem ge- schmolznen Magma, für den feurigflüssigen Ursprung des Gesteins. Durch eine Entwicklung von Gasen oder Dämpfen während der Bildung der Krystalle erklären sich die oft in grosser Anzahl vorhandenen und sehr sllgemein verbreiteten Hohlräume im Inneren von Krystallen. Eine andere, ebenfalls sehr häufige Erscheinung, die man auch schon längst an vielen Minerahen kannte, bilden die Einschlüsse von fremden Krystallen, die ganz unregelmässig vertheilt oder iu gesetzmässiger Beziehung zu Form und Wachsthum des sie einschlies- senden Minerals stehen und dann in Zonen und parallelen Schichten in demselben liegen. So zwingen Leucite und Augite die fremden Interpositionen, sich zu centralen Haufen oder concentrischen, oft repetirten, den äusseren Krystallumrissen genau folgenden Kränzen innerhalb des Hauptkrystalls anzuordnen. Durch Ein- lagerungen von Krystallschüppchen ist das bekannte Schillern des Tvedestrander Sonuensteins und des Hypersthens, sowie die rothe Farbe des Carnalhts und Stilbits bedingt. Der Asterismus des Glimmers von South Burgess wü-d durch die Einlagerung von langen, sich unter dem Winkel von 30 " kreuzenden Kryställ- chen verursacht. Aehuliche Einlagerungen haben wol auch Veranlassung zur Aufstellung neuer Mineralspecies gegeben, wenn ein Krystall eine abweichende chemische Zusammensetzung zeigte, die aber allein durch die fremden Interpositionen verursacht war. Der chemi- schen Analyse eines Minerals müsste daher stets, wenn möglich, eine mikroskopische vorausgehen, damit man sich erst über die Reinheit desselben vergewissere. Da das Einschliessen von festen Körpern durch einen wachsenden Krystall das schon fertige Vorhan- densein dieser einzuschliessenden Körper voraussetzt, so kann man aus einer Combination der verschiedenen Einwachsungen auf das gegenseitige Altersverhältniss in der Ausscheidung der einzelnen Gemengtheile eines Gesteins schliessen. Dabei findet man freilich, dass die früheren Dogmen über die Altersfolge der Ge- mengtheile, wonach z. B. das am schwersten schmelz- bare Mineral am frühesten ausgeschieden sei, nicht immer mit der Beobachtung übereinstimmen. Findet man nämlich in Basalten und Laven Leucite einmal als Einschlüsse im Augit und wiederum Augite als Einschlüsse in Leucitkrystallen, so kann man die An- sicht, der schwerer schmelzbare Leucit müsse früher fertig gebildet sein, als der viel leichter schmelzbare Augit, nicht mehr als allgemein begründet adoptiran. Gehen wir von der Betrachtung dieser Verhält- nisse über zu anderen, uns durch das Mikroskop oft'en- barten Faeten, so trefi'en wir in der Gestaltung und Aggregations weise der mikroskopischen In- dividuen Erscheinungen, für die wir noch keine Analoga in der früheren makroskopischen Kenntniss der Mine- ralien besassen. Zwar sinken oft, wie vorauszusehen, viele Mineralien, z. B. Leucit, Quarz, Apatit, Horn- blende, unter genauer Beibehaltung ihrer krystallo- graphischen Conturen zu winziger, mikroskopischer Kleinheit zusammen, doch finden sich daneben auch sehr häufig an den kleinen Krystallen rudimentäre, gestörte Ausbildungen, wodurch zackige Ausbuchtungen der Ränder, Auseiuanderbiegungen einzelner Lamellen und Säulchen entstehen, oder endlich die Mineralien nur in winzigster Körnerform auftreten. Für die mikroskopischen Individuen in Nadel- und Säulenform, die oft an den Enden keulenartig verdickt , spiess- förmig zugespitzt, gabelartig ausgezogen oder tief aus- gebuchtet, iu der Mitte oft sanduhrähnlich zusammen- geschnürt sind, hat man die allgemeine Bezeichnung Mikrolithen vorgeschlagen. Dieselben sind entweder 78 farblos oder auch gefärbt, aber pellucid, oder schwarz und undurchsichtig. In letzterem Falle nennt man sie auch, wegen ihrer haarförmigen Gestalt Trichite. Neben den geraden Mikrolithen finden sich auch sehr häufig gebogene, gekrümmte, geknickte oder schleifen- förmig gedrehte Formen. Oft lösen sich die Mikro- lithen auch in einzelne, perlenartig aneinander gereihte, z. Th. mit einander verfliessende Körnchen auf, für welche man die Namen Globuliten und Margariten eingeführt hat. — In zahlreichen Fällen lässt sich die mineralogische Natur dieser Mikrolithen noch feststellen, so dass wii- dieselben bestimmten Mineralien zuweisen können, und man spricht alsdann z. B. von Augit- oder Apatit-Mikrolithen. Oft aber lässt sich ihre Be- schaffenheit nicht mehr ergründen und es scheint, als ob diese, auch als Krystalliten bezeichneten Gebilde vielfach gewissermasseu als Krystallenibryonen noch nicht: eine bestimmte Mineralspecies repräsentiren. Es ist daher auch in dieser Hinsicht ein Studium jener eigenthümlichen Formen von hohem Interesse, indem wir durch sie über die ersten Anfange der Krystalh- sation belehrt werden können. Allerdings ist gerade in dieser Beziehung die Untersuchung mit grossen Schwierigkeiten verknüpft und wir besitzen über diese Verhältnisse ausser den Untersuchungen Vogel sang's'") über die Krystallisationsaufänge des Schwefels, noch keine weitere Aufklärung. Die Aggregationen der mikroskopischen In- dividuen rufen die verschiedensten Gestalten hervor, einerseits Formen, die schon von der makroskopischen Betrachtung her bekannt sind, andererseits aber auch ganz eigenthümliche Gruppirungen. Die Mikrolithen und Körnchen gruppiren sich eng zusammen zu einem einheitlichen grösseren Krystall: so haben wir* Horn- blenden und Feldspäte, die aus hundert«n von Mikro- lithen oder Körnchen zusammengesetzt sind. In anderen Fällen gruppiren sie sich um irgend ein Krystallisations- centrum und bilden so zum Theil höchst regelmässige, den krystallographischen Richtungen der betreffenden Mineralien entsprechende Figm-en, oder sie aggregiren sich zu zierlichen, reihen-, Zeilen- oder federfalinen- ähnlichen, sternförmigen Gruppen, die oft an organische Formen, wie Palmen, Farnwedel u. dergl. an rainiature erinnern. Auch das Studium der schon längst mit beson- derem Interesse verfolgten Umwandlungs Vorgänge an Mineralien und Gesteinen hat durch die mikrosko- pische Forschung eine grosse Bereicherung an wich- tigen Thatsachen, namentlich über den Gang der Umwandlung, erfahren. Mit Hilfe des Mikroskops ') Die Krystalliteu, Bonn 1875. kann man den Verlauf der Umwandlung eines Minerals genau verfolgen: Wir sehen, wie auf Spalten und Sprüngen der Krystalle das einsickernde Ge\väS8er nach dem Innern zu die Zersetzung in Angriff ge- nommen hat, wir finden so einen halbverwesten Ki-ystall von aussen und von den Spalten her zersetzt und im Innern noch einzelne Körnchen von frischer Substanz enthaltend. Wir sehen die zahlreichen Olivinkrystalle ihrem Sclncksal der Serpentinisirung verfallen, die Augite sich allmählich in Hornblende umsetzen, die Feldspäte auf den Spalten und längs der Anwachs- oder Zwillings- streifen zu Kaolin werden. Wir finden, dass in einigen Pseudomorphosen, für deren Entstehung man früher zu der Annahme einer durch irgend welche molecularen Kräfte verursachten, von innen ausgehenden Umwand- lung gegriffen hatte, die scheinbar zuerst im Innern der Krystalle auftretende Umwandlung ihre erste Ver- anlassung durch die in das Innere setzenden Sprünge gefunden hat. Eine weitere Thatsache ist die, dass das Umwandlungsproduct oft nicht in unregelmässigen Flocken und Körnchen in das verwesende Mineral ein- greift, sondern oft in krystaUographisch scharf be- grenzten Formen an dasselbe angrenzt, Foimen, die einerseits durch die dem Umwandlungsproduct eigene Krystallisationstendenz , andererseits durch diejenige des umgewandelten Urniinerals bedingt sein können. So sehen wir bei einem theilweise in Bleiglanz ver- wandelten Pyromorphit deutlich dunkle Würfelchen von Bleiglanz in die klare Masse des Pyromorphits eindringen und andererseits bei einer Pseudomorphose von Malachit nach Rothkupfererz den Malachit in oktaedrischen , dem Rothkupfererz eigenthümlichen Partikeln begrenzt. Die Berücksichtigung physikalisch-optischer Eigen- schaften der Mineralien, z. B. der verschiedenen Stärke der Lichtbrechung, der verschiedenen und charakte- i-istischen Winkel der Bisectrix, sowie die Anwendung leicht ausführbarer chemischen Reactionen setzt uns in den Stand, die mikroskopischen Diagnosen der ein- zelnen Mineralien in immer schärferer Weise festzustellen. Wenden wir uns von der aUgemeinen Schilderung der mikroskopischen Structurverhältnisse der Mineralien zu den Thatsachen, welche uns das Mikroskop in Bezug auf die Gesteine geliefert hat, so treffen wir hier die bedeutungsvollsten Ergebnisse, welche uns durch die neue Untersuchungsmethode aufgeschlossen worden sind. Von den vielen einzelnen Thatsachen seien im Folgenden nur einige der wichtigsten hervorgehoben. Nach der Structurausbildung der Gesteine lassen sich drei grosse Abtheilungen unterscheiden, nämlich die rein krystallinische Ausbildung, bei welcher die krystallisirten Gesteinsgemengtheile unmittelbar an 79 einander gelagert sind, ohne zwischen sich irgend welche verbindende amorphe Masse zu lassen. Es gehört hierher der Marmor , viele krystallinische Schiefer und der Granit, deren makroskopische, typisch „granitische" Structur schon lange bekannt ist; es gehören ferner hierher viele der dichten Gesteine, die man früher als mit einer dichten — weil nicht weiter in ihre ßestaudtheile zerlegbaren — Grundmasse versehen bezeichnet hatte. Die zweite Ausbildungs- weise ist die halbkrystallinische, bei welcher neben den krystallinisclien makro- oder mikroskopischen Individuen noch eine amorphe Substanz oder Grund- masse vorhanden ist, die wieder in sehr mannichfacher Ausbildung auftreten kann. Hierher gehören die meisten massigen Eruptivgesteine. Endlich die un- krystallinische Ausbildung besteht lediglich aus der unindividualisirten Substanz, ohne wirkliche Krystalle, die jedoch sehr verschiedene Stadien der sogenannten Entglasung aufweisen kann. Obsidian und Pechstein sind hierfür typische Beispiele. Dass bei dieser Ein- theilung die verschiedenen Tyjien durch zahlreiche Uebergänge mit einander verbunden sind, ist eine Thatsache, die un.s nicht befremden kann. Bei vielen Gesteinen findet man in sehr ausge- prägter und zierlicher Weise eine Anordnung der ein- zelnen Bestandtheile , welche deutlich die früheren Bewegungen in der einst geschmolzenen und weich flüssigen Masse des Gesteins erkennen lassen und die mit dem Ausdruck Mikrofl uctuationstextur be- zeichnet wird. In den Gläsern und Halbgläsern, ferner in halbkrystallinigchen Masseugesteinen ist die Er- scheinung sehr häufig, dass die darin vorhandenen Mikrolithen und kleinen Krystalle oder Körner zu schwarmartigeu Strängen und Strömen gruppirt sind, die vielfache Windungen machen und dort, wo sie auf ein grösseres Krystallkorn stossen, sich stauen, aufblättern, das Hinderniss umgehen und sich hinter demselben wieder zu einem gemeinsamen Strome ver- einigen. In anderen Fällen ist auch ein solcher, im Wege stehender Krystall zerbrochen und seine einzelnen Theile von einander verschoben. Eine analoge Structur kann man oft bei künstlichen Gläsern beobachten, in denen verschieden gefärbte oder unreine Partien strom- artig durcheinander gezogen erscheinen. Diese eigen- thümlichen Phänomene sind von grosser Bedeutung für die Frage nach der Entstehung gewisser Gesteine: sie beweisen, dass die damit versehenen Gesteine einst eine plastische Beschaffenheit besassen. Nach dieser Besprechung der hauptsächlichen Re- sultate, welche uns die Mikroskopie über die allge- meinen Structnrverhältnisse der Mineralien und Gesteine kennen gelehrt hat, mögen des Weiteren noch einige specielle Verhältnisse berührt werden, welche auch für die Geologie von besonderem Interesse geworden sind. Kein Gestein hat wohl zu so vielen und so ver- schiedenen Erklärungen seines Ursprunges Veranlassung gegeben, als der Granit, welcher zwar in seinen typi- schen Vorkommnissen von den Meisten für eruptiv an- gesehen wird, über dessen Bildungsweise aber noch heute recht verschiedene Ansichten herrschen. Auch hier hat uns das Mikroskop ganz neue und wichtige Gesichtspunkte eröfi'net : Die Quarze der Granite sind alle erfüllt von einer unsäglichen Menge von Flüssig- keitseinschlüssen, z. Th. von Kohlensäm-e, meist aber von einer wässerigen Salz- oder Kohlensäurelösung. In diesen typischen Graniten hat man aber noch keinen einzigen Quarz gefunden, der Glaseinschlüsse beher- bergt. Es ist somit die Frage, ob der Granit auf die nämliche Weise wie unsere heutigen Laven aus einer gluthflüssigen Masse erstarrt sei, und ob er anfänglich eine, nur im Verlaufe seines hohen geologischen Alters veränderte, rhyolithische Structur besessen habe, nun- mehr endgiltig zu verneinen. Man muss sich vielmehr für die Auffassung einer hydato-pyrogenen Entstehungs- weise desselben entscheiden, nach welcher die heisse, flüssige Granitmasse mit hohem Wasserdampfgehalt ge- schwängert war. — In den mit den Graniten chemisch und mineralogisch eng verknüpften Felsitporphyren zeigen die Quarze zahlreiche Einschlüsse von Flüssig- keit neben Einschlüssen von Glas und Grundmasse. Für diese Gesteine ist also eine Bildung anzunehmen unter Umständen, die zwischen den bei der Bildung der Granite und der tertiären, vulkanischen ßhyolithe herrschenden die Mitte hält. Während die Porphyre eine deutliche — theils felsitische, theils glasige — Grundmasse zeigen, kannte man in den Graniten durch- aus keine Spur von Grundmasse und fand hierin noch eine lästige Differenz zwischen Granit und Porphyr. Durch die neuesten Untersuchungen von Lossen und Rosenbusch ist aber diese Differenz für einige Glieder dieser Gruppe gehoben, indem sich Uebergänge zwischen Granit und Porphyr fuiden, die sogenannten Grano- phyre, als porphyrische Facies von Graniten. Weitere Resultate, welche uns die Mikroskopie über andere Gesteine gebracht hat, sind von nicht minderer Bedeutung. So sehen wir die Basalte,*) die früher unter ihrem schwarzen Deckmantel einer genauen Kenntniss entgangen waren, in drei Haupt- abtheilungen zerlegt, in die durch den Gehalt an tri- klinem Feldspat, Nephelin und Leucit charakterisirten Feldspat-, NepheUn- und Leucit-Basalte. Wir sehen die zahlreichen verschiedenen Gesteine, die man unter *) Zirkel, Basaltgesteine. Bonn 1S70. 80 dem Namen Melaphyr zusammenfasste, aufgelöst in mehrere ganz differente Gruppen, welche als die dichten Ausbildungsweisen den verschiedenen körnigen Gesteinen, namentlich dem Diabas zugewiesen werden müssen. Präparate von Thonschiefern belehren uns, dass diese Gesteine, die man früher als lediglich aus klasti- schen Gesteins- und Mineralfragmenten zusammengesetzt ansah , neben diesen Elementen auch , oft in grosser Menge, mikroskopische krystallish-te und krystallinische Gemengtheile enthalten, von denen die Turmaline und sogenannten Thonschiefermikrolithen die bekanntesten Erscheinungen sind, welche uns über die Entstehung der Thonschiefer und zugleich über ihren Zusammen- hang mit den krystallinischen Schiefern für spätere Untersuchungen ein wichtiges Material zur Hand ge- geben haben. Wenn wir in den bekannten gelben und violetten Wetzschiefern aus den Ardennen zahllose winzige Granatkörnchen antreffen, so erkennen wir, dass die vorzügliche Härte dieses Steines ihren Grund hat in der Anwesenheit des Granates und nicht, wie in anderen Vorkommnissen, in einem starken Vorherrschen von Kieselsäure. Wenn wir schliesslich die wunderbar weite Verbreitung des Apatits in Form winziger Säulchen in fast jedem Gesteine bemerken, so wissen wir, dass dem Erdboden durch die Verwitterung jener Gesteine eine unv er siegliche Zufuhr von geringen Mengen von phosphorsaurem Kalk für die Ernährung der Pflanzen gewährt ist. Die Fülle der überraschenden Thatsacheu, welche uns die mikroskopische Untersuchung der MineraUen und Gesteine in der neueren Zeit in so rascher Folge au die Hand gegeben hat, macht es begreiflich, dass diese Wissenschaft in kurzer Zeit eine so allgemeine Verbreitung und so zahlreiche Anhänger gefunden hat, und lässt es wohl auch entschuldigen, wenn einzelne Arbeiten in diesem „modern" gewordenen Zweige sich von der zügelnden Aufsicht der allgemeinen, nament- lich geologischen Thatsacheu zu emancipiren suchten; durch alle aber wird bewiesen, dass das Mikroskop ein unentbehrliches Hilfsmittel der Petrographie und der Geologie geworden ist. Archaeopterys lithographica v. Meyer. Von dem anfangs nur durch eine einzige Feder, die H. V. Meyer im Jahrbuch für Mineralogie (1861, p. 561) beschrieb und benannte, aber bald darauf durch ein ziemlich vollständiges, aber kopfloses Skelet mit zahlreichen Federabdrücken bekannt gewordenen paläon- tologischen Geschlechte Archaeopteryx, welches, nach- dem das Fundstück von dem Britischen Museum er- worben worden war, von Professor E. Owen in den Phil. Transact. der L. R. S. (1863, Vol. 153, S. 33—47, London 1864) unter dem Namen Archcopteryx macrura genau beschrieben und abgebildet wurde, ist endlich an der Fundstelle des ersten, in den lithographischen Schieferbrüchen von Solenhofen, ein zweites, viel voll- ständigeres und mit dem Kopfe versehenes Exemplar aufgefunden worden. Dadurch wird hoffentlich die noch nicht vollständig erledigte Frage nach der Stellung des Thieres, welches A. Wagner unter dem Namen Grypho- saurus zu den Reptilien stellte, endgültig entschieden werden. Der Entdecker des ersten, Hr.Erns t Haeber- lein, früher in Pappenheim bei Solenhofen, jetzt zu Weidenbach (Station Triesdorf bei Ansbach) in Mittel- franken, theilt der Leopoldina mit, dass seine mehr als 40jährige auf die Sammlung der Solenhofener Petre- fakten verwandte Sorgfalt und Mühe durch diesen neuen Fund belohnt worden ist. — Herr Ha eberlein ist ausserdem noch in dem Besitze einer sehr umfang- reichen Sammlung von paläontologischen Fundstücken aus dieser Formation, welche namentlich auch schöne Exemplare von Auguisauriern, Lacerten, Pterodactylen u. s. w. enthält. — ■ Herr Hofr. Prof.Dr. Frz. v.ßineGker inWürzburg wurde am 31. März 1837 zu dem Lehramte berufen, das er nunmehr während 40 Jahren so ehrenvoll ver- waltete. Die Feier dieses Gedenktages hatte die med. Fakultät der Universität Würzburg mit Zustimmung des Jubilars aus den Ferien in das Semester, und zwar auf den 12. Mai verlegt, wobei duroh Widmung einer Denkschrift, durch reiche Geschenke, schwungvolle Tisch- reden und zahllose Glückwünsche von nah und fern, von wissenschaftlichen Gesellschaften und von Privaten dem Gefeierten die Beweise der Liebe und Verehrung dargebracht wurden. Ein beabsichtigter Fackelzug der Mediciner unterblieb auf Wunsch des Jubilars. — ^f? Li meinem Verlage ist soeben erschienen und kann durcli jede Buchhandlung bezogen werden : L. V. Buch's ( gesammelte Schriften. Herausgegebeu von J. Ewald, J. Eoth und V/. Dames. Dritter Band. Mit fünfundzwanzig Tafeln. Preis: 22 Mark. Berlin, den 4. Mai 1877. G. Reimer. Abgeschloesen den 31. Mai 187 Druck Tou E. Blochmaan mid Sohn in Dresden. NUNQUAM yÄ^^Sjik OTIOSUS LEOPOLDINA AMTLICHES ORGAN DER KAISERLICH LEOPOLDINISCH-CAEOLINISCH-DEUTSCHEN AKADEMIE DER NATURFORSCHER HERAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER SEKTIONSVORSTÄNDE VOM PRÄSIDENTEN Dr. W. F. G. Behn. Dresden (Poiie,gas36 Nr. 11). Heft XIII. — Fr. 11 — 13. Juni 1877. Inhalt: Amtliche Mittheilungen: Schreiben des Prof. J. Lister. — Wahl eines Vorstandsmitgliedes der botanischen Fachsektion. — Veränderungen im Personalbestande der Akad. — Beiträge znr Kasse der Akad. — Erstes Ver- zeichniss der Beiträge zum Unterstützungsverein. — Sonstige Mittheiluugeu: Eingegangene Schriften. — Die internationale Gartenbau-Ausstellung in Amsterdam. — Dr. S. Günther: Zur geographischen Meteorologie. — Denkmal für AI. Braun. — Amtliche MittlieUungeii. Der Empfänger der Cotlienius-Medaille, Herr Professor J. Lister in Edinburgh, hat an den Präsidenten das folgende Schreiben gerichtet, welches hierdurch zur Kenntniss der Akademie gebracht wird: 9. Charlotte Square Edinburgh, 4"' June 1877. My dear Sir, I have duly received tlie Cothenius Medal and your letter which aocorapauied it. AUow me to express through you to the Imperial Academy of German Naturalists my deep sense of gratitude for their kindness and my high appreciation of the great honour which they have done me by conferring upon me this remarkable distinction of their ancient and world-renowned body. I have the honour to subscribe myself Your obedient servant Dem Präsidenten der Kaisl. Leop.-Carol. Deutschen Joseph Lister. Akademie der Naturforscher. "Wahl eines Vorstandsmitgliedes der botanisclien Taclisektion. Durch den Tod des Geh. Reg.-R. AI. Braun ist die Neuwahl eines Vorstandsmitgliedes für Botanik nothwendig geworden. — Indem ich in Folgendem die gegenwärtig wahlfähigen (d. i. einem Adjunktenkreise angehörigen) Mitglieder der Fachsektion für Botanik zusammenstelle, ersuche ich dieselben, die ihnen zu- gehenden Stimmzettel baldmöglichst und spätestens bis zum 20. Juli 1877 ausgefüllt an mich zurückgehen zu lassen. Sollte ein den Adjunktenkreiseu angehöriger Theilnehmer der botanischen Sektion keine direkte Leop. XIII. 11 82 Wahlaufforderung nebst Stimmzettel erhalten, so bitte ich ihn, eine Nachsendung von dem Bureau der Aka- demie verlangen zu wollen. — Dresden, den 30. Juni 1877. Di'- BchP. Tlieilnelimer der Sektiou für Botanik (V): Herr Dr. W. El. Ahles, Professor am Polytechnicum zu Stuttgart. ,, Dr. P. Fr. A. Ascherson, Prof. an der Univ. in Berhn. ,, Prof. Dr. K. A. E. T. Bail, Oberlehrer an der Realschule zu Danzig. ,, Prof. Dr. Buchenau, Direktor der Realschule zu Bremen. „ Dr. F. J. Cohn, Professor der Botanik an der Univ. zu Breslau. „ Geh. Hofr. Dr. J. Ch. Doli, Prof. der Botanik in Carlsruhe. Freimund Edlich, naturwissenschaftlicher Maler in Gruna bei Dresden. Dr. A. W. Eich 1er, Prof. der Botanik zu Kiel. „ Dr. Moritz Elsuer, emer. Gymnasiallehrer in Breslau. „ Dr, H. G. A. Engler, Gustos und Privatdocent in München. ,, Dr. G. Frhr. v. Ettinghausen, Professor in Graz. „ Eeg.-R. Dr. E. Fenzl, Prof. der Botanik in Wien. „ Adalbert Geheeb, Apotheker zu Geisa. ,, Dr. H. Th. Geyler, Direktor am Senkenbergischen Institut zu Frankfurt a. M. ,, Geh. Med.-R. Dr. H. R. Goeppert, Prof. der Botanik in Breslau. „ Dr. K. M. Gott sehe, praktischer Arzt in Altena. „ Hofrath Dr. A. IL R. Grisebach, Professor in Göttingen. ,, Dr. Job. Groenland, Lehrer an der landw. Akademie zu Dahme. „ Prof. Dr. G. Ernst L. Hampe zu Helmstaedt. ,, Dr. J. C. Hasskarl, Privatgelehrter der Botanik zu Cleve. „ Dr. Ludwig v. Haynald, Erzbischof von Kalogsa in Ungarn. „ Dr. C. F. Hegelmaier, Prof. der Botanik zu Tübingen. „ k. k. Sektionschef Ludw. Frhrr. v. Hohenbühel-Heufler zu Hall in Tyrol. ,, Jos. B. Jack, Hofapotheker a. D. zu Constanz. „ Dr. Thilo Irmisch, Prof. am Gymnasium zu Sondershausen. ,, Dr. H. Itzigsohn in Schöneberg bei Berlin. Dr. W. F. W. Jessen, Professor zu Greifswald, z. Z. in Berlin. Dr. Leopold Kny, Prof. der Pflanzenphysiologie au der Universität in Berlin. Dr. G. W. Körber, Prof. am Elisabeth-Gymnasium in Breslau. Dr. Gregor Kraus, Prof. der Botanik in Halle a. S. Dr. A. von Krempelhub er, kgl. Forstmeister in München. Dr. J. G. Kühn, Prof. an der Universität und Director des landw. Inst, in Halle a. S. Dr. F. Traug. Kützing, Prof. der Naturwiss. u. Botanik in Nordhausen. „ Dr. Hubert Leitgeb, Prof. der Botanik an der Universität Graz. Dr. P. W. Magnus, Privatdocent der Botanik an der Universität in Berlin. „ Medic.-Rath Dr. J. B. Müller in Berlin. „ Dr. A. Munter, Prof. der Botanik u. Zoologie in Greifswald. „ Joh. A. L. Preiss, Gutsbesitzer zu Hattdorf b. Herzberg a. Harz. „ Dr. N. Pringsheim, Prof. der Botanik in Berlin. „ Dr. G. L. Rabenhorst in Meissen. „ Dr. L. Radlkofer, Prof. der Botanik in München. „ Dr. H. W. Reichardt, Prof. der Botanik in Wien. „ Dr. H. G. Reichenbach, Prof. der Botanik in Hamburg. ,, Dr. J. A. C. Röper, Prof. der Botanik in Rostock. „ Hofrath Dr. August von Schenk, Prof. der Botanik in Leipzig. „ Prof. Dr. F. Schmidt in Harn bei Hamburg. „ Dr. Gottfried von Segnitz zu Wiesenmühle bei Schweinfurt. ,, Hofrath Dr. Moritz Seubert, Prof. der Botanik zu Carlsruhe. 83 Herr Dr. A. Skofitz, Redacteur der „Oesterr. botan. Zeitschrift" in Wien. „ Dr. 0. W. Souder, Apotheker und Mitglied des Gesundheitsrathes in Hamburg. ,, Dr. C. G. W. Stenzel, Lehrer der Naturwiss. in Breslau. ,, Dr. E. Stizenberger , prakt. Arzt in Constanz. ,, Dr. E. Strasburger, Prof. der Botanik in Jena. „ Dr. F. A. H. Thomas, Oberlehrer an der herzogl. Realschule zu Ührdruf. ,, Hofrath Dr. Mutius Ritter von Tomasini in Triest. „ Ob.-Finanzrath Dr. G. H. von Zell er, Dir. der Gataster-Commission in Stuttgart. Teränderungen im Personalbestände der Akademie. Gestorbene Mitglieder: Am 28. -Mai 1877 zu Jena, im 82. Lehensjahre: Herr Geheimer Medicinalrath Dr. Carl August Sigmund Schultze, Professor der Anatomie und Physiologie an der Universität Greifswald. Aufgenommen den 13. Nov. 1833. cogn. Severinus I. Am 1. Juni 1877 zu Bremen, im 68. Lebensjahre: Herr Dr. med. Gustav Woldemar Focke, praktischer Arzt zu Bremen. Aufgenommen den 24. Aug. 1860. cogn. Otto Friedr. Müller. Am 11. Juni 1877 zu Esslingen: Herr Carl Deffner, Fabrikant zu Esslingen in Württemberg. Aufgenommen den 13. April 1876. 3. Adjuuktenkreis. Fachsektion (4) für Mineralogie und Geologie. — Dr. Behn. Beiträge zur Kasse der Akademie. Unterm 12. Juni hat das Kgl. Preussische Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medicinal- Angelegenheiteu der Akademie, in Anlass der Revision ihrer Rechnung und der dem Rechnungsführer er- theilten Decharge, eine ausserordentliche Unterstützung von 900 Rmk. für das Jahr 1877 bewilligt. — Rmk. Pf. Juni 5. Von Hrn. Professor Dr. J. Munter in Greifswald Jahresbeitrag für 1877 6 — „ 28. „ „ Dr. A. Krohn in Bonn desgl. für 1877 6 — „ 29. „ „ Ghmr. Prof. Dr. üegenbaur in Heidelberg desgl. für 1877, 78 u. 79 . . . 18 — Dr. Behn. Erstes Terzeichniss der Beiträge zum Fnterstützungsverein der Ksl. leop.-Carol. Deutschen Akademie der Naturforscher, vom September 1875 bis Ausgang Juni 1877. Theilhaber des UuterstiUzuugsvcreins: Sonstige Beitragende: 1875. Mk.Pf. 1875. Uebertrag Mk. 533Ü.8U Sept. Die Ksl. leop.-Carol. Deutsche Akad. d. Nutuii. i ri Dresden 150. Sept. 21. Hr.Obei-stud.-B.Prof.Dr.F. v.KraussinSiuttgart einm.Btg. lä.lO Vertreter: Hr. Dr. L. Rabeuhorst in Meissen „ „ „ Casios Alo. F. Rogonliofer in Wien desgl 3.05 „ Prof. Dr. W. F. G. Behn, Präs. d. Akad. in Dresden . . 150.— Oct. 21. „ Dr. W.HoSfmeister inlnstorburg 5Mk. jiihrl.Btg. f. 1875 5.— Oct. 11. Frau Geheimrätliin Krukenberg in Hallo a. S. . . . 300.— Nov. 2. „ Viuc.Deppiscb, Schullehrer in Cilli, 1 fl. ö.W.eium.Btg. 1.79 Not. IS. Hr. Dr. 0. Wolff zu Liudenhof, Coswig b. Meissen . . 150 — ,, 4. „ Dr. A. Krauss in Gyömöre 2 fl. ö. W. desgl 3.57 „ 20. „ Dr. A. D. Krohn in Bonn 150.— „ 5. „ Dr. phil. Krieg in Potsdam desgl 10.— 1876. „ 6. „ Dr.C.Walln6rinSt.Florian5RölireuIinpfstoff,Terw6rth.z. 15.— Febr. 7. Der Centralausschuss d. 4S. Naturforscherverslg. in Gr.az 2000.— „ „ „ Grubendir. Hoffmann iuRybuik lOlHt. .jährl. Btg. f.l875 10.— Vertreter siud noch nicht erwählt. „ 12- .. Frhr. v. Mettingh in Nürnberg einm. Btg 12.— März 7. Hr. Dr. H. Karsten in Hettstiidt 150.- „ „ „ Dr.E.Hampe,Apothbes.i.lIelmstädt,3Slk.j.Btg.f.l875u.76 6.— „ 27. „ Dir. Dr. A. B. Meyer in Dresden 150.- „ „ „ Landger.-Ass. Jos. Braun zu Tiirckheim einm. Btg. . 6.- AprillO. „ Hofr. Prof. Dr. Ldw. W. Winckol in Dresden . . 130.- „ „ „ Gtsbes.K.Mair.Henkingi.Veron8l011.ö.W.j.B.a.7J.f.l875 17.67 Nov. 16. Der Verein f. Naturwissensch. u Geogr. in Kiel . . . 160.- „ 10. „ Dr. Gaertner in Letächin 5 Mli. jährl. Btg. f. 1S76 . S.- Vertreter; Hr. Prof. Dr. G. Karsten da8elb.st. „ IS. „ Diakonus Th. Bauer in Christiansfeld einm. Btg. . . 6.- „ 20. Hr. Dr. H. A. Meyer in Kiel und Hamburg 200.- „ 24. „ Dr. London (Jerusalem) j- in Carlsbad 1 fl. ö.W. desgl. 1.77 1877_ „ 25. „ K.K.Statth.-B.Dr.KSchiedermayriLin2lOMk.i.B.f.l875 10.15 Jan. 2. Hr. Dr. Brosius in Bendorf 3 Btge. ä 50 Mk. . . . 150.- „ 28. „ Ob.-StbsarztDr.J.SchröterinRastattlOMk.jhrl.B.f.l875 10.- Marz 1. „ Erzbisehof Dr. L. V. HaynaUl in Kalocsa .... 150.- „ 29. „ Dr. Walth. Hempel in Dresden 3 Mk. jährl. Btg. f. 1875 3.- „ 10. Der Centralausschuss d. 49. Naturf.-Verslg. in Hamburg 1030.80 Der. 3 „ Oberbaurath Wiebe in Berlin einm. Btg 20. Vertreter: Hr. Bürgern!. Dr. Kircbenpauer in Hamburg. „ „ „ Dr. Ed. Eidam in Breslau desgl 3.- „ Dr. Danzel daselbst. „ 4. „ Geh. San.-R. Hoffmann in G.-Glogau desgl 10.- „ L. Friedrichscn desgl. „ 5. „ Prof. Dr. Madurortcz in Krakau 60 fl. ö. W. desgl. . 89.15 Dr. F. Wibel desgl. .. 6- .. Prof.Dr.M.WillkomminPragl0fl.&.W.jährl.Btg.f.l876 li.83 J A T Meyer desgl >i '• m Physik. Dr. Wallichs in Altena 5 Mk. jährl. Btg. f. 1875 6.- " Senator E. Johns desgl. „ 8. „ Geh. San -B. Dr. B. Stilling in Cassel einm. Btg. . . 10.- „ 31. Hr. Ad. G. W. Hamann in Hamlmrg 150.- „ 10. „ Ob.-rin.-R.Dr.G.H.v.Zelleri.Stuttg.lOM.j.B.,f 1875aber 20.- Mai 12. „ Geh.-E. Dr. E. H. C. v. Dechen in Bonn . . . . 150.- „ 12. „ Prof. Dr. Heinzel in Proskau einm. Btg. . . . . . lö. Zusammen Mk. 566S.8S Zusammen Mk. 5330.80 11* 84 „ 23. 1» 30. 1876. Jan, . 5. „ „ „ 7. „ 9. „ 16. „ 21. „ 29. Febr .18. " 19. " 25. März 1. 187.5. Uebertrag Mk. 5663.88 Dec. 13. Hr. GymD.-rrof.Dr.S.Güiitberi.ADSbach4Mk.jhrl.Btg.t.l675 4.— „ 14. „ A. KleinoBcheg in Graz 5 fl. ö. W. einm. Btg. . . . 8.92 „ 22. „ Prof. Dr. E. Straeburger in Jena desgl 20.— „ „ Hofr. Prof. Dr. E. Hacckel in Jena desgl 20.— „ „ „ Prof. Dr. W. Preyer in Jena deegl 20. — „ „ „ Prof. Dr. B. Beichardt in Jena desgl 10.— „ „ „ Prof. Dr. C. E. Abbe in Jena desgl 20.— „ „ „ Prof. Dr. H. Schaeffer in Jena desgl 10.— „ „ „ Geh. Hofr. Prof. Dr. J. Ried in Jena desgl 20.— „ „ „ Prof. Dr. J. G. A. Gentber in Jena desgl SO.- „ „ „ Prof. Dr. r. L. J Siebert in Jena desgl 20.— „ „ „ Prof. Dr. Schillbach in Jena desgl 10.— „ „ „ Geh. Med.-B. Prof. Dr. S. Schullzo in Jena desgl. . 20. - „ „ „ Geh. Hofr. Prof. Dr. B. Schnitze in Jena desgl. . . 20.— „ „ „ Hofr. Prof Dr. E. E. Schmid in Jena desgl 10.— „ Schiffs-Lieut. Weypprecht in Triest 5 fl. ö. W. deegl. 8.90 „ Dr. Happe in Oldesloe 10 Mk jährl. Btg. f. 1875 . . 10.— „ Dr. Kahl in Oldesloe einm. Btg 5,— Hr. Ob - Bergphys. Schillinger i.Schemnitz 5 fl. o. W. einm.Btg. 8.91 „ Prof. Dr. Magnus in Berlin 20 Mk. jährl. Btg. f. 1876 20.— „ Dr. Knebel in Breslau 6 Mk. jährl. Btg. f. 1876 . . 6.— „ Dr. Burkniann in Strehlen {Kgb. Breslau) einm. Btg. 6. — „ ProfDr.Baumgarteni.InnsbrnckSfl.ö.W jährl.Btg.f.l876 8.81 „ Dr. E. A. Meissner in Leipzig einm. Btg 20.— „ K. Bochmann in Bromberg desgl 3. — „ Apoth. A. Geheeb in Geisa 6 Mk. jährl. Btg. f. 1875 . 6.— „ Dr. L. Babenhorst in Meisseii 15 Mk. jahrl. Btg. f. 1875 15.— „ Apoth. J.Jack in ConsLinz 15Mk. jährl. Btg. f. 1875 n. 76 30.— „ Apoth. Leiner in Constanz 15 Mk. desgl. f. 1875 u. 76 30.— „ Dr. E. Stizenberger in Constanz 15 Mk. desgl. f. 1876 u. 76 30.— „ Dr. A. Heller in Nürnberg 5 Mk. jährl. Btg. f. 1876 . 5.— „ Dr. Josef Hanamann in Lobositz 10 Mk. desgl. f. 1876 10.— „ 3. „ Dr. phil. Eug. Wildt in Kuschen 10 Mk. desgl. f. 1876 10.— „ 4. „ Bez.-ArztDr.H.Wellenthali.Brucka.M.Ifl.ö.W.einm.Btg. 1,77 „ „ „ Dr. Heintze in Meissen einm. Btg 5. — „ „ „ Dr. C. Buge in Berlin 10 Mk. jährl. Btg. {. 1876 . . 10.— „ 6. „ Med.-B. Dr. G. Goetz in Neustrelitz einm. Btg. . . 20,— „ „ Apoth. F.J.KralinOlmützaufÄbschl.e.Theilhaberbtgs. 19.98 „ „ „ Kreisphys. Dr. FleischerinBybnik 5Mk. jährl. Btg. f.l875 5.— „ „ „ F. A. Fritze in Bybnik einm. Btg . 8.— „ „ „ Otto Krieg in Eichberg desgl 3.— ,, 7. „ Sanit.-E. Dr. Biefel aus Breslau desgl 6. — „ 8. „ Dr. S. Rosenthal in Katibor 10 Mk. jährl. Btg. f. 1876 10.— „ „ „ Dr. M. Bischofreiter zu St. Veit a.Ul. 5 fl.ö.W. einm.Btg. 8.83 „ „ „ Dr. H. Pletzer in Bremen desgl 5. — „ ,, „ Dr. Hensel in Meserilz desgl 3. — „ 9. „ Prof. Dr. Voltolini in Breslau desgl 9.— „ „ „ Dr. Nötzel in Colberg 3 Mk. jährl. Btg. f. 1876 . . . 3.— „ „ „ Apoth. G. Hensel in Pleschen einm. Btg 3. — „ 10. „ GundakerGrafWurmbranda.Schl.AnkenBtein5fl.ö.W.dgl. 8.82 ,, II. „ Dr. med. Ed. Losent in Bremen desgl 6. — „ „ „ J. Grnber in Maria-Saal 1 fl. ö. W. desgl 1.76 „ „ „ Prof. Dr. Baeumler in Freiburg i. Br. desgl 10.— „12/13. „ Fabrikdir.Hr.BenisinZuckmantel20Mk.jhrl.Btg.,einstw. 10.— „ 13. „ Dr. Baxa zu Riegersburg 2 fl. ö. W. einm. Btg. . . . 3.51 „ 27. „ Prof.Dr.H.W.BirnerinBegenwalde3Mk.jährl.Btg.f.l876 3.— „ „ „ Dr. Grätzer in Gr.-Strelitz einm. Btg 3.— M „ 1. Dr. Elvers in Wangen desgl 3. — „ „ „ Paul Hann in Wangen desgl 3. — „ „ „ Dr. Scheiber in Stuhlweissenburg desgl 3.51 „ „ „ Beg.-Arzt Dr. Kirchberger in Krakau desgl 10. — Geh.San,-E.Dr.Laehra,Schweizerhof50Mk.jl.Btg.f.l876 50.— Apoth. Ant. Fauser in Pest 10 fl. ö. W 17.56 Dr. A. Schmid in Beichenhall 10 Mk. jährl. Btg. f. 1876 10.- Hofger.-R. .Sauerbeck in Freiburg i. Br. einm. Btg. . 15.— Obristltn, a. D. Geves in Freiburg i. Br. desgl. . . . 10.— Dr. Scriba in Frciburg i. B. 10 Mk. jährl. Btg, f. 1876 . 10.— Prof. Dr. Sp, Brusina in Agram eine Anzahl seiner Schriften (noch nicht völlig verwerthet) Kreisforstm,v,Krempelhub6ri,Münchenl0Mk jl.B. f.l876 10.— Bürgerschuldir. Gottl. Stopper 2 fl, o. W. ^ „ Gutsbes. P.Wenzel in Fahrenbüchel 2 fl.ö.W. l !''"°' . 8.26 „ Notar H. Puff in O.-Eadkersbnrg 1 fl. ö. W. / ^^*' Juli 12. „ Prof. Dr. Knrtz in Calcntta einm, Btg 20.— Zusammen Mk. 6466.42 April i 3. „ 4. ,, 6. " 21. '* 27. Kai 1. 20. Juni 29 1876. üebertrag Mk. 6466.42- Juli 13. Frau L. Ezechel in Berlin u. Pilluitz desgl 50.— „ 26. Hr.Prof. Dr. J, Kühn in Halle a. S. 30 Mk, jährl. Btg. f. 1876 30.— Aug. 22. „ Dr. M. Loewinson in Berlin einm. Btg 30. — „ „ „ J. Bull in Berlin desgl 15. — „ „ „ Wilh, Wolff in Berlin desgl 15.— „ „ Jul. Wolf in Berlin desgl 15.— f. „ „ Dr. Hirschbevg in Berlin desgl 3. — n II ti H. Portner in Berlin desgl 5. — II II ,1 Apoth. Keysser in Bremen desgl 5. — II „ II Dr. Mühsam in Berlin desgl 3. — „ I, „ Dr. C. A. König in Berlin desgl 3. — I, „ „ Dr. St. in Berlin desgl 3.— „ I, I, Dr. E. Küster in Berlin desgl 10. — II „ „ Prof. Lewin in Berlin desgl 30. — Sept. 23. I, ConserTatorH.Schillingi.Hamburgl0Mk.jährl.Btg.f,1876 10.— ,1 29. II Apoth.P.J.Krali.01mütznfl.84kr.ö.W.a.Ab3chl.cf,6.MÄrz 19.93 Oct. 12. „ Gutsbes.C.Mair.Henkingi.Veronal0fl.ö.W.jährl.B.f,1876 16.64 „ 13. I, Kreisphys. Dr.FleischerinBybnik5Mk.jährl.Btg.f.l876 5.— ,1 21. I, Fabrikbes. Nowotny zu Altrohlau 10 fl. ö. W. ... 16.35 „ 25. I Gymn.-Prof,Dr.S.GüntherinAusbach6Mk.jhrl.Btg.f.l876 6.— „ 26. I, Dr. L. Koch in Heidelberg 10.— „ 30. „ Geh.-B. Prof, Dr. H.Knoblauch in Halle a.S. einm. Btg. 50.— Nov. 2. „ Bergverw. B.Peterin Köflach 5fl.ö.W. jährl. Btg. f.l876 8.18 „ „ „ Adm.B.Frh,v.Wüllerstorf-Urbairi.Graz20fl.ö.W.einm.Btg, 32.50 „ „ „ Hofr. Dr. C. V. Scherzer in London 20 fl. ö.W, einm.Btg. 32.60 ,1 6. „ Apoth. A. Welt in Görlitz 5 Mk. jährl. Btg. f. 1876 . 5.— ,1 7, „ Kreisphys. Dr. Wallichs in Altena 5 Mk. jährl. Btg. f.l876 5.— I, 11. ,1 Dr. Fr. A. W. Thomas in Ohrdruf 5.— ,1 13. „ Dr. Gaertner in Letschin 5 Mk. jährl. Btg. f. 1876 . 5.— „ 16. „ Prof. Dr. G. Karsten in Kiel einm. Btg 15.— ,1 „ „ Prof. Dr. A. W. Eichler in Kiel desgl 15.— „ „ ,1 Prof. Dr. K. Möbius in Kiel desgl 10.— Dec. 21. „ Prof. Dr. A. Pagenstecher in Heidelberg desgl. . . . 20.— I, 22. „ Ob.-Finanz,-E. v. Zeller in Stuttgart jährl. Btg, f. 1876 10.— 1877. Jan. 5. Hr.Prof.Dr.M.WillkommiuPraglOfl.ö.W.jährl.Btg.f.l877 10.18 ,. ,1 „ Prof.Dr.A.Baumgarteui.lnnsbruck5fl.ö.W.jähtl.Btg.f.77 8.0» „ 9. „ Ob.-Med.-E. Prof. Dr. E. v. Hering in Stuttgart . . 14.— ,1 12. „ Prof. Dr. J. Gerlach in Erlangen eium. Btg. . . . 10.— ,1 13. „ Geh.Med.-R.Güntheri,DresdenlOMk.jährl.Btg.f.l875u.76 20.— „ 16. ,, Dr, L. Babenhorst in Meissen 15 Mk. jährl. Btg. f. 1S7G 15. I, 18. „ Prof Dr. Waldenburg in Berlin 10 Mk. jährl. Btg. f. 1877 10.- „ 20. „ Dr. Walther Hempel in Dresden 3 Mk. jährl. Btg. f. 1876 3.— „ 23. „ Dr, Graetzer in Gr.-Strehlitz 3 Mk. jährl. Btg. f. 1877 3.— „ 29. „ Dr. Noetzel in Colberg 3 Mk. jährl. Btg. f. 1877 . . 3.— Febr. 1. „ Prof Dr.H,W.BirnerinRegenwalde3Mk.jährl.Btg.f.l877 3.— I, 3. ,i Dr. E. Solger in Berlin 20 Mk. jährl. Btg. für 1877 . 20.— „ 6. „ Apoth. A. Geheeb in Geisa 6 Mk. jährl. Btg. f. 1876 6.— „ 8. „ F. W.Schiek.Opt.Inst. in BerlinSMk. jährl.Btg. f.l877 3.— „ ,1 „ Carl Schiek in Berlin einm. Btg 3. — „ 10. „ Dr. Flögel in Bramstedt desgl 10.— „ „ „ Dr. C.J.G.Hartlaub in Bremen 10 Mk. jährl.Btg. f. 1877 10.— „ I, „ Prof. Dr. L. Kny in Berlin einm. Btg 20.— I, 15. „ Geh. Beg.-B.Prof.Dr.A.W.HofmanuinBerlin einm.Btg. 100.— „ 16. „ Dr.OttoMüllerinBlankenburga.ll.20Mk,jährI.Btg.f.l877 20.— „ „ „ Lic. A. Ph. Groth in Hamburg einm. Btg 10.— I, 17. I, Prof. Dr. Höh in Bamberg 10 Mk. jährl. Btg. f. 1877 10.— „ „ Der Naturf.-Gesellsch. in Bamberg einm. Btg 20. — I, 18. Hr. Kfm. Carl Schöffer in Amsterdam desgl 20.— „ „ ,1 Dr. Schmidekam in Blankenese jährl. Btg. f. 1877 . 8.— „ 19. „ San.-B. Dr. Steinheim in Bielefeld einm. Btg. . . . 10.— „ „ „ Oberlehr. Dr. Wilbrandt in Bielefeld desgl 10.— „ „ „ Prof. Dr. Collmann in Bielefeld desgl 10.— , Prof. Dr. K. Wern. M. Wiebel in Hamburg desgl . . 5,— ,1 20. „ Dr. F. Arning in Hamburg desgl 30. — I, 21. „ F. W. Kraus in Altena desgl 25.— „ „ „ L. Frankenheim in Hamburg 12 Mk. jährl. Btg. f. 1877 12.— „ 22. „ Dr. David in Berlin 10 Mk. jährl. Btg. f. 1877 . . . 10.— „ „ „ Dr. Bothmann in Hamburg 1.5Ö „ „ „ Dr. F. V. Heyden in Dresden 5 Mk. jährl. Btg. f. 1877 5.— „ ,1 „ C. A. Fischer in Hamburg 10 Mk. jährl. Btg. f. 1877 10.— „ 23. „ Dr. A. L. Weber in Kiel einm. Btg 20.— „ 24. „ Dr. Georg Koch in Hamburg einm. Btg 5.— „ 25. „ Geh.Med.-R.PrrDr.E.W.Güntzi.f'öllna.d.E.20Mk.j.B.f.77 20.— Zusammen Mk. 7516.29' 85 1S77. Feb. 2C. „ 27. „ 28. März 1. ., 3. „ 6. „ lu. „ 12. üebertrag Mk. 7516.29 Hr. Staats. -B. Prof. Dr. F. H. v. Bidder in Dorpat eine An- weisuDg auf 50 Mk. 50 Pf., verwerthet zu . . . . .'iO.— „ Kreiephys. Dr. Kaspar in Neise einm. Btg 10. — „ Prof. Dr. A. Ladenburg in Kiel desgl 20.— „ Dr. Grüneberg in Kalk desgl &.— „ N. N. in Kalk desgl 5.— „ Med.-Insp.Dr.Tb.Krausi.Hambiirg-AltonalOM.jhrl.B.f.77. 10.— „ Geh.-R. Prof. Dr. J. v. Kingseis in München einni.Btg. 100.— „ Dr. C. M. Gottsehe in Altoua 3 Mk. jährt. Btg. f. 1877 3.— „ Dr. E. Batjen in Hamburg einm. Btg 5.— „ Prof. Dr. Ed. Heis in Münster desgl 10.— „ Apoth. E. Pause in Norton 5 Mk. jährl. Btg. f. 1877 . 5.— „ Krei6forstn).v.Krempelhuberi.Münchenl0Mk.jährl.B.f.77 10.— „ Dr. C. J. Thenimen in Deventer einm. Btg .'»0.— „ Dr. Koeppler in Friedland desgl 4." „ Goeden iu Friedland desgl 10.— „ Dr. Bruhns in Friodland desgl 6.— „ Geh. Beg.-R. Dir. Dr. II. Settegael in Proskau desgl. 10.— „ Dr. Dreisch in Proskau desgl 10.— „ Dr. G. Seidlitz in Dorpat desgl 20.— „ F. W. Martienssen in Eirasbüttel desgl 10.— „ Dr.Eydam in Weimar 5Mk. jährt. Btg. auf5Jahre f. 1877 6.— „ Carl Sattler in Schweinfurt einm. Btg 100. — „ Pastor Henr. Deetjes in .Seehausen desgl 5.— „ Prf.Dr. F.LanzaEdl.v.Casalanzai.VeneaiglOfl.ö.W.einm.B. ie.50 ,. Th. Rapp in Hamburg 20 Mk. jährt. Btg. f. 1877 . . 20. „ Dr. med. A. Schlemm in Hamburg 5 Mk. jährl. Btg. f. 1877 5.— „ Prof. Dr. L. Kadlkufer in München einm. Btg. . . . 20.— „ Dr. H. Weiske in Proskau desgl 5. — „ Dr. Herschel in Hamburg 5 Mk. jährl, Btg. f. 1877 . 5.— „ Dr. L. Kugelniann in Hannover einm. Btg 20. — Zusammen Mk. 8070.79 1877. üebertrag Mk. 8070.79 März 21 Hr. Apoth. L. Fischer in Brake desgl 10.— „ „ „ Bürgern!. J. E. Offermann in Roentgen desgl. . . . 5. — April 4. „ Dr. C. J. Soh6ge in Hamburg desgl 30. — „ 6. „ Georg Gercke in Hamburg desgl 10. — „ „ „ Prof.Dr.Flemming in KielSMk. jähri.Btg. f. 1877 U.78 10.— „ 9. „ H. Brockmüller iu Schwerin 5 Mk. Jährl. Btg. f. 1877 5.— 4, 10. „ Apoth. F. Sonntag in Wüste-Waltersdorf einm. Btg. 15.— „ „ „ Prof. Dr. F. Sandberger in Würzburg desgl 30. — „ 13. „ Prof, Dr. N. Priogsheim in Berlin deegl 20. — ,, 15. „ Dr. S. Pappenheim in Berlin desgl — .50 ,, IG. „ Dr. Schnürpel in Zerbst desgl 50. — ,, „ „ Dr. Grotrian in Darmßtadt üeegl 5.— „ 21. „ Dr.med.L.E.BahlckeinMoorflethlOMk.jährl.Btg. f.77 10.— Juni 1. I. Hob. die Frau Grossherzogin Ton Sachsen einm. Btg. 100. — „ •„ Hr. Coram.-R. Moritz in Weimar desgl 10.— „ „ ,, Dr. W. Marshall in Weimar desgl 10.— „ 29. Hr. Willebrand in Zapel desgl 1.— „ „ „ Mecklenborg in Spornitz desgl 1. — „ „ „ A. J. F. Lübjohann in ? desgl , . . 1. — „ „ „ Hörn in Waren desgl 1.— „ „ „ Oberl. C. Arndt in Butzow deagl 1. — „ „ „ Dr. Fr. Hess in Wunsiedel desgl 6. — „ ,, „ Bezirkearzt Dr. A. Tuppert in Wunsiedel desgl. . . 10. — Zusammen Mk. 8412.29 Hiezu kommen 1870 Jan. 12. früher gesammelte u.b.d. Sparkasse belegte Beiträge gehoben 183, C6 Juli 5, an Zinsen 112.56 1877 Jan. 4. desgl 1C9.05 April 21. desgl 6 25 Summa Mk. 8883.81 Dr. Behn. Eingegangene Schriften. (Vom 1^. April bis 15. Mai 1877. ScHuss.) Koninkl. Akad. v. Wetensch. Verhandelingen. 16. Deal (lOTaf.). Amsterdam 1876. 40. Oudemans, C. A. jr. : üver liet soortelijk Draaliiigsvermögen der voor- naamste Kina-Alkaloidcii in vrijen en gebonden toestand. 180p. (4 PI.). — Bleeker, Pet. : Memoire s. 1. espt'ces insul- indiennes d. 1. Familie d. Scorpenoides. 97 p. (5 PI.). — Tideman. B. J.: Versla.g van proeven omtrent denWeder- stand van het Water tegen it. Beweging van een schip. 42 p. (1 PI.). - — Versl. en Mededeel. Afd. Natuurkde. 2. R., 10. D. Amsterdam 1876. 8". Van den Berg, F. J.: Üver d. onderlinge Afwijkingen v. d. geödet, lijn en van d. ■wederzijdsclie vlakke normale doorsneden tussch, 2 nabij- geleg, punten van eeu gebog. oppervlak. 40 p. (1 PI.). — M ee s , R. A. : Onderzoekingen omtrent de theorie d. Vlammen. yo p. — Oudemans, C. A.: Bijdragen op het gebied d. Mycologie. 85 p. — Biereus de Haan, D. : Bouwstoffen voör de Geschiedenis d. wis- en natuurkdge. wetenschappen in d. Nederlanden. 48 p. — van Hasselt, W. M,: Bijdrage tot d. natuurlijke geschiedenis d. Watersalamanders. 11 p. — Buijs Ballot, H. D.: Nog een woord over Asteroiden- invloed op de temperat. in mei en februari. 32 p. — Van de Sande Bakhuyzen, H. G.: Bepaling van de fout in de berekende tijden van contact bij den overgang van Venus voorbij de Zon, op 8. Dec. 1874, uit meridianwaarnemingen van Venus. 21p. — Bossdra,J.: L. commission internatio- nale d. metre et 1. Conference diplomatique d. metre. 35 p. — Bleeker,Pet. : Not. s. 1. genres et s. 1. especes d. Ch^to- dontoides de la sousfamille d. Taurichthyiformes. 13 p. — Van der Waals, J. D.: Over het betrekkelijk aantal bot- singen, dat een molekuul oudcrgaat, waaner het zieh beweegt door bewegende molek. of door molek. die men onderstelt Stil te staan; etc. 16 p. — id.: Over het aantal botsingen en den gemiddelden botsings-afstand in gasmengsels. 12 p. — Korteweg,J. D.: Over de berekening van den gemiddel- den botsings-afstand d. gasmolek. etc. 14 p. — id. : Bereke- ning van de vermeerdering welke de spanning van een gas tengevolge van de botsingen d. molek. ondergaat. 8 p. — Grinwis, H. C: Over lichtabsorptie volgens de theorie van Maxwell. 13 p, — Bleeker, Pet: Description d. quelques especes inedites d. Pomacentroides d. l'Inde Archipelagique. Bp. — Hoffmann, CK.: Over de ontwikkelingsgeschiedenis van Tetrastemma rariculor, Oerstd. 12 p. — — Verhandl. Afd. Letterkde. Amsterdam 1876. 40. — Verslag. en Mededeel. Afd. Letterkde. 2. R., 5. D. Amsterdam 1876. 8". — Processen-Verbaal van de gewone Vergad. Afd. Natnurkde. van Mei 1875 tot en met Apri! 1876. Amsterdam s. a. 8''. — Catalogus van d. boekerij. S.D., 1. St. Amster- dam 1876. 80. — Jaarboek voor 1875. Amsterdam s. a. 8**. Bosscha. J. : Levensbericht door W. J. Knoop. 39 p. — Oudemans, A. C: Levensschets van Frederik Kaiser. 27 p. — Hollandia, Carmen lat. Francesci Pavesi. 22 p. Amsterdam 1876. 8". K. Pr.Akad.d.Wiss. Monatsber. Berlin 1876. 8". Fröhlich: Ueb. Himmelswärme, Temperatur d, Weltraums u. mittl. Temp. d. Atmosphäre. 5 p. — Pringsheim: Ueb. d. Generationswechsel d. Ihallophyten u. s Anschluss an d. Generat.wechsel d. Moose. 42 p. — Min.-Comm. z. Unters, d. deutsch. Meere in Kiel. Ergebn.d.Beob.-Stat. 1876. H.7— 9. BerUnl876. qu.20. K. B. Akad. d. Wiss. 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Anthropolog. u. vorgeschichtl. Archäolog. i. Pest, Sept. 1876. 20 p. — Woldrich, Dr. J. N.: II. Bericht üb. d. Pulkauer Fundstätte. 4 p. — Akad. d.Wiss. inKrakau. Sprawozdanie. X. Bd. 219 p. (1 Tab.). Krakau 1876. 8°. — Rozprawie. Tom III. 240 p. (10 Taf.). Krakau 1876. 8". Seidlitz, Dr. G. : Fauna Baltica. D. Fische d. Ost- seeprov. Russlauds. 138 p. Dorpat 1877. 80. (S.-A. a. d. Archiv f. d. Naturk. Liv-, Esth- u. Kurlands, Ser. II, Bd. 8, Lief. 1.) Nobbe, Dr. Fried. ; D. landwirthsch. Versuchs-Stat. Bd. XX. H. 3 — 5. Berlin. 8°. — Schulze, E. u. Ulrich, Dr. A.: Ueber d. stickstofl'h. Bestaudthle. d. Futterrüben. 52 p. — Haberlandt, Dr. F.: I). Anbau d. rauhhaarig. Sojabohne (Soja hisp.). 25 p. — Pott, Dr. E.: I. Untersuchgn. üb. d. Fortpflanzg. d. Wärme i. Boden dch. Leitg. 83 p. — Boehm,Jos.: Ueb. d. Wasserbeweg, i. trans- pirir. Pflanzen, 34 p. — Hensen, Dr. V.; Ueber d. Gedächtniss. Rede h. Antritt d. Rectorates d. LTuiv. Kiel a. 5. März 1877. 18 p. Kiel 1877. 4«. Günther, Dr. Sigm, : Studien z. Gesch. d. mathem. u. j'hys. Geographie. Heft 1 : D. Lehre v. d. Erdrundung u. Erdbewcgg. im Mittelalter b. d. Occidentalen. 56 p. — ■ Heft 2 : Dieselbe im Mittelalter b. d. Arabern u. Hebräern. 71 p. — HaUe 1877. 8». K. böhm. Ges. d. Wiss. i. Prag. Abhandlgn. 6. F. Bd. VIIL (4 Taf., 1 K.). Prag 1877. 4o. — Weyr.E.; Z. Integration d. Dittcrentialgleichgn. 1. Ordng. 43 p. — Celakovsky, Dr. Lad.: Vergleichende DarsteUg. d.Placenteu i. d. Fruchtknoten d. Phanerog. 72 p. (1 Taf.). — Stud- nicka,F. J.: Cauchy, A.L., als formaler Begründer d. De- terminant.-Theorie. 39 p. — Fcistmantel, C. : D. Eisen- steine i. d. Etage D d. boiun. SUurgehirg. 74 p. (2 Taf.). — Waltenhofen, Dr. A. v.: Ueb. electr. Zündiig. i. gross. JKnt- fernuugen. 12 p. (1 Taf). — Studuicka, Dr. F. J.: Resultate d.i.J.1876 i. Böhmen gemachten ombrometr. Beobachtgn. 52 p. — Sitzungsberichte. Jg.l876. 293p. Prag 1876.80. — Jahresbericht, ausgegbn.d. 12. Mai 1876. LXIIp. Prag 1876. 8». E. 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Bertrand, J.: S. 1. possibil. d. deduire d'une seide d. lois d. Keppler 1. principe d. Tattraction. 3 p. — Ber- thelot: Quelqu.-unes d. donnees fondament. d. 1. Thermo- chimie. C p. — Guillemare, A.: Sub.stit. d. 1. chlorophylle aux sels d. cuivre, employes ordinairem. dans 1. preparat. et 1. conservat. d. fruits et d. leguraes verts. 2 p. — Guey- raud,F.: R^sult. obtemis dans 1. traitem. d.vignes phyllox. p. 1. sulfocarbonat. alcalin, appliqu. au moyen d. pal distri- buteur. 4 p.— Vincent, €.: Not. s. un nouveau mode d. fabricat. d. sulfures, d. carbonat. et d. sidfocarbon. alcalins. 2 p. — Troost, L. : Nouv. methode pour etablir l'equivalent en volum. d. substances vaporisbles. 3 p. — Clermont, Ph.de, et Guiot,H.: S. l'oxydat. d. sulfur. metall.— Tru- chot, P.: D(5composit. d. substances organ. liquides p. l'etin- celle electr. avec product. d. carbures d'hydrog. fondam. 2 p. ■ — Galippe: Nouv. experiences s. l'action toxique attrib. au cuivre et aux subst. eontenant d. cuivre en conibinais. — Giard: Not. s 1. premiers phenom. d. öveloppem. d. l'Oursin (Echin. mil). 3 p. — No. 16. Berthelot: Rech. s. l'acid. iodique. 6 p. — Loewy et Stephan: Detemiiuat. d. diifö- rences d. longit. entre Paris et Marseille et entre Alger et Mars. 6p.— Denayrouze, L. et Jablochkoff: Divisibil. d. 1. lumiere electr. 3 p. — Darboux, G. : Rech. d. 1. loi que doit suivre une force centrale pour qua 1. trajectoire qu'elle determ. soit toujours une couique. 3 p. — Gernez, t>.: S. l'etat d. sels dans 1. dissolutions. 3 p. — Villiers, A.: S. u. nouv. s^rie d. sels acid. 5 p.— Calderon,L.: S. 1. propri^t^s d. 1. r^sorcine. 3 p. — Feltz,V.: Exp^r. Ai- montrant que 1. septicite d. sang putrelie ne tieut pas h un ferment soluble. 2 p. — No. 17. Prix decernes. 90 p. — No. 18. Chevreul.E.: S. u. phenom. d. Tinsolat. d. l'oeil, qui n'apoint encore ete explique. 3 p. — Pasteur etJou- bert: Etüde s. 1. malad, charbon. 6 p. — Fav^: Consequences vraisembl. d. 1. theorie mi5can. d. 1. chaleur. G p. — Mercier: S. u. procede d. soditicat. d. sulfure d. carbone. 2 p. — Mannheim, A.: S. 1. surfaces dont 1. rayons d. courbure principaux sont fonctious Tun d. l'autre. 3 p. — Darboux, G. : Rech. d. 1. loi que doit suivre u. force centrale pour que 1. trajectoire qu'elle determ. soit toujours u. conique. 3 p. — Troost et Hautefeuille: S. 1. corps compos. susceptibl. d. se produire ä u. tempörat. tres-superieure ä celle qui d6- term. leiur decomposit. complete. 3 p. — Ducla: Procedö d. preparat. industr. d. sels d'aluniine purs. — Etard.A. : S. 1. acetons monochlorees. 2 p. — Feltz,V. : Exper. demon- trant que 1. septicite d. sang putr(5fie tient aux ferments figures. 2 p. — Deherain, P. et J. Vesque: Rech. s. l'ab- sorption et l'emission d. gaz p. 1. racines. 2 p. — Garrigou: S. 1. prösence d. mercure dans 1. source d. Rocher, ä l'etab- lissem. d. mont Coruadore. 2 p. — Soc. Imp. d. Naturalist de Moscou. Bull. T. LL Jg. 1876. No. 4 (2 PL). 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Minist. d'Agricolt. etc. 22 p. s. a. Kais. Admir. Ann. d. Hydrogr. u. marit. Mataorol. 5. Jg. 5. H. (2 Kart.). Berlin 1877. 4". — Peters, Dr. C. W.: Einige Bemerk, üb. d. Vorausberechng. v. Chrono- meterständen. 7 p. — — Nachrichten f. Seefahrer. 8. Jg. No. 20 — 23. Berlin 1877. 4». 88 Just.Dr.L.: Bot.Jahresber. 3.Jg.(1875). 2.Hlbbd. BerUn 1877. S«. Bauke, Dr. H. : Zur Entwicklungsgescb. d. Asco- mycet. Vorl. Mitthlg. S.-A. a.d. bot. Zeitung 1877. s.a. Ver. z.Beförd.d. Gartenbaues. Monatsschrift. 20. Jg. Aprilu. Mai 1877. Berlin 1877. 8«. — Tschaplowitz, Dr. F.: Ueb. d. Teniperat.-Verschiedhtu., unter denen einz. Theile d. Culturpfiz. stehen (Schluss). 7 p. — Bolle, C: D. Omorika-Fichte (Pinus Omorika). 7 p. — Strauwald, B.: Ueb. d. Taschenbildg. d. Pflaume. 8 p. — Katter, Dr. F. : Entomol. Nachr. ILL. Jg., 6. H. Putbus 1877. 8". — Dalla Torre, Dr. K. v.: Z. Syno- nymie d. deutsch. Käferarten. 6 p. — K r i e c h b a u m e r , Dr. : Drei südeuropäische MegiUa- Arten. 6 p. — Schenck,Dr. : D. Myrmeleon-Arten Nassaus u. d. angrenz. Gegenden. — Frey-Gessuer, E.: Hymcnopterol. Excurs. 2 p. — Acad. Roy. de M6d. de Belgique. Bull. 3. Ser. T. XI, No. 4. Bruxelles 1877. 8o. — Deneffe et Van Wetter: Nouv. cas d'anesthesie p. inject, intraveineuse d. chloral. 31p. — Fossion: Not. s. 1. fonctions d. pancreas. 26 p. — Larcher,0.: Not. s. u. nouv. cas d. polype fibreux uterin, ä apparit. intermitt. 6 p. — Istituto mdd. Valenciano. Bol. T. XV. Abril 1877. Valencia 1877. 80. Erb. durch d. Kgl. Rath Dr. J. B. Ullersperger. Naturforschende Gesellsch. i. Danzig. Schriften. rV. Bd., 1. H. Danzig 1876. 8». — Lissaucr, Dr.: Drei Burgwälle bei Deutsch-Eylau. 7 p. (1 Taf.). — Kasiski: Untersuchg. vaterländ. Alterthümer i. d. Umgegend v, Neu- stettin i. J. 1875. 13 p. (1 Taf.). — id.: Ueber Brandgräber. 23 p. (5 Tat'.). — Menge. A.: Preussische Spinnen IX. Forts. 39 p. (6 Taf.) — Ungar. Karpathen -Verein. Jahrbuch. IV. Jg. Kesmark 1877. 8". — Geyer, J. G.: Zoophänolog. Be- obachtgn. 33 p. — Roth, Dr. Samu. : D. geolog. u. hydrograph. Verhältn. d. Branyiszkö-Gehirg. 13 p. — Emericzy, Dr. V.: Gesammt- Ansicht u. Beleuchtg. d. Hohen Tatra. 39 p. — Deutsche Seewarte. Monatl. Uebers. d. Witterung. Juui 1876; Febr. 1877. 8". TTlrich, Dr. A. S.; XX. Jahresber. d. schwedisch, heilgymnast. Insitutes i. Bremen. 23 p. 1877. 8". Astronom. Ges. i. Leipzig. Vierteljahrsschrift. 12. Jg. 1. H. Leipzig 1877. 8". — Bruhns: Zusam- menstellg. d. Planeten- u. Cometen-Entdeckg. i. J. 187.5. 7 p. — Literar. Anzeigen. 26 p. — Astronom. Mitthlg. 50 p. — Die internationale Ausstellung für G-artenbau und der botanische Congress zu Amsterdam im April 187?. Schon seit dem Jabi'e 1875 war die Aufmerksam- keit der Botaniker und Gärtner durch mehrfache Ein- ladungen und Prospecte auf die im April 1877 abzu- haltende internationale Gartenbauausstellung in Amster- dam hingelenkt worden. Da an demselben Orte zwölf Jahre fi'ülier eine sehr gelungene internationale Aus- steUung abgehalten worden war und Holland bekannt- Uch auf dem Gebiete des Gartenbaues eine hohe Stelle einnimmt, so war es natürlich, dass man auch dies- mal etwas Aussergewöhnliches in der Hauptstadt der Niederlande erwartete. Diese Erwartung war um so mehr berechtigt, als die Vorbereitungscommission, unter dem Präsidium des Herrn Krelage in Haarlem, es sich in sehr anerkennenswerther Weise hatte angelegen sein lassen , ein äusserst vollständiges Programm zu entwerfen. Man kann ohne Uebertreibung sagen, dass die Ausführung des aufgestellten Programmes dem Ideal einer Gartenbauausstellung entsprochen hätte ; denn das Programm enthielt 662 Concurrenznummern, und war namentlich auch die Aufstellung lehrreicher Pflanzen- gruppen angestrebt worden. Zudem war mit der Garten- bauausstellung eine Ausstellung von Producten aus dem Pflanzenreiche verbunden, von der man in einem an Colonien so reichen Lande ebenfalls grosse Erwartungen hegen durfte. Leider hatte man bei der Aufstellung des ersten Programmes die Rechnung ohne die Gärtner gemacht, welche sich immer noch sehr selten dazu ver- stehen, auch wissenschaftliche Interessen im Auge zu haben. Da es jedoch oft selbst bei den an botanischen Gärten thätigen Gärtnern an Interesse und Verständ- niss für wissenschaftliche Aufgaben fehlt, so kann man dies noch weniger von den bei den Ausstellungen sich vorzugsweise betheiligenden Handelsgärtnern erwarten, die bei der Herstellung und Erziehung deoorativer Waare das grosse Publikum und ihre Kasse berück- sichtigen. Immerhin war die Aufstellung des Pro- grammes, so wie es war, höchst verdienstvoll; wir können nur wünschen, dass mau auch fernerhin, ohne Rücksicht darauf, ob für die einzelnen Nummern eine Concurrenz erfolgte oder ausblieb, dieselben Wünsche dem an den Ausstellungen sich betheiligenden Publikum ausspreche, damit die Ausstellungen nicht bloss eine Augenweide seien, sondern auch der Belehrung dienen. Die Räume des Industriepalastes in Amsterdam sind zwar ziemhch umfangreich ; da jedoch ein grosser Theil derselben für die Pflanzenproducte bestimmt war, so blieb fiü- die Pflanzen selbst verhältnissmässig wenig Raum übrig. Ja, es hatte fast den Anschein, als ob die den Mittelraum einnehmenden Gruppen von Palmen und Farnen zur Decorirung einer Industrieausstellung dienten. Es ist das auch ein Punkt, den man bei Gartenbauausstellungen nicht ausser Acht lassen darf; die Zulassung der Industrie sollte durchaus nur so weit gestattet sein, als sie zu dem Gartenbau in nächster Beziehung steht. Um so besser war für die Pflanzen- welt in der Umgebung des Industriepalastes gesorgt; es war nicht bloss genügender Raum für die Pflanzen des freien Landes, sondern es waren auch Hallen für subtropische Pflanzen und Glashäuser für die tropischen Gewächse errichtet. Das eine bildete den Glanz- punkt der Ausstellung und war auch für den Botaniker von hervorragendem Interesse. Hier allein waren es zwei nicht holländische Gärtner, welche sich in her- vorragender Weise an der Ausstellung betheiligten. 89 Der erste Preis gebührte und ward auch zu Theil Herrn B. S. Williams von London. Derselbe hatte sechs noch nicht im Handel befindliche Warmhaus- pflanzeii ausgestellt: Adlatdum palmatum, Panax laci- niatvs, Denmtaediia Yomigi, Sarracenia WilUamsi (hyhiidi.) und eine neue Varietät von Croton mutahilts; ferner PuUennea rosea. seit dem Januar 1876 eingeführt, in Blüthe; ferner eine Sammlung von zwölf erst seit 1876 eingeführten Pflanzen: ein Ermithenmm mit gelbpana- cliirten Blättern, von Eldorado (nicht besonders), l'he- gopteris Diamie, Croton Mooreatms, Aralia ehgantism/ia, Prüchardia ßhmetitosa. Croton Dürfieli. Cihotium tiigres- cem, Lomaria g/'gantea, Maranta Manargeana. Ävalypha musaiea, eine Form von A. tricolor mit schmalen, wel- ligen Blättern, Dieffenhachia marmorata und i'ycas inter- media. Derselbe Aussteller hatte sich durch Aufstellung einer ganz prächtigen und reichen gemischten Gruppe von Warmhauspflanzen verdient gemacht. Ganz vor- züghch und durch ungemein reiche Blüthenentwickelung überraschend waren auch Williams' Orchideen, unter denen wii" Cypripedimm niveum, MusdcvuUia ignca, M. Lindeni. Dendrohium Wwrdianum, Odoidogiosswn Pesca- torei, 0. triumphann, Oncidium sarcoden und Phalaenopsis Schilleriana hervorheben. Auch wird man nur selten eine so reiche Sammlung von Nepenthes mit gut ent- wickelten Blattschläuchen sehen, \\ie sie WUliams vor- geführt hatte. Bemerkensweithe Arten waren : N. lloo- keri, Rajfleäanu, intermediu, riihra. ampullacea. hylyridu maculaia. Neben den Sammlungen des genannten eng- lischen Cultivateurs glänzten die Sammlungen von Linden in Gent. Unter seineu Neuheiten heben wir hervor : Aralia ßlicifolia, A. elegantisdma. A. gracillinm und eine neue Species von Neu-Caledonien mit doppelt gefiederten Blättern, Marattia attenuata, Plühdendrov gloriommi. Caritguata musaiea und C. Meruglypha, l'aii- danus Fancheri von Neu-Caledonien, ICetitia Lindeni, K. rupieola und K. gracilis. hiefenhachia Ardioquensts, Dracama neo-vahdoniea, Lomaria neo-enledonica und ei- liata, PrücJiardia fiUfera und aurea, Zamia Lindeni, Cocos IFeddeniana, Phoenix rupieola und eine neue Art dieser Gattung, Tilhmdsia fenestvatu, T. tessellata und sanguinolenta . Triesea princeps. Croton Andreamis und Vervaeli. Geonomtt princeps und graeilis. In demselben Gebäude hatte der botanische Garten von Amsterdam mehrere interessante Palmen und Cycadeen ausgestellt. Von letzteren sind hervorzuheben : Eneephulartos hinu- giünomis und Cycus iiiernris. Sehr schön waren auch die Cycadeen von Adolphe d'Haene in Gent, dar- unter sehr ausgezeichnet Zamia Caß'ra var. eonmta. Herr GheUiuck de Walle von Gent führte sehr interessante Arten vor, die man sonst nur selten sieht, so Cyvas neo-caUdonica. Zamia Lindeni. Z. Roezlii, und Leop. XIII. Maci'oiamia Macleaniana mit elegant gefiederten Blättern. Unter den Palmen des Amsterdamer botanischen Gartens sind besonders hervorzuheben: Chamaedorca Karwins- Iciana, Brahea dulcis, Ptycltosperma Seaforthia, Attalea compta, Biplotliemimn maritimiim und mehrere andere Arten in schönen Exemplaren. Die Gattung Maranta war von zwei Ausstellern, Adolphe d'Haene in Gent und J. J. Kluppel in Amsterdam, durch zahlreiche, schön cultivirte Arten und Varietäten repräsentirt, unter denen jedoch keine neuen Formen waren. Eine neue, noch nicht im Handel befindliche Maranta von Rio Pardo in Brasilien hat te Herr Servaas deBe ucker aus Antwerpen ausgestellt. Von den im zweiten Gewächshause befindlichen Sammlungen verdienten zunächst die Bromeliaeeen ein- gehende Berücksichtigung. Sie waren sehr zahh-eich und gut ausgewählt. Die eine grosse Sanunlung (90 Arten) gehörte Herrn Groene wegen von Amsterdam, dem iSecretair des Comites. Besonders gut vertreten war die Gattung Tillandsia, darunter T. prtdnosa, strepto- phylla, juncea, faseicnlnta. l^rhlum.hergeri, argentea, com- •planata etc. Eine ausgezeichnete Pflanze ist auch Distegacanthus scnrlatinns. Die zweite Sammlung (104 Arten) von Herrn A. Dudok de Wit. einem Lieb- haber in Amsterdam, enthielt namenthch viele Arten von Ananassa und Bilbergia und die seltene Tillandda ionantlui. Eine Sammlung von zwölf buntblätterigeu Bromeliaeeen, au.sgestellt von Herrn Albert van den Wo u wer in Cappellen bei Antwerpen, enthielt beson- ders schöne Exemjjlare von Vriesea. darunter V. Mal- zinei und V. p-rinceps. ferner Encholirioii eorallinutn und E. roseum, sowie Tillandsia Lindern in Blüthe. Herr Dudok de Wit stellte auch noch zwei kleinere Samm- lungen Bromeliaeeen aus, von denen besonders folgende interessirten: l'araguata lingulata . Tilhmdsia argentea, Billbergia marmorata und Aevhmea Mariae Beginge. Als Neuheit ist anzuführen lionnbergia Morreniana Andre et Linden, am Rio Pardo in Brasilien gesammelt und ausgestellt von Seervaas de Be ucker in Antwerpen. In einem Seitenraume des Industriepalastes be- fanden sich einige nicht hervorragende Sannnlungen von (!aladien, kleineren Farnen etc., aber auch pracht- volle Exemplare von Leptopteris snperba und drei Samm- lungen von Selaginellen in ausgezeichnet schöner Ent- wicklung. Noch interessanter waren die von Herrn Willink in Amsterdam und vom botanischen Garten in Leiden au.sgestellten Flxemplare von I^ycopodium llippuris Ein kleineres Gewächshaus ausserhalb des Industrie- palastes enthielt die Succulenten. Zwei Cacteensanun- lungen des Herrn von der Heiden in Hilden (Rhein- preussen) wiesen besonders schöne Exemplare von 12 90 EcMnocactus eylindr accus auf. Van den Wouwer von Antweipen hatte eine Sammlung von Echeneria aus- gestellt, in welcher namentlich folgende Arten interes- sirten : E. secnrigera, E. roseo-cimta, E. amahilis, eine Hybride zwischen den beiden ersten Arten , E. candi- cans und E. navieularit, interessant durch ihre dunkel- gefärbten Blätter. Auch von der Heiden und Prinz Heinrich der Niederlande hatten reiche Samm- lungen von Arten derselben Gattung vorgeführt. Von den pflanzengeographischen Gruppen, welche das AussteUungscomite im Programm gewünscht hatte, ■waren nur wenige vorhanden , und auch diese zeich- neten sich mehr durch einzelne schön entwickelte Exemplare, als durch Mannigfaltigkeit der Arten, Auf- stellung und Hervorhebung der charakteristischen Ele- mente aus. Einen grossen Reichthum an Arten kann man von einem Handelsgärtner weniger als von einem botanischen Garten verlangen ; aber auch die ersteren könnten mehr leisten, wenn sie mit ihrem Material nicht bei allzu vielen Nummern concurriren wollten und ihnen als Entschädigung für ihre Opfer ein grös- serer Preis geboten würde. Eine Sammlung von 15 blühenden Erica kann eben so wenig die Capflora re- präsentiren, wie eine Sammlung von 12 sehr schön blühenden und ausgezeichneten Neuholländerpflanzen, unter denen sich nicht ein einziger Eucalyptus befindet, eine Vorstellung von dem Florencharakter NeuhoUands zu geben im Stande ist. In dieser Beziehung möge man sich bei künftigen Ausstellungen den botanischen Garten in Breslau zum Muster nehmen und die Rath- schläge seines hochverdienten Directors , des Herrn Geheimrath Prof. Goeppert, berücksichtigen. Am meisten befriedigten noch in botanischer Beziehung die Sammlungen japanischer Pflanzen, welche die Firma Fr. von Siebold, bekannt durch ihre grossen Ver- dienste um die Einführung japanischer Gewächse, vor- geführt hatte; aber auch da war durch die Sonderung in Pflanzen mit grünen Blättern und in solche mit panachirten Blättern nur etwas Unvollkommenes er- reicht, zumal von den Japan in so hohem Grade aus- zeichnenden Coniferen nur sehr wenig Arten aufgenom- men waren. Was jedoch die einzelnen Pflanzen betriß't, so gab es auch da wieder mancherlei Interessantes. Ebenso waren die Neuholländer des Herrn Kluppel von Amsterdam bezüghch ihrer Cultur aller Anerkenn- ung werth; wir heben hervor: Banhsia Cunninghami und littoralis, Ziei-ia Smithii, Grevillea longifoUa, Bauera rulioides. Eriostcmon myopm-ides, Boronia tetrandra und pintfoUa; ganz besonders wirkten aber die prächtigen Acacia und untev diesen wieder A. vcrticillata und A. obliqua. Auch G 1 i j m von Utrecht und V a n d e r M e r s c h - Mortens von Antwerpen hatten gute Sammlungen. Dass Azaleen , Rhododendra , Camellien bei einer Frühjahrsausstellung reichhch vertreten waren, ist selbst- verständUch ; dergleichen sieht man überall. Dagegen wird man selten so viele und so ungemein reiche Samm- lungen von schön cultivirten Conifermi sehen, wie wir sie hier vorfanden. Abgesehen von unbedeutenden Varietäten, war jedoch wenig Neues darunter. In hervorragendster Weise betheiligten sich hier die Boom- queeker von Boskoop, so G. J. Albert s (mehr als 500 Arten und Varietäten), Ottolander u. Zoon (etwa eben so viel); ausserdem hatten Jacob van Hoff, van Nes und Zonen, H. de Jager und Andere sehr schöne, grosse Exemplare einzelner Arten ausgestellt. Coniferen für das Kalthaus sahen wir von Glijm von Utrecht, eine schöne Araucaria Bidmlli und ein schönes Daerydmm cupirssoides aus dem Etab- lissement von Kluppel in Am.sterdam. Auch die Obst- bäume, unter denen viele in schönster Blüthe waren, gaben eine Vorstellung von der Tüchtigkeit der hol- ländischen Gärtner in der Baumkultur. Dass die aus- gestellten Zwiebelgewächse, namentlich Hyacinthen und Tulpen, an Qualität Alles übertrafen, was in Deutsch- land in dieser Beziehung für gewöhnlich geboten wird, ist wohl anzunehmen; aber der Reichthum an diesen Pflanzen war bei Weitem kein so grosser, als ihn der Fremde in Holland zu erwarten berechtigt ist, und entsprach auch nicht den Erwartungen der Ausstell- ungscommission, welche den für die Zwiebelausstellung bestimmten Raum nur zur Hälfte gefüllt sah, nicht etwa, weil der Industriezweig der Zwiebelcultur in Holland zurückgeht, sondern weil die Zwiebelzüchter nur zum kleinen Theil sich an dem nationalen Unter- nehmen betheiligten, dessen sie zur Vermehrimg ihrer Absatzquellen nicht erst bedurften. Das Wichtigste, was die Ausstellung lebender Pflanzen darbot, dürfte im Vorangehenden erwähnt sein. Die Kunst in ihrer Anwendung auf Gartenbau und Pflanzenkunde war auf der Ausstellung durch zahl- reiche Pflanzenabbildungen, Gartenpläne etc. vertreten; ebenso fehlte es nicht an Herbarien, botanischen Lehr- mitteln, Mikroskopen, Präparaten etc. Auch hatten die botanischen Museen von Leiden und Utrecht interes- sante Pflanzentheile in Alkohol ausgestellt, unter denen die coiossalen Inflorescenzen einiger javanischen Arten von Amorphophallus besonders interessirten. Ebenso war eine Sammlung javanischer, meist essbarer Früchte aus Java, ausgestellt vom botanischen Garten in Buiten- zoi'g, für den Botaniker sehr sehenswerth. Ferner ist eine reiche Sammlung von einheimischen Schwämmen in Alkohol zu erwähnen, sowie eine Suite von Arten und Varietäten der Gattung Coryhis. letztere ausgestellt von Prof. Carl Koch. Die hervorragendste Ausstell- 91 iing von Früchten und Hölzern hatte jedoch Herr Delchevalerie, Director der Gärten des Vicekönigs von Aegypten, veranstaltet. Fast von allen in Aegypten vorkommenden Bäumen waren instructive Querschnitte zu sehen und von fast allen wichtigen Culturgewächsen Aegyptens waren Früchte und Samen in grosser An- zahl vei-treten. Die australischen Hölzer und Gespinnste hatte Director Guylfoyle von Melbourne ausgestellt. Als weniger bekannte Gespiunstpflanzen nennen wir: Anigozanihos flavida, Commcrsonia Fraseri, Jiincm vagi- natus, DianeUa longifolia und andere Arten, Lagcnaria Patersmii, Pipturus yropimpais. Sterculia Jurida. PandannK pedunculatus : mehrere der angeführten Arten, so wie auch Lepidosperma ghdintum, Carex appremn und X.erotes longifolia dienen auch zur Papierbereitung. Auch darf eine Sammlung essbarer Knollen nicht ver- gessen werden, sowie eine Sammlung öllieferuder Samen von Hendrik Muller und Comp, in Rotterdam. Die zuletzt erwähnten Gegenstände befanden sich auf der Galerie des Industriepalastes. In den unteren Seitensälen waren endlich Producte, wie Baumwolle, Kaffee, Tabak, Kaoutschouk, Vanille etc., reichlich vor- handen. Von Seiten des Botanikers verdienten hier grössere Beachtung die Ausstellungen des Herrn van den Brink in Utrecht und der Commissie voor de Voortbr engseien, welche etwa 50 Sorten I'apier in den verschiedenen Zuständen der Bearbeitung vom Eohstoff bis zum fertigen Papier vorführten. Herr Westermann von Amsterdam hatte sich durch Auf- stellung einer ziemlich vollständigen Sammlung der Pflanzenproducte derMolukken verdient gemacht. Auch sahen wir in diesen Räumen eine zweite grosse Samm- lung von Gespinnsten aus Buitenzorg, die nicht bloss sehr reich, sondern auch dadurch sehr lehrreich war. dass die einzelnen Pflanzentheile zum Theil im Roh- zustände, zum Theil im niacerirten Zustande präparirt waren. Ebenso verdienstvoll war die Aufstellung von 74 Kaoutschouk Meiernden Pflanzen in instructiv ge- trockneten Exemplaren aus dem botanischen Garten in Buitenzorg. Darunter belanden sich 10 ArtncarpitK. 9 Ficm, 18 Urostigmu. 3 Vovcllia . 1 Vephalotnplm, 1 Bama. 1 Cerlera. 2 Stroplianthux und viele andere Apocynacemi. Selbstverständlich war den Chinarinden von verschiedenen Seiten eingehende Berücksichtigung zu Theil geworden. So hatte die Gouvernements- Kinaünderneming ausgestellt: eine Sammlung in- structiver Chinarinden, eine Sammlung von Stämmen mehrerer China-Arten, Tafeln mit getrockneten, aus- gezeichnet instructiven Exemplaren vieler Arten, l'ernei- die auf den Chinarinden vorkommenden Flechten, so- wie auch die den Chinabäumen schädlichen Insekten, endhch die verschiedenen aus javanischer China be- reiteten Alkaloide , die bei der Chinakultur zur Ver- wendung kommenden Geräthschaften und die auf die Chinakultur bezügliche Literatur. Auch Prof. S u r i n g a r von Leiden hatte eine schöne Sammlung getrockneter Chinapflanzen ausgestellt. Zwar ist mit der vorangegangenen Anführung ein- zelner hervorragender Gegenstände lange nicht Alles erschöpft, was die Ausstellung bot; man wird aber immerhin schon daraus ersehen können, dass dieselbe eines Besuches wohl werth und in verschiedenartigster Weise anregend war, wenn auch manche Wünsche nicht realisirt wurden. Zudem wurde den Mitgliedern der Jurj- und des mit der Ausstellung verbundenen Congresses von Seiten des Comites und von Seiten der städtischen Behörden in Amsterdam und Haarlem, so- wie auch von Seiten des Ehrenpräsidenten, Prinz Hein- rich der Niederlande, eine in jeder Beziehung so freund- liche und herzliche Aufnahme zu Theil, dass Jeder Theilnehmer mit ^'ergnügen an die Tage vom 10. — 17. April zurückdenken wird. Es ist lüer nicht der Ort, auf alle die Festlichkeiten einzugehen, welche zu Ehren der Jur}'- und Congressmitglieder veranstaltet wurden, jedoch wollen wii- nicht die sehr gut gelungene und höchst befriedigende Rundfahrt unerwähnt lassen, welche die Stadt Haarlem Sonnabend, den 14. April, veran- staltete. Nachdem die angesehensten Bürger Haarlems selbst die Führung durch die vielen Sehenswürdigkeiten ihrer merkwürdigen Stadt übernommen hatten, wurde den Gästen bei einem guten Lunch ein herzlicher Will- kommensgruss von Seiten des Bürgermeisters ausge- sprochen und hierauf die aus einigen Hundert Herren bestehende Gesellschaft 1 1/2 Stunde lang durch die reizenden Gehölze und die ausgedehnten, im schönsten Blütheuschmucke prangenden Hyacinthen- und Tulpen- felder in der Umgebung Haarlems herumgefahren. Was mm die botanischen und den Gartenbau- Congress betrifft, so wurden dieselben zwar Freitag, den 13. April, sehr feierlich unter dem Vorsitze des Prinzen Heinrich durch Reden des Bürgermeisters von Amsterdam, des Finanzministers, des Professors Rauwen- hofl' von Utrecht und durch die Wahl einer grossen Anzahl Vicepräsidenten inscenirt; bei den Sitzungen selbst war die Betheiligung aber keine so allgemeine, da Viele die nicht von ofhciellen Festlichkeiten besetzten Stunden lieber zur Besichtigung der Ausstellung und der Sehenswürdigkeiten Amsterdams verwendeten. Wie gewöhnlich bei solchen Gelegenheiten, kamen die zur Besprechung schon lange vorher proponirten Fragen nicht zur Erledigung, dagegen wurde manche interes- sante Mittheilung anderer Art gemacht. Die Mitgheder des botanischen Congi-esses erwählten Prof. de Bary zu ihrem Präsidenten; es sprachen Prof. Radlkofer 12* 92 über einige neue Snpindacern, Dr. Warming über die Eichen der Cycadeen. Dr. Engler über Araeeen, Prof. Ascherson über die Seegräser und deren Verwandte, Dr. Weddell über Ballen von Gestalt der Aegagropila, gebildet aus den Fasern von Posidonia caiilmi, Prof. Fischer von Waldheim und de Bary über die Stellung der Ustilagineen im System der Pilze, Herr Deichevalerie über die Barna-Baumwolle , welche von einem Bastard aus Gossypium vitifolium und Abel- moschns escuhntus abstammen soll. Der wichtigste Gegen- stand, welcher auf der Tagesordnung des Gartenbau- Congresses stand und schliesslich in einer von den Botanikern und Gärtnern besuchten Sitzung zur Sprache kam, war der zn veranstaltende Hortus europaeus oder Catalogue raisonne der in 'Europa cultivirten Pflanzen, dessen Bearbeitung in der That einem längst allgemein gefühlten Bedürfniss abhelfen würde. Allein auch dies- mal kam man, wie schon ein Jahr vorher bei Gelegen- heit der internationalen Gartenbauausstellung in Brüssel, zu keinem befriedigenden Resultate. Schliesslich wurde Herr Professor E. Morren von Lüttich ersucht, für den nächsten Congress eine Probe vorzubereiten und zur Discussion zu bringen. Zur geographischen Meteorologie. Von Prof Dr. Siegln. Günther in Ansbach. M. A. N. Die Wahrheit, dass die Witterungskunde im Grunde ^«ichts Anderes als ein allerdings hervorragend wich- tiger Zweig der allgemeinen Erdkunde sei und deshalb auch all' ihre Probleme unter deu geographischen Ge- sichtspunkt stellen müsse, bricht sich immer allgemei- nere Bahn. Der schöne, von den bedeutendsten For- schern des verwichenen Jahrhunderts gehegte und mit Liebe gepflegte Traum, dass sich die Lehre von den Veränderungen der Witterung ganz ebenso in eine ein- zige mechanische Aufgabe zusammenfassen lassen werde, wie man dies von den Bewegungen der Himmelskörper unter den Händen eines Newton und Laplace aller- dings erlebt hatte, dieser für jene Zeit sehr entschuld- bare Traum hat seit den dreissiger Jahren einem exac- teren Vorgehen auf meteorologischem Gebiete weichen müssen. Man weiss jetzt, dass allerdings in gewissem Sinne von einer kosmischen Meteorologie gesprochen werden darf,*) allein man weiss nicht minder, dass *) Verf dieses hat vor einem Jahre den Versuch unter- nommen, all' Dasjenige, was sich über scheinbare und wahre Einwirkung der Gestirne auf unsere Atmosphäre Positives aulfinden liess, in seiner kleinen Monographie: „DerEinfluss der Himmelskörper auf Witterungsverliältuisse" (Nürnboi-g 187(;) zu vereinigen. Obwohl damals dem Verf ziemlich reichhaltige Hülfsquellen zur Disposition standen, vermochte er gleichwohl nicht von all' den literarischen Erzeugnissen Keuntuiss zu erhalten, welche sich mit der einen oder an- deren in sein Gebiet einschlagenden 8pecialfrage beschäf- tigen. Zahlreichen Mittheilungen von den verschiedensten sich an den Skalen unserer Instrumente, unserem aus- schliesslichen Werthmesser, die aussertellurischen Ein- flüsse auf unseren Witterungszustand nur in ganz minutiösem Grade abspiegeln können. Allein auch gegen jene Bestrebungen ist man misstrauisch geworden, welche auf die Eruirung allgemeiner, für die ganze Erde oder doch umfassendere Theile derselben maass- gebender meteorologischer Gesetze abzielen. Man kommt immer mehr davon ab, die Strömungen des Meeres als Resultat einer discreten Anzahl angebbarer Potenzen zu betrachten*) und setzt an die Stelle allgemeiner Deduction das Detailstudium der einzelnen Meerestheile und ihrer individuellen Verschiedenheiten ; man hat energisch mit jener generellen Theorie der heissen Stürme gebrochen, welche man früher auf die Wüsten- natur südlicher Continente gegründet hatte,**) und sich dafür um so eifriger nach etwaigen localen Entsteh- ungsursachen umgesehen ; ja selbst das schöne Wind- drehungsgesetz des Altmeisters der Meteorologie hat sich, als zu weit ausgedehnt, gewisse Beschränkungen gefallen lassen müssen. Ob man nicht in dem gerecht- fertigten Bestreben, die Wissenschaft möglichst auf das Seiten dankt er die Möglichkeit, bei einer eventuellen Neu- bearbeitung des Thema's über ein noch weit ausgiebigeres Material als damals zu verfügen. *) Immerhin würde man sehr unrecht thun, jene erst- genannte Forschungsrichtung als überJlüssig oder gar schäd- lich gänzlich bei Seite zu setzen, vielmehr ist dieselbe schon um deswillen erforderlich, dass nicht am Ende über der Rücksichtnahme auf das Specielle, von Ort zu Ort Wech- selnde der Zusammenhang mit den unverbrüchlichen Natur- gesetzen verloren gehe. Die mathematisch-physikalischen Studien über den l'rgrimd der periodischen Wasserbewe.g- ungen werden z. B. immer einen hohen, wenn auch nur re- lativen Werth behaupten. Unter den hielür aufgestellten neueren Theorieen verdient B 1 a z e k ' s „Entwurf einer Theorie der Meeresströmungen" (Prag 1876) besondere Beachtung. Der bekannte Prager Mathematiker bekämpft zunächst die Hypothesen von Mühry und Schilling, deren ersterer das schwerere arktische Wasser in der Tiefe gegen den Aequator strömen und dort in die Höhe steigen lässt, wo- durch es in eine Schicht von schnellerer Rotation geriethe, während Schilling in diesen Strömen ledighch ein Zu- und Abfliesseu der unter dem Einflüsse des Mondes täglich um die Erdkugel herumlaufenden Fluthwelle erblickt Die dem Autor eigenthümliche. durch scharfe Rechnimg begründete Ansicht läuft in der Hauptsache darauf hinaus, dass in jedem dem Aequator sich zuwendenden Strome eine rotatorische Bewegung im Sinne der Erddrehung, hingegen in dem in entgegengesetztem Sinne fliessenden Strome auch eine ent- gegengesetzte Bewegung der WassertheUchen eingeleitet werden muss. **) Bekannthch hat Dove in einer 18C7 erschienenen Monographie erstmahg die völlige Unhaltbarkeit der De- sor'sehen Lehre vom afrikanischen Ursprünge des Föhn- windes dargcthan; sein Nachweis gipfelt in dem ironischen Ausspruche, dass jeder Anhänger dieser letzteren Theorie „die Erde als einen rotirenden Cyhnder" ansehen müsse. Die zifiermässigen Belege dafür, dass Dove iu der That durchaus im Rechte, hat aber erst vor wenigen Jahren Biehringer in seiner Allhandlung ..Ueber Curven auf Ro- tationsflächen" (Zeitschr. f Math. u. Phys. ib. Jahrg., S. 586) zu hefern versucht. Führt man in dii^ von ihm aufgestellten Formeln die entsprechenden Werthe ein, so ergiebt sich un- widerleglich, dass ein in der Sahara sich erhebender Luft- strom erst ziemlich tief in Asien unsere Breiten erreichen kann. 93 Studium engerer, direct angreifbarer Pj'obleme zu be- schränken, hie und da zu weit gegangen sei, das ist eine schwer zu entscheidende Frage. Allgemeine An- schauungen, zusammenfassende Ideen müssen eben doch vorhanden sein , wenn nicht statt eines grossartigen Prachtbaues eine Hütten-Colonie entstehen soll, deren einzelne Bewohner sich unter einander kaum mehr kennen und lediglich für ihr eigenes enges Gebiet Interesse bekunden. Wer wollte leugnen , dass die Witterungslehre, die vor hundert Jahren noch kaum auf den Namen einer Wissenschaft Anspruch erheben konnte, ihren Aufschwung zu einer solchen weit weniger den wohlgemeinten und in der Praxis gut durchgeführten Bemühungen der pfalzbayrischen Gesellschaft, als viel- mehr dem Genius Alexander's v. Humboldt zu danken hatte, der ihr mit Beseitigung astrometeoro- logischer Phautasieen ihre richtige Stellung als hervor- ragendster Zweig der allgemeinen Geophysik anwies. Kurz, ohne eine gewisse Universalität der Gesichts- punkte geht es hier so wenig, als in irgend einer anderen lüsciplin. Andererseits aber scheint auch das festzustehen, dass das meteorologische Studium unserer Zeit, welchem ein Humboldt, einDove, ein Buys- Ballot die grossen Directiven ertheilt haben, mehr die Concentration zu erstreben habe; hat uns diese Arbeit im Kleinen, aber freilich nicht Kleinlichen, wieder ein neues, reicheres Material verschafft, so wird sich auch — dafür bürgt die Geschichte des wissenschaft- lichen Fortschrittes — schon mit der Zeit der rechte Mann wiederum finden , um aus den aufgezeichneten Daten neue, für grössere Zeit- und Flächenräume gül- tige Gesetze herauszulesen. Und diese Ueberzeugung , dass die Meteorologie nur im innigsten Vereine mit der allgemeinen Geo- graphie die ihr gestellten Aufgaben bewältigen könne, dass sie sogar in dieser letzteren unmittelbar aufgehen dürfe und müsse, diese Ueberzeugung beseelt, wie uns ein Blick auf die reiche Literatur zeigt, all' Diejenigen, welche zur Mitarbeit berufen sind. Während geogra- phische Forscher, wiePeschel und Kirchhoff, bei ihren Untersuchungen über Fragen der sogenannten vergleichenden Erdkunde die Einflüsse des Wetters und dessen Motive in der allerumfassendsten Weise in Be- tracht zu ziehen sich genöthigt sehen, tragen auf der anderen Seite die Arbeiten eines Mühry, Hann und Wojeikoff geradezu den geographischen Charakter an sich. Kann eine so eingehende Enquete, wie die- jenige, welche Hermann v. Schlagintweit über die sonderbaren Verschlingungen der Isothermen auf der hindostanischen Halbinsel angestellt hat,*) ohne *) Die Temperaturstationen von Hochasieu. (Aus den Sitzungsberichten der bayr. Akademie.) München l&b5. die allersorgfältigste Rücksichtnahme auf die eigen- artige Configuration des Landes, auf den grellen Gegen- satz zwischen tropisch-heissem Flachland und allseitig begrenzendem Hochgebirge ein gedeihliches Resultat bringen? Der geographische und in den meisten Um- ständen sogar topographische Charakter der Witterungs- kunde muss ihr erhalten bleiben. Seit man dies richtig eriasst hat, ist auch für monographische Arbeiten auf dem Gebiete der localen Meteorologie, wenn dieser Ausdruck gestattet ist, eine neue Aera angebrochen. Zwar ist das Bestreben, für den Wohnort durch eine längere Reihe von Jahren die den Insti'umenten entnommenen Zahlen zusammenzu- stellen und sich daraias auf empirischem Wege Regeln für die sogenannte Vorausbestimmung der Witterung abzuleiten, ein sehr altes ; öffentliche und Privat-Biblio- theken bewahren dergleichen Tabellen in reichster Aus- wahl , allein den Interessen der Wissenschaft war mit all' dem wenig gedient. Ohne präcisen Plan und in willkürlich gewählten Intervallen angestellt, sowie nicht minder auf unverglichene und unvergleichbare Skalen bezogen, hatten diese Aufzeichnungen einen rein in- dividuellen Werth, und nur eiserne Consequenz ver- mochte allenfalls die dem System als solchem anhaften- den Fehler zu beseitigen. Denn erstreckt sich eine auch noch so wenig homogene Beobachtungsreihe auf einen recht langen Zeitraum, so tritt das Gesetz der grossen Zahlen mildernd und ausgleichend ein, wie uns die noch jetzt werthvollen Jahrbücher der Hohenpeissen- berger Warte ersehen lassen. Allein im Grossen und Ganzen sind die voluminösen Zahlenhefte jener Meteo- rologen älterer Ordnung so gut wie werthlos. Wie wesenthch anders steht es jetzt mit ähnlichen Leist- ungen ! So wie der Beobachter seine Registrirungen dem Turnus der grossen Observatorien anpasst, kann er sicher sein, im Verlaufe einiger Jahre ein Material anzusammeln, auf welches sich ein förderliches Studium der Meteorologie seines Wohnsitzes, und wofern dieser einigermaassen günstig gelegen , auch seines engeren Vaterlandes begründen lässt. Jede Specialschrift, welche gegenwärtig die meteorologischen Durchschnitts-Con- stanten einer Stadt, einer Provinz, eines Landes in exacter Behandlung einem grösseren Leserkreise ver- mittelt und dabei den öitlichen Verhältnissen, welche allenfallsige Abweichungen erklären könnten, gebührend Rechnung trägt, leistet einen nicht zu unterschätzenden Beitrag iür den Aufbau einer noch jungen, aber noch zu hohen Zielen berufenen Disciplin : der allgemeinen geographischen Witterungskunde. Wer die Fachliteratur der beiden letzten Jahrzehnte durchgeht, wird den von uns angedeuteten Umschlag in der Er- kenntniss dessen, was zunächst noththut, schon an den 94 Büchertiteln constatiren können ; wir lassen uns an der der Hinweisnug auf zwei derartige, anscheinend be- sonders verdienstliche Schriften genügen, nämlich an diejenigen von Magener in Posen*) und von Ragona in Modena.**) Unter den diesbezüglichen Elaboraten ist es nun besonders das eines jüngeren deutschen Meteorologen, auf welches wir die Aufmerksamkeit unserer Leser hin- lenken möchten. Dr. J. van Bebber, interimistischer Abtheilungsvorstaiid der Deutschen Seewarte, hat sich dem gelehrten Publikum bereits durch seine ,, Regen- tafeln für Deutschland" (Kaiserslautern 1876) vortheil- haft bekannt gemacht. Allgemein ward bei deren Er- scheinen anerkannt, dass solch' genaue Statistik den Intentionen des eigentlichen Forschers wie des Prak- tikers trefflich entspreche , indess niusste man um so mehr wünschen, nicht blos den reichhaltigen Zahlen- Stoff, sondern auch die Normen kennen zu lernen, welche daraus für die Ilyetographie unseres Vaterlandes entnommen werden konnten. Diesem Wunsche nun ist der Autor seitdem durch die Veröffenthchung eines grösseren selbststäudigen Werkes nachgekommen : „Die Regenverhältnisse Deutschlands", München, Th. Acker- mann, 1877. lieber dasselbe ein eingehendes Referat abzustatten und dasselbe mit einigen eigenen Bemerk- ungen zu begleiten, ist ein Hauptzweck vorliegender Zeilen. Der Verf. erörtert zunächst die Gründe der an- scheinenden Regellosigkeit, welche in der Vertheilung der niedergeschlagenen Wassermengen obwaltet. Irgend *) Das Klima von Posen. Resultate der meteorologischen Beobachtungeu etc. von Dr. Albert Magen er. Posen 1868. Diese ziemlich umfassende Darstellung will überhaupt alle auf Wind und Wetter bezüglichen Fragen populär behan- dehi, indem nur immer die JJelege für die einzelnen Sätze aus den zu Posen und Umgegend factisch beobachteten und notirten Zahlen hergeleitet werden. Der Verfasser leitet seine Untersuchung auch dadurch sehr passend ein, dass er in einem Vorbericbte die geographische Lage der Stadt und die geologisch-hydrogTa]ihischen VerhäUnisse des Kreises be- leuchtet. Ja, um für gewisse im Laufe der Zeiten eingetre- tene Modittcationen des Klima's etc. die riihtige Erklärung zu tindeii, greift er sogar in die (reschiclite der Gegend zu- rück und entwirft uns nach glaubwürdigen Zeugnissen em Bild von deren ehemaligem Dberflächen-Charakter. Von der Nützlichkeit solchen Beginnens wird luxli weiter unten die Rede sein. **) Andamento annuale della temjjeratura. Memoria del professore Domenico Ragona, Roma ISTG. Eine höchst gehaltvolle und mit allen Hülfsiiütteln moderner Forschung durchgeführte lintersuchaiig über die (Quellen der Luftwäruw' und deren Vertheilung aiü' unserem Planeten. Neben diesem universelleren Zweck verfolgt dieselbe aber auch noch die weitere, unter den momentanen Verhältnissen vielleicht noch gewichtigere 'l'endenz. den Gang der Temiieratur in (Jljer- italien zu studiren. wobei sicli interessante Vergleielispunkte zu den von Plaiitamour in Genf gewonnenen Ergebnissen herausstellen. Hehufs einer bequemeren f'ontrolirung der numerischen Werthe bedient sieb Ragona gewiss zimi Vor- theil des Ganzen consequent der Hessel'sclien Entwickelmig nach Multiplis von Shius und Cosinus des die Veräuderlicli- keit bedingenden Argumentes. einen Zusammenhang zwischen Regenmenge und geo- graphischer Breite ausmitteln zu wollen, muss als hoff- nungsloses Unternehmen gelten ; vielmehr drängen uns gleich die auf der ersten Seite des Buches mitgetheilten Zahlen die Ueberzeugung auf, dass die geographische Eigenart des Landes in keinem anderen Zweige der Meteorologie sich so fühlbar macht, wie gerade hier. Weisen doch zwei Nachbarstädte, wie Lissabon und Coimbra, eine Differenz von nicht weniger als 2326 Millimetern im Stande des Ombrometers auf! Alsdann setzt der Verf. kurz, aber für seine Absichten genügend, die Gründe auseinander, welche den in der Atmosphäre vertheilten Wasserdampf zur Condensation bringen könnan, wobei er sehr mit Recht auf Tyndall's Ent- deckung Gewicht legt, dass feuchte Luft ein grosses Absorptionsvermögen für Wärmestrahleu besitze; er erklärt das Wesen der verschiedeneu Niederschlags- Formen, als da sind: Nebel, Regen, Schnee, Hagel, Thau und Reif, so weit sich dieses Wesen eben er- klären lässt, und beschreibt die Art und Weise des Auffangens und Messens der Niederschläge. Regen uud Schnee wei'den, als wesentlich identisch, nicht unter- schieden. — Hierauf folgt ein auch für den Sachkenner lesenswerthes längeres Kapitel : „ Windsystem und Nieder- schlagsverhältnisse im Allgemeinen". Damit sich Wasser- dampf abscheide, muss entweder der aufsteigende Luft- strom in kältere Regionen gelangen, oder es muss der horizontale Luftstrom durch irgend eine Erkältungs- ursache plötzlich unter seinen Sättigungspunkt herab abgekühlt werden. Nächst der von vornherein ge- gebenen Beweg-ungsart der Luittheile konnut somit ins- besondere die topographische Beschaffenheit der von jenen überstrichenen Gegenden in Betracht. Die Ent- .stehung und Bewegung des Windes aber ist wiederum ausschliesslich bedingt durch die Unregelmässigkeiten im Drucke der Luft ; es gilt hier das Buys-Ballot 'sehe Gesetz,*) welchem van Bebber (S. 6) diese Fassung ertheilt: „Der Wind bläst aus der Gegend des höheren Luftdruckes nach der des niederen, aber in Folge der Erdrotation wird der Wind auf der nördlichen Hemi- *) Danüt. dass der Verf blos von einem Gesetze des berühmten niederländischen Physikers spricht, können wir uns nicht ganz einverstanden erlclären; wir würden lieber Dove-Buys-Ballot'sches Gesetz sagen. Denn wenn wir Dove's Lehre von der Winddrehung, welche uns von neueren Meteorologen mit Unrecht etwas zurückgesetzt zu werden scheint, genau analysiren. so muss uns docli dieselbe so zu sagen als ein Integralgesetz der Natur erscheinen, welches nur von Buys-Ballot in seine einzelnen Differential-Be- standtheile aufgelöst worden ist. Die letztere Formulirung mag deshalb die bedeutsamere sein, weil sie sich ohne Wei- teres auf jeden einzelneu concreteii Fall anwenden lässt, allein auch dieDove'sche Verallgemeinerung wird nicht auf- hören, ihren Werth beizubehalten. Wäre eben derAequator der einzige Aufsaugungsplatz der Erde, so resultirte aus Boys- Hällot's Ptegel direct die continuirliche Drehung des Windes im Sinne des Uhrzeigers. 95 Sphäre nach rechts, auf der südlichen nach Hnks ab- gelenkt." Mit Rücksicht auf diese Regel, deren glän- zendste Bestätigung die Buchan' sehen Isobarenkarten liefern, kann man aus der Lage der Luftdruckminima (Aspirationspunkte) sofort den ungefähren Verlauf der Luftströmungen entnehmen. Für den Kugeloctanten, welchem Europa angehört , sind hauptsächlich zwei solche Punkte von Bedeutung, der eine auf dem atlan- tischen Ocean, mit den Jahreszeiten zwischen Island und Grönland hin- und herwandernd, der andei-e im Innern des asiatischen Russland. Gestützt auf diese Thatsachen, lässt sich bereits ein genereller Schluss für die Durchschnittswitterung der Continente ziehen : im Winter heiterer, im Sommer bedeckter Himmel mit Niederschlägen. Nicht minder genügen die bisherigen Betrachtungen, um die verschiedonen Zonen der Erde hyctographisch zu classificiren. Den Aequator umgiebt in unregelmässiger Begrenzung der Calmengürtel , für den blos zwei Jahreszeiten, eine regnerische und eine trockene, existiren; hieran schliesst sich die bis in die Gegend des jeweiligen Luftdruckmaximums hinauf- reichende Zone der Regenlosigkeit. Auf dem homogenen Meere tritt diese Eigenschaft besonders deutlich her- vor, auf dem Festlande vermögen besonders hohe Berg- ketten den sie übersteigenden Nordostpassat zu theil- weiser Entbindung seines Wasserdampfes zu veranlassen ; auf der südlichen Halbkugel pflegen in diesem an sich regenlosen Gebiete die Eichtungsänderungen der Mon- sune heftige Regengüsse zu provocireu. Es folgt auf jene die Region des subtropischen Regens, ungefähr zwischen 30 " und 40 " lat. sich ausbreitend und in unserem Erdtheile durch eine die lombardische Ebene durchschneidende Curve begrenzt. — Und nun folgt die für Mitteleuropa charakteristische Irregularität in der Vertheilung der tropfbaren Ausscheidungen, deren allenfallsige Gesetze, wenn solche überhaupt existiren, nicht mehr wie bisher auf rcflectirendem, sondern ein- zig und allein auf statistischem Wege zu eruiren sind. Nur das kann man als sicher betrachten, dass im Winter die stark mit Wasserdampf geschwängerten Südwinde, welche mit westlicher Ablenkung in Europa eintreten, beim Uebergang über Hindernisse Regen ver- anlassen, und so werden wir allenthalben an den süd- lichen und westlichen Abhängen der Küsten- und son- stigen Gebirge eine relativ grössere Menge von nieder- geschlagenem Wasser zu gewärtigen haben, als anderswo. Anders liegen die Umstände im Sommer ; die rascher als das Meer zu erwärmenden Küsten lassen nunmehr die feuchte Seeluft ungehindert über sich weggehen, und jetzt liegt das wichtigere Moment der Regenbild- ung nicht sowohl in diesen Luftströmungen, als viel- mehr in der häufigen Entstehung warmer verticaler Luftsäulen. So haben wir denn im Innern Europas' vorwiegend die Sommerregen, während es längs eines übrigens sehr schmalen Küstensaumes (England, Frank- reich, Norwegen) häufiger im Herbst und Winter regnet. Die allgemeinen physikalischen Normen sind damit er- schöpft ; es übrigt nun die Aufsuchung der speciellen, topischen, und deren Discussion beginnt unser Verf. saohgemäss mit einer Darlegung der Physiographie Deutschlands und der angrenzenden Landstriche, an die sich dann wieder eine Untersuchung des klimato- logischen Charakters der einzelnen Oberflächenbestand- theile (Kettengebirge, isolirte Erhebung, Thalzug etc.) anreiht. Dass die Ebene als solche, zumal wenn ihre Vegetationsdecke eine gleichraässige ist, die meteoro- logischen Verhältnisse nur wenig zu beeinflussen im Stande ist, und dass somit auf ihr auch die Nieder- schläge annähernd gleichmässig vertheilt sein müssen, leuchtet ein. Höher gelegene Orte weisen im Allgemeinen natürlich beträchtlichere Regenmengen auf, als tiefer liegende von sonst gleichen geographischen Umständen. Ein isolirter Bergkegel *) giebt dadurch, dass auf seine Spitze ungleich mehr Wärmestrahlen auffallen, als auf das Gelände an seinem Fusse, bei Tage Veranlassung zu senkrecht emporsteigenden Winden, während um- gekehrt des Nachts die Ebene als Aspirator wirkt; horizontale Strömungen werden von dem schmalen Gipfel nur sehr massig beeinflusst. Besondere Gründe zu fort- währender, heftigerer Regenbildung sind also hier nicht vorhanden. Längsgebirge hingegen setzen den Hori- zontalströmen einen kräftigen Damm entgegen, und so muss selbstverständlich an ihrem West- und Südabhange stets eine ausgiebige Condensation des von jenen Strömen allenfalls mitgebrachten Wasserdampfes erfolgen. Thäler können unter Umständen stetigen Regenfall bewirken ; ist ihre Längsrichtung den Bahnen der herrschenden Winde parallel, wie das z. B. für's Rheinthal zwischen Basel und Mainz gilt, so wird der hyetographische Charakter allerorts der nämliche für dasselbe sein. — Nach diesen Erörterungen richtet der Verf. sein Augen- merk auf einen bisher noch zu wenig gewürdigten Gegenstand. Auf Bergen beobachtet man mit wachsen- der Höhe auch eine Zunahme der Regenmenge,**) in *) Die klimatologische Bedeutung eines Einzelberges erinnern wir uns in keinem meteorologischen Werke so ein- gehend analysirt gefunden zu haben, als hier, und doch muss das geschehen, wenn es sich um Erkenntniss örtlicher Wit- terungszustäude handelt. Dem Verf , dessen bisheriger Wohn- ort (die bayrische 8tadt Weisseiiburg a. S.) zufällig die gün- stigsten Bedingungen in dieser Hinsicht darbietet, ist es ge- lungen, ein correspondireudes Beobachtungssystem in der Ebene und auf dem Gipfel eines benachbarten isolirten Berg- stockes von fast mathematischer Form in's Leben zu rufen, ein Umstand, der der soeben in das internationale Beobacht- imgsnetz einbezogenen Station Weissenburg eine gewisse selbstständige Bedeutung verleihen dürfte. **) van B ebb er glaubt aus theoretischen Motiven die 96 der freien Atmosphäre jedoch besteht ein gegentheiUges Verhalten. So wenig es an Erklärungsgrüiiden für diese scheinbare Auomalie mangelt, so hat man doch bislang die Gesetze dieser Abnahme entweder ignorirt, oder, wie das von Moellendorff geschah, zu präcis gefasst. Mit Heranziehung alles verfügbaren Beobacht- ungsmaterials gelangt unsere Vorlage dazu, das Wenige, was man zur Zeit über dieses Factum weiss, in fünf Thesen zusammenzufassen, welche wohl für's Erste keine Aussicht haben, durch vollkommenere ersetzt zu werden. Was nun die Regenmengen Deutschlanils angeht, so verhalten sich — bei einem Mittelwerth von 709 Mm. — die beobachteten Quantitäten für das norddeutsche und süddeutsche Tiefland, wie für die mitteldeutschen Ge- birgslandschaften zu einander, wie die Zahlen 612,8; 824,8; 690,2. Die beobachteten Maxinia fallen auf Hochpunkte , die Minima in die ostpieussische Tief- ebene; dem elsässischen Rothlach mit 1540 Mm. steht Polnisch- Wartenberg mit 304 Mm. gegenüber: die gar nicht unerhebliche Differenz beziftert sich auf 1236 Mm. In Nordwestdeutschland zeigt sich längs der Ostsee ein Strich mit stärkerem Niederschlag, neben den sich ein schwächer betroffener lagert, während gegen das Gebirge die Regenmengen wieder steigen ; nur Mecklen- burg kennzeichnet sich durch einen auffälligen, nach Dove's Meinung auf die condensirendo Wirkung des Harzgebirges zurückzuführenden Regenmangel. Holstein wird durch seine Längsaxe in zwei Gebiete von sehr verschiedenem ombrometrischen Charakter zerlegt; Schlesien wird unter dem mächtigen Schutze des quer nach Südwest sich vorlegenden Riesen- und Sudeten- gebirges sehr vor Regen geschützt. Sehr bemerkens- werth ist auch die Gruppiiung der einzelnen Oertlich- keiten nach jenen Winden, welche den meisten Nieder- schlag bringen. Für Niederschlesien ist jene Richtung noch Nordwest, um dann lür Berlin in West und von da ab für den ganzen Westen bis nach Grossbritannien hmein in Südwest überzugehen. — Die physikalisch nothwendige Thatsache, dass an der Luvseite eines Gebirges die Regenmenge beträchtlicher zu sein pflegt, als an der lieeseite. tritt selbst bei kleineren Bergzügen evident hervor, so bei den Ausläufern der deutschen Mittelgebirge in Westphalen, beim Thüringerwald und besonders beim massiven Harz. Dass für den gesammten Süden Deutschlands die Alpen einen gewaltigen Con- densator von Wasserdampf repräsentiren , bestätigen die hier mitgetheilten Wahrnehmungen im vollsten Annahme tnachen zu müssen, dass diese Zunahme nicht im- aufhörlich fortschreite, sondern in einer allcrdiuf^s beträcht- lichen Hohe ihren grössten \\erth erreiche. Es ist dies zwar noch nicht durch die Erfahrung veriticirt. aber doch a priori sehr wahrscheinhcli. Maasse. Den Schluss dieses räumhch und inhaltUch hervorragendsten Kapitels*) der Schrift bildet eine Re- production der Ideen, welche der einzige frühere Er- forscher der deutschen Regenverhältnisse, der verdienst- volle V. Moellendorff , füi' ein künftiges vergleichen- des Studium der geologischen und meteorographischen Beschaffenheit eines Ortes aufgestellt hat. Der nächste Abschnitt behandelt „die Vertheilung der Regenmenge in zeitlicher Beziehung". Im Grossen und Ganzen steigt die jenen Factor graphisch darstel- lende Curve vom Februar bis zum Juli, um zunächst einige Zeit stationär zu bleiben und alsdann im Sep- tember zuerst schneller, dann aber nur sehr allmälig zum Ordinaten-Minimum herabzusinken. (Schluss folgt.) Am 29. März d. J. starb Alexander Braun. In ihm hat die botanische Wissenschaft einen ihrer hervorragendsten Vertreter, die Berliner Universität eine ihrer glänzendsten Zierden verloren. Als Lehrer sjiendete er in den weitesten Kreisen Anregung ; in selbstloser Weise hat er stets die Arbeiten Anderer durch die reichen Schätze seines Wissens be- reitwilligst gefördert; von Allen, die das Glück hatten, ihm näher zu treten, ward er seines edlen Charakters und seiner Herzensgüte wegen verehrt. Von dem Wunsche durchdrungen, dem Verewigten ein Zeichen bleibender Erinnerung zu widmen, beab- sichtigen die Unterzeichneten, seine Büste dort, wo er länger als ein Vierteljahrhundert gelehrt und gewirkt hat, aufzustellen, und bitten, die Ausführung ihres Vorhabens durch Beiträge zu unterstützen. Der mit- unterzeichuete Herr Dr. Werner Siemens hat sich bereit erklärt, die Beiträge in Empfang zu nehmen, und wolle man dieselben daher an das Bureau der Firma Siemens ÄHalske hier, Markgrafenstrasse 94, einsenden. Berlin, im Juni 1877. P. Ascherson. A. Bastian. Beyrich. E. du Bois- Reymond. C. Bolle. Borchardt. Curtius. Ewald. Garcke. R. Hartmann. A. W. Hofmann. L. Kny. C.Koch. Kronecker. Lepsius. P.Magnus. v.Martens. Mommsen. W. Peters. Pringsheim. Roth. W. Siemens. VIrchow. Weber. M. Websky. L. Wittmack. Zeller. *) üic buhniischen Zahlen werden den sächsischen gegenübergestellt, um die ai)pro-\imative Uebcreinstimraimg in den Landstrichen diesseits und jenseits des Erzgebirges zu constatiren. Der eigenartige geographische Charakter Böhmens liättc es jedoch verdieut. dass der Verf. noch et- was länger dabei verweilte; die Zusammenstellungen von Prof. Studnicka in Prag, welche Ersterem nicht bekannt ge- wesen zu sein scheinen, würden für eine solche llntersuch- ung ein gutes Fundament dargeboten haben. Abgescblüsaeu deu 30. Juni lä77. Druck Ton E. Bluchuiauu imd Sohu iu Dreaden. NÜNQUAM A^^^i^^ , OTIOSÜS. LEOPOLDINA AMTLICHES ORGAN DER KAISEELICH LEOPOLDINISCH-CAROLINISCH-DEUTSCHEN AKADEMIE DER NATURFOESCHER HERAUSGEGEBEN UNTER BIITWIRKUNG DER SEKTIONSVORSTÄNDE VOM PRÄSIDENTEN Dr. W. P. G. Behn. Dresden (Poiierga.Be Nr. 11). Heft XIII. — T^r. 13— 14. Juli 1877. Inhalt: Amtliche Mittheilungen: Adjunktenwahl im 15. Kreise. — Ergebniss d. Wahl eines Vorstandsmitgl. d. bot. Faehsektion. — Ergebniss d. Wahl zweier Mitgl. d. Vorstandes d. L'nterstiitzungsvereins. — Veränderungen im Personalbestande der Akad. — Beiträge zur Kasse der Akad. — Sonstige Mittheilungen: Eingegaug. Schriften. — Dr. S. Günther: Zur geographischen Meteorologie (Schluss). — A. B. Meyer: Die Kalaugs auf Java. — Dr. C. Bruhus: Ueb. die Beobachtungen d. Vorübergauges d. Venus vor d. Sonnensch. 1874. — Naturwissensch. Wander- Versammlungen i. J. 3877. — Die 5. Abhandlung d. 39. Bandes d. Nova Acta. — Amtliche Mittlieiluiiaeii. Adjunktenwahl im 15. Kreise. Nachdem Vorbesprechungen von Mitgliedern zu einem Vorschlage für die durch den Tod des Herrn Geh. Reg.-R. Prof. Dr. Alex. Braun nüthig gewordene Adjunktenwahl im 15. Kreise geführt hatten, sind am 20. d. M. an alle diesem Kreise angehörigen Mitglieder direkte 'Wahlaufforderungen und Stimmzettel über- sandt und auch von manchen Stimmberechtigten ihre Vota zurückgesandt worden. Die noch im Rückstande befindlichen jenem Kreise angehörigen Herren Collegeu ersuche ich, ihre ausgefüllten Stimmzettel bis spätestens ziuu 15. Aug. d. J. einzusenden. Sollte wider Erwarten einer derselben die Wahlaufforderung und den Stimm- zettel nicht empfangen haben , so bitte ich , eine Nachsendung von dem Bureau der Akademie verlangen zu wollen. Da seit dem letzten nach den Adjunktenkreisen geordneten Mitgliederverzeichnisse (Leop. VH, p. 74) manche Veränderungen eingetreten sind, so folgt hierbei ein berichtigtes Verzeicliiiis.s der gegenwärtigen Mitglieder des 15. Adjunktenhreises: Herr Staatsrath Professor Dr. G. B. von Adelmann in Berlin. ,, Professor Dr. Paul Friedr. Aug. Aschersou in Berlin. „ Professor Dr. K. A. E. T. Bail in Danzig. ,, Professor Dr. A. Bastian in BerUn. ,, Professor Dr. K. Berge mann in Berlin. ,, Geh. Regierungsrath Prof. Dr. H. E. Beyrich in Berlin. „ Professor Dr. H. W. F. Birner in Regenwalde. „ Dr. K. A. Bolle in Berlin. „ Dr. Ernst Brand, prakt. Arzt in Berhu. ,, Dr. A. Brehm in Berlin. „ Geh. Medicinalrath Prof. Dr. L. J. Budge m Greifswald. Leop. XIII. 13 98 Herr Dr. Ludw. Leop. Buvry, Gen.-Sekr. d. Acclimat.-Ver. in Berlin. Geh. Ratli Professor Dr. H. W. Dove in Berlin. Geh. Medicinalrath Dr. H. Eulenberg in Berlin. , Dr. Jul. Wilh. Ewald, Mitgl. d. k. Akad. d. Wissensch. in Berlin. Geh. Ob. -Medicinalrath Prof. Dr. F. T. Frerichs in Berlin. Dr. J. D. Georgen s in Berlin. Frau J. M. S. v. Gayette-Georgens in Berlin. Herr Dr. Joh. Groenland, Naturw. Lehrer a. d. landw. Ak. Dahme. ,, Geh. Regierungsrath Prof. Dr. A. W. Hofmann in Berlin. ,, Prof. Dr. W. F. W. Jessen in Greifswald, z. Z. in Berlin. ,, Dr. H. Itzigsohn in Schöneberg b. Berlin. „ Dr. Carl Benj. Klunzinger in Berlin. ,, Professor Dr. Leop. Kny in Berlin. ,, Professor Dr. L. Landois in Gi-eifswald. ,, Sanitätsrath Dr. M. B. L es sing In Berlin. ,, Professor Dr. Ernst Leyden in Berlin. „ Dr. E. Lichtenstein, prakt. Arzt in Berlin. „ Dr. Paul Wilh. Magnus, Privatdoo. f Bot. a. d. Univ. in Berlin. „ Professor Dr. Ed. K. von Martens in Berlin. ,, Medicinalrath Dr. J. B. Müller in Berlin. „ Professor Dr. A. Munter in Greifswald. ,, Dr. med. et chir. S. Pappen heim, prakt. Arzt in Berlin. ,, Professor Dr. W. K. H. Peters in Berlin. ,, Professor Dr. N. Pringsheim in Berlin. „ Professor Dr. C. F. A. Eammelsberg in Berlin. „ Geh. Rath Prof. Dr. K. B. Reichert in Berlin. „ Professor Dr. Ferd. Freiherr v. Richthofen in Berlin. ,, Professor Dr. Justus Roth in Berlin. „ Professor Dr. B. A. M. Sadebeck in Berlin. „ Dr. Georg Seidlitz, Assist, a. anatom. Inst. d. Univ. zu Königsberg. „ Geh. Medicinalrath Di-. R. Virchow in Berlin. „ Dr. Guido Weiss in Berlin. ,, Professor Dr. Wilh. Heiur. von Wittich in Königsberg i. Pr. Dresden, den 25. Juli 1877. , Dr- Behtl. Ergebniss der Wahl eines Yorstandsmitgliedes der botanischen Fachsektion. Die in der Leopoldina XIII, p. 81, mit dem Schlusstermine vom 20. JuU 1877 ausgeschriebene Wahl eines Vorstandsmitgliedes der botanischen Fachsektion hat nach dem von dem Notar Herrn Dr. A. B. St übel darüber am 23. d. M. aufgenommenen Protokolle folgendes Ergebniss gehabt: Von den 56 Theilnehmern, welche z. Z. diese Sektion bilden, haben 44, mithin mehr als ein Dritt- theil, rechtzeitig abgestimmt (ein weiterer Stimmzettel war erst nach dem Schlüsse des Wahltermins abgesandt). Von den rechtzeitig eingegangenen 44 Stimmzetteln waren indess zwei als ungültig auszuscheiden, weil die Stimme des einen auf ein Nichtmitglied und die des andern auf Herrn Prof. Dr. Pringsheim gefallen war, welcher bereits Mitglied des Vorstandes der botanischen Fachsektion ist (cf. Leop. XI, p. 67, u. Leop. XII, p. 18). — Von den übrig bleibenden gültigen 42 abgegebenen Stimmen fielen 31 auf Herrn Hofrath Dr. Aug. von Schenk, Prof. d. Bot. in Leipzig, 3 2 2 2 1 1 42. Dr. F. J. Cohn, Prof. d. Bot. in Breslau, Dr. A. W. Eichler, Prof. d. Bot. in Kiel, Geh. Med.-R. Dr. H. R. Goeppert, Prof. d. Bot. in Breslau, Dr. E. Strasburger, Prof. d. Bot. in Jena, Geh. Hofr. Dr.. J. Ch. Doli, Prof. d. Bot. in Carlsruhe, und Dr. J. G. Kühn, Prof. u. Dir. d. landw. Instituts zu Halle a. S. 90 Hiemach ist Herr Hofrath Dr. Aug. v. Schenk, Prof. der Bot. zu Leipzig, mit absoluter Majorität aller Stimmberechtigten zum Mitglied des Vorstandes der botanischen Fachsektion erwählt. — Herr Hofrath v. Schenk hat die Wahl angenommen. Die Amtsdauer erstreckt sich bis zum 23. JuU 1887. — Dresden, den 27. Juh 1877. Dr. Behn. Ergebniss der Wahl zweier Yorstandsmitglieder des TJnterstützuiigs -Tereins der Ksl. Leop.-Carol. Deutsclien Akademie der Naturforscher. Nachdem in Leop. XIH, p. 34, sowie in der Allg. Augsb. Zeitung, Beil. v. 11. April 1877, No. 101, p. 1527, zur Kunde der Betheiligten gebracht war, dass der Unterstützungs-Verein unserer Akademie daliin gelangt sei, bereits in diesem Jahre eine erste kleine Unterstützung gewähren zu können, wurde zugleich zu Vorschlägen und Einreichung von Gesuchen bis Mitte Mai d. J. aufgefordert. Dadurch wurde es nothwendig, den Unterstützungs-Verein vollständig zu organish-en und nach § 10 der Grundgesetze (Leop. XTT, p. 146) zur Wahl des Vereins Vorstandes zu schreiten. Zu diesem Zwecke wurden Leop. XIII, p. 83, die gegenwär- tigen 20 TheUhaber des Vereins zusammengestellt und unterm 1. JuU d. J. die Wahl zweier von den Theil- habem zu erwählenden Vorstandsmitglieder mit dem Endtermin vom 20. Juli 1877 ausgeschrieben. Nach dem von dem Notar Herrn Dr. A. B. Stübel unterm 23. d. M. darüber aufgenommeneu Protokolle hat diese Wahl folgendes Ergebniss gehabt: Von den 20 TheUhabern des Unterstützungs-Vereins hatten 19 rechtzeitig abgestimmt, und waren, da jeder Stimmzettel zwei Vota enthielt, im Ganzen 38 Stimmen abgegeben. Von diesen 38 Stimmen fielen: 18 auf Herrn Dr. Ludwig Rabenhorst in Meissen, 18 „ „ Geh. Med.-R. Prof. Dr. Frz. Winckel in Dresden, und 2 „ „ Dir. Dr. A. B. Meyer in Dresden. 38. Es sind demnach die Herren Dr. Ludwig Rabenhorst in Meissen und Geh. Med.-R. Prof. Dr. Frz. Winckel in Dresden nahezu einstimmig erwählt. Beide Herren haben die Wahl angenommen und bilden mit dem unterzeichneten Präsidenten den Vorstand des Unterstützungs-Vereins. Dresden, den 27. Juli 1877. Dr. Behn. Yeränderungen im Personalbestande der Akademie. Gestorbene Mitglieder: Am 4. Juni 1877 zu Breslau: Herr Sanitätsrath Dr. med. Hermann Julius Paul, Privatdocent an der Uni- versität, sowie Arzt der kgl. Gefangenen- Anstalt und des Augusten-Kinderhospitals zu Breslau. Aufgenommen den 1. Mai 1855. cogn. Roux. — Am 30. Juni 1877 zu Münster in Westphalen: Herr Dr. Eduard Heis, ordentlicher Professor der Mathematik und Astronomie an der kgl. Akademie zu Münster. Aufgenommen den I.Juni 1861. cogn. Hevel. Dr. Behn. Beiträge zur Kasse der Akademie. Von dem Königlich Württembergischen Staatsminister des Kirchen- und Schul- Wesens , Herrn von Gessler, ist unterm 9./12. d. M. der Akademie die erfreuhche Anzeige gemacht worden, dass auf seinen Antrag Se. Majestät der König von Württemberg ihn angewiesen habe, bei den Württembergischen Ständen eine Staatsunterstützung für die Akademie zu beantragen, und dass letztere dieselbe, zum Betrage von 600 Rmk. jährlich, zunächst für den Etats-Entwurf 1877/79 unter der Bedingung bewilligt hätten, dass die Akademie sich verbindhch mache, von sämmtUchen durch sie veranstalteten Veröffentlichungen je ein Exemplar an die kgl. öffentliche BibUothek zu Stuttgart und an die Universitätsbibhothek zu Tübingen abzugeben. Nach bereit- williger Uebernalune dieser Verpflichtung seitens der Akademie hat dieselbe die erste Rate des kgl. Württem- bergischen Staatsbeitrags pro 1. Juli 1877/78 unterm 15. d. M. mit 600 Rmk. empfangen. 13* 100 Juli Rmk. Pf. 7. Von Hm. Geh. Hofr. Prof. Dr. K. Leuckart in Leipzig Jahresbeiträge für 1872 — 75 . . 24 — 11. „ „ Med.-R. Dr. J. B. Müller in Berlin desgl. für 1877 6 — , „ „ Dr. K. Waitz, z. Z. in Indien, desgl. für 1872 u. flgde 51 50 20. „ ,, Prof. Dr. Th. Irmisch in Sondershausen desgl. für 1877 6 — Dr. Behn. Eingegangene Schriften. (Vom IF. Juni bis IT). Juli 1877.) Ver. f. d. Museum schles. Alterthümer. Schlesiens Vorzeit in Bild u. Schrift. 35. Ber. 34 p. Breslau. Mai 1877. 80. Zool. Soc. of Philadelphia. V. Ann. Rep. of the Board of Dü-ectors. p. 36. (6 Taf.). Phil. 1877. 8«. Bruhns, Dr. C. : Meteorol. Beobacht., angest. auf d. Univers.-Sternwarte z. Leipzig i. J. 1876. 31 p. Brnhin, Th. A.: D. Gefässkryptog. Wisconsins (a. 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Rep. ä Berthelot. 4 p. — Mannheim, A.: S. 1. deplacem. infinim. petit d'un diedre d. grandeur in- variable. 2 p. — Gramme: Rech. s. l'emploi d. machines magneto-electr. ä courants Continus. 4 p. — Geruez, D. : InÜuence qu'exerce une action mecan. s. 1. product. d. divers hydrates dans I . Solutions aqueus. sursaturäes. 3 p. — F r i e d e 1, C. et Grafts, J. M.: S. une nouv. methode generale d. Syn- these d'hydrocarbures, d'acftoues etc. 3 p. — Reboul,E. et Bourgoin, E.: Rech. s. 1. projjylene normal. 3 p. — Portes, L.: De l'asparagine d. Amygdalees; hypothese s. son röle physiol. 2 p. — No. 25. Berthelot: Quelqus. observations s. 1. möcanisme d. reactious chim. 5 p. — Trecul,A.: De l'ordre d'apparition d. premiers vaisseaux dans 1. organes aeriens de quelques Primula. 6 p. — Cloiseaux, des: S. 1. forme eristall. et !. proprietes optiques d. protoiodure d. raercure. 3 p. — Moncel, Tb. du: S. 1. electr. -aimants ä rondelles d. fer. 6 p. — Friedel, C. et Crafts, J. 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Haare. 12 p. — Rollet, Dr. A.: Verhalt, il. Blutes gegen Kalihydrat. 18 p. — Klemensiewicz, Dr. R.: Beitr. z. Demonstration d. Pulses u. Herzstosses. 14 p. — Sitzungsberichte (Vereinsjahr 1875 — 76). 73 p. Graz 1877. S». Günther, E. , Verlagsbuchhandlung i. Leipzig, Kosmos. Zeitsclirift f. einlieitl. Weltanschauung auf Grund d. Entwicklungslehre, herausgeg. v. Dr. Otto Cas- par!, Dr. Gust. Jäger u. Dr. E.Iü-ause. I.Jg. 1877. H.l— 3. Leipzig. 40. — H.l. Caspari,Dr.O.: Philosophiei.Bimde mit d. Naturforschg. 13 p. — Jäger, Dr. G.: Physiologische Briefe I. Ueb. Vererbg. 9 p. — Häckel,E. D.: Urkunden d. Stammesgeschichte. 40 p. — Sterne, Co.: Schöpfungsgesch. u. Chorologie vol. 200b'. 9 p. — Hell wald, F. v. : Bedeutg. U.Aufgabe d. Völkerkunde. 8 p. — Jäger,Dr. G.: Die mo- derne Anthropologie. 4 p. — M ü 1 1 e r , Dr. H. : Darwin's Werk : Ueb. d. Wirkungen d. Kreuzungen u. Selbstbefruchtung im Pflanzenreich. 11 p. — H. 2. Overzier, Dr. L.: Gedank. üb. Vererbungserscheingn. u. Vererbuugswesen I. 11p. — Jäger, Dr.G.: Organ-Anfänge I. 6 p. — Müller, Dr. 11.: Ueber d. Ursprung d. Blumen. 15 p. — Tocke,W. 0.: Ueb. d. Art- begriff im Pflanzenreiche, erläutert an d. l'ormeukreisen d. GaMxmg Ruhus. 17 p. — Lang, Dr. A.: Lamarck u. Darwin. Ein Beitr. z. Gesch. d. Entwickliuigslehre I. u. II. 11 p. ■ — Sterne, C: D. neuesten Ausgaben d. Romans von d. Ur- weisheit d. Menschengeschlechts. 10p. — Schnitze, Dr. M.: D. auf d. Ackerbau bezügl. öin-üche u. Lieder d. Ebräer. 8 p. — H.3. Overzier,Dr.L.; Gedank. üb.Vercrbungser.scheinung. u. Vererbungswesen. 14 p. — Prel, Gdu: Ueb. d. noth wendige Umbildg. d. Nebularhypothese. 8 p. — Jäger, Dr. G.: Organ- anfänge II. 8 p. — Keicheuau, W. V.: D. Farbe d. Vogel- Eier. 10 p. — Dodel-Port, Dr. A.: An d. unter. Grenze d. pflanzl. Geschlechtslebens. 15 p. — Günther, Dr. S.: D.An- schauungen d. Thomas v. Aqiu üb. Grunds, d. niechan. Physik. 9 p. — Lang, Dr. A.: Lamarck u. Darwin. Ein Beitr. z. Gesch. d. Entwicklungslehre. 8 p. — Kleinere Mittheilungen. 13 p. — Zur geograpliisclien Meteorologie. Von Prof Dr. Siegni. Günther in Ansbach, M. A. N. (Schluss.) Natürlich bewirkt wiederum die geographische Lage zahllose Abweichungen. So fällt unter dem Einfluss der nördlichen deutscheu Meere das Maximum des Regens in den Herbst, und Holsteins Küstengegenden werden sonach cumulativ betroffen, während für das Innere des Landes jenes Phänomen schon sehr zurücktritt. Der Verf. lässt nun mit gewohnter Genauigkeit die einzelnen deutschen Länder Revue passiren und gelangt dazu, für das gesammte Areal des Kaiserreiches drei Kategorieen aufzustellen: Gegenden mit vorwaltendem Herbstregen (Nordsee- und weniger ausges23rochen auch Ostsee-Küste), Gegenden mit vorwaltendem Winter- regen (ausschliesslich ein kleiner Theil vom Elsass), und endlich das ganze übrige Land als Gebiet des überwiegenden Sommerregens. Die nach dem arith- metischen Mittel berechneten Procentzahlen ergeben im Winter 20, im Frühjahr 22, im Sommer 33 und im Herbst 25 "/o der ganzen Jahressumme. An diesen Abschnitt reiht sich naturgemäss der folgende, „Regen- tage und Regen Wahrscheinlichkeit" betitelt. Hier stellt der Verf. mit Berufung auf zahh'eiche gedruckte wie handschriftliche Quellen fest, wie viel Regentage auf einen bestimmten Ort im Jahre kommen, und durch Division der Anzahl von Regentagen durch die Ge- sammtanzahl der Tage resultirt die unbenannte Zahl, welche hier als Regenprobabilität aufgeführt wird. Die rohen Erfahrungen, welche sich jeder an den Erschein- ungen des Wetters Interessirte, der Reisende und Land- mann, betreffs der Unbeständigkeit des einen und der Constanz eines anderen Monates zu büden pflegt, er- balten hier ihre wissenschaftUche Bestätigung, resp. Modification. Auch bringt eine wie immer von Curven- zeichnungen begleitete Tabelle die in Millimetern aus- gedrückte Durchschnittshöhe des an einem Nieder- schlagstage fallenden atmosphärischen Wassers unter dem Namen „Regendichte", und nicht minder werden die für eine rationelle Landwii'thschaft besonders wich- tigen „Extreme der Niederschläge" in eine Tafel ge- bracht. Wir erfahren daraus u. A., dass die grösste Regenmenge innerhalb des vom Autor berücksichtigten Zeitraumes im Monat März 1860 in dem württem- bergischen Flecken Freudenstadt beobachtet worden ist (665,5 Mm.). — Den am Ende gegebenen kurzen Ueberblick über tropische Gewitter halten wir liier nicht ganz am rechten Platze. Sehr viel Dank wird sich Herr van Bebber zweifelsohne bei vielen Lesern mit seinem letzten Kapitel erwerben: „Der Wald in Beziehung zu den Regen- verhältnissen" ; er excerpirt und popularisirt in dem- selben die für diese Frage maassgebende Monographie des Aschaffenburger Professors Eber may er. Dieselbe hat dazu gedient, mancher landläufigen inexacten Vorstellung vom Einflüsse der Bewaldung auf die Wit- terungsverhältnisse den Laufpass zu geben und be- stimmte Lehrsätze über diesen Einfluss zu formuliren. Es ergiebt sich, dass der Wald die Extreme der Tem- peratur abstumpft, dass sein Vorhandensein zwar nicht auf den absoluten, durch ganz andere Potenzen be- dingten Gehalt der Luft an Wasserdampf, wohl aber auf die Grösse der relativen Feuchtigkeit eine nicht unbeträchtliche Einwirkung auszuüben vermag, dass in Folge dessen auch nicht sowohl die nachweisbare Regenmenge, als vielmehr die Regenhäufigkeit und die Art des Niederschlages (ob heftig, ob gehnd) durch Baumpflanzungen (ja, in nachweisbarer Quantität so- gar durch einzelne Riesenbäume) beeinflusst wird. Unter diesen Verhältnissen ist es leicht begreiflich, dass eine waldreiche Gegend einen constanteren und somit sanitär wie agronomisch günstigeren Grundwasserstand auf- weisen wird, als eine waldarme, dass durch Entwald- ung die Bodenfeuchtigkeit und damit der Stand der 104 Quellen geschädigt, für die Wasserläufe die Nothwen- digkeit heftiger Ueberschwemmungen und theilweisen Austrocknens herbeigezogen wird. Die Belesenheit in Reiseberichten und historischen Werken, welche der Verf. an den Tag legt, lässt ihn viele und interessante Beispiele für die traurige Thatsache beibringen, dass systematische Abholzung vor Allem der Bergabhänge in Binnenländern — für ein Kiistenklima stellt sich die Sache wesentlich anders — von den unheilvollsten Folgen für den Nationalwohlstand eines Landes be- gleitet ist. Geschichtliche Forschungen dieser Art wer- den für die Meteorologie und Erdphysik gewiss manche Thatsache Uefern; wir erinnern nur an die plangemäss in diesem Sinne durchgeführten Untersuchungen des Lausanner Physikers D u f o u r , die derselbe über etwaige säculare KUmaveräuderungen in der Umgegend des Genfer Sees angestellt hat. *) — Der Verf. stellt zum Schluss die Quintessenz der von Ebermayer und von ihm selbst gewonnenen Ergebnisse in sechzehn Thesen zusammen, die wohl beanspruchen können, vom Naturforscher wie vom Forstwirth mit gleicher Theilnahme entgegen- genommen zu werden. Vielleicht, so dachten wir bei der ersten Leetüre des noch im vergangenen Jahre zur Ausgabe gelangten Buches, hätte doch auch anderen Niederschlagsformen einige Beachtung geschenkt werden sollen, vor Allem dem mysteriösen Hagel. Unsere Kenntniss von Ent- stehung und Wirkungsweise dieses häufigen Begleiters unserer Gewitterregen würde durch so exacte statistisch- geographische Behandlung, wie die vom Verf. durch- weg gehandhabte, zweifellos sehr gewinnen.**) Uebri- gens besitzen wir für diesen Gegenstand seit jüngster *) Referent ist in der Lage, aus der geschichtlichen Vergangenheit einer Stadt, in welcher er friüier lebte, den Exempeln van Bebber's ein weiteres, recht prägnantes an die Seite stellen zu können. Die Stadt Amberg in der Oberpt'alz muss noch im späteren Mittelalter von wahren Urwäldern umgeben gewesen sein, wie noch jetzt deren statt- üche Ueberreste bekunden. Dafür trug, wie uns archiva- lische Quellen berichten, das kleine, erst der Naab und mit ihr der Donau tributäre Vilsflüäschen beladene Handels- schiffe bis unter die Mauern der Stadt, während gegenwärtig der seichte — gleichwohl aber zu excessiven Ueberschwemm- ungen geneigte — Bach gerade noch mit flachgehenden Kähnen befahren werden kann. Die Entrodung hat sich aber auch ziemhch genau dem Laufe des Flussthaies an- geschlossen. **) Wir möchten an dieser Stehe den Forschern, welche in der Durchgeistigung des todten Zahlenstoft'es geübt sind, eine unaufgeklärte meteorologische Frage signaUsiren, welche einen eminent topographischen Charakter trägt. Die dem Prachtwerke „Bavaria" einverleibteklimatologischeBeschreib- ung des Kreises Überbayern, welche von dem Regensburger Physiker Wittwer herrührt, berichtet uns das merkwür- dige Factum, dass bei den in jener Provinz durchaus nicht seltenen verheerenden Hagelschlägen ein räumlich wenig aus- gedehnter Landstrich unberührt zu bleiben pflege, nämUch das mittlere Isarthal zwischen den Bergen und Woli'rats- hausen. Sollte die Lage im sogenannten Windschatten des Gebirges diese Gunst bewirken? Jedenfalls wäre hier ein gutes Feld für vergleichende Untersuchung. Zeit eine höchst schätzenswerthe Vorarbeit des Züricher Meteorologen Fritz. — Schliesslich hätten wir neben den Curvendarstellungen eine übersichthche Zusammen- stellung des gewaltigen vom Verf. verwendeten Materials in einer Regenkarte Deutschlands gewünscht, und da Niemand hierzu mehr das Zeug hat, als eben er, dürfen wir einer solchen Erweiterung und Abrundung seines ur- sprünglichen Planes vielleicht für künftig entgegensehen. Wir sind bei dem nunmehr zu Ende geführten Referate etwas ausführlicher geworden, als es sonst üblich sein mag, allein wir halten uns hierzu für auto- risirt durch zwei Beweggründe. Erstlich kam es uns darauf an, eine so tüchtige literarische Leistung, wie diejenige van Bebber's, vollinhaltlich und mit Her- vorhebung der bemerkenswerthen Punkte dem Publikimi bekannt zu geben, zweitens aber wählten \vir eine Be- sprechung desselben, um unserer Anschauung über den Wissenszweig, welchen wir oben als geographische Meteorologie bezeichneten, etwas Greifbares unterzu- legen. Werden die Durchschnitts-Constanten der Wit- terung erst für alle Länder der Erde in ähnlichem Sinne herausgerechnet und mit den maassgebenden oro- und hydrographischen Thatsachen in Beziehung gesetzt sein, so haben wir im grossen Umfange das, was wir eine durchaus auf der Basis der Erdkunde ruhende Witterungskunde nennen ; unumgängliche Vorbedingung für eine geographische ist also jene internationale Meteorologie, deren Ziele und Wege Höh in seinem Ausland-Artikel zu präcisiren versucht hat. Die Kalangs auf Java. Von Adolf Bernhard Meyer. Es existiren auf Java heutzutage noch schwache Ueberreste eines Volkstammes, welcher früher eine gi-össere Verbreitung auf der Insel gehabt zu haben scheint, welcher jedoch theilweise durch Vermischung mit den Javanen und Sundanesen, d. h. mit den ma- layischen Stämmen, theilweise durch Aussterben jetzt so gut wie verschwunden ist, die sogenannten „Kalangs". Ueberlieferung und sonstige Umstände deuten darauf hin, dass die Kalangs Java bewohnt haben, ehe es von Malayen bevölkert wurde, und dass sie daher als Aboriginer, Autochthonen , Urbevölkerung, oder wie man sonst geneigt ist, eine ältere Bevölkerung zu be- nennen, zu betrachten seien. Nur sehr spärliche Ueber- reste scheinen thatsächlich heute noch voAanden zu sein und nur spärliche Berichte findet man in dei' Literatur über dieses Volk verzeichnet. Männer, welche Jahrzehnte auf Java gelebt und welche durch ihren Beruf als Beamte oder Militairs einen grossen Theil der Insel bereist und sich in den verschiedensten Ver- hältnissen dort bewegt haben, erhielten keine oder 105 kaum eine Kunde von den Kalaugs, und auch meine Aufinerksamkeit hätten sie vielleicht nicht auf sich gezogen, wenn ich nicht auf ein photographisches Ab- bild eines solchen Kalang gestosseu wäre, welches mir bedeutsam genug erschien, um wenigstens eine litera- rische Studie über diesen Volksstamm anzustellen. Ich veröfFeutliche dieselbe zu dem Zwecke, um die Auf- merksamkeit wissenschaftlicher Reisendon auf diese Kalang-Reste zu lenken , und wo möglich auf Java ansässige Männer oder die dortigen wissenschaftlichen Corporationen anzuregen, allen noch vorhandenen Spuren nachzugehen, ehe auch diese auf Nimmerwiederkehr verwischt sind. Die Photographie, welche an dieser Stelle wieder- zugeben mir versagt ist, welche ich jedoch baldigst a. a. 0. veröffentlichen werde, verdanke ich meinem Freunde, Herrn van Müsse henbroek, welcher viele Jahre als Regierungsbeamter auf Java lebte; derselbe hat das Individuum, welches dem Photographen in Buitenzorg bei Batavia sass, selbst gesehen. Dieses Individuum war in seiner Jugend von „Java"i) nach Buitenzorg gekommen und wurde als ein Abkömmling der Kalangs angesehen. Herr van Musschenbroek war es auch, der meine Aufmerksamkeit auf diesen Volks- stamm hinlenkte, nachdem ich ihm von den Negritos auf den Philippinen und den Papuas auf Neu-Guinea eingehendere Mittheilungen gemacht hatte, bei meiner Anwesenheit auf Ternate (1873), eben weil er die Ansicht gewann, dass diese Kalangs, als ein schwarzhäutiger, kraushaariger Menschenschlag, der Negerrasse des ostiudischen Archipels angehören. Diese Vermuthung theile auch ich , und zwar glaube ich, dass die Kalangs sich eng an die Negritos der Philippinen,*) an die Semangs und verwandte Stämme von Malakka und an die Bewohner der Andamanen anschliessen.') Da ich selbst keinen dieser Kalangs gesehen habe und da auch meine weiteren brieflichen Nachforschungen von Europa aus völlig resultatlos bis jetzt geblieben sind, so muss ich diese Behauptung mit einer gewissen Reserve aufstellen und es denjenigen Forschern, welche Gelegenheit finden werden, Kalangs an Ort und Stelle zu untersuchen , überlassen , die Richtigkeit derselben zu prüfen ; sollte es sich dennoch ') So nennt man auf Java nur den östlichen Theil der Insel, im Gegensatz zu dem westlichen, von Sundanesen bewohnten. 2) s. A.B.Meyer: üeber die Negritos der Philipiiinen, Nat. Tijdschr. voor Ned. Indie XXXIII, S. 32—10, mit einer Abbildung. Batavia 1873, u. Verh. d. Berl. Ges. f. Anthrop. 1873, S. 90, 155; 1874, S. 255; 1875, S. 47. ■■>) Wallace (Mal. Arch. D. A. II, 417) hält Negritos, Semangs und Papuas für verschieden, allein er hat von den drei in Frage kommenden Völkerschaften nur die letzteren gesehen; es hat daher in diesem Falle sein Urtheil nicht voUes Gewicht. Leop. Xm. herausstellen, dass die Kalangs nicht zu den Negritos zu zählen seien, so wäre wenigstens, angeregt durch diese Untersuchung, ein Dunkel aufgehellt; denn wie man im Verfolge sehen wird, ist unsere Kenntniss in Bezug auf diesen Bevölkerungstheil Java's sehr dürftig. Herr van Musschenbroek bemerkte s. Z. Folgendes: *) .,Auf Java wird die Anwesenheit in noch einzelnen übrig gebhebenen Individuen eines mit den Negritos, Semangs etc. verwandten Stammes vermuthet. Auch die einheimischen Üeberlieferungen weisen darauf hin und nennen diesen Stamm Kalang. Früher waren ihnen in Solo 2) und Bagelen,^) muthmaasslich auch in noch anderen Residentien, besthnmte Wohnplätze — Ka- langans *) — angewiesen , und übten sie bestimmte Handwerke aus: in Surakarta (Solo) die Verfertigung von Peitschen, 5) anderswo Kupferschmiedarbeit. Jetzt sind die Ueberreste mehr unter der Bevölkerung ver- breitet , vermischt und allmälig verschwunden , und haben sie ihren eigenartigen Charakter verloren." Grawfurd^) sagt unter ,, Kalang" nur das Fol- gende: ,,(Jav.) Name eines Stammes oder einer Classe unter den Javanen". Gericke') bemerkt unter demselben Worte: ,,(Ngoko) Name einer Classe von Menschen, die in der Nähe von Surakarta wohnen und die, dem Aberglauben der Javanen zufolge, aus der Vermischung einer Frau mit einem Hunde entstanden sind". In dem Werke: ,,Aardrijkskundig en statistisch Woordenboek van Ned. Indie"**) heisst es von den Kalangs: ,,Ein gewisses Volk auf Java, das sich früher in den Wäldern umhertrieb, jetzt aber in Surakarta und Djokdjokarta angesiedelt ist und bei den Javanen wenig in Ansehen steht wegen seiner vermeintlichen verächtlichen Abkunft." Rigg^) bemerkt etwas ausführlicher: ,, Kalang ist eine Art von Paria auf Java, vielleicht jetzt nir- gends mehr in den Sunda-Districten zu finden. Können es die Ausgestossenen von der Hindu-Zeit sein? Das Wort ist wahrscheinlich dasselbe, wie es in dem Sun- danesischen ,Kalang-Kabut', i. e. , zerstreut, verbreitet', ') Ich gehe diese, wie alle folgenden Citate aus dem Holländischen und Englischen in deutscher Sprache wieder. 2) In der Mitte Java's. s) ßesidentschaft an der Südküste Java's. *) Ich tiude auf Java 5 Dörfer des Namens „Kalang" und 7 des Namens „Kalangan" aufgezeichnet; doch finde ich den Namen auch aufBörueo, Sumatra, Celdbes und Bah. Kailang, mit zwei 1, kommt ebenfalls auf Java und Borneo vor. 5) Aus Rotang (spanischem Rohr). 6) Gram, and Dict. Mal. language 1852. IL. S. 65. ') Javaansch nederduitsch woordenboek. Amsterdam 1847, S. 20(i. ") Amst. 1869, II. S. 22. »3 Dict. of the Sunda language of Java in Verh. Bat. Genootsch. v. Künsten eu Wetensch. XXIX. 1862, y. 190. 14 106 vorkommt. In Rooida van Eysinga's Dictionair der javanischen Sprache finden wir: ,Kalang, Name eines Volkes auf Java, das früher umherwanderte, sich jetzt aber hauptsächlich in Kali Wungii, Demak und Kendal niedergelassen und zum Theil seine eigen- thümlichen Gebräuche beibehalten hat'. Das Wort ,Balang' heisst sowohl im Javanischen, als auch im Sunda : ,werfen', und ,Ka-balang' oder zusammengezogen vielleicht ,Kalang' wüi-de , herausgeworfen' heissen, und daher ein ,Ausgestossener'. Im Sunda heisst auch das Wort ,alaüg-alaügan' , umher wandern', und daher mag ,Ka-alang' kommen.'' Noch ausführlicher berichtet Raffles: i) ,,Die Kälangs sollen einstmals zahlreich in verschiedenen Theilen von Java gelebt haben. Sie führten, so wird erzählt, ein Wanderleben, hingen religiösen Gebräuchen an, welche sich unterschieden von denen des grossen Theiles der Bevölkerung der Insel und mischten sich nicht mit diesen; aber die meisten sind jetzt unter- worfen, haben feste Wohnsitze aufgeschlagen und sind Mubamedaner geworden. Es giebt noch einige Dörfer, in denen sie fortfahren, ihren ursprünglichen Gebräuchen anzuhängen, — — — und wenn auch die Tradition des Landes besagt, dass sie aus einer unnatürlichen Verbindung einer Prinzessin von Mendang Kamülan mit einem Häuptling, der in einen Hund verwandelt worden, abstammen , so haben sie doch Anspruch darauf, als directe Abkommen der Aboriginer der Insel betrachtet zu werden. Man sagt, dass sie einem rothen Hunde grosse Verehrung zollen und dass ein solcher von jeder Familie gehalten wird und nie misshandelt werden darf. Wenn ein Jüngling ein Mädchen heirathen wiU, so muss er den Beweis führen, dass er dem Stamme an- gehört." Es werden dann verschiedene ihrer Gebräuche beschrieben, und Raffles endet seine Darstellung mit den Worten: ,,Sie werden von den Javanen stets mit so viel Verachtung behandelt, dass ,Kalang' ein Schimpf- name geworden ist." Es erinnern mich diese letzten Worte lebhaft an die Art und Weise, wie die Tagalen auf Luzon das Wort ,,Aeta" von den Negritos gebrauchen. In einer längeren Abhandlung von Winter 2) wird weitläufig die im Munde der Javaner lebende Sage wiedererzählt, nach welcher die Kalangs, wde oben erwähnt, von einem rothen Hunde abstammen sollen, aus welchem Grunde eben sie verachtet sind. Eine nicht uninteressante Bemerkung endlich macht von Gaffron in einer kleinen Abhandlung: ,,Over menschen met staarten op Borneo", in der Nat. Tijdschr. V. Ned. Ind. 1859, p. 230. Er sagt: „Früher, als Borneo noch nicht so viel bereist wurde, wie jetzt, fanden diese fabelhaften Berichte noch Glauben, und es gehört durchaus nicht zu den Unmöglichkeiten, dass junge, eifrige Naturforscher, welche sich nur kurze Zeit in unserem Archipel aufhielten, sich verleiten Hessen, Berichte über Menschen mit Schwänzen auf Borneo zu glauben und mitzutheilen , gerade wie man das- selbe früher auch von dem Dorfe Kalang in der Provinz Banjoemas (auf Java) erzählte." Es wären dieses so ziemlich alle Berichte über die Kalangs auf Java, welche mir zugänglich waren und welche ich der Mühe werth fand zu reproduciren. Bemerkenswerth ist es vielleicht, dass derselbe Name (allerdings mit zwei 1 geschrieben, wie das Wort ja aber auch auf Java vorkommt) sich bei einem Volks- stamme auf der Halbinsel Malakka findet, über den wir durch Logan ein wenig besser unterrichtet sind:*) Es sind die Orang Biduanda Kallang am Pulai- flusse. Eine Angabe über das Haar dieser Menschen ist im Texte nicht zu finden, allein auf den Abbild- ungen (Plate I. 7 — 10) finden wir bei zweien zwar straffes, bei zwei anderen aber (9 u. 10) krauses und gelocktes Haar. Ueber das mehr oder weniger krause Haar der wilden Stämme von der Halbinsel Malakka und Nach- barschaft liegen in der Literatur eine Reihe von An- gaben vor, von denen die folgenden, als zum Theil nicht überall zugänglich oder weniger bekannt, hervor- gehoben werden mögen : Von den Orang Binuas von Johore sagt Lo- gan: 2) „Physisch kann man sie als verbindendes Glied zwischen den Neger- und den braunen Rassen des Archipels ansehen. Das Haar ist schwarz und im Allgemeinen glatt und schlicht, aber bei Einigen ist es kraus und bei AUen etwas trockener und wirrer als bei den Malayen , in Folge des ümstandes , dass sie wenig Gel hineinthun." Von den Mantiräs sagt derselbe Autor: 3) ,,Das Haar fällt über die Schultern herab und bei einem Manne in einer Fülle von Locken." Von den Jakuns bemerkt Favre:*) „Ich will auch bemerken, dass sich diese Jakuns von den Indo- Portugiesen von Malakka durch das krause Aussehen des Haares unterscheiden." Und p. 247: ,,Das Haar der Jakuns ist schwarz, gewöhnlich kraus, aber sehr ') Eist, of Java. 1830. 2. cd. I, S. 365. i) Tijdschrift voor Necrlands Indie II. Batavia 1839. S. 578—588. 1) Siehe Journal of the Indian Archipelagus 1847. Vol. I. S. 300 ff. 2) Journ. Ind. Arch. I. p. 251. 1847. 3) 1. c. p. 29ü. «) 1. c. II. p. 240. 1848. Diese Abhandlung ist später, 1865, nochmals abgedruckt und als Brochure erschienen: An Account of the wild tribes inli. the Mal. Pen. etc. Paris. 10- verschieden von dem krausen Haar der Kafifern." Und Thomson:*) „Die reinen Individuen darunter sind wollhaarig und schwarzhäutig ; dieselbe Art Leute, wie wir sie als Papuas auf Neu-Guinea finden." (Ich be- merke jedoch, dass der Verf. diese nicht gesehen hat.) Seite 76 ist ein hübscher Holzschnitt nach einer Photo- graphie ; von den 5 Männern haben 4 krauses, stehen- des Haar, einer kraus herabhängendes, die 2 Frauen lang gelocktes. Von einem Semang berichtet Anderson:*) „Sein Haar war wollig und buschig (seine Lippen waren dick, seine Nase platt und sein Bauch sehr hervortretend ; er glich genau zweien Eingeborenen der Andamaneu, welche im Jahre 1819 nach der Prince of Wales-Insel gebracht wurden)." Und Log an: 2) „Das Haar ist spiralig, nicht wollig, und wächst dick auf dem Kopfe in Büscheln." Ueber die wilden Völker auf der Halbinsel Ma- lakka findet sich u. A. noch ein interessanter Bericht aus dem Jahre 1642 in den Tijdr. t. d. taal-, land- en volkenkunde v. N. Ind. N.V. IV. 1862, S. 127—133, die jedoch über ihren physischen Habitus keine Auf- klärung liefert. Die Orang beuuas, barut und tambus von dem Riouw- (Rio-) Archipel, speciell die Orang benuas von der Insel Rampang (Rempaug) im Süden von Singa- pore werden von Net scher nach Autopsie geschil- dert,^) ihr äusserer Habitus aber nur ungenügend be- rührt; zweifellos jedoch betrachtet der Verf. sie als zu derselben Rasse gehörig, wie die Bewohner des Inneren der Halbinsel Malakka. Von den Seelongs, den Bewohnern des Mergui- Archipels, heisst es in Helfer's Reisen:^) ,,Die mit- unter krausen Haare weisen auf die Verwandtschaft mit Negerstämmen hin ; möglicherweise hat eine Kreuz- ung mit den benachbarten Andamanesen stattgefunden." Von den Nicobaresen meint Ball:^) ,,Aus mehren deuthchen Angaben in den vorliegenden Ab- handlungen erfahren wir, dass im Inneren von Gross- Nicobar eine Rasse schwarzer Wilder mit sich kräu- selndem (,curly') Haar existirt. Es kann wenig Zweifel darüber sein, dass diese Rasse dieselbe ist, wie die Mincopies oder Andamanen,') ') The straits of Malacca. London 1875. p. 77. 2) Jom-n. Ind. Arch. IV. p. 427. 1850. ä) 1. c. 1S53 (siehe Earl, Nat. Races, p. 158, Anm.). •>) Tijdschr. V. Ind. taal-, 1.- en v.-k. II. p. 135 (Jahrg. I, Afl. VII u. VIII). 1H55. ^) Herausg. von der Gräfin Nostiz, Leipzig 1873. II. p. 241. «) The Nicobar Islands, Papers relating to the Nie. Is. — Selections from the records of the Government of India N. LXXVII. from the „Calcutta Review', p. 16 des S.-A. ') Derselbe Autor (s. I'roc. R. Irish Aead. Ser. II, Vol. I, 1871: „On a visit to the Andamanese ,Home' Port Blair, welche wahrscheinlich einst aUe Inseln der Nicobar- Grnppe bewohnten, aber von den einwandernden Ma- layen auf den südlichen Inseln in die Hügel und Wälder zurückgetrieben, auf den nördlichen gänzhch ausgerottet wurden." (Roepstorff ') nennt die Stämme ,,Scho- baengs", stellt sie aber zur mongolischen Rasse.) Bei all' diesen Völkern scheint es sich daher um kraushaarige Menschen zu handeln, wie unzweifelhaft bei den Negritos der Phihppiuen und und den Min- copies der Andamauen. Aber ist es nachzuweisen, dass auch die Kalangs Java's ebensolches Haar hatten und in ihren schwachen Resten noch haben? Dann aller- dings würde ich ihre verwandtschaftHche Zusammen- gehörigkeit mit den genannten Volkstämmeu kaum in Frage stellen mögen und damit den Nachweis einer Negrito-Ürbevölkerung auf Java geführt zu haben glauben. Ein solcher Nachweis ist auch für andere der Sunda- Inseln meines Erachtens noch nicht geführt, denn auf Grund eines, vielleicht etwas abweichenden Schä- dels von Bomeo oder Timor 2) das Vorhandensein von Negritos erschüessen zu wollen, erscheint mir ungerecht- fertigt. Wenn Herr van Musschenbroek von der Ver- wandtschaft der Kalangs mit den Negritos, Semangs etc. spricht, so thut er dieses auf Grund der Annahme oder Thatsache, dass die Kalangs krauses Haar und schwarze Hautfarbe haben. Die betreffenden Photographien geben keinen absolut sicheren Aufschluss darüber: Die Haut- farbe scheint in der That sehr dunkel zu sein. In Bezug auf das Haar muss bemerkt werden, dass das Individuum, dessen Portrait einmal en face, einmal im Profil vorhanden ist, ziemlich kahlköpfig zu sein scheint; nur ein relativ starker Bart ist gut erkennbar, ein Charakter allerdings, der nicht für die Zugehörigkeit zur malayischen Rasse spricht, deren Bartwuchs be- kanntlich sehr gering ist. Allein auch auf dem Haupte scheint ein kurzes, krauses Haar stellenweise zu wachsen, wie durch die Lupe, wenn auch nicht mit Sicherheit, erkennbar. Sollte aber das Individuum vielleicht das Haupthaar geschoren haben, und man sich geneigt fühlen, an die gleiche Sitte der Mincopies zu denken Andaman Is.") sah eine Gruppe der kleinen, wollhaarigen, „Spiral twisted" Andamanesen „cat's cradle" spielen und knüpft daran die Bemerkung, dass, da Wallace (s. Mal. Arch., D. Ä. I. 125) dasselbe von Dajakkindern in Borueo hat spielen sehen, darin ein Beweis hege für einen ursjirüng- Uchen Zusammenhang zwischen den Andamanesen und den Rassen, welche den Malayischen Ai-ehipel bewohnen. Es ist sicher nicht zulässig, auf solchen Gnmd hin einen Zusammen- hang erschliesseu zu wehen, da es sich um eine Spielerei handelt, welche zweifellos an den verschiedensten Orten der Erde selbständig erfunden wkd. 1) Vocabulary of dialects spoken in the Nicob. and Andam. Is. Calcutta 1875. S". 2. ed., p. 3. 3) Hamy, Bull. d'Anthr. 1876, p. 113, und Nouv. Arch. du Mus. d'Hist. nat. de Paris X. 1874, p. 245. 14* 108 und auf diese Uebereinstimmung hin an eine verwandt- Bchaftliche Beziehung, so muss ich betonen, dass die Sitte, das Haupthaar zu scheeren, bei fast aUen Be- wohnern des Archipels vereinzelt vorkommt: bei den Dajaks, den nicht muhamedanischen Bewohnern von Celebes, Ceram etc., den Malayen, den Sundanesen, den Sumatranen, den Bandjaresen auf Java, den Terna- tanen etc. Es kann daher dieser Umstand nicht als ein maassgebendes Criterium gelten. Falls die Kalangs nicht zu den Negritos zu rechnen wären, so kann wohl nur die Rede davon sein, dass es Malayen sind; dagegen scheint mir aber ausser- dem zu sprechen, dass sie von den Bewohnern Java's verachtet werden und dass sie im Aussterben begriifen sind. Die später eingewanderten nialayischen Völker auf Borneo, Sumatra, Celebes etc. stehen in keinem so schroffen Gegensatze z. B. zu den auch der malayi- schen Basse angehörigen Dajaks, Battas, heidnischen Völkerschaften auf Celebes (,,Alfuren") etc. Auch sind die letzteren keineswegs dem Aussterben geweiht, wie allerdings die schwarze Rasse der Philippinen, der Andamanen etc. Ja, meine Ueberzeugung geht dahin, dass es auch auf Neu-Guinea den Papuas nicht anders gehen würde und wahrscheinlich gehen wird, als 'den Negritos, den Mincopies etc. Die Freiheitsliebe und die bedürfnisslose Ungezwungenheit dieser Rasse geht eben so weit, dass sie sich keinem wie immer gearteten Joche fügt und lieber zu Grunde geht, als sich ac- commodirt. Sem per') will die Steinbeile, welche er auf Min- danao gefunden hat, „ohne Zwang auf eine schwarze Bevölkerung bezielien". Allein es scheint mir dieses ein keineswegs stringenter oder erlaubter Schluss zu sein. Wäre er es, so müsste u. a. für Java und Celebes dasselbe Eaisonnement erlaubt sein. Von Java sagt Swaving:*) ,,Wh' schliessen diesen Bericht mit der Bemerkung, dass die bis jetzt bekannten Steinwerkzeuge von Java grösstentheils aus dem westlichen Theile der Insel und besonders aus den Buiteuzorg'schen Ländern herstammen." (Die Kalangs scheinen mehi- im öst- lichen Theile der Insel, wenigstens jetzt, vorzukommen.) Von Celebes brachte ich selbst eine Reihe von Stein- waffen mit, und zwar sowohl aus dem Norden, als auch aus dem Süden,») allein es gelang mir nicht, irgendwo Traditionen oder Spuren von einer kraus- haarigen, .schwarzen Bevölkerung aufzufinden; auch halte ich alle bis jetzt darüber gemachten Angaben für unzuverlässig, womit ich jedoch die Möglichkeit >) Die Philippinen, 6. Vorl. S, 49. 1869. ^) Berigt en afteekening van eenige steenen wiggen en wapenen, Nat. TijdscLr. v. Ned. Ind. 1. 1850, S. 85. 3) A.B.Meyer, Schädel und Stemwaflen von Celebes. Verh. der Berl. Ues. f. Anthrop. 1872, p. 202. des Vorhandenseins, vergangenen oder gegenwärtigen, in schwachen Resten oder nur Spuren, keineswegs in Abrede stellen möchte. Hoffentlich haben diese Auseinandersetzungen zur Folge, dass wenigstens für Java diese Frage baldigst erledigt werden wird. lieber die Beobachtungen des Vorüberganges der Venus vor der Sonnenscheibe am 8. December 18 74. Von Prof. Dr. C. Bruhns in Leipzig, M. A. N. § 1. Einleitung. Die Beobachtungen des Vorüberganges der Venus vor der Sonnenscheibe am 8. resp. 9. December 1874, welche die Astronomen zur Bestimmung der Entfernung der Sonne von der Erde angestellt haben, sind im All- gemeinen vom Wetter begünstigt gewesen. Die Ex- peditionen, welche die verschiedenen Nationen aussandten, sind im Jahre 1875 mit einem bedeutenden Beobacht- ungsmaterial zurückgekehrt, welches gegenwärtig ge- sichtet und verarbeitet wird. Die Ableitung der Re- sultate erfordert aber ungemein viel Arbeit und das Endresultat, die genaue Kenntniss der Entfernung der Erde von der Sonne, darf erst nach der Beobachtung des nächsten Vorüberganges der Venus vor der Sounen- scheibe am 6. December 1882 erwartet werden, weil erst damit die Beobachtungen dieser Art für die näch- sten 122 Jahre geschlossen sind. Ein Resultat aus den Beobachtungen von 1874 würde nui' ein vorläufiges sein und dürfte durch die Beobachtungen von 1882 noch, wenn auch nur geringe, Correctiouen erfahren. Die Astronomen haben sich zunächst geeinigt, ihre Beobachtungen über die Venusdurchgänge in möglichst gleicher Weise zu bearbeiten und dieselben Reductions- Elemente zu Grunde zu legen; auf der Astronomen- versammlung in Leyden im Jahre 1875 sind über diese Punkte und die Publication eine Reihe von Beschlüssen gefasst, welche wir in kürzerer Form liier geben: 1) Es ist wünschenswerth, dass die von allen Ex- peditionen gemachten Beobachtungen so bald als mög- lich gedruckt werden. 2) Dass die Beobachtungen in gleichem Format, und zwar im Quartformat gedruckt werden. 3) Es ist ein kurzer Bericht über den Verlauf jeder Expedition erforderlich, mit Angabe der Namen und Functionen der Mitglieder, und eine Beschreibung der Oertlichkeit, wo die Beobachtungen angestellt sind. 4) Bei den Beobachtungen an den Durchgangs- instrumenten genügt eine Beschreibung der Instrumente und der angewandten Methoden, sowie die instrumen- tellen Correctiouen nebst den abgeleiteten Uhrcorrec- tionen und den geographischen Ortsbestimmungen. 109 5) Unumgänglich nothwendig ist e?. alle Wahr- nehmungen bei den Contactbeobachtungen, Mikrometer- messungen u. s. w., ebenso Uhrzeit und Sternzeit für jede einzelne Beobachtung, endlich sämmtliche Original- notizen ganz so, wie die Beobachter sie niedergeschrie- ben, anzuführen. 6) Bei den Reductions-Elementen ist ftuf strenge Gleichartigkeit zu achten. 7) Der Ort, wo die Originaldocumente und die Instrumente deponirt sind, ist anzugeben, l^ie speciell zu den Venusbeobachtungen benutzten Instrumente sind mit einer Inschrift zu versehen, um sie in späteren Zeiten wiederzuerkennen. Die Original-Beobachtungen und zuverlässige Abschriften sind, um ihre P]rhaltung zu sichern, an verschiedenen Orten zu deponiren. 8) PublicationenvonEinzeh-esultatenfürdieSonnen- parallaxe aus den Beobachtungen des Venusdurchganges von 1874 sind, als die Wissenschaft beeinträchtigend, thunUchst zu vermeiden,. § 2. Die Beobachtungen. Von den Expeditionen der verschiedenen Nationen sind bekanntlich drei verschiedene Methoden für die Beobachtungen des Vorüberganges angewandt: es sind Contaote beobachtet, und zwar Eintritte und Austritte der Venus an der Sonnenscheibe , ferner sind Mikro- metermessungen, d. h. Messungen zwischen den Rän- dern der Venus und der Sonne ausgeführt worden, zu welchen auch die Beobachtungen mit einem beson- deren Instrumente, dem Heliometer, gehören; endlich sind photographische Aufnahmen angestellt, und zwar kurz vor und nach den Contacten nach einer von dem französischen Astronomen Janssen in Paris angegebenen Methode, und ausserdem photographische Aufnahmen des ganzen Sonnenbildes mit der vor der Sonnenscheibe befindlichen Venus. Von dem Phänomen waren im östlichen Europa und Afrika am Morgen des 9. December die Austritte der Venusscheibe aus der Sonnenscheibe sichtbar; auch im südlichen Afrika und westlichen Asien sah man nur einen Theil des Phänomens. Dasselbe war erst im öst- lichen und südlichen Asien, in Australien und den In- seln des südlichen Oceana wahrzunehmen, während auf den übrigen polyuesischen bis zu den Sandwichsinseln nur Eintritte und die Venus mehr oder weniger vor der Sonnenscheibe vorgerückt bis zum Untergange der Sonne zu sehen waren. In Amerika und dem west- lichen Europa war es während des Phänomens Nacht. Im östlichen Europa waren die Wiener Astronomen, die Prof. v. Oppolzer und E. Weiss nach Jassy, die Ungarischen Astronomen v. Konkoly und Schenzl nach Klausenburg gereist und beobachteten dort am 9. De- zember früh nach Sonnenaufgang den Austritt. Auf den Stationen, welche die russischen Astro- nomen im europäischen Russland besetzt hatten , war das Wetter leider fast überall ungünstig, dagegen im asiatischen Russland theilweise günstig; in Sibirien wurden Eintritte in Habarowka, Kiachta, Nertschinsk und Port Possiet, Austritte an eben diesen Stationen und in Jalta und Orianda , beide in der Krim , be- obachtet; in Kiachta sind ausserdem 8, in Possiet 38 photographische Aufnahmen gemacht und in Nertschinsk Messungen am Heliometer ausgeführt. Ferner beobach- teten russische Astronomen in Tschita Ein- und Aus- tritte und am Heliometer, in Wladiwostok Austritte und mit dem Faden-Mikrometer. Russische Astronomen beobachteten noch in Teheran und Yokohama Eintritte und in Theben in Aegypten Austritte. Die amerikanischen Astronomen erhielten: in Peking (Eintritte, Austritte, 90 Photographien), in Wladiwostok (Eintritte, Austritte, 13 Photographien), in Queenstown auf Neuseeland (Eintritte, 59 Photo- graphien), in Nagasaki (Eintritte, Austritte, 60 Photo- graphien), auf Kerguelen (26 Photographien), auf den Chatham-Inseln (8 Photographien), in Campbelltown, Tasmanien (Eintritte, 55 Photographien), in Hobart- ' town (39 Photographien'' . Ein Professor des amerik. College in Beirut hat noch den Austritt beobachtet (?). Die französischen Astronomen beobachteten: in Peking (Eintritte, Austritte, 60 Photographien), in Nagasaki (Eintritte, Austritte, photographische Auf- nahmen der Ein- und Austritte nach Janssen'« Me- thode, Photographien und Mikrometerbeobachtungen), in Hiogo, Japan (Eintritte, Austritte, Photograpliien [?]), auf der Insel St. Paul (Eintritte, Austritte, 500 Photo- graphien), in Neucaledonien (Eintritte und 100 Photo- graphien), in Saigon in Indien (Eintritte, Austritte). Englische Astronomen beobachteten : in Adelaide, Australien (2 Austritte, 60 Mikrometerbeobachtungen), in Melbourne und an 3 benachbarten Stationen, Morning- ton. Sandhurst und Glen Rowan (4 Eintritte, 0 Aus- tritte,44 Mikrometerbeobachtungen, 200 Photographien), in Sydney und an den benachbarten Orten Eden, Goul- bourn, Woodford (7 Eintritte, 6 Austritte, 960 Photo- graphien der Contacte nach Janssen's Methode und 280 Photographien), in Windsor, N. S. Wales (Eintritte, Aus- tritte), am Cap der guten Hoffnung (Austritte, 14 Photographien), in Kairo (3 Eintritte, Mikrometer- beobachtungen), in Gondokoro (Austritt), in Suez (Aus- tritt, Mikrometerbeobachtungen), in Theben (3 Aus- tritte, 120 Photographien der Contacte nach Janssen, Mikrometerbeobachtungen, 35 Photographien), in Co- lorabo auf Ceylon (Eintritte, Austritte), in Buschir, Persien (Eintritt, Austritt), in Calcutta (Eintritte, Aus tritte), in Kurrachee (?), in Roorkee (2 Eintritte, 2 <^^^^.^ ■6 110 Austritte, 420 Photographien der Contacte nach Janssen, Mikrometerbeobachtungen, 100 Photographien), in In- dore, Multan. Bamo in Birma und Umballa (Eintritte und Austritte), in Honolulu auf Hawaii (5 Eintritte, 120 Mikrometerbeobachtungen, 60 Photographien), auf Kerguelen (1 Eintritt, 3 Austritte, 13 Photographien), auf Mauritius (Eintritt, Austritt, Lord Lindsay 3 Ein- tritte, Heliometerbeobachtungen, 100 Photographien), auf Piodriguez (3 Eintritte, 3 Austritte, 405 Photo- graphien der Contacte nach Janssen, 10 Mikrometer- beobachtungen, 58 Photographien), in Burnham bei Christchurch , Neuseeland (Mikrometerbeobachtungen, 9 Photographien). Holländische Astronomen beobachteten : auf der Insel Bourbon (Austritte, einige Photographien, HeUo- meterbeobachtungen), auf Java in Buitenzorg (Eintritt und Austritt). Italienische Astronomen beobachteten in Mad- dapur, Ostindien (Eintritt, Austritt). Spanisch e Astronomen beobachteten auf Manila (? ) ; Mexikaner in Yokohama (2 Eintritte, 2 Austritte und Photographien). Die egyptischen Astronomen beobachteten auf ihrer Sternwarte in Kairo 2 Austritte. Die deutschen Astronomen beobachteten: in Theben (Austritte), auf der Kerguelen-Insel (Eintritte, Austritte, 61 Photograjshien , 64 HeUometerbeobacht- ungen), auf Mauritius (2 Austritte, 48 Heliometer- beobachtungen) , auf den Auckland-Inseln (1 Eintritt, 4 Austritte, 96 Heliometer beobachtuugen, 115 Photo- graphien), in Ispahan (1 Austritt, 22 Photographien), in Tschifu (5 Eintritte, 5 Austritte, 96 Heliometer- beobachtuDgen, 115 Photographien). Man erkennt aus dieser Zusammenstellung, dass sehr viele Beobachtungen angestellt sind, jedoch ist bisher noch nicht festgestellt, wie viel davon brauch- bar; bei den photographischeu Aufnahmen wird voraus- sichtlich eine Anzahl von Bildern wegen Undeutlichkeit kaum messbar sein. § 3. Die deutschen Expeditionen. Wie wir früher mitgetheilt (s. Leopold. X, p. 61 fgd.) sind vom deutschen Reiche fünf Expeditionen ausge- schickt, und zwar die erste nach Tschifu in China, die zweite nach Kerguelen, die dritte nach den Auckland- Inseln, die vierte nach Mauritius und die fünfte nach Ispahan. Eine sechste sandte die Könighche Akademie der Wissenschaften in Berlin aus, deren Astronom, Professor Auwers in Theben in Aegypten bei gün- stigem Wetter die Austritte beobachtete. Die ersten drei Expeditionen hatten alle nötlügen Instrumente, um die drei verschiedenen Arten von Beobachtungen ausführen zu können, während bei der vierten Expedi- tion (Mauritius) die photographischen Instrumente fehl- ten, welche mit einer Anzahl von Instrumenten zu Orts- bestimmungen und Fernröhren unter der fünften Ex- pedition nach Ispahan gingen. a) Die Expedition nach Tschifu, bestehend aus den Astronomen: Dr. Valentiner als Leiter, Dr. Adolf, Dr. Reimann, Herrn Deichmüller als GehUfe und den beiden Photographen Herren Kardätz und Eschke, sollte sich von Southampton über Bombay nach Shanghai einschiifen, von wo aus man anfangs glaubte, dass S. M. Corvette „Arcona" die Beförderung nach Tschifu über- nehmen könnte. Von diesem letztern wurde wegen Gefährlichkeit der Barre des Wusungflusses abgesehen, und ging die Expedition, nachdem sie durch die Pen- insular and Oriental Company bis Shanghai befördert worden, von dort mit einem Lokaldampfer nach Tschifu. Dr. Valentiner erhielt am 4. August die nöthigen Instructionen, leitete vom 5. bis zum 8. in Hamburg die Verladung des Gepäcks, welches aus 107 Pack- stücken von nahe 280 Centnern Gesammtgewioht be- stand, und kam, begleitet von dem mit Umladungen kundigen Capitain Kirstein, mit dem Dampfer Rainbow am 10. nach London, wo am 11. und 12. die Um- ladung auf den Dampfer Nizam der P. and 0. Company stattfand. Herr Dr. Valentiner reiste mit den unter- dess eingetroffenen Herren Dr. Adolph, Dr. Beimann, Kardätz und Eschke nach Southampton, wo auch Herr Deichmüller sich eingefunden, und am 20. August ging die Expedition in See. Das Schiff war am 1. Septbr. in Port Said, am 15. in Bombay, wo vom 16. an das Gepäck von neuem auf das Schiff „Baroda" verladen werden musste. Am 21. Septbr. verliess dieses Schiff Bombay, und nach kurzen Aufenthalten von 1 bis 2 Tagen in Point de Galle, Singapore und Hongkong wm-de nach einer stürmischen Fahrt am 16. October Shanghai erreicht. Hier musste nochmals umgeladen werden, und mit dem kleinen amerikanischen Dampf- boot Chili kam am 27. October die Expedition in Tschifu an, wo sie die Arcona antraf, welche mit grosser Bereitwilligkeit durch ihren Maschinisten und einen Zimmermann die Ausladung des gesammten Materials, sowie die Aufstellung der Beobachtungshäuser und der Instrumente unterstützte. Mit der Errichtung der Sta- tion verfloss die Zeit vom 2. bis 12. November, au welchem Tage die ersten Beobachtungen mit dem Pas- sagen-Instrument zur Ermittelung der genauen Zeit angestellt wurden. Zur Theilnahme an den photogra- phischeu Arbeiten und anderen wissenschaftlichen Be- obachtungen wurde von dem Commandanten der Arcona, Herrn Capitain Freiherrn v. Reibnitz , dem Arzt Dr. Bohr und den Unterlieutenauts Herren Borkenhageu und Oebichs bereitwilligst die Erlaubniss ertheilt. Das 111 Wetter begünstigte im Allgemeinen die Beobachtungen ; zwar war es vom 21. bis 25. November trübe, ebenso am 4. December, auch am 8. kamen Nachmittags Wolken, doch am 9., dem Tage des Vorüberganges der Venus, war es während desselben gut, jedoch un- mittelbar nachher bezog sich der Himmel mit dicken Wolken und blieb auch an diesem und dem nächst- folgenden Tage trübe. Später war es theils heiter, theils trübe, und da, um die geographische Lage der Beobachtungsstation genau zu bestimmen, die Ermittel- ung der Längendiiferenz gegen Nagasaki ausgeführt werden musste, theilten sich die Beobachter, und Dr. Valentiner beobachtete vom 18. December bis I.Februar in Nagasaki, während Dr. Adolph in Tschifu blieb. Vor dem 9. December wurden die nöthigen Zeit- bestimmungen erhalten, ferner zur Ermittelung der geographischen Länge des Ortes sechs Mondculmina- tionen mit nahestehenden Sternen , drei Sternbedeck- ungen, an zwei Tagen Polhöhenbestimmungen am Uni- versaUnstrument beobachtet. Am Heliometer gelangen während dieser Zeit an 14 Tagen Messungen des Sonnen- durchmessers. Am 9. December früh war das Wetter günstig und zuerst von den Herren Valentiner und Adolph am Heliometer der Durchmesser der Sonne ge- messen; dann übernahm Herr Dr. Adolph den sechs- füssigen Refractor, ein parallactisch aufgestelltes Fern- rohr von nahe 2 Meter (6 Fuss) Brennweite und 122 Millimeter Oeffnung des Objectivs, Herr Reiroann den dreifüssigen Refractor, Herr Deichmüller das Universal- instrument, Herr Capitain von Reibnitz das Passagen- instrument. Herr Deichmüller sah die Venus schon 18 Minuten vor ihrem Eintritt in die Sonnenscheibe, und als der Planet theilweise eingetreten war, zeigte sich der noch ausserhalb der Sonne stehende Theil von einem schmalen Ringe umgeben, welcher von der At- mosphäre der Venus herrührte. Die fünf Beobachter notirten 15 Zeitmomente füi- die Eintritte der Venus in die Sonnenscheibe nahe um 21 Uhr 52,2 Minuten, welches im Durchschnitt aber 3 Minuten später ist, als nach den Planetentafeln berechnet war, und noch 172 Minuten später, als aus den neuesten Fehler- bestimmungen erwartet wurde. Darauf gingen die Herren Valentiner und Adolph über zu den Bestimm- ungen des Durchmessers der als schwarze Scheibe auf der hellen Sonnenscheibe erscheinenden Venus; dann wurden drei vollständige Sätze d. h. 48 Distanzen, zwischen den nächsten und entferntesten Punkten des Sonnen- und Venusrandes beobachtet. Es kamen dann Cirri, doch von Neuem sind, trotzdem die Bilder der Sonne und Venus schon etwas trübe und matt wurden, noch drei Sätze Distanzbeobachtungen vollendet; darauf wurde das Messen des Venusdurchmessers wiederholt, worauf es zu trübe zu weiteren Beobachtungen dieser Art geworden war. Die innere Berührung bei dem Aus- tritt der Venus aus der Sonnenscheibe wurde von den verschiedenen Beobachtern im Ganzen 13 Mal notü-t und dieselbe etwa eine Minute früher gefunden, als die Berechnixng nach den vorhandenen Planeteutafelu sie ergiebt, und noch 1/.^ Minute früher als sie nach den letzten Fehlerbestimmungen erwartet wurde. Die Wahrnehmung der letzteren äusseren Berührung bei dem Austritt gelang nur am sechsfüssigen Refractor, noch um einige Sekunden verspätet, um 2 Uhr 36,7 Minuten Nachmittags. Die Photographen waren auch sehr glücklich: 115 Aufnahmen der Sonnenscheibe mit dem Venusbilde ge- langen, 11 davon zwischen den beiden ersten Berühr- ungen, 4 im Austritt und 100 während des vollen Phänomens. Aufnahmen nach dem letzten Austritt ge- langen deswegen nicht mehr, weil es zu trübe geworden. Am Abend jedoch war es so klar, dass wieder Zeit- bestimmungen erhalten wurden. In der Zeit nach dem 9. December wurde, wie schon erwähnt, die Bestimmung der Längendifferenz mit Nagasaki ausgeführt. S. M. Corvette Arcona ver- hess am 14. Decbr. mit Dr. Valentiner und 7 Chrono- metern an Bord Tschifu und kam am 18. in Nagasaki an, wo an der einen amerikanischen Station der Pro- fessor Davidson sich aufhielt, mit dessen Uhren die Chronometer sofort verglichen werden konnten. (Scbluss folgt.) Ifaturwissenscliaftliche Wanderversamm- lungen im Jahre 1877: Die British Association for the A.dvance- ment of Science wird am 15. Aug. und an den folgenden Tagen unter dem Präsidium von Professor Allen Thomson in Plymouth abgehalten werden. — Zur internationalen Astronomenversamm- lung ladet der Vorstand (0. Struve-Polkowa, Vor- sitzender, E. Schönfeld-Bonn und A. Winnecke- Strassburg, Schriftführer) für Donnerstag, den 30. Aug. bis Sonnabend, den 1. Sept. nach Stockhohn ein und bittet, Anträge oder Mittheilungen nach § 27 d. St. vorher anzumelden. Nähere Auskunft über die Anord- nung der Versammlung und über eine etwaige Herab- setzung der Fahrpreise auf den schwedischen Bahnen erfahren die Mitglieder durch Hrn. Professor Gylden, Direktor der Sternwarte zu Stockholm. — Die 50. Versammlung der Naturforscher und Aerzte wird, dem vorjährigen Beschlüsse gemäss, vom 18. — 22. Sept. in München abgehalten werden. — Die von den Geschäftsführern (Ghmr. Dr. v. Petten- kofer und Prof. Dr. Zittel) veröffentlichte Einladung, Programm und Tagesordnung bringen im Wesenthchen Folgendes : 112 Die Mitglieder- oder Theilnehmer-Karten (welche zum unentgeltlichen Bezüge einer Damenkarte, zur Benutzung der Fahrpreisermässigungen zahlreicher Eisen- bahnen, sowie während der Versammlung zum Eintritt für alle Zusammenkünfte und zum unentgeltlichen Be- züge des Tageblattes berechtigen) werden gegen portofreie Einsendung von 12 Rmk. „an das Anmeldebureau der Naturforscherversammlung im Polytech- nicuni München" (welches zugleich Wohnungs- und Auskunfts-Bureau ist) und genaue Angabe, welche der beiden Kartenarten beansprucht wird, vom 15. Aug. an zugleich mit einem wissenschaftlichen Führer durch München übersendet. (Vom 15. — 18. Sept. befindet sich das Anmelde-, Wohnungs- und Auskunfts-Bureau im Centralbahnhofe.) Bei Vorausbestellung von Wohnungen wird um Bezeichnung der desfallsigen Ansprüche ge- beten. — Wissenschafthche Anfragen und Mittheilungen sind an einen der beiden Geschäftsführer zu richten. — Es sind folgende 25 Sektionen vorgeschlagen. Die bei jeder derselben genannten Herren übernehmen die Geschäfte bis zur Wahl der Präsidenten; sie werden für sorgfältige Vorbereitung der Sitzungen und für Lo- kale zu regelmässigen abendlichen Zusammenkünften und den ungehemmten und anregenden Verkehr der Fachgenossen Sorge tragen. Sie bitten um Mittheilung der beabsichtigten Vorträge und Demonstrationen vor Beginn der Versammlung. — Einheimische MitgUeder werden das Amt der Sektionssekretäre für die ganze Dauer der Versammlung 1. Mathemat. u. Astronomie Prof. Dr. Seidel. 2. Physik . . . 3. Meteorologie 4. Geographie . 5. Chemie . 6. Mineralogie . 7. Geologie u.Paläontologi 8. Zoologie . 9. Entomologie 10. Botanik . . . 11. Landw. Versuchswesen 12. Anatomie 13. Physiologie . . 14. Anthropologie . 15. Pathologische Anatomie 16. Linere Medicin . 17. Kinder-Krankheiten 18. Chirurgie . . . 19. Gynäkologie . . 20. Psychiatrie . 21. Ophthalmologie 22. Otiatrie u. Laryngologie ,, V. Beetz. ,, V. Bezold. „ V. Jolly. „ Baeyer. „ V. Kobell. ie Oberbrgr. Prof.Dr. Gümbel. Prof. Dr. V. Siebold. Dr. Kriechbaumer. Prof. Dr. V. Naegeli. „ „ WoUny. ,, ,, V. Bischoff. „ „ Voit. ,, ,, Kollmann. ,, ,, V. Buhl. „ ,, V. Ziemssen. „ „ H. Kanke. ,, ,, V. Nussbaum. ,, ,, V. Hecker. „ ,, V. Gudden. ,, ,, V. Rothmund. ,, ,, Eüdinger. 23. Gesundheitspflege . . Md.-R.Dr.Kerschensteiner. 24. Militär-Sanitätswesen . Ob.-Stbsarzt Dr. Friedrich. 25. Naturwiss. Pädagogik Prof. Dr. Kurz. Die Sektionssitzu;igen werden im Polytechnicum (Arcisstr. 11), die allgemeinen im grossen Saale des Odeon, am Witteisbacher Platz, abgehalten. Die Tagesordnuug ist, wie folgt, festgesetzt: Montag, 17. Sept., Abds. Zusammenkunft im grossen Saale d. alten Eathhauses (Aufgang vom Petersplatz). Dienstag, 18. Um 9 U. \"M. 1. allg. Sitzung im Odeon (Witteisbacher Platz). Mittwoch, 19. Von 8 U. an Constituirung der Sektionen im Polytechnicum (Arcisstr. 11). NM. v. 3 U. au Sektionssitzungen. Donnerstag, 20. Um 10 U. 2. allg. Sitzung. NM. Be- sichtigung der wissensch. Sammlungen u. Institute. Abends Kellerfest. Freitag, 21. V. 8U. an u. Nachmitt. Sektionssitzungen. Samstag, 22. ü. 10 U. allg. Sitzung. NM. Ausflug nach Bemried am Starnberger See. — Die 8. Versammlung der deutschen anthro- pologischen Gesellschaft wird am 24. — 26. Sept. in Constanz abgehalten . Vorbereitender Geschäftsführer : Hr. Apoth. Ludw. Leiner in Constanz. — Die 5. allgeni. Conferenz für Europäische Gradmessung wird am 27. Sept. 2 U. NM. in Stutt- gart eröffnet werden. Die permanente Commission ver- sammelt sich bereits am 26. Sept. 10 U. VM. Das Pro- gramm ist das von der permanenten Commission am 9. Oct. 1876 zu Brüssel angenommene. — Zur allgeni. Versammlung der deutschen geologischen Gesellschaft laden die Geschäfts- führer, Hofr. Fr. V. Hauer und Dr. M. Neumayr, für die Zeit vom 26.— 29. Sept. nach Wien. (Anmelde- lokal im wissenschaftlichen Club, Eschenburgergasse 9.) Vor der Versammlung ist am 24. u. 25. Sept. eine Ex- cursion ins Salzkammergut in Aussicht genommen, wäh- rend vom 30. Sept. bis 2. Oct. sich andere Excursionen anschliessen werden. — Die ausserordentliche Versammlung der Societe geologique de France wird am 21. Oct. in Frejus beginnen und dann in Nizza fortgesetzt werden. — Die 5. Abhandlung des 39. Bandes der Nova Acta: Brnao Peter (Observator der Sternwarte in Leipzig) : Untersuchung des Vorüberganges der Venus vor der Sonnenscheibe im Jahre 1882. I3V2 Bogen Text mit 6 Karten (Preis 8 Mk. 40 Pf.), ist der Vollendung nahe und binnen weniger Tage durch die Buchhandlung von Wilh. Engelmann in Leipzig zu beziehen. — Abgeschlossen den 31. Juli 1877. Di'uck von E. BloclimaDn und Sohu in Dresden. NUNQUAM yf^^MiSSk > OTIOSÜS LEOPOLDINA AMTLICHES ORGAN DER KAISERLICH LEOPOLDINISCH-CAROLINISCH-DEUTSCHEN AKADEMIE DEK NATURFORSCHER HERAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER SEKTIONSVORSTÄNDE VOM PRÄSIDENTEN Dr. W. F. G. Behn. Dresden (Poiiergasse Nr. 11). Heft XIII. — Nr. 15 — 16. August 1877. Inhalt: Amtliche Mittheilungen: Ergebiiiss der Adjunktenwahl im 15. Kreise. — Veränderung im Personalbestande d. Akad. — Beiträge zur Kasse d. Akad. — Sonstige Mittheilungen: Eingegang. Schriften. — Dr. C. Bruhns: Ueb. d. Beobachtungen d. Vorübergauges d. Venus vor d. Sonnenscheibe 1874 (Schluss). — Dr. E. Geinitz: Der gegenwärtige Standpunkt unserer Kenntniss der Meteoriten. — Dr. F. Hilgendorf: Pterothrissus , eine neue Clupeidengattung. — Internationaler geolog. Congress in Paris 1878. — Bücher-Anzeigen. — Die 6. Abhandlung des 39. Bandes der Nova Acta. — Amtliche Mittlieilunseii. Ergebniss der AdjunktenwaM im 15. Kreise. Die unterm 20./25. v. M. mit dem Endtermin des 15. Aug. 1877 (vergl. Leop. XIII, p. 95) aus- geschriebene Wahl eines Adjunkten des 15. Kreises hat nach dem von dem Notar Hrn. Dr. A. B. Stübel am 18. d. M. aufgenommenen Protokolle folgendes Ergebniss gehabt: Von den 44 gegenwärtigen Mitgliedern dieses Kreises hatten 32, also mehr als der § 30 der Statuten verlangt, ihre Stimmzettel rechtzeitig ein- gesandt. Davon waren indess zwei auszuscheiden, welche die Namen von Nichtmitghedern trugen. — Von den übrig bleibenden 30 abgegebenen gültigen Stimmen sind: 26 auf Herrn Dr. J. W. Ewald in Berlin, 1 „ „ Geh. Reg.-K. Prof. Dr. Beyrich, 1 „ „ Geh. Ob.-Med.-R. Prof. Dr. Frerichs, 1 „ „ Prof. Dr. Leop. Kny und 1 „ „ Prof. Dr. Pringsheim, sämmtlich in Berlin, gefallen. 30. Es ist demnach Herr Dr. Julius Wilh. Ewald durch eine Mehrzahl aller zur Abstimmung Berechtigten zum Adjunkten des 15. Kreises erwählt. — Herr Dr. Ewald hat die Wahl angenommen und erstreckt sich die Amtsdauer bis zum 18. Aug. 1887. Dresden, den 20. Aug. 1877. Dr. Behn. Veränderung im Personalbestande der Akademie. Gestorbenes Mitglied: Am 9. August 1877 zu Bendorf bei Coblenz: Herr Sanitätsrath Dr. Joh. Adph. Albrecht Erlenmeyer, Vor- steher einer Privat-Heilanstalt für Gemüths- und Nervenkranke zu Bendorf. Aufgenommen den 2. Jan. 1853. cogn. Poschius. — Dr. Behn. Leop. XIII. 15 lU Aug. 5. „ 24. Beiträge zur Kasse der Akademie. ^5 Rmk. Pf Von Hrn. Hofrath Prof. Dr. v. Schenk in Leipzig Jahresbeitrag für. 1877 6 — „ „ Dr. J. Schnauss in Jena desgl. für 1877 6 — Eingegangene Scliriften. Dr. Behn. (Vom 15. Juli bis 1.5. August 1877.) Soc. Imp. d. Naturalist de Moseou. Bull. T. LH. 1877. No. 1 (3 PL). Moseou 1877. 8». — Regel, A.: Beitrag z. Geschichte d. Schierlings u. WasserschierUngs (Forts.). 52p.— Nikitin, S.: D.SperliugsbergefTForoftiejOT- Gori) als jurass. Gegend. 20 p. (1 Taf.). — Henke, K. G.: Syrrhaptes paradoxus Pall. 4 p. — T h ü m e n , F. v. : Beiträge z. Pilzilora Sibiriens. 2.5 p. — Tikhomiroff, W.: Not. s. un prociSde nouv., facile et sür d. trouver 1. tricbines d. 1. chair suspecte. 5p. — Weinberg, J.: Observations meteorol. faites äl'Institut d. arpenteurs (dit Constantin) en 1876. 27 p. K. Pr. Akad. d.Wiss. Monatsbericht. Mai 1877. Berlin 1877. 8». — Vogel, H.C.: Ueb. das Spectrum d. neuen Sterns im Schwan. 18 p. (1 Tat'.). — Strehlke,F.: Messungen d. Töne hreisförmig. Klaiigscheiben. 2 p. — Här- tens. V.: Uebersicht der während d. Reise um d. Erde in d. Jahren 1874—76 auf S. M. Schiff „Gazelle" gesammelten Land- u. Süsswasser-MoUusken. 30 p. (2 Taf.). — Rath, G. vom: Ueber eine neue krystalhs. Tellurgold-Verbindung, den Bunsenin Krenner's. 4 p. (1 Taf). — K. Pr. Landes-Oek.-CoU. Landwirthsch. Jb. 6. Bd. (1877). II. Suppl.-H. 367 p. Berlin 1877. 8". Geograph. Ges. i. München. 6. u. 7. Jahresber. München 1877. 8". — Bursian, Dr.: Ueb. d. Einfluss d. Natur d. griech. Landes auf d. Charakter seiner Bewohner. 8 p. — Wittstein, Dr.A.: Ein Besuch S. M. Corvette „Gazelle" am Congo. 26 p. — Buddeus, Dr. A.: Land u. Leute der deutsch-russisch. O-stsee-Provinzen. 25 p. — Ratzel, Dr. Fr. : Ueb. Cahforuien. 24 p. — L oew, Ose: L'eb. Lieuten. Wheeler's Expeditionen. 14 p. — Kais. Ädmir. Ann. d. Hydrogr. u. marit. Meteorol. 5. Jg. H. 7. Berlin 1877. 4". — Beschreibung einiger Inseln u. Riffe innerhalb d. Salomo-Archipels u. südlich des- selb. 6p.— Monts, Grai'v. : Wassertemperaturen im Algulhas- Strom u. an d. Südküste v. Afrika. 2 p. — — Nachrichten f. Seefahrer. 8. Jg. No. 29 — 32. Berlin 1877. 4". ÜTobbe, Dr.Fr. : D. landwirthsch. Versuchs-Stationen. 20. Bd. H. 6. Berlin. 8«. — - Ritthausen, H.: Mit- theilgn. aus d. agriculturchemisch. Laboratorium d. Univers. Königsberg i. Pr, 16 p. — Kraus, Dr. C: Ueber künsthche Chlorophyllerzeugung in lebend. Pflanzen bei Lichtabschluss. 7 p. — Kellner, Dr. 0.: Versuche üb. d. Verwerthung des norwegischen Fischguano. 16 p. — Christenn, Gust.: Ver- gleichende Untersuchgn. üb. d. gegenwärtig. Methoden d. Analyse d. Milch, namentUch d. l'rauen- u. Kuhmilch. 18 p. — H 0 r n b e r g e r , Dr. R. : Z. Bestimmg. d. A Ikalien in Pflanzen- aschen. 6 p. — Boehm, Jos.: Ueb. d. Verfärbung grüner Blätter im intensiven Sonnenlichte. 6 p. — K. K. Akad. d. Wiss. i. Wien Anzeiger. Jg. 1877. No. 17—19. Wien 1877. S". Tlllersperger, Dr. J. B., Kgl. Rath. Institute med. Valenciano. Boletin.T.XV..Junio 1877. Valencia 1877. 80. Heibig, Dr. C. Ed., Stabsarzt. Correspondenzblatt der Afrikan. Ges. z. Berlin. No. 1 — 20 (1873—76). Berlin 1877. 8o. König-Warthausen, R. Baron. Zur Erinnerung an Theod. v. Heuglin. 22 p. (S.-A. a. d. Journ. f. Orni- thol. Jan.-Heft 1877.) Herder, F. 6. de: Observat. s. 1. epoques d. deve- loppem, d.plantes cultivees en pleine terre dans le jardin botan. Imp. et d. plantes indigenes d. environs de St.- Petersbourg faites pendant l'annee 1873. 70 p. St.- Petersbourg 1877. 8". Finska Vetensk. Soc. Helsingsfors. Öfversigt af förh. XVIII. 1875—76. 172 p. Helsingfors 1876. 80. — Bidrag tili känned. af Finlands Natur och Folk. Hft. 20. 25 & 26. Helsingfors 1876 & 1877. S». — Hft. 20. Wiik, J.F : Ofvers. af Finlands geolog. förhällanden. II. Orograti och Geogeni. 90 p. (1 Karte). — Tigerstcdt, R. : Job. Gadolin. Ett bidrag tili d. induct. vetenskap. histor. i Finland. 135 p. — Hft. 25. Karsten, P. A.: Mycologia Fennica. III. Thl. Basidiomycetes. 377 p. — Hft. 26. Inberg, J. J.: Bidrag tili Uleäborgs laus geognosi. 20 p. (9 Taf ). — .lern ström. A. M.: Gm quartär bildningarna längs Abo- Tammerfors-Tavastchus jernvägslinie enligt undersökningar 1875. 56 p. (9 Taf.). — id.: Strudda geognostika anteckningar I&n. 40 p. (iTaf). — Äkerblom.V. L.: Bidrag tili Tam- merforstrakteus geognosi. 20 p. (1 Taf.). — — Observat. meteorol. annee 1874. 172 p. Hel- singfors 1876. 80. Acad. Roy. de Mädec. de Belgique. Bull. 3. Ser. T. XI, No. 6. 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(I Taf.) — Pellat: S. 1. terraiu jurassique des envh'ons de Chälon-sur-Laone. 4 p. — Martin, J.: S.l.Argiles ksilex d. l.cöteClialonuaise. 3 p. — Lapparent, de: Observat. s. 1. Communications prece- dentes. 2 p. — Cossigny, Ch.de: S. l'Argile a silex et les Sheuomeues glaciaires. 4 p. — Arcelin: S. l'Argile ä silex . 1. c6te Chälonnaise. 2 p. — Vilanova: ü. 1. röle d. 1. silice dans I. format. des rocbes et s. uu gisem. d. kaolin. 2i). — T. 5. No. 4. Coquand,H.: S. Tage d. l. Terebratula janitor (fin). 4 p. — DoUfuss, G.: Preseutatiou d. trois brocburcs d. M. Rutot. — Vasseur, G. : S. 1. depöts eoceues de Campbon (Loire-Iuferieure). — Martin, J.: L. Callovien et rOxfordien d. versaut, mediterraueen d. 1. Cöte-d'Or. 20 p. — Rey-Lescure: Dislocations dans 1. terraius d. Sud-Ouest d. 1. France. Systenies d. Quercy, d. Castrais, d. Pyrenees et d. l'Auvergne. 14 p. — Grüner, L.: S. 1. division d. terrains houillers en etages basee s. 1. plautes fossiles (d'apres M. Grand'Eury). 11p. — Meugy: Note s.l. terraiu quaternaire d. Nord d.' 1. France. 2 p. — T. 5. No. 5. Mcugy: Note s. 1. terraiu quaternaire d. Nord d. 1. France (fin). 7 ]i. — Michel-Levy, A.: Memoire s. 1. Variolite d. 1. Durance. 34p.^Barrois, Ch.: Note prelinünaue s. 1. terraius jialeo- zoiques d. l'Ouest d. 1. Bretagne. G p. — Vasseur, G. et Carez, L.: S. un nouveau facies d. marues Limnaea stri- flosa observe ä Essonnes pres Corbeil. 5 p. — Mayer, Gh.: S. 1 Carte gcologique d. 1. Ligurie centrale. IG p. — Broeck, van den: Note s. l'aJteration d. roches quateruaires d. en- virons d. Paris p. 1. agents atmospheriques. 4 p. — fibray: Quelques reflexions s. 1. pretendu soulevemeut d. Sancerrois et s. 1. note de M. de Cossigny. 2 p. — Deutsche Seewarte. Monatl. Uebers. d. Witterung. August 1876. April 1877. 8". Americ. Journ. of Sc. a. Arts. 3. Ser. Vol. XIV, No. 80. 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Rode, Fred.: Optegnelser fra Finmarkeu samlede i Aarene 1826 — 34 og senere udgivno som et Bidrag tillFinmarkeus Statistik. 340p. (5 Tal'.). Skienl842. 4». Feber die Beobachtungeii des Yorüberganges der Venus vor der Sonnensclieilje am 8. December 1874. Von Prof. Dr. C. Bruhns in Leipzig, M. A. N. (Schluss.) Während des Stägigen Aufenthaltes der Arcona wur- den die Chronometer so oft verglichen, als Prof. Davidson Zeitbestimmungen erhielt, und darauf kehrte das Schiff mit den Chronometern nach Tschifu zurück, langte am 3. Januar 1875 dort an, und wiederum wurde 5 Tage von der Station in Tschifu aus die Zeit auf das Schiff übertragen. Am 7. Januar fuhr die Arcona mit den Chrono- metern untei- Aufsicht des Herrn Deichmüller nach Nagasaki zurück. Unterdees verglichen in Nagasaki die Herren Davidson und Valentiner die Auffassung ihrer Sterndurchgänge mit einander, sie bestimmten, astronomisch zu reden, ihre persönliche Gleichung, und vom 4. Januar an beobachtete Dr. Valentiner allein, weil Prof. Davidson mit seinen Beobachtungen fertig geworden und abgereist war. Valentiner erhielt noch 16 Zeitbestimmungen und 2 Eintritte von Sternen am dunkeln Mondrande zur Längenbestimmung. Die Arcona traf am 11. Januar wieder in Nagasaki ein, und nach- dem bis zum 13. die Chronometer mit der Zeit in Nagasaki verglichen, fuhr sie am 14. nach Tschifu zurück, kam dort am 21. an, reiste nach wiederholter Vergleichuug der Chronometer mit Tschifuer Zeit den 23. wieder ab und erreichte am 26. zum letzten Male Nagasaki. Am 30. Januar wurde die letzte Zeitbestimm- ung gemacht, am 31. Januar abgereist, am 9. Februar war die Arcona mit den Chronometern wieder in Tschifu, am 10. wurden die Chronometer dort auf die Station gebracht, wo Dr. Adolph in den 8 Wochen 25 Zeit- bestimmungen, OMondculminations-Beobachtungen, eine Sternbedeckung, zahlreiche Sonnendurchmesser und eine Reihe von Distanzmessungen von Sternen zur Unter- suchung des Heliometers erhalten hatte. Damit waren die Beobachtungen der Expedition in Tschifu vollendet, jedoch die Abreise verzögerte sich, weil kein Schiff kam, bis zum 3. März. Unterdess wurden noch die Beobachtungen zur Ei-mittelung der Länge und Polhöhe u. s. w. fortgesetzt, vom 3. März an wurde eingepackt, am 6. fuhr die Expedition nach Shanghai, bUeb dort vom 9. bis zum 12. und reiste mit den Dampfern Suuda und Malwa nach Europa zurück; am 21. April landeten Valentiner und Deich- müller in Brindis! und waren wenige Tage später in BerUn. Dr. Reimann folgte, auf demselben Wege erst später, ebenso Herr Eschke, welcher sich in Singapore von der Expedition getrennt hatte, um sich noch an- deren Arbeiten zu widmen. Dr. Adolph und der Photo- IL* 116 graph Kardätz reisten von Shanghai über San Fran- cisco und New- York zurück. Das astronomische Kesultat der Expedition ist, kurz zusammengefasst, ausser der genauen Ortsbestimm- ung von Tschifu: die Beobachtung aller 4 Contacte, 3 davon von mehreren Beobachtern, 96 Distanzbeobacht- ungen in 6 Sätzen mit dem Heliometer, die Bestimmung des Venusdurchmessers vor und nach den Heliometer- messungen und 115 photographische Aufnahmen, davon 1 1 zwischen den beiden ersten Berührungen, 4 im Aus- tritt und 100 mit der ganzen Venusscheibe. b) Die Expedition nach der Kerguelen- Insel. Schon im Jahre 1872 und 1873 wurden von der Corvette „Arcona" Untersuchungen angestellt, ob zu den Beobachtungen des Venusdurchganges die Mac- donald-Inseln ein genügend günstiges Wetter um die Zeit der ersten Decemberhälfte versprechen würden. Der Bericht fiel für diese Inseln ungünstig aus, und es blieb der deutschen Commission, obwohl es be- kannt war, dass nach der Kerguelen-Insel enghsche und amerikanische Astronomen gehen würden, nichts Anderes übrig, als bei der Wahl dieser Insel ebenfalls zu bleiben. Die Engländer hatten anfangs als Stations- ort Christmas Harbour und Port Palliser, später den Eoyal Sound bestimmt, die Amerikaner sich für den Eoyal Sound entschieden; die deutsche Commission gab daher ihrer Expedition die Anweisung, Betsy Cove oder Elisabeth Head an der Accessible Bay, oder die Ost- seite der Hillsborough Bay zu wählen. Für diese Expedition hatte die kaiserliche Admi- ralität S. M. Corvette „Gazelle" zur Verfügung gestellt, und nachdem bereits zu Anfang des Jahres 1874 eine Anzahl Kabinen für die Beobachter hergerichtet waren, auch dm-ch Vermittelung der Eeichs- Werft in Kiel gütigst ein hölzernes Wohnhaus für die Station auf der unbewohnten Insel angefertigt war, wurden die Ex- peditionsmitglieder, die Herren Dr. Borgen, Weinek, Dr. A. Wittstein, Dr. Studer, Kammerphotograph Bobzin und Mechaniker KriUe, ziun 17. Juni nach Kiel be- rufen, wo dieselben von den dort ebenfalls eingetroffenen Mitgliedern der deutschen Commission die noch nöthigen Anweisungen erhielten. Nachdem alle Instrumente und die Beobachtungshäuser eingeschifft, verKess diejiGazelle" unter Führung des Freiherrn v. Schleinitz am 21. Juni den Kieler Hafen, war vom 28. Juni bis 3. Juli in Plymouth, am 15. Juli in Funchal (Madeira), am 27. Juli in Porto Praya auf St. Jago (Cap Verdische Inseln), am 5. August in Monrovia, am 18. August vor der Insel Ascension, am 2. September an der Mündung des Congo, am 26. September am Cap der guten Hoffnung, wo sie bis zum 3. October verweilte. Am 28. September und 2. October wurden die Chronometer der Expedition mit der Normaluhr der Sternwarte in der Capstadt verglichen zur Zeitübertragung vom Cap der guten Hoffnung nach der Kerguelen-Insel. Der Curs ging nachPossession-Island, einer Insel der Gruppe der Crozet- Inseln, auf welcher eine amerikanische Expedition ver- muthet wurde und aufgesucht werden sollte. Nachdem am 12. October Abends ein Sturm gewüthet, kam am 18. October die Pinguin-Insel der Crozetgruppe in Sicht; am 19. zeigte es sich, dass das Schiff zwischen Pos- session-Island und Pinguin-Island hindurchgetrieben war, doch wurde Possession-Island noch am selben Tage ge- sichtet. Der eintretende Nebel und der von Neuem wüthende Sturm nöthigte jedoch den Capitain bald, die Landungsversuche aufzugeben. Am 20. war aber- mals hohe See, am 23. Sturm, Wellen von 10 — 13 Meter Höhe, 120 — 150 Meter Länge; am 24. ward Bligh's Cap vor Christmas-Harbour gesehen, am 25. Land in Sicht, am 26. Vormittags wurde in Betsy Cove Anker geworfen. Ein passender Platz für die Station wurde bald an der Südseite der Bucht an einem Hügel oberhalb einiger Gräber von umgekommenen Wallfisch- fängern, am Fusse einiger steiler Felsen gefunden. Nachdem durch die Hülfe einer Anzahl Matrosen am 26. das Terrain planirt, wurde gebaut, und schon am 30. stand der photographische Thurm fertig; vom 2. November an wurden Pfeiler für das Passageninstrument, Heliometer, Refractor, Photoheliograph, Uhr u. s. w. gemauert, vom 5. — 8. das astronomische Observatorium aufgestellt und am 12. November die Aufstellung der Instrumente und auch des Wohnhauses vollendet. Am 13. November verliessen die Expeditionsmitglieder das Schiff und bezogen das Wohnhaus, in welchem in 4 Zimmern 8 Personen und ausserdem auf dem Boden 4 Diener logirten. Am 16. November konnte die erste Zeitbestimmung mit dem Passagen-Instrument gemacht werden und am 18. fuhr die Gazelle, an deren Bord Herr Dr. Borgen mit 9 Chronometern sich befand, nach Three-Island-Harbour im Eoyal Sound, fand statt der amerikanischen Station eine Benachrichtigung, dass die- selbe in Molloy Point sei, und ging dortbin und traf am 20. die amerikanischen Astronomen. Die Chrono- meter wurden hier sowohl als auch auf der englischen Station im Royal Sound am 22. mit den dortigen Uhren verglichen und die Gazelle kehrte am 24. November nach Betsy Cove zurück. Nachdem die Hülfsapparate ausgepackt und aufgestellt, wurden an denselben vom 3. bis ö.December Uebungen vorgenommen. Das Wetter war fast beständig trübe und versprach wenig Erfolg. Am Tage des Vorübergauges, am 9. December, war es bei Sonnenaufgang klar, bald aber kamen wieder Wolken und gegen die Zeit des Eintritts der Venus in die Sonnen- scheibe bezog sich der Himmel mehr, jedoch nicht voll- 117 ständig, so dass durch Wolkenlücken öfter Beobaclitungen gelangen und dieselben sind, wenn auch nicht immer ganz vollständig, so doch genügend. Nach dem Austritt der Venus aus der Sonnenscheibe wurde es ganz trübe, die erste Zeitbestimmung konnte erst wieder am 11. December erhalten werden, wo es auch nur km'ze Zeit klar blieb, am 13. strömte der Regen vom Himmel, vom 15. bis 17. war Sturm und spärlich gelangen auch später nur vereinzelte Beobachtungen. Es war noch möghch, die Chronometer, welche die englischen Astro- nomen auf ihrem Schiffe, der Glattdeckscorvette ,,Vo- lage", mit sich führten, zu vergleichen, aber die Be- stimmung der persönHchen Gleichung zwischen den Beobachtern, Father Perry, Leiter der englischen Ex- pedition, und Herrn Weiuek gelang nicht wegen Wolken. Der Januar war sehr stürmisch: so z. B. der 8., 12., 16., 17., 21. bis 23. uud 29., deswegen kam auch das Schiif der amerikanischen Expedition, ,,Monongahela", dessen Ankunft zum 10. Januar bestimmt war, nicht an. S. M. Corvette ,, Gazelle" hatte den Auftrag, nach dem Gelingen der Beobachtungen des Vorüberganges in der Curslinie der Indien- und Australienfahrer ein Schiff aufzusuchen und demselben von dem Erfolg Nachricht zu geben. Die „Gazelle" verliess zu dem Zwecke am 23. December die deutsche Station Betsy Cove, segelte nach Norden, traf am 6. Januar das Bremer Schifi' ,, Oskar Meyer", welches die Beförderung einer Depesche nach Berlin bereitwilligst übernahm und dieselbe in dem Hafen von Akyab (Hinterindien) abgab. Die , .Gazelle" kehrte am 21. Januar nach der Station zurück, verliess dieselbe aber schon am 23. wiedei-, um im Süden der Insel einen sicheren Hafen aufzusuchen. Selbiges gelang nicht und in der Nacht vom 28. — 29. Januar kam die „Gazelle" zurück, um das Beobachtungsmaterial aufzunehmen und einen Theil auf Mauritius abzuladen, damit dasselbe mit einem an- dern Schiffe nach Europa gesandt würde, den andern Theil, der länger entbehrt werden konnte, bei sich zu behalten und nach der Rückkehr in Kiel abzuliefern. Das Verpacken der photographischen Apparate hatte schon am 27. December begonnen. Die astronomischen Beobachtungshäuser wurden, da keine Aussicht vor- handen war, noch Beobachtungen zu erhalten, am 31. Januar und 1 . Februar abgebrochen und eingeschifft. Das Wohnhaus, welches seinen Zweck gut erfüllt hatte, aber seiner Grösse und seines Umfanges wegen nicht bequem nach Europa zurückgebracht werden konnte, wurde zerschnitten und als Brenn- resp. Nutzholz an die ,, Gazelle" überlassen. Bis zum 3. Februar war Alles eingeschifft und um 3 Uhr Nachmittags ging es in See; am 4. Februar wurde Port Palliser aufgesucht und hierauf die Fahrt nach Mauritius bei gutem Wetter angetreten. Am 12. Februar war die Insel St. Paul in Sicht, man landete, traf aber die französischen Astro- nomen nicht mehr an ; dieselben hatten die Insel schon am 4. Januar verlassen und auf einem hinterlassenen Sclmftstücke bemerkt, dass die Beobachtungen gelungen waren. Das Schiff segelte daher weiter, man sah am 13. Februar die Insel Amsterdam, gelangte am 16. in den Südostpassat, erblickte am 25. die Insel Mauritius und landete am 26. in Port Louis, wo eine Verglei- chung der mitgebrachten 11 Chronometer mit der Normaluhr des Observatoriums stattfand. Die „Ga- zelle" hatte die Aufgabe, die Reise um die Erde zu machen, und von den Mitgliedern der Espedition blieb auf derselben nur Dr. Studer zurück, während die fünf übrigen MitgHeder sich auf dem französischen Dampfer „Tiber" einschifften, mit demselben nach Aden fuhren, dort die nach Marseille bestimmte „Amazone" bestiegen, in Marseille am 31. März anlangten und am 1. April, nachdem Alles ausgeschifft und zur Eisen- bahn befördert war, selbst per Bahn in wenigen Tagen in die Heimath reisten. Die Instrumente auf der Kerguelen- Station waren an die Beobachter so vertheüt, dass Dr. Borgen allein am Heliometer, Herr Weinek am Passagen-Instrument, am Refractor und am Photoheliographen arbeitete, während Dr. Wittstein das Universal -Instrument zur Verfügung hatte, wenn es nicht zur Untersuchung des photographischen Fernrohrs gebraucht wurde. Herr Dr. Borgen beobachtete mit dem Universal-Instrument auch einige Mondculminationen. Wähi-end des Vorüber- gangs der Venus las, nachdem Dr. Borgen die Di- stanzen eingestellt, Dr. Wittstein die Scala am Helio- meter ab. Zur Beobachtung der Contaote stand Herr Dr. Borgen am HeHometer, Herr Weinek am sechs- füssigen Refractor, Herr Dr. Wittstein am Sjfüssigen und Herr Lieutenant v. Ahlefeldt hatte ein terrestri- sches Fernrohr von 21 Linien Oeffnung. Am photo- graphischen Rohr exponirte Herr Weinek die Platten, während die Herren Dr. Studer und Bobzin in der Dunkelkammer arbeiteten, Herr Krille die Kassetten wechselte und die Zeit aufschrieb. Den ersten Contact, d. i. den äussern Eintritt, notirten, da die Venus, wahrscheinlich des ungünstigen Himmels wegen, vor ihrem Eintritt in die Sonnen- scheibe nicht gesehen wurde, Herr Weinek 18 U. 40,0 M., etwas zu spät, die Herren Dr. Wittstein und von Ahlefeldt noch später; die erste innere Be- rührung um 19 U. 10,3 M. wiu-de an drei Fernröhren beobachtet, dagegen am Heliometer nicht erhalten; der Austritt ging für das S^füssige Fernrohr verloren, an den drei anderen wurde er um 22 U. 31,7 M. und 23 U. 2,6 M. beobachtet. Mit dem Heliometer wurden 118 vor dem Eintritt der Venus in die Sonnenscheibe zwei Sätze Durchmesser der Venus gemessen und die voll- ständigen 4 Sätze oder 64 Einstellungen der Distanz- messungen nach dem Schema für unsicheres Wetter angestellt, sowie Messungen des Sonnendurchmessers. Photographische Aufnahmen wurden auf 61 Platten ausgeführt, wovon einige jedoch wegen trüben Wetters schwer messbar sind. 35 derselben sind schon aus- gemessen. Positivcojiien der Photographien auf Glas in Anwendung des Trockenverfahrens sind nicht ge- macht, da der Lack wegen zu grosser Feuchtigkeit nicht genügend erhärtete. — Zur Untersuchung des Heliometers sind mit demselben an 9 Tagen Sonnen- durchmesser, in 6 Nächten eine Gruppe von Sternen in der Hydra 4 mal gemessen und eine Anzahl Theilungsfehler der Scala bestimmt. Zeitbestimmungen sind im Ganzen an 28 Tagen, Polhöhenbestimmungen an 7 Tagen, Moudculminatiouen an 12 Tagen, 4 mal an beiden Instrumenten, dem Passagen- und dem UniversaUnstrumente, sowohl vor als nach dem Voll- monde ausgeführt. Sterubedeckungen sind 3 beobachtet und die Längendifferenz ist durch Anschluss an die englische und amerikanische Station ermittelt. Ausser- dem sind meteorologische und Pendel-Beobachtungen ausgeführt. S. M. Corvette ,, Gazelle" ist nach der Reise um die Erde mit dem schweren Material z. B. den Beobachtungshäusern im Frühjahr 1876 nach Europa zm'ückgekehrt. c) Die Expedition nach den Auckland- 1ns ein. Die Mitglieder dieser Expedition waren die Herren Dr. Seeliger und Dr. Schur als Astronomen, H. Krone imd Dr. Wolfram als Photographen, Leyser als mechanischer und J. Krone als photographischer Gehilfe. Von Seiten der kaiserlichen Admiralität wur- den der Expedition beigegeben : Herr Kapitän-Lieute- nant Becks und Herr Unterlieutenant Siegel, welche nicht nur die Arbeiten der Expedition unterstützen, sondern auch selbstständig physikalisch-geographische und hydi'ographische Beobachtungen anstellen sollten. Um das Beobachtungsmaterial möglichst unbe- schädigt seinem Bestimmungsorte zuzuführen, wurde dasselbe schon in Hamburg verladen und weiter auf dem Seewege London-Melbourne nach den Auckland- Inseln geschafft. Da diese Inseln unbewohnt, war Sorge füi" ein hölzernes Wohnhaus zu tragen und wurde ein solches nach den Zeichnungen des in Kiel für Kerguelen angefertigten Hauses von dem kaiserhch deutschen Consul in Melbourne daselbst bestellt und zui- vollen Zufriedenheit ausgeführt. Um dieses in Empfang zu nehmen, lun ferner ein Schill' zu chartern, welches die Expeditionsmitglieder von Melbourne nach den Auck- land-Inseln befördern sollte, reisten Herr Dr. Seeliger und die Herren Becks und Siegel schon am d. JuU von Berlin ab, gingen am 13. in Brindisi in See und kamen über Suez, Aden u. s. w. am 23. August in Melbourne an. Die übrigen Mitglieder der Expedition sclüfften sich in London ein. Die Leitung hatte Herr Dr. Schur, der mit Herrn Leyser und Kapitän Kirstein vom 9. bis 11. Juli in Hamburg die Veiladung über- wachte und mit dem Rainbow nach London fuhr und dort wieder Alles auf das Schiff ,,Durham" laden Hess. Am 24. verliess das Schiff ,,Durham" die Themse, lan- dete noch in Plymouth und kam, um das Cap der guten Hoffnung gehend, am 19. September in Melbourne an. Am 24. wurde dort die französische Barke ,,Alexan- drine" für die Dauer der Expedition gechartert und alle Gepäckstücke, sowie das schon erwähnte, durch den kaiserlich deutscheu Consul Herrn Brahe bestellte Wohnhaus verladen. Nachdem ferner die Chronometer auf der Stern- warte in MelboiU'ue mehrere Tage hindurch vcrgUchen und die Uhrgänge ermittelt waren, auch Herr Dr, See- liger seine persönliche Gleichung mit dem Astronomen der Stornwarte bestimmt hatte, verliess am 3. October Nachmittags die „Alexandrine" den Hafen, hatte am 15. Euderby Island in Sicht und war Abends in Port Boss auf den Auckland-Inseln. Man suchte und fand einen passenden Platz in der Nähe der Küste, den- selben, an dem Kapitaiu Boss 1840 sein kleines Ob- servatorium errichtet hatte und ebnete ihn. Der Bau des Hauses wurde sofort begonnen und konnte das- selbe an 30. October bezogen werden. Am 2. No- vember begann der Aufbau der Observatorien, am 9. wurde die letzte Kiste ans Land geschafft und am Nachmittag die erste Sonnenhöhe mit einem kleinen Pistor'scheu Reflexionskreise gemessen. Es wurden dann die Beobachtungspfeiler errichtet, am 20. der Re- fractor ausgepackt, am 25. das Passagen-Instrument in den Meridian gebracht, so dass die Zeitbestimm- ungen beginnen konnten. Am 28. gelang die erste Zeitbestimmung, am 30. wurden die ersten Sonnen- durchmesser mit dem Heliometer ermittelt, vom 3. — 6. December war trostloses Wetter, doch wurde am 7. eine gute Zeitbestimmung erhalten. Es war in der Voraussetzung, dass eine amerikanische Expedition in Blufl' Harbom- auf Neuseeland stationirt sein würde, bestimmt worden, nach der ersten guten Zeitbestimmung die „Alexandrine" mit Chronometern zur Zeitver- gleichung nach Bluff Harbour zu senden, selbiges unter- blieb, um erst die Resultate des 9. December abzu- warten. Am 8. December war schlechtes Wetter und die Stimmung der Expeditionsmitglieder eine gedrückte. Am 9, früh regnete es, aber während des Eintritts der Venus heiterte sich der Himmel plötzlich auf und 119 die Beobachtungen gelangen fast vollständig, doch un- mittelbar nach dem letzten Contact der Venus mit der Sonnenscheibe verschwand die Sonne. Der 10. De- cember war trübe, am 11. December gelang eine Zeit- bestimmung, am 12. December früh 3 Uhr wurden 4 Chronometer, welche genau mit der Auckländer Zeit verglichen waren, an Bord gebracht und Kapitain Becks reiste mit denselben nach Blufl' Harbour. Die ameri- kanische Expedition unter Professor Peters befand sich aber im Innern von Neuseeland in Queenstown, jedoch gelang es auf telegraphischem Wege am 17. und 20. December Zeitsignale mit derselben auszutauschen. Die „Alexandrine" ging dann zurück und war am 24. wieder auf der deutschen Station in Port Ross. Auf derselben war vom 13. — 19. December immer schlechtes Wetter, am 20. December konnten einige Sonnen- durchmesser gemessen werden, am 21. December ge- langen Abends wieder einige Beobachtungen. Da von der Auckland-Expedition unerwartet lange keine Nachrichten nach Neuseeland gelangt und des- halb in Australien Besorgnisse um ihr Schicksal ent- standen waren, erschien bei der deutschen Espedition am 23. das amerikanische Kriegsschift' „Swatara" unter Führung des Kapitains Chandler, um Nachrichten ein- zuholen, und tauschte seine Zeit aus, wodurch eine zweite Chronometerreise der „Alexandrine" erspart wurde; die „Swatara" verliess am 26. Abends 6 Uhr Port Ross. Trübes Wetter herrschte wieder längere Zeit und am 14. Januar beschloss die Expedition bis Mitte Februar auszuharren, um die noch nöthigen Be- obachtungen zur Untersuchung der Instrumente und zur geographischen Ortsbestimmung zu erhalten. Die Photographen fertigten unterdess die vorgeschriebenen Copien an und vollendeten dieselben am 31. Januar. Anfang Februar wurden die photographischen Instru- mente verpackt und die Kisten an Bord geschafft. Unterdess hatten 13 heitere Abende im Januar und 8 im Februar die noch nöthigen Beobachtungen zur Genüge ergeben, so dass am 18. Februar die Ver- packung der astronomischen Instrumente beginnen konnte. Ein Instrument nach dem andern wurde ab- genommen, am 27. war Alles verpackt und am 28. eingeschifft. Das Abbrechen des Wohnhauses nahm nun seinen Anfang, das noch brauchbare Material wurde an Bord gebracht und am G. März die Fahrt nach Melbourne angetreten , wo die Expedition am 28. März ankam. In den drei Monaten vom 21. November bis 21. Februar sind an 36 Abenden Zeitbestimmungen ge- lungen, wovon 4 vor den 9. December fallen. Der Sonnendurchmesser ist an 22 Tagen gemessen ; 1 1 Mond- cu^minationen wurden beobachtet, beide Ränder gleich - massig, 4 davon an 2 Instrumenten, und an 8 Tagen wurde mit dem Universal-Instrument die Polhöhe be- stimmt; ausserdem sind einige Stembedeckungen und Messungen von Sternen zur Untersuchung des Helio- meters erhalten. Die Offiziere haben fortlaufende magne- tische, sowie Fluth- und Pendelbeobachtungen ausge- führt. Von dem Venusdurchgang wurden am 9. December erhalten: eine innere Berührung, 96 Einstellungen in 6 vollständigen Beobachtungsreihen am Heliometer und zum Schluss der Durchmesser der Venus in 2 Richt- ungen, während zu Anfang des unsichern Wetters wegen auf Messung des Durchmessers verzichtet wurde; die innere Berührung beim Austritt wurde an 2 Instru- menten um 4 IThr 51,3 Minuten, die äussere Berührung an allen Instrumenten um 5 Uhr 21,3 Minuten beob- achtet. Bei den photographischen Aufnahmen hatte jedes der Mitglieder bestimmte Arbeiten, die Herren Dr. Wolfram und J. Krone bereiteten in der Dunkel- kammer die Platten, Herr H. Krone stellte das Fern- rohr ein und exponirte die Platten, welche Herr Lieute- nant Siegel mit der Cassette in die Camera schob und die Expositionszeiten notirte. Um 1 Uhr 38 Minuten begannen die photographischen Aufnahmen und es wur- den 95 Platten mit trockener Schicht, 20 mit nasser Schicht erhalten. Erst am 14. April 1875 ging nach der Ankunft der Expedition am 28. März in Melbourne, von dort das er.ste Dampfschiff, der „Durham", nach London ab und die Herren Dr. Schur und J. Krone fuhren mit den grösseren Gepäckstücken und der einen Hälfte der Originalphotographien um das Cap Hörn, kamen am 10. Juni in London imd am 24. in Hamburg an. Die übrigen Expeditionsmitglieder reisten am 25. April mit 4 Chronometern und der andern Hälfte der Original- photographien auf dem Postdampfer „China" nach Point de Galle und später in ver.schiedenen Abtheilungen, da einige der Herren sich noch unterwegs aufhielten, im Juni, theils im Juli nach Europa. d) Die Expedition nach Mauritius. Die deutsche Commission hatte als vierte Station für die Messungen mit dem Heliometer, obwohl der Ort für diese Art der Beobachtungen etwas weniger günstig gelegen war, als die eben behandelten 3 Stationen, die Insel Mauritius gewählt und sich wegen des Ortes daselbst an den Director des dortigen meteorologischen Observatoriums Mr. Meldrum gewandt. Der englische Lord Lindsay hatte mit seinem Astronomen, Mr. Gill, dieselbe Insel für eine Privatexpedition ausersehen und übernahm es zugleich, möglichst genau die geographische Länge der Insel bestimmen zu lassen. Das Material der deutschen, aus den Herren Dr. Low, Dr. Peohüle als Astronomen, Herrn Heidorn 120 ■ und. Dölter als Gehilfen bestehenden, Expedition wurde Mitte September nach Marseille dirigirt. Dr. Low, nachdem er am 19. September Berha verlassen, ging über Strassburg und von da mit Herrn Dölter nach Marseille, wo sie am 23. eintrafen und am 24. auf dem Dampfer „Peiho" das Material verschifften. Am 25. traf Herr Dr. Pechüle mit 3 Chronometern aus Hamburg und Herr Heidorn aus Göttingen ein, am 27. verliess das Schiff den Hafen, war am 11. October in Aden, wo, da die „Peiho" nach China ging, das Material auf den Dampfer „Dnpleix" umgeladen wurde. Am 26. October war die Expedition in der Nähe der Insel Reunion, wo der niederländische Astronom Pro- fessor Oudemans durch Signale seine Zeit mit den Chronometern der Expedition verglich. Am 27. kam die Expedition in Port Louis an, Mr. Gill erschien mit Chronometern an Bord, ebenso Mr. Meldrum und der deutsche Consulatsvertreter, und da Mr. Gül im Nordosten der Insel, in Belmont, seine Station gewählt, etabUrten sich die Deutschen in der Nähe von Union Vale auf dem südösthchen Küstenabhange, wo ein un- bewohntes Landhaus „Solitude" bereitwilligst zur Ver- fügung gestellt wurde. Vom 4. November an wurde der Bau der Station schnell betrieben, am 9. das Helio- meter aufgestellt und am 12. konnten die regelmässigen Beobachtungen zu Zeitbestimmungen beginnen. Die Station war in Thätigkeit bis Anfang Januar; leider war das Wetter sehr ungünstig, denn vom 12. November bis zum Venusvorübergang waren nur 4 Tage frei von Regen; später waren zwar noch 8 Tage regenfrei, je- doch der Himmel vorherrschend trübe. Am 7. December wurde eine Zeitbestimmung erhalten, am 8. Mittags war es wieder trübe und der eintretende Regen dauerte bis zum 9. früh 5 Uhr. Um 6 Uhr wurde die Sonne zwischen Wolken sichtbar, die Venus stand schon vor der Sonnenscheibe, doch gelangen 3 vollständige Sätze von Distanzmessungen mit dem Hehometer und die Beobachtung des ersten Austritts, letztere schon zwischen Wolken; zur Zeit des zweiten Austritts regnete es wieder. Zeitbestimmungen gelangen vom 12. November bis 29. December an 28 Tagen; ferner wurden 5 Mond- culminationen, 2 Sternbedeckungen beobachtet, an 8 Ta- gen wurde der Sonnendurchmesser gemessen und ein- mal vollständig die Messung der Sterne in der Hydra zur Untersuchung des Hehometers ausgeführt, endlich ist mit dem Universal-Instrument die Polhöhe an 5 Tagen bestimmt. Der Läugenunterschied zwischen der deut- schen Station „SoHtude" und der enghschen „Belmont" wurde am 22. und 23. December mit 36 Chronometern ermittelt. Die Beiührungen bei dem Eintritt der Venus in die Sonnenscheibe am Morgen des 9. December wurden nicht erhalten, weil Wolken die Sonne verdunkelten. Bei den 48 erhaltenen Distanzmessungen mit dem Helio- meter wechselten Dr. Low und Dr. Pechüle im Beob- achten ab und wurden die Beobachtungen nur in Wolkenlüoken erhalten, der innere Antritt wurde an 2 Instrumenten, dem Hehometer und Refractor, 21 Uhr 48,0 Minuten (astronomisch, December 8) beobachtet. Der Abbruch der Station dauerte vom 25. bis 30. December; das Passagen-Instrument wurde nach Belmont gebracht, wo jedoch die Bestimmung der per- sönlichen Gleichung zwischen Dr. Low und Mr. Gül nur unvollständig gelang. Am 6. Januar wurden die Instrumente und das Material eingeschifft, am 8. ver- liess die Expedition Port Louis und ging wieder auf dem „Dupleix" nach Aden zurück. Mr. GiU reiste mit 50 Chronometern und seinem Universal-Instrument nach St. Denis und nahm die niederländische Expe- dition auf; am 20. Januar wurde Aden erreicht, wo auf ein anderes Schiff, „Sindh", das Gepäck verladen ^vurde, welches Herr Heidorn schhesslich allein über Suez am 4. Februar nach MarseUle brachte, von wo es nach Strassburg i. E. ging. Die Herren Dr. Low und Dölter kamen am 27. Januar in Suez an und blieben dort, Herr Dr. Pechüle verliess unterwegs die Expedition und reiste über Italien zurück in seine Heimath. Mr. Gill woUte noch zwischen Suez und Aden auf telegraphischem Wege die LängendifFerenz ermitteln und hatte die Fortführung der Längenbestimmung von Suez über Malta nach Berlin vorgeschlagen, welcher Vorschlag zur Ausführung kam. Herr Dr. Low beob- achtete am 30. und 31. Januar in Suez im Hofraume des österreichischen Consulats und mit ihm tauschte Mr. Gill von Aden telegraphische Signale aus ; gleiche Signale wurden auch mit einem Observator in Bombay gewechselt. Mr. Gill reiste am 1. Februar nach Suez, traf dort am 8. ein, bestimmte am 8. und 9. mit Dr. Low die persönliche Gleichung, am 11. Februar die LängendifFerenz mit der in Suez etablirt gewesenen enghschen Station zur Beobachtung des Venusdurch- ganges und begab sich nach Alexandrien, von wo aus er am 19. und 24. Februar mit Dr. Low, der in Suez geblieben, wieder durch telegraphische Signale die Zeit verglich. Nachdem Dr. Low noch in Suez die Polhöhe bestimmt hatte, ging selbiger am 28. Februar nach Alexandrien, ermittelte am S.März nochmals mit Mr. Gill die persönliche Gleichung und begab sich dann nach Malta. Unterdess hatte am 27. Februar die Längen- bestimmung zwischen Berlin und Alexandrien begonnen, und wurde noch am 28. Februar, am 6. und 7. März beobachtet. Neben der Fortsetzung dieser directen Vergleichungen wurden nach Einrichtung einer Beob- 121 achtungsstation auf Malta noch vom 9. bis 15. März unabhängige directe Ulirvergleichungen in der Weise ausgeführt, dass Berlin mit Malta mittelst Relais, Malta mit Alexandrien mittelst Spiegelgalvanometer Zeitsignale austauschten. Am 16. März verliess Dr. Low mit Herrn Dölter Malta und traf am 26. März in Berlin ein. e) Die Expedition nach Ispahan. Ispahan war zu einer photographischeu Station ausersehen und man verzichtete auf den dort nicht sichtbaren Eintritt der Venus in die Sonnenscheibe, um für die dem Aus- tritt nähere Phase die dort für gewöhnlich stattfinden- den günstigen klimatischen Verhältnisse zu benutzen, denn die Sonne stand in der Höhe von 15 — 25*' von etwa s/4 Stunde vor bis zur zweiten Innern Berührung. Die Expedition bestand aus den Herren Dr. med. Fritsch, den Photographen Dr. Stolze und Buchwald und dem Astronomen Dr. Becker. Als mit den persi- schen Verhältnissen vertrauter Mitreisender fand sich der Ingenieur der persischenTelegraphen, HerrE.Höltzer. Die Expedition verliess am 20. September Berlin, er- reichte mit dem Gejiäck durch die bereitwilligst ge- leistete Unterstützung der russischen Behörde schon am 25. Zarizyn, war am 28. auf der Wolga und am 29. in Astrachan. Nach einer zweimaligen Umladung am 30. begann am 1. October die Fahrt über das Kaspische Meer; die Expedition erreichte am 16. Oc- tober Kescht, und mit einer durch Hülfe des russischen Consuls rasch erlangten Karawane von 58 Lastthieren traf sie am 19. October in Teheran an, wo der Schah die Expedition empfing und der persische Oberst Morte- zagoli dieselbe bis Ispahan geleitete. Die Reise dauerte vom 24. October bis zum 4. November und in Ispahan wurde der Expedition der Gartenpalast, Bagh-j-Zeresht, zwischen der Stadt und der Vorstadt Djulfa ange- wiesen. Schon am 5. begannen die regelmässigen Zeit- bestimmungen, am 13. wurde das Passagen-Instrument aufgestellt, am 19. die ersten photographischen Sonnen- aufnahmen gemacht. Vom 16. bis 24. November wurden zwischen Ispahan und Berlin, sowie zwischen Ispahan ur^ Teheran telegraphische Längendifferenz- Bestimmungen ausgeführt, vom 27. November bis 1. De- cember noch Signale mit Berlin gewechselt und eine gute Zeitbestimmung erhalten und an 4 Abenden vom 2. bis 6. December die Polhöhe mit dem Passagen- Instrument im ersten Vertikal bestimmt. Vom 18. bis 20. November war es trübe, sonst immer heiter, bis zum Tage des Vorüberganges der Venus. Vom 4. bis 7. December wurden 200 Platten zu den photogra- phischen Aufnahmen präparirt. Am 8. December um 18 Uhr 52 Minuten astronomisch ging die Sonne in einer Wolkenlücke auf, sie verschwand leider sogleich hinter Wolken; um 19 Uhr 35 Minuten wurde mit Leop. XIII. wenig Erfolg ein Versuch zur photographischen Auf- nahme gemacht; später wurde es etwas besser, und in der Zeit von 21 Uhr 2 Minuten bis 21 Uhr 52 Minuten gelangen zwischen Wolken 22 photographische Aufnahmen theils auf nasser, theUs auf trockner Collo- diumschicht, von welchen die letzten 5 dem Austritt angehören. Aus 3 zwischen Wolken am Refractor ge- sehenen Phasen lässt sich der erste Austritt auf die Zeit 21 Uhr 33,2 Minuten fixiren. Das Ende der Er- scheinung war wegen Wolken nicht sichtbar. Die er- haltenen Platten wurden am folgenden Tage fertig ge- stellt, am 13. imd 14. December mehrfach copirt, am 12. und 14. die erforderlichen Doppelbilder angefer- tigt und nachdem noch am 11. und 12. ein zwei- maliger telegraphischer Signalwechsel mit Kurachee in Indien , der Station des enghschen Generals Addison, stattgefunden, auch die Beobachtungsstation durch Winkelmessungen festgelegt war, wurden am 15. die Arbeiten geschlossen, die Instrumente eingepackt und am 18. unter Begleitung des Obersten Morte- zagoh mit 26 Lastthieren zurückgeführt. Die Herren Höltzer und Dr. Stolze bheben in Persien, Dr. Fritsch, Dr. Becker und Buchwald kamen am 25. December in Teheran an, blieben wegen des Gepäcktransportes dort bis zum 30. und waren am 7. Januar wieder in Rescht. Ein zur Beförderung bestimmtes russisches Kanonen- boot war leider kurz vorher abgegangen, daher fuhren die Expeditionsmitglieder am 22. Januar mit dem Post- dampfer ab, waren am 25. in Asterabad, landeten am 2. Februar in Baku und erreichtem am 7. Tiflis, wo Herr Dr. Becker noch mit dem russischen Obersten Stebnitzki bis zum 23. Februar die persönHche Gleichung bestimmte. Herr Dr. Becker verliess am 24. Tiflis, war am 25. in Poti, am 4. März in Odessa, wo ihn bis zum 8. der Schnee aufhielt und traf am 11. in Berlin ein. Herr Dr. Fritsch reiste am 13. Fe- bruar nach Smyrua , Herr Buchwald nach Konstanti- nopel und Beide kehrten erst später in die Heimath zurück. Der gegenwärtige Standpunkt unserer Kenntniss der Meteoriten. Von Dr. E. Geinitz in Göttingen. Das hohe Interesse, welches die Meteoriten (auch Siderolithen oder Aerolithen genannt) durch die Eigen- thümhchkeiten ihrer Zusammensetzung, ihres Vorkom- mens und ihres Ursprungs für die Mineralogie, Geo- logie, sowie für die Astronomie gewähren, ist die Ur- sache, dass sich über dieselben im Laufe der Zeit eine äusserst reiche Literatur angesammelt hat. Indem nach und nach eine grosse Anzahl der fremdartigen und leicht wieder zu erkennenden Steine bekannt wurde, 16 122 mussten naturgemäss die ersten wissenschaftlichen Unter- suchungen zunächst die Substanz der einzelnen Me- teoritenvorkommnisse zu ermitteln suchen, und so ist auch noch heute eine genaue Feststellung der minera- logischen und chemischen BestandtheUe der Meteoriten, ihrer Structur und anderer Eigenthümlichkeiten der- selben die erste Aufgabe der Untersuchung eines neuen Fundes und für weitere Arbeiten die nothwendige Basis. Die hohe Bedeutung solcher Untersuchungen wird wohl dadurch am besten bezeugt, dass gerade unsere be- deutendsten Chemiker und Mineralogen sich denselben mit grossem Eifer zuwenden. — Daneben wurden auch schon frühe, nachdem man beobachtet hatte, dass die Meteoriten als Fremdlinge aus der Luft auf unsere Erde gelangten, verschiedene Speculationen über ihren Ursprung angestellt; und zwar war es zuerst Chladni, welcher im Jahre 1794 die kosmische Natur der Me- teoriten behauptete. — Wir können diese erwähnten Einzeluntersuchungen als das erste und zugleich fun- damentale Stadium unserer Kenntniss der Meteoriten bezeichnen. Erst nachdem durch solche „ Vorarbeiten" ein genügendes Material geschaffen war, konnten Unter- suchungen folgen, die, auf allgemeine kosmische Ver- hältnisse Eücksicht nehmend, werthvolle vergleichende Gesichtspunkte für die Geologie und Astronomie eröffnen. Ausser den zahlreichen Arbeiten, die speciell einen bestimmten Meteoriten behandeln, genau seine chemi- schen und mineralogischen Analysen, oder die Zeit und Art seines Falles constatiren, finden wir Zusammen- stellungen und Bearbeitungen derselben, so namentlich in Katalogen von grösseren Sammlungen, welche neben der Aufzählung der einzelnen Fundorte, der Analysen, der Zeit des Falles u. dergl. auch eine auf die je- weilig bekannten Unterschiede gegründete Eintheilung und Systematik der Meteoriten geben. Sie sind da- durch von grossem wissenschaftlichen und praktischen Werthe, dass man einmal einen Ueberblick über die zur Zeit bekannten Vorkommnisse erhält, der um so Wünschenswerther erscheint, als die Literatur über die Meteoriten in den verschiedensten Schriften meist sehr wenig übersichtlich zerstreut ist, sodann die grosse Mannichfaltigkeit in der Zusammensetzung der unter dem Collectivnamen Meteoriten zusammengefassten Steine kennen lernt und schliesslich daraufbin eine wissen- schaftliche Systematik derselben erzielen kann, wobei die eigenthümliche Natur der Meteoriten, die interes- santen Beziehungen zwischen diesen kosmischen Kör- pern und den Producten der Erde besonders deutlich vor Augen treten. Die in neuerer Zeit erschienenen Arbeiten, welche uns wieder ein reiches und interessantes Material über einzelne Meteoriten an die Hand gegeben liaben und welche ferner die weiteren Gesichtspunkte der kos- mischen Verhältnisse untersuchen, lassen es nach den oben erwähnten Gründen gerechtfertigt erscheinen, wenn ich versuche, an dieser Stelle eine kurze Uebersicht über den beutigen Standpunkt unserer Kenntniss der Meteoriten zu geben, so weit als es möglich war, die vorhandene Literatur zu verfolgen. Es ist hierbei der Vollständigkeit und besseren Uebersicht wegen nothwendig, z. Th. auch auf schon ältere Arbeiten zurückzugreifen. Zugleich erscheint eine möglichst vollständige Literaturangabe wünschens- werth, mit Hülfe deren man auch auf die speciellen Arbeiten zurückgehen kann. Als übersichtlich zu- sammenfassende Arbeiten über Meteoriten, welche als Ausgangspunkte für weitere Untersuchungen dienen und meist zugleich specielle Literaturnachweise ent- halten, sind hauptsächlich die folgenden zu nennen: Uaidinger, Ueber die Natur der Meteoriten in ihrer Zusammensetzung und Erscheinung. (Sitzb. k. Akad. Wiss. Wien. 43. Bd. 1861.) O.Buchner, Die Meteoriten in Sammlungen. Lpzg. 1863. G. Rose, Beschreibung und Eintheilung der Meteoriten auf Grund der Sammlung im mineralogischen Museum zu Berlin. (Abhandl. d. k. Akad. d. Wiss. zu Berlin 1863. S. 23—161. 4 Tafeln.) Bammelsberg, Die chemische Natur der Meteoriten. (Abhandl. d. k. Akad. d. Wiss. zu Berlin, phys. Gl., 1870. S. 75—160.) G. Tschermak, Die Meteoriten des k. k. Mineralogi- schen Museums am 1. October 1872. (Mineralog. Mittheilungen 1872. S. 165 — 172.) J. Pohl, Die Meteoriten-Sammlung des Dr. J. J. Pohl in Wien. Wien 1876. 8». 27 S. W. Flight, A chapter in the history of meteorites (als Fortsetzung und Ergänzung der Arbeiten von Buchner und Eammelsberg; mit vollständigen Lite- raturangaben). (The Geological Magazine, London 1875. Decade 2. Ser. 2. S. 16 u. folg.) Es sei zunächst im Folgenden dasjenige zusammen- gefasst, was wir über die Substanz der Meteoriten wissen. Aus allen chemischen und mineralogischen Unter- suchungen der Meteoriten, zu denen sich jährlich zahl- reiche neue gesellen, geht hervor, dass die Meteoriten aus nur wenigen Elementen zusammengesetzt sind, von denen alle auch die Hauptbestandtheile unserer Erde sind. Kein einziges neues Element ist bisher in den Meteoriten entdeckt worden, und es finden sich in ihnen sogar meistens dieselben Verbindungen , wie in den iKdischen Gesteinen, so dass wir hier die nämhchen Mineralien wiederfinden und nur untergoerdnet einige 123 abweichende Combinationen , welche bis jetzt auf der Erde nicht bekannt sind. Die chemischen Elemente, die man bisher in den Meteoriten nachgewiesen hat, sind die folgenden : Eisen ist der constanteste Gemengtheil aller Meteoriten , indem es sich entweder als metallisches Eisen, und dabei meist mit einem gewissen Nickelgehalt, oder als Schwefelverbiudung oder in Verbindung mit Silicaten vorfindet. Nickel ist der Hauptbegleiter des metallischen Eisens, mit dem es ziemlich wechselnde Verbindungen oder Legirungen eingeht, welche zur Aufstellung ver- schiedener meteorischer Mineralspecies geführt haben. Meist beträgt es zwischen 4 und 20 Procent. Ein häufig vorkommender Gehalt von 10 Proc. Ni ent- spricht nach Rammeisberg der Verbindung Ni Feg oder Ni Feio- Einen ausnahmsweise hohen Nickelgehalt zeigt das neuerdings aufgefundene Meteoreisen von San Franzisco in der brasilianischen Provinz St. Catarina, welches an einzelnen Stellen bis 33.97 "/o Ni enthält, während andere Stellen arm oder ganz frei von Nickel sind. 1) Kobalt tritt gegen das Nickel an Menge sehr zurück, ist aber meist vorhanden. Chrom, Mangan, Kupfer, Zinn, Blei (im Tarapacaeisen) sind seltenere Metalle. Titan selten. Aluminium, Magnesium, Calcium, Kalium finden sich meist in Silicaten, von denen die Magnesia- silicate die grösste Verbreitung haben, indem sie wohl keinem Meteoriten fehlen. Die letztgenannten Metalle sind auch als Chloride vorhanden. Schwefel, Chlor, Phosphor, Arsen sind in verschiedenen Verbindungen häufige Gäste, ersterer selten auch in freiem Zustande. Kohlenstoff als Graphit oder mit Metallen zu Metallcarbureten verbunden, oder in Verbindung mit Wasserstoff oder Sauerstoff ist ein Element, welches häufig gefunden wird und dessen Wahrnehmung für die allgemeinen genetischen Betrachtungen von grosser Bedeutung ist. Von ähnlicher Bedeutung ist der Wasserstoff, welcher ebenso wie der Stickstoff in mehreren Me- teoriten nachgewiesen wurde. Das Vorhandensein von kohliger Substanz oder der Nachweis von Gasen, die sich aus den Meteoriten beim Erhitzen entwickeln, liefert interessante Gesichts- punkte zur Vergleichung der Meteoriten mit terrestri- schen Gesteinen. Die eingeschlossenen Gase, welche in verschiedenen Mengen sowohl aus Meteor-Eisen als -Steinen beim >) Vergl. Boussignault und Daubröe in Comptes rendus 1877. p. 482 und 1507. Erhitzen erhalten werden, sind meist Wasserstoff, Stick- stoff, Kohlenoxyd und Kohlensäure, von denen letztere nach Mallef^) wohl oft erst secundär durch Zerfallen des Kohlenoxydes in Kohlenstoff und Kohlensäure ge- bildet wird. Das Meteoreisen von Lenartö, Ungarn, lieferte nach Graham *) das 2.85 fache seines Volumens an Gas, und zwar 85.68 H, 4.46 CO, 9.86 N ; das Eisen von Staunton, Virginia, nach Malle 1 3) das 3.1 7 fache Volumen Gas, welches aus 35.83 H, 38.33 CO, 9.75 COä und 16.09 N bestand. Wright*) erhielt aus dem Eisen vom Red River, Texas, das 4.75 fache Volumen des gemischten Gases, aus dem von TazeweO, Tennessee, das 4.69 fache. Fester amorpher Kohlenstoff oder Kohlenwasser- stoffe sind in manchen Meteoriten nachgewiesen. So wies Wo hier in dem Steine von Kaba in Ungarn 0.58 "/o C nach; ebenso führen die Meteoriten von Alais, Orgueil, Goalpara, Kessle in Schweden u. a. kohlige Substanzen. Smith s) zeigte, dass der Graphit, welcher in einigen Meteor-Eisen und -Steinen in rundlichen Par- tieen eingeschlossen und hier eng mit Troilit verwachsen ist, nach der Extraction mit Aether oder Schwefel- kohlenstoff eigenthümliche nadeiförmige Krystalle von sogen. Celestialith liefert, die aus Kohlenstoff, Wasser- stoff, Schwefel bestehen und etwa einer Verbindung wie Aethylenquiutisulphid, C4 H« S5, entsprechen. Diese kohligen Massen kommen mit denselben Mineralien zu- sammen vor, welche die Hauptbestandtheile der Me- teoriten bilden und sind vielleicht durch eine Reaction von Schwefelkohlenstoff auf das glühende Eisen ent- standen. Endlich finden sich in allen Meteorsteinen (in den Silicaten) der Sauerstoff und das Silicium. Diese chemischen Elemente treten nun zu den folgenden Mineralien zusammen: a. Mineralien, welche auch auf der Erde bekannt sind: Olivin ist ein sehr häufiger Bestandtheil der Me- teoriten, theils in deutlichen Krystallen, wie in dem Pallasit, theils in krystallinischen Körnern oder derb ; der Chassignit besteht fast in seiner ganzen Masse aus derbem Olivin. Der Olivin zeigt in ganz ähnlicher Weise wie in dem irdischen Olivinfels öfters secundäre Veränderungen (z. B. der Stein von Lodran, Indien). So enthalten die kohlenhaltigen Meteoriten von Kaba, Orgueil und vom Cap ein serpentinähnliches Magnesia- •) On the gases accompanying meteorites. Am. Journ. 1875. Vol. 10. ■2) Poggend. Ann. Bd. 131, p. 151. 3) Am. Journ. (3). 2. p. 10; Pogg. Ann. Bd. 147, p. 134. *) Am. Joiu-n. 1875. p. 294. ') L. Smith, Researches on the solid Carbon Com- pounds in meteorites. Am. Journ. 1876. p. 388. 16* 124 silicathydrat. Die Olivine des Pallaseisens enthalten nach den Beobachtungen Rose 's unzählige gerade, feine, wie Striche aussehende Hohlräume. Dieselben Hohlräume finden sich auch in dem sehr ähnUchen Eisen von Brahin in Russland. Ein weiterer häufiger Bestandtheil ist der Augit, welcher meist krystallisirt vorkommt. Nach Rose hat er hier die Zusammensetzung (Fe, Mg, Ca) Si O3 und ist theilweise als Diopsid ausgebildet. Broncit und Enstatit sind ebenfalls in weiter Verbreitung nach- gewiesen. Anorthit tritt in Combination mit Augit im Eukrit auf. Ferner wurde auch Labradorit nach- gewiesen. Quarz fand Bosei) in kleinen Krystallen in der Oxydationsrinde des Tolucaeisens. Ein ziemlich häufig vorkommendes Erz ist das Chromeisenerz, während das auf der Erde viel häufigere Magneteisenerz fast allen Meteoriten als ursprünglicher Gemengtheil fehlt und nur als secun- däres Product erscheint. So hatDaubree-) gezeigt, dass die einzelnen krystallinischen Körner, welche das Meteoreisen von St. Catarina zusammensetzen, alle mit einer Kruste von Magneteisen umgeben sind. Das ein- zige, bis jetzt sicher erwiesene Vorkommen von Magnetit als primärer Bestandtheil eines Meteoriten ist in dem Steine von Shergotty in Ostindien. 3) Magnetkies findet sich in kleinen Krystallen, z. B. in dem Eukrit von Juvinas, vielleicht auch neben dem Troilit in einigen Meteoreisen. Graphit erscheint oft in kleinen Partien ein- gesprengt. Glimmer. Granat. Wohl grösstentheils auf secundärem Wege erst entstanden sind die folgenden, von Sbepard aufge- führten Verbindungen: Epsomit, Glaubersalz, Nickel- vitriol, Hyposulphit von Natron und Magnesia, und freie Schwefelsäure, woran noch ? Apatit, Limonit und grünes Nickelcarbonathydrat anzuschliessen sind, wäh- rend Eisen-, Nickel-, Kobalt-, Calcium-, Magnesium- und Natrium-Chloride noch zu den ursprünglich vor- handenen, seltneren BestandtheUen gehören. b. Kosmische Mineralien: Meteoreisen, d. h. gediegen Eisen, welches oft nickelhaltig ist. Es ist nach den drei rechtwinkligen Richtungen parallel den Würfelflächen spaltbar, stahl- grau, metallglänzend und findet sich derb oder ein- gesprengt. Hierzu gehören ferner: Tänit, ein Ni- >) Monatsber. k. Ak. Wiss. Berlin l.=61. 2) Coniptes reud. 1677 Tome H4, p. 1507. ") Tschermak, in Mineral. Mittheil. 1872. p. 93. reicheres Eisen (nach Meunieri) NiFee), welches weniger leicht von Säuren angegriffen wird und daher beim Anätzen polirter Schnittflächen in den Widmann- stätten'schen Figuren hervortritt; Kamacit (NiFei4) und Plessit (Ni Feio). (Gediegen Eisen als teUurisches Mineral siehe weiter unten.) Schreibersit (= Lamprit) ist ein Phosphor- nickeleisen, welches in glatten, glänzenden, weisslichen Körnern in der Masse der Meteoreisen vertheilt ist. Gleichfalls aus Phosphomickeleisen bestehen die win- zigen quadratischen Prismen des Rhabdit, welche nach drei den Wüi-felkanteu parallelen Richtungen in dem Eisen eingelagert sind und auf angeätzten Schliff- flächen einen eigenthümlichen Schimmer hervorbringen. Diese beiden Verbindungen pflegen sich meist gegen- seitig in ihrem Vorkommen auszuschliessen. Hier mögen die folgenden von Shepard aufge- stellten Namen Platz finden : Oktibbehit (Fe Ni), Cha- lybdit (Fex CJ, Ferrosilicit (Feg Si), Graphitoid (Fe^ Cx, fast reiner Kohlenstoff), Kabait (C^ H^ 0^, meteorisches Petroleum). Die tombakbraune, von Haidinger , 1865 als Troilit bezeichnete Verbindung von Einfachschwefel- eisen, Fe S, z. Tb. etwas nickel- und kobalthaltig, ist für die Meteoriten besonders charakteristisch , da sie sich unter den zahlreichen irdischen Mineralien der Schwefelverbindungen des Eisens nicht findet. Der Troilit tritt in verschieden grossen, unregelmässig be- grenzten Körnern oder Kugeln eingesprengt auf und ist noch nicht sicher krystallisirt nachgewiesen.-) Von besonderem Interesse ist ein Mineral, As- manit, welches von Maskelyne^) in dem Meteor- stein von Breitenbach gefunden wurde. Es ist reine Kieselsäure, die in rhombischen KrystaUkörnern auf- tritt und sich durch das niedrige specifische Gewicht von 2,245 auszeichnet. Der Asmanit ist deswegen von so hohem Interesse, als man ausser in dem wahrschein- lich von demselben Meteoriten stammenden Vorkommen von Steinbach nur noch in dem Tolucaeisen freie Kiesel- säure gefunden hat und man ferner in dem Asmanit zu den beiden bekannten irdischen dimorphen Formen der Kieselsäure (Quarz und Tridymit) nun die trimorphe rhombische Form erhielt; endlich ist das niedrige spe- cifische Gewicht des Asmanits fast dasselbe, welches man durch künstliches Schmelzen von Quarz erlangt, ein Umstand, welcher die Bildung der Meteoriten bei trockener Schmelzhitze bezeugt. Weitere kosmische Mineralien sind : der Shejjar- 1) Ann. Chim. et Phys, (4). 17. 1. 2) Siehe E. Greiiiitz, N. Jahrb. f. Min. 1860. p. 610. 3) Proc. Royal Soc. 1860. Vol. 19, p. 266; Phil. Trans. 1871. p. 359. — G. vom Rath, Zeitscln-. d. D. geol. Ges. 1873. p. 108. — Flight, üeol. Magaz. 1675. p. 550. 125 dit (2MgO . 3 Si02), ein weisses, bröckliges Mineral, welches den Hauptgemengtheil des Chladnits bildet; Maskelynit, farblose, glänzende, tesserale Körner eines Natron-Kalk-Silicates ; Piddingtonit (R0.Si02 + 2R0.3SiOi!); Oklharait, reguläre Würfel von CaS; Dyslysit, Sphenomit, Jodolith, Chantonnit, Os- bomit, etc.i) Diese Mineralien treten nun zur Bildung der Me- teoriten in sehr wechselnden Verhältnissen und Com- binationen zusammen und bedingen dadurch eine sehr wechselvolle chemische und physikalische Beschaffenheit derselben, so dass ihnen als gemeinsame Eigenschaft fast nur noch ihr „meteorischer Ursprung" bleibt. Diese Differenzen treten sehr klar bei Betrachtung des specifischen Gewichtes und der chemischen Analysen hervor, und wir können zu einer hierauf bezüglichen Orientirung auf die Eingangs erwähnten Arbeiten von Buchner, Rammeisberg und Flight verweisen. Die verschiedenen Mineralconibinationen lassen die Meteoriten mit unseren irdischen Gesteinen vergleichen und sind in der That auch als die Gebirgsarten kos- mischer Körper zu betrachten. Ihre äusserst variable Zusammensetzung Hess es schon frühe wünschenswerth erscheinen, sie systematisch einzutheilen und analog unseren Gesteinsarten der Erde in verschiedene Klassen oder Sippen zu gruppiren. Um einen Einblick in die geschichtliche Entwick- lung der Kenntniss der Meteoriten zu geben, sowie die aussei'ordentlich mannichfachen Combinationen auf die kürzeste und übersichtlichste Weise zur Darstellung zu bringen, seien im Folgenden die verschiedenen Classi- ficationen oder Systeme der Meteoriten zusammengestellt: Schon sehr frühe wurde nach dem Vorherrschen von metallischem Eisen oder von „steinigen" Silicaten der Unterschied zwischen Meteoreisen und Meteor- steinen (auch Meteoriten und AiJrolithen) gemacht. Weitere systematische Eintheilungen fanden sich bald beim Ordnen grösserer Sammlungen: System von P. Bartsch: (Die Meteoriten im k. k. Hof-Mineralien-Cabinet zu Wien, 1843. p. 162.) I. Meteorsteine: A. Anomale (ohne gediegenes oder Schwefeleisen). ' a. Kohlige Meteoriten, z. B. Kaba. b. Schlackenartige Meteoiiten, z. B. Chassigny. B. Normale (mit Schwefeleisen und z. Th. mit gediege- nem Eisen): a. ohne metallisches Eisen, die Rinde glänzend, z. B. Juvinas, Stannern. J) üeber die Methoden der Untersuchung etc. cf Maske- lyne, On the mineral constituents of Meteorites. (Phil. Trans. 1872.) b. mit metallischem Eisen, die Rinde matt, z. B. Siena, Macao. n. Meteoreisen: A. Aestig (mit Olivin in den Höhlungen), z. B. Ata- cama, Rittersgrün. B. Derb (Einmengungen nur in geringer Menge und nicht von gestaltendem Einfluss auf das Eisen), z. B. Toluca, Braunau. — 1. System von Shepard: (Report on American meteorites. Sillim. Am. Journ. 2. Ser. Bd. 2. 1848. p. 16.) I. Metallische Meteoriten: A. Hämmerbar, gleichartig: 1. Rein. 2. Legirt, a. fein- krystallinisch, b. grobkrystallinisch. B. Hämmerbar, ungleichartig : 1. Blasig-olivinig. 2. Bla- sig-pyritisch. 3. Pyritisch-graphitisch. C. Spröde: 1. Rein. 2. Legirt. n. Steinmeteoriten. A. Trachytisch: 1. Olivinig, a. grobkörnig, 5. feinkörnig. 2. Augitisch. 3. Chladnitisch. 4. Kohlig. B. Trappartig: 1. Gleichartig. 2. Porphyrartig. — System von C. v. Reichenbach: (Anordnung und Eintheilung der Meteoriten. Poggend. Annal. Bd. 107. 1859. p. (155) 177.) I. Steine, frei von regulinischen Metallen : 1. Langres, Bishopville. 2. Juvinas, Stannern. n. Mit weisslicher Grundmasse : la. weissliche mit leichten Einschlüssen , Nashville. 1 h. bläulich- weisse, Toulouse. 2a: weissliche mit dunklen Kügelchen, rauhe, Parma. 2b. weissliche, mit dunklen und hellen Kügelchen gemengt, Siena. in. Graue (festere Grundmasse, nicht zerreiblich, mehr Eisen, weniger Schwefeleisen, specifisch schwerer) : a. Macao. b. grau und weiss gefleckt, Gütersloh, L'Aigle. c. mit weisslichen Einschlüssen, Seres. d. dunkelgrau, Blansko. IV. Grünliche: Ensisheim. V. Kohlige : Kaba. VI. Kost braune: Mainz, Chantonnay. VII. Mittelgheder zwischen Stein und Metall : Hain- holz. 1. mit reinem Olivin. Atacama, Pallas. 2. mit Steineinschlüssen. Toluca. Vin. Die krystallinischen Metalle mit Leisten von Nickeleisen (mit Widmannstätten'schen Figuren): Seeläsgen, Bohumilitz. IX. Metalle ohne Widmannstätten'sche Figuren: 7. Za- catecas (Uebergangsglieder). 2. mit Punkten und Nadeln. Cp. 3. mit Klumpen von Weisseisen, ehester. 4. mit Schnitten, Senegal. 5. innerlich anscheinend gestaLlos, Tarapaca. — 126 System von G. Kose: (Beschreibung u. Eiiitheiluug der Meteoriten. Abhandl. d. k. Akad. d. Wiss. zu Berlin. 1863. p. 23.) I. Eisenmeteoriten. 1. Meteoreisen (Nickeleisen mit Einmenguugen von Phospliornickeleisen = Schreibersit , eisenhaltigem Nickel = Tänit). a. aus Stücken eines einzigen Individuiuns be- stehend, ohne schalige Zusammensetzung, z. B. Brauuau. b. Aggregate grobkörniger Individuen, ohne scha- Hge Zusammensetzung, z. B. Seeläsgen. c. aus einem Individuum bestehend, mit schaligen Zusammensetzungsstücken parallel den Oktaeder- flächen, d. h. mit Widmaunstätten'schen Figuren, z. B. Bohumilitz, Toluca. d. aus grosskörnigen, sclialigen Individuen be- stehend, z. B. Zacatecas. e. aus feinkörnigen Individuen bestehend, z. B. Cap d. g. Hoffng. 2. Pallasit Rose (Meteoreisen mit eingeschlossepen Kry- staUen von Olivin), z. B. Krasnojarsk , Atacama, Rittersgrüu. 3. Mesosidei'it Rose (körniges Gemenge von Nickeleisen und Treibt, mit Olivin und Augit), z. B. Hainholz b. Minden. II. Steinmeteoriten. 1. Chondrit Rose. Feinkörniges Gemenge von 01i\in, Chromeisenerz, einer schwarzen, unbestmimten Sub- stanz, Nickeleisen und Magnetkies, mit kleinen Kugeln eines MagnesiasiHcates ; sehr häufig ; z. B. Chantonnay, Macao. 2. Howardit Rose. Feinkörniges Gemenge von Oliviu mit einem weissen Silicat, möghcberweise Anortliit, und mit einer geringen Menge von Ghromeisenerz und Nickeleisen, z. B. Mässing. 3. Chassignit Rose. Kleinkörniger, eisenreicher Oliviu, mit wenigen eingemengten Chromeisenerzkörneru ; nur Chassigny. 4. Chladnit Rose. Gemenge von Shepardit mit einem Thonerdesilicat, wenig Nickeleisen und Magnetkies ; nur Bishopville. 5. Shalkit Rose. Körniges Gemenge von vorherrschen- dem OUvin, Shepardit und Chi'omeisenerz ; nur Shalka. 6. Kohhge Meteoriten; z. B. Kaba, Alais. 7. Eukrit Rose. Körniges Gemenge von Angit und Anorthit mit wenig Magnetkies, noch weniger Nickel- eisen, zuweUen kleinen gelben Krystalltafeln(Juvinas) und etwas Olivin (Petersburg) ; z. B. Juvinas, Stannern, Petersburg. — 2. System von Shepard. (New Classification of meteorites. Am. Journ. Sc. & Arts. Vol. 43. 1867.^ I. Litholites. A. Eucritisch (krystallinisch , erdig, Individuen deutlich) : 1. Feldspathisch (enthält eine oder mehr Species von Feldspath) — Stannern, Juvinas. 2. Augi- tisch — Chassigny, Shalka. B. Dyscritisch (erdige Individuen undeutlich) : 1. Psammitisoh (Sandsteinstructur) — Erxleben. 2. Ho- wardisch (compact, massiv) — L'Aigle, Macao. .3. Ooli- tliisch (mit oolithischen Körnern) — Gütersloh. 4. Por- phyritisch (subporphyrisch) — Siena, Blansko. 5. Ba- saltisch — Chautounaj'. C. Anthracisch : 1. Atalene (zerrciblich) — Char- leston. 2. Anatalene (fest) — Kaba. II. Lithosiderites. A. Pleiolithisch (mehr als halbsteinig) : 1. Stigma- tisch (Eisen in runden Flecken) — Hainholz. B. Meiolithisch (weniger als halbsteinig) : /. Mig- nymisch (Stein und Eisen sehr gemischt) — Atacama, Rittersgrün, Krasnojarsk. III. Siderites: A. Psatharisch: 1. Chalyptisch (stahlähnlich) — Niakornak. B. Apsatharisch : 1. Ägrammisoh (ohne Linien nach dem Aetzen) — Scriba. 2. Sporogrammisch (mit zerstreuten Linien) — Dacotah. 3. Microgrammisch — Brauuau, Senegal, -i. Eugrammisch — Toluca, Bohu- militz. 5. Megagi'ammisch — Sarepta. 6. Taeniastisch (gebändert). Cp. 7- Nephelisch (gewölkt) — See- läsgen. — System von Daubree: (Experiences syuthetiques relatives aux meteorites. Annales des mines 6. Ser. T. 18. 1868 p. 27.) I. Sideriteu (mit metallischem Eisen). A. Holosiderisch (ohne steinige Masse) — Charcas. B. Syssiderisch (continuirliche Masse, Eisen und steinige Masse) — Rittersgrün. C. Sporadosiderisch (Eisen in einzelnen Körnern, neben steiniger Masse) : a. Polysiderisch (Eisen in be- trächtUcher Menge vorhanden) — Sierra de Chacao. b. OUgosiderisch (wenig Eisen) — Aumale. c. Grypto- siderisch (Eisen nicht deuthch erkennbar) — Chassigny, Juvinas. U. Asideriten (ohne metallisches Eisen). D. Asiderisch — Orgueil. — System von Rammeisberg: (Die chemische Natur der Meteoriten. Abhdl. d. k, Akad. d. Wiss. zu Berlin 1870, p. 77.) I. Me teoreisen. II. Meteoreisen und Silicate. 1. Meteoreisen 127 und Olivin. 3. Meteoreisen und Broncit, (Pallasite). 3. Meteoreisen, Olivin und Broncit. in. Silicate (öfter ein wenig Meteoreisen ent- haltend. 1. Olivin (Chassignit). 2. Olivin und Broncit (Shalkit). 3. Broncit. 4. Enstatit (Chladnit). 5. En- statit und Diopsid. 6'. Augit und Anorthit (Eiikrit). 7. Olivin, Augit und Anorthit (Howardit). — Sj'stem von Tschermak: (Die Meteoriten des k. k. Mineralogischen Museums am 1.0ctoberl872. Mineralog.Mittheilg. 1872, p. 166.) I. Anorthit und Augit. Eisen kaum bemerkbar. Eukrit. Gleichartig krystallinisch oder breccien- artig. An diese schliesst sich der Meteorit von Shergotty an, welcher Augit und Maskelynit enthält. II. Olivin, Broncit, Enstatit. Eisen kaum bemerkbar. Chassigny, körnig. Olivin. Shalkit, körnig. Oliviu und Broncit. Manegaumit, weisslich, tuffartig. Broncit. Bishopsville, weiss, körnig. Enstatit. Bustee, weisslich, körnig. Enstatit und Augit. Howardit, weissHch, tuffartig. Olivin, Augit? und Anorthit. III. Olivin und Broncit mit Eisen. Chondrite. 1. Weisse chondritische Tuffe mit kleinen schwärzlichen Trümmern und wenig Kügelchen. Aehnlichk. mit d. Ilowarditen. 2. Weisse Massen ohne Kügelchen oder mit weisslichen Kügelchen. 3. Zwischenglieder zwischen diesen und den fol- genden. 4. Graue Chondrite. Graue Masse, oft mit hel- leren Kügelchen. Die braunen, harten, fein- fasrigen Kügelchen fehlen oder sind in geringer Anzahl vorhanden. 5. Omans. Eine lockere graue Masse aus staub- artig feinen Kügelchen bestehend. 6. Chondrite mit vielen harten, braunen, fein- fasrigen Kügelchen. 7. Kohlige Meteoriten von weicher oder lockerer Beschaffenheit. 8. Schwarze Chondrite. Harte Masse mit gerin- gem Kohlenstoffgehalt. Kügelchen oder auch Bronciteinschlüsse. 9. Tadjera. Schwarze halbglasige Masse. (Schluss folgt.) Pterothrissus, eine neue Clupeidengattung. Von Dr. F. Hilgendorf. Obgleich die lange Rückenflosse des in Rede stehen- den Fisches mach welchem Charakter der Gattungs- name ,,Flossenhäring" erwählt wurde) ihn der ganzen Familie der Clupeiden gegenüberstellt, so ist doch an- dererseits seine Verwandtschaft mit dem Genus Albula so gross, dass es kaum gerathen erscheint, auch nur eine besondere Gruppe für ihn zu schaffen. Neben der eben genannten Gattung möchte ich ihm demnach in der Abtheilung der Albulina seinen systematischen Platz anweisen. Gattung Pterothr issus. Körper gestreckt, massig zusammengedrückt, Bauch flach. Schuppen mas- sig gross, abfallend ; Seitenlinie deutlich, ihre Schuppen mit geräumigem Porus. Auge von hinten mit einer Mem- bran bedeckt. Schnauze vorgezogen, Mund unterständig, klein. Kopf knochen grosse Hohlräume bildend. Zwischen- kiefer kurz, der Oberkiefer einen Theil des Mundrandes bildend. Zwischenkiefer und Unterkiefer mit Hechel- zähnen, Oberkiefer am medianen Ende mit einigen Zähnen ; Vomer, Gaumbeine und Zunge ohne Zähne ; auf dem Sphenoid, Pterygoid und auf der Mittellinie des Kiemenapparates darunter stehen Flecken von ge- drängten groben Zähnen; Kiemenbügen mit gestachelten Knötchen. Rückenflosse sehr lang (hinter dem zweiten Drittel der Brustflosse beginnend und erst hinter der Mitte der Afterflosse endend); Afterflosse kurz. Kiemcn- haiitstrahlen in geringer Zahl (6) ; Pseudobranchien wohlentwickelt. Caeca pylorica in massiger Zahl ; Magen nach hinten mit langem BUndsack. Pt. Gissu sp. n. — Br. 6. D. 65. A. 14. P. 15. V. 11. C. 20 (die kleineren Strahlen un- gerechnet). L. lat. ca. 100. L. transvers. ca. 8. Caec. pyl. 13. Länge (bis zur Schwanzspitze) 38 '/2 Ctm., Kopf 7,6, Schnauze 2,5, Schnauze über den Unterkiefer vor- ragend 0,7, Augendurchmesser 2.1, Augenabstand 1,4, Kopfhöhe 4,0, Kopfdicke 3,2, Körperhöhe (ohne Flosse) 4,8, Dicke 3,0, Länge der P. 4,2, der V. 3,3, der D. 17,5, der A. 2,8, Höhe der D. vorn 3,1, hinten 1,5, der A. 2,5, Ausschnitt der C. 3,5, After vor der A. 0,7, hinter dem Ende der V. 5,3. — Kopflänge in der Körperlänge (ohne C.) 4^/4 mal, Augendurchmesser in der Kopflänge 3^/2 mal. Die V. beginnt hinter dem ersten Drittel der D. Silberfarbig, oben grau. Peritoneum schwarz. Dieser Fisch wird nicht selten in den tieferen japanischen Meeren (300 Faden) mit Angeln gefangen (wovon ich selbst Augenzeuge war) und kommt öfter auf den Fischmarkt der Hauptstadt Tokio. Sein japa- nischer Name ist Gisu, gewöhnlich mit stummem u Gis gesprochen. (Um den scharfen Laut in der Aus- sprache zu wahren, habe ich das s in der lateinischen Artbezeichnung verdoppelt.) Er hält sich nicht sonder- lich gut, und die Marktexemplare sind immer schon sehr unansehnlich. Aus diesem Grunde muss ich auch 128 auf eine genaue Zählung der Schuppen Verzicht leisten. (Mus. Berol. Nr. 9890.) Internationaler geologisclier Congress zu Paris im Jahre 1878. In Folge der Ausstellung zu Philadelphia im Jahre 1876 hatte sich dort ein Comite für einen mit der in Paris im Jahre 1878 stattfindenden Ausstellung zu vereinigenden internationalen geologischen Congress ge- bildet, welcher die Mitwirkung der Societe geologique de France erbeten hat. Es sind demnach die Vor- bereitungen füi- diesen Congress getroflen worden und erlassen der Präsident und der General-Sekretiir des nunmehrigen Organisations-Comite's , die Herren Ed. Herbert und Dr. Ed. Jannetaz, eine Aufforderung an die Facbgenossen sich daran zu betheiligen. — Jeder an den Fortschritten der Mineralogie, Geologie und Paläontologie theilnehmende wird Mitglied des Con- gresses und empfängt sämmtliche Schriften desselben durch Einsendung eines Beitrages von 12 Frcs. an den Schatzmeister Hrn. Bioche(ruedes Grands-Augustins 7 . Paris) unter Angabe seines vollen Namens, seiner Stel- lung und Adresse. — Das Comite erbittet von den Fach- genossen, welche sich an dem Congress zu betheiligen gedenken, ein Verzeichniss der Fragen, welche ilmen für eine allgemeine Besprechung geeignet scheinen, und der Vorträge, die sie über diese Fragen zu" Leiten wünschen, sowie Vorschläge über die für die Abhaltung des Congresses zweckmässigste Zeit. — Das Philadel- phiaer Comite wünschte mit diesem Congresse eine internationale geologische Ausstellung zu verbinden. Bisher hat sich kein hierfür passendes Lokal finden lassen, da die Eäume des Ausstellungsgebäudes seit längerer Zeit vergeben sind. Das Comite hofft indess, dass zahlreiche einzelne Ausstellungen stattfinden wer- den, und es bittet die Aussteller die Verzeichnisse der- selben mitzutheilen, um die Cataloge zusammenstellen zu können. Die Briefe sind an den Generalseki-etär, Hi'n. Dr. Ed. Jannetaz (7 rue des Grands-Augustins, Paris) zu richten. — (Zur Feier des vierhunderijährigen Jubiläums der Universität Tübingen) erschien am 9. August die akademische Zeitschrift „Alma mater", Organ für Hochschulen (Wien und Leipzig) als Festnummer mit folgendem Inhalte: Illustrationen: Se. Majestät König Carl I. von Württemberg ; Prof. Dr. v. W e i z s ä c k c r , Eector Jlaguiticus der Univ. Tübingen; Staatsrath Dr. v. Rümeliu, Kauzler der Univ. Tübingen; die alte Aula und die neue Aula der Univ. Tübingen. — Text: Festgruss von Prof Dr. Felix Dahn; Das 40üjälirige Jubiläum der Uuiv. Tübingen; Ver- treter auswärtiger Hüchschuleu, Festschriften, Geschichte der Univ., I. bis IV. Seculum, Biographien des derzeitigen Rectors, Kanzlers und der 7 Decane. Die hervorragenden Namen der letzten A'ergangenbeit und die gegenwärtig wir- kenden Lehrkräfte. Üebersicht der akad. Eünichtungen, Uuiversitäts-Anstalten, akad. Corporationswesen, die Wirk- samkeit der Lehrkräfte. — Die studentischen Corporationen Deutschlands im Jahre 1876/7 7. — Chronik der Hochschulen: Prag (Aufforderung au die bulgarischen Studenten; physik. Inst.), Graz (Geschenk für die Polytechnik), Berlin (Rechte derPrivatdocenten), Marburg(350jähi'igesJubiiäum), Mün- chen (Ehrendoctoren), Tübingen (Nachtrag), Würzburg, Upsala. — Vereiuschronik: Wien (Cremsiria), Aachen (Carolingial, Greifs wald (Germania), Leipzig (Samiel von der Rudelsburg, Lusatia. — Personalnachrichteu. — Anzeigen. Verlag von F. A. Brocklians in Leipzig'. Soeben wurde vollständig: THESAURUS LITERATÜRAE BOTAffiCAE OMNIUM GENTIUM IKDE A RERUM BOTANrCAKUM INITIIS AI) NOSTRA USQUE TEMPORA, QÜINDECIM MILLIA OPERÜM RECENSENS. Editionem novam reformatam curavit G. A. Pritzel. 4. Geh. 44 Mark, auf Schreibpapier 66 Mark. Das von allen Botanikern im In- und Auslande hoch- geschätzte Pritzefsche Werk hegt nun vollständig i n z w e i t e r Auflage vor, welche das Repertorium der botanischen Lite- ratur bis auf die Gegenwart fortführt. Sie wurde nach dem inzwischen erfolgten Tode des Verfassers von Professor Karl Jessen beendet uud hat sehr wesenthche Bereicherungen er- fahren, namenthch auch dmxh Aufnahme biographischer Nach- richten über die Autoreu. So bietet das Werk jetzt eine vollständige, allen Anforderungen genügende Bibliographie der gesammten botanischeu Literatur. Verlag vou F. A. Brockhaus in Leipzig'. Soeben wurde vollständig: THESAURUS ORITHOLO&IAE. REPERTORIUM DER GES.4MMTEN ORNITflOLOGISCHEN LITERATUR UND NOMENCLATOR SÄMMTLICHER GATTUNGEN UND ARTEN DER VÖGEL. NEBST SYNONYMEN UND GEOGRAPHISCHER VERBREITUNG. Vüii C. G. GiebeL Drei Bände. 8. Geh. 48 Mark, auf Schi-eibpapier 68 Mark. Das nun vollendet vorliegende Werk von dem bekannten Zoologen Professor Giebel in Halle führt in seinem Reper- torium 17,500 Schriften und Abhandlungen vou 2230 Autoren, uud in dem Nomenelator 6250 Gattuugs- und über 54,000 Artnamen lebender und vorweltlicher Vögel auf Es bietet die vollständigste Üebersicht der onüthoiogischen Literatur bis zum Jahre 1876 uud ist daher Zoologen, Ornithologen, Vogelhändlern und Jedem, der irgend ein Gebiet der Orni- thologie zu bearbeiten hat, unentbehrhch , wie es selbst- verständMch auch iu keiner wissenschafthchen Bibhothek fehlen dai-f Die 6. Abhandlung des 89. Bandes der Ifova Acta: Herrn. Knoblaucli in Halle, M. A. N. : Ueber das Ver- halten der Metalle gegen die strahlende Wärme (2V2 B.), Preis 80 Pf, ist erschienen und durch die Buchhandlung von Wilh. Engelmann in Leipzig zu beziehen. — AigeBchloBsen den 31. August 1877. Druck vou E. liloclimanu und Sohn in Dresden. \- . «fe. NÜNQUAM yfl^^ffiSUftK OTIOSÜS LEOPOLDINA AMTLICHES ORGAN DER KAISEELICH LEOPOLDINISCH-CAROLINISCH-DEUTSCHEN AKADEMIE DER NATURFORSCHER HERAUSGEGEBKN UNTER MITWIRKUNG DER SEKTIONSVORSTÄNDE VOM PRÄSIDENTEN Dr. W. P. G. Behn. Dresden (PoiievgasseN,. 11). Heft XIII. — Nr. 17— 18. September 1877. Inhalt ; Amtliche Mittheilungen: Bericht über den Unterstützungsverein der Akademie. — Bevorstehende Adjunlsten- wahl im 7. Kreise. — Veränderungen im Personalbestaude d. Aliad. — Beiträge zur Kasse d. Akad. — Dr. G. W. Focke f. — Sonstige Mittheilungen: Eingegang. Schriften. — Dr. E. Geiuitz: Der gegenwärtige Standpunkt unserer Keuntniss der Meteoriten (Schluss). — Amtliche Mittheilungeii. Bericht an die Versammlung der Naturforscher und Aerzte zu München über die Fortschritte des Unterstützungs- Vereins der Ksl. Leop.-Carol. Deutschen Akademie der Naturforscher. Hochgeehrte Ver.sammlung ! Gestatten Hie mir, da mein Befinden mich hindert, Ihnen, wie in den letzten Jahren, mündlich zu berichten, dies schriftlich zu thun. — Der Verein, an dessen Begründung Sie einen so wesentlichen Antheil genommen haben, hat auch in dem verflossenen Jahre erfreuliche Fortschritte gemacht. — In Hamburg konnte ich Hmen mittheilen, dass das Vermögen desselben etwas über 5000 Rmk. betrage. Zahlreiche seitdem eingegangene Beiträge und namentlich der (ähnUch wie von dem Central-Ausschuss der 48. Versammlung in Graz) auch von dem Central- Comite der Hamburger Naturforscherversammlung dem Vereine zugewendete Ueberschuss seiner Verwaltung von reichlich 1000 Rmk. steigerte diese Summe derartig, dass in dem in der Leopoldina Heft XHI, p. 83 u. flgde. veröffentlichten und den Beitragenden mitgetheilten , bis Ausgang Juni d. J. reichenden ersten Verzeichnisse von Beiträgen die Einnahmen die Summe von 8883 Rmk. 81 Pf. erreichten und gegenwärtig übersteigen dieselben 9000 Rmk. nicht unerheblich. — Hierdurch war der Verein in den Stand gesetzt seine Wirksamkeit bereits in diesem Jahre zu be- ginnen. Es wurde daher (in Leop. XIH, p. 34 und der Allg. Augsb. Zeitg. Beil. vom 11. April d. J. No. 101, p. 1527) zu Vorschlägen und Einreichung von Gesuchen aufgefordert. Zu gleicher Zeit wurde es nöthig, nach § 10 der Grundgesetze durch Wahl eines Vorstandes den Verein vollständig zu organisiren. Die Theil- haber des Vereins haben der an .sie gerichteten Aufforderung entsprochen und nach notarieller Constatü'ung (cf. Leop, Xin, p. 99) fast einstimmig aus ihrer Mitte Herrn Dr. L. Rabenhorst in Meissen und Herrn Geh. Med.-R. Prof. Dr. Frz. Winckel in Dresden erwählt, um mit dem Unterzeichneten diesen Vorstand zu Leop. XIII. 17 130 Tiilden. Der neu gebildete Vereinsvorstand aber hat einstimmig die erste kleine Unterstützung von 300 Rmk. der Wittwe und den Waisen eines strebenden Naturforschers zuerkannt, welcher in Ausübung einer freiwillig übernommenen Verpflichtung durch einen Unfall ums Leben kam und seine Familie mittellos zurückliess. — Möge sich nun der hiermit in Wirksamkeit getretene Verein ferner gleich günstig entwickeln, um bald, wo es notlithut, wahrhaft ausgiebige Hülfe leisten zu können. — Neu-Erfrade, den 15. Sept. 1877. Dr. Behn. Eevorstehende Adjunktenwalil im 7. Kreise (Preuss. Eheinprovinz). Nachdem durch den Tod des Herrn Geh. Bergraths Noeggerath eine Adjunktenwahl im 7. Kreise erforderlich geworden ist, ersuche ich die geehrten Mitglieder dieses Kreises, die dazu nöthigen Vorbesprech- ungen einleiten und die Akademie mit einem Vorschlage für diese Wahl versehen zu wollen. — Dresden, den 30. Sept. 1877. Dr. Behn. Yeränderungen im Personall)estande der Akademie. (jiestorS)ene Slitglieder; Am 26. August 1877 zu Bad Reinerz in Schlesien: Herr Dr. phil. Hermann Karsten, Professor der Mathematik und Mineralogie an der Universität und Direktor der Navigationsschule zu Rostock. Zehnter Adjuukteukreis. — Aufgenommen den 20. August 1874. Fachsektion (1) für Mathematik und Astronomie und (4) füi' Mineralogie und Geologie. • — Am 13. September 1877 zu Bonn: Herr Geheime Bergrath Dr. Johann Jacob Noeggerath, Berghauptmann a. D. und emerit. Professor der Mineralogie und Bergwerkwissenschaften an der Universität zu Bonn und au der landwirthschaftlichen Lehranstalt zu Poppeisdorf. Aufgenommen den 28. Januar 1819. cogn. Knorrius I. Zum Adjunkt ernannt den 13. Sept. 1857; als solcher wiedererwählt den 17. Dec. 1872. — Am 23. September 1877 zu Paris: Herr Dr. TJrban Joh. Joseph Leverrier, Professor der Astronomie, Direktor des Observatoriums und Mitglied der Academie des sciences zu Paris. Aufgenommen den 16. März 1863. cogn. Joh. Kepler. — Dr. Behn. Eeiträge zur Kasse der Akademie. Seine Königliche Hoheit der Grossherzog Friedrich Wilhelm von Mecklenburg-Strelitz hat unterm 3. d. M. der Akademie einen Beitrag von 75 Rmk. für ihre wissenschaftlichen Zwecke übermitteln lassen. — Desgleichen hat Seine Königliche Hoheit der Grossherzog Peter von Oldenburg imterm 11. d. M. der- selben eine Beihülfe von 300 Rmk. übersenden lassen. — Von Seiner Hoheit dem Herzoge Georg von Sachsen-Meiningen hat die Akademie überdies am 15. d. M. einen Beitrag von 75 Rmk. empfangen. — r v pf Septbr. 3. Von Hrn. Dr. Luchs in Warmbrunn Jahresbeitrag für 1877 6 — „ 5. „ „ Dr. Engler in München desgl. für 1878 6 — Dr. Behn. Gustav Woldemar Focke. Die sich in den letzten Jahren so sehr häufenden Verluste angesehener Mitglieder sind der Akademie zum Theil deshalb doppelt schmerzlich, weil sie Männer betrafen, welche ihr in bedrängten Zeiten in hervor- ragender Weise die Hülfe gewährten, auf welche unsere Akademie vielleicht noch mehr als andere ähnliche Anstalten angewiesen ist. Zu diesen gehörte auch der in Bremen am 1. Juni d. J. gestorbene Dr. G. W. Focke. — Bremen hat sich den Ruhm zu erwerben und zu erhalten verstanden, dass es neben einer betrieb- samen Kaufmannschaft auch eine verhältnissmässig bedeutende Zahl Wissenschaftsmänner aller Fächer zu bilden oder heranzuziehen und ihnen die verdiente Achtung und Anerkennung zu gewähren sich bestrebt. Es wird genügen, daran zu erinnern, dass es den Bürgermeister Smidt vom Gymnasiallehrer an die Spitze des kleinen Staates zu erheben wusste. In gleicher Weise ist dies mit den Naturforschern und Aerzten der Fall. Als die Naturforscher und Aerzte Deutscldands im Jahre 1844 ihre 22. Versammlung in Bremen hielten, wurden sie von dem dortigen ärztlichen Vereine mit einer Festgabe beschenkt, die in einem stattlichen Bande bio- 131 graphische Skizzen verstorbener bremischer Aerzte und Naturforscher enthält. Wenige Städte gleicher Grösse werden eine gleiche Zahl bedeutender Namen aufzuzählen im Stande sein , und ich beschränke mich darauf, nur Gott fr. Reinhold Treviranus und H. W. M. Olbers zu nennen, weil die Entwickelung Focke's mit dem wissenschaftlichen Ki-eise dieser Männer eng verknüpft war. Gustav Woldemar Focke wurde am 10. Januar 1810 zu Bremen geboren. Sein Vater, Dr. jur. C. Focke, war mit der durch Geist, Anmuth und Liebenswürdigkeit ausgezeichneten einzigen Tochter des Astronomen Olbers (aus erster Ehe mit Dorothea Elisabeth Köhne) verheirathet und die Schwester des Vaters, Tibetha Focke, war mit Professor Trevh-anus verheirathet. Focke war demnach Olbers' Enkel und Tre- viranus' Neffe. — In diesem Kreise erwachsend, war es fast natürlich, dass der strebende Geist des Knaben sich schon früh den Naturwissenschaften zuwandte und dass, als er SOjährig das heimische Gymnasium verliess, er eine selten ausgedehnte naturwissenschafthche Vorbildung besass. Dem Beispiele der Verwandten folgend die, so verschiedenartig ihre wissenschaftliche Richtung war, beide praktische Aerzte waren, wandte er sich der Arznei- wissenschaft zu und bezog Ostern 1830 die Universität Heidelberg, auf der er während seiner ganzen Studien- zeit bis Ausgang 1833 verblieb. Anfangs mag Focke zweifelhaft gewesen sein, welcher naturwissenschafthcheu Richtung er sich neben seiner Fachwissenschaft ergeben solle ; — seine Vorkenntnisse in der Mathematik, der Physik, der Botanik und Zoologie Hessen ihm die verschiedenen Richtungen anziehend erscheinen, — aber bald siegte die damals mit so grossem Erfolge von Ehrenberg eröffnete mikroskopische Untersuchung niederer Organismen, welche ihn zu diesem Forscher in nahe Beziehungen führte, für die er ausgezeichnet begabt war und der er sein ganzes Leben hindurch treu blieb. — Nachdem er im August 1833 sein medicinisches Studium durch Erlangung der Doctorwürde zu Heidel- berg beendet hatte (seine Doctordissertation handelte de respiratione vegetabilium), begab sich Focke auf eine wissenschaftliche Reise, die ihn über Halle (wohin ihn P. Krukenberg's Chnik zog) zunächst nach Berhn zu seinem Lehrer Ehrenberg und dann über Prag nach Wien führte. Nach einem weiteren Ausfluge nach Italien und namenthch nach Venedig kehrte er erst 1835 in seine Vaterstadt zurück. — Vorgebildet, wie er war, und nicht durch beschränkte Mittel zu baldigem Erwerbe gezwungen, wäre es wohl ein naheliegender Gedanke gewesen, sich der akademischen Laufbahn zu widmen, aber Focke fehlte dazu theUs jener berechtigte Ehr- geiz, der die Hindernisse eines ungewöhnlichen Lebensweges überwindet, theils sah er in dem Vorgange seiner Verwandten den vollgültigen Beweis, dass auch der ärztliche Beruf in seiner Vaterstadt seinem Forschungs- geiste hinreichenden Spielraum lassen werde. Nach bestandenem Staatsexamen liess er sich demnach als prak- tischer Arzt in Bremen nieder. — Auch wurde Focke's ärztliche Thätigkeit nie eine sehr ausgedehnte; mit seiner Neigung zu anspruchsloser, wenig hervortretender Forschung und mit mancher anderen geistigen Eigen- thümlichkeit war dies unvereinbar; aber bald wurde durch ihn unter den Fachgenossen der Bremer Stadt- graben als eine Fundgrube zalJreicher bisher ganz unbekannter oder ungenügend erforschter mikroskopischer Organismen berühmt. — Auch geschah dies nicht durch eine besonders rege schriftstellerische Thätigkeit; die Zahl seiner Schriften ist vielmehr im Vergleiche mit seinen unermüdhchen Untersuchungen eine verhältniss- mässig beschiänkte und bisweilen befinden sich seine Mittheilungen in wenig verbreiteten Drucksclu-iften,*) aber Focke trat gar bald mit vielen Fachgenossen in brieflichen Verkehr und er besuchte fast regelmässig die *) Dr. G. W. Focke's Schiiften, soweit sie uns bekannt geworden, sind folgende: De respiratione vegetabilium. D. Heidelbergae. Mohr. 1833. 4". VIII. 26 p. 1 Tab. Ueber einige Organisationsverhältnisse bei polygastrischen Infusorien und Räderthieren. Oken's Isis 1836. col. 785 — 787. Plauaria Ehrenbergii. Wiener Mus. Annal. I. 1836. p. 191 — 206. Ueber die niedersten wirbellosen Thiere. Berieht d. lieutsch. Naturforsch. -Versamml. 1842. p. 227 — 228. Der Bremer Stadtgraben. Sonntagsblatt der Weser-Zeitung v. 22, Sept. 1844, p. 6. Nebst 1 Taf. (Polgphemus Kindtii; cf. auch Bericht d. Deutsch. Naturtbrsch.-Versammhuig 1844. I. p. 108—109); Forts, in den Nummern v. 24. Nov., p. 5, u. 8. Dec , p. 6. Amtücher Bericht über die 22. Versammlung deutscher Naturtorscher u. Aerzte in Bremen. Das. 1845. 4». 2 Bde. Ueber die Kartoffel-Krankheit. Bericht d. Deutsch. Niiturforsch.-Versamml. 1845. p. 160 — 166. Ueber einige Infusorien. Bericht d. Deutsch. Naturforscli.-Versamml. 1845. p. 191 — 194. Die Krankheit der Kartoffeln im Jahre 1845. Für Botaniker n. Landwhthe bearbeitet. 76 p. 2 Tab. col. Bremen 1846. 4». Physiologische Studien, a) Wirbelluse Thiere. 1. Heft: Polygastrische Infusorien. 86 p. 6 Taf Bremen 1847. 4". 2. Heft. 64 p. Bremen 1854. 4". Ueber schalenlose Radiolarien des süssen Wassers. Zeitschr. f. wissenschaftl. Zoologie. XVIII. Bd. 3. H. p. 345 — 358. 1 Taf. Bemerkungen über die Ursache einer Färbimg des Meerwassers bei Cobija. Abh. d. naturw. Ver. z. Bremen. I. p. 58—59. 1866. 8". (Als Anhang zu C. Ochsenins, Temperatur der Luft imd des Meerwassers der Oberfläche zwischen Callao und Valparaiso 1. c. p. 57.) Ein neues Infusorium. Abh. d. naturw. Ver. zu Bremen. Bd. V. p. 103—114. 2 Taf 1877. 8». 17* 132 YersammluDgen der deutschen Naturforscher und Aerzte und fast nie, ohne beachtenswerthe Ergebnisse seiner Untersuchungen mitzubringen. Allen theilte er mit, was er gefunden hatte, während ihm selbst, für eine Yer- üfifentlichung, seine Forschungen selten genügend abgeschlossen erschienen. — Mit einer scharfen Beobachtungs- gabe und grosser Sorgfalt verband er ein unglaubliches Gedächtniss für das früher von ihm Erforschte und das Bild des Beobachteten stand ihm noch nach vielen Jahren deuthch vor Augen. Es ist mehr als ein Fall bekannt, wo er neuere Forscher, die von ihm früher beobachtete Organismen untersucht hatten, denen aber seine bisweilen in wenig bekannt gewordenen Schriften veröffentlichten Ergebnisse unbekannt geblieben waren, aus dem Stegreife berichtigen konnte. Als, wie bereits oben erwähnt, die Naturforscher und Aerzte sich im Jahre 1844 in Bremen versammelten, war Focke neben Bürgermeister Smidt, der, ungeachtet seiner Vielseitig- keit, auf den Namen eines Naturforschers keinen Anspruch machen konnte, Geschäftsführer der Versammlung und der Bericht über dieselbe, wohl der umfangreichste von allen, in zwei Quartbänden, ist von ihm redigii-t. — Auf diese Weise wurde Dr. Focke gar bald ein beliebtes und angesehenes Mitghed dieser Versammlungen und der Regel nach auf jeder in einer oder selbst mehreren Sektionen zum Vorsitze berufen. Von dieser seiner Stellung auf den Naturforscher-Versammlungzn hat auch unsere Akademie, deren Mitglied Focke am 24. Aug. 1860 geworden war, Vortheil gezogen. Als nämlich beim Beginn der Zerwüi-fnisse in der Akademie, im Herbste 1869, die zu Innsbruck auf der Naturforscher-Versammlung gegenwärtigen Mitglieder zusammentraten, um den beginnenden Zwist wo möglich zu schhchten, wurde Dr. Focke zum Vorsitzenden dieser Berathungen erwählt. Es ist bekannt, dass die dort gefassten Beschlüsse ihren Zweck verfehlten, aber die dort Focke übertragene Stellung hatte zur weiteren Folge, dass er auch die mühevolle Leitung der unter dem Namen der Bremer Abstimmung bekannten Aeusserung der Mitglieder der Akademie über die inzwischen erfolgte Präsidentenwahl übernahm, die so wesentlich dazu beitrug, den Streit zu beseitigen. — So wesentlich übrigens die Verdienste waren, die sich Dr. Focke um die Naturforschung im allge- meinen erwarb, so waren doch die seiner Vaterstadt geleisteten Dienste, so wenig sie auch die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich ziehen mochten, doch noch ungleich bedeutender. — Er wurde der Pfleger der wissenschaftlichen Interessen und namentlich der anerkannte Mittelpunkt aller naturhistorischen Bestrebungen. Lange Zeit leitete er einen naturwissenschaftlichen Lesecirkel und die naturhistorischen Sammlungen der Gesellschaft ,, Museum". Für seine Specialstudien fand er einen treuen und begeisterten Schüler in dem Apotheker G. C. Kindt und als sich die jüngeren Kräfte in Bremen mehrten und 1864 der dortige naturwissenschaftliche Verein begründet wurde, waren Kindt und Focke die Vorsitzenden und Leiter dieses Vereins. Zu diesem Geschäfte war Focke durch seine freundliche und entgegenkommende Weise, die jede Anregung zur Förderung des Vereins freudig aufnahm , besonders geeignet. Nie mit sich selbst, sondern stets nur mit der Sache beschäftigt, wusste er entgegenstehenden Ansichten, wenn er sie nicht ver- söhnen konnte, wenigstens ihre Schärfe zu nehmen. Aber auch als Arzt war, so wenig ausgedehnt seine Praxis war, sein Verdienst nicht gering. Seinen Wirkungskreis fand er weniger unter den wohlhabenden Klassen der Bevölkerung, als unter den Armen und Bedürftigen. Mit der grössten Hingebung nahm er sich der Hilflosen und Verlassenen an, für die er oft nicht allein Arzt, sondern in noch höherem Grade Freund und hülfreicher Rathgeber war. Focke war wenig geneigt , sowohl als Naturforscher , wie als Arzt, früher gewonnene Ueberzeuguugen aufzugeben , wenn ihm nicht Gelegenheit ward durch eigene Untersuchungen und Erfahrungen seine Ansichten zu berichtigen. In unserer schnell lebenden und rasch fortschreitenden Zeit war ihm das nicht immer möglich und sein Stand- punkt mochte hin und wieder namenthch den jüngeren Genossen gegenüber als veraltet erscheinen. Aber Focke fand in seinem vorsichtigen Vorschreiten nicht selten Gelegenheit, wenn sich die Fälle seinem Forschungs- kreise näherten, sein überlegenes Wissen zu erweisen. So war er der erste Arzt in Bremen, der Fälle von Trichinenkrankheit beim Lebenden richtig erkannte. Ein Mann von seinem Wissensumfang musste auch in dem Gesundheitsrathe Bremens, dem er angehörte, vielfache Gelegenheit finden, sich nützlich zu machen, und namentlich war es auch das Impfwesen, dem er eine besondere Sorgfalt widmete. Focke's persönliche Stellung war eine sehr glückliche. Er war allgemein geachtet und in seiner be- scheidenen, freundlichen Art, sowie als guter Gesellschafter hochgeschätzt. In anregendar Geselligkeit, die er liebte, wurde der sonst etwas zurückhaltende Mann bald lebhaft und zeichnete sich durch Laune und schlag- fertigen Witz aus. Seit dem Jahre 1836 mit H. Gloystein verheirathet, erwuchs ihm eine zahlreiche Famihe, die sich später durch Schwiegerkinder und Enkel mehrte. Blieben ihm dabei, namentlich in späteren Jahren, 133 schwere Schicksalsschläge auch nicht ganz erspart, so fand er doch im Kreise der Seinen das höchste Glück. Gesundheit und Rüstigkeit begleitete ihn bis in sein höheres Alter und auch sein Tod erfolgte ohne vorher- gehende Krankheit durch einen ihn bei anscheinend besten Wohlbefinden treflfenden Schlaganfall am 1. Juni d. J. Eingegangene Schriften. (Vom 15. Aug. bis 15. Sept. 1877.) Candolle, Casimir de: Memoire s. 1. famille des Juglaudees. (Extrait d. Annales d. Se. Natur. 4" ser. T. 18. No. 1.) 44 p. (6 Taf.). — Theorie de l'angle unique en phyllotaxie. (Tire d. 1. Biblioth. Univers, et Revue Suisse. T. XXIII, livr. d. Juillet 1865.) 14 p. — Theorie de la Feuille. (Tire d. Archiv, d. Sc. d. 1. Biblioth. Univers. Mai 1866.) 35 p. (2 Taf.). Geneve 1868. 8». — De la Pi'oduction natur. et artific. du liege dans 1. chene-liege. (Extrait d. Vol. XVI d. Memoires d. 1. Soc. d. Phys. et d'Histoire natur. de Geneve.) 13 p. (3 Taf.). Geneve 1860. 4". — Memoire s. 1. famille des Piperacees. (Tire d. Memoires d. 1. Soc. d. Phys. et d'Histoire nat. d. Geneve T. VIII. 2""' part.) 32 p. (7 Taf.). Geneve 1866. 4». R. Comitato Geolog. d'Italia. Soll. 1877. No. 5 e 6. Roma 1876. 8o. — Stefani, C. de: Descrizione degli strati pliocenici d. dintonii d. Siena. 41 p. — Zezi,?.: Le nuove specie minerali studiate e descr. nelf anuo 1876. 26 p. K. Akad. d. Wiss. i. St. Petersburg. Das fünfzig- jährige Doctorjubiläum des Akademikers Geh. Rath Johann Fried. Brandt am 12. (24.) Jan. 1876. 105 p. St. Petersburg 1877. 8«. Acad. d. Sciences de Paris. Comptes rendus. T.84, No. 26; T. 85, No. 1 — 5. Paris 1877. 4». — No. 26. Berthelot; S. 1. chaleur degagee par les combinaisons chi- miques dans l'etat gazeux : acides anhydres et eau. 5 p. — id.: S. IMquivalent des composes orgauiques. 2 p. — Cloi- seaux, des: S. une nouv. anthopliyllite de Bande eu Nor- wege. 2 p. — Miuich, R.: Nouv. methode pour l'üliniination des fonctions arbitraires. 3 p. — Tacchini: S. une tache solaire observee pendant 1. mois d. juin 1H77. 2 p. — Sidot: S. un verre d. phosphate de chaux. 2 p. — Coquillion. J.: S. 1. dissociatiou d. carbures au moyen d. til de palladium et s. 1. rapprochem. d. ces faits avec 1. actioiis d. presence ou pheuomenes catalytiques. — Carnot, Ad.: S. 1. dosage de la potasse. 3 p.— Pisani,F.: Description d. plusieurs niineraux. 2 p. — Riebet, Ch.: De 1. rech. 1. aeiües Ubres (1. sue gastrique. 3 p. — Raynaud, Maurice: S. 1. lymphe, comme agent d. propagation d. I'iufection vacciuale. 3 p.— T. 85. No. 1. Resal,H. : S. 1. gencration d. 1. courbe meri- dienue d'une surface d. revolution dont la courbure nioyeuue varie suivant une loi donnee. 3 p. — Berthelot: Rech. s. 1. ebloral anbydre et s. son hydrate. 5 p. — Troost.L.: S. l.vapeur d. l'hydrate d. chloral. 2 p. — Lemoine, G.: Dis- sociation d. Tacide iodhydrique gazeux en presence d'un exces d. l'uu des Clements. 3 p. — Clermont,Ph. de & Guiot, H.: S. 1. dissociatiou d. sels ammon. en präsence des sulfures metalliques. 2 p. — Landolph, F.: Ö. 1. emploi d. tluorure d. bore comme agent desbydratant. — Raoult. F. & Bre- ton. H.: S. 1. presence orchnaire du cuivre et d. ziuc dans 1. Corps de Fliomrae. 2 p. — Levy, Albert: S. 1. dosage en noids d. l'oznne atniosplierique. 2 p. — No. 2. Wurtz.Ad.: S.l'alcoolate de chloral. 2 p. — Muucel, Tli. du: li.l.trans- mission electrique ä travers le sol par rintcrmediaire des arbres. 0 p. — Boussinesq, J.: S. 1. mouvemeuts quasi circulaires d'un poiut soumis ä l'attraction d'un centre iixe. 2 p. — ßlondlot, R. : S. 1. diamagnetisme de l'bydrogene coudeuse. 2 p. — Gouy: Rech, ijbotometriques s. 1. flammes colorees. 2 p. — Kern , Serge: S. un nouv. metal. le davyum. — Clermont.Pli. de&Guiot,H.: ö. Toxydabilitä d. sulfur de manganese. — Friedcl, C. &Crafts, J. M.: S.uneme- thode generale nouv. d. synthese d. hydrocarbures, d'acetones etc. 3 p. — Frede ricq,L.: S. 1. dosage d. l'acide carbonique dans 1. seruni sanguin. — Portes: Reck s. 1. amandes ameres. 3 p. — Ziegler: S. quelques faits physiolog. ob- serv^s s. 1. Droseras. 2 p. — Feltz, V. &Ritter, E.: Etüde comparee des prt^parations cuivriques introduites daus l'esto- mac et dans le sang. 3 p. — See,G. : Traitem. d. rheuraa- tisme. d. 1. goutte et de tlivers etats nerveux, par l'acide saHcilique et ses^derives. 2 p. — Marty, H.: S. 1. rech. d. l'acide saHcilique. — Grelle t, Alf: De l'usage externe d. l'acide saHcilique. — Gross: Des avantages d. trepanations immediates et hätives. 2p. — No.3. Pasteur et Joubert: Charbou et septicemie. 15 p. — Daubree; Experience d'apres lesquel. 1. forme fragmentaire d. fers meteoriques peut etre attribuee ä une rupture sous l'action d. gaz fortement com- primes. tels que ceux qui provieuuent de l'explosion d. 1. dyuamite. 7 p. — Hebert: Rech. s. 1. terrains tertiaires d. l'Europe merdionale. 0 p. — Lucas, Ed.: S. 1. division d. 1. circonterence en parties egales. 2 p. — Lippmann: S. 1. proprietes electriques et capillaires d. mercure en contact avec diflerentes Solutions aqueuses. 2p. — Troost,L.: S. 1. vapeurs des alcoolates d. chloral. .S p. — Schützenberger, P.: Note s. un nouv. derive de l'indigotine. 2p. — Calderon, L.: S. 1. proprietes d. 1. r(5sorcine; ^tudes thermochim. 3 p. — Riebet, Ch.: De 1. naturo d. acides contenus dans le suc gastrique. 3 p. — Couty et Charpentier, A.: De l'in- flueuce des excitations des sens s. 1. coeur et s. 1. vaisseaux. 2 p. — Feltz, V.: Experiences demontrant que ni l'air ni l'oxygene pur comprimes ne detruisent la septicite du sang putrefie. 2 p. — Fr an^ois-Frank: Rech. s. un cas d'ec- topie congeuitale d. coeur. 3 p. — No. 4. Becquerel: Nouv. rech. s. 1. phenomenes electro-capillaires. 3 p. — Bertheiott Fixation d. l'azote s.l. matieres orgauiqueset forniation de l'ozone sous l'infiueuce des faibles teusions electriques. 5 p. — Ro- bert et Munier- Chalmas: Terrains tertiaires d. 1. Hongrie (suite). 5p. — Moneel. Th.du: 8.1. eonductibilite electrique des arbres. 6 p. — Leymerie.A.: Du plienomeue ophitique dans 1. Pyrenees d. 1. Haute-Garroue. 3 p. — Cornu, Max: Note s. I. maladie d. raisüi d. vignobles narbonnais. 3 p. — Mannheim. A:: S. 1. courbes ayaiit 1. memes normales prin- cipales et s. 1. surface formee par ces normales. 3 p. — Fouret.G.: S. l'extension ä l'espace de deux lois relatives aux courbes planes, donmies par M. Chasles. 3 p. — Gau- gain,J. M.: InÜuence d. I. chaleur s. l'aimautation. 2 p. — Gouerout, Aug.: De l'ectrolyse de l'acide sidfureiix. 2 p. — Riebe, Alf: Note s. 1. dosage du manganese, d. nickel, d. zinc et d. plomb. 2 p. — Horstmann, A.: S. 1. density de vapeur d. sulfbydrates d'ammoniaque. 3 p. — Ghaleb, 0.: S. l'auatomie et 1. migratious d. Oxyurides, parasites d. insectes d. geure Blcitta. 3 p. — Broun, J. A.: Induence d. SoleU et d. 1. Lune s. 1. variations magnetiques et barometr. 2 p. — No. 5. Faye: 8. 1. partie cosmique d. I. Meteorologie. 6p. — Daubree: Consequences ä tirer d. experiences faites s. l'action d. gaz produits par 1. dynamite relativem, aux meteorites et ä diverses circonstances d. leur arrivee dans Tatmosi^here. .t p. — Hebert et Munier-Chalmas: Rech, s. 1. terrains tertiaires d. l'Em-ope meridion. 2n"epartie: Terr. tert. d. Viceutin. 6 p. -^ Cayley, A.: S. un exemple d. re- duction d'integrales abeliennes aux fonctions elUptiques. 3 p. — Bitte, A.: Note s. 1. Separation d fer d. chrome d. l'ura- nium. 2 p. — Riban,J.: 8. quelqu. proprietes d. sulfures d. platine au point d. vue analytique. 2 p. — Montgolfier, J. de: S. un nouv. mode d. transformat. d. camphre en cam- pbene. 2 p. — Wehrlin, E. et Giraud, E.: Note s. quelques composes d. titane. 2 p. — Fran(,'uis-Franck; Ectopie congenitale d. coeur. Comparaison d. l'examen graphique d. 134 mouvem. d. coeur et d, I. cardiographie chez 1. animaux. 3 p. Carlet.G.: S. 1. ni^canisme d. 1. deglutition. 2 p. — Bar- rois: S. quelqu. poiiits d. rembryologie d. Climelides. 2 p. ■ — Vayssiere, A.: S. uii uouv. genre d. 1. famille d. Trito- niades. 2 p. — Caruot,Ad. : S. 1. dosage d. 1. potasse. 3 p. Verein f. vaterländ. Naturk. i. Württemberg. Jahi-esh. 33. Jg. Stuttgart 1877. 8».— Fraas, Dr. Ose: Ueb. d. ältere Steinzeit i. Schwaben. G p. — Leube, Dr. G. sen. : Ueb. Kreosozoon, Mittel zur Erhaltung thier. Substanzen. 3 p. — Hahn.O. : Ueb. d. Anwendg. des mech. Aequivalents der Wärme auf d. 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G.: Intoruo ai derivati delle aldeidi alogenate. — M o s s o , Aug. : Sopra un metodo per misurare la temperatura dell' orina. 2 p. — Briosi, Giov.: Intorno allamalattia deuominata mar- ciume delV uva. 6p. — Casparis, de: Sul calcolo del parametro nelle orbite planetarie. 3 p. — K. Landes-Medic.-C'ollegium i. Dresden. 7. Jahres- ber. üb. d. Medicinalwesen i. Köuigr. Sachsen auf d. J. 1875. 165 p. Leipzig 1877. 8". Vierteljahrsschrift. Literarische Au- Memoires. Bd. 13. Astronom. Ges, i. Leipzig. 12. Jg. 2. H. Leipzig 1877. 8". zeigen. 71 p. — Institut National Genevois. 1869—1877. Geneve 1877. 4». — Vogt, C.: Rech, cot i er es: I. De 1. famille d. Philichtydes et en particulier d. Leposphile d. Labres. 41 p. (2 Tat'.). — II. Sur quelqu. Cope- podes Parasites ä Males Pygmees habitant 1. poissous. 63 p. (4 Taf.). - Kais. Admir. Ann. d. Hydrogr. u. marit. Meteorol. 5. Jg. 8. H. Berlin 1877. 4». — Nachrichten f. Seefahrer. 8. Jg. No. 33—36. Berbn 1877. 4o. K. K. Geol. Reichsanstalt i. 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IG p. — Wankel, Dr. H. : D. Bronze-Stier aus d. Byciskäla-Höhle. 29 p. (1 Taf.). — Weiser, Dr. M. E.: D. Völkergemisch auf d. Balkanhalb- insel. 4 p. — Isis. Naturwiss. Ges. i. Dresden. Sitzgs.-Ber. Jg. 1877. Jan. — Juni. Dresden 1877. 8". — Box- b e r g , Ida v. : Ueb. Niederlass. a. d. Reunthierzeit i. Mayenne- Departement. A p. — Schuster, Major: D. Einflüsse d. Erd- oberfläche auf d. ersten Ansiedlungen d. Menschen. 6 p. — Engelhardt, llerm.: Bemerkgn. üb. Tertiärpflanzeu von Stedten b. Halle a.S. 2 p. — id.: Tertiärpflanzen v. Kunzen- dorf bei Sagan i. Schlesien. 3 p. — Toepler,Dr.: Ueb. d. Polarlicht. 3 p. — Carstens, 0. D.: Archäolog. Ueberreste i. Missouri. 6 p. — Schmidt. Dr.: Einwirkung v. Chlorkalk auf abs. Alkohol. ParasuU'atehyd.. Anilin u. Anthracen. 3 p. Geinitz, Dr. H. B. : Vogt, C: S. 1. Loxosome d. Phascolosomes. 52 p. (4 Taf.). (Arch. d. Zool. Exp. et Gen. Vol. V.) Agricult. Soc. New York State, Albany. Trans- actions. Vol. 1 — 31. Albauv 1842 — 1872. 8». . — 135 Vol. 31 for the year 1871. Voelcker,Dr. Aug. : Value of earth-closet mamire. 22 p. — Edmonds, Dr. M. C: Tbe in- ti'odiictiou ofSalmon into Aiiiericau waters. 6p. — Living- stone, Stone: Trout culture. 12 p. — First ann. Convention of the New York State dairj-men's association. 104 p. — Ver. z. Befördrg. d. Gartenbaues i. d. Kgl. Pr. Staaten. Monatsschrift. 20. Jg. Aug. 1877. Berlin. 8". — Goeschke,!'.: Dcndrolog. Notizen. 3 p. — Sadebeck, Dr. : Ueh. d. Kultur u. d. Wachsthumsbeding. d. Farnkräuter. 3 p. — Tschaplo witz, Dr. F.: Wasser u. Wärme. Beitr. z. einer Theorie d. Kalt-, Warm- u. Treibhäuser. 4 p. — D. Kolorado-Kartoffelkäfer, Chrysomela decemlin. Sa.y. (Lc])ti- iiotarsa- nicht Doryphora-decemlin. Staal). 2 p. (1 Taf.). — Kon.DanskeVidensk.Selsk. iKjobenhavn. Skrifter liistor. og pbilos. Af'd. 5. K. 4. Bd. 7. H. Kjobenh. 1872. 4". — — Skrifter naturvid. og niatbemat. Afd. 5. R. 9. Bd. 6. H. — 0rsted, A. S. : Bidrag til Kundskab om Egefamilien i Nutid og Fortid. 203 p. (8 Taf., 1 Karte). Kjebenh. 1871. 4". — Skr. naturvid. og mathemat. Afd. 5. K. 9. Bd. 7. H. — Steen, Ad.: Laereu om homogene tunge Vaedskers Tryk paa plane Arealer. 20 p. (1 Taf.). Kjobenh. 1872. 4». Katter, Dr. F.: Eutomolog. Nachr. HI. Jg. 9. H. Putbus 1877. S". — Kriechbaum;er, Dr.: D. Gattung ScolohatesGr. 5p. — Lehmann, II.: Z. Tödten v. Schmetter- Imgen. 2 p. — Katter: Aelteste Nachr. v. Auftret. d. Heu- schrecken i. Deutscbl. 2 p.— Min.-Comm. z. Unters, d. deutsch. Meere i. Kiel. Ergebn. d. Beob.-Stat. 1876. H. 12. Berlin 187Ü. 2». Acad. Eoy. deMödec. deBelgique. Bull. 3. Ser. T. XI. No. 7. Bruxelles 1877. 8o. — Wasseige: Rel. d. deux operat. d. lamuiage d. 1. tete pratiquees s. 1. vivant au moyen d. lamineur qu'il a invent^. 24 p. — Moulin,du: S. l'action locale d. acides dilues. 42 p. — Universität Kiel. Schriften. 22. Bd. Kiel 1877. 4". — Zaddacb,P.:EinFallv. Leukämie. 21 p. — Holm, 0.: üeb. d. tberap. 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Eben solche Lamellen. Figur etwas krumm- linig. 4. Lamellen breit. Figuren grob. b) Zacatecas. Aus schaligen Stücken grosskömig zusammengesetzt. c) Meteoreisen aus vielen einfachen (nicht schaligen) Stückchen grobkörnig zusammengesetzt. d) Aus einem Individuum ohne schahge Zusammen- setzung bestehend. e) Gapland. Scheinbar dicht, durch Aetzen matt, aber durchlaufende Streifen zeigend. f ) Körnig oder dicht. Nach dem Aetzen keine oder keine zusammenhängenden Figuren zeigend. — System von M e u n i e r : (Les Pierres qui tombent du Ciel. La Nature. 1873. p. 403.) 1. Normal. 2. Breccienartig. 3. Metamorphisch. 4. Eruptiv. 5. Mit Gängen. 6. Vulcanisch. — Nachdem wir durch diese Eintheilungen zugleich über die verschiedenartige Zusammensetzung der Me- teoriten orientirt sind, erübrigt es noch, kurz ihre Structur und andere speciellere Verhältnisse nach dem bis jetzt bekannten Material zu erwähnen. A. Meteoreisen. Als ein besonders charakteristisches Merkmal des meteorischen Eisens galt neben dem Hauptumstand, dass es metallisches Eisen ist, bis vor Kurzem das Vorhandensein von Nickel, welches zuerst von Howard im Jahre 1802 in demselben nachgewiesen wurde. Seit den weiteren Untersuchungen über das berühmte Ovifak- Eisen, nach welchen es sehr wahrscheinlich ist, dass diese Massen tellurischen Ursprungs sind, scheint je- doch dieses Merkmal nicht mehr zu den entscheiden- den gehören zu dürfen. Das Vorhandensein von Troilit- Einsprenglingen war bis jetzt lediglich auf Meteoriten beschränkt, sein genauer Nachweis in dem Ovifak-Eisen würde auch den Troilit nach Steenstrup') in die Reihe der terrestrischen Mineralien bringen. Die eigen- thümlichen Structurverhältnisse des Meteoreisens wur- den früher ebenfalls für ein wichtiges Erkennungs- mittel gehalten, doch musste man hiervon allmählich ziu'ückkonimen, als man unzweifelhafte Meteoriten fand, welche sehr verschiedene Structur besitzen und welche z. B. keineswegs immer die für besonders charakteri- stisch erachteten Widmannstätten'schen Figuren zeigen. Zur Erkennung der Structur eines Meteoriten wird eine polirte Fläche desselben mit verdünnter Säure angeätzt. Es erscheinen dann Linien und Zeichnungen, die bei den verschiedenen Arten wechseln, oft nur an bestimmte Stellen gebunden erscheinen, während sie bei anderen ganz fehlen. Auf diesen Structurverschie- denheiten basirt die Eintheiluug der Meteoreisen von Rose. Manche Meteoreisen bilden einen einzigen Krystall oder Bruchstücke eines solchen, mit hexae- drischer Spaltbarkeit, und zeigen nach dem Aetzen feine parallele, nach gewissen Richtungen verlaufende Linien. Andere bestehen ebenfalls nur aus einem Individuum, welches eine schalige, zonale Zusammen- setzung nach den Oktaederflächen erkennen lässt und auf dessen einzelnen, mehr oder weniger dicken Kry- stallschalen sich ein schwerer zersetzbares, nickel- reicheres Eisen abgesetzt hat. Beim Anätzen solcher Stücke treten dann diese schwerer angreifbaren La- mellen als sich unter gewissen Winkeln schneidende Linien hervor, die zuerst vou Widmannstätten im Jahre 1808 beobachtet und die nach ihm als die Widmannstätten'schen Figuren bezeichnet werden. Aehnliche Einlagerungen, parallel den Würfelflächen, bildet der Troilit in den Meteoreisen von Ilimae (Chile), Jewell Hill (N. Carolina) und Victoria West (Cap- colonie). Nach C. V. Reichenbachi) werden in den Eisen, welche diese Widmannstätten'schen Figuren zeigen, 4 verschiedene Eisenarten unterschieden, die sich auf polirten Flächen durch ungleiche Löslichkeit in Säuren, durch verschiedene Anlauffarben in bestimmter Tem- 1) Zeitschr. d. deutsch, geol. Ges. 1876, pag. 229. ») Ueber das ümere Gefüge der näheren Bestandtheile des Meteoreiseus. Poggend. Ann. 1861. Bd. 114, p. 99, 250, 264, 477. 137 peratur und durch verschiedenes specifisches Gewicht unterscheiden, deren chemische Differenz jedoch noch nicht erwiesen ist. Es sind die folgenden: 1. Balken- eisen oder Kamacit; es hildet meistens den grössten Theil des Eisens der Meteoriten und ist hier in stab- artigen Balken entwickelt, welche sich in eigenthüm- licher Weise unter Winkeln durchkreuzen, die dem Oktaeder entsprechen; 2. auf den Balken lagert sich in dünnen Blättchen das sogen. Bandeisen oder Tänit und den freibleibenden Zwischenraum nimmt 3. das Fülleisen oder der Plessit ein. Diese „Trias" von Eisenarten ist in den verschiedenen Eisen in abwei- chendem Verhältnisse der einzelnen Eisenarten vor- handen. Ausser den durch die schalige Zusammen- setzung bedingten Widmannstätten'schen Figuren zei- gen die Meteoreisen beim Anätzen einer Schlifffläche meist noch andere eigenthümliche, den Säuren wider- stehende Einlagerungen von krystallinischen Theilen, nämlich nadelf'örmige , quadratische Prismen, sogen. Rhabdit, und die vierte Eisenart Keichenbach's, das Glanzeisen, Lampiit, in stahlgrauen, glänzenden Blätt- chen. Beide gehören wahrscheinlich zu einer und der- selben Phosphorverbindung. Man trifft ferner noch Meteoriten, die aus einem Aggregate von Individuen bestehen, welche theils die schalige Zusammensetzung zeigen, theils frei davon sind. Einige Eisenmassen haben die Eigenthümlichkeit, dass an einzelnen Stellen ihrer Oberfläche grünliche und bräunliche Tröpfchen ausschwitzen, welche oft ein allmählich weitergreifendes Abblättern einer Oxydations- sohichte zur Folge haben; dies beruht auf einem Ge- halt an eingeschlossenen verwitternden Chlorverbind- ungen (namentlich Eiseuchlorür). Als weitere accesso- rische Bestandtheile finden sich öfters Olivinkrystalle ; dadurch entstehen die manniclifachen Uebergänge z\vi- schen den Eisen- und Steinmeteoriten. Nach Wöhleri) ist das meiste Meteoreisen passiv, d. h. es reducirt nicht die Lösung von Kupfervitriol ; dieses Verhalten steht in keiner Verbindung mit dem Nickelgehalt. Die grösseren Meteoreisenblöcke erreichen natür- lich ein ausserordentlich hohes Gewicht, so wog der 1815 bei Duraugo in Mexico gefundene 20,000 Kilogr. An dieser Stelle mögen auch die zahlreichen Unter- suchungen Erwähnung finden, welche über die berühm- • ten Eisenmassen von Ovifak angestellt worden sind. Eine Zusammenstellung der hierüber vorhandenen hauptsächlichen Literatur findet sich in der erwähnten Arbeit von Flight, Geol. Magaz. 1875, p. 115; und wir können hier die gewonnenen interessanten That- sachen wohl als bekannt voraussetzen. Diese Eisen- massen, welche bekanntlich Nordenskjöld auf seiner Polarreise im Jahre 1870 an dem Blaafjeld = Ovifak, an der Südküste von Disko in Grönland auffand, wur- den zuerst als Meteoreisen beschrieben und da sie mit dem dort auftretenden Basalt in engem Zusammen- hange vorkommen, nahm man an, dass sie gerade während dessen Empordringen in den Basaltstrom ge- fallen seien. In Folge der Untersuchungen von Nauck- h o f f nahm man später an, das Eisen sei der Theil eines grösseren Meteoi'iten, dessen Grundmasse aus Eukrit bestand. Die weiter gesammelten Beobachtungen Hessen jedoch Bedenken überhaupt an der meteoriti- schen Natur dieser Massen gerechtfertigt erscheinen. Während Tschermak (Min. Mitth. 1874, p. 165) nach vorsichtiger Prüfung aller Umstände, die bezeich- neten Funde vorläufig noch für meteorische Massen hält, gelangte Steenstrupi) durch genaue Unter- suchungen des Thatbestandes zu dem Resultat, dass das Eisen nach der Art seines Vorkommens dem Ba- salte angehören müsse. „Wenn man in einem an- steheudan Gestein ein von dessen Gemengtheilen ver- schiedenes Mineral findet, und ferner an gleichem Fundort lose abgerundete Stücke desselben Minerals bemerkt, theils für sich, theils in innigem Zusammen- hang mit dem Gestein, so dass alle möglichen Ueber- gänge in dieser Beziehung vorliegen, wie soll man ein solches Vorkommen deuten? Entweder ist das Mineral in dem Gestein gebildet und die losen Stücke sind Bruchstücke davon, oder das lose wie das festsitzende Mineral sind aus der Luft in das Gestein gefallen und erst sjjäter durch Entblössung zum Vorschein gekom- men." Nach Steenstrup's Untersuchungen ergiebt sich das erstere, so dass mau das Eisen von Ovifak als terrestrischer Abstammung ansehen darf. Für die Art der Bildung desselben kann man zweierlei Erklä- rungen geben: entweder es ist direct als metallisches Eisen mit dem Basalt aus dem Erdinnern gebracht worden, oder es ist secundär in dem Basalt entstanden. Für erstere Ansicht würde die bekannte Thatsache sprechen, dass man im Erdinneren Massen annehmen muss von ungefähr dem specifischen Gewichte des Eisens, sowie ferner der Umstand, dass man in Ba- salten auch schon früher geringe Mengen metallischen Eisens nachgewiesen hat. Für die zweite Erkläruno- würde u. A. das Vorhandensein von Kohlenstoff in dem Basalt und den Eigenmassen von Ovifak sprechen, welche eine Reduction des Eisens ermöglichten. In neuerer Zeit wurde dieser Umstand auch von anderen I) Pogg. Ann. Bd. 85, p. 448. Leop. XIII. ') Ueber das Eisen von Grönland, Auszug von Ram- melsberg. Zeitschr. d. deutsch, geol. Ges. 1876, 28. Bd. p. 225. 18 138 Seiten betont, von Daubree und cleChancourtois,^) welcher letzterer die Bedeutung des Cyans bei Bildung von metalliscliem Eisen hervorhob. Allerdings bietet das Vorkommen von kohliger Materie noch keinen un- zweifelhaften Beweis dar, indem mau auch echte Me- teoriten kennt, welche Kohle enthalten, wie die von Alais, Kaba, Orgueil. Nach welcher Seite hin auch spätere Untersuchungen sich entscheiden werden, immer bleiben die Eisenmassen von Ovifak eine der interes- santesten und wichtigsten Entdeckungen der Neuzeit. In ähnlicher Weise wie für das Ovifak-Eisen glaubte man auch für das sogenannte Pallaseisen, welches ebenfalls mit einem Gange, und zwar liier mit einem Eisenerzgange in Verbindung stehen soll, einen terrestrischen Ursprung herleiten zu können. Doch sind diese Zweifel auf Grund der genauen, von Lo- jjatin angestellten Recherchen neuerdings von A. Gö- bel^) entschieden zurückgewiesen worden. Auch für die grossen Eisenmassen, die man in einem mächtigen Lager bei San Franzisco, Prov. St. Catarina, Brasilien, aufgefunden hat, wurde zuerst eine tellurische Herkunft behauptet, doch sind hierüber die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen.'') Dieses Eisen ist an einigen Stellen ausserordentlich reich an Nickel, in den nach aussen liegenden Theilen dagegen sehr arm oder ganz frei davon ; andere Theile ent- halten neben den Oxydationsproducten des Eisens und J^ickels Steinkörner, welche Quarz, Feldspath oder Glimmer führen und dem umgebenden Granit ent- stammen. B. Meteorsteine. Die Zusammensetzung der Meteorsteine und ihre verschiedenartigen mineralischen Combinationen sind aus den oben angeführten Eintheilungen von Rose und Tschermak ersichtlich, so dass eine Wieder- holung derselben an dieser Stelle nicht erforderlich scheint. Wir troffen in ihnen Gemenge, von vorwie- gend Olivin, Augit, Enstatit, Anorthit, Nickeleisen in wechselnden Combinationen, die meist von den tellu- rischen Gesteinen abweichen und zwar weniger durch die Combinationen ihrer Silicate, als durch das Vor- handensein von metallischem Eisen und Nickel, von Troilit, und den speciell meteoritischen Silicaten, sowie durch ihre Structurverhältnisse. Dagegen zeigen, worauf zuerst G, Rose aufmerksam machte, die Gemenge der Silicate an sich )nehr oder weniger grosse Aehnlich- keiten mit terrestrischen Gesteinen, namenthch mit neueren vulkanischen Gebirgsarten. So findet sich das Gemenge von Anorthit und Augit, der Rose'sche Eukrit, 1) ebenfalls als Gestein auf der Erde und zeichnet sich von dem meteorischen Eukrit nur durch den Mangel an metallischem Eisen aus ; die Aehnlich- keit wird zufällig in diesem Falle noch grösser, als auch die meteorischen Eukrite nur untergeordnet Eisen führen. Der Meteorit, dessen Fall man im Frühjahi'e 1871 bei Roda in der Provinz Huesca, Spanien, beob- achtete, ä) enthält gar kein metallisches Eisen und bil- det durch seine grosse Aehnlichkeit mit Basalten ein Uebergangsglied zwischen kosmischen und tellurischen Gesteinen. Weitere höchst interessante Analogien bietet fer- ner der Olivin dar. Rose (a. a. 0. p. 146) führte zuerst die Analogie der Mesosiderite mit den Olivin- kugeln an, welche vielfach als Einschlüsse im Basalt vorkommen. Das allmähhche Bekanntwerden der grossen Verbreitung des Oliviufelses (im Lherzolith und Dunit, in den Olivinfelsbomben der Eifel u. a, 0., den Olivin- felsbrocken , welche so zahlreiche Einschlüsse in den Basalten bilden, endlich den Olivinfelsarten, die theils noch frisch, meist jedoch schon serpentinisirt gefunden werden), 2) welcher nach allen Beobachtungen besonders in den Gesteinen der Tiefe der Erde vorwaltet, und die auffallende Analogie desselben mit gewissen Me- teoriten, führten sogar Daubree'*) dazu, den Satz aufzustellen, dass diese den Meteoriten analogen Ge- steine der Erde an die tieferen, infragranitischen Re- gionen derselben gebunden und erst dmxh eruptive Processe zu Tage gefördert seien, und dass „sich das Privilegium der Allgegenwart des Olivins, sowohl in den Gesteinen der Tiefe, als in den Meteoriten, da- durch erklärt, dass derselbe eine Art von universeller Schlacke bilde." Die angedeuteten Analogien werden noch durch die Beobachtung vermehrt, dass der irdische Olivin auch oft etwas Nickeloxydul enthält. Da man jedoch neuerdings auch Olivin- und Broncit führende Gesteine kennen gelernt hat, die in Form von Linsen oder bankförmigen Einlagerungen in krystallinischen Schiefern vorkommen, ^j so verliert dieser Satz etwas von seiner Allgemeingültigkeit, ^) wenn wir diese Ge- 1) Bullet. See. Geol. de France. 1877, p. 110. 2j Ueber die neuerdings gegen den kosniisclien Ursprung des Pallas -Eisens erhobenen Zweifel, nebst einer Wider- legung derselben. Bull. k. Akad. Petersburg, 20. Bd. 1 874, p. 132—174. ä) Vergl. CoDipt. rend. T. 83, p. 917. T. 84, p. 478, 482, 1507. 1) Rose a. a. 0. p. 144. 2) Pisani, Daubree iu Compt. rend. Bd. 79, p. 1507 u. 1509. 3) Vergl. Zirkel, Zeitschr. d. d. geol. Ges. 1867, p. 746; Boniiey, Geol, Mag. 1877, p. 59: Zeitschr. d. d. geol. Ges. 1870, p. 436; etc. *) Annales d. min. 1868 (6). Vol. Vi, p. 64 u. Zeitschr. d. deutsch, geol. Ges. 1870 (25). p. 451. ^) Datbe, Olivinfels eto. des sächsischen Granuhtge- bietes. N. Jahrb. f. Miu. 1876, p. 225. «y Stelzuer, Berg- u. Hütteumännische Zeitung 1877, p. 87. 139 steine nicht als eruptiv, sondern als mit den krystal- linischen Schiefern gleicher Entstehung betrachten ; womit wir hier wieder vor das noch ungelöste Problem des sogen. Gesteinsmetamovphisnius treten. Im Sinne der Daubree'schen Auffassung könnten wir diese Ein- lagerungen nur als (veränderte) tuffartige Bildungen ansehen, wie es neuerdings Nordenskjöld ') ange- deutet hat, ohne jedoch dessen Ansicht zu theilen, wenn er wegen der auffallenden Aehnlichkeit mancher Gesteine mit den meteorischen Massen, die Frage auf- werfen möchte, ob nicht ein Theil der plutonischen Gesteine kosmischen Ursprunges sein könnte ; indem nach und nach meteorische Massen auf die Erde ge- fallen seien, die unter günstigen Umstünden sich so angehäuft hätten, dass sie geschichtete, sogenannte plutonische Gesteinsmassen bilden konnten, in denen durch chemische Veränderungen zuweilen eine so grosse Wärmeentwickelung stattfand, dass sich vulcanische und plutonische Vorgänge im Innern der Erde bilden konnten. Diese Erklärung könnte nach der Ansicht Nordenskjöld's auch auf die Entstehung der Eisen- massen von Ovifak, auf das häufige Vorkommen von Magnesia in gewissen geologischen Formationen u. a. schwierige geologische Phänomene Licht werfen. Ein Gehalt an Kohlenstoff, an Kohlenwasserstoffen und anderen gasförmigen Verbindungen, welche sich beim Erhitzen entwickeln , ist manchen Meteoriten eigenthiimlich und wird sowohl in Eisen als auch in Steinen gefunden. Eine bemerkenswerthe Thatsache ist es, dass trotz der grossen Aehnlichkeit mancher Meteoriten mit ter- restrischen Gesteinen, doch die Mehrzahl der die Erd- rinde bildenden Gesteine, wie Gneiss, Granit etc., fer- ner alle geschichteten Gesteine, wie Kalkstein, Sand- stein etc. wesentlich von den Meteoriten verschieden sind, und noch kein Meteorit gefunden worden ist, der eine diesen Gesteinen entsprechende Zusammen- setzung besässe. In ihrer Structur zeigen die Meteoriten so auffällige Eigenthümlichkeiten, einerseits Differenzen, und andererseits Analogien mit den tellurischen Ge- steinen, dass diese auch den älteren Beobachtungen nicht entgehen konnten. Scheu Rose macht a. a. 0. p. 146 auf die Structurunterschiede der Meteoriten aufmerksam. Die Porphyrstructur des Meteoriten ist von derjenigen unserer tellurischen Gesteine dadurch verschieden, dass dort die Grundmasse ein einfaches Mineral ist. Die in tellurischen Gesteinen eingeschlos- senen Kugeln zeigen stets, wenn sie fasrig sind, eine radialfasrige Structur, während dies bei den Meteoriten mit kugliger Structur, den Chondriten, niemals der Fall ist. „Auch die körnige Structur der Meteoriten ist dadurch ausgezeichnet , dass bei ihnen ein so schneller Wechsel in Korn und Farbe des Gesteins vorkommt." Eine sehr wichtige Eigenthümlichkeit zahlreicher Meteoriten ist endlich ihr breccienartiges Aussehen, ihre „Trümmerstructur". Schon v. Rei- chenbach bemerkte, dass jeder Meteorit „ein brec- cienartiges Gemenge" sei.') Diese Trümmerstructur ist an zahlreichen Meteoriten beobachtet und wurde zuletzt namentlich von G. Tschermak^) näher unter- sucht und für allgemeine Betrachtungen über Natur und Genesis der Meteoriten verwerthet. So besteht nach Tschermak der Meteorstein, welcher am 31. Au- gust 1872 bei Orvinio in der römischen Provinz nie- derfiel, aus hellfarbigen Bruchstücken eines Chondrites, welche von einer dichten, spröden, dunklen Bindemasse umgeben sind. Diese enthält Partikelchen von Eisen und Magnetkies, welche eine Fluidalstructur erkennen lassen und liefert dadurch den Beweis, dass sie sich einst in plastischem Zustande und in Bewegung be- funden habe. In der spröden Bindemasse finden sich- oft feine Sprünge, die auch zuweilen in die Bruch- stücke übergehen. Aehnliche Sprünge werden auch an anderen Meteoriten beobachtet, z. B. sehr schön au dem Stein von Aumieres,^) wo in der grauen Stein- masse schwarze Linien verlaufen, welche Verwerfungs- spalten entsprechen, deren Rutschflächen durch die gewaltsame Reibung polirt und gekritzt erscheinen, während die angrenzende graue Masse durch die er- zeugte Hitze geschwärzt wurde. Der Chondrit der Bruchstücke ist aus Olivin, Broncit und einem feld- spathigen Gemengtheil zusammengesetzt, wozu sich Körnchen von Niokeleisen und Magnetkies gesellen. An der Borührungsstelle mit der Bindemasse sind die Bruchstücke dunkler, härter und spröder, als in der Mitte. Diese dunkle Rinde der Bruchstücke ist durch Imprägnation mit der dunklen Bindemasse entstanden; sie zeigt sich auch an den Chondriten von Tadjera, Algier, und bei solchen Meteoriten, deren Magnetkies durch starkes Erliitzen verflüssigt wurde und in die feinen Fugen und Risse der Chondrite eindringen konnte. Die Bruchstücke besitzen dieselben chemischen und mineralogischen Bestandtheile wie die Bindemasse, daher ist die Erscheinung, dass sie von einer Art Rinde umgeben sind, auf sehr hohe Teniperaturwirkung zurückzuführen. ') The Stälklalen Meteorite, Auszug in Nature IST 7, Vol. Ifi, p. 238. ") Pogg. Ann. Bd. 107, p. 159. 4 Die Trümmerstructur der Meteoriten von Orvinio und Chantonnay. Sitzb. d, k. Akad, d. Wiss. I. Abth. 70. Bd. 1874. ■■>} Meunier, La Nature 1873, p. 403; Flight, Geol. Mag. 1875, p. 401. 18* 140 Diese Trümmermeteoriten sind demnach vergleich- bar mit einer terrestrischen vulcanischen Breccie, welche aus einer dichten Grundmasse und körnigen Trümmern derselben Substanz zusammengesetzt sind, und die sich bei eruptiven Gesteinen in der Weise bilden, dass die ältere, bereits krystalhnisch erstarrte Lava von einer jüngeren, dichteren durchbrochen wird. — Die Chon- drite werden auf Grund genauer Untersuchung ihrer Beschaffenheit von Tschermak als Zerreibungstuffe angesehen, ihre Kügelchen sind solche Gesteinsparti- kelchen, welche wegen ihrer Zähigkeit bei dem Zer- reiben des Gesteins nicht in Splitter aufgelöst, sondern abgerundet werden. Die Bindemasse erscheint als opake Masse, welche einzelne Olivin- und Broncit- haltige Splitter von den grösseren Bruchstücken enthält ; sie giebt sich als umgeschmolzene Chondritsubstanz zu erkennen. Eine ähnliche breccienartige Structur zeigt der Meteorit von Chantonnay in Frankreich (1812). Der- selbe besteht aus Chondritbruchstücken (Nickeleisen, Magnetkies, Olivin, Broncit, feinfasriges , durchschei- nendes Mineral), deren harte, verschieden dicke Rinde von schwarzer Masse impräguirt ist. Die schwarze Bindemasse enthält kleine, von ihr im23rägnirte Chou- dritpartikel und bestellt aus einem undurchsichtigen, spröden, halbglasigen Magma mit schwacher Fluidal- structur. Die verkittende Bindemasse dieser erwähn- ten zwei Meteoriten ist also nicht so homogen, wie eine verkittende Lava, sondern enthält viele Gesteins- splitter in ihrer halbglasi-gen Masse. „Dieser Umstand hängt mit der äusserst schwierigen Schmelzbarkeit der Silicate zvisammen, welche die Haujstmasse jener Me- teoriten bilden." — In den Bruchstücken treten feine Adern der schwarzen Bindesabstanz auf; ähnliche schwarze apophysenartige Adern finden sich an vielen anderen Meteoriten, z. B. denen von Lissa und Ka- kowa, und Tschermak meint daher, dass diese Me- teoriten auf ihrer ursprünglichen Lagerstätte mit einer heissflüssigen Masse in Berührung gekommen und von derselben injicirt worden seien, während v. Reichen- bach (Pogg. Ann. 125, p. 308) die Ansicht aussprach, dass die schwarzen Adern mit der Schmelzrinde der Meteoriten in Verbindung ständen, also bei dem Fluge durcli die Atmosphäre gebildet wurden. „Dem wider- spricht aber der Umstand, dass nach Beobachtung und Rechnung das Innere der Meteoriten bei ihrer Ankunft auf der Erde eine sehr niedere Temperatur, besitzt, welche das Eindringen der Schmelzmasse in capillare Räume verhindern muss." Dieser Einwand wird durch eine Beobachtung an dem Steine von Chantonnay be- stätigt, welcher zwischen den Bruchstücken und der schwarzen Bindemasse einige capillare Klüfte besitzt, deren eine auch an der Oberfläche des Meteoriten mündet; hier ist die Schmelzrindenmasse zwar in der That eingedrungen, aber, obgleich die Kluft theilweise offen war, nur bis auf eine Tiefe von 6 Mm., wo sie in einigen in die Länge gezogenen Tropfen endet. Andere schwarze Linien, welche in der Masse mancher Meteoriten , z. B. den von Pultusk , Aumieres etc. beobachtet werden, sind als die Querschnitte von Rutschflächen anzusehen. Alle diese Erscheinungen, sowie das halbglasige, nicht krystallinische Magma, beweisen nach Tscher- mak, dass die Meteoritenbreccien unter Wirkung einer hohen Temperatur gebildet wurden, und nicht allmäh- lich, durch bei massiger Temperatur wirkende Ursachen entstanden sind, ähnlich etwa wie die Kalksteinbreccien, die durch an Ort und Stelle erfolgte Verkittung von Gesteinstrümmern mit Hilfe wässriger Lösungen ge- bildet werden. Sie beweisen ferner, dass Oberfläche und Inneres der die Meteoriten Uefernden Himmels- körper sich in differenten Zuständen befanden und belehren uns über die Veränderungen, die auf der starren Oberfläche des Planeten stattfanden, welcher später in Trümmer aufgelöst wurde. Dieselbe oder ähnliche Trümmerstructur wurde auch an vielen anderen Meteoriten beobachtet. So besteht der Eukrit von Stannern^) avis Bruchstücken mit grobkörniger, strahliger und dichter Textur, die durch eine körnige Masse verbunden sind. Ebenso sind der Steinmeteorit von Jowa,^^ die Eukrite ,von Juvinas und Shergotty klastische Gesteine. Der Chon- drit von GojsalpurS) in Indien (23. Mai 1865) besitzt eine weissliche, erdige, staub- und tufiartige Grund- masse, in der Partikel von Magnetkies und Eisen, sowie Kügelchen von verschiedener Beschaffenheit (Ohvin, Broncit oder stänglicher feldspathartiger Be- standtheil) vertheilt sind. Der Meteorit von Ställdalen besteht aus einem breccienartigen Gemenge von grauer und schwarzer Substanz , die aus Nickeleisen , Olivin, wahrscheinlich Broncit, Magnetkies, Spuren von Phos- phornickeleisen, einem Eisen - Phosphat und -Chlorid zusammengesetzt ist. Die grauen Massen werden durch Erhitzen ebenfalls schwarz, so dass man aus diesem Umstand schliessen kann, dass die verschiedenen Theile einer verschiedenen Erhitzung unterlegen waren. Als eine allen Meteoriten gemeinsame Eigenthüm- lichkeit ist ihre äussere Form zu erwähnen. Alle bilden nämlich unregelmässig geformte, eckige Bruch- stücke, deren Ecken und Kanten mehr oder weniger 1) Tschermak. Miu. Mitthcil. 1872, p. 83. -) Gümbel, Sitzb. d. bair. Akad. d. Wiss. 2. Cl. 1S75, p. 313. «) Tschermak, a. a. 0. 1872, p. 95. 141 abgerundet sind. Alle sind ferner von einer eigen- thümlichen , meist sebr dünnen Rinde überkrustet, welche ihren Ursprung offenbar einer oberflächlicben Schmelzung oder Oxydation verdankt, die bei dem Falle stattgefunden haben muss. Diese Rinde hat bei den Meteorsteinen dieselbe Beschaffenheit, wie man sie durch künsthches Schmelzen der Meteoriten erhalten kann ; sie ist dunkel und bald glänzend, bald matt. Die Steine, welche kohlige Substanzen enthalten, zei- gen eine Brandrinde, die ohne kohlige Massen nur eine Schmelzrinde. Der glasartigen Schmelzrinde der Me- teorsteine entsprechend haben die Meteoreisen eine äussere Oxydationsschicht, welche uatüi'lich beim län- geren Liegen in der Erde secundär allmählich immer weiter gegen das Innere vordringen kann. In der Kruste des Tolucaeisens fand man z. B. 68.93 Fe2 O3, 28.12 FeO, 2.00 NiO und Spuren von CoO. Die Oberfläche dieser Meteoritenbruchstücke ist unregelmässig höckerig, wulstig oder vertieft, und lässt die secundären Einwirkungen erkennen , denen der Meteorit bei seinem Falle ausgesetzt war. Es werden nämlich die durch die erzeugte Hitze gebildeten Schmelz- tröpl'chen in dem Fluge durch die entgegenpressende Luft von dem Steine abgeschleudert und legen sich unregelmässig oder fein radial an die Oberfläche des- selben an. So bietet z. B. der Stein, welcher 1865 bei Gopalpur in Indien fiel, nach Tschermak') ein ausgezeichnetes Beispiel eines „ orientirten " Meteoriten dar, indem die eine Seite desselben, die „Brustseite", eine grubige, fein radial gereifte Oberfläche zeigt, de- ren Gruben alle nach einem Punkte hinlaufen, demje- nigen, welcher bei der Bewegung des Steines durch die Atmosphäre voranging. Die grubige Oberfläche mancher Meteoriten wird von D a u b r e e ^) auch auf die mechanische Action stai'k comprimirter Gase, durch explosionsartige Vor- gänge, durch die locale Entwickelung von Rauch etc. zurückgeführt. Es ist theoretisch sehr wahrscheinlich, dass ausser den grösseren meteorischen Bruchstücken auch ganz feine staubartige Massen von demselben Ursprünge auf die Erde fallen und bekanntlich hat man auch auf diesen Umstand eine Erklärungsweise des Polarhchtes gestützt, wobei mau ausserdem annimmt, dass die staubartigen Partikel bei ihrem Falle, der Anziehung des Erdmagnetismus folgend, sich mehr und mehr um die Pole der Erde concentriren. Thatsächüche Beobachtungen von meteorischem Staub sind auf den Eisfeldern von Ost-Grönland und bei Schneefällen bei Stockholm, in Finnland und in Grönland gemacht worden, wo eine Täuschung durch etwaigen vulcanischen irdischen Staub ausgeschlossen zu sein scheint. (Yergl. Flight, a. a. 0. p. 157, Nordenskjöld, Om kosmiskt stoft, som med neder- börden faller tili jordytan. Öfversigt k. Vetensk. Akad. Förhandl. Stockholm 1874.) ' Während man Anfangs den von Chladni 1802 behaupteten kosmischen Ursprung der Meteoriten noch in Zweifel zog, liess schon der im Jahre 1803 bei L'Aigle in Frankreich beobachtete Meteoritenfall, bei welchem die grosse Menge von zwei- bis dreitausend Steinen niederfiel, jeden Zweifel an der Wahrheit jener Behauptung verschwinden. Bei dem Falle von Meteoriten beobachtet man verschiedene, in den einzelnen Fällen abweichende Er- scheinungen. Yiele fallen mit lautem Knalle, einer starken Detonation, oder mit zischendem Geräusche nieder, bei anderen wurde keinerlei Geräusch beob- achtet. Fast stets wird ein Meteoritenfall von einer kurzen Lichterscheinung begleitet, unabhängig davon, ob der Himmel hell und klar, oder bewölkt, ob die Temperatur warm oder kalt ist. So wurde beispiels- weise bei dem Falle am 23. September 1873 bei Khairpur Ln Indien i) eine sehr glänzende Lichterscbei- nung, bei einem Falle in Curland 1863 zwar ein Knall, aber keine Feuererscheinung beobachtet. Bei dem Meteoritenfall, welcher am 28. Juni 1876 bei Ställ- dalen b. N. Kopparberg in Schweden niederging, 2) war eine Feuerkugel weithin sichtbar, welche einen Durchmesser von 436 Meter besessen haben soll. Bei ihrem Falle wurde eine heftige Detonation vernommen und es fanden sich 1 1 Steine, die auf einem elliptischen Räume vertheilt waren. Die Meteoriten langen mit einer grossen Geschwindigkeit auf der Erde an und bohren sich infolge dessen oft einige Zoll oder Fuss in die Erdoberfläche ein. Ihre Bahn wurde in einigen Fällen beobachtet und bildet nicht immer eine gerade Linie, sondern beschreibt oft eine mehr oder weniger stark gekrümmte Kurve. Auf Grund aller dieser Beobachtungen brachte man bald die Meteoriten in Beziehung mit den Sternschnuppen und Cometen ; doch steht der Ansicht, dass die Meteoriten identisch sind mit den Sternschnuppen, dadurch eine scheinbare Schwierigkeit entgegen, dass erstere nicht periodisch in grösseren Massen gleichzeitig mit dem häufigsten Auftreten der Sternschnuppen zu fallen scheinen. Eine ältere Auffassung sah dieselben auch als die Auswürf- linge des Mondes an, oder als Ueberreste eines Ster- 1) Min. Mittheilg. 1872, p. 95. ^) Compt. rend. 1877, T. 84. p. 413, T. 85. p. 115. 1) Geol. Magaz. 1875, p. 2G0. 2j The Ställdalen Meteorite. Natura 1877, p. 238. U2 nes, welcher der Erde zu nahe gekommen und dadurch zertrümmert sei. Die Anzahl der Meteoriten eines einzahlen Falles ist sehr mannichfach, oft fällt in einem Schwärme eine sehr bedeutende Anzahl, wobei die einzelnen Steine meist auf einer elliptischen Fläche verstreut sind. So lieferten die Meteoritenschauer von Orgueil und L'Aigle in Frankreich, von Stanneru in Mähren, von Pultusk in Polen,!) von Knyahinya in Ungarn sehr bedeutende Mengen. ■ — Die einzelnen Meteoriten sind meistens verhältnissmässig nicht sehr gross , ein Stein von 50 Kilogr. gehört schon zu den schweren und 2- bis 300 Kilogr. gehören zu den Ausnahmen. Die Meteoreisen- massen sind natürlich erheblich schwerer. Eine scheinbar geographische Gesetzmässigkeit in der Verbreitung der Fallgebiete auf der Erde lässt sich trotz einiger Versuche^) noch nicht sicher behaupten, da dieselbe von Zufälligkeiten mannichfach beherrscht wird , welche an dem einen Orte zahlreiche Meteo- i'iten finden lassen, während sie aus weniger zugäng- lichen Gegenden noch nicht oder nur iu geringer Zahl bekannt sind. Auch eine zeitliche Gesetzmässigkeit des Falles, etwa in Perioden wie bei Sternschnuppen, konnte bis jetzt noch nicht constatirt werden. Die leuchtende Spur, welche man meistens bei dem Falle von Meteoriten beobachtet und die sie bedingende Hitze ist sehr verschiedenartig erklärt wor- den. Die Ansicht, dass der Meteorit einen Tlieil der ihm eigenen oder bei seiner Entstehung durch äussere Ursachen ihm mitgetheilten Wärme bei seinem Durch- laufen des Weltraumes sich erhalten habe, ist bei Be- rücksichtigung der Strahlung lücht wohl festzuhalten. In gleicher Weise schliesst Daubree aus dem Um- stände, dass viele Meteoriten kohlige und flüchtige Substanzen enthalten, dass die Meteoriten kalt iu die Erdatmosphäre gelangten. Die Entstehung der Hitze wurde auch auf Electricität zurückgeführt: chemische Reactionen verursachen Electricität und diese ist eine Quelle für Wärme. 3) Schmelzung durch electrische Funken ist bekanntlich auch die Entstehungsursache der Fulguriten oder Blitzröhren, und als electrische Er- scheinung sieht man auch z. Th. die Cometenschweife an. Die erzeugte Hitze bewirkt nicht allein ein Glühen der Massen, sondern auch, wie die beobachteten Schmelz- und Oxydationsriuden beweisen, ein Schmelzen ihrer unverljrennlichen Massen und ein Verbrennen der oxy- dirbaren Stoffe, wie Eisen und kohlige Beimengungen.*) >) Vergl. N. Jahrb. f. IMhi. ISG'J, y. 80 (vom Ratli). ^) Shepard, On the falliug of meteorites over a limited Zone of the Earth's surface. l'roceed. Am. Assoc. 1850. s) Mrs. Sil lim au, On tlie origiii of aerolites. New York 1859. ■») Tschermak, Sitzber. Wien. Akad. 1870. p. 62.— Haidinger, Sitzber. Wien. Akad. 184a. p. 389. Die leuchtende Spur der Meteoriten, wenn ihre Be- obachtung in einigen Fällen nicht etwa auf der Er- scheinung des Nachempfindens eines Lichteindruckes unseres Auges beruht, ist daher auch nicht durch langes Nachglühen oder Phosphoresciren der Luft zu erklären, sondern durch das Glühen der VerbrennungsstofFe oder des nicht verbrennenden Meteoriten selbst. Die brenn- baren Stoffe, welche sich in den Meteoriten finden, sind in den verschiedenen Meteoriten verschiedener Art. In zahlreichen Fällen ist es ein Gehalt an Kohlenstoff oder an Kohlenwasserstoffen, welcher die Verbrennung und somit das Leuchten verursacht, in anderen auch ein Gehalt an Schwefel. So soll der am 17. Juni 1873 bei Proschwitz b. Pieichenau, Böhmen, gefallene brillante Meteorit äusserst reich an Schwefel gewesen sein und noch nach seinem Falle mit blauem Licht und Schwefel- geruch gebrannt haben, i) Nach den Beobachtungen von J. Schmidt ^) scheint es, „dass der vollständigste Verbrennungsprocess die häufigsten Schweife und die seltensten Steinfälle bedingt". Dem Umstände, dass die Meteoriten durch Verbrennung einzelner Theile leuchten und daher einen Verlust an ihrer Masse er- leiden, ist es vielleicht auch zuzuschreiben, dass die in der Luft beobachteten Meteore meist eine viel be- deutendere Grösse besitaen, als die auf der Erde an- langenden ; doch kann hierbei viel auf subjective Täusch- ungen zurückzuführen sein, da man wohl nie mit einigermaassen sicherer Genauigkeit die Grösse eines fallenden Meteors messen kann. Die Detonation, welche man vielfach bei dem Falle von Meteoriten hörte, wurde entweder durch eine Bewegung der Luft, nach Analogie der Erklärung des Donners, oder durch Explodiren und Zerbersten des Meteoriten selbst erklärt. In der That sind auch viele Meteoriten bekannt, welche erst nahe der Erdober- fläche noch in mehrere Splitter zersprungen sind. Für die erstere Erklärung ist es unseres Erachtens nicht nothig, anzunehmen, der Meteorit müsse plötzlich still- stehen und nachher werde der luftleere Raum hinter dem Meteor durch die hineinstürzende Luft unter Er- zeugung des gewaltigen Geräusches erfüllt; 3) denn dieses letztere und damit die Bildung des Geräusches kann auch erfolgen, wenn sich der Meteorit weiter entfernt und in Bewegung bleibt. Es scheinen sonach beide Erklärungsweisen für die Entstehung der Detonation zulässig und es wei'den bei Meteoritenfällen wohl auch beide Ursachen zur Wirkung kommen, sei es gemein- sam, oder nur eine von beiden. 0 Vergl. Geol. Magaz. 1875. p. 269. ') Ueber Feuermeteore. Sitzber.Wien.Akad. 50.Bd. 1864. 8) cf. Haidinger. Sitzber. Wien. Akad. 1861. p. 425. 143 Nachdem man die Substanz und Sfcructur der Me- teoriten kennen gelernt und durch die Beobachtungen der Erscheinungen bei Meteoritenfälleu über deren kos- mische Abstammung ausser Zweifel gesetzt war, konnte man an die weitere Frage nach ihrer Bildung heran- treten. In den Meteoriten fanden wir dieselben Ele- mente vor, die auch die tellurischen Gesteine zusammen- setzen , und die spectralaualytischen Untersuchungen haben uns weiterhin belehrt, dass auch die Sonne, die Fixsterne und die Planeten aus denselben Grundstoffen bestehen müssen. Tscher mak hat nun gezeigt, i) wie eine Be- trachtung der Form der Meteoriten uns einen Einblick gewähren kann in die Vorgänge auf den Gestirnen und in die Veränderungen, denen sie unterliegen, und so- mit in die Entstehungsweise der Meteoriten. Alle Meteoriten stellen stets mehr oder weniger scharfeckige Bruchstücke dar und zeigen niemals eine coueentrische Anoidnung in ihrem Inneren. Wenn auch einzelne Stücken erst in der Luft kurz vor dem Auf- treffen auf die Erde zerbrochen sind, so war doch sclion ihr ganzer, später zertrümmerter Körper selbst ein Bruchstück. Die Meteoriten bilden daher die Trümmer von grösseren Körpern. Ihre dunklen Schmelz- i'inden und die Abrundung ihrer Kanten sind ihnen nach Haidinger's Untersuchungen nicht ursprünglich eigenth^mlich, sondern sind erst beim Durchschneiden der Luft erlangt worden. Die oben erwähnten That- sachen, dass manche Eisenmeteoriten Bruchstücke eines einzigen Krystalles bilden — welcher eine lange und ruhige Bildungsdauer voraussetzt, dass andere in ihrer Masse Rutschflächen erkennen lassen — was auf Be- wegungen innerhalb einer grösseren Masse deutet, und andere eine Trümmerstructur zeigen, welche den Breccien- bildungen unserer heutigen eruptiven Gesteine ent- sprechen, alle diese Thatsachen lassen den Schluss gerechtfertigt erscheinen , dass das Material zu den Meteoi'iten von einer oder mehreren grösser en Massen geliefert wurde, welche schon einen längeren Bildungs- process durchgemacht hatten. An dieser Stelle sei auch das Resultat der Unter- suchungen Mohr'sä*) erwähnt, nach welchem er be- hauptet, dass die meteorischen Silicate und Eisenmassen gleichzeitig auf nassem Wege gebildet worden sind, und zwar das Eisen durch Reduction mittelst organischer Körper, und dass der innere Tlieil der Meteorite selbst nicht geschmolzen gewesen sein kann. ') Die Bildung der Meteoriten und der Vulcanismus. Sitzber. k. Akad. Wiss. Wien. 2. Abth. 71. Bil. 1876; und; Ueber den Vulcanismus als kosmische Ersdieimmg. Ibid. 75. Bd. 1. Abth. 1877. ■^) Ueber die Natur und Entstehungsart der Meteorite. Ann. d. Chera^ Bd. 179. 1875. p. 257. Seine Argumente stimmen indessen z. Th. nicht wohl überein mit den schönen Versuchen, welche Daubreei) angestellt hat und durchweiche derselbe ein wichtiges Material lieferte zur Kenntniss der Natur der ^leteoriten, ihrer Vergleichung mit irdischen Ge- steinen und für- die Schlussfolgerungen, die man über die Entstehung der kosmischen Körper ziehen kann, welche die Meteoriten lieferten. Es sei gestattet, kurz seine Versuche anzuführen: Durch künstliches Schmelzen von Meteoreisen ver- lor dieses seine charakteristische Structur; dagegen kann man in nicht meteorischem Eisen künstlich eine Structur erzeugen, die Aehnlichkeit mit den Widmann- stätten'schen Figuren zeigt. Durch Schmelzen von Meteorsteinen des gewöhnlichen Typus erhält man zwei deutlich gesonderte krystallinische Substanzen, die als Olivin und Eustatit erkannt werden; dieselben werden durch das Schmelzen einer deutlichen Sonderung unter- worfen , daneben sind sie aber auch oft regelmässig mit einander verwachsen. Thonerdehaltige Meteorite ergaben eine glasige Masse, ohne Olivin- und Enstatit- krystalle. — Bei einer Nachahmung der Meteoriten des ge- wöhnlichen Typus durch Reduction von Olivingesteinen erhielt Daubree das nämliche Resultat, wie bei der gleichen Behandlung von Meteoriten; auch durch O.xy- dation und Verschlackung von Silicaten erzielte er ähnliche Resultate. Durch eine Beimengung von Kohle zu Olivin erhielt er eine granulirte Absonderung der Schmelze, welche den Chondriten entspricht; auch die schwarzen Reibungsflächen, die manche Meteorite zeigen, konnten künstlich dargestellt werden. Aus seinen Versuchen schliesst nun Daubree, dass die theilweise Reduction bei der Bildung der Meteoriten hauptsächlich durch Wasserstoff vermittelt worden sei und dass die Temperatur bei ihrer Ent- stehung hoch gewesen, aber in^ Augenblicke der Kry- stallisation niedriger, als die bei den künstHchen Ver- suchen angewendete. Für die Erklärung der Zertrümmerung nahm Daubree 1870 entweder einen Zusammenstoss oder Explosion an. Gegen die erste Erklärung wird ein- gewendet, dass bei einem Zusammenstoss zweier Himmels- körper zwar grosse Hitze erzeugt werde, die sogar einen Theil der Körper zum Schmelzen oder zur Ver- dampfung bringen könne und dabei auch eine Zer- trümmerung erfolgen würde ; doch müssten hierbei auch grosse Stücken gebildet werden und auf die Erde ge- langen. Solche grosse Meteoriten sind jedoch durchaus unbekannt, vielmehr bilden alle Meteoriten, auch die 1) Annales des mines. 18U8. p. 1 — 65; übersetzt in Zeitschr. d. deutsch, geol. Ges. 187i.i. p. 415— i51. 144 grössten, nur winzige Splitter gegenüber der Masse eines auch noch so kleinen Planeten. Aus diesem Grunde hält es Tscher mak für sehr unwahrscheinlich, dass die Meteoriten durch Zusammenstoss von Himmels- körpern entstanden seien. Vielleicht könnte man jedoch als Grund des Mangels von grösseren Meteoriten an- nehmen, dass diese grösseren Bruchstücke wegen ihrer Masse nach der Zertrümmerung noch eine gewisse Ge- schwindigkeit und selbständige Bewegungsrichtung sich bewahrt oder auch von aussen erhalten haben, die gross genug war, um nicht von der Attiaction der Erde beeinflusst zu werden. Viel wahrschemlicher ist es, dass die Zertrümmerung durch eine Wirkung von innen nach aussen, durch eine Explosion bewirkt worden ist, wie man sie bereits auf Fixsternen und auf der Sonne in der grossartigsteu Weise beobachtet hat und für welche man in den Explosionskiatern der Erde Analoga, wenn auch im kleinsten Maassstabe, besitzt. Bei diesen Explosionen gelangen diejenigen emporge- schleuderten Trümmer, die klein genug sind, um nicht wieder durch die Attraction an die Oberfläche des Pla- neten zurück zu gehen, als Meteore in den freien Welt- raum. AehuUche Vorgänge hat man bekanntlich auch für manche der Kratergebü'ge des Mondes angenommen. Da man so grosse Mengen von Meteoren aus so verschiedenen Richtungen auf die Erde kommen sieht, ist anzunehmen , dass die Vorgänge eine allj^jmeine kosmische Verbreitung haben. Vielleicht haben wir in den Cometen Ueborreste solcher kleiner Himmelskörper, welche allmälig durch Explosionen ihr Material ver- loren haben und endlich sich ganz auflösten. Ein Zu- sammenhang der Meteoriten mit den Sternschnuppen ist jedoch zur Zeit (vielleicht nur aus Mangel an ge- nügendem Beobachtungsmaterial) noch nicht nach- gewiesen. Die eigenthümlichen Structurverhältnisse, insbe- sondere der Chondrite, welche man als -NTilcanisches Zerreibungsproduct älterer Gesteine ansehen muss, lassen also die Meteoriten als vulcanische Producte erkennen. Ihre Bildung war eine vulcanische, entweder durch reine Explosion, indem das starre Gestein von der Oberfläche weggeschleudert wurde, oder zugleich noch unter eruptiven Erscheinungen, ähnhch wie sie auf der Erde auftreten. In beiden Fällen muss das Innere eine andere Beschaffenheit besitzen, als die Rinde, sei es nun, dass es eine feste oder eine flüssige Masse bilde. „Die vulcanische Thätigkeit, deren Zeuge die Meteo- riten waren, bestand im Zertrümmern starren Gesteins, in der Erhitzung und Veränderung fester Massen. Er- güsse von Lava, das Auswerfen von Lavaglas und Krystallen, welche die vulcanische Asche bilden, fand nicht statt. Es war also lediglich eine explosive Thä- tigkeit, durch welche die Breccien und Tuffe, die wir in denMeteoriten erblicken,gebildet werden " (T s c h e r m a k) . Als Ursache dieser explosiven Thätigkeit betrachtet Tschermak eine plötzliche Ausdehnung von Gasen oder Dämpfen, unter denen das Wasserstoffgas nach Analogie mit den Beobachtungen an den übrigen Him- melskörpern eine bedeutende Rolle gespielt haben dürfte. Diese vulcanische Thätigkeit „lässt sich vergleichen mit den heftigen Bewegungen in den äusseren Schichten der Sonne, mit den schwächlichen vulcanischen Reg- ungen auf der Erde, mit den grossartigen eruptiven Erscheinungen, von denen uns die Mondkrater erzählen". Gegen die eben mitgetheilte Theorie von Tscher- mak sind neuerdings Einwände von Hornsteini) erhoben worden. Er führt die Temperaturerhöhung der Meteoriten auf die Compression der Luft vor den- selben zurück, und die Schallerscheinungen auf Ex- plosionen, welche er folgendermaassen erklärt: In die durch Abkühlung entstandenen Contractionssprünge dringen die gasförmigen und flüssigen Substanzen der früheren Atmosphäre des Meteoriten ein, werden hier bis zum Erstarren abgekühlt und nehmen somit einen geringen Raum ein ; tritt der Meteorit nun in unsere Atmosphäre ein , so gelangt die an seiner Oberfläche erzeugte Schmelze durch die Sprünge in das Innere (verursacht hierbei Breccienbildungen?) und erhitzt die innen eingeschlossenen Gase zu plötzlicher Explosion. — Durch diese Annahme lassen sich jedoch nur schwer die oben erwähnten Rutschfläohen erklären, eben so wenig wie die Chondrite, die von Tschermak wohl mit Recht als Zerreibungstufie gedeutet werden. Mau wird daher wohl die Tscher mak 'sehe Theorie hier vorziehen müssen, welche gleichfalls die von Hörn- st ein erwähnten Thatsachen zu erklären vermag: dass man nämlich annehmen darf, dass einzelne grössere Stücke nicht auf unsere Erde gelangen (hierbei ist jedoch die Trennung dieser grösseren Stücke von den kleineren nicht erst in unserer Atmosphäre erfolgt;, dass die schwereren Eisenmassen weniger häufig fallen, als Meteorsteine (siehe oben), und endlich die charak- teristische Form der Steine. Indem die Tscher mak 'sehe Theoi'ie als Ursache für die Bildung der Meteoriten den Vulcauismus an- erkennt, zeigt sie zugleich, dass derselbe nicht allein auf unsere Erde beschränkt ist, sondern als eine kos- mische Erscheinung erkannt worden ist, in dem Sinne, dass alle Gestirne in ihrer Entwicklung eine vulcanische Phase durchmachen. ») lieber Erscheinungen bei Meteoritenfällen. Tageblatt der 49. Naturforscherversammkmg in Hambm-g 187G. Abgesclüoasen den 30. September 1877. Druck vou E. BlochmaDn nud Sohu iu Dresdeu. NUNQUAM .iTji^^SfeüL OTIOSÜS LEOPOLDINA AMTLICHES ORGAN DER KAISERLICH LEOPOLDINISOH-CAROLINISCH-DEUTSCHEN AKADEMIE DER NATURFORSCHER HERAUSGEGEBEN UNTER MTWIRKUNG DER SEKTIONSVORSTÄNDE VOM PRÄSIDENTEN Dr. W. F. G. Behn. Dresden (Poiiergasse Nr. 11). Heft XIII. — Nr. 19— 20. October 1877. lulialt : Amtliche Mittheiluuseu: Veräuderimg im Personalbestände d. Akad. - Beitrag zur Kasse d. Akad. — Car August Sigmund Scliultze t- — Johann Jacob Noeggerath f. — Sonstige Mittheilungen: Eingegang. Sclu'iften Hofr. V. Hauer: Bericht üb. d. Versammlung d. deutschen geolog. Gesellschaft iu Wien 1877. — Berichtigung. ;-h der Prüfungtu verfälschter, verunreinigter u. imitirtcr Waareu. — — Dr. Schnacke's Wörterbuch Amtliche Mittheiluiigen. Veränderung' im Personalbestande der Akademie. tjie.storbeiies Mitslied: Am 2. October 1877 zu Cassel: Herr Dr. Ludwig Georg Carl Pfeiffer, praktischer Arzt in Cassel. Auf- genommen den 3. Aug. 1837. cogn. Bradley. — Dr. Behn. Beitrag zur Kasse der Akademie. Seine Hoheit der Herzog Wilhelm von Braunschweig hat unterm 16. October der Akademie zur Unter- stützung ihrer wissenschaftlichen Zwecke einen Beitrag von 300 Rmk. auszahlen lassen. — Dr. Behn. Carl August Sigmund Scliultze. Am 28. Mai d. J. starb in Jena der Geheime Medicinalrath Dr. Carl August Sigmund Schnitze, Professor der Anatomie und Physiologie in Greifswald. Geboren zu Halle a. Saale am 1. October 1795 genoss er seine wissenschaftliche Vorbildung auf dem dortigen Pädagogium, das er Michaelis 1813 mit dem Zeugniss der Reife verliess, um sich dem Studium der Medicin zu widmen. Im März 1815 trat er als Jäger bei dem Halberstädter freiwilligen Jägerdetachement ein und wurde am 1. August 1815 bei dem ostpreussischen Jäger- bataillon, dem er später überwiesen worden, als Compagniechirurg angestellt. Im November 1815 kehrte er auf die Universität Halle und iu seine schon früher innegehaLte Stellung als Assistent Meckel's zurück. Am 8. Januar 1818 promovirte Schultze zu Halle und im Herbst desselben Jahres wurde er Prosector des ana- tomischen Instituts und habilitirte sich als Privatdocent für Anatomie und Physiologie. Von Halle wurde Leop. XIII. ly 146 Schnitze Ostern 1821 als Professor Ordinarius für die genannten Fächer an die Universität zu Freiburg im Breisgau berufen. 1831 folgte er einem Kufe als Prof. ord. der Anatomie und Physiologie nach Greifswnld. 1868, nachdem er sein öOjähriges Doctorjubiläum, noch in voller Berufsthätigkeit, gefeiert hatte, Hess er sich bestimmen, wegen wankender Gesundheit sich von seiner Lehrthätigkeit in wohlverdiente Müsse zurückzu- ziehen. Er lebte seitdem in Jena, wo sein zweiter Sohn, Bernhard, Professor der Geburtshülfe ist, glücklich im Kreise seiner Familie. Er hatte sich 1822 mit Friederike Bellermann, Tochter des Directors am Gym- nasium zum grauen Kloster in Berlin und Professors der orientalischen Sprachen an der dortigen Universität, Dr. J. J. Bellermaun , verheirathet. Die goldene Hochzeit im April 1872 vereinigte zum letzten Male im elterlichen Hause die sechs Kinder um das Jubelpaar. Im Januar 1874 hatte Schultze den Schmerz, seinen ältesten Sohn, den Bonner Anatomen Max Schultze, durch plötzlichen Tod zu verlieren. Doch erholte er sich von dem schweren Schlage und blieb in körperlicher und geistiger Rüstigkeit, bis 10 Tage vor seinem Tode eine Lungenentzündung ihn befiel, der er im 82. Lebensjahre erlag. Von Schultze's literarischen Producten sind zu nennen: 1. De primordiis systematis ossium et de evolutione Spinae dorsi. Diss. inaug. Halae 1818. Die Arbeit erregte ihrer Zeit in der wissenschaftlichen Welt Aufsehen und erfuhr die für Doctor- dissertationen seltene Auszeichnung, in mehrere fremde Sprachen übersetzt zu werden. 2. Systematisches Lehrbuch der vergleichenden Anatomie. 1828. Erster Theil. Li demselben hat Schultze nach verschiedenen Richtungen sehr treffend die Wege exacter Forschung vor- gedeutet, auf denen in den späteren Decennien die biologischen Wissenschaften ihre grossen Fortschritte gemacht haben; ein Verdienst, das um so höher anzuschlagen ist, als es in eine Zeit fällt, in welcher im Allgemeinen die Tendenz vorwaltete, die Lücken des Wissens durch mehr oder minder vage Theorieen zuzudecken. 3. Mikroskopische Untersuchungen über Herrn Robert Brown's Entdeckung lebender Theilchen in allen Körpern und der Erzeugung der Monade. 1828. 4. Ueber die Verrichtung der Milz und über die Exstirpation derselben. In Heoker's Annalen der gesammten Heilkunde, Bd. 12. 1828. 5. Macrobiotus Hufelandii, animal e crnstaceorum classe novum. Berol. 1834. cum tabula. 6. Echiniscus Bellermanni, animal Macrobioto affine. Berol. 1840. cum tabula. 7. Die anatomischen Sammlungen und das neue Anatomiegebäude in Greifswald. Greifswald 1856. 8. Ueber die Bedeutung und den Unterschied der anatomischen Namen, welche sich in ides und ideus endigen, nebst Bemerkungen über die anatomische Nomenclatur überhaupt. Deutsche Klinik 1859, No. 44. 9. Echiniscus Creplini, animalculuni e familia arctiscoidum. Gryph. 1861. cum tabula. Den Schwerpunkt seiner Wirksamkeit legte Schultze stets in seine Thätigkeit als akademischer Lehrer, eine Thätigkeit, die um so mehr seine ganze Kraft in Anspruch nahm, als er, wie zu jener Zeit fast überall der Lehrer der Physiologie , auch die menschliche und die vergleichende , die normale und die pathologische Anatomie zu lehren hatte. Als historisch wichtig ist aus Schultze's akademischer Thätigkeit hervorzuheben, dass er seit 1822 in Freiburg jedes Sommersemester ein 8 stündiges Colleg über Experimentalphysiologie hielt, wie die Lectionscataloge aus jener Zeit nachweisen. Wohl auf keiner anderen deutschen Hochschule wurde damals Experimentalphysiologie überhaupt gelehrt. Aus der Zeit seiner Freiburger Wirksamkeit werden nur sehr wenige Schüler Schultze's noch am Leben sein , zahlreich aber sind die Schüler Schultze's und unter ihnen nicht wenige Mitglieder der Leopol- dinischen Akademie, welche mit Freude der dauernden Anregung gedenken, die sie in Greifswald aus den geistreichen, ungemein lebhaften und dabei formell vollendeten Vorträgen Schultze's empfangen haben. Wie ihm die Anerkennung von Seiten seiner Schüler, die ihm reichlich zu Theil wurde, und die Kunde von deren späteren Leistungen und Erfolgen stets die höchste Befriedigung waren, die sein Beruf ihm einbrachte, so werden alle seine Verehrer mit Befriedigung erfahren, dass seine geistige Frische und das rege Interesse für die Fortschritte der Wissenschaft über die Zeit seiner akademischen Thätigkeit hinaus bis in sein hohes Alter, bis auf sein letztes Krankenlager ihm ungetrübt erhalten blieben. B. S. _ 147 Johann Jacob Noeggerath.*) Immer seltener werden die Mänuer, deren Erinnerung über die Kriege Napoleon's I. hinaus in die Zeit des Römischen Reiches Deutscher Nation reicht und deren Lebensgang die gewaltigen Veränderungen ab- spiegelt die dieser Zeitraum umfasst. Ein solcher, dessen ausserordentliches Gedäohtniss ihm noch die Jugend- eindrücke unter den geistlichen Kurfürsten vor Augen führte, ist neuerdings abermals von uns geschieden. — Johann Jacob Noeggerath, dessen Familie aus dem Kölnischen Herzogthum Westfalen stammt, wurde unter der Regierung des letzten Kurfürsten von Köln, Maximilian Franz, Erzherzogs von Oesterreich, Bruders des Kaisers Joseph und jüngsten Sohnes der Kaiserin Maria Theresia, zu Bonn am 10. October 1788 geboren. Er erzählte gern, dass er diesen Kurfürsten persönlich gekannt, dass derselbe an dem kleinen Knaben, wie es scheint, Gefallen gefunden, ihn, wenn er ihn traf, augeredet und selbst einmal in seinem Wagen mit nach Godesberg genommen habe. — Aber diese friedlichen Bilder zerstoben bald unter den Folgen der fran- zösischen Revolution. Schon gegen Ende des Jahres 1792 verliess der Kurfürst seine Residenz vor den an- rückenden Franzosen, kehrte zwar im Frühjahre 1793 zurück, aber nur, um in den ersten Octobertagen des folgenden Jahres seine Staaten füi' immer zu verlassen. General Marceau besetzte Bonn am 8. Oct. 1794. — Noeggerath war damals 6 Jahre alt und er verlebte seine ganze Jugend bis zu seinem 26. Jahre (den ersten Tagen des Jahres 1814, an denen die verbündeten Truppen den Niederrhein überschritten) unter französischer Herrschaft. Diese Zeit war ihm durch die eigenen Erlebnisse und die seiner \'ielen Bekannten genau bekamit und bildete mit der Kunde der gleichzeitigen provinziellen Verhältnisse die Grundlage seiner seltenen Kenntniss der Zustände der Rheinprovinz, welche ihm bis in sein spätes Alter eine weitgreifende Wh'ksamkeit gesichert hat. Obgleich erst der Frieden von Luneville am 9. Febr. 1801 die Besitzverhältnisse des eroberten Landes rechtlich ordnete, waren doch schon, von der ersten Besetzung an, alle staatlichen Verhältnisse umgestürzt worden. Die Schulen standen verödet, die Gymnasien und die Universitäten in Bonn und Köln wurden auf- gehoben und neue Schulen nach französischen Vorbildern begründet. — Im Jahre 1800 kam Noeggerath auf die Ecole centrale nach Köln , die einzige Lehranstalt , welche er überhaupt besucht hat. Er brachte schon eine grosse Vorliebe für Mineralien mit, welche durch Sammler wie WallrafF und Hüpsch gefördert wurde. Die frühe Verbindung mit dem Arzte K. W. Nose, der 1789 und 1790 die bekannten orographi sehen Briefe über das Siebengebirge und die Eifel herausgegeben hatte, bestimmte ihn sich auch nach dem Verlassen jener Schule mit Mineralogie zu beschäftigen. Er war dabei vor allem auf eigenes Studium angewiesen und ver- stand es sich dadurch zu fördern. Schon im Jahre 1808 trat er als Schriftsteller auf und gab „Mineralo- gische Studien über die Gebirge am Niederrhein, nach der Handschrift eines Privatisirenden" heraus. Diese halbe Anonymität deckt den Namen Nose. In deai Werke finden sich viele Bemerkungen des Herausgebers über rheinische Trachyte, Basalte luid Braunkohlen. Derselbe bezeichnet sich auf dem Titel als Mitglied der „Societät für die gesammte Mineralogie in Jena". Ein Beweis, dass derselbe schon damals in der mineralo- gischen Welt nicht ganz unbekannt war. Das Diplom über diese Ernennung hat sich unter seinen nachgelas- senen Papieren nicht gefunden, dagegen ein Diplom als Ehrenmitglied dieser Gesellschaft vom 21. März 1812. Aber nicht blos theoretisch beschäftigte sich Noeggerath mit Mineralogie und den Bergwerkswissen- schaften, sondern er begann auch schon frühzeitig durch praktische Bethätigung sich eine selbstständige Stel- lung zu erwerben. Die Auffindung des Alaimthons und der Braunkohle bei Friesdorf zwischen Bonn und Godesberg, an der Stelle, wo jetzt das stattliche Haus Annaberg liegt, gab ihm Gelegenheit, sich um die Con- cession zum Betriebe dieses Bergwerkes zu bewerben, welche kurz vor dem Ende der französischen Herrschaft durch kaiserliches Decret vom 26. December 1813 erfolgte. In den vorhergehenden Jahren hatte er bereits die Alaunhütte nach dem damals anerkannt besten Systeme eingerichtet. Daran betheiligt waren Th. Quinck, Carl Noeggerath und die Erben Schmitz. Auf dieses Unternehmen bezieht sich seine zweite literarische Arbeit : Description mineralogique du gisement de la Braunkohle dans la colline de Pützberg, pres de Friesdorf, de- partement de Rhiu et Moselle, die 1811 im „Journal des mines" (Vol. 30, No. 179) abgedruckt ist. Deutsch ist dieselbe erst viel später, 1815, in von Moll's neuem Jahrbuohe der Berg- und Hüttenkunde erschienen. Diese beiden Erstlinge seiner schriftstellerischen Thätigkeit sind deshalb ausführlich erwähnt worden, weil sie in Verbindung mit einer bergmännischen Prüfung, die er in dem damalig Hessen-Darmstädtischen Herzogthum *) Wirklicher Geheimr. und Oberberghauptmann a. D. Dr. H. v. Dechen: J. J. Noeggerath in der Kölnischen Zeitung No. 271, 1. Blatt vom 29. Sept. 1877. — Derselbe: Zum Andenken an J. J. Noeggerath in Bonner Zeitung vom 3., 4. u. 5. Oct. 1877, S. 1079. 1083 u. 1087, und erneuter Abdruck mit einem Lichtbilde des Verstorbenen. Bonn (Emil Strauss) 1877. 8°. 32 S. 19* 148 "Westfalen, in Arnsberg ablegte und sich dailurch die Anwartschaft auf die Stelle eines Bergmeisters erwarb den bedeutsamsten Einfluss auf seinen ganzen Lebensgang ausgeübt haben. Während er mit dem Alaunwerke zu Friesdorf beschäftigt war, trat in den ersten Tagen des Jahres 1814 der völlige Umschwung aller politischen Verhältnisse ein. Die siegi-eichen verbündeten Heere überschritten den Khein, die französischen Truppen zogen sich eiligst zurück und mit ihnen verliessen die Beamten zum grössten Theil ihre Stellen, um niemals wiederzukehren. Unter diesen befanden sich auch die Bergwerks-Ingenieure der Departements, ans welchen sehr bald das General- Gouvernement des Niederrheins gebildet wurde. Dieser Behörde fehlten daher alle Organe für den wichtigen Bergwerksdienst. Der General-Gouverneur Sack, aus ftniheren Dienstverhältnissen hiermit wohlvertraut, suchte nach geeigneten, mit Land und Leuten bekannten Persönliclikeiten. Noeggerath meldete sich und der Eindruck seiner Person auf die Gouvernements-Commissare Bölljng und Koeven, unterstützt von den Beweisen seiner wissenschaftlichen und praktischen Thätigkeit, liess ihn allen seinen Mitbewerbern vorziehen. Er wurde am 10. August 1814 zum Berg-Commissar für das Roer-, Rhein- und Mosel-Departement ernannt und nahm seinen Wohnsitz in Aachen. Damit war der entscheidende Schritt für seine künftige Laufbahn gethan. Der Eintritt in den preussischen Bergwerksdienst eröifnete ihm ein freies und grosses Feld für seine Thätigkeit. Die langdauernden Verhandlungen , welche er wegen der Concession des Friesdorfer Bergwerks nach dem Gesetze vom 21. April 1810 geführt hatte, waren eine vorzügliche Schule für seine neue Stellung ge- wesen, indem sie ihm eine genaue Kenntniss dieses Gesetzes und der damit zusammenhängenden Ausführungs- Instructionen verschafft hatten. Er fand sich daher mit Leichtigkeit in die ihm übertragenen Geschäfte, welche in der Abwickelung der Bergwerk ssteuern von 1813 und in der Ermittelung derselben fiir die Jahre 1814 und 1815, sowie in der Aufstellung einer Uebersicht der sännntlichen Berg-, Hütten- und Hammerwerke, Stein- brüche, Torfgräbereien und Betriebe bestanden, welche rohe Fossilien verarbeiten. Er musste den ganzen Bezirk bereisen und erwarb sich bei diesem Geschäfte um so mehr die genaueste Kenntniss der juristischen, administrativen und technischen Verhältnisse der vorhandenen Werke, je weniger Ordnung darin bestand und je weiter die Ausführung des neuen Gesetzes noch zurückstand , dessen Handhabung in dem ihnen fremden Lande den französischen Ingenieuren die grössten Schwierigkeiten bereitet hatte. Nachdem der Friede ge- schlossen, die Grenzen der an Preussen übergehenden Rheinprovinz festgestellt waren, bereitete sich der Ueber- gang des General-Gouvernements an die definitiv zu organisirenden Behörden vor. Dies war von wesentlichem Einfluss auf die Stellung des Berg-Commissars Noeggerath, der eine Zeit lang im Ourte-Departement verwendet worden war und seinen Wohnsitz in dieser Zeit nach Lüttich verlegt hatte. Im September 1815 änderte sich nochmals sein Dienstbezirk, indem er das Roer-Departement mit Ausschluss des Bleibergs abgab, dagegen das Saar-Departement übernahm und ihm seine Vaterstadt Bonn als Wohnort angewiesen wurde. Um die Berg- werksverwaltung der Rheinprovinz in Berücksichtigung ihrer künftigen Organisation einzurichten, hatte der Ministerial-Commissarius des Finanzministeriums, Graf von Beust, im Laufe des Jahres 1815 die Provinz be- reist und sich dabei besonders der genauen Kenntnisse des Bergcommissars Noeggerath zur Orientirung bedient. Es war keinem Zweifel unterworfen, dass dieser eine Stelle in der Provinzial-Bergverwaltung erhalten würde. Bei der Einführung der Oberbergamts-Commission in Bonn am 10. Januar 1816 war der Bergoommissar Noeggerath als Mitglied derselben gegenwärtig. Als diese Commission durch Cabinetsordre vom 16. Juni 1816 in das Oberbergamt für die Niederrheinischen Provinzen umgewandelt wurde, nahm er in dieser Behörde die Stelle eines Oberbergamts-Assessors ein. Er hat derselben bis an sein Lebensende angehört, wurde am 25. Mai 1820 zum Bergrath, am 4. Februar 1822 zum Ober-Bergrath, am 17. August 1845 zum Geheimen Bergrath ernannt. Am 10. August 1864 feierte er sein öOjähriges Dienstjubiläum, bei dem ihm die königliche An- erkennung durch Verleihung des rothen Adler-Ordens II. Klasse mit Eichenlaub und die des Auslandes durch Verleihung des Ritterkreuzes des k. k. österreichischen Leopold-Ordens zu Theil wurde. Seine Genossen, Schüler und Freunde überreichten ihm zur Erinnerung an diesen Tag ein grosses Gefäss von Silber, in sin- nigster Weise mit bergmännischen Emblemen verziert. Zum 1. April 1867 ward ihm die nachgesuclite Amts- Entlassung in ehrenvollster Weise bewilligt, der Charakter als Berghauptmann verliehen und er als Ehren- mitglied des Oberbergamts mit dem Rechte, dessen Sitzungen beizuwohnen, anerkannt. So hat er derselben Behörde, von deren Begründung an, während eines mehr als 60jälii'igen Zeitraums, bis zu seinem Ende angehört. Gewiss einer der seltensten Fälle in dem Leben eines Beamten. In diesem Zeiträume wurde er dreimal berufen, das Directorium des Oberbergamtes auf längere Zeit zu führen, 1860, als dem Berghauptmann von Decheu die Leitung der Bergwerks-Abtheilung im Handels- ^Ministerium intorimistipch übertragpn wuvfie, 1864, als derselbe aus dem Staatsdienste ausschied, und noch- mals in demselben Jahre, als tier Berghauptmann von Hövel plötzlich verstarb. Er hat dem Staate, der Provinz, den bergbaulichen Interessen als thätiges Mitglied des Oberbergamtes die ausgezeichnetsten Dienste gelei.stet, ganz besonders durch die ihm von Anfang an beiwohnende genaue Kenntniss der auf dem Gesetze vom 21. April 1810 beruhenden Verfassung, welche in dem linksrheinischen Theile der Rheinprovinz bis zum Erlass des allgemeinen Berggesetzes für die Preussischen Staaten vom 24. Juni 1865 zu Recht bestehen blieb. Noeggeiath's wiederholte Herausgabe von Sammlungen der Gesetze und Verordnungen in Berg-, Hütten-, Hammer- und Steinbruchs-Angelegenheiten, welche seit der Wirksamkeit des Königl. Preuss. Rheinischen Ober- lierg.arates erlassen worden sind und in dessen Haupt-Bergdistrikt Gültigkeit besitzen, von 1816 — 1847, be- friedigte in jenem Zeiträume ein dringendes Bedürfniss des zu dem Bergbau in Beziehung stehenden Publikums und der Beamten und die „Noeggerath'sche Sammlung" war in Jedermanns Händen. Wenn schon in seiner Jugend das doppelte Bestreben nach wissenschaftlicher Ausbildung und nacli piaktischer Anwendung des erworbenen Schatzes von Wissen hervortrat und ihm den Weg zu seiner dienst- lichen Laufbahn bahnte, so bethätigte er das wissenschaftliche Streben bald nach der Einrichtung des Ober- bergamtes, indem er einen Gursus öffentlicher Vorlesungen über die gesammto Minei-alogie am 10. Februar 1817 begann. Die sämmtlichen Beamten des Oberbergarates waren dazu eingeladen worden. Als nun die Verhandlungen über die Errichtung einer Universität in der Rheinprovinz zu dem Ziele führten , dass sie in Bunn ihren Sitz aufschlagen würde, hatte Noeggerath dem Cultusminister von Altenstein den Wunsch aus- gesprochen, sicli als Lehrer der Mineralogie an derselben zu betheiligen. Die voi-gesetzten Bergbehörden unterstützten sein Bestreben auf das Lebhafteste, da sie von den Vortheilen überzeugt waren, welche für die Technik aus einer engen Verbindung mit den Naturwissenschaften hervorgehen. Der Cultusmini.ster zeigte sicli in dem Erlass vom 17. September 1818 der Erfüllung dieses Wunsches nicht abgeneigt und so wurde Noeggerath bereits zwei Tage nach der Stiftung der Universität am 20. October 1818 zum ausserordentlichen Professor in der philosophischen Facultät ernannt. Zur Erfüllung der statutenmässigen Form erlangte er den Doctorgrad der Philosophie bei der Universität zu Marburg am 14. November 1818. So war denn auch die zweite seiner Bestrebungen, sich eine ehrenvolle wissenschaftUche liaufbahn zu sichern und in sich die engste Verbindung zwischen wissenschaftlicher Thätigkeit und deren fortdauernder praktischer Anwendung herzustellen, durch seine Gewandheit, Ausdauer und die Gunst der Verhältnisse in Erfüllung gegangen. Diese Doppelstellung bei der TTniversität und dem Oberbergamte gab Noeggerath nun die Gelegenheit sich um die Ausbildung der jungen Männer, welche sich dem Bergwesen widmeten, ein grosses Verdienst zu erwerben. Diese Ausbildung wurde von der Behörde geleitet und Noeggerath war das Decernat in diesen An- gelegenheiten übeltragen. Er Hess es sich angelegen sein, die berühmtesten bergmännischen Lehranstalten, die Ecole des mines zu Paris, die Bergakademie zu Freiberg, die Bergschulen in Clausthal, Schenmitz und Leoben genau kennen zu lernen und hat darüber schätzbare Abhandlungen geliefert. Sein Eifer, die jungen Leute zu fördern, und seine verständnissvolle und wohlwollende Behandlung derselben gewann ihm zu gleicher Zeit deren allgemeinste Liebe und Anhänglichkeit. Die noch lebenden Bergbeamten, — denn viele sind ihm schon vorausgegangen — bekunden dies noch heute in ausdruckvollster Weise. Aber auch von den höchsten Behörden wurde seine Einsiclit und Erfahrung in diesem Zweige des Unterrichtsv/esens auf das ehrenvollste anerkannt. So wurde er 1864 von dem Minister Graf von Ttzenplitz aufgefordert, von den Einrichtungen der Bergakademie in Berlin Kenntniss zu nehmen und darüber ein Gutachten abzugeben. Bereits am 12. November 1818 zeigte Noeggerath seine Vorlesungen iür das Wintersemester an: über Oryktognosie und über geognostische Unter-suchungsmethode. Ungeachtet seiner vielen anderweitigen Geschäfte hat er seine Berufspflichten als Lehrer mit grösster Pünktlichkeit erfüllt. Er hat in nicht unter- brochener Folge seine Vorlesungen bis zum iSchluss des Sommersemesters 1872, in welchem er über Mineralogie im Allgemeinen und über pharmaceutische Mineralogie las, während eines Zeitraumes von 54 Jahren fort- gesetzt. Grösstentheils las er im Soramerseniester Mineralogie fünfstündig, im Wintersemester Geognosie (Geologie) vierstündig und Bergwerksverwaltung zweistündig. Ausser diesen regelmässig wiederkehrenden Vor- lesungen hat er öfter pharmaceutische Mineralogie, Encyklopädie der gesammten mineralogischen Wissen- schaften , Encyklopädie der Bergwerkswissenschaften , über besondere Lagerstätten der Mineralien , Natur- geschichte der Feuerberge und Erdbeben, Anleitung zur geognostischen Bereisung der Länder und Gebii'ge und über metallische Gänge gelesen. Bereits im Sommersemester 1819 waren naturwissenschaftliche Unter- haltungen mit den Studirenden eingerichtet worden, an denen sich auch Noeggerath betheiligte. Das natur- 150 wissenschaftliche Seminar wurde aber erst 1825 eröffnet, in dem er erfolgreich wirkte und dessen Abhaltung er erst gleichzeitig mit seinen Vorlesungen aufgab. Sein Vortrag war lebendig und der Eindruck, den er durch die Art der Darstellung machte, wurde durch die mächtige Stimme erhöht, welche aus voller Brust ertönte. Seine Vorlesungen wurden gerne gehört und eifrig besucht, wenn auch die Errichtung der Berg- Akademie in Berlin und die Bestimmung , dass den Medicinern eine Kunde der Mineralogie erlassen wurde, nicht ohne Einfluss auf die Frequenz bleiben konnten. Am 16. April 1821 war Noeggerath bereits zum ordentlichen Professor der Mineralogie und der Bergwerkswissenschaften ernannt worden. Im Jahre 1826 wurde er zum ersten Male zum Decan der philosophischen Facultät gewählt, im folgenden Jahre wurde ihm durch die Wahl seiner CoUegen die höchste akademische Würde, das Eectorat zu Theil. Später hat er noch dreimal das Decanat seiner Fakultät ver- waltet, 1832, 1842 imd 1849. Sein Jubiläum als Professor feierte er im Jahre 1868. Der König verlieh ihm in gnädigster Anerkennung seiner der Wissenschaft und der Universität geleisteten Dienste den Kronen- Orden n. Klasse, dem, als er 1873 von der Verpflichtung, Vorlesungen zu halten, entbunden wurde, noch der Stern zu diesem Orden hinzutrat. So zog er sich nach und nach von den Geschäften und anstrengenden Arbeiten zurück. Je mehr Müsse ihm danach blieb, um so fleissiger war er in der ihm zusagenden schriftstellerischen Thätigkeit. Es ist unmöglich, alle die wichtigen Arbeiten und Aufträge aufzuzählen, welche Noeggerath in seiner langjährigen amtlichen Doppelstellung geliefert und gelöst hat, aber einiger der bedeutsamsten möge hier ge- dacht werden. Als im Jahre 1829 der fortschreitende Steinbruchsbetrieb die gänzhche Zerstörung der allbekannten Ruine auf dem Dracheufels in nahe Aussicht stellte, wurde er mit den Verhandlungen zu ihrer Erhaltung betraut. Dass diese Zierde des .Siebengebirges, das Ziel so vieler Reisenden aus allen Ländern, erhalten wurde, ist zum nicht geringen Theile seiner Gewandtheit und dfem Vertrauen zu danken, welches er bei den Betheihgten genoss. Die polnische Bank hatte die fiskalischen Berg- und Hüttenwerke im Königreich Polen übernommen. Die russische Regierung ersuchte 1843 das preussische Finanzministerium, einem höheren Bergbeamten die Erlaubniss zu ertheilen, eine Untersuchung dieser Werke in Bezug auf die Zweckmässigkeit der bestehenden Anlagen und der auszuführenden Meliorationen vorzunehmen und ein Gutachten darüber abzugeben. Noegge- rath wurde dazu ausersehen, um bei dieser durch die Verhältnisse und die Verhandlungen mit den obersten Behörden und dem Statthalter von Polen, Graf Paskewitsch, schwierigen Mission den Stand der preussischen Bergbeamten würdig zu vertreten. Er hat diesen Auftrag zur vollsten Zufriedenheit der russischen Regierung von Anfang August bis Ende des Jahres 1843 ausgeführt, die ihren Ausdruck in einer passenden Entschädig- ung und in der Verleihung des St. Stanislaus-Ordens II. Klasse fand. Diese Reise hatte ihn mit vielen neuen Eindrücken fremdartiger Zustände erfüllt, und bildeten die Berührungen, in welche er mit den höchsten Auto- ritäten des Königreichs Polen gekommen war, den Gegenstand vielfacher Unterhaltungen. Bei der Gründung der Universität wurde auch der damalige Präsident unserer Akademie Chr. Gfr. Dan. Nees v. Esenbeck als Professor der Botanik von Erlangen nach Bonn berufen und der Sitz der Akademie dorthin verlegt. Auch unsere Bibhothek wurde dorthin überführt und fand in dem Schlosse zu Poppeisdorf ihre Aufstellung, wo sie bis zum Jahre 1864 verblieb, obgleich Nees v. Esenbeck bereits im Jahre 1830 Professor an der Universität zu Breslau geworden war. Nees und Noeggerath wurden bald befreundet und vereinigten sich zu gemeinschaftlichen wissenschaftlichen Arbeiten. Noeggerath wurde bereits am 28. Januar 1819 Mitglied unserer Akademie und lieferte mehrere Abhandlungen für die Nova Acta.*) Am 13. Sept. 1857 wurde er zum Adjunkten ernannt und als solcher für den 7. Kreis am 17. Dec. 1872 wiedererwählt. Auch in dieser Stellung bemühte er sich der Akademie nützlich zu werden, nahm an der Adjunkten-Conferenz zu Dresden am 14. und 15. Sept. 1863 Theil und förderte sie in manchen Beziehungen. Eine andere wissenschaftliche Gesellschaft, an deren Versammlungen Noeggerath wirksamen Antheil nahm, war die der deutschen Naturforscher und Aerzte. Er gehörte zwar nicht zu ihren Gründern, wie man seinem Alter nach und da er mit Oken bekannt war, zu dessen Isis er bereits im Jahre 1821 einen Beitrag geliefert hatte, vermuthen könnte. Aber in Bonn erkannte man damals die Bedeutung der neuen Gründung *) Ueber die am 7. Mai 1822 zu Boun niedergefallenen Hagelmassen, uebst einigen Bemerkungen über die be- gleitenden Phänomene. Nova Acta Bd. XI, 1823, S. 5(iy-82. — Noeggerath, Bishof (G. W.) imd Nees v. Esenbeck (Chr. Gtfr. u. Th. Fr.h Die unterirdischen Rlüzo- morpheu ein leuchtender Lebensprocess. Nova Acta Bd. XI, 1823, S. 603 — 712. — Noeggerath: Nachschreiben über den Hyalith. Nova Acta Bd. XIV, 1828, S. 569—72. — 151 _ nicht und Prof. Goldfu8s glaubte sogar öffentlich davor warnen zu müsBen. Die erste Versammlung der Natur- forscher, welche Noeggerath besuchte, war die zu Berlin im Jahre 1828, zu deren Besuch der Minister des Cultus die naturwissenschaftlichen Professoren eigens aufgefordert hatte und die unter AI. v. Humboldt's Lei- tung die erste umfangreichere war. Noeggerath war für diese Versammlungen besonders geeignet. Als Mann der Wissenschaft brachte er zu jeder reiche Gaben und als guter Gesellschafter war er überall willkommen und gewann über den Kreis seiner Fachgenossen hinaus viele Freunde. Er pflegte nicht nur in den Sectionssitzungen (in denen er häufig den Vorsitz führte), sondern auch in den öffentlichen Vorträge zu halten und bei den gemeinschaftlichen Mahlzeiten wurden seine Gesundheiten bald berühmt und die auf die Frauen liess er sich nicht gerne nehmen. Noeggerath benutzte die Eeisen zu den Versammlungen auch, um geologische und montanistische Unter- suchungen zu machen und um Männer, die er verehrte, kennen zu lernen und zu besuchen. So führte ihn die Reise nach Berlin auf dem Rückwege durch Sachsen und Thüringen und in Weimar verfehlte er nicht Göthe zu besuchen. Er hatte mit demselben bereits , wenn auch nicht im eigentlichen Briefwechsel (der einzige kleine Brief Noeggerath's in Göthe's naturwissenschaftlicher Correspondenz lässt sich kaum als ein solcher bezeichnen), doch in mannigfachem Verkehr gestanden, der durch Nees von Esenbeck's Briefwechsel mit Göthe, in welchem er häufig erwähnt wird, vermittelt wurde. Er fand denn auch eine sehr freundliche Aufnahme. Eckermann erzählt vom 20. October 1828: „Oberbergrath Noeggerrath war heute an Göthe's „Tisch ein sehr willkommener Gast. Ueber Mineralogie ward viel verhandelt; der werthe Freund gab be- „souders gründliche Auskunft über mineralogische Vorkommen und Verhältnisse in der Nähe von Bonn." — Aber nicht allein als Mitglied auch als Geschäftsführer von Naturforscher- Versammlungen erwies Noeggerath seine Tüchtigkeit. Als nämlich für das Jahr 1835 Bonn als Versammlungsort gewählt war, wurden Harless imd Noeggerath Geschäftsführer. Die ganze Last der Vorbereitung fiel letzterem zu, doch fand er bereit- williges Entgegenkommen bei Staats- und Provincialbehörden. Die Betheihgung war sehr bedeutend; unter den Mineralogen waren Leop. v. Buch, Murchison, Buckland und Elie de Beaumont Zierden der Versammlung. Der erste hatte anonym die Kosten einer Excursion nach dem Laacher See zur Disposition gestellt. Die Ehre des befriedigenden Ausfalls fiel mit Recht dem zweiten Geschäftsführer zu. — Als dann im Jahre 1857 die Versammlung wiederum in Bonn tagte, war Noeggerath erster und Kilian zweiter Geschäftsführer. Auch diesmal war, der günstigen Lage Bonn'« gemäss, die Versammlung zahlreich besucht (964) und besonders reich an auswärtigen Gelehrten, unter den Mineralogen hatten sich ausser Murchison und Elie de Beau- mont, die schon die Versammlung von 1835 besucht hatten, noch Daubree, St. Ciaire Deville, Merian und Abich eingefunden. Auch hier fand Noeggerath Anlass, sich unserer Akademie nützlich zu erweisen, indem unter seinem Vorsitze in der dritten allgemeinen Sitzung der Vorschlag der mathematisch-naturwissenschaft- lichen Klasse der Wiener Akademie: das sogenannte Wien-Bonner Kapital der unsrigen zuzuwenden, ange- nommen wurde. Ausser den erwähnten, nahm Noeggenrath noch an den Versammlungen zu Prag (1837), Pyrmont (1839), Mainz (1843), Nürnberg (1845), Aachen (1847), Wien (1856), Carlsruhe (1858), Speyer (1861), Karlsbad (1862), Giessen (1864) und Hannover (1865) Theil und die Berichte aller zeigen die rege Theil- nahrae, welche er den Verhandlungen zuwendete. Ueber seine Reise zur Versammlung in Prag hat Noegge- rath 24 Briefe unter dem Titel: „Ausflug nach Böhmen und die Versammlung der deutschen Naturforscher ,,und Aerzte in Prag im Jahre 1837. Aus dem Leben und der Wissenschaft" veröfl'entlicht. Das Buch hat nicht nur Interesse wegen des behandelten Stoßes, sondern noch mehr, weil es den Verfasser in seiner ganzen Eigenthümlichkeit zeigt, wie er die Gegenstände auffasst, wie er es auf Reisen treibt, wie er denkt und be- obachtet. Alles zieht er in den Kreis seiner Betrachtung. Die verschiedensten Leser werden in dem Buche gewiss Etwas finden, was ihnen von besonderem Interesse ist. Aehnliche Versammlungen besuchte Noeggerath aber auch hin und wieder im Auslande. So besuchte er 1836 die Wanderversammlung der Societe geologique de France zu Strassburg und machte im Frühjahre 1840 mit seinem Freunde, dem Afrikareisenden Rusegger eine Reise nach Paris, welche sich, da er dort mit Murchison und Lyell zusammentraf, fast zu einem geologischen Congress gestaltete. Ueberhaupt machte Noeggerath ausser den Reisen zu den Versammlungen, die er, wie bereits er- wähnt, zu wissenschaftlichen Untersuchungen verwerthete, noch eine grosse Zahl mehr oder weniger rein wissenschaftlicher Reisen. Dass er seine heimathKche Provinz in geologischer Beziehung gründlich kannte, ist schon erwähnt und diese Kiinde wurde durch kleinere Reisen, die er im Auftrage des Oberbergamtes zur Untersuchung wichtiger Mineralvorkommen übernahm, fortgehend vermehrt, bei denen dann Technik und Geognosie gleiclie Berücksichtiguug faudeu. In ähnlicher Weise untersuchte er auch den Harz und im Auftrage des Ministe- riums das Steinsalz-Bergwerk zu Stassfurth. — Während der Uuiversitätsferien wurden dann auch grössere Ausflüge unternommen. Unter den letzteren sind ganz besonders die Reisen in die Schweiz hervorzuheben. Im Jahre 1850 besuchte er das Berner Oberland, ging über den Gotthard nach Mailand, verweilte an den italienischen Seeen und kehrte über den Splügen zurück. Im folgenden Jahre wendete er sich dem westlichen Theile der Schweiz zu, besuchte den Genfer See, ging über Chamounix und Forclaz nach Martigny und nahm den Rückweg über Leuk, die Gemmi und durch das Berner Oberland. — Im Jahre 1855 zogen ihn die gross- artigen Erdbeben nach dem Yisi^thale, wo er die noch frischen Zerstörungen der oft wiederholten Stösse be- obachtete und selbst noch Zeuge der letzten Erschütterungen war. Einen ausführlichen Bericht über diese grossartigen und drohenden Erscheinungen veröffentlichte er in der Kölnischen Zeitung. Im Jahre 1863 giug er nochmals über den Genfer See und durch das Ehonethal nach Visp, wo er die Spuien des Erdbebens mit seinen früheren Beobachtungen verghch, und dann nach Zeimatt. Der Anblick des Matteihorns und die Aus- sicht vom Gorner Grat auf die Kette des Monte Rosa und die grossartige Gletscherwelt machte einen tiefen Eindruck auf ihn, den er mit grösster Lebendigkeit zu schildern verstand. Im Jahre 1853 machte er eine Reise nach Wien, besonders um die geologische Reichsaustalt unter dem ihm lange befreundeten Direktor, Hof- rath Haidinger genauer kennen zu lernen und die nahe gelegenen Gegenden zu besuchen.- Die letzte grössere Reise unternahm er im September 1867 nach dem Salzkammergut und Berchtesgaden , und auch über diese Reise liegt eine lebendige Schilderung in der Kölnischen Zeitung vor. — Während Noeggerath auf diese Weise durch seine -wissenschaftlichen Interessen vielfach in die Ferne gezogen wurde, entwickelte er doch eine noch ungleich umfangreichere Wirksamkeit in seiner heimischen Pro- vinz. — Es waren dort zunächst drei wissenschaftliche Vereine, denen Noeggerath angehörte und deren Träger er gewissermaassen war. Der älteste derselben ist die Niederrheinische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde zu Bonn, die bald nach der Gründung der Universität von den Professoren gebildet wurde, mancherlei Wan- delungen erfahren und es bisher noch nicht zu einer vollen Selbständigkeit gebracht hat. Anfangs wurden die Verhandlungen gar nicht veröffentlicht ; seit 1845 fanden ihre Berichte einen Platz in der Kölnischen Zeitung und seit 1854 in den Verhandlungen des naturhistorischen Vereins für die Provinzen Rheinland und Westfalen. Beinahe jeder dieser Berichte enthält bis ziun Jahre 1867 Mittheilungen von Noeggerath, und wenn die lange Reihe derselben durchlaufen wird, findet sich immer Neues und Interessantes. — Noch aus- führlicher kann gerade seine anregende Thätigkeit aus den Berichten des naturhistorischen Vereins dargelegt werden. Diese Gesellschaft hält Wander- Versammlungen innerhalb der Provinzen, für die sie begründet ist, und Noeggerath wurde am 5. Juni 1843 zu Aachen zu ihrem Ehreumitgliede erwählt. Nachdem indess der Verein beschlossen hatte, keine weiteren Ehrenmitglieder aufzunehmen, liess auch Noeggerath sich seit 1853 als ordentliches Mitghed aufführen, Von dem Jahre 1844 an, wo die Versammlung am 23. und 24. Sept. in Düsseldorf gehalten wurde, bis zum Jahre 1873, wo sie am 3. und 4. Juni zu Arnsberg stattfand, hat er dieselbe beinahe regelmässig jedes Jahr besucht und durch seine lebendige Theilnahme wesentlich dazu bei- getragen, diesen Versammlungen eine ungemeine Anziehungskraft zu verleihen und dem Vereine selbst Mit- gheder und Freunde zu erwerben und zu erhalten. Er bildete für viele Mitglieder den wesentlichsten An- ziehungspunkt zu dem Besuche dieser Vereinigungen und unter seinen zahlreichen Schülern und Freunden rief sein Erscheinen jedesmal eine freudige Erregung hervor. Zum letztenmal lüelt er noch am 4. Oct. 1875 zu Bonn einen Vortrag über das grosse Bergfest, welches zu Pribram gefeiert worden ist, als der dortige Albrechtschacht 1000 Meter Tiefe erreicht hatte, aber den Reisen zu auswärtigen Versammlungsorten waren seine Körperkräfte nicht mehr gewachsen. Der dritte wissenschaftliche Verein, dem Noeggerath in Bonn angehörte, ist der Verein von Alterthums- freunden im Rheinlande. Er schloss sich demselben im Jahre 1844, einige Jahre nach dessen Bildung an und hat manchen interessanten Beitrag zu den „Jahrbüchern" geliefert. Nach dem bedauernswerthen Abgange des Geh. Regieruugsrathes Prof. Ritschi von Bonn, im Jahre 1865, wurde Noeggerath, als ein Mann, der dem Vereine stets ein bewährtes Mitgued und ein der Provinz allbekannter und allgeachteter Eingeborener war, in das Präsidium eingesetzt. Er hat dasselbe zum gedeihhchen Foitgange des Vereins bis zur General-Ver- sammlung am 27. Juni 1875 geführt, wo der überaus thätige Vicepiäsident Prof. E. aus'm Werth au seine Stelle gewählt wurde, nachdem Noeggerath erklärt hatte, eine Wiederwahl nicht annehmen zu können. Dem im Jahre 1869 in Bonn abgehaltenen internationalen archäologischen Gongresse, der mit einer grossartigen Ausstellung verbunden war, hat Noeggerath als Präsident vorgestanden. — 153 Es ist in obigem vielfach auf die schriftstellerische Thätigkeit Noeggerath's hingewiesen worden, aber das Gesagte giebt doch nur einen höchst unvollkommenen Begriff von seiner literarischen Productivität. Ausser für die Schriften der wissenschaftlichen Gesellschaften, denen er angehörte und von denen nur die vornehmlichsten aufgezählt sind, gab er zahlreiche Beiträge zu Fachzeitschriften, zumal Leonhard's Taschen- buch, Moll neue Jahrbücher, Schweigger's Journal, Karsten's Archiv, Kastner Archiv f. Naturl., Poggendorf's Annalen, Leonhard's Zeitschrift, Leonhard und Bronn neue Jahrbücher, Froriep's Notizen, der Berg- und Hüttenm. Zeitung, Brande's Archiv,' Dingler's Journal und der Zeitschrift für Bergrecht von Brassert und Achenbach. Der Catalogae of scientific papers führte deren bis zum Jahre 1863 145 auf, aber sie sind bei weitem nicht vollzählig. — Nur bis 1863 reichend berücksichtigt derselbe nicht einmal alle genannten Zeit- schriften und Noeggerath schrieb noch für manche, auch auf nicht wissenschaftliche Kreise berechnete, wie Westermann's lilustrirte Monatshefte, das Ausland, die Kölnische Zeitung und die Augsburger Allgemeine Zeitung. Eine Zeit lang (1834 — 37) gab er die gemeinnützigen und unterhaltenden Rheinischen Provinzial- blätter heraus , welche in monatlichen Heften erschienen und sich mit Ausschluss des rein politischen und confessioncUen Gebietes, mit Allem beschäftigten, was das provinzielle Leben betraf. Seine Begabung für populäre Darstellung veranlassten ihn aber auch zur Betheiligung an grösseren Unternehmungen. So hat Noeggerath für ,,Die gesammten Naturwissenschaften für das Verständniss weiterer Kreise und auf wissen- schaftlicher Grundlage" den Abschnitt Geognosie und Geologie geliefert, die seit 1859 drei Auflagen erfor- derte, deren letzte er noch in seinem Todesjahre lieferte. Dabei fand er auch noch Zeit für einzelne grössere wissenschaftliche Werke. — - Ausser den bereits erwähnten Gesetzsammlungen (1816 — 47) gab er im Jahre 1822 — 26 in 4 Bänden ein Werk unter dem Titel ,,Das Gebirge im Rheinland und Westfalen nacK mine- ralogischem und chemischem Bezüge" heraus, von dem neben fremden, jeder Band auch eigene Arbeiten ent- hält. Selbst in .seinem hohen Alter, als er sich allmählig von seinen amtlichen und freiwillig übernommenen Geschäften loszumachen suchte, benutzte er die grössere Müsse um so fleissiger zu der ihm zusagenden lite- rarischen Thätigkeit. — Bisher haben wir Noeggerath in seiner amtlichen und wissenschaftliehen Wirksamkeit gesehen ; es bleibt noch übrig, einen Blick auf die bürgerliche zu werfen. Bereits im Jahre 1840 wurde er zum Stadt- rath erwählt und trat am 26. Aug. in das Stadtverordneten-CoUegium seinerVaterstadt ein. Von jener Zeit an hat ihn das Vertiaueu seiner Mitbüi'ger bei allen Wahlen unter den verschiedensten Gemeinde- und Städteordnungen auf diesem Platze erhalten, bis er im Laufe dieses Jahres, durch zunehmende Kränklichkeit gezwungen, seineu Rücktritt aus dieser ehrenvollen Stellung erklärte. Was er in diesem Elirenamte durch einsichtigen Rath und durch den Einfluss seiner Persönlichkeit leistete, ist allen seinen Mitbürgern bekannt. — Durch die Wahl seiner Collegen trat Noeggerath ferner im Jahre 1851 als Vertreter seiner Vaterstadt und der Städte Eus- kirchen und Zülpich in den Provinziallandtag ein. Ohne Unterbrechung hat er den Versammlungen dieser Körperschaft bis zum 23. Landtage im Jahre 1874 beigewohnt, in welchem Jahre er erklärte, eine Wieder- wahl nicht annehmen zu können. Er war ein ungemein thätiges , arbeitsames Mitglied des Landtages, und seine Wirksamkeit wurde durch das Ansehen, welches er bei den jeweiligen Landtagsmarschällen und Ober- präsideuten und bei den Mitgliedern nicht nur seines , sondern auch der andern Stände genoss , sowie durch seine in frühe Zeiten zurückreichende Kenntniss der Zustände der Rheinprovinz wesentlich erhöht. Er war Mitglied der Gommissionen für das Blindeninstitut in Düren und- das Hebammeninstitut zu Köln und bethei- ligte sich regelmässig an deren Revisionsarbeiten. Schliesslich wurde Noeggerath im Jahre 1857 auch noch zum Mitgliede des Kreistages erwählt und auch diese Aufgabe hat er, obgleich sein Alter ihn längst davon hätte befreien können, bis zum Jahre 1876 pflichttreu durchgeführt. — Das mitgetheilte wird hinreichen, um dem Leser einen Begriff von der Bedeutung dieses bis ins seltene Greisenalter von fast 89 Jahren wirksamen Lebens zu geben. Bei glücklichen Naturanlagen, einer leichten und sicheren Auffassung, einem unbefangenen und gesunden Urtheile und einem seltenen Gedächtnisse hat er sich, ohne jemals eine Universität oder andere höhere Lehranstalt (ausser der Ecole normale zu Köln) besucht zu haben, durch eigene Studien selbst gebildet und durch Ausdauer und Gewandtheit eine Stellung im Leben errungen, wie es nur wenigen vergönnt ist. - — • Durch Wohlwollen gegen alle, die mit ihm in Be- rührung kamen, verbunden mit einer gleichmässig heiteren Gemüthsstimmung, erwarb er sich Vertrauen und Entgegenkommen in allen Kreisen. Er hatte keine Feinde. Er war ein zuverlässiger und treuer Freund. .Sein eifriges Streben, Alles zu fördern, was der Wissenschaft und dem öffentlichen Wohle diente, was der Leop. XIII. 20 154 Provinz und seiner Vaterstadt von Nutzen sein konnte, liat ihm die allgemeinste Anerkennung bei der wissen- schaftlichen Welt und die wärmste Zuneigung der Provinz und seiner Mitbürger gesichert. — Noeggerath war ein vortrefiflicher Gesellschafter. Er hatte grosse Freude an kleinen Scherzen und auch dann, wenn er selbst ihr Gegenstand war. So erzählte er mit grossem Behagen, er habe, nachdem er schon längere Zeit Oberbergrath gewesen und Stadtrath geworden sei, von einem Freunde einen Brief mit der Adresse erhalten: „An den Oberberg-, Stadt- und Noegge-Rath, Professor in Bonn". — Auch in bedrängten Zeiten, und diese fehlten ihm bei seiner grossen Familie wahrlich nicht, wusste er stets den frischen Muth und den heiteren Sinn zu bewahren. Noeggerath war zweimal verheirathet. Er vermählte sich 1815 mit Josephe Primavesi, verwittwete Herber, die ihm zwei Kinder zuführte. Sie starb 1829 und hinterliess sechs Kinder aus dieser zweiten Ehe, zwei waren vor ihr gestorben. — Im Jahre 1830 vermählte er sich zum zweitenmale mit Amalie Anschütz, verwittweten Winkler, die 47 Jahre mit ihm verbunden war, seit langen Jaliren als ein nachahmungswürdiges Beispiel als Frau und Mutter die wohlverdienteste Verehrung geniesst und jetzt mit ihren fünf noch lebenden Kindern (sechs sind dem Vater vorausgegangen) um den dahingeschiedenen Gatten trauert. Viel Leid und Trauer ist über das Haus des Verstorbenen dahingegangen. Den Verlust von zehn Kindern, von zwei Schvrieger- söhnen und einer Schwiegertochter hatte er zu ertragen. Von den Kindern erster Ehe überleben den Vater zwei Söhne, beide in Amerika und zwei Töchter, beide leider Wittwen , aus der zweiten Ehe: 3 Söhne und 2 Töchter mit insgesammt 15 Enkeln und 14 Urenkeln. — Eine schmerzhafte Krankheit überfiel Noeggerath gegen Ende des Jahres 1876 und fesselte ihn lange an das Bett. Seine kräftige Natur überwand indess unter geschickter ärztlicher Behandlung und der sorg- fältigsten Pflege das schwere Uebel. Gegen Anfang des Sommers erholte er sich so weit , dass er zeitweise seine schriftstellerischen Arbeiten wieder aufnehmen und in den Nachmittagsstunden, wie es seine Gewohnheit war, die Lese- und Erholungs-Gesellschaft besuchen konnte, deren Mitglied er mit nur kurzen Unterbrechungen seit seinem 20. Jahre gewesen war und die sich ganz in der Nähe seiner Wohnung befand. — Aber seine Lebenskraft war doch gebrochen. Er konnte am 6. Sept. noch eine Spazierfahrt nach Godesberg machen, zwei Tage vor seinem Tode noch vöIUg klar zwei Briefe diktiren, aber am 13. Sept. 1877 beschloss er sein arbeitsreiches Leben, wenige Tage vor Beendigung seines 89. Jahres. — Eiiiaesausene Schriften. (Vom 15. Aug. bis 15. Sept. 1877. Schluss.) theLower Old Eed Sandstone of the Neighbourhood of Cal- _ T^ /\ TT 1 1 TT i 1 1 cii ii landar. 10 p. — Etheridge, R. iun.: On the Remains of a Fraas, Dr. Ose: Ueb. d. Untergrund d. Stadt j^^^gg Crustacean, probably mdicative of a new Species of Stuttgart. 34 p. (1 Karte). (Medicin.-statist. Jahr.-Ber. Eiirypterus er allied genus (Eurypterus? Stevensoni) from üb. d. Stadt Stuttgart V. J. 1876. IV. Jg. Stuttg. 1877. 8".) the Lower Carboniferous Serie (Cement-stone Group) of Ber- ^.., /. < T-i T\ i TT 1 wickshire. 6 p. — Hicks,H.: On the Pre-Cambrian (or Di- — Aetosaurus ferrcdus Fr. D. gepanzerte Vogel- ^^^^^^ ^ PebicHan) Rocks of St. David's. 13 p. (1 Taf ). — Echse a. d. Stubensandstein bei Stuttgart. 2 1 p. (3 Taf). S o 1 1 a s , W. J. : On Pharetrosjiongia Strahani, Sollas, a fossil Stuttcr. 1877. 4". Holorhaphidote Sponge from the Cambridge „Coprolite" Bed. ^ , _ . _ j „ , , TT 1 nr. nj. 1 14 p. (1 Taf.). — Täte, R. : On New Species ot Belemnites Geol. Soc. 1. London. 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Hochs tetter die im k. k. polytechnischen Institute aufgestellten neuen Ausgrabungen von dem alten Grabfelde auf dem Hallstätter-Salzberge, und eine prachtvolle Suite von Cephalopoden aus dem böhmischen Silurbecken, welche Hr. Sohary dem k. k. natur- historischen Hof-Museum gewidmet hatte, besichtigt. Schon vor der Versammlung hatte sich eine grös- sere Zahl der Theiluehmer am 23. September in Hall- statt im Salzkammergute zusammengefunden imd be- suchte unter Fülu'ung des Hrn. Bergrathes E. v. M o j - sisovich den Salzberg daselbst und einige der geologisch interessantesten Punkte der dortigen Gegend, wie die Muschelkalk -Vorkommen auf der Schreier- Alpe , die oberen Triasschichten am Sommerauer und Steinberg- 20* 156 kogel, die durch den Bau der Salzkammergut-Bahn neu erschlossenen prachtvollen GletscherschH£Fe am Hall- stätter-See am Fusse des Saarsteines u. s. w. Weitere grössere Excursionen wiirden nach der Versammlung an den Tagen vom 30. September bis 2. October durchgeführt. Ein Theil der Gesellschaft begab sich nach Brunn und besichtigte unter Führung des Hm. Prof. Makowsky aus Brunn die Syenit- vorkommen nächst dieser Stadt, das Eossitz-Oslawaner Kohlenbecken, die Devongebilde von Adamsthal und Blansko und die Juragebilde von Olomutschan. Ein anderer Theil widmete dieselbe Zeit unter Führung der Herren F. Karr er und Th. Fuchs dem Studium der Neogengebilde des Wiener-Beckens entlang der neuen Hochquellenleitung bis Reiohenau, und vereint mit einer dritten Abtheilung, welche inzwischen unter der Füh- rung der Herren Bergrath D. Stur und H. Zugmayer die Rhätgebilde im Piestingthale und die Kreideschichten der neuen Welt bei Wiener Neustadt kennen gelernt hatte, wurde dann der Semmeriug besucht. Hr. Prof. Dr. Tschermak zeigte daselbst die Vorkommen von Sericit- Schiefern, dann der von ihm näher untersuchten merk- würdigen, Augit führenden Grünschiefer u. s. w., und Hr. Prof. Toula die von ihm neuestens entdeckten Vorkommen von Steinkohlenjiflanzen, dann von schein- bar rhätischen Fossihen im Gebiete der Silurzone. Zur Orientirung bei diesen Excursionen wurde von den Geschäftsführern ein mit Karten und anderen Illustrationen reich ausgestattetes Bändchen vertheilt, welches den Titel führt: „Führer zu den Excursionen der deutschen geologischen Gesellschaft nach der all- gemeinen Versammlung in Wien 1877". Dasselbe ent- hält auf 195 Seiten die folgenden Artikel: 1) Geolo- gischer Führer für die Umgebungen von Biünn von Prof. AI. Makowsky; 2) Die Kaiser Franz-Joseph- Hochquellenleitung. Geologische Schilderung von Felix Karr er; 3) Geologische Uebersicht der jüngeren Ter- tiärbildungen des Wiener-Beckens und des Ungarisch- Steierischen Tieflandes von Th. Fuchs; 4) Die Ex- cursion nach dem Piestingthale und der neuen Welt von H. Zugmayer und D. Stur, und 5) Die Sem- meringfahrt, mit Zugrundelegung der von Prof. G u s t. Tschermak mitgetheilten geologischen Aufzeichnungen von Prof. Fr. Toula. Nach diesen Ausflügen endlich noch begab sich ein Theil der Gesellschaft, einer Einladung der Herren Prof. Szabö, W. Zsiymondy und M. v. Hautken folgend, nach Budapest, um die dortigen Museen und wissenschaftlichen Anstalten , dann insbesondere auch die von Zsiymondy auf der Margarethen-Insel er- bohrte Springtherme in Augenschein zu nehmen. Die Gesammtzahl der Theilnehmer an der Ver- sammlung betrug 135. Zu Vorsitzenden wurden ge- wählt: für die erste Sitzung Hofrath von Hauer, für die zweite Geheimrath Beyrich und für die dritte Oberbergrath G ü m b e 1 ; als Sekretäre fungirten Herr Dr. E. Kayser aus Berlin und Hr. Bergrath K. M. Paul aus Wien. Von geschäftlichen Angelegenheiten möge noch erwähnt werden , dass als Ort für die nächstjährige allgemeine Versammlung Göttingen bestimmt, und zum Geschäftsführer daselbst Hr. Prof. v. Seebach gewählt wuide, — dass der Rechenschaftsbericht des Schatz- meisters der Gesellschaft Hrn. Lasard die erfreuliche Thatsache constatirt, die im vorigen Jahre beschlossene Ei'hühung des Jahresbeitrages auf 20 Mark habe nicht, wie mehrseitig befürchtet wurde, zu zahlreicherem Aus- tritt von Mitgliedern geführt, — endlich dass die wei- tere Herausgabe der Paläontographica unter der ]VCt- wirkung der deutschen geologischen Gesellschaft, in Folge der zahlreichen Betheiligung der Mitgheder an der Subscription sichergestellt erscheint. Der nächste Band, der 25^'" der ganzen" Reihe , soll den ersten Band einer neuen Serie bilden. Die erste Lieferung desselben soll in kurzer Frist erscheinen. Die wissenschaftlichen Mittheilungen eröffnete am 27. September 1. Herr Lossen mit einem Vortrage über die geologische Constitution des Harzes unter Vorlage einer Uebersiclitskarte in dem Maassstabe von 1 : 100,000. Die tektonischen Verhältnisse der mannigfaltigen Ge- bii'gsarten, welche an der Zusammensetzung dieses Ge- birges Antheil nehmen und deren Interjjretirung bisher so grossen Schwierigkeiten unterlegen war, sind nun- mehr wohl durch des Vortragenden langjährige Unter- suchungen endgültig ins Klare gestellt. 2. Herr Dr. E. Kayser sprach über die Fauna der ältesten Schichten des Harzes. Dieselbe ist durch viele devonische, daneben aber auch einige Formen von silurischem Typus charakterisirt. Als dieser Fauna des Harzes äquivalente Faunen bezeichnet Hr. Kayser jene der obersten Schichten des böhmischen Silurbeckens, namentlich der Barrande'schen Stufen F, G und H, ferner jene des Rheinischen Schiefergebirges , jene an der Ostseite des Ural, dann jene der Oriskany-Sand- steine und der oberen Helderberg-Formation Nord- amerika's. Ungeachtet des theilweise silurischen Cha- rakters glaubt der Vortragende doch, dass alle diese Faunen unbedingt in das Devon gestellt werden müssen und betrachtet sie als ein tiefes Glied dieser Forma- tion, als eine an kalkige Gesteine gebundene Tiefsee- Facies des rheinischen Spiriferen-Sandsteines. — Noch hebt er hervor, dass, wenn man die Barrande'schen Etagen F bis H nicht mehr zum Silur stelle, der ver- 157 meintliche Gegensatz zwischen böhmisclier und nordi- scher Silur-Entwicklung zum grössten Theil verschwinde, da die tiefer liegenden Silurschichten Böhmens von jenen anderer Länder in ihrer Fauna nicht differii'en. 3. Herr Constantin Freih. v. Ettingshausen spricht über seine phylogenetischen Forschungen auf j)hytopaläontologischem Gebiete. Als Vorbereitung zu seinen späteren paläontologischen Studien hatte er durch einen Zeitraum von 20 Jahren sich mit der Untersuchung der vorher nur wenig berücksichtigten Blatt-Skelete der lebenden Pflanzen beschäftigt und dadurch wesentliche Hülfsmittel zur genaueren Unter- scheidung und Bestimmung der so häufig in den Ge- steinen eingeschlossenen blattartigen Organe der vor- weltlichen Pflanzen gewonnen. Auf Gi'uudlage dieser Untersuchungen hatte er schon früher den Zusammen- hang der jetzigen Flora mit jener der Tertiärzeit in allgemeinen Zügen festzustellen versucht und die These aufgestellt, die Glieder der ersteren seien nichts anderes als die weiter entwickelten Elemente der letzteren. Es erübrigte aber noch, die Abstammung der einzelnen jetzt lebenden Arten aus tertiären direct nachzuweisen. Die Anwendung der phylogenetischen Methode bei Be- arbeitung der fossilen Pflanzen bot des spärlichen und mangelhaften Materials wegen, welches man von den- selben besitzt, grosse Schwierigkeiten. Diesem Mangel gelang es nun Ettingshausen durch ein eigenes Verfahi'en bei der Aufsammlung der fossilen Pflanzen abzuhelfen. Während es früher beim Zerschlagen pflanzen- führender Gesteine mehr weniger vom Zufalle abhängig war, ob wohlerhaltene Reste blossgelegt wurden oder nicht, erhält man weit häufiger ein günstiges Resultat, wenn man grössere Stücke des Gesteines erst durch längere Zeit unter Wasser bringt und dann an freier Luft ausfrieren lässt. Sie spalten dann sicher und voll- ständig entlang jenen Flächen, auf welchen Abdrücke liegen. Durch diese Methode ist Ettingshausen nach seiner Versicherung in den Besitz eines weit bes- seren und reicheren Materiales gelangt, als es bisher vorlag, eines Materiales, welches ihn in den Stand setzte, den Ursprung einiger Pflanzenarten auf Grund unwider- legHcher Thatsachen zu verfolgen. Unter Hinweis auf eine von ihm kürzlich der kais. Akademie der Wissen- schaften übergebene Abhandlung, welche den Titel führt: „Beiträge zur Phylogenie der Pflanzenarten", entwickelte er schliesslich ein Beispiel einer phylo- genetischen Reihe, nämlich die Abstammung von Piims pumilio, P. älvcdris und P. Laricio von dem fossilen P. palaeostrohm. 4) Herr Prof M.Neumayr berichtet über die in den letzten Jahren im Auftrage des k.k. österreichischen Unter- richts-Ministerium in Griechenland und der eui-opäischen Türkei gemachten geologischen Untersuchungen und er- läuterte seine Mittheilung durch Vorlage der bei den be- treffenden Expeditionen aufgenommenen geologischen Karten von Nord-Griechenland, dem südöstlichen Thessa- lien und der Halbinsel Chalkidike. Die Untersuchungen wurden von dem Vortragenden selbst in Verbindung mit den Herren Dr. Bit tu er , Dr. Burgerstein, Hrn. Fr. Teller und Fr. Heger durchgeführt; sie liefern einen klaren Einblick in den Bau der griechischen Gebirge, die in ihi-em westlichen Theile die Fortsetzung des illyrischen Faltensystemes darstellen. Die Gesteine, welche die Gebirge zusammensetzen, sind zum Theil normale Kalk- steine und Sandsteine der Kreideformation, theils sind es hochkrystallinische Kalke und Schiefer, die aber ungeachtet ihres abweichenden petrographischen Cha- rakters nach ihrer Lage und selbst auch nach einzelnen Versteinerungen, — der Vortragende zeigte unter An- derem vollkommen deutlich erkennbare Hippuriten-Reste in krystalliniseh-körnigem Marmor , — ebenfalls der Kreide zugezählt werden müssen. Dieser Gruppe kry- stallinischer Kreidegesteine gehören insbesondere die Akropolis von Athen , der Hymettus , der Pentelikon und der Lycabettus an. Eine lebhafte Discussion, die sich an diesen Vor- trag knüpfte und an welcher sich nebst dem Vortragen- den insbesondere die Herren Prof. Seebach aus Göt- tingen und Th. Fuchs aus Wien betheihgten, betraf hauptsächlich das Alter der Gesteine des Pentelikon und ihr Verhältniss zu jenen des Hymettus und der ostgriechischen Inseln ; sie führte aber zu keiner Ueber- einstimmung der Ansichten. Am 28. September legt 5) Prof. Lepsius seine geologische Karte des westlichen Südtirol vor, welche das Gebiet zwischen dem Etschthal, dem Adamello-Stock, dem Garda-See und dem Ultenthal umfasst, und erörtert in ausführ- licher Weise die Reihenfolge der Formationen, welche auf der Karte ausgeschieden wurden. Dieselbe weicht nicht wesenthch ab von jener, die seine Vorgänger in diesem und anderen Gebieten der Alpen festgestellt haben. Namentlich die Triasgebilde sind bekanntHch in reicher Entwicklung in Indikarien und im Val di Non vertreten. Ihre Parallelisii'ung mit ausseralpiner Trias ermöglichen nach Lej)sius bisher drei Horizonte. Der Servino- (Werfener-Schichten der Nordalpen) führt häufig Myophoria castata, die ausser den Alpen im Roth vorkommt und den Vortragenden zum Schlüsse führt, die ganze benannte Stufe der alpinen Trias sei wirk- lich dem Roth gleichzustellen ; in gleicher Weise er- klärt er die Brachiopodenkalke , gestützt auf das be- kannte Vorkommen einiger Fossilien des Wellenkalkes, für ein Aequivalent dieser ausseralpinen Stufe. Der 158 dritte der bezeichneten Horizonte endlich wird durch die rhätischen Schichten mit Avieula contorta gebildet. Bezüglich der stratigrajjhischen Verhältnisse er- wähnt Lepsius, dass das westhche Südtirol der etwas aufgetriebene westliche Flügel der weit nach Norden gegen die Centralalpen vorspringenden Etsch-Mulde ist ; zwischen dem TonaUtstook des Adamello und der vor- gelagerten Glimmerschiefer-Insel des Mt. Dasdana einer- seits und dem Granit der Cima d'Asta und der vor- gelagerten Glimmerschiefer-Insel von Recoaro anderer- seits sind die Formationen der Trias, des Jura, der Kreide und des Tertiär derartig muldenförmig einge- klemmt, dass die Synklinale Linie in N.N.O.-S.S.W.- Richtung aus dem Val di Non über den Molveno-See und die Thalweite von Stenico zum Garda-See verläuft. Der östliche Theil dieser Mulde fällt regelmäs.?ig in West, der westliche Theil ist stockförmig aufgetrieben durch die hohe Erhebung des Adamello-Stockes. Weitere Erläuterungen verspricht der Vortragende in einer demnächst zu veröffentlichenden geologischen Beschreibung des westlichen Südtirol zu geben. Anschliessend an diese Mittheilung macht Herr Prof. Zittel einige Bemerkungen über das Alter der grauen Kalke mit Terehr. Rotzoana. Dieselben waren von Be necke zum Unter-Oolith gestellt worden, wäh- rend de Zigno und nach ihm Leijsius sie in den Lias verweisen. Dass diese letztere Classification die richtige ist, beweisen neue Funde in den rothen Lias- schichten der Gegend von Hallstatt, und zwar T. Hotxoana und flnibriaeformis, sowie eine dritte Form, die auch in den grauen Kalken des südlichen Tirol vorkommt. HerrBeyrich macht auf die grossen Schwierig- keiten aufmerksam, welche die GUederung der Schichten zwischen dem grauen Kalk und dem rothen Animoniten- kalke darbietet. 6) Herr Lasard hält es für seine Pflicht, zu berichten, dass der auf seinen Antrag seitens der Reichsregierung bei zahlreichen Rheinischen Telegraphen- stationen eingeführte Lasaulx'sche Seismograph sich gelegentlich des letzten Erdbebens von Herzogenrath nicht bewährt habe. Im Anschluss daran bemerkt Prof. Neumayr, dass bei den letzten stärkeren österreichischen Erd- beben durch spontane Glockensignale in den Bahn- wäohterhäusern eine Reihe brauchbarer Zeitangaben gewonnen wurden. 7) Herr Geh. Rath B eyrich legt eine Suite juras- sischer Ammoniten von der Ostküste von Afrika vor, die durch den Reisenden Hildebrand nach Berlin eingesendet worden waren. Dieselben zeigen grosse Uebereinstimmung mit den von Waagen aus Indien bekannt gemachten Formen, die der Acanthicus-Zone angehören. Herr Waagen glaubt in einem der vorgelegten Ammoniten aus der Familie der Planulaten den Amin, torquatus oder hathyplocus zu erkennen. 8) Herr Grotrian legt eine Reihe schöner Gyps- abgüsse von Rbinoceros-Zähnen aus dem Diluvium von Söllingen, sowie von Coeloptychien aus den Mucronaten- schichten von Vordorf vor, welche von dem Modelleur Fischer in Braunsohweig angefertigt wurden. 9) Herr Prof. Szabö spricht über die Chronologie, Classification und Benennung der Trachyte in Ungarn. Die Wichtigkeit der trachytischen Trümmergesteine hervorhebend, betonte er, dass, um in der Beurtheilung derselben sich zurecht zu finden, es unerlässlich sei, die Trachyte in ihrem normalen und modificirten Zu- stande genau zu kennen. Seine Untersuchungen führten ihn zu einer Classification der Trachyte auf Grundlage der Mineral-Association, und zwar stellt er eine dop- pelte Classification auf; die eine ist eine approximative und beruht auf Charakteren, die jeder Feldgeologe zu erkennen im Stande ist ; sie scheidet sämmtliche Tra- chyte in drei Gruppen, und zwar: 1) Augittraohyte, 2) Amphiboltrachyte und 3) Biotittrachyte, Die ersten beiden Gruppen umfassen wesentlich nur quarzfreie Trachyte , die letzte dagegen zerfällt weiter in zwei Abtheilungen: a. quarzfreie und b. quarzführende Biotit- Trachyte. — Zu einer strenger systematischen Ein- theilung dagegen dienen die Feldspathe als Grundlage, ihr zufolge werden unterschieden: 1) Augit-Anorthit- Trachyte, 2) Ami^hibol-Anorthit-Trachyte , 3) Biotit- Labradorit-Tracby t oder Quarztrachyt, 4) Biotit-Aiidesin- (Oligoklas-) Trachyt oder Quarztrachyt, 5) Biotit Orthoklas-Trachyt oder Quarztrachyt. — Diese Tjrpen stellen gleichzeitig auch die chi'onologische Ordnung dar, in welcher die Trachyte zur Bildung gelangten. Den Eruptionsoyclus hat in der sarmatischen Zeit der Augittrachyt geschlossen, welcher die jüngste vulca- nische Trachytbildung in Ungarn darstellt, während der älteste, der Orthoklas-Trachyt, bereits in der Eocen- Zeit entstand. — Die älteren Trachyte haben durch später erfolgte Eruptionen verschiedene Veränderungen erlitten ; als derartig später modificirte Gesteine be- trachtet Szabö den Rhyolith, gemischte Tracbyttypen, Lithoidit, Grünsteintrachy t, Alunit und die Hydroquarzite. 10) Herr Geh. Rath Abich sprach über den Um- fang und die Natur des Einflusses , den die eruptive vulcanische Bildungsthätigkeit auf die successive geo- logische Entwicklung der Gebirgsländer zwischen dem caspischen und dem schwarzen Meere, von dem Schlüsse der paläozoischen Periode bis zur gegenwärtigen Epoche ausgeübt hat. 159 1 1) Herr F. Posepny sprach über den Ursprung des Salzes in abflusslosen Gebieten. Dasselbe stammt nach sainer Ansicht aus dem Meere, wird aber durch die Atmosphäre transportirt. Das Salz des durch den Wel- lenschlag in die kleinsten Theilchen zerstäubten Wassers wird bei der Verdampfung in kleinen Mengen mit fortge- rissen, gelangt beim Niederschlag dieser Dämpfe auf das Festland und wurde in der That in allen Quellen, Flüssen und Seeen, wo man darnach suchte, nachgewiesen. — In offenen Gebieten gelangen die Salze verhältnissmässig bald in das Meer zurück, in abflusslosen Gebieten da- gegen erzeugen sie Salzsteppen und führen unter gün- stigen Umständen weiter zur Bildung von festen Salz- massen. Am 29. September sprach 12) Herr Prof. Laube unter Vorlage einer be- züglichen Karte über die geologischen Verhältnisse des böhmischen Erzgebirges , insbesondere über den soge- nannten rothen Gneiss. Er sieht in diesen von den älteren sächsischen Geologen für eruptiv gehaltenen Gesteinen ein Glied der krystallinischen Schieferforma- tion uud zwar speciell ein Aequivalent des Bojschen oder bunten Gneisses Gümbel's. Herr Credner erklärt, dass er in Sachsen zu demselben Resultate gelangt sei, wie alle die zahlreichen von ihm untersuchten Profile beweisen. Auch er sieht im rothen Gneiss ein Glied der archaischen Formation. Im Gegensatz zu Laube aber glaubt er, dass der fragliche Gneiss kein bestimmtes Niveau einnehme, son- dern nur eine der vielen, mit einander wechsellagern- den Varietäten derGneiss-Glimmerschieferformation dar- stelle. Auch im Granulitgebirge trete dieses Gestein, welches vornehmlich durch seinen Muskovit-Gehalt cha- rakterisirt werde, auf. Herr Stelzner verwahrt sich dagegen, dass man bezüglich der Frage des rothen Gneisses von einer sächsischen Schule spreche. Schon Cotta und Müller hätten bezüglich derselben wesentlich abweichende An- sichten gehabt. Der erstere schon habe die Zugehörig- keit eines Theiles des rothen Gneisses zur archaischen Formation hervorgehoben. Die Differenz der Angaben resultire grossentheils von der Verschiedenheit des Be- griffes, den man mit dem Worte Gneiss bezeichne. Fasse man diesen Begriff in rein petrographisohem Sinne auf, so sei kein Grund vorhanden, nicht auch von Gneissgängen zu sprechen, da Schieferstructur un- zweifelhaft auch in Ganggebilden vorkommt. 18) Herr Prof. Groth sjDrach über einen Natron- Orthoklas, der jüngst durch Dr. Forster in einem andesitischen Glase der Insel Pantellaria gefunden wurde. Die Messungen ergaben auf das Bestimmteste die mono- kline Form , und die chemische Analyse ergab eine Zusammensetzung ganz gleich der des gewöhnlichen Orthoklas, nur ist das Kah durch Natron vertreten. 14) Herr Hauchecorne legt eine Anzahl von der geologischen Landesanstalt herausgegebener Karten- blätter aus der Gegend von Berlin vor, sowie Lager- stättenkarten, welche von den preussischen Bergbehörden auf Antrag der Landesanstalt unter Benutzung der Messtischblätter des Generalstabes angefertigt v^erden, während Herr Beyrich 9 Sectionen derselben offi- ciellen Karte, umfassend den Kyffhäuser mit seiner Umgebung, vorlegt und bespricht. 15) Herr Trau tschold legt Musterstücke von Waldowyit vor, einem neuen von Kokscharow be- schriebenen Mineral aus dem Ural. Derselbe unter- scheidet sich chemisch nicht vom Xanthophyllit und krystallisirt rhombisch, aber mit monoklinem Formen- tjTjus. 16) Derselbe spricht über das Niveau, in welchem Spirifer Mosqicensis auftritt, sowie über die Uehergangs- schichten zwischen Jura uud Kreide in der Gegend von Moskau. 17) Herr St Öhr giebt Erläuterungen über die sicilianischen Tertiärablagerungen. Dieselben folgen von oben nach unten in nachstehender Ordnung: 1. Weisse Mergel mit Foraminiferen, eine Meeresbildung, 2. Gj-pse, Mergel und Kalke mit Schwefelflötzen, eine Süsswasser- bildung, 3. der sogenannte Tripoli, aus welchem Ehren - berg Radiolarien beschrieb. — In einem tuffartigen Tegel zwischen der Schwefelablagerung und dem Tripoli fand nun der Vortragende zahlreiche Foraminiferen, welche eine auffallende Uebereinstimmung mit jenen des Baduer Tegel zeigen. Er schliesst daraus, dass der Tripoli nicht mehr, wie bisher geschah, mit den Schwefel- ablagerungen in eine Stufe gestellt werden dürfe. 18) Herr Hornstein legt künstliche Nachbil- dungen von Buntsandsteinplatten mit Fussstapfen von Karlshofcn vor. 19) Herr Karr er spricht über tertiäre Foramini- feren von der Insel Luzon, die Herr Dr. R. v. Dräsche von dort mitgebracht hatte. Es sind Nodosarien, Cri- stellarien. Polymorphinen, Globigeriuen u. s.w., Formen, die auf in grosser Tiefe gebildete Ablagerungen hin- weisen. Dieselben Formen finden sich auch auf den Nikobaren vor, von wo sie Schwager beschrieben hat, dann auf Java, Celebes, Borneo u. s. w., und weisen demnach auf ein grosses Miocen-Meer hin, welches sich von Luzon bis zu den Nikobaren erstreckte. 20] Herr Gottsche legt die von Hrn. Stelzner in der argentinischen Republik gesammelten Juraver- steinerungen vor. Dieselben scheinen ihm das Vorhan- densein von Bajocien, Bathonien und Callovien in dor- tiger Gegend zu beweisen. Einige wenige Formen, wie 160 StepJianoceras Sauzei, stimmen mit europäischen Arten überein. 21) Herr Toula berichtet über neue von ihm am Semmeiing in früher für silurisch gehaltenen Schichten gemachte Petrefactenfunde. In einer Schichte unweit Klamm entdeckte er Pflanzenreste, darunter nach Stur's Bestimmung Lepidodendron cf. GoeppeHanum. Calamäes cf. Suckowi und Neuropteris gigantea. Formen, welche auf carbonisohes Alter und zwar speciell auf die Schatz- larer Schichten hinweisen — Andere Fundstellen lie- ferten marine Thierreste, die der Vortragende erst für devonisch zu halten geneigt war, während weitere in letzter Zeit gemachte Funde überraschende Aehulich- keit mit Petrefacten der Kössener Schichten darbieten. 21) Noch legt Herr Toula Probedrucke einer geologischen Karte des Balkan vor, worauf der Vor- sitzende Herr Gümbel die Versammlung schliesst. Berichtigung. Herr Dr. Emil Bessels hat unterm 21. Sept. d. J. ein Circnlar au die Empfänger seiner die physi- kalischen BeoViachtungen der Polaris-Expedition zu- sammenstellenden umfangreichen Schrift gerichtet, wo- durch einige irrige Angaben berichtigt werden. Im Interesse der dies iuhaltreiche Werk benutzenden Mit- glieder unserer Akademie wird jenes Circular hierdurch zu allgemeinerer Kunde gebracht. Circular. In an article pubhshed iu No. -109 of the London "Nature" some mistakes were pointed out, relating to the barometrical mean values, on which my discussion of the atmospheric pressure at Polaris Bay hasbeen based. The discussion referred to is contained iu Vol. I of the "Scientific Resulta of the JJ. S. Arctic Expedition^', which was sent to you some time ago. On examining the record, 1 find that the person employed to add up the columns forced the means in order to make the horizontal and vertical sums to agree. The same individual also added the columns of the hygrometrical observations and those of the temperature of the air, which at present are under revision. The Condensed results will be communicated wlth all jjüssible despatch in a circular similar to this one, and an elaborate accouut given in the scientific appen- dix of ni}' own narrative of the Polaris Expedition, which is now going through the press, and will be publislied by WiUiam Engelmann, Leipsic. Meanwhile I offer the following analytical ex- pression, represeuting the horary Variation of the at- mospheric pressure at Polaris Bay, derived from the values published in the number of "Nature" referred to. B=29'°-7509-|-0.0082siu(R-l-15»34'i-l-0.0063sin(2R+323'>8') -1- 0.0049 sin (3 R -)- 12° \1') -f- 0.0023 sin (4 R -1- 21" 3') R = 30«, 600, .... By means of the above expression we find the following tropical moments: in. h. 111. Absolute Maximum of 29 . 7659 at 2 19.9 A. M. Minimum of 29 . 7352 at 9 41 P. M. Secondary Maximum of 29 . 7524 at 5 50 P. M. Minimum of 29 . 7442 at 1 27 P. M. Smithsonian Institution, ^™^^ Bessels. Washington, D. C, Sept. 21, 1877. Schnacke Dr. G. E, AI. (Handels-Chemiker in Gera), Wörterbuch der Prüfungen verfälschter , verunrei- nigter und imitirter Waaren, mit Angabe des Wesens der Erkennung der Aechtheit der Waaren für Aerzte, Apotheker, Chemiker, Droguisten, Fabri- kanten, Gewerbtreibende, Kaufleute, Studireude etc., sowie für Gebildete überhaupt. Mit vielen iu den Text gedruckten Holzschnitten. Gera i. Reuss j. L. Schnacke's Verlag. 1877. 8». 119 S. (Preis 8 Rmk.) Die mehr und mehr überhandnehmenden Verfäl- schungen der Lebens- und Genussmittel machen das Bedürfniss nach Abhülfe immer empfindlicher und dringender. Diese zu beschaffen haben verschiedene Chemiker sich die Aufgabe gestellt und in poi^ulär verfassten Schriften Mittel und Wege an die Hand gegeben, vorliegende Stoffe auf ihre Aechtheit und Reinheit zu untersuchen. Unter den jüngsten Erschein- ungen auf diesem Gebiete liegt uns das oben erwähnte Wörterbuch vor, ein Werkohen, das sich durch über- sichtliche Eintheilung des Stoffes sowohl, als durch Fülle des Materials auf engen Raum zusammengedrängt, auszeichnet. Der Verfasser, der im übrigen das Vor- handensein von anderen denselben Gegenstand behan- delnden Handbüchern anerkennt, theilt den ihm vor- liegenden Stofi' iu zwei Theile, einen allgemeinen, welcher den Leser mit den nothwendigsten chemischen Begriffen, Reactionen der verschiedenen Körper und den Unter- suchungsmethoden in lesikographischer Ordnung bekannt macht, und einen besonderen, in welchem die verschie- denen Lebensmittel, Chemikalien, Droguen etc. in alpha- betischer Reihenfolge zusammengestellt sind. \ ielen Artikeln, wie z. B. Mehl, Pfeffer, Milch etc., hat der Verfasser ein oder mehrere mikroskopische Bilder iu Holzschnitt beigegeben, welche dem Untersuchenden bequeme Vergleichsobjecte bieten. Eine grössere Ver- breitung würde die Schrift ohne Zweifel finden, wenn die Verlagshandlung den Preis (8 Rmk.) niedriger ge- setzt hätte. — Äbgeaclilossen dt-n 31. Octolior 1377. Druck von E. Blochmana und Sohu in Dresden. NUNQUAM OTIOSUS. LEOPOLDINA AMTLICHES ORGAN DER KAISERLICH LEOPOLDINISCH-CAROLINISCH-DEUTSCHEN AKADEMIE DER NATURFORSCHER HERAUSGEGEBEN UNTER MITWIRKUNG DER SEKTIONSVORSTÄNDE VOM PRÄSIDENTEN Dr. W. F. G. Beim. Dresden (PoUergaase Nr. 11). Heft Xm. ^Y. 21—22. lifoyember 1877. luhalt: Amtliche Mittheilungen: Die Jahresbeiträge der Mitglieder. — Veränderungen im Personalbestande der Alsad. — Beitrag zur Kasse d. Akad. — Hermann Karsten f. — Sonstige Mittheilungen: Eingegang. Schriften. — Schaaffhausen: Die Anthroijologeu- Versammlung in Constanz. — L.Kny: F. R. Kjellmann's Abhandig. über die Algenvegetation. — G.Karsten: Das Bell'sche Telephon. — Der Congo. — Aufruf z. Errichtg. eines Denkmals für Berghauiitmaun Noeggerath. — Amtliche Mittlieilunseii. Die Jahresbeiträge der Mitglieder. Mit der Entrichtung der Jahresbeiträge sind manche Mitglieder der Akademie, welche die Leopoldina in den letzten Jahren fortgehend bezogen haben, ohne die Beiträge abzulösen, theils für das laufende Jahr, theils aber auch noch für frühere Jahre im Rückstande. Zur Ordnung des Rechnungswesens beehre ich mich, dieselben zu ersuchen, diese rückständigen Beträge, mit je 6 Rmk. jährlich, vor Ende des Jahres an die Akademie durch Postanweisung einsenden zu wollen. — Dresden (Poliergasse Nr. 11), den 30. Nov. 1877. Dr. Behtl. Yeränderungen im Personalbestände der Akademie. Gestorl)eiie Mit»iie(ler; Am 1. Nov. 1877 zu Bamberg: Herr Dr. Tobias Philipp Ekart, emer. Herzogl. Sachsen-Coburgischer Garten- inspektor; aufgenommen den 3. Aug. 1835. cogn. Mohr. Am 16. Nov. 1877 zu Venedig: Herr Hofrath Dr. Carl Ludwig Edler von Littrow, Direktor der k. k. Stern- warte und ord. Professor der Astronomie an der Universität zu Wien. Aufgenommen den 15. Aug. 1858. cogn. Galileus III. Dr. Behn. Nov. 8. Beitrag zur Kasse der Akademie. Von Hrn. Professor Dr. Hebra in Wien Jahresbeitrag für 1876 6 Rmk. Dr Behn. Leop. XIII. 21 162 Herrmami Karsten, geboren am 3. Sept. 1809 zu Breslau, war der älteste Sohn des am 22. Aug. 1853 zu Berlin verstorbenen Geh. Oberbergraths Carl Job. Bernhard Karsten. Seine hiunanistische Vorbildung erhielt er anfangs am Friedrich-Wilhelras-Gymnasium zu Breslau, wo sein Vater damals Oberhüttenrath und Oberhüttenverwalter war, und später nach dessen Ernennung zum Geh. Oberbergrath beim Ministerium des Innern in Berlin und nach der Uebersiedelung dahin am dortigen Friedrich-Werder'schen und Friedrich-Wilhelms-Gymnasium. Nachdem er sich schon in einem Alter von 16^2 Jahren das Zeugniss der Reife für die akademischen Studien erworben hatte, bezog er Ostern 1826 die Universität Bonn, um Jurisprudenz zu studiren, besuchte aber auch mathematische und naturwissenschaftliche Vorlesungen, zu welchen ihn die schon in seinen Knaben- jahren erwachte Neigung zu mathematischen und naturwissenschaftlichen Dingen in wachsendem Grade zog, zo dass er die Jurisprudenz ganz aufgab. Ostern 1827 ging er nach Berlin zurück und widmete sich an der dortigen Universität, dem Beispiele seines Vaters und Grossvaters, des Prof. Franz Christian Lorenz Karsten in Rostock, folgend naturwissenschaftlichen Studien, hauijtsächlich der Mathematik und Mineralogie. Im April 1829 wiuxle er bereits nach dreijährigem Studium und in einem Alter von 19 1/2 Jahren zum Doctor philos. promovirt. Seine Dissertation handelte de cristallographiae mathematicae problematibus nonnullis,*) welche er im folgenden Jahie 1830 noch einmal überarbeitete. Noch in demselben Monate, in welchem seine Promotion erfolgt war, ging er nach Königsberg, um auf der dortigen Sternwarte unter Bessel's bewährter Leitung ein Jahr lang zu arbeiten. Der Wunsch seines Grossvaters, einen seiner Enkel als Docenten an der Rostocker Universität zu sehen, veranlasste ihn, sich daselbst zu habilitiren. Karsten begann seine Wirksamkeit als Privatdocent im April 1830 mit Vorlesungen über analytische Geometrie und Mineralogie und fand bald Anerkennung von Seiten des Staates, denn schon im Mai desselben Jahres wurde ihm die Berechnung des Kalenders für die mecklenburgischen Lande übertragen, eine Arbeit, welche er bis an sein Lebensende fortführte. Zugleich übernahm er freiwillig die Ordnung der bis dahin vernachlässigten mineralogischen Sammlung der Universität, für deren Instandhaltung und Vervollständigung er stets besorgt war. Seinem rastlosen Bemühen wie seineu ausgezeichneten Fähigkeiten fehlte denn auch die verdiente An- erkeimung nicht. Schon am 12. Oct. 1831 wurde er in einem Alter von 22 Jahren zum ausserordentlichen und nach weiteren fünf Jahren im Juni 1836 nach dem Tode des Prof. Dr. Peter Joh. Hecker zum ordent- lichen Professor der Mathematik ernannt. Seit der Ernennung zum ausserordentlichen Professor hielt Karsten nicht nur speciell mathematische Vorlesungen, sondern auch solche über Astronomie, Physik und Mineralogie, da die Lehrkräfte für das Ge- biet der Naturwisseüschaften in Rostock sehr ungenügend waren und Hülfe noth that. — War doch anfangs dieses Jahrhunderts Link der alleinige Vertreter aller Naturwissenschaften in Rostock. — Erst im Jahre 1873 wurde eine eigene Professur für Physik errichtet und dadurch Karsten ein Theil seiner Lehrthätigkeit abgenommen, so dass ihm nur die Fächer der Mathematik und Mineralogie blieben. Michaelis 1854 wurde ihm die Direktion der Rostocker Navigationsschule übertragen, nachdem er bereits bald nach seiner Habilitation in Rostock von den Jahren 1830 — 1850 einen kleinen astronomischen Almanach zum Gebrauche für Seeleute herausgegeben hatte, von dessen Publication er von 1850 an abstehen *) H. Karsten's Schriften sind, soweit der Akademie bekannt, folgende: De cristallographiae mathematicae problematibus uonuullis. Diss. Berol. 1829. i". Id. Dissert. altera. Rostock 1830. 4". Vorkomm, des Bernsteins an d. preuss. Küste. Karsten's Archiv f. Min. II. 1830. pp. 289—292. Kleiner astronom. Almanach, vorzüglich zum Gebrauch für !Seeleute. Rostock 1830 — -50. 8". Beitrag z, Berichtigung der Sterblichkeitstat'ehu iRectoratsprogrannn.) Rostock 1845. 8". Verzeichuiss der im Rostocker Museum enthaltenen Versteinerungen der Tertiärformation. (Rcctoratsprogramm.) Rostock 1849. S". Versteinerungen aus d. Sternberger Gestein im Rostocker akad. Museum. (Karsten's Archiv f. Min. XXIII. 1850.) Thermometerbeobachtuugeu während der Somienflnsterniss am 28. JuU 1851. (Astr. Nachr. X.XXIII. 18-52.) Die Plänerformat in Mecklenburg Deutsch. Geol. Gesellsch. Zeitschr. VI. 1854. pp. 527—546. Artikel: ..Krystallographie" in d. AUgem. Encyklop. d. Pbvsik, Lief I u. II. 1850. Ueber die khmat. Verhältnisse des Jahres 1858. Kiel, Mittheil. Ver. Elbe III. 1859. pp. 58—63. Lehrbuch d. Krystallographie (II. Bd. d. Encyklop. d. Pliysik v. G. Karsten). Leipzig 1864. 8». Zur Geschichte der naturhistorischen Sammlungen der Uostoeker Universität. (Rectoratsprogramm.i Rostock 1874. Verschiedene astr. Beobacht. (Astr. Nachr. VIII, IX, XIV, XVI, XVII, XX und XXIII.) Endlich seit 1830 die mecklenburgischen Kalender. 163 musste, da sein Verleger mit dem durch die preussische Regierang erheblich unterstützten Almanach von Bremicker nicht mehr coucurriren konnte. In den letzten Jahren hatte Karsten aus Interesse für das allgemeine Verkehrswesen seine Thätigkeit vorzugsweise auf die Nautilt concentrirt und der deutsche nautische Verein erwählte ihn mi Jahre 1874 zu seinem Präsidenten. — Kleinere Universitäten sind genöthigt, die Kräfte ihrer weniger zahlreichen Professoren in höherem Grade auszunutzen als grössere. Nicht nur kehren Decanate und Rectorate häufiger wieder, sondern auch für die zahlreichen Nebenämter finden sich weniger geeignete Persönlichkeiten. Karsten's Beispiel beweist, bis zu welchem Grade sich letztere anhäufen lassen und zugleich, wie geeignet er war, sie zu übernehmen. Sein praktischer Sinn, seine feine Bildung, verbunden mit Liebenswürdigkeit, wurden allerseits geschätzt und brachten ihm Ehren- und Vertrauensämter in reichlicher Anzahl. Im Jahre 1844 — 4.5 und 1845 — 46 wurde Karsten zum Rector der Universität erwählt und im Jahre 1848 — 49 vertrat er alt Stellvertreter den damahgen Rector Prof. Thöl, der in das Parlament zu Frankfurt a. M. gewählt war. Zum letztenmale bekleidete er diese Ehrenstelle im Jahre 1873 — 74. Ueber- dies war er Deputirter der Universität in der Grossherzogl. Immediat-Commission zur Leitung der Universitäts- verwaltung, Inspektor des Convictoriums und der Stipendien, Mitglied der Bibliothekcommission und Vor- sitzender verschiedener Prüfungscommissionen, so der für Seeschiffer und Steuerleute. Daneben wurde seine Thätigkeit durch zalilreiche Privatvereine in Anspruch genommen, wie durch den Mecklenburgischen Laudes- verein, die Mecklenburgische naturforschende Gesellschaft, den Rostooker Bezirksverein der deutschen Gesell- schaft zur Rettung Schiffbrüchiger, den Nautischen Verein, in denen er entweder den Vorsitz führte oder doch wenigstens dem Vorstande angehörte. Hierzu kamen endlich noch zahlreiche Vertrauensämter, Vormund- schaften und dergl. mehr , welche ihm von Privaten übertragen wurden und beweisen , wie allgemein beliebt und geachtet er unter seinen Gollegen und Mitbürgern war. Seit 1874 war Karsten Mitglied unserer Akademie, für welche er während dieser leider nur so kurzen Zeit von lebhaftestem Interesse erfüllt war. Im Juli 1836 verheirathete sich Karsten mit Theodora Berg, die ihm nach 27jähriger glücklicher Ehe auf einer Besuchsreise nach Berlin am 3. April 1863 durch plötzlichen Tod am Schlagfluss entrissen wurde. Von seinen sieben Kindern starb ein Söhnchen im zarten Alter, ein erwachsener Sohn 1866, eine erwachsene Tochter 1876, beide am Schlagfluss; vier Kinder, zwei Söhne und zwei Töchter, sind noch am Leben. Karsten starb am 26. August 1877- nach kurzer Krankheit an einer Lungenentzündung im Bade Reinerz in Schlesien, wohin er am 12. August in Begleitung seiner ältesten Tochter in der Hoffnung gereist war, seine in den letzten Jahren etwas angegriffene Gesundheit zu stärken. — Eingegangene Schriften. (Vom 15. Sept. bis 15. Üct. 1877. Scliluss.) a. spec. of diptera from the Region west of the Mississippi American Philos. See. i. Philadelphia. Proceedings. fi^'V^""- from California^ 165 p.-Uhler,P.R.: Report up, ,,,,.-. „r. T i TM- ,„r,-, r„ ^ s"' thc uisects collect, by Utüer dunng the e.xplorat. of l«/5. Vol. 16. No. 99. Jan. to May 1877. 8f. — Chase. PI. üiclud. monographs of the famil. Cydnidae a Saedae a. the E.: On centres oi aggregation a. dissociatiou. 13 p. — Ash- Hemiptera collect, by A. S. Paekard. 120 p. — ThorcU, T.: burner, CA.: A measured seet. of the palaeozoic rocks Descript. of the areneae collect, i. Colorado in 1875 by A. of central Pennsylvania. 42 p. — S. Packard. 52 p. — No.3. Coues, Dr. KL: Precursory not. Staats-Ackerbaubehörde v. Ohio. 30, Jahresber. o" American insectivor. mammals with descript, of new spec. iQ7fi P^in,T,i,„^gton 18/ -. 8». — No / Ethnogr. a. Phüology of (1. Luft, d. Bodens u. d. Unterarundes. 26 p. — Sargent, the Hidatsa Indians by Wash. Matthews. 239 p. Wash- C. S.: Einige Vorschläge üb. d. Bäumepfiaiizen. 25 p. — ington 1877. 8<*. U. S. Geol. a. Geogr. Survey of the Territories, - Explorat. made under the direct. of Prof. E. Bull. Vol. 3. No. 1—3. Washington 1877. 8». — V. Hayden in 1876. 7 p. 8». No. 1. Chambers, V. T.: On the distribut. of Tineiua in — Catalogue of the publications. 2. Edit. 38 p. Colorado. 3 p. — id. : New entomostraca from Colorado. 5 p. Washinoton 1877 8" — Packard, A.S.: On a new cave fauna in Utah. 13 p. — „.% , „ ,', , \ - „, . .,. ■ t^ , j,- id.: Descript. of new phyllopod crustacea from the West. Vidensk.-Selskabet 1. Chnstiania. Forhandhngar 9 p. — No. 2. Sacken. R.O.: Descriptions of new gcnera 1875. Christ. 1876. 8". — L i e , Soph. : AUgem.Theorie 21 * 164 fartiell. Different.-Gleichungen. 15 p. — id.: Discuss. aller ntegrat.-Method. d. partiellen Different.-Gleichungen. 33 p. — Friele, Her.: Bidr, tU Vestlandets Molluskfauna. 8 p.— Holmboe, C. A.: Nikkei som Myntmaterial i Oldtiden. 4 p. — Bjerknes,C.A.: Omde kraetter der opstaa, naar kugle- form. Legemer, idet de udfore dilatations- og Contraktions- Svingninger, bevaege sig i et in kompressibelt üuidura. 14 p.— — Coli et, R. : Norges Fiske med Bemaerkn. om deres Udbredelse. 240 p. (2 Taf., 1 Karte). Christ. 1875. 8«. Kais. Admir. Ann. d. Hydrogi-. u. niarit. Meteorol. 5. Jg. H. 9. Berlin 1877. 4». — Nachrichten f. Seefahrer. 8. Jg. No. 37 — 41. Berlin 1877. 4». Naturhist.-Mediicin.Ver. z. Heidelberg. Verhand- lungen. N. F. Bd. 2. II. 1. Heidelberg 1877. 8». — Kühne, W.: Ueb. d. Verbreitung einiger Enzyme i. Thier- körper. 6 p. — Weiss, Leop.: ZurFlüssigkeitsstninumg im Auge. 4 p. — Börnstein, Kich.: D. Einfluss d. Lichtes auf electr. Spannung in Metallen. 8 p.-- Pfitzer, E.: Ueb. Bau u. Entwickig. d. Orchideen. 14 p. — Horstmann, A.: Ueb. Verbrennungserscheinungen bei Gasen. II. 20 p. — Koch, L. : Ueb. d. Entwicklung d. Samens v. Monotropa Hypu- pitijs L. 6 p.— lesever. d. deutsch. Studenten Wiens. Jahresber. üb. d. Vereins). 1876/77. 36 p. Wien 1877. 8». Naturf. Ges. i. Emden. Jaliresber.62. 1876. 44 p. Emden 1877. 8«*. Ver. z. Befördrg. d. Gartenbaues i. d. Kgl. Pr. Staaten. Monatsschrift. 20. Jg. Sept. 1877. Berlin. 8**. — Sadebeck. Dr.: Ueb. d. Cultur u. d. Wachsthumsbeding- uugen d. Farnkräuter (Schluss). 5 p. — Tschaplowitz, Dr. F.: Wasser u. Wärme (iSchluss). 2 p. — Lauche, W. u. W ittraack.L. : Gijinnof/rdmine Heyderi hauche. 5 p. (1 Taf). Nobbe, Dr.Fr. : D. landwirthsch. Ver.suchs-Stationen. 21. Bd. 1. H. Berlin 1877. S". — Weise, Dr. G.: D. Silicate d. Muschelkalkes u. deren Bedeut. f. Bodenbildg. 19 p. — S c hui ze, E.U.Bar hier i, J.: Ueb. d. Gehalt d. 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Longitudcs relative ä de nouv. operat. de Geo- desie astronom. - Mouchez: Gravüre representant raureolc de Venus, missiou de l'ile St. Paul. — Chasles: I'ne loi generale d. courbes geometr. concernant l'intervention com- nume de chaque point d'une courbe et de la tangente de ce poiut, dans 1. (piestions de lieux geometr. ou de courbes en- veloppes. (i p. — Bouillaud: Nouv. considerat. s. la loca- lisat. d. ceutres cerebraux regulateurs d. mouvem. etc. (suitel. 5 p. — Cayley. A. : S. un e.xemple de reduction d'integrales abehenues aux fonctions ellipt. 3 p. — Moucel, Th. du: S. 1. meUleures condit. d'emploi d. galvanometres. 6 p. — Ley- merie: L. Pyrenees marquent la vraie ligne de separat, entre 1. etages eocene et miocene du terrahi tert. 2 p. — Flam- marion.C: Le Systeme de Sirius. 3 p. — Genuocchi: S. l'equation de Riccati. 3 p. - Niewenglowski, B.: Note s. 1. courbes qui out 1. memes normales principales, 2 p. — An g ot . 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J.: Theorie d. petits mouvem. d'un point pesant s. une surface fixe decrite autour d'iui axe de revolut. vertical. 2 p. — Mallet, A.: S. 1. locomotives, Systeme ('ompound. 2 \i. — Violle, J. : Chaleur speciflque et chaleur de fusion du pla- tine. 3 p. — Neyreneuf, V.: S. le pouvoir inducteur sp6- cifique. 2 p. — Jousselin: S. la nitrosoguanidine. 2 p. — 16; No. 12. Saporta, G. de: Dccouverte de plaiites foss. tert. dans le voisinage immediat du pole noid. 2 p. — Alluard: Nouv. hygroinetie ä condeusatiou. — Cazeneuve, P. et L i V 0 u , Ch. : Nouv. reeb. s. la fermeiitatioii animou. de rmine et )a generatiou spoutanee. 3 p. — No. 14. Trecul,A.: De l'ordre d'apparitioii d. jiremiers vaisseaux dans les bourgeons de LysiiiKichiu et de Siitu. (j p. — Aoust: lutegrales d. developpantes obliques d'nu ordre quelcouque. 3 p. — D r a p e r , H.: Decoiiverte de l'oxygeue dans le soleil et iiouv. tbeorie du spectrc solah'e. 2 p. — Gaugain, .J. M.: Note s. raiman- tat. d. tubes d'aeier. 3 p. — Croullebois: S. la iiiesure exaote de la chaleur de dissolutioii de l'acide sull'urique daus l'eau. 3 p. — Plante, Ct.: Suite de rech. s. 1. effets produits par d. eourauts electr. de haute teiision et s. leurs analogies avec 1. phenomenes naturels. o p. — Kern, S. : Quelques nouv. rech. s. le nietal davyuni. 2 p. — Lichtenstein: Metaniorph. de la Cantharide (Caiitliarix resicat.). 2 p. — Gruey: Trajectoire du bolide du 14 juin 1877. 3 p. — Die Anthropologen-Yersammluiig in Constanz. Vom 24. bis 27. Sept. 1877 tagte iu derselben Stadt, iu der vor 400 Jahren ein mächtiges Concil drei Päpste abgesetzt und zwei Ketzer dem Flammentode übergeben hat, die Deutsche Anthropologische Gesell- schaft. An der Festtafel im schönen Insel-Hotel ge- dachte ein Redner des Wechsels der Zeiten. In der alten Kirche der' Dominicaner, denen die Inquisition übertragen war, sassen jetzt die Männer, deren Be- kenntniss vor Allem die freie Forschung ist ! Es waren etwa 100 Mitglieder anwesend, meist auswärtige. Dass alle Eichtungen der anthropologischen Wissenschaft, die anatomische, die prähistorische, die ai'chäologische, vertreten waren, bezeugen die Namen Desor, Ecker, Fischer, F r a a s , H o f f m a n n , Kollmann, L u c a e , Mehlis, Ranke, Schaaffhausen , Schmidt, Virchow, Wankel, Wattenbach, Wurmbrand u. a. Nachdem der Ober -Bürgermeister von Con- stanz, Herr Winter er, die Versammlung begrüsst hatte und mit den Worten schloss, dass die beste Förderung der prähistorischen Studien die Bethei- ligung des Volkes au denselben sei und man bestrebt sein müsse, dieselben wie alles Wissen zum Gemein- gut Aller zu machen, leitete der Vorsitzende Virchow die Verhandlungen durch einen längeren Vortrag über die Zeit der Höhlenbewohner und die der Pfahlbauten ein, die er als durch eine Kluft von Jahrtausenden voneinander getrennt ansieht. Jene sahen den Bodensee noch mit Eis und das umliegende Land mit Gletscher- findlingen bedeckt. Erst die späteren Rennthierjäger, die auch noch in Höhlen leben, kennen das Thon- geschirr, aber nicht überall, in der Thayinger Höhle fehlt es. Die Rennthiermenschen waren wie die heu- tigen Lappen ein Fischer- und Jägervolk. Die Anthro- pologen gingen nach Belgien, um die Höhlen zu unter- suchen, nach Ungarn wegen der Bronzen, sie kommen in die Schweiz wegen der Pfahlbauten. Wie es heute eine deutsche und eine französische Schweiz giebt, so sind schon in vorgeschichtlicher Zeit die Pfahlbauten in der Ost- und West-Schweiz verschieden. In denen des Zeller- xmd des Bodensees giebt es nur Stein- und Knochengerätlie, keine Bronze, kein Eisen. Statt der Feuersteiubeile des Nordens giebt es hier solche aus Serpentin, Diorit, Granit und ähnlichen Gesteinen ; die Zapfen der durchbohrten Beile beweisen, dass sie hier gefertigt sind. Auch in den bayerischen Seen, in den Mooren Württembergs sind Pfahlbauten entdeckt. Im mittleren Deutschland fehlen sie, weil die Seen fehlen. Im Norden Deutschlands gehen die Pfahlbauten bis nach Livland, aber kein Pfahlbau der nördlichen Gruppe gehört der Steinzeit an, wiewohl hier Steinbeile lange in Gebrauch blieben. In Livengräbern bei Riga sind ausgebührte Steinzapfen mit Münzen des 12. und 13. Jahrhunderts gefunden. Eine einheitliche Pfahlbaucultur giebt es so wenig, als heute alle Wilden in gleichen Dörfern leben. Virchow macht dann auf die ungemeine Wichtigkeit der in der Thayinger Höhle bei SchafF- hauseu gefundenen Thierbilder auf Rennthierknochen aufmerksam und hält es, nachdem die Fälschung von zweien derselben nachgewiesen woi-den ist, für die Pflicht und Aufgabe der Versammlung, die Echtheit der übrigen zu prüfen , indem , diese vorausgesetzt, dann die in archäologischer wie in psychologischer Hin- sicht gleich merkwürdige Thatsache vorliege, dass ein rohes Volk, welches keine andere Spur von Cultur hinterlassen, Kunstleistungen geschaffen habe, deren Entwicklung eben so unerklärt dastehe wie ihr gänz- liches Verschwinden. Er hat die Anfertigung von Photo- graphieen der fraghchen Zeichnungen angeordnet und fordert zur Betrachtung der Originale in dem von Leiner, dem Geschäftsführer der Versammlung, so vor- trefflich eingerichteten Museum im Rosgarten auf. Hier- auf trug L e i n e r einen poetischen Gruss in formgewandter Sprache vor, der die ganze Vorzeit in Bildern vorüber- führte, in denen nach süddeutscher Art auch der Humor nicht fehlte. Nun schilderte der General-Secretär K o 1 1 - mann die Vereinsthätigkeit im aljgelaui'enen Jahre; er gedachte der Streitfragen in Betreff des Bronzealters, der kraniometrischen Arbeiten, zumal der Monographie Virchow 's über den Friesenschädel und seiner so wie Ranke 's Untersuchungen über die Bevölkerung Bayerns. Warme Worte des Nachrufs widmete er dem Andenken des um die Gesellschaft so verdienten v. Frantzius. Der Bericht des Schatzmeisters Weissmanu weist 1440 Mitglieder auf, der letztjährige Cassenbestand belief sich auf 10,723 Mk. Nach Schluss der Sitzung wurde die Rosgarten- Sammlung besichtigt, deren altehrwürdige Räume unten die Gesteine des Landes, reiche Höhlen- und Pfahlbau- funde, auch einiges Römische und Altgermanische, oben mittelalterliche Merkwürdigkeiten und eine Naturalien- 168 Sammlung enthält. Dass eines Mannes uneigennützige Thätigkeit seiner Vaterstadt eine solche Sammlung in 4 Jahren hat schaffen können, fand allgemeinste An- erkennung. Alles drängte sich zu den Thayinger Funden. Die Hauptstücke sind : ein grasendes Rennthier auf Knochen geritzt und ein kleiner Kopf des Moschus- ochsen aus Knochen geschnitzt, dann noch einige un- deutliche Thierzeichnungen auf Knochen und auf Braun- kohle. Nachmittags um 2 Uhr wurde die Sitzung in dem etwas besser erwärmten Theater wieder eröffnet. Zunächst berichtete Fraas über die für die prähisto- rische Karte eingegangenen Beiträge, die sehr zahlreich sind, so dass deren Zusammenstellung und die Vor- arbeiten zur V^eröffentlichung demnächst in die Hand genommen werden. Wegen der grossen Menge der einzuzeichnenden Funde wird für die Karte ein Maass- stab von 1 : 400,000 nothwendig sein. Hierauf legt 5 c h a a f f h a u s e n die ersten vier Bogen des im Druck be- findlichenGesammt-Katalogs der anthropologisohenSamm- lungen Deutschlands vor. Ein Vorwort schildert Ge- schichte und Zweck des Unternehmens und erläutert die dabei maassgebenden Grundsätze. Den Anfang macht das Verzeichniss der Bonner Universitäts-Sammlung. Der Redner rechtfertigt die Auswahl der mitgetheilten Maasse und bemerkt, dass für die Uebereinstimmung der Messmethode und die Vergleichbarkeit der Zahlen nach Möglichkeit werde Sorge getragen werden. Die sichersten Grundlagen unseres kraniologischen Wissens werden immer diejenigen Schädel sein , deren genaue Herkunft wir kennen, und die anatomischen Samm- lungen sollten darauf bedacht sein, den Schädeln, die sie aufstellen, einen solchen Nachweis beizufügen. Aber auch die Schädel, deren Besitzer wir nicht kennen, müssen gemessen werden, denn es ist gerade die Auf- gabe der Wissenschaft, aus dem Schädelbau das Indi- viduum und die Rasse zu deuten, sowie die Zeit, der er angehört hat. Als neue Beiträge nennt Redner den von Prof. Kupffer und H. Bessel-Hagen verfassten Kata- log der Königsberger, sowie den der v an d e r H o e v e n '- sehen Sammlung, die jetzt im Besitze des Herrn Dr. Schmidt in Essen ist. Auch liegt schon ein Pi'obebogeu von Ecker 's Katalog der Freiburger Sammlung vor. Die Nothwendigkeit der Kraniometrie sei auch füi' die vorhanden, welche an ihrem Werthe zweifelten, denn erst müssten die Zahlen zur Verfügung stehen, um zu erfahren, was sie lehren und was sie nicht lehren. Als Fortschritte der Kraniologie bezeichnet er unsere bes- sere Keuntniss der geschlechtlichen Unterschiede im Schädelbau, die Feststellung der Merkmale niederer Entwicklung, die Berücksichtigung des Sohädelgrundes und Kiefergerüstes, die unveränderlicher sind als das Scbädelgewölbe. Wenn es uns gelingt, die Stammver- wandtschaft der nach Zeit und Raum entferntesten Rassen nachzuweisen, so hat die Kraniologie eines ihrer schwierigsten Probleme gelöst. Es lässt sich aber nach- weisen , dass die Makrocephalen des Alterthums , die alten Peruaner und die Hunnen und Avaren ein und dasselbe Volk sind. Der Streit über die Horizontale des Schädels wird sofort geschlichtet sein, wenn die Thatsache allgemeine Anerkennung findet, dass jeder Schädel seine eigene Horizontale hat, die mit seinem ganzen Bildungstypus im Zusammenhange steht und ein werthvolles Merkmal desselben ist. Dass man aus dem Schädel auch auf die Körpergrösse des Menschen schliessen darf, hat der Redner auf Grund einzelner Beobachtungen schon mehrfach behauptet. Kürzlich hat er, um dies genauer festzustellen, 20 grosse Männer des 4. Garde-Grenadier-Regiments in Coblcuz und 20 kleine vom Füsilier-Bataillon des 28. Regts. gemessen. Jene waren 195 — 182 cm gross und hatten eine Ober- kieferlänge vou im Mittel 82, .5, diese waren 165 — 156 gross, ihr Oberkiefermaass 76,15. Bei den Grossen erreicht der Oberkiefer nur einmal das Mittel der Kleinen, bei diesen nur einmal das Mittel der Grossen. Danach stellte Virchow die neuesten Erhebungen in Betreff der Vertheilung der hellen und dunkeln Rasse in Deutschland zusammen und erläuterte sie an fünf colorirten Karten. Es sind bis jetzt 2,114,153 Kinder untersucht. In Norddeutschland sind helle, mit blondem Haar und blauen Augen 43 — 33 pGt., dunkle weniger als 12 pCt., in Mitteldeutschland jene 33 — 25 pCt., diese 15 — 12 pCt., in Süddeutschland jene unter 25, diese 25 — 15 pCt. In Schleswig sind nur 6 pCt. dunkel, im Elsass nur 18 pCt. hell. Das Maximum der dunkeln Rasse findet sich in den Bezirken Elsass und Obei-- bayern. Die blonden Germanen sind von Norden her wie ein Keil in die vielleicht ursprünglich dunkle kel- tische Bevölkerung eingedrungen. In manchen Gegen- den scheint der helle Typus von slawischer Beimischung herzurühren. Das Odergebiet ist dunkel, aber die Wenden sind blond. Auch die Russen sind blond bis zum Ural. Jetzt müssen auch die Nachbarländer mit in die Betrachaung gezogen werden und Fachgenossen haben bereits für die Schweiz , für Böhmen, Galizien, sowie für Holland ihre Hülfe zugesagt. Hierauf findet die Vorstandswahl statt. Zum Vor- sitzenden für das folgende Jahr wird Schaaff hausen, als dessen Stellvertreter Virchow und Fraas, als Ort der nächsten Zusammenkunft Kiel gewählt. Kol 1 m a n n bleibt auf weitere drei Jähre Geueral-Secretär. Um 5 Uhr fand das Festessen statt , bei dem weder die ernsten noch die heiteren Tischreden fehlten , wohl aber die Damen. Desor brachte das Hoch auf den Grossherzog aus. 169 Am Dienstag, den 25., begann die Sitzung um 9 Ulir im Stadthaiissaale , einem beliaglichen Räume, der die überstandene Gletscherperiode vergessen liess. Es waren ausgestellt von Dr. Gross aus Neuveville Pfahlbaufunde aus dem Bieler und Neuchateier See, von H. Frank solche von Schussenried, sowie Zeich- nungen der hier im Torf aufgefundenen Knüppeldämme, von H. V. Schrödter Grabalterthümer von Costarica, von H. Voigt das Modell des Burgwalls von Radduhn bei Schwedt a. d. 0. Dr. Gross bespricht eingehend die wichtigsten seiner Funde, zunächst die zahlreichen Bronzen von Hörigen am Bieler, von Auvernier am Neuchateier See. Ein Bronzeschwert ist eisenhaltig, Stücke von Armbändern sind zu Rasirmessern zuge- schhft'en. In die Gussformen sind die Verzierungen eingegraben, zwei Ilohlmeissel und ein kleines Räucher- gefäss, Trensen für eui kleines Pfei'd, eine Steinkugel als Form für Thonschalen, ein Nadelkissen aus Thou, Berusteinperlen und ein goldener Ohrring sind vor- handen, ferner mehrere sehr durchscheinende Nephrite aus Pfahlbauten von Latrigen und Oefeli, die der äl- teren Steinzeit angehören. Desor spricht über die Nephrite, die ausser Neuseeland nur der Orient liefert. Er theilt die Ansicht nicht, dass sie durch den Handel nach Westeuropa gekommen , weil der Orient doch noch so vieles Andere für den Tausohverkehr biete und dieser sich nicht auf den Nephrit beschränkt haben würde. Es scheine vielmehr, dass die ältesten Ein- wanderer aus Asien ihre Kostbarkeiten mitgebracht hätten. Bei dieser Annahme ist es nur auffallend, dass bei uns die Nephritbeile nicht in den altgermanischen Gräbern, sondern meist im freien Felde gefunden werden. Virchow hat die in jenen Pfahlbauten der Bronzezeit gefundenen Schädel untersucht; sie sind dolichocephal vmd gehören keinenfalls einer niederen Rasse an, auch zeigen sie keinen erheblichen Unterschied von der heu- tigen Bevölkerung; bei Sütz fand sich auch eine zur Trinkschale geformte Schädeldecke, die merkwürdiger Weise am Rande denselben Ausschnitt bat wie die von München-Gladbach. Mit dem nun folgenden Vortrage E c k e r 's über prähistorische Kunst begann die Besprech- ung der Thayinger Funde. Er tadelt das Vorgehen der Züricher Antiquarischen Gesellschaft gegen Linden- schmit, der Niemanden persönlich angegriffen, der aber zur Ehre der deutschen Wissenschaft eine von Anderen nicht erkannte schamlose Fälschung aufgedeckt habe. Er legt Thierzeichnungen der Eskimos von Dr. Bessels vor, wie sie solche auf Täfelchen von Treibholz einzu- ritzen pflegen. Sie haben eine unverkennbare Aehn- lichkeit mit den der Untersuchung vorliegenden, doch sind sie unvollkommener, zumal in den Umrissen der Thierköijfe. Er findet einen hochentwickelten Kunst- Leop, XIII. trieb bei einem ganz rohen Volke sehr auffallend, aber nicht unmöglich. Mortillet habe gerade die unvoll- kommenen Arbeiten für gefälscht erklärt ! Seien doch auch in Frankreich Dinge ans Licht getreten, die man allgemein für gefälscht halte, wie den behaarten Höhlen- bewohner! Er warnt davor, hier durch Abstimmung entscheiden zu wollen. Die Zukunft werde diese Sache aufklären. Dagegen erklärte Fr aas, die Sache sei spruchreif, und unbegreiflich bleibe es, dass die Gegner der Echtheit dieser Darstellungen nicht an Ort und Stelle sich eingefunden, ja, bis heute die Funde nicht gesehen hätten. Er legt zwei von Wurmbrand in ^li Stunden mit Feuerstein auf frischen und auf ge- kochten Knochen geritzte Bilder vom Rennthier vor, zum Beweise, dass solche Arbeit möglich sei. Der ge- schnitzte Kopf des Moschusochseu sei unmöglich ge- fälscht, denn kein Künstler in Süddeutschland habe wissen können, wie er ausgesehen habe. In Betreif der Unmöglichkeit, dass diese Dinge echt seien, erin- nert er seine Gegner an die von einem Soldaten dem Kaiser vor den Spicherer Höhen gegebene Antwort. Als dieser sagte: „Es war doch gar nicht möglich, da hinaufzukommen", erwiderte jener: „Ja, Majestät, möglich war es freilich nicht, aber hinaufgekommen sind «ir doch!" Forel führt an, dass er auf einem Geweihstück von Veyrier bei Genf selbst die Kalk- sinterdecke entfernt habe, unter welcher das Bild eines gehörnten Thieres zum Vorschein kam. Der Knochen befindet sich in der Sammlung des Hrn. T h i o 1 y. M e s s i - komer versichert, dass er einige Stücke selbst aus der Höhle genommen und dass er für die von ihm und die von Merk gefundenen die Echtheit garantiren könne. Graf W u r m b r a n d bemerkt noch, je härter das Material sei, in das man zeichne, desto besser zeichne man, weil man sich jeden Strich überlege. Nach seinem Versuch erkläre er, die Thayinger Zeichnungen seien nicht in alte mürbe, sondern in frische harte Knochen eingeritzt. Die Zeit drängte und einige Redner kamen über diesen Gegenstand nicht mehr zu Wort, Es war deshalb etwas voreilig, wenn die Constanzer Zeitung schon in ihrem Berichte von diesem Tage sagte: „Die Verhandlung endigte mit einem vollständigen Siege der Echtheitspartei und die Rosgartensammlung ist also im Besitze eines Schatzes, von dem Virchow sagte, dass er einzig dastehe." Es war vortrefi'lich eingerichtet, dass nun an demselben Nachmittage tlie Fahrt nach der Thayinger Höhle und nach Schaffhausen stattfand, wo ein anderer Theil der Höhlenfunde aufbewahrt wird. Alle waren zur genauen Besichtigung der Oerthchkeit und zur aufmerksamsten Beobachtung der Fundgegen- stände auf das Beste vorbereitet. In der Höhle gaben sich Viele ans Graben; unzweifelhaft birgt sie unter 22 170 einer starken Kalksinterdecke in der schwärzlichen Culturschicht noch manches Alterthum. Merk, der Ent- decker der Höhle, gah jede erwünschte Auskunft. Pro- fessor Heim hat das weidende Kenn gefunden. Schenk den Kopf des Bos moschatus. Merk hat den Knochen mit dem Pferde mit eigener Hand aus der Cultur- schicht herausgezogen. Alle diese Dinge sind mehr vor als in der Höhle und unter dem Gerolle gefunden. Die Zeichnungen auf Braunkohle lagen am mittleren Pfeiler unter dem Kalksinter. Diese ersten Funde haben Niemandem einen Vortheil gebracht. Die von Stamm gefälschten Stücke tauchten erst ein Jahr später auf. Als das Zeichen zum Aufbruch gegeben wurde, hätte Mancher noch gern länger sein Glück als Schatzgräber versucht. Schnell wurden einige Eririschungen in Thay- ingeu genommen, dann ging es weiter mit dem Zuge nach Schaffhausen und zunächst ins Museum , denn Jeder wollte das auf Hörn geiützte Pferd sehen, sowie den aus einem Geweihstück geschnitzten Kenntliierkopf und das schön verzierte Falzbein. Das Pferd gleicht merkwürdiger Weise nicht dem Bilde, das wir uns von dem Höhlenpferde machen, das fossile Pferd glich dem wilden Pferde der Steppe; das Thayinger Pferd, auf hohen Beinen stehend und den kleinen Kopf mit zu- gespitzten Ohren vorstreckend, sieht einem enghschen Rennpferde ähnlich, dessen Gestalt nur durch künst- liche Züchtung zu Stande kam. Die Lu^je ging von Hand zu Hand, man stritt hin und her wie um das trojanische Pferd, bis es dunkel war. Vorher hatten einige sich einen echten Sehweizertraber ausgesucht, der sie in 25 Minuten an den Rheinfall brachte, dessen Besuch, wie ein Redner meinte, nur deshalb nicht ins Programm aufgenommen war, weil er nicht prähisto- risch ist, denn vor 1000 Jahren floss, wie es den An- schein hat, der Hauj)tarm des Rheines bei Sargans westlich durch den Wallen- und Züricher See; jetzt liegt das Thalbett trocken. Den Abend brachte die Gesellschaft in den schönen Räumen des Schaff hausener Casinos zu, wo die Naturhistorische Gesellschaft durch Herrn V. Man dach sie begrüsste. In Gonstanz wartete unser noch ein Goncert im Gerstensack; unter dem Bilde Scheffel's, der hier in der Nähe wohnt, wurden herzliche Worte gewechselt, auch ein Salamander ge- rieben und lustige Schnurren aufo-eführt. Am Mittwoch Morgen begann Fischer über die Nephrite zu reden, deren Studium für ihn eine Lebens- aufgabe geworden ist; er schildert das natürliche Vor- kommen in Sibuien und in Turkestan; aber das Ma- terial der bei uns gefundenen Steinbeile stimmt mit keinem der Steine aus bekannten Brüchen überein, und es hegt der Ursprung desselben also noch im Dunkel. Ein mexikanisches Nephritstück stimmt merkwürdiger Weise mit einem aus der Schweiz auch mikroskopisch überein. Virchow verliest hierauf ein Telegramm des Präsidenten Stösser, worin im Auftrag des Grossher- zogs die Versammlung begrüsst und das Bedauern des- selben ausgedrückt wird, den Verhandlungen nicht an- wohnen zu können. Die Versammlung dankte mit den Worten: „Die Gesellschaft wäre glücklich gewesen, den in allen deutschen Landen gefeierten Fürsten in ihrer Mitte zu sehen." Nach Beendigung geschäftlicher An- gelegenheiten kamen die Thayinger Funde noch einmal zur Sprache S c h a a f f h a u s e n erinnert daran, dass er bereits vor 9 Jahren seine Zweifel an dem angenom- menen Alter der Funde in der Dordogne öffentlich aus- gesprochen und, was neuerdings von Andern wiederholt worden sei, für einige derselben den Einfiuss classischer Kunst behauptet habe , wobei er an die phönicische Cultur des Mittelmeergestades vor 3- bis 4000 Jahren gedacht habe.*) Später habe er aber auch die Echt- heit der Lartet'schen Platte mit dem Mammuthbilde als verdächtig dargestellt. Eine treue Nachbildung der Natur könne man unter Umständen noch gelten lassen, aber wenn eine Kunstdarstellung eine gewisse Grazie zum Ausdruck bringe, so deute das auf eine verfeinerte Cultur. Was er von Zeichnungen wilder Völker ge- sammelt, stelle dieselben au die Seite der von unsern Kindern gemachten Kritzeleien. Halbgebildete Völker könnten in Linienornamenten schon Erstaunliches leisten, während die Nachbildung organischer Formen unvoll- kommen oder phantastisch und grotesk ausfalle. In Bezug auf die Thayinger Funde bekennt er, dass die aufmei'ksamste Betrachtung mit der Lupe ihm kein Merkmal einer neueren Fälschung ergeben habe. Die breiten Striche der Zeichnung des Pferdes zeigen in der Tiefe dieselbe höckerige, etwas verwitterte Be- schaffenheit des Knochengewebes, wie sie an der Aussen- fläche des Knochens sich findet. An einigen Stellen erkennt man in den Ritzen noch Reste des Kalksinters. Auch die Wahrhaftigkeit der Finder sei ihm zweifellos, aber das schliesse die Möglichkeit eines schlau aus- geführten Betruges nicht aus. Er halte die Sache keineswegs für spruchreif, man müsse abwarten, ob weitere Funde gemacht würden. Die Echtheit dieser Arbeiten sei möglich, aber dann habe kein rohes Jäger- volk sie gemacht. Mehlis führt noch an, dass die Ent- wicklung der bildenden Kunst nicht mit der Zeichnung beginne, sondern mit der Nachbildung der körperlichen Farmen, mit der Plastik. Dr. Joos theilt mit, dass er den geschnitzten Rennthierkopf in der Freudenthaler Höhle aus grosser Tiefe genommen, ebenso die mit Querstrichen versehene Pfeilspitze und ein mit Rauten *) Vgl. Sitzungsbericht der Niederrh. Gesellschaft vom 2, August 18Ü8, S. 7G. 171 verziertes Kuoohenstück, mit welchem auffallender Weise ein zweites aus der Thayinges Höhle übereinstimmt. Er bestätigt, dass wie in der Thayinger so in der Freudenthaler Höhle Topfscherben nur nahe der Ober- fläche vorkommen. W u r m b r a n d sagt, das Schaffhau- sener Pferd sei ihm verdächtig wegen der Technik und wegen der künstlerischen Auffassung. Versuche müssten entscheiden, ob vielleicht das wachsende Geweih noch so weich sei, so feine Ritzungeu mit einem Feuerstein zu gestatten. Merk theilt mit, dass nur zwei Zoll ent- fernt von dem Stücke mit dem Pferd die Stange mit drei Thieren, die aber undeutlich sind, gefunden sei. Er macht darauf aufmerksam, dass nur die gefälschten Thiere von vorn, die übrigen alle von der Seite dar- gestellt seien. Im Ganzen seien in der Thayinger Höhle 30 Ctr. Knochen, 12,000 Feuersteinsplitter, 500 Ge- räthe ausgegraben worden. Virchow legt noch ein ehrendes Zeugniss für die Glaubwürdigkeit des Herrn Merk vor, hütete sich aber mit Recht, der stattgefun- denen Verhandlung, bei der Jeder seine Ansicht offen aussprach, irgend einen Abschluss zu geben. Nach einer Mittheilung von Orth über ausgebrei- tete Gletscherspuren auf dem Muschelkalk der nord- deutschen Ebene, der vielfach von Diluvium bedeckt ist, sprach Desor über die Schalensteine. Es sind meist Granitblöcke mit kreisrunden Vertiefungen, die haufen- weise zusammenstehen und eine nicht bekannte Bedeu- tung haben. Troyon hat sie in der Schweiz beschrieben, Simpson in Grossbritannien , H i 1 d e b r a u d t in Skandi- navien. Rivett-Carnac fand sie 1870 in Central-Iudien und kürzlich, Journ. of the Asiat. S. of Bengal. I. 1877, in Kamaon. In Indien schreibt man sie der vorarischen Bevölkerung zu ; dort finden sie sich wie in England auch auf den megalithischen Denkmalen und sind zu- weilen mit Linien und Ringen verbunden. Rivett fragt, ob es eine Schrift sei. Ueberall sind sie Gegenstände des Aberglaubens , der Riesen- und Teufelssagen. Scha äff hausen erwähnt einen solchen im Museum zu Gothenburg; Malm hielt die Löcher für natürliche Auswaschungen, was sie so wenig sind wie Wirkung der Gletscher. Man hielt sie auch für Opfersteine; in den Schalen sollte das Blut der Opferthiere sich sam- meln, mit dem der Priester das Volk bespritzte, aber man findet verschiedene Seiten der Blöcke damit be- deckt. Jetzt stellt Kollmann die achtjährige mikro- cephale Marg. Becker aus Offenbach vor, deren Köpf- chen nicht grösser ist als das ihres gesunden einjährigen Brüderchens. Wiewohl C. Vogt für seine Schrift über die Mikrocephalen den grossen Preis der französischen Akademie davongetragen, so könne man doch heute seine Theorie, dass diese verkümmerten Wesen Rück- schläge auf affenartige Voreltern des Menschen seien. als widerlegt ansehen. Es liege eine Hemmungsbildung des Gehirns vor, wie eine solche auch an anderen Organen beobachtet werde. Auch Virchow findet an der M. Becker nichts Affenartiges. Schaaffhausen hält den Umstand für wichtig, dass die Mutter während der Schwangerschaft mit den vier mikrocephalen Kin- dern jedes Mal Schmerzen empfunden habe, bei den übrigen dreien aber nicht. Krause legt hierauf den Schädel und das Gehirn eines in Hamburg gestorbenen siebenjährigen Knaben vor, der geistig ganz unent- wickelt war. Wiewohl der Schädel durchaus nicht den mikrocephalen Typus zeigt und das Hirn 900 Gr. wog, sind doch an diesem alle Affenmerkmale vorhanden, wie sie dem Schimpanse zukommen. Am Fusse stand die grosse Zehe im Winkel ab wie beim Affen. Krause glaubt mit Rücksicht auf diesen Fall, dass die V ogt'sche Theorie doch nicht ganz zu verwerfen sei. Hiermit schloss die Sitzung. Nach rasch eingenommener Mahl- zeit bestieg die Gesellschaft den stattlichen Dampfer Greif gegen 3 Uhr zu einer Fahrt über den Bodensee. Es ging bei heiterem Sonnenschein und kaltem Winde unter Böllerschüssen an der lieblichen Insel Mainau vorbei, den Ufern des Ueberlinger Sees entlang, wo die zalilreichen Pfahlbaustationen durch bunte Fähn- chen bezeichnet waren. In Ueberlingen wurde gelandet und die culturhistorische Sammlung, sowie das Natu- raliencabinet, dann auch Rathhaus und Münster besucht. Im Badhotel fand dann unter zahlreicher Betheiligung von Damen eine gesellige Vereinigung statt, die sich bald in einen Bai champetre verwandelte, dem auch einige geistliche Herren vergnügt zusahen. Bei ben- galischer Beleuchtung ward die Rückfahrt angetreten. Nun goss ein zauberhafter Mondschein sein Silberlicht über den See und sein Gestade. Am Donnerstag Morgen waren die Anthi-opologen und Prähistoriker schon um 8 Ulu' zu einer Sitzung vereinigt. Zuerst machte Lucae die Mittheilung, dass er von mehr als 200 Knaben von 2 bis 12 Jahren den Schädel und die Körpergrösse gemessen habe und diese Messungen jedes Jahr wiederholen werde, um über das Wachsthum des Schädels sichei-e Anhalts- punkte zu gewinnen. Bisjetzthabe nur Schaaffhausen Beobachtungen dieser Art angestellt. Schaaffhausen berichtet dann über prähistorische Funde in Rheinland und Westfalen, zunächst über die in der Höhle von Steeten an der Lahn gefundenen Menschenreste und bearbeiteten Mammuthknochen. Ein Greisenschädel mit kurzer und grader Stirn von schmaler und langer Form mit vorspringenden Scheitelhöckern stimmt mit einem bei Höchst gefundenen überein , bei dem die senile Atrophie die Scheitelbeine sogar durchlöchert hat. Also damals erreichten die Menschen auch ein 22* 172 hohes Alter. Die mit sich kreuzenden Linien verzierten Elfenbeinstücke, sowie ein 40 cm langes Knocheu- schwert, wahrscheinlich aus Mammuthknochen, setzen voraus, dass Zahn und Knochen damals, als man sie bearbeitete, hart und fest waren, nicht mürbe wie heute, beweisen aber noch nicht die Gleiclizeitigkeit von Mensch und Mammuth. Die fortgesetzten Arbeiten in der Martiushohle ergaben, dass an ungestörten Stellen die groben Topfscherben nur den oberen Schichten angehören , sie fehlen , wo in 4 — 6 Fuss Tiefe von Mensclien aufgeschlagene und dann gerollte Knochen mit Feuersteinmessern sich finden. Menschenreste unter einem 4 Fuss hohen Stalagmitkegel haben kein höheres Alter. Vom Rennthier sind nur Spuren gefunden, ver- witterte Mammuthknochen kommen nur in den tiefsten Schichten vor. Ein fcinpolirtes Knochenstähchen, ein Stück Harpune, ein natürliches mit Ocker gefülltes Farbentöpfchen und einige Bronzeringe werden vor- gezeigt. Er spriclit dann über die Funde am Ober- wörth bei Coblenz, die eigenthümlichen spindelförmigen Mühlsteine und den Ihrer Majestät der Kaiserin über- reichten goldenen, aus 4 Drähten gewundenen Arm- ring, von dem er einen Abguss vorlegt, wobei er die fortschreitende Technik in der Verfertigung der Stein- und Bronzegeräthe, sowie aucli der Goldarbeit schildert. Er hält den Ring für gallischo Arbeit und spricht über das Vorkommen des Torques auf Denkmalen. Das pirachtvolle, im Bette der Erft gefundene grosse Stein- beil erregt schon in der Nachbildung Aufsehen; Desor vermuthet, dass es Fibrolith sei. Die vorgelegten Bronzecelte geben ihm Veranlassung, über ihre Verwen- dung als Zahlmittel zu reden, und an einen bei Stol- berg in der Nähe römischer Alterthümer gefundenen Lederschuh knüpft er eine Darstellung der Geschichte dei- Fussbekleidung und zeigt, dass der älteste Schuli wie der der heutigen Wilden aus einem Stücke Leder geschnitten ist. Kollmann schildert Langschädel aus bayerischen Gräbern, in denen er die grossen blonden Germanen des Tacitus wiedererkennt , während die Skelette der Brachycephalen kleiner sind ; die brünetten Leute Süddeutschlands sind wohl dieser Rasse beizu- zählen. Aber auch mesocephale Schädel mit einem Index von 76,5, welche Ranke der urbayerischen Be- völkerung zuweisen möchte, machen ihm den Eindruck eines besonderen Typus und nicht einer Mischform. Sie finden sich noch heute in der lebenden Bevölke- rung. Bestätigt sich dieses, so würden im Anfang unserer Zeitrechnung auf deutschem Boden schon drei verschiedene Rassen bestanden haben. Ranke vergleicht die oberbayerische Landbevölkerung an der Südgrenze Deutschlands mit der von Vircho w untersuchten friesi- schen der Nordküste. Er fand im Mittel aus 1000 Messungen den Längenbreitenindex 83,1, also Brachy- cephalie, während der Friesenschädel mesocephal ist. Auf 100 oberbayerische Schädel kommen nur 19,3 mesocephale und 0,96 dolichocephale. Im Norden sind unter 100 Schädeln 50 flach oder chamäcephal, im Süden nur 1 1 ; Hochköpfe oder Hypsioephalen sind dort nur 12, hier 32. Die Friesen sind schmalnasig, leptor- rhin, die Altbayern mesorrhin. Virchow legt lettische Schädel vor; er theilt nicht die Ansicht Li ssauer's, dass eine lange, hier vorkommende Schädelform frän- kisch sei, eine dabei sich findende Zierath ist specifisch slawisch. Graf Wurm brand theilt hierauf mit, dass man beim Hüttenberger Eisenwerke im alten Noricum nicht nur einen römischen Gebläseofen, sondern auch zwei einfache Schmelzgruben der vorrömischen Zeit ent- deckt habe, die 4' breit, 3' tief und 8" stark mit Lehm ausgeschlagen waren. Mit Hülfe der Direction hat er Versuche angestellt, die Technik der Alten nach- zualnnen. Durch Schichtung von Kohlen und Erz in ähnlich hergestellten Gruben gelang es in 26 Stunden ein reines Schmiedeeisen auszuschmelzen ; durch Ein- tauchen des glühenden Eisens in Hornspäne und Härten in Wasser wurde aixch Stahl erzeugt. Mit General üchatius stellte Wurmbrand eine Bronze her, die der alten ähnlich ist; mit ihr wurden nach alten Mustern Schwerter und Lanzensjntzen gegossen, die er vorzeigt. An den Gussnähten bleibt die Verzierung aus ; wo sie sich findet, muss sie mit eisernen Werkzeugen nach- gravirt sein. Das Eisen muss länger bekannt sein als die Bronze , weil es leichter ist , ein einziges an Ort und Stelle vorkommendes Metall auszuschmelzen, als deren zwei zu vermischen, von denen eins bei uns nicht vorkommt. In Etrurien lagen Kupfer und Zinn für eine frühe Entwicklung der Bronze-Industrie nahe zusammen. Zu manchen Geräthen wurde die Bronze geschmiedet. Virchow spricht über Pfahlbauten in Ost- preussen, die hier einer neueren, der slawo-lettischen Zeit angehören. Zuweilen findet man im Grunde eines Burgwalles wirkliche Pfahlbauten. Dann schildert er Livengräber bei Mitau ; die Grabfunde aus Bronze und Eisen haben denselben Typus wie im preussischen Sam- lande, sie gehen bis ins 8. Jahrhundert zurück. Es finden sich kufische Münzen, aber auch eine aus dem 16. Jahrhundert. Die Kaurismuschel kommt als Hals- schmuck vor; auch in den reichen Schmucksachen, den Ketten und mit Bronzefäden durchwirkten Geweben, macht sich orientalischer Einfluss bemerklich. Die An- nahme griechischen Verkehrs au diesen Küsten ist nicht mehr haltbar, seit sich mehrere Münzen als gefälscht erwiesen. Auf zwei Tafeln waren mancherlei Knochen- geräthe, durchbohrte Zähne und dergleichen, ausgelegt, die von einer alten Niederlassung herrührten; 120 dort 173 gefumleue Unterkiefer bezeugen , dass sie dem Biber- fauge oblag. Fr aas beschreibt hierauf den Schussen- rieder Pfalilbau, der ein aus horizontal übereinander- gelegten Flössen bestehender Knüppelbau ist, der auf dem Torfe liegt: es sind über 600 Quadratmeter aus- gegraben. Auf den Pfählen liegt ein dünner Lehm- Eclilag, darüber Kies, Kohlen, verbrannte Thier- und Meuschenknochen, und rings umher sind Töpfchen und kleine Geschii're gestellt mit Himbeeren, Weizen und Haselnüssen. Es liegen drei bis fünf Knüpjaellagen übereinander; die Knochen sind von Hausthieren, nur einer vom Wisent. Es fehlen die iSpeisereste einer sesshaften Bevölkerung. Diese Anlagen sind keine Wohnstätten, sondern Cultusstätten. Fraas hat die- selben Dinge auf sieben Gipfeln der schwäbischen Alb und auf dem Hohenstaufen , und an solche Gijifel knüpfen sich Hexensagen wie an den Brocken. Auf Antrag L u c a e 's wird dann noch Dr. H. Schliemanu wegen seiner Verdienste um die Archäolop,ie zum Ehren- mitgliede der Deutschen Anthropologischen Gesellschaft ernannt, und hierauf schliesst der Vorsitzende mit einem Dank an das Localcomite, wie an die Städte Constanz, Ueberlingen und Schaffhausen die Versamm- lung. Nachmittags fuhren etwa 20 Mitglieder noch über Eomanshorn und Frauenfeld nach Niederwyl, wo Messikomer mit seineu Leuten einen Pfahlbau bloss- legte. In Frauenfeld wurde die kleine, aber bemerkens- werthe Sammlung prähistorischer und römischer Alter- thünier besehen ; die letzteren kommen meist von Eschenz. Der Pfahlbau, der in einem abgelassenen Torfried zum Vorschein kam, ist wie der bei Schussenried ein Knüppel- bau. Der Spaten schneidet diese Hölzer, die zuweilen in acht Lagen übereinander liegen, wie Butter. Alle suchten in dem schwarzen Moder und waren glücklich, wohlerhaltene Pflanzenblätter, Haselnüsse, Pflanzen- sameu, Topfscherben oder Feuersteinmesser zu finden. Die Dämmerung und die Kälte trieben zum Aufbruch. Die Wagen brachten die Gesellschaft nach Frauenfeld zurück, wo die Vereine der Stadt dieselbe in zuvor- kommender und glänzender Weise bewirtheten. Die letzte Stunde flog rasch dahin. Ernste Reden und herzliche Abschiedsworte wurden gewechselt. Dann eilten Alle, von dem Erlebten aufs vielseitigste an- geregt und befriedigt, mit dem letzten Zuge nach Ost oder West der Heimath zu. H. Schaaff hausen. F. K. Kjellmann: Ueber die Algenvegetation des Murman'schen Meeres an der West- küste von Nowaja Semlja und Wajgatsch. Mit einer Tafel. (Nova Acta Reg. Soc. Sc. Ups. Ser. III. IS??.) Aus dem bezeichneten Gebiete waren bisher nur 30 Algen-Species bekannt, von denen 26 K. v. Baer im Jahre 1837 gesammelt und P o s t e 1 s und 11 u p r e c h t zur Bearbeitung übergeben hatte. Später fügte die Roscntharsche Expedition, welche im Jahi'e 1871 Nowaja Semlja besuchte, noch 4 Arten hinzu. Im Vergleich zu dieser Dürftigkeit unserer frühereu Kenntniss bietet uns vorliegende Abhandlung, die als Jubelschrift zur 400jährigen Stiftungsfeier der Uni- versität Upsala erschienen ist, eine sehr werthvolle Bereicherung. Die allgemeinen pflanzengeographischen Betrachtungen, welche der Besprechung der im Gan- zen aufgeführten 76 Arten angeschlossen sind, gewinnen dadurch erheblich an Bedeutung, dass Verlässer kein Neuling mehr auf dem Gebiete der polaren Algen- forschung war und unmittelbar an die Kesidtate an- knüpfen konnte, die er als Theilnehmer an der schwe- dischen Polar-Expedition von 1872 — 73 bei einer Ueber- winterung auf Spitzbergen gewonnen hatte. Die jüngste Heise im Sommer 1875 gab ihm Ge- legenheit, während der Monate Juni, Juli und in der ersten Hälfte des September die Meerenge Matotschkiu Shar, die Jagor'sche Strasse, sowie verschiedene Theile des Murman'schen Meeres an der Westküste von No- waja Semlja und der Südwestküste der Insel Wajgatsch algologisch zu untersuchen. Die Algeuvegetation dieser Gebiete zeigte sich im Vergleich zu derjenigen der scandinavischen Küste arm an Individuen und Arten. Nur 19 SjJecies wurden in so grosser Zahl beobachtet, dass sie als den Gesammt- charakter der Meeresvegetation mitbestimmend bezeich- net werden dürfen. Unter ihnen treten die Lam'inarien an einzelnen Punkten durch ihre Massenhaftigkeit her- vor, besonders Laminaria Jgardhü und L. digüata. Verf. unterscheidet 3 Vegetationszonen: die lito- rale, die sublitorale und die elitorale. Die litorale Zone liegt zwischen dem Niveau der höchsten Fluth und der niedersten Ebbe. Sie ist von Algenvegetation grösstentheils ganz entblösst. Wo solche erscheint, sind die Individuen dürftig und von verkrüppeltem Wuchs ; dagegen kommen verhältnissmässig viele Arten (11) vor. Auffallend ist das beinahe vollständige Fehlen der Fucaceen, welche an südlicheren Küsten für die litorale Vegetation so bezeiclmend sind. Ausser durch den directeu Einfluss der niedrigen Temperatur von Luft und Wasser wird diese grosse Armuth der litoralen Algenflora durch die an der Küste reichlich vor sich gehende Bildung von Eis erklärt, das, von Fluthwelle und Brandung in Bewegung gesetzt, den felsigen Boden zu feinem Kies und Schlamm zermalmt. Hierzu kommt, dass die an höheren Punkten der Küste im Sommer schmelzenden Schneemassen die der mechanischen Zer- J74 Störung etwa entgangenen Pfläuzchen mit süssem Was- ser überfluthen, wodurch sie verkrüppeln. Die sublitorale Zone, welche sich vom nieder- sten Stande der Ebbe bis zur Tiefe von 20 Faden erstreckt, enthält den reichsten Pflanzenwuchs, beson- ders zwischen 3 und 10 Faden Tiefe. Ihr oberer Theil ist beinahe überall eben so ann, wie das litorale Ge- biet , was sich daraus erklärt , dass die Vegetatious- bedingungen hier nahezu gleich ungünstig. Die elit orale Zone (von 20 Faden abwärts) ist sehr ungenügend gekannt, da nur wenige Züge mit dem Schleppnetz in so grosser Tiefe ausgeführt wurden. Es fanden sich: Delesseria sinuosa, DicMoria viridis, Po/'i/siphonifi arctica und Euthora cridata. Als neu werden in der Abhandlung folgende vier Arten beschrieben und durch Zeichnungen erläutert: Seaphosforu arctica (Tilopterideae), Pldoeospora pumila (Dictyosiphoneae), Monostroma leptodcrmum (Ulvaceae), Rhizoclonium pachydermum (Cladophoreae). ____^ L. K. Das Beirsche Telephon*) l)eruht auf folgenden physikalischen Thatsachen : 1) Eine sehr feine Platte (Membran) ist vorzugsweise geeignet, die von einem tönenden Körper ausgehenden Schwing- ungen in ihren feinsten Unterschieden aufzunehmen und in eben solche Schwingungen zu gerathen. Hierauf gründet sich der Theil des Apparates, in welchen man hineinspricht und welcher ebenfalls au der zweiten Sta- tion zum Hören des an der ersten Station Gesprochenen dient. 2) Wenn in einem Magnetstabe der Magnetis- mus gestärkt oder geschwächt wii-d, so entsteht in einer den Magneten umgebenden Drahtspirale eine elec- trische Strömung, die bei der Schwächung in der ent- gegengesetzten Richtung verläuft. 3) Wenn ein elec- trischer Strom einen Magneten umkreist, so wird dessen Magnetismus gestärkt oder geschwächt , je nach der Richtung des Stromes. Auf diesen beiden letzten Sätzen beruht der Theil des Telephons, welcher die au der ersten Station erregten Schwingungen einer Membran durch die Vermittlung von Magnet und electrischem Strom in gleichem Tempo auf die Membran des Tele- phons der zweiten Station überleitet. Das Telephon ist nun folgendermaassen gebaut : *) Der Professor Graham Bell zu Salem in Massa- chusetts ist wohl um- Verbesserer, nicht der Erfinder des Telephons. Letzterer ist der am 14. Januar 1874 verstorbene Lehrer Philipp Reis am Erziehungsinstitut fiarnier in Friedi-ichsdorf bei Bad Homburg, der seit dem Jahre 1860 bis zu seinem Tode sich mit jener von ihm augeblich auf elektro-galvanischem Wege begründeten Erfindung beschäf- tigte, sie in jenem Institut praktisch verwandte und in ver- schiedenen Zeitschriften wie z. B. in Dingler's polytechni- schem Journale (Bd. 1G9, S. 399) und in B ö 1 1 c h e r 's polytech- nischem Notizblatte (1863) beschrieb, ohne dafür das dem ver- besserten Instrumente jetzt gewidmete Interesse zu gewinnen. Das Instrument hat etwa die Grösse eines einfachen (halben) Opernglases. An dem breiteren Ende ist eine Höhlung, in welche man, je nachdem man mittheilen oder hören will, entweder hineinspricht oder welche man an das Ohr legt. Am Grunde dieser Höhlung liegt hinter einer Oefif- nuug von 1 Cm. Durchmesser ringsherum festgespannt eine zarte kreisförmige Eisenmembran. Diese Membran wird also zunächst durch den Sprechenden in Schwing- ungen versetzt, welche genau mit den eigenthümlichen Schwingungen des gesprochenen Lautes (und der beson- deren Individualität des Sprechenden?) übereinstimmen. In dem oberen, längeren und dünneren Theile des Instrumentes befindet sich ein Magnet, dessen einer Pol der Eisenhaut sehr nahe steht und welcher mit einer Drahtspirale luuwunden ist. Die Endigungen der Drahtspirale führen dann in zwei voneinander isolirte Leitungen, welche zur nächsten Station an die Endig- uugen der Drahtsiürale des dortigen ganz ebenso ge- bauten Telephons gehen. Indem nun die Eisenhaut schwingt , nähert sie sich dem Magnete und entfernt sich von ihm in einem Tempo, welches von der Natur des gesprochenen Lautes abhängt. Mit der Annäherung und Entfernung von Eisen und Magnet wird aber die Stärke des Magnetis- mus beziehungsweise vermindert oder vermelu't. Da- durch werden zwei im entgegengesetzten Sinne laufende electrische Ströme in der Spirale erregt, welche sich zur nächsten Station fortpflanzen. Jeder Laut bringt also so viel entgegengesetzte Strömungen hervor, als den ihr eigenthümlichen Schwingungen entspricht; man pflanzt also von einer Station zur anderen Strömungen fort, die in ihrer Zahl und Folge genau den im ge- S23rochenen Laute enthaltenen Schwingungen entsijrechen. Der Vorgang an der zweiten Station ist nun fol- gender: Die ankommenden Ströme umkreisen den Magneten bald nach rechts, bald nach links, dadurch wird der Magnet bald stärker, bald schwächer, da- durch wird die vor ihm liegende Eisenhaut bald mehr, bald weniger angezogen und macht also ganz ebenso zahlreiche und ebenso aufeinanderfolgende Schwingungen wie Schwächungen und Stärkungen des Magnets statt- fanden , d. h. wie Schwingungen der Eisenhaut der ersten Station vorhanden oder wie im Laute des Sprechen- den enthalten waren. Die hierbei in Betracht kommenden physikahschen Thatsachen waren schon lange bekannt, aber Niemand hätte geglaubt, dass so verwickelte Schwingungen, wie durch das gespi'ochene Wort erregt werden, von einer Eisenhaut wiedergegeben würden , Niemand hat ver- muthet, dass die feinen Bewegungen hinreichen könnten, electrische Inductiousströme von solcher Intensität her- vorzurufen, dass sie meilenweit sich fortpflanzend noch 175 raagnetisirende Wirkungen zu erzeugen im Stande seien. Das BeH'sche Telephon existirt jetzt und beseitigt jeden Zweifel. Bei denVersuchen,wekhsderBerichterstatter machte, konnte nur eine verhältnissraässig kurze Entfernung be- nutzt werden. Hierbei war aber dieLeistungdesInstrumen- tes eine sehr gute. In gewöhnlicher Weise, keineswegs besondei's laut oder langsam gesprochene Worte waren vollkommen deutlich. Es ist schon durch die Zeitungen bekannt geworden, dass ähnliche Versuche auf Ent- fernungen von etwa 70 Kilometer gelungen sind. Eine erhebliche Vergrösserung der Entfernungen wird bei der jetzigen Construction des Instrumentes wohl niclit zu erreichen sein, weil die elektrische Strömung doch zu schwach ist, um sehr grosse Leitungswider- stände zu überwinden. Es ist nun keineswegs unmöglich, dass da.s Tele- phon noch wesentliche Verbesserungen erfahren wird, dies ist im Gegentheile sicher zu erwarten. Aber auf der anderen Seite wird es doch gut sein, sich nicht ganz phantastischen Vorstellungen ä la Jules Verne über die Leistungsfähigkeit des Teleplion's hinzugeben. Schon die Angabe, welche man liest, dass die beson- dere Stimmfarbe des Sprechenden wiedergegeben werde, der Sprecher an seiner Stimme zu erkennen sei, ist mit Vorsicht aufzunehmen. Bei den hiesigen Ver- suchen klang die Stimme wie die eines Bauchredners, sie hatte natürlich auch eine individuelle Färbung, aber keineswegs die natürliche des Sprechenden. So- dann wird der schwache Ton, welchen schwingende Membranen geben, ein starkes Hinderniss für weit- gehende Benutzung des Telejjhon's bilden. Auch wenn eine Verstärkung des Tones duich eine Verbesserung des Apparates, durch Resonatoren u. s. w. zu erwarten ist, werden doch Sänger und Sängerinnen nicht darauf rechnen können, telephonisohe Conoerte zu geben und Professoren, Prediger und Lehrer brauchen nicht zu besorgen, einem Einzigen per Telephon Vortragenden weichen zu müssen. Einen Ersatz für die Telegrajjhie auf grosse Ent- fernungen wird auch das Telephon nicht bieten, wohl aber steht ihm in der Kleintelegraphie, auf kurze Strecken, vom Arbeitszimmer des gestrengen Chefs zu denen seiner Beamten eine Zukunft bevor. G. K. Der Congo.*) Die wichtigen Ergebnisse der letzten Flussreise Henry M. Stanley 's von Nyangwe bis zur Münd- *) P e t e r m a n n , A. : Henry Stanley's Reise durch Afrika und die Entdeckung des Congo. (Augsb. AUgeni. Zeitg. 1877. Beil. No. äüS u. 334.) ung des Congo sind zwar erst sehr bruchstückweise bekannt, aber sie veranlassten Dr. A. Peter mann zu einer Darstellung der grossen Bedeutung derselben, die er im Decemberheft der „Mittheilungen aus dem Ge- biete der Gepgraplüe" zu vervollständigen verspricht. Unsern Lesern wird ein Auszug daraus willkommen sein. — Die Mündung des riesigen Congo wurde bereits im Jahre 1485 von dem Portugiesen Diego Cham ent- deckt, aber selbst der untere Lauf des Flusses blieb fast un- bekannt, bis im Jahre 18 IG der englische Capitän Tukey ungefähr 40 deutsche Meilen bis Enimbo auf 2" N. Br. vordrang und Aufnahmen seiner Entdeckungen machte. Tukey schloss aus dem zwar vei-hältnissmässig ge- ringen und allmäligen Anschwellen des Congo während der Monate Juli, August und September, dass sein Gebiet die trojjischen Regen nördlich und südlich des Aequators empfange, dass daher wenig.stens ein Arm des Flusses im Norden des Aequators liegen und dass er einen grossen Theil seiner Wassei-menge aus der nördlichen Hemisphäre erhalten müsse. Leider aber fanden die Tukey'schen Entdeckungen nicht einmal allgemeine Anerkennung, hauptsächlich durch die Schuld des englischen Geographen W. D. Cooley, der wenig zuverlässigen portugiesischen Reisenachrichten Glauben geschenkt und einige verhiiltnissmässig unbedeutende südliche Zuflüsse als die Hauptquelleu des Congo dar- gestellt, diesen aber auf seiner Karte ganz weggelassen hatte. So verschwand allmälig seit 30 Jahren die durch Tukey erlangte Kunde aus den Karten. Ueber den mittleren Lauf des Congo fehlte es zwar nicht völlig an Angaben, aber kein Europäi- scher Reisender hatte ihn gesehen. Den Arabern sollte ein grosser von Osten nach Westen fliessender Strom auf ihren Handels-, Raub- und Beutezügea Halt gebieten. Schon W. G. Browne, der bereits 1793 nach dem östlichen Sudan und der Hauptstadt von Darfur gelangte, hörte von ihm und nannte ihn Bahr KuUa. H. Barth berichtete 1852 über einen grossen Fluss Kubanda, den sein Freund Fako Sambi nicht habe überschreiten können , da er so breit sei, dass man nur mit Mühe .^am anderen Ufer befindliche Menschen sehen könne. Nachtigal erfuhr 1872 bis 1873 von diesem Strome, der ihm Bahar Kuta genannt wurde und den er zwischen 4" 13' und 4" 26' N. Br. und 200 45' „nd 23 0 Oe. L. von Gr. auf seiner Karte eintrug. Schweinfurth glaubte, diesen viel besproche- nen Fluss in seinem Uelle zu erkennen. Höher aufwärts kannte man einen Lualawa ge- nannten grossen Fluss, den Livingstone und Ca- meron bei Nyangwe kennen lernten. Wohin er fiiesse, 176 war unbekauut. Livingstone hörte, dass er viele Grade nach Norden verlaufe und hielt ihn für einen Zufluss des Nil. Livingstone hielt sich 1869 — 71 zwei Jahre in jener Gegend auf und ■»oinschte, den Fluss abwärts zu fahren. Er konnte aber keine dazu geeignete Expedition zusammenbringen und kehrte nach Osten zurück. Nach Livingstone besuchte Cameron 1874 Nyaugwe und den Luälawa in der- selben Absicht; er hielt letzteren für den oberen Congo und zeichnete ihn bis zur Mündung nach Westen fliessend auf seiner Karte. Seinen Plan, den Fluss abwärts zu fahren, konnte auch er nicht ausführen, und wandte sich mit iSklavenhändlern nach dem Süden. Die Schwierigkeiten, welche seine Vorgänger nicht zu überwinden vermochten, besiegte Stanley. Er schiffte sich am 5. Nov. 1876 mit einer Begleitung von 210 Mann in Nyangwe auf dem Luälawa ein und erreichte am 8. Aug. 1877 Embomma am unteren Congo. — Aus dem Vergleiche der Forschungen von Browne 1793 bis Stanley 1876 ergiebt sich mit ziemlicher Sicherheit, 1) dass der Luälawa, Bahr KuUa, Fluss von Kubanda, Bahr Kuta, Congo, viel- leicht auch der Aj^ah ein und derselbe Fluss ist; 2) dass Schweinfurth 's Uelle nur ein Zufluss des- selben ist, ^^elIeicht Stanley's ,,zweitgrösster Fluss"; 3) dass die Araber den Congo schon sehr früh, min- destens schon im vorigen Jahrhundert, gekannt haben, bis an seinen nördlichsten Bogen vorgedrungen sind und dort Handel, Sklavenraub und Gewürzexport be- trieben haben , und dass die Eichtungen der einge- schlagenen Strassen noch heute dieselben sind, wie vor langer Zeit; 4) dass Tukey's Angaben über den Congo bis 2" u. Br. bis auf Stanley die einzigen sicheren über diesen Theil Aequatorial-Afrikas waren und nun zu ihrem Recht kommen. Das Areal des Congo-Gebietes beträgt nach pla- nimetrischen Berechnungen 59,100 deutsche Quadrat- meilen, wovon 5500 auf das Tanganjika-Becken kommen, welches nach Stanley nur zeitweise imd periodisch zum Congo abfliessen soll. , Das Centralbecken schildert Stanley als von der grössten Fruchtbarkeit und reich an tropischen Producten aller Art: Baumwolle, Kautschuk, Erdnüssen, Sesam , rothem und weissem Kopal , Palmöl , Elfen- bein etc., dazu kommen die Gold- und Kupferminen von Katanga. In Ukusu gibt es ungeheure Waldungen der Oelpalmen ; Elfenbein findet sich überall in grösster Menge. Das ganze Centralbecken ist eine grosse dicht bevölkerte Ebene, so dicht bevölkert wie Stanley, ausser Ugoga, keinen andern Theil in Afrika kennt. Aufruf ztir Err icli tu ng eines Denkmals für den Berghauptmann Noeggerath. Unmittelbar nach dem Dahinscheiden des Berg- hauptmanns Noeggerath am 13. September dieses Jahres machte sich bei vielen seiner Collegen, Freunde, Verehrer und Schüler der Gedanke geltend, dass diesem Manne am Orte seines . sechzigjährigen Wirkens ein Denkmal gebühre, welches in würdiger Weise sein An- denken auch bei den nachkommenden Geschlechtern erhalte. Er war durch eine seltene Vielseitigkeit des Geistes ausgezeichnet. Dies drückt sich auch in seinen Lebensverhältnissen aus. Er gehörte dem hiesigen Ober- bergamte seit seiner Errichtung, der hiesigen Friedrich- Wilhelms-Universität seit ihrer Stiftung an. Seine Wirk- samkeit als Stadtverordneter, als Kreisdeputirter , als Abgeordneter zum Provinzial-Landtage setzte ihn in ein näheres Verhältniss zur Stadt, zum Kreise und zur Provinz. Als Mitglied der drei wissenschaftlichen Vereine, welche ihren Sitz in unserer Stadt haben, der niederrheinischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde, des naturhistorischen Vereins für die preussischen Rhem- lande und Westfalen und des Vereins von Alterthums- freunden im Rheinlande, war er mit allen gebildeten Kreisen unserer Provinz in engen Beziehungen. Auch an den Wauder- Versammlungen der deutschen Natur- forscher und Aerzte nahm er regsten Antheil und war hier in Bonn zweimal Geschäftsführer derselben. Ein Leben, welches sich in geistiger Frische bis zu den äussersten Grenzen menschlichen Alters erstreckte, er- höhte ebenso die Menge vielseitigster Leistungen, wie die durch reiche Erfahrungen geförderte persönliche Einwirkung Noeggerath's auf seine Genossen in den verschiedensten Gebieten. So können es denn die Vertreter der verschie- denen Kreise, um welche Noeggerath sich so viele Ver- dienste erworben hat, nur für ihre Pflicht erachten, dem allgemeinen Gefühle Rechnung zu tragen und ihre Mitbürger und Genossen hiermit aufzufordern, Beiträge zu einem Denkmale für den Berghauptmann Noegge- rath zu liefern. Die Unterzeichneten erklären sich zur Empfang- nahme der Beiträge bereit. Sobald die Beiträge eine entsprechende Höhe er- reicht haben, wird eine allgemeine Versammlung sämmt- licher Beitragenden veranlasst werden, um ein Aus- führungs-Comite zu wählen. Bonn, den 20. November 1877. Bauerbaud, Brassert, von Decheu, Doetscli, A. Ecknlv, Marcus, von Saudt, Troschel, ans'm Weerth. Abgeechlüssen den 30. NoTember 1377. Diilck von E, Blochmann imd Sohn in Dresden. NUNQUAM \ LEOPOLDINA AMTLICHES ORGAN DER KAISERLICH LEOPOLDINISCH-CAROLTNISCH-DEUTSCHEN AKADEMIE DER NATURFORSCHER HKRAUSGEGBBEN UNTER MITWIRKUNG DER SEKTIONSVORSTÄNDE VOM PRÄSII«':NTEN Dr. W. P. G. Behn. Dresden (Poliergasse Nr. 11). Heft XIII. — Nr. 23 — 24. Decemlier 1877. Inhalt: Amtliche Mittheilungen: Die Jahresbeiträge der Mitglieder. — Wahl eines Stellvertreters des Präsidenten. Veränderungen im Personalbestaude der Akad. — Beiträge zur Kasse der Alcad. — Eduard Heis f- — Carl Ludwig von Littrow f. — Sonstige Mittheilungen: Eingegang. Schriften. — C. Bruhus: Die fünfte allgemeine Con- ferenz der Bevollmächtigten der europäischen Gradmessung. —Die 7. Abhandlung des 39. Bandes der Nova Acta. — Aiiitliclie Mittlieiluiiseii. Die Jahresbeiträge der Mitglieder. Beim Jahreswechsel erlaube ich mir, au die Bestimmungen des § 8 der Statuten zu erinnern, dass die Beiträge der Mitglieder praenumerando zu Anfange des Jahres fallig und im Laufe des Monats Januar zu entrichten sind. Zugleich aber ersuche ich diejenigen Herren Collegen, welche .sich mit ihren Beiträgen annoch im Rückstande befinden, dieselben nicht aufsummen zu lassen. — Dresden, den 3L December 1877. Dr. Behn. Wahl eines Stellvertreters des Präsidenten. Nachdem durch den Tod des Herrn Geh. Regierungsrathes Professor Dr. AI. Braun in Berlin das Amt eines Stellvertreters des Präsidenten erledigt worden war, hat der mitunterzeichnete Präsident Professor Dr. Behn in Uebereinstimmung mit den Vorschriften des § 27 der Statuten Herrn Geh. Reg-R. Professor Dr. H. Knoblauch in Halle a. S., Adjunkten des 11. Kreises, zu seinem Stellvertreter im Behinderung»- oder Todesfalle in Vorschlag gebracht und wir haben, laut des am heutigen Tage von dem kgl. Sächsischen Notare Herrn Dr. jur. Anselm Bruno Stübel aufgenommenen ProtokoUes, diesen Vorschlag einstimmig bestätigt. — In Uebereinstimmung mit den Vorschriften der §§ 27 und 28 der Statuten bringen wir dies Ergebniss hierdurch zur allgemeinen Kenntniss. Das Adjunkten-Collegium der ksl. Leop.-Carol.-Deutschen Akademie der Naturforscher, am 24. December 1877. Dr. Behn. Prof. J. Victor Carns. J. W. Ewald. Dr. Eduard Fenzl. Dr. R. Fresenius. Dr. H. B. Ueinitz. J. Gerlach. Dr. H. R. Goeppert. Dr. Ferd. v. Hochstelter. Professor Dr. G. Karsten. Dr. F. Kranss. Dr. Ludwigr Seidel. E. Strasburger. Woehler. B. von Wiillerstorf. Leop. Xlll. 23 178 . Yerändeningeii im PeTsonaltestande der Akademie. !Veu aufgenommene Mita:lieder: No. 2182. Am 18. December 1877: Herr Dr. Moritz Benedict. Cantor, Professor der Mathematik an der Universität zu Heidelberg. — Vierter Adjunktenkreis. — Fachsektion 1 für Mathematik und Astronomie. — No. 2183. Am 20. December 1877: HeiT Dr. med. Adolph Bernhard Meyer, Direktor des zoologischen, anthropologischen und ethnologischen Museums zu Dresden. — Dreizehnter Adjunktenkr jis. — Faohsektion 6 für Zoologie und Anatomie und 8 für Anthropologie, Ethnologie und Geographie. — No. 2184. Am 26. December 1877: Herr Dr. phil. Julius Wilhelm Albert Wigand, ord. öfifentl. Professor der Botanik, Direktor des botanischen Gartens und des pharmakognostischen Instituts an der Uni- versität zu Marburg a. d. L. — Achter Adjunktenkreis. — Fachsektion 5 für Botanik. — No. 2185. Am 31. December 1877: Herr Dr. phil. Karl Wilhelm Georg Freiherr von Fritsch, ordentl. Professor für Geologie und Mineralogie und Direktor des kgl. akademischen mineralogischen Museums zu Halle a. S. — Eilfter Adjunktenkreis. — Facbsektion 4 für Mineralogie und Geologie. — No. 2186. Am 31. December 1877: Herr Dr. phil. Franz Martin Hilgendorf, Assistent am kgl. zoologischen Museum zu Berlin. — Fünfzehnter Adjunktenkreis. — Fachsektion 6 für Zoologie und Anatomie und 8 für Anthropologie, Ethnologie und Geographie. — .lusgetretenes Mitftiied : Am 31. Decbr. 1877: Herr Geh. Med.-R. Dr. Justus Wilh. Martin Radius, ordentl. Professor der Hygiene und Pharmacie an der Universität zu Leipzig. Aufgenommen den 28. Nov. 1821. cogn. Ludwigius. — Dr. Behn. Dec. 10. 11. 13. 15. 17. 18. 20. 22. 26. 28. 29. 30. 31. Beiträge zur Kasse der Akademie. Von Hrn. Gen.-St.-Arzt Dr. H. v. Zimmermann in Wien Jahresbeiträge für 1878 u. 79 . 12 ,, Geh. Ob.-Med.-R. Prof. Dr. Baum in Göttingen desgl. für 1878 6 ,, Professor Dr. J. Poleck in Breslau desgl. für 1878 6 ,, Professor Dr. Prestel in Emden desgl. für 1877 6 ,, Professor Dr. Landolt in Aachen desgl. für 1876 u. 77 12 „ Geh. Med.-R. Prof Dr. Goeppert in Breslau desgl. für 1878 6 ,, Prof Dr. J. Gerlach in Erlangen desgl. für 1878 6 „ Prof Dr. v. Richthofen in Berlin desgl. für 1876, 77 u. 78 18 ,, Dir. Dr. A. B. Meyer in Dresden Eintrittsgeld 30 ,, Hofrath Dr. Carl Ritter v. Schroff in Wien Jahresbeiträge für 1877 u. 78 . . 12 „ Prof Dr. J. W. A. Wigand in Marburg Eintrittsgeld 30 Mk. u. Beitr. f 1878 6 Mk. = 36 ,, Professor Dr. Wiebel in Hambmg Jahresbeitrag für 1878 6 ,, Hauptmann Dr. L. v. Heyden in Bockenheim desgl. für 1878 6 ,, Professor Dr. Kützing in Nordhausen desgl. für 1877 6 ,, Professor Dr. F. Seitz in Jlünchen desgl. für 1878 6 „ ProfDr.K.W.G.Frhr. v.FritschinHallea.S. Eintrtsg. SOMk.u.Ablsg.f d.Leop.60Mk. 90 ,, Dr. Frz. M. Hilgendorf in Berlin desgl. Eintrittsgeld u. Ablösung f d. Leop. . . 90 Dr. Behn. 47 Eduard Heis*) wurde zu Cöln am 18. Februar 1806 geboren und widmete sich, nachdem er in seiner Vaterstadt den ge- wöhnlichen Gymnasialcursus beendet hatte , 1824 — 1827 zu Bonn dem Studium der Mathematik und der Naturwissenschaften. Alsbald nach Abschluss der Universitätsjahre wurde er als Lehrer der Mathematik und Physik am Friedrich-Wilhelms-Gymnasium zu Cöln angestellt und 1837 in gleicher Eigenschaft an der Real- und Gewerbeschule in Aachen. Im Jahre 1852 wurde er als ordentlicher Professor der Mathematik und Astronomie an die Akademie zu Münster berufen, wo er, lange Jahre rüstig und unermüdlich arbeitend, in den letzten Zeiten mehrfach durch schwere Krankheiten heimgesucht, bis zu seinem Tode, am 30. Juni 1877, in Wirksamkeit bHeb. *) Vierteljahrsschr. d. astronom. Ges. 12. Jg. 3. H. Leipzig 1877. 8«. 179 Heis war zunächst Lehrer, insbesondere Lehrer in den elementaren Theilen der Mathematik, und al» solcher zu Cöln und Aachen überaus geschätzt. Die Zahl seiner Schüler ist ausserordentlich gross; mehr noch wirkte er in dieser Hinsicht durch die Bearbeitung einer Anzahl von Lehr- und Uebungsbüchern , von denen insbesondere eines, seine „Sammlung von Beispielen und Aufgaben aus der allgemeinen Arithmetik und Algebra", sich weit über die Grenzen seiner heimischen Provinz verbreitete und seit 1837 nunmehr 50 Auf- lagen erlebt hat und selbst in das Italienische übersetzt worden ist. Auch in seiner späteren Stellung zu Münster legte er den Schwerpunkt seiner mathematischen Aratsthätigkeit in das Lehren; Abhandlungen, die dem Fortschritte der Wissenschaft als solcher zu dienen bestimmt waren, sind von ihm nur verhältnissmässig wenige (im Catalogue of Scientific Papers sind bis zum Jahre 1883 von Heis 34 Schriften aufgeführt), hauptsächlich geometrische (in Grunert's Archiv) veröffentlicht worden. Darunter scheinen einige, die Mathe- matik auf Gegenstände der lebenden Natur anwendende („Ueber die mathematische Form der Pflanzenzellen ", 1828; „Ueber die mathematische Form des Papiernautilus", 1841, u. s. w.), der besonderen Erwähnung werth, weil sie die Art der Naturbetrachtung ihres Autors kennzeichnen. Heis' astronomische Thätigkeit geht bis in seine Studentenjahre zurück, in denen er eine akademische Preisaufgabe, die Berechnung der jetzt unter dem Namen der Finsterniss des Ennius bekannten Sonnenfinster- niss, erfolgreich bearbeitete. Dieser Arbeit folgte 1834 seine Berechnung der Finsternisse während des pelo- ponuesischen Krieges. Später hat er sich durch die grösste Zeit seines Lebens hindurch, nur mit mittelmäs- sigen instrumentellen Hülfsmitteln versehen, wie bekannt, vor Allem diejenigen Beobachtungen angelegen sein lassen, welche feste Instrumente nicht erfordern. Bereits 1839 begann er ernstlich die Beobachtungen der Sternschnuppen und Feuerkugehi, anfangs wesentlich zu ähnlichen Zwecken, wie seinerzeit Benzenberg, später den Plan allmälig erweiternd und auch andere zu demselben heranziehend. Einen TheU dieser Beobachtungen und ihrer Resultate hat Heis ^clion früher veröffentlicht, das ganze Material aber hat er in den letzten Jahren zusammenhängend bearbeitet und es ist dasselbe vor Kurzem als „zweite Veröffentlichung der Kgl. Sternwarte zu Münster" erschienen. Die Bekanntschaft mit Argelander führte Heis bald dazu, auch die übrigen Phänomene, die jener in seinem bekannten Aufsatze in Schuhmacher's Jahrbuch für 1844 bespricht, in den Kreis seiner Beobachtungen zu ziehen. Die Phänomene der Dämmerung und des Nordlichts verfolgte er mit aller Ausdauer; besonders aber nahm er Antheil an den Beobachtungen der veränderlichen Sterne. Leider ist bis jetzt von seinen lang- jährigen Reihen nur wenig im Detail bekannt geworden; die Beobachtungen von Mira Ceti hat Heis 1859 veröffentlicht, die späteren zerstreut in den Astronomischen Nachrichten und in seiner Wochenschrift; einige frühere über fi Lyrae, r^ Aquilae, L' Geminorum hat Argelander für seine ersten Tafeln dieser Sterne ver- werthet, manche andere sind in verschiedenen Zeitschriften zu finden ; aber eine zusammenhängend geordnete Sammlung existirt noch nicht. Gleichen Fleiss wandte Heis auf die Beobachtung des Zodiacallichts und stellte 1875 seine Beobacht- ungen als „Erste Veröffentlichung der Sternwarte zu Münster" zusammen, worüber auf das betreffende Referat in der Vierteljahrssohrift der astronomischen Gesellschaft zu verweisen ist. Das Gleiche gilt von dem 1872 erschienenen Atlas novus coelestis, mit dem Heis seine langjährigen Arbeiten über die Zahl, HelUgkeit und Vertheilung der Sterne, sowie über die Grenzen und Lichtverhältnisse der Milchstrasse zum Abschluss brachte. Eine sehr grosse Zahl kleiner Aufsätze hat Heis dem Zwecke gewidmet, die Astronomie und ver- wandte Wissenschaften zu popularisiren. Dieselben finden sich theils in den Zeitungen der näheren oder weiteren Umgebungen seines Wohnorts und sind dann meist zur Besprechung augenblicklicher Erscheinungen, wie neuer Cometen u. s. w., bestimmt; theils geben sie mehr zusammenhängende Erklärungen, wie z. B. ein grosser Theil der Aufsätze, die Heis für die früher in Münster erschienene Zeitschrift „Natur und Offenbarung" bearbeitet hat. Von 1858 bis 1875 gab er selbst die von Jahn unter dem Namen „Unterhaltungen" gegrün- dete „Wochenschrift für Astronomie, Meteorologie und Geographie" heraus, die in doppelter Weise populären Zwecken dienen sollte ; denn sie sollte auch für die Beobachtungen der zahlreichen Astronomen und Liebhaber der Astronomie, mit denen Heis in Vei-bindung stand, so weit sie sich auf die von ihm besonders gepflegten Gegenstände bezogen, ein Repertorium bilden. In dieser Zeitschrift veröffentlichte Heis einen grossen Theil seiner eigenen Beobachtungen über Sonnenflecken und Anderes; auch die seiner Schüler, von denen er viele zu dergleichen Beobachtungen angehalten und gebildet und meist so sehr dafür interessirt hatte, dass sie lange Jahre und zum Theil noch jetzt sich mit Ausdauer denselben gewidmet haben und widmen. Heis war seit dem 1. Juni 1861 Mitglied unserer Akademie und natürlich mancher anderen, nament- 23* 180 lieh astronomischen Gesellschaften, wie z. B. der Royal Astrononiical Society; der astronomischen Gesellschaft gehörte er seit ihrer Gründung an. Seit 1876 war er Ehrenmitglied der Societe scientifique zu Brüssel, welche die Devise führt: NuUa unquam inter fidem et rationem vera dissensio esse potest. Dies war in der That auch der Lebensgrundsatz von Heis selbst. Carl Ludwig von Littrow*) war der älteste Sohn des berühmten Astronomen J. J. von Littrow und wurde am 18. Juli 1811 zu Kasan geboren, wohin sein Vater kurz vorher als Director der Sternwarte von Krakau aus berufen worden war. Mit diesem übersiedelte er 1816 nach Ofen, begann dort ungewöhnlich jung seine Gymnasial Studien und vollendete dieselben so wie seine Universitätsstudien in Wien, weil sein Vater inzwischen im Jahre 1819 zum Director der dortigen Sternwarte ernannt worden war. Das glänzende Vorbild seines Vaters und ein mächtiger innerer Drang veranlassten ihn , sich schon in seiner frühesten Jugend dem Studium der Astronomie zu widmen, und er that dies mit solchem Erfolge, dass er bereits 1831 als Assistent au die Wiener Steinwarte kam und wenige Jahre nachhei- zum Adjunkten an dieser Anstalt befördert wurde. Bei dieser Gelegenheit legte er auch eine glänzende Probe seiner uni- versellen geistigen Bildung ab, indem er die damals in Oesterreich übliche Coucursarbeit in fünf Sprachen lieferte. Im Jahre 1840 folgte er seinem Vater zuerst provisorisch, hierauf definitiv als Director der Stern- warte, welche unter seiner Leitung eine grosse Rührigkeit auf jenen Gebieten der beobachtenden und rech- nenden Astronomie entfaltete, auf welchen die bescheidenen Mittel der Anstalt so wie die ungünstigen, die Thätigkeit derselben nach jeder Richtung hin hemmenden localeu und baulichen Verhältnisse noch Erspriess- liches zu leisten gestatten. Dies sind namentlich Beobachtungen und Bahnberechuungen der kleinen Planeten und Kometen. Es sind auch in der That die von Littrow hei'ausgegebeuen Annalen der Wiener Sternwarte durch die in ihnen enthaltenen zahlreichen Beobachtungen von Asteroiden und Kometen zu einer unentbehr- hchen Quelle für diese Richtung der astronomischen Forschung geworden, während die zahlreichen in den Schriften der kaisl. Akademie der Wissenschaften publicirten Bahnberecluiungen solcher Himmelskörper ein rühmliches Zeugniss für die rechnende Thätigkeit des Institutes in den letzten 30 Jahren seines Bestandes ablegen. Als Schriftsteller trat v. Littrow bereits im Jalire 1834 auf, zunächst mit einer populären Broschüre: „Beiträge zu einer Monographie des Halley'schen Kometen", welche so grossen Anklang fand, dass sie auch ins Französische übersetzt wurde. Von nun an veröffentlichte er in rascher Folge zahlreiche grössere und kleinere astronomische Arbeiten, welche seinem Namen sehr bald eine hohe Achtung in der astronomischen Welt verschafften. Es würde indess hier zu weit führen, seine wissenschaftliche Thätigkeit eingehender zu besprechen; ich will mich daher begnügen, einige seiner Arbeiten hervorzuheben, welche nicht nur für den Fachmann , sondern auch für weitere Kreise Interesse bieten. Im Jahre 1835 lührte v. Littrow die erste Bestimmung der Länge des Secundenpeudels l'üi' Wien durch, mit zum Theil neuen, nach seinen Angaben construirten Apparaten und erwarb sicji in demselben Jahre durch Aufstellung des sogenannten Toposkopes auf dem Stephans-Thurme ein bleibendes Verdienst um die Stadt Wien. Es ist dies ein von ihm ersonnenes Instrument, welches den Ort einer Feuersbrunst auch in der dunkelsten Nacht rasch und sicher erkennen lässt und sich seither während eines mehr als vierzigjährigen ununterbrochenen Gebrauches vollständig bewährt hat. Zur Zeit, als er das Amt eines Adjunkten der Wiener Sternwarte bekleidete, war der Anstalt auch die Ausbildung der Marinecadetten in Astronomie anvertraut. Um nun die Methoden der nautischen Astro- nomie auch praktisch kennen zu lernen, machte er im Jahre 1837 eine Uebungsreise der Eleven des damaligen k. k. Marinecollegiums in Venedig mit und erdachte dabei eine neue Methode der Längenbestimmung zur See, welche er einige Jahre später veröffentlichte. Dieselbe wurde bei der Weltumseglung der Fregatte „Novara" zuerst im Grossen angewendet, wobei sie in vielen Fällen sich so vortheilhaft für den Seemann erwies, dass sie sich seither nach und nach in den Kriegsmarinen verschiedener Staaten eingebürgert hat und v. Littrow für dieselbe von der internationalen maritimen Ausstellung in Havre 1868 mit einer Preismedaille ausge- zeichnet wurde. Im Jahre 1844 lieferte er für Gehler's physikalisches Lexikon das vollständigste bisher existirende Verzeichniss von geographischen Ortsbestimmungen. Einige Jahre später fungirte er als Commissär bei der *) No. 278 der ksl. Wiener Zeitung. 18] Verbindung der österreichischen und russischen Landesvermessung und veranlasste dabei unter Anderem eine genaue Bestimmung des Verhältnisses der Wiener Klafter zu fremdländischen Maassen. Im Jahre 1853 begann er eine umfassende Untersuchung über die gegenseitigen Annäherungen der dichtgedrängten kleinen Planeten zwischen Mars und Jupiter, um auf diesem Wege zur Kenntniss der bisher noch unbekannten Massen jener Gestirne zu gelangen, u. s. w., u. s. w. Ausserdem war Littrow auch im Auffinden werthvoller astronomischer Documente sehr glückhch. So gelang es ihm, das von P. Hell auf seiner Reise nach Wardoe zur Beobachtung des Venus-Durchganges von 1709 geführte Originfil-Tagebuch wieder aufzufinden, wodurch er in den Stand gesetzt wurde, jene für unsere Kenntniss der Entfernung der Erde von der Sonne so wichtige Beobachtung gründlich zu discutiren. Ebenso fand er auf der Sternwarte der Brera in Mailand die verschollenen Manuscripte der „Storia Celeste del R. osservatorio di Palermo", d. h. die Grundlagen des berühmten Piazzi'schen Sternkataloges wieder auf und publicirte sie später in den Annalen der Wiener Sternwarte. Endlich verdanken wir ihm die Auffindung wich- tiger Quellen über den sogenannten Kometen Karl's V. (1556) und den grossen Kometen von 1668, welche die Fragen über die Identität dieser Kometen mit anderen früher oder später erschienenen zur Entschei- dung brachten. Als ein Denkmal der Pietät für seinen Vater besorgte er neue Auflagen mehrerer von demselben herausgegebener Werke. Dies gilt namentlich auch von seines Vaters weltbekannten „Wundern des Himmels", von denen eben jetzt die letzten Lieferungen der dritten von ihm redigirten Auflage die Presse verlassen. Die enormen Fortschritte der Astronomie seit 1837, dem letzten Jahre, in welchem der ursprüngliche Verfasser selbst noch Hand daran gelegt, machten nach und nach so grosse Umgestaltungen dieses Werkes uöthig, dass unser Littrow als geistiger Miteigenthümer desselben anerkannt werden muss. Ein besonderes Augenmerk richtete Littrow gleich von dem Momente an, wo er die Leitung der Sternwarte übernahm, auf das Erbauen eines neuen, den Anforderungen der Jetztzeit entsprechenden Observa- toriums. Doch blieben alle Anstrengungen, die er in den Jahren 1846, 1850, 1853 etc. zur Erreichung dieses Zieles machte, erfolglos. Da endlich hatte er am Abende seines Lebens die Genugthuung, seine vieljähi'igen Bemüliungen von Erfolg gekrönt zu sehen , und zwar durch die liberale Unterstützung der Regierung und namentlich Sr. Exe. des Herrn Ministers für Cultus und Unterricht Dr. v. Stremayr, in einem Maasse, wie er es Irüher nie zu hoffen gewagt Denn die nene Wiener Sternwarte wird, was instrumentale Ausrüstung betrifft, von keinem anderen Observatorium erreicht, geschweige übertroffen werden. Die Vollendung des Baues zu erleben, war aber leider Littrow nicht vergönnt. Bei den vielen und grossen Verdiensten Littrow's konnte es auch nicht fehlen , dass ihm namentlich von Seite seiner Fachgcmossen die verdiente Auszeichnung zu Theil wurde. Seit dem 15. August 1858 war Littrow Mitglied unserer Akademie. Zahlreiche gelehrte Gesellschaften aller Länder, unter anderen die „R. Astronomical Society" zu London, die „Association Scientifique de France", die „Accademia dei Lincei" zu Rom etc. etc., ernannten ihn zu ihrem Mitgliede; die österreichische meteorologische Gesellschaft wählte ihn 1867 zu ihrem Präsidenten ; bei der Gründung der ksl. Akademie der Wissenschaften befand er sich unter den correspondirenden Mitgliedern der ersten Ernennung und wurde fünf Jahre später zum wirklichen Mitgliede erwählt. Für das hohe Ansehen, in dem er bei seinen Gollegeu stand, spricht es wohl am deuthchsten, dass er gleich nachdem 1849 die neuen Institutionen der Wiener Hochschule ins Leben traten, vom philosophischen Professorencollegium zum Decane gewählt und später noch zwei Mal mit diesem Amte betraut wurde und dass er im Jahre 1870 die höchste akademische Würde, das Rectorat, bekleidete. Auch die Souveraine verschie- dener Staaten zollten v. Littrow ihre Anerkennung: seine Brust schmückten ein brasilianischer, russischer, dänischer und türkischer Orden. Wenn nun so v. Littrow auch in angenehmen äusseren und überdies in besonders glücklichen und harmonischen Familienverhältnissen lebte, blieben ihm des Lebens Schmerzen doch keineswegs erspart. Der schwerste Schlag aber traf ihn und seine ganze Familie im Jahre 1864, wo sein ältester, zu den schönsten Hoffnungen berechtigender Sohn Otto, der sich durch mehrere gediegene Abhandlungen bereits einen Namen unter den Physikern errungen, im 21. Jahre plötzlich durch den Tod von seiner Seite gerissen wurde: denn damit wurde der heisseste Wunsch seines Lebens und das erhebende Bewusstsein vernichtet, dass nun die dritte Generation für die Fortbildung der Wissenschaft eintrete. Im persönlichen Verkehre war v. Littrow stets zuvorkommend und liebenswürdig, so dass er sofort alle Herzen für sich gewann. Alle Vorzüge seines Charakters lernten aber nur Jene kennen und schätzen, 182 welche näher mit ihm in Berührung traten. Von der Pietät gegen seinen vortrefflichen Vater, die er his zu seinem Lebensende bewahrte; wurde bereits gesprochen; bei dem Tode desselben übernahm er die väterliche Sorge für seine drei jüngeren, damals noch unversorgten Brüder. Für das Wohl seiner Familie war er fort- während auf das sorgsamste bedacht; seinen Untergebenen gegenüber bewies er sich mehr als väterlicher Freund und Rathgeber denn als Vorgesetzter; für das, was er für recht und billig hielt, trat er stets mann- haft und unerschrocken ein. Diese und viele andere edle Charakterzüge machen es erklärlich, warum er Alle, die ihm näher standen, so mächtig anzog. Littrow entschlief fern von der Heimath am Morgen des 16. Nov. in Venedig, einer Stadt, an welche ihn freundliche Rückerinnerungen fesselten, indem ihm, fast am Beginne seiner wissenschaftlichen Thätigkeit vor nunmehr 40 Jahren der ehrenvolle Auftrag zu Theil geworden war, dort eine Marine-Sternwarte zu er- bauen und einzurichten. Allein wenn auch im fremden Lande, ereilte ihn der Tod doch nicht unter Fremden. Er starb umgeben von seiner ganzen Familie, welche ihn mit der aufopferndsten Liebe bis zu seinem Ende pflegten und die Hoffnung auf Wiedergenesung und die Rückkehr froher glücklicher Tage bis zu seinem letzten Athemzuge in ihm zu erhalten wussten. Die Leiche wurde nach Wien gebracht und dort am 5. Dec. be- graben. Prof. Dr. Edm. Weiss. Eingegangene Schriften. (Vom 15. Oct. bis l.i. Nov. 1877, Sehluss.) Boettger, Dr. 0 : Clausilienstudien. (Palaeontogr. N. F. Suppl. in.) Cassel 1877. 4«. 122 p. (4 Taf.). Reinke, J.: Untersuch, üb. Wachsthum (S.-A. a. d. Botan. Zeitg. 1876.) 63 p. (2 Taf.). Manzoni, Dr. A.: Briozoi foss. d. Miocene d'Austria ed Ungheria. 11. Pt. Celleporidea, Esoharidea, Vincula- ridea, Selenaridea. (Denkschr. d. K. Akad. d. W. math.- naturw. Classe. 37. Bd. 1877.) 30 p. (17 Taf.). Wien 1877. 40. — (Vom 15. Nov. bis 15. Dec. 1877.) Klunzinger, C. B. : Die Korallenthiere d. Roth. Meer. 1. 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